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Einlösung von Kupons und Dividendeosctielnen.
Depositen- und Stheckverkehr.
Besondere Abteilung Tür den Handel in Kuxen und in sonstigen
Wertpapieren ohne offizielle Börseonotiz.
Aufbewahrung von WertgegenstSnden, verschlossenea
Depots und Verwaltung von Wertpapieren.
Versicherung gegen Kursverlust bei der Auslosung.
Vermietung von feuer- und diebessicheren Stahlkammernchem
(Safes) unter Mitverschluß des Mieters.
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allen wichtigeren Plätzen der Welt zahlbar sind.
Beschaffung und Begebung von Hypothekengeldenia
Die mii einem * beieichncicn Dcpo^iteiikisseii betltzen Siabllcainniern.
Ckealsete Fabrik - UrmstuU
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Österreichischer Verein
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in AHBBig ■■ Elba (B5hmen).
ZwdtftibrtkM In KralHp ■. IL, Sodtfabrlkcn In EbciiMc, llarM-UlTSr and Ncrtonillt.
Chemische Abtellang:
SchwefeltiDre, Salzslore und SalpetertlDrc
la allen Gntm, uebultch und etaan. rcla :
Xtzkall, Antlchlor, Blucfixe, Chlorbiriam, Chlorkalk, Chlorachwcfd,
Olanberuli, pricip. kolilcnsaprcr Kilk. kOnitllcher Kryollt (in Qualiat
dem Bstfirtlcb«!! ebenbSrric), Kupfervitriol, SchwefelnatriDm, Qber-
nin2ans*iirc8 Kall, kSnitlkhc Düngemittel,
(ABBoBlakaodi, AuaairaD, KriaMllaodi, BlkarbosM niv.)
Tonwaren-Abteiluntf
Uafcrt ■!• Spaitilltil aif Grud UailUritir Erhlinnf nnd Erprabnof Ji den riftn« BctHeben
iL «toi>trtfadl|i StaluMiwara« all«- Art, «■•:
Abdampftcbalen, AbtrelbtSpfe, ChlorSntwlckler, DekandertSpte,
Deahriertarnie, Drnckblraen, ÖcflBe io «llen Grtflen, Hibne, Kri-
tUlliilerKlialen. KOhUchlanCen, Robre aller Art, Sangfllter. ToHflll«,
Wannen, kompl. KondcnBatlontanlaUcn.
Femer: Umtlleho Sahamattawaran
FQr die cbemliche Groflfndustrie usw. uiw.
fiermann IHeusser
z: Spezial» Buchhandlung k
Steslltzeretr. 58 DBrllll lD> 35 " Steglitz eratr. 58
Tetaph»: AM 6, N». 147. ;: Tfll.-Adr: Meiner, Berirn 35
rMtak-KMl*: BwMa 11«. WlMSaaMB. Badarntnan. Bu* III, 081
Auf Tausch bin Icta gern bereit, neuen Bestellern ein
Konto lu erSftien und einen Kredit elniuriumen in
der Telae, dafl der Reclinungsbetrag in Wlalgta Mo-
natsraten oder entsprechenden Quirtalsraten imortl-
slen wird. Bei Beifigen über 100 M. kann eine Er-
mlUlgung der Rate eintreten, worüber von Fall zu Fall
Vereinbarungen zu trelTcn sind.
Alle Aurtrige über 5 Mk. <nach dem Aualande
über 20 Mk.) werden franko auf meine Kosten
expediert. Zur Bequemlichkeit meiner Kunden werden
obige Postscbeckkanten geführt.
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sendanKen. it Nicht Konvenierendes wird nmgetanscht
Postwendende [Expedition. » Kulante BedlennnC.
Mein guter Ruf, erworben durch eine lang) Ihrige
solide Geschlftsführung, gewihrleistet eine gute Be-
dienung und sgrgnitige Wahrung der Interessen meiner
_ Kundschaft.
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liefert meine Firm« besonders die groQen Sammelwerke u. a.:
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Analyses sans frais.
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en toutes langues.
O (O CO (O (O (O
Auskunftsbuch
FÜR DIE
Chemische Industrie
HERAUSGEGEBEN
VON
H/Ölücher
7. AUFLAGE
IQIO — II
BERLIN 191 1
FRANZ SIEMENROTH
SW It, HAFENPLATZ 9
Copyright 1911 by Franz Siemenroth.
Vorwort zum 7. Jahrgang.
Wenn ein Werk wie das vorliegende zum siebenten Male an die
Öffentlichkeit treten darf, wenn in den letzten Monaten der Neu-
bearbeitung auch diesmal wieder zahlreiche ungeduldige Anfragen
über den Zeitpunkt des Erscheinens an den Herausgeber gelangten,
so darf das wohl als Beweis dafür gelten, dass das , Auskunftsbuch
für die chemische Industrie* sich seinen festen Platz in der Fach-
literatur gesichert und einen weiten Interessentenkreis erworben hat.
Gleichzeitig darf der Herausgeber daraus schliessen, dass sein vor
nunmehr zehn Jahren aufgestellter Plan und die Art der Durch-
führung richtig waren.
Demgegenüber wäre es unangebracht, irgend etwas an dem Auf-
bau des Buches ändern zu wollen. Deshalb tritt das .Auskunftsbuch"
in der alten Form vor seine Leser, keineswegs jedoch mit un-
gelndertem Inhalt, vielmehr ist es in allen Teilen sorgfältig durch-
gesehen, auf neue Stoffe, Verfahren, Vorrichtungen u. s. w. hin er-
gänzt und bereichert worden.
Um dennoch den Umfang nicht noch weiter über eine bequeme
Handlichkeit hinaus anwachsen zu lassen, musste mancher Beitrag
gekürzt, vieles summarisch behandelt werden. An Stellen, wo aus-
führliche Beschreibungen patentierter Verfahren den Raum zu sehr
belastet hätten oder nach Lage der Sache entbehrlich erschienen,
wurden die in Frage kommenden Patente nach Ländern und Nummern
wenigstens genau aufgezählt, wodurch dem Interessenten ein
müheloses Auffinden ermöglicht ist. Jedenfalls Hessen sich solche
Kürzangen da, wo sie angebracht wurden, nicht vermeiden, dürften
auch die Brauchbarkeit des Auskunftsbuches für den Fachmann nicht
beeinträchtigen.
Möge denn die neue Auflage bei den bisherigen Interessenten
Beifall finden und den Ruf der .praktischen Brauchbarkeit sich er-
36Ö991
IV Vorwort zum 7. Jahrgang.
halten. Möge sie zu den alten sich viele neue Freunde erwerben.
Für die letzteren, denen Zweck und Programm des Auskunftsbuches
noch fremd sind, werden die Vorworte früherer Auflagen im Auszuge
wieder mit abgedruckt.
Allen denen, die uns Anregungen gegeben, Preislisten, Patent-
schriften, Broschüren, Berichtigungen u. s. w. gesandt, danken wir hier-
mit aufs herzlichste; wir haben uns bemüht, allen von berufener Seite
kommenden Anregungen gerecht zu werden. Trotzdem wird das Buch
sicherlich auch jetzt noch Mängel und Lücken aufweisen, die erst
nach und nach auszumerzen sind; die Umstände dürften solche Mängel
erklären und entschuldigen. Wir bitten deshalb wieder, uns unter
der Adresse des Verlages, Franz Siemenroth, Berlin SW. 11,
Hafenplatz 9, durch entsprechende Mitteilungen, Verzeichnisse»
Preisangaben, Berichtigungen und Korrekturen aller Art ge-
neigtest zu unterstützen.
Redaktion des Aoskunftsbuohes fflr die oiiemisojie Industrie.
H. Blflcher.
Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.
Das «Auskunftsbuch für die chemische Industrie*' soll, wie sein
Name besagt, dem Chemiker und Industriellen der einschlägigen Ge-
biete in den Fragen der Praxis Auskunft erteilen; es ist nicht zum
Unterricht bestimmt und nimmt eine Mittelstellung zwischen Lehr-
bfichem upd lexikalischen Werken ein. Die rein alphabetische An-
ordnung gewährt eine schnelle Übersicht; die kurze, prägnante Dar-
stellung, die alles weniger Wichtige und Theoretische übergeht, ver-
meidet einen übermässigen Umfang, der die Handlichkeit stören
mfisste.
Seinem Zwecke entsprechend, berücksichtigt das Buch, nach
grossen Schlagwortgruppen geordnet, alle für die chemische Industrie
sowie für den praktischen Gebrauch im chemischen Laboratorium
wichtigeren Stoffe und Produkte, weiter die Materialien zu ihrer
Erzeugung, dann die Fabrikationsmaschinen und Apparate, Unter-
suchungsinstrumente, Gerätschaften u. s. w.
Bei den einzelnen Artikeln sind, soweit tunlich, die Formeln,
Atom- bzw. Molekulargewichte, die wichtigen und üblichen Darstel«
langsmethoden mit den Reaktionsgleichungen, spez. Gewichte, Schmelz-
und Siedepunkte, Lösungskoeffizienten, thermo- und elektro-chemische
Daten, tabellarische Übersichten u. s. w. verzeichnet — alles nach Mög-
lichkeit dem derzeitigen Stande der Technik. angepasst.
Mit lebhaftem Danke müssen wir der weitgehenden Unterstützung
gedenken, die uns von selten der chemischen Industrie und der damit
in Berührung stehenden Firmen mit wenigen Ausnahmen überall ent-
gegengebracht worden ist, und die es uns allein ermöglicht hat,
der chemischen Technik mit wirklich zuverlässigen Angaben zu
Selbstverständlich kann das Buch nicht dem Spezialtechniker
Winke für die Fabrikation seiner Artikel geben; das verbietet der
Umfang und ist auch nicht der Zweck des Buches. Dagegen soll
VI Aus dem Vorwort der früheren JahrgSnge.
das Auskttnftsbttch die chemische Technik so weit zusammentassen»
dass es dem Nachschlagenden ermöglicht, sich über alle ihm selbst
femer stehenden Spezialgebiete in willkommener Weise zu informieren
und das zu rekapitulieren» was sonst dem Chemiker bei der Mannig-
faltigkeit der Einzelzweige gar nicht alles gegenwärtig bleiben kann.
Dies gilt besonders auch von Neuerungen, welche berücksichtigt
wurden, soweit sie sich praktisch bewährt haben und soweit sich
zuverlässige Angaben darüber erlangen Hessen. Die gegebenen
tabellarischen Obersichten, Zahlenangaben usw. werden selbstverständ-
lich auch dem Spezialtechniker nützlich erscheinen.
Als praktisch besonders wertvoll dürfte sich die Angabe von
Preisen erweisen. Die Preise sind allerdings bei den meisten
Artikeln sehr schwankend, doch werden sie mit seltenen Ausnahmen
im Verlauf zweier Jahre (bis zum Erscheinen des nächstjährigen
Auskunftsbuches) wenigstens so weit Gültigkeit behalten, »um jedem
Interessenten eine rasche Orientierung und eine praktisch genügende
ungefähre Kalkulation zu ermöglichen. Allerdings liegt eine Schwierig-
keit darin, dass die Preise sich kaum einheitlich gestalten lassen, in-
dem der eine sie als Grossabnehmer zu wissen wünscht, während der
Verbraucher kleiner Mengen mit ganz anderen Preisen rechnen muss.
Wir hoffen, dass in der Folge auch diejenigen wenigen Firmen,
die hinsichtlich Angabe von Preisen bisher zurückhaltend geblieben
sind, da sie aus solchen Angaben Vorteile für ihre Konkurrenz fürch-
teten, uns in der Folge ebenfalls durch Preisstellung zu Danke ver-
pflichten werden, da, wie der Text erweist, alle Preise ohne spezielle
Firmennennung aufgeführt sind und eben nur der ungefähren In-
formation des Lesers dienen sollen.
Wir betonen immer wieder, dass nur die Unterstützung aller
Kreise der chemischen Industrie unser Werk zu dem machen kann,
was es werden will: zu einem willkommenen Jahrbuch, zu einem
zuverlässigen Ratgeber, zu einem vertrauenswürdigen Nachschlage-
buch für die Praxis.
Allmählich ist das «Auskunftsbuch" ein notwendiges Ausrüstungs-
stück der Fabriken und Laboratorien, der Chemiker, Apotheker, In-
dustriellen u. s. w. geworden, und mit Freude und Genugtuung dürfen
wir darauf hinweisen, dass das In- wie das Ausland, Kritiker der
Zeitschriften wie andere hervorragende Fachleute einig sind in
dem Lobe über das Gebotene und über die von Auflage zu
Aas dem Vorwort der Irfihereii Jahrgänge. VII
Auflage gesteigerte Menge an Neuerungen, Erweiterungen und Ver-
besserungen. —
Bei der Bearbeitung einer {eden Auflage ist ein sehr reiches
Material zu berücksichtigen, das von Jahr zu Jahr noch immer zu
wachsen scheint. Hierdurch veranlasst, und in besonderer Berück-
sichtigung der Interessen des ganzen Leserkreises hat die Redaktion
eine Tendenz immer mehr in den Vordergrund gerückt — die Tendenz
nämlich, das aufzunehmende Neue soweit wie möglich kritisch zu
sichten. Allerdings bleibt man in dieser Hinsicht — besonders bezüg-
lich der Patentliteratur — von Irrtümern und Missgriffen nicht frei.
So wird manches Verfahren mit erwähnt, das aussichtsreich scheint und
sich doch in der Praxis unbrauchbar erweist, während es umgekehrt
vorkommt, dass patentierte Verfahren, die man nach anderen Er-
fahrungen als unbrauchbar weglassen möchte, doch überraschend gute
Erfolge geben. Das sind Missstände, die sich nicht vermeiden lassen
und die wir den Leser zu entschuldigen bitten; überall wurde unter
Zugrundelegung von Auskünften und unter Berücksichtigung des
Rates von Spezialfachleuten das richtige Mass zu halten gesucht.
Jedenfalls wird der Leser — in einem dem Rahmen des Ganzen
entsprechenden Umfange — fast alles von beachtenswerten Neuerungen
erwähnt finden.
Auf die immer erneuten Wünsche zahlreicher Praktiker hin
wurde eine umfangreiche Tabelle über die Bedeutung der
im Auskunftsbuch der Raumersparnis wegen zahlreich verwendeten
Formeln aufgenommen, die den genannten Interessenten besonders
willkommen sein wird, die aber als Gedächtnisbehelf wohl auch sämt-
lichen andern Lesern gute Dienste leisten kann.
Die neue Rechtschreibung ist beinahe vollständig durch-
geführt. Immerhin konnte sich der Herausgeber nicht dazu ent-
schliessen, hier die letzten Konsequenzen zu ziehen. Namentlich
hat er davon Abstand genommen, , Kalzium" zu schreiben, und ist
bei »Calcium"* geblieben, einfach aus dem praktischen Grunde, weil
«Kalziumverbindungen" und .Kaliumverbindungen* bei flüchtigem
Lesen in ärgerlichster Weise verwechselt werden. Übrigens haben
die sogenannten , Vereinbarungen* die Verwirrung auf dem Gebiete
der chemischen Orthographie nicht beseitigt, sondern noch erheblich
gesteigert, ist es doch danach z. B. zulässig, Azetat zu schreiben,
dagegen nur Acetaldehyd; Kalzium, jedoch nur Calco-
ferrit u.s.w. Hiemach kann es unsere Leser nicht wundernehmen,
dass wir einer derartigen »Rechtschreibung* zunächst noch ablehnend
VIII Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.
gegenüberstehen. Übrigens ermöglichen es sorgfältig redigierte Ve r-
weise jedem, unter allen in Betracht kommenden Schreibweisen
schnell den gewünschten Artikel zu finden.
Was die unter den einzelnen Artikeln verzeichneten Bezugs-
quellen und die eingefügten Inserate anlangt, so sei ausdrücklich
betont, dass die Einschiebungen von einem Auftrage der betreffenden
Firmen beim Verlage abhängen und mit dem Text der Artikel
nichts zu tun haben; die Redaktion hat hinsichtlich des Textes
überall strengste Objektivität gewahrt. Ein Adressbuch ist
das vorliegende Werk nicht; deshalb wäre es unangebracht, unter
den Firmen alle Lieferanten zu suchen oder überhaupt die Angabe
von Firmen als einen integrierenden Bestandteil des Werkes zu be-
trachten. Aber wir hoffen, dass die Bereitwilligkeit des Verlages, Be-
Zugsquellen mit aufzunehmen, unseren Lesern in vielen Fällen eine
wertvolle und willkommene Information hinsichtlich der Lieferanten
gewähren wird.
Bedeutung der Formeln.
(Aufgeführt sind nur Formeln, die in vorliegendem Werke verwendet sind, und auch
nur insoweit, als eine Erklärung nicht in demselben Artikel gegeben ist Die Aufzählung
erfolgt «ein alphabetisch, und zwar entsprechend der im Auskunftsbuch gebrauchten
Schreibung, dabei aufsteigend nach dem zugehörigen Index, so dass z. 6. CH« vor
C9H2O4, dieses vor CxH«, dieses wieder vor CsHaN zu suchen ist.)
Formel
Bedeutung
Formel
Bedeutung
Ag^l
Silber
Bi(NOs)s
Wismutnitrat
Silberchlorid
Br
Brom
AgNOs
AgaS
Silbemitrat
Schwefelsilber
C
Kohlenstoff
AgtSOi
Silbersulfat
CCU.COH
Chloral
AI
Aluminium
CCU
Tetrachlorkohlenstoff
AlCU
Aluminiumchlorid
CHBrs
Bromoform
AbCU
11
CHCb
Chloroform
AkP.
Aiuminiumfluorid
CHI«
Jodoform
Methylbromid
Al,Oi
Tonerde
CH,Br
AI,(OH)s
AI,(S04).
Aluminiumoxydhydrat
CHs.COiH
Essigsäure
Aluminiumsuifat
CH.C1
Methylchlorid
As
Arsen
CHsJ
CHs.NH.
Methyljodid
Ascit
Arsenchlorid
Methylamin
AstCl«
ff
CH, , OH
Methylalkohol
As<Os
Arsenigsäureanhydrid
Arsensäureanhydrid
(CH,)20
Methyläther
AssOs
CH4
Methan
Au
Gold
(CN).
Cyan
AuCk
Goldchlorid
CO
Kohlenoxyd
cocu
Karbonylchlorid
B
Bor
(Phosgen)
Harnstoff
BtOs
Borsäureanhydrid
COrNH.)»
Co«
Ba
Baryum
Kohlendioxyd (Kohlen-
BaCOs
Baryumkarbonat
säureanhydrid)
BaClt
Baryumchlorid
CS«
Schwefelkohlenstoff
Ba(C10s)t
Baryumchlorat
C2H.
Azetylen
BaCrO*
Baryumchromat
CHtOi
Oxalsäure
Ba(NO.)s
Baryumnitrat
CtHi
Äthylen
Ba(OH).
Barythydrat
CtHiOs
Essigsäure
ßaOt
Baryumsuperoxyd
CiHsBr
Athylbromid
BaS
Schwefelbaryum
C2H5C]
Äthylchlorid
BaS04
Baryumsulfat
CfHsJ
CtHs.NHs
Äthyljodid
Bi
Wismut
Äthylamin
Bedeatong der Pormelii.
Formel
Bedeutung
Formel
Bedeutung
C1H5.OH
C1H6.OH
CiH5(0H)s
CtH7 . OH
CiHsOt
CiHaOe
CbHsN
aHn.OH
C«Hs(NOt)sOH
C«H4(CH6)NH.
CeHirCH,)«
CtH4(C0fH)«
C6H4(NH.),
aH4(0H)C0«H
C6H4(0H)NH.
CeHiOt
CsHb . CHi
C1H6 . COf H
C«H5C1
(CtH5)«NH
C«H5.NHs
CeHB.NO.
CiHs.OH
CeH«
CeHioOs
CeHisOe
CioH7.NHt
C10H7 . NOi
Ci 0H7 . OH
CioHs
CioHi«
CisHttOii
CiiHsOs
C14H10
Ca
CaCOs
CaC
CaCflOi
CaClt
CaCrO*
CaFt
CaHPOi
c^o.,.
Ca(OH).
Ca(OH).
CaOf
CaS
Ca(SH)f
CaSOi
CatPbO*
CaurPO*)«
Alkohol (Äthylalkohol)
Athyiather
Äthan
Allylalkohol
Glyzerin
Propylalkohol
Glyzerin
Weinsäure
I^din
Amylalkohol
Pikrinsäure
Toluidin
Xylol
Phthalsäure
Phenylendiamin
Salizylsäure
Amidophenol
Chinon
Toluol
Benzoesäure
Chlorbenzol
Diphenylamin
Anilin
Nitrobenzol
Phenol (Karbolsäure)
Benzol
Zellulose, Stärke
Traubenzucker
Naphthylamin
Nitronaphtalin
Naphtol
Naphtalin
Terpen
Rohrzucker
Anthrachinon
Anthrazen
Calcium
Calciumkarbonat
Calciumkarbid
Calciumoxalat
Calciumchlorid
Calciumchromat
Calciumfluorid
sekundär. Calcium-
phosphat
Calciumnitrat
Calciumoxyd (Kalk)
Calciumhypochlorit
Calciumhydrat
Calciumsuperoxyd
(^ciumsulfid
Calciumsulfhydrat
Calciumsulfat
Calciumplumbat
tertiäres C^lcium-
phosphat
Cd
Kadmium
CdQt
Kadmiumchlorid
CdSOi
Kadmiumsulfat
Ce
Cer
CI
Chlor
Co
Kobalt
CoCl«
Kobaltchlorür
Co(NO.)t
Kobaltnitrat
C0SO4
Kobaltsulfat
COsCle
Kobaltchlorid
Cr
Chrom
CrO,
Chromsäureanhydrid
Cr.Cl«
Chromchlorid
Cr.F«
Chromfluorid
Cr.(OH)«
Chromhydroxyd
Cr.Os
Chromoxyd
Cu
Kupfer
CuCI>
Kupferchlorid
cua^Os)t
CuO
Kupfemitrat
Kupferoxyd
CuS
Kupfersulfid
CUS04
Kupfersulfat
Cu«Cl2
Kupferchlorür
CusS
Kupfersulfür
F
Fluor
Fe
Eisen
FeCU
Eisenchlorür
FeCls
Eisenchlorid
FeO
Eisenoxydul
FeS
Eisensulfür
FeS04
Eisenoxydulsulfat
(Eisenvitriol)
FetCl«
Eisenchlorid
Fe«(OH)«
Eisenoxydhydrat
FetOs
Eisenoxyd
Fet(S04)i
Eisenoxydsulfat
Eisensulfid
Fe«S»
H
Wasserstoff
HAuCU
Goldchloridchlor-
wasserstoff
HBr
Bromwasserstoff
HBrOs
Bromsäure
HCN
Cyanwasserstoff (Blau
säure)
H.COH
Formaldehyd
H.COtH
Ameisensäure
HCl
Chlorwasserstoff
(Salzsäure)
HCIO.
Chlorsäure
HCIO4
Oberchlorsäure
HF
Fluorwasserstoff
(Flusssäure)
HJ
Jodwasserstoff
Bedeutimg der Fonneln.
XI
Formel
Bedeutung
Formel
Bedeutung
HIOt
HNOs
JodsAure
K>C4H40«
Kaliumtartrat
Salpetersäure
K«Cr04
Kaliumchromat
HVO,
Vanadinsäure
KtCrtO?
Kaliumbichromat
HiO
Wasser
KfO
Kaliumoxyd
HiO.
Wasserstoffsuperoxyd
K2Pt(CN)4
Kaliumplatincyanfir
Kaliumplatinchlorid
HtMoOi
Molybdänsäure
KtPtCU
HaPtCl«
Platinchloridchlor-
KaS
Kaliumsulfid
wasserstoff
KfSOs
Kaliumsulfit
H2S
Schwefelwasserstoff
KiS04
Kaliumsulfat
H1SO4
Schwefelsäure
KfS04,Al2(S04)>
Kalialaun
HMßiFe
Kieselfluorwasserstoff
KtSiPe
Kieselfluornatrium
HtSnOa
Metazinnsäure
KiSiOs
Kaliumsilikat
HsBOs
Borsäure
K,P04
Kaliumphosphat
HsPO*
Phosphorsäure
H4SnOi
Zinnsäure
Li
Lithium
H4WO5
Wolframsäure
LiCl
Lithiumchlorid
Hg^I«
Quecksilber
LisCOs
Lithiumkarbonat
Quecksilberchlorid
LisS04
Lithiumsulfat
(Sublimat)
Hg(NO.)s
Quecksilberoxydnitrat
Mg
MgCO.
AfoCU
Mg(OH),
MgS04
Magnesium
Magnesiumkarbonat
Magnesiumchlorid
Magnesiumnitrat
Magnesiumoxyd
(Magnesia)
Magnesiumoxydhydrat
HgO
HgS
HgSO*
HgtCl.
Hg,(N0»)2
Quecksilberoxyd
Schwefelquecksilber
Quecksiibersulfat
Quecksilberchiorür
(Kalomel)
Quecksilberoxydul-
nitrat
B*>^> •*%
Magnesiumsulfat
Mn
Mangan
J
Jod
Iridium
MnCOs
Mangankarbonat
Jr
MgCl«
Manganchlorür
K
Kalium
Mn02
MnS04
Mangansuperoxyd
Mangansuifat
KBr
Kaliumbromid
Mo
Molybdän
KBrOs
Kaliumbromat
KC.H«Os
Kaliumazetat
N
Stickstoff
KCiHsO«
Kaliumbitartrat (Wein-
(NH.)«
Hydrazin
stein)
NH« . OH
Hydroxylamin
KCN
Cyankalium
Rhodankalium
NH»
Ammoniak
KCNS
NH4Br
Natriumbromid
KQ
Kaliumchlorid
NH4.CNS
Ammoniumrhodanid
KClOs
Kaliumchlorat
NH4CI
Ammoniumchlorid
KCIO4
Kaliumperchlorat
Kaliumfluorid
(Salmiak)
KF
NH4CIO»
Ammoniumchlorat
KHCO,
Kaliumbikarbonat
NH4CIO4
Ammoniumperchlorat
KHSOs
Kaliumbisulfit
(NH4)9CrQ4
Ammoniumchromat
KHSO4
Kaliumbisulfat
(NH4)«Cr207
Ammoniumbichromat
KJ
Kaliumjodid
NH4HS
Ammoniumsulfhydrat
KMn04
Kaliumpermanganat
(NH4)«HP04
Ammoniumphosphat
KNOi
Kaliumnitrit
NHil
NH4N6«
Ammoniumjodid
KNOs
Kaiiumnitrat (Kali-
Ammoniumnitrat
salpeter)
(NH4)tS04
Ammoniumsulfat
KOH
Kaliumhydrat (Atzkali)
NO
Stickstoffoxyd
K>COs
Katiumkarbonat
NO«
Stickstoffdioxyd
Stickstoffoxydul
(Pottasche)
N.O
K«C«04
Kaliumoxalat
N«Os
Salpetrigsäureanhy^Y\d
XII
Bedeutung der Formeln.
Formel
Bedeutung
Formel
Bedeutung
N2O4
Stickstoffdioxyd
P
Phosphor
N,Ob
Salpetersäureanhydrid
PCb
Phosphorchlortir
Na
Natrium
PCI5
Phosphorchlorid
NaBr
Natriumbromid
POCU
Phosphoroxychlorid
NaBrOs
Natriumbromat
P205
Phosphorsäure-
NaCN
Natriumcyanid
anhydrid
NaCiHsOs
Natriumazetat
Pb
Blei
NaCl
Natriumchlorid (Koch-
PbCO,
Bleikarbonat
salz)
Pbf&HsOi)»
PbClt
Bleiazetat
NaClOs
Natriumchlorat
Bleichlorid
NaCIOi
Natriumperchlorat
PbCrO*
Bleichromat **
NaF
Natriumfluorid
Pbj2
Bleijodid
NaHCOj
Natriumbikarbonat
Pb(NOa)t
Bleinitrat
NaHSOi
NatriumbisuHit
PbO
Bleioxyd
NaHSO*
Natriumbisulfat
PbO.
Bleisuperoxyd
NaH2P04
primär. Natrium-
PbS •
Bleisulfid
phosphat
PbSOi
Bleisulfat
NaJ
Natriumjodid
PbsOs
Bleisesquioxyd
NaMnOi
Natriumpermanganat
PbsO*
Mennige
NaNHfl
Natriumamid
Pd
Palladium
NaNOt
Natriumnitrit
Pt
Platin
NaNOs
Natriumnitrat (Chili-
Salpeter)
PtCU
Platinchlorid
NaOCl
Natriumhypochlorit
Rb
Rh
Rubidium
Rhodium
NaOH
Natriumhydrat
(Ätznatron)
NaPOs
Natriummetaphosphat
Na>Al«04
Natriumaluminat
S
Schwefel
NasBiO?
Borax
SO«
Schwefligsäure-
NatCOt
Natriumkarbonat
anhydrid
(Soda)
SOtClt
Sulfuiylchlorid
NasC204
Natriumoxalat
SOs
Schwefelsäureanhydrid
NatCrO«
Natriumchromat
Sb
Antimon
NatCrtO?
Natriumbichromat
SbCU
Antimonchlorür
NaaO
Natriumoxyd
SbCl5
Antimonchlorid
Na209
Natriumsuperoxyd
SbaS«
Antimonsulfür
NasS
Natriumsulfid
Sb2SB
Antimonsulfid
NatSOs
Natriumsulfit
Se
Selen
NaiSO*
Natriumsulfat
Si
Silizium
NasSflOa
Natriumthiosulfat
SiC
Siliziumkarbid
Na2SnOi
Natriumstannat
SiCh
Siliziumchlorid
m •■
(Präpariersalz)
SiFi
Siliziumfluorid
NaiWOi
Natriumwolframat
SiOt
Kieselsäure(-anhydrid)
NasPO*
normal. Natrium-
Sn
Zinn
phosphat
SnClt
Zinnchlorür
Na4Pt07
Natriumpyrophosphat
SnCI«
Zinnchlorid
Ni
Nickel
Sn02
Zinnoxyd
NiCk
Nickelchlorür
SnS
Zinnsulfür
NiO
Nickeloxydul
Nickelsulfid
SnSs
Zinnsulfid
NiS
Sr
Strontium
NiSOi
Nickelsulfat
SrCO«
Strontiumkarbonat
Ni.(OH)«
Nickelhydroxyd
SrCk
Strontiumchlorid
NifOs
Nickeloxyd
Sr(NO«>i
Strontiumnitrat
SrO
Strontiumoxyd
0
Os
Sauerstoff
Osmium
Sr(OH),
SrSO*
Strontiumo^^dhydrat
Strontiumsulfat
B«detttang der Formeln.
XIII
Formel
Bedeutung
Formel
Bedeutung
Te
Tellur
w
Wolfram
Ti
Titan
Tl
Thallium
Zn
ZnCOs
Zink
Zinkkarbonat
U
Uran
ZnCU
Zinkchlorid
UOt
Uranoxyd
ZnO
Zinkoxyd
UOtCU
Uranylchlorid
Zn(0H)2
Zinkhydroxyd
UO«(NO,)t
Uranylnitrat
ZnS
ZnSOi
Zinksulfid
Zinksulfat
V
Vanadin
Zr
Zirkonium
v.o»
Vanadinsäureanhydrid
I
I
t
Abkürzungen.
A.G. «= Atomgewicht
Amp. » Ampdre
Atm. «- Atmosphären.
^B6 « Grade Baum6
D -» Dekagramm (10 g)
D.A.IV = Deutsches Arzneibuch
IV. Aufl.
D.R.P. -B Deutsches Reichspatent
E. » Elektromotorische Kraft
ErstP. = Erstarrungspunkt
H a» Hektogramm (100 g)
K. = Kalorien
% kg = 100 kg
KritTemp. » Kritische Temperatur
K.W. r= Kilowatt
M«D. «> Maximaldosis
JVl.G. » JVlolekulargewicht
mol. » Moleküle
O.D. SS Optisches Drehungsvermögen
p.die = pro Tag
p.dos = pro Dosis
Ph.G.III » Pharmacopoea germanica
III. Aufl.
P.S. = Pferdestärken
Sch.P. = Schmelzpunkt
S.P. = Siedepunkt
sp. G. == spezifisches Gewicht
T. =. Teile
Temp. = Temperatur (Temperaturen)
^Tt a» Grade Tralles
V. = Volt
vol. «a Raumteile
V. — Watt
WE. — Wärme-Einheiten
Inhalts -Verzeichnis.
Seite
Bedeutung der Formeln X
Erklärung der Abkürzungen XV
Alphabetische Reihenfolge der behandelten Artikel 1 — 1362
Anhang :
Deutscher Zolltarif 3—25
Münztabelle nach deutscher Reichswfthrung 27
Maße und Gewichte für Deutschland 28
Umwandlung von Litern in engl. Gallons ,
mW
Umwandlung von engl. Gallons in Liter
)
Umwandlung von Litern in amerik. Galls. .
Umwandlung von amerik. Galls. in Liter
Maße und Gewichte für das Ausland 31
Portosätze 32
Tabelle zur Berechnung der Analysen 33—36
Vergleichung von Twaddell-Graden mit rationellen Baum^-Graden . . 36
Multipla der Atomgewichte 37
Atomgewichte der Elemente auf farbigem Karton.
Inserate.
5'
ST
B
>
3
B*
•i
a
m
1
Abbrennen (Beizen, Abbeizen). Einwirkung von Chemilcalien auf
Metall, um dieses auf der Oberfläche von der Oxydschicht zu befreien.
Namentlich virichtig für die 0 a 1 v a n o s t e g i e , da die galvanisch nieder-
geschlagenen Metallhaute nur auf ganz rein metallischen Unterlagen fest haften.
Die Vorbereitung metallischer Gegenstände in der Qalvanostegie besteht
in einer grot>en Vorreinigung, einer Entfernung der Fettschicht und dann in
dem Abbrennen; oft verschiebt sich die Reihenfolge dieser Reinigungs-
verfahren, oft auch werden einzelne Operationen wiederholt. Jedenfalls ist fest-
zuhalten, dass ein tadelloses Abbrennen nur gelingt, wenn ihm eine vorberei-
tende Reinigung und eine peinlich sorgfältige Entfernung der Fettschicht vor-
ausgegangen ist.
Das Abbrennen geschieht mit Hilfe chemisch wirkender Lösungen, die
man Brennen nennt.
1. Brenne fQr Kupfer, Messing, Bronze und Neusilber.
Gleiche Raumteile von englischer Schwefelsäure (66® B6)
und Salpetersäure (36® B6}. Da die Salpetersäure des Handels meist
40* Bö hat, so verdünnt man zuvor 1 kg Säure mit 2(X) g Wasser; die so er-
haltene Salpetersäure hält 36® B€ und wird mit der gleichen Raummenge
Schwefelsäure gemischt. Man kann die Wirkung dieser Beize verstärken, in-
dem man ab und zu eine kleine Menge Kochsalz zusetzt. Für feine
Gegenstände aus Kupfer, Bronze u. s. w. ist die beschriebene Beize zu stark;
man brennt dann mit einer Mischung von 1 T. Salpetersäure und 10 T.
Wasser ab.
Nicht nur diese sondern auch alle andern Brennen dürfen nur kalt an-
gewendet werden; die Säuremischungen, die sich bei dem Mischen der Säuren
stark erwärmen, müssen also erst wieder abgekühlt sein, bevor sie zum Ge-
brauch kommen können.
Die Zeit, die die Brennen einwirken müssen, ist verschieden nach ihrer
Natur und Stärke sowie nach dem Metall. Im allgemeinen darf man nur
wenige Sekunden abbrennen, und zwar taucht man die zusammengebundenen,
an einen Metallhaken gehängten Gegenstände rasch in die Brenne vollständig
ein, bewegt sie darin sekundenlang hin und her, damit nirgends Luftblasen
haften bleiben; die Finger dürfen mit der Brenne nicht in Berührung
kommen. Sehr kleine Körper legt man zum Abbrennen besser auf Siebe. Die
abgebrannten Metallkörper sind unverzüglich mehrmals und sorgfältig mit
Wasser abzuspülen, damit zuverlässig jede Spur Säure entfernt wird.
1 2. BrennefürEisen,StahlundZink.
Diese Metalle werden am besten überhaupt nicht abgebrannt; bei Zinn
ist es jedenfalls unter keinen Umständen zulässig. Will man die andern ge-
nannten drei Metalle dennoch abbrennen, so bedient man sich einer sehr
verdflnntenSchwefelsäure(lT. Schwefelsäure 4- 100 T. Wasser);
nach dem Abbrennen wird Zink gut abgespült. Eisen und Stahl mit Bimsstein-
pulver abgerieben, bis es gleichmässig grau geworden ist. —
Auch mit ganz dünnen Metallüberzügen versehene (namentlich vergoldete,
vernickelte und vermessingte) Gegenstände brennt man ab, um den Flächen ein
eigenartiges Aussehen zu verleihen: Durch geeignete Zusammensetzung der
Bischer VII. 1
s
2 Abdampfen.
Brenne kann man einesteils eine glanzende und andernteils eine fein
mattierte Oberfläche erzeugen.
3. Glanzbrenne.
2 kg engl. Schwefelsäure (66® Bö),
1,5 kg Salpetersäure (36° Bö),
10 g Kochsalz.
4. Mattbrenne I.
2 kg engl. Schwefelsäure (66<^ Bö),
3 kg Salpetersäure (36<' Bö),
15 g Kochsalz,
15 g Zinkvttriol.
5. M a 1 1 b r e n n e II.
46 T. engl. Schwefelsäure (66* Bö),
46 T. Salpetersäure (36* Bö),
4 T. Zinkvitriol,
3 T. Salmiak,
1 T. Schwefelblumen.
Das Abbrennen geschieht am besten in Steinzeugbottiche n (Beiz-
bottichen). Dieselben sind gewöhnlich rund, werden aber auch in anderer
Form sowie in jeder Grösse geliefert.
Preis je nach Grösse 18—25 Pf. per Liter Inhalt.
Motoren, Transformatoren für Galvanostegie:
Siemens-Schuckertwertce, Berlin SW. 11, Aflkan. Platz 8.
Abdampfen (Verdampfen, Verdunsten). Das Abdampfen geschieht ent-
weder durch direktesFeuer oder durch Dampf, durch Sandbäder
oder Luftbäder. Die Abdampf gefässe sind Schalen aus Glas, Por-
zellan, Steinzeug, Eisen, Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Aluminium, Silber oder
Platin. Ferner benutzt man Kessel aus denselben Materialien, Pfannen,
Abdampfzylind er u. s. w. Eine grosse Bedeutung haben die mit Luft-
verdünnung arbeitenden Vakuumapparate erlangt.
Was die einzelnen Konstruktionen und Preise anlangt, so vgl. man die
Artikel „Schale n", „K e s s e 1", „K o 1 b e n", „Dampfapparat e",
„Pfannen", „Vakuu map parate", „Uhrgläser" und „Destillier-
apparat e". Vgl. auch „Destillation" und „Trockne n".
Abdampf schalen:
Deutsche Ton- u. Steinxeug-Werke, AktiengeseU-
scbaft, Berlln-Charlottenburg, Berlineratr. 28.
österreichischer Verein, Aunsig a. Elbe.
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.Q.> Abt Warm-
brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 65/67.
Abdampf- und CalcinierOfen:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. | Th. KnOsel, Civiling., Neustadt (Westpr.).
Abdampf- und Vakuumverdampf- Apparate:
Deutsche Tod- u. Steinzeug- Werke, Aktiengesell-
schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 28
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Yolkmar HSiug & Oo., Heidenau-Dresden.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brttcken-
strasse 6 b (s. Inserate).
F. H. Meyer, Hannover-Hainhols.
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 3,
Abdampf-Pfannen aus Stahlformguss:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Orasonwerk, &(agdebarg-Buckau.
Einrichtungen zum Abdampfen baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Kessel aus Metall:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4 (aus Bld).
Friedrich Heckmann, Berlin 80. 16^ BrBefeea.
Strasse 6 b (s. Inserate).
Kessel aus Steinzeug:
Deutsdie Ton- u. Steinzeug- Werke, Aktiengesell sdiaft, BerUn-CSiarlottenburg, Berlinerstr. 28.
Schalen aus Metall:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrflckeBStvasse 6 b (s. Inserate).
AbilUle — Abraumflalce. 3
Schalen aus Steinzeug:
Deattdie Ton- u. Steinieug- Werke, Aktiengetell- i Kr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H.^ Zwickau!. Sa.
■cfaaft, Berlin-Charlottenburg, Berlineratr. 28. |
Vakuumapparate:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 10, Brficken-
ptrane Ob (s. Inserate).
Friedrich Heckmi^nn, Berlin SO. 10, Brtcken-
Btnuve Ob (s. Inserate).
Deutsdie Ton- u. Steinieug- Werke, Aktiengesell-
schalt, Berlin-Charlottenburg, Berllnerstr. 28.
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4 (Innen rerbleit)^
Verdampf apparate:
Beotache Ton- v. Steinzeug-Werke, Aktiengesell-
schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 28.
Abfälle. Beseitigung siehe „A b w 9 s s e r**.
Verwertung der Ablaugen der Sulfitstofffabrikation (Verwandlung in
Dünger):
Th. KnSoel, GiTlIing., Neustadt (Westpr.).
Anlagen zur Verwertung von gewerblichen Abfällen baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
AbfaUfette siehe „Fett e**.
AbfüUtrlchter siehe „T r i c h t e r".
Abfülltrichter aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinaeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23.
AbietliLB&nre (Sylvinsäure) CisHssOs, Hauptbestandteil des Kolo-
phoniums, kristallisiert in Blättchen, löst sich in Alkohol; Seh. P. 139— 147».
Abkochimgren (Dekokte, Decocta). Man versteht darunter durch Ab-
kochen hergestellte Lösungen für medizinische Zwecke. Die zerkleinerte Sub-
stanz wird mit kalt. HsO erhitzt und 30 Minuten im Sieden erhalten, worauf
noch heiss abzupressen ist. Im einzelnen weichen die Vorschriften vonein-
ander ab; so schreibt D. A. IV. vor, die Mischung von Substanz und kalt. HsO
V* Std. den Dämpfen des siedenden Wasserbades unter wiederholtem Um-
rflhren auszusetzen und noch warm abzupressen. Ist die Menge des Arznei-
stoffes nicht vorgeschrieben, so nimmt man 1 T. davon auf 10 T. Abkochung.
Ausgenommen hiervon sind Arzneistoffe, für welche Höchstgaben fest-
gesetzt sind. Bei schleimigen Stoffen bleibt das Verhältnis des Arzneistoffs
zur Abkochung dem Apotheker überlassen.
Wenn Vecocium Althaeae oder Decoctum Seminum Lini verlangt
werden, so sind statt dieser kalt bereitete Auszüge abzugeben. Zu ihrer Be-
reitung werden die zerschnittene Wurzel oder der ganze Samen mit kaltem
Wasser übergössen und eine halbe Stunde lang ohne Umrühren stehen ge-
lassen. Der schleimige Auszug wird ohne Pressung von dem Rückstande
getrennt.
Chen. Fabr. FlOrahdm, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a, U.
Ablass-Hfiline siehe „Hahn e*'.
Abort-Desinf ektionsmittel :
Chem. Fabr. Flörsheim, Dr. D. Noerdlinger, Flörsheim a. If .
Abraumsalze, auch Stassfurter Salze und allgemein Kali-
salze genannt. Man versteht darunter verschiedene Salze, die das Stein-
salz der Stassfurter Lager in machtiger Schicht bedecken. Diese Abraumsalze
galten zuerst als wertlos, werden jedoch jetzt als künstliche Düngemittel hoch
geschätzt; auch dienen sie teilweise zur Gewinnung chemischer Präparate, z. B,
des Kaliumcblorids, Kaliumsulfats, Magnesiumsul-
fats, Natriumsulfats, Magnesiumchlorids, Borsäure,
Broms, Bromsalze u. a. m.
Die wichtigsten Abraumsalze sind: Karnallit — Kainit — Sylvin —
Schoenit — Kleserit — Borazit.
Der K a r n a 1 1 i t (KCl + MffCU + 6 HsO) Ist das hauptsächliche Mate-
rial, ans dem der .Kalidünger des Handels hergestellt wird. Auch der Kainit
(KtS04 + MgS04 + MgCls + 6 HsO) wird zu dem gleichen Zwecke verwendet
Der erstere dient ausserdem zur Chlorkaliumgewtnnung, der letztere teilweise
zur Darstellung von Kaliummagnesiumsulfat und KaJiumsulfat.
Sylvin Ist in reinem Zustande nicht anders als Kaliumchlorid; man
fasst ihn als sekundäres Zersetzungsprodukt des Karnallits auf.
1*
Abraumsalze.
S c h 0 e n i t hat die Formel K9SO« + MgSO« + 6 HsO, ist also reines
Kaliummagnesiumsulfat. Da er aber stets mit Kainit innig durchwachsen vor-
kommt, muss er mit diesem zusammen verarbeitet werden und gestattet keine
direkte Verwendung.
Der K i e s e r i t (MgSO« + HsO) ist als Magnesiumsulfat aufzufassen,
dem (MgSO« + 7 HtO) sechs Moleküle Kristallwasser fehlen. Er ist deshalb
auch nur schwer in Wasser löslich, muss aber auch im übrigen schon deshalb
erst verarbeitet werden, weil er mit Steinsalz und Anhydrit innig gemischt vor-
kommt. Der im Handel vorkommende Kieserit ist stets durch Aufbereitung
oder als Nebenprodukt künstlich gewonnen.
Das, was man als B 0 r a z i t bezeichnet, sind in Wirklichkeit zwei ver-
schiedene Salze; man unterscheidet den kristallisierten Borazit
(2 MgsBsOu + MgCls) und den H y d r o b o r a z i t (CaBsO« + MgBsO« +
6 HsO), wovon der erstere in Wasser sehr leicht lOslich, der letztere da-
gegen fast unlöslich ist. Der kristallisierte Borazit führt nebenbei den Namen
Stassfurtit. Der Borazit dient zur Gewinnung von Borsäure (vgl. Artikel
„B o r s a u r e'*).
Die Gewinnung der einzelnen Salze ist unter den betreffenden Metall-
verbindungen aufgeführt, so z. B. diejenige von Chlorkalium unter No. 7
bei „Kaliumverbindunge n**.
Aus den Stassfurter Endlaugen von der Karnallitverarbeitung gewinnt
man B r 0 m (s. d.), Eisenbromid(s. unter „Bromverb indunge n*')
und K a 1 i u m b r 0 m i d (s. unter „Kaliumverbindunge n").
Es sei erwähnt, dass das zu den Abraumsalzen gehörige sogeinannte
H a r t s a 1 z ein Gemisch von Sylvin, Steinsalz und Kieserit ist, und zwar ent-
hält das Hartsaiz von Leopoldshall 18—20 % Sylvin, 30-40 % Steinsalz,
40—50 % Kieserit und 3—8 % Wasser.
Den Verkauf der Erzeugnisse des Stassfurter Kalibeckens vermittelt das
Kalisyndikat 0. m.b.H. zu L eo po 1 d sh a 1 1-S ta ssf ur t; es beteiligt
die ihm angehörenden Kaliwerke mit bestimmten, ihrer Grösse und Bedeutung
entsprechenden Quoten an der Lieferung der von ihm abgesetzten Salze, be-
stimmt die Preise u. s. w.
Das Verkaufssyndikat der Kaliwerke notiert zur Zeit für Kalirohsalze, die
innerhalb der Grenzendesdeutschen ReichesalsBade-
salz oder zu gewerblichen Zwecken zur Verwendung gelangen,
folgende Preise:
Sal isor t e
Verbüzster
Mindestgehalt^
an reinem Kali
%
Gnindpreis für x Doppelzentner
(= ZOO kg) bei loser Verladung
in Wagen-
ladungen
Pf.
in Stückgut-
posten
Pf.
Preis flir
einen Back von
1 Doppelstr.
Fassung
Pf.
Karnallit
Kieserit
Kainit bezw. Hartsalz.
Sylvioit
9,0
12,4
12,4
120
120
170
170
160
160
210
210
40
40
38
38
Für die landwirtschaftliche Verwendung innerhalb der Grenzen
des Deutschen Reiches gelten folgende niedrigere Preise:
Sal t Sorte
Karnallit . . . .
Kieserit
Kainit bezw. Hartsalz
Sylvinit
Verbürgter
Mindest-
gehalt an
reinem Kali
%
9,0
12.4
12,4
Grundpreis
für s Doppebetr.
(= xoo kg) bei
loserVerladung
Pf.
90
90
150
150
Zuschlag für
Beimischung von
»Vi •/• TorfinuU
für X Doppelstr.
Pf.
10
10
10
10
Preis für einen Sack von
X Doppelstr. Fassung bei
mit
un-
vermischten
Pf.
40
40
38
38
3 Vt*/o Torfmull
vermischten
Rohsalsen
Pf.
40
40
40
40
Absangeflaschen — Absorption.
FQr das Aus
I a n d endlich sind folgende Preise
massgebend :
Salzsorte
Veiburgter
Mindest-
gehalt an
reinem Kali
Grundpreis
fOr z Doppelztr.
(= xco kg) bei
loser Verladung
Pf.
Zuschlag ftir
Beimischung von
aVi"/« Torfmoll
für I Doppelxtr.
Pf.
Preis für einen Sack von
I Doppeixtr. Fassung bei
Robsalzen
Pf. Pf.
Karnallit ....
Kicserit
Kainit bczw. Hartsalz
Sylvinit ....
9,0
12,4
12,4
120
120
190
190
10
10
10
10
40
40
. 38
38
40
40
40
40
2.00
1,80
8,75
0,90
Im übrigen vgl. den Artikel „Düngemittel, künstliche'* sowie
K a 1 i u m c h 1 0 rid; letzteres ist unter „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n'* zu
finden.
Zerkleinerungs-Maschinen für Abraumsalze:
Fried. Krupp AlttiengeseUsdiaft Qruaonwerk, Magdeburg-Buckau.
Absanfireflaschen (Filtrierflaschen) siehe „Filtrierapparat e".
Abschwächer siehe „Photographische Chemikalie n".
Absdntes Masssystem siehe „Masssystem, absolute s".
Abflcrptlcn.
a) Absorptlonsgefässe für das Laboratorium: i
Absorptionsgefässe:
Nach Cl. Winklcr Mk.
„ Stohmann (zur COt-Best.) „
Für Fabrikgebrauch • „
Absorptionsflaschen:
Nach Habcrmann Mk.
Absorptionsrohren:
Je nach Form Mk. 0,35—1,50
Absorptiometer siehe „G a s a n a 1 y s e''.
b) Absorptionsapparate für die Technik: Man benutzt At>-
Sorptionsapparate verschiedener Konstruktion zur Fabrikation von Sfluren, zum
Trocknen von Gasen, zur Regenerierung von Salpetersaure u. s. w. u. s. w.;
derartige Absorptionsapparate bestehen aus Metall (innen verbleit) oder Stein-
zeug. Wir nennen von bekanntenKonstruktionen die Plattentürme nach
Lunge-Rohrmann, dieKypke-Tflrme ohne Zughindernis und die
Guttmannschen Kugeltürme. Weiteres darüber im Artikel „R e -
aktionstUrm e".
Nicht unerhebliche Bedeutung erlangt hat das Kühl- und Absorp-
tionsgefäss, Patent Cellarius, dessen Anordnung und Einrichtung
die beiden folgenden Figuren veranschaulichen. Der Zweck dieses aus Stein-
zeug hergestellten Apparates ist, die bei der Absorption von Gasen in Flüssig-
keiten frei werdende Wärme von vornherein unwirksam zu machen, wodurch die
Absorptionswirkung erhöht und eine längere Haltbarkeit der Steinzeuggefässe
verbürgt wird. Die Gefässe können bis an die Muffen der Ein- und Austritts-
stutzen in einen Kühlwasserbottich gestellt werden, so dass nicht nur der
untere, mit Flüssigkeit gefüllte Teil gekühlt wird, sondern auch die Gase
beim Durchstreichen der Gefässe sich nur an wassergekühlten Wänden ent-
lang bewegen. Gleichzeitig sind die Gefässe so ausgebildet, dass nicht eine
unbewegliche, im Verhältnis zum Inhalt der Gefässe kleine Flüssigkeits-Ober-
fläche den Gasen dargeboten ist, sondern dass eine gewisse Bewegung der
Flflssigkeit stattfindet in der Weise, dass sie in breitem Bande und geringer
Hohe den Sattel des nach innen gewölbten Bodens überfliessen muss, wodurch
ein stetes Überrollen der Flüssigkeitsteilchen stattfindet und den Gasen eine
g Abtorption.
fortwährend eraeute Oberflache zur Absorption zur Vertagung stellt Auf dem
nach innen hatbkreisfOrmlg gewOlbten Boden ist ferner eine Leiste angebracht,
die sich bis etwa zur Mitte der Längsrichtung der Qefasse, von der Ein- und
Austrittsstelle der Flüsste-
keit ab, entlang zieht. Die
letztere, durch den Stutzen
an der einen Seite des
Sattels ins GefSss ein^-
treten, m u s s bis zum hin-
teren Teil des Gefässes
wandern und kann erat hier
über den von unten stark
gekühlten Sattel auf die
andere Seite des Gefässes
übertreten, indem sie sich
in dem leistenlosen Teil des-
selben als breites Band hin-
Uberwälzt und gerade da-
durch in ihrer Oberflache
dauernd erneut. Der Aus-
tritt ist vorn neben dem
Eintritt, so dass im weiteren
Lauf die Flüssigkeit von
hinten wieder nach vom
zurückkehren muss, ehe sie
austreten kann; sie legt
also die Länge des Ge-
fässes zweimal zurück, stets gekühlt an dem im Wasser stehenden Boden.
Die Oase durchstreichen die ganze Länge des Oefässes. Der Apparat eignet
sich vorzüglich zur Absorption von Gasen in Flüssigkeiten, wie bei HCl, SOi,
HBr. u. s. w-, aber auch allgemein zu Qaskühlzwecken.
Preise der Absorptionsgefässe Patent Cellarius.
GrÖMo No. I 11 III.
LKnge 800 1000 1000 ram.
Brdte 600 6üO 900 .
Höhe 300 400 480 „
KahlHEche ungefShr 1 1,4 2,1 qm.
UbUcbe Wdle der Gaistatzen .... IIIO 210 310 mm.
Weite der FlUssigkeitsstutieD .... 40 5U 65 „
Inhalt 70 110 250 l.
Gewicht netto 35 70 96 kg.
Frei ]6,00 36,00 66,00 Mtc.
GtÖ»»« No, I II III.
( Durchmesser .... 130 210 310 mm.
. , , , i Banllnue 800 SOG 800 -
Aufsatirohre \ „ ■ l. 1 n .t nc ,
I Gewicht netto ... 9 15 25 kg.
I Preis 4,50 5,50 7,50 Mk.
{Durchmesser .... 130 210 310 mm.
Spannweite .... 600 750 1050 „
Gewicht netto ... 11 25 40 kg.
Preis .,..-. 6,00 10,00 15,00 Mk,
Das Friedrichsfelder Absorptionsgefäss (D. R. P.
193401), das nebeissteliende Figuren zeigen, besteht aus einem viereckigen,
niedrigen, allseilig abgerundeten Kasten mit aufgesetzten Muffenstutzen für
den Ein- und Austritt der Oase und Zu- und Ablauftülle für die durch-
strömende Flüssigkeit. G^as und Flüssigkeit zirliulleren nach dem Gegen-
stromprinzip. Der zu durchlaufende Weg wird durch drei vom Boden bis an
Abaorptionskoeffizienten.
9?0
mm.
970
n
2,65
qm.
0,83
n
250
mm.
70,00 Mk.
die Decke der Gefässe reichende Zwischenwände
A und vier zur Richtunf? des Fiüssigkeits-
stromes quer gelagerte niedrige Stauwände B
bedeutend verlängert, womit eine erhebliche
Steigerung des Effektes erreicht wird, weil die
Gase zwangsweise dicht über die sich ständig
erneuernde und die Reaktionswärme sehr
schnell abgebende Absorptionsflüssigkeit auf
einem sehr langen Wege hinweggeführt wer-
den. Die Absorptionsgefässe lassen sich be-
quem in Wasserkästen einsetzen.
Preise der Friedrichsfelder
Absorptionsgefässe:
Länge im Lichten . . 580 876
Breite im Lichten . . 580 876
Kuhlfläche 0,96 2,10
Flfissigkeit Oberfläche . 0,30 0,65
Stutzenweite .... 150 200
Preis 28,00 46,00
Absorptionsgefässe:
Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbruxm,
<2mlitz & Co., BerUn NW. 40, Heide^trosse 55/57.
Absorptionsgefässe aus Steinzeug:
OeutBeüe Steinzeugwarenlabrik, Priedriehsfeld In Baden.
Absorptionsanlagen, speziell Bleitürme mit Tonplatten, Tonkegeln,
Steine- und Koks-Füllung für Säure baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Absorptionstürme aus Steinzeug:
Deotoche Ton- u. Steimseoff- Werke, AktlengetcllKhaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 28.
Plattentürme:
Beotsciiie Ton- u. Steinaeuff-Werke, Aktiengesellschaft, BerUn-Charlottenburg, Berlineretr. 28.
AlMiorptloiiskoeffizienton (der Oase).
Der Absorptionskoeffizient eines Gases in einer Flüssigkeit gibt an, wie-
viel Raamteiie des Gases von 1 Raumteil der Flüssigkeit bei t^ und unter Atmo-
sphärendruck absorbiert werden — unter Reduktion jener Gasvolumina auf 0^
und 760 mm Quecksilberdruck.
Im allgemeinen berechnet man die Absorptionskoeffizienten der Gase für
Wasser nach der Formel a=A4-B.T+C.t*, worin a der gesuchte Absorp-
tionskoeffizient, T die vorliegende Temperatur und A, B und C Koeffizienten
sind, die für jedes Gas ein für allemal bestimmt werden müssen. Für die wich-
tigsten Gase ist dies durch die mustergültigen Untersuchungen von B u n s e n
und dann von Carius geschehen; die folgende Tabelle gibt die Resultate
der Bunsenschen Forschungen auszugsweise wieder:
Die Koefluienten
A
B
C
sind gültig
zwischen
Chlor
+ 3,0361
— 0,046196
+ 0,0001107
0« und 40» C.
Kohlensäure . . .
+ 1,7967
- 0,07761
+ 0,0016424
0® „ 20» C.
Sancntoff ....
+ 0,4115
— 0,00108986
+ 0,000022563
0« „ 20<>C.
Scfawefdwassentoir .
+ 4,3708
— 0,083687
+ 0,0005213
0® „ 40» C.
Stickstoff ....
+ 0,020346
- 0,00053887
+ 0,000011156
0» „ 20» C.
Wasserstoff ....
+ 0,0193
—
—
0» „ 20» C.
8
Abtreiben — Abwässer.
Die hieraus berechneten Absorptionskoeffizienten sind mit in folgender
Tabelle enthalten, die noch eine grössere Anzahl anderer Oase umfasst:
I. Absorptionskoeffizienten für Wasser.
1 vol Wasser löst
bei 760 mm Druck
Gasvolumina :
0«C.
40C.
10« C.
15« C.
Äthan
Äthylen
Ammoniak . . . .
Butan
Kohlenoxyd , . .
Kohlensäure . . .
Luft
Methan
Sauerstoff . . . ,
Schwefelwasserstoff
Schwefliche Säure ,
Stickoxyd . . . ,
Stickoxydul . . ,
Stickstoff . . . ,
Wasserstoff . . .
0,0874
0,2568
1049,6
0,03147
0,03287
1,7987
0,02471
0,05449
0,04114
4,3706
79,789
0,31606
1,3052
0,02035
0,01930
0,0748
0,2227
941,9
0,02770
0,02987
1,5126
0,02237
0.04993
0,03717
4,0442
69,828
0,30290
1,1346
0,01838
0,01930
0,0599
0,1837
812,8
0,02355
0,02635
1,1847
0,01953
0,04372
0,03250
3,5858
56,647
0,28609
0,6196
0,01607
0,01930
0,0508
0,1615
727,2
0,02147
0.02432
1,0020
0,01795
0,03909
0,02989
3,2326
47,276
0,27478
0,7778
0,01478
0,01930
20« C.
0,0447
0,1488
654,0
0,02065
0,02312
0,9014
0.01704
0,03499
0,02838
2,9053
39,374
0,26592
0,6700
0,01403
0,01930
IL Absorptionskoeffizienten für Alkohol.
1 vol Wasser löst
bei 760 mm Druck
Gasvolumina :
o«c.
3,5950
0,20443
4,3295
0,52259
0,28397
17,891
328,62
4,1780
0,12634
0,06925
4«C.
10« C.
15« C.
20« C.
Äthylen
Kohlenoxyd ....
Kohlensäure ....
Methan
Sauerstoff
Schwefelwasserstoff
Schweflige Säure . .
Stickoxydul ....
Stickstoff
Wasserstoff
3,3750
0,20443
3,9736
0,51135
0,28397
15,373
265.81
3,9085
0,12476
0,06867
3,0859
0,20443
3,5140
0,49535
0,28397
11,992
190,31
3,5408
0,12276
0,06786
2,8825
0,20443
3,1993
0,48280
0,28397
9,539
144,55
3,2678
0,12142
0,06725
2,7131
0,20443
2,9465
0,47096
0,28397
7,415
114,48
3,0253
0,12038
0,066668
Abtreiben siehe „Silbe r'*.
Abtreibkapellen siehe „P r 0 b i e r k u n s t".
Abtropfschalen (Porzellansiebe, Filtrierschaien, Siebschalen).
Von Porzellan mit zwei Henkeln:
Durchm. 140 170 200
Stück 1,20 1,70 2,40
Von Porzellan ohne Henkel:
Durchm. 340 385 405 mm.
Stück 4,20 4,80 6,60 Mk.
235
3,00
260
4,20
310 mm.
4,80 Mk.
Abwfaser. Man unterscheidet städtische Abfälle und ge-
werbliche Abfälle; die ersteren bestehen aus den menschlichen Ent-
leerungen und aus den Abgängen des Haushaltes, während die gewerblichen
Abfälle der industriellen Tätigkeit ihre Entstehung verdanken. In erster
Linie kommen flüssige Abfälle oder solche, die in Flüssigkeiten suspendiert
sind. In Betracht, denn diese „Abwässer" machen sich besonders unan-
genehm bemerkbar, da eine direkte Aufspeicherung, wie bei den meisten festen
Abfällen, nicht möglich erscheint. Die Beseitigung oder Reinigunflr von Ab-
fallwässern Ist demnach sowohl für Stadtgebiete als für viele gewerbliche Be-
Abwässer. 9
(riebe von ganz besonderer Wichtigkeit. Als solche Betriebe nennen wir Pa-
pierfabriken, Wollwäschereien, Seiden-, Tuch- und
Baumwollfabriken, Färbereien und Farbenfabriken,
Zucker- und Stärkefabriken, Brennereien und Bierbrau-
ereien,Fett- und Olfabriken, Schlachthäuser, Abdecke-
reien, Gerbereien und Leimfabriken. Während die Abfälle der
genannten Betriebe stickstoffhaltig sind und vorwiegend aus organischen
Stoffen bestehen, gibt es zahlreiche andere, die der Hauptsache nach un-
organische Stoffe enthalten. Es seien Kohlengruben, Salinen,
Chlorkalium- und Chlorkalkfabri'ken, Bleichereien,
Qasfabriken, Soda- und Pottaschefabriken, Schwefel-
kiesgruben, Steinkohlenwäschereien genannt.
Wir geben im folgenden kurz eine Übersicht über die Art und Weise, wie
die Abwässer der genannten Betriebe gereinigt werden, wobei wir uns auf die
Erwähnung des oder der gewOhnlichgeübten Verfahren beschränken;
die Anordnung ist der Übersichtlichkeit wegen alphabetisch.
1. Abdeckereien siehe 15. Schlachthäuser.
2. Baumwoilfabriken siehe 23. Wollwäschereien.
3. Bleichereien. Die Abwässer enthalten, soweit sie erschöpfte
Bleichbäder sind, vorwiegend unterchlorige Säure, während in dem Neutrali-
sationsbad NasSOt vorkommt. Man neutralisiert das erste Abwasser durch
das zweite, setzt noch Kalkmilch zu und klärt durch längeres Stehenlassen.
Nach der Reinigung enthält das Wasser CaCls und kann dadurch den Fisch-
bestand schädigen.
4. Brauereien und Brennereien. Die Abwässer sind sehr
verschieden zusammengesetzt; es finden sich darin Qärungs- und Fäulnis-
erreger sowie lösliche Stickstoffverbindungen. Häufig sind die Abwässer so
verdünnt, dass sie keiner Reinigung bedürfen; sonst greift man zur Beriese-
lung oder fällt mit Kalkmilch und (oder ohne) Eisenvitriol. Gerühmt wird auch
das Nahnsen-Müllersche Verfahren (D. R. P. 31864), d. h. die
Anwendung eines Fälhingsmittels, welches aus löslicher Kieselsäure und Alu-
miniumsulfat (Abfall von der Aiaunfabrikation) sowie Kalkmilch besteht. Nach
dem Engl. Pat. 15555 von 1903 werden die Abwässer mit CaO oder Ca(OH)s
erhitzt; der Schlamm wird ausgefällt und als Düngemittel benutzt. Was an
diesem Verfahren neu oder patentfähig sein soll, ist allerdings nicht einzusehen.
5. Cellulosefabriken siehe 12. Papierfabrikation.
6. Chlorkaliumfabriken. Die Abwässer enthalten CaCU und
MgCb, auch CaSO« sowie MeSO«. Die Chloride sind den Fischen schädlich,
während sie bei genügender Verdünnung den Pflanzenwuchs befördern, so dass
man die Abwässer mit weniger als 1 g Chloriden im Liter direkt zur Beriese-
lung verwenden kann. Sonst muss man die Abwässer konzentrieren und sie
auf Cl oder HCl verarbeiten.
7. C h 1 0 r k a 1 k f a b r i k e n. Die Abfalllaugen enthalten MnClt, FeaCU
sowie andere Chloride, HCl und freies Cl, zuweilen auch As. Die Abwässer
können zur Holzkonservierung, zur Desinfektion, auch wohl in der Glas-
industrie und zur Darstellung von Farben Verwendung finden. Will man sie
reinigen, so fällt man mit einer Lösung von Sodarückständen und oxydiert mit
Salpeter.
8. Farbenfabriken und Färbereien. Die Zusammensetzung
der Abwässer ist sehr schwankend; ausser Farbstoffen finden sich Beizen,
Stärke u. a. m.; zuweilen sind schädliche Metallsalze, wie von Hg und As,
zug^en. Von den vielen Methoden hat sich in der Praxis allein die Fällung
mit Kalkmilch, am besten zusammen mit MgClt, bewährt. Die zuzusetzende
Chemikalienmenge muss der jeweiligen Verunreinigung angepasst werden.
Ist As zugegen, so setzt man bei der Fällung FeSOi zu.
9. Gasfabriken. Das Gaswasser enthält vor allem Ammonium-
salze, femer Phenole und andere organische Substanzen. Nachdem durch
Abkochen das NHs gewonnen ist, lässt man das Gaswasser gewöhnlich von
Sägespänen aufsaugen und benutzt es als Brennmaterial. Der G a s k a 1 k
enthalt ausser CaO, CaCOs und CaSO« namentlich die Sulfide, Sulfite und Rho-
10 Abwisser.
danide des Ca, welche drei letztere Fischen und Pflanzen schädlich sind.
Man benutzt den Qaskalk zur Schwefelgewinnung, zur Desinfektion und zum
Enthaaren von Häuten.
10. Gerbereien. Die Abwässer enthalten Fäulnisstoffe sowie unter
Umständen Krankheitsketme. Auch As, CaS und andere schädliche Stoffe
können zugegen sein. Einweichwässer dienen am besten im Betriebe zum
Anfeuchten der Lohabgänge, während Kalkwässebr zu klären, faulige Ab-
wässer zu desinfizieren und dann zu klären sind. LohbrOhen werden mit
Kalk gefällt oder durch Sand filtriert. Ist As zugegen, so muss die Klärung
mit CaO und FeSOi geschehen.
11. Leimfabriken. In den Abwässern der Knochenleimfabriken
finden sich Leim, Fäulnisstoffe und Ammoniumsalze, während die Abwässer
der Lederleimfabriken Kalk, organische Kalksalze und tierische Stoffe ent-
halten. Am besten benutzt man die Abwässer zur Düngung, die LeimbrOhen
auch wohl zur Superphosphatfabrikation. Will man die Wässer reinigen, so
bedient man sich am besten des oben unter 4. genannten Nahnsen-Mül-
lerschen Verfahrens.
12. Papier- und Zellulosefabrikation. Die Abwässer sind
nach der Art und dem Material der Fabrikation sehr verschieden zusammen-
gesetzt; vor allem finden sich organische Stoffe in grosser Menge, weiter
können Kalk, Chlor, schweflige Säure und Schwefelsäure vorhanden sein.
Die Reinigung geschieht nach sehr verschiedenen Methoden, die beinahe alle
nicht befriedigen. Man hat die Abwässer mit Sägemehl, Holzkohle u. a. m.
angerührt und die so erhaltenen Rückstände entweder verbrannt oder vergast.
Die suspendierten Schlammstoffe werden durch Filtration auf Metallgeweben
abgelagert, während anderseits Klären mit Kalkmilch empfohlen wird. Out
bewährt zu haben scheint sich das Nahnsen-Mflllersche Verfah-
ren (siehe unter 4). Ober die Verwertung der Abfalllaugen der Sulfitstoff-
fabriken zur Herstellung eines Düngemittels vgl. den Artikel „Dünge-
mittel, künstl.*'
13. Pottaschefabriken siehe 18 Sodafabriken.
14. Salinen und Steinkohlengruben. In den Abwässern
finden sich namentlich NaCl, ferner CaCU und MgCU, in denen der Steinkohlen-
gruben auch HtSO«, Fe-Salze und Eisenoxydschlamm. Nur der letztere lässt
sich durch Klärvorrichtungen mit Sicherheit beseitigen.
15. Schlachthäuser und Abdeckereien. Die teils breiigen,
teils flüssigen Abgänge enthalten Fäulnisstoffe in grosser Menge und können
sehr schädlich werden; auch lebende Krankheitskeime (Milzbrandsporen,
Tuberkelbazillen) kommen häufig darin vor. Aus den Abgängen gewinnt man
durch Eintrocknen wertvollen Dünger; auch hat man mit Erfolg versucht, durch
Kochen mit gespannten Dämpfen das Fett auszuziehen. Zur Reinigung bedient
man sich verschiedener Fäliungsmittel, so eines Oemischs aus Karbolsäure,
Tonerdehydrat, Kalk und Eisenoxyd hydrat, doch scheint das unter 4. genannte
Müller-Nahnsensche Reinigungsverfahren vorzuziehen
zu sein.
16. Schwefeikiespruben und Schwefelkieswäsche-
reien. In den Abwässern finden sich FeSO« und freie HtSO«, zuweilen auch
ZnSO«. Zur Reinigung lässt man die Wässer in Senkkästen absetzen, nachdem
man sie zur Ausfällung des Eisenoxyduls mit CaO gemischt hat; hierbei wird
auch die HtSOi neutralisiert.
17. Seidenfabriken siehe 23. Wollwäschereien.
18. Soda- und Pottaschefabriken. Die Abfälle des L e -
blanc-Verfahrens enthalten CaS, CaCOs und Ca(OH)i, daneben andere
Sulfide, AlsOs, As u. s. w. Diese trocknen Rückstände dienen als Düngemittel
oder sie werden weiter verarbeitet. Die Abwässer vom Ammoniakver-
fahren enthalten viel CaCla und NaCl; man gewinnt daraus HCl und Cl.
19. S t ä r k e f a b r i k e n. In den Abwässern finden sich gärende und
faulende Stoffe, so Eiweiss, Zucker, Qummi, weiter auch anorganische Salze.
Die Verarbeitung geschieht am besten so, dass man die feinen Stärketeilchen
absetzen lässt und das Abwasser dann zur Berieselung verwendet, wobei es
Abzüge — Acetylen. H
eine ausgezeichnete Dungkraft bewährt, falls keine freie Säure oder Alkali-
laugen zugegen sind. Kann man nicht zur Berieselung schreiten, so muss man
mit CaO, mit CaO und FeSO«, mit CaO und Alt(SO«)s oder ähnlichen Ge-
mischen klären.
20. Steinkohlengruben siehe 14. Salinen.
21. Steinkohlenwäschereien. Die Abwässer enthalten Kohle-
teilchen, HaSOt und FeSO«. Man lässt die Wässer in Senkkästen absetzen, be-
freit sie wohl auch ausserdem noch von HsSO« und FeSOt durch Kalkzusatz.
22. Tuchfabriken siehe 23. Wollwäschereien.
23. Wollwäschereien, Seiden-, Tuch- und B a u m w o 1 1 -
f a b r i k e n. Die Waschwässer enthalten Fette, Seifen, Leim, Soda, Alaun
oder Weinstein, Waikerde u. s. w.; bei den Woliwässern ist namentlich viel
Wollfett, Blut und Kot vorhanden. Die Schädlichkeit liegt hauptsächlich in der
Anwesenheit der fauligen Substanzen; auch bringen Soda und Seife bei einem
Gehalt von 2 — 10 %o die Fische schnell zum Absterben. Die Seifenwässer ver-
setzt man mit HtSO«, wodurch sich an der Oberfläche die Fettsäuren sammeln,
die abgepresst, umgeschmolzen und wieder abgepresst werden; der Rückstand
lässt sich als DOngemittel verwenden. Besser ist es, das 75^ warme Seifen-
wasser mit CaO oder CaCls zu fällen und den Niederschlag zur Fabrikation von
Leuchtgas zu benutzen. Das Wollschweisswasser verarbeitet man jetzt wohl
immer auf Pottasche (s. d.).
24. Zellulosefabriken siehe 12. Papierfabrikation.
25. Zuckerfabriken. Die Abwässer enthalten gärende und faulende
Stoffe in grosser Menge. Wegen des grossen Dungstoffgehaltes ist die Ver-
wendung der Abwässer zur Berieselung am vorteilhaftesten; zweckmässig lässt
man sie vorher abgären und klärt sie durch Kalkzusatz.
Selbstverständlich konnten im Vorstehenden nur einige Andeutungen über
die gewöhnlichen Reinigungsverfahren gegeben werden. Die Reinigung
der städtischen Abwässer ist im Artikel „W asserreinigung" be-
handelt.
Desinfektionsmittel für Abwässer:
Chfmiirhf Fabrik Flörsheim, Dr. H. NoerdUncer, 1 Dr. R. Jargenaen, Prag- Weinberge.
FUiffriieim •. IC. |
Abwässer-Kläranlagen:
Willi. Bothe k Comp., Berlin NW. 23, Klopstockstr. 51.
Abxttgre siehe „Laboratoriunisausrflstun g".
Acagin (Akagin) siehe „A z e t y 1 e n'*.
AcaJoubalBam siehe ^Akajoubalsa m'*.
Acetale siehe „A z e t a 1 e**.
Acetaldehyd siehe „Aldehyde**.
Acetanilid siehe „A z e t a n i 1 i d**.
Acetate siehe „Azetat e*\
Acetesslfirester siehe „Azetess igest e r**.
Acetln siehe „A z e 1 1 n**.
Acetol siehe „A z e t o r*
Aoetometer siehe „E s s i g**.
Aceton siehe „A z e t o n**.
Aoetonöle siehe „A z e t o n**.
Aoetonralflt siehe „Photographische Chemikalie n".
Aoetophenon siehe „Azetopheno n*\
Aoetum siehe „E s s i g".
Aoetum gr^aclale = Eisessig siehe unter „E s s i g s ä u r e".
Aoetum plumblcnm = B 1 e i e s s i g siehe Artikel „B 1 e i v e r b i n -
düngen" (No. 2 Basisches Bleiazetat).
Aoetum pyrollsrnosum siehe „H o 1 z e s s i g".
Aoetverbindiinffen siehe „Azetverbindunge n*'.
Aoetyloblorld siehe „Azety 1 c h 1 or i d*'.
Aoetylen siehe „A z e t y 1 e n**.
12 Acetylith — Acidum sulfuricum anhydricum.
Acetyllth siehe „A z e t y I i t h**.
AcetylsallsylsAnre siehe nAzetylsalizylsäur e".
Aohatmöner siehe ,,M ö r s e r'*.
Aoidimetrle siehe „A 1 k a 1 i m e t r i e'*.
Aoidol siehe „A z i d o 1".
Aoldol-Pepslii siehe ,,Azidol-Pepsi n".
Acidum aoetlcnm siehe „^ s s i g s ä u r e'*.
Aoldum aoetioum anhydricum siehe n^ssigsäureanhydri d'*.
Acidum arsenicicum = Arsensäure siehe unter „Arsenver-
bindungen'' No. 2 c.
Acidum arseniccsum = Arsenige Säure siehe unter „Arsen-
verbindungen'* No. 2 a.
Acidum benzcicum siehe „Benzoesäure".
Acidum bcricum siehe „B o r s ä u r e'*.
Acidum camphoricnm siehe „Kampfersäur e".
Acidum carbclicum siehe „P h e n o 1".
Acidum carbcnicum siehe „Kohlensäur e".
Acidum chlcricnm = Chlorsäure siehe unter „Chlorverbin-
dung e n".
Acidum chfcmicum = Chromsäure siehe unter „Chromver-
bindungen*' No. 8 c.
Acidum cinnamylicum siehe „Z i m t s ä u r e".
Acidum citricum siehe „Zitronensäur e".
Acidum f crmicicum siehe „Ameisensäur e".
Acidum ffallicum siehe „Gallussäure".
Acidum hydrobrcmicum = Bromwasserstoffsäure siehe
„Bromverbindungen" No. 2.
Acidum hydrocblcricum siehe „S a 1 z s ä u r e".
Acidum hydrccyanicum = Cyanwasserstoffsäure siehe
unter „Cyanverbindunge n".
Acidum hydroflucricum = Flusssäure siehe unter „Fluor-
verbindunge n".
Acidum hydrcjcdicum = Jodwasserstoffsäure siehe unter
„Jodverbindunge n".
Acidum hydrosilicicfluoricum siehe „Kieselfluorwasser-
S t 0 f f".
Acidum lacticum siehe „M i 1 c h s ä u r e".
Acidum mdybdaenicum = Molybdänsäure siehe „M o 1 y b -
<län und Molybdänverbindunge n".
Acidum mcncchloraceücum siehe „Chloressigsäure n".
Acidum muriaticum siehe „S a 1 z s ä u r e".
Acidum nitricum siehei „Salpetersäur e".
Acidum nitrchydrocblcricum siehe „KOnigswasse r".
Acidum deinicum siehe „Ö 1 s ä u r e".
Acidum osmicum siehe „Osmiumverbindunge n".
Acidum oxalicum siehe „O x a 1 s ä u r e".
Acidum percbloricum siehe „Überchlorsäur e".
Acidum phosphcricum = Phosphor8äure siehe „Phosphor-
verbindungen" No. 5 b.
Acidum picrinicum siehe „P i k r i n s ä u r e".
Acidum pyrcffallicum siehe „P y r o g a 1 1 o 1".
Acidum salicylicum siehe „S a 1 i z y 1 s ä u r e".
Acidum silicicum == Kieselsäure siehe unter „Silizium-
verbindunge n".
Acidum sozcjcdclicum siehe „S o z o ] o d o 1".
Acidum stearinicum = Stearinsäure siehe „S t e a r i n".
Acidum sulfanilicum siehe „Sulfanilsäur e".
Acidum sulfuricum siehe „Schwefeisäur e".
Acidum sulfuricum anhydricum siehe „Schwefelsäure-
a n h y d r 1 d".
Acidum sulfuricum fumans — Adrenalin. 13
Addam snlfurioiim fnmaiui s. „Schwefelsäure, rauchende'*.
Aoidnm sxilfiirosum siehe ,,Schweflige Säur e'*.
Addnm tannicum siehe „f a n n i n**.
Aoldnm 'taxtarionm siehe „W e i n s ä u r e".
Aoidum «rioUoraeetioiim siehe unter ,,C h I o r e s s i g s ä u r e n".
Acldiun nrlcnni siebe „H a r n s ä u r e'\
A^onitin siehe „A k o n 1 1 i n**.
Ikooln siehe „A k o i n*'.
A^copyrin siehe ,,A k o p y r i n**.
Aoridinf Arbstoffe siehe ,,Akridinfarbstoff e*'.
Aotol siehe „A k t o 1**.
Adtps lanae siehe „W o 1 1 f e i V\
Adtps mineralis siehe „V a s e 1 i n e*'.
Adeps petrolel siehe „V a s e 1 i n e**.
Adeps tmllliui siehe nSchweinefet V\
Adh&sionsfett für Treibriemen ist verschieden zusammengesetzt,
z. B. aus 90 T. Rizinusöl und 10 T. Talg. Ein anderes Gemisch besteht aus
100 T. Talg, 300 T. Fischtran, 150 T. Kolophonium. Vielfach wird auch ein
Gemisch aus Schlämmkreide und Ol mit geschmolzenem Kolophonium verrührt.
ChemiBche Fabrik FlSnheim, Dr. H. Roerdlinger, Fiersheim a. M.
Adlplns&nre (Hexandisäure), CO>H(CHi)« . COsH, entsteht bei Oxyda-
tion von Fetten mit Salpetersäure, bildet farblose Kristalle, Seh. P. 148^ löslich
in HsO, Alkohol und Äther.
Adipinsäure lg Mk. 6,00
AdJekÜTe Farbstoff« siehe „Substantive Farbstoff e".
Adorln, Salizylstreupulver gegen Fussschweiss, das festen (polymeri-
sierten) F o r m a 1 d e h y d (s. d.) enthält.
Aidrenalln, auch Suprarenin genannt. C«HisNOs, der Konstitution
nach wahrscheinlich CÄ(OH), . CH(OH) . CH» . NH . CH» Wirksame Sub-
stanz der Nebennieren. Zur Darstellung geht man entweder von den
Nebennieren des Rindes aus, indem man sie mit HsO oder ganz ver-
dünnten Säuren auslaugt, den Extrakt einengt und den Rückstand durch Um-
kristallisieren reinigt. Bertrand geht zur Darstellung von frischen Nebennieren
des Pferdes aus, die zerkleinert mit feinpulveriger Oxalsäure und 95 %igem
Alkohol mazeriert werden. Dann wird abgepresst und der Presssaft filtriert,
im Vakuum von Alkohol befreit. Das sich absetzende Lezithin wird entfernt
und nach Ausschütteln mit Petroläther die wässerige Schicht mit Bleizucker
gereinigt und zentrifugiert. Die klare gelbliche Flüssigkeit lässt nach dem
Verdampfen im Vakuum und nach Zusatz von wenig Ammoniak das Adrenalin
kristallinisch ausfallen, worauf dasselbe nochmals mit Schwefelsäure, Alkohol
und Ammoniak behandelt bzw. gereinigt wird. Aus 118 kg frischer Substanz
erhält man 125 g Adrenalin.
Neuerdings wird es synthetisch nach Stolz aus Chlorazetobrenzkatechin
(dieses durch Einwirkung von Chlorazetylchlorid auf Brenzkatechin ge-
wonnen) dargestellt; es ist, der obigen Formel entsprechend, o-Dioxyphe-
nyläthanolmethylamin.
Reines Adrenalin ist ein kristallinisches, grauweissliches, in HtO unlös-
liches Pulver, Seh. P. 212^. Es kommt als solches, weiter aber auch in Form
leichtlöslicher Salze in den Handel, so als Adrenälinufn hydrocMoricum und
Suprareninum horicum,
W^en seiner Eigenschaft, eine starke Zusammenziehung der damit be-
handelten Blutgefässe hervorzurufen, verordnet man es zur Stillung von
Blutungen, weiter aber auch als Anästhetikum bei Katarrhen u. s. w. Man
verwendet je nach den Krankheitszuständen Lösungen 1 : 1000 bis 1 : 10000.
Zu subkutanen Injektionen werden als Höchstgabe 0,0005 g Suprarenin ==
0,5 ccm einer Lösung von 1 : 1000 angewandt.
Suprarenin, hydrocklor. l%o Lösung , ... 10 ccm Mk. 0,70
n i> n n ZO ^ „ 1,/D
, boric, fest 0,065 g „ 3,50
14 Adurol — Akajoubalaam.
Adnrol siehe MPhotographische Chemikalien*'.
Aiaa-Metallf adenlampe :
Allgemeine Elektrizitilts-Gesellachaft, Berlin.
Afeogrenffas siehe „Luftgas*'.
Aether siehe „A t h e r".
Aether acetlcus siehe „£ s s i g ä t h e r".
Ag-arlzln, Harzsäure, die aus den Fruchtlcörpern des Lärchen-
schwammes (Polyporus officindlis; AgaHcus albus) durch Extrahieren mit
Alicohol gewonnen wird. Im reinen Zustande bildet es ein weisses, seiden-
glänzendes Kristallpulver, sehr wenig löslich in kaltem Wasser, Äther und
Chloroform, leichter in kochendem HsO, leicht in siedendem Alkohol, noch
leichter in heisser Essigsäure.
Man benutzt es medizinisch, und zwar verordnet man es in Gaben von
0,005 — 0,01 g innerlich als schweissbeschränkendes Mittel. Qrösste Einzel-
gabe 0,1 g.
Agaricin. puriss., D. A. IV H Mk. 9,00; 1 kg Mk. 88,00
Agraxoma. Wohlschmeckendes, leicht (mit H2O) zu nehmendes Agar-
Agarpräparat, dient als Abführmittel.
Agrathln. Salizylaldehydmethylphenylhydrazon. Durch
Einwirkung gleicher mol. von Sallzylaldehyd und as-Methylphenylhydrazin er-
halten. Weisse Kriställchen, unlöslich in H>0, löslich in Alkohol, Äther,
Benzol. Seh. P. 74^ Man benutzt es medizinisch, und zwar innerlich in
Gaben von 0,15 — 0,5 g als Antineuralgikum.
Agalhin H Mk. 25,00; 1 kg Mk. 200,00
A^rln. Theobrominnatriumazetat. CTHrNiOsNa, CHsCOtNa.
Medizinisch als gutes Diuretikum empfohlen; man verordnet es bei Wasser-
sucht u. s. w. innerlich in Gaben von 0,5 — 1 g bis täglich 3 g.
Agurin „Bayer" H Mk. 20,00; 1 kg Mk. 180,00
Aichmetall siehe „Kupferlegierunge n'*.
Airol. Wismutoxyjodidgallat. C.Hs(0H)3C0, . Bi(OH)J.
Durch Erwärmen von frisch gefälltem Wismutoxyjodid mit Gallussäure und
Wasser erhalten. Es bildet ein graugrünes, lockeres, geruch- und geschmack-
loses Pulver, das sich weder in Wasser noch in Alkohol löst. Man benutzt
es in der Wundbehandlung als geruchlosen, nicht reizenden Jodoformersatz,
entweder als Pulver oder als 10 %ige Salbe.
Airol H Mk. 6,00; 1 kg Mk. 54,00
Akagfin siehe „A z e t y 1 e n*'.
AkajonbalMun (Cardol). Aus den Steinfrüchten von Anacardium
occidentcUe (Mahagoninfisse, Elefantennüsse) durch Extraktion der zerkleinerten
Früchte mit Ather-Alkohol und Entfernung der Gerbsäure durch Waschen mit
Wasser gewonnen. Der wichtigste Bestandteil des Akajoubalsams ist das
K a r d 0 1 , und man bezeichnet den Balsam selbst als Rohkardol (Cardo-
lum vesicans); dasselbe dient in der Medizin als blasenziehendes Mittel, auch
benutzt man es zur Herstellung unauslöschlicher Tinten und als Stempelfarbe.
Aus den Früchten von Anacardium Orientale wird ein ausserordentlich
ähnlicher Balsam gewonnen, der ebenfalls als Rohkardol bezeichnet wird;
lateinisch führt er die Bezeichnung Oardolum pruriena.
Akaziengummi — Akkumulatoren. J5
Akajoubalsam (CardoL vesicans) H Mk. 1,70
n ( n pruriena) H , 1,60
Akasienfiriiiiimi siehe „O u m m i a r t e n".
Akkumolatoxen (Elektrische Sammler). Der gewöhnliche elektrische
Akkumulator, dessen wirksame Massen schwammiges Blei und Bleisuperoxyd
sind, während der Elektrolyt aus verd. HsSOi besteht, ist ziemlich vervoll-
kommnet worden, leidet aber an dem Übelstande des hohen Gewichts. Deshalb
tauchen immer neue Erfindungen auf, welche einen blei freien Akkumulator
zum Gegenstand haben. Zunächst schlug man Cu und Zn in Kalilauge vor, doch
konnte sich dieser Akkumulator wegen seiner vielen Mängel nicht einführen,
und ebenso wenig gelang dies einem andern, bei dem das 2n durch Cd ersetzt
war. Vor mehreren Jahren nahm Edison Patente auf einen neuen Kadmium-
akkumulator, dessen andere Elektrode aus Kupferoxydul be-
stand; auch dieser Akkumulator hat es bis jetzt zu praktischer Bedeutung nicht
gebracht. Dasselbe muss man von dem interessanten Silbersuperoxyd-Kupfer-
Akkumulator mit Kalilauge als Elektrolyten sagen.
Auch die anfangs mit so grossen Hoffnungen begrüssten Nickeloxyd- bzw.
Nickelsuperoxyd-Akkumulatoren haben bis jetzt kaum Eingang gefunden, weil
die Gewichtsersparnis gegenüber dem Bleiakkumulator mehr als ausgeglichen
wird durch ihre geringe Haltbarkeit und grosse Empfindlichkeit. Bei dem
ersten Nickelakkumulator, dem von Michalowski, bestand die Elektrode
des negativen Pols aus Zn; der neuere Edison sehe Akkumulator unter-
scheidet sich von diesem nur dadurch, dass das Zn einmal durch Fe und
anderseits durch Cd ersetzt ist. Bei dem neuesten Edisonsammler bestehen
die positiven und die negativen Platten aus Nickelstahl; die ersteren haben
einen Überzug von Nickelsuperoxyd, die letzteren einen solchen von fein
verteiltem Eisen. Den Elektrolyten bildet eine 20 bis 30 %ige Kalilauge.
Nach dem D. R. P. 147 468 setzt Edison der aktiven Masse auf den Platten
seines Akkumulators Oraphitschuppen zu. Ein ähnliches Verfahren schützt
D. R. P. 158 800.
Nur wenic: unterscheidet sich von dem Edisonschen Nickel-Akkumulator
der Jungner-Akkumulator, bei dem die wirksame Masse aus Nickel-
und Eisenhydroxydverbindungen besteht und zwischen nickelplattierten Stahl-
siebblechen unter starkem Drucke eingepresst ist.
Der Jungner-Edison-Sammler hat sich in zahlreichen Versuchen recht
brauchbar erwiesen; trotzdem ist es zweifelhaft, ob er berufen ist, den Blei-
akkumulator zu verdrängen.
Das D. R. P. 142 714 bringt zur Herstellung von Nickelelektroden Nickel-
salze, die mit einer Paste angerührt sind, auf den Masseträger, behandelt
diesen dann kurz mit Alkalilange und verwandelt das hierbei oberflächlich
gebildete Nickelhydroxydul durch Stromwirkung in hoch oxydiertes Oxyd.
Auch das D. R. P. 159 393 schützt die Herstellung einer Nickelelektrode, und
zwar unter Zusatz geringer Silbermengen zur Erhöhung der Leitungstähigkeit.
Hochinteressant ist der Akkumulator, den der bekannte Erfinder des Gas-
glühlichts, Auer von Welsbach, konstruiert hat (D. R. P. 142 057); er
benutzt nicht die chemische Veränderung der Elektroden, sondern die ab«-
wecbselnde Oxydation und Reduktion des Elektrolyten, und zwar be-
sieht der Elektrolyt aus einer Lösung von Ceriumsulfat. Man verwendet
es als Cerisulfat; durch den an der Kathode entwickelten Wasserstoff
wird dasselbe in Cerosulfat übergeführt, um nachher ebenso leicht wieder
oxydiert zu werden. Die positive Elektrode besteht aus Kohle, die negative
ans Zink; beide sind durch ein Diaphragma aus Pergamentpapier getrennt.
Der Auer sehe Akkumulator soll eine höhere elektromotorische Kraft als der
Bleiakkumulator haben, Kurzschlüsse ohne Schaden vertragen und einen hohen
Nutzeffekt haben. Da Erschütterungen bei der Entladung günstig wirken, so
erscheint der Auer sehe Sammler für Motorfahrzeuge als b^onders ge-
eignet Es bleibt abzuwarten, ob dieser Akkumulator in den Handel kommt
und die ihm nachgerühmten Vorzüge bewährt. Vorläufig bleibt man nach wie
vor in der Hauptsache noch auf den Bleiakkumulator angewiesen.
16
Akoin — Akoniün.
Akkumulatorenzellen für stationäre Anlagen, besonders f fir
elektrochemische Zwecke geeignet. Preise bei 5st0nd. Entladung:
Kapazität in Amp.-Stdn. . .
Höchste zulSssige Stromstärke :
bei der Ladung . . . .
bei der Entladung . , .
Gewicht (ohne Säure) kg
Preis Mk.
20 40 60 121 202 324 547 821 1094
6
4
7
12
8
10
18
12
14
36
24
26
60
40
41
96
64
61
162
109
96
243
164
180
324
218
225
8,00 13,00 17,00 30,00 46,00 68,00 110,00 166,00 216,00
Akkumulatorenkästen aus Glas:
Innere Maise
Preis
Innere Masse
Preis
Länge Brette
Tiefe
für xoo St.
Länge
Breite
Tiefe
für xoo St.
mm mm
mm
Mk.
mm
irnp
mm
Mk.
186
120
240
150,00
190
280
420
395,00
186
170
240
180,00
190
330
420
440,00
186
220
240
210,00
190
380
420
545,00
186
270
240
240,00
190
430
420
595.00
186
320
240
290,00
370
270
450
670,00
190
230
420
350,00
370
320
450
730,00
Akkumulatorenkästen aus Steinzeug, dünnwandig, dauerhaft,
schlagen nicht durch und lassen die Säure nicht nach aussen übersteigen.
Innere Mas
Länge Breite
fnfii nnni
se
Tiefe
mm
Preis
Mk.
Innere Masse
Länge Breite Tiefe
mm mm mm
Preis
Mk.
330
800
840
190
220
185
420
300
500
7,50
11,50
15,00
420
840
400
330
500
380
16,75
21,50
Andere Grössen werden auf Bestellung gefertigt und kosten 20 — 25 Pf. für 1 1 Inhalt.
Hydraulische Pressen für Bleiplatten und -Leisten:
Fried. Krupp AküeDgesellacbaft Gnisoiu^erk, Magdeburg-Buckau.
Akktunulatorenkästen :
Franz Olouth, Rheinische Gummiwarenfabr. m. b. II., Köln-Nippcs.
Akkumulatorenkästen, mit Blei ausgelegt:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Akkumulatorensäure:
Saccharin-Fabrik, Akt. -Ges. vorm. Fahlberg, List & Co., Salbke-WeetcrfaOsen a. Elbe.
Akoln (Äcoinum), Diparanisylmonophenetylguanidin-
Chlorhydrat. Neuerdings viel gebrauchtes Arzneimittel, das als lokales
Anästhetikum Verwendung findet und viele Vorzüge vor dem Kokain haben soll.
Acoinum in Gläsern von 5—10 g 1 kg Mk. 402,00
lg 1 , n 460,00
V« P In n 540,00
Akonltln {Äconitinum). Alkalold aus dem E i s e n h u t (Aconitum
Napellus). Formel ist unbestimmt, wahrscheinlich Cs«H(7N0ii -f HaO. Durch
Extraktion der Akonitknollen mit 90 %igem Alkohol bei 60^ erhalten.
Das Akonitin sowie namentlich seine kristallisierten Salze werden medi-
zinisch verwendet, jedoch ist dabei grosse Vorsicht nötig, da das Akonitin zu
den stärksten Pflanzengiften gehört. Die einzelnen Präparate besitzen je
nach Herkunft verschiedene Giftigkeit; gewöhnlich betrachtet man 0,0003 g
als M. D. p. dos. und 0,0006 g als M. D. p. die.
n
n
n
ff
n
n
Akopyrin — Alaune. 17
Aconitin. pur. amorph D Mk. 10,00 ; H Mk. 90,00
, crist D „ 10,nO; H „ 90,00
hydrochloric. crist D „ 10,« >0; H „ 90,00
nitric. crist D „ 10,00; H „ 90,00
sulfuric. crist D „ 10,00; H „ 9ü,00
Akopyrin {Acopyrinum). Azetylsalizylsaures Antipyrin.
Weisses kristallinisches Pulver, leicht löslich in Alkohol, sehr schwer löslich
in Wasser. Man verordnet es innerlich bei akutem Gelenkrheumatismus, ferner
bei Fieber und Kopfschmerzen.
Acopyrinum 1 l^g ^i^< 27,50
Akremninseife siehe „Medizinische Seife n'\
AkridlnfarbstofTe. Stammsubstanz der Akridinfarbstoffe sind das
Akridin HC^^^7N und das Phenylakridin CeH5.C^~~^N.
Die Akridinfarbstoffe haben also eine Atomgruppierung, die derjenigen des
Anthrazens (s. d.) entspricht; sie leiten sich aber auch vom Di- bezw.
Triphenylmethan ab und weisen schliesslich auch den in den Pyroninen und
Riiodaminen vorhandenen stickstoffhaltigen Ring auf. Das Akridingelb
z, B., welches das Chlorhydrat des Diamidodimethylakridins ist, erhfllt man
durch Einwirkung von Formaldehyd auf m-Toluylendiamin, Abspaltung von
NfU aus dem erhaltenen Produkt und darauf folgende Oxydation.
Akrolein siehe ,.G I y z e r i n'*.
Aktol (Actolum; Argenium lacUcum; milchsaures Silber). CsHsOsAg
-T HjO. Man benutzt es medizinisch als Wundantiseptikum, und zwar tränkt
man die zum Nähen von Wunden benutzten Materialien (Katgut und Seide) mit
vässerigen Aktollösungen 1 : 100.
Aktol H Mk. 14,00; 1 kg Mk. 125,00
Alapnrin. Besondere Bezeichnung für reinstes Lanolin. Letzteres
siehe im Artikel „Wolltet t".
Alarm-Eliirichtiiiigreii. Elektrische Wecker für chemische Fabriken,
derartig angeordnet, dass explosive Gase nicht an die Kontakte, wo Funken
überspringen, gelangen können; auch ist das Werk gegen das Eindringen von
Feuchtigkeit geschützt. Derartige Membranw«cker werden für Maschinen-
und Batteriebetrieb konstruiert.
fiemens & Halake, A.-G., Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Alaiino. Man versteht darunter sulfatische Doppelsalze, und zwar ur-
sprünglich solche aus Aluminiumsulfat mit einem Alkalisulfat, doch können in
den Alaunen nicht nur die Alkalimetalle einander ersetzen, sondern es kann
auch die Tonerde durch andere Sesquioxyde (z. B. FesOs; CrsOs; MuaOs) ver-
treten sein. Unter den Alaunen sind besonders wichtig:
1. Kalialaun (gewöhnlicher Alaun; Alumen) K9S0t + Al9(SOt)t + 24HtO.
Der sämtliche im Handel befindliche Alaun ist künstlich dargestellt, und zwar ent-
weder aus Alaunstein (basischem Kalitonerdesulfat) oder aus Alaunerde
und Alaunschiefer oder drittens endlich aus Bauxit und K r y o 1 i t h.
Davon enthält der Alaunstein schon alle Bestandteile des Alauns, der Alaun-
scblefer und die Alaunerde nur die zur Bildung des Alumiumsulfats
nötigen, und der Bauxit und Kryolith (sowie andere an Fe und Ca arme Tone)
endlich nur die Tonerde. Hieraus erklärt sich die verschiedenartige Dar-
stellung je nach dem Ausgangsmaterial :
Der Alaunstein (Alunit) wird in Stücken gebrannt, wobei man nicht weit
über 500* hinausgehen darf. Dann laugt man ihn mit warmem Wasser aus
xmd dampft die Lauge ein. Der so gewonnene, wegen seiner Reinheit be-
sonders geschätzte römische Alaun (Alumen romanum) wird auch k u b i -
scherAlaun {Alumen cuhicum) genannt, da er nicht in Oktaedern sondern
in Würfeln kristallisiert.
Ans dem Alaunschiefer und der Alaunerde wird die grösste Menge Alaun
gewonnen: Maa lässt die Mineralien in Haufen verwittern (zuweilen muss man
Blficher VIL 2
18 Alaune.
sie ausserdem noch rOsten), wobei Aluminiumsulfat gebildet wird. Dann wer-
den die Alaunerze ausgelaugt, worauf man die Laugen eindampft und nach
mannigfachen Reinigungsverfahren mit Kaliumsulfat versetzt; hierbei bildet
sich Alaun, der durch fortwährendes Umrühren als Mehl (Alaunmehl) ausge-
schieden wird.
Bauxit und Kryolith endlich werden zur Alaundarstellung geglQht, ge-
pulvert und in erhitzte 50 %ige Schwefelsäure eingetragen. Das Produkt wird
ausgelaugt und die so erhaltene Aluminiumsulfatlösung mit Kaliumsulfat versetzt.
Der Kalialaun bildet grosse, wasserhelle, oktaedrische Kristalle, löslich
in 10,5 T. kalten (+ 10'>), in 0,75 T. siedenden Wassers. Erhitzt man ihn auf
120**, so geht er unter Wasserabgabe in den gebranntenAlaun (Alumen
usium) über, der eine weisse, lockere Masse bildet.
Man verwendet den Alaun in der Färberei als Beize, zur Darstellung von
Farblacken, weiter in der Weissgerberei und zum Leimen des Papiers, zum
Härten von Gips, als Medikament u. s. w., u. s. w.
2. Ammoniakalaun (Alumen ammoniacale). (NH«)9S04 + AltCSOi)»
+ 24 HsO. Wird erhalten, wenn man bei der Alaundarsteilung aus Alaunerde,
Alaunstein, Bauxit und Kryolith die erhaltenen AluminiumsulfatlOsungen nicht
mit Kaliumsulfat sondern mit Ammoniumsulfat versetzt. Er ist äusserlich von
Kalialaun nicht zu unterscheiden; 100 T. Wasser lösen bei 10® 9 T., bei
100® 422 T. krist. Ammoniakalaun. Er wird hauptsächlich zur Gewinnung sehr
reiner Tonerde verwendet, zu welchem Zweck man ihn heftig glüht.
3. Natriumalaun {Alumen natricum). NasSOi + Als(S04)s + 24 H9O.
Wird aus Aluminium^lfat und Natriumsulfat gewonnen. Er ist billiger als Kaii-
und Ammoniakalaun, wird aber dennoch viel weniger verwendet, weil er zu
leicht löslich ist; aus diesem Grunde lässt er sich auch durch Umkristallisieren
nur in beschränktem Masse reinigen. Das D. R. P. 141670 bezweckt die Dar-
stellung eines kristallisierten, nicht auswitternden Natriumalauns, und zwar
konzentriert man zur Darstellung eine genau neutrale Lösung der beiden
Sulfate auf 40—43® B^ und kühlt die Lösung in Kristallisiergefässen ab; zuerst
bildet sich eine amorphe Masse, die sich nach einigen Tagen in Kristalle ver-
wandelt. Da die Kristalle (deren Bildung schon durch sehr geringe Säure-
mengen verzögert oder verhindert wird) nicht verwittern, also keine Verände-
rung des Tonerdegehalts erleiden, ist der so gewonnene Natriumalaun für die
Färberei wichtig. Nach dem Zusatz-D. R. P. 178 236 kann der erforderliche
Konzentrationsgrad auch dadurch erhalten werden, dass man die beiden.
Stoffe unter Anwendung von Wärme in H2O löst; beim Abkühlen bildet sich
Natronalaun, der sich allmählich in die kristallisierte Form umsetzt, was er-
leichtert wird, wenn man die Lösung basisch macht, z. B. basisches
Aluminiumsulfat verwendet.
4. Chromalaun (Alumen chromicum). K9SO4 + Crj(S0«)8 + 24 HfO.
Unterscheidet sich also vom Kalialaun dadurch, dass das Aluminium durch
Chrom ersetzt ist. Man gewinnt ihn in grosser Menge als Nebenprodukt bei
der Anthrachinonfabrikation (vgl. unter „A n t h r a c h i n 0 n").
Der Chromalaun bildet grosse, dunkelviolette Oktaeder, schwer in kaltem,
leicht in heissem Wasser löslich. Dient als Beize in der Färberei, in der
Mineralgerberei, zum Unlöslichmachen von Leim und Gummi, zur Darstellung
wasserdichter Stoffe.
Als „konzentrierten Alaun'* bezeichnet man im Handel das
Aluminiumsulfat; dieses siehe unter „Aluminiumverbindunge n".
Prllfmnff der Alaune 1 Die Tonerde bestimmt man meist durch F&Uen mit NH. In.
Gegenwart von NH4CI; das Fe wird kolorimetrisch mit Rhodankalium bestimmt. Andere
PrQfongen lind in der Technik wenig üblich; nur sehr selten wird das Alkali bestimmt. Die
qualitative Prflfung des Alauns entspricht der gewöhnlichen Methodik.
Kalialaun, techn. krist % kg Mk. 17.00
Pulver % • » 18,00
„ feinst. Pulver % , , 26,00
, raffin., eisenfrei, krist % ,„ 24,00
ehem. rein, krist «0 „ „ 43,00
„ feinstes Pulver % „ . 65,00.
n
n
Alaimgerberei — Albumin. JQ
Gebiaanter Alaun in Stücken **/o kg Mk. 52,00
, Pulver D.A. IV % , . 52,00
Natronalaun, techn. Pulver lo „ n 41,00
raffln, krist % „ „ 80,00
^ ehem. rein, krist 1 kg Mk. J,90; % « „ 130,00
Römiidier Alaun % , ^ 6(»,00
Ammoniakalaun, roh, für Feuerlöschzwccke % »^ 19,00
raffln. Kristallmehl ®/o ^ ^ 28,00
dopp. raffln., cisenfrei % r ^ 35,00
ehem. rein, krist */o „ ^ 60,00
Eisenalaun, techn. krist % ^ „ 31,00
„ ehem. rein, krist ®/o „ „ 60,00
Chromalaun, techn. krist lo ^ ^ 40,00
„ techn. krist., Kristallmehl > ,, , 38,00
„ ehem. rein, krist ^o „ ^ 7(»,00
Chromammoniakalaun lo n n 90,00
Alaune:
Paent Broa. & Oo., New York, Noa 2 u. 4 Stone i Lehmann k Vobb, Hambura.
Street (i. Ina.-Anh. a 18).
Kali- und Natron-Alaun:
Saccharin -Fabrik Äkt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co.. Salbke-WesterhOsen a. Elbe.
Anla}2[en zur Alaunfabrikation bauen:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. ! Willy Manjjer, Ingenieurges. ra. b. IL, Dresden.
Zentrifu}2[en zur Alaunfabrikation:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
Motoren zur Alaunfabrikation:
Siemens-Sdiackertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Alanngrerberel (Weissgerberei) siehe „Mineralgerbere i".
Albargrln. Verbindung der Oelatose mit Silbernitrat. Es wird dar-
gestellt, indem die aus dialysierter Gelatine gewonnene neutrale Gelatose in
wässeriger Lösung mit Silbernitrat versetzt und das Reaktionsgemisch unter
bestimmten Vorsichtsmassregein zur Trockene gebracht wird.
Schwachgelbliches, glänzendes, sehr leicht in kaltem HsO lösliches Pulver,
das hauptsächlich zu Injektionen bei Gonorrhoe benutzt wird, und zwar ge-
wöhnlich in 0,1—0,2 %igen Lösungen, ferner in der Wundbehandlung, in
welchem Falle auch stärkere Lösungen (bis 2%) angewendet werden. Das
Albargin kommt nicht nur als Pulver, sondern — der leichteren Dosierung
w^en — auch in Tabletten zu 0,2 g in den Handel.
Albargin „Höchsf D Mk. 1.15; H Mk. 10,50; 1 kg Mk. 100,00
Altamln. Allgemeines siehe unter „Eiweissstoff e". Man ge-
winnt das Albumin in der Technik aus Hühnereiweiss (E i e r a 1 b u m i n) und
aus dem Blutserum verschiedener Tiere, namentlich von Rindern (B 1 u t a 1 -
b u m i n).
1. Eieralbumin. Frisches Eiweiss wird nach massiger VerdQnnung
mit Wasser zu Schaum geschlagen; die Flüssigkeit filtriert man, nachdem sich
der Schaum verzogen hat, durch einen wollenen Spitzbeutel und dunstet das
Filtrat in flacher Schicht (auf Tellern und flachen Schüsseln) in einem 30—40^
warmen Luftstrome zur Trockne ein. Das Trocknen nimmt 30—60 Stunden
in Anspruch; das Albumin bildet darauf eine blassgelbliche, durchsichtige,
blätterige oder muschelige Masse, die mit HaO eine fast klare und geruchlose
Lösung gibt.
2. 6 1 u t a 1 b u m i n. Das frisch aufgefangene Blut überlässt man in
Schüsseln der freiwilligen Gerinnung, wobei es sich in den dunklen Blutkuchen
und das gelbe (höchstens blassrötliche) Blutserum scheidet. Letzteres behan-
delt man wie Eiereiweiss, nur dass es nicht mit Wasser verdünnt wird. Das
Blutalbumin ist weit schwieriger als das Eieralbumin rein und ungefärbt zu
erhalten. Man muss für diesen Zweck das frische Blutserum durch Kohle
filtrieren oder aber es mit Bleiessig ausfällen und den gewaschenen Nieder-
schlag darauf durch COt zersetzen. Wird keine Kohlensäure mehr gebunden,
9*
20 Albuminpapier — Aldehyde.
SO lässt man absetzen, zieht die klare FlQssigiceit ab, fällt das in Lösung
gegangene Pb durch HsS, filtriert und lässt das Filtrat, welches nun
eine reine Albuminlösung darstellt, in der oben beschriebenen Weise ein-
trocknen. Nach den D. R. P. 137994 und 143042 gewinnt man entfärbte, ge-
ruch- und geschmacklose Eiweissstoffe aus Blut mittels Wasserstoffsuperoxyds,
und zwar soll man am besten zunächst die unreinen Eiweissstoffe aus dem
Blut durch Aussalzen fällen, dann ihre katalytischen Eigenschaften durch SOs
oder NHs aufheben, die Masse in Alkali (Ammoniak) lösen und die Lösung mit
HtOs in der Siedehitze behandeln. — Das Engl. Pat. 10 227 von 1905 lässt
zur Herstellung eines farblosen Albumins die Serum- oder Blutalbuminlösung
zuerst mit Hydrosulfit und dann einer organischen Säure (z B. Essigsäure)
behandeln; das Produkt wird durch Zusatz von NaCsHsOs und dann von
NHs neutral oder alkalisch gemacht und schliesslich die Lösung zur Trockne
verdampft.
Man benutzt das Albumin als Beize in der Färberei und Zeugdruckerei,
weiter in der Photographie (Albuminpapier), als Klärmittel fflr trfibe FlQssig-
keiten sowie als Kleb- und Kittmittel.
Eier-Albumin, techn. la 1 kg Mk. 5,80; % kg Mk. 550.00
n » IIa 1 „ , 5,50; % ri ». 520,00
» Pulver 1 „ „ 6,50; % „ „ 620,00
D.A.1V 1 „ , 6,0(); % „ „ 570.00
„ „ grobes Pulver . . . . 1 „ „ 6,25; % „ „ 600.00
„ „ feinstes „ ....!„, 7,00; % „ „ 670.00
Blut-Albumin, schwarz •/<> kg Mk. 60,00— 70,00
„ „ bei Waggonladung °/o » „ 45,00
„ dunkel % » » 75,00
„ hell % « n 100,00—180,00
„ „ Pulver % n n 120,00—200,00
Albumin:
Fuerst Bros, k Co., New York, Nosi 2 u. 4 Stone I W. Bog. Seemann, Stuttgart (SpedaUabrik).
Street (a. Ins. -Anh. 8. 18). | Lehmann k ycm, Hamburg.
Albumin aus Eiern und Blut:
E. Bemard k Cie., MUIhauBen (Eis.). | W. Eugen Seemann, Stuttgart.
Albamiiipapler siehe „Photographische Papier e**.
Aloho, Bezeichnung für ein medizinisch zu benutzendes haltbares
Aluminiumkarbonat, das ein lockeres, weisses, in kalten verdflnnten Säuren
langsam, in der Wärme rascher unter Kohlensäureentwicklung lösliches Pul-
ver von mild-erdigem Geschmack ist.
Aloohol siehe „S p i r i t u s**.
Alcohol absolutum:
R. Eifleamann, BerUn 0. 17, MQUenstr. 4K-7.
Aldehyde. Organische Verbindungen, welche die Atomgruppe H— C=0
enthalten. Sie stehen den Ke t o n e n (s. d.) sehr nahe, da sie wie diese die
Karbonylgruppe CO enthalten. Man fasst die Aldehyde als Zwischenstufen bei
der Oxydation von Alkoholen zu Säuren auf und gewinnt sie entweder durch
Oxydation von Alkoholen oder aber durch trockene Destillation eines Ge-
menges von ameisensaurem Kalk mit dem Kalksalz einer einbasischen Fettsäure.
Der wichtigste Aldehyd ist der A z e t a 1 d e h y d CHs.CHO, auch Alde-
hyd schlechtweg genannt. Zur Darstellung giesst man eine Mischung von
3 T. 90% igen Alkohols mit 4 T. konzentrierter Schwefelsäure unter Kühlung
allmählich in eine Lösung von 3 T. Kaliumbichromat in 12 T. Wasser und«er-
hitzt dann langsam im Wasserbad; die Dämpfe werden durch Kühlung ver-
dichtet. Das Destillat ist ein Gemisch von Alkohol, Aldehyd und Azetal; man
erwärmt es auf 50® und leitet die Dämpfe in kalten Äther. Wenn man dann in
die entstandene ätherische Aldehydlösung Ammoniakdämpfe einleitet, fällt
kristallinisches Aldehydammoniak aus, das abgepresst und unter Zu-
satz von verd. Schwefelsäure destilliert wird, wobei reiner Aldehyd übergeht.
In der Technik gewinnt man ihn nur aus dem Vorlauf der Spiritusfabriken,
worin er enthalten ist, und zwar ausschliesslich durch fraktionierte Destil-
Aldol — Alformin. 21
lation. Interessant ist das Verfahren des Franz. Pat. 329 522, wonach all-
gemein Halogensubstitutionsprodukte der fetten wie aromatischen Reihe unter
Einwirkung von Alkalimetallderivaten des Formaldehyds in die entsprechenden
Aldehyde umgewandelt werden, indem z. B. unter Bildung von NaCl der
Aldehydrest CHO an Stelle des Halogenatoms tritt. So behandelt man z. B.
Chlorätbyl in der Kälte mit der theoretischen Menge Formaldehydnairium und
erhält unter Bildung von NaCl Azetaldehyd.
Aldehyd ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, die leicht ent-
zündlich und sehr feuergefährlich ist. Sp. G. 0,801 (bei (y*); S. P. 20,8^
Mischt sich mit Wasser, Alkohol und Äther und geht sehr leicht durch Oxy-
dation in Essigsäure über. Durch Einwirkung geringer Mengen verschiedener
Chemikalien polymerisiert sich der Aldehyd zu dem medizinisch benutzten
Paraldehyd (s. d.).
Der Aldehyd wird bei verschiedenen synthetischen Methoden der orga-
nischen Chemie verwendet, weiter zur Darstellung von Silberspiegeln, früher
auch zur Fabrikation des jetzt nicht mehr benutzten Teerfarbstoffs A 1 d e -
h y d g r Q n.
"Prlätmugt Nach Mesaner (Lunge, „OhenL-teclm. Untenuchungsmethoden" ;
Berlin 1900) verflhrt man zur Aldehydbestinunuog der Handelaaorten, wie folgt: ,,In ein«
125 ecm CaaMnde Druckflaache bringt man 80 ccm Waaaer, 20 ccm AmmoniakflOsaigkeit (apes.
Gew. 0,91), 26 ccm Normal-Silberlfieung und 2& ccm einer friach bereiteten LOaung Ton 2 ccm
Aldehyd in 100 ccm Wasser. Nachdan man die Flaache gut verachloaaen, erhitzt man das
Ganze etwa 8 Standen lang im siedenden Waaaerbade, Ulaat dann erkalten und bringt daa
Reaktionagenuach in einen 250 ccm faaaenden Masskolben. Mit Wasser schwenkt man den
Inhalt der Druckaaache nach und fflllt bis zur Marke auf. Nachdem man gut durch-
geachattelt, Uast man abaetzen und titriert von der klaren LOtung 50 ccm nach dem An-
aKuem mit Salpeteralure und nach Zugabe Ton etwaa EiaenaUunUteung mit ^/^^ Normal-
Rhodana mroonlgaung. Anf diese Art erfährt man, wie viel SUberUteung von der angewandten
Menge Aldehyd zur Umaetzung veibraucfat wurde. 1 ccm Normal-ailberUlBmig entspricht
0,02202 g A1deh>-di'< Der Vorteil der Methode besteht darin, dasa die Resultate durch
Alkohol (der in allen geringeren Aldehydsorten vorhanden ist) nicht beeinflusst werden. —
Nach Seyewets und Bardin bestimmt man Azetaldehyd sehr einfach wie folgt: Die
AldehydiSsong wird verdOnnt, bis sie nur ?—«•/» davon enth< 10 ccm dieser LOsung gibt
Boaa zu 40 ccm lOVoiger LBsung von waaaerfreiem NatriumauUit und fflgt einige Tropfen
alkcAol. PhenolphtaleinUsung zu. (Letztere muss unter ZuaaU einiger Tropfen Säure vorsichtig
neotTaUslcrt sein). Die auf 4—5« O abgekOhlte LOsung titriert man mit HjSO« bis zur Ent-
Itrfonng, wobei die Umsetzung der Gleichung entspricht:
2 N«,SO- -f 2 CH, . COH -f H,FO« = (NaUöO, 4- CH, . CO«), + Na^SO«.
Anf diese Reaktion ist die Gegenwart von Alkohol, Azetal und Paraldehyd ohne Einnuas.
Azetaldehyd 50% 1 kg Mk. 2,00
n 7b^l0 I 2 75
»^«^^"^ 1 „ „ 12,50
Von andern wichtigen Aldehyden sind der B e n z a 1 d e h y d (s. d.), das
v-hloral s. d.), der Formaldehyd (s. d.), der önanthaldehyd,
sowie das A k r o 1 e i n zu nennen. Letzteres, der Konstitution nach A 1 1 y 1 -
a 1 d e h y d , ist unter „Q 1 y z e r i n" erwähnt.
Aldehyde:
C. JSrdmann, Leipsig>LiiideBaa.
Apparate zur Herstellung von Aldehyden:
f. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
hi-j ^""*. (Ojqrbottersäurealdehyd) CH, . CH(OH) . CH, . COH. Diese Ver-
«,uü?*^ entsteh* aus Azetaldehyd durch Kondensation bei Einwirkunir Icalter
än^ülf** t* ;?'?*' J"??"jä« F'össiKkeit, färb- und geruchlos, mischbar mit
S^ri^ilÄ"*"' ^- /• 90-105', zersetzt sich bei 135». Es ist als SchlTf-
mittel empfohlen worden.
Alenrometer siehe ,,Mehr.
AUenid siehe „Nickellegierungen".
AirornrnnS^' Bezeichnung für eine Lösung von Aluminiumsubformiat
liPS^l?^^^^ ^^^^^ s^"^^« ^^a^e Flüssigkeit, sp. G. 1,108 bei 15» mit
^ d5l JfSÄ".*^'^^^ ^^' ^vPl""^ ^^," ^3 ial^ssere MUrende
SetatSSS Wirkung haben als die offizinelle Aluminiümsub.
22 Alizarin.
Aliiarln (Krapprot). Ist das auch in der Krappwurzel (vgl. unter
CO ^"
„Krapp'*) enthaltene 1,2-Dioxyanthrachinon \ > I I * ^^^ in ^^^
Technik so ^ut wie ausschliesslich durch Schmelzen von Anthrachinonsuifo-
saure mit Atzkali dargestellt wird. Die Fabrikationsphäsen sind:
1. Oxydation von Anthrazen zu Anthrachinon (hierüber siehe den Ar-
tikel „Anthrachino n*').
2. Umwandlung des Anthrachinons in die Monosulfosäure.
3. Verschmelzen der Monosulfosäure mit Kali.
Zur Darstellung von Anthrachinonmonosulfosäure erhitzt man gleiche
Qewichtsteile von Anthrachinon und Schwefelsäure (letztere mit 40—50 %
Anhydridgehalt) unter UmrQhren in einem emaillierten Kessel allmählich bis
auf 160®. Dann lässt man die Masse in kochendes HsO einfliessen, worin sich
die gebildete Monosulfosäure löst, während man die Flüssigkeit zur Entfernung
des unangriffenen Anthrachinons durch eine Filterpresse drückt. Das Filtrat
wird mit Natronlauge neutralisiert; beim Erkalten scheidet sich das anthra-
chinonmonosulfosäure Natrium fast vollständig aus (der Rest wird durch Ein-
dampfen gewonnen). Die neuen Franz. Pat. 332 709 und 333 144 betreffen
einen Zusatz von Quecksilber bei der Sulfurierung, wodurch man nicht wie
sonst Sulfosäuren erhält, deren SOsH-Gruppe in m-Stellung zur Ketongruppe
steht, sondern o-Sulfosäure.
Durch Schmelzen mit Atznatron führt man die Anthrachinonmonosulfo-
säure in Alizarin über; die Reaktion entspricht der Gleichung:
CeH4<^3>C«"« . SOs . Na -H 3 NaOH
= CüH4<^Q>C«H« . (ONa)« + Na«S08 -j- HaO + H«.
Während man das Schmelzen früher in offenen Gefässen vornahm, wobei der
Luftsauerstoff die Oxydation (Überführung des naszierenden Wasserstoffs
in Wasser) besorgte, schmilzt man jetzt unter Druck in Autoklaven, wobei
zur Oxydation Kaliumchlorat zugesetzt wird. Das in die Autoklaven ein-
gefüllte Gemisch besteht aus 100 T. anthrachinonmonosulfosaurem Natrium,
250—300 T. Natriumhydrat, 12—14 T. Kaliumchlorat und soviel Wasser, wie
zur Verflüssigung des Gemenges nötig ist. Der mit dem Gemisch gefüllte
Druckkessel wird verschlossen und 2 Tage lang auf 180® erhitzt; der Kessel
trägt eine Rührvorrichtung, die das andauernd nötige Umrühren ermöglicht.
Die Schmelze wird in Wasser gelöst und mit einer Mineralsäure übersättigt,
wobei sich das Alizarin als gelber Niederschlag ausscheidet. Man knetet es
in Mischapparaten mit Wasser zu einer Paste von 20—50 % Farbstoffgehalt;
in Form dieser Paste kommt das Alizarin in den Handel.
Neuerdings gewinnt man das Alizarin auch elektrochemisch, nämlich
durch Einwirkung des Stromes auf ein Gemisch von Anthrachinon und ge-
schmolzenem Atzkali an der Kathode.
Nach dem D. R. P. 186 526 geht man vom Anthrachinon nicht über die
Sulfosäure, sondern verschmilzt es direkt zu Alizarin mittels sehr starker Atz-
alkalilaugen unter Zusatz von Nitraten, Chloraten, Chromaten oder in Gegen-
wart von Luft. Der Gang ist folgender: Man löst 20—30 kg NaClOs in 100 l
HsO, fügt 300 kg eines Gemisches aus KOH und NaOH hinzu und trägt unter
Umrühren 100 kg Anthrachinon ein. Die Masse wird im Oibade auf 200<^ bis
zum Verschwinden des Oxydationsmittels erhitzt, dann in HsO eingetragen,
weiter durch Einblasen von Luft etwa gebildetes Oxyanthranol in Anthra-
chinon zurück verwandelt und das Alizarin mittels Kalkmilch gefällt. Der ab-
filtrierte Niederschlag wird mit HCl zerlegt und nach Abtrennung des Rück-
standes das Alizarin mittels verdünnter Lauge vom Anthrachinon geschieden.
Statt NaClOs kann man ebensogut NasOs, BaOt, MnOt, PbOs HgO u. s. w.
AlizarinfarbstoiTe — Alkalimetrie. 23
verwenden. Das so gewonnene Alizarin ist reiner als das auf gewöhnlichem
Wege erhaltene und gibt besonders schöne blaurote Nuancen.
Weiteres Aber Älizarin siehe unter ,,0 x y k e t o n f a r b s t o f f e**.
Zentrifugen zur Alizarinfabrikation:
Gebr. Heine, Yienen, BheinUnd.
AlisaxtnfarlMrtoffe siehe „Oxy k e tonf a r bstof f e".
Alkalimetrie. Nach allgemeiner Vereinbarung benutzt man in der
Massanalyse, und so im besondem in der Alkalimetrie und Azidimctrie, aus
Zweckmässigkeitsgründen gewöhnlich Normallösungen, die in je 1 1
Flüssigkeit 1 Äquivalent der Substanz in g enthalten, d. h. diejenige
Menge der Substanz, welche 1 A t o m Wasserstoff äquivalent ist, in g aus-
gedrückt Viel seltener wählt man 1 Molekül Wasserstoff als Grundlage
der Normallösungen; In diesem Falle sind die in folgendem angeführten Zahlen
zu verdoppeln.
1. Salzsäure. HCl. M. G. = 36,5.
Normal-Salzsäure enthält 36,5 g Chlorwasserstoff in 1 1 Wasser.
Vi 0 Normal-Salzsäure „ 3,65 g „ „ 1 1 „
Zur Bereitung der Normalsäure verdünnt man zunächst reine HCl auf
etwa 1,020 sp. G., füllt etwas davon in eine Bürette und titriert damit eine
frisch geglühte Probe von chemisch reiner Soda; hiernach stellt man die
Stärke der Normalsäure durch weitere Verdünnung genau ein und kontrolliert
durch nochmalige Titration. Zur Bereitung dieser und aller übrigen Normal-
lOsungen ist des t. Wasser zu verwenden, und zwar muss dasselbe beim
Abmessen eine Temperatur von 15° C. haben.
2. Oxalsäure. CHjO* + 2 H,0. M. 0. = 126.
Normal-Oxalsäure enthält 63 g krist. Oxalsäure in 1 1 Wasser.
Vi 0 Normal-Oxalsäure „ 6,3 g „ „ »« ^ 1 v»
Will man ^/lo N-Oxalsäure herstellen, so löst man genau 6,3 g Oxalsäure
in dest Wasser und füllt mit Wasser von 15° C. genau auf 1 1 auf.
3. Schwefelsäure. H9SO«. M. G. =98.
Normal-Schwefelsäure enthält 49 g reine Schwefelsäure in 1 1 Wasser.
Vi 0 Normal-Schwefelsäure „ 4,9 g „ „ »11 v
Zur Bereitung der Lösungen verfährt man so, dass man das sp. G. der
konz. Säure mittels Aräometers und damit den Säuregehalt ermittelt. Dann
verdünnt man mit der berechneten Menge Wasser, jedoch so, dass die
Mischung ein wenig stärker als die verlangte Normallösung bleibt. Hierauf
titriert man mit einer Normalalkalilösung (die man mit Normal-Oxalsäure ver-
glichen hat) und bringt nach dem Resultate dieser Titration endlich die
Schwefelsäure durch weitere Verdünnung mit Wasser auf die Normalstärke.
4. Ammoniak. NHs. M. G. = 17.
Normal-Ammoniak enthält 17 g NHs in 1 1 Wasser.
Vi 0 Normal- Ammoniak „ 1,7 g „ >? 1 1 v
Man bestimmt die Stärke der vorrätigen Ammoniaklösung durch Titra-
tion oder auch durch Ermittlung des sp. G., verdünnt annähernd mit Wasser
und stellt schliesslich genau ein, nachdem man nochmals mit Säure den Titer
ermittelt hat.
5. Kalilauge. KOH. M. G. == 56.
Normal-Kalüauge enthält 56 g KOH in 1 1 Wasser.
Vi 0 Normal-Kalilauge „ 5,6 g ,» n 1 1 n
Zur Herstellung der V±o Normal-Kalilauge löst man etwa 8 g reines Atz-
kali in ^U 1 Wasser, erhitzt bis fast zum Sieden und fügt tropfenweise Baryt-
wasser zu, solange noch ein Niederschlag entsteht. Überschüssig zugesetzten
Baryt entfernt man umgekehrt durch eine Lösung von Kaliumkarbonat, bis
weder Reaktion auf Banrt noch auf Kohlensäure eintritt. Dann filtriert man
24 Alkalimetrie.
schnell und füllt mit dest. Wasser auf 1 1 auf. Hierauf ermittelt man den Titer
gegenüber Normalsäure und fügt nun die noch nötige Wassermenge zu.
6. Kaliumtetroxalat. KHC>0« + HsCsOt + 2 H>0. M. 0. = 238.
Dieses neuerdings mehrfach als Titersubstanz empfohlene Salz wird
durch Vermischen einer heissgesättigten Lösung von Kaliumoxalat mit der be-
rechneten Menge einer heissen gesättigten Oxalsäure! Osung erhalten. Damit
es die angegebene, konstante Zusammensetzung habe, wird das Salz durch
2—3 maliges Umkristallisieren aus heissem Wasser gereinigt und das durch
rasches Abkühlen und Rühren in kleinen Kristallen erhaltene Präparat über
Filtrierpapier an der Luft getrocknet.
Von Indikatoren werden benutzt:
1. Lackmus (rot durch Säuren, blau durch Alkali).
2. Koschenille (gelbrot durch Säuren, violett durch Alkali).
3. Rosolsäure (gelb durch Säuren, rot durch Alkali).
4. Phenolphtalein (farblos durch Säuren [auch durch COs], rot-
violett durch Alkalien; Ammoniak darf nicht vorhanden sein).
5. Phenazetolin (hellgelb in Atzkali, tiefrot in Alkalikarbonat;
auf Zusatz überschüssiger Säure goldgelb).
6. Methylorange (rot durch Mineralsäuren, gelb durch Alkali;
COi wirkt nicht ein). Für Titrationen in der Wärme nicht ver-
wendbar.
Die Bereitung der Indikatorlösungen ist im Artikel „Indikatoren**
beschrieben.
Die Alkalimetrie zerfällt in die Bestimmung von kaustischen Alkalien,
Karbonaten und Bikarbonaten.
Fixe Alkalien werden direkt mit Normalsäure titriert; bei etwa
vorhandenen Karbonaten setzt man einen Überschuss von Normalsäure zu,
treibt die Kohlensäure durch Erhitzen aus und titriert nun den Überschuss mit
Normalalkali zurück.
Ebenso, wie zuletzt beschrieben ist, verfährt man, wenn ausser den kau-
stischen Alkalien auch die Karbonate bestimmt werden sollen. Man versetzt
dann eine zweite Probe mit Baryumchlorid, wodurch die Karbonate ausgefällt
werden, und ermittelt den Alkaligehalt (kaustisches Alkali) durch Titration
in der dekantierten oder abfiltrierten klaren Flüssigkeit. Die Differenz
zwischen dem vorher ermittelten Gesamt-Alkaligehalt und dem kaustischen
Alkali entspricht den Karbonaten. Wendet man als Indikator Phenaze-
tolin an, so ist nur eine Titration nötig: Die anfangs blassgelbe Farbe
seht in Rosa über, wenn alles kaustische Alkali gesättigt ist, und schlägt von
Rot in Goldgelb um, wenn auch die Karbonate gesättigt sind.
Sind gleichzeitig Karbonate und Bikarbonate von Alkalien
vorhanden, so bestimmt man zuerst das gesamte Alkali und in einer andern
Probe die Bikarbonat-Kohlensäure: Hierzu versetzt man die Probe mit einem
abgemessenen Überschuss von Normal-Ammoniak, wodurch das Bikarbonat
zu Monokarbonat zersetzt und gleichzeitig eine entsprechende Menge Am-
moniuiLkarbonat gebildet wird. Man fällt nun sämtliche Kohlensäure mit
Baryumchlorid und bestimmt im Filtrat durch Titration mit Normalsäure das
darin noch frei vorhandene Ammoniak. Zieht man diese Menge von dem ge-
samten zugesetzten Ammoniak ab, so verbleibt der dem vorhandenen Bi-
karbonat entsprechende Teil.
Säuren werden genau so titriert wie einfache kaustische Alkalien.
Die Alkalimetrie und Azidimetrie sind nur Zweige der Massana-
lyse; alles weitere über die zur Titration nötigen Gerätschaften u. s. w.
findet man im Artikel „Massanalys e".
Alle Fabriken chemisch-analytischer Präparate stellen zur grösseren Be-
quemlichkeit auch Normallösungen aller Arten und Konzentrationen dar.
Der Preis dieser gebrauchsfertigen Lösungen von garantiertem Gehalt
beläuft sich ftlr alle in der Alkalimetrie gebrauchten fttr je 1 1 auf Mk. 1,00 — 1,50
Alkaliprozess — Alkaloide. 25
AlkallprosMS, elektrolytüioher siehe ,,Chloralkaiiprozess,
elektrolytische r".
Alkaloide. Stickstoffhaltige Pflanzenbestaiidteile von basischem
Charakter, die mit Säuren Salze bilden. Man unterscheidet flüchtige und
nichtflQchtige Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten Sauerstoff,
nur wenige sind frei von O. Fast alle sind sehr stark wirkend; viele zählen
zu den heftigsten aller bekannten Gifte.
Die Darstellung ist verschieden, je nachdem, ob es sich um flüchtige oder
nlchtflflchtige Alkaloide handelt:
Flüchtige Alkaloide. Man weicht die zerkleinerten Pflanzen-
teile mit H9O auf, setzt starke Alkalien, wie NaOH, Ca(0H)2 oder NaiCOs, zu
und destilliert mit Wasserdämpfen. Das Destillat neutralisiert man mit HCl,
dampft zur Trockne und extrahiert aus dem Rückstand das Alkaloidsalz mit
Atber-Alkohol. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels löst man das Salz
in HfO, zersetzt es durch Zusatz von KOH und schüttelt das freie Alkaloid
durch ein geeignetes Lösungsmittel (meistens Äther) aus. Das nach dem
Verdunsten des Lösungsmittels erhaltene Alkaloid kann man noch durch Rek-
tifikation im luftverdünnten Raum weiter reinigen.
Nlchtflflchtige Alkaloide. Man kocht die zerkleinerten
Pflanzenteiie mit angesäuertem HsO aus, übersättigt das Filtrat mit Alkall
(NaOH, KOH, Na>COs, NHs u. s. w.) und schüttelt die Flüssigkeit nun mit ge-
eigneten Lösungsmitteln wiederholt aus; als solche kommen Äther, Petrol-
ather, Amylalkohol, Chloroform, Benzol u. a. m. in Betracht. Aus den Aus-
schfittelungen erhält man durch Verdunsten des Lösungsmittels die unreinen
Alkaloidbasen. Zur Reinigung löst man in stark verdünnten Säuren, filtriert
zur Entfärbung durch Tierkohle, versetzt das Filtrat mit Kalilauge und ge-
winnt das Alkaloid rein durch Ausschütteln mit Lösungsmitteln.
Die wichtigeren Alkaloide sind im vorliegenden Werke gesondert be-
handelt, so „Akonitin", „Atropin", „Bruzin", „Chinin und
Chinaal kalolde" (Chinidin und Cinchonin), „Delphinin*\
„Digital! n", „E m e t i n", „H y 0 s z y a m i n", „K a f f e i n", „K 0 k a i n",
mK 0 1 c h 1 z i n", .,K o n I i n", „K u r a r i n", „P h y s 0 s 1 1 g m i n", „P i p e -
r i n", „Solan! n", „S t r y c h n i n", „T h e 0 b r o m i n" und „V e r a -
t r i n". In dem Sammelartikel „Opium und O p i u m a 1 k a 1 o i d e*' sind
Kodein, Morphin, Narkotin, Narzeln, Papaverin und
T h e b a i n zu finden.
Trennung der Alkaloide.
A. Äther nimmt aus neutraler oder saurer wässeriger Lösung auf: D i g i -
talin, Kolchlztn, Pikrotoxin.
Davon werden durch Tannin
1. gefällt: DIgltalln, Kolchlztn.
2. nicht gefällt: Pikrotoxin.
B. Äther nimmt aus alkalischer Lösung auf:
L flüssig: Koniin, Nikotin.
2. fest: folgende Alkaloide, welche Reaktionen geben:
a) mit konz. Schwefelsäure in der Kälte: Bruzin, Delphinin.
b) mit konz. Schwefelsäure In der Wärme: Narkotin, Ve-
ra t r I n.
c) mit konz. Schwefelsäure und Kaliumbichromat: Atropin,
Strychnin.
' d) mit konz. Phosphorsäure: Akonitin, Delphinin.
e) ferner Alkaloide ohne eine der genannten Reaktionen: Chinin,
Hyoszyamln, Kodein, Physostigmin.
C. Chloroform nimmt aus alkalischer Lösung auf: Cinchonin, Eme-
tin. Kaffein, Kurarin, Morphin, Solanin, Theobromin.
26
Alkaloidc.
Reaktionen der wichtigsten Alkaloide
(nach Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis).
(Über Erdmanns und Fröhdes Reagens siehe den Artikel „Reagentien*'.)
Alkaloid
Reine
konzentrierte
Schwefelsäure
Erdmanns
Alkaloid-Reagens
Fröhdes
Alkaloid-Reagens
Konzentrierte
Salpetersäure von
1,35-1,4 sp.Gew.
Akonitin.
Gelbbraun, nach
24 Stdn. braunrot
(mit einem Stich
ins Violette), nach
48 Stdn. farblos.
Hell-gelbbraun,
beim Erwärmen
braunrot.
Gelbbraun, später
farblos.
Gelblich.
Atropin.
Farblos (zuweilen
bräunlich).
Farblos.
Farblos.
Alkaloid wird
braun, löst sich
aber farblos.
Berberin.
Schmutzig-
olivengrttn.
Olivengrün.
Braungrün, dann
braun.
Dunkel-braunrot.
Bruzin.
Blassrosa.
Kot, dann gelb.
Rot, später gelb,
nach 24 Stunden
farblos.
Scharlachrot bis
blutrot, dann
orange.
Chinin.
Farblos.
Fast farblos.
Farblose oder
grünliche Lösung,
später grünlich.
Farblos.
Chinidin.
Fast farblos.
Fast farblos.
Ebenso.
Farblos.
Cinchonin.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Delphinin.
Bräunlich oder
hellbraun. Auf
Zusatz von einigen
Tropfen Brom-
wasser rötlich-
violett.
Bräunlich.
Rotbraun, später
schmutzigbraun.
Gelblich.
(Digitalin.)
Braun, rotbraun,
zuletzt kirschrot.
Rotbraun, später
rot, nach 10 bis
15 Stunden
kirschrot.
Dunkelorange,
dann bald kirsch-
rot, nach 30 Minu-
ten braunschwarz,
nach 24 Stunden
grüngelb mit
schwarzenFlocken.
Hellbraun.
Emetin.
Bräunlich.
Grünbräunlich,
grün, zuletzt röt-
lichgelb.
Orangegelb.
Kaffein.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Kodein.
Farblos, nach
8 Tagen blau.
Farblos, bald
blau.
Schmutziggrün,
bald blau, nach
24 Stunden blass-
gelb.
Röüich gelb,
dann gelb.
Kokain.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Alkaloide.
27
Alkaloid
Reine
konzentrierte
Schwefelsäure
Erdmanns
Alkaloid-Reagens
Fröhdes
Alkaloid-Reagens
Konzentrierte
Salpetersäure von
1,35 — 1,4 sp.Gew.
Kolchizin.
Intensiv gelb.
Gelb.
Gelb, dann gelb-
grünlich, endlich
gelb.
Violett, später
braungrtln, end-
lich gelb.
Koniin.
Farblos.
Farblos.
Strohgelb.
Farblos oder gelb-
lich bis gelb, end-
lich farblos.
Morphin.
Farblos, massig
erhitzt erst rot,
dann violett, zu-
letzt schmutzig-
grün.
Rötlich, später
braungrün. Auf
Zusatz von Braun-
stein zur frischen
Mischung all-
mählich braun.
Violett, dann grün,
braungrün, gelb,
nach 24 Stunden
blauviolett.
Löst mit rotgelber
Farbe, dann gelb-
lich.
Narkotin.
Blassgelb, dann
rötlichgelb, nach
30 Stunden
himbeerfarben.
Gelblich, rötlich-
gelb. Auf Zusatz
von etwas Braun-
stein zur frischen
Mischung gelbrot
bis blutrot.
Grün, dann
braungrün, gelb,
rötlich.
An&ngs gelb,
dann farblos.
Narzein.
Braun, dann
gelb.
Gelb, später
braungelb.
Gelbbraun, dann
gelblich, zuletzt
farblos.
Gelb.
Nikotin.
Farblos.
Farblos.
Gelblich, später
rötlich.
Gelb, bei grösseren
Mengen Nikotin
violett- bis blutrot,
endlich farblos.
Papaverin.
Violett, dann
blau.
Violett, dann
blau.
Violett, bald blau,
dann gelblich,
zuletzt farblos.
Orangegelb.
Physostig'
min.
Gelb, dann
olivengrün.
Piper in. | Blutrot, dann I Blassgelb, braun.
■ gelbrot. I
Gelb, später braun
bis schwarzbraun.
Nach 24 Stunden
bräunlich mit
schwarzenFlocken.
Orangegelbes
Harz, durch Kalt-
lauge blutrot
werdend.
Solanin.
Rötlich-gelb,
nach 20 Stunden
braun.
Blassgelb.
Kirschrot, braun-
rot, braun, gelb,
zuletzt graugelb.
Die anfangs fiirb-
lose Lösung später
am Rande blau.
Strychnin.
Farblos. Auf Zu-
satz eines Stäub-
chens Kalium-
dichromat violette
Färbung.
Farblos. Auf Zu-
satz von wenig
Braunstein violett-
rot, danndunkel-
zwiebclrot.
Farblos.
Gelb.
Thebain.
Blutrot, später
gelbrot.
Blutrot, später
gelbrot.
Rot, dann
rot-gelb, zuletzt
farblos.
Gelb.
28
Alkaloide.
Alkaloid
Reine
konzentrierte
Schwefelsäure
Erdmanns
Alkaloid-Reagens
Fröhdes
Alkaloid-Reagens
Konzentrierte
Salpetersäure von
1,35—1, 4 sp. Gew.
Theobromio.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Farblos.
Veralrin.
Orange, dann
blutrot, nach 80
Minuten karmin-
rot. Die frische
Lösung mit Brom-
wasser versetzt:
purpurfarben.
Orange, dann rot
bis karminrot, auf
ein paar Tropfen
Wasser kirschrot.
Hochgelb, später
kirschrot.
Gelblich.
Über andere soj^enannte Alkaloidreagentien, welche in den Lösungen aller
Alkaloide Niederschläge bewirken, vgl. den Artikel „R e a g e n t i e n'*.
A. P f i s t e r gibt eine Übersicht über diei Farbenreaktionen von 20 AI-
kaloiden und Medikamenten mit 20 Reagentien. Die wichtigsten Reaktionen
sind in folgenden Tabellen (nach Chemiker Zeitung 1908, Repertorium, 499)
übersichtlich zusammengestellt.
1. FrOhdesches Reagens (Natriumsulfomolybdat).
Morphin ......
Purpur.
Kodein
Grün; die Farbe geht in Blau über.
Narkotin
Intensiv grün; in der Hitze grUnlich-kaffeef arbig.
Narzein
Oelblich-kaffeeffarbig; in der Hitze ziegelrot.
Heroin
Purpur.
Dionin
Ortin; in der Hitze blau.
Peronin
Purpur; in der Hitze violeft-kaffeef arbig.
Thebain
Rot.
Apomorphin . . . .
QrUn; die Farbe geht in Blau über.
Kolchizin
Bräunlich-grün.
Berberin
Bräunlich-grün; in der Hitze olivgrün.
Solanin
Orange.
Piperin
Blutrot; die Farbe nimmt rötlich-kaffeefarbige
Töne an.
Veratrin
Oelb, in Rot übergehend.
Pikrotoxin
Orange.
Digitoxin
Kaffeebraun.
Hydrastin
Schmutziggrün.
Bruzin
Orangerot.
Yohimbin ......
Indigoblau.
Adrenalin . . .
Bräunlich-gelb; in Grün mit roten Tönen über-
gehend.
Chinaphenin . . . .
Orangegelb.
Jodol
Grün; in der Hitze Uaugrün.
Salol
Violett, in Olivgrün übergehend.
Nirvanin
Flüchtiges Grün; in Blau übergehend.
Solanidin
Gelb; in der Hitze kaffeefarbig.
Ma ndelinsches
Reagens (Ammoniumsulfovanada t)..
Kodein
Grün; in der Hitze blau.
Narkotin
Rot.
Narzein
Orange; in der Hitze rot.
Heroin
Schwach grün
Dionin
Grünlich-gelb; in der Hitze grün.
Peronin
Braunrot.
Alkaloide.
29
Thebain . .
Homa tropin
Apomorphin
Berberin . .
Solanin .
Piperin
Veratrin .
Pilokarpin
Pikrotoxin
Di|;itonin
Digitoxin
Hydrastin
Strychnin
Yohimbin
Adrenalin
Thermodin
Hypnal .
Antifebrin
Phenazetin
Cbinaphenin
Antipyrin
Salol . .
Pyramidon
Solanidin
Rot.
Qrttn.
Qrfln; die Farbe Reht in Blau über.
Blauviolett; die Farbe geht in Violett-kaffeefarbts
Ober.
Orange.
Bräunlich-s:run.
Rot.
Qrfinlich-Kelb.
Qrfinlich-Kelb.
Qrfinlich-fi^elb.
Violettbraun,
(ohannisbeerrot.
Violett.
Blau.
Bräunlich-gelb. ^
Gelb.
Grün.
Flüchtiges Rot, das in Grün übergeht.
Olivgrün.
Kaffeefarbig.
Smaragdgrün.
Grün.
In der Hitze grün.
Orange.
3. Marquissches Reagens (Formalin u. Schwefelsäure).
Morphin . .
Kodein . .
Narzein . .
Heroin . .
Dionin . .
Peronin . .
Thebain . .
Apomorphin
Kolchizin
Berberin . .
SolanJn . .
Piperin . .
Ver<atrin . .
Pikrotoxin .
Digitonin
Digitoxin
Emetin . .
Yohimbin
Adrenalin
Jodol . . .
Salol . . .
Thiokoll . .
Chinosoi
Purpur.
Violett.
Gelb.
Maulbeerfarbig; in der Hitze blau.
Blau.
Purpurrot.
Rot.
Violett.
Gelb.
Gelb; in der Hitze olivgrün.
Kaffeefarbig.
Rot.
Rot-kaffeefarbig.
Schwach kirschrot.
Rosa.
Kaffeebraun.
Orange.
Schmutziggrün; in der Hitze braunviolett.
Rot-kaffeefarbig.
Johannisbeerrot.
Rosa, kirschrot, weinrot.
Rot, purpur.
Gelb.
4. Lafousches Reagens (Ammoniumsulfoselenit).
Morphin Grün.
Kodein Grün.
Narkotin Grünlich-kaffeefarbig; in der Hitze blutrot.
Narzein Bläulich-kaffeefarbtg.
Heroin Grün.
Dionin Grün.
1
30 Alkanna.
Peronin Kaffeefarbig.
Eserin Kaffeefarbi^; in der Hitze lila.
Apomorphiii .... Blau, Rrünlich-braun.
Kolchizin Gelb.
Berberin Orünlich-braun.
Solanin Rötlich-kaffeefarbig.
Piperin Orünlich-braun.
Digitoxin ..... Violettbraun.
Hydrastin Kaffeefarbig.
Bruzin Rosa.
Yohimbin Indigoblau.
Adrenalin Schmutziggrtin.
Thermodin Schwach grün; in der Hitze intensiv grünlich-blau.
Chinaphenin .... Gelb; in der Hitze olivgrün.
Jodol Grün; in der Hitze violett-braun.
Thiokoll . . r . . . In der Hitze dunkelgrün mit siegellackähnlichen
Rändern.
5. 2% ige wässerige Furfurollösung.
Morphin Purpur.
Dionin Purpur.
Peronin Rot.
Thebain Flüchtiges Rot.
Apomorphin .... Flüchtiges Rot; in der Hitze violett.
Solanin Ziegelrot; die Farbe geht in Violett über.
Piperin Grünlich-gelb; in der Hitze grünlich-blau.
Veratrin Violett; in der Hitze blau.
Digitonin Gelb; gelblich-kaffeefarbig.
Digitoxin Violett.
Emetin Gelb; in der Hitze orangegelb.
Yohimbin Violett; in der Hitze braunviolett.
Adrenalin Hellgelb.
Hypnal Kanariengdb, grünlich-blau und blau.
Chinaphenin .... Gelb.
Antipyrin Kanariengelb, smaragdgrün, blau.
Pyramidon In der Hitze kaffeefarbig.
Chinosol Gelb.
6. Eisenchlorid.
Morphin Grün.
Apomorphin .... Rot-kaffeefarbig.
Pilokarpin Flüchtiges Grün.
Hsrpnal Rot.
Antifebrin In der Hitze rot.
Antipyrin Rot.
Nirvanin Blauviolett.
Pyramidon Flüchtiges Violett, purpurrot.
Thiokoll Grün: die Farbe geht in Gelblich-grün über.
Chinosol Intensives Grün.
Alkaloide:
Lehmann & Yoai, Hamburfir.
Zentrifugen zur Alkaloidfabrikation:
Gebr. Heine, Yienen (Bheinland).
Alkanna. Aus der Wurzel von AnchiLsa (AlhannaJ tinctoria wird
ein dunkelbraunroter Farbstoff, das A 1 k a n n i n oder Alkannarot ge-
wonnen. Derselbe stellt eine leicht zerreibliche, metallisch reflektierende
Masse dar, die unter 100^ welch wird, ohne einen bestimmten Schmelzpunkt
Alkennes — Alkoholfreie Getr&nke. 31
zu haben. Unlöslich in HsO, löslich in Alkohol, Äther, Chloroform, fetten
Ölen u. s. w. Wird mit Alkalien blau. Es dient zum Rotfärben von Ölen,
Pomaden u. s. w.
Alkannaworzel la 1 kg Mk. 0,85; % kg Mk. 70,00
geschnitten 1 „ „ 1,00; % „ „ 90,00
AlkanniD H „ 3,10; 1 „ „ 28,00
Alkermes siehe „K e r m e s**.
Alkohol siehe „S p i r i t u s'*.
Apparate zur HerstellunR von Alkohol:
Dr. R. JQisensen, Prag-Weinberge. 1 F. H. Ueytt, Hannover-Hainholi.
Explosionssichere Qefasse für Alkohol:
l^abrik exploefonaiicherer GefUse» G. m. b. H., Salckotten 1. W.
Alkoholfreie OetTftnke. Die jetzt auch in Deutschland Qberhand-
nehmenden Enthaltsamkeitsbestrebungen haben zur Erzeugung zahlreicher so-
genannter alkoholfreier Getränke geführt, d. h. solcher Flflssigkeiten,
die im Aussehen, Geschmack und Charakter sich den alkoholischen Er-
frischungsgetränken, wie Weinen, Bieren, Likören u. s. w., nähern, jedoch
keinen Alkohol enthalten.
Die mehrfach gemachte Erfahrung, dass derartige alkoholfreie Getränke
sich bei der chemischen Untersuchung nicht immer als ganz frei von Alkohol
erweisen und dass der Chemiker in solchen Fällen im Zweifel sein kann, ob
eine Beanstandung auszusprechen sei oder nicht, hat den VereinSchwei-
zeran^lytischerChemiker veranlasst, für den Begriff „alkoholfreie
Getränke" folgende Leitsätze aufzustellen:
„Ein Getränk ist im praktischen Sinne als alkoholfrei anzusehen, wenn
das spezifische Gewicht des Destillates nicht niedriger als 0,9992 ist. Die
Untersuchung geschieht wie die Alkoholbestimmung im Wein. Wenn ge-
nügend Material zur Verffleung steht, so wird die Destillation zur Verschär-
fung der Bestimmung wie folgt vorgenommen: Von 250 ccm Getränk werden
genau 50 ccm abdestilliert und das spezifische Gewicht dieses Destillates be^
stimmt. In diesem Falle ist als unterste Grenze die Zahl 0,9963 anzunehmen."
Nimmt man die Brauselimonaden hinzu, so kann man vier Gruppen
alkoholfreier Getränke unterscheiden, nämlich 1. alkoholfreieWeine,
2. alkoholfreteBiere, 3. Brauselimonaden und 4. alkohol-
freie Milchgetränke. Die Bezeichnungen der ersten beiden Gruppen
sind eigentlich falsch, denn Wein und Bier sind nach dem Sprachgebrauch
eben vergorene, alkoholhaltige Getränke; man spricht deshalb besser von
alkoholfreien Mosten und alkoholfreien Würzen (Malzextrakten).
Die Herstellung alkoholfreier Getränke geschieht nach sehr verschiedenen
Methoden. So wird Apfelsaft, Traubensaft u. s. w. in Flaschen pasteuri-
siert (vgL Artikel „Milch"), seltener durch stärkere Erhitzung sterilisiert.
Oft setzt man noch Zucker zu, dickt auch wohl stärker ein.
Andere alkoholfreie Getränke sind Mischungen von Zuckersirup mit
ätherischen Ölen. Man hat besondere wasserlösliche Essenzen
in den Handel gebracht, die bei Vermischung mit einer entsprechenden Menge
Zuckersirup „alkoholfreie Liköre", alkoholfreie Punschessenzen" u. s. w. er-
geben, d. h. Getränke, die den gleichartigen alkoholischen im Geschmack nahe
kommen. Von besonderen Verfahren seien erwähnt:
Nach dem D. R. P. 130 103 zur Herstellung blanker alkoholfreier Frucht-
säfte werden die Früchte in bekannter Weise ausgepresst oder mit Wasser aus-
gekocht. Die erhaltenen Säfte werden in folgender Weise behandelt: Etwa
50—100 g Apfelextrakt (Apfelkraut) werden in 1 1 Wasser gelöst. Dieser
Lösung setzt man je nach dem Säuregehalt bis zu 1 % Weinsäure zu und
bringt diese Mischung in einen Kochtopf, in dem sie mehrere Stunden unter
Druck auf 100—120® erhitzt wird, bis eine herausgenommene Probe nach dem
vollständigen Erkalten sich klärt und blank filtriert werden kann.
Das D. R. P. 130 625 schützt die Herstellung alkoholfreier kohlensaure-
82 Alkohol-Hydrokarbongas.
haltiger Getränke durch Gärung mittels des Fermentes Leuconostoc dissi--
Kens, welches gärungsfähige Zuckerlösungen in COs und Dextranose spaltet»
ohne Alkohol zu erzeugen. Ganz ähnlich ist das Verfahren des D. R. P.
149342, wonach man die Fruchtsäfte durch Pilze der Gattung Sachsia (allein
oder mit Milchsäurebakterien zusammen) vergären lässt. Nach beendeter
Gärung wird die erhaltene, dem Moselwein ähnliche Flüssigkeit sterilisiert
und filtriert.
Nach dem D. R. P. 151 123 werden Malzwürzen oder Fruchtsäfte mit
Reinkulturen von Milchsäurebakterien bei 45 — ^50** behandelt, bis etwa 1 %
Säure vorhanden ist. Dann wird sterilisiert, die Flüssigkeit durch NasCOs so-
weit abgestumpft, dass noch 0,2 % Säure verbleiben, geklärt, nochmals sterili-
siert und nun durch Einpressen mit CDs imprägniert.
Nach dem Lappschen Verfahren (Amer. Pat. 786 771) mengt man die
Würze mit Hefe, erhält das Gemisch bei Luftabschluss in einer Temperatur
von 0®, bis Trübung entsteht, entfernt dann die Hefe, filtriert und sättigt mit
COs. Auch das D. R.P. 160 497 beschäftigt sich mit der Herstellung eines
bierähnlichen alkoholfreien Getränkes. Man geht dabei von fertigem, also
alkoholhaltigem Bier aus und treibt daraus den Alkohol aus, indem man im
Vakuum unter Durchleiten eines gemeinsamen Wasserdampf- und Luftstroms
destilliert. Das Zusatz-D. R. P. 182 363 beseiti^rt den Ubelstand, dass die
direkte Zuführung: des Luftstroms zu starke Abkühlung hervorruft, dadurch,
dass man die Luft in Dampferzeuger eintreten und dort erst sich erwärmen
lässt.
Das D. R. P. 160 496 geht ebenfalls von vergorener Würze aus, und zwar
vergärt man in besonderer Weise, um wenig Alkohol zu erhalten. Die ver-
gorene Würze wird von der Hefe getrennt, gehopft und so in der Braupfanne
mehrere Stunden gekocht, um den Alkohol auszutreiben. — Nach den Erfah-
rungen mit ähnlichen Methoden ist dieses Patent nicht aussichtsreich, denn
beim Kochen werden auch wertvolle Geschmackbestandteile entfernt bzw.
nachteilig verändert. Einen t>esonderen Apparat zum Entalkoholisieren von
Bier u. s. w. schützt das D. R. P. 176 198.
Nach dem D. R. P. 167 491 wird zur Herstellung alkoholfreien Bieres
fein geschrotetes Malz mit Hopfen in heissem, aber nicht kochendem Wasser
eingemaischt, unter Umrühren 1 Stde. auf gleicher Temperatur erhalten, dann
die Maische % Stde. gekocht, unter den S. P. abgekühlt, mit einer kleinen
Menge Malzmehl vollständig verzuckert, Hopfen und Treber abfiltriert, auf
15® gekühlt, mit CDs gemischt, weiter abgekühlt, in ein Sammelgefäss, und
aus diesem in Flaschen gefüllt und im Dampfbade pasteurisiert. Das
D. R. P. 180 288 bezweckt die Herstellung von alkoholfreiem Bier mit norma-
lem Biergeschmack. Man entfernt dabei den dem frischen Bier anhaftenden
Wflrzegeschmack, indem man die Hefe vorher zwischen 6® und dem Vege-
tationsmaximum lagert und die mit der vorbehandelten Hefe versetzte Würze
zunächst bei etwa 0® stehen lässt.
Das Dan. Pat. 7555 von 1904 lässt die Würze als feinen Regen in einen
Behälter mit Kohlensäure herunterfallen und dadurch „karbonisieren". — Das
Verfahren erscheint mehr als fragwürdig.
Nach dem D. R. P. 193 879 entzieht man Wein zunächst durch Destillation
im luftverdünnten Raum die bei niedrigerer Temperatur als Äthylalkohol flüch-
tigen Aromastoffe, die dann wieder dem fertigen Produkt einverleibt werden.
Dieses erhält man nach Entfernung der Aromästoffe durch Abdestillieren des
Alkohols. Das entgeistete Produkt wird aromatisiert, mit Kohlensäure im-
prägniert und auf Flaschen gefüllt.
Das D. R. P. 202 771 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von alkohol-
freiem Bier, indem man die Würze durch zymatisch unwirksam gemachte
Hefe einer Eiweissgärung ohne wesentliche Alkoholbildung unterwirft.
Aooarate zur Herstellung alkoholfreier Getränke:
F. H. Meyer, Hannoyer-Hainhols.
Alkohol-Hydrokarbong'as. Ein neues Gas für Beleuchtungs- und
Kraftzwecke, das aus Alkohol und Kohlenwasserstoffen gewonnen wird;
AUophansäure — AIpha-Eukain. 33
«s stellt also eine neue Verwendungsart für den unter Oberproduktion lelden-
<Ien Spiritus dar. Das Alkohol-Hydrokarbongas, das von F. Pampe er-
funden worden ist, bedarf zur Erzeugung nur einer sehr einfachen Appara-
tur: Von zwei hochstehenden Reservoiren enthält eines Spiritus von 70 bis
75 Gew. %, das andere Petroleum oder Braunkohlenöle oder auch andere
Kohlenwasserstoffe. Aus den Reservoiren treten beide Flüssigkeiten in eine
Retorte zusammen, an deren Wandungen sie herunterrieseln. So werden die
Flüssigkeiten im oberen Retortenteil zunächst vorgewärmt, um im unteren
Teile zu verdampfen; in Dampf form treten sie in die eigentliche Vergaser-
xetorte ein, welche zu starker Rotglut erhitzt ist. Bei normalem Betriebe er-
folgt die Vergasung ohne Rückstand.
Das dem Erfinder Fr. P a m p e erteilte D. R. P. 144 371 schützt ein Ver-
fahren zur Erzeugung von Leucht- und Heizgas durch gemeinsame Ver-
<iampfung und Vergasung mehrerer technisch wenig oder gar nicht mischbarer
brennbarer Flüssigkeiten, insbesondere von verd. Spiritus (60—90 %ig) und
Petroleum; auch die Anordnung des Vergasers ist in das Patent eingefügt.
Das Alkohol-Hydrokarbongas hat OJ sp. G.; es enthält bis über 25%
schwere Kohlenwasserstoffe, 20 % CO, 25—30 % H und 20—27 % CH4. Die
grosse Reinheit des Rohgases macht eine Reinigung so gut wie überflüssig.
Nach einer Kalkulation stellt sich 1 cbm des Gases einschliesslich Reparatur,
Amortisation und Arbeitslohn auf 20,4 Pf. Es kosten 100 Kerzen für die
Stunde im Argandbrenner 8,2 Pf., im Zweilochbrenner 7 Pf., im Auerbrenner
2 Pf. Für kleinere Verhältnisse kann das Alkohol-Hydrokarbongas vielleicht
Wichtigkeit gewinnen.
Nicht viel verschieden vom Alkohol-Hydrokarbongas dürfte das Heiz-
tind Leuchtgas sein, das nach den D. R. P. 141 066 und 146 120 erzeugt wird.
Man zersetzt dabei Spiritus durch glühende Kohle in einem Wassergas-
"Generator.
AUophansflare. NH« . CO . NH . COGH, entsteht als Ester beim Ein-
leiten von Cyansäuredampf in Alkohole, auch bei Einwirkung von Harnstoff
^uf Chlorkohlensäureester. Sie gewinnt dadurch therapeutische Bedeutung,
<lass sie die Eigenschaft besitzt, feste geschmackfreie Verbindungen mit
schlecht schmeckenden Substanzen einzugehen. Durch den alkalischen Darm-
saft abgespalten, zerfällt sie alsbald In die indifferenten Bestandteile Harn-
stoff und Kohlensäure, während ihr frei gewordener Paarling seine Wirk-
samkeit entfalten kann. Vgl. Allosan.
AUosan. NHj . CO . NH . COO . C15H2», fester kristallisierter AUophan-
säureester des Santalols, wird nach D. R. P. 204 922 durch Einwirkung von
Cyansäure oder Harnstoffchlorid oder auch von Phenolcarbamat auf Santalol
gewonnen. . ^ ..
Allosan Ist nahezu geschmacklos, bei schwach aromatischem Geruch,
iind zeigt therapeutisch die schätzenswerten Eigenschaften des Santalols.
Almateiii. Kondensationsprodukt aus Hämatoxylin und Formaldehyd,
CiöHiiOs.CHgOH
'löHiiOfi . CH2OH
^s wird nach D. R. P. 155 630 durch Einwirkung von Formaldehyd auf Blau-
holzabkochungen dargestellt. , „ .^ ^ x s u* 1
Rotes, geschmack- und geruchloses Pulver, m HtO fast gar nicht, in
Äther, CHCU und CSt sehr wenig, in Alkohol und Essigsäure ziemlich leicht,
in Glyzerin sehr leicht löslich. Es findet Verwendung als Ersatz des Jodo-
forms zur Heilung von Brandwunden, Ekzemen, Eiterungen u. s. w. Auch
.innerlich (bei Dysenterie und Kinderdiarrhoe) ist es verordnet worden.
Alpaka siehe „Nickellegierunge n'\
Alpha-Enkain siehe „Eukal n".
Blücher VlI. ^
34 Alphozon — Altertümer.
Alphoson = Disuccinylperoxyd (COOH . CHj . CH, . CO)i . Oi. Ganz
neues Antiseptikum mit hervorragender keimtötender Wirkung. Die Lösung
1 : 5000 tötet die Typhusbazilien in einer Minute.
Alsol = Aluminium aceiico-tartaricum. Durch Eindampfen von 100 T.
frisch bereiteter Aluminiumazetatlösung mit 3,5 T. Weinsäure auf dem Wasser-
bade erhalten. Es bildet eine farblose, säuerlich zusammenziehende Masse,
leicht löslich in HtO, unlöslich in Alkohol. Man verwendet es in der Medizin
äusserlich für die Wundbehandlung, für Mund- und Ourgelwässer u. s. w.
Sehr bedeutend scheint nach neueren Versuchen die antiseptische Wirkung
nicht zu sein.
Alsol „Athenstädt" 1 kg Mk. 6,00
Altertttmer. Neuerdings haben sich verschiedene Chemiker mit der
Ausarbeitung rationeller Konservierungsmethoden für Altertumsfunde
aus Eisen und Bronze beschäftigt, so namentlich Fr. Rathgen („Die
Konservierung von Altertumsfunden", Berlin 1898), S e 1 1 i k („Über natür-
liche und künstliche Patina", Chem. Ztg. 1903, 454) und D. A. R h o u s o -
p u 1 o s („Über die Reinigung und Konservierung von Antiquitäten", Chem.
Ztschr. 1903, 202, 364). Nach Rathgen (Chem. Ztg. 1903, 703) erreicht
man die Konservierung derartiger Altertümer auf folgenden vier Hauptwegen:
„1. Konservierung des Gegenstandes mitsamt dem ihm anhaftenden Oxyd
durch Tränkungen mit Harz- oder Firnislösungen oder mit Paraffin, entweder
ohne oder mit vorhergehendem Auslaugen durch Wasser; 2. Reinigung des
Gegenstandes durch eine mehr oder minder weitgehende mechanische Ent-
fernung der oxydischen Verbindungen; 3. Entfernung der Oxyde durch Auf-
lösung auf chemischem Wege; 4. Entfernung der Oxyde durch Reduktions-
verfahren. Einer der ersten beiden Wege muss eingeschlagen werden, wenn
das Metall entweder gänzlich oder doch zum grössten Teil in Oxyd verwan-
delt ist. Der dritte weg empfiehlt sich bei Bronzen nicht, da das Auflösungs-
mittel, meistens verdünnte Salzsäure, sich schwer ganz aus den Poren aus-
waschen lässt und dadurch Veranlassung zu neuen Umsetzungen bietet. Für
Eisensachen hat sich dagegen das B 1 e 1 1 sehe Verfahren der Behandlung
mit verdünnter Schwefelsäure sehr gut bewährt. Die letzte Methode, die Re-
duktion, ist wohl heute diejenige, welche bei Gegenständen mit gut erhaltenem
metallischem Kern am häufigsten ausgeführt wird." Für Eisensachen kommt
entweder Glühen im Wasserstoffstrom oder aber galvanische Reduktion in
Betracht; bei dem letztgenannten Verfahren wird der galvanische Strom ent-
weder ausserhalb des Reduktionsbades erzeugt, oder man lässt ihn direkt
durch Zusammenbringen eines anderen Metalles mit dem zu reduzierenden
entstehen. Man benutzt zur Reduktion Zink, Zinkstaub, Aluminiumpulver
oder Aluminiumschnitzel. Als Elektrolyt dienen dabei Zitronensaft, schwache
Kochsalzlösung oder verd. H2SO4 (gegen die von Rhousopulos vorge-
schlagene verd. HCl hegt Rathgen grosse Bedenken). In jedem Fall wird
man vor der chemischen Behandlung den Fund längere Zeit mit dest. HtO be-
handeln, und dasselbe ist nach der Reduktion nötig, um auch die letzten
Spuren der Chemikalien zu entfernen. Nach dem Trocknen wird der Gegen-
stand am besten in Zaponlack getaucht; weniger gut ist Paraffin, entschieden
schädlich Wachs.
In der Chem. Ztg. 1903, 897 berichtet Rathgen über die Konservierung^
von Silbermünzen und kleinen Eisensachen mit noch gut erhaltenem Eisenkern
dadurch, dass man Cyankalium (anstatt dessen auch eine Mischung voa
KCN + NaCN oder von KCN + KjCO, treten kann) in einem Tiegel zunn
Schmelzen bringt und die Münze in die geschmolzene Masse hineinbringt. Die
Reduktion ist in wenigen Minuten vollendet, worauf man die Münze mit der
Zange herausnimmt, durch mehrmaliges Erhitzen in dest. HsO vom KCN be-
freit, mit Alkohol behandelt, im Trockenschrank trocknet und schliesslich mit
einer nicht zu harten Bürste behandelt. Bei Silbersachen ist eine Tränkung
kaum erforderlich, sonst mit Zapon auszuführen; bei Eisensa eben verdrängt
man das vom Entfernen des KCN her anhaftende heisse Wasser durch ge-
schmolzenes Paraffin oder überzieht den Gegenstand nach vorherigein.
Altsilber — Aluminium. 35
Trocknen mit Zapon. Für grössere Sachen scheint sich das KCN durch
Rhodankalium ersetzen zu lassen.
Bleimedaillen behandelt Rathgen (Chem. Ztg. 1903, 825) mit
Zinkstaub und Natronlauge, wäscht nach der Reduktion und Reinigung in
warmem, luftfreiem, durch Zufliessen mehrfach erneuertem dest. H9O ab und
legt schliesslich das noch nasse Blei in geschmolzenes Paraffin, das in einem
hochwandigen (wegen des starken Aufschäumens nötig) Oefäss auf 110 bis
120* erhitzt wird. Steigen aus dem Blei keine Wasserdampfbläschen mehr auf,
so kfihlt man das Paraffin auf etwa 70® ab, entnimmt die Medaille dem Bade
und saugt überschüssiges Paraffin mit einem weichen Tuch ab. Die Medaille
kann dann ohne weiteres der Sammlung einverleibt werden, doch empfiehlt
sich, sie nur mit Handschuhen anzufassen.
Die Konservierung babylonischer Tontafeln beschreibt
R a t h g e n in der Chem. Ztg. 1903, 811, während Rhousopoulos (Chem.
Ztschr. 1903, 763) die Behandlung farbiger Tongegenstände be-
spricht; auf beide Arbeiten kann hier nur verwiesen werden.
Die schon erwähnte Verwendung von Z a p o n (s. unter „Zelluloid-
1 a c k e") bei der Konservierung von Altertümern behandelt Rathgen
neuerdings ausführlich im Prometheus 1904, 485 und 499. Man verwendet
hierfür besonders sorgfältig zubereitete Zaponlacke, so Archivzapon
ffir Papier und Streichzapon für Metall. Es sind dies Lösungen von
Nitrozellulose in Amylacetat mit einem geringen Zusatz von Kampfer; das
Archivzapon enthält noch etwas Ol, um den nach dem Verdunsten des Amyl-
acetats zurückbleibenden Zaponfiim geschmeidiger zu machen. Man zaponi-
siert Altertumsfunde aus Metall, Stein und Ton, ferner Gläser, Gipsabgüsse,
Wachssiegel, Archivpapiere und Pergamente.
Altsilber siehe „Metallfärbun g".
Almnen = Kalialaun siehe „Alaun e".
Almnen ammoniacale = Ammoniakalaun siehe „Alaun e".
Aiwiq^f^ ohromicmn = Chromalaun siehe „Alaun e".
Alumen conoentratum = Aluminiumsulfat siehe „A 1 u m i •
niumverbindungen'* No. 1 1.
Alumen oabicum = Kubischer Alaun; siehe Kalialaun im
Artikel „Alaun e".
Alamen natrlcnm = Natriumalaun siehe unter „Alaun e".
Alumen romannm = Römischer Alaun; stehe Kalialaun im
Artikel „Alaun e".
Almnen nstum = Gebrannter Alaun; siehe Kalialaun im
Artikel „Alaun e".
Almnina = Aluminiumoxyd (Tonerde); siehe unter „Alumi-
niumverbindungen" No. 8.
Almnlninm. AI. M. G. = 27,1. Silberweisses Metall vom sp. 0. 2,64
bis 2,70; Seh. P. 7Q0^. Leicht löslich in Alkalilauge und in wässeriger Salz-
säure.
Die Aluminiumgewinnung zerfällt in eine solche auf rein metallurgischem
und solche auf dektrometallurgischem Wege. Das älteste metallurgische Ver-
fahren (D e V i 1 1 e) besteht darin, dass man Halogenverbindungen des Alu-
miniams mit Hilfe von Natrium reduziert. Hierzu benutzt man das Mineral
Bauxit (AlaOs . 2 HiO), welches man durch Schmelzen mit Soda in Ton-
erdenatron überführt. Aus der Lösung des letzteren gewinnt man
Tonerde, die durch Glühen mit Kohle und Einleiten von Chlor in Alu-
niiniumchlorid umgesetzt wird. Aus diesem endlich gewinnt man
durch Erhitzen mit Natrium metallisches Aluminium. Die meisten Verbesse-
rungen dieses Verfahrens beziehen sich nicht auf das Prinzip der eigentlichen
Aluminiumgewinnung sondern nur auf die Verbilligung und Vereinfachung der
Erzeugung des Aluminiumchlorids und des Natriums. Vielfach benutzt man
als Attsgangsmaterial der Aluminiumgewinnung auch natürlichen K r y o 1 i t h
(AlFs + 3 NaF), der durch Natrium ebenso zu dem Metall reduziert wird wie
das Chlorid. Nach dem Verfahren von G r a b a u wird künstlicher Kryolith
aus Aluminiumsulfat erzeugt, der dann weiter zur Reduktion gelangt. Nach
3*
36 Aluminium.
den D. R. P. 140 231 und 141 105 glüht man einen möglichst reinen Ton bei
etwa 1800^, mahlt ihn dann, verarbeitet das Pulver mit Calciumphosphat,
Schwefelsäure, Petroleum und einem Überschuss an Kalk zu einem Brei und
glüht diesen in Tiegeln unter sorgfältigem Luftabschluss (z. B. in Kohlen-
staub verpackt) bei 1200—1600^. Man findet dann unter der Schlacke direkt
Reinaluminium, das dem auf elektrolytischem Wege gewonnenen an
Güte gleichen, aber erheblich billiger sein soll.
Nach dem D. R. P. 160 286 reduziert man AI-Verbindungen, z. B.
Als(SO0sf bei genügend hoher Temperatur durch Einwirkung eines reduzieren-
den schwefelhaltigen Oasgemisches; der unter Überdruck stehende Gasstrom
bewegt sich dabei aufwärts.
Die elektrische Aluminiumgewinnung besteht darin, dass Sauer-
stoffverbindungen des Aluminiums bei Gegenwart reduzierender Agentien im
elektrischen Ofen, d. h. mit Hilfe des elektrischen Lichtbogens, geschmolzen
werden. Anfänglich strebte man nur die Gewinnung von Aluminium-
legierungen an und fügte deshalb der Masse Eisen, Zinn oder
namentlich K u p f e r zu. Bei dem neueren H 6 r o u 1 1 sehen Verfahren wird
die Tonerde zwischen bestimmten Elektroden ohne Flussmittel zerlegt, und
zwar besteht die positive Elektrode aus einem Bündel Kupferstäbe, die
negative aus eeschmolzenem Metall, also z. B. wieder aus Kupfer, welches
das Aluminium aufnimmt und Aluminiumbronze bildet. Will man direkt
reines Aluminium durch Elektrolyse gewinnen, so elektrolysiert man Alkali-
doppelfluoride des Aluminiums in tongefütterten Oefässen, wobei der zwischen
festen Elektroden sich bildende Lichtbogen den gepulverten Inhalt schmilzt
und das Aluminium abscheidet. Jetzt dienen als positive Elektrode fast immer
Bündel von Kohlenstäben, als negative Elektrode geschmolzenes AI, das am
Boden des Tiegels (Kohletiegel oder mit Kohle ausgefütterter Eisentiegel) Hegt;
der Betrieb ist kontinuierlich, das erzeugte AI wird sogleich in Barren aus-
gegossen.
Nach dem D. R. P. 133 508 gewinnt man AI aus AlaOs, indem man
letzteres durch leichtes Rösten entwässert, mit Teer mischt und das Gemisch
nach und nach in einen auf 1300—1500^ erhitzten Behälter einführt; gleich-
zeitig lässt man in denselben Behälter heisses Gl eintreten, welches man
durch Elektrolyse von bei 1000^ geschmolzenem NaCl (unter 4,5 V. Spannung)
gewonnen hat. So entsteht einerseits AbCU und anderseits CO, und das
dampfförmige Chlorid gelangt mit dem CO in einen weiteren, nicht geheizten
Behälter, in den auch das von der vorerwähnten Elektrolyse herrührende
dampfförmige Na eingeleitet wird. Auf diese Weise entzieht das Na dem
AlsCle alles Cl, so dass metallisches AI frei wird, während das neu gebildete
NaCl in den Elektrolyser zurückkehrt, um dort aufs neue in Na und Cl zer-
setzt zu werden. Man erzielt so einen kontinuierlichen und gewissermassen
automatischen Betrieb bei geringem Energieverbrauch.
Die amerikanische AI-Industrie ist fortwährend bestrebt, sich von der
deutschen Tonerdeerzeugung unabhängig zu machen. Hierzu dient einmal das
D. R. P. 143 901, wonach man Bauxit mit etwas Kohle im Lichtbogenofen
niederschmilzt; man erhält so eine ziemlich reine Tonerde, die in üblicher
Weise auf AI weiterverarbeitet wird. Weiter dient dem gleichen Zwecke das
unten behandelte D. R. P. 133 909 zur Raffinierung des aus unreinem AUOs
(wie Bauxit) gewonnenen AI.
Das Verfahren des Franz. Pat. 334 132 besteht in der Reduktion von
AIsCl« durch Zinknatrium ZnNa«; die dabei durch Elektrolyse gewonnene redu-
zierende Legierung wird direkt zur Behandlung von Bauxit benutzt, wodurch
man einen Kreisprozess erreicht, da der Elektrolyt immer wieder her-
gestellt wird.
Nach dem D. R. P. 148 627 (vgl. Chem. Ztg. 1904, 157) gewinnt man AI
unter ununterbrochener Wiederbildung des Elektrolyten und der Hilfsstoffe
durch Elektrolyse eines geschmolzenen Gemenges von Natriumfluoraluminat
und Natriumschwefelaluminat von der Formel: ÄlsF«, 6NaF+ AlsSs, 3 NatS.
Man erhält dieses Gemenge durch die gegenseitige Einwirkung von 2 mol.
Aluminiumfluprid und 6 mol. Schwefelnatrium. Das Schwefelalumlnat, dessen
Aluminium. 37
Bildungswärme bedeutend unter der des Fluoraluminats liegt, wird allein
durch deo Strom zersetzt, und zwar nach der Formel: AlsSa, 3 NasS = NaaS
-h 2 AI + 3 S. Das frei gewordene Schwefelnatrium wirkt alsdann auf das
Fluoraluminat, und es bildet sich von neuem Schwefelaluminat, das wiederum
durch den Strom zersetzt wird, und so fort, bis alles Aluminium und der
Schwefel ausgeschieden und das Natrium in Fluorid umgewandelt ist. Der
zweite Zersetzungsvorgang entspricht der Formel:
A1,F., 6 NaF + 3 Na,S = 12 NaF + 2 AH- 3 S.
Das Gesamtergebnis lässt sich in folgende Gleichung zusammenfassen:
AUF«, 6 NaF + AIÄ, 3 Na,S = 12 NaF -h 4 AI -f 6 S.
Um den Elektrolyten zum Schmelzen zu bringen und das Bad während der
Elektrolyse auf einer Temperatur vonjetwa 850^ zu erhalten, i?enügt ein Gleich-
strom von 5—6 V. Spannung und eine Stromdichte von 0,6 Amp. auf 1 qcm. Als
Rohstoff dient Bauxit, aus welchem zunächst das Aluminiumfluorid, wie folgt,
gewonnen wird: Der rohe Bauxit wird getrocknet, fein gepulvert und bei ge-
wöhnlicher Temperatur in einem Mischer mit Fluorwasserstoffsäure behandelt,
so dass sich Fluoraluminium, Fluoreisen, Alumini umfluorstlikat und Alumi-
niumfluortitanat bilden Setzt man der erhaltenen Lösung Aluminiumoxyd zu,
so werden Eisen, Kieselsäure und Titansäure gefällt. Die dekantierte und
durch Eindampfen konzentrierte Lösung liefert einen unlöslichen Niederschlag
von Aluminiumfluorid, der von der Mutterlauge getrennt, vorgetrocknet und
dann in einem Muffelofen durch Erhitzen auf Rotglut von allen Wasserspuren
befreit wird. Das Schwefelnatrium gewinnt man durch Reduktion von wasser-
freiem Natriumsulfat. Die Hilfsstoffe, Natriumsulfat und Flusssäure, werden
im Laufe des Verfahrens stets wieder gewonnen und beschreiben somit einen
Kreislauf.
Manche Verfahren ergeben ein mehr oder weniger verunreinigtes Alj
für solches kann die elektrolytische Reinigung nach dem D. R. P. 133 909 von
Wichtigkeit werden. Man benutzt dabei eine Zelle, deren Elektrolyt ein Ge-
misch aus geschmolzenem Aluminiumfluorid + dem Fluorid eines elektro-
positiveren Metalles als AI ist, während das unreine AI Im geschmolzenen
Zustande die Anode bildet. Beim Stromdurchgange scheidet sich dann reines
AI an der Kathode aus. — Nach dem D. R. P. 186 182 zur schmelzflüssigen
elektroiytischen Raffination von AI wird ein geschmolzener, AI abscheidender
Elektrolyt von grösserer Dichte als reines AI und geringerer Dichte als das
Anodenmaterial benutzt, um die Anwendung grosser, dicht aneinander gerück-
ter Kathodenflächen ohne Gefahr eines Kurzschlusses zu ermöglichen. Als
Anode dient eine Legierung von AI mit schweren Metallen, insbesondere das
Reduktionsprodukt einer Mischung von Aluminiumerzen mit schweren Metallen
oder Metalloxyden.
Die D. R. P. 131 517 und 137 003 beziehen sich auf Verfahren zur Er-
höhung der Zähigkeit, Dichte und Festigkeit des AI. Das Verfahren besteht
in einem Zusatz von 2—15 % P; bei 2 % Zusatz Ist das Metall gut walzbar,
bei 3 % namentlich für Hufbeschäge geeignet, bei 4—7 % ein ausgezeichneter
Ersatz für Rotguss mit wenig Schwindung, das sich gut löten lässt und nur
schwer oxydiert, während das AI bei einem Zusatz von 7—15 % P ausser«
ordentlich hart und zähe wird, so dass es sich in Form von Schmiedestücken
bestens verwenden lässt.
Die Hoffnungen, welche man auf das Aluminium für sehr viele Zwecke
gesetzt hat, hatten sich zunächst eigentlich nur in beschränktem Masse ver-
wirklicht; man benutzt es in der Eisen- und Stahlindustrie, zur Herstellung
von Feldflaschen, von kleinen Booten, von Instrumenten und Gewlchteuv
neuerdings In grösserem Massstabe als Material für Telephondrähte. Jetzf
hat sich der Aluminiumverbrauch dadurch gesteigert, dass die chemische In-
dustrie es als sehr brauchbares Material für mancherlei Apparate erkannt hat;
so sind z. B. In der Stearinindustrie Geräte aus AI denen aus Cu und Cu-
Legierungen bedeutend vorzuziehen, da das AI gegen Fette und Fettsäuren
selbst In der Wärme und bei Luftzutritt äusserst beständig ist. Derartige
Apparate stellt man jetzt meistens mit Hilfe eines von H e r a e u s erfundenen
38 Aluminiumbeizen — Aluminiumlegierungcn.
S c h w e i s s V e r f a h r e II s (D. R. F. 1 18 868) dar. Ausgezeichnete Resul-
tate ergibt die autogene Schweissung des AI nach dem zum Patent angemel-
deten Verfahren von S c h o o p (vgl. Chem. Ztg. 1907, 749), nach dem bei der
Schweissung eine wässerige Lösung von Alkalichloriden dazu dient, die Luft
abzuschliessen und ferner reduzierend und oxydlösend zu wirken.
Das Löten des AI bot langet Zeit viele Schwierigkeiten, die aber jetzt
überwunden sind. Eine der besten Legierungen für diese Zwecke besteht aus
1 AI, 1 P, 11 Zn und 29 Sn; zum Löten wird keine Säure gebraucht.
Das Engl. Pat. 4973 von 1904 schützt ein Aluminiumlot aus 100 T. Zn,
2 T. Bi und 1 T. Ni; die Metalle werden in Graphittiegeln verschmolzen. Die
zu lötenden Gegenstände werden auf 100® erhitzt, mit Stearinsäure abgerieben
und dann gelötet. — Viel Patentfähiges vermag man aus diesem Verfahren
nicht heraus zu lesen. Andere Aluminiumlote schützen die Engl. Pat. 13 328
von 1904 und 17 031 von 1905, ferner das Franz. Pat. 373 824, das Amer.
Pat. 863 058 und das Norw. Pat. 16 701 von 1907.
Die elektrische Niederschlagung von Metallen auf AI bezweckt das Engl.
Pat. 21 609 von 1903: Die AI-Gegenstände werden zunächst mit einer Lösung
von Zinnchlorür und Ammoniakalaun behandelt und dadurch dünn verzinnt.
Hierauf kann der Gegenstand mit beliebigen Metallen weiter galvanisch über-
zogen werden.
Die D. R. P. 163 545 und 182 421 bezwecken ein Verfahren zum Oxy-
dieren und Färben oder Emaillieren von Aluminiumgegenständen, indem man
diese zunächst mit einer Quecksilbersalzlösung behandelt und dann die sich
bildende Amalgamschicht wieder entfernt, worauf eine lebhafte Oxydation
der Oberfläche beginnt, die durch Glühen zu einem Oberzug von AUO» wird,
das als Grundlage zur Emaillierung dienen kann. Oder man bringt während
der Oxydation Lösungen von Chromsäure auf die Gegenstände und glüht
dann, wobei sich feuerbeständige, farbige Oberflächenschichten bilden. Mit
einigen Metallchloriden gelangt man zu dem gleichen Resultat, auch ohne das
Aluminium vorher mit Quecksilberverbindungen behandelt zu haben.
Viel wertvoller als das AI selbst haben sich verschiedene seiner Le-
gierungen erwiesen; vgl. unter „Aluminiumlegierunge n". In
neuerer Zeit hat das AI noch eine andere Anwendung gefunden, die nicht nur
sehr interessant ist, sondern auch grosse praktische Bedeutung beanspruchen
darf; siehe den Artikel „T h e r m i V\
Man notiert zur Zeit:
Aluminium in Blech und Draht o/o kg Mk. 200.00
Aluminiumgries, fein 1^ „ 3,75
grob l „ „ 2,75
Aluminiumpulver 1„ „ 4,00
Aluminiumlot 1 ^ ^ 5,00
Aluminium:
A. Auerbach« Hamburg, Paasage ScholTien.
Walzwerke für Aluminium-Bleche u. Drähte:
Frted. Krupp Aktienj^escllsohaft Grusonwerk, Maj^deburg-Buckau.
Armaturen, Pumpen, Gussstücke aus Rein-Aluminium. hauptsächlich für
Milchsäure:
Ludwig Becker, Maachinenfabrik. Offonbach a. M., Ludwig&tr. 4f.
Alamlniiimbeixeii siehe „Tonerdebeizen**.
Alnintninmieglenmgen. Wie unter „Aluminium" gesagt ist.
haben die Aluminiuml^erungen eine besondere Wichtigkeit wegen ihrer
vielen ausgezeichneten Eigenschaften zu beanspruchen.
1. Aluminiumbronzen. L^ierungen aus Kupfer und Aluminium
mit vorwiegendem Kupfergehalt, die je nach dem Gewichtsverhältnis der Be-
standteile sehr verschiedene Eigenschaften haben. Man stellt sie entweder,
wie auf voriger Seite beschrieben ist, direkt durch Elektrolyse von Aluminium-
verbindungen bei Gegenwart von Kupfer oder aber durch Zusatz von Rein-
Alaminiamlegieningen. 39
altiminittm zu geschmolzenem Kupfer dar. Auf dem zweiten Wege erhält man
besonders reine Aluminiumbronze, während das Produkt des elektrischen
Ofens fast stets noch Salizium und Eisen enthält.
Die Aluminiumbronzen enthalten meist 3 — 10 % AI; sp. Q. 8,37 bis 7,65,
Farbe rotgold bis hellgelb. Die gewöhnliche Aluminiumbronze mit 10 % AI
schmilzt etwa bei 1 100* C. Das elektrische Leitungsvermögen für Bronze mit
5 — 10 % Aluminium beträgt 13 — 6 % desjenigen des Kupfers. Die Aluminium-
bronze hat eine grosse Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation, gegen Mineral-
säuren, Kochsalz, Ammoniak, Schwefel, Alkalien, Alaun, Chlor, Sulfit-
laugen u. s. w.
Das D. R. P. 144 340 schützt die Herstellung von Manganaluminium-
bronze, wobei der Al-Gehalt die Hälfte des Mn-Qehaltes (10 % und weniger)
beträgt Beispielsweise legiert man &— 10 % Mn, 90—91 % Cu und 4^
bis 5 % AI.
1 kg Aluminiumbronze in Barren Mk. 1,50 — 2,00
2. Aluminiummessing. Man benutzt gewöhnlich ein Messing
mit ca. 33 % Zink und setzt zwischen 0,5 und 4 % Aluminium zu. Diese Le-
gierungen lassen sich schon bei dunkler Rotglut schmieden und zeigen noch
sonst viele wertvolle Eigenschaften. Man wendet sie statt der teuren Alu-
miniumbronzen an, sofern nicht ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen
Agentien verlangt ist.
3. A 1 u m i n i u m z i n k. Neben dem unter „Magnesiumlegie-
rungen" behandelten M a g n a 1 i u m und dem unter 12 erörterten Z i m a -
1 i u m , sowie dem unter 13 genannten Z i n k a 1 i u m haben sich Legierungen
aus Aluminium mit Zink gut eingeführt, namentlich eine solche aus 3 T. AI
und 1 T. Zn, welche sich mechanisch ausgezeichnet verarbeiten lässt.
4. Z i s k o n. Ebenfalls eine Aluminiumzinklegierung, bei der 3 — 4 T. AI
auf 1 T. Zn kommen. Das sp. 0. ist 3,35.
5. A 1 z e n. Dies ist ebenfalls eine Aluminiumzinklegierung, und zwar
aus 2 AI und 1 Zn.
6. C i s i u m. Legierung, in der AI, Zn, Sn und Cu, ausserdem Spuren
von Sb und Bi gefunden wurden. Das sp. G. ist 2,95.
7. Aluminiumkadmium. Das Engl. Pat. 16 453 von 1903 schützt
Legierungen, die sich besonders für Guss eignen und sich gut mechanisch be-
arbeiten lassen. Die Legierung besteht entweder aus 93,5 T. AI, 2,5 T. Cd und
4 T. Cu oder aus 90,5 T. AI, 3,5 T. Cd und 6 T. Cu.
8. Aluminiumnickel. Siehe dieses unter „Nickellegierungen"
No. 5. — Nach dem D. R. P. 133 910 soll eine Legierung aus AI mit Ni, Fe und
Bi besonders gute Eigenschaften zeigen, namentlich bei der Zusammen-
setzung: 900 T. AI, 50 T. Bi, 25 T. Fe und 25 T. Ni. Zur Darstellung schmilzt
man zunächst das Fe und trägt dann der Reihe nach Ni, AI und Bi ein. Neben
der dem AI eigentümlichen Leichtigkeit rühmt man der Legierung grosse Be-
ständigkeit g^en oxydierende Einflüsse, leichte Schmelzbarkeit und aus-
gezeichnete Lötfähigkeit nach.
9. A 1 u m i n i u m n i c k e 1 1 i t a n. Das D. R. P. 154 485 schützt der-
artige Legierungen, die im Gegensalz zum Aluminiumnickel beim Gusse nicht
zur Porenbildung neigen sollen. Hierzu dürfen nicht mehr als 2 % Ti und
3,5 % Ni der Gesamtmasse vorhanden sein. Besonders grosse Zähigkeit und
Festigkeit neben dichtem Guss zeigt die Legierung aus 97,6 T. AI, 2 T. Ni und
0,4 T. Ti.
10. M a g n a 1 i u m siehe unter „Magnesiumlegierunge n".
11. Legierungen X, Y und Z. Viel gebrauchte Aluminiumlegie-
rungen, die wie das Magnalium Mg enthalten. Nach Analysen von B a r n e 1 1
enthält die Leg i er u ng X: 1,76% Cu, 1,60% Mg, 1,16% Ni und geringe
Mengen Sb und Fe; Legierung Y: enthält Cu, Mg, Sn, Pb und geringe
Mengen Fe; L egier ung Z: 3,15 % Sn, 0,21 % Cu, 1,58% Mg, 0,72% Pb
und 0,3—1 % Fe. Spuren von Ti wurden bei allen diesen Legierungen ge-
funden. Bemerkenswert ist, dass keine von ihnen mehr als 2 % Mg enthielt.
12. Z i m a 1 i u m. Eine nach dem D. R. P. 141 190 hergestellte Legierung
aus 100 T. AI, 1—10 T. Mg und 1—20 T. Zn, Die Legierung ist härter und
40 Aluminiumsprengstoffe — Aluminiumverbindungen.
besser zu bearbeiten als AI; sp. O. 2,65 — 2,75. Drähte und Bleche verhaltei?
sich wie Messing; die Zugfestigkeit ist doppelt so gross wie bei AI. Guss
lasst sich feilen, schmieden, fräsen und hobeln, hat eine Zugfestigkeit von
14—20 kg, bei raschem Erkalten von 20—25 kg, gegen 3—8 bezw. 10 — 12 kg
beim AI. Die Legierung ist um 10—12% % teurer als AI. G^en chemische Ein-
flüsse ist das Zimalium wenigei: widerstandsfähig als AI. Das elektrische Leit-
vermögen beträgt nur % von dem des letzteren.
13. Z i n k a 1 1 u m. Legierung aus AI mit geringen Mengen Mg und Zn;
sp. G. 2,65—2,75. Härter und billiger als AI, leicht bearbeitbar, jedoch ist
es gegen chemische Einflüsse nicht so beständig und leitet die Elektrizität
schlechter als das unlegierte Metall.
14. Calciumaluminium. Interessant ist das durch D. R. P. 144777
geschützte Verfahren zur Erzeugung von Calcium-AIuminiumlegierungen mit
hohem Ca-Gehalt. Man benutzt hierbei geschmolzenes AI als Kathode bei der
Elektrolyse von geschmolzenem CaCU. Man kann so Legierungen mit bis zu
97 % Ca herstellen; ihre Eigenschaften stimmen dann im wesentlichen mit
denen reinen C a 1 c i u m s (s. d.) überein.
Andere Aluminfumlegierungen, wie Aluminiumeisen, Alumi-
niumstahl, Aluminiumsilber, Aluminiumneusilber und
andere mehr, haben weniger Bedeutung. Das D. R. P. 152 784 schützt die
Herstellung einer Legierung aus AI, Sn, Sb, Cu und Mg, das Eng. Pat. 14 936
von 1902 die Erzeugung von Legierungen aus AI + Fe.
Aluminiumeisen und Aluminiumstahl sind unter „Eisen-
legierungen" erwähnt.
Gussstücke aus Aluminium-Legierungen:
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.
Alnmlnlum-Sprengnitoffe siehe „Sicherheitsspreng-stoff e*'.
Alamlnlumverblndniig'eii. Dieselben sind im folgenden nach dem
Alphabet aufgeführt; berücksichtigt sind nur solche von einiger technischer
Wichtigkeit.
1. Alaun, siehe besonderen Artikel.
2. Aluminiumazetat (essig. saure Tonerde; Aluminium
aceticum), Al2(CsH30s)6. Entweder aus AUCSOt)! durch Zersetzung mit
3Ca(C9HaOs)> bezw. mit 3 Pb(CsHsO>)9 oder durch Lösen von gefälltem
Als(OH)e in CsHfOs erhalten. Die Lösung setzt sich schnell in basisches Azetat
um. Dampft man sie unter 40« ein, so hinterbleibt Al>(C«Hs09)4.(OH)s + 3HfO.
Nach dem D. R. P. 160 348 gewinnt man hochwertiges unlösliches, basisches
Aluminiumazetat mit einem Gehalt von 72 % Essigsäure, indem man eine
wässerige Lösung des neutralen Azetats für sich unter Druck oder aber mit
Essigsäure erhitzt; durch erhöhte Konzentration der Ausgangslösung wird die
Bildung des Niederschlags begünstigt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 168 452 ge-
langt man zu demselben Ziele, wenn man die gleichen Azetatlösungen mit über-
schüssiger Essigsäure bei gewöhnlicher Temperatur einige Tage stehen lässt.
— Die Aluminiumazetate werden in der Chirurgie sowie vor allem als Beizen
in der Färberei (vgl. „Tonerdebeizen") benutzt.
Preise siehe unter „Azetat e**.
Aluminiumazetat:
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
3. Aluminiumchlorid (Chloraluminium; Aluminium chloratum).
AlsCle. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle im Chlorstrom, ein ganz reines
analytisches Präparat auch durch Erhitzen von metall. AI im Cl-Strom dar-
gestellt. Nach F a u r e erhitzt man ein Gemisch von AlsOs mit Kohle durch
tieisses Generatorgas zum Glühen, stellt, wenn Luft, Feuchtigkeit und COs
ausgetrieben sind, das Generatorgas ab und lässt anstatt dessen HCl-Dämpfe
in reduzierender Atm. einwirken. — Eine wässerige Lösung (Chloratum)
erhält man durch Lösen von Als(OH)() in HCl; diese Lösung dient al& Desinfi-
ziens. Das AI2CI0 wird auch zum Karbonisieren von Wolle (statt HjSOt) be-
nutzt, da es bei etwa 125<» in AUOsi HsO (Dampf) und HCl zerfällt; letztere be-
wirkt die Karbonisation.
7» n
n
Aluminiumverbindungcn . 4 1
AI9CU ist eine farblose, butterig Icristallinische, leicht zerfliessliche, an
der Luft rauchende Masse, löslich in HtO, Alkohol und Äther.
Aluminiumchlorid, flüssig, techn. (20* Be) für Färbereien . . . »/o kg Mk. 16,CK)
„ (30 • Be) zum Karbonisieren . 0/0 „ „ 17,00
entwässert, techn 1 kg Mk. 1,40; <»/o „ n 120,00
„ „ gerein 1 „ „ 2,20; «/o „ „ 180,00
„ krist., ehem. rein ....!„ „ 3,00; ®/o » ., 275,00
Ktoigswter & Ebell, Linden vor Hannover.
4. Aluminiumfluorid (Fluoraluminium; Aluminium fluo-
ratum). AlFs. Wird aus AUOs und aus Als(0H)6 mit HF erhalten und bildet
einen in HsO unlöslichen, gegen Säuren und wässerige Alkalien beständigen
Körper. Wichtig ist das Doppelsalz Aluminiumnatriumfluor id
AlFa . 3 NaF, unter dem Namen K r y o 1 i t h (s. d.) bekannt, das man auch
künstlich in Form weisser, durchscheinender, in H9O unlöslicher Massen
durch Eindampfen eines Gemisches von 1 mol. AIsOs, 3 mol. NaaCO« mit HF
und Erhitzen des Rückstandes gewinnt. Nach dem D. R. P. 205 209 erzeugt
man reinen Kryolith aus unreinem Flussspat, indem man diesen mit KaSOt und
Kohle glQht, die erhaltene Masse mit H9O auslaugt, die Lösung von KF mit
NatSO« versetzt und das gefällte NaF mit AUCSO^s behandelt, wobei zuletzt
unter Rückbildung von NasSO« Natriumaluminiumfluorid ausfällt.
Alttminiumfluorid, techn. rein, lösl 1 kg Mk. 1,50; ^/^ kg Mk. 115,00
„ ehem. rein, lösL ly,„ 6,50
„ wasserfrei 0/0 „ „ 180,00
„ saures 1„,^ 14,00
Kryolith, künsü ®/o „ „ 70,00
lOoigvwutcr k EbeU, Linden vor Iüiiio«iv(T.
5. Aluminiumnatriumchlorid (Alum^nium-Nairium chlora-
tum). AliClc + 2 NaCl. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle und Kochsalz
im Chlorstrom erhalten. Farblose kristallinische Masse vom Seh. P. 185^, die
zur Darstellung von AI dient.
6. Aluminiumnitrat (salpetersaure Tonerde; Alumi-
nium nüricum). Alt(N08)6. Wird durch Lösen von AlsOs in HNOs erhalten
und bildet mit 15 HtÖ eine zerfliessliche Kristallmasse vom Seh. P. 7(y. Man
benutzt es als Beize in der Färberei.
Alttmimumiiitnit, techn. flüss. (15<^ B6) % kg Mk. 36,00
„ fest % , „ 120,00
„ gereinigt, entwfissert ... 1 kg Mk. 3,50; % «• n 325,00
„ ehem. rein, krist 1 „ „ 1,75; % , „ 165»00
^ „ „ entwässert 1 „ „ 4,50
basisch % r „ 200,00
7. Alumlniumoxalat (oxalsaure Tonerde; Aluminium
ozdicum). Es existiert als neutrales Salz AlsCCaO«)» sowie als saures Salz und
wird durch Lösen von AUCOH)« in CsHsO« erhalten. Kristallpulver, das als
Beize in der Kattimdruckerei dient.
Aluminiumoxalat, techn. Pulver ^'o kg Mk. 200,00
, ehem. rein, krist 1 „„ 5,!S0
sauer, flüss. riP»öBe) . . lkgMk.1,00; % „ , 80,00
8. Aluminiumoxyd (Tonerde; Alumuia), AlsOs. Durch Glühen
von Als(OH)e, weiter von Ammoniakalaun und verschiedenen andern Tonerde-
Präparaten, welche eine flüchtige Säure enthalten, gewonnen. Besondere
Wichtigkeit haben die Fabrikationsmethoden aus Bauxit, einer natfirlich
vorkommenden unreinen Tonerde. Es sind 3 Methoden zu unterscheiden:
1. Zusammenschmelzen von Bauxit mit NasCOs in Flamm- oder Muffelöfen:
aus der wässerigen Lösung des so entstandenen NaAlOs wird AlsOs durch COs
ausgefällt, während NasCOs in den Kreislauf zurückgeht. 2. Das ebenfalls
trockene Verfahren von P e n i a k o f f (D. R. P. 80 063 und 93 952), wobei
man Bauxit mit NasSOi -f C oder mit Na«SO* -f Na,S oder endlich mit
NasSOi + FeSs (Pyrit) zusammenschmilzt; als Nebenprodukt wird hier SO?
gewonnen. 3. Das Nassverfahren von Bayer (D. R. P. 43 977 und 65 604).
42 Aluminiumverbindungen.
wobei man den Bauxit mit NaOH im Autoklaven aufschliesst und dann die
Tonerde durch Rühren des entstandenen NaAIOs unter Zusatz einer geringen
AlsOs-Menge ausfällt. Das Franz. Fat. 344 296 nimmt die Aufschliessung
unter starkem Druck mit einer Lösung von KOH oder Ca(OH)s vor. Nach dem
Engl. Fat. 9024 von 1903 behandelt man den Bauxit mit Flusssäure oder
Kieselflusssäure, scheidet das gebildete AUF« ab und unterwirft es der Ein-
wirkung von überhitztem Wasserdampf; der dabei entwickelte HF wird kon-
densiert und wieder in dem Frozess verwendet. — Nach den D. R. F. 135 553
und 138219 gewinnt man reine Tonerde im elektrischen Ofen aus Bauxit,
indem man diesen mit Kohle mischt, nötigenfalls unter Zusatz von AI
oder FeaOs, und als Flussmittel CaO, Na2C03, Kryolith oder Flussspat
beimischt; die Verunreinigungen sollen in eine leicht zu entfernende Le-
gierung aus Eisenaluminium oder Eisensilizium übergehen. Bei diesem Ver-
fahren wird der Bauxit zum Aufschliessen mit Atzkalk gemischt und unter
10 Atm. mit NasCOs-Lösung behandelt; die Natriumaluminatlösung wird wie
sonst abfiltriert und mit COs gefällt. Das Amer. Fat. 740 364 schützt die Dar-
stellung von AlaOs aus eisenhaltigem Als(S04)8, indem man es mit NaCl, H9O
und Kohle mischt und das Gemisch in Gegenwart von Dampf auf Rotglut er-
hitzt; das Gemisch laugt man aus, lässt das NasSO« auskristallisiereni fallt
das Natriumaluminat und Eisensulfid aus der Auslaugeflüssigkeit und gewinnt
das Na^COs aus der Lösung wieder. Nach dem Amer. Fat. 826 354 wird
Bauxit mit einer Calciumverbindung erwärmt, auf das entstandene Calcium-
aluminat Na2C0s zur Einwirkung gebracht, das hierdurch erzeugte lösliche
Natriumaluminat vom Rückstand abfiltriert und aus dem Filtrat die AUOs aus-
gefällt. Nach dem D. R. F. 175 416 lässt sich nach dem Nassverfahren der
Bauxit durch Kochen mit Natronlauge im offenen Kessel (ohne Überdruck)
aufschliessen, wenn man auf 1 mol. Aluminiumoxyd 1,7 mol. Natriumoxyd
verwendet Auch das D. R. F. 182 775 bringt eine Verbesserung des Nass-
verfahrens. Nach den D. R. F. 180 554 und 185 030 laugt man bei dem unter
2. genannten Verfahren von Feniakoff die Glühmasse mit Wasser aus und
behandelt die Lösung entweder mit S0> in der Wärme, wobei das AI als
Oxydhydrat ausfällt und das Schwefelalkali in Thiosulfat übergeht, oder at>er
nicht mit SOs sondern mit H2S, wobei neben dem Tonerdehydrat NasS ge-
wonnen wird. — Vollkommen wasserfreies AbOa erhält man nach D. R. P.
165 612 durch Kalzinieren von Tonerdehydrat unter Zusatz kleiner Mengen
von Fluorverbindungen, wodurch vollkommene Kalzination schon bei nie-
drigerer Temperatur erreicht werden soll. — Mit der Reinigung von unreinen
Aluminiumoxyden befasst sich das D. R. F. 143 901.
Das AlfOs hat ein sp. G. 3,75 — ^3,99. Amorph leicht in Säuren löslich,
kristallisiert dagegen in solchen unlöslich, löst sich aber in KHSO« und in ge-
schmolzenen Alkalien. Dient u. a. bei der 'Aluminiumfabrikation zur Gewin-
nung des Zwischenproduktes AUCU, indem man die Tonerde mit Kohle im
Chlorstrom erhitzt.
Tonerde, raffln., kalzin., wasserfrei (98— 99®/o) schwer 1 kg Mk. 1,15; ®/o kj; Mk. 95,00
„ » „ „ leicht 1 „ „ 2,50; 0/0 „ „ 180,00
„ dopp. raffin ^»» 4,00
„ ehem. rein, leicht 1„„ 8,00
Aluminiumoxyd, wasserfrei:
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
9. Aluminiumoxydhydrat (Tonerdehydrat; Alumina
hydrata). Als(0H)6. Findet sich natürlich in Form verschiedener Mineralien;
künstlich gewinnt man es durch Glühen von Kryolith mit Atzkalk oder von
Bauxit mit Soda. Nach dem Engl. Fat. 3776 von 1904 behandelt man zur Her-
stellung sehr reinen Aluminiumhydrats geeignete Mineralien, wie Leuzit, mit
H9SO4 und versetzt den auskristallisierten und dann wieder gelösten Alaun
mit Ammoniumkarbonat, wobei Al2(0H)e ausfällt, während die in der
Mutterlauge verbleibenden Sulfate anderweit verwertet werden können.
Weitere Verfahren s. oben unter 8. A 1 u m 1 n i u m o x v d.
Als(0H)6 bildet eine in HsO unlösliche, in Säuren und Alkalien
Aluminiomverbindungen. 48
lesliche Masse vom sp. G. 2,3. Mit Alkalien tritt es zu Salzen zusammen,
worin es die Rolle einer Säure spielt; von diesen Aluminaten ist das
Natrlumaluminat, auch Tonerdenatron genannt, AU(NaO)e, be-
sonders wichtig. Über das zum Natriumaluminat führende Amer. Pat. 740 364
vgl. vorstehend unter No. 8 Aluminiumoxyd. — Die Aluminate dienen
als Beizen.
Tonerdehydrat, techn., weiss, Pulver (60—63%) % kg Mk. 28,00
„ „ n Teigform (in Essig- und Müchsäurelösl.) % „ „ 45.00
„ Pulver „ „ , „ „ */o „ „ 105,00
r, dopp. raffln., geföllt 0/^ ^ ^ 180,00
„ ehem. rein, gefallt, trocken, alkalifrei ^ m n ^»70
Tonerdenatron, roh, techn <^ o „ „ 38,00
ü^, (25® B^) o/o „ „ 36,00
„ techn. gerein % , „ 55,00
10. Aluminiumrhodanür (Rhodanaluminium; Aluminium
rhodanaium). Zur Darstellung fällt man 44'» B6 starke Lösungen von Ba(CNS)2
oder 36» B6 starke Lösungen von Ca(CNS)j mit einer 30<» 86 starken Alj(S0«)3-
Lösung. Es kommt als Lösung von 19—22» 86 in den Handel und dient als
Beize in der Baumwolldruckerei. Durch Auflösen von AUCOH)« in Aluminium-
rhodanür hat man verschiedene basische Rhodansalze erhalten.
Aluminiumrhodanür, Lösung (20—22 <> Be) o/o kg Mk. 68,00
fest 1 „ „ 12.00
Ednigflwarter & EbeU, Linden vor Hannover.
11. Alumlni umsulfat (Schwefel sa ure Tonerde; kon-
zentrierter Alaun; Aluminium sulfuricum; Alumen concentraium)
Al2(S0*)j. Durch Behandeln von Kryolith oder Bauxit oder von Tonerde (ge-
glühtem Kaolin) mit HsSO« erhält man unreine, durch Lösen von eisenfreier
Tonerde (aus Bauxit oder Kryolith erhalten) in verd. H3SO4 reine Produkte.
Die Reinigung eisenhaltiger Tonerde zwecks Gewinnung von Al2(S04)s be-
handelt das Amer. Pat. 752 927: Man unterwirft das Rohmaterial der Ein-
wirkung eines Chlorierungsmittels, um das Fe in FesCU überzuführen, und ver-
flQchtigt dann letzteres Salz durch Erhitzen, wobei aber die Temp. nicht bis
zum Unlöslichwerden der AI-Verbindungen gehen darf; der Rückstand wird
mit H9SO4 behandelt, während man heisse Luft einbläst. Die Sulfatlösung
trennt man vom unlöslichen Rückstand und konzentriert sie. — Um Als(S0«)8
in kristallisiertem Zustande bei hoher Reinheit zu erhalten, kocht man nach
dem D. R. P. 131 314 die Lösung im Vakuum bei 50—70» ein und führt durch
Zuzug weiterer Lösung ein Wachsen der Kristalle herbei; die Kristallmasse
wird dann durch Absaugen oder Abschleudern von der Mutterlauge getrennt.
~ Es bildet mit 18HsO luftbeständige, leicht in H9O, wenig In Alkohol lösliche
Kristalle vom sp. 0. 2,71. Seitdem der Preis des Aluminiumsulfats erheblich
zurückgegangen ist, verdrängt es mehr und mehr den Alaun. Über die
Verwendungsarten siehe unter „Alaun e*' (Kalialaun) und „Tonerde-
beize n".
Zur Herstellung eines leichtlöslichen basischen Aluminiumsulfats setzt
man nach dem Franz. Pat. 331 836 zu einer Aluminiumsulfatlösung in H9O auf-
geschlemmte Kreide zu und dampft nach Entfernung des dabei entstandenen
Oipsniederschlages vorsichtig ein; nach dem Abkühlen wird die Ausscheidung
des basischen Sulfats Al90(S04)9 durch Zusatz einiger bereits fertiger Kristalle
eingeleitet. Dasselbe Salz erhält man nach dem Engl. Pat. 25 683 von 1902
dadurch, dass man In eine heisse Al3(SO«)3-Lösung soviel NHs einleitet, bis
heim Abkühlen der Ammoniakalaun auskristallisiert; die das basische Sulfat
enthaltende Mutterlauge wird im Vakuum vorsichtig eingedampft. Endlich
[gewinnt man das gleiche Salz nach dem D. R. P. 167 419 so, dass man
auf AI»Os im Oberschuss heisse HaSO« unter Druck einwirken iässt; man fil-
triert, dampft das Filtrat im Vakuum ab und trennt die Kristalle von der
Mutterlauge. — Das Amer. Pat. 781 341 bezweckt die Herstellung eines Alu-
minium-Natrium-Doppelsulfats: Man löst erst Salpeterkuchen und fügt
1,5—2 % Aikalisulfid zu, worauf man die unlöslichen Stoffe absetzen Iässt,
Pulver % » I, 26,00
dopp. raffin., cisenfrei *'o « , 18,00
dopp. raffin., wasserfrei, eisenfrei ®;o n n 78,00
gerein., arsenfrei ®/o „ „ 25,00
gerein., D. A. IV. '^lo „ „ 45,00
ehem. rein, krist 1„„ 3,00
sauer, flüss. tecbn % » » 35,00
ehem. rein ^lo „ n 50,00
44 Aluminothermie — Alzen.
dann in die geklflrte Lösung eine genügende Menge Al9(SO4)3-L0sung eintragt
und % % freie Saure zusetzt; das Ganze wird konzentriert und das ent-
standene Doppelsulfat kalziniert.
Vrfätmmmt Wie bei Alaun (■. d.).
Aluminiumsulfat, techn % kg Mk. 1?,00
„ raffin., eisenfrei % r« „ 15,00
n
I»
n
n
n
n
« rt n ^"■^"" ■■>-"- IV tt
12. Natriumaluminat siehe No. QAluminiumoxydtiydrat.
Aluminiumverbindungen :
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos, 2 u. 4 Stone Street (s. Infl.'Azdi. 8. 12).
Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von Aluminiumverbindungen:
Br. B. Jtixiffenaen, Prag-Weinbergrc. | Willy Manger, Ingrenieurgu«. m. b. H., Dresden.
Alnmlnothermle. Über das Goldschmidt sehe Verfahren siehe
„Th e r m i V\ Nach diesem Verfahren lassen sich aber eine Reihe von Ele-
nenten (z. B. B, Be, Ce, Si, Ti, Th) nicht in einheitlicher regulinischer Form
gewinnen. Derartige Elemente lassen sich jedoch nach dem Verfahren von
K fl h n e (D. R. P. 179 403) erhalten, indem man Pulver ihrer Sauerstoff- oder
hydroxylhaltigen Verbindungen mit zerkleinertem Aluminium und Kaliumchlo-
rat mischt und dann entzündet.
Alnmnol = iJ-napbtoldisulfosaures Aluminium.
[CioH60H(SO>)2].AI>.
Man gewinnt es durch Umsetzung des Ba-Salzes der )?-Naphtoldisulfosaure mit
Als(S04)8. Feines, fast weisses, leicht in kalt. HsO lösliches Pulver, das redu-
zierende Eigenschaften hat.
Man benutzt es als Antiseptikum und zusammenziehendes Spfllmittel so-
wie als Atzmitte], bei Wunden, Geschwüren, Hautaffektionen u. s. w.; vor-
nehmlich wird es bei Gonorrhoe angewandt. Als Antiseptikum dienen 0,5 bis
3 %ige Lösungen, als Atzmittel 10—20 %ige Lösungen; in der Gynäkologie
werden 2—5 %ige Lösungen benutzt.
Alumnol „Höchst" H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 80.<^>
Alypln. Es ist das Monochlorhydrat des Benzoyl-1 . 3-Tetramethyldia-
mino-2-AthylisopropylaIkohols und bat demnach die Konstitution
N(CH8)«HCI
CH«
C«H6-C-0-C0 . GiHs
CHt
N(CH,)i.
Schön kristallisierender, in HsO sehr leicht löslicher, nicht hygroskopi-
scher Körper vom Scb. P. 169^, dessen Lösung sich unzersetzt sterilisieren
lässt
Man benutzt es medizinisch, und zwar als gutes, ungiftiges Ersatzmittel
des Kokains, gewöhnlich in 1—5 % igen Lösungen. Auch mit Kokain ge-
mischt hat es sich recht bewährt.
Alypinum pur. et nitric, je nach Dosierung H Mk. 49,00 — 53,00
Alsen siehe „Aluminiumlegierungen*' No. 5.
Amalgame — Ameisensäure. 45
Amalgame siehe „Qtiecksilberlegierunge n".
Ambra (Ambra grisea). Eine auf dem Meere schwimmend sowie im
Darm des P o t w a 1 s gefundene graubraune, undurchsichtige Masse, die als
Darntstein des genannten Tieres angesehen wird. Sp. G. 0,908—0,920; Seh.
P. 60". Eigenartig aromatisch und moschusartig riechend; unlöslich in Wasser,
löslich in starkem Alkohol, Äther und Fetten sowie ätherischen Ölen. Wird in
der ParfOrnerie benutzt; ihr hoher Preis erklflrt die vielen vorkommenden Ver-
fälschungen.
Ambra grisea lg Mk.4,60; D Mk. 42,00
Ambroid siehe „B e r n s t e i n".
Ameiaemäare (Acidum formicicum). H . COsH. Natürlich findet sie
sich In den Ameisen, der Prozessionsraupe, in den Fichten- und Tannennadeln,
in den Drflsenhaaren der Brennessel; doch wird sie meistens nicht durch
Destillation dieser Körper mit Wasser gewonnen, sondern synthetisch dar-
gestellt: Man erhitzt kristallisierte Oxalsäure mit wasserfreiem Glyzerin am
KQckflusskfihler und destilliert dann die gebildete Ameisensäure ab. Neuer-
dings gewinnt man ameisensaures Natron (und daraus dann freie Ameisen-
säure) nach dem Qoldschmidt sehen Verfahren (D. R. P. 86 419), indem
man Kohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf in Pulverform gebrachtes
Atznatron einwirken lässt. Die Einführung dieses Verfahrens hat die Ameisen-
säure und ihre Salze sehr verbilligt, so dass man sogar aus Formiaten Oxal-
säure Salze (siehe unter „Oxalsäure'') gewinnen kann, während man
sonst von der Oxalsäure zur Ameisensäure gelangte. — Eine erhebliche Ver-
besserung dieses Verfahrens bedeutet das D. R. P. 209 417: Zur Her-
stellung von Formiaten wird in ein mit Koks gefülltes Gefäss bei 200^ C.
Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO durchgeblasen. Oder man bringt
Na»COt-Lösung mit Koks bei 220® zusammen und behandelt dann längere Zeit
mit CO; auch kann man NaaSOi-Lösung statt NasCOs verwenden. Will man
Calciumformiat herstellen, so benutzt man Kalkmilch, muss aber dann bei
höherer Temperatur, etwa bei 250®, arbeiten. — Nach dem Franz. Pat. 367 088
wird das Verfahren des D. R. P. 86 419 erheblich verbessert, wenn man in
Oe|![enwart gewisser Wassermengen arbeitet. Nach dem D. R. P. 179 515
braucht man das Atzalkali nicht in Pulver oder Lösung anzuwenden, sondern
direkt als grosse Stücke, die in einem rotierenden Apparat mit CO unter Druck
bei 100—120® behandelt werden. Das gewonnene Formiat fällt von den
Stflcken ab, wodurch für das CO neue Angriffsflächen geschaffen werden.
Die Lebhaftigkeit und Schnelligkeit der Reaktion macht Kühlung nötig; die
Abnutzung der Apparate ist äusserst gering.
Recht eigenartig ist das Franz. Pat. 352687, nach welchem man Methan
mittels Lösungen von Monopersulfosäuren unter Zusatz von Mangansuperoxyd-
salzen in Ameisensäure überführen soll.
Nach dem Franz. Pat. 341 764 gewinnt man annähernd wasserfreie
Ameisensäure aus ihren Salzen, indem man letztere bei Gegenwart von schon
fertiger Ameisensäure mit gekühlter HaSO« behandelt. Das Verfahren er-
scheint vorteilhaft, denn bisher konnte man hochkonzentrierte Ameisensäure
nur indirekt durch Zersetzung von Formiaten mit H«S04 (am besten solcher
nicht über 60* Bö) und öftere Destillation in Gegenwart von konz. HsSOt er-
halten, wobei aber mannigfache Verluste stattfanden, da sich ein Teil
der Ameisensäure unter dem Einfluss der konz. HsSOi zersetzt. Dasselbe
Verfahren umgreift D. R. P. 169 730, und zwar wird danach das Formiat in
konz. Ameisensäure gelöst und mit konz. HsSOi zersetzt. Nach den Zusatz-
D. R. P. 182 691 und 182 776 kann die konz. Ameisensäure als Lösungsmittel
durch konz. Essigsäure, die konz. HsSO« als Zersetzungsmittel durch sauere
Sulfate ersetzt werden. Nicht viel davon verschieden ist der Inhalt des
Franz. Pat. 367 316.
Auch die neueren Verfahren Franz. Pat. 382 001, Amer. Pat. 875 055.
Franz. Pat. 382 339, Engl. Pat. 13 953 von 1907, Franz. Pat. 393 526, D. R. P.
209 418 und Engl. Pat. 3428 von 1908 bringen nichts wesentlich Neues in die
Fabrikation der Ameisensäure hinein.
n
46 Aracnyl — Amidophenolc.
Die Ameisensäure bildet eine wasserklare, leicht bewegliche Flüssigkeit,
die in der Kalte erstarrt. Seh. P. 8,6«; S. P. 99«; sp. O. bei O« 1,223. Sie riecht
stechend sauer und wirkt atzend und blasenziehend. Von ihren Salzen (F o r -
m 1 a t e n) benutzt man das Natriumformiat zur Gewinnung des
Ameisenäthers, indem man es mit Alkohol und Schwefelsäure destilliert.
Prüfimirt Man titriert die A. in w&sKriger LOsung mit NatronUnge unter Verwendung
von Phenolphtalein. Auf HCl und Oxalsäure ivQft man in der Verdünnung 1 : 20 mit Sitt>er-
nitratlOmmg; sie darf weder in der Kälte durdi diese LOsung, noch auch nach ÜberAttigen
mit NHa durch GaGls-LösuDg verändert werden. Auf Akrolein und Allylalkohol prttft man
mit Natronlauge; nach dem Übersättigen damit darf die A. keinen stedienden oder brenzlidien
Geruch geben. VgL auch D. A. IV.
Der Ameisenäther (H. COO . CsHs) ist eine wasserklare, angenehm
ätherisch riechende Flüssigkeit, die mit Alkohol verdünnt als R u m ä t h e r in
den Handel kommt (vgl. den Artikel ,J^r u c h tä th er'*).
Über den Aldehyd der Ameisensäure siehe unter „Formaldehy d".
Ameisensäure: 25 30 50 65 75 85 96,8 98/100^,0
techn. . . . o/o kg 31,00 3f>,00 57,00 69,00 77,00 86,00 118,00 126,00 Mk.
ehem. rein D.A. IV o/o kg 51,00 58,00 117,00 135,00 151,00 175,00 378,00 392.00 „
Ameisensaur. Ammon 1 kg Mk. 10,00
Baryt 1 „ „ 10,00
„ Bleioxyd, gereinigt 1„ „ 8,00
„ ehem. rein, krist 1„ „ 14,00
Chromoxyd, entwässert, basisch, klar löslich . . . 1 „ „ 4,00
flüssig (200 Be) 0'^ ^ ^ 75^00
Eisenoxyd, konz. (6 o B6) 1 „ „ 9,00
Kadmiumoxyd 1^, „ 23,00
Kali l „ „ 7,50
„ Kalk, ehem. rein 1 „ „ 4,00
n » techn 1„ „ 2,00
„ Kobaltoxydul H Mk. 3,'JO; l „ „ 29.00
„ Kupferoxyd, krist .....i„ „ 9,00
„ Magnesia H Mk. 1,00; 1 „ „ 8,00
„ Natron, ehem. rein, entwässert 1 „ „ 3,00
„ n techn ^!o „ „ 150,00
„ Tonerde, flüssig, rein % „ „ 70,00
„ techn. (150 Be) o -^ ^ ^ 35^00
fest % „ „ 190,00
Ameisenäther, konz ^lo n » 170,00
„ absolut 1„ „ 4,00
Ameisensäure:
Catem. Fabr. Grieeheim-Elektron, Frankfurt a.M. 1 HoUer k Co.. HambnxK I» Alsterdamm 12/lB.
C. Erdmann, Leipaig-Lindenau. | fifhnumn k Voas, Bambuiv.
Ameisensäure- Apparate:
W, H. McTer, HannoTer - Hainhols (s. In8.-Anh. S 17).
Amenyl. Methylhydrastimid, ein Derivat des Hydrastins, bildet ein
gelbliches, in warmem HsO losliches Kristallpulver. Es setzt den Blutdruck
infolge von Gefässerschlaffung herab und wird bei Menstruationsbeschwerden
verordnet.
Amidoasobensal siehe „Azoverbindunge n".
Amidobensoes&nren siehe „A n t h r a n i 1 s ä u r e" und „B e n z o e -
säur e\
Amidobeniol siehe „A n i 1 i n".
Amidobensolsiilf osftnren siehe „Benzolverbindungen" und
„S u 1 f a n i 1 s ä u r e'\
A]iiido6tti8:sftiire siehe „G 1 y k o k o 1 1".
Amidol siehe „Photographische Chemikalien".
Amidonaphtallne siehe „Naphtylamin e".
Amidophenole. C«H<(OH)NHs. Sie entstehen durch Reduktion der
Nitrophenole, doch sind noch verschiedene andere Bildungsweisen bekannt.
Amidotriphcnylmcthanfarbstoffe — Ammoniak. 47
Am leichtesten entsteht das p-Amidophenol. Elektrolytisch gewinnt man bei-
spielsweise p-Arnidophenol nach dem D. R. P. 150 800 aus Nitrobenzol bei
Gegenwart von HsSO« unter Verwendung von Kohlekathoden. Eine Abände-
rung des letztgenannten Verfahrens stellt das D. R. P. 154 086 dar, wobei die
bisher nicht verwendbare verdünnte H3SO4, in der 43S Nitrobenzol sich
nicht löst, sondern nur aufgeschwemmt ist, als Kathodenflüssigkeit dient.
o-Amidophenol hat den Seh. P. 170«, ist in HjO schwer löslich. m-Amido-
phenol hat den Seh. P. 122*, während das p-Amidophenol bei 184» unter Zer-
setzung schmilzt und sublimiert. Das p-Amidophenol wird als photographi-
scher Entwickler benutzt; siehe R 0 d i n a 1 unter „Photographische
C h e m i k a 1 i e n".
o-Amidophcnol, Base, gercin 1 kg Mk, 18,00
„ ehem. rein H „ 12,00
Chlorhydrat H Mk. 7,50; l kg „ 68,00
p-Amidophenol (Base), techn 1„„ 6,50
„ „ ehem. rein krist H Mk. 2,20; 1 „ „ 20,00
Amidophcnolchlorhydrat, techn j„„ 5,50
„ ehem. rein, krist 1 „ „ 18,^0
.\midophenolsalizyIat H „ J5,00
Amldotrlphenylmethanfarbstoffe. Sämtliche zu dieser Klasse ge-
hörige Farbstoffe enthalten die chromophore Gruppe
=C— R— Nr^. oder =C=R-=N^ ;
I \
dabei bezeichnet R einen der drei darin vorkommenden Phenyl- (Tolyl-,
Xylyl- etc.) Reste, in welchem das C- und das N-Atooi in Parastellung zu ein-
ander stehen. Als salzbildende Gruppen sind in den andern beiden Phenyl-
(oder Tolyl- etc.)Resten 1 oder 2 Amidogruppen vorhanden. Als Grundstoffe
dieser Farbstoffe sind also das Diamidotriphenylmethan
/C0H5 yC6H4.NH(,
H-C^CöH,.NH« und das Triamidotriphenylmethan H-C^C«H4.NH9
\C«H..NH. \CoH..NH«
sowie ihre Alkylsubstitutionsprodukte anzusehen. Zur ersteren Gruppe gehört
z. B. das Malachitgrün, ein Salz des Tetramethyldiamidotriphenyl-
karbinols; zur Darstellung kondensiert man Benzaldehyd mit Dimethylanilin
bei Gegenwart von ZnCls und oxydiert das entstandene Kondensationsprodukt
mit PbOj. Der wichtigste Triamidotriphenylmethanfarbstoff ist das Fuchsin
(vgl. den Artikel „F u c h s i n"). Die Amldotrlphenylmethanfarbstoffe zweigen
sich ab von den Triphenylmethanfarbstoffen (s. d.).
Ammonal siehe „Sicherheitssprengstoff t*\
Ammon-Oarbonlt siehe „Sicherheitssprengstoff e**.
Ammonlaeiim siehe „A mmoniakgumm i".
Ammoniak. NHs. Farbloses Gas vom sp. G. 0,586; es riecht scharf
durchdringend und wirkt ätzend. In Wasser ist es sehr leicht löslich: 1 g
Wasser löst bei 10® C. 0,679 g NHs. Da sich das Ammoniak in wässeriger
Lösung den Atzalkalien sehr ähnlich verhält, so schreibt man ihm in diesem
Zustande die Formel NH4 . OH zu.
Technisch wird das Ammoniak zum weitaus grOssten Teile aus dem
Gaswasser der Leuchtgasfabriken gewonnen, worin es (vgl. den Artikel
„Gaswasser'*) teils im freien Zustande, teils in Form von Salzen vorhanden ist.
Das Prinzip des Verfahrens besteht darin, dass man das Gaswasser mit Atz-
kalk (Kalkmilch) versetzt und es dann der Destillation unterwirft. Es sind zu
diesem Zwecke sehr verschiedene Apparate angegeben worden; neuerdings
benutzt man mit Vorliebe kontinuierlich wirkende Kolonnenapparate,
die dem Prinzip der Spiritus-Rektifikationsapparate (vgl. „R e k t i f i k a -
t i o n") entsprechen und durch teilweise warme Kondensation den NHs-Gehalt
des Destillats erhöhen. Es sei bemerkt, dass solche Apparate vollständig aus
Qusseisen hergestellt sein mflssen; Kupfer und Messing würden von den NH»-
Dämpfen stark angegriffen werden.
Dem Werk Fehrmann, „Das Ammoniakwasser", entnehmen wir
48 Ammoniak.
folgenden Kostenanschlag einer Anlage zur Verarbeitung von Gaswasser auf
konzentriertes Ammoniakwasser sowie auf Salmiakgeist:
1 Destillationsapparat für lOOOO 1 Durchfluss in 21 Stunden einschliesslich
Kalkpumpe und Leitung Mk. 4 000
Einrichtung für kons. (15%iges) Ammoniakwasser:
1 Rückflusskühler „ 1000
2 Kondensationsgefasse „ 2 5(H)
Rohrleitung, Hähne und Montage , 750
Einrichtung für Salmiakgeist:
3 Kalkwäscher, 6 Kohlenfilter, 2 Absorptionsgefasse, Leitungen u. s. w. ^ 4 500
Mk. 12 ?oO
Ausser aus dem Steinkohlenteer gewinnt man NHs auch aus gefaultem
Harn, aus tierischen Abfällen (z. B. den Tangwässern der Schwetne-
schlächtereien Chicagos) sowie aus Schlempe. Nach den D. R. P. 115 462
137 453 und 142 505 gewinnt man NHs aus Seeschlick durch Erhitzen in
trocknem oder feuchtem Zustande; um Oberhitzung und Nebenreaktionen zu
verhindern, mischt man den Seeschlick dabei mit Kohle. Der Destillattons*
rückstand bildet dann eine feste koksartige Masse. Das Schwed. Pat. 18 653
von 1903 will NHs aus stickstoffhaltigen organischen Verbindungen (Moor-
erde, Düngerziegeln, Schlamm) gewinnen, indem man diese wasserreichen
Substanzen mit Kalk behandelt und das gebildete NHs abdestilliert; hierzu
wird die Reaktionswärme benutzt, die bei der Verwendung des ungelOsctiten
Die D. R. P. 125 788 und 147 558 schützen ein Verfahren und eine Vor-
richtung zur Gewinnung von Ammoniak (und Glyzerin) aus Destillationsrück-
ständen vergorener Maischen. Das D. R. P. 151 980 behandelt die kontinuier-
liche Gewinnung von Ammoniak aus Abwäsi^ern durch Einblasen eines heissen
Luftstromes. Nach dem D. R. P. 167 022 stellt man NHs aus Gasen der
trocknen Destillation her, indem man sie heiss, ohne ihnen vorher die Wasser-
und Teerdämpfe zu entziehen, in fein verteiltem Zustande durch konz. Säuren
hindurchleitet, deren Temperatur auf wenigstens 80—85° gehalten wird; hier-
bei soll sich der Teer an der Oberfläche der Säure absetzen, und die ent-
stehenden festen Salze sollen herausgeschöpft werden können.
Wichtig werden die Verfahren, NHs aus Torf zu gewinnen. Besonders
bedeutungsvoll ist das Verfahren von A. Frank, der durch Anwendung des
Mondschen Verfahrens auf den Torf Ammoniumsulfat und Kraftgas erzeugt:
Der nasse Torf wird in einem Gemisch von Luft und überhitztem Wasser-
dampf vergast; dabei werden die stickstoffhaltigen Substanzen beim Aus-
waschen der Gase im Schwefelsäure-Skrubber in Form von Ammoniumsulfat
erhalten. — Nach dem Verfahren von Woltereck wird die von einem Gebläse
gelieferte Luft mit Wasserdampf über Torf geleitet, der in Retorten auf 450®
erhitzt ist. Nach Woltereck wird hierbei übrigens NHs nicht nur aus der
organischen Substanz des Torfs gewonnen, sondern hauptsächlich aus dem
Stickstoff der Luft — eine Annahme, die aber sehr zweifelhaft erscheint.
Das D. R. P. 157 287 stellt NHs auf synthetischem Wege dar, indem man
ein Gemisch aus Stickoxyd und Wasserstoff über Platinschwamm leitet, wobei
die Umsetzung der Gleichung 2 NO + 5 H, = 2 NHs + 2 H,0 entspricht. Tech-
nisch benutzt man nicht reinen H, sondern Dowsongas und Wassergas im
Gemisch mit Stickoxyd. Der Reaktionsraum muss dabei gekühlt werden, denn
v/cnn die Wärme über BO^ C. steigt, entsteht nicht NHs, sondern Ammonium-
format, da im Dowsongas und Wassergas CO vorhanden ist. Zweckmässig
lässt man zugleich noch dunkle elektrische Ladungen auf das Oasgemisch
einwirken. Nach dem D. R. P. 179 300 kann man auf diese Weise aus Dowson-
oder Mischgas NHs allein durch dunkle elektrische Entladungen erhalten,
doch muss die Reaktionswärme durch Kühlvorrichtungen entfernt werden;
die Temperatur ist am besten 65^ und darf 80" nicht übersteigen.
Seit langer Zeit bemüht man sich, den Stickstoff der L li f t nutzbar zu
machen; dies ist in neuester Zeit wirklich erreicht worden, und zwar von
A. Frank. Vgl. darüber Calci umcyanamid unter „Calcium-
verbindungen" sowie „Kalkstickstof V\ Das aus dem Luft-
Ammoniak. 49
Stickstoff nach dem D. R. P. 108 971 erhaltene Reaktionsgemisch, welches
aus Cyanamidsalzen (z. B. Calciumcyanamid CaCNa) besteht, wird nun
nach dem unter D. R. P. 134 289 geschützten Verfahren auf Ammoniak ver-
arbeitet, indem man es bei höherer Temperatur der Einwirkung von Wasser-
dampf bzw. Wasser unter Druck unterwirft. Die Reaktion entspricht der
Gleichung: CaCN« + 3 H9O = CaCOs -f 2 NHs. Fast identisch damit ist das
Amer. Pat. 776 314 von Frank, wonach man das Cyanamid unter Druck und
bei Gegenwart von COs und HsO auf mindestens 100° erhitzt.
Auch das D. R. P. 146712 bezweckt die synthetische NHs-Qewinnung aus
Luft, und zwar wird diese in Gegenwart von Wasserdampf über dunkelrotglühen-
des FeOs, BiaOs oder CrsOs geleitet, wobei sich NHs entwickelt und als solches
oder in Form eines Salzes aufgefangen werden kann. Anstatt Luft kann man
auch andere Gemische von N mit O sowie Steinkohlengas oder Wassergas
dem Verfahren unterwerfen.
Ganz ähnlich ist das Verfahren des Engl. Pat. 2200 von 1903 (Amer. Pat.
776543), wonach man ein Gas, welches H, O, N und CO enthält (z. B. Dowson-
gas oder Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart
eines porösen katalytischen Körpers bei einer Temperatur unter 80° C. elek-
trischen Büschelentladungen oder stillen Entladungen aussetzt. Von den
oben genannten D. R. P. 157 287 und 179 300 unterscheidet sich dieses Ver-
fahren nur dadurch, dass den Gasen noch Luft ausdrücklich beigemischt wird.
Das Franz. Pat. 346 066 lässt NHs durch Elektrolyse darstellen: Man
führt das durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Gemisch gasförmiger
N- und G-Verbindungen in die Lösung eines kaustischen Alkalis ein, wobei
sich Nitrate und Nitrite des Alkalis bilden; durch Elektrolyse dieser zwischen
unlöslichen Elektroden ohne Diaphragma entsteht NHs, während das kau-
stische Alkali regeneriert wird und wieder in den Prozess zurückgeht. Um be-
friedigende Ausbeuten zu erhalten, muss man grosse Kathoden verwenden
oder dem Elektrolyten eine kleine Menge eines löslichen Bleisalzes zusetzen.
Nach dem Franz. Pat. 350 966 gewinnt man NHs aus Luftstickstoff, in-
dem man letzteren Über erhitztes Magnesiumhydrid oder Calciumhydrid leitet.
Zur praktischen Durchführung erhitzt man reines Ca- oder Mg-Metall, leitet
H (bzw. Wassergas) darüber, wodurch das Hydrid gebildet wird, stellt dann
den H ab und bläst Luftstickstoff ein, wobei das Hydrid in das Nitrid über-
geht, leitet dann wieder H hindurch u. s. w.; während des ganzen Oianges
entwickelt sich andauernd NHs. Nimmt man für die Hydride die Formeln
MgH (bzw. CaH), für die Nitride MgsNa (bzw. CasHa) an, so entsprechen die
beiden Phasen des Verfahrens folgenden Gleichungen:
1. 3 CaH + 3 N = CasN» + NHs
2. CasNj + 9 H = 3 CaH + 2 NHs.
Nach dem D. R. P. 175 401 grewinnt man NHs aus dem Stickstoff der Luft
durch Überleiten eines auf 300® erhitzten Luft- und Wasserdampfgemisches
über Torf, der sich in eisernen Retorten befindet und auf einer Temperatur
von etwa 400*» erhalten wird. Nach dem Zusatz-D. R. P. 176 616 kann man
nach Einleitung des Verfahrens in der beschriebenen Weise statt des Luft-
Wasserdampfgemisches ein Gemisch von Luft und fein verteiltem Wasser
bei eewOhnlicher Temp. in den Reaktionsrauni eintreten lassen, wobei die
Reaktionswärme vollständig genügt, um die nötige Hitze aufrecht zu erhalten.
Nach, dem weiteren Zusatz-D. R. P. 180 141 kann der Torf auch durch andere
erhitzte kohlenstoffhaltige Materialien ersetzt werden, z. B. Koks, Steinkohle,
Braunkohle, Holz.
Auch das D. R. P. 181 991 mit den Zusatz-D. R. P. 181 992 und 183 702
bezweckt die Gewinnung von NHs, und zwar soll man pulverisiertes Alumi-
niumkarWd bei erhöhter Temp. der Einwirkung von Luftstickstoff aussetzen,
wobei man das Karbid noch mit Kohle oder mit Massen, die bereits fertig
pehildete Stickstoffverbinduneen enthalten, mischen soll. Aus den bei der
Reaktion gewonnenen Aluminiumstickstoffverbinduncren lässt sich fast der
gesamte, aus der Luft aufgenommene N durch kochendes H2O als NHs erhalten.
Nach dem D. R. P. 202 563 leitet man N über ein erhitztes Gemenge von
Titansäure und Kohle und behandelt dann das so erhaltene Cyanstickstoff-
Bl&cher VII. 4
50
Ammoniak.
iitan bei niedriger Temperatur mit Oxydationsmitteln (CrOs; MnO»; FesOs;
CuO; HrO u. s. w.)f wot>ei der fifesamte N des Cyanstickstofftitans als
Ammoniak resultiert. Abänderungen dieses Verfahrens betreffen die D. R. P.
204 204, 204 475 und 204 847.
In neuester Zeit wollen Le Rossignol und Haber NH9 direkt aus seinen
Elementen in technisch vorteilhafter Weise darstellen, und zwar« indem sie
1 vol. N und 3 vol. H unter 200 atm. Druck bei einer Temperatur von 550*
mit fein verteiltem Osmium als Katalysator zusammenbringen. —
Die gereinigte und konzentrierte wässerige Ammoniaklösung (Liquor Am-
monii caiistici) ist unter dem Namen Salmiakgeist im Handel; derselbe
enthält bis zu 30 % NHs. In diesem Zustande dient das Ammoniak zum Be-
triebe von Eismaschinen. Im übrigen wird das Ammoniak in grossen Mengen
in der Farbenfäbrikation und Färberei, Kattundruckerei und Bleicherei sowie
seiner stark alkalischen Eigenschaften wegen zu vielen sonstigen Zwecken be-
nutzt. Unreines Ammoniakwasser wird zur Ammoniaksodafabrikation in
grossen Mengen verwendet; vgl. darüber „Soda'*. Neuerdings kommt
reines, verflüssigtes Ammoniak in eisernen Bomben in den Handel.
Nach dem D. R. P. 124 976 bringt man Ammoniak in feste Form, indem
man 3—5 T. stearinsaures Na bei 40*^ in 95 — 100 T. wässerigen Ammoniaks von
25—30 % NHs-Gehalt löst. Schon beim Liegen an der Luft, schneller bei
schwachem Erwärmen» gibt das feste Ammoniak seinen gesamten NHs-uehalt
wieder ab, und es hinterbleibt nur ein geringer Rückstand von stearinsaurem Na.
Der Gehalt wässeriger Ammoniaklösungen lässt sich aus dem sp. Gew.
ersehen; vgl. die folgende Tabelle von Lunge und W i e r n i k.
Spe«. Gew.
bei 15«
Fkozeot
NHt
1 1 enthält
g NH«
bd 15«
Spez. Gew.
bei 15*
NH.
1 1 enthSlt
g NH.
bei 15«
1,000
0,00
0,0
0,940
15,63
146,9
0,998
0,45
4,5
0,938
16,22
152.1
0,996
0,9 t
9,1
0,936
16.82
157.4
0,994
^992
1,37
13,6
0,934
17,42
162,7
1,84
18,2
0,932
18,03
168,1
0,990
2,31
22,9
0,930
18,64
173,4
0,9ö8
2,80
27,7
0,928
19,25
178,6
0,98ö
3,30
32,5
0,926
19,87
184,2
0.984
3,80
37,4
0,924
20,49
189,3
0,982
4,30
42,2
0,922
21,12
194,7
0,980
4,80
47,0
0,920
21,75
200,1
0,978
5,30
51,8
0,918
22,39
205,6
0,976
5,80
56,6
0,916
23,03
210,9
0,974
6,30
61,4
0,914
23,68
216,3
0,972
6,80
66,1
0,912
24,33
221,9
0,970
7,31
70,9
0,910
24,99
227,4
0,968
7,82
75,7
0,908
25,65
232,9
0,966
8,33
80,5
0,906
26,31
238,3
0,964
8.84
85,2
0,904
26,98
243,9
0,962
9,35
89,9
0,902
27,65
249,4
0,960
9,91
95,1
0,900
28,33
255,0
0,958
10,47
100,3
0,898
29.01
260,5
0,956
11,03
105,4
0,896
29,69
266,0
0,954
11,60
110,7
0,894
30,37
271,5
0,952
12,17
115,9
0,892
31,05
277,0
0,950
12,74
121,0
0,890
31,75
282,6
0,948
13,31
126,2
0,888
32,50
2c8,e
0,946
13,88
131,3
0,886
33,25
294,6
0,944
14,46
136,5
0,884
34,10
301,4
0,942
15,04
141,7
0,882
34,95
308,a
Ammoniakgummi "* AmmomumTerbindongen. 5X
PrIIfwnvi Die Gridigkeit bestimmt man aach dem ep. O. (■. Tonteheade TOMlle);
Sdmiakceiat des Handele soll ehem. rein sein. Von Torkommenden Yenmiehiigungen prfllt
man auf H^ OOL, Oa, d, Fe, On nach den Oblichen Methoden. Auf empyreumatiache
Bestandteile prOft man durch Sintaachen eines fltflckchens FUtrierpapiera: nach Verflflch-
tigmiK des KH, kann man den empjnrettmatiadien Geruch kurae Zeit wahrnehmen. Dentlidier
riecht man derartige Stoffe, wemi man eine kleine FlItelgkeitsBettge «ans genau ndt
RfiO^ neutralisiert. Vgl. audi D. A. lY.
Über die Verbindungen des Ammoniaks siehe den Artikel „Ammo-
aiamverbindunge n".
Ammoniak, wasserfrei, in Eisenzylinder von . . 10 20 50 kg Inhalt
1 kg 2,95 2,45 2,30 Mk.
Bombe extra 35,00 45,00 80,00 „
Salmiakgeist, techn. rein 0,960 (16® B6) ®/o kg Mk. 17,50
„ 0,925 (220 B6) o^^ ^ ^ 29,fK)
„ 0,910 (240 Be) oj^ ^ ^ 37^00
„ 0,900 (260 Be) o/^ ^ ^ 49,00
r?
0,890 (280 Be)
0,885 (290 B6)
0,880 (300 B^j
ry
Vo n n 48,00
für Eisfabrikation . , ^jo „ r 52,00
. . 0/0 ^ ^ 58,00
ehem. „ 0,960 D. A. IV oj^ ^ ^ 20,00
0,925 0/^ ^ ^ 34^00
„ 0,910 D. A. IV 0^^ ^ ^ 40,00
Ammoniak:
Flrankfurter Kohlens&urewerk der Gewerkschaft Wähle I, BOdelheim (flüssig, wasserfrei).
Ammoniak, flflssig:
Gustar Scfauls k Cie., A.-G. f. ehem. Industrie, Bochum 6 (s. Ins. vordere innere Deckeladte).
Anlagen und Apparate zur Ammoniakherstelluns bauen:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. 1 Dr. R. JQrgenaen, Prag- Weinberge.
Heinridh Hinel, Leipsig-Plagwitz (s. Ins.). I F. H. Meyer, HannoTer-Hainholz.
Anunonlakermiimi (Ammoniakharz, Ammoniacum). Erhärtetes Gum-
miharz einer persischen Doldenpflanze; es bildet ^elblichweisse bis braun-
rote Körner oder Klumpen, die mit russender Flamme verbrennen; es lässt
sich sehr schwer pulvern. Man benutzt es in der Medizin; auch bildet es
einen Bestandteil mancher Kitte. Säurezahi (direkt bestimmt) 55 — 135;
Esterzahl 60—100; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 145—235; Gesamt-Ver-
seifunufszahl 99—155; Methylzahl 8,6—11; Aschegehalt 1— 10 % ; Verlust bei
100» C 2—15 %. Es löst sich in allen indifferenten Lösungsmitteln nur teil-
weise; Wasser nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf.
Ammoniakgummi in Tropfen la D. A. IV . . . 1 kg Mk. 2,00 ; % kg Mk. 180,00
„ gereinigt, pulverisiert ....!„ „ 2,55; % „ „ 225,00
Ammonlaksoda siehe „S o d a".
Ammonlakwasser siehe „G a s w a s s e r".
Ammonlt siehe „Sicherheitsspren^stoff e**.
AmmoiiliimverbindiiiigBn. Die einwertige hypothetische Gruppe
Ammonium NH4 verhalt sich genau wie die Alkalimetalle und vereinigt sich
mit Halogenen sowie Sflureresten zu den Ammoniumsalzen. Diese
Salze entstehen durch direkte Anlagerung des Ammoniaks an die Sauerstoff-
sauren und Halogenwasserstofte sowie bei zahlreichen andern Reaktionen.
Die grösste Menge der Ammoniumsalze gewinnt man technisch nach dem im
Artikel „Ammoniak" beschriebenen Verfahren, d. h. durch Destillation des
Gaswassers nach Kalkzusatz, jedoch mit dem Unterschiede, dass man das Ober-
gehende Ammoniak nicht in Wasser sondern in einer Sflurelösung auffängt. —
1. Ammoniak siehe besondern Artikel.
2. Ammoniakalaun siehe „Alaun e*'.
3. Ammoniumazetat (essigsaures Ammoniak; Ammonium ace-
iieum), CsHaOs . NH«. Eine Lösung erhält man durch Neutralisieren von
Essigsäure mit NHa, die aber beim Verdampfen nicht das neutrale sondern ein
saures Salz gibt. Ersteres gewinnt man durch Sättigen von erwärmtem Ets-
4»
52 AmmoniamTerbindiuigen.
essig mit trockenem NH« oder Ammoniumkarbonat. Geruchloses, leicht lös-
liches, unangenehm salzig schmeckendes Salz, das arzneilich benutzt wird,
während das saure Salz früher zum Konservieren von Nahrungsmitteln diente.
Preise siehe unter „Azetat e".
C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. | EOnigswarter tc EbeU, Linden vor HannoT«*.
4. Ammoniumbromid (Bromammonium; Ammonium hromatum).
NHtBr. Durch Neutralisieren von NH« mit HBr oder durch vorsichtiges Ein-
tragen von Br in frisch bereitetes (NH4)2S — wobei sich S ausscheidet — und
durch Eindampfen der filtrierten Lösung erhalten. Nach dem D. R. P. 138 008
leitet man Br bis zur Sättigung in eine konz. AmmoniumkarbonatlOsung ein,
trennt die Mutterlauge von den ausgeschiedenen Salzen, sättigt abermals mit
Ammoniumkarbonat, leitet wiederum Br ein und wiederholt diese Operation
abwechselnd solange, bis der Cl-Gehalt der Mutterlauge eine Aufarbeitung
notwendig macht. Der Hauptvorteil des Verfahrens soll darin bestehen, dass
man unter möglichster Zurückhaltung der Cl-Verbindungen in der Mutterlauge
gleichzeitig die Abscheidung des Bromsalzes erreicht, ohne eine Verdampfung
der Laugen nötig zu haben.
NHtBr ist eine farblose, dem Salmiak sehr ähnliche, scharf salzig
schmeckende Salzmasse, in HsO und Alkohol löslich; an der Luft färbt es sich
gelb und wird sauer.
Ammonium bromid D. A. IV 1 kg Mk. 2,70
£. Merck, Dannstadt.
5. Ammoniumchlorid (Salmiak, Chlorammonium; Ammonium
chloratum). NH4CI. Technisch nur aus dem NH3 des Gaswassers und der
Destillationsprodukte von tierischen Stoffen gewonnen: Die aus dem Gas-
wasser nach Kalkzusatz abgetriebenen NHa-Dämpfe werden in HCl-Lösung
eingeleitet. Noch zweckmässiger ist es, direkt konz. Ammoniakwasser mit
HCl zu neutralisieren. Der Salmiak ist auch Nebenprodukt bei der Solvay-
Sodafabrikation (siehe unter „Soda''); neuerdings scheint die Gewinnung
durch Zersetzung von (NH4)2S04 mit NaCl. wichtig zu werden. Eine besondere
Modifikation dieses letztgenannten Verfahrens schützt das Amer. Pat. 892 178.
— Die Reinigung des NH«C1 geschieht durch Umkristallisieren oder meistens
durch Sublimieren.
Rohsalmiak ist gelblich, gereinigter farblos bezw. rein weiss. Kristallisiert
in kleinen Oktaedern oder Würfeln. Sp. G. 1,522. Geruchlos, schmeckt scharf
salzig. 100 T. H,0 lösen bei 10° 32,8 T., bei lOO'» 72,8 T. NH4CI. Früher viel
mehr verwendet als jetzt. Er dient zur Gewinnung von Ammoniumpräparaten,
in der Farbenfabrikation, Zeugdruckerei, beim Löten, beim Verzinnen und Ver-
zinken von Cu und Cu-Legierungen u. s. w.
Salmiak, krist., techn., Kristallpuiver °/o kg Mk. 55,00
„ techn., in grossen Kristallen für Verzinkereien . . . ®/o „ „ 65,00
„ krist., dopp. gcrein., weiss °/o » » 60,* 'Ö
„ „ ehem. rein, D. A. IV 0/0 „ „ 59,00
„ sublim., la weiss, in grossen Stücken ^/o « n 9^,00
n n n n granuliert (Splitter) ^/o „ „ 105,00
HoUer & Ck>., Hamburg I, Alsterdamm 12/18. Lehmann & Vosb, Hamburg.
Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
6. Ammonium Chromate.
a) Ammonium Chromat (chromsaures Ammoniak; Ammonium
chromicum). (NH4)jCr04. Durch Übersättigen einer CrOs-Lösung mit NHs und
Verdampfen der Lösung in gelt)en, stechend schmeckenden, leicht in H2O lös-
lichen Kristallen erhalten. Nach den D. R. P. 143 320 und 146 491 wird zur
Gewinnung von Ammoniumchromat die Lösung irgendeines Ammonium-
salzes unter Benutzung eines Diaphragmas und unter Anwendung einer Anode
aus Chrom oder einer Chromlegierung elektrolysiert. Auch kann man anstatt
dessen eine unlösliche Anode verwenden; in diesem Falle besteht der Elek-
trolyt aus einer Mischung von Chromsulfat und Ammoniumsulfat, die durch
Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird.
Ammoniumchromat, ncutr. techn 1 kg Mk 3,75
„ „ ehem. rein 1 « » 7,25
Ammoniumverbindungen. 53
b) Ammoniumbi Chromat (saures chromsaures Ammoniak; Am-
monium hichromicum), (NH4)jCrj07. Kann durch Versetzen der Lösung des
neutralen Salzes mit der erforderlichen Menge CrOa erhalten werden, wird
jedoch technisch direkt aus Chromeisenstein durch Erhitzen mit Kalk im
Flammofen gewonnen, indem man das gebildete CaCrO« durch HjSO* in
CaCriOr und dieses durch ein NH*-Salz in (NH4)sCrjOT verwandelt. Nach dem
D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des
Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die« wie
PbO», MnOi, KMnO* u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd.
H$SO« nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse
in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach dem Engl. Pat. 2223
von 1903 schlämmt man den durch Aufschliessen der Chromerze erhaltenen
chromsauren Kalk in H2O auf und bringt ihn mit NH« + CO» in Wechsel-
wirkung; das entstehende Ammoniumchrömat wird solange gekocht, bis die
Haifte des Ammoniaks entwichen ist und sich AmmOniumbichromat aus-
scheidet.
(NH^)9Cr90T bildet rote, monokline Kristalle, die in H9O dreimal so
ieicht löslich sind wie KsCrsOr, aber nicht so billig wie dieses geliefert werden
können. Beim Glühen des Salzes erhält man reines CraOs.
Ammoniumbichromat, krist. techn ^/o k^ Mk. 160,00
„ „ gereinigt .... ",'0 ,. .. 180,00
„ ehem. rein, kri.st . 1 kg Mk 2,ÖW; «»/o , ^ '240,00
Ktnis^varter & Eben. LiDden vor Hannover.
7. Ammoniumcyanid (Ammonium cyanatum), NH4 . NC. Nach
dem D. R. P. 132 916 löst man geringwertige Zinkerze geeigneter Art (z. B.
Galmeisorten) in verd. NHs und leitet in die ammoniakalische Zinklösung
Koksofengase oder ungereinigtes Leuchtgas, wobei das Zn durch den HiS als
ZnS ausgeschieden wird. Ausserdem entsteht durch die in den Gasen ent-
haltenen Cy anverbind ungen zunächst Zinkcyanid, das jedoch bei weiterer Gas-
einleitung durch den H9S wieder zersetzt wird, so dass schliesslich als Neben-
produkt der ZnS-Gewinnung Cyanammonium resultiert. Andere Methoden
der Darstellung findet man bei K a 1 i u m c y a n i d unter „K a 1 1 u m v e r -
bind ungen'* angeführt; die meisten lassen sich mit entsprechender Ab-
änderung auch für die Gewinnung des Ammoniumcyanids nutzbar machen.
8. Ammoniumfluorid (Fluorammonium; Ammonium fluora-
tum). NH4F. Durch Einwirkung von NHs auf HF oder durch Sublimieren
eines Gemenges von NH4CI -f NaF erhalten. Zerfli essliche, leicht sublimier-
hare Kristalle, die schon in trockenem Zustande Glas ätzen. Beim Erwärmen
der Lösung entweicht NH», und es verbleibt das noch wirksamere saure
Salz NH«F . HF, welches vornehmlich zum Glasätzen verwendet wird.
Ammoniamfluorid, neutral, dopp. gerein % kg Mk. 160,00
^ „ ehem. rein 1 «• 7,00
^ sauer, techn. krist. (Mattsal/) % n « 140,00
„ gcrein., arsenfrei ....... "/o » n 1-^,00
„ „ ehem. rein, krist. . 1 kg Mk. 4,00; ^/o „ ,: SoO.OO
„ „ entwässert, Pulver l ,, ., .'^^O
KBoigsvarter k. EbeH, Linden vor Hannover. | Lehmann k Voss, Hamburg.
9. Ammoniumformiat (ameisensaures Ammoniak; Amm^ynium
formicicum). HCG« . NHt. Nach dem Engl. Pat. 2200 von 1903 gewinnt man
es, indem man ein Gas, welches H, O, N und CO enthält (z. B. Dowsongas oder
Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen
katalytischen Körpers bei einer Temp. über 80° C. (die sich ohne Kühlung von
selbst einstellt) elektrischen Bfischelentladungen oder stillen Entladungen aus-
setzt Unterhalb 80® C. soll durch dasselbe Verfahren NHs entstehen. Ganz
ähnlich sind die Verfahren Amer. Pat. 776 543 und D. R. P. 157 287, welche im
Artikel „Ammoniak" erwähnt sind; bei beiden entsteht NH« bei gekühltem
dagegen Ammoniumformiat bei erhitztem Reaktionsgefäss. Im übrigen kann
man Ammoniumformiat durch Umsetzung aus andern Formiaten (z. B. aus dem
Ca-Salz) gewinnen. Nach dem Franz. Pat. 389 065 gewinnt man es, indem
54 Ammoniumverbindangen.
man Ammoniumkarbonat mit trocknem Calciumhydrat unter starkem Druck
der Einwirkung; von Kotiienoxyd bei 150^ aussetzt Vgl. „Ameisensäur e*\
Ammoniumformiat 1 kg Mk. 10,0)
C. ErdiDaim, Leipeig-LindenAU.
10. Ammoniumkarbonat (kohlensaures Ammoniak; Ammonium
carhonicum). Das gewöhnliche sogenannte „anderthalbfache"' Karbonat
(Hirschhornsalz), das man früher durch trockne Destillation aus tierischen
Stoffen gewann, jetzt aber ausschliesslich durch Sublimation eines Gemenges
gleicher Teile Kreide und Ammoniumsulfat mit etwa H des Gesamtgewichts
an Holzkohlenpulver darstellt, ist ein Gemenge von Ammoniumbikarbonat
NHi . HCOa und karbaminsaurem Ammoniak CO(NHs) . O . NH«. Neuerdings
wird es auch durch Einwirkung von CDs auf NHs-Gas (in bestimmtem Ver-
hältnis) bei Gegenwart von Wasserdampf erzeugt.
Kristallinische weisse, durchscheinende Masse, die an der Luft NHa ab-
gibt und HsO aufnimmt. Bei eO*" unzersetzt flüchtig. Löst sich bei \5^ in 4 T.,
bei 60® in 1,6 T. HsO. In der Parbenfabrikation, weiter zur Reinigung von
Stoffen (Entfernung von Fett) und in der Heilkunde verwendet.
Ammoniumkarbonat, ganz weiss, Stücke . • . ^/o kg Mk. 75,00
„ Pulver % » « 79,00
„ ehem. rein, D. A. IV % r n 105,00
„ in kleinen Würfeln 1 r » 6,00
„ brenzl., sublim. (Hirschhornsalz) .... 1 „ „ 1,90
(doppelt), klein krist % « n 5^0,00
r fi gerein. % , n 140,00
^ „ ehem. rein, krist 1 « n '^»^
Holler & Ck)., Hamburg I, Alstcrdamm 12/13. Tiehmann & Vosb, Hamburg.
KdnigBwarter k Ebell, Linden vor Hannover.
11. Ammoniummolybdat (molybdänsaures Ammoniak; Ammo-
nium m^lyhdaenicum). (NH«)6Mo7034 + 4 H9O. Wird durch Verdampfen der
Lösung der Molybdänsäure in NH« bei sehr gelinder Wärme in grossen luft-
beständigen, in HsO leicht löslichen Kristallen erhalten, welche beim Erhitzen
NH« und HsO abgeben.
Ammoniummolybdat, ehem. rein 1^ kg Mk. 8,00
„ Pulver i „ „ 8,50
KönigBwarter & Ebell, Linden vor Hannover. | E. Merck, Darmstadt.
12. A m m o n i u m n i t r a t (salpetersaures Ammoniak; Ammonium nitri-
cum), NH4NOS. Technisch fast ausschliesslich durch Einleiten von NHs-
Dämpfen in HNOa erhalten. Das zerfliessliche Salz wird von der Mutterlauge
durch Zentrifugieren getrennt und luftdicht verpackt. Neuerdings sind ver-
schiedene andere Darstellungsverfahren angegeben worden. So erhält man
es nach dem D. R. P. 149 026 durch Reaktion zwischen Ammoniumsulfat und
Natriumnitrat, wobei letzteres jedoch in starkem Überschuss vorhanden sein
soll; die Einwirkung kann durch Erwärmen in wässeriger Lösung oder durch
vorsichtiges Zusammenschmelzen der beiden Salze in fester Form geschehen.
Auch die D. R. P. 166 746 sowie 184 144 bezwecken die Darstellung von
NH4NOS aus NaNOs -f (NH«),SO«. Nach dem Amer. Pat. 754 668 erhitzt man
ein Gemisch aus Blei oder einer bleihaltigen Verbindung und Kieselfluor-
Wasserstoff säure vom sp. G. 1,80, setzt zu einer Lösung des so gebildeten
Bleisiliciofluorides ein Nitrat hinzu und zersetzt schliesslich das Pb(N0s)3
mit NHiF. Nach den D. R. P. 177 172 und 178 620 unterwirft man Alkali-
oder Erdalkalinitrate in möglichst ^gesättigter Lösung der Einwirkung von
Gasen, die NHa und CO2 enthalten, z. B. der Destillationsgase der Kohle.
Zweckmässig wird HsS aus diesen Gasen durch Waschen mit einer Eisen-
oxydaufschwemmung vorher entfernt. — Das D. R. P. 166 427 bezweckt die
Darstellung nitritfreien Ammoniumnitrats aus gebrauchter Nitriersäure.
Farblose, bitter schmeckende, in HsO ausserordentlich leicht lösliche
Kristalle, die zwischen 150 und 160® schmelzen. Man benutzt es als Oefrier-
salz (zur Eisbereitung), zur Darstellung von NsO (Lachgas) sowie in der
Sprengtechnik.
Ammonium Verbindungen. 55
Ammoniumnitnit, krist., Hür Kiltemischungen % 1% Mk. 91,00
„ „ för Sprengiwecke % » i, lOf',00
raffin.. krist X n M 110,00
„ ra£an., geschmolzen % „ „ 200,00
Pulver % , « 2f>0.00
„ ehem. rein, krist % , , 130,00
Ämmoniumnitrat:
K«;iugiwuter ft Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann & YoiB, Hamburg.
Anlagen und Verfahren für Ammoniaksaipeter und zwar für Spreng-
zwecke liefert:
Willj Haoger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
Zentrifugen zur Fabrikation von Ammoniumverbindungen:
Gebr. Heine, Yiexaen (Bhcinland).
13. Ammoniumoxaiat (oxalsaures Ammoniak; Ammonium oxor
Ucum). (NH4)fCs04. Durch Sättigen von Oxalsäurelosung mit NHs und Ein-
dampfen in farblosen Kristallen erhalten, die in ca. 20 T. HsO löslich sind und
sich beim Erhitzen unter Bildung von Oxamid (CONHa)s zersetzen. Fügt man
zur Lösung des Salzes eine äquivalente Menge Oxalsäure und dampft zur
Kristallisation ein, so erhält man das Ammoniumbioxalat (saures
oxalsaures Ammoniak) NH« . HC2O4.
Nach den D.R. P. 111078, 144 150 und 161512 wäre es denkbar, das
Ammoniumoxaiat durch Erhitzung von Ammoniumformat direkt zu gewinnen,
doch erscheint das Verfahren beim Ammoniumsalz kaum günstig. Das zweite
der genannten Patente sieht beim Erhitzen des Formats einen Zusatz von schon
fertigem Ammoniumoxaiat, das dritte einen solchen von Alkali vor, was die
Reaktion vereinfachen und die Ausbeute erhöhen soll.
Ammoniumoxaiat, techn., krist ^/o kg Mk. 130,00
, gerem., krist > » » 150,00
„ ehem. rein, krist ^/o » » 160,00
Ammoniumbioxalat, techn 1„„ 2,60
„ ehem. rein 1„„ 3,50
Cöoigiwarter & EbeU, Linden vor HannoTer.
14. Ammoniumperchlorat (überchlorsaures Ammoniak; Am-
monium perchloricum). (NH4)C104. Die Darstellung ist derjenigen von
Kaiiumperchlorat (vgl. No. 25 unter „Kaliumverbindungen**) analog.
Ammoniumperchlorat, gerein ^/okg Mk. 170,00
„ rein krist 0/0 „ „ 230,00
15. Ammoniumpersulfat (überschwefelsaures Ammoniak; Am-
monium persulfuricum), (NH4)sSi08. Durch Elektrolyse von (NH4)sS04 in
H:S04 erhalten. Einzelheiten siehe unter „P er sulf a t e**. 100 T. HsO
lösen bei 0® 58 T. des Salzes. Eine Lösung von Ammoniumpersulfat in HsS04
findet unter dem Namen CaroschesKeagens Anwendung; vgl. den
Artikel „R e a g e n t i e n".
Ammoniumpersulfat, krisU, rein 1 kg Mk. 3,00
KSnigswarter St EbeU, Linden vor Hannover.
16. Ammoniumphosphat (phosphorsaures Ammoniak; Am-
monium phosphoricum). (NH4)sHP04. Im Grossen durch Einleiten von NHt-
Dänfpfen in konz. HtP04 und Eindampfen erhalten. Grosse farblose, salzig
schmeckende, in HsO leicht lösliche Kristalle, die an der Luft NHa verlieren
und allmählich in das saure (primäre) Salz (NH4/)HsP04 übergehen. Hat
neuerdings als ausgezeichnetes Düngemittel grosse Bedeutung erlangt.
Ammonimnphosphat, roh, ith' DtUigezwecke ^/o kg Mk. 65,00
„ techn. krist., weiss ^/o « » 90,00
gereinigt, krist % » „ 120,00
„ dopp. gereinigt, krist % ■ n 190,00
„ ehem. rein, krist. % n » 290,00
„ saures, techn ^h n n 195,0U
56 Ammoiiium Verbindungen.
Ammoniumphosphat, saures, ehem. rein . . . 1 kg Mk. 8,90; % kg Mk. 360,00
„ dreibasisch 1 i, » 2.40; % , ^ 2(»0,00
Magnesium- Ammoniumphosphat, techn ®o « „ 200,00
, ehem. rein 1 „ „ 6,00
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. i Lehmann & Vosb» Hamburg.
17. AmmoniumrhodanOr (Rhodanammonium; Ammonium rhoda--
natum), NH«CNS. Über die Darstellung des Rohsalzes siehe unter „R h o -
danverbindunge n''. Das reine Salz erhält man daraus durch Um-
kristallisieren, oder besser, indem man das im Rohsalz stets enthaltene
(NH«)3S04 durch Umsetzung mit Rhodanbaryum Ba(CNS)9 ausfällt, den Nieder-
schlag abpresst und die Lauge zur Kristallisation eindampft.
Rhodanammonium, techn., krist ^/o kg Mk. 140,00
„ dopp. raffin , krist., weiss % „ „ 160,00
„ ehem. rein, krist. " o « „ 195,00
KGnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover. * Lehmann & Voss, Hamburg.
18. Ammoniumsulfat (schwefelsaures Ammoniak; Ammonium
sülfuricum), (NH«)sS04. Die Hauptmenge wird aus dem Gaswasser
(s. d.) dargestellt, und zwar versetzt man dasselbe entweder direkt mit H2SO4
und dampft die FlOssigkeit ein oder man treibt nach Zusatz von Kalk das NH»
aus und leitet die Dämpfe in H9SO« ein. In ersterem Falle muss man die an-
hängenden braunen Teerbestandteile entweder durch Trocknen des Salzes auf
erhitzten Platten oder durch Wiederauflösen und Filtrieren über Tierkohle be-
seitigen. Das Engl. Pat. 20 837 von 1905 schützt Verfahren, um bei der Dar-
stellung die Cyanide u. s. w. zu entfernen. — Nebenbei wird Ammoniumsulfat
auch aus gefauitem Harn, aus den ammoniakhaltigen Wässern der Knochen-
kohlenfabriken und als Nebenprodukt einiger anderer Betriebe gewonnen.
Farblose, scharf salzig schmeckende, wasserfreie, iuftbeständige Kristalle,
unlöslich in Alkohol. 100 T. H,0 bei 0« lösen 71 T., bei 100» 97,5 T. des
Salzes. Es wird als Düngemittel, zur Darstellung von Salmiakgeist und von
andern Ammoniumsalzen verwendet.
Ammoniumsulfat, roh % kg Mk. 35,00
raffin., krist % , n 45,00
„ dopp. raffin., krist */o " ■ 50,00
n Pulver % n . 60,00
„ ehem. rein, krist ^/o » » 70,00
„ saures, techn % » » 80,00
, „ ehem. rein, krist 1 „ „ ?,00
Ammoniummagnesiumsulfat 1„„ 1,50
Anlagen zur Fabrikation von Ammoniunisuifat:
Heinrich Hirrel G. m. b. H., Ixjiprig-Plagwiiz.
19. Ammoniumsulfide (Schwefelammonium; Ammonium sulfu-
ratum). Das Ammoniumsulfid (NH«)9S wird durch Einwirkung von 1 mol.
HsS auf 2 moL NH« . OH bei sehr niedrigerTemperatur in wasser-
hellen, glänzenden, leicht löslichen Kristallen gewonnen. Dieselben verlieren
an der Luft NHa und gehen dabei in das Ammoniumsulfhydrat
(NHt)HS über. Letzteres, das eigentliche Schwefelammonium, ge-
winnt man als Lösung beim Einleiten von HsS in Ammoniakflüssigkeit bei
fewöhnlicher Temperatur. Im Grossen gewinnt man es durch Destillation von
ialmiak mit Schwefelkalium, oder indem man ein Gemenge von (NH«)fS04
(bezw. NH4CI) mit Gaskalk oder Sodarückständen mittels eines Dampfstrahles
erhitzt und das Schwefelammonium in Kühlapparaten verdichtet.
Um krist. Ammoniumpentasulfid (NH4)sS5 darzustellen, versetzt
man nach B y e r s eine konz., mit S gesättigte Schwefelammoniumlösung mit
dem gleichen vol. 95 %igen Alkohols und lässt die Mischung mehrere Stunden
kalt stehen; das Pentasulfid scheidet sich in orangeroten Prismen ab.
Schwefelammonium, flässig, techn . . **/0 kg Mk. 60,00
bei Ballons ®o r » 55,00
Amperemetcr — Amylalkohol. 57
Schwefelammonium, flüssig, ehem. rein % k^ Mk 87,00
bei Ballons '" o n „ 77,00
Kfinigsirarta k Ebell, Linden Tor HannoTer.
20. Ammoniumtartrat (weinsaures Ammoniak; Ammonium tarta-
rieum). Ausser dem neutralen Salz (NH4)sCtH406 ist aucli das saure Salz
(NH«)C«H50o bekannt. Durch Einwirkung von NHa auf Weinsäurelösungen
erhalten.
Ammoninmtartrat, neutral, techn 1 kg Mk. 8,50; ^jo kg Mk. 820,00
„ „ krist. rein In» 5»'^^
bei lU kg 1 „ « 5,30
sauer 1 .. „ 7,00
n
ESnigswartcT & Ebell, Linden vor Hannover.
21. Ammoniumthiosulfat (unterschwef ligsaures Ammonium;
Ammonium thiosulfuricumj. (NH4)sSiO». Man stellte es früher aus Calcium-
thiosulfat durch Umsetzung mit Ammoniumkarbonat dar, doch ist diese
Methode kostspielig. Billiger ist das Verfahren des D. R. P. 202 502, wonach
es durch Einwirkung von NH«C1 auf Natriumthiosulfat direkt in einer tech-
nisch brauchbaren, nur wenig Natriumsalz enthaltenden Form gewonnen
werden kann, wenn man die Umsetzung in möglichst konz. Lösung bei 100"
ausführt und auch bei der Trennung der Lösung vom Bodenkörper diese
Temperatur beibehält. Nach dem Zusatz-D. R. P. 202 503 kann man an
Stelle von NH«,Cl auch andere Ammoniumsalze verwenden.
Ammoniumthiosulfat dient in wässriger Lösung zur Fixierung photo-
grapbischer Platten und Papiere und bietet hierfür mancherlei Vorzüge vor
dem gewöhnlichen Fixiernatron.
Ammoniumthiosulfat, techn 1 kg Mk. 4,00
„ ehem. rein 1„ „ 5,00
22. A m m o n i u m v a n a d a t (vanadinsaures Ammoniak). Beim Lösen
von Vanadinsäureanhydrid VsOs in NHs entsteht das metavanadinsaure Ammo-
niak NH«VOs, das man beim Verdampfen der Lösung in farblosen, wasser-
freien, in HaO schwer, in Alkohol nicht löslichen Kristallkrusten erhält. Es
wird in der Färberei und im Zeugdruck verwendet. Da es einen Galläpfel-
aufgttss tiefschwarz färbt, ist es auch zur Bereitung von schwarzer Tinte im
Gebrauch.
Ammoniumvanadat, ehem. rein 1 kg Mk. 30,00
bei 5 kg 1 « . 29,00
Kwnig!9wartcT it EbeU, Linden vor Hannover.
23. Ammoniumzinkchlorid (Lötsalz) siehe „Löte n**.
24. Ammoniumzinnchlorid (Pinksalz) siehe „Z i n n v e r b i n -
dünge n".
Ammoniumverbindungen :
Iiefanuimi k \om, Hamburg.
Kompl. Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von Ammoniumverbin-
dungen liefert:
Heinrich Iliracl CJ. m. b. H., Uipwp-Plajovitz. | Willy Manger, IngcnieurKes. m. h. H., Drmloii.
Amperemeter siehe „Elektrische Messinstrument e*'.
Amylalkobol {Alcohol amvUcus), CsHu . OH. Von den 8 theoretisch
möglichen Amylalkoholen ist der inaktive Gärungsamylalkojiol, der
Konstitution nach Isobutylkarbinol (Isoamylalkohol), der wichtigste,
da er den Hauptbestandteil des Fuselöls bildet; vor allem ist das Kar-
toffelfuselöl sehr reich daran: Zur Darstellung schüttelt man rohes Kartoff el-
fuselOI zwecks Entfernung des Äthylalkohols mit schwach alkalisch gemachtem
Wasser, zieht das die obere Schicht bildende Fuselöl ab, entwässert es mit
CaCli und destilliert im Sandbade. Man sammelt die zwischen 130 und 135*
Obergehenden Anteile imd rektifiziert nochmnls.
58 Amylazetai — Amyloform.
Reiner Amylalkohol bildet eine farblose, öüge, sehr scharf schmeckende
und durchdringend widrig riechende Flüssigkeit. Sp. 0. (bei 0^) 0,825.
S. P. 129— 131<^; mischt sich mit Äthylalkohol und Äther, löst Fette und Harze,
brennt mit blauer Flamme. 39 T. Wasser lösen 1 T. Amylalkohol.
Er dient zur Darstellung von Fruchtäthern, Salpetrigsäureamyläther,
Valeriansäure, verschiedenen Anilinfarben. Auch verwendet man ihn als
Leuchtmaterial sowie zur Darstellung, Reinigung und zum Nachweis vieler
Alkaloide.
Der Amylalkohol ist giftig; auch sein Dampf wirkt eingeatmet schädlich.
\^gl. auch den Artikel „Fuselöl e".
Über die Reindarstellung des aktiven Amylalkohols aus Melassefusel-
öl macht Marckwald in Ben d. Deutsch. Chem. Ges. 35, 1595, 1902 Mit-
teilung.
Amylalkohol, rekt., S. P. 100— 140« o/o kg Mk. 195,00
rein, „ „ 128—132« «/o „ „ 255,00
„ „ 130—132« o/o „ „ 275,00
für Molkereien, furfurolfrei O/o ,, „ 305,00
Amylalkohol:
Ghemisdie Werke Füntenwalde, Dr. B. Hecker & \ B. R<Beninann, Berlin O. 17.« MOhlenstr. fr— 7.
W. Zeldler, Ges. m. b. H., Fürstenwalde (Spree) j G. Erdmann, Leipzigr-Lindenau.
(b. Ins. -Anh. B. 4). ; Dr. B. JQrgenaen, Prag- Weinberge.
Rektifizierapparate für Amylalkohol:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrückenstrasBe 6 b (s. Inserate).
Amylazetat (Essigsäureisoamylester; Amylium aceticum),
CH, . COO . C5H11.
Zur Darstellung lässt man 100 T. entwässertes Natriumazetat mit einer
Mischung von 100 T. Gärungsamylalkohol und 130 T. konz. H9SO4 zwölf
Stunden stehen und destilliert dann entweder aus dem Wasserbade oder
scheidet das Amylazetat durch Zusatz von H9O ab, wäscht und reinigt. Statt
des Natriumazetats wird auch Eisessig zur Darstellung benutzt.
Das Amylazetat ist seines birnenartigen Geruches wegen geschätzt
und dient als B i r n 0 1 zur Bereitung von Fruchtessenzen.
Amylazetat, wasser- und säurefrei % kg Mk. 220,00
rein 128-132 % ,, n 240,00
„ reinst 130—132 ^h „ „ 252,00
n r>
f
Chemische Werke Farstenwalde Dr. B. Hecker u.
W. S^eidler. G. m. b. H., Fflrstenwalde, Spree
(s. Ins. -Anh. 8. 4).
B. RiHenmann, Berlin O. 17., Mtthlenstr. 6—7.
C. Erdmann, Leipsig-Lindenau.
Dr. R. Jttigensen, Prag-Weinberge.
Apparate zur Herstellung von Amylazetat:
F. H. Meyer, HannoTer - Hainhols (s. Ins.-Anh. 8. 17).
Amylnltrlt (Amylium nitrosum). CsHu . NOs. Ziu- Darstellung er-
hitzt man 10 T. Amylalkohol mit 2 T. Stärke auf 100® und leitet durch die
Flüssigkeit salpetrige Säure, worauf das abdestillierende Amylnitrit in einer
eisgekühlten Vorlage aufgefangen wird. Das Destillat wird durch trocknes
NaHCOs neutralisiert, durch CaCls entwässert und dann rektifiziert.
Klare, leicht bewegliche, blassgelbliche, fruchtartig, riechende, brennbare
Flüssigkeit, unlösl. in HsG, leicht mischbar mit Alkohol,l^ther, Chloroform und
Benzin. Sp. O. (bei 15« C.) 0,877; S. P. 97— 99^ Man gebraucht es medi-
zinisch bei Kopfschmerz, Epilepsie und Asthma, indem man es einatmen lässt.
Man hüte sich vor unvorsichtigem Gebrauch!
Amylnitrit, chem. rein, D. A. IV . . J kg Mk. 3,80
Amyloform. Chemische Verbindung von Formaldehyd und Stärke;
Genaues über die Darstellung ist nicht bekannt.
Weissliches, in HsO quellbares Pulver, das zur Wundbehandlung dient
und austrocknend wirkt. Es gilt als Spezifikum gegen Schnupfen.
Amyloform „Gans" H Mk. 2,20; 1 kg Mk. 20,00
Amylum — Anilin. 59
Amylnm siehe „Stärk e**.
Analffen (Benzanalgen). o-Atboxy-ana-benzoylamidochinolin.
C.H5(0 . CH.)(NH . CO . C«H5)N.
Die Darstellung ist durch das D. R. P. 60 308 geschützt; man geht dabei vonr
o-Oxychinolin aus.
Weisses geschmackloses Pulver, fast unlöslich in H2O, schwerlöslich in
kaltem, leichter in heissem Alkohol. Seh. P. 208^.
Man gibt es innerlich bei rheumatischen Leiden, Gicht, Nervenschmerzen
u. s. w.; die fiebervermindernde Wirkung ist von Schweissen begleitet.
Analgcn „Bayer" H Mk. 14,00; 1 kg Mk. 135,00
Analyse. Man sehe im einzelnen unter „E 1 e k t r o 1 y s e**, „E I e m e n -
taranalys e**, „G a s a n a 1 y s e*', „K o 1 o r i m e t r i e'*, „M a s s a n a -
1 y s e" (sowie „Alkalimetrie**), „Spektralanalyse" und „W a g e n"
(Analysenwagen).
Faktorentabellen zur Berechnung der Analysen siehe Anhang.
Aiuuaasäther siehe „Fruchtäthe r".
Apparate zur Herstellung von Ananasäther:
F. H. Mejer, HannoTer - Hatnhols (s. Ins.- Anh. S. 17).
Anftsthesln = p - Amidobenzoesäureäthylester. Der Konstitution nach
Man gewinnt es aus p-Nitrobenzoesäureäthylester durch Reduktion mit
Sn + HCl.
Weisses, leicht zerstSubliches Kristallpulver, kaum löslich in H9O, leicht
löslich in Alkohol, Äther, Benzol und fetten Ölen. Seh. P. 90— 91^
Vorzflglich bewährtes lokales Anästhetikum, das bei Wunden aller Art,
Hautkrankheiten, GeschwQren u. s. w. äusserlich zur Anwendung gelangt.
Innerlich verordnet man es als Beruhigungsmittel bei Brechreiz, Magen-
krankheiten u. s. w. Ausserlich verordnet man es als Pulver, als Streupulver
mit Dermatol und Stärke gemischt, sowie als 5 — ^20 %ige Salbe. Innerlich gibt
man Dosen von 0,2—0,5 g dreimal täglich.
Anästhcsin „Höchst" H Mk, 10.00; 1 kg Mk. 90,00
Anatto siehe „O r 1 e a n".
Anemometer.
Anemometer mit Schalenkreuz. Zählwerk bis 10000 Umdrehungen des
Kreuzes. Zerlegbar, in Transportkasten Mk. 80,00
Kleines Anemometer mit Schalenkreuz (Tascheninstrument) mit genau be-
stimmten Konstanten „ 90,00
Anemometer zur Messung in geschlossenen Kanälen, bis 1000 m zählend.
Ein Uhrwerk besorgt Einschalten und Auslösen des Zählwerks derart,
dass letzteres bei jeder Messung das Resultat einer Minute angibt . . „ 160,00
Anemographen verschiedener Konstruktion zwischen . . . Mk. 300 und 3000
Anethol (Propenylphenolmethyläther) C6H4<qq^ ^" ' ^^ ^4^ . Der
hauptsächliche Bestandteil des A n i s ö 1 s (s. d.) und aus diesem durch
wiederholte fraktionierte Destillation oder durch Ausfrierenlassen gewonnen.
Die synthetische Darstellung kommt für die Technik nicht in Betracht. Seh.
P. 21 ,6"; S. F. 232<»; es dient als Ausgangsmaterial fflr die Darstellung von
Anisaldehyd (s. d.)-
Anethol, rein, D.A. IV 1 kg Mk. 19,50
Anhsrdriil siehe „Schwefelsäureanhydri d*'.
Anilin (Amidobenzol, Phenylamin). C«H5 . NH9. Technisch ausschliess-
lich durch Reduktion von Nitrobenzol gewonnen; dabei vollzieht sich die Reak-
tion nach der Gleichung C«Hb . NO, + 3 H, = CaHs . NH» + 2 HjO. Als Re-
duktionsmittel benutzt man fast ausnahmslos Fe + HCl. Die Reduktion wird
60 Anilin.
in Rührapparaten vorgenommen, die durch Dampf erhitzt werden. Nach Be-
endigung der Reaktion wird die Säure durch Kalk neutralisiert und das Anilin
mit gespannten Wasserdämpfen abgetrieben. In der Vorlage sammelt es sich
unter dem mit tibergegangenen Wasser und wird durch einen unten an der Vor-
lage befindlichen Hahn abgelassen. Ist vollständige Reinheit nötig, so wird es
nachträglich noch einmal für sich destilliert. Die Rektifikation geschieht heute
ganz allgemein im Vakuum.
Eine neue Darstellungsmethode des Anilins und seiner Homologen (D. R.
P. 139 457) grtindet sich auf die Hydrogenation in Gegenwart fein verteilter
Metalle; am günstigsten wirkt reduziertes Cu: Leitet man über eine auf
300— 400* erhitzte Schicht von reduziertem Cu Dämpfe von Nitrobenzol, ge-
mischt mit überschüssigem H (oder Wassergas), so tritt glatte Reduktion zu
Anilin ein. Das Metall wird dabei nicht verändert, kann also unbegrenzt lange
zu der Reaktion dienen.
Auch die durch verschiedene Patente geschützte elektrolytische
Darstellung scheint neuerdings praktische Bedeutung zu gewinnen: Man führt
die Nitrokörper in die entsprechenden Amine in Gegenwart von Metallsalzen,
die sich gleichzeitig an der Kathode niederschlagen, elektrolytisch über; bei
der Benutzung von Cu-Salzen erzielt man Ausbeuten von 80 bis über 90 %.
Sehr interessant erscheint das Verfahren des D. R. P. 144 809 zur Dar-
stellung von Anilin und seinen Homologen aus den entsprechenden Nitro-
verbindungen. Als Reduktionsmittel dient dabei Natriumdisulf id (NaÄ); die
Reaktion entspricht der Gleichung: CoH». NO« + H2O + NaÄ = CeHj . NM»
+ NajSsOs. Man mischt beispielsweise in einem mit Rührer und Rückfluss-
kühler versehenen Kessel 240 T. krist. Natriumsulfid, 32 T. Schwefel und 200 T.
H2O, löst unter Kochen und lässt in die Lösung 123 T. CeHö . NOa einfliessen.
Nach 12 stündigem Kochen und Rühren ist die Reaktion beendet; Lauge und
öl lassen sich nach kurzem Stehen gut trennen. Das Anilinöl wird gewaschen
und dann zur weiteren Reinigung wie üblich im Vakuum destilliert. Aus der
wässerigen Lauge wird durch blosses Eindampfen und Kristallisieren Natriutn-
thiosulfat gewonnen.
Nach dem D. R. P. 204 951 erhält man Anilin direkt aus Chlorbenzol,
wenn man dieses mit Ammoniaklösung in Gegenwart von Kupfersalzen erhitzt.
Reines Anilin bildet eine stark lichtbrechende farblose Flüssigkeit von
eigentümlichem Geruch. Sp. G. (bei 15°) 1,0265. S. P. 182^ doch ist es schon
mit Wasserdämpfen leicht flüchtig. Es löst sich leicht in Alkohol, Äther und
Benzol, etwas auch in Wasser; selbst löst es Schwefel, Phosphor, Kampfer und
viele andere Substanzen.
In der Technik finden ausser dem reinen Anilin und in noch grösserem
Massstabe als dieses die sogenannten A n i 1 i n Ö 1 e Verwendung, d. h. un-
reine Produkte, die je nach der Beschaffenheit des zur Darstellung verwandten
Nitrobenzols verschieden sind. Man unterscheidet:
1 „A n i 1 i n ö 1 f ti r B 1 a u" oder „B 1 a u a n i 1 1 n*'. Fast reines Anilin;
sp. G. 1,034—1,036; S. P. 180—190».
2. „A n 1 1 i n ö 1 f ü r R o f oder „R o t a n i 1 i n*'. Gemisch von nahezu
1 T. Anilin mit 2 T. Para- und Orthotoluidin; S. P. 190—198».
3. „Anilinöl für S a f r a n i n". Ein Gmisch von 35—50 % Anilin
und 65—50 % o-Toluidin (sp. G. 1,032—1,034). Es wird von der Fuchsin-
schmelze abdestilliert; man bezeichnet diese Abfälle als ^chappös oder
Fuchsinöchappös.
Blauanilin dient zur Darstellung von Methylanilin, Dimethylanilln, Athyl-
anilin, Diäthylanilin, Chinolin, Chinaldin, Indulin, Suifanilsäure, Fuchsin,
Anilinblau, Anilinschwarz, zahlreichen Azofarbstoffen u. s. w.
Das Rotanilin dient der Hauptsache nach zur Fuchsindarstellung, das
Anilin für Safranin, wie der Name besagt, zur Gewinnung von Safraninen. —
PrttfUiiSt Obwohl es sehr wichtig wSre, die ZusammenBetzuiig der technischen Anilin-
öle fifcnau zu kennen, fehlt es an fUr die Praxis brauchbaren, zuverläFsifren analytischen Methoden,
welche die Bestimmung aller einzelnen Bestandteile ermöglichen. Deshalb begnfigt man sich
meistens mit der Bestinmiung des spezifischen Qewichts und des Siedepunkts;
im Übrigen wird direkt empirisch festgestellt, ob ein Anilinöl sich zu dem bestimmten Zweck
eignet oder nicht. Es gibt besondere Anilinthermometer, deren Skala erst bei 160* beginnt
AniliDderivatc. gl
und in ^/s bis Vio Qntde geteilt ist. Diese Thermoraetcr in Verbindung mit dem bekannten
Fraktionierkolben und einem KOhler benutrt man cur Bestimmung des 8. P.; die Erhitisung
geschieht auf einem Sandbad, und als Vorlage dienen graduierte Zylinder. Zur Bestimmung
verwendet man 100—200 ccm AnilinSl und fängt bei langsamer Destillation die von Qrad su
Grad Obcxgehende Menge in einem besonderen Zylinder auf. Bian darf sich also nicht damit
begnflgen, die Temperaturgrenzen su bestimmen. Innerhalb welcher ein AnilinOl flberdestilUert,
vielmehr muss man die einselenen Fraktionen genau feststellen.
A n i 1 1 n s a 1 z. CaHs . NHs . HCl, ist das Chlorhydrat des Anilins. Zur
Darstellung wird Anilin bei ca. 100° mit chlorfreiem HCl gesättigt; bei mehr-
tägigem Stehen scheidet sich das Anilinsalz aus, worauf die Kristalle abge-
schleudert und bei 50® getrocknet werden. Man verwendet es in grossen
Mengen zum Schwarzfarben von Baumwolle.
Anilinöl, raffin , für Blau ^/o kg Mk. 113,00
n n Rot Vo n n 160,00
„ Schwarz % „ » 113.00
Amlin, ehem. rein, D. A. V 1 kg Mk. ),4(J; ^/^ ^ ^ 125,00
„ „ „ für Analysen 1 „ „ 4,00
Anilinsalz, krist : ^'o • „ iO>,00
Anilin (-öl) und Anilinsalz:
Lehmann & Voes, Hamburg.
Rektifizierapparate für Anilin:
Friedridi Heckmann, Berlin SO. 16, Brtlckeit Strasse 6 b (s. Inserate).
Apparate zur Herstellung von Anilin:
¥ H. Meyer, Hannover-lliiiiiholz.
Anlllnderlvate.
Es sind hier nur die wichtigsten Derivate und diejenigen, welche dem
Anilin sehr nahe stehen, aufgeführt. Andere sind aus praktischen Gründen für
sich gesondert betrachtet oder aber andern Artikeln angereiht worden.
a) Metbylanillnderlvate.
1. Monomethyianilin. CsHs . NH(CHa). Durch Erhitzen von
Methylalkohol und Anilinsalz auf 200^ erhalten. Reaktion:
CH, . OH -f C«H5 . NH.> . HCl = CnH.^ . NH . CH« . HCl + HäO.
Der verwendete Methylalkohol darf kein Azeton enthalten. Die Reaktion findet
unter Druck in Autoklaven aus emailliertem Gusseisen statt. Auf den Versuch
einer elektrolytischen Darstellung nach dem Franz. Pat. 334726 sei verwiesen.
Farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 15» C.) 0,976; S. P. 191».
Monomeihylanilin 1 kg Mk. 6,00
, ehem. rein l»* 32,00
2. Dimethylanilin. CsHs . NCCHa)». Wird entweder nach der-
selben Methode wie Monomethyianilin (nur unter Verwendung der doppelten
Menge Methylalkohol) oder häufiger durch Einwirkung von Methylchlorid auf
Anilin gewonnen. Man erhitzt dann ein Gemisch von Anilin und NaOH in
einem Rührautoklaven unter 5—6 Atm. auf 100** und gibt CHsCl in berechneter
Menge unter stetem Umrühren zu. Reaktion:
CsH« . NH, + 2 CHaCl -f 2 NaOH = C«HsN(CHs), + 2 NaCl + 2 H,0.
Nach der Reaktion treibt man das Dimethylanilin mit Wasserdampf ab und
reinigt danach durch Rektifikation (Fraktion 198— 205<>).
Farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 15») 0,9553; Seh. P. + 0,5«; S. P. + 192«.
Dimethylanilin 1 kg Mk. 3,50; °/o kg Mk. 800,00
„ monofrei 1„ „ 6,00
3. p-Nitrosodimethylanilin. CaH« . N(CHs)j . (NO). Wird
nach früher patentiertem Verfahren durch Einwirkung von salpetriger Säure
(NaNO. + HCl) auf Dimethylanilin erhalten.
Grüne Blättchen, die sich mit Wasserdämpfen teilweise verflüchtigen;
Seh. P. 92— 93».
g2 Anilinfarben — Anisaldehyd.
p-Nitrosodimethylanilin (freie Base) H Mk. 5,00
„ hydrochlor ikg^ 25,00
b) Ätbylanlllnderlvate.
1. Monoäthylanilin. CMi . NH . (C2H5). Darstellung genau wie
bei Monomethylanilin.
Farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 15») 0,954; S. P. 204«.
Monoäthylanilin, techn 1 kg Mk. 9,00
pur H , 12,00
2. Diathyla nilin. CsHs . N(CsH5)s. Darstellung genau wie bei
Dimethyianilin.
Farbloses öl; sp. G. (bei 15») 0,937; S. P. 213,5».
Diäthylanüin, techn 1 kg Mk. 3,50
n P^ In» 9,00
Von den übrigen Anilinderivaten siehe
Diphenylamin und Methyldiphenylamin unter ,.D i -
p h e n y 1 a m i n".
N i t r a n i I i n s. d.
Phenylendiamine s. d.
Amidobenzolsulfosfluren unter „Benzolverbindun-
g e n*' und „Sulfanilsäur e".
Sämtliche Anilinderivate dienen in mehr oder weniger ausgedehntem
Masse zur Farbenfabrikation, teilweise auch zur Gewinnung pharmazeutischer
und sonstiger Präparate.
Anilinfarben siehe „Teerfarbstoff e'*.
GhemiBche Fabrik FlOrBheim, Dr. H. Noerdlinger, FlOraheiin a. M. (fettlSsUcfae).
Anllinschwarz. Teerfarbstoff von unbekannter Konstitution, w^en
seiner hohen Echtheit für die Baumwollfärberei von grosser Bedeutung. Ent-
steht bei Oxydation saurer Anilinsalzlösungen mit MnOs, PbOa, KMnO«, weiter
mit Chromaten, KClOa, Ferrisalzen u. s. w., besonders bei Gegenwart kleiner
Mengen von Cu- und Va-Verbindungen, die Sauerstoff übertragend wirken. Es
hat die Formel (C«H5N)c
Wegen seiner Unlöslichkeit erzeugt man das Anilinschwarz fast stets auf
der Faser, indem man diese mit dem Gemenge von Anilinsalz und Oxydations-
mittel tränkt und die Oxydation dann durch die „warme Hänge** bewirkt.
Fertiggebildetes Anilinschwarz in Teigform dient zum Zeugdruck. Es
ist ein Gemenge von Salzen (meist Chromaten); die Base bezeichnet man als
N 1 g r a n i 1 i n.
Neuerdings stellt man das Anilinschwarz auch elektrochemisch
dar, und zwar erhält man es bei der Elektrolyse von wässerigen Anilinsalz-
lösungen (unter Verwendung von Platin- oder Kohleelektroden) an der Anode.
Der sulfurierte Farbstoff wird dann durch elektrolytisch gebildeten H zu
„Anilinweiss** reduziert und letzteres als Küpe benutzt.
Für die vegetabilische Faser nimmt das Anilinschwarz unter allen
schwarzen Farbstoffen immer noch den ersten Rane ein. Hinsichtlich seiner
Anwendung haben die letzten Jahre so zahlreiche Neuerungen und Verbesse-
rungen gebracht, dass hier nicht einmal Andeutungen gegeben werden können.
Wir verweisen auf das ausgezeichnete, in II. völlig umgearbeiteter Auflage vor-
liegende SpezialWerk Noelting & Lehne „Anilinschwarz und
seine Anwendung in Färberei und Zeugdruc k**. (Verlag
Springer, Berlin).
AnimaliBobe Farbstofife siehe „Tierische Farbstoff e".
Aniialdehyd (Aub6pine). Seiner Zusammensetzung nach Phenol-
coH n^
4-methylal-l-methylätber C6Hi,<Cqq{J >4<. Man erhält es, indem man
A n e t h 0 1 (s. d.) langsam mit einer Lösung von 2 T. KtCrsO? und 3 T.
Vitriolöl in 8,5 T. Wasser oxydiert, nach beendeter Reaktion mit Dampf ab-
Anisidin — Anstrichfarben. 63
destilliert und den öligen Teil des Destillats mit BisulfltlOsung reinigt. Farb-
loses Ol, das stark nach blühendem Weissdorn riecht und neuerdings in der
Parfflmerie viel benutzt wird.
Anisaldehyd 1 kg Mk. 17,00
Aiii«idln(MethoxyaniIin). Methyiather des Amidophenols CHt.O.CeHt.NHs,
und zwar bildet das vom o-Amidophenol derivierende o - A n i s i d I n ein Ol
vom sp. G. 1,108 bei 26^ das unter 734 mm Druck bei 226,5<> siedet. Das
p - A n i s i d i n erhält man aus p-Nitrophenolmethyläther (p-Nitranisol) mit
Sn + HCl; es bildet tafelförmige Kristalle, Seh. P. 55,5— 56,5».
o-Anisidin, techn 1 kg Mk. 6,00
„ gerein. Inw ^2,50
„ ehem. rein i „ „ 20,00
p-Anisidin 1„„ 9,50
Anisöl (Oleum Anisi). Ätherisches Ol, das aus dem Anis (Fruciua
Anisi)^ der Frucht der Doldenpflanze Pimpinella Anisum, durch Destillation
mit Wasser gewonnen wird. Die verschiedenen Sorten dieser Früchte ent-
halten zwischen 1,9 und 3,5 % des Öles.
Farbloses oder blassgelbes, eigenartig aromatisch riechendes ätherisches
01 von süsslichem, gewürzigem Geschmack. Sp. G. (bei 15») 0,980—0,990.
Erstarrungspunkt + 14 bis 19». S. P. 222 bis 228». Jodzahl 186—274. Kali-
absorption 0,25—0,38 %. Es besteht zu 80—90 % aus dem A n e t h o 1 (Anis-
kampfer), das man als wirksames aromatisches Prinzip des Anisöls auffasst.
Das Anisöl, welches (ebenso wie neuerdings das isolierte Anethol selbst)
in der Parfümerie und Likörfabrikation viel benutzt wird, ist mannigfachen
Verfälschungen unterworfen. Diese bestehen teils in dem Unterschieben und
Vermischen schlechter Sorten, teils auch im Zusätze anderer Substanzen, wie
vor allem des Sternanisöls.
Anisöl, russisch, rektifiziert 1 kg Mk. 18,00
„ deutsch, „ 1»» 15.00
Anelhol (Anisöl D. A. IV) i n n 19,50
Ankylotaphln. Unter dieser neuen Bezeichnung hat man ein etwa
15 % Kresole enthaltendes Desinfektionsmittel in den Handel gebracht, das
zur Grossdesinfektion gegen die Wurmkrankheit {Anhylostomyasis) der Berg-
leute bestimmt ist
Amicliliissgfleise :
Orenstein & Koppel — Arthur Koppel, Akt.-Gea., Berlin NW. 6, Dorotheenstr. 45.
Anstrichfarben. Hierher gehören die Farben zum Bemalen von Metall-,
Holz- und Steingegenständen, Papieren, Tapeten, Zeugdruck, Konditorwaren
u. s. w.; doch müssen streng genommen auch die Farben der Kunstmalerei
zu den Anstrichfarben gezählt werden. Im Gegensatz zu den Anstrichfarben
stehen die Farben, welche einen Stoff inderMassezu durchdringen haben.
Bei den im engeren Sinne zum Anstreichen und Malen dienenden Farben
unterscheidet man Kalkfarben, Kaseinfarben, Leimfarben,
Olfarben,Wasserfarbenu. s. w. je nach dem als Bindemittel für die
Farben benutzten Medium. Die grösste Wichtigkeit dflrfen noch immer die
0 1 f a r b e n (s. d.) beanspruchen.
Was die Zusammensetzung der Anstrichfarben anlangt, so vgl. man über
die Grundlagen dieser Farben die Artikel „Bleifarbe n", „Eisen-
färbe n", „E r d f a r b e n", „Baryumfarbe n", „Z i n k f a r b e n*' usw.
Von den neueren Verbesserungen in der Herstellung der Anstrichfarben
erwähnen wir folgendes:
Nach dem Amer. Fat. 758 687 fällt man zur Herstellung goldgelber An-
strichfarben aus FeS04-Lösungen basische Salze aus und glüht diese Nieder-
schläge. — Was an diesem Verfahren eigentlich neu ist, vermag man nicht
einzusehen.
Das D. R. P. 160 676 verwendet als neuen pulverförmigen Stoff zur Her-
stellung von Anstrichfarben den äusserst feinen Schleifsand, der bei der
Spiegelglasfabrikation abfällt.
(34 Anthion — Anthrachinon.
Das D. R. P. 162 340 bezweckt die Herstellung eines Binde- und Fixier-
mittels für Anstricbsfarben, welches diesen vollständige Wetterfestigkeit und
starke Deckfähigkeit verleihen soll. Dieses Fixiermittel besteht aus Kaliwasser-
glas mit einem Zusatz von Zellstoff (Sulfitzellulose) in fester Form oder in
Lösung.
Von neu angegebenen praktischen Rezepten nennen wir folgende:
Wasserdichter Metallanstrich.
3 T. guter venet. Terpentin und 1 T. Mastix löst man in erwärmtem
Terpentinöl, rührt die Lösung in 96 T. feinen Leinölfirnis ein und erwärmt
das Ganze auf dem Wasserbade, bis der Geruch nach Terpentinöl ver-
schwunden ist Mit 115 T. dieses Firnisses leibt man 20 T. scharf gebrannten,
feingemahlenen Ton, 80 T. besten Portlandzement, 10 T. Zinkweiss und 5 T.
Mennige an und tüchtig durch, worauf noch 25 T. Terpentinöl zugesetzt
werden.
Wasserfester Anstrich.
6 1. zu Staub gelöschten, gut gesiebten Kalks, 1 i. Kochsalz und 4 1.
Wasser werden gemischt, zum Kochen erhitzt und gut abgeschäumt. In die
Mischung rührt man 250 g Alaun, 100 g Eisenvitriol, 150 g Pottasche und
so viel feingesiebten Sand ein, dass die Masse sich noch mit dem Pinsel
streichen lässt. Dieser Anstrich soll der Haltbarkeit des Schiefers gleich-
kommen. —
Die Preise der Anstrichfarben schwanken in sehr weiten Grenzen, ent-
sprechend der grossen Verschiedenheit ihrer Zusammensetzung.
Anstrichfarben:
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Nocrdlinger,
Flörsheim a. M.
S. H. Cohn, Farben- u. Lackfabriken, Berlin-
Rixdorf, Canner Chaussee 4*/48.
Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H.» Grenz
hausen.
Paul Lechler, Stuttgart (Dr. Roth's Inerlol).
O. W. Habst, Halle a. S.
Mühlen für Erdfarben:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwcrk, Magdrburg-Buckau.
Anthion (Fixiersalzzei störer) siehe „Photographische Che-
m i k a 1 i e n".
Anthracen siehe „A n t h r a z e n'*.
Anthrachinon. C6H4<qq>C6H4. Wird aus dem Anthrazen durch
Oxydation gewonnnen. Als Oxydationsmittel dient ein Gemisch von Kalium-
biChromat mit verdünnter Schwefelsäure. Das Anthrazen muss gereinigt und
durch Sublimation und Mahlen fein verteilt sein. Die Menge des Bichromats
wird nach dem Reingehalt des Anthrazens (60—80 %ig) bemessen. Die Reak-
tion nimmt man in einem Rührbottich aus Holz vor, der innen mit Blei aus-
geschlagen ist und ca. 3000 1 fasst: Man bringt darin 100—150 kg KjCrjOi und
1500 I HaO durch einströmenden Dampf zum Kochen, trägt langsam 100 kg
Anthrazen ein, verrührt und lässt hierauf unter stetem Umrühren langsam verd.
H2SO4 (30« B6) einfliessen. Während die Säure (140—210 kg) in etwa 10 Stun-
den einfliesst, wird der Dampf abgestellt. Darnach kocht man kurze Zeit,
lässt etwas abkühlen und trennt das Rohanthrachinon von der Lauge. Aus-
gewaschen und getrocknet bildet es ein rötlichgelbes Pulver (115—120 kg),
das durch Lösen in heisser konz. Schwefelsäure weiter gereinigt wird. Die
weitere Reinigung erfolgt gewöhnlich mit Solventnaphta oder mit Pyridinbasen.
Nach dem D. R. P. 137 495 bewirkt man diese Nachreinigung besser mit
Nitrobenzol, Anilin oder Toluidin, in welchen Lösungsmiteln das Rohanthra-
chinon in der Siedehitze löslich, dagegen bei gewöhnlicher Temperatur fast
unlöslich ist. Beim Abkühlen fällt deshalb das reine Anthrachinon in Kristall-
nadeln aus; dieselben werden abgenutscht und mit Anilinöl nachgewaschen.
Das D. R. P. 160 104 bezweckt die Darstellung von Anthrachinon aus
Anthrachinon-a-sulfosäure. Während man nämlich nach den D. R. P. 149 801
und 157 123 durch Behandeln von Anthrachinon mit Sulfierungsmittein in
Anthracit — Anthramilsäure. g5
Gegenwart von H^ oder Hg-Verbindungen a*Sulfogruppen in den Anthrachi-
nonkern einführen kann, lassen sich nach dem neuen Patent solche abspalten,
wenn man die Sulfosäuren bei Gegenwart von Hg oder Hg-Salzen mit wasser«
haitlger HsSO« auf 190—200* erhitzt.
Nach dem D. R. P. 152 063 lässt sich Anthrazen in Gegenwart von Cero-
verbindungen in saurer Lösung elektrolytisch glatt zu Anthrachinon oxydieren.
— Versuche von P e r k i n und F o n t a n a (Elektrochem. Zeitschrift 1904, 99)
bestätigen dieses Patent; man elektroiysiert am besten in 20 Xiger HsSO« und
kann als Sauerstoff Ober träger statt der Cer-Salze auch solche des Cr oder Mn
verwenden.
Reines Anthrachinon bildet hellgelbe, lange, biegsame Nadeln. Seh. P.
273—274*. Es ist ohne Zersetzung sublimierbar und siedet über 360*. Un-
löslich in Wasser, schwerlöslich in Alkohol und Benzol. In konz. H1SO4 löst
es sich schon in der Kälte leicht und wird daraus durch Wasser unverändert
wieder ausgefällt.
Über seine Weiterverwendung siehe den Artikel „A 1 i z a r i n*'.
Prfifmwst Um den Ckhalt der Handeliware an reinem Anthndiinon tn beatimmtn,
bedient nun feich iIcs L u c k bchvii Vi.ntihi'ciu, wekiiesi im Arlikcl „A ii t h r a s e n" be-
■dnieben worden ist Bei demselben werden alle VenmreinifcnnKen durch weitere OsqrditloB
«nUerat oder in alkalilSeliciie Verbindungen übergeführt.
Anthrachinon^ techn 1 kg Mk. 6,50
• bcilO kg i „ „ 6.00
, ehem. rein, krisi HMk. 1,70; 1 » „ 15,00
n n sublim H „ 3,20; 1 „ „ 28,00
Antliraclt siehe „Brennstoff e*\
AnthranllHftnre (o-Amidobcnzoesäure). CaH^CNHa) . CO9H. Man stellt
sie durch Kochen von Phtalylhydroxylamin mit alkoholischem Kali
dar; die Reaktion entspricht der Gleichung:
CeHi<:gg>N . OH + H.O = CeH»<2g«Qp^ + C0..
Das Phtalylhydroxylamin erhält man nach den D. R. P. 130 680 und 130 681
leicht aus Phtalsäureanhydrid und Hydroxylamin. Es hat sich nun heraus-
gestellt, dass die oben erwähnte Umwandlung des Phtalylhydroxylamins mit
alkoholischem Kali leicht versagt, und die D. R. P. 130 301 und 130 302 ersetzen
das Verfahren durch eine Behandlung mit wässeriger NasCOs oder KtCOt-
LAsung, wobei man an die Stelle des Phtalylhydroxylamins dessen Alkalisalze
setzt Ein anderes Verfahren (D.R.P. 135836 und 136788) geht von der freien
Phtai hydroxylaminsäure aus, die, in wässeriger Lösung mit Atzalkali
oder Alkalikarbonat gekocht, Anthranilsäure in guter Ausbeute liefert. Die
Phtalhydroxylaminsäure entsteht bei gewöhnlicher Temperatur aus Phtalsäure-
anhydrid mit einer wässerigen Lösung von Hydroxylamin.
Weiter nennen wir das D. R. P. 133 950; man geht dabei vom P h t a 1 -
c h I o r i m i d aus und digeriert dieses mit verd. Natronlauge, wobei ebenfalls
Anthranilsäure entsteht.
Das D. R. P. 145 604 schützt ein Verfahren, wonach man Salze der
o-Chlorbenzoesäure mit wässerigem NHa in Gegenwart von Cu oder Cu-
Salzen unter Druck auf 125® erhitzt; man erhält so Anthranilsäure, kann aber
auch nach derselben Methode am Stickstoff alkylierte Anthranilsäuren ge->
winnen, wenn man das NHa durch wässerige Lösungen von Monoalkylaminen
ersetzt.
Nach den D. R. P. 129 165 und 138 188 endlich verfährt man so, dass
man zunächst o-Nitrotoluol-p-sulfosäure durch Behandlung mit
wässerigen Alkalien in Sulfoanthranilsäure (CO«H : NHs : SOsH =
1:2:4) Qberfflhrt und diese durch Behandlung mit Natriumamalgam bei ge-
wöhnlicher Temperatur in Anthranilsäure umwandelt. Das Kochen der
o-Nitrotoluolsulfosäure mit Natronlauge bewirkt hier gleiclucitig KoUuktion
der Nitrogruppe und Oxydation der Methylgruppe, so dass man zur Sulfo-
anthranilsäure gelangt, uie o-Nitrotoluol-p-sulfosäure gewinnt man aus der
p-Toluolsulfosäure, welche ein Nebenprodukt der Saccharinfabrikation ist.
Bl&cher VII. 5
QQ Anthrarobin — Anthrazen.
Eine Verbesserung des D. R. P. 129 165, wonach man die Sulfoanthranilsäure
mittels Natriumamalgams in die AnthraniisSure überführt, bringt das D. R. P.
146 716; hiernach bewirkt man die Abspaltung der Suifogruppe durch Eielc-
trolyse in neutraler oder schwach saurer Lösung unter Verwendung von Queck-
silberkathoden oder amaigamierten Kathoden.
Die Anthranilsäure schmilzt bei 145®; man benutzt sie zur Darstellung
von Farbstoffen und Arzneimitteln. Der Anthranilsäuremethyl-
e s t e r findet sich in vielen ätherischen Ölen und wird neuerdings zur Dar*
Stellung synthetischer Blumengerüche verwendet.
Anthranilsäure, techn 1 kg Mk. 18,00
„ ehem. rein H Mk. Ö.CQ; i „ „ 60,00
Anthranilsäuremethylester i „ „ 750,00
/C(OH)
Anthrarobin (Dioxyanthranol). C6H«< !>C6Ht(0H)s. Durch Re-
duktion von Alizarin mittels Zinkstaubs und NH« erhalten.
Gelbliches bis hellbräunllches« geruchloses Pulver, kaum in kaltem, etwas
leichter in heissem HtO, ziemlich leicht in heissem Alkohol löslich. Man be-
nutzt es äusserlich bei Flautkrankheiten.
Anthrarobin H Mk. 3,20; 1 kg Mk. 28,00
Anthrasol. Gereinigter Steinkohlenteer, der wegen seiner Reizlosigkeit
für medizinische Zwecke Verwendung finden soll. Das Reinigungsverfahren
ist noch nicht näher bekannt; es ist zum Patent angemeldet Neue Meldungen
besagen, dass Anthrasol ausser gereinigtem Steinkohlenteer auch Wacholder-
holzteer enthalt.
Leichtflüssiges, hellgelbes, teerartig riechendes öl vom Aussehen des
Olivenöls, mischbar mit absol. Alkohol, Azeton, fetten Ölen, Paraffin u. s. w.
Man benutzt es äusserlich bei reizenden Hautleiden.
Nach Versuchen von B o k o r n y (Chem. Ztg. 1904, 990) ist die desinfi-
zierende Wirkung nicht erheblich, da nicht einmal 0,1 %ige Lösungen her-
gestellt werden können. Die klinischen Erfahrungen lauten dagegen recht
günstig.
Anthrasol ,Knon" H Mk. 4,50; j kg Mk. 40,00
Anthrazen. C14H10. Kohlenwasserstoff von der Konstitution:
der im Steinkohlenteer vorkommt und aus den am
CH CH CH schwersten flüchtigen Anteilen desselben gewonnen
ijr»>^\/\/Vr»ij ^*''^- ^ ^*^"* ^^" ^^® ^^ Anthrazenöl be-
"^r et IC \ zeichnete Fraktion der Steinkohlenteerdestülation mit
, einem Siedepunkt über 270®.
HCL >v ylp JcH Das Anthrazenöl stellt eine butterweiche, gelb-
X/x /\y^ grüne Masse mit zahlreichen beigemengten Kristall-
CH CH CH schuppen dar. Sp. Q. 1,085—1,095. Es enthält etwa
3®/o Anthrazen. Früher nahm man eineir Gehalt
bis zu 20 % an, doch hat sich herausgestellt dass daran noch P h e n a n -
thren, Fluoranthren, Karbazol, Pyren und andere Kohlen-
wasserstoffe beteiligt sind. Die Hauptmenge des als „Anthrazenöl** bezeich-
neten Kohlenwasserstoffgemisches ist überhaupt noch nicht erforscht.
Zur Anthrazengewinnung bleibt das Ol mehrere Tage an kühlen Orten
(ev. unter künstlicher Kühlung) ruhig stehen, worauf man die flüssigen Anteile
durch Zentrifugieren oder durch Filterpressen entfernt. Das so entstandene
Rohprodukt wird in hydraulischen Pressen stärker ausgepresst, und zwar zum
Schluss unter Erwärmung.
Das auf diese Weise erhaltene Rohanthrazen mit einem Gehalt vop
25--40 % wird nun zur Entfernung von Verunreinigungen mit Lösungsmitteln,
wie namentlich mit S o 1 v e n t - Na p h t a (s. d.), behandelt; die vollständige
Reinigung des Anthrazens geschieht durch Sublimation mit überhitztem Wasser-
dampf. Das frühere D. R. P. 1 1 1 359, wonach man das Rohanthrazen schmolz,
dann partiell kristallisieren Hess und hierauf die Kristalle mit schmelzendem
Anthrazcn. g7
Atzkali und zuletzt mit Benzol behandelte, ist wieder gelöscht worden, scheint
sich also nicht bewährt zu haben. Eine neue Abänderung dieses Verfahrens
scheint das Franz. Pat. 335013 zu sein, wonach man das Rohanthrazen zu-
nächst vollständig schmilzt (100^) und dann auf 50® abkilhlt; die Kristallmasse
wird dann nach dem Ablaufen der flüssigen Bestandteile zentrifugiert, wo-
durch man direkt ein Anthrazen von 40—50 % Qehalt gewinnt. Auch das
Franz. Pat. 349 337, wonach man das Rohanthrazen zur Reinigung mit konzr
HtSO^ in Gegenwart eines darin unlöslichen Lösungsmittels, wie Naphta^
CSs, CCl«, behandeln soll, scheint sich nicht zu bewähren.
Zur Reinigung des Anthrazens sind auch sonst noch sehr zahlreiche
Methoden empfohlen worden, ohne dass man erfährt, welche sich bewährt
haben. So erhält man das Anthrazen durch Umkristallisieren aus Pyridin
im Zustande besonderer Reinheit. Das D. R. P. 68 474 benutzte zum Zwecke
der Reinigung flüssiges Schwefeldioxyd, während man nach dem D.R.P. 113291
das Rohanthrazen in einem geschlossenen Apparat unter Druck mit flüssigem
Ammoniak auslaugt, welches im wesentlichen nur die Verunreinigungen löst.
Nach dem D. R. P. 141 186 trennt man das Rohanthrazen nicht vom
AnthrazenOl, weil letzteres ein gutes Lösungsmittel für die Verunreinigungen
ist; man behandelt den Brei von abgetropftem öligem Anthrazen mit den ge-
bräuchlichen Lösungsmitteln (Petroläther, Azeton, Benzol, Pyridin u. s. w.), so
dass eine Mischung dieser mit % T. Anthrazenöl, d. h. ein Ol vom S. P. 200
bis über 360", zur Reinigung des Anthrazens dient.
Das Engl. Pat. 17 641 von 1903 bezweckt die Reinigung des Anthrazens
nach der in der Paraffinindustrie allgemein angewandten „Schwitzmethode**,
und zwar wird das Rohanthrazen in Blöcken oder Klumpen auf durchlochten
Unterlagen mittels überhitzten Dampfes bis nahe an den Seh. P. erwärmt,
wobei die leichter schmelzbaren Verunreinigungen abfliessen.
Nach dem D. R. P. 164 508 wird eine Lösung des Rohanthrazens
in einem mit konz. HsSO« nicht mischbaren Lösungsmittel zur Reinigung mit
konz. H1SO4 behandelt, hierauf die H2SO4 von der Lösung getrennt und das
Anthrazen aus dieser abgeschieden.
Gereinigtes Anthrazen kommt als lockere, schneeähnliche, hellgelbe
Masse von 60—90 % Reingehalt in den Handel und wird meist in diesem Zu-
stande auf A n t h r a c h i n 0 n (s. d.) und A 1 i z a r i n (s. d.) sowie deren
Derivate verarbeitet. Vollständig reines Anthrazen bildet kleine, weisse,
violett fluoreszierende, glänzende ßlättchen. Seh. P. 216,55^*; bei etwas höherer
Temperatur sublimiert es leicht; S. P. über 351». Unlöslich im Wasser; 1 T.
Anthrazen löst sich in 170 T. Alkohol, 60 T. Schwefelkohlenstoff, 110 T.
Benzol, leichter in den höheren Homologen des Benzols.
PrttfiiBiri Die Beftimmung des Anthraiens in der Handelsware geschieht nach dem
L n c k sehen Verfahren (Höc'hater Anthraaenprobe) in der Form von Anthrachinon. In einem
MO ccm-OUwkott>en wigt man 1,0 g Rohanthrasen ein und ttbergieast mit 45 ccm Eisessig.
Auf den Kolben setst man ein 75 cm langes Kfihlrohr auf, an dessen oberem Ende mit Hilfe
Kweier Kautachnkringe ein Reagiergifischen Ton etwa 50 ccm Inhalt befestigt wird In dieses
bringt man eine LOtung von 15 g krist. Chromtflure in 10 ccm Eisessig und 10 ccm H^O
ond erfaitst den Inhalt des Kolbens auf einem Sandbade au gelindem Sieden. Mittels eines
kleinen Topftricfaters, dessen standlichen Flflssigkeitsdurchgang man genau reguUert, Iftsst
man diese so au dem kochenden Kolbeninhalt flieasen, dass die Dauer des Zusatxes 2 Stdn.
betilgt Ist alle Ghromsfiurelösung eingelaufen, so lässt man den Kolbeninhalt noch 2 Stdn.
kochen (wobei aus dem KOhlrohr keine Dftmpfe entweichen dürfen), Ifiast dann erkalten,
hierauf 12 Stdn. stehen und setst nun dem Kolbeninhalt 400 ccm H,0 au. Das hierdurch
vollstlndig abgeschiedene, bei der Oxydation des Anthraxens entstandene Anthrachinon wird
abflltriert und sunichst mit kaltem, dann mit kochendem alkalischem und schliesslich mit
kochendem reinem H,0 ausgwewaschen. Den Trichterinhalt spQlt man vollständig in eine
klefaie PoneUasscfaale, dampft ab nnd trocknet bei 100* cum konstanten Gewicht, worauf das
Rohanthrachinon gewogen wird. Dieses Obergiesst man mit 10 g rauch. H^. von
(98 B6 md erhitst 10 Minuten im Luftbad auf 112". Hierauf bleibt die Schale aur Waaser-
ausiefaung 12 Stdn. an einem feuchten Orte stehen; dann spQlt man ihren Inhalt mit
200 ccm H,0 in eine Porcellanschale, Iftast erkalten, filtriert und wfischt den Filterinhalt
wieder erst mit kaltem, dann mit kochendem alkalischem und schliesslich mit kochendem
rdaem H.0 aoa. Den FUterinhalt spfilt man in ein kleines PorzeUanschälchen, dampft ab und
trocknetMi 100* bis com konstanten Gewicht. Hierauf erhitzt man das Schfilchen auf dem
Sandbade, bis sich aüea Anthrachinon verflOchtigt hat, Ifiast im Exsikkator erkalten und wfigt
wieder. Die Differens swischen den beiden letaten Wfigungen ergibt das Gewicht an reinem
Aatzachinon, und hieraus lisst sich der Gehalt an reinem Anthraien leicht berechnen;
100 T. Anthrachinon entsprechen 85,68 T. Anthraaen.
5*
68 Anthrazit — Antifriktionsmetallc.
Anthrazcnöl (Grünöl, Fctlöl) % kg Mk. 11,00
Anthrazen, roh (20®/o) i »i » 2,00
„ gercin lj»r 6,50
„ dopp. gercin 1„„ 8,00
Zentrifugen für Anthrazen:
Ocbr. Heine, Viersen (Rheinland).
Anthrazit siehe ^.Brennstoff e**.
Antibenzinpyrin. Unter dieser Bezeichnung kommt die Ölsäure
iM a g n e s i a als Mittel gegen die Selbstentzündung des Benzins in den
Handel.
Antichlor. Allgemein ist hierunter jeder Stoff zu verstehen, der geeignet
ist, das nach der Chlorbleiche in der Gespinstfaser oder in der Papiermasse
zurückgehaltene Chlor unschädlich zu machen. Gewöhnlich wird als Anti-
chlor das unterschwefligsaure Natron (Natriumthiosulfat)
NajSjOs -f 5 HsO bezeichnet.
Man stellt das Thiosulfat technisch nach verschiedenen Mehoden dar.
Beispielsweise gewinnt man durch Glühen von NafSOt mit C Schwefelnatrium,
in dessen wässerige Lösung SOs eingeleitet wird. Im grössten Massstabe ge-
winnt man es aber aus den Sodarückständen, die bei freiwilliger Oxydation
eine Masse mit hohem CaSaOs-Gehalt geben. Kocht man diese Masse mit
NasSOi, so geht das Caiciumthiosulfat in NasSiOs über.
Der beim letztgenannten Verfahren entstehende Niederschlag von CaSO«
schliesst grosse Mengen von NafSiOs und CaSiOs ein. Er führt die Bezeichnung
gefälltes Antichlor" und wird in der Papierfabrikation mit Vorliebe
benutzt, da er, abgesehen von seiner Funktion als Antichlor, auch zum Füllen
des Papierstoffs dient.
Ausser dem Thiosulfat wird auch Natriumbisulf it NaHSOs, weiter
Wasserstoffsuperoxyd sowie Ammoniak als Antichlor benutzt.
Natriumthiosulfat, lechn. krist. (Antichlor) % kg Mk. 12,00— 14,00
„ „ entwässert % ». n 44,00
Andere Qualitäten siehe unter; „Natriumverbindunge n'*.
Antichlor:
Fucrst Bros, k Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone ' Harkortsche Bergwerke u. ehem. Fabriken A.-G.
Street (s. Ins. -Anh. S. 19). ' eu Schwelm n. Harkorten, Gotha.
I Oesterreichischer Verein, Aussig a. E.
Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Antichlor:
Willy Manger, Ingcnicurges. m. b. H., Dresden. | F. H. Meyer, Hannover- Rainholz
Antifebrln siehe „A z e t a n i 1 i d*'.
Antiformin, eine Hypochloritlösung mit Zusatz von Natronlauge, ist
als bakterienauflösendes Desinfektionsmittel von praktischer Bedeutung. Fast
sämtliche bekannten Bakterien und Protozoen werden in wässerigen Auf-
schwemmungen durch Antiformin restlos gelöst. Wegen der Widerstands-
fähigkeit d:er Tuberkelbazillen gegenjüber Antiformin eignet es sich zur An-
reicherung dieser Erreger zum Zwecke des mikroskopischen Nachweises.
Antifriktionsmetalle. Man versteht darunter Metalllegierungen, die
als Material für Lagerschalen u. s. w. gewählt werden, weil sie eine möglichst
geringe Reibung verursachen.
Die am meisten gebrauchten Antifriktionslegierungen sind die sogenannten
Weissmetalle; vgl. darüber den Artikel „An t i mo n 1 eg i er u n -
g e n". Von andern Antifriktionsmetallen nennen wir das von R i e d e r auf
elektrolytischem Wege hergestellte: Eine leitend gemachte Gipsform wird in
einem Kupferbade als Kathode mit Graphitkörnern bedeckt; hat sich Cu
niedergeschlagen, so bringt man eine zweite Graphitschicht auf, überzieht sie
wieder mit Cu u. s. w. Als Anode dient eine Kupferplatte. Der Graphit ver-
mindert die Reibung; auch eignet sich das Metall als Stopf büchsenpackung
und für Dynamobürsten (Chem. Ztg. 1904 Repert. 16).
Antimcristcm — Antimon. ()9
Das D. R. P. 148 929 schützt die Herstellung von Antifriktionsmetallen
aus Cu, Sn, Pb, Sb und Fe. Die besten Resultate soll man erhalteni wenn man
Gusseisen und Schmiedeeisen zu gleichen Teilen miteinander mischt und die
andern Metalle in etwa folgenden Mengen zur Anwendung bringt:
a) F ü r L a g e r m e t a 1 1: 3 T. Cu, 0,5 T. Gusseisen, 0,5 T. Schmiede-
eisen, 6 T. Sn, 75 T. Pb, 15 T. Sb.
b) Zum Bekleiden der Arbeitsflächen von Ventilen:
8 T. Kupfer, 0,5 T. Gusseisen, 0,5 T. Schmiedeeisen, 19 T. Sn, 60 T. Pb und
12 T. Sb.
Die Metalle werden in der angegebenen Reihenfolge gemischt, und zwar
schmilzt man zuerst Cu und Gusseisen, gibt das Schmiedeeisen in kleinen
Stflcken dazu, damit es sich schnell löst, und fügt nacheinander die übrigen —
in besonderen Tiegeln geschmolzenen — Metalle zu.
Babbitmetall-Kompositionen sind Antifriktionsmetalle mit
Bleibasis, und zwar enthält Komposition A: 72 Pb, 21 Sn und 7 Sb; Komposi-
tion B: 70 Pb, 15 Sn und 15 Sb; Komposition C: 77 Pb und 23 Sb.
Ludwig Becker. Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 4Z.
Antimeristem siehe „K a n k r o i d i n''.
Antimon. Sb. (Stihium.) A. G. 119,9. Zur Gewinnung wird das Anti-
monerz (Schwefelantimon, Grauspiessglanz) in Flammofen geröstet und das
gewonnene Antimonoxyd durch Kohle reduziert. Die Prozesse entsprechen
folgenden Gleichungen:
2 SbsS, + 9 Oj = 2 SbjQ, + 6 SO,
2 SbjOa + 3 C, = 2 Sba + 6 CO.
Nach einem andern Verfahren wird das Erz ohne vorhergehende Rüstung
direkt entschwefelt, und zwar durch Erhitzen mit metallischem Eisen. Letz-
terem fügt man dabei NasSOt und C bei, wodurch später eine leichtere Tren-
nung des Antimonregulus vom Schwefeleisen erfolgt. Reaktion:
2 SbsS. + 3 Fe, = 2 Sbi + 6 FeS.
Eine Abänderung dieser bekannten Niederschlagsarbeit gibt das D. R. P.
148 894. Hiernach wird nicht das SbsSs mit dem Fe verschmolzen, sondern
beide Stoffe werden in einem schmelzflUssigen Bade von Eisensulfid auf-
einander zur Einwirkung gebracht Dieses Sulfidbad dient als Wärmespeicher
und bedeckt das eingetauchte Antimonerz, wodurch Oxydation und Verflüch-
tigung verringert werden, während gleichzeitig die Hitze des Bades den Um-
wandlungsprozess hervorruft.
Nach dem Amer. P. 796 849 werden die Antimonerze mit 4 %tger Natron-
lauge bei 50° C. behandelt, wobei alles Sb in Lösung geht. Letzteres wird
dann mit COs unter gleichzeitiger Bildung von NaaCOs-LOsung wieder aus-
gefällt; aus dem NasCOs regeneriert man mit Kalk die Natronlauge, welche
dann aufs neue zur Laugung dient.
Das Rohantimon ist ziemlich unrein; es wird durch Schmelzen mit wenig
Schwefelantimon und Soda gereinigt (raffiniert); hierauf erfolgt eine zweite
Raffination ohne Zusatz.
Neuerdings sind die Versuche, Antimon aus den Schwefelverbindungen
durch Elektrolyse zu gewinnen, von Bedeutung geworden. Namentlich scheint
ein Verfahren der Firma Siemens & Halske Beachtung zu verdienen.
A. G. Betts geht von der Beobachtung aus, dass sauere Eisenchloridlösung
Antimonglanz leicht auflöst unter Bildung einer Lösung von Eisenchlorür und
Antimonchlorür und eines Schwefelsrückstandes. Auf diese Weise behandelt
er Rohantimon und elektrolysiert die gewonnene Lösung mit Kohlenanoden
und Kupfer- oder Bleikathoden, wobei Sb sich metallisch abscheidet, während
FeCb zurflckgebildet wird, zu Boden sinkt und unten abgezogen wird, während
man von oben frische Lauge zuführt; Diaphragmen sind nicht nötig. Nach
dem Engl. Pat. 15 294 von 1904 wird das Verfahren erheblich verbessert,
wenn man Antimontrifluoridlösungen elektrolysiert, die man durch Lösen ge-
rösteter Erze in HF erhält; man verwendet Bleikathoden und Bleianoden.
Reines Antimon ist weiss, silberglänzend; es kristallisiert in stumpfen
Rhomboedern. Sehr spröde und leicht pulverisierbar. Sp. G. 6,7—6,8; Seh.
70 Antimonfarben.
P. 430®. Vom Sauerstoff der Luft wird es bei gewöhnlicher Temperatur kaum
angegriffen. Vereinigt sich direkt mit Cl, löst sich in Königswasser, wird von
HNOs oxydiert.
Das Antimon findet ausgedehnte Verwendung in Form seiner Legierungen
(vgl. „Antimonlegierungen"), und zwar wegen seiner Eigenschaft,
weicheren Metallen (wie Blei und Zinn) eine grössere Harte zu verleihen.
Unter dem Namen Antimonium crudum ist nicht etwa das rohe Antimon-
metall im Handel, vielmehr geht unter dieser Bezeichnung das Antimonsulfid
(Dreifach-Schwefelantimon, Antimontrisulfid, Antimonsulfür) SbsSs. Dasselbe
findet sich in der Natur als Grauspiessglanz (Antimonglanz) und wird von der
Bergart durch einfaches Absaigern bei Rotglut getrennt, da es bei sehr niedriger
Temperatur schmilzt. Diese Saigerarbeit geschieht entweder diskontinuier-
lich in Tiegeln oder kontinuierlich in Röhren.
Das Antimonium crudum dient in der Feuerwerkerei zur Anfertigung von
Weissfeuer, als Anstrichfarbe für Schiffe, zu Tonglasuren sowie zur Gewin-
nung pharmazeutischer Präparate.
Man gewinnt das Anttmonium crudum auch auf nassem Wege durch Er-
wärmen mit HCl und Einleiten von HsS in die erhaltene Antimonchlorürlösung.
Das auf nassem Wege dargestellte Schwefelantimon dient zum Vulkanisieren
Das Engl.Pat. 13 579 von 1904 schützt ein Verfahren, Sb auf Metallen
oder metallischen Gegenständen niederzuschlagen.
AntimonmetaU (Regulus) ®/o kg Mk. ^0,00; ab Hamburg in Posten ®/o kg Mk. 50,00
Pulver % « » 90,00
„ „ feinstes Pulver % „ ^ 1 10,00
Antimonium crudum (Schwefelantimon), in Stücken % v n 55,00
Pulver % , « 60,00
n n n feinst präpariert ...•/(,„„ 75,00
Antimon:
A. Auerbach, Hamburg, Paasage Scholvien. | Fuertt BroB. k Co^ New York, Noa. 2 u. 4 Stone
I Street (s. Ina. -Anh. 8. 18).
Antimonpraparate:
KOnigswarter Sc Ebell» Linden vor Hannover.
Zerkleinerungs-Maschinen für Antimon:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grasonwerk, Magdcburg-Buckau.
Anlagen zur elektrolytischen Antimongewinnung bauen:
Siemens ft Halske, A.*0., Wemerwer?, Berlin, Nonnendamm.
Antimonfaxben.
1. A 1 g a r o t h (Antimonoxychlorid). SbsOs . SbCU. Zur Darstellung
wird Grauspiessglanz in roher HCl gelöst und die klare Lösung in kaltes
Wasser eingetragen, wobei sich das Algarothpulver als schwerer weisser
Niederschlag ausscheidet, der schnell ausgewaschen und getrocknet werden
muss. Gute weisse Farbe, deren weitgehender Verwendung jedoch der hohe
Preis im Wege steht.
Algarothpulver, techn 1 kg Mk. 3,75; % kg Mk. 325,00
ehem. rein 1 » « 8,75;% n „ B20,00
2. Antimonzinnober (Antimonoxysulfuret) SbeSaOs. Durch
Behandlung von SbCU mit NaiSsOs in wässeriger Lösung (unter Einhaltung be-
stimmter Konzentrationen und Verhältnisse) erhalten. In der Technik gewinnt
man ihn durch Rösten von Schwefelantimon in einem Strome von Luft mit
Wasserdampf: Das SbfSs wird teilweise in SbaOs verwandelt und dieses in
HCl gelöst.
Ein ziemlich beständiger roter Farbstoff von grosser Schönheit, der dem
echten Zinnober nur wenig nachsteht und namentlich in der Kunstmalerei viel
benutzt wird.
Nach dem D. R. P. 160 110 erhält man ein als Farbe verwendbares
braunes Antimonoxysulfid, indem man die betreffenden Erze im Gebläseofen
mit einem Oberschuss von Kohle erhitzt.
Antimonzinnober (je nach QuaUlät) % kg Mk. 120,00—250,00
Antimonlegierungen — Antimonverbindungen. 71
3. Bleiweissersatz (Antimonaxyd). SbsOt. Natanlich als Weiss-
spiessglanzerz und als AntimonblQte vorkommend, künstlich durch ROsten von
Schwefelantimon erhalten.
Gute, stark deckende weisse Farbe.
Blciwcissersati, je nach Qualität % kg Mk. 75,00—120,00
4. Neapelgelb siehe unter «»Bleifarbe n".
Antimonleffiemiigren. Die Eigenschaft des Antimons, die Harte an-
derer Metalle bedeutend zu erhöhen, wobei dieselben im allgemeinen auch
glänzender und spröder werden, verleiht den Antimonlegierungen eine grosse
Wichtigkeit. Vor allem sind zu nennen:
1. H a r t b 1 e i (Antimonblei). Legierungen von Blei mit Antimon, wobei
der Antimongehalt zwischen 10 und über 30% schwankt. Im Handel sind
Hartbleisorten mit 8—10 % und mit 16—18 % Antimongehalt, während man
nur selten darüber hinausgeht.
Die wichtigste Verwendung des Antimonialbleis ist die als Lettern-
m e t a 1 1 (Schriftzeug). Der Antimongehalt darf in diesem Fall nicht über
25 % hinausgehen, weil die Legierung sonst zu spröde wird, doch fügt man der
Legierung 10—20 % Zinn sowie etwas Kupfer (oder Nickel) und Wismut hinzu,
was ihre Eigenschaften für den in Frage kommenden Zweck verbessert.
Das D. R. P. 160 994 schützt eine Bleiantimonlegierung mit einem Ge-
halt an Natrium, welche bei beträchtlicher Härte und grosser Widerstands-
fähigkeit nicht spröde ist und sich daher gut bearbeiten lässt. Vorteilhaft hat
sich eine Legierung erwiesen, die auf 100 T. Pb 1,5 Sb und 0,1 Na enthält.
2. Britanniametall. Legierung aus Zinn und Antimon, die zur
Anfertigung von Hausgeräten (Löffeln, Messerheften, Kannen usw.) dient. Für
diesen Zweck besteht die Legierung gewöhnlich aus 90 % Zinn und 10 % An-
timon oder besser aus 90 % Zinn, 8 % Antimon und 2.% Kupfer. Soll das
Britanniametall nur gegossen (nicht dagegen gewalzt, gepresst u. s. w.) werden,
so enthält es mehr Sb und zur Erleichterung des Giessens etwas Pb, z. B. 80 T.
Sn, 16 T. Sb und 4 T. Pb.
3. Weissmetall (Antifriktionsmetall). Dem Britanniametall ver-
wandte Antimonzinnlepierungen, die als Material für Lagerschalen und Stopf-
büchsen dienen und die Reibung vermindern.
Zusammensetzung und Bestandteile der hierhergehörigen Legierungen
wechseln ausserordentlich; meistens sind 70—90% Sn, 8—15% Sb und
2—10 % Cu, zuweilen auch mehr oder weniger Pb vorhanden.
Ein Weissmetall für Lagerschalen besteht beispielsweise aus 85 % Sn,
10 % Sb und 5 % Cu, ein anderes aus 52 % Zn, 46 % Sn, 0,4 % Sb und
1,6 % Cu. Ein Weissmetali für Stopfbüchsen enthielt 45 % Sn, 10 % Sb,
45 % Pb.
Das sp. G. der Weissmetalle schwankt gewöhnlich zwischen 8 und 11.
Früher nahm man an, dass die Qualität um so schlechter sei, je höher das sp.
Q. ist, das nach dieser Richtung vom Pb-Gehalt beeinflusst wird, doch werden
neuerdings die sehr bleireichen Weissmetalle bevorzugt. Beispielsweise be-
sitzen die ziemlich ähnlich zusammengesetzten, etwa 78 % Pb enthaltenden
Lagermetalle Glyco-Metall, Atlas-Metall, Magnolia-
Metali, Myrtle-Antifriktionsmetall und Kaliko-Weiss-
m e t a 1 1 vorzügliche Eigenschaften.
Die Preise der Antimonlegierungen sind sehr schwankend.
Antimonlegierungen :
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. II., Ludwigstr. 42.
Antimonverbindangreii.
1. Antimonchlorid (Antimontrichlorid, Antimonchlorür, Stibium-
butter; Stihium chloratum). SbCls. Durch Destillieren einer Lösung von
SbiSs in konz. HCl. Farblose Kristallblätter von butterähnlicher Konsistenz
(A n t i m o n b u 1 1 e r). Durch Umkristallisieren aus CSs in festen glänzen-
den Kristallen erhalten. Seh. P. 73»; S. P. 223,5; sp. G. (bei 25») 3,064. Zer-
fliesslich.
72 Antimon Verbindungen.
Über Antimonoxychlorid (Algarothpulver) siehe unter „Antimon-
färben.
Anlimontrichlorid, techn. (35« Be) °^o kg Mk. 45,00
flüssig, gelblich (38» Be) •'o y, „ 67,00
weiss (38» Be) % „ „ 10(»,00
chera. rein, krist 1 «r n '^••*^*
C. Erdmann, lieipsig-Lindenau.
2. Antimonpentachlorid {Stibium pentachloratum). SbCU
Durch Sättigen des geschmolzenen SbCls mit Gl. Stark rauchende, gelbliche
Flüssigkeit. Seh. P. —6°; sehr leicht zersetzlich.
AntimonpcnUchlorid, techn. flüssig 1 kg Mk.2,00; % kg Mk. 175,00
ehem. rein, flüssig ... 1 „ ^ 5,00; 7o v i, 425,0t»
0. Erdmaiin, Leipcig-Llndeiiau.
3. Antimonfluorid (Antintonfluorür, Anttmontrifluorid ; Stibium
fliu>ratum), SbFs. Durch Lösen von SbsOs in HF und Abdampfen er-
halten. Seh. P. 292«. Wurde einige Zeit als Farbbeize benutzt, ist jedoch
darin durch das Natriumantimonfluorld (s. No. 11) und das A n t i -
m o n s a 1 z (s. No. 6) ziemlich verdrängt worden.
Fluorantimon, flüssig (30 «o) % kg Mk. i 15,0(»
, entwässert 1» „ 6,50
4. Antimonoxalat (Stibium oxalicum). Bei Versetzen einer mit
HCl angesäuerten Lösung von SbCU mit Oxalsäure scheidet sich das Oxalat
der Formel SbOH . CtOt ab. Dasselbe bildet verschiedene Doppelsalze, wo-
von das Kaliumantimonyloxalat (Stibio Kalium oxalicum) gewöhn-
lich unter der Bezeichnung Antimonoxalat geht.
Antimonoxalat . , 1 kg Mk. 4,50
Kdnigflwarter k Ebell, Linden vor Hannover.
5. A n t i m o n o X y d {Stibium oxydatum), SbaOt (oder SbtOa). Kommt
in der Natur als Weissspiessglanzerz und als Antimonblüte vor. Nach dem
Amer. Pat. 704 367 erhält man Antimonoxyd, indem man zerkleinertes Antimon-
erz abwechselnd oxydierend und reduzierend röstet und die Antimondämpfe
mit Wasserdampf behandelt. Das Verfahren soll eine bequeme Darstellung
aller Antimonverbindungen durch Vermittelung des Oxyds gestatten.
Das D. R. P. 161 776 schützt ein Verfahren zur Darstellung von SbtOi
aus Schwefelantimon, dadurch dass man letzteres mit H9SO4 in Gegenwart von
Alkalisulfat bei ISQo behandelt und das hierbei gebildete Antimon-Alkali-
Doppelsulfat mit HtO auskocht.
Das Antimonoxyd bildet weisse Kristallnadeln, die in der Hitze gelb
werden. Oberhalb des Schmelzpunkts verflüchtigen sie sich.
Vermischt man in wässeriger Lösung SbCU mit NaaCOs, so scheidet sich
das weise amorphe Antimonylhydroxyd SbO . OH aus, von dem sich eine Reihe
von Salzen (Antimonylverbindungen) ableitet.
Antiraonoxyd (antimonige Säure):
braunrot (Spiessglanzsafran) techn. in Pulver °/o kg Mk. 210,00
techn. weiss (ca. 98%) "^U n r> ^0,00
weiss, gefäUt, Teigform % « » 130,00
rein, Pulver lkgMk.6,00; % „ „ 500,00
ehem. rein 1 „ „ 14,00
KSnigswarter k Ebell, Linden vor Uumover.
6. Antimonsalz. Unter diesem Namen gehen verschiedene Ge-
mische, die teils Doppelsalze von SbFs mit Alkalisulfat, teils solche mit Al-
kalifluorid sind und nach verschiedenen Verfahren gewonnen werden; gemein-
sam ist ihnen also der Gehalt an Antimonfluorid.
Sie werden neuerdings in ausgedehntem Masse als Beizmittel in der
Färberei und im Zeugdruck verwendet und verdrängen dabei mehr und mehr
den Brechweinstein (siehe unten No. 10), wozu ihre leichte Löslichkeit in
Wasser und ihre Billigkeit vor allem beiträgt.
Antimonverbindungen. 73
Bei der Verwendung von Antimonsalz darf man nicht in irdenen oder
gläsernen Gefässen arbeiten, da solche angegriffen werden.
Antimonsalx (4f)/47<>/o Sb«Oi gegen 43 «/o bei Brechweinstein) . % kg Mk. 78,00
Antimon-Doppelsalz (65% SbtOs) % » » 100,00
(73%SbfOO. % « „ 120,00
HoUer Jb Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.
7. Antimonsäure. Das Antimonsäureanhydrid SbsOs erhält man
durch Behandlung von Sb mit rauchender HNOs. Die eigentliche Antimon-
säare bildet verschiedenartige Salze; die meisten lassen sich am besten von
einer Orthoantimonsäure HsSbO«, andere von der Pyroanti-
m 0 n s ä u r e HtSbiO?, wieder andere schliesslich von der Metantimon-
säure HSbOt ableiten.
AntimonsSure, wei»*s */o 1^ Mk. 275,00
8. Antimonsulfid (Antimonsulfür, Antimontrisulfid, Antimorwum
crudum; Stihium avlfuratum nigrutn). SbaSt. Vgl. unter „A n t i m o n".
KSoigswarter & EbeU, Linden vor Hann^viT.
9. Antimonpentasulfid (Goldschwefel ; Stihium sulfuraium
aurantiacum). Sb>Ss. Kocht man SbiSs mit S und NaOH in Wasser, so kristal-
lisiert aus der filtrierten Lösung das Natriumthioantimoniat (Schlippe-
sches Salz) NaaSbSt + 9 HsO heraus. Die Lösung dieses Salzes fällt man mit
HCl, wobei sich Antimonpentasulfid ausscheidet: 2 NasSbSt + 6 HCl = SbsSi
-t- 3 HsS + 6 NaCl. Das Pentasulf id bildet ein orangerotes Pulver, das sich
leicht in Alkalien und Alkalisulfiden löst und beim Erhitzen in SbiSs und S zer-
fällt. Früher wurde der Goldschwefel viel in der Medizin verwendet, jetzt
dient er nur noch zum Vulkanisieren und Rotfärben von Kautschuk.
Goldschwefel für Zandhölzchenfabrikation la ^ /'o kg Mk. 140,00
„ „ Veterinärzwecke la ^lo » n 145.00
„ „ Gummifabrikation :
No. 1 (ca. 6 % freien S enthaltend) ...%„„ 230,00
„ 2 („ 16% n S „ )...%«„ 225,00
„ 3 („ 20% „ S „ )...%„„ 205.00
„ 00 leicht, sehr feurig •/o r « 305,00
Goldschwefel, ehem. rein, D. A. IV % « « 300,00
Ktoigtwarter & £bell. Linden vor Hannover.
10. Kalium antimonyltartrat {Tartarus stihiatus, B r e c h -
Weinstein). K(SbO)CtH«Oi + Vj H>0. Zur Darstellung fällt man SbCU
mit HsO und kocht den Niederschlag von SbOCl mit Sodalösung. Von dem so
erhaltenen SbsOs löst man 4 T. in 5 T. Weinstein und 50 T. HsO; nach der
Filtration wird die Lösung zur Kristallisation eingedampft.
Der Brechweinstein bildet weisse, ekelhaft süsslich - metallisch
schmeckende, an der Luft verwitternde Kristalle, die in Alkohol unlöslich sind.
1 T. Brechweinstein löst sich bei 20« in 13 T., bei 50<» in 6 T. HsO. Übrigens
bezei.chnet man auch das sehr leicht in 2 T. kalten Wassers lösliche N a -
triumantimonyltartrat als Brechweinstein.
Man verwendet ihn in der Medizin sowie als Farbbeize.
Brechweinstein (Kali), techn. krist ^/o kg Mk. 145,00
n Pulver % « « 145,00
, „ ehem. rein krist. D. A. IV ^/o » n 175,00
„ n r n Pulver, D. A. IV % „ „ 175,00
„ (Natron) (45% SbsO,) > » » 260,00
KCoigBwarter k EbeU, Linden vor Hannover (Brechweinstolnersatz Vomitartarin).
11. Natriumantimonfluorid (Doppelantimonfluorid; Antimon-
doppelfluorid). SbF« . NaF. Bildet in kaltem Wasser leicht lösliche, schöne
Kristalle; die Lösungen sind in beliebiger Verdünnung der Zersetzung nicht
unterworfen. Unter dem Namen Antimondoppelfluorid gehen auch saure
Antimonfluoride, z. B. SbFs . HF. Verwendung wie bei „Antimon-
salz".
74 Antinervin — Antipyrin,
Anlimondoppclfluorid (65% SbtOs) o/o kg Mk. 100,00
(73^0 Sb,0,) % n n 120.00
Antinervin. Gemisch von 50 T. Azetanilid, 25 T. Salizylsäure und 25 T.
Ammoniumbromid.
Wird gegen Neuralgie, Kopfschmerz, Migräne u. s. w. verordnet.
Antinervin H Mk. 3,40; l kg Mk. 31.00
Antinonnin = o-Dinitrokresolkalium. C«H>(OK)(N09)9CHs.
Ein auch unter dem Namen Safransurrogat bekannter Farbstoff, der
jetzt aber nicht mehr als solcher dient. Zur Darstellung diazotiert man nach
Noelting & de Salis Nitro-o-Toluidin, lässt das entstandene Diazo-
toluolnitrat tropfenweise in siedende HNOs fliessen und neutralisiert das aus-
geschiedene Dinitrokresol mit KiCOt.
Da es in trocknem Zustande explosiv ist, kommt es als 50 %\ge seifige
Paste in den Handel. Die 1 7ooige wässerige Lösung dient mit ausgezeich-
netem Erfolg zum Bespritzen der Bäume, die von der Nonnenraupe (Li-
paris mofMcka) befallen sind.
Antinonnin „Bayer" .... 1 kg Mk, 7,00
Antinosin = Tetra jodphenolphtaleinnatrium. Es ist
das Natriumsalz des N o s o p h e n s (s. d.).
Blaue, leicht lösliche Kristalle, die zur Wundbehandlung dienen und
innerlich als Darmdesinfiziens verwendet werden.
Antinosin D Mk. 2,70; H Mk. 25,00
Antipntrol. Unter diesem Namen kommt ein gelbbraunes, dickflüssiges,
nach Teer riechendes Desinfektionsmittel in den Handel, das 65—70 % dureh
Seifen löslich gemachte Phenole enthält.
Antipsrrin (Parodyn). (2,3-Dimethyl-l-phenyI-5-pyrazolon.)
CeH5-N
CH«-N CO
ch>-(!>=(!:h
Wird nach verschiedenen Methoden dargestellt, wobei man vom Phe-
nylhydrazin (CeHs . NH . NHi) und Azetessi gester
(CH, . CO . CH, . COO . C,H,)
ausgeht. Die Phasen der Darstellung lassen sich durch folgende Formeln
andeuten:
C«H5.NH.NHt-|-CHf.CO.CH..COO.C«H6«HtO+CeHö.NH.N;C<^||| qqq q^„^
Phenylhydrazinazetesstgest«r.
N-CeHft
C,«H,«N«0« = CH» .OH + if i^
Alkohol CH«— C — C=Ht
Phenylmethylpynzolon.
N-C«H6 N— C«H5
o u Krr. . ^o t CHi-N C«0 ^ „ ,, ^, ,„ . CH,-N C«0
CioHioNaO + CHf J = II CiiHifNaOJ == HJ + i i
CHj — C — C — H CH« — C=C — H
i _L Antipjrrin.
Jodadditionsprodukt.
Das Antipyrin bildet färb- und geruchlose Kristalle von etwas bitterem Ge-
schmack. Seh. P. 113^ Es löst sich in weniger als 1 T. HsO, in gleichen
Teilen Alkohol und Chloroform, dagegen erst in 50 T. Äther. Es verhält sich
wie eine Base und bildet mit Säuren durch direkte Anlagerung Salze.
Antipyrinum amygdalinicum — ÄpfeUäure. 75
Ausserordentlich geschätztes Medikament gegen Fieber sowie zur Be-
kämpfung von neuralgischen und rheumatischen Zuständen. Man verordnet
es in Dosen von 0,25--2 g mehrmals täglich.
Von seinen Salzen wird das mandelsaureAntipyrin unter dem
Namen T u s s o 1 gegen Keuchhusten verordnet.
Antipyrin (Knorr, Löwenmarke) 1 kg Mk. 29,75
„ (Höchst, Sternmarke) D. A. IV 1„ „ 16,25
Antipyrin. saUcyL D. A. IV 1 „ ^ 11,50
Tussol H Mk. 9,00; 1 , „ 85,00
Antipyriimm amygilalinioam siehe ,,T u s s o V*.
Antipsrrlnnm coffeino-oitricnm siehe ,,M i g r ä n i n".
Antipsrrlnnm salicylloum siehe ,,S a 1 i p y r i n".
Antiquitäten siehe ,,A 1 1 e r t Q m e r*'.
Antirheumol, ist ein Monosalizylsäureglyzerinester:
C*H4(0H)C00 . CiH5(OH)2,
entspricht also in der Zusammensetzung dem Glykosal, wird aber n,acli
D. R. P. 186 111 aus Salizylsäuremethylester und Glyzerin bei Gegenwart von
Natriumazetat dargestellt und dient als äusserlich anzuwendendes Rheuma-
tismusmittel.
AntlBeptisolie lUitel siehe „Desinfektio n".
Chemisebe Fabrik FMrdieim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Anusol, jodresorzinsulfonsaures Wismut, wird mit Zinkoxyd, Kakaoöl,
Wachssalbe und Perubalsam in Form von Suppositorien geg!en Hämorrhoiden
und Afterjucken benutzt.
Aperltol, Isovalerylazetylphenolphthalein, dient in Form von Tabletten
oder Bonbons als mildes, gut bewährtes Abführmittel.
Apfeläther (Apfelöl), Fruchtäther von apfelähnlichem Geruch, ist
wesentlich Valeriansäureamylester (vgl. Fruchtäther), wird in der Konditorei
benutzt, dient auch zum Anlocken von Nachtschmetterlingen.
Apfeläther, je nach Konzentration 1 kg Mk. 5,00—10,00
Apparate zur Herstellung von Apfeläther:
F. H. Meyer, Hannover-Hai nholz.
CO H
ApfelBänre (Oxybernsteinsäure; Acidum mdlicum). CsHt(OH)<CQQ'l^.
Von den drei bekannten Oxybernsteinsäuren ist die Apfelsäure die wichtigste»
Sie ist eine der am häufigsten vorkommenden Pflanzensäuren und findet sich
nicht nur in den sauren Äpfeln, unreifen Trauben, Kirschen u. s. w., sondern —
teils frei, teils an Basen gebunden — in Wurzeln, Stengeln, Blättern und Blüten
sehr vieler Pflanzen. Zur Darstellung bedient man sich am besten unreifer
Vogelbeeren (Sorlms Avrcuparia)^ deren Saft man in der Wärme mit
Kalk neutralisiert; den ausgeschiedenen äpfelsauren Kalk (Calcium-
malat) zersetzt man mit HNOs, wodurch man saures Calciummalat
nach dem Umkristallisieren von der Formel (CiH^GsHCa + 8 HiO erhält.
Dieses wird in kochendem Wasser gelöst, mit Bleiazetat ausgefällt und aus
dem Bleisalz endlich durch HiS die Säure frei gemacht. Man unterscheidet
eine optisch aktive und eine optisch inaktive Apfelsäure.
Die Apfelsäure kristallisiert nur schwierig in farblosen, zerfliesslichen
Nadeln, die sich leicht in HsO und Alkohol, schwerer in Äther lösen.
Äpfelsäure, ehem. rein, krist H Mk. 7,50 ; 1 kg Mk. 70,00
Apfelsaur. Ammon (saures) H „ 10,00; 1 „ „ 90,00
„ Bleioxyd, ehem. rein H „ 4,50; i „ „ 40,00
„ Eisenoxyd in Lamellen H „ 7,00; 1 „ „ 65,00
„ Kalk, krist. (saurer) H ^ 3,90; 1 » „ 35,00
, Magnesia H ^ 10,0(1; 1 „ „ 90.00
„ Natron H „ 10,00; 1 „ „ 90,00
7(3 Apolysin — Apprcturmittel.
Apolysin. Monophenetidin-Zitronensäure.
CeH^CO . C,H5)NH . [C0C»H4(0H)(C0,H)a].
Es wird nach dem D. R. P. 87 428 aus Zitronensäure und p-Phenetidin dar-
gestellt.
Man verwendet es medizinisch, und zwar innerlich gegen neuralgische
Beschwerden und besonders gegen Migräne und gegen die nervösen Begleit-
erscheinungen der Influenza.
Apolysin 1 kg Mk. 42,50
Apomorphin Ci7Hi7NOa, entsteht aus Morphin CitHisNOs durch Er-
hitzen mit HCl auf 150^ ist farblos, löst sich schwer in HiO, leicht in Alkohol,
Äther und CHCU. Das Chlorid Ci7Hi7N02 . HCl ist kristallisierbar, in H,0
und Alkohol leicht löslich.
Apomorphin bewirkt in sehr kleinen Dosen Erbrechen, insbesondere bei
subkutaner Injektion; es dient medizinisch als Brechmittel. M. D. p. dos.
0,02 g; M. D. p. die 0,06 g.
Apomorphin. bytlrochlor. amorph. . I) Mk. 2,^)0; H Mk. 22,00; 1 kg Mk. 200,00
„ „ crist. puriss. D. A. IV H „ 97,00
Apotheker siehe „Pharmazeute n''.
Appreturmittel. Um den Geweben einen besseren „Griff* und ein
gefälliges Ansehen zu geben, nachdem diese beim Bleichprozess verloren ge-
gangen sind, unterwirft man die gebleichten Gewebe der Appretur, d. h.
man tränkt sie mit verschiedenen Substanzen und unterwirft sie einer — für die
einzelnen Gewebe und je nach den beabsichtigten Effekten sehr wechselnden
— mechanischen Behandlung.
Die Appreturmittel dienen teils zur Beschwerung, teils zur Er-
zielung von Härte und Steifheit, teilz zur Erhöhung von Weichheit
und Glanz, in andern Fällen zur Färbung der Appreturmasse. Weiter
gibt es Appreturmittel, welche die Gewebe konservieren, indem sie P i I z -
und Schimmelbildung unmöglich machen. Ebenfalls hierher
gehören die Mittel zum Wasserdichtmachen sowie diejenigen, welche
dieVerbrennbarkeit (richtiger gesagt: Entflammbarkeit) ver-
ringern.
Zur Beschwerung benutzt man .'Kaolin, China clay, Trau-
benzucker, Calciumsalze, Baryumsalze, Blei salze.
Um die Gewebe hart und steif zu machen, tränkt man sie mit
Lösungen bezw. mit Aufschwemmungen verschiedener Stärkearten,
Mehl, Dextrin, Gummi, Tragant, Pflanzen- oder F 1 e c h -
censchleim (isländischem Moos, Agar-Agar u. a. m.),
Leim, Gelatine. Den durch die Stärkeappretur erzeugten übermässig
harten Griff mildert man durch Zusatz hygroskopischer Substanzen, wie
Glyzerin, Magnesiumchlorid, Ammonium- oder Z i n k -
salzen. Über die für die Appretur jetzt sehr wichtig gewordene sogenannte
lösliche Stärke vgl. den Artikel „Stärk e**.
Weichheit und Glanz erzielt man durch Ole, Stearin, Pa -
raffin, Talg, Wachsarten, Seife u. a. m.
Für die Färbung der Appreturmassen kommen Ultramarin,
Berlinerblau, Ocker und andere E r d - und chemischeFarben,
ferner künstliche organische Farbstoffe und endlich zur Er-
zeugung von Metallglanz ü r o n z e f a r b e n (s. d.) sowie gepulverte
Schwefelmetalle in Betracht.
P i 1 z b i 1 d u n g und Schimmelbildung vermeidet man durch
Zusätze wie Salizylsäure, Borsäure, Borax, Kampfer u. s.w.
Zum W a s s e r d i c h t m a c h e n ist die Anwendung von A 1 u m i -
niumsalzlösungen, Magnesiumsalzlösungen und Kaut-
schuklösungen gebräuchlich.
Flammenschutzmittel sind Lösungen von Ammonium-
phosphat, Borax, Magnesiumsilikaten u. a. m. sowie vor
allem Natriumwolframat.
Aprikosenäther — Arachisöl. 77
Die vorstehend genannten Appreturmittel werden hauptsächlich für reine
und gemischte Baumwollgewebe benutzt. Für Seide verwen-
det man: Gummi, Tragant, Flohsamenschleim, Gelatine
und Schellack;fflr Wolle: Leim, Ei weiss, Stärke, Dextrin,
Agar-Agar, Wasserglas u. a. m.
„P 1 a n t a r i n" ist ein Appretur- und Schlichtpräparat, das von
A. Goldberg angegeben worden ist und in besonderer Weise aus Senegal-
gummi und Borax dargestellt wird. Über die Herstellung und vielseitige Ver-
wendung siehe Deutsche Färberzeitung 1904, 815, wo auch eine Reihe zu-
gehöriger Rezepte zu finden ist.
Appreturmittel :
E. Bernard ft Go., MOIhauflen (Eis.). Granberger k Seidel, Zittau i. Sa.
Louia Blmner, Zwickau i. Sa. Heinrich Kucks, Chem. Fabrik* Krefeld.
Cbemiache Fabrik Flörsheim, Dr. H. Koerdlinger, Otto Starcke k Co., G. m. b. H.« Leipxig-
TlCnheim a. M. j Lintlenau.
AppreturCI :
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Appretur- und Schlichtpräparate für Baumwolle, Wolle, Jute, Leinen,
Seide u. s. w.:
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Aprikoflen&ther siehe „Fruchtäthe r".
Aqua destillata siehe „W a s s e r**.
Aqua flnoroformil siehe „F 1 u o r o f o r m''.
Aquarellfarben (Gummifarben, Honigfarben). Die zur Aquarell-
malerei benutzten Farben bestehen aus feinst gepulverten Pigmenten, die je
nach Qualität mit Gummi, Dextrin, Tragantschleim, Hausen-
blase, Leimwasser und Glyzerin, fQr feuchte Farben auch mit
Kartoffelsirup versetzt sind. Sehr feine glanzvolle Farben erhalten
auch wohl einen geringen Zusatz von Wachs, Mastix und K o p a 1 v a -
b a 1 s a m.
Ausser den trockenen, in Formen gepressten Aquarellfarben werden
auch feucht bleibende Farben (Moist-colours) fabriziert; bei letzteren unter-
scheidet man die Nä pf c h enf a r b en , welche sich in viereckigen Stein-
gutnäpfchen befinden und von dickster Teigkonsistenz sind, und die T u b e n -
färben, die sich gleich den Ölfarben in Zinntuben befinden und auch
ebenso gallertartig-dickflüssig sind wie jene.
Was die Pigmente der Aquarellfarben selbst anlangt, so werden die
gleichen benutzt wie fQr die Ölmalerei; jedoch bevorzugt man hier lasie-
rende (durchscheinende) Farben, wenigstens für die eigentliche Aquarell-
malerei, während allerdings eine Abart davon, die G o u a c h e m a 1 e r e i ,
mit Deckfarben arbeitet.
Die haltbarsten Aquarellfarben werden unter Verwendung von Erd-
farben (s. d.) dargestellt; schon etwas weniger widerstandsfähig sind im
allgemeinen die kQnstlichen Mineralfarben. Die dem Pflanzen- und Tier-
reich entnommenen Farbstoffe (Lackfarben) geben Aquarellfarben, die
durch Leuchtkraft und Durchsichtigkeit besonders ausgezeichnet sind, aber
fast sämtlich nur geringe Haltbarkelt besitzen. Teerfarbstoffe kommen bei
der Fabrikation von Aquarellfarben kaum zur Verwendung.
Die Preise der Aquarellfarben wechseln sehr, je nach der Qualität. Von
guten KQnstlerfarben kostet die gewöhnliche (halbe) Tube 40—50 Pf. Dies
gilt jedoch nur für die gewöhnlichen Farben; andere, wie Krapplack, Karmin,
Brillantblau, Ultramarin u. s. w., sind teuerer, und zwar bewegen sich die
Preise dann zwischen 0,75 und 1,50 Mk.
Gleiche Preise gelten für feste Tafelfarben und feuchte Näpfchenfarben
entsprechender Grösse.
Aquarellfarben:
Vt. Schoenfeld k Co., DQaicIdorf.
Arabisches Gummi siehe „G u m m i a r t e n".
Arachisdl siehe „E r d n u s s ö 1".
78 Aräometer.
Ar&ometer. An den Baumäschen Aräometern fQr FlQssigkeiten, die
leichter als Wasser sind, wird die Skala so hergestellt, dass der Punkt, bis zu
welchem die Spindel in dne Lösung von 1 T. Kochsalz in 9 T. HsO einsinkt,
mit 0, derjenige, bis zu welchem sie sich in reinem H9O einstellt, mit 10 be-
zeichnet wird; die so gewonnenen Grade werden nach oben und unten hin
fortgesetzt. An den Baumäschen Aräometern ffir Flüssigkeiten, die schwerer
als Wasser sind, bestimmt man den 0-Punkt durch Eintauchen in reines HiO,
den 10-Punkt durch Eintauchen in 10%ige NaCl-Lösung bei 17,5^
Bei dem neuerdings fast ausschliesslich gebrauchten rationellen
B a u m ä sehen Aräometer wird die Beziehung zwischen den Graden Baumö
1443
n und der Dichte d der Flüssigkeit ausgedrückt durch die Formel d = \aa%- '
Eine Tabelle über die Umrechnung der in England gebräuchlichen Aräo-
meiergrade nach T w a d d e H in Baumä-Grade findet man im Anhang.
Ariooietor (sämUich aus Jenenser Nonnalglas).
Normalaräometer, neueste Art:
VoUsatz mit 23 Spindeln und Sucher, sp. G. 0,6—2,0 (bis zur 4. Dezimale
genau), kompL Mk. 110,00
Die einzelne Spindel 36 cm lang , 4,00
Beschränkter Satz mit 19 Spindeln kompl., sp. G. 0,700—1,840 . . • „ 90,00
VoUsatz mit 23 kleinen Spindeln, sp.G. 0,6 — 2,0 (bis zur 3. Dezimale
genau), kompl „ 75,00
Die einzelne Spindel 16 cm lang „ 3,00
Beschränkter Satz mit 19 kleinen Spindeln, sp. G. 0,700—1,850, kompl. „ 65,00
Kleinere Ar äom eter Sätze für Fabriklaboratorien:
Satz mit 8 Spindeln 0,600—2,000 in Etui (zwischen der 3. und 4. De-
zimale genau) Mk. 20,00
Die einzelne Spindel 18 cm lang „ 2,00
Satz mit 3 Spindeln: 1. 0,700-1,000; II. 1,000—1,400 ; III. 1,400—2,000 t, 9,00
Die einzelne Spindel 35 cm lang „ 2,50
Aräometer mit Baumö-Skala:
Vollsatz nut 12 Spindehi Mk. 30,50
Halbsatz (nur die 5 Spindeln fllr leichtere Flüssigkeiten) .... „ 16,(X)
Halbsatz (nur die 7 Spindeln flir schwerere Flüssigkeiten) .... „ 22,00
Einzelne Baum6-Spindeln, je nach der Feinheit der Teilung . . . Mk. 1,20 — 3,(X)
Verschiedene Aräometer:
fUr Akkumulatoren Mk. 2,00
„ Äther nach Baumö „ 1,50
y Ammoniak , 2,(X)
„ Bier , 1,20
„ Branntwein (Lutterprober) „ 1,50
„ Butter, sp. G » 1,80
„ „ nach Ambühl 56—76« „ 9,00
„ Essig nach Balling „ 1,50
„ Flusssaure (aus SUber) „ 21,00
„ Gaswasser , 2,(X)
„ Kochsalz (nach %) » 1,00
Lauge nach Baum^ „ 1,(X)
Leim nach Baum^ „ ifiO
Lohe (GerbstofTmesser) „ 1 ,50
Maische nach Keller (mit Thermometer) „ 3,50
Milch, nach Soxhlet „ 3,00
Milch Laktodensimeter Quevenne „ 3,50
9}
n
Arbeiter-Schatzftpparate — Argentum coUoidale. 79
fttr Most nach Oechsle Mk. 1,50
„ „ Klosiemeuburger (Taschenformat) „ 3,20
„ Most und Wein nach Oechsle aus Glas ..•.••... „ 1,45
„ ebenso aus Neusilber (neues Modell) ^ 11,00
. fette öle nach Fischer „ 3,00
, Petroleum, sp. G „ 2,00
„ „ mit Thermometer ,i 3,50
9 Säuren mit Thermometer „ 4,50
„ schwere Säuren mit Thermometer „ 5,50
„ Salzlösungen (Halometer) nach Weiler , 2,20
y Salzwasser, Meerwasser ^ 2,00
1,9 w n^it Thermometer „ 4,00
Schwefelsäure mit Thermometer ...« , 5,00
Süberbäder (Argentometer) „ 1,20
, Spiritus (Alkoholometer):
mit Skala nach Tralles, Gay-Lussac oder Richter • . . . „ 2,20
ebenso mit Thermometer ^ 3,50
Thermo- Alkoholometer mit Eich sehe in (Gew.-% Skala):
I. ftr 10-67% in '/«•/o geteilt „ 10,00
IL ftr 65-100«/o in Vs % gcteUt ^ 12,00
für Sirup und Zucker 0— 50« „ 1,50
Tcerprfifer nach Lunge von 1,050 — 1,400 (zur Bestimmung der Viskosität
des präparierten Teeres) „ 2,50
ftr Urin (1,000—1,060) „ 1,20
„ „ 4 kleine Spindeln (fiir 100 ccm Flüssigkeit) Satz .... „ 8,50
, fi 2 Spindeln nach Vogel „ 2,40
„ Wachs bei 100® C. nach sp. G. 3 Spmdeln, Stück , 2,00
y Wein, Normalaräometer nach N essler:
I. Weinwage 0,986—1,000 „ 3,50
IL Extraktwage 1,000—1,015 n 8,50
zn Wasseranalysen nach Finkeinburg, von 1,(XK)0 — 1,0060, sehr genau „ 6,00
für Zucker 0—50 ^Be in Vi » 1,50
,, y 5 Spindeln in ^i«* B^ geteilt, jede ^ 2,20
Aräometer mit Prozentskala (geben ohne Umrechnung den Gehalt einer Lösung
an) werden für alle wichtigeren Salze, Säuren und Laugen angefertigt:
Geteüt in V> % V« %
Das Stück kostet ohne Thermometer Mk. 2,75 3,25
V n I, mit , n 3,50 4,00
Aräometer:
Ckorg Sdunidt ft t. d. Elts, Schmiedefeld, Srs.
Schleusiiigen (s. Ins.- Anh. S. 9).
Vereinigte LauBiti^ Glaswerke A.O.» Abt. Wann-
bruan. Quilits k Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 65/67.
ilj*b«lter-8chiitsapparate siehe „Respiratore n", „Rauch-
b e 1 m e" und „Schutzbrille n'\
Arrentamin = Athylendiaminstlbernitrat, und zwar ent-
hält ^er Liquor Argentamini in 100 T. H<0 10 T. Athylendiamin (CHt . NHs)t
und 10 T. AgNOs (6,35 % Ag).
Viel gebrauchter, gut wirkender Höllensteinersatz, namentlich bei
Gonorrhoe, weiter auch bei Augenentzflndungen, Darmkatarrhen u. s. w.
Argcntamin „Schering" D Mk. 0,45; H Mk. 3,50
Arg^ntan (Neusilber) siehe „Nickellegierunge n".
Arffentnm siehe „Silbe r'*.
Argentum chloratiun = Silberchlorid siehe „S i 1 b e r v e r -
bindungen No. 1."
Arspantnm dtrioiun siehe „I t r o 1*'.
Afffentnin colloidale siehe „K o 1 1 a r g o 1".
gQ Argentum jodatum — Arsen.
Argentum Jodatum = Jodsilber siehe „S i 1 b e r v e r b i n d u.n -
gen No. 2\
Arsrentum laoticum siehe „AktoT*.
Arfirentnm nltricum = Silbernitrat siehe „H ö 1 1 e n s t e i n".
Argentum sulfnricum ^ Silbersulfat siehe ,,S i 1 b e r v e r -
bindungen No. 4*\
Argonln. Kaseinsilber, dadurch erhalten, dass man eine neutrale
Lösung von Kaseinkali mit AgNOs und Alkohol fällt.
weisses Pulver, das sich beim Erwärmen leicht in HaO löst. Es wird als
besonders reizloses Mittel bei Gonorrhoe gerühmt.
Argonin „Höchst" H Mk. 5,20; 1 kg Mk. 50,00
Arhovin. Verbindung von Diphenylamin mit Thymylbenzoesäure-
äthylester. _ „
C«H4^C0« . C2Hn.
\(C«Hr.)8NH
Fiüssigkeit vom sp. G. 1,055; S. P. 218«.
Antiseptikum, das namentlich bei chronischer Gonorrhoe innerlich, und
zwar am besten in Gelatinekapseln, 3 — 4mal täglich 0,25 g, verordnet wird.
Ausserdem dient es als lokales Desinfiziens in Form von Stäbchen sowie in
2 %igen öligen Lösungen zu Injektionen.
Arhovin-Kapscln 0,25 g 50 St. Mk. 2,00
Aristochin. Neutraler Kohlensäureester des Chinins CO(CioHss NflOs)s,
bildet ein geschmack- und geruchloses weissliches Pulver vom Seh. P. 189S
unlöslich in HiO.
Es wird als vollkommen geschmackfreier Ersatz für die Chininsalze
empfohlen, soll ebenso wirksam, aber frei von deren schädlichen Neben-
wirkungen sein.
Bei Malaria und Typhus Dosis 1 g ein- oder mehrmals, bei Erkältungs-
krankheiten und Neuralgien 0,5 g ein- oder mehrmals täglich. Ferner soll
es ein ausgezeichnetes Mittel gegen Keuchhusten sein, fflr welchen Zweck man
täglich 0,2— -1,0 g — auf mehrere Einzelgaben verteilt — verordnet.
Aristochin D Mk. 3,0<); H Mk. 27,00; 1 kg Mk. 250,00
Aristol = Dithymoldijodid. [C«H>(OJ) . CHg . CsHt}.. Man stellt
es nach dem D. R. P. 40 739 durch Eintragen einer Jodjodkaliumlösung in eine
mit NaOH-Zusatz bereitete wässerige Thymollösung her.
Hellbräunliches Pulver, unlöslich in HsO, schwer löslich in Alkohol, lös-
lich in fetten Ölen, leicht löslich in Äther und Chloroform.
Man benutzt es als Jodoformersatz, und zwar als Pulver, ferner in Form
von Salben sowie als ätherische Lösung. Namentlich hat es sich bei gewissen
Hautkrankheiten wie Lupus und Schuppenflechte bewährt, da unter seinen
Einfluss Wunden aller Art vorzüglich vernarben.
.\ristol D Mk. 2,20; H Mk. 20,00; 1 kg Mk. 180,00
Aristopapier siehe „Photographische Papier e**.
Arsan, Verbindung von Arsen mit Glidin (nukleinfreiem Weizeneiweiss),
ist ein bräunliches, amorphes, medizinisch verwendetes Pulver, das die Ver-
dauungsorgane nicht belästigen soll. Es kommt in Tablettenform in Verkehr.
Arsazetin, ist Azetylatoxyl oder azetyl-p-amidophenylarsinsaures
Natrium und wird in Form von Injektionen gegen Syphilis angewendet.
Arsen. As. A. G. =75,1. Wird ausschliesslich durch Erhiizen von
Arsenkies Fe (SAs)^ in tönernen Röhren oder Krügen gewonnen, die mit Vor-
lagen versehen sind. Das Arsen sublimiert hierbei über. Zur Reinigui^
unterwirft man es einer zweiten Sublimation unter Zusatz von pulverisierter
Kohle.
Anenfarbca — Anenophenol. 81
Es bildet glänzende, stahlgraue, spitze Rhomboeder, die auch In der
Natur als Mineral (Scherbenkobalt) auftreten. Sp. O. (bei 14*) 5,727.
Spröde, pulverisierbar, sublimiert ohne zu schmelzen. Durch Sublimation im
Wasserstoffstrom erhält man das sogenannte amorphe Arsen (sp. 0. 4,71)9
das bei 360* wieder in den kristallisTerten Zustand übergeht.
Kfihlt man Arsendampf schnell ab, so erhält man die gelbe Modifi-
kation des As; sie verwandelt sich aber sehr rasch in schwarzes As. Um
Süssere Mengen darzustellen, fängt man den Arsendampf in stark ge-
ihltem CSs auf: beim Abkühlen auf — 70* unter Lichtabschluss scheidet sich
fast alles As als gelbes Pulver ab, geht aber bei Steigerung der Temperatur
sowie bei Uchtzutritt wieder in die gewöhnliche schwarze Modifikation Ober.
Das metallische Arsen wird.' In grösserem Umfange nur noch zur
Schrotfabrikation benutzt, teilweise auch in der Feuerwerkerei. Aus
seiner früheren Verwendung zur Herstellung von Weisskupfer ist es
durch die Einführung des Neusilbers verdrängt worden.
Die Preise von As schwanken In weiten Grenzen.
Arsen:
Pnent Broa. k Oo., New York, Noa 2 n. 4 SUnm I ^•^^nmw»^ ^ Yo«, HainlNinr.
Streat (iL Im.-AbIl B. U). |
Anlagen zur Arsengewinnung baut:
J. L. CbA Eckelt, Berlin N. 4.
1. Real gar (Rauschrot, Arsenrot, Arsenrubin, Arsensulfid), AstSt.
Findet sich in rubinroten Kristallen natürlich, wird aber für technische Zwecke
meistens kfinstlich dargestellt Man gewinnt es auf den Arsenhütten durch
Destillation von Arsenkies mit Schwefelkies; das erhaltene Produkt wird, je
nachdem man die Farbe heller oder dunkler ausfallen lassen will, unter Zusatz
von S oder As umgeschmolzen.
Als Farbe wird es w^en seiner hohen Giftigkeit kaum noch gebraucht
Realgar % kg Mk. 80,00
n Piilver % „ „ 82.00
2. Auripigment (Operment, Rauschgelb, Chinagelb, Königsgeib,
Persischgelb, ^»mschgelb, Arsensesquisulfid). As^ In der Natur sowohl
derb als auch in goldgelben, bi^^samen Blättchen vorkommend. Künstlich
wird es durch Zusammenschmelzen von Arsen oder Realgar mit Schwefel er-
haltea oder auf nassem Wege durch Einleiten von H»S In eine angesäuerte
AstOr-Lösung.
Es wird ebenfalls nur noch wenig als Farbstoff benutzt, am meisten
noch in äet Ölmalerei (Königsgelb).
Aonpignient in Stildcen % kg Mk. 70,00
„ Pidver % „ „ 75,00
3. SchweInfurtergrün siehe „Kupferfarbe n".
Anenlerratose siehe „F e r r a t o s e**.
AmemtflMMm Man versteht darunter verschiedene Arsenverbindungen:
Weisses A. = arsenige Säure (siehe Arsenverbindunge n*'). Oelbes
A. = Auripigment (siehe „Arsenfarbe n*')- Rotes A. = Kealgar (siehe
„Arsenfarbe n".)
AnMiiik. Auch unter dieser Bezeichnung gehen mehrere Arsenver-
bindungen: Weisser A. = arsenige Säure (siehe „Arsenverbindun-
g e n"). Grauer A. = metall. Arsen (s. d.). Roter A. = Realgar (siehe „A r -
senfarbe n*').
Arsenik (Stücken u. Pulver):
A. Anerbadi, Hamburg, PaflMge Scholvicn.
ArsMiogreii, eine Phosphoriacseneisenverblndung für therapeutische
Zwecke, in der das Arsen locker gebunden ist.
AneaoiilienoL Die Arsenophenole HO-Aryl-As = As-Aryl-OH sind
therapeutisch wertvolle braunrote Pulver, In HrO und Benzol unlöslich', da*
Blfteber VII. 6
g2 Arsenophenylglyzin — Arsenverbindungcn.
KCRen in Alkohol und Azeton mit fi^elber Farbe löslich. Mit Alkalien entstehen
gelbe Salze; das Na-Salz ist in HsO leicht löslich. Verfahren zur Darstellung
der Arsenophenole schützen das Amer. Pat. 909 380 und D. R. P. 206 456.
Anenophenylfflyxin. Bezeichnung für Arsenophenylglyzerinnatrium.
Es ist ein hellgelbes, in HiO leicht lösliches Pulver, das wegen der leichten
Oxydierbarkeit an der Luft nur in Vakuumröhrchen abgegeben wird. Es hat
gute therapeutische Wirkungen gegen Schliafkrankheit und Syphilis.
ArsenTerUndnnffen.
1. Arsenchlorid (Arsentri Chlorid; Arsenium chloratum). AsaCl«.
Man gewinnt es gewöhnlich durch Zusatz von entwässertem NaCl zu einer er-
hitzten Mischung von AS4O8 mit HtS04, wobei es überdestilliert und In einer
gut gekühlten Vorlage aufgefangen wird.
Farblose, rauchende, dickliche Flüssigkeit von grosser Giftigkeit; von
überschüssigem Cl befreit erstarrt das AssCl« bei — 18^ S. P. 134; sp. G.
(bei (y) 2,2D5.
Arsentrichlorid 1 kg Mk. 12,00
2. Arsenoxyde.
a) Arsensesquioxyd (arsenige Säure, Arsenigsäure-
anhydrid, Arsenik, weisser Arsenik, Hüttenrauch,
G i f t m e h 1; Acidutn arsenicoaum). AstOe. Selten aus eigentlichen Arsen-
erzen gewonnen; meistens dient dazu der Flugstaub von Röstöfen, in denen
arsenhaltige Erze abgeröstet werden. Aus diesem Flugstaub, der schon teil-
weise aus Arsentrioxyd besteht, gewinnt man es durch Sublimation. Im
übrigen lässt es sich aus allen Arsenerzen durch Rösten im Flammofen er-
halten. Nach dem Engl. Pat. 14 409 von 1905 werden die arsenhaltigen Erze
in Muffeln auf konstante Temperatur (nicht über 750®) erhitzt, die entstehenden.
Dämpfe abgesaugt, mittels Luft zu AS4O« oxydiert und gereinigt.
Bei rascher Abkühlung erhält man AS4O« kristallisiert, bei langsamer Ab-
kühlung aber als durchsichtige glasige Masse (A r s e n g 1 a s). — Nach dem
D. R. P. 159541 gewinnt man glasiges AS4O«, indem man das Arsenikmehl
durch starken Druck zu einem festen Körper vereinigt.
Das Arsenigsäureanhydrid wird gewöhnlich schlechtweg als a r s e n I g e-
Säure bezeichnet. Es bildet eine weisse, färb- und geruchlose, schwach
metallisch süss schmeckende Masse, von der 0,1 — 0,2 g einen erwachsenen
Menschen töten. Schwer löslich in HsO, leicht löslich in HCl, unlöslich in-
Alkohol. Sp. G. kristallinisch 3,69, amorph 3,74. Bei 218<* sublimiert es in
färb- und geruchlosen Dämpfen, ohne zu schmelzen.
Die eigentliche arsenige Säure ist in freiem Zustande nicht bekannt, doch
kommt ihr, nach ihren Salzen (Arseniten) zu.schliessen, die Formel HaAsOs zu.
Der weisse Arsenik findet ausgedehnte Verwendung zur Darstellung von
Arsenpräparaten, Farben (z. B. Schweinfurter Grün), zum Konservieren von
Tierbälgen, als Beize in der Kattundruckerei wie auch zur Behandlung der
Haare in der Hutmacherei, weiter als Zusatz zur Glasschmelze u. s. w.
Früher wurde er in grossen Mengen auch in der Anilinfabrikation, (zur Re-.
duktion von Nitrobenzol) benutzt, doch ist er hierin vollständig verdrängt,
worden.
Arsenige Säure, weiss, in Stücken '. «/^ kg Mk. 60,00
n yi n ^«l^«'' % « » 46,00.
„ „ ehem. rein, in Stücken, D. A. IV . . . . . % „ „ 80,00
n » « « Pulver, D,A.IV ...... «/o . » ,70,00
b) Arsenpentoxyd (Arsensäureanhydrid). (As905)n. Ist nur wichtig
^Is Grundsubstanz der Arsensäure, aus der es durch starkes Erhitzen ge-
wonnen wird. Es bildet eine weisse Masse vom sp. G. 3,734, die an feuchter
Luft nach und nach zerfliesst, indem sie unter Wasseraufnahme In Arsensäure
übergeht.
c) Arsensäure (Acidum arsenicicum), HsAsO«. In der Technik
durch Kochen von AssOs mit starker HNO« und Eindampfen der Lösung zur
Pulver \ n n 170,00
ehem. rein, Pulver 1 kg Mk. 3,25 ; % „ n 300,00
Arsojodin — Arzneimittel, neuere. 83
Trockne gewonnen. Sie bildet durchsichtige rhombische Kristalle, die kristall-
wasserhaltig sind (2 HsAsOt + H9O) und an feuchter Luft zerfliessen. Lang-
sam aber reichlich in HsO löslich, sauer und metallisch schmeckend. Ist
weniger giftig als As^Os. Durch Erhitzen auf verschiedene Temperaturen
lassen sich drei voneinander verschiedene Arsensäuren gewinnen, nämlich.
Orthoarsensäure AsO(OH)8, Py roa r sensä ure AsO(OHil^^'
und Metaarsensäure AsOsH; von allen drei Säuren lassen sich Salze
ableiten.
Die Arsensäure kommt zwar auch fest, häufiger aber als sirupdicke
Flüssigkeit in den Handel; sie wird heute fast nur noch im Zeugdruck ver-
wendet, während früher ausserordentlich grosse Mengen in der Fuchsin-
fabrikation verbraucht wurden.
ArecnsSurc, lechn. flüssig (75* Be) «/o kg Mk. 85,00
„ „ n (65« Bö), cisenfrei ?/o « » 1?9»99
3. Arsensulfide.
a)Arsendisulfid (Arsensulfür, Realgar; Arsenium sulfu-
ratum ruhrum). AssSs. Über Vorkommen, Darstellung und Preis vgl. unter
„Arsenfarbe n".
Man verwendet das Realgar in der Feuerwerkerei, zur Enthaarung von.
Feilen, bei der Schrotfabrikation sowie in der Zeugdruckerei als Reduktions-
mittel des Indigos.
b)Arsentrisulfid (Auripigment; Arsenium svlfuratum citri-
num). AstSj. Über Vorkommen, Darstellung und Preis vgl. unter „Arsen-
farben".
Man verwendet es als Reduktionsmittel des Indigos, teilweise auch als
Enthaarungsmittel (R h u s m a der Orientalen).
c) Arsenpentasulfid {Arsenium peniasulfuraium), AsaSs. Man
gewinnt es durch Zusammenschmelzen seiner Bestandteile sowie auch auf
nassem Wege, indem man in eine mit viel HCl versetzte AssOs-Lösung unter
Erwärmung längere Zeit HaS einleitet.
Hellgelbes, leicht schmelzbares Pulver, das sich in Alkalien und Alkali-
sulfiden leicht löst. Es findet wenig technische Verwendung.
Schwefelaisen, gelb, gefällt, techn. No. 1 «/o kg Mk. 120,00
„ N0.2 % „ „ 100,00
„ n n ehem. rein . . . lkgMk.3,50; ^o » » 340,00
„ (penta) geschmolzen 1 „ „ 11,00
4.. Arsenwasserstoff. AsHs. Farbloses, höchst widrig knob-
lauchähnlich riechendes Gas von ausserordentlich starker Giftigkeit. Bei jeder
Wasserstoffentwickelung muss der Chemiker (infolge Unreinheit der Mate-
rialien) des Auftretens von AsHs gewärtig sein. Nachweiss mittels des
Marsh sehen Verfahrens (Arsenspiegel). Die braunschwarzen Arsenflecken
sind in einer Lösung von Natriumhypochlorit löslich, während die ähnlichen
Antimonflecken darin unlöslich sind.
Arsenverbindungen:
l^«cnt BnML k Co., New York, Noa. 2 u. 4 Stone StKet (t. Ins. -Anh. 8. 18).
Anojodin. Gegen Syphilis verordnete Pillen, die Jodnatrium und
arsenige Säure enthalten.
Arthrlsin, ist Azetylsalizylamid, wird gegen Gelenkrheumatismus
verordnet
Anmeiiiiittel, nenere. Der vorliegende Jahrgang berücksichtigt alle
oeaeren Arzneimittel, die wichtig geworden sind oder aber Aussicht haben,
noch Wichtigkeit zu erlangen, in entsprechenden Einzelartikeln. Dort
6»
g^ ArzDeitabletten — Asbest.
sind die Zusammensetzung, Eigenschaften, Verwendungstwreich und — soweit
aüfiiBg,\e — auch die DosierunK, sowie der Preis berQclisictatiKt
Antteltabletten;
C. F. AKtlc t Co., Hunbur^, Duulgcntr. S3/U.
Asaprol = ^-naphtolsulfosaures Calcium.
[C,Jl.(OH)SO.]rf:a.
Zur Oarstellung sulfuriert man ^-Naphtol durch ErwSrmen mit konz. HtSOt,
verdDnnt mit li^O, neutralisiert mit einem Uberscbuss von CaCO>, filtriert und
dampft das Piltrat zur Trockne.
Weisses bis scbwachratliches, in HiO lOslIcbes Pulver; es wirkt anti-
septiach und wird Innerlich bei Gicht, Typhus, Rheumatismus empfohlen.
Astprol H Mit. 5,00; 1 kg Mk. 48,00
Asbaat. Ein natarllch vorkommendes Magnesiumsilikat mit mehr oder
weniger Kalkgehalt Mineralogisch unterscheidet man zwei hierbergebflrige
Minerallen, nflmlich den eigentlichen Asbest (Tremollt, Amphlbol-
asbest. Hornblendeasbest) und den AmianI (Bergflachs,
Federweiss, Strahlstein, Serpentinasbest, Chryso-
til a s b e s t). Sp. G. 2,5 bis 2,9; von Sauren und schwachen Alkalien
nicht angegriffen. Wegen dieser Eigenschaft und wegen seiner Unverbrenn-
lichkeit wird er zu mannigfachen Zwecken verwendet, namentlich eignen sich
die langen, sehr biegsamen Fasern des Amiants zur Herstellung unverbrenn-
llcher Gewebe, Pappe u. s. w.
Nach dem D. R. P. 144 162 erreicht man es, Asbest als plastische Masse
zu verwenden, indem man den Asbest fein mahlt und unter Zusatz von Ali<SO(>a
mit einer Losung von Agar-Aear vermischt Die entstehende Masse haftet gut
an den damit Aberzogenen Malerialien, wird schnell fest und reisst alcht, wXb-
Asbest. 85
rend der Zusatz des AI-Salzes das Bindemittel unverbrennlich macht. Durch
Zusatz von Harzöl oder Glyzerin kann man die Masse noch elastischer machen.
Das D. R. P. 148 936 behandelt die Herstellung von Ast>estkörpern durch
Zusammenpressen von zerkleinertem Asbest ohne Anwendung von Binde-
mitteln« Man erhitzt dazu die Asbestteile auf eine Temperatur, bei der noch
nicht Verglasung eintritt. Verbesserungen dieses Verfahrens bringen die Zu-
satzpatente D.R.P. 156 794 und 160 981. Nach dem ersteren tränkt man die
Asbestpappe zunächst mit 25 %iger H9SO4, trocknet und verfährt dann nach
dem Hauptpatent, während das zweite Zusatzpatent die Imprägnierung der
fertig behandelten Gegenstände mit Wasserglaslösung bei Siedehitze vor-
schreibt, wodurch eine säurefeste Kieselsäure-Imprägnierung erzielt wird. —
Nach dem Amer. Fat. 828 114 werden Asbestfasern mit S und HsO zu einem
Brei verarbeitet, das Wasser wieder entfernt und eine papierartige Masse her-
gestellt^ die mit Ol durchtränkt und erhitzt wird, bis Vulkanisation erfolgt.
Em neues Eindeckungsmaterial ist der Eternitschiefer oder
Asbest-Zementschiefer, d. h. eine Zementmasse, in welche Asbestfasern ein-
gebettet sind.
Asbest, gemablen 0/0 kg Mk. 25,00
, kuiz. fein «/o kg Mk. 26,00—34,00
„ mittcllang 0/0 kg Mk. 90,00
langfaserig (gereinigt) 1 „„ 3,50
extra lang (seidenweich) 1„„ 12,00
w
»
QerätsctiaftenausAsbest.
Asbestgewebe 1 l^g Mk. 5,50
Asbesthandscbnhe (Fausthandschuhe) Paar „ 6,00
Asbestpapicr (50x50 cm) ,. . 1 kg „ 7,00
Asbestpappe in Platten von 1, 1,5, 2, 2,5 und 3 cm Dicke . . . 1 „ „ 2,00
Asbestschalen (Sandbadschalen):
Innerer Durchm. 80 100 120 150 180 mm.
i Stück . . . 0,15 0,20 0,35 0,50 0,60 Mk.
10 Stück ... 1,20 1,50 3,00 4,00 5,00 „
Asbcstgam, gedreht 1 kg Mk. 3,00
Asbeststricke und Seile 1 „ „ 11,00
Asbestgewebe, rein 1,„ 5,50
Kleidungsstücke aus Asbest.
Jacke Mk. 17,50
Schünc „ 7,50
Kapuze „ 5,75
Maske „ 3,50
Hose „ 19,00
Gamaschen „ 6,50
Stiefel mit Holzsohlen „ 10,00
Fausthandschuhe bis zum Handgelenk » 3,00
„ r, n EUenbogcn „ 5,00
„ „ zur Schulter „ 6,50
Palladiumasbcst 10«/oig D Mk. 7,20
50%ig D „ 30,00
Walinasbest 20%ig D , 12,00
25«/«ig D „ 15,00
Kupfcroxydasbest H Mk. 1,60; 1 kg „ 14,00
Asbest:
■^Btrd Etbocen, Wien in/2, Dampfscbütetr. 10. I Beinhardt Leupolt, Drcsden-A. 1.
Asbest und Gerätschaften daraus:
^cnfdd k Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- 1 Fuerst Bros, ft Ck>., New York, Nos. 2 u. 4 Btone-
^' SL I Street (s. Ins. -Anh. 8. 18).
86
Asche.
Asbestfabrikate:
Ftva Cfloath, ^hrfniirhe OununiwBreiif^br. m. b. H., KSln-Nippei.
Pressanlagen fQr Asbestzementplatten:
Fried. Krupp AktiengeseUschaft Qrusonwerk, liagdeburg-Backau.
Asohe.
AschengehaltverschiedenerPflanzen- und Tierstoffe.
In 1000 T. sind enthalten
Bier (deutsches) . . .
Birkenholz
Blut (Ochsen) . . . .
„ (Menschen) . . .
Buchenholz
Eichenholz (lufttrocken) .
Eigelb (Huhn) ....
Eiweiss (Huhn) . . .
^Fichtenholz
♦Fleisch von Kalb . .
• „ „ Ochsen . .
• „ „ Schwein
Früchte:
Apfel
Birne
Kirschen
Pflaume
Gerstenmehl
♦Gras, junges . . . .
Haferkömer
«Hafermehl
•Hornmehl
Käse (reifer)
Kaffeebohnen * . . .
Kartoffel (Knollen) . .
Kartoffel (Schalen) . .
Kiefernholz (lufttrocken).
♦Knochenkohle ....
♦Knochenmehl ....
Maiskörner
62,4
6,4
35,5
8,0
4,9
5,0
29,1
46,1
3,8
12.0
12,6
10,4
14,4
19,7
22,0
18,2
28,8
20,7
31,4
28,4
250,0
122,6
81,9
37,7
67,8
2,6
840,0
635,0
15,1
In 1000 T. sind enthalten
Teile
Asche
Melassenkohle
Melassenschlempe . . . .
Milch (Kuhmilch) . . . .
♦Peruguano*
♦Phosphat
♦Phosphorit (hannov.) . .
♦Rapskörner
Rapskuchen . . *. . . .
Reis (geschält)
Roggenmehl
Rohzuker
Rübenmelasse
Rübensaft
Superphosphat
Tabakblätter
Teeblätter
Traubenmost
Traubenschalen und Trester
Wein und Most . . . .
Weintrester
Weizenkleie
Weizenmehl (feines) . . .
Wiesenheu
Wintergerste (Kömer) . .
Winterroggen (Kömer) . .
Winterweizen (Kömer) . .
Wolle (ungewaschen) . . .
„ (gewaschen) . . .
Zuckerrüben (Wurzel) . .
573,9
150,6
48,8
338,0
915,0
945,0
39,1
64,2
3,9
19,7
10,0
99.7
37,0
630—880
184,1
54,8
15.4
39,8
2,1
113,9
61,9
4,7
60,2
19,9
20.9
19.7
116,2
11.1
38,6
Die mit ^ bezeichneten Angaben sind auf Reinasche, die mit * bexeichneten dagegen nur
auf Rohasche der lufttrockenen Substanz bezogen. Alle sonstigen Zahlen geben den
mittleren Gehalt der Trockensubstanz wieder.
Die durch das Einäschern direkt erhaltene Asche bezeichnet man als
R 0 h a s c h e. Sie enthält mehr COa als die Substanz vor der Veraschung,
weiter Sand und häufig auch verbrannte Kohlenteilchen. Wird der Gehalt
dieser Beimengungen der Rohasche ermittelt und von ihrer Gesamtmenge sub-
trahiert, so erhält man als Differenz die R e i n a s c h e.
In der Rohasche finden sich stets folgende 13 Elemente: C. H. O, N. P,
S, Cl, Si, K, Na, Ca, Mg und Fe.
Die Asche wird technisch vielseitig verwendet. Beispielsweise dient
Holzasche zur Darstellung von Pottasche sowie von Laugen fQr Färberei,
Bleicherei und Seifenfabrikation. Aus Knochenasche gewinnt man
Phosphor und Phosphorsäure, aus der Asche einiger Meeresalgen Jod
Aseptol — Asphalt. 87
und Jodsalze. Holz- und Knochenasche dienen auch zur Herstellung porOser
Herde für hflttenmflnnische Prozesse; auch in der Glas- und Fayencefabri-
kation findet Holzasche Verwendung.
Aaeptol = o-Oxyphenolsulfosaure. C6H«(0H) . SOsH. Wird
in 33 %iger Lösung als Antiseptikum benutzt (Addum oxyphenolstdfonicum).
Aicptol (33% ige Lösung) 1 kg Mk. 3,50
Asipliyl, ist p-aminophenylarsinsaures Quecksilber:
[CJl4(NH2)AsO,(OH)],Hg,
bildet ein weisses, an der Luft sich grünlich färbendes Salz, wenig löslich in
HsO, lässt sich aber gut in Glyzerin und Vaselinöl suspendieren. Es soll
g^en Syphilis verordnet werden.
Aükandmck siehe „Photographische Papier e**.
Asparagrin CHa . CO . (NHi)» . CH . COaH, Amid der Amidobernstein-
säure, CHb . COsH . NHi . CH . COiH, findet sich in vielen Pflanzenkeimen,
wird durch Extraktion von Althaewurzeln mit kaltem HiO, Eindampfen der
Extrakte zum dflnnen Sirup und mehrwöchiges Stehen erhalten; das Asparagin
scheidet sich dann in Kristallen aus, die aus heissem HtO unter Benutzung
von Tierkohle umkristallisiert werden.
Grosse, harte, rhombische Kristalle, geruchlos, von widerlichem Ge-
schmack, dient arzneilich.
Aspanigin H Mk. 5,50; 1 kg Mk. 50,00
p sulfuric. amorph D „ 1,20; H „ 10.00
Asphalt (Erdharz, Erdpech, Judenpech). Amorphe, in der Kälte spröde,
braune bis braunschwarze Masse, die in gelinder Wärme zähe wird und bei
100* schmilzt; sp. G. 1,1—1,2; Härte 2. Riecht bituminös, entzündet sich leicht
tmd verbrennt mit stark russender Flamme. In Wasser unlöslich, in Alkohol
und Äther teilweise, in Benzin und Terpentinöl leicht und vollständig löslich.
Reiner Asphalt findet sich auf der Insel Trinidad und in Syrien. In
Europa gewinnt man Asphalt aus dem Mineral Asphaltstein, wie solcher
sicli z. B. in Hannover, in der Schweiz und in Frankreich findet, durch Aus-
iLOchen mit Wasser und Abschöpfen des sich dabei an der Oberfläche absetzen-
den Harzes.
Der beste Asphalt ist der aus Trinidad; danach kommt der aus Svrien.
Diese Sorten werden zur Herstellung von Lacken, Firnissen, Kitten und Maler-
farben verwendet, während der aus Asphaltstein gewonnene hierzu weniger
brauchbar ist. Derartiger unreiner Asphalt findet ausgedehnte Verwendung
in der Bautechnik, zum Decken von Dächern, zur Bekleidung von Mauerwerk,
namentlich aber zur Herstellung von Fahrstrassen.
Wichtig ist die Lichtempfindlichkeit des reinen Asphalts, derart dass er
durch Lichteinwirkung seine Löslichkeit in ätherischen ölen verliert. Hier-
auf beruht seine Verwendung in der Photographie und verschiedenen photo-
graphischen Verfahren. Auch als Malerfarbe wird der Asphalt verwendet,
wenngleich er nicht sehr beständig und an dem Verderben mancher Gemälde
schuld ist.
Dem Asphalt nahe verwandt ist der O z o k e r i t (s. d.) sowie das B i -
turnen, welches sich in feiner Verteilung vielfach in Kalksteinen und
Mergeln sowie auch in Kohle (Bituminit) findet.
Von dem natflrlichen Asphalt zu unterscheiden ist der sogenannte deut-
sche oder kflnstlicheAsphalt. Es ist dies stark eingekochter Stein-
koblenteer oder auch Braunkohlenteer; gewöhnlich werden die Rückstände
von der Teerdestillation als Asphalt bezeichnet und wie dieser in der Bau-
technik, zur Darstellung von Lackfirnis, sowie auch zur Fabrikation von Bri-
ketts verwendet. Die recht bedeutende kalifornische Asphaltindustrie geht
von sehr schweren, dunkelgefärbten Rohölen vom sp. G. 0,9859—0,9333 aus,
destilliert daraus unter Einblasen von Luft alle bis 650^ C. flüchtigen Be-
standteile ab, worauf der zurückbleibende Asphalt gekühlt wird.
Nach dem Engl. Fat 7343 von 1904 kocht man zur Herstellung einer
guten Asphaltmasse gepulverte Schlacke mit geschmolzenem Asphalt unter
L. Hfturwits k Qo.» O. m. b. H., Berlin NW. 52.
Dr. R. JflrKenaen, Prag-Weinberge.
Carl Ungewitter, Bremen (a. Ins.- Anh.).
gg Asphaltbrecher — Asphaltteer.
Zusatz von Bindemitteln (Teer, Harz, Ol u. s. w.) und Ffillstoffen (Sand, Kies
u. s. w.) unter Umrühren gut durch und lasst dann erkalten. Gebräuchlich ist
eine Zusammensetzung von 80 % Schlacke, 10 % Asphalt, 10 % Binde- und
Füllstoffen.
Nach dem Amer. Fat. 790 932 reinigt man den Asphalt und mischt dann
75 % davon mit 20 % Bitumen und 5 % Lignit, was eine gute Asphaltmasse
ergeben soll.
Das Schwed. Fat. 18 412 von 1903 lässt Bitumen und Kalksteinpulver
mischen, wobei man besonders Orinoko-AsphaltOl und kalkmilchhaltiges Kalk-
steinpulver verwendet.
Auch Gemische aus Harzen, Teer und Schwefel werden zu künstlichem
Asphalt verschmolzen. So schmilzt man z. B. Kolophonium, trägt Schwefel
ein und erhitzt auf 250®; das hierbei als Rückstand erhaltene schwarze Harz
ist dem syrischen Asphalt sehr ähnlich und wird anstatt seiner bei photo-
graphischen Kopier- und Atzverfahren benutzt.
Technisch verwendbaren Asphalt zu erzeugen bezweckt das D. R. F.
143 147. Hiernach erhitzt man ein Gemenge von 1 1 T. Teer und 2 T. Harz,
setzt dann 1 T. Schwefel und danach 11 T. gelöschten Kalk zu und ver-
mengt die entstandene braune, harzartige, in H9O unlösliche Masse, welche
einen guten Asphaltersatz darstellt, nach dem Erkalten mit einer dem Ver-
wendungszweck entsprechenden Menge Sand.
Vgl. den Artikel „O o u d r o n".
Asphalt:
Benfeld k Rosenberg, Wien S/1, Liechtenstein -
•tr. a.
€hemi8cfae Fabrik FlOnJheini, Dr. H. NoerdUngcr,
nonheim a. M. (wasserlöslich).
Einrichtungen für Asphaltmühlen:
Brindc k Hflbner, Mannheim. 1 Fried. Krapp AkUenceBellichaft Grusonweifc»
I Magdeburg-Bndcau.
Asphaltbrecher :
Max Friedrich k Co., Leipdg-Plagwitz 66.
Asplialtffondron siehe „G o u d r o n".
Asphaltlaoke. Lösungen von natürlichem oder künstlichem Asphalt in
Benzin, Teeröl, Petroleum sowie (bei den feineren Sorten) in
Terpentinöl; gewöhnlich wird in letzterem Falle irgend ein trocknendes
Ol zugesetzt. Die Asphaltlacke dienen fast ausschliesslich zum Lackieren von
eisernen Gegenständen; in dünnem Auftrag erscheinen sie braun, in
dickerem glänzend und tiefschwarz. Gute Asphaltlacksorten werden sehr
hart und dann in Alkohol ganz unlöslich.
Eisenlack (gewöhnlicher Asphaltlack):
la % kg Mk. 30,00
Ha % n n 20,00
Asphalt lack aus syrischem Asphalt (besonders für eiserne
Gegenstände) ^h n n ^^i^O
Asphaltlack geschmeidig und fest anhaftend (zum Schwärzen
von Flaschen) > » » 180,00
Asphaltlack (besonders fUr Leder geeignet) U n n 185,00
Asphalt-Öllack la •/o « „ 110,00
IIa % . » 75,00
Illa •/o » n 50,00
Asphaltlacke:
Cbeniitche Fabrik Flflnheim, Dr. H. NoetdUnger, 1 Knanth k Weidinger, Dresden-M.
noraheim a. IL |
Aflplialtteer siehe „G o u d r o n*'.
Aipiratoren — Äther. gQ
Ajqplratormi.
Aspirator aus Zinkblech, einfach, auf Drelfuss, mit Ablasshahn und
Tubus (far Thermometer).
Inhalt 10 25 1.
Preis 14,00 20,00 Mk.
Aspirator doppelt von Zinkblech, zum Umdrehen.
Inhalt der einzelnen Geftsse 5 10 1.
Prds 18,50 26,00 Mk.
Doppel-Aspirator mit zwei drehbaren Olas^efässen in gusseisernem,
bronziertem Ständer.
Inhalt der einseinen Gefaase 5 10 1.
Preis 110,00 145.00 Mk.
Die Preise grosser Aspintoren Ar die Technik ichwanken nach Konstruktion und
Leistung in weiten Grensen.
Siehe auch „Injektoren** und „Luftpumpe n'*.
Aspirin siehe „Azetylsalizylsäure**; vgl. „No vaspi r in**.
Aspirophen, ist azetylsalizylsaures Amido-azet-p-phenetidtn
CsHtCOCO . CHs)COOH . NH, . CH. . CO . NH . CsHt . O . C.H*,
vielleicht aber keine einheitliche chemische Verbindung, sondern ein Gemisch
aus molekularen Mengen freier Salizylsäure und MonoazetyiphenokoU
(Seh. F. 205).
Kristallpulver, das sich In heissem HsO sehr leicht, in kaltem weniger
leicht löst. Es dient als Antirheumatikum und Antineuralgikum in Einzeldosen
zu 1,0 g; Tagesdosen bis 5.0—8,0 g, für Kinder die Hälfte.
Astrolin. Farbloses, bitterlich schmeckendes, wasserlösliches Kristatl-
pulver, enthält 38,5% Methylglykolsäure und 61,5% Fhenyldimethylpyra-
zolon, also letzteres etwa ebensoviel wie Salipyrin. Es dient in Dosen von
0,5—1,0 g als Migränemittel.
Asnrol. Doppelsalz aus Quecksllbersalizylat und amidooxyisobutter-
saurem Natron, ist ein lösliches Quecksilbersalz, das gegen Syphilis inji«
ziert wird.
Äther. Verbindungsklasse organischer Körper, die durch Vereinigung
von zwei Alkoholmolekfllen unter Wasseraustritt entstehen; dabei können
die beiden Komponenten demselben Alkohol angehören, es können aber
auch zwei verschiedene Alkoholradikale zur Vereinigung gelangen. In ersterem
Falle spricht man von e i n f ac h e n , In letzterem Falle von gemischten
Athem. Ein einfacher Äther Ist z. B. der M e t h y 1 ä t h e r CHs . O . CHs, ein
zusammengesetzter Äther z. B. Methyläthyläther CHs . O . CsHi.
Gänzlich verschieden und zu trennen von den Athem sind die Säure-
ä t h e r , richtiger Ester genannt, die durch Vereinigung eines Alkohols mit
einer Säure unter Wasseraustritt entstehen; vgl. den Artikel „Este r**.
Der wichtigste Äther Ist der Athyläther, CsHs.O.CtH., auch
schlechtweg Äther genannt. Zu seiner Darstellung erhitzt man ein Oe-
misch von 9 T. konz. HsSOt (sp. Q. 1,835) mit 5 T. Alkohol von 90 vol. % In
einer kupfernen Destillierblase auf 140"; das Einhalten dieser Temperatur ist
von Wichtigkeit. Es bildet sich hier erst Atherschwefelsäure
CsHs. O.SOi. OH und aus dieser mit neu zuf liessenden Alkoholmengen
Athyläther, während die Schwefelsäure zurfickgeblldet wird. Bei kon-
tinuierlichem Alkoholzufluss destilliert ständig Äther aber.
Nach dem neueren Verfahren von Kraft u n d R o s s (D. R. F. 69 115)
stellt man diese und andere Äther (sowie Ester) der Fettreihe durch Ein-
90 Äther.
Wirkung aromatischer Sulfosäuren auf einen Alkohol der Fettreihe her.
Die Atherbildung verläuft bei diesem interessanten Verfahren in zwei Phasen:
CeHs.SOt.OH + CfHft.OH = GiHe.SOt.O.CtHe + HtO
Benzolsulfosäure Äthylalkohol
GiH6.SO«.O.CtH6 + C«H6.0H = GiH6.S0i.0H + CfH6.0.CtH5
Ächyläther.
Bei der Reaktion, die am besten bei einer über 100® liegenden Temperatur vor
sich geht, wird also die Sulfosäure wieder regeneriert und kann immer aufs
neue verwendet werden.
Wichtig zu werden berufen ist möglicherweise die Methode der Ather-
darstellung von J. W. H a r r i s (Amer. Pat. 711 565), wobei man vom Azetylen
ausgeht und dieses durch elektrolytisch erzeugten Wasserstoff in Äthylen um-
wandelt. Letzteres führt man mit HiSO« in Athylschwefelsäure über, und diese
wieder wird, indem man sie zunächst mit HsO zusammenbringt, zu Äther
zersetzt. —
Der gewonnene Rohäther enthält noch verschiedene Unreinigkeiten; er
wird mit Kalkmilch und dann mit Wasser gewaschen und über Chlorcalciuni
rektifiziert. Werden die höchsten Ansprüche an seine Reinheit gestellt, so
unterwirft man den Äther noch einer weiteren Rektifikation über Natrium -
d r a h t. Weil der Athyläther (nach der älteren Methode) mit Schwefelsäure
dargestellt wird, führt er im Handel noch immer den Namen Schwefel -
ä f h e r , eine Bezeichnung, die naturgemäss nur zu Irrtümern Veranlassung
gibt, da der Äther keinen Schwefel enthält.
Reiner Athyläther ist eine farblose, leicht bewegliche, erfrischend
riechende Flüssigkeit: sp. Q. (15<») 0,718; S. P. 34,9«. Er erstarrt bei — 129*
kristallinisch und schmilzt wieder bei — 117,4^ Die Atherdämpfe sind
schwerer als Luft; wegen des sehr niedrigen Flammpunktes ist der Äther
höchst feuergefährlich. Wasser löst 9 % Äther, Äther ca. 2 % Wasser; mit
konz. HCl mischt sich der Äther. Eingeatmet ruft er Bewusstlosigkeit hervor.
Der Äther wird in der Medizin, ferner als Lösungsmittel in der Technik
viel gebraucht, da er zahlreiche organische Verbindungen reichlich und mit
Leichtigkeit löst; auch viele anorganische Substanzen lösen sich darin. Die
ausgedehnteste Verwendung findet er zum Lösen von Nitrozellulose,
d. h. zur Herstellung von K o 1 1 o d i u m (s. d.).
Käuflich sind drei Sorten Äther, nämlich vom sp. G. 0,725, 0,722 und
0,720, während ganz reinem (wasser- und alkoholfreiem) Äther das sp. Q.
0,718 zukommt.
Prüf nn VI Je nach Reinheit schwankt das sp. O. des Äthers zwischen 0,718 und 0,726.
Der Äther vom sp. 0. 0,725 cnthSit noch HsO oder Alkohol; dagegen bietet ein sp. O. von
0,718— 4>,7a0 eine demUcfae Gewlhr für Reinheit. Ant 8 ft a r e prflft man durdi SchflttelB von
20 ccm Äther mit 6 com H,0; letzteres darf nachher nicht sauer reagieren. Zur PiQfung auf
Wasserstoffsuperoxyd und On>n schüttelt man 10 ccm Äther mit 1 ccm KJ-L8sung in dnem
vollen verschlossenen OlasstOpselglaae. Bei einstflndigem Stehen in der Dunkelheit darf das
QemiBch keine Färbung annehmen. Zum Nachwda von Wasser im Äther sdiQttelt man
diesen mit cntwftasertem CuSO«. wobei sich letzteres nicht grfin oder blau f&rben darf. Oder
man wirft in den Äther ein StOckchen frisch geschnittenes metaU. Na: Ist H,0 vorhanden,
■0 Aberzieht sich beim Stehen das MetaU allmihlich mit einem gelbUchweissen Überzug. —
Vgl. auch D. A. IV.
Äthyläther (Aether 9Vilfuric,), Preise sehr schwankend, z. Z.:
a) ftlr den freien Verkehr, versteuert:
rein, sp. G. 0,733 1 kg Mk, 3,20; ®/o kg Mk. 312,00
n „ 0,725 1 „ „ 3,25; o/o „ „ 314,00
n „ 0,722 1 „ „ 3,30; ' »/o „ „ 315,00
„ 0,720 D. A. IV 1 „ „ 3,50; «/o „ „ 32^,00
ehem. reiu, über Na destilliert ..... 1 „ » 4,00; ®/o „ „ 385,00
b) unversteuert auf Erlaubnisschein:
rein, sp. G. 0,733 ' «/o r n 87,00
n n 0,725 % „ „ 89,00
„ 0,722 ^/o „ n 90,00
„ 0,720 D. A. IV o/o , „ 100,00
Ätherische öle — Äthyl Verbindungen. 91
Äther:
Ohoniidie Werke Fflntenwalde Dr. B. Hecker ft
W. Sudler, Gtea. m. b. H., FUriteBwalde, Spree
(• Ini.-AiÜL).
B. Eiaenmaiin, Berlin O. 17» liahlemtr. 8/7.
O. Erdmann, LeipdK-Liindenau.
Dr. R. JOrgensen, Prag'Weinberge.
Ather-Apparate:
F. H. Mejer, Hannorer - Hainhöls (& Ina.-Anh.).
Destillationen fflr Äther fabrizieren:
J. h. Carl Eckelt, Berlin N. 4. 1 Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brflcken-
I straaM 8 b (p. Inserate).
Äther, Destillier- und Rektifizierapparate;
YoUanar Hltnig & Ob., Heidenau-Dreeden.
Explosionssichere QefSsse für Äther:
f^brik exploaloiiBBicherer GefBaBe, O. m. b. H., Salskotten i. W.
Ätherische Ole siehe »öle, ätherisch e".
Athrol. Unter dieser geschützten Bezeichnung Icommen mit Wasser
mischbare wohlriechende Antiseptilca und Desodorantia in den Handel, die
einerseits eine besondere medizinische Seife und anderseits Antiseptika ent-
halten, auch durch Zusatz von Riechstoffen, ätherischen Ölen u.s.w. parfümiert
sind. Es gibt eine ^[anze Anzahl verschiedener Athrole. Besonders stark
desinfizierend wirken die mit Formaldehyd bereiteten Formäthrole,
während die sogenannten Deci-Athrole weniger stark antiseptisch, aber
kräftig desodorisierend wirkende billigere Präparate für kosmetische Zwecke
darstälen.
Chem. Fabr. FlOrBheim^ Dr. H. Nocrdlinger, Flörsheim a. M.
AthylTerbiiidiiiigren.
Von den Verbindungen, die unmittelbar von dem Radikal CtHs derivieren,
sind als wichtig zu nennen:
1. Äthylalkohol (Alkohol) siehe „S p i r i t u s**.
2. A t h V 1 a m i n. C1H5 . NHi. Entsteht nach sehr verschiedenen
Methoden. Technisch gewinnt man es nach der H 0 f m a n n sehen Methode,
indem man Athyljodid oder Athylbromid bei 100^ unter Druck auf alkoholisches
Ammoniak einwirken lässt. Man erhält hierbei Athylaminjodhydrat (bzw.
Bromhydrat); erhitzt man dies mit Kali, so destilliert das freie Amin über.
Nfach dem D. R. P. 143 197 gewinnt man Athylamin durch elektrolytische
Reduktion aus Athylidenimin CeHuNs an der Kathode. Das Athylidenimin er-
zeugt man nach dem D e 1 6 p i n e sehen Verfahren durch mehrtägiges Stehen-
lassen von Aldehydammoniak im Vakuum über HiSO«; man trägt das
Athylidenimin unter starker Abkühlung in H9SO4 ein, bringt es in den
Kathodenraum einer gut gekühlten elektrolytischen Zelle und elektrolysiert
bei 0* unter Anwendung einer oberflächlich oxydierten Bleikathode. Die
Anode ist ein in einem Tondiaphragma stehender Bleizylinder, und die
AnodenflOssigkeit besteht aus 40—45 %iger H9SO4. Eine Verbesserung des zu-
letzt genannten Verfahrens bezweckt das D. R. P. 148 054. Man elektrolysiert
danach zur Gewinnung von Aminen der Fettreihe entweder die Kondensations-
produkte von aliphatischen Aldehyden mit NHs in ammoniakalischer oder neu-
traler Lösung oder die Gemische der Aldehyde mit NHs oder NHt-Salzen. Bei-
spielsweise elektrolysiert man Hexamethylentetramin in Na9SO4-L0sung mittels
Bleidektroden, wobei der Elektrolyt durch Zutropfenlassen von verd. HtSO«
neutral erhalten wird, oder man benutzt nicht NatSOt sondern (NH4)tS04
Das entstandene Gemisch von Methylamin und Trimethylamin wird abdestU-
liert und die Trennung beider Verbindungen in bekannter Weise bewirkt.
Auch das Franz. Pat. 334 726 beschäftigt sich mit der elektrolytischen
Darstellung von Athylamin.
Athylamin ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G. (bei 8®)
0,696; S. P. 18^ Mit Wasser mischt es sich in allen Verhältnissen. Es verhält
sich ganz ähnlich wie NH«, ist aber eine stärkere Base als dieses und ver-
drängt das Amn^oniak aus seinen Salzen.
n
n
92 Atmosphäre.
Äthylamin anhydric D Mk. 1,80; H Mk. 16,00
„ solut 33% H , 5,00
chlorat H „ 9.50
jodat D „ 4,00
sulfiiric D Mk. 1,00; H „ 9,00
3. Athylanilin siehe ,,Anilinderivat e".
4. Athyiather siehe „A t h e r'*.
5. Athylbromid (Bromäthyl; Aeiher hromaiua). CiHsBr. Durch
Einwirkung von Brom und rotem Phosphor auf 95 %igen Alkohol er hatten.
Nach Beendigung der Reaktion destilliert man das Bromäthyl ab, wäscht es
mit Sodalösung und darauf mit Wasser^ nachdem es mit CaCU getrocknet ist»
wird es rektifiziert.
Farblose, ätherisch riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit;
sp. 0. (bei 13^) 1,47; S. P. 38,4«. Es wird in der Medizin als Aether hromakta
zur Narkose verwendet.
Athylbromid, gerein 1 kg Mk. 5,00
„ ehem. rein D. A. IV i „ „ 6,00
6. Athylchlorid (Chloräthyl; Aether cMoraius). CsH^Cl. Durch
Einleiten von HCl-Dampf in eine Lösung von ZnCU in Alkohol erhalten.
Ätherische farblose Flüssigkeit; S. P. 12,5^' (also für gewöhnlich gas-
förmig); sp. 0. (bei 0^) 0,921. Mischt sich mit Alkohol; in Wasser nur wenig
löslich. Als Anästhetikum benutzt.
Äthylchlorid, techn 1 kg Mk. 4,00
Metallflaschen dazu „ 6,00
Äthylchlorid, techn. in Bomben von 50 kg ^ ^ n ^W
Bombe dazu „ 75,00
Äthylchlorid, ehem. rem, in Röhren mit Kapillarspitzen:
Karton zu 5 Röhrchen ä 10 g Inhalt • . • Karton Mk. 1,30
n »10 n a30g^ „ , 6,50
« »10 „ ä 50 g „ «9,00
„10 „ k 100 g „ , \ 16,00
In Metallflaschen 1kg „ 5,00
7. Athyljodid (Jodäthyl). CtHJ. Wird ähnlich wie Athylbromid
dargestellt Nach dem D. R. P. 175 209 destilliert CsHsJ in quantitativer Aus-
beute ab, wenn man in eine wässerige KJ-Lösuni^ unter Erwärmen auf dem
Wasserbade Diäthylsulfat in berechneter Alenge eintropfen lässt.
Farblose, stark lichtbrechende Flflssigkeit; sp. 0. (bei 0^) 0,975; S. P. 72*.
Athyljodid H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 30,00
8. Athylnitrit (Salpetrigsäureäthylester, Salpeteräther; Aether
nitroeua). CsHs . O . NO. Durch Einwirkung von H9SO« und Kaliumnitrit auf
Alkohol erhalten.
Bewegliche, gelbliche, durchdringend apfelähnlich - ätherisch riechende
Flflssigkeit. Sp. 0. (bei 15<») 0,947; S.P. 17^ Es Ist unlöslich In Wasser; an-
gezflndet verbrennt es mit weisser Flamme. Wirksamer Bestandteil des offizi-
nellen Spiritus Aetheria nitroei,
Äthylnitrit, absolut H Mk. 3,50
„ 15% HMk.0,60; 1 kg , 4,00
Salpeteräther (ip. G. 0,845) D. A. IV .... 1 kg „ 2,40;% » „230,00
Atmosphäre. Technisches Druckmass. Um die Angaben vergleichbar
zu machen, rechnet man nicht mit dem wirklichen Druck der Atmosphäre an
einem bestimmten Ort zu gegebener Zeit, sondern mit einem mittleren
Atmosphärendruck.
Frflher war als Mass der mittlere Atmosphärendruck unter dem 45. Brelten-
frad am Meeresspiegel, reduziert auf 0* gebräuchlich; man bezeichnet diese
inheit als 1 alteAtmosphäre.
1 alte Atmosph&re entspricht 760 mm Qoecksilbersfiule
1 9 ff 1, 1,03333 kg auf 1 qcro.
Atomgenrichte — Ätzen. 93
Neuerdings ist man übereingelcommen, den Atmospliärendruclc = 1 leg
anf 1 qcm zu setzen (neue Atmosphäre).
1 neue Atmosphäre entspricht 734,51 mm Quecksilbersäule
In I» fi 1 kg auf 1 qcm.
Atomgrewiohte. Tabelle siehe Anhang. Bestimmung siehe „Mole-
kulargewicht".
Atoxyl. Dieses sehr wichtig gewordene Arzneimittel wurde zuerst
chemisch als Metaarsensäureanilid angesprochen, doch ist es jetzt als
p-Amidophenylarsinsäure, oder vielmehr als das Na-Salz dieser Säure fest-
gestellt Es hat demnach die Formel H,N— (CeHi)— Asf O . Man erhält es
^ONa
durch Erhitzen von arsensaurem Anilin mit einem grossen Überschuss von
Anilin bis auf 190— 200<'.
Das Atoxyl wird injiziert und ist ein ausgezeichnetes Spezifikum gegen
die Trypanosomen der Schlafkrankheit. Ferner wird es in der Syphilis-
therapie verwendet.
Atoxyl D Mk. 3.50; H Mk. 30,00
Atropin (Daturin). Alkaloid, das sich in der Tollkirsche (Atropa Bella-
donna), dem Stechapfel (Datura Siramonium), dem Bilsenkraut {Hyoscyamua
niger) und verschiedenen andern Pflanzen findet. Fabrikmässfg stellt man es
aus der Belladonna-Wurzel her.
Das reine Atropin CitH»NOs bildet schwere Kristallnadeln vom Seh.
P. 1 15,5*. Es ist geruchlos, schmeckt widerlich bitter, schwerlöslich in kaltem,
leichter in heissem HsO, sehr leicht in Alkohol, Chloroform, Amylalkohol und
Toluol, weniger löslich in Äther, fast unlöslich in Petroläther. Es ist ein
ausserordentlich heftiges Oift.
Medizinisch verwendet man meistens seine leichter löslichen Salze, und
zwar innerlich als starkes Narkotikum sowie gegen die Na chtsch weisse der
Phtiilsiker, zu Einspritzungen bei Krämpfen und Neuralgien und namentlich
äusserlich in 0,5 %iger Lösung zu Einträufelungen in die Augen als pupillen-
erweiterndes Mittel. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g.
Atropin« puriss. krist D Mk. 7,00;
„ arsenicic. krist D „
„ boric ^ n
„ hydrobromic. krist D „
„ hydrochloric. krist D „
„ nitric krist..- D „
„ • salicylic. krist ^ n
„ sulfuric. alb. krist. naturale ^ n
„ „ puriss. D. A. IV D „
„ yal^ianic. krist 1^ n
Atsalkallen. Die Atzalkalien sind als Hydroxyde unter den entsprechen-
den Metallverbindungen aufgeführt, also A t z b a r y t unter „B a r y u m -
verbindunge n*S A t z k a 1 i unter „Kaliumverbindungen" etc.
Ober die elektrolytische Gewinnung der Atzalkalien vgl. den Artikel
Y,Chloralkaliprozess, elektrolytische r".
Atien.
Atzgrund (Deckgrund): 4 T. Asphalt, 1 T. schwarzes und 1 T. bur-
gundlsches Pech, 4 T. weisses Wachs;
oder: 5% T. syrischer Asphalt, 3 T. Kolophonium, 9 T. Mastix, 18 T.
Wachs, 1% T. Talg.
Die Bestandteile werden zusammengeschmolzen und stark eingekocht
Der Atzgrund wird auf das erwärmte Metall aufgetragen.
Atzen (Atzflfissigk^eiten, Atzwässer).
1. FOr Stahl: IT. Salpetersäure, 1 T. absolut. Alkohol, 4 T. konz.
Essigsäure;
oder: 2 T. Salpetersäure, 1 T. Wasser,
7,00;
H Mk. 65,00
8,80
; H „
80,00
8,80
; H „
80,00
8,80
; H „
80,00
8,80
; H „
80,00
8,80
, H „
80,00
7,70
; H „
70,00
6,00.
. H „
55,00
6,20
; H „
57,00
9,40,
H .
85,00
94
Ätzfarben — Aufbereitung.
2. Für Kupfer: 10 T. rauchende Salpetersäure, 70 T. Wasser, dazts
Lösung von 2 T. Kaliumchlorat in 20 T. Wasser;
oder: 40 T. Salzsflure in 100 T. Wasser, dazu LOsung von 5 T. Kalium-
chlorat in 50 T. Wasser.
3. FilrSilber und Messing: Reine konz. Salpetersflure.
4. F ü r Z i n k: Verdfinnte Salpetersflure.
5. Für Gold: Verdünntes Königswasser (s. d.).
6. Für Glas: Flusssflure. Zum Mattfltzen werden ihre Dflmpfe, zum
Gianzfltzen ihre wflsserige Lösung benutzt. Statt der Flusssflure benutzt man
auch Fluorammonium oder ein Gemisch von Flussspat mit Schwefelsflure.
Eine matt und gleichmflssig wirkende Glasfltze erhfllt man durch Lösen von
250 g Kaliumdoppelfluorid und 140 g Ammoniumsulfat in einer Mischung von
250 g Salzsflure und 1000 g Wasser.
Atztinte für Glas: 30 g Fluorammonium, 15 g dest Wasser, 6 g
HflSOt in einer Bleiflasche gemischt und auf 40" erwflrmt. Nach dem Erkalten
werden 5 g konz. Flusssflure und 1 g Gummiarabicumlösung zugesetzt.
Wird mit Stahl- oder Gflnsefeder geschrieben und gibt eine matte Schrift
Atzdruckfarbe für Glas. Sie wird durch Vermischen einer ge-
sättigten NH«F-Lösung in konz. HF mit MgCOs und Dextrin hergestellt. Zu-
sammensetzung und Art der Erzeugung sind durch D. R. P. 148 724 geschützt
Atzgrund für Glas: Wachs, rein oder mit Terpentinöl gemischt
7. Für lithographische Steine: Verdünnte HNOs oder HCl,
Oxalsflure oder Weinsflure.
8. Für Bernstein, Elfenbein, Bein und Knochen: Konz.
Schwefelsflure.
9. FürMarmor: Verdünnte Salpetersflure.
10. FürPerlmutter: Konz. Schwefelsflure oder konz. Salpetersflure.
Vgl. auch den Artikel „Abbrenne n".
Steinzeugwannen zum Atzen:
Länge Breite Tiefe Inhalt Preis
cm cm cm 1 Mk.
50 40 10 20 9,00
60 50 12 36 13,00
70 60 12 50 19,00
Länge Breite Tiefe Inhalt Preis
cm cm cxn I mV,
80 60 12 58 22.00
90 65 12 70 27,50
und
Stefnzeugwannen zum Atzen:
Deutsche Ton> u. Steinseaflr- Werke, AktiengeseUsciiaft, BerUn-Charlottenbiiii^, Berlinerrtr. 88.
Atxfarben, Farben für Atzdruck, siehe „Z e u g d r u c k'*.
Atzfarben auf Indigoblau:
Farbwerke Hirsch A Merzenich, G. m. b. H., Grenzhausen.
Atskall = Kaliumhydrat siehe „Kaliumverbindungen'*
„K a 1 i 1 a u g e*\
Oesterrdehischer Verein, Aussig a. E.
Atzkalk siehe „K a 1 k'*.
Atzlanffe = K a 1 i 1 a u g e (s. d.) oder N a t r o n I a u g e (s. d.).
Atmatron (Natriumhydrat) siehe „Natriumverbindungen**'
und „Soda, kaustisch e".
Oesterrdehischer Verdn, Atusig a. E.
Atsrablimat (Quecksilberchlorid) siehe „Quecksilberverbin-
dung e n'*.
AnMpine siehe „A n i s a 1 d e h y d".
Aofliereitniiff« Die Methoden, verschiedene Mineralien mechanisch
von einander zu trennen oder arme Erze durch Beseitigung der sie begleiten-
den Nebengesteine anzureichern, bilden zusammen die sogenannte mecha-
nische Aufbereitung. Hierher gehört das Zerkleinern, das
Aussortieren, das Auswaschen und das Schlämmen. Neuer-
AufberdtuQg. 95
diogs wichtig geworden IstdiemagnellscheAufberellung und die
Olaafbereitung.
Die magnetische Aufbereitung wirkt durch walzenförmige
oder keilförmige Elektromsgnete, zwischen denen das Scheidegut hindurch-
Eeffihrt wird. Sie beruht auf dem verschiedenen magnellschen Verhalten der
KOrper, die durch ihre paramagnelischen (positiver Magnetismus) oder dia-
magnetlschen (negativer Magnetismus) Eigenschaften die Möglichkeit der
Trennbarkeit bieten. Die magnetische Aufbereitung gestattet sowohl die
Trennung der dia magnetischen Stoffe von pars magnetischen, als auch die
Trennung der para magnetischen KOrper untereinander. Sie vollzieht sich da-
durch, dass unter dem Einfluss sehr starker Magnete sich alle paramagnetischen
KOrper aus einem Gemisch mit unmagnetischen aussondern und getrennt von
diesen sammeln lassen. Da der grOsste Teil der Mineralien und besonders der
Erze para magnetisch ist, so hat die magnetische Scheidung ein ausserordent-
lich grosses Anwendungsgebiet.
Es sind magnetisch scheidbar von Erzen: Alle Elsenerze, Titan-,
Wolfram-, Nickel-, Kobalt-, Mangan-Verbindungen, sulfidische und oxydische
Kupfererze, Blenden gewisser Lagerstatten, kurz alle Erze mit einem gewissen
Eisen-, Nickel-. Kobalt-, Titan- und
Wolframgehalt; unmaenetisch bleiben
bineeeen: Blei- und Silbererze, Zlnn-
stein, WismutverblndunKen, Blenden
gewisser Lagerstalten.
Von den 0 angarten sind magne-
lisch: Alle manean-eisenh altigen Sili-
kate und Phosphate und Karbonate;
unmaenetlsch a Klesels>aure, Schwerspat.
Das magnetische Scheldeverfahren
ist ein vorwiegend trockner Prozess;
es wird also namentlich da in Anwen-
dung gebracht werden, wo der nassen
Aufbereitung infolge von Wasserman-
eel oder Kalte Schwierigkeiten er-
wachsen.
Eine elektrisch angetriebene Sepa-
lalionsmaschine, welche für das
trockene Verfahren mit Erfolg Eingang
gefunden hat. ist in der obigen Abbil-
dung dareesletit. Bei diesen Maschinen,
welche die Siemens Schuckertwerke In
iwei Grossen ausführen, wird das Ma-
tetial in den aus der Abliildung er-
^chflichen SchQttrichter aus Zinkblech
gebracht, aus dem es in kleinen Men-
gen, nach Passieren einer mit kleinen Scparaiionsmaschinc
St^en ausgestatteten bronzenen Zu-
brineetwalze, auf die Scheidetrommel
Diission oder von einem Einzelmotor mit ,„.^_.-^w ,s -
Kraflbedarf der Separationsmaschine beträgt bei der grossen Type etwa
^ PS, wahrend bei der kleinen bereits ^ PS genügen. Die messingene:
Scheidelrom mel enthalt im Innern den zum Separieren erforderlichen fest-
stehenden Elektromagneten von charakteristischer Form, der die aus der Zu-
bringerwalze kommenden Elsenteile festhalt. Mit Hilfe einer auf dem rotieren-
den Mantel der Scheidetrommel angebrachten Transportspirale wandert das
Wnaflende eiserne Material bis zum Ende der Scheidetrommel, wo es, weil
nicnt mehr unter dem Einfluss des Elektromagneten stehend. In die Abfuhr-
Whsilef for magnetisches Material fallt. Die Maschinen können In der
grosseren Ausführung etwa 800 kg Material, in der kleineren etwa die Hälfte
J™ Stunde separieren, unter der Voraussetzung, dass die Messingspane etwa
•■a Eisen bei mischungen enthalten. —
96 Aufgüsse — Aurantiazeenöle.
Das D. R. P. 144 954 betrifft eine oxydierende Rüstung als Vorbereitung
armer Eisenerze für die magnetische Aufbereitung. Eine ähnliche Behandlung
schreibt das Engl. Pat. 6811 von 1903 vor.
Die Olaufbereitung, welche von E 1 m o r e herrührt, bezweckt
die Erzscheiduim unter Anwendung schwerer Ole, und zwar benutzt man
namentlich die Rflckstände der Petroleumraffination. Kiese zerstauben beim
Zerkleinern leicht in Schüppchen, welche auf dem Wasser schwimmen und
dadurch bei der nassen Aufbereitung verloren gehen. Deshalb lässt E 1 m o r e
das Erz nass vermählen und bringt es dann mit dem Ol in rotierende Zylinder,
wo Kies und Ol sich innig mischen. Das 01-Kiesgemisch trennt man
dann in Spitzkästen von der Trübe, während das Ol aus dem Kies durch
Zentrifui2:ieren entfernt wird. Das Verfahren eignet sich namentlich für
arme Pyrite und Kupferkiese. — Ganz ähnlich ist das Fromment sehe
Verfahren, das die Aufbereitung von Schwefelerzen (Cu; Pb; Zn u. a. m.)
mit Ol bezweckt.
Aufbereitungs-Anlagen für Erze jeder Art:
Fried. Krupp ÄktiengefleUachaft Onisonwerk, Macdeburg-Buckau.
Separationsvorrichtungen :
Siemens-Schnckertwerke, Berlin SW.U, Askan. Platz 8.
AnfgUrae (Znfiwa). Man versteht darunter allgemein den mit sieden-
dem HsO bereiteten Auszug eines Arzneistoffes. Das D. A. IV schreibt vor:
Zur Bereitung von Aufgüssen wird das nötigenfalls zerkleinerte Arznei-
mittel in einem geeigneten Gefässe mit heissem Wasser Übergossen und
5 Minuten lang im Wasserbade unter wiederholtem Umrühren erhitzt. Nach
dem Erkalten wird die Flüssigkeit durchgeseiht.
Bei Aufgüssen, für welche die Menge des anzuwendenden Arzneimittels
nicht vorgeschrieben ist, wird 1 T. desselben auf 10 T. Aufguss genommen.
Dieses Verhältnis gilt aber nur für indifferente, nicht aber für stark wirkende
Substanzen; von letzteren dürfen Aufgüsse nur dann abgegeben werden, wenn
die Menge des Arzneistoffes vorgeschrieben ist.
AiifBo1ili6«uuuKdiin«a siehe „Superphospha V\
Aufzüge:
8iemens-6ehackertwerke, Berlin 8W. 11, Askan. Fiats 8.
Aurminiiie. TeerfarlTStoffe, welche zur Oruppe der Diphenvlmethan-
farbstoffe gehören. Der eiafachste KOrper (Nichtfarbstoff) dieser Oruppe ist
das Diamidodiphenylmethan HtN'-CJi«— CHs—C.H« . NHi. Ein
wichtiges Aussfangsmaterlal zur Darstellung der Anramine ist das B e n z o -
phenon C«Hs— CO— CtH« (siehe unter „Ketone") und das davon deri-
vierende Tetramethyldiamidobenzophenon CO<cJh|'n JchI{!
Durch Ersatz des Karbonylsauerstoffs durch eine Amidognippe erhält man
direkt das einfachste Auramin (Amidotetramethyldiamidodiphenyl-
methan). ^•N-C<Q^^|'^|Q|^k Man kann demnach das Auramin beispielsweise
durch Zusammenschmelzen von Tetramethyldiamidobenzophenon mit Sal-
miak darstellen oder aber aus Tetramethyldiamidodiphenylmethan durch
Zusammenschmelzen mit Schwefel unter gleichzeitigem Oberleiten von Am-
moniak.
Anrantlaaeenttle. Ätherische Ole, die in grossen Mengen in Italien ge-
wonnen werden, und zwar aus der Zitrone, der Umone, der Berganotte
und der Pomeranze (Orange, Apfelsine). Ein Teil dieser Ole entstammt den
Fruchtschalen, während das Orangenblütenöl aus Blüten, das PetltgrainOl aus
unreifen Früchten gewonnen wird. Da bei der Destillation die Duftstoffe teil-
weise verloren gehen, so benutzt man diese Methode nur für geringwertige,
dem Verschnitt dienende Ole. Die feinsten Qualitäten erhält man durch Aus-
pressen mit der Hand gegen einen Schwamm, in dem sich das Ol ansammelt.
Anripigmeiii ^- Attsdehniing.
97
Zweckmässiger ist das sogenannte Nadelverfahren, bei dem die der
Olgewinnung dienenden Sclialen gegen eine mit Nadelspitzen besetzte SchOssel
gerieben werden. Die Reinigung erfolgt durch Ladern und Filtration, auch
wohl durch Destillation mit Wasserdampf oder im Vakuum*
Im einzelnen siehe die Artikel „Bergamottö 1", „N e r o 1 i 0 1",
„Peti tgrainor*, „Pomeranzenschal enöle" und „Zitronenor.
Amlpigaeiit siehe „Arsenfarbe n**.
Anto^MmMma ohlorainm = Natriumgoldchlorid siehe
„Goldverbindungen No. 2".
Anmm siehe „O o 1 d".
Amnm ohleratmn = Ooldchlorid; siehe „Qoldverblndungen
No. 1".
Anmm colloidale siehe „K o 1 1 a u r i n'*.
AMdfthnqng. Der lineare Ausdehnungskoeffizient eines festen KOrpers
ist die Verlängerung a eines prismatischen Stabes von der Lflnge 1 bei Tem-
peraturerhöhung um 1* (genau von 0* auf 1*); ebenso ist der kubische Aus-
dehnungskoeffizient die Volumenzunahme 3 a bei Erwärmung um 1*. Der Aus-
dehnungskoeffizient fester Körper wechselt bei verschiedenen Temperaturen;
man unterscheidet den variablen, nur fflr eine bestimmte Temperatur gflltigen
Ausdehnungskoeffizienten von dem mittleren Ausdehnungskoeffizienten,
der durch Interpolation aus verschiedenen Versuchen fflr ein grosseres Tem-
peraturintervall berechnet wird.
Linearer Ausdehnungskoeffizient fester KOrper.
(Da der linesre Ansdehaimgpkoelfijdeiit nur Hunderttaniendstel odec Milliontel amfais^
siiid in der folgenden Tabelle rar Venneidong der Nullen die Werte nicht für a, londera
far 10 000 a angegeben.)
Aluminium
n
aid
Biottie (86,3 Ca + 9,7 Sn
+ 4Zn)
Btome (86,3 Cn + 9,7 Sn
+ 42n)
Eisen, veich
9 m
Glas:
-weichet
Spiegelglaf . • • .
Jenaer XVIHI . . .
Gold
Gnsseiaen, graues . • .
» f» • • •
Gmssstahl (Krupp) . . .
Hartgummi
Holz:
Ahorn, längs
I'
0.2221
0,2336
0,2829
0,2984
0,1782
0,1802
0,1136
0,1228
0,0883
0,0891
0,0844
0,1461
0,1061
0,1075
0,1069
, 0,770
0,842
O,0fi.H«
0*
O-IOO*
0*
0— 100*
40*
0— 100»
0*
0-100»
0— 100*
0— 100»
0—100»
0— 100*
40»
0--100«
0—30»
17—25»
25—35»
2-84»
Ahorn, cjner •
Buchsbaum, längs .
Eiche, längs . . •
Esche, längs .
Fichte, längs
n V^^ •
Weissbncbe» längp.
Iiidiom
■ •
Kobalt
Knpfer
Messing(73,7Ca+24,2Zn
+ 1,5 Sn + 0,6 Pb) .
Nickel
Fladn
Silber ..■••••
Steinkohle
Wismut
Zink
Zmn •..••••
0.484
0,0257
0.0492
0,544
0,0951
0.0541
0,341
0,0604
0,0669
0,0708
0.1244
0,1627
0,1698
0,1840
0.1262
0,0 07
0,1935
0.2811
0.1316
0,2811
2-34»
2-34»
2-34»
2-34»
0— 100*
2—34»
2—34»
0-100^
0»
0-100»
0—1 00»
0-30»
O-IOO»
0-100*
0—30»
.0— 100»
0-100»
0-1 00»
0-100»
0-30»
0— 100*
Bei den f 1 0 s s i g e n Körpern kommt naturgemflss nur der k ii b i s c h e
Ausdehnungskoeffizient in Betracht; von besonderer Wichtigkeit ist (hinsicht-
lich der Thermometer- und Barometer-Korrektion) der kubische Ausdehnungs-
Blücher VII. ^ 7
98 Ansfrieren — • Autoklaven.
koeff izient des Quecksilbers. Derselbe beträgt nach Versachen von
Wflllner:
zwischen 0 und 30 <^ 0,0001812
0 » 100» 0,0001825
scheinbarer im Glase 0,0001544
Far gasförmige Körper Ist nach dem Boyle-Oay-Lussacschen Gesetz der
Ausdehnungskoeffizient ohne Rücksicht auf die Natur des Gases eine Konstante,
die man zu ^-f-jf = 0,003663 annimmt. Zu bemerken Ist, dass diese Konstante
nur Geltung hat für Verhältnisse, unter denen die Gase nicht zu nahe an ihren
Kondensationspunkt gelangen.
Anflfrleren. Ursprünlich Verfahren zur Konzentratton von Lösungen
durch starke Abkühlung; es wird namentlich für schwache wässerige Salz-
lösungen sowie weingeistige, stark wasserhaltige Flüssigkeiten hier und da an-
gewandt. Neuerdings benutzt man das Ausfrieren — teilweise unter An-
wendung flüssiger lu)hlensäure und flüssiger Luft — häufiger, teils ebenfalls
zur Konzentration, teils zur Reinigung durch Ausscheidung der Beimengungen.
Auf gleiche Weise bewerkstelligt man auch Reaktionen, die bei bestimmter nie-
driger Temperatur vor sich gehen sollen.
Aasfrierapparate nach J. W. Brühl zum Ausfrierea und
Reagieren unter Abschluss von Feuchtigkeit und Luft ... 1 Stück Mk. 10,00
Dieselben in grösserer Ausstattung 1 9 |, 13,00
AuMohfltteln siehe „Schüttelapparat e**.
AuBstellunflrsffläser siehe „Z y 1 i n d e r'\
Answasohen.
Auswaschbecher (Tropfbecher) nach B o r m a n n.
Für analytische Zwecke sehr empfehlcns-wert 1 Stück Mk. 1,25
Antaa-Deslnf eküon siehe „F 0 r m a 1 d e h y d**.
Antochrom-Platten siehe „Photographische Platten".
Antoffene Schweissunff siehe „S c h w e i s s e n'*.
Autoklaven (Digestoren, DrucktOpfe).
Autoklaven aus Kupfer, mit Phosphorbronzedeckel, Bügel und Zentral-
schraube, Federmanometer, Sicherheitsventil, Schraubenschlüssel, eisernem
Mantel (ohne Gaslampe):
ihinerer Durchmesser des Kessels • 100 120 120 150 200 mm.
Innere Tiefe des Kessels .... 200 200 250 200 250 mm.
Preis fUr 10 Atm. Maximaldruck . 105,00 115,00 — 180,00 170,00 Mk.
, „ 25 „ , . 120,00 135,00 — 175,00 335.00 „
, » 50 „ n . 160,00 210,00 225,00 — — „
Autoklaven desselben Systems für Ammoniak:
Vollständig aus Eisen, Kessel aus Mannesmannrohr, 2 1 Inhalt, fUr Arbeits-
druck von 40—50 Atm Mk. 240,00
Autoklaven aus Eisen mit säurefest emailliertem eisernem Einsatz, mit
oder ohne Rührwerk (für Maschinenbetrieb); auf Probedruck von 50 Atm»
iteprüft.
a)mit Ölbad-Heizung:
Inhalt des emaillierten Einsatzes. , 0,5 1 1,5 3 5 1.
Preis mit Rührwerk 68,00 83,00 105,50 123,00 154,00 Mk.
.ohne „ 49,00 61,50 81,50 95,00 125,00 „
Inhalt des emaillierten Einsatzes . .10 15 25 50 1.
Preis mit Rührwerk 230,00 254,00 283,50 395.00 Mk.
»ohne , 191,00 214,00 242,00 440.00 .
Atttomon. 99
Zahchör für diese AutokUven:
Sidierbeitsventil 22,50 Mk«
Manometer ; 4.%00 «
Ablasshahn 12,00 i,
TVompeteniohr (flüe das Manometer) . 4,00 |p
b)fflr direkte Heisang:
Inhalt des emaillierten Einsatzes 75 100 150 200 275 350 L
Preis mit Rührwerk. . . . 468,00 670,00 795,00 894,00 1114,00 1280,00 Mk.
, ohne , .... 423,00 597,00 715,00 805,50 1020,00 1180,00 ,
FOr grossere Atttoklaven aus Eisen, Kopier u. s. w. schwanken die Preise
]e nach Anforderungen und Konstruktion in weiten Grenzen»
Vgl. auch unter „Rührwerk e".
Autoklaveneinsätze:
1. Aus Steinzeng:
Inhalt .... 53 90 1 15 200 235 350 870 1.
Prtis .... 15,00 26,00 30,00 50,00 60,00 68,00 72,00 Mk.
2. Aus Porzellan innen glasiert:
Inhalt ....»/, «A IVi 4Vs 6 1.
Preb .... 2,00 2,25 2.50 8,00 10,50 Mk.
3. Aus emailliertem (säurefestem) Gusseisen in allen Grössen und Aus-
föhrungen pro % kg ca. Mk. 60,00
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau- Dresden
Gegrfiodet 1867.
SÄ Autoklaven -^~
Friedridi jteckfluiii, %rt\\% SO 16, imwut, 6b.
Oegrilndet 1819.
Kupfern. Autodaven u. Kessel.
Atttoklaven:
OvrtcT Christ & Co., Berlin- Weisseniee. | Vereinigte LausitTCr Glaswerke A.Q., Abt Warm-
iß. las.- Anh.). I brunn. QuiUtz k Ck>., Berlin MW. 40, Heide-
Strasse 56/67.
F. H. Heyer, HsnnoTor • Hainhols (s, Iiis.-Ank«
S. 17).
Autoklaven aus Gusseisen:
T^kniar Hinig & Comp., H^denau-Dresden.
™A. Krapp Aktiengesellachsft Onmunrerk,
■agdebiirg-Buckau.
Einsatzgefässe fflr Autoklaven aus Steinzeug;
^^^■iKfae Ton- u. Stebiseuff-Werkep AkttengeseUschaft, Berlin-Gharlottenbing, BerUneratr. 28.
Antomon. Gemisch eines Kresolpräparates mit HsSO«, dient in
l^W Lösung zur Desinfektion und Geruchlosmachung von Fälcalien,
^iigergruben u. s. w.
7*
j:1jOO Azetale — AzeUte.
Asetale. Verbindungsklasse, die durch Vereinigung von Alkoholen mit
.Aldehyden unter Wasseraustritt zustande kommt. Von den Azetalen ist wichtig
das M e t h y 1 a I (Methylendimethyläther), auch Formal genannt; siebe
hiefflber den Artikel „M e t h y 1 a I".
Das eigentliche. Azetal (Diäthylazetal) oder Athylidend i -
fl t h y 1 ä t h e r CH.CH(0 . CsH»),, eine Flüssigkeit vom sp. G. (bei 20^) 0,8314,
S. P. 104^ findet sich im Vorlauf der Branntweindestillation.
Azetal, techn H Mk. 3,50; 1 kg Mk. 30,00
„ ehem. rein H „ 6,00; 1 « „ 55,00
Asetaldehyd siehe „Aldehyd e**.
:. i JksetanlUd (Antifebrin). CeH5.NH.CO.CHt. Durch langes (1—2 Tage)
Kochen am Rflckflusskflhler von gleichen Teilen Anilin und Eisessig erhalten.
Reaktion:
CtH« . NH, + CH, . COOH = H,0 + CeH* . NH . CO. CH,.
Die Reaktion wird jetzt mit Vorliebe in Kesseln aus Steinzeug vorgenom-
men, wobei man als Rackflusskühler die Kühlschlangen aus Ton (s. unter
^iKfihlen**) verwendet. Das Rohazetanilid wird zur Reinigung umkristalli-
siert oder, wie neuerdings namentlich, abdestilliert; zuweilen geschieht die
Destillation im Vakuum. Nach der Reinigung stellt das Azetanilid farblose,
glänzende, geruchlose Kristallblättchen von schwach brennendem Geschmack
dar. Seh. P. 112—113«; S. P. 295 ». Löslich in 174 T. kalten, in 18 T. sieden-
den Wassers, in 3,5 T. Alkohol; leicht löslich in Äther und Chloroform. Das
Azetanilid wird innerlich zur Herabsetzung der Temperatur gegeben, und zwar
in Gaben von 0,1, 0,5 g. M. D. p. dos. 0,5 g; M. D. p. die 1,5 g. Die
Prüfung geschieht nach den Vorschriften des D. A. IV.
Azetanilid, cbem. rein, weiss krist , D. A. IV , 1 kg Mk. 2,20
Asetate (essigsaure Salze).
1. Aluminiumazetat (essigsaure Tonerde). Darstellung und
Eigenschaften siehe unter „A lumin iumverbindunge n'*.
Aluminiumazetat, techn. fluss., 8o B6 ^/o kg Mk. 17,00
„ 10-12« B6 ojo „ „ 19.00
„ U-ib^B€ 0/^ ^ ^ 20,00
„ eisen- und sulfatfrei für Alizarindruck, 10 • B^ «/o „ „ 57,00
„ techn. cntwäsBert, basisch h n n 170,00
rein, flüssig (5 «/o) «/o „ „ 22.00
» » (8»/o)D.A IV 0/^ ^ ^ 23,00
„ in Pulver oy^ ^ ^ 245.00
K0nis8warter & S3>ell, Linden vor Hannover.
2. Ammoniumazetat (essigsaures Ammoniak). Darstellung und
Eigenschaften siehe unter „Ammoniumverbindunge n**.
Ammoniumazetat, flüss., D. A. IV % kg Mk. 40,00
„ „ techn. braun (10 »B^) % „ „ 38.00
„ „ gercin. weiss (10® B^) > » „ 53.00
„ krist., ehem. rein h n n 210,00
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
3. Calciumazetat (essigsaurer Kalk). Darstellung und Eigen-
schaften siehe unter „Ca 1 ci u m ver b in d ungen"; das rohe Calcium-
azetat wird als holzessigsaurer Kalk bezeichnet.
Calciumazetat, roh, grau (80— 82 7o) % kg Mk. 33.00
„ gerein, weiss, flüssig (10 <> B^) > „ , 29,00
n n fest % n n «3,00
„ dopp. gcrein., schnecweiss % » .« 9?,00
Asetale*
101
Caldiiinazetftt, dopp. gtfein., flfUs., 10<» Be Ar AUzarindnick . . % kg.Mk. 60,00
y ehem. rein, wasserfrei % n n 140^00
Ktnipmuttr Jk Ebell, Idndeii vor Humorer. | SCon Koppubergi Bergslags AkÜebolasTp Fslua
I (Schweden).
4. Chromazetat (essigsaures Chromoxyd). Darstellung und Eigen-
schaften siehe unter „Chromverbindunge n".
ChromazeUt, techn. flüssig (20<^ Bö) % kg Mk. 50,00
»
if
1«
«1
., (30« B6)
„ (40* B6)
„ entwässert •
ehem. rein ,, .
Jk Ebell, Linden tot Hannoyer.
•/.
11
II
60,00
•/.
»1
11
82,00
•/o
II
II
130,00
1
1»
II
8.00
Dar*
5. Elsenazetat (essigsaures Eisen, holzessigsaures Eisen),
stdlnng und Eigenschaften siehe unter „Eisenverbindnnge n*.
Rohes holzessigsaures Eisen je nach Qualität % kg Mk. 8,00—18,00
n
II
I»
1»
II
I»
9»
techn., flflssig (20^ Bö) %
II (15* Bö) %
entwassert, wasserlösl %
ehem. rein, flfiss. (1,145) %
.1 (1,138} «/o
„ (1,090) Ph.G. in Vo
entwassert 1
löslich, in Lamellen . « 1
Ober flüssiges holzessigsaures Eisen siehe unter „Eisenbeizen*.
Jk EbeU, Luiden vor HamioTer.
M
11
II
I*
II
II
II
If
II
1
75,00
n
62.00
^
250,00
»1
150,00
)l
1 10,00
n
58,00
II
4,50
• *
II
12.00
Verein tQr
Frankfurt
Industrie, VerkaoCi-Bareanv
(Rohes holzessigsaures Bisen.
n
II
•1
If
11
6. Kaliumazetat (essigsaures Kali). Darstellung und Eigenschaften
siehe unter „Kaliumverbindunge n".
Kaliumazetat, nffin o/o kg Mk. 150,00
D. A. IV, flüssig % II II 68.00
fest , % I, II 165,00
ehem. rem ®/o » n 230,00
n 91 geschmolzen 1 ,. „ 4.50
Saures Kalinmazetat Int. 3.00
B^&ifnr•rter & EbeU, Linden Tor Hannover. ) B. Merck, Damstadt.
7. Kupferazetat (essigsaures Kupfer). Darstellung und Eigen«
Schäften siehe unter „Kupferfarbe n**.
KupferazeUt (Grünspan) krist. % kg Mk. 225,00
raffin. Pulver (Verdet raffin.) •/• n n 165,00
„ fernstes Pulver ®/o « » 220,00
in Kugeln > „ „ 130,00
Kupferammoniumazetat • . • 1 „ „ 7,50
8. Manganazetat (essigsaures Manganoxydul). Darstellung und
Eigenschaften siehe unter „Manganverbindunge n".
ManganaieUt, techn., krist, eisenfrei ^/o kg Mk. 150,00
„ ehem. rein, krist , . . . • 1 n n 3,00
KBBJfivirter k EbeU, linden vor Hannover.
9. Natriumazetat (essigsaures Natron). Darstellung und Eigen-
schaften siehe unter „Natriumverbindunge n**.
Natriomazetat, techn« krist. (Rotsalz), je nach Qualität
gerein, krist., weiss •
ehem. rein krist, D. A. IV . . .
dopp. raffin., geschmolzen, weiss
f» ff 91 II wasserfrei
Sanres Natriumazetat
k XbeU* linden vor Hannovier.
9*
«9
% kg Mk. 30,00-40.00
% „ .
45,00
% II 1,
55,00
% .1 1.
100,00
% ,1 II
110,00
1 .. 1.
3,00
X.02 Azetesiigesler — Aceton.
10. Zinkazetat (essigsaures Zink). Darstellung und Eigenschaften
siehe unter „Zlnkverblndiunge n**.
Zinkasetat, flüss. (23— 24<>Be) Vo 1« Mk. 80,00
„ techn., Pulver ®/o » n 120»00
„ ehem. rein, krist, D. A. IV . % „ „ 140,00
KdiiSgswarter & EbeU, Linden vor Hauurrar.
11. Zinnazetat (Stannoazetat, essigsaures Zinnoxydul). Darstellung
und Eigenschaften siehe unter „Zinnverbindunge n".
Zinnazetat, aüssig (20/22® Be) % kg Mk. 110.00
Andere Azetate siehe unter den betreffenden Metallverbindungen.
Azetate liefern:
Dr. B. JOrgensen, Prag-Weinberge.
Aietessiffester (Azetessigsäuredthylester). CHt . CO . CHt . COO . CiH..
Zur Darstellung geht man vom E s s i g fl t h e r (s. d.) aus, und zwar löst
man in 200 g desselben 20 g metall. Na auf, wobei sich zunächst Natrazetessig-
flther CHt . CO . CHNa . COt . CiH» bildet. Man destilliert den überschfissigen
Essigäther ab und gibt zum Rückstande zunächst 110 g 50 %ige Essigsäure
und nach dem Erkalten noch 100 g HtO. Der sich Aber der wässerigen Flüssig-
keit abscheidende Azetessigester wird rektifiziert, wobei man die zwischen
175 und 185^^ übergehenden Anteile auffängt.
Er bildet eine angenehm riechende Flüssigkeit, sp. 0. (bei 20*) 1,0256;
S. P. 181^ In Wasser wenig löslich; destilliert leicht mit Wasserdämpfen.
Der Azetessigester ist eine ausserordentlich reaktionsfähige Verbindung und
spielt eine wichtige Rolle bei vielen Kondensationsreaktionen (Azetessig-
e^tersynthesen).
Azetessigester, techn 1 kg Mk. 7,00
„ ehem. rein 1„ „ 10,00
Azetin. Dieses Produkt, welches im wesentlichen ein Gemisch verschie-
dener Essigsäureester des Glyzerins ist, wird durch Erhitzen von
konz. Essigsäure und Glyzerin bereitet: Man mischt gleiche Teile helles
Glyzerin von 2&* Bö und Eisessig, lässt das Gemisch 12 Stunden stehen und
erhitzt dann unter Hindurchleiten trockner Luft bis auf 140^, bis nichts mehr
flberdestilliert; in der Blase zurück bleibt das Azetin, während die übergehende
60 %ige Essigsäure anderweit verwendet werden kann.
Man benutzt das Azetin teils möglichst neutral (mit wenigen Prozenten
freier Essigsäure), teils sauer, d. h. mit ca. 20 % freier Säure. Im ersten Fall
wird die Essigsäure möglichst gut abdestilliert; im zweiten Fall unterbleibt
dieser Prozess, und es muss zur Erreichung der gewünschten freien Säure-
menge event. die nötige Menge Essigsäure hinzugegeben werden. Das Azetin
wird in der Färberei vielfach benutzt.
Azetin, techn. (19/20® Be) ®/o kg Mk. 160,00
., (240 B^) «/o ,. ., 175,00
„ „ rein, mit 1,5 ®/o freier Essigsäure ®/o « » i 80,00
„ ehem. rein, doppelt destilliert ... 1 kg Mk. 4,50; ^jo „ v 400,00
Azetol. Der sich vom Azeton (s. d.) ableitende Alkohol
CH, . CO . CHa . OH.
Sein Salizylsäureester ist das S a 1 a z e t o 1 (s. d.).
Nicht zu verwechseln mit dem Azetol ist der photographische Entwickler
Azetol.
Azetometer siehe „E s s i g".
Azeton (Essiggeist, Dimethylketon). CHs.CO.CH». Wird technisch
meistens aus trocknem Calciumazetat dargestellt, indem man dasselbe
langsam unterhalb 300® zersetzt und die entweichenden Dämpfe durch ener-
gische Kühlung kondensiert. Nach einem andern Verfahren leitet man Essig-
säuredämpfe über porösen, auf 350—400' erhitzten Baryt; die Dämpfe werden
auch hier durch Eiskühlung verdichtet. Nach dem D. R. P. 144 328 benutzt
Aieton. 103
man nicht trockenes, sondern feuchtes oder flüssiges Ausgangsmaterial, om dar-
aas in zur Rotglut erhitzten Retorten mit Rflhrwerk Azeton darzustellen; diese
Anordnung, bei der das Eintrocknen im Destillierapparat selbst vorgenommen
wird, soll Unregelmässigkeiten in der Reaktion und Oberhitzung der Qeffiss«
wände verhindern. Nach dem Amer. Pat 719 223 erhitzt man Erdalkalikarbo-
nate mit C und lAsst auf die Masse N einwirken; das dabei gebildete Cyanid
wird mit Essigsäure t>ehandelt, wodurch HCN entweicht, während aus dem zu-
rückbleibenden Erdalkaliazetat durch Erhitzen Azeton und Erdalkalikarbonat
erzengt wird. Das Karbonat geht dann wieder in den Prozess zurück.
Nach dem Franz. Pat. 361 379 leitet man direkt Holzessig dampfförmig
fiber erhitztes Azetat und ffillt die Destillationsblase zur VergrOsserungi der
Oberflächenwirkung mit porösen Körpern, z. B. Koksstückchen. Drei Zu-
sätze zu diesem Patent enthalten Verbesserungen der Methode.
Das D. R.P. 170533 geht davon aus, dass bei der Zersetzung von
Calciumazetat in der Hitze neben dem Azeton CaCO« entsteht, das sich bei
500* in COt und Atzkalk zerlegt. Da letzterer auf das Azeton eine sehr schäd-
liche Wirkung ausfibt, wird seine Entstehung nach dem vorliegenden Patent
dadurch verhindert, dass man das Calciumazetat vollkommen neutralisiert und
die Zersetzung in einem Strom trockner COs vornimmt.
Die Engl. Pat. 25 993 und 25 994 von 1901 bezwecken, das Azeton aus
rauchlosem Pulver wiederzugewinnen; man benutzt dabei die Eigenschaft des
Azetons, sich mit Bisulfiten zu verbinden: Das Gemenge von Azeton und Luft
wird durch mehrere Absorptionstflrme gesaugt, die mit Bisulfitlösung gespeist
werden. Das in den Tflrmen durch Oxydation mit Luft entstehende Sulfat
kristallisiert beim Abkühlen aus. Das Azeton kann aus der zum Schlüsse sich
ergebenden Lösung entweder mit einem Alkali abdestilliert werden, oder
besser, das Azeton wird einfach abdestilliert und die geringe Menge der durch
Zersetzung entstandenen schwefligen Säure wird durch Alkali in Sulfit ver-
wandelt, bevor man das Oanze rektifiziert. Das verbleibende Bisulfit wird
wieder verwendet Die Türme sind mit einem Netzwerke aus Bindfaden ge-
füllt, das auf dicht nebeneinander eingelegte Rahmen gespannt ist. Längs der
Rahmen laufende Rinnen verteilen die Bisulfitlösung, und um dieselbe im
Turme am Verdampfen zu verhindern, wird das Luftgemisch in einem wasser-
berieselten Turme mit Feuchtigkeit gesättigt, ehe es in die Absorptionstürme
eintritt Das Verfahren soll vorzügliche Erfolge geben. Das gleiche Verfahren
behandelt D. R. P. 154 124.
Das Rohazeton wird durch Digestion mit ungelöschtem Kalk, Destillation
fiber Natriumhydrat und schliesslich durch Destillation mit Natriumsulfit
gereinigt. Das Franz. Pat 386 181 schützt ein Verfahren zur Reinigung von
Azeton durch Behandlung mit Oxydationsmitteln (Permanganaten, Peroxyden,
Perboraten, Chromaten u. s. w.), wobei man Salze zusetzt, die die Oxydations-
produkte neutralisieren; solche Salze sind die Karbonate, Borate, Silikate,
Phosphate u. s. w.
Farblose, ätherisch riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit
Sp. O. 0J921 (bei 18»); S. P. 56». Löslich in Wasser, Alkohol, Äthet und
Chloroform; selbst löst es fast alle Harze, Fette, ätherischen Ole, weiter
Schiessbaumwolle u. s. w.
Es findet ausgedehnte Verwendung in der Farben- und Lackfabrikation,
bei der Herstellung von Jodoform und neuerdings namentlich zur Darstellung
von rauchschwachem Pulver.
Azetonöle sind Nebenprodukte bei der technischen Darstellung von
Azeton, bestehen aus Ketonen, Aldehyd, Kondensationsprodukten des
Azetons u. s. w., scheiden sich aus dem ersten Destillat ab und kommen als
! e i c h te (S. P. 75— 130«) und s c h w e r e (S. P. 130—250«) Azetonöle in den
Handel. Sie dienen zum Reinigen von Anthrazen.
Pg||fM»art Reinen Azeton «oll klar, waascrhell. neutral eein, sich mit deat. H^O ohne
Trilbiiiis oder NiedendiUg mischen, nicht mehr alt Opl*/|| Aldehyd enthalten und mit dem Ge-
widittttiermoalkoholometer bei ISO* mlndeftem W^S*/« wlgen. Deatmiert man es bei 58*,
80 tollen wenigstena 96 Vo Aseton nber^hcn, und bei der Jodometriachen Titration aollen
mindcatena 06% reines Aieeton gefunden werden.
n
„ 80,00-100,00
»
120.00
«
130.00
■
n 140,00
n
80,00
n
180,00
n
14.00
Dr. R. Jargenwn, Prag-Weinberge.
Jobs. Oswaldowsky. Altona.
Verein für chemifcae IndvBtrie, Frankfurt a.
104 Azetonöle — Atetylen.
Asetonöl, dunkel . . . : . . . . % kg Mk. 65.00^ 80,00
hcU %
Aieton, tcdm. (85— 90«/o) %
„ rein. 95—97«/© %
„ ehem. rein, 98/100% %
„ -Natriiunbisulfit, techn. flflssig %
» » » P^il^cr «/o
„ „ ehern« rein 1
Azeton:
Ohemiache Werke Fflratcnwalde, Dr. B. Hecker &
W. Zeidler, Ges. m.b.H., FOrstenwalde (Spree)
(t. Ina. -Anh.).
Fuent Broa. & Oo., New Tork» Noi. 2 u. 4 Stone
Street (a. Ina. -Anh. S. 18).
Azeton-Apparate:
P. H. Meyer, Hannover • Hainhola (a. Ina.- Anh. 8. 17).
Apparate zur Azetonfabrikation (die Anlagen werden in Grössen von 50,
100., 200, 500. 1000 kg in 12 StHn. ausgeführt) liefert:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Asetonöle siehe „A z e t o n".
Jaha. Oswaldowsky, Altena.
Asetonsnlfit siehe ..Photographi&che Chemikalien**.
Azetophenon (Phenylmethylketon), als Heilmittel auch H y p n o n ge-
nannt. Calla. CO. CHa. Man gewinnt es durch Kochen von Benzol mit
Azetylchlorid und AlsCl«. Man rektifiziert die zwischen 190 und 205* sieden-
den Anteile und fangt die bei 195—200* übergehende Fraktion auf.
Farblose oder gelbliche, ölige Flüssigkeit vom S. P. 201*. Erstarrt bei
-f 4* zu Kristallblattern, die bei 20* schmelzen. Fast unlöslich in HaO, sehr
leicht löslich in Alkohol, Äther, Chloroform, Benzol und fetten ölen.
Man verordnet es als Schlafmittel, und zwar meist in Kapseln, zu
0,05—0,15 g p. dos.
Azetophenon, ehem. rein, wasserhell H Mk. 3,00; 1 kg Mk. 27,00
Azetopyrin. Es ist Antipyrin-Azetylsalizylsaure und wird als Anti-
neuralgikum und Antirheumatikum verordnet.
Asetopyrin H Mk. 4,00
AzetTerblndimffen. Siehe im einzelnen die Artikel „A z e t a I e",
„Azetat e", „Azetessigeste r", „A z e t i n", „A z e t o 1**, „A z e t o n*\
„Azetylchlorid" u. s. w.
Azetverbindungen :
Fuerat Broa. & Oo., New Tork, Noe. 2 u. 4 Stone Street (f. InB.-Anh. S. tt).
Asetylohlorld. CHtCOCl. Farblose, stechend riechende Flüssigkeit
vom S. F. 55*. wird gewonnen durch Einwirkung von PCU oder POCU auf
Essigsaure. Nach dem D. R. P. 151864 verreibt man ein Erdalkaliazetat
(z. B. das von Ca) mit Sulfurylchlorid innig und destilliert dann, wobei Azetyl-
chlorid übergeht.
Wichtig zu werden verspricht das Verfahren D. R. P. 146690, wonach
man Azetylchlorid durch Erhitzen von I mol. wasserfreiem Natriumazetat und
2 mol. chlorsulfonsaurem Natrium ClSOaNa auf 150—200* erhalt.
Es zersetzt sich mit Wasser sehr energisch unter Bildung der Karbonsaure.
Diese grosse Reaktionsfähigkeit, die es auch andern Körpern gegenüber be-
weist, verleiht ihm eine grosse Bedeutung.
Azetylchlorid 1 kg Mk. 4,20; % kg Mk. 375,00
„ ehem. rein 1 .„ „ 11,00
Aietylen. CsHt. Gasförmiger Kohlenwasserstoff. Es wird jetzt aus-
schliesslich durch Behandlung von Calciumkarbid mit Wasser (bei ge-
wöhnlicher Temperatur) gewonnen; die Reaktion entspricht der Gleichung:
Ca& -f 2 H.0 = CtH. -f Ca(OH)t.
Aeetylentetrschlorid. 105
Bei gewöhnlichem Druck ist das Azetylen ein farbloses Gas, sp. G. 0,92
(auf Luft = 1 bezogen). Bei + P wird es durch einen Druck von 48 Atm. zu
einer stark lichtbrechenden Flflssigkeit kondensiert, die bei 0® das sp. G.
0,451 hat
Das Azetylen brennt mit stark russender und hellleuchtender Flamme;
durch geeignete Brennerkonstruktionen kann man das Russen beseitigen. Die
Leuchtkraft des Azetylens ist 15 mal so gross wie die eines gleichen Volums
Steinkohlengas.
Ein Übelstand ist die leichte Explosivität der Gemische von Azetylen mit
Luft Die Explosionsfähigkeit beginnt bei einem Verhältnis von 1 vol. Azetylen
auf 1,25 voL Luft und endet bei 1 vol. Azetylen auf 20 vol. Luft; am gefähr-
lichsten ist eine Mischung von 1 vol. Azetylen auf 12 vol. Luft Bei ent-
sprechend kleinen BrennerOffnungen Ist übrigens diese Explosionsgefahr fast
gänzlich vermieden.
Reines Azetylen riecht aromatisch und ist kaum giftig; dagegen hat das
technisch dargestellte unreine Azetylen einen höchst widerlichen Geruch durch
Sulfide und Phosphorwasserstoffe, die ihm auch giftige Eigenschaften ver-
leihen. Man entfernt diese Nebenbestandteile durch geeignete Reinlgungs-
(Absorptlons-)Massen.
Technisch können aus 1 kg Calclumkarbid etwa 300 1 Azetylen erzeugt
werden. Fflr die Rentabilität der Azetylenbeleuchtung ist folgende Berechnung
(seitens der Zeitschrift „Kraft und Licht*') aufgestellt worden: 1 kg CaCt kostet
25 Pf. und ergibt 300 1 CtHt. Hiermit kann man pro Stunde 500 Normalkerzen
Lichtstärke erzeugen, so dass 0,6 I Gas 1 Normalkerzenstunde ergeben; eine
solche kostet also 0,05 Pf. (nur den Preis des Caiciurakarbids berücksichtigt).
Während das Azetylengas bei richtiger Behandlung eine ungefährliche
Beleuchtungsquelle ist, hat sich das flüssige Azetylen als ein höchst ge-
fährlicher Körper erwiesen, der oft genug ohne erkennbaren Grund explodiert.
Sehr verbreitet ist die Verwendung von Azetylen, nachdem es von Azeton
gelöst worden ist 1 I Azeton löst bei gewöhnlichem Druck 24 1 CtH», bei
12 Atm. Druck etwa 300 1 CsHs.
Ober Calclumkarbid siehe den Artikel „Karbid e'*.
Zur Reinigung des technischen Azetylens haben Lunge und C e d e r -
k r e u t z den Chlorkalk empfohlen, doch kam es hierbei zuweilen zu plötz-
lichen Erhitzungen und gelegentlichen Explosionen. Das D. R. P. 162 324 will
solche Explosionen unmöglich machen durch Verwendung eines besonderen
Chlorkalks der Zusammensetzung CaO, CaOClt, HtO; solcher bildet sich bei-
spielsweise bei der Einwirkung von Chlorgas auf Kalkhydrat, wenn die dabei
frei werdende Reaktionswärme durch Kühlung abgeführt wird.
Die Methode, CsHs dadurch von Phosphorwasserstoff zu befreien, dass
man es durch eine starke Säure, z. B. HsSO« von mindestens 53® Bö, durch-
leitet leidet an dem Übelstand, dass der Phosphorwasserstoff nur anfangs
zurückgehalten wird, dann aber unabsorblert Im C^Ht verbleibt Nach dem
D. R. P. 179 094 bleibt die Säure dauernd zur Reinigung des Azetylens brauch-
bar, wenn man ihr Arsenik (AssOb) zusetzt.
Die gebräuchlichsten Reinigungsmittel für Azetylen sind A k a g 1 n (Ge-
misch von Chlorkalk und Bleichromat), H e r a t o 1 (mit Chromsäure getränkte
Kieselgur) und Frankolin (mit sa4zsaurer Lösung von Kupferchlorür ge-
tränkte Kieselgur).
Azetylen-Erzeugungsapparate kosten etwa:
Leistung in Normalflammen k 16 Kerzen . 20 50 100 200 400
Preis Mk. . 500 ?00 1200 1800 3000
Calclumkarbid zur Azetylengewinnung:
Focnt Bros. A Oo., New York^ Noa. S iL 4 Stone Stnet (t. lD»,*Aah. 8. tS).
Zerkleinerungs- und Misch-Anlagen für Calciumkarbld-Fabrlken:
FViedr. Krupp Aktiengesellschaft Gnisonwerk, Magdebuig-Buckaa.
Asetylentetraohlorld (Tetrachloräthan). CtHsCl«. Nach dem D. R. P.
204 883 gewinnt man es durch direkte VereinijiriinR von Cl und CsHi, wobei
106 Azetylenotbcmile — Asidol.
die Gase vor ihrer Vereinigung zwecics BeseitiKunK von Gefahren mit einem
lesten indifferenten Körper (Eisen, Antimon) oder FlOssigkeiten (wie Antimon-
penta Chlorid) {gemischt werden. Die Umwandlung des Gasgemisches in die
Verbindung erfotet mittels chemisch wirksamer Lichtstrahlen. Ahnliche Ver-
fahren werden durch En^l. Pat. 13 411 von 1907 und Norw. Pat. 16 873, femer
durch D. R. P. 204 516 geschützt. Die Darstellunn? aus Azetylen und Antimon-
pentachlorid schützt schon D. R. P. 196 324.
Azetylentetrachlorid dient als Lösunp- und Extraktionsmittel, zum Teil
als Ersatz von Tetrachlorkohlenstoff, wirkt aber auf den tierischen Orga-
nismus starker betäubend als letzteres.
Azetylentetrachloridy techn f kg Mk. 5,00
j, ehem. rein 1„ „ 12,50
Azetylenotlieniiie. Durch Verbrennen von Azetylen mit reinem Sauer-
stoff erzielt man Temperaturen, die dem des elektrischen FlammenbOKens fast
«[leichwertiR sind (über 3500® C.). Das Wesentliche für die Verwenduni; der
Azetylenothermie, die insbesondere für die Schweissung von Eisenblechen
wertvoll ist, ist ein guter Brenner, der die Mischung zu regulieren gestattet
und jede Explosionsgefahr verhindert. Dies eeschieht z. B. durch ein Rück-
schlagventil bei den Brennern der Firma Wwe Joh. Schuhmacher, Köln.
Aietyllth. Unter diesem Namen geht eine von einem Zuckermantel um-
gebene Calciumkarbidmasse. Bei der Verwendung des Azetyliths soll die un-
angenehme Nachentwicklung des Azetylens nach dem Abstellen des Wassers
ganz wegfallen. Dabei bleibt das noch nicht verbrauchte Azetylith im Reservoir
unverändert, so dass bei neuem Wasserzutritt die Entwicklung von CsHs wie-
der beginnt, beim Abstellen sofort wieder aufhört.
Es bleibt abzuwarten, ob das Azetylith hält, was man von ihm verspricht.
AzetylsaUiylsAure (Aspirin). C6H«(C0s . CH») . CO>H. Zur Darstel-
lung wird entweder Salizylsäure mit Essigsäureanhydrid gekocht, oder man
erwärmt Salizylsäure mit Azetylchlorid auf d(P C. In beiden Fällen wird eine
kristallinische Masse erhalten, die aus Chloroform umkristallisiert wird.
Nach dem Amer. Pat. 749 980 gewinnt man Azetylsalizylsäure, indem man
Salizylsäure mit Natriumazetat und p-ToluolsuIfochlorid erhitzt; verwendet
man statt der Salizylsäure einen Salizylsäureester, so erhält man den ent-
sprechenden Azetylsalizylsäureester.
Das Engl. Fat. 15 517 von 1902 behandelt die Darstellung von Salzen
der Azetylsalizylsäure.
Farblose Kristallnadeln von säuerlichem Geschmack; Seh. P. 135* C,
ziemlich schwer in Wasser,, leicht in Alkohol und Äther löslich.
Geschätztes Arzneimittel, das die Salizylsäure ersetzen soll und bei
Rheumatismus und Neuralgien gegeben wird. Einzeldosen 0,5 g; täglich bis
zu 4 g. Vgl. „N o V a s p i r i n".
Azetylsalizylsäure „Hcyden" H Mk. 0,65; 1 kg Mk. 5,10
„ n in 0,5 g Tabletten 100 St. „ 0,50
Aspirin Bayer H Mk. 4,50; 1 kg „ 42.00
„ „in 0,5 g Tabletten H „ 5,30; 1 „ „ 47,50
Oesellschaft fQr chemische Industrie, BaseL
Axetylzellnlose siehe „Zelluloseeste r".
AzldlmetTle siehe „A 1 ic a 1 i m e t r i e".
AzidoL Chlorhydrat des Betains CHsN . (CHs)sCl . COsH. Es bildet
farblose, in HsO leicht lösliche, fruchtsäuerlich schmeckende Kristalle, die
23,8 % HCl enthalten.
Wegen der starken hydrolytischen Spaltung des Salzes in wässeriger
Lösung soll es als angenehm schmeckendes Ersatzmittel der Salzsäure in
fester Form medizinisch verwendet werden, so namentlich bei Magenkranken.
0,5 g Azidol (in Pastillenform) entsprechen 10 Tropfen verdünnter (12,5%iger)
Salzsäure.
Azidol . DMk.1,20
„ in Tabletten (0,5 g), Karton mit 50 Tabletten „ 2,30
Actien-Ocs. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 86.
Asidol-Pepsin — Atofiirbstoffe. 107
Asld<il-P»pslii. Festes, vOUiK haltbares Salzsäure-PepsinprSparat von
fmt verdauunKsbef ordernder Wirkung,- aus Azidol und Pepsin erhalten, kommt
in zwei Starken in den Handel.
Azidol-Pq>sin, Stärke I (stark sauer) Karton mit 50 Pastillen von 0,5 g Mk. 3,50
„ „ n (schwach sauer) „ „50 „ „ 0,5 „ „ 2,50
Actien-Oea. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. M.
Aslniartataffe. Teerfarbstoffklasse» als deren Chromophor die Gruppe
angesehen werden muss. Der einfachste zu den Azinen gehörige Körper
<s>
N
ist das Phenazin C6H4<'|^H4. Die Azine entstehen bei der Einwirkung
von Orthodiaminen auf Orthochinone, indem beide Sauerstoffatome des Chi-
nons mit dem Amidwasserstoff in Form von Wasser ausgeschieden werden. Die
Reaktion entspricht also der Gleichung: R<3 + H^>^ = R<( | )>R + 2HiO.
Zu den Azinfarbstoffen werden jetzt allgemein, dem obigen Konstitutions-
schema entsprechend, die Eurhodine, die Safranine (und A p o -
s a f r a n i n e), die I n d u 1 i n e sowie das als Chinoxalinfarbstoff
bezeichnete F 1 a v i n d u 1 i n gerechnet.
Die Eurhodine entstehen durch Einwirkung von o-Amidoazokörpern
auf Mönamine, z. B. Eurhodin selbst durch Erhitzen von o-Amidoazotoluol mit
salzsaurem a-Naphtylamin. Den Eurhodinen ähnlich sind die Eurhodole
(Oxyazine), welche man beim Erhitzen der Eurhodine mit konz. HCl auf !B0*
erhalt.
Ober die Konstitution und Darstellung der S a f r a n i n e vgl. den be-
sonderen Artikel „S a f r a n i n e".
Auch aber die I n d u 1 i n e (s. d.) unterrichtet ein besonderer Artikel.
Azofarbstoffe. Sehr wichtige Klasse von Teerfarbstoffen, deren
Chromophor die Azogruppe — N=N— bildet (vgl. „Azoverbindunge n"),
und zwar ist sie stets mit zwei Benzolkernen oder andern aromatischen
Kohlenwasserstoffen verbunden. Ist die Azogruppe einmal vorhanden, so
spricht man von Monoazofarbstoffen oder von Azofarbstoffen
schlechthin, während durch den Eintritt mehrerer Azogruppen D i s a z o - ,
T r f s a z o • und Tetrakisazofarbstoffe entstehen.
Das Gebiet der Azofarbstoffe ist schier unübersehbar, und wir müssen
uns auf ganz kurze Andeutungen beschränken.
Die wichtigsten Gruppen der Monoazofarbstoffe sind dieAmidoazo-
farbstoffe und die Oxyazofarbstoffe. Durch das Eintreten der
Azogruppe in Kohlenwasserstoffe entstehen zunächst nur gefärbte Körper ohne
Farbstoffcharakter; die Verwandtschaft zur Faser wird erst durch den Eintritt
anderer Gruppen vermittelt, welche den Azokörpern saure oder basische
Eigenschaften verleihen.
Das Amidoazobenzol CaH« . N : N . CeHi . NHs entsteht durch Um-
lagerung des Diazoamidobenzols. Zur Darstellung versetzt man Anilin mit so-
viel HCl und NaNOi, dass nur etwa % in Diazoamidobenzol übergeführt wird
und dieses im überschüssigen Anilin gelöst bleibt. Durch gelindes Erwärmen
bewirkt man die Umlagerung des Diazoamidobenzols CbH» . N : N . NH . CeH»
in Amidoazobenzol. Das letztere ist selbst noch kein Farbstoff, wohl aber sind
dies z. B. seine Sulfosäuren.
Das Oxyazobenzol CsH« . N : N . C«H« . OH wird durch Einwirkung
von Diazobenzol auf Phenolnatrium erhalten. Behandelt man das Oxyazobenzol
mit rauchender Schwefelsäure, so entsteht die Oxyazobenzol-p-sulfosäure
HSÖa . N : N . CaHt . OH, welche unter der Bezeichnung Tropäolin Y als
Farbstoff in den Handel gebracht worden ist und den einfachsten Oxyazofarb-
stoff darstellt.
XOg Azoozyfarbstoffe — Azoverbindan^n.
Ober Disazofarb8toffe,Trisazofarbstoffe und Tetra*
kisazofarbstoffe vgl. diese besonderen Artikel.
Azoozyfarbstoffe. Teerfarbstoffklasse mit dem Chromophor .^^'^^
Als Stammsubstanz dieser Farbstoffe fasst man das Azooxystilben auf, dem
KI KI
die Formel C«H4<Cq^q]>C«H4 zukommt. Die hierhergehörigen Verbindungen
A H
sind sämtlich direktfflrbende Substantive Baumwollfarbstoffe.
AsoTerbindmiffeii. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe
— N=N— , deren freie Bindungen je einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest
tragen. Unterschied gegen die Diazoverbindungen siehe im Artikel „D i a z o -
verbindunge n''. Die Azoderivate entstehen bei der Reduktion der Nitro-
derivate CnHan-y.NOa mit alkoholischer Kalilauge oder mit 'TIatriumamalgam
sowie bei der Oxydation von Anilin und seinen Homologen. Die AzoverBin-
dungen sind gelbe oder rote kristallisierende Körper, unlöslich in Wasser;
durch Oxydation mit CrOa oder HNOb führt man sie in Azooxyderivate, durch
Reduktion mit (NH4)HS in Hydrazoderivate Aber.
Von den Azoverbindungen sind vor allem zu nennen:
1. Azobenzol. CsHs— N=N— CaHs. Durch Reduktion von Nitro-
benzol mit Natriumamalgam erhalten. Neuerdings stellt man es auch elektro-
tytisch aus Nitrobenzol dar, und zwar elektrolysiert man letzteres nach den
D. R. P. 127 727 und 141 535 in alkalischer Aufschwemmung bei höherer
Temperatur, wobei man die Kathode (als solche dient zweckmassig das Oe-
fass) recht gross, die Anode dag^en möglichst klein wählt. — Nach dem
D. R. P. 210806 wird 1 T. Nitrobenzol mit 3 T. 60 %iger Natronlauge und
1 T. bzw. 1,5 T. Steinkohle 48 bzw. 72 Stunden auf 110-I40<» erhitzt. Im
ersteren Falle entsteht Azooxybenzol, im letzteren Azobenzol, welche durch
Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln isoliert werden.
Das Azobenzol bildet orangerote monokline Kristalle; sp. 0. 1,203, Seh.
P. 68«, S. P. 293«.
Asobenzol, techn 1 kg Mk. 3,50; <^/o kg Mk. 300,00
, gereinigt 1 ^„ 8,00
. ehem. rein H Mk. 2,20; 1 „ „ 20,00
2. Hydrazobenzol. CtHr-NH— NH— C«Ha. Durch Reduktion von
Azobenzol mit Schwefelammonium oder mit Zinkstaub, neuerdings auch durch
Elektrolyse von Nitrobenzol erhalten. Letztere Darstellung verbessert das
D. R. P. 1811 16 dadurch, dass es dem Elektrolyten geeignete, in HsO unlösliche
Lösungsmittel für das Hydrazobenzol (z. B. Benzol, Toluol, Xylol) zusetzen
iässt. — Hydrazobenzol bildet farblose Tafeln von kämpf erähnlichem Geruch;
Seh. P. 131^ Durch HCl oder HtSOt wird es in das isomere Benzidin ver-
wandelt.
Hydrazobenzol, rein D Mk. 1,00; H Mk. 9,00
3. AmidoazobenzoL CsH^CNHa)— N=N— CJls. Von den drei
Isomeren ist das p-Amidoazobenzol besonders wichtig. Technisch stellt man
es aus Diazoamidobenzol CsHs— N=N— NH(C«Hs) und Anilinsalzen in der
Kälte dar. Es bildet gelbe rhombische Nadeln, Seh. P. 123^ Schwache ein-
sfluerige Base, deren Salze als Farbstoffe im Handel sind.
Amidoazobenzol, techn 1 kg Mk. 4,50
„ ehem. rein H ^ 10,00
Amidoazobenzolchlorid 1 kg „ 13,00
4. A z o t o 1 u o 1. C«H4(CHa)— N=N— C«H4(CHt). Die drei Isomeren ent-
stehen durch Behandlung der entsprechenden Nitrotoluole mit Natrium-
amalgam oder Zinkstaub. Das p-Azotoluol wird gewöhnlich durch Behand-
lung von p-Toluidin mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. Dieses, das
Azurblma — Bakelit. 109
orangegelbe Nadeln mit dem Seh. P. 144* bildet, findet von den drei Isomeren
die meiste technische Verwendung,
p-Azotoluol H Mk. 10,00
5. Amtdoazotoluole. C«H«(CH»)— N=N— CeHs(CH), . NH«. Wichtig
ist das o-Amidoazotoluol, das man durch Einleiten von salpetriger SHure in
o-ToIuidin und nachheriges Auskochen mit verdünnter Salzsäure erhfilt. Es
bildet goldglflnzende Blattchen; Seh. P. 100*.
o-Amidoazotoluol D Mk. 1,70; H Mk. ir>,00
Amrblan siehe „Kobaltfarbe n".
Babbltmotall siehe „A n t i f r i k tionsm e ta 1 1 e**.
BadUol siehe „B a z i 1 1 o 1".
Backpulver (Hefenpulver). Als Backpulver, die die Hefe ersetzen
sollen und beim Backen durch Entwickelung von Oasen (COt) oder Dampfen
eine Auflockerung des Teiges bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen
im Handel.
Für feineres Oeback dient als Backpulver vielfach Ammoniumkarbonat
(Hirschhornsalz) oder aber eine Mischung von Natriumbikarbonat
mit Weinsaure oder mit Weinstein (Cremor iartari),
Fflr Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und Salzsaure an, wobei
die Saure dem zur Teigbereitung dienenden Wasser zugesetzt wird, wahrend
man das Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen Teige beimischt. Statt
der Salzsaure wird häufig Calciumbiphosphat oder eine Mischung dieses mit
Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nicht ihrer Zu-
sammensetzung so doch ihrer Herstellung nach Geschäftsgeheimnis. Sehr
Oblich ist fflr Kuchen ein Gemisch von 1 T. Natriumbikarbonat, 2 T. Weinstein
und 10 bis 20 T. Mehl oder Milchzucker. Besonders günstie soll ein Zusatz
von Starke wirken; so empfiehlt man ein Backpulver aus 35 T. Natriumbikar-
bonat, 25 T. Weinstein und 40 T. Kartoffelstarke als ausgezeichnet In der Wir-
kung. Gewöhnlich werden 15—20 e Backpulver auf ^ kg Mehl verwendet.
Eine andere Vorschrift gibt als Mischung 15 T. Weinsaure, 20 T. Natrium-
bikarbonat und 35 T. Reisstarke; davon sollen 30 — 40 g auf 500 g Mehl zu-
gesetzt werden.
Die Preise der Backpulvermischungen sind je nach Herkunft und Zu-
sammenstzung sehr schwankend. Auch Backmehl, d. h. Mehl, dem die
nötige Menge Backpulver schon beigemischt Ist, wird feilgehalten. Eine sehr
1)ekannte Marke von Backmehl besteht aus 84 g Natriumbikarbonat, 188 g
Weinstein und 10 kg Weizenmehl.
Baotofonn. Ein Formaldehydpraparat aus neutraler Natronselfe und
Kohlenwasserstoffen, dient als Antiseptikum und Deslnfiziens, kommt In
flüssiger und gelatinöser Form in den Verkehr, besitzt konzentriert eine
schwacfatgelbliche Farbe, hat einen etwas stechenden Geruch und wird in
1 — 2 %igen Lösungen zur Wundbehandlung und zur Desinfektion der Hände
und Instrumente verwendet.
Bad. Siehe im einzelnen „S a n d b a d e r*', „W a s s e r b a d e r** und
„Trockne n".
Bahnanlagen:
Orenstein & Koppel — Arthur Koppel, Akt.-Oe«., Berlin XW. 6, DorotheenMr. 46.
Bakelit. Ein synthetisches Harz, zu dessen Darstellung Phenol und
Formaldehyd mit einem alkalischen Kondensationsmittel erwärmt werden.
Von dem Kondensationsprodukt giesst man die obere wasserige Schicht fort
und erhitzt das ibrige unter einem Druck von 4—7 Atm.
110 Bakteriologie.
Bakelit ist ein sehr hartes; vollkommen unlösliches, von fast allen
Chemikalien nicht angegriffenes Harz vom sp. O. 1,25, vorzüglicher Isolator
für Wärme und Elektrizität. Geformt werden kann eis nicht als fertiges
Produkt, sondern nur in dem Zwischenstadium vor der Überdruckerhitzung.
Bakteriologie. Von den Apparaten und Gerätschaften fflr bakterio-
logische Zwecke sind vor allem zu nennen:
Dampfsterilisierungsapparat, verbessert, für Susserst schaeUe Dampf-
entwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem
Zubehör. Durchm. des Zylinders 25 cm, Höhe 50 cm. Dampfentwickler
von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech Mk. 45,00
Derselbe, jedoch Zylinder von Kupfer j, 70,00
Trockenkästen (Apparate für Sterilisation in heisser Luft bei 150 bis
180®). Doppelwandiger Kasten aus Stahlblech; Luflzugschieber; 2 Ein-
lagen; kupferne Bodenplatte. Lichte Blasse: Höhe 24, Breite 18, Tiefe
16 cm n 26.50
Derselbe mit Asbestbekleidung ^ 40,00
Grössere Apparate fttr Heissluftsterilisierung . . . Mk. 40,00-^150,00
Thermostat für Ztlchtung zwischen 30 und 40® nach Hueppe aus ver-
bleitem Stahlblech, doppelwandig mit konischem Boden u. s. w. u« s. w.
Apparat mit Linoleum oder Asbest bekleidet, innere Höhe 38 cm.
Breite 25 cm, Tiefe 25 cm ; mit Heizvorrichtung „ 100,00
Derselbe Apparat, jedoch mit 2 Arbeitsräumen von je 38x25x25 cm
Grösse, doppelter Luftventilation, 10 in den Wasserraum eingelegten
Heizröhren, mit 2 Heizvorrichtungen „ 195,00
Autoklav (Dlgestor) zur Sterilisation unter Druck, siehe den
Artikel „A u t o k 1 a v e n**.
Thermoregulatoren für die Thermostaten siehe unter „T h e r-
moregulatore n".
Zählapparat nach Wolfhügel Mk. 9,50— 11,50
Zählplatte allein . . . Mk. 3,00
Zählapparat nach Esmarch fUr Reagenzglaskulturen, kompl. ... „ 9,00
Derselbe auf Stativ ^ 15,00
Abfüllapparate ffir Nährgelatine:
Inhalt 250 500 750 1000 ccm.
Stück 4,50 5,50 6,00 7,00 Mk.
Heisswassertrichter aus Kupfer mit Heizring und Stativ .... „ 14,00
Bakterienfiltrierapparat, bestehend aus gläsernem Sammelgefäss,
Berkefeld-Filter, Asbest- und Gummiring « „ 7,00
Giessapparat für Plattenkulturen kompl „ 16,70
Einzelne Teile:
a) Vorrichtung fttr horizontale Einstellung: Dreieck von bronziertem
Eisen mit Stellschrauben aus Messing , 6,00
b) DosenUbeUe „ 4,00
c) Spiegelglasplatte 28 cm* „ 8,00
d) Glasschale von 24 cm* mit hineinpassender Glocke mit Knopf. . j, 4,00
Giessapparat nach Dahmen aus Metall, zum Kühlen durch die
Wasserieitung , 12,00
Kultur schalen mit plangeschliffenen Rändern:
Durchmesser .10 15 20 24 25,5 cm.
Höhe ... 5 6 7 8 8 ,
Stück . . . 0,45 0,75 1,20 1,50 2,10 Mk.
Kulturschalen mit aufgeschliffenem Knopfdeckel:
Durchm. . . 5 6 9 10 cm.
Höhe ... 3 3 3,5 4 .
Stück . . . 0,65 0,70 1,00 1,20 Mk.
Doppelschalen nach Esmarch, mit polierten Rändern, übereinander pasKad,
Höhe der unteren Schale 2 cm:
Durchm. der oberen Schale 4 5 6 7 8 9 10 12 15 cm.
Paar 0,30 0,35 0,45 0,50 0*50 0,55 0,60 0,80 0,90 Mk.
Baktoform — Baldrianöl. m
Dieselben, Höhe der unteren Schale 7 cm:
Durchm. der oberen Schale 20 22 24 cm.
Paar 1.60 1,90 2,40 Mk,
Dieselben mit Knopf:
Dorchm. 22 24 cm.
Paar 2,20 2,60 Mk.
Doppelschalen nach Petri. Deckelschalen 100 mm Durchm.; untere
Schale 10—15 mm Höhe, Paar Mk. 0,55
Doppelschalen mit eingezogenem Rand, zum bequemen VerBchiiessen
mittels Gummiringes (Modell des Kgl. Pr. Kriegsmimsteriums) Durchm.
10 cm, nebst Gummiring, Paar ^ 0,90
Doppelschalen nach Soyka, ganz flache Form:
Durchm. der Deckelschale 4 5 6 8 10 cm.
Paar 0,60 0.65 0,70 0,80 1,00 Mk.
Glasplatten zum Ausgiessen des NXhrbodens mit geschliffenen R&ndem:
Länge ISO 130 160 mm.
Breite 85 105 130 „
10 Stück 1,00 1,20 1,50 Mk.
Tropf flSschchen für Farblösungen, mit eingeschliffener Pipette und
Gummihatchen, Inhalt 30 ccm, 1 Stttck Mk. 0,55
Farbsch&lchen von Porzellan von 50 mm Durchm., aufeinanderpassend,
Sato von 6 Stück mit Deckel „ 1,00
Farbenplatten von Porzellan mit 12 flachen Vertiefungen . . . • „ 1,20*
Dieselben mit 6 grösseren und tieferen Vertiefungen „ 1,00
Pipetten zur Wasseruntersuchung:
X7 11 • 4« { Inhalt 1 0,5 cm.
Vollpipetten | g^^^ ^3^ ^ '^^ ^
Messpipetten, Inhalt 2 cm, geteilt in 1/50, 1 Stück Mk. 1,00-
Pipette für mikrochemische Reaktionen „ 0,85*
Andere Apparate und Utensilien fflr die bakteriologische Praxis findet
man in den Katalogen der betreffenden Firmen. Ober Mikroskope,.
Deckglaser, Objektträger u. s. w. siehe den Artikel „M i k r 0 -
s k o p i e'\
Bakteriologie, Apparate für:
Tereinicie Latisitzer OUswerke A.O., Abt. Wannbrunn. Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
65/67.
Baktoform siehe „B a c t o f o r m'*.
Balata, eingetrockneter Milchsaft von Bäumen, insbesondere de&
Buiiettree, Mimvsops Balata (Sapota MtMeri), in Guayana und Vene*
zuela, zu dessen Gewinnung man die Stämme fällt oder rinnenförmige Ein»
schnitte in die Bäume macht. Der Milchsaft verwandelt sich in eine weiss-
liche oder rötliche schwammige Masse.
Die rohe Balata kommt in dünnen Platten in den Handel, ist meist mit
Rindenstflckchen gemengt, rötlichweiss bis braunrötlich, lederartig zäh, sehr
biegsam und elastischer als die nahe verwandte Guttapercha (s. d.). Sie
leitet Wärme und Elektrizität schlechter als diese, hat mit ihr gleiche Lösungs-
mittel; sp. G. 1,044. Bei 50* wird sie plastisch; Seh. P. \49^.
Sie dient zu Treibriemen, Schuhsohlen, Schweissblättern, in der Zahn-
technik und als elektrischer Isolationsstoff.
Bdabardt Leupolt, Dresden-A. 1.
Baldrlanöl (Ohmm Valerianae), Ätherisches Ol, das aus der Bal-
drianwurzel (Valeriana offidwäis) durch Destillation mit Wasser ge-
wonnen wird. Blassgelb oder grünlich, wird an der Luft bräunlich und ranzig..
Es riecht und schmeckt gewürzig-bitterlich (nach BaJdrian) und wird medi-
zinisch benutzt. Sp. O. gewöhnlich 0,93—0,96 bei 15«; selten sind niedrigere
112 Baldrians&ore — Ballons.
sp. G. (0,875--0,900) beobachtet worden. O. D. — 8 bis —13^ Säurezahl
20—50; Esterzahl 20—100; Verseifungszahl 100—150. Als Bestandteile sind
Baldriansaure, Kamphen, Pineu, Borneol und T e r p i n e o 1
erwähnenswert.
Biüdrianöl 1 kg Mk. 36,00
Baldriansflure (Valeriansäure; Acidum vdlerianicum). CsHioOt. Fett-
säure, die in 2 Isomeren, nämlich als Normale Valeriansäure (Pro-
pylessigsäure) und als Isovaleriansäure (Isopropylessigsäure) vor-
kommt. Als Ester findet sie sich in vielen Pflanzen wie auch im Tran mehrerer
Seetiere. Die normale Valeriansäure CH« . CHs . CHs . CHs . COsH ist im rohen
Holzessig enthalten. Gewöhnlich bezeichnet man als Baldriansäure (Valerian-
säure) die Isovaleriansäure (CHa)« . CH . CHs . COsH, die aus der Baldrian-
wurzel {Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser unter Zusatz von
HsPO« gewonnen wird. Sehr häufig stellt man sie durch Oxydation von Fusel-
öl (Amylalkohol) mit KsCr,OT + HsSO« dar.
Die Baldriansäure, welche auch ein Monohydrat und ein Trihydrat bildet,
ist eine farblose, klare, ölige Flüssigkeit, die nach Baldrian und faulem Käse
riecht. Sp. G. (bei 20») 0,931 ; S. P. 176,3«. Ihre Salze, die V a 1 e r i a n a t e ,
besitzen sämtlich mehr oder weniger den eigenartigen Geruch der Säure.
Von den Estern der Baldriansäure sind der Baldriansäureäthyl-
ester und der Baldriansäureamylester von Wichtigkeit, da sie
beide sehr aromatisch obstartig riechende Flüssigkeiten sind und als
.F r u c h t ä t h e r (s. d.) Verwendung finden; der erstere wird auch schlecht-
, weg als Baldrianäther bezeichnet.
Baldriansäure (Trihydrat)
, (Monohydrat)
„ wasserfrei H Mk. iO.OO;
„ normal D „ 4,60;
Baldriansaur. Ammon, krist. weiss
„ Kali
„ Kalk ,
„ Magnesia
^ Natron, ehem. rein
„ Quecksilberoxyd H Mk. 4,00;
„ Wismutozyd
„ Zinkozyd, krist., leicht, weiss
„ 9 Pulver
Baldriansäurefither
ehem. rein
Baldriansäureamylester ....
„ ehem. rein.
Baldriansäuremethylester ....
ehem. rein
kg Mk. 6,50
n n 6,75
n . 90,00
H „ 43,00
kg n 10,00
n n 13,00
12,00
12,00
12,00
36,00
26,00
10,00
8,50
8,50
13,50
6,50
12,00
10,00
12,00
»
n
n
n
»
9
n
n
Baldriansäure:
O. Erdmann» Leipzig-Lindenau.
Baldriansäure-Ather :
G. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Baldriansäure-Apparate :
F. H. Meyer, Hannover • Halnhola (s. Inf. -Anh. S. 17).
Balllstlt siehe „Schiesspulve r**.
Ballons, a) BallonsfflrdieTechnik:
Ballons aus grünem Glase:
Inhalt . . 4 6 8 10 12 15 20 25 30 40 50 60 70 1.
lose, Stück . 0,55 0,60 0,70 0,80 0,85 0,95 1,10 1,20 1,35 1,45 1,55 1,90 2,20Mac
in Körbe ge-
packt,Stück 1.30 UO 1,50 1,60 1,75 1,90 2,10 2,25 2,40 2,60 2,90 3,10 3,50 „
Mit eitigesdüiff. Glasstöpsel kosten diese Ballons 30^50% mehr.
Balsame — Barometrie. X13
Ballons aus Steinzeug mit 2 Handhaben. Stöpsel zum Einschrauben oder Einkitten
eingerichtet :
Inhalt 40 50 60 75 100 1.
Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk.
Ober andere Steinzeugballons vgl. den Artikel .Transportge fasse".
AbfttilapparatfÜr Säureballons aus Steinzeug mit Gummimanschette, kompl. Mk. 1 2,50
Ballonausgussapparate (Ballon in Kippgestell) fUr ganze Ballons, oben
57 cm Durchm „ 17,50
Dieselben fär halbe Ballons, oben 46 cm Durchm ,. . „ 16,50
Ballonstopfen aus Steinzeug, per Mille . . „ 20,00
Ballonstopfen aus Steinzeug, im Winkel durchbohrt (Sicherheitsstopfen
zur Druckausgleichung), per Mille ^ 75,00
b)BallonsfQrdasLaboratorium:
Ballons von Kautschuk zu Gasversuchen, je nach Grösse . Mk.0,75 — 2,00
Dieselben mit Messinghahn mehr Mk. 1,50
Ballons von Kollodium:
Inhalt 750 1500 ccm.
Preis 0,50 0,75 Mk.
Ballons aus Glas zur Dumasschen Dampfdichtebestimmnng . . . . ^ 0,50
Porzellanballons für dieDevillescheDampfdichtebestimmung mit Stöpsel Mk. 3,25
Ballons aus sehr dünnem Glase mit 25 mm langem Röhrenhalse:
Durchm. ca. 75 100 150 200 250 300 mm.
Preis. . . 0,50 0,70 1,50 1,75 2,00 2,50 Mk.
Ballons:
Ciashütte Westerhüsen A. Gräfe Nchfl., Westerhüsen a. £.
Baigame. Unter Balsamen versteht man ein Gemenge harziger Stoffe,
die von mannigfachen Pflanzen gebildet und aufgespeichert werden; teilweise
fliessen sie freiwillig aus, teilweise nach Verletzung der Rinde.
Von Balsamen sind gesondert behandelt: Akajoubalsam (s. d.)«
Kanadabalsam (s. d.), Kopaivabalsam (s. d.)i Perubalsam
<s. d.), S t o r a X (s. d.), Terpentin (s. d.) und Tolubalsam (s. d.).
Von den eigentlichen Balsamen zu unterscheiden sind die Harze, die
Gummiharze und die fossilen Harze. (Siehe diese Artikel.)
BarMtunflure (Malonylharnstoff) C«HiNOs, entsteht beim Erhitzen
von Malonsäure mit Harnstoff und Phosphoroxychlorid, ferner von Alloxantin
mit konz. H3SO4.
Sie bildet farblose, in. H9O schwer lösliche Kristalle, zerfällt mit Kali-
lauge in Malonsäure und Harnstoff.
Barbitursäurc D Mk. 10,00; H Mk. 90,00
Bariundum (Baryumoxykarbid). Gemisch aus 10 — 12 % BaCs, 3 — 5 %
8a(CN)s und 80—85 % BaO. Zur Darstellung wird BaCOs mit Zusatz fein
zerkleinerter Kohle erst im elektrischen Lichtbogen zum Schmelzen gebracht
und dann noch eine Zeitlang der Widerstandserhitzung ausgesetzt.
Barol. Aus Teerölen bereitetes Imprägnieröl, das dem K a r b ö -
1 i n e u m (s. d.) gleicht; nur sind seine antiseptisch wirkenden Eigenschaften
4ladurch verbessert, dass man ihm nach dem D. R. P. 121 901 Kupfer-
Verbindungen einverleibt hat
Braunschwarzes Teeröl von mildem Geruch, grosser Viskosität und
liohem spezifischem Gewichte. Es dient zum Imprägnieren von Holz u. a. m.
Barol o/o kg Mk. 20,00
BaroI:
Chemiadie Fabrik FISrdieim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Barometrie.
Heberbarometer nach Bunsen, neuere Art. Teilung in Vs nim . . Mk. 30,00
Dasselbe auf poliertem Brette mit Einsteilvorrichtung und Thermometer , 54,00
'Heberbarometer mit feiner Einstellung durch Fussschraube .... ,. 80,00
Bl&eber VII. 8
114 Barrel — Baryumfarben.
Gefässbarometer (Stationsbarometer). System Fort in. Alle Glasteue
in Metallfassung. Mit Nonius, Thermometer und Reduktionsskala . Mk. 1 10,00
Dasselbe Instrument mit tiefgehender Skala (für hochgelegene Stationen) „ 120,00
Heberbarometer mit Glasnonien, Teilung auf Glasröhre (für Räume,
in denen metallische Skalen oxydieren könnten) „ 150,00
Normalbarometer, System Wild-Fuess. Röhre 10 — 11 mm weit.
Visiereinstellung. Nonienschieber mit Feinstellbewegung. Ablesung
0,05 mm „ 220,00
Aneroidbarometer (Metallbarometer), für gewöhnlichen Gebrauch in
Messingfassung, je nach Grösse und Ausstattung Mk. 12,00 — 60,00
Aneroidbarometer für Höhenmessungen, kompensiert, mit versilberter MetaUskala,
Thermometer und Temperatur-Korrektionstabelle, zum direkten Ablesen der Höhen»
sehr genau:
Bis zur Höhe von 2500 5000 6000 7000 m.
Preis 60,00 75.00 85,00 95,00 Mk.
Barograph (registrierendes Aneroidbarometer) mit 8 Tage gehendem
Uhrwerk, in Nussbaumkasten, Farbe, Federn und für 1 Jahr aus-
reichenden Barogrammstreifen Mk. 100,UO
Barotnetrie:
Vereiiiigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
airasse 66/57.
Barrel. Englisches Flüssigkeitsmass. 1 Barrel = 163,564 Liter.
Baryt nnd Barsrtsalze siehe „Baryumverbindunge n*'.
Bamtin. Doppelsalz aus Baryum-Theobromin und Natriumsalizylat,
vereinigt die diuretische Wirkung: des Theobromins mit der blutdruck-
steigernden Wirkung des Baryums. Letzteres ist in diesem Arzneimittel zum
erstenmal in organisch gebundener Form medizinisch benutzt.
Actien-G€8. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 80.
Barytweiss siehe „Baryumfarbe n".
Barynm. Ba. A. O. = 137,4; Sp. O. 3,75. Schwerer schmelzbar als
Gusseisen. Oxydiert an der Luft sehr schnell, zersetzt Wasser mit Energie,
verbrennt beim Erhitzen mit starkem Olanz.
Das metallische Baryum, welches messinggelb ist, wird durch Elektrolyse
von geschmolzenem BaCU bei Gegenwart von NH4CI gewonnen. Durch Ein-
tragung von Natriumamalgam in eine gesättigte, wässerige, erhitzte BaCU-
Lösung erhält man das feste, kristallinische, silberglänzende Baryum-
amalgam; durch Erhitzen des letzteren im Wasserstoffstrom kann man
ebenfalls metallisches Baryum gewinnen, doch ist dasselbe dann unrein (queck-
silberhaltig).
Nach einem Vortrag, den G u n t z -Nancy auf dem Internat. Kongr. f.
angew. Chem. in Berlin 1903 hielt, stellt man zur Gewinnung von reinem Ba
zunächst durch Elektrolyse von BaCU mit Quecksilberkathode ein 3% iges
Baryumamalgam her, konzentriert es durch Pressen auf 60 % und destilliert
es dann vorsichtig im Vakuum bei 900^ Das gewonnene Ba soll ganz rein
sein; es schmilzt bei 850^ Nach neuen Mitteilungen von G u n t z erzielt man
auf diese Weise gute Ausbeuten. Das erhaltene Ba ist glänzend, weich wie
Pb, wird an der Luft grau bis schwarz; S. P. im Vakuum 1150^
So grosse technische Wichtigkeit die Verbindungen des Baryums haben^
das Metall selbst findet so gut wie gar keine Verwendung.
Baryummetall, (aus dem Amalgam) lg Mk. 4,40; D Mk. 40,00
, (durch Elektrolyse) 1 g „ 24,00
Baryum:
Pnent Broa. ft Ck>., New York, Noe. 8 u. 4 Stone Street.
Barynmfarben.
1. Barytweiss(Permanentweiss,Mine^alweiss,Neu-
weiss,Schneeweiss, Blanc fixe). BaSO«. Als Farbstoff wird sowohl der
natürlich vorkommende Schwerspat in fein gemahlenem Zustande verwendet
Baryumyerbindungen. | X 5
als aucb vor allem das künstlich dargestellte (gefällte) Baryumsulfat, dem
dann die oben genannten Bezeichnungen zukommen.
Als Rohmatertal zur Darstellung des künstlichen Permanentweiss dient
teils der Schwerspat, teils der Witherit.
Der Schwerspat wird fein gemahlen, durch Glühen mit C zu BaS redu-
ziert. Früher setzte man dieses durch Behandlung mit HCl in BaCls um und
fällte aus der wässerigen Lösung des letzteren das Permanentweiss in kaltem
Zustande mit verd. H»SO« oder mit der Lösung eines Sulfats aus. Neuerdings
zieht man es vor, das Baryumsulfid in HaO zu lösen und aus der Lösung das
BaSOi direkt mit NasSO« auszufällen.
Nach dem Amer. Pat. 737 740 erzeugt man künstl. BaSO« aus natürlichem
Schwerspat, indem man diesen durch starkes Erhitzen mit C zu BaO, BaS und
SOt reduziert. Durch Behandeln des BaO + BaS-Oemisches mit HsO erhält
man Ba(0H)9, welches mittels NasSO« in BaSOt übergeführt wird, während
gleichzeitig NaOH gewonnen wird. Das NaaSO« erzeugt man dabei aus NaCl
mit SOs in Gegenwart von H3O und O.
Die Darstellung des Permanentweiss aus Witherit (BaCOs) ist noch ein-
facher: Durch Behandeln mit HCl setzt man das Karbonat in das Chlorid um;
die Weiterbehandlung geschieht wie oben.
Als beständigster aller Farbstoffe findet das Permanentweiss immer
weitere Verbreitung und verdrängt das Bleiweiss mehr und mehr. Meist wird
es in der Form eines zähen Teiges gehandelt.
Über die zinkhaltigen Ba-Farben siehe den Artikel „Z i n k f a r b e n*\
Nach dem Engl. Pat. 22 567 von 1903 erhält man eine Farbe, welche aus
BaCOs und Al9(0H)e besteht, durch Fällung der Lösungen von Ba- und AU
Salzen mit dem Karbonat eines Alkalimetalls.
Barytweiss, gefallt (Blanc fixe) in Teigfonn la ®/o l«g Mk. 23,00
Schwerspat, feinst gemahlen ®/o n » 7,00
2. Barytgelb siehe unter „Chromfarbe n".
Baryumfarben:
Hirsch & MeneDich, Farbwerke m. b. H.« Grenz hauaen.
BarynniTerbindimsreii. Als technisch wichtig sind an Baryumver-
bindungen zu nennen;
1. Baryt siehe 15. B a r y u m 0 x y d.
2. Baryumazetat (essigsaurer Baryt; Baryum aceticum).
BaCCHaO,),.
Durch Neutralisieren von BaS oder BaCOa mit Essigsäure erhalten. Es
bildet sehr leicht lösliche Kristalle. Man benutzt es in der Färberei und
Kattundruckerei zur Darstellung von Rotbeize (s. „Tonerdebeizen"), indem
man es mit Alaun oder Aluminiumsulfat zersetzt.
Baryumazetat, techn > kg Mk. 100,00
„ gerein, krist ®/o , , 180,00
„ ehem. rein, krist 1 kg Mk. 2,80; % „ r. 260,00
„ I, • entwässert 1 „ „ 3,30
KaoigBwarter h EbeU, Linden Tor Hannover.
3. Baryumborat (borsaurer Baryt; Bofryum horieum). Ba(B09)2.
Durch Fällen von Barytwasser mit Borsäure oder (gewöhnlich) durch Um-
setzen von Borax mit BaCU erhalten.
Baryumborat . 1 kg Mk 3,00 ; % kg Mk. 280,0<3
KSnigswarter & Eben, Linden vor Hannover.
4. Baryumchlorat (chlorsaurer Baryt; Baryum chloricum).
Ba(C10s)s + HsO. Wird nach dem D. R. P. 89 844 durch Elektrolyse eines Ge-
misches von BaCIs mit BaCOs in wässeriger Lösung bezw. Aufschwemmung dar-
gestellt. Man benutzt Qefässe aus Blei oder Ton und arbeitet mit Stromdichten
von 500—1500 Amp. auf 1 qm. Die elektrolysierte Lauge wird durch Ab-
S*
WQ Baryumverbindungen.
dampfen von dem grOssten Teile des BaCb befreit; in dem Rückstand trennt
man Chlorat und Chlorid durch fraktionierte Kristallisation. Die Elektrolyse
geht augenscheinlich so vor sich, dass das BaCU zuerst unter Bildung von
Ba(OH)s und CI zersetzt wird; die Zersetzungsprodukte reagieren dann wieder
aufeinander. Der Zusatz von BaCOs hat den Prozess nur zu unterstützen.
Durch diese elektrochemische Darstellung ist die frühere Gewinnun^sart
(Zersetzung von Kaliumchlorat mit Kieselfluorwasserstoff und Neutralisieren
der Lösung mit BaCOs) zum grossen Teil verdrängt.
Das Baryumchlorat bildet monokline Prismen, die bei 120® ihr Kristall-
wasser abgeben; es löst sich in 3 T. kalten, 0,7 T. heissen Wassers. Bei
raschem Erhitzen explodiert es, ebenso durch Stoss und Schlag im Gemisch
mit brennbaren Stoffen. Es findet in der Feuerwerkerei zur Herstellung
grüner Flammensätze Verwendung.
Baryumchlorat, techn. krist., für Zeugdruck % kg Mk. 100,00
„ Pulver, für Zeugdruck % i. n ^05,00
„ gereinigt, krist, für Feuerwerk % » » 120,00
Pulver, „ „ % « , 125,00
„ ehem. rein, krist % „„ 220,00
« Pulver % n n 2.30,00
ROnigswarter ft EbeU, Linden vor Hannover. | Lehmann ft Vob^ Hamburg.
5. Baryumchlorid (Chlorbaryum; Baryum chloratum). BaCl9 +
2 HsO. Bei der Darstellung geht man entweder vom Witherit BaCOs oder vom
Schwerspat BaSO« aus, wie dies schon unter „B a r y u m f a r b e n" bei
Barytweiss erörtert ist. Ist die Gewinnung des letzteren nicht beab-
sichtigt, so stellt man das BaCU regelmässig aus Schwerspat mit Kohle, Kalk-
stein und Chlorcalcium durch Glühen im Schmelzofen dar, wobei die Reaktion
in zwei Phasen verläuft:
BaSO« + 4 C = BaS + 4 CO.
BaS + CaCls = BaCl, + CaS.
Die Schmelze wird unter Einleiten von Dampf mit Wasser ausgelaugt und
dann eingedampft.
Nach dem Engl. Pat. 8184 von 1902 stellt man BaCU unter Verwendung
von gebrauchtem Eisenchlorid dar, indem man Lösungen von FesCU und BaS
mischt, oder man verschmilzt FetCU mit Schwerspat und Kohle und laugt das
entstandene BaCU aus; das gleichzeitig entstandene Eisensulfid kann ge-
röstet werden.
Ferner kann man BaCU aus BaS nach dem D. R. P. 162 913 so herstellen,
dass man auf das angewärmte BaS gasförmiges Cl einwirken lässt, wobei
dieses unter Erglühen der Masse und unter Bildung von BaCU und Baryum-
polysulfiden gebunden wird. Letztere lassen sich leicht in BaCU und S um-
setzen, wenn man die weitere Chlorierung in wässeriger Lösung mittels Chlor-
schwefel durchführt.
Nach dem D.R. P. 186 738 gewinnt man BaCU aus BaS und Chlor-
magnesium (Abfallaugen der Kaliindustrie) bei gleichzeitiger Gewinnung
reiner Magnesia, indem man BaS + MgCU in wässeriger Lösung unter Druck
im Autoklaven erhitzt.
Nach dem Franz. Pat. 393 880 stellt man es aus BaSO« und NaCl mit C
unter Zusatz von Eisenspänen auf trocknem Wege bei lebhafter Rotglut dar.
Das BaCU kristallisiert in farblosen rhombischen Tafeln. 100 T. HiO
lösen bei W 33 T., bei \0O^ 58 T. krist Baryumchlorid. Beim Erhitzen über
58® verliert es HsO, ohne zu schmelzen. Das kalzinierte Salz schmilzt zwischen
750 und 850<'.
Baryumchlorid wird zur Verhütung von Kesselstein, zur Herstellung von
Baryumsulfat und in der analytischen Chemie verwendet. Auch die Ton-
warenindustrie bedient sich seiner, um die in manchen Tonen vorkommenden
löslichen Sulfate, die beim Trocknen auswittern, unlöslich zu machen.
Baryumchlorid, techn. kalz. (ca. 95®/«) ^/o kg Mk. 16,00
„ , krist, grau % » » 16.00
Baryumverbindungen. 117
Baryumchlorid, techn. krist, weiss % kg Mk. 19,00
, doppelt gereinigt, krist % « n 2^,00
,, ehem. rein, krist % » n 40,00
„ wasserfrei > « « 80,00
Köni^bwarter h Ebell, Linden vor Hsnnorer. 1 Oesterreichischer Verein, Aussig s. E.
Ijehmanii k Voss, Hsmbiirg. |
6. Baryumchromat (Baryum chromicum) siehe „C h r o m •
färbe n".
7. Baryumcyanid Ba(CN)fl. Nach der Methode von M a r -
|r u e r i 1 1 e und Sourdend erhitzt man zur Gewinnung von Ba(CN)t ein
Gemisch aus Kohle mit BaO oder BaCOa im N-Strom, doch erzielt man dabei
sehr unreine Produkte, insbesondere bildet sich viel Baryumcyanamid. Die
Methode wird technisch dadurch rationeller, dass man das Cyanamid in
Cyanid verwandeln kann, und zwar geschieht das nach dem Franz. Pat.
370 420 durch Behandlung mit Gasen, die C enthalten (Kohlenwasserstoffe,
CO, CsH,), bei Rot- bis Gelbglut. Das Amer. Pat. 879 030 behandelt ein Ver-
fahren, das von dem letztgenannten kaum verschieden ist.
8. Baryumfluorid (Fluorbaryum; Baryum fluoratum). BaFs. Durch
Umsetzung von NaF mit Ba(NOt)s, durch Neutralisieren von Barytwasser mit
HF oder endlich durch Digerieren von frisch gefälltem BaCOa mit Aber-
schlissiger HF erhalten. Weisses, körniges, wenig in HsO, leicht in HNOs, in
HCl und HF lösliches Pulver.
Baryomfluorid, gereinigt (arsenfreij 1 kg Mk. 1,80; ®/o kg Mk. 155,00
ehem. rein 1 „ „ 2,50; »/o „ „ 220,00
RSnlgsvsrfcer & Ebell» Linden vor Hannover.
9. Baryumhydrat siehe 15b Baryumoxydhydrat.
10. Baryumkarbonat (kohlensaurer Baryt; Baryuni carhonicum),
BaCOs. Natürlich als Witherit, künstlich durch Behandlung von BaS mit gas-
förmiger CDs erhalten. Bei letzterem Verfahren wird der dem Reaktions-
produkt beigemengte S durch Kochen mit Ba(OH)s gebunden und das ge-
reinigte BaCOs abfiltriert.
Es ist unlöslich in kaltem wie heissem Wasser und Alkohol, leicht löslich
in HCl. Es dient zur Herstellung reinfarbiger Ziegel und Terrakotten, zum
Schmelzen von Gläsern und Steingutglasuren. Ober das natürliche Baryum-
karbonat siehe den Artikel „W i t h e r i t".
Baiynmkarbonat, geßillt, techn. weiss, No. 1 ^lo ^g Mk. 23,00
» n No. 2 % „ n 17,00
„ „ gereinigt, schneeweiss % » » 75,00
„ „ ehem. rein % » n 170,00
LehBumn h Ycm, Hsmborg. | Wilhelm Minner, Arnstadt i. Th.
11. Baryummanganat (mangansaurer Baryt; Baryum manga-
nicum). BaMnO«. Nach dem Engl. Pat. 28 585 von 1903 erhält man es durch
Wechselwirkung geeigneter Ba-Salze mit Alkalimanganat. (Man sieht nicht
ein, was daran patentfähig sein soll.) Nach einem andern Verfahren desselben
Patentes leitet man COs-freie Luft über ein erhitztes trocknes Gemisch von
pulv. MnOs und NaOH; aus der durch Auslaugen der Masse erhaltenen Flüs-
sigkeit wird das BaMnO« durch Ba(0H)2 ausgefällt. Auf entsprechende Weise
wird auch Baryumpermanganat gewonnen.
Baryummanganat 1 kg Mk. 4,25
„ ehem. rein 1 » » 7,00
12. Baryumnitrat (salpetersaurer Baryt; Baryum nUricum)^
Ba(NOs)s. Man stellt es entweder durch Lösen von Witherit in verd. HNOs,
Abdampfen und Umkristallisieren dar oder aber aus BaCb. Letzteres löst
man unter Einleitung von Dampf in HsO und setzt unter Umrühren die nötige
Menge NaNOs zu, wobei das schwer lösliche Ba(N0a)9 ausfällt; es wird zur
Reinigung umkristallisfert.
Das D. R. P. 198 861, das D. R. P. 204 476 und das D. R. P. 205 167 be-
IIQ Baryum verbindungcD .
treffen verschiedene Verfahren zur Darstellung von Baryumnitrat aus dem
jetzt von Norwegen her billig in den Handel kommenden Calciumnitrat.
Baryumnitrat bildet wasserfreie, farblose, reguläre Kristalle, die etwas
hygroskopisch sind. 100 T. H,0 lösen bei 10« 7 T., bei 100» 32 T. Ba(NO»)f ;
in verd. HCl und HNO« sowie in Alkohol ist es schwerer löslich. Beim
Glühen zersetzt es sich, wobei BaO zurückbleibt. Die Hauptmenge dient zur
Darstellung von Baryumsuperoxyd; weiter wird es zur Erzeugung grüner
Flammensatze in der Feuerwerkerei und zur Darstellung einiger Spreng-
pulversorten verwendet.
Baryumnitrat, raffin., krist., für Feuerwerk % kg Mk. 42,00
„ Pulver „ „ % n n 43,00
„ ehem. rein, krist % r » 70,00
n n Pulver > . n 75,00
KSnigswarter & EbeU, Linden vor Hannover. I Lehmann k Vom, Hamburg.
13. Baryumnitrit (salpetrigsaurer Baryt; Baryum nUrosum).
Ba(N09)9 + H9O. Nach Witt und Ludwig auf folgende Weise erhalten:
Man vermengt BaClt und NaN02 trocken in molekularer Menge und benutzt
als Lösungsmittel für das Salzgemisch eine konz. Lösung von NaNOs (ebenso-
viel, wie vorher trocken verwendet wurde). Die Wechselzersetzung vollzieht sich
sofort; das gebildete NaCl scheidet sich als grobes Kristallmehl ab, von dem
die heisse Lauge im Dampftrichter gut abgesaugt wird. Beim Erkalten dieser
Lauge scheidet sich das Ba(N09)s + H9O in schönen Kristallen ab. Die
Mutterlauge, die von den Kristallen abgeschleudert wird und alles über-
schüssige NaNOs enthält, kann zum Sieden erhitzt und gleich wieder zum
Lösen einer neuen Menge Salzgemisch verwendet werden.
Baryumnitrit, techn <>/o kg Mk. 250,00
^ dopp. raflin l „ ^ 5,00
„ ehem. rein 1„„ 27,00
14. Baryum Oxalat (oxalsaurer Baryt; Baryum oxalicum). BaCsO«
-i- H9O. Durch Fällen von Baryumsalzlösungen mit Oxalsäure erhalten.
Baryumoxalat, techn 1 kg Mk. 1,30; % kg Mk. 110,00
9 ehem. rein 1 „n 3,25
„ saures 1 „„ 2,90
E5nig8warter k EbeU, Linden vor Hannover.
15. Baryumoxyde.
a) Baryumoxyd (Baryt; Baryum oxydatum). BaO. Früher wurde
es nur durch sehr heftiges Olühen von Ba(NOs)s oder von Ba(0H)9 gewonnen,
doch sind neuerdings verschiedene zweckmässigere Methoden ausfindig ge-
macht worden:
So hat W. F e 1 d gefunden, dass BaCOt entgegen der früheren Annahme
genau wie Kalkstein durch Brennen zersetzt und in BaO übergeführt werden
kann. Bedingung für das Oelingen dieser Umwandlung ist die Verwendung
von H-freiem Brennmaterial, dessen Verbrennungsgase also kein H9O ent-
halten, weil sonst Ba(0H)2 gebildet wird. Das D. R. P. 149 803 schützt eine
Anordnung dieses Verfahrens, wonach das Brenngut in Kapseln von ovalem
Querschnitt erhitzt wird. Man brennt BaCO, oder BaSOt mit Kohle oder auch
Mischungen von Kohle mit BaSO« und einem Alkalisulfat.
F r a n k (D. R. P. 135 330) stellt BaO dar durch Reduktion von Baryum-
salzen (z. B. von BaCO») mit dem Baryumkarbid BaC», und zwar werden die
Materialien, in fein gemahlenem Zustande innig gemischt, unter Luftabschluss
erhitzt.
Um poröses BaO zu erhalten, erhitzen B r a d 1 e y und Jacobs
(D. R. P. 142 051 als Zusatz zu D. R. P. 125 936) Barvumhvdroxyd mit Baryum-
karbid, in molekularem Verhältnis mit Kohlenwasserstoffen gemischt, auf
Schmelztemperatur, bis alle Kohlenwasserstoffe entfernt sind. Das so erhal-
tene, besonders poröse BaD eignet sich vorzüglich zur Darstellung von Ba09.
Baryumverbindungeii. 1]9
Die United Baryum Company of Niagara Falls erzeugt
BaO nach dem D. R. P. 111 667 durch Erhitzen von 4 mol. BaSO« (Schwerspat)
mit 4 Atomen C (Koks) im elektrischen Ofen, wobei SOs entweicht. Man ge-
winnt daraus weiter Baryumhydrat.
Bei dem im Artikel „Baryumfarben* unter No. 1 erwähnten Amer.
Fat. 737 740 erhält man ebenfalls BaO.
Nach dem D. R. P. 158 950 stellt man BaO aus BaCOs dar, indem man
letzteres mit Ba(NOs)s und einem Reduktionsmittel (C) mischt und das Ge-
misch auf Rotglut erhitzt, wobei die Umsetzung der Gleichung entspricht:
BaCOa + Ba(NOa)f + 2 C = BaO + 2 NOs + 3 CO. Eine Verbesserung dieser
Methode bringt das Zusatz-D. R. P. 200 987. Auch das Engl. Pat. 4217 von
1904 bezweckte schon eine Erweiterung desselben Verfahrens, und zwar lässt
es dem Gemisch flüchtige Kohlenwasserstoffe zusetzen, um das BaO in
poröserer Form zu erhalten; die Erhitzung erfolgt am besten im elektri-
schen Ofen.
Das Engl. Pat. 21 392 von 1903 behandelt ein Verfahren, das dem hier
zuletzt beschriebenen fast ganz gleich ist.
Andere Verfahren zur Darstellung von BaO schützen das D. R. P.
190 955, das D. R. P. 195 287, sowie das Amer. Pat. 886 607.
BaO bildet entweder eine amorphe farblose Masse oder kleine Kristalle;
mit H»0 verbindet es sich zu Baryumhydrat.
Barynmoxyd, techn % kg Mk. 125,00
„ gereinigt 1 kg Mk. 3,60 ; % ,, „ 300,00
, ehem. rein 1 „ „ 6,00
b) Baryumoxydhydrat. (Atzbaryt, Baryumhydrat,
Barythydrat; Baryum hydroxydatum). Ba(0H)3. Wie eben erwähnt,
bildet es sich (unter starker Wärmeentwicklung) bei Einwirkung von HsO auf
BaO. Ferner entsteht es durch Glühen von BaCOa (Witherit) im Wasser-
dampfstrom. Dann gewinnt man es auch aus BaS, nachdem man dieses aus
BaSO« durch Erhitzen mit Reduktionsmitteln (Kohle und Teer) in eisernen
Retorten erhalten hat; das gebildete BaS wird mit HtO ausgelaugt und die
Lösung mit Kupferoxyd zersetzt.
Nach dem Franz. Pat. 324 609 reduziert man ebenfalls BaSOi zu BaS,
führt dieses aber dann durch Behandeln mit CO9 in Gegenwart von H»0 in
BaCOi Ober. Letzteres verwandelt man durch Erhitzen mit C im elektrischen
Ofen in BaC«, und das Karbid endlich wird durch Behandeln mit HsO in das
Ba(OH)s umgesetzt.
Das nach den oben unter Baryumoxyd erwähnten Patenten D. R. P.
1 11 667 und Amer. Pat. 737 740 entstehende Reaktionsprodukt enthält ausser
BaO reichlich BaS; beim Auslaugen mit HaO gehen beide in Lösung, das BaO
als Ba(OH)s, das BaS teilweise unter Zerfall in Baryumsulfhydrat und Ba(0H)9.
Beim Abkühlen der heissen Lauge kristallisiert Atzbaryt aus und wird durch
Umkristallisieren fast ehem. rein erhalten.
Endlich erwähnen wir das D. R. P. 129 324, wonach man Ba(OH)t aus
einer konz. BaS-Lösung auf elektrolytischem Wege gewinnt. Das Amer. Pat.
744 920, welches denselben elektrolytischen Prozess schützt, legt Wert auf die
Gegenwart einer ausgedehnten porösen Anodenmasse aus widerstandsfähigem
Material (z. B. Anodenmasse aus fein verteiltem Eisen).
Das Baryumhydrat dient zur Darstellung der Atzalkalien aus den Sulfaten;
auch wird es in der analytischen Chemie, zuweilen auch in der Zucker-
fabrikation, verwendet. Es bildet farblose Kristalle mit 8 mol. Kristallwasser,
die aus der Luft CO9 anziehen; in Wasser löst es sich zu dem stark alka-
lischen Barytwasser.
Baryumhydrat, techn., krist % kg Mk. 26,00
„ „ geschmolzen, 55/60% % r r^ 30,00
„ „ entwässert % » » 8f>,00
„ raffin. krist ..•>»» 30,00
„ dopp. rafHn., krist % n » 42,00
„ dopp. raffin., Pulver ®/o » » 50,00
120 Baryum Verbindungen.
Baryumhydrat, dopp. raffin., entwässert % kg Mk. 110,00
„ ehem. rein, krist lo n i» 55,00
n n n entwässert 1 „ „ 2,50
Harkors'sche Bergwerke und chemiadie Fabriken j KönigBwarter k E3>ell, Linden vor Tlannovor.
c) Baryamsuperoxyd (B ary ump eroxy d; Baryum hyper^
oxydatum). BaOt. Man gewinnt es aus Ba(NOs)s, indem man dieses durch
Glühen in geschlossenen Schamottetiegeln in BaO fiberführt und letzteres unter
Oberleiten kohlensäurefreier Luft mehrere Stunden in dunkler Rotglut (bei
ca. 700^) erhalt. Auch aus andersartig dargestelltem BaO (vgl. oben 14 a.
Baryumoxyd) erzeugt man in gleicher Weise BaOs. Das technische
Fabrikat bildet eine grünliche Masse, nach der Reinigung ein farbloses, in
HsO unlösliches Pulver, das aus der Luft COs anzieht. Verdünnte Säuren zer-
setzen es unter Bildung von Wasserstoffsuperoxyd. Beim Erhitzen entwickelt
es O und wird zu BaO reduziert. Es dient zur Darstellung von Wasserstoff-
superoxyd (s. d.) und Sauerstoff (s. d.); ferner wird es als Bleichmittel ver-
wendet.
Das Baryumsuperoxydhydrat stellt man aus dem BaO» so
dar, dass man dieses In einer Säure, z. B. HCl, löst und durch Barythydrat
das Baryumsuperoxydhydrat fällt. Nach dem D. R. P. 170 351 lässt sich die
Umsetzung des BaO» in das Oxydhydrat dadurch bewirken, dass man ersteres
mit der wässerigen Lösung einer alkalischen Erde, am besten Barythydrat,
behandelt.
Baryumsuperoxyd, techn., wasserfrei, Pulver (85— 89^/o) . . . % kg Mk. 82,00
„ ehem. rein, wasserfrei ^lo n n lö^«00
Baryumsuperoxydhydrat, techn. . % » n 120,00
, ehem. rein .... 1 kg Mk. 2,00 ; % • „ 185,00
RoHer Jb Oo., Hamburg 1, AlBterdamm 12/18. Lehmann & ^obb, Hamburg.
Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
16. Bar yumperkarbonat (Überkohlensaures Baryum)
BaCO«. Diese, vorher unbekannte Verbindung erhält man nach dem D. R. P.
178 019 dadurch, dass man Barvumsuperoxyd oder Baryumsuperoxydhydrat
der Einwirkung von COs aussetzt; dabei muss das Gemisch dauernd alkalisch,
die Temperatur unter 30^ bleiben.
Das BaCO«, das, trocken aufbewahrt, allmählich in reines BaCO* über-
seht, soll zur Darstellung von H9O9 dienen.
17. Baryumpermani^anat (übermangansaurer Baryt; Baryum
permanganicum). BaMn^Og. Es wird auf dieselbe Weise dargestellt wie
Calciumpermanganat (siehe Artikel ,X a 1 c i u m v e r b i n d u n n g e n" No. 16).
Vgl. dazu auch das Engl. Pat. 28 585 von 1903, welches oben unter 11. Ba-
ryummanganat erörtert ist.
Baryumpcrmanganat H Mk. 8,00; 1 kg Mk. 72,00
18. Baryumrhodanür (Rhodanbaryum; Baryum rhoda-
natum). Ba(CNS)t. Durch Destillation von Ammoniumrhodanidlaugen mit
Ätzbaryt bei 80—90« und 0,2—0,4 Atm. Druck unter Einleiten von Dampf ge-
wonnen. Auch aus Kupferrhodanflr stellt man es dar, indem man dieses mit
Baryumsulfidlauge bei Siedehitze behandelt, die klare Lauge abzieht, ein-
dampft und kristallisieren lässt. Das Ba(CNS)2 kristallisiert mit 2 HsO.
Baryumrhodantlr, krist. la, weiss ^/o kg Mk. 80,00
, ehem. rein, krist 1 „„ 3,00
raulgiw arter ft EbeU, Linden vor Hannover.
19. Baryumpersulfat (flberschwefelsaurer Baryt; Baryum per-
8ulfuricum). BaSsOs + 4 H3O. Durch Elektrolyse von Baryumsulfat mit
Schwefelsäure erhalten. Das Pcrsulfat bildet nichtzerfliessliche Kristalle, die
sich nach und nach in BaSO« zersetzen, zumal in trockener Atmosphäre, wäh-
rend die Lösungen widerstandsfähiger sind. 100 T. Wasser lösen bei 0® 39 T.
wasserfreies und 52 T. wasserhaltiges Baryumpersulfat.
20. Baryumplatincyanür siehe unter „Platinverbin-
dung e n".
Baryiunverbindungen. 121
21. Baryumsulfat (Barffum sulfuricufn). BaSO«; siehe darüber
unter ,3aryuinfarben*': Barytweiss sowie unter „Schwer-
s p a t".
Baryumsulfat, gefallt, techn., entwässert % kg Mk. 16.00
, dopp. raffin., entwässert % n » 40,00
„ gefallt, ehem. rein, Teigform "/o » » 5ö,00
n n fest % « „ 105,00
Andere Qualitäten siehe unter „B ^ r y u m f a r b e n" und ,,S c h w e r-
s p a f '.
KSnigBwarter 4k Ebell, Linden vor Hannover. ( Lebmann & Yo», Hamburg.
22. Baryumsulfid (Schwefelbaryum; Baryum stUfuraium).
BaS. Durch Reduktion von BaSO« mit Kohle unter Zusatz von Teer oder ölen
im Schmelzofen erhalten. Das wasserfreie BaS leuchtet im Dunkeln. Es löst
sich in HsO, indem es in Baryumsulfhydrat und Baryumhydrat übergeht:
2 BaS + 2 H,0 = Ba(OH), + Ba(SH),.
Das D. R. P. 154 498 bezweckt die Herstellung eines Baryumsulfhydrats,
von dem ausgehend man durch Umsetzung beliebige andere Ba-Salze dar*
stellen kann. Man glüht danach ein Gemisch von Schwerspat und Kohle und
leitet in die beim Auslaugen entstehende Lösung von Baryumhydrat und
Baryumsulfhydrat entweder H3S oder COs ein; es findet dabei eine der folgen-
den beiden Umsetzungen statt:
Ba(OH), + Ba(SH), + 2 H»S = 2 Ba(SH), + 2 H,0.
Ba(OH), + Ba(SH), + CO» = BaCOi + Ba(SH), + H,0.
In beiden Fällen erhält man eine Lösung von Baryumsulfhydrat, aus der sich
keine schwerlöslichen Doppelverbindungen dieses Salzes mit Ba(OH)s nieder-
schlagen können. Man dampft die Lösung im Vakuum ein und erhält so eine
von Polysulfiden freie Lauge, die mit andern Salzen beliebige Umsetzungen
eingehen kann.
BaS dient der Hauptsache nach zur Darstellung anderer Baryumpräparate.
In der forensischen Analyse benutzt man es zur Entwicklung von ehem. reinem
(As-freiem) H3S.
Schwefelbaiyum, roh, (ca. 80 ®/o) in Stücken % kg Mk. 17,00
, (ca, 80«/o) in Pulver % « » 21,00
, gereinigt % » , 7ö,00
ehem. rein IkgMk. 2,50; % , „230.00
BaryumsulfTiydrat, techn 1 „ » 2,00; % „ , 125,00
, flüssig % » » 70,00
„ ehem. rein ^ n n ^Ö.ÖO
Bfttlgawarter ft Ebdl, Linden vor Hannover. | Lehmann & Vüoi, Hamburg.
23. Baryumsuperoxyd siehe unter 15. Baryumoxyde.
24. Baryumthiosulfat (unterschwefli.&:saurer Baryt; Baryum thio-
svlfuricum). BaS»Os + H9O. Durch Mischen der Lösungen von Natrium-
thiosulfat und Baryumazetat als Niederschlag erhalten.
Baryumthiosulfat, techn ®/o kg Mk. 70,00
„ ehem. rein 1„„ 5,00
KIhdgnrarter ft EbeU, Linden vor Hannover.
25. Baryumwolframat (wolframsaurer Baryt; Baryum wolframi-
cum). BaWO«. Wasserfrei durch Schmelzen von 2 T. NasWO« mit 7 T. BaCU
und 4 T. NaCl und Auslaugen mit HtO in grossen farblosen Kristallen erhalten.
Auf nassem Wege gewinnt man es mit verschiedenem Kristallwassergehalt
durch Fällen der Natriumwolframate mit BaCU-Lösungen.
Baryumwolframat, ehem. rein . . 1 kg Mk. 12,00
EBnigswarter ft EbeU, Linden vor Hannover.
Baryumverbindungen :
Fnent Broa. h Co., New York, Noe. 2 n. 4 Stone
Street (a. Ins. -Anh. 8, 18).
Höndorf, Becker A Co., Magdeburg.
Lehmann ft Voss, Hamburg.
122 Basische Farbstoffe — Baumaterialien, Prüfung.
Anlagen und Verfahren zur Her teil unR von Baryumverbindungen:
Willy Manger, Ingenieurges. m. b. II., Dresden.
Zentrifugen für Baryumverbindungen:
Gebr. Heine, Viersen (Rheinland).
Basische Farbstoffe. Als basische Farbstoffe bezeichnet man Teer-
farbstoffe, die sich als Sulfate, Oxalate, Chloride u. s. w. organischer Farb-
basen darstellen. Sie färben Wolle und Seide ohne Beize in neutralem oder
schwach saurem Bade, Baumwolle auf sauere Beizen wie Tannin, Türkisch-
rotOl u. s. w. Die basischen Farbstoffe sind nur teilweise in Wasser, sämtHcb
aber in Alkohol löslich. Im Durchschnitt verfügen sie über eine sehr weit-
gehende Färbekraft und hohe Brillanz der Töne, dagegen sind sie meistens
wenig licht-, luft- und seifenecht.
Während die ersten Anilinfarbstoffe sämtlich zu den basischen gehörten,
werden sie in der BaumwoIN und Wollfärberei jetzt mehr und mehr durch
andere verdrängt; hohe Bedeutung haben sie dagegen noch für die Seiden-
und Jutefärberei.
Baumwolle und ebenso Leinen wird vor der Färbung mit basischen
Farbstoffen meistens zuerst mit Tannin und dann mit Brechwein-
steinlösung (oder Antimonsalz) behandelt; das auf der Faser entstehende
Antimontannat bildet dann mit den basischen Farbstoffen waschechte,
festhaftende Lacke. Statt dieser Tannin-Antimonbeize (vgl. unter „O e r b -
stoffbeize n'*) unterwirft man die Baumwolle für Anwendung basischer
Farbstoffe auch wohl der Türkischrotölbeize (vgl. „Türkischrotöl-
f ä r b e r e i"). Wolle und Jute werden mit basischen Farbstoffen ohne Beizung
in warmem Bade gefärbt. Auch Seide bedarf keiner Beize; man färbt sie in
schwach angesäuertem Bade, und zwar meistens unter Zusatz von B a s t -
seife, wie sie beim Entbasten der Seide mit Kernseife gewonnen wird.
Ein derartiges Bastseifenbad erzeugt lebhaftere Nuancen.
Bastselfe siehe „E n t b a s t e n**.
BaomaterlaUeii, Prttfungr.
Apparate zur Prüfung von Zement-, Kalk- und Trassmörteln:
I. Abbinde-Verhältnisse.
Norroal-Nadelapparat nach Vicat, mit je 2 Büchsen und einem
in Vfi * geteilten, kleineren Thermometer Mk. 40,00
5 Stück Bleigewichte a 3 kg zur Prüfung der Proben während des
Bindens „ 12,00
Apparat zur Bestimmung derTempcraturveränderungwährend
des Abbindens, kompl. mit Thermometer „ 11,00
H. Druckfestigkeit.
Hammerapparat zur Anfertigung von Zug- und Druckproben aus
Zement, Kalk und Trassmörteln ^ 225,00
Zugform-Einrichtung bestehend aus Einspannplatte von Gusseisen,
Zugform von Messing, Aufsatzkasten mit 4 Federn „ 33,00
Druck form-Einrichtung bestehend aus Einspannplatte, Druckform aus
2 Winkeleisen, Aufsatzkasten mit 4 Federn „ 38,00
Maschine zur Bestimmung des Druckwiderstandes fiir Würfel
bis 1 cdm und fUr Widerstände bis 50 000 kg mit Hebclübersetzung
1:500, kompl „ 1250,00
Vollständige Form für Handarbeit, bestehend aus 4 Stahlplatten,
gusseisemem Ring und eiserner Unterlage, für Würfel von 100 qcm Fläche „ 22,00
Dieselbe, fiir 50 qcm Fläche „ 17,00
in. Dichte.
Volumenometer nach C. Schumann „ 6,00
n n Seger „ 50,00
BaamÖl — Baomwachs. 123
IV. Feinheit der Mahlung.
Siebbüchse mit 4900 und 900 Maschen auf 1 qcm zur Bestimmung der
Feinmahlung des Zementes Mk. 11,00
Siebbüchse mit 2500 und 900 Maschen auf 1 qcm zur Bestimmung
der Feinmahlung anderer Bindemittel (hydraulischer Kalke u. s. w.) . ^ 11,00
V. Volnmbestandiglceit.
Kasten, mit Zink ausgeschlagen, mit Deckel zum Schutze der Proben
vor Austrocknung ^ 10,00
Derselbe, ohne Deckel, zur Aufbewahrung der Proben unter Wasser . „ 8,00
Taster-Apparat nach Bauschinger, zur Ermittelung der Volum-
bestandigkcit ^ 175,00
VI. Zugfestigkeit (vgl. auch II. Druckfestigkeit).
2erreiss- Apparat, Hebelübersetzung 1:50 mit Zinkeimer, Stück . . , 170,00
Schrotzuführer mit selbsttätigem Abschluss „ 22,00
Form (Zugform) für 5 qcm Querschnitt mit Kerben , 7,00
5 kg Schrot 3,30
Messingeimerchen für sehr schwache Probekörper ....... „ 2,50
Verschiedene Geräte zur Bereitung der Proben, als 1 starke eiserne
Schüssel, 1 starker Löffel mit Griff, 1 Messzylinder von 100 ccm,
1 Schaufel, 1 starke Glasplatte, 1 Spatel, i Messer, 1 verzinkte Kiste „ 36,00
T afel wage für 5 kg geeicht, mit 2 losen schaufelformigen Messingschalen , 20,00
Federwage mit Zifferblatt für 10 kg (1 kg geteilt in 10 g) 10,00
Gewichtsatz 1 — 500 g in Messing, 1 — 5 kg in Eisen geeicht . . . „ 20,00
Besondere Einrichtung des Zerreiss-Apparates für die Ad-
hSsionsprobe, kompl., bestehend aus 2 Klammem mit Stellrad und
Spindel, 2 Kastenformen, 10 Haftprismen aus Glas und Holzkemen . ,, 90,00
Haftkörper aus Marmor „ 2,50
„ Ziegel (Klinker) „ 1,50
, „ Gusseisen „ 1,25
Vorrichtung zum Entformen von Zement-Zugprobekörpem . . . . „ 40,00
Entformungsapparat für Druckkörper „ 46,00
Form für Hammerapparat, bestehend aus 2 Winkeleisen mit Kerben „ 16,00
Glasplatte 7 X 12 cm für Zugkörper „ 0,40
» 12X12 cm für Druckkörper „ 0,40
Hochdruck-Dampfapparat zur beschleunigten Prüfung der Mörtel
und Zemente auf Volumbestandigkeit, System Dr. Erdmenger . . . „ 350,00
Kohlensäurebestimmungsapparate für Zement u. s. w.:
Nach Scheibler, Modifikat. Finkener zur volumetr. Best, grösserer
Mengen COa*.
Messröhre für . 150 300 ccm.
Preis .... 45,00 60,00 Mk.
Nach Prof. R. Baur zur Best von CO«, Karbonaten und freien Säuren „ 25»00
Nach Dietrich-Frühling kompl. mit Gasmessröhre 200 ccm in ^/« geteilt „ 52,00
Derselbe Apparat mit Reserve-Glasteilen „ 65,00
Besondere Reserveteile:
10 Entwickelungsflaschen ohne Stopfen „ 2,50
1 Gummistopfen mit Rohr „ 1,25
10 Säuregläschen mit Marke „ 4,00
Darraparat für Zementproben, bestehend aus einem kupfernen
Kasten mit Zwischenboden. Die Heizung (mittels Gas oder Spiritus)
bewirkt, dass das Thermometer, dessen Kugel etwa 6 cm in den Kasten
reicht, 110—120® zeigt , 18,00
1 Thermometer hierzu „ 4,00
Chemiscbei Labonitoriain für Tonindustric Prof. Dr. H. S^^r k E. Cramer, O. m. b. H.,
Berlin NW. 21, Drcysestr. 66.
Baiimttl siebe „O 1 1 v e n ö V\
Banmwaolui siehe „W achs, vegetabilische s".
124 Baumwolle — Baiimwollfärbcrei.
Baumwolle. Samenhaar mehrerer Oossypium-Avien. Zur Zeit der
Reife platzt die Fruchtkapsel der Baumwollpflanze auf, und die weissen Baum-
wbllhaare quellen hervor. Auf sogenannten Egreniermaschinen wer-
den die Samen von den Haaren abgerissen und letztere in staric gepressten.
Ballen in den Handel gebracht. Man unterscheidet nordamerikanische,
südamerikanische, ostindische, westindische, afri-
kanische, levantinische und europäische Baumwolle. Die
Länge der Baumwollfaser steigt bis über 40 mm; langstapelig heisst die-
Baumwollfaser, wenn sie mehr als 2,5 cm misst, kurzstapelig dagegen,
wenn sie unter dieser Länge bleibt. Breite der Faser 0,010—0,035 mm.
Was die Behandlung der Baumwolle anlangt, so ist als besonders wichtig der
Prozess des Mercerisierens zu nennen. Als Mercerisieren bezeichnet
man ein Verfahren zur Erzeugung von Seidenglanz auf Baumwolle. Für
das Mercerisieren kommen folgende zwei Arbeitsmethoden in Betracht: 1. Die
Baumwolle wird mit Natronlauge getränkt, dann ausgeschleudert oder ausge-
quetscht, hierauf auf Streckmaschinen auf die ursprüngliche Länge oder, wenn
möglich, noch etwas darüber hinaus ausgereckt und endlich in gespanntem
Zustande gewaschen. 2. Die Baumwolle wird zuerst auf Rahmen gespannt
und nun mit Natronlauge mercerisiert, wobei also das Einlaufen von vorn-
herein durch die Spannung verhindert ist; auch hier wird schliesslich direkt
unter Spannung gewaschen. Hält es die Faser aus, so streckt man bei Me-
thode 2 nachträglich auf etwas mehr als die ursprüngliche Länge, wodurch der
Seidenglanz erhöht wird. Abgesehen von dem seidenähnlichen Olanz erhält
die Baumwolle durch das Mercerisieren erhöhte Festigkeit und leichtere Auf-
nahmefähigkeit für Farbstoffe.
Prüf un VI Zur Unterscheidung swischen merceriaierter und nidit mercerialeiter Baumwolle
empfiehlt Lange (Vortrag auf d. V. Intern. Kongr. f. angew. Chcm. Berlin 1908), abgeaehexv
von der mikroskopischen PrOfung, folgende Reaktion: Eine kalt gesllttigte Chlonsinkllisuqg wird
mit etwas JodkaliumlOsung vermischt und mit Jod im überschuas versetst, so dass die LOsung
mit Jod gesilttigt ist, s. B. eignet sich dazu eine LOsung von 80 T. Chlorsink, 6 T. KJ und
1 T. J in 24 T. HfO. Femer gibt folgende LOsung sichere Resultate: 6 T. KJ werden in
12—24 T. HtO gelSst, 1—2 T. J augefflgt und mit 80 T. Chlondnk. in 12 T. HfO gelOat.
vermischt.
Die genannten braunen Losungen f&rben Baumwolle blau an. Nichtmeroerisierte Baumwolle
verUert beim SpQlen in Wasser die Farbe vollst&ndig, während mercerisierte Baumwolle intensir
gefärbt bleibt.
In sehr vielen Fällen lässt sich die Reaktion ohne weiteres auch auf gefärbte Baumwolle
anwenden, und zwar benetzt man einen Teil des zu prüfenden Musters nur mit Wasser, während
man einen andern Teil davon etwa 8 Minuten in die erwähnte ChlorzinklOsung einlegt und dann*
auswäscht. Beim Vergleich beider Muster ist dann leicht zu erkennen, ob es sich um merceri-
sierte Baumwolle handelt oder nicht.
StOrt die Färbung der Baumwolle, so bleicht man vor der Prttfung mit Chlorkalk oder
entfernt die Farbe sonst in geeigneter Weise, z. B. durch Reduktion u. s. w.
BanmwollfArberei. Man färbt die Baumwolle gewöhnlich als Oarn
Oder als Gewebe, seltener im ungesponnenen Zustande. Was die Vorbereitung
d,er Faser anlangt, so bleicht man nur, wenn belle Färbungen beabsichtigt sind;,
sonst genügt Kochen mit SodalOsung (oder schwacher Natronlauge) und Seife,
um Fettspuren zu entfernen. Vor dem Beizen und Färben müssen die Fasern
vollständig mit Wasser durchtränkt sein.
Die Baumwollfaser hat zu den meisten Farbstoffen eine so geringe Affi-
nität, dass es der vorherigen Anwendung von Beizen bedarf, um ein Fixieren^
des Farbstoffes zu ermöglichen. Erst neuerdings bat man Farbstoffe erfunden,
die sich auf der Baumwolle ohne Beize fixieren. Ober alle diese Verhältnisse
vergleiche man die Artikel „BasischeFarbstoff e", „Beizenfarb-
stoff e", „Schwefelfarbstoff e", „Substantive Farb-
stoff e", „T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i" sowie auch „Beize n",
„Chrombeize n", Eisenbeize n", Gerbstoffbeize n'S „K u p-
f e r b e i z e n", „0 1 b e i z e n", „T o n e r d e b e i z e n" und „Z i n n -
beize n".
Das Färben der Baumwolle mit Beizen bezeichnet man alsad]ektives
Baumwollfärben. Fast ausnahmslos wird die Beize vorher ange«
wendet, und zwar in einem besonderen Bade. Die gebräuchlichste Baum-
wollbeize für basische Teerfarbstoffe ist Gerbsäure. Nach der Beizung
folgt gewöhnlich nicht sofort das Färben, sondern zuvor noch das Fixieren
ßaumwoUsamenöl — BecherglSser. 125
•der Beizen, wozu man bei Gerbsäure (Tannin) beispielsweise Antimon- oder
Zinnverbindungen benutzt. Für andere Teerfarbstoffe und namentlich fflr
Pflanzenfarbstoffe eignen sich am besten Tonerdebeizen.
Das Färben von Baumwolle ohne Beizen bezeichnet man als s u b -
stantives Baum wollfärben. Hierbei setzt man der wässerieen
FarbstofflOsung Marseiller Seife sowie unter Umständen NaCl oder NasHPO«
2u, beginnt das Färben bei ca. 40® und vollendet es unter Kochen.
Um der Baumwolle die Eigenschaften der tierischen Faser zu verleihen,
„a n i m a 1 i s i e r f* man sie, d. h. man imprägniert sie mit Leim oder Gelatine.
BaamwoUsainenöl siehe „K o 1 1 o n 0 T*.
Baadllol (Liqtu)r CresoU aaponattu). Kresolseif enlOsung. Durch Erhitzen
von Kresol mit KaliseifenlOsung erhaltene braune, ölige, teerig riechende
Flüssigkeit. Es löst sich klar in Wasser und wird in grossem Umfange zur
Desinfektion benutzt.
Baallol 1 kg Mk. 0,75; ®/o kg Mk. 65,00
Becher.
I. Aus Porzellan (Kochbecher).
a) Aus Sanitätsporzellan.
Höhe 85 100 120 135 150 175 210 235 260 mm.
Inhalt 100 200 325 500 700 1000 1250 1500 3000 ccm.
Preis 0,45 0,50 0,70 0,90 1,20 1,75 2,30 3,00 5,^5 Mk.
Dieselben mit Ausgnss mehr das Stück Mk. 0,15
b) Aus Porzellan der Kgl. Porzellan-Manufaktur, Berlin.
130 140 150 170 200 210 230 mm.
420 610 750 950 1480 1660 2280 ccm.
1,15 1,45 1,85 2,30 2.90 3.50 4,00 Mk.
II. Aus dfinnem Kupfer, mit Ausguss.
Inhalt 250 500 1000 ccm.
Stück 1,20 2,50 4,^0 Mk.
III. Becher aus Hartglas (Färbebecher). Sehr wider-
standsfähig.
Inhalt 50 100 250 500 750 1000 ccm.
Ohne Ausguss, Stück 0,40 0,40 0,55 0,60 0.75 0.90 Mk.
Mit „ „ 0.45 0.45 0,60 0,65 0,80 0,95 „
BeoherffläBer, Kochbecher, aus Rleichmässig dünnem weissem Olas:
Nnmmer ....000 000 1 2 3 4 5 67
Höhe 45 50 55 65 75 85 95 110 120 130 mm.
Inhalt 25 35 45 60 90 150 210 300 350 450 ccm.
Ohne Ausguss, Preis 0,10 0,10 0,12 0,13 0,15 0,20 0,23 0,25 0,30 0,35 Mk.
Mit , „ — — — 0,18 0,23 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 „
Nummer .... 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Höhe 140 155 165 175 195 210 230 240 270 mm.
Inhalt 600 800 1000 ccm IV4 l»/* 2 2V« 3 Vi 4 1.
Ohne Ausguss, Preis 0,40 0,45 0,50 0.60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,85 Mk.
Mit „ „ 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,90 1,00 1,10 1,30 „
Mit Ohne
Ausguss
1,30 0.90 Mk.
2,60 1.90 „
5,00 4,00
9,00 7,00
— 0,30
Höhe
95
115
Inhalt
175
310
Preis
0.70
0,95
In Satsen
Ton
1-
.5
der Sau
n
1»
n
1-
-8
n
n
»
w
r*
1-
-12
»
n
•
n
n
1-
-16
n
»
r
n
fi
ooc
1-0
»
9
n
n
126 Becherwerke — Beinschwarz.
Becherglaser, niedrigeForm, nach 0 r i f f i n , mit Ausguss.
Nummer 123456 789 10 11 12
Höhe 65 75 85 JOO 110 125 140 160 180 200 225 250 mm.
Durchm. 40 45 50 60 70 80 90 100 110 120 13<> 140 mm.
Inhalt 75 120 180 250 400 600 ccm 0,8 1 1,5 2 2,5 3 1.
Preis 0,18 0,22 0,24 0,29 0,36 0,44 0,50 0,60 0,70 0,86 1,00 1,20 Mk.
In Sätzen von 1 — 6 der Satz Mk. 1,70
. , , 1-9 „ „ ,3,60
n I» »1~12„ „ „ 6,50
Becherglaser aus böhmischem Glase kosten 20 % mehr.
Becherglaser aus Prof. Weber schem Hartglase. Sehr
widerstandsfähig. Übliche Form (Inhalt siehe oben).
Nummer 1 2 3 4 5 6 7 8
Ohne Ausguss, 10 Stück 1,20 1,40 1,80 2,00 2,40 2,60 3,00 3,60 Mk.*
Mit . 10 „ 1,35 1,60 2,00 2,*.^0 2,70 2,90 3,30 4,00 „
Nummer 9 10 11 12 13 14 15 16
Ohne Ausguss, 10 Stück 4,00 5,00 5,70 6,10 6,50 7.00 7,90 8,80 Mk.
Mit „ 10 „ 4,40 5,50 6,20 6,60 7,00 7,50 8,40 9,30 „
Niedrige Form nach G r i f f i n (Inhalt siehe oben) mit Ausguss.
Nummer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
10 Stück 1,50 2,00 2,20 2,65 3,00 3,40 4,40 5,50 6,60 8,30 9,60 12,00 Mk.
Becherglaser aus Jenaer widerstandsfähigem Gerateglas mit
oder ohne Ausguss.
Höhe 70 80 90 100 110 120 130 140 160 170 mm.
Inhalt 50 100 150 200 300 400 500 600 800 1000 ccm.
Preis 0,24 0,28 0,30 0,35 0,45 0,50 0,55 0,60 0,65 0,75 Mk,
Höhe 180 190 210 230 250 270 mm.
Inhalt 1,3 1,5 2 2,5 3 4 1.
Preis 0,85 0,90 1,05 1,25 1,40 1,75 Mk
Niedrige Form nach Qriffi.n mit Ausguss.
Höhe 50 60 75 85 100 125 135 14b 160 mm,
Inhalt 50 100 150 250 400 600 800 1000 1300 ccm.
Preis 0,26 0,28 0,30 0,35 0,50 0,60 0,70 O.HO 0,95 Mk.
Anbringen von mattierten Schildchen verteuert bei samtlichen
Sorten das Stück um 4—6 Pf.
Becherglaser:
Glasfabrik Sophienhütte Richard Bock, Ilme- Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warav
nau 1. ThOr. brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
gtrai»Me 55/67.
Beoberwerke siehe „Transportvorrichtunge n".
Beoqnerelstralilen siehe „Radioaktive Substanze n".
Beinsohwars (Elfenbeinschwarz, Ehur ustum nigrum). Das echte
Elfenbeinschwarz gewinnt man aus Elfenbeinabfallen, die man in eisernen oder
irdenen Oefassen bei Luftabschluss glüht. Man mahlt es trocken oder nass;
es dient als gut deckende schwarze Malerfarbe. Das auf die gleiche Weise
aus Röhrenknochen gewonnene Beinschwarz steht dem echten Elfenbein-
schwarz an Qualität nach. Vgl. auch unter „Knochenkohl e".
Elfenbeinschwarz, je nach QuaUtat <»/o kg Mk. 40,00 — 250,00
Beinschwarz % , „ 16,00
» Waggonladungsprcis <>/o „ „ ll.(»0
„ feinst gemahlen ®/o n n 24,00
Beinschwarz:
Hirsch k Menenich, Farbwerke m. b. H., Grenaluuiaen.
Beizen — Beleuchtung.
127
Ofen zur Herstellung von Beinschwarz baut:
3. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Beizen (Metallbeizen) siehe unter „Abbrenne n".
Belsen (Holzbeizen) siehe „H o 1 z f a r b e n".
Beisen (Stoffbeizen, Mordants). Man versteht darunter die Befestigungs-
mittel der Farbstoffe auf der Faser, soweit die Farbstoffe an sich keine Affini-
tät zu der Faser besitzen. Im einzelnen siehe die Artikel „Chrombeize n'S
„E i s e n b e i z e n*', „Gerbstoffbeize n'*, „Ku pferbeize n*S „0 1 -
beize n", „Tonerdebeize n**, und „Z i n n b e i z e n*'.
Beizbottiche, Beizsiebe, Beizkörbchen aus Steinzeug:
Deuticbe Ton- u. Steinzeocp- Werke, Aktiengeeellsduift, BerUn-Oharlottenburg, Berllnerstr. 28.
Blei- und ausgebleite Gefässe zum Beizen baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Beizenfarbstoffe. Als „Beizenfarbstoffe" oder „beizen-
färbende Farbstoffe" bezeichnet man Teerfarben, die sowohl auf der
pflanzlichen als auf der tierischen Faser mit Hilfe von Metallbeizen fixiert
werden. Nach dem wichtigsten Beizenfarbstoff, dem A 1 i z a r i n (s. d.)« be-
zeichnet man auch wohl die ganze Klasse als „A 1 i z a r i n f a r b s t o f f e".
Die Beizenfarbstoffe, die meistens sehr echte Färbungen geben, sind
häufig fQr sich keineswegs durch ein starkes Färbevermögen angezeichnet,
sondern erhalten dieses erst durch die Beize, die teilweise vorher, teilweise
aber auch erst nach der Färbung angewendet wird; man spricht in letzterem
Falle von einem „Entwickeln" des Farbstoffs. Zahlreiche Beizenfarbstoffe
geben je nach der Natur der Beize verschiedene Färbungen.
Die wichtigsten Beizen für diese Farbstoffe sind die Chrom verbin-
dungen; ferner werden Aluminium-, Calcium-, Eisen- und Zinnsalze häufig,
selten Kupfer-, Nickel- und Zinksalze als Beizen verwendet.
Über die Anwendung der beizenfärbenden Farbstoffe auf Baumwolle siehe
unter „Tflrkischrotfärbere i", sowie unter „Baumwollfärbe-
rei". Seide lässt sich nach Durchtränkung mit Chrom-. Eisen- oder Tonerde-
beizen leicht mit den hierher gehörigen Farbstoffen färben; immerhin ist ihre
Anwendung trotz der grossen Echtheit der Färbungen hier seltener, weil der
„Griff* der Seide beim Beizen leidet. *
Das wichtigste Verwendungsgebiet der Beizenfarbstoffe ist die W o 1 1 -
färb er ei, wobei man teils vorbeizt, teils die Färbung durch nachherige
Beizung entwickelt Am häufigsten kommen Chrombeizen zur Anwendung,
für rote Töne auch Tonerdebeizen.
Belenohtnns:.
Ober die Kosten der Beleuchtungsarten gibt folgende dem Journ. f. Gas-
beleucht. 1904, 141 entnommene Tabelle Aufschluss:
Li c h t a r t
Steinkohlengas:
Schnitlbrenner . .
Argandbrenner . .
GlÜhlichtbrenner .
Milleninmlicht . .
Azetylen:
Schnittbrenner . .
GlOhlicht . . .
Petroleum:
Randbrenner . .
Kitsonlicht . . .
Spiritusglühlicht
Absolute
Lichtstärke
H.K.
16
32
72
1400
50
60
30
900
50
Verbrauch
in z Stunde
1
160
2f)0
120
1200
30
15
kg
0,08
0,33
0,10
Verbrauch
für I HJC.
1
jO,00
7,80
1.70
0,85
0,60
0,25
2,70
0.H7
2,00
Einheits-
preis
Pf.
16
16
16
16
125
125
25
25
40
Kosten in
I Stunde
Pf.
2.56
4,0<»
1,92
22,70
3,75
1,88
2.00
8,25
4,00
Ketriebs-
kosten flir
I H.K.
Pf.
1,60
1.25
0,27
0,17
0,75
0.31
0,67
0.092
0,80
128
Beleachtung.
^jgti'ii^^yty^
Absolute
Verbrauch
Verbrauch
Einheits-
Kosten in
Icosten für
Lichtart
Li'chMtarke
in I Stunde
für X HJC.
preis
X Stunde
z H.1C.
H.K.
W.-St.
Watt
Pf.
PC
PC
Elektrisches Licht:
Bogenlicht ....
500
375
0,75
60
22,50
0,45
Bremerlicht ....
1000
500
0,50
60
3<>,00
0,30
Liliputbogenlampe
130
160
1,23
60
9,60
0,74
Nemstlampe . . .
IbO
218
l,v?l
60
13,08
0.73
Glühlicht ....
16
55
3,44
60
3,30
2.06
Zu dieser Tabelle ist zu bemerken, dass die Erzeugungskosten für Aze-
tylen mit 1,25 Mk. sehr niedrig bemessen sind, denn die Abnehmer müssen im
Mittel 1,90 Mk. für 1 cbm Azetylen bezahlen.
Die Wärmeentwickelung durch die verschiedenen Beleuchtungs-
arten f^ehi aus folgender, von Prof. W. W e d d i n g aufgestellter Tabelle
hervor.
Belenchtungsart
Lichtstärke
in
Kersen
Stündlicher
Verbrauch
Stündl. aufgewendete Wärme
ia W.E.
im glänzen
Gasbeleuchtung:
Braybrenner .....
Argandbrenner ....
RegeneratiTbrenner . . .
Gasglühlicht
Lukaslicht
Spiritosglühlicht ....
Petroleumlicht ....
Azetylenlicht
Elektrische Beleuchtung:
Kohlenfadenglühlicht . .
Nemstlicht
Bogenlicht . . . . . .
30
20
111
50
500
30
30
60
16
25
600
Liter
400
200
408
101)
500—600
0,057
0,108
36
Watt
48
38
258
2000
lOnO
2042
500
2500—3000
386
862
328
41,5
32,8
222
für z K
66.7
50
18.4
10
5—6
11.2
28.7
5.5
2,59
1.3
0,37
Eine neuere Tabelle von Prof. W. W e d d i n g findet sich im Journ. f.
Oasbeleuchtung 1905, die wir ebenfalls hier wiedergeben:
♦ • •_ » .*• t
"«tündL auf-
Kosten für die
StündL
Lichtstarke
Stündlicher
gewendete
Wärme-
Kai.
fiir
Brennstunde
ent-
wickelte
borison.
spbär.
Verbrauch
menge
lur
XH.K.
Gesamt
furzH.K.
Kohlen-
saure
H K.
H.K
Kai
Pf.
PC
l
Petroleumlicht . .
14,8
13.2
43,6 g
480
36,4
1,09
0,083
70,1
Spiritusglühlicht . .
65,3
42,9
129 g
698
16,3
3,78
0,088
119
Stehend Gasglühlicht
73.8
52,3
112,3 1
573
11,0
1,39
0,027
59,1
Hydropressgaslicht
303
214
272 1
1387
6.48
3,86
0,018
143
Lukaslicht . .
581
411
«3ii 1
3210
7,82
7,78
0,019
332
Milleniumlicht . .
1500
1060
1200 1
6120
5,77
14,80
0,014
631
Kohlenfadenglüh- i
licht. . . . l
43,H
34,6
104 Watt
69.8
2,6
4,16
0,120
18.3
12,8
59,1 „
51,0
3,99
2,36
0,184
—
Osmiumlicht . . .
42,3
31,4
1«.7 „
42,1
1,34
1,95
0,062
—
Nernstlicht . , .
184,5
113
213 „
184
1,63
8.52
0,075
—
Bogenlicht ...
—
400
440 „
380
0,95
17,6
0,044
10.7
Flammenbogenlicht .
•"^
1880
440 „
380
0,202
17,6
0,009
21,4
Beleuchtung.
129
Die folgende Tabelle (nach Untersuchuni^en von H. Lux) zei^i^t unter a
den stfindlichen Verbrauch, unter b die Lichtenerfj^ie in Prozenten des Energie-
verbrauchs, unter c die horizontale und unter d die mittlere sphärische
Lichtstärke:
Hefnerlampe
14" Petroleumlampe . . . .
Azetylenflamme ......
Gasglfihlicht, aufrecht . . . .
„ hängend . . . .
Lncaslicht
Millenniumlicht
Elektrische Kohlcnfadenlampe .
Nemstlampe
Tantallampe
Osramlampe
Glcichstrombogenlampe . . .
Effektbogenlampe, gelbes Licht .
„ weisses Licht
Wednelstrombogenlampe . . .
UTiol-Quecksilberdampflampe .
Quarzlampe
9,25
39,73
g
7,2 1
121,5 1
96,8 1
630,0 1
1200,0 1
98,23 W.
181.4 „
44,0 „
38,3 „
435,0
350,0
348,0
181,0
198,6
691,0
n
yi
0.103
0,25
0,65
0,46
0,51
-*)
-•)
2,07
4,21
4,87
5,36
5,60
13,20
6,66
1,90
2,24
6.00
I
1.0
14,2
7,7
107,0
107.0
581,0
1500,0
31,5
120,1
34,6
36,3
190,0
907,0
602,0
109,0
437,0
3400,0
0,825
12,0
6,04
89,6
82,3
411,0
1060,0
24,5
94,9
26.7
27,4
524,0
1145,0
760,0
89,0
344,0
2960,0
Die folgende Zusammenstellung; der Kosten künstlicher Lichtquellen, die
ü D 0 r r veröffentlicht hat, ist durch ihre VoüständiKkeit wertvoll. Immerhin
sind die Aufgaben nicht für alle Gegenden zutreffend; für die Kosten der
Brennstoffe bzw. der elektrischen Energie sind mittlere Werte eingesetzt.
Aach ist zu berücksichtigen, dass einzelne Lichtarten (z. B. Washingtonlicht,
Flammenbogenlampe) nur für grosse Lichtstärken geeignet sind, also keine
weitgehende Lichtteilung ermöglichen.
Lichtart
Washingtoniicht (Petroleumglühlicht unter
Druck)
Flammenbogenlicht
Qoecksilberdampflampe
Gasglflhlicht
PetroleumglfihUcht
Bogenlicht (Gleichstrom)
Metallfadenlampen (Osram-, Zirkon-, Wolf-
lamlampen usw.)
Petroleum
Osmiumlampe ....
Tantallampe ....
SpiritnsgliUilicht . . .
Bogenlicht (Wechselstrom)
Nerastlampe ....
Kleine Bogenlampen . .
Aietylenlicht ....
Kohlenfadenlampe . . .
Gaslicht (Rnndbrenner) .
Desgl. (Schnittbrenner) .
Stearinkerze
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
g «=
W. Sld. «
W.Std.=
22 Pf.
50
50
16
22
50
n
n
n
n
g
W.Std.
n
g
W.Std.
n
«
1
W.Std.
1
1
g
50
22
50
50
40
50
50
50
120
50
16
16
150
«
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Kosten
pro Normalkerse
und Stunde
0,010 Pf.
0,016
0,025
0,025
0,030
0,040
0,050
0,070
0,075
0,080
0,080
0,080
0,085
0,090
0,120
0,160
0,160
0,250
1,100
n
n
n
n
»
n
n
n
i>
») ca. 0,5 V — *) ca. 0,6<»/o.
BlSeber VII.
9
130 Bellit — Benza]dehyd.
Im einzelnen siehe die Artikel „Molybdänlamp e**, „N e r n s t -
1 a m p e*S „O s m i u m i a m p e**, „Quecksilberdampflampe**»
„Tantal 1 a m p e'\ „W o 1 f r a m 1 a m p e" und Zirkonlamp e".
Beleuchtunfi:, elektrische:
SiemeiiB-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Asluiii. Platz S.
Bellit siehe „SicherheitssprenKStoff e".
Benzalohlorld. CeHs.CHCb. (Chlorobenzol, Benzylidenchlorid, Bit-
termandelölchlorid). Technisch wird es durch Einwirkung von Chlor auf
Toluol bei Siedehitze gewonnen: CtH« . CH, + 2 CU = C«Hb . CHCb + 2 HCl.
Bei der Darstellung entstehen ^eichzeitig Benzylchlorid (s. d.) sowie
andere Chlorsubstitutionsprodukte. Doch sieht man von einer Reinigung in
der Technik meistens ab, da das Benzalchlorid nur als Zwischenprodukt bei
der Fabrikation von Benzaldehyd, Benzoesäure und ZimtsSure dient.
Benzalchlorid 1 kg Mk. 2,t)0; ^jo kg Mk. 230,00
Apparate zur Herstellung von Benzalchlorid:
P. H. Uijtr, HannoTer-Hainholz.
Benzaldehyd (Bittermandelöl, Benzoylwasserstoff ). C«Hb . CHO. Tech-
nisch gewann man ihn bis vor kurzem fast ausschliesslich aus dem Benzal-
chlorid (s. d.), indem man dasselbe unter Druck mit Kalkmilch erhitzt:
CtH» . CHCl, + Ca(OH), = CeH. . COH + H,0 + CaCl,
Man destilliert ihn mit Wasserdampfen, reinigt ihn mit Natriumbisulfit und
dstilliert nochmals. Neuerdings gewinnt das D. R. P. 126 421 grosse Be-
deutung, wonach man Benzaldehyd direkt aus Benzol darstellt, und zwar be-
handelt man dasselbe in Gegenwart von Kupfer oder KupferchlorQr und
Aluminiumbromid oder -Jodid mit einem Gemisch von Kohlenoxyd und Chlor-
oder Bromwasserstoffsäure.
Endlich lässt sich der Benzaldehyd durch Oxydation von Toluol dar-
stellen, und in dieser Hinsicht ist das D. R. P. 154 499 wichtig, wonach man
zur Reindarstellung wasserunlöslicher aromatischer Aldehyde nicht ein Alkali-
bisulfit, sondern wässerige schweflige Säure benutzt und aus der dadurch ge-
wonnenen und geklärten Lösung die gereinigten Aldehyde durch Erhitzen oder
Lufteinblasen abscheidet. Beispielsweise wird durch Oxydation von Toluol
mit PbOs und HtSO« ein Rohprodukt gewonnen, das neben (jO % unver-
änderten Toluols etwa 40 % Benzaldehyd enthält: 100 kg dieses Produktes
werden bei 15^ mit 400 1 Wasser innig verrührt, und in die so gewonnene
Emulsion werden 25 — 30 kg schweflige Säure eingeleitet. Hierauf wird das
ungelöst gebliebene Toluol von der wässerigen aldehydschwefligsauren
Lösung getrennt und letztere behufs Gewinnung des Aldehydes allmählich auf
lOC)^ erhitzt, wobei die schweflige Säure schon von etwa 30* ab entweicht und
sofort zu einem weiteren Ansatz Verwendung finden kann. Nach dem Er-
kalten werden 36 — ^38 kg reinen Benzaldehydes ausgeschieden. Dadurch, dass
man das vom Aldehyd getrennte Wasser wieder benutzt, wird die geringe
Menge des in Wasser gelöst bleibenden Benzaldehyds beim nächsten Ansätze
zurückgewonnen.
Klare, stark lichtbrechende Flüssigkeit. Sp. G. 1,0504; S. P. 179,2<». Un-
löslich in Wasser, sehr leicht löslich in Alkohol und. Äther, oxydiert an der
Luft zu Benzoesäure. Der Benzaldehyd wird zur Darstellung zahlreicher Teer-
farbstoffe benutzt.
Prttffvnfft Man verlangt jetzt von techn. Benzaldehyd, dtss er farblos ist, ein fp. O.
Ton 1,062—1,066 betltat und Im WasBeratoffatrom iwiachen 176 und 180* ToUstlndig Aber*
destillirrt. Kr muae sidi mit konz. HtS04 klar und ohne erhebliche Brflunung mischen MWi»
in einer LSsung Ton Ammoniumbisulfat ohne ilinterlasBung Ton öltröpfchen Utalich aein.
Etwa vorhandene Benzoeslure bestimmt man auf folgende Weise: 60 ccm Benzaldehyd werden
mit 10 ccm Normalnatronlauge und H,0 und Phenolphtalcin als Indikator geschOttelt; die
unTerbrauchte Laugenmengo titriert man mit Normalsilure surOck, und es entspricht 1 ccm
MormaUauge = 0,122 g GeU« . 00|H.
Benzaldehyd, rein ikgMk.3,00; % kg Mk. 280,0(>
„ ehem. rein 1„ „ 4,75.
Saccharin • Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlberg, List & Co.. Salbke-Westerbflsen a. Elbe.
Benzaldehyd-Apparate :
F. H. Mejer, Hannoyer - Halnholi (s. Ins.- Anh. 8. 17).
Benzanalgen — Benzin. 131
Iffen siehe „A n a 1 g e n".
Benzidiii (p-Diamidodiphenyl). NH9.C6Ht.C6H1.NH9. Durch Re-
duktion von p-Nitrodiphenyl mit Zinicstaub in alkalischer Lösung sowie
neuerdings durch Elektrolyse von Nitrobenzol gewonnen; auch elektrolysiert
man zur Gewinnung von Benzidin Azoxybenzol in salzsaurer Lösung unter Zu-
satz von ZinnchiorOr oder aber unter Benutzung einer Zinnkathode (D. R. P.
116 467 und 122046).
Reines Benzidin bildet farblose Blflttchen; Seh. P. 122^ In kaltem Wasser
sehr wenig, in heissem sehr leicht löslich; ebenso in Alkohol und Äther. Mit
sauren bildet es Salze. Man verwendet es zur Darstellung vieler Farbstoffe.
Benzidin (Base) 1 kg Mk. 5,00
„ ehem. rein H Mk. 5,00; 1 „ - 45,00
Benzidinsulfat (63V» %) Tcigform 1 kg n 2,30;%., „ 195,00
„ chcm, rein II „ 4.00; I .. .. 35,00
Benzin. Man unterscheidet verschiedene Benzine, nSmlich Stein-
kohlenbenzin, Braunkohlenbenzin und Petroleum-
b e n z i n. Das Steinkohlenbenzin wird jetzt allgemein als Benzol (s. d.)
bezeichnet, während für Braunkohlenbenzin der Name S 0 1 a r ö I (s. d.) üb-
lich ist; unter Benzin (Ligroin) schlechtweg versteht man stets das Petro-
leumbenzin. Ober die Gewinnung; von Benzin vgl. den Artikel „E r d -
öV\ Zur Reinigung des Rohbenzins unterwirft man dasselbe zuerst einer
erneuten Destillation, dann folgt eine chemische Reinigung, indem man das
Benzin erst mit konz. HsSOt und dann mit NaOH wäscht. Nach dem D. R. P.
141 298 beseitigt man den unangenehmen Geruch des Petroleum-
benzins, indem man diesem etwa 1 % terpenhaltige ätherische Ole zusetzt, die
Mischung auf 70^^ erwflrmt und dann mit 2,5 % Natronlauge von 35* B6 kräftig
schfittelt; die unangenehm riechenden Bestandteile sollen durch das Alkali
mit dem Terpen zu geruchlosen Verbindungen kondensiert werden. Ahnliche
Verfahren sind noch mehrere vorgeschlagen und zum Patent angemeldet wor-
den. So behandelt man das Benzin nach dem Engl. Pat. 10 004 von 1903 bei
niedrigen Temp. mit Lösungen von Permanganaten, Persulfaten oder von
Chromsdure.
Reines Benzin bezeichnet man als Petroleumäther (Aethw Pftrolei).
Neuerdings hat man versucht, festesBenzin herzustellen, und zwar
auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandelt wird (vgl.
„Hartspiritus")* So mischt man beispielsweise nach dem Amer. Pat.
641 962 zum Solidifizieren von Petroleumkohlenwasserstoffen annähernd
91 Gew. T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch,
bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt ab-
kühlen und fest werden. Nach dem D. R. P. 151 594 soll das Festmachen
durch Beimischen von 4 — 10 % geschmolzener, stark mit Wasserglas be-
schwerter Natronseife geschehen. Nach dem D. R. P. 176 366 emulglert man
Benzin mit in Wasser gequollenem Leim, worauf die erhaltene Emulsion durch
Trocknen oder auch durch Formaldehyd gehärtet wird. (Die Bedeutung
dieses Verfahrens erscheint recht fraewürdig.)
Das Benzin ist ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Sp. G. 0,640—0,70;
S. P. zwischen 60 und 120*. Man benutzt es als Entfettungs- und Extraktions-
mittel, in der „chemischen'* Wäscherei sowie zu Beleuchtungszwecken, zum
Motorenbetrieb u. s. w.
IPrfktmngt Gewtttinlidi bestimmt man dfu sp. G. mit einem Aiilometer und Btellt dann
diie Verdampfnngsprobe an: Das ^gewöhnliche, miter 100" siedende Bensin (sp. G.
0,70 — 0,71) darf beim Verdunsten auf schwach siedendem Wasserbade im Uhrglaa keinen ROck-
stand hinterlassen. Femer dsrf es auf Papier beim Verdunsten keinen Fettfleck surOcklaasen;
geben die beiden letztgenannten Proben dn negatives Resultat, so ist die Abwesenheit
sdiwerer Ole erwiesen. Femer unterwirft man das Benzin einer fraktionierten
Destillation; ist dieselbe ftlr sollamtliche Zwecke bestimmt, so muss dazu ein beson>
derer, Torgeschricbener Apparat (vgl. Zentralblatt für das Deutsche Reich 1898 Seite 279)
verwendet werden. Nadi düem Zollttfif werden als Bensin, Ligroin und Petrollther diejenigen
lltncral0le sollfrei eingelassen, welche wenigstens 90 ^/^ unter 150* siedende Teile enthalten.
Rainnierte Benzine müssen absolut farblos sein und dürfen weder beim SchOttcln mit konr.
HJ90« eine Flrbung veranlassen, noch beim Kochen mit Wasser irgendweldie saueren Bestand-
teile oder sonstige Verunreinigungen an letzteres abgeben. Zur PrOfung nuf die R n t •
flammbarkcit bedient man sich des Abel sehen PetroleuroprOfers io etwas ver-
änderter Anordnung.
X32 Benzin-Isol — Benzoesäure.
Die Benzinpreise schwanken so stark, dass wir von einer Aufzahlung der
Rei2:enwartiR {i:eltenden absehen.
Benzinapparate baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. 1 Dr. R. JUrgensen, Prag:- Weinberg.
Friedrich Heckmann, Berlin 80. 16» Brflcken- F. H. Meyer» Hannover • Hainhols (b. Ina.-Ank.
■traae 6 b Ol Inaerate). j 8. 17).
Heinrich Hirzel O. m. b. H., Leipsig-Plagwits. |
Explosionssichere Oefässe für Benzin:
Fabrik ezplodouKicherer Geflaie, O. m. b. H., Salakotten i. W.
Benzinfarben:
Chemiache Fabrik Flttraheim, Dr. H. Noerdlingerj FlSraheim (Main).
Benzin-Liol. Geschützter Handelsname für wasserlösliches (richtiKer
emuteierbares) Benzin.
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Tetra-Isol (wasserlöslicher Tetrachlorkohlenstoff):
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Benslnoform. Unter No. 61960 und 76 875 Klasse 34 eingetragenes
Wörtzeichen für Tetrachlorkohlenstoff.
Siehe den Artikel „Tetrachlorkohlenstof f *.
Benxliuielfe. Neben andern Verfahren der Darstellung scheint die durch
das Ungar. Pat. 31 885 von 1904 geschützte Fabrikationsmethode Bedeutung
zu erlangen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass a) 00 T. Palm-
kernöl auf eine Temp. erwärmt werden, bei der ihnen zugesetzte 8 T. Harz
darin schmelzen können; b) 30 T. Natronlauge von 38^ Bö und 2 T. Benzin,
wie solches im Handel zu haben ist, zugesetzt und die Gemische a und b so-
lange kalt miteinander gerührt werden, bis die Masse in den konsistenten Zu-
stand übergeht.
Man benutzt die Benzinseife zur Reinigung von Wasche, von Kleidungs-
stücken u. s. w.
Iso-Benzinseife (feste Benzinseife):
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Benzinwäsoherel siehe „Chemische Wäschere i".
Benzin-V/aschmaschinen *.
Gebr. Heine, Viersen (Rhld.)*
Benioe (Resina Benzoe). Wohlriechendes Harz, das von dem in Htnter-
indien und Sumatra heimischen Siyrax Benzoxn gewonnen wird. Alle Sorten
(Sumatrabenzoe, Siambenzoe und Penangbenzoe) be-
stehen aus einer braunen Grundmasse, in die hellere abgerundete Körner, so-
genannte „Mandeln", eingebettet sind. Eine Sorte ist um so geschätzter, ie
mehr Mandeln sie enthält; die wertvollste Sorte ist Siambenzoe, die
stark nach Vanille riecht. Ausser Harzen, ätherischem Ol und Estern enthält
das Benzoeharz namentlich viel Benzoesäure (12—24%); nur im
Sumatrabenzoe ist die Benzoesäure fast panz durch Zimtsäure ersetzt.
Man benutzt Benzoe in der Medizin (äusserlich), in der Parffimerie, so-
wie zur Darstellung von Benzoesäure.
IPrüfuugt Als Grenswerte für eclitea fliam-Bensoe hat man sa merken: 8iure-
aahl 120—170; Eitenahl 85—76; Verseif unganhl OieisB bestimmt) 170—00; Mettajlsahl 28»&-4S.6;
Asehegehalt 0,2— 1,6^0- 8oU bis auf hOehateDs 6^/^ ROdtstand alkohoUMidi sein. — FBr
Sumatra-Bensoe gelten die Gremwerte: Sftureialil 96—190; Estenahl 80—176; Ver>
■eifunganhl (heias bestimmt) 166— S70; Methylnhl 18—25,6; Aachegeluat 0>-l,6*L; WasMr.
■ehalt 4— 9^«. Von Samatn-Beuoe sollen wenicsteni 70— 80*/* in Alkohol IBdich sein. —
VgL auch D. A. IV. *
Benzoe Siam, in Tränen 1 kg Mk. 8,75
, „ in Stücken 1 , ,4,80
„ Sumatra 1 ^ , 4,00
n „fein pulverisiert 1 ^ ^ 3,80
BensoMAnr« (Acidum lenzoicum). CsHs . COtH. Sie wurde früher aus
dem Benzoeharz durch Sublimation oder auf nassem Wege durch Auskochen
mit Kalk gewonnen, und für medizinische Zwecke kommt diese Darstellung
„aus dem Harz" auch heute noch in Betracht. Ein ferneres Ausgangsmaterial
für die Darstellung war und ist teilweise noch Jetzt die H i p p u r s a u r e des
Benzoesäure. 133
Harns der Pflanzenfresser, die nach mehriäsigtm Stehen durch Fäulnis in
OlykokoU und Benzoesäure zerfällt; durch Kalkmilch bildet man Calcium-
benzoat und zersetzt dieses nach dem Eindampfen mit HCl.
Die grösste Menge der Benzoesäure gewinnt man aber aus dem T o 1 u o 1,
and zwar chlort man es zweifach oder dreifach in der Seitenkette, führt es also
dttrch Einwirkung von Chlor in Benzalchlorid oder — wie neuerdings
fast ausschliesslich — inBenzotrichiorid Aber. Aus dem letzteren ge-
wann die Benzoesäure anfänglich durch Reaktion mit Kalkmilch unter Druck:
2 CJi. . CCU + 4 Ca(OH), = (CtHs . CO,),Ca + 3 CaCl, + 4 H,0. jetzt führt
man das Benzotrichlorid in Benzoesäure durch Oxydation mittels HNOs über,
und zwar nimmt man diese Reaktion in Rührkesseln vor. Es entweicht dabei
HCl, während die Benzoesäure durch Umkristallisieren oder aber durch Destil-
lieren Im Vakuum gereinigt wird. In gleicher Weise gewinnt man sie auch aus
Phtalsäure sowie aus Phtalimid, und weiter sind es namentlich die Abfälle der
Benzaldehydfabrikation, welche ihrer Gewinnung nutzbar gemacht werden.
Das D. R. P. 109 122 geht von einer gewissen, an Benzonitril CeHs . CN
reichen Teerölfraktion aus und verseift dieses zu Benzoesäure.
Recht wichtig geworden ist anscheinend das Verfahren von U 1 1 m a n n
und Uzbachian, wonach man Toluol direkt mit KMnO« oxydiert; die Aus-
beute an Benzoesäure beträgt 90 %, und zwar ist die erhaltene Säure chlor-
frei, was namentlich für medizinische Zwecke wichtig ist.
In neuester Zeit ist ein weiteres Verfahren aufgefunden worden, und zwar
bezweckt dasselbe, welches durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 410;
138790; 139 956 und 140 999) geschützt ist, die gleichzeitige Darstellung von
Benzoesäure und Phtalsäure: Es wurde gefunden, dass Naphtole und andere
Snbstitutionsprodukte des Naphtalins (I^tronaphtalin; Napntylamin; Naphta-
linsulfosäuren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkali-
langen und oxydierend wirkenden Metalloxyden (FesO«; CuO; MnOs) in ein
Gemisch von Phtalsäure und Benzoesäure fibergeführt werden. Die Phtal-
säure lässt sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen.
Endlich ist darauf hinzuweisen, dass man jetzt aus den MittelOlen der
Steinkohlenteerdestillation Benzonitril CcHs . CN abzuscheiden gelernt
hat; durch Verseifun^: wird es in Benzoesäure von grosser Reinheit übergeführt.
Farblose dünne Blättchen, leicht löslich in Äther und Alkohol, schwer in
kaltem, etwas besser in heissem Wasser. Seh. P. 120®; S. P. 250®. Sie subli-
miert schon bei 100—120®. Ihre Salze (Benzoate) sind fast sämtlich in Wasser
löslich. Die Benzoesäure dient als Arzneimittel, weiter vor allem zur Dar-
stellung blauer Teerfarben, als Beimischung zu Tabaksaucen, in der Zeug-
druckerei u. s. w.
Bcnzoesäureanhydrid (CcH» . C0)90 gewinnt man nach dem
D. R. P. 146 690 durch Erhitzen von chlorsulfosaurem Na (180 T.) und benzoe-
saurem Na (300 T.), entsprechend der Gleichung:
ClSOaNa -f 2 C«H» , CO.Na = (C«H. . C0),0 -f Na,SOt + NaCI.
Im übrigen kann man das Bcnzoesäureanhydrid aus benzoesauren Salzen
durch Einwirkung von Sulfurylchlorid oder von Gemischen aus Cl und SOt
darstellen. Eine Vervollkommnung dieses — an sich bekannten — Verfahrens
bezweckt das D. R. P. 161 882 mit den Zusatz-D. R. P. 163 103 und 167 304.
Der Benzoesäureäther (Athylester) sowie der Benzoesäuremethylester
(Niobeöl) sind farblose, angenehm riechende Flüssigkeiten, die als Fruchtäther
and in der Parfümerie Verwendung finden.
Technische Verwendung finden schliesslich noch die Amidobenzoesäuren
(namentlich die Orthosäure; vgl. darüber den Artikel „Anthranilsäur e")
sowie auch die Nitrobenzoesäuren. Ober Amidobenzoesäureäthylester s, den
Artikel „A n ä s t h e s i n".
l^rfUmmm* OffidneU ist nur die aus dem Benzoefaan gewomiene gelbe bis brftunlicfie
SSvre; Über ihre Prflfmig ygL D. A. IV. Die reine Handelabenaoeüure muM farbloi nad
olme BacfciUnd flflcfatig fein, ilcfa klar in Beoaol, Äther sowie verd. AnanoBlak Ifisen und
den riditigca Beb. P. aeigen. Chlorhaltig darf die B. nnter keinen Umständen sein. IMs
Rdaheit der Aare kontrolliert man dnrdi Titntion mit Normallaiige: Man lOst 1 g Benaoe-
alore in 10 ocm Normallscgc, Terdfinnt mit 40 ccm H,0 mid titriert unter Verwendnng tob
Fhenolphtalein als Indikator mit Normalsalssaure curttck; 1 ccm Terbrauchte Normallauge ent-
apridkt 0,12806 g BenaoesBure.
ft
»
f»
>l
II
)l
II
>»
kg Mk. 5,00
20,00
10,00
325,00
10,00
16,00
25,00
18,00
7,00
5,50
6,50
J34 Benzol.
Benzoesäure aas dem Haxz, sublim, weiss
Siamharz, „ D. A. IV
Harn, dopp. sublim, weiss
Toluol, Pulver, weiss .... 1 kg Mk. 3,50;
dopp., sublim. « I
Benzoesäureanliydrid, techn. .
„ ehem. rein
Benzoesäureäther aus dem Harz .
„ „ künsÜ. Säure
Benzoesäuremethylester (Niobeöl) konz
„ „ ehem. rein
Nitrobenzoesäuren :
Ortho- D Mk. 0,90; H „ 8,00
mete- D „ 0,Ö0; H „ 6,00
para- D „ 1,00; H „ 9,00
Amidobenzoesäuren ; tf^ * . ~
Ortho- techn. 1 l'g n 18,00
„ pur. HMk. 6,60; 1 , „J 60,00
meta- H „ 13,00
para- H „ ;^22,00
Benzoesäure:
Ghem. Fabrik Qriesheim-Blektron, Frankfurt a. M. 1 Saccharin-Fabxik, Akt.-Qes. Torm. Fahlberr,
Fuent Bnw. ft Oo., New York, Nos. 2 u. 4 Stone List k Ck>., Salbke-Westerhilsen a. Elba (aus
Street (s. lDa.-Aiih. & IS). Toluol).
Lehmann i Von, Hamburg. |
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BEHZOESADRE, benzoesouRS HOtriUE
LEHMANN « VOSS, HJIMBURQ.
Benzoesaures Natron:
Saccbarin-Fabrik, Akt.-Qee. vorm. Fahlberg, 1 E. Merck, Darmstadt.
List ft Co., Salbke-WesterhOten a. Elbe. |
Benzoesäure-Apparate :
F. H. MeFer, Hannover - Hainhola (a. Ina.-Anh. 8. 17).
Destiilationsapparate für Benzoesäure baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Benzol (Steinkohlenbenzin). CeH«. Dieser wichtige Bestandteil des
Steinkohlenteers ist heuzutage dadurch in weit grösseren Mengen zu unserer
Verfügung, dass der Steinkohlenteer nicht mehr allein der Leuchtgasfabrika-
tion sondern in seiner Hauptnienge der Destillat ionskokerei ent-
stammt, wahrend die Leuchtgasfabrikanten ein Interesse daran haben, dass
das Benzol, welches man als den Hauptfaktor für das „Leuchten" des Gases
erkannt hat, möglichst vollständig in diesem verbleibt, sind die Destillations-
kokereien in der Lage, ohne solche Rücksichten auf die ihren Ofen ent-
strömenden Gase vorzugehen, denn für diese Gase kommt nicht der Leucht-
sondern nur der Heizwert in Frage, und dieser wird durch das Fehlen des
Benzols nicht beeinträchtigt. Deshalb gewinnen die Destillationskokereien
Benzol nicht nur aus ihrem Teer, sondern sie unterwerfen auch das Gas, ehe
sie es wieder den Koksöfen zuführen, einer besonderen Behandlung, um das
darin enthaltene Benzol abzuscheiden. Diese Abscheidung gelingt entweder
mit Hilfe von Kältemaschinen, die das Benzol zum Ausfrieren bringen, oder
nach der Methode B r u n c k durch Waschen des Gases mit schwerflflchtlgen
ölen, welche das Benzol zurückhalten.
Aus dem Steinkohlenteer gewinnt man das Benzol durch fraktionierte
Destillation (vgL Artikel „S t ei nko h 1 enteer**). Das Handelsprodukt
ist nicht reines Benzol, enthält vielmehr noch verschiedene Beimengun-
gen. Die Rektifikation wird gewöhnlich so geleitet, dass 3 Frak-
BcnzoL 135
tionen entstehen, nflmlich 90Xiges Benzol, 50%iges Benzol
und Solventnaphta; Ober letztere siehe besondere Artikel. Das
50 %lge Benzol des Handels soll 50 % von bis 100* flüchtigen Be-
standteilen enthalten, und ebenso sollen in dem 90 %igen Handels-
produkt 90 % solcher Bestandteile enthalten sein. Aus dem 50 %igen Benzol
lassen sich durch weiteres Fraktionieren, das gewöhnlich in Kolonnen-
apparaten geschieht, 30—40 % reines Benzol, 5 % sogenanntes „B e n -
z o 1 f ü r R o t" (d. h. ein Gemisch von Benzol mit Toluol), 35 — 40 % reines
Toluo! und 5 — 8 % Xylole gewinnen, während man aus dem 90 Xigen Benzol
05 — ^75 % reines Benzol, 10 % Benzol für Rot und 2 — 4 % Toluol und Xylole
erhält.
Die zur Isolierung der reinen Kohlenwasserstoffe benutzten Kolonnen-
apparate arbeiten mit Dephlegmatoren und ähneln den für die Rektifikation
von Alkohol benutzten (vgl. „Rektifikation")- Das D. R. P. 140 824
schützt eine Rektifikationskolonne für Benzol, die sich durch geringen HtO-
und Dampfverbrauch auszeichnen soll. Die Dämpfe gelangen dabei nicht, wie
sonst üblich, von unten sondern von oben her in die Rektifikationssäule; die
Trennung von Dämpfen und kondensierter Flüssigkeit geschieht durch eigen-
artig konstruierte ZwischenbOden.
Viel besprochen worden ist das N i k i f o r o w sehe Verfahren zur Ge-
winnung aromatischer Kohlenwasserstoffe (namentlich Benzol) aus Roherdöl
und Petroleumrückständen. Das Erdöl wird nach diesem, in den meisten
Staaten patentierten Verfahren in horizontalen eisernen Retorten erst bei 500° und
dann bei 1000* unter Erhöhung des Druckes destilliert. Man erhält 12 % des
verwendeten Rohöls an Benzol und ToIuoI, 1 % Anthrazen und 2—3 % Naphta-
lin; die als Abfall erhaltenen Oase, Koks und Schweröl werden als Heiz-
material benutzt. Das Verfahren kann nur dort Bedeutung gewinnen, wo rohes
Erdöl in Massen billigst zur Verfügung steht, und auch da erscheint unter den
gegen^rärtigen niedrigen Benzolpreisen seine Durchführung aussichtslos. Der
zum Nllciforowschen Verfahren gehörige Apparat zur Abscheidung von Kohlen-
stoff und Ober 170° siedenden Anteilen ist in Deutschland durch das D. R. P.
143 549 geschützt worden, jedoch wurde das Patent inzwischen schon wieder
gelöscht. Es ist aber zu betonen, dass dieses Patent nicht das eigentliche
Verfahren zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe, sondern nur die
Vorrichtung zum Reinigen der dabei erhaltenen Destillationsprodukte betraf.
Von den verschiedenen Reinigungsverfahren für Benzol ist namentlich das
Schwa] besehe (D. R. P. 133 761) zu nennen; es bezweckt die Ausschei-
dung der Schwefelverbindungen, insbesondere des Schwefelkohlenstoffs und
Tbiophens, aus Rohbenzol durch Einwirkung von feuchtem Ammoniak mit oder
ohne Anwendung von Druck. Hierbei bilden sich Oltropfen, die sich unter
dem Benzol absetzen; das gewaschene Benzol ist sodann vollständig frei von
Schwefelverbindungen.
Die Entfernung des Thiophens bezwecken auch die Verfahren 1. von
D i m r o t h und 2. von Lippmann und Pollak; beim ersten Verfahren
wird das Benzol in Siedehitze mit Quecksilberacetatlösung, beim zweiten mit
Chlorschwefel behandelt, wobei die genannten Reagentien mit dem Thiophen
Verbindungen eingehen, während das Benzol selbst nicht angegriffen wird.
Nach dem D. R. P. 211 239 gelingt die völlige Entfernung des Thiophens
glatt wenn man das Benzol bei Gegenwart eines geeigneten Kondensations-
mittels mit kleinen Mengen solcher organischer Verbindungen behandelt,
welche sich leicht mit Thiophen und seinen Homologen kondensieren. Hier-
für eignen sich besonders Formaldehyd, Azetaldehyd und Phthalsäure-
anhydrid.
Reines Benzol bildet eine leicht bewegliche, farblose, eigentümlich
riechende Flüssigkeit; sp. G. 0,8841 (bei W); S. P. 80,5^ Es erstarrt gegen 0^
zn grossen rhombischen Kristallblättern, die bei 3® schmelzen. Es mischt sich
mit Alkohol, Äther, Azeton u. s. w., ist fast unlöslich in Wasser, leicht entzünd-
lich, brennt mit leuchtender, stark russender Flamme, löst Fette, ätherische
Ole, Kautschuk, Guttapercha, Kampfer u. s. w. Chemisch reines Benzol ge-
winnt man durch Destillation von Benzoesäure mit Atzkalk.
136
BenzoL
Das Benzol ist das Ausgangsmaterial zur Darstellung sehr vieler aroma-
tischer Verbindungen; weiter dient es als LOsungs- und Reinigungsmittel fQr
zahlreiche organische Körper, namentlich jetzt als wichtiges Ausgangsmaterial
fQr die synthetische Indigodarstellung (vgl. unter „Indigofarbstoff e").
Ftlr die Handelssorten von Benzol gelten ungefähr folgende Siede-
grenzen:
Handelsbezeiclmang
Ergibt bei
lOO»
120»
130«
IjL.
In
160»
Sp. G.
bei
15*
90»/oigea Benzol 90 100 — | — 0,885
50%iges „ 50 90 — — 0,880
30»/oiges „ 30 90 — — 0,875
Solventnaphta (Schwerbenzol) — — 20 90 0,875
Das Franz. Pat. 348 501 betrifft die Herstellung von Benzolemulsionen>
in der Erwflgung, dass derartige Benzol-Wassergemische viel weniger feuer-
gefährlich sind als der reine Kohlenwasserstoff.
Man stellt auch festes Benzol her, und zwar auf ähnliche Weise,
wie man Benzin, Petroleum und Spiritus festmacht; vgl. darüber die Artikel
„B e n z i n", „E r d 0 1" und „H a r t s p 1 r i t u s".
PrUfttAfln Die teduüsche Prflfung umfasst gewöhnlich die Bestimmung dei ap. Q., die
fraktionierte Destilütion und die Nitrierungsprobe. Das sp. O. bestimmt nun in flbÜciber
Weise. Zum Zwecke der fraktionierten Destillation benutzt man 100 ocm Benaol; dieselben
werdm im gewtttmlichen FraktionierkOlbcfaen mit seitUchem Ansats so langsam destilliert,
dass alle Sekmiden 2 Tropfen flbergehen. Das Thermometer soll so in das KSlbchen eingcsetct
sein, dass sidi die Kugel gerade unterhalb des seitlichen Ansatirohres befindet. Man fängt
das Destillat in einem Messaylinder auf; bei eben erreichter Jeweiliger Siedegrenae (TgL obige
TabeUe) entfernt man die Flamme unter dem Kölbdien, UÜMt das Im EOhliohr befindliche
Destillat ablaufen, liest die ttbergegangenen Volumprosente am Messijlinder ab und fltart
dann mit dem Bibitaen weiter fort — Zum Zwecke der Nltrienmgapvobe werden 100 g Benaol
mit 260 g NitrienAure (Gemisch gleicher Teile Ofl^ger HtSO« und 4Snger HNQi) bei einer
80* nicht fibecsteigendcn Temperatur nitriert. Man bringt das Benaol in einen ^/g Literkolben
mit dreifach dui^bohrtem Kork, dessen Bohrungen Thermometer, Tropftrichter und I^t-
kflhlrohr enthalten, und Iftsst die abgekOUte Nitriersiure langsam durdi den Tropftrichter
oinfUesMu; steigt die Temperatur im Kolben Aber SO^, so setst man ihn in kaltes Waaser.
Nach beendeter Nitrierung Terdttnnt man den Kolbcninhalt genflgend mit Eiswasser und
trennt das rohe Nitrobenzol im Scheidetrichter von der Abfallsfture. Man bringt 0« mit wenig
verd. Natronlauge (zur Neutralisierung der Säure) in einen Kolben mit Kflhler und treibt
die nicht idtrierten Substanaen durch Einleiten Ton Waaserdampf solang« ab, bis das 51ige
Destillat im Wasser untersinkt. Da im Destillat nicht selten noch unnitrierte aromatische
Kohlenwaaserstoffe enttialten sind, hebt man dasselbe von dem mit flbergegangenen H,0 sorg-
flUtig ab und versetzt es in einem graduierten 60 ccm-Zylinder mit Glasstöpsel solange unter
zeitweisem leichtem Umschfltteln mit (etwa Ifi — <0 ccm) obigem Säuregemisdi, als das Volumen
des 01s noch abnimmt. Die schliesdich allein übrigbleibenden, nicht nitrierbaren Substanzen
schwimmen auf der Oberfläche; ihr Volumen kann nach BinsteUung mit Wasser auf den
Nullpunkt direkt in Proaenten abgelesen werden. Erfahrungsgemäss werden bei dleaer Probe
Qbrigens nur etwa 00 ^/^ der wirklich vorhandenen nicht nitrierbaren Benzolbestandteile ermittelt,
was man bei der Berechnung su berflcksichtigen hat.
Benzol (Steinkohlen-Benzin) :
No. 1 S.P. 80— 81» % kg Mk. 50,00
, ^ „ 80— 110<> 0/0
„ 3 r, 80-1200 0/,
„ 4 „ 130-180<> 0/,
Benzol, kristallisierbar, thiophenfrci 1
„ aus Benzoesäure puriss 1
50,00
49,00
36,00
1,50
30,00
Die Preise sind übrigens sebr schwankend und ändern sich in weiten Grenzen.
Benzol:
Theerprodaktenfabiik Baese ft Meyer, Braun-
schweig.
Dr. R. JOrgenaen, Prag-Weinberge.
Benzol-Apparate:
F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.- Anh. | VoUcmar Hänig & CSomp., Heidenau-Dresden.
S. 17). I
Anlagen und Apparate zur Herstellung von Benzol:
.1. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrOcken«
Strasse 6 b (s. Inserate).
Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipcig-Plag^'iiz.
Benzol-, Bensoyl- und Benzyl- Verbindungen. X37
Bensol-, Beuoyl- imd Bernjl-Verbindiuiffen.
Es werden hier nur einige der nächststehenden Derivate behandelt, so-
weit sie technische Bedeutung haben und nicht in besonderen Artikeln ab-
gehandelt sind. Besonders behandelt sind:
hA n i 1 i n", „Anilinderivat e'*, „Benzalchlori &\ „B e n z -
a 1 d e h y d", „Benzoesäur e", „B e n z o t r i c h 1 o r i d", „Benzyl-
chlor! d", „Brenzkatechi n", „Dinitrobenzo V\ „D i p h e n y 1 -
a m i n", „Hydrochino n", „Kümo 1", „K u m i d i n", „N i t r o b e n z a 1 -
d e h y d", „Nitrobenzo 1", „Phenolphtalei n", „P h e n y 1 e n -
d i a m i n**, „P h e n o 1", „R e s o r z i n", „S a li z y I s ä u r e", „S u 1 f a n i 1 -
säure", „ToluoT (mit Ni t r o- und Am i d o toi uo 1 en), „Tolidin",
mT 0 1 u ! d i n", „X y ! o l e** und „X y I i d i n e*', worüber man also die be-
züglichen Artikel vergleichen wolle. Benzophenon siehe unter „Ketone'*.
Benzylazetat siehe unter „Riechstoffe, künstlich e**.
Hier seien erörtert Benzolsulfosäure, Amidobenzol-
sulfosäuren.Benzoylsuperoxyd, Benzylalkohol sowie
Benzylazetat.
1. Benzolsulfosäure (Acidum henzoUvlfonicum). CeHs . SOsH.
Durch längeres Erhitzen von Benzol und rauchender Schwefelsäure am Rück-
flusskfihler erhalten. Sie bildet sehr zerfliessliche feine Nadeln.
Bcmolsulfosäure, roh;(35 ^/o) ^'/o kg Mk. 100,00
„ (700/o) ^'o „ „ 200,00
„ ehem. rdn H Mk. 10,00; 1 „ „ 90,00
Benzolsulfosaures Natrium . . . . - 1 „ „ 15,00
2. Amidobenzolsulfosäuren ( Anilinsulf osäuren; Acidum
amidobenzolsvlfonicum). NHt . CoH« . SOsH. Die Orthosäure wird durch Re-
duktion von o-NitrobenzolsuIfosäure erhalten und bildet rhomboedrische
Kristalle. Die Metasäure wird ebenso durch Reduktion von m-Nitrobenzolsulfo-
säure gewonnen und bildet Kristalle, die sich in 68 T. Wasser von 50® lösen.
Die m-AmidobenzoIsulfosäure wird auch als Metanilsäure bezeichnet.
Technisch am wichtigsten ist die p-Amidobenzolsulfosäure, die den Namen
Sulfanilsäure führt; sie ist in besonderem Artikel behandelt.
3. Benzoylsuperoxyd (CsHsCO . 0)3. Es wird durch Behandeln
von NasOa mit der äquiv. Menge Benzoylchlorid erhalten, bildet weisse, wenig
in HtO lösliche Prismen vom Seh. P. 103,5" und soll medizinisch als Wund-
antiseptikam, als Pulver, Salbe oder 10 %ige Lösung Verwendung finden.
Benzoylsuperoxyd 1 kg Mk. 14,00
4. Benzylalkohol (Alcohol henzylicv^), C^Hs . CHs(OH). Lässt
sich durch Behandeln von Benzaldehyd mit Natriumamalgam oder alko-
holischem Kall gewinnen, wird aber |;ewöhnlich aus Perubalsam dar-
gestellt, worin er zum kleinen Teil frei, zum grösseren an Benzoesäure (und
Zimtsäure) gebunden vorkommt. Zur Darstellung erhitzt man den Perubalsam
mit der vierfachen Menge Kalilauge, bis eine klare Lösung entsteht, von der
nach dem Erkalten der feste Anteil entfernt wird, während die verbleibende
Flflssigkeit mit Wasser destilliert wird. Der Benzylalkohol geht mit über und
wird dem Destillat durch Ausschütteln mit Äther entzogen. Neuerdings ge-
winnt man ihn meistens aus Toluol. Nach dem Franz. Fat. 348 951 gewinnt
man ihn durch Reduktion des Benzoesäureestcrs, und zwar elektrolytisch im
Kathodenraum unter Verwendung reiner Bleikathoden.
Der Benzylalkohol bildet eine schwach aromatisch riechende Flüssigkeit
vom sp. G. (bei 15») = 1,0507; S. P. 206,5» (vgl. auch unter „Riechstoffe,
liünsüiche").
Benzylalkohol, (aus Tolnol) H Mk. 8,30; 1 kg Mk. 30,00
5. Benzylazetat CH» . COO . CHt . CeHs. Durch Einwirkung von
Hatriumazetat auf Benzlalkohol in Gegenwart von konz. HtSO« sowie noch
auf verschiedene andere Weise gewonnen. Flüssigkeit vom sp. G. 1,069; S.
^. 215—216*. Über die Anwendung siehe No. 7 Benzylalkohol.
BöttylazcUt 1 kg Mk. 7,50
138 Benzonaphtol — Benzylalkohol.
Benzol-, Benzoyl- und Benzylverbindungen:
Poerst Broa. k Co., New York» New. 2 u. 4 Stone | ChenüMhe Werke Fttrstenwalde, Dr. B. Becker
Street (s. Ins. -Anh. S. 18). | & W. Zeidler, G. m. b. H., FOrstenwalde-apree
Ohem. Fabrik Oriesheim-Elektron, Frankfurt a. M. |
Apparate zur Darstellung von Benzol-, Benzoyl- und Benzylverbindungen:
C. Heckmann, Berlin 80. 83. OOrlitzer Ufer 0 (s. Inaerate).
Benzonaphtol (Naphtolum henzo'icum) = Benzoyl-)9-naphtol.
CioHt . O . CO • CeHs*
Man erhalt es durch Einwirkung von Benzoylchlorid auf ^-Naphtolnatrium und
Umkrisiallisieren des Reaktionsproduktes aus heissem Alkohol.
Weisses, kristallinisches, geruch- und geschmackloses Pulver, kaum lös-
lich in HsO, sehr schwer in Äther und Alkohol, leichter in Chloroform und
warmem Alkohol. Seh. P. 107^
Man verordnet es innerlich bei Darmkrankheiten (Durchfall; Typhus).
Benzonaphtol D. A. IV J kg Mk. 5,50
Benzophenon siehe „K e t o n e".
Benzosalln (Benzoylsalizylsäuremethylester)
C«H4(C00 . CH,)(0 . CO . CfH.).
Weisses kristallinisches Pulver von schwach aromatischem Geruch und Ge-
schmack, fast unlöslich in HtO, schwer löslich in Alkohol, leicht in Äther und
Chloroform, Seh. P. 84— 85^ passiert den Magen unzersetzt und wird erst im
Darm gespalten. Man gibt esi bei Gicht, Rheumatismus, Ischias, Neuralgie,
und zwar täglich 2,0—5,0 g.
Bcnzosalin in Tabletten ^0,5 g) 20 Stück Mk. 0,80
Benzosol = Benzoylguajakol. CaHt^Q " qq q^^^ . Durch
Einwirkung von Benzoylchlorid auf Guajakolnatrium erhalten.
Es bildet weisse, geruch- und geschmacklose Kristalle, kaum lösl. in HaO,
schwer in Äther, sehr leicht in heissem Alkohol. Seh. P. 60— ^1^
Es vereinigt therapeutisch die Wirkung des Guajakols und der Benzoe-
säure und wird namentlich bei Darmtuberkulose, daneben auch bei Diabetes
mellitus verordnet.
Benzosol „Höchst« H Mk. 11,00; i kg Mk. 100,00
Benzotriolilorid. CeHg . CCl«. Wird durch Einwirkung von Chlor auf
siedendes Toluol erhalten, während gleichzeitig Benzylchlorid, Benzalchlorid
und im Kern substituierte Chlorverbindungen entstehen. Das Rohprodukt
wird im Vakuum rektifiziert.
Reines Benzotrichlorid bildet eine farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 14«)
1,38; S. P. 213—214». Beim Erhitzen mit H,0 auf 140» zerfällt es leicht In HCl
und Benzoesäure. Es dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen (zuweilen
auch von Benzoesäure).
Benzotrichlorid, techn 1 kg Mk. 3,20
„ ehem. rein l»» 6,00
Benzoylohlorld (Benzoesäurechlorid, Chlorbenzoyl). C«Hs . COCl.
Technisch gewinnt man es durch Destillation von Benzoesäure mit PClg. Nach
dem D. R. P. 146 690 erhält man es durch Einwirkung von 2 mol. chlorsulfon-
saurem Na auf 1 mol. benzoesaures Na.
Es bildet eine farblose, ölige Flüssigkeit von stechendem Geruch, sp. G.
(bei 0^) 1,2324; S. P. 198,3^ Mit Wasser zersetzt es sich In HCl und Benzoe-
säure. Es dient zur Darstellung von Benzaldehyd und von Teerfarbstoffen.
Auch die Nitrobenzoylchloride finden einige technische Ver-
wendung.
Benzoylchlorid IkgMk. 5,00
, ehem. rein !»• 15.00
o-Nitrobenzoylchlorid D Mk. 1,40; H , 12,00
m- . D , j,40; H „ 12,00
P- ,. V „ 1,60; H , 14,00
Benzylalkohol siehe unter „Benzol-, Benzoyl- und B e n z y 1 -
verbindunge n".
BenzylazeUt — Bergwachs. 139
BenByUtf etat siehe unter ,3enzol-, Benzoyl- und Benzyl-
verbindunge n".
Bensylohlorid. CtHg . CHtCl. Ebenfalls durch Einwirkung von Chlor
auf Toluol bei Siedhitze erhalten, wie denn diese Reaktion durch Veränderung
der Chlorroenge auch zum Benzalchlorid und Benzotrichlorid fahrt. Die Ent-
stehung des Benzylchlorids entspricht der Formel:
CJi. . CH, + Cl, = C.H5 . CH,C! + HCl.
In der Technik bringt man dabei das in einem säurefesten Sandsteinbehälter
befindliche Toluol durch eine Dampfschlange (aus Biei) zum Sieden, während
gleichzeitig Chlor in berechneter Menge auf die Oberfläche des Toluols ge-
leitet wird. Das entstandene Benzylchlorid wird mit wenig Wasser gewaschen
und aus emaillierten Destillierblasen rektifiziert.
Wichtig zu werden berufen Ist vielleicht- das neue Wohl sehe Verfahren
(D. R. P. 139 552), wonach man Benzylchlorid in vorzilglicher Ausbeute aus
Toluol und Sulfurylchlorid erhält, wenn man das letztere im Dunkeln auf einen
überschuss von Toluol einwirken lässt und die Temperatur der am Rückfluss-
kfihler erhitzten Mischung unter 130* hält.
Das Benzylchlorid bildet in reinem Zustande eine farblose FlQssigkelt
von stechendem Geruch; sp. 0. (bei 140*) 1,107; S. P. 176^ Es dient zur
Darstellung verschiedener Teerfarbstoffe.
Auch das o- und p-NItrobenzylchlorid finden in der Farben-
fabrikation Verwendung. Das erstere wird aus o-Nitrotoluol und Chlor bei
150^—200* erhalten, während die Paraverbindung durch Lösen von Benzyl-
chlorid in rauchender Salpetersäure (unter starker Abkflhlung) erhalten wird.
Benzylchlorid, techn I kg Mk. 3,50; % kg Mk. 300,00
„ ehem. rein 1„, 5,50
o-Nitrobenzylchlorid H Mk. 9,00; J • „ 80,00
P- n H „ 5,50; 1 , „ 50,00
Apparate zur Herstellung von Benzylchlorid:
C'rtrm. Fabrik Griesheim-ElektroD, Frankfurt a. M. | F. H. Mejrer, Hannorer-Haiiihols.
Berberltzensaft. Dieser findet jetzt vielfach in der Feinlederfabrika-
tion Verwendung.
BeTechnniig: der Analysen (Faktorentabelle) siehe Anhang.
Bergamottöl (Oleum BergamoHae). Ätherisches Ol, das zu den Auran-
tiazeenOlen gehört; Ober die Gewinnung dieser Ole vgl. den Artikel „A u r a n-
t i a z e e n ö 1 e**.
Man stellt es aus den Früchten von Citrus Bergamia Risso dar. Gelb-
Ifcbgrfines, dflnnfltlsslges, sehr wohlriechendes, bitter aromatisch schmecken-
des öl. Sp. 0. (bei 15«) 0,882-0,886. S. P. 165— 190». Jodzahl 248—284.
Kaliabsorption 8,78—1 1,43%. O. D. + 8— 20<». Löst sich in Kalilauge (Unter-
schied von Zitronen- und Pomeranzenschalenöl). Von Bestandteilen des Ber-
gamottöls ist das Terpen L i m o n e n , weiter der aliphatische Alkohol
L i n a 1 o o 1 und vor allem der Essigsäureester des letzteren, das L i n a 1 y 1 -
-azetat, zu nennen; von letzterem enthält das öl ca. 38%.
Bergamottöl la Reggio 1 kg Mk. 39,00
rekt. wasscrhcU l » » 42,00
„ terpenfrei, extrastark 1 „ „ 110,00
Linalool 1 . n 37,00
Unalylazelat 1 » « 60,00
Bergblan siehe „Erdfarben** und „Kupferfarbe n**.
Ber;irffzttn siehe „Erdfarben" und „Kupferfarben**.
Berirkrlstall, Apparate ans siehe „Q u a r z g 1 a s**.
Berffwadis. Aus den Braunkohlen durch direkte Extraktion mit
"Lösungsmitteln gewonnen. Destilliert man von den erhaltenen Auszügen das
Lösungsmittel ab, so erhält man eine braune wachsartige Masse, die durch
Keinigung nahezu farblos wird.
Das Bergwachs ist dem Ceres in (s. d.) an Härte und Zähigkeit be-
deutend flberlegen.
140 Bcrlinerblau — Bernsteinsfture.
Zur Gewinnung dieses eigenartigen Produktes ist also eine trockne Destil-
lation der Braunkohlen gar nicht erst nötig.
Berlinerblan siehe „Eisenfarbe n".
BeniBteiii (Suceinum). Er gehört zu den fossilen Harzen und zwar ist er
das Harz einer vorweltlichen Koniferenart Pinites succinifer. Er wird haupt-
sächlich durch bergmännischen Betrieb (aus der „blauen E r d e") ge-
wonnen, sonst auch mit Netzen gefischt und am Strande aufgelesen.
Säurezahl 15—35; Esterzahl 71—91; Verseifungszahl 86—145; Wasser-
gehalt 1 %; Aschegehalt 0,2—0,3 %.
Der Bernstein kommt in StQcken von gelber, weisser bis dunkelroter oder
brauner Farbe vor. Gehandelt wird er in vier Sorten: als weisser, gel-
ber, roter und in A b f ä 1 1 e n.
Er löst sich kaum in Alkohol, Äther, Fetten und ätherischen Ölen, ver-
brennt angezündet mit heller Flamme, gibt beim Erhitzen unter Luftabschluss
ein Sublimat von Bernsteinsäure.
Ffir baltischen Bernstein (S u c c i n i t) haben Olshausen und R a t h -
gen den Seh. P. in sorgfältigen Versuchen als zwischen 348 und 384^ liegend
bestimmt (Ztschr. f. Ethnologie 1904, Heft 1).
Grössere Bernsteinstücke dienen zur Anfertigung von Schmuckgegen-
ständen, Zigarrenspitzen u. s. w.; im übrigen findet er Verwendung zur Fabri-
kation von bernsteinsäure (s. d.) sowie zur Darstellung von Firnissen.
Der Bernstein wird vielfach nachgeahmt, so stellt man den sogenannten
künstlichen oder amerikanischen Berns te in durch Schmdzen.
und Formen verschiedener Harze (Kopal; Mastix u. a. m.) dar.
Durch Zusammenschmelzen von Bernsteinabfällen und Bernsteinpuiver
erhält man den Schmelzbernstein, der auch A m b r o i d genannt wird.
Pulvert man Bernsteinabfall, extrahiert ihn wiederholt mit warmem
CHCU oder Äther und destilliert die erhaltene Lösung, so bleibt ein gelblicb
weisses Harzgemisch, das a- und )9-Harz des Bernsteins zurück. Nach dem
D. R. P. 160 094 mischt man 25 T. dieses Harzgemisches, nachdem es durch
Erwärmen von den letzten Spuren des Lösungsmittels befreit und dann völlig
erkaltet gemahlen worden ist, mit 1000 T. gepulv. Kopalharz innig und presst
das Gemisch in einer geheizten hydraulischen Presse unter hohem Druck zu-
sammen. Nach dem Erkalten hat man ein homogenes Produkt, das sich wie
Bernstein verarbeiten lässt und sich zu Ambroidwaren eignet. Nach dem Zu-
satz-D. R.P. 162 645 wird das Produkt bernsteinähnlicher, wenn man dem
Gemisch noch gepulverte Bernsteinsäure zusetzt.
Nach dem D. R. P. 207 744 erhält man eine dem natürlichen Bernstein
ähnliche Masse, indem man Kopale in HtO (unter Zusatz von Bernsteinsäure)
unter einem Überdruck von 16 — 20 Atm. erhitzt, worauf aus der erhaltenen
Masse das überschüssige HsO durch Trocknen entfernt wird.
CH.-COOH ^.
Bemsteiiisftare (Acidum succinicum), \ . Findet sich im
CHs— COGH
Bernstein, einigen Braunkohlen- und Harzarten, in vielen Pflanzen- und tieri-
schen Säften. Gewöhnlich gewinnt man sie durch trockne Destillation des
Bernsteins und Verdampfen der wässerigen Anteile des Destillates. Dre durch
beigemengtes „Bernsteinöl" braun gefärbten Kristalle werden mit Tierkohle
teilweise entfärbt. Zur völligen Entfernung der empyreumatischen Produkte wird
die Säure entweder mit Salpetersäure gekocht oder aus Chlorwasser umkristallisiert.
Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. zu Berlin 1903 ge-
haltenen Vortrage von A s c h a n - Helsingfors gelingt es, aus den im Petrol-
äther enthaltenen Naphtenen durch Oxydation mit HNOs ausser Adipin-
säure auch Bernsteinsänre zu gewinnen, doch entbehrt das Verfahren bis jetzt
}eder technischen Bedeutung.
Im reinen Zustande bildet die Bemsteinsäure farblose monokllne Säulen;
sp. G. 1,552; Seh. P. 180«; S. P. 235«. Beim Sieden geht sie in ihr Anhydrid
) '"" >0 über. 100 T. Wasser lösen bei 0» 2,88 T., bei 100* 121 T. Bern-
steinsäure. Synthetisch lässt sie sich aus mannigfachen Verbindungen er-
Berylliam und BerylliumTerbindungen. 141
halten. Sie und ihre Salze finden als Arzneimittel sowie auch bei der Dar-
stelluqg einzelner Teerfarbstoffe Verwendung; aucb der Bernstein-
säureäther wird benutzt.
Durch Einwirlcung von Ammoniakgas auf Bemsteinsäureanhydrid oder
durch Destillation von bernsteinsaurem Ammoniak erhält man das S u c c i -
CH CO
nimid i *' >NH in Kristallen vom Seh. P. 125— 126*.
Die isomere Isobernsteinsäure (Athylidenbernsteinsäure, Methylmalon-
säure) CHa . CH(COOH)s hat kaum Bedeutung.
Bemsteinsaure, roh, sublim 1 kg Mk. 25,00
„ gereinigt, gelblich l,,^ 30,00
„ ehem. rein, weiss, krist 1,„ 35,00
Bemsteinsäureanhydrid H Mk. 17,00; 1 „ „ 150,00
Bcrasteinsäureäther, ehem. rein In« 35,00
Soccinimid, krist H „ 18,00
Bemsteinsaure:
C. Erdmum, Leipag-Lindenau. I Lehmann & Voss, Hamburg.
Bemsteinsäureanhydrid :
ChOBiacbe Fabrik Flflrriieim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Berylllimi nnd BerylliiimTerbindanffeii.
B e r y 1 1 i u m Be. A. 0. = 9,05. Ein der Magnesiumgruppe anc^ehören-
des Leichtmetall, das in vieler Hinsicht dem Aluminium ähnlich ist. Man stellt
es gewöhnlich durch Einwirkung von Na auf Fluorberyllkalium dar.
Es bildet ein weisses, hexagonal kristallisierendes Metall, das einen ähnlichen
Schmelzpunkt wie Silber hat; sp. G. 1,64. Durch Laugen und verdünnte
Sflnren wird es leicht gelöst.
Berylliumoxyd (Beryllerde) BeO. Durch Aufschliessen des Be-
rylls, eines I>oppelsilikats von Beryllium und Aluminium, erhalten. Weisses,
amorphes, unschmelzbares Pulver.
Von den Salzen sind das Berylliumchlorid BeCU, das Beryl-
liumkarbonat BeCOs, das Berylliumnitrat Be(NOs)t und das
Berylliumsulfat BeSOt zu nennen, die sämtlich in Wasser löslich sind.
Um Be-Verbindungen darzustellen, soll nian nach dem D. R. P. 155 466
die betreffenden Mineralien mit Essigsäure behandeln; von den erhaltenen
Azetaten geht nach nochmaliger Behandlung mit Eisessig nur das des Be in
eine Form fiber, welche in CHCls löslich ist; man kann hiernach also durch
Extraktion mit Chloroform das Be von allen Beimengungen getrennt erhalten.
Bciyll-Mineral 1 kg Mk. 1,50; % kg Mk. 120,00
Bcryllium-MetaU, Pulver 1 g Mk. 25,00
„ krist. lg« 38,00
9 geschmolzen lg» 150,00
BeryUiumbromid H kg Mk. 8,80; 1 kg „ 80,00
wasserfrei sablim D „ 12,00
BerylUuinchlorid, ehem. rein, krist 1 kg „ 80,00
„ wasserfrei, sablim ^ n 100,00
Beryll-nnorkalium H „ 20,00
, -Fluomatrium H , 20,00
BerylUunkarbonat, ehem. rein 1 kg , 80,00
Beryllimnnitrat, ehem. rein, krist 1„„ 50,00
(50%ige Lösimg) 1 , „ 35,00
BcrylUumoxalat, ehem. rem 1 » n 200,00
BeryUiumoxyd In» 140,00
„ ehem. rein H Mk. 27,00; 1 kg „ 240,00
Berylliurnoxydhydrat 1 , „ 70,00
„ ehem. rein i „ „ 150,00
BeryUiimisiüfat, ehem. rein 1„„ 60,00
Beryllium und Berylliumverbindungen:
ClwnibdM Fabrik Freibexy, Dr. G. P. Droobacfa 1 Fabrik ehem. Prftparate Dr. Richard Bthamer,
A Go., Freibeif i S. | Hamburg.
142
Beta-Eukain — Bier.
Beta-Sokain siehe „Eukal n*'.
Beta-Svlfopyiln, Verbindung der Sulfanilsäure mit Antipyrin (nicht
identisch mit Sulfopyrin), ist ein in warmem Wasser lösliches, säuer-
lich schmeckendes Pulver, das eegen Influenza, Schnupfen und besonders bei
Jodismus empfohlen wird. Dosis: dreimal täglich 1,0 g.
Betel = Salizylsäure-i9-naphthylester. CtHsOs . CioHt. Durch Einwir-
kung von Phosphoroxychlorid auf ein Gemenge von )9-Naphtolnatrium und
Natriumsalizylat erhalten.
Es bildet ein weisses, geruch- und geschmackloses Kristallpulver, unlösl.
in H}0, schwerlösl. in kaltem Alkohol, leichtlOsl. in siedendem Alkohol, in
Äther und Benzol.
Man gibt es innerlich als Antiseptikum gegen Blasenkatarrh, Gelenk-
rheumatismus u. s. w.
Betol H Mk. 2,75; i kg Mk. 22,50
Beton. Unter Beton versteht man ein Gemisch von Zement (s. d.)
mit zerschlagenen Steinen (Schotter) und grobem Kies. Der Beton wird teils
in noch nicht erhärtetem Zustand (Stampfbeton, Gussbeton), teils in
Form schon erhärteter BetonblOcke verwendet, so zu Fundierungen bei
Wasserbauten, zur Herstellung grosser Bassins, neuerdings sogar ganzer
Bauten. Dabei werden Gewölbekonstruktionen aus Beton (zwischen eisernen
Schienengerippen) von grosser Ausdehnung geschaffen, die mit einer hohen
Festigkeit eine fast absolute Feuersicherheit verbinden.
Das Gewicht von 1 cbm wird zu 23(X) — 24(X) kg angenommen.
Mischkollergänge fflr Beton:
Fried. Krupp Aktiengeflellschaft Gruflonwerk, Hagdeburg-Buckau.
Mischmaschinen für Beton :
Draiswerke, G. m. b. H., Mannlieim-Waldhof.
BiChromate siehe „Chromverbindungen" sowie unter den betreffenden
Metallverbindungen.
Bienenhonig: siehe „Moni g*'.
Blenenwaohs siehe „W ach s".
Bier. Rohmaterialien der Bierbrauerei sind Gerste, Hopfen und
Wasser. Die Einzeloperationen bei der Brauereitechnik sind in folgender, von
Possanner (Chem. Technologie der landw. Gewerbe, Teil I) herrflfaren-
der Tabelle zusammengefasst:
I. Mal
zbereitung.
Prosen
Lokal bezw.
Apparate
Dauer
Zweck des Prozesses
1. Reinigen
der Gerste.
Putz-
maachinen.
—
Entfernung von Staub, Unkrautsamen und im
Wachstum zurückgebliebenen Gerstenkörnern.
2. Quellen der
Gerste.
Quellstock*
Weiche.
ca. 3
Tage.
Zuführung der zum Wachstum notigen Menge
Wasser in das Gerstenkorn.
3. Keimen der
gequellten
Gerste.
Malztenne.
7 bis 10
Tage.
Lockerung des Mehlkorpers der Gerste und Um-
wandlung Ton Eiweisskörpem in diastatisches
Ferment.
4. Darren der
gekeimten
Gerste.
Darre.
16 oder
24
Stdn.
Unterbrechung des Keimprozesses. Bildung von
Körpern, welche für den Geschmack des Bierea
und zur Hefeemährung von Wichtigkeit sind.
5, Putzen des
Malzet.
Entkeimer,
Siebtrooimed.
— Entfernung der Wurzelkeime und des Staubes.
6. Schroten
des Malzes.
Walzenmühle.
^^
Zerkleinerung der Malzkomer, um dem Zutritt
des Wassers zum Mehlkörper beim Maischen
mehr Oberflfiche zu bieten.
Bier.
II. Brauprozess.
143
Prozess
Lokal bezw.
Apparate
Dauer
Zweck des Prozesses
7. Maischen.
SndhansgerSte:
1. Maisch-
bottich,
2. Maisch-
siedepfanne.
4 bis 5
Stdn.
••
Uberfühmng der Starke des Malzschrotes in
zuckerhaltigen Extrakt durch Erwarmen der
Maische im Maischbottich. Die Erwärmung
geschieht stufenweise, indem dreimal nach ein-
ander eine Portion Maische in der Maischpfanne
gekocht und in den Maischbottich zurnckgepumpt
wird (Dekoktionsrerfahren).
8. AbULatern.
3. LSuter-
bottich mit
Boden ans
gelochtem
Blech.
2 bis 4
Stdn.
Trennung der süssen Würze von den Trebem
und Filtration der ersteren durch die Treber-
schichte. Die filtrierte Würze gelangt in die
Würzepfanne; die Treber werden mit heissem
Wasser ausgelaugt und bilden ein stickstoffreiches
Viehfutter.
9. Wnise-
sieden.
4. Wüne-
pfanne.
2 Stdn.
Kochen der Würze nach Vereinigung mit den
AualangewSssem und nach erfolgtem Hopfen-
fusatze.
10. Trennung
der Würze ron
dem aus-
gekochten
Hopfen.
5. Hopfen-
seiher.
11. Kühlen
der Würze.
Kühlschiffe
nnd Be-
rieselungs-
kühler.
3 bis 5
Stdn.
Abkühlen der kochend heissen Würze, Klaren
derselben, Abkühlen auf Gärtemperatur (6,2^.
III.
G är ung.
12. Haopt-
garung.
GSrkeller,
Gärbotüche.
7 bis 14
Tage.
Gärmittel: Bierhefe. Bildung von Alkohol und
Kohlensäure. Absetzen des grossten Teiles der
rugegebenen und der neugebildeten Hefe.
13. Nach-
gamng.
Lagerkeller,
Lagerfasser.
6 bis 8
Wochen
Absetzen der noch im Biere enthaltenen Hefe-
zellen, Hopfenharze, Eiweissflocken, also Klärung.
— Sättigen mit Kohlensäure unter Abkühlung
auf Kellertemperatur (1,25 bis 2,5^).
14. Spunden.
ca. 8
Tage.
Übersättigen mit der durch die Nachgärung ge-
bildeten Kohlensäure unter Druck im Fasse
behufs Hervorbringens des Mousseuz beim Aus-
schank.
15. Abfüllen in die TransportfiUser und Expedition an die Wirte.
Das zum Mälzen und zur Würzebereitung benutzte Wasser muss im
wesentlichen den an ein gutes Trinkwasser zu stellenden Anforderungen ent-
sprechen. Eine gewisse Härte des Wassers scheint eher vorteilhaft als nach-
teilig zu wirken, wenigstens soweit als die Härte von Gips herrührt; ein zu
hoher Gehalt daran setzt aber die Extraausbeute herab. Als zulässige Grenz-
zahlen für das zum Brauereibetriebe benutzte Wasser findet man angegeben:
1 1 Wasser soll höchstens 500 mg Gesamtrückstand, 112 mg CaO, 40 mg
MgO, 80 mg SOs, 35 mg Cl, 27 mg NjOi enthalten; zur Oxydation der organi-
schen Substanzen sollen höchstens 0,008 g KMnO« verbraucht werden. Die Härte
soll 16—18 deutsche Härtegrade nicht tibersteigen; NHs und NsO» sollen fehlen.
144
Bier.
Besonders wichtig ist, dass das Wasser wenig entwickelungs-
fähige Keime enthält und namentlich nicht solche Mikroorganismen, die
sich in der Würze vermehren und ihre Qualität verschlechtern. Um bakterien-
reiche Wässer für den Brauereibetrieb noch brauchbar zu machen, sowie auch
sonst, um die in den Brauerei-Wässern während der Sommermonate auf-
tretenden, überaus schädlichen Sarcina-Kelme zu vernichten, empfiehlt sich
besonders eine Ozon-Sterilisierungsaniage.
Die Kosten einer mittleren derartigen Anlage fUr eine Sterilisierung von
ca. 4 cbm Wasser pro Stunde belaufen sich auf ca Mk. 5000
Ober die Malzbereitung siehe den Artikel „M a I z**.
Der eigentliche Brauprozess zerfällt in:
1. Bereitung der Würze,
2. Kochen der Würze mit Hopfen,
3. Kühlen der Würze.
Man gewinnt die Würze durch Mischen des Malzschrotes mit Wasser und
Erwärmen auf 75° — M a i s c h e n. In Deutschland wird fast ausschliesslich
das Dickmaischverfahren (Dekoktionsverfahren) geübt, wobei ein,
und zwar der dickflüssigere Anteil der Maische abgeschöpft, in einem beson-
deren Maischkessel zum Sieden erhitzt und dann wieder in den Maischbottich
zurückgeschOpft wird, bis die Maische auf eine Temperatur von 75<^ gebracht ist.
. An Apparaten (Sudwerken) werden benutzt:
1. Vormaischapparat zum Anrühren des Malzschrots mit kaltem Wasser.
2. Maischbottich. Zum Maischen und bei kleineren Brauereien
auch zum Abläutern gebraucht.
3. Läuterbottich, nur in grösseren Betrieben vorhanden: Die
fertige Würze wird durch Metallsiebe (Senkböden) abgeläutert, d. h.
von den Trebern getrennt, worauf letztere mit Wasser ausgelaugt (ange-
schwänzt) werden. Wie erwähnt, dient in kleineren Betrieben der Maisch-
bottich gleichzeitig als Läuterbottich. Neuerdings mehren sich die Stimmen,
die eine Filtration der Maische empfehlen; derartige Maischefilter
können dann auch direkt an Stelle des Läuterbottichs treten.
4. Maisch kessel (Dickmaischkessel), zum Erhitzen des abgeschöpf-
ten dickeren Anteils der Maische.
5. Würzepfanne (Braukessel), meistens mit Rührwerk. Zuui Kochen der
Würze mit Hopfen. Ein Vorwärmer erzeugt das zum Zulassen nötige warme Wasser.
6. Hopfenseiher. Über Hopfen siehe besonderen Artikel. Der
Hopfenseiher dient dazu, aus der fertig gekochten und gehopften Würze den
Hopfen zu entfernen.
7. Kühlvorrichtungen. Die fertige Würze muss möglichst
schnell auf ca. 5° (für untergärige Biere) abgekühlt werden, wozu man noch
meistens Kühlschiffe, d. h. grosse flache eiserne Qefässe, verwendet;
horizontale Windflügel beschleunigen die Wirkung. In neuerer Zeit benutzt
man mit Vorteil Berieselungskfihler, teils zum Ersatz, teils zur Er-
gänzung der Kühlpfannen. Noch vorteilhafter erscheinen namentlich im
Sommer Apparate, die während des Kochens, Sterilisierens und Kühlens der
Würze jeden Zutritt der Luft (und damit die Möglichkeit der Infektion mit
Mikroorganismen) verhindern.
Die Konzentration der fertigen Bierwürze wird allgemein in Graden des
Ballingschen Saccharometers ausgedrückt. Dasselbe gibt die
Prozente einer Rohrzuckerlösung bei 17,5® C. an, lässt sich aber ohne beson-
deren Fehler auch für Würzen gebrauchen, weil deren Dichte durch die
Trockensubstanz annähernd in gleicher Weise beeinflusst wird wie das sp. O.
einer Zuckerlösung durch den Zucker.
Die Kontrolle des Extraktgehalts der Würze ist nötig, einesteils um die
Ausbeute aus dem Malz zu bestimmen, und andernteils, um die Würze auf den
beabsichtigten Extraktgehalt bringen zu können. Derselbe beträgt durch-
schnittlich bei:
Leichten Abzugsbieren 9 — lO^Balling
Schänk- u.Winterbieren 12— 13« „
Lager- u.Sommerbieren 13 — 14,5* ,
Bock-, Salvator-, Doppel- *
biercn 15— 20«BalHng
Tafelbicren 25»
Die tolgenden Tabellen geben die Beziehungen zwischen Saccbarometer-
Sraden Balltag und dem sp. Q. an:
ObeTtragungvonSaccharometergradenBaliinginsp. O.
Ji
1 '^
11
L.
Fl
11
1
1 ^
it
1
1'^
1
1 ■"
A
1 o
jj.
0.0
1,000
3,4
1,014
6.8
1.027
10,2
1.041
13,6
1,056
17,0
1,070
02
1,001
3,6
1.014
7.0
1.028
10,4
1,042
13,8
1.056
17,2
1,071
0.4
1,002
3,8
1,015
7,2
1.029
10.6
1,043
14,0
1,057
17,4
1.072
0.6
1,002
4.0
1,016
7.4
1.030
10.8
1.044
14,2
1,058
17.6
1,073
<M
1.003
4.2
1.017
7,6
1.031
11.0
1.045
14,4
1.059
17,8
1.074
1.0
1,004
4.4
1.018
7,8
1,031
11.2
1.046
14,6
1.060
18,0
1.(^4
1.2
1,005
4,6
1,018
8,0
1,032
11.4
1,046
11,8
1.061
18,2
1,075
1.4
1.Ü0fi
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1.033
11.6
1.047
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1,076
1.«
1.006
5,0
i.oao
8,4
1.034
11.8
1.048
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1,062
18,6
1,077
13
1,007
5,2
1,021
8,6
1.035
12.0
1.049
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1.063
18,8
1,078
2.0
1,008
5.4
1,022
8,8
1.036
12,2
1,050
15,6
1.064
19,0
1,079
2.2
J,009
5.6
1.0S2
9,0
1.036
12.4
1.051
16,8
1.065
19,2
1,080
W 1,010
5.8
1.023
9,2
1.037
12.6
1.051
16,0
1.066
19,4
1,081
2;« 1,010
6.0
1.024
9,4
1,038
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1,052
16,2
1.067
19,6
1,081
Ä« / t.Oll
6,2
1,025
9,6
1,039
13.0
1,053
16.4
1.067
19,8
1,082
3J> / i.0l2 6,4
1.026
9,8
1.040
13.2
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1.068
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1,083
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1.026
10,0
1,040
13,4
1,055
16,8
1.069
Red uk tlon der spezifischen Oewfchte a
S a ccharometerprozente (Baliing).
ijml S.0OO
1,010
»\011
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2.325
2.350
2,3'ra
2.400
2.425
2.450
2.550
2,575
2.600
2,625
2,650
2,676
2.700
2.800
2,825
2.850
2.875
3,900
2,925
2,950
3.050
3.075
3,100
3.125
3.150
8.175
3.200
3.300
3,325
3.360
3.375
3.400
3.425
3,450
3.550
3,575
3.600
3.625
3.650
3.675
3,700
8,800
2.826
3,850
3.875
3.900
3.925
3.950
4.050
4.075
4.100
4.125
4.150
4.175
4,200
4300
4.325
4,350
4.375
4,400
4.425
4.450
4,650
4,575
4,600
4.625
4.650
4.675
4.700
4,800
4.825
4.850
4,875
4.900
4.925
4,950
5.050
6,075
5,100
6.125
6.150
5.175
5,200
5,300
6,325
6.350
6,375
6.400
5.426
5,450
5,550
5,575
6,600
6,625
6.650
6.675
6,700
5.800
N825
6.860
6375
5.900
5,925
5,950
6.048
6,073
6.097
6,122
6,146
6,170
6.196
6.292
6,316
6,341
6.366
6.389
6,413
6,438
6,536
6.560
6,684
6.609
6.633
6.657
6,681
6.7W
6Ä)4
6,828
6.853
6377
6.901
6.926
7,024
7,048
7.073
7.097
7.122
7.146
7,170
7.268
7,292
7,316
7.341
7.365
7.389
7,413
7,512
7,536
7.560
7.584
7.609
7.633
7.657
2.47Ö
2,T25
2.975
3,225
3.475
3.725
3.976
4.225
4.476
4.725
4.976
6.225
5.475
5,725
6.975
6,219
6.463
7,195
7,438
7.681
146
Bier.
l_o
6 I 6
1.031 7,706 7.731 7,756 7,780 7,804 7328 7.853 7,877 7.901 7,926
1.032 7,950 7,976 8.000 8,024 &048 8.073 8,097 8,122 8.146 &170
1.033 &195 8,219 8,244 8,268 8.292 8.316 8.341 8.365 8.389 &413
1.034 8.43Ö 8.463 8.488 8.512 8.536 8.560 8,584 &609 8,633 &657
1.035 8.681 8.706 8,731 8,756 8,780 8,804 8,8i8 8,853 8,«77 8,901
1.036 8,925 8,950 8,975 9,000 9,024 9.048 9,073 9,097 9,122 9.146
1.037 9.170 9.195 9.219 9.244 9,268 9.292 9,316 9,341 9,365 9.3^^9
1.038 9,413 9,438 9,463 9,488 9,512 9,536 9,560 9.584 9,609 9,633
1.039 9.657 9,681 9,706 9,731 9,756 9,780 9,804 9.828 9,8^3 9.877
1.040 9,901 9.925 9.950 9.975 10.000 10.023 10.047 10,071 10,095 10,119
1.041 10.142 10.166 10,190 10,214 10.238 10,261 10.285 10,3(»9 10,333 10,357
1.042 10.381 10.404 10.428 10,452 10.476 10.500 10,523 10.547 10,571 10,595
1.043 10,618 10.642 10.666 10,690 10,714 10,738 10.761 10.785 10.809 10.83:i
1.044 10,857 10,881 10,904 10,928 10,952 10.976 11,000 11.023 11.047 11.071
1.045 11,095 11.119 11,142 11,166 11,190 11,'214 11,238 11.261 11,285 11,309
1.046 11,333 11,357 11,381 11,404 11,428 11.452 11.476 11.500 11.523 11.547
1.047 11,571 11,595 11,619 11,642 11,666 11,690 11,714 11.738 12,761 11,7«5
1.048 11.809 11.833 11.857 11.881 11.904 11.928 11,952 11.976 12.000 12,023
1.049 12,047 12,071 12,095 12,119 12.142 12.166 12.190 12,214 12.238 12,261
1.050 12,285 12,309 12,833 12,357 12,381 12,404 12.428 12.452 12.476 12.500
1.051 12,523 12,547 12,571 12,595 12,619 12,642 12.666 12.690 12,714 12,738
1.052 12,761 12,785 12,809 12,833 12,857 12,881 12.904 12.928 12,952 12,917
1.053 13,000 13,023 13,047 13,071 13,095 13,119 13.142 13,166 13.190 13,264
1.054 13,238 13,261 13,285 13,309 13,333 13.357 13.381 13.404 13,428 13,452
Ifibb 13.476 13.500 13.523 13.547 13,571 13,595 13.619 13.642 13,666 13,690
l;056 18.714 13,738 13,761 13,785 13,809 13,833 13,857 13,881 13.904 13,928
1.057 13.952 13,976 14,000 14,023 14,047 14,071 14,095 14,119 14,142 14,166
1.058 14.190 14,214 14,238 14,261 14,285 14,309 14,333 14,357 14,381 14,404
1.059 14,428 14,452 14,476 14,500 14.523 14,547 14,571 14.595 14,619 14,642
1.060 14,666 14,690 14,714 14,738 14,761 14,785 14.809 14.833 14.857 14,881
1.061 14,904 14,928 14,952 14,976 15.000 15,023 15,046 15.070 15,093 15,116
1.062 15.139 15,162 15.186 15.209 15,232 15,255 15,278 15,302 15,325 15,348
1.063 15,371 15,395 15,418 15,441 15.464 15,488 15,511 15,534 15,557 15,581
1.064 15,604 15,627 15,650 15,674 15,697 15,721 15,744 15,767 15,790 15,814
1.065 15,837 15,860 15,883 15,907 15,930 15,953 15,976 16,000 16,023 16.04&
1.066 16,070 16,093 16,116 16,139 16,162 16,186 16,209 16,232 16,255 16,278
1.067 16,302 16,325 16,348 16,371 16.395 16,418 16.441 16,464 16.488 16,511
1.068 16,534 16,557 16,581 16,604 16,627 16.650 16,674 16,697 16,721 16,744
1.069 16,767 16,790 16,814 16,837 16,860 16,883 16,907 16.930 16,953 16,976
1.070 17,000 17,022 17.045 17,067 17.090 17,113 17,136 17,158 17,181 17.204
1.071 17,227 17,250 17.272 17,295 17,318 17,340 17,363 17,386 17,409 17,431
1.072 17,454 17,477 17,500 17,522 17,545 17,568 17,590 17,613 17,636 17,659
1.073 17,681 17,704 17,727 17,750 17,772 17,795 17,818 17,841 17,863 17,88ft
1.074 17,909 17.931 17,954 17,977 18,000 18,022 18,045 18,067 18,090 18,113
1.075 18.137 18,158 18.181 18,204 18.227 18.250 18,272 18,295 18.318 lö.34(>
1.076 18,363 18,386 18,409 18,431 18,4^4 18.477 18.500 18.522 18.545 18.569
1.077 18,590 18,613 18,636 18,650 18,681 18,704 18.724 18.750 18,772 18,795
1.078 18,818 18,841 18.863 18.886 18,909 18.931 18,954 18.977 19,«)0 19.022
1.079 19,045 19,067 19,090 19,113 1 19,136 19,158 19,181 19.204 19,227 19,25a
bezeichnet man den Saccharometergrad der WDrze mit 8, das zugehörige
sp. O. mit D und den gesuchten Extraktgehalt in Kilogramm pro 1 1 Würze
100 D -, D.s
mit E, so ergibt sich "5~ "^ g' lOO ' ^^^ ^^ ^ Kilogramm Malz q Liter
Wflrze erhalten, so ist die Extraktausbeute aus 100 T. Malz (d. h. also in.Pro-
q.E.lOO ' ^
zenten) = -^-r — . Falls das Malz nicht gewogen, sondern gemessen wird
(wie z. B. in Bayern), so hat man umzurechnen 1 1 Malz = 0,513^kg.*
8
9
Bier.
147
Wird die Saccharometerprobe nicht bei 17,5® C. sondern bei einer anderen
Temperatur vorgenommen, so hat man die angezeigten Qrade nach folgender
Tal>elle auf die Normaltemperatur von 17,5° C. umzurechnen:
Giade
C.
B«cichtigii]ig
Grade
C.
Bedchtigimg
Grade
C.
Berichtigaiig
Grade
C.
4
— 0,43
11
— 0,22
17,5
0
24
+ 0,27
5
— 0,40
12
— 0,19
18
+ 0,02
25
+ 0,32
6
— 0,37
13
— 0,16
19
+ 0.05
26
+ 0,37
7
— 0,34
14
— 0,13
20
+ 0,09
27
+ 0.42
8
— 0,31
15
-0,10
21
+ 0.13
28
+ 0,48
9
— 0,28
16
— 0,06
22
+ 0.17
29
+ 0,54
10
— 0,25
17
— 0,02
23
+ 0,22
30
+ 0,60
Zur Verwandlung der Würze in Bier wird sie durch Zusatz von Hefe in
Gärung versetzt, wobei der Zucker (Maltose) in Alkohol und COi ge-
spalten wird.
Ober Hefe, Reinzucht und Apparate dazu siehe den Artikel „H e f e".
Man unterscheidet obergflrige und untergärige Biere. Die
Obergärung verläuft bei 12—19« C. ziemlich stürmisch, wobei die COt die Hefe
an die Oberfläche treibt (Oberhefe). Sieht man von den englischen obergärigen
Bieren Porter und Ale ab, so kann man sagen, dass die obergflrigen Biere
weniger haltbar als die untergärigen (nach bayerischer und böhmischer Art ge-
brauten) sind. Die Untergärung verläuft bei einer Temperatur von 5-— 10« sehr
langsam; die Hefe setzt sich am Boden des Gärbottichs ab (Unterhefe).
Die Gärbottiche bestehen meistens aus Holz. Die Kühlung des Gär-
kellers findet entweder mittels natürlichen Eises oder durch Kälteerzeugungs-
maschinen (s. d.) statt. Entweder wird der ganze Keller oder aber jeder ein-
zelne Bottich gekühlt.
Nach der Hauptgärung macht das Bier im Lagerkeller bei etwa 0« noch
eine Nachgärung durch; während dieser wird es auf Transportfässer abge-
zogen und verspundet, um den Kohlensäuregehalt zu vergrössern. Beim Ab-
ziehen schickt man es meistens noch durch eine Filterpresse, um es blank zu
erbalten.
Um das Bier haltbarer zu machen, wird es entweder stärker eingebraut
oder das fertige Bier wird in verschlossenen Flaschen pasteurisiert,
d. h. auf 50— dO* erhitzt. (Über die Pasteurisierung vgl. auch „Konser-
vierung*' und -t^M i 1 c h'*.)
Was die Grösse der zum Brauverfahren nötigen Apparate betrifft, so
nimmt man für 1 hl Gebräu an:
1,40 hl Maischbottichraum, 0,70 hl Maischkesselraum, 1,66 hl Läuter-
bottichraum, 1,45 hl Würzepfannenraum.
Die Gärbottiche werden in verschiedenen Grössen von 18 bis 40 hl
Fassttngsraum hergestellt. Der Inhalt der eichenen, innen verpichten Laeer-
fässer schwankt zwischen 20 und 80 hl; die Fässer werden in zwei Reihen über-
einander gelagert. Man rechnet dann bei kleinen Fässern auf 1 qm Keller-
fläche 12 hl lagerndes Bier, bei mittleren 13 hl und bei sehr grossen Fässern
14 hl. Die Menge des zum Auspichen der Fässer nötigen Pechs beträgt auf
1 hl Fassinhalt 0,3-^0,7 kg.
Die vom Maischen verbleibenden Trester (Treber) werden in besonderen
Apparaten eingetrocknet und bilden dann ein vorzügliches Kraftfutter; vgl.
snter „Futterstoffe".
Sämtliche für den gewöhnlichen Brauereibetrieb nötigen Maschinen und
maschinellen Apparate stellen sich für eine Brauerei von 10 000—12 000 hl
Biererzeugung auf Mk. 46 000 bis Mk. 50 000. Man rechnet für 1 hl Bier
Mk. 4,20— 6,ra Maschinen.
Neuerdings werden von Weber statt der Holzbottiche Gärbottiche aus
O I a s empfohlen; der Geschmack des Bieres, das in Glasbottichen erzeugt
10*
X48 Bikarbonat.
wurde, soll viel reiner sein, und auch die Reinigung dieser Gefflsse ISsst sich
viel schneller und gründlicher ermöglichen als bei Holzbottichen. Derartige
Glasbottiche kosten bei 42 hl benutzbarem Inhalt Mk. 850,00 und bei 50 hl
benutzbarem Inhalt Mk. 1040,00 das Stück. —
Anderseits überzieht man Metallgefässe, namentlich solche von Eisen,
in denen Bier hergestellt oder aufbewahrt wird, zum Schutze der Oberfläche
mit einer Oleatschicht, die dadurch erhalten wird, dass man die Qefflsse mit
LeinOl oder Rizinusöl auskocht. Nach dem D. R. P. 153 505 wird die Metall-
flflche mit Gerbsäure behandelt und dann mit einem Lack überzogen. Da-
gegen lässt das D. R. P. 154 405 die Gefässe zwar auch mit Gerbsäure be-
handeln, dann aber in der oben erwähnten Weise mit Leinöl, Rizinusöl oder
rektifiziertem Harzöl auskochen. Das Zusatz-D. R. P. 158 841 verändert das
letztgenannte Verfahren derart, dass die mit Gerbsäure behandelten Flächen
nach ihrer Bestreichung mit dem Ol der Einwirkung von 350 — 400® heisser
Druckluft ausgesetzt werden.
Viel Aufsehen erregt hat das Nathan sehe neue Bierbereitungs-
verfahren (D. R. P. 135 539), nach welchem es gelingt, schon innerhalb
8—10 Tage ein fertiges, wohlschmeckendes Bier zu erzielen. Die Methode be-
ruht darauf, durch ständiges Durchlüften und Rühren der Würze eine äusserst
rasche Entwickelung des Alkohols herbeizuführen; die wohlschmeckenden
Aromastoffe bilden sich ebenfalls schnell, und das sogenannte Jung-
bukett wird ohne Lagerung beseitigt. Voraussetzung ist eine vollständige
Sterilhaltung der Gefässe, weshalb nur verschlossene emaillierte Behälter, die
leicht zu reinigen sind, angewendet werden. Der Hauptapparat des Verfahrens,
Hansena-Apparat genannt, fasst 12 000 1 und ist im Innern mit einer
fünffachen Glasschicht überzogen, welche bei hohen Temperaturen auf die
Innenwand des aus einem Guss hergestellten Gefässes aufgeschmolzen ist.
Das Email muss nicht nur säurebeständig sondern auch gegen hohe Tempe-
raturschwankungen und gegen Stösse widerstandsfähig sein. Die Würze
kommt in heissem Zustande in den Hansena-Apparat, wird durch das mit
einem langen emaillierten Quirl ausgestattete Rührwerk in Bewegung gesetzt
und durch H>0, das den Mantel durchströmt, abgekühlt; gleichzeitig nimmt
die Würze an ihrer Oberfläche filtrierte, sterile Luft auf. Wenn die Teinp. auf
50® gesunken ist, wird der Luftzutritt abgesperrt, und COi tritt in das Oefäss.
Dann wird auf 10® abgekühlt und mittels der Vakuumpumpe die Hefe ein-
gesaugt und jede Stunde einige Minuten das Rührwerk in Bewegung gesetzt.
Die sich entwickelnde Kohlensäure wird abgesaugt und aufgefangen, ge-
reinigt und verflüssigt. Sobald das Bier Bruch zeigt, lässt man die Hefe sich
absetzen; sie wird aus dem Apparat in dickflüssiger Form entfernt. Jetzt wird
auf etwa 15® C. erwärmt und Kohlensäure unter beständiger Bewegung des
Rflhrers von unten durch das Bier geblasen; oben wird sie abgesaugt, gereinigt
und tritt unten wieder ein. Hierdurch werden dem Biere alle jungen Geruch-
und Geschmackstoffe benommen, welche bekanntlich leicht flüchtig sind. Das
Bier wird hierauf abgekühlt, mit Kohlensäure gesättigt, durch ein Filter ge-
schickt und ist dann verkaufsfertig.
Untenniekiiiifft BeiagUch der Bienmtenochimg mun «nf 8pesl«lwake »«nieten
werteb Wir enrUmen nur, daa bot Ertnüctbeitimmung der Biere in imncr ttUigtuStm
Utmu das Zeiie'iohe Bintauehrefraktometer (Preiae a. in Artflcd
„Befraktomete r**)> Terwendet wird.
Bier-Fabrikationsapparate (Braupfannen) :
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrUckeistraaBe 6b (•. Inserate).
Bier-Untersuchuugsapparate:
Frans Schmidt A Haensch, Berlin S., Prlnzessinnenstr. 16.
Ozonreinigungsanlagen für Brauwasser liefern:
SfcDena ft BaUke A.-0. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Motoren, Pumpen, Signalapparate, Beleuchtung für Brauereien:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin 8W. 11, Aakan. Platz 8.
Bikarbonat, soviel wie Natrium bikarbonat, siehe „N a -
triumverbindunge n*'.
Oesterreichischer Verein, Auarig a. E.
Bimsstein — Bismon. 149
Btmsstttlii (Pumex; Lapis Pumids). Vulkanisches Mineral, das der
Hauptsache nach Aluminiumsilikat ist und sich in der Nähe erloschener und
noch tatiger Vulkane findet. Blasige, schwammartige Massen, häufig mit
faserigem Gefüge. Farbe weiss, grau, bräunlichgrau, gelblich. Sp. 0. 2,19
bis 2,2. Es dient als Poller- und Schleifmittel, als Zusatz zu Seite und zur
Wasserfiltration.
Ausser dem natürlichen kommt auch künstlicher Bimsstein in Tafel-
ttnd Ziegelf orm in den Handel; er wird durch Pressen von Bimssteinpulver
unter Zusatz eines Bindemittels erhalten und ist für manche Zwecke dem
oatflrlichen vorzuziehen. Nach dem D. R. P. 146 688 stellt man bimssteinartige
Körper so her, dass man durch Alkali oder Säuren aufschliessbare Silikate
ausser Bimsstein, insbesondere natürliche und künstliche Tone im aufgeschlos-
senen Zustande, mit verd. Alkalilauge zu einem Brei einkocht und aus letzterem
durch plötzliche Erhitzung das HsO austreibt, zu dem Zwecke, die gebildete
Masse porös zu machen.
BimssteiD, sehr leicht, kopfgross % kg Mk. 45,00
, faostgross o/^ , „ 32,00
Pulver, je nach Reinheit % „ „ 10,00-20,00
Btnitrobensol siehe „Dinitrobenzo 1".
Btnitrotolnol siehe „D i n i t r o t o 1 u o 1".
Bioferrln. Flüssiges Hämoglobinpräparat, aus gekühltem frischem
Ochsenblut gewonnen, indem man dieses nach dem Defibrinieren durch Be-
handeln mit Äther von den ätherlöslichen Bestandteilen befreit und das vom
Äther getrennte hämoglobinhaltige Serum — nachdem man durct) Hindurch-
saugen eines sterilisierten Luftstromes die zurückgehaltenen Athei'spuren ent-
fernt hat — mit 20 % Glyzerin und 4 % aromatischer Tinktur versetzt.
Blutrote, angenehm schmeckende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 1,081.
Es wird namentlich bei Bleichsucht und Schwächezuständen verordnet,
und zwar erhalten Säuglinge 5—10 g, Kinder 10—20 g, Erwachsene 20—40 g,
am besten kurz vor oder während der Mahlzeit.
Bioferrin Flasche Mk. 1,60
Biooon. Unter diesem Namen kommt ein eisen-, eiweiss- und lezithin-
baltiges Nährpräparat In den Handel. Auf der Verpackung ist die Zusammen-
setzung, wie folgt, angegeben: Eiweisskörper 80, Eisen 0,24, Lezithin 1,27,
Kakao 15, Salze 3%. Die von So r mann analytisch erhaltenen Zahlen
weichen etwas, aber nicht grundlegend davon ab.
Feines, graubraunes Pulver von deutlichem Kakaogeruch und nicht un-
angenehmem, etwas salzigem Geschmack. In H>0 ist es, zumal beim Er-
wärmen, fast völlig löslich.
Bioson Paket zu V« kg Mk. 2,40
Biositin. Pttlverförmiges Nährpräparat von sehr schwachem, biskuit-
artigem Geruch und Geschmack, enthält 10,74 % Lezithin.
Bioiiün H Mk. 2,40
Bimeiiätlier siehe „Fruchtäthe r**.
Apparate zur Herstellung von Birnenäther:
f • B. Mtjet, HjumoTer-Hainhok.
Blraioii. Kolloidales Wismutoxyd; es Ist eine eigenartige Zustandsform
des Wismutmetahydroxyds und entsteht durch die Wirkung von lysalbinsaurem
ttnd protalbinsaurem Natrium (vgl. den Artikel „P r o t a 1 b 1 n s ä u r e") auf
Wismutverbindungen.
Das Bismon löst sich in kaltem und heissem HtO. Es ist ein mildes, gut
wirkendes Darmadstringens und wird bei verschiedenen Darmkrankheiten
verordnet. Gewöhnlich gibt man 3— 4mal täglich 5 ccm einer 10 Xlgen
^ung (0,5 g Bismon p. dos.), entweder direkt oder in fiassigen Nahrungs-
mitteln.
X50 Bismutose — Bixin.
Bismtttose. Wismuteiweissverbindung, die 2i,5--22 % Bi enthalt. Es
stellt ein staubfeines, geruch- und geschmackloses, in HsO stark aufquellendes
Pulver dar. Ein bewahrtes Darmadstringens; wird bei mannigfachen Darm-
krankheiten verordnet.
Bismutose 50 g Mk. 2 J 5 ; 1 kg Mk. 40,00
Bismutum siehe „W i s m u t".
Bismutum chloratum = Wismutchlorid siehe „W i s m u t -
Verbindungen** No. 1.
Bismutum hydroxydatum = Wismutoxydhydrat siebe
„W ismutverbindungen** No. 4.
Bismutum naphtolicum siehe „O r p h o 1".
Bismutum ozydatum = Wismutoxyd siehe „W ismutver-
b i n d u n g e n'* No. 3.
Bismutum subnitrioum = Basisches Wismutnitrat siebe
,.W i s m u t f a r b e n** sowie „W ismutverbindungen" No. 2.
Bismutum tribromphenolioum siehe „X e r o f o r m".
Bissulin. Vaginalzflpfchen und -stifte, die 0,25 % Sozojodolquecksilber
enthalten, ist Mittel gegen den infektiösen Scheidenkatarrh des Rindes.
Bissulin-Z&pfchcn fUr Kühe 50 Stück Mk. 7,00; 100 Stück Mk. 12,50
„ StiAc ftlr Bullen 25 „ „ 3,00; 50 „ , 3,00
H. Trommsdorff, ehem. Fabrik, Aachen.
Bisulfat (Natriumbisulfat). Über Darstellung und Eigenschaften siehe
No. 42 b unter „Natriumverbindunge n*'.
Bisulfat, je nach örtlicher I^ge und Konjunktur:
bei Waggonladungcn o o kg Mk. 1,10—2,60
Friedrich Curtius, Duisburir- I Saccharin - Fabrik Akt.- Ges. vorm. FaUberf,
I List & Co., Salbke-WesterhOaen a. Elbe.
Bittermandelöl {Oleum Amygddlarum amarum <iethereum). Äthe-
risches Ol, das aus den bitteren Mandeln (Samen von Amygddlua cammunig)
gewonnen wird. In diesen ist es nicht fertig gebildet, sondern entsteht aus
em Qlykosid A m y g d a 1 i n , wovon die bitteren Mandeln etwa 3 % ent-
halten. Technisch gewinnt man das Bittermandelöl nur selten durch
Behandeln von Mandeln mit Wasser und nachherige Dampf destillation;
meist wird es in der Levante aus entschälten Pfirsichkemeiiy nachdem
man aus diesen das fette Ol abgepresst hat, gewonnen: Die Presskuchen
werden gepulvert und mehrere Stunden bei 45— ^K)* digeriert, wobei das Amyg-
dalin zu Bittermandelöl vergoren wird. Diese Spaltung, welche durch das
Ferment £ m u 1 s i n veranlasst wird, entspricht der Gleichung:
CtoHt^NOii + 2 HtO 1= CtHa . COH + HCN + 2 CtH.tOa
AmyfdaliD BittenauidelÖl CyaawmMcistolT IVanbenadter.
Das entstandene Bittermandelöl wird mit Wasserdampf fiberdestilliert,
zur Entfernung der Blausäure mit Eisenchlorfir und Kalkwasser gesclillttelt
und dann mit Dampf rektifiziert Im wesentlichen besteht das BittermandeUM
aus Benzaldehyd (s. d.).
Klare, farblose, später gelbliche, stark lichtbrechende FlOssigkeit von
bitterlichem Geschmack und intensivem Geruch nach bitteren Mandeln. Sp. O.
1,045—1,060; S. P. 180*. Bei regelrechter Darstellung enthält es l,5--4 %
Blausäure.
Bittennandelöl, eckt 1 kg M k. 32,00
, bfaLusSwefrei 1, „ 37,00
„ kfinsU. siebe „Benialdehyd^.
Apparate zur Herstellung von Bittermandelöl:
F. H. Itey«, HaaaoTT-Haiahola.
BtttersalB (Magnesiumsulfat) s. „Magnesiumverbindaagea**.
Bttamenx
KCt^ciiwcikC'AicticBgtwIlKhaft» BsÜs W. SBw
siehe .,0 r 1 e a n'\
»anc — Blauholz. 1;51
BlAno.
B. de baieine = Walrat.
S: d%5Sne ) Wismutsubnitrat.
B. de Troyes 1 ^^i^^^ Kt^m^
B. de Meudon I ^^*^^^ Kreide,
B. de neige = Zinkoxyd.
B. fixe = Barytweiss.
Blanc fixe:
Oefterreichischer Verein, Auan^ a. E.
Blaseaparate sieiie „0 e b I ä s e".
Blattgrtin siehe ,,C li 1 o r o p h y 1 1".
BUttmetaUe.
1. Blattaluminiunii Aluminiumfolie. Durch Schlagen mit
dem Hammer ausgedehnt; es zersetzt kochendes Wasser unter Wasserstoff*
entwickelung, während kompaktes AI darauf nicht einwirkt. In der Flamme
verbrennt es unter lebhafter Lichtentwickelung. Es gehört zu den reinsten
Sorten käuflichen Aluminiums, da schon geringe Beimengungen die Dehnbar-
keit stark beeinflussen.
BlatUluminium per Buch ^ 250 Blatt Mk. 1,60
2. Blattgold, Ooldschaum. Echtes Blattgold besteht aus
fein geschlagenem Oold, das entweder etwas Cu (rotes ß.; oder etwas Ag
(gelbes B.) enthält.
Unechtes Blattgold (Rauschgold, Schaumgold) besteht aus einer Le-
gierung von 75—85 % Cu und 15 — 25 % Zn. Es wird — im Gegensatz zum
echten Blattgold — von HNO» leicht gelöst.
Blattgold, echt, per Buch k 12 Büschel Mk. 5,90
Rauschgold (unechtes Schaumgold) per Buch a 10 Büschel .... „ 0,70
3. Blattsilber. Sehr reines aus^eschlagenes Silber; schon geringe
Beimengungen würden durch Beeinträchtigung der Dehnbarkeit das Aus-
schlagen unmöglich machen.
Unechtes Blattsilber (Rauschsilber, Schaumsilber) besteht aus einer Le-
gierung von 90% Sn mit 10 XZn. Während sich echtes Biattsilber in HNOs
klar löst, scheidet sich beim Rauschsilber weisses unlösliches Zinnoxyd ab;
auch gibt die abfiltrierte Lösung des letzteren nach Obersättigen mit NHs auf
Zusatz von Schwefelammonium einen weissen Niederschlag von ZnS.
Blattsilber, echt, Buch von 300 Blatt Mk. 1,55
Ranschsilber per Paket äi 10 Büschel „ 0,70
4. Stanniol (Blattzinn, Zinnfolie). Durch Auswalzen von
gegossenen Zinnplatten und nachheriges Ausschlagen erhalten. Es soll kein
oder nur sehr wenig Blei enthalten.
Stanniol, in Blättern 1 kg Mk. 6,50
„ AbfaU (Schaum) . . 1 „ „ 4,00
Walzwerke fflr Blattmetalle bis Vioo mm:
Fri«d. &mpp AlrtJengeseMschaft QniaonweilE, Ifagdeburg-Buckau.
Blaadliim. Nach besonderem Verfahren hergestelltes Eisenkarbonat.
Es bildet eine feine, grilnlich-weisse Masse und ist fflr die Milchkonservie-
rung: wichtig.
Blangras siehe „Olga s".
Blanbol» (Campechehol^ Blutholz). Das Kernholz des mittel-
ameiilcanischen Blutbanmes Haematoxylon Campechtanum, Der Farb-
körper, das Haematoxylin, bildet an sich gelbliche, durchsichtige Kri-
stalle und geht erst durch Oxydation in den efgentlichen Fart>ston, das
Haemateln, Aber; die Oxydation tritt schon bei Zusatz wässeriger Alkalien
ein. Je nach der Stflrke des O^dationsmitds wechseln die mit Blauholz zu
erzeugenden Farben; mit Alkalien erhält man blauviolette Töne, die sich mit
Metalloj^den zu dunkel gefärbten unlöslichen Lacken vereinigen. Mit Kupfer-
152
Blausäure — Blei.
salzen und Chromaten erzielt man schwarze Farben. Durch Extrahieren mit
HtO und Eindampfen des Auszuges im Vakuum erhalt man Blauholzextrakte
(C a m p e c h e k a r m i n). — Das D. R. P. 155 630 schützt die Darstellung
einer chemischen Verbindung von Haematoxylin mit Formaldehyd; man erhält
sie dadurch, dass man Formaldehyd mit Blauholzextrakt erhitzt. Die D. R. P.
162 010 und 162 726 bezwecken die Herstellung eines festen Farbkörpers aus
Haematoxylin; hierzu lässt man Alkalinitritlösung auf verdünnte Blauholz-
extrakte einwirken.
Blauholz:
f,Am«twi A Vom, Hamburg.
Blansftnre siehe „Cyanverbindunge n'*.
Bleche.
Gewichte inkgvonlqmBlechgebräuchiichsterMetalle*
I
3
S (3
9 ^
o
CO
•3
•8
0.5
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1»35
2.7
5,4
8.1
10.8
13,5
16.2
1Ö.9
21.6
24.3
27.0
5.7
11.4
22.8
34.2
45.6
57,0
68.4
79.8
91.2
102.6
114.0
4.15
8,3
16.6
24.9
33.2
41.5
49.8
58.1
66.4
74.7
83.0
3,75
7.5
15.0
22.5
30.0
37.5
45.0
52,5
60,0
67,5
75.0
3.94
7,87
15.74
23.61
31.48
39,85
47,22
55.09
62.96
70.83
78.70
3.9
7.8
15,6
23.4
31.2
39.0
46.8
54,6
62.4
70.2
78.0
4.45
8.9
17.8
26,7
35.6
44.5
53.4
62.3
71.2
80.1
89,0
4.28
8.55
17.10
25,65
34,20
42,75
51.30
59.85
68.40
76.95
85,50
4,5
4,35
9.0
8,7
18.0
17,4
27.0
26,1
36.0
34,8
45,0
43,5
54.0
52.2
63.0
60.9
72.0
69.6
81.0
78.3
90.0
87.0
8.45
6.9
13.8
20.7
27.d
34,5
41.4
48,3
55,2
62.1
69.0
so. 16, BrOckenstrasK 6 b (•. Inserate).
Messingblech:
Friedrich Hecknuuin, Berlin
Bleche:
Frans Bisenach k Ole., Offenbach a. M. (Platin).
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen für Bleche jeder Art; Blech-
poliermaschinen System Neumann:
FHed. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdcburg-Buckau.
Blei. Pb {Plumhum). A. G. = 206,9. Als Ausgangsmaterial kommt fast
nur der B 1 e i g 1 a n z in Betracht. Die Gewinnung des Metalls aus den Erzen
geschieht nach 4 Methoden:
1. Rostreaktionsarbeit. Wird in Herd- oder Flammöfen aus-
geführt und beruht auf der Einwirkung der Röstprodukte gegenüber dem noch
unzersetzten Bleiglanz (PbS). Bei der Röstung entstehen nämlich PbSO« und
PbO, die gegenüber dem noch unveränderten PbS folgendermassen einwirken :
PbS + PbSO« = 2 Pb + 2 SOi.
PbS + 2 PbO = 3 Pb + SO,.
Das Röstreaktionsverfahren eignet sich nur für reinere Erze; vor allem
müssen dieselben frei von SiO, sein, weil letztere viel Blei in den Schlacken
zurückhält.
2. Niederschlagsarbeit. Wird in Schachtöfen vorgenommen :
Man verschmilzt die Erze in rohem Zustande, während ein Stoff zugesetzt
wird, der dem PbS den S entzieht; als Entschwefelungsmittel dientEisen:
PbS + Fe = Pb + FeS.
Das Eisen wird nicht als Metall zugesetzt, vielmehr in Form von Erzen,
die im Ofen selbst reduziert werden. Als solche eisenreiche Zuschläge ver-
wendet man Eisensteine, Eisenfrischschiacken, Kiesabbrände u. s. w.
Blei. 153
Die Niederschlagsarbeit ist trotz ihrer theoretischen Einfachheit im Ver-
schwinden, weil ihr rationeller Betrieb sehr hohe Temperaturen erfordert, in-
dem andernfalls viel Pb vom Stein (FeS) aufgenommen wird. Namentlich un-
reine Erze eignen sich wenig fflr dieses Verfahren, während dasselbe mit Vor-
teil bei kieselsäurereichen angewendet wird.
3. Rostreduktionsarbeit (Ordinäre ßleiarbeit). Wird
in Schachtofen ausgeführt, ist der üblichste Bleigewinnungsprozess und eignet
sich für alle Bleierze, namentlich für die ärmeren und die an fremden Schwefel-
metallen reichen.
Der ROstreduktionsprozess umfasst 2 Phasen, nämlich zuerst ein Rösten
in besonderen Schacht- oder Flammöfen und zweitens ein reduzierendes
Schmelzen im Schachtofen. Das Rösten wird, unter Zusatz von SiO>, fort-
gesetzt, bis nur noch Oxyde und Bleisilikat vorhanden sind. Das reduzierende
Schmelzen geschieht unter Zusatz von Kohle (Koks); sonstige Zuschläge wie
Eisensteine, Kalk etc. dienen dazu, das Verschlacken der schwerer reduzier-
baren Metalle zu unterstützen. Die Temperatur bei der Reduktion darf nicht
zu hoch steigen.
Nachdem die Verhüttung des Bleies Jahrzehnte lang keine wesentlichen
Neuerungen zu verzeichnen gehabt hat, gewinnt jetzt immer grössere Bedeu-
tung das ROstverfahren von Huntington und H e b e r 1 e i n (D. R. P.
95601). Nach diesem Verfahren wird Bleiglanz mit 6 — 15 % CaO gemischt
and unter Durchblasen von Wind auf Dunkelrotglut erhitzt; von da an ist
eine weitere Wäimezufuhr nicht mehr nötig, weil die Reaktion selbst eine
Menge Wärme liefert. So steigt die Hitze auf 700^ und dann kühlt man auf
Dankelrotglut ab. Hierbei bildet sich PbSOt; es wird nur sehr wenig PbO
Sehildet und gar kein Pb, und ein Pb-Verlust durch Verflüchtigung findet nicht
statt Das heisse Röstgut wird nun in einem Konverter mit Pressluft be-
handelt, wobei — ohne äussere Wärmezufuhr — unter Entwickelung von
schwefliger Säure PbO und CaSOi gebildet werden. Das so gewonnene Röstgut
lässt sich ganz erheblich billiger im Schachtofen reduzieren als das nach dem
älteren Verfahren gewonnene Röstgut. Nach Versuchen von Donald
Clark ist die von den Erfindern angegebene Reaktionsgleichung, wonach
sich als Zwischenprodukt PbSO« bilde, falsch, und man hat anstattdessen die
Entstehung von Caiciumplumbat Ca PbOs anzunehmen. Bei der praktischen
Durchführung des Prozesses werden zerkleinerter Kalk, Bleiglanz und Zu-
schläge gemischt und in beliebigem Röstofen erhitzt, wobei rund die Hälfte S
herausgeht; das körnige Produkt wird noch heiss in den Huntington-Heber-
lein-Konverter, ein konisches Eisengefäss, eingebracht und Pressluft durch-
geblasen. Das Verfahren dauert 2—4 Stdn. und entschwefelt von 10 auf 1 % ;
die zusammengefrittete Masse wird durch Drehen des Gefässes ausgeschüttet,
zerschlagen und geht zum Hochofen. Obwohl ziemliche Schwefelmengen
zurfickbleiben, so wird doch kein Bleistein gebildet. — Das D. R. P. 142932,
darin bestehend, Pb-Erze ohne Zusatz von CaO und ohne Vorröstung im
Konverter zu Verblasen, ist von den Inhabern des Huntington-Heberlein-Ver-
iahrens angekauft worden.
Eine Verbesserung des Verfahrens von Huntington und Heberlein ist
dasjenige von Savelsberg, nach dessen Patenten man das Gemenge von
Bleif^lanz und Kalkstein mit einer reichlichen Menge HsO versetzt und dann
im angewärmten Konvester ohne Vorröstung verbläst.
Dem Hun ti ngton-H eberl ei n- Verfahren ebenfalls ähnlich ist
dasjenige von Bradford und Carmichael: Man mischt Schwefelblei-
erze mit 10—65 % CaSO«, bringt die Beschickung in einen Konverter und er-
hitzt von aussen, bis der untere Teil zu %— % dunkelrot ist; hierbei setzt sich
das Gemisch zu PbSO« und CaS um. Dann bläst man Wind ein, wobei das
CaS wieder CaSO« und das PbSO« in PbO übergeht. Mit zunehmendem PbO-
Qehalt wird die Masse teigig und es bildet sich Caiciumplumbat. Nach dem
Ericalten wird das Gemisch im Hochofen verschmolzen (Engl. Pat. 17 580 von
1902).
Nach La ur kann man Pb ohne Brennstoff gewinnen: Man bläst in ge-
154 Blei.
schmolzenen Bleiglanz Pressluft, wobei die Umsetzung der Gleichung 2PbS
+ 20 = S0i+ Fb+ PbS entspricht; man erhält also die Hälfte des Bleies
als Metall, die andere In Form eines schwarzen Rauches von sublimiertem PbS..
Bei reichen Erzen ist die mit dem Prozess verbundene Wärmeentwickelung
ausreichend, um eine neue Menge Bleiglanz zu schmelzen. Bei unreinen Erzen
reicht die Reaktionswärme zur Erzeugung der zum Betrieb nötigen Temp. von
1100*^ nicht aus; man schaltet dann (zum Unterschiede des Prozesses mit dem
schwarzen Rauch) einen „weissen Gang" ein, d. h. man röstet eine Beschickung
vollständig zu PbO ab, wodurch die ganze Verbrennungswärme des S nutzbar
wird. Das Gemisch von schwarzem und weissem Rauch wird dann zusammen
verhüttet. Der Prozess wird in einem Kupolofen ausgeführt.
4. Elektrolytische Bleigewinnung. Hierher gehörige Ver-
fahren sind mehrfach vorgeschlagen worden. Die ElectricalLeadRe-
d u c t i o n -C 0. bringt in ihren Anlagen an den Niagarafällen gemahlenen
Bleiglanz in Hartbleischalen, setzt verd. HsSO« als Elektrolyten zu und elek-
trolysied Es werden 12 Schalen übereinander gesetzt, und zwar bildet der
Bleiglanz die Kathode, der Boden der darüber angeordneten Bleipfanne die
Anode. Die Reduktion erfolgt, während H und H2S entweichen. Das Pb
scheidet sich in Form eines Scnwammes ab, und zwar wird dieser Bleischwamm
in der erwähnten Anlage auf Bleiverbindungen verarbeitet. — Das D. R. P.
140 317 will aus Pb(NOs)s-Lösung elektrolytisch Pb + PbOi abscheiden, wo-
bei die auftretende HNOs durch fortwährende Zuführung von PbO neutrali-
siert wird.
Das nach einer der unter 1. — 3. genannten Methoden gewonnene W e r k -
b 1 e i ist noch mit vielen anderen Substanzen verunreinigt. Die Reinigung ge-
schieht durch S a i g e r n oder oxydierendes Schmelzen. Das Saigern besteht
im Schmelzen des Werkbleis in Flammöfen mit geneigter Sohle. Das bei
massiger Temperatur langsam abgeschmolzene Blei läuft in den Sumpf, von
wo es abgeschöpft wird. Das Saigern ist namentlich für kupferhaltiges Werk-
blei üblich.
Die Raffination durch oxydierende Schmelzung wird je nach dem Grade
der Reinheit des Werkbleis verschieden ausgeführt: Beim Abschäumen
zieht man die sich auf der Oberfläche des geschmolzenen Werkbleis beständig
bildende Haut ab. Bei dem sogenannten Polen wird die Reinigung durch
Eintauchen von frischem Holz in das geschmolzene Blei und Umrühren damit
bewirkt. Weiter wird mit Wasserdampf raffiniert; über den Abtreibe-
prozess endlich vgl. unter „Silbe r*'.
Elektrolytische Methoden der Bleiraffination sind mehrere ver-
öffentlicht worden, doch ist nicht genau bekannt, was sich davon bewährt bat.
Nach K e i t h benutzt man Anoden aus Werkblei, als Elektrolyten eine Lösung
von PbSOt in Natriumacetat und Messingkathoden, auf denen sich das raffi-
nierte Blei abscheidet. Nach Betts (Amer. Pat. 713277 u. 713278) wählt man
zur Raffination einen Elektrolyten, der eine Bleiverbindung und ein Reduktions-
mittel gelöst enhält; letzteres verhindert die beim K e i t h sehen Verfahren sich
unangenehm bemerkbar machende kristallinische Ausscheidung des Pb.
Betts wählt für den Elektrolyten als Bleiverbindung Kieselfiuorblel, als Re-
duktionsmittel Gelatine. Das Kieselfluorblei bildet sich selbst durch Auflösen
aus den Werkbleianoden, wenn man Kieselfluorwasserstoffsäure zum Elek-
trolyten macht. Als Kathoden, worauf sich das raffinierte Blei niederschlägt,
dienen selbst dünne Bleibleche. Bisher hat sich noch kein elektr. Raffinations-
verfahren für Pb ökonomisch bewährt; von den Erfahrungen mit dem Betts-
Prozess hört man allerdings viel Günstiges. In einer amerikanischen Anlage
benutzt man dabei jetzt einen Elektrolyten mit 10 % freier Kieselfluorwasser-
stoffsäure und 5 % Pb; die Bäder haben 20 Anoden und 21 Kathoden, die
Anoden sind 1 Zoll dick, die elektrisch hergestellten Bleikathoden Vi« Zoll,
die Spannung beträgt 0,25 V., die Stromdichte 15 Amp. auf den Quadratfass.
Reines Blei ist bläulicbweiss, stark glänzend, läuft jedoch an der Luft
grau an. Sp. G. 11,36—11.39; Seh. P.334«; S. P. ca. 1600». Da Pb von HCl
und HiSO« nur oberflächlich angegriffen wird und die gebildete Schiebt jede
weitere Einwirkung hindert, wird das Blei zur Anfertigung vieler Gefässe In der
Bldchcn. I55
chemischen Industrie benutzt. Weiter dient es als Material zu Wasserleitungs-
rOhren, Schrot, als Bestandteil wertvoller Legierungen«
Über Hartblei siehe unter „An t i monle^i er ungen". Die Preise
ffir Blei schwanken In weiten Grenzen.
Blei:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4 (in allen 1 Fuerat Bro«. k Co., New York, Noii 2 u. 4 8tan«
Lcglcnuigen gegoBsen und gewalzt). | Stnet (f. Ios.-Anh. 8. 18).
Gussstücke, Armaturen, Rührwerke. Pumpen, Elevatoren aus Weich-
und Hartblei:
Ludwig Becker, Haflchinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.
Bleierze, Bleiglasurerze:
A. Auerbach» Hambnig, PaoMge Scholvien.
Maschinen und Apparate zur Verarbeitung von Blei,
M f, ,» „ Bleikabel-Fabrikation:
Fried. Krapp AktiengefleUachaft Gmsonwcrk, Magdeburg-Buckau.
Gerätschaften:
Lodvig Bedcer, MaachineBfabrik, Offenbach a. M., Lndwigstr. 41
Bleichen.
A. Chemikalien zum Bleichen.
1. C h 1 o r k a 1 k (s. d.). Der feste Chlorkalk wird mit Wasser angerührt,
wobei ein Rückstand von Ca(OH)} bleibt, der immer etwas von dem Bleich-
mittel zurückhält. Deshalb wird der flüssige Chlorkalk vielfach an Ort und
Stdle durch Einleiten von Cl in dünne Kalkmilch dargestellt.
Die Wirksamkeit des Chlorkalks zum Bleichen wird durch einen Zusatz
von Essigsflure erhöht; es ist nur eine geringe Menge nötig, da sie sich
aus dem entstehenden Kalksalz immer wieder regeneriert.
2. Natriumhypochlorit (Chlorsoda, Sau de Labarraque)
NaOCl. Durch Einleiten von Cl in SodalOsung oder durch Umsetzung von
Chlorkalk mit Soda erhalten. Neuerdings stellt man es auch, und zwar vor-
zugsweise, durch Elektrolyse von NaCI-Lösung her; vgl. den Artikel „C h 1 o r-
alkaliprozess, elektrolytische r". — Nach dem D. R. P. 145 745
presst man eine Mischung von Chlorkalk und krist. Natriumsulfat in trocknem
Zustande zusammen; hierbei wird durch doppelte Umsetzung Natriumhypo-
chlorit und hydratiertes Calciumsulfat gebildet, welches der Masse das feste
Gefüge erteilt.
Natrimnhypochlorit, Lösung ^/o kg Mk. 1 4,00
„ „ koM. (19» B^) % , „ 30,00
Bern de JaveUe. Eigentlich eine Lösung von Kaliumhypochlorit und dann
ebenso wie Chlorsoda gewonnen. Doch wird gegenwärtig meistens die Chlor-
sodalösung als Bau de JaveUe bezeichnet.
KaUmnhypodüorit, Lösung Vo ^g Mk. 20,00
4. Magnesiableichflüssigkeit. Lösung von Magnesium-
hypochlorit Mg(0C])9. Wird durch Umsetzung von Chlorkalk mit MgSO« er-
halten. Leichter zersetzlich als Chlorkalk und daher schneller bleichend.
Magnenumhypocfalorit, Losong ^'o kg Mk. 24,00
5. Tonerdebleichflüssigkeit und
6. Zinkbleichflüssigkeit sind ebenfalls Hypochlorite, die Ähn-
lich wie die vorigen erzeugt und in gleicher Weise benutzt werden.
Alumininmhypochlority flüssig, 5^ B^ 0/0 kg Mk. 50,00
fest 1 „ „ 9,50
Zinkhypochlorit, flüssig In« 0,90
7. Wasserstoffsuperoxyd (s. d.).
8. Natrittmsuperoxyd siehe No. 29 c unter „Natriumver-
bind u n g e n'*.
9. 0 z o n. Os (s. d.). Wird neuerdings hflufiger zum Bleichen verwendet
Mit dem Apparat von Siemens & Halske werden per Pferdekraftstunde 20 g
]^56 Bleichen.
Ozon erzeugt Hierdurch werden 50 kg leinenes Qarn ebenso gebleicht wie
durch eine 3 tflgfge Rasenbleiche bei gutem Wetter. Ebenso lassen sich damit
40 kg Kartoffelstärke vollständig rein weiss bleichen.
Eine Ozonanlage für eine tägliche Produktion von 2 Partieen Garn
(2X550 kg) stellt sich (exkl. Dampfmaschine) auf Mk. 7000 und erfordert
3 Pferdestärken.
Die Ozonbleiche ist nicht billiger als die Rasenbleiche, jedoch ist die
Zeitersparnis sehr wesentlich (bei ungünstigem Wetter entsprechen 14 Tage
Rasenbleiche einem Tage Ozonisierung); auch fallen die Wiesen w^.
10. Elektrolytische Bleichung. Unter der „Elektrischen
Bleiche" versteht man im allgemeinen die elektrolytische Erzeugung und An-
wendung einer Bleichflüssigkeit ( Natrium hypochloritlösung), die in beson-
deren Apparaten („B 1 ei ch - Elektrol y seur e") aus einer wässerigen
Steinsalzlösung hergestellt wird. Bei der elektrolytischen Zersetzung von
Natriumchlorid entstehen Chlor und Natriumhydroxyd, die sich unter ge-
eigneten Umständen zu Natriumhypochlorit (NaOCl) vereinigen.
Von den ausserordentlich vielen Konstruktionen und Patenten, die auf
diesem Gebiete schon vorgeschlagen worden sind, sind die meisten niemals
zur praktischen Anwendung gelangt, und verschiedene Erfinder, deren
Systeme einst in den Fachkreisen besprochen wurden, haben inzwischen die
Fabrikation ihrer Apparate als unrentabel wieder aufgegeben. Es seien des-
halb nur die Kegenwärti); im Betrieb bewährten Apparatensysteme kurz an-
geführt.
Der von Siemens & Hälske A.-G. nach den Patenten von Dr. Karl Kellner
gebaute Apparat zur elektrolytischen Gewinnung von Bleichlauge ist in den
letzten Jahren wesentlich verbessert worden. Er besteht aus dem eigent-
lichen elektrochemischen Apparat und der Zirkulationseinrichtung. Der
elektrolytische Apparat (Bleich-Elektrolyseur) ist eine mit seitlichen Zu- und
Abläufen versehene, durch Glasplatten in mehrere Zellen unterteilte Wanne
aus Sandstein, in welche die Elektroden horizontal eingebaut sind. Zu
letzteren werden jetzt nur noch Netze aus Platiniridiumdraht verwendet, so
dass eine Zerstörung durch elektrochemische Einflüsse ausgeschlossen ist.
Die Zirkulationseinrichtung umfasst ein Sammelgefäss mit Kühlschlangen für
die Bleichlösung, welche durch eine Hartblei-Zentrifugalpumpe und ent-
sprechende Rohrverbindungea kontinuierlich dem elektrolytischen Apparat
zugeführt wird, um nach Überlauf in das Kühlgefäss den Kreislauf zu wieder-
holen. Die Kühlschlange wird an eine Wasserleitung angeschlossen und hier-
durch die Lösung beim Passieren des Kühlgefässes auf einer Temperatur von
20 bis 25^ C. erhalten, um die Bildung von Chlorat (NaClOs), weiches für
ßleichzwecke wirkungslos ist, zu vermeiden. Die Menge des gebildeten wirk-
samen Chlors steigt mit der Stromstärke, der Konzentration der Salzlösung
und der Dauer der Elektrolyse. Durch die bedeutenden Verbesserungen ist
es möglich, bei gutem elektrochemischem Nutzeffekt Konzentrationen bis zu
50 g aktiven Chlors im Liter zu erzeugen, was früher nicht möglich erschien.
Im oraktlschen Bleichereibetrieb arbeiten die Bleichelektroiyseure auf Chlor-
konzentrationen von 20 bis 25 g Cl pro Liter. Die Chlorerzeugung nach diesem
Verfahren stellt sich sehr billig. Die Preise der Elektrolyseure sind von der
gewünschten Tagesproduktion an aktivem Chlor abhängig; es werden nor-
male Typen für den Anschluss an 110 Volt Betriebsspannung in allen prak-
tischen Grössen gebaut. Der Energieverbrauch für 1 kg erzeugtes aktives
Chlor beträgt ca. 6 bis 6,6 Kilowattstunden, der Salzbedarf ca. 7,5 bis 6 kg
entsprechend reines Steinsalz (von Stassfurt).
Zusammenfassend sei bemerkt, dass die wichtigsten Apparate für elek-
trolytische Bleichung diejenigen nach dem System Siemens & Halske (Patente
von Kellner), System Schuckert und von Haas und Dr. Oettel sind. Die
Apparate ,J<ellner'* enthalten nur Platinelektroden: System „Schuckert" Kohle
am negativen, Platin am positiven Pol; System „Haas und Dr. Oettel" nur
Kohlelektroden.
Einem Artikel der „Deutschen Färberzeitung" (1904, No. 15. 269 ff.)
Bleichen. 157
seien als Beispiele folgende Angaben über die Kosten der elektrolytischen
Bleiche entnommen:
Nimmt man an, dass 500 ke Baumwollware 2000 1 Elektrolytbleichlauf^e
von 2,5 bis 2J sr bleichendem Chlor in 1 1 erfordern, so stellt sich die Rech-
nunc für das Chlor in dem von der Elektrizitätsgesellschaft vorm. Schuckert
6i Co., NOmber}?, eelieferten Apparate folgend ermassen: Salzverbrauch (29 kg
Salz zu 2,20 M. für % kg) 0,64 M.; Kraftverbrauch: 39,6 KW/Std. = rund
60 PS, bei 15 M. für 1 t Kohlen, 1,98 Mk.; Amortisation des Apparates
Schuckert für je 1 Tag 0,83 M.; Versicherung für je 1 Tag 0,33 M.; Summa:
3,78 M.; dazu 2 1 Schwefelsäure zum Ansäuern = 0,10 M.; Oesamtkosten für
500 kg Ware 3,88 M. Beim Bleichen mit Chlorkalk würde man 2000 1 Chlor-
kalklauge von 1^ bis 1%^ B6, entsprechend 42 kg Chlorkalk von 32 %, und
10 kg Schwefelsäure brauchen, was auch bei niedrigen Chlorkalkpreisen
zugunsten der elektrolytischen Bleiche sprechen würde.
B. Bleichereimethoden der Textilindustrie.
1. Baumwollbleiche.
a) Sengen. Entfernung der beim Bedrucken hinderlichen Fäserchen
auf dem Gewebe; geschieht zweckmässig mittels der Oasseng-
m a s c h i n e.
b) Waschen des Zeuges, nachdem es in Seilform gedreht ist, in be-
sonderen Waschmaschinen.
c) Bäuchen mitKalk. Verseifung der fettigen und harzigem Ver-
unreinigungen im Gewebe durch Kalkwasser. Hierbei werden die Stoffe in
einer besonderen Maschine (Kalk-, Chlor- und Säuremaschine) durch dicke
Kalkmilch gezogen und dann in die Bäuchkessel (Hochdruckkessel) gebracht,
worin sie gekocht werden.
d) Säuern. Durch Behandlung mit Salzsäure werden die Kalkseifen
zersetzt: Harze und Fettsäuren scheiden sich ab, während CaCU in Lösung geht.
e) Bäuchen mit Lauge oder Harzseifen. Durch Kochen
des Gewebes mit verd. Natronlauge oder Harzseifen werden die noch vor-
handenen Fettstoffe entfernt.
f ) Chloren, siehe oben.
g) Säuern: Durch Zusatz von verd. HCl wird der Rest des Chlor-
kalks zersetzt und die letzten Spuren von Fe und Ca entfernt.
h) Behandlung mit Antichlor (s. d.) sowie sorgfältiges
Waschen.
2. Leinenbleiche. Die Leinwand (Garn oder Gewebe) wird zuerst
mit Soda gekocht oder gebaucht, dann gechlort, gesäuert, abgebrüht, wieder
gechlort, gesäuert und dies noch mehrfach wiederholt. Dann wird die Faser
der Rasenbleiche (oder dem Ozon) ausgesetzt.
3. Hanfbleiche. Wird nur selten geübt, und dann ähnlich wie bei
Leinen.
4. Jutebleichung. Einlegen in schwache WasserglaslOsung, Be-
handeln mit Eau de JaveUe, Säuern, Spülen und Trocknen. Schonender ist die
Behandlung mit Kaliumpermanganatlösung und danach in wässeriger SOt
[NaHSO, + HCl].
5. Wollbleiche.
a) Vorwäsche. Mehrmaliges Auslaugen mit lauwarmem Wasser.
b) Entfettung. Geschieht in besonderen Wollwasch-
mascbinen (Leviathan) unter Zusatz von Soda, Seife, Urin etc.
c) B 1 e i c h e n. Wird nur vorgenommen, wenn die Wolle gar nicht oder
in hellen Tönen gefärbt werden soll. Da Chlorkalk Wolle nicht bleicht, son-
dern gelb färbt, Alkalien die Fasern zerstören, bleicht man hier mit schwef-
liger Säure oder gründlicher mit Wasserstoffsuperoxyd, zuweilen auch mit
KMnO«.
6. Seidenbleiche.
a) Entbasten (Entleimen, Degummieren). Entfernung
des Seidenleims durch Spülen der Strähne in neutraler SeifenlOsung.
158 Bleicherde -*- Bleifarben.
b) Weisskochen (Abkochen). Nach dem Entbasten werden
die Strähne in verd. Sodalösung gespült, in Seifenlösung gekocht, nochmals
in Soda gespült und dann mit gasförmiger schwefliger Saure oder Wasser-
stoffsuperoxyd gebleicht.
Preise der wichtigsten Apparate für die Stoff-
bleiche.
a) für Oewebe.
Gassengmaschine mit 2 Brennern ca. Mk. 2700
Gasapparat „ „ 750
Säurc-Clapot „ „ 1250
Chlor-Clapot „ „ 1250
Imprägnier-Clapot „ „ 1250
Bleichkocher, 2 Stück verbunden, mit gemeinschafll. Laugenerhitzer . „ „ 5100
Strangwaschmaschine . „ „ 2100
Chlorkalkauflöser „ „ 300
Ausquetschmaschine für 1 Strang „ ,, J250
Ausbreitapparat fär Stränge „ „ 1240
Wasser-Kalander mit 3 Walzen „ „ 5400
Stärkemaschine „ „ 1400
Zylindertrockenmaschine mit 16 Trommeln ,, ,, 10000
Mercerisiermaschine „ „ 10000
b) für lose Baumwolle und Baumwollgarne.
Gamwaschmaschine, rundes System, mit 24 Spulen ca. Mk. 2000
Kocher mit Kochschlange . „ ,, 1400
Wollwaschmaschine ,, ,, 1500
Zentrifuge, lOuO mm Durchmesser „ „ 1100
Mercerisiermaschine „ „ IbOO
Bleichen, Chemikalien zum:
Fuerst Bros. & Ck)., New York, Noa. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins. -Anh. 8. 18).
Qefdsse zum Bleichen:
DeotMhe Ton- u. Stelnzeog- Werke» AkÜenfefleUschaft, Berlin-Oharlottenbuig, Berlinentr. SS.
Ozon-Bleichanlagen :
Siemens k Halske A.*0. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Zentrifugen zum Bleichen:
Gebr. Heine, Viersen (Rheinland).
Bleicherde siehe „Fette und Ol e".
Bleifarben. Mit dem 1. Januar 1906 ist eine Verordnung des Bundes-
rats in Kraft getreten, die besonders die Arbeiter in den Betrieben des
Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- und des Lackierergewerbes, so-
wie der Betriebe, in denen derartige Arbeiten verrichtet werden, möglichst vor
den Gefahren und Nachteilen des Bleigiftes schützen soll. Aus dieser
Bundesratsverordnung
heben wir folgendes hervor:
Bei dem Zerkleinern, dem Mengen, dem Mischen und der sonstigen
Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren Gemischen mit
anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter mit den blei-
haltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen und müssen
vor dem sich entwickelten Staube ausreichend geschützt sein. Das An-
reiben von Bleiweiss mit Ol oder Firnis darf nicht mit der Hand, sondern
nur auf mechanischem Wege in Behältern vorgenommen werden, die so
eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Bleiweisses kein Staub
in die Arbeitsränme gelangen kann. Dasselbe gilt von anderen Bleifarben.
Bleifarben. 159
Doch dürfen diese auch mit der Hand angerieben werden, wenn dabei nur
männliche Arbeiter im Alter von über 18 Jahren beschäftigt werden und die
von einem Arbeiter an einem Tage anzureibende Menge bei Mennige
1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicht übersteigt. Das Abschleifen
oder Abbimsen trockener Olfarbenanstriche oder Spachtel, die nicht nach-
weislich bleifrei sind, darf nur nach vorheriger Änfeuchtung ausgeführt
werden. Der Schleifschlamm und die beim Abschleifen und Abbimsen
entstehenden Abfälle sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen.
Arbeiter, die mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen,
müssen mit vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer Kopf-
bedeckung versehen sein und sie während der Arbeit benutzen. Allen den
hier in Betracht kommenden Arbeitern müssen Waschgefässe, Bürsten zum
Reinigen der Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung ge-
stellt werden. Die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht
gemessen und Speisen und Getränke erst dann zu sich nehmen oder die
Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor die Arbeitskleider abgelegt und die
Hände sorgfältig gewaschen haben. Das Rauchen von Zigarren und Ziga-
retten während der Arbeit ist verboten. Arbeiter, die diesen Vorschriften
zuwider handeln, kOnnen vor Ablauf der vertragsmässlgen Zelt und ohne
Kündigung entlassen werden. Der Arbeitgeber hat die Überwachung des
Gesundheitszustandes seiner Arbeiter einem von der höheren Verwaltungs-
behörde hierzu ermächtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten namhaft zu
machenden approbierten Arzte zu übertragen, der mindestens einmal halb-
jährlich die Arbeiter .auf die Anzeichen etwa vorhandener Bleierkrankung
hin zu untersuchen hat. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle
über den Wechsel und Bestand, sowie über den Gesundheitszustand der
Arbeiter ein Buch zu führen, das den Gewerbeaufsichtsbeamten, sowie
dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen ist.
Der genaue Wortlaut dieser Bundesratsbekanntmachung ist im Artikel
„Bleivergiftung"' wiedergegeben.
Bezüglich der bei den einzelnen hier folgenden Bleifarben genannten
Preise sei betont, dass diese nur beschränkte Gültigkeit haben, da gerade bei
den Bleifarben die Preise in weiten Grenzen schwanken.
1. Bleigelb (Bleioxyd, Bleiglätte). PbO. Durch Erhitzen
von geschmolzenem Blei im Flammofen bei nur so hoher Temperatur, dass das
Oxyd selbst noch nicht schmilzt. Seltener durch Erhitzen von PbCOi oder
Pb(NO.)t erhalten.
Bicigdb, je nach Qualität % kg Mk. 50.00—80,00
2. Bleiweiss (Berlinerweiss, Kremserweiss, Schie-
f erweiss). Basisches Bleikarbonat 2 PbCO« + Pb(OH)t; wird nach ver-
schiedenen Methoden gewonnen;
a)HolländiscbesVerfahren. Metallisches Blei wird mit Essig
fibergossen und die Töpfe, in denen die Reaktion vorgeht, in Pferdedünger
oder Lohe eingegraben. Das hierbei zuerst gebildete basische Bleiazetat wird
durch die bei der Gärung des Düngers bzw. der Lohe auftretende CG» in Blei-
weiss und neutrales Bleiazetat umgesetzt.
b) Deutsches Verfahren (Kammerverfahren). Die in
Holzkästen oder gemauerten Kammern aufgehängten Bleiplatten werden durch
eingeleitete Essigsäuredämpfe in basisches Bleiazetat umgewandelt. Letzteres
wird durch COa (eingeleitete Heizgase) in Bleiweiss übergeführt. Nach dem
D. R. p. 151 514 verwendet man die bei der Spiritus- und Presshefefabrikation
entweichenden Gärungsdämpfe (enthaltend Wasserdampf, COs und etwas
Spiritus) in der Bleiweissfabrikatlon derart, dass man sie zunächst mittels
Pressluft in besondere Essfgbildner gelangen lässt, wo die alkoholischen Be-
standteile der Dämpfe zu Essigsäure oxydiert werden; die Essigdämpfe treten
dann in die das Blei enthaltenden Kammern ein.
]^gQ Bleifarben.
c) Französisches Verfahren. Bleiglätte wird in Essigsäure
gelöst und das gebildete basisch essigsaure Blei durch COt zersetzt: Bleiweiss
fällt aus, während neutrales Bleiazetat gelöst bleibt und später bei Behandlung
mit Bleiglätte wieder basisches Azetat ergibt. Der Prozess ist also in ge-
wissem Grade kontinuierlich. Nach dem D. R. P. 133 425 wird dieses Ver-
fahren derart abgeändert, dass man Ammoniumazetatlösung auf Blei£[lätte
unter Bedingungen einwirken lässt, bei denen die Glätte unter NHi-Entwicke-
lung zu % als Bleiazetat und zu % als Bleiessig gelöst wird, und dann die er-
haltene Lösung mittels Ammoniumkarbonatlösung fällt; man erhält so ein
Bleiweiss von sehr feiner Verteilung und grosser Deckkraft. Das Verfahren
des Amer. Pat. 750 541 besteht darin, dass man zuerst PbO mit säurehaltigem
HfO mischt, das Gemisch auf etwa 95« erhitzt, das PbO durch Einwirkung von
Essigsäure und COa in Karbonat überführt und schliesslich auf letzteres Sauer-
stoffgas einwirken lässt. — Nach dem D. R. P. 158 309 erhält man ein be-
sonders gut deckendes Bleiweiss auf folgende Weise: In einer Lösung von
Bleiazetat (250 T.) in HtO (650 T.) wird PbO (100 T.), aufgeschlemmt in H>0
(100 T.), fein verteilt, worauf man COi durch die Aufschwemmung leitet; das
sich bildende amorphe Bleiweiss setzt sich langsam ab und wird in einer
Filterpresse abgepresst, gewaschen und getrocknet. — Die Herstellung von
Bleiweiss in kontinuierlichem Betriebe bezweckt D. R. P. 173 105: CO» tritt
mit der Bleisalzlösung in einem Röbrensystem zusammen und gelangt von hier
in die Filterpressen. — Nach dem D. R. P. 181 399 wird die Deckkraft des
Bleiweiss durch die Druckverhältnisse, unter denen man die COa einführt,
wesentlich beeinflusst.
d) Bronnersches Verfahren (D. R. P. 52 262). Man erwärmt
frisch gefälltes PbSO« mit Natronlauge auf 70^ wobei sich basisches Bleisulfat
nach folgender Gleichung bildet:
3 PbSO* + 2 NaOH = 2 PbSO*, Pb(OH)a + NaaSO*.
Erwärmt man das basische Sulfat mit einer Sodalösung, so setzt es sich leicht
in Bleiweiss um:
2 PbSO., Pb(OH), + 2 Na>CO« = 2 PbCO., Pb(OH), + 2 Na,SO*.
Das früher ausserdem gebräuchliche englische Verfahren wird
kaum noch geübt; um so grössere Bedeutung hat jetzt
e)ElektrolytischesVerfahren(D. R. P.), Man elektrolysiert
eine 1,5 % ige wässerige Lösung von 80 T. NaClOt und 20 T. NaaCOt, wobei
die Anode aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei besteht. Spannung 2 Volt;
Stromdichte 0,5 Amp. pro qm. Der Elektrolyt muss schwach alkalisch ge-
balten werden; auch ist während der Elektrolyse vorsichtig HsO und CO» zuzu-
führen. — Ausser der beschriebenen sind noch verschiedene andere Methoden
zur elektrolytischen Bleiweissgewinnung bekannt geworden. So erhält man es
z. B. nach dem bei Bleioxydhydrat unter „B 1 e i v e r b i n d u n g e n**
geschilderten Hartmann sehen Verfahren, wenn man während der Elek-
trolyse CO» einleitet. Das Franz. Pat. 328490 bezweckt, durch Elektrolyse
einer 1 %igen Kochsalzlösung unter Verwendung von Bleielektroden Bleiweiss
zu erzeugen, indem man das dabei in Lösung gehende Pb(OH)» gleichzeitig
oder nachher der Einwirkung von CO» aussetzt
f) Amerikanisches Verfahren« In Amerika wird die Blei-
weissfabrikation, wie Winteier in der Ztschr. f. angew. Chem. 1905, 1179
schreibt, meistens auf folgende Art betrieben: Geschmolzenes Pb leitet man
durch feine Röhren in eine Kammer. Hier bläst ein Dampfstrahl gegen die
Röhrchen, wodurch das Metall fein zerstäubt wird. Dieser Bleisand wird nun
in rotierenden Trommeln mit verdünnter Essigsäure zusammengebracht Wäh-
rend der Umwandlungsdauer, die etwa 7 Tage in Anspruch nimmt werden
ständig Luft filtrierte Verbrennungsgase und etwas Wasserdampf in die Trom-
meln eingeblasen. Der Inhalt der Trommeln wird nun mit Wasser geschlemmt
wodurch sich unangegriffenes Blei zu Boden setzt Das so gewonnene Blei-
weiss wird entweder getrocknet oder mit Ol verrieben.
g) Bischofsches Verfahren. Man oxydiert Pb zu Pl>0.
Dieses wird vermählen und zu PbsO reduziert Das Pb»0 wird durch Luft
Bleifarben. 161
und Wasser in Bleihydrat übergeführt, welches dann mit eingepresster COi
in basisches Karbonat verwandelt wird. Durch hinzugegebene, katalytisch
wirkende Essigsäure bildet man auch Bleiazetat. Diese saure Flüssigkeit wird
mittels Filterpressen entfernt, und es entstehen die Blelweisskuchen, aus
denen das H2O durch Verreiben mit Leinöl verdrängt wird. Das Verfahren
gibt schon in 24 Stunden Bleiweiss, soll aber nicht rentabel sein.
Das Bleiweiss wird häufig mit dem viel billigeren BaSO« gemischt, wo-
durch es aber an Deckkraft verliert. Mischungen dieser Art sind z. B. V e -
oetianerweiss mit50%, Hamburgerweissmit65% und H o 1 -
ländischweissmit80% BaSO«.
Die reinste und beste Bleiweisssorte ist das Kremserweiss, das
in harten Tafeln in den Handel kommt. Man kann dasselbe aus jedem nach
deutschem und holländischem Verfahren erzeugten, nicht gewaschenen Blei-
weiss durch langsames Trocknen erhalten; die feinste Sorte gewinnt man aus
dem Villacher Blei.
Bleiweiss, je nach Reinheit <»/o kg Mk. 25,00—55,00
Kremserweiss, echt, Wappen A % n n 120,00
ft if »f ß */o ,1 » 85,00
„ je nach Feinheit > „ „ 65,00—75,00
3. Mennige (Minium, Pariserrot, Saturnzinnober).
PbaO«. Durch vorsichtiges Erhitzen von PbO in Flamm- oder Muffelöfen,
wobei die Masse nicht zum Schmelzen kommen darf. Die feinsten Sorten
werden durch Erhitzen von Bleiweiss oder Bleinitrit bei oxydierender Flamme
in schwacher Rotglut erhalten oder auch durch Erhitzen von PbSO« mit NaNOi
und NasCOs. Lebhaft rot gefärbtes Pulver, das viel als Farbstoff Verwendung
findet.
Mennige, ehem. rein ^i'q ^S ^k. 58,00
,, rein, für Farben- und Kristallglasfabrikation . % „ „ 40,00
„ för techn. Zwecke und Anstrich, je nach Qualität % „ „ 22,00—35,00
Orange-Mennige, rein, extrafein .........%„ „ 80,00
„fein *^/o „ » 40,00-60.00
Eisenmennige (Mennigersatz), siehe unter „Eisenfarbe n".
4. Neapelgelb (basisch-antimonsaures Bleioxyd). Zur Zeit meistens
durch Zusammenschmelzen von Antimonoxyd mit Bleiglätte erhalten. Die
feinsten Sorten gewinnt man aus einem Gemisch von 1 T. Brechweinstein,
2 T. ßleinitrat und 4 T. Kochsalz, indem man dasselbe bei massiger Glüh-
hitze im Tiegel erhitzt, die noch flüssige Masse auf eine kalte Metallplatte
ausgiesst und mit Wasser auslaugt: Das Neapelgelb bleibt dabei zurück. Es ist
eine schöne, gut deckende Farbe, die nicht nur als Ölfarbe, sondern auch als
Schmelzfarbe benutzt wird, da sie Glühhitze erträgt. Von HtS wird es zersetzt.
Neapelgclb 1 kg Mk. 30,5
5. Kasseler Gelb (Mineralgelb, Veronesergelb). Ist B 1 e i o x y -
Chlorid PbCU + 7 PbO. Man erhält es durch Zusammenschmelzen von
PbO mit NH4CI, wobei das frei werdende NHb eine gewisse Menge PbO unter
Abscheidung von Pb zersetzt. Das geschmolzene Kasseler Gelb wird von
dem Blei abgegossen und in eisernen Formen zum Erstarren gebracht. Es
bildet eine schön kristallinische, gelbe Masse.
Kasseler Gelb, techn 7o kg Mk. 120,00
0 „ ehem. rein • 1 „ n 6|00
6. Patentgelb (Turners Gelb, Montpelliergelb, eng-
lisch e s G e I b). Ist ebenfalls ein basisches Bleichlorid PbCU + 5 PbO.
Es entsteht durch Behandeln von Bleiglätte mit Kochsalzlösung; die erhaltene
Masse ist anfangs weiss und nimmt erst nach dem Schmelzen eine lebhaft gelbe
Farbe an.
Patentgelb, je nach Qualität «/o kg Mk. 100,00-190,00
Blücher VII. 11
162
Blei, Gerätschaften aus.
7. Weisse Bleifarbe. Nach dem D. R. P. 153 042 wird zur Her-
stellung einer weissen Anstrichfarbe PbO mit NaCl bei Gegenwart von H9O
verrieben und das erhaltene Gemisch von PbCU, Pb(OH)i und NaOH nach der
Abscheidung des NaOH mit H9SO« oder Sulfaten neutralisiert, verrfihrt, aus-
gewaschen, gepresst und der Rflckstand mit trocknenden Ölen angerieben.
Das Erzeugnis ist ein Gemisch aus PbCli + PbSO«, deckt besser als letzteres
allein und bleibt auch in Ol weiss.
Die Bleichromate siehe unter „Chromfarben**; Bleiweissersatz siehe
„Antimonfarbe n**.
Bleifarben:
8. H. Ck>hn, Farben- u. Lackfabriken, Berlin- GusUt Dletel, Eiaenadi (a Ina-Anh.)-
Bljcdorf, Ganner ChaoBMe ü/48.
Blei« Oerfttsohaften ans.
Bleikannen und B I e i e i m e r zum Transportieren von Sauren.
Inhalt . • 5 8 10 12 16 L
Gewicht ca. 3,5 5 7,5 9 15 kg.
Preis. . . 10.50 12,50 13,50 14,50 17,50 Mk.
Bleiflaschen fflr Flusssflure zum Bahntransport mit bewähr-
tem Verschluss.
Inhalt . . 5 10 15 20 25 30 35 40 50 60 75 1.
Gewicht ca. 7 8 9 15 19 24 28 35 40 45 50 kg.
Preis . . . 12,50 15,75 17,00 18,00 20.00 21,00 21,50 22,00 25,00 29,00 32.00 Mk.
H a r t b I e i h A h n e.
Uchte Weite. . . 10 15 20 25 30 35 40 45 50 80 mm.
Gewicht .... 2 3 57 8 12 16 20 42 60 kg.
Preis ohne Fkmschen 9,75 13,00 17,00 22,00 27,00 32,00 37,00 41,00 48,00 91,00 Mk.
„ mit 1 Flansch 10,25 14,00 18,00 23,00 2^,50 33,50 38,50 43,50 50,50 94,50 „
, mit2Flanschenll,0015,0019,00 24,00 30.00 35,00 40.00 46,00 53,00 98,00 „
Bleischalen siehe unter „Schale n".
B 1 e I k e s s e 1 siehe unter „K e s s e 1".
B 1 e i b i e c h siehe unter „B 1 e c h".
B 1 e i d r a h t siehe unter „D r a h V\
BleirOhren siehe unter „Röhre n".
Bleipumpen siehe unter „Pumpe n**.
Bleiretorten (aus reinem Blei) mit kleinem DampfkesKl, Dreifiiss, Helm
und Destillierblase von 1 1 liüialt sowie S-förmiger Vorlage von Blei cor
Darstellung von HF Mk. 40,00
Ebenso, doch ohne Dampfkessel; als Vorlage dient eine Bleiflasche
mit Stopfen ^ 30,00
Apparate zum Aufschliessen miUels HF, bestehend aus 2 ineinander
gesetzten Bietschalen, mit DreÜuss von Blei, die Süssere Schale 14 cm
weit und 7 cm hoch „ 9,00
InjektorenausHartblei zum Drücken und Sangen der schwef-
ligen Oase.
150
200
250
300
400
100
125
160
200
300
175
205
250
280
390
775
950
1175
1495
1950
150
250
500
1000
2800
125,00
185,00
260,00
310,00
400,00
12,00
13,50
15,00
18,50
22,50
Bleilegienmgcn — Bleilötung.
163
Weichblei-Elevatoren (haltbarer als solche von Hartblei) zum
Heben von Säuren und Laugen.
Lichte
der
Dampf'
Biitrhhfii~
riOm
Weite
dar
Sra^ toM
Drude-
Flaasch-
dmch«
mener
Bau-
lange
liefer-
in Litern
pro Stund«
ca.
Ungefähre
Gewehte
kg
Pieif
inkLVcr-
Packung
Mk.
25
30
30
35
35
40
78
30
35
40
45
50
55
100
110
125
140
155
170
185
250
190
250
290
320
350
380
580
2000
2800
8 600
5 400
7000
12000
60000
8
12
18
25
30
40
110
26,00
35,00
45,00
55,00
66,00
78,00
185,00
Gerätschaften aus Blei liefert:
J. L. Oarl Eckelt, Berlin V. 4.
Bletl«glenuiffMi.
1. Hartblei siehe unter „An t i mo nl egi er u ngen"; ebendort
ist auch Letternmetall besprochen.
2. Schrotmetall. Dem Blei werden je nach seiner Reinheit 0,2 bis
0,8 % Arsen beigemischt, wodurch es leichter siessbar wird und gleichzeitig
bedeutend an Harte gewinnt. Das Arsen wird nicht als Metall sondern in
Form von R e a 1 g a r dem geschmolzenen Blei zugesetzt; letzteres scheidet
unter Bildung von PbS daraus As ab.
3. ZinnbleL Direkt hüttenmännisch gewonnen; das käufliche Zinn«
biet hat im Durchschnitt die Zusammensetzung: 52 % Pb, 33 % Sn, 14 % Sb
und! % As. Zinn-Bleilegierungen werden vielfach benutzt, so als T h e a t e r -
schmuck (Fabluner Diamanten) mit ca 40 % Pb, als Material für B 1 e i -
s 0 1 d a t e n (Z i n n s 0 1 d a t e n) mit bis zu 50 % Pb, für O r g e 1 p f e i f e n
mit 30 % Pb sowie vor allem für E s s g e s c h i r r; in letzterem Falle darf die
Leerung nach Reichsgesetz höchstens 10 % Pb enthalten.
Bleilegierungen liefert:
J. L. CSazl Eckelt, Berlin N. 4.
BleUStnnfi:. ^^^ benutzt hierfür bis jetzt Knallgasgebläse (vgl.
den Artikel „K n a 1 1 g a s"), und zwar entweder aus Leuchtgas und komprim.
Sauerstoff oder aus komprim. Wasserstoff und komprim. Sauerstoff oder end-
iich aus komprim. Wasserstoff und Gebläseluft. Da der Sauerstoff bei reich-
lichem Vorhandensein die Oxydation der Metallflächen begünstigt, so ist die
zuletzt genannte Anordnung — Wasserstoff und Gebläseluft — besonders ge-
eiguet Vgl. „S c h w e i s s e n".
Eine durch komprimierten Wasserstoff allein erzeugte Flamme, welche
in der atmosphärischen Luft zu verbrennen hat, besitzt keine genügende Ge-
bläsekraft. Dies ist der Grund, weshalb bei den bisherigen Lötmethoden ein
besonderes Luftgebläse erforderlich war. Nur dadurch, dass man beide zur
Verbrennung benötigten Oase, Wasserstoff und Luft, mit einer gewissen Kraft
ausströmen Hess, würde die für die Bleiverarbeitung wichtige blasende Stich-
flamme erzeugt.
Nunmehr ist es jedoch dem Drägerwerk, Lübeck gelungen, einen
Brenner zu konstruieren, der genau dieselbe Wirkung hat wie die Flamme
eines Doppelgebläses und trotzdem nur durch komprimierten Wasserstoff ge-
speist wird.
Bei Anwendung der Drägerschen Starkbrenner kommt die Zuführung der
Luft nicht in Frage, da die Brenner sich durch die Strömungsgeschwindigkeit
des austretenden Wasserstoffes die erforderliche Verbrennungsluft selbst-
täti|i: ansaugen. Es geschieht dies kurz vor der Mündung des Brenners mit-
tels eines Düsensystems. Die ganze Apparatur für dieses neue Bleilötver-
fahren besteht also nur noch aus Flasche, Reduzierventil, Schlauch und
Brenner.
11*
164
Bleistifte — Bleiverbindungen.
Zum Speisen dieser Drägerbrenner liefert die Chem. Fabrik, Oriesheim-
Eiektron komprimierten Wasserstoff, und zwar durchaus arsenfrei, was für
die Gesunderhaltung der Arbeiter sehr wichtig ist.
Drägersche Starkbrenner:
Grösse
No.
Gasverbrauch
bei X Atm.
Lit Min.
Verwendungsbereich
Preis
pro Stuck
Mk.
Bemerkung
V.
1
2
3
4
6
8
10
1
2
3
4
6
8
10
für kleinste Bleistärken
bis 3 mm Walzblei
» ö » »
nlO „
fUr schwerste Arbeit
» n »
n n n
15,00
12,00
12,00
13,00
14,00
14,00
14,00
14,00
Der Verwcndungs-
bereich bezieht sich
auf stehend gelötete
Nähte.
Für liegende Nahte
sind die Brenner eine
Nummer grösser zu
wählen.
Verdichteter Wasserstoff 98/99 ®/o H, arsenfrei in Flaschen von
36 1 Rauminhalt, auf 150 Atm. verdichtet 1 cbm Mk. 0,75
Bleilötung.
Bieiiötarbeiten aller Art übernimmt unter Garantie
Ingenieur-Bureau fOr die chemische Industrie
der Vereinigte Dampfziegeleien und Industrie-Aktien-Gesellschaft; Berlin W.
Bleistifte, Schreibstifte in Holzfassun^; die Schreibmasse besteht aus
Graphit, der mit Bindemitteln angerührt und in Stabform gepresst ist.
Bleiverbindnnffen.
1. Bleiazetat (Bleizucker, essigsaures Blei. Plumhum aceticum).
Pb(CsHs02)9 + 3 HsO. Meist durch Auflösen von Bleiglätte in Essigsäure dar-
Pestellt. Rein erhält man es durch Einwirkung von Essigsäuredämpfen auf
bO; letzteres ist auf Siebplatten ausgebreitet, und am Boden der Oefässe
sammelt sich eine BleiazetatlOsung, die reine Kristalle liefert. — Wertvolle
Einzelheiten über die Bleizuckerfabrikation bringt ein Artikel von C. Bauer
in der Chem. Ztg. 1905, 1.
Weisse vierseitige, an der Luft langsam verwitternde Säulen. Seh. P. 75®;
nach dem Austreiben des Kristallwassers erstarrt es zu einer blätterigen Masse,
die dann wieder bei 280» schmilzt. Löst sich bei 15« in 1,5 T., bei lOO* in
0,5 T. HsO. Wird in der Färberei und Zeugdruckerei zum Beizen, weiter zur
Darstellung von Bleifarben und -Präparaten, von Firnissen sowie als Arznei-
mittel verwendet.
PrlHanart Den Easigafturegehalt bestimmt man nach der SalomonicheK Methode,
indem man die Losungen mit Normallauge bei Gegenwart von Phenolphtalein stark alkaliach
macht und den Oberachuss mit Normalesrigsäure bis zum Verschwinden der Rotfirbung surflck-
titriert Aus der TMf f erena ergibt sich die an Fb gebxmdene Essigsaure. — Nadi Fresenius
bestimmt man den Oehalt an Pb und Essigs&ure auf folgende Weise: Man fUlt die wIsMrige
Losung von 6 g in einem ^/^ Literkolben durch eine gemessene, einen kleinen Überschnsa
darstellende Menge H^SO«, schwenkt um, fallt zur Marke auf, setzt noch soviel Wasser hinsu,
wie dem Volumen des ausgefallenen PbSO« (sp. O. 6,8) entspricht, schflttelt um und filtriert
durch ein trocknes Filter. Aus ^/^ des Filtrats (60 ocm) flUlt man die H^. durch BaOL-LOsung»
wftgt das BaSO« und findet so aus der zur FäUung des Pb verbrauchten tijBO^ den Bleigehalt
des Azetats. Weitere 60 com titriert man mit Normallauge und ermittelt, indem »«■" die
HgSO« abzieht, den EssigBauregehalt des Bleizucken. — VgC auch D. A. IV.
BleiazeUt, raffln, krist % kg Mk. 55.00
entwässert, Pulver, zum Leinölkochen
Y«
ehem. rein, krist. D. A. IV »/j
90,00
60,00
Bleiverbindungen. 165
2. BasischesBleiazetat (Bleisubazetat, basisch essigsaures Blei.
Plumhum suhaceticum). PbCCsHsOs)^ + 2 Pb(OH)s. Fest erhält man es durch
Einrühren eines geschlämmten Blei^lättebreis in heisse Essigsäure; auf 120 kg
BJeiglätte kommen 76 kg 30 %ige Essigsäure. Es findet zur Darstellung von
Chromgelb und Chromorange Verwendung.
Meistens benutzt man eine Lösung von basischem Bleiazetat, den B 1 e i -
essig (Liquor Flximhi subacetici; Acetum plumbicum). Diesen, dessen
Azetat die Zusammensetzung Pb(C2Hs09)> + Pb(0H)9 hat, gewinnt man durch
Zusammenschmelzen von 3 T. Bleizucker mit 1 T. PbO im Wasserbad, Auf-
nehmen mit 10 T. HtO und Filtrieren. Farblose, schwach alkalische, anfangs
klare, an der Luft sich trübende Flüssigkeit vom sp. G. 1,235— -1,240. Dient
als Arzneimittel, zum Beschweren von Seide, zum Abscheiden natürlicher
Farbstoffe, zur Darstellung: von Bleiweiss sowie von Aluminiumazetat.
Prillvniri Dieselbe geschieht im aUgemeinem ebenso, wie vorstehend für neutrales
Bkiasetst besdhrieben ist Bei der dort erörterten S a 1 o m o n sehen Methode wird Bleiessig
amidist mit NormalessiKäInrQ angesioert, Normallauge im tlberscbuss sugesetst und dann
mit EsiBgAure suxflcktltriert.
Basisches Bleiazetat, entwässert o/o kg Mk. 120.00
Bldessig, sp.G. 1,240 (D.A. IV) % » » 33,00
, sp. G. 2,000 1 „ , 2,00
3. Bleiborat (borsaures Bleioxyd; Blelsikkativ; Plumbum horicum).
Fast nie reines PbBsOs sondern ein Gemisch mehrerer Salze. Zur Darstellung
wird gebrannter Borax mit PbCls (oder einem andern Pb-Salz) zusammen-
gemablen, wobei eine sehr innige Mischung und gleichzeitig eine mehr oder
üiinder vollständige chemische Umsetzung erfolgt. Das Salz dient als Sikkativ
för Firnisse und Ölfarben.
Bleiborat, techn. (Bleisikkativ) % kg Mk. 205,00
„ geschmolzen für Keramik .... 1 kg Mk. 2,50; **/o „ „ 220,00
, ehem. rein i , , 5,00
BtaigBnrter k EbeU, Linden vor Hannover.
4. Bleichlorid iChlorblei; Plumhum chloratum). PbCls. Durch
Fällen von BleilOsungen mit HCl oder NaCl gewonnen, wobei es sich als
Kristellpulver abscheidet.
Weisse seidenglänzende rhombische Kriställchen, die bei 15° in ca. 100 T.,
bei Siedehitze in 30 T. Wasser löslich sind; fast unlöslich in Alkohol. Es
dient zur Darstellung verschiedener Farben.
E 1 b s erhielt elektrochemisch Bleitetrachlorid PbCl«, indem er
zwei Anoden verwendete, deren untere aus Pb, die obere aus Kohle bestand.
^Qter geeigneten Stromverhaltnissen fQhrt das an der Kohlenanode entwickelte
Cl alles an der Bleianode sich bildende PbCla in PbCU über.
Kcichlorid, techn. No. 1 % kg Mk. 90,00
. No.2 % » » 75,00
, cbem. rdn % » „ 160,00
Ober Bleioxychlorid bezw. basische Bleichloride vgl.
KasselerOelb und Patentgelb unter „Bleifarbe n**.
K^oipwarter k Ebell, Linden tw Hannoyer.
5. Bleichromate (chromsaures Blei).
a) Neutrales Bleichromat (Chromgelb; Plumhum chromicum),
pJCrO«. Wird durch Umsetzung einer Bleiverbindung mit KaCrO« oder mit
KaCriOr gewonnen; näheres siehe Chromgelb unter „Chromfarbe n".
Nenerdings ist die elektrochemische Darstellung wichtig geworden: Man elek-
trohfsiert eine 1,5 %ige wässerige Lösung einer Mischung von 8 T. NaClOi mit
l T. NatCrO*. Die Anode besteht aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei.
Spannung 1,8 Volt; Dichte pro qm 0,5 Amp.
b)Ba8ischcsBleichromat (Chromrot, Chromzinnober, Chrom-
orange). PbCrOi + Pb(OH),. Durch Behandlung von Chromgelb mit Ätz-
166 Bldverbindimgen.
alkali oder Alkalikarbonat erhalten, sonst auch aus basischen Bleisalzen durch
Umsetzung mit KsCrOt oder mit KsCrsOr.
Bleichromat, gefUlt, gelb la % kg Mk« 210,00
.II» % » . 150,00
. , orange % « » 265,00
„ „ rot (Chromiot) % n » 145,00
„ geschmolzen 1 „ „ 3,00
,, saures 1 „„ 5,00
6. Blei, harzsaures (vgl. unter „Sikkative")* Es wird durch Zu-
sammenschmelzen von Bleipräparaten mit Kolophonium u. s. w., aber auch auf
nassem Wege durch Fällen dargestellt.
Harzsaures Bleioxyd, geschmolzen (Sikkativ) % kg Mk. 45,00
n gcföllt % » « 90.00
KSnigswarter k EbeU, Linden rot HannoTer.
7. Bleihydroxyd siehe unter 14. „B 1 e i o x y d e".
8. Bleikarbonat (kohlensaures Blei; Plumhum carhonicum). PbCOt.
Man erhält es beim Eingiessen einer BleinitratlOsung in eine solche von Am-
moniumkarbonat oder aber durch Einleiten von COs in Bleiessig.
Nach dem Amer. Pat. 715 214 erhält man Bleikarbonat, indem man Blei-
sulfat in überschüssiger AlkalikarbonatlOsung erhitzt. Da bei einmaliger Be-
handlung nur teilweise eine Umsetzung stattfindet, so muss das Verfahren mit
frischer AlkalikarbonatlOsung mehrmals wiederholt werden.
Bei einem andern Verfahren (D. R. F. 140 489) erhält man basisches
Bleikarbonat, indem man wasserlösliche oder unlösliche Bleisalze bei
Gegenwart von H9O mit MgO und MgCOs erwärmt, und zwar am besten unter
Rühren; die Erhitzung geschieht zweckmässig durch Einleiten von Wasser-
dampf.
Bleikarbonat ist ein weisses, amorphes Pulver.
Bleikarbonat, techn. rein, Pulver % 1^ ^^» 52,00
gereinigt.' ^ « „ 110,00
, ehem. rein > 1, » 240,00
9. BasischesBleikarbonat siehe B 1 e i w e i s s unter „Blei-
farbe n".
10. Blei, leinOlsaures. Durch Zusammenkochen von PbO mit
LeinOl erhalten; vgl. den Artikel „Sikkativ e".
Leinölsaures Bleioxyd 0/0 kg Mk, 100,00
KOnigiwarter k Vbell, linden rot Hannover.
11. Bleimanganat (mangansaures Bleioxyd ; Plumhum manga-
nicum). PbMnO«. Durch Schmelzen eines Gemisches von Manganoxyd und
Bleinitrat erhalten. Es bildet ein grünes Glas, das an der Luft durch An-
ziehung von Feuchtigkeit braun wird.
Bleimanganat, techn 0/0 kg Mk, 170,00
„ ehem. rein 1„„ 9,50
KOnigiwarter k Ebell, linden vor Hannover.
12. B 1 e i n i t r a t (salpetersaures Blei; Plumhum niiricum). Pb(NOa)s.
Durch Auflösen von Pb oder PbO oder PbCOa in verd. HNOa und Eindampfen
erhalten. Nach dem D. R. P. 164 609 soll man bleihaltige Substanzen mit
konz. Kieselfluorwasserstoffsäure erhitzen und auf das gebildete Bleisilizio-
fluorid ein Alkalinitrat einwirken lassen, um Pb(NOa)s zu gewinnen.
Kristalle vom sp. G. 4,5. 100 T. H,0 lOsen bei 10« 48 T., bei 100* 140 T.
Pb(NOs)t. Dient zur Darstellung von Stickstoffperoxyd NO», da es beim
Glühen leicht zersetzt wird: 2 Pb(NO.), = 2 PbO + 4 N0> + O». In viel ge-
ringerer Menge als das Azetat benutzt man es in der Färberei, im Zeugdruck
und zur Herstellung von Bleifarben; mit PbOs gemischt dient es als Zfindmasse.
^rütmmmt Zar Fettotellanf von Vermirrinigqngen flUlt man die JJBmmg mit tlber-
ichflflriger H^^ konxentrlert durdi Abdampfen, tUtriert den Pb80«-Nlederidilag ab und
nntcnncht den beim Verdampfen dea Filtmta etwa Teibldbcndea Rfldotand anf Oo, Fe imd Oa.
BleWerbindungen. lg 7
Bleinilrat, nffin. krist > kg Mk. 70,00
, , Pulver % . . 75.00
„ dopp. raffin ^o „ „ 90,00
, ehem. rein • • • "/• » » 110,00
„ basisch, fttr Feuerwerk > « » 100,00
KBnisswuter & Ebell, Unden tot EMBoarer.
13. Bleioxalat (oxalsaures Bleioxyd; Plumbum oxalicum). PbCsO«.
Durch Fällen neutraler Pb-SalzlOsungen mit Oxalsäure erhalten. Beim Er-
hitzen zerfällt es in PbsO, CO und COs; es bildet zahlreiche Doppelsalze.
Bleioxalat 1 kg Mk. 3,40
KBnicsvrartar & Ebell, linden vor HannoTer.
14. B 1 e I o X y d e.
a) Bleioxyd (Plumhum oxydatum). PbO. Kommt als M a s s i c o t
und Bieigiätte in den Handel. Massicot erhält man durch Rösten von metalli-
schem Blei oder durch Erhitzen von PbCOt oder Pb(N0s)9. Bleiglätte (Lithar-
gyrum) wird beim Silber-Verhüttungsprozess gewonnen. Nach einem neuen
Verfahren (D.R. P. 123 222) gewinnt man PbO aus Bleiglanz, Indem man
diesen zunächst zwecks Bildung von basischem Bleisulfat mit Bleioxyd unter
Luftzutritt erhitzt; dieses wird nach Abkühlunjg durch Atzalkali in der Hitze
möglichst in PbO flbergefflhrt. Dem erhaltenen Produkt werden die Alkali-
sulfate mit heissem Wasser entzogen; die zurückbleibenden Bleioxyde werden
in heisser Atzalkalilauge gelöst, und die Lösung wird schliesslich in heissem
Zustande durch metallisches Pb zu PbO reduziert, welches auskristallisiert.
Massicot bildet ein gelbes amorphes Pulver; Bleiglätte Ist nach lang-
samem Erkalten rötlich (Goldglätte), nach schnellem Erkalten gelblich
(Silberglätte).
Bleiozyd, ehem. rein 1 kg Mk. 3,00
„ gefSllt (Anhydrid) % » » 190,00
„ techn., feinst präpariert, kupferfrei (Glätte) ...•%}«» 50,00
, raff. (Probierglätte), silberfirci (Glätte) ®/o » » 50,00
„ (Massicot) in Stücken 7o n » 6<^>»00
„ in Pulver % » » 65,00
b) Bteioxydhydrat (Bleihydroxyd ; Plumhum hydroxydatum).
Pb(OH)f. Es fällt aus Bleisalzen bei Zusatz von NHt in weissen, mikroskopi-
schen Knställchen aus. Nach dem D.R.P. 113316 soll man aus so gefälltem
Pb(OH}9 durch Behandeln mit COa ein besonders deckkräftiges Blelweiss (vgl.
unter ,3Ieifarben") erzielen. Nach dem Amer. Pat. 758023 stellt man Pb(OH)i
aus PbSOt her, indem man dieses mit einem Überschuss von Alkalihydrat be-
handelt
Nach H a r t m a n n (D. R. P. 139 068) erhält man Bleihydroxyd elektro-
lytisch, wenn man Anoden aus metallischem Blei und Kathoden aus einem
Metalloxyd (z. B. CuO) verwendet; durch die oxydische Kathode wird
die Abscheidung von schwammigem Metall verhindert.
Blcihydroxyd, gefällt % kg Mk. 160,00
„ „ ehem. rein 1„ „ 4,00
c) Rotes Bleioxyd, Mennige (Minium), PbtOt. Darstellung
und Preise siehe Mennige unter „Bleifarbe n**.
d) Bleisuperoxyd (Bleidioxyd, Bleiperoxyd; Plumhum hyperoxy-
daium). PbOt- Bei Einwirkung von verd. HNOs auf Mennige:
PbsOi + 4 HNOi = PbOt + 2 Pb(N08)> + 2 H,0.
Auch beim Einleiten von Cl in alkalische Bleilösungen oder bei Zusatz
von Hypochloriten zu solchen erhalten. Nach einem neuen Verfahren (D. R.
P. 124 512 und 133 379) gewinnt man PbO> elektrolytisch aus PbO: Man
arbeitet mit unangreifbaren Elektroden, die durch ein Diaphragma getrennt
sind: Die Bleiglätte (in Form einer Emulsion) wird in den Anodenraum ein-
gefüllt, während der Kathodenraum NaCl-Lösung enthält Die Umwandlung
des PbO in PbOt geht quantitativ vor sich.
16S Bleiverbindungen.
Nach dem D. R. P. 140 317 erhält man PbOt (neben metall. Pb) durch
Elektrolyse einer konz. Bleinitratlösung. Durch kontinuierliche Zuführung von
PbO wird die an der Anode auftretende Salpetersäure ständig neutralisiert.
Als Anoden dienen starke Eisendrahtnetze, als Kathoden mit Bleirohr über-
zogene Eisenstäbe. Die an der Kathode ausgeschiedenen Bleikristalle werden
durch mechanisch bewegte hölzerne Abstreicher entfernt und sammeln sich
am Boden der Zelle, während sich das PbOs auf der Anode als dichter fest-
haftender Oberzug niederschlägt.
Das D. R. P. 162 107 geht von natürlichen oder künstlichen Bleisulfiden
aus, welche als Anoden in angesäuertem oder auch durch Zusatz von Salz
leitend gemachtem HaO elektrolysiert werden, wobei das PbS zu PbOs oxy-
diert wird.
PbOs ist ein dunkelbraunes, stark oxydierend wirkendes Pulver, das in
HtO unlöslich ist.
Bleisupcroxyd, tcchn. (Teigform) % kg Mk. 65,00
„ , (ca. 80 «/o) för Zündwaren % , n 90,00
„ (ca. 96-98o/o) % . » 115,00
„ gereinigt 1 kg Mk. 2,90 ; ®/o „ . 280,00
„ ehem. rein (manganfrei) . . . 1 „ ^ 4,00; % „ „ 360,00
KSni^^warter k Ebell, Linden vor Hannover.
15. Bleipersulfat (überschwefelsaures Blei; Plumhum persvZfuri-
cum). PbSsOs + 2 HsO. Durch Elektrolyse von Bleisulfat in HsSO« erhalten.
Bis jetzt kaum technisch verwendet.
KOnigawarter ft Ebell, Linden vor Hannover.
16. B I e i s u 1 f a t (schwefelsaure Blei; Plumhum sulfuricum). PbSO«.
Wird als schwerer weisser, kristallinischer Niederschlag bei Zusatz von HsSOt
oder Sulfaten zu Bleisalzen erhalten. Ist in ca. 23 000 T. kalten Wassers, bei
Gegenwart von HsSO« fast gar nicht löslich.
Nach dem D. R. P. 155 106 stellt man reines weisses basisches Blei-
sulfat aus Bleisulfiderzen dar, indem man diese in einer glühenden Koksschicht
verflüchtigt und unmittelbar über diese Schicht Luft einführt, wodurch das PbS
oxydiert wird.
Blcisulfat, techn., Teigform % kg Mk. 30,00
„ „ weiss la in Brocken lo » n 60,00
, la „ Pulver % » » 63.00
„ IIa . Brocken % » „ 41,00
„ „ . IIa „ Pulver % » » 44,00
„ ehem. rein 1 kg Mk. 1,90; °/o „ „ 178,00
COnigswarter ft Ebell, Linden vor Hannover.
17. Blei Sulfid (Schwefelblei; Plumhum svlfuraium). PbS. In
der Natur als Bleiglanz sehr verbreitet. Beim Zusammenschmelzen von Blei
und Schwefel erhalten, auf nassem Wege durch Einwirkung von HsS auf eine
Bleilösung.
Bleiglanz, Pulver % kg Mk. 60,00
Bleisulfid, gef&Ut % . » 165,00
„ ehem. rein, geschmolzen lo n n 300,00
18. Bleithiosulfat (unterschwefligsaures Blei; Plumhum thio-
sulfuricum). PbSaOt. Durch Einwirkung einer Natriumthiosulfatlösung auf
eine Bleisalzlösung erhalten. Weisses Pulver, sehr wenig in Wasser, leichter
in Lösungen von Jhiosulfaten löslich. Als Bestandteil von phosphorfreien
Zündmassen, weiter auch wohl zum Vulkanisieren von Guttapercha und Kaut-
schuk verwendet.
Bleithiosulfat, geföUt, weiss No. I % kg Mk. iObfiO
„ „ ^ ehem. rein % n * 125,00
„ „ schwarz % • ,» 110,00
KOnigflwarter ft Ebell, Linden vor Hannover.
Bleivergiftung. 169
Von den bleisauren Salzen (Plumbaten) sind zu nennen:
19. Natriumplumbat {Natrium plumbicum), NasPbOt. Durch
Lösen von Bleioxyd in Natronlauge erbalten, dient zum Färben von Haaren
und Hom, zur Erzeugung von Anlauffarben auf Bronze und Messing, sowie
auch zur Darstellung von Natriumstannat.
Natriumplumbat, techn ®/o kg Mk. 110,00
^ ehem. rein 1 „ r 3,00
20.Calclump]uinbat (Calciumorthoplumbat; Calcium plumbicum).
CasPbO«. Es wird durch Erhitzen eines innigen Gemisches von Kalkstein und
Bieigiatte auf helle Rotglut unter Zuleiten eines kräftigen Luftstromes erzeugt:
2 CaCO. + PbO + Ol = Ca.PbOt + 2 COi.
Bei niedrigerer Temperatur wird das Calciumorthoplumbat durch Ober-
leiten von COa (Ofengasen) wieder zersetzt, wobei Sauerstoff frei wird. Des-
halb hat diese Verbindung eine Bedeutung für die Darstellung von Sauer-
stof f (s. d.) gewonnen. Viel wichtiger ist dieses Salz jedoch in neuester Zeit
far die Fabrikation der an allen Reibflächen entzündlichen phosphorfreien
Zündhölzer geworden; vgl. darüber den Artikel ,.Z ü n d h ö 1 z e r".
Caldumplumbat für Keramik % kg Mk, 50,00
J „ Zündholas- u. Firnisfabrikation % „ „ 65,00
, zur Sauerstoffbereitung % » v 95,00
„ ehem. rein 1„ „ 16,00
Bleiverbindungen:
Fumt Bros, k Oo., New York, Not. S u. 4 Btone Street (s. Ins. -Anh. S. 13).
Metallische Bleiverbindungen führt aus:
}. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Bleivergrlftunfi:. Zur Verhütung von Blei er krankungen in Betrieben,
worin Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten
ausgeführt werden, hat der Bundesrat eine Bekanntmachung erlassen, die mit
dem 1. Januar 1906 in Kraft getreten ist. Wegen ihrer Wichtigkeit geben wir
diese Bekanntmachung hier wörtlich wieder:
Bekanntmachung, betreffend Betriebe, In denen Maler-,
Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackierer-
arbeiten ausgeführt werden.
Vom 27. Juni 1905.
Auf Grund des § 120 e der Gewerbeordnung hat der Bundesrat für Betriebe, in denen
Maler-, Anstreicher-, Tünchcr-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden,
folgende Vorschriften erlassen:
^ Vonohriften far die Betriebe des Maler-, Anstreicher-, Tünoher-, Weiss-
binder- oder Lackierergewerbes»
§ 1. Bei dem Zerkleinem, dem Mengen, dem Mischen und der
sonstigen Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren
Gemischen mit anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter
mit den bleihaltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen
und ml&ssen vor dem sich entwickelnden Staube ausreichend geschützt sein.
§ 2. Das Anreiben von Bleiweiss mit Öl oder Firnis darf nicht mit
der Hand, sondern nur auf mechanischem Wege in Behältern vorgenommen
werden, die so eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Blei-
weisses kein Staub m die Arbeitsräume gelangen kann.
Dasselbe gUt von anderen Bleifarben. Jedoch dürfen diese auch mit
der Hand angerieben werden, wenn dabei nur männliche Arbeiter über
18 Jahre beschäftigt werden und die von einem Arbeiter an einem Tage
anzureibende Menge bei Mennige 1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicnt
übersteigt.
170 Bleivergiftung.
§3. Das Abschleifen und Abbimsen trockener Olfarbenanstriche
oder Spachtel, welche nicht nachweislich bleifrei sind, darf nur nach
vorheriger Anfeuchtung ausgeführt werden.
Der Schleif schlämm und die beim Abschleifen .und Abbimsen ent-
stehenden Abfälle sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen.
§ 4. Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass sich die Arbeiter,
welche mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen, mit
Malerkitteln oder anderen vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer
Kopfbedeckung versehen und sie während der Arbeit benutzen.
§ 5. Allen Arbeitern, die mit Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weiss-
binder- oder Lackiererarbeiten beschäftigt werden, bei denen sie Blei-
farben oder deren Gemische verwenden, müssen Waschgefässe, Bürsten
zum Reinigen dei Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung
gestellt werden.
Werden solche Arbeiten auf einem Neubau oder in einer Werkstatt
ausgeführt, so muss den Arbeitern Gelegenheit gegeben werden, sich an
einem frostfreien Orte zu waschen und ihre Kleidungsstücke sauber auf-
zubewahren.
§ 6. Der Arbeitgeber hat die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder
deren Gemischen in Berührung kommen, auf die ihnen drohenden Ge-
sundheitsgefahren hinzuweisen und ihnen bei Antrittt des Arbeitsverhält-
nisses das nachstehend abgedruckte Merkblatt, sofern sie es noch nicht
besitzen, sowie einen Abdruck dieser Bestimmungen auszuhändigen.
n. Vorsohriften für Betriebe, in denen Maler-» Anstreicher-, Tüncher-,
Weiasbinder- oder Iiackiererarbeiten im Zusammenhange mit einem anderen
Oew erbebetrieb ausgeführt werden.
§ 7. Für die Beschäftigung von Arbeitern» welche in einem anderen
Gewerbebetriebe ständig oder vorwiegend bei Maler-, Anstreicher-,
Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten verwendet werden und
dabei Bleifarben oder deren Gemische — und zwar nicht nur gelegentiich
— benutzen, gelten die Bestimmungen der §§ 1—6.
Findet eine solche Beschäftigung in einer Fabrik oder auf einer Werft
statt, so gelten ausserdem die Bestimmungen der §§ 8—11.*
§ 8. Den Arbeitern muss ein besonderer Raum zum Waschen und
Ankleiden zur Verfügung gestellt werden, der sauber zu halten, bei kalter
Witterung zu heizen und mit Einrichtungen zur Verwahrung der Kleidungs-
stücke zu versehen ist.
8 9. Der Arbeitgeber hat für die Arbeiter verbindliche Vorschriften
zu erlassen, welche folgende Bestimmungen für die mit Bleifarben und
deren Gemischen in Berührung kommenden Arbeiter enthalten müssen:
1. die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht ge-
messen ;
2. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich nehmen
oder die Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor die Arbeitsklcider
abgelegt und die Hände sorgfutie gewaschen haben;
3. die Arbeiter haben die Arbeitsklcider bei denjenigen Arbeiten,
für welche es von dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen;
4. das Rauchen von Zigarren und Zigaretten während der Arbeit ist
verboten.
Ausserdem ist in den zu erlassenden Vorschriften vorzusehen, dass
Arbeiter, welche trotz wiederholter Warnung den vorstehend bezeichneten
Vorschriften zuwiderhandeln, vor Ablauf der vertragsmässigen Zeit und
ohne Aufkündigung entiassen werden können.
Ist für einen Betrieb eine Arbeitsordnung erlassen {§ 134 a der Ge-
werbeordnung), so sind die vorstehend bezeichneten Bestimmungen in
die Arbeitsordnung aufzunehmen.
BleiTcrgiltimg. 171
§ 10. Der Arbeitgeber hat die Überwachung des Gesundheits-
zustandes der Arbeiter einem von der höheren Verwaltungsbehörde hierzu
ermftchtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139 b der (Gewerbeordnung)
namhaft zu machenden approbierten Arzte zu übertragen, der mindestens
einmal halbjährlich die Arbeiter auf die Anzeichen etwa vorhandener
Bleierkrankung zu untersuchen hat.
Der Arbeitgeber darf Arbeiter, die bleikrank oder nach ärztlichem
Urteil einer Bleierkrankung verdächtig sind, zu Beschäftigungen, bei welchen
sie mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, bis zu
ihrer völligen Genesung nicht zulassen.
§ 11. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle über den
Wechsel und Bestand, sowie über den Gesundheitszustand der Arbeiter
ein Buch zu führen oder durch einen Betriebsbeamten führen zu lassen.
Er ist für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Eintragungen, soweit sie
nicht vom Arzte bewirkt werden, verantwortlich.
Dieses Kontrollbuch muss enthalten:
1. den Namen dessen, welcher das Buch führt*
2. den Namen des mit der Überwachung des Gesundheitszustandes
der Arbeiter beauftragten Arztes;
3. Vor- und Zuname, iUter, Wohnort, Ta^ des Eintritts und des
Austritts eines jeden der im Abs. 1 bezeichneten Arbeiter, sowie
die Art seiner Beschäftigung;
4. den Tag und die Art der Erkrankung eines Arbeiters;
5. den Tag der Genesung;
6. die Tage und die Ergebnisse der im § 10 vorgeschriebenen all-
gemeinen ärzdichen Untersuchungen.
Das Kontrollbuch ist dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139 b der
Gewerbeordnung) sowie dem zuständigen Medizinalbeamten atS Verlangen
vorzulegen.
§ 12. Die vorstehenden Bestimmungen treten am 1. Januar 1906
in Kraft
Anlage.
Blei-Merkblatt.
Wie Bchütsen sich Maler» Anstreicher» Tüneher, Weiasbinder, Iiackierer und
sonst mit Anstreioherarbeiten beschäftigte Personen vor Bleivergiftung F
Alle Bleifarben (Bleiweiss, Bleichromat, Massicot, Glätte, Mennige,
Bleisnperozyd, Pattisonsches Bleiweiss, Kasseler Gelb, Englisches Gelb,
Neape^elb, Jodblei u. a.) sind Gifte.
MaleT^ Anstreicher, Tüncher, Weissbinder, Lackierer und sonst mit
Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen, die mit Bleifarben in Berührung
kommen, sind der Gefahr der Bleivergiftung ausgesetzt.
Die Bleivergiftung kommt gewöhnlich dadurch zustande, dass Blei-
farben, wenn auch nur in geringer Menge, durch Vermittlung der be-
schmutzten Hände, Barthaare und Kleider, beim Essen, Trinken oder
beim Rauchen, Schnupfen und Kauen von Tabak in den Mund aufgenommen
oder während der Arbeit als Staub eingeatmet werden.
Die Folgen dieser Bleiauf nähme machen sich nicht alsbald bemerkbar;
sie treten vielmehr erst nach Wochen, Monaten oder selbst Jahren auf,
nachdem die in den Körper gelangten Bleimengen sich so weit an-
gesammelt haben, dass sie Vergiftungserscheinungen hervorzubringen
imstande sind.
Worin äasaert sich die Bleivergiftung F
Die ersten Zeichen der Bleivergiftung pflegen in einem blaugrauen
Saume am Zahnfleische, Bleisaum genannt, und m einer durch Blässe des
Gesichts und der Lippen sich kundgebenden Blutarmut zu bestehen. Die
weiteren Krankheitserscheinungen smd sehr mannigfaltig. Am häufigsten
1 72 Bleivergiftung.
tritt die Bleikolik auf: Der Kranke empfindet heftige, krampfartige, von
der Nabelgegend ausgehende Leibschmerzen (Kolikschmerzen); der Leib
ist eingezogen und nart; dabei bestehen häufig Erbrechen und Stuhl-
verstopfung, selten Durchfall. In anderen Krankheitsfällen zeigen sich
Lähmungen; sie betreffen gewöhnlich diejenigen Muskeln, durch welche
das Strecken der Finger besorgt wird, und treten meistens an beiden
Armen auf; ausnahmsweise werden auch andere Muskeln an den Aimen
oder Nfuskeln an den Beinen oder am Kehlkopfe befallen. Mitunter äussert
sich die Bleivergiftung in heftigen Gelenkschmerzen; von ihnen werden
meist die Kniegelenke, seltener Gelenke an den oberen GUedmassen er-
griffen. In besonders schweren Fällen treten Erscheinungen einer Er-
krankung des Gehirns auf (heftige Kopfschmerzen, allgemeine Krämpfe,
tiefe Bewusstlosißkeit oder grosse Unruhe, Erblindung). Endlich steht die
Bleivergiftung mit dem als Schrumpfniere bezeichneten schweren Nieren-
leiden und mit der Gicht in einem ursächlichen Zusanmienhange. — Bei
bleikranken Frauen sind Fehl- oder Totgeburten häufig. Lebend zur Welt
gebrachte Kinder können infolge von Bleisiechtum einer erhöhten Sterb-
lichkeit in den ersten Jahren unterliegen. Von bleikranken Frauen an
der Brust genährte Kinder werden mittels der Milch ver^tet.
Abgesehen von den schweren, mit Gehimerschemungen einher-
gehenden Fällen, welche nicht selten tödlich verlaufen, pflegen die Blei-
vergiftungen meist zu heilen, wenn die Kranken sicn der weiteren
schädigenden Einwirkung des Bleies entziehen können. Die Heilung tritt
nach mehreren Wochen oder in schweren Fällen auch erst nach Monaten ein.
Verhütung der Bleierkrankong.
Die weit verbreitete Annahme, dass der regelmässige Gebrauch ge-
wisser Arzneien (Jodkalium, Glaubersalz u. a.) oder Milchtrinken aus-
reichende Mittel zur Vorbeugung der Bleivergiftung sind, ist nicht zu-
treffend. Dagegen bt einer kräftigen und fettreichen Ernährung und insofern
auch dem Milchtrinken ein gewisser Wert beizulegen.
Den wirksamsten Schutz vor Bleierkrankungen verleihen Sauberkeit
und Massigkeit Personen, welche, ohne gerade zu den Trinkern zu ge-
hören, geistige Getränke in reichlichen Mengen zu sich zu nehmen pflegen,
sind der Bleivergiftungsgefahr in höherem Masse ausgesetzt als Ent-
haltsamere. Branntwein sollte, namentlich während der Arbeitszeit, nicht
genossen werden. In bezug auf die Sauberkeit müssen die mit Bleifarben
m Berührung kommenden Personen ganz besonders peinlich sein und dabei
vornehmlich folgendes beachten:
1. Hände und Arbeitskleider sind bei der Arbeit tunlichst vor Ver-
unreinigungen mit Bleifarben zu hüten. Es empfiehlt sich, die
Nägel stets möglichst kurz geschnitten zu halten;
2. da Verunreinigimgen der Hände mit Bleifarben nicht gänzlich zu
vermeiden sein werden, ist das Rauchen, Schnupfen und Kauen
von Tabak während der Arbeit zu unterlassen;
3. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich
nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, nachdem sie zuvor die
Arbeitskleider abgelegt und die Hände mit Seife, womöglich mit
Bimsstein- oder Marmorseife, gründlich gewaschen haben. Einer
gleichen Reinigung bedürien das Gesicht und besonders der Bart,
wenn sie während der Arbeit beschmutzt worden sind. Lässt
sich das Trinken während der Arbeit ausnahmsweise nicht ver-
meiden, so sollen die Ränder der Trinkgefässe nicht mit den
Händen berührt werden;
4. die Arbeitskleider sind bei denjenigen Arbeiten, für welche es von
dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen.
Um die Einatmung bleihaltigen Staubes zu vermeiden, sind die in
in den Bestimmungen hiergegen enthaltenen Vorschriften genau zu be-
Blenal — Boden. 173
folgen; insbesondere ist das Anreiben von Bleiweiss und dergleichen mit
Öl oder Firnis nicht mit der Hand, sondern in staubdichten Behältern
vorzunehmen; femer sollen Bleifarbenanstriche nicht trocken abgebimst
oder abgeschliffen werden.
Erkrankt ein Arbeiter, welcher mit Bleifarben in Berührung kommt,
trotz aller Vorsichtsmassregeln imter Erscheinungen, welche den verdacht
einer Bleivergiftung (siehe oben) erwecken, so soll er in seinem und
in seiner Familie Interesse die Hilfe eines Arztes sogleich in Anspruch
nehmen und diesem gleichzeitig mitteilen, dass er mit Bleifarben zu
arbeiten gehabt hat.
Blenal. Kohlensäureester des Santalols, ist eine gelbliche, ölicre, fast
gescbmackfreie, in H2O unlösliche, in Alkohol und Äther lösliche Flüssigkeit
mit 94 % Santalolgehalt, wird innerlich bei Gonorrhöe gegeben.
Blenal, Glas von 15 g Mk. 1,20
BlitzpulTer siehe „Photographische Chemikalie n".
BlmnendUnsrer, auch N ä h r s a 1 z für Blumen genannt. Folgende drei
Rezepte sind am meisten zu empfehlen:
Blumendünger 1: 1000 g Superphosphat, 250 g krist. Magnesium-
sulfat, 250 g Salpeter und 50 g phosphorsaures Eisen. Zum Gebrauch verteilt
man 2 g dieses Pulvers In 1 1 H9O.
Blumendünger 2: 400 g Ammoniumnitrat, 250 g Kalisalpeter, 60 g
Caiciumsulfat, 200 g Ammoniumphosphat, 50 g Ammoniumchlorid und 40 g
Ferrosulfat. Von diesem Gemisch nimmt man 2 g auf 1 1 H3O.
Blumendünger 3: 10 g Ammoniumsulfat, 5 g Kalisalpeter, 1 g
Magnesiumkarbonat, 10 g Chlornatrium, 5 g Magnesiumsulfat und 20 g
Natriumphosphat. Man nimmt 1 Teelöffel voll auf 1 I HsO.
Blntan. Alkoholfreie Elsen-Manganpeptonatlösung mit Azidalbumin,
die mit COs imprägniert ist, dient bei Anämie, Chlorose und Schwäche-
zuständen. Dos. für Erwachsene 2—3 Esslöffel tägl., Kinder 2—3 tägl.
1 Kaffeelöffel.
Blntholz siehe ,3 1 a u h o 1 z**.
Blntkohle. Durch Eindampfen von Blut mit 15 — 20 % Pottasche, Ver-
kohlen, Auskochen mit HCl (zur Entfernung des KsCOs), Waschen mit HsO und
Glühen unter Luftabschluss erhalten. Wegen Ihres ausserordentlich starken
Entfärbunesvermögens wird die Blutkohle viel benutzt. Ein ähnliches Präparat
wird aus Pflanzenteilen dargestellt und dann als Pflanzenblutkohle
bezeichnet.
Blutkohle 1 kg Mk. 8,00
„ mit Säure gereinigt 1 „ „ 12,00
Pflanzenblutkohle 1 kg Mk. 1,60; ^/o „ „ 150,00
„ mit Säure gereinigt 1 „ „ 3,50
BlQtlaasrensalx, sr^lbes und rotes, siehe unter „Eisenverbin-
dung e n".
t^rtimaim & Voai» Hamburg.
Vollständige Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Blutlaugensalz:
WiUy Manger, Ingenieurges. m. b. H.. Dresden.
Blntmehl siehe „Düngemittel, künstlich e".
Blntstein. Besondere Varietät des Roteisensteins (FesOs), rötlichbraun
mit faseriger und schaliger Struktur und seidigem Qlanz. Dient als Pulver so-
wie in ganzen Stücken zum Polieren; auch als rote Anstrichfarbe wird er
benutzt.
Bobblnite siehe „Sicherheitssprengstoff e'*.
Boden.
Apparat zur Bestimmung der Durchlüftungsfähigkeit des Bodens
nach Heinrich Mk. 16,50
174 Bohröl — Bor.
Bohrstock (Erdbohrer) nach Orth ans vernickeltem Stahl, 11 mm
stark, mit 30 cm langem Löffel, in polierter Holzhülse verschraubbar.
Bohrer 80 cm lang mit eingeschlagener Teilung ....... Mk. 15,00
Bohrstock nach Fränkel zur Entnahme von Bodenproben zur bak-
teriologischen Untersuchung „ 32,00
Bohrstock nach Grüner für Moorkulturen, am oberen Ende mit AmboM und
herausnehmbarem losem Handgriff":
Lange ] 2 2,5 m.
Preis 17,00 22,00 23,00 Mk.
Erdboden-Thermometer in Metallfassung mit Bohrvorrichtung, zur Bestimmung
der Temperatur in verschiedenen Tiefen 0 — 60^ C. in */io geteilt:
Lange des Unterteils 0,5 1 2 3 m.
Preis 25,00 30,00 40,00 50,00 Mk.
Metallzylinder zur Bestimmung des Porenvolumens nach Flügge Mk. 12,00
Apparat zur Bestimmung der Salpetersäure nach Tiemann ... „ 21,00
Scheideapparat nach Thoulet zur Trennung der Mineralien auf
Grund ihres sp. G • . „ 10,50
Schlämmapparat nach Schöne:
Konischer Schlämmtrichter , 6,00
Piezometer „ 4,rO
Sieb „ l,tO
Wasserbehälter aus Zinkblech mit Abflussrohr und Hahn .... „ 18,00
Holzgestell „ 22,50
Etui iür Trichter, Piezometer und Sieb „ 9,00
KompL Apparat, mit Schlauch „ 63,00
Kleinerer Schlämmtrichter .... „ 2,50
Kompl. Apparat mit 1 grossen und 1 kleinen Schlämmtrichter , . „ 67,50
Schlämmapparat nach Schöne mit Verbesserungen nach Schütz,
bestehend aus Schlämnitrichter, Piezometer, Wasserbehälter, Abflussrohr
mit Hahn, Holzgestell, Sieb, Etui für Schlänuntrichter, Piezometer und
Sieb sowie eisernem Gestell för den Schlämmtrichter, kompl. mit Schlauch „ 5,00
Schlämmapparat nach Noebel, bestehend aus 4 konischen Glas-
gefassen, Holzgestell, Wasserbehälter mit konstant Niveau .... „ 36,00
Die 4 konischen Glasgefässe allein „ 9,00
Schlämmzylinder nach Knop mit 4 Tuben, Kautschnkstopfen und
Glashähnen, kompl „ 18,0O
Siebsatz für Bodenanalysen nach Alex. Müller, 3 messingene
Zwingen von 55 mm Durchm. mit genau gebohrten Öffnungen von
0,5, 1 und 2 mm, oben und unten mit Deckel , 737,50
Derselbe mit 4 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1 und 2 mm „ 56,00
Derselbe mit b Feinheiten: 0,25, 0,5, 1, 2 und 5 mm „ 68,00
Siebsatz-Schlämmapparat nach Wolf, bestehend aus 4 ineinander
passenden Messingringen mit Siebeinsätzen von 0,1 , 0,25, 0,5 und 1 mm
Öffnung, rotierenden Bürsten und Glaszylinder „ 105,00
Boden-Untersuchungsapparate :
Verdnigte Lausltzer Glaswerke A.G., Abt. Warrobrunn, Quilits ft Ck>., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 65/67.
Bohröl:
Gbemische Fabrik FlOnheim, Dr. H. NoerdUnger, Flörsheim a. M.
Bolus siehe „E r d f a r b e n".
Bombonnes (Tourllis) siehe „Kondensiere n''.
Bor. B. A. O. = 10,94. Wird aus Borsflureanhydrid durch Schmelzen
mit metallischem Na unter Luftabschluss gewonnen; neuerdings ist es von
Moissan auch im elektrischen Schmelzofen erhalten worden. Nach dem
D.R. P. 147 871 gewinnt man Bor in kristallinischer Form mit Hilfe von AI,
und zwar bringt man ein Gemenge von Aluminiumpulver, Schwefel und einer
Borsauerstoffverbindung zur Entzündung; die Mischung fängt an zu brennen
Boracit — Borax. 175
und schmilzt zu einer Schwefelaluminiummasse zusammen, in der sich nach
dem Erkalten die Borkristalle eingebettet finden; man gewinnt sie, indem man
das AlaSs durch H9O zersetzt. Nach dem Amer. Pat. 785 962 stellt man B aus
den Boraten elektropositiver Metalle so her, dass man das Borat in einem
schmelzfliissigen Bade zwischen einer Kathode und einer das Borsflure-
anhydrid reduzierenden Anode (Kohle) bei verhältnismässig grosser Strom-
dichte an der Anode elektrolysiert.
Das amorphe Bor ist ein kastanienbraunes, unschmelzbares Pulver; sp. 0.
2,45, etwas in Wasser lOslich. Es löst sich in geschmolzenem Aluminium auf
und scheidet sich beim Erstarren desselben in Kristallen graphitahnlich aus.
Die Kristalle sind gelb und durchsichtig bis schwarz und metallglflnzend. Die
härteste Varietät des kristallisierten Bors vom sp. Q. 2,68 Qbertrifft in der
Harte fast noch den Diamant^ Technisch verwendet man das Element Bor
bisher kaum, wflhrend seine Verbindungen grosse Wichtigkeit haben.
Bor, amoiph H Mk, 65,00; 1 kg Mk. 500,00
Bor-Palver nach Moissan H „ 70,00; 1 „ „ 600,00
Bor, krist lg„ 5,50; D „ 50,00
„ graphltaräg 1 g „ 9,00; D „ 80,00
Boracit siehe „B o r a z i V\
Boral = Aluminium horieo-iartaricum» Es wird nach dem D. R. P.
77 315 durch Erwärmen von Aluminiumborat und Weinsäure in wässeriger
Lösung bis zur Auflösung und Eindampfen des Filtrats erhalten.
Farbloses, kristallinisches Salz, leicht in HtO löslich. Man verordnet es
wegen seiner antiseptischen Eigenschaften bei Hautausschlägen und bei Ohr-
eiterungen.
Boral . . . ; H Mk. 3,30: 1 kg Mk. 30,00
Borax (Natriumbiborat; Natrium horacicum), NasBiOr + 10 HtO.
Findet sich natflrlich als Mineral (l'inkai), das aus einigen Seen in Tibet, In-
dien und Kalifornien auswittert. Die Reinigung geschieht durch Übergiessen
des Rohborax mit Kalkmilch; nach gutem Durchmischen löst man in sieden-
dem HtO und lässt absetzen. Nachdem so die Fettsubstanzen in unlösliche
Kalkseifen fibergefflhrt sind, wird die klare Lösung abgezogen und durch Ver-
mischen mit Chlorcaiciumlauge von den letzten Kalkseife-Spuren befreit. Die
schliesslich erhaltene geklärte Boraxlösung dampft man stark ein und lässt sie
in Kristallisiergefässen sehr langsam abkQhlen, wobei sich der Borax in ein-
zelnen Kristallen ausscheidet.
Die grösste Menge des Borax wird kflnstlich gewonnen. Man hat hierbei
den gewöhnlichen (prismatischen) Borax und den oktaedri-
schen Borax (Juwelier-Borax) zu unterscheiden; letzterer enthält nur
5 mol. Kristallwasser und kristallisiert aus 30® B6 starken Lösungen des ge-
wöhnlichen Borax zwischen 55 und 80® aus.
Der gewöhnliche, prismatische Borax wird teils aus Borsäure
durch Einwirkung auf Sodalösungen gewonnen, teils aus Boronatrocalcit (Bor-
kalk) sowie in grossen Mengen aus Caiciumborat (Mineral Kolemanit in
Kalifornien) durch Kochen mit Soda, teils aus dem Borazit (s. d.); in
letzterem Falle gewinnt man zuerst Borsäure (siehe unter „Borverbindungen")
und aus dieser dann erst den Borax durch Einwirkung von Soda. Nach dem
Russ. Priv. 5938 von 1901 werden zur Erzeugung von Borax borsaure Mine-
ralien mittels Ammoniumkarbonats (sowie Ammoniumsulfits) zerlegt; das ge-
bildete Ammoniumborat wird durch Umsetzung mit NaCl oder NaNO« in Borax
fibergefflhrt. Das Amer. Pat. 911695 lässt Kolemanit mit Na9S04 in mole-
kularem Verhältnis mischen und zur hellen Rotglut, aber nicht bis zum
Schmelzen erhitzen. Die Umsetzung nach der Oleichung:
2 CatBeOii (Kolemanit) + 3 Na^SOi = 3 NaaBtO? + 3 CaSOi 4- CaO
geht in wenigen Minuten vor sich. Die erhaltene Masse wird mit kochendem
Wasser ausgelaugit und die klare Lösung von Borax zur Kristallisation
gebracht.
Der oktaedrische Borax NatBtOr + 5 HtO wird aus der Lösung des
J^76 Borazit — Borneol.
prismatischen Borax unter besonderen Verhältnissen gewonnen: Stärke der
Lösung 30^ B6; Kristallisationstemperatur zwischen 59 und 76^
üewöhnlicher Borax bildet farblose, glänzende, säulenförmige Kristalle,
die sich mit einer oberflächlichen weissen Verwitte^-ungskruste bedecken.
100 T. Wasser lösen bei 10* 4,6 T., bei 90^ 120 T. prismatischen Borax.
Der oktaedrische Borax bildet grosse, viel härtere und luftbeständigere
Kristalle, die in Wasser schwerer löslich sind.
rt lUetelbe gesdiieht wie bd BorsKure (vgl. 1 unter ,,B o r ▼ e r b i n d n n g e n")-
Borax, raffin. la krist »/o kg Mk. 42,00
„ (Kristallmehl) «o „ „ 42,00
„ Pulver o/o „ „ 44,00
I, „ „ extrafein % „ „ 46,00
„ rein krist. D. A. IV **/o „ ,1 67,00
„ „ pulv. D.A.IV % „ „ 72,00
„ ehem. rein, krist 1» n 2,00
„ gebrannt in Brocken % i» »» 115,00
„ „ Pulver % „ „ 130,00
„ geschmolzen (Boiaxglas) in Stücken % »i n 210,00
„ Piüver o/o „ „ 210,00
Oktaedrischer Borax, dopp. raflf., ox^esägt, in Stücken v. 250 — 400 g ®/^ „ „ 80,00
„ „ gesägt, in quadratischen Stücken von 4 cm
Dorchm. und 7 cm Länge % „ „ 90,00
Oktaedrischer Borax, gesägt, in rechteckigen Stücken von 3 X 4 cm
Dardhm. und 14 cm Länge % n ti 95,00
Borax:
KSnigswarter & EbeU, Linden vor ' Hannorer. 1 Saccharin - Fabrik Akt.- Oes. vorm. Fahlberg,
I List ft Co., Salbke-WesterhOsen a. Elbe.
Anlagen zur Herstellung von Borax baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Borazit (Stassfurtlt). Wird zu den Abraumsalzen (s. d.) gezählt und ist
ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid von der Formel
2 Mg^BsÖis + MgCls. In den Handel kommen unter dem Namen Borazit ei^^ent-
lieh sämtliche borhaltige Mineralien des Stassfurter Salzlagers nach gröblicher
Reinigung; man gewinnt daraus Borsäure.
Borneol (Camphol; Borneolkampfer). Ci^Hit.OH. Abkömmling dei
Terpene, und zwar ein Alkohol der Camphangruppe; es kommt in einer rechts-
drehenden, einer linksdrehenden und einer inaktiven Modifikation vor. Das
Borneol ist eine sehr verbreitete Kampferart, die hauptsächlich auf Borneo
und Sumatra in den alten Stämimen von Dryohalanops camphora vorkommt
und dort mechanisch gesammelt wird. Rechts- und linksdrehendes Borneol
entstehen künstlich, und zwar nebeneinander, wenn man gewöhnlichen
Kampfer in alkoholischer Lösung oder in indifferenten Lösungsmitteln mit Na
reduziert.
Immer wichtiger werden augenscheinlich die Methoden, wonach man
Borneol und Kampfer künstlich darstellen kann, und zwar durch Behandlung
gewisser Terpene, wie namentlich Terpentinöl. So wird von der P o n t -
ehester Chemical Co. in New- York Borneol (und daraus weiter künst-
licher Kampfer) dadurch hergestellt, dass man auf ätherfreies Terpentinöl
Oxalsäure einwirken lässt und das Gemisch mit CaO behandelt, worauf man
entstandenes Borneol und Kampfer abdestilliert. Die Verbindung, P i n y 1 -
f 0 r m a t , zersetzt sich beim Erhitzen in Borneol und CO.
Weiteres über diese Methoden der künstlichen Darstellung siehe im
Artikel „Kampfe r".
Nach den D. R. P. 175 097 und 178 934 erhitzt man zur Gewinnung von
Borneol und Isoborneol Ausgangsmaterialien, die Kamphen oder Pinen ent-
halten (z. B. Terpentinöl), mit aromatischen Monooxykarbonsäuren (z. B. Sali-
zylsäure); die so gewonnenen Ester werden mit Natronlauge gekocht
Rein bildet es Kriställchen von kampferähnlichem, jedoch mehr an Pfeffer
BornylazeUt — Borsäure. X77
\ind Ambra erinnerndem Geruch. Seh. P. 203— 204*: S. P. 212«: O. D. =
-i- 37— 38«.
Boxneol, krist 1 kg Mk. 7,50
Bomylaietftt (sogenanntes künstliches Fichtennadelöl). Man gewinnt
es aus Borneol mittels Ameisensäure und Essigsflureanhydrid, ferner nach
mehreren patentierten Verfahren.
Bomsnral. Unter dieser gesch. Bezeichnung kommt der im äthe-
rischen BaldrianOl enthaltene Borneolisovaleriansäureester CioHit . O . C»HLO
in den Handel. Wasserhelle, schwach nach Baldrian riechende und
schmeckende Flüssigkeit vom S. P. 255^ die medizinisch benutzt wird.
Boroform. Desinfektionsmittel, das aus einer Lösung von Formaldehyd
In gelöstem borglyzerinsaurem Natron besteht und zur Wundbehandlung
sowie zur Desinfektion der Hände dient.
Borofflyzerln. CsHs.BOs, aus 62 T. Borsäurepulver und .104 T.
Glyzerin durch Erhitzen auf 150^ erhalten. Es ist hellgelb, durchsichtig,
von glasigem Bruch, löslich in Wasser und Alkohol, dient zur Wund-
behandlung.
Boroglyzerin, Simpform 1 kg Mk. 3,00
fctt 1 „ „5,60
Borol. Geschmolzenes Gemisch von Borsäure und Natriumbisulfat, das
als Antiseptikum verwendet wird.
Borol H Mk. 1,80; 1 kg Mk. 16,00
Borovertin (Hexamethylentetramintriborat), (CHt)6N4 . 3HB0^ ist ein
nach D. R. P. 188 815 durch unmittelbare Einwirkung der beiden Bestandteile
Hexamethylentetramin und Borsäure ohne Lösungsmittel aufeinander dar-
gestelltes, farbloses, wasserlösliches Kristallpulver von schwach salzig-bitter-
lichem Geschmack, das 51,5 % Hexamethylentetramin und 48,5 % wasserfreie
(Meta-) Borsäure, entsprechend 68,4 % der offiziellen Borsäure HsBOs, ent-
hält. Es dient als gut wirkendes, reizloses Harndesinfiziens und Blasenanti-
septikum. Durchschnittliche Tagesgabe 1,0—2,0—4,0 in Pulver oder Tabletten.
Boroyertin 25 g Mk, 2,50
„ Röhre mit 20 Tabletten ä 0,5 g „ 1,00
AcÜOk-Oet. f. AnUin-Ftbrikatioii, Berlin 80. 86.
BoTsftiire (Acidum horicum). HsBG«. Sie findet sich in vulkanischen
Gegenden, vor allem in Toskana, und zwar teils kristallisiert (Sassolin), teils
in heissen Quellen (Lagunen) gelöst, teils auch in den heissen Dämpfen (Suf-
lionen), die dort der Erde entströmen. Durch Einleiten der Suffionen in die
Lagunen erhält man eine 2 %ige Borsäurelösung, aus der durch Eindampfen
diese selbst gewonnen wird.
Weiter gewinnt man die Borsäure künstlich aus zahlreichen Borminera-
lien, beispielsweise in grossem Massstabe aus dem Stassfurtit der Abraum-
salze (s. d.). Der Stassfurtit (Borazit) ist ein Doppelsalz aus Magnesium-
borat und Magnesiumchlorid; man löst ihn in etwas verdünnter HCl und trägt
den erhaltenen Brei in kochendes Wasser ein. Nachdem sich die Lösung bei
•ca. 100* geklärt hat, wird sie in die Kristalliergefässe abgehebert. Die er-
haltene Rohborsäure wird durch Umkristallisieren raffiniert. Die
Kristallisation geschieht in mit Blei ausgeschlagenen Holzgefässen, das Um-
kristallisieren in Steingutwannen.
Die Gewinnung von Borsäure aus den abfallenden Mutterlaugen, aus
denen die Darstellung bisher nicht lohnend war, bezweckt das D. R. P. 136 181.
Hiemach gelingt es, die Borsäure der Mutterlauge vollständig und chemisch
rein, und zwar ohne jede Abdampfung, zu gewinnen, indem man solche Flüssig-
keiten zusetzt, die die Borsäure lösen, sich aber mit der Mutterlauge selbst
nicht mischen; als derartige Lösungsmittel werden Äther, Essigsäure
«md Chloroform genannt.
BlQcher VII. 12
]^78 Itonrerbindungen — Braankohlenteer.
Auch sonstige Bormineralien dienen der Gewinnung von BorsSure, und
zwar derart, dass man das Mineral mit Sflure zersetzt.
Reine Borsäure Icristalllsiert in fettgianzenden, farblosen Schuppen des
trikünen Systems; bei \5^ löst sie sich in ca. 30 T., bei 100^ in ca. 3 T. HtO.
Mit Wasserdampf ist sie flüchtig, in Alkohol löst sie sich leicht. Bei Erhitzung
auf 100® geht die gewöhnliche Borsäure (Orthoborsflure) B(OH)s in M e t a -
borsflure BO.OH über, wahrend aus dieser bei 140® die Pyrobor-
s a u r e HsB40t entsteht. Beim Glühen erhalt man das Bortrioxyd (Borsäure-
anhydrid) BfOs, eine glasige Masse vom Seh. P. 180®.
Prüfwnari Man VUt 2— B g Boraäure in warmem H^O, filtriert du ünlBdiche ab, ver-
Ktat das Filtrat mit HNO,, sdieidet in der einen Hftlfte denelben die BIO, ab and flUlt in
der anderen HXlfte mit AgNO. dai Gl und mit Ba(NO|)| die H^SO«. Eine andere Probe dampft
man mit HF nnd etwas H^SO« nur Trockne, Utot den ROckstand mit HCl und H,0 auf und
trennt und bestimmt in der LBsimg Fe, AI, Ca, Mg, K und Na in flbllcher Weise. Hiuflg
enthllt die Borsäure Ammoniumsalie; man bestimmt dann das NH. durch Erhitsen einer Probe
mit Natronlauge, Einleiten des entvridcelten Oases in titrierte H^04 und Zorftcktitrieren mit
entsprechend eingestellter Natronlauge. — Vgl. auch D. A. lY.
Borsäure, roh, Toskana 7o k|r Mk. 50,00
„ raffln, krist % „ „ 61 »00
„ dopp. raffin., weiss krist % » » 65,00
„ Pulver o/o „ „ 69.00
„ „ „ feinstes Pulver % „ „ 74,00
„ „ „ in grossen Schuppen % „ » 79,00
„ ehem. rein, weiss krist. D A. IV ®'o » >* 71,00
„ „ „ „ Pulver D. A. IV <> o „ „ 79,00
„ „ „ feinstes Pulver D. A IV > „ „ 83.00
„ „ „ in grossen Schuppen % ,, » 85,00
Borsäureanhydrid, techn % „ „ 17(»,00
„ ehem. rein 1 „ „ 3,00
Borsäure:
KCnigswarter & Ebcll, Linden vor Hannover. i Saccharin - Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlbcrc.
Meyer Oohn, Hannover. I List & Co.. Salbke-WesterhUaen a. Elbe.
Borrerbindimsreii. „Borax", „Borsäure" und „Perborate"
sind in besonderen Artikeln behandelt. Die sonstigen borsauren Salze
(Borate) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden.
Borokarbid siehe unter „Karbid e".
Borverbindungen:
Foerst Bros, ft Co., New York, Nos. 8 u. 4 Btone Street (s. Ins. • Anh. 8. 18).
Brandol, gegen Brandwunden empfohlenes Mittel, ist eine 1 %ige
Lösung von Pikrinsäure in HsO mit ausserdem 0,4 % ungelöster Pikrinsäure.
Branntweine siehe „S p i r i t u o s e n".
Brassoline siehe „Z e 1 1 u 1 o i d 1 a c k e".
Brauerei siehe „B i e r".
Braunkohle siehe „Brennstoffe".
Braunkohlenteer. Man gewinnt den Braunkohlenteer aus bituminösen
Braunkohlensorten (Schwelkohle) und bituminösen Schiefern durch das
Schwelen, d. h. eine trockene Destillation in kontinuierlich wirkenden
schmiedeeisernen stehenden Retorten, welche mit den Abgasen der Destillation
(Schwelgasen) befeuert werden. Hierbei bleibt Koks zurtlck; die Destil«
lationsprodukte werden verdichtet, der wässerige Anteil wird wie das Gas-
wasser auf NHs verarbeitet, das Hauptprodukt der Destillationsarbeit ist
der Teer.
Der Braunkohlenteer bildet eine braungelbe bis schwarze, bei gewOhn-
Braunschweiger Grün — Brauosiein. 179
licher Temperatur butterartig weiche Masse, die zwischen 15 und 30® C. zu
einer dunklen, grün fluoreszierenden Flüssigkeit schmilzt. Sp. 0. zwischen
0320 und 0,950, bei guten Sorten durchschnittlich 0,840 (bei 35»).
Zur Verarbeitung wird der Teer angewflrmt, häufig auch erst gewaschen
und dann destilliert. Die früher übliche Vorreinigung des Rohteers mit HtSO«
wird, da sie hflufig ein Verharzen bewirkt, jetzt nur noch in seltenen Fallen aus-
geführt Die Destillation geschieht in gusseisernen Blasen, und zwar sehr
häufig auch unter vermindertem Druck (Vakuumdestillation); neuerdings
macht sich auch eine fortschreitende Einführung der Wasserdampfde-
stillation bemerkbar. Das hierbei gewonnene erste Destillat, das Roh Ol,
wird zunächst einer chemischen Reinigung durch Behandlung mit Säure und
Lauge unterworfen; dann wird es (gewöhnlich über Atznatron) fraktioniert.
Bei der fraktionierten Destillation gewinnt man Photogen, SolarOl,
G a s 0 1 u. s. w. Das bei der Destillation des Rohteers gewonnene zweite
Destillat besteht der Hauptmenge nach aus Paraffin und wird weiter gereinigt
Übrigens gewinnt man zuweilen einen Teil des Paraffins auch schon direkt
aus dem Rohteer durch Abkühlen.
Nach dem D. R. F. 175 453 soll man bei der Reinigung von Braun-
kohlenteer der H1SO4 Alkali- oder Erdalkalisulfate zusetzen, wodurch die
Verharzung eingeschränkt wird. Nach anderen Versuchen ist die Milderung
der Schwefelsäureeinwirkung nicht erwünscht, da darunter die Güte der
Produkte leidet
Vgl. die Artikel „Schwelgas", „S c h we 1 teer", „Paraffin",
,,S o 1 a r ö 1" und „G r u d e k 0 k s".
PrUfWAtTt FBr die PiHfing dei Bohteera kommen das ip. G., der Bnt. P. und die
Deatülationaiirobe in Betracht. Das sp. O. wird bei 45* O. beftimmt; die wertYoUen Teile
des Teers (Ol and Psraffln) erniedrigen, die minderwertigen Tdie (Kreoeote und
bsslsrlw Stoffe) erhöhen das Gewicht. Der Erst F. Uegt am eo hiiher, je grBsKr der
Pwsffingehalt des Teers ist. Am wichtigsten ist die Destillationsprobe: Man
destilliert etwa tOO g Teer aas einer Retorte and fingt sanlchst das Destillat bis su dem-
jenigen Ponkte, wo ein Tropfen auf Eis ersUrrt, als „leichtes BohOl", das weitere Destillat
bis sn dem Ponkte» wo gelbUchrote harsige Massen flbngehen, als „ParafflnmasBe" auf. Die
rötlichen Anteile werden getrennt aufgefangen. Der gewogene Destillationsrllckstand stellt
den »«Koks*' dar; die Oewlchtsdifferens swisdien der Terwendeten Teermenge und der Summe
sller gcwogoien Produkte wird als Gas + Verlust in Rechnung gebracht. Man kann auch mit
einem Thermometer destillieren und so getrennt die Destillate bis 160^, bis 860" u. s. w.
auffangen, indem man gleichseitig das Verhalten der Destillate auf Bis beobachtet. Der Teer
beginnt gegen 80—100^ O. su sieden; die Hauptmenge geht zwischen 260— 800— 860*> aber.
Der Braunkohlenteer erzielt durchschnittlich Mk. 2,00—3,50 pro ^o kg.
ßrannkohlenteer:
Dr. R. Jfiigenaen, Prag-Weinberge.
Einrichtungen zur Erzeu^unj; und Verarbeitung von Braunkohlenteer:
Dr. R. JOrgenaen, Prag-Weinberge.
Braniuiohweig^r Ortin siehe ,,Kupferfarbe n".
Brannstein (Mangandioxyd). MnOt. Unter dem Namen Braunstein
wird eine ganze Anzahl von Manganerzen gehandelt, bei denen der Gehalt an
wirksamem MnOs zwischen 50 und über 90 % schwankt. Das Mineral er-
scheint in grauschwarzen bis schwarzen, kristallinischen oder derben, metal-
lisch glänzenden, abfärbenden Massen; sp. 0. 4,5 — ^5,0. Beim Erhitzen gibt
der Braunstein O ab; mit HCl entwickelt er Cl.
Prllf«ii|gt In der Chlorindustrie, wo der Braunstein am meisten gebraucht wird, erstreckt
BMn seine teclmische PrQfung auf die Bestimmung der Feuchtigkeit (bei 100^, auf die Be-
•timnrang des aktiyen Sauerstoffs» der Kohlensfture und der su seiner Zersetzung nötigen Salz-
sftmre. Die Bestimmung der CO, erfolgt gewichtsanalytisch durch Austreiben mit verd. H^O^
and Auffangen in Natronkalk oder aber gasvolumetrisch. Zur Bestimmung der fflr die
Zeiietxung nötigen HCl löst man unter Erw&rmung in einem Kolben mit RttckflusskQhlcr
1 g Braunstein in 10 ccm starker HCl, deren Gehalt durch Titrieren ermittelt wurde. Die
erkaltete Lösung wird solange mit Normalnatronlauge versetat, bis sich rotbraune, beim um-
■ciilltteln nicht mehr verschwindende Flocken von Fe,(OH)|| bilden. Die verbrauchte Lauge
redmet man auf die Stirke der verwendeten HCl um und ^ht die so ermittelte Qberschflssige
fittnre von den zuerst angewendeten 10 ccm ab. Auf die sehr verschiedenen Methoden zur De-
fltimmung dai aktiven Sauerstoffs kann hier nicht eingegangen werden.
12*
180
Brechschnecken — Brechungsexponenten.
Stücke
Braunstein, ca. 60% % kg Mk. 5,00- 6,00
9i
ff
70/75 «>/,
%
78/82% %
82/85% %
8f)/90% *»o
krist. Stufen, ca. 90/95 <»/o • • ®/o
7t
6,00— 7,00
7,50— 8,50
9.00—10.50
12,00-14,00
25,00-32,00
Braunstein:
Bernfeld ft Bofenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- 1 Lehmann ft Voss, Hamborg.
Straße 21. ' Wilhelm Ifinner, Arnstadt.
Jencquel & Hayn, Hamburg.
V BpavBstelB. bis 95% FIhB- ^
Kalkspat« FaHarstaln« KHgal-
f llBtatalna, soptlart» «to. in Stack.,
gekörnt, ff. gemahlen.
Wilhelm Minner. Instut (Mr.).
GegrGndet 1871.
Gemahlen
6,50— 7,50
7,50— 8,50
9,00— 10,0U
11,00-12,50
13,50—16,00
27,00— 3S,00
BreehMhneoken (Schraubenmühlen), siehe „Mühle n''.
Breohnnffsexponenten. Das spezifische BrechungsvermOgen eines
Körpers ist
n— 1
wobei n den Brechungsexponenten und d die Dichtigkeit
n — 1
bedeutet. Das Produkt --^— • P, worin P das Atom- bezw. Molekular-Ge-
wicht bedeutet, ist das Refraktionsäquivalent (Refraktionskonstante) des Ele-
ments bezw. der Verbindung.
iMischt man x Gewichtsteile einer Flüssigkeit vom Brechungsindex ni und
der Dichtigkeit di mit lOQ— x Qewichtsteilen einer Flüssigkeit vom Brechungs-
index ns und der Dichtigkeit d>, so ist nach L a n d o 1 1:
X— ^ 1-(100— x)- .- - = 100 .-. demnach: x =
dl
d2
n,-l
"d,
n«— 1
1. Brechungskoeffizenten einiger Gase
und Dämpfe.
Stoff
Licht-
art»)
Brechungs-
exponent
Stoff
iucht-
1 art«)
Breehongs-
exponent
Ammoniak . .
Azetylen . .
1
weiss
g
D
weiss
weiss
weiss
weiss
weiss
1,000381
1 ,000610
1,001132
1,000573
1,00<>772
1,000449
1,00<»451
1,000449
1,000340
Methan
D
weisi
weiss
weiss
weiss
weiss
weiss
weiss
weiss
1,(K)0294
1,000449
1,000270
1,000665
l,(K)1554
1,000639
1,000319
1,000261
1,000143
Brom .....
^ftllfifBlAu^ • • ^ .
Bromwasserstoff
Chlor ....
Chlorwasserstoff .
Cyanwasserstoff
Kohlendioxyd .
Kohlenoxyd . ,
Schwefeldioxyd
Schwefelkohlenstoff
SchwefelwasseistofT .
Stioiutoff . . . <
Wasser .....
Wasserrtoff . . .
Optische Qasanalyse nach Prof. Haber:
Prospekte von Carl ZeisB, Jena. * • '
*) Die Buchstaben bezeichnen die Fraunhoferschen Linien des
deutet D das gelbe Licht der Natriuraflamme,
Spektrums; so be-
Brechweinstein — Brenner.
181
2. BrechungsezponenteneinigerFlflssfgkeitengegen
Luft fflr gelbes Licht (Linie D).
Stoff
.Amylalkohol
Anilin . .
Äthylalkohol
Atbylather .
Azetaldehyd
Azeton . .
Benzol . .
Bittermandelöl
Brechnngs-
ezponent
200
200
200
150
20o
200
20o
200
l,4ri783
1,58629
1,36138
1,35660
1,33157
1,35915
1,50144
1,54638
Chloral . .
Chloroform
Essigsänre .
Glyzerin
Naphtalin .
Nitrobenzol
Phenol . .
Tolnol . .
Brechongs-
ezponent
200
100
200
20o
980
200
200
200
1,45572
1,44900
1,37182
1,47293
1,58232
1,55291
1,55033
1,49552
3. Brechungsexponenten /' einiger verdünnter
wässeriger Losungen.
Gelöste Substanz
Ämmoninmchlorid
Amnionininiiitnt
AnuDoninmsnlfiat
Kalinmchlont •
iCalinmchloiid •
Kalhunjodat • •
KaltnmkiTfaoimt
Kalimmritrat • •
0,370
0,235
0,325
0,155
0,278
0,106
0,297
0,231
Gelöste Snbfltanz
il
tt
Kalinrnsnlfat .
Lithinmkarbonat
Natrinmchlorid
Natriomkarbonat
Natrinmnitrat
Natrinmphosphat
Natrinmsnlfat
Rnbidinmanlfat
0,248
0,577
0.391
0.377
0,258
0,292
0,271
0,164
siehe „Aatimonver-
Refraktometer für analytische und technische Laboratorien:
Cirl ZriM, Jena. FnmpAt Meae 100.
Breoh^eeliurtein (Raliumanttmonyltartrat)
b i n d u n g e n".
Bremerblan siehe „Kupferfarbe n'*.
Bremerflrrlln siehe „Kupferfarbe n**.
Brenne siehe „Abbrenne n".
Brenner. (Gasbrenner) nach Bunsen.
Einflammig, übliche Ausführung ohne Regulierung Stück Mk.
mit Hfilse zur Luftregulierung
Hahn und Sparflamme
Hülse, Stern und Schornstein
Mehrflammig, mit 11 mm Brennerröhren und starkem Gaskasten:
mit 2 3 4 6 8
ohne HtLlse Stück 2,40 2,90 3,60 5,00 6,30
mU .. .. 3,25 4,20 5,00 7,50 —
n
n
79
}»
Einflammig. besonders starke Ausiührung, einfach Stück Mk. 2,00
Dieselben mit Hülse zur Luflregulierung
„ ,y „ Stern und Schornstein
Vereinfachte Bunsenbrenner mit unten offenem Brennerrohr . . .
Dieselben mit Stern und Schornstein
„ von Verbrennungsglas auf Holzfuss, werden von SSure-
dampfen nicht angegriffen
Intensivbrenner mit doppeltem Luftzug, Schornstein, SchlauchtÜlle
tück
Mk.
1,30
t>
»
1,70
;»
>t
4,00
>j
fj
2,30
10
Flammen
7,80 Mk.
tück
Mk.
2,00
»
tj
2,50
»
w
3,00
ti
}9
0,80
ii
»
1,65
ii
»
2,25
und
poliertem
Holzgriff:
Rohrdurchm.
Ganze Höhe
Preis . . ,
38
180
mm.
• t • ^ö
... 170 ^^ „
. . . 8,00 9,50 Mk.
Amerikaniscfae Kochbrenner mit gusseisemem Gestell, Brennerfi&che
58 mm Durchm.; ganze Höhe 85 mm Stück Mk. 2,00
^g2 BrcDiierd -
Dietdben mit doppeltem LufttDE«:
Breimerfliche Dordini. bb 70 mm.
Gute Höhe ... 95 HO „
Pteü 3,60 4,50 Mlc.
Gubrenner dacIi Terquein mit venchiebbarem Breonerrohr . . Stück Hlc. 4,50
Dieselben mit Hahn, Sleni lud Schonuteia „ „ 6,50
Mikrobrenner mit kleiner leuchtender Flamme und Glimmerijrlinder, auf Staüv, Ter-
itellbar lum EHÜtlen von Thermoglaten :
12 3 4 flammig.
Frei« 6,50 10,00 14,00 17,fiO Mk.
MikrobrenneT in Foim kleiner BunEcnbrenner, mit nicbtlenchlender Flamme
12 3 flommig.
Preis 1,30 2,40 3,M Mk.
Kochscfae SicberheirsbreDiier lum Erhitzen von TbermostatcD, beim Verlötchen der
FUmme den Guhahn Eclbettiitig ichliesMnd. Neue Konitruktion ;
Zahl der Flammen 1 2
ohne Stativ, Preis 13,50 29,00 Mk.
auf Stotiv lum Hoch- und Niedrigsteüen, Preis 16,50 32,00 „
Gasbrenner, selbst entifindeod, nach Schimmel:
ohne Reenlieningshalsc Stück Mk. 4,25
mit „ r n *i75
gaoE Bua Porzellan gefcrl]^, ohne Regalierungsbfilse . „ 3,00
„ „ „ . mit „ „ 3rW
Venileiche auch „Lampen" und „O e b I ä s e I a m p e n". Unter
„Lampen" sind auch die Bartheischen u. a. Brenner fOr Spiritus, Ben-
dn u. s. w. aufseffitirt.
Brenner (System Barthel):
Oiutav Bartfael. Drcedcn-A. IB.
BreniMt«! (Branntweinbrennerei) siehe „Spiritus".
Brwuiatoffe (Heizmaterialien). An festen Brennstoffen sind zu
nennen: Holz, Holzkohle, Torf, Braunkohlen und Stein-
kohlen. Zu den Braunkohlen und Steinkohlen sind auch die Briketts
zu rechnen.
Von den flüssigen Brennstoffen bat eigentlich nur das E r d 0 1 eine
Bedeutung.
An gasförmigen Brennstoffen stehen in Benutzung: Stein-
kohlengas, Olgas, Holzgas, Generatorgas, Wasser-
gas und Azetylen.
Vollständig gesondert steht die Heizung mittels Elektrizität.
Noch immer dominieren die f es t en Brennstoffe, vor allem die Stein-
kohle und Braunkohle, und auch bei der Benutzung des Leuchtgases zu Heiz-
zwecken hat man es in letzter Linie mit Kohlenfeuerung zu tun.
Die bei der Verbrennung entstehende Wflrmemenge bestimmt den Wert
eines Stoffes als Heizmaterial. Die wesentlichen Bestandteile aller Brennstoffe
Brennstoffe. 183
sind Kohlenstoff und Wasserstoff, und die Endprodukte der Ver-
brennung sind HtO und COi. Hinsichtlich der bei der Verbrennung erzeugten
Wärme ist zu unterscheiden, wieviel Wärme Oberhaupt von dem Brennstoff
entwickelt wird (Oesamtwflrme, Brennkraft, absoluter Wärmeeffekt) und
anderseits der Temperaturgrad, den das Heizmaterial bei einer Anfangs-
temperatur von O' entwickelt (Hitzkraft, pyrometrischer Wärmeeffekt).
Die entwickelte Wärmemenge ist kleiner, wenn nicht das Endprodukt der
Verbrennung sondern ein Zwischenprodukt gebildet wird, wenn also
ans C nicht COt sondern nur CO oder nur aus CO weiter COs entsteht. Da-
gegen ist die Verbrennungswarme beim Übergang einer in eine andere Ver-
bindung immer die gleiche, gleichgültig, ob dieser Übergang in einem Pro-
zess oder in mehreren Teilphasen erfolgt.
Als Verbrennungswärme oder absoluten Wärmeeffekt bezeichnet man
dabei nicht die gesamte, innerhalb des Verbrennungsprozesses entstehende
Wärmemenge, sondern nur den Teil davon, der als f r e i e W ä r m e in Er-
scheinung tritt, während ein anderer Teil fflr innere Arbeit bei dem Vorgang
selbst verbraucht wird.
Während der Kohlenstoff und der Wasserstoff in dem Brennmaterial bei
ihrer Oxydation zur Entstehung von Verbrennungswärme Anlass geben, wirkt
der Gehalt an Sauerstoff und der an Stickstoff schädlich, letzterer einfach als
träge, passive Masse, ersterer aber derart, dass er soviel von dem Wasserstoff
des Brennstoffs der Wärmebildung entzieht, als er zur Bildung von Wasser
nOtig hat Weiter wird der Wert eines Brennmaterials durch einen Oehalt an
hygroskopischem Wasser beeinträchtigt, da dieses eine gewisse Wärmemenge
zu seiner Verdampfung absorbiert, und schliesslich sind die unter gewissen
Umständen möglichen Reduktionsvorgänge von schädigendem Einfluss: Die
Verbrennung von C zu CO und weiter zu CO9 ist ein e x o t h e r m i s c h e r
Prozess, d. h. ein solcher, bei dem Wärme entwickelt wird; dagegen ist
die Reduktion von COs zu CO ein e n d o t h e r m i s c h e r Vorgang, d. h. ein
solcher, bei dem Wärme absorbiert wird.
Als Mass der Verbrennungswärme dient die Wärmeeinheit (W. E.)
oder K a 1 o r i e , d. h. die Wärmemenge, die nOtig ist, um die Temperatur von
1 kg H9O von 0° auf 1* zu erhöhen. Für die wichtigsten Verbrennungswärmen
sind folgende Werte ermittelt worden:
1 kg C entwickelt
bd der Verbrennung zu CO 2437 W.E.
„ „ „ „CO, 8080 W.E.
] kg CO entwickelt
bei der Verbrennung ru COa 2403 W.E.
1 kg H entwickelt
bei der Verbrennung zu Wasserdampf 29100 W.E.
.. „ „ „ flüssigem Wnsscr 34500 W.E.
Um die Verbrennungswärme eines zusammengesetzten Brennstoffs zu
berechnen, nimmt man nach D u 1 o n g eine Elementaranalyse des Brennstoffs
vor. Ergibt diese einen Qehalt von C % Kohlenstoff, H % Wasserstoff und
O % Sauerstoff, so ist die Verbrennungswärme V des betreffenden Materials,
sofern dabei der Wasserstoff in flüssiges Wasser tibergeht:
8080 C + 34500 (h - 5|
V.—
^ 100
-•
Entsteht aber aus dem Wasserstoff nicht flfissiges Wasser sondern
Wasserdampf, so lautet die Formel:
8080 C + 29 100 (h-^)
V = ^^ —^
100
Praktisch benutzt wird die D u 1 0 n g sehe Berechnung des Wflrmeeffekts
namentlich fflr Steinkohlen. Indem man hier den stets vorhandenen
134 Brennstoffe.
S-Gehalt in Rechnung zieht sowie weiter die zur Verdampfung des hygro-
skopischen Wassers (W) erforderliche Wärmemenge (652 W. E.), erhall
man unter Abrundung der Zahlen die für die Berechnung des theoreti-
schen Wärmeeffektes von Steinkohlen übliche Formel:
8000C + 29000 (h — ^) + 2500S —600 W
V = ^^ —
100
Zur genauen Bestimmung des absoluten Wärmeeffekts bedient man
sich der direkten Messung im Kalorimeter (vgl. den Artikel „K a 1 o r i -
m e t r i e"). Im einzelnen ist über die festen Heizmaterialien folgendes zu
bemerken:
Holz. Die mittlere Zusammensetzung der gewöhnlichen Nutzhölzer hat
sich aus einer grossen Reihe von Einzelanalysen wie folgt ergeben:
C H O Asche HsO
Holz, lufttrocken 39,6 4,8 34,8 0,8 20
„ wasserfrei 49,5 6,0 43,5 1,0 —
„ Wasser- und aschefrei bi\0 6,0 44,0 — —
Die Heizkraft wird für Holz mit 20 % Wassergehalt zu 2800 W. E. an-
genommen.
Torf. Die mittlere Zusammensetzung der eigentlichen Torfsubstanz
(nach Abzug der erdigen Teile u. s. w.) wurde, wie folgt, ermittelt: 61 % C,
6 % H und 33 % O.
Der Feuchtigkeitsgehalt von frischem Torf kann bis zu 80 % betragen,
an der Luft verringert er sich auf 25 — ^30 %, Unter der Annahme, dass der
sämtliche O in Form von HtO vorhanden ist, berechnet sich für lufttrockenen
Torf nach Abzug der Asche folgende Zusammensetzung:
Kohlenstoff 45,0 »/o
Wasserstoff ^fi lo
Chemisch gebundenes Wasser 28,5%
Hygroskopisches Wasser 25,0%
Für Torf mit 30 % Wasser nimmt man eine Heizkraft von 3700 W. E. an.
Weiteres siehe den Artikel „T o r f *.
Braunkohle. Man unterscheidet Lignit (fossiles Holz), M o o r -
kohle (erdige Braunkohle) und eigentliche Braunkohle. Die Elementar-
zusammensetzung ist wechselnd; Dürre gibt für die verschiedenen Arten an:
C H O und N.
Faserige Braunkohle (fossUes und bituminöses Holz) 57— 67^0 6—5% 37—38%
Erdige Braunkohle (mulmige und lockere Kohle) . 45—70% 6—5% 30—25%
Muschelige Braunkohle 65-75% 6—4% 29—21%
Fette Braunkohle 70—80% 6—8% 24—12%
Lignit und Moorkohle enthalten 25—30 % Wasser und 4 — 10 % Asche;
sie entwickeln eine Heizkraft von 3000—3500 W. E.
Braunkohle enthält in sehr trocknem Zustande noch 10—20 % Wasser,
ferner 4—20 % Asche. Die Heizkraft beläuft sich im Durchschnitt auf
5000 W. E.
Braunkohlenbriketts (vgl. unter „Brikett s").
Die Briketts entwickeln ungefähr dieselbe Heizkraft wie mittlere Braun-
kohle selbst.
Steinkohlen. Nach dem Aussehen der Verkokungsprobe unter-
scheidet Schondorf f' 5 Gruppen von Steinkohle:
Die freie Oberfläche des in Platintiegel hergestellten Kokskuchens
zeigt sich:
.|> . übendl oder doch bis nahe zum Rande
feinsandif locker I. Sandkohl c.
Schwan' fest gesintert, nur in der Mitte locker II. Gesinterte Sandkohle.
überall fest gesintert III. Sinterkohle.
Gnra und fest, knospenartig aufbrechend .... IV. Backende Sinterkohl c.
Glatt, metallglfinzend und fest V. Backkohle.
Brennstoffe.
185
Von diesen Gruppen eignet sich die V. vornehmlich zur Verkokung, Gas«
erzeugung und Schmiedefeueruns, und zwar wird man für die Gasfabrikation
Kohle mit möglichst niedriger lu)ksausbeute, dagegen für die Schmiedefeue-
rung und Verkokung solche mit möglichst hoher Koksausbeute wflhlen.
Backende Sinterkohle kann, wenn auch nicht ganz so gut, zu den gleichen
Zwecken wie Backkohle dienen. Die Kohlen der Gruppen IV und V besitzen
die Eigenschaft, sich beim Schmelzen aufzublähen, in sehr ungleichem Masse.
Die Kohlen der drei ersten Gruppen eignen sich nur zur Dampfkessel- und
Flammofenfeuerung sowie zur Verwendung im Haushalt.
Prozentische mittlere Zusammensetzung der
wichtigsten Steinkohlensorten.
Herkunft der Kohle
Obenchlesien ....
Sachsen
Britische Backkohlen . .
Nichtbiitische Backkohlen
Britische Sandkohlen . .
Nichtbritische Sandkohlen
Cannelkohle
Anthrazite
H
NnndS
76,81
77,88
79,71
83,06
81,57
83,37
8^),73
90,19
5,10
4,27
5,25
5,10
4,86
4,53
5,68
2,82
9,14
11,30
10,38
7,19
8,16
8,60
6,35
0,79
0,92
2,90
1,24
1,92
0,99 N
Aiche
6,57
5,36
2,12
4,09
4,13
4.14
4,68
2,53
HtO hl
der loft-
trocknen
Kohle
4,40
6,18
0,73
Die Heizkraft für mittelgute Steinkohle wird zu etwa 7500 W. E. an-
genommen; diejenige von Anthrazit belauft sich auf ca. 8100 W. E.
Koks. Über Gewinnung siehe den Artikel „K o k s**.
Die Zusammensetzung der Kokssorten ist verschieden:
Herkunft
Dentschland:
83,49—91,77
86,46
84,36—93,15
84,73—89,58
9« »,63— 93,75
84,04—88,22
80,85
Mobs badn . . . 91,30-91,59
Avatrnlien:
Nea^nd- Wales . || 84,21— 90,88
England:
Darhank • • .
Ametika:
Pennsylvanien •
Ohio ....
Alabama • • •
Belgien:
H
Asche
0,74—1,26
1,98
0,19—0,72
0,10—0,33
0,36-0,68
0,51
0,33—0,47
0,31—0,69
0,04—7,66
3,02
0,30—7,30
0,46—1,38
0,66—0,99
2,13
2,05—2,17
0,33—0,53
6,40—1031
8,54
0,70—9,15
0,82—2,11
0,27—0,87
0,45—0,56
9,11—13,35
5,38— 8,3S
11.32—15,22
16.51
0,42—0,59
5.89— 6.20
7.93—14,05
Die hygroskopische Feuchtigkeit der Koksarten schwankt nach längerem
Lagern im Trocknen zwischen 5 und 10 % und steigt unter Einwirkung der
Feuchtigkeit auf 18 bis Aber 20 %. Man rechnet die Heizkraft eines Koks mit
15 % Asche zu 6800 W. E.; Kokssorten mit weniger HsO entwickeln mehr Hitze.
Zum Vergleich sei nunmehr der absolute Wflrmeeffekt der behandelten
Heizmaterialien mit einigen andern zusammengestellt:
VoUkommen trocknes Holz 3750 W.E.
Lofttrocknes Hola 2900
Holzkohle 7500
186
Brennstoffe.
Vollkommen trockner Torf 5000 W. E.
LuAtrockner Torf 3600 ^
Torfkohle 6500 „
Braunkohle 6400 ,.
Trockne Steinkohle 6900 ,,
Magere Steinkohle 8 !00 ^
Bituminöse Steinkohle 8300 y,
Anthrazit 8000 „
Koks 7100 ,.
Schweres pennsylvanisches Rohöl 11520
Schweres kaukas. Rohöl 11188 „
Leichtes , „ 12240 ^
ErdölrückstSndc 110*^0 .
Wasserstoff :'9I00 ^
Methan 12700 ,.
Äthylen 11100 ^
Leuchtgas 10600 „
Hochofengase 1070 ^
Kohlenoxyd 2403 „
Alkohol 7183 „
Äther 9027 ,
Methylalkohol (Holzgeist) 5310 ,.
Terpentinöl 10850 „
Schwefel 2165 „
Rüböl 9500 „
Schweinefett 9380 ^
Rindsfett 9357 „
Was die Verwendung der Heizmaterialien zum Haus brand anlangt, so
geben wir eine Zusammenstellung Meidingers wieder, die es gestattet,
die Kosten der mit verschiedenen Materialien betriebenen Ofenheizung zur Er-
zielung gleicher Wärmemengen zu vergleichen; die Zusammenstellung bezieht
sich auf Karlsruher Preisvernältnisse.
Brennstoffe
Wanne-
dnheiten
für I kg
Holz (lufttrocken)
Torf • . . .
Braunkohlen
Steinkohlen
Koki
Holzkohlen
Weingellt, 4% Wasser . • .
II 15 /o fj • • .
Petroleum . .
Benzin • .
Leuchtgas
n • • •
Olgas
3000|
3 500
5000
7000
6 880
6100
10200
11000
10000
I cbm
5 500
»leg
8000
I cbm
Herkunft oder
QuaUtat
Kosten in
Pfennig für
toooo W.E.
Taimen
Buchen
Briketts
Fettschrot
Nusskohlen
do., anthrazitaitige
Gaswerk
Meilerkohle
Bügelkohle
do., prapar.
Karbon.
rein
denaturiert
Amerika
Steinkohlen
Mineralöl
1,90
1,70
1,45
1,15
1,25
1,65
1,15
4,00
6,00
8,00
15,00
65,00
23,00
12,00
25,00
X kg
11,« K)
s cbm
0,12
I kg
35,00
1 cbm
0,70
12,6
11,3
6
3
3,5
4,4
3,3
12
17
23
43
190
74
24
45
22
• 87
Brennwertbestimmung — Briketts. 187
Die Temperatur (in Graden Celsius); welclie durch vollständige Ver-
brennung eines Brennstoffs bei einer Anfangstemperatur von 0** und einem
Drucice von 760 mm Hg erzielt wird, bezeichnet man als seine Wärme-
intensität, seinen pyrometrischen Wärmeeffekt oder seine
Verbrennungstemperatur. Dieselbe hängt nicht nur von der bei
der Verbrennung entwiclcelten Wärmemenge sondern ausserdem von der Menge
und der spezifischen Wärme der auftretenden Verbrennungsprodukte ab.
Begünstigt wird die Erzielung einer hohen Verbrennungstemperatur durch
eine vollkommene Verbrennung und möglichste Verringerung der Quantität
der Verbrennungsprodukte. Man erreicht dies durch Vorwärmung der Brenn-
stoffe und der Verbrennungsluft, Beschränkung des Luftüberschusses und An-
wendung wasser- und aschenarmer Brennstoffe sowie wasserarmer Ver-
brennungsluft.
Die Messung der Verbrennungstemperatur geschieht mittels Pyro-
meter (s. d.).
Brimwertbegtiminnng siehe „Brennstoff e", „K a 1 o r i -
m e t r i e" und „P y r o m e t e r".
BrvDSluttecliin (Pyrokatechin; o-Dioxybenzol). C«H«(OH)i. Entsteht
bei der trocknen Destillation des Holzes sowie aus manchen Harzen beim
Schmelzen mit Kali; es ist auch im Rflbenrohzucker enthalten. Dargestellt
wurde es zuerst durch trockne Destillation von Katechu; auch entsteht es beim
Schmelzen vieler Harze mit KOH. Ferner kann man es aus seinem Mono-
methyläther, dem O u a ] a k o 1 (s. d.), erhalten, indem man dieses mit HJ auf
200* erhitzt Jetzt gewinnt man es fast ausschliesslich synthetisch, und zwar
durch Schmelzen von o-Chlorphenol, o-Jodphenol, o-Bromphenol oder auch
o-Phenolsulfosäure mit KOH. Für diese synthetische Gewinnung ist das
D. R. P. 141 751 von Wichtigkeit, welches die Darstellung von o-Chlorphenol
vereinfacht. [Phenol wird zu Phenol-p-sulfosäure sulfuriert, durch Chlorieren
in der Kälte in o-Chlorphenol-p-sulfosäure übergeführt und aus dieser durch
Erhitzen auf 180— -200* das SOt abgespalten; das gebildete o-Chlorphenol wird
durch Dampfdestillation gereinigt.]
In neuester Zeit wird das Brenzkatechin übrigens auch aus dem Buchen-
holzteer abgeschieden, worin es in kleinen Mengen enthalten ist. Auch im
Ammoniakwasser von der Steinkohlendestillation hat man es aufgefunden.
Weisse, bitter schmeckende, sublimierbare Kristalle, leichtlösl. in Wasser,
Alkohol und Äther; es besitzt reduzierende Eigenschaften. Seh. P. 104*; S. P.
240— 245*.
Brenzkatechin, dopp. sublim H Mk. 2.75; 1 kg Mk. 25,00
„ krist H „ 2,75; 1 „ „ 25,00
£. Jferek, Dannstadt.
Briketts (Kohlenziegel, Presskohlen). Werden teils aus Braunkohlen-
grns teils aus SteinkoMenklein unter Anwendung starken Druckes gepresst,
wobei man meistens ein Bindemittel zusetzt.
Braunkohlenbriketts werden jetzt fast ausschliesslich ohne Ver-
wendung von Wasser hergestellt: Man sortiert das Material, wobei die Korn-
grOsse etwa 3 — 4 mm betragen soll, und trocknet es in besonderen Ofen, für
welche verschiedene Konstruktionen angegeben sind. Das Pressen geschieht
heute allgemein in der sogenannten Ext er sehen Brikettpresse. Häufig
kommt auch bei den Braunkohlenbriketts ein Bindemittel zur Verwendung,
und zwar Weichpech sowie jene andern Materialien, die unten bei den
Steinkohlenbriketts genannt sind.
Als Rohmaterial für Steinkohlenbriketts dient die Feinkohle
der mageren und wenig backenden Sorten. Während die Braunkohlen ohne
weiteres zu einer festen Masse gepresst werden können, bedürfen die ge-
nannten Steinkohlensorten eines Bindemittels. Als solches dient fast aus-
schliesslich Steinkohlenpech, und zwar am besten Hartpech,
sonst auch Weichpech (vgl. unter „P e c h")i das in einer Menge von
6 — 10 % unter Erhitzung der Kohle zugesetzt wird. Hierauf geschieht die
Pressung, wozu sehr verschiedenartige Pressen konstruiert worden sind. Nach
dem D. R. F. 141 344 kommt man mit weniger Hartpech aus, wenn man anstatt
188 Brillen — Britanniamctall.
dessen eine durch Zusammenschmelzen von Hartpech mit Kletnkohle er-
haltene Masse verwendet.
Nach den D. R. P. 136 322 und 142 862 verwendet man als Bindemittel
fflr Briketts die Abfalllaugen der Sulfitzellulosefabrikation, und zwar werdea
diese Laugen vorher bis fast zur Trockne eingedampft, wobei man vorteilhaft
Teerprodukte, Asphalt, Harze, Wachs oder Leim zusetzt. Diese Zusätze ver-
hindern die Bildung der sonst entstehenden zähen Haut auf dem verdampfen-
den Material und tragen zur Zersetzung der in den Briketts recht unangenehm
wirkenden Schwefelverbindungen, welche in den Abfalllaugen enthalten
sind, bei. Eine Verbesserung dieses Verfahrens bezweckt das D. R. P. 144 819:
Es hat sich nämlich ergeben, dass die mit den Abfalilaugen der Zellulosefabri-
kation hergestellten Briketts nicht genügend wetterbeständig sind, weil das
Bindemittel wasserlöslich ist. Man beseitigt diesen Fehler nun dadurch, dass
man das Gemisch von Kohle und Abfalllauge einer Hitze von wenigstens 120®
aussetzt, wodurch die Abfalllauge zersetzt und die Brikettmasse wetterbestän-
dig wird. Eine andere Verbesserung des gleichen Verfahrens, weiche be-
zweckt, durch die Art des Eindampfens (im Vakuum, in erhitztem Luft- oder
Gasstrom) einen pulverförmigen Rückstand zu erhalten, so dass die bei den
ursprünglichen Patenten sehr lästige mechanische Zerkleinerung der Rück-
stände unnötig wird, ist durch D. R. P. 161 675 geschützt. Eine andere Ver-
besserung der Brikettfabrikation mit Sulfitzellstoff ablauge umgreift
D.R. P. 173 686.
Nach dem D. R. P. 150 041 mischt man zur Herstellung von Braunkohlen-
briketts den Braunkohlenstaub mit den in der Lederleimfabrikation hinter-
bleibenden Haar- und Wollrückständen, aus welcher Masse unter Zuhilfe-
nahme einer geringen Klebstoffmenge durch Pressen ein dauerhaftes Brikett
gewonnen werden soll.
Das D. R. P. 144 948 betrifft die Verwendung von Zement als Binde-
mittel für Briketts. Diese Verwendung ist an sich bekannt, aber in der Praxis
nicht benutzt worden, weil die verschiedenen Brennmaterialien sehr verschie-
dene Mengen Zement als Bindemittel verlangten, da sie sonst im Feuer zer-
fielen. Das vorliegende Patent will diesen Fehler dadurch beseitigen, dass
man den zu brikettierenden Brennstoff vor dem Mischen mit Zement röstet;
hiernach soll er sich dem Zement gegenüber gleichmässig verhalten, und die
Briketts sollen im Feuer nicht mehr zerfallen. Die mit dem Zementzusatz ver-
bundene Erhöhung des Aschengehaltes soll durch Beimischung von Naphta-
rückständen ausgeglichen werden.
Neuerdings mehren sich die patentierten Verfahren über Brikett-
fabrikation so sehr, dass eine vollständige Registrierung an dieser Stelle fast
unmöglich, jedenfalls aber auch untunlich erscheint. Alsi besonders wichtig
greifen wir nur die folgenden heraus:
Nach dem D. R. P. 158 497 ist die Brikettierung gasreicher Kohle mit
einem wasserlöslichen Bindemittel nur möglich, wenn die Kohle vorher ver-
kokt ist. Die so erhaltenen Briketts brennen jedoch ohne Flammenentwick-
lung. Damit die Briketts mit Flamme brennen, erhitzt man nach dem Zusatz-
D. R. P. 186 652 die Kohle vor der Brikettierung nur so weit, dass eine Oas-
entwicklung aus ihr während der nachträglichen Verkohlung des Bindemittels
nicht mehr stattfindet. — Einrichtungen zur Verkokung des wasserlöslichen
Bindemittels geben die D.R. P. 174 563 und 183 280 an. Nach dem D.R. P.
186775 soll man die aus zerkleinerter Kohle und Zellstofflauge hergestellten
Briketts, die noch einen Zusatz von etwa 1 % Kalk erhalten können, um sie
wetterbeständig zu machen, in erhitzten Räumen einige Zeit den Dämpfen
von hoch erhitzten HCl aussetzen.
Kohlen-Zerkleinerungs- und Sichtmaschinen; Hartguss-Pressstempel fflr
Industrie* und Salon-Briketts, Hartguss-Schwalbungen und -Seitenschienen
fflr Brikettpressen:
Ftied. Krupp Akdengesellacfaaft Orosonwerk, Magdeburg-Buckau.
BrUlen siehe „Schutzbrillen
Brltanniametall siehe „Antinionlegierungen
Britisligum — Brom. XgQ
Brltlahffiim (Britischguinini) siehe ,,D e x t r i n**.
Brockit siehe „Sicherheitssprengstoff e*'.
Brom. Br. A. G. = 79,96. Bromsalze l^ommen im Meerwasser, in
Mineralquellen und in den Abraumsalzen (s. d.) des Stassfurter Salzlagers vor;
.aus letzteren wird auch die bei weitem grOsste Menge des Broms gewonnen.
Man benutzt dabei die von der Karnallitverarbeitung verbleibenden Endlaugen,
Vieren Gehalt zwischen 0,15 und 0,35 (meistens 0,25—0,29) % Br. schwankt.
Nach der kontinuierlichen Darstellungsmethode von Pfeiffer wird dabei
das Brom aus dem Magnesiumbromid, als welches es in der Lauge enthalten
ist, durch Chlor frei gemacht: die heisse bromhaltige Lauge rieselt durch einen
mit kleinen Tonkugeln gefüllten Sandsteinturm herunter und begegnet hier
-einem aufsteigenden Chlorstrom. Das in Freiheit gesetzte, in der Lauge ge-
löste Br wird dadurch isoliert, dass man die Lauge in einen Kocher einfliessen
iässt und durch direkten Dampf das Br austreibt, welches in einer tönernen
Kühlschlange kondensiert wird. Die Reinigung des Rohbroms geschieht durch
Destillation aus Glasretorten, und zwar destilliert man gewöhnlich über einem
Bromsalz.
Nach dem Amer. Fat 733 466 soll man durch die Mutterlaugen von der
NaCl-Gewinnung einen Luftstrom hindurchleiten, der ausser Cl auch schon
freies Br enthält; das Cl soll von der Flüssigkeit aufgenommen werden, wäh-
rend das in Form von Salzen vorhandene Br in den uasstrom übergeht. Nach
dem Amer. Fat 733 467 desselben Erfinders leitet man bromhaltige Dämpfe
zur Absorption des Br durch eine Flüssigkeit, welche Bromammonium und
freies NH« enthält.
Nach dem D. R. F. 196 111 werden die Bromdämpfe nicht in von aussen
gekühlten Röhren, sondern durch direkte Berührung mit kaltem H2O nieder-
geschlagen.
Neuerdings ist die e 1 e k t r o 1 y t i s c h e Gewinnung des Broms be-
sonders wichtig geworden, denn bei der Elektrolyse irgendeiner bromhaltigen
Chloridlauge wird sämtliches Br zunächst ausgeschieden; man elektrolysiert
solche Laugen daher solange, bis neben dem Br eben auch Cl aufzutreten be-
ginnt, und destilliert dann, wobei das Br sehr leicht übergeht. Das wichtigste
Ausgangsmaterial bilden auch für die elektrolytische Br-Gewinnung die End-
laugen der Karnallitverarbeitung. Wegen des geringen Br*Gehaltes der Lauge
muss eine grosse Menge derselben die Anodenräume der Bäder durchströmen;
das frei gemachte Br bleibt gelöst und wird durch Destillation abgetrieben. Die
Bäder arbeiten bei SO^C; als Anoden dienen Kohlenstäbe, als Kathoden Kupfer-
bleche, welche in aus Tonzellen bestehende Kathodenkammern eingesetzt sind.
Eine andere Vorrichtung zur elektrolytischen Br-Gewinnung umfasst das
D. R. F. 134 975; diese Vorrichtung besteht aus einer liegenden Säule von ab-
wechselnden Diaphragmen und Kohlenelektroden, und zwar sind die zwischen
den Elektroden dicht eingesetzten Diaphragmen unten, die Kohlenelektroden
aber oben mit Durchlässen für den Elektrolyten, d. h. für die bromhaltige End-
lauge, versehen. Ferner haben die Elektroden nach oben gerichtete Durch-
brechungen, durch welche der bei der Elektrolyse entwickelte H entweicht.
Sehr aussichtsreich erscheint das durch D. R. F. 145 879 geschützte Ver-
fahren. Hiernach elektrolysiert man nicht die ganze Endlaugenmenge sondern
nur einen kleinen Teil davon (etwa 2%) und leitet die mit frei gemachtem Cl
angereicherte Lauge aus einem kleinen Bade ununterbrochen in frische End-
lauge ein, während die als dichter Schaum obenauf schwimmende Magnesia
zurückgehalten und entfernt wird. Die elektrolysierte Lauge wird mit der
frischen in einen geschlossenen Mischkasten geleitet und gelangt weiter in die
Abtreibegefässe, in denen nun auf übliche Weise mit direktem Dampf das Br
ununterbrochen abgetrieben wird.
Nach dem D. R. F. 182 298 konzentriert man Br (und J) in den End-
lau^en, indem man diese der Einwirkung des Stromes aussetzt und hierbei
an einer aus konzentrierten Halogensalzlösungen (z. B. konz. Sole) bestehen-
den Anodenlösung vorüberführt Diesen Anodenraum, mit einer Kohlenplatte
als Anode, trennt ein Asbesttuch von dem mit Eisenkathoden ausgestatteten
Kathodenraum, durch den die zu verarbeitende Ausgangslauge hindurch-
190 Bromalin — Bromkampfcr.
fliesst. Bei richtic^er Badspannunc: (etwa 3 V.) reichern sich Er und J in der
AnodenlOsung an (bis auf 30 % Er), die von Zeit zu Zeit weiter verarbeitet
wird, indem man das Er direkt auf dem Wasserbade abtreibt und in Ton-
schlanc:en kondensiert.
Der Vorschlag, aus den Laugen das Er durch Behandlung mit Chlor und
Phenol als Tribromphenol auszufällen und letzteres dann durch Ver-
brennen oder mit Fe + H9SO« zu zersetzen, scheint bisher praktische Erfolge
nicht erzielt zu haben.
Schwere schwarzbraune, an der Luft braunrote Dämpfe ausstossende
Flüssigkeit von unangenehm durchdringendem Geruch. Sp. O. (bei 0°) 3,1875;
Erstarrungspunkt bei — 7,3»; S. P. 63«. 1 T. Er löst sich in 31 T H,0 (E r o m -
w a s s e r). Gesättigtes Eromwasser hat das sp. G. 1,02367. Leichter als in
Wasser löst es sich in Alkohol, Äther und CS3.
Zu Desinfektionszwecken bringt man das Brom in feste Form, indem man
es von Kieselgur aufsaugen lässt. Abgesehen von der Desinfektion benutzt
man es in der Teerfarbenfabrikation, zur Auflösung von Au, als Oxydations-
mittel (anstatt CI) sowie vor allem zur Darstellung von Bromverbindungen.
Durch einen plötzlich ausgebrochenen heftigen Konkurrenzkampf sind
die Erompreise, die sich sonst fflr 1 kg Brom zwischen Mk. 3,75 und 5,50 be-
wegt haben, ausserordentlich stark gedrückt, doch ist nicht anzunehmen, dass
die jetzt gültigen niedrigen Preise lange Geltung behalten. Zurzeit wird notiert:
Brom % kg Mk. .H50,00— 400,0 »
Anlagen und Apparate zur Bromdarstellung:
Deniidie Ton- u. Stdnseug^Werke, AktiengeacJlachaft» Berlin-CihArlottenburg, Berlinerstr. 2S.
Brompräparatefabriken baut:
Willy Manger, Ingenieurges. m. b. II., Dresden.
Bromalin =^ Hexamethylentetramin-Athylbromid. [(CH2)eN4] . CsHsBr.
Durch Einwirkenlassen von Bromäthyl auf Hexamethylentetramin (s. d.) in
Gegenwart von Alkohol erhalten.
Farbloses, in H2O leicht lösl. Kristallpulver, das als Ersatz der Bromsalze
als nervenberuhigendes Mittel bei Neurasthenie und Epilepsie gegeben wird.
Bromalin .Merck« H Mk. 4,2«»; 1 kg Mk. 3rt,00
Bromätliyl siehe „Athylverbindunge n'*.
Bromlndigro siehe „Indigofarbstoff e'\
Bromlpin (Bronifett). Eromadditionsprodukt des Sesamöls.
Gelbliche, rein ölig schmeckende Flüssigkeit von 10 % Br-Gehalt. Man
benutzt es innerlich als nicht reizenden Ersatz der Bromsalze, ausserdem
äusserlich zu Einreibungen.
Auch 33% %iges Bromipin kommt in den Handel.
Bromipin „Merck" (.0%ig) 1 kg Mk. 9,50
(3^V8%ig) I « n 2K.00
Bromkampfer (Monobromkampf er; Camphora monohromata). CioHiftBrO.
Als empfehlenswert kann folgende Art der Darstellung gelten:
Man löst 300 g Kampfer in 180 g CHCIt, versetzt in einer tubulierten
Retorte mit 320 g Brom, lässt die Mischung mehrere Tage kühl stehen, bis
sie sich in einen Kristallbrei verwandelt hat, verschliesst dann den Tubus der
Retorte mit einer Sicherheitsröhre und erwärmt gelind im Wasserbade, indem
man die entweichenden Dämpfe von HEr durch ein weites Qlasrohr in HtO
leitet. Entweichen (nach 1—3 Stdn.) keine HEr-Dämpfe mehr, so stellt man
die Retorte mit Inhalt 24 Stunden kalt, wobei sich der Bromkampfer aus-
scheidet. Die Kristalle werden nach Abtropfen der Mutterlauge mit absol.
Alkohol abgewaschen und dann mehrmals aus warmem Äther umkristallisiert,
bis sie rein weiss sind. Sollte die Lösung der Kristalle sauer reagieren, so
muss man sie vor dem Umkristallisieren mit schwach. NasCOs-Lösung ab-
waschen.
Grosse farblose, schwach kampferartig riechende Kristalle, Seh. P. 76S
S. P. 274«; er sublimiert schon unter 100<>. Löslich in 15 T. Alkohol, leicht-
Bromlezithin — Bromural. X9X
ICslich in Äther, Chloroform, heissem Benzin und fetten Ölen, fast unlös-
lich in HtO.
Man verwendet ihn medizinisch, und zwar gibt man ihn innerlich als
Beruhigungsmittel, gewöhnlich in Dosen von 0,1—0,5 g.
MoDobromkampfer 1 kg Mk. 9,00
Bromleiitliiii siehe „L e z i t h i n".
BromoooU siehe „B r o m o k o 1 1".
Bromoform (Tribrommethan). CHBra. Entsteht aus Alkohol oder Aze-
ton mit Br und Alkalilauge oder Kalk. Auch aus Tribrombrenztraubensäure
kann man es erhalten, indem diese beim Erhitzen mit H2O in Oxalsäure und
CHBra zerfällt. Es ist ein Nebenprodukt bei der Bromgewinnung: Kalkmilch
wird mit Brom gesättigt, Alkohol zugegossen und destilliert.
Neuerdings gewinnt man nach emem patentierten Verfahren (D. R. P.
29771) CHBrt durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf ein Gemisch von
Bromalkalisalz (in Wasser gelöst) mit Alkohol; an Stelle des letzteren kann
auch Aldehyd oder Azeton treten. Die Elektrolyse geschieht in der Wärme und
unter beständigem Einleiten von COt.
CHBra ist eine farblose, chloroformartig riechende FIflssigkeit, in H2O
schwer löslich, mit Alkohol, Äther, Benzol und Petroläther in allen Verhält-
nissen mischbar. Reinstes CHBra hat das sp. 0. 2,904; Seh. P. 9*; S. P. 149
bis 150*. Das offizineile CHBra ist durch seinen Alkoholgehalt von 4 % halt-
barer als das alkoholfreie; es hat ein sp. 0. von 2,829—2,833; Seh. P. V; S. P.
148—150*. Hinsichtlich der Prüfung sei auf D. A. IV verwiesen.
Man verwendet es selten als Betäubungsmittel (mittels Einatmung), häufi-
ger innerlich als Beruhigungsmittel bei Delirien, vor allem aber gegen Keuch-
husten der Kinder.
Bromoform, D. A. IV 1 kg Mk. 8,50
E. Merck, Danortadt.
BromokoU (Bromocoll). Dibromtanninleimverbindung; es enthält
20 X Br, 30 % Tannin, 30 % Leim und 10 % H2O. Es wird durch ein be-
sonderes Verfahren hergestellt und ist im wesentlichen das Produkt, welches
man erhält, wenn man die nach Einwirkung von Brom auf Tannin entstandene
Lösung mittels Leims fällt.
Schwach gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver, als Ersatz ftir
Bromalkalien innerlich gegeben, ferner auch äusserlich als Streupulver oder in
Salbenform zur Behandlung von Wunden, Qeschwflren u. s. w.
BromokoU, pur H 8,50; 1 kg Mk. 80,00
BromokoUsalbc (20®/o) H 2,f>5; 1 „ „ 24,00
Bromol = Tribromphenol. CeH9(0H)Bra. Durch Einwirkung einer
wässerigen Bromlösung auf verd. Phenol als weisser Niederschlag erhalten.
Auch kann man zur Darstellung Bromdampf auf in Eisessig gelöstes Phenol
einwirken lassen.
Farbloses Kristallpulver, fast unlöslich in H9O, leichtlöslich in Alkohol,
Äther und Chloroform.
Man benutzt es äusserlich als Atz- und Desinfektionsmittel in der Wund-
behandlung, innerlich zur Darmdesinfektion bei Typhus, Durchfällen u. s. w.
Bromol, krist 1 kg Mk. 18,00
Bromotan (Bronitannin-Methylen-Harnstoff), ist ein gelbbraunes, feines,
in HflO unlösliches Pulver, das in Verbindung mit Talkum und ZnO mit Er-
folg zum Einpulvern gegen Juckreiz und nässende Ekzeme Verwendung ge-
funden hat
BroniBllberpapler siehe „Photographische Papier e'*.
Bromnral (a = Monobromisovalerianylharnstoff ),
(CHa)fCH . CHBrCO . NH . CONH,.
Es wird nach dem D. R. P. 185 962 durch Kondensation von Harnstoff mit
Bromisovalerianylbromid dargestellt und bildet weisse, fast geschmacklose
Nädelchen, in kaltem H9O nur schwer löslich, dagegen leicht in heissem HaO.
][g2 Bromvalidol — Bronzen.
Alkohol und Äther. Man verordnet es bei nervöser Schlafbehinderung, wo
es in Dosen von 0,3—0,6 g ruhigen, traumfreien Schlaf bewirkt.
Bromural H. Mk. 15,00
„ 20 Tabletten zn je 0,3 g „ 1,20
Bromvalidol. Tabletten, die Bromnatrium, Magnesia und Validol ent-
halten. Sie werden als Beruhigungs- und Schlafmittel verordnet.
BromTerbliidimg'en.
Die Bromide und Bromate sind unter den entsprechenden Metallen und
Radikalen zu finden, z. B. Bromkalium unter „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n";
Bromathyl unter „Ä t h y 1 v e r b i n d u n g e n" u. s. w. Hier nur a!s Aus-
nahme Bromeisen und weiter Bromwasserstoff, Bromsäure
und Bromoform.
1. Bromeisen. Die bei der Bromdarstellung aus den Stassfurter
Endlaugen nicht kondensierten Dämpfe — zumeist aus Chlorbrom be-
stehend — werden über befeuchtete und feucht gehaltene Eisendrehspäne ge-
leitet. Will man es vollständig Cl-frei haben, so muss man reines, chlorfreies
Br verdampfen und so auf Fe-Späne zur Einwirkung bringen.
Das Bromeisen (Eisenbromflr) FeBrt kristallisiert mit 6 HsO und
enthält dann 49,38 % Br, im wasserfreien Zustande 74,07 %, In Lösung ab-
sorbiert es noch mehr Brom, indem es in Eisenbromflrbromid
(Eisensesquibromid) FesBr« mit 79,2 % Br übergeht. Man stellt es
dar, weil das flüssige Br von vielen Eisenbahnverwaltungen vom Versand aus-
geschlossen ist.
Die Lösung von Eisenbromürbromid wird eingedampft und in Formen
zum Erstarren gebracht. Die verbleibende braunschwarze kristallinische Masse
wird nach dem Br-Gehalt, der 65 — 70 % beträgt, bezahlt. Der Hauptsache
nach dient es zur Darstellung von KBr.
Bromeisen, ehem. rein 1 kg Mk. 6,00
Eisenbromürbromid, flüssig (sp. G. 1,400) 1 „ „ 3,00
krist H Mk. 2,00; 1 „ „ 18,00
2. Bromwasserstoff (Acidum hydrohromicum). HBr. Gewöhn-
lich wird nur die wässerige Lösung dargestellt, wozu man entweder NaBr (oder
KBr) mit verd. HsSO« erwärmt oder aber zu einer Mischung von 1 T. rotem P
mit 15 T. H2O 10 T. Br zutropfen lässt, dann erwärmt und zuletzt flber-
destilliert. Ober das D. R. P. 166 598, welches die direkte Vereinigung von
H und Cl zu HCl bzw. von H und Br zu HBr bezweckt, siehe den Artikel
„S a 1 z s ä u r e".
HBr ist ein farbloses, stechend und erstickend riechendes, an der Luft
sehr stark rauchendes Gas, das von H2O mit grosser Heftigkeit absorbiert wird.
Die bei 0® gesättigte wässerige Lösung hat das sp. G. 1,78.
Bromwasserstoffsäure sp. G. 1,780 (82» 1 kg Mk. 11,00
sp. G. 1,490 (48 0/0) 1 « » 5,50
sp.G. 1,380 (40%) 1 „ „ 3,20
sp. G. 1.208 (25%) D. A. IV 1 „ „ 2,25
sp. G. 1,100 (13%) FothergiU 1 „ ,. 1,65
sp. G. 1,077 (10%) Ph. Brit. und Hclv. III . 1 „ „ 1,65
3. Bromsäure (Acidum hromicum), HBrOs. Die wässerige Lösung
wird durch Zersetzung von Baryumbromat mit H2SO4 und Eindunstung des
Filtrats im Vakuum erhalten. Man kann bis zur Zusammensetzung HBrOt +
7 HflO (mit 50,6 % HBrOs) konzentrieren, ohne dass Zersetzung eintritt
Bromsaure sp.G. 1,120 = 15^ Be (absolut schwefelsäurefrci) ... 1 kg Mk. 15,50
Bronzen. Eigentlich versteht man unter Bronzen nur Legierungen aus
Cu und Sn, doch ist jetzt der Name auch für andere Cu-Legierungen üblich
geworden. Folgende Bronzearten sind zu unterscheiden:
1. Duranametall siehe unter „Kupferlegierunge n".
2. Glockenmetall (Glockenbronze, Glockengut). Aus
78—60 % Cu und 22—20 % Sn bestehend (zuweilen auch bis Ober 25 % Sn).
n
n
)i
»1
Bronse. 193
Die Qlockenbronze ist leicht scliinelzbar, sehr dflnnflflssig, gelblichgrau, hart,
spröde, feinkörnig und stark Idlngend.
3. Kanonenmetall (Geschatzbronze, Stflckgut). Aus
89—^1 % Cu und 11— 9 X Sn. Zuweilen wird 1—1,5% Zn zugesetzt. Die
Uchatiusbronze (Stahlbronze) besteht aus 92 % Cu und 8 % Sn.
Sie ist zäher, aber weicher als die gewöhnliche OeschQtzbronze; ihre Besonder-
heit besteht darin, dass die Seelenwandungen (Züge) durch mecha-
nische Bearbeitung bei gewöhnlicher . Temperatur (Durchtreiben von Stahl-
kolben mittels hydraulischen Druckes) gehärtet werden.
4. Kunstbronze (fflr Statuen, Ornamente, Münzen, Medaillen und
Schmuckg^enstände). Die Zusammensetzung ist sehr wechselnd; die echten
Bronzen enthalten 80—90 % Cu und 5—^8 % dn. Ausserdem werden Pb und
Zn zugesetzt, wovon das erstere durch Verringerung der Sprödigkeit und
Zähigkeit die Bearbeitung erleichtert, während letzteres die Bronze leichter
schmelzbar und dünnflüssiger macht. Die im frischen Zustande gelbrote Farbe
des Bronzegusses geht an der Oberfläche unter dem Einfluss reiner Luft all-
mählich in einen tiefbraunen Ton mit hellgrünem Überzuge (Patina) über.
Als Münzbronze dient im Deutschen Reich (zu den sogenannten „Kupfer-
münzen") eine L^ierung aus 95 % Cu, 4 % Sn und 1 % Zn. Zu Medaillen
und Denkmünzen verwendet man reine Zinnbronzen mit 5 — 10 % Sn.
5. Maschinenbronze. Für Maschinenteile finden sehr verschie-
dene Kupfer-Zinnlegierungen Verwendung, namentlich zu Achseniagern, Schie-
bern, Dichtungsringen (für Kolben), Hochofendüsen, Schiffsbeschlägen,
Kammrädem u. s. w. Die meisten dieser Legierungen bestehen aus 80 — 90 %
Cu, 10—18 % Sn und 2—4 %Zn; grössere Mengen Zn (sowie Pb) kommen nur
für Lagermetalle (s. d.) in Betracht.
6. Spiegelbronze. Muss eine besonders hohe Politurfähigkeit und
eine möglichst helle Farbe besitzen; auch darf die polierte Spiegelfläche nicht
leicht anlaufen. Diesen Anforderungen entspricht nur eine sehr Sn-reiche
Bronze (28—35 % Sn); zur Erhöhung der Härte ist eigentlich nur ein geringer
Nickelzusatz statthaft.
7. Aluminiumbronze. Ein Zusatz von AI zum Cu verändert die
Eigenschaften des letzteren in ganz ähnlicher Weise wie Sn, nur verhältnis-
mässig viel stärker. Weiteres über Aluminiumbronze siehe unter „A 1 u m i -
niumlegierunge n*'.
8. Phosphorbronze. Ein Zusatz von Phosphor zu den als
«,Bronze" bezeichneten Legierungen erhöht die Festigkeit und Dehnbarkeit in
hohem Masse. Man gibt den Phosphor bei der Herstellung der Phosphor-
bronze entweder in Form von Phosphorkupfer (siehe „Kupferlegierun«
g e n") oder Phosphorzinn (siehe „Z i n n 1 e g i e r u n g e n") zu. Der Phos-
phor dient in erster Linie (oder eigentlich überhaupt nur) dazu, die Legierung
von Sauerstoff zu befreien; der in der fertigen Bronze verbleibende P-Oehalt
darf über einige Zehntelprozente nicht hinausgehen, weil sonst die Eigen-
schaften statt verbessert nur verschlechtert werden. Da man im übrigen alle
Bronzen mit P behandeln kann, so ist die Zusammensetzung der unter dem
Namen „Phosphorbronze** gehenden Legierungen naturgemäss sehr wechselnd.
Für einige Zwceke sind übrigens doch Bronzen von Wert, die in fertigem Zu«
Stande bis zu 3 X P enthalten.
9. Manganbronze. In der Bronze wirkt Mn erstens wie P, nämlich
desoxydierend, zweitens aber auch in gewissem Grade als Ersatz des Zinns,
so dass das Mn ohne Schaden im Überschuss zugesetzt werden und einen
Bestandteil der fertigen Bronze bilden kann. Das Mangan wird in Form des
Kupromangans (vgl. unter „Manganlegierunsen**) zugesetzt.
10. S i 1 i z i u m b r o n z e. Das Si wirkt wie P, nämlich desoxydierend;
es erhöht die Festigkeit zinnarmer Bronzen bedeutend und vermindert die
Dehnbarkeit, wodurch die Siliziumbronzen namentlich als Material zu Tele-
graphen- und Telephondrähten geeignet sind. Beim Überschuss von Si nimmt
die Sprödigkeit sehr schnell zu. Man setzt das Silizium In Form von Sili-
ziumaluminium oder Siliziumkupfer (siehe unter „S i 1 i z i -
u m**) zu. Die Herstellung einer besonderen Siliziumbronze von hoher Zug-
Bltehcr VIL 13
J94 Bronzefarben — Brozin.
festigkeit und Zähigkeit schützt das D. R. P. 155 908; man schmilzt danach Cu,
Zn, AI und Si im Verhältnis ihrer Atomgewichte zusammen, und zwar wird in
geschmolzenes Zn das AI eingetragen, dann Si zugesetzt und die so erhaltene
Verbindung in geschmolzenes Cu eingetragen.
U. Wolframbronze siehe unter „W olframlegierunge n".
Bronze-Metallgiessereien :
Friedrich Hecknumn, Berlin SO. 16, Bracken'
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach
a. U.r Ludwigatr. 42.
Yolkmar Hänig & Oo., Heidenau-Dreaden.
atrasae 6 b <a. Inaerate).
superfein extrafein ffcin fein
1 kg Mk. 7,00 6,00 5,00 4,00
Bronzefärben (B r o k a t f a r b e n). Gepulverte Metalle oder Metall-
legierungen, die bei den Brokatfarben weniger fein zerrieben sind als bei den
eigentlichen Bronzefarben. Man stellt sie aus Blattmetallen (s. d.) oder den
Abfällen der Blattmetallfabrikation dar, indem man die Stücke mit Hilfe von
Bürstenmaschinen durch Siebe von zunehmender Feinheit treibt. Schliesslich
wird die Masse unter Befeuchtung mit Gummiwasser oder Tragantiösung in
eigenartig konstruierten Mahlgängen weiter zerrieben.
Die zu Bronzefarben benutzten Legierungen bestehen für helle Nuancen
aus 83 % Cu und 17 % Zn, für rote aus 90—94 % Cu und 10--6 % Zn. Da-
durch, dass man die gemahlene Bronzefarbe auswäscht, schlämmt, trocknet
und dann vorsichtig erhitzt, kann man sehr verschiedene Nuancen (Anlauf-
farben) erzielen, weitere noch dadurch, dass man dem Metallpulver mit
Fett abgeriebene Farben l9eimischt.
Zum Bronzieren benutzt man die mit Leinölfirnis gemischten Bronze-
farben, oder man bestreicht die Gegenstände mit reinem Leinölfirnis und
pulvert, während dieser Aufstrich noch feucht ist, die trocknen Bronzefarben
darauf.
Sogenannte „flüssige Bronzen" sind Firnisse, in denen Bronze-
farben aufgeschwemmt sind.
Bronzefarben in Pulver:
Reichgold » Hellgold ....
Reicbbleichgelb
Bleichgelb «a Dukatengold . . .
Englisch Grüngold . . . • -.
Zitron
Orange
Goldfarbe, dunkel .....
Naturkupfer, hell und dunkel
Feuerrot
Karmesin M »» " ^,50 6,50 5,50 4,50
Hell- und dunkelgrün ....
Stahlblau \ . .
Süberkomposition ^
NeusUber • | 1 „ „ 8,50 7,50 6,50 5,00
Silberflora J
Aluminiumbronze, superfein 1 kg Mk. 10,00; hochfein 1 kg Mk. 9,00
Patentbronz«; la, in allen bunten Farben 1 kg Mk. 7,50 und Mk. 10,00
Lackierbronzen, je nach Qualität 1 kg Mk. 4,00— 6,00
Broniiereii siehe ,',B t o n z e f a r b e n*' und „Metalifarbun g*'.
Bmoin siehe „B r u z i n".
Brtlniereii siehe „M e t a 1 1 f fl r b u n g** sowie „Rostschutz-
mitte i".
Bmxin (Brucinum). CasHseNsOt + 4 H2O. Alkaloid, das neben dem
S t r y c h n i n (s. d.) in verschiedenen Strychnos-Arten enthalten ist; zur Ge-
winnung geht man von den Mutterlaugen aus, welche bei der Darstellung des
Stiychninnitrates zurückbleiben, konzentriert die Laugen durch Eindampfen,
fällt die vorhandenen Basen mit NHt und führt sie getrennt in die Oxalate über.
Beim Eindampfen kristallisiert Bruzlnoxalat aus, während das als Verunreini-
gung vorhandene Strychninoxalat gelöst bleibt.
n
1 kg Mk. 35,00
1 „ ^ 45,00
H „ 8,00
H „ 6,00
H „ 6,00
H „ 7,00
H „ 6,00
Bucbdruckiarben — Bttchdruckfirnisse. IQj^
Farblose, durchsichtige, Ausseist bitter schmeckende Kristalle, die 4iiiol;
HsO enthalten; das Kristallwasser entweicht über HsSO« oder beim Erhitzen
auf 100^ Kristallisiertes Bruzin löst sich sehr schwer in HtO, leicht in Alkohol
und CHCU. Seh. P. des kristallisierten Bruzins wenig über 100^ des wasser?
freien 178» C.
E3 ist ein starkes Oift, das medizinisch benutzt wird. Man verordnet
die freie Base oder ihre Salze zu 0,01—0,05—0,1 g in Pillen oder Tropfen.
M. D. p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,2 g.
Bnicin. crist. pur H Mk. 4,00;
„ „ puriss. H „ 5,00 i
„ hydrobromic ^ n 0,90
„ hydrochloric E> » 0,80;
nitric D „ 0,80;
phosphoric ^ n 0,90;
5, sulAuic ^ n 0,80;
Bnchdmokfarben. Die wichtigste und am meisten gebrauchte Buch-
druckfarbe ist die D r u c k e r s c h w ä r z e. Zu ihrer Darstellung wird feiner
R u s s , wie er aus Ol, Harz oder Naphtalin gewonnen wird (vgl. den Artikel
„R u s s**), mit bestem Firnis (siehe unter „Buchdruckfirnisse*') auf
besonderen Mühlen vermischt und zu einer feinen, plastischen, gleichmassigen
Masse zerrieben. Häufig wird der Firnis auch zuvor mit Kolophonium und
etwas Seife zusammengeschmolzen und erst nach dem Erkalten mit dem Russ
gemischt. Um dem Schwarz einen angenehmen Ton zu verleihen, setzt man
noch etwas fein gemahlenen Indigo oder Pariserblau zu.
Nach dem D. R. P. 182 221 wird in der Druckerschwärze das Kohlen-
schwarz durch gefälltes schwarzes, magnetisches Eisenoxyduloxyd ersetzt,
das man nach besonderem Verfahren aus einem Ferrosalz herstellt.
Bunte Buchdruckfarben stellt man auf dieselbe Weise dar: Man ver-
wendet sehr hellen Firnis und setzt demselben geeignete Mineralfarben zu;
als solche seien genannt:
Rot: Antimonzinnober, Chromrot, Zinnober.
Blau: Pariserblau, Ultramarin.
Grttn: Chromgrfin, Schweinfurtergrün.
Gelb: Chromgelb, Chromorange.
Braun: Gebrannter Ocker, Kasslerbraun, Mahagonibraun.
Weiss: Blei weiss, Zmkweiss.
Purpur: Karmin und Lackfarben.
Helle Töne erzielt man bei den einzelnen Farben durch Zusatz von Zink-
weiss. Übrigens sind die hier gemachten Angaben nur als Beispiel zu nehmen;
im besonderen hat jede Fabrik ihre eigenen, geheim gehaltenen Vorschriften.
Die Preise der Buchdruckfarben wechseln ausserordentlich nach der
Qualität und dem Verwendungszweck.
Druckenchwärze 1 kg zwischen Mk. 0,60 und Mk. 18»0d
Schwarze Steindruckfarbe 1 „ „ „ 2,50 „ „ 20,00
Bonte Farben:
trocken 1 „ „ „ 1,00 „ „ 70^00
in Buchdrockfirnis 1 „ „ „ 1,50 „ ,j bOfiO
in Stcindrnckfiniis 1 „ „ „ 1,75 „ „ 60,00
in Teig 1 „ „ „ 2,00 „ „ 65,00
Bachdruckfarben :
Gostar Dietel, Eiienach (8. IDS.-Anh. 8. 17). | Hinch & Mensenicb, Farbwerke m. b. B.» Grens-
I hausen.
Bnolidmckflmlsse« Zu Buchdruckzwecken sind nur solche Firnisse
brauchbar, die ohne Zusätze durch Eindampfen von reinem Leinöl (oder auch
NussOl) gewonnen sind. Während man früher das Eindampfen über freiem
Feuer vornahm, benutzt man jetzt fast ausschliesslich dazu überhitzten oder
wenigstens gespannten Dampf (vgl. den Artikel „L e i n 0 1 f i r n i s s e"). Die
13*
196
Buchdruckwalzen — Butter.
Eindickung des Ols wird solange fortgesetzt, bis sicli eine Probe des abge-
kühlten Firnis zwischen den Fingern in Fäden ziehen lässt. Beim Eindicken
des Leinöls muss die Temperatur allmählich bis auf 200* und darüber ge-
steigert werden; in dieser Temperatur erhfllt man die Masse unter Abziehen der
sich bildenden Haut und vorsichtigem Aufspritzen eines feinen Sprühregens
von Wasser etwa 2 Stunden, worauf die Hitze fflr kurze Zeit noch etwas höher
getrieben wird. Besonders zähe Firnisse, wie sie z. B. fflr den Kupferdruck
nötig sind, stellt man so her, dass man das Ol zuletzt entzündet und zeitweise
wieder zudeckt, bis die nötige Konsistenz erreicht ist
Firnisse für Buch- und Steindruck, sehr hell 1 kg Mk. 1,20— 2,50
,y „ Kupferdruck, gebrannt 1 „ „ 1,20 — 1,60
Bnohdmokwalzen siehe „W alzenmass e'*.
Bnohenliolikolile siehe „H o 1 z k o h 1 e** u. „H o 1 z v e r k o h 1 u n g** L
Bnohenliolsteer siehe „Holzteer" und „H o 1 z v e r k o h 1 u n g**.
Bttffelmlttel siehe „P 1 ä 1 1 m i 1 1 e V\
Buntpapier, vgl. Artikel „P a p i e r**.
Büretten siehe „Messgef ässe".
Bntlpyrln« Unter dieser Bezeichnung ist ein Konkurrenzpräparat des
wortgeschützten T r i g e m i n s (s. d.) im Handel.
Bntter« Meistens wird nicht die ganze Milch sondern nur der Rahm
verbuttert In grossen Betrieben lässt man die Entrahmung der Milch nicht
durch Stehenlassen der Milch in flachen Oefässen vor sich gehen, sondern be-
wirkt sie durch Zentrifugalkraft. Ober geeignete Apparate dazu vgl. unter
„Zentrifuge n".
Die zur Butterbereitung nötige anhaltende mechanische Bewegung des
Rahms nimmt man in Butterfässern vor, und zwar (abgesehen von den
nur für den Kleinbetrieb brauchbaren Stossbutterfässem) entweder in den fest-
stehenden Schlagbutterfässern oder in Roll- und Wiege-
butterfässern; von letzteren werden solche mit senkrechten und solche
mit wagerechten Schlägern gebaut.
Das Ausdrücken der Buttermilch und das Zusammenkneten der Masse
geschieht in grösseren Betrieben mittels der Butterknetmaschinen.
Nach dem Auskneten wird die Butter, zur Erhöhung der Haltbarkeit, in dem
grösseren Teile Deutschlands gesalzen. Im Durchschnitt erhält man 1 kg
utter aus 24—30 1 Milch; durch Zentrifugieren wird die Ausbeute gegenüber
den sonstigen Verfahren um 10—20 % erhöht.
Nach Versuchen von Pollatschek über das Bräunen und Schäumen
von Butter beim Braten ist das Schäumen auf das Vorhandensein kleiner
Mengen von Seife und HsO in der Butter zurückzuführen. Die hauptsächliche
Ursache des Bräunens scheint das Lezithin zu sein.
Zusammensetzung von Markt-Kuhbutter nach König (300
Analysen):
In natürlicher Butter
Wasser
Minimum
Maxünum
Mittel
4,15
35,12
13,59
Fett
Kasein
%
MUch-
Zucker
k
Üh
MUch-
in
1*
sauren
0]
69,96
86,15
84,39
0,19
4,78
0,74
Salze
In der Trockensubstanz
Fett
Kasein
0,45
1,16
0,50 I 0,12
0,02
15,08
0,66*)|
80,96
98,70
97,64
0,22
5,53
0,86
Stick-
stoff
0,04
0,88
0.14
*) Mar Butter mit weniger alt a% Sals ist bei der Mittelwertbetdounung berücksichtigt.
Butter.
197
Holsteinische Buttermaschinen (Schiagbutterfdsser), für Handbe-
trieb, ganz aus Eichenholz, mit umlaufendem, herausnehmbarem Haspel
und Zahnrad-Obersetznng:
Höhe
Gewicht
•
Rahrnfnllnng
Battening
Preis
cm
u
ca. 1
^K
Mk.
35
9
10
V.-2
22,00
37
12Vt
14
bis 3
25,00
39
15
18
« 4
27,00
42
18
25
„ 5
29,00
45
21Vt
30
« 7
32,00
49
23V.
88
„ 9
35,00
Dieselben, zum Stürzen, aus Eichenholz in Eisengestell, auf Rollen
laufend, fflr Handebtrieb:
Grosse
Höh« Durchmener
RahmfoUnng
Gewicht
Preis
cm
cm
OL 1
1«
Mk.
39
24
9
47
65,00
44
27
12
50
75,00
50
31
18
53
80,00
54
36
25
70
90,00
58
39
33
76
100,00
64
42
43
88
110,00
79
54
75
141
140,00
87
58
100
165
170,00
Grössere Holsteinische Buttermaschinen anderer Kon-
struktion fflr Kraftbetrieb:
Inhalt
l
Verbnttenmg
I
Preis
(in Eichenholz)
Mk.
160
250
300
400
80
125
150
200
150,00
210.00
220,00
235,00
400
200
450
225
500
250
Grössere Holsteinische Buttermaschinen anderer Kon-
struktion fflr Kraftbetrieb, in Eisengestell:
235,00
250,00
275,00
Doppelte Holsteinische Buttermaschine:
Mit 2 Fässern ä 450 1 Inhalt Mk. 500,00
Rotier-Butterkneter:
a). für Handbetrieb mit Buchenholzteller:
TcUer-
Dorchmesser
' cm
X.eistang
pro Stande
kg Butter
Preis
Mk.
60
90
120
30
75
150
110,00
165,00
250,00
198
Butter.
i .
b) far Kraft betrieb:
Teller-
Durchmesser
cm
Leistung
pro Stunde
kg Butter
Preis
Mk.
90
100
120
130
150
75
112
150
200
250
190,00
260,00
275,00
330,00
400,00
n
n
n
Apparate zur Butteruntersuchung:
Margarimeter, zur Unterscheidung echter Butter von Kunstbutter,
bestehend aus messingenem Wasserbad mit Spirituslampe, 2 Glas-
röhren zur Aufnahme der geschmolzenen Butter und 2 Butter- Aräo-
metern nach Königs, mit Gebrauchsanweisung Mk.
Butter-Aräometer, nach Königs, zur Bestimmung des spezifischen
Gewichts des Butterfettes bei 100® i,
Apparat nach Bischoff, zur Ausfuhrung der Butterschmelzprobe,
mit Gebrauchsanweisung „
Derselbe, zur gleichzeitigen Ausfuhrung von 6 Bestimmungen ... ^
Apparat zur Butteruntersuchung, nach Jahr, mit Gebrauchs-
anweisung ^
Apparate zur Butteruntersuchung nach der Methode Brulld-Reich:
50 Buttergläschen Mk. 0,18; Mk.
10 Butterkölbchen ^ 0,10;
2 Messpipetten 10 ccm in ^/jo „ 1,20:
4 graduierte Reagensgläser 30 ccm in */a » 0,75;
1 kleiner Trockenkasten, einfachwandig, auf Vierfuss, mit 1 durch-
lochten Blech- und 1 Drahtnetzeinlage 15/25/15 cm
oder:
1 grosser Trockenkasten, einfachwandig, auf Vierfuss, mit 2 Türen,
1 durchlochten Blecheinlage, 1 Drahtnetzeinlage und Heizschlange
25/45/25 cm
1 Oleogrammeter, vollständig mit Bleigewichten
1 Paraffinbad, ganz aus Kupfer, zu 4 Schalen, mit verstellbarer Ein-
lage, auf Vierfuss
1 Thermometer mit Knopf, nach Reich 150®
1 Thermometer für das Ölbad, 2bO^
20 Brull6-Schalen Mk. 0,60;
5 Butterpipetten, nach Reich , 0,35;
1 Standtropfflasche
1 Dreifuss mit Drahtdreieck zum Wasserbad
1 Tiegelzange, vernickelt
1 Trockenkasten-Thermometer 110^
10 Reagensgläser m. 2 Marken Mk. 0,50;
1 Reagensglas-Gestell für 19 Gläser, mit Stäben .
1 1 Bmll^s Silber-Reagens mit Flasche ,
100 g besonders präparierte Tierkohle ,
Bimssteinpulver ,
^/f kg rauchende Salpetersäure mit Flasche „
2 kg Paraffin • Mk. 1,50; „
2 Buch Butter-Filtrierpapier, entfettet , 3,00; ,
f2 Finkener Brenner, ohne Hülse , 3,00; «
11 Kxonenbrenner „
oder:
12 Spiritnslampen ans Messing Mk. 2,50;
^1 Spiritoslampe für das Pazaffinbad
n
r>
n
n
9
n
n
»
w
14.00
2,50
3,00
22,50
5.00
6,50
1,00
2.40
3.00
8.50
38,50
40,00
21.C0
6.00
3,00
12,00
1,75
0.50
1.20
1.75
2.50
5.00
1.50
11.00
2,50
0,25
1,20
3,00
6.00
6,00
4,50
5,00
3.50
Buttenmlchkonserve — Butfcnäure X99
Bntterrefraktometer far die refraktometrische Vorprüfung von Batter
sowie von andern Fetten und Ölen. Wertbereich der Okolarskala
von nD «»1.42 — 1,49. Mit einem Flaschchen „Normalflüssigkeit'*
für die Revision der Einstellung der Oknlarskala; in Etui .... Mk. 170,00
Dazu Thermometer in */t geteilt von 0—50® C. mit Gewinde zum
Einschrauben „ 2,25
Ferner dazu: Spezialthermometer für Butter- und Schweinefettonter-
snchungen, gibt die bezüglichen hochstzulässigen Refraktometerzahlen
zwischen den Temperaturen 30 und 40® C. ohne weiteres an. Mit
Gewinde zum Einschrauben , 5,00
Dazu Heizspirale mit 2 knieformig gebogenen Glasröhren zum Verbinden
der einzelnen Gummischläuche „ 55,00
Wasserdmckregulator „ 8t50
Zusammen Mk. 240,75
Vgl. auch die unter .,M i I c h** angegebenen Apparate zur Milchunter-
suchung.
Im abrigen siehe auch „Margarine** und „K o k o s b u 1 1 e r".
BnttermllchkoiuierTe siehe „Milchpräparat e*'.
Bntters&nre (Acidum hntyricum). CtHsO». Von den beiden Isomeren
ist eigentlich nur die normale Buttersflure (Athylessigsäure, Butansflure,
Gflrungsbuttersäure) CHs . CHi . CH^ . COsH von Bedeutung. Man erhfllt
sie bei der Buttersfluregflrung, indem man Stflrkekleister oder gekochte
zerstampfte Kartoffeln mit heissem HsO und etwas Weinsflure versetzt
und nach einigen Tagen faulendes Fleisch (oder faulenden Kflse) zu-
setzt. Auch aus saurer Magermilch wird sie gewonnen, indem man diese
mit Schlämmkreide versetzt und die Masse an einem warmen Orte stehen
Iflsst; das verdunstende H2O ist von Zeit zu Zeit zu ersetzen: Der zuerst ent-
standene milchsaure Kalk geht in buttersauren Kalk Ober, aus dem die Sflure
durch Umwandlung in das Natriumsalz und dann durch H2SO4 in Freiheit ge-
setzt wird. Durch fraktionierte Destillation trennt man die Buttersflure von
den gleichzeitig gebildeten andern Fettsfluren.
Farblose, ölige, ranzig riechende und stark sauer schmeckende Flüssig-
keit, die bei — 19« blfltterlg erstarrt. S. P. 163»; sp. G. (bei 14«) 0,9580.
Mischt sich mit H9O, Alkohol und Äther, brennt mit blauer Flamme und bildet
meist lösliche, kristallisierende Salze.
Buttersflureflther (Buttersflureflthylester, Butterflther; Aether
hutyricua). CiHt . CO2 . CtH«. Durch Destillation von Äthylalkohol mit ein-
fach rektifizierter Buttersflure und HsSOi erhalten. Auch durch Destillation
des mittels Kreide vergorenen Johannisbrots mif Alkohol und HsSO« wird ein
Butterflther gewonnen.
Farblose, angenehm obstartig riechende Flflssigkeit, sp. G. (bei 18«) 0,90;
S. P. 121«. Dient zur Darstellung von kfinstlichem Rum sowie von den meisten
Fruchtflthern (s. d.).
ButlerBänrc, tcchn. absol 1 kg Mk. 3,75 ; «/o kg Mk. 325,00
konz. (50 «/o) 1 „ „ 2,50; «/o „ „ 220,00
» (60%) . . • 1 „ „ 2,70; % „ „ 240.00
» (80%) 1 „ „ 3,20; «/o „ „ 280,00
» (90%) 1 „ „ 4,00; «/o „ „ 350,00
ehem. rdn (100«/o) 1 „ „ 5,50; «/o „ „ 475,00
Isobnttcrsäure H „ 2,20; 1 „ „ 20,00
„ ehem. rein H „ 7,00; 1 „ „ 64,00
Bnttcis&ureäther, konz 1 lig » 2,20; % „ „ 200,00
j, absolut. , 1 « « 4,25; % „ „ 390,00
ButtcrsSurcmethylester 1„„ 7,50
Battersäureamylester 1„„ 4,50
„ ehem. rein H Mk. 6,00; 1 „ „ 54,00
Buticrsäurebutylester In» 10,00
200 Btttylalkohol —^ Cadmium oxydatnin.
Buttersaure:
O. Brdmum, Leipzig-LindeiutQ. I E. Merck, Damiitadt.
Buttersäureather:
C. Brdnuum, Leipzig-LindenAU. | E. Merck, Darmstadt.
Buttersäure-Apparate :
F. H. Meyer, HannoTer - Hainholi (a. Iiis.-Aiih. 8. 17).
Bntylalkohol (Älcohol huiylicfish CtHt . OH. Von den vier Isomeren
ist der Isobutyfalicohol (Odrungsbutylalkohol) (CHs)i : CH . CH» . OH beson-
ders wichtig. Er ist im KartoffelfuselO! enthalten und wird daraus entweder
durch fraktionierte Destillation gewonnen oder als Jodid abgeschieden.
Farblose, fuselig-alkoholisch, etwas jasminartig riechende FlQssigkeit,
sp. G. (bei 0») 0,8168; S. P. 108,4».
Bntylalkohol, dopp. rckt. (S.P. 106— lOS^C.) % kg Mk. 280,00
„ ehem. rein (S. P. 107— 108« C.) »/o „ „ 300,00
Bntylalkohol:
Ghemiache Werke FOrstenwalde, Dr. B. Hecker | R. Eiaennumn, Berlin O. 17., Mflhlenstr. ^—7.
& W. Zeidler, G. m. b. H., Fflrstenwalde-Sprec. | O. Erdmann, Leipiig-Uodeiuni.
Batsnmm Cacao siehe „Kakaobutte r". .
Byrolln. Mischung aus Borsäure, Wollfett, Glyzerin und Wasser. Man
verwendet es zur Hautpflege.
c.
(Siehe auch unter K nnd unter Z; Ch auch unter Seh.
So ist z.B. nicht Cadmium sondern „Kadmium", nicht Casein sondern „Kasein'*, nicht
Cellulose sondern „Zellulose**, nicht Cement sondern „Zement**, nicht Choko-
lade sondern „Schokolade** zu suchen.)
Caohon de Xtaval. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch
Schmelzen von organischen Substanzen (Kleie, Sägemehl, Farbholzpulver
u. s. w.) mit Schwefelnatrium erhalten wird. Durch Befreien vom Oberschuss
des Schwefelnatriums und Lösen in Alkalisulfiten erhält man das C a c h o u
de L a V a 1 S.
Braune Schwefelfarbstoffe, die die Baumwolle direkt färben und fast
ausschliesslich zum Färben und Bedrucken von Baumwolle benutzt werden.
Die gefärbten Gewebe werden nachträglich in einem besonderen Bade von
KfCrtOr und H9SO4 fixiert.
Cadmiam siehe „K a d m i u m*\
Oadmlnm aoetlonm = Kadmiumazetat siehe „Kadmium-
Verbindungen** No. 1.
Cadmlnm bromatiim = Kadmiumbromid s. „Kadmium-
verbindungen** No. 2.
Cadmium hydroxsrdatnm = Kadmiumoxydhydrat siehe
„Kadmiumverbindungen** No. 5.
Cadmlnm Jodatum = Kadmiumjodid siehe „Kadmium-
verbindungen** No. 4.
Cadmlnm ozydatiim = Kadmiumoxyd siehe „Kadmium-
verbindungen" No. 5.
I
r«*
Cadmium suUunitum — Calcium. 201
Oft^lmlnm snlfnratnm siehe „Kadmiumfarbe a**.
ffadmlnm mlfnriciuii = Kadmiumsulfat siehe „Kadmium-
Y e r b i n d u n R e n** No. 6.
Caestum siehe „C ä s i u m".
dalander siehe „Kalander*
Oaloarla ehlorata siehe „Chlorkalk*
Calcarla hydrlca = QelOschterKalk siehe unter „K a 1 k*
Oaloarla nata = Gebrannter Kalk siehe unter „K a 1 k*'.
Oaloldmn. Mischung gegen das Gefrieren von Fensterscheiben, besteht
aus einer Lösung von CaCb.
Oaloinm. Oa« A. G. = 40,0. Durch Elektrolyse von geschmolzenem
CaClt erhalten, wobei Kohle als positiver Pol, Eisendraht als negativer dient;
an letzteren hangt sich das ausgeschiedene Metall an. Von den vielen Vor-
schlägen, die Schwierigkeiten der Ca-Oewinnung zu verring[ern, verdienen
namentlich die neuen Verfahren von R u f f und P 1 a t o (D. R. P. 153 731) Be-
achtung: Sie benutzen ein Gemisch von 100 T. CaCU mit 16,5 T. CaFt, das
schon bei 660* schmilzt, also niedriger als das Ca (760*) selbst. Man elek-
trolyslert bei 800*. Als Anode dient Retortengraphit, als Kathode ein Eisen-
draht, an dem unten ein sehr dünner Stahldraht sitzt; letzterer kommt durch
den benutzten Strom (8 Amp. bei 8 V.) in helle Rotglut. An den Draht setzt
sich das Ca an, und zwar in einer Reinheit von 99,3 %, Für die Darstellung im
Grossen elektrolyslert man dasselbe Salzgemisch in den bekannten Muth-
m a n n sehen Apparaten. Die Erfinder haben gefunden, dass sich bei der
Elektrolyse nur dann reines Ca vorteilhaft abscheiden kann, wenn die
Schmelze folgenden Bedingungen entspricht: 1. Ihr sp. G. muss derart hoch
und ihr Seh. P. derart niedrig sein, dass sie bei der Temp. der Elektrolyse hin-
reichend flüssig und doch genügend schwer ist, um leichtes Hochsteigen der
Ca-Kugeln zu ermöglichen. 2. Die Schmelze muss frei von Fremdmetallen und
Silikaten sein, da sich sonst Calciumlegierungen oder Calciumsilizid bilden,
und da jede Verunreinigung des entstehenden Metalles das Zusammen-
schweissen der abgeschiedenen Calciumteilchen zu grösseren Massen ver-
bindet 3. Die Temp. bei der Elektrolyse muss möglichst wenig über dem
Seh. P. des Ca liegen.
Nach dem D. K. P. 144 667 benutzt man bei der Elektrolyse von geschmol-
zenem CaCU kleine Kathoden und grosse Anoden bei einer den Seh. P. des
Ca nicht erreichenden Temp. Unter diesen Umstanden scheidet sich das Ca
an der Kathode als schwammige Masse ab, die mittels geeiggeter Zangen im
Innern des Bades zu einer dichten Metallmasse zusammengepresst und dann
erst dem Elektrolyten entnommen wird. Das so gewonnene Metall hat etwa
90 % Gehalt und kann für viele Zwecke direkt Verwendung finden. Ist eine
Reinigung und Ausscheidung des noch eingeschlossenen Salzes nötig, so
schmilzt man das Metall unter Luftabschluss zusammen.
Nach dem D. R. P. 155 433 wird die Elektrode, an der das ausgeschmol-
zene Ca erstarren soll, ganz allmflhlich angehoben, so dass das Metall zu
einem stets grösser werdenden festen Körper anwächst, der schliesslich eine
kompakte Metallstange bildet. Die Kathode wird ferner zweckmässig am
unteren Ende wagerecht gestaltet und taucht nur mit dieser unteren Fläche in
den Elektrolyten (geschmolzenes CaCls) ein.
Bis vor kurzem hatte das Ca keine technische Bedeutung, jetzt jedoch er-
langt es grössere Wichtigkeit Es wird technisch dargestellt und bildet in
dieser Form dicke Stangen, die, in Blechdosen verpackt, in den Handel
kommen.
Hellgelbes, dehn- und hämmerbares, an trockner Luft sehr beständiges
Metall, härter als Zinn. Das sp. G. wurde früher zu 1,5778 ermittelt, beträgt
aber für das umgeschmolzene Metall mit einem Gehalt von 99,44 % Ca nach
neueren Bestimmungen nur 1,4153. Ca schmilzt erst bei Rotglut. An feuchter
Luft wird es schnell oxydiert; zersetzt Wasser schon bei niedriger Temperatur.
Das Ca eignet sich sehr gut zu Reduktionen, ferner an Stelle des Mg
202 Calcramverbiiidnngen.
für die 0 r i g n a r d sehe Reaktion. Schliesslich hat man einige Legierungen
des Ca hergestellt; vgl. z. B. darüber den Artikel „Aluminiumlegie-
runden*' No. 14.
CalciummeUll, techn 1 kg Mk. 12,00
„ bei grösseren Bezügen 1 „ ^ 10,00
, in runden Stangen abgedreht und poliert H. Mk. 5,00; 1 » » 40,00
„ geraspelt 1, „ 14,00
OaIcilimTerbinditiiffen.
1. Calciumazetat (essigsaurer Kalk; Calcium aceticum).
CaCCsHsOs)} + 2 HsO. Wird in grossen Mengen technisch hergestellt, und
zwar die bessere Qualität durch Neutralisieren von Holzessig mit Ca(OH)t, An-
säuern mit HCl, Klären und Abziehen von den ausgeschiedenen Teerprodukten,
Abstumpfen mit Kalk, Eindampfen und Ausschöpfen der ausgeschiedenen
Kristalle. Man trocknet die feuchte Masse zuerst bei 75® und erhitzt dann
weiter auf 125*, um die noch anhaftenden empyreumatischen Produkte zu be-
seitigen. Die Reinigung geschieht durch Umkristallisieren. Vgl. den Artikel
„E s s i g s ä u r e**.
Preise siehe unter „Azetat e".
EOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannorer.
2. Caiciumbisuifit siehe 22. ,,C a I c i u m s u I f i V\
3. Calciumcarbid siehe „Karbid e'*.
4. Calciumchlorid (C h 1 o r c a 1 c i u m; Calcium chloratum).
CaCla. Wird als Nebenprodukt beim Ammoniaksodaprozess, bei der Ver-
arbeitung von Chlorbereitungsrückständen und bei verschiedenen andern Pro-
zessen in bedeutender Menge gewonnen. Rein erhält man es durch Lösen von
CaCOt (Marmor, Kreide) in HCl.
Es ist farblos, schmeckt bitter und kristallisiert aus sehr konzentrierten
Lösungen in Säulen mit 6 mol. HtO, die bei 29^ schmelzen und an der Luft
zerfliessen. Bei der Lösung dieses Hydrats in Wasser wird sehr viel Wärme
absorbiert. Beim Erhitzen entweichen 4 mol. HtO sehr leicht, die letzten
beiden jedoch erst oberhalb 200°. Es bildet sich dann eine weisse Masse, das
poröse Chlorcalcium CaCls, welches bei 806® schmilzt und beim Er-
starren eine derbe, kristallinische, etwas fluoreszierende Masse bildet. Das
wasserfreie CaClt saugt aus der Luft so begierig H9O an, dass es als Trock-
nungsmittel viel benutzt wird.
Calciumchlorid, roh, geschmolwsn (70/ 75%) % kg Mk. 11,00
n ff » einschl. Fass von 400 kg . . »/o „ „ 8,0Ci
n n n n Eiscntommcl von 250 kg »/o „ „ 8,00
Pulver % „ „ 20,0c
n n n granuliert 0/^ ^ ^ 30^00
„ „ kalnniert (93/95 «/o) in Brocken ..,.%„ „ 15,00
» n r, n Pulver 0/0 „ „ 22,00
« n » » granuliert % „ „ 31,00
techn., krist % „ „ 20,00
„ „ entwässert, weiss % „ ., 40,00
„ flüssig (spez. G. 1,25) .......%„ „ 11,00
„ ehem. rein, krist % n n 35,00
„ 9 „ entwässert, granuliert lo n n 70,00
„ rein, weiss, geschmolzen, in Stflcken ^ n n ^»^
n » n n ry Stängeln .... 1 , „ 2.10
n n n n granuliert 1 „ „ 3,75
Calciumchlorid :
KOnigawsrter & EbeU, LlndcD Tor Hannofcr. 1 Oesterreidüscfaer Verein, Ausrig a. E.
Iifhmaim 4 Vom^ Hamburg. |
5. Calciumchromat (chronisaurer Kalk; Calcium chromicum).
Calciumverbindttngeo. 203
CaCrOt. Technich durch Glühen von Chromeisenstein mit Kreide, die reine
Verbindung durch Ffllien von ChromatiOsungen mit Ca-Salzen erhalten.
Calciumcbromat, techn. Pulver % l^S ^^ 83,00
, ehem. rein 1 « „ 3,50
„ saures, techn % „ „ 240,00
„ ,, gereinigt 1 „ „ 5,00
„ , ehem. rein 1» « 14,00
fiSnigswmrtcr tt Ebcll, Linden Tor Hannover.
6. Calciumcitrat siehe 24. C a 1 c i u m z i t r a t.
7. Caiciumcyanamid CaCNs. Man gewinnt es nach Frank
(D. R. P. 88 363, 92 587, 95 660, 108 971, 116087, 116088, 141624 und 150878)
aus Karbid oder Karbidbildungsgemischen, und zwar durch Überleiten von
Luftstickstoff über geschmolzenes CaCt, wobei als Schmelzmittel NaCl zu-
gesetzt wird; das Schmelzen kann dabei ebenso gut in der Muffel wie im elek-
trischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden. Noch zweckmassiger
ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N direkt über ein im
elektrischen Widerstandsofen erhitztes Gemisch von CaO und C leitet; hierbei
entspricht die Umsetzung der Gleichung CaO + 2 C + 2 N = CaCNt -h CO.
LauRt man das Caiciumcyanamid mit HsO aus, so erhält man Dicyandiamid
(CNNHs)) als weisses Salz, entsprechend der Gleichung:
2 CaCNi + 4.H,0 = (CN . NH,), + 2 Ca(OH),.
Das Dicyandiamid kann direkt auf Natriumcyanid bezw. Kaliumcyanid
verarbeitet werden, während das rohe Caiciumcyanamid — dem Frank den
Namen Kalkstickstoff gegeben hat — zu Düngezwecken dient. Man
hat hiermit eine nach den bisherigen Versuchen der Praxis ökonomisch wert-
volle Methode zur Nutzbarmachung des Luftstickstoffs gefunden. Vgl. auch
den Artikel „K a 1 k s t i c k s t o f f \
Nach dem D. R. P. 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Caicium-
cyanamid herzustellen, mit einem Chlorid (nach der Patentschrift z. B. mit
23 % CaCU), was den Vorteil mit sich bringt, daß der Prozess bei viel nie-
drigerer Temp. und fast quantitativ verläuft. C a r 1 s o n (Stockholm) setzt
statt CaClt Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile erreicht, dazu
aber noch den weiteren, dass das Produkt auch bei längerem Lagern trocken
und unverändert bleibt.
Caiciumcyanamid, techn ^/o kg Mk. 50,00
8. Calciumcyanld (Calcium cyanaium). Ca(CN)s. Nach E r I -
wein und Frank (Amer. Pat. 708 333) durch Erhitzen eines Gemisches von
Caiciumcyanamid (s. vorstehend unter 7.), Kohlenstoff und NaCl bis zum
Schmelzen dargestellt. Die rohe, unreine Schmelze soll als Ersatz far Alkali-
cyanid dienen.
9. Calciumfluorid (Fluorcalcium; Calcium fiuoratum), CaFs.
Findet sich in der Natur als Flussspat in reichlicher Menge in schönen
Kristallen, die chemisch rein farblos, meist jedoch durch geringe Beimengun-
gen blau, violett, rot, grün oder gelb gefärbt sind. Künstlich gewinnt man das
CaFi durch Glühen von Kryolith (AlsFa . 6 NaF) mit CaCOs oder auch durch
Kochen von Kryolith mit Kalk, chemisch rein auch durch Fällen von dünnen
KF-LOsungen mit CaCb.
Caldnmfluorid, gefiUlt % kg Mk. 100,00
9 ehem. rein, geßUlt 1„ „ 4,00
Preise der natfirlichen Verbindung siehe im Artikel „Flussspat*.
COnigswarter & EbeU, Linden Tor Htnnorer.
10. C a 1 c i u m h y d r i d siehe „H y d r o 1 i t h".
11. Calciumkarbid siehe „Karbid e'*.
12. Calciumkarbonat (kohlensaurer Kalk; Calcium carhonicum).
CaCOa. Findet sich in der Natur als Marmor, Kreide und Kalkstein, künstlich
204 Calciumyerbindongexi.
durch Fällen von Ca-Salzlösungen mit CO9 oder Karbonaten erhalten. Vgl.
auch den Artikel „Ka 1 k s p a f*.
Caldumkarbonat, natur., präpariert % kg Mk. 11,50
, „ (Marmor) Stücke % „ , 20,00
s gefallt, techn., schneeweiss, leicht /o » n 28,00
„ n n n schwer ....%„ „ 23,00
D.A.IV ....%, „ 30,00
^ „ ehem. rein % » » 110,00
Calciumkarbonat:
EOBlgBwarter k Ebell, Linden Tor Hannorer.
Lehmann k VoflB, Hamburg (Oaldumkarbonat, ge-
AUt).
Lipila cbemiflche Fabrik, A.-0.. MOgeln (Bea.
Leipsig).
Weaenfeld, Dicke k Oie., Ghem. Fabrik»
Barmen-Bltterihauflen.
13. Calciumnitrat (Kalksalpeter; Oalcium nitricum).
Ca(N0s)9. Findet sich namentlich in Venezuela, dient vor allem als vorzfig-
liches Düngemittel. Gereinigt findet es in der Gasglühlichtindustrie Ver-
wendung. Nach dem östr. Fat 28 352 von 1907 gewinnt man Calciumnitrat
aus CaCls-haltigen Laugen (besonders Endlaugen der Ammoniaksoda-
fabrikation), indem man diese mit NaNOa umsetzt, und zwar so, dass sie mit
einer äquivalenten Menge Natronsalpeter bis zum S. F. 127^ bei normalem
Luftdruck eingedampft werden.
Über die Darstellung von Calciumnitrat aus dem Luftstickstoff nach
dem interessanten und aussichtsreichen Verfahren von B i r k e 1 a n d und
E y d e siehe den Artikel „Salpetersäur e".
Es bildet ein zerfliessliches Salz, das in Frismen mit 4HflO kristallisiert;
es ist auch in Alkohol löslich und findet besonders als Düngemittel Ver-
wendung.
Calciumnitrat, techn., % kg Mk. 35,00
raffln % , „ 60,00
„ ehem. rein (für Beleuchtungszwecke) ^ » v '^i^
Lehmann k VocB, Hambtffg. | KSnigswarter k EbeH, Linden vor Hannorer.
14. Calciumoxalat (oxalsaurer Kalk; Calcium oxdlicum), CaCsO«.
Über die technische Darstellung siehe unter „Oxalsäure"; chemisch rein
durch Fällen ammoniakalischer oder essigsaurer Ca-SalzlOsungen mit Oxal-
säure oder einer OxalatlOsung erhalten.
Calciumoxalat, techn % kg Mk. 115,00
„ gereinigt % „ „ 290,00
f, ehem. rein i „ „ 7,25
KSnigswarter k EbeU, Linden Tor Hannover.
15. C a 1 c i u m 0 X y d e.
a) Calciumoxyd (Calcium oxydatum). CaO siehe den Artikel
„K a 1 k".
b) Calci umhydroxyd (Calcium hydroxydatum). Ca(OH)s siehe
den Artikel „K a 1 k**.
c) Calciumsuperoxyd (Calcium Tiyperoxydatum). CaOs. Kann
durch Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf Kalkwasser erhalten werden,
wird aber jetzt wohl meistens aus dem Natriumsuperoxyd (s. d. unter
„Natriumverbindunge n") durch Umsetzung mit einem Calciumsalz
dargestellt. Nach den D. R. F. 128 617 und 132 706 presst man ein Gemisch
gleicher mol. von. Natriumsuperoxyd mit Calciumhydrat zu kleinen Zylindern
zusammen und behandelt diese mit Eiswasser; das sich hierbei bildende Hydrat
des Calciumsuperoxyds wird abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Nach
dem Amer. Fat. 847 670 lässt man zur Herstellung von CaOs eine Wasser-
stoffsuperoxydlOsung auf Calciumchloridlösung einwirken; durch Zusatz von
konz. NHs-Lösung wird das CaOt als Calciumsuperoxydhydrat ausgefällt.
Nach dem Franz. Fat. 364 249 lässt man eine aus NasOi und Säure erhaltene
rohe HsOs-Lösung auf Atzkalk oder auf gefälltes Ca(OH}s einwirken. ->
Man verwendet das CaO« an Stelle von HsOs in der Bleicherei.
Colciumverbindangeiu - 205
Calciumsuperoxyd, techn 1 kg Mk. 15,00
„ ehem. rein H Mk. 4,00; 1 „ „ 36,00
Cbon. Werke Ktrchhoff k Neinth, O. m. b. H., Berlin N. 21
16. Calci umperinanfi:anat (übermangansaurer Kalk; Calcium
permanganicum). CaMnsOg* Man erhalt es durch Umsetzung von KMnOi mit
einer Ca- Verbindung. Nach dem D. R. P. 145 368 erhält man es elektrolytisch
an der Anode, wenn die Elektrolyse unter Benutzung eines Diaphragmas ge-
schieht und der Kathodenraum im Anfang CaCls, der Anodenraum KMnO«-
Lösung -f CaCis enthalt.
Es ist in HsO sehr leicht löslich, so dass man mit äusserst starken Lösun-
gen arbeiten kann; die kalt gesättigte Lösung hat 1,8 sp. Q. Wegen seiner
aosserordentlich starken Oxydationskraft — gewöhnlicher Spiritus, in den man
CaMihOs einträgt, wird unter Feuererscheinung oxydiert — wird es als Des-
iafektionsmitiel sowie zur Reinigung von Zuckersäften mit Vorteil verwendet.
Caicittinpermanganat, techn 1 kg Mk. 2,50; % kg Mk. 220,00
^ ehem. rein, krist ^ n w UfOO
PftAZIP. PROSPHORl rUTTERRALR
30/32Vo, 35*/o und 38/427o
I^EIHIMANIV A VOSS, HAÄfBURG.
\7. Catciumphosphate (phosphorsaurer Kalk; Calcium phos-
pKoricuf»).
a) Tricatciumphosphat. Caa(P0«)9. Mineralisch als Phospho-
rit, bildet zu ca. 80 % den Hauptbestandteil der Knochenasche. Kflnstiich durch
Fällen einer mit NHa versetzten CaCls-Lösung mittels Natriumphosphats er-
halten.
b) Dicalciumphosphat (einfach saures Calciumphosphat)
CaHPO« + 2 H9O. Kflnstiich durch Fällen einer mit Essigsäure angesäuerten
CaClrLösung mittels Dinatriumphosphats (NasHPOi) als kristallinischer, in
HtO nnlOslicher Niederschlag erhalten. Nach dem Engl. Pat 14 194 von 1903
soll man Phosphate, Knochen, Tierkohle u. s. w., soweit erforderlich, zur Zer-
störung der organischen Substanz glflhen, dann mit verd. HNOs oder HCl be-
handeln, vom unlöslichen abziehen und das Dicalciumphosphat aus der Lösung
dttfcb CaCOs ausfällen. Praktische Bedeutung dürfte dieses Patent ebenso-
wenig erhalten wie das Engl. Pat. 19 267 von 1903, welches ebenfalls eine Dar-
steUungsmethode für Dicalciumphosphat schfltzt.
c) Monocaiciumphosphat (zweifach saures Calciumphosphat).
CaH4(P04)t + HtO. Durch Auflösen eines der beiden andern Calciumphos-
phate in einer Säure und Eindampfen der Lösung. Das in Wasser nur schwer
lösliche Salz hat technische Wichtigkeit, denn es dient zur Darstellung von
Phosphor sowie als kflnstiicher Dflnger (vgl. „Superphospha t").
Calciumphosphat, gefallt, weiss, für Viehfiitter % kg Mk. 25,00
„ für EmaiUe % „ „ 35,00
y „ schneeweisB, Tvlver • % » » 130,00
„ ehem. rein, D. A. IV % „ ^ 210,00
„ wasserfrei, schneeweiss, fllr EmaiUe ....%„ ^ 94,00
„ zweibasisch 1 kg Mk. 4,75; % „ „ 420.00
„ dreibasiscfa 1 , „ 4.40; % „ „ 395,00
Saures Caldumphosphat, roh, Pulver (40% PfOs) ....%„ „ 43.00
„ „ dopp. raffin. (arsenfrei) Teigform. . . % „ „ 100,00
n n n n Pulver . . . % n n 175,00
n r, „ „ frei von As, Pb, Cu . . % „ „ 175,00
206 Qtlciumverbindungen.
Saures Calciumphosphat, ehem. rein, Pulver . 1 kg Mk. 2,90; •/# kg Mk. 270,00
» krist 1 , „ 4,00
KOnigBwartcr & Ebell, Linden vor Ilannovcr. | Lehmann & VocB, Hamburf.
18. Ca Ici umplumba t siehe unter „Bleiverbinduagen" No. 20.
19. Calciumrhodanür (Rhodancalcium; Calcium rhodanatum)
Ca(CNS)9 + 3 HsO. Zur Darstellung versetzt man rohe Rhodanammonium-
laugen (siehe unter „R h o d a n v e r b i n d u n g e n**) mit Calciumhydrat und
treibt durch Einleiten von Dampf das NH« möglichst schnell aus. Man dampft
die erhaltene Lauge auf 45° B6 ein, wobei Rhodancalcium beim Erkalten aus*
kristallisiert.
Nach dem Engl. Pat. 22 710 von 1902 erhält man es aus Kohlengas und
andern cyanhaltigen Gasen, indem man sie mit einem Gemisch von pelöschtem
Kalk und Schwefel behandelt. Man kann die Materialien feucht mischen und
als Casrelnigungsmasse verwenden oder, mit H9O gemischt, in einem Wasch-
turm oder Rotationswäscher benutzen.
Caldumrhodanür, Icchn. flüss. (15<> Be) ^lo ^S Mk. 65,00
, „fest % n „ 140,00
„ cbem. rein 1„„ 6,30
KönigBwarter & EbeH, Linden vor Hannover.
20. Calciumsulfat (schwefelsaurer Kalk; Caicium sulfuricum),
CaSO«. Findet sich wasserfrei als Anhydrit und wasserhaltig als Gips. Alles
Technische über das natürliche Calciumsulfat siehe unter „G i p s". Füf
mandie Zwecke wird das Calciumsulfat auch künstlich bereitet, nämlich
durch Fällen konzentrierter Calciumsalzlösungen mit einem löslichen Sulfat
oder HsSG«. Nach den Engl. Pat. 14 112 und 14 194 von 1903 lOst man Phos-
phate (Calciumphosphate) in verd. HNOi oder HCl, fällt mit CaCOa daraus
Di calciumphosphat und behandelt das Filtrat mit H2SO4.
Calciumsulfat, gefällt, weiss, Pulver % kg Mk. 84,00
„ „ feucht .....%» „ 30,00
„ „ ehem. rein % „ „ 85,00
„ saures, techn % n n 100,00
^ „ . ehem. rein i „ „ 4,20
21. Ca 1 c i umsul f id siehe 26. S chw ef el ca 1 c i u m.
22. Calciümsulf it.
a) Neutrales Calci umsulfit (schwefligsaurer Kalk; Calcium
iulfurosum). CaSOa. Früher technisch ausschliesslich durch Behandeln von
pulverfOrmig gelöschtem Kalk mit SO9 darfi:estellt. Der Kalk muss in dünner
Lage ausgebreitet sein; das SOs-Gas wird durch Verbrennung von S er-
halten. Die bei dem Prozess entwickelte Wärme ist genügend, um das Hydrat-
wasser des Kalkes zu verdampfen und so die Bildung von Calciumbisulfit zu
verhindern. Jetzt gewinnt man es oft durch Einwirkung von ROstgasen der
Pyritofen auf mit HsO berieseltem Kalkstein (CaCOs), muss jedoch einen SOt-
Oberschuss vermeiden, weil es sonst unter Bildung von Calciumbisulfit in
Lösung geht.
weisses, kaum in HsO lösliches Pulver, das in fester Form gehandelt wird.
Man benutzt es hauptsächlich als bequeme Entwicklungssubstanz für SOs.
Caldumsulfit, neutr., techn % leg Mk. 40,00
„ „ gereinigt % , „ 50,00
„ „ ehem. rein % ^ „ 100,00
Y^fimati« 1^ YoM^ Hamburg.
b) Calciumbisulfit (saurer schwefligsaurer Kalk; Calcium hisvl-
furosum), CaHs(SOi)s. Kann durch Lösen von CaSOs in wässeriger SOs
erhalten werden, doch gewinnt man es technisch stets durch Überleiten von
SOs-Gas (Röstgasen der Pyritöfen) über porösen, mit HsO überrieselten Kalk-
stein. Dieser Prozess wird in grossem Massstabe vorgenommen, um den Röst-
gasen (Hüttenrauch) die auf die Vegetation schädlich wirkende SOs zu ent-
ziehen: Man leitet die Röstgase in mit Kalksteinstücken gefüllte Türme ein, in
Calmin — Calodal 207
denen von oben H9O herabrieselt; es entweicht dann nicht SOt sondern COsi
während unten eine Calciumbisulfitlösung abfliesst. — Einen besondern
Apparat zur Herstellung von Calciumbisulfitiauge schützt das Amer. Pat.
846 499.
Kommt in den Handel als Lösung, die in grossem Massstabe zur Her-
stellung von Holzzellulose für die Papierfabrikation dient; über diese „Sulfit-
zeilulose*' vgl. unter „Z e 1 1 u 1 o s e".
Calciumbisulfit, Lösung (10~l'20Be) 0/0 kg Mk. 10,00
„ (13-140B6) 0/, ^ „11,00
Lehmann & Vo«, Hunborg.
23. Calciumthiosulfat (unterschwef ligsaurer Kalk; Calcium
ihiostdfuricum). CaSfOa. Wird fast sämtlich aus den an CaS reichen Soda«
rückständen des Leblanc- Prozesses gewonnen, indem man das Calciumsulfid
entweder freiwillig zu Thiosulfat oxydieren lässt oder diese Oxydation durch
Einblasen von Luft beschleunigt. Vielfach bringt man auch das CaS durch
Kochen mit S in Lösung und bewirkt dann die Umsetzung in Thiosulfat durch
Einleiten von SOa.
Dient zur Darstellung von andern Thiosulfaten sowie von Antimon-
zinnober.
Calciumthiosulfat, techn. flüss % kg Mk. 40,00
, krist 1 kg Mk. 2,50; % „ n 225,00
24. Caiciumzitrat (zitronensaurer Kalk; Calcium citricum). Durch
Fällen von verdflnntem Zitronensaft bei Siedhitze mit fein verteilter Kreide
erhalten.
Caiciumzitrat, gereinigt 1 kg Mk. 5,75
, ehem. rein In „ 6,75
KteigBwarttr & Ebell, Linden Tor Hannover.
25. C h 1 o r k a 1 k s. d.
26. Schwefelcalcium (Kalkschwefelleber; Calciumsulfid; Cal-
cium sulfurafum). Dient in der Gerberei als energisches Enthaarungsmittel,
wird jedoch meistens nicht als fertiges Präparat verwendet, vielmehr in Form
einer Mischung von Kalkmilch mit Realgar (vgl. Arsensulfide unter
„Arsenverbindunge n**).
Scfawefelcalciam, graugelb 0/0 kg Mk. 45,00
„ weissgelb No. 1 ®/o „ „ 80,00
No. 2 % . „ 50,00
„ einfach, roh, Pulver «/o , , 50,00
„ «in Brocken ... 1 kg Mk. 1,00; •/© „ „ 85,00
gereinigt, weiss . . 1 kg Mk. 1,80; % „ . 160,00
aüssig % . „ 30,00
Caldumsulfhydrat, Teigform 1 kg Mk. 1,80; *>/o » » 165,00
Calciumverbindungen :
FDers^Bro«. k Co., New Tork, Not. 2 u. 4 Stone | Upda chemlache Fabrik, A.-a., Mflgeln (Bet;
Street (s. Iiia.-Anh. & IS). I Leipaig).
Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Calciumverbindungen:
Willy Hanger, logenieurges. m. b. H., Dresden.
Oalmln. Mischung aus Dimethylphenylpyrazolon (siehe unter „A n t i -
p y r i n**) und Diazetylmorphin.
Man benutzt es medizinisch, und zwar als Spezifikum gegen Husten,
Keuchhusten, Asthma und Menstruationskoliken.
Calmin H Mk 13,50; 1 kg Mk. 132,00
Chem. Fabrik Lftdenburg, O. m. b. H., Ladenburg CBwlen).
Oalodal siehe „K a 1 o d a 1 *.
208 Calomel — Cäshun und Cädamyerbindiuigeii.
Oalomel (Quecksilberchlorflr) siehe unter „Quecksilberverbin-
d tt n g e n".
Oalomelol siehe „K a 1 o m e 1 o r*.
Oampecheholz siehe „B 1 a u h o 1 1\
Lehmann ft Voai, Hamburip.
Oamphen siehe „Terpene".
Oamphor siehe „Kampfe r".
Oamphora monobromata siehe „Bromkampfe r".
Oamphomaphtol siehe „Kampfernaphto 1".
OamphoMtn. Losung von 15 T. neutralen Kampfersäuremethylesters in
85 T. Santalol. Der Ester wird nach D. R. P. 189840 und 196 152 durch
Methylieren mittels Dimethylsulfats in alkalischer Lösung erhalten.
Klare, ölige, schwach aromatisch riechende Flüssigkeit, die gegen
Gonorrhöe, Entzündungen der Harnröhre utid der Blase in Kapseln innerlich
gegeben wird.
Oaaadabalsam siehe „Kanadabalsa m**.
OannaMnol siehe „K a n n a b i n o 1".
Caput mortnnm siehe „Eisenfarbe n".
Oarbide siehe „Karbid e".
Carbo siehe „Kohl e'*.
Oarbolinenm siehe „K a r b o 1 i n e u m".
OarbolsAnre siehe „P h e n o r*.
Carboneol. Dfinne, schwarze Flüssigkeit, ist der durch Verdampfen
einer Lösung von Steinkohlenteer in Tetrachlorkohlenstoff erhaltene Rück-
stand. Es findet medizinische Verwendung.
Oarbonate (kohlensaure Salze) siehe unter den betreffenden Metallver^
bindungen.
Oarbonenm siehe „Kohlenstof f *.
Carbonenm snlfnratnin siehe „Schwefelkohlenstoff.
Oarbonlt siehe „Sicherheitssprengstoff e".
Carbomnd siehe „K a r b o r u n d".
Cardol siehe „A k a j o u b a 1 s a m'*.
Carlsbader Salz siehe „Karlsbader Sal z**.
Carmin siehe „K o s c h e n i M e".
Camanbawachs siehe „Wachs, vegetabilische s".
Oarosches Reagans siehe unter „R e a g e n t i e n'\
Oarthamln siehe „Saff lor'\
Oarron (Carvol) siehe „Karvon** und „Terpene".
Casein siehe „K a s e i n".
Cäsium und Cäsiiimverbindimgren. C fl s i u m. Cs. A. O. = 132,9.
Das metallische Cäsium lässt sich nur schwierig durch Elektrolyse einer ge-
schmolzenen Mischung von Cäsiumcyanid mit Baryumcyanid gewinnen. Es
ist ein sich an der Luft schnell entzündendes, silberweisses, sehr weiches
Metall. Sp. O. (bei 15») 1,88; Seh. P. 26— 27*; S. P. 270*. Es ist ohne Jede
technische Bedeutung.
CSsiummetall lg Mk. 15 CO
Die Cflsiumverbindungen dhneln in allen Stücken denen des
Kaliums; sie sind zuerst in der Mutterlange der Dürkheimer Salzsole auf-
gefunden worden. Von den Cäsiumverbindungen ist das CSsiumoxydhydrat
CsOH eine sehr starke Base; von Wichtigkeit für die Trennung der Cäsium-
von den Kaliumverbindungen fst das Cäsiumplätinchlorid, das in H9O ausser-
ordentlich schwer löslich ist. Häufiger verwendet wird der C 9 s 1 u m a 1 a u n
Casselergelb — Ceresin. 209
(und der Casium-Rubidlumalaun); ersterer ist im Wasser etwa
22 mal schwerer löslich als Kalialaun.
Cäsmmalaun D Mk. 1,80; H Mk. 15,00
Cidiimbitartnit D „ SfiO
Ostnmchlorid, krist D „ 5,00
CSsittiiikarbonat D „ 5,00
Gbinmiiitnit, krist ^ » 5,50
damnoxydhydrat ^ r 6,00'
CSsiimi-Rabidinmalaan ^ n 15,00
dsium-Rabidimnchlorid H , 50,00
CidumsDlfet I) „ 4,50
CMMlerffelb siehe „Bleifarbe n*\
CaMMlmamis Orttn siehe „Kupferfarbe n".
Cttniattl siehe „Zimtor.
OMsliui Pnrimr siehe „G o 1 d f a r b e n**.
Catechn siehe „K a t e c h u'*.
OedemliOlzVl siehe „Zedernholzö V\
CeUit siehe „Z e 1 1 i V\
Celloidin siehe „Z e 11 o i d i n''.
<MIoidlnpapi«r siehe „Photon^raphische Chemtkalie n**.
Cellotropin siehe „Z e 1 1 o t r o p * n"\
Cellnloid siehe „Z e 1 1 u 1 o i d'\
OeUnloidlaeke siehe „Z e 1 1 u 1 o i d I a c k e'*.
Cellnlose siehe „Z e 1 1 u 1 o s e'*.
Cellnloseester siehe „Zelluloseeste r**.
Oement siehe „Zement*'.
Centrlfngren siehe „Zentrifuge n".
C. 0. iUnbold ]r., Chemnitas, Sachsen (Speiialtebrik fttr ZentritügMi aUer Qysteme) (siehe auch lus.
ttif Seite 211).
Cephaldol siehe „K c p h a l d o V\
Cer siehe „C e r i u m**.
Gera siehe „W ach s".
Oera Oamauliae = Karnaubawachs siehe „W achs, vegetabi-
lisches".
Gera ohinensis = Insektenwachs siehe „W ach s'*.
Oera Japonlca = Japanisches Wachs siehe „Talg, vegetabi-
Uscher**.
Ceresin (Mineralwachs, Cerosin, Cerin). Zuweilen bezeichnet man auch
den Ozokerit (s. d.) selbst als Ceresin, meistens aber das daraus dar-
gestellte Präparat, welches in gewisser Beziehung dem Bienenwachs ähnlich
ist Zur Ceresinfabrikation dienen die reineren Ozokeritsorten, während die
geringen durch Destillation auf Paraffin verarbeitet werden.
Der Ozokerit wird in grossen (bis zu 300 kg fassenden) eisernen Kesseln
über freiem Feuer geschmolzen und 4—6 Stunden lang bei 115—120^ erhalten,
wobei alles im Ozokerit enthaltene Wasser verdampft. Hierauf setzt man
zwischen 15 und 25 % — die notwendige Menge muss für die einzelnen Ozo-
Iteritsorten durch einen Vorversuch ermittelt werden — Schwefelsäure mit
78 9( Anhydridgehalt in dünnem Strahl unter andauerndem Rühren zu. Die
Temperatur wird dann langsam bis 165® und später bis 175® gesteigert, wobei
alle durch die HtSO« oxydierbaren Bestandteile als schwarze feste Masse (so-
genannter „Asphalt'*) abgeschieden werden, während die überschüssige HtSOi«
verdampft. Unter allmählicher Abkühlung neutralisiert man die noch vor-
handenen Säurereste mit sogenanntem Entsäuerungspulver, wozu
Bittchef VI!. 14
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2X2 Cerium und Ceriumverbinduagen.
die RackstAnde von der Blutlaugensalzfabrikation dienen. Nachdem schliess-
lich noch eine Entfärbung mittels Blutkohie stattgefunden hat, wird das Ceresin
durch Filterpressen geschickt und so vom Asphalt u. s. w. getrennt Das. er-
haltene Ceresin ist noch gelb; ganz weiss erhält man es durch Raffinierung.
d. h. durch nochmaliges Behandeln mit H9SO« u. s. w. Vielfach muss das
Ceresin dem Bienenwachs in der Farbe gleichen, in welchem Falle ihm ge-
eignete basische Teerfarbstoffe (ChinoHngelb, Sudan) zugesetzt werden.
Weisse geruchlose, wachsähnliche Masse, die zwischen 62 und 80*
schmilzt; sp. 0. 0,918—0,922. Man benutzt das Ceresin zur Appretur leinener
und baumwollener Stoffe, in der Kerzenfabrikation, Parffimerie u. s. w. Es
wird viel mit Surrogaten vermischt und ist überhaupt starken Verfälschungen
unterworfen, namentlich zu Zeiten hohen Preisstandes.
Prflfnnvt Nach der soUamtlichen Vorschrift sur Unterscheidung von Geredn und ParafOn
aoU der Tropfpunkt der Frohen durch Erhltien einet (1—2 mal) in das Oeresin 10 mm
tief eingetauditen OUnrtabes Ten 8 mm Dicke im Lofthade ermittelt werden. Das Luftbad
besteht aus einem 8 cm wetten Beagwisglss, das durch ein Wasseriiad erhitst wird. Ober
66^ O. tropfendes Material soU als Oeresin, unter 66^ O. tropfendes als Gemisch mit Panffln
oder als Paraffin angesdien werden, eine Bestimmung, die flbrigens sehr anfechtbar erscheint
(Ober Einielheiten vgl. ZentialbUU fOr das Deutsche Reich 1808 B. 874). Andere Proben
Bum Nachweis von Paraffin lind ttbrigens ebenfalls recht unsuverUssig. Bei Zusats too
Kolophonium ceigt das Oeresin eine Slureaahl.
Die Preise schwanken sehr.
Ceresin:
Altonaer Wachsbleiche Q. m. b. H., Altena
Ottensen.
Kölner Oeresinfabrik Qebrfider Maus, O. m. b. H.,
Köln a. Bh.
Lehmann & Voss, Hamburg.
Apparate zur Gewinnung von Ceresin:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Cerium und OeriumTerbinduiiffen.
1. Cerium (Cer) Ce. A. Q. = 140,3. Durch Elektrolyse aus dem
Ceriumchlorid gewonnenes eisengraues, sehr dehnbares Metall; sp. O. 6,73.
An der Luft enzQndet es sich schon durch oberflächliche mechanische Ein-
wirkungen und verbrennt dann mit intensivem Glanz. Ce ist ein vierwertiges
Element.
2. Verbindungen des Cerium s. Finden sich in verschiedenen
Mineralien, werden jetzt fast ausschliesslich aus dem Monazit gewonnen,
einem leicht aufschliessbaren Mineral, das im wesentlichen Cer-Thorium-
phosphat ist Bei der Thoriumgewinnung erhfllt man das Cer in Form eines
rohen Karbonatgemenges als Nebenprodukt. Nach dem D. R. P. 143 106 löst
man dieses Karbonatgemenge in roher Salzsäure, rfihrt dann in die neutrale
Lösung eine weitere Menge desselben Karbonatgemisches und setzt darauf
Kaliumpermanganalösung zu, bis diese eben vorwaltet: Es scheidet sich ein
brauner Niederschlag aus, der neben Cer noch Mg, Cl und CDs enthält; er
wird abgeoresst und ausgelaugt.
Die Ceriumverbindungen werden zur Fabrikation von Glflhkörpern (vgl.
„Gasglflhlicht") verwendet. Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew.
Chem. in Berlin 1903 gehaltenen Vortrag von Förster und B r a n d e i s ist
das Cerisulfat ein ausgezeichnetes technisches Oxydationsmittel. Es ist an
Oxydationskraft dem KMnOi fast gleich und lässt sich elektrolytisch leicht
reoxydieren. Ein Verfahren zur Oxydation aromatischer Kohlenwasserstoffe
mittels Cerverbindungen in saurer Lösung ist durch D. R. P. 158 609 geschätzt.
Die Preise der Cerverbindui^en sind schwankend; zur Zeit wird notiert:
Ceriumchlorür, flüssig (20® Be) o/o kg Mk. 50.00
fest 1 kgMk. 7,00; % „ . eOO,00
„ ehem. rein H „ 16,50; 1 „ „ 150.00
Ceriumkafbonat, techn 1 kg „ 5,00; % „ „ 450,00
gereinigt . . 1 ^ , 12,00
chem. fein H Mk. 16^50; 1 „ „ 150.00
n
Orolln — Chemiker. 213
•Ccriumiiitrat, gereinigt 1 kg ^ 7,25; 7o kg Mk. 700,00
, ehem. rein H „ 5,00; 1 „ , 45.00
Ccriumoxalat, mediz. D. A. V 1 kg „ 2,00; '*/o » „ 180,00
„ ehem. rein H „ 16,50; I „ „ 1^0,00
Cerinmosyd, roh i kg „ 2,00; «o „ „ 160,00
techn. l „ „ 6,00
, gereinigt , 1 „ „ 10,00
, ehem. leia H Mk. 83,00; 1 „ „ 300,00
Ceiimnoxfdhydrat, ehem. rein H „ 28.00; 1 „ „ 250^0
Ceziiimozydsiilfat (Binillat), kilst gelb :....!,,„ 12,00
„ entwSnert » « » 7,00
„ ehem. rein H Mk. 13,50; 1 r „ 120,00
Cerinmozydiüsalfat, techn., flun. (10* B^) fnr Fazberei . . . . o.'o „ „ 60,00
„ „ „ (20* B6) , "/o „ „ 110,00
„ „ entwfiaert .... 1 kg Mk. 7,00; «/o „ n 6(K),00
„ entwässert, weiss 1 , » 9,00
ehem. rein, kiist .... H Mk. 20,00; i „ „ 175,00
„ „ entwässert . . H „ 16,50; 1 „ „ 150,00
Cerium und Ceriumverbindungen:
OiemJache Fabrik Freiberg, Dr. Q. P. Droari>ach 1 Dr. O. KnOfler k Oo., PlOtxcnsee b. Berlin.
Je Od., Frdberg i. 6. |
Oerolin. Durch Extraktion von Hefe mittels Alkohols gewonnenes Hefe-
fett Es stellt eine halbflflssige bis zähflüssige Masse von gelblicher bis bräun-
licher Färbung dar, die in Form von Pillen (zu je 0,1 g Cerolin) fflr Furun-
kulose, Akne und ähnliche Hautausschläge innerlich gegeben wird.
CcroUn-Pillen, 100 Stück, Bezugspreis Mk. 2,00
„ 9 100 „ Verkaufspreis „ 2,50
Oetaoenm siehe „W a 1 r a t".
Oeüacol siehe „C e t y 1 g u a j a c y r*
Oetylffnajaoyl, auch C e t i a c o 1 und P a 1 m i a c o 1 genannt. Unter
diesen Bezeichnungen wird ein Heilmittel gegen Tuberkulose empfohlen, das
wahrscheinlich nichts anderes als Brenzkatechinmethylcetyläther ist. Man
«teilt es nach dem Engl. Pat. 16349 von 1903 durch Digerieren einer Mischung
von Nafriumalkoholat und Quajakol mit Walrat bei 80® dar.
Fester Körper vom Seh. P. 15^ zersetzt sich bei seinem S. P., unlöslich
in HsO, löslich in Alkohol-Ather und Chloroform.
Es wirkt wie Quajakol, soll aber nicht, wie dieses, den Verdauungs-
kanal reizen.
Oeylon-ZiiiitVl siehe ,,Z I ni t ö 1".
Cnhamotte und Oluuliattewaren siehe „S chamotte und Scha-.
motteware n*'.
Cfhemlgrapltle. Allgemein alle Reproduktlonsverfahren, bei denen die
Druckplatten mit Hilfe chemischer Agentien hergestellt werden. Im beson-
deren versteht man darunter die Zinkhochätzung, wobei eine Zink«
platte mittels Säure geätzt wird. Dabei werden die Striche der Zeichnung,
well sie mit einer Fettfarbe hergestellt (bezw. in einer solchen auf die Platte
übertragen) sind, nicht mitgeätzt, bleiben vielmehr erhaben stehen. Deshalb
können die Abzüge auf der Buchdruckpresse hergestellt werden.
Ohemiker, Analilldiiiigr.
Vorbildung: Reifezeugnis eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums
oder einer Oberrealschule.
Deutsche Universitäten: Berlin, Bonn, Breslau, Erlangen^
Freiburg, dessen, Qöttingen, Greifswaid, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel,
Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Münster. Rostock, Strassburg, Tü-
bingen, Wfirzburg.
2U
Chemische Fabrikeinrichtungen.
Deutsche technische Hochschulen: Aachen, Berlin, Braiin-
schweig, Danzig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, Mfinchen, Stuttgart.
Deutsche Bergakademien: Berfin, Clausthal, Freiburg i. S.
Auf den Universitäten ist ein Verbandsexamen abzulegen; auf
Qrund einer Dissertation und mflndlichen Prüfung kann spater die D o k t o r -
würde erworben werden.
Auf den technischen Hochschulen bildet den Abschluss des Studiums
das Diplomexamen. Nach Bestehen desselben kann der Chemiker auf
Qrund einer Dissertation und milndlichen Prüfung den Titel eines Doktor-
Ingenieurs erringen.
Für Nahrungsmittel-Chemiker ist eine besondere Prüfung, bestehend aus
Vorprüfung und Hauptprüfung, vom Reiche angeordnet Die Zulassung zur
Vorprüfung bedingt (ausser dem Maturitätszeugnis) den Nachweis eines sechs-
semestrigen Studiums auf Universitäten oder technischen Hochschulen sowie
gleichzeitig den Nachweis einer fünfsemestrigen LaboratorlumstAtigkeit an den
betreffenden Hochschulen während der Studienzeit Zur Hauptprüfung wird
nur zugelassen, wer die Vorprüfung bestanden, % Jahr an Mikroskopier-
flbungen teilgenommen und mindestens 3 Halbjahre an einer staatlichen An-
stalt zur Untersuchung von Nahrungs- und Qenussmitteln gearbeitet hat.
Dr. M. VofUierr, Sohul« i. aogew. Ohanlp, Berlin SW.« Wilhelmstr. 80.
Chemie-Schule
Mülhausen i. Eis.
Will nmnitni f. 1 nBktirlal-MBliln
(Färberei, Druckerei and Farbttoffabriluitlon).
ProgrunmC u. D kosteafrei durch di«Geacfaift»le1C«ac-
Wettere Aaekuafr dnrcb
DiMktor Dr. E. MmNIm«.
OhMiilsohe Fabrlkoüirlolitiiiigreii:
Paul Altmann, NW. 6, Luieenstr. 47.
DaiilMhe Ton- iL Steiiiaeug-Werke, AktleageieU-
•ehaft, BcrUn-Charlotteamiis, Berlinentr. S8.
J. L. Oerl. Eckelt, Berlin N. 4.
VoUqnar ränis & Comp., Heidenan-Dreeden.
I^ledricfa Hefmaan, Berlin 60. 10, BrQcken-
itraae 6 b (a. Inaerate).
F. H. Mejer, Hannorer < Hainholx (g. Iaa.-Anh.
S. 17).
Vereinigte Laneitzer Glaswerke A.O., Abt. Wann-
brann, QuiHts dt Ck>., Berlin KW. 40, Heide-
straiHe 66/57.
Zerkleinerungs-Maschinen, Destillierblasen, Drucktöpfe, Rund-
Spitzkessel, Retorten, Schmelzpfannen fflr chemische Fabriken:
und
Deataebe Ton- u. Stefaiaeiir- Werke, AkticngeaeU-
■obaft, Bcrlin-Chatlottenbiirg, Berlinerttr. SS.
i^ried. Kmi
led. Kmpp AH
Magdebvv^Badw
n.
■^
la iMiito IMeii iBiliiii iri üniiira
auf Grund langjähriger Erfahrungen durch . C
Bbb^^^M U^Iba» Techn« Büro für die ehem. Industrie
KUflOIY fflOinZi Qeseltochaft m. bctctariiikt. Haftang
== Hannover. ===
Geschäftsführer: Rudolf Heinz und Dr. Ernst Asbrand.
Spez. f. Schwefeliiure (Kammer- u. fkmtact-Verf ahrm), Saizsiure-
tt. Sulfat, Salpetereiure, Bisulfat-Verwertung, Supcwphosphat etc.
Chemische Untenuchnngen.
21&
Frldricli JtecknaM, B(tH« SO 16, iricKnstr. <».
Qcgrflndet 1819.
Apparate aod Hasdilnen tor thamsdie FnMkoL
OhAmiflohe Ukitenmohiiiiffen. Die Preise schwanken in weiten
Grenzen; die In folgendem i;ei;ebenen dürfen als sehr mässifs^e gelten.
A. Untersuchung von Nahrungs-, Qenussmitteln
und Gebrauchsgegenständen.
Gegenstand der Untenvchiiiig
Aschen:
Bestimm, ixgend eh&es Bestandtefles
„ Ton Fhosphon&nre und Kali
Vollständige Aschenaaslyse • • • •
Bier:
Alkohol
Eztcskt
Fremde BittentofTe
Phosphanäare
Bianntweia:
Fuselöl
AQu>hol
Brot:
WasseigehaU
Afinendische Zasätze (Alann, Ki^iferrltriol» Schwer-
spet n. s. ir.)
Mnttcrkom ••••• ••.
Butter:
Güte der Butter
Fettgehalt
Koclisalsmenge
Wasser, Gehalt an Buttennücb
Fremde Farbstoffe
„ Fette (Talg n. s. w.)
Andere fremde Beimengungen (Kartoffeln, StSrke,
Mdil n. s. w.)
Emaille (anch Glasuren) auf schädliche Beimengungen
Essensea und Liköre:
Ob schädliche Faibstoffe
Ob Fuchsin
Metallische Beimengungen • . . .....
Easig:
Ob freie Ifineralsiare
Gehalt an EssigsSore
Ob scharfe Fflanzenstoffe
Eiasuliefemde
Menge u. s. w.
Untersuchung:
QuaU-
tatiT
Mk.
Quanti-
Utiy
Mk.
30-60 g
30-60 g
50 g
1 1
1 1
1 1
1 1
Vii
Vii
100 g
100 g
100 g
200 g
g
100
100
100 g
ioo g
100 g
100 g
200 g
200 g
l Stück
50 g
50 g
50 g
H.
f
V.
1
1
i
10-25
2
2
2
2
6-8
10
20-30
4
4
6
4
4
2
6-8
Naeh Vomabaning,
4
3
10—15
3
3
2 1 10—15
Nach Vcreinbanmc.
2—5 115—20
3—10
2
2
2
2
316
Chemische Untersuchangen.
Gegenstand der Untenmchimg
FmchttSfte:
Zuckeigehalt • •
Fremde Faibttoffe oder fremde Zusätze • • • • .
Gewürse
Gries:
Fremde Mehlfoiten •• •••
Hefe:
Wasseibeftimmmig •
Stärkezasats
Sonstige fremde Beimenguigen •••••••.
Honig:
Fremde Bcimeogmigen (mikroskopische Untersachnng)
Säuregehalt, Zvcfceibestimmimg
Ki^ffee und Kaffeesurrogate:
Ungebrannter Kaffee, künstliche FSrbong • . . .
„ p, Bebnengong Ton Sternchen,
Erde n. s. w. ......
Gebrannter nnd gemahlener Kaffee, Beimengang ron
Zichorien
Gebrannter nnd gemahlener Kaffee, sonstige fremde
Beimengongen (mikroskopisch)
Gebrannter und imgebrannter Kaffee, Kaffeingehalt .
Kaffeesnrrogate
Kakao:
Theobromingehalt •••
Fremde Zusätze
Kartoffeln:
Starkegehalt •••
Käse:
Ob zu viel Lab ax^ewandt
Fremde Bestandteile
Auf Bleigehalt
Vollständige Analyse • • .
Kleiderstoffe, Gespinste und Gewebe:
Arsengehalt
Fremde Farbstoffe
Bestimmung der Farben
Wollen- oder BanmvoUfaden
Farbenechtheit (Wäsche, Sonnenlicht)
Kochsalz:
Fremde Bestandteile
Konditorwaren:
Giftige Farben • •
Sonstige Untersuchungen
Mehl (siehe auch ,3^üllerei<'):
Feuchtigkeitsgehidt
Erdige (mineralische) Beimengongen .•••••
Fremde Mehlsorten (mikroskopisch) ......
Mutterkorn
Kleiegehalt (annähernd genau)
Klebergehalt (Backfähigkeig
Milch:
Ob abgerahmt oder zu dünn (sp. G. und Fettgehalt
mit f^etn T.;«ktobnt3rrometer)
100 g
100 g
50 g
100 g
200 g
200 g
200 g
100 g
100 g
100 g
200 g
100 g
100 g
100 g
100 g
25 g
25 g
1 kg
200g
200 g
200 g
500 g
1 Stuck
1
1
1
1
M
n
1—
100 g
10 Stock
100 g
100 g
100 g
100 g
100 g
100 g
1 1
3—10
2-3
5—10
2
3
2
2
2
2
6
2—5
15
Nach Veretnbanxnf
2-3
15
3—5
2
15
2
2-3
3—12
2
3
2—4
2-4
Nach VcräiBhanins
2
2
3
2
4
4
4
Chemische Untenuchungen.
217
G^eottand der Untenachong
l^ockensabttanz (Wassexgehalt)
Sp. G. und Fettgehalt (mittels ehem. Analyse) . • •
KiMstoff und MUch^icker
Ajchegehalt
Sp. 6., Trockensabstans und Fettgehalt
Fremde Zusätze » • •
Buttermilch: Wassergehalt
Vollständige Müchuntersachong .••*••••
Rahm: Trockensubstanz
Fremde Zusätze
Müllerei und B&ckerei (siehe auch »^ehl'«):
Klcberbestimmnng (nach Dehnbarkeit des Klebers) .
Öle Ton Getreide, Rotklee, Ra{>s n. s. w
Getreide und Mehlsorten: Einzelne Bestandteile,
Feuchtigkeit, Stärke, Zacker, Dextrin, ZellstofffKleie),
Asche
Keimfähigkeit der Braugerste
Petroleum:
Temperatuigrad der Entzündung
Schmalz:
Reinheit, fremde Fette u. s. w
Schnupftabak:
Bleigehalt •••••
Schokolade:
Theobrondngehalt • • •
Fett
Zucker
Fremde Zusätze •
Spielsachen:
Giftige Farben
Stärke:
Auf ▼eischiedene Stärkesorten (mikroskopisch) • • •
Tapeten und Papier:
Giftig« Farben
Tee:
Fremde Blätter
Knnsdiche nibnng
Thttngehalt
Waffer (Güte als Trinkwasser):
Orgaoifche Substanzen, Ammoniak, Salpetenänre,
salpetrige Säure, CbHor und Schwefelsäure . . .
Gcnmthärte und bleibende Härte
Zahl der lebenden Mikroorganismen . • • • i •
Vollständige Wasseranalys«
Wein:
Ob schädliche Stoffe . .
Echtheit des Faibstoib •
Alkohol
Extmkt
Einzuliefernde
Menge u* s» ^
2
Vi
200
300
500 g
300 g
100 g
200 g
20g
1 Tafel
1 »
1 n
2 n
i Stuck
100 g
1 qm
50 g
50 g
50 g
2 1
2 1
Frobeentnahme
in •ttrilisiert. Ge-
fätmw die auf
AafrafltYonden
Untcrrachungs-
•tatioaen nebst
AalaiCttBC tct*
•aadt wwden.
Ö-IO 1
1 Flasche
1 -
1 m
y 1 .
Untersuchung :
QuaU.
UtiT
Mk.
2—10
3
5—20
2
2-3
2-4
3
2
3
3
Quantl-
Utir
Mk.
4
2
3
3
7
5
5
5—15
3
16-20
4
3-ft
3
15
4
5
15
12
3
5
50-500
4
4
218
Chemische Untenuchttngeii.
Gegenstand der Untecnichimg
EiasnUefenid«
Menge IL ■•▼.
Gerbstoff
Glyzerinzusats i
Sfinre !
Zucker • • J
Asche .....;
Wurst: I
Mehl und andere pflanzliche ZusStze (mikroskopisch)
Farbstoffe 1
Zucker:
Znckerbestimmung durch Polarisation .,.••.
„ „ Fehlingsche Losung • • •
Fremde Beimengungen
1
1
i
i
i
Flasche
t«
t«
50 g
350 g
50
50
100
Untersuch)
QnaU-
tatiT
BCk.
2
3
2—5
QuaH-
tiMiT
3
5
2
5
4
3
5
4—10
B. Untersuchung von Berg-, Hütten* und technischen
Produkten.
Gegenstand der Untersuchung
Einzulieferndes
Quantom
Pieis
Appreturmittel:
Je nach Schwierigkeit der Untersuchung ....
VollstSndige Analysen und Synthesen
Bleicherei:
Chlorkalk: Gehalt an wirksamem Q . . . .
Übermangansaures Kali: Reinheit • • . .
Braunstein: Feuchtigkeit bei 120* C . . . .
y^ MnOf-Bestimmung ......
Brennstoffe (Steinkohlen, Koks und Holzkohlen):
Asche
Feuchtigkeit und Koksausbringen, Je
Elementaianalyse (Bestimmung von C, H, N, O und
Asche)
Bestimmung tou Schwefel, gesamt
„ „ Schwefel in der Asche . • • .
» , Phosphor
,, , Stickstoff
y. „ spez. Gew
Gesamtanalyse
Heiswert von Kohlen und Koks:
Berechnung nach der Elementaranalyse • . .
Direkte Bestimmung im Kalorimeter ....
Vergasung Ton Kohlen:
Bestimmung der Gasausbeute» des Koks, Teers
und Ammoniakwasseis
Dieselben Bestimmungen nebst ToUstandiger Gas-
anälyse
Drogen: Chinarinde, Jalappe, Opium u. s. w. . . .
Düngemittel, Thomasmehl, Phosphate,
Guano, Knochenmehl u.f. w.:
Bestimnnmg der Fhosphorsfture und des Stickstoffs, je
2 kg
4 kg
50 g
30 g
30
30
g
100-200 g
einer gut gemiachten
Dvchtchmttqirob«
n
n
100-500 g
Durchschnittsprobe
2-4 kg
Durchschnittsprobe
50g
200g
15-30
20-60
3
2
3
6
3
24
6
8
R
7
2
36
27
2»
25
40
qualit %^
quantit 5—20
Chemliche Untenvclrangeii.
219
Gegenstand der Untemchung
Eliisnliefenidet
Quantum
Bestinumu^ dendben zmammen
^ Ton PfOi, Stickitoff, Wasser und Asche
9 y Kali und Kalk, je
, „ Salpeters&ore im Chilisalpeter 11.S.W.
,. des Feinheitsgrades Ton Thomasmehl .
In fortlaufender Kontrolle noch bedeutende IVeis-
1
Eisen (Roheisen, Schmiedeeisen, Stahl):
Bestimnrang von Gesamt-Kohlenstoff mid Graphit, je
chemisch gebnndenem Kohlenstoff
Schwefel nnd Mangan, je . . .
Kupfer und Phosphor, je . . .
Süidum
Kohlenstoff im Stahl nach Eggerts
Qirom und Wolfram, je . . . .
C P, Si, S und Mn, nisammen .
n
ff
fl
m
n
Eisensteine und Eisenerze:
Besdnunung Ton
n
I»
n
I»
m
n
Eisenoxydul
Tonerde, Kieselsaure, Kalk,
Magnesia, Mangan u. Schwefel« je
Kupfer, Phosphor, je ....
Wasser und unlosL Rfickstand, je
FeiOa, AltOt» SiOt, CaO, MgO,
Mn und S, zusammen ....
Erze, sonstige:
Beitinuoung 'von Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Nickel,
Kobalt, Arsen, Antimon, Silber, Gold, Schwefel,
Phosphor, Quecksflber u. s. w. u. s. w., \t nach
Schwierigkeit der Trennung
QnalitatiTe Analysen für jeden Körper, die sehr
seltenen ausgeschlossen, Mk. 1.
Parben, Firberei und Malerei:
Indigo: Bestimmung Ton Indigotin • • • • .
n Feuchtigkeit und Asche, je • • . . .
Bleiweiss, Zinkweiss, Mennige
Andere Farben
Eiienritriol: Eisensubstans
ff Schwefelsäure .... • .
Farben: MetaUgifte
FUsispat:
Betthnmung ron Fluor
„ „ Verunreinigungcu ...
t^löisige Kohlensiure:
Bestiinmung der Verunreinigungen: Sauerstoff, Stick-
stoff, Feuchtigkeit und bituminöse (Riechstoffe)
Gase, susammen
<*erherei:
Oert>stoff in Gerbmaterialien
„ „ Extrakten, Gerbbrühen
„ und Wasser in Gerbmaterialien . . .
Miaenabestandteüe
VoUsüUidige Analyse eines Extraktes ....
Beschwerungsmittel in Leder «
Fettbestimmung in geschmiertem Leder , . • .
200 g
250 g
250 g
250 g
250g
8
11
7 besw. 4
5
1
50g
50g
50g
50g
50g
50g
50 g
60-100 g
8 und 10
16
8
7-8
6
4
15
30
100 g
DinchwkBiMproba
3-5
8
M
H
M
4-8
8
2
100 g
Preis
Mk.
28
5—14
50 g
20 g
50 g
8
2
12
20 g
20 g
20-50 g
NachV«r«abara«c
4
NachVernabaning.
500 g
500 g
9
5-15
lklein9terZy linder
12 18
100 g
100 g
200 g
100 g
500g
100 g
100 g
5
4,50
6
2
8,50
10-15
6
220
Chemtsdie Untersuchungen.
Gegenstand der Untersuchung
Tran, Degras u. s. w. Jodxahl
n n n Oxydationsgrad
f, „ „ Verfälschung mit Mineralöl
oder Harzöl
Wasser in Degras
Vollständige Degrasanalyse
Talg, Prüfung auf Reinheit
Gips: Gehalt sn CaSOi
Glasfabrikation:
S»lfat: ualosliche Stoffe •••••••••
Sulfat: freie Säure, Chlor, Eisenozyd . . . .
„ ToUständige Analyse.
Borax: Borsäurebestimmung
Kieselerde: Quan, Sand, Feuerstein . . • .
Gold- und Silberwaren:
QusliUtiTe Prüfung auf Echtheit
Grehalt sn Gold und Silber
Gummiwaren: Prüfung auf schädliche Beimengungen
Kalksteine, Zement, Zuschläge, Dolomit
u. s. w.:
Bestimmung von Eisen, Kalk, Kohlensäure, je. .
„ f, Mangan, Magnesia, Tonerde,
Kieselsäure, je
^ „ Summe der Chloralkalien . . .
f, y, Feuchtigkeit und Rückstand, je .
„ „ CaO, MgO, FetOt, AliOt, SiO.
von Feuchtigkeit und unlösl. Rück-
stand, zusammen
Kesseisp eise Wasser:
Bestimmung von Kalk und Magnesia im gekochten
und ungekochten Wssser, sowie Chlor, Schwefel-
säure und Gesamtrückstand nebst Berechnung der
Zusätze, um die Kesselsteinbfldner voDsändig
abzuscheiden
Legierungen (Bronzen, Lagermetall, Messing, Neu-
silber u. s. w.) :
Bestimmung von Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Zink,
Eisen, Aluminium, Antimon und Phosphor, je .
Gesamt- Analyse
Leuchtgas (Heizgas, Koksgas, Generatorgase):
Bestimmung von Kohlensäure, Kohlcaoxyd, Sauer-
stoff und StickstofT, je
Zusammen
Zusammen mit Wasserstoff
Zusanmien mit Wasserstoff sowie schweren und
leichten Kohlenwasserstoffen
Papier:
Nachweis von gifdgen Farben
Holzstoff- oder Strohzusatz
Aschengehalt
Bestimmung erdiger Zusätze
Petroleum (Rohpetroleum und Brennpetroleum):
Bestimmung des Wassergehaltes in Rohpetroleum .
n des Abeltest
• der Asche
dti spezifischen Gewichtes . . • •
Einzulieferndes
Quantum
5ü g
50 g
100 g
50 g
200 g
100 g
250 g
200g
200 g
200g
50 g
200g
1 Stück
1
1
ft
100 g
100 g
100 g
100 g
100 g
21
100 g
100 g
5-^9
20-28
2 1
2 1
5 1
2—5
8
12
51
18
Vt Bogen
Vs n
1 ..
1 »
2
3
8-5
3
1 X
300 £
1 1
1 1
8
1.50
2
UbO-
Preis
Mk.
6
8
6
4
15—20
12
5
8
12
15—20
12—15
8—15
2—5
8—12
3—5
3-6
8
2
22
24
Chemische Untersuchungeii.
221
Gegenstand der Untersuchung
Einniliefemdes
Quantum
Bestimmung des Stärkegehaltes
y der Viskosität . . ,,
f. von Leuchtkraft und Ölrerbraucb . .
Fraktionierte Destillation
Fraktionierte Destillation mit genauer Untersuchung
der einzelnen Fraktionen
Scbiesipulver:
Gehalt an Kohle, Schwefel und Salpeter ....
Rauchschwache Pulver
Schlacken:
Bestimmung von Eisen
Kieselsaure , Tonerde,
Magnesia, Schwefel, je
Phosphor und Mangan
Kalk,
» ff
Schmiermittel:
Bestimmung von fetten Ölen
„ der Verharzbaikeit .......
Seifenfabrikation:
Seife: Fettgehalt
, AlkaH
, Wassergehalt
Soda, Pottasche (alkalische Bestandteile) . . .
Öle auf fremde Beimengungen
„ auf freie Säuren
Soda, Pottasche und Atzalkalien:
Bestimmung von kohlensaurem Nation und KaU .
„ von Feuchtigkeit .
der AlkaHtät
„ der chlor- und schwefelBanren Salze, je
Schwerspat:
Bestinmmng von BaSO«
„ „ Verunreinigungen, je .... .
Tone und Silikate (feuerfestes Material):
Bestimmung von Eisen, gesamt
f, n Kieselsäure und Tonerde, je
„ ^ Kalk und Magnesia, je ... .
„ „ Chloralkalien (Summe) ....
ff ,, Kali und Natron, getrennt • .
,, „ Wasser
Gesamt-Analyse mit Summe der Chloralkalien . .
Bestimmung der gebundenen Kieselsäure und des
Sandes, zusammen
Bestimmung der Porosität
Wachs:
Fremde Zusätze (Paraffin, Pfianzenwachs, Kolo-
phonium n. s. w.)
Zement siehe „Kalksteine««.
Zuschläge aiehe „Kalksteine**.
1
2
2
2
51
20 g
100 g
Dorehtchnittsprob«
1 1
1 Stfick
1 M
1 .,
100 g
100 ß
100 g
500
500
I!
li
500 g
500 g
500 g
500 g
100 g
Durchachnittsprobe
200 g
200 g
200 ß
200 g
100 g
2 kg
200 g
Preis
Mk.
3
6
14
12-20
2(»-40
10
MmchV«rtinhaMa|^
3— D
4-8
7 bezw. 8
8
6
4
4
2
3
5—15
3
6 und 10
2
H
3 und 4
6
2—5
5
5 und G
6—8
10
15
2
30
8
6
qualit. 3
quantit. l(>-20
Chemische Untersuchungen:
Dr. Bdn, vereideter und Öffentlich bestellter
Chemiker, Laboratorium für Industrie, Handel
v. Behörden, Berlin SW. 11, KOniggrfttcerstr. 48.
w. A, Beiatrencer, Laboratorium für chemisch-
^cfaniaqbe UnteraochuDgen. Stuttgart, See-
StratM 60.
Ohemiachei Laboratorium fOr Toninduatrie, Prof.
Dr. H. Seger u. E. Kramer, Berlin NW.,
Dreyaeatr. 4.
Dr. Pftul Draw«, OffentL ehem. Laboratorloa^
QOrlita, Augustaatr. 26 (Sperimlitit: Kohlen-
und Waasenintersuchungen).
222 Chemische Wäscherei.
Chemische Untersuchungen:
Dr. O. Ifakowka, Berlin W. 86. Offentl. und
lk«eld. Chemiker. Sachveritd. f. ehem., pharm.
FrtpairEte etc. Chem.-techn. Unters, u. Yers.-
Laboratorium ffir Bergbau, Landwirtschaft,
Hygiene. Konsult-B. f. Industrie u. Handel.
OffentL chwnischee Laboratorium Dr. Huades-
hacen k Dr. Philip, Statteart, Waldeckatr. S.
Dr. Friedr. Sdimldt, Dreaden-A., Moritstr. 2.
Dr. M. Yogtherr, Sdiule fttr angewandte CShemie,
Berlin SW., Wilhclmstr. 20.
Ohemlsohe Wäsoherel. Man versteht unter chemischer Wäscherei oder
chemischer Reinigung einen Vorgang, wobei die zu reinigenden Gegenstände
In eine Flüssigkeit eingetaucht werden, welche Fette löst, ohne sie zu ver-
seifen oder zu emulgicren (Definition nach Dr. Ernst Wulff Hamburg-Bill-
wflrder; vgl. Deutsche Fflrberzeitung 1903, No. 34).
Am meisten verbreitet ist die chemische Wäscherei mittels Benzins
(Petroleumbenzins), so dass das ganze Verfahren allgemein auch Benzin-
wäscherei genannt wird: Die zu reinigende Ware wird sorgfältig nach
der Farbe und dem anhaftenden Schmutze sortiert, mechanisch durch Bürsten
und Klopfen vorgereinigt und, sofern dies nötig ist, gut ausgetrocknet, denn
nur durchaus trockne uewebe werden vom Benzin gut gereinigt.
Die eigentliche Benzinwäsche geschieht inB'enzinwaschmaschi-
n e n , worin Ware und Benzin durch schaukelnde und schlagende Bewegungen
gegeneinander zur inni^^en Berührung und Reibung gebracht werden. Oe-
wohnlich lässt man die Ware nacheinander durch zwei Benzinwasch-
maschinen gehen, in deren jeder sie etwa 15 Minuten bleibt. Dann schleudert
man das Benzin aus den gereinigten Gegenständen mittels ei^er Zentrifuge ab^
sieht die Ware durch und lässt, soweit dies nötig ist, eine Reinigung von Hand
folgen, die mit in Benzin gelöster Benzinseife unter Benutzung einer Bürste
erfolgt. Schliesslich wird nochmals in Benzin gespült, abgeschleudert und
zum Verdunsten der anhaftenden Benzinreste aufgehängt Zeigt die Ware
noch Flecke, so muss man dann eine Nasswäsche vornehmen; sie erfolgt
mit Seife und Wasser auf einer Waschtafel mit harter Bürste, doch isoU das
Wasser nicht über 25^ C. warm sein. Nach dem Nasswaschen werden die
Stoffe durch schwaches Sodawasser genommen und dann tüchtig in fliessen-
dem Wasser gespült.
Das schmutzige Benzin wird durch Destillieren wieder gereinigt. Die
Leichtentzündlichkeit des Benzins bringt beim Waschen und Destillieren eine
Reihe ernster Gefahren mit sich; dies erklärt, dass man schon seit langer Zeit
nach einem Ersatzmittel des Benzins sucht. Das ebenfalls in der chemischen
Wäscherei benutzte Benzol (Steinkohlenbenzin) hat in dieser Hinsicht nur
wenige Vorzüge vor dem Petroleumbenzin. Um so mehr empfiehlt sich da-
gegen zur chemischen Wäscherei der Chlorkohlenstoff, auch
Tetrachlorkohlenstoff genannt, für den eine Firma das Wort-
zeichen Benzinoform sich hat schützen lassen; vgl. den Artikel „Chlor-
kohlenstof f. Leider hat Chlorkohlenstoff einen bedeutend höheren
Preis als Benzin, so dass letzteres noch immer das Hauptwaschmittel der
chemischen Wäscherei bildet.
Die Selbstentzündungen von Benzin in den chemischen Wäschereien ent-
stehen nach Versuchen von M. Richter durch elektrische Funkenentladun-
gen zwischen dem Benzin und der Hand des Arbeiters. Als Gegenmittel gegen
derartige Selbstentzündungen hat sich der Zusatz von Va» bis ^/st % 01-
saurer Magnesia zum Benzin bewährt, und zwar ist die Schutzwirkung
darauf zurückzuführen, dass das Magnestumoleat die elektrische Leitungs-
fähigkeit des Benzins erhöht. Für die Ölsäure Magnesia ist der Name A n 1 1 -
benzinpyrin geschützt worden.
Für Reinigungsanstalten, die Benzin oder ähnliche leicht entzOndUche
Reinigungsmittel verwenden oder die so verwendeten Reinigungsmittel zur
erneuten Verwendung reinigen, hat der preussische Minister ffir Handel und
Gewerbe folgende Sicherheitsvorschriften erlassen.
A. Vorsohriflen für Beinigongaanstalten, die nie mehr als 10 kg Bensin
im Vorrat und Betrieb haben.
1. Ober die für den Betrieb beschafften Benzinmengen ist sorg-
fältig Buch zu führen und den zuständigen Gewerbeaufsichts- und
Chemische Wäaeherei. g2S
Polizeibeamten auf Verlangen unter Vorl^;ung dieses Baches Auskunft
zu erteilen.
2. Räume, in denen Benzin gelagert oder verwendet wird, oder in
denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet werden. dQrfen mit
RäumeiK in denen sich offenes Feuer befindet, weder durch TQren noch
durch Fenster, noch durch RiemendurchlAsse oder sonstige Öffnungen
in Verbindung stehen.
3. Die vorbeaeeichneten Lager-, Arbeits- und Trockenrftume dQrfen
mit offenem Licht oder brennender Zigarre, Pfeife oder dergl. nicht be-
treten werden. Die künstliche Beleuchtung dieser Räume darf nur durch
luftdicht gegen diese abgeschlossene Aussenbeleuchtung oder durch elek-
trische Innenbeleuchtung mittels GlQhlampen oder luftdicht abgeschlossener
Bogenlampen, beide mit Oberglocke und Drahtschutz und mit aussen be-
findlichen Ausschaltern, erfolgen.
In diesen Räumen dürfen nur solche Heizvorrichtungen sein,
welche von ausserhalb durch Dampf, Heissluft oder Heisswasser er-
wärmt werden.
4. In den Arbeitsräomen dürfen Benzinvorräte nur in metallenen, an
den Öffnungen mit Sicherheitsverschlüssen versehenen Gefässen aufbewahrt
werden. Im übrigen gelten für die Lagerune von Benzinvorräten die Be-
stimmungen der Polizeiverordnungen über den Verkehr mit Mineralölen.
Unter Vorräten sind die nicht im Kreislauf der ständigen Verarbeitung
und Wiedergewinnung befindlichen Mengen zu verstehen.
Auch das den Vorratsgefässen entnommene, zur Verarbeitung be-
stinmite Benzin darf nur in unzerbrechliche Gefässe gefüllt werden.
5. Die zu reinigenden Gegenstände sind vor der Reinigung sorgfältig
von etwa darin befindlicheu Zündhölzern und anderen durch Reibung
entzündbaren Stoffen zu befreien.
6. Dem Benzin ist vor der jedesmaligen Verwendung ein elektrische
Erregungen verhütendes Mittel — Antielektrikum — in genügender Menge
hinzuzusetzen.
7. Zum Aufsaugen von etwa ausfliessendem Benzin ist trockener
Sand in genügenden Mengen vorrätig zu halten.
8. Vor dem Trocknen ist das Benzin aus den gereinigten Gegen-
ständen so gut wie möglich mechanisch zu entfernen.
9. In die Plätträume der Benzinwäschereien dürfen die mit Benzin
gereinigten Stoffe nur dann gebracht werden, wenn sie völlig ge-
trocknet sind.
10. Abgänge des Betriebs dürfen nur nach vollständigem Verflüchtigen
des ihnen anhaltenden Benzins verbrannt werden.
11. Die Arbeiter dürfen weder Streichhölzer noch sonstige Feuer-
zeuge in den Benzinbetrieb mitbringen. Trunkene Arbeiter sind aus den
Räumen, in denen mit Benzin gearbeitet wird, sofort zu entfernen. Ge-
wohnheitstrinker dürfen in Benzinbetrieben nicht beschäftigt werden.
12. Für den Fall eines Brandes müssen eine flammsichere Decke,
Verbandzeug und Mittel gegen Brandwunden zur Hand sein.
B. Vorschriften fCbr Betnigungsanstalten, die mehr als 10 kg Benain im
Vorrat und Betrieb haben, und für Anstalten, in denen gebrauchtes
^Bensin lu erneuter Verwendung gereinigt wird.
Ftlr Anstalten dieser Art gelten neben den Vorschriften unter
A2 bis 12 noch folgende besonderen Vorschriften:
1. Die Betriebsstätte muss von den Nachbargrenzen mindestens 6 m
entfernt bleiben oder von den Nachbargebäuden durch Brandmaaem ge-
trennt sein. Sie darf nicht in gefähriicher Nähe von offenen Feuerstätten
und von Räumen oder Plätzen, wo leicht fenerfangende Gegenstände
lagern oder verarbeitet werden, errichtet werden.
Ausnahmen kann der Regierungspräsident gestatten.
224 Qicmische Wäscherei.
2. Für Räumei in denen Benzin verwendet oder destilliert wird, gilt
folgendes:
a) Unter Wohn- oder Arbeitsränmen dfirfen sich diese Räume in
Nenanlagen überhaupt nicht und in schon bestehenden Anlagen
nur dann befinden, wenn sie eine feuersichere Decke haben.
b) Die Wände müssen aus feuersicherem Material bestehen.
c) Die Fussböden müssen feuersicher und undurchlässig sein. Etwa
auf den Fussböden fliessendes Benzin darf nicht ins Freie oder
in andere Arbeitsräume gelangen können.
d) Für ausreichende Absaugung der Luft dicht über dem Fussböden
ist Sorge zu tragen. Die at^esaugte Luft darf nicht in die Nähe
von Feuer geführt werden.
e) Jeder Raum soll tunlichst zwei sich nach aussen öffnende Aus-
gänge haben; ist nur ein solcher Ausgang vorhanden, so muss
ausserdem mindestens ein Fenster als Notausgang benutzbar sein.
Die Türen müssen aus starkem Holz mit Eisenblechbeschlag oder
fanz aus Eisen bestehen, die in den Seitenwänden befinduchen
enster mit fest schliessenden, eisernen Schlagläden versehen sein.
f) Die Räume müssen zu ebener Erde liegen.
3. Räume, in denen mit Benzin gereini^e Stoffe getrocknet werden,
sind besonders hoch und luftig herzusteUen und von allen anderen
Arbeitsräumen feuersicher zu trennen. Betriebe, in denen Arbeits-
maschinen motorisch angetrieben werden, haben auf Erfordern der
Polizeibehörde für ihre Trockenräume wirksame künstliche VentUations-
einrichtungen zu verwenden.
4. In Lager-, Arbeits- und Trockenräumen dürfen keine elektrischen
Motoren oder Explosionsmotoren mit offener Zündung aufgestellt werden.
5. In alle Lager-, Wasch-, Trocken- und Destillationsräume muss dicht
über dem Fussböden eine mindestens 20 mm weite Dampfleitung münden,
deren Ventil ausserhalb des Raums liegen und leicht erreichbar sein muss.
Im Fall eines Brandes ist der davon betroffene Raum von Menschen zu
verlassen und der Dampf nach Schliessung der Türen, Fenster, Fenster-
läden und Lüftungsklappen durch Öffnung des Ventils in den Raum zu
lassen. Ist kein genügender Dampfbetrieb vorhanden, so müssen Lösch-
mittel von gleicher Wirksamkeit wie Dampf vorhanden sein, z. B. Kohlen-
säure oder Ammoniak in Form von Bomben.
6. Während des Arbeitens mit Benzin dürfen in denselben Räumen
keine anderen Arbeiten vorgenommen werden.
7. Standgefässe, in denen verunreinigtes Benzin gesammelt oder durch
Absetzen oder Säurezusatz gereinigt wird, sind gut verschlossen zu halten.
8. Waschtrommeln, Zentrifugen und Benzinspülgefässe sind mit gut
schliessenden Deckeln zu versehen, die nur so lange geöffnet bleiben
dürfen, als dies für das Ein- und Ausbringen der zu reinigenden, aus-
zuschleudernden oder nachzuspülenden Gegenstände unbedingt not-
wendig ist.
9. Waschtrommeln, Zentrifugen, Spülgefässe^ Rohrleitungen und Auf-
bewahrungsgefässe für Benzin sind mindestens vierteljährlich einmal von
einem Betriebsleiter, Meister oder Vorarbeiter auf ihre Dichtigkeit zu
untersuchen. Der Befund der Untersuchung ist von dem Untersuchenden
mit einem Vermerk über die Abstellung vorgefundener Mängel in ein
Buch einzutragen, welches den zuständigen Gewerbeaufsichts- und Polizei-
beamten auf Ersuchen vorzulegen ist.
Etwa benutzte elektrische Einrichtungen sind mindestens alljährlich
durch einen sachverständigen Elektroteclmiker auf ihre Zuverlässigkeit
zu prüfen. Auch der Befund dieser Prüfung ist von dem Sachverständigen
in das vorbezeichnete Buch einzutragen.
10. Arbeitstische, auf welchen die Stoffe mit in Benzin eetauchten
Bürsten oder Schwämmen behandelt werden, sind mit GefäU und mit
Chemische Waschanstalten — Chilisalpeter. 225
Rinnen zu versehen, aus welchen das überschüssige Benzin durch ge-
schlossene Rohre in dichte Sammelbehälter geleitet wird.
11. Der Transport von Benzin in grösseren Mengen als 10 kg zwischen
den Lagerräumen, Waschräumen und Reinigungsapparaten darf nur in ge-
schlossenen, durch Hähne absperrbaren Röhren oder in dicht schllessenden
Gelassen erfolgen.
12. Der Dampf destillierapparat muss, so lange er in Benutzung ist,
überwacht werden. Die Heizung des Apparates und die Kühlwasser-
mengen müssen so reguliert werden, dass kein unkondensierter Benzin-
dampf aus dem Kühler entweichen kann. Die Verbindungen der einzelnen
Teile des Apparates dürfen nicht durch Weichlot hergestellt sein und
müssen hermetisch und dauerhaft schliessen. In dem Apparate darf kein
Überdruck entstehen; daher dürfen weder vor noch hinter dem Kühler
Hähne geschlossen sein Ist ein Hahn hinter dem Kühler vorhanden, so
muss durch Anbringung eines offenen, nach oben gerichteten Entlüftungs-
rohres die Entstehung von Oberdruck in der Blase verhindert werden.
C. Die Vorschriften unter A und B finden auf Reinigungsanstalten,
in denen statt des Benzins ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel
verwendet werden, und auf Anstalten, in denen gebrauchte Reinigungs-
mittel dieser Art zu erneuter Verwendung gereinigt werden, sinngemässe
Anwendung.
D. Für bestehende Anlagen kann der Regierungspräsident vorüber-
gehend Ausnahmen von einzelnen der vorstehenden Bestimmungen zu-
lassen.
E. Die vorstehenden Bestimmungen (A bis D) sind vollständig und
in deutlicher Schrift in den Arbeitsräumen zum Aushang zu bringen.
Ahnliches gilt auch für die übrigen deutschen Bundesstaaten.
Ohemlsohe Wasohanstalten, Zentrifugen für:
Cebr. Heine, Viersen, Rheinland.
Obemol (Liquor cresoli saponcdtLS Ph. IV). Kresolseifenlösung, welche
mit aus reinem Metakresol bestehendem Cresolum crudum Ph, G, IV be-
reitet ist.
Desinfiziens und Antiseptikum.
Chemol kommt nur in Originalflaschen von 100, 250, 500 und 1000 g
In den Handel.
Chemol:
Chemische Fabrik Ladenburg, O. m. b. H., Ladenburg (Baden). (Alleiniger Fabrikant).
ChevUlieren siehe „Seidenfärbere i**.
ChlllMdpeter (Natriumnitrat). NaNOs. Das als Chilisalpeter bezeich-
nete rohe salpetersaure Natron (auch Natronsalpeter, Perusalpeter genannt)
findet sich in Chile in Form eines Salzgemisches in etwa meterdicker Schicht.
Der Gehalt dieses Salzgemisches (Caliche) an Natriumnitrat schwankt von 40
bis über 70 %. Man laugt die Caliche entweder in offenen schmiedeeisernen,
durch direkte Feuerung geheizten Pfannen aus oder besser in aufrecht stehen-
den, mittels Dampfs geheizten Zylindern; am zweckmflssigsten erscheinen die
neuerdings angewandten LOsekästen (lim lang, 1,85 m breit und 1,85 m hoch),
die durch Dampfrohre erwärmt werden. In diesen Apparaten wird die zer-
kleinerte Caliche mit siedendem Wasser ausgelaugt; die erhaltene Lauge wird
in die Kristallisiergefässe abgelassen, wo sich der Rohsalpeter aus-
scheidet. Er ist schmutzig, rötlichgrau, bleibt auch nach dem Trocknen etwas
feucht und kristallisiert in würfelähnlichen Rhomboedern (kubischer Salpeter).
Der Rohsalpeter enthält zwischen 94 und 97 % NaNOs; der gewöhnliche, zu
DQngzwecken benutzte Chilisalpeter hat durchschnittlich einen Oehalt von
95—95,5 % NaNOa und 1—2 % NaCI.
Soll der Rohsalpeter weiter gereinigt werden, so geschieht dies durch
Urakristalltsieren; er enthält darnach ausser NaNOs nur noch etwas HsO.
J^eines NaNOa kristallisiert in grossen, farblosen, durchsichtigen, würfelähn-
BlGcber. VII. 15
226 Chinagras — Chinin.
liehen Rhomboedern. Seh. P. 316— SlO'. 100 T. HiO lösen bei 0" 79,75 T.,
bei 20» 89,55 T., bei 50» 111,13 T., bei 100» 168,2 T., bei 120» 225,3 T. NaNO«.
Zur Herstellunfs: von perehloratfreiem NaNOs wird naeh dem D. R. P.
165 310 dem rohen Chilisalpeter eine zur Auflösung des NaNOs gerade aus-
reiehende Men^e kalten Wassers allmählieh unter Rühren zu^effl^t, wodureh
das Perehlorat ungelöst zurüekblelbt. (Viel Patentfähiges vermag man in
diesem Verfahren nieht zu erkennen).
Der Chilisalpeter dient vor allem zur Fabrikation von HiSO«, femer von
HNOs, von KNOs, von Mennige und von viellen andern Produkten, weiter zum
Reinigen von Atznatron, als Düngemittel und zum Einpökeln des Fleisches.
Über die Versuche zur Darstellung von NaNOs aus dem Luftstiekstoff
vgl. den Artikel „Salpetersäur e".
Prllfvitst In Hamburg und audi in OhUe ist es flblida, in der Handelsware nnr die
BeimengOBgen su . bestimmen und den Best als NaNO, su berechnen; als Beimengungen gelten:
Wasser, Unlösliches, Chlomatrium, Natriumsulfat, Ealiumperchlorat. Zur H,0-Bestimmung
trocknet man bei 120" bis cur Gewichtskonstans. Zur Bestimmung des UnlflsUchen Ifist man
den getrockneten NaNO» in heissem Wasser und wägt den Rückstand nach Trocknung bei 100*^
auf gewogenem Filter. Die H^SO^-Best. wird mit BaCl,, diejenige des Cl. Ütrimetrisch mit
AgNO, ausgeführt. Das K bestimmt man mit PtOl^. Zur Bestimmung des Perchlorats Terffthrt
man wie folgt: 10 g NaNO. (dessen Q-Qehalt zuvor bestimmt sein muss) erfaitat man mit
der gleichen Menge chlorfreier Soda in geräumigem bedecktem Porzellantiegel Ober voller
Flamme, bis die Sdimelze dünnflassig wird und nur noch kleine Blasen wirft, wss 10 Min.
dauert; nach der LOeung in HNCL bestimmt man das Ol des durdi Zersetaung des Perdüorat»
entstandenen Chlorids wie gewöhnlich. — Die Methoden der Nitratbestimmung mOssen als
bekannt vorausgesetzt werden. Nach Fresenius (Kongr. f. angew. Ohem. Berlin 1006) ist
die indirekte Analjrse zu verwerfen; stets ist eine direkte N-Best aasanführen. Dssu geeignete
Methoden sind: a) Reduktion zu NH. und Best, desselben in (Iblicher Weise (Methoden U lieh
und D e V a r d a) ; b) Gssvolumetnsche Methode (Methoden Lunge und SchlOsing-
Grandeau); c) Austreiben von N^Ok mit Quarzsand (Methode Reich und Methode
P e r s o z: Erhitzen mit K,0r,0f).
Chilisalpeter, roh (ab Hamburg) zur Zeit % kg Mk. 29,50 — 30,50
„ raffin., krist % kg Mk. 45,00
„ P^ver 0/^ ^^ ^ 46^00
Natriumnitrat, ehem. rein, krist., D. A. IV % „ „ 6.<,ü0
„ Pulver 0/^ ^^ ^^ 75^00
M » M geschmolzen 1 „ „ 7,50
Ohlnasrras siehe „N e s s e 1".
Chinaphenln. Chemische Verbindung von Chinin und Phenetidin, und
zwar Chininkohlensäurephenetidid CO<q"q^^*j^ OCsH->
Man erhält es durch Einwirkung von Chinin auf p-Athoxyphenylisocyanat.
Weisses geschmackloses Pulver, sehr schwerlösl. in HiO, leicht in Al-
kohol, Äther, Chloroform und Benzol. Man gibt es innerlich bei Fieber, Neu-
ralgien; besonders günstig soll es bei Malaria sowie bei Keuchhusten der Kin-
der wirken. Die Dosis für Erwachsene ist 0,7—0,1 g ein- bis dreimal täglich.
Bei Keuchhusten: 0,l--0,3 g dreimal täglich.
Chinaphenin H Mk. 17,50; 1 kg Mk. 162,50
Ohlnasllber siehe „Nickellegierunge n'\
Ohlneslsoher Talg: siehe „Talg, vegetabilische r".
Ohlnesisohe Tnsohe siehe „Tusch e**.
Oliin»iri«ohgrttn siehe „L o k a o**.
Olilnesisolirot siehe „Quecksilberfarbe n**.
Ohlnln ,und andere Ohlnaalkalolde. Diese medizinisch sehr wich-
tigen Alkaloide sind in der Chinarinde {Gortex Chinae) enthalten; die
Chinarinden stammen von verschiedenen Arten der Gattung Cinchona ab. Aus
den Rinden wird die Gesamtheit der darin enthaltenen Alkaloide zunächst da-
durch abgeschieden, dass sie mit Kalk fein vermählen und dann mit erwärmten,
hochsiedenden Mineralölen (z. B. Paraffinöl) extrahiert werden. Dieser Öl-
lösung entzieht man die Alkaloide durch Schütteln mit verd. HsSO«. Dann
Chinin. 227
folgt die Trennung der einzelnen Cbinaalkaloide, auf die hier nur ganz kurz
eingegangen werden kann.
Vorweg sei bemerkt, dass die erhaltene sauere Lösung je nach der Natur
der verschiedenen Chinarinden folgende Alkaloide enthält:
Chinin CmHmN>Oi, Hydrochinin CtoH^NsOt, Cinchonidin
CisHaNiO, Hydrocinchonidin CmHmNsO, Chinidin CmH,4N,0>,
Hydrochinidin CsoH-J^sOt, C i n c h o n i n CigHnNtO, C i n c h o -
t i n CisHstNsO und noch verschiedene andere.
Die schwefelsaure Alkaloidlösung wird in der Hitze mit NasCOs neutrali-
siert; es kristallisiert beim Erkalten die Hauptmenge des Chinins als unreines
Sulfat aus.
Die drei wichtigsten Chinaalkaloide sind Chinin, Chinoidin und
Chinidin, und sie allein sollen auch hier berflcksichtigt werden.
Chinin. Die wasserfreie Base hat die Zusammensetzung C>oHs4NiOi,
die wasserhaltige enthält 3HsO. In den Fabriken wird das unreine Chinin
nach besonderen, geheim gehaltenen Verfahren auf reines Chinin verarbeitet,
wobei man u. a. die AusfäUbarkeit des Chinins mittels Seignettesalzes als
schwerlösliches Tartrat benutzt Aus dem Chininsulfat fällt man die Base
durch NH« aus. Letztere ist ein weisses, kristallinisches, geruchloses, äusserst
bitter schmeckendes Pulver, sehr schwer in HiO, leicht in Alkohol und Chloro-
form löslich. Das reine Chininsulfat (Cs«H,«NiOi)i . H1SO4 + 8 HiO bildet
weisse, lockere, seidige Kristallnadeln; es ist geruchlos, schmeckt anhaltend
bitter, löst sich bei weitem leichter in HiO (namentlich in heissem) als die Base.
Chinoidin (Chinioidin). Ein nicht kristallisierbares Chinaalkaloid;
zu seiner Darstellung fällt man die Mutterlaugen von der Chininfabrikation,
aus denen die kristallisierbaren Chinaalkaloide möglichst abgeschieden sind,
mit Natronlauge und knetet den harzartigen Niederschlag zur Reinigung mit
HsO. Es bildet braune bis braunschwarze, leicht zerbrechliche feste Harz-
niassen, fast unlöslich in HsO, die eine Mischung verschiedener amorpher
Chinaalkaloide darstellen.
Chinidin (Conchinin). CsoHs4NsOs. Ein mit dem Chinin isomeres
Alkaloid, bei dessen Darstellung man in der Regel vom Chinoidin ausgeht:
Man extrahiert letzteres mit Äther, verdunstet den Äther aus dem Extrakt, löst
den Rückstand in verd. HsS04, neutralisiert genau mit NHs und fällt mit konz.
Seignettesalzlösung, wobei die Tartrate des Chinins und des Cinchonidins
ausfallen. Nachdem diese abfiltriert sind, entfärbt man das Filtrat mit Tier-
kohle und fällt mit KJ-LOsung das Chinidin als Chinidinjodid aus. Die wasser-
freie Base bildet Kristalle vom Seh. P. 168^ sehr schwer löslich in HsO, leicht
in Alkohol und Äther. Gewöhnlich benutzt man seine Salze medizinisch.
Chininum lygoHnatum siehe unter „Lygosinpräparat e'*.
Ckminwn bisulfwricum H Mk. 2,90;
„ citrtcum H „ 4,90
„ /crro-ci^ncwn, D. A. IV H „ 1,80;
„ „ viride 10% H „ 1,60;
n 25% H „ 1.80;
„ hydrobromicum (hromatum) puriss . . H „ 4,90;
„ huirocUoricvkm, D. A. IV H „ 4,60
„ phoüpKoricwn H „ 4,90;
„ purum praecipitatum H „ 4,50;
„ puri88. crist H „ 16,50;
„ aalicpHcum H „ 3,90;
„ ndfuricum D.A.IV H „ 3,70
„ tannicum, D.A.IV H „ 2,50;
„ vakrianicuin H „ 4,90;
Chtmdinum iuLfuricwn I (Conchinin) H „ 5,00;
„ „ II (Cinchonidin) . . . . H „ 1,80;
„ tannicum (Conchinin) H „ 4,00;
Chinoiämum puriaa
iannieum
1 kg
Mk
. 26,00
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44,00
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15,50
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•'■ f»
II
7,0Ü
15*
228 Chininphytin — Chinone.
Ohlnlnphytln, durch Sättigen von Anhydrooxymethylendiphosphor-
säure (P h y t i n) mit Chinin und Eindampfen im Vakuum erhalten, entspricht
der Formel
XH<5. PO(OH), . CioHi4N»02
\CH<5 . P0(0H)2
Es ist ein gelbliches, kristallinisches, bitter schmeckendes Pulver, sehr leicht-
löslich in HiO, unlöslich in Alkohol, Äther, CeHe und CHCl», mit einem Gehalt
von 57 % Chinin. Man verordnet es bei Migräne, Neuralgien, Malaria, mehr-
mals täglich zu je 1,0 g in Tablettenform.
Ohlnoformiii. Verbindung von Chinasäure mit Hexamethylentetramin
(Urotropin). Es findet als harnsäurelösendes Mittel medizinisch Anwendung.
Ohlnollii siehe „Pyridin und Chinoli n".
Ohlnolinfarbstoffe. In dieser Teerfarbstoffgruppe scheint der ein- oder
mehreremal vorhandene Kern des Chinolins
CH
N
die Rolle des Chromophors zu spielen. Zu den Chinolinfarbstoffen gehören
vor allem auch die C y a n i n e , die man durch Erhitzen eines Gemenges von
Chinolin und p-Methylchinolin (Lepidin) mit einem Alkyljodid in Gegenwart
von Alkali erhält; die erhaltenen blauen Farbstoffe enthalten je 1 Mol. der
beiden Basen und ausserdem zweimal den Alkoholrest. So erhält man C h i -
n o 1 i n b 1 a u durch Einwirkung von Amyljodid und Ätzalkali auf ein Gemisch
äquivalenter Mengen Chinolin und Lepidin. Dagegen ist C h i n o I i n g e 1 b
spritlöslich (Chinophtalon) das Kondensationsprodukt von gleichen Mol.
an Chinaldin (Methylchinolin) und Phtalsäureanhydrid.
Chinone. Es sind dies Diketone; sie entstehen durch Substitution zweier
Wasserstoffatome im Benzolkern durch 2 Atome Sauerstoff, und zwar in Para-
stellung. Der einfachste hierhergehörige Körper ist das
1. C h i no n. CeH^Oa. Zur Darstellung trägt man in eine kaltgehaltene
Lösung von 1 T. Anilin in 8 T. H2SO4 und 30 T. HiO allmählich 3,5 T. KsCriOr
ein. Nach mehrstündigem Stehen wird auf 35^ erwärmt und das gebildete
Chinon mittels Äthers extrahiert. Durch Umkristallisieren aus Llgroin wird
es gereinigt.
Gelbe Prismen oder Nadeln von durchdringend chlorähnlichem Geruch.
Seh. P. 115,7. Es löst sich wenig in kaltem, leicht in heissem HtO, In Alkohol,
Äther und kochendem Llgroin.
Chinon, ehem. rein D Mk. 1,40; H Mk. 12,00
2. C h 1 o r a n i 1 (Tetrachlor chinon). C«Cl«Os. Im Grossen erhält man
es durch Behandeln von Trichlorphenol mit KsCrsOr + HsS04. Nach Witt
kann man es aus p-NItranilin darstellen, indem man dieses durch KClOa in
salzsaurer Lösung in symm. 1, 2, 6, 4-Dichlornitranilln überführt, letzteres
durch HCl + Sn zu symm. Dichlor-p-phenylendiamin reduziert und dieses
endlich erneut mit KClOs + HCl in siedendheisser Lösung behandelt.
Goldgelbe Kristalle, die, ohne zu schmelzen, unzersetzt sublimieren. Nicht
in HiO, wenig in Alkohol, etwas leichter in Äther löslich. Es dient zur Dar-
stellung einiger Teerfarbstoffe.
Chlorami, techn 1 kg Mk. 20,00
„ ehem. rein H Mk. 8,00; 1 „ „ 75,00
Hydrochinon und Anthrachinon siehe besondere Artikel.
Chinonimidfarbstoffe — Chlor. 229
Ohlnonimidfarbstoffe. Die Angehörigen dieser in mehrere Gruppen
zerfallenden Klasse von Teerfarbstoffen leiten sich von den noch unbekannten
Imiden des gewöhnlichen Chinons und seiner Homologen ab. Zu den Chinon-
imidfarbstoffen gehören die Gruppen der Indamine, Indophenole,
Oxazine und Thiazine, Azinfarbstoffe, Safranine und
1 n d u 1 i n e. Als Chromophor der hierhergehörigen Farbstoffe betrachtet man
die Gruppen 0=R=N— R' oder — N=R=N— !' .
Ohinonoximfarbstoffe siehe „Nitrosofarbstoff e".
Chlnophtaloii siehe ,,Chinolinfarbstoff e**.
Oblnosol = Ox>'chinolinsulfosaures Kali. GHe . NO . SOtK, mit 1 mol.
oder % mol. HtO. Es wird nach dem D. R. P. 88 520 durch Kochen von o-Oxy-
chinolin mit alkohol. Kaliumpyrosulfatlösung dargestellt.
Kristallinisches, gelbes, safranartig riechendes Pulver, sehr leicht löslich
in HtO. — Das ursprüngliche Chinosol hat sich übrigens als ein Gemisch von
Oxychinolinsulfat und Kaliumsulfat erwiesen. Das jetzige Präparat, ein hell-
gelbes, kristallinisches Pulver, Seh. P. 175— 177,5^ leicht löslich in H2O,
schwer löslich in Alkohol, unlöslich in Äther, wurde als neutrales o-Oxy-
chinolinsulfat (C«H7N0)s . H»SO« charakterisiert.
Das Chinosol ist ein vorzügliches Antiseptikum, das sogar Sublimat in
der Desinfektionswirkung übertrifft, da es in tiefere Gewebsschichten ein-
dringt und Eiweiss nicht fällt. Es ist nicht ätzend und verhältnismässig un-
giftig. Man benutzt es zur Desinfektion der Hände in Lösung 1 : 1000, bei
Wunden 1 : 500. Auch als 2 % Chinosol enthaltendes Streupulver zur
trocknen Wundbehandlung kommt es in den Handel. Um das Abwägen des
Chinosolpulvers zu ersparen, hat man das Pulver auch in Tablettenform
Rebracht.
OiiiMMolpiüvci H Mk. 6,00; 1 kg Mk. 56,00
Chinosoltabletten zu 1 g Glas mit 12 Stück „ 0,70
Chlnotropln. Verbindung von Urotiopin mit Chinasäure, bildet an-
genehm säuerlich schmeckende Kristalle, die bei 118 — 125° schlecht schmelzen,
leicht in HsO, weniger leicht in Alkohol löslich sind. Wegen seiner harnsäure-
lösenden Wirkung verordnet man es namentlich bei Gicht, meist zu 2,5 — 3 g
pro Tag, verteilt auf 2—3 Einzelgaben, deren jede in Vi 1 H2O gelöst wird.
Chlnozallnfarbstoff» = „Azinfarbstoff e".
0]ilrocM>t9r. Lösung von wachs- und balsamartigen Körpern in Tetra-
chlorkohlenstoff, soll durch die nach dem Verdunsten sich bildende Decke
zur aseptischen Abschliessung eines medizinischen Operationsfeldes und zum
Schutz gegen Infektion dienen.
Chlor. Ol. A. O. = 35,45. Man isoliert es nach verschiedenen Me-
thoden, nämlich 1. aus HCl (oder NaCl + HtS04) und Braunstein oder 2. aus
HCl und Luft, 3. aus Chloriden, 4. unter Benutzung von HNOs und 5. durch
Elektrolyse.
1. Chlordarstellung aus Braunstein. Gewöhnlich benutzt
nsan jetzi ».«cht mehr ein Gemisch von NaCl + HjSOt sondern direkt HCl und
arbeitet in lefässen aus Ton, Sandstein oder Granit, seltener in solchen aus
Blei, aus emailliertem Eisen oder aus Eisen mit Bleiauskleidung. Der Braun-
stein befindet sich in einem einhängenden Trichter. Die Reaktion entspricht
der Formel : MnOi + 4 HCl = CU + MnClt + 2 HiO. Man arbeitet anfangs
kalt, erst wenn der Cl-Strom schwächer wird, leitet man Dampf ein. Das
Chlor wird am besten durch Tonröhren abgeleitet.
Die bei dem Prozess verbleibenden sauren Manganlaugen werden
meisten«« nach dem Weldonschen Kalkverfahren verarbeitet: Die Manganlauge
wird mit gemahlenem CaCOs neutralisiert (und von Eisen befreit). Nach der
Klärung kommt die MnClt und CaCli enthaltende Lauge in Zylinder, worin sie
230 Chlor.
mit Kalkmilch ausgefällt wird. Nun wird mehrere Stunden mittels einer Ge-
bUsemaschine Luft durch die Masse gepresst. Das Weldonsche Verfahren be-
ruht darauf, dass das hierbei ausgefällte Manganoxydulhydrat bei Gegenwart
von Kalk leicht den O der Luft aufnimmt:
2 MnCls + 3 CaO + Oi = CaO, 2 MnO, + 2 CaCl,.
Man erhält also bei diesem Prozess, bei dem die Masse durch Dampf auf
50—60® gehalten wird, wieder MnOs, das aufs neue zur Chiordarstellung
dienen kann.
2. Chlordarstellung aus HCl und Luft (Deacon-Prozess).
Man leitet über Tonkugeln, die mit einem Kupfersalz getränkt sind, unter Er-
hitzung ein Gemenge von HCl und Luft Hierbei entsteht Cl, während gleich-
zeitig Kupferchlorid unverändert auf den Tonkugeln zurückbleibt. Im Prinzip
ist dieser Prozess, welcher scheinbar überhaupt keine Erneuerung des als
„Kontaktsubstanz'' wirkenden Kupfersalzes erfordert, ausserordentlich ein-
fach, doch haben sich in der Praxis mannigfache Übelstände ergeben, die seine
weite Verbreitung bisher noch beeinträchtigen. Gewöhnlich erhitzt man auf
370 — 400®; das HCl muss frei von H2SO« und möglichst trocken sein Ab-
gesehen von der Temperatur hängt die Ausbeute auch von dem Verhältnis
zwischen HCl und Luft in dem durchgeleiteten Gasgemisch ab. Nach dem
D. R. P. 145 744 erhitzt man nicht das Gemenge aus HCl + Luft sondern nur
die letztere und bewirkt danach erst die Mischung der beiden Gase und die
Überleitung der Kontaktsubstanz. — Das D. R. P. 143 828 beschäftigt sich mit
dem Umstände, dass beim Deacon-Prozess die imprägnierten Tonkugeln all-
mählich das Cu-Salz verlieren, weil es sich als CuaCla verflüchtigt. Zur Ver-
meidung dieses Kupferverlustes ordnet man die Zersetzer so an, dass sie ein in
sich selbst zurückkehrendes Apparatensystem bilden, indem dasCu-Salz wandert
ohne es verlassen zu können. — Nach' dem D. R. P. 150 226 benutzt man eine
Kontaktmasse aus Oxyden oder Salzen (Chloriden) der seltenen Erden (des
Thoriums, Cers, Lanthans, Yttriums u. s. w.); über die auf 300— 600® erhitzte
Kontaktmasse wird das HCl-Luft-Gemisch geleitet. — Das D. R. P. 197 955
beseitigt den Mangel, dass die Kupfersalze stark flüchtig sind, dadurch, dass
man statt der einfachen Chlorverbindungen des Cu ihre Doppelverbindungen
oder Gemenge mit NaCl oder andern Chloriden verwendet, wodurch die
Flüchtigkeit erheblich verringert wird.
3. Chlordarstellung aus Chloriden. Hierzu wird MgCU,
CaCls sowie NH4CI benutzt. Das MgCla wird meist für sich oder in Mischung mit
MgO getrocknet, zu Körnern oder Briketts geformt und in Schachtöfen bezw.
unter überleiten von heisser Luft zersetzt: MgOi -1-0 = MgO -h CU. Schwie-
riger zersetzt sich CaCU; man mischt es stets mit kieselsaure- oder tonerde-
haltigen Materialien und nimmt die Zersetzung in einem hohen Turme vor, in
welchen Generatorgas eingeleitet wird.
Aus NH4CI stellt man Chlor dadurch dar, dass man dieses Salz durch
Erhitzen auf ca. 350« in NHs und HCl dissoziiert. Man leitet die Dämpfe über
MgO, das bei niedriger Temperatur HCl zu Chlorid bindet nach folgenden
Gleichungen :
2 HCl -f MgO = MgCl, -h H,0.
2 HCl-f 2 MgO = MgfOCU + H,0.
Während das nicht absorbierte NH» abgesaugt und weiter verwendet wird,
erhält man durch Glühen des Oxychlorids (muss ganz trocken sein!) unter
Zuführung von trockener Luft Cl.
4. Chlordarstellung mit HNO». Von den verschiedenen hier-
hergehörigen Verfahren scheint das von Donald noch am meisten praktische
Bedeutung zu haben: Getrockneter gasförmiger HCl wird durch ein auf 0® ab-
gekühltes Gemisch von HNO» und HsSO« geleitet.
2 HCl-f 2 HNO. = Cl, + NtOi + 2 H,0.
Dadurch, dass man das Gasgemenge durch verd. HNOs leitet, wird das NsO«
zersetzt; den Rest der Stickoxyde entfernt man durch H9SO4.
Chlor. 231
5. ChlordarstellungdurchElektrolyse. Diese Art der Cl-
Gewinnung ist jetzt, nachdem die Schwierigkeiten des elektrolytischen Chlor-
alkallprozesses überwunden sind, von grösster Wichtigkeit (vgl. den Artikel
..Chloralkaliprozess, elektrolytische r**).
Zur Chlordarstellung für die Zwecke des Laboratoriums empfiehlt sich
nach einem von G r a e b e - Genf auf der 75. Versammlung deutscher Natur-
forscher und Arzte (Kassel 1903) gehaltenen Vortrage am meisten die Methode
mittels KMnO* + HCl.
Chlor ist bei gewöhnlicher Temperatur ein grüngelbes, durchdringend
erstickend riechendes, höchst giftig und zerstörend wirkendes Gas, das bei ge-
wöhnlicher Temperatur durch einen Druck von 6 Atm. zu einer dunkelgelben
FiOssigkeit kondensiert wird. Sp. G. des gasförmigen Chlors = 2,45; 1 1 wiegt
bei 0* und 760 mm Druck 3,17 g. Chlor ist in Wasser reichlich löslich: bei
20* löst sich in HsO etwa das doppelte Volum, bei 8° etwa das dreifache Volum
Chlorgas mit grüngelber Farbe auf. Die Lösung (Chlorwasser) e:ibt bei Ab-
kühlung auf 0^ Kristalle von Chlorhydrat Cls + 8 H9O. Flüssiges Chlor
hat nach Lange folgende Eigenschaften: Sp. G.: 1,469 (bei 0°); 1,426 (bei
15»); 1,381 (bei 30»). Dampfdruck: 3,7 (bei 0«), 5,8 (bei 15«), 8,7 (bei 30«) Atm.
1 kg entspricht bei 0« und 760 mm Druck einem Gasvolumen von 316 1. Krit.
Temp. 146»; krit Druck 93,5 Atm. S. P. bei 760 mm — 33,6«. Seh. P. des er-
starrten Gases — 102«.
Sehr wichtig geworden ist das flüssige Chlor, das heute ganz allgemein
verwendet wird und teilweise sogar den Chlorkalk aus seinen Verwendungs-
gebieten verdrängt hat. Bei der Kompression dieses Gases bedient man sich
uach dem D. R. P. 50 329 Pumpen, bei denen die mit dem Gase in Berührung
kommenden Teile mit konz. H2SO4 bedeckt sind; diese dient dabei gleichzeitig
als Schmiermittel. In neuerer Zeit geht man jedoch immer mehr dazu über,
das Gl einfach mit Kältemaschinen so stark abzukühlen, dass es schon bei ge-
wöhnlichem Druck flüssig wird. Es ist eine sehr eigenartige Tatsache, dass
komprimiertes und flüssiges Chlor in absolut trockenem Zustande
Gusseisen, Schmiedeeisen, Stahl, Cu, Zn, Pb, Messing und Phosphorbronze
nicht im mindesten angreifen, jedoch muss dabei eben jede Spur Feuchtigkeit
ausgeschlossen sein. Man bringt das flüssige Cl in Bronzeflaschen, Stahl-
fiaschen und verbleiten Eisenflaschen in den Handel.
Kraftchlor siehe unter „Bleiche n".
Chlorentwickler aus Steinzeug mit 2 eingeschliffenen Tuben.
Inhalt 0,5 1 1,5 2 3 4 5 6 1.
Preis 2,00 2,25 2,50 2,75 3,50 4,25 5,00 6,00 Mk.
Grössere Chlorentwickelungs-Gefässe aus Steinzeug, mit aufgeschliffenem
Deckel und einhängendem Trichter.
Inhalt 25 50 75 100 125 150 1.
Äusserer Durchmesser 36 45 50 55 60 62 cm.
Ganze Höhe 53 64 69 75 78 84 „
Preis pro Apparat 7,U0 9,00 12,00 16,00 19,00 22,00 Mk.
Preis pro F.inhangetrichter (Loch-
weite 7 mm) 1,50 2,00 3,00 3,00 5,00 5,00 „
Inhalt 200 250 300 400 600 1.
Äusserer Durchmesser 70 73 78 90 100 cm.
Ganze Höhe 88 94 98 105 120 „
Preis pro Apparat 30,00 38,00 45,00 60,00 90,00 Mk.
Preis pro Rinh angetrichter (Loch-
weite 7 mm) 6,00 10,00 10,00 15,00 24,00 „
Chlor, flüssig, in Bomben 1 kg Mk. 0,70
„ komprimiert, in Stahlbomben von 100 kg netto . . . . % „ „ 75,00
„ „ „ „ „ 50 „ „ .... /o „ n o0,2ö
232 Chloral.
Chlor, komprimiert, in Stahlbomben von 10 kg netto .... 1 kg Mk. ±fiO
1t f» » »» »> **»»!»••••' »» »» ^lUÜ-
Dazu Bomben für 100 kg netto Stück „ 75,00
•• ji »» *'^ »> » »» II 40,IK/
10 . . '^0 00
11 II II ■'■^ II II 11 >« •.v,vv»
II II I» *^ }} II II I» l/,Ul>
Chlorwasser (Fleckwasser) inkl. ^/i Ballon o kg „ 12,00
D.A.IV . o/o „ „ 25,00
Chlor:
Saccharin-Fabrik, Akt.-Oea. vorm. Fahlberg, List & Co., Salbke-WesterhOaen a. Elbe
(aOsBi«).
Chlorentwickelungsgefässe aus Steinzeug:
Westdeutsche Steinseugwerke Euskirchen. Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H., ZwickauLSa.
Deutsche Ton- u. Steinaeug- Werke, Aktiengeaell
Schaft, Berlin-Oharlottenburg, Berlinerstr. 23.
Ohloral (Trichloraldehyd; Chlarälum anhydricum). CCU.COH. Durch
Einwirkung von Gl auf Alkohol erhalten, derart dass man mehrere Tage lang
Chlor in Feinsprit von 96—97 vol. % einleitet und die entwickelte HCl in be-
sonderen Qefässen auffängt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird mit HsS04
zuerst am Rückflusskühler erhitzt, bis kein HCl mehr entweicht, und dann das
Chloral abdestilliert. Durch Rektifikation wird es gereinigt.
Das Verfahren D. R. P. 133 021 ermöglicht die Gewinnung von Chloral in
ununterbrochenem Betriebe in geschlossenen Qefflssen. Die eigenartige Chlo-
rierung, welche darin besteht, dass der vorchlorierte Alkohol in dampfförmigem
Zustande mit feuchtem Cl behandelt wird, bewirkt, dass alles etwa bei der Vor-
chlorierung entstandene Chloralkoholat zersetzt wird, so dass das zur Behand-
lung mit HfSOt gelangende Produkt frei von Alkohol und Chloralalkoholat ist
und nur aus Chloral und Chloralhydrat besteht; so erzielt man bei der Zer-
setzung mit HsS04 ein ätherfreies Chloral.
Neuerdings gewinnt man es vielfach elektrolytisch: Als Gefflss dient ein
durch ein Diaphragma geteilter Destillierkessel, den man mit einer helssen
KCl-Lösung füllt. Als Kathode wird ein Kupferstab, als Anode eine beweg-
liche, gleichzeitig als Rührer dienende Kohle verwendet. Während man die
Masse bei ca. 100° erhält, gibt man in den Anodenraum nach und nach Alkohol.
Das entwickelte Cl reagiert auf den Alkohol, während die gleichzeitig gebildete
HCl im Kathodenraum das dort gebildete KOH zu neutralisieren hat. Nach
beendeter Chlorierung wird destilliert und durch Sättigen des Destillats mit
Salz das Chloral abgeschieden. 1 H. P.-Stunde liefert 50 g Chloral.
Farblose, ölige, eigentümlich durchdringend riechende Flüssigkeit, deren
Dämpfe zu Tränen reizen. S. P. 94,4^ Es bildet mit Wasser, Säuren, Alko-
holen u. s. w. Kondensationsprodukte unter Wasseraustritt.
Ein festes polymeres Chloral erhält man nach dem D. R. P. 139 392, wenn
man in Chloral etwa 7 % wasserfreies AUCla einträgt, wobei die Erwärmung
nicht über 40® steigen darf. l^dCt dem Erkalten behandelt man die Reaktions-
masse mit HsO oder verd. Mineralsäure, wobei das polymere Chloral als fester
weisser Körper zurückbleibt, der abgesaugt, mit Wasser und dann mit Alkohol
ausgewaschen und schliesslich bei massiger Temperatur getrocknet wird. Das
Präparat ist fast geschmacklos und hat stark narkotische Eigenschaften; es
soll als Medikament Verwendung finden.
Ebenfalls ein festes Polychloral gewinnt man nach dem Amer. Pat.
768744, indem man in gekühltes Chloral unter Rühren Pyridin eintropfen
lässt, bis die Masse zu erstarren beginnt; man schüttelt sie dann mit verd. HCl
aus, worauf der Rückstand von der Flüssigkeit getrennt, gewaschen und ge-
trocknet wird.
Das D. R. P. 170 534 schützt die Herstellung einer festen Modifikation
des Chlorais aus Chloralhydrat oder Chloralalkoholat, indem man das Aus-
gangsmaterial mit konz. HsSOt stehen lässt, bis. sich darüber eine weisse
teigartige Masse gebildet hat, die man nach Abgiessen der HsSOa in kleinen
Mengen in gut gekühlte verd. HCl oder H9SO4 einträgt. Vom, hart ge-
Chloralacetonchloroform — Chloralkaliprozess, elektrolytischer. 283
wordenen Produkt saugt man die Flüssigkeit ab, wäscht mit wenig kalt.
H2O die saure fort und trocknet im Vakuum über konz. H9SO4« Das Produkt
kann (im Gegensatz zu Chloralhydrat und Chloralalkoholat) innerlich in
Substanz eingegeben werden, da es in HtO nur schwer löslich ist und die
ätzenden, für die Magenschleimhaut schädlichen Eigenschaften des Chloral-
hydrats nicht hat.
Apparate zur Gewinnung von Chloral:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Chloralaoetonohloroform s. „Chloralazetonchlorofor m".
CUoralamld (Chlordlum formamidatum). CCU . CH(OH)NH . COH.
Durch Einwirkung von Chloral auf Formamid bei gewöhnlicher Temperatur
sowie durch Behandeln von Chloralammoniak mit einem Ameisensäureester
erhalten.
Weisse, glänzende, geruchlose, bitterlich schmeckende Kristalle, die sich
langsam in H>0 lösen. Seh. P. 114— 115^
Chloralformamid wird in der Medizin als Schlafmittel verwendet.
Chloralamid, D. A. IV 1 kg Mk. 25,00
CCl
ChloralaBetonohloroform. (^^*)>^'^0.CH(0H).CC1). ^^'^ ^^^^^^
es nach dem D. R. P. 151 188 durch Schmelzen von Chloralhydrat mit Azeton-
chloroform dar; das so erhaltene feste Reaktionsprodukt löst man in einem
erwärmten, geeigneten Lösungsmittel und lässt daraus kristallisieren.
Weisse, kampferartig riechende und schmeckende Kristallnadeln vom
Seh. P. 65», wenig löslich in H9O, leichtlöslich in Alkohol, Äther, Benzin. Mit
H3SO4 spaltet es sich in Chloral und Azetonchioroform.
Es soll ein gut wirkendes Schlafmittel mit lokalanästhetischen Eigen-
schaften sein, ohne die üblen Nebenwirkungen des Chlorals.
Ohloralhydrat (Chloralum hydratum), CCI3 . CH(0H)2. Mischt man
Chloral mit 12,2 % H3O, so erstarrt die Flüssigkeit zu einer kristallinischen
Masse, die am besten durch Umkristallisieren aus Benzol gereinigt wird.
Das so gewonnene und gereinigte Chloralhydrat bildet lange, spiessige
Nadeln, die sich später in kleinkörnige Kristalle verwandeln. Es riecht aro-
matisch, schmeckt scharf kratzend und löst sich leicht in Wasser sowie auch
in Alkohol und Äther. Seh. P. 57— 58^ S. P. 96—98«. Es wird als Narko-
tikum viel benutzt.
Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. zu Berlin 1903 von
S c h a e r gehaltenen Vortrag lassen sich hochprozentige Lösungen von Chlo-
ralhydrat bei forensischen Untersuchungen, Arznei- und Nahrungsmittel-
prfifungen sowie technischen Analysen sehr vorteilhaft verwenden.
Eine Fabrikeinrichtung, um jährlich 24 000 kg krist. Chloralhydrat her-
zustellen, kostet Mk. 6000.
_:s Zur quantitativen Bestimmung des Chloralhydrats benutzt man die Tatsache,
dasi es sich schon in der K<e mit KalUange quantitativ in Ohloroform und ameisensaures
Kalium umsetzt: 5 g Chloralhydrat lost man in 50 ccm Normal-Kalilauge, gibt Phenolphtalein
zu und titriert das Qberachüssige Kali sofort mit Normal-Salzslure. Die zur Umsetzung vcr-
bnncfaten ccm Kalilauge multipliiiert man mit 0,l(jSii8, um die in 5 g der angewendeten
Substanz enthaltene Menge Ohloralhydrat zu erhalten. Enthält das Chloralhydrat etwas freie
SalzBlure. so gibt man 10 g in einen 100 ccm Masskolben, setzt 0,5 g Caldurakarbonat und
60 ccm Wasser zu und schüttelt einige Blinuten gut durch. Alsdann ffillt man mit Wasser
bis snr Marke auf, mischt gut und filtriert. 60 ocm des Filtrats gibt man in 60 ccm
Normal-Kalilauge und verfährt, wie oben angegeben. — Im Qbrigen vgl. D. A. IV.
Chloralhydrat in Krusten 1 kg Mk. 5,10
„ in losen KristaUen D. A. IV 1 „ „ 5,10
„ „Liebrddi-Schering" l „ „ 6,70
Dubois & Kaufmann, RhelnaQ b. Mannheim. 1 Siemens & Ualske, Akt.- Ges. Wemerwerk, Berlin-
I Nonnendamra.
Apparate zur Gewinnung von Chloralhydrat:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. i F. II. Meyer, Hannovcr-Halnholz.
Ohloralkallprozemi, elektrolytiacher. Es Ist dies unstreitig der
wichtigste derjenigen elektrochemischen Prozesse, die auf der Zersetzung
234 Chloralkaliprozess, elektrolytischer.
wässeriger Elektrolyte beruhen. Man versteht unter dem elektrochemischen
Alkali- und Chlorprozess (Chloralkaliprozess) die Zerlegung von Chloralkalien
zur Gewinnung von Chlor einerseits und Alkalien anderseits. Die einfache
Zersetzungsgleichung NaCl = Na + Cl, nach welcher an der Anode Cl ent-
weicht, während sich an der Kathode metallisches Na ausscheidet, wird durch
Sekundärprozesse bedeutend kompliziert: In erster Linie bildet das Na mit
dem H3O des Elektrolyten NaOH, also Natronlauge, und da die Atz-
alkalien mindestens den vierfachen Handelswert der Chloralkalien haben, so ist
die Gewinnung von NaOH aus NaCl wie anderseits von KOH aus KCl ein hohen
Gewinn versprechender Prozess.
Aber leider ist die Summe der bei der Elektrolyse von Chloralkalien vor
sich gehenden Reaktionen mit den beiden oben wiedergegebenen Umsetzungen
nicht erschöpft, vielmehr spielt sich noch eine Reihe anderer Prozesse gleich-
zeitig ab, die die Ausbeute schädigen, ja unter Umständen ganz aufheben
können.
Vor allem sind die bei der Elektrolyse gebildeten Atzalkalien (Natronlauge
und Kalilauge) selbst gute Elektrizitätsleiter; sie werden deshalb wieder zer-
setzt, und es kommt so an der Anode neben dem bei der Primärzerlegung ge-
bildeten Chlor auch zur Entwickelung von Sauerstoff, während an der Kathode
Wasserstoff auftritt. Man hat es also unter solchen Umständen mit dem Auf-
treten eines Kreisprozesses zu tun, der elektrische Energie verbraucht, ohne
praktischen Nutzen zu bringen. Diese unangenehme Nebenreaktion, welche
die Zersetzung der eben gebildeten Atzalkalien veranlasst, macht sich um so
stärker bemerkbar, je konzentrierter die Alkalilösung ist, d. h. Je mehr Atzalkali
schon gebildet worden ist.
Aber noch andere Nebenreaktionen machen sich bemerkbar, die aller-
dings für einzelne Zwecke Nutzen bringen und für diese besonders unterstützt
werden, dagegen hinsichtlich der elektrochemischen Darstellung von Atz-
alkalien nur als störend und schädigend empfunden werden können.
So bildet sich beispielsweise unterchlorigsaures Alkali (Hypochlorit)
durch Einwirkung von Chlor an der Anode auf Atzalkali. Diese Nebenreaktion
entspricht also der Gleichung: 2 NaOH + 2 Cl = NaOCl + NaCl + HfO. Fer-
ner kann das gesamte unterchlorigsaure Alkali oder ein Teil davon durch den
an der Anode entwickelten Sauerstoff oxydiert werden; es geht dabei in Chlo-
rat über, entsprechend der Gleichung: NaOCl + Ot = NaClOt.
Mit den aufgezählten ist die Reihe der unerwünschten Nebenreaktionen
noch keineswegs erschöpft, vielmehr zerlegen sich die Hypochlorite weiter elek-
trolytisch unter Bildung von Atzalkali, Wasserstoff, unterchloriger Säure und
Sauerstoff, während die Chlorate in Atzalkali, Wasserstoff, Chlorsäure und
Sauerstoff elektrolysiert werden. Schliesslich wird noch derjenige Teil der
unterchlorigsauren und chlorsauren Salze, der durch Diffusion oder überhaupt
durch den Elektrolyten zur Kathode gelangt, durch den dort gebildeten Wasser-
stoff unter Bildung der Chloralkalien reduziert, d. h. es entsteht dann wieder
diejenige Verbindung, von der man bei der Elektrolyse ursprünglich ausging.
Für die Gewinnung von Atzalkalien ist es unbedingt nötig, die geschil-
derten schädlichen Nebenreaktionen auszuscheiden oder doch möglichst zu
verringern; man kann verschiedene Mittel benutzen.
a) Diaphragmenverfahren.
Man kann z. B. die Zersetzungszelle durch eine für den Strom durch-
lässige Membrane, das sogenannte Diaphragma, in zwei Räume scheiden,
deren jeder eine Elektrode enthält; man nennt diese Teile der Zersetzungszelle,
entsprechend den darin untergebrachten Elektroden, den Anodenraum
und den Kathodenraum.
Die Alkaliprozesse mit Diaphragma, die sogenannten Diaphragmen-
verfahren, verdanken ihre Ausgestaltung hauptsächlich der Chemi-
schen Fabrik Griesheim „Elektro n". Viele Schwierigkeiten
hatte das Diaphragmenverfahren zu überwinden, und manche davon werden
sich nie beseitigen lassen, weil sie in der Natur des Verfahrens selbst be-
gründet sind Besonders ist es das Material des Diaphragmas, über das
Chloralkaliprozess, elektrolytischer. 235
der Streit noch immer nicht zur Ruhe kommen will. Die Diaphragmen
niflssen gegen die Einwirkung von Chlor und Alkali widerstandsfähig sein,
einen geringen elektrischen Leitungswiderstand haben und endlich die Dif-
fusion des gebildeten Alkalis in den Anodenraum hinein möglichst ver-
hindern. Wir nennen als brauchbar vor allem das Diaphragma aus porösem
Portlandzement, weiter dasjenige aus mit Sand oder Kieselgur präpariertem
Asbest, sowie endlich das Diaphragma in Form von gegossenen Seifenplatten.
Dagegen hat sich der gebrannte poröse Ton, wie er in Form der „Tonzellen"
bei den galvanischen Elementen vielfach verwendet wird, fOr die Technik
weniger bewährt. Um die oben genannte Weiterzersetzung der Atzalkalien zu
hindern, darf man die Konzentration bei den Diaphragmenverfahren nicht zu
sehr erhöhen, da diese Zersetzung sich mit dem uehalt an Atzalkali steigert;
deshalb muss man die Lauge schon abziehen, wenn 10—12 % Alkali darin ent-
halten sind. Zählt man weiter auf, dass die Diaphragmenverfahren zur Scho-
nung des Diaphragmas und der Kohlenanode (welche durch den entwickelten
Sauerstoff angegriffen werden) nur mit geringen Stromdichten arbeiten können,
und femer, dass die Diaphragmen die Diffusion niemals ganz verhindern, so
hätten wir die Hauptnachteile des mit Diaphragma arbeitenden elektrochemi-
schen Alkaliprozesses genannt. Immerhin ist das Verfahren nach und nach
praktisch brauchbar gemacht worden und gibt wirtschaftlich durchaus an-
nehmbare Resultate. Dem unten zu besprechenden Quecksilberverfahren
gegenüber hat es den Nachteil, dass die nach der Elektrolyse einzudampfende
Lauge ausser den gebildeten Atzalkalien noch einen grossen Teil der ursprüng-
lichen Chloride enthält. Dass das Diaphragmenverfahren sich trotzdem neben
dem Quecksilberverfahren lebensfähig erhalten kann, verdankt es dem Um-
stände, dass die Chloride beim Abdampfen der Lauge viel schneller und
glatter abgeschieden werden, als man nach ihrer Löslichkeit vermuten sollte;
es liegt dies an der stark aussalzenden Wirkung der Atzalkalien in konz.
wässeriger Lösung.
Der Umstand, dass bei dem Diaphragmenprozesse die Diffussion zwi-
schen Anoden- und Kathodenraum nie ganz beseitigt ist, erklärt es, dass man
dabei höchstens 80 % der theoretischen Ausbeute erzielt. Diesen Fehler will
das D. R. P. 144 392 dadurch beseitigen, dass zwischen Anoden- und Katho-
denzelle eine M i 1 1 e 1 z e 1 1 e eingeschoben wird ; jede der drei Zellen wird
für sich gespeist und die Mittelzelle mit einem Metallsuperoxyd versetzt. Unter
Erwärmung dieses Elektrolyten werden die Höhenunterschiede zwischen den
Flfissigkeitssäulen der Mittelzelle und der Kathodenzelle einerseits und der
Mittel- und der Anodenzelle anderseits so bemessen, dass vermöge der Osmose
die Kathoden- und die Anodenflüssigkeit in einem ihre gegenseitige Absätti-
gung zu Alkalichlorid bedingenden Verhältnis in die Mittelzelle eindringen, zum
Zwecke, durch ihre Verbindung eine Neubildung des Elektrolyten in der
Mittelzelle herbeizuführen. Es ist zweckmässig, die Kathodenflüssigkeit
durch mehrere voneinander getrennte Zellen von derart verschiedener Höhe
des hydraulischen Druckes oder Gegendruckes strömen zu lassen, dass die
Differenz zwischen Aussen- und Innendruck mit dem zunehmenden Qehalte
der Flüssigkeit an Atznatron wächst.
Was die Elektroden anlangt, so kann die Kathode aus einem beliebigen
Metall bestehen; meistens wählt man das Zersetzungsgefäss selbst aus
Schmiedeeisen oder Qusseisen und macht die Wandung zur Kathode. Da-
gegen gibt es nur wenige gutleitende Materialien, die sich zu Elektroden eignen
und den an der Anode entstehenden Körpern, wie Chlor und Sauerstoff, so-
wie weiter unterchloriger Säure und Chlorsäure, gut widerstehen. Technisch
werden wohl ausschliesslich Kohlenstäbe oder Kohlenprismen benutzt; sie be-
stehen entweder aus Re tor t enp r a p h i t (s. d.) oder man stellt die
Kohlenmasse künstlich dar, indem man eine Mischung von Anthrazit mit Teer
unter sehr starkem Drucke zusammenpresst und die gepressten Stücke dann
anhaltend auf etwa lOOO«* C. erhitzt (vgL Artikel „Elektrische
Kohlen"). —
Das Verfahren des Franz. Pat. 390 963 besteht in der Elektrolyse von
Chloralkalilösungen unter Verwendung eines Diaphragmas und Anoden aus
236 Chloralkaliprozcss, elcktrolytischcr.
Kupfer. Hierbei sollen Hypochlorite und Chlorate nicht entstehen; ausser
kaustischen Alkalien gewinnt man durch Einwirkung des Gl auf die Kupfer-
anode pulverförmiges CuCU) das später durch konz. HsSOt in CuSO« über*
geführt wird. Das Verfahren hat wohl keine praktische Bedeutung.
b) Quecksilberverfahren.
Bei den Quecksilberverfahren bindet man das an der Kathode abgeschie*
dene Alkalimetall sofort bei seiner Entstehung an Q u e c k s i 1 b e r. In diesem
Falle bleibt das Na (bezw. K) vor der Vereinigung mit dem Wasser des
Elektrolyten bewahrt; es löst sich vielmehr in dem Quecksilber auf und bildet
damit Nairiuniaiiia.gam bezw. Kaliumamalgam. Man hat dann allerdings das
gewünschte ^tzalk* ii noch gar nicht erhalten, aber dasselbe lässt sich ohne
Schwierigkeit gewinnen, wenn man das Amalgam für sich mit Wasser in Be-
rührung bringt: dann scheidet sich Quecksilber wieder ab, während sich das
Alkalimetall mit dem Wasser zu Atzalkali vereinigt.
Die praktische Anordnung der Quecksilberverfahren lässt sich auf
mannigfache Weise denken, und in der Tat sind ausserordentlich viele Aus-
führungsformen angegeben worden.
Ein Teil der Schwierigkeiten, welche die Diaphragmenverfahren bieten,
ist bei den Quecksilberverfahren ohne weiteres vermieden, nämlich alle die-
jenigen Übelstände, die sich aus dem festen Diaphragma als solchem ergeben—
Schwierigkeiten, die das gewissermassen als flüssiges Diaphragma auf-
zufassende Hg nicht bietet. Dafür hatte das Quecksilberverfahren an-
fänglich viele andere Missstände: Namentlich war es ein lange Zeit nicht
zu überwindender Obelstand, dass das Amalgam — weil leichter — auf dem
Quecksilber schwimmt. Hierdurch wurde das darunter liegende Quecksilber
von dem neu gebildeten Alkalimetall getrennt, während das Amalgam bei
steigendem Gehalt .an Alkalimetall schliesslich selbst eine Rückzersetzung er-
litt. Dieser Übelstand ist inzwischen beseitigt worden, und zwar scheint sich
da namentlich die Ca stn ersehe Anordnung bewährt zu haben. Der Castnersche
Apparat besteht aus einem schaukelnden, durch eine Scheidewand in zwei
Hälften zerlegten flachen Troge; die Scheidewand reicht nicht ganz bis auf den
Boden des Trogs, der verbleibende Spalt wird durch das in den Apparat ge-
gossene Hg gesperrt. In der einen Troghälfte wird die zugeführte NaCl- oder
KCl-Lösung elektrolytisch zerlegt; das entwickelte Cl wird abgeleitet, das Na
oder K löst sich im Hg. Da das letztere nun aber durch die schaukelnde Be-
wegung des Troges sich beständig hin und her bewegt, so muss das gebildete
Amalgam in die andere Troghälfte hinüberfliessen, wo es sich mit reinem HsO
unter Bildung von Alkalilauge und Entwicklung von H umsetzt. Die durch
das Quecksilberverfahren erzeugten Alkalilaugen sind chloridfrei, was einen
Vorteil gegenüber dem Diaphragmenverfahren bedeutet, aber sie sind bei
weitem nicht so konzentriert, erfordern also längeres Eindampfen als die
Laugen des Diaphragmenverfahrens.
Nach dem D. R. P. 142 713 verwendet man beim Quecksiiberverfahren
einen Apparat, dessen eiserne Bodenplatte auf dem grössten Teile ihrer Ober-
fläche von dem darüber befindlichen Hg isoliert ist und nur durch einen Leiter
von schmälerem Querschnitt mit diesem in Verbindung steht. Bei dem Apparat
des D. R. P. 145 749 rieselt das Hg über senkrecht oder schräg stehende
Eisenbleche, die mit eng aneinander liegenden Riefen von geringem Durch-
messer versehen sind; hierdurch arbeitet man dem durch das Stromschliessen
verursachten starken Anwachsen der Oberflächenspannung des herunter-
fliessenden Amalgams entgegen. Eine Kombination des Diaphragmen- mit
dem Quecksilberverfahren versucht das Dan. Pat. 8529 von 1905.
Nach R. Taussig (Vortrag auf dem VI. Internationalen Kongress für an-
gewandte Chemie in London 1909, Referat: Chem. Ztg. 1909, S. 587) kann
man von den technisch angewendeten Quecksilberverfahren 4 Typen unter-
scheiden :
1. Die alte Castner-Kellner-Zelle. Die Anoden bestanden
aus Kohle, als Kathoden dienten Eisendrahtgitter. Die Schaukelzelle ist drei-
Chloralkaliprozess, elektrolytischer. 237
teüig, und die QuecksilberbeweRung, die sehr unbedeutend und langsam ist,
wird durch einen seitlich angreifenden Exzenter bewirkt.
2. Der Kellner-Apparat (Druckgefässtype). Er besteht
aus drei nebeneinanderliegenden Abteilungen, die durch Siphons getrennt
sind. Die Chlorzelle liegt in der Mitte, zum Unterschiede von der alten
Castnerzelle, bei der die Natronzelle in der Mitte ist. Die beiden seitlich an-
geordneten Natronzellen besitzen Vertiefungen, in welche die Druckgefässe
eintauchen. Das Hg wird durch Druckluft von der einen Abteilung in die
andere getrieben. Beim Durchgang durch die mittlere Zelle reichert es sich
mit Na an und gibt seinen Na-Gehalt beim Durchgang durch die entgegen-
gesetzte Natronzelle abu Die Anoden bestehen aus Platin (Platinnetzen), die
Kathoden sind gusseiserne Roste.
3. Der Kellner-Solvay-Apparat (Schröpfrad). Er be-
steht aus zwei parallelen, miteinander kommunizierenden, geneigt angeord-
neten Trögen, in denen das Hg durch das Schöpfrad in Zirkulation gehalten
wird. Diese Zelle stellt die grössten Einheiten dar; sie wird für 10 (XK) bis
15 000 Amp. gebaut.
4. Der neue K el 1 n er- A p p a r a t (Archimedische Schraube).
Dieser Apparat unterscheidet sich von dem unter 3. genannten eigentlich nur
durch die Bewegungsvorrichtung des Quecksilbers, denn an Stelle des Schöpf-
rades wird eine Archimedische Schraube verwendet.
c) Glockenverfahren.
Das sogenannte Glockenverfahren steht im Grunde in der
Mitte zwischen Diaphragmenverfahren und Quecksilberverfahren: In einen
flachen Trog taucht eine Glocke, in der die den Querschnitt des Ge-
fässes fast ganz ausfüllende scheibenförmige Kohlenanode aufgehängt
ist Die eisernen Kathoden tauchen ausserhalb der Glocke in den Elektro-
lyten; dieser wird in ununterbrochenem Strome in die Glocke geleitet und
fliesst am Rande des Troges, mit Atzalkali beladen, ab. Nach einer Arbeit
von Adolph (Ztschr.. f. Elektrochem. 1901, 581) beruht das Glocken-
verfahren darauf, dass sich zwischen der Lösung in der Anodenglocke und
der aussenliegenden im Kathodenraume infolge der verschiedenen Dichte der
Flüssigkeiten eine scharfe, als flüssiges Diaphragma wirkende Trennungs-
schicht ausbildet und automatisch aufrecht erhält. Die Wirkung soll voll-
kommener sein als beim Diaphragmenverfahren; das Glockenverfahren ge-
stattet ohne Verschlechterung der anfänglichen Stromausbeute, viel konzen-
(riertere Alkalilaugen (100—150 g Atzalkali in 1 1) herzustellen, jedoch merk-
würdigerweise nur, wenn die Anode nicht aus Platin sondern aus Kohle besteht.
Das Glockenverfahren wird, weil es von der Chemischen Fabrik
Aussig herrührt, auch als Aussiger Verfahren bezeichnet; es ist
durch D. R. P. 141 187 geschützt. Wegen seiner grossen Vorzüge hat es in
Deutschland und andern Ländern schon bedeutende Verbreitung gefunden.
Die D. R. P. 107 917 und 142 245 betreffen einen Glockenapparat zur
Chloralkalielektrolyse, wobei die horizontal gelagerte Anode von der Glocke
umschlossen ist, während sich die Kathode ausserhalb der Glocke befindet; die
Kathodenlauge fliesst an mehreren symmetrisch verteilten Abflussöffnungen ab.
Das wertvollste Produkt des elektrolytischen Chloralkaliprozesses sind
die Atzalkalien NaOH und KOH. Selbstverständlich ist es möglich, statt der
Hydroxyde die Karbonate (Soda und Pottasche) zu erhalten, wenn man in die
entstehende bezw. entstandene Atzalkalilauge CO2 einleitet, aber eine der-
artige Umsetzung wäre unvorteilhaft und verfehlt, weil man dabei den auf die
Erzeugung der Ätzalkalien verwendeten hohen Energieaufwand zum grössten
Teil nutzlos wieder preisgeben würde. —
Die Tatsache, cfass sich das technisch wichtige Cl beim Alkaliprozess an
der Anode abscheidet und dass dieses Gas, wenn nicht besondere Vorsichtsmass-
regeln getroffen sind, leicht zur Bildung von Hypochloriten führt, hat
238 Chloralkaliprozess, elektrolytischer.
Verfahren gezeitigt, welche die direkte elektrolytische Erzeugung hypochlorit-
haltiger Bleichlaugen bezwecken. So wird bei dem H e r m i t e sehe»
Bleichverfahren eine Chlormagnesiumlösung, der 5 % Steinsalz und 0,5 % See-
salz zugesetzt sind, bei 5 Volt elektrolysiert; es bildet sich eine Bleichlauge,
welche ünterchlorsäure, unterchlorige Sflure und Chlor-
säure enthält.
Bei der Erzeugung von Hypochloriten ist eine Hauptquelle der Strom-
verluste die teilweise Reduktion der Hypochlorite an der Kathode. Das D. R.
P. 141 372 führt die Elektrolyse, um die Stromverluste möglichst zu vermin-
dern und hochkonzentrierte Hypochloritlösungen zu gewinnen, bei gleich-
zeitiger Gegenwart von Erdalkaliverbindungen und geringen Mengen Harz-
lösungen aus. Werden z. B. 14 1 einer 10 %igen NaCl-Lösung unter Zusatz
von 40 g CaCls, 30 g Ca(OH)s und 50 ccm einer durch Auflösen von Kolo-
phonium in Sodalösung hergestellten konz. Harzlösung mit 125 Amp. elektro-
lysiert, so erhält man nach 1 Std. 9 g aktives Cl in 1 1, nach 3 Std. 23 g,
nach 6 Std. 33,5 g Cl in 1 1, und zwar in der Form des Hypochlorits.
Soll die zur Bildung von Chloraten und Perchloraten fahrende
Nebenreaktion des eletrolytischen Chloralkaliprozesses in den Vordergrund
treten, so sind verschiedene Bedingungen einzuhalten. Die einzelnen ver-
öffentlichten Verfahren weichen, was Stärke des Elektrolyten, dessen Tempe-
ratur, Stromdichte u. s. w. anlangt, sehr voneinander ab; wohl stets wird mit
warmer Chloralkalilösung gearbeitet. Alle Vorschriften stimmen in dem
einen Punkt überein, dass der Elektrolyt nicht neutral sondern alkalisch sein
muss; zersetzt man also KCl-Lösung zur Gewinnung von KClOa, so ihuss man
ihr Kalilauge beimischen und auch ständig davon nachfüllen, um den Elektro-
lyten immer alkalisch zu erhalten. Andere Vorschriften setzen nicht Kalilauge
sondern Pottaschelösung zu.
Nach dem D. R. P. 136 678 setzt man zur elektrolytischen Darstellung
von Chloraten und Perchloraten kleine Mengen Chromsäure bezw. Bichromat
hinzu. Damit die Chromsäure dauernd in der Form von Bichromat bleibt, fügt
man während der Elektrolyse kontinuierlich oder in Zwischenräumen verd.
HCl zu, die das neutrale Chromat in das Bichromat überführt.
Nach Beendigung des Prozesses wird die Anodenflüssigkeit eingedampft;
das Gemisch von KCl und KClOs wird durch Umkristallisieren getrennt Als
Anode für die Gewinnung von Chloraten scheint nur Platin geeignet zu sein;
die Kathode besteht gewöhnlich aus Eisen. Zu merken ist, dass manche der
zur elektrochemischen Chloratgewinnung dienenden Apparate ohne Dia-
phragma, andere dagegen m i t einem solchen arbeiten.
Chlorate erhält man nach dem oben beschriebenen D. R. P. 141 372, wenn
man die eine Abänderimg trifft, nicht in kalter sondern in h e i s s e r Lösung
zu elektrolysieren.
Nach dem D. R. P. 143 347 soll zur Erzeugung von Chloraten und Per-
chloraten der Elektrolyt an der Anode einer grösseren elektrochemischen
Stromwirkung ausgesetzt werden als an der Kathode; man lenkt dazu einen
Teil des Stromes von der Anode zu einer Hilfskathode ab, welche sich in einer
besonderen, von dem eigentlichen Zersetzungsgefäss durch eine poröse Wand
getrennten Zelle befindet. Bei dieser Anordnung befindet sich in der Lösung
stets eine gewisse Menge unterchloriger Säure, die wenig beständig ist und
sich rasch in Chlorsäure verwandelt; letztere bildet ihrerseits mit dem alkali-
schen Hypochlorit Chlorat, während von neuem unterchlorige Säure frei wird.
Das D. R. P. 144 109 weiter verfährt zur kontinuierlichen Darstellung
von Chloraten so, dass man die zu elektrolysierende Lauge ununterbrochen
durch diaphragmenlose Zellen strömen lässt und sie hierbei auf einer solchen
Temp. (40—95®) hält, sowie ihre Geschwindigkeit derart regelt, dass einer-
seits etwa gebildetes Hypochlorit sich wieder zersetzen muss, anderseits die
ausströmende Lauge nur wenig mehr als 3 % Chlorat enthält.
Nach dem D. R. P. 153 859 setzt man zur Darstellung halogensaurer
Salze dem Elektrolyten Fluorverbindungen zu. Man erhält so
durch Elektrolyse warmer KCl- bezw. NaCl-Lösung ohne Diaphragma viet
höhere Ausbeute an Chlorat als ohne Fluorverbindungen; die letzteren ver-
Chloranil — Chlorate. 289
wendet man am besten als HF oder aber in Form solcher Verbindungen, aus
denen im Elektrolyten freie HF gebildet wird.
Nach dem D. R. P. 159 747 soll man zur Darstellung von Chloraten dem
Elektrolyten eine kleine Menge Chlorkalklösung zusetzen, mit einer Strom-
dichte von 1000 Amp. auf 1 qm Kathodenfläche und bei 80— 100<^ arbeiten.
Hierbei soll einerseits auf der Kathode ein Kalküberschuss entstehen, der Re-
duktionswirkungen verhindert, während sich an der Anode unmittelbar unter-
chlorige Säure bildet, die durch ihre oxydierende Wirkung die Chloratbildung
beschleunigt.
Das Franz. Fat. 339 251 lässt bei der elektrolytischen Herstellung von
Chloraten und Perchloraten kleine Mengen von Harz und von Salzen der alka-
lischen Erden sowie von verd. HCl zusetzen.
Nach dem Amer. Fat. 788 631 gewinnt man gleichzeitig Chlorate und
Perchlorate auf elektrolytischem Wege, indem man dem Elektrolyten Blei-
chlorid zusetzt. Hierbei fällt Bleihydroxyd aus, das in Bleisuperoxyd um-
gewandelt werden soll.
Nach dem Franz. Fat. 362 737 mit zwei Zusatz-Patenten soll man zur
Darstellung halogensaurer Salze dem Elektrolyten Salze des Vanadiums,
Aiangans, Molybdäns, Urans, Eisens, Titans, Bleis, Kupfers, Antimons oder
Selens zusetzen; im übrigen arbeitet man ohne Diaphragma.
Andere Verfahren, die die elektrolytische Darstellung von Chloraten u.s.w.
zu verbessern bestimmt sind, sind in den D. R. F. 190 626, 195 639, 202 562,
202 500, 205 087 und 205 019 niedergelegt.
Bis vor kurzem hat man sich brauchbare Verfahren der elektrolytischen
Chloralkalizersetzung zur Gewinnung von Atzalkalien nur so denken können,
dass der Elektrolyt eine wässerige Lösung darstellt, dagegen glaubte
man, die elektrische Zersetzung geschmolzener Elektrolyte zu diesem
Zwecke von vornherein als aussichtslos bezeichnen zu müssen. Jetzt aber hat
sich diese Ansicht geändert, denn das sogenannte Acker-Verfahren der
NaOH-Fabrikation ist nach allen Berichten durchaus brauchbar und wirt-
schaftlich günstig. Das Verfahren ist nicht ganz neu, wovon die Patent-
nummer 1 14 739 zeugt, doch hat es lange Zelt gedauert, bis man die mannig-
fachen Schwierigkeiten überwinden lernte. Nach dem Acker-Verfahren elek-
trolysiert man geschmolzenes NaCl; als Anoden dienen Graphitzylinder, als
Kathode geschmolzenes Pb, das den Zersetzungsofen rasch durchströmt und
dabei 4 % Na aufnimmt. Das mit Na legierte Pb wird einem Wasserdampf-
strahle von 3 Atm. Spannung ausgesetzt, der einerseits die Legierung bewegt
und anderseits das Na in NaOH überführt. Die Temp. liegt dicht über dem
Seh. F. des NaCl und wird ohne äussere Heizung nur durch den Strom aufrecht
erhalten. Der Wasserstoff entweicht brennend aus dem Ofenmunde, über
dessen Lippe das geschmolzene NaOH stetig in die Auffangbecken abfliesst,
um dort zu erstarren. Das Cl wird durch einen Ventilator abgesaugt. Die
StromauBbeuten übersteigen 90 %; jeder Ofen wird mit 8000 Amp. betrieben.
Als einziger Nachteil wird angeführt, dass man mit 6,75 V. Spannung arbeiten
muss, gegenüber nur 4,5 V. bei den nassen Verfahren.
Ohloranll siehe „C h i n o n e".
Chlorate (chlorsaure Salze). Siehe unter den betreffenden Metallver-
bindungen; vgl. auch den Artikel „Chloralkaliprozess, elektro*
1 y t i s c h e r".
HmehTrelsi Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. au Berlin 1008 Ton La-
f i 1 1 e -Madrid gehaltenm Vortrag „Rechercfaea des chlorates" ist die oft rerwendete Methode
des Nachweises von Chloraten mit kons. HsSO« und Anilin oder Resoreln nicht zuverlässig, da
liAiifiir Nebenreaktionen auftreten, welche das sichere Erkennen der Farben beeintrftchtigen. Sehr
leicht lisit sidi dagegen die Gegenwart Ton Ohioraten mit Anilin und kons. Sals-
■ Iure erkennen, und swar ist auch das mit Toluidin verunreinigte gewöhnliche Anilin des
Bendels verwendbar. Der Nachweis geschieht folgendermassen: Man setst su der in Frage kom-
menden Losung einige Tropfen AniUnwaaser (1 com Anilin : 40 ccm Wasser) und fOgt dann das
Sieiehe Volum wie die su prOfende LOsnng HCl von 22® B6 hinsu. Bei Vorhandensein von
C9üorat tritt eine rotviolette Färbung auf, die eunächst in ein tiefes Dunkelblau und splter in
OrUn Hbergefat. Die Methode gestattet die Erkennung von Vim mg: Chlorat in einer kalt ge-
240 Chloräthoform — Chloressigsäuren.
Bllttifften NitratlSsang. Du Vorhandenaein anderer Körper beeinflußt die Reaktion kaum;
namentlidi dflrfen dbloride, Perchlorate, Araenate, Molybdate, Ferricyanid und Zucker vor-
handen sein. Dagegen verhalten sich freies Chlor und Hypodilorite eb^iso wie CSüorate.
Apparate zur Gewinnung von Chloraten:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Ohlor&tlioform. Unter dieser Bezeichnung geht eine Mischung von
reinem Chloroform mit Athylchlorid.
Ohloräthyl siehe ,,Athylverbindunge n*'.
OhlorbensoesAnren (Acidum chlorhenzo'icum), C6H4CI . COsH. Von
den drei Isomeren ist jetzt die o-Chlorbenzoesäure wichtig gewor-
den, denn nur, wenn man sie billig gewinnen kann, hat das Verfahren der
Indigosynthese nach den D.R. P. 125 456, 142 506 und 142 507 (vgl. den Ar-
tikel „Indigofarbstoff e") Aussicht auf erfolgreiche Durchführung.
Eine zweckmässige Darstellungsart von o-Chlorbenzoesäure scheint von
D i m r 0 t h (Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 35, 2870) gefunden zu sein; er stellt
durch Erhitzen von benzoesaurem Quecksilber eine Anhydro-o-oxymerkuri-
benzoesäure dar, die bei der Behandlung mit Halogen in o-Halogenbenzoe-
säure übergeht.
Nach dem D. R. P. 146 174 erhält man eine grössere Ausbeute an o-Chlor-
benzoesäure, wenn man die Chlorierung der Benzoesäure in verdünnter Lösung
mit Alkali und Chlor in molekularem Verhältnis oder mit der entsprechenden
Menge von Hypochlorit bei einer 50" nicht übersteigenden Temp. ausführt.
Bei Einhaltung dieser Bedingungen gelingt es, die Chlorierung der Benzoe-
säure so zu leiten, dass von den drei möglichen Chlorbenzoesäuren die o-Ver-
bindung in technisch verwertbaren Mengen erhalten wird.
Ohlorbenzol:
Saccharin - Fabrik Akt.* Ges. vorm. Fahlberg, List k Ck>.. Salbkc-Westerhaaen a. Elbe.
Ohlorbromsilberpapler siehe „Photographische Papier e*'.
Ohloreaalgrsänren.
1. Chloressigsäure (Monochloressigsäure; Acidum monochlor-
aceticum), CHaCl . COGH. Man erhält sie nach verschiedenen Methoden, ge-
wöhnlich so, dass man durch erwärmte Essigsäure im Sonnenlichte Cl durch-
leitet, nachdem man ihr vorher Jod beigemischt hat. Noch bequemer erhält
man sie aus Azetylchlorid durch Einwirkung von Cl in Gegenwart von
Phosphor. Endlich kann man sie durch Einwirkung von Sulfurylchlorid auf
Essigsäure gewinnen. Letztere Methode wird verbessert durch das D. R. P.
157 816, wonach man das Sulfurylchlorid auf Essigsäure in Gegenwart des
Chlorids oder Anhydrids der letzteren unter schwachem Erwärmen einwirken
lässt. So erwärmt man 60 kg Essigsäure mit 150 kg Sulfurylchlorid und 0,6 kg
Azetylchlorid auf 55—60»; hat die Gasentwicklung aufgehört, so erhitzt man
kurze Zeit über den S. P. des SOjCI« und lässt dann erkalten, wobei die Masse
zu retner krist. Monochloressigsäure erstarrt.
Kristalle vom Seh. P. 62»; S. P. 185—187». Zerfliesst an der Luft und löst
sich in HjO sehr leicht unter beträchtlicher Temperaturerniedrigung. Sie
wirkt, namentlich als Dampf, sehr ätzend und wird auch zum Ätzen benutzt.
Ihre Hauptverwendung findet die Monochloressigsäure zur Darstellung des
künstlichen Indigos.
Chloressigsäure, techn 1 kg Mk. 2,50; % kg Mk. 220,00
„ ehem. rein, krist 1^ ^ 4^30
2. Dichloressigsäure (Acidum dkhlor aceticum). CHCb . COGH.
Man gewinnt sie (abgesehen von andern Verfahren) durch Erwärmen von
Chloral mit gelbem Blutlaugensalz und Wasser. Hierbei vermittelt die Blau-
säure des Blutlaugensalzes bei Gegenwart von Chloral eine Zersetzung des
Wassers: CCI3 . CHO + HaO -f KCN = CHCl, . COGH + KCl + HCN. Ätzend
saure Flüssigkeit, die unter 0» erstarrt; S, P. 189—191«.
Dichloressigsäure, ehem. rein H Mk. 3,30 ; 1 kg Mk. 29,00
3. Trichloressigsäure (Acidum trichloraceticum). CCU . COGH.
Man erhält sie durch Einwirkung einer Kaliumpermanganatlösung auf eine
Chlorhydrine — Chlorkalk. 241
konzentrierte CblorallOsung; nach der Einwirkung wird vom MnOs abfiltriert,
mit HaP04 übersättigt und destilliert.
Zerfliessliche, in HsO sehr leicht lösliche Kristalle. Seh. P. 55«; S. P. 195^
Sie wird vielfach in der Medizin als starkes Atzmittel benutzt.
Tiichloressigsäiire, ehem. rein, krist, D. A. IV . . . H Mk. 1,00; 1 kg Mk. 8,50
Chlorhydrine. So bezeichnet man die Chlorester des Glyzerins; tech-
nisch wicht!«: sind davon Dichlorhydrin und Epichlorhydrin.
In neuester Zeit hat auch das Monochlorhydrin Bedeutung erlangt.
1. Dichlorhydrin (a-Dichlorhydrin). CIH.C . CH(OH) . CH»C1.
Es entsteht durch längeres Erwärmen von wasserfreiem Glyzerin mit Chlor-
schwefel im Kochsalzbade während mehrerer Stunden, entsprechend der
Gleichung: CHbO» + 2 SjCU = C,H«CI,0 + SO, + 3 S + 2 HCl. Nach dem
D. R. P. 197 308 gewinnt man es aus Glyzerin und gasförmiger HCl bei
niedriger Temperatur in befriedigender Ausbeute dadurch, dass man dem
Glyzerin geringe Mengen einer organischen Säure (z. B. Essigsäure) als
Katalysator zusetzt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 197 309 kann man, statt in
Gegenwart einer organischen Säure zu arbeiten, auch nicht zu verdünnte
wässerige HCl bei etwas höherer Temperatur einwirken lassen.
Farblose und fast geruchlose, etwas sirupöse Flflssigkeit, in ca. 10 vol.
H^ löslich. Sp. G. (bei 16») 1,396: S. P. 176—177». Es wird in steigendem
Masse technisch verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so
für harte Harze, Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen
Arbeitstemperaturen nicht leicht entzündlich.
D.chlorhydrin . 1 kg Mk. 5,50; % kg Mk. 520,00
2. Epichlorhydrin. CIH2C— CH— CH». Es entsteht, wenn man
das Dichlorhydrin (siehe vorstehend) mit etwa der Hälfte gepulv. NaOH nicht
ober 130» erhitzt.
Farblose, leichtbewegliche, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit;
sp.G. (bei 15») 1,191; S. P. 117«. Es ist ein ebenso vorzügliches Lösungs-
mittel wie das Dichlorhydrin und findet dementsprechend die gleiche Ver-
blendung.
Epichlorhydrin 1 kg Mk. 20,00
3. Monochlorhydrin CHj(OH) . CH(OH) . CHjCl. Nach dem Franz.
Pat. 370224 kann man es durch Abänderung des Versuches auf gleiche Weise
iierstellen wie das Dichlorhydrin, durch Erwärmen der theoretischen Mengen
von Glyzerin mit Chlorschwefel, jedoch wird die Erwärmung nicht über
^40—50* hinaus gesteigert Nach dem D. R. P. 180 668 erhält man es durch
Erhitzen von Glyzerin mit wässeriger HCl (sp. G. 1,185) im Autoklaven
während 15 Stunden auf 120^ Auch die oben unter Dichlorhydrin erwähnten
D.R. P. 197 308 und 197 309 eignen sich zur Herstellung des Monochlor-
hydrins. Es dient neuerdings zur Sprengstoff abrikation, für welchen Zweck
es nitriert wird.
Monochlorhydrin, 80 <>/o 1 kg Mk. 10,00
„ ehem. rein HMk. 11,00; 1 „ „ 100,00
Chlorkalk (Bleichkalk; Cdcaria chlorata). Wird durch Einwirkung von
Chlor auf gelöschten Kalk gewonnen. Der Kalk muss möglichst rein, sehr
sorgfältig gebrannt und nur zur staubigen Trockne gelöscht sein. Man bringt
das Ca(0H)9 in Kammern aus Holz, Sandstein- oder Schieferplatten, neuer-
dings in grösserem Massstabe (Länge 30 m. Breite 10 m, Höhe 2 m) aus Blei.
In den Kammern wird das Kalkhydrat in möglichst dünnen Schichten auf Hor-
den (in mehreren Etagen übereinander) ausgebreitet. Das Chlor wird von der
Decke aus eingeleitet. Neuerdings hat man auch Apparate zum kontinuier-
lichen Betriebe konstruiert. Die Entwicklung des Cl kann dabei auf verschie-
dene Weise geschehen (vgl. unter „C h 1 0 r"), u. a. auch elektrolytisch. Auch
auf direkte elektrochemische Darstellung von Chlorkalk sind mehrere
Patente genommen worden.
BIficher VII. 16
242
Chlorkalk.
Ober die Konstitution des Chlorkalks ist man im Unklaren; reiner unter-
chlorigsaurer Kalk (Caiciumhypochlorit) Ca(OCl)s ist er jedenfalls nicht; die
meiste Wahrscheinlichkeit hat noch die Formel CaO . CaCl . OCi.
Während Handelschlorkalk nicht mehr als 40 % aktives Cl enthalt, ffi-
winnt man nach dem Franz. Pat. 370 863 einen trocknen Chlorkalk mit
80--90 % aktivem Cl, indem man nicht von trocknem Kalk, sondern von
Kalkmilch ausgeht, die unter Rühren nahezu gesättigt wird. Die er-
haltene Chlorkalklösuim: wird abfiltriert und vorsichtig zur Trockne ver-
dampft; die Verdampfuns: geschieht bei niedriger Temperatur im Vakuum
oder in geeigneten Gefässen mit möglichst hoher Verdampfung, da die bei
der Konzentration eintretende Zersetzung von der Dauer der Verdampfung
abhängt.
Man benutzt den Chlorkalk in der Bleicherei (vgl. Artikel „Bleiche n**)»
als Desinfektions- und Oxydationsmittel, zur Darstellung von Chloroform, zum
Entfuseln von Spiritus u. s. w. Den Wert des Chlorkalks bestimmt man ent-
weder nach Qew. % Cl oder nach Graden Gay-Lussac; dieselben geben
an, wieviel Liter Cl aus 1 kg Chlorkalk zu erhalten ist. Folgende von P a t -
t i n s o n berechnete Tabelle erleichtert die Umrechnung.
Grade
Prozent-
Grade
Prozent-
Grade
Prozent-
Grade
Prozent-
Grade
Prozent-
nach
gehalt an
nach
gehalt an
nach
gehalt an
wirksamem
nach
gehalt an
nach
gehait an
Gay-
Gay-
wirksamem
Gay-
Gay-
wirksamem
Gay-
Lussac
Chlor
Lussac
Chlor
Lussac
Chlor
Lussac
Chlor
Lussac
Chlor
63
20,02
76
24,15
89
28,28
102
32,41
115
36,54
64
20,34
77
24,47
90
28,60
103
32,73
116
36,86
65
20,65
78
24,79
91
28,92
104
33,05
117
37,18
66
20,97
79
25,10
92
29,23
105
33,36
118
37,50
67
21,'^9
80
25,42
93
29,55
106
33,68
119
37,81
68
21,61
81
25,74
94
29,87
107
34,00
120
38,13
69
21,93
82
26,06
95
30,19
108
3 i,32
121
38,45
70
22,24
83
26,37
96
30,51
109
34,64
122
38,77
71
22,56
84
26,69
97
30,82
110
34,95
123
39,08
72
22,88
85
27,01
98
31,14
111
35,27
124
39,40
73
23,20
86
27,33
99
31,46
112
35,59
125
39,72
74
23,51
87
27,65
100
31,78
113
35,91
126
40,04
75
23,83
88
27,96
101
32,09
114
36,22
127
40,36
Nach dem D. R. P. 145 745 presst man eine Mischung von Chlorkalk und
kr ist. Na2S04 in trocknem Zustande zusammen, wobei durch doppelte Um-
setzung Natriumhypochlorit und hydratiertes CaSOi gebildet werden soll; die
iMasse dient zu Bleichzwecken.
_:s Die technische Analyse amfasrt ausschliesslich die Gehaltsbestimmung an
bleichendem Chlor, d. h. an der Verbindung CaOOl«. Die GehaltsbeBtimmung.
geschieht am besten durch Titrieren mit alkalischer ^/.„-N-ArsenftlOsung nach der Methode
von Penot-Lunge: Man wägt 7,1 g des gut gemischten Chlorkalkmusters ab. lerreibt
in einem PorzellanmOrser mit wenig H,0 zu einem gleichm&ssigen sarten Brei, rerdOnnt mit
mehr HjO, spQlt das Gänse in einen Literkolben, verdttnnt bis sur Marke und pipettiert fflr
jede Prooe nach anhaltendem UmschOtteln des Kolbens 60 ccm ( - 0,356 g Chlorkalk) in ein
Becherglas. Hierzu lässt man unter fortwährendem Umschwenken die Arsenlteung laufen, bis
man der su erwartenden Gr&digkeit nahe kommt. Dann bringt man ein TrOpfchen dca
Gemisches auf ein Sttlck Filtrierpapier, das mit einer etwas KJ-haltigen StärkelOsung an-
gefeuchtet ist. Man tüpfelt und titriert abwechselnd, bis auf dem Reagenzpapier ein nur noch
kaum merklich oder gar nicht mehr gebläuter Fleck entsteht. Zur Bereitung der ^/.^-N-Arsen'
lOsung wägt man 4,050 g reinste arsenige Säure ab, kocht mit 10 g reinem NaHCO„ und
200 ccm BLO bis zur völligen Auflösung, setzt noch einmal 10 g Bikai^nat zu und TerdOnnt
nach dem Erkalten ntif 1 l. Die IjÖBung ist durchaus haltbar; jedes ccm zeigt 1 ^j^ bleichendes.
Chlor (0,00366 g Ol) an.
Preise sind schwankend; zurzeit wird etwa notiert:
Chlorkalk, Inland Mk. 11,50— 17,0l>
Chlorkalk:
Fu'-rst Brofl. k Co., New York, Kos. 2 u. 4 Stone 1 Lehmann & Vom, Hamburg.
Street (a. Ins. -Anh. S. 18). | Oesterreichischer Verein, Aussig a.
E.
Chlorkohlenoxyd — Chloroform. 243
Chlorkalkkammern baut:
J. Ll Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Ohlorkohlenoxyd (Phosgen). COCU. Zur Gewinnung leitet man ein
Gemisch aus gleichen Molek&len Chlor und Kohlenoxyd Ober Tierkohle.
Erstickend riechende Flfissigkeit vom sp. G. 1,432 bei 0"; S. P. 8,2. Sehr
leicht löslich in Benzol und Eisessig; es wird von kaltem HsO langsam, von
heissem rasch unter Bildung von COt und HCl zersetzt. Man benutzt es in
der Farbenfabrikation.
Phosgen, Röhren zu 100 g H Mk. 4,00
Röhre extra „ 1,00
„ in Bomben zu 1 kg 1 kg „ 14,00
Bombe extia „ 20,00
„ in Bomben zu 4 kg l „ „ 12,00
Bombe extra „ 25,00
„ in Toluol (20%ige Lösung) 1 „ „ 8,00
Ohlorkolileiistoff siehe „Tetrachlorkohlenstof V\
Chlorobenzol = Benza]chlorid (s. d.).
SMcharin-Fabrik, Akt. -Ges. vorm. Fahlberg, List k Co., Salbke-WesterhOsen a. Elbi>.
Chloroform. CHCU (Trichlormethan). Die Darstellung geschieht nach
verschiedenen Methoden. So erwärmt man Alkohol mit Chlorkalklösung
auf ca. 60<*, wobei bestimmte Oewichtsverhältnisse eingehalten werden müssen.
Hierbei entsteht zuerst durch Oxydation des Alkohols COs, die aus dem Chlor-
kalk unterchlorige Säure frei macht; weiter bildet sich Aldehyd und Chloral,
welches durch Atzkalk in CHCU zerlegt wird. Das gebildete Chloroform wird
abdestilliert, von dem darüber stehenden, mit übergegangenen HsO getrennt,
zuerst mit Soda, dann mit konz. HsS04 behandelt, schliesslich mit HsO ge-
waschen, über CaCls getrocknet und rektifiziert.
Jetzt noch verbreiteter ist wohl die Darstellung aus dem Rohazeton der
Holzessigfabrikation, und zwar mischt man das mit H2O verdünnte Azeton all-
mählich mit einer Chlorkalklösung, wobei die Bildung des Chloroforms leicht
erfolgt und nur zum Schluss durch schwache Erwärmung unterstützt wird. Be-
stimmte Mischungsverhältnisse müssen innegehalten werden. Die Umsetzung
entspricht den Gleichungen:
2 (CH, . CO . CHa) + 3 Ca(0Cl)2 = 2 (CH, . CO . CCl,) + 3 Ca(OH)».
Azeton Trichlorazcton
2 (CH, . CO . CCU) + Ca(OH)a = CaCCaH.Oa), + 2 CHCl,.
Trichlorazeton Caiciumazetac Chloroform
Sehr reines Chloroform erhält man durch Destillation von Chloral (bezw.
Chloralhydrat) mit Natronlauge:
CCls . COH + NaOH = CHCU + NaHCO,
Chloral Natronlauge Chloroform ameisensaures Natrium.
Ausser diesem sogenannten Chloralchloroformist noch das Chloro-
form-Rietet als sehr rein bekannt; es wird durch Gefrierenlassen des
Chloroforms bei — 75" erhalten.
Von den verschiedenen andern Darstellungsmethoden ist die e 1 e k t r o -
1 y t i s c h e von Interesse; bei diesem patentierten Verfahren wird eine alko-
holische Natriumchloridlösung durch den elektrischen Strom zersetzt.
Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 129 237) gewinnt man CHCls in
ununterbrochenem Betriebe, indem man vorchlorierten Alkohol mit Chlorkalk
und Alkalien unter Erwärmung behandelt. Das Chlorierungsprodukt (Chloral,
Chloralalkoholat u. s. w) soll eine Dichte von 35« B6 haben. Zur Darstellung
dient dabei ein heizbarer, mit Transportschnecke versehener Behälter, welcher
durch Zwischenwände in mehrere, unten miteinander kommunizierende und
oben durch Übersteigrohre verbundene Abteilungen zerfällt; die Abteilungen
werden durch Zuflussrohre aus mit Transportschnecken versehenen Behältern
mit den erforderlichen Reagentien gespeist. Die Zwischenwände bewirken,
16*
244 Chlorophyll.
dass sich die flQssige Masse und das gasförmige Reaktionsprodukt nach dem
Gegenstromprinzip unter inniger Berührung aneinander vorbeibewegen.
Ein sehr reines CHCU ist das Chloroform-Anschfltz, das aus
dem Salizylid-Chioroform hergestellt wird: Das innere Anhydrid der Salizyl-
s<1ure, S a 1 i z y 1 i d genannt C«H4<^ i (vgl. den Artikel „Salizylsäure"),
hat die Eigenschaft, mit CHCU eine kristallisierende Verbindung einzugehen.
Löst man Salizylid in Roh-Chloroform, so kristallisiert bald Salizylid-Chioro-
form (CeH40 . C0)4 + 2 CHCU aus, während die Verunreinigungen in der
Mutterlauge bleiben. Erhitzt man das Salizylidchloroform im wasserbade, so
bleibt das Salizylid zurück und reines Chloroform destilliert Ober.
Die medizinisch verwendeten Chloroforme müssen alle einen Zusatz von
1 % absol. Alkohol erhalten, um haltbar zu sein.
Festes CHCU soll man nach dem Amer. Fat. 925 658 gewinnen, indem
man Pepton (100 g) mit HiO (90 g) zu einer zähen Paste verrührt und mit
CHCU (100 g) innig vermengt. Nicht absorbiertes Chloroform wird ab-
destilliert und wieder verwendet. Das so erhaltene feste CH(^U besitzt alle
Eigenschaften des flüssigen Präparats, braucht nicht vor Licht geschützt auf-
bewahrt zu werden und gibt das Chloroform durch Behandlung mit Säuren
oder Alkalien ab, wodurch seine innerliche Wirkung zustande kommt.
CHCU ist eine farblose, ätherisch-süsslich riechende und schmeckende,
leicht bewegliche Flüssigkeit. Sp. G. (bei 15») 1,526; S. P. 61,2«; Sch.P. — 70«.
Es wird in der Medizin als wertvolles Anästhetikum, in der Chemie als
Lösungsmittel für viele organische Körper, weiter auch in der Farbenfabri-
kation verwandt.
Eine Fabrikationseinrichtung zur Herstellung von jährlich 5000 kg
Chloral-Chloroform kostet 6000 Mk.
Prilf«iiffi Dieselbe richtet sich im aUgemeinen nach den Vonchiiften des D. A. IV;
folgendes zur Erglinxung: Zur Prtifung auf Ohlorkohlenatoff versetat man 20 ccm
OHGl, mit einer LOsang von 8 Tropfen Anilin in 6 ccm Benzol; bei Anwesenheit Ton Ohlor-
kohlenstoff entsteht eine THlbung oder ein kristallinischer Niederschlag ron Pheoylhanwtoff. Auf
AlVnhnl prüft man mit dQnner KlinOi-LOsung; dieselbe wird durch alkoholfreies OHCl« nicht
entfiibt.
Chloroform, techn ®/o kg Mk. 200,00
„ „Anschütz" Glas zu 50 g „ 0,85
„ rein, D.A.IV o/^ kg ^ 210/)0
„ „ Merck, Röbrchen mit 60 g 1 00
„ aus Chloral 1 ^ |^ 5^50
mediz. ..Pictet" \ ^ ^ 12,00
Chloroform:
Chemische Werke FUrstenwalde, Dr. B. Hecker k E. Merck, Darmstadt.
W. Zeidlpr, Oes. m. b. H., FQrstenwalde, Spre&
(s. Ins. 'Anh. S. 4).
Chloroform „Anschütz**: "
Actien-Oes. f. Anilin-Fabrikation. Berlin SO. 86.
Apparate zur Gewinnung von Chloroform:
J. L. Carl Eckclt, Berlin N. 4. 1 F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ina. -Anh.
I 8. IT).
OhlorophyU (Blattgrün). Der in Form von Körnern in der Pflanzen-
zelle, namentlich in den Blättern, vorkommende grüne Farbstoff, der sieb in
Alkohol. Äther, Chloroform und ölen löst, blutrot fluoresziert, sich aber
leicht zersetzt.
Chlorophyll, techn., zum Färben von öl, Fett, Seife u. s.w. . . J kg Mk. 8,00
„ rein, wässerige Lösung, carotinfrei 1 , ^ 5,50
„ „ alkohol. „ 1,« 5,50
n reinst H Mk. 8,30; 1 „ „ 75,00
E. Merck, Darmstedt. | Oskar Wender ft Oo., Dresden.
Apparate zur Herstellung von Chlorophyll:
F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
Chlorschwefd — Chlorverbindungen. 245
OhlonMihwefel siehe „Chlorverbindunge n".
Ohlonrerliliidimi:«]!. Die Chloride sind unter den betreffenden Metall-
und Radikalverbindungen zu finden, z. B. Chlorcalcium siehe »^C a 1 c i u m -
verbindunge n", Chlorflthyl siehe „Athyiverbindungen"; das-
selbe gilt von den Chloraten und Perchloraten; (vgl. „C h 1 o r a 1 k a 1 i p r o -
zess, elektrolytische r"). Besondere Artikel bilden „C h 1 o r k o h -
lenstoff*, „Chloroform", „Chlorkalk" u. „H y po ch lor i t e";
vgl. auch den Artikel „Bleiche n". Chlorwasserstoff siehe „S a 1 z s ä u r e".
Hier seien noch Chlorschwefel, Zweifach Chlorschwe-
fel, Sulfurylchlorid, Thionylchlorid, Chlorsäure und
Chlorsulfonsäure erörtert.
1. Chlorschwefel (Einfach-Chlorschwefel; Schwe-
felmonochlorid; Schwefelchlorür). SsCIs. Zur Darstellung
leitet man gereinigtes und getrocknetes Chlorgas durch geschmolzenen und
auf 125 — 130^ erhitzten Schwefel; der gebildete StCls wird in einer gut ge-
kühlten Vorlage verdichtet. Er enthält noch freien Schwefel gelöst und muss
davon durch mehrmalige Rektifikation befreit werden.
Nach einem jetzt abgelaufenen Patent (D. R. P. 49 628) bildet sich SsCli
auch bei der Einwirkung von S auf geschmolzenes Chlorkalium:
2 KCl + 3 S = K,S + SsCU.
SsCls stellt eine dickliche, bräunliche, erstickend riechende und an der Luft
rauchende Flflssigkeit dar. Sp. 0. (bei 0^) 1,706; S. P. 138*.
Schwefelchlorflr ist ein gutes Lösungsmittel für Schwefel; es verwandelt
Leinöl In Firnis, Rapsöl in eine kautschukähnliche Masse. Hauptsächlich
dient es zum Vulkanisieren von Kautschuk.
Nach R o y D. Hall ist StCU ein sehr geeignetes Mittel zur Darstellung
v.'asserfreier Metallchloride. Erhitzt man z. B. die Oxyde von W, Mo, V, Fe,
Cr, AI in SsCls auf 200«, so werden sie in die Chloride übergeführt.
ChlQischwefel für Gununifabriken % kg Mk. 60,00
Dnboii ft Kaufmum, Rheiiuu b. Mannheim. 1 Saccharin-Fabrik, Akt. -Ges. vorm. Fahlberir»
Oesterreichiacfaer Verein, Atiasig a. E. | List & Co., Salbke-Westerbflaen a. Elbe.
2. Schwefeldichlorid(Zweifach-Chlorschwefel) SCls.
Zur Darstellung sättigt man SsCIs in der Kälte mit Cl und entfernt dann den
Überschuss des letzteren durch Einleiten eines getrockneten COt-Stromes. Es
ist ein braunrotes Ol vom sp. 0. 1,62, das bei 64<* in SsCls + CU zerfällt.
3. Sulfurylchlorid SOsCls. Früher stellte man es ausschliesslich
so dar, dass man gasförmiges SO» und gasförmiges Cl in Eisessig leitete oder
dass man beide Oase abwechselnd oder im Gemisch auf Kampfer einwirken
liess. Nach dem D. R. P. 138 531 benutzt man beide Oase in verflüssigter
Form und lässt sie in Q^enwart von Substanzen, welche die Vereinigung ver-
mitteln, aufeinander einwirken, wobei die Verbindung fast augenblicklich
erfolgt Als Kontaktsubstanzen werden Kampfer, Eisessig, Ameisensäure usw.
genannt
Ein anderes Verfahren (D. R. P. 129 862) erreicht die Darstellung von
Sulfurylchlorid, indem man Chlorsulfonsäure mit Quecksilber, Quecksilber-
sttlfat oder einer andern passenden Substanz in einem mit Rückflusskühler ver-
sehenen Kessel 2—3 Stunden kocht; die Reaktion entspricht der Gleichung:
2 SOfOHCl = SOtClt + SOt(OH)t. Wird die Temperatur des Rückflusskühlers
auf etwa 70* C. gehalten, so geht in der angegebenen Zeit fast die ganze be--
rechnete Menge SOtCl» über.
Es ist eine farblose, stechend riechende und an der Luft stark rauchende
Flflssigkeit vom sp. G. 1,66 bei 20^. £s hat eine stark chlorierende Wirkung
und wird z. B. zur Darstellung von A z e t y 1 c h 1 o r i d (s. d.), von B e n z y 1 -
c h 1 o r i d (s. d.) u. a. m. benutzt Eine besondere Methode des Chlorierens
mit Sulfurylchlorid ist durch D. R. P. 146 796 geschützt Die D. R. F. 160 102
und 162394 schützen Verfahren, um das beim Chlorieren mit SOtCls unver-
braucht entweichende Chlorierungsmittel wieder nutzbar zu machen.
SnlAuylcUorid, techn 1 kg Mk. 2,00; > kg Mk. löO^OO
„ ehem. rdn H „ 1,50; 1 „ „ 12,00
246 Qiokolade — Chrom.
4. Thionylchlorid SOCU. Mao stellte es früher durch Einwirkung
von Phosphorpentachlorid auf Schwefeldioxyd (oder auf ein Sulfit) dar:
SOf + PCIs = SOCls + POClt. Neuerdings hat man zu seiner Oewinnune das
Schwefeltrioxyd herangezogen, und zwar lässt man nach D. K. P.
136 870 Schwefeltrioxyd auf Zweifach-Chlorschwefel einwirken. Findet die
Einwirkung unter dem Siedepunkt des SOs (— 10") oder unter Druck statt, so
soll eine nahezu theoretische Ausbeute erzielt werden.
Das D. R. P. 139455 benutzt nicht Zweifach-Chlorschwefel sondern E i n -
fach-Chlorschwefel und Iflsst darauf bei 75—80*^ Schwefeltrioxyd
einwirken: S»Clj + SO« = SOCl, + SO. + S. Der bei der Reaktion gebildete
S wird durch gleichzeitiges Einleiten von Cl sofort wieder in SsCU übergeführt.
Farblose, erstickend riechende und an der Luft stark rauchende Flüssig-
keit; sp. G. (bei 0^) 1,676; S. P. 78^ Das Thionylchlorid soll zur Herstellung
von Farbstoffen und Zwischenprodukten dienen; auch gewinnt man mit seiner
Hilfe jetzt Esstgsflureanhydrid.
Thionylchlorid 1 kg Mk. 27,00
5. Chlorsflure (Äcidum chloricum). HClOt. Man gewinnt sie tech-
nisch durch Zersetzung von Baryumchlorat mittels verd. HsS04 und Ein-
dampfen der klaren Lösung im Vakuum.
Farblose bis schwachgelbliche Flüssigkeit vom sp. Q. 1,120.
Chlorsäure, flüss. techn. (sp. G. 1,120) ... 1 kg Mk 2,50; % ^i ^k. 180,00
„ ., rein (sp. G. 1,120) 1 „ , 3,50
6. Chlorsulfonsflure (Acidum chlorsulfonicum). SOaC^OH).
Sie bildet sich durch direkte Vereinigung von Schwefeltrioxyd SO» mit trocknem
HCl. Leicht erhält man sie durch Einleiten von HCl in verflüssigte Pyro-
schwefelsflure und Abdestillieren. Nach dem D. R. P. 160 102 leitet man die
beim Chlorieren mit Sulfurylchlorid entweichenden Gase in rauch. HtSO«;
diese Oase enthalten neben SOs und HCl stets noch bedeutende Mengen Sul-
furylchlorid, und beim Einleiten in die Säure wird sowohl aus dem HCl wie
dem Sulfurylchlorid Chlorsulfonsäure gebildet, die nach Bedarf wieder leicht
in Sulfurylchlorid zurück verwandelt werden kann.
Farblose Flüssigkeit vom sp. Q. (bei 0«) 1,785; S. P. 158«. Es ist eine
einbasische Säure.
Chloisulfonsäure techn 1 kg Mk 1,25 % kg Mk. 80,00
M ehem. rein 1„„ 5,00
Chlorsulfonsaures Kali, techn 1„„ 8,00
„ ehem. rciii I n r 20.00
Chlorsulfonsflure:
Stcchftrin-Fabrik, Akt.-Ocs. vorm. Fahlberg. List k Co., SUbke^WesterfatlBen a. Elbe.
Chlorverbindungen :
KOaigiwartcr k EbeU, Linden vor Hannover.
Ohokolade siehe „S c h o k o 1 a d e**.
OhrlBtofle siehe „Nickellegierunge n".
Ohrom. Or. A.Q.=: 52,14. Das Hauptausgangsmaterial für die Dar-
stellung von Cr und seinen Verbindungen bildet der Chromeisenstein
FeCrsOt. Das Metall Chrom selbst konnte bis vor kurzem kaum rein darge-
stellt werden und gehörte zu den seltenen Prflparaten. Man stellte es u. a.
aus Chromcblorid dar, indem man bei Rotglut in einer Wasserstoffatmosphflre
Natriumdampf darüber leitete. Im elektrischen Schmelzofen wurde es dann
durch Reduktion von Chromchlorid mittels Kohle gewonnen. Nach dem letzt-
genannten, immerhin noch einfachsten Verfahren erhielt man ein kohlenstoff-
haltiges Chrom, das gerade für die wichtigste Verwendung, d. h. für die Ge-
winnung von Chromstahl, eben w^en seines Kohlenstoffgehaltes wenig
geeignet erschien; neuerdings geht man übrigens bei der elektrolytischen Chrom-
gewinnung vom Kaliamchromchlorid aus. — Alle diese Schwierigkelten sind
Chromammonit — Chrombeizen. 247
jetzt überwunden; man stellt das Chrom — und zwar absolut kohlenstofffrei —
durch die sog. Aluminothermie, d. h. durch Verbrennen eines pulver-
förmigen Gemisches von Chromoxyd und metallischem Aluminium, dar. Über
dieses Goldschmidt sehe Verfahren siehe den Artikel „T h e r m i t".
Nach dem D. R. P. 147 326 stellt man die Metalle der Eisengruppe, so z. B.
Chrom, im elektrischen Ofen dar: Das mit nur so viel Kohle, wie zur Re-
daktion des Metalles in Schwammform erforderlich ist, gemischtes Erz wird
in einem Schachtofen, der mit einem Frischofen in Verbindung steht, reduziert,
und der Metallschwamm mittels eines elektrischen Stromes von niedriger
Spannung und hoher Stromstärke geschmolzen. Dabei werden die aus dem
Schachtofen abziehenden Gase zur Beheizung des Frischofens während des
Ansammeins des Metalles benutzt, um dann von neuem in den Schachtofen
einzutreten und die erforderliche Reduktionstemperatur zu erzeugen.
Nach dem Amer. Fat. 759 424 mischt man gepulverte Tierkohle mit Zink-
chromit und einem geeigneten Bindemittel, presst das Gemisch durch starken
Druck in feste Kuchen und erhitzt diese; hierbei verflüchtigt sich das Zn, wäh-
rend die chromige Säure zu metall. Cr reduziert wird. — Nach „Wirtschaftlich-
keit sieht das Verfahren gerade nicht aus.
Nach einer Mitteilung von Dr. Carl Goldschmidt in Luzern
(Chem. Ztg. 1005, 56) gelingt es, Cr aus seinen Salzen durch die Anwesenheit
von Zinn oder Zinnlegierungen katalytisch abzuscheiden, und zwar gelingt die
Darstellung am besten mit krist. Chromnitrat: Lässt man eine Chromnitrat-
Lösung in einem Zinngefäss in der Winterkälte stehen, so scheidet sich in
einem Tage amorphes sowie kristallinisches Cr aus; das beigemengte Chrom-
hydroxyd lässt sich durch überschüssiges Alkali entfernen.
Das D. R. P. 205 789 bezweckt die Darstellung von reinem Cr aus techni-
schem Ferrochrom oder einem natürlichen eisenhaltigen Chromoxyd. Das
Material wird mit einem Erdalkali oder Erdsilikat, sowie gegebenenfalls mit
einer auf den Chromoxydgehalt berechneten Kohlenstoff menge in Gegenwart
eines Überschusses der Base, wie Kalk oder Tonerde, kurze Zeit (5 Minuten)
unter Vermeidung der Rückzersetzung der Doppelsilikate in einem elektrischen
Ofen bei sehr hoher Temperatur behandelt, so dass r^sch Eisenkalk- oder
Tonerdedoppelsilikate von Kalk und andern in der chromhaltigen Verbindung
enthaltenen Metallen gebildet werden. Die Silikate schwimmen oben auf,
während das reine Cr sich auf dem Boden des Ofens sammelt.
Chrom bildet ein hellgraues, glänzendes Kristallpulver oder aber, ge-
schmolzen, eine stahlgraue, politurfähige Masse; sp. 0. 6,8. Es schmilzt erst
im elektrischen Ofen oberhalb 2000®. Durch HNOs wird es nicht angegriffen,
während es sich in verd. HCl oder HsSO« beim Erwärmen leicht löst.
Ein Zusatz von Chrom macht Metalle und Legierungen widerstandsfähiger
gegen viele chemische Agentien und ausserdem schwerer schmelzbar; viel ver-
wendet wird namentlich der Chromstahl (vgl. unter „E i s e n 1 e g i e -
r u n g e n").
Chrommctall, geschmolzen 98-99%, kohlefrci . I kg Mk. 7,00; ®/o kg Mk. 675,00
„ rein Pulver 1 „ „ 6.50; ®/o r r 575,00
Chrom-Erz:
Königswarter & E^U, linden vor Humorer.
Cbromammoiilt siehe „Sicherheitssprengstoff e*\
Obrombeixeii. Zahlreiche Verbindungen des Chroms dienen als Beizen,
d. fa. zur Befestigung von Farbstoffen auf der Faser. Teils sind es Salze des
Chromoxyds, teils solche der Chromsäure, welche als Beizen Verwendung
finden; doch wirken die letzteren in dieser Richtung erst dann, wenn sie zu
basischen Chromoxydsalzen oder zu Chromoxyd selbst reduziert sind.
1. Chromazetat (essigsaures Chromoxyd). Als Lösung durch
Mischen der Lösungen von Chromalaiyi und Bleiazetat erhalten.
Preise siehe unter „Azetat e".
2. Chromalaun (vgL auch unter Alaune). Wird bei der Anthra-
chinonfabrikation als Nebenprodukt gewonnen. Durch Eintragen von NasCOg
oder von gefälltem Crs(OH)« in Chromalaunlösungen erhält man haltbare
248 Chrombeizen.
basische Salze, die ebenso wie der Chromalaun selbst als Beizen Anwendung:
finden.
Chiomalann, krist tcchn. % kg Mk. 40,(K>
„ „ ehem. rein % » m 70,00
3. C h r o m a 1 i n. Unter diesem Namen kommt eine neue Chrombeize
in den Handel, die nach dem Franz. Pat. 291 471 durch Reduktion von Chrom-
säure mittels Glyzerins oder anderer FettkOrper hergestellt ist. Das Chromalin
hau das Chromoxyd so locker gebunden, däss es dasselbe schon beim Ver-
dünnen mit HsO abspaltet. Es eignet sich besonders zum Drucken von Chrom-
farbstoffen auf Wolle.
4. Chromchlorid. Durch Auflösen von Cr»(OH)« in HCl erhält man
das neutrale, durch Auflösen von Crs(OH)« in CrCU erhält man das basi-
sche Chromchlorid; beide dienen als Baumwollbeizen.
Chiomchlorid, techn. flüssig (30® Be) % kg Mk. 43,00
„ (40* B6) . . > „ „ 53,00
„ (50® Be) % „ „ 63,00
„ fest *^/o „ „ 70,00
5. Chromchromat (chromsaures Chromoxyd). Durch Auflösung von
Crs(OH)e in CrOs erhalten; es wird vor allem zum Klotzen der Baumwolle
benutzt.
Chromchromat, flüssig (30« Be) % kg Mk. 60,00
entwässert 1 kg Mk. 5,00; % „ „ 450,00
6. Chromfluorid (Fluorchrom). CrtFe + 8 HsO. Luftbeständiges,
dunkelgrünes, in HsO sehr leicht lösliches Pulver, das neuerdings fabrikmassig
dargestelt wird und eine gute Beize ist.
Chromfluorid, techn % kg Mk. iihfiO
„ ehem. rein 1 „ „ 8,00
7. Chromoxydhydratlösung. Durch kaustische Alkalien ge-
fälltes Crt(OH)« löst sich in einem Überschuss des Fallungsmittels auf, wird
aber beim Eintauchen von Baumwolle (oder andern pflanzlichen Geweben) auf
der Faser in feinster Verteilung wieder niedergeschlagen. Fflr tierische Fasern
ist, da sie von Alkalien angegriffen werden, diese Beize nicht brauchbar.
Chromoxydhydrat in Teigfoim % kg Mk. 55,00
fest, losUch o/o „ „ 155.00
8. Chromsulfat (schwefelsaures Chromoxyd). Durch Auflösen von
Cr9(0H)« in H9SO« erhalten. Wie beim Chromalaun lassen sich auch hier
basische Salze erhalten, die hauptsächlich als Beizen benutzt werden.
Chromoxydsnlfat, techn., bas., flüss. (45« Bö) % kg Mk. 30,00
„ gerein 1 „ „ 3,50
„ ehem. rein in Lamellen 1 „ „ 6,00
KSnigBirarter ft Ebell, Linden vor Hannover.
9. K a 1 i u m b i c h r o m a t (Chromkali). KtCrtOr. Darstellung siehe
unter „Kaliumverbindunge n". Es ist eine vorzflgliche Beize, vor-
nehmlich fflr Wolle.
Kalinmbichiomat, techn., krist °/o kg Mk. 70,00
» Polver ^1^ ,, „ 80,00
„ „ feinstes Pulver % „ „ 105,00
10. M e t a c h r o m b e i z e. So bezeichnet die Aktien-Qesellschaft fflr
Anilin-Fabrikation ein Gemisch von Kaliumbichromat mit Ammoniumsulfat.
Besondere beizenfärbende Azofarbstoffe (Metachromfarben) werden
in einem Bade unter Zusatz dieser Beize auf Wolle sehr walkecht fixiert.
11. Natriumbichromat (Chromnatron). NasCr^Or. Darstellung
siehe unter „Natriumverb indunge n". Verwendung wie bei Kalium-
bichromat; es dient häufig zu dessen Ersatz, da es (im Verhältnis zum Chrom-
gehalt) billiger ist.
Chromfarben. 249
Natriumbichromat, geschmolzen % ^g Mk. 60|00
„ krist., gereinigt ®/o „ „ 95,00
Ohromfarben.
1. Barytgel b(UItrainaringelb; auch wohl Chromgelb ge>
nannt). BaCrO«. Durch Fallen von BaCU (oder der Lösung eines andern Ba-
Salzes) mit KtCrOt erhalten. Sehr luftbeständige Farbe, die in vielen Nuancen
verwendet wird.
Bazynmchromat, techn. (Barytgelb), Pulver, zitronengelb .... % kg Mk. 90,00
„ ehem. rein 1 „ „ 2,40
2. Chromblau. Ein Chromsiliziumphosphat, das durch Schmelzen
eines Gemisches von Kaliumchromat, Flussspat und Kieselsäure (in bestimmten
Verhältnissen) erhalten wird.
3. Chromgelb (Zitronengelb, Königsgellb, Leipziger-
gelb, Kölner gelb, Parisergelb, Neugelb, Bleichroma t).
PbCrO«. Durch Einwirkung von KsCrO« auf eine Bleilösung (und zwar die
feinsten Qualitäten aus Bleiazetat) erhalten. In sehr verschiedenen Nuancen
dargestellte Farbe.
Chromgelb, techn., je nach Qualität und Nuance ... % kg Mk. 35,00 — 140,00
„ ehem. rein, je nach Qualität und Nuance . . % „ „ 140,(X) — 250,00
4. Chromrot (Chromzinnober, basisches Bleichromat).
PbCrOt + Pb(OH),.
Entweder „indirekt'* durch Behandeln von Chromgelb mit Atzkali oder Alkali-
karbonaten oder aber direkt durch Fällung von basischem Bleiazetat mit
NasCrO« erhalten.
Chromrot, echt, je nach QuaUtat und Nuance .... % kg Mk. 110,00—145,00
5. Chromorange. Mischung von Chromgelb mit Chromrot.
Cbfomorange, techn., je nach Qualität und Nuance . . % kg Mk. 35,00 — 160,00
„ ehem. rein, je nach Qualität und Nuance ®/o „ „ 180,1 K) — 260,00
6. ChromgrOn (grfiner Zinnober, OlgrOn, Laubgrün,
Chromoxyd). CrsOs. Am schönsten auf trocknem Wege durch Glühen
von chromsauren Salzen erhalten. Weniger fein sind die durch Fällen von
Chromlösungen mit NatCOs und Glühen des erhaltenen Crt(OH)e gewonnenen
Chromgrüne.
Chromgrün, techn., je nach Qualität und Nuance ... % kg Mk. 20,00 — 80,00
„ ehem. rein, je nach QuaUtät und Nuance . % „ „ 100,00-4(10,00
Chromozydgrün für feinste Malerei % »» »» 1000,00
7. S m a r a g d g r ü n. Ist Cr»(OH)a, das durch Fällung einer Chrom-
salzlösung mit Zinkoxydhydrat erhalten wird. Sorgfältig gewaschen und ge-
trocknet dient es als Malerfarbe.
Smaragdgrün, echt ff., zum Banknotendruck 1 kg Mk. 15,00
8. Zinkgelb (Zinkchromgelb, Zink Chromat). Durch
Fällen von Zinksalzlösungen mit Alkalichromat erhalten; meistens basische
Chromate. Wegen seiner absoluten Lichtbeständigkeit sehr geschätzter
Farbstoff.
Zinkgclb la % kg Mk. 200,00
Ha % M M 130,00
9. Z i n k g r fl n. Mischung von Zinkgelb mit Pariserblau (letzteres siehe
unter „Eisenfarbe n").
Zinkgrun, techn., je nach Qualität und Nuance .... ®/o kg Mk. 25,00 — 90,00
„ ehem. rein, je nach Qualität und Nuance . . ^/o „ „ 100,00 — 150,00
Ausserdem geht unter dem Namen „Zinkgrün" auch das R i n -
mannsche Grün (siehe unter ,.Ko ba 1 tf a r be n'*).
>i. H. Cohn, Farben- u. Lackfabriken, Berlin
Rixdorf, Canner Chaussee 44/48.
250 Chromkali — Chrom Verbindungen.
Es Ribt noch eine Reihe anderer Chromfarbstoffe, die teils aus Chrom-
oxydhydrat oder aus Chromborat bestehen, wie z. B. das G u i g n e t sehe
0 r fl n , teils hauptsächlich Chromphosphat enthalten. Ein Chromgrün-
1 a c k besteht aus einem Gemenge von Chromoxyd und Tonerde. Als Grüner
Zinnober geht nicht nur das Chromgrfln sondern auch eine Mischung von
Chromgelb mit Pariserblau (oder einem ähnlichen blauen Farbstoff).
Gnignets Grün (Teigform) 1 kg Mk. 2,25; % kg Mk. 195,00
„ „ trocken 1 „ „ 5,00; % „ „ 420,00
Übrigens führen auch verschiedene Teerfarbstoffe Bezeichnungen,
die zu der Täuschung führen könnten, als gehörten sie zu den Chromfarben.
Die Eisenchromfarben sind unter „E i s e n f a r b e n" behandelt.
Chromfarben:
Hirsch & Menenich, Farbwerke m. b. H., Qreni-
hausea.
Ebnigswartcr ft Ebell, Linden Tor Hannorer.
Ohromkali siehe „Kaliumverbindungen** No. 8 b.
Ohromgrerbe-Extrakt siehe „Mineralgerbere i*\
Ohromg'erberel, wichtigster Zweigs: der M i n e r a I g e r b e r e i. Wei-
teres siehe dort.
Obromleder siehe „Mineralgerbere i**.
Ohromotropsftnre siehe „Naphtolderivat e".
Ohromstalil siehe „Eisenlegierunge n".
OhromTerbliidiing'en. Die Chromate sind unter den betreffenden
Metallverbindungen zu finden, z. B. Kaliumchromat unter „K a 1 i u m v e r -
b i n d u n g e n". Im übrigen vgl. auch „C h r o m b e i z e n** und „Chrom-
farben**. Nach den D. R. P. 143 320 und 146 491 elektrolysiert man zur
Gewinnung von Chromverbindungen Alkalisalzlösungen, indem man eine
Anode aus Chrom oder Ferrochrom verwendet und mit einem Diaphragma ar-
beitet. Statt dessen kann man auch die Lösung eines Chromsalzes elektro-
lysieren und mit einer unlöslichen Anode arbeiten; als Anodenlösung dient
dann eine Mischung von Chromsulfat und Natriumsulfat, die durch Zusatz von
Kalk immer alkalisch gehalten wird.
Um Chromeisenerz löslich zu machen und Chromverbindungen daraus zu
gewinnen, erhitzt man nach dem Amer. Fat. 743 668 das Erz zusammen mit
überschüssiger HsSO« und einem Oxydationsmittel, leitet einen elektrischen
Strom durch die Lösung und trennt durch Filtration das ausgefällte unlösliche
Ferrisulfat von der Chromschwefelsäure. — Andere Verfahren siehe unter
Kaliumchromat im Artikel „Kaliumverbindun}3:e n**, sowie
unter Natriumchromat im Artikel „Natriumverbindunge n**.
1. Chromazetat (essigsaures Chromoxyd; Chromium aceticum).
Eine Lösung des normalen Salzes erhält man durch Mischen der Lösungen von
Chromalaun und Bleiazetat. Preise siehe unter „Azetat e**.
2. Chromalaun siehe „Alaun e**.
3a. Chromchlorid (Chromium chloratum), CrsCU. Ober die Dar-
stellung auf nassem Wege siehe unter „Chrombeize n**. Trocken erhält
man es durch Glühen eines Gemenges von CraOs + C im trocknen Chlorstrom
als violette Blättchen, die ein Hydrat mit 12 HsG bilden.
Chromchlorid, techn, flüssig (30® B^) % kg Mk. 43,00
„ (40O Bfe) % „ „ 53,00
„ (500 B^) o;^ ^ ^ e3.00
n fest o/o „ „ 70,00
,, ehem. rein, fest 1 „ ,, 6,50
„ Lösung 1„ „ 4,50
„ sublim H Mk. 6,00; 1 r v W.OO
3b. Chromoxychlorid (Chromium oxyMoratum), CrOtCU.
Durch Erwärmen von Alkalichromaten mit NaCl und HtSG« erhalten. Leicht
bewegliche, dunkelrote, an feuchter Luft stark rauchende Flüssigkeit. Sp. G-
(bei 0*) 1,96; S.P. 117».
Chromoxychlorid H Mk. 4,00; 1 kg Mk, 36.00
Chromverbindojigen. 251
4. Chromchromat (chromsaures Chronioxyd; Chramium chroma-
ium). Vgl. unter „Chrombeize n**.
Cluomchxomat, flüssig (30* B^) % kg Mk. 60,00
„ entwässert 1 kg Mk. 5,00; % „ „ 450,00
5a. Chromfluorid {Chromium ftuoratum). CrsFs + 8 HtO. Vgl.
unter „Chrombeize n**.
Chromfluorid, tedin % kg Mk. 115,00
„ ehem. rein ^ » n 8»00
5b. Chromoxyfluorid. CrOtFt. Analog dem Chromoxychlorid
erhalten. Rote rauchende Flüssigkeit.
Chiomoxyflaorid I kg Mk. 10,00
6. Chromoxyd, harzsaures.
PJreis i kg Mk. 12,00
KiteigBwarter & Ebell» linden vor Hannover.
7. Chromnitrat (salpetersaures Chromoxyd; Chromium nitricum).
Durch Zersetzung einer Lösung von Chromsulfat mittels Baryumnitrats er-
halten. Es wird zuweilen auch als Beize benutzt.
Chromnitxat, techn., flüssig (20® B€) % kg Mk. 65,00
„ trocken 1 >i n ^fi^
8. Chromoxyde.
a) Chromoxyd (Chromsesquioxyd: Chromium oxydatum), CrtOs.
Entsteht beim Glühen der verschiedenen Oxydationsstufen des Chroms.
Meistens glüht man Kaliumchromat in innigem Gemisch mit Kartoffelstärke im
Flammofen. Geglühtes Chromoxyd ist in Säuren fast unlöslich. Es dient als
Farbe; vgl. Chromgrün unter „Chromfarbe n*'.
Chromozyd, techn., wasserfirei No. 1 ^/o 1^ ^1^* 210,00
No. 2 % „ „ 190.U0
„ ehem. rein, wasserfrei 1 kg Mk. 3,40; % „ „ 320,00
KoniKswtrter k Ebell, Linden Yor Hannorcr. | E. Merck» Darmstadt.
b) Chromoxydhydrat (Chromium oxydatum hydratum). Crs(OH)«.
Durch Fällen von Chromoxydsalzen mit kaustischem Alkali gewonnen. Nach
dem Amer. Fat. 738 239 setzt man, um Chromhydroxyd und Zinkhydroxyd aus
der Lösung ihrer Sulfate zu gewinnen, dieser Lösung CaCU zu und fällt aus
den entstandenen Chloriden das Cr9(OH)o mittels eines unlöslichen Karbonates
(CaCOs) aus.
Das Chromoxydhydrat dient, abgesehen von andern Zwecken, auch, als
Farbe.
Chromoxydhydrat, löslich % kg Mk. 155,00
„ in Teigform % „ „ 55,00
c) Chromsäure (Chromsäureanhydrid, Chromtrioxyd; Acidum
chromicum). CrOs. Durch Zersetzung von KsCraOr mit konz. HsSO« erhalten.
Es bildet scharlachrote rhombische Kristalle, Seh. P. 190^, die sehr leicht lös-
lich in Wasser sind. Schon an der Luft zerfliessen sie, indem sie in die eigent-
liche Chromsäure HsCrO« übergehen..
Nach dem D. R. F. 179 304 gewinnt man Chromsäure aus Alkalichromaten
und -Bichromaten durch Mischung mit HtSOt und Erhitzen der so entstan-
denen Mischung von Chromsäure und Bisulfat zum Schmelzen, wobei die ge-
nannten beiden Bestandteile zwei flüssige, nicht miteinander mischbare
Schichten bilden, so dass man nach Erstarren die Chromsäure mechanisch
vom aussen anhaftenden Bisulfat reinigen kann.
Die Wiedergewinnung von Chromsäure aus Chromoxydsalzlösungen auf
elektrolytischem Wege bezweckt das durch die D. R. P. 117 949 und 138 441
geschützte Verfahren: Saure Chromoxydsalzlösungen werden elektrolytisch
oxydiert, und zum Ausgleich der durch die Stromwirkung auftretenden Konzen-
trationsänderungen zwischen Anoden- und Kathodenlauge wird die Wirkung
252 Chrysarobin — Cineol.
der Hydrodiffusion benutzt. Ein Mittel hierzu ist geeignete Regulierung der
Stromdichte oder noch besser ein zeitweiliges Ausschalten des Stromes, so
dass in der Zwischenzeit die Diffusion allein zur Wirkung kommt. Nach dem
Franz. Pat. 377 027 kann man bei der elektrolytischen Wiedergewinnung der
Chromsäure aus Chromsulfat das bisher zum Schutz der wiedergebildeten
CrOs gegen die Reduktionswirkung des H notwendige Diaphragma, das den
inneren Widerstand vermehrt und starker Abnutzung unterworfen ist, ent>
behren, wenn man dem Elektrolyten Alkalisulfate und Alkaliazetate zusetzt.
Das gleiche Verfahren wird durch Amer. Pat. 895 930 geschützt.
Chromsäure dient zur Füllung galvanischer Elemente, in der Färberei
und als Arzneimittel.
Chromsänre, roh krist. für elektr. Batterien % kg Mk. 90,00
„ techn. krist (80%) 1 kg Mk. 1,80; % „ „ 150,00
„ gereinigt krist 1 „ „ 2,65
„ ehem. rein krist D. A. IV (frei von HSSO4) ... 1 „ „ 5,35-
KOnigswarter & EbeU, Linden vor Hannover. | E. Merck, Dannstadt.
9. Chrom Silizium siehe „S i 1 i z i d e".
10. Chromstahl siehe „Eisenlegierunge n*'.
11. Chromsulfat (schwefelsaures Chromoxyd; Chromium suLfu-
ricum). Cr9(S04)8. Vgl. unter „Chrombeize n".
12. Chromsulfit (schwefligsaures Chromoxyd; Chromium svifu-
rosum). Durch Auflösen von Crs(OH)a in wässeriger SOs oder durch Behandeln
von Chromalaun bezw. Crt(OH)e mit NasSOs als neutrales, mit NaHSO»
oder Calciumbisulfit oder schliesslich mit einem Uberschuss von wässeriger
SO9 als saures Salz erhalten.
Saures Chromsulfit, flüssig, 20« B6 «/o kg Mk. 34,00
KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
13. Chromwolframat (wolframsaures Chromoxyd; Chromium
wolframicum). Cr9(W0«)s. Entsteht als hellgrüner Niederschlag auf Zusatz
einer wässerigen CrtCU-Lösung zu einer Natriumwolf ramat-Lösung. Der
Niederschlag ist in überschüssigem CrsCU, in Phosphorsäure, Oxalsäure und
Weinsäure löslich. Fällt man mit Ammoniumparawolframat, so entsteht das
Chromparawolframat als hellgraues, in H2O unlösliches Pulver.
Chromwolframat, techn. in Teig % kg Mk. 375,00
„ I^ver 1 „ „ 10,00
KSnigawarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Ohrysarobln. Es ist ein Bestandteil des brasilianischen Baumes An-
iira Araroha Aguiar. Das in den Spalten und Höhlungen des Holzes ent-
haltene, zuerst gelbe, später braun bis violett werdende Rohchrysarobin wird*
durch Kochen mit Benzol, Eindampfen des Filtrates und Umkristallisieren des
Rückstandes aus Eisessig weiter gereinigt.
Gelbes, alle Häute und Schleimhäute sehr stark reizendes Pulver, das
von der Haut aus resorbiert wird. Man verwendet es äusserlich bei verschie-
denen Hautkrankheiten.
Chrysarobin, D. A. IV H Mk. 2,50; 1 kg Mk. 23,00
Olneol (Eukalyptol). Zyklischer Terpenalkohol der Zusammen-
setzung CioHisO, der in ätherischen ölen häufig vorkommt, so nament-
lich im Wurmsamöl, Eukalyptusöl, Kajeputöl u. a. m. Zur Darstellung geht
man meist vom Wurmsamöl und Eukalyptusöl aus; aus ersterem isoliert man
nach Wallach durch fraktionierte Destillation die zwischen 175 und 180®
übergehenden Anteile und leitet in die übri|[e Flüssigkeit nach guter Kühlung
trocknes HBr-Qas ein; das hierbei kristallinisch ausfallende Cineolbromhydrat
wird bei niedriger Temperatur abgepresst und dann mit Wasserdampf destil-
liert. Nach dem D. R. P. 80 1 18 gewmnt man das Cineol aus dem Eukalyptusöl
durch Einwirkung von Phosphorsäure, nach dem D. R. P. 132 606 durch
Einwirkung von Arsensäure (konz. wässer. Lösung von 70* Bö); das
Eukalyptol gibt mit den genannten Säuren kristallinische Verbindungen, die
Cisium — Codein. 253
vom Ol getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Euka-
lyptol übergeht. Seh. P. — 1 bis —3»; S. P. 176». Es riecht kampferähnlich.
Cineol 1 kg Mk. 5,60
CMstniii siehe „Aluminiumlegierungen'* No. 6.
Cltarin siehe „Z i t a r i n''.
Cltral (G cranial). C«His.COH. Terpenaldehyd, der im Zitronen-
öl, Eukalyptusöl, Lemongrasöl u. a. m. enthalten ist und daraus mittels
NaHSOs abgeschieden wird. Auch gewinnt man es durch Oxydation von
G e r a n i 0 1 (s. d.) mit KiCuOi + HsSO«. Citral ist der Träger des
Zitronengeruchs im Zitronenöl; es ist neuerdings ein wichtiges Fabrikat ge-
worden, weil es das Ausgangsmaterial bildet für die Herstellung des J o n o n s
(s. d.); ferner dient es mit Vorteil als Ersatz des gewöhnlichen Zitronen-
öls. Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15«) 0,8977; S. P. 22a— 229». Es sei noch
angedeutet, dass man nach patentiertem Verfahren (D. R. P. 108 335 und
123 747) aus Citral das zyklische Isomere, das Zyklocitral, erhalt. Nach
den D. R. P. 133 758, 139 957 und 139 958 gelingt es, die beiden Bestandteile
des Zyklocitrals, nämlich das a-Zyklocitral und das j9-Zyk lo-
ci t r a 1 , zu isolieren.
Citral 1 kg Mk. 22,00
Cltronellal siehe „T e r p e n e''.
CltroneUaöl siehe „Z i tron el lö r.
Citronellol. C10H19 . OH. Terpenalkohol, der in mehreren Isomeren
bekannt ist und sich im Rosenöl sowie, mit Geraniol zusammen, in
verschiedenen andern ätherischen ölen findet. Man kann es auch aus seinem
Aldehyd Citronellai, der sich im Zitronellaöl findet und daraus durch
NaHSOs abgeschieden wird, darstellen. Citronellol ist ein wesentlicher Be-
standteil des Rosenöls; nach Untersuchungen von T i e m a n n soll es zu-
sammen mit Geraniol (s. d.) den Geruch des Rosenöls allein bedingen.
Citronellol, rein 1 kg Mk. 140,00
OttronenSl siehe „Z i t r o n e n ö V\
Oitronensaft siehe „Zitronensaf t".
Oitronensänre siehe „Zitronensäure".
Lehmann ft Yom, Hamburg.
Oltrophen siehe „Z i t r o p h e n'\
Olavln. Aus dem Mutterkorn {Seeale comutum) dargestellter Stoff, der
dem Anscheine nach eine einheitliche Verbindung ist. Es ist kristallinisch, in
Wasser löslich, hat die Zusammensetzung C11H2SN9O« und ist imstande, kräftige
Wehen hervorzurufen, ohne Gangrän oder Krämpfe zu erzeugen.
Clavin 1 g Mk. 4,00
„ in Tabletten i 0,02 g 10 Stück „ 1,*25
n » « ä 0,03 g 10 „ „ 1,80
Clavinlösung 2%, steril 10 RÖhrchen k 2 ccm „ 3,50
Cobalt siehe „K 0 b a 1 1".
Cobaltum ohloratnm = Kobaltchlorid siehe „Kobalt-
Verbindungen" No. 1.
Cobaltum hydroxydnlatmn = Kobaltoxydulhydrat siehe
„Kobaltverbindungen'* No. 2 b.
Cobaltum oxydatnm = Kobaltoxyd siehe „Kobaltverbin-
düngen*' No. 2 c.
Cobaltum oxydnlatnm = Kobaltoxydul siehe „Kobalt-
Verbindungen** No. 2 a.
Cobaltum sillolcum = Kobaltsilikat siehe „Kobaltverbin-
dungen** No. 3.
Cocain siehe „K o k a i n**.
CoobenUle siehe „K o s c h e n i 1 1 e**.
Cocosöl siehe „K o k o s ö T*.
Codein siehe unter „Opium und Opiumalkaloid e**.
254 Codöl — Creosotöl.
Oodöl siehe ,,H a r z ö 1 e".
Ooemlenm siehe „Kobaltfarbe n**.
Coffein siehe ,,K a f f e i n*\
Ooffnaköl siehe „K o g n a k ö 1".
Ooke siehe „K o k s".
Oolohicln siehe „K o i c h i z i n".
Oolcothar siehe ,,Eisenfarbe n".
Oollargrol siehe „K o 11 a r g o T*.
OoUanrln siehe „K o 1 1 a u^r i n**.
Oolllnear siehe „Photographische Aufnahme n*'.
Collodium siehe „K o 1 1 o d i u m**.
OoUoldale Kdrper siehe „Kolloidale K ö r p e r'*.
Oolophonlnm siehe „K o 1 o p h o n i u m**.
Oombnstol. Flüssiges, antiseptisch wirkendes Pflaster, das Salizyl-
säure in 4 %iger Lösung enthält. Man benutzt es bei Hautkrankheiten, Ver-
brennungen, eiternden Wunden u. s. w.
Oonephrin, gebrauchsfertige Lösung von Kokain und Paranephrin für
die lokale Anästhesie.
Ooniin siehe „K o n i i n".
OopaiTabalsam siehe „Kopaivabalsa m".
Oopal siehe „K o p a T'.
Oornlt siehe „Hörn, künstliche s".
Oorrosol, eine Kombination von bernsteinsaurem und kakodylsaurenr
Quecksilber mit Novokain bzw. Eukain. Es dient zur schmerzlosen Injektion
von Hg gegen Syphilis.
Oorubln siehe „K o r u b i n".
Oomnd siehe „K o r u n d**.
Ooryfln, Mentholester der Äthylglykolsäure CioHi»0 . CO . CHsO . CjHs.
Es wird medizinisch verwendet, und zwar soll es von* der Haut, bzw. den
Schleimhäuten unter Mentholabspaltung langsam zersetzt und in allen Fällen
angewendet werden, wo gelinde und allmähliche Mentholwirkung beabsich-
tigt wird, z. B. bei Kopfschmerz, Heiserkeit, Rachenkatarrh u. s. w.
Corylofomi, ist ein Anästhetikum aus Chloräthyl, Chlormethyl und
Bromäthyl.
Coryzol, Schnupfenmittel, das Formalin und Eukalyptusöl in Emul-
sionsform enthält und eingeatmet sehr günstig wirken soll.
Ootargrlt siehe „K o t a r g i t".
Ootarnlnniii hydrocUorlciim siehe „S t y p t i z i n*\
Ootarninum phtallcum siehe „S t y p t o V\
Oottonöl siehe „K o 1 1 o n ö 1".
Oonlenr siehe „Zuckerkulö r".
Ooxln. So nannte Ludwig eine rote Lösung von Teerfarbstoffen,
welche aktinisches Licht absorbieren. Man sollte es nach dem D. R. P. 136061
dazu benutzen, das Entwickeln photographischer Platten bei Tageslicht zu er-
möglichen, und zwar werden die Platten vor der Entwickelung in der Coxin-
lösung gebadet, wodurch die Schicht gleichmässig rot angefärbt und gegen
das Licht unempfindlich gemacht wird. Nachdem dann die Entwickelung bei
Tageslicht vollendet und die Platte fixiert ist, lassen sich die Farbstoffe des
Coxins durch Spülen in kaltem Wasser aus der Schicht vollständig wieder aus-
waschen.
Man hatte auf das Coxin anfänglich, namentlich in den Kreisen der photo-
graphischen Amateure, grosse Hoffnungen gesetzt, aber es hat sich schliess-
lich doch nicht bewährt und scheint jetzt wieder ganz verschwunden zu sein.
Cremor tartarl siehe „W e i n s t e i n''.
Chemische Fabrik Budenheim Utz & Hcnael, Frankfurt (Main).
Greolin siehe „K r e o 1 i n*\
Oreosot siehe „K r e o s o t**.
Oreosotal siehe „K r e o s o t a 1".
Oreosotdl siehe „K r e o s o t ö V\
Creosotum carbonicum — CyanverbinduDgen. 255
Oreosotnm oarbonloum siehe „K r e o s o t a 1".
Cresol siehe y,K r e s o 1 e'*.
Omrln. Der Zusammensetzung nach Chinolinwismutrhodanat
(CHtN . HSCN), . Bi(SCN)..
Es bildet ein feines ziegelrotes Kristallpulver, unlösl. in absol. Alkohol
und Äther, löslich in Azeton und ein wenig auch in reinem Glyzerin. In H9O
wird es teilweise zersetzt
Man verordnet es dusserlich, namentlich als 50 %igen Crurinstärkepuder
bei syphilitischen Geschwüren. Eine 0,5 %\ge wässerige Glyzerinemulsion
des Cruiins wird zu Injektionen bei Gonorrhoe empfohlen.
Crurin D Mk. 1,60; H Mk, 14.40
Cumarin siehe „K u m a r i n".
Oumldin siehe „Kumol und Kumidi n".
Cnmol siehe ,,Kumol undKumidi n**.
Onprlcln = Kupfercyanür. Weissliches Pulver, unlösl. in H2O, leicht-
lösl. in NH,
Man hat es zur medizinischen Verwendung empfohlen, und zwar zur Be-
handlung von Trachom an Stelle der löslichen, reizend wirkenden Cu-Salze.
Onpromangran siehe „M anganlegierunge n".
Onprosiliziiiin siehe „S 1 1 i z 1 u m'*.
Onprnm siehe „K u p f e r'\
Onpmm acetlco-arsenlclcum = Schweinfurter GrOn s. „Kupfer-
tarben** No. 10.
Oupmiu aceticum = Kupferazetat siehe „Kupferfarben" No. 8.
Cuprnm arsenicosum = Scheelesches Grün s. „Kupferfarben"
No. 9.
Cupmin bichloratnm =• Kupferchlorid siehe „Kupferverbin-
dungen** No. 2 b.
Cupmin carbonicum =^ Kupferkarbonat siehe „Kupferverbin-
dungen** No. 5.
Cupmin chloratum = Kupferchlorür siehe „Kupferverbindun-
gen** No. 2 a.
Cupram chromatum = Kupferchromat siehe „Kupferverbin-
dungen** No. 3.
Cupram hydroxsrdatum = Kupferoxydhydrat siehe „Kupferver-
bindungen** No. 7 c.
Cupmm nltrlcum = Kupfernitrat siehe „Kupferverbindun-
gen** No. 6.
Cupram oxydatnm = Kupferoxyd siehe „Kupferverbindun-
gen** No. 7 b.
Cupram oxydulatum = Kupferoxydul siehe „Kupferverbin-
dungen** No. 7 a.
Cupram rhodanatnm = Kupferrhodanür siehe „Kupferverbin-
dungen** No. 8.
Cupram sulfnratnm = Schwefelkupfer siehe „Kupferverbin-
dungen*' No. 10.
Cupram sulfnricnm = Kupfersulfat siehe „Kupferverbindun-
gen** No. 9.
Curare siehe „K u r a r e**.
Curaril siehe „K u r a r i 1*'.
Curcuma siehe „K u r k u m a**.
Cyanverblndunsren. Die Cyan-Metallverbindungen sind unter den Ver-
bindungen des betreffenden Metalles behandelt, so suche man z. B. C a 1 -
ciumcyanamid (ebenso wie C y a n a m i d) unter „Calciumverbin-
düngen** No. 7, Cyankalium (Kaliumcyanid) unter „K a 1 i u m v e r -
bindungen No. 9, Ferrocyankalium unter „Eisenverbin-
dungen** No. 14. Was die technisch wichtigen Alkalicyanide im allgemeinen
anlangt, deren Darstellungsverfahren stetig verbessert werden, so vergleiche
256 Cyanverbindungcn.
man bei Kaliumcyanid unter „Kaliumverbindungen" und bei
Natriumcyanid unter „Natriumverbindunge n". Hier bleibt
zu behandeln: .
Cyanwasserstoff (Blausäure; Acidum hydrocyantcum). HCN.
Früher wurde er gewöhnlich durch Erhitzen von gelbem Blutlaugensalz
K4Fe(CN)« (siehe unter „Eisenverbindungen") mit verd. HjSOt erhalten, wo-
bei HCN abdestilliert und in der Vorlage als wässerige Lösung aufgefangen
wird, und auch heute noch werden grosse Mengen danach dargestellt. Jetzt
sind daneben zahlreiche neuere Darstellungsverfahren aufgetaucht, von denen
nur ein Teil der wichtigsten hier erwähnt werden kann; über andere vgl. bei
Kaliumcyanid unter „Kaliumverbindungen" und bei Na-
triumcyanid unter „Natriumverbindunge n".
Eine Reihe von Verfahren scheiden das Cyan aus dem Leuchtgase mittels
des nassen Verfahrens ab. d. h. mittels alkalischer Aufschlämmungen von
Eisenoxydulverbindungen, welche dann weiter verarbeitet werden. Nach dem
D. R. P. 141 624 gewinnt man reines HCN aus Leuchtgas, Hochofengas und
Koksofengas durch Behandlung des Gases mit einem Gemisch aus Karbonaten,
Hydroxyden und Oxyden von Mg, AI, Zn, Pb und Mn einerseits und Oxyden,
Hydroxyden oder Karbonaten der Alkalien oder alkalischen Erden anderseits.
Die erhaltenen Cyanide werden in Lösung oder Aufschwemmung erhitzt, wo-
durch HCN frei wird, und zwar ist dazu nicht die Einwirkung von Säure nötig.
Das D. R. P. 144 210 verfährt zur Absorption des Cyans aus dem Gase ähn-
lich, setzt aber dem Absorptionsgeniisch noch eisenoxydfreies Eisenoxydul
zu. Nach dem D. R. P. 151 820 erhält man Cyanverbindungen aus NH» ent-
haltenden Gasen durch Behandlung: mit Eisenverbindungen und Salzen; eine
Verbesserung des Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 162 419.
Das Engl. Pat. 24 456 von 1902 geht von Ferrocyaniden aus und destil-
liert sie mit verd. H3SO4 oder HCl, wobei die Temp. am Rückflusskühler auf
40® gehalten wird. Dieses Verfahren unterscheidet sich also nur unwesentlich
von der früher ausschliesslich üblichen Methode der Darstellung aus gelbem
Blutlaugensalz. Bei dieser sehr bekannten Reaktion verbleibt als Rückstand
das sogenannte Everittsalz, aus Ferrocyaneisenkalium bestehend. Die
D. R. P. 150 551 und 153 358 bezwecken nun, die Löslichmachung des Everitt-
salzes (Rückbildung von Ferrocyankalium) nach der Oxydation durch Kochen
mit Alkalilauge zu einem technisch glatten Verfahren zu machen, und zwar
kocht man das Ferrocyaneisensalz nach diesen Patenten mit Alkalilauge oder
Alkalikarbonatlösung unter gleichzeitigem Durchleiten von Luft.
Bei der Nutzbarmachung des Everittsalzes, indem man es durch Oxyda-
tionsmittel in Berlinerblau, und das letztere durch Kochen mit Alkali in Kalium-
ferrocyanid überführt, erfordert die Oxydation bei Benutzung der üblichen Oxy-
dationsmittel (wie Salpetersäure, Chromsäure, Eisenchlorid, Ferrisulfat) so
lange Zeit, dass das Verfahren praktisch undurchführbar ist. Nach dem D. R.
P. 156 397 geht die Oxydation sehr schnell vor sich, wenn gleichzeitig Luft ein-
wirkt, indem man z. B., während der Niederschlag mit einem Oxydationsmittel
gekocht wird, Luft in die Masse einbläst (vgl. dazu die beiden vorstehenden
Patente).
Nach dem Amer. Pat. 746 876 geht man, um die Bildung von Everittsalz
zu verhindern, vom Calci umferrocyanid aus, und zwar wird das
kristallisierte Ca-Salz in HtO gelöst und mit H»SO« erhitzt.
Nach dem Engl. Pat. 24 920 von 1901 geht man von unlösl. Cyanverbin-
dungen, namentlich Eisencyaniden, aus. Die neutralen oder saueren Cyanver-
bindungen werden mit einer Quecksilberoxydverbindung (z. B. HgCU) gekocht,
und das entstandene Quecksilbercyanid wird durch Destillation mit einer
Säure zersetzt, wobei HCN entweicht. Ist das verwendete Cyanid alkalisch,
so muss es vorher neutralisiert werden, und unlösliche Eisencyanverbindungen
werden durch Behandeln mit Atzalkali löslich gemacht und ebenfalls neutrali-
siert, bevor man zur Behandlung mit der Mercuriverbindung schreitet Eine
von dem zuletzt beschriebenen Verfahren nur unwesentlich verschiedene Me-
thode ist durch D. R. P. 141 024 geschützt. Das Zusatzpatent D. R. P. 147 579
schreibt vor, nicht von Alkalieisencyanverbindungen sondern Erdalkalieisen-
Cyanverbindimgen. 257
cyanverbindimgen auszugehen und zur Destillation eine SSure zu verwenden,
die mit dem Erdalkali unlösliche Salze gibt; hierdurch vermeidet man die beim
D.R. P. 141 024 unangenehme Anreicherung der HgCla-LOsung mit Allcali. Ein
weiteres Zusatzpatent D. R. P. 162 362 geht von der Erfahrung aus, dass die
Wiedergewinnung der HgClt-Lösung, um diese zu weiteren Zersetzungen be-
nutzen zu können, dadurch vereinfacht werden kann, dass man die bei der
Zersetzung entstehenden Eisenverbindungen sogleich während der Zersetzung,
d. h. schon vor dem Abdestillieren des HCN, ausscheidet. Um diesen Zweck
zu erreichen, nimmt man die Zersetzung bei Gegenwart alkalischer Zusätze
vor, so dass alles Fe der Eisencyanverbindungen als Fes(OH)a ausgefällt wird;
von diesem Niederschlag trennt man die Quecksilbercyanidlösung, ehe man sie
durch Säuren zersetzt.
Das D. R. P. 157 490 ermöglicht es, auch Quecksilberoxyd und Queck-
silberoxydsulfat bei dem im vorigen Absatz beschriebenen Verfahren zu be-
natzen, was man frfiher nicht konnte, weil ein grosser Teil der Hg-Verbindung
in dem alkalischen Eisenoxydschlamm zurflckblieb und aus diesem nur
schwierig wieder gewonnen werden konnte. Nach vorliegendem Patent be-
handelt man den Schlamm mit MgCU-Lösung, wodurch das HgO gelöst wird,
wahrend das FesCOH)« ungelöst bleibt.
Die Methode des D. R. P. 132 294 geht von metallischen Cyanverbin-
dimgen aus, d. h. von Cyaniden, Ferrocyaniden oder Rhodaniden der Schwer-
metalle, und zwar werden dieselben in Gegenwart von getrocknetem Wasser-
stoffgas bis gegen 500" erhitzt, wobei HCN entwickelt wird, entsprechend der
Gleicliung: Zn(CN)9 + 2 H = Zn + 2 HCN. Benutzt man ein Rhodanid, so
Riuss zur Bindung des S fein verteiltes Metall zugesetzt werden.
Nach dem Amer. Pat. 719 223 erhitzt man ein Erdalkalikarbonat in Gegen-
wart von Kohlenstoff und unterwirft die Masse der Einwirkung von N; das so
gebildete Erdalkalicyanid wird mit Essigsäure behandelt, wobei HCN ent-
A-eicht, während Erdalkaliazetat zurückbleibt. Das Azetat wird auf Azeton
weiter verarbeitet; vgl. den Artikel „Azeton**. Auch das D. R. P. 151644
behandelt die Darstellung von Cyanverbindungen aus Luftstickstoff, Kohle,
Allcali und Erdalkali. Über das wichtigste Verfahren, Cyanverbindungen aus
Laftstickstoff zu gewinnen, nämlich das von Frank s. unter „Calcium-
Verbindungen'* No. 7 und unter ;,K a I i u m v e r b i n d u n g e n'* No. 9.
Nach dem D. R. P. 132 999 erhält man HCN, indem man ein Gemisch aus
1 mol. Stickoxydul und 2 mol. Ammoniak aber hellrot glühende Kohle leitet;
die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 NH, + N,0 + 4 C = 4 HCN + H,0.
Das D. R. P. 151 130 schreibt vor, ein Gemisch von NHs und gasförmigen
Kohlenwasserstoffen (z. B. Wassergas) in absolut trocknem Zustande über
^in geeignetes katalytisches Mittel, z. B. stark erhitzten platinierten Bims-
stein, zu leiten; die Ausbeute an HCN ist nur befriedigend, wenn das Gas-
gemisch freien Wasserstoff enthält.
Nach dem D. R. P. 199 973 leitet man zur Hersteilung von Cyangas und
Cyanverbindungen N oder Gemische von N mit CDs oder H oder von N mit
CO und H durch flüssiges Eisen, welches durch aufgeschichteten Koks oder
andere Kohlenarten mit C gesättigt erhalten wird. Das sich entwickelnde
cyanbaltige Gasgemisch wird durch mit Steinen gefüllte! Türme geleitet, in
denen durch herabrieselnde Natronlauge das CN unter Bildung von Natrium-
<7anid und Natriumcyanat gebunden wird.
Endlich verweisen wir auf das B u e b sehe Verfahren der HCN-Ge-
vinnung aus Melasseschlempe: Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur
Vergasung gebracht; die Gase erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan er-
forderliche Temp., kühlt sie dann ab und befreit sie von NH«. Hierauf leitet
man das Cyan gewöhnlich in Natron- oder Kalilauge zur direkten Gewinnung
<ler Cyanide (Verfahren der D. R. P. 86 913 und 113530, verbessert durch
D.R.P. 181508).
Aus dem rohen HCN erhält man durch Rektifizieren und Trocknen über
CaCk den reinen Cyanwasserstoff, eine farblose, leicht bewegliche Flüssig-
keit; sp.G. 0,6967, die in der Kälte erstarrt und dann bei — 13,8« schmilzt;
^* P. 26,5*. Hat einen durchdringenden, stechenden und kratzenden Geruch,
RlBeber VII. 17
258 Cyklocitral — Dammar.
der nur in starker Verdflnnung an bittere Mandeln erinnert Ausserordent-
lich giftig! In HtO und Alkoliol ist er in jedem Verhältnis löslich.
Prttfanirt SSur Best der HCN in wIiKrlfer LOnmc bedient man dch sweckmUrig der
maiMDalvtiKhen Methode nach L i e b i g: Man pipettiert Je nach iConientratlon 10—16 «cm
ab, io diua man nicht mdir ala hOchatena 0,10 a HCN in LOaunc hat, ntat 6 com N-Natron-
lange hinni, hierauf 0,6 g MaHOOi^ Tcrdflnnt aitf 60—00 ocm und Uart ao lange ^A« N-SUber-
IBnng ontcr Umichfltteln ilnflliawn. ala der entatehenda Niedecachlag dch wieder auflOet.
Fingt die nOmlgkelt an an opaliiieren, ao iat die Beaktion beendet. 1 ccm entapricht
0,0064 g HCOf.
Cyanwassentoffsäiue, techn. (ca. ib^lo HCN) 1 kg Mk. 3,00
„ ehem. rein (ca. 2% HCN) 1 , „ 3,50
„ „ (ca. 6% HCN) 1 „ r, 5,50
„ (ca. lOo/o HCN) 1 „ r 7,00
Cyanverbindungen :
POerat Broa. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stoae 1 E. Merck, Darmstadt.
Street (a. InB.-Anh. S. 18). >
Oykloeitral siehe ,,C i t r a V\
Oyllnder siehe ,,Z y 1 i n d e r*\
Oyllln, von England eingeführtes Desinfektionsmittel, dunkelbraune,
nach roher Karbolsäure riechende Flüssigkeit, ist ein mit Hilfe von verseiften
Fettsäuren und Harzsäuren löslich gemachtes SteinkohlenteerOl, das, im
Gegensatz zu den Angaben des Fabrikanten, wegen seines Qehaltes an
Phenolen (35 %) und an Pyridinbasen weder als ungiftig noch als nicht-
atzend gelten kann.
OyBtopurln, Doppelsalz aus 1 mol. Hexamethylentetramin und 2 mol.
Natriumazetat, entsprechend der Formel CaHnN« . 2 CiHsOiNa + 6 HaO, wird
nach dem Amer. Pat. 852 993 dargestellt, ist vielleicht auch nur eine Mischung.
Es dient als Harnantlseptikum und Vorbeugungsmittel gegen Gonorrhoe.
D.
Daohlack:
Ghcmiache Fabrik FlOnhelm, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Dachpappe. Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „Pappe**)
mit Asphalt, Steinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch nach-
trägliches Imprägnieren fertiger Pappe mit kochendem Asphalt erhalten.
Dachpappe (besandet oder nnbesandel) 1 qm Mk. 0,14— O^id
L. Ilaurwita ft Co., Q. m. b. H., Berlin NW. 52.
Dachpappenfabrikseinrichtungen :
Heinrich Hirsel O. m. b. H., Leipag-PlagwiU.
Dabmenlt siehe „Sicherheitssprengstoff e".
Dammar (Dammarharz; Resina Dammar). Ein Harz, das von verschie-
denen Bäumen, namentlich von der auf den Molukken einheimischen Engel*
hardtia spicata Bl., von Shorea Wiesneri u. a. m. gewonnen wird.
Es bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen ge-
trübte) Stücke, die härter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, Mastix
und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den
Kopalen (Kaurikopal).
Dammar hat das sp. 0. 1,04—1,12; Seh. P. 120«. Säurezahl 20—35;
Azetyl-Säurezahl 50,52--51,80; Azetyl-Esterzahl 81,56--83,06; Azetyl-Ver-
seifungszahl 132,08—134,86; Wassergehalt 0,1— 1 %; Aschengehalt 0,01—0,1 %.
Es löst sich vollständig in fetten und ätherischen Ölen, Benzol, Chloroform«
Damp&ppaiate.
259
uod Schwefelkohlenstoff, dagegen nur teilweise in Alkohol, Toluol, Azeton.
Anilin, Petroläther und Essigsäure.
Lösungen der Dammararten in Terpentinöl bilden farblose, rasch
trocknende, harte Lacke (Dammarlacke), die namentlich zum Oberziehen von
OlgemUlden wertvoll sind. Auch in der Medizin (zur Herstellung von Kleb-
pflaster) wird Dammar benutzt.
Dammar, ausgesucht D. A. IV 1 kg Mk. 2,F>0
„ fein pulverisiert 1 » » 3,00
Dammar:
Fserat Broa. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (a. Iii8.-liih. & 18).
Dammaria ck:
KfltBth k Weidinger, Dresden-N.
Dampfapparate. (Vgl. auch unter „Abdampfen'* sowie „Destillations-
apparate"; Dampf topfe siehe „Autoklaven**; Dampfsterilisationsapparate siehe
,J>esinf ektionsapparate** ).
Dampfbäder, einfache, bestehend aus zylindrischem oder halb-
kugeligem Metallkasten mit runder Öffnung in der Deckplatte zum Aufsetzen
voa Schalen. Der unten durch eine Öffnung eintretende Dampf verteilt sich
zwischen der Wandung des Bades und der aufgesetzten Schale, um dann
durch ein Kondensationswasser-Ableitungsrohr mit Siphon zu entweichen.
Oberer
Zur Befestigaiig
Stehend mit Dreüuss
Ans Knpfer
unKrer
a. d. Wand mit
Stehend mit
Dv^d.
Konsole und 3
Steinschrauben
ohne Um-
hüllung
mit Um-
hüllung
PkeU
gmnse Höhe
B^m
Wc
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
mm
185
^.
_•
19.00
21,00
39,00
350
200
—
—
20.00
22,50
43,00
350
220
—
—
22,00
24.50
48,00
350
250
40,00
—
25,00
28.00
52,00
800
270
—
—
28.00
31,50
66,00
800
300
46.00
—
31,00
34,50
77.00
800
350
52,00
37.00
41,00
90,00
800
100
60,00
—
45,00
50,00
110,00
800
500
-.-
75.00
^—
_
600
—
125,00
— .
^^
—
_
700
.i-
180,00
—
^
—
—
m
^^^
240,00
—
~-
..—
lOUO
—
350.00
—
—
Die Preise Tentehen lieh inkl. Ventile und Kondensationswasser-Ableitangsrobr.
Dampf tische. Vereinigung mehrerer Dampfbäder zu einem gemein-
tcbaftiichen Kasten. Durch eine besondere Einrichtung wird der Dampf im
ganzen Abdampf kästen gleichmässig verteilt:
Muldenförmige Dampftische.
Anzahl der OfibnDgen .33 3H34444455
Dnrchm.d.grösst.OffDaDg 200 250 300 350 400 200 250 300 350 40(> 300 400mm.
Preis d. kompl. Apparates 44 65 8 t 98 115 60 75 105 120 150 150 190 Mk.
Grössere Dampflische und Abdampf batterien bis zu Mk. 1800.
Doppelwandige Abdampfschalen aus Gusseisen
für gespannten Dampf, stehend, auf rundem Fuss.
Oberer innerer Dnrchm. . 3bü 4M) 550 650 750 940 mm.
Inhalt 12 22 42 70 HO 210 1.
Preis inkl. Vcntüe . . 7.\00 90,00 150,00 2^^0,00 290,00 420,oO Mk.
Dampfkochkessel für gespannten Dampf mit Doppelboden.
1. Feststehende Dampf kochkessel mit Auslaufhahn und
17*
10
15
20 1.
200.00
225,00
260,00 Mk.
3,00
5.00
8,110 „
50,00
60,00
75,00 r>
260 Dampfdichte — Dampfkesselschutzfarben.
Kondenswasserhahn, auf Fussgestell oder auf Wandkousol; Dampfdruck
3 Atm.
Inhalt 5 10 15 20 30 50 70 100 L
Preis 105,00 115,00 125,00140,00170,00 250,00 350,00 390.''0Mk.
Mehrpreis] Verainnung 3,<K) 3,00 5,00 8,00 10,00 12,00 15,00 20,10 „
für t Zinnplattier. 45,00 50,00 60,(M) 75,00 95,rK) 120,00 145,00 175,00 ,
Preis des Dampfventils 4,0.) 4,n0 4,00 5,00 5,00 6,00 6,00 6,00 ,
2. DampfkochkesselmitKippvorrichtungaufWand-
k 0 n s o I , mit Dampfeintritt und Kondenswasseraustritt durch die Dreh-
zapfen; Dampfdruck 3 Atm.
Inhalt 5
Preis 185,00
Mehrpreis für Verzinnung . . 3,^K)
„ „ Zinnplattierung 45,00
„ des Dampfventils wie vorstehend unter 1.
3. Dampfkochkessel mit Kippvorrichtung, auf
Böcken Rela^ert mit Dampfeintritt und Kondeswasseraustritt durch die
Drehzapfen, mit Dampfeintrittsventil und Wasserauslaufhahn.
Inhalt ........ 30 50 70 100 L
Preis 30<»,00 350,^0 440,00 550,00 Mk.
Mehrpreis fÄr Verzinnung . . 10,00 12,00 15,f'0 20,00 „
„ „ Zinnplattierung 9?),«) 120,00 145,00 170,00 „
„ des DampfventUs wie vorstehend unter J.
4. Dampfkochkessel „Sphär i c*' , mit liegendem Rührwerk,
wirksamer als vertikale Rührwerke. Zum Einkochen, Verdampfen, Auflösen,
Anrühren u. s. w. von flüssigen und breiigen Massen, Farben, Mus, Appretur,
Wichse, Extrakten u. s. w. Um die RUhrwerksachse kippbar, zur Entleerung
während des Ganges. Preise mit Riemscheiben und Dampfventil:
Inhalt 30 50 70 iO<i l:»0 20« I 250 300 40'» 500 1.
Preis 360 475 53«) 600 720 840 970 1100 1240 1350 Mk.
Doppelkessel für Dampfheizung aus Qusseisen,
innen säurefestemailliert (gewöhnlicher Probedruck 5 Atm.), werden
von 10—5000 1 Inhalt (des Innenkessels) geliefert. Preise richten sich nach
der jeweiligen Verwendungsart.
Dampf apparate:
Gustav Ohrist & Co., Berlin-Welssensee (a Ins. -Anh.).
Dampf apparate in Metall und allen Dimensionen:
VoUunar Hänig & Comp., Heidenau-Dreedon.
Dampfapparate (Dampfbäder, Dampftische, Dampfbatterien) verschie-
dener Konstruktion liefern:
F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (a Ins. -Anh.
S. 17).
Friedrich Heckmann, DerUn SO. 16, Brück en-
«traate 6 b (a. Inaerate).
E. A. Lentz, Berlin N. 24, Oroeae Hamburger-
fltiaase 2.
Dampfdichte siehe „Molekulargewich t".
Dampfkessel, und zwar sowohl Grosswasserraumkessel
(Flammrohrkessel, Rauchrohrkessel, kombinierte Kessel, Batteriekessel), als
auch Wasserrohrkessel, Siederkessel u. s.w. liefert:
A. Bonig, Tegel bei Berlin.
Dampfkesselsohntzfarben, Lacke zum Innenanstrich der Dampfkessel,
dienen zur Erzielung leichter KesselreinigunK und dauernden Rostschutzes.
Eine zweckmässisfe Dampfkesselschutzfarbe muss den Einwirkungen während
des Betriebes vollkommen widerstehen, also sehr hitze- und wasserbeständig
sein und darf nicht isolieren, nicht abrinnen und soll möglichst gefahrlose
Anwendung gestatten.
Dampfmaschinen — DampfÜberhitzer. 261
Dampfmaichtnen, liegende Einzylinder- und ComDOundmaschinen
und stehende Compoundmaschinen, in allen Grössen, liefert:
\ Borsig, Tegel bei Berlin.
Damptetrahl-IiiiftMLiig'er siehe „Luftpumpe n".
DampfirtTalil- Ventilator siehe „V e n t i 1 a t o r e n**.
Dampfturbinen. In neuester Zeit haben die Dampfturbinen berech-
tigtes Aufsehen erregt, und sie sind auf dem besten Wege, sich einen ach-
[ui^sgebietenden Platz in der Reihe der Motoren zu erobern, ja möglicher-
weise sind sie berufen, die Kolbendampfmaschine, wenn nicht allgemein so
doch fflr bestimmte Verwendungszwecke, ganz zu verdrängen. Dies gilt vor
allem ffir den Antrieb elektrischer Generatoren, und so gerade
auch für weite Zweige der chemischen Industrie, in der ja die Elektrizität
von Jahr zu Jahr eine grössere Rolle spielt.
Das Prinzip der Dampfturbine im allgemeinen besteht darin, das Dampf gegen
die Schaufeln eines Schaufelrades strömt und dieses in Rotation versetzt. Bei der
viel verbreiteten Parsons-Turbine z. B. bilden die Schaufeln längs einer horizon-
talen Stahlwalze eine grössere Anzahl nebeneinander liegender Kränze. Dieser
Anordnung einer grösseren Anzahl Schaufelkränze auf gemeinsamer Welle ver-
dankt die Parsons-Turbine ihre verhältnismässig geringe Tourenzahl, indem
sich die vorhandenen Schaufelkränze in den Gesamtdampfdruck, bezw. in die
Gesamtdampfgeschwindigkeit teilen, wobei jeder Schaufelkranz nur einen
Bruchteil des Admissionsdruckes, bezw. der Dampf gesch windigkeit ausnützt
und an die Welle flberträgt. Damit nun eine Rotationsbewegung entstehen
kann, ist nicht nur ein gewisser Dampfdruck erforderlich, sondern dem Dampf
muss auch eine solche Richtung gegeben werden, dass er die einzelnen
Schaufeln in der richtigen Weise treffen und bewegen kann. Zu diesem
Zweck besitzt die Parsons-Turbine ein zweites System, und zwar feststehen-
der Schaufeln, welche im Innern eines gusseisernen Zylinders gleichfalls als
Schanfelkränze gruppiert und so angeordnet sind, dass sie, unter Beibehal-
tung eines Abstandes von 3 bis 4 mm, zwischen die rotierenden Schaufel-
kränze hineinragen. Wie bei Wasserturbinen werden auch bei der Dampf-
turbine diese feststehenden, bezw. rotierenden Schaufelkränze Leiträder und
Lanfräder genannt.
Zahlreiche einwandfreie Versuche haben erwiesen, dass gute Dampf-
turbinen hinsichtlich des Dampfverbrauchs den Wettbewerb mit den besten
Kolbendampf maschinen aufnehmen können.
VneM-Sdrackertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Plate 8.
Dampfttberhltzer. Die Dampffiberhitzung bezweckt den Verbrauch ge-
nngerer Dampfquantitäten fflr eine bestimmte Leistung einer Dampfmaschine,
bzw. die Verhütung des Kondensats in den Rohrleitungen und Fortfall der
sog. Eintritts-Kondensation in den Zylinder der Dampfmaschine. Ferner tritt
auch durch Überhitzung eine wesentliche Verbrauchsverringerung fflr Koch-,
Heiz- und Trockenzwecke ein, wenn dem gesättigten Dampf überhitzter in er-
forderlicher Menge zugeführt, also gemischter Dampf in die Leitung geschickt
wird, wodurch das verlustbringende Kondensieren des für diese Zwecke redu-
zierten Dampfes vermieden wird. Die Zweckmässigkeit dieses Verfahrens lässt
^ich darauf zurückführen, dass der reduzierte Sattdampf durch seine geringe
Jemperatur in den langen Leitungen sehr rasch der Kondensation unterworfen
^st, während überhitzter Dampf auch in reduzierter geringerer Spannung erst
kondensiert, wenn er auf die Temperatur des gesättigten Dampfes zurflck-
gegangen ist Bemerkenswert ist ferner, dass der Abdampf von mit über-
hitztem Dampf betriebenen Maschinen durch seine höhere Temperatur zu Heiz-
und Trockenzwecken bedeutend wirksamer ist, sogar bei höherer Oberhitzung
|ur Kochzwecke in Papierfabriken, chemischen Fabriken u. s. w. sehr gute
THenste leistet.
Da die Heizgase des Kessels durch ihre Wärmeabgabe an den durch einen
jn die Kesselzflge eingebauten Überhitzer strömenden Nassdampf in höherem
Orade ausgenü&t werden und da ferner durch eine Vergrösserung des Volu-
mens des Dampfes durch Überhitzung die Wirkung desselben erhöht, bzw.
eine Verbrauchsverminderung erzielt wird, so tritt bei Verwendung eines guten
262 Darren — Decocta.
Überhitzerapparates und bei zweckmässiger Anordnung eine wesentliclie
Dampfersparnis und damit eine entsprechende Kohlenersparnis ein, die bis
30 % betragen kann.
Durch Wärmezufuhr erhöht sich das Volumen des Dampfes, ohne dass
die Spannung zunimmt; je nach Steigerung der Dampftemperatur erhöht sich
das Volumen. Beträgt der Oberdruck 10 Atm. = 183<^ C. Sättigkeitstemperatur,
so erhöht sich das Volumen um
ca. 18 % bei einer Oberhitzung um 70* = 253» C. Oberhitz.-Temperatur.
,, Za „ „ „ „ „ iXÄJr -r- AOO C. „ „
M ^«^ »» II II II II lOÜ^ — «J»jJ V»« }, ,1
Um die Erhöhung des Dampfvolumens verringert sich folglich der Dampf-
verbrauch, da für dieselbe Kraftleistung ein durch Zunahme des Volumens ent-
sprechend geringeres Quantum bzw. Gewicht an Dampf verbraucht wird. Eine
weitere wesentliche Ersparnis liegt in der KondensatverhQtung, so dass die aus
der Qesamtdampfersparnis resultierende Brennstoffersparnis je nach den vor-
liegenden Verhältnissen und der Höhe der Überhitzung 15 — ^30 % ausmacht.
Zu diesen Vorteilen tritt noch die grosse Annehmlichkeit hinzu, dass die
Dampfmaschine mit effektiv trocknem Dampf arbeitet und die so lästigen und
gefährlichen Wasserschläge vermieden werden.
Am vorteilhaftesten und rationellsten gestaltet sich die Überhitzung mit
geeigneten Apparaten, die in die KesselzQge eingebaut werden, und zwar ent-
weder in den ersten oder zwischen diesen und den zweiten Zug, so dass noch
eine genügend hohe Umgebungstemperatur für den Überhitzer vorhanden ist.
Hdxuich Hirael G. m. b. H., Leipdg-PUigwitz.
Darren. (Vgl. den Artikel „Malz".) Durch das Darren des Malzes be-
seitigt man den bohnenartigen unangenehmen Geschmack und bildet die Röst-
produkte, welche das Malzaroma bedingen; auch macht man das Malz halt-
barer und verringert seinen Wassergehalt von ca. 40 % auf etwa 2 %.
Die Erwärmung des Malzes in der Darre geht bis auf ca. 100* C. hinauf:
sie soll möglichst wenig Brennmaterial erfordern: 100 kg keimfreies Malz
brauchen in einer guten Darre bei 24 stündigem Darren und einer Abdarr-
temperatur von 90* ca. 20 kg mittelguter Steinkohle.
Anstatt der früheren R a u c h aa r r e n , bei denen mit Buchenholz oder
besser mit Koks geheizt wurde und die Rauchgase mit dem Malz selbst in Be-
rührung kamen, benutzt man jetzt ausschliesslich Luftdarren, in denen
das Malz nur von heisser Luft, nicht dagegen von den Verbrennung^asen um-
spült wird.
Eine Luftdarre besteht aus dem H e i z r a u m , der Lufterwär-
mungskammer und dem Darrraum. Je nach der Lage der Heizrohre
unterscheidet man Darren mit stehendem (Zylinderdarren, Kaloriferen),
mit liegendem und mit kombiniertem Fieizapparat
Darranlagen baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn K. 4.
Das3rmeter (Gaswage).
1. Zur selbsttätigen Bestimmung des sp. G. von Gasen, besonders des
Leuchtgases. Neueste Konstruktion. In Mahagoni-Glaskasten, mit Stell-
schraube und Dosenlibelle, einschliesslich Thermometer, Druckmesser und
Gasfilter. Das durch die Glaskugel der Gaswage fortwährend durchströmende
Gas zeigt alle Schwankungen des sp. G. bis auf 0,005 genau an.
Preis Mk. 300,00
2. Zur Prüfung von Feuerungen. Gaswage mit Zugmesser.
Preis mit Filier und Zubehör Mk. 320,00
Daturln = A t r o p i n (s. d.).
Deoilan, flüssiges Desinfektionsmittel, angeblich Formaldehydkaliuni-
oleinatlösung mit ätherischen ölen. Es ist dem Lysoform sehr ähnlich und
hat gute antiseptische Eigenschaften.
Deoi-Athrol siehe „Athrol".
DeckffUUer siehe unter „Mikroskop! e'*.
Deooota siehe „Abkochunge n'*.
Degras — Dekantiergefiissc.
263
(Qerberfett, Lederfett). Das beim Entfetten von sämischgarem
Leder (vgl. Artikel „S flmischgerbere i") erhaltene Fett, das aus oxydiertem
Tran besteht. Zur Gewinnung streicht man das Degras von dem Leder mit einem
Messer ab und wascht dann das Leder mit Soda- oder PottaschelOsung, die
mittels HsSO« zerlegt wird. Reineres Degras wird nach französischer Methode
gewonnen und kommt als M o e 1 1 o n in den Handel. Man gerbt hierbei
kürzere Zeit als gewöhnlich bei der Weissgerberei und presst den oxydierten
Tran aus dem Leder unter Wasser durch starken Druck aus. Da der Bedarf
an Degras grösser ist als seine Gewinnung, gibt es besondere Gerbereien, die
schlechte Felle wiederholt der Sflmischgerberei nur zu dem Zweck unterwerfen,
um Degras zu gewinnen. Sogenanntes kQnstliches Degras ist eine
Mischung aus Sämisch-Moellon mit kQnstlich oxydiertem Tran; zuweilen fehlt
darin natfirlich Moellon auch ganz, und die Gewinnung geschieht nur aus oxy-
diertem Tran unter Zusatz von Ölsäure, Talg, Wollschweiss u. s. w.
Das D. R. P. 149 822 will eine Oxydationswirkung von Fermenten auf Ole
zur Herstellung von Degras und Ähnlichen Produkten herbeiführen: Eine
Kultur von denitrifizierenden Bakterien (z. B. Kasebakterien) soll mit Ol, Sal-
peterlösung und Nährstoffen für die Pilze vermischt und das Ganze gut durch-
lüftet werden, worauf man das Ol auswäscht; es ist dann stark sauer und viel
konsistenter geworden, so dass man es als künstliches Degras verwenden
können soll.
Das Degras dient zum Einfetten des lohgaren Leders (vgl. unter „Loh-
gerberei**), weiter als Lederschmiermittel überhaupt.
Degraslii, neues medizinisches Entfettungsmittel aus Schilddrüsen in
starker Konzentration hergestellt, kommt in Tabletten in den Handel.
Dekantierg'efftflse (Abklärgefässe).
1. Dekantiergläser von starkem weissem Glase, mit ange-
legtem Rande, mit oder ohne Tuben.
Inhalt .... 1
Ohne Tubus Preis 0,60
>üt 2 Tuben „ 1,20
„ 3 „ „ 1.50
IV«
2
2V»
3
4
6
8 1.
0,70
0,80
0,90
1,00
1,25
1,75
2,25 Mk
1,35
1,50
1,75
2,00
2,50
3,50
5,00 ,.
1,75
2,00
2,25
2,50
3,00
4,50
6,00 „
2. Dekantiertöpfe aus Porzellan mit Zapflöchern:
Inhalt 4 7 8 10 12V9 1.
PrcU 5,50 6,50 7,50 9,00 11,00 Mk.
3. Dekantiertöpfe aus Steinzeug.
lichleWeiCe
LicbM Tiefe
Inhalt
PreU
UchteWeite
Lichte Tiefe
Inhalt
Preis
nun
nun
l
%fk.
HHfw
p\m
1
Kflc
300
350
25
4,25
710
1000
400
60,00
350
520
50
7,50
800
1000
500
75,00
400
600
75
11,25
800
1200
600
90,00
450
630
100
15,00
900
1100
700
105,00
500
650
125
18,75
900
1260
800
120,00
530
700
150
22,50
950
1270
900
136,00
550
750
175
26,25
950
1450
1000
158,00
550
850
200
30,fX)
1000
1600
1200
210,00
600
900
250
37,50
1100
1600
1500
262,00
650
900
300
45,00
1200
1900
2000
350,00
Die Frei!
m yenteheo
dch mit c
sin er Abb
Mtülle; jed
e weitere 1
"üUe Mk.0,
»50 mefai.
Dekantiergefässe aus Steinzeug:
Dentadie Ton- u. Steinaeag^ Werke, AktiengeaeU*
•diaft, Berlin-GharloUcoknirg, Berlinentr. 23.
Oesterreichiicher Verein, Auaaig a. E.
264
Dekokte — Denaturieren.
Dekokte siehe „Abkochunge n'*.
Delalots Lefftenmg: siehe nManganlegierunge n".
Deltametall siehe „Kupferlegierunge n*\
Demyohiui in grflnem Glase. Mit geschälten weissen Weiden befloch-
ten; von 5 I Inhalt ab aufwärts mit Stroheinlage zwischen Qlas und Geflecht
Ungefähres Gewicht
1
Preis per Stück
ohne
mit
ohne
m. Überkorb
1 Überkorb
Überkorb
Übrrkorb
aus trrftnen
Weiden
^« ,
kg
Mk.
Mk.
1 Liter
Wasser Inhalt
per Stück . . .
0,80
1,30
0,60
0,90
'^ n
>» »'
1,25
1,90
0.75
1,05
3 „
«} 1 *
1,50
2,40 1
: 0,80
1,15
4 „
1,75
2,75
0,90
1,20
5 „
2,00
3,20
: 1,05
1,35
ö „
2,30
3,50 ,
i 1,15
1,45
' V« »
2,50
3.75
! 1,20
1,50
10 „
8,25
4,85
1.40
1,80
12Vi „
3,50
5,20
. 1,60
1,95
J5 „
4,05
6,00
1 1,75
2,20
17 Va „
4,50
6,75
1 1,90
2,35
20 „
5,00
7,50 1
2,15
2,55
2,65
'-^5 M
5,60
8,15 '
3,10
30 „
6,25
8,90
! 2,85
3,50
35 „
7,25
11,00
' 3,40
4,05
40 „
8,60
12,00
3,80
4.50
50 „
10,00
14,60 :
4,60
5,35
60 „
11,00
16,25 '
5.25 )
6,00
Denaturieren. Der Denaturierung unterliegen vor allem Spiritus und
Salz. Man denaturiert Spiritus, der zu industriellen Zwecken verarbeitet wird,
und Salz, welches als Viehfutter oder in der Industrie benutzt werden soll.
Die Denaturierung soll die betreffenden Stoffe zum menschlichen Genuss un-
tauglich machen, darf aber ihre sonstige (beabsichtigte) Verwendung nicht
hindern. So erklärt sich, dass die Denaturierungsmittel verschieden sind, je
nach dem Verwendungszweck.
Salz wird mit Eisenoxyd (oder ROtel) und Wermutkrautpulver vermischt,
wenn es als Vieh- oder Düngsalz dienen soll. In andern Fällen wird Glauber-
salz, Kieserit, Holzkohle, Asche, Seifenpulver, Ole, Tran, Petroleum, Alaun,
Eisenvitriol, Karbolsäure u. a. m. zugesetzt.
Den Spiritus denaturiert man mit Holzgeist (Methylalkohol), Pyridin-
basen, RosmarinOl, LavendelOl, Terpentinöl, TierOl, Azetonöl, Benzin, Benzol.
Solvcntnaphta u. a. m. Der zur Denaturierung verwendete Holzgeist soll farb-
los oder schwach gelblich und fast ganz bis zu 75^ flüchtig sein; er soll sich
mit Wasser ohne wesentliche Trübung in jedem Verhältnis mischen und einen
Azetongehalt von mehr als 30 % haben.
In Deutschland wird seit dem Jahre 1887 der vollständig denaturierte
Spiritus mit einer Mischung versetzt, welche aus 4 T. HolzgeTst von einem
bestimmten Unreinheitsgrade und 1 T. Pyridinbasen besteht. Von dieser
Mischung werden auf 100 1 reinen Alkohols 2% 1 zugesetzt. Seit dem 1. Okt.
1902 ist als zweite vollständige Denaturierungsart ein Verfahren zugelassen,
bei welchem auf 100 I reinen AlkohoJs 1% 1 des vorher beschriebenen all-
gemeinen Denaturierungsmittels, 2 1 Benzol und 0,25 I einer KristallviolettlOsung
(salzsaures Hexamethyl-p-rosanilin) zugesetzt werden. Die Menge des Farb-
stoffs ist so bemessen, dass sie nur ein Milliontel des denaturierten Spiritus
beträgt.
Denitrieren. 265
Das Verfahren des D. R. P. 144 483 bezweckt die Darstellung eines Dena-
turieninssmittels für Spiritus aus rohem Steinkohlenteer, und zwar mischt man
gleiche Teile 95 %igen Spiritus und dekantierten Steinkohlenteers mittels eines
Ruhrwerks und zieht nach Absetzen den mit den Kohlenwasserstoffen be-
iadenen Spiritus vom Bodensatz ab. 1 T. dieses Produktes soll zur Denaturie-
rang von ICX) T. Spiritus dienen, wobei man noch 1 — 10 T. technisches Benzol
zusetzen kann.
Die Russ. Privil. 6709 und 6710, welche einerseits Brechweinstein und
SenfOl, anderseits Schwefelkohlenstoff und Aldehyd zum Denaturieren von
Spiritus verwenden wollen, haben wohl keine Aussicht, praktische Anwendung
zu finden.
Über die direkte Herstellung von denaturiertem Alkohol durch Ver-
gärung von Maische nach dem D. R. P. 139 387 s. den Artikel „S p i r i t u s'*.
PrUfonart über den Nachweis von Deuaturierun^aholigeist in Easenxen, Branntweinen,
Tinkturen und Fluidextrakten schreibt R. Peters (Pharm. Centralh. 1006, 621; Chem. Ztg.
U06, Repert. 218) folgendes: „Der sur Dennturierung von Branntwein mi gewerblichen Zwecken
verwendete Holsspeist muss 26 Vo Aceton enthalten. Die Erkennung desselben im Branntwein
onr. ist sehr leicht, wenn man das Aceton sugrunde legt. Als bestes Verfahren erwies sich
dem Verf. das Lfigabche in folgender AusfUh ung: 10 ccm des alkoholhaltigen Fabrikates
werden mit Wasser versetst und davon 20 ccm bei kleiner Flamme abdestilliert. 10 ccm des
Cut durchgesdiattelten DestiUates werden mit 1 ccm einer frisch bereiteten und vor Licht ge-
Khfltxten 1 Voigen Nitropruasidnatriumlösunf? und mit 2 ccm — bei stark saueren Flüssig-
keiten auch mehr — einer etwa 4 V*4ffco Natronlauge versetzt. Bei Anwest.>nheit von Azeton
entsteht eine mehr oder minder starke Rotfirbung. Ist kein Azeton vorhanden, so tritt
nor eine Qelbfirbung ein. Farblose Prii>arate, wie Kampferspiritus, Ameisenspiritus u. dgl.
kann nuui ohne vorhergehende Destillation direkt prtifcn."
r>enaturierungsmittel für Spiritus (Branntwein) in steueramtlich ver-
schlossener Emballage:
Allgemeines Denaturierungsmittel ^,o 1 Mk. 95,00
Benzin aus Petroleum "/o kg „ 90,00
Benzol aus Steinkohlen ^'o „ „ 80/0
Holzgeist 'Vo 1 „ 80,0<)
Natronlauge **o kg „ 45,00
Pyridinbasen I kg Mk. 3,00; % „ „ 235,00
Rizinusöl I „ „ 2,00; % „ „ 175,00
Terpentinöl <>/o „ „ 135,00
Tieröl l „ „ 3,00
Denaturierungsmittel :
Oiemische Werke Fttrstcnwalde, Dr. B. Hecker , Dr. H. Jilrgensen, Prag-Weinberge (vorscbie-
A W. Zeidler, O. m. b. H., Fflrstenwalde-Spree.
C. Erdmann, Leipxig-Lindenau.
deue, den gei<etzlicben Anforderungen ent-
sprechend für sämtlich« europälRche Staaten).
Jobs. Oswaldowski, AUona, gr. Elbstr. £40/44.
Chemikalien zum Fleischdenaturieren:
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. NoerdUnger, Flörsheim a. M.
Denitrieren. Zerlegung von Mischsäure in ihre Bestandteile (HsSO«
und HNOs) und getrenntes Auffangen derselben. Zu diesem Zwecke wird die
Mischsdure in einem eisernen, mit säurefesten Steinen ausgekleideten Turm zer-
setzt, der von unten durch Dampf erhitzt wird; der Turm ist mit oberflächen-
vergrösserndem Material, z. B. mit Schalen, Näpfchen, Kegeln, Kugeln oder dgl.
gefüllt. Die HsSO« bleibt flüssig und fliesst unten aus dem Turme ab, während
die HNO« dampfförmig oben entweicht und in einer Kondensationsbatterie aus
Steinzeug, bestehend aus Luftröhrenkühlern und Tourills mit Aufsatzröhren,
verdichtet wird; den Schluss der Anlage bildet ein Kondensationsturm, der die
letzten Spuren saurer Gase zurückhält.
Das Denitrieren der für Kunstseide, Zelluloid u. s. w. bestimmten Nitro-
zellulose zur Verminderung der Brennbarkeit wird nach verschiedenen Me-
thoden ausgeführt, z. B. nach D. R. P. 125 392 so, dass die zu Fäden, Films
n. 8. w. verarbeitete Nitrozellulose mit der saueren Lösung von Salzen der
niedrigeren Oxydationsstufe eines Metalles, welches auch höhere Oxydations-
stttfen bildet, behandelt wird. Kuprochlorid in saurer Lösung wirkt leicht deni-
trierend, aber auch Ferro-, Mangano-, Stanno- u. s. w. Salze. Vorteilhaft wer-
266 Deplazierungsapparate — Desinfektion.
den bei der Denitrierung LOsungs- und Quellungsmittel der Nitrozellulose zu-
gesetzt, z. B. Alkohol, Äther, Azeton, Glyzerin u. dgl. Ausführlicheres darüber
siehe im Artikel „Seide, künstlich e".
Denitrieranlagen aus Steinzeug liefern:
Deutiche Ton- u. Steinzeng-Werke, Aktiengeeellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 28.
Deplazieninffsapparate siehe „Verdrängungsapparat e*\
Derizln. Anderer Name für das aus dem Rizinusöl gewonnene F I o -
r i z i n. Siehe dieses im Artikel „R i z i n u s 0 1".
Derizin-ÖI:
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Deimaffiimiiilt, sterilisierte Kautschuklösung mit 0,2 % jodgehalt, dient
für Chirurgen als Ersatz der Gummihandschuhe und zum Überziehen des
Operationsfeldes. Die Flüssigkeit wird auf den Händen verrieben, bis eine
gleichmässige dünne Kautschukschicht die Haut bedeckt. Da das Derma-
gummit sich in Tetrachlorkohlenstoff, Äther und Benzin löst, so ist es nach
-dem Gebrauch leicht wieder zu entfernen.
Dermatol = basisch gallussaures Wismut. C6H9(OH)3 . C03Bi(0H)3.
Es wird aus Wismutnitrat und Gallussäure hergestellt.
Feines gelbes trocknes Pulver, unlöslich in HtO, Alkohol und Äther. Man
verwendet es medizinisch wegen seiner desinfizierenden, austrocknenden und
nicht reizenden Eigenschaften, namentlich äusserlich bei Wunden, Hautkrank-
heiten u. s. w.; gegen Schweissfuss hat sich ein 20 %iges Dermatol-Streu-
pulver bewährt. Innerlich leistet es gute Dienste als Antidiarrholkum bei
Magen- und Darmerkrankungen.
Dermatol „Höchst« H Mk. 3,60; 1 kg Mk. 34,00
Dermol = chrysophansaures Wismut. Man hat es äusserlich gegen
Hautkrankheiten verordnet, doch scheint es wieder ausser Gebrauch zu
kommen.
Dermol H Mk. 7,70; 1 kg Mk. 60.00
Desaffffregratoren siehe „Desintegratore n".
Desalgrin, ein Chloroformpräparat in Pulverform zu innerem Gebrauch
als schmerzstillendes Mittel. Es enthält 25 % durch Eiweiss gebundenes
Chloroform.
Desinfektion (Sterilisation). Man unterscheidet eine Desinfektion durch
chemische von einer solchen durch mechanische Mittel. Von den
zahlreichen chemischen Desinfektionsmitteln finden im Grossen eigentlich nur
karbolsaurer Kalk, Formaldehyd und Lysol ausgedehnte Anwendung.
Der karbolsaure Kalk wird gewöhnlich als Desinfektions-Pul-
ver schlechthin bezeichnet.
Karbolsaurcr Kalk 15% jeteigcr Preis % kg Mk. 11,00
» 20% „ „ % „ „ 14,00
„ 30% „ „ % „ „ 19,00
„ 40% „ „ % „ „ 28,00
Formaldehyd und Lysol sind in besonderen Artikeln behandelt.
Der Formaldehyd hat besonders ausgedehnte Verwendung zu Desinfek-
tionszwecken gefunden, einerseits in Dampfform, d. h. durch Verdampfen des
pol3rmerisierten Paraformaldehyds, und anderseits in Mischung oder Verbin-
dung mit andern Substanzen. Zu derartigen Mischungen gehört z. B. das
L y s o f o r m (s. d.), auch Liquor Formmdehydi saponaius genannt. Nach
den D. R. P. 141 744 und 145 390 verflüssigt man Kaliseife durch Formaldehyd
entweder unter Zusatz von HsO oder ohne dieses durch erhöhte Temp. bez\\'.
durch Überdruck. Das Verfahren des Engl. Pat. 28 277 von 1902 stellt eine
Art Lysoform unter Zusatz von Rohkresol her.
11
11
Die mechanische Desinfektion geschieht durch Anwendung von Wärme,
und zwar meistens durch Anwendung von strömendem oder gespann-
tem Dampf (Dampfsterilisationsapparate).
Desintepmtoren. 267
1. Desinfektionsapparate für Fleisch (nm mit lebenden
Milcroorganismen infizierte Fleischstflcke durch AbtOtung der Organismen zum
menschlichen Genuss tauglich zu machen):
Bei dem Hennebergschen Fleischsterilisierapparat wird das Fleisch in
vollkommen reinem Dampf gekocht; letzterer wird nicht unmittelbar zum
Fleisch eingeleitet, vielmehr nur zur mittelbaren Erhitzung benutzt.
Der Apparat wird von 200—1500 1 Inhalt zum Preise von Mk. l'^OO— 3000 gebaut.
Beim Schimmeischen Fleischsterilisator wird der Dampf durch mehrere
Siebschlangen direkt in den Apparat eingeleitet.
Preis des Apparates für 750 kg Fleisch fassung Mk. 3000
2. Desinfektionsapparate fQr Möbel, Wäsche u. s. w.
«nittels strömenden oder schwachgespannten, jedoch nicht zu über-
hitzten Wasserdampfes.
Feststehende Desmf ektionsapparate :
Fassungsraum 0,75 1,0 2,5 3,5 5,0 cbm.
Preis ... 750 1200 2100 2400 2700 Mk.
Auch fahrbare Desinfektionsapparate (mit zugehörigem Dampfent-
wickler) werden gebaut. Sie haben gewöhnlich 2,5 cbm Fassungsraum und
kosten je nach Ausführung JVlk. 2000 und mehr.
Infizierte Wasche sterilisiert man auch durch mehrstündiges Kochen in
schwacher Sodalösung, wobei die Heizung durch indirekten Dampf erfolgt, um
ein Fixieren von Schmutzflecken zu vermeiden. Die sterilisierte Wäsche wird
vor dem Herausnehmen durch Bespritzen abgekühlt; ein Walzenquetschwerk
streift die Desinfektionslauge ab.
Preis solcher Apparate (Kochfösser von 750—10001 Inhalt) . . . Mk. 450-800
Chemikalien zur Desinfektion:
•Chemisdie Fabrik FlSraheim, Dr. H. Noerdlinger, ' Dr. F. Roachig, ChemiBcho Fabrik, Ludwigs -
nsnheim a. M. I hafen a. Rh.
-Chan. Fabrik Ladeoburg, O. m. b. H., Laden- R. Rienecker und Dr. W. Schmeissor, Fluor
bürg (Baden). bei Siptenfclde.
Fuerst Bro«. k Co., New York, Kos. 2 u. 4 Stonc
Street (a. Ins.-Anh. 8. 18).
Desinfektionsapparate :
>F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
Desintegratoren (Schleudermühlen), in denen das zu zerkleinernde
Material zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung rotierenden, mit Stahl-
stäben versehenen Körben zerschlagen wird. Das Mahlgut wird durch den
trichterförmigen Einlauf der innersten Trommel der Körbe zugefQhrt und von
dort durch die Zentrifugalkraft nach aussen geschleudert; hierbei muss es die
Stäbe von 4 bezw. 6 Trommeln passieren und ist einer sehr grossen Anzahl von
Schlägen ausgesetzt, so dass es die Mühle als Mehl verlässt.
Die Desintegratoren eignen sich zum Zerkleinern und Mischen von
Kohlen, Erzen, Magnesit, rohem und gebranntem Kalk, Dolomit, Koks,
Schlacken, Schwerspat, Tonschiefer, Oipsstein, Formsand, Erdfarben, Scha-
motte, Trass, Phosphorit, Asphalt, Guano, Schwefel, Superphosphat, Knochen-
kohle, Salzen, Soda, Ölkuchen, Mais, Gerbstoffen u. s. w.
Die Desintegratoren sind sehr leistungsfähig nach Quantität, liefern da-
gegen nicht besonders feine Pulver. Die Leistungen des nachstehenden Ver-
zeichnisses beziehen sich auf mittelhartes Material und auf ein mittelfeines,
$Tiesi);es Mahlerzeugnis.
Durchm. der äusseren Trommel . . ,
Stfindl. Leistung an gemahlenem Material ca.
Kraftrerbrauch in Pferdestärken . .
Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäbcn
Preis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben
Dnrchm. der äusseren Trommel ....
StflndL Leistung an gemahlenem Material ca.
KialtTerbranch in Pferdestärken ....
Preis kompL mit 4 Trommeln von Stahlstäbcn
Freis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben
500
650
800
1000
mm.
500
1000
2000
4000
kg.
3
5
8
10
950
1150
1500
2050
Mk
—
1300
1800
2350
tt
1100
1250
1500
1600
mm.
6000
9000
15000
18000
kir
12
15
23
30
2300
2800
4000
5200
Mk.
2700
3300
4600
5900
ft
Den Desintegratoren nahe verwandt sind die Distnembratorea
(Sdilagstiftnia seh Inen), bei denen aber nur eine Scheibe rotiert, während die
Oegenscheibe feststeht. Gewöhnlich hat jede Scheibe 3 Scblagstifireihen, und
zwar greifen die Schlagstifte der einen in die ringförmigen Lücken zwischen
den Schlagstiftreihen der andern Scheibe ein. Die Dismembratoren dienen zum
Dcstillaüon. 269
Vermählen von mittelharten und weichen Stoffen, wie Tafelsalz, Zucker, Kreide,
Seife, Farben u. s. w., wenn ein möglichst feines Erzeugnis verlangt wird.
Dism em b ra tor en:
Dnrchm des grössten Schlagstifiringcs ..... 500 650 mm.
Leistung in der Stmide 500—1500 1000-3000 kg.
Kxaftyerbniuch in Pferdestärken 4 6
Preis der yollstandigen Maschine 1100 1300 Mk.
Schliesslich müssen hier noch erwähnt werden die D e s a g g r e g a -
toren oder Schlagkreuzmflhlen. Die vorstehende erste Figur
zeigt einen Desaggregator mit abgenommenem Gehäuse, die zweite Figur
(s. S. 256) die äussere Ansicht einer Schlagmühle anderer Konstruktion mit
besonders gesichertem Schlägerwerk. — Bei den Desaggregatoren läuft in
einem zylindrischen Gehäuse ein Schlagkreuz (oder ein anders geformtes
Schlagerwerk) mit grosser Geschwindigkeit um. Sie dienen zur Zerkleinerung
von zähen, nicht zu harten Stoffen, wie Asphalt, DUngerkalk, getrocknetem
Fleisch, Holzabfällen, Rinden, Salzen u. a. m. und zeichnen sich durch grosse
Leistungsfähigkeit bei geringem Kraftbedarf aus.
Desaggregatoren:
Uchter Durchm. des Mahlgehäuses 400 600 800 1000 1250 1500 mm.
Leistung in der Stunde .... 900 1500 2500 3500 4500 5500 kg.
Kiaflbedarf in Pferdestärken . . 3—4 5—7 8—10 12—15 16—20 22-26
Preis der vollständigen Maschine 580 800 1150 1550 2450 4050 Mk.
Desint^ratoren:
Briodc k Hllbner, Mannheün. I Siemena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aakan,
I Platz 8.
Desintegratoren, Dismembratoren, Desaggregatoren:
Vax Friedriob k Co., Maschinenfsbrik, Leipzig* 1 Fried. Krupp AktiengeaeUiduift Qruaonwerk,
Plagwits 60». I Magdeburg-Buckau.
DestUlation.
1. Destillierapparate aus Glas.
Kolben, Retorten und K fl h 1 e r siehe die betreffenden selbstän-
digen Artikel.
Destillierapparat zur Destillation im luftverdttnnten Raum
nach Krafft und Nördlinger, bestehend aus Wasserluftpumpe,
Glasventil, Flasche von 1 1 Inhalt mit eingeschliffenem Stopfen,
2 Glashähnen, Manometer und Zubehör, kompl Mk. 20,50
Destillierapparat zur Destillation im luftverdttnnten Raum
nach Anschtttz
a) Wasserluftpampe von Glas „ 2,00
b) Gummischlauch mit Hanfeinlage zur Verbindung der Wasserluft*
pumpe mit der Wasserleitung Im „ j,50
c) Kupferdraht zum Festbinden der Schläuche ,, 0,20
d) Gummischlauch, dickwandig, zur Verbindung von Wasserluftpumpe,
Hahn, Manometer und Destillier- Apparat Im „ 3,00
e) Dreiweghahn von Glas . . „ 4,50
f) Manometer mit beweglicher Spiegelglasskala „ 12,50
g) FtUlung des Manometers . „ 1,00
h) Destillationskolben.
Inhalt 10 20 30 50 ccm.
Preis 0,20 0,20 0,25 0.30 Mk.
i) Destillationskolben mit angeblasener Vorlage.
Inhalt 15 30 50 ccm.
Preis 0,35 0,40 0,45 Mk.
k) Vorlagen.
Inhalt 15 30 50 ccm.
Preis 0,15 0,20 0,25 Mk.
1) Vorlagen (ot>en verengt).
Inhalt 15 30 50 ccm.
0,20 0,25 0,30 Mk.
270 Destillation.
2. Destillierapparate aus Porzellan.
Destillierblase mit nutzbarem Inhalt von 23 1; Deckel mit 3 Tuben
und Stöpseln, mit Schauloch, kompl Mk. 78|5l>
Destilliergefäss mit aufgeschliffenem Deckel.
Inhalt 4,8 9,0 18,3 25,0 30,5 1.
Preis 10,00 15,00 25,00 32,00 37,50 Mk.
Destillierkolben mit nutzbarem Raum von 3,2 1, mit aufgeschliffenem
Deckel und eingeschliffenem Stöpsel .... „ 14,50
Grössere Destillierapparate aus Porzellan, Destillicrrohre u. s. w. je nach den speziellen
Anforderungen.
3. Destillierapparate aus Steinzeug.
Destillierblasen mit Muffen oder Flanschrand, mit aufgesetztem Helm.
Inhalt der Kessel 7Vt 15 80 40 50 1.
Preis „ „ 4,00 5,00 8,00 10,00 13,00 Mk.
Preis der Deckel, aufgeschliffen
oder mit Muffendichtung . . 4,00 5,00 8,00 8,00 12,00 „
Preis der Helme 3,00 4,00 6,00 8,00 10,00 ,,
Preis der kompl Apparate . . 11,00 14,00 22,00 28,00 35,U0 „
Preise grösserer Destillierkessel aus Steinzeug richten sich nach den besonderen An-
sprüchen und der AusfÜhrungsform.
Vollständige Destillaüonsanlage aus Steinzeug für feinere chemische Produkte (der
Kessel steht in einem Holzkasten, der durch direkten Dampf geheitzt wird).
1 Rtlhrkessel, bestehend aus:
1 Kessel, 2U0 1 Inhalt mit geschliffenem Flansch Mk. 35,0<»
1 Deckel mit geschliffenem Flansch rand ; an demselben: 1 Gasaustritts-
stutzen (85 mm), 1 Mannlocbstutzen mit aufgeschliffenem Deckel,
1 Rtthrerstutzen mit Stopfbüchse „ 27,50
1 Rührer, Platten oder Schraubenform „ 15,00
1 Übergangsrohr, 35 mm lichte Weite „ 3,00
1 Kühlschlange No. 4, glattes Rohr „ 90,00
1 Siphon mit Muffe . . „ 4,00
Die Destillaüonsanlage kompl. Mk. 174,50
4. Destillierapparate aus Metall.
Destillationsapparat für Dampfheizung, bestehend aus Süsserem schmiede-
eisernem Kessel, innen verzinnter kupferner Destillierblase mit abnehm-
barem Helm, Kühlschlange aus Zinn in eisernem WassergefEss.
Nutzbarer Inhalt der Blase . . 5 10 20 3» 40 £0 75 100 200 1.
Preis kompl. mit aller Armatur 170 255 365 455 530 630 790 920 1050 Mk.
Destillationsapparat für Dampfheizung, bestehend aus Destillierblase, Konden-
sator, Auslaufkugel und Rezipient; letzterer mit Füllstutzen, Flüssigkeitsstandzeiger
und Ablasshahn. Der ganze Apparat bildet eine geschlossene Verbindung und
ist vollständig aus Eisen gefertigt.
Nutzbarer Inhalt der Blase . . 1(0 150 250 400 600 800 1000 1.
Preis kompL mit aUer Armatur 600 720 900 1 lOO 1220 1360 1500 Mk.
Destillationsapparat mit eigenem Dampferzeuger, bestehend aus Ofen mit
eisernem Dampfkessel mit allem Zubehör (Handspeisepumpe« Manometer u. s. w.) ;
Destillier blase aus Kupfer, innen verzinnt, Kühlschlange aus Zinn sowie 2 Floren-
tiner Flaschen aus Kupfer.
Nutzbarer Inhalt der Blase 40 1, Apparat kompl. mit allem Zubehör Mk. 1370,00
Destillationsanlage vollständig aus Eisen, mit Ofen, DampfÜberhitzungsapparat und
Einrichtung fElr fraktionierte Kondensation. Zubehör 2 Rezipienten von je 70 1 Inhalt.
Totaler Inhalt der DestilUerblase 120 2(K) 1.
Preis kompl 1150 1225 Mk.
Einzelner Rezipient von 70 1 Inhalt, kompl. mit aller Armatur . . Mk. 150,00
Destillationskokerei — Dewarsche Gefüsse.
271
Man vgl. auch unter „Fraktionferapparat e*\ „Rektifika-
tion" und „Vakuumapparat e". Trockne Destillation siehe unter
..V e r k 0 h 1 u n g" und „V e r k o k u n g".
Destillationsapparate :
Dr. R. JOrgensen, Prag-Weinberge.
Vereiniirte Lauaitcer Ülaswerke A.O., Abt. Warm-
brunn. QuiUU k Go., Berlin KW. 40, Heide-
Strasse 66/57.
Anlagen für Fettdestillation:
Hdiuicfa Hirzel Q. m. b. H., Leipsig-Plagwitz.
ffiiiit Hnlma iHlii Sl III liiiilKiiinBt S>
Kupferechmiederei und Maschinenbauanstait
Gegründet 1819
De$tlllle^ und Rehtlflzier-Apponte
in Kupfer und Eisen
bei atmosph. Druck und im Vakuum arbeitend.
m
Destillationsapparate aus Metall bauen:
(>usUt Christ & Ck>.. Berlin-Weisaensee.
l L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
rolkmar Bftnig & Co.. Heideoau-Dresden.
Frwdricli Heckmann, BerUn 80. 16, Brücke n-
ttraae 6 b (s. Inserate).
Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig- Plagwitz.
F. H. Meyer, Hannover - Hainhols (s. Ins.-Anh.
S. 17).
Destillationsapparate aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellichaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. S3.
£. A. Lent2, BerUn IS 24,
Gr. Hamburgerstr. 2.
DestUlationakokerei siehe „Verkokung".
DestUliertes Wasser siehe „W a s s e r'\
Detachieren. Man versteht darunter das Entfernen von Flecken aus
Textilerzeugnissen; vgl. darüber den Artikel „Fl e cke n r ei n i g u ng".
De^Rrarsche Oefässe. Sie bestehen aus doppelwandigen Glasflaschen,
deren zwischen der äusseren und inneren Wandung abgeschlossener Hohlraum
durch Auspumpen möglichst luftleer gemacht ist. Hierdurch ist die Wärme-
feitung ausserordentlich beschränkt.
Um auch noch die Wärmestrahlung fast ganz auszuschliessen, versieht
man die innere Flaschenwandung mit einem stark glänzenden Spiegelüberzug.
Die Dewarschen Oefässe dienen zur Aufbewahrung von flüssiger Luft,
und zwar kann man solche darin wochenlang aufbewahren, ohne mehr als
geringe Bruchteile ihres Gewichtes durch Verdunstung zu verlieren.
272 Dewarsche Gefasse.
Dewarsche Flaschen für flüssige Luft.
Doppelwandige Flaschen nach Dewar (Präparatengläserform) :
No. 00 0 1-2 3 4
Äussere Länge ca. 90 100 110 160 200 200-250 mm
Äusserer Durchmesser ca 40 45 50 M) 55 60 „
Innerer Durchmesser ca 2^ 30 35 36 38 40 „
Versilbert das Stück 2,10 2,25 2,40 3,<K) 3,60 4,80 Mk.
Nicht versUbert das Stück . . . . 1,35 1,50 1,65 2,^5 2,70 3,60 „
Polierte HolzfUsse extra 1,15 1,20 1,35 1,35 1,50 1,65 „
Polierte Holzdeckel mit Filz gefUttert,
extra — — — — 1,50 1,65 „
MetallfUsse aus Kupferblech, stark ver-
nickelt und angegipst — — — — — 1,60 „
No. 5 6 7 8 9
V , .. f 250- 25(»- 250— 250— 250—
Äussere Lange ca | 3^^ 3^^ 3^^^ 3j^ ^qq ^^
Äusserer Durchmesser a 65 70 80 90 100 „
Innerer Durchmesser ca 42 45 60 65 75 „
Versilbert das Stück 6,00 7,20 9,30 11,25 13,50 Mk.
Nicht versilbert das Stück .... 4,50 5,25 7,00 9,<iO 11,25 „
Polierte HolzfÜsse, extra 1.80 2,10 2,10 2,25 2,40 „
Polierte Holzdeckd mit Filz gefüttert,
extra 1,80 2,10 2,10 2,25 2,40
MetallfUsse aus Kupferblech, stark ver-
nickelt und angegipst 1,60 1,60 2,10 2,10 2,10 „
No. 10 11 12 13 14
V ... f 250— 250- 250- 250- 250-
Aussere Lange ca | ^^^ 3^^^ 3^^^ 3^^ 3^^ ^^
Äusserer Durchmesser ca 110 120 130 140 150 „
Innerer Durchmesser ca 85 9«> 10O 115 125 „
Versilbert das Stück 15,75 18,00 21,25 22,50 24,00 Mk.
Nicht versilbert das Stück .... 13,50 15,75 l8,00 21,25 22,50 „
Polierte HolzfÜsse, extra 2,55 2,80 3,00 3,30 3,75 x
Polierte Holzdeckel mit Filz gefüttert,
extra 2,55 2,«0 3,00 3,30 3,76 „
MetallfUsse aus Kupferblech, stark ver-
nickelt und angegipst 2,50 2,50 — — — „
Doppelwandige Flaschen nach Dewar (Kugelform):
Inhalt des inneren Gefässes ca. 100—150 200-300 400—500 600 750 ccm
Versilbert das Stück .... 2,40 3,00 3,75 4,90 6,00 Mk.
Nicht versilbert das Stück . . 1,80 2, .'5 2,80 3,40 4,20 „
Polierter Holzfuss dazu . . . l,Jö 1,50 1,65 1,80 1.95
MetallfUsse aus Kupferblech,
stark vernickelt u. angegipst 1,60 1,60 2,10 2,10 2,10
n
n
Inhalt des inneren Gefässes ca. . . . 1000 1500 2000 3000 4000 ccm
Versilbert das Stück 7,50 10,50 15,00 20,50 2H,25 Mk.
Nicht versilbert das Stück .... 5,25 8,65 12,75 18,00 22,50 „
Polierter Holzfuss dazu 2,10 2,25 2,55 2,70 3,00 „
MetallfUsse aus Kupferblech, stark ver-
nickelt und angegipst 2,50 2,50 2,50 — — n
Doppelwandige Flaschen nach Dewar mit vertikalem, unversilbertem Streifen,
welcher die Durchsicht gestattet. Bei diesen wird der Preis fUr die Versilbenuig
doppelt in Anrechnung gebracht.
Dextrin — Dialysatoren. 273
Doppelwandige Gefässe (Schalenform) mit Glasfuss. Äusserer Durchmesser der
Schale ca. 70 mm:
VcrsUbcrt das Stück Mk. 4,80
Nicht yersilbert „ n n *^t^
Dextrin (Stflrkegammi, ROstgummi, Brittschgummi). Gewöhn-
lich durch gelindes Rösten von Starke (bei 160—200*») gewonnen. Arbeitet
man mit einem geringen Sflurezusatz, so crenQgt schon eine Temperatur von
120—140^, und man erhält hellere Produkte.
Bei dem trocknen Verfahren arbeitet man in ROhrtrommeln oder Röst-
Efannen (Dextrin-Röstanlagen), wobei die Temperatur durch Ol-,
^ampf- oder Luftbäder konstant erhalten wird. Das so gewonnene Dextrin
wird gewöhnlich als Röstgummi bezeichnet.
Bei dem zweiten Verfahren setzt man 0,1—0,15 % des Stärkegewichts an
HCl oder HNO« zu, trocknet die Mischung bei 50^ und erhitzt dann auf Tem-
peraturen zwischen 110 und 140* (je nach dem gewünschten Helligkeitsgrad
des Produkts). Das Rösten geschieht hierbei meist in Etagenöfen, die mit
Luftheizung versehen sind. Das so gewonnene Produkt geht im Handel als
Dextringummi.
Das Amer. Pat. 755 390 bezweckt die Fabrikation von Dexttin aus Torf:
Der Rohstoff wird mit etwa der doppelten Menge H9O gemischt und dann in
einem Digestor 2 Stdn. auf 160—200" erhitzt, wobei sich die Zellulose des
Torfes In Achroodextrin umwandelt.
Das Dextrin ist kein einheitliches Produkt; die verschiedenen Qualitäten
unterscheiden sich nicht nur nach der Farbe sondern auch nach der Löslich-
kett In Wasser und der Klebkraft der Lösungen. Letztere Eigenschaft macht
das Dextrin wertvoll. Man benutzt es als Ersatz des Qummi arabicum, zum
Kleben, zum Glasieren von Papier, zum Verdicken von Farbstoffen und Tinten,
im Zeugdruck, in der Zilndholzfabrikation u. s. w.
Das D. R. P. 155 567 schützt die Darstellung einer starren, pulverisier-
baren, wasserlöslichen Verbindung von Dextrin mit Formaldehyd, die an-
scheinend medizinische Verwendung finden soll.
Dextrin la gelb und weiss % kg Mk. 35,00
^ Leiogomme «/o „ „ 40,00
„ Britischgummi ^/o d n 40,00
,, ehem. rein ^/o n n 80,00
, „ „ mit Alkohol gefällt 1 „ .„ 3,00
Forrst Brost, ft Co., New York, Nos. 1 iL 4 Stone
Street (s. Iiis.-Aiih. S. 18).
Reiche k Bmeuer, Inh. Joh. ApeU, Kartoffel-
■tlrke- u. Dextrinfabriken. Oiesmanasdorf bei
Wftltersdorf, Kreis SprottaiL
Siehe „Fruchtzucke r", „Stflrkezuck er** und
„Z u c k e r a r t e n**
Desilaa siehe „D e c i l a n".
Dezi-Athrol siehe „AthroT.
Dialysatoren. 1. Nach Graham, bestehend aus Glaszylinder
mit Einsatzgefflss und Diaphragma.
Durchmesser des Glaszylinders 10 15 20 25 cm.
Stllck, Preis 2,50 3,50 5,00 7,50 Mk.
2. Von Porzellan, ringförmig, von beiden Seiten offen, mit Tubus.
Dnrdmiesser lt< 25 31,5 cm.
Preis ... 1,75 2,40 8,50 Mk.
3. Dialysatoren (Entwässerungsgefässe) zum Entwässern
miroskopischer Präparate nach P. E. Schulze.
Preis klein Mk. 2,75; gross Mk. 4.50
Bl&cher VII. 18
274 Diamanten — Dianilfarben.
4. Dialysatoren, Schläuche aus Pergamentpapier.
Durchmesser 40 55 75 90 110 mm.
Preis pro 1 tn 0,12 0,15 0,18 0,20 0,25 Mk.
Diamanten (Werkzeuge).
Diamant-Schreibestifte in EbenholzgrifT Mk. 4,00—12,00
Glaserdiamanten zum Schneiden ,, 4,00 — 10,00
Diamanten zum Einsetzen in Glas- und Porzellanbohrer,
Diamantstttcke von j,5— 2 mm Durchmesser ....... „ 1,00 — 4,00
Diamant-Stichel zur Herstellung von Teilungen „ 5,00 — 15,00
Diamant-Bort zum Pulvern, fUr Schleif- und Sägezwecke pro Karat „ 4,50
Ober Diamantersatz siehe „K a r b o r u n d''.
Diamanten (Werkzeuge):
Verdnigte Lauaitier Glaswerke A.O., Abt. Wannbrunn. QuiliU k Co., Berlin NW. 40, Heide-
straase 66/67.
Diamanten, künstliche. Das Problem, Diamanten, also kristallisierten
Kohlenstoff in durchsichtiger Form, zu erzeugen, wurde im Prinzip zuerst von
M o i s 8 a n gelöst Derselbe sättigte bei den starken Hitzegraden des elek-
trischen Ofens geschmolzenes Eisen mit Kohlenstoff und Hess dann das Eisen
plötzlich schnell erkalten; der hierdurch erzeugte gewaltige Druck im Innern
der Eisenmasse brachte den Kohlenstoff zur Kristallisation. Einfacher ist das
Verfahren von Hoyermann (Chem. Ztg. 1902 S.*481); er benutzte nicht
den elektrischen Strom sondern die 0 o 1 d s c h m i d t sehe A 1 u m I n o -
t h e r m i e (vgl. denArtikel „T h e r m i f *), also ein Gemisch vonFetOs mit ge-
pulvertem AI, welches, durch eine ZQndpille entzflndet, das als Lösungsmittel
für den C dienende Fe bei sehr hoher Temperatur liefert. Auch hier findet
man In dem schnell abgekühlten Regulus kleine Diamanten, die mit blossem
Auge erkennbar sind.
Besonderes Interesse verdient das Verfahren von v. Hasslinger
(Naturf. Vers, in Karlsbad 1902; Monatshefte für Chemie Bd. 23 S. 817), weil
es sich den natürlichen Verhältnissen nahe anschliesst. Hasslinger ging
von der Qesteinsart K i m b e r I i t aus, worin sich in Sfid-Afrlka der Diamant
eingeschlossen findet und woraus er wahrscheinlich entstanden ist. Es wurde
eine dem Kimberlit entsprechende Mischung, der 2 % fein geschlämmter
Graphit zugesetzt war, mit Thermit geschmolzen, worauf man die Schmelze
nach dem Erkalten mit Fluorammonium und HiSO« aufschloss. Man erhielt so
zahlreiche wasserhelle, vollkommen durchsichtige Diamanten in schön aus-
gebildeten Oktaedern, durchschnittlich 0,05 mm gross.
Weitere Versuche zur Erzeugung künstlicher Diamanten hat Ludwig
(Chem. Ztg. 1902 S. 617 und Repert. S. 160) angestellt, doch sind die Versuche
bis jetzt nicht zum Abschluss gekommen. Hoher Druck, hohe Temperatur und
namentlich auch rasche Abkühlung des Reaktionsgemisches sind nach L u d -
w i g zur Bildung der Diamanten nötig. —
Zum Zwecke der Herstellung von Diamanten nach der Methode von
M o i s s a n verfährt man laut einem Vortrage von W. Crookes folgender-
massen: Man mischt ganz reines Fe (frei von S, Si, P u. s. w.) mit reiner
Zuckerholzkohle in einem Kohlenschmelztiegel und erhitzt diesen einige
Minuten im elektrischen Ofen auf 4000^, wobei das Fe dünnflüssig wird und
teilweise verdampft. Dann kühlt man den Tiegel durch Einstellen in kaltes
H2O plötzlich auf Rotglut ab, wobei die Aussenflächen des Eisens erstarren
und den länger flüssig bleibenden Innenraum einem ungeheueren Druck aus-
setzen. Unter dem Einfluss dieses Druckes kristallisieren Teilchen des
Kohlenstoffs in Form winziger Diamanten.
Alle diese und sonst noch beschriebene Verfahren sind bis jetzt nur wis-
senschaftlich interessant, technisch aber noch nicht verwertbar, weil die Kosten
Im Verhältnis zur Ausbeute zu gross und die erhaltenen Diamanten zu klein sind.
Dianilfarben. So bezeichnen die Höchster Farbwerke eine Reihe sub-
stantiver Baumwollfarbstoffe, die sich für direkte, für ent-
wickelte und für mit Metallsalzen nachbehandelte Färbungen eignen und in sehr
verschiedenen Farbentönen geliefert werden. Beispielsweise sind D i a n i 1 -
Diaphragmen — Diastase. 275
g e 1 b Q, 3 0 und R Substantive Monoazofarbstoffe, welche wahrscheinlich
aus Primulin oder Dehydrothiotoluidin und einem j-Diketon hergestellt sind
Dlapliraffmeii. Poröse Scheidewände, die in der Elektrochemie viel-
fach zur Trennung des Anoden- und Kathodenratunes verwendet werden. Man
benutzt Diaphragmen aus Ton, Porzellan, Zement, mit Sand oder Kieselgur
präparierten Asbest, Seifenplatten und viele andere Materialien. Vielfach er-
zeugt man die Porosität dabei dadurch, dass man den zu brennenden oder
fiberhaupt Zu erhitzenden Materialien fein verteilte organische ICörper (z. B.
Kohlenstaub) t)eimengt, die dann verbrennen und die Bildung der Poren im
Diaphragma veranlassen.
Von den zahlreichen neueren Vorschlägen zur Erzeugung von Dia-
phragmen erwähnen wir, dass es der Firma Bernfeld&Co. inLeipzig
gelungen ist, Diaphragmen aus Asbestpappen herzustellen, deren Poren nicht
verstopfen und die sich in heissen, neutralen und alkalischen Flüssigkeiten
nicht auflösen sollen; dieser Zweck soll erreicht werden durch vorsichtiges
GlQhen der Asbestpappe bei einer bestimmten, weit unter der Sinterungs-
grenze des Asbestes liegenden Temp.
Nach dem D. R. P. 143 591 erhält man poröse Diaphragmen aus trocken
gepressten Zementkörpern, die erst nach dem Formen sehr vorsichtig mit HtO
behandelt werden.
Das D. R. P. 143 938 betrifft die Herstellung sehr poröser, aber auch sehr
widerstandsfähiger Diaphragmen aus Holz: Man behandelt weisses leichtes
Holz zunächst behufs Auflösung der Zellulose mit einer ammoniakalischen
Kupferlösung, dann mit Alkalilauge, hierauf mit HCl, dann mit heissem HsO,
mit kaltem HiO und schliesslich noch mit heissem Alkohol.
Vgl. auch den Artikel „Elektrochemische Apparat e**.
ntaphtherln (Oxychinaseptol). Verbindung von 1 mol. o-Phenolsulfo-
säure mit 2 mol. o-Oxychinolin.
Kristallinisches, salzig schmeckendes, schwach nach Safran und Phenol
riechendes Pulver, sehr leicht in HsO löslich. Seh. P. 85°. Man benutzt es in
0,5 %iger Lösung äusserlich als Antiseptikum.
Diaphthcrin „Merck" 1 kg Mk. 23,00
Diasplrin. Bernsteinsäureester der Salizylsäure
CH. - COO-CeHiCOOH
(!:H2— COO— CCH4COOH
bildet ein weisses, geruchloses Pulver von schwach säuerlichem, zusammen-
ziehendem Geschmack, Seh. P. 178—180*», ist sehr schwer in HiO und Äther,
leicht in Alkohol und Azeton löslich. Die Darstellung geschieht nach dem
D. R. P. 196 634 durch Einwirkung von Salizylsäure auf Dihalogenverbin-
dungen der Bemsteinsäure. Das Diaspirin ist ein schweisstreibendes Mittel
und wird bei Rheumatismus, Influenza u. s. w. verordnet. Wegen seiner
besseren Bekömmlichkeit soll es den andern Salizylaten vorzuziehen sein.
Man gibt es in Dosen von 0,5 — 1 g mehrmals täglich in Pulver- oder
Tablettenform.
XNUurtaf er siehe „D i a s t a s e".
Diastase. Die Diastasen gehören zu den Fermenten (s. d.), und
zwar zu denen, die Stärke verflüssigen und in Zucker verwandeln. Man
stellt Diastase aus Malz (s. d.) her, und zwar nicht mehr nur für die Bier-
brauerei und Spiritusbrennerei, wofür übrigens nur das Rohmaterial (Malz)
selbst in Betracht kommt, sondern auch im Bäckereigewerbe, wodurch ein
längeres Feuchthalten, ferner ein stärkeres Lockerwerden des Gepäckes erzielt
wird. Hierfür kommen diastatische Präparate in den Handel, die die Diastase
in wasserlöslicher, sirupöser Form enthalten. Für die Darstellung kommen die
D.R.P. 113 602, 148 844 und 151255 in Frage; bei allen wird die Diastase
aus dem gemälzten Getreide kalt extrahiert, das Extrakt bei niedriger Tem-
peratur im Vakuum eingedampft, der Rückstand zu Maltose u. s. w. verarbeitet.
Nach dem ersten der genannten Patente wird das fertige Präparat mit COs-
Gas konserviert
18*
276 Diäthylbarbitursäure — DiazoTcrbindungcn.
Das D. R. P. 173 232 bezweckt die technische Herstellung von Rein-
diastase, indem man Malz mit kaltem Wasser einmaischt, das Extrakt durch
Kieself2:urfilter filtriert, das so erhaltene bakterienfreie, in sterilem Qefässen
aufgefangene Filtrat mit Hefereinkultur vergärt, die nach beendeter Gärung
erhaltene klare Flüssigkeit im Vakuum eindampft, von allen dialysierbaren
Körpern befreit und schliesslich trocknet Das Produkt ist ein weisses bis
graues Pulver von grosser diastatischer Kraft
Eine weitere, sehr wichtige Verwendung finden die diastatischen
Präparate fflr die Textilindustrie, und zwar hauptsächlich zum Entappre-
tieren, d. h. zur gründlichen Entfernung von Stärke- und Kartoffelmehl-
schlichte (durch Verzuckerung der Stärke). Ein sirupOses diastatisches
Präparat hierzu kommt unter dem Namen Diastafor in den Handel.
Dasselbe dient auch zur Gewinnung von Schlichte- und Appreturmassen aus
Stäreke und stärkehaltigen Materialien. Ein zum Patent angemeldetes Ver-
fahren zum Indigodruck besteht darin, dass man das Gewebe mit Diastafor-
lOsung klotzt, alkalische Indigofarbe aufdruckt und in üblicher Weise behandelt
Diäthylbarbitanfiiire (Diäthylmalonylharnstoff)
/C«H6-^P^C0 . NH^pn\
\C2H5^'"^CO . NH-^^"/'
bildet kleine, färb- und geruchlose» schwach bitter schmeckende Kristalle,
sehr schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H9O, Seh. P. 191^ dient
als gutes Schlafmittel in Dosen zwischen 0,25 und 1,0 g» in heissem Tee oder
Milch gelöst oder in Form von Schokoladentabletten.
Diäthylbarbitursäure D Mk. 1,30; 1 kg Mk. 110,00
Diatomit. Unter dieser Bezeichnung (D. R. G. M.) kommt ein Material
In den Handel, das aus Kieselgur durch Smterung dargestellt wird und einen
hoch porösen Körper vom sp. G. 0,3 darstellt
Die Diatomitsteine können in beliebiger Fasson hergestellt werden,
lassen sich ohne Schaden bis zur Rotglut erhitzen und sind unempfindlich
gegen Wasser, Dampf, verdünnte Säuren und Alkalien. Sie stellen ein gutes
Wärmeschutzmaterial dar und dürften auch für die chemische Industrie Be-
deutung gewinnen.
Diatomitsteiiic 25x12x5 cm 100 St. Mk. 15,00
„ 25x12x6,5 cm 100 „ „ 19.00
Diaxoamidof arbstoif e. Kombiniert man das Dehydrothioto-
luidin HsC.CoHs<3>C.C«H«.NHfl mit Disazokörpem, so erhält man
Farbstoffe, die nicht gut als Azokörper aufgefasst werden können, ylelmehi:
wahrscheinlich Diazoamidoverbindungen sind, da sie sich nicht welter dlazo-
tieren lassen. Von anderer Seite werden die hierhergehörigen Farbstoffe mit
den Thiobenzenylfarbstoffen (s. d.) zusammen in die besondere
Gruppe der Thiazolfarbstoffe eingereiht
Beispielsweise entsteht der gelbe direktfärbende Baumwollfarbstoff N 1 -
trophenin bei Einwirkung von p-NItranilin auf Dehydrothiotoluidinsulfo-
säure.
Diasover1iindim8:eii. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe
— N=N— , wovon die eine freie Bindung mit einem aromatischen Kohlen-
wasserstoffrest verbunden ist, während die andere Bindung einen Säurerest
trägt Die Diazoverbindun^en entstehen bei Einwirkung von salpetriger Säure
auf das Salz eines aromatischen Amidoderivates, z. B.:
CiH. . NHi . H,SOi + HNO, = CaH. . N : N . HSO4 + 2 H,0.
Anilinsulfitt DtasbbcnxoUulfat
Die Diazoverbindungen (namentlich die freien Basen) sind sehr unbe-
ständig, aber auch sehr reaktionsfähig; die meisten sind explosiv. Nach dem
Franz. Pat 323 981 soll die Haltbarkeit der Lösungen vieler Diazokörper durch
Zusatz von Salzen (namentlich krist Glaubersalz) beträchtlich erhöht werden,
doch scheinen angestellte Versuche (Ztschr. f. Farben- und Textll-Chemie 1903
S. 225) nicht gerade für die Brauchbarkeit dieses Patentes zu sprechen.
Dichlorbenzol — Diffanon. 277
Diohlorbensol. Das technische o-Dichlorbenzol CeH«C^, das aus
75 % o- ttiKl 25 % p-Dichlorbenzol besteht, bildet ein vorzflgiiches Mittel,
um der ausgetirauchten ReiniKungsmasse der Oasanstalten den Schwefel zu
entziehen; es wird hierzu von der Chemischen Fabrik Oriesheim-Elektron
vorgeschlagen. Es hat einen Entflammungspunkt von 62^ und siedet bei 175^
Sein LösungsvermOgen fflr Schwefel beträgt bei Zimmertemperatur 3,5 %\
bei 100» = 50 %, bei 110«= 200 %, bei !15o über 300 %, und bei 140» mischt
es sich mit Schwefel in jedem Verhältnis.
DicUorhydrln siehe „Chlorhydrin e'\
IMclite siehe „Spezifische Gewicht e".
nobten (Lutieren) chemischer Apparate siehe unter „Klebstoff e".
IMclitimffs-lEaterlalleii liefern:
Chemische Fabrik norsheim, Dr. H. Noerd- Wnam Olouth, Bheia. OiiliiiiiiwftrentebrikoLb.H.,
fioger, ilOxBheim (Main). KOln-Nippcs.
Paul Lechler, Stuttgart
Dld9m- Wurde lange Zeit als einheitliches Element betrachtet, ist aber
dann in die beiden Komponenten N e o d y m Nd und Praseodym Pr zerlegt
worden. Es ist noch nicht sicher entschieden, ob die letztgenannten beiden
Stoffe wirklich Elemente sind. In der Praxis seht man meistens noch heute
von dem DIdym als Grundstoff aus und stellt Verbindungen dar, gleich als ob
dasselbe wirklich ein Element wäre. Man benutzt die uidymverbindungen in
einzelnen Fällen bei der Zusammensetzung von OasglflhkOrpern; das isolierte
Neodymnitrat wird neuerdings als vorzflgiiches Olasentfärbungsmittel gerühmt.
Didym-Metall, geschmolzen durch Elektrolyse
„ » Polder
g Mk. 23,00
g „ 16,00
kg „ 25,00
n n 400,00
„ „ 400,00
n » 50,00
r » 180,00
„ n 200,00
„ „ 350.00
r « 250,00
„ „ 300,00
g n 4,50
g « 8,00
g „ 8,00
g n 8.00
g n 8,50
g « 8,00
Didymchlorid, roh (25® B^)
„ ehem. rein H Mk. 44,00;
Didymkarbonat, „ „ H„ 44,00;
Didymnitraty tecbn H „ 6,00;
„ ehem. rein H „ 20,CX);
Didymoxalat, „ „ H„ 22,00;
Didymoxyd, „ „ ^ n 38,00;
Didymoxydhydrat, ehem. rein H „ 28,00;
Didymsulfat „ , H „ 33,00;
Neodymnitrat
Neodymozyd
Praseodymnitrat
Praseodymoxalat
Praseodymozyd
Praseodymsalfat
C3)€iDiacfae Fabrik Fr«iberg, Dr. Q. P. Droasbach k Oo., Freiberg i. S.
Diffiudon. Berühren sich zwei Körper, namentlich Gase oder Flflssig-
keiten, in einer Fläche oder sind sie durch eine poröse Membran von einander
getrennt, sodiffundleren sie, d. h. infolge der molekularen Kräfte treten
die kleinsten Teile des einen Körpers in den andern Aber. Die Diffusion
durch Membranen bezeichnet man im besonderen als O s m o s e oder Mem-
brandiffusion.
Bei den Gasen ist die Diffusionsgeschwindigkeit annähernd umgekehrt
proportional den Quadratwurzeln ihrer spezifischen Gewichte.
Unter den in einer Flüssigkeit gelösten Körpern unterscheidet man in
Bezug auf die Diffusion Kristalloide und Kolloide. Kristalloide sind
die leicht durch Membranen diffundierenden Substanzen (Salze, viele Säuren,
Alkohole u. s. w.); im allgemeinen sind es Verbindungen, die Kristalle bilden
können. Die Kolloide diffundieren nicht oder nur sehr schwer; hierher gehören
Eiweiss, Gummi, Leim, Stärke, Kieselsäure, Eisenoxydhydrat, Tonerdehydrat
u. a. m.
Die Diffusion wird technisch vielfach benutzt; vgl. darüber die Artikel
.,F a r b e X t r a k t e", „Gerbextrakt e", „M c 1 a s s e" (Osmosever-
fahren), „T a n n 1 n" und „Zuckerfabrikatio n".
278
Digalen — Digitalin.
1. Diffusionskoeffizienten einiget
Gase.*)
Di£-Ko.
Diff.-Ko.
Gas
Diffundiert in
effizient
in
qcm/Sek.
Gm
Diffitndiert in
«ffiiient
in
qcBi/Sek.
Äthan • • • .
Wasserstoff
0,458
Luft • • • •
Sauerstoff
0.17758
Kohlenoxyd . .
Sauerstoff
0,18022
Methan . • .
Wasserstoff
0.625
»» • •
Wasserstoff
0,64223
Sauerstoff • • .
Kohlenozyd
0.187
ICohlensäTire . .
Lnft
0.14231
ft • • •
Lnft
0.178
M • •
Sauerstoff
0,18022
.. • • «
Wasserstoff
0.72167
ff» * *
Wasserstoff
0.54367
Wasserstoff • .
Kohlensftue
0.53836
Luft. • • . .
Kohlensäur«
0.13561
M • •
Sauerstoff
0.7086
2. Diffusionskoeffizienten einiger anorganischer Ver-
^ . bitfdungen in verdünnter wässeriger Lösung.
^Der DiffuslonslLoeifizient D giebt die Menge Substanz in ü rammen an, weicue bei aei
Xemperatm t an einem Tage durch den Querschnitt eines Quadratzentimeteis wandern
würde, wenn swei um 1 cm abstehende Querschnitte die Konzentxationsrerschiedenheit 1
[Grramm in 1 ccm] aufweisen würde.)
Namen der Substanz
t
D
Namen der Substanz
t
D
Ammoniak . . • • •
4,5«
1,06
Kupfersulfat . . • • •
10.0*
0.21
Ammoniumchloxid • • .
17,5»
1.31
Magnesiumsulfat • <
7,0»
0,30
Barjrumchlorid • • • .
8.0»
0,65
Natriumchlorid . .
6,0»
0,75
Bleinitrat
12.0«
0.70
Natriumhydroxyd
8.0<>
1.06
Caldumchlorid • . • •
8.5»
0.70
Nalxiumkarbonat <
4,ö«
0.44
Chlorwasserstoff . • • •
0.0»
1.4
Natriumnitrat . . ,
13.0«
0,90
Kaliumchlorid . • • .
11,0«
9.0«
1.84
0,66
Natriumthiosulfat <
Salpetersäure . . ,
10.5*
9,0«
0.54
1.75
Kalinmhydroiyd • • •
13.5*
1.66
Schwefelsäure • <
7.5*
1,04
Kaliumnitrat
7.0«
0.92
Silbemitrat • • <
7,5*
0.90
Kupferchlorid . • • •
10.0<>
0.43
F. H. Heyer,
S. 17).
Hannover • Halnhoh (s. Ins. -Anh.
Diffusions-Apparate:
Friedrich Heckmann, BerUn SO. 16, Brficken-
straase 6 b (i. Inserate).
Diffusionsapparate in Kupfer und Eisen:
Yolkmar Hftnig & Comp., Heidenau-Dresden.
Diffalen (Digitoxinum solubile). Nach besonderem Verfahren aus
Digitalisblättern gewonnenes weisses, amorphes Produkt, das in wflsseriger
Lösung mit 25 % Glyzerin in den Handel gebracht wird. In der Wirkung, Zu-
sammensetzung und den chemischen Eigenschaften gleicht das Produkt dem
kristallisierten Digitoxin, aber seine grössere Löslichkeit unterscheidet es da-
von vorteilhaft. Sowohl subkutan wie vom Magen aus soll es, im Gegensatz
zum kristallisierten Digitoxin, reizlos vertragen werden.
1 ccm Digalen enthält 0,0003 g Digitoxin, bzw. 1 ccm entspricht 0,15 g
Digitalisblätter. Es wird in Orlginalfläschchen von 15 ccm in den Handel ge-
bracht und soll sich in dieser Form lange halten.
Digalen, Originalflasche von 1 5 ccm Mk. 1,50
Difirestionskolben siehe „Druckflasche n**.
Difirestoren siehe „A u t o k l a v e n'\
Difrestorien siehe „Laboratoriumsausrflstun g".
Diffitalln. Unter diesem Namen fasst man die wirksamen Bestandteile
des roten Fingerhuts {Digiidlis purpurea) zusammen. Fest steht, dass es sich
^) Diese sowie die nächste Tabelle sind z. T. dem Werke v. Buchka, ^ Physi-
kalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie*, Stattgart 1895, entlehnt.
Digitoxin — DinitrobenasoL 279
dabei nicht um (Sin einzelnes Alkaloid handelt, ja da die. hier in Betracht
kommenden Körper keinen Stickstoff enthalten, können sie Oberhaupt nicht als
Alkaloide aufgefasst werden.
Das Digitaiin. pur. ptdv. Oerman. (Deutsches amorphes Digitalin) wird
aus Digitalissamen oder Blättern mit Alkohol extrahiert; nach dem Abdestil-
Iieren des Alkohols wird das Extrakt mit HsO verdünnt, mit Bleiazetat gereinigt
und aus dem Filtrat das Digitalin mit Gerbsäure gefällt Das Tannat zerlegt
man mit Bleioxyd und nimmt das Digitalin dann mit Alkohol auf; nach Reinigen,
Trocknen und Pulvern bildet es ein gelblichweisses amorphes Pulver. Man
gebraucht es in Dosen von 0,001—0,002 g 2--3mal täglich; M. D. p. dos.
0,004 g, M. D. p. die 0,02 g.
Das Digitoxin Cs«HmOii ist ein Kristallpulver: zur Darstellung extra-
hiert man Digitalisblätter erst mit kalt. HtO, um die Verunreinigungen zu be-
seitigen und zieht dann mit 60 %igem Alkohol aus, wobei das Digitoxin auf-
genommen wird. Es ist unlöslich in H9O. schwerlöslich in kaltem, leicht in
heissem Alkohol und leichtlöslich in CHCls. Da es nicht wie das vorgenannte
Digitalin ein Gemisch verschiedener Stoff e, sondern eine wirkliche Verbindung zu
sein scheint, wird es immer mehr medizinisch verwendet, und zwar hauptsächlich
bei Herzkrankheiten. Einzeldosis 0,00025 g, Tagesdosis im Maximum 0,002 g.
Man gibt es vom Munde, als Klystier und subkutan. Neuerdings wird es zur
bequemen Dosierung vielfach in Tablettenform in den Handel gebracht.
Auf die französischen Digitaline, das Kiliantsche Digitalin, das Digitalein
und das Digitonin, die ffir Deutschland kaum Wichtigkeit haben, kann hier
nicht eingegangen werden.
DigitaUn, pur., pulv. Gennanic D Mk. 5,00; H Mk. 40,00
Digitoxin, krist lg„ 20,00
„ Tabletten zu 0,00025 g 100 St. „ 1,00
Digitoxin Siehe „Digital! n".
Dimetliylaiilliii siehe „Anilinderivat e*\
Dimethylbeiizole siehe „X y 1 o 1 e".
DimethyUnilfat siehe „Methylverbindunge n**.
Dimethylxanthln siehe „T h e o z i n'* und „T h e o p h y 1 1 i n".
Dimopyran. Unter diesem Namen kommt ein Konkurrenzpräparat des
P y r a m i d o n s (s. dj in den Handel.
IMnassteine. Eine besondere Gruppe von feuerfesten Steinen. Als
Rohmaterial dient reiner Quarz, der mit etwas Kalkmilch und einem Klebstoff
formbar gemacht und in zweiteiligen eisernen Formen ausgedrückt wird. Der
Kalkzusatz versintert beim Brennen mit dem Quarz und dient so gewisser-
massen als Kitt.
Unter den mancherlei Abänderuni^svorschlägen nennen wir das D. R. P.
69 318, welches statt des Kalkhydrats Gips unter Zusatz von Aluminiumsulfat
oder Magnesiumsulfat verwendet. Nach dem D. R. P. 150 628 ersetzt man das
Kalkhydrat durch Portlandzement oder ähnliche künstliche oder natürliche
Zemente, die nach dem Formen an der Luft oder unter Wasser zementartig er-
härten und eine Verkittung der einzelnen Quarzkörner herbeiführen; nach dem
Brennen sind die einzelnen Sandkörner durch Polysilikate fest verbunden.
Dinitrobenzol. CeHi . (NOt)t. Von den drei Isomeren ist besonders das
m-Dinitrobenzol wichtig. Zur Darstellung verfährt man ähnlich wie bei der
Fabrikation des Nitrobenzols (s. d.), nur mit andern Gewichtsverhält-
nissen und derart, dass die Reaktion durch Erwärmen unterstützt wird. Die
andern beiden Isomeren entstehen in kleiner Menge beim Nitrieren von Benzol;
man trennt sie durch fraktionierte Kristallisation und Destillation.
m-Dinitrobenzol bildet dünne, farblose rhombische Nadeln; Seh. P. 89,9.
Unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol und Äther. Ungereinigt bildet es
gelbe Kristallkuchen. Durch Reduktion wird es zuerst in m-Nitranilin, dann
In m-Phenylendiamin übergeführt. Hauptsächlich dient es als Ausgangs-
material zur Darstellung des letzteren.
m-DinlUobcnzol, techn 0/0 kg Mk. 120,00
^ ehem. rein 1 n n ^fi^
280 Dinitroglyzcrin — Diplosal.
Dinltrofflyzeiln siehe „Nitroglyzeri n".
Dinitrotoluol. CeH« . CHt(N0s)3. Für die Technik wichtig ist nur das
asymmetrische (meta) Dinitrotoluol (CHs : NO9 : NOt =1 : 2 : 4) sowie das
p-Dinitrotoluol. Man erhält das erstere direkt durch Nitrieren von Toluol
mittels Nitriersaure (Salpeterschwefelsaure) ohne Kühlung. Technisch bildet
es gelbliche Kristallkuchen, im reinen Zustande lange monokline Nadeln.
Seh. P. 70,5*, schwerlöslich in kaltem Alkohol, leichtlöslich in heissem Alkohol,
Äther sowie in Benzol. Es dient zur Darstellung von Toluylendiamin.
Dinitrotoluol (ortho), techn % kg Mk. 175,00
„ (para), techn % n n 120,00
„ ehem. rein, krist. 1 „ „ 9,00
8prengstoff-A.-Q. Oubonit» Bamburg.
Dloiiin = Athylmorphinchlorhydrat. Man stellt zunächst durch Ein-
wirkung von Athyljodid auf alkal. Morphinlösung das Athylmorphin dar und
neutralisiert die Base dann mit HCl.
Weisses Kristallpulver, löslich in H9O, leichlösl. in Alkohol, fast unlös-
lich in Äther und Chloroform.
Man verordnet es medizinisch als Ersatzmittel des Morphins innerlich
und subkutan; namentlich hat es sich gegen Reizhusten bei Lungen- und Kehl-
kopfleiden bewahrt.
Dionin „Merck« H Mk. 80,00; 1 kg Mk. 750,00
„ in Tabletten zu je 0,03 g 25 Stück „ 0,90
Dioxybenzole siehe „Brenzkatechi n", „R e s 0 r z i n'* und
„Hydrochino n**.
Diphenal siehe „Photographische Chemikalie n".
Diphenylamin. (CeH5)>NH. Durch Erhitzen von Anilin mit Anilinsalz
(Anilinchlorhydrat) in Autoklaven auf 210—240^ erhalten. Das Reaktions-
produkt wird mit HCl und dann mit viel HtO behandelt, wobei sich das zuerst
gebildete Diphenylaminchlorhydrat wieder zersetzt und die freie Base als bald
erstarrendes Ol obenauf schwimmt. Man hebt sie ab, wascht aus und rekti-
fiziert durch fraktionierte Destillation.
Monokline farblose Blatter, Seh. P. 54<»; S. P. 310<*. Fast unlöslich in
Wasser, leicht löslich in Alkohol, Äther und Benzol. Es riecht angenehm und
schmeckt brennend. Sehr schwache Base, deren Salze sich schon beim
Waschen mit Wasser zersetzen. Man benutzt es bei der Darstellung ver-
schiedener Teerfarbstoffe.
prllfunirt Du HandelBprodukt soll demlldi farbloe, nicht sduiderig idn, keinen un-
angenehmen Geruch beaitsen, den richtigen Seh. P. leigen und sich an der Luft nicht MfaneU
brilunen. Auf Anilin prflft man durch SdiQtteln da pulverisierten Substaaa mit Ghloikalk-
lOaung; hierbei dazf es nidlit violett weiden.
Diphenylamin, techn 11^ Mk. 4,40
„ ehem. rein !>»„ 7,00
n tf n krist. weiss In» 10,00
Diphenylaminchlorid, ehem. rein, krist 1„„ 12,00
Diphenylaminsulfat 1„„ 16,00
Methyldiphenylamin, techn 1„„ 7,50
„ ehem. rein 1»» 18,00
DiphenylmetlianfarlMitoffe. Stammsubstanz dieser Farbstoffklasse
ist das Diphenylmethan (CeH6)f . CHs. Im übrigen siehe unter „A u r a m 1 n e"
und „Pyroninfarbstoff e".
DiphenylnaplitylfarlMitoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder sich vom
Diphenylnaphtylmethan ^loH, — CH<qJjJ* ableiten. Sie
entstehen namentlich durch Einwirkung substituierter Naphtylamine auf Tetra-
methyldiamidobenzophenon (oder auf Tetramethytdiamidobenzhydrol) unter
dem Einfluss wasserentziebender Mittel.
Diplosal. Salizylsäureester der Salizylsäure
DipropriLsiii — Dosen. 281
bildet ein weisses, kristallinisches, in HtO schwer, in Alkohol und Alkalien
leichtlösliches Pulver. Es wird durch Einwirkung von PCli oder eines andern
sauren Kondensationsmittets bei Gegenwart von Dimethylanilin in theore-
tischer Menge auf eine Lösung von Salizylsäure in Benzol erhalten. Es wirkt
als höchst konzentrierte Salizylsäure und wird bei Oelenkrheumatismus,
Neuralgien u. s. w. in Dosen von 0,5—1,0 g (Pulver oder Tabletten) bis zu
3,0 — 6,0 g pro die gegeben.
Diplosal D Mk. 0.50; H Mk. 4,W
„ Tabletten zu 0,5 g 20 Stück , 0,60
IMpropAsin« eine aus 2 Mol. P r o p ä s i n (s. d.) durch die Karbonyl-
gruppe CO gekuppelte Substanz CO<jJjJ~Qj{|j2coaH7- ^* ^*^^®* ®*°
weisses, geschmackfreies, in HsO unlösliches, in Alkohol leichtlösliches
Pulver, welches, innerlich genommen, erst im Verdauungkanal als Anästheti-
kum wirkt.
DisazofarlMtoffe (Tetrazofarbstoffe). Farbstoffklasse, deren
Glieder die Azogruppe — N=N — zweimal enthalten (vgl. „A z o f a r b -
st o f f e'*). Man kann zu solchen Farbstoffen auf mehreren Wegen gelangen,
so durch Kombination eines Azofarbstoffs mit noch 1 mol. einer Diazoverbin-
düng, weiter durch Diazotieren eines Amidoazofarbstoffs und Kombination
mit noch 1 mol. eines Phenols oder Amins und endlich durch Diazotierung
eines Diamins und Kombination der so entstandenen Tetrazoverbindung mit
2 mol. Phenol oder Amin; in letzterem Falle können die beiden Moleküle auch
verschiedenen Phenolen oder Aminen angehören. Die aus den Dia-
minen hergestellten Disazofarbstoffe sind besonders bemerkenswert durch
ihre (fast fflr alle Glieder geltende) Fähigkeit, die Baumwolle direkt (Sub-
stantiv) zu färben, d. h. ohne Anwendung von Beizen.
IMBohwefeUdliire siehe „Schwefelsäure, rauchend e".
Dinnembratoren siehe „Desintegratore n".
Dithion = dithiosalizylsaures Natrium. Es wirkt antiseptisch und anti-
pyretisch, wird jetzt wohl nur noch in der Tierarzneikunde benutzt.
Dithion 1 kg Mk. 25,00
Dinretln = Theobrominnatriosalizylat. Man stellt eine alkalische Theo-
brominlösung her, mischt sie in entsprechendem Verhältnis mit einer Lösung
von Natriumsalizylat und dampft die filtrierte Flüssigkeit zur Trockne ein.
Weisses amorphes geruchloses Pulver, leichtlöslich in HtO. Wegen
seiner stark harntreibenden Wirkung gibt man es bei Gicht, Wassersucht«
Nieren- und Herzleiden.
Diuretin ,Knoll" H Mk. 9,00; 1 kg Mk. 80,00
Donarlt siehe „Sicherheitssprengstoff e".
Doppel-Protar siehe „Photographische Aufnahm en*'.
Dormlol = Amylenchloral. CCU . CH(OH)0 . CsHu. Durch Zusammen-
mischen von 10 T. wasserfreiem Chloral mit 6 T. Amylenhydrat erhalten.
Farblose, ölige, kampferartig riechende Flüssigkeit vom sp. G. 1,25, nicht
mischbar mit kaltem H9O. Löst sich in jedem Verhältnis in Alkohol, Äther,
Azeton und festen ölen.
Man gibt es innerlich als gutes und unschädliches Schlafmittel, so bei
Herzkranken, Neurasthenikern, Geisteskranken u. s. w.
Dormlol „Kalle«. Lösung 1 : J ....... H Mk. 2,50; 1 kg Mk. 22,50
Dosen (G 1 a s d 0 s e n):
Dosen, hohe Form, von weissem Glase, mit angeblasenem Falz und übergreifendem
19 cnu
14
232,00 Mk.
0,45 „
losem Deckel;
Hohe • • • .
12
15
17
Dnrcfam. . . .
9
10
120
100 Stück . .
104,00
144,00
184,00
1 . • •
0,15
0,20
0,30
282 Dosenfiillmaachinen.
Doeen, niedrige Fonn, von weissem Glase, mit angeblasenem Falz und übergreifendem
losem Deckel:
Höhe .... 2,5 3 3,5 4 4 4,5 cnx.
Äusserer Durchm. 4 5 6 7 8 ^ »
100 Stück . . 40,00 40,00 48,00 64,00 70,50 90,00 Mk.
1 „ . . 0,10 0,10 0,10 0.10 0,10 0,15 „
Höhe .... 5 6 7 7,5 9 10 cm.
Äusserer Durchm. 10 12 14 15 18 20 „
100 Stück . . 99,00 120,00 152,00 176,00 296,00 352,00 Mk.
1 „ . . 0,15 0,20 0,25 0,30 0,50 0.60 „
Wie vorstehend, mit aufgeriebenem Deckel:
Höhe .... 2,5 3 3,5 4 4 4,5 5 6 7 cm.
Äusserer Durchm. 4 5 6 7 8 9 10 12 14 „
100 Stück . . 46,00 46,00 67,00 80,00 90,00 109,00 136,00 200,00 296,00Mk.
1 . . . 0,10 0.10 0,10 0,10 0,15 0,15 0,20 0,35 0,50 „
Dosen von weissem Glase, mit angeschlüTenem Falz und übergreifendem losen Deckel.
Deckel und Bodenflächen ff. geschliffen und poliert:
Höhe .... 2,5 3 3,5 4
4 5 6 7
70,00 80,00 99,00 128,00
0,10 0,10 0,15 0,20
Äusserer Durchm
100 Stück .
1 -
Höhe . . .
Äusserer Durchm
100 Stück .
1 -
4
4,5 cm.
8
9 »
128,00
139,00 Mk.
0,20
0.20 ,
5 6 6,5 7 7,5 cm.
10 12 13 14 15
150,00 200,00 230,00 24<S,00 304,00 Mk.
0,25 0,35 0,45 0,50 0,55
Dosen von weissem Glase, mit breitem planem Rande und aufgeschliffenem Knopf-
deckel oder Scheibe:
Höhe 3 3 3,5 4 4,5 5 cm.
Innerer Durchmesser ... 4 5 6,5 8 10 13 ,,
Mit Knopfdeckel 100 Stück 70,50 80,00 88,00 96,00 115,00 176,00 Mk.
„ 1 „ 0,10 0,10 0,15 0,15 0,20 0,30 „
„ Scheibe 100 Stück . . 48,00 54,60 61,00 70,50 90,00 141,00
„ „ 1 „ . . 0,10 0,10 0,10 0,10 0,15 0,20 „
Do8eiifttlliiiajK>hinen. Man unterscheidet solche zum Abfüllen pasten-
arti^er, dflnn- und dfckflflssiger Substanzen, in Dosen, Tuben (Tuben-
fflllmaschinen), Gläser u. s. w., und solche zum Abfüllen pulverfOrmiger
oder feinkörnifi:er Substanzen.
Für ersteren Zweck bestehen die Maschinen von Karl Seemann (siehe
Abbildung) aus einem Zylinder zur Aufnahme der abzufüllenden Materialien
und einer Pumpe, die aus dem Füllzylinder bei jedem Kolbenhub eine be-
stimmte Menge Material absaugt und in die auf den Auslauf gesteckte Tube,
Dose oder dgl. einstOsst. Der Kolbenhub, also die Füllmenge, ist verstell-
bar. Auf den Auslauf der Maschine werden Mundstücke aufgeschraubt, die
der Form der zu füllenden Tuben, Dosen oder dgl. entsprechen. Der Press-
kolben des Zylinders drückt die abzufüllende Masse im Zylinder ständig und
gleichmässig nach und kann durch Gegengewichte beschwert werden, was
für zähere oder steifere Massen wichtig ist. Die Leistungsfähigkeit beträgt
stündlich ca. 100—120 Füllungen.
Die Bedienung ist einfach. Alle Teile der Maschine sind leicht zu-
gänglich und bequem zu reinigen. Die Maschine wird für Hand- und Kraft-
betrieb geliefert und in zwei Grössen gebaut. Die kleinere Maschine dient
zum Füllen von Tuben in den verschiedensten Grössen, sowie von kleineren
Dosen bis zu etwa 100 g Inhalt, während die zweite Maschine für grössere
Füllungen konstruiert ist.
Die Seemannschen Maschinen zum Abfüllen puIverförmiger oder fein-
körniger Substanzen bestehen aus den sog. Aufgabetrichtern zur Aufnahme
Dotteröl — DracbenbluL 283
da FflllKiites und efner SchneckeDvorrlctatung, am Auslauf der Aufnabetrichter
<•*? ^''E'' Fr'''''.on '» Drehung jteselzl wtrd und das FUllRut von dem A«f-
gabetricnter m eine
auf den Trichter-
auslauf gesteckte
Packung , Karton
oder dgl. transpor-
tiert. Die Friktion
muss bei jeder Ffil-
tung durch einen
Fusshebel einge-
rückt werden, und
schaltet selbstatig
aus, sobald die ge-
wOnscfate Menge ab-
gefOIH ist Die je-
weilig zu füllende
Menge kann schnell
und leicht verstellt
werden, ßnmal ein-
gestellt, fUlK die
Maschine das be-
treffende Quantum
gleichmassig und
genau ab; die ge-
^llten Packungen
können ohne Ge-
wichtskontrolle ge-
sctilossen werden.
Die FQIlung geht
schnell und ohne
jede Staubentwick-
lung vor sich. Auf
der Maschine ken-
nen Packungen von
ca. 2O~IO0O g ge-
füllt werden.
Knrl Seemann , Berlin
N. M, Spreogeletr. IS.
Vgl. auch .Kom-
primiermaschi-
nen".
BottcrSl siehe
„Leindotteröl".
Dowiongras
siehe „Wasser-
gas".
Draotaanlilnt (SangvU Draeonia; Renna Draconü). Sammelname für
mehrere einander ahnliche Baumharze von dunkel braun roter Farbe, Undurcb-
sichtigkeit und SprCdIgkeit. FDr den europaischen Handel kommt eigentlich
nur eine Drachenblutsorte in Betracht, nämlich das ostindische. Es stammt
von der Palme Daemonorop» (C(damu»} Draco, aus deren FrUchten es aus-
schwitzt. Die beste Qualität findet sich in KSrnern, die man zu Kugeln
(„Tranen") zusammenknetet. Weniger wertvoll als das „Drachenblut in
Tranen" ist das durch ErwSrmen der Früchte mit Wasserdampf gewonnene
„Drachenblut in Kuchen". Schliesslich werden die Früchte nach dieser
Operation zerkleinert und bei gelinder Warme geschmolzen; man gewinnt so
eine dritte Qualltat, das „Drachenblut In Stangen".
284
Draht.
Die Drachenblutsorten haben eine tiefrote bis schwarzrote Farbe, sind
undurchsichtig und schmecken sflsslich kratzend. Das eiRentliche Drachen-
blutharz löst sich in Alkohol, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Chloroform und
Petroleum, dagegen fast gar nicht in Äther und Terpentinöl. Den Wert der
Sorten beurteilt man nach der mehr oder weniger dunkelroten Farbe des
Striches auf rauhem Papier. Man benutzt es zur Herstellung roter Lacke und
Firnisse.
Drachenblut (in Schilf) 1 kg Mk. 5,60
(in massa) 1 „ „ 4,70
grob pulverisiert 1„„ 5,60
fein „ 1 „ „ 5,90
Draht. 1. Aluminiumdraht.
Stärke .... 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 mm.
Gewicht Ar 1 m 0,53 2,12 4.77 8,48 13,23 19,06 25,97 33,91 42,93 53 g.
Zuschläge zum jeweiligen Grundpreis bei Drahtstärken unter 1,40 mm:
n
n
Stärke 0,50— (»,54
Zuschlag pro kg . . 0,75
0,55—0,59
0,65
Stärke 0,70—0,79
Zuschlag pro kg . . 0,25
2. Azetatdraht siehe 6d.
3. Bleidraht.
Stärke 12 3 4 5 6 7
Gewicht für 100 m 0,9 3,6 8,0 14,0 22 32 44
4. Eisendraht (Schweisseisen).
Stärke .... 1 2 3,1 4,2
Gewicht für 100 m 0,6 2,4 5,8 10,6
5. Emailledraht siehe 6e.
6a. Kupferdraht:
Stärke 1 2 3,1
Gewicht für 100 m 0,71 2,8 6,8
0,80-1,09
0,15
8
57
9
72
10
89
0,60—0,69 mm.
0,50 Mk.
1,10-1,39 mm.
0,07 Mk.
12 15 mm.
128 200 kg.
4'>
12,4
5
15,0
5
17.7
6
21,6
6
25.5
7
29,4
7
34,6
8,2
40,4
8,2
47,5
10 mm.
60,1 kg.
10 mm«
70,7 kg.
Für dünnere Drähte gelten auf den Grundpreis folgende Oberpreise:
Stärke .... 0,50—0,55 0,55—0,60 0,60—0,70 mm.
Überpreis pro «/o kg 30,00 25,00 17,50 Mk.
Stärke
Überpreis pro % kg
0,70-0,80
12,50
0,80—1,10
7,50
1,10—1,40 mm.
5,00 Mk.
6b. Ku
pferdraht, umsponnen:'
Durchm.
Länge der ein-
&eh mit Seide
Einfach mit
Doppelt mit
Einfach mit
Dopp^t mit
des blanken
ntnvnnnn^ffitfkn
Seide
Seide
Baumwolle
Baumwolle
Drahtes
Drähte
omsponnen
umsponnen
umsponnen
umsponnen
mm
pro kg ca. m
pro kg Mk.
^ro kg Mk.
pro kg Bffk.
prokcMk.
0,10
14000
25.50
38.50
^^■B
0,15
6000
15.90
24.90
10.50
•»
0,20
3000
10.70
17,20
7,50
—
0,25
2^00
9.90
14,50
6,20
—
0,30
1500
7,80
11.50
5,40
6,00
0,35
1200
6.50
9.80
4,90
5,70
0,40
1000
5.30
8,80
430
5,10
0,45
700
5.00
7.90
4,10
4,90
0.50
550
4.60
7.20
3,90
4,50
0,55
4«0
4,30
6.80
3,60
4,10
0.60
390
4,10
6,20
3,40
3,60
0.65
340
4.00
5.60
3,20
dw40
Draht
285
Dorchm.
LSnge der ein-
fach mit Seide
Einfach mit
Doppelt mit
Einfach mit
Doppelt mit
des blanken
Seide
Seide
Baumwolle
Baumwolle
Drahtes
umsponnenen
Dr&hte
umsponnen
umsponnen
umsponnen
umsponnen
mn
pro kg ca. m
pro leg Mk.
pro kg Mk.
pro kg Mk.
pro kg ^tk.
ÖJÖ
295
3.90
5,50
3.10
äJM
0,80
218
3,80
5.40
2.80
3,00
0,90
160
3,60
5,20
2,60
2,80
1,0
140
8,50
5,10
2,50
2,70
1.2
100
8.40
5.00
2,50
2,70
M
80
3.30
4.80
2,45
2,65
1,5
65
3,30
4.80
2,45
2.65
2.0
36
3.20
4.30
2,40
2,60
Mit Wachs. Paraffin, Lack u. s. w. getrinkt:
0,10-0,40 mm pro kg Mk. 30,00 höher
n
tf
über 0,40
6c. Kupferdraht mit OuttaperchahQlle.
*»
10,00
>f
Dnrchm. des blanken Drahtes 0,8
Ohne Umspinnung:
Meter pro kg ca.
^"s » w w
Einfach mit Baumwolle umsponnen:
Meter pro kg ca. .
Doppelt mit Baumwolle umsponnen:
Meter pro kg ca
Preis
0,9 1,0 1,2 1,5 mm.
»9 99
99
155
3,00
140
3,00
110
3,00
70
2,90
45
2,80 Mk.
145
3,00
110
3,00
95
3,00
60
2,90
40
2.90 „
120
3,00
100
3,00
85
3.00
50
2,90
35
2.80 „
6d. Azetatdraht Dieser, von der AtlRemeinen Elektrizitflts-Oe-
sellschaft in dem Handel Rebrachte LeitunRsdraht, ist Kttpferdraht, den als
einziges Isoliermaterial eine Schicht von Azetylzellulose (Zelluloseazetat; vrI.
Artikel „Zelluloseester") umgibt. Solche Drahte sind relativ ausser-
ordentlich dann, eben weil die Isolierschicht sehr dünn ist, was für Wick-
lung von Spulen u. s.w. einen grossen Vorteil bedeutet; dabei entspricht die
IsolierwirkunK der eines doppelt umsponnenen Seidendrahts. Azetatdrähte
kommen hauptsächlich für die Schwachstromtechnik in Fra^e; sie werden
in allen Stärken von 0,07—0,17 mm Kupferdurchmesser hergestellt.
6e. Emailledrahi Dieser, ebenfalls von der Allgemeinen Elek-
trizitäts-Qesellschaft hergestellte! Kupferdraht hat eine Isolierschicht von
emailleartigem Aussehen, die starke Isolierwirkung mit erheblicher Wider-
standsfähigkeit gegen Erwärmung (bis 200*) verbindet. Im Gegensatz zum
Azetatdraht ist der Emailledraht hauptsächlich für stärkere StrOme berechnet
und wird in Drahtstärken von 0,2— -2,0 mm hergestellt
7. Messingdraht
Stirke in mm . . 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10
Gewicht fttr 100 m 0,68 2,7 6,6 12,0 17,1 24,6 33,4 45.9 68,2 kg.
Fflr DrShte nnter 2 mm Stärke treten folgende Zuschläge zum jeweiligen Grund
preis ein :
Starke .... 0,5—0,6 0,6—0,7 0,7-0,75 0,75—0,8 0,8-1,0 1,0- 2,0 mm.
Zuschlag pro »/o kg 25,00 22,50 20,00 15,00 12,50 10,00 Mk.
8. Neusilber- und Nickelindraht in verschiedenen Quali-
Uten.
Oberpreise auf die jeweik geltenden Grundpreise:
Stärke .... 1,35—0,80 0,80-0,70 0,70—0,50 0,50—0,45 0,45—0,40 mm.
Zuschlag auf 1 kg 0,10 0,25 0,40 0,50 0,60 Mk.
286 Drahtdreiecke — Drahtglas.
9. Nickeldraht (99% Reinnickel).
Für Drähte unter 4 mm treten auf den jeweiligen Grundpreis folgende Zuschläge ein :
Stärke .... 0,17 0,18 0.20 0.V2 0,V4 0,26 0,28 0,31 0,34 0,37 mm.
Zuschlag mr 1 kg 2,80 2,30 1,90 1,60 1,40 1,25 1,15 1,05 0,90 0,80 Mk.
Stärke .... 0,40 0,45 0,50 0,55 0,7—1,2 1,3—2,7 2,8—4,0 mm.
Zuschlag für 1 kg 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 Mk.
10. Platindraht
Stärke . . . 0,025 0,i)A 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30mm.
Gewicht f. Im 0,010 0,015 0,035 0,04 0,00 0,08 0,13 0,14 0,18 0,4 0.7 1,1 1,6 g.
Stärke . . . 0,35 0,40 0,45 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,5 2 2,5 3 4 5 mm.
Gewicht f.lm 2 2,« 3,5 4.2 6 9 12 14 17 42 67 100 160 265 410g.
Grundpreis des Platins zur Zeit 1 kg Mk. 3800,00
Fttr Draht unter 0,15 mm Stärke tritt folgender Fassonaufschlag ein:
Stärke 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 mm.
Aufschhig pro 1 kg 75,00 100,00 140,00 200,00 300,00 400,00 Mk.
Stärke 0,045 0,04 0,035 0,03 0,025 mm.
Aufschhig pro 1 kg 500,00 600,00 800,00 1000,00 1500,00 Mk.
11. Stahldraht.
Stärke 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 mm.
Gewicht für 100 m 0,62 2,5 6,0 11.0 15.6 22,5 30,6 42,0 62,5 kg.
Platindraht:
Frans Klsenach & C&e.. Offenbach a. H.
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen fflr Metalldraht:
Fried. Krupp Aktiengesellachaft Grusonwerk. lUfdeburg>Buckan.
Drahtdreleeke.
Dreiecke von Eisendraht (mit und ohne Röhren aus Biskuitporzellan) :
Seitenlänge 4 5 6 7 8 9 10 12 cm.
Preis ohne Porzellanröhren 0,10 0,10 0,15 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 Mk.
,, mit „ 0,30 0,30 0,35 0,35 0,40 — — — „
Dreieckevon Eisendraht mit gewulsteten Porzellanröhren (wodurch die Flamme
freier um den Tiegel spielen kann):
Seitenlänge 6,5 7 8 cm.
Preis . . 0,45 0,55 0,65 Mk.
Dreiecke von Nickeldraht (mit oder ohne Röhren von BiskttitporzeUan):
Seitenlänge 4 5 6 7 8 cm.
Preis ohne Porzellanröhren 0,30 0,30 0,40 0,45 0,55 Mk.
„ mit „ 0,50 0,50 0,65 0,70 0,80 „
Dreiecke aus Platindraht:
Seitenlange 35 40 50 60 70 80 mm.
Gewicht ca. 5 7 9 12 15 18 g.
Fassonpreis 2.^K) 2.00 2,00 2.00 2.00 2,00 Mk.
Zu den Fassonkosten kommt der nach dem Gewicht bestimmte Flatin-
preis; zur Zeit notiert man 1 kg Mk. 3800,00
Drahtdreiecke:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.Q., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
straasc 56/67.
Drahtgrlas. Glas mit eingeschmolzener Einlage aus Drahtgeflecht, glatt
? gerieft und gemustert, brauchbar ffir Oberlichte und Seitenfenster in Fabrikeii,
flr Lichthöfe, Lagerhfluser, Werstfltten sowie zu Fussbodenplatten.
Drabtglastafeln, Konten nicht geschliffen, mit glatter oder geriffelter Oberflache:
Stärke ca. . . 4—5 6— ö 9-10 15 20 25 30 35 mm.
Preis pro 1 qm 7,00 8,00 8,50 15.00 20.00 25, 0 30,00 35,00 Mk.
Drahtmasken — Drogen. 287
Drahtmasken zum Schutze bei gefährlichen Arbeiten.
Preis • Stück Mk. 3,00
Drahtnetze (Drahtgewebe).
1. Ans Alnmininm, 50 cm breit pro 1 m Mk. 18,00
2. An« Eisen, 50 cm breit „ 1 „ „ 3,00
3. Ans Eisen mit Asbest beflochten, 1 m breit „ 1 „ „ 6,50
Ans Eisen in quadratischen Stücken:
Seitenlänge .... 10 12 16 cm.
Ohne Blechrand Stück 0,10 0,15 0,25 Mk.
Mit „ „ 0,30 0,40 0,50 „
4. Ans ICnpfer, 50 cm breit pro 1 m Mk. 6,5C
5. Ans Messing, 50 cm breit »i 1 i» » 5,00
Ans Messing in quadratischen StücJcen:
Seitenlänge .10 12 15 20 cm.
Stück . . . 0,12 0,20 0.35 0,60 Mk.
6. Ans neuer messingartiger Legierung, sehr Widerstands-
fihig, 50 cm breit pro 1 m Mk. 7,00
7. Ans Nickel, 50 cm breit pro 1 m Mk. 5,00
Aus Nickel in quadratischen Stücken;
Seitenlange . 10 12 15 20 cm.
Stück . • . 0,40 0,55 0,70 1,00 Mk.
8. Aus Platin:
Drahtstärke 0,25 0,12 0,10 0,06 mm.
Maschen pro qcm ... 100 250 576 1024
Gewicht pro l(iO qcm . 25 10 11,5 6,2 g.
Fassonanfschlag per kg . 150 300 400 7U0 Mk.
Im übrigen nach dem Gewicht berechnet; z. Z. Platin . . 1 kg Mk. 3800,00
9. Drahtschalen aus Asbestdrafatgewebe mit eingepresster Asbestschicht, in quadra-
tischen Stücken:
Seitenlänge .... 10 12 16 cm.
a) Ans Eisen Stück . 0,75 0,90 1,05 Mk.
b) Aus Messing Stück 1,50 1,80 2,00 „
Drahtnetze:
Vcrdoigte Lauaitser Glaswerke A.O., Abt. Waimbnum, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
straaK 65/67.
DreifttsM.
Von starkem Schmiedeeisen, mit flachem Ring und runden Füssen:
Höhe 185
Innerer Durchmesser . . 100
Stück Preis 0,70
Von Eisen mit Stemring, 10 cm Durchmesser:
Höhe 100
Stuck Preis 1,15
Von starkem Bandeisen:
Höhe 180
Innerer Durchmesser . . 110
Stück Preis 0,75
Dreifüsse:
VeMnigtü Utiaitzer Glaswerke A.G., Abt. Wambrunn, Quillt» & Co., Berlin NW. 40, Heide-
■^ 65/67.
210
1-^0
0,90
225
145
1,00
250 280
170 185
1.40 1,50
300 mm.
1,60 Mk.
imesser:
150
1,25
180
1,40
200 mm.
1,50 Mk.
200
140
1,00
200 230
160 180
1,25 1,50
230 mm.
200 „
1,70 Mk.
Drofiren. Vorliegendes Werk kann seinem ganzen Charakter nach keine
MDrogenkunde" enthalten und berücksichtigt genauer in Form von besonderen
Artikeln nur diejenigen Drogen, die weitergehende Verwendung finden.
Nachstehend geben wir ausserdem zwei alphabetisch angeordnete
Tabellen, aus denen man einerseits die deutschen Übersetzungen der lateini-
schen Drogennamen, anderseits die lateinischen Übertragungen der deutschen
Bezeichnungen ersehen bzw. leicht auffinden kann.
288
Drogen.
Tabelle A.
Lateinischer Name Deutscher Name
Agaricus I^archenschwamm
Älob Aloe
Ammonia(Mm Ammoniakharz
Amygdalae Mandeln
Ami/lum Stärke
^1**^^ Animeharz
Antophyüi Mutternelken
Araroba. Ararobapulver=Roh-Chrysarobfn
Aaa foehda Stinkasant
Balsamum canadenae Kanadabalsam
„ Copaivae Kopaivabalsam
„ peruffianum .... Per^balsam
„ tolutanum Tolubalsam
Benzol Benzoebarz
B6Ut%M cemnu« Hirschbrunst
B¥Um9 Alii Knoblauch
» 5ctttae Meerzwiebel
„ Fictorialii Umgae. . . . Allermannsharnisch
Camphora Kampfer
Caneüa alba Weisser Zimt
Carrageen Isländisches Moos
Caacara Sagrada Sagradarinde
CoBsia fistwla Röhrenkassie
CaryophyUi Gewürznelken
Catechu Katechu
Colocunthides Koloquinten
CoUyihonium Kolophonium
Copal Kopaf
Cortex aurantii frudus .... Pomeranzenschalen
„ Angustttrae Angpsturarinde
„ CaneUae alhae Weisser Zimt
„ Cascariüae Kaskarülrin^e
„ Ckinae Chinarinde
„ Cinnamomi Zimtrinde
„ Citri fructua Zitronenschalen
„ Condurango Kondurangorinde
n Coto Kotorinde
„ Frangvlae Faulbaumrinde
„ Qranati . Oranatbaumrinde
„ „ radicis .... Granatwurzelrinde
„ Ghtajaci Guajakrinde
„ Malerei ....... Seidelbastrinde
„ Quasaiae Quassiarinde
„ Qnebracho Quebrachorinde
„ Öuercus Eichenrinde
„ QuiUajae Quillajarlnde
„ Mhamni Furahiani . . . Sagradarinde
„ Salicis Weidenrinde
„ Sasaafraa Sassafrasrinde
„ Simarabae Simarubarlnde
» Vlmi Ulmenrinde
r. Winieranua Wintersrinde
Croma Safran
Oubebae Kubeben
Curare Kurare
n
Drogen. 289
Lateinischer Name Deutscher Name
Curenuna OelbMnirzel
Dammara Dammarharz
EUmi Elemiharz
Euvhorhinm Euphorbiumharz
Fahae calabaricae Kaiabarbohnen
„ Tonco Tonkabohnen
„ 8t Ignatii Ignatiusbohnen
Flores Äeaciae Schlehenblflten
„ Amicae Arnikablüten
jy Äuranüi Orangenblfiten
„ Cassiae ZimtblOten
„ ChamomiUae Kamillenblüten
„ „ romanae . . Römische Kamille
„ Cinae Wurmsamen, Zitwersamen
y, KoBo Kussoblfiten
„ LavandMkLt LavendelblOten
„ MtUvae MalvenblOten
„ arhoreae .... Stockrosen
Naphae Orangenblüten
„ Pyrethri Pyrethrumblflten
„ RhoeadoB Klatschrosenblätter
„ Bo$ae Rosenblätter
„ Samlmci Flieder bluten
„ Tiliae Lindenblüten
„ Verbasci Königskerzenblüten
Folia Aurantii Pomeranzenblätter
„ Althaeae Eibischblätter
„ Belladonnae Tollkirschenblätter
„ Bucco Buccoblätter
„ Coca Kokablätter
„ Baturae Stechapfelblätter
„ Digitalü Fingerhutblätter
„ Farfarae Huflattich
^ Hyoscyami Bilsenkrautblätter
y, Jaborandi Jaborandiblätter
n Juglandis Nussbaumblätter
„ Lauri Lorbeerblätter
n LauroceroBi Kirschlorbeerblätter
„ Malvae Malvenblätter
y, Matico Maticoblätter
„ Mclisnae Zitronenmelisse
Menthae erUtpae .... Krauseminze
„ piperiUu. . . . Pfefferminze
„ Menyanthia Fieberklee
„ MiUefolii Schafgarbe
j, Nicotianae Tabaksblätter
j, Rosmarini Rosmarinblätter
„ Satviae Salbeiblätter
„ Sennae Sennesblätter
y, Stramonii Stechapfelblätter
„ Tri/olü fibrini Fieberklee
„ üvae urn Bärentraubenblätter
FructuH Amomi Piment
„ Aneihi Dill
„ AntBi Anis
„ „ ateUati Sternanis
„ Aurantii immaiuri . , . Unreife Pomeranzen
„ (kmnabis Hanfsamen
19
Blftcker VII.
290 Drogen.
Lateinischer Name Deutscher Name
Fructus Capnci Spanischer Pfeffer
„ Cardamomi Kardamomen
., Carvi Kümmel
,^ Caasiae fistulae ROhrenkassie
CeraUmtae Johannisbrot
Cocculi KoiclcelslcOrner
„ Colocynthidis Koloquinten
Conit Schierlingsfrüchte
y, Coriandri Koriander
,, Cumini Römischer Kümmel
„ Foeniculi . Fenchel
„ Juju^ Brustbeeren
„ Juniperi Wacholderbeeren
,, Lauri Lorbeeren
^ Myrtüli Heidelbeeren
Papaveria Mohnköpfe
„ Pttroselini Petersilienfrüchte
,, Phdlandrii . ♦ Wasserfenchcl
^ Fiperia Pfeffer
Bhamni catharticae . . . Kreuzdornbeeren
^ SabadiOae Lflusesamen
., Sambuci Hollunderbeeren
„ SüyH Stechkörner
„ Tamarindi Tamarinden
„ Vaniüae Vanille
Funyua chirwrgorum Wundschwamm
„ LariciB Lärchenschwamm
„ Sambuci Hollunderschwamm
Galhanum Galbanumharz
GaUae Galläpfel
Gambir Qambirkatechu
Gemmae populi Pappelknospen
Glandulae RotÜeiae Kamala
„ Luptüi Hopfendrüsen
Go88ypium Baumwolle
Guararui Guaranapaste
Gwnmi arabicum Arabisches Gummi
Gutta percha Guttapercha
Ghitti Gummigutt
Helmintochorton Korsika nisches Wurmmoos
Herbn Absinthii Wermut
„ CannMa indicae .... Indischer Hanf
„ Cardui bendicti .... Kardobenediktenkraut
„ Centawrii minoria .... Tausendgüldenkraut
„ Chenopodii ambrosioides . Jesuitentee
„ Cochleariae Löffelkraut
„ Conti Schierling
„ Galeopaidia Blankenheimer Tee
Hyaacyami Bilsenkraut
„ Jaceoiß Stiefmütterchentee
j, Lobeliae Lobelienkraut
Majoranae Majoran
; Mtlilati Steinklee
„ Miüefolii Schafgarbe
„ Fdygalae Kreuzblumenkraut
„ Serpylli Quendel
„ Thymi Thymian
„ Violae tricohris . . . Stiefmütterchentee
n
Drogen. 291
Lateinischer Name Deutscher Name
Indieum Indigo
Jujubae Brustbeeren
Kamala Kamala
Lacca Stocklack
„ Musci Lackmus
Laminaria Laminarienstengel
lAchm islandicus Isländisches Moos
Lignum Campechianum .... Blauholz
„ Femambuci Rotholz; Brasil holz
GhMJaci Guajakholz; Pockholz
Juniperi Wacholderholz
Quassiae Quassiaholz
Santalinum Sandelholz
„ Sa88afraft Sassafrasholz
LujnUinum Hopfendrüsen
Lycopodiwn Bärlappsamen
Macia . Muskatblüte
Manna Manna
Mastix Mastix
Myrrha Myrrhe
Oleum Amygdalarwjt Mandelöl
„ Cacao Kakaobutter
., C0CO8 KokosnussOl
„ Crotonis Krotonöl
„ JuglanfHi* Nussöl
T Lauri Lorbeeröl
., Lini Leinöl
„ Nucistae Muskatbutter
„ Olivarum ^ Olivenöl
„ Papavtt'is ' Mohnöl
„ Ficia Kieferteeröl
„ Eapae Rüböl
„ Bicini Rizinusöl
„ Busci Birkenteer
„ Seaami Sesamöl
Olibanum Weihrauch
Q[num Opium
(^leana Orleanfarbstoff
Pasta Quarana Guaranapaste
Fix liquida Holzteer
Pulpa Tamarindorum Tamarindenmus
Radix Akannae Alkannawurzel
„ Althaeae ....... Eibischwurzel
„ Ängdicae Engelwurz
„ Aconiti Eisenhutknollen
„ Ariatolochiae Osterluzei Wurzel
„ Artemiiiae Beifusswurzel
„ Bardanae Klettenwurzel
» Belladonnae Tollkirschenwurzel
„ Bryoniae Zaunrübenwurzel
„ CariciB Seggenwurzel
„ CaHinae Eberwurz
„ Cichorii Zichorienwurzel
„ CoUhici Herbstzeitlosenknollen
„ CoUmbo Colombowurzel
„ Cofuolidae Schwarzwurzel
„ Enulae Alantwurzel
„ FomicuU Fenchelwurzel
19*
292 Drogen.
Lateinischer Name Deutscher Name
Radix Oentianae Enzianwurzel
r Glycyrrhizae Süssholz
„ Hdenii Alantwurzel
„ Ipecacuanhae Brechwurzel
„ Jalapae Jalapenwurzel
„ Levistici Liebstöckel
„ LiquiriHae Süssholz
V 3f(rf Bärwurz
r Ononidis Hauhechelwurzel
j, Petrosdini Petersilienwurzel
PimpineUae Bibernellwurzei
,. Polygalae amarae .... Kreuzblumenkraut
,, Pyrethri Bertramswurzel
Batanhiae Ratanhiawurzel
r ShH Rhabarberwurzel
Salep Salep
Saponariae Seifenwurzel
SarsapariUae Sarsaparillwurzel
Scammoniae Skammoniawurzel
Senegae Senegawurzel
SymphyH Schwarzwurzel
SumbtU Moschuswurzel
^ Taraxaci Löwenzahnwurzel
„ Valerianae Baldrianwurzel
ResinaAnime Animeharz
alba Weisses Pech
Benzol Benzoeharz
hurgundicn Burgundisches Pech
Copal • . . . Kopal
Dammara Dammarharz
Ekmi • • • Elemfharz
. Qwiiaci ....... Quajakharz
^ Lacoat Stocklack
p Mastix Mastix
„ Pini Fichtenharz
Rhitoma Ari Aronsknollen
r AruMochiae Osterluzei Wurzel
Amicat Amikawurzel
Calami Kalmuswurzel
j, CaricU Scggenwurzel
Caryopkyüatae .... Nelkenwurzel
Chinae Chinawurzel
Curcumae Oelbwurzel
r Füiei$ Famwurzel
Qaianfoe Qalgantwurzel
OramtnU Queckenwurzel
^ HeXkkofi mridis . . . QrOne Nieswurz
\, HydratHs amadami . . Kanadische Oelbwurzel
Jmperatoriae Meisterwurz
r, Iridit Veilchenwarzel
Polypodü EngelsQss
RM Rhabarberwurzel
Serpeniariae Schlangenwurzel
^ TortmemtiUae Blutwivz
VaraM Weisse Nieswurz
Zedoanae Zitwerwurzel
ZmgiberU Ingwerwurzel
Sae^amm Zucker
Drogen.
Lateinischer Name Deutscher Name
Sandaraea Sandarak
Sanguis Draeonis Drachenblut
Scammomium Skammoniumharz
Seeale eomiUuai Mutterkorn
Semen Äbri Paternostererbsen
„ Amygdali Mandeln
n Äreeae ArekanOsse
„ Cacao Kakaobohnen
„ Cinae Wurmsamen; Zitwersamen
^ Cokhici Zeitlosensamen
^ Crotonis Krotonsamen
^ Cyäßniae Quittensamen
„ Jarvtcae Weisser Senf
;, Fotntigraeci Bockshornsamen
^ Hyoscyami ..... Bilsenkrautsamen
j, Janatii Ignatiusbohnen
^ LAfix Leinsamen
^ Myrieticcui Muskatnuss
r, NigeUae Schwarzkümmel
„ Paeoniad Pfloniensamen
,, Papaveris Mohnsamen
Pkysostigmatis Kalabarbohnen
P^üii Flohsamen
Quercus Eicheln
^ Ricini Rizinussamen
Sabadillae Läusesamen
., Staphisagriae StephanskOrner
^ ßtropJianthi Strophantussamen
„ Sinapis albae Weisser Senf
„ „ nigrae Schwarzer Senf
Stramonii Stechapfelsamen
r, Strydmi Brechnüsse; Krähenaugeu
„ Tiglii Krotonsamen
„ T<mco Tonkabohnen
Süiqua dulcis Johannisbrot
SHpUei JhUcamarac Bittersüssstengel
„ Laminariae Laminarienstengel
Styrax li^%ddu8 Storaxbalsam
Siccus LiqiUritiae Lakritzen
Summitates Sabinae Sadebaum
Tatnarindi Tamarinden
Terebinthina communis .... Gemeiner Terpentin
„ veneta Venetianischer Terpentin
Tubera Äconiti Eisenhutknollen
„ Äri Aronsknollen
„ Colchici Herbstzeitlosenknollen
„ JeUapae jalapenwurzel
„ Salqp Salep
Turumee Pini Fichtensprossen
Tragacantha Tragant
Tabelle B.
Deutscher Name Lateinischer Name
Alantwurzel Badix Enulae; Radix Heknii
Alkanna Wurzel Radix Alcannae
Aliermannsharnisch BüUnM Fietorialis longae
Aloe Alo^
298
294
Drogen.
Deutscher Name Lateinischer Name
Ammoniakharz Ammoniacwn
Angosturarinde Cortex Angusturae
Animeharz Anime; BeHna Aniine
Anis Fructas Anisi
Arabisches Gummi Qummi arabicum
Ararobapulver Araroha
Arekanflsse Semen Arecae
ArnikablOten Florea Anicae
Arnikawurzel BMe<ma Amicae
Aronsknollen Tubera Art; Bhizoma Art
Baldrianwurzel Badix Vakrianae
Bärentraubenblätter Folia üvae urH
Bärlappsamen Lycopodium
Bärwurz Radix MeX
Baumwolle GoMt/pium
Beifusswurzel Radtx Artemisiae
Benzoeharz Bmto^; Reaina Benzot
Bertramswurzel Badix Pyre^ri
Biberneil Wurzel Badix PimpineUae
Bilsenkraut Herba Hyoscyami
Bilsenkrautblätter Folia Hyoscyami
Bilsenkrautsamen Semen Hyoscyami
Birkenteer Oleum Bugci
Bittermandelöl Oleum Amyadaiarum atnarum
Bittersüssstengel SHpites DvJcamarae
Blankenheimer Tee Herba Quleopsidis
Blauholz Lianum Campeehianum
Blutwurz Bhizoma TormentÜlae
Bockshornsamen Sempn Foenugraeci
Brasilholz Ligfium Femambuci
Brechnüsse Semen Strychni
B rech Wurzel Badix Ipecacuanhae
Brustbeeren Ji^u&oe; Fructus Jujubae
Buccoblätter Folia Bucco
Burgundisches Pech Beeina burgundica
Chinarinde Cortex Chinae
Chinawurzel Bhizoma Chinae
Cclombowurzel Badix Cohmbo
Dammarharz Dammara; Besinn Dammara
Dill Fructue Anethi
Drachenblut Sanauia Draeonis
Eberwurz Badix Carlinae
Eibischblätter Fdia AUhaeae
Eibischwurzel Badix Althaeae
Eicheln Semen Quercus
Eichenrinde Cortex Quercus
Eisenhutknollen Tubera Aconiti; Badix Aconiti
Elemiharz Elemi; Besina Elemi
Engelsflss Bhizoma Polppodü
Engelwurz Badix Angdicae
Enzianwurzel Badix Qeniianae
Euphorbiumharz Euphorbium
Famwurzel Bhizoma FHlicis
Faulbaumrinde Cortex Frangttlae
Fenchel Fructus FoenieuU
Fenchelwurzel Badix FoenieuU
Fernambukholz Lignum Femambuci
Fichtenharz Besina Pim
Fichtensprossen Turiones Fini
Drogen. 295
Deutscher Name Lateinischer Name
Fieberklee FoiiaMent^his;FoliaTHfoliifibrini
Fingerhutblatter Folia Digitalis
Fliederblflten Florea Sambuci
Flohsamen ........ 8emm JP^Bt/üü
Qalbanumharz Qalbanum
Qalgantwurzel Bhitama Galangae
Galläpfel GaUae
Gambirkatechu Qamhir
Gelbwurzel Ourcwna; Rhizama Curcumae
Gelbwurzel, Kanadische . T . Bhieona Hydraatis cannadmsis.
Gewürznelken Caryophyüi
Granatbaumrinde Coriex Oranati
Granatwurzelrinde Cartex Oranati radicis
GrClne Niesswurz Bhizoma Helkbori viridis
Guajakharz Besina Ouajaci
Guajaldiolz Lignum QuaQoci
Guajakrinde Cortex Ouajaci
Guaranapaste Ghtarana; Pasta Ouarana.
Gummi, Arabisches Gummi arabicutn
Gummigutt Outti
Guttapercha Outta pereha
Hanf, Indischer Herta Cannabis indicae
Hanfsamen Frucius Cannabis
Hauhechelwurzel Badix Onanidis
Heidelbeeren Fructus Myrtüli
Herbstzeitlosenknollen .... Tubera Colchici\ Radix Cokhici
Herbstzeitlosensamen .... Semen Colchici
Hirschbrunst Boletus cervinus
Holunderbeeren Fructus Sambuci
Holunderschwamm Fungus Sambuci
Holzteer Pix liquida
Hopfendrüsen Lupulinum; Olandulae Luptüi.
Huflattich Folia Farfarae
Jaborandibiatter Folia Jaborandi
Jalapenwurzel Badix Jalapae: Tubera Jalapae
Jesuitentee Herba Chenopodii ambrosioides
ignatiusbohnen Fabae St. IgnaHi; Semen Ignatii
Indigo Indieum
Ißgwerwurzel Bhigoma Zingiberis
Johannisbrot Fructus Ceratoniae, SiUqua dulcis.
isländisches Moos Carrageen; Liehen islandicus
Kakaobohnen Semen Cacao
Kakaobutter Oleum Cacao
Kalabarbohnen Fabae cdlabaricae; Semen Physostio'
Kalmuswurzel Bhitoma Calami [matte.
Kamala Kamala; Olandulae Bottkrae
Kamillenblüten Flores ChamoimHae
Kamille, Römische Flores Oiamomillae romanae
Kampfer Camphora
Kanadabalsam Balsamum canadense
Kanadische Gelbwurzel .... Bhizoma Hydrastis cannadensis
Kardamomen Fhiet%is Cardamomi
Kardobenediktenkraut .... Herba Cardui benedicti
Kaskarillrinde Cortex Cascariüae
Kassie Cassia fistula
Krtechu Catechu
Katechu, Gambir Oanibir
KieferteerOI Oleum Picis
Kirschlorbeerblatter Folia Lauroceraei
296
Drogen.
Deutscher Name Lateinischer Name
Klatschrosenbutter Flores Rhoeados
Klettenwurzel Badix Bardatuie
Knoblauch Bulbus Älii
Koka blattet Folia Coca
KokkelskOrner Fructus Cocculi
Kckosnussöl Oleum Cocoa
Kolombowurzel Radix Colombo
Kolophonium Colophonium
Koloquinten Coloeynthidea; Frudua Cdocynthidi»
KOnigskerzenblüten Flores Verbasci
Kcndurangorinde Cortex Candurango
Kopaivabalsam Balsanum Copaivae
Kopal Copal; Benina Copal
Korlander FnicUts Coriandri
Kotorinde Cortex Coto
Kiähenaugen Semen Strychni
Krauseminze Folia Menthae crispae
Kreuzblumenkraut Herba Polygalae; Radix Polyalae
Kreuzdornbeeren Fructus Bhamni catharticoe [amarae
Krotonöl Oleum Crotonis
Krotonsamen Semen Crotonis; Semen Tiglii
Kubeben Cubebae
Kflmmel Fructus Carvi
Kümmel, Römischer Fructus Cumini
Kümmel, Schwarz- Semen Nigeüae
Kurare Curare
Kussoblüten Flores Eoso
Lackmus Lacca Musci
Lakritzen Succus lAquiritiae
Laminarienstengel Laminaria; Stipites Lamifiariae
Lärchenschwamm Agaricus; Fungus Laricis
Lausesamen Semen Sabadillae; Fructus SabculiUne
Lavendelblüten Flores Lavandulae
LeinOl Oleum lÄni
Leinsamen Semen lAni
Liebstöckel Badix Levistici
Lindenblüten Flores Tiliae
Lobelienkraut Herba Labeliae
Löffelkraut Herba Cochleariae
Lorbeeren Frtictus Lauri
Lorbeerblatter Folia Lauri
LorbeerOl Oleum Lauri
LOwenzahnwurzel Badix Taraxaci
Majoran Herba Majoranae
Malvenblatter Folia Malvae
Malvenblüten Flores Malvae
Mandeln Amygdalae, Semen Ämygdali
Mandelöl (Heum Amygdalarum
Manna Manna
Mastix Mastix; Besina Mastix
Matlcobiatter Folia Maüco
Meerzwiebel BuiUbus Scillae
Meisterwurz Bhitoma Imperatoriae
Minze, Krause- Folia Menihae crispae
Minze, Pfeffer- FoUa Menthae piperitae
Mohnblüten Flores Bhoeados
Mohnkopfe Fructus Papaveris
Mohnöl Oleum Papaveris
Mohnsamen Semen Papaveris
Drogen. 297
Deutscher Name Lateinischer Name
Moos, Isländisches Carrageen; Liehen islandicus.
Moschus Wurzel Radix Sumhul
Muskatblüte Macia
Muskatbutter Oleum Nuciatae
Muskatnuss Semen MyrisHcae
Mutterkorn Secale comutum
Mutternelken AntophyUi
Myrrhe Myrrka
Nelken CaryophyUi
Nelkenwurzel Ehizoma Caryophyllatae
Niesswurz, Grüne Bhizoma Heüebori viridiit
Niesswurz, Weisse Rhizama Veratri
Nussbaumblätter Folia Juglandis
Nussöl Oleum Juglandis
Olivenöl Oleum Olivarum
Opium Opium
Orangenblüten Flores Aurantii; Flores Naphae
Orleanfarbstoff Orleann
Osterluzei wurzei Radix Aristolockiae; Rhizoma Ansto-
Päoniensamen Semen Faeoniae [lochiae.
Pappelknospen Oemmae populi
Paternostererbsen Semen Abri
Pech, Burgundisches Resina burgundica
Pech, Weisses Resina alba
Pernambukhoiz Lignum Femambuci
Perubalsam Balsanum peruviamun
Petersilienfrtichte Fructus Petrosilini
Petersilienwurzel Radix Päroselini
Pfeffer Fructus Fiperis
Pfeffer, Spanischer Fructus Capsici
Pfefferminze Folia Menthae piperüae
Piment Fructus Amoni
Pockholz Lignum Guajaci
Pomeranzen, Unreife Frutus Aurantii immaturi
Pomeranzenblätter Folia Aurantii
Pomeranzenschalen Cortex aurantii fructus
Pyrethrumblüten Flores Fyrethri
Quassiaholz Lignum Quassiae
Quassiarinde Cortex Quassine
Quebrachorinde Cortex Quebracho
Queckenwurzel Rhizoma GHraminis
Quendel Herba SerpyUi
Quillajarinde Cortex QuiUajae
Quittensamen Semen Oydoniae
Ratanhiawurzel Radix Ratanhiae
Rhabarberwurzel Radix Rhet; Rhizoma Rfiei
Rizinusöl Oleum Ricini
Rizinussamen Semen Ricini
Röhrenkassie . Cassiafiatula; Fructus Cassiaefistulae.
Römische Kamille Flores Chamomülae romanae
Römischer Kümmel Fructus Oumini
Rosenblätter Flores Rosae
Rosmarinblätier Folia Rosmarini
Rotholz Lignum Fernambuci
Rüböl Oleum Rapae
Rüsterrinde Cortex ülmi
Sadebaum Summitates Sabinae
Safran Crocus [Furshiani
Sagradarinde Cascara Sagrada; Cortex JRhamni
298
Drogen.
Deutscher Name Lateinischer Name
SalberUatter Folia Salviae
Salep Tubera SaUp; Badix SaUp
Sandarak Sandaraca
Sandelholz Lignum Santalinum
Sarsaparillwurzel Radix SarsapariUae
Sassafrasholz Lignum Sassafras
Sassafrasrinde Ctirtex Sassafras
Schafgarbe Herha MiOe/olii; Folia MtUefoüi
Schierling Ilerba Conti
Schierlingsfrüchte Fructus Conii
Seh langen Wurzel Bhizoma Serpentariae
Schlehenblüten Flores Acaciae
Schwarzer Senf Semen Sinapis nigrae
Schwarzkümmel Semen Nigdlae
Schwarzwurzel Radix Consolidae; Badix Symphyti
Seggenwurzel Radix Caricis; Bhieoma Caricis
Seidelbastrinde Cortex MezenX
Seifenwurzel Badix Saponariae
Senegawurzel Radix Senegae
Senf, Schwarzer Semen Sinapis nigrae
Senf, Weisser Semen Erucae; Semen Sinapis albae
Sennesblätter Folia Sennae
SesamOl Oleum Sesami
Simarubarinde Cortex Simarubae
Skammoniumharz Scammonium; Radix Scammoniat
Spanischer Pfeffer Fructus Capsici
Stärke Amylum
Stechapfelblätter Folta Daturae; Folia Stramonii.
Stechapfelsamen Semen Stramonii
Stechkörner Fructus Silvbi
Steinklee Herta MdiioH
Stephanskörner Semen Staphisagriae
Sternanis Fructus Anisi stellati
Stiefmfltterchentee ..... Herta Fidae trieoloris; Herta Jaceae
Stinkasant Asa foetida
Stocklack Lacca; Besina Laccae
Stockrosen Flores Maivae artoreae
Storaxbalsam Styrax liquidus
Strophantussamen Semen Strophantki
Sturmhutknollen Tutera Acaniti: Badix Aconiti,
Süssholz Badix Glycyrrhitae
Tabaksblätter Folia Nicottanae
Tamarinden Tamarindi; Fructus Tamarindi
Tamarindenmus Pulpa Tamarindorum
Tausendgüldenkraut Herta Centaurii minoris
Terpentin, Gemeiner Terebinthina communis
Terpentin, Venetianischer . . . Terebinthina veneta
Thymian Herta Thymi
Tollkirschenblätter Fdia BeUndonnae
Tollkirschenwurzel Badix BeUadonnae
Tolubalsam Balsamum tolutanum
Tonkabohnen Fatae Tonco: Semen Tomn
Tragant Tragacantha
Ulmenrinde Cortex Uhni
Vanille FHctus Vanülae
Veilchenwurzel Bhizoma Iridis
Venetianischer Terpentin . . . Teretin^ina veneta
Wacholderbeeren Fructus Juniperi
Wacholderholz Lignum Juniperi
Druck — Dnickregulatoren.
299
Deutscher Name Lateinischer Name
Wasserfenchel Fructu$ Phdlandrii
Weidenrinde Cortex Salicis
Weihrauch OUbanum
Weisse Niesswurz Rhigoma Veratri
Weisser Senf Semen Erucae; Semen Sinapis albae
Wermut Herba Absinthii
Wintersrinde Cortex Winteranns
Wundschwamm Fungus chirurgorum
Wurmmoos, Korsikanisches . . Hdmintochorton
Wurmsamen Flores Oinae; Semen Cinae
Zaunrfibenwurzel Badix Bryoniae
Zeitlosenknollen Tubera Cüehici
Zeitlosensamen Semen Cokhici
Zichorienwurzel Radix Oichariae
Zimt, weisser CaneUa alba
Zimtblflten Flores Cassiae
Zimtrinde Cortex Cinnamomi
Zimtrinde, weisse Cortex Caneilae albae
Zitwersamen Flores Cinae; Semen Cinae
Zitwerwurzel Bhisoma Zedoariae
Zitronenmelisse Folia Mdissae
Zitronenschalen Cortex Citri fructfis
Zucker Saccharum
Drogenmfihlen :
fried. Kmpp Aktiengeaellachaft Oniaonwerk, Magdebnrg-Buckau.
Dmck siehe „Z e u g d r u c k**.
Dmckenchwftrze siehe „Buchdruckfarbe n".
Dmckflasohen (Digestionskolben).
Nach Lintner, in Gestell mit Schiaubenverschluss, zum Erhitzen von
Substanzen im Ölbad, Inhalt 125 ccm Mk. 3,50
Nach Salomon, mit am Halse der Flasche befestigter Messing-
verschranbungy Inhalt 125 ccm
Reserveflaschen zu den Lintn ersehen und Salomon sehen Druck-
flaschen mit aufgeschliffener Glasplatte Stück
Deckplatten aus Spiegelglas zu vorstehenden Druckflaschen . . „
Druckkolben (Rundkolben) mit Patentverschluss (Kautschukdichtung):
Inhalt . . 30 60 100 lf)0 200 ccm.
Stück Preis 0,50 0,60 0.70 0.80 1,00 Mk.
Druckflaschen:
■Vereinigrte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warrobninn. Quilitr. * Co.. Berlin NW. 40, Heide-
strasse 55/57.
Dmckmesser siehe „M a n o m e t e r**.
Bmckrefirnlatoreii.
»»
»»
II
3,50
0.75
0,25
Gasdruck-Regulatoren nach Moitessier
Gasdruck-Regulatoren nach Girond, Nasses Rheometer mit Bunsen-
brenner und Drahtnetzkappe
Nasses Rheometer mit Spiralbrenner ,
Membran-Gasdruckregulatoren nach Elster
Grössere Gasdruckregulatoren:
DuTchm. der Rohrleitung hinter der Gasuhr '^0 26 33
Flammenzahl 12 25 40
Preis 33.00 38.00 45,00
Mk. 30,00
»I
8.00
8,50
40,00
41 mm.
60
50,00 Mk.
Durchm. der Rohrleitung hinter der Gasuhr 48 60
Flammenzahl 90 150
Preis 60,00 70,00
76 90 mm.
250 300
140,00 175,00 Mk.
300
Drucktöpfe — Düngemittel, künstliche.
Gasdruck -Regulatoren zum Arbeiten mit veränderlichem Druck. Maximal-
durchgang bOO 1 pro Stunde, mit seitlicher Regulierschraube:
Gasverbrauch stündl. 200 80ü 500 1.
Preis 11,00 13.00 19,00 Mk.
Dmcktöpfe (Druckbirnen) siehe „M o n t e j u s*\
Brnsenöl siehe ,,Kognakor.
Dnalin siehe „Dynamit e**.
Diilsin (Sukrol) siehe „Süssstoffe, kflnstlich e*\
IMüiffemlttel, kftiistllohe. Im grossen ganzen kommen als Handels-
dünger nur k fi n s 1 1 i c h e Düngemittel in Frage oder solche natürliche, die
vor ihrer Verwendung noch eine chemische (oder mechanische) Behandlung
durchgemacht haben.
Man scheidet die künstlichen Düngemittel nach ihrer chemischen Zu-
sammensetzung gewohnlich in vier oder fünf Klassen, und zwar in k a 1 i h a l -
tige (Kalidünger), in kalkhaltige (Kalkdünger), in stick-
stoffhaltige (Stickstoffdünger), in phosphorsäurehal-
tige (Phosphorsauredflnger) und endlich in gemischte Dünge-
mittel.
1. Kalidünger.
Als kalihaltige Düngemittel kommen die A b r a u m s a 1 z e (s. d.) in
Betracht, und zwar der rohe K a I n i t , weiter Kaliummagnesium-
sulfat, Kaliumsulfat, Kalimagnesia (Kalidünger) und
die konzentrierten Kalisalze, welche man durch Kalzinieren geringhaltigerer
(zumal Kaliumchlorid) erhält. Auch Karnallit und Kleserit werden zu Dung-
zwecken benutzt.
Zur Zeit wird für Kalidünger notiert (Preise gelten innerhalb Deutsch-
lands:
Stlnorte
KamaUit
Kieseiit
VttbGbxtttr
Mindest-
gehalt
an
reiaea Kali
Pf.
Grundpreia
CzDoppeldr.
(« xoo kg)
bei loser
Verladung
PC
Zaschli^ für
Beimiscnung
von Ä'/t%
Torfmull für
X Doppelctr.
Pf.
Preis für i Sack
X Doppelctr.
Fassung
bei
uover-
ininTht^'^
mit a«/«%
ToxfmuU
ver-
mischten
Rohsalzen
Pf. I P£
»•/•
Kainit bezw.
Hartsalz
SylTiall
12,40/1
12,4*A
90
90
150
150
10
10
10
10
I
40
40
88
88
40
40
40
40
BMondcvd
Bemerkiingeii
Der Mehigefaalt fiber zo%
reines Kab' winl mit 8 Fl
für jedes halbe Ph>*ent
(Einheit Doppdrentwer) in
Anrechnung ipbracht, so-
fern ausdrücklich hochpro-
sentice Ware verlangt ist.
Bia bestimmter Gehalt
wird nicht ireibQrgt
Der Mehrgehalt wird nicht
in Anrechnung gebracht.
Der Mehri^halt über 13%
reines Kali wird mit 10 Pf.
für iedes halb« PKsent
(Einheit Doppelseatner) in
Anrechnung gebracht, so-
~ m der Besteller nicht aus*
dtficldich niedrig» d. L
normaiprosentige Ware
verlangt aat
DüDgemittel, künstliche. 301
Weiter für verarbeitete Abraumsalze:
Kalidüngesalze, gemahlen:
mit einem Mindestgehalt von 20 ^/o reinem Kali Mk. 3,10
UV »I »1 ^" /o M »» I, 0,40
Alle Preise gelten für % kg netto, ohne Berechnung etwaigen Mehrge-
faalts, ausschliesslich Sack, beim Bezüge ganzer Wagenladungen frei Eisen-
bahnwagen auf der dem Lieferwerke zunächst liegenden Station. Die Werke
behalten sich vor, diese Salze nach ihrer Wahl als Rohsalz, Fabrikat oder
Mischung von Rohsalz und Fabrikat zu liefern.
2. Kalkdünger.
Bei Kalkarmut des Bodens werden verschiedene Calciumverbindungen,
namentlich Caiciumhydrat und Calciumkarbonat (vgl. unter „K a 1 k" und
„K a ] k s p a V) zur Düngung verwendet. Nach Versuchen von 0 e r i a c h
und Schulze können Calciumkarbidrückstände ebenfalls ohne Schaden zur
Kalkdüngung benutzt werden.
3. Stickstoffdünger.
Die stickstoffhaltigen Düngemittel scheiden sich in unorganische und
organische. Zu den ersteren zählen der Natronsalpeter (Chili-
salpeter) und das Ammoniumsulfat (schwefelsaures Ammoniak).
Zu dem organischen Stickstoffdünger sind das B 1 u t m e h 1 , das H o r n -
m e h 1 , das Fleischmehl und das Ledermehl zu zählen.
Das Blutmehl wird gewonnen, indem man das geronnene Blut (Blut-
kuchen) auf Darren trocknet; die muscheligen Stücke kommen in den Handel
und werden vor der Verwendung gemahlen. Blutmehl enthält durchschnittlich
14 % Stickstoff und 0,5—1 % Phosphorsäure.
Das Hornmehl, welches ebenfalls 14 % Stickstoff und darüber enthält,
gewinnt man aus Klauen, Hufen und Hörnern durch Einwirkung gespannten
Wasserdampfs, Trocknen und Mahlen. Fleischmehl siehe unter 4. G e -
mischte Düngemittel.
Das Ledermehl weist nur 6—11 % Stickstoff auf; zu seiner Gewinnung
dämpft man Lederabfälle, trocknet sie dann auf Darren und mahlt sie.
Zahlreiche andere Stoffe und Mischungen kommen ausserdem als stick-
stoffhaltige Düngemittel In Betracht. So beschäftigt sich eine ganze Reihe von
Patenten mit der Gewinnung Stickstoff reicher (und kalireicher) Düngemittel
aus Melasse- und Brennereischlempe, und auch die Woll-
schweissschlempehat man in ähnlicher Weise zu verwenden gesucht.
Ferner Ist an dieser Stelle der sogenannte Bakteriendünger zu
nennen: Man hat festgestellt, dass gewisse Pflanzen, wie namentlich die Papi-
lionazeen, direkt den Stickstoff der Luft aufzunehmen und zu verarbeiten
(assimilieren) vermögen. Dies geschieht unter Mitwirkung gewisser Boden-
bakterien, mit denen die betreffenden Pflanzen eine Symbiose eingehen; eigen-
artige WurzelknOllchen zeigen an den Pflanzen die Gegenwart der Bakterien-
kolonien an. Nachdem man dies erkannt und die Erfahrung gemacht hat, dass
der Ertrag der mit solchen Papilionazeen (Lupinen, Klee, Erbsen, Wicken usw.)
bebauten Acker sehr erheblich gesteigert werden kann, wenn man die Ent-
wicklung dieser „Knöllchenbakterien" begünstigt, Ist man dazu übergegangen,
Reinkulturen solcher Bakterien unter der Bezeichnung „Bakteriendünger'* In
den Handel zu bringen.
Neuerdings mehren sich die Versuche, den Stickstoff der Luft für die
Düngung nutzbar zu machen, und namentlich hat sich das Frank sehe Ver-
fahren als wirklich praktisch und ökonomisch brauchbar erwiesen. Vgl.
darüber den Artikel „K a 1 k s 1 1 c k s t o f f" sowie auch Calcium-
cyanamld unter „Calciumverbindungen". Der Kalkstickstoff
befindet sich Im Handel und wird mit gutem Erfolge verwendet.
Chilisalpcter, roh (15V« -i6% Stickstoff), rur Zeit . . . % kg Mk. 20.00— 21.00
Schwefelsaures Ammoniak, roh % >t )t 24,00—32,00
302 Düngemittel, künstliche.
Blutmehl pro Einheit Stickstoff Mk. 1,20
Hormnehl, geröstet „ „ „ „ 1,30
Ledermehl, „ % kg Mk. 12,00— 16,00
4. PhGsphorsäuredflnger.
Während früher die K n o c h e n das Hauptausgangsmaterial fOr die Her-
stellung von PhosphatdUngern waren, kommen dafür jetzt in erster Linie
natürliche Calciumphosphate in Betracht, und zwar sind es vor
allem die nordamerikanischen Phosphorite und Apatite, die das
Feld beherrschen. Zu diesen natürlichen Phosphoriten kommt dann das
Thomasmehl (Phosphatmehl), d. h. die dem Thomasprozess (vgl. unter
„F 1 u s s e i s e n") entstammende gemahlene Thomasschlacke.
Die natürlichen Phosphorite werden nicht in dem unlöslichen Zustande,
den sie von Natur aus haben, zur Düngung benutzt, sondern man führt die
Phosphorsaure in eine löslichere Form über. Das bekannteste aufgeschlossene
Phosphat-Düngemittel ist das Superphosphat.
Was die Fabrikation des Superphosphates anlangt, so ist diese in dem
besonderen Artikel „S u p e r p h o s p h a f* beschrieben. Hier sei nur kurz
bemerkt, dass die Ausgangsprodukte der Superphosphatfabrikation die Phos-
phorsaure in Form des unlöslichen, durch die Pflanzen nur schwierig assimi-
lierbaren Tricalciumphosphats enthalten. Man zersetzt dieses durch Behand-
lung mit H9SO4, wobei einesteils wasserlösliches Monocalciumphosphat ent-
steht, während anderseits CaSOt gebildet wird. Das Gemisch von Mono-
calciumphosphat und Gips führt die Bezeichnung Superpliosphat. Die
Fabrikation des Superphosphates ist in neuerer Zeit mannigfach verbessert
worden, wovon zahlreiche Patente zeugen; wir verweisen nur auf die neuesten
derartige Patente, wie das Amer. Pat. 736 730, das eine, übrigens nicht sehr
wesentliche Modifikation des eigentlichen Superphosphatverfahrens ist, sowie
die D. R. P. 146 060 und 157 150, welche die Herstellung eines Phosphorsäure-
düngers auf elektrolytischem Wege behandeln.
Andere Erfinder wollen das Löslichmachen der Phosphorsäure in Roh-
phosphaten durch Zusammenschmelzen von Apatitmehl mit Karnallit erreichen.
— Etwas merkwürdig mutet das Engl. Pat. 10 461 von 1902 an, wonach man
Eisenphosphat als Dünger darstellt, und zwar durch Verrühren einer verd.
FesCU-Lösung mit einer Natriunipyrophosphatlösung.
Die sogenannten Doppel-Superphosphate sind Düngemittel,
die etwa die doppelte Menge wasserlöslicher Phosphorsäure enthalten als das
gewöhnliche Superphosphat; sie sind mit im Artikel „Superphosphat'*
behandelt.
Zur Erzeugung von Thomasmehl wird die Thomasschlacke
(siehe unter „Schlacken'*) meistens erst ein Jahr gelagert, hierauf in
Kugelmühlen zu staubfeinem Pulver vermählen. Vielfach wird auch die
noch flüssige Thomasschlacke mit hochprozentigen Phosphoriten vermischt.
Man handelt das Thomasphosphat, ebenso wie alle andern phosphorsäure-
haltigen Düngemittel, nach dem Gehalt an zitratlöslicher Phos-
phorsäure, d. h. an demjenigen Teil der Phosphorsäure, der bei Behand-
lung des Phosphatmehls mit Zitronensäurelösung in Lösung geht; man geht
hierbei von der Annahme aus, dass die citratlösliche Phosphorsäure im Boden
ieicht ausgenutzt wird.
Nach einem neueren Verfahren ist das teuere Stampfen und Mahlen der
Thomasschlacke nicht mehr nötig: Man bringt die Schlacke in einen alten
Dampfkessel und setzt sie einem ziemlich starken Dampfdrucke aus; in einigen
Stunden wird der Kalk der Schlacke gelöscht, und diese zerfällt in ein sehr
feines Pulver. Bei entsprechenden Einrichtungen kann die pulverförmige
Schlacke vollständig trocken aus dem Kessel entnommen werden. Der Ge-
halt an zitronenlöslicher Phosphorsäure ist bei dem auf diese Weise her-
gestellten Mehle um 2—2^ % höher als von demselben Mehle, welches durch
Stampfen und Mahlen zerkleinert wurde. Nach den guten Resultaten der
Düngeversuche zu schliessen, wird durch den neuen Prozess ein grosser Teil
der Phosphorsäure sogar wasserlöslich gemacht.
Düngemittel, kanstliche. 303
Erhöht wird der Wert der Thomasphosphatschlacke als Dangemittel
durch ein Verfahren von Th. KnOsel (D. R. P. 128 213), welches gleichzeitig
eine rationelle Verwertung der Ablaugen aus Sulfitzellstofffabriken bezweckt.
Diese Ablaugen waren bisher nicht nur vollständig wertlos, sondern ihre Be-
seitigung verursachte viel Mühe und Kosten, rfach dem KnOsel sehen
Patent dickt man diese Ablaugen der Sulfitzellulose-Fabrikation bis zu Sirups-
dicke (25* B6) ein und vermischt sie mit etwa der gleichen Menge Thomas-
phosphatschlackenmehl zu einer trockenen Masse. Durch dieses Verfahren
wird die ZitratlOslichkeit der Phosphorsäure des Thomasmehls bis fast zum
Maximum gesteigert, z. B. von 73 auf 98 %.
Die Preise der Thomasphosphatmehle schwanken in zu weiten Grenzen,
als dass Angaben darüber hier von Wert sein könnten.
Das Schwed. Pat. 18 401 von 1903 schützt drei abgeänderte Verfahren zur
Darstellung von Dünger, darin bestehend, dass man geschmolzene sauere
Schlacken mit einem Rohphosphat, wie z. B. Apatit, Floridaphosphat u. dgl.,
verschmilzt bzw. mischt, dann abkühlt und pulverisiert.
5. Gemischte Düngemittel.
Man zählt hierher diejenigen Düngemittel, welche gleichzeitig Stickstoff
und Phosphorsäure, teilweise ausserdem noch Kali enthalten. Hierher ge-
hören das Knochenmehl, das Fleischmehl und der Fisch-
g u a n 0 sowie einige künstliche Düngergemische. Dagegen kann der eigent-
liche echte Peru-Guano, als Naturprodukt, nicht wohl hier berücksichtigt
werden oder höchstens in der aufgeschlossenen Form, d. h. nach
Behandlung mit Schwefelsäure (vgl. den Artikel „G u a n o**)-
Zur Fabrikation des Knochenmehls werden die Knochen von
Schlachttieren gereinigt, in Knochenbrechmaschinen zu kleinen Stücken zer-
kleinert und hierauf gedämpft, was gewöhnlich mittels Dampfs von 4 Atm. g/e-
schieht Nach dem Dämpfen trocknet man die Knochen auf Darren, zer-
schlägt sie dann in Pochwerken zu Knochenschrot und mahlt sie darauf in
Kollergängen fein. Gedämpftes Knochenmehl enthält nicht, über 6 % Fett,
weiter 4—5 % Stickstoff und 20—24 % Phosphorsäure.
Nach dem D. R. P. 156 356 behandelt man Knochenmehl mit der konz.
Lösung eines Ferrisalzes, bis eine Verflüssigung stattfindet; nach einiser Zeit
wird die Masse fest. Man erhält dabei fein verteiltes Ferriphosphat, das sehr
leicht löslich in verdünnten Säuren ist und einen hohen Düngewert besitzt.
Zur Gewinnung von Fleischmehl benutzt man Kadaver von Pfer-
den und andern Tieren, die, um Übertragung von Krankheiten zu verhindern,
erst mittels Dampfes von 4—5 Atm. sterilisiert werden, wobei sich gleichzeitig
die Massen lockern und zerteilen. Nach 6—8 Stunden wird das ausgeflossene
Fett und Leimwasser abgelassen; die Fleisch- und Knochenmasse wird ge-
darrt und gemahlen. Auf ähnliche Weise gewinnt man aus den Abfällen der
Fleischextraktfabrikation (Liebig) den sog. Fray-Bentos-Guano.
Der Fischguano ist nach seiner Zusammensetzung dem Knochenmehl
ähnlich; man benutzt zu seiner Gewinnung teils kleine (für den Verkauf un-
brauchbare) Fische, teils Abgänge vom Walfisch und Dorsch. Man behandelt
die Masse erst in hydraulischen Pressen zur Entfernung des Ols und eines
grossen Teiles Wasser, scheidet dann durch Kochen in offenen Kesseln das
Fett sowie durch Einwirkung von gespanntem Wasserdampf (in geschlossenen
Kesseln) den Leim ab. Die gedämpfte Fischmasse wird in hydraulischen
Pressen ausgepresst, auf Darren getrocknet, gemahlen und gesiebt. Die Zu-
sammensetzung des Fischguanos ist naturgemäss bei der Verschiedenheit des
Rohmaterials sehr schwankend; im Durchschnitt enthält er 7—9% Stickstoff
und 12—14 % Phosphorsäure.
Auf das D. R. P. 157 276, welches einen N- und P-haltigen Dünger aus
Muschelschalen darstellen lässt, sei nur verwiesen.
Ein neues Düngemittel Thomas-Ammoniakphosphatkalk
wird nach besonderem Verfahren (welches die sonst hierbei eintretenden Stick-
stoffverluste verhüten soll) durch Mischen von Thomasmehl mit Ammonium-
sulfat unter Zusatz von Scheideschlamm erhalten; es enthält neben nicht un-
304 Düngemittel, künstliche.
betrachtlichen Mengen CaO etwa 5,5--6 % leichtlöslichen N und ungefähr 8 %
zftronensäurelOsliche Phosphorsäure.
Auch die gemischten Dangemittel schwanken im Preise sehr erheblich,
so dass es kaum angeht, Preise anzuführen. Die hier genannten sind daher
nur in recht beschränktem Grade als massgeblich zu bezeichnen.
Knochenmehl, gedämpft und roh:
fiir 4 »/o Stickstoff und 20®/o Phosphorsäure > kg Mk. 8,00—9,00 frei Empfangsstation.
„ 3% „ „ 2Ü0/0 „ „ „ „ 9,50-10,00.
Knochenmehl, entleimt:
lö/o Stickstoff und .40% Phosphorsäure „ „ „ 6,50—7,50 „ ,
Fischguano (Heringsmehl): 8-9 % Stickstoff, 8—9 ®/o Phosphorsäure % kg Mk. 13,00
6. Silikatdflnger.
In seinem schönen Werk „Die chemische Industrie des
Deutschen Reiches im Beginne des XX. Jahrhunderts**
macht Witt darauf aufmerksam, dass die löslichen Silikate, also K a 1 i -
und Natronwasserglas, einer ausgedehnten Verwendung als
Düngemittel fähig sind. Namentlich für die Kultur sehr kieselsäurereicher
Nutzpflanzen, wie Mais und die Zerealien. Die Pflanzen können Kieselsäure
in Form des Quarzes nicht assimilieren, und man ist in Amerika dazu über-
gegangen, unter geeigneten Verhältnissen dem Boden Kieselsäure in hydrati-
scher Form (z. B. als Kieselgur) zuzuführen. Witt weist nun darauf hin, dass
entschieden ein noch viel besserer Silikatdünger das Wasserglas wäre,
und zwar naturgemäss das Kali Wasserglas, das gleichzeitig auch als Kali-
dünger wirkt.
1Jiit«ra«e]ft«nart Der Intern. Kongr. f. angew. Cbem. Berlin 1908 hat folgenden Analysen-
gang für die UnterBuchung kttnstlicber Dlhigemittel vereinbart:
Probenahme.
1. UnvorBduriftsmiasige Proben aind aeitena der Untermidiunga-BtatioBen aurOcksaweiaen,
beiw. iat dies auf den Unterauchunga-Attesten au vermerken.
2. YonchriftamSaBige Proben aind nur solche, welche auf der leisten Bahn- oder ScfaiffartatioB
bei der Entladung in Gegenwart von Zeugen beider Parteien oder durch einen vereideten Bach-
veratlndigen unter Beobachtung nachfolgender Vorschriften genommen sind.
8. Bei Fabrikaten Iat aus jedem aehnten Sack, bei Icaer Verladung von mlndeatena 10 ver-
Bdiiedenen SteUen Probe mittela Probeatechera au nehmen.
4. Bei Robmaterialien wird Jedes fflnfaigate Entladungsgeflas (also 2*/,^ auf den Probe-
haufen geatflrat und wird davon nach der ersten Feinung auf mindestens Haaelnuasgrflase Probe
genommen zur Waascrbestimmung; von dem gana gefeinten Material wie bei Fabrikaten mm
G ehaltabeatimmung.
6. Die Proben mflasen lose In feste, reine und vOllig trockene Qlaageflase geadillttet wordea
und ca. 800 gr Gewicht haben.
6. Ea aind mindestena Je 8 Proben zu aiehen und luftdicht mit den Siegeln der Probenehmer
au verschliessen.
7. Die Etikette ist mit demselben Siegel zu befestigen und mit der Namenauntecicfarlft der
Probenehmer au vtfsehen.
8. Die Proben sind an einem kühlen, dunklen und trocknen Orte anfrobewahren.
Vorbereitung der Proben.
a) Trockene Proben von Phosphaten oder aonatigen kflnatlichen DOngemitteln dürfen gesiebt
und dann gemischt werden.
b) Bei feuchten Düngemitteln, bei welchen dieaea nicht au erreichen iat, hat aich die Vor-
bereitung auf eine aoigfiltige Durcfamischung mit der Hand au beachrinken.
c) Bei Rohphosphaten und Knochenkohle aoU aum Nachweise der Identität der WaaMrgehalt
bestimmt werden.
d) Bei Subatanaen, welche beim Pulvern ihren Wassergehalt ändern, muaa aowohl in do-
feinen wie in der groben Subetans der Waasergehalt bestimmt und daa Reaultat der Analyae
auf den Wassergehalt der uraprüngUdien gr<4i«n Substana umgerechnet werden.
Analysenmethoden.
I. Wasserbestlmmung. Es werden 10 g Substana angewandt; daa Trocknen erfolgt
bd 100* O. bia aum konatanten Gewicht; bei Olpe haltenden Subatanaen drei Stunden lang.
n. BeatimmungdeaUnlöallchen. Ea werden 10 g Substana angewandt; a) bd
Losung in Mineralsäuren nach UnlOalichmachung der SiQi der ROckatand geglüht; b) bei LOsunc
in Wasser der Rückstand bei 100* O. bis zu konstantem Gewicht getrocknet.
m. Beatimmung der Phosphorsäure: A. Herstellung der Losun-
gen. 1. Bei waaserlflalidier PgO» werden 20 g Subatana in einer Literflaaehe mit ca. 800 ocm
Waaser 80 Minuten lang auagescfaüttelt und dann bia zur Marke aufgefüllt Die Losungen von
aogenannten Doppelauperphoaphaten müaaen vor FäUung der PgO» unter Zusata von etwaa HN(^
gekocht werden, um vorhandene PTrophoephorsäure in Orthophosphorsäure umzuwandeln. NB.
SoU in Bttperphoaphaten der Gehalt an aitratUalicher PgO» ermittelt werden, ao hat dies aadk
Düngemittel, kttnstliche. 305
PetennuiB su sescheheii. 2. Bei Oeatmt-PgOs werden 6 g Subituii mit KCnlgiwfer') oder
20 ccm HNOt und 60 g konz. U«S04 ^0 Minuten lang in einem 2fi0 ccm Kolben gekocht und
auf SSO ccm aafgefaiU. 3. Thom i-ii>< " - :i) j:! r()n>'n8llurrlJMiche PsOg: £• werde«
6 g Substans angewandt wid in einem 600 ccm Kolben, welcher nr Verbfltung des Feataetsens
der Substans mit 1 ccm Alkohol beschickt iat, mit 2 Voigvr Zitronensäurel&sung Va Stunde in
einem Rotierapparat mit 30 — 10 Touren per Minute bei IV /t^ O. ausgeachtttfelt. b) Gesamt-
PsOb*): Ea werden 10 g Substanz angewandt und in einem 600 ccm Kolben mit S6 ocm WasMr
aosgeachOttelt, sodann mit 60 ccm konz. HsSO«>) 30 Minuten lang unter h&ufigem Umschwenken
gekodit und bis cur Marke aufgefOllt. — B. UnterauchungderLOsungen. 1. Molyb-
dlnmethode nach Fresenius und Wagner. 2. Zitratmethode. 8. Freie Slure. a) Die
wisserige LOsung A 1 wird mit Mrthylorange versetzt und mit Natronlauge titriert, oder
b) In alkoholischer Lflsung auf gewichtsanaljrtis bem Wege bestimmt.
lY. Bestimmung von Eisenozyd und Tonerde: Dieselbe hat nadi der
Methode von Eugen Glaser unter Berücksichtigung der Verbesserungen von R. Jones oder nadi
Henri Lasne su erfolgen. Die befolgte Methode ist anzugeben.
V. Bestimmung des Stickstoffs: 1. Salpeterstickstoff. Es ist nur
die Anwendung direkter Methoden suläang. a) Reduktionsmethoden nach O. KQhn, Dlscb,
D e V a r d a und Kjeldahl-Jodlbaur. b) Gasvolumetrische Methoden. Lunge,
SchlOsing-Grandeau. 2. Ammoniakstickstoff. Die Bestimmung hat durdi
Destillation mit Magnesia zu erfolgen; bei Ammoniaksuperphosphaton ist die unter III A 1 an-
geführte LOsung zu benutzen. 8. Oesamtstickstoff. Derselbe ist bei Gegenwart von
Kitraten und Ammoniaksalzen nach Kjeldahl-Jodlbaur zu ermitteln. 4. Organi-
scher Stickstoff. Die Bestimmung hat bei Abwesenheit von Nitraten und Anunoniak-
wlxen nach Kjeldahl oder durch Verbrennung mit Natronkalk zu erfolgen.
VI. Chlorate und Perchlorate: Dieselben sind als gleich schädlich sunnusen
SU bestimmen.
VII. Bestimmung des Kalis: Dieselbe hat stets mittels Plantinchlorida oder über-
cfalorsfture zu erfolgen.
vm. Bestimmung von Kalk und Magnesia: Dieselbe kann fflr Düngekalk-
dundi die Titrationsmethode Tacke oder nach üblicher Methode gewichtsanalytisch erfolgen.
Tabelle fflr eine einheitliche Nomenklatur der bei der Unter-
suchung gebrauchten Heagcntien und Apparate.
Bt^sofnhnungeii Hp* z. Gewichte O^hiilte
1. SehwefeliAsre I.4'> . . . . 60 T. Ui^^O«.
2. Rnns. Sihwerelüftiire 134 .... 100 T. H.SO«.
8 Rklp^teraftare i.20 . . . . 82 T. HNO«.
4. Rons Snlpeters&are 1.52 .... 100 T. HNO^.
5. SnUaftore 1, 2 ... . 24 T. HCl.
6 Knn«. Salzü&are 1,20 .... 89 T. HCl.
7. AmmoniHk 0,»i6 .... 10 T. NH..
8. Knas Ammoniak 0.9 ... . 25 T. N(I,.
9. K6nigswB896r M.20 . . . . IT. SalpeterKftars.
10. ZitroKeaaftare 20 g frei« S&are in 1 1.
11. R4tt!ernpp»rat 30 40 Uoidn^honf^en per 1 Minute.
12. SchSttelappiirAt 160 UiudrehnnKen per 1 Minute.
DOn^remittel, künstliche:
Lt>hmann k Voss, Hamburg. I Oestcrreichischer Verein, Au.<eig a. E.
Aufschliessung von Thomasmehl durch die Ablaugen der Sulfitzellstoff-
fabriken (D. R. P. 128 213):
Th. KnOsel, Ziviling., NeusUdt, Westpr.
DOngerfabriken baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Einrichtungen für Düngerfabriken jeder Art:
Max Friedrich & Co., Maschinenfabrik, Leipzig- I Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk,
Plagwitz 66. I MHgrlibure-Buckau.
Rohprodukte für die KunstdQngerfabrikation:
Phosphate, gebr. Knochenkohle, eticketofffhaltige
Rficketande, Schlammdanger, Schwefeleaupo.
Meyer Cohn, Hannover«
*) Vgl. die Tabelle am Schlüsse ui.-scr UnterBMchungsmethoden.
•) ThonuLsphosphatmehle, In denen dem Augenscheine nach noch gröbere Teile vorhanden
sind^ werden durch ein 2 mm-Sieb abgesiebt, die auf dem Siebe verbleibenden etwa zusammen-
gebaDten Teile durch leichtes ZerdrHcken auf dem Sieb verteilt. Die Bestimmung der PsOg wird in
dem durch das Sieb gefallenen Teile ausgeführt, das Ergebnis unter BerUcksicbtigung der groben
Teile berecdmet.
*) Soll eine Feinmehlbestimmung ausgeführt werden, so ist ein Sieb von 0,17 mm Mascfaen-
«reüe (Na 100, Amandus Kahl, Hamburg) anzuwenden.
Blficher VII. ^^
306 Duotal — Dynamite.
Duotal = Quajakolkarbonat (CtH« . O . CHt)t . CO«. Zur Darstellung
löst man 2mo]. Q u a j a k o 1 (s. d.) in Natronlauge und leitet in die Lösung
1 mol. Kohlenoxychlorid (Phosgengas) COCli ein; die Umsetzung entspricht
der Gleichung:
2 (CJi4 . OCHt . ONa) + COCl, = 2 NaCl + (CH. . OCHt), . CO«.
Weisses, fast geschmackloses und geruchloses Kristallpulver, unlöslich in
HsO, wenig löslich in kaltem, leichtlöslich in heissem Alkohol, ferner löslich in
Äther, Chloroform und Benzol. Seh. P. 78— 84*. Man verordnet es innerlich
gegen Tuberkulose, auch gegen Typhus und Durchfall. Dosis 0,5—3 g täglich
ansteigend.
Duotal H Mk. 7,30; 1 kg Mk. 66,00
Dnranametall siehe „Kupferlegierunge n".
Dymal = saliz>'lsaures Didym. Dit(CeH40H . COi)e. Es soll also in>
wesentlichen ein Gemisch aus Neodvm- und Praseodymsalizylat sein, enthält
aber nach Untersuchungen nebenbei viel Cersalizyiat. Man gewinnt es als
Nebenprodukt bei der Fabrikation von Glühstrfimpfen.
Feines, rosa*weisses, geruchloses Pulver, das ein gutes Antiseptikum ist
und in der Wundbehandlung sowie bei Hautkrankheiten als Pulver und als
Salbe Verwendung findet.
Dymal „Zimmer" H Mk. 5,25; 1 kg Mk. 46,00
Dynamite. Man versteht unter dem Namen Dynamit jeden Sprengstoff,
dessen wirksamer Bestandteil in erster Linie Nitroglyzerin (s. d.) ist,
welches man durch irgend eine geeignete Substanz aufsaugen lässt. Man
unterscheidet Dynamite mit unwirksamem und solche mit wirk-
samem Aufsaugungsstoff; in letzterem Falle wohnen dem Aufsaugematerial
selbst Eigenschaften inne, die ihn ebenfalls als Spreng- oder Explosionsstoff
bezeichnen lassen.
1. Dynamite mit unwirksamem Aufsaugungsstoff.
Zu den Dynamiten mit inaktivem Aufsaugungsstoffe gehören das Kie-
selgurdynamit, das Karbodynamit, das R h e x i t , das Dua-
lin, das K a r b o n i t , das V i g o r i t , das Vonges-Dynamit, das
Hercules powder, der Lithofracteur u. s. w.
Das wichtigste Dynamit ist das Kieselgurdynamit (Qnrdynamit)»
derjenige Sprengstoff, welcher als Dynamit schlechthin bezeichnet wird. Er
besteht gewöhnlich aus 75 % Nitroglyzerin, 24,5 % Kieselgur und 0,5 % Soda.
Die zu verwendende Kieselgur (Infusorienerde) muss sehr rein sein; man
glflht sie zuerst schwach und dann stärker (doch würde sie bei zu starkem
Glflhen ihre Saugfähigkeit einbflssen). Sie wird dann zu einem sehr feinen
Pulver vermählen und muss nun sofort verbraucht werden, weil sie sonst
Feuchtigkeit anzieht. Die Vermengung des Nitroglyzerins mit der Kieselgur
geschieht meistens nicht durch Maschinen sondern von Hand; die Mischung
wird dabei mehrfach durch Metallsiebe eedrückt, um desto inniger und gründ-
licher zu werden. Das fertige Dynamit wird in Stempelpressen zu wurst-
artigen Gebilden geformt, die, in Pergamentpapier eingewickelt, als Dyna-
mitpatronen in den Handel kommen.
Das Gurdynamit bildet eine teigige, etwas fettige, geruchlose Masse von
braungelber bis roter Farbe. Entzflndet brennt es ab, explodiert hierbei je-
doch nur in festen Hülsen. Dagegen wird es durch plötzliches Erhitzen so-
wie namentlich durch starken Schlag oder Stoss zur Explosion gebracht. Bei
+ 8* gefriert das Dynamit und muss dann vor der Verwendung durch, sehr
vorsichtiges Erwärmen wieder aufgetaut werden.
Andere Dynamite mit inaktivem Aufsaugungsstoffe werden ungefähr auf
dieselbe Weise wie das gewöhnliche Gurdynamit hergestellt. Immer ist zu
beachten, dass die Aufsaugungsmaterialien rein und trocken sind. Wir
jsählen von den hierhergehörenden Sprengstoffen kurz auf:
Karbodynamit, aus 90 % Nitroglyzerin und 10 % Korkkohle.
R h e X i t , aus 64 % Nitroglyzerin, 18 % Natronsalpeter, 7 % Holz-
mehl und l\ % Holzmoder.
D u a 1 i n, aus 80% Nitroglyzerin, 10<»/o Sägespänen und lO^'o Kalisalpeter^
Dynamite. 307
K a r b o n i t , aus 25 % Nitroglyzerin, 40,5 % Holzmehl, 34 % Natron-
salpeter und 0,5 % Soda.
V i g o r i t , aus 30 % Nitroglyzerin, 9 % Holzstoff, 5 % Ma^esium-
karbonat, 49 % Kaliumchlorat und 7 % Kalisalpeter.
Vonges-Dynamit, aus 75 % Nitroglyzerin, 20,8 % Randanit
(verwittertem Feldspat), 3,8 % Quarz und 0,4 % Alagnesiumkarbonat.
Hercules powder, aus 40% Nitroglyzerin, 12% Holzstoff,
46 % Natronsalpeter, 1 % Kochsalz und 1 % Magnesiumkarbonat.
Lithofracteur, aus 54 % Nitroglyzerin, 15 % Baryumnitrat,
17 % Kieselgur, 2 % Holzmehl, 1 % Kleie, 7 % Schwefel, 2 %
Braunstein und 2 % Soda.
Wittenberger Wetterdynamit, aus 25 % Nitroglyzerin,
34 % Kalisalpeter, 38,5 % Roggenmehl, 1 % Holzmehl, 1 % Baryt-
salpeter, 0,5 % Natriumbikarbonat.
Derartige Mischungen sind noch weiter in grosser Menge vorgeschlafen
worden, ohne dass sie zumeist praktische Bedeutung erlangt hätten. Man
sieht Obrigens an der Zusammensetzung, dass verschiedene dieser Sprengstoffe
ausser dem Nitroglyzerin noch Stoffe enthalten, welche die Explosions-Fähig-
Jceit und -Wirkung fördern, so dass sie hiernach auch zur zweiten Gruppe ge-
zählt werden könnten; doch sind diese Beimengungen nur nebensächlicher
Natur, und jedenfalls ist der eigentliche Aufsaugungsstoff oder doch
seine Hauptmenge unwirksam (siehe auch Artikel „S i c h e r h e i t s -
Sprengstoff e").
2. Dynamite mit wirksamem Aufsaugungsstoff.
Hier sind vor allem die Sprenggelatine und das Gelatine-
d y n a m i t , weiter das M e g a n i t , sowie nebenbei auch das C o 1 o n i a -
p u 1 V e r zu erörtern.
Bei der Sprenggelatine und dem Gelatinedynamit ist der Aufsaugungs-
stoff Kollodiumwolle, also Dinitrozellulose (siehe die Ar-
tikel „Kollodium*' und „Schiessbaumwoll e**)* I^ie Dinitrozellu-
lose löst sich in Nitroglyzerin; letzteres wird in kupfernen Pfannen auf 50 — 60*
erwärmt, worauf man die sorgfältig getrocknete Kollodiumwolle einträgt.
Sollen noch andere Stoffe zugesetzt werden, so bearbeitet man das Gemenge
in geeigneten Knetmaschinen; in andern Betrieben nimmt man das Mischen
auch mit der Hand vor, wenn dieses Verfahren auch wegen der hohen Gefähr-
lichkeit mehr und mehr abkommt.
Die Sprenggelatine enthält 92 % Nitroglyzerin und 8 % Dinitro-
zellulose (häufig auch etwas Salpeter); sie bildet eine hornartig durch-
scheinende, schneid- und formbare Masse, die brisanter als Gurdynamit ist,
aber durch Lagern bald an Brisanz verliert, weil sie Nitroglyzerin abgibt.
Letzterer Umstand macht die Sprenggelatine gefährlich und hat schon mehr-
fach zu Explosionen geführt. Im übrigen ist sie gegen Stoss unempfindlicher
als Gurdynamit und bedarf zur Explosion besonderer Zflndpatronen. Sehr
empfindlich und gefährlich ist die Sprenggelatine in gefrorenem Zu-
stande. Wegen der mannigfachen Gefahren ihrer Anwendung hat sich die
Sprenggelatine nur teilweise eingebürgert; man benutzt sie beispielsweise
unter Wasser, wo sich das gewöhnliche Dynamit nicht verwenden lässt. —
Für die Mischung der Bestandteile der Sprenggelatine sind besondere
Mischmaschinen im Gebrauch, da die Masse während der Bearbeitung erhitzt
werden muss und daher gegen mechanische Einwirkung sehr empfindlich ist.
Neuerdings wendet sich die Tätigkeit der Erfinder wieder mehr der
Sprenggelatine zu. So gelatiniert man nach dem Engl. Fat. 18 161 von 1901 in
der weise, dass man 1 T. Nitrotoluol mit 2 T. Nitroglyzerin mischt und 5 T.
unlösliche Schiessbaumwolle hinzufügt; dann werden 2 T. Azeton zugesetzt
and granuliert. — Das Engl. Fat. 23 846 von 1902 erzeugt Sprenggelatine nicht
aus Nitroglyzerin mit Kollodiumwolle, sondern durch Vermischung von Nitro-
glyzerin mit einer Lösung von Leim in Glyzerin. — Recht eigenartig ist das
D. R. F. 144 846; danach lässt man Azetylen von Azeton absorbieren und ver-
wendet eine derartige (explosive) Lösung zum Gelatinieren von Nitroglyzerin
20»
308
Dynamomaschinen.
und Nitrozellulose. Man kann kaum annehmen, dass beim nachherigen Ver-
dunsten des Azetons nicht auch sämtliches Azetylen wieder entweichen soll.
Das Qelatinedynamit wird aus der sog. „Gelatine** und dem
Zumischpulver zusammengesetzt. Diese „Gelatine" ist wieder ein Gemisch
von Nitroglyzerin mit Dinitrozellulose, während das Zumischpulver ein Ge-
menge aus Natronsalpeter, Holzmehl und Soda ist. 3 Gelatinedynamite hatten
folgende Zusammensetzung: i. u. m.
Nitroglyzerin 62,50% . . . 43,60% . . . 63,50%
DinitrozeUulose i?,50 % • • • 1,00% .. . 1,50%
Natronsalpeter 26,25% . . . 41,10% . . . 27,00©/^
Holzmehl 0,40% ... 13,15% .. . 8,00%
Soda 0,3^%
0,35 %
Die Herstellung geschieht ungefähr ebenso wie bei Sprenggelatine; die
Zumischpulver werden von Hand beigemengt. Da das Gelatinedynamit
weniger unangenehme Eigenschaften als die Sprenggelatine aufweist, hat sie
nicht nur diese sondern auch das Kieselgurdynamit mehr und mehr verdrängt.
Besonders stark wirkende Gelatinedvnamite erhält man durch Zusatz von
Ammoniumnitrat (E x t r a d y n a m i t).
Das M e g a n i t besteht ebenfalls aus Nitroglyzerin und DinitrozeUu-
lose, erhält aber behufs Abstufung der Kraft noch eine Beimengung von voll-
ständig zu CDs verbrennenden Salpetergemischen. Man stellt das Meganit
her, indem man die Zusatzpulver und die trockne DinitrozeUulose in kaltes
Nitroglyzerin von Hand einbringt und Aber Messingsiebe siebt, wodurch die
Gefahr der Erhitzung umgangen und ein vollständig gleichartiges Produkt er-
halten wird. Meganit gelatiniert und erhärtet nicht, explodiert stets mit dem-
selben Erfolg und gefriert äusserst schwer.
Das Kolon iapulver, welches fibrigens zurzeit kaum noch ver-
wendet zu werden scheint, ist ein Gemisch aus 30 — 35 % Nitroglyzerin und
65 — 70 % gewöhnlichem Sprengpulver (Schwarzpulver).
Weiteres siehe Artikel „Sicherheitssprengstoff e".
Dynamit:
Pyiuiinit-Actien- Gesellschaft vormalB Alfred i Sprengstoff A.-G. ,,Carbonit'', Hamburg.
Nobel & Go., Hamburg. ,
Anlagen und Apparate zur Dynamitfabrikation:
Deutsche Ton- u. Stelnzeug-Werke« AktiengeaeU- I Friedridi Heckmann, Berlin SO. 16, BrflckvH-
Bcfaaft, BerUn-Oharlottenburg, BerUnerstr. 23. I Strasse 6 b (s. Inserate).
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. |
Dynamomasohlneii. Dynamos fllr Verkupferung, Vermessingung, Ver-
nickelung, Verzinkung, Versilberung, Vergoldung, Galvanoplastik u. s. w.
a SB langsam laufende, b =* normal laufende, c s» schnell laufende Dynamos.
Type
Span-
nung
in
Volt
Strom-
stärke
in
Ampere
Gesamt-
leistung
in
Watt
Um-
drehung
in der
Minute
ca.
Kraft-
bedarf
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Riemens«
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1
2000 0,19
18,00
Die mit einem * bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren versehen.
Dynamonwifhinen.
309
Typ«
Span-
nung
in
Volt
Strom*
stärke
in
Ampere
Gesamt-
leistung
in
Watt
Um-
drehung
in der
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ca.
Kraft,
bedarf
pa
ca.
Riemenscheibe
Durchm, Breiie
mm mm
Preis
Dynamo
mit Riemen- *««""
Scheibe *»»<»
Mk. Mk.
spann-
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M.
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300
2350
0,65
80
40
} 175,00
} 170,00
25,00
15,00
a
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320
330
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100 1 50 1 ^^^»^
1 } 230,00
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400
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0,75
1,15
1,15
100
1
100
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265,00
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} 235,00
30,50
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c
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600
600
600
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} 320,00
35,00
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b
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4
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800
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1005
1000
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1450
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1.90
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485,00
470,00
} 330,00
35,00
35,00
20,00
c
•2
•3
4
6
500
335
2f>0
165
1800
65
490,00
470,00
} 340,00
20,00
ElVt
a
•2
3
4
6
500
335
250
165
1000
1005
1000
990
1100
1,90
125
70
6<K).00
435,« 0
420,00
4«JO,00
40,00
25,C0
b
•2
•i
6
600
400
300
200
1200
1200
12<iO
1200
1400
2,20
125
70
610,00
560,(K)
430,00
400,00
40,00
25,00
IMe mit einem * bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren verschen.
310
Eau de Javelle — Ebur ustum album.
Type
Span-
nung
in
Volt
Strom-
starke
•
in
Ampere
Gesamt-
leistung
in
Watt
Um-
drehung
in der
Minute
ca.
Kraft-
bedarf
PS.
ca.
Riemenscheibe
Durchm. Breite
mm mm
Dynamo
mit Riemen-
scheibe
Mk.
*reis
Regu-
lator
Mk.
Spann-
schiene 11
Mk.
El Vi
c
•2
•3
4
6
720
480
360
230
1440
1440
1440
13'<0
1650
2,60
125
70
} 620,00
430,00
400,00
40,00
25,0C)
E2
a
• 0
•3
4
6
800
540
400
270
1600
1620
160«)
1620
1250
2,90
140
85
725,00
665,00
525,00
495,00
40,00
!
30,0U
'>
•2
•3
4
6
960
640
480
320
1920
1920
1920
1920
1500
3,50
140
85
735,00
675,00
540,00
510,00
40,00
40,00
30,m»
E3
a
b
•2,5
•3
4
6
880
740
550
370
2200
2200
2200
2200
1175
3,85
160
90
} 1000,00
} 750,00
35,01)
•2,5
•3
4
6
1060
880
660
440
2650
2640
2640
2640
1425
4,60
160
90
1085,00
1000,00
} 765,00
40,00
35,0i>
E5
a
4
5
6
750
600
500
3000
3000
3000
4000 '
4000
3900
1100
5,10
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HO
900,00
50,00
45,0(»
n. poL
b
•4
5
6
1000
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650
1300
6,20
190
HO
1180,00
} 920,00
60,00
60,00
45,U<J
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a
•2
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1500
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3000
3000
3000
1100
5,10
190
HO
1300,00
} 1200,00
45,Ui
V. poL
b
•2
•2,5
•3
2000
1600
1300
4000
4000
3900
1300
6,20
190
1320,00
^^^ } 1220,00
70,00
45,00
E7V«
a
b
•3
*4
5
6
1500
1125
900
750
4500
4500
4500
4500
900
7,60
220
125
1500.00
1390,00
} 1110,00
65,00
50,0<)
•3
•4
•5
•6
2000
1500'
1200
1000
6000
6000
6000
6000
1200
10,20
220
125
} 1520,00
} 1400,00
75,00
Ö0,0U
Die mit einem • bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren versehen.
Dynamomaschinen :
nemeafl-Schnckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platx 8.
E.
Bau de Javelle siehe „Bleiche n".
Ebonit siehe „K a u t s c h u k".
Ebnr nstum albnm siehe „Knochenasche
Ebur ustum nigrum — Egiatol. 311
Ebnr nstnm nlgriim siebe ,3einschwar t\
EcfiTonln siehe „K o Ic a i n".
Echtlieltspiilfiuig' von Färbungen siehe „Färberei und Fär-
bung**.
Eohtmodefarben (Karminfarben). Dienen zum Färben der Baumwolle
und aUer vegetabilischen Fasern, da sie sich ohne Beize fixieren. Durch ihre
leichte LOslichkeit und Mischbarkeit lassen sich aus den Grundfarben Blau,
Gelb und Rot sämtliche unter dem Namen „Modefarben** bekannten ge*
dämpften grünlichen, grauen, rötlichen, gelblichen und bläulichen Nuancen er-
zielen. Sie lassen die Baumwolle weich und sind ziemlich beständig gegen
Wäsche und verdünnte Säuren. Besonders eignen sie sich zum Färben merceri-
sierter Baumwolle.
Otto Starcke & Oo., O. m. b. H., Leipsig- Lindenau.
Edelsteine, kttnatllche. Die Fabrikation künstlicher Edelsteine,
d. h. von Kunstprodukten gleicher Zusammensetzung und mit den gleichen
Eigenschaften wie die entsprechenden Natursteine, gewinnt nach und nach
praktische Bedeutung. Freilich gilt das noch nicht von den künstlichen
Diamanten (siehe „Diamanten, künstliche**), wohl aber von den
künstlichen Rubinen (siehe „Korund, künstlicher**), die längst
zu einem begehrten Handelsobjekt geworden sind, und ebenso von den
S a p h i r e n , die als blaue, weisse (dem Diamanten sehr ähnliche) und gelbe
Saphire in den Handel kommen.
Im Jahre 1891 machte F r ö m y ein ursprünglich mit V e r n e u i 1 zu-
sammen ausgearbeitetes Verfahren bekannt, durch Zusammenschmelzen von
reiner AlsOa mit KsCOs und BaFa (oder CaFs) sowie mit einer kleinen Menge
von chromsaurem Kali kleine, schön rote, durchsichtige Rubinkristalle zu er-
zeugen, die aber praktische Bedeutung nicht erlangt haben. Ahnlich ist das
1902 entdeckte Verfahren von Verneuil. Auch hier ist das Rohmaterial AUOa,
das färbende Prinzip CrsOs. Das Gemenge wird in einem Knallgasgebläse
mit nach unten gerichteter Flamme geschmolzen. Die Flamme ist gegen
einen kleinen Kegel aus Tonerde gerichtet, der sich auf einem drehbaren
Arm befindet. Oberhalb des Gebläses ist ein Platinsieb angebracht, durch
welches ein elektrisch betriebenes Hämmerchen das pulverförmige Gemisch in
die Flamme wirft. An der Spitze des Kegels bildet sich der Rubin in Form
von Tropfen, die allmählich grösser werden und schliesslich abfallen. Je nach
dem Chromzusatz sind die Steine von hellrosaroter bis tief taubenblutroter
Farbe; es werden Steine bis 1,5 cm Dicke und 2,5 cm Länge mit einem Gewicht
bis zu 50 Karat erhalten. Lässt man den Chromgehalt ganz weg, so erhält man
farblosen Saphir.
Nach einem von Prof. A. Miethe und Hermann Wild er-
sonnenen, von der Deutschen Edelsteingesellschaft in Idar
bei Oberstein fabrikatorisch ausgenutzten Verfahren, das dem Verneuilschen
ähnlich ist, in den Einzelheiten aber noch geheimgehalten wird, stellt man
aus reiner Tonerde prachtvolle Rubine her, deren Farbe man nach dem Chrom-
gehalt verschieden gestalten kann. Ferner erzeugt man nach dieser Methode
blauen, weissen und gelben Saphir, sowie endlich den Alexandrit, einen
Edelstein, der bei Tage grün, bei künstlicher Beleuchtung violettrot erscheint.
Die genannten synthetischen Edelsteine sind in Farbe, Glanz und
Feuer, in Härte und Politurfähigkeit, in chemischer Zusammensetzung und in
dem optischen Verhalten, sowie in der Ausbildung der Kristalle den ent-
sprechenden Naturprodukten vollkommen gleichwertig.
Nicht gelungen ist dagegen trotz mannigfaltiger Versuche bis jetzt die
Herstellung künstlicher S m a r a g d e , die bei der Beliebtheit und dem sehr
hohen Preis gerade dieses Edelsteins den Gegenstand zahlloser Versuche bildet.
Ober Nachahmungen von Edelsteinen vgl. „S t r a s s**.
Edlnol siehe „Photographische Chemikalie n**.
E^latol ist ein flüssiges Schlafmittel, das als „entgiftetes Chloralhydrat*'
in Kapseln (zu je 0,5 g) in den Verkehr gelangt. Es ist keine chemische Ver-
312
Eichmetall — Eis.
bindung, sondern ein Gemisch von Chloralhydrat, Antipyrin, Menthol und
Urethan.
Eichmetall siehe „Kupferlegierunge n**.
Eigelb:
W. ISng. Seemann, Stuttgart (Spezialfabrik). | Lehmann & Voss, Hamburg.
EIGELB
fUr alle technischen Zwecke.
LEHMANN & VOSS, HAMBURG.
Elkonoffen siehe ,,P holographische Chemikalie n".
Eindampfen siehe „Abdampfe n".
Eis. Sp. O. (in reinem Zustande bei 0°) 0,9167. Schmelzwärme be-
trägt 80025 Kalorien. Die künstliche Eisbereitung geschieht meistens mit
Hilfe von Eismaschinen, sonst auch mit Hilfe von Kältemischungen.
Über Eismaschinen vgl. den Artikel „Kälteerzeugungsmaschine n*'.
Kältemischungen sind Salze oder Salzmischungen, die beim Losen eine
Abkühlung bewirken. Die Temperaturerniedrigung wächst mit der Lösungs-
wärme, der LOslichkeit und der Konzentration der Lösung; auch ist sie um so
grösser, je tiefer der Gefrierpunkt der Lösung liegt, denn mit dem Gefrieren
ist die Grenze der Abkühlung erreicht. Die Kältemischungen müssen, um
praktisch genügende Resultate zu geben, in verhältnismässig grosser Menge
zur Anwendung kommen und schon vorher möglichst stark abgekühlt sein:
die festen Stoffe sind zuvor sehr fein zu pulvern.
Wir geben in folgendem eine Tabelle über Kältemischungen wieder:
a) Mischungen mit Wasser.
5 T. Ammoniumchlorid (Salmiak]
5 T. Kalisalpeter . . .
16 r. Wasser ....
5 T. Salmiak ....
5 T. Kalisalpeter . . .
8 T krist. Glaubersalz .
16 T. Wasser ....
1 T. Ammoniumnitrat .
1 T. Wasser ....
1 T. Ammoniumnitrat .
1 T. krist. Natriumkarbonat
1 T. Wasser ....
B T. Rhodankalium . .
2 T.Wasser ....
5 T. krist. Calciumchlorid
3 T. Wasser ....
Abkühlung
von+10«bi8— 17«C.
. von+10«bis— 20«C.
I von +10» bis— i>0»C.
von+10«bis— 25»C.
I von +10» bis— 25» C.
} von+10»bis— 15»C.
I
b) Mischungen mit verdünnten Säuren.
i
3 T. krist. Glaubeisals . . .
2 T. verdünnte Salpetersäure (2 T
Säure + 1 T. Wasser) .
6 T. krist. Glaubersalz . . .
4 T. Salmiak
2 T. Kalisalpeter
4 T. verd. Salpetersäure . .
von +10» bis— 20» C.
von +10» bis— 25» C.
Eisen.
813
6 T. krist. Glaubersalz .
b T. Ammoniumnitrat ,
5 T. vcrd. Salpetersäure
6 T. Natriumphosphpt .
4 T. verd. Salpetersaure.
5 T. krist. Glaubersalz .
4 T. vcrd. Schwefelsaure (1
Säure + 1 T. Wasser)
8 T. krist. Glaubersalz . .
b T. konz. Salzsäure . . .
Abkühlung
von + 10 «bis— 28« C.
I von +10« bis ~VO«C.
von +10« bis - 18« C.
I von +10« bis — 22«C.
c) Mischungen mit Schnee oder gestosseneni Eis.
1 T. Chlornatrium \ aä u- on o /-
2T.Schnee | von 0« bis - 20 « C.
1 T. Salmiak i
2 T. Chlornatrium i von 0 « bis — 30 « C.
5 T. Schnee |
1 T. Salmiak
2 T. Chlornatrium I n o u- n^a r^
1 T. Kalisalpeter j von 0 « bis - 35« C .
5 T. Schnee
5 T. Chlornatrium .
b T. Ammoniumnitrat
12 T. Schnee . . .
von 0 « bis — 40 « C.
D T, knst. Calciumchlond . . .1 a o u« tn « i^
4T.Schnee } von 0« bis - 50 « C
2 t! sSle^^'^'f ™'"''"'^ : : ; } von 0 « bis - 35 « C.
5 T. krist Kaliumhydrat
8 T, Schnee
iiumhydrat . . . )
von 0 « bis — 35 « C.
1 T. Schwefelsäure f mit 20«/o ihres
Gewichtes an HsO verdünnt)
3 T. Schnee
. von —7« bis — 50«C.
1 T. konz. Salzsäure (sp. G. 1,18) ) o « bi* «17 ^ « C
IT. Schnee pon u Dis — ö^,o U
2?:^:"*"". : : : : :(vono»bi.-66oc.
Eismaschinen siehe „Kälteerzeugungsm aschine n**.
Fe. (Ferrum.) A.0.= 56,02. Wichtigstes Schwermetall; von
den seiner Gewinnung dienenden Erzen sind der Eisenglanz oder Rot-
eisenstein (FesOs), das Magneteisenerz (FesO«), der Braun-
eisenstein (ein Oxydhvdrat ungefähr der Formel FetOs + Fei(0H)6) und
der Spateisenstein (FeCOs) besonders wichtig. Weiter kommt noch der
Schwefelkies oder Pyrit (FeSs) in Betracht, doch erst, nachdem man
ihm durch Rösten (bei der Schwefelsdurefabrikation) den S entzogen hat.
Aus allen diesen Erzen gewinnt man das Metall Eisen leicht durch Glühen mit
Kohle; hierbei nimmt das Eisen teils mechanisch, teils in chemischer Bindung
Kohlenstoff in wechselnder Menge auf, wodurch sich seine Eigenschaften
314
Eisen.
ausserordentlich modifizieren. Die Nomenklatur der Eisensorten basiert des-
halb auf dem Qehalt an Kohlenstoff.
Früher unterschied man nur Roheisen (Qusseisen) und Schmie-
deeisen (Stabeisen), wovon ersteres 2—6 % Kohlenstoff, letzteres 0,02 bis
0,5 % C enthält. Zwischen Guss- und Schmiedeeisen steht der hflrtbare
Stahl mit 0,6--l,5 % Kohlenstoff. Neuerdings hat man diese Einteilung
modifiziert, namentlich um den Übergangen zwischen Stahl und Schmiede-
eisen gerecht zu werden. Man unterscheidet jetzt:
Eisen
Roheisen
schmiedbares Eisen
Flusseisen
Schweisseisen
Flnssstahl Flnssschmiedeeisen Schweissstahl Schweissschmledeelse«
Zur Charakterisierung dieser Produkte diene die folgende Aufstellung:
a
«>
•9
\
>
•8
leicht schmelzbar,
nicht schmiedbar:
Boheisen.
schwer schmelzbar,
schmiedbar:
Echmiedbaree
Eisen.
in flüssigem Zustande
erhalten :
Flusseisen.
mit Graphitgehalt: graues Boheiflen (Gasseiaea).
mit gebundenem Kohlenstoff: weiBSes Boheisen.
härtbar:FluBBStahl,Bessemer-
stahl, Martinsstahl. Gass-
stahl.
nicht hftrtbar: Flusaeiaen,
Bessemereisen, Martin-
eisen.
hartbar: BohwelBSBtahl, Herd-
frisch-, Paddel-, Zement-,
GärbstahL
I nicht härtbar: BchweiBseiBen.
Herdfrisch-, Puddeleisen
in nichtflüssigem
Zustande erhalten :
SohweiBBeisen.
Chemisch reines Eisen ist kaum technisch verwertbar; es muss immer vor
allem Kohlenstoff enthalten, meistens ausserdem noch Silizium und Mangan
(Phosphor, Schwefel u. s. w.). Eisen mit weniger als 2 % C ist schmiedbar
und strengflUssig, solches mit über 2,8 % C leicht schmelzbar und nicht
schmiedbar. Schmiedbares Eisen mit weniger als 0,25 % C lässt sich nicht
härten, während solches mit 0,25 % C und darüber härtbar ist. Über die Qe-
winnungsart der verschiedenen Eisensorten vgl. man die Artikel „R o h -
eise n**, „F 1 u s s e i s e n**, „S c h w e i s s e i s e n" sowie „S t a h 1".
Was die Einwirkung der Beimengungen auf die Eigenschaften des Eisens
anlangt, so ist von derjenigen des Kohlenstoffs schon oben die Rede
gewesen, dDch muss dabei noch folgendes erwähnt werden: Während der
Kohlenstoff in dem noch flüssigen Eisen einfach gelöst ist, hat man im er-
starrten Eisen zwischen chemisch gebundenem (oder besser gesagt legier-
tem) und freiem, für sich gesondert bestehendem und dem Eisen nur mecha-
nisch beigemengtem Kohlenstoff zu unterscheiden. Letzterer ist kristallinisch
oder kristallisiert; man bezeichnet ihn deshalb als Graphit oder als g r a -
phiti sehen Kohlenstoff, während der mit dem Eisen legierte
Kohlenstoff die Bezeichnung amorpher Kohlenstoff führt. Bringt man
mit Kohlenstoff gesättigtes Eisen durch schnelle Abkühlung zum Erstarren, so
erhält man das weisse Roheisen: Der Kohlenstoff hat nicht Zeit sich
auszuscheiden, vielmehr bleibt er mit dem Eisen legiert und belässt diesem
die natürliche weisse Farbe. Kühlt man dagegen kohlenstoffreiches Eisen
langsam ab, so scheidet sich ein Teil des Kohlenstoffs graphitisch aus, und
man erhält das graue Roheisen: die eingelagerten Qraphitteilchen verän-
dern die Eisenfarbe in Grau bis Schwarz.
Das Silizium spielt im Eisen ebenfalls eine bedeutsame, wenn auch
nicht so wichtige Rolle wie der Kohlenstoff. Das Si bewirkt, falls nicht allzu
Eisen. 315
wenig C vorhanden ist, eine graphitische Ausscheidung des letzteren, wie
denn femer auch der Qesamtlcohlenstoffgehalt durch das Si herunterge-
drückt wird.
Das Mangan verhält sich im Eisen fast umgekehrt wie das Si, indem
es nämlich der graphitischen Ausscheidung des Kohlenstoffs entgegenwirkt.
Bei der gleichzeitigen Gegenwart von Si und Mn können sich diese Wirkungen
— entsprechende Gewichtsverhältnisse vorausgesetzt — aufheben.
Der Phosphor erhöht die Oussfähigkeit; er macht das Eisen leichter
schmelzbar und dOnnflUssiger. Dagegen darf P im schmiedbaren Eisen nur
in sehr geringer Menge vorhanden sein, weil sich sonst dessen Eigenschaften
In sehr ungünstiger Weise ändern.
Ungefähr ebenso schädlich sind die Wirkungen des Schwefels;
dieser verdrängt nämlich den Kohlenstoff und kann bei höherem Gehalt ein
Eisen geradezu unbrauchbar machen.
Von andern Beimengungen sei nur noch das Zinn genannt; dasselbe
verdirbt schmiedbares Eisen schon in Mengen von einigen Zehntelprozenten
vollständig.
Chemisch reines Eisen ist, wie schon oben gesagt ist, technisch wertlos;
es gibt Übrigens kaum eine Möglichkeit, dasselbe zu gewinnen. Annähernd
reines Eisen erhält man durch Reduktion von Eisenoxyd, Ferrooxalat und von
Eisenchlorflr im Wasserstoffstrom. Rein ist es fast silberweiss, glänzend,
sehr politurfähig, hart und zähe. Sp. G. 7,84; Seh. P. des reinen Eisen über
1800* (im Knallgasgebläse). Beim Erstarren dehnt sich das Eisen aus.
Weiteres ist in den oben angezogenen Artikeln zu finden; hier geben wir
nur noch die Preise ehem. reinen Eisens wieder sowie die speziellen
Apparate zur Untersuchung des Eisens.
EisenmetaU, feinstes Pulver D. A.IV . . . . 1 kg Mk. 1,10; o/^ kg Mk. 80,00
„ Blechform für analyt. Zwecke J „ „ 3,20
^j Drahtform (feinster Klavierdraht) in Rollen von ca.
100 g, per Rolle „ 1,20
,, durch Wasserstoff reduziert, ehem. rein, D. A. IV . . 1 kg ,, 2,40
Apparate zur Eisenanalyse:
Apparat zur volumetrischen Kohlenstoff bestimmung nach Viborgh . . Mk. 65,00
Apparat zur kolorimetrischen Kohlenstoffbestimmung nach Egger tz
(Eggertzsche Röhren):
Inhalt 10 15 20 30 30 50 ccm.
Geteüt in ViO Vio Vio Va Vio Vi« u
Ohne Stopfen, Preis pro Stück . 1,00 1,50 2,50 2,00 2,70 3,50 Mk.
Mit Schliffetopfen, Preis pro Stück 1,75 2,25 3,50 3,00 3.70 4,50 „
Dazu Holzgestell mit Milchglasplatte zur Aufnahme
von 10 Eggertzschen Röhrchen Mk. 5,50
„20 „ „ „ .11.00
Apparat nach Ukena zur Vergleichung der Farbentöne bei Licht nach dem
Eggertzschen Kohlenstoffbestimmungsverfahren, bestehend aus 10 Eggertz-
schen Röhren von 30 ccm in ^/s ccm mit Glasstopfen, in llolzgestell mit
Milchglasplatten und zwei forbigen Glasplatten „ 37,50
Apparat zur Kohlenstoffbestimmung nach Ullgren verbessert von
Finkener „ 31,00
Apparat zur kolorimetrischen Manganbestimmung, Glaszylinder mit Fuss
und eingeschliffenem Stopfen, 30 ccm in '/& geteilt .... Stück „ 2,50
Apparat zur kolorimetrischen Schwefelbestimmung nach Viborgh, ver-
besserte Form mit lOu Kadmium-Leinenscheiben und einer Normal-
farbenskala, mit Gebrauchsanweisung kompl „ 32,00
Derselbe Apparat allein, ohne Stativ „ 11,00
Reserreunterteile zu demselben „ 5,50
Apparate allein, mit Stativ „ 20,00
1 Karton mit 100 Kadmiumacfaeibchen allein „ 6,00
1 Normal-Farbenskala aUein „ 16.00
316 Eisenbahnfrachten.
Apparat zur Schwefelbestimmung nach Finkener. Mk. 83,00
Apparat zur Schwefelbestimmung nach der Brom-Methode, yollständi^,
mit Stativen, Gasbrenner u. s. w., ohne Gasentwickclungsapparat . . ,, .H7,00
Derselbe Apparat allein, ohne Stative „ 15,00
Apparat zur Schwefelbestimmung nach W. Schulte:
a) die GlasteUe „ 8,ftü
b) Stativ und Halter ,. 5,20
c) Kippscher Apparat „ l'<?,50
d) Verbrennungsofen mit 7 Brennern ,, 55,0C»
Mk. 81,20
e) die Vorlagen allein Stück „ 0,75
Apparat zur Schwefelbestimmung nach Thörner, bestehend aus Kühler-
kolben von 1 50—200 ccm Inhalt, mit Scheidetrichter, Kugelrohr und
Absorptionsrohr . ,, 10,00
Apparat zur Schwefelbestimmung, bestehend aus Kölbchcn mit 10 an-
geblasenen Kugeln „ 1»50
Dieselben, mit eingeschliffenem Hahn „ 4,00
Apparat zur Kisenanalyse nach Rothe, zur schnellen und vollständigen
Trennung des Eisens von Mn, Cr, Ni, Co u. s. w , durch Ausschütteln
der oxydierten saizsauren Lösung mit Äther, fUr 5 g Eisen .... „ 27,50
Elsenbalmf rächten. Allgemeine Tarifvorschriften. Die
Fracht wird nach Kilogramm berechnet. Sendungen unter 20 kg werden für
20 k^, das darüber hinausgehende Gewicht wird, mit 10 kg steigend, so be-
rechnet, dass je angefangene 10 kg für voll gelten. Die zu erhebende Fracht
wird mit vollen 0,10 Mk. derart abgerundet, dass Oberschiessende Betrüge
unter 5 Pf. ausser Berechnung gelassen und Beträge von 5 Pf. und darüber
für volle 0,10 Mk. gerechnet werden.
Als Mindestbetrag der Fracht wird berechnet bei Frachtgut 30 Pf., bei
Eilgut 50 Pf.
Die Einheits-Frachtsätze der Preuss. Staats-Bahnverwaltung betragen
für 100 kg und jedes km:
1. für Eilstackgüter:
a) bei Entfernungen bis zu 100 km 2,2 Pf., mit einem Expeditions-
gebühren-Zuschlag von 20—38 Pf., welcher in der weise auf-
steigend angesetzt wird, dass bei 1 — 10 km Entfernung 20 Pf., bei
1 1—20 km Entfernung 22 Pf., und so fort für Je 10 km Entfernung
mehr immer 2 Pf. mehr an Expeditionsgebühren gerechnet werden.
b) bei Entfernungen über 100 km 2,2 Pf., mit einem eleichmässigen
Exp.-Geb.-Zuschlag von 40 Pf.; demnach werden z. B. bei 400 km
Entfernung 400X2,2 Pf. = 8,80 Mk. + 40 Pf. = 9,20 Mk. be-
rechnet.
2. für gewöhnliches Stückgut die Hälfte der vorstehend unter
1. angegebenen Ellfrachtsätze;
3. für Güter der allgemeinen Wagenladungsklassen A V) 0,67 Pf.»
B 0.60 Pf.; ferner für Güter der Spezialtarife A 2, I., 11. und III.
0,50 Pf. bezw. 0,45, 0,35 und 0,22 (bei Entfernungen bis 100 km
2,26 Pf.) mit einem Exp.-Geb.-Zuschlag, welcher
a) bei Entfernungen bis zu 100 km für Klasse A 1 bis zu 19 Pf., für die
Klasse B bis 12 Pf. und für die Spezialtarife A 2 1., II. und 111. je
bis zu 9 Pf. ansteigt und
b) bei Entfernungen über 100 km für die Klasse A 1 20 Pf. und für die
übrigen Klassen je 12 Pf. beträgt.
^) A sind Waggons mit 5000 kg Befrachtung, B Doppelwaggons mit 10000 kg
Befrachtung.
EUenbahnfrachtcn .
. — .
F
~Tt.
Iztfü,
• aokti
==
t.
stackru
W.g
enlidun.
r
Si
%a*>
• g
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i
II
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Im Obtober lä04 hatte der Vorstand der Deutschen chemi-
schen Gesellschaft an das Reichseisenba hnamt eine EinKabe se-
richtet, worin bezDelich des Bahnversandes feuerKefährl icher Chemikalien
weniestens fUr Mentien des Laboratoriumsbedarfs um Erleichterung der
sehr strengen Bedincuneen gebeten wurde. Hierauf wurde im Jahre 1905
foleender Bescheid erteilt:
318 Eisenbahnfrachten.
„Die durch die Zusatzbestimmung I d) des deutschen £isenbahngater>
tarifes, Teil I, zu § 50 B der Eisenbahnverkehrsordnuni; vorgesehene Aus-
schliessung einer Reihe leicht entzündlicher, atzender, Kiftiger oder abel-
riechender Chemikalien von der ElIs:utbefOrderunK beruht vornehmlich darauf,
dass die Verpackung der Versandstücke bei dem schnell abzufertigenden
Eilgut erfahrunf2:smässig leichter Schaden leidet als beim Frachtgut, und dass
infolgedessen bei der Beförderung jener Stoffe als Eilgut die in demselben
Wagen verladenen, in der Regel hochwertigen oder empfindlichen Güter be-
sonderer Gefahr ausgesetzt wdren. Hierzu kommt, dass für manche dieser
Chemikalien, so für die in No. XX bis XXIIl der Anlage B genannten, Ver-
ladung in offenei Wagen vorgeschrieben ist, während Eilstückgut nur in be-
deckten Wagen befördert wird.
Um aber den Wünschen der wissenschaftlichen Arbeitsstätten entgegen-
zukommen, hat das Reichseisenbahnamt technische Erhebungen darüber ver-
anlasst, ob eine Änderung der fraglichen Vorschriften angängig und be-
jahendenfalls, ob die von Ihnen für Mengen bis zu 10 kg vorgeschlagene
Verpackung für die Eilgutbeförderung ausreichend sei. Gleichzeitig wurde
eine Änderung der No. XXXV der Anlage B zur Prüfung gestellt well die
dort bezeichneten Artikel nach dem Wortlaut der Zusatzbestimmung I <^ zu
§ 50B der Eisenbahnverkehrsordnung und der No. XXXV auch in Mengen
bis 10 kg von der Beförderung ausgeschlossen sind, wenn sie für sich allein
aufgegeben werden.
Nach dem Ergebnisse der technischen Feststellungen scheint es an-
gängig, den dortigen Anträgen zu entsprechen, wobei etwa folgende Ände-
rungen der Anlage B in Frage kommen würden:
1. Bei No. XXXV:
a) In der zweiten Klammer sind die Worte „mit Einschluss von Brom
bis zum Gewichte von 100 g** zu ersetzen durch: mit Einschluss von
Brom bis zum Gewichte von 500 g.
b) Am Schlüsse ist hinzuzufügen: So verpackt darf auch jeder in den
oben bezeichneten Nummern behandelte Stoff in Mengen bis 10 kg
für sich allein aufgegeben und auch in bedeckten Wagen befördert
werden.
2. No. IX Abs. 3, XI Abs. 2, XI a Ziff. 3, XVI Abs. 2, XIX Abs. 2.
XX Ziff. 5, XXI Ziff. 5, XXII Ziff. 5, XXIII Abs. 3 und L Ziff. 3 sind
folgendermassen zu fassen:
Wegen der Verpackung in Mengen bis zu 10 kg und wegen der Zu-
sammenpackung mit anderen Gegenständen vgl. No. XXXV.
3. No. XV Ziff. 2 erhält folgende Fassung:
Wegen der Verpackung und Beförderung von Mengen bis zu 10 kg
und wegen der Zusammenpackung solcher Mengen mit anderen
Gegenständen vgl. No. XXXV. Grössere Mengen dieser Stoffe müssen
stets getrennt verladen und dürfen namentlich nicht mit anderen
Chemikalien in demselben Wagen befördert werden.
4. Der Nummer XXVI ist am Schlüsse hinzuzufügen:
Mengen bis zu 10 kg dürfen auch in Glas- oder Tongefässen, die
in Kisten aus festem trockuem Holze mit geeigneten Verpackungs-
stoffen eingebettet sind, befördert werden.
Eine Ergänzung der Nummern XLVII und XLVIII ist nicht erforderlich,
weil die darin vorgesehene Verpackung für die Eilgutbeförderung, wenn sie
nach dem dortigen Vorschlage auf Mengen bis 2 kg beschränkt wird, genügt.
Der Eilgutbeförderung von Natrium (No. XLVllIa der Anlage B) und
von Natriumsuperoxyd (No. XLIXa) stehen Vorschriften der Verkehrsord-
nung und des Tarifs nicht entgegen.
Bevor das Reichseisenbahnarat das Erforderliche wegen einer Beschluss-
fassung des Bundesrates über die in Aussicht genommenen Änderungen der
Verkehrsordnung, die eine Grundlage für die Zulassung von Eilgutbeförde-
rung bilden sollen, in die Wege leitet, ersucht es den Vorstand ergebenst um
Eisenbahnmaterial — Eisenbeisen. 319
eine eefailise Mitteilung, ob etwa vom dortid^en Standpunkte Re^en diese
Änderungen Bedenicen zu erheben oder andere Vorschlafe zu machen sind/*
Der Vorstand der Deutschen chemischen Gesellschaft hat dieses
Schreiben in folgender Weise beantwortet:
„Dem Reichseisenbahnamt beehrt sich der unterzeichnete Vorstand in
Beantwortung des gefalligen Schreibens vom 28. Januar 1905 (J.-No. 200 V.)
zunächst seinen Dank für das Entgegenkommen auszusprechen, welches die
in der Eingabe vom 5. Oktober 1904 betreffs Erleichterung in der Versendung
kleiner Mengen feuergefährlicher und ätzender Stoffe gestellten Anträge ge-
funden haben.
Die vom Reichseisenbahnamt in dem Schreiben vom 28. Januar d. J.
formulierten Änderungen der Anlage B erscheinen dem unterzeichneten Vor-
stand geeignet, die Schwierigkeiten zu beheben, welche bisher der raschen
Beschaffung jener Stoffe fflr die wissenschaftlichen Laboratorien entgegen-
standen. Der Vorstand geht hierbei von der Annahme aus, dass die Zusatz-
bestimmung I ^^ des deutschen Eisenbahn-Gütertarifs, Teil I, zu § 50B der
Eisenbahnverkehrsordnung eine den Änderungen der Anlage B entsprechende
Änderung erfährt, und dass mithin Ober die Zuiässigkeit der in Frage stehen-
den Chemikalien zum Eilstttckgutverkehr in den durch Anlage B festgesetzten
Mengen und in der ebenda vorgeschriebenen Verpackung kein Zweifel be-
stehen bleiben kann."
Ctsenbahnmaterial :
Orenstein & Koppel — Arthur Koppel, Akt. -Ges., Berlin NW. 6, DorotheeDStr. 46.
Eisenbelseii. Als Beizen in der Textilindustrie werden viele Eisensalze
benutzt, wovon die wichtigsten hier aufgezählt seien:
1. Eisenazetat (Eisenbrühe, Schwarzbrühe, holzessigsaures Eisen,
holzsaure Eisenbeize). Durch Einwirkung von roher Holzessigsäure auf
Elsendrehspäne als dicke, grflnschwarze, teerartig riechende Brühe erhalten
und in dieser Form benutzt. Dabei hindern die teerigen Bestandteile des
rohen Holzessigs die Oxydation des Eisenoxydulazetats zu Oxyd. Findet aus-
gedehnte Verwendung in der Kattundruckerei.
Holzsaure Eisenbcize ( 1 5» Be) »/o kg Mk. 15.00
(20»Bc) ^'o „ „ 17.00
(30»B^) % „ „ 24.00
Königswarter & EbeU, Linden vor Hannover.
2. E i s e n n i t r a t (salpetersaure Eisenbeize). Durch Auflösen von
Eisenbohrspänen in HNO« erhalten. Wird nicht sehr häufig benutzt; es dient
in der Baumwollfärberei zur Herstellung von Rostfarben.
Salpetersäure Eisenbeize (45"* Be) % kg Mk. 15,00
(bO^B6) «/o „ „ 16.00
fest . . . •/o „ „ 33,00
KOmcBwarter k EbeU, Linden vor Hannover.
3. Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol). Darstellung siehe unter
„Eisenverbindunge n". Man benutzt es hauptsächlich bei der
Schwarzfärberei der Wolle.
Eisenvitriol, techn. krist % kg Mk. 6,00
„ Pulver % „ „ 8.50
„ kalziniert \ ,, „ 25,00
KBnlgBwarter k EbeU, Linden vor Hannover (ehem. rein).
4. Eisenoxydsulfat (schwefelsaures Eisenoxyd). Durch Oxy-
dation einer mit HsSO« versetzten Eisenvitriollösung mittels HNOs entstan-
den; je nach der Menge der zugesetzten HtSO« entsteht das neutrale oder
basische Salz. Findet Verwendung zum Schwarzfärben der Baumwolle.
Schwefelsaures Eisenozyd, roh ®/o kg Mk. 14,00
„ „ flüssig, techn. (40* B6) «/o „ „ 25,00
320 Eisenlarben.
Elsenbeizen:
Chemiiche Fabrik Flftrsheim, Dr. H. Noerdlinger, i Dr. R. Jflrgcnson, Praff-Woinbcrse.
Flörsheim a. M. |
Gefässe fflr Eisenbeizen:
Deutidie Ton- u. Steinseug-Werke, AktiengeBellBchaft, Berlln-Charlottenburg, Berllnerstr. 2S.
Elsenfarben. Hier sind nur solche Eisenfarben aufgeführt, die mit
mehr oder weniger Berechtigung als chemische Farben bezeichnet wer-
den, während die rein natürlichen Eisenfarben unter „Erdfarben** zu
finden sind.
1. Berlinerblau (Ferro-Cyanblau). Das gewöhnliche unlösliche
Berlinerblau wird auch als Preussischblau, Pariserblau, Ham-
burgerblau, Erlangerblau, Neublau und 0 1 b l a u bezeich-
net. Man stellt namentlich drei Sorten von Berlinerblau her, solches mit
ültramarinton, weiter solches mit einem tiefen Indigoton und endlich ein
tiefes, rotstichiges Blau.
Das Berlinerblau ist Ferriferrocyanid Fe4[Fe(CN)a]s. Man erhält es durch
Zusatz einer Kaliumferrocyanid-Lösung zu einer Lösung eines Eisenoxyd-
salzes als tiefblau gefärbten Niederschlag. Um das gewöhnliche unlös-
liche Berlinerblau zu gewinnen, muss das Eisenoxydsalz im Überschuss
vorhanden sein. Bei der Darstellung des Berlinerblaus verfährt man ver-
schieden je nach dem gewünschten Ton; stets wird die Fällung in Siedehitze
vorgenommen. Man fällt nicht direkt ein Eisenoxydsalz, sondern benutzt die
Lösung eines Eisenoxydulsalzes (Eisenvitriol oder Eisenchlorür), wodurch
man bei Zusatz des gelben Blutlaugensalzes einen we i s s e n Niederschlag
erhält, der später durch Oxydationsmittel (getrennt von der Fällungslösung)
in Berlinerblau übergeführt wird. Als Oxydationsmittel benutzt man HNÖa
oder Kaliumchlorat, auch Eisenoxydsulfat.
Die Preise sind sehr verschieden, je nach dem Ton und der Reinheit:
Bcrlincrblau % kg zwischen Mk. 9ü,<K) und 300,00
Selten nur benutzt man (z. B. als blaue Tinte) das lösliche Ber-
lin e r b 1 a u. Es entsteht, wenn bei der Fällung das Blutlaugensalz im
Überschuss vorhanden ist. Wäscht man den unter letzterer Bedingung er-
haltenen Niederschlag aus, so bleibt er solange unlöslich, als ihm noch irgend
welche Salze anhängen; sind aber diese vollständig ausgewaschen, so beginnt
der Niederschlag sich aufzulösen. Das lösliche Berlinerblau kann auch aus
unlöslichem Berlinerblau gewonnen werden, indem man letzteres mit konz.
HsSOt behandelt, auswäscht, trocknet und in Oxalsäure löst. Hierbei wird
folgendes Mengenverhältnis als zweckmässig empfohlen: 8 T. Berlinerblau,
1 T. Oxalsäure und 256 T. Wasser.
Lösliches Berlinerblau o/o kg Mk. 360,00
Zu bemerken ist, dass im Handel das reine Berlinerblau als Pariser-
b 1 a u bezeichnet wird, während nur die helleren, durch Zusatz weisser Sub-
stanzen (wie Gips, Ton, Schwerspat, Kaolin, Stärke u. s. w.) erhaltenen
Qualitäten unter der Bezeichnung Berlinerblau gehen.
Neuerdings will man Berlinerblau auch elektrolytisch darstellen. Dabei
verfährt man zuerst wie bei der gewöhnlichen Darstellung, d. h. man fällt ein
Ferrosalz mit gelbem Blutlaugensalz, dagegen bewirkt man die Oxydation im
Anodenraum eines elektrolytischen Zersetzungsgefässes; durch den Strom
lassen sich verschiedene Nuancen erhalten.
Nach dem Engl. Pat. 4513 von 1903 erhitzt man gesättigte Ferrocyan-
kaliumlösung mit geringem Überschuss von verd. H9SO4 und bei etwas ver-
mindertem Druck mit Dampf, kocht den Zersetzungsrückstand mit der Lösung
eines geeigneten Ferrisalzes bei Gegenwart freier Säure und filtriert das so
erzeugte Berlinerblau von dem gelösten Ferrosalz ab. Letzteres kann für die
Überführung eines andern Teils des Zersetzungsrückstandes in Berlinerblau
unter Lufteinblasen verwendet werden.
Auch auf der Faser wird das Berlinerblau erzeugt. Man präpariert dazu
Eisenfarben. 321
die Baumwolle mit zinnsaurem Natron, zieht sie durch HsSO« und behandelt
sie dann abwechselnd mit der Lösung eines Elsensalzes und von Blut-
laugensalz,
2. TurnbuIlsBlau. Wird durch Einwirkung von Ferricyanid (rotem
Blutlaugensalz) auf die Lösung eines Eisenoxydulsalzes erhalten; es hat die
Zusammensetzung Fes[Fei(CN)6]>. Auch hier muss das Eisenoxydulsalz im
(iberschuss vorhanden sein, um ein unlösliches Blau zu erhalten. Turnbulls
ßlau ist viel teurer als Berliner- und Pariserblau; es liegt dies an dem hohen
Preise des roten Blutlaugensalzes.
Turnbulls BUu, Teigform 1 kg Mk. 4,00; \ kg Mk. 340,00
3. Caput mortuum (Colcothar, Englischrot, Engel-
rot, Chemischrot, Po m p e j a n er r o t , Berlinerrot, In-
dischrot, Eisenmennige u. a. m.). Es ist dies der in den Destil-
lationsgefässen von der Darstellung der rauchenden Schwefelsäure (vgl. den
Artikel „Schwefelsäure, rauchend e")zurackbleibende rote Rück-
stand, der im wesentlichen aus Eisenoxyd, gemischt mit basischem Ferrisul-
fat, besteht. Während früher nur das rohe Caput mortuum als billige rote
Anstrichfarbe in den Handel kam, ist es später gelungen, durch eine Weiter-
behandlung daraus sehr feine und hochbezahlte Farbstoffe verschiedener
Nuancen zu gewinnen. Man erhitzt nämlich das rohe Caput mortuum unter
Zusatz von ca 6 % Kochsalz mehrere Stunden in tönernen Röhren zur Rotglut
und lasst das Produkt dann langsam unter Luftabschluss erkalten. Durch
Einhaltung besonderer Versuchsbedingungen und namentlich verschiedener!
Temperaturen lassen sich alle Nuancen zwischen reinem Eisenrot und tiefem
Violett erzeugen.
Nach dem D. R. P. 143 517 behandelt man zur Gewinnung wertvoller
Eisenfarben reduzierbare Körper, wie Nitrobenzol, Nitrotoluole, Oxyazoben-
zol, Nitro- oder Dinitrophenole, -Kresole und -Naphtole, Nitrosophenol, Nitro-
sokresole oder Nitrosonaphtole, Nitronaphtaline, Dinitronaphtaline u. dgl.
init einer überschüssigen wässerigen Lösung von Eisensulfat und Gussstahl-
oder Eisenspänen in der Wärme. Die hierdurch neben dem Reaktionsprodukte
erhaltene Mischung basischer Eisensulfate wird in einer Filterpresse ge-
sammelt und in einem geschlossenen Ofen auf 180—250^ erhitzt. Die aut
<]ie$e Weise gewonnenen Farben werden, sobald das Produkt trocken gewor-
<len ist, in der Hitze oxydiert, und es bildet sich Eisensuperoxyd in Form eines
sehr feinen Pulvers, dessen Farbe von rotbraun bis dunkelbraun, entsprechend
der Menge des zur Reduktion verwendeten Eisensalzes, wechselt. Das Eisen-
suifat, welches sich in dem Ablauf der Filterpressen findet, kann wieder in
den Prozess eingeführt werden.
Nach dem Engl. Pat. 16 338 von 1903 werden Ferrosalze enthaltende Ab-
^alllOsungen (vom Abbeizen des Fe herrührend) neutralisiert, durch Einblasen
von Luft und Dampf oxydiert, daraus gelbes basisches Eisenoxyd ausgefällt
^^ geglüht, um verschiedene Farbstufen von rotem FesOs zu erhalten. Kaum
davon verschieden sind die Amer. Pat. 739 444 und 758 687.
Die Preise sind auch hier ausserordentlich verschieden, je nach Farben-
ton und Reinheit.
Caput mortuum bei Waggonladung . . . % kg zwischen Mk. 12,00 und 24,00
Englischrot % „ „ „ 15,00 „ 125,00
Gewöhnliche Eisenmennige bei Waggonladung % „ „ „ 6,00 „ 19,00
4. Sideringelb (chromsaures Eisenoxyd, Ferrichromat). Fe>(Cr04)s.
^an erhält es durch Zusatz einer genau neutralen Lösung von FetCU zu einer
lieissen konzentrierten Lösung von KsCrsOr als intensiv gelben Niederschlag.
Das Sideringelb wird in der Aquarell- und Ölmalerei benutzt; in Verbindung
^it Wasserglas dient es als Anstrichfarbe.
Sideringelb <>/o kg Mk. 200,00
Andere Eisenchromfarben gewinnt man nach dem D..R. P.
140 135 durch Einwirkenlassen von Eisenverbindungen auf chromsaure Salze
in alkalischer Lösung. Man erhält so Doppelsalze, die den basischen Eisen-
BlQcher VII. 21
322 Eisenglasur — Eisenlegierungen.
alaunen ähnlich zusammengesetzt sind; durch Vermischen der gewonnenen
gelben mit andern blauen Farben lassen sich auch beliebige grüne Töne er-
zeugen. Das D. R. P. 146 851 schützt die Herstellung grüner Farben aus den
so erhaltenen gelben Eisenchromfarben durch Mischung mit Pariserblau,
Ultramarin und andern blauen Farben. [Es ist kaum einzusehen, dass in
diesem Mischen eine patentfähige Neuerung liegt]
Eisenfarben fabrizieren:
Ohemiflche Fabrik FlOnheim, Dr. H. Noerdlinger, | Hirsdi ft Menenich, Farbwerke m. b. H., Qreos-
noraheim a. M. hausen.
I««
EisenfiTlasur siehe „E m a i V
Elsenlacke siehe „A s p h a 1 1 1 ac k e'
Theerproduktenfabrik Baeae & lfe3rer, Braun
schweig.
Ohemlsdie Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,
Fldraheim a. M.
Knauth k Weidinger, Dresden-N.
Elsenleder siehe „Mineralgerbere i".
Elsenleffleninfiren. Wie im Artikel ,,Eisen" ausgeführt ist, sind
sämtliche in der Technik verwendete Eisen- (und Stahl-) Sorten Legierungen
des Elementes Fe mit Kohlenstoff; jedoch sollen hier nur die in der Technik
als „Eisenlegierungen" empfundenen und bezeichneten Substanzen erörtert
werden.
1. Ferromangan (Manganeisen). Legierung von Fe und Mn mit
sehr wechselndem Gehalt an letzterem (zwischen 30 und 80 %). Man stellt
es im Hochofen dar; es dient zum Reinigen des Flusseisens.
Ein anderes Verfahren scheint an günstie gelegenen Orten schnell Be-
deutung zu gewinnen; es ist dies das Engl. Fat. 17 190 von 1900, wonach
man im elektrischen Ofen Manganoxyde in geschmolzenem Flussspat löst und
diese Schmelze unter stetem Nachtragen von Manganoxyden und Kohle dek-
trolysiert. Die Elektrolyse erfolgt bei einer wenig über dem Seh. P. des
Ferromangans liegenden Temperatur, so dass nur geringe Verluste durch Ver-
flüchtigung von Fluorverbindungen entstehen.
Nach dem D. R. P. 147 311 verschmilzt man ein MmOs und FetOs ent-
haltendes Manganerz mit einem Alkali- oder Erdalkalisulfid (bei Gegenwart
von C kann statt dessen ein Sulfat Verwendung finden) und reduziert die er-
haltene Schmelze dann in einem dicht verschlossenen elektrischen Ofen, nach-
dem nur soviel Kohle zugesetzt ist, wie zur Reduktion der Oxyde von Mn und
Fe erforderlich ist. Man erhält Ferromangan; aus der Schmelze kann man
gleichzeitig das betreffende Alkali- oder Erdalkalioxyd mit heissem HiO aus-
ziehen.
Ferromangan (50«/<j Mn) o/o kg Mk. 20,00
(60% Mn) % „ „ 2\0O
(HOO/oMn) % „ „ 40,00
2. Ma n g a n s t a h 1. Ein geringer Zusatz von Mangan zum Stahl er-
höht seine Härte und Zähigkeit. Man benutzt den Manganstahl als Material
zu Wagenrädern, zu Panzerplatten u. s. w. Geht der Mangangehalt über
2,5 % hinaus, so wächst die Härte, nimmt aber von 6 % Mn-Gehalt an wieder
ab, während Festigkeit und Dehnbarkeit steigen, um bei 14 % ihr Maximum
zu erreichen. Mehr als 20 % Mn beeinflusst den Stahl sehr unvorteilhaft.
Eine besondere Methode der Herstellung von Manganstahl ist durch Engl.
Pat. 25 794 von 1903 geschützt, ein Verfahren zum Zähemachen von Mangan-
stahl durch D.R. P. 155 810.
3. Ferrochrom (Chromeisen) und Chromstahl. Das Ferro-
chrom gewinnt man durch Schmelzen von Chromeisenerz mit Kohle und ent-
sprechenden Zuschlägen; man setzt es dem Stahl beim Tiegelschmelzen zu,
um den Chromstahl zu gewinnen. Das Chrom erhöht die erreichbare Härte
des Stahls bedeutend; die aus Chromstahl hergestellten Werkzeuge dienen zur
Bearbeitung sehr harten Materials. In den Vereinigten Staaten stellt man das
Ferrochrom im elektrischen Ofen her, und zwar direkt aus dem Erz. Das
Ferrochrom enthält 62—68 % Cr, selten mehr. Der Chromstahl schwankt im
Gehalt an Cr zwischen 2,5 und 5 %, im Gehalt an C zwischen 0,8 und 2 %.
n
n
n
Eisenlegierungen. 323^
Wegen seiner ausserordentlichen Härte und Zähigkeit gewinnt der Chromstahl
immer grössere Bedeutung für die Herstellung von Geschossen.
Fcrrochrom (60% Cr) o/o kg Mk. 75,00
(65/70% Cr) % „ „ 85,00
(60/ 70% Cr und 0,5— 1% Kohle 1 n « 5,00
(60/70% Cr „ 1,5— 2,5% Kohle 1 « « 4,00
(60/70% Cr „ 2-3% Kohle 1 « „ 4,50
4. Wolframeisen (Ferrowolfram) und Wolframstahl
(Spezialstahl). Man erhält das Wolframeisen durch Schmelzen von Wol-
framit (Ferro-Manganowolframat) mit Kohle und Eisen. Meistens wird übrigens
Ferrowolfram jetzt durch direkte Reduktion im elektrischen Ofen erzeugt. Der
Gehalt des Ferrowolframs an W schwankt zwischen 70 und 85 %. Den Wol-
framstahl erhält man dadurch, dass man dem Stahl beim Tiegelschmelzen die
entsprechende Menge Ferrowolfram zusetzt. Der W-Oehalt im Wolframstahl
sctiwaukt zwischen 3 und 25 %, liegt aber meistens zwischen 5 und 8 %. Das
W wirkt auf die Eigenschaften des Stahls in ähnlicher Weise wie das Cr, wenn
auch nicht in so hohem Grade. Eigentümlich ist die Eigenschaft des Wolfram-
stahls, sich an der Luft von selbst zu härten, ohne Eintauchen in Ol, Wasser
u. dgl.; auch behält Wolframstahlzeug seine Härte und Schneideschärfe selbst
bei sehr hohen Temperaturen. Endlich ist er ein sehr geeignetes Material für
Stahlmagnete, Kompassnadein u. ä., da er den Magnetismus ausserordentlich
lange bewahrt.
Ferrowolfram (50% W) 1 kg Mk. 5,50; % kg Mk. 450,00
(65/70% W) 1 „ „ 7,00j% „ „ 600,00
(ca. 80%W) 1 „ „ 8,00;% „ „ 700,00
5. Ferrosilizium. Legierung von Eisen und Silizium mit nur ge-
ringem Kohlenstoffgehalt Es dient gleich dem Ferromangan zum Reinigen
des Flusseisens; auch verwendet man es im Giessereibetriebe, um silizium-
armes Eisen ffir Graugusszwecke geeignet zu machen. Nach K r o u p a ver-
schmilzt man zur Herstellung von Ferrosilizium 1000 T. Eisenhammerschlag,
410 T. Quarz und 398 T. Koks im elektrischen Ofen; der Kraftaufwand beträgt
500O K. W.-Std. für 1 t, und das Produkt enthält 77,5 % Fe und 21,5 % Si.
Bei Versuchen, das Ferrosilizium aus Martinschlacke (1680 kg) und Koks
(600 kg) zu erhalten, wurden für die Tonne (mit 23,8 % Si) 5380 K. W.-Std.
gebraucht
Nach dem Amer. Fat. 712 925 stellt man Ferrosilizium und Silikospiegel-
cisen aus Siliziumschlacken der Bessemer- oder Martinöfen mit einem Sili-
ziumbeschlage her, indem man die Schlacken, welche vorher pulverisiert wer-
den, in einem elektrischen Ofen nach Zusatz von Kohle (im Verhältnis von
1 mol. C auf je 1 mol. O) zur Reduktion des Silikates und der Metalloxyde und
zur Erzeugung der Metallsilizide erhitzt.
Ein anderes neues Verfahren (D. R. F. 143 506) bezweckt die Herstellung
von Ferrosilizium unter gleichzeitiger Gewinnung von Oxyden der Alkalien
oder Erdalkalien: Man behandelt Alkalisulfat oder Erdalkalisulfat zunächst
derart mit SiOt, dass sich das entsprechende Alkali- oder Erdalkalisilikat bil-
det Letzteres wird mit Kohle oder Eisenoxyd oder metallischem Eisen in
berechneter Menge versetzt und in einem dichtgeschlossenen elektrischen
Ofen erhitzt Es bildet sich dann Ferrosilizium neben Alkalioxyd oder Erd-
^jicalioxyd; letzteres wird in Form von Schlacke oder, wenn es bei der Reak-
tionstemperatur flüchtig ist, als Sublimat gewonnen.
Bedenklich ist die Erfahrung, dass sich unter Umständen aus dem Ferro-
silizium giftige Gase entwickeln können. Da die Rohstoffe häufig phosphor-
und arsenhaltig sind, so bilden sich bei der Reduktion durch Kohle im elek-
trischen Ofen Phosphide und Arsenide, die im Ferrosilizium verbleiben. Kommt
spater dieses mit HiO zusammen, so zersetzen sich die Phosphide und Arsenide
und entwickeln Phosphor- bzw. Arsenwasserstoff, die in hohem Grade giftige
Eigenschaften haben. Auf einem schwedischen Dampfer hat das im Kielraum
unter den Kabinen verladene Ferrosilizium den Tod von vier Passagieren ver-
ursacht. Das Material darf daher nur völlig trocken verfrachtet werden, und
21»
324 Eisenlegierungen.
jede Möglichkeit des Wasserzutritts zu den Fässern u. s. w. muss aus-
geschlossen sein.
Fcrrosüizium (15®/oSi) «/o kg Mk. 22,00
(50o/o Si) o/o „ „ 55,00
(90% Si) o/o „ „ 145,00
Ferrosilizlumfabriken (elektrische) baut:
Zlvilingenleur Dr. Ing. W. Conrad Wien IX, Mariannengaase 12.
6. Kupferstahl. Man hat auch Kupfer bis zu 4 % dem Stahle zu-
gesetzt. Das Produkt lässt sich in kaltem wie in warmem Zustande gut be-
arbeiten und wird vereinzelt fflr Druckwalzen, Geschosse u. s. w. benutzt.
7. Aluminiumeisen (Ferroaluminium) und Aluminium-
stahl. Das Aluminiumeisen wird entweder direkt im elektrischen Ofen nach
dem Höroultschen Verfahren (siehe den Artikel „Aluminium") ge-
wonnen oder aber durch Eintragen von Aluminiummetall in geschmolzenes
Eisen. Das Aluminium bewirkt wie Si Verminderung des Kohlenstoffgehalts;
Ferroaluminium ist sehr hart und spröde. Man benutzt es einerseits zur
Raffinierung von Eisen, anderseits aber auch als bleibenden Zusatz zur
Steigerung der Festigkeit, Härte und Zähigkeit.
Ferroaluminium (20 o/o AI) 1 kg Mk. 2,25; % kg Mk. 205,00
8. Nickeleisen (Ferronickel). Legierung von Fe und Ni, die durch
Zusammenschmelzen erhalten wird und zur Gewinnung von Nickelstahl
(s. u.) dient.
Nickcleiscn (500/^ Ni) 1kg Mk. 4,50; o/o kg Mk. 375,00
9. Nickelstahl. Eine der wichtigsten Eisenlegierungen; enthält ge-
wöhnlich 3—5 % Nickel. Das Produkt hat eine wesentlich erhöhte Festigkeit,
ohne dass die Geschmeidigkeit in erheblicher Weise Schaden litte. Ausserdem
zeichnet sich der Nickelstahl durch grosse Widerstandsfähigkeit g^en che-
mische Einflüsse aus. In Europa stellt man ihn meistens durch einfaches Zu-
sammenschmelzen von Eisen und Nickel dar, doch ist das Produkt nur dann
brauchbar, wenn das verwendete Nickel von ausgezeichneter Reinheit war.
Nickelstahi findet Verwendung als Material zu Panzerplatten, Schiffsschrauben,
Kesselblechen, Kabeldrähten, Gewehrläufen u. s. w.
Der Kruppsche Panzerplattenstahl enthält annähernd 3,5 % Ni, 1,5 % Cr
und 0,25 % C.
Das D. R. P. 154 589 schützt die Herstellung eines Nickelstahls, dem Wol-
fram zugesetzt wird; hierdurch soll er faseriges Gefüge erhalten und bei
plötzlichem Abschrecken von sehr hoher Temp. und andern einschneidenden
Einflüssen nicht kristallinisch werden.
10. Ferrotitan (Titaneisen). Es wird gewöhnlich auf aluminother-
mischem Wege (vgl. unter „Thermit") aus Titaneisenerzen gewonnen;
nach Goldschmidt sind zur Reduktion von 100 T. Eisenoxyd und 100 T.
Titansäure etwa 83—84 T. Aluminium erforderlich. Da das hierbei zur Re-
duktion nötige AI-Pulver viel teurer als Block-Aluminium ist, benutzt man
nach R 0 s s i einen gewöhnJichen Siemensschen elektrischen Ofen, bringt in den
Tiegel Aluminium und Eisenschrott, schmilzt ein und schüttet zwischen Elek-
trode und Tiegelwand das gemahlene Titaneisenerz ein. Beim Schmelzen er-
hält man die rerrotitanlegierung von der Aluminiumschlacke scharf getrennt.
Übrigens gewinnt man das Ferrotitan jetzt gewöhnlich direkt durch Reduktion
aus den Erzen im elektrischen Widerstandsofen (ohne Tiegel).
Ferrotitan (20% Ti) 1 kg Mk. 6,00
11. Ferromolybdän (Molybdäneisen) und Molybdänstahl.
Das Ferromolybdän wird durch Reduktion des Erzes Im elektrischen Ofen er-
zeugt; den Molybdänstahl verwendet man fflr grosse Kurbeln und Treibwellen,
Kesselplatten u. a. m. Der Einfluss des Mo auf den Stahl ist dem des W sehr
ähnlich; der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass zur Erzlehlung
gleicher Resultate eine geringere Menge Mo als W erforderlich ist
Nach dem Franz. Pat. 370645 wird zur Herstellung eines reinen molybdän-
Bulfldfreien Ferromolybdäns das zerkleinerte Material mit Alkalikarbonat oder
Eisen-Portlandzement — Eisen Verbindungen. 325
Atzalkali jj^emenKt und die Mischung: bis etwas unter den Seh. P. erhitzt, wobei
man die Masse mit einem Gemisch aus Luft und etwas Wasserdampf in innige
Berührung bringt, wahrend der Ofeninhalt von Zeit zu Zeit durchgerührt wird'.
Dabei verbrennt der S, und das Mo verbindet sich mit dem Alkali. Die Masse
wird nun aus dem Ofen gezogen, zerkleinert und in HtO geworfen, wodurch
die Sulfate, das Molybdat und die freien Alkalien in Lösung gehen. Die
Lösung wird erhitzt, dann mit einer FeCU- oder FeSOt-Lösung versetzt, bis
alles ausgefällt ist, worauf man den Niederschlag von Eisenmolybdat mit
heissem HtO auswäscht und ihn in einem Strom von Generatorgas in der Hitze
zu Ferromolybdän reduziert
Fcrromolybdän (50/55 "/o Mo) 1 kg Mk. 11,00; % kg Mk. 925,00
(70/75% Mo) 1 , „ 11.50; % „ „ J025.00
12. Ferrovanadin (Vanadineisen) und Vanadinstahl. Diese
neuen Legierungen werden erst in neuester Zeit technisch dargestellt. Eine
besondere Eigenschaft des Vanadinstahls ist angeblich die, dass er seine
grösste Härte nicht durch plötzliches Abkühlen, sondern durch Ausglühen bei
700--800® gewinnt. Über die Darstellung siehe unter „V a n a d i n*'.
FerroTonadin (45/50% V) 1 kg Mk. 25,00
13. Phosphorstahl. Nach dem D. R. P. 146 205 erzeugt man zu-
nächst eine Legierung aus etwa 68 % Mn, 25 % P, 5 % C und 2 % Ver-
unreinigungen, und zwar deraft, dass man hochpho^horhaltige Manganerze
mit C und einem Flussmittel in einem Hochofen, Flammofen oder elektrischen
Ofen verschmilzt; enthalten die Erze nicht genügend P, so setzt man als Fluss-
mittel Calciumphosphat, Apatit oder andere phosphorhaltige Stoffe zu. Durch
Einführung dieser Legierung in Flusselsen erhält man den Phosphorstahl,
welcher neuerdings grössere technische Bedeutung zu gewinnen scheint.
Ferrosillzium-Fabriken (elektrische) baut:
Dr.-Ing. Walter Conrad, Wien XIX, NusswaldgaiK.
Eisen-Portlandsement siehe „Z e m e n t".
ZUsenTerlilndiinfireii.
1. Eise nazetat (essigsaures Eisen; Ferrum aceticum). Über
die Darstellung der als Beize technisch benutzten Eisenazetatlösung siehe unter
.,E i s e n b e i z e n**. Rein gewinnt man das Eisenazetat durch Lösen von
frisch gefälltem Eisenoxydhydrat in 30 %iger Essigsäure. Das neutrale Salz
Fe(CsHsOs)s + 2HiO geht sehr leicht In ein basisches Salz Fes(CsHsOi)4.(OH)fl
über.
Preise siehe unter „Azetat e** und unter „E I s e n b e i z e n**.
KSnigiwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
2. E i s e n a 1 a u n. Ist entweder Kaliumferrisulfat (Kali-
eisenalaun; Alumeth ferratum), KiFei(SO«)« + 24 HiO oder A m m o -
niumferrisulfat (Eisenammoniakalaun) (NH4)sFes(S0«)« +
24 H9O. Man stellt Ihn aus dem Eisenvitriol dar, indem man eine wässerige
Lösung davon mit HfSO« versetzt, dann durch Erhitzen mit HNOs zu Ferrl-
sulfat oxydiert und nun eine Lösung von Kaliumsulfat (bezw. Ammoniumsulfat)
in entsprechender Menge zusetzt. Man bringt die Lösung zur Kristallisation,
wobei sich der betreffende Alaun ausscheidet Er bildet blassviolette Kristalle
und wird in der Färberei, der Medizin und in der ehem. Analyse benutzt.
Eisenalaun, techn., krist % kg Mk. 31,00
„ ehem. rein, krist ^/o n n 60,00
3. Eisenbromflr (Bromeisen) siehe unter „Bromverbin-
dung e n".
4. Eisenchlorttr (Ferrochlorid; Ferrum chloratum). FeCli. Wasser-
frei durch Überleiten von Cl oder sicherer von HCl über rotglühende Eisenfeile
erhalten. In wässeriger Lösung gewinnt man es durch Auflösen von Fe in HCl;
dampft man die erhaltene Lösung bei Luftabschluss ein, so erhält man durch-
sichtige, blaugrOne, hygroskopische Kristalle der Formel FeClt + 4 HsO. Beim
Umkristallisieren aus HCl erhält man das Salz mit nur 2 mol. Kristallwasser.
^26 Eisenverbindungen.
Eisenchlorür, iechn., flüssig, konz % ^g Mk. 15,00
flüssig (frei von HiSO*) 30« B<E % „ „ 18,00
M » n « 38« Bc •/, „ „ 24,00
„ techn., entwässert '/o »i u 48,00
„ ehem. rein, krist «/<> „ „ 150,00
5. Elsenchlorid (Ferrichlorid; Ferrum sesquichloraium). FetCla.
Meist durch Oxydation von FeCls mit HNOs oder Cl-Qas erhalten, seltener
durch Einleiten von Cl in mit HsO fibergossene Eisendrehspane. Die auf die
eine oder andere Weise erhaltenen Lösungen werden eingedampft und zur
Kristallisation gebracht. Es kristallisiert in verschiedener weise, entweder in
gelben, aus kleinen strahligen Kristallen zusammengesetzten Drusen, die an
er Luft zerf Hessen, mit 12 HsO oder in grossen rotbraunen Kristallen mit
5 HsO. In den Handel kommt es entweder in der erstgenannten Form oder als
konzentrierte Lösung. Man benutzt es vor allem zur Chloration von Kupfer-
und Silbererzen, ferner als Oxydations- und Beizmittel in der Textilindustrie,
weiter zur Reinigung von Abwässern, als blutstillendes Mittel in der Me-
dizin u. s. w.
PrttfuAVt Den Gebalt der EisenddoridUnmgen emdttdt man ans dem sp. O. nnter
ZohiUenahme der folgenden Tabdie von Frans; dieselbe besieht tida anf eine Temp. von
17,6 • O.:
Vol -Oew.
Pe,OU •/•
1,0146
2
1,0292
4
1.0439
6
1,0687
8
1,0734
10
1,0894
12
1,1054
14
1,1216
16
1,1378
18
1,1542
20
VoL-Gew.
Fe,CU •/•
1,1746
22
1,1960
24
1.2165
26
1,2366
28
1.2668
30
1,2778
32
1,2988
34
1,3199
36
1,3411
38
13622
40
VoL-Gew.
Fe,Cl. %
1,3870
42
1,4118
44
1,4367
46
1.4817
48
1,4867
60
1,6163
62
1,6439
54
1.6729
66
1,6023
58
1.6317
60
Das reine Fe^Cl«, muss sich Uar In Wasser Ideen. Die Abwesenheit von FeOl, erkennt man
mittels FerricTankaliumlflemig, die keine Blaufirbang geben darf. Daa Filtrat von der FUlong
mit NH. in der Hitxe darf nicht blau geOrbt sein (Cu) und mit Schwefdammonium feisetat
keinen Niederschlag (Cu, Zn, Mn) geben. Fk«ie HCl erkennt man an dem Nebel von NH4OI
bei der Annlherung eines mit NH, befeuchteten Glasstabes an die etwas erwftrmte lu>ns. LBeuag.
Freies Chlor sowie salpetrige Slure in der FejiCl-LBsung blftnt angefeuchtetes Jodainkstirkepapier,
wenn man dasselbe didit Ober die erwirmte LBsung Eilt. Genau ermittelt man den Fe<3ehalt
durch Titration mit ZinnchlorOrlflsung. Ist dabei gleichseitig FeCL vorhanden, so osjdiert
man dieses in einer sweiten Probe durch KCIO,^ vertreibt alles 01 durch Kochen und titriert
nochmalsL Aus der Differena gegenflber der ersten Fe-Bestimmung ergibt sich das als FeCI,
Eisenchlorid, flüssig, roh, für Desinfektion (30« B^) \
„ tcchn. (40«Be) %
„ „ ehem. rein (sp. G. = 1,280) D. A. IV ... %
„ „ (sp. G. - 1,484) «/o
„ techn., krist %
„ ehem. rein, krist D. A. IV ^j^
„ geschmolzen brami 1 kg Mk. 1,20; %
„ sublimiert 1
Eisenchlorid (Ferrichlorid):
KSnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
E. Merck, Darmstadt.
kg
Mk.
12,00
30,00
24,00
36,00
42.00
43,00
»
n
85,00
»»
»>
6,50
trm.
Fahlberg.
1 a.
Elbe
Saccharin-Fabrik, Akt.-Ges.
Ust & Co., Salbke-WesterhOsen
(flüssig).
6. Eisenchromat (Ferrichromat; Ferrum chromatum). FctCCrO«)«.
Darstellung siehe unter „E i s e n f a r b e n" No. 4 Sideringelb.
Eisenchromat, gelb, gef&llt 0/0 kg Mk. 200,00
„ kalx 1 kg Mk.2,80; %
„ saures 1
„ „ Lösung (25%) 1
Eiseoammoniamchromat, ehem. rein 1
Ktfnigswarter it Ebell, Linden vor Hannover.
7. Eisennitrat (Ferrinitrat: Ferrum nüricum). Durch Eintragen
von metallischem Eisen in erwärmte HNOs vom sp. O. 1,185, Eindampfen der
erhaltenen braunen LOsung und Kristalllsierenlassen erhalten. Es scheiden
sich farblose, sehr hygroskopische, in Wasser mit brauner Farbe lösliche
)t
>f
260,00
9f
ff
10.00
»
n
4,00
n
»
6,00
Eisenvcrbindungen. 327
Kristalle aus, die je nach der Konzentration der Losung den Formeln Fei(NOs)t
+ 12 HsO oder Fes(NOs)t + 18 HsO entsprechen. Beim Kochen der Lösung
fällt ein basisches Salz aus. Man benutzt das Eisennitrat als Beize (vgl. unter
„E i s e n b e 1 z e n**)*
Eisennitrait, roh (Elsenbeize), flüssig (45<» B^) <>/o kg Mk. 15,00
„ (50* Be) 0/^ ^^ ^^ 16^00
„fest o/o ., „ 33.00
Lösung (33Vs®/o) 1 kg Mk.0,75; % „ „ 65,00
„ fest 1 „ „ 2,70; % „ „ 255.00
KOnigswarter & Ebell« Linden tot Hannorer.
8. Eisenoxalat (oxalsaures Eisenoxydul, Ferrooxalat; Ferrum oxa"
licum). FeCsO«. Durch Fallen von AmmoniumoxalatlOsung (oder mit NH«
neutralisierter Oxalsäurelösung) mittels EisenvitriollOsung als zitronengelber
kristallinischer Niederschlag erhalten. Es wird namentlich medizinisch ver-
wendet
Ferrooxalat, techn % kg Mk. 145,00
y ehem. rein 1 ,. .. 2,40
Ferrioxalat in Lamellen 1 „ „ 5,00
„ in Pulver 1 „ „ 7,00
Ammoniumferriozalat, krist 1 kg Mk. 3,20; ^^ „ „ 280,00
Kalinmfeniozalat, krist 1 „ „ 3,20; % „ „ 280,00
Natriumferrioialat 1 „ „ 3,50; % „ „ 310.00
KQnigswmrter & Ebell« Linden Tor Hannover.
9. Eisenoxyde. Das Eisenoxyd (Ferrum oxydatum)^ FesO»,
kommt natflriich als Eisenglanz (Roteisenstein) vor; man erhält
es künstlich durch Glühen von Eisenoxydhydrat oder von Eisenvitriol an der
Luft als rotbraunes Pulver (Caput mortuum); vgl. unter „Eisenfarbe n*'.
Das Eisenoxydhydrat (Eisenhydroxyd; Ferrum hydroxy^
datum)y F9(0H)«, entsteht durch Fällung von EisenoxydsalzlOsungen (Ferri-
salzlösungen) mittels NHs als rotbrauner flockiger Niederschlag, der beim
Kochen mit Wasser oder beim Trocknen bei höherer Temperatur in ein wasser-
armeres Hydrat übergeht, das in verdünnten Säuren nur noch teilweise löslich
ist. Frisch gefälltes Eisenoxydhydrat löst sich in Eisenchloridlösung mit rot-
brauner Farbe unter Bildung von Eisenoxychlorid. Unterwirft man
diese Losung der Dialyse, so restiert im Dialysator wasserlösliches
Eisenoxydhydrat (Liquor ferri dialysati) als dunkelrote Flüssigkeit,
die, ebenso wie das Eisenoxychlorid, arzneiliche Verwendung findet. — Auch
der Rost ist Eisenoxydhydrat (vgl. unter „Rostschutzmitte T*).
Das Eisenoxyduloxyd FetOtll^Os + FeO] kommt natürlich als Mag-
neteisenerz vor. Es bildet sich bei der Verbrennung von Fe in über-
schüssigem O sowie beim Überleiten von COs oder von Wasserdampf über
glühendes Fe. Verschiedene Patente bezwecken seine Darstellung aus den
vom Eisenbeizen herrührenden Laugen, indem diese neutralisiert, oxydiert
und gefällt werden; das Oxyduloxyd soll als Farbe benutzt werden. Ober
das D. R. P. 182 221 zur Darstellung von Eisenoxyduloxyd für Drucker-
schwärze vgl. unter „Buchdruckfarbe n".
Von dem Eisenoxydul derivieren die Ferrosalze, von dem Eisen-
oxyd die F e r r i s a 1 z e; eine noch höhere Oxydationsstufe ist die im freien
Zustande nicht bekannte Eisensäure, von deren Salzen das eisensaure
Kali (Kaliumferrat) KaFeO« genannt sei.
Eüsenoxyd, schwarz (Oxyduloxyd) gefault, techn % kg Mk. 120,00
„ „ „ „ chem.reinlkgMk.2,75; 7o „ „ 250.00
„ „ kalrin., Pulver No. 1 . . . . % „ „ 80.00
„ No. 2 . . . . % ,. ,1 45.00
„ rot. kalzin.. techn.. No. 1 /• m n 90,00
» No.2 % „ „ 300
„ , „ ehem. rein, No. 1 % „ „ 200.00
„ „ „ „ „ No. 2 (OrocuB Martis) . . % „ „ 125,00
328 Eisenverbindungen.
Eisenoxyd, gelb 1 kg Mk. j,10; % ^g Mk. 85,00
„ braun (Hydrat), roh \ „ „ 15,00
„ „ ,, techn., No. J ^0 >f >» 55,00
„ No.2 o/o „ „ 30,00
„ „ „ ehem. rein, No. 1, D.A, IV ... % „ „ 250,00
» No.2 «/o „ „ 120.00
„ dialysiert, flüssig (5«/o) D.A.IV % „ „ 35,00
M „ in I-amellen 1 „ „ 6,50
Eisenoxychlorid, flüssig, D. A. IV ®/o » ,, 37,00
„ entwässert, löslich 1 „ „ 2,50
„ „ „ ehem. rein 1 »» i» 10,00
Eisenoxyde:
KOnigswarter k Ebell, Linden Tor Hannover. | Lehmann & Yosb, Hamburg.
10. Eisenoxydsulfat (Ferrisulfat, schwefelsaures
Eisenoxyd; Ferrum stdfuricum oxydatum). Fei(SO«)s. Entweder durch
Auflösen von FesOs in H9SO« oder nach der unter „E i s e n b e i z e n'* an-
gegebenen Methode erhalten. Durch Kochen der Lösung erhalt man in Wasser
unlösliche, basische Ferrisulfate. Das neutrale wasserlösliche Sulfat ist
dunkelbraun gefärbt; wasserfrei erscheint es weiss. Es dient als Beize in der
Färberei, zur Desinfektion und Wasserreinigung.
Ferrisulfat. teehn. flüssig (40*^ B^) je nach Reinheit ,
„ flüssig, sp. G. 1,430 „ „ „
„ fest, roh, für Desinfektion » » »
„ techn. entwässert ®/fl
„ gereinigt
„ ehem. rein 1 kg Mk. 2,60;
Ammoniumferrisulfat j „ „ 1,75;
Kaliumferrisulfat, ehem. rein 1 „ „ 2,00;
11. Eisenoxydulsulfat (Ferrosulfat, Eisenvitriol,
?:rüner Vitriol, schwefelsaures Eisenoxydul; Ferrum sul-
uricum). FeSOt. Vorwiegend aus Schwefelkiesen dargestellt, indem man
diese unter häufiger Befeuchtung an der Luft verwittern lässt. Dabei entsteht
FeSOi und freie H2SO4. Die abfliessende Lösung gelangt in einen Behälter,
der Fe-Abfälle enthält; letztere binden die HsS04 und reduzieren das sich
bildende Ferrisulfat wieder zu Ferrosulfat. Die Lösung wird unter Zusatz von
Fe eingedampft, von dem ausgeschiedenen gelben Bodensatz (basischem Ferri-
sulfat und Gips) abgezogen und weiter zur Kristallisation verdampft. Der
Eisenvitriol wird auch als Nebenprodukt bei der Alaunfabrikation gewonnen.
Kristallisiert mit 7 HiO in blaugrünen Kristallen, während er wasserfrei
ein weisses Pulver darstellt. Die Kristalle verwittern an der Luft und oxy-
dieren dabei. 100 T. HaO lösen bei 10<> 60 T., bei 100« 333 T. Eisenvitriol;
derselbe ist unlöslich in Alkohol. Er wird in der Färberei, zur Bereitung von
Tinte, von Berlinerblau, als Desinfektionsmittel u. s. w. benutzt.
PrUfmisi Den Gehalt an Fe bestimmt man am besten durch Titration der verdünnten
und mit H^O« angesäuerten LBsung mittels KlfnO.-LOsung. Für reine wlaerige LOsongen
bei 15^ O. hat folgende Tabelle von O e r 1 a c b Gültigkeit, welche den Gehalt an FeSOi + 7 H«0
in GeiirlchtsproEenten angibt.
Spea.aew. 1,006 1,010 1,016 1,021 1.027 1,054 1,082 1,112 1,143 1,174 1,206 1,239
Gew.% 1 2 3 4 5 10 15 20 26 30 36 40
FeiPz erkennt man in der schwach mit HCl angesKuertenLOsung durch Ferrocsrankalium undRhodaa-
kalium. Zum Nachweise von Gu f&llt man die durch HNO, in der Siedehitze oxydierte salzsaure
Lösung mit NHg imd filtriert den Fes(OH)«-Niederachlag ab. worauf bltuliche Farbe des Filtrats
die Anwesenheit von Kupfer anzeigt. Geringe Mengen werden noch sicherer erkannt, wenn man
das ammoniakalische Filtrat mit HCl schwach ans2luert und einige Tropfen Ferrocyankalium-
Iteung hinzusetzt, wodurch dann eine rotbraune FftUung oder TrObung von Kupferelsencyanar
entsteht Ist der Eiaenvitriol kupferhaltig, so bereitet man eine verdflnnte salzsaure LOsung
von 1^2 g Substanz, leitet HaS ein, erwftrmt, filtriert das CuS ab, oi^diert das Ferrosalz im
Filtrat u. s. w. und f&llt das Fe durch Zusatz von Natriumazctat und Kochen ans; in dem Fil-
trat weist man Zn durch Einleiten von HfS all weissen Niederschlag (ZnS) nach. Ein etwa ent-
stehender schwarzer Niederschlag von NiS muas besonders auf eine Beimischung von ZnS ge-
prüft werden. Sehr hluflg kommt im Eisenvitriol Mn vor; man erkennt es an der braunen
Fftllung, welche das Filtrat vom basischen Eisenazetatniederschlage beim Erhitsen unter Zuaati
Vo kg
Mk. 8,00-25,00
/o 11
„ 10,00-30.00
lo )»
„ 12,00—14,00
'0 1»
78,00
/o ii
„ 100,00
'0 >l
220,00
/O )i
150,00
0/
/O n
„ 175,00
Eisen Verbindungen. 329
▼on Natronlauge und Bromwasaer gribt. Für viele Yerwendungaarten dea Eiaenvitriola iat die
Gerenwart von Tonerde besondere achldlich; cum Nachweiae behandelt man den Slaenttieder-
Khlag mit heiflKr reinater Natronlauge (NaOH aua metalliacbem Na mit wenig Waaeer
hogeatellt) in einer Platinachale, verdOnnt, filtriert ab, ncutraliaiert daa Filtrat mit EHigalure
und erhitzt cum Kochen, wobei vorhandene Tönerde ausfiUlt.
Ferroaulfat, techn. krist (Eisenvitriol), bei Waggonladung, je
nach örtlicher Lage und Konjunktur % kg Mk. 2,80 — 4,rO
Fcrrosulfat, techn. krist, D. A. IV % kg Mk. 7,00
grobes Pulver \ ^ ^ 10.50
kalrinicrt oy^ ^ ^ 25,00
„ ehem. rein, krist % ^ ^ 24,00
• (Pcrlform) % ^ ^ 28,00
„ „ , mit Alkohol gcläUt, D. A. IV % ^ ^ 50,00
„ » n entwässert, D. A. IV \ „ „ 55,00
PH.G.m o/o „ , 50.00
Ammoniumferrosulfiit (Mohrsches Salz), krist */o » * 45,00
ehem. rein, krist % ^ ^ 80,00
Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol) :
Friedrieh Curtius, Duisburg.
Köoigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
I'CbiiMnn & VoflB, Hamburg.
E. Merck, Darmstadt.
Gebr. Oeotreicher, Breslau L
Weaenleld. Dicke k Co., Barmen-R.
12. Eisensulfide (Schwefeleisen).
Das Eisenmonosulfid (Einfach Schwefeleisen, Ei-
sensulffir; Ferrum »ulfuralum), FeS, wird durch Zusammenschmelzen
und Glühen von 3 T. Eisenfeile mit 2 T. Schwefel im bedeckten Tiegel er-
halten. Gelbbraune, kristallinische, metallähnliche Masse; sp. Q. 4,7. Durch
verd. HCl oder H9SO« wird es schon in der Kälte unter Entwicklung von HsS
zersetzt. In wasserhaltigem amorphem Zustande wird es aus Eisensalzen
durch Schwefelalkalien gefällt.
Das Eisensesquisulfid FesS» bildet sich durch schwaches Glühen
des Monosulfids mit S oder bei Einwirkung von HsS auf FesOa unter-
halb 100«.
Das Eisendisulfid (Zweifach Schwefeleisen) FeSi end-
lich findet sich in der Natur in messinggelben, stark glänzenden Kristallen als
Schwefelkies (Pyrit). Es ist ein sehr wichtiges Mineral und dient zur
Entwickelung von SO9, also zur Darstellung von HtSOt, zur Gewinnung von
FeS04 u. s. w.
Das Einfachschwefeleisen wird zur Entwickelung von Schwefelwasser-
stoff gebraucht
Schwefeleisen, geschmolzen in Stücken ^/o ^g ^^' ^6,00
„ „ in dünnen PlaUcn % „ „ 19,00
„ granuliert ®/o „ „ 35,(K)
Pulver Vc u v ^0,00
in Stlngcln ^/o » », 55,00
13. Eisenvitriol siehe No. 11 Eisenoxydulsulfat.
14. Kaliumferrocyanid (gelbes Blutlaugensalz, Fer-
rocyankalium, Kaliumeisen cyanür, gelbes blausaures
Kali; Kalium ferrocyanatum). K4Fe((:N)e. Zur technischen Gewinnung
schmolz man früher Pottasche und trug in die hellglühende Masse scharf ge-
trocknete, stickstoffhaltige tierische Abfälle (Hörn, Blut, Haare, Federn, Klauen,
Borsten, Lederabfälle u. s. w.) zusammen mit Eisenfeilicht oder Eisenspänen
ein. In der Schmelze entstand hierbei einerseits Cyankalium KCN und ander-
seits Schwefeleisenkalium FesSa . SKi, die sich beim Auslaugen der erkalteten
Masse mit HsO zu Kaliumferrocyanid umsetzten. Die erhaltene Lösung wurde
eingedampft und das Salz durch Umkristallisieren gereinigt.
Jetzt geht man zur Gewinnung allgemein von der Gasreinigungs-
m a s s e aus, welche Ferrocyan enthält: Nachdem die Masse durch Aus-
laugen mit H9O von den löslichen Salzen befreit ist, wird sie im lufttrocknen
Zustande mit pulverförmigem Atzkalk innig gemischt und dann in geschlos-
senem Rührkessel auf 40— 100<^ erhitzt, wobei das in der Masse verbliebene
M n
n
330 ' Eisenverbindungen.
NHs abdestilliert. Durch Auslaugen mit Wasser erhalt man dann eine starke
Lauge von Ferrocyancalcium, die eingedampft und mit der berechneten Menge
KCl versetzt wird:
Ca,Fe(CN)6 + 2 KCl = CaK,Fe(CN)« + CaCI,.
Das ausgeschiedene Doppelsalz wird abfiltriert, ausgewaschen und durch
Kochen mit einer Pottaschelösung in Blutlaugensalz übergeführt.
Endlich erwähnen wir noch das B u e b sehe Verfahren der Gewin-
nung aus der Melasseschlempe: Die Schlempe wird unter Luft-
abschluss zur Vergasung gebracht, und die Oase erhitzt man auf die zur Um-
setzung in Cyan erforderliche Temperatur; dann kühlt man sie ab, befreit sie
von NHs und absorbiert das Cyan in eisenhaltiger Kalilauge. Beim Ein-
dampfen kristallisiert Ferrocyankalium aus: als Nebenprodukt wird (NH«)tSO«
erhalten. Andere Darstellungsverfahien siehe unter 16. Natriumferro-
Cyanid.
Zitronengelbe, bitterlich süsslich-salzig schmeckende ungiftige Kristalle,
die 3 mol. H9O enthalten. Löst sich in 4 T. kalten, in 2 T. kochenden Wassers,
nicht in Alkohol. Es dient zur Darstellung von Farben (siehe unter „Eisen-
färbe n'*), in der Sprengtechnik sowie in der analytischen Chemie.
Kaliumferrocyanid, techn. krist % kg Mk. 100,00
Pulver 0/0 » n 125,00
ehem. rein \ „ , 205,00
Kaliumferrocyanid :
Lehmann & Vom, Hamburg.
15. Kaliumferricyanid(rote8BIutlaugensalz,Ferri-
cyankaiium, Ka 1 i umei sen cy a ni d , rotes blausaures
Kali; Kalium ferricyanatum). KaFe(CN)«. Früher durch Einleiten von Ci in
eine starke wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz oder auch durch
Überleiten von Cl über trocknes Kaliumferrocyanid erhalten. Jetzt dürfte die
Gewinnung nur noch elektrolytisch erfolgen: Durch blosse Elektrolyse einer
Lösung von gelbem Blutlaugensalz wird dasselbe (durch Einwirkung des
Anodensauerstoffs) in rotes übergeführt, und zwar erhält man es durch Ein«
dampfen der elektrolysierten Lösung direkt in ganz reinen Kristallen.
Wasserfrei kristallisierende dunkelrote Kristalle, die sich bei 4,4^ in
3 T., bei lOO^ in 1,3 T. Wasser lösen; unlöslich in Alkohol. Es ist giftig. Man
benutzt es zur Darstellung von Farben, in der. Färberei, beim Zeugdruck und
in der analytischen Chemie.
KaUumferricyanid, techn 1 kg Mk. 2,60; % kg Mk. 230,00
„ P"l^«r 1 » ,, 2,75
„ ehem. rein, krist 1 kg Mk. 3,50; % „ „ 320,00
»I ff ff P'ilv« 1 » )i 4,00
KaUumferricyanid :
Lehmann & VO0, Hamburg.
16. Natriumferro Cyanid (Ferro cyannatrium, Natrium-
eisencyanür; Natrium ferrocyanatum) Na4Fe(CN)«. Die technische
Gewinnung fällt mit der von 14. K a 1 i u m f e r r o c y a n 1 d (s. d.) im wesent-
lichen zusammen. Ausser den dort erörterten Darstellungsmethoden seien hier
noch folgende {2:enannt:
Nach den Engl. Pat 26 566 von 1902 und 20 069 von 1903 fällt man ein
Ferrisalz mit NHs, mischt den erhaltenen schlammigen Niederschlag mit NasCOa
und bringt das Gemisch in einen Gaswäscher, wo cyanhaltige Uase durch-
geleitet werden. Dann wird der Schlamm in einer Retorte erhitzt, um NHs und
freie Ammoniumsalze abzutreiben, und endlich löst man mit HsO das Natrium-
ferrocyanid und trennt es durch Filtrieren von dem unlöslichen Anteil. Hin-
sichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die Patentbeschreibungen verwiesen
werden.
Das D. R. P. 155 806 gewinnt Ferrocyannatrium aus Ferrocyancaicium,
indem man einer Lösung des letzteren NaCI zusetzt und das entstandene Ferro-
cyannatrium von der (nötigenfalls nachträglich konzentrierten) Lösung durch
Eisenzement — Eiweissstoffe. 331
Auskristallisieren mittels AbkOhlung oder durch Abscheiduiifi; wahrend des
weiteren Eindampfens trennt. Das Verfahren ist übrigens schon früher von
Lassar-Cohn anjaieReben worden. Das Verfahren des D. R. P. 155 806
wird durch das Zusatz-D. R. P. 169 292 in ftewissem Grade modifiziert und
Das Natriumferrocyanid kristallisiert mit lOHiO; es ist leichtlOsl. in
Waser und wird vielfach an Stelle des Kaliumferrocyanids benutzt.
Natriumferrocyanid, techn % kg Mk. 90,00
, ehem. rein 1 kg Mk, 3,20; > „ . 285,00
Eisenverbindungen :
Fuent Broc & Co., New York, Moi. 2 a. 4 Stolle
Street (■. ]iw.-jin]i. S. U).
Lehmum & Yo«, Hamburg.
Anlagen und Verfahren für Eisenverbindungen liefert:
WUly Hanger, Ingenieurgee. m. b. H., Dresden.
Eisensement siehe „Z e m e n t".
EISMsiff siehe „Essigsäure".
Slafarben. So l)ezeichnet man Färbungen der Gespinstfasern, wobei
der unlösliche Farbstoff in der Faser erzeugt wird. Man tränkt das Qarn oder
Gewebe mit der alkalischen Komponente eines Azofarbstoffes, z. B. j9-Naphtol-
natrium, trocknet und lässt dann durch ein Bad von Diazolösung, z. B. p-Nitro-
diazobenzolchlorid, passieren. Die Entwickelung der Farbe tritt momentan
ein. So macht z. B. das p-Nitranilinrot dem Türkischrot (Alizarinrot) scharfe
Konkurrenz. Die Eisfarben gewinnen immer grossere Bedeutung, und die
Färber haben sich recht schnell an die etwas verwickelte Arbeitsweise ge-
wöhnt. Die Farbenskala für Eisfarben umfasst schon beinahe alle not-
wendigen Nuancen.
Eismaschinen siehe „Kälteerzeugungsmaschine n".
Eiweissstoffe. Gruppe von Stickstoff- und schwefelhaltigen organi-
schen Verbindungen, die im tierischen und pflanzlichen Organismus vor-
kommen; ihre Konstitution ist noch fast gänzlich unaufgeklärt. Man teilt die
Eiweissstoffe gewöhnlich in folgende Gruppen:
1. Albumine. Löslich in HtO, in verdünnten Säuren und Alkalien,
in neutralen Lösungen von NaCl und MgSOt. Bei Gegenwart von Essigsäure
werden sie durch Sättigung mit NaCl, mit MgSOi, mit (NH4)sS0« quantitativ
ausgefällt; beim Erhitzen werden sie koaguliert. Der wichtigste Repräsentant
der Albumine ist das Eieralbumin (Albumin), auch kurzweg als E i -
weiss bezeichnet. Vgl. den Artikel „A 1 b u m i n".
2. Globuline. Unlöslich in HsO, löslich in verdünnten Säuren und
Alkalien sowie in verdünnter Lösung durch NaCl und MgSOi ausgefällt. Die
Lösungen werden durch Kochen koaguliert, durch gesättigte Lösung von
MgSO« und (NH4)sS0« bei 30^ in unveränderter Form ausgefällt. Zu den
Globulinen gehören das Muskeleiweiss und das Fibrinogen des
lebenden Blutes.
3. F i b r i n e. Unlöslich in Wasser, kaum löslich in der Lösung von
NaCl und andern Salzen oder in verdünnten Säuren. Das Fibrin bildet sich
aus dem Fibrinogen des Blutes beim Aufhören des Lebens bezw. beim Aus-
fliessen des Blutes durch ein besonderes Ferment, wodurch die Blutgerinnung
herbeigeführt wird. —
Viele sonst noch zu den Eiweissstoffen gezählte Verbindungen gehören
streng genommen nicht dazu, indem sie aus wirklichen Eiweissstoffen erst
durch die Einwirkung von Fermenten oder chemischen Agentien entstehen.
Derartige Verbindungen sind die Kleberproteine, die Azidalbu-
mine (Syntonine), die Albuminate, die koagulierten Al-
buminstoffe, die Propeptone (Albumosen), die Peptone
sowie eigentlich auch wohl die r i b r i n e.
Früher zählte man zu den Eiweissstoffen auch das K a s e i n (s. d.) und
mehrere andere Verbindungen, jedoch gelten diese jetzt nur als mit den Ei-
weissstoffen verwandt.
332 Eiweissstoffe.
Die Zusammensetzung der Eiweissstoffe schwankt in gewissen Grenzen,
und zwar: 50—55% C; 6,^—7,3% H; 15—19% N; 19—24% O; 0,3
bis 2,4 % S.
Albumin und Kasein sind in besonderen Artikeln behandelt.
Was die technische Gewinnung von Eiweissstoffen anlangt, so sind dafflr,
zahlreiche Verfahren bekannt geworden. Wir nennen an neueren Methoden
folgende :
Nach den D. R. P. 128 124 und 129 064 werden die elwelssfaaltigen
Materialien zunächst mittels Säuren oder Alkalien oder alkalisch wirkender
Salze, am besten unter Ausschluss künstlicher Erwärmung, aufgeweicht und
erst dann in bekannter Weise mit Oxydationsmitteln (z. B. KMnOi + H9SO4)
und Reduktionsmitteln behandelt; die Reduktion dient zur Entfärbung. Bei
koagulierten Eiweissstoffen in hornartig eingetrocknetem Zustande wendet
man die Oxydations- oder Reduktionsreagentien gleichzeitig mit den Auf-
weichungsmitteln an und benutzt zur Oxydation zweckmässig Kalium-
chlorat.
Nach den D.R. P. 98 177, 152 380 und 152 450 verbindet man zur Her-
stellung wasserlöslicher Eiweisssubstanzen irgendwelche in HiO un-
lösliche aber in Alkali lösliche Eiweissstoffe mit Alkalisalzen, und zwar ent-
weder mit solchen mit Glyzerinphosphorsäuren, die durch Fettsäure substi-
tuiert sind, oder aber mit Alkalisalzen von Phosphorsäuren, die durch Hexit
substituiert sind.
Das D. R. P. 147 184 schützt die Herstellung eines Eiweisspräparates, das
als Arzneimittel und zu Ernährungszwecken Verwendung finden soll, aus
Vogeleiern durch Behandeln des Eigelbs mit Azeton; die vom Azeton nicht ge-
löste Substanz ist nach dem Trocknen ein gelbliches Pulver, bestehend aus
Eiweiss, leicht resorbierbarem und haltbarem Lezithineiweiss, Eiseneiweiss,
Fett und freiem Lezithin.
Besonders zahlreich sind die Methoden, welche zur Gewinnung vom
Blut ausgehen. So gewinnt man nach dem D. R. P. 129 119 wasserlösliche
pulverförmige Eiweissstoffe (Azidalbumine) aus frischem oder getrock-
netem Blut (Blutmehl), indem man dasselbe mit sehr geringen Alkalimengen
behandelt und dann das gebildete Produkt mit einem Uberschuss von starker
Mineralsäure ausfällt. Nach mehrstündigem Stehen wird das unlösliche Azld-
albumin von der Flüssigkeit getrennt, der Rückstand ausgepresst und ge-
trocknet. — Ein anderes Verfahren (D. R. P. 134 247) schreibt vor, frisches
defibriniertes Blut mit 10—15 % NaCl oder NasS04 zu versetzen und das Ge-
misch allmählich zu erhitzen; dabei wird das Eiweiss in Form eines breiigen
Niederschlages erhalten, der nach dem Entwässern und Trocknen zu Pulver
zerfällt. — . Nach den D. R. P. 137 994 und 143 042 verwendet man Blut, Blut-
kuchen oder die daraus durch Aussalzen gefällten unreinen Eiweissstoffe als
Ausgangsmaterial, hebt die katalytischen Eigenschaften des Blutes durch SOs
auf, lös.t das Produkt in NHa und behandelt die Lösung mit HsOs in der Siede-
hitze, worauf die Eiweissstoffe durch Neutralisation gefällt werden.
Nach R ü m p 1 e r gewinnt man farblose Eiweissstoffe aus dunkel ge-
färbten Pflanzensäften, namentlich aus Zuckerrübenbrei, indem man diesen
mit gepulvertem (NH4)sS0« gründlich durchknetet, den Brei abpresst und den
Pressrückstand mehrmals durch Kneten mit (NH4)9S04-Lösung und Aus-
pressen auswäscht. Das nun vollständig im Pressrückstand vorhandene Ei-
weiss wird nun dadurch in Lösung gebracht, dass man den Rückstand mehr-
mals mit lauwarmem (40 — 45°) dest. H9O behandelt, abpresst und die ab-
laufende Flüssigkeit filtriert. Durch (NH4)fS04 kann man die Eiweissstoffe
aus dem Filtrat ausfällen.
Nach dem D. R. P. 144 217 gewinnt man einen lockeren einheitlichen Ei-
weissstoff aus Maiskorn durch Behandlung mit höheren Alkoholen; aus der er-
haltenen Lösung wird das Eiweiss durch Petroläther oder Chlorkohlenstoff
ausgefällt, mit dem Fällungsmittel ausgewaschen und schliesslich im Vakuum
getrocknet.
Das D.R. P. 148410 schützt die Gewinnung von Eiweiss aus Samen
(z. B. Baumwollsamen) oder Pressrückständen der Ölindustrie, und zwar wer-
Ektogan — Elektrische Einheiten. 333
den die Ausgangsmaterialien zur Entfernung färbender, riechender und
schmeckender Beimengungen mit sehr verdünnten wässerigen Lösungen von
Hrdalkalihydraten vorbehandelt; dem gereinigten Rohmaterial wird das Ei-
weiss durch Behandeln mit verd. Säure (z, B. HaPOt) in der Wärme und bei
gelindem Druck entzogen.
Ferner sei das Verfahren von Forbes Ross genannt, der die
Eiweissstoffe des Fleisches in reiner und unveränderter Form dadurch ge-
winnt, dass er sie in dem Fleisch zunächst durch eine ganz geringe Menge
iO^iger NaCl-Lösung lOslich macht und dann rasch durch grosse Mengen
kalten Wassers auswäscht. Damit die geringen Mengen Salzlösung dennoch
sämtliche Eiweissstoffe lösen, wird das Fleisch zunächst durch Zerreiben
oder Zerhacken fein gepulvert und dann zum Gefrieren gebracht, wodurch die
Zellwflnde platzen und der Zellinhalt freigelegt wird.
Die D. R. P. 93 042 und 144 283 behandein die Gewinnung von Eiweiss
namentlich aus Fleisch, und zwar schafft man den das Eiweiss umhüllenden
Leim und das Fett dadurch weg, dass man das Eiweiss des Muskels mit ver-
dünnter Säure zum Aufquellen bringt.
Das Engl. Pat. 19 017 von 1903 beschäftigt sich mit der Gewinnung von
Eiweiss aus Fischen: Die gereinigten und entgräteten Fische werden zer-
neben, durch Extraktion mit Azeton oder Äther entfettet und nun wiederholt
mit verd. Alkali behandelt. Der erhaltene Eiweiss-Auszug wird filtriert, der
Geruch durch verd. HsOt entfernt, das Eiweiss gleichzeitig gefällt, mit SOs ge-
bleicht, abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gepulvert. — Technische Be-
deutung kann dieses teuere Verfahren kaum gewinnen; vielleicht soll das er-
haltene Eiweiss als diätetisches Präparat oder ähnlich verwendet werden.
Eiweissstoffe:
E- Benard k Cie., MOlhauflen (Ela.). W. Eng. Seemaim, Stuttgart
'^luuDn & Yofis, Hamburg.
Eiweisspräparate :
^''uoann A "Vom, £inburg.
Ektoiran. Ein Präparat, das Zinkoxyd mit 40—60% Zinksuperoxyd
enthält. Es ist geruchlos, reizlos, ungiftig, dient als Streupulver bei Ge-
schwüren, Brandwunden, Operationswunden und Hautkrankheiten. Bei
frischen Verletzungen zeigt es deutlich blutstillende Wirkung.
Elalnrtnre siehe „O 1 s ä u r e".
ElasUzltAt siehe „F e s t i g k e i t"
Elektrische Belenchtniifir. Siehe die Artikel „N e r n s 1 1 a m p e'',
.Osmiumlampe", „Ta n t a 1 1 a m p e**, „Zi r ko n 1 a mp e", „Queck-
silberdampflampe**. „Molybdänlampe", „H el i onl am p e",
W 0 1 f r a m 1 a m p e" und „Beleuchtun g".
Elektrische Binhelten.
1. Stromstärke oder Stromintensität. Einheit ist das A m p ^ r e
(Arap^.
Die Einheit der elektrischen Stromstärke wird dar-
gestellt durch den unveränderlichen elektrischen Strom,
der bei dem Durchgang durch eine wässerige Lösung von
Silbernitrat in einer Sekunde 0,001118 g Silber nieder-
schlägt. Diese Masseinheit heisst 1 Ampere.
2. Widerstand. Einheit ist das Ohm (O).
Die Masseinheit des elektrischen Widerstandes wird
klargestellt durch den Widerstand einer Quecksilbersäule
von der Temperatur des schmelzenden Eises, deren Länge
bei durchv^eg gleichem, einem Quadratmillimeter gleich
zu achtenden Querschnitt 106,3 cm und deren Masse 14,4521 g
beträgt Dieser Widerstand heisst 1 Ohm.
3. Elektromotorische Kraft oder elektrische Spannung,
ßnheft ist das Volt (V).
Die Einheit der elektromotorischen Kraft wird dar-
gestellt durch die Spannung, welche in einem Leiter,
desse
Elektrische Ferntheimometer — Elektmche Kocbapparate.
I Widerstand 1 Ohm beträgt, einen elektrisch
von 1 Ampere erzeugt. Die Einheit helsst 1 Volt.
4. Elektrizitätsmenge. Einheit istdasCoulomb (Coul.).
Die Masseinheit der Elektrizitätsmenge wird dar-
gestellt durch dieMenge, welche durch einen Leiter vom
widerstände 1 Ohm unter der Einwirkung der elektro-
motorischen Kraft 1 Volt während 1 Sekunde hindurchgeht,
oder welche durch I Ampere in 1 Sekunde geliefert wird.
Diese Elekt rizi tätsmenge heisst 1 Coulomb.
5. Effekt. Einheit ist das Watt (W).
Die JMasseinheit des elektrischen Effekts wird dar-
gestellt durch die Arbeit, welche während! Sekunde von
dem elektrischen Strome erzeugt wird, wenn die elektro-
motorische Kraft ^= 1 Volt und die Stromstärke = 1 Ampere
ist. DieserEffekt heisst 1 Watt.
Die vorgenannten elektrischen Masseinheiten sind auf das absolute Mass-
system (Zentimeter-Qramm-Sekunden-System) zurOckzuf Uhren. In der Praxis
benutzt man bei der Messung des Widerstandes häufig die Siemens sehe
Widerstandseinheit (SE). Es ist dies der Widerstand einer Queck-
silbersäule von I m Lange und 1 qmm Querschnitt bei 0*.
1 Ohm= 1,06 SE; 1 SE = 0,944 Ohm.
Bei der Messung der Spannung legt man oft die elektromotorische Kraft
(D) eines Danielischen Elementes zu Orunde:
1 Volt = 0,90 D; 1 D=l,12 Volt.
Diejenige Menge Elektrizität, welche einen Stromkreis während 1 Stunde
durchläuft, wenn die Stromstärke = 1 Ampere ist, heisst 1 Ampere-
Stunde. Dieselbe ist demnach = 3600 Coulomb.
Vgl. auch den Artikel „ElektrochemischeFormelzeiche n".
Rheostaten:
Biemeu-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aikui. PliH I.
Elektrlxohe Fernthermometer siehe „Fernthermometer".
Elektrische Xochapparate. Werden neuerdings in Laboratorien viel
benutzt, namentlich wegen der grossen Bequemlichkeit und Sauberkeit ihrer
Anwendung. Auch der Nutzeffekt ist recht betrachtlich. Bedenkt man, dass
die gewtthnliche Herdfeuerung kaum 7 % des Heizwertes der Kohle ausnutzt,
so wird es erklärlich, dass die elektrischen Kochapparale sich unter Um-
ständen auch hinsichtlich der Kosten mit der Kohlenfeuerung messen können.
Das Prinzip vieler elektrischer Kochapparate ist folgendes: Der zur Er-
hitzung gelangende Teil des Gefässes trägt einen Streifen von Edelmetall, der
auf eine isolierende Unterlage von Email aufgebrannt Ist. Da die Emailschlcht
die Aussenseite des uefässes bildet, wird sehr wenig Wärme nutzlos
nach aussen abgegeben, namentlich da man durch ein zweites Aussengefäss
EJektiuche Kochappaiate. 335
eine Luftschicht rwischen beiden Wandungeti herstellt und so die nutzlose
Wanneabgabe nacb aussen hindert. Andere Konstruktionen benutzen Heiz-
dMhte aus Nickel oder einer Nickellegierung; zur Verhinderung der Oxydation
werden die DrShte mit einer Emailmasse umgeben, oder man reiht zu dem-
selben Zwecke auf sie Glasperlen auf. Anderseits verwendet man Platin-
drahle, die auf eine Asbestschnur aufgewickelt und dann in Tonkflrper ein-
Bebetlet werden. Um verschiedene Hitzegrade zu erzeugen, werden mehrere
eizsysleme parallel geschaltet.
Bei den viel gebrauchten elektrischen Kochapparaten „Prometheus" sind
Edelmetalllosungen in breiten Streifen auf eine isolierende Unterlage von
Email oder Glimmer eingebrannt. Fig. 1 zeigt ein elektrisches Wasser-
bad, System „Prometheus" aus Kupfer mit Vorrichtung für konstantes Niveau,
Fig. 2 ein gusseisernes S a n d b a d System „Prometheus" und Fig. 3
einen Trockenkasten desselben Systems.
Die Allgemeine Elektrizitatsgesellschaft verwendet
fDr ihre Koch- und Heizapparate, je nach Art der Verwendung und
ob höhere oder niedrigere Temperaturen damit erzielt werden sollen, Heiz-
liOrper, die nach vier verschiedenen Methoden hergestellt werden. Bei dem
ersten System werden die Heizdrahte in Email eingebettet; die so hergestellten
Heizkörper sind nur für geringe Temperaturen, etwa 1(X)° C, verwendbar. Bei
dea Apparaten der zweiten Art werden an den Seitenflachen die Heizdrahte in
symmetrisctier Anordnung in feuerfestem Isoliermaterial gelagert. Wahrend
diese beiden Systeme Heizkörper aus gewöhnlichen Widerstandsdrahten ent-
halten, kommen für die dritte Art nur Edelmetalle zur Verwendung, und zwar
werden die Heizdrahte In einem Metatlrahmen mit einer Steinkittmasse fest
vergossen. Bei der vierten Methode endlich wird der elektrische Lichtbogen
als Wärmequelle benutzt.
Auf einem ganz neuen Prinzip beruhen die elektrischen Koch- und
Heizapparate der Kryptol-GesellschafL Diese benutzt nicht Helzdrflhte,
Hg. 2. Rg- 3.
Metallstreifen u. s. w-, welche fest mit dem Kochgefäss verbunden sind, sondern
bedient sich einer lose liegenden kOrnigen Widerstands-
masse. Diese Widerstandsmasse ist eine Mischung aus Oraphit, Kar-
borund und Ton; sie fQhrt die Bezeichnung Kryptol (Patente überall
erteilt oder angemeldet). Das Kryptol wird lose auf eine nicht leitende Unter-
lage aufgestreut, so dass es einen Stromweg zwischen den beiden Zuleltun^s-
polen bildet. Die kOrnige Struktur des Kryptols bewirkt, dass der Strom beim
Durchgang durch das Kryptol viel Widerstand findet, also hohe WSrme-
wlrkuneen entfaltet. Von Vorteil ist auch, dass die lockere Kryptolschicht
sich den darauf gesetzten Qefassen (die natürlich Nichtleiter darstellen
336 Elektrische Kohlen.
müssen) gut anpasst. In der einfachsten Form ist also die Anordnung derart,
dass die Unterlage aus einer Schamotte- oder emaillierten Eisenplatte besteht,
auf der sich rechts und links je eine Elelctrode aus Gaskohle befindet; der
Zwischenraum zwischen beiden Elektroden wird durch eine locker auf die
Platte aufgestreute Schicht trocknen Kryptols ausgefüllt. Ist der Strom ge-
schlossen, so wird das Kryptol nach wenigen Minuten glühend und entfaltet
eine solche Heizwirkung, dass Temperaturen bis 2500® erzielt werden können.
Die Wärme lässt sich weitgehend regulieren, nicht nur durch Veränderung
der Stromstärke, sondern auch durch die Dicke der aufgeschütteten Kryptol-
schicht, durch verschiedene Entfernung der beiden Elektroden vonein-
ander u. s. w.
Die Preise der elektrischen Kochapparate schwanken in weiten Grenzen
je nach Grösse, Konstruktion und Ausführung. Im folgenden sind darüber
nur einige wenige Angaben gemacht; im übrigen wende man sich an die ein-
schlägigen Firmen.
Elektrische Kocher für Abdampfschalen 11.5. w., 160mm Durchm.,
bb zu Temperaturen von 250® C. anwendbar, 330 Watt . . . Stftck Mk. 19,00
Dieselben, 215 mm Durchm., Gestell von Eisen, vernickelt, 8 Amp. , „ 50,00
Dieselben in rechteckiger Form fUr Bechergläser, Kolben u. s. w.,
400x110 mm, 1 Vi Amp „ „ 40,00
Elektrisch zu heizende Kochkessel, Eisenmantel mit verzinntem
Kupfereinsatz :
Inhalt. ... V« 1 2 5 10 15 20 1.
Wattverbrauch 220 330 550 1100 2200 3300 4400
Stück .... 21,00 27,00 35,00 80,00 110,00 155,00 190,00 Mk.
Elektrisch zu heizende Kochkessel, für 2 verschiedene HeizefTekte regulierbar
eingerichtet:
Inhalt .... 1 2 5 10 1.
Wo*H,.rKro„rK / llö 220 330 550
Wattverbrauch | 33^ ^^^ ^^^ 2200
Stück .... 35,00 45,00 100,00 135,00 Mk.
Elektrisch zu heizende Wasserb&der von Kupfer, mit Deckplatten
oder Einlegeringen für etwa 1 Amp Stück Mk. 50,00
Über Preise von Kryptol und Kryptolapparaten siehe den besonderen
Artikel „K r y p 1 0 I".
Elektrische Koch- und Heizapparate:
Cbemiiich-elektriflche Fabrik „Prometheus", O.
m. b. H., Frankfurt a. M. -Bockenheim.
(Syst. Promethens 8. Ins.-Anh.)
Ferner:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 8.
Fabrikat der
Allgenen lektricitäts-Gesellsclit
Elektrische Kohlen. Die fQr die Fabrikation elektrischer Kohlen be-
stimmten Kohlensorten werden auf die für den betreffenden Zweck nötige
Feinheit zerkleinert, hierauf mit einem Bindemittel vermischt, um die Masse
in die gewünschte Form bringen zu können, und alsdann unter Luftabschluss
stark erhitzt, so dass durch Sinterung der Kohle ein zusammenhangender fester
Körper entsteht; man kann so mehr oder weniger feste, verschieden poröse
u. s. w. Kohlen erzeugen. Die Temperatur im Ofen muss so bemessen werden,
dass die Kohlenmasse vollständig zusammensintert oder verkokt. Als Roh-
material dienen die verschiedensten Kohlensorten in möglichst reinem Zu-
stande, und zwar teils entgast, teils unentgast; so kommen Retortenkohle
(s. d.) der Gasanstalten, Koks verschiedenster Herkunft, Anthrazit,
Elektrische Leilungsfahigkeit.
337
gut in der Hitze backende Kohlen, Russ, verschiedene Sorten
Graphit, Holzkohle u. a. m. zur Verwendung. Die Hauptsache ist,
dass die Materialien sehr rein und möglichst aschefrei sind. Für viele Zwecke
ist die Retortenkohlß — Karbon genannt — am besten geeignet, doch ist
ihr Preis zu hoch, als dass sie noch für sich allein verwendet würde. Man
zerkleinert sie daher grobkörnig, vermischt sie mit billigeren Kokssorten und
fügt dann, um die Leitungsfähigkeit wieder zu erhöhen, gepulverten Graphit
zu. Die sogenannten Effektkohlen erhalten als Zusätze calcium-, siii-
cium- und magnesiumhaltige Verbinduneen, und zwar werden von derartigen
Substanzen der Retortenkohlenmasse 2)— 50 % zugesetzt; am meisten ge-
brauchlich ist ein Zusatz von Fiuorcalcium.
Was speziell Elektrolysenkohle anlangt, so dient als Roh-
material dafür in erster Linie Holzkohle, da diese gegen Säuren sehr
widerstandsfähig ist; ferner verwendet man Anthrazit und Schmiede-
kohle, Teergraphit, Ole, Teer und andere organische Zusätze.
Wird eine elektrische Kohle besonders porös verlangt, so setzt man der
Masse Holzpulver oder Salze (namentlich Salmiak) zu, welche in der
Hitze verkoken bezw. sich verflüchtigen und kleine Höhlungen hinterlassen.
Die Preise der elektrischen Kohlen sind sehr verschieden nach Qualität
und Format.
Slektrisohe Leitmiffsfäliifirkeit.
Elektrische Leitungsfähigkeit der Metalle^)
(bezogen auf Quecksilber von 0^).
n •
Antimon . •
Arien . , ,
9 • • •
BW . . .
Caldnm • •
Eilen . , .
Eilen . . .
<^glä]iter Stahl
Pnddelstahl .
Benementahl
Oold, hartes.
» weiches
Indinm , .
Kadmium •
Kalium . .
100»
0«
20o
Leitnngs-
fibigkeit
31.726
16,15
2,413
2.679
1.873
4.99
12.46
8.3401
7.861
9,685
6,803
8,704
6,803
4,060
43,84
44,62
11.23
13,96
10,69
Kobalt
Kupfer
Lithium .
Magnesium
Natrium .
Nickel
Palladium
Platin
Quecksilber • •
Silber ....
Strontium • .
Thallium . • •
Wismut • • •
Zink • • • •
Zinn • • • •
0«
0»
18»
100«
20»
17«
20«
0*
17J2*
0* I
0*
0«
20*
0»
0«
0«
0*
100*
Leitnnga-
fShigkeit
9.685
45.74
53,87
33.82
10,69
14,33
14.06
7,374
7,11
5,615
8.257
1
56.252
3,774
5,225
0,8003
16,92
9,346
6,524
Elektrische Leitungsfähigkeit einiger Nichtmetalle
(bezogen auf Silber = 100).
Tem-
peratur
Kohlenstoff:
a) Ceylon-Graphit .
:b) gereiu. deutscher
22«
22*
Leitungs-
fShigkeit
0,0693
0,00395
Phosphor:
amorpher •
TeUur. ,
• • •
Tem-
peratur
20»
19«
Leitungf-
filhigkcit
0,01)000129
0,000777
^) Entnommen aus v. Buchka,
organischen Chemie**., Stattgart 1895.
Bl&cfaer VlI.
J^hysikalisch-chemische Tabellen der an-
22
338
Elektrische Lokomotiven — Elektrische Mcssinstromcnte.
Elektrisches Leitungsvermögen von Lösungen
(bezogen auf das des Quecksilbers = 10^ bei 18®).
K = cp — c*p", wo K das Leitungsvermögen,
p die Menge der in der Gewichtseinheit der Lösung befindlichen Substanz,
c und c^ zwei konstante Faktoren bezeichnen (Kohl rausch).
Stoff
0,000000
0,000000
Stoff
0,000000
0,000000
HCL .
LiOH .
HNOs .
NaOH .
HjSO* .
HBr . ,
KOH . ,
HJ . .
Ba(OH)t .
NH4CI . .
LitCO, .
HtCiOi .
KHSO4 .
KCN . .
LiCL .
MgCU .
NaCl .
CaCl« . ,
KQ . . .
K.F
NH4Noi ,
(NHi^tSOi
KiCO, .
NatCOs ,
SrCl« .
887
611
534
445
415
383
350
250
196
177
175
167
165
165
160
150
138
134
131
131
116
112
113
103
098
297
327
101
153
048
050
055
066
Oll
708
089
021
012
046
045
0>5
027
004
018
012
017
016
037
015
KsCOi
LisSOi
Mg(NOa)»
KNOj .
K2SO4
NaNO,
Na«S04
KBr .
Ca(NO,)«
BaCls .
KH Os
KCgHsOi
NH4J .
KClOs
NaCsHsOg
HsPOi
KJ . .
MgSOi
NaJ .
LiJ . .
HjKPOi
AgNO«
KtAl2(S04
ZnSO« .
CuSO*
097
093
092
092
091
090
089
0«7
087
077
075
on
070
069
0ö7
084
063
OHO
057
057
052
051
047
042
041
011
0^6
020
013
010
017
024
005
021
008
010
013
-030
023
-Oll
001
021
003
003
(»14
007
012
011
SiemenS'Schuckertwerke,
Platz 8.
Berlin SW. 11, Aaka;
Slektrisohe LokomotiTen:
Orenstein k Koppel — Arthur Koppel, Akt. -Ges.,
Berlin NW. 0, Dorotheenstr. 46.
Elektrische Kesslnstrumente.
Man benutzt Voltmeter zum Messen der Spannung, Ampere-
m e t e r zum Messen der Stromstärke und Wattmeter zum Messen der
Arbeitsleistung. Fflr bleibende technische Anlagen sind Schalttafel-
Instrumente notwendig, während in chemischen Laboratorien meistens
tragbare Messinstrumente Rewählt werden. Man benutzt In letzterem
Falle elektrostatische Voltmeter, auch Galvanometer verscbie-
-dener Art, weiter Widerständen, s. w.
Technische Messinstrumente.
Voltmeter (Spannungsmesser) im Metallgebäuse:
Messbereich Obisi (>bis5 ObislO bis65 120 230 450 Volt
lönmmPurchm. derGrundpUttc 22,00 V2,«»0 22,00 — — — — Mk.
200,, „ „ „ 27,(K) 27,<'0 27,00 30,00 30.00 40,00 48.00
250 „ „ „ „ 3H,00 33,«'0 33.00 35,W 35,1 »0 46,(0 60,00
Amperemeter (Strommesser) in Metallgehäuse:
Messbereich bis 10
1 60 mm Durchm. der Grundplatte 23,< K)
200 „ „ „ „ 2H,<»0
250 „ „ „ „ 30.00
Messbereich bis 30«»
20< i mm Durchm. der Grundplatte 40,00
250 .. „ „ .. 50,00
»I
HO
23,00
26,00
30.(^
400
55,00
60
24.00
27.00
35,00
100
27,00
38,00
500
58.00
200
34,00
42.(0
100i>
84,00
Amp.
Mk.
if
Amp^
Mk.
Elektrische Messinslrumente. 339
Prflzisions - Messinstrumente. (Speziell für elektro-
chemische Institute.)
Voltmeter (Spannungsmesser) in Metallgehäuse :
Messbereich bis 1 3 5 10 Volt
SkaleneinteUung in Volt .... 0,01 0,05 0,1 0»!
160 mm Durchm. der Grundplatte 48,00 48,00 48,00 50,00 Mk.
Amperemeter (Strommesser) in Metallgehfiuse :
Messbereich bis 1 3 b 10 20 30 Amp.
Skalenteilung in Amp 0,01 0,05 0,1 0,1 0,2 0,5
160 mm Durchm. der Grundplatte 48,00 48,00 48,00 50,00 50,00 50,00 Mk.
Präzisions-Messinstrumente mit grösserem Mess-
I) er ei eh.
Voltmeter (Spannungsmesser) in Metallgehäuse:
Messbereich bis 1 3 5 10 20 50 Volt
SkalenteUung in Volt 0,01 0,05 0,05 0,1 0,2 0,5
200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80.00 80,00 80.00 80,00 80,00 Mk.
250 „ n „ „ 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 „
Mettbereich bis 100 120 150 200 250 300 Volt
SkalenteUung in Volt 1,0 1.0 1,0 2.0 2.5 2,5
200 mm Durchm. der Grundplatte 85,00 90,00 90,00 90,00 100,00 — „
250 „ „ „ „ 90,00 95,00 95,00 95.00 110,00 120,00 „
Präzisions- Voltmeter mit 2 Messbereichen 25 ^/^ teurer.
Amperemeter (Strommesser) in Metallgehäuse:
Messbereich bis 1 3 5 10 25 50 75 Amp.
SkalenteUung in Amp 0,01 0,05 0.05 0,1 0,5 1,0 1,0
200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80.00 SO.^O 8U,00 80,00 80,00 9^,00 Mk.
250 „ „ „ „ 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 95,00 „
Messbereich bis 100 150 200 300 400 500 Amp
SkalenteUung in Amp 1,0 2,0 2,0 5,0 5.0 5,0
2(K) mm Durchm. der Grundplatte 90,00 95,00 95,00 100,00 110,00 115,00 „
250 „ „ „ „ 95,00 102.00 102,00 108,00 120,00 125,00 „
Torsions^alvanometer für stärkere Ströme (0,001—0,17).
1 Ohm Widerstand Stück Mk 200,00
Torsionsgalvanometer fflr schwächere Ströme (0,0001—0,17).
100 Ohm Widerstand Stück Mk. 2U0,00
Voltameter.
KnaUgasToltameter nach Kohlrausch Mk. 35,00
SUbervoltameter (exkl. Platinschale) „21,00
Kupfervoltameter mit Platinelektrode von 12x10 cm „ 70,00
„ „ Kupferelektrode „ 55,00
„ nach Octtel-Foerster „ 17,00
Quecksilbenroltameter „ 4,50
Normal-Widerstände.
Widerstand 0,01 0,1 1 10 100 1000 10000 100000 Ohm
Stück 50,00 45,00 40,00 40,00 40,00 40,00 60,00 80,00 Mk.
Stöpsel-Rheostaten.
Wideretand 1-20 0,1-10 1—100 0,1-1^0 1—1000 0,1— 1000 Ohm
Stück 45,00 60,00 60,00 105,00 120,00 145,00 Mk.
Widerstand 1—5000 0,1— 5fKK) 1—10000 0,1—10000 Ohm
Stück 195,00 210,00 225,00 275.00 Mk.
Regulierwiderstände.
Ampere Ohm Watt Preis
5 3,5 87 30,0t > Mk.
12 0.8 115 30.00 „
340 Elektrische Ofen — Elektrochemische Apparate.
Harfen-Kurbel-Widerstände.
In Eisenrahmen, auf Schieferplatte, mit perforiertem Blechschutz . . Stück Mk. 40,00
Die Preise anderer elektrischer Messinstrumente richten sich ganz nach den
speziellen Anforderungen und sind auf Anfrage Aon den einschlägigen Finnen zu
erfahren.
Elektrische Messfnstrumente liefern:
Siemens & Ualske A.-0. Wernerwerk, Berlin, Vereinigte Lausltser Glasvrerke A.O., Abt. Warm-
Nonnendamm. brnnn. Quilitz k Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 56/57.
Elektrische Messinstrumente:
Slektrlsolie Ofen siehe „Ofen, elektrisch e".
Slektroohemle (Elektrolyse). Man benutzt den elektrischen Strom in
der chemischen Technik zur Darstellung manni|[facher Elemente und Verbin-
dungen sowie auch in der analytischen Methodik.
In der Elektrochemie verwertet man entweder die elektrolytische Kraft
des Stromes oder aber seine Wärmewirkung (Joulesche Wärme).
In Bezug auf die elektrische Leitung unterscheidet man zwischen Leitern
erster und zweiter Klase, wovon die ersteren durch den Strom nur erwärmt,
die letzteren chemisch verändert (elektrolysiert) werden. Die Leiter zweiter
Klasse bezeichnet man auch als E 1 e k t r o 1 y t e , die Bestandteile der Zer-
setzung heissen Ionen.
Als Beispiel eines elektrochemischen Prozesses in wässeriger Lösung
kann z. B. das elektrolytische Kupfergewinnungsverfahren von Siemens &
H a 1 s k e und dasjenige von H ö p f n e r gelten. Ein elektrochemischer
Prozess, der gleichzeitig die elektrolytische Kraft des Stromes und die
Joulesche Wärme benutzt, ist z. B. das Höroultsche Verfahren zur Aluminium-
gewinnung; vgl. den Artikel „A 1 u m i n i u m".
Weitere elektrochemische Prozesse sind in den Artikeln „Bleiche n**,
„C h 1 0 r'*, „Chloralkaliprozess, elektrolytische r'% „K a r -
b i d e**, „M a g n e s i u m", „N a t r i u m", „O z o n*', ,4^ h o s p h o r*',
„Sauerstof f", „S i 1 i z i d e", „Überschwefeisäur e", „W a s -
serreinigun fC\ Salpetersäure'* u. a. a. O. erwähnt. Vielver-
sprechend sind die Aussichten, auf elektrochemischem Wege auch or-
ganische Verbindungen herzustellen, wie dies schon jetzt in manchen
Fällen geschieht, so wird Chloral, Chloroform und Jodoform, weiter Naphta-
zarin, Saccharin, Berlinerblau, Anilinschwarz, Alizarin sowie eine Reihe an-
derer Teerfarbstoffe elektrolytisch gewonnen.
Vgl. auch die Artikel „Elektrochemische Apparate'* und
„Elektrochemische Formelzeiche n**.
Elektrochemische Anlagen zur Gewinnung von Metallen direkt aus den
Erzen, zur Erzeugung von Calciumkarbid, Elektrostahl-Anlagen nach Kjellin,
von Bleichmitteln, Alkalien und Chloraten, Anlagen zur elektrolytischen
Wasserstoff- und Sauerstoffgewimiung, Ozonanlagen, Sterilisationsanlagen
für Trinkwasser mit Ozon:
SieDeui & Halake A.-G. Wemerwerk, Berlin« Nonnendamm.
Slektrodiemlsche Apparate.
In besonderen Artikeln siehe „Akkumulatore n**, „D i a -
p h r a g m e n", „Dynamomaschine n", „Elektrische Kohle n"\
„Elektrische Messinstrument e**, „Elektrode n**, „E 1 e -
Elektrochemische Apparate. 34 ][
mentc, galvanische", „Öfen, elektrische" und „Thermo-
s ä n 1 e n".
Steinzeugwannen, glasiert, undurchlässig und
widerstandsfähig.
Länge 30 30 40 40 50 60 60 80 40 50 cm.
Breite 23 30 30 40 40 40 50 50 40 40
Tiefe 23 30 30 30 30 30 30 30 40 40
Inhalt 16 27 36 4ö 60 72 90 120 64 80 h
Preis 5,00 8,00 10,00 13,50 16,00 20,00 24,00 30,00 18,00 22,00 Mk.
Lange 60 80 100 60 80 100 80 100 80 100 cm.
Breite 50 50 50 50 50 50 60 60 70 70
Tiefe 40 40 40 50 50 50 60 60 70 70
Inhalt 120 160 200 150 200 250 288 360 392 490 1.
Preis 30,00 38,00 49,00 36,00 46,00 59.00 65,00 82,00 85,00 116,00 Mk.
Diaphragmen (PorOse Tonplatten).
Quadratform: 9 12 15 20 25 30 35 40 60 cm.
Stück .... 0,10 0,20 0,30 0,55 0,80 1,10 2,20 3,25 9,50 Mk.
Langes Format:
Länge 18 20 21 23 24 30 30 36 36 50 cm.
Breite 12 16 14 17 20 20 26 26 30 40 „
Stück 0,10 0,55 0,40 0,65 0,65 0,85 1,10 1,30 1,60 4,50 Mk.
Poröse Tonzellen.
a) rund:
Höhe .... 12 15 19 24 29 36 40 45 48 60 70 cm.
Licht. Durchm. 5 6.5 6,5 8 11 11 13 13 15 15 15 „
Stück .... 0,25 0,35 0.45 0,70 1,40 1.90 3.40 4.20 5,00 6,75 8,00 Mk.
b) viereckig:
Lichte Lange . 7,5 10 12,5 12,5 15 20 25 14 20 cm.
„ Breite . 2,5 3 3.5 4 4,5 5 7 5 12 „
„ Höhe . 16 16 17 17 18 28 42 19 25 „
Stück .... 1,10 1,30 2,00 2,25 2.50 3,20 5,75 1,75 4,00 Mk.
Lichte Lange . 19,5 19,5 9 6,5 10,5 13 22 35 cm.
„ Breite .7 7 5,5 6,5 3,5 3.5 3 5 „
„ Höhe .42 50 23 17 19,5 17 15 30 „
Stück .... 5,00 6,00 1,90 1,10 1,40 1.40 1,40 4,00 Mk.
Die Preise anderer Kasten, Gefösse u. s. w. aus Steinzeug fiir elektrochemische
Zwecke richten sich nach den besonderen Anforderungen.
Elektroden.
Bleche mit Stromanschlusslappen, 1 mm dick:
Fläche 6x2 10x5 15x5 10x10 15x10 20xl0cm.
An» Eisen, Stück 0,10 0,20 0,25 0,30 0,45 0,65 Mk.
„ Kupfer, „ 0,20 0,40 0,50 0,75 1,00 1.25 „
„ Nickel. „ 0,30 0,90 1,15 1,40 1,75 2,25 „
„ Blei, „ 0.10 0,20 0,25 0,30 0,45 0,65 „
Zylinder mit Stromanschluaslappen, 1 mm dick:
Höhe 6 10 14 18 18
cm.
Durchm. .... 3 5 6 5 9
Aus Eisen, Stück 0,40 0,75 1,00 1,10 1,50 Mk.
„ Kupfer, „ 0,65 1.25 1,60 1,75 3,00 „
„ Nickel, „ 1,25 2,75 3.50 4,10 6,50 „
„ Blei, „ 0,40 0,75 1,00 1,25 2,00 „
342 Elektrochemische Formelzeichen.
Kohle-Elektroden. Preise sehr schwankend (vgl. Artikel „E ! e k -
trischeKohle n").
Elektrolyseure (zu Vorversuchen In Betrieben).
Kasten-Elektrolyseure Gii kontinuierlichen Durchfloss, mit bei-
gegebenen verschiedenen Elektroden (100 qcm), Diaplinigma u. s. w.,
kompl Mk. 35,00
Glocken -Elektrolyseure ftlr kontinuierlichen Flfissigkeitsdurchlauf,
aus tubulierter Glasglocke, Ebonitdeckel u. s. w. bestehend . . Stück „ 12,00
Dazu runde Elektroden aus Platindraht-Drahtnetz je nach Tagespreis.
Elektrolyseure nach v. Hofer, speziell zur Elektrolyse organischer
Siuren ezkl. Elektroden Stück „ 14,00
Schenkel- Elektrolyseure nach v.Klobukow, exkl. Elektroden „ „ 4,00
Dazu Elektroden je nach Material und Grösse.
Derselbe Elektrolyseur mit Vorrichtung zum Trennen der an beiden
Elektroden auftretenden Zersetzungsprodukte Stück „ 12,00
Becherglas-Elektrolyseure, aus starkem tubuliertem Glase und auf-
gedichtetem Ebonitdeckel ezkl. Elektroden Stück „ 18,00
Dazu runde Nickel -Elektro den von grosser Oberfläche . . . „ „ 3,00
Dazu Platinelektroden nach Angabe, zu Tagespreis.
Apparate zur Elektrolyse.
Elektrolytisches Universalstativ nach Dr. Peters, kompl., mit
Ring, Arm, Muffe und Klemme Mk. 18,00
Elektrodenhalter, Rührelektrode nach Perlin Stück „ 15,00
Stativ mit Glasstange und Eisenfuss, mit zwei vernickelten Haltern von
Messing Stück „ 10,00
Stativ mit 1 Halter und 1 Ring zum gleichzeitigen Tragen der Schale
und 1 Elektrode Stück „ 10,00
Elektrodenhalter nach Lorenz ,, „ 4.00
Bei den folgenden Platinapparaten zur Elektrolyse setzt sich der Preis zu-
sammen aus dem Fassonpreis und dem Platinpreis; letzterer ist z. Z.
1 kg Platin „ 3800,00
Platinschale zur Elektrolyse nach Classen, 90 mm Durchm., 42 mm
Höhe, ca. 225 ccm Inhalt, ca. 36 g schwer Fasson „ 7,00
Dieselbe, innen mattiert ,, 8,00
Kegelelektrode von Platin, 20 — 25 g schwer Fasson „ 3,00
Dieselbe mit Schlitzen „ „ 3,50
Scheibenförmige Elektrode, 45 mm, perforiert, mit daran befestigtem
Platindraht, 12—15 g schwer Fasson „ 2,00
Spiralförmige Elektrode, 15—20 g schwer „ „ 1,00
Spiralförmige Elektrode mit Füsschen, 20 — 25 g schwer . Fasson „ 3,50
Zylindrische Elektrode und innere Spiralelektrode, zusammen 8 — 12 g
schwer, Paar Fasson „ 2,00
Schalenförmige Elektrode, mit Schlitzen, 50 mm Durchm., 20 mm
Tiefe, ca. 16 g schwer Fasson „ 4,00
Zylindrische Drahtnetzelektroden, ca. 12 g schwer . . Fasson „ 5,00
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.Q., Abt. Wami-
brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heido-
a/67.
Elektrochemische Apparate:
Slemena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 3.
Steinzeugwannen, Tondiaphragmen u. s. w. für elektrochemische Zwecke:
Dwtadb» Ton- u. Stelnseuff-Werke, Aktiencesellieluift, Berlin-Oharlottenlnvff, Berlinerstr. 28.
Elektroohemlaohe Formels«loheii« Auf dem Intern. Kongr. f. angew.
Chem. Berlin 1903 sind folgende Buchstaben zur Bezeichnung elektro-
chemischer Masseinheiten vereinbart worden.
Elektroden. 34g
1. Variable.
p, P gewöhnlicher und osmotischer Druck.
V Volumen.
T absolute Temperatur.
0 Celsiustemperatur,
t Zeit.
8 Dichte.
^ Dampfdichte, bezogen auf Luft.
^ot fo, ^o kritische Grössen (Druck, Volum, Temperatur).
;r, f , t^ reduzierte Zustandsgrössen (Druck, Volum, Temperatur).
Q Wärmemenge.
U innere Energie,
a Atomgewicht (O = 16).
M Molekulargewicht (Oj = 32>
c spez. Wärme.
Cp, Cv „ „ bei konstantem Druck bez. Volum.
P** ^ J*w J Molekularwärme bei konstantem Druck bez. Volum.
N Brechungskoeffizient.
X Leitfähigkeit in reziproke Ohm pro cm- Wurf«! .
17 Konzentration (gr-Aquivalente pro ccm).
A^i^ — Äquivalentes Leitvermögen.
Aqq Äquivalentes Leitvermögen bei unendlicher Verdünnung.
y Dissoziationsgrad.
K Gleichgewichtskonstante des Gesetzes der ehem. Massenwirkung.
E Spannung.
W Widerstand.
1 Stromintensität.
fi Einzelpotential, Zersetzungsspannung,
fh Potential gegen eine normale Wasserstofielektrode.
fc Potential gegen eine normale Kalomelelektrode.
2. KonBtante.
R Gaskonstante pro 1 mol.
A mechanisches Wärmeäquivalent, 41,98 X 10* erg pro 15® — gr — cal,
F Valenzladung (96540 Coulombs pro gr — Äquivalent).
3. AbkürsuDgen im Text.
2n. HfSOi u. s. w. für zweifach äquivalent normale Schwefelsäure u. s. w.
H\ Cl\ Ba" u. s. w. ftir einfach positiv geladenes H-Jon, einfach negativ geladenes
Cl-Jon, doppelt positiv geladenes Ba-Jon u. s. w.
Elektroden. Eine Anzahl Preisangaben für Elektroden findet man im
Artikel „Elektrochemische Apparat e**. Ausserdem bilden „Elek-
trische Kohlen" einen besonderen Artikel. Hier bleiben noch einige
neuere Verfahren zur Herstellung von Elektroden zu erörtern:
Das D. R. P. 157 122 bezweckt die Herstellung von Elektroden aus Eisen-
oxyd. Das Verfahren gründet sich auf die bekanntie Tatsache, dass gewöhn-
liches, unmaenetisches Eisenoxyd magnetische Eigenschaften annimmt, wenn
man es der Schmelztemperatur aussetzt Nach dem vorliegenden Patent wer-
den nun Kiesabbrände so, wie sie von der Entkupferung kommen, im elek-
trischen Ofen geschmolzen und dann die Schmelze in geeignete Formen ge-
gossen. Derartige Elektroden sind erheblich billiger als solche aus gutem
Magneteisenstein und haben dabei eine 6,6 mal grössere Leitungsfähigkeit als
üieser. Sie sind auch sehr rein, da sich die Verunreinigungen im elektrischen
Ofen fast vollständig verflüchtigen, eignen sich gut für die Chloralkali-Elek-
trolyse und geben bedeutend niedrigere Spannung als Platinelektroden.
Nach dem Schwed. Pat. 18 742 von 1903 stellt man aktive Elektroden aus
344 Elektrolyse — Elementaranalyse.
Eisenoxyd so her, dass man Eisenplatten unter Zutritt von Luft zur Weissgiut
erhitzt und dann in kaltes Wasser taucht, wobei sich kohlehaltige Eisenoxyd-
schichten ablösen. Diese abgelöste Masse wird getrocknet, gepulvert, mit
Bleierz und Graphit gemischt und endlich mit HtO zu einem Brei verarbeitet»
aus dem die Elektroden geformt werden. — Das Schwed. Pat. 19 682 von 1903
desselben Erfinders lässt schwerleitende Oxyde mit Graphit zusammenreiben
und aus dieser Mischung die Elektroden bilden.
Nach dem D. R. P. 163 125 stellt man eine harte poröse, in Alkalien un-
lösliche Elektrodenmasse aus Kupferoxyd her, indem man CuO mit einer CuCU-
Lösung zu einem dicken Teig mischt, dem feine Kupferspäne zugesetzt werden
können. Der Teig wird geformt und dann % Stde. auf 100** erwärmt, wodurch
die wässerigen Bestandteile verdunsten und ?ich aus dem Oxydteig eine feste
Oxydmetallschwammasse bildet. So hergestellte Elektroden sollen ver-
schiedene Vorzüge besitzen; sie sind bestimmt, in Primär- und Sekundär-
elementen Verwendung zu finden.
Elektrolyse siehe „Elektrochemi e**.
Elektromagnetische Erzscheider siehe „Aufbereitun g*\
Elektrometallurgie siehe „Elektrochemi e**.
Elektron siehe „Mas^nesiumlegierunge n''.
Elektroplattieren siehe „Plattiere n''.
Elementaranalne. Nachdem M. Dennstedt bereits im Jahre 1897
(Chem.Ztg.Repert. 1897, 179) ein Verfahren zur vereinfachten Elementaranalyse
veröffentlicht hatte, wonach man ohne einen Verbrennungsofen zum Ziele ge-
langt und ausser C, H, N auch S und die Halogene in einer Operation be-
stimmen kann, hat er sein Verfahren nach Zeitschr. f. anal. Chem. 1902, 525
und Chem. Ztg. 1902, Reperi 324 jetzt in folgender Weise verbessert: Als
Kontaktsubstanz bei der Verbrennung im Sauerstoff ströme wird an Stelle des
Platinschwammes platinierter Quarz verwendet. Zur Herstellung des letzteren
erhitzt man faustgrosse Quarzstücke zur hellen Rotglut und schreckt dieselben
in kaltem Wasser ab. Der so vorbereitete Quarz wird in erbsengrosse Stücke
zerbrochen, welche man in eine 10 %ige PtCU-Lösung legt, einige Zeit auf
dem Wasserbade erwärmt und hierauf zur Trockne verdampft. Zur Zersetzung
des PtCU werden die imprägnierten Quarzstücke am Gebläse geglüht. Der
so erhaltene platinierte Quarz muss beim Glühen über einer Bunsenflamme
durch ausströmendes Gas auch nach Auslöschen der Flamme weiterglflhen.
Mit diesem präparierten Quarze werden 6—8 cm des Verbrennungsrohres aus-
gefüllt; weitere 3 cm des Rohres, und zwar auf der der Sauerstoff quelle zu-
gekehrten Seite, beschickt man mit reinen Quarzstücken. Während nach der
ersten Mitteilung von Dennstedt die Halogene allgemein mittels moleku-
laren Silbers zurückgehalten wurden, dient das letztere nur noch zur Bindung
von J, während bei Gegenwart von Cl und Br reines PbOs vollständig zur Auf-
nahme dieser Halogene ausreicht, ebenso wie zur Bindung von S und N. Als
eine Hauptfehlerquelle bei der Bestimmung des H wird der zur Verbindung
der Trockentürme bezw. der Sauerstoff- und Luftbehälter verwendete Kaut-
schukschlauch bezeichnet, da derselbe H9O abgibt. Es empfiehlt sich daher,
hinter den Trockentürmen noch ein CaCls-Rohr einzuschalten, das man direkt
in das Verbrennungsrohr einmünden lässt. Auch die Kautschukstopfen geben
oft Feuchtigkeit ab und sollten daher vor dem ersten Gebrauche getrocknet
werden; ausserdem bringt man den vorderen Stopfen am besten nach jedei
Verbrennung in den ExsTkkator. Welche Ersparnis mit der Anwendung des
neuen Verfahrens verknüpft ist, geht daraus hervor, dass mit einem Glasrohre
30---40 N-Bestimmungen und sogar bis 120 andere Elementaranalysen ausge-
führt werden können.
In neuester Zeit hat Dennstedt seine Methode der Elementaranalyse
auch in sehr eleganter Weise zu einer Schnellmethode ausgearbeitet.
Wir können hier nicht auf die Beschreibung eingehen, verweisen vielmehr auf
den betreffenden Dennstedtschen Originalartikel in der Chem. Ztg. 1905, 52.
Eine ebenfalls lesenswerte Abhandlung Dennstedts über den gleichen Gegen-
stand findet sich in Chem. Ztg. 1905, Rep. 390. Weitere Verbesserungs-
vorschläge bringt ein Artikel von Dennstedt und H a s s 1 e r in der
Elementaranalyse. 345
Chem. Ztg. 1909, 133 und ein solcher von Dennstedt in der Chem. Ztg.
1909, 769.
Erwähnenswert ist, dass nach E. Lippmann- Wien der Kupferoxyd-
asbest bei Ausführung der Dennstedtschen Elementaranalyse dem Platin-
quarz in jeder Beziehung überlegen ist; die Methode gestaltet sich dadurch
einfacher und billiger ohne die geringste Einbusse an Genauigkeit.
Das Verfahren von Carrasco-Plancher zur Bestimmung von C
und H in organischen Substanzen mittels des elektrischen Stroms hat sehr ver-
schiedene Beurteilung gefunden; Carrasco hält an der Bequemlichkeit und
Zuverlässigkeit dieser Methode in einem neueren Artikel fest; vgl. Chem. Ztg.
1909, 733 und 755, wo die Beschreibung des Verfahrens zu finden ist.
Apparate zur Elementaranalyse.
Verbrennungsöfen nach v. Babo und Erlenmeyer, mit regulierbaren Brennern
langarmigen Griffhähnen, mit Tonkacheln und Rinnen, kompl.:
Mit 10 15 20 25 30 85 Brennern.
Länge der Heizfläche 25 85 45 60 70 80 cm.
Preis 45,00 55.00 60,00 70,00 80,00 90,00 Mk.
Dieselben mit flachen Brennerröhren mehr pro Brenner Mk. 0,25
Verbrennungsöfen mit verstellbarem Brennersystem, kompl. mit Tonkacheln und Rinnen :
Mit 10 15 20 25 30 35 Brennern.
Länge der Heizfläche 25 35 45 60 70 80 cm.
Preis 50,00 60,00 75,00 90,00 100,00 105,00 Mk.
Verbrennungsöfen nach Glaser mit Finken ersehen Brennern (gleichzeitiger Gas- und
Luflregulierung) :
Mit 15 20 25 Brennern.
Preis 95,00 110,00 125,00 Mk.
Verbrennungsöfen nach Dr. Fuchs, Heizfläche 68 cm, kompl. . . . Mk. 125,00
Verbrennungsöfen nach Fritsch zur Elementaranalyse auf nassem Wege,
kompl. mit Kölbchen u. s. w ^ 22,00
Verbrennimgsöfen, vereinfacht nach dem Verfahren von Dennstedt. . „ 16,00
Bartheis Verbrennungsofen „Olivin" mit Benzinheizung, nutzbare GlÜb-
länge 85 cm, mit Benzinbehälter von 8 1 Inhalt, komplett . . . . „ 150,00
Elektrische Verbrennungsöfen mit Flanschenrohr von 65 mm lichter Weite,
60 cm lang, 27 cm Bewicklung, vollständig inkl. 12 g Platin . . . „ 180,00
Elektrische Kryptol- Verbrennungsöfen, Länge 80 cm „ 96,00
Verbrennungsröhren aus gutem böhmischem,
schwerflUssigem Glase % kg Mk. 275,00 ; 1 kg „ 8,00
Verbrennungsröhren aus Jenenser Glas; sehr wenig Alkalien enthaltend,
ohne Steinchen und Tonteilchen:
Unbearbeitete Röhren von 12—25 mm Aussenweite, der üblichen Wand-
stärke von ca. Vio des Durchmessers und 1 oder 2 m Länge 1 kg „ 2,70
Dieselben Verbrennungsröhren arsenfrei 1„ „ 3,00
Glühschiffchen von Kupfer Stück „ 0,50
Glühschiffchen von Platin 10—15 g schwer Fasson „ 3,00
Glühschiflehen von ff. Berliner Porzellan:
No. . . . 0 1 2 3 4 5
Länge. . . 4,6 6 8 10,5 18 21 cm.
Stück. . . 0,30 0,30 0,30 0,40 0,75 1,75 Mk.
Chlorcalciumr Öhren, gerade mit 1 Kugel und Spitze:
Ganze Länge 15 20 25 30 cm.
Stück . . . 0,12 0,15 0,20 0,25 Mk.
Chlorcalciumröhren U-förmig mit 2 Kugeln:
Höhe ... 80 105 130 155 mm.
Stück ... 0,60 0,65 0,70 0,80 Mk.
Dieselben mit eingeschliffenem Hahnstopfen:
Höhe ... 80 105 130 155 210 250 mm.
Weite. . . 10 12 13 16 20 25 „
Stück ... 1,35 1,50 2.00 2,50 3.00 3.50 Mk.
I» I» »
n ft »
n
n ti n
n
n
9
346 Elemente (ehem.) — Elemente, galvanische.
Kaliapparate nach Geissler Mk. 1,50
mit Kaliröhre „ 1.8ü
mit angeschlifTener Kaliröhre „ 2,2()
n Liebig „ 0,90
stehend „ J,00
„ Mitscherlich „ 1,00
„ Winkler, spiralförmig „ 1,50
„ Classen T „ 2,50
Stative für Liebigsche Kaliapparate Stück Mk. 6,50— 9,50
Holzstative für Kaliapparate u. s. w „ „ 2,00
Trockenapparate für die Elementaranalyse mit 4 Gaswaschflaschen und
2 Ü-Röhren, kompl. auf Stativ Mk. 24,0U
Dieselben mit 2 Gaswaschflaschen und 1 U-Röbre ,, 13,50
Trockenapparate für die Elementaranalysc nach Glaser, bestehend aus
2Chlorcalciumtürmen 40 cm hoch, 2Woulfschen Flaschen Vt h 2U-Röhren
30 cm hoch, 3 Glashähnen, Messingstativ mit Halter, inkl. Stopfen und
Röhren auf poliertem Brett „ 32,00
Dieselben für nur eine Leitung „ 16,00
Elementaranalyse:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbninn, Quilits ft Co., Berlin NW. 40, Heide-
atrasse 66/67.
Elemente (olieiii.):
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn. 4iuilitz & Co., Berlin NW. 40, Ileide-
strane 66/67.
Slemente, ffalvanische. Im folgenden sind die gebräuchlichen Primär-
elemente — alphabetisch angeordnet — Kurz nach ihrer Anordnung beschrieben.
Über Sekundärelemente siehe den Artikel „Akkumulatore n".
1. Bec quereis Bleisulfatelement. Znin ZnSOi, oder verd.
HtSO*, Pb in PbSO* + verd. HjSO*.
2. BOttgersElement. Aussen Zn in verd. HsSO«; innen (in porösem
Zylinder) Kohlestab in KtCrs Ot + HNOa von 1,3 .<^p. G.
3. Buff-Bunsen-Eiement. Aussen amaigamiertes Zn in verd.
HiSOt, in poröser Zelle ein Kohlenzylinder in einer Lösung von 12 KsCrtO?,
100 H9O und 25 engl. H>SO« . E = 2 V.
4. Bunsen-Element. Aussen amaigamiertes Zn in verd. HtSOt,
in einer Tonzelie ein Kohlenzylinder in konz. HNOa von 1,3 sp. O. Sehr kon-
stantes Element, E= 1,9 V. Es entwickelt Stickoxyde.
5. Carrösches Element. Die Zusammensetzui^ ist die gleiche
wie bei 9. DaniellschesElement, nur besteht das Diaphragma nicht
aus einer Tonzelle, sondern aus Pergamentpapier.
6. Chlorsilber-Element. Den negativen Pol bildet amaigamier-
tes Zink; der positive, welcher in einer Pergamentpapierhülle steckt, besteht
aus einem Silberblech, das von Chlorsilber umgeben ist. Die erregende
Flüssigkeit ist entweder Salmiaklösung oder Kochsalzlösung.
7. Clarksches Normalelement. Den negativen Pol bildet
amaigamiertes Zn, den positiven amaigamiertes Pt; der Elektrolyt ist ein Brei
aus einer konz. ZnSOt-Lösung und Merkurosulfatlösung.
8. Cupron-Element siehe 16. Kupron-Element
9. Danielisches Element. Aussen amaigamiertes Zn in verd.
HsSOt, in Tonzelle Cu in gesättigter CuSOt-Lösung. E = 1,12 V.
10. Deckersches Element. Znin verd. HiSO« befindet sich in
einem flachen, äusserst dünnen, porösen Tongefäss. Diese Zelle steht in
einem Hartgummibehälter, der eine Oraphitelektrode und eine Lösung von
NasCrtOT mit H1SO4 enthält.
11. Flaschenelement soviel wie 24. Tauchelement
12. Grenets Tauchelement siehe 24. Tauchelement.
13. Groves Element Aussen Zn in verd. HtSO«, In Tonzelle Pt in
konz. HNOa von 1,3 sp. G. E= l,8V. Sehr konstantes Element, doch ent-
wickelt es Stickoxyde.
14. Harrison-Elenient Negativer Pol ist amaigamiertes Zn, der
Elemente, galvanische. 347
positive Hartblei, das von PbOs umgeben ist. Die erregende Flüssigkeit be-
steht aus 16 Xiger Schwefelsaure. E. = 2,45 V.
15. Jungnersches Element (nach Norw. Fat 16 132 von 1906).
Auf den Boden eines OefSsses, der mit Pb bekleidet ist, werden Koksstflck-
chen geschichtet und diese mit einer durchlöcherten Bleiplatte bedeckt. Die
Kathode besteht aus einem Graphitbriketi Das Oefass wird mit konz. H1SO4
bis etwas oberhalb der unteren Flache der Briketts geffillt und dann in einem
andern grösseren Behälter auf Säulen untergebracht, wahrend der Zwischen-
raum zwischen den Behältern mit einem Deckel geschlossen wird. In diesem
Deckel sind Zn und Ableitungsröhren für Wasserdampf angebracht. Schliess-
lich werden diese beiden Behälter in einem dritten Oefäss aufgestellt und die
Zwischenräume mit warmeisolierendem Material ausgeffillt. Eine kraftige
Wirkung wird erreicht, wenn die Elektroden mittels einer porösen Wand aus
Asbest, Kaolin, Schiefer u. s. w. getrennt werden.
16. Kupron-Elemeni Platten aus CuO hangen zwischen zwei
amalgamierten Zn-Platten dauernd in Natronlauge. Die Elemente liefern
Strom, bis das CuO zu Cu reduziert ist; letzteres oxydiert sich aber wieder
beim Abwaschen und Trocknen an einem warmen Ort. In der Ruhe findet kein
Materialverbrauch statt. E = 0,85 V.
17. Leclanchö-Element. In der ursprünglichen Anordnung be-
fand sich aussen amalgamiertes Zn in gesättigter Salmiaklösung, innen (in
poröser Tonzelle) ein Kohlenzylinder in einem Gemisch von gekörnter Kohle
mit gekörntem Braunstein* Jetzt lasst man den Tonzvlinder fast immer weg
und benutzt anstatt dessen einen aus dem Braunstein-Kohlegemisch gepressten
Zylinder. Letzterer steht dann mit dem Zn (das er nicht berühren darf) in
einem Oefass, welches mit einer NHtCl-Lösung 1 : 4 gefüllt wird. E = 1,48 V.
18. M a r i 6 - D a V y - E 1 e m e ii t. Zn in verd. HiSO« (1 : 20), Kohle in
einem Brei von Merkurosulfat mit HiO. E = 1,52 V.
19. Meidinger-Element (Ballon-Element). Im unteren
engen Teile des Gefasses steht ein Cu-Zylinder in gesättigter CuSO«-Lösung,
im oberen erweiterten Teile ein Zn-Zylinder in gesättigter MgSOt-Lösung.
20. Normalelement siehe 7. Clarksches Normalelement.
21. Postelement soviel wie 25. Telegraphenelement.
22. Siemens dcHalskesches Element siehe 26. Trocken-
elemente.
23. Smees Element. Platinierte Zn-Platte zwischen zwei amal-
gamierten Zn-Platten; alle drei stehen zusammen ohne trennende Wand in
li5S0^(l :2).
24. Tauchelement. Zn und Kohle tauchen zusammen (ohne tren-
iiende Membram) in eine Lösung von 125 KtCrtOr, 250 engl. H1SO4 und 1000
H3O; zweckmassig setzt man der Lösung noch 10 Merkurisulfat zu. Nach
anderer Vorschrift soll man nicht 125, sondern 75 KiCraOT nehmen (alles übrige
bleibt ungeandert). Sehr empfohlen wird auch die Verwendung von NasCrsOr,
und zwar benutzt man dann eine Lösung von 125 NasCrsOr, 125 engl. HsSO«
und 1000 HsO. Die Elektroden dürfen nur gerade so lange in die Flüssigkeit
tauchen, wie das Element gebraucht wird; sonst müssen sie zur Verhütung
übermassiger Abnutzung herausgehoben werden.
25. Telegraphenelement. Der negative Pol ist Zn in gesättigter
ZnSOt-Lösung, der positive eine verkupferte Pb-Platte in CuSOi-Lösung (mit
CuSOt-Kristallen). Die Flüssigkeiten schichten sich auf Grund ihres ver-
schiedenen sp. G., weshalb das Element ruhig stehen muss; ein Diaphragma
ist nicht vorhanden.
26. Trockenelemente. Es gibt sehr verschiedene Konstruktionen;
die meisten sind im Prinzip Leclanch^-Elemente. Das Gefäss selbst besteht
aus Zn und bildet den negativen Pol; der positive ist ein Kohlenprisma, tim
das ein Braunstein-Kohlcgemisch herumgepresst ist. Die Erregerflüssigkeit
ist entweder eine ZnCls-Lösung, die von Sagespanen aufgesaugt ist, oder eine
breiige Masse aus CaCU, NHtCl und ZnSo« oder endlich eine Leimmasse,
der verschiedene Salze zugesetzt sind. — Ein ausgezeichnetes Trockenelement
ist das der Siemens & Halske A.-G. (Type T); der Herausgeber iiat
selbst Gelegenheit gehabt, sich von der Widerstandsfähigkeit dieser Elemente
348
Elemente, galyanische.
bei unregelmassi^ster Stromentnahme und von ihrer überraschenden Er-
holunRsfähii]:keit zu fiberzeu^en. (Über den Bau der Zellen ist noch nichts
l»ekannt geworden.)
Bunsenschc Kohlcnplatten-Elemente:
Höhe der Kohle 11 13 17 19 21
Kompl. Element 3,25 3.75 4,50 5,35 6,50
Geruchlose Bunsenelemente nach Oppermann:
20 cm Höhe, in tubuliertem Glase, kompl
20 cm Höhe, in Steinzeuggeflss, kompl
Danicllsche Elemente:
31 42 cm.
20,00 33,00 Mk.
Stück Mk.7,45
Höhe des
Standglasef
cm
25
19,5
12.5
10
Standglmi
Mk.
1,40
0,85
0,60
0.30
Ton-
zylinder
Mk.
1,40
0,60
0,30
0.20
Kupfer Zylinder
mit KJenune
2,00
1,15
0,90
0.70
ZfaTrlrran«
Mk.
2,00
1,40
a85
0,55
KompL
Element
Mk.
6,75
4,00
2,65
1,75
Leclanch^-Elemente:
Höhe des Elementes 12
17
28 cm.
Stück, kompl. ... 1,45
1,90
3,75 Mk.
Braunstein-Elemente, 28 cm hoch Stück Mk. 2,55>
Braunstein-Elemente, verein£eicht, mit präparierter Kohlenplatte:
Höhe 17 28 cm.
Stück 2,50 3,50 Mk.
Meidinger-Ballonelemente, gross, kompl Mk. 3,60'
^ „ klein, kompl „ 2,25
Vereinfachte Meidinger- Elemente (Modell der Reichstelegraphic),
15 cm hoch, kompl Stück „ 2,00
Flaschenelemente:
Vi
2
1
3,75
Inhalt V4
Zahl der Kohlenplatten . . 2
„ „ Zinkplatten ... 1
Stück 2,30
Tauchbatterien nach Bunsen mit Hebelvorrichtung:
Mit 2 4 6 8 10
Stück 27 42 57 72 84
Kupron-Elemente (Kupferoxyd- Alkali-Zink) :
E. K. in Volt 0,85 0,85
Norm. Stromabgabe in Amp. 1 2
Kapazität in Amp.-Std. . . 40—50 80—100
Innerer Widerstand in Ohm 0,06 0,03
Gewicht in kg 1,5 3,1
Preis Mk 5,00 9,00
1 2
2 2
1 1
6,50 8,75
2
4
7:
14,50
1.
Mk.
12 14
96 108
0,85
4
160—200
0,0015
5,25
16,00
16 Elementen.
120 Mk.
0.85
8
350—400-
0,00075
9
27,00
Siemens <
& Halskesch(
t Trockenelemente Type T; E.K. » 1,£
>V.:
Type
Innerer
Widerstand
Grundfläche
Höhe einschl.
Klenune
Gewicht
Preis
ca.
mm
mm
kg
Mk.
T 1
0,10
100X100
197
2,75
3,25
T 2
0,15
76 x: 76
182
1,50
2,10
T 3
0,20
63x 63
155
0,90
1,65
T 4
0,20
57 X 57
122
0,55
1,35
T 5
0,25
38x 38
112
0,25
1,00
T 6
0,35
32 X 32
83
0,14
0,85
T 7
0,15
90x 45
165
1,20
2,60
Elemi — Elevatoren.
349
Trockenelemente nach Gassner Stück Mk. 3,00
Normalelemente nach Clark mit Thermometer, Stück kompl. . , ^ 35,00
Poröse Tonsellen zu galvanischen Elementen siehe unter „Elektrochemische
Apparate*'.
Elemente, galvanische:
Siemens A Halske A.-G. Wemerwerk, Berlin, Nonnendanim.
Elemi (Besina Elemi). Gemisch verschiedener, von den Buraerazeen
herfahrender Harze. Kommt als weissliche bis dunkelgelbliche, weiche bis
balsamische Masse vor, die hauptsächlich als Zusatz zu Firnissen, um deren
SprOdewerden zu verhüten, benutzt wird. Weiter dient es als Rauchermittel,
seltner auch zur Bereitung von Salben und Pflastern. Man unterscheidet ver-
schiedene Elemisorten, wovon das Manila-Elemi im Handel am häufig-
sten vorkommt. Ausserdem sind das brasilianische und das west-
indische (Yukatan-) Elemi zu nennen.
Elemi Manila la, weich 1 kg Mk. 1,20
n ^^t In r 3,75
EleTatoren (Becherwerke), sowohl fflr mehlförmige und körnige Stoffe
wie für Stücke bis FaustgrOsse verwendbar. Die Becher sind in entsprechen-
der Anzahl entweder auf einer Doppelkette ohne Ende (Ketten-Becher-
werke) oder auf einem Lederriemen (Riemen-Becherwerke) befestigt.
Preise von Ketten-Becherwerken:
Art des Antriebes
Ohne Rädervorgelege
Breite der Becher mm
Umdrehungen der Kettenscheibe benr. Riemen-
^ Scheibe in der Minute
Durchmesser der Riemenscheibe . • • • mm
Breite derselben ,
Umdrehungen derselben in der Minute ....
Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P. S.
Inhalt eines Bechen bei ^t Füllung ... 1
StündL Leistung b. Va Füllung d. Becher, etwa 1
Gewicht d. Antiiebsteile f. Kettenbecherwerke, kg
Gewicht eines lfd. Meters Kette mit Bechern, „
Preis der Antiiebsteile fiir Kettenbecherwerke, Mk.
Preis eines lfd. Meters Kette mit Bechern, ,
1 lUO
12U
150
2ü0
50
50
45
40
600
700
800
850
90
100
HO
120
50
50
45
40
0,2
0,3
0,5
0.7
0,2
0,3
0.5
1
1500
2200
4350
7700
245
245
310
375
3,7
4,2
7,8
14
320
340
445
500
8
10
15
21
250
35
900
120
35
1
1.8
12000
435
20
570
25
Art des Antriebes
Mit Rädcrvorgclege
Breite der Becher mm
Umdrehungen der Kettenscheibe besw. Riemen-
scheibe in der Minute
Durchmesser der Riemenscheibe • • • • nun
Breite derselben ,
Umdrehungen derselben in der Minute ....
Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P. S.
Inhalt eines Bechers bei ^t Füllung ... 1
StiindL Leistung b. ^a FüHung d. Becher, etwa 1
Gewicht d. Antriebstdle f. Kettenbecherwerke, kg
Gewicht eines lfd. Meten Kette mit Bechern, ,
Pteis der Antsiebsteile für Kettenbecherwerke, Mk.
VniB eines Ifd Meters Kette mit Bechern, ,
150
200
250
300
400
45
40
35
30
25
600
700
750
800
850
110
120
120
120
130
180
160
140
120
100
0,5
0,7
1
2
2,5
0,5
1
1,8
17^00
5,3
4350
7700
12000
24000
470
555
700
740
940
7,8
14
20
25
28
500
550
650
750
860
1 15
21
25
27
31
500
20
900
130
80
4
10
36000
1000
44
900
40
350
Elevatoren.
Elevatoren (Dampfstrahlpumpen), zum Heben von
Flüssigkeiten; diejenigen aus Blei eignen sich besonders zum Heben von
Sfluren und Laugen.
Standliche Leistung in Litern
Kleinster zulässiger t des Dampfrohrs
Durchmesser | der Wasserrohre ....
' Eisenkörper ( Klasse A für geringe Saughöhe
mit Rot- < Klasse B hochsaugend . . .
gussdüsen ( Klasse C hochsaug, mit Spindeln
ganz aus Gusseisen
ganz aus Rotguss
ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze
ganz aus Hartblei
ganz ans Porzellan (einschl. der Gegen-
flanschen)
V
I
»4
-Sä
bA
I«
*** 4>
ganz
aus Porzellan auf Planke montiert.
mit Schutzkasten, Dampfventil, An-
schlussstncken von Gummi ....
ans Porzellan mit gusseisemem Mantel
^ Eisenmantel mit Hartbleifutter . . .
Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . , .
Tk^ . j 1 Eisen mit Kupfersieb
Preise der I „ . .. ,5- ^ .
r. . j I lusen mit Kupfersieb
Preise der Ix»* •* -J- r • u
o . . < Rotguss mit Kupfersieb
S*^'"«) Hartblei . . , .
I
Preise der
Reinigungshähne
ganz Eisen ....
Eisen mit Metallküken
mm
ff
Mk.
ff
>f
»j
>•
»f
f»
»»
if
•*
ff
»f
»♦
»f
»»
*>
ff
1000
2000
15
20
20
25
20
25
25
30
50
55
20
25
35
45
40
50
30
35
—
70
125
70
90
22,50
25
7,n0
9
7,50
9
20
25
15
22
5,50
7
1 6,75
8.75
4000
25
30
30
40
60
30
50
65
45
85
150
100
30
11.50
12
25
22
8,50
1 1,25
6000
30
40
32,50
50
65
32,50
75
80
55
100
175
115
35
14
14
35
25
10
14
8000
40
50
35
60
70
35
100
115
65
115
200
125
45
18
18
40
30
15
22,75
Stündliche Leistung in Litern
Kleinster zulässiger I des Dampfrohrs mm
Durchmesser 1 der Wasserrohre ....
d
4>
Eisenkörper
mit Rot-
gussdüsen
ff
4i
Ja «
0 «>
If
S
d
M d
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ff
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ff
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ff
ff
*»
»»
»f
Klasse A für geringe Saughöhe Mk.
Klasse B hochsaugend . . .
Klasse C hochsaug, mit Spindeln
ganz aus Gusseisen
ganz aus Rotguss
ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze
ganz aus Hartblei
ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen-
flanschen)
ganz aus Porzellan auf Planke montiert,
mit Schutzkasten, Dampfventil, An-
schlussstücken von Gummi . .
aus Porzellan mit gusseisemem Mantel
Eisenmantel mit Hartbleifutter . . .
Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . . .
.n_ • j I Eisen mit Kupfersieb
Preise der 1 « * -i. v r • v
e • i_ \ Rotguss mit Kupiersieb
Preise der j ganz Eisen
Reinigungshähne | Eisen mit Metallküken . . .
Becherwerke:
Fried. Krupp Aktiengcflellschaft Oniaonwerk,
Elevatoren :
Deutsche Steinseugwarenfabrik, Friedrichsfeld 1
in Baden. |
Elevatoren aus Eisen, Bronze, Weichblei, Hartblei,
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 48.
Motoren:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platx 3.
12(KX)
15" «00
30000
4i»
50
60
50
60
80
40
50
70
70
80
9.1
80
90
120
40
50
70
125
130
175
135
150
2i'0
öO
KK)
120
130
—
235
135
175
—
18
25
32
18
20
30
40
45
50
30
35
40
15
Ib
30
22,75
28,f)0
52
60000
bO
120
120
130
160
1,'0
225
275
180
49
40
60
45
50
Magdeburg-Bndcau.
Max Friedrich & Co., Leipsig-PUcwits 55.
Aluminium:
ElfcDbeinschwarz — Emetin. 351
Slfenbeliiscliwars siehe «.Beinschwar t\
£llafi:8&iire siehe „G a 1 1 o g e n**.
Email. Unter Schmelzglas oder Email versteht man Gläser, die zum
Überziehen von Metallen dienen. Das Email muss einen sehr niedrigen
Schmelzpunict haben, damit sich das Metall beim Aufschmelzen des Glases
nicht oxydiert
Bezüglich der Verwendung unterscheidet man Schmelzgläser, die nur
der Verzierung von Metallen dienen, und solche, die das Metall vor
äusseren Einwirkungen schützen. Schmuckemail dient
namentlich zur Verzierung von Edelmetallen; mit Schutzemail werden vorzugs-
weise guss- und schmiedeeiserne Gebrauchsgegenstände überzogen. Sie
werden dabei abgebürstet, in verd. HtSO« getaucht, durch nochmaliges Bürsten
vom Rost befreit, hierauf schnell getrocknet und mit Gummi überzogen. Auf
die noch feuchte Gummischicht siebt man das fein gepulverte trockne
Schmelzglas auf und schmilzt es dann an.
Das Email ist ein Glas, dessen Leichtschmelzbarkeit man entweder durch
Zusätze von Bleioxyden oder von Borsäure (letztere namentlich für eiserne
Waren) erzielt. Am häufigsten benutzt man undurchsichtiges Email;
man erreicht die Undurchsichtigkeit durch Zusatz von Calciumphosphat
(Knochenasche), Zinnoxyd, Antimonoxyd oder Arsenik.
Es ist schwierig, Email von genau gleicher Ausdehnung wie die zu email-
lierenden Metalle zu erhalten; bei Differenzen wird das Email haarrissig. Um
diesen Übelstand zu vermeiden, brennt man meistens zwei Emailschichten
übereinander. Farbige Emails erhält man durch Zusatz geeigneter Metalloxyde.
Nach den D. R. P. 166 672 und 186 423 werden zum Emaillieren von
Eisenwaren Mischungen von Gläsern, welche Phosphorsäure enthalten, mit
solchen, welche Ca- (oder Ba-, bzw. Sr-) Verbindungen enthalten, aufgebrannt,
so dass während des Brennens die Bildung des entsprechenden Phosphates
(von Ca, Ba oder Sr) erfolgt, welches das Mittel zur Steigerung der Feuer-
beständigkeit und Erzielung der Trübung bildet. Nach dem D. R. P. 179 997
benutzt man für Eisenblechemail Phosphorborosilikatgläser, die als wesent-
liche Bestandteile Calciumverbindungen, sowie beträchtliche Mengen von
Phosphorsäure und von Oxyden des Fe oder Mn neben AUOs enthalten. Die
hiernach zusammengesetzten Gläser werden, statt als eigentliche Grund-
emaille verwendet zu werden, als einziger vollständiger Überzug auf die Eisen-
blechwaren aufgetragen, letztere also in einmaligem Brande hergestellt.
Das D. R. P. 203 773 schützt die Herstellung von getrübtem Email mit
Cerverbindungen als Trübungsmittel, während nach dem D. R. P. 207 001
Titansäure als Trübungsmittel von Email verwendet werden soll.
Einen interessanten Artikel „Die Fortschritte in der Zusammensetzung
von Emailleglasuren" veröffentlichte Ph. Eyer in der Chem. Ztg. 1908, 516.
Über Emaillieröfen siehe den Artikel „Muffelöfen**.
Emailfarben:
Fnnkfmter Kohlenaiiirewerk der Oewericicluitt Wähle I, BOdelheim.
Einrichtungen für Emailmflhlen:
Fried. Empp AktiengeseUachaft Grueonwerk, ]facdeburg>Buck«u.
Emaillierte Gefässe. Siehe im einzelnen unter „K e s s e T', „S c h a -
1 e n" u. s. w.
Emanosal. Radinmhaltiges Präparat, das Bädern zugesetzt wird, um
ihnen einen Gehalt von Radiumemanation zu geben, auf den man jetzt vielfach
die Heilwirkung der natürlichen Mineralwässer zurückführt.
Das Emanosal dient besonders zu Badekuren bei rheumatischen und
gichtischen Gelenkerkrankungen.
Emerapapier siehe «,Photographische Papier e".
Emetin. Alkaloid der Brechwurzel (Radix Ipecacuanhae), der Wurzel
von üraroga Ipecacuanha {Cephaelis Ipecacvxinha)^ einer brasilianischen
Pflanze.
Fast farblos, bei längerer Einwirkung des Lichts gelbliches Alkaloid,
leicht löslich in Alkohol, Chloroform, Äther und Benzin, wenig in heissem
352 Empyroform — Englisches G«lb.
Petroläther und in HtO. Seh. P. 68"^; Formel: CisH»N0f(Ca»H4»N,0B). Es
gilt als Haupttrflger der brecherregenden Wirkung der Droge.
Emetin, pur. hell 1 g Mk. 1,60; D Mk. 14,00
„ hydrochlor lg 4,00
Empsrrofomi. Kondensationsprodukt aus Birkenteer und Formaldehyd.
Es bildet ein graubraunes, feines, fast geruchloses Pulver, unlöslich in H9O,
löslich in Alkohol, Äther, Azeton und Chloroform.
Medizinisch sehr gelobtes Teerpräparat, das äusserlich zur Behandlung
von Hautkrankheiten, namentlich von Exzemen, verwendet wird. Man benutzt
es dabei teils als Pulver, teils in Salben- und Pastenform, teils auch in Form
von Tinkturen oder als Seife (Empyroformseife).
Empyroform „Schering**, 1 Glas von 25 g Mk. 1,00
1 r . 1<>0 g „ 3,50
Emser Sali, kttiisU. 90 T. NaCl, 220 T. NaHCOs, 2 T. Natriumsulfat
trocken, 4 T. Kaliumsulfat neutral.
Auf ein Trinkglas (200 ccm) Brunnenwasser nehme man 0,8 g.
Emnlffen. Unter dieser Bezeichnung kommt eine sauer reagierende,
gallertartige Masse in den Handel, die zur raschen Emulgierung von ölen,
Harzen u. s. w. dienen soll.
Nach Analysen von A u f r e c h t ist die Zusammensetzung etwa folgende:
10 Tragant, 5 arab. Qummi, 5 Kleber, 20 Glyzerin, 10 Alkohol, 50 Wasser.
&niiLieure nach F r a i p o n t. (D. R. G. M. 155 793). Hebcapparate
aus Steinzeug, die auf dem Prinzip der kommunizierenden Röhren beruhen: Von
dem Boden des Reservoirs geht ein Rohr nach unten, das dann wieder auf-
wärts gebogen ist, also eine U-föimige Gestalt hat, und zwar endet der freie
Schenkel des Rohres viel höher, als dem Standort des Reservoirs entspricht —
nämlich so hoch, wie die Flüssigkeit aus dem Reservoir gehoben werden soll.
Da wo das vom Reservoir kommende U-Rohr nach oben umbieii[t, ist der
eigentliche Emulseur eingesetzt. Er besteht aus einem Rohrstück mit sehr
feinen, von aussen nach innen schräg aufwärts gebohrten Kanälen, und zwar
sind gewöhnlich drei Lochkränze vorgesehen. Die durchlöcherte Rohrstelle
ist von einer Hülse umgeben, die an eine Pressluftleitung angeschlossen ist.
Tritt die Pressluft durch die Kanäle in die das U-Rohr anfüllende Flüssigkeit,
so wird die Flüssigkeitssäule dieses freien Rohrschenkels leichter als die ent-
sprechende Säule in dem vom Emulseur ausgehenden Rohrschenkel. Nach
dem Gesetz der kommunizierenden Röhren wird dementsprechend die Flflssig-
keitssäule des freien Schenkels zum Hochsteigen über das Niveau der
Flüssigkeitssäule des andern Schenkels veranlasst. Durch geeignete Wahl in
der Anordnung des U-Rohrs und des Emulseurs lassen sich erhebliche Steig-
höhen, z. B. solche von 10 m erreichen.
Der Emulseur misst nur 20 cm im Durchm. und 35 cm Höhe, ist also sehr
leicht an- und unterzubringen.
Einarmiger Emulseur nach Fraipont Mk. 350,00
Kommt eine Leistung von 2 cbm und Beförderung auf eine
grössere Höhe in Betracht, so ist eine Zwischenstation und ein
zweiter Emulseur nötig. Dann kostet die
komplette Anlage „ 800,00
Snesol. Es ist salizylarsinsaures Quecksilber; man erhält es durch Be-
handlung gleicher mol. Methylarsinsäure und bas. Quecksilbersalizylat.
Weisses amorphes Pulver, das in HsO zu etwa 4 % löslich ist; es enthält
38,46 % Hg und 14,4 % As. Wegen seiner elektiven Wirkung auf das Zentral-
nervensystem soll es medizinisch Verwendung finden.
Enfleuraffe. Verfahren zur Gewinnung von Duftstoffen, welches darin
besteht, dass man die Blüten zwischen dünne, auf Glasplatten ausgegossene
Schichten kalten Fettes ausbreitet und täglich durch frische Blüten ersetzt;
nach etwa einem Monat ist das Fett mit dem Riechstoff gesättigt.
Weiteres siehe im Artikel „P a r f ü m e r i e".
EnffUsohe Schwefelsäure siehe „Schwefelsäur e".
BnffUsches Oelb siehe „Bleifarbe n".
Englischrot — Entzinnung. 353
EnffUsohrot. Rotbraune, rote bis rotviolette Farbe, die entweder aus
dem in der Natur vorkommenden B 1 u t s t e i n (Hämatit), aus Ocker
oder Bolus besteht und dann, wie alle Erdfarben, unrein ist, oder aber
künstlich hergestellt wird. Hierüber siehe No. 3 im Artikel „Eisen-
färbe n".
Urhmanu k Yoes, Hamburg.
Ennan, Desinfektionsmittel, eine Verbindung des Kresols mit stearin-
saurem Natrium in Tablettenform.
Entbasten. Man versteht darunter die Entfernung des Seiden-
1 e i m s (S e r i z i n) von der Seidenfaser, und zwar entbastet man die Seiden-
strähne durch Erwarmen in neutraler Seifenlösung. Die verbrauchten, mit
Seidenleim gesättigten Seifenbäder werden unter der Bezeichnung B a s t -
s e i f e in der Seidenfärberei benutzt. Das Entbasten wird auch E n 1 1 e i m e n
oder Degummieren genannt.
Nach den D. R. P. 110 633 und 117 249 entbastet man Rohseide durch
Natronlauge, welche mit Traubenzucker oder mit Glyzerin versetzt ist; der-
artige Lösungen lösen den Seidenleim auf, zerstören aber die Seidenfaser
nicht. Durch die D. R. P. 129 451 und 130 455 ist das gleiche Verfahren auch
auf Gewebe aus Seide mit Wolle und aus Seide mit Baumwolle ausgedehnt
worden. Die Atzalkalien sind dabei durch Schwefelalkalien ersetzt, und man
erreicht mit dem Entbasten gleichzeitig eine Mercerisierung der in der Halb-
seide enthaltenen Baumwolle.
üntelseniiiigr. Eisenreiche Wässer müssen sowohl für den Genuss wie
für sehr viele industrielle Zwecke von dem Eisengehalt ganz oder teilweise
befreit werden.
Zu diesem Zwecke wird das Wasser in geeigneter Weise kräftig durch-
lüftet, z. B. so, dass man es über Kokshaufen, durch Plattentürme o. ä. rieseln
lässt. Hierbei wird das vorher im Wasser als Bikarbonat gelöste Eisen in
Form von FeCOa und Fe2(OH)6 ausgeschieden. Eine der Durchlüftung
folgende Filtration vervollständigt das Verfahren.
Weiteres siehe im Artikel „W asserreinigun g".
Entf&rbnng: siehe „Kläre n"; vgl. auch „F u 1 1 e r e r d e".
Enifärbungspulver bei Waggonladung je nach Qualität . . > kg Mk. 8,00—28,00
Entfärbungspulver :
{«hmann & Vo«, Bamburff.
Entscheinimgr. Man versteht darunter die Beseitigung der Fluoreszenz
bei Petroleum und andern Mineralölen. Man bewirkt die Entscheinung durch
Zusatz von a-Nitronaphtalin, das hiernach die Bezeichnung E n t -
Scheinungspulver führt.
Entscheinungspulver % kg Mk. 55,00—65,00
Einrichtun(2:en und Produkte für Entscheinungen:
^- S. Jflrgenflen, Prag-Weinberge.
Entst&ubimgfsaiilaffeii. Bei dem Borsigschen System, das mit Press-,
luft arbeitet, wird Druck- und Saugwirkung kombiniert: Der eine Teil der
Pressluft tritt in feinen Strahlen aus dem Apparat, dem sogen. Bläser, aus und
dringt in die Gewebe ein, so dass auch der festsitzende Schmutz gelockert
und aufgewirbelt wird. Der andere Teil der Pressluft erzeugt mittels Düsen-
Wirkung eine Luftleere, durch die der aufgewirbelte Staub abgesaugt wird.
Durch einen kurzen Schlauch wird derselbe dann in ein transportables Filter
gedrückt und in diesem niedergeschlagen, während die Luft gereinigt ent-
weicht. Die PressUift wird in der Anlage selbst mittels eines Kompressors
erzeugt und von diesem in einen Windkessel gedrückt.
A. Bonig, Tefrel bei Berlin. Siemens-Schuckertwerlce, Berlin SW. 11, Ajakan.
I>r. R. JOrgrensen, Prag- Weinberge. Platz 3.
EntiiTlckler siehe „Photographische Chemikalie n**.
Entzlnniuiff siehe „Z i n n'*.
Weissblechabfälle:
A. Auerbach, Hamburg, Psasage Scholvien.
Bl&chcr VII. 23
354 Enzyme — Epirenan.
Enz^nno siehe „Ferment e".
Ephedrin. Alkaloid der Pflanze Ephedra vuLgaria, C10H15NO, wird dem
weingeisti^en Extrakt der Dro^e nach Zusatz von Alkali mit Äther entzogen.
Es wirkt stark giftig und dient als mydriatisches Mittel in der Augenheilkunde.
Daneben kommt ein zweites Alkaloid Pseudoephedrin CioHisNO vor,
das ähnlich wirkt wie Ephedrin selbst.
Ephedrin, hydrochlor. puriss. (Sch.P. iflO®) lg Mk. 1,50
Pseudoephedrin. (Sch.P. 115-1 16 ») ; . • • . 1 g » 4,50
„ hydrochlor. (Sch.P. 175—176®) lg« 3,50
Bpicarln siehe ,,E p i k a r i n*'.
Epiohlorhvdrln- C1H«C . CH . CH9. Es entsteht, wenn man D i -
Y
c h 1 o r h y d r i n (s. d.) mit etwa der Hälfte gepulv. NaOH nicht über 130*^
erhitzt.
Farblose, leichtbewegliche, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit;
sp. G. (bei 15") 1,191; S.P. 117°. Es wird in steigendem Masse technisch
verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so tür harte Harze,
Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen Arbeitstemperaturen
nicht leicht entzündlich.
Epichlorhydrin 1 kg Mk. 20,<X>
Epidermiii. Salbengrundlage aus weissem Wachs, Wasser, arabischem
Gummi (und Glyzerin).
Auch eine Mischung von Fluorpseudokumol und Difluordiphenyl in
Salbenform, die äusserlich bei Brandwunden, Flechten, Geschwüren u. s. w.
benutzt wird, führt die Bezeichnung E p i d e r m i n.
Epikarin. Neueres Arzneimittel, seiner Konstitution nach ;9-0x\-
naphtyl-o-oxy-m-toluylsäure
/CO.H
C6Ha>r~0H
^CH« . O . CioWi
Das Epikarin ist ein schwachgelbliches, sich an der Luft allmählich
rötlich färbendes Pulver, schwerlösl. in heissem H2O, Eisessig, Benzol, Chloro-
form, leichtl. in Alkohol, Äther und Azeton.
Epikarin gilt als entgiftetes Naphtolpräparat; es ist ein starkes Gift für
Hautparasiten, dagegen ungefährlich für Warmblüter.
Man verordnet es medizinisch teilweise innerlich als nichtreizendes, stark
wirkendes Antiseptikum; hauptsächlich aber verwendet man es äusserlich
gegen parasitäre Hautkrankheiten, wie Krätze, Herpes u. s. w. Auch in der
Veterinärpraxis wird es benutzt, z. B. gegen die Räude der Hunde.
Die gebräuchlichste Dosierungsform für äusserliche Anwendung ist die
einer 10 %igen Salbe.
Epikarin „Bayer", rein H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 67,5(>
„ »für Veterinärzwecke H „ 6,00; 1 „ „ 57,50
Bpinephrin. C»HiaOsN. Bestandteil der Nebenniere, dem nach
J o w e 1 1 die Konstitution
OH
h/\oh
H
CH.
H
OH
!
CH, . NH . CHa
zukommt.
Bpirenan. Lösung der wirksamen Substanz der Nebenniere; diese
Substanz scheint annähernd identisch mit A d r e n a 1 i n (s. d.) zu sein.
Eradit — Erdfarben. 355
Eradlt siehe „Hydrosulfit e*'.
Erblmn und Erbiumverbindiuigreii. Er. A. G. = 166. Verschiedene
Verbindungen dieses seltenen Metalls, das ein graues Pulver bildet, werden
hier und da in der Gasglühlichtindustrie verwendet.
Erbiumchloiid, ehem. rein H Mk. 55,00; 1 kg Mk. 500,00
Erbinmnitrat „ H „
Erbiunoxalat „ „ H „
Erbiumoxyd „ , H
Erbimnoxydhydrat H
Erbiumsolfat, ehem. rein H „
31,00; 1
„ 28« »,00
44,00; 1
„ 400,(K)
55,0ü; 1
„ 500,00
50,00; 1
„ 450,00
33,00; 1
,. 300,00
Erbium:
Chemische Fabrik Freibcrgr, Dr. G. P. Drosabadi & Co., Freiberg i. S.
Erdbeeräther siehe „F r u c h t ä t h e r".
Apparate zur Herstellung von Erdbeeräther:
F. H. Meyer, Haonover-Hainholz.
Erde siehe „B o d e n".
Erdfarben. Mineralfarbstoffe, die fertig gebildet vorkommen und nur
durch Mahlen oder Schlämmen (höchstens durch Glühen) für ihre Verwendung
vorbereitet werden.
i. Weisse Erdfarben.
Hier sind Kreide, Ton, Speckstein, Talk und Schwer-
spat zu nennen.
Bergkreide % kg Mk. 8,00
Schwerspat, nator., feinst gemahlen % » „ 10,00
Champagnerkreide % » » 10,00
Weisse Erde, ff. geschlämmt % „ „ 14,00
PasteUkreide la «/o „ „ 14,00—25,00
Talk, ff. gemahlen o/^ ^ ^ 20,00
„ ff. präp., venet o/^ ^ ^ 14^g0
IL Qelbe Erdfarben.
Die gelben Erdfarben gehen fast sämtlich unter dem Sammelnamen
Ocker (Gelberde, gelbe Sienaerde). Im einzelnen sind die Be-
zeichnungen ausserordentlich verschieden, z. B. Eisenocker, Gold-
(>cker, Marsgelb, Kaisergelb, Chinagelb u. s. w. Die Ocker-
farben werden in sehr verschiedenen Nuancen auch künstlich dargestellt, in-
dem man Eisenvitriollösung mit Kalkmilch fällt, den Niederschlag von Eisen-
oxydulhydrat an der Luft oxydieren lässt, trocknet und reibt, ihn auch wohl
noch mehr oder weniger heftig glüht.
Die Preise dei verschiedenen Ockerarten sind je nach Reinheit
und Nuance sehr wechselnd o/o kg Mk. 9.00—22,00
I^hmann & Yofls, Hamburg.
IIL Braune Erdfarben.
l.TerradiSiena. Diese Erde ist ein Gemisch von Eisenoxydhydrat,
Eisenoxyd, Sand und Ton, die entweder nur geschlämmt oder aber noch ge-
glüht in den Handel kommt; in letzterem Falle neigt der Farbenton mehr nach
Rot Auch künstlich wird diese Farbe, die auch unter dem Namen Maha-
gonibraun, Vandyckbraun, Satinober u. s. w. geht, dar-
gestellt
Die Preise schwanken pro % kg zwischen Mk. 15,''0 und 65,(K)
2. U m b r a. Ein Doppelsilikat aus Eisen- und Manganoxyd, das
meistens auch Tonerde enthält Die echte Umbra wird auf Cypern und Sici-
Uen gefunden; unter dem Namen Kölnische Umbra (Kölner Erde, Kasseler-
braun, Kesselbraun) kommt ein besondere erdige Braunkohle, die durch
Schlämmen gereinigt wird, in den Handel.
Umbra, je nach Qualität, bei Waggonladung °/o kg Mk. 6,00 und höher.
23*
356 Erdharz — Erdnussöl.
IV. Rote Erdfarben.
1. Rötel. Ein feinerdiges Eisenoxyd, das mehr oder weniger Ton«
Kalk und Sand enthält.
Rötel (rote Erde), gemahlen ®/o ^g ^^- llj^O
2. Bolus. Ein wasserhaltiges Tonerdeeisenoj^dsilikat, das in erdigen
Massen vorkommt und durch Schlämmen gereinigt wird.
Bolus, feinster armenischer « 7o ^? ^^* "lO/'O
Englischrot (Caput mortuum) u.s.w. siehe unter „Eisenfarbe n*'.
V. Grüne Erdfarben.
1. Qrflnerde. Ein Zersetzungsprodukt des Augits, das sich nament-
lich in der Umgebung des Gardasees findet; die grüne Färbung wird durch
Ferrosilikat hervorgebracht. Zur Verwendung digeriert man die Grünerde
mit verd. HCl (wodurch die Farbe an Haltbarkeit gewinnt), wäscht aus,
schlämmt und trocknet. Einen ähnlichen Farbstoff gewinnt man auch
künstlich.
Die präparierte Grünerde geht unter der Bezeichnung Veroneser-
grün, Grüner Ocker, Tirolergrün, Permanentgrün etc.
Grüne Erde, gemahlen, bei Waggonladung ®/o kg Mk. .«,0 » und höher.
2. B e r g g r ü n (Malachit). Basisches Kupferkarbonat, das ge-
mahlen als Farbstoff dient. Fast sämtliches Berggrün wird übrigens künst-
lich dargestellt; siehe deshalb alles übrige unter ,^ u pf erf a r ben'*. Mit
viel Kalk versetztes Berggrün wird K a 1 k g r ü n genannt.
KalkgrOn, bei Waggonladung ^lo ^S ^k. 9,00 und höher.
VI. Blaue Erdfarben.
1. Bergblau (Kupferlasur) siehe unter „Kupferfarben".
2. V i V i a n i t (Ferrophosphat). Mineral, das gemahlen und geschlämmt
zuweilen als Anstrichfarbe benutzt wird.
VII. Schwarze Erdfarben.
1. Schieferschwarz (Schwarze Kreide, spanische
Kreide, Mineralschwarz, Olschwarz). Ist eigentlich keine
Kreide, sondern ein bituminöser Tonschiefer, der in vorzüglicher Reinheit
namentlich in Spanien gefunden wird; in Deutschland kommt er nur in der
Gegend von V e h r t e bei Osnabrück vor. Man stellt dieselbe Farbe auch
künstlich durch Mischung von weissem Ton (oder Kreide) mit Kienruss oder,
durch Tränken mit einer Eisenvitriol-Blauholzabkochung dar.
Schieferschwarz, bei Waggonladung ^/q kg ca. Mk.. 5,00 und höher.
2. G r a p h i t. Als Farbe findet er wohl nur in der Form der Bleistifte
Verwendung. Siehe den Artikel „G r a p h i t*'.
Erdfarben :
S. H. Cohn, Farben- <a. Lackfabriken, Berlin-
Rixdorf, Canner Chaussee 44/48.
Hirsch k Mensenich, Farbwerke m. b. H., Qrens-
hausen.
Lehmann & Voss, Hamburg.
Einrichtungen für Farbmüllereien:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Onisonwerk,Magdeburg-Buckau.
Srdharz siehe „A s p h a 1 1".
SrdnuMkiichen siehe „Futtermitte V*.
Erdnussöl (Arachisöl, Katjangöl; Oleum Arachidis). Fettes Ol, das aus
den Früchten der Erdnuss (Arcuihianypogaea) gewonnen wird; man presst die
entschaiten Nüsse zuerst kalt und dann warm. Der Olgehalt der Samen
schwankt zwischen 38 und 50 %.
Erdöl.
357
Farbloses bis gelbes, dünnflüssiges Ol, sp. 0. (bei 15®) 0,919, wird bei
0* schmalzartig fest. Es dient zur Darstellung von Seife, als Schmiermittel,
kalt gepresst auch als Speiseöl sowie zur Verfälschung von Olivenöl.
Vrdse schwanken nach Qualität, Lieferzeit, Ernte u. s. w.
in weiten Grenzen, etwa zwischen */o ^S ^^' 48,<H) — 90,00
Erdöl (Steinöl, Bergöl, Naphta, Mineralöl, Petroleum). Das rohe Erd-
öl, wie es durch Rohrbrunnen gefördert wird, ist eine gelbbraune bis teer-
schwarze, grünlich fluoreszierende, dickliche Flüssigkeit von höchst unan-
genehmem Geruch; nur selten kommen Rohöle vor, die angenehm riechen.
Manche Erdöle erstarren bald nach dem Ausfliessen durch Ausscheidung fester
Bestandteile, wie Paraffin, Asphalt u. s. w.; andere verlieren sehr schnell durch
Verdunstung die leicht flüchtigen Bestandteile, falls man nicht geeignete Vor-
kehrungen dagegen trifft. Das sp. G. des rohen Erdöls schwankt meistens
zwischen 0,78 und 0,94, doch kommen auch Ole von geringerer (0,75) wie
höherer (bis 0,97) Dichte vor.
Die Erdöle bestehen der Hauptmasse nach aus Kohlenwasser-
stoffen; nur in geringer Menge kommen in manchen Sorten Verbindungen
vor, die Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel enthalten.
Rohes Erdöl ist nur für wenige Zwecke brauchbar; man unterwirft es
daher fast stets einer Destillation, durch die es in verschiedene Fraktionen
zerlegt wird. Diese Fraktionen entsprechen nicht einzelnen wohlcharak-
terisierten chemischen Verbindungen, werden vielmehr durch praktische Rück-
sichten und Erfahrungen bestimmt. Bei der fabrikmassigen Destillation wird
das Rohöl nach H ö f e r in folgende Teile zerlegt:
Bezeichnung
L Leichtflüssige Ole:
1. Petroleumfither (Kerosen, Rhigolen, Shenoood-oil)
2. Gasolin (Gasölen, Canadol)
3. C-Petrolenm- Naphta (Petrolenmbenzin, Fleck-
waaser, Safety-aü^ Danforth'OÜ
4. B-Petroleom-Naphta (Ligroin)
6. A-Petroleom-NaDhU (Putzöl)
II. Lenchtöl (Petroleum, Kerosin, Kerosen):
Leuchtöl I
Leuchtöl n
Leuchtöl m
HL RflckstSnde daraus:
1. Schwere Ole
und z^vs a^ Schmieröl (lAtbricating otQ
2. Koks . .
I
b) Paraffinöl
40- 70»
70— 80*
80— 100»
100— 120*
120— 160*
150-200 •
200-250«
250-300*
über 300 •
Sp. G.
0,65 —0,66
0,64 —0,667
0,667—0,707
0,707—0,722
0.722—0,733
0.753-0,864
über 0,83
0,7446-0,8588
0,8588—0,959
Die aus den verschiedenen Rohölen erhaltene Ausbeute an den einzelnen
Fraktionen ist keineswegs gleich; vielmehr kommen in dieser Hinsicht sehr
beträchtliche Schwankungen vor, die die Wertschätzung der Erdöle ver-
schiedener Provenienz ausschlaggebend beeinflussen.
. Nach dem D. R. P. 133 426 soll man die Rohöle vor ihrer Destillation
mittels HNOs reinigen, und zwar werden dadurch die schwefelhaltigen, asphalt-
und harzartigen Verbindungen oxydiert bezw. ausgeschieden. Nach der Ein-
wirkung werden die Säure und die gebildeten saueren Stickstoffverbindungen
zunächst mit 0,3—0,5 %iger Lauge abgestumpft und dann durch Reduktion
mittels fein verteilter Metalle (Zn, AI u. s. w.) entfernt.
, Die Rohöldestillation wurde früher ausschliesslich periodisch be-
irieben; neuerdings wendet man sich, wo es angeht, mehr und mehr der k o n -
t i n u i e r 1 i c h e n Destillation zu. Die Destillation geschieht in Kesseln ver-
schiedener Konstruktion, wobei als Heizmaterial meistens die Rückstände der
Erdöldestillation oder auch wohl minderwertige Rohöle selbst dienen. SeAtner
358 Erdöl.
benutzt man zur Heizung der Destillierkessel überhitzten Dampf, und Kohlen
überhaupt nur in Erdöldestillerien, die ausserhalb der Produktionsregionen
liegen. Die entweichenden Dämpfe werden durch Schlangen-, Röhren- oder
Kastenktihler (neuerdings auch durch Oberflächenkondensatoren) verdichtet.
Ein besonderes Verfahren zur kontinuierlichen Petroleumdestillation zur Ent-
fernung der leichtentzündlichen Ole ist unter D. R. P. 143 078 geschützt
worden.
Nach einem von Aisinmann- Campina auf dem V. Intern. Kongr. f.
angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage (Referat: Chem. Ztschr.
II. S. 569) kann man bei der kontinuierlichen Erdöldestillation in der Apparatur
folgende drei Haupttypen unterscheiden:
„1. Nobel sches System undVariante, dadurch charakterisiert,
dass die Destillation in einer Reihe von Kesseln (1 — 15), welche zu einem ge-
schlossenen System mit den Rohölspeisereservoirs verbunden sind, vor-
genommen wird. Bei konstantem Flüssigkeitsniveau erhält man aus jedem
Kessel bei konstant bleibender Temperatur eine konstante Fraktion. Dieses
System erlaubt eine grosse Ausnutzung der Wärme und zeichnet sich durch
rasche und ausgiebige Verarbeitung des Rohmaterials aus. Zur besseren Aus-
nutzung der latenten Wärme werden in neuerer Zeit auch kontinuierlich an-
geordnete Destillat-Rohölvorwärmer eingeführt, welche die aus den Residuen
ausgenutzte Wärme wesentlich erhöhen. Das System ist jedoch hauptsächlich
für die Grossindustrie geeignet, weil die Installation ziemlich kostspielig
ist und grössere Rohölmengen vorhanden sein müssen, um die Kontinuität der
Arbeit aufrecht zu erhalten.
2. System Schuchow und Variante würde sich beim ent-
sprechenden weiteren Ausbau für die Mittdraffinerie eignen. Dieses System
ist dadurch charakterisiert, dass nur ein Kessel mit einer Kolonne zur kon-
tinuierlichen Destillation verwendet wird. Von dem Kessel steigen die heissen
Dämpfe aufwärts in die Kolonne und erwärmen das nach dem Gegenstrom-
prinzip von oben kontinuierlich zufliessende Rohöl. In den einzelnen Ab-
teilungen der Kolonne kann das Rohöl eine entsprechende Temperatur erhalten
und einen Teil seiner Komponenten herausfraktionieren. Die scharfe Frak-
tionierunt? ist jedoch kompliziert und erfordert besondere Apparate.
3. System Rossmässler und Variante ist dadurch charak-
terisiert, dass das Rohöl in ein auf eine bestimmte Temperatur gebrachtes
Gefäss kontinuierlich hineinzerstäubt wird. Dieses System ist mit grossen
Gefahren wegen plötzlicher Explosion der Dämpfe verbunden und kann infolge
weitgehender Zersetzung nur minderwertigere Produkte liefern, die noch ein-
mal destilliert werden müssten." —
Auf dem Gebiete der Petroleumdestillation wird jährlich eine grosse Zahl
von Patenten genommen, ohne dass die Verfahren wesentlich Neues brächten.
Wir begnügen uns deshalb, hier die neueren derartigen Patente aufzuzählen,
ohne auf ihre Besonderheit einzugehen. Die fraktionierte oder kontinuierliche
Erdöldestillation betreffen die D. R. P. 151 415, 153 422, 154 755 und 163 385,
das Engl. Pat. 7207 von 1903, die Amer. Pat. 755 760, 764 138 und 768 796.
die Belg. Pat. 176 833 und 179 662. — Ein' Verfahren zur Verarbeitung von
deutschem Rohpetroleum schützt das D, R. P. 169 952.
Bei der ersten Destillation fängt man gewöhnlich nur zwei Frak-
tionen auf.
1. R o h b e n z i n , sp. G. 0,74—0,76; S. P. bis 150« C.
2. K e r o s i n - (L e u c h t ö 1 .) D e s t i 1 1 a t , sp. G. 0,750-0,870.
Den Rest bilden die Rückstände, deren Hitze vielfach zur Vorwärmung
der nächsten Rohölportion verwendet wird.
Das Rohbenzin enthält die in der Tabelle auf voriger Seite unter I auf-
geführten Produkte; zur Trennung dieser wird es für sich einer zweiten Destil-
lation mit Dephlegmation unterworfen. Die bei dieser Destillation erhaltenen
Produkte finden folgende Verwendung: v
Petroleumäther (Keroselen, Rhigolen). Lösungsmittel
Erdöl. 359
für Harze, Kautschuk und Ol; für pharmazeutische Zwecke, zuweilen auch zur
Kälteerzeugung benutzt.
Gasolin (Canadol). Extraktionsmittel zur Gewinnung von Ol aus
Samen; dient zur Wollentfettung, zur Karburierung von Leuchtgas, zur Be-
leuchtung in besonders konstruierten Brennern (Gasolinlampen), zum Betriebe
von Motoren.
Ligroin, Fleckwasser, Naphta, Benzin, Putzöl.
Unter diesen und andern Bezeichnungen gehen die höher (bis 150°) siedenden
Anteile des Rohbenzins. Sie finden Verwendung in der chemischen Wäscherei,
in der Gummifabrikation, bei der Extraktion von Harzen, Vaseline, bei der
Reinigung von Wachs, zum Putzen von Maschinenteilen, als Surrogat des Ter*
pentinöls zum Verdünnen von Ölfarben sowie schliesslich als Leuchtmateriaü
in den Benzinlampen (Ligroinlampen).
Die zweite Fraktion der Rohöldestillation, welche die eigentlichen Leucht-
öle umfasst, wird einer chemischen Reinigung unterzogen, indem
man sie zuerst mit konzentrierter Schwefelsäure und dann mit Na-
tronlauge behandelt. Bei der Raffination blässt man neuerdings stets
Pressluft ein, wodurch die reinigende Wirkung ausserordentlich gesteigert
und beschleunigt wird. So erhält man das eigentliche Kerosin, d. h. den
wertvollsten Bestandteil des Erdöls, wie er gemeinhin unter dem Namen „P e -
t r o 1 e u m*' in den Handel kommt.
Die nach der Abtreibung der unter 300° siedenden Teile verbleibenden
Rückstände werden in mannigfacher Weise weiter verarbeitet, so zur Dar-
stellung von Mineralschmierölen und Vaseline; vgl. hierüber die Artikel
».Mineralöle" und „V a s e 1 i n e".
Die von der Bakuschen Technischen Gesellschaft festgesetzte Nomen-
klatur der Naphthaprodukte bezeichnet als Bakusches Meteor ein Produkt,
das das sp. G. 0,806—0,815, den Flammpunkt 28° und die Farbe der Marke
1,5 hat. Erhalten wird es durch nochmalige Destillation des Halbfabrikates
Gasolin. Meteor stellt nach dem Reinigen ein einheitliches Leuchtöl dar, das
mit weisserer Flamme brennt als gewöhnliches Kerosin.
Zahlreiche Methoden sind veröffentlicht worden, welche die Reinigung,
Entschwefelung, Entfärbung, Geruchlosmachung u. s. w. von Erdölen be-
zwecken.
Nach dem D. R. P. 159 028 werden Erdöle durch eine Art von Zirkula-
tionsverdampfung entwässert.
Die Entschweflung von schwefelhaltigem Petroleum bezweckt
das Amer. Pat. 744 720; es besteht in der Behandlung des Petroleums mit
einer schwach sauren wässerigen Lösung von FeSOt, NaCl und CuSOt und
Durchrühren mittels eines Luftstromes. Nach dem D. R. P. 160 717 soll man
zur Entfernung der schwefelhaltigen Verunreinigungen dem Erdöl bei der
Destillation metallisches Natrium zusetzen; das Na wirke nicht nur S-bindend
sondern auch katalytisch und könne für beliebig viele Operationen verwendet
weiden.
Nach dem D. R. P. 202 776 benutzt man zur Reinigung von Petroleum
iiochgradigen denaturierten Spiritus, der mit dem Petroleum gemischt wird.
Nach dem Wiederabsetzen hat sich zwischen beiden Flüssigkeiten eine
Schmutzschicht gebildet, in die auch die höher siedenden Anteile der Kohlen-
wasserstoffe übergegangen sind.
Zur Entfärbung des Petroleums bedient man sich meistens des so-
genannten „Entfärbungspulvers", welches als Nebenprodukt bei der Blut-
laugensalzfabrikation nach dem alten Verfahren entsteht und 30 — 40 % Tier-
kohle, weiter grosse Mengen Kieselsäure und Silikate sowie etwas Eisenoxyd
enthält. Bei dem jetzt meist angewandten neueren Verfahren der Blutlaugen-
salzfabrikation (vgl. „E i s e n v e r b i n d u n g e n*' No. 14) wird dieses für die
Petroleumraffinerie wichtige Nebenprodukt nicht mehr gewonnen, jedoch ist
vorläufig noch kein Mangel daran zu befürchten, da mehrere Blutlaugensalz-
fabriken nach dem alten Verfahren weiter arbeiten. Das amerikanische Ent-
360 Erdöl.
fürbttngspulver, welches Magnesiumhydrosilikat ist, wirkt um vieles weniger
vollkommen als das oben genannte Entfärbungspulver.
Petroleum geruchlos zu machen, ist ebenfalls das Ziel mehrerer Er-
finder. So soll man nach dem D. R. P. 141 298 dem Petroleum geringe Mengen
ätherischer Öle (Kümmelöl, Terpentinöl u. dgl.) in Gegenwart von Alkali bei-
mischen, während man nach dem D. R. P. 147 163 denselben Zweck durch Zu-
satz von Ketonen und Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, erreicht; die
Reaktion wird bei erhöhter Temp. in Gegenwart von Säuren oder Alkali und
unter gleichzeitis:em Durchleiten von Wasserdampf vorgenommen. — Nach
dem D. R. P. 153 585 versetzt man das Rohöl mit Bleiazetatlösung, wobei
letztere das sp. G. des Öles haben soll. Dann behandelt man bei 180® mit
überhitztem Dampf, bis mindestens 20 % des Oles übergegangen sind. Der
Rückstand ist ein schwachgefärbtes und geruchloses C5l, das Destillat ein
helles, schwefelfreies Brenn- oder Motoröl. — Ferner ist zu nennen das Engl.
Pat. 10 004 von 1903, wonach man den Petroleumdestillaten durch Behandlung
mit Lösungen von Permanganaten, Persulfaten oder von Chromsäure bei
niedriger Temperatur den Geruch entziehen kann.
Neuerdings hat man versucht, festes Petroleum herzustellen, und
zwar auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandelt wird
(vgl. „Hartspiritus"). Nach dem Amer, Pat. 641962 (s. Chem. Ztg.
1900, S. 127) mischt man zum Solidifizieren von Petrolölen annähernd 91 Gew.
T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch, bis
Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt abkühlen und
fest werden. — Das D. R. P. 151 594 bewirkt das Festmachen von Petroleum
durch Zusatz von 4 — 10 % einer harten, mit 500 — 600 % Natriumsilikat be-
schwerten Natronseife. Auch die Engl. Pat. 7481 und 26 366 von 1903 be-
schäftigen sich mit der Herstellung derartiger Petroleumseifen. — Vielfach
lässt man die Gemische auch nicht ganz fest werden, dafür aber dann von
Sägespänen, Gips oder dgl. aufsaugen. Verfahren zum Festmachen von
Petroleum, das dann als Brennstoff etc. dienen soll, schützen ferner die
D. R. P. 169 081, 174 712, 176 366 und 199169, sowie Amer. Pat. 809998.
Die russische Regierung hat folgende Nomenklatur für die Erdölderivate
aufgestellt:
1. Rohpetroleum, wenn die Entzündungstemperatur 70® C. nicht über-
steigt. Liegt der Entzündungspunkt darüber hinaus, so ist es in die Kategorie
20 (siehe unten) einzureihen.
Leichte Derivate: 2. Petroleumäther und Rigolen sp. G. unter
0,700, destilliert bei 80« C; 3. leichtes Benzin, sp. G. 0,700-0,717,
enthaltend bis zu 5 % bei einer Temp. von über 100° C. destillierender Sub-
stanzen; 4. schweres Benzin, sp. G. 0,717 — 0,730, destilliert bei einer
Temp. bis zu 100® C, enthält weniger als 5 % Substanzen, die über 100® C.
destillieren; 5. Ligroi n, sp. G. 0,730—0,750; 6. Putzöl, sp. G. 0,750
bis 0,770.
LampenSle: 7. M e t e o r , sp. G. 0,806—0,810, Entzündbarkeit bei 28® C.
und darüber des Apparates Abel-Penski, Farbe 1 — 2\ 8. Testet as, sp. G.
0,820-0,823; Entzündbarkeit bei 38® C. und darüber, Farbe 1—2; 9. Kero-
sin, sp. G. 0,815—0,826; Entzündbarkeit bei 28® C. und darüber, Farbe 2, 5;
10. A s t r a 1 i n , sp. G. 0,832—0,835, Entzündbarkeit bei 40—45® C, Farbe
2, 5; 11. P y r o n a p h t h a , sp. G. 0,855—0,865, Entzündbarkeit bei 98® C.
und darüber, gefärbt; 12. Gasöl, sp. G. 0,865—0,885, Entzündbarkeit bei
98® C; 13. Solar öl, lichtes, sp. G. 0,885-0,895, Entzündbarkeit bei 138«
des Apparates Martens-Penski.
Schmieröle: 14. V a s e 1 i n ö 1 , sp. G. 0,885-0,895, Entzündbarkeit bei
130® C. des eben genannten Apparates; 15. S p i n d e 1 s c h m i e r ö 1 , sp. G.
0,895—0,900, Entzündbarkeit bei 150—185® C, Viskosität nach Engier bei
50® C. 2,4—2,9; 16. Maschinenschmieröl, sp. G. 0,905— 0,910, Ent-
zündbarkeit bei 185—215® C, Viskosität 6—7%, gefriert bei — 10®; 17. Z y -
Erdpech — Eserin. 361
IinderschinierOt,sp. 0. 0,91 1—0,920, Entzündbarkeit bei 210— 245<> C,
Viskosität 12,5, gefriert bei 5^" C; 18. V i s k o s i n (V a 1 v o 1 i n) , sp. 0. von
0,925—0,935, Entzündbarkeit 290— 310» C, die Viskosität bei 100» C. ist 5;
19. M a z u t zur Olfabrikation, sp. G. 0,908—0,916, Entzündbarkeit 160^^ C.
und darüber, Viskosität bei 50» C. 6—10.
HeizstofTe: 20. Mazut, auf der Oberfläche als Rückstand des Petro-
leums gesammelt, sp. O. 0,895—0,935 und darüber, Entzündbarkeit bei 270® C.
und darüber.
PrIIfvniri Outes Leuchtpetrolemn aoll vollkommen klar, durchsichtig und höchstens
schwach gelblich gefärbt sein; die Firbung wird in Kolorimetem festgestellt.
Das spesifische Gewicht wird mit amtlich geeichten Aräometern ermittelt; das
sp. O. ist bei 4* IS* C. anzugeben und auf Wasser von -f-4* O. su beziehenp entsprechend der
Teilung der amtlich geeichten Aräometer.
Gutes Petroleum muss leicht in den Docht fliessen ; es soll im £ n g 1 e r sehen Y iskosimeter
bei 20* C. nicht mehr als 1,1 Flttssigkeitsgrad seigen.
Eine der wichtigsten Prüfungen ist die auf den Flammpunkt (Entflammungs-
p Q n k t). Diese Prflfung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist, bezweckt die Ermittelung der-
jenigen Temperatur, bei der das Petroleum entflammbare Dämpfe abgibt. In Deutschland darf
Petroleum zu Leuchtzwecken nicht verwendet werden, falls es einen niedrigeren Flammpunkt als
n* C. hat, doch wird eine wesentliche Erhöhung dieser Grenze mit Recht angestrebt. Die Flamm-
panktsprflfung des Petroleums geschieht in Deutschland laut Vorschrift mittels des Abel sehen
Petroleumprobers (vgl. unter „FlammpunktsprOfe r*'). Dem Apparat wird
vom Verfertiger die amtliche Anweisung zur Benutzung beigegeben.
Den besten Aufschluss Ober die Gate eines Leuchtpetroleums erhält man durch die frak-
tionierte Destillation. Hierfür benutzt man den E n g 1 e r sehen Apparat, in dem das Petroleum
aus einem gläsernen Fraktionierkolben destilliert wird, während die Destillate in einer mit
Wasser sekflhlten Barette oder aber in 0 verschiedenen kalibrierten Reagensgläsem aufgefangen
werden. Ein noch brauchbares Leuchtpctrolcum soll höchstens 10 "/^ unter 150* und höchstens
16*/n Aber 800* destillierende Teile aufweisen; die Destillation soll nicht unter 110* beginnen.
Je mehr Aber 800* siedende Teile vorhanden sind, um so schlechter brennt das Petroleum,
namentlich bei längerer Brenndauer.
Die sogenannte Raffinationsprobe geschieht auf folgende Weise: Schattelt man
gut raffiniertes Petroleum mit H1SO4 vom sp. G. 1,68, so darf die Säure höchstens schwach gelb-
lidi gefHrbt werden. LOst man 10 ccm Petroleum in neutralisiertem Alkohol-Äther und setzt bei
Gegenwsirt von Phenolphtalein alkoholische ^/«^ Normalnatronlauge zu, so muss gleich durch die
ersten Tropfen Rotfärbung erfolgen. Bei mehrtägigem Stehen muss das Petroleum vollständig
klsr bleiben.
Erdöl :
RQtgerswerlce-Actiengesellschaft, Berlin W. 36, LUtzowstr. 33— 3G.
Ölfeuerungsanlagen :
WiDy Uanser, Ing.-Oes. m. b. H., Dresden-A.
Erdpech siehe „A s p h a 1 1".
Srdwachs siehe „O z o k e r i t".
Srfirin. Eingetragenes Worfzeichen für flüssige Kohlenwasserstoffe
(Benzoltiomologe), die bei der Destillation von Stein- und Braunkohlenteer-
ölen gewonnen werden und zum Betriebe von Explosionsmotoren dienen sollen.
Srfironkohlen. Eine besondere Art von Strahlenkohlen für elektrisches
Bogenlicht, die sehr viele ultraviolette Strahlen aussenden und in der Licht-
heilkunde sowie im Lichtpausverfahren Verwendung finden. Sie brennen spar-
sam, vollständig: asche- und schlackenfrei und entwickeln keine giftigen
Dampfe.
Erlangrerblan siehe „Eisenfarbe n".
Ernntin. Ein flüssiges Mutterkornpräparat, das hauptsächlich Ergo-
toxin enthalten und keine Reizerscheinungen verursachen soll. Innerlich zu
verabreichende Dosis 1,8—3,5 ccm, alle 3 Stunden; zur subkutanen Injektion
0,3—0,6 ccm.
Erse, AufbeTeitims: der, siehe unter „Aufbereitung*'.
Erze aller Art:
A. Auerbach, Hamburg, Passage Scholvien.
Erzscheider siehe „Aufbereitun g**.
■p^^ai^.» siehe „E s k a 1 i n'*.
Eaohel siehe „Kobaltfarbe n".
Eserin siehe „P h y s o s t i g m i n".
362 Eserinöl — Essig.
Eserinöl. Lösung von 0,2 g bei 100® getrocknetem salizylsaurem Phy-
sostigmin in 40 g Olivenöl; die Lösung wird durch Erhitzen auf 150—158*^
bewirkt.
Das Eserinöl soll in der Augenheilkunde Verwendung finden.
Eskalln. Paste aus metallischem Aluminium mit Glyzerin, wird in Form
von Pastillen zur Stillung innerer Blutungeni, besonders Magen- und Darm-
blutungen, gegebien.
Essenzen. Unter dieser Bezeichnung gehen jetzt meistens Lösungen
ätherischer öle in Alkohol, weiter aber auch alkoholische Extrakte aromati-
scher Pflanzenteile sowie alkoholische Destillate. Namentlich zur Herstellung
spirituöser Getränke benutzt man Essenzen in ausgedehntem Masse.
Die Preise sind sehr verschieden nach der Natur der Essenz, schwanken
aber auch sonst beträchtlich.
Einfache Liköressenzen 1 kg zwischen Mk. 3,00 und 30,00
Konzentrierte „ •....!„ „ „ 5,00 „ 50,00
Essenzen aus firischen Früchten und Pflanzen . 1 ,, „ „ 4,00 „ 3(^)0
Rumessenz 1 ,, „ „ 1,50 ,, 24,00
Airakessenz J „ „ „ 4,00 „ 9,00
Kognakessenz 1 ,, „ „ . 7,00 „ 20,00
Biauselimonadenessenzcn 1 ,, „ „ 7,00 „ 50,00
C. Erdmann, Leipzug-Lindenau.
Essenzen-Apparate :
F. H. Meyer, Hannover • Hainhola (s. Ins.- Anh. S. 17).
£s8igr (Acetum). Im wesentlichen eine verdünnte wässerige Lösung von
Essigsäure, die entweder durch Verdünnung dieser (vgl. den Artikel „Essig-
s ä u r e") oder aber durch saure Gärung (Oxydation) alkoholischer Flüssig-
keiten gewonnen wird. Als Rohmaterialien der Essigfabrikation dienen Wein,
schwache Branntweine (unter 10 % Alkohol), Bier und Zuckerrüben. Die an
der Säuerung beteiligten Mikroorganismen werden unter dem Namen Myco-
derma aceti zusammengefasst.
Lässt man die alkoholischen Flüssigkeiten in Fässern gelagert säuern,
so geht die Essigbildung sehr langsam vor sich; es ist deshalb dieses ältere
Verfahren zum grössten Teil durch die Schnellessigfabrikation
verdrängt, bei der man die Flüssigkeit (E s s i g g u t) mit sehr grosser Ober-
fläche der Luft aussetzt. Man verfährt hierzu sehr verschieden, z. B. lässt
man Luft durch die Flüssigkeit hindurchstreichen; man lässt sie über Holz-
späne rieseln, lässt sie in mehreren Etagen heruntertropfen, verteilt sie durch
Spritzräder u. s. w. Neuerdings soll mit Vorteil das Ozon (s. d.) zur
Essigbildung herangezogen werden.
Die Fabrikation des Gärungsessigs ist ein umfangreiches Spezialgebiet,
das hier nur eben gestreift werden konnte. Jeden, der sich genauer darüber
unterrichten will, verweisen wir auf das ausgezeichnete Sonderwerk P. Has-
sack „Gärungs-Essig" (Wien 1904, A. Hartlebens Verlag).
Einen neuen Essigbildner, dem er den Namen Kammerapparat
gibt, beschreibt Lenze in Chem. Ztg. 1906, 1299.
Nach dem D. R. P. 179 847 soll man bei der Oxydation des Alkohols zu
Essijs: als Nährsalze Eisenverbindungen zusetzen, insbes. Eisensulfat (0,1 %),
denen mehr als den sonst verwendeten Phosphaten, Kali- und Natronsalzen die
Wirkung zukommt, die Ausbildung des Enzyms anzuregen.
Der Essig dient als Zusatz zu Speisen, zum Konservieren von Nahrungs-
mitteln u. s. w.
Die Prüfung des Essigs geschieht volumetrisch durch Titrieren mit
Normalammoniak; man bedient sich dazu besonderer Apparate, der Azeto-
m e t e r.
Azetometer nach Otto auf Holzfuss Stück Mk. 1,7.^)
„ „ W. Fresenius „ „ 4,00
Essigäther — Essigsäure. 3g3
Nonnalazetometer auf Holzfuss, ungeeicht Stück Mk. 1,75
*i )i ,. geeicht „ „ 2,25
Essigprober nach Löwenherz ,, „ 2,75
,1 „ „ mit Prüfungszeugnis „ „ 3,25
Gesondert siehe „H o 1 z e s s i g''.
Essigräther (Essigsäureäther, Essigsäureäthylester; Essigester; Aether
aceiictts), CHa . COs . CtHo. Durch Destillation von Alkohol mit Essigsäure
und H2SO4 oder mit Natriumazetat und H3SO« erhalten, wobei als Zwischen-
produkt Athylschwefelsäure C1H5 . HSO« entsteht.
Farblose, leichtflüssige, neutrale, fruchtähnlich riechende Flüssigkeit,
sp. G. (bei 150) 0,9068; S. P. 77°. Leicht entzündlich, verbrennt mit russender
Flamme. Löst sich in 9 Teilen H2O, mischt sich in jedem Verhältnis mit Al-
kohol, Äther, fetten und ätherischen ölen. Man benutzt den Essigäther in der
Medizin, weiter zur Darstellung von Fruchtäthern (in der Parfümerie und
LikGrfabrikatlon) sowie vor allem in sehr grossen Mengen zur Darstellung
rauchschwacher Pulversorten.
PrUfniiirs Auf anorganische sowie auf nicfatflflchtiiire organische Stoffe praft man durch
Verdunsten von 60 com im Wasserbade, wobei kein Rflckstand bleiben darf. Um freie Siure
(Essigsäure) nachzuweisen, wirft man ein Stflck blaues Lackmuspapier in den Essigäther; das-
selbe darf nicht sogleich gerOtet werden. Schichtet man einige ccm Essigäther Ober konz.
HaS04, so darf an der Berflhrungsflilche beider FlQssigkeiten keine Zonenfärbung auftreten; im
andern Falle sind Amylalkohol oder sonstige organische Verunreinigungen vorhanden. Um
Amylvcrbindungen und Buttersäureester nachzuweisen, Obergieest man Filtrierpapier mit Essig-
äther und lässt bei gewöhnlicher Temperatur verdunsten: Nach dem Verschwinden des Essig-
äther-Geruchs darf kein Geruch nach fremden Estern auftretoi. Auf Wasser und Alkohol prttft
man durch Schütteln von 25 ccm Essigäther mit 26 ccm gesättigter OaCla-Lösung; nacfa
1 Minute langem kräftigem Schfltteln darf sich nur eine kaum merkliche Zunal^mc der GaCls-
LSsung «eigen. Ein mehr als zulässiger Wassergehalt wird auch an der trtiben LOslichkcit in
Benzol erkannt.
Essigäther, rekt, Sp. G. 0.^80 % kg Mk. 230,00
„ dopp. rekt, Sp. G. 0,890 % ,, „ 240,00
absolut, Sp. G. 0,900 % „ „ 250,00
„ „ 0.902, Ph. G. n 0/^ ^^ ^^ 2H0.00
„ ehem. rein, Sp. G. 0,904, D. A. IV . . . . % „ „ 260,00
wasserfrei 1 kg Mk. 4,00; % „ „ 350,00
Essigflther:
Oiemjsche Werke Fflrstenwalde, Dr. B. Hecker &
W. Zeidler, Ge8.m.b. H., FQrstenwalde (Spree).
(b. Ins. -Anh. S.4).
fi
II
R. Eisenmann, Berlin 0. 17, Mtihlenstr. 6—7.
C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Essigäther- Apparate :
Volkmar Hfinig' & Ck>., Heidenau-Dresden. | F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.-Anh.).
Destillationen fflr Essigäther baut:
J- L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Destillationsapparate aus Steinzeug für Essigäther:
Dcutsdie Ton- n. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Oharlottenburg, Berlinerstr. 23.
fiuisrenienz siehe „E s s i g s ä u r e'*.
fiuifiTfireUt siehe „A z e 1 0 n*\
Essigrs&ure (Acidum aceticum). C2H4O9 = CHs . CO . OH. Man ge-
winnt die Essigsäure aus dem rohen Holzessig (vgl. die Artikel „Holz-
essig^* und „Holzverkohlun g"), und zwar destilliert man daraus zu-
erst den Methylalkohol ab und fängt dann den destillierten Holz-
essig gesondert auf. Es ist dies eine farblose Flüssigkeit, die aber noch
empyreuma tische Beimengungen enthält und deshalb noch nicht zu Speise-
zwecken dienen kann.
Die Entfernung der empyreumatischen Körper durch direkte Behandlung
<ies destillierten Holzessigs gelingt kaum, wenn auch einige Patente auf
solche genommen sind. Man muss vielmehr zuerst Calciumazetat oder
Natriumazetat herstellen, die sich Ober der Flüssigkeit ansammelnde
Teerschicht abziehen, die klare Flüssigkeit vom Bodensatz trennen und sie dann,
entweder direkt oder nach nochmaliger Reinigung, eindampfen. Die ge-
364 Essigsäure.
wonnenen Kristalle werden meistens nochmals gelöst, wieder ausgeschieden,
wieder gelöst, verdampft und durch Erhitzen entwässert. Das kalzinierte Salr
lasst sich sehr bequem versenden, und so erklärt es sich, dass ungeheure
Mengen an rohem essigsaurem Kalk (sogenanntem G r a u k a 1 k), die im Aus-
lande erzeugt sind, nach Deutschland gebracht und hier auf reine Essigsäure
verarbeitet werden. Überhaupt ist das Verfahren der Essigsäuregewinnung
durch Vermittlung des Ca-Salzes das allgemein übliche, und nur noch verhält-
nismässig sehr selten benutzt man als Zwischenprodukt das Natriumazetat.
Zum Zwecke der eigentlichen Essigsäuregewinnung wird das Azetat ge-
löst, zur Kristallisation gebracht und nach dieser Vorreinigung in Destillier-
blasen aus Kupfer oder Steinzeug mit HiSO« zersetzt, worauf beim Erwärmen
Essigsäure Oberdestilliert. Neuerdings wird die Destillation vielfach im 1 u f t -
verdünnten Raum vorgenommen; mit Hilfe der hierfür bestimmten
Apparate erreicht man schnelleres Destillieren, reineres Produkt und höhere
Konzentration.
Um sehr hochprozentige Essigsäure, sogenannten Eisessig (A^'etutn
glacidle)t zu gewinnen, destilliert man entweder kalziniertes Natriumazetai mit*
wasserfreier HtSOt oder man rektifiziert die gewöhnliche Essigsäure durch
fraktionierte Destillation.
Nach Rohrmann gewinnt man Eisessig direkt aus holzessigsaurem
Kalk: Die Rektifizierkolonnen enthalten siebartig durchlöcherte Steinzeug-
platten; die Essigsäuredämpfe begegnen auf ihrem Wege nach oben der über
die Siebe herabrieselnden Flüssigkeit (z. B. H9SO«) und werden hierbei vor-
zflglich gewaschen und konzentriert. Durch Röhrchen und Näpfchen wird der
Überlauf zwischen den einzelnen Siebplatten vermittelt.
Nach dem D. R. P. 146 1C3 löst man zur Gewinnung von konz. Essigsäure
aus Calciumazetat letzteres in wenigstens 50 %iger Essigsäure ganz oder teil-
weise und zersetzt das Azetat durch Einleiten von schwefliger Säure. Die
Essigsäure wird von dem Calciumsulfit durch Abfiltrieren oder Abdestillieren
getrennt.
Das D. R. P. 130 439 bezweckt die Gewinnung von Essigsäure
direkt aus rohem Holzessig, ohne als Zwischenstufe ein Azetat zu
benutzen, vielm'jhr soll hier die Holzessigsäure in derselben Operation so-
wohl vom Teer wie vom Wasser befreit, also zu gleicher Zeit gereinigt und
konzentriert werden. Das Verfahren beruht auf der Eigenschaft der saueren
Alkalisulfate, aus der Holzessigsäure Teerkörper abzuscheiden, sowie auf
ihrer Fähigkeit, Wasser fester zu binden als Essigsäure: Man löst unter Er-
wärmen 1—2 T. Bisulfat in 2 T. Essigsäure und unterwirft nach der Abschei-
dung des Teeres die filtrierte Lösung einer fraktionierten Destillation bei ge-
wöhnlichem oder vermindertem Druck. Fängt der Blaseninhalt an, stark zu
schäumen, so unterbricht man die Destillation, mischt den Blaseninhalt mit
einer neuen Portion rohen Holzessigs und destilliert wieder. Der Vorgang
wird beliebig oft wiederholt, wobei sich die Teerbestandteile in der Blase
ausscheiden, während anderseits die gleichen Fraktionen von einer Anzahl
Operationen vereinigt und in eine Destillierblase gefüllt werden. Je nach dem
Gehalt an Esiigsäure wird die 1—2^ fache Menge Bisulfit zugefügt Der
Blaseninhalt wird der Destillation unterworfen und das Destillat wieder frak-
tioniert aufgefangen. Dies wird so oft wiederholt, bis die gesamte Säuremenge
in konz. Säure von 60—70 % und in dünne Säure von 0—2 % pe«cJjieden ist.
Die Säure soll vollkommen teerfrei und direkt für technfscne Zwecke ver-
wendbar werden. Zu Qenusszwecken ist sie we^en des Gehaltes an homo-
logen Fettsäuren noch niciü verwendbar. Ihre Weiterverarbeitung auf che-
misch reine Säure und Eisessig geschieht auf die sonst übliche Weise.
Nach dem Amer. Pat. 714 484 leitet man zur Darstellung von Essigsäure
über Calciumazetat trockenes HCl-Gas bei einer Temperatur, die den S. P.
der Essigsäure überschreitet.
Reine Essigsäure ist eine farblose, stechend riechende, stark ätzende
Flüssigkeit, sp. G. (bei 15*) 1,05533. Bei 16,7<* erstarrt sie zu glänzenden
durchscheinenden Kristallblättchen. Sie verdampft schon bei gewöhnlicher
Temperatur; S. P. 181, 1«.
Essigsäure.
365
Tabelle nach Oudemans über das spez. Gewicht
der Essigsäure bei 15*.
VoLGcw.
Fnz.
VoLG«v.
ftoi.
VoLGcw.
Pjot.
VoLGew. Pros
VoLG«w.
Pros.
Vol. Gew.
Pres.
0,9<^
0
1,0242
17
1,0459
34
1,0623
51
1,0725
68
1,0739
a5
1.0007
1
1,0256
18
1.0470
35
1,(»631
52
1,0729
69
1,0736
86
1,<)022
2
1,0270
19
1,0481
36
1,0638
53
1,07:H3
70
1,0731
87
1,0037
3
1,0284
20
1,0492
37
1,0646
54
1,0737
71
1,0726
88
1,0052
4
1,0298
21
1,0502
38
1,0653
55
1,0740
72
1,0720
89
1,0067
5
1,0311
22
1,0513
39
1,0660
56
1,0742
73
1,0713
90
1,0083
6
1,0324
23
1,0523
40
1,0666
57
1,0744
74
1,0705
91
1,0098
7
1,0337
24
1,0533
41
1,0673
58
1,0746
75
l,069t>
92
1,0113
8
1,0:S50
25
1,0548
42
1,0679
59
1,0747
76
1,0686
93
1,0127
9
1,0363
26
1,0552
43
1,0685
60
1,0748
77
1,0674
94
1,0142
10
1,0375
27
1,(»562
44
1,0691
61
1,0748
78
1,(»660
95
1,(»157
11
1,0388
28
l,i)571
45
1,0697
62
1,0748
79
1,0644
96
1,017t
12
1,0400
29
1,0580
46
1,0702
63
1,0748
80
1,0625
97
1,0185
13
1,0412
30
1,0589
47
1,0707
64
1,0747
81
1,0604
98
1,0200
14
1,0424
31
1,0598
48
1,0712
65
1,0746
82
1,0580
99
1,0214
15
1,0436
32
1,0607
49
1,0717
66
1,0744
83
1,0553
100
1,0228
16
1,0447
33
1,0615
50
1,0721
67-
, 1,0742
84
Die EssigsHure findet ausgedehnte Verwendung in der Färberei, im Zeug-
<lruck und in der Medizin. Verdünnt wird sie als Speiseessig verwendet. Zur
Bereitung von Speiseessig im Haushalt durch Verdünnung von Essigsäure
kommt diese als Essigessenz (Essigsprit) in den Handel; für diesen
Zweck erhält die Essigsäure häufig noch geschmackverbessernde Zusätze. Die
Essigessenz gibt im Verhältnis 1 : 10 verdünnt einen normalen Speiseessig.
Um Essigsprit aus Qärungsessig zu gewinnen, löst man nach dem D. K.
P. 140 220 in Gärungsessig ungefähr die gleiche Menge NaHSO« und destilliert
die Lösung, bis eine Temp. von 125<^ erreicht ist. Hierauf ersetzt man die ab-
destillierte Flüssigkeit durch frischen Essig und wiederholt die ganze Opera-
tion vielemal. Nach einer grösseren Anzahl von Destillationen trennt man die
Extraktivstoffe vom Bisulfat und kann sie nach geschehener Konzentration der
Essenz wieder zusetzen. Um den durch die erste Destillation gereinigten Essig
zu konzentrieren, löst man darin die 2 — ^3 fache Menge NaHSO« und fraktio-
niert. Von veibChiedenen Destillationen werden die Fraktionen gleicher Kon-
zentration vereinigt und wieder mit Bisulfat destilliert, wodurch man leicht
Konzentrationen von 60 % und mehr erreicht. Das Verfahren ist dadurch aus-
gezeichnet, dass die den Wohlgeruch bedingenden Äther dem Essig erhalten
bleiben und dass man die Konzentration ohne den Umweg über das Ca-Salz
erreicht.
Der Umstand, dass Essigessenz aus trocknen Azetaten mit Leichtigkeit
hergestellt werden kann, während die an sich dünne Gärungsessigsäure erst
nach irgendeiner Methode konzentriert werden muss, um die für den Haushalt
bequeme Essigessenz zu liefern, erschwert der Gärungs-Essigsäureindustrie
den Wettbewerb ungemein.
PHIf«inir< Die Beetimmuiv den Gehalts nach dem sp. G. unter Benutsonc der obigen
Tabelle Ton Oudemans hat inaofem etwa« MieaUcheB, ala das ip. G. beim Verdünnen
Eunichst cu-, dann aber wieder abnimmt; das sp. G. Ober 1,066S entspricht swel Sluren tob
Teraefaiedener Stirke. Findet man also ein sp. G. Ober 1,0668, so verdttnnt man die Sture mit
nicht cuviel Wasser und spindelt aufs neue: Nimmt das sp. O. au, so war die Slure stlrker
als 77* /„ qimmt es ab, so war de schwacher als 77* Z^; das Qbrige geht aus der TabeUe
hervor. Den Sluregehalt ermittelt man im übrigen durch Titration der mit H^ verdflnnten
Essigtf ure mit N-K^llauge unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator. 1 ccm Normal-
lauge entspricht 0,00004 g Essigsaure. ~ In reiner Essigsaure ermittelt man die Yerunreinigungen
nach den Vorschriften des D. A. IV sowie Hkch den allgemein ablieben qualitativen Methoden.
Die wichtigsten Handelssorten sind die 06*/^ge Essigsaure (sp. G. 1,064), die SO^/^ige Saun
(ESaesaig) mit einem sp. O. von 1,000 sowie die 60*/aige Essigsaure (sp. O. 1,081).
Zersetzungsapparate aus Kupfer für Essigsäure kosten:
Für 100 kg FüUang ca
Mk. 1300
366 Essi^äureanhydrid.
Für 150 kg Füllung ca Mk. ISOO
„ 200 „ „ „ „ 2a-^o
Essigsänre-Rektiiizierapparate ans Kupfer:
Blascninhalt 1200 1500 2000 2700 30^0 1.
Preis ca. . 4300 4600 52« '0 6900 7250 Mk.
Essigsäure-Rektifikationsapparat aus Steinzeug: Destillierkessel von ca.
lOOO 1 Inhalt mit Erwärmung durch indirekten Dampf, kompl. Rektifizier-
kolonne mit Füllung, Röhren, Kühlschlange u. s. w., Steinzeugteile des
Apparats kompl Mk. 950—1000
Feinsäure- Apparat, zur nochmaligen Destillation der rektifizierten Essig-
säure, bestehend aus Destillierhelm, Steigrohr, Bogen, Einlaufrohr,
2 Kühlschlangen und Verbindungsstücken. Steinzeugteile kompl. . . Mk. 194
Essigsäure, techn. 30% (Sp.G. 1,041) % kg Mk 26,50
„ 40% (Sp. G. 1,050) o/o
„ 50% (Sp. G. 1,060) %
„ rein 30% (Sp. G. 1,041) D. A. IV %
„ 40% (Sp. G. 1,050) %
Essigessenz 50% (Sp. G. 1,060) %
80% (Sp. G. 1,073) %
Eisessig 99/100% D. A. IV %
Essig-Essenz:
Johs. Oswaldowski, Altona, gr. Elbstr. 240/ii.
Essigsäure:
M
n
33,00
n
}}
40.<0
»
n
46.00
n
n
53,00
tt
II
6H,00
M
11
95,00
1»
»»
110,00
Jobs. Oswaldowsld, Altona.
Lehmann & Voss, Hamburg.
Verein für chemische Industrie, Frankfurt a. M.
Chemische Werke FOrstenwalde, Dr. B. Hecker k
W. Zeidler, Ges. m.b.H., FUrstenwalde (Spree).
(b. Ins. •Anh. 8. 4).
Dr. R. JQrgensen, Prag-Weinberge.
Essigsäurd-Apparate:
Dr. R. Jürgensen, Prag- Weinberge. | F. H. Meyer, HannoTer-Hainhols (s. Ins.-Anh \
Essigsäure-Apparate aus Steinzeug:
Deutsche Ton- n. Steinzeug- Werke, Aktiengesellschaft, BerUn-Charlottenburg, Berlinerstr. 23.
Essigsäure-Destillationsapparate aus Metall:
Dr. R. JQrgensen, Prag- Weinberge. | Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Dresden.
SssigTsänreanhydrld (Acidum aceticum anhydricum). (CHs.CO)t.O.
Man erhält es durch Destillation eines Gemenges von Azetylchlorid und
Natriumazetat oder eines Gemisches von wasserfreiem Natriumazetat mit
Pbosphoroxychlorid.
Nach dem D. R. P. 127 350 gewinnt man es aus Natriumazetat mit Chlor
und schwefliger Säure:
4 CHt . COjNa + SO, + CI» = 2 (CH, . C0),0 + Na,SOa + 2 NaCl.
Sonstige, meistens ebenfalls patentierte Verfahren lassen statt Phosphor-
oxychlorid andere Chloride, wie Azetylchlorid, Phosgen, Thionylchlorid oder
Sulfurylchlorid, auf Natriumazetat einwirken; beim Sulfurylchlorid fällt übrigens
die Reaktion dem Wesen nach mit der oben genannten Gleichung (Überleiten
von Cl + SOi über Natriumazetat) zusammen.
Auch Chlorschwefel (Schwefelchlorür) reagiert im gleichen Sinne, und
das D. R. P. 132 605 bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Essig-
säureanhydrid aus Azetaten mit Chlorschwefel, wobei man die Reaktion
unter vermindertem Druck vor sich gehen lässt; man erreicht so
ein Überdestillieren des Essigsäureanhy^rids schon bei ca. 52®, d. h. bei einer
Temp., wo sich noch keine SOs bildet, die bei gewöhnlichem Druck das Pro-
dukt stark verunreinigt.
Nach dem D. R. P. 146 690 erhält man Karbonsäureanhydride durch Ein-
wirkung von gleichen mol. chlorsulfonsaurer Salze auf Salze organischer
Säuren, und zwar in sehr guter Ausbeute. Zwecks Darstellung von Essigsäure-
Essigsaure Salze — Eston. 3g7
anhydrid werden z. B. 150 kg chlorsulfonsaures Na und 170 kg wasserfreies
Natriumazetat erwärmt, die Reaktion beginnt bei etwa 70® C. unter starker
Wärmeentwicklung; ein Teil des Anhydrids destilliert über, zum Schlüsse wird
auf 200— 250* erhitzt. Die Umsetzung entspricht der Gleichung:
2 CHa . COjiNa + ClSOsNa = (CHs . CO)tO + Na.SOt + NaCl.
Nach dem Franz. Fat. 354 742 gewinnt man Säureanhydride dadurch, dass
man Siliziumtetrafluorid (aus Flussspat, Sand und konz. HiSO« beim Erhitzen
erhalten) auf die erhitzten und wasserfreien Salze der organischen Säuren
einwirken lässt; im vorliegenden Falle lässt man das Gas auf wasserfreies
Natriumazetat bei einer Temp. von 200 — 220' einwirken, wobei das Gas leb-
haft absorbiert wird und Essigsäureanhydrid überdestilliert.
Nach dem D. R. P. 161 882 kann man zur Gewinnung von Anhydriden der
einbasischen organischen Säuren mittels Sulfurylchlorids statt von den Salzen
der Alkalien auch von einem Gemisch der Alkali- und Erdalkalisalze ausgehen,
und zwar behandelt man das trockne Salzgemisch unter Kühlen und Mischen
mit dem Sulfurylchlorid. So werden z. B. 164 kg geschmolzenes, gepulvertes
Natriumazetat mit 158 kg trocknem Calciumazetat innig gemischt und dann
mit 135 kg Sulfurylchlorid unter beständigem Mischen und Kühlen zersetzt;
das gebildete Essigsäureanhydrid wird abfiltriert. Verbesserungen des letzt-
genannten Verfahrens behandeln die Zusatz-D. R. P. 163 103, 167 304
und 171 787.
Farblose, leicht bewegliche, stechend riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei
20«) 1,073; S. P. 137«.
EssigsänreaDhydrid- Apparat ans Porzellan, mit Deckel mit 2 Tuben,
Inhalt 136 1 Mk. 226,00
Essigsäureanbydrid-Apparat aus Porzellan mit '</ aufgeschliffenen Deckeln
und aufgeschliffenem Rohr, Inhalt 1 00 1, kompl „ 240 00
Essigsäureanbydrid, tcch 1 kg Mk 4,00; % kg Mk. 365,r0
„ ehem. rein 1 „ „ 5,35; ®/* „ „ 490,00
Verdn f. ehem. Industrie, Frankfurt a. M.
Apnarate zur Herstellung von Essigsäureanhydrid:
F. H. Meyer, Hannoyer-Hainholz.
EssifiTsanre Salze siehe „Azetat e*'.
Essigsaure Tonerde (Aluminiumazetat) siehe „Azetat e" und
.lAluminiumverbindunge n''.
Essifirsprlt siehe „E s s i g s ä u r e*'.
Ester (Säureather). Sie entstehen durch Vereinigung von Alkoholen mit
sauren, z. B. CHa . CO . OH -f CH* . OH = CHa . COi . CH, . CH« + H,0. Zur
Darstellung der Ester destilliert man entweder das Gemenge der Säure (oder
eines ihrer Salze) mit Alkohol und HsSOt oder man löst die Säure (bezw. ihre
Salze) in überschüssigem Alkohol und leitet unter Erwärmen HCl-Gas ein,
worauf der gebildete Ester mit HaO gefällt wird. Ester entstehen noch nach
vielen andern Methoden, z. B. durch Einwirkung der Säurechloride oder Säure-
anhydride auf Alkohole. Ein neueres (patentiertes) Verfahren zur Gewinnung
von Estern ist im Artikel „A t h e r" erörtert.
Von Estern ist das Äthylnitrit (Salpetrigsäureäthyl-
ester) unter „Äthylverbindunge n", der Ameisenäther unter
„Ameisensäur e*', sonstige wichtige Ester Im Artikel „F r u c h t ä t h e r*
zu finden; Essigäther sowie Azetessigester sind gesondert be-
handelt.
Apparate zur Herstellung von Estern:
F. H. Meyer, Hanaoyer-Hainholz.
Eston, ein basisches %-Aluminiumazetat AI(OH)(CH>. COO)s, bei wel-
chem 2 von den vorhandenen 3 Valenzen des Tonerdehydrats durch Essigsäure
gesättigt sind.
Das Eston stellt ein feines, weisses, in HsO fast unlösliches Pulver dar;
in alkalischer Flüssigkeit spaltet es langsam und dauernd essigsaure Tonerde
368 Estoral — Euferrol.
ab und wirkt desinfizierend und adstringierend. Es wird medizinisch, am
besten in verdünnter Form, entweder mit indifferenten Pulvern oder Salben
verordnet.
Estoral, ein Borsäurementholester, der ein weisses Pulver darstellt und
als Schnupfenmittel empfohlen wird.
Eternit-Schiefer. Schieferartige Masse, die aus Portlandzement und
Asbestfasern hergestellt wird. Bei der Fabrikation werden die Rohstoffe ähn-
lich wie bei der Papiererzeugung in einem Holländer vorbereitet und als brei-
artige Masse zwischen zwei Uelzen unter starkem Druck zu papierdQnnen
Lagen verarbeitet; von letzteren werden wieder durch hohen Druck mehrere
Lagen zu einer Platte vereinigt.
Der Eternitschiefer hat gleiche Zugfestigkeit und bedeutend höhere
Biegungsfestigkeit als der natürliche Dachschiefer; auch die Feuersicherheit
ist grösser.
Etiketten:
Vereinigte Lausitzer OUswerke A.G., Abt. Warmbnum, QuiUts k Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 65/57.
Eubomyl. Unter diesem Namen kommt der a-Bromisovaleriansäure-
borneolester vom S. P. 175 — 178" in den Handel. Die nervenberuhigende Wir-
kung der Valeriansäureester soll durch die Bromierung verstärkt sein.
Eucain siehe „E u k a i n'*.
Eucalyptol (Eukalyptol) siehe „C i n e o 1".
Eucasin siehe „E u k a s i n*'.
Eucerin. Eine aus Oxycholesterinen und Paraffinsalbe bestehende
geruch- und reizlose Salbengrundlage, die leicht noch die gleiche Menge HaO
und mehr aufzunehmen vermag. Mit vielen Substanzen wird Eucerin zweck-
mässig zu 10 %igen Salben verarbeitet.
O P H
Enchinin. Athylkohlensäureester des Chinins. ^^'^oCsH N«0
Fabrikmässig durch Einwirkung von Chlorkohlensäureäthylester auf Chinin
dargestellt.
Zarte weisse, sehr leichte Kristallnadeln, weniger schlecht schmeckend
als Chinin, schwerlösl. in HsO, leicht in Alkohol, Äther und Chloroform. Es
wird weit besser vertragen als Chinin selbst; man hat es mit Vorteil bei
Malaria, Keuchhusten, Migräne u. s. w. verordnet.
Euchinin „Zimmer«* . . . D Mk. 2,15; H Mk. 18,50; 1 kg Mk. 175,00
Encodin siehe „E u k o d i n**.
Eucol siehe „E u k o T*.
Eudermol = Nikotinsalizylat. CiaHüNs . CrHcO». Zur Darstellung
mischt man zwei fflr sich bereitete Lösungen von 10 T. wasserfreiem Nikotin
und 8,6 T. Salizylsäure, wobei sich das Eudermol abscheidet.
Es bildet farblose, in HtO lösliche Kristalle, Sch.P. 118^ und dient in
Form von 0,1 %igen Salben als Spezifikum zum Einreiben gegen Krätze.
Eudermol D Mk. 7,50; H Mk. 60,00
Eudoxin. Wtsmutsalz des Nosophens (s. d.). Rötlichbraunes, ge-
ruch- und geschmackloses Pulver, unlösl. in HsO.
Medizinisch verwendet, und zwar innerlich als Desinfiziens des Verdau-
ungskanals, äusserlich als Jodoformersatz bei Wunden und Hautkrank-
heiten.
Eudoxin D Mk, 2,60; H Mk. 25,00
Enferrol, Eisenpräparat in Oelatineform. Es kommt in Kapseln zur
Anwendung, deren jede 0,012 g Fe als Oxydulverbindung und 0,00009 g AsaO»
enthält, so dass jede Kapsel mit Bezug auf Eisen- und Arsengehalt einem
Esslöffel „Levico-Starkwasser" entspricht. Man verwendet es bei Blut-
erkrankungen, Neurosen, chronischen Hautleiden, Erschöpfungszuständen
nach schweren Krankheiten u. s. w. Wegen des Gehaltes an As wird es nur
auf ärztliche Verordnung abgegeben.
Eugenol — Eukasin. 3g^
EoffMiol. Diese Verbindung stellt den Riechstoff des Nelkenöls
(s. d.) dar, von dem es 90 X ausmacht Es ist ein PhenolAther der Konstitution:
/CH, . CH : CH« (U
Ctih\^ . CHs (31 und wird aus Nelkenöl dargestellt, indem man dieses
mit NaOH + HsO ausschüttelt, dann ansäuert und das rohe Eugenol im Kohlen-
säurestrom rektifiziert. Durch UmlagerunK kann man aus dem EuKenol leicht
das Isoeugenol erhalten, welches statt der Gruppe CHt.CH:Ctk die
Gruppe CH : CH . CHs enthält, ähnlich wie Eugenol, aber doch wieder etwas
anders und sehr charakteristisch riecht. FlüssiKkeit vom sp. G. (bei 14®)
1,073; S. P. 247.5».
Eugenol 1 kg Mk. 11,00
Isocngenol 1„ „ 15,00
Snflraiomi. Teilweise azetyliertes Methylendiguajakol. Man ver-
wendet es medizinisch äusserlich als Salbe oder als Lösung in Azeton, und
zwar bei juckenden Hautleiden als reizstillendes und anästhesierendes
Mittel.
Enguform D Mk. 0,50
Enkain. Man versteht darunter Derivate des y-Oxymethylpiperidins,
also Verbindungen, die enge Beziehungen zum Tropin und zum Kokain haben.
Allgemein unterscheidet man Eukaine mit Karboxylgruppen und solche ohne
KartMxylgruppen; die ersteren sind dem Kokain vollständig gleichartig kon-
stituiert.
a - E u k a i n (Alpha^^Eukain; Eueainum hydrochloricum A). Es ist das
salzsaure Salz des Benzoyl-n-methyltetramethyl-y-oxypiperidinkarbonsäure-
metbylesters. Seine Darstellung ist durch das D. R. P. 90 245 geschützt. Man
benutzt es als reizloses lokales Anästhetikum.
jS-Eukain (Beta-Eukain; Eueainum hydrochloricum B), Es ist das
salzsaure Salz des Benzoylvinyldiazetonalkamlns. Seine Darstellung ist durch
D. R. P. 97 672 geschützt. Eigenschaften und Anwendung ähnlich wie bei
a-Eukain, doch ist es weniger giftig als dieses. Man benutzt es in grossem
Umfange in der Augenheilkunde, bei Zahnoperationen, zur Erzeugung von
Empfindungslosigkeit auf schmerzhaften Wunden u. s. w.
Eakain (a und /?) D Mk. 3,30; H Mk. 81,00
Enkalsrptol siehe „C i n e o V\
Enkalyptiuiöl (Oleum EucalypU). Ätherisches Ol, das aus den frischen
Blättern verschiedener Eucalyphis-Arien (Myrtaceae) durch Destillation mit
Wasserdampf gewonnen wird, die beste Qualität von EucaLypiua glolmlua.
£s ist eine klare, farblose, kampferartig riechende, bitterlich aromatisch
schmeckende FlDssigkeit, deren sp. Q. (bei 15°) zwischen 0,86 und 0,94
schwankt; S. P. 170— 233«. Es enthält verschiedene Mengen (bis 70 %) C i-
neol (Eukalyptol). Letzteres gewinnt man nach dem D. R. P. 80 1 18
dnrch Einwirkung von Phosphorsäure, nach dem D. R. P. 132 606
darch Einwirkung von Arsensäure (konz. wässer. Lösung von 70" B6)
auf Eukalyptusöl. Das Eukalyptol gibt mit den genannten Säuren kristal-
lim'sche Verbindungen, die vom Ol getrennt und dann mit Dampf destilliert
werden, wobei reiiies Eukalyptol übergeht.
Man benutzt Eukalyptusöl als Antiseptikum und als Fiebermittel.
Eukalyptusöl (von Eac. glob.) rekt 1 kg Mk. 3,40
,, (von Euc, amygdal.) 1 „ „ 2,40
Enkaalii = Kaseinammoniak. Durch Oberleiten von NHs-Oas über fein-
ttpuWertes trocknes Kasein erhalten.
Weisses bis gelblichweisses Pulver, das sich in warmem HsO zu einer
milchigen Flüssigkeit auflöst. Es ist ein leicht verdauliches, konzentriertes
Kräftigungsmittel für Bleichsüchtige, Magen- und Lungenleidende sowie Ge-
fiesende.
Eukasin 1 kg Mk. 6,00 brutto, Mk. 4,00 netto
BItehcr VII. 24
370 Eukodin — Euphyllin.
Sukodin. Unter dieser Bezeichnung kommt das Kodeinbrommethylat
in den Handel; es bildet farblose Kristalle vom Seh. P. 261^ Man stellt es
durch Erhitzen von Kodein, in alkoholischer Kalilauge gelöst, mit Brom-
methylat her.
Eukodin wird in Dosen von 0,2—0,4 g als Hustenreiz milderndes Mittel
namentlich bei Phthisikern empfohlen.
ZSukol, ist Guajakolazetat C«H4<Cq qHsCO ""^ bildet eine farblose, in
Alkohol und Äther lösliche Flüssigkeit vom sp. 0. 1,138. Es soll besser
wirken als andere Guajakolpräparate.
Eulatln, als amidobrombenzoesaures Dimethylphenylpyrazolon in den
Verkehr gebrachtes Keuchhustenmittel, ist aber tatsächlich nur ein Gemisch
aus annähernd gleichen Teilen Antipyrin und p-Brombenzoesäure. Es bildet
ein weisses, undeutlich kristallinisches Pulver, das in Dosen von 0,1—0,5 g
je 3— 4-stttndlich gegeben wird.
Eulaacaiui. Mischung aus 1 mol. Phenolphthalein und 2 mol. Natrium^
hydroxyd, gelangt in verzuckerten Tabletten in den Handel und dient als Ab-
führmittel.
Stunydrin = Atropiniummethylnitrat.
HO . CFfc>^" . CO . O . CTHuN(CHa)t . NO».
Es bildet ein weisses, kristallinisches, leicht in H9O und Alkohol lösliches
Pulver. Man benutzt es medizinisch in der Augenheilkunde (in 1 Xiger
Lösung) als Ersatzmittel des Atropins, vor dem es sich durch eine etwa 50 mal
geringere Giftigkeit vorteilhaft auszeichnet. Bei sehr geschwächten Patienten
wird man es daher mit Vorteil verwenden.
Auch innerlich hat man es in Dosen zu 0,001—0,0025 g bei verschiedenen
Krankheitszuständen verordnet.
Eumydrin D Mk. 18,00
Sunatrol = Reines ölsaures Natrium. Man benutzt diese Fettseife
medizinisch zur inneren Behandlung der Gallensteinkrankheit, und zwar zur
Verdeckung des widerlichen Geschmackes am besten in Pillenform.
Eunatrol 1 kg Mk. 43.00
Eunatrol-Pillen 0,25 „Zimmer« Glas mit 50 St „ 1,25
Enphorbium. Es ist ein Gummiharz, der eingetrocknete Milchsaft
einer in Marokko vorkommenden Euphorhia-Art, bildet gelbliche oder bräun-
liche, durchscheinende, spröde, haselnussgrosse, hohle Stückchen von
brennendem Geschmack; der Staub reizt die Schleimhäute sehr stark» Nur
äusserlich in der Medizin benutzt.
Euphorbium, natürlich 1 kg Mk. 1,50
„ ausgesucht i „ „ 2,30
„ fein gepulvert i „ „ 2,50
Snphorlne = Phenylurethan. CO(NH . C«H5)(0 . CtHs). Man erhält es^
durch Einwirkung von Anilin auf Chlorameisensäureäthylester.
Farbloses, etwas brennend schmeckendes Kristallpulver, schwerlöslich in
kaltem HtO, etwas leichter in heissem H9O, sehr leichtlöslich in Alkohol und
Äther. Man verwendet es medizinisch innerlich als Antipyretikum und Anti-
neuralgikum sowie als Analgetikum, besonders bei einseitigem Kopfschmerz,
Migräne, Ischias. Ausserlich wird es als pulverförmiges Antiseptikum bei Ge-
schwüren benutzt.
Euphorine H Mk. 4,50'
Suphthalmin. Es ist das salzsaure Salz des Phenylglykolyl-n-methyl- j-
vinyldiazetonalkamins. Wegen seiner pupillenerweiternden Wirktmg wird es
in der Augenheilkunde verwendet.
Euphthalmin lg Mk. 2,50
Euphyllin. Verbindung von Theozin und Athylendiamin, bildet eia
■
I
1
Eaporphin — Exhaustoren.
371
wtisses, in HtO leichtlOsllcbes, kristallinisches Pulver und bewahrt sich als
Dkretikum.
Enporphln = Apomorphinbrommethylat. Zur Darstellung alkyliert man
Ak)rphin mit Dimethylsuifat und lässt auf das Reaktionsprodukt eine ge-
sattigte KBr-LOsune einwirken.
Farblose, in HsO und Alkohol leichtlösl. Kristallnadeln vom Seh. P. 180<*.
Es soll bei Bronchitis, Asthma u. s. w. Anwendung finden; die grOsste
Eiozelgabe dflrfte auf 0,02 f, die grOsste Tagesgabe auf 0,0(6 g festzusetzen sein.
Enpyiln = Vanillin-p-phenetidin. Durch Zusammenschmelzen von
Vaoillin und p-Phenetidin und Umkristallisieren der erstarrten Schmelze aus
Beazol-Petroiather gewonnen. Man verwendet es medizinisch als Antipyreti-
kmn und Styptikum innerlich.
Eupyrin „Zimmer" D Mk. Mk. 1,75; H Mk. 13,00
Earophen = Isobutyl-o-kresoljodid. (CcHs . CJti» . CHsO)sJ. Man ge-
winnt es durch Einwirkung von Jodjodkaiiumlösung auf eine alkalische Lösung
von Isobutyl-o-kresol.
Feines gelbes Pulver, unlöslich in HsO, lösl. in Alkohol, Äther, Chloro-
form und fetten Ölen. Es hat antiseptische Eigenschaften und wird als Jodo-
formersatz in der Wundbehandlung verwendet, und zwar entweder als Streu-
pulver (mit der gleichen Menge Borsaure gemischt) oder in Form 5 — 10 %iger
Salben.
Europhen „Bayer«* H Mk. 18,50; 1 kg Mk. 180,00
Enstenln, ist eine Doppelverbindung aus Theobrominnatrium mit
Natriumjodid, CrHrN^OsNa . NaJ, bildet ein weisses, wasserlöslichjes, bitter
schmeckendes Pulver und dient als Diuretikum.
Entannln. Untei dieser Bezeichnung kommt ein Darmadstringens in
den Handel, das nach Aufrecht nur ein Gemisch aus Gallussäure und
Milchzucker sein soll.
Envaselln, ist eine durch Natur-Ceresin gehartete Vaseline-Salbengrund-
lage von neutraler, gleichmassiger Beschaffenheit. Es wird in der Chirurgie
benutzt, namentlich aber mit L e n i c e t (s. d.) in der Augenheilkunde gegen
Blenorrhoe behufs Erzielung eines lange vorhaltenden Schutzes für die
Hornhaut.
Eny antM imlinre siehe „Purröe".
Everlttsalz siehe „Cyanverbindunge n".
EwlfiTweüui siehe „Zinkfarbe n".
Ezalffln = Methylazetanilid. CeHftN(CH»)(CO . CHs). Durch Ein-
Wirkung von Monomethylanilin auf Azetylchlorid erhalten.
Farblose Kristallnadeln, schwer in kaltem, leicht in siedendem HsO, sehr
leicht in Alkohol löslich. Seh. P. 102^. Man verordnet es medizinisch inner-
lich als Antlneuralgikum.
Exalgin H Mk. 12,00; 1 kg Mk. 90,00
ExoelsiormtUilen siehe „M fl h 1 e n**.
Sachaustoren.
1. Exhaustoren fflr Lflftungszwecke (S t a u b f a n g e r).
iador
IfiaoM
Otm
Um-
in der
ICimtectwm
Bitrieb*-
knft
HP.
Oorcli-
aeaMT der
Ausblase
SffDung
Id. kg
Pr<
mktu»-
dtenen Lego^
böduen
Mk.
Bis
mit RotguM
LecerbOdiMB
Mk.
10
15
20
30
50
75
120
3200
3200
3000
2500
2300
1500
1250
»/•
•A
2
70
90
125
150
200
240
250
25
88
50
100
160
260
450
55
65
75
95
125
180
260
61
73
85
110
145
• 210
300
24»
2. Exfiaustoren (Ventilatoren) für Ventilatlonszwecke.
nocei-
■.'S^SSS»
Fnif
«m
HP
Mk
300
870-1750
20-42
0,06-0,72
60,00
400
6i4-fJ50
36—70
0,07—0,76
8^oo
500
490-975
54—112
0,10-0,84
110,00
650
390-780
88-186
0,l5-^),95
195,00
WXl
312-6^5
1:^8—270
0,21-1,12
225.00
1000
250-61 0
200—420
0,31—1.4
400,00
1200
205—410
286-600
0,44-1,7
636,00
1600
165-330
474^-845
0,67-2,3
760,00
1760
147-295
570-1210
0,9 -2,9
915,00
2000
124-2:>0
780-1780
1,15-3,6
1280,00
2500
100-200
1176-1.'680
1,55-4,8
1590,00
30"0
Ä1-165
1643—3735
2.3 -6.6
1960,00
3. Enbaustoren aus Steinzeug, besonders geeignet zum Absaugen
saurer Dampfe; letztere können mit Eisenteilen nictit in Bertttirung kommen.
23
Leiitnng pei Miaate roindeiteni
Sang- und Dinckleiitung CWutert&nl«) ....
Kraftverbraucb etwi 1 1'/« 2'/« HP
Stntienwdte 100 150 200 nun
Durchmewet des Flügelrades 250 400 600 „
Umdiehungen per Minute 1600 1600 1200
Preis kompl 350,00 660,00 850.00 Mk.
4. Ooliath-Ex-
haustor aus Stein-
zeug(s. nebenstehende
Abbildung). Flügelrad-
durchmesser 800 mm;
Durclimesser der Bin-
und AusstrSmungsOff'
nung 300 mm. Die
Leistung übertrifft die
anderer Steinzeugex-
haustoren wesenUich.
Er leistet bei 1200
Touren in der Minute
und freier Ein- und
AusstrSmung ca. 210
cbm in der Minute, bei
einem Widerstand von
150 mm Wassersaule
noch 120 cbm in der
Minute, und selbst tiei
einem widerstände von
fast 300 mm Wasser-
säule stellt sich die
Leistung noch auf
\ 90 Cbm. Die Fähig-
' kelt, verhaitnlsmass^
sehr grosse Wider-
stände zu aberwin-
den, macht diesen Ex-
tiaustor für die che-
mische Industrie bemerkenswert; man kann z. B. damit zu absorbierende Gase
Exodln ~ Explo^Duichere Geßlsie.
Golutb-Exhauttor, kompl. monücrt Mk. 135000
5. Frilhjof-Exhaustor. Dieser nachstehend abgebildete Ex-
hausior besteht eben-
falls aus Steinzeug. Von
den vorgenannten Mo-
dellen unterscheidet er
sich einmal dadurch,
dass er verhältnis-
mässig sehr viel brei-
tere Scliaufeln an
den FlOgelradem trägt,
deren grosserer Leist-
ung durch grössere
Ein- und Austiitts-
öffnungen Rechnung
getragen ist, und zwei-
tens dadurch, dass Ein-
und Austrittsöffnung
der Gase einander
gegenüber am Unter-
liörper angeordnet sind,
um den Einbau in hori-
zontale Rohrleihingen
ohne weiteres vorneh-
men, sowie die Ober-
kappe behufs Revision
des Flügelrades oder
Reinigung des Innern
ohne Abbau der Lei-
tungen abheben zu kön-
nen. nUgelraddurch-
messereoo mm; Durch-
messer der Ein- und AusstrOmungsöffnung 300 mm.
Frilhjof.ExLauslor Mk, 900,00
Exhaustoren aus Steinzeug:
Piiiliiiiu Ton- n. Btctucnc-Werke, Aktlmccwn- 1 Dfottchc Btrinmicwannlklnlk, PricdrIctWfeM
£xodlii — Diazetylruflgsllussauretetramethyiather. CnHrOi.. Nach
Untersuchungen soll es ausser der genannten Verbindung verschiedene Neben-
bestandteile enthalten.
Es bildet ein gelbes, geschmack- und geruchloses Pulver, unlöslich In
HiO, schwerlöslich In Alkohol. Man benutzt es medizinisch als unschädliches
und mildes Abführmittel von guter Wirkung.
Eiodin-Tablelten 10 Tabletten Mk. 0,70
IBzpcrlnMiitlertlaohe siehe „Laboratorlumsausrastung".
ExploalonaBlolier« GefAMe. Oefasse atis Eisen- tmd sonstigen Metall'
blechen zur Aufbewahrung explosiver Flüssigkeilen. Das Prinzip der so-
genannten explosfonsslcheren Qefasse „Salzkottener besteht in der An-
bringung kombinierter Schulzvorrichtungen, welche 1. eine Explosion beim
direkten Heranbringen einer Flamme an den Inhalt der OefSsse verhindern,
2. gefüllte verschlossene Oeffisse, welche einem Feuer (z, B. bei einem
Brande) au^esetzt werden, vor dem Bersten schätzen.
374 Explosionssichere Gefösse.
Die an allen Offnungen der Oefässe angebrachten Schutzvorrichtungen
bestehen aus feinen Metalldrahtgewebe-Zylindern; dabei sind die Drant-
gewebe noch in Schutzmäntel aus perforiertem Eisenblech eingehfiUt, um Ver-
letzungen des Drahtgewebe-Zylinders zu vermeiden. Die Wirkung dieser an
allen Offnungen der Behälter eingebauten Drahtgewebe-Zylinder besteht dar-
in, dass einer herangebrachten Flamme die Wärme entzogen und ein Hin-
durchschlagen nach innen verhindert wird. Die erwähnten perforierten Schutz-
mäntel haben ausser einer schützenden Eigenschaft für den Drahtgewebe-
Zylinder noch d£n grossen Vorteili dass sie als feine blanke Metallteile wesent-
lich mit zur Abkühlung etwa genäherter Flammen beitragen, wodurch die
Wirkung der ganzen Schutzvorrichtung noch erhöht wird. Bei Gefässen,
welche explosive Flüssigkeiten enthalten und mit vorgenannter Schutzvorrich-
tung versehen sind, brennen die Gase nach Entzündung mit ruhiger Flamme
ausserhalb der Gefässe ab, und zwar solange, bis die Flüssigkeit vergast ist.
Die Schutzvorrichtung entspricht also im Prinzip der Davy sehen Sicher-
heitslampe.
Schützt die geschilderte Vorrichtung vor dem Hineinschlagen einer an
den Inhalt des Gefässes herangebrachten Flamme, so ist eine zweite Schutz-
vorrichtung vorgesehen, welche verhindert, dass ein gefülltes verschlossenes
Gefäss bei Erhitzung von aussen platzt. Diese zweite Vorrichtung ist ein
Sicherheitsverschluss; er besteht im wesentlichen aus einer Ver-
Schlussschraube, in deren Mitte eine Metallplatte mittels leicht schmelzbarer
Legierung eingelötet ist. Bei einer gewissen Temperatur und gewissem
Drucke — die Legierung ist verschieden nach dem Zwecke, dem die Ger-
fasse dienen sollen — schleudern die Gase die losgelöste Metallplatte aus
dem Verschlusse heraus; hierdurch ist der Überdruck sofort aufgehoben, und
die ausströmenden Gase können sich allenfalls aussen entzünden und mit
ruhiger Flamme abbrennen, während ein Zurückschlagen nach innen wieder
durch die vorher beschriebene erste Schutzvorrichtung unmöglich ist.
Die Fabrikation der explosionssicheren Gefässe, welche namentlich für
die chemische Industrie die grösste Wichtigkeit haben, ist durch deutsche
Reichspatente und Gebrauchsmuster geschützt.
Explosionssichere Transportgefässe mit Sicherheits-
verschluss für Benzin, Äther, Spiritus, Schwefelkohlenstoff, Essigäther u. s. w.,
je nach Art der Flüssigkeit aus verbleitem oder verzinntem Elsenblech her-
gestellt, mit elegantem Anstrich oder blank poliert, mit Aufschrift.
Inhalt 5 10 15 20 25 1.
Preis 9,50 13,50 16,50 18,00 21,00 Mk.
Inhalt 30 50 75 100 1.
Preis 27,00 33,00 42,00 48,00 Mk.
Explosionssichere Transportfässer aus innen und
aussen verzinktem Eisenblech genietet für Benzin, Spiritus, Äther und
Petroleum.
Inhalt 150 200 225 300 400 1.
Preis 53,00 60,00 66,00 72,00 87,00 Mk.
Preis 450 540 620 680 1.
Inhalt 96,00 105,00 124,00 130,00 Mk.
ExplosionssIchereStand-undLagerfässer aus beider-
seitig verzinktem Eisenblech genietet, mit Schutzvorrichtung und Sicherheits-
ventil im Verschlussdeckel.
Inhalt 150 200 225 300 400 J.
Preis 88,00 95,00 101,00 113,00 128,00 Mk.
Inhalt 450 540 620 680 1.
Preis 137,00 146,00 174,00 180,00 Mk.
Explosivstoffe — Extraktion. 375
Explosionssichere StandfAsser mit Inhalt sanzeige-
vorrichtung, aus beiderseits verzinktem oder verbleitem Eisenblech ge-
nietet mit Sicherheitsverschluss.
Inhalt 150 200 225 300 400 1.
Preis 140,00 147,00 153.00 167.00 182.00 Mk.
Inhalt 450 .540 620 680 1.
Preis 191,00 202.00 230,00 236.00 Mk.
Explosionssichere GefAsse:
Fsbiik ezploSloDMicherer Qefbn m, b. H., Salikotten i. W.
Ezplosivstoire Siehe „Sprengstoffe".
Szalkkatoreii siehe „Trockne n**.
Sxttnkteim siehe „FeuerlOschmitte T*.
BxtraltB d'odeur siehe „P a r f ü m e r i e'*.
Sxtrakte (Extraeta), Man versteht darunter eingedickte Auszüge aus
Pflanzenstoffen. Medizinisch unterscheidet man nach der Zähflüssigkeit
4 Grade, nSmlich flüssige Extrakte (Fluidextrakte), dünne
Extrakte, dicke Extrakte und trockne Extrakte. Man be-
reitet die Extrakte durch Abdampfen eines natürlichen Saftes oder einer
Lösung; letztere kann ein wässeriger, ein alkoholischer, ein ätherischer u. s. w.
Auszug sein. Ober die Bereitung der medizinisch verwendeten Extrakte siehe
D. A. IV.
Nach dem D. R. P. 151 208 mischt man zur Herstellung medizinisch ver-
wendbarer Extrakte die auszuziehende Substanz, zweckmässig in Pulverform,
mit Flüssigkeiten, welche vergärbare Kohlenhydrate enthalten, und überlässt
die Mischung der alkoholischen Gärung, worauf man in üblicher Weise ein-
dampft. Um z. B. unmittelbar einen medizinischen Wein zu erhalten, vergärt
man die entsprechenden Substanzen mit unvergorenem Moste.
Das D. R. P. 148 906 bezweckt die Herstellung von Pflanzenextrakten,
die sich in Limonaden nicht trüben. Um die betreffenden Extrakte von den
Eiweiss- und Pektinstoffen zu befreien, behandelt man sie bei höherer Temp.
15-^30 Minuten mit COt unter Druck und trennt die abgeschiedenen Stoffe
mittels Filterpresse von der Flüssigkeit.
Apparate zur Herstellung von Extraktea:
W. H. Meyer, HumoTer-HainhoIa.
Extraktionsapparat nach Soxhlet von Glas:
Inhalt 60
Einfach 2,25
Mit Seitenkugel und unten durch-
gefOhrtem Rohr .... Preis 2,75
MiteingeschlilT.Deckelröbren „ 3,75
Mit angeschliflf. Kölbchen und auf-
geschliff. Kühler kompl. . Preis 8,25
Mit Glaskugelkahler und Gummi-
dichtung Preis 10,50
Bxtraktionsapparat nach Soxhlet aus Messing, 100 ccm
Inhalt Stück Mk. 9,00
WasserbSder Ton Gusseisen, innen emailliert für 3 SoxUet*Extiaktions-
appaiate, ohne Glasteile und ohne Kühler Stück Mk. 669OO
100
3,25
150
3,75
200
4,25
500 cm.
7,25 Mk.
3,50
4,50
4,00
4,50
6,00
7.50 „
9,00 „
10,00
10,75
11,50
14,75 „
12,50
14,00
15,00
18,00 „
876
Extraktion.
Wasserbader von Knpfer fUr 6 Extraktionsapparate, ohne Glasteile Stück Mk. 25,00
Dazu Messingstativ mit 6-annigem Halter ,, „ 25,00
Dazu verstellbare Ringbrenner mit Dreifuss „ „ 12}50
Wasserbäder von Kupfer mit Einlegeringen auf Dreifuss für 8 Extraktions-
apparate, kompl., mit Heizrohr, Stativ, Haltern, 8 Kölbchen, 8 Extraktions-
apparaten (200 ccm), 8 Rückflusskühlem mit Korken Stück „ 145»00
Extraktionsapparate nach Pip aus Glas, vorzüglich wirkend:
Ohne SUtiv Stück „ SfiO
Mit „ „ „ 15,00
Heizvorrichtung für Extraktionsapparate nach Buss . ..... „ „ 45,00
Dieselbe, grösser und vollkommener n „ 65,00
Extraktionsapparate ganz von Kupfer für Gas- oder Spiritusheizung, von vor-
züglicher Wirkung, kompl. mit allem Zubehör:
Inhalt des Extrakteurs 1 2 3 5 6 8 10 1.
Preis ohne Kühlvorlage 250 275 300 340 365 400 430 Mk.
„ mit „ 300 325 350 400 425 460 490 „
Grössere Extraktionsapparate verschiedener Systeme sind im Preise nach
Konstruktion, Material und Grösse sehr verschieden; die folgenden Angaben
können daher nur eine orientierende (ungefähre) Obersicht bieten.
j
i
6
6
10
10
15
15
BCirterial
d«s
Ezbrakteurs
und
Deidllateurt
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
liaterial
des
Kondensaton
Gusseisen
m
n
I»
Mk.
450
575
550
675
580
750
1
Material
des
Extraktann
und
Detdllateun
20
20
25
25
30
30
Gtuieisen
Kupfer
Gtuseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Material
des
Kondeatatoia
Gusseisen
II
II
I»
w
9
610
800
650
840
675
875
Extraktionsapparate fflr die Technik (fflr heisse und kalte Extraktion).
II
1
Material
des
Eictraktettxs
und
DeatiUateun
Material
des
Kondensaton
m
» Ä o js
Mk.
50
50
75
75
100
100
200
200
250
250
300
300
400
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
II
ti
n
n
n
Schmiedeeisen
11
I»
t>
n
n
n
750
1450
950
1675
1200
2000
1700
2500
1850
3000
2100
35<K)
3750
1
des
Eztrakteuifl
und
DestlUateort
Material
des
Kondensaton
Mk
500
500
750
lOüO
1000
1000
1500
1500
1800
1800
2000
2000
3000
Gusseisen
Kupfer
Gusseisen
Schmiedeeisen
Gusseisen
Kupfer
Schmiedeeisen
Kupfer
Schmiedeeisen
ff
Gusseisen
Schmiedeeisen
Schmiedeeisen
II
•9
11
•9
tl
••
f»
n
»
19
H
2250
4400
2800
3300
3300
6600
3950
3950
8000
4400
4800
4900
5to0
Grösser« Extiaktionsapparate (man baut solche bis 10000 1 und darüber) je nach
Material und AussUttung.
Extraktionswachs — Farben.
377
Extraktions- Apparate :
null lAltmaim, Berlin NW., Laiaenttr. 47.
Gustav Christ & Go.. Berlin- Weiaseiwee.
(a Int.-Anli. 8. 28).
Heinrich Himl G. m. b. H., Leipsig-Plagwlts.
E. A. Lentz, Berlin N. 24, Grosse Hamburger-
Strasse 2.
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G.. Abt, Wann-
bnmn, Qnilita & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 55/57.
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau - Dresden
Gegründet 1867.
Extraktions -Apparate
für Wasser und flüchtige Lösungsmittel (Äther, Benzin, C t H Cl s, C C U etc.)
Friedrich Heckmann
Brflckenstrasse6^ Berlin SO 16 Bröckenstrassee**
Kapfertchmlederei und Matohinenbauanttalt
Gegründet 1819
Extraktions-Anlagen und Apparate
für die verschiedensten Stoffe.
Extraktions-Anlagen und -Apparate aus Metall bauen:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Friedrich Heckmann, Berlin 80. 18, Brflcken*
Strasse Ob (a Inserate).
Dr. R. Jflrgensen, Prag-Wdnberge.
F. H. Meyer, HannoTer - Hainhola (a Ina-Anh.
8. 17).
Sxtraktlonswaolui siehe „Wach s".
ExzebdormtUilen siehe „Mühle n**.
R
Faktifl siehe „Kautschaksurrogat e".
Faktorentabelleii zur Analysenberechnung siebe Anhang.
7arblielzen siehe „Beize n**.
Farben. Im einzelnen siehe unter ..Farbstoffe" und in den dort
genannten Spezial-Artikeln.
Farben:
OheBlsciM Fabrik FlOrshcIni, Dr. H. Noerdling«r,
FlOrsbeim a. M. (TettlflaUdie).
Farben für Lithographie:
Hindi k Mersenidi, Farbwerke m. b. B., Grenshsusen.
Farben, giftfrei für Zuckerwaren und Limonaden:
Oicar Wender ft Co., Dresden N., LIrchenstr. 0.
8. H. Cohn, Farben- u. Lackfabriken, Berlin-
Bixdorf, Canner Chaussee 44/48.
O. Erdmann, Leipsig-Lindenan.
378
Farbenreibmaschinen .
tllLlLL*
Grenzhousen und Min o. M.
Chemische Farben.
Chromgelb« Chromgrrtto, Zinkgelb^ ZInkgrfio, TftrklBehroti
Pariserblaa, Bremerblaa, lichteehte Zinnoberimltationony
SlgBftlMty SehUttgelb, kalkeehte Farbea, simtliehe Laekfarbea.
Speiialitäten :
Ignorubin- iL Luxoforrot. Moderote, Jugendfiarben.
Tapeten«, Buntpapier- n. Idthoi^aphlefarben«
Farben llkr dement«, Waehstnoh«, Idnoleam-, Gnount«,
Seifen«, SIeirellaok« ete, Fabriken«
Srd- und lUneralfturbaii* ^ WetterÜBata Varba MBterrolith**.
[
Farbenreibmaachinen.
a) Farbenreibmaschinen mit
Durchm. der Walzen 280
Länge „ „ 570
Kraftbedarf in Pferdestärken ca 1
Gewicht ca. (brutto) 1750
Leistung pro Tag: Bleiweiss 1500
Buchdrackfarbe 100
Steindruckfarbe 35
Preis 1500
3 Porphyrwalzen.
320
660
1.5
2100
2500
150
50
1800
400 mm.
700 ,
2,5
2950 kg
3000 „
200 n
60 „
2400 Mk.
mm.
b) Farbenreibmaschinen mit 3 Hartgusswalzen und
Wasserkühlung.
Durchm. der Walzen 280
Länge „ „ 570
Kraftbedarf in Pferdestärken ca 1
Gewicht ca. (brutto) 1950
Preis mit Hartgusswalzen 1500
Preis mit Hartgusswalzen mit Wasserkühlung .... 1600
320
660
1.5
2400
1800
1920
ft
400
700
2,5
3400 kg.
2400 Mk.
2550
•f
c) Farbenreibmaschinen mit 4—9 Walzen.
A Ä A ({ U ^ A
280 320 400 280 320 400 140
570 660 700 570 660 700 400
1,5 2 3 2 3 4 2
2000 2450 3450 3800 4450 6000 1200
Preis mit Hartgusswalzen 1650 2000 2700 2700 3200 4400 1350
„ Porphyrwalzen — — — 3000 3600 5000 —
des Vorgeleges . . 130 140 150 — — — 120
Anzahl der Walzen
Durchm. der Walzen .
Länge „ „
Kraftbedarf in HP. ca.
Gewicht (brutto) ca.
»I
ff»
M
9 9 9
280 320 400 mm.
570 660 700
3 4 6
4500 5250 7700 kg.
4050 4800 66<.0 Mk.
4500 5400 7500 „
FUrberei und Firbu&g. 379
Farbenrelbmascblnen :
Dnixnrke. O. m. b. U.. UumheimWildhof. | Kar] Scenunn, Berlin N. 38, Biirei«clslr. U.
Motoren dazu:
filemena-Schuckertonlu!, Bfrlln SW. II, Askin. Plab S.
FarbeareibmaschiDen und Farbenmlschmaschinen :
J. IL Lehmajui, Dr«fldRi-A. £8^
HartgusswaJzen für Farbenreibmaschlnen:
Pri«L Krupp AktteDgnellKhifC OnuanwITk, Utcdeburg-Bnckiu.
J. M. Lehmann
Maschinenfabrik, Dresden-A. 28
Farbepeibmaschinen
mit Porphyr- oder Hartguß walzen
mit und obne Wasserkühlung
Fapbenmisohmasohi nen
Kollepgfinge
I TpichtarmOhle
Tuben-FUII- und Schließapparate
Snuid Prji, 2 gtidani
Fftrberel und rArbnng:. Im einzelnen siehe die Artikel „B a u m -
WO II f a r b erei", „Q em Jsch I wa r enf är be re i", „Jutefärberei",
„Leinenfärbere i", ,,S e i d e n t ä r b e r e 1" und „W o 1 1 f ä r b e r e i".
weiter „KOpen und Kapenfarbstoffe" und „TDrklschrot-
f arberei".
Wir bringen im Rahmen dieses Artikels nocb die folgende
Prllf>nc v«D r«rbHB|r«n »nf Kcbtbelt.
Die Frage, ob eint enenEte Flrbimc (cnDctnd wtdentaBdrflhlc Eecen iiwere BiDfldiK '
A b. mit »ndern Worten ■enDgend e o h t iet, iiL für den Ftrber lon Brttrter Wichtigkeit, und
detfulb dOrfea die Uethoden d« PiHfuDg auf Ectathelt eine weientUclie Bedeutung beuupraetien.
Da der BegiiH Echtheit kelii »divt lugeiplUteT imt, m> mna tota lunXchit tn^tm:
W(( hellet echt t
E c h t ilt eine FlitDDg dann, wenn sie beim Gebranch und unter den mit dem ordnunci-
inlalKeD Gebnuch verknBprten Elnflflaaen ihre Ifuance, Ihre Frische unr. behllt. Hiernach
lit « ohne welterei klar, dia der Begrllf „echt" lenctaleden aeln mias. Je nach dem
Zweck, für den eine renkte Faaei botimmt let, und weiter, da« man lieb nicht damit
abfinden kann, die Fnrhungen In echte und anichte au icheiden, daia Tielmehr die
Eehtlieltiirade in »eilen Orenien ichwanken. Man hat ■!» bei der Frage, ob ein PirbatoR
ticb mm Flrb« eignet, ob er genOgend „edit" Ist, genau den Zweck und die BlnniMe in
b«rflckriditls«n, weldie für die geOrbte Fawr in Betracht kommen.
Bei der Banteilnng muH man berUckiichtigcn, ob und welche FaiiMlADderung die Färb*
-"-"-', eb die Fltbunc FirbstoK abgibt und endlich, ob ils blutet, d. h. mitrencbeitete*
B * dlnE II nc e n d«T
r e c h t h e 1 1.
h t h e 1 t kann tUr wollene, baomwonene, Mldeo«
_. .. „ __ Hin »erwendet loies FaKTinaterial oder Oam,
lerfncht ei mit ungeflibtem Qaro au dnem Zapf und lett a über Nicht in WaaKr ein:
llleie« soll deh nicht (Irben, nnd das ungiflrbte Oirr — " - '- •-■-'■-— "~ ■- ■■
ein Stück genuin** Oeweb« lur ein etwa* grSeKnt v
«ertahren. HInfl« legt man die Probe nicht l\ ™
fttmer intd mdihnlgei Troekom anAalten, i
380 Färberei und Färbung.
a. Wafchechtheit.
Als Wucfaeditheit bewicluiet man die Widerstandatihigkeit einer Flibung gegenttbcr den
Einfianen, denen das Gewebe bei der gewöhnlichen HauswUscfae auagitaeUt isL Man aeCnt
hierbei ein ▼ernOnftigei^ der Nator des Ctewebea entsprechendes Waschen Yoraos. Da die
Hanswlsdie im wesentlichen mit Seifenwaaser yorgenommen wird, beieidmet man die Wasehp
echthelt auch als Seifenechtheit und benutzt au dieser Echtheitaprobe eine Vt Vtif*
SeifenlSsong, die slso 6 g Schmierseife in 1 1 Wasser enthllt. Gewöhnlich wendet man
die Seifenlauge aber etwas schirfer an, indem man ihr pro Liter noch 8 g Soda sosetat.
WoUe wird V« Stde. in der 60-4X)* O warmen sodahaltigen Seifenlauge gewaschen, dann
gut gespOlt und hierauf getrocknet. Vertrigt die Fftrbung diese Behandlang, so wiederholt
man aie noch eiunal und kann im höchsten Falle auf 1 Stde. Waschseit steigen. Das Blntea
einfarbiger Gewebe bei der ersten Wische hat nicht au riel au sagen, aber man muss bedenken,
dass in der Hausi^lsche sehr Tersdiiedenf arbige Gewebe gleidiaeitig gewsschen werden. Bs ist de»-
halb empfehlenswert, auch bei dieser Prüfung aus gefirbter und weisser Wolle einen Zopf an flech-
ten oder ein Stück gefirbtes Gewebe auf ein etwas grosseres weisses Stück aufsunühen. Nodi besser
ist es, wenn man mit dem gefirbten Gewebe weisse Wolle, weisse Baumwolle und weisse
Seide au einem Probemuster ▼ereinigt, um feststellen aa kOnnen, ob der Farbstoff In der
Seifenlauge eine der Gespinstfasern anflrbt.
BaumwoUflrbungen werden gewöhnlich sehr hlufig gewaschen, weshalb man die Prüfung
auf Waschechtheit bei ihnen strenger ausführen muss: Man wüadit in der oben erwihnten
sodahaltigen Seifenlauge bei 60-ÜO « 1 Stde., spült mit Wasser, trocknet, wischt wieder 1 Stde.
und wiederholt das Yerfahren nach nochmaligem Spülen und Trocknen aum drittenmaL
Handelt es sidi um gefirbtes Stickgarn oder Ihiüiches, so muss man dasselbe (mit
weisser Baumwolle vereinigt) sogar 2 Stdn. in der Seifenlauge kochen kOnnen, ohne dass die
Firbung blutet.
Bunte Seidengewebe wischt man aur Feststellung der Waschechtheit mehrmals in einer
lauwarmen (40 *> C) SeifcnlOeung, die 5 g Maraeillerseife in 1 1 Wasser enthllt. Man vereinigt
die geflrbte Seide dabei mit weisser Seide, Wolle und Baumwolle, um au sehen, ob eliies
dieser Gewebe angeflirbt wird.
Für mandie Zwecke wird geflrbte Seide mit Rohseide (und Baumwolle) verwebt und nach
dem Weben entbastet; in diesem Fall muss die Firbung ein Sstündiges Kochen in starker
Seifenlosung (16 g Marseillerseife in 1 1) aushalten, ohne die weisse Seide (oder Baumwolle)
ansufizben.
8. Walkechtheit.
Am EUverUMgsten prüft man auf Walkechtheit im Grossen, wobei man die Art der
aar Verwendung kommenden Walke berücksichtigt. Da dies aber umstlndUch und nicht
Oberall mOglidi Ist, so muss man sich oft auf eine Probe im Kleinen bescfarlnken; eine solch«
dürfte übrigens auch da sunichst ausgeführt werden, wo die Apparatur und die Yerhiltnisss
die Prüfung im Grossen erlauben.
Man verflicht die geflrbte Probe mit weisser Wolle, Seide und Baumwolle und knetet sie
dssn einige Zeit mit lauwarmer, starker Seifenlosung recht kräftig und andauernd durdi.
Man benutst hierbei 100 g der üblichen Walkseife in 1 1, legt die Muster 2 Stdn. in die lau-
warme WalklOsung dn und walkt sie wBhrenddessen von Zeit au Zeit tüchtig durdi. Für sehr
sdisrfe Walke kann man pro 1 WalklOsung noch 2—0 g Soda ausetsen, wihrend für leidite
Walke sdion eine LOsung von 80 g Seife und 2 g Soda in 1 1 genügt. Nach beendetem
Walken — währenddessen der entstehende Seifenschaum nicht merklidi gefärbt werden darf —
wischt man die Probe sehr fcut mit Wasser aas und lässt sie dann auf angefeuchtetem
Flieaspapier recht langsam trocknen. Nur wenn die Seife vollständig au^ewsschen wurde»
Ulsst sich mit Sicherheit festAfellen, ob ein AbMuten des FarbBtoffcn stattfindet.
Die im Kleinen durchgeführte Prüfung wirkt in der Regel nicht so kräftig wie Fabrlk-
walke, so dsss letatere für die endgültige Feststellung nicht au entbehren sein wird.
4, Echtheit gegen Strassenschmuta.
IMese Prüfung wird, da der Strassenschmuta und Staub alkalisdi reagieren, mit AlkaUea
ausgeführt, und man beseichnet deshalb die Widerstandsfähigkeit von Färbungen gegen
Strsssenschmuta auch als Alkaliechtheit Gewöhnlich betupft man wollene Stoffe awecks
dieser Prüfung mit einer Losung von 10 g Ammoniak in 1 1, lässt dann trocknen, ohne
auarawaschen, imd bürstet ab. Auch kann man den Stoff kurse Zelt in die genannte LOsung
einlegen und dann (ohne ausauwasdien) trocknen lassen. Anstelle des Ammoniaks bedient
manrich wohl auch einer Kalkmilch, die 10—16 g Xtakalk in 1 1 enthält. Nach dem
Trocknen und Abbürsten lässt sich eine etwaige Fsxbenänderung an den mit Alkali behandeltcB
Stellen des Stoffes gut erkennen.
ir--2f *?* ** kräftig ist die Wli^kung einer 6 «/oigen SodalOaung, die man in lauwarmem
zustande aur Anwendung bringt; dagegen kann man mit grossem Vorteil anstatt aller er-
wihnten Alkalien wirklidien Strassenschmuta au dieser Prüfung verwenden.
Bei Baumwolle muss man oft die Widerstandsfähigkeit gegen starke Natronlauge, wie
solche aum Mercerisleren benutzt wird, prüfen; man verfährt dann gana wie beim Mereerider-
proaesB selbst: Die gefärbte Baumwolle wird mit weisser Baumwolle verflochten, 6 Minuten
mit kalter Natronlauge (26-«) • B«) behandelt, hierauf mit kaltem und dann mit warmem
Wasser auagewaschen und schliesslich mit schwacher Esrigrture abgeauert Bd allen dlescB
Manipulationen soll eine wesentliche Farbenänderung nicht eintreten.
6. Säureechtheit.
^^Qefäibte Wolle muss auf Widerstandsfähigkeit gegen Schwefelsäure beim Kaibo-
?r^ fS^^r^'if"' ***? ****** ^ Färbung mit kalter verdünnter Schwefelsäure von
*^ IM, drückt die Säure gut aus und trodcnet awischen ungefärbtem Wollstotf t Stdn. bsl
Färberei und Färbung. 381
115—00* 0; dann wird das Gewebe in kalter SodalSoung tob 4* B« umgeMgen, in Wi
«espalt und getrocknet. , - . - ,_,_..
Weniger sftureechte Färbungen werden mit Alumlniumchlorid karbonisiert; man
benutzt sur Prüfung Losungen der betreffenden Salse in einer Stärke Ton &— 7* B%, windet
nach dem Tränken aus und trocknet bei etwa 110* O. Dann wäscht man mit Walkerde und
trodcnet.
Bei Baumwolle prOft man durch 20 Minuten langes Einlegen in Esrigsäure ton 8* B«,
wäscht gut aus und trocknet; ein anderes Muster wird in derselben Weise mit Salcsäure Ton
g* B6 behandelt, und ein drittes Muster (das mit weisser Wolle Terflochten wird) kocht man
1—8 Stunden in einem Bade, welches 1 g Schwefelsäure und 2 g Olaubersals in 1 1 enthält.
In allen Fällen darf die Farbe nicht su sehr an Intensität einbflssen, und mltbefaandelte weisse
Wolle darf nicht angefärbt werden. Für Seide kommt Säureechtheit weniger in Betracht;
man kann nötigenfalls mit einem lauwarmen Bade behandeln, das 1 g Schwefelsäure in 1 1
enthält.
8. Bleichechtheit.
Bei Wolle und Seide fällt die Bleichechtheit gewöhnlich mit der Sohwcfeleoht-
h e i t susammen. Man feuchtet die gefärbte Wolle oder Seide an und hängt sie dann fflr
8 Stdn. in die Schwefelkamroer, splllt hierauf grut und Iftsst trocknen. Noch zweckmässiger ist
es, die gefärbte Wolle (oder Seide), mit weisser Wolle, Baumwolle und Seide Tcreinigt, su-
Bächst in einem Seifenbad (5--8 g MarseÜlerseife in 1 1) su spfllen, dann ansBodrilcken und nun
cxst 8—18 Stdn. su schwefeln. Zum Schwefeln kleiner Proben bedient man sich eines Hols-
kastens oder einer grossen Glasglocke, welche auf einer Glasplatte steht. Den Schwefel, der sich
In einem Schäldien befindet, entsflndet man, ehe man den Kasten schliesst oder die Glocke Über-
deckt; die Muster mflssen im Innern frei hängen, su welchem Zweck msn ein kleines hOlaemes
GesteU snfertigt.
Man kann auch die Färbungen 12 Stdn. in einer wässerigen LBsung Ton sdiwefliger Säure
<4Vb* Bti) liegen lassen, gut spttlen und trocknen.
Bei Baumwolle deckt sidi die Bleichechtheit mit der Ohloreohtheit; man muas das
gefärbte Bamwollgewebe mit weisser Baumwolle vereinigen und nun sunädist einer schwachen
qjorkalklftwmg und dann einem verdfinnten Säurebad aussetzen. Man benutzt eine Ohlorkalk-
lOsnng von höchstens Vs* B6 Stärke, legt fflr 1—2 Stdn. ein, wäscht dann, sieht durch gans
▼erdflnnte Sdiwefelsäure (sp. G. 1,006), spfllt nach und lässt trocknen.
In besonderen Fällen fällt die Bleichechtheit auch mit der Widerstandsfähigkeit gegen
Wasserstoffsuperoxyd susammen. Man Terdttnnt dann 1 T. käufL Wasserstoff-
superoxyd (von 12 ToL Vo) niit 6 T. Wssser und fOgt AmxQoniak zu, bis die LBsung eben
Ladonuspai^er blau färbt. In diese LOsung legt man das gefärbte Material für 2 Stdn. ein,
spCHt dsnn und trocknet.
7. Beibechtheit.
Die Beibechtheit kommt Tor allem fflr wollene Gewebe in Betracht, die su MObelbesQgen
dienen, weiter auch fttr Kleiderstoffe. Man prflft auf Reibechtheit dadurch, dass man das ge-
färbte Muster fest aufspannt (s. B. mit Beissnägeln auf einem Brett befestigt) und es nun mit
weissem Baumwollstoff oder mit rauhem weissem Papier stark reibt. Hierbei soll die Färbung
nidit „abschmutzen", d. h. nicht oder doch nur unwesentlich auf das Papier oder die weisse
Baumwolle abflirben. Diese Art der Prüfung erlaubt namentlich dann ein Urteil, wenn man
eine Fibimng von bekannter Reibechtheit gleichzeitig ebenso behandelt, etwa so, dass man auf
dem einen Gewebe mit der linken, auf dem andern mit der rechten Hand reibt.
8. Schwelssechtheit.
Die Natur des Schweisses ist bei den einzelnen Menschen so yersehieden, dass die gleiche
Fäibung im einen Falle Überraschend, schnell bedeutend verändert wird, während eine andere
Person ein so geOrbtea Klddungastflck sehr lange tragen kann, ohne dass ein Einfluss sicht-
bar wird.
Zu einem annähernden Urteil über die Schweissechtheit kommt man dadurch, dass man Ter-
dSnnte Esstgsäure (2— 8» B6) bei Körperwärme (d. h. bei 87^ C.) auf die gefSrbten Stoffe ein-
wirken lässt: Man tränkt die Stoffe mit der Säure, lässt eintrocknen, tränkt wieder und wieder-
holt dies abwechselnde Tränken und Trocknen 4—10 mal in täglichen Zwischenräumen.
Da die Behandlung mit Essigaäure kein sicheres Urteil ermöglicht, so bleibt es vorzusiehen,
elnselne Muster der betreffenden Färbung von verschiedenen Leuten unter den Achselhöhlen oder
snf der Brust trsgen zu lassen. Man wählt natürlich Personen, die reichlich Schweias ab-
sondern, und nimmt die Probe am besten dann vor, wenn die fraglichen Leute anstrengende
Arbeit leisten, lange Märsche ausführen u. s. w.
9. Bflgelechtheit.
Um die Widerstandsfähigkeit einer Färbxmg gegen Bügeln zu prüfen, bügelt man den ge-
fläibien Stoff mit einem heissen Bügeleisen, genau wie es auch sonst in der Prsxls geschieht.
Man bügelt entweder trocken oder nach vorheriger Benetzung, oder endlich man legt dnen
■aasen weissen Lappen auf den gefärbten Stoff und überfoügelt den Lappen solange, bis er
trocken geworden ist. Die Färbungen dürfen sich beim Bügeln nicht verändern, oder es muss
sich doch die zunächst auftretende Veränderung beim Abkühlen des Stoffes wieder verUeien.
liO. Dekatierechtheit.
Um die Wirkung der nassen Dekatur nachzuahmen, legt man die gefäibte Probe, nachdem
B sie mit weisser Wolle, Baumwolle und Seide an einem Muster T«reinigt ha^ in kochend-
hdsses Wasser, knetet sie von Zeit su Zeit kräftig mit den Händen durdi und lässt sie endlich
in dem Wssser langsam erkalten.
gg2 Färberlack — Farbextrakte.
Der tiocknen Dekatur kommt man nahe» indem man die Probe der Wirkung von getpanntem
Wasaerdampf bei 110* fOr V> Std. auaeetct, und Ewar einmal in trocknem Zustande, wihrend ein
anderes Muster vorher mit Wasser befeuchtet wird. Am besten ist es, wenn ein Dekatursjlinder
Bur VerfOgtmg steht; man dlmpft die Probe dann susammen mit einem im Grossen su behandeln-
den Stock.
U. Lichteehtheit.
In der Praxis versteht man unter „Lichtechtheit" nicht nur die Widerstandsflhigkeit gegen
die Einwirkung des Üchts, sondern ausserdem gegen die Luft, die WArme, Feuchtigkeit, den
Staub u. s. w., d. h. der Begriff Lichtechtheit füllt zusammen mit der Wetterechtheit.
Man soll deshalb fOr gewöhnlich die Proben nicht hinter Glas der Lichteinwirkung aussetien,
sondern unbedeckt und im Freien, so dass sie auch wirklich den WitterungseinflOasen preis-
gegeben sind. Immerhin empfiehlt es sich nebenher, die wahre Lichtechtheit gesondert so
prflfen, in welchem Falle man die Muster sm besten in einem photographischen Kopierrahmen
hinter Glas belichtet.
Handelt es sich um die Bestimmung der Wetterechtheit, so werden die Muster (Stofflappen
oder Stränge) auf einem glatten Brett nebeneinander befestigt und sur Hilfte mit einem nn«
durchsichtigen Karton bedeckt. Empfehlenswert ist es, andere, in der Nuance mAgUchst gleiche
Flrbungen von bekanntem Echtheitsgrad neben den Proben den Witteningseinflflssen ausiu-
setaen. Femer darf man sich nicht auf Flrbungen einer Tiefe beschrftnken, sondern musa
ein helles, ein mittleres und ein dunkles Muster — oder noch sahlreichere Abstufungen -^ sum
Zweck der Prilfung herstellen. Vergleichende Untersuchungen sind dabei stets gleich-
seitig (nicht nacheinander!) vorsunehmen, da die Wirkung des Lidits aadi der Tagcsseit, der
Witterung und der Jahiesseit in sehr weiten Orensen wechselt.
Die VerAnderungen in der FArbung stellt man von Zeit su Zelt (etwa jede Woche) fest, in*
dem man jedesmal einen weiteren Streifen des belichteten Musters mit undurchsichtigem Kartoi»
sudeckt, so dass man schliesslich nach Beendigung der Probe ebie ganae Skala bat, auf der die
entstandenen Abtftnungen deutlich siehtbsr sind.
Es sei davor gewarnt, die so gewonnenen Resultate auf andere Ctespinstfssem su fibertrsgen,.
denn Farbstoffe, die sich auf Seide oder Wolle als gut lichtecht erweisen, brauchen dies keines*
wegs auch auf Baumwolle su sein u. a w.
Bei der PrOfung auf Lichtechtheit ist der Verwendungszweck in Betracht su stehen, femer
der Umstand, ob helle oder dunkle Flrbungen in Frage kommen, die Wittemng u. s. w.
Hat man blufig Prüfungen auf Lichbsihtheit ansustellen, so ist es sngebracht, Vergleichs-
flrbungen (T^ps) sehr lichtechter Farbstoffe In möglichst verschiedenen Abtönungen vorrltig so
halten. Man empfiehlt fdr blaue Farben Indigoblau, fOr gelbe Tartrasin und W a n •
gelb, fflr rote Farben Alisarinrot u. s. w.
Was fOr eine EchthettsprOfung man auch ausfOhrt, stets behalte man
einen Teil des geflrbten Musters zurQck, um nachher die entsprechenden
Vergleiche anstellen su kOnnen.
Farberei- und Appreturmaschinen:
0. 0. Haubold jr., Ghemnits (Sachsen). | Gebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zentrifugen) •
Motoren clazu:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
F&rberlaok siehe „L a c - D y e".
F&rberwan (Wau; Gelbkraut). Das (teils wild wachsende, teils
auch angebaute) Gelbkraut Reseda luteola kommt in getrockneten Bündeln
von gelblichgrüner Farbe in den Handel. Es gibt eine gelbgrOne Abkochung,
die den Farbstoff L u t e o 1 i n enthaJt und mit Toncrdebeize eine tiefgelbe«
mit ZinnchlorOr eine orangegelbe, mit Chrombeize eine olivengelbe Färbung
gibt. Namentlich fflr die SeidenfSrberei ist Wau geschätzt.
Farbextrakte. Zur Ersparung von Frachtkosten werden neuerdings
viele Farbstoffe, vor allem diejenigen der F a r b h 0 I z e r , in extrahierter
Form in den Handel gebracht, wodurch gleichzeitig in der Farberei stärkere
Konzentrationen als gewöhnlich zur Verfügung stehen.
Zur Gewinnung der Farbextrakte werden die fein geraspelten FarbhOlzer
entweder in offenen Gefflssen mit Wasser gekocht oder aber unter einem
Druck von 1,5—2 Atm. mit Dampf behandelt. Besondere VorzOge vor diesen
beiden Methoden bietet das sogenannte Diffusionsverfahren, wie
es namentlich in der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) üblich ist. Hierbei ist
eine Reihe von Diffusionsapparaten zu einer sogenannten Diffusions«
b a 1 1 e r i e vereinigt. Das zu extrahierende Materia! sowie die Extraktions-
flOssigkeit kommen mit direktem Dampf nicht in Berührung, und die Tem-
peratur steigt nicht so hoch, dass dadurch eine Zersetzung der Farbstoffe ein-
treten konnte. Das Wasser wird vielmehr indirekt vorgewärmt, und die Farb-
lauge tritt aus dem einen in das nächste Extra ktionsgefäss über; bei dem
Obertritt wird es immer wieder durch indirekten Dampf auf den nötigen
Wärmegrad gebracht.
So erhalt man Farbextrakte von etwa 1,5® 6^, die dann in Vakuumappa-
raten bis auf 20—30* B6 oder auch ganz zur Trockne eingedampft werden.
Farbhölzer — Farbstoffe. 383
Farbextrakte:
Lebmuin 4 To«, Hambmv.
Einrichtung für EindämpfunK von Farbextrakten:
Dr. R. JOrgensen, Prag-Weinberge.
Farbholzextrakte:
GrOnberger 4 Seidel, Zittau. | Lehmann & Yom, Hamburg.
Apparate zur Herstellung von Farbholzextrakten und Anlagen:
Volkmar EUbiig & Comp., Heidenau-Dreaden.
I
Kopfendmiiederel h. Hasolibienbaiiaiistatt
Gegründet 1819
Farbholzextrakt-Apparate und Anlagen
I
L Vakuum- und Verdampf-Apparate |||
" I" »^ *^=^^
Farbhölzer. Das Stammholz verschiedener farbstoffhaltiger Bäume,
insbesondere Blau holz (s. d.)i Geilbholz (s. d.)f Rotholz (s. d.)
und Sandelholz (s. d.)-
fjphmann 4 Von, Hamburg.
Farblacke siehe „Lackfarbe n".
Fartetifte siehe „Pastellfarbe n'*.
Farbstoffe. Die Farbstoffe werden nach sehr verschiedenen Richtungen
eingeteilt, so in natürliche und kanstliche Farbstoffe, in
Mineralfarben und organische Farbstoffe. In vorliegendem
Werk ist folgende Einteilung durchgeführt worden:
I. Mineralfarben.
a) Erdfarben.
b) Kfinstliche Mineralfarben (chemische Farben). 1. Anti-
monfarben; 2. Arsenfarben; 3. Baryumfarben; 4. Bleifarben; 5. Chromfarben;
6. Eisenfarben; 7. Goldfarben; 8. Kadmiumfarben; 9. Kobaltfarben; 10. Kupfer-
farben; 11. Manganfarben; 12. Quecksilberfarben; 13. Wismutfarben; 14. Zink*
färben und 15. Zinnfarben.
II. Organische Farbstoffe.
a) Pflanzenfarbstoffe.
b) Tierische Farbstoffe.
c) Teerfarbstoffe.
Die Teerfarbstoffe sind in mannigfachen Unterabteilungen behandelt,
welche im Artikel „Teerfarbstoffe" aufgezählt sind.
Des weiteren vgl. man die Artikel „Anstrichfarbe n", „A Q u a -
r e 1 1 f a r b e n*\ „Bronzefarbe n", „Buchdruckfarbe n*% ,»E i s -
färbe n", „G 1 a s f a r b e n", „Lackfarbe n", „Malerfarbe n**,
„Ölfarbe n'% „P o r z e 1 1 a n f a r b e n" u. s. w.
Nach der Anwendung für die S t o f f f ä r b e r e i scheidet man die
kfinstlichen Farbstoffe auch in SubstantiveFarbstoffe, Basische
Farbstoffe, Sauere Farbstoffe, Beizenfarbstoffe,
Kfipenfarbstoffe, worüber die betreffenden Artikel zu vergleichen
384 Farbstoffe.
sind; ausserdem wären dieaufderFaser direkt erzeugten Farbstoffe
hier zu nennen.
Viele Farbstoffe wirken ^iitin, so besonders die folgenden:
Schwarze Farben: Antimonschwarz (Eisenbronze, Eisenschwarz),
Quecksilberschwarz.
Braune Farben: Bleibraun, Breslauerbraun (Chemischbraun),
Terra di Siena.
Rote Farben: Zinnober (Chinesischrot, Vermillon, Pariserrot, Pa-
tentrot), Antimonzinnober, Mennige (Bleirot, Minium, Pariserrot, rotes Blei-
oxyd), Chromrot (Chromzinnober, chromsaures Bleioxyd), Mineralrot, roter
Streufs^lanz, Schönrot, Florentiner Lack (sofern derselbe arsenhaltig ist),
rotes Korallin, gewisse Arten von Fuchsin, Kupferrot (Kupferoxydul).
OrauKefarben: Chromorange, Goldschwefel (Antimonorange).
Gelbe Farben: Rauschgelb (Auripigment, Operment, KOnigsgelb,
Persischgelb, Chinesischgelb, Spanischgelb), Kadmiumgelb, Chromgelb
(Kaiser-, Neu-, Krön-, Kölner-, Pariser-, Leipziger-, Gothaergelb), Neapeier-
gelb, Kasselergelb (Mineral-, Turners, Patent-, Montpellier-, Veroneser, Chi-
nesischgelb), Zinkgelb (chromsaures Zinkoxyd), Ultramaringelb (Gelbin,
Barytgelb), Antimongelb, Steinbühlergelb, Wismutgelb, Massicot (Bleigelb),
Gummigutt, Pikrinsäure (Pikringelb), Aurantia (?).
Grfine Farben: Grünspan (Spangrün), Bremergrfin, BerggrQn
(Braunschweiger Kupfergrün), Barytgrün (Mangangrün), Zinkgrün (Rinmanns
Grün), KobaltgrOn, grüner Zinnober (ÖlgrOn, ResedagrOn, Maigrün, Moos-
grün, Laubgrün, Neapelgrfln), Chromgrün (Guignets Grün, grünes Chrom-
oxyd), Scheeles Grün (Schwedischgrün, Mineralgrün), Schweinfurtergrün
(Kaisergrün, Königsgrün, Kurrersgrün, Kirchbergersgrün, Schobergrün,
Zwickauergrün, Grundiergrün, Englischgrün, Kasselergrün, Leipzigergrün,
Neuwiedergrün, Originalgrün, Patentgrün, Pickelgrün, Mitisgrün, Maigrün,
Moosgrün, Schweizergrün, Parisergrün, Wienergrün, Würzburgergrün, Papa-
geigrün, Baselergrün), Casselmanns Grün, Smaragdgrün, Gelbholz- und Quer-
citrongrün, Jodgrün.
Blaue Farben: Bergblau (Mineralbiau, Kalkblau, Kupferblau, Kas-
selerblau, Hamburgerblau, Englischblau, Neuwiederblau), Cöruleum, Kobalt-
blau (Thdnards Blau), Molybdänblau (Mineralindigo), Schmälte (Eschel), Ber-
linerblau (und zwar speziell Luisenblau und Mineralblau), blauer Erzgianz,
blauer Streuglanz, manche Sorten Anilinblau.
Violette Farben: Alle aus giftigen blauen oder roten Farben her-
gestellten violetten Gemenge, ferner manche Sorten Anilinviolett.
Weisse Farben: Bleiweiss und bleiweisshaltige Mischungen
(Schieferweiss, Kremserweiss, Venezianerweiss, Hamburgerweiss, Holländer-
weiss, Tirolerweiss, Thönards Weiss, Clichyerweiss, Französischweiss, Sil-
berweiss. Periweiss, Zinkweiss (Schneeweiss, Zinkblumen, Zinkoxyd), Baryt-
weiss (Schwerspat, Spatweiss, Mineralweiss, Neuweiss, Bleiweisssurrogat,
Permanentweiss, Blanc fixe), Satinweiss, Wismutweiss (Spanischweiss,
Schminkweiss, echt Periweiss).
Graue Farben: Alle Mischungen, welche schädliche weisse oder
schwarze Farben enthalten, dann Zinkgrau, Zinkblende.
Metall- oder Bronzefarben: Schaumgold, Schaumsilber, un-
echtes Metallgold und Metallsilber, unechtes Malersilber, Kupferbraun,
Bronzelacke aus schädlichen Anilinfarben, Wolframbronzen. —
Zur Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln dürfen nur gift-
freie Farben Verwendung finden, ebenso zu Gebrauchsgegenständen,
Spielwaren, zu Gefässen, Umhüllungen und Schutzbedeckungen für Nah-
rungs- und Genussmittel u. s. w. Es sind hier besonders Farben ver-
boten, die Antimon, Arsen, Blei, Quecksilber u. s. w. enthalten.
Zur Herstellung von Tapeten, Möbelstoffen, Teppichen, Stoffen zu
Vorhängen oder Bekleidungsgegenständen, Masken, Kerzen, künstlichen
Blättern, Blumen, Früchten dürfen keine arsenhaltigen Farben verwendet wer-
den. Diesell>en Vorschriften wie für Tapeten usw. gelten auch für Schreib-
materialien, Lampen-, Lichtschirme, Lichtmanschetten. Für Oblaten gelten
Farnesol — Fässer. 385
die Bestimmungen fOr Nahrunj^smittel: sind sie aber nicht zum Genuss be-
stimmt, dann ist auch Baryumsulfat, Chromoxyd und Zinnober gestattet.
Arsenhaltige Wasser- oder Leimfarben dürfen zur Herstellung des Anstrichs
von Fussböden, Declcen, Wänden, Türen, Fenstern der Wohn- und Geschäfts-
räume, von Roll-, ZufT- oder Klappläden oder Vorhängen, von Möbeln und
sonstigen Gebrauchsgegenständen nicht verwendet werden. Auf die Verwen-
dung von Farben, die gesundheitsschädliche Stoffe nur als Verunreinigungen
und höchstens in einer Menge enthalten, die sich bei technischen Darstellungs-
verfahren nicht vermeiden lässt, finden alle diese Bestimmungen keine An-
wendung, ebenso nicht auf die Färbung yon Pelzwaren.
Farbstoffe:
S. H. Oohn, Farben- o. Lackfabriken, Berlin- Rizdorf, Canner ChatiBSce 44/48.
Famesol. Nach dem D. R. P. 149 603 aus verschiedenen ätheri-
schen Ölen, namentlich Moschnskörneröl, LindenblOtenOI und Akazlenbltlten*-
öl, dargestellter Sesquiterpenalkohol, und zwar benutzt man dazu die frak-
tionierte Destillation, fängt die unter 20 mm Druck zwisckea 150 tind 200*
siedenden Anteile auf, behandelt sie mit Säureanhydriden (z. B. Phtal8lure>*
anhydrid), verseift nach der Reinigung die Ester und frakdoniert schliesslich
im Vakuum. Reines Farnesol hat sp. G. (bei 18*) 0,885, S. P. (bei 20 mm)
160*; Brechungsexponent ud = 1,4888. Es zeigt einen sehr milden, nach-
haltigen Blumengenich.
Fasentoffe siehe „Gespinstfaser n".
FAmmt. a) Aus Holz für trockne Chemikalien (tog. Sodaflsser).
Spdainhalt lU 12,5 15 25 40 50 57 kg.
Aus weichem Hok — 0,80 — 1,00 — 1,50 1,70 Mk.
Aus hartem Holz — 1,75 — 2,75 — 3,75 4,50 »
Doppelwandig, aas Buchenholz . . 1,10 — 1.15 1.45 1,65 1,90 2,J5 «
Sodainhalt 100 125 150 175 200 250 30<» kg.
Aus wachem Holz 1,80 2,50 2,75 3,00 3,50 4,00 4.50 Mk
Ans hartem Holz 5,50 6,50 7.50 8,25 9.50 — — , '
Doppelwandig, aus Buchenholz . . 2,50 — 2,75 — — — —
b) Aus Papiermache (Patent-Paplerfflster).
Sodainhalt. . 10 15 25 50 75 UK) 150 kg.
Preis .... 1,25 1,45 1,75 2,25 2,70 3,70 4,75 Mk.
c) Eisenblechfässer (Hx> b b o c k s) fflr iHkkne Chemikalien.
Sodainhalt . 5 7,5 10 J2,ö 15 20 25 30 40 50 60 kg.
Preis . . . 1,25 1,40 1,45 1,55 1,80 1,90 2,15 2,30 2,65 3,10 3,55 Mk.
d) Schmiedeeiserne Fässer (mit Schutzreifen).
Wasseiinhalt 30 55 75 100 150 200 300 1.
Gewicht ca. 12 J8 21 24 42 50 80 kg.
Aussen angestrichen . . . 13,00 13,50 14,00 15,00 18,00 19,00 26,00 Mk.
Innen und aussen verzinkt . 16,00 16,50 17,00 18,00 21,00 22,50 32,00 ,
Wasserinhalt 400 4M) 540 680 800 900 1.
Gewicht ca. 100 115 J25 150 170 1H0 kg.
Aussen angestrichen . . . 29,00 33.50 36.50 41,00 44,50 48,50 Mk.
Innen und aussen verzinkt . 37,00 42,50 4^,50 53,50 57,50 63,50 ,
Zapfloch mit Gewindestöpsel kostet pro Stück 1,50—2,00 Mk. extra.
e) Explosionssichere Transportfässer. Siehe den be-
sonderen Artikel „Explosionssichere Gefäss e**.
f) EiserneFässer, verbleit, mit Zapfloch.
Wasserinhalt 50 350 540 1.
Pireis . . . 22,00 4(\00 55,00 Mk.
g)PaBservonSteingutfflr destilliertes Wasser u. s. w.
Wasserinhalt 10 20 50 1.
Fiels . . . 3,00 6,00 15,00 Mk.
Eiserne Fässer.
Kleint^ Neosehller 4 Oo., O. m. b. H.. Schwelm L W. (s. Ins. -Anh.).
Blfieher VII. 25
386 Fayence F^tnmaliliii« «i-liin>ii
Fässer aus Steinzeug:
DtntKke Tdo- n. BMowns-Wcrke, AktienccnllKliitt, Ba-lin-OhiriotUnbms, BBUnentr. M.
Explosfonssfchere FSsaer:
Fibrik aipkHdondctaereT OcfbR, Q. m. b. H., Salikott« i. W.
Fass-Maschinen:
BSttdio' k Otmaa, Altou-Hunburs.
BStIchep A Gessnepy llMa-Intin, UnliBalainitilt.
Patentierte Maschinea zur Herstellung von staubdichten
Tonnen ffir Chemikalien Zement etc.
Holzbearbeitungsmaschinen jeder Art fQr Kistenfabrlken etc.
Fasratio* siehe „S t e I n k u r.
7«d««laiiii = A s b e s t (s. d.).
et. KitluKlner Tdtunnnike, Ob«dorf l L., Po«t 8t. KttlUFeln a. L,, StaUon Black «. U.,
Btdmiujk.
Fedsriiant = Kautschuk (s. i.).
raderwela» = A s b e s t (s. d.).
maas Qnflt- and TilluteiiirevcrkKhalt, Gc- | St. Kithueliwr Ttlkumwerke, Oberdorf i. U,
MllKhaft m. b. H., Ann» (Stel«nMrk>. 1 Port 8t. Kathoreln ■. L., SMUon Bniil a. U.,
I Stdeimark.
Fehltngaoha XOrnng. Eine FIflssigkeit, die Kupfersulfat, Seignette-
salz und Natronlai^e enthalt und zur Zuckerbestimmnng dient Bereitung und
Sonstiges siebe im Artikel „M a s s a n a I y s e".
Feingehalt. Siehe die
Artikel ,,0 o I d I e g i e r u n g e n"
und „Sil berlegierungen".
Felnmahlmasotaliifln mit
Luftsichlung zur staubfeinen
Vermahlung von Kreide, Ton,
Kaolla, Gips, Kalk, Oraphlt,
Kohle, Salz, Borax, Rinde, Far-
ben, Zucker, Tabak, Leim, Holz,
Olas u. a. mittelharten und wel-
chen Stoffen. Diese Maschinen
bestehen (s. Abbildung) aus ebem
senkrechten MahlgäiSuse mit
Öffnung für den Luftzutritt und
regelbarer Aufgabevorrichtung,
einem im Gehäuse mit grosser
Geschwindigkeit umlanrenden
Schl^reuze und einem QeUuse-
aufsatz mit Ventilator. Die Ma-
schinen ariieiten mit Hilfe eines
Luftstromes und liefern, direkt
ein staubfeines Mahlerzeugnis
ohne besondere Slchbnaschinen;
das Mahlgut kann je nach GrOsse
der Maschine in Stücken von Wal-
nuss- bis HUhnereigrOsse zu-
geführt werden. Das vwi dem
Schlagkreuz erfasste Mahlgut
wird gegen die WSnde des Ge-
häuses geworfen und so all-
I mählich zerlileinert; das Feingut
wird vom Luftstrom abgesaugt
und in eine besondere Staub-
kammer geblasen, ^wAhrend die
schwereren Orlese Immer wied«- In den Mahlraum zurDckfallen.
Fdntoda — Fermangol.
387
Grösse
Je nach Mahlgut und Feinheit
2,2
1.5
3p6
3000
4690
1.6
1,9
1.1
1,3
2,7
3
1200
1900
2650
3450
Durchmesser des Mahlgehäuscs mm 400 650 830 1000
Durchmesser der Riemenscheibe „ 100 150 180 240
Breite der Riemenscheibe „ 105 j50 180 240
Umdrehungen der Riemenscheibe ... in der Minute 4000 3300 2600 2000
Kraitbedarf bei mittlerer Beanspruchung etwa .... 8— 10 15—2020—3030—40
Stfindliche Leistung
{Länge m 1,1
Breite „ 0,8
Höhe „ 1,7
Gewicht der Maschine > . • etwa kg 450
Preis der Maschine Mk. 1 . .<ws
Frei» der Ankerbolzen und -Platten „ f ^*^
lYied. Krupp AktieBceseUMhaft Omsonwerk, lUgdebuic-Biickaa.
Motoren dazu:
Siemena-Scfauckertwerke, Berlin SW. 11, Aikan. Plats 8.
FeiiiMda. Man versteht darunter Soda in pulverig-kristallinischer
Form. Weiteres siehe unter ,|Soda*'.
Feinsoda:
P. Stnhl A Co., Sdioppiiiits (ObendiL).
TmkOMpvit (Spiritu» rectificaHsiimuBl Rektifizierter Alkohol von M bis
96 Volumprozent Gehalt. Ober die Darstellung siehe den Artikel „Spi-
ritu s'*.
Anparate zur Herstellung von Feinsprit:
F, H. Mflj«; Bannover-Hainhola.
Feldirpat. Schlechthin versteht man darunter den Kalifeldspat
oder Orthoklas, der Zusammensetzung nach Kaliumaluminiumsifikat
[KflO . 3 SiOi] + [AlsOf + 3 SKS]. Teils in monoklinen KrisUllen, teils derb
mit körniger Struktur, farblos bis braunrot, durchsichtig bis undurchsichtig,
glasgianzend.
Der gewöhnliche Feldspat dient hauptsAchlicb zur Porzellanfabrikation,
weiter als Baumaterial und Düngemittel.
Weniger wichtig ist. der trikline Natronfeldspat (Natriumalumi*
niumsiliicat), auch Albit genannt
Feldspat:
Wilhelm Ifinner, Arnstadt i. Hl.
FeldspatmQhlen:
Fried. Krupp Aktiencesellsduift Qrusonwerk, llacdehurf-Budaui.
FenoheUU (Oleum Foenicult). Ätherisches Ol, das aus den Fenchel-
samen (^FoemcWum eaptfioceum) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird.
Farbloses oder gelbliches, aromatisch riechendes, sttsslich-gewürzig
schmeckendes Ätherisches Ol; sp. O. (bei \5^) 0,920—0,980, erstarrt bei l(r
kristallinisch. O. D. + 7 tHs 22*. Im PenchelOl sind verschiedene chemische
Verbindungen aufgefunden worden, wie Pinen, Dipenten, Fenchon und nament-
lich Anethol (Hauptbestandteil des AnisOls). Das Fenchelöl löst sich
wenig in HtO, dagegen leicht in Alkohol. Man benutzt es zu medizinischen
Zwecken, bei der LikOrfabrikation und bei d^r Seifenfabrikation.
Foichelöl, rektit D. A. IV 1 kg Mlc. 10,50
„ „ D. A.IV, bei Blechfl. von 12,5 kg 1 „ ,, 10,00
,, kons» Stearopten 1 „ „ 18,00
Fermaaffol. Unter diesem Namen kommt ein Mittel g^en Blutarmut
und Nervenleiden In den Handel. Es erwies sich nach Aufrecht als eine
wäS8erig-spiritu(yse, aromatisierte Lösung von ca. 5 % Eisenmangansaccharat,
lf5X glyzerinphosphorsaurem Kalk mit 14 X Rohrzucker und 14,2 vol. %
Alkohol.
25*
388 Fermente — Ferratin.
rermente. Als ungeformteFermente oder Enzyme bezeich-
net man den Eiweissstoffen nahestehende, ihrer Natur nach noch wenig auf-
geklärte KOrper, die imstande sind, in äusserst geringer Menge sehr grosse
Massen organischer Stoffe umzuwandeln. Alle lermentativen Prozesse be-
stehen in einer Spaltung, d. h. in dem Zerfall kompliziert zusammenge-
setzter Verbindungen in einfachere; meist findet dieser Prozess durch Wasser-
aufnahme (Hydratisierung) statt.
Die wichtigsten Enzyme smd: 1. Diastasen, welche Stärke ver-
flüssigen und in Zucker verwandeln (hierher gehört z. B. das P t y a 1 1 n des
Speichels); 2. die Zymase, welclie die alkoholische Gärung erregt, d. h.
den Zucker in Alkohol und Kohlensäure spaltet; 3. das Pepsin des Magen-
safts, welches ebenso wie 4. das T r y p s i n Eiweissstoffe peptonisiert; 5. die
L i p a s e , die Fette spaltet; 6. die 1 n v e r t a s e , welche Rohrzucker in In-
ver&ucker verwandelt; 7. die 0 1 y k a s e oder M a 1 1 a s e , die aus Maltose
Traubenzucker bildet; 8. die M e 1 i b i a s e , welche Raffinose in Ihre einfachen
Zuckerarten zerlegt; 9. die K a t a 1 a s e , welche Wasserstoffsuperoxyd in HtO
und O spaltet; 10. das Labferment, welches Milch zur Gerinnung bringt;
11. die Oxyd äsen, welche freien Sauerstoff der Luft auf oxydierbare
Körper zu übertragen vermögen.
Femamlrakliols (lAgnumFernainhucijLignumhrasüiense)^ auch B r a -
sllienholz, Nikaraguaholz, Pernambukholz und Rot-
holz genannt, ist das Stammholz des Baumes Oaesälpinia echinata. Weiteres
siehe unter „Rotholz"*.
Femspreoher:
Siemens & Halske A.-0. Wernerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Femthermometer, elektrisohe. Sie beruhen auf der Messung der
Widerstandsänderung von Metallen bei Wechsel der Temperatur.
Bei den elektrischen Fernthermometern von Braun 6t Co. misst man
den Leitungswiderstand einer kleinen Metallspule, die bei entsprechendem
Einschluss in eine geeignete Armatur auch in Fiassigkeiten, unter Druck
stehende Räume usw. eingeführt werden kann. Die Entfernung von dem
Ableseapparat kann beliebig gross sein, ebenso können mit einem Umschalter
mehrere Messstellen an einen Ableseapparat angeschlossen werden. Dieser
besteht aus einem elektrischen Messgerät nach Art der Voltmeter, jedoch mit
einer Temperaturskala, welche ganz nach Wunsch eingeteilt wird, z. B.
O—W^ C. In halbe Orade, oder — 20 bis + 30<» u. s. w. Die Genauigkeit ist
etwa %".
Bei dem System der Fernttbertragung von Temperaturen nach Q. A.
S c h u 1 1 z e ist es durch die Differentialwirkung zweier Ströme — von denen
der eine unveränderlich ist, während der andere durch die Widerstandsänderung
des Thermometerkörpers beeinflusst wird — gelungen, die Empfindlichkeit
dieser thermometrischen Registrierung soweit zu steigern, dass schon Ände-
rungen von 0,1* C. bequem abgelesen werden können.
Preise der elektrischen Fernthermometer auf Anfrage bei den fabrizieren-
den Firmen.
O. A. Sdiultse, BerUtiOiarlottenburg, Char- j Siemens Sl HUake A.-O. Wemerwerk, Bertin-
lottenb. Ufer 68/64. j Nonnendamm.
Ferralbol, bei Bleichsucht anzuwendendes Eisenpräparat, ist eine Ver-
bindung von Hiihnereiweiss, Eisen und Lezithin mit 3 % Fe.
Ferratin (Eisenalbuminsäure). Verbindung von Eisen mit Eiwelss, als
welche das Eisen unserer Nahrungsmittel sehr fest an Eiwelss gebunden ist;
es wird nach den D. R. P. 72 168 und 74 533 künstlich durch Behandeln von
Eiereiweiss mit Ferritartrat dargestellt, bildet ein rotbraunes, unlösliches
Pulver und dient als leichtverdauliches, angenehm zu nehmendes Eisen-
präparat
Ferratin „Boehringcr" H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 65,00
In Tabletten ^ 0,25 g Glas mit 100 Stttck „ 1,86
Ferratogen — Ferrowolfram. 339
Ferratoffen. Eisen-Nukleinverbindung mit 1 % Fe-Qehalt. Brfiun-
licbes, unlösliches Pulver, medizinisch benutzt; es wird vom Darm gut auf-
genommen.
FerratoBe. Es ist eine Lösung von F e r r a t i n (s. d.), enthalt 0,3 %
Fe In leicht resorbierbarer Form und entspricht in Anwendung und Eigen-
schaften dem Ferratin.
Man kann in das Ferratin noch andere Elemente in organisch gebun-
dener Form einfahren und hat dies namentlich mit J und mit As getan. So er-
hält man einerseits Jodferratin und anderseits Arsenferratin.
Beide werden meist in Form einer Lösung dargestellt und verabreicht und
führen als solche den Namen Jodferratose und Arsenferratose.
Jede enthalt 0,3 % Fe, dazu die erstere 0,3 % J, dagegen die letztere 0,003 % As.
Ferratose 250 g Mk. 1,25
Jodferratose 250 g „ 1,50
Arsenferratose 250 g „ 1,25
FerrhftmlnC-Hertel). Verbindung von frischem Rinderblut mit Eisen,
der zur Konservierung 20 % Sfldwein zugesetzt sind.
Ferrloyankallum siehe „Eisenverbindung en** No. 15.
Ferrlpyrln siehe „F e r r o p y r i n*'.
Ferrlverlilndiiiiffeii und FerroTerblndmigmi siehe „Eisenver-
bind u n g e n'*.
Ferrlohtliol = Ferrum mlfoichthyolicum. Braunlich-schwarzes, un-
lösliches, geruch- und geschmackloses Pulver, das medizinisch als Eisen-
präparat verwendet wird und 3,5 % Fe sowie 96,5 % Ichthyolsulfosaure
enthalt.
Fcrrichthol-Tabletten (0,1 g) 1000 Stück Mk. 17,50
Ferroalamliilum siehe „Eisenlegierungen** No. 7.
Ferroohrom siehe „Eisenlegierungen** No. 3.
Ferrooyanblan siehe „Eisenfarbe n'\
Ferrcoyankallnm siehe „Eisenverbindungen'* No. 14.
Ferrocyannatrlnm siehe „Eisenverbindungen** No. 16.
Ferromangran siehe „Eisenlegierungen** No. 1.
Ferromolybdftn siehe „Eisenlegierungen** No. 11.
Ferroniokel siehe „Eisenlegierungen** No. 8.
Ferropyrin (Ferrlpyrln). Verbindung von Antipyrin mit Eisenchlorid.
Man gibt es innerlich bei Anämie, Chlorose, Migräne, Neuralgien, bei Öarm-
katarrhen und -blutungen.
Ferropyrin per Glas ^ 25 g Mk. 2,50
1 kg „ 85,00
Ferrosiliziiim siehe ..Eisenlegierungen** No. 5.
Ferrostyptln. Doppelsalz von Hexamethylentetraminchlorid und Eisen-
chlorid (CH,)eNi . HCl . FeCl».
Gelbes, äusserst leichtlOsl. Pulver von zusammenziehendem Geschmack.
Man benutzt es als zusammenziehendes und blutstillendes Mittel, und zwar in
20—40 %iger Lösung.
Ferrostyptin 1 kg Mk. 32,75
Ferrotitan siehe „Eisenlegierungen** No. 10.
FerroTanadln siehe „Eisenlegierungen** No. 12.
Ferrowolfram s. „E i s e n 1 e g i e r u n g e n** No. 4 und „Wolfram-
legierunge n**.
8d0
Ferrum aceticum — Festigkeit.
JPermm MMtlomii = Eisenazetat. Siehe unter ,yEisenverbln-
dangen" No. 1.
Fermm ohloratnm = Eisencblorür siehe „Eisenverbindun-
g e n" No. 4.
Fermm ohromatnm = Eisenchromat siehe „Eisenverbindun-
geit*' No. 6.
rermm hydroxydatnm = Eisenoxydhydrat siehe „E i s e n v e r -
b i n d u n g e n" No. 9.
Fermm nltriomn = Eisennitrat siehe „Eisenverbindungen"
No. 7.
Fermm oxaliomn = Eisenoiialat siehe „Eisenverbindungen"
No. 8.
Fermm oxydatnm = Eisenoxyd siehe „Eisenverbindungen"
No. 9.
Fermm seeqnioliloratiim = Eisenchlorid siebe „Eisenverbin-
dungen'* No. 5.
Ferrum ralfaratnm = Eisensulfid siehe „Eisenverbindun-
gen" No. 12.
Ferrum ralfurioum = Eisenvitriol siehe „Eisenverbindun-
gen" No. 11.
Ferrum sulfurioum oxydatum = Eisenoxydsuifat siehe „Eisen-
verbindungen" No. 10.
Fersan. Eisenhaltige Paranukleinverbindung, die ausser dem hohen Oe-
halt (ca. 90 %) an wasserlöslichen und leicht resorbierbaren Eiweisssubstanzen
(Azidalbuminen) durch einen Oehalt an Eisen und Phosphor (in orga-
nischer, hochmolekularer Form) ausgezeichnet ist und den Begriff des Eisen-
präparates mit dem Charakter des Nährpräparates vereinigt.
25 50 100 250 g.
2,00 3,80 9»00 Mk.
Fersan in Pulverform
r 25
l 1,10
Fersan in / 100 grosse St 50 grosse St. 100 kleine St
Tabletten t 3,00 1,60 1,80
50 kleine St.
1,00 Mk.
Fervln. Mit Eisen versetztes Fleischextrakt.
Fester Spiritus siehe „Hartspiritus**.
Feetlffkeit.
Absolute Festigkeit von Metallen und Hölzern*
Material
Eisenblech, dentschef
„ englischei
Felakomeisen
Gnsistahl, welch
0 hart .
, gehfirtet
Gnsseisen . . .
Kupfer, gehSnuneit
Knpferdraht . •
Messing . . .
Messingdnuit • «
Blei, gewallt . •
Hirte Hölzer. •
Weiche Holzer .
kg pVQ (|Cfll
I
4000
3500
3000
6000
6000
10000
10000
1250
3000
5000
1200
5000
130
800
680
1500
1750
1500
2000
3000
5500
6500
900
300
1200
480
1300
100
200
140
ZnlSssin H^if*— w
^ **** fir Habik
750
850
750
1000
1500
2000
3500
250
250
650
250
650
50
100
70
kg pro qcm
1000
1250
1000
1500
2000
3000
500
300
900
375
1000
75
150
110
V
laoe
Vi
•M
Vtm
V40M
V>H«
V«t
V,
Festoform — Fette und Öle. 39X
restolorm. Festes Formaldehydprflparat, erhalten durch Vermischen
wässeriKer FormaldehydlOsunR mit ^erinKen Menden NatronseifenlOsunK. Es
kommt in TaMetten, Pastillen und als amorphe Masse In den Handel, enthält
den Formaldehyd nicht polymerisiert, ist unbegrenzt haltbar und soll als
Desinfiziens, Antiseptikum und Desodorans dienen. Zur Desinfektion ge-
schlossener Rflume wird ein besonderer Festoformraumdesinfe^k-
tor empfohlen.
Fetron. Eine neue, von Prof. Liebreich eingeführte Salbengrund-
lage, die Vaseline und Ungt Paraffini ersetzen soll. Das Fetron, eine
Mischung aus feinster gelber Vaseline und reinem Stearinsaure«
a n i 1 i d , ist von gelber Farbe, schmilzt bei 68*, mischt sich mit allen
ArzneikOrpern, wird nie ranzig und vereinigt die Eigenschaften, eine gute
Decksalbe zu sein und gleichzeitig von der Haut sehr leicht aufgenommen
zu werden.
Fette nnd Ole. Im wesentlichen Gemische von Triglyzeriden der Fett-
sauren, die sich im pflanzlichen und tierischen Organismus finden. Vom prak-
tischen Standpunkte teilt man sie in tierische und in pflanzliche
Fettt^ und jede dieser Abteilungen wieder in f e s t e und flüssige (gewöhn-
liche Temperatur vorausgesetzt) ein. Die flüssigen Pflanzenfette werden ge-
wöhnlich als Ole bezeichnet; man scheidet sie in nicht trocknende
und trocknende.
Die festen Pflanzen- und Tierfette enthalten vorwiegend Olyzeride
der P a I m i t i n - und Stearinsaure, in geringerem Prozentsatz auch
der Ölsäure, wahrend die flüssigen tierischen Fette und die nicht trock-
nenden Ole wesentlich aus den Qlyzeriden der Ölsäure bestehen; In den
trocknenden Ölen herrschen die Giyzeride der Leinölsaure vor.
Zu den festen tierischen Fetten sind Schweinefett, Rindstalg,
Hammeltalg, Gänsefett u. s. w., zu den flüssigen KnochenOl
nnd die Trane der verschiedenen Fisctaarten zu zahlen.
Zu den festen Pflanzenfetten gehören z. B. Pa 1 m ö 1 und Kokosöl.
Unter den nicht trocknenden flüssigen Pflanzenfetten sind Olivenöl,
Rflböl, Erdnussöl, Rizinusöl, Mandelöl, Kottonöl, Senf-
0 1 u. 8. w. zu nennen, wahrend anderseits Mohnöl, Leinöl, Nussöl
n. s. w. zu den trocknenden flüssigen Pfanzenfetten gehören.
Mit den Fetten verwandt sind die W a c h s a r t e n (Insektenwachs, Wal-
rat und Pflanzenwachs) sowie das Lanolin.
Die genannten einzelnen Fette und Ole sind, soweit ihnen technische Be-
deutung zukommt, in besondern Artikeln behandelt. Zu trennen von den
Fetten und ölen sind die ätherischen Ole (vgl. Artikel: Ole, äthe-
risch e'*) und noch mehr die M i n e r a l ö I e (vgl. unter „Mineralöle"
und „Schmiermittel'*); auch auf die Artikel „Harzöle**, „Lano-
lin**, „Vaseline**, „Wachs**, „Wachs, vegetabilisches" und
»,W a 1 r a t** sei verwiesen. Die Huües antiqiLes sind unter „P a r -
ff fi m e r i e'* erwähnt.
Die Fette und Ole sind leichter als Wasser und darin vollständig unlös-
lich, jedoch löslich in Äther, Benzin, Benzol, Schwefelkohlenstoff u. s. w. Sie
sind (im Gegensatz zu den ätherischen Ölen) nicht flüchtig, sieden allerdings
durchschnittlich bei 300—320®, erleiden dabei aber Zersetzung. Sie brennen
nvr schwierig, am Docht aber mit leuchtender Flamme.
Die Gewinnung der Fette und Ole erfolgt nach verschiedenen Methoden:
Tierische Fette werden meistens durch einen Schmelzprozess gewon-
nen, wobei die Erwärmung entweder trocken, d. h. durch freies Feuer, oder
aber mittels Wasserdampfs erfolgt. Eine andere Art der Fettgewinnung besteht
darin, dass das Ausgangsmaterial einer kalten oder warmen Pressung
unterzogen wird; man benutzt diese Methode hauptsachlich für Pflanzenfette,
und ebenso die dritte, die darauf beruht, dass das Material mit geeigneten
Fett-Lösungsmitteln behandelt, d. h. dass das Fett extrahiert wird.
sämtliche Methoden der Fett- und Olgewinnung machen eine Vorbehand-
lung nötle, die darin besteht, dass durch mechanische Zerkleinerung die Wan-
dungen der Fettzellen zerrissen werden.
392 Fette und öle.
Die gewonnenen Rohstoffe müssen schliesslich für die meisten Ver-
wendungszwecke einer Raffination unterzogen werden, die ausser einem Ab-
setzen und Filtrieren (in Filterpressen) die Anwendung geeigneter Chemikalien
(namentlich HsSO«) umfasst.
Zum Bleichen der Fette bedient man sich vor allem des Chlors, neuer-
dings, wie es scheint, mit bestem Erfolge auch des Ozons (siehe die Artikel
„Bleiche n** und „O z o n**)- Weiter kommen Kaliumpermanganat und
Salzsäure, ferner Luft, Chromsäure, Bleichung im Sonnenlichte und darauf
folgendes Auswaschen mit Salzsflure u. a. m. in Betracht. Dann hat eine er-
hebliche Wichtigkeit erlangt die Bleichung mit Kieselsäure oder Silikaten; von
letzteren kommt namentlich die Bleicherde (Florida-Bleicherde) in
Betracht. Es ist dies ein Aluminium-Magnesium-Hydrosilikat (er. 4MgO,
3AI9OS, 25Si09), welches man entwässert und dann dem auf 60—^0® er-
wärmten Ol beimischt. Hiernach lässt man das Gemisch durch eine Filter^
presse gehen, während man den Rückstand durch trockene Destillation od^
aber durch Extraktion des zurückgehaltenen Öles und Röstung der Rückstände
wiederbelebt
Nach einer zum Patent angemeldeten Methode von J. K 1 i m o n t soll
man die Fette zum Zwecke der Reinigung zuerst mit konz. NasCOt-LOsung
neutralisieren, dann mit HsO waschen und ihnen hierauf die Lösung einer
Erdalkaliverbindung (CaCls-LOsung) einverleiben; nunmehr sollen die Fette fil-
triert und schliesslich eine Zeitlang auf eine Temp. über 100* erhitzt werden.
Nach dem D. R. P. 154 755 soll man die Ole und Fette durch Vakuum-
destillation reinigen, und zwar in einem besonderen Apparat, der kon-
tinuierlichen Betrieb erlaubt. Es ist recht fraglich, ob sich ein derartiges Ver-
fahren, das immerhin nicht billig ist, technisch einführen wird.
Nach dem D. R. P. 166 866 behandelt man zum Raffinieren und Kon-
servieren von fetten Ölen u. s. w. die letzteren zunächst in bekannter Weise
mit getrockneten heissen indifferenten Oasen und neutralisiert dann in ihnen
vorhandene freie Fettsäure mittels trocknen gasförmigen Ammoniaks. Ein
etwaiger Oberschuss des letzteren lässt sich nach Entfernen der gebildeten
Ammoniakseife durch einfaches Erhitzen leicht und vollständig entfernen.
Die heissen trocknen Oase sollen die Fette und Ole völlig von H2O befreien,
sterilisieren und die in ihnen enthaltenen Eiweissstoffe koagulieren.
Eine besonders rege Tätigkeit herrscht auf dem Oebiete der Oewinnung
von Abfallfetten. So bezweckt das D. R. P. 141 203 die Oewinnung
von Fett aus Abwässern durch Extraktion in einem Apparat, durch dessen
besonders geartetes Mischwerk die fetthaltigen Abwässer oder Schlamm-
massen innig mit dem Fettlösemittel gemischt und hierdurch extrahiert werden.
Ein anderes Patent, das D. R. P. 140399, scheidet Ol aus Kondenswässern
dadurch ab, dass man das Kondenswasser in einem Apparat aufsteigen lässt
und gleichzeitig einen langsamen Strom von COs oder Luft einblässt Dieses
Patent ist jedoch inzwischen wieder gelöscht worden.
Nach dem D. R. P. 135 313 gewinnt man das Fett aus dem Schlamme der
Kanalabwässer, indem man den Schlamm zuerst mit HsSOt erwärmt, dann ab-
presst, den Rückstand trocknet und extrahiert.
Das D. R. P. 149 613 lässt Fett und Ol aus Fischabfällen, Eingeweiden
und andern Abfallstoffen dadurch gewinnen, dass man die Rohmaterialien im
Autoklaven unter gleichzeitiger Zuführung von Druckluft erwärmt.
Viel von sich reden machen die Bestrebungen, Fett aus Fäkalien
zu gewinnen; in dieser Hinsicht sind namentlich die Verfahren von Pick und
Arnold zu nennen, die in Amerika schon in grossem Massstabe verwertet
werden: Die Fäkalien werden in konzentrierter Form in geschlossenen Stahl-
zylindern mit HsO ausgekocht und dann unter 100 Atm. Druck heiss abgepresst.
Aus der ablaufenden Flüssigkeit scheidet sich ein unreines Fett aus, das durch
mehrfaches Kochen mit HsÖ gereinigt wird und dann ein technisch verwend-
bares, durchsichtiges und geruchloses Ol bilden soll; die Pressrückstände
werden getrocknet und als Düngemittel verwertet. Das D. R. P. 145 389 will
Fette und öle. 393
die Fäkalien durch Wärme verflüssigen und dann in Auslaugeapparaten unter
Rtthren mit Benzin und wenig HsSOt emulgieren; nachher scheidet sich bei
ruhigem Stehen die BenzinfettlOsung oben ab und wird in den Destillator Ober-
geführt, wo man durch Abtreiben de^ Benzins das Fett gewinnt. Die Rück-
stände sollen geruchlos sein und einen brauchbaren Dünger ergeben.
Ein Verfahren zur Verwertung städtischer Abfälle, derart dass man daraus
Fett gewinnt, ist durch die D.R.P. 150778, 153 330 und 153 331 geschützt
worden. Es handelt sich dabei um einen Apparat, in dem die Kanalwässer
jnifsteigen, so dass sich das Fett oben sammelt, während das geklärte Wasser
in ein zweites Scheidegefäss (welches das erste umgibt) gelangt Hier werden
die letzten Fettreste abgesondert, worauf das Wasser in das dritte, weiteste
Qefäss fllesst, welches die beiden andern umgibt und am oberen Rande einen
Oberlauf trägt. Die beiden Zusatzpatente betreffen Vervollkommnungen des
Apparates, so dass er nunmehr einen brauchbaren Vorreiniger für das bio*
logische Abwässerreinigungsverfahren (s. den Artikel „Wa sserreini-
g u n g**) darstellt.
Nach dem D. R. P. 159 170 werden die Fäkalmassen verseift, und zwar
versetzt man sie mit Atzalkalien oder Alkalikarbonaten und trocknet das Ge-
misch bei 120— >125* oder aber man kocht den Fäkalbrei nach Zusatz der Basen.
Die erhaltenen Seifen werden mit warmem HaO ausgelaugt, worauf man aus
der getrennten und filtrierten FettlOsung durch Ansäuern die Fettsäuren ab-
scheidet. Letztere sollen mit einem geeigneten Lösungsmittel extrahiert wer-
den und zur Kerzenfabrikation oder zur Verarbeitung auf Stearin dienen. —
Das Verfahren dürfte viel zu teuer sein, als dass es Eingang in die Technik
finden konnte.
Ober Fettspaltung siehe den Artikel „Fe 1 1 s ä u r e n".
Trmtnumt Partheil und Feri« (Ardi. Phsrm. 180B, Ml) hia>eii, wi« €hfln.-Zt».
1908, Bepert. 814 berichtet, folgenden Gang für die Fettana^nK aiugeaibeitet:
UngeflUir 1 g Fett wird mit 16 ccm Vs n-alkoholiacfaer Kalilatige auf dem Waaerbade rerMift
und die Seife in 100 ccm fiOV^igem Weingeist gelOat. Nach Znaata ron Phenolphtalein wird der
übenchuH an Kalilauge mit verdOnnter Bmigaure neötraliaiert, und mit einer 10 V^igen LOaung
Ton LIthiumaaetat in fiOVoigem Weingeist worden die Lithiuraealae der hSheren feiten Fett-
aKuren ansgefUlt. Die lÜMfaung wird auf dem Waaaeibade auf etwa 00* erwirmt, wöbet der
Niederschlag wieder in LBsung gdit Beim Srinlten sdieiden sich das stearinsaure, das Pal-
mitinsäure und der grOsste TeU des mjristinsauren lithiums kristallinisch aus. Man lOst in
100 ccm heissem absolutem Alkohol; beim erkalten der LOeung fallen das Stearat und
Pal mi tat ans» werden ablUtriert, getrocknet und gewogen, wihrend das Ifyri'tat in
LBsung bleibt. Die LOsung wird rerdunstet und dss Myristat bei 100* getrocknet und gewogen.
Bs wird dann durch SalssKure aerlegt und die ausgewaschene und getrocknete ICjristinstura
duKh eine titrimetrische IfolekulargewiditBbestlmmung Identitiaiert. Aus dem Gemische Ton
Stearat und Patanitat werden ebenfalls die Sturen mit Salsslure abgesdileden und nach dem Aus-
waschen mit Alkali titriert oder in die Baiyumsalse rerwandelt. Aus dem auf die eine oder
andere Weise gefundenen Molekulargewidite des Gemisdies wird der Gehalt an Stearln-
■ Xure und PalmltinsKure berechnet In dem Filtrate von den ausgefUlten Uthium-
«Jaen sind noch enthalten die Salae eines kleinen Teües der IfyristinsKnre, der
Laurinslure, Ölsfture und etwa vorhandene S&uren der LeindlsAurereihe
Diese werden nach Farnsteiner durch BleiaaetatlOsung in die Bleiaabse fibergefdhrt, die
dann durch Behandlung mit heissem Bcnsol in die Bleisalae der getf ttlgten und der ungesKttig-
ten FettsKuren getrennt werden. Nach dem WIgen der Bleisalae der gesättigten FettAuren
werden letstere mit SsloBure in Freiheit gcsetst und aus ilirem mittleren Molekulargewidite dv
Gehalt an Myristlnslure und Laurinslure berechnet. Von der BensolVtoung der
Bleisalae der ungesättigten Fettsäuren wird dss Benaol im WssserstoJlMrome abdestilliert, und
die BurflckbleibendeB Bleisslae werden mit verdllnnter Salasäure aersetst Die erhaltenen freien
Fettsäuren werden in Alkohol gelöst, mit Kalilauge unter Verwendung Ton Phenolphtalein neutra-
Vsi^t und durch eine alkohol^he lOVoigc Baryumazetatlösung in die BarTumsalae verwandelt.
Aus diesen wird mit wasserhaltigem Äther das BarTumsalz der Sluren der LeinOlsäarereihe
eKtnhiert und daa Gewldit der in Äther IMliehen BarTumsalae sowie das Barjumolsat
bestimmt.
Refraktometische Prüfung nach Wollny und Utz:
Mit dem Butter-Befr. oder dem Abbesohen-Befr. toh Oarl Zeiss Jena. Prospekte Mess 178, i7S.
Fette und Ole:
Lools Blumer, Zwickau i. Sa. (wasserlösliche).
ChHrtidie liMk FUMheim» Dr. H. Noerdlinger,
flOrsheim a. M.
Fuerst Bros. 4 Ck>., New York, Noa. S u. 4 Stone
Sticet (s. Ins.-Anh. 8. 18).
O. W. Pabst. Halle a. 8.
394 Fettfarben — Fettsäuren.
Einrichtungen ti. Apparate zur Gewinnung, Verarbeitung und Reinigung :
J. L. O. Eckeli, Berlin N. 1
Entfettun^sapparate:
Heinrich Hinel G. m. b. H., LeipEig-PlagwitK.
OzoQbleichanlagen fflr Fette und Ole:
Siemena 4 Halike A.-0. Wemerweric» Berlin, Nonnendamm.
Einrichtungen fflr Olfabrilcen:
Fried. Krapp AktiengwellsdiAft Qruionirerk, Magdeburg-Buckmu.
Vordorbone Fettei verseifbare Abfallffettey
Abffall5IO| Leinöl- und RAb5itrub| Fettgriebeny
Telgeiiflllei OisetaE etc. etc.
«•GbUtart«. Meyer Cohn, Hannover .h^^Äa^
Fettfarben. Unlöslich in Wasser, dagegen löslich in Mineral-, Pflanzen-
und Tierölen, so in Benzol, Benzin, Naphta, Paraffin, Terpentin, Leinöl, Talg,
Stearin, Wachs u. s. w., weiter in Schwefelkohlenstoff, Äther, Azeton, Amylaze-
tat sowie Sprit.
Die Fettfarben dienen zur Fabrikation von Druck- und Steippelfarben,
Holzbeizen, Ledevcreme, zum Färben von Kerzen, Seifen, Pomaden, Butter,
Margarine u. s. w.
Obemifche Fabrik FlOrriieim, Dr. H. Noerdlinger, FlOnheim a. IL
Fettffas siehe „01gas'\
rettsftnren. Über den Vorgang der Zersetzung der Olyzeride (Fette)
in fettsaures Salz und Glyzerin, den man als V e r s elf u n g bezeichnet, vgL
den Artikel „Seif e".
Der Prozess des Verseifens geschieht nach verschiedenen Verfahren. Zu-
nflchst ist die K a 1 k V e r s e i f u n g zu nennen, die frflher im offenen Kessel,
jetzt aber im Autoklaven unter Oberdruck vorgenommen wird. Man verseift
meistens mit etwa 3 % Kalk (in Form von Kalkmilch) bei 10 Atm. Druck. Die
erhaltene Kalkseife wird dann durch Behandeln mit HsSOt in Fettsäure
+ CaSOft gespalten. Da der Gips fast wertlos ist, hat man statt Kalk aucH
Baryt zur verseifung zu Verwenden gesucht, wie anderseits Natriumalnmlnat
empfohlen wurde. Neuerdings ist besonders die Autoklavenverse i-
f u n g bei 12 Atm. unter Zusatz von 0,5—1 % Magnesia wichtig geworden
und scheint sich immer mehr einzubflrgem. Es ist festgestellt worden, dass
die Magnesiaseifen zwar in HaO unlöslich sind, sich aber im unverseiften Fette
auflösen und hierdurch als Emuisionsbildner für die Fettzersetzung wichtig wer-
den. Die Zersetzung selbst aber wird bei dem genannten Prozess nur durch das
Wasser bewirkt. Noch vorteilhafter soll sich die Autoklavenverseifung ge-
stalten, wenn man nicht mit MgO sondern mit ZnO arbeitet.
Mit dem zuletzt geschilderten Verfahren kommen wir zur Fettspattung
durch gespannten Wasserdampf, die schon frflher ausgefflhrt
wurde und darin bestand, das mit 30—50 9S heissem HaO emulgierte rett im
Autoklaven auf 30O— 350® zu erhitzen. Auch mit flberhitztem Wasser-
dampf ist die Verseifung ausgefflhrt worden.
Weiter ist die Fettspaltung mit Schwefelsaure zu nennen,
die namentlich fflr sehr unreines Material angebracht ist: Man schmilzt das
Fett zuerst zur Entfernung der Verunreinigungen um, erwärmt es in einem
Rflhrkessel mittels Dampfs auf 110— 170<^ und setzt hierauf HsSOt vjn 66<* Bö
zu; die HtSO«-Menge richtet sich nach der Fettart und beträgt meistens zwi-
schen 2 und 10 %. Die Fettmasse schäumt auf den Zusatz von HaSO« stark
auf, entwickelt SOi und färbt sich braun; sie muss mehrere Stunden stark ge-
rflhrt werden. Dann lässt man die Masse in Wasser laufen und erwärmt das
Gemisch durch Dampfschlangen auf 100®, wobei sich die Fettsäuren oben aus-
scheiden. Sie werden abgezogen und gereinigt, während man aus dem Rttck-
Fettsäuren. 395
stand« das HtO durch Erwärmen fortschafft und dann bei etwa 300® destilliert.
Üle Verseifung mit HsSO« geschieht auch noch auf mancherlei andere Weise,
als hier geschildert ist.
Ober die Methoden der Pettspaltung, welche in der Seifenfabrikation
flblich sind, vgl. den Artikel „Se i f e*'.
In neuester Zeit macht die Fettspaltung durch Enzyme be-
sonderes Aufsehen^ Dieses Verfahren, das von Connstein, Hoyer und
Wartenberg zuerst in den Ber. d. deutsch, ehem. Oes. 1902, 3988 ver-
öffentlicht wurde, scheint berufen zu sein, auf dem Gebiete der Fettsfiure-
und Seifenfabrikation eine vollständige Umwfilzung hervorzubringen. Diese
neue Art der Pettspaltung beruht auf der Benutzung von fettspaltenden
Fermenten, die sicn in manchen Pflanzensamen finden. Vor allem ist
der Rizinussamen daran reich und wird deshalb ausschliesslich ver-
wendet; die Fermente Ifisst man mit schwach angesäuertem Wasser zu-
sammen auf die Fette einwirken. Nach einem von Connstein auf dem
intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage und nach
dem Wortlaut der auf das Verfahren inzwischen erteilten Patente (D. R. P.
145413 und 147 757) wird der Rizinussamen In zerkleinerter Form mit dem
Fette und verd. Säure (Essigsäure oder Schwefelsäure) innig gemischt und
die Temp. bei 20—40^ gehalten; statt freier Säuren kann man auch sauere
Salze verwenden, z. B. Losungen von Natriumbisulfat oder Natriumphosphat.
In dem oben erwähnten Vortrage berichtete Connstein, dass man tech-
nisch zur Verseif ung von 500 kg PalmkernOl wie folgt verfährt: 50 kg fein ge-
mahlene Rizinussamen werden mit einem Teil des geschmolzenen, auf
30—35* abgekühlten Fettes angestellt. Es wird von den Schalen dekantiert
und mit dem Hauptteil des Fettes in einem konusähnlichen Oefässe ans Holz
oder Aluminium vermischt Man fügt dazu 300 kg 0,12 9Siger Essigsäure und
hält die Masse durch eingeblasene Luft in Bew^ung; nach 24 Stdn. sind
etwa 90 % Fett gespalten. Die Emulsion wird durch Erwärmen und durch
Zusatz von HsSO« aufgehoben. Es bilden sich drei Schichten, die abge-
lassen werden: 1) ein grosses Quantum saures Glyzerinwasser, 2) eine kleine
Emulsionsschicht, die Ulyzerinwasser, Fettsäure, Samenteile enthält, 3) 95 %
der klaren und reinen Fettsäure. Zur Gewinnung von Glyzerinwasser wird sie
mit Wasser gewaschen, dann mit kaustischem oder kohlensaurem Alkali ge-
kocht Die Seife wird ausgesalzen und 1 — ^2mal mit dfinner Salzlauge ge-
schliffen. Die Samenteile gehen in die Unterlauge; der Seifenkern ist rein.
- Nach dem D. R. P. 188 429, das als Zusatz-D. R. P. zu D. R. P. 145 413 er-
teilt worden ist verläuft die );emeinsame Wirkung von Ferment und Säure
schneller und kräftiger, wenn Schwermetallsalze zugegen sind. Besonders
bewährt haben sich die Salze: MnSOt, MnCIs, Mn(N0s)9, AlnCC^HsOt)», FeSO«,
ZnCl,, Al2(S04)i.
Nach Untersuchungen von Braun und Behrendt lässt sich mit
ausgezeichnetem Erfolge zur fermentativen Fettspaltung das A b r i n ver-
wenden, jedoch nicht 7n gereinigtem Zustande, so dass vielleicht noch un-
bekannte Bestandteile des Abrus-Samens die eigentlichen fettspaltenden Fer-
mente sind.
Ein weiteres eigenartiges Fettspaltungsverfahren ist dasjenige von
E. Tw itchell: Er spaltet das Fett durch Kochen im offenen Kessel mit
Dampf unter Zusatz eines Fettspaltungsmittels, welches aus Benzolstearol-
sulfonsäure C«H«(HS08)(CuHsBOt) besteht. —
Ist die Fettspaltung nach der einen oder andern Methode erfolgt, so wird
zur Trennung der festen und flüssigen Fettsäuren die verseifte Mischung
wiederholt mit Säure und HaO gewaschen, umgeschmolzen und in flachen
Qefässen zum Erstarren gebracht; letzteres wird durch Kühlung unter-
statzt. Die erhaltenen festen Fettsäuren werden in hydraulischen Pressen zu-
erst kalt (und dann unter schwacher Erwärmung) von den letzten Spuren
flüssiger Fettsäuren befreit.
Ausser den erwähnten werden noch andere Methoden der Darstellung
angewandt; als Ausgangsmaterial dient dabei Hammeltalg, russischer Talg
(Mischung von Rinds- und Hammeltalg) oder rohes Palmöl.
396 Fettsäuren.
Die festen Fettsäuren kommen als Stearin (s. d.)i die flüssigen als
saponifiziertes (Saponifikat-) Oleinin den Handel.
Zur Reinigung der Fettsäuren soll man diese nach dem D. R. P. 164 154
in ifire Alkylester Überführen (z. B. durch Erhitzen mit Methylalkohol und
konz. HsSOt), diese der Destillation im Wasserdampfstrom unterwerfen und
dann im Autoklaven in Fettsäure und Alkohol spalten. — Ob das Verfahren
technisch Oknomisch ist, möchten wir sehr dahinj^estellt sein lassen.
Nach dem D. R. P. 141029 soll es Relin^en, Glyzeride ungesättigter
Fettsäuren oder letztere selbst dadurch festzumachen, dass man sie mit feinem
Nickelpulver als Kontaktsubstanz in der Wärme einem kräftigen Wasserstoff-
strom aussetzt; Ölsäure soll dabei fast vollständig in Stearinsäure übergehen.
Nach dem D. R. P. 148 062 führt man Ölsäure und Olsäurehaltige Fett-
säuren durch Behandlung mit konz. H2SO4 in feste Fettsäuren über; dieser
Prozess ist an sich bekannt, liefert aber immer dunkel gefärbte Produkte, die
mit überhitztem Wasserdampf destilliert werden müssen, bei welcher Destil-
lation aber ein Teil der neu gebildeten Oxystearinsäure wieder in flüssige Öl-
säure zerfällt. Bei dem neuen Verfahren destilliert man die Fettsäuren z u -
e r 8 1 mit überhitztem Dampf und behandelt dann mit konz. HsSO«; in diesem
Falle tritt keine Verkohlung ein, die entstehende dunklere Färbung beseitigt
man durch Behandlung mit Zinkstaub. Auch das D. R. P. 150 798 will die
Umwandlung der Ölsäure mittels HtSOt bewirken, und zwar sollen gleiche
mol. Ölsäure und wasserfreie Schwefelsäure bei 60—90® aufeinander ein-
wirken.
Nach dem D. R. P. 166 610 werden zur Darstellung fester Fettsäuren die
mit konz. HsSOt behandelten Fettsäuren nach Auswaschen der Säure zur
Neutralisation des Säurerestes mit einem Oxyd oder Karbonat versetzt und
dann destilliert (im Wasserstoffstrom, teilweise im Vakuum). Hierbei sollen
die ungesättigten Fettsären in die gesättigten übergehen.
Das D. R. P. 167 107 will die Anlagerung von Wasserstoff an ungesättigte
Fettsäuren (zum Festmachen von Ölsäure u. s. w.) unter Mitwirkung elek-
trischer Glimmentladungen erreichen.
Das D. R. P. 151880 schützt die Gewinnung von Fettsäuren aus Roh-
naphta, Petroleum und andern Kohlenwasserstonen, und zwar werden die
betreffenden Fraktionen chloriert und dann nacheinander der Einwirkung von
Magnesium und Kohlensäure ausgesetzt.
Über das D. R. P. 159 170, wonach man Fettsäuren aus Fäkalien gewinnt,
siehe den Artikel „F e 1 1 e u n d ö 1 e".
Nach dem D.R. P. 172 690 soll das Härten der Ölsäure, d. h» deren
Umwandlung in feste Fettsäure, in der Weise erfolgen, dass man In ge-
wissem Verhältnis FormaldehydlOsung bis zur Emulsionsbildung einrührt,
dann Zinkstaub einträgt und das Gemisch schliesslich in Weisses HtO (nicht
über 80®) einträgt, worauf das Zn zu Boden sinkt, während sich an) der
Oberfläche leicht erstarrende Fettsäuren ausscheiden (Erst. P. 50®; Seh.
P. 68®).
Fettsäuren:
Chem. F»br. FlSrihelm, Dr. H. NoercQingcr, | WoU-Wi4cherei u. Klmmerei, Ha]moYer-I>5hreii.
FlOnheim a. M. |
Anlagen und Apparate zur Fettsäuregewinnung:
J. L. Oarl Eckelt, Berlin N. 4. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brttckeo-
•träne Ob (il luerate).
Armaturen, Pumpen und Gussstücke aus zink- und bleifreier Phos-
phorbronze:
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.
Fettsäuredestillationen :
Volkmar Hinig & Comp., Heidenau-Dreaden. | Heinrich Hircel G. m. b. H., I^pdg-PlafpRritE.
Fettspaltungsanlagen *.
Volkmar Hinig k Comp., Hcidenau-Dreaden.
Feuerlöschmittel — Feuerfeste Produkte und Steine.
397
Fenerlteohnilttel (chemische). Zur Erhöhung der Löschwirkuog des
Wassers werden ihm teils lösliche, teils fein verteilte unlösliche Körper bei-
gemengt, die beim Verdunsten des Wassers als schützender Überzug auf dem
bespritzten Gegenstand verbleiben oder andernteils in Berührung mit dem
Feuer (d. h. beim Erwärmen) Gase entwiclceln, die d^s Feuer ersticken.
So sind Mischungen von Kochsalz und Salmiak, von Kochsalz mit Soda,
von Kochsalz mit Elsenvitriol und Aluminiumsulfat, vcn Chlorcalcium mit Mag^
nesiumchlorid, von Natronalaun mit Natriumsulfit, von Alaun mit Wasserglas,
Salmiak, Borax und kalzinierter Soda und noch vieles andere mehr als
„F e u e r 1 ö s c h p u 1 V e r" angegeben sowie zur Füllung sog. „Feuer-
löschgranaten" verwendet worden.
Unter der Bezeichnung Feuerlöschdosen kommt eine in Dosen
verpackte, trockne Mischung aus 1 T. Kohle, 8 T. Schwefel und 16 T. Sal-
peter in den Handel. Die Dose wird (trocken) ins Feuer geworfen; es ent-
wickelt sich schweflige Sflure, die das Feuer löscht.
Zu den chemischen Feuerlöschmitteln gehören auch die E x t i n k -
t e u r s (G a 8 8 p r i t z e n), d. h. geschlossene und mit Wasser gefüllt bereit
gehaltene Gefässe, deren Wasserinhalt nicht durch eine Druckpumpe sondern
durch den Druck eingeschlossener Kohlensäure herausgeschleudert und zum
Löschen plötzlich eintretenden Feuers verwendet wird. Die meisten Oas-
spritzen smd so eingerichtet, das8 in dem Wasser eine bestimmte Mence Soda
aufgelöst wird; ausserdem ist im Innern ein Bleigefäss mit Schwefelsäure
angebracht, das im Oebrauchsfall durch einen Hahn (oder auf andere Weise)
geöffnet wird; die HtSO« gelangt zur Sodalösung, und die entwickelte COt
treibt das Wasser durch das Schlauchrohr heraus; der Gehalt des Wassers
an NasCOi bezw. NasSO« unterstützt auch hier die Löschwirkung. — Andere
Extinkteure werden mit flüssiger Kohlensäure betrieben.
Der Feuerlöschapparat F e r k e o ist insofern eigenartig, als die Löschung
des Feuers mit S c h a u m geschieht. In dem Apparat befinden sich zwei ge-
trennte Lösungen. Die eine besteht aus NaHCOt, Süsswurzeleixtrakt und
Na^SO« in H^ gelöst, die zweite aus Kalialaun und NasSO« in H9O gelöst.
Beim Gebrauch giesst man die Flüssigkeiten, die durch die Konstruktion des
Apparates beim Ausgiessen sich mischen, auf die brennende Fläche. Hier ent-
wickelt sich dichter Schaum, der dem Feuer immer mehr von seiner Angriffs-
fläche nimmt und es bald ganz erstickt. Der Apparat hat sich vor allem bei
Benzinbränden ausgezeichnet bewährt, die ja durch das spezifisch schwerere
HsO kaum gelöscht werden können.
Perkeo-Fcuerlöschapparat, je nach Grösse, Anwendungszweck,
Ausstattung usw Mk. 33,00—72,00
Vgl. den Artikel „Flammenschutzmitte V\
Extinkteure:
Wasserinhalt
l
Kohleasiur«
1 etwa
OMvicht
Finis
Iflc.
1 t-*<iw«>*' koHrt
Mk.
6,8
J0,2
13,6
22,7
31,7
50
95
150
250
350
10,0
13,6
19,0
34,0
45,0
25,00
45,00
65,00
95,00
110,00
1,25
1,76
8,00
4,00
5^00
Feuerlösch-Handapparat Perkeo:
Fübrik cxploflioaBBitihCMr Oefl^e» O. m. b. H.« Sakskotten i. Westlaien.
Feuerfeste Produkte und Steine.
Fr, Ohr. Flkentacher, O. m.b.H., Zwickau 1. Sa. | Oesterreichiicher Yenin, Aui^
a. E.
898 Feuersichere Gewebe — Fibrolysin.
Fenersloliere Ctowebe siehe „Flammenschutzmitte V\
FenenmffMuilAffen. Siehe die Artikel „Brennstoff e'\ „K a -
l o r i m e t r i e" und „R a u c h g a s e".
Untersuchungsapparate für Feuerungsanlagen:
8. A. Schultze, Berlin-Charlottenburg, Char«
loUenb. Ufer 63/64.
Wwe. Job. Sdiumacher, MaBcSlnen« und Aima.-
torenfabrik, KOln, Bayenatr. 67 (■. Iiul-AiiIl
S. 8).
Fenerwerkerel (Pyrotechnik).
a)SfltzezubengalischenFlamnien«
Rot: 40SrNiOfl, bKQO,, 13 S, 2C.
„ 24 SrNiOe, 3 KQOi, 8 S, 8 CntSt, 6 HgiOfl, 1 Schellack.
„ 56 SrNsOe, 20 KClOg, 24 S.
Roaa: 23 CaQi, 61 KClOg, 16 S.
Purpurrot: 23 CaCO«, 60KaOi, 16 S.
Blau: löKupferammoniumsulfat, 28KaOa, 15 S, I5K1SO4, 27 KNO«.
n 23 geglühten Alaun, 61 KQOa, 16 S.
Grün: 8BaN|06, dKClOsi 3 S.
„ 45BaN|06, lOKClOs, 10 S, 1 Sb«St.
Violett: 12 Alaun, 12KtCO,, 60KaOt, 16 S.
Gelb: 48NaNO,, 16 S, 4SbiS,, 1 C.
„ 23 NaaCO,, 61 KQO,, 16 S.
Wei««: 32KNO,, 8S, 12 Sb, 11 PbsOi (Mennige).
b) SfltzezuLeuchtkugeln.
Rot: 4SrN906, 3KaOs, 2MUchzucker.
, 8 SrNtOe, 4 KQOs, 3 S, 2 SbiSa.
Blau: 5BergbUu, l2KC10a, 5 S. IHgtOt.
Grün: 40BaN|Oe, 20KaOa, 10 S, 1 Schellack, 1 Kienmas.
„ IBaCOi, 6KaOa, 2S.
Violett: 50tNtOa, 4 Kupferfeilspäne, bKQOa, 3S, 3Hgaas.
1 Bergblau, 4 SrNiOa, 9 KQO,, 6 S, 1 HgtCl«.
Gelb: 2NatCa04 (Natiiumozalat), 4Ka08, 1 Schellack.
„ 8 NaNOa, 2 S, 1 C, 1 Sb«Sa.
We iss : 9 KNO., 3 S, 2 Sb«St.
„ 70 KNO$, 14 8, 10 Realgar, 12 Sb, 1 Schellack.
c) Satze für Sprflhfeuer (Funkenfeuer, Brander). Zu-
meist enthalten diese Sätze Mehlpulver, d. h. fein zerriebene^ Schiess-
pulver.
1. 16 Mehlpulver, 3 C.
2. 16 „ 8 KNOsi 3 C, 3 S, 10 feine Gusseisenbohrspäne.
3. 16 „ 12 KNOs, 3 C, 3 S, 12 grobe GusseisenbohrspiUie,
4. 16 „ 4 StaUfdlapStte. . ^ . .
5. 16 ,; 8 KNQ,, 3 S, 8 Zinkfeü^päne.
6. 16. „ lOKNO«, 2S, 10 Kupferfeilspfine.
d)TreibsfltzefflrRaketen>
1. 8 Mehlpulver, 3 grobes Kohlenpulver.
2. 16KNO,, 4S,9 „ „
Fibroin siehe „S e i d e*'.
Fibrolysin. Doppelsalz aus Thiosinamin und Natriumsalizylat
Es ist wertvoll, weil es die spezifisch narbenerweichende Wirkung des
Thiosinamins mit leichter LOslichkeit in kalt. HsO verbindet. In den Handel
kommt eine zu den Injektionen passende sterilisierte Lösung in kleinen «u-
geschmolzenen Glaskugeln. Jedes Qlaskügelchen enthalt 2,3 ccm Fibrolysin-
lOsung, entsprechend 0,2 g Thiosinamin.
Fibrolysin, Karton mit 10 Röhrchen zu je 2,3 ccm Mk. 2,70
Fichtenharz — Filter und Filtrierapparate. 399
nobtenhars (Harz, Gemeines Harz; Besina Pini; Pix Burgundica).
Als Fichtenharz kommen sowohl natQrliche als auch kflnstliche Produkte in
den Handel. Das Fichtenharz entsteht aus dem Terpentin (s. d.)* welcher
eine LOsung des Fichtenharzes in Terpentinöl ist, durch Entfernong des letz-
teren, und zwar verdunstet dasselbe entweder von selbst am Stamm (natür-
liches Fichtenharz) oder man destilliert es durch Erwärmen des Terpentins
mit Wasser ab. Nach einem andern Verfahren erhitzt man den Terpentin für
sich längere Zeit, wobei das ätherische öl nach und nach entweicht. Von
Fichteaharzsorteil sind der französische Qallipot (aus Terpentin
durch Destillation mit Wasser gewonnen) und das burgundische Pech
(aus dem Harz von Picea vulgaris dargestellt) bemerkenswert.
Nach dem Amer. Pat. 783 367 soll man das Kiefernholz mit oder ohne
Erwärmen in Alkohol tauchen. Hierdurch erhält man eine reine Terpentin-
lösung, während die Verunreinigungen im Holze verbleiben. Durch Erhitzen
der Lösung wird dann erst der Alkohol übergetrieben und darauf das Terpentin
destilliert; der Rückstand ist technisch reines Harz.
Zum Entfärben von Harz behandelt man dieses nach den D. R. P.
142 459 und 151 019 mit alkalischen Substanzen, und zwar vermeidet man
eigentitches Kochen, da dieses zur Verseifung führen würde, lässt vielmehr
zu der Masse HtO, Dampf oder COs zutreten, wobei Dampf bezw. COs zur
Schaffung einer indifferenten Atm. dienen.
Die Preise schwanken in weiten Grenzen.
Fichtenharz:
Puent Brot. A Co., New Tork» Noi. 8 u. 4 BtoM Street .(■. Iiia.>Aiih. 8. U).
nehtennadelSl sfiehe „K i e f e r n a d e 1 0 V\
Filit Siehe „S c h i e 8 s p u 1 v e r*'.
ninuuran. Das warmabtreibende Prinzip der Farnwurzel, welches darin
etwa zu 5 % enthalten ist
Das Isolierte Filmaron hat Säurecharakter; es ist ein strohgelbes, amorphes
Pulver vom Seh. P. 60^, ieichtlOsl. in den meisten organischen Lösungsmitteln,
schwer in Methylalkohol, fast gar nicht in HsO.
Je nach dem Alter des Patienten ist die Dosis 0,3—1 g. Es wird gewöhn-
lich als 10 %\ge Lösung in Rizinusöl in den Handel gebracht; diese Lösung
wird als F i I m a r o n ö 1 bezeichnet.
^ilmaronöl H Mk. 8,00; 1 kg Mki 75,00
niter UBd nitiierapparate.
Tonfilter in Flaschenfoim zum Filtrieren von Flüssigkeiten Ton aussen
nach innen.
Vttas gross Mk. 4^0; mittel Mk. 1,80; klein Mk. 1,20
Filtrierkerzen aus Ton nach Fasteur: 24 cm hoch, 25 mm Ourchm. . „ 1,50
Porzellanfilter mit eingelassener Filteiplatte aus Ton nach Dr. Maassen „ 3,00
Laboratoriuins-Nutschen-Filter:
Inhalt des Oberteils */« 3,5 1.
Preis . . , ... 2,50 4,00 Mk.
do. mit aufgeschliffenem Oberteil:
Inhalt des Oberteils l'/i 6 1..
„ „ Unterteils 6 16 1.
Preis 7,50 12,00 Mk.
Grössere Nucscheixfilter aus Steinzeug mit dicht eingeschlifienem Sieb,
zylindrische Form;
Inhalt des Oberteils 13 20 40 110 1.
„ „ Unterteüs 17 30 55 - 140 1.
Preis. . . , 8,50 14.00 25,00 57.00 M|^.
Dazu Hahn (inkl. Einschleifens) extra 3,00 3,80 4,50 6,00 „
400 Filter und Filtrierapparate.
Steinzeagfilter mit dicht eingeschlifienem Sieb, konische Form:
Inhalt des Oberteüs 20 50 HO 1.
„ „ Unterteils 30 70 140 1.
Preis . 15,00 30,00 60,00 Mk.
Dazu Hahn (inkl. Einschleifens) extra 3,00 4,50 6,00 „
Offene, drncklose Filter für Grossbetrieb:
Füterfläche 30 40 50 qm.
Preis . . . 1100 1500 1850 Mk.
Berkefeld-Filter aus gebrannter Kieselgur. Einzelne Filterzylinder:
1
1»/.
IV.
3
4
10
12
12b
15
Zylinder mit Metallkopfstück
»
»»
*•
t*
tt
t*
>»
»»
»»
»t
>»
I»
»»
>f
»>
»•
n
»f
Porzellankopfstück und Sicherheitsrohre .
Metallkopfstück, Vierkant- und Sicherheits-
rohre*) für Filter M. .
und Sicherfadtsrohre*) für
Armeefilter
»•
•>
I»
»t
»t
•»
»•
26
18
13
9
26
26
15
20
6
6
26
5
5
5
5
5
4V.
3
2Vi
IV«
5,M)
4,50
4,00
3,00
6,50
6,50
5,00
4.50
2,25
2,00
5.50
Porzellanrand
Metallkopfstück, extra langes Ansflnasrohr
Bei BesteUvog Ton Zylindern bediene man sich der obigen Nrnnmiem.
Die Preise der komplett zusammengesetzten Berkefeldfilter sind «nf Anfrage von der
Firma zu erfahren. (VgL den Artikel „Wasserreinignng*'.)
14,5
1,50 1,75 2,25
12 8
0,60 0,90 1,50
17,5 cm.
2,75 Mk.
5 1.
— Mk.
1,20 1,50 2,25 8,60
3,35 4,60 — —
ti
11
Filterplatten von Porzellan nach Witt für I^boratorien:
Bnrchm. 2 2,5 4 5 6 S 10 12 13
Stück . 0,35 0,35 0,40 0,60 0,60 a90 1,40
Filtrierflaschen von starkem, -weissem Glase:
Inhalt 100 250 500 750 ccm
Ohne seitUche Röhre . 0,30 0,40 0,50 0,55
Mit seitHcher „ . 0,70 0,80 0,90 1,00
Mit seitlicher Röhre und
eingeschliAenem Trichter 2,25 2,45 2,65 3,00
Filtrierflaschen nach Walther (an Stelle des sonst nötigen Grnmmistopfens tritt
ein für alle Grössen passender Kautschakring, der gnt dichtet nnd doch jederzeit
leichtes Wechseln der Trichter ermöglicht):
Inhalt 250 500 750 ccm ] 2 3 4 1.
Stück 0,80 1,00 1,20 1,40 2,20 2,90 3,50 Mk.
Dazu Kantschukringe Stück 0,20 Mk.
„ Trichter, Durchm. 5 6 7 8 9 10 12 16 cm.
Stück 0,17 0,18 0,20 0.25 0,25 0,30 0,40 0,50 Mk.
Trichter für Filtration unter Luftabschluss nach Dr. Pip:
vollständiger Apparat Mk. 18,00
Trichter allein „ 1,50
Filtriergestelle mit drei mit Holz ausgelegten Messingringen, Stativ mit Stahlstab :
auf Dreiiuss auf TeUerfnss auf Q-Pl^«
Stück 4,50 4,75 5,00 Mk.
1) Unter Sicherheitsröhre ist eine durchlochte- Metallröhre zu verstehen, welche ganz
durch den Zylinder durchgezogen ist und diesem eine grössere Festigkeit verleiht.
Filter und Filtrierap parate.
401
3,00
3.1H1
5,75
e,7b
7.00
6,.5
7,00
Filtiieigeitelle mit drei Ringen von 4, b, 6 and 7 cm lieht Dnichm., an tS cm
lugen Eitenstabes, an DoppelmaBe venteUbar; SUliv mit StaUstab:
auf Dteifnu auf Tetleifou auf □-Platte
Stück 2,75
Ringe und MofTe von Mesaing . f>,bO
„ mit Holieinlage .... 6,fiO
„ „ Ponellancinlage . . ti,&U
Filteisteine auj Steiuzeng für Papier- und Zellnlosefabiiken,
Gewicht einei Stückes V kg pei Mille Mk. 315,00
Bei kleineren Belügen entsprechend teuerer.
Filtetmaise aas leinen, säurefesten, piäparieitea Asbestfasem 1 kg „ 2,00
Weitere Filtrierapparate siebe unter „W asserreinigung".
Filter:
.0.. Abt. Wano-
Pasl «ICmuui, Berlin KW., LulKsiti
W«. Job. Schumacher, UaKUoen- i
tsrnilabrik, EUln, Bvenitr. 61 (■
B. B).
Verelniitte Ijimit«r Ola
t>ninn. Quill ti JL Co.,
ttnsK U/ST.
Sucro-Trichter-Füter
das Einfachste, Beate und Billl[|ite
Für den Gebnucb in ApoUisken,
Dregenen, Ljiboratarlen, obeni lachen
Fabriken und ilinlicben Betrieben
und Industrien. Die „Sucro-Filier"
sind stets betriebsfertig, unverwüst-
lich und kommt bei denselben
Iceine fortwlhrend zu erneuernde
Filtermasse zur Verwendung. Die-
selben liefern stets ein apIeselMarei,
in seiner QualitSt nicht zu über-
treffendes Filtrat.
PrelslUten and Prospekte gratis und
franko durch
Sunofllter- u. Uauenelnisunis-Gesellschnft in.l).H.,
Berlin -Scbönebepg, BibnbofstraQe 21.
Schlaucbfilter:
Selnrlch Htnel 0. m. b. H., LFipilg-Plttwl»-
Filtrierapparate:
VaUcDn Hlnlg & Comp., Hridduu-Dteadtn. i
Venlnigte tiuaitsn Gli
brunn. IjuillU A Co..
402
Filterpressen.
Filter und Filtrierapparate:
Deutsche Ton- u. Stelnseuff-Werke, Aktiengesel]- Friedrich Hecknuum, Berlin 80. 16, Brficken-
Schaft, Berlin-COiarlottenburgp Berllnerstr. 28. Strasse 6 b (s. Inserate).
F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Ins -Anh.).
Filteranlagen und Filtrierapparate:
Dr. R. Jürgensen, Prag-Weinberge.
Zentrifugen zum Filtrieren:
Gebr. Heine, Viersen (Rheinland).
Filterpreraen. Die Filterpresse besteht aus einem System von Kam-
mern, welche zwischen zwei starken Kopfstücken, einem beweglichen und
einem festen (letzterem mit Fuss), auf zwei seitlichen Tragspindeln ruhen und
mit einem geeigneten Filterstoff ausgekleidet sind; sie nehmen die zu fil-
trierende Flüssigkeit in sich auf, die sich von einem durchlaufenden Eingangs-
kanal in sämtliche Kammern ergiesst. Der mittels einer Pumpe, eines Monte-
jus oder eines Gefälles ausgeübte Druck bewirkt, dass die klare Flüssigkeit
die Maschen des Gewebes clurchdringt und durch die zu diesem Zweck in den
Platten der Kammern angebrachten Kinnen und Kanäle abläuft, während die
festen Stoffe zwischen den Tüchern in den Kammern zurückgehalten werden.
Die gewonnenen festen Stoffe können in der Presse selbst ausgewaschen wer-
den, um sie zu reinigen oder die an ihnen haftenden löslichen Stoffe zu ge-
winnen. Man unterscheidet Kammerpressen, bei denen der rings um
die Filterfläche der Platten laufende glatte Rand erhaben ist, so dass je zwei
zusammenstossende Platten eine Kammer bilden, und Rahmenprjsssen,
bei denen der Dichtungsrand mit der Filterfläche eben liegt und die Kammer
durch die zwischen je zwei Vollplatten eingeschalteten Hohlrahmen gebildet
wird. Die Filterpressen werden vornehmlich aus Holz oder Eisen hergestellt;
bei eisernen Pressen werden die Filterflächen zum Schutz der Filtertücher fein
kanneliert ausgeführt oder mit gelochten Eisenblechen überzogen. In den
Kammerpressen, deren Tücher mittels Tuchverschraubungen am Eingangs^
kanal befestigt und abgedichtet oder durch den EingangskanaJ hindurch ge-
zogen werden, sind die Platten ganz von den Tüchern bedeckt; die Dichtung
Ist Tuch gegen Tuch, und die Rüdcstände, die dem Eingangskanal entsprechend
ein Loch oder eine Lücke haben, fallen beim Auseinanderschieben der Platten
unten heraus. Die Tücher der Rahmenpressen werden nur über die Rahmen
gehängt, die Dichtung ist Tuch gegen Eisen bzw. Holz, und die vollen Kuchen
werden in den Rahmen aus der Presse herausgehoben. Der Verschluss der
Pressen geschieht mittels festgelagerter Verschlussspindel oder durch Um-
schlagspindel oder auch durch einen Winkelhebelverschluss. Neuerdings ge-
winnen übrigens auch Filterpressen mit Einlagen aus Steinzeug immer
grössere Bedeutung.
Bei der grossen Verschiedenheit der Filterpressen nach Konstruktion»
Material, Grösse, erforderlichem Druck u. s. w. schwanken die Preise in den
weitesten Grenzen; die folgenden Tabellen geben deshalb nur ungefähr An-
haltspunkte und sind durchaus unverbindlich.
1. Kammer-Filterpressen in Eisen mit mittlerer Einführung^
für 10 Atm. Betriebsdruck.
Grösse
der
Anzahl
Nutzbarer
Ungefährat
Preise der Pressen
Kammeni
der
Füteriläche
in Litern
Gewicht
ohne
gewöhnliche
abtohite
qnm
Kaasmeni
^B
bei 05 mm
Kuchenstirka
kf
Amlauguag
Mk.
Analattgung
Mk.
Attfllaugmig
Mk.
4
1.4
16.8
600
450
500
550
6
2.1
25.2
700
490
545
600
500
8
2.7
33.6
820
530
590
650
10
8.4
42.0
940
570
635
700
12
4.1
50.4
1060
610
680
750
18
6,1
[ 75.6
1500
730
815
900
FUterpressen.
403
GffÖtM
A^nlil
TTnarefltlir««
Preise der Pressen
l^_^^
der
FSltvflich«
in Liten
Gewicht
ohne
gewöhnliche
abeotet»
KimnMira
bei *s nuB
Auslaugung
Auslaugung
Auslaugung
^Bun
qm
Knchenstärk«
kf
Mk.
Mh.
Mk.
12
6,9
86.5
2000
800
880
1030
Jd
103
129.6
2500
1020
1120
1290
680
24
13.7
172.8
3150
1240
1360
1550
30
174
216.0
3700
1460
1600
1810
36
20.5
259.2
4100
1680
1840
2070
18
15.2
189.0
3400
1500
1700
1900
700
24
20.2
2524)
4800
1850
2050
22d0
30
25J2
315,0
5300
2200
2400
2800
36
30,3
378.0
6200
2550
2750
dOOO
18
17.4
216.0
3500
1600
1800
, 2000
800
24
23.3
288.0
4400
19^0
2150
' 2850
30
29,0
360,0
53U0
2^00
2500
2700
36
35.0
438,0
6200
2650
2900
3050
24
38.4
473.0
8200
2900
3200
3600
30
48,0
591,0
9200
3360
3700
4100
1000
36
57.6
709.0
10500
3820
4200
4600
42
67.2
827.4
ll;SOO
4280
4700
5100
50
80.0
985,0
13400
4900
5200
5600
*
24
55.2
686,4
11200
5400
5650
5750
30
69.0
858,0
13000
6150
6450
6560
laoo
36
82,8
1029.6
14700
6900
7250
7350
42
9b.6
1201.2
16700
7650
8050
8150
-
50
115.0
1430.0
19200
8650
9100
9200
2. Kammer-Filterpressen in Eisen mit unterem seit-
lichem Eingang, ohne Auslaugung, zum Filtrieren schleimiger Stoffe, ohne
Kuchenbildung, bis 10 Atm. Betriebsdruck, vornehmlich als Ölpressen an-
gewandt.
Preise, Gewichte u. s. w. wie unter 1.
3. Rahmen-Filterpressen aus Eisen mit unterer seitlicher
Einführung und absoluter Auslaugung für 10 Atm. Betriebsdruck.
Gr«tse
NvtnMure
Muttbaxer
UmflhffM
Preise der Pressen
Kanunera
KbrnliA»
in Litern
GMfkht
ohne
gewShnliche
absolut«
Kaaunem
bei 95 mm
Auslaugung
Auslaugung'
Auslaugung
qauB
V»
KuchenstirlBe
kf
BIk.
Mk.
BIk.
4
i.4
16,8
700
500
550
600
6
2,1
25,2
800
550
600
650
800
8
2,7
83,6
925
600
650
700
10
34
42,0
1050
650
700
750
12
4.1
50,4
1180
700
750
800
18
6,1
75.6
1600
850
900
950
12
6.9
86,5
2200
900
980
1100
18
103
129,6
2750
1130
1230
1400
«ao
24
13.7
1723
3400
1360
1480
. 1700
30
17,1
216.0
4000
1590
1730
2000
36
20,5
259.2
4500
1820
1980
2300
26»
404
Filterpressen.
GrSsM
der
KAmncm
Anxahl
der
KAmmera
Nutsbare
FilterflädM
qm
Nutsbarer
in Litern
bei S5 mm
Ungefähres
Gewicht
kg
Preise der Preisen
ohne gewöhnliche nbtolute
Auslaugung Auslaugung Auslauguag
Mk. Mk. Mk.
750
18
24
30
36
15,2
20,2
25,2
30.3
189,0
252,0
315,0
378,0
3600
4600
5700
6800
1700
20^0
2400
2750
1900
2250
2600
2950
2100
2450
28O0
3150
800
18
24
30
36
17,4
23.3
29.0
35,0
216.0
28^.0
360.0
43^.0
3700
4700
5700
6800
1800
2150
2500
2850
2000
2350
2700
3050
2200
2570
2920
3270
1000
24
30
^6
42
50
38.4
48.0
57.6
67.0
80.0
473,0
591,0
709.0
827.0
985,0
9000
10200
11500
12500
15500
3100
3600
4100
4600
5270
3400
3900
4400
4900
5600
3800
4350
4900
5450
6150
1200
24
30
36
42
60
55,2
69,0
82.8
96.6
115.0
686,4
858,0
1029,6
1202,0
1430,0
11400
13200
15000
16^00
19200
5700
6450
7200
7950
8950
6000
6750
7500
8250
9250
6100
6850
7600
8350
9350
4. Rahmen-Fiiterpressen in Eisen ohne Auslaugung, zum
Filtrieren schleimiger Stoffe, ohne Kuchenbildung, für 10 Atm. Betriebsdruck,
vornehmlich als Ölpressen angewandt.
Preise, Gewichte u. s. w. wie unter 3.
5. Kammer-Filterpressen in Holz mit mittlerer Einführung
und absoluter Auslaugung für 10 Atm. Betriebsdruck.
OfÖtse
Amt
Anxahl
Nutzbare
Nutsbarer
Ungefähres
Preise der Pressen
Kammern
der
FUtes^che
in Litern
Gewicht
ohne
gewöhnliche
absolute
bei 9$ mm
Attslauguag
Anslaugung
Aiislat^unf
qfom
qm
Kuchenstärke
1«
Mk.
Mk.
BCk.
4
1.2
14,4
630
440
460
480
6
1.8
21,6
680
475
495
515 .
500
8
2.3
28,8
730
510
580
550
10
2.9
36,0
800
545
565
585
12
3,5
43,2
860
575
600
620
18
5.2
64.8
1050
680
705
725
12
6,0
75.6
1200
630
680
730
18
9,0
113,4
1400
750
800
850
630
24
12,0
151,2
16(K)
870
920
970
30
15.0
189,0
1850
990
1040
1090
36
18.0
226.8
2150
1110
1160
1210
18
12,6
156,6
2200
990
1065
1140
750
24
16,8
208,8
2550
1170
1245
1320
30
21.0
261,0
2950
1350
1425
1500
36
25,2
313,2
3400
1530
1605
1680
18
14,8
185,4
2200
1080
1155
1230
800
24
19,7
247,2
2650
1260
1335
, 1410
^ 1590
30
24,6
309,0
3050
1440
1515
86
29.5
370.8
3500
1620
1695
1770
Fillerpressen^
405
Aanhl
der
1000
24
SO
36
42
50
IfcBsbftra
Fiheifläche
gm
31,2
39,0
46,8
54,6
65,0
Nutsbarer
Kammer-Inhall
in Litern
bd *5 mm
Kuchenstarke
Ungefiihres
Gewicht
384,0
480,0
576,0
672.0
800,0
5100
5500
6000
6400
7500
Preise der Pressen
ohne I gewöhnliche
AutlauguKg Attslaugung
Mk.
2150
2400
2650
29<X)
3235
Mk.
2250
2500
2750
3(NK)
3335
1200
24
48,0
30
60,0
36
72.0
42
84,0
60
100,0
600,0
750,0
9<K>.0
1050,0
1250,0
6600
7300
8ü(i0
8500
9800
3200
3550
3900
4250
4720
3400
3750
4100
4450
4920
absolut«
Anslaugung
Mk.
2400
2650
2900
3150
3485
3650
4000
4350
4700
6170
6. Kammer-Filterpressen in Holz mit unterem seitlichem
Eingang, ohne Auslaugung, zum Filtrieren schleimiger Stoffe, ohne Kuchen-
bildung.
Preise, Gewichte u. s. w. wie unter 5.
7. Rahmen-Filterpressen in Holz mit oberer seitlicher Ein-
führung und absoluter Auslaugung für 10 Atm. Betriebsdruck.
Grösse
der
Amahl
Notsb«!«
Muttbarer
Ungef&hres
Prelle der Presien
der
rUteiflache
in Litern
Gewicht
ohne
gewöhnliche
absolute
amm
Kammern
qm
bei 9$ mm
Kochenstärice
kf
Aaslaugunf
Mk.
Auslaugung
Mk.
480
AualauguBf
Mk.
4
1,2
14,4
650
460
500
6
1,8
21,6
700
500
520
540
MO
8
2,3
28,8
760
540
560
580
10
2.9
36,0
830
580
600
620
12
3,5
43,2
900
620
640
660
18
5,2
64,8
1100
740
760
780
12
6,0
75,6
1500
690
740
790
18
9,0
113,4
1700
840
890
940
630
24
12,0
151,2
1900
990
1040
1090
30
15,0
189,0
2150
1140
1190
1240
36
18,0
226,8
2450
1290
1340
1390
18
12,6
156,6
2250
1040
1115
1190
750
24
16,8
208,8
2700
1240
1315
1390
30
21,0
261,0
3150
1440
1515
1590
36
25,2
313,2
3600
1640
1715
1790
18
14,8
185,4
2350
1150
1225
1300
800
24
19,7
247,2
2800
1350
1425
1500
30
24,6
309,0
3250
1550
1625
1700
36
29,5
370,8
3700
1750
1825
1900
24
31,2
384,0
5200
2200
2300
2400
30
39,0
480,0
5650
2500
2600
2700
1000
36
46,8
576,0
6100
2800
2900
3000
42
54.6
672,0
6500
3100
3200
3300
50
65.0
800,0
7400
3500
3600
8700
24
48,0
600,0
6800
3350
3450
3550
30
60,0
750,0
7500
3750
3850
3950
1200
86
72,0
90f'.0
8200
4150
4250
4350
42
84,0
1050,0
8700
4550
4650 1 4750
50
100,0
1250,0
10000
5085
5185
1 5285
406
Filtersaad — Filtenteine.
8. Kammer-Filterpressen in Eisen mit mittterem Eingang,
oline Auslaugung, mit Heiz- oder Kühleinrichtung, bis 10 Atm.
Betriebsdruck.
GrftsM
der
qmm
Anxahl
der
Kanunmi
Nutzbare
Filteifläche
gm
Nutzbarer
Kammer-Inhalt
in Ldterii
bei 95 mm
Kuchenstarke
UngefiUiret
Gewicht
Preiie der Presien
ohne
Autlauguag
Mk.
gewöhnliche
Aualaugiug
Mk.
absohlte
AnsiauguBg
Mk.
630
6
12
18
24
ao
3,4
6,9
10,3
13J
17,1
34,2
86,5
129,6
172,8
216,0
1800
2300
2800
3500
3900
1050
1400
1750
2100
2450
1100
1450
1800
2150
2500
1150
1500
1850
2200
2550
9. Rahmen-Filterpressen in Eisen mit Heiz- oder
Kflhleinrichtung, bis 10 Atm. Betriebsdruck.
Grosse
der
Kammeni
«gram
630
Anzahl
der
Kammern
6
12
18
24
30
Nutzbare
Filteiflache
gm
3.4
6,9
10.3
13,7
17.1
Nutzbarer
Kammer- Inhalt
in Litern
bei 95 mm
Kuchenstärke
34,2
8H.5
129,6
172,8
216,0
Ungefähres
Gewicht
kir
Preise der Pressen
ohne
Anfügung
Mk.
19011
2!S00
3100
3700
4300
IHK)
1550
2<K)0
24'>0
2900
gewöhnliche
Auslaugung
Mk.
absolute
Auslaugung
Mk.
1150
16(K)
2050
25« K)
2950
1200
1650
2MK)
2550
3000
Alle genannten Preise verstehen sich ohne die dazu gehörigen Pumpen.
10. Versuchs-Filterpresse mit Druckpumpe, mit Aus^
laugevorrichtung, mit 3 Einsatzrahmen von 10, 20 und 30 mm Stflrke, 3 Satz
Filtertflchern und Schraubenschlüssel.
Grösse der Filterfläche 400 800qcm.
Preis der Filterpresse in Eisen 115 165 Mk.
; n . « Bronze 175 260 „
11. Versuchs-Filterpresse in Holz, 6 Kammern, mit Aus-
laugevorrichtung und Druckpumpe in Bronze, PlattengrOsse 200 qcm.
Preis Mk. 265
12. Laboratoriums-Filterpresse, kombiniert mit Monte-
jus und Luftpumpe.
Grösse der Filterfläche 400 800qcni.
Preis der Filterpresse in Eisen (mit Montejus und Luftpumpe in
Eisen) * 345 400Mk.
Preis der Filterpresse in Bronze (mit Montejus und Luftpumpe
in Eisen) 400 490 ,
Filterpressen:
A. L. O. Ddine, HaUe a. S. (s. Ins.-Anh.). | Deotsdie Ton- u. Stdiiieag-Werke, AktieBgaien«
I idiaft, Berlin^Oliarlottei^niiv, Berliaerstr. SB.
Motoren dazu:
Siemens-Schackertwerke, Berlin SW. 11, Aakan. Plati 8.
Filtenand:
Freienwaldcr Ghamottef^brik, Henaebaif k Co., 1 Wilhelm Minner, Amitadt i. Th.
Fnienwald« a. O. |
FUtersteine. Poröse, säurefeste, kanstlich hergestellte Filtersteine
in feinerem und gröberem Korn finden schon seit einiger 2^it in Nutschen
(Vakuumfiltern) zur Absaugung saurer Flüssigkeiten von Niederschlägen, zur
Feiafiltration von Sfluren u. s. w. Verwendung. Ein grosser Obelstand war
Fütrierpapior.
407
es lange Zeit, dass man die notwendige Oleichmässigkeit bei gleichzeitig ge-
nügender Feinporigkeit nicht erreichen konnte; feinporige Steine von grösserer
Dicke lassen sich nicht sleichmässig herstellen, wflhrend anderseits dünne
Steine dem sehr starken Druck in den Nutschen nicht widerstehen.
Eine zum Patent angemeldete Erfindung von W. S c h u 1 e r umgebt
diese Schwierigkeiten dadurch, dass die porösen Steine der Hauptsache nach
aus grobporigem, stark durchlässigem Material bestehen, an der Oberfläche
aber eine je nach Bedürfnis etwa 2 — 10 mm starke Schicht feinporigen
Materials erhalten, damit ohne wesentliche Beeinträchtigung der Filtrier-
geschwindigkeit doch unter allen Umständen das Eindringen fester Sub-
stanzen in das Innere des Steines ausgeschlossen ist. An der unteren Seite
des Steines sind in dem grobporigen Material Löcher, Rinnen oder dgl. an-
geordnet.
. Das Normalformat der porösen Steine beträgt 20 X 20 cm bei 5 cm
Stärke, doch werden auch grössere Formate geliefert und ebenso für runde
Nutschen die seitlichen Fassonstflcke (Kreissegmente). Die Verbindung der
einzelnen Platten unter %ich, also die Abdichtung der Fugen, erfolgt meistens
mit Asbestschnüren.
Filtersteine:
Deutache SteimgugwarMiiabri!^ Friedridufeld ia Baden.
Filtrierpapier.
1. I n B o g e n , je nach Reinheit, Filtriergeschwindigkeit, Dicke u. s. w.
zu sehr verschiedenen Preisen.
2. Runde geschnittene Filter.
DwduMsscff
Gaagbanl« Sotta |
■xtim darchU«« |
Ktim
dkht
m
IM Stflck
sooo Stock
looScitek
looo Stflck
IM Stflck
looo Stflck
CB
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
6Vt
0,30
2,50
0,40
3,80
0,60
5,70
7
0,35
2,65
0,45
4,00
0,65
6,00
9
0,45
3,95
0,65
5,80
^•2^
F2
11
0.60
4,50
0,80
7,10
1,20
10,60
12Vt
0,55
5,00
0,85
I'^
1,25
^•i2
15
0,80
7,10
1,05
9,50
1,55
14,20
18V.
0,95
8,70
1,40
12,60
2,10
18,90
24
1,75
15,75
2,10
i®'^
3,15
28,30
27
2,45
22,00
2,75
25,00
4,10
37,50
a2
2,95
26,80
3,35
30,50
5,00
45,70
38V.
3,50
31,50
4,40
40,00
66,00
^'52
60,00
50
—
—
7,25
10,85
99,00
3. Mit HCl und HF ausgewaschene Filter für analytische
Zwecke.
b
PreitfQr
Moo Stflck
iflckrtaad
Ftabiflr
looo Stflck
AKhoi-
rflckttud
CB
Mk.
Mk.
5V.
15,00
0,00004
II 18,00
0,0(002
7
16,00
0,00007
20,00
0,00003
9
24,00
0,00011
30,00
0,00005
11
29,00
0,00017
36,00
0,00007
12V.
32,00
0,00021
40,00
0,00009
15
38,00
0,00025
48,00
0,00018
4. Fertig gekniffte Falten-Filter.
Durchm. .. 11 13 15 19 25 33 40 45 50 70 80 100 cm
Passend in
Trichter von 20 30 50 100 250 5^0 ccm 1 1,5 2 5 8 15 llnh.
100 Stttck . 1,15 1,20 1,50 1,70 2,00 2,75 3,30 4,00 4,50 13,50 15,50 21,50 Mk.
408 Firnisse — Fisetholz.
Firnisse. Flüssigkeiten, die, in dünner Schicht aufgetragen, an der
Luft trocknen und eine feste glänzende Schicht zurücklassen, welche durch
ihre Hfirte und Zähiekeit den damit überzogenen Körper gegen atmosphärische
Einflüsse schützt Man unterscheidet 1. fette Firnisse aus Leinöl und
andern trocknenden Ölen, 2. fette Lackfirnisse (Ollacke), durch Auf-
lösen von Harzen in diesen ölen erhalten und 3. flüchtige Firnisse
(Spirituslacke und Terpentinöllacke), aus Lösungen von Harzen in Spiritus,
Äther, Terpentinöl, Azeton, Benzin u. s. w. bestehend.
Die Darstellung u. s. w. der fetten Ölfirnisse ist in den Artikeln „Lein-
ölfirnisse'* una „Buchdruckftrniss e**, diejenige der fetten Lack-
firnisse im Artikel „Lack e'* zu finden. Hier bleiben die flüchtigen
Firnisse zu behandeln. Dieselben sind durchschnittlich weniger widerstands-
fähig als die fetten Firnisse.
Man erhält die flüchtigen Firnisse durch Auflösen von Schellack, Mastix,
Terpentin, KolO|)honiuni und namentlich Dammar (vgl. Artikel „D a m m a r"*).
Der Dammarfirnis (Dammarlack) ist eine Lösung von Dammar in kochendem
Terpentinöl; durch Zusatz von Leinöl verringert man seine Sprödigkeit, wäh-
rend ein Zusatz von Kopal die Härte steigert.
Als G o 1 d f i r n i s (Goldlack) bezeichnet man einen aus Mastix, San-
darak und Kolophonium bereiteten, mit Gutti, Pikrinsäure oder andern Farb-
stoffen goldgelb gefärbten Terpentinölfirnis, der meistens einen Zusatz von
Leinölfirnis und Koj)allack erhält.
Die alkoholischen Firnisse trocknen schnell und liefern einen stark
glänzenden Überzug, werden aber leicht rissig, falls sie nicht Zusätze von
Mastix, Elemi u. s. w. erhalten.
Weiteres siehe unter „Lack e", „A s p h a 1 1 1 a c k e*' und „Leinöl-
f i r n i s s e".
Folgende Rezepte zu Spirituslacken werden als bewährt empfohlen:
L Weisser harter Spirituslack: 225 g Mastix, 225 g San-
darak und 225 g venet. Terpentin in 2,2 1 Methylalkohol unter tüchtigem Um-
schütteln (um das Zusammenballen der Harze zu verhindern) gelöst.
2. HellerSpirituSlack: 450 g Sandarak und 340 g venet. Terpen-
tin in 2,2 1 Methylalkohol unter tüchtigem Schütteln gelöst.
3. Durchsichtiger Lack: 455 g Sandarak, 225 g Mastix und
115 g Dammar unter starkem Schütteln in 2,2 l .Methylalkohol gelöst.
4. Mahagonilack: 450 g Sandarak, 115 g Schellack, 225 g Kolo-
phonium, 340 g venet. Terpentin und 57 g Elemiharz in 4,5 1 Methylalkohol
unter andauerndem Schütteln gelöst. Ist der Lack noch zu hell, so sind 7 g
Bismarckbraun hinzuzufügen.
5. Buchbinderlack: 1,2 kg venet. Terpentin und 3 kg blond.
Schellack werden in 9 kg Spiritus gelöst.
6. Bilderlack: 800 g venet. Terpentin und 800 g Sandarak werden in
2,8 kg Spiritus gelöst.
7. E t i k e 1 1 e n 1 a c k: 1,5 kg Manilakopal, 400 g venet Terpentin und
400 g Gallipot werden in 2,6 kg warmem Spiritus gelöst.
" Firnisse:
Ghemloche Fabrik FlOnheim, Dr. H. NoerdllnKer,
FlOnhelm a. M.
Fuerst Bros. & Co., New Tork, Noi. 2 u. i Stooe
Street (s. Ins. -Anh. S. 13).
Knauth & Weidinger, Dresdea-N.
risohfifuano siehe „Düngemittel, künstlich e".
Flschleim sieh „L e i m'\
Fisetholz (ungarisches Gelbholz; junger Fustik). Das Kernholz des
in Südeuropa wachsenden Perückensumachs Rhus cotiniis, das neben einem
roten Farbstoff besonders das Glykosid F u s t i n enthält; aus letzterem lässt
sich mit verdünnten Säuren der gelbe Farbstoff F i s e t i n abscheiden. Die
Anwendung ist dieselbe wie beim G e 1 b h o 1 z (s. d.).
Fisetholz, geschnitten, trocken "/o kg Mk. 30,00—40,00
Lehmann & Voes, Hamburg.
Fixativ — Flammenschutzmiltel. 409
Fizatlv. Um das Verwischen von Kohle- und Kreidezeichnungen zu
verhindern, bespricht man solche Zeichnungen mit F i x a t i v e n , d. h. mit
FIfissigkeiten, weiche ein Harz oder dgl. in einem schnell verdunstenden
Lösungsmittel enthalten. Nach dem D. R. R. 140 579 erhält man ein gutes
Fixativ, indem man einer Lösung von Dammarharz und Kautschuk in Benzin
und Chloroform eine geringe Menge Wasserglaslösung zusetzt. Man ver-
wendet z. B. eine Lösung von 1 T. Kautschuk und 35 T. Dammar, 3 T.
Chloroform und 250 T. Benzin und setzt hierzu erforderlichenfalls nochmals
eine Lösung von 35 T. Dammar, 3 T. Chloroform und 52 T. Benzin. Hierzu
fügt man eine geringe Menge Wasserglaslösung.
Flachs siehe „L e i n'*.
Zlammeiiscliiitzmittel- Mischungen, die zum Imprägnieren verbrenn-
licher Gegenstände dienen und ihre Entzündlichkeit oder doch Entflammbar-
keit beseitigen sollen. Derartige Gemische sind in grosser Anzahl angegeben
worden; hier seien genannt;
1. Ammoniumsulfat oder Ammoniumphosphat in 6 bis
10 % iger Lösung.
2. 8 Ammoniumsulfat, 2,5 Ammoniumkarbonat, 3 Borsäure, 2 Borax,
2 Stärke in 100 HsO.
3. 20 % ige Lösung von Natriumwolframat, der 4 % Natriumphosphat
beigemischt werden.
4. 1 Natriumwolframat, 6 Alaun, 2 Borax, 1 Dextrin in 100 Seifenwasser.
5. 6 Borax, 5 Magnesiumsulfat, 1 Stärke in 50 HsO.
6. 15 Salmiak, 5 Borsäure, 50 Hautleim, und 1 Gelatine in 100 HsO, mit
soviel Kalk gemischt, dass eine bei 50 — 60^ zum Anstreichen geeignete
Masse resultiert (für Kulissen, Holz u. s. w.).
7. Wasserglaslösung, die mit Kreide oder Glaspulver versetzt wird (zum
Anstreichen von Holz).
8. Zum gleichen Zwecke Imprägnieren mit Eisenvitriol, Borax u. s. w.
9. 10 Schwerspat, 5 Natriumwolframat, 20 Stärke in HsO gekocht (als
Appretur für Zeuge).
10. 20 Borax, 20 Natriumwolframat, 60 Stärke in HsO gekocht (Verwen-
dung wie 9).
11. Gleiche Teile Zinkvitriol, Magnesiumsulfat und Salmiak werden ge-
mengt und mit dem dreifachen Gewicht Ammoniakalaun versetzt;
das Gemisch verwandelt sich in einen feuchten Brei, der bei massiger
Wärme getrocknet wird. Zum Appretieren von Stoffen gibt man zu
je 2 T. Stärke 1 T. dieser Mischung.
12. Anstrich mit Asbestfarbe oder einer besonderen Flammenschutzfarbe.
13. Nach dem D. R. P. 138 807 tränkt man mit einer Lösung von 10—20 T.
Kaliumkarbonat und 4 — 8 T. Ammoniumborat in 100 T. Wasser. In
der Hitze bildet sich eine glasige Masse, die die Stoffe vor dem Ver-
brennen schützt; gleichzeitig wird COs frei, welche die Flammen er-
stickt.
14. Nach dem D. R. F. 150 465 tränkt man die Stoffe beispielsweise mit
einer Lösung von zinnsaurem Natrium (22<^ B^), trocknet und setzt
dann der Einwirkung einer Zinkazetatlösung von 16^ B^ aus; schliess-
lich werden die Stoffe getrocknet und event. gedämpft.
15. Nach dem Amer. Fat ^6 906 tränkt man Baumwollen- und Leinen-
waren mit einer Lösune: von zinnsaurem Natrium, trocknet, unterzieht
sie nunmehr einem Bade aus gleichen Teilen einer Lösung von
Natriumwolframat (sp. G. 1,300) und einer solchen aus Ammonium-
chlorid (sp. G. L050) und einem Teile Ammoniaklösung (sp. G. 0,882)
und trocknet zum Schluss.
16. Nach dem D. R. F. 151 641 scheidet man auf den Stoffen Titansäure
aas ihren Verbindungen in unlöslicher Form ab. Vor der Behandlung
mit der Titanlösung kann man die Stoffe mit einer Natriumstannat-
lösung behandeln. Um die Abscheidung der Titansäure zu begünsti-
gen, setzt man der Titanlösung Ammoniumsulfat zu. Zum Nieder-
schlagen der Titansäure hat sich als besonders zweckmässig eine
410 Klammpunktsprüfer — Flaschen.
NatriumsilikatlOsung von etwa 1,1 sp, O. erwiesen. Zum Schloss
werden die Stoffe gewaschen und nach Bedarf appretiert.
17. Eine feuerfeste Anstrichfarbe erhält man nach dem Dan. Fat 8991
durch Mischen sfleicher Meni;en Natriumsilikat und 5 %iger Natron-
laufi^e und Versetzen dieses Gemisches mit der doppelten Menge ge-
schlämmter Kreide (oder Ocker) und 3 % Karbolineum; braun wird
die Farbe durch Zusatz von 10 % Kohlenteer.
Vgl. auch den Artikel „H o 1 z**.
Flammenschutzmittel :
Ohemiscfae Fabrik FlOnhelm, Dr. H. Noerdlloger, nonheim a. If .
nammpnnktsprflfer.
1. FQr Petroleum.
Petroleumprober nach Abel:
Der Apparat, ohne Barometer, in poliertem Kasten Mk. 91,00
Beglaubigungsgebühr ^ 7fiQ
Metallbarometer , 13,50
kompl. Mk. 112,00
2. Für MineralschmierOIe u. s. w.
Flammpunktsprüfer nach Pensky-Martens kompl. Mk. 85,00
Dazu Reserve-Thermometer + 4«>— 160*C Stück - 9,<X)
„ „ +160— 360«C , . 10,50
„ , + 5O-.150«C , . 10,50
Flammpunktsprüfer, offen, nach Dr. Treumann, angewandt von den Preussi-
sehen Eisenbahnverwaltungen kompl. ^ 45,00
nasohen.
1. Medizinflaschen.
Inhalt 5 10 15 20 25 30 50 60 75 100 125 g.
Rund:
halbweiss . . prolOOSt, 1,60 1,70 1,80 1,90 2,00 2,00 2,20 2,30 2,40 2,50 2,70 Mk.
weiss u. braun . 100 „ 2,50 2,60 2,70 2,b0 2,80 2,90 3,00 3,10 3.30 3,53 3,80 „
Sechseckig:
halbweiss ... 100 „ 2,30 2,40 2,50 2,60 2,60 2,70 2,80 3,00 3,10 3,30 3,50 ,
weiss u. braun „100, 2,70 2,80 2,90 3,00 3,10 3,10 3,30 3,60 3,80 4,00 4,50 ,
Oval:
halbweiss . . „ 100 „ 2,10 2,20 2,30 2,40 2,50 2,50 2,60 2,70 2,90 3,10 3,30 ,
weiss u. braun „ 100 „ 3,00 3,10 3,30 3,50 3,70 3,70 4,00 4,20 4,40 4,70 5,00 .
Inhalt 150 175 200 250 300 400 500 750 1000 g.
Rund:
halbweiss. . pro 100 St. 2,90 3,10 3,30 3,90 4,60 6,50 8,00 12,00 15,00 Mk.
weiss u. braun „ 100 „ 4,20 4,50 4,80 5,20 5,80 8,00 11,00 15,00 20,00 ,
Sechseckig:
halbweiss ... 100 „ 3,70 3,90 4,20 4,50 5,10 7,00 9,00 16,00 20,00 ,
weiss u. braun , 100 „ 5.00 5,40 5,60 6,00 7,00 9,00 12.00 19,00 25,00 ,
Oval:
halbweiss ... 100 , 3,50 3,75 4,00 4,60 5,50 8,00 10.00 — —
weiss u. braun „ 100 , 5,50 5,75 6,00 7,00 8,00 10,00 12,00 — —
91
2. Standflaschen mit engem Halse, fOr FlOssig«
keiten, ohne Stopfen.
Inhalt 4 8 15 30 50 60 90 100 125 ccm.
Halbweiss pro 100 St 3,75 3,75 3,75 4,50 4,85 5,25 5,75 6,00 6,00 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 4,85 4,85 4,85 6,00 6,40 6,75 7,15 7,50 7,50 „
Farbig . , 100 , 5,40 5,40 5,40 6,65. 7,15 7,50 7,90 8,25 8,25 .
Flaschen. 411
Inhalt 150 175 200 250 300 400 500 750 ccm.
Halbwdss pro 100 St. 6,40 6,75 7,15 7,«5 9,00 11,25 13,50 18,00 Mk.
Weiss . . . 100 ^ 8,25 8,65 9.00 10.50 12,(K) 15,00 18,00 24.00 „
Farbig . „ 100 , 9,00 9,40 9,90 11,65 13,50 16,50 20,25 27,00 „
Inhalt 1000 1500 2000 2500 3000 4000 5000 6000 ccm.
Halbweiss pro 100 St 22,50 30,(K) 33,75 39,00 45,00 60,00 75,00 90,00 Mk.
Weiss . . „ 100 „ SCVK) 37,50 42,00 4^,00 57.00 72,00 9(i,00 108,00 .
Farbig . „ 100 „ 33,ii0 41.25 46,50 52,50 63,00 79.50 99,00 120,00 „
3. Standflaschen aus bestem Kaliglas mit engem
Halse, fflr F10sslgke.iten, mit eingeschliffenem Ortff-
oder Deckelstopfen.
Inhalt Ih 30 65 75 100 125 150 175 ccm.
Halbweisspro 100 St 15,00 16,50 18,00 18,75 19.50 20.25 21,00 21.75 Mk.
Weis» . . „ 100 „ 18,00 19,50 21.00 21,75 :^2,50 23.25 24,75 25,50 „
Farbig . „ 100 „ 20,25 21,75 23,25 24,00 24,75 25,50 27,00 28.50 „
Inhalt 200 250 300 350 400 500 625 750 ccm.
Halbweiaspro 100 St 22,50 27,00 28.50 30,00 33,00 36,00 37,50 39.« 0 Mk.
Weiss. . „ 100 „ 29,f!0 33,00 36.00 37,50 39,00 42,00 45,00 51,00 ,
Farbig . „ 100 „ 30,00 36,75 39,75 41,25 42.75 46,50 49,50 56.25 ,
Inhalt 1000 1500 2000 2500 3000 4000 5000 6000 ccm.
Halbweiss pro 100 St 45,00 57,00 66,00 75,00 90,00 10H,00 135,00 162,50 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 60.00 72,00 82,50 97.50 112,50 13^,00 165,00 210.00 ,
Farbig . „ 100 „ 66,00 79,50 9(»,00 108,00 124,50 150,00 180,00 232.50 „
4. Standflaschen mit weitem Halse, fflr Pulver, ohne
Stopfen.
Inhalt 4 5 8 10 15 25 30 50 ccm.
Halbweiss pro 100 St 4,15 4,15 4,15 4,15 4,50 5,00 5,00 5,40 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 5,40 5,40 5,40 5,40 6,00 6.75 6,75 7,15 „
Farbig . „ 100 „ 6,00 6,00 6,00 6,00 6,75 7,50 7,50 7,85 „
Inhalt 60 75 100 125 150 175 200 225 ccm.
Halbweiss pro lOo St 6,00 6,00 6.75 6,75 7,15 7,50 7,85 8,25 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 7,50 7,50 8.25 8,25 9,00 9,40 10,15 10,85 „
Farbig . „ 100 „ 8,25 8,25 9,00 9,00 9,75 10,75 11,25 12,00 „
Inhalt 250 300 350 400 500 750 1000 ccm.
Halbweiss pro 100 St 8,65 10,15 11,25 12,40 15,00 19,85 24,75 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 11,65 13,15 15,00 16,50 19,85 26^5 33.00 „
Farbig . „ 100 „ 12,75 15,00 16,50 18,00 21,75 28,85 36,00 „
Inhalt IV« 2 2Vt 3 4 5 6 kg.
Halbweiss pro 100 St 28,75 37,50 43,50 49,50 66,00 82,50 99,00 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 37,15 46,50 52,50 63.00 79,50 99,00 120,00 „
Farbig . „ 100 ,. 41,25 51,00 58,50 69,00 87,00 109,50 132,00 „
5. Standflaschen aus bestem Kaliglase mit weitem
Halse, mit eingeschliffenem Griff- oder Deckel-
stopfen.
Inhalt 15 ,30 65 75 100 125 150 175 ccm.
Halbweiss pro 100 St 16,50 16,50 20,25 20,65 21,75 22.50 23,25 24,00 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 20,25 20,25 23,25 24,00 24.75 25,50 27,00 28,50 „
Farbig . „ 100 „ 21,75 21,75 25,50 26,25 27,40 28,15 30,75 31,15 „
Inhalt 200 250 300 350 400 500 625 750 ccm.
Halbweisspro 100 St 24,75 30,00 31.50 33.00 36,75 39,75 41.25 43,50 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 30,00 36,75 39,75 41,25 42,75 46.50 49,50 56.25 „
Farbig . „ 100 „ 33,00 39,75 43,50 45,00 46,50 51,00 54,00 61,25 „
412 Flaschen.
Inhalt 1000 1500 2000 2500 3000 4000 5000 6000 ccm.
HalbwcissprolOOSt 49,5'» ft3/K) 72,75 82,50 99,00 120,00 150,00 219,(0 Mk.
Weiss . . „ 100 „ 6ts00 79,50 9o,(to lOViO 124,50 150,00 18n,(»0 v32,50 „
Farbig . „ 100 „ 7V.00 ^<7 00 99,00 118,50 136.50 165,«.0 198,00 255,00 „
Für Schilder mit Schrift (einfaches Etikett mit radierter Schrift) wird
extra berechnet:
Bei 15—60 90—125 150-250 ccm.
Pro 100 St 68,00 75,00 82,00 Mk.
Bei 300-360 420 500 600 ccm.
Pro 100 St 90,00 100,0Q 11-^,50 120,00 Mk.
6. Flaschen mit aufgeschliffener Kappe, ohne
Stopfen.
Inhalt 30 45 60 75 90 ccm.
Pro lOü St 40,00 42,50 45,00 47,50 50,00 Mk.
Inhalt 105 125 150 180 ccm.
Pro 100 St 55,00 60,00 70,00 80,00 Mk.
7. Flaschen mit aufgeschliffener Kappe, mit
Stopfen.
Inhalt 30 60 120 250 ccm.
Pro 100 St 60,00 70,00 80,00 110,00 Mk.
Inhalt 360 500 700 1000 ccm.
Pro 100 St 130,00 150,00 180,00 200,00 Mk.
8. Pulverflaschen (Büchsen) aus Steinzeug, innen
und aussen glasiert, mit eingeschliffenem Deckel.
Inhalt .... 1 2 3 4 5 61.
Stück .... 1,25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 Mk.
Inhalt .... 8 10 12 15 20 25 1.
Stück .... 3,00 3,50 4,00 5,00 7,00 9,00 Mk.
9. Transportflaschen aus Steinzeug (Ersatz für Qlas-
ballons).
Inhalt 40 50 60 75 100 1.
Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10.00 Mk.
Andere Steinzeugflaschen siehe unter „Transportge fasse''.
10. Steinzeugflaschen zur Aufbewahrung destillierten Wassers.
Inhalt 50 100 1.^0 2(»0 1.
Preis inkl. Deckel 9,00 15,00 22.00 29,00 Mk.
Preis des Hahnes inkl. Einschleifens Mk. 3,00 — 6,00.
ll.FlaschenausBlei siehe „Blei, Gerätschaften, au s".
12. Guttaperchaflaschen siehe unter „Guttapercha,
Utensilien au s".
Flaschen:
Vereinigte Lausitzer Olaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasae 66/67.
Eiserne Flaschen:
Kleine, NeuacUfer k Co., O. m. b. H., Schwelm i. W. (a. ID8.-Anh. 8. 17).
Steinzeugflaschen :
Deotaehe Ton- n. SteinKOff-Werke, AkÜengeaeUadiaft, Berlio-Chailottenbiirff, Berlinecttr. 38.
Fleckenreinigung. 413
Fleckenreiiilffimg:.
I.Fett. Im Grossen werden die Stoffe in rotierenden Trommeln mit
Benzin oder dessen Dämpfen erwärmt. Im übrigen entfernt man Fettflecken
aus Wäsche durch Waschen mit Seife und Soda (oder mit Lauge), aus ge-
färbten Stoffen durch Reiben mit Benzin oder einer Mischung desselben mit
Ammoniak. Nach dem Durchtränken der Stelle mit Benzin wird der Stoff
beiderseits mit Fliesspapier bedeckt und so gebügelt. Besonders kräftig wirkt
eine Mischung von Alkohol, Äther und Ammoniak sowie eine Paste aus Benzin
mit Magnesia. Einen vorzüglichen Ersatz für das feuergefährliche Benzin bil-
det der Chlorkohlenstoff (s. d.), auch Benzlnoform genannt.
Ein gutes Fleckwasser für Ol- und Fettflecke besteht aus 20 T.
Seifenspiritus, 10 T. Ammoniak (10 %ig) und 3 T. Essigäther, ein anderes
aus 20 T. Benzin, 4 T. Äther, 3 T. Essigäther und 6 T. Terpentinöl. Eine
Ammoniakseife wird nach W i 1 b e r t folgendermassen bereitet:
50 ccm Ölsäure, 25 ccm Äther, 25 ccm Chloroform, 250 ccm Benzin und
50 ccm spiritusOser Salmiakgeist werden in der hier angegebenen Reihenfolge
unter öfterem Umschütteln vermischt. Zieht man eine weisse Emulsion vor,
so ersetzt man den Spiritus durch die gleiche oder doppelte Menge Wasser.
2. Blut. Waschen mit kaltem Seifen-Sodawasser.
3. Schokolade. Die Flecken werden zuerst wie solche von Fett be-
handelt, dann mit Eidotter ausgerieben und letzteres schliesslich mit Soda-
wasser entfernt. Sehr empfohlen wird auch Glyzerin: Man reibt die Flecken
mit einem in Glyzerin get^chten Schwamm ein und wäscht mit Wasser oder
Spiritus nach.
4. Kaffee. Sehr gut sollen sich Dichlorhydrin und Epichlorhydrin
(s. unter „Chlorhydrin e'*) gegen Kaffeeflecke bewähren; sie werden kalt
angewandt. Weiter empfiehlt man bei hartnäckigen Kaffeeflecken Glyzerin;
siehe oben unter 3. Sc h o k o 1 a d e.
5. Stearin. Recht heisses Ausbügeln, wobei die Stearinsäure ver-
dampft.
6. Obst-, Wein-, Gras- und Stockflecken werden aus
Leinen durch ein Gemisch von 9 T. Wasserstoffsuperoxyd (2 % ig), 1. T. Am-
moniakflüssigkeit und 20—30 T. HtO entfernt. Durch Wasserstoffsuperoxyd
werden diese und ähnliche Flecken auch aus Seide, aus Kupferstichen u. s. w.
beseitigt. — Zur Entfernung von Wein- und Essigflecken bedient man sich
auch mit Erfolg einer Mischung von 16 T. Seife, 2 T. Terpentin und 1 T.
Ammoniak.
7. Farbige Flecken können aus Weisszeug auch durch eine ver-
dünnte Chlorbleichflüssigkeit, z. B. mit HtO verdünnte Eau de Javelle (siehe
Artikel „Bleiche n''), beseitigt werden.
8. Saucen. Flecken von fetten Saucen behandelt man zuerst mit Ben-
zin, dann mit warmer konzentrierter Oxalsäurelösung; hierauf wäscht man mit
Ammoniak und zuletzt sehr sorgfältig und wiederholt mit HtO.
9. Tinte. Flecken von reiner Elsen-Gallustinte behandelt man mit er-
wärmter konzentrierter Oxalsäurelösung und bestreicht sie mit feinen Zinn-
spänen. Nach genügender Einwirkung (ev. muss die Behandlung wiederholt
werden) wäscht man anhaltend mit warmem Wasser aus. Bleibt Oxalsäure
im Gewebe zurück, so wird dieses beim Trocknen zerstört.
Flecken von Alizarlntlnte wäscht man zuerst mit HtO, bestreut den Fleck
mit gepulverter Weinsäure, spült nach einigen Stunden ab und bleicht endlich
mit Eau de Javelle nach. — Ein erprobtes Mittel zur Beseitigung von Tinten-
flecken (von Anilinfarben herrührend) ist der flüssige Opodeldok, bestehend
aus 60 T. Kampferspiritus, 175 T. Seifenspiritus und 12 T. Ammoniak (unter
Zusatz von 1 T. Thymianöl und 2 T. Rosmarinöl).
10. R e g e n f 1 e c k e. Solche entfernt man aus Samt, Indem man diesen
zuerst mit dest. Wasser anfeuchtet und dann mit Ammoniak betupft.
Hierauf lässt man Dampf über den Samt streichen, damit sich die nieder-
gepressten Härchen wieder aufrichten können.
11. Rostund Tinteaus Welsszeug. Man stellt einen Zinnteller
auf ein mit kochendem HtO gefülltes Gefäss, giesst in den Zinnteller eine
414 Fleischmehl — Fleischpraparate.
nicht zu schwache wässerige Lösung eines Gemisches gleicher Teile von Oxal-
säure, Zitronensäure und Kochsalz und bringt die befleckte Stelle in diese
Lösung. Nach dem Verschwinden der Flecken muss sofort gut nachgewaschen
werden. Benutzt man statt des Zinntellers einen solchen aus Porzellan, so
muss man der Lösung ein wenig Zinnchlorflr zusetzen.
12. Tannin und Gerbsäure aus Wäsche beseitigt man durch
Bleiessig, oder man verwandelt das Tannin durch Behandeln des Fleckens
mit Eisenvitriollösung in Tinte und verfährt mit dem dunkel gewordenen Fleck
nach No. 9.
13. Kaliumpermanganat. Aus Weisszeug entfernt man Flecken
von KMnO« durch schwache HCl oder durch Behandeln mit Schwefelam-
monium und sorgfältiges Nachwaschen mit warmem HtO; auch führt warme
Oxalsäurelösung zum Ziele.
14. Jod: Behandeln mit NH« oder KCN-Lösung.
15. S ä u r c n: Behandeln mit Ammoniakflflssigkeit und sorgfältiges Nach-
waschen. Flecken von HNO« lassen sich nicht beiseitigen.
16. Atzalkalien (Laugen); Atzkalk: Behandeln mit Essigsäure.
17. Silber (Höllenstein). Behandeln mit KCN-Lösung und Nach-
waschen mit Natriumthiosulfat oder Behandeln mit Jodjod kaliumlösung und
Nachwaschen mit NHa.
18. Tee r. Aus Stoffen werden Teerflecken durch eine Mischung von
Alkohol mit Benzin entfernt. — Besonders empfohlen wird folgendes Ver-
fahren: Der Fleck wird mit Fett (Schmalz oder ungesalzener Butter) ein-
gerieben und durch Erwärmen aufgelöst, dann mit Terpentinöl abgerieben,
mit 10 %igem wässerigem Ammoniak ausgewaschen und mit lauwarmem
Wasser nachgewaschen. Dieses Verfahren wird, wenn nötig, mehrmals
wiederholt.
19. Teerfarbstoffe lassen sich aus Weisszeug meistens durch
mehrmaliges Behandeln mit schwacher Permanganatlösung (1 : 1000) besei-
tigen, wobei die durchfeuchtete Stelle jedesmal mehrere Stunden liegen bleibt
Der entstandene braune Fleck wird schliesslich durch warme Oxalsäurelosung
zum Verschwinden gebracht.
Tetra-Isol (löslicher Chlorkohlenstoff):
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Fleisohmehl siehe „Düngemittel, kflnstliche'* sowie
„Futterstoff e".
Fleisohprftparate. Die Konservierung des Fleisches geschieht durch
Kälte, durch Wasserentziehung (Trocknen), durch Kochen bei Luftabschluss,
durch Salzen, Räuchern oder Zusatz anderer fäulniswidriger Stoffe. Vgl. den
Artikel „Konservierun g".
Von speziellen Fleischpräparaten sind zu nennen:
1. Fleischextrakt. Über die Fabrikation schreibt Dr. R. Marc
(Prometheus 1904 S. 325) folgendes: Das zur Extraktherstellung gelangende
Fleisch, welches möglichst fettfrei gemacht ist, wird zerkleinert und andauernd
mit Wasser auf 70^ erwärmt; die Lösung wird abgegossen und die nicht ge-
löste Fleischfaser ausgepresst. Die gesamte Flüssigkeit wird in Qefässe, die
nach oben hin in einen schmalen Hals auslaufen, eingefüllt und das darin ent-
haltene Fett abgehebert. Sodann wird nochmals mehrere Stunden mit Dampf
in verschlossenen Gefässen behandelt und schliesslich in gusseisernen email-
lierten Pfannen eingedampft. Die Ausbeute an festem Extrakt ist ungefähr
6 Pfund aus 100 Pfund knochenfreiem Fleisch, die Produktion etwa 3 Pfund
vom Rind. Die Zusammensetzung des festen Fleischextrakts ist ungefähr
die folgende: 15—20 % Wasser, 10—15 % Asche und 60—70 % Fleischbasen,
wie Kreatin, Kreatinin, Sarkosin und andere. Die Asche besteht aus 30 bis
35 % Kochsalz, 35 — 40 % Kalisalzen, 25 — 30 % Phosphaten und zuweilen ge-
ringen Mengen Borax. — Nach dem Engl. Pat. 24 619 von 1902 stellt man
hellfarbiges Fleischextrakt dar, indem man aus der Fleischbrühe durch
Kochen die Eiweisskörper entfernt, dann durch Kochen der Brühe mit HCl
das Hämoglobin zerstört, hiernach das Fe mit Alkalien fällt, abfiltriert und
Flicgenleim — Florentiner Lack. 415
nach dem Ansäuern in gewöhnlicher Weise eindampft. — Über Ersatzmittel
des Fleischextraktes siehe den Artikel „Hefenextrakt e*\
2. Fleischsaft. Durch Dämpfen von gehacktem fettfreiem Rind-
fleisch mit HtO unter Druck erhalten; dem HtO wird dabei unter Umständen
etwas HCl oder NatCOs zugesetzt. Der gewonnene Fleischsaft wird bis zur
Sirupsdicke eingedämpft. Hierher gehörige Präparate sind z. B. die L e u b e -
R o s e n t h a 1 sehe FleischlOsung, der FleischsaftPuro,Toril
u. a. m.
3. Fleischpepton (Fleischsaft, Fleischsolution). Um die Nähr-
stoffe des Fleisches in konzentrierter löslicher Form zu erhalten, wird eine
künstliche Verdauuner der Eiweissstoffe eingeleitet, indem man das Fleisch
entweder mit Verdauungsfermenten, wie Pepsin, Pankreatin oder P a-
p a y o t i n , behandelt oder aber es mit verd. HQ und gespanntem Wasser-
dampf kocht. Die Einzelheiten der Fabrikation sind bei den meisten Pepton-
präparaten nicht bekannt.
4. Albumosen. Der widerliche Geschmack der Peptonpräparate
führte zu Versuchen, die Eiweissstoffe in lösliche, durch Hitze nicht gerinn-
bare Form zu bringen, aber die Umwandlung nicht bis zum Pepton zu
führen. Derartige Albumosen werden nach geheim gehaltenen Verfahren
aus verschiedenen Rohstoffen gewonnen, z. B. ist die S o m a t o s e ein Fleisch-
albumosenpräpa rat.
5. Ein neues aussichtsreiches Fleischnährpräparat dürfte nach dem Ver-
fahren von Forbes Ross bald fabrikmässig gewonnen und auf den Markt
gebracht werden. Ober dieses Verfahren siehe den Artikel „E i' w e i s s -
Stoff e*'.
6. Fleischmehl. Solches wird nicht nur als Futter- und Dünge-
mittel, sondern, in besonderer Zubereitung, auch als menschliches Nahrungs-
mittel hergestellt. Das D.R. P. 171887 schützt die Herstellung eines
aromatischen Fleischmehls, indem man zu Anfang des Ein-
kochens des Fleisches die Dämpfe, die die sich entwickelnden Qeschmacks-
und Aromastoffe enthalten, kondensiert und die so gewonnene Essenz zum
Aromatisieren von Fleischmehl benutzt, indem man es damit besprengt oder
vermischt. — Das Verfahren erscheint einigermassen problematisch.
FUeffenleim. Folgende drei Rezepte haben sich gut bewährt:
1. Man schmilzt 100 T. Kolophonium, 50 T. Fichtenharz und 70 T. Rüböl
zusammen und setzt der halberkalteten Masse als Mittel zum Anlocken der
Fliegen 20 T. unreinen Honig zu.
2. Man schmilzt 600 T. Kolophonium, 400 T. Leinöl und 20 T. gelbes
Wachs zusammen.
3. Man schmilzt 500 T. braunes Kolophonium und 250 T. Rizinusöl zu-
sammen, rührt 50 T. Glyzerin hinzu und zuletzt 100 T. unreinen Honig.
Florentiner Flaschen. Zur Destillation ätherischer Ole dienende weit-
balsige Flasche mit einem seitlich am Boden entspringenden Abflussrohr, das
beinahe bis zur oberen Mündung emporsteigt und sich dort umbiegt. Gelangt
als Destillat Walser mit darauf schwimmendem ätherischen Ol in die Floren-
tiner Flasche, so muss — wenn diese fast ganz gefüllt ist — Wasser aus dem
Seitenrohr abfliessen, so (dass man den Frozess fortsetzen kann, bis die
Flasche ganz mit ätherischem Ol gefüllt ist. Vgl. auch den Artikel „Vor-
1 a g e n".
Florentiner Flaschen aus Glas:
Inhalt 1 1,5 2 2,5 3 4 6 1.
Mit gebohrtem Loch, Preis . . 0,70 0,90 1,10 1,80 1,50 1,75 2.00 Mk.
Mit Tubus am Boden and ein-
gesetztem Rohr. Preis . . . 1,25 1,50 1,75 2,00 2,^ 2,75 3,25 „
Mit angeschmolzenem Rohr und
Ablasstubus mit Stopfen, Preis 1,90 2,30 2,60 3,00 3,50 4,00 5,50 „
Florentiner Xiaok siehe „Koschenille**.
^Jg Florida-Bleicherde — Fluor und Fluorverbindungen.
Florida^Bleioherde siehe unter „Fette und öl e".
Florizin siehe ,,R i z i n u s 0 r\
Fluate siehe „Kessler sehe F 1 u a t e".
Fluor und Fluonrerbindunfiren.
I.Fluor. F oder Fl. A. O. = 19,1. Oas, das erst 1886 durch Elektro-
lyse einer Mischung von Kaliumfluorid und absolut wasserfreiem Fluorwasser-
stoff Isoliert worden ist. Sp. O. 1,31, kondensiert sich bei — 185" zu einer hell-
gelben Flüssigkeit. D e w a r ist es gelungen, das Fluor auch in feste Form
zu bringen, und zwar durch die Kalte des verdampfenden flüssigen Wasser-
stoffs. Seh. P. des F. liegt bei — 233". Im Gegensatz zu seinen Verbindungen
hat das Fluor keinerlei Wichtigkeit.
2. Fluorwasserstoff (Flusssäure; Acidum hyirofluoricum),
HF. Durch Erhitzen von Flussspat (CaFt) oder Kryolith mit konz. Schwefel-
säure erhalten: CaFt + HsSO* — 2HF-I- CaSO*. Die Reaktion muss in Oe-
fässen aus Blei oder aus Platin oder in eisernen Qefässen mit Bleihaube vor-
genommen werden, da HF die Kieselsäure des Glases, Porzellans und Tons
auflöst (siehe „K i esel f I uo r wa sser s tof f); das Destillat wird in
Vorlagen aus Blei, Platin oder Guttapercha aufgefangen.
Nach dem D. R. P. 142 931 geschieht die Darstellung von Flusssäure mit
Hilfe eines Apparates, wie er gemäss dem D. R. P. 134 977 zur Herstellung von
Azeton dient. Es wird dabei aus dem CaFt und HtSO« bei ^gewöhnlicher Tempe-
ratur hergestellte Gemisch auf einemFahrgesteU in flachen Schichten ausgebrei-
tet und hierauf in einer von aussen geheizten Retorte erhitzt. Die Operation
geht schnell vor sich, und der Flussspat wird vOUig aufgeschlossen; nach dem
Abtriebe wird der Wagen ausgezogen und schnell ein frisch beschickter ein-
geschoben. Da die Retorte allseitig vom Feuer umspült ist, kann man auch
an Stelle des bisher aus Pb gefertigten Oberteiles überall Fe anwenden.
Trockner Fluorwasserstoff siedet bei 19,4", erstarrt bei — • 102,5" kristal-
linisch und schmilzt wieder bei —92,5^ sp. G. (bei 15<*) 0,9870. An der Luft
bildet er dichte Nebel, erzeugt auf der Haut Geschwüre und Blasen und wirkt
eingeatmet ausserordentlich giftig. Er verkohlt Papier, Holz, Kork, greift
Glas stark an, jedoch nicht im trocknen Zustande; Paraffin
wird davon nicht angegriffen. LOst sich sehr leicht in HtO; die stark rau-
chende gesättigte LOsung gibt beim Erwärmen Gas ab und hinterlässt ein bei
\2ff^ unverändertes siedendes Säurehydrat HF H- 2 HtO, das etwa 38 % HF ent-
hält. Auch die Lösung greift Glas stark an, weshalb zur Aufbewahrung Qefässe
aus Pt, Pb, Guttapercha oder aber mit Paraffin ausgekleidete verwendet wer-
den müssen. Nach Betts sollen sich für den Versand wässeriger Fluss-
säure Bierfässer mit Harzanskleidung sehr zxA eignen.
Die Fluoride sind unter den entsprechenden Metallverbindungen zu fin-
den, so Fluorammonium unter „AmmoniumverbindungQ n",
Fluorchrom unter „C h r o m b e i z e n" u. s. w.
Flusssäure, rauch., techn. (ca. 41»%) % ^% Mk. 30.00
. arsenfrei (Cr 40O/o) % „ „ 42,00
(ca. f>5«/o) % „ „ 45,(X>
„ (ca.75»/o) o/o „ „ 65,00
mediT, arsenfrei (400/o) ... 1 kg Mk. 1,35: % .. „ 115,00
chem rein, in Platin destilliert 1 „ „ 4,00
„ „ Mattsäure zum Glasätzen . . 1 „ „ 1,20; % „ „ 100,00
ft ff tt
u »»
t» »t
»» »•
Platinretorte zur HF- Destillation, Gewicht ca. 90 g, Fassonpreis .... Mk. 90,00
Platinflasche (Vorlage) „ « 45 g, „ .... .. 30,00
Piatingefasse zur Aufbewahrung von HF, in abnehmbarer Kupfer- oder Haitgummi-
Umkleidung:
Inhalt 250 500 1000 ccm.
Gewicht ca 55 96 200 g-
Fassonpreis inkl. Kupfermantel 28,00 30,00 36,00 Mk.
Mit Hartgummiumkleidung Mk. 10,00—15,00 mehr.
Der Platinpreis (abgesehen vom Fassonpreis) betragt z Z 1 kg Mk. 3800
Fluoreszcin — Fluorrheumin. 417
Bleigefasse zur Destillation nnd Aufbewahrung von HF siehe unter „Blei, Ge-
rätschaften aus'^
Gaftaperchaflaschen :
Inhalt . , 30 50 100 125 250 500 1000 g.
Stuck, Preis 0.75 1,00 1,30 1,50 2,00 3,50 6,00 Mk.
Grössere Guttaperchaflaschen kosten pro kg Flaschenge'wicht Mk. 14,00
Ungefähres Gewicht der Flaschen:
Inhalt ... 2 2,5 3 3,5 5 6 7,5 10 kg.
Gewicht ... 0,8 1,0 1,15 1,8 1,65 2,0 2,5 3,1 „
12,5
15
20
25
30
35
40
45
3,6
4,2
4,6
5,0
5,6
6,6
7,6
9,1
kg.
Lehmaim ft Yoai, Hamburg.
R. Rienecker und Dr. W. Schmeisser, Fluor
bei Siptenfelde.
E. Merck, Darmstadt.
Inhalt . . .
Gewicht .
Fluor:
Uhmann ft Voss, Hamburg.
Fluorsalze:
Königsrarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Fluorverbindungen :
Chem. Fabr. FUHrsheini, Dr. H. Noerdlinger,
FUnheim a. M.
Fuent Bros. & Co.. New York, Nos. 2 u. 4 Stone
Street (s, loK-ijih. & U).
Flusssflure:
K9irifmrter & Ebell, Linden vor Hannover,
lidunaan A Vo«, Hamburg.
Kieselfluorwasserstoff :
R. Rienecker und Dr. W. Scfameisser, Fluor bei Siptenfelde.
Apparate zur Herstellung von Fluor und Fluorverbindungen:
F. H. Ueytr, Hannover-Hainhola.
Apparate für Flusssäure und Fluorsalze liefert:
^' R. Jlirgensen, Prag-Weinberge.
Flnoreszein. Ist chemisch genommen Resorzinphtaiein (Tetraoxyphta-
lophenanhydrid). Man gewinnt es durch Erhitzen von Resorzin mit Phtal-
säureanhydrid, und zwar verläuft die Reaktion nach der Gleichung:
C«H,<gg>0 + 2 aH4<g[j gj = C.H4<co>0 "*^0H
Phtalsäureanhydrid Resorzin Fluoreszein.
Vgl. auch den Artikel „Py ro n i nf a r bs tof f e". Das Fluoreszein
färbt wolle und Seide in saurem Bade gelb.
Fluoreszein H Mk. 2,20: 1 kg Mk. 20,00
nnorlndlne. Teerfarbstoffe, die als Zwischenprodukte bei der In-
daltnschmelze (siehe „I n d u I i n e*') entstehen. Es sind Diazine, denen
wahrscheinlich die Konstitution
R<n">R<nh>R
zukommt, worin R Kohlenwasserstoffreste der Benzolreihe bedeutet.
Flnoroform. CHF«. Durch Einwirkung von Fluorsilber auf Jodoform
bei Gegenwart von HtO, aber unter Ausschluss von Luft erhalten.
Gas, dessen gesättigte wässerige Lösung (2,8 % CHF« enthaltend) als
Fluoroformwasser {Aqua fluoroformii) innerlich gegen tuberkulöse
Erkrankungen verordnet werden soll.
Fluoroformwasser 1 kg Mk. 10,00
Flnorrheimilii. Mischung von Fluorphenetol und Difluordiphenyl in
Salbenform. Man soll es äusserlich gegen Rheumatismus, Hexenschuss, In-
fluenza verwenden.
Fluorrheumin „Valcnüner", Büchse von 40 g Mk. 1,05
Bischer VII. 27
418 Fluorvcrbindungcn — Flusseisen.
nnorrerUndiinffeii siehe „Fluor und Fluorverbindunge n*'.
FltMMHrfgfm. Man versteht darunter schmiedbares Eisen,
dessen Darstellung im fiassigen Zustande erfolgt (vgl. die Artikel
„Eise n** und „S c h w e i s s e t s e n**), während das Schweisselsen im
nlchtflflssigen Zustande gewonnen wird.
Die Darstellung des Flusseisens, das man weiter in Flussstahl und
Flussschmiedeeisen trennt, kann erfolgen 1. durch blosses Ver-
fiasslgen von Stahl oder Schmiedeeisen, 2. durch Schmelzen eines Gemisches
von Roheisen mit Schmiedeeisen und 3. durch oxydierendes Schmelzen von
Rohelsen.
Da diese drei Qewinnungsprozesse in der Praxis mehr oder weniger In-
einander übergehen, so trennt man die Darstellungsarten des Flusseisens
besser In Tiegelprozesse, Herdofenprozesse und Birnen-
prozesse.
a) Tiegel Prozesse.
Hierbei wird Rohstahl unter sorgfältigem Luftabschluss in Tiegeln
ttmgeschmolzen. Soll der Kohlenstoffgehalt verändert werden, so kommt
als Zuschlag einerseits sehr reines Roheisen, anderseits sehr reines
Flusseisen in Betracht. Auch Holzkohle setzt man zu, sowie ander-
seits die vornehmlich verwendeten Graphittiegel den C-Gefaalt
beeinflussen, indem sie etwas Graphit an den Tiegelinhalt abgeben. Ausser
Graphittiegeln werden solche von Schamotte verwendet. Ist eine hohe
Härte nötig, so wird Mangan, Chrom, Nickel u. s. w. zugesetzt. Ferro-
mangan dient zur Desoxydation, Ferrosilizium zum Entgasen. Als Schlacken-
bildner dienen Braunstein, Kalk, Glaspulver und Tiege^l-
scherben. Selten nur noch führt man den Prozess mit Koksfeuerung in
WIndOfen aus; meistens benutzt man Gasöfen.
Der Tiegelflussstahl ist, bei richtiger Durchführung des Prozesses, von
vorzüglichster Qualität, doch sind die Kosten hoch, so dass die Erzeugnisse
nur für solche Zwecke in Frage kommen, die einen höheren Preis vertragen
(harte Stahlwerkzeuge, Gewehr- und Geschützläufe, Panzerplatten u. s. w.).
Zu den Tiegelprozessen kann man auch jene Verfahren mit elektrischen
Stahlofen rechnen, welche auf dem Induktionsprinzip gebaut sind, so z. B. die
Kjellinschen Ofen. (Vgl. dazu den Artikel „S t a h V\)
b) Herdofenprozesse.
Das Prinzip des Verfahrens besteht dariin, dass ein Gemisch
von Eisensorten verschiedenen Kohlenstoffgehaltes (Roheisen und Schmiede-
eisen) zusammengeschmolzen wird, wodurch sich der C- Gehalt in
weiten Grenzen variieren lässt. Da man den Prozess jedoch in grossen
Flammöfen vor sich gehen lässt, so ist mit den übrigen Vorgängen
ein teil weises Frischen (vgl. unter „Schweisselsen") verbunden,
d. h. ein oxydierendes Schmelzen, das u. a. den C-Gehalt verringert. Dieser
sogenannte Martin-Prozess hat erst seit Erfindung der Siemensschen
Gasfeuerung weite Verbreitung erlangt und wird deshalb in seiner gebräuch-
lichsten Modifikation als Siemens-Martin-Prozess bezeichnet.
Der zum Martin-Verfahren verwandte Ofen Ist ein Flammofenherd, der
auf einer mit Tonbrei überzogenen Eisenplatte mit sehr feuerfestem Sande
muldenförmig ausgefüttert ist. Durch dieses sehr kieselsäurereiche Material
der inneren Ofenwandung (saures Futter) war es etwa vorhandenem
Phoshpor unmöglich gemacht, in die Schlacke überzugehen; es entstanden
vielmehr saure Schlacken, und der P blieb im Eisen, was dessen Qualität in
ungünstigster Weise beeinflusst. Deshalb war man anfangs für die Herdofen-
prozesse auf die selteneren phosphorarmen Eisenerze angewiesen, and dies
drückte die Bedeutung des Verfahrens sehr herab. Erst als es S. 0. Thomas
1878 gelungen war, ein basisches Futter aus Kalk und Magnesia herzu-
stellen, war man \v der Lage, auch phosphorreiche Rohstoffe mittels des Martin-
Prozesses zu verarbeiten. Man benutzt eine Mischung aus Roheisen mit
Flusseisen. 419
Schmiedeeisenabfillen; als Zuschläge kommen Ferromangan, Ferrosilizium,
ferner auch Spiegeleisen, beim basischen Prozess zur Verschlackung der
Phosphorsäure ausserdem Kalkstein oder gebrannter Kalk in Betracht.
Gegenüber den unten unter c) erörterten Birnenprozessen hat
der Martinprozess den Nachteil, dass er nicht wie jene ohne Brenn-
stoffverbrauch durchgeführt werden kann, vielmehr sehr erhebliche Mengen
gasförmiger Brennstoffe verbraucht. Auf der andern Seite sind für die
Bimenprozesse bei weitem nicht alle Erze geeignet, und endlich ist dabei ein
kontinuierlicher Betrieb von vornherein ausgeschlossen. Weiter aber ist der
Martinprozess abhängig vom Aiteisenmarkte, denn nur, wenn Schmiedeeisen-
abfälle in genügender Menge vorhanden sind, lässt er sich durchführen.
Um nun den Martinprozess im Wettbewerb mit dem Birnenprozess auf
der Höhe zu halten, hat man ihn in verschiedener Weise abzuändern versucht,
und zwar einesteils so, dass man dabei ohne Alteisen auszukommen suchte,
und andernteils dadurch, dass man ihn kontinuierlich gestaltete.
Ursprünglich beruhte, wie oben gesagt ist, der Martinprozess nur darauf,
durch Zusammenschmelzen von Roheisen und schmiedbarem Eisen ein Eisen
von mittlerem Kohlenstoff gehalte zu gewinnen; später aber ging man dazu
über, durch Oxydation das Eisen im Martinofen möglichst vollständig zu ent-
kohlen und zu entphosphoren und nachher den nötigen Kohlenstoff wieder
zuzusetzen.
Je mehr der Martinprozess an Verbreitung und Ausdehnung gewann, um
so schwieriger wurde es, genügende Mengen schmiedbaren Eisens in Form
von Abfällen (Schrott) dafür zu beschaffen. Deshalb ist man mehr und mehr
dazu übergegangen, den eigentlichen Martinprozess durch eine von Wil-
helm Siemens erfundene Modifikation zu ersetzen. Das Siemens-Ver-
fahren besteht darin, dass man dem geschmolzenen Roheisen den zur Oxy-
dation der Nebenbestandteile nötigen Sauerstoff durch Einsetzen von (mög-
lichst reinen) Eisenerzen zuführt.
Gegenüber derartigen sogenannten indirekten Verfahren, bei
denen man die Oxydation des Roheisens durch den Sauerstoff von Erzen her-
beiführt, stehen die direkten Verfahren, bei denen man das Roheisen
duich direkte Oxydation mit Luft vorfrischt.
Von den direkten Verfahren ist zunächst das Duplex-Verfahren
zu nennen. Bei diesem bringt man Roheisen in eine Bessemerbirne (siehe
unten unter c), frischt darin durch Lufteinblasen vor und bringt das Produkt
dann in den Martinofen, wo es fertig gemacht wird.
Ein zweites hierhergehöriges Verfahren ist der Daelen-Pschoika-
Prozess. Hier verbläst man nicht im Konventer, sondern es wird in einer
kreisrunden Pfanne unmittelbar am Hochofen Gebläsewind auf das abge-
stochene flüssige Roheisen geblasen; das Fertigmachen geschieht auch hier im
Martinofen.
Endlich nennen wir von direkten Verfahren noch den Kernshaw-
Prozess. Hier lässt man das vom Hochofen kommende, zu frischende
Eisen in einer geneigten Rinne hinunterlaufen, wobei durch Düsen Luft durch
das flüssige Eisen gepresst wird. Das so vorgefrischte Eisen kommt auch
hier in den Martinofen.
Bei den indirekten Verfahren, die man unter dem Namen Erzprozess
zusammenfasst, lässt sich kein Vorfrischen ohne Brennstoff erzielen, vielmehr
muss der Sauerstoff des Erzes erst durch grossen Wärmeaufwand frei ge-
macht werden.
Auch für den Erzprozess sind sehr verschiedene Modifikationen ersonnen
worden. So erhitzt man z. B. bei dem sogenannten Moneil-Prozess
Kalk und Eisenerze im Martinofen und giesst dann flüssiges Roheisen auf.
Besondere Bedeutung haben aber diekontinuierlichenHerdofen-
prozesse, die ebenfalls die Oxydation durch Erze bewirken. Hauptsäch-
lich sind hier drei Verfahren zu nennen:
Bei dem Bertrand-Thiel-Prozess sind zwei Herdöfen vor-
handen. Im ersten Ofen wird dem Roheisen nur wenig Erz zugesetzt, und
zwar noch nicht einmal ganz soviel, wie zur Ausscheidung der Fremdkörper
27*
420 Flusseisen.
nötig ist; dabei bleibt Roheisen im Oberschuss. Dann sticht man das Metall
in den zweiten Ofen ab, wo es auf frisches Erz einwirken kann; hierbei er-
folgt die vollständige Reinigung sowie die Kohlung und Desoxydation.
Das zweite der hierhergehörigen Verfahren ist der Taibot-Pro-
zess; zu seiner Ausfflhrung gehört ein Kippofen. Man schmilzt zuerst
Schrott ein, setzt Erz und (zur Entphosphorung) Kalk ein, lasst dann flüssiges
Roheisen dazu, erhitzt, giesst durch Kippen die Schlacke ab und kippt
schliesslich % des Ofeninhaltes in eine Giesspfanne, worin man das Fertig-
machen des Eisens, also die Desoxydation und Rflckkohlung, durch Zusatz
von Ferromangan und Anthrazit vornimmt. Für den ausgegossenen Teil des
Ofeninhaltes setzt man wieder Erz und Roheisen nach, schmilzt durch, giesst
wieder '% Metall ab u. s. w. Nur am Ende jeder Woche soll der Talbot-Ofen
ganz entleert werden.
Das dritte Verfahren ist der H 9 n t k e - P r o z e s s; er ist dem Talbot-
Prozess recht ähnlich, hat aber keinen Kipp- sondern einen feststehenden
Ofen. Dafür sind drei Abstichöffnungen in verschiedener Höhe des Ofens
vorhanden, so dass man entweder die Schlacke ablassen oder den zu ver-
feinernden Teil des Eisens abstechen oder endlich (durch die tiefste Öff-
nung) den Ofen ganz entleeren kann.
c) Birnenprozesse.
Diese Methoden der Flusseisengewinnung beruhen auf reinen Oxy-
dationsprozessen mittels atmosphärischer Luft. Durch das kohlenstoff-
reiche Roheisen wird in flüssigem Zustande Luft durchgeblasen, wo-
bei schmiedbares Eisen entsteht. Bei diesem, in ganz kurzer Zeit vor
sich gehenden Umwandlungsprozess werden so grosse Wärmemengen ent-
wickelt, dass das Erzeugnis ohne weitere Erhitzung flüssig ist. Dieser, nach
seinem Erfinder benannte Bessemer-Prozess wird In grossen birnen-
förmigen Qefässen ausgeführt; die oben mit einer Öffnung versehene Birne
(Konverter) ist dreiibar aufgehängt, sodass der flüssige Inhalt durch
Kippen des Konverters ausgegossen werden kann. Die Birne fasst 8—12 i
Eisen; auf dem Boden ist eine Reihe von Düsen angebracht, durch welche die
Luft eingepresst wird. Zuerst konnte man auch mittels des Bessemer-Pro-
zesses nur phosphorarme Erze verarbeiten; erst die Erfindung des basischen
Futters durch S. 0. Thomas ermöglichte die Verwendung phosphorreicher
Rohstoffe. Die letztere Modifikation wird alsThomasprozess bezeich-
net. Ein Einsatz von 10 t Eisen erfordert eine Blasezelt von 15—25 Minuten
im Konverter: Man lässt das geschmolzene Roheisen in die umgelegte Birne
einfliessen (beim Thomasprozess hat man zur Verschlackung der Phosphor-
säure zuvor Kalkstein hineingegeben), bläst Luft durch und richtet hierbei die
Birne auf. An dem Spektrum der Flamme an der Birnenmündung erkennt
man, wann der Prozess beendet ist, worauf die Birne gekippt wird und das
Eisen in die Giesspfanne einfliesst. Bemerkenswert ist, dass neuerdings die
Kleinbessemerei immer mehr an Bedeutung gewinnt, wobei man mit
Bessemerbirnen von ca 750 kg Inhalt arbeitet. Man ist hierdurch in der
Lage, kleine Mengen Stahl, die bisher in der Regel im Martinofen erzeugt
wurden, wesentlich billiger herzustellen, und zwar stellt sich das Verhältnis
der Anlagekosten wie 1 :4. Da man bei der Kleinbessemerei nicht auf
Massenerzeugung angewiesen ist, sondern sich stets dem Gussbedarf an-
passen, ferner auch Temperguss und Feineisen aus der Birne giessen kann, so
darf man der Kleinbessemerei eine günstige Zukunft prophezeien.
Es ist nur schwer möglich, in der Birne genau soviel C zu entfernen, wie
beabsichtigt ist; meistens oxydiert man fast sämtlichen Kohlenstoff und er-
setzt darauf den Mangel durch die sogenannte Rückkohlung, indem
man beim sauren Prozess (Bessemer-Prozess) Spiegeleisen, beim
basischen Prozess (Thomas-Prozess) dagegen Koks zugibt; letzteren
lässt man erst in der Giesspfanne (bei Abwesenheit der Schlacke) auf das
Eisen einwirken.
Das D. R. P. 159 355 schützt ein Verfahren, das eine Übertragung des
Flüssige Gase — Flussspat. 421
Oben unter b) genannten Talbot-Prozessesauf das Bessemerverfahren
bedeutet: Mau verblflst deu Einsatz des Konverters auf Stahl, giesst die Hälfte
in eine Pfanne ab, während der Rest mit dem grösseren Teil der Schlacke in
der Birne zurückbleibt. In diese wird nun geschmolzenes, vom Hochofen
kommendes Roheisen gegossen, wobei die Schlacke sofort mit den Verunreini-
gungen des Roheisens in Reaktion tritt. Man kippt dann die Birne und giesst
einen Teil der Schlacke ab; war das Roheisen phosphorhaltig, so wird dann
frischer Kalk zugegeben und nun Verblasen. Bei Verarbeitung von phosphor-
freiem Roheisen ist ein Zusatz von Kalk nicht erforderlich. Endlich kippt man
die Birne, giesst einen Teil des Stahls ab, reichert den Rest der Schlacke durch
Zusatz von Eisenoxyd an und kann nun eine neue Menge Roheisen zusetzen,
worauf sich das ganze Verfahren wiederholt. —
Es wäre irrtümlich, wollte man annehmen, dass durch den Thomas-Pro-
zess Roheisen von jedem Phosphorgehalt verarbeitet werden kann; viel-
mehr muss hier (Im direkten Gegensatz zum sauren Prozess) der P-Qehalt
wieder sehr hoch sein; der P ist als Warmeentwickler nötig, weil an-
dernfalls die Temperatur nicht hoch genug bleibt, um das in der Birne ent-
stehende Eisen flüssig zu erhalten. Dagegen soll der Siliziumgehalt beim
Thomas-Prozess niedrig sein, well andernfalls das basische Futter des Kon-
verters schnell zerstört wird. Beim eigentlichen Bessemer-Prozess, das an
P arme Rohstoffe verarbeitet, wirkt das Sl als Wflrmeentwickler.
Die Ergebnisse des Bessemer- und Thomas-Prozesses sind sehr variabler
Natur; sie schwanken nach dem Rohmaterial und der Art der Arbeit vom
weichsten Flusselsen bis zum harten StahL wenn auch die weichen Produkte
vorherrschen. Die Schlacke des Thomas-Prozesses findet Im gemahlenen Zu-
stande (Thomasphosphatmehl) als Düngemittel Verwendung (vgl.
Artikel „Düngemittel, künst 1.").
d) Direkte Flusseisenerzeugung aus Erz.
Hierüber siehe den Artikel „Sta hT; dort sind vor allem die Methoden
zur Flusseisenerzeugung im elektrischen Ofen besprochen.
Das D. R. P. 146 204 betrifft das Reinigen flüssigen Eisens, und zwar
leitet man das geschmolzene Eisen in dünner Schicht und in freiem Falle über
Kegel und Trichter und bringt es dabei mit der Luft In innige Berührung.
Nach dem D. R. P. 147 313 benutzt man Azetylen zum Kohlen flüssi-
gen Eisens. Dieses Verfahren ist an sich bekannt, doch hat es den Übel-
stand, dass sich feste Kohle in den Leitungen u. s. w. ausscheidet; die neue
Erfindung will diesen Übelstand dadurch verringern, dass das Azetylen mit
einem indifferenten Gase (z. B. CO) verdünnt wird. Man soll die Azetylen-
gasmischung durch die Düsen von unten in eine Bessemerbirne eintreten
lassen und sie auch in den geschmolzenen Inhalt eines Martinofens einleiten
können.
Flusselsen:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
nttadge Qbmb siehe „Kondensation der Gas e'*.
nUMdgre Luft siehe „Luft, flüssig e*\
nilMigrkeitflverteiler siehe „S ä u r e ver t ei le r*\
FlttMdgfkeitszerstäuber siehe „Streudflse n'\
TliiMsAiire siehe „Fluorverblndunge n".
Flvssraat (F 1 u o r c a 1 c I u m). CaFt. Mineral, das In schönen farb-
losen (hflufiger durch Beimengungen gefärbten) regulären Kristallen vor-
kommt. Vgl. auch No. 9 unter „Calciumverblndunge n'\
Nach dem D. R. P. 152 194 soll man zum Pulverisieren und Reinigen von
Flussspat diesen möglichst schnell In Tiegeln erhitzen, bis er zu Pulver zer-
fallen Ist. Zurückbleibende grössere Stücke werden abgesiebt; sie enthalten
die Verunreinigungen.
422
Fomitin — Formaldehyd.
Flussspat, Stücke, klein, 85— 88 •/oCaFtftlr Hochofenwerke 10000 kg Mk. 80,00—120,00
, Stücke mit 85— 90% CaFt, zur Darstellung von Hoch-
ofenguss, Spiegeleisen, Ferrosilizium . . . 100tK)kg
„ Stücke mit 9 4 — 95 % CaFf , zur Darstellung von Maschinen-
guss, für Nickel- und Zinkwerke 10000 kg
„ Stücke mit ca. 95®/o CaF« zur Darstellung von Kunst-
guss, Hartguss auf Thomashütten 10000 kg „ 150,00—175,00
„ rein, in Stücken «/o kg Mk. 4,00 — 5,50
„ in Pulver •/• „ „ 3,00 — 4,00
„ quarzfrei, in Pulver . . . • */o » n 5,50 — 7,00
110,00—150.00
130,00- J 60,00
Flussspat:
Bernfeld k Rosenberif, Wien 0/1, Liechtenstein -
•tr. 21.
Puerst Bros. & Co., New York, Noe. 2 u. 4 Stone
Street (s. In8.-Anh.).
Wilhelm Minncr, Arnstadt.
^ spat, «niierlt, OHarz, ^
Kelkspat« Fenerstoln« Kveel-
ffllntstelne» ••Ptlert» eto. in St&ck.,
gekfirnt, ff. semahlen.
WHbelDi NInner. irKtHt (lua
GegrOndet 1871.
Flussspatmahlen:
Fried. Kropp Aktiengesellschaft Orusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Fomitin. Auf kaltem Wege gewonnenes flüssiges Extrakt zweier zur
FoifiM-Qruppe gehöriger, auf der Baumeattung Prunus schmarotzender Pilz-
arten, nflmlich Fomes cinnamomeus nndlPofnes igniarius.
Man benutzt das Fomitin, welches eine rotbraune klare FIflssigkeit dar-
stellt, medizinisch, und zwar gibt man es innerlich gegen Blasenleiden, Men-
struationsstOrungen und Hämorrhoidalbeschwerden.
Fördersohneoken siehe „Transportvorrichtunge n".
Formal siehe „M e t h y 1 a 1**.
Formaldehyd (Formol, Formalin, Methylaldehyd, Methanal). H . COH.
Entsteht bei mannigfachen Reaktionen, z. B. wenn man die Dämpfe von Methyl-
alkohol, mit Luft gemischt, Ober eine glflhende Platinspirale oder ein massig
erhitztes Kupferdrahtnetz leitet. Diese Reaktion benutzt man auch zur tech-
nischen Gewinnun«:. Das Platin oder Kupfer wird dabei auch vielfach in
fein verteiltem Zustande auf porösen Tonkörpern ausgebreitet; sie dienen nur
als Kontaktsubstanz. Man konzentriert den Formaldehyd in Fraktionier-
apparaten mit und ohne Benutzung des Vakuums; dabei dienen zur Rektfi-
kation Kolonnen, in denen FlOssigkeit und Gase nur mit Ton in Berührung
kommen. Einige Einzelheiten Aber die Formaldehyd-Fabrikation werden
übrigens noch immer geheim gehalten.
Interessant ist, dass der hormaldehyd auch durch Elektrolyse von ver-
dünntem Methylalkohol erhalten wird und ebenso, wenn man Ozon durch
Methylalkohol leitet.
Nach dem Amer. Pat. 774 824 soll man Formaldehyd durch Oberleiten
von Methan über erhitztes Eisenoxyd gewinnen. Ebenso will das Franz. Pat.
352687 vom Methan ausgehen; zur Oxydation werden Wasserstoff superoxyd-
lösung oder Sulfomonopersflure empfohlen.
Nach dem D.R. P. 185 932 erhält man Formaldehyd durch Überleiten
von Ameisensäure in Dampfform im Gemisch mit Wasserstoff bei erhöhter
Temperatur (bis 300») über Metalle (z. B. über Fe oder Ni, Zn, Pb u. s. w.)
oder über Glas, Bimsstein u. s. w.
Formaldehyd. 423
Der Formaldehyd war bis vor kurzem nur in wässriger Lösung und in
Dampfform bekannt; er wird noch jetzt fast ausnahmslos in 40 % iger Losung
in den Handel gebracht. Das Handelsprodukt enthält etwa 12-^15 % Methyl-
alkohol, um die Ausscheidung polymerer Substanzen zu verhindern.
Reiner Formaldehyd ist ein Gas, das bei —92* fest wird. Er hat bei
— 20* das sp. O. 0,8153; S. P. —20,5«.
Formaldehyd polymerislert sich sehr leicht (z. B. durch Erhitzen
der Lösung im offenen Gefäss); so entstehen Trioxymethylen
(Metaformaldehyd) von der. Zusammensetzung (CHtO)a und P a r a -
formaldehyd (CHtO)ii. Die polymeren Modifikationen sind übrigens
noch nicht c^enau untersucht, und es ist mö^^llch, dass Metaformal-
dehyd und Paraformaldehyd dieselbe Verbindung sind; jedenfalls stellen sie
feste kristallisierte Substanzen dar, die beim Erwärmen wieder Formaldehyd
entwickeln und deshalb in Tablettenform mittels besonderer Lampen (D. R. P.
96 671 und 104 236) zu Desinfektionszwecken verflüchtigt werden. Auch
sonst hat der Paraformaldehyd, der auch die Bezeichnungen T r i f o r m o 1
und Paraform führt, medizinische Verwendung gefunden.
Nach Untersuchungen von Auerbach und Barschall gibt es sechs ver-
schiedene feste Polymere des Formaldehyds: 1. Paraformaldehyd,
das gewöhnlich als solches bezeichnete Polymere, amorph, kolloidal. Seh. P.
150 — 160" entsteht durch Konzentrieren reiner Formaldehydlösung; 2. a-Po-
lyoxymethylen, undeutlich kristallinisch. Seh. P. 163— 168^ ent-
steht aus reiner wasseriger (von Methylalkohol freier) Formaldehydlösung
durch Zusatz von ^/lo vol. konz. HtSO«; 3. i9-Polyoxymethylen, deut-
lich kristalilnisch, Seh. P. 163— 168^ entsteht auf gleiche Weise wie 2. durch
Anwendung von ^/i« vol. HtSO^; 4. y-Polyoxymethlylen, deutlich
kristallinisch, Seh. P. 163— 165S wird durch ^/lo vol. HtSOi-Zusatz aus dem
methylalkoholhaltigen Formaldehyd neben der i9-Verbindung erhalten und
durch Extraktion mit Natriumsulfitlösung von ihr befreit; 5. ^-Polyoxy-
m e t h y I e n , undeutlich kristallinisch;. Seh. P. 169—170*, entsteht aus der
y-Verbindung durch anhaltendes Kochen mit HsO; 6. a-Trioxy>-
m e t h y I e n , schön kristallisiert. Seh. P. 63-^64^ wird am besten durch
Sublimieren von Polyoxymethylen in wasserhaltige Vorlagen hinein gewonnen.
— Die Verbindungen 1. bis 5. haiben die Zusammensetzung (CHfO)n, dagegen
ist 6. eine beständiger Stoff von der Zusammensetzung CtH«0».
Um Formaldehyd ohne Polymerisation in feste Form zu bringen, mischt
man nach dem D. R. P. 163 323 Formaldehyd mit wenig Seife, wobei feste
Präparate entstehen, die den Formaldehyd in einfacher, molekularer Form
enthalten; die Präparate sollen Desinfektionszwecken dienen. Dagegen
mischt das Engl. Pat. 23 460 von 1902 Trioxymethylen mit Natriumsulfit, um
ein Formaldehyd-Desinfektionsmittel in fester Form zu gewinnen.
Nach dem D. R. P. 155 567 stellt man eine starre, pulverisierbare, wasser-
lösliche Verbindung von Formaldehyd mit Dextrin her, indem man letzteres
mit Formaldehydlösung bei Wasserbadtemperatur eindampft und die so ge-
wonnene zähflüssige Masse mit einem Trockenmittel zusammen in ein Vakuum
bringt. Man kann so Präparate mit einem Gehalt von 30—50 % Formaldehyd
erhalten; dem Produkte sind die physiologischen und chemischen Wirkungen
des Formaldehyds vollkommen eigen.
Nach dem D. R. P. 183 856 entsteht Formaldehyd, und zwar hauptsäch-
lich in Form von Paraformaldehyd, bei Erhitzen von ameisensaurem Zinn
auf ca. 180^. Der Paraformaldehyd lässt sich dabei leicht als Sublimations-
produkt niederschlagen.
Der Formaldehyd riecht intensiv stechend, seine Dämpfe sind ein vor-
zügliches Desinfektionsmittel. Seine Lösung und sein Dampf dienen zur Kon-
servierung von Fleisch, zur Desinfektion von Krankenzimmern. ' Für diesen
Zweck ist insbesondere das Verfahren der Autan-Desinfektion von
Bedeutung: Au tan ist ein Gemisch von polymerisiertem Formaldehyd mit
alkalischen Metallperoxyden (z. B. Baryumperoxyd); das Gemisch, dem noch
ein indifferentes Mittel, z. B. Soda, zugesetzt wird, erhält Pastillenform.
424 Formaldchyd-Gelatine.
Dieses Autan braucht nur mit Wasser fiberROSsen zu werden; es tritt dann
ohne weiteres starke Tempera turerhOhunc^ ein, während dielte Formalin- und
Wasserdflmpfe emporsteigen. Dieses wegen seiner Einfachheit zur Desinfek-
tion und Desodorisierung von Räumen, Eisschränken u. s. w. sehr geeignete
Verfahren ist durch D. R. P. 178053 (Franz. Pat. 366 605) geschützt; nach
dem Zusatz-D. R. P. 181 509 kann man statt der Peroxyde auch Persäure-
salze (z. B. Perborate) verwenden.
Weiter dient der Formaldehyd zur Sterilisierung von Getränken, zur
Aufbewahrung naturwissenschaftlicher Präparate, ferner in der Kattun-
druckerei zur Härtung der Gelatine, dann in der Gerberei zur schnellen
Härtung und UnlOslichmachung der Haut. Ferner hat der Formaldehyd
wegen seiner grossen Reaktions- und leichten Kondensationsfähigkeit
eine hohe Bedeutung in der organischen Synthese, so namentlich auch In
der Teerfarbenfabrikation, zu welchem Zwecke er mit Anilin zu dem A n h y -
droformaldehydanilin (wasserfreiem Formaldehydanilin) verbunden
wird (vgl. den Artikel „F u c h s i n")- Die Eigenschaft des Formaldehyds»
sich mit Substanzen aus der Gruppe der EiweisskOrper zu vollkommen un-
löslichen und sehr beständigen Verbindungen zu vereinigen, hat ihm mannig-
fache Gebiete erschlossen; so erzeugt man durch Einwirkung von Form-
aldehyd auf Kasein hornähnliche Substanzen, durch Einwirkung auf Gelatine
photographische Films u. s. w.
VHktunmt über die qualitative üntenudrang Tfl. die Vonchriften dei D. A. IV.
Methoden der quantitatiYen Formaldehyd'Bertimnwmg lind aehr viele angegebeB worden;
einfach iat bei^pielaweiae daa Verfahren von Blank und Finkenbeiner, welche des
Formaldehyd in alkaliacher LOsung mit WasMntoffsuperojö^ oxydioren, und swar entaprecfaend
der Gleichung: 2 HOOH + 2 NaOH + H|0. — 2 H . GOONa + S HK» + H|. Zur Auiftthtung |^
man 8 g nflartgen (besw. 1 g feiten) Formaldehyd in 26 ccm Doppeltnormal-Natronlauge, wdiche
■ich in einem hohen Erlenmeyerkolben befindet. Man eetst aofort 60 ccm UsO» lu. lo daai die
ganie Menge innerhalb 8 Minuten sugefloeMn iet, und twar mittels eines Trichters, um Verluste
durdi Verspritcen lu vermeiden. Nach 2—8 Minuten wird der Trister mit auagekoditem und
wieder erkaltetem HtO gut abgespQlt und die nicht verbrauchte Natronlauge mit Doppelnormal-
Schwefelsäure aurflcktitriert. 1 oem verbrauchter Doppeltnormallauge entspricht 0,06 g Form-
aldehyd. Zu beachten ist, dass das verwendete H,0, mindestens 2,6^^ig sein muss, was man
durch Titration mit Vu N-Kaliumpermanganatl0sung feststeUen kann; der Qehalt des BaOi an
freier HOl oder H^SOi muss vorher titrimetiisch bestimmt und beim Laugenverfarauch In An-
rechnung gebracht werden. — Die vom D. A. IV wegen ihrer bequemen Ausführung auf-
genommene Ammoniakmethode sur Bestimmung des Fonaaldehyds liefert ungenaue
(meist Ober 1 */«, su niedrige) Resultate.
Zur Best von Methylalkohol im kftufl. Formaldehyd verfihrt M. Stritar nach
Chem. astg. 1004, Repert. 288 wie folgt: 6 ccm FormaldehydlOeung werden mit 100 ccm HgO ver-
dflnnt, mit einem NHa-Überschuss (gewöhnlich genügen 10 ccm des 12V4gen NHs) versetst
und man destilliert; man fingt 60 ccm Destillat in einem 100 ccm-Kftlbchen auf, s&oert mit
EsBigsKure an und fOllt mit HsO auf 100 ccm auf. In 5 ccm dieser LOsung, welche nur noch
Spuren von Formaldehyd enthllt, wird der Methylalkohol nach dem Jodid verfahren bestimmt;
nach angestellten Versuchen sind Spuren von Formaldehyd dabei ohne Binfluss auf das
Resultat.
Formaldehyd (40 vol. %) «/o kg Mk. 85,00
D.A.IV % „ „ 90,00
Paraformaldchyd (Trioxymclhylen), rein, Pulver . 1 kg Mk. 4,25; ®/o „ „ 380,00
„ Tabletten zu 1 g 1 „ „ 4,75
Formaldehyd :
chemische Werke FQrstenwalde, Dr. B. Hecker
k W. Zeldler, 0. m. b. H., FOrstenwalde-Spree.
fuerst Bros. A Co.. New York, Nos. 2 u. 4 Stone
Street is. Ins.-Anh. & IB).
Holler k Oo., Hamburg It Alsterdamm ll^lZ,
Dr. R. JOrgoBsen, Prag-Weinberge.
Verein fflr ehem. Industrie» Verkaiilb<Bareaa»
Fr ankfurt a. M.
Apparate zur Formaldehyd-Fabrikation:
Deutsche Ton- u. Steinaeug- Werke, Aktiengesell- 1 Dr. R. Jürgensen, Prag-Weinberge,
■ehaft, Berlin-Oharlottenburg, Berlineratr. 23. | F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. In8.-Anh.).
Formaldehyd-Seifenlösungen :
fihem. Fabr. FMrsheiiBt Dr. H. Noerdlingir. Flltrsheim a. M.
Formaldehyd-Oelatiiie siehe „0 1 u t o 1*'.
Formaldehyd-Seifen — Formiziii. 425
Formaldehyd-Selfen, Seifen, die teils durch Mischung von flflssigem
Fonnaldehyd, mit Ölen (flüssige Formaldehydseifen), teils fest durch Mischung
von Kali- oder Natronseifen mit Paraformaldehyd hergestellt werden.
Formalln siehe ,,Formaldehy d".
FormaliiiMtpin (vgl. „S a p e n e**) ist in 10—20 %iger Lösung Mittel
gegen Schweissfuss, in 3---5 %igen Losungen Mittel gegen die Nachtschweisse
bet Lungentuberkulose.
FormalliiMlf«!! (Name geschützt unter No. 52 607 und No. 60 138).
Sie wird flQssig, fest, weich und als Formalin-Creme in den Handel gebracht.
Flflssige Formalinseife wird aus einem Gemisch von Oliven-
Öl, Alkohol und ätherischen Ölen unter Zusatz von 10—25 % flüssigem Form-
aldehyd (Formalin) hergestellt.
Feste Formalinseife besteht aus neutraler Qrundseif e unter
Zusatz von 5 % Paraformaldehyd und Parfüm; die Bereitung geschieht durch
Mahlen und Mischen auf der Piliermaschine.
Die weiche Formalin-Kaliseife wird aus Leinöl und Kali-
lauge unter Zusatz von 10 % ' flüssigen Formaldehyds hergestellt, die pul-
verisierte Formalinseife durch Zusatz von 5 % Formaldehyd zu
neutralem Seifenpulver und die Formalincreme aus Lanolin unter
Zusatz von 10 % flflssigem Formalin.
Ohanitche Fabrik FlOraheiin, Dr. H. Noerdlinfer, FlSriheiiii a. M.
Formamlnt, Verbindung von Formaldehyd mit Milchzucker (Penta-
«ethanallaktosat). Es dient in Form von Tabletten, deren jede 0,01 g
Formaldehyd enthält, als gutes Heilmittel bei Mund-, Hals- und Rachenkrank-
helten, zur Desinfektion der Mundhöhle, als Schutzmittel gegen An-
steckungen u. s. w., indem man die Tabletten im Munde langsam zergehen
Usst. Die (Wirkung von Qurgelwässern wird durch Formamint erheblich
flbertroffen. i
Fonnamint-Tabletten Glas Mk. 1,75
Foiman = Chlormethylmenthyiather. Es wird gegen Schnupfen ver-
wendet.
Formanpastillen 10 Stück Mk. 0,50
Formanwatte Dose „ 0,30
Formate. Salze der Ameisensäure (s. d.).
FormAtlirol siehe „AthroT*.
Formelsoloheii (elektrochem.) siehe „Elektrochemische For-
me 1 z e i c h e n".
Formeston, ein basisches Aluminiumazetat der Zusammensetzung
Al(OH)(CHa . COO)(HCOO), ist ein festes Präparat, das in alkalischer Flüssig-
keit langsam und dauernd essigsaure Tonerde abspaltet und desinfizierend
und adstringierend wirkt. Es wird medizinisch wie Es to n (s. d.) verwendet,
soll aber wirksamer als dieses sein.
Formiate. Salze der A m e i s e n s ä u re (s. d.).
Formioin siehe „F o r m i z i n'*.
Formin siehe „Hexamethylentetrami n'*.
Formistn (Forntaldehydazeitajnid) CHa . C<Cq qu q^i wird nach
dem D. R. F. 164 610 durch Einwirkung von Formaldehyd auf Azetamid her-
gestellt und kommt als farblose, sirupOse Lösung in den Handel. Es ist ein
Antiseptikum, das hauptsächlich in verschiedener Konzentration zu Injek-
tionen in tuberkulöse Weichteile u. s. w., als Höhlendesinfizleiis und zur En-
zielung aseptischer Operationsgebiete dient.
Formizin Glas von 250 g Mk. 6,75
426 Formobor — Fraktionierapparate.
Formobor* Wässerige Lösung von 4 % Formaldebyd und 1,5 % BorajL
Soll als Desinfiziens dienen, insbesondere znr SterilisierunK der im Friseur-
Rewerbe gebräuchlichen Oe^enstände.
Fonnnrol. Gemisch oder Verbindung von Hexamethylentetramin mit
Natriumzitrat. Es ist ein weisses, wasserlösliches, angenehm schmeckendes
Pulver, das in Dosen von 1,0 g mehrmals taglich bei Gicht und als Harn-
desinfiziens verordnet wird.
Fonuvsol. Ein dem Lysoform (s. d.) nahestehendes Desinfiziens.
Es ist eine Qlyzerin-Kaliseife mit einem Zusatz von 10 bzw. 25 % Formaldehyd«
Besonders wird es als Handdesinfizleiis gerühmt.
Fortoin. Durch Einwirlcung von Formaldehyd auf Kotoin (wirksamen
Körper der Kotorinde) gewonnen. Man gibt es innerlich gegen Durchfälle;
namentlich bei chronischen Darmkatarrhen wird seine Wirkung gerühmt.
Fortoin • D Mk. 11,50; H Mk. 105,00
FoMdle Harte siehe „Harze, fossil e".
Fraohten siehe „Eisenbahnfrachte n'*.
Fraküoiilerapparate.
Fraktionierkolben (Destillationskolben mit angesetztem Seiten^
röhr):
Inhalt 10 15 30 50 100 150 200 250 300 400 500 750 ccm 12 1.
Stück 0,20 0,20 0,20 0,25 0,25 0,30 0,35 0,45 0,50 0,60 0,70 0,90 i,00 1.50 Mk
Dieselben von Jenenser Glas:
Inhalt 50 100 200 500 1000 ccm.
Stack 0,42 0,45 0.55 0,85 1,25 Mk.
Fraktionierkolben mit rotem Einschmelzstift nach Beck-
mann zur Verhinderung des Siedeverzuges:
Inhalt 100 200 300 500 ccm.
Stück 0,40 0,55 0,75 1,00 Mk.
Fraktionierkolben nach Hofmann mit 2 AnsatzrOhren für
Destillationen im Gasstrom:
Inhalt 50 100 150 200 ccm.
Stück 0,45 0,55 0,65 0,75 Mk.
Fraktionierkolben nach Ladenburg mit kugelförmigen Er-
weiterungen im Halse:
Mit 3 3 3 4 4 Kngcln.
Inhalt 100 200 300 .500 1000 ccm.
Stück 0,75 1,05 1,50 1,90 2,25 Mk.
SiederOhrenzur frakt. Destillation:
Mit 1 2 3 Kugeln.
Stück 0,40 0,45 0,60 Mk.
SiederOhren nach H e m p e 1 , vollständig mit Glasperlen gefflUt:
Lange 30 40 cm.
Stück 2,25 2,50 Mk.
Siederöhren nach Linnemann (exkl. des Platindrahtnetzes, das
zum Tagespreis berechnet wird):
Länge 25 30 40 cm.
Stück 0,55 0,65 0,75 Mk.
Siederöhren nach L e b e 1 und H e n n i g e r:
Mit 2 3 4 5 6 7 Kugdn.
Stück J,50 2.25 3,25 4,00 6,00 7,00 Mk.
Frmmolin — Fruchtäther. 427
Vgl. auch die Artikel „Destillation* und „R e k t i f i k a 1 1 o n".
Fraktionierapparate :
Volkmar HJLnig k Co., Heidenau-Dresden. | Heinrich Hirzel G. m. b. H., T^eipzig-Plagwits;
Fraktionierapparate aus Metall:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. F. H. Mejer» Hannover -Hainhols (■. Ins.-Anli.).
Friedrich Heckmann, Berlin 80. 19, Brficken-
atraae 6 b (b. Inserate).
Fraktionierapparate aus Steinzeug:
Dentadie Ton- a. Steinaeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenbnrg, Berlinerstr. 23.
Framolin. Neue Hilfsbeize filr den Chromsud, wird als Ersatz fflr
Weinstein u. s. w. empfohlen und dürfte sich einen Platz in der Wollfärberei
erringen. Wahrscheinlich ist es ein aus den Ablällen der Gallussäurefabri-
kation bereitetes Präparat.
Es ist eine braunrote Flüssigkeit von extraktartigem Geruch, sp. G. 1,52,
und schwach saurer Reaktion.
FrankfiiTter Schwarz (Rebenschwarz). Wegen seiner grossen Deck-
kraft geschätzte Farbe, die auch für Kupferdruck Verwendung findet. Die
feinsten Sorten gewinnt man durch Verkohlung von Weinhefen, mittlere Qua-
litäten durch Verkohlen und Auslaugen von Weintrestern und Rebenbolz. Ge-
ringe Sorten erhält man durch Beimengung von Holzkohle, Russ u. s. w.
Frankfurter Schwarz, bei Waggonladung % ^*g Mk. 7,00 und höher.
S. H. Gohn, Farben- v. Lackfabriken, Berlin- I Hirsch k Seneenicfa, Farbwerke m. b. H.. Orens-
Budorf, Canner Chaussee 44/48. | hausen.
Frankolin siehe „A z e t y I e n".
Frostin-Pr&iiarate, Mischungen, die Bromokoll (s. d.) enthalten
und äusserlich gegen Frostbeulen u.s. w. Verwendung finden. So ist
Frostin-Balsam eine Losung von 1 T. Bromokoll in 10 T. Kollodium
unter Zusatz von 1 T. Alkohol und % T. Benzoetinktur. Frostin-Salbe
ist eine 10 %ige Bromokollresorbinsalbe.
Frostin-Balsam Flasche Mk. 0,50
Frostin-Salbe Tube „ 0,50
Frortin-Seife Stück „ 1,00
Aetien-Oeaenschaft fflr Anilüifabrikation, BcrBn SO. M.
Frofttmlsohiingren (Kältemischungen) siehe unter „E i s".
Fmohtfttlier (Fruchtessenzen). Als Fntchtäther bezeichnet man mit
Alkohol verdünnte Mischungen verschiedener Atherarten, die das Aroma be-
stimmter Früchte nachahmen sollen; sie finden ausgedehnte Verwendung bei
der Fabrikation von Likören und Konditorwaren. Hauptsächliche Bestand-
teile der Fruchtäther sind:
Salpeteräther (Athylnitrit), Essigäther (Buttersäureäther), Benzoesäure-
äther, Salpetrigsäureamylester (Amylnitrit), Essigsäureamylester (Amylazetat),
Valeriansäureamylester, Kaprinsäureamylester, Benzoesäuremethylester (Niobe-
01) und Salizylsäuremethylester (Wintergreenöl).
Die Zusammensetzung der gebräuchlichsten Fruchtäther wird, wie folgt,
angegeben:
1. Ananasäther: 25 g Butteräther, 135 g Valeriansäureamylester,
5 g Chloroform, 5 g Aldehyd, 830 g Spiritus.
2. Apfeläther: 50 g Salpeteräther, 50 g Essigäther, 100 g Valerian-
säureamylester, 40 g Glyzerin, 7,5 g Aldehyd, 7,5 g Chloroform, 745 g Spiritus.
3. Aprikosenäther: 35 g Benzaldehyd, 190 g Buttersäurearaylester,
10 g Chloroform, 765 g Spiritus.
4. Birnenäthe r : .200 g Amylazetat, 50 g Essigäther, 100 g Athylnitrit,
20 g Glyzerin, 630 g Spiritus.
428 Fruchtessenzen — Fruchtzucker.
5. Erdbeeräther: 27 g Amylazetat, 18 g Valeriansäureamylester,
9 g Buttersäureamylester, 9 g Ameisensflureamylester» 15 g Essigäther, 7 g
Veilchenessenz, 915 g Spiritus.
6. Himbeeräther: 60 g Birnenäther, 15 g Chloroform, 9 g Essig-
äther, 6 Tropfen Rosenöl, 2 Tropfen Zitronenöl, 2 Tropfen Portugalöl, 100 g
VeilchenblUtenessenz, 600 g Himbeerspiritus, 216 g Spiritus.
7. Kirschäther: 15 g Amylazetat, 8 g Buttersäureamylester, 10 g
Benzaldehyd, 2 g ZimtOl, 2 g ZitronenOl, 2 g Nelkenöl, 1 g sQsses Pomeranzen-
01, 960 g Spiritus.
8. Pfirsichäther: 100 g Valeriansäureamylester, 100 g Buttersäure-
amylester, 20 g Essigäther, 10 g Benzaldehyd, 770 g Spiritus.
Fruchtäther:
C. Erdmann, Leipzig-Lindenan. | Oscar Wender & Co., Dresden N., Lirchenstr. 9.
Fruchtäther-Apparate :
F. H. Meyer, Hannover • Halnholc (s. In8.-Anh. S. 17).
Fmohtenenzen siehe „E s s e n z e n".
Fmohtfläfte. Ein neues Verfahren zur Hersteilung haltbarer, blanker
Fruchtsäfte ist durch D.R. P. 153 561 geschützt worden: Die frischen farbigen
Früchte werden zerkleinert, bleiben zum Extrahieren des Farbstoffs 24 Stun-
den in warmen Räumen gut zugedeckt stehen, dann wird abgepresst. Der
Saft wird unter Luftabschluss mittels Dampfheizung bei 90— (95® sterilisiert
und dann filtriert. Zum Einsaugen des Sajftes in den Steriiisator und zum
Durchsaugen durch das Filter bedient man sich des Vakuums. Der filtrierte
Saft wird unter Luftabschluss in Versandgefässe abgefüllt. Handelt es sich
um Früchte ohne Farbstoff in den Schalen, so presst man ab, ohne vorher
stehen zu lassen.
Nach dem D. R, P. 184 760 soll man den Fruchtsäften das Aroma mit
Chloroform entziehen, das Chloroform im Vakuum abdampfen und den Rück-
stand, der nach Reinigung mit Alkohol u. s. w. reines Fruchtaroma ist, dem
inzwischen für sich im Vakuum eingedampften entaromatisierten Saft zum
Schluss wieder zusetzen.
Vgl. die Artikel „A 1 k o h o 1 f r e i e G e t r ä n k e'* sowie „Zitronen-
s a f t".
TiriiTninn k VotB, Hamburg.
FRUCHTSAFTE .ller Art
Hamburger Fruchtsaftpresserei, G. m. b. H«, Hamburg, Raboisen 8a.
Fmohtauoker. Während bisher Methoden zu einer technischen und
billigen Gewinnung von Fruchtzucker nicht bekannt waren, gewinnt man nach
dem D. R. P. 143 540 Fruchtzucker (La v u 1 o s e) aus I n u 1 i n , welches in dem
Safte der Zichorienwurzel und anderer Gewächse in grösserer Menge ent-
halten ist. Diese Art der Darstellung ist an sich nicht neu, aber das vor-
liegende Patent umgeht die kostspielige Isolierung des Inuüns, wandelt dieses
vielmehr unmittelbar in dem Pflanzensaft (oder einem wässerigen Extrakt
davon) in Fruchtzucker um: Die gewaschenen und fein zerkleinerten rohen
Zichorienwurzeln werden mit lauwarmem HsO vermengt und in einem Rflbr-
kessel mit Dampfheizung auf 60—70« erwärmt; diese Behandlung wird 3—4 mal
mit frischem HsO wiederholt, bis der Rückstand kein Inulin mehr enthält. Der
Fuchsin. 429
Wässerige Auszug wird mit verd. HCl angesäuert und schnell auf 80^ erwärmt,
um Eiwelss und Pektinstoffe auszuscheiden. Im heissen Filtrat wird das
Inulin durch Verrühren mit HCl in Lävulose umgewandelt. Dann versetzt man
die Lösung nach dem vollständigen Erkalten mit gepulvertem reinen Atzkalk,
wobei Calci umlävulosat ausfällt, während Calciumdextrosat gelöst bleibt und
der überschüssige Atzkalk mit der HCl als CaCU ebenfalls in Lösung geht.
Das abfiltrierte Calciumlävulosat lässt sich waschen, reinigen und auf reine
Lävulose verarbeiten.
Fuchsin (Rubin, Magenta, Azalein, Anilinrot u. s. w.). Es ist ein Qe-
misch von Salzen des Rosanilins (Tri-p-AmidodiphenyltoHylkarblnols) und
p-Rosanllins (Tri-p-Amidotriphenylkarbinols); namentlich kommen die Chlor-
bydrate, weiter auch die Azetate, Nitrate und Sulfate in den Handel. Die Dar-
stellung geht meistens von dem „Rotöl" oder „Anilinöl für Rot'* (vgl. Artikel
„A n i 1 i n") aus, das ein Gemisch von nahezu 1 T. Anilin mit 2 T. Toluidin
darstellt Die Umwandlung des Rotöls in Fuchsin geschah früher ausschliess-
lich mit Arsensäure; jetzt ist jedoch dieser Prozess wegen des Arsen-
gehaltes der entstehenden Produkte beinahe ganz verlassen, und man ver-
wendet anstatt dessen Nitrobenzol, neuerdings auch Formaldehyd.
Beim Nitrobenzolprozess wird das Rotöl zuerst ganz oder teilweise in
das Chlorhydrat übergeführt; als Oxydationsmittel dient Nitrobenzol oder ein
Gemisch desselben mit Nitrotoluol, während als „Sauerstoffüberträger" metal-
lisches Eisen oder Eisenchlorür zur Anwendung gelangt. Für die Reaktion
hat man folgende Gleichung aufgestellt, deren Richtigkeit jedoch nicht in allen
Einzelheiten feststeht:
CHt . C«BU . NH» + CHj .C«H4.NHt .HCl + CeHö.NOi)
o-Toluidin salzs. p-ToIuidin Nitrobenzol
CHt . C«Hi . NHi + C«Hii .NHt.HCl -f CHa.C6H4.NO«J=CMHi9N,.HCl + 2H.O.
o- Toluidin salzs. Anilin o-Nitrotoluol
GH« . CeHi . NHi + C^Hs . NH, . HCl + GH, . CeH* . NO«
o-Toluidin salzs. Anilin p-Nitrotoluol
Man verarbeitet in einer Operation 300—1200 kg Rotöl; % desselben wird
zusammen mit dem Nitrogemisch in einen geschlossenen Rührschmelzkessel
gebracht, während die übrigen % des Rotöls zuvor mit HCl genau gesättigt,
eingedampft und dann erst in denSchmelzkessel zugegeben werden. Nun wird
angeheizt, Fe (oder FeCls) zugegeben, der Deckel des mit einem Helm ver-
sehenen Schmelzkessels geschlossen und weiter erhitzt. Die eigentliche
Fuchsinschmelze tritt gegen 160® ein, wobei sie einen lebhaft grünen Bronze-
glanz annimmt. Das erhaltene Rohfuchsin wird zerschlagen und zur Reinigung
mit HsO ausgelaugt. Das Filtrat wird in grossen Kufen mit Kochsalz zusammen-
gebracht, wobei das Fuchsin ausfällt. Man reinigt es durch mehrfaches Um-
kristallisieren aus HsO unter Zusatz von HCl.
Bei dem Fuchsinprozess bilden sich mancherlei Nebenprodukte; besser
scheint in dieser Hinsicht der Formaldehyd-Prozess zu verlaufen:
Man bildet aus Anilin und Formaldehyd zunächst Anhydroformal-
dehydanilin C«Hs . N : CH», das durch Erhitzen mit Anilin und Anilin-
salz in Diamidodiphenylmethan übergeführt wird. Oxydiert man letzteres zu-
sammen mit Anilin oder einem Homologen davon, so erhält man Fuchsin.
Durch Sulfurieren von Fuchsin oder Rosanilin mit rauch. HsSO« oder
Chlorsulfonsäuren erhält man das Säurefuchsin (Säurerubin, Fuchsin S,
Rubin S), das in Form seiner sauren Salze in den Handel kommt.
In neuester Zeit gewinnt man Fuchsin auch auf elektrochemischem Wege,
indem man die entsprechenden Nitroleukokörper derTriphenylmethanreihe bei
Gegenwart von Säuren unter Anwendung eines Tondiaphragmas elektrolytisch
reduziert; Bedingung für das Zustandekommen der Reaktion ist, dass die
Nitrosruppe zum Methanrest in Para-Stellung steht.
was die Anwendung des Fuchsins betrifft, so färbt man Wolle da-
mit im neutralen oder im Seifenbade, Seide im schwach saueren eedbrochenen
Bastseifenbade und BaumwoUe auf Tannin-Antimonbeize, auf Tannin-Zinnsalz-
430 ^^^^ — l'usclöle.
beize, selten auf 01-Tonerdebeize; mit SSurefucbsin färbt man Wolle und Seide
im saueren Bade.
FnkoL Unter diesem Namen kommt ein Präparat in den Handel, das
durch Behandlung zerkleinerter und bis zur leichten Zerreibbarkeit gerosteter
jodhaltiger Meeresalgen mit SesamOl hergestellt wird. Es soll als Ersatz des
Lebertrans dienen, enthält aber kaum Spuren von Jod, ist auch bei weitem
nicht so emulgierbar wie Lebertran und ähnelt in allen Stücken dem SesamOl.
Pullererde (Füllers Eartb), ein Aluminium-Magnesium-Hydrosilikat, das
ein ausgezeichnetes Entfärbungsmittel fOr animalische, vegetabilische und
mineralische Ole und Fette ist. Während man dieses Material früher vom
Auslande beziehen musste, ist es jetzt gelungen, Lagerstätten davon auch in
Deutschland (bei Fraustadt in Schles.) in bedeutender Mächtigkeit zu er-
schliessen.
Die Fullererde kommt sowohl in Ories- bis HirsekorngrOsse, als auch
in Pulver verschiedener Feinheit in den Handel.
FtUlmasohinen siehe „Dosenfüllmaschine n".
Karl Seemann, Berlin N. 39, Sprengelstr. 15.
Fnlmlnate. Salze der Knallsäure (Karbyloxim) C:N.OH; letztere
selbst ist wenig erforscht. Von den Fulminaten ist namentlich das Knallqueck-
silber, weiter auch das Knallsilber wichtig.
1. KnaLlquecksilber. Hg(C : N . 0)f + % HsO. Zur Darstellung
löst man Quecksilber in überschüssiger Salpetersäure und lässt auf diese
Losung Alkohol einwirken. Bei dem Prozess scheidet sich das Knallqueck-
silber in weissen, sehr kleinen Nadeln ab; durch Waschen mit HsO wird es
gereinigt. Zur Vermeidung von Explosionen bewahrt man es unter Wasser
auf. Das Salz explodiert durch Reibung, durch Schlag, sowie beim Erhitzen
auf 190^ Man benutzt das Knallquecksilber im Gemenge mit Salpeter und
Schwefel u. s. w. zur Füllung von Zündhütchen.
Apparate aus Steinzeug zur Herstellung von Knallquecksilber:
Fram Gerhardt, Schönebeck a. E. (s. Ins. -Anh. 8. IS).
2. K n a 1 1 s i 1 b e r. Agf(C : N . 0)t. Man stellt es ungefähr auf die-
selbe Weise wie das Knallquecksilber dar, muss aber dabei viel grossere Vor-
sicht walten lassen, da es ungemein leicht explosibel ist. Es dient zur Füllung
von Knallbonbons und Knallerbsen.
Funkenlnduktoren siehe „Induktionsapparat e".
Fnsalttle. Nebenprodukte bei der alkoholischen Gärung, die sich
namentlich bei der Branntweinbereitung aus Kartoffeln bilden und bei
der Rektifikation des Sprits zum grOssten Teil als Olige Flüssigkeit, auf dem
Rückstande der Destillierapparate schwimmend, hinterbleiben. Bestandteile
des KartoffelfuselOls sind vor allem Amylalkohol, daneben verschiedene
Ester, Furfurol u. s. w. Weiteres siehe den Artikel „A m y 1 a 1 k o h o 1'*.
FuselOlbestimmungsapparate.
Schüttelapparat nach Röse-Herzfeld- Windisch :
Einteilung von 20 bis 22,5 ccm in */50 Mk. 4,00
„ 20 „ 26 „ „ V«o „4,00
„ 20 „ 23 „ „ Vio ,,4,00
Vollständige Apparate zur Fuselölbestimmung im Branntwein nach der
Chloroform -Ausscbüttelungsmethode. Samtliche Apparate in ver-
schUessbarem Kasten, kompl Mk. 150,00
Fuselöle:
ruerst Brot, k Oo., New York, Not. 2 u. 4 Stooe
Street (■. Ini.-Aiih. & 18).
Chemische Werke FOratenwalde, Dr. B. Hecker
A W. Zeldler, O. m. b. H., Fantenwalde-Sprve.
C. Erdmann, Leipsif'Lindenau.
Futtermittel.
431
Fuselöl-Apparate:
F. H. Meyer, Hannover - Hainholi (■. Ins. -Anh.).
Fnttermittel. Von den Futtermitteln können hier nur diejenigen In Be-
tracht kommen, welche als A b f ä 1 1 e irgend welcher Fabrikationszweige auf-
zufassen sind. Die wichtigsten dieser Futtermittel sind folgende:
1. Schlempe. Der Rückstand der vergorenen Maische nach Abdestil-
lieren des Alkohols. Nach der Natur der Maische unterscheidet man K a r -
toffeischlempe und Qetreideschlempe. Beide werden als
gutes Kraftfutter für milchproduzierende Tiere benutzt; jedoch ist der hohe
Wassergehalt der Schlemi)e bei andauernder Verfütterung von ungünstigem
Einfluss auf den Gesundheitszustand der Tiere und auf die Qualität der Milch.
Deshalb trocknet man neuerdings die Schlempe, indem man sie zuerst eindickt
und schliesslich in ein mehlähnliches Pulver verwandelt.
Die Zusammensetzung der Schlempe geht aus folgender Tabelle hervor:
Wasser
Asche
Roh-
protein
Rohfaser
Stickstoff-
freie
Extrakt-
stoflEe
Rohfett
Roggenschlemp«, nass . . .
, getrocknet
9 getrocknet .
91,10
10,81
93,30
7,83
0.50
4,65
0,50
16,40
1,90
23,07
1,20
23,08
1,00
4,02
0,70
8,60
5,20
51,56
3,50
40,54
0^
5,89
0,20
3,55
2. T r e s t e r (Treber). Die Rückstände von der Würzebereitung (vgl.
Artikel „B i e r") sowie auch die ausgepressten Weintrauben. Davon dienen
in grossem Massstabe nur die Biertrester als Futtermittel, und zwar werden
sie nur wenig im frischen (nassen) Zustande verfüttert, weil ihr Wassergehalt
von 75 % den Transport sehr verteuert und sie auch schnell zum Verderben
bringt. Aus diesem Grunde werden die Treber in besonderen Trockenappa-
raten getrocknet.
Wasser
Asche
Roh-
protein
Rohfaser
Stickstoff-
freie
Extrakt-
stoffe
Rohfett
%
Bieitreber, nass
, getrocknet • . .
75,05
18,76
4,84
14,60
6,20
21,28
0,88
3,12
11,13
35,86
1,90
6,38
3. Ölkuchen. Man versteht darunter die beim Auspressen ölhaltiger
Samen verbleibenden Rückstände, die ausser andern Nährstoffen auch immer
noch mehr oder weniger Fett enthalten.
Wasser
Asche
Roh-
protern
Rohiaser
Stickstoff-
freie
Extrakt-
stoffe
•/•
Rohfett
•/o
Eidmusknchen •••••.
Palmkemkachea
Rapskuchen
Sesiunkachen •••••.
11.15
11,00
10.42
10,00
9.82
6.22
6.55
43
7,94
10.75
30.65
28.65
16.81
31.15
37.50
23.46
9.45
24.00
11.32
6,26
19.47
34.42
35,00
30.04
21,67
9.05
9.93
9.52
9.55
14.00
4. Rübenschnitzel (Schnitzel, Diffusionsschnitzel). Die bei der
Z u c k e r f a b r i k a t i 0 n (s. d.) aus den Diffusionsapparaten kommenden
432 Futtermittel.
Rabenschnitzel. Dieselben sind sehr wasserreich und verderben schnell;
meistens werden sie entweder eingesäuert oder gepresst oder schliesslich ge-
trocknet.
Qepresste Schnitzel (Presslinge) enthalten durchschnittlich 89,8 %
Wasser, 0,9 % Eiweiss und 6,3 % stickstofffreie Extraktstoffe.
5. Fleischmehl. Aus den RQckstfinden von der Fleischextraktdar-
stellung durch Trocknen und Zerreiben gewonnenes Futtermittel, das im
Durchschnitt 11,5 % Wasser, 3,7 % Asche, 72,8 % Rohprotein und 12 % Fett
enthält. Es gilt als ein leicht verdauliches Kraftfutter von vorzüglicher
Wirkung.
Ilntersuelimns der Futtermittel t Auf dem Intern. Kongr. t tatgew. Cbem.
Berlin 190S ist folgender AnalTwnguig für Futtermittel vereinbut worden:
Vorbereitung sar Analyie: Für die Vorbereitung aller Futtcmiittel cbme
Unterschied sur Analyse ist tunlichst der fOr den Durchgang durch das .1 mm Sieb geeignete
Zerkleinerungsgrad derselben su erstreben.
LWasserbestimmung. Ea werden 6 g Substans angewandt; das Trocknen erfolgt
bei 100*0. 8 Stunden lang.
n. Bestimmung des Proteins.^) a) des Rohprotelna. Bs wird eine
Stickstoffbestimmung nach KJeldahl mit 1 g Substans ausgeführt und die gefundene Stickatotf-
menge mit 8,26 multipliiiert. Bei schwer aufschliessbaren Futtermitteln, wie BaumwoUsaat-
mehl, Erdnussmehl etc. empfiehlt dch ein Zusati von PhosphondLureanhydrid. b) des Bein-
proteins. Dasselbe wird nach der Methode yon S t u t s e r oder Kellner bestimmt
Die benutste Methode ist anzugeben, c) der Tctdaulichen Stickstoffsubstans.
Diese wird nach der Ton Q. K Q h n verbesserten B t u t ■ e r sehen Methode auagefOhrt. An
Stollp von MaRensaft kann unter den von Wedemejor gemachten Voraossetinngen auch
käuflidies Pepsin angewandt werden.
UL Bestimmung des Fettes a) im allgemeinen. Die Futtermittd sind
bei 95 ^ keinesfalls Über 100* O. drei Stunden lang vorsutrooknen. Bei Leinkuchen und anderen
Ölkuchen mit leidit trocknenden Ölen wird anheim gegeben, daa Trocknen im Wasserstoff- oder
Leuchtgaastrom vorsunehmen. Als Extraktionsmittel für Fett ist ausBCfaliesdich von Alkohol uid
Wasser befreiter Äther anzuwenden. Die Extraktion soU eine vollstlndige sein. Der Äther-
extrakt braucht nach Trocknen in Äther nicht IflaUdi zu sein, b) In Melassefutter-
mitteln. Zur Fettbestimmung sind 26 g Melassefuttermittel bei ca. 80 * etwa drei Stunden
lang vorzutroc^en, nadi 6em Erkalten und Wägen zu mahlen; von dem Pulver werden dann
6 g auf einem Saugfllter oder grosseren O o o c h sehen Tiegel mit ca. 100 ccm kaltem Wasser
unter Auftropfen ausgesQsst, der Rflckstand in flblicher Weise bei 06* vorgetrocknet und mit
Äther extrahiert.
IV. Bestimmung der stickstofffreien Extraktstoffe. a) Im
ganzen werden diese fOr gewöhnlich nach der Feststellung aXlet Obrigen Bestandteile du»^
Differrenzrechnung ermittelt b) Fflr die Bestimmung der Zuckerarten gelten die Ver-
einbarungen der Internationalen Zuckerkommission.
V. Bestimmung der Holzfaser. Dieselbe erfolgt nadi der W e e n d e r Methode
durch Auskochen von 8 g Substanz mit 1,26 '/^iger Schwefeu&ure und 1,26 ^/^^iger Kalilauge.
VI. Bestimmung der Asche. Dieselbe erfolgt durch Veraschen und vorsiditiges
Glühen bei Anwendung von 6 g Substanz.
Vn. Bestimmung des Sandes bezw. von mineralischen Bel>
mengungen. Die qualitative Prüfung aller Futtermittel auf Sand bezw. mineralische Bei-
mengungen ist obligatorisch. Sobald die Vorprüfung die Anwesenheit von mehr als normalen
Mengen ergibt, ist die quantitative Bestimmung derselben auszuführen. Von dem Ergebnis ist
dem Einsender Mitteilung zu machen, wenn durch dasselbe die Vorprüfung bestütigt wird,
jedenfalls aber in aUen FUlen, wo der Gehalt mehr als 1*/« betrügt.
Futtermittel:
Lehmann k Voss, Hamburg.
ExzelsiormOhlen und Walzen-, Schrot- und Quetschmflhlen zum Schroten
von Futtermitteln:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Ppflsip. phosphopsaup^p Futtepkalk 80/32 »/o, 35 «/o n. 88/42%
FISCHFUTTERMEHL ^ FLEISCHFUTTERMEHL.
LEHMANN ft VOSS, HAMBUBG.
*) Bei denjenigen Futtermitteln, in welchen die Kohlehydrate als WertbestandteUe ans»-
erkennen aind, geschieht die Bestimmung der Geldwerte der Nthrstoffe bezw des event. Bnt-
scfaftdigungsbetrages auf Omnd des Verhiltnisses 8:8:1 fOr 1 kg Protein : Fett : Kohlehydrat
(Vn. Hauptversaaunlung des Verbandes landw. Versuchsstationen im Deutschen Belebe, Kiel 1886.)
Gadose — Galläpfel. 433
G.
Gadose. Aus Dorschlebertran unter Zusatz von Wollfett bereitete Fett-
masse, gelblich, salbenartis;, Seh. P. 37,5®, Jodzahl 43,7, Verseifungszahl 152,
Säurezahl 0, ist weich, elastisch., mit Glyzerin und HsO in fast allen Ver-
hältnissen mischbar und Usst sich mit medikamentösen Zusätzen gut ver-
arbeiten, so dass die Gadose eine gute Salbengrundlage bilden dürfte.
Galalitli. Unter diesem Namen kommt ein hörn- bzw. zelluloidähn-
liches Produkt in den Handel, dessen Darstellung durch eine Reihe von
Patenten geschützt ist; von diesen Patenten sind die wichtigsten die D. R. P.
115681, 127 942, 141309 und 147994.
Kurz gesagt, wird der Galalith durch Einwirkung von Formaldehyd auf
Kasein erzeugt. Bei der Fabrikation behandelt man Magermilch mit Ätzalkalien
oder Alkalikarbonaten, wodurch man eine Kaseinlösung erhält. Diese wird
geklärt, worauf man das Kasein mit Säuren fällt, abfiltriert, durch Druck teilweise
entwässert und dann sehr langsam trocknet; das Trocknen nimmt Wochen bis
Monate in Anspruch. Die so erhaltenen Platten werden vollständig mit
Formaldehyd getränkt, worauf man wieder trocknet. Dann ist das Produkt
fertig und bildet eine stark durchscheinende, gelblichweisse Masse von horn-
artiger Zähigkeit. Will man gefärbte, marmorartige u. s. w. Massen erhalten,
so werden die Farbstoffe der Kaseinlösung zugesetzt, oder man knetet in das
gefällte Kasein Korkpulver, Russ, Holzstoff, Erde o. dgl. ein, fällt auch wohl
statt mit Säuren mit Bleiazetat u. a. m.
Galalith hat nach Hassack ein sp. G. von 1,317 — 1,35; die Härte ist
2,5 der Mohsschen Skala. Er hat ein hohes Isolierungsvermögen gegen Elek-
trizität, lässt sich sowohl kalt bearbeiten als auch — durch warmes Wasser
erweicht — kneten und formen. Vor dem Zelluloid hat er den Vorzug, nicht
nach Kampfer zu riechen und sehr schwer brennbar zu sein. Dagegen lässt
er sich nicht völlig durchsichtig erzeugen und auch nicht in allerdünnsten
Blättern, vielmehr müssen die Galalithplatten mindestens 2 mm dick sein.
Der Galalith hat schon jetzt eine beträchtliche Verbreitung und wird sich
sicher immer weitere Verwendungsgebiete erobern.
Galalith 1 kg etwa Mk. 4,00
Galbannm (M u 1 1 e r h a r z). Das Gummiharz der in der kaspi-
schen Wüste wachsenden Fervla gaLhaniflua und verwandter Pflanzen. Bildet
grauweisse bis bräunliche Körner oder Stücke; teilweise ist es auch noch halb
flüssig. Es riecht stark aromatisch (unangenehm) und schmeckt bitter. Es
<lient als äusserliches Reizmittel in der Medizin, auch wird es manchen Kitten
zugesetzt Säurezahl (direkt bestimmt) 5—70; Esterzahl 50—180; Verseifungs-
zahl (heiss bestimmt) 75—245; Gesamt-Verseifungszahl 107—123; Methylzahl
3J; Aschegehalt 1—30 % (doch gelten mehr als 10 % Asche als unzulässig);
Verlust bei 100^ C. 1—30 %. In allen indifferenten Lösungsmitteln ist es nur
teilweise löslich; Wasser nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf.
Galbannm in Kömern, ausgesucht 1 kg Mk. 8|00
„ „ Stücken 1„ „ 4,00
„ gereinigt, pulverisiert 1„ „ 6,00
Gallftpfel (Gallen; Oallae). Durch den Stich und die Eiablage der Gall-
wespen verursachte Missbildungen an Blattknospen, Blättern und Früchten. Die
Oallen sind durch einen hohen Gehalt (60 bis Aber 70%) an Gerbsäure
ausgezeichnet; man benutzt sie in der Gerberei, Färberei, zur Darstellung von
Tinten, zur Fabrikation reiner Gerbsäure sowie medizinisch als zusammen-
ziehendes Mittel.
Im Handel unterscheidet man 1. türkische oder asiatische
Galläpfel (bekannteste Sorte die von A 1 e p p o), 2. die sehr gering«
wertigen europäischen Gallen mit kaum mehr als 30 % Gerbsäure
und endlich 3. die chinesischen Gallen, die bis zu 77 % Gerbstoff
enthalten. Die letzteren werden übrigens nicht durch Wespen, sondern durch
eine Blattlaus erzeugt.
BlGcher VII. 28
^34 Gallen — Gallussäure.
Gallen, schwarz, Aleppo, natur 1 kg Mk. 1,80
„ „ „ zerkleinert 1 „ „ 2,10
„ „ „ pulverisiert 1 „ „ 2,20
„ chinesisch 1 n >» lj50
„ „ pulverisiert 1 » n 2,00
Gallapfel:
Fuent Broii k Oo., New Torte, Noa^ 8 u. 4. Ston« Street (i. Luk-lnh. & U).
Qallen siehe „G a 1 1 ä p f e I".
Oallioln siehe „G a 1 1 i z i n*'.
Gallipot siehe „Fichtenbar z".
OaUlnm. Oa. A. 0. = 70,1. Sehr seltenes Metall, das nach umstflnd-
llchem Verfahren elektrolytisch abgeschieden wird. Es bildet eine bläultch-
weisse, zähe, schneidbare Masse. Sp. G. (bei 24,5<') 5,96. Seh. P. 30,15^
Von HsO wird es auch bei Siedhitze nicht angegriffen; leicht wird es von
KOH, NHt und HCl, langsam von HNOt gelöst Es hat ebenso weng wie seine
Verbindungen irgendwelche technische Bedeutung.
OaUBln = Gallussfluremethyiather. C«Hs(OH)sCOsCHt. Zur Darstel-
lung sättigt man eine Lösung von 1 T. Gallussäure in 4 T. Methylalkohol mit
trocknem HCl-Gas, dampft nach mehrtägigem Stehen die Lösung zur Sirup-
konsistenz, mischt den Rückstand mit reinem BaCOt und extrahiert dann das
Gemisch mit Methylalkohol.
Es bildet Kristalle vom Seh. P. 202<», löslich in heissem HsO, in Alkohol
und Äther. Man benutzt es in der Augenheilkunde als Antiseptikum bei
Katarrhen der Konjunktiva.
GalUzin H Mk. 4,80; 1 kg Mk. 42,00
Gallonen = Ellagsäure. Ci4He08. Gelbliches, geruchloses, an-
genehm schmeckendes Pulver, nur in alkalischen Flüssigkeiten löslich. Im
Körper löst es sich daher erst im Darm und kommt dort zur Wirkung. Man
empfiehlt es als Darmadstringens bei Darmtuberkulose und DarmKatarrh.
Einzelgaben 0,3—0,5 g; Tagesgaben 2—2,5 g.
Gallonen siehe „A n h a n g*'.
Gallnsgrertaäiire siehe „T a n n i nT*.
Gallnss&nre (Trioxybenzoesäure; Acidum gaüieum).
C«H,(OH), . COi + H«0.
Findet sich neben Gerbstoffen sehr verbreitet im Pflanzenreich, namentlich in
den Galläpfeln. Zur Darstellung extrahiert man die betreffenden Pflanzenteile
mit Wasser, lässt die dekantierten Auszüge schimmeln und kristallisiert die ab-
geschiedene Gallussäure aus siedendem HtO um. Die Fermente der Schimmel-
pilze spalten die Gerbsäure in wässeriger Lösung in Gallussäure und COs.
Neuerdings gewinnt man die Gallussäure auch vielfach durch Behandeln
(Invertieren) von Tannin mit verd. HsS04 oder verd. KOH. Das D. R. P.
129 164 benutzt zur Umwandlung von Tannin in Gallussäure die Eigenschaften
gewisser Schimmelpilze namentlich des Aspergillus gallomyces, welcher sich
auf dem Gallapfel findet und nach dem vorliegenden Patent, auf besondere
Weise in Reinkultur gezüchtet, zur Vergärung tanninhaltiger Extrakte
dient
In reinem Zustande färb- und geruchlose Nadeln von säuerlich herbem
Geschmack, wenis löslich in kaltem, leicht in heissem HsO sowie in Alkohol,
schwer löslich In Äther. Bei 200" zerfällt die Gallussäure in COs und P y r o -
gallussäure (siehe „P y r o g a 1 1 o V*). Ausser zur Darstelltti|g des-
letzteren wird sie wegen ihrer reduzierenden Eigenschaften in der Photo-
Itraphie benutzt.
PrIIfvnst 1 g O. darf belmVerbreimeii an der Luft keinen wigbaren RQdcstand hinterlaaBcn.
Der Waaergehalt, durch Ttodmen bei 100« bis sor Qewichtikonstans beatimmt, toU nldit flbcr-
10 V« betragen. HiSO« darf kaum nachweisbar sein; die wlaserige LSmag 1 : SO der GaUut-
flfture darf hOdistens ein wenig gelbbrlonlich sein. Auf Gtffoaiure prflft man durch VcrsetacA.
der wISKrigen LOsung mit Gelatine- oder BiweiadOsung, wobei eine FiUluttg nicht dntieten darf.
Vgl. auch den Artikel „Tannin".
Galvanische Elemente — Galvanoplastik. 435
Gallussäure, ehem. rein, krist 1 kg Mk. 3,90
» f> n Piilvci ,..!„ „ 4,10
Gallussaures Ammoniak (neutral) H Mk. 4,00; 1 „ „ 36,CX)
KaH H „ 3,25; 1 „ „ 25,00
„ Natron H „ 3,25; 1 „ „ 25,00
„ Qnecksilberozyd 1 „ „ 12,00
„ Wismutoxyd (basiscb) D.A.IV 1 „ „ 13,00
, Zinkoxyd (basisch) 1„ „ 20,00
Gallussäure:
KdnigBwarter k B»ell, linden vor Hamwver. | E. Uerck, Darmstadt.
Anlagen zur Darstellung von Qallussflure baut:
J. L. OttTl Eckelt, Berlin N. 4.
GalTanlsohe Slomente siehe „Elemente, galvanisch e**.
Galvanlflohe Metallfftrbiingr siehe „Metallfflrbun g".
Galvanisiertes Eisen siehe „Verzinke n'\
Galvanoohromie siehe „M e t a 1 1 f ä r b u n g**.
Galvanolaok siebe „Z e 1 1 u 1 o i d 1 a c k e".
Galvanoplastik* Man versteht darunter das elektrolytische Nieder-
schlagen von Metallen in dichter, zusammenhangender Form zur Herstellung
plastischer, von der Form ablösbarer Gegenstände. Von der Galvanoplastik
zu unterscheiden ist die G a 1 v a n o s t e g i e (s. d.). Das Metall schlagt sich
ausnahmslos an der negativen Elektrode (Kathode) nieder, während sich
ebensoviel des Metalls von der positiven Elektrode (Anode) auflöst.
Für galvanoplastische Reproduktionen kommt fast ausschliesslich Kupfer
in Betracht, da sich andere Metalle auf durch Graphit leitend gemachten Iso-
latoren nicht gleichförmig dicht abscheiden. Verlangt man galvanische Repro-
duktionen in anderen Metallen, so muss die Form (Matrize) nach dem Graphi-
tieren entweder zuerst eine dünne elektrolytische Kupferschicht erhalten, oder
man erzeugt auf rein chemischem Wege ein Silberhäutchen und bringt die
Form dann erst in das galvanoplastische Bad.
Die Matrizen werden entweder aus Guttapercha oder aus Gips. Wachs
oder Leim gefertigt. Für Wachsmatriz e n ist eines der gebräuchlichsten
Rezepte: 900 T. gelbes Wachs, 135 T. venetianlschen Terpentin und 22,5 T.
feinst gepulverten Graphit. Für Leimmatrizen, die noch aus Modellen
mit ziemlich starken Ausbuchtungen und engen Offnungen unbeschädigt her-
ausgezogen werden können, wird eine Lösung von 30 T. bestem Leim in 50 T.
HsO und 15 T. Glyzerin empfohlen; nach dem Erstarren taucht man die Leim-
matrize in eine Tanninlösung (1 : 10), wodurch die oberste Schicht in unlös-
liches Leimtannat verwandelt wird. Auch leicht schmelzbare Metalllegie-
rungen werden zum Abformen benutzt.
Sieht man von den letztgenannten Metallmatrizen ab, so muss bei sämt-
lichen die Oberfläche zuerst leitend gemacht werden. Meist dient zu
diesem Zweck fein geschlämmter Graphit, der mit Spiritus breiig angerührt
und mit einem Pinsel aufgetragen wird; nach dem Trocknen reibt man ihn
mit weichen Bürsten blank. — Um auf chemischem Wege eine leitende Silber-
schicht auf der Matrize zu erzeugen, kann man z. B. alkoholische Sllbernitrat-
lösung aufpinseln und dann Schwefelwasserstoff darauf einwirken lassen; das
entstehende Schwefelsilber leitet ziemlich gut. Metallisches Silber erzeugt
man durch Bepinseln mit einer Eiweiss-Kochsalzmischung und darauf Ein-
tauchen in Silbemitratlösung; das entstandene Chlorsilber wird durch Ein-
tauchen in Eisenvitriollösung reduziert. Gute Resultate gibt die Metallisierung
mittels Silbernitrats und gelben Phosphors; sie ist aber gefährlich, da dieLösung
des Silbernitrats in Schwefelkohlenstoff sehr leicht Feuer fängt: Man taucht
die Gegenstände zuerst in eine 5 %ige Silbernitratlösung und darauf in fol-
gende, von Steinach & Buchner vorgeschlagene Phosphorlösung:
5 g Wachs, in 5 g warmem Terpentinöl gelöst, werden zu einer Mischung von
5 g Phosphor, 1 g Guttapercha, 5 g Asphalt und 120 g Schwefelkohlenstoff
pegeben; nach der Auflösung setzt man eine Lösung von 4 g Kollodiumwolle
in 60 g Alkohol und 60 g Äther zu, schüttelt gut durch und giesst nach ein-
tägigem Stehen die klare Flüssigkeit vom Bodensatz ab.
28»
n
436 ' Galvanostegie.
Zuweilen genügt auch eine t r o c Ic e n e Metallisierung, wozu man die
Oberfläche mit schnell trocknendem Lack überzieht und auf dessen noch
feuchte Schicht feines Messingpulver auf siebt; nach dem Erhärten des Lacks
«[lättet man die Oberfläche mit einem weichen, in Messincipulver getauchten
Pinsel.
Als Wannen fflr die Bäder dienen namentlich solche aus Steinzeug,
weiter auch solche aus emailliertem. Gusseisen und aus innen verbleitem Holz.
Die Anoden müssen aus reinstem Elektrolytkupfer bestehen und an OrOsse
wenigstens sämtlichen eingehängten Matrizen gleichkommen.
Um gleichmässig dicke Niederschläge zu sichern, müssen Konzentra-
tionsdifferenzen im Elektrolyten vermieden werden; man bringt deshalb Rühr-
werke an oder bläst Luft durch die Bäder. Vor dem Einhängen müssen sämt-
liche Gegenstände mit Spiritus und dann mit Wasser abgespült werden, damit
der Elektrolyt nachher an allen Stellen gleichmässig haftet.
Die Zusammensetzung der Bäder ist recht verschieden; meistens ver-
wendet man Kupfersulf atiOsuneen, denen auf 100 Raumteile 1,5—2 vol. konz.
HsSO« zugesetzt werden. Für Kupferdruckplatten empfiehlt Langbein An-
wendung einer 20 %igen Kupfervitriollösung mit 3 % HsSO«; Stromdichte
1,3 Amp.
Bad zur Kupfer-Galvanoplastik in trockener Form . . lOl Mk. 2,00; 1001 Mk. 15,00
„ Kupfer-Schnellgalvanoplastik in trockener Form 101 „ 3,00; 1001 „ 25,00
„ Nickelgalvanoplastik 100 1 Mk. 100,00—150,00
„ Silbergalvanoplastik (1 1 = 50 g Ag) . . . 1 1 Mk 5,50; 10 1 Mk. 50,00
„ „ Goldgalvanoplastik (1 1 = 20 g Au) 1 1 „ 70,00
Galvanoplastische Anlagen und Bedarfsartikel:
Siemens & Halske A.-Q. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Galvanofttesie. Herstellung festhaftender Metallüberzüge auf elektro-
lytischem Wege. Das zu überziehende Material wird an der Kathode auf-
gehängt, während die Anode aus einer Platte (Blech) des niederzuschlagenden
Metalls besteht. Der Elektrolyt (die Badflüssigkeit) ist meistens eine LOsung
des Metallcyanids in CyankaliumlOsung. Im einzelnen siehe darüber die Ar-
tikel „Vergolde n", „Verkupfer n", „Vermessinge n", „V e r -
n I c k e l n**, „V e r p I a t i n i e r e n", „Versilbern** und „V e r -
stähle n**.
Von grösster Wichtigkeit ist, dass der zu überziehende Gegenstand eine
vollständig reine metallene Oberfläche hat. Deshalb muss dem Einhängen ins
Bad eine mechanische Reinigun^r durch Kratzen und Bürsten und dann eine
chemische Reinigung durch Beizen (s. unter „Abbrennen**) vorangehen.
Schliesslich folgt eine Behandlung mit einem Entfettungsmittel, so Abwaschen
mit Benzin oder Petroleumäther oder Kochen mit Sodalösung oder Natron-
lauge. Die Behandlung ist bei den einzelnen Metallen verschieden.
Vielfache Untersuchungen haben ergeben, dass kathodische Metallnieder-
schläge glatter und zusammenhängender werden, wenn man dem Bade
organische Kolloide, z. B. Gelatine, Stärke, Gummi, Eiweiss zusetzt. Auf
einschlägige Verfahren sind viele Patente genommen worden. Besonders für
die G 1 a n z g a 1 V a n i s a t i o n , d. h. die elektrolytische Kupferabscheidung
in glänzender Schicht, ist der Kolloidzusatz vorteilhaft.
Für die Galvanostegie sehr bequem sind die neuerdings für cyankalische
Bäder in den Handel gebrachten, sogenannten Metalltripelsalze oder Tri-
salyte; sie bestehen aus einer Verbindung von Cyan mit dem im Bade
niederzuschlagenden Metall, Cyankalium und schwefligsaurem Kali. Sie ge-
währen den Vorteil grosser chemischer Reinheit und immer gleichen Metall-
gehaltes und eignen sich auch ausgezeichnet für die galvanische Metallfärbung.
In den Handel kommen Kupfer-Trisalyt mit 20% Cu, Zink-
T r i s a 1 y t mit 15 % Zn, S i 1 b e r - T r I s a 1 y t mit 30 % Ag und G o 1 d -
T r ! s a 1 y t mit 40 % Au. Durch geeignete Mischungen lassen sich auch
Messing- und Bronzebäder erzielen.
Galvanostegie.
437
Steinzeugwannen fDr Galvanostegie und Galvanoplastilc.
LSage
Bxdto
Tiefe
OB
cm
cm
30
20
20
30
25
25
40
25
25
40
30
25
40
30
30
40
40
30
50
40
30
60
40
30
50
40
40
70
40
30
60
50
30
70
50
30
60
50
40
80
50
30
100
40
30
80
40
40
70
50
40
60
50
50
100
50
30
80
50
40
70
50
50
80
50
50
100
50
40
Inhalt
1
12
19
25
30
36
48
60
72
80
84
90
105
120
120
120
130
140
150
150
160
175
200
200
Preis
Mk.
3,25
4,75
6,50
7,50
9,f>0
12,75
15,75
19,00
21,00
22,50
23,25
27,50
29,50
29,50
31,50
31,50
35,00
35,75
38,00
38,00
42,50
46,00
48,25
Länge
70
80
100
80
100
80
100
80
100
120
120
120
120
100
150
120
120
175
150
160
150
150
200
Breite
Tiefe
Inhalt
I
Preis
Mk.
60
60
50
70
60
80
80
70
60
80
70
60
80
70
60
80
70
60
70
80
80
80
75
50
50
50
50
50
50
40
60
60
40
50
60
50
70
60
60
70
60
70
60
70
80
65
Wannen aus emailliertem Qusseisen.
210
240
250
280
300
320
330
336
360
384
420
432
480
490
540
576
588
630
735
768
840
960
975
50,50
54,50
59,00
65,00
69,00
70,00
73,50
74,00
82,00
90,00
100,00
102,50
120,00
116,00
158,00
144,00
136,00
210,00
196,00
240,00
250,00
275,00
325,00
Länge
Breite
im Lichten
Höhe
Inhalt
Preis
cm
cm
cm
1
Mk.
20
15
18
5
36
20
18
12
50
25
25
30
50
60
35
35
30
35
52
75
60,00-70,00
pro % kg
65
40
45
115
75
40
60
180
100
40
40
160
100
50
60
300
FQr Versilberung und Vergoldung von Drähten:
Länge
Breite
im Lichten
Höhe
em
Inhalt
1
Preis
Mk.
55
55
55
2
7
5
5
6
1
2
2,75
3,80
4,50
Holzwannen ffir grosse galv. Bäder, innen mit ehem. reinem Bleiblech ausgelegt
Unge Bieite
im Lieht
cm 1 cm
Höhe
en
Inhalt
1
Preis ca.
Mk.
Länge
im
Breite
Lieht
cm
Höhe
• n
Inhalt
1
Preis ca.
Mk.
120
140
150
60
40
40
60
35
50
430
196
300
95,00
70,00
86,00
150
150
150
50
60
70
40
60
70
300
540
735
84,00
110,00
125,00
438
Gambir — Gasanalyse.
Länge 1 Breite Höhe
Inhalt
Preis ca.
Länge Breite Höhe
Inhalt
Preis ca.
im Lichten
im Lichten
cm
cm
cm
1
Mk.
cm
cm
cm
1
Mk.
160
40
60
384
96,00
200
100
40
800
134,00
160
40
75
480
110,00
180
80
70
1008
142.00
160
60
60
576
115,00
180
90
80
1296
175,00
200
40
70
560
120,00
200
100
80
1600
200,00
200
80
60
960
138,00
Wannen
aus Hartglas fflr kleinere Bflder
•
•
Länge
cm
Breite
cm
Höhe
cm
TnhaJt
1
Preis
Mk.
10
18
20
35
10
10
15
20
13
12
18
18
1.3
2
5
10
2,00
2,00
3,50
5,00
Vgl. auch den Artikel „Wanne n".
Leitungsstangen aus Elektrolytkupfer, massiv 1 leg Mk. 2,10 — 2,30
„ „ Messing „ 1 „ „ 1,65—1,85
Leitungsstangen aus Messingrohr, mit eingelegten Eisenstäben:
Durchmesser 16 19 22 25 mm.
Im ... 2,00 2,75 3,05 3,85 Mk.
Im flbrigen siehe auch die Artikel „Akkumulatore n'*, „Dynamo-
maschine n", „Elektrische Messinstrumente** und „Elek-
trochemische Apparat e".
Anlagen zur Galvanostegie bauen:
Biemeni & HalA« A.-0. Wenienrerl^ Berlin, Noonaidaiiim.
Gambir siehe „K a t e c h u".
Gftmnff siehe „H e f e*'.
Gasanalyie.
Absorptionsmittel fflr verschiedene Qas e.^)
Name dei
Gaset
Äthylen.
Kohlen-
diozyd.
Kohlen-
ozjd.
Ozon.
Rmuch. HgSO«.
Festes KOH oder Losung
▼on j KOH In 2 HsO.
1. Ammoniakalische oder
salssaure Losung von CutQ«
(nicht anwendbar bei Gegen-
wart von Azetylen und
Äthylen).
2. Blut-f-NH4.HS
(spektroskopisch).
Zimt51 oder Terpentinöl.
Sauerstoff.
Abioxptioiismittel
1. Stark alkalische Losung
Ton Pyrogallol (5 g Pyio-
gallol in 15 g H|0, gemischt
mit 120 g KOH in 80 g
H.O).
2* Losung Yon ChsoiB-
chlorfir.
3. Phosphor.
4. Ca bei Glühhitze; aucH
b«i gewöhnlicher Tempc»-
tnr, falls wSsserige Losangen
▼0& NHf oder AmmoDioiii*
karbonat sugegen sind.
^) Diese und die folgende Tabelle aus v. Buchka „Physikalisch-chemische Tabellen
der anorganischen Chemie**, Stuttgart 1895.
Gasanalyse.
439
Name des
Abforptloiiiaiittel
Salpetrige
Säure.
Stlckozyd.
Kons. HtSO« (sp. G. 1,702)
oder wasserige Alkalien.
Wässerige Losang von
Ferrosalzen (1 FeSOi krist
In 2 HtO).
Name des
Gases
Stickstoff.
Wasserstoff.
Absorptionsmittel
Mg-Draht (bei hoher Tem-
peratur nahe dem Schmela-
pnnkte des Glases).
Falladinm (als Palladlum-
schwamm).
Absorptionsmittel und qantitative Bestimmung.
Name des
Gases
Absorptionsmittel
und
quantitative Bestimmung
Azetylen.
Ammoniak.
Antimon-
Passerstoff.
Arsen-
asserstoff.
Chlor.
Chlor-
asserstoff.
Cy...
Ammonlakalische CntQt-
Lösuig. Der Niederschlag
▼on Acetylenknpfer (CtCiif )
wird snr Wägung in CnO
übergefokrt
1 . Normal-HQ (oder HgSO«)
in abgemessener Menge; die
verbleibende Säure mit
Normallaage snräcktitriert
2. Natriombypobromit: Das
dadurch frei gemachte N
wird gemessen.
AgNOs -Losung: Das ent-
stehende SbAg« (Antimon-
Silber) wird zur Wägung in
Antimonsulfid übergeführt
AgNOs -Losung: Das ent-
standene As«Oa wird als
Magnesiumpyroarseniat
gewogen.
Wässerige KJ-Losung: Das
frei gewordene J wird
▼olnmetrisch durch Na^StOa
bestimmt.
1. Normal- Alkali in abge-
messener Menge ; derUber-
schuss wird mittels Normal-
säure zurücktitriert.
2. Wässerige Alkalilösungen
(chlorfrei); das absorbierte
HCl wird aus der angesäuer-
ten Menge als AgQ gefällt
und gewogen.
KOH* Lösung: Das ent-
stehende KCN und KCNO
wird durch AgNO* gefällt
und der Niederschlag durch
Glühen in Ag übergeführt
Name des
Absorpdottsmlttel
und {
qosntitative Bestimmung
Cyan-
asserstoff.
Kohlen
dloxyd.
Ozon.
Phosphor-
wasserstoff.
Schwefel-
wasserstoff.
Schwefel-
säure-
anhydrid.
Stickozyde.
a) Stickozyd
b) Salpetrig-
säureanhy-
drid
c) SÜckstoff-
tetfoxyd
KOH-Losung: Mittels
AgNOs wfrd AgCN gefUlt
und dieses nach dem Glühen
als Ag gewogen.
Barytwasser von bekanntem
Gehalt; der Uberschuss yon
Ba(OH)f mittels Normal-
Oxalsäure Yolumetrisch
bestimmt
Wässerige KJ-Losung: Das
J wird mittels Na^Os
titriert
Bromwasser: Die ent*
standene HsPOi wird als
MgtPsO? gewogen.
1. Bromwasser: Die eat*
stehende HgSO« wird als
BaSOi gewogen.
2. Kupfervltriol-Binnssteinin
vor und nachher gewogenen
Rohren.
Bromwasser: Die ent>
stehende H9SO4 wird ab
BaSO« gewogen.
Mit HtSOi angesäuerte
KMnOi-Losung. welche die
Stickozyde in HNOs über
führt; der Uberschuss des
KMnO« wird mit CtHtOa
surücktitdcrt
440 Gasbehälter.
Von den Apparaten zur Qasanalyse können nur die allergewOhnlichsten
der technischen Öasanalyse aufgeführt werden.
Gasbürette nach Bunte ohne Umhüllungsrohr Mk. 10»00
,f fi ,1 mit „ „ 12,00
„ „ „ „ Stativ, Klemme, Flasche mit Tubus, kompl. „ 25,00
„ „ Winklerin V<o ccm, auf drehbarem, metallenem
Stativ, kompl , 32,00
Gasbflrette nach Bunte-Seger mit Dreiweghahn, KugelgeiSss mit Stopfen,
nebst Niveaurohr:
Inhalt 100 250 500 ccm.
Stfick 7,50 10,00 12,00 Mk.
Gasvolumeter nach Lunge:
für leichtlösliche Salze (Salpeter), kompl Mk. 19,00
„ leicht- und schwerlösliche Substanzen
zur Stickstoffbestimmung in organischen Substanzen
„ Untersuchung von Sprengstoffen u. s. w
Absorptionspipetten nach Hempel, auf Holzstativ:
einfache
„ für feste und flüssige Absorptionsmittel
„ zur Füllung mit rauch. H9SO4
zusammengesetzte, zur Füllung mit CugClt
„ für feste und flüssige Absorptionsmittel
Explosionspipetten zur Explosion von Sumpfgas und Wasserstoff, kompl.
Im flbrigen siehe die Artikel „D a s y m e t e r'*, „Gasbehälter**,
„Kohlensäur e**, „L e u c h t g a s**, „R a u c h g a s e**, „Sauerstoff*,
„S 1 1 c k s t o f f ** und „W a s s e r s t o f f
ff
22,00
»»
22,00
n
26,00
n
5,50
n
6,00
M
8,00
»»
6,00
»9
6,50
99
15,00
Ei«
Oasanalytische Apparate und Instrumente:
Dr. Heinrich CMckel & Co., Berlin NW. 6, Luisen-
straase 21 (Prftzisionaarbeit).
G. A. Schultae, Berlin - Oharlottenburg, Ohar-
lottenboiger-Ufer 08/M.
Vereinigte Laiuitier Glaswerke A.G.» Abt. Warm-
brunn. Quilitz & Ck>., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 66/67.
Qasbeh<er (fälschlich als Gasometer bezeichnet).
Von Glas, bestehend aus zweifach tubulierter Flasche, eingeschlif-
fenem Trichter mit Hahn und je 1 Abflusshahn für Gas und Wasser.
Inhalt 3 4 6 12 25 1.
Stück 17,50 20,00 22,50 30,00 45,00 Mk.
Von Metall, mit oberem Wasserreservoir, Wasserstandszeiger,
Hähnen, Schlauchtüllen u. s. w.
Inhalt des Gasbehälters .... 200
„ „ oberen Wasserreservoirs 60
Preis kompl. in Eisen 235,00
„ „ „ Kupfer 390,00
Dieselben, klein, fflr Laboratoriumsgebrauch.
Inhalt 32 45 1.
Aus Zink 43,00 65,00 Mk.
„ Kupfer 67,00 90,00 „
Gasbehälter aus Metall ohne Aufsatzreservoir, zur direkten Verbindung
mit der Wasserleitung.
Inhalt des Gasbehälters .... 200 280 600 lOOO 1250 1.
Preis kompl. in Eisen 215,00 250,00 345,00 420,00 470,00 Mk.
„ „ Kupfer .... 395,00 410,00 585,00 710,00 800,00 „
280
600
1000
1250 1.
80
160
300
400 1.
275,00
390,00
490,00
530,00 Mk.
455,00
650,00
800,00
885,00 „
Gasbelenchttuig — Gasentwickelungsapparate. 441
Dieselben, klein, fflr Laboratoriumsgebrauch.
Inhalt 45 1.
Von Zink kompl 42,00 Mk.
„ Kupfer kompl 63,00 ,.
Gasbebalter mit beweglicher Glocke und Wasserverschluss (bei den Gas-
anstalten gebräuchliche Konstruktion). Festes eisernes Bassin, Glocke in
vertikalen rflhrungen beweglich. Dazu Entlastungsvornchtung zur Verminde-
rung des Druckes. Soweit solche Gasbehälter für Schwefelwasserstoffgas
bestimmt sind, sind alle mit dem Gase in Berührung kommenden Teile mit
Bier überzogen.
Ungefährer Inhalt der Glocke 20 100 200 450 600 1000 1.
Gasbeb. mit i ohne Entlastungsvorr. 120 150 165 190 250 310 Mk.
Glocke in Eisen t mit „ 160 195 215 245 305 370 „
Gasbeh. mit ] ohne „ 150 210 270 355 465 650 „
Glocke in Kupfer t mit „ 190 255 320 410 525 730 „
SchwefelwasserstofTgas-Behälter mit Ent-
lastungsvorrichtung 205 330 400 570 780 1000 „
Ungefährer Inhalt der Glocke 2000 3000 4000 5000 6000 1.
Gasbeh. mit f ohne Entlastnngsvorr. 440 495 565 635 715 Mk.
Glocke in Eisen t mit „ 515 570 685 765 865 „
Gasbeh. mit ] ohne „ 915 1330 1500 1615 lh90 „
Glocke in Kupfer t mit „ 1000 1460 1650 1770 2070 „
Schwefelwasserstoffgas-Behälter mit Ent-
lastungsvorrichtnng 1500 1785 2020 2325 2700 „
Gasbehälter:
Heinridi Hirzel G. m. b. H., Leifizig-Plagwits.
Oasbelenohtiuig: siehe unter „Brenner"*, „Lampe n*', „L e u c h t -
ga s** und „G a s g 1 ü h 1 i c h t".
GasdraokFegrnlatoren siehe „Druckregulatoren".
Oasentwiokelnngsappaxate (Gaserzeugungsapparate).
Nach Kipp, aus Glas, mit Kautschukstopfen und Hahn^ mit oder ohne Tubus am
Fuss:
Inhalt Vi •/* 1 IV« 2 1.
Stück 8,75 10,00 10,50 11,50 13,00 Mk.
Nach Koninck, aus Glas, in Holzgestell, kompl Sttlck Mk. 25,00
Nach Wart ha (yerbesserte Kippsche Apparate), aus Glas, mit ein-
geschliffenem Scheidetrichter von 1,5 1 Inhalt, mit 2 Tuben,
Gummistopfen, Glashahn, Sicherheitsrohr und Verbindungsrohr,
kompl Stück „ 17,50
Nach Gl. Winkler, zur Schwefelwasserstofibereitung, bestehend aus
Bleigeföss und Bleizylinder; letzterer (zur Aufnahme des Schwefeleisens)
kann mittels einer Kurbel gehoben und gesenkt werden. Der
Apparat fasst 5 kg Schwefeleisen und 16 1 Säure. In starkem Holz-
gesteU, kompl „ 245,00
Gasentwickelungsapparate, für Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Kohlensäure
brauchbar, bestehend aus Säuregefass, Sammelgefass und Entwickler. Grösse I
und II ganz aus Blei, Grösse III aus verbleitem Eisen. Kompl. Apparat mit
allem Zubehör:
Grösse I n HI
tn . . 20 50 100 1 SäuremUung.
Preis . 180,00 300,00 420,00 Mk.
442 Gasgltthlicht
Gasentwickelungsappamte für Sauerstoff in Retortenform aus Gusseisen für Gasheizung;
Retorte mit abnehmbarem Helm und Dreifuas:
Inhalt der Retorte ^It 1 2 b 1.
Stück 14,00 20,00 28,00 45,00 Mk.
Dieselben io Röhrenform, auf Gestell mit Trägem. Innerer Durchm. der Röhre 4 cm.
I Schiene für die Gaslampe mit dreifachem Bunsenbrenner:
j Länge des Rohres 40 50 cm.
I Stück 27,50 30,00 Mk.
Gasentwickelungsapparat nach Biltz aus Steinseug, ausserordentlich praktisch für an-
I dauernden Gebrauch zur Entwickelung von HtS, COt u. s. w. Der Zylinder fasst
: 20 1 Säure.
Preis kompl. mit Gestell und Windevorrichtung Mk. 130,00
Qasentwickelungsapparate :
Vereinigte Lausitaer Glaswerke A.Q., Abt Warm-
brunn, QuiUts & Ck>., Berlin NW. 40, Heide-
66/67.
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Heinrich Hirsel G. m. b. H., Leipsig-Plagwits.
Oasffltthlioht. Zur Herstellung der QlflhkOrper dienen verschiedene
Metalle der Cergruppe. Hauptsächlich dürfte ein Gemisch aus 99 % Tborium-
salz (gewöhnlich Nitrat) mit 1 % Ceriumsalz zur Verwendung gelangen. Die
zur Herstellung der Qasglühkörper nötigen Erden gewinnt man der Haupt-
sache nach aus Monazit, weiter aus Thorit, Qadolinit u. s. w. Die mit
den Salzen der ii:enannten Erden imprägnierten BaumwoU- oder neuerdinji^s
insbesondere Ramie-Qewebe werden durch Erhitzen zerstört (verbrannt), so
dass der OlOhkörper (Strumpf) — aus den Oxyden der Erden bestehend —
in der Form des verbrannten Gewebes zurUclcbleibt. Zur Erhöhung: der
Haltbarkeit wird den Erdgemischen meistens Ammoniumnitrat (oder ein
anderes Alkalisalz) zugesetzt.
Das D. R. P. 157 811 bezweckt die Herstellung von Qlflhkörpern sehr
hoher Leuchtkraft für Sauerstoff -Leuchtgasbrenner nach folgender Methode:
Man benutzt zunächst cerhaltige Calciumnitratlösung für sich oder im Gemisch
mit Zirkonnitrat, imprägniert damit in bekannter Weise verbrennliche Gewebe,
trocknet, brennt hart und taucht das so erhaltene Skelett nun in eine Lösung
von Thoriumnitrat, worauf getrocknet und nochmals ausgeglüht wird.
Anstatt mit den Leuchterden Baumwolle zu tränken, hat man auch ver-
sucht, die Erden selber in geeigneter gelatinöser Form zu Fäden auszuziehen.
So versetzt man nach dem D. R. P. 135 534 Lösungen der Leuchterden mit
Zellulose, welche in Kupferoxydammoniak gelöst ist, verfährt also wie bei der
Fabrikation von Kunstseide (vgl. den Artikel „Seide, künstlich e**)-
Die erhaltene Masse wird zu Fäden verarbeitet, welche koaguliert, gewaschen
und getrocknet werden. Die Koagulation der Fäden nimmt man in neutralen
oder alkalischen Flüssigkeiten (namentlich KCN-Lösungen) vor. Nach dem
D. R. P. 141 244 lassen sich Fäden von Kunstseide (d. h. von Zellulose) auch
mit Lösungen der Leuchterden imprägnieren, obwohl derartige Fäden keine
Hohlräume besitzen. Die imprägnierten Fäden muss man nach dem Trocloien
durch ein alkalisches Bad laufen lassen, um die Nitrate der Leuchterden in
die Hydroxyde aberzuführen. Nach dem D. R. P. 161 262 kann man auch Ni-
trozellulosefäden (ohne Denitrierung) mit Leuchtsalzlösungen imprägnieren,
wenn man sie zunächst durch geeignete Behandlung zum Aufquellen bringt;
zu diesem Zwecke behandelt man sie mit Ameisensäure, Essigsäure oder Sal-
petersäure ireei&:neter Konzentration. Das D. R. P. 178 832 schildert ein Ver-
fahren zur Herstellung von Glflhkörpern aus Fäden von künstlicher Seide, wo-
bei das Verasciien, Formen und Härten des Gewebes in einem Arbeits-
gange geschieht. Nach dem D. R. P. 212 842 tränkt man die Faser (Pflanzen-
faser oder Kunstseide) nicht mit Lösungen von Salzen der verwendeten
seltenen Erden, sondern mit einer kolloidalen Lösung ihrer Oxydhydrate.
Eine besondere Art des Trocknens imprägnierter Glflhkörper schützt
das D. R. P. 154 808; man lässt hiemach nicht, wie sonst, die warme Luft des
Trockenofens direkt auf die auf Trockengläser aufgezogenen Glühkörper
wirken, sondern führt in das Innere der Trockengläser Dampf, heisse Luft oder
heisse Flüssigkeit ein.
Gasglühlicht. 443
Selbstzündende Glflhkörper soll man nach dem D. R. P. 158 974
so erzeugen, dass man auf dem OlühkOrper durch Tränkung mittels Rhodium-
chlorids und nachfolgende Reduktion einen Zündstreifen herstellt; der
Rhodiumchloridlösung wird dabei Ammoniumchlorid zugesetzt. —
Die Erhitzung der GlOhkOrper geschieht Ober Gasbrennern, denen das
Prinzip des Bunsenbrenners zu Grunde liegt.
Um abgebrannte Glühkörper ohne Gefahr des Zerbrechens versenden zu
können, behandelt man sie mit Versteif ungsflflssigkeiten (T a u c h f 1 u i d s),
die gewöhnlich Lösungen von Kollodiumwolle in einem Alkohol-Athergemisch
sind: Die nach dem Abbrennen in die Versteifungsflüssigkeit eingetauchten
Glflhkörper sind nach dem Verdunsten der Lösungsflüssigkeit durch den
dünnen Nitrozellulose-Überzug elastisch und versandfähig; beim erstmaligen
Gebrauch des Glühkörpers verbrennt die Nitrozellulose.
Nach dem D. R. P. 153 346 löst man zur Herstellung von Tauchflflssig-
keiten die Kollodiumwolle in Alkohol, dem etwas Eisessig und Azeton zu-
gesetzt sind; hierdurch vermeidet man den Äther, der sonst die Tauchflüssig-
keit sehr feuergefährlich macht. Mit diesem Patent fällt im Grunde das
D. R. P. 153 758 zusammen; man löst danach die Kollodiumwolle in konzen-
trierter Essigsäure, um die Feuergefährlichkeit zu beseitigen.
Nach dem D.R. P. 180047 taucht man die Gas^lühkörper, um sie haltbar
zu machen, nach ihrer Veraschung und Formung mit Pressgas in eine 5 %ige
Lösung von Zirkonnitrat und kollodioniert sie hierauf ohne weiteres Aus-
glühen. Man kann auch die Glühkörper in eine Mischung von Zirkonnitrat
and Kollodiumlösung tauchen und darauf trocknen. Das Kollodionieren ge-
schieht mit einer Mischung von etwa 650 g Kollodium, 270 g Äther, 50 g
Rizinusöl und 20 g Kampfer. Die so behandelten Glühkörper sollen voll-
kommen zerdrückt werden können, ohne beschädigt zu werden.
Nach dem D. R. P. 192 666 setzt man dem Kollodiumtauchbad neben
andern Stoffen Rizinusöl und, statt des sonst verwendeten Kampfers, einen
zusammengesetzten Ester zur Vermeidung des Schrumpfens beim Trocknen zu.
Als solche Ester kommen in Betracht: Athyloxalat, -laktat, -salizylat, -stearat,
-palmitat, -butyrat, tartrat, phthalat, Methylstearat, -palmitat, -benzoat,
Amylazetat, -lalrtat, -tartrat, -butyrat, Propyloxalat, -butyrat, Butyloxalat,
-butyrat u. s. w.
Zum Zeichnen von Glühstrümpfen bläst man nach dem D. R. P.
204 846 durch eine Schablone hindurch die Stempelfarbe auf den atbgebrannten
Gifihstrumpf (vor oder nach dem Kollodionieren), indem man z. B. einen
Farbenzersprühapparat benutzt.
Die Herstellung eines auf dem Gebrauchsbrenner mittels der Streichholz-
flamme veraschbaren Glühkörpers, der also in ungebranntem Zustande ver-
kauft wird, bezweckt das D. R. P. 199 791, und zwar überzieht man vor dem
Abbrennen den möglichst reich mit Leuchtoxyden getränkten Glühkörper mit
einem leicht entzündlichen Versteifungsmittel, z. B. Kollodium, und erwärmt
ihn auf einem von innen geheizten Dorn, wodurch bei gleichzeitiger Form-
gebung die Maschen zueinander so befestig werden sollen, dass der Glüh-
kOrper gefaltet verschickt werden kann. — Dieselbe Wirkung will das D. R. P.
207 383 dadurch erzielen, dass es dem zum Tränken dienenden Leuchtfluid
ein Versteifungsmittel, z. B. Stärke, zusetzt. Die unabgebrannten Glühkörper
können dann versandt werden; beim Abbrennen soll man der Sinterung da-
durch Rechnung tragen, dass man den Strumpf auf eiinen Brennerstift mit
längerer Gabel setzt.
Vgl. die Artikel „Cerium und Ceriumverbinrdungen'* sowie
nThorium und Thoriumverbindunge n**.
Einen ausführlichen Aufsatz über die Fabrikation der Gasglühkörper ver-
öffenüichte R i c b a r d B ö h m , vgl. Prometheus 1908, 177, 193, 218, 225, 243.
Gasglfihlicht:
Botekes OaieiahUdit-Alct.-Gei.» BerUn a 42, I Ghemiiciie Fabrik Fraiberg, Dr. O. P. VntAmA
Bittecstr. 18. I ft Oo., Wt^Sbtrg i. &
444
Gaskocher — Gasolin.
Chemikalien zur GlQhkörperfabrikation:
Dr. O. KnSfler ft Cto., PlOtsensee b. Berlin.
Tauchfluid (Versteifungsfiassigkeit) für Qasglühkörper:
C. Erdmaon, LeiDKig-Llndenau.
KollodiumflüssiRkeit:
C. Erdmann, Leipcig-Lindcnau.
Gaskocher siehe „Brenne r".
Gaalampen siehe „Lampe n*'.
Gasöl. Mit diesem Namen belegt man alle Mineralöle, die zur Gas-
erzeugung (vgl. den Artikel „Olga s'*) bestimmt sind, nnd zwar werden
als Gasöle die Leichtöle des Braunkohlenteers (Solaröl und Gasöl), ferner
diejenigen des Schieferteers und endlich das zwischen Petroleum und Schmier-
öl destillierende sogenannte Solaröl des Rohpetroleums verwendet. Die
Gasöle sind um so höherwertig, je enger die Siedegrenzen zusammenliegen,
innerhalb derer das Ol siedet. Nach Krey solfl die äusserste Differenz der
Siedegrenzen 100<* betragen, wobei es gleichgültig ist, ob das Ol zwischen
250 und 350 oder zwischen 200 und 300^ u. s. w. siedet. Der Gehalt an un-
gesättigten Kohlenwasserstoffen und harzigen, in Schwefelsflure vom sp. Q.
1,83 löslichen Stoffen soll 25 % nicht aberschreiten, da andernfalls zu viel Teer
und Koks bei der Vergasung entstehen. In Übereinstimmung mit Eisen-
1 o h r hält auch Krey ein Paraff inöl aus Braunkohlenteer im allgemeinen fOr
um so geeigneter zur Gasbereitung, bezw. fflr um so reicher an Lichtgebern,
je mehr Paraffin im Ol enthalten ist Der Kreosotgehalt der Handelsgasöle
darf 2 bis 3 % nicht übersteigen, da er in höheren Prozentsätzen den Gaswert
herabsetzen soll.
Gasöl:
Itfltfirersverke-ActieDKeflellachaft, Berlin W. 86, Ltttzowstr. Sa— 36.
Gasolin. Vgl. den Artikel „P e t r o 1 e u m**. Das Gasolin ist eine
ätherisch durchdringend riechende, farblose Flüssigkeit vom sp. G. 0,64 bis
0,667; S. P. 70—80®. Hauptsächlich dient das Gasolin zur Gaserzeugung
mittels durchgepresster Luft. Für Anlagen (Laboratorien und Betriebe), denen
Leuchtgas nicht zur Verfügung steht, sind Öasolin-Gaserzeugungsapparate für
Heizzwecke zu empfehlen.
Apparate zur Gasolin-Gaserzeugung:
a) für kleinen Bedarf (5 — 10 Bunsenbrenner).
Gaserzeuger selbst Mk. 30,00
WasserstrahlgeblSse dazu „ 16,50
Gaslampe „ 4,50
Tonofen mit Dreifuss „ 2,90
Schrauben-Quetschhahn „ 0,90
b) Gasmaschinen für grösseren Bedarf.
Leistungsfähigkeit bis zu 12 18 30 45 60 Flammen.
Preis des Gasapparates inkl. Flaschenzug,
cxkl. Gewicht und Drahtscü .... 460 570 700 900 1000 Mk.
Raumlänge für die Au&tellung ca. . . 0,50 0,60 0,80 1,00 1,50 qm.
Betriebsgewicht ca 90 140 ISO 230 300 kg
Leistungsfähigkeit bis zu 80 100 125 150 Flammen.
Preis des Gasapparates inkl. Flaschenzug,
exkL Gewicht und DrahtseU .... 1300 1500 1750 2000 Mk.
Raumlllnge fUr die Aufstellung ca. . . 2,00 2,30 2,60 3,00 pm.
Betriebsgewicht ca 400 500 600 700 kg.
Drahtseil 40 Pf. pro 1 m. Betriebsgewicht Mk. 24,00 pro 100 kg.
Der Preis des mittels Gasolins erzeugten Gases ist gleich dem des 01-
gases (häufig billiger als Steinkohlengas). Man bedarf jedoch bei Verwendung
von Gasolingas anderer Brenner; die für Steinkohlengas benutzten Bunsen-
Gasometer — Gassdbslzilndi^r. 445
brenner haben tat Oasolingas zu kleine OasOffauogen. Man darf bei Ver-
wendung grosserer Apparate den Herstellungspreis des Gasolfngases auf 20 Pf.
fbr I cbm veranschlagen.
siehe „Gasbehälter".
_ _i aus Steinzeit (i
einer gewöhnlichen Plungerpumpe
zum Heben von Flüssi^eiten
und eines mit einer indifferenten
FIQssigkeit gefüllten ZyUndera,
auf welche sich die Bewegung
des Pluneers überträgt. Die Ven-
tile der Pumpe, und überhaupt
sämtliche Teile, die mit dem Gase
in Berührung kommen, sind aus
säurefestem Steinzeug hergestellt
SD dass sich diese Gaspumpen
besonders zur Förderung von
Chlor^as eignen.
Hub: 2 4 1.
Einfach wirkende
Gupumpea . 700 ll&OMk.
Zwillingg - Gas-
pnmpcn . .1150 2000 „
Motoren dazu:
EieiiiFiB-ScJiuckertwr>rke, Berlin SW. 1],
AikUL Plati 3.
Gasrelnlfnuig^sm&Bfle s.
„L e u c h t g a s".
OosaelbstzUnder. Dar-
unter versteht man Apparate,
welche es ermöglichen, Leucht-
gas und andere oxydable Gase
ohne Anwendung von Strelch-
bOlzern selbsttätig zu entzünden. Das Prinzip dieser Apparate wurde durch
den Österreicher Rosenfeld Im Jahre 1888 festgelegt und besteht darin,
dass Leuchtgas über eine sogenannte Z C n d p i 1 1 e (s. d.), welche mit feinen
Plaliadrahtchen ausgestattet ist, streicht. Die Pille kommt hierbei zur Rot-
glut; die Hitze überträgt sich auf die Platindrähtchen, welche selbst weiss-
gltlhend werden und das Entzünden des Gases bewirken.
Die Konstruktion darartiger Gasseibstzünder ist verschieden, je nach der
Lage der Zündpiile, ob dieselbe z. B., wie bei Gasglühlicht, direkt am Glflh-
kOrper, über demselben, am Lampenzylinder, am Brenner oder unterhalb des-
selben sich befindet.
SelbstzUndende GlUhkOrper wurden im Jahre 1898 nach dem Palente
Killing in den Handel gebracht, haben sich aber nicht als durchaus zuverlässig
erwiesen.
Zu den Apparaten, bei welchen die Zündpille oberhalb des GlOhkOrpers
Keinen ist, die somit auf den Lampenzylinder gesetzt werden, gehören die ver-
schiedenen Typen von Deckel- und Blakerzündern; bei letzteren ist die Pille
Zumeist kontinuierlich .der Flammenhitze ausgesetzt und hat daher nur eine
beschränkte Lebensdauer. Den grOssten Schutz für die ZOndpiile bieten
solche Apparate, bei welchem die Pille unterhalb des Brenners angeordnet
Ist, diese dürften am zuverlässigsten funktionieren. Als Haupt-Repräsen-
tanten dieser Gruppe sind der ,,Fiat-Lux" und der „Stabil" anzusehen;
nsleter ein sinnreich konstruierter Automat; letzterer ein Dreiweghahn mit
Nebenleitune von sehr leicht zu bewirkender Zündung In einfacher und
solider Konstruktion.
*"*«t dMfiahlkbt, A.c., BerUD B. 42, KIttrntr. K.
446
Gasteer — Gebläse.
Gasteer siehe „S t e i n k o h 1 e n t e e r*'.
Gastrosan. Unter diesem Namen Icommt doppeltsalizylsaures Wismut
in Zeltchen (je 0,75 g) in den Handel. Es wird gegen» Säurebeschwerden beC
Hypersekretion empfohlen.
Gaswaffe siehe ,,D a s y m e t e r*' und „R a u c h g a s e'*.
Gaswasser (Ammoniakwasser). Das bei der Fabrikation bezw. Reini-
gung des Leuchtgases (s. d.) entstehende wässerige Kondensationsproduktr
welches ein begehrtes Ausgangsmaterial für die Fabrikation von Ammoniak
(s. d.) ist. Das Gaswassr enthalt in 1 1 zwischen 3 und Ober 30 g Ammoniak,
und zwar in der Hauptmenge als Karbonat.
Das Engl. Pat. 9396 von 1903, wonach man das Oaswasser durch Ver*
mischen mit Metall Verbindungen, insbesondere mit EisensulfatlOsung, von»
Cyaniden und HsS gereinigt werden soll, bedarf zunächst keiner weitergehen-
den Erörterung.
Destillationsapparate für Gaswasser bauen:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 10,
6 b (b. Inserate).
Brocken»
Gandanin. Keimfreie Lösung von Paragummi in Benzol und Äther, mit
der mittels eines besonderen „Auftragsapparates'* eine dünne Gummidecke
auf der Haut behufs Erzielung keimfreier Operationswunden hergestellt wer-
den soll.
Ganltherlaöl (Wintergreenöl; Oleum Oavltheriae). Aromatisches*
ätherisches Ol, das von der öauHheria procumbens gewonnen wird. Meisten»
verwendet man anstatt dessen das kanstliche Gaultheriaöl, das aus
Salizylsäuremethylester (siehe ,,Salizylsäureeste r") besteht Es
dient zur Herstellung von Fruchtäthern, zum Parfümieren von Seifen u. s. w.
Wintergreenöl, echt, rckt l kg Mk. 16,50
„ künstl. (Salizylsfiurcmcthylester) 1 „ „ 2,70
Gay-LnsBao-Tnrm siehe „Schwefelsäur e'*.
GebUUe (Blaseapparate).
A. Gebläsefürdielndustrie.
1. Hochdruck-Gebläse (Ventilatoren) für Kupol-, Schweiss- und
Schmelzofen, für Sandstrahlgebläse u. s. w. Druck bis 750 mm Wassersäule»
Wind-
m«Bft
ia der
CDn
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
120
130
140
TonrensaU
in der Minute
2000— 3000
20U0— 3000
1800-2400
1800-2400
1800-2400
1600-2000
1600-2000
1600—2000
1600—2000
900—1200
900—1200
90>-1200
900—1300
dolo-Druck
ia mm
350-810
310—775
380—825
330-770
285—715
670—1100
665—1100
650-1090
630-1075
260-495
250-475
250—465
250—450
Eüekthre
Pferdeitirken
In Kapolöfen su
achmelxende Bisea-
menge i. d. Stande bei
der Annahme, daseje
nach d. Verhältainen
X. d. Stunde für loo kg
85—96 cbm Wind er*
forderlich sind.
Uaae-
ÖSxang
5—13.5
7-18
12—23
14—26
17—29.5
23-36.5
25.5—41
28—47
31-52Ji
24.5-36
25,5—38
28-41
30.5—44.5
1250—1400
1850—2200
2500-2900
3100—3500
3750—4200
4350—5000
5000-5700
5600—6400
6250-7000
6900-7750
7500—8500
8100-9200
8750-9850
|l75
225
300
375
220
380
820
1620
aoo
430
870
1600
Gebläse.
447
2. Rootsche Gebläse, besonders für Qiessereien.
UmdiehuBC
ia dar
Xinnte
250-300
250—300
250—300
250—300
250—300
in der
cbai
24
36
50
70
100
Schnulst Eisen in der Stunde
MasdunengoH
«50—35«
Wassenäule
Messung
Ctr.
20—25
30-40
50-70
70-95
95—120
P.S.
2Vt
3V.
8
FeiagoH
400— 500 mm
Weswraale
Ptestimg
Ctr.
15—20
25-35
40—60
60—75
80—95
P.&
3
4
6
9
12
Dvchr
mesier
der
AuMtrd-
mwif
180
220
275
300
400
wicht
780
1000
1200
1675
2300
3000
Auf beiden
Seiten
Riemen- und
Riderentzieb
mit Grund-
Rahmen und
Ach»-
Mk.
}
600
780
1500
1400
1650
Ventil
kraft
ft>rde
Bch
Mk.
20
25
30
35
40
3. Dampfstrahl-Unterwindgebläse für Generatoren (zum
Durchblasen durch hohe Kohlenschichten), für Puddel- und SchweissOfen,
GlQh- und Rostofen: auch zum Absaugen von Gasen aus Kammern, Behältern
und Räumen.
MinJmal-
p
reis des
Gebläses
Genflgt tum
Durchmeeser
ohne
ohne
mit
mit
Preis
Verbrennen von
da«
Spindel.
Spindel,
Spbdel,
Spindel,
des
Steinkohlen
Braunkohlen
Dampf-
Wlnd-
ohne
Schall-
mit
Schall-
ohne
Schall-
mit
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Dampf-
pro Stunde
pro Stunde
rohres
rohres
fanger
fi&nger
fänger
Tanger
ventUes
kg
kg
mm
mm
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
20
35
10
125
65
80
110
125
6,00
60
100
15
215
85
100
135
150
7,50
90
150
15
235
100
125
150
175
7,50
125
200
20
275
120
150
170
200
9,00
200
325
25
325
145
175
195
225
11,50
250
425
30
350
180
225
215
260
14,00
375
6V5
35
425
220
275
270
325
15,00
500
850
35
475
290
340
350
400
15,00
1000
1700
40
600
475
550
—
18,00
1500
2500
50
800
550
650
—
25,00
4. Zylinder-Gebläse für Glasbläsereien, für kräftigen konstanten
Gebläsestrom, mit zinkbeschlagenem Holztisch von 75X75 cm.
Durchm. des Gebläses 280 360 4.H0 mm.
Preis 40,00 52,00 62,00 Mk.
5. Zylindergebläse mit eingebautem Gas-Selbst»
erzeuger (für Gasoltn-Luftgas).
Durchm. des Gebläses 280 360 430 mm.
Preis ohne Tisch 42,50 60,00 80,00 Mk.
„ mit „ von 45x45 cm 48,50 66,00 -- „
6. Rflhrgebläse siehe unter „Rührwerk e**.
7. Sandstrahlgebläse siehe besonderen Artikel.
B. GebläsefarLaboratorien:
1. Doppelgebläse von schwarzem Patentgummi.
Grösse 1 2 2Va 3 4 5 eztragross.
Stück 1,00 1,25 1,50 1,75 2,<K) 2,50 4,50 Mk.
2. Tretgebläse mit eiserner Tretvonichtong, Windkessel von bestem
Kautschuk Stück Mk. 16,00
3. Tretgebläse nach Fletcher Stück Mk. 24,00 und 30,00
448 GcblSselampen — GebrauchsmusterschaU.
4. Blftsetische (Gasblasertische) Ton Holz; Platte mit Eisenblech be-
schlagen, Balg von Leder Stuck Mk. 45,00
Dazu Belastungsstücke ans Gnsseisen ,, 12,00
5. Transportable Gasgebläse mit Turbine (vorzüglich wirkend) far
Dampf-, Wasser- oder Schnnrbetrieb Stück „ 50,00
6. Wasser str ah Ige blase aus Glas nach Wetzel, auf Brett montiert „ „ 15,00
7. Wasserstrahlgebläse ans bronziertem Zinkblech, mit Wasserstand-
rohr und Regalierhahn „ 16,50
8. Dieselbe mit zerlegbarer Pumpe, mit 2 Hähnen, für komprimierte
Luft und Saugvorrichtung Stück „ 22,00
Dazu MetalJvakuummeter „ 20,00
Dazu Manometer „ 25,00
9. Wasserstrahlgebläse, grössere Konstruktion:
mit 1 2 3 Injektoren.
Dnrchm. der Zuleitungsröhren 13 19 19 mm.
Preis von bronziertem Zinkblech 60,00 75,00 90,00 Mk.
„ „ „ Kupferblech 70,00 90,00 110,00 „
Gebläse:
Yereinirt« Lausitzer Olatwerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
65/67.
Oeblflselampen.
Gebläselampen für Gas, aus schwarzgebranntem Messing, auf eisernem Fuss
mit 2 Hähnen, verschiebbarem Umhüllungsrohr Mk. 9,50
Dieselben mit Kugelgelenk, 3 AusströmungsöfTnungen von verschiedener
Weite, auf Dreifuss „ 12,50
Dieselben mit 2 Schraubenhähnen „ 13,50
Gebläselampen für Gas (kleines Modell) mit kurzem Rohr, Stück . . . „ 8,00
Mehrstrahlige Gebläselampen für Gas, nach Sonnenschein, auf eisernem
Fuss mit kurser Messingsäule, mit Gelenk
11 16 strahlig.
16,00 18,(^0 Mk.
Dieselben auf schwerem eisernen Dreifuss, für Glüh- und Schmelzarbeiten
6 12 strahlig.
17,50 20,00 Mk.
Gebläselampen mit Luft- und Gasvorwärmung, bestehend aus Messingsäule
mit Schlauchstück, Hahn und Gaslampe „ 15,00
Gebläselampen nach Linnemann zur Erzeugung von Zirkonlicht (Leucht-
gas-SauerstofTlampen), einfachste Konstruktion für Skioptikons .... „ 32,00
Dieselben auf eisernem Fuss, verstellbar „ 40,00
Dieselben auf Stativ, mit Trieb, nach allen Richtungen verstellbar . . . „ 80,00
Knallgasgebläse siehe unter ^Knallgas*'.
Oebiäselampen:
Vereinigte Lausitcer Glaswerke A.O., Abt. Warmbrunn. Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
straase 66/67.
Oeblflsettten siehe „0 f e n".
Oebranolunulutenohntz. Durch das Gesetz, betreffend den Schutz
von Gebrauchsmustern vom 1. Juni 1891, werden als Gebrauchsmuster ge-
schützt Modelle von Arbeitsgeratschaften oder Gebrauchsgegenständen oder
von Teilen derselben, In soweit als sie durch eine neue Gestaltung, Anordnung
oder Vorrichtung dem Arbeits- oder Gebrauchszwecke dienen sollen.
Fflr die Gebrauchsmusteranmeldung sind seit dem 1. Januar 18d9 be-
sondere Bestimmungen in Kraft getreten. Hiernach ist zur Anmeldung ein
schriftliches Gesuch auf nicht durchscheinendem weissem Papier von der
SeitengrOsse 33 X 21 cm zu verwenden. Dem Gesuch ist eine Abbildung oder
Nachbildung des Modells beizufügen. Die Abbildung ist in zwei Ausferti-
gungen einzureichen; man hat dazu Kartonpapier oder Zeichenleinwand
(Grosse 33 X 21 cm) zu verwenden. Die Nachbildung braucht nur in einer
Ausführung eingereicht zu werden; ihre grOsste Ausdehnung darf 50 cm nicht
Gebtthren — Geheimmittel. 449
überschreiteiL Die die Anmeldung bildenden SchriftstQcke mCIssen doppelt
eingereicht werden; sie mflssen Namen und Wohnort des Anmelders, eine fOr
die Eintragung geeignete Bezeichnung des Modells, die Präzisierung des
„Neuen'' am Modell, den Antrag auf Eintragung, sowie die Erklärung ent-
halten, dass die Kosten mit Mk. 15 gleichzeitig an die Kasse des Kaiserl.
Patentamts, Berlin NW., eingezahlt seien. Wird ein Vertreter gewählt, so ist
auch dieser in dem Gesuch namhaft zu machen; einen solchen kann jeder,
ihn m u s s der Ausländer wählen.
Gebrauchsmusteranmeldungen werden nicht geprüft; Einspräche dagegen
sind nicht zulässig. Dagegen kann jeder die Löschung eines Gebrauchsmusters
beantragen, wenn er nachweist, dass das darin als neu Geschützte schon früher
bekannt, beschrieben oder benutzt ist.
Die Schutzfrist der eingetragenen Gebrauchsmuster erstreckt sich auf
drei Jahre; vor Ablauf kann eine Verlängerung auf weitere drei Jahre durch
Antrag bewirkt werden, wofür eine fernere Gebühr von Mk. 60 zu zahlen ist.
Länger als zusammen sechs Jahre währt ein Gebrauchs-
musterschutz nicht. Verletzungen des Gebrauchsmusterschutzes, so-
fern sie wissentlich oder fahrlässig geschehen, verwirken Gefängnisstrafe bis
zu 1 Jahr oder Geldstrafe p\s zu Mk. 5000; daneben kann auf Busse bis zu
Mk. 10 000 erkannt werden.
Oebtthren. Siehe die Artikel „ChemischeUntersuchungen**
und „Sachverständig e*'.
Gefrierpunkt siehe „Schmelze n".
Oef rlersolintsiiilttel :
Cbem. Fabr. FlOnheim, Dr. H. Noerdlincer, FlOnheim a. M.
Oeffenfflfte siehe „Gift e".
Qeheiiiimlttel. Die Bundesratsvorschriften vom 1. Januar 1905, deren
Tabellen in den früheren Jahrgängen abgedruckt waren, sind unter dem
27. Juni 1907 ergänzt worden. Hiernach erstreckt sich die Anwendung der
Vorschriften jetzt auf 153 Geheimmittel. Dabei macht es keinen Unterschied,
wenn deren Bezeichnung bei im wesentlichen gleicher Zusammensetzung ge-
ändert wird. Die öffentliche Ankündigung oder Anpreisung der in den Ver-
zeichnissen A und B aufgeführten Mittel ist verboten. Solcher Ankündigung
oder Anpreisung steht es gleich, wenn in öffentlichen Ankündigungen auf
Druckschriften oder sonstige Mitteilungen verwiesen wird, die eine Anpreisung
des Mittels enthalten. —
Wir drucken hier zunächst die alten (in Geltung gebliebenen) Listen ab
und dann deren Ergänzung.
Geheimmittelliste A.
Adlerfluid, Amarol, American coughing eure Lutzes, Antiarthrin und
Antiarthrinpräparate, Antigichtwein Duflots, Antimellin, Antirheumatikum
Saids, Antitussin, Asthmapulver Schiffmanns^ Asthmapulver und Asthmaziga-
retten Zematone, Augenwasser Whites, Ausschlagsalbe Schützes, Balsam Bil-
fingers, Balsam Lamperts, Balsam Sprangers, Balsam Thterrys, Band Wurm-
mittel Konetzkys, Beinschäden Indian Bohnerts, Blutreinigungspulver Hohls,
Blutreinigungspulver Schützes, Blutreinigungstee Wilhelms, Bräune-Einreibung
Lamperts, Bromidia Battle & Co., Bruchbalsam Tanzers, Bruchsalbe des phar-
mazeutischen Bureaus Valkenberg (Valkenburg) in Holland, Cathartic pills
(Reinigungspiilen) Ayers, Corpulin, Djoeat Bauers, Elixir Godineau, tmbro-
cation Ellimans, Quantes Epilepsieheilraittel, Cassarinis Epilepsiepulver,
Eukalyptusmittel Hess, Harzer Gebirgstee, Gehöröl Schmidts, Gesundheits-
kräuterhonig LOcks, Gicht- und Rheumatismuslikör Latons, Glandulen,
Olykosolvol Lindners, Heilsalbe Sprangers, Heittränke Jacobis, insbesondere
Königstrank Jacobis, Homeriana Injektion Brou, Injektion au matico, Kalosin
Lochers, Knöterichtee Weidemanns, Kongopillen Richters, Kräutertee Lücks,
Kräuterwein Ullrichs, Altonaer Kronessenz, Lebensessenz Fernests, Liqueur du
BlBcher VII. 29
450 Geheimmittcl.
Docteur Laville, Loxapillen Richters, Magenpilleii Tachts, MaKentropfen
Bradys, Majsrentropfen Sprangers, Mother Seigels pills and syrup, Nervenfluid
Dresseis, Nervenkrafteiixier Liebers, Nervenstärker Pastor Königs, Orffin,
Pain-Expeller, Pectoral Bocks, indische Pillen, Pillen Morisons, Pillen Red-
lingers, Pilules du Docteur Laville, Marienbader Reduktionspillen, Regenerator,
Liebauts, Remedy, Alberts, Saccharolsolvol, Safe remedies Warners, Sanjana-
Präparate, Sarsaparillian Ayers und Richters, Schlagwasser Weissmanns^
Schweizerpillen Brandts, Sirup Pagliano, Spermatol, Spezialtees Lücks, Sto-
makal Richters, Tarolinkapseln, Tuberkeltod, Universalmagenpulver Barellas,
Vin Mariani, Vulneralcreme, konzessionierte Wundsalbe Dicks, Zambakap-
sein Lahrs.
Ergänzung zur Geheimmittelliste A.
Amasira Lochers (auch Pflanzenpulvermischung gegen Dysmenorrhöe),
Anticelta-Tabletten (auch Fettreduzierungstabletten der Anticelta Association),
Antidiabetikum Bauers, Anti6pileptique Uten, Antihydropsin Bödikers (auch
als Wassersuchtselixier oder Hydrops-Essenz Bödikers), Antineurasthin (auch
Nervennahrung Hartmanns), Antipositin Wagners (auch Mittel des Dr. Wagner
und Marlier gegen Korpulenz), Asthmamittel Hairs (auch Asthma eure Hairs),
Balsam Pagliano (auch Tripperbalsam Pagliano), Entfettungstee Grund-
manns, Epilepsiepulver der Schwanenapotheke Frankfurt a. M. (auch
antiepileptische Pulver oder Pulver Weils gegen Epilepsie), Ferrolin Lochers,
Ferromanganin, Fulgural (auch Blutreinigungsmittel Steiners und Schulzes),
Glandulen, Gloria toni£ Smiths, Hämaton Haitzemas, Hustentropfen
Lausers, Johannistee Brockhaus (auch Galeopsis ochroleuca vulcania
der Firma Brockhaus),, Kava Lahrs (auch Kavakapseln Lahrs, Santalol
Lahrs mit Kavaharz), Kräutergeist Schneiders (auch wohlriechender Kräuter-
getst oder Luisafluid Schneider^), Kräuterpillen Burkharts, Kropfkur Haigs
(auch Goitre eure oder Kropfmedizin Haigs), Kurmittel Meyers gegen Zucker-
krankheit, Magolan; (auch Antidiabetikum Braemers)\ Mother Seigels pills
(auch Mutter Seigels Abführungspillen oder Operating pills), Nektar Engels
(auch Hubert Ullrichsches Kräuterpräparat Nektar), Nervol Rays, Pillen
Beechams (auch Patent pills Beechams), Pillen Rays (auch Darm- und Leber-
pillen Rays), Polypec (auch Naturkräutertee Weidemanns), Santax GrötznerSr
Sterntee Weidhaas' (auch Sterntee des Kurinstituts Spiro Spero), Stroopal
(auch Heilmittel Stroops gegen Krebs-, Magen- und Leiberleiden oder Stroops
Pulver), Tabletten Hoffmanns, Trunksuchtsmittel des Alkolin-Instituts, Trunk-
Suchtsmittel Burghardts (auch Diskohol), Trunksuchtsmittel August Ernsts
(auch Trunksuchtspulver, echtes deutsches), Trunksuchtsmittel Theodor
Heintz', Trunksuchtsmittel Konetzkys (auch Kephalginpulver oder Trunksuchts-
mittel der Privatanstalt Villa Christina), Trunksuditsmittel der Gesellschaft
Sanitas, Trunksuchtsmittel Joseph Schneiders (auch Antebeten), Trunksuchts-
mittel Wessels.
Geheimmittelliste B.
Antineon Lochers, vegetabilischer Augenheilbalsam Reicheis, DIphthe*
ritismittel Noortwycks, Heilmittel des Grafen Mattel, Genfer Sternmittel Sauters.
Ergänzung zur G ehei mm i t tel 1 i sie B.
Asthmamittel Tuckers (auch Asthmaheilmethode [Specific] Tuckers),.
Bandwurmmittel Friedrich Horns, Bandwurmmittel Theodor Horns, Bandwurm-
mittel Konetzkys (auch Konetzkys Helminthenextrakt), Bandwurmmittel
Schneiders (auch Granatkapseln Schneiders), Bandwurmmittel Violanis, Bro-
midia Battle u. Komp., Cathartic pills Ayers (auch ReinigungspiUen oder
abführende Pillen Ayers), Cozapulver (auch als E*Coza oder Trunksuchts-
mittel des Coza-Instituts oder Institut d'^E'Coza), Gesundheitshersteller, natür-
licher, Winters (auch Nature health restorer Winters), Gicht- und Rheumatis-
Gelatine. 451
muslikOr, amerikanischer, Lattons (auch Remedy Latons), Gout and rheumatic
Pills Blairs, Heilmittel Kidds (auch Heilmittel der Davis Medical Co.), Kolkodin
Heuschkels (auch Mittel Heuschkels Reffen Pferdekolik), Krebspulver Frisch-
muths (auch Mittel Frischmuths gegen Krebsleiden), Liqueur du Docteur Laville
(auch LikOr des Dr. Laville), Lymphol Rices (auch Bruchheilmittel Rices),
Noordyl (auch Noordyl tropfen Noortwycks), Oculin Karl Reicheis (au<:h Augen-
salbe Oculin), Pillen Morisons, Pillen Redlingers (auch Redlingersche Pillen),
Pink-Pillen Williams* (auch Pilules Pink pour personnes päles du Dt,
Williams), Reinigungskuren Konetzkys (auch Reinigungskuren der Kuranstalt
Neuallschwil), Remedy Alberts (auch Rheumatismus- und Gichtheilmittel
Alberts), Vixol (auch Asthmamittel des Vixol Syndikate).
Bezüglich des Vertriebes der genannten Qeheimmittel ist bestimmt:
1. Die Oefässe und die äusseren Umhüllungen, in denen diese Mittel ab-
gegeben werden, müssen mit einer Inschrift versehen sein, welche den Namen
des Mittels und den Namen oder die Firma des Verfertigers deutlich ersehen
lässt. Ausserdem muss die Inschrift auf den Oefässen oder den äusseren Um-
hüllungen den Namen oder die Firma des Geschäfts, in welchem das Mittel
verabfolgt wird, und die Höhe des Abgabepreises enthalten; diese Bestim-
mung findet auf den Grosshandel keine Anwendung. Es ist verboten, auf
den Gefässen oder äusseren Umhüllungen, in denen ein solches Mittel ab-
gegeben wird, Anpreisungen, insbesondere Empfehlungen, Bestätigung von
[eilerfolgen, gutachtliche Äusserungen oder Danksagungen, in denen dem
Mittel eine Heilwirkung oder Schutzwirkung zugeschrieben wird, anzubrin-
gen oder solche Anpreisungen, sei es bei der Abgabe des Mittels, sei es auf
sonstige Weise, zu verabfolgen.
2. Der Apotheker ist verpflichtet, sich Oewissheit darüber zu ver-
schaffen, inwieweit auf diese Mittel die Vorschriften über die Abgabe stark
wirkender Arzneimittel Anwendung finden. Die in der Anlage B aufgeführten
Mittel, sowie diejenigen in der Anlage A aufgeführten Mittel, über deren Zu-
sammensetzung der Apotheker sich nicht so weit vergewissern kann, dass er
die Zulässigkeit der Abgabe im Handverkaufe zu beurteilen vermag, dürfen
nur auf schriftliche, mit Datum und Unterschrift versehene Anweisung eines
Arztes, Zahnarztes oder Tierarztes, im letzteren Falle jedoch nur beim Ge-
brauche für Tiere, verabfolgt werden. Die wiederholte Abgabe ist nur auf
jedesmal erneute Anweisung gestattet. Bei Mitteln, welche nur auf ärztliche
Anweisung verabfolgt werden dürfen, muss auf den Abgabegefässen oder den
äusseren Umhüllungen die Inschrift „Nur auf ärztliche Anweisung abzugeben'*
angebracht sein.
Oelattne. Ist nichts anderes als sehr reiner Leim; über das Prinzip der
Darstellung siehe also den Artikel „Leim'\ Man stellt Gelatine entweder
aus Kalbsköpfen oder aus den Knorpeln und Hautgebilden jugendlicher Tiere
her. Das Rohmaterial darf keine Spur von Fäulnis zeigen; auch bei der Be-
handlung muss alle Zersetzung möglichst vermieden werden. Vorbedingung
zur Erzielung eines guten Produkts Ist sorgfältiges Waschen des Ausgangs-
materials und Klären der Leimlösung. Bleicht man, so geschieht dies mit
schwefliger Säure; letztere dient auch dazu, während der Fabrikation jede
Möglichkeit des Faulens zu verhindern.
Besondere Reinheit verlangt die photographische Gelatine, da die ge-
ringste Spur b^innender Fäulnis zur Entstehung reduzierend wirkender, also
die Silbersalze der photographischen Gelatineschichten zersetzender Ver-
bindungen führt Man gewinnt photographische Gelatine hauptsächlich aus
Hautgebilden, da diese ein sehr grosses Gerinnungsvermögen besitzen, und
zwar im wesentlichen aus den für die Lederbereitung unbrauchbaren Kopf-
and Beinteilen frisch abgezogener Kalbshäute.
Ein besonderes Verfahren will Gelatine auch aus braunem Knochenleim
gewinnen: Derselbe wird zerkleinert, gut gewässert, mit HiO geschmolzen
und dann mit Oxalsäure versetzt, wodurch die braune Färbung zerstört
29*
452 Gdatine-Carbonit — Gdbbeereo.
wird. Man hat flbrigens bisher nichts davon gehOrt, dass dieses Verfahren
sich bewahrt hätte.
Die Gelatine kommt gewöhnlich in Form ganz dünner Blättchen in den
Handel; man hat diese Form gewählt, um eine recht schnelle Trocknung zu
erzielen. Zur Erhöhung der ueschmeidigkeit werden die Oelatinebiattchen
mit Zucker und Alkohol versetzt; häufig färbt man sie mit Teerfarbstoffen.
Neuerdings bringt man Gelatine aber auch in dickeren Platten, ferner in
Fäden und endlich als Pulver in den Handel.
Abgesehen von ihrer Benutzung für die Nahrungsmittelindustrie, für die
Fabrikation photographischer Bildschichten u. s. w. hat die Gelatine neuer-
dings zahlreiche weitere Anwendungen gefunden. So formt man aus Gelatine
und Glyzeringelatine die medizinisch viel gebrauchten Gelatinekapseln, und
die mittels Formaldehyds widerstandsfähig und in HsO gänzlich unlOsIlcfa ge-
machte Gelatine dient zur Fabrikation von photographischen Films, von ue-
fässen, Bijouterieartikeln, glänzenden vielfarbigen Flitter für Damen-
kleider u. s. w.
Das D.R.P. 167 318 schfitzt ein Verfahren, selbständige Gelatlne«:ebllde
so zu härten, dass sie Ihre Gestalt nicht verändern, und zwar taucht man die
Gebilde in alkoholische, ätherische oder azetonische Losungen der Härte-
mittel (Formaldehyd, Akrolein oder Chromverbindungen), lässt sie 1 bis
1% Minute darin und trocknet dann ohne Erwärmen.
Prttfnavi Bette Gelatine beitcbt au dOnnen, darobiicfaticeii, fatt faibloBen Tafeln von
flaaartigein Glanz; dieselben mflsKn ▼olletindig gcachmack- und gcndiloa sein. Gelatine qnSUt
in kaltem und lOst sich lei<dit in heiaBem H,0 au einer klaren oder hOchstena opaliaierenden
LBeung beim Erkalten rnuae eine LOsun^ von 1 g Gelatine In 100 ocm HgO nodi an einer
GaUerte gestehen. Gdatine ist mdMich in Alkohol und Äther; die verdfinnte wlasorige LSsong
wird durch QerbsäarelOsung flockig gefUlt. Als Verunreinigungen kommen anorga-
nische Stoffe, freie SKuren und SchwefelsKure in Betracht. Beim Ter-
brennen aoU 1 fl; Gelatine höchstens 0,02 g Asche hinterlasseen. Zur Prüfung auf tnHa Slnren
und auf HaSO« lOst man 1 g Gelatine in 100 ocm heiasem HtO; dnen Teü der heissea LBsong
prflft man mit BaCla-LOrang auf HiSO«, wobei nur eine opaUalerende Ttllbang cntstAen dart
. Zum Nachweis freier Sturen wirft man ein Stflck blaues Lackrousttaiiler in etnan anderen Teü
der.heissen IVa^Kcb LDsung; daa Lackmuspapier darf sich dabei nicht rOten.
Gelatiiie, weiss, extrafein % kg Mk. 290,00—360,00
„ feinst • • . •/o „ „ 250,00-270,00
„ fein % ,, „ 180,00—240,00
% » » 120,00-140,00
„ rot, extrafein «/o „ „ 360,00—380,00
„ feinst «/o „ „ 340,00
„ pulverisiert, je nach Qualität % „ „ 140,00—300,00
„ für phot Ttockenplatten lo n ,i 600,00
„ „ Lichtdruck ^/^ „ ,, 550,00
Qdatine:. ^ . . . .
Heidelberger Gdatine^abrik, moMS ft Oo., 2ie- 1 Stxaaribuigar Gdatiaalsbrik, G.m.b.H., Stnss*
: gelhansen bei Heidelberg. I burg^Grflneberg i. Eis.
Einrichtungen fflr Gelatine-Fabriken:
3fax IMedrtch ft Co., LeipsigrPlagwits fi& .
Oelatiiie-Oarboiilt siehe „S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e*\
OelatinedsmaiBit siehe „D y n a m 1 1 e".
Oelatineleim:
ttrtsdnager GelatiÄeCabiik, G. tt. b. H., 8trasfcbuiv«Gr0nsberg L E1&
Oelbb^Qren (K r e u z b e e r e n). Die im halbreifen Zustande ge-
sammelten und f2:etrockneten Beeren mehrerer Arten von Kreuzdorn
Xhamnus; namentlich sind die persischen Kreuzbeeren geschätzt Das in
den Beeren enthaltene Glykosid Xanthorhamnin spaltet beim Be-
handeln mit verdflnnten Säuren den eigentlichen gelben Farbstoff R h a m -
.if etin ab. Hauptsächlich dienen die Gelbbeeren zur Darstellung des in der
Malerei verwendeten Farblacks Schflttgelb, zu dessen Gewinnung man
eine Qelbbe^renabkochung mit AlaunlOsung versetzt und dann durch Kreide
den gelben Tonerdelack fällt. Vgl. „Saftge4b*
kU
Gelberde — Generatorgas. 453
G«lterde siehe „E r d f a r b e n".
O^lbes Blntlanffeiiflals siehe „Eisenverbi nd ungen".
CMbhols (alter F u s t i Ic). Stammholz des amerikanischen Färber-
maulbeerbaums Moros ünctoria (Brouasonetia tinctoria). Das harte
feste, zitronengelbe Holz enthält als Farbstoff das M o r i n oder die M o r i n -
säure; derselbe löst sich in Alkalien mit gelber Farbe und bildet schwerlös-
liche Metalllacke. Das Handelsprodukt Morin wird durch Auskochen zer-
kleinerten Qelbholzes mit SodalOsung und Eindampfen auf sp. O. 1,041 dar-
gestellt Man benutzt Qelbholzabkochung namentlich in der Wollfärberei auf
Tonerde- oder Zinnbeize für gelbe, auf Chrombeize fflr braungelbe bis braune
Töne, la der Seidenfärberei dient es nur zum Nuancieren anderer Farben.
CMbkrant siehe „F ä r b e r w a u**.
G«lbwim siehe „K u r k u m a".
GemlsohtWAreiiflrberei. Färbt man Gewebe aus verschiedenen
Gespinstfasern, so muss man ihre verschiedene Affinität zu den Farbstoffen be-
rflcksichtigen. Während Baumwolle und Leinen, ebenso wie anderseits Wolle
und Seide, in dieser Hinsicht nur geringe Verschiedenheiten aufweisen, sind
solche bei Gemischen aus tierischen und pflanzlichen Gespinstfasern in hohem
Masse vorhanden, so z.B. bei H a 1 b s e i d e (Seide mit Baumwolle) und Halb-
wolle (Wolle mit Baumwolle). Um derartige gemischte Gewebe gleich-
massig zu färben, färbt man entweder die einzelnen Fasern gesondert vor der
Verarbeitung, oder man färbt nur die gesponnene Baumwolle, verwebt sie dann
mit ungefärbter Seide bezw. Wolle und behandelt schliesslich das fertige Ge-
^lebe mit bestimmten Seiden- oder Wollfarbstoffen, die die Baumwollfarbe
nicht oder doch nur in der beabsichtigten Weise verändern. Endlich kann man
auch die im ungefärbten Zustande nergestellten Gewebe mit verschiedenen
Farbstoffen behandeln, wovon der eine nur den Baumwollfaden, der andere
nur den Seiden- bezw. Wollfaden färbt.
Qeneratorns, auch S.iemensgas genannt. Das Prinzip der Dar-
stellung besteht darin, dass das in hoher Schicht (in Schachtöfen) aufgehäufte
Brennmaterial durch von unten zugeführte Luft nur in den untersten Partieen
vollständig verbrennen kann, während die Verbrennungsgase in den oberen
Schichten einerseits eine trockne Destillation und Kohlenwasserstoffbildung
bewirken, anderseits selbst reduziert werden. So entsteht aus der Kohlen-
säure bei Berührung mit der Kohle der obeten Brennstoff schichten Kohlen-
0 X y d , aus dem Wasserdampf hingegen Wasserstoff (während die vom
Wasserdampf berührte glühende Kohle in Kohlenoxyd übergeführt wird).
Das beste Material zur Bildung von Generatorgas ist ivoks, doch können
auch Torf, Sägespäne u. s. w. zur Verwendung gelangen. Das Generatorgas
oflegt 4—10 % Wasserstoff, 1—3 % Methan, 22—24 % Kohlenoxyd, 4—7 %
Kohlensäure und 55—68 % Stickstoff zu enthalten, doch hat man durch be-
sondere Anordnungen neuerdings gelernt, stickstoffärmere und dafür wasser-
stoffreichere Gemische zu erzeugen.
Das Generatorgas wird ausschliesslich in unmittelbarer Verbindung mit
den Apparaten erzeugt, in denen es zur Heizung dienen soll. Man benutzt es
vor allem in der Glas- und Tonwaren-Industrie, bei der Leuchtgasfabrikation
sowie neuerdings in grossem Massstabe zum Betriebe von Explosionsmotoren
(vgl. den Artikel ,|S a u g g a s'').
^ Gasgeneratoren mit horizontalem oder Treppen-Rost, mit Wind- oder
Dampf Strahl-Gebläse:
' Leistung: 2500—3000 kg Steinkohlenvergasang in 24 Standen auf 1 qm Total-
Roatfläche.
Anlagekosten für die fertigen Apparate:
Bei ca. . 1,5 2,5 3,5 qm Rostfläche
Etwa . . 2800 4000 5500 Mk.
Generatorgas-Anlagen bauen:
Heinrich Hirael Q. m. b. H., LeiiwiK-Plagwits. Willy MaiigtT, Ingenieurgos. m. b. H., Dr^id€n.
^' R. JQrgcnwn, Prag-Weinberge.
454 Genteles Grün — Gerberei.
Generatoranlagen fflr Sauggas, Olgas u. s. w. fQr die chemische, Glas-
und keramische Industrie:
Dr. R. JOrgensen, Prag- Weinberge.
Oentele« Orttn siehe „Kupferfarbe n'*.
Oeranlal siehe „C i t r a 1".
Oeranlol. Dieser viel benutzteRiechstoff ist ein Terpenalkohol C10H17.OH
von der Konstitution cvt^^ ' ^" ' ^^^ . CH, . C : CH . CHt . OH. Macht 65—80 %
CH*
des Rosenöls aus und ist weiter in beträchtlicher Menge im Oeraniumöi
(Pelargoniumöl) sowie imZitronellaOl enthalten. Es geht mit CaCl»
eine kristallisierte Verbindung ein und wird deshalb leicht durch Verreiben der
anOeranioI reichen Ätherischen Ole mit CaCb, Auswaschen der auskristalllsierten
Verbindung mit Äther und Zersetzung mit H9O erhalten. Mit C i t r o n e 1 1 o 1
(3 d.) zusammen soll es allein den Geruch des Rosenöls bedingen. Es kommt
nicht nur rein in den Handel, sondern es wird auch über Rosen-, Hyazinthen-
und Resedablüten destilliert und dann als Rosen-, Reseden-, Hyazinthen-
geraniol verkauft. — Die D. R. P. 153 120 und 154 656 schützen die Dar-
:stellung von a-substituierten Geraniolen durch Einwirkung von Magneslum-
halogenalkyldoppelverbindungen auf Citral und Zersetzung der dabei ent-
stehenden Halogenmagnesiumverbindungen mit HsO. Die Alkylgeraniole
haben teilweise reineren, feineren und stärkeren Blumengeruch als das Gera-
niol selbst.
Geraniol aus Zitronellöl 1 kg Mk. 27,00
„ „ Palmarosaöl 1 „ „ 10,0(.>
Oeranlnmöl (Palmarosaöl; Oleum Ändropogonis). Ätherisches Ol
verschiedener, im südlichen Europa angebauter Pelargonwim- sowie auch
Andropogon-kritn. Farblos, gelb bis bräunlich, von scharfem Rosengeruch,
sauer reagierend. Sp. G. (bei 15<») 0,886—0,906; Seh. P. — 16^ S. P. 210 bis
230®, O.D. —6 bis — 16^ Verseifungszahl schwankt zwischen 45 und 100.
Sein Hauptbestandteil ist das Geraniol. Es wird in der Parfümerie be-
nutzt. Die Hauptsorten sind Französisches, Afrikanisches,
Spanisches und R^union-Geraniumöl; nebenbei unterscheidet
man Indisches Geraniumöl (Gingergrassöl) und Ostindisches
Geraniumöi (Palmarosaöl).
Geraniumöl, afrikanisch
„ französisch
„ indisch (Gingergrassöl) ,
„ R^unioD
„ spanisch
„ ostind. (Palmarosaöl) ,
„ „ rekt, weiss
Apparate zur Herstellung von Geraniumöl:
F. H. Meyer, Hannorer-Hainholz.
Geranylasetat CioHi? . C2HsOa. Durch Erhitzen von Geraniol mit
Essigsaureanhydrid und Natriumazetat erhalten. Flüssigkeit vom sp. G.
(bei 15») 0,9174; S. P. (bei 14,5 mm) 12^-130,5»; unter 760 mm Druck siedet
es unter Zersetzung bei 242— 245^ Es hat einen angenehm erfrischenden,
bergamottähniichen Geruch; in Verbindung mit Geraniol gibt es den Geruch
der Heckenrose wieder.
Geranylazetat 1 kg Mk. 30,00
Gerberei (Lederbereitung). Behandlung der Tierhäute mit besonderen
Substanzen (Qerbmaterialien), wodurch sie in eigenartiger Weise ver-
ändert werden. Die Veränderung bezieht sich darauf, dass die gegerbten
Häute beim Trocknen nicht mehr starr und hornig werden, sondern geschmeidig
1 kg Mk.
26,00
* >» i>
50,00
'*• »» 1»
14,50
1 >» n
25,00
* » f»
80,00
^ tt n
20,00
■» »1 »»
22,00
/
Gerberei, 455
bleiben, sowie dass die in Leder verwandelten („g a r" gemachten) Häute auch
im feuchten Zustande haltbar bleiben.
Zur Lederbereitung verwendet man Häute von Ochsen, Kühen, Kälbern,
Büffeln, Hirschen, Pferden, Eseln, Lämmern, Schafen, Ziegen und noch ver-
schiedene andere. Die Häute müssen zum Gerben vorbereitet werden, und
zwar sind dabei folgende Operationen zu erwähnen:
1. Das Einweichen. Durch mehrstündiges Einweichen werden
Schmutz, Blut u. s. w. weggespült. Waren die Häute getrocknet (gesalzen), so
müssen sie viel länger weichen.
Nach genügendem Weichen werden die Häute mit Schabemessern zur
Entfernung anhängender Fleisch- und Fettteile bearbeitet.
2. Lockern der Haut und Enthaaren. Man verfährt dabei
nach verschiedenen Methoden. So werden die Häute beim Schwitzen
mit der Fleischseite nach innen zusammengeschlagen, 30—40 Stunden in einen
Schwitzkasten oder eine Grube gelegt; die auftretende faulige Gärung (die
genau überwacht werden muss), s c h w e 1 1 1 die Haut und lockert sie. Beim
Kalken (Kalken) bringt man die Häute zuerst in schwache (gebrauchte)
und dann in immer stärkere Kalkmilch; in jedem Bade bleiben die Häute 2—8
Tage, der ganze Prozess nimmt mehrere Wochen in Anspruch. Durch Zusatz
von Atzkali bezw. Holzasche kann die Wirkung des Kaikens noch verstärkt wer-
den. Weiter findet ein Enthaaren auch mit Schwefelnatrium,
Schwefelcalcium, Calciumsulfhydrat, Schwefelarsen
und mit andern Mitteln statt.
3. DasSchwellen. Die enthaarte Haut — Blosse genannt — wird
in der Regel einer Schwellung unterworfen, wodurch einerseits etwa noch
vorhandener Kalk entfernt, anderseits die Faserstränge in der Haut gelockert
und so zur Aufnahme der Gerbmaterialien vorbereitet werden. Das Schwellen
geschieht durch Behandeln der Haut mit den sog. Schwellbeizen, in
denen meistens organische Säuren wirksam sind. Die „weisseSchwell*
beize** wird aus Qerstenschrot oder Kleie mit Sauerteig und Wasser ange-
setzt; die eintretende saure Gärung veranlasst die Bildung der wirksamen
Milchsäure. Als „rote S c h w e 1 1 b e i z e" benutzt man einen wässerigen
Extrakt von gebrauchter Lohe, der durch seinen Gehalt an Milchsäure und
Essigsäure schwellend wirkt. Zuweilen bewirkt man die Schwellung auch
durch Mineralsäuren wie HtSO«, HCl und HaPO«, doch ist hierbei grosse Vor-
sicht nötig, um die Blossen nicht zu verderben.
Als Schwell- und Entkalkungsmittel wird jetzt unter der Bezeichnung
Vege talin eine MtlchsäurelOsung in den Handel gebracht; vgl. darüber
den Artikel „V e g e t a 1 i n".
4. Das Pickeln. Man versteht darunter eine in neuerer Zeit aus
Amerika eingeführte Präparation der rein gemachten Hautblössen für die
nachfolgende Chromgerbung nach dem Zweibadverfahren. Der „Pickel** be-
steht aus einer Kochsalzlö^ng, der Schwefelsäure zugesetzt ist. Nach Ver-
suchen von E i t n e r nimmt man auf je 50 kg BlOssengewicht ungefähr 10 kg
NaCl in 100 1 HtO und setzt 1—2 1 HsSO« zu. Von anderer Seite wird empfohlen,
das Pickeln nicht unter Zusatz von HtSOi, sondern mit Ameisensäure
zu bewirken.
Was die Gerberei selbst anlangt, so unterscheidet man „L o h g e r b e -
^e i**, „M i n e r a 1 g e r b e r e i** und „Sämischgerbere i**. Siehe das
weitere unter diesen Artikeln sowie unter „G e r b e x t r a k t e** und „G e r b -
materialien**.
In keine der bekannten Geibungsmethoden lässt sich das Verfahren des
I^.R. P. 135 844 einreihen. Nach diesem Verfahren erfolgt die Gerbung mit
einer LOsung verschiedener Teerarten in Terpentinöl, KienOl oder Phenol. Es
darf wohl bezweifelt werden, dass diese Methode brauchbare Erzeugnisse
liefert.
Aufsehen erregt dagegen das durch Franz. Pat. 328 853 geschützte F a h -
r.i 0 n sehe Schnellgerbeverfahren. Danach werden die Häute in
einer Trommel gegerbt, in die atmosphärische bezw. ozonisierte Luft ein-
456 Gerberfett — Gerbeztrakte.
geführt wird; man behandelt die Hflute vor, während oder nach der Oerbuag
mit Wasserstoffsuperoxyd. Dieses F a h r i o n sehe Verfahren scheint nament«
lieh in Verbindung mit der Chromgerberei eine Zulcunft zu haben; vgl. darüber
den Artikel ,,Mineralgerbere i".
Chemikalien für die Gerberei:
Heinhardt Leupolt, Dresden-A. 1.
Oerberfett siehe „D e g r a s".
Oerberlohe siehe ,,L o h g e r b e r e i ''.
Oerbeztrakte. Technisch dargestellte Gerbextrakte werden jetzt viel-
fach anstatt der festen Materialien gehandelt; namentlich haben sich Extrakte
von Eichenholz und Kastanienholz gut eingeführt.
Die Gewinnung der Gerbextrakte geschieht durch das Diffusionsver«
fahren genau wie die der Farbextrakte (s. d.). Die in 7—8 Stunden be-
endete Extraktion liefert einen Extrakt, der entweder direkt verwendet oder
im Vakuum eingedampft wird; man verwendet teils auf 30® B6 eingedampfte
flüssige oder aber zur Trockne gebrachte feste Extrakte. Der Gehalt
derartiger Extrakte an gerbender Substanz ist je nach Provenienz und Konzen-
tration sehr verschieden: Er schwankt etwa zwischen 20 und über 60 %; an
reinem Tannin sind zwischen 1 1 % und 57 % gefunden worden.
Von den verschiedenen neueren Methoden der Herstellung von Gerb-
extrakten seien zunächst die D. R. P. 132 267 und 149 148 genannt, welche eine
ununterbrochene Extraktion von Gerbmaterialien durch Zentrifugalkraft be-
zwecken. Nach dem ersten Patent werden die Gerbmaterialien in einer nach
unten sich erweiternden rotierenden Siebtrommel infolge der Zentrifugalkraft
in dünner, auf der Siebwand langsam herabgleitender Schicht ausgebreitet;
gleichzeitig wird dabei die Extraktionsflüssigkeit durch die Gerbmaterial-
schicht in ihrer ganzen Höhe hindurchgetrieben. Das zweite Patent sieht zu
dem gleichen Verfahren mehrere nebeneinander aufgestellte Zentrifugen vor,
und zwar gelangt die abgeschleuderte Brühe aus der ersten Zentrifuge in die
zweite, von dieser nach Passieren des Gerbmaterials in die dritte Zentri-
fuse u. s. w.
Das Engl. Pat. 11502 von 1902 betrifft die Behandlung von Gerb-
extrakten zum Zwecke der Entfärbung; man soll dies erreichen durch Er-
hitzen der Gerbextrakte mit gepulverten Metallen (Sn, Zn oder AI), wobei
der dunkel gefärbte Gerbstoff in hellere Reduktionsprodukte übergeführt wird.
Gleichzeitig sollen die Extrakte dabei in kaltem HsO lOslich werden.
Nach dem Amer. Pat. 740 283 erhält man in kaltem HaO lOsliche Gerb-
extrakte, wenn man die rohe Gerbstofflösung zuerst mit Aluminiumsulfat und
dann mit Natriumbisulfit behandelt und schliesslich das Gemisch unter 2 bis
3 Atm. Druck bei einer Temp. zwischen 120 und 130® erhitzt.
Das Franz. Pat. 362 780 schützt ein Verfahren zur Entfärbung von Gerb-
extrakten mit Formaldehydsulfoxylat in reinem Zustande oder in Verbindung
mit Formaldehydbisulfit.
Die D. R. P. 132 224 und 152 236 behandeln die Gewinnung von Gerb-
extrakten mit Hilfe von Abfalllaugen der Sulfitzellulosenfabrikation, wobei
gut lösliche und gleichzeitig entfärbte Qerbstoffextrakte erhalten werden sollen.
Prttfiuisi Siehe unter „Oerbmaterialien",
Gerbextrakte:
Fuerst Broe. k, Co., New Tork, Nof. 2 u. 4. Stone I Oifloberfer k Seidel, Zittau.
Street (s. Iiis.-Aii]i. S. IS). | T^ehmiiHi k VoflB, Hamburg.
Verdampf apparate für Gerbextrakte:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken- I F. H. Meyer, Uaachinenfabrik, HannoTer-Hainhote
■trasM 6 b (i. Inaerate). | (e. Ina. -Anh. S. 17).
Gerbextrakt-Anlagen baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Gerbnuterialicn .
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau- Dresden
GcirOBd« IBSl.
Matchlnea- o. Appsrate-Baoansttit, Knpfer- n. KeuelBChmlede
Gerbextraktions-:;;:.^.^
0«rbiiiAt«rUU*n. Pflanzen (und Teile davon), die bei geeigneter An-
wendung die tierische Haut gerben, d. h. In Leder verwandeln (vgl- die Artikel
, .Gerberei" und „Lo h ge rb er e j"). GewflhnUch veratefil man unter
üerbmaterialien nicht die Mineralstoffe (Aluminium-, Eisen- und
Cbromverbindungen), die bei der Mineralgerberei (s. d.) verwendet werden
und ebenfalls gerbend wirken, ebenso wenig das In der Samischgerberei be-
nutzte 0 I . vielmehr n u r die pflanzlichen Qerbmaterialien der L o h g e r b e-
r e i. Wirksam ist In den Qerbmaterialien eine Anzahl von Stoffen, die unter
der Bezeichnung Gerbsäure und Gerbstoff zusammengefasst werden;
der wichtigste der hierher gehOrisen Stoffe ist die O a 1 1 a p f e I g e r b -
saure, meistens als Tannin (s. d.) bezeichnet.
Wahrend früher in Mitteleuropa als Oerbmaterlal der Lohgerberei fast
ausschliesslich die Eichenrinde und nebenbei selten die Fichten*
rinde benutzt wurde, hat sich dies jetzt vollständig geändert, da man durch
den grossen Lederkonsum gezwungen worden ist, von andern Landern her
Gerbmaterialien einzufahren, die sich von den bisherigen meist nicht nur durch
einen höheren Qerbstoffgehalt sondern auch durch einen verhältnismässig
niedrigeren Prds unterscheiden. Von den Gerbmaterialien, die bei uns als
Ersatz fOr Elchen- und Fichtenrinde Verwendung finden, sind vor allem zu
458
Gerbmaterialicn.
nennen: Mimosenrinde, Valonea, Myrobalanen, Divi-
divi, Quebrachoholz, sowie verschiedene Gerbextrakte, wie
namentlich Quebrachoholz-, Eichenholz- und Kastanien-
holzextrakte sowie G a m b i r.
Folgende Tabelle zählt die wichtigeren Gerbmaterialien mit ihrem Ge-
halt an Gerbstoff auf:
1. Rinden.
Gerbstoff in o/o
Eichenspiegelrinde, beste . .
>>
»>
11
gute . .
mittlere
geringe
Alte Eichenrinde
Fichtenrinde.
»>
jung
alt .
Weidenrinde, jung . . . .
Scbwaizerlenrinde . . . .
L.ärchenrinde
Tannenrinde
Birkenrinde
Ulmenrinde
Buchenrinde
Rosskastanienrinde . . . .
Persearinde (Chile) . . . .
Curtidorrinden (Südamerika)
16-20
12—15
10—12
7- 9
5— lü
8—10
6- 7
8-12
8—15
6— 8
4- 8
3— 5
4— 5
3— 4
2— 3
17—18
20-24
Gerbstoff in %
. 23-33
30
Manglerinden (Südamerika)
Monesiarinden (Brasilien) .
Mimosarinden (Australien) . . 30
Mangroverinde (Afrika) ... 40
2. Andere Pflanzenteile.
Sumach (Blätter und Zweige
von 12/m«- Arten 12 — 23
Ackerdoppen (Valonea) . . . 20—45
Quebrachoholz 18 — 22
Divi-Divi (Früchte von Caesal-
pinia coriaria) 30 — 50
Myrobalanen (Indien) .... 15 — 40
3. Galläpfel (s. d.).
Chinesiche 70 — 77
Asiatische 55—60
Südeuropäische 25 — 30
4. Katechu (s. d) 25—60
PrUfnnvi So sahireiche Methoden nur Gerbstoffbestlmmung vorgeschlagen worden lind, so
leiden doch sämtliche an irgend einem Übelstand. Die Schwierigkeiten liegen darin, dass die
vendiiedenen Gerbmaterialien Gerbsäuren von verschiedenen Eigenschaften enthalten und dass
eine Abscheidung der Säuren in Form gut charakterisierter Verbindungen bisher nicht gelungen
ist; ausserdem erschweren die „N i c h t g e r b s t o f f c" noch die Bestimmtmg. In der Praxis
definiert man als „G e r b s t o f f" das, was „gerbt", d. h. diejenigen organischen Substanaen,
welche durch tierische Haut aus Losungen aufgenommen werden und das Trockensubstanz-
gewicht der Haut vermehren. Die Gerbstoffbestimmung erfolgte bis vor kurzem fast aussdiliess-
lich nach der indirekt-gewichtsanalytischen Methode in der Form, wie sie nach d^i Beschlflssen
der Internationalen Konferenz der Chemiker fttr Lederindustrie in Freiberg i. S. 1896 vereinbart
worden ist. Inzwischen ist diese Methode zwar geändert worden, doch nicht in ' allen Teilen,
so dass wir sie zunächst abdrucken und dann das neue Verfahren anschliessen. Die Verein-
banmgen Ober Probemdime und Vorbereitung der Proben für die .\nalysc flbergchen wir.
Herstellung des Auszuges.
Die Menge der einzuwägenden Extrakte soll eine bestimmte sein, damit, falls verschiedene
Chemiker dasselbe Material zu analysieren haben, mit Losungen von gleicher Konzentration
gearbeitet wird und infolgedessen die unvermeidlichen Fehlerquellen die gleichen sind. Daher
soll man einwägen:
bei festen Extrakten Mengen von 9 --10 g
„ teigförmigen Extrakten von Über 1,28p. G. „ „ 14,5—16,5 „
flüssigen „ „ „ 1,5 „ „ „ „ 17,6 — 18,6 „
„ „ unterl,5 „ „ „ „ 19,5—20,6 „
»f
ObersteRegel mussjedoch sein, dass der Trockenrflckstand von
100 ccm der zu analysierenden GerbstofflOsung 0,6—0,8 g betrage.
Um bei Rinden und andern rohen vegetabilischen Gerbmaterialien die gleiche Konzentration
zu erreichen, schlägt Paessler vor abzuwägen: Für Algarobilla 12 g, Canalgre 16, Dlvi-
divi 14, Eichenlohe 80, Eichenholz 60, Ficfatenlohe 80, Garonllle 18, Hamlockrinde 80,^
Kastanienholz 60, Knoppem 18, Mimosa 16, Myrobalanen 18, Quebracho 18, Bove und die
übrigen Gallen im allgemeinen 16, Sumach 18, Valonea 16 (Trillo 12), Weidenlohe 80, gebraudite
Materialien 40 g. Von festen Materialen dürfen nicht weniger als 600 ccm Auszug hergestellt
werden, und zwar bei einer 60^ C. nicht übersteigenden Temperatur, worauf dieselbe dann
auf 100^ erhöht wird; man setzt das Auszidien solange fort, bis das Durchlaufende frei von
Gerbstoff ist, und füllt das Ganze dann zu 1 1 auf. Extrakte spült man nach und nach
mit 1 1 kochendem Wasser in einen Idterkolben, schüttelt gut um, kühlt dann möglichst
schnell auf 15—20* G. ab, worauf unverzüglich durch Schleicher & Schulisches Filtrier-
papier Nr. 602 filtriert wird.
Bestimmung der „Gerbenden Stoffe" und „Nichtgerbstoff e".
1. GesamtlOsliches. 100 ccm der klar filtrierten GerbstofflOsung werden in einer
gewogenen offenen Schale aus Platin, Normalglas, Porzellan oder Nickel eingedampft. Dann
wird der Rückstand bis zu gleichbleibendem Gewicht im Lufthade swisofcen 100 und 109 C.
getrocknet, wobei Sorge zu tragen ist, dass kein Verlust durch Abspringen des Rückstandes
Gerbmaterialien. 459
oititeht. Da hiuflff im Lnftbade cdne Gewiditakonitaiiz nicht wn enieleii ist, wird dzingend
empl<Alen, den Rflckstuid im Vakuum bei nicht mehr als 100* ni trocknen.
2. Nichtgerbstoffe. Bis auf weiteres soll die Rantfiltermethode an-
genommen werden, und swar unter Anwendung desOlockenfilters von Prof. Procter.
Dasselbe besteht aus einer Flasche ohne Boden, welche ungeflhr 80 ccm fasst, 8 cm Durchm.
und 8,6 cm HShe bis cum Halse hat Mittels eines Gummistopfens ist ein Heberrohr Ton
nicht mehr als 2 mm Durchm. in den Hals eingesetzt; dasKlbe reicht unter dem Stopfen
etwa 1 cm weit nach unten und wird an dieser Stelle mit ein wenig Watte oder Glaswolle
verschloasen, welche kein Hautpulver durchlBsst. Die Glocke fast etwa 7 g Hautpulyer
(weniger als 6 g dOrfen nicht verwendet werden!), welches man nicht gar au fest einfallt,
nur am Bande etwas fester, damit die Filtration auch durch die Mitte geht. Dss Pulver
wird in seiner Lage durch dn Stttek Musselin oder nicht su engmsschige, sorgf<ig aus-
gewasdiene und getrocknete Gase gehalten, welches man durch ein Gummiband unten befestigt.
Das lange Heberrohr des Glockenfilters Hast man am besten 15 cm weiter nach unten reidien
als den Boden des GlockenfUters selbst. Man bringt nun das Filter in ein ca. 160—200 ccm
fassendes Becfaerglas, befestigt das Hebenrohr mittels eines Halters, so dass die Glocke fast bis
auf den Boden des Glases reicht, und giesst in dasselbe zunichst nur wenig von der gerb-
stoffhalUgen LOsung, um das gesamte Hautpulver mit derselben kapillar au benetsen. Nach-
dem diese Durchfeuchtung des Pulvers in etwa 1 Stunde erfolgt ist, wird das Becfaerglas
gefallt und an dem Heberrohr vorsichtig gesaugt, bis das Filtrat langsam abtropft. Die
Filtration von 90—100 ccm dauert etwa 1^/, bis 2 Stunden. Die ersten abgeheberten 80 ccm
Ifisst man weglaufen; dann prOft man, ob das Filtrat audi mit „Hautpulver-Wasser" (1—2 g
Hautpulver wird mit 40— <X) g kaltem dest. H,0 digeriert und filtriert) keine Beaktlon auf
CSerbstoff zeigt. Von dem dieser Anforderung entsprechenden Filtrat werden 60 ccm in
gewogener Schale auf dem Wasserbade eingedampft und bis zur Gewiditskonstanz im Luft-
bade bei 100— 106<> (oder besser im Vakuum bei nicht mehr als 100* O.) getrocknet.
8. Hautpulver. Es muss unbedingt das beste Hautpulver verwendet werden, welches
irgendwie zu erhalten ist; solches wird s. B. von £. Merck, Darmstadt geliefert.
Stellt man einen blinden Versuch mit dest. H,0 an, d. h. lisst man mindestens 6 g Haut-
pulver sich in der Glocke vollstAndIg mit dest. 0,0 vollaaugen, giesst dann die ersten 80 nicht
zu rasdi abgeheberten ccm weg und verdampft die dazm folgenden 60 ccm, so soH deren
Abdampfrackstand nadi dem Trocknen das Gewicht von 6 mg nicht Obersteigen.
4. Analysenbericht. Der Bericht Ober eine vollständige Analyse soll, wie folgt,
erstattet werden:
a)Von der Haut aufgenommene gerbende Substanzen. Deren
Menge wird gefunden durch Abstehen der Menge der nichtgerbenden lOsUchen Stoffe
(bestimmt durch Abdampfen des Hautpulverflltrats) von der Menge des CtesamtlOslichen.
b) Losliche Nichtgerbstoffe. Deren Menge wird gefunden durch Verdampfen
des Filtrats vom Bautpulverfllter.
c) Unlösliches. Durch Abziehen des „GesamtlOslichen" von der Menge der gessmten
„Trockensttbstans'* erffthrt man die Menge des UnlOelichen.
d) Feuchtigkeit. Sie wird bestimmt durch Trodmen eines Teiles der Probe
bei derselben Temperatur, wie sie fOr die Bestünmung des GesamtlOsUchen gewihlt
wurde.
Neue internationale Ocrbstoffanalysc (f. G. A.).
Seit 15. September 1907 ist nach den Beschlossen des Internationalen Vereins der Leder-
industrie-Chemiker an Stelle der Filtermethode die Schattelmethode in folgender AusfOhrungs-
weise zu benutzen, wfthrend die Übrigen Bestimmungen bestehen bleiben. Das angewandte
Hautpulver soll von einer wolligen, nichtkOmigen StrukOur, sorgfältig, am besten mit Salz-
säure, entkalkt sein und nicht mehr als 5 ccm -^ -Lauge vterbrauchen, um mit Phenolphthalein
eine bleibende Rotfärbung in 6,6 g des trocknen, in Wasser suspendierten Pulvers zu geben. —
Die Entg«i)ung soll in folgender Weise bewerkstelligt werden: Die Feuchtigkeit in dem luft-
trocknen Hautpulver wird bestimmt und eine 6^6 g entsprechende Menge des wssserfreien
Piüvers berechnet. Irgfendein Vielfaches dieser Menge, entsprechend der Zahl der auszu-
fahrenden Analysen, wird mit etwa dem zehnfachen (Sewicht an Waser genässt; fOr je 100 g
trocknes Hautpulver werden 2 g krist. Chromchlorid (Cr^Cle . 12HiO) in Wasser gelOst und
durch allmähliches HinzttfOgen von 0,6 g NaflCGa = 11,25 ocm NormallOsung basisch gemacht.
Mit dieser LOsung wird das Hautpulver 1 Std. langsam geschOttelt, dann möglichst gut in Leinen
ausgcpreast, gewaschen, wieder ausgepresst und schUeeslich mit dest. HiO gewaschen, bis 60 ccm
des Filtrats mit 1 Tropfen 10 ^'/ftiger KaliumchromatlOsung und 4 Tropfen y^-SilberlOsung eine
ziegelrote Farbe geben. Das Pulver wird dann ausgepresst, bis es 70— 75<^/n Wasser enthält, und
das Ganze gewogen. Die 6,5 g trocknes Pulver enthaltende Menge (^ wird ausgewogen und sofort
XU 100 ccm der unfütrierten GerbstofflOsung ausammign mit (26,6— Q) ccm dest. HgO gegeben, das
Ganze verkorkt und 15 Min. in einer Dreh-SdiOttelvorrichtung mit nicht weniger als 60 Drehungen
in der Minute geschOttelt. Es wird dann durch Leinen al^epresst, 1 g Kaolin zum Filtrat hinzu-
gefügt und divdi ein Faltenfilter von genOgender GrOsse, um das ganze Filtrat auf einmal
aufzunehmen, filtriert, das Filtrat zurOckgegoesen, bis es klar ist, und '60 ccm desselben
(= 60 ocm der ursprOnglichen LBttmg) eingedampft, oder der ROckstand aus 60 ocm mit
*/. multiplisiert. Das Nichtgerbstoffiltrat darf keine Trflbung mit einem Tropfen einer LOsung
von l^/^iger Gelatine und lO^^/^igem Salz geben. (Chem. Ztg. Repert. 07, 448.)
Andere Gerbstoffbestimmungsmethoden sind entschieden viel ungenauer, aber sie lassen sich
dafOr sdmeller ausfahren. DoAalb benutzt man s. B. fOr die Zwecke der Färberei und Kattun-
druckeiei neuerdingB mit Vorliebe die Wilhelm sehe Methode, welche auf der Fällung
des Tannins mit einem basischen Farbstoff beruht. Nach Noelting führt man die Methode,
wie folgt, ans: Als Titersubstans wird reinstes Schaumtannin, als Farbstoff sinkfreies,
kristallisiertes Methylenblau laD (HOchst) verwendet. Zur Titerstellung des Methylen-
460
Gerbsäure — Gespinstfasern.
Maus benuUt man entweder lufttrodcenes oder bei 106* getrocknetes Brhsumtsnnfa : 0,886 g ge-
trocknetes »lg luf ttrocknem achsiimtanwin. Msn stellt eine LSeung yon 10 g in 1 1 dest. HsO
dar, während anderseits 16 g Methylenblau in 1 1 dest HiO gelfist werden.
Zar Titerstellung versetst nuui 20 com der MethjlenblaulBsung mit 4 ocm Mormalammoniak
und Hast unter Umrflhren tropfenweise Tanninlflsiing «ufliesien, bis der Farbstoff voUstlndig
gefällt ist. Um diesen Punkt genau su bestimmen, tflpfelt man auf Filtrierpapier und achtet
auf den Augenblick, wo der Audauf des Tapfens nicht mehr gefärbt ist Zur Sicherheit ist die
Titerstellung S— 8mal vorsunehmen, auch afaniflltrieren und su beobachten, dass das Filtiat faib-
loa ist. Anderseits darf das FUtrat keinen Tanninttberschuss enthalten, d. h. ein einslger Tropfen
sugefttgte MethylenblaulOaung muss eine deutUcfae Färbung TerurBaohen. Nadi der TitersteUung
verdQnnt man die Ifethylenblaulflsung sweokmäasig so weit, dass gleiche yoI. beider Losungen
einander entsprechen.
Will man nun yersdiledene Tannine unterdnander yergleichen, so wägt man Je 10 g ab, lOst
in 1 1 und bestimmt die Ansahl ccm, die 20 ccm Methylenblau entsprechen. Die Fällungswerte
des Tannins sind dann umgekehrt proportional den Tcrbraochten ccm. — Zum Tupfen benutzt
man bei der Wilhelmscfaen Methode am besten gehärtetes Filtrierpapier.
Lehmann k Voss, Hamburg.
Oerbmaterialien:
Fuerst Bros, ft Co.. New York, Nos. 2 u. 4. Stone
Street <s.. InB.-Anli. 8. 11). |
Exzelsior-Gerbstoffmflhlen :
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Orusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Qerbs&nre siehe „T a n n i n".
Oerlwtoffbeiaen (Tanninbeizen). Das T a n n i n (s. d.) wird in ausge-
delintem Massstabe als Beize in der Stofffärberei benutzt. Seine Anwendung
beruht auf der Fähiglceit der Baumwolle und Seide, das Tannin aus seinen
Lösungen aufzunehmen. Das Tannin vereinigt sich anderseits mit vielen Me-
talloxyden ZU unlöslichen Tannaten, die ihrerseits Farbstoffe (je nach ihrer
Natur solche basischen oder sauren Charalcters) in Form von Farblacken zu
fixieren befähigt sind. Mit manchen Farbstoffen bildet das Tannin auch direkt
Farblacke; mit Eisenoxyd bildet es selbst einen blauschwarzen Farblack.
:i HierQber siehe den Artikel „Qerbmaterialie n".
Oermaninm. Qe. A. G. = 72,5. Sehr seltenes Element, das im A r -
gyrodit, Confieldit, Euxenit und Samarskit aufgefunden
worden ist. Im periodischen System steht es zwischen Silicium und Zinn. Das
Germanium, ebenso wie seine Verbindungen, haben technisch keinerlei Wich-
tigkeit.
Germaniummetallt geschmolzen lg Mk. 500,00
Germaniiunoxyd 1 „ „ 500,00
Oesohlrr siehe „Töpferware n".
OesohoMtrelbmlttel siehe „Schiesspulve r".
Oospinstfasem. Die zur Herstellung von Gespinsten und Geweben,
Geflechten und Seilerwaren benutzten Faserstoffe teilt man ein in „Pflan-
zenfasern" und „Tierische Faser n"; in diesen beiden Artikeln ist
weiteres Aber die einzelnen Spinnfasern zu finden.
Zur Unterscheidung der einzelnen Spinnfasern dienen folgende Reak-
tionen:
I. Unterscheidung zwischen tierischen und pflanzlichen Fasern.
Tieriiche Faiern
Pflanzliche Fasern
Veibrennen.
Riechen nach verbiaantein Hom«
edöichen ausserhalb der Flamme;
alkalische DSmpfe.
Verbrennen rasch auch ausserhalb der
Flamme, riechen empyreumaCisch :
saure Dämpfe.
Natronlauge
▼on 8<>/o
(Vol.-Gew.
l.Öö-6.7«B<).
Lösnng beim Erwärmen. DieLosong
▼on Wolle wird durch Nitropruasid-
natrium violett gefärbt; durch alkal.
BleUösong schwaner Ndschlg.
Kaum aagegrilTen.
*■ >
•*•
•
Gespinstfi&sern.
461
Tierische Fasern
Pflanzliche Fasern
Koni.
SalpetenSnve.
GelbfSrbnng in der Wärme.
Bleiben farblos.
NitrienSuie
(gleiche Vol.
kons. HNO«
und H1SO4).
Seide ^wlrd gelost; Wolle gelb bis
brann.
Farbe nnd Stroktnr unverändert;
nach dem Trocknen äusserst ent-
zündlich.
Chlordnk-
lösnng von
60« B^.
Seide löst sich bei iQ(fi, wird dnrch
Wasser ans der Lösnng wieder ge-
fSllt; Wolle nicht angegriffen.
Ohne Einwirkung.
Knpferoxyd-
ammoniak-
lösnng.
Seide wird gelöst. Wolle nicht
Flachs, Baumwolle, Hanf werden
allmählich gelöst.
Rofanilin-
lösnng, dnrch
Ammoniak
entfaibt
Nach dem Erwärmen und Ausspülen
des freien Alkalis mit Wasser: RoU
firbang.
Keine Einwirkung bei gleicher Be-
handlung.
Alkoholische
Lösung von
a-Naphtol
(20«/o).
Die Probe wird mit etwas Wasser, ein paar Tropfen der Losung, dann
mit konz. Schwefelsäure versetzt.
Die Flüssigkeit wird gelblich gefärbt ;
Seide löst sich auf.
Tiefnolette Färbung; die Faser löst
sich auf.
II. Besondere Reaktionen der pflanzlichen Spinnfasern.
• f .
Baum-
woUe
Flachs
Hanf
Jute
Nessel
Manila-
hanf
Mm-
Flacht
Aloe
Kokos
Cblor-
dnikjod
Yiolett
violett
violett
braun-
gelb
scfamutsig
violett
braungelb
bis
schmutzig
violett
gold-
gelb
gold- bis
branngelb
gold-
bis
braun-
gelb
Jod
■|'B,S04
* •
blau
Man
blau
grün-
blau
schmutzig
blau
""■
grün-
lich-
blau
gelb; von
innen nach
aussen grün
•~
Kupfer-
' owrd-
aai-
'5'moniak
blscöe
I.ösnng
blane
Lösung
blaue
Lösung
blaue
Lösung
blaue
Lösung
bläu-
Uch
bläuUch;
ziemlich
starke
Quellung
Anilin-
mlfat-
losong
»
^^^
oft
blass-
gelb
gold-
gelb
"-""
gelb
gelb.
Uch
gelbUch
schön
gelb
Fblofo-
ghizin-
lösnng
*■—
•
1
oft
violett-
tot
inten-
siv xot
rot
blass-
rot
schwach
fOt
blass
purpur-
rot
Von den vorgenannten Reagentien werden bereitet:
1. C h 1 o r z i n k j 0 d: 100 T. ZnCIs-LOsung (sp. O. 1,8), 12 T. HtO, 6 T.
KJ und dann soviel J zusetzen, t)is sich Joddämpfe entwickeln. Vor Licht gd-
scbfitzt aufzubewahren.
•^'' 2. Jod mit Schwefelsäure: Man bereitet eme schwache Jod-
'IMuiig, indem man ein paar Blättchen J mit wenigen Tropfen Alkohol zu einer
462
Gestein-Sortierzylinder.
braunen Lösung verreibt und dann soviel H9O zusetzt, dass nur noch eine
schwach weingelbe Farbe verbleibt. Beim Gebrauch betupft man das Objekt
zuerst mit verd. HjSO* (1 T. konz. HjSO* + 2T. HjO) und dann mit der Jod-
lOsung.
3. Kupferoxydammoniak: Man fällt aus einer CuSOt-LOsung
mit Na2C0s-Lösung CuCOj, filtriert, wäscht den Niederschlag sorgfältig mit
HaO und übergiesst mit soviel NHs (sp. O. 0,91), dass nicht alles in Lösung
geht. Nach öfterem Umschütteln lässt man absetzen und benutzt die über-
stehende blaue Lösung als Reagens.
4. Anilinsulfat: In 1 % iger wässeriger Lösung zu benutzen.
5. Phlorogluzin: In Vi %iger wässeriger Lösung zu verwenden.
P i n c h o n empfiehlt folgenden Untersuchungsgang für Gemische von
Gespinstfasern:
Untersuchungstabellen für alle Gespinstfasern.
Auf das Fasergemisch lässt man 10^/oige Kalilauge oder Natronlauge einwirken:
ein Teil löst sich
ein Teil bleibt ungelöst
alles löst sich
Man lässt Cblorzinklösung einwirken:
löst
alles
auf
löst
teU-
weise
löst
nichts
löst nichts
löst teilweise auf
löst
nicht
Die
aik^.
Lösung
wird
auf Zu-
satz von
Blei-
azetat
nicht
schwarz:
Seide.
Der lös-
Die
liche
Masse
Teüwird
schwärzt
durch
sich
Bleiaze-
durch
tat nicht
Blei-
schwarz,
azetat:
der un-
Wolle.
lösliche
schwärzt
sich:
Seide
und
Wolle.
Chlorwasser wie auch Ammoniak
färben die Faser:
rot-
braun
nicht
Die
Faser
wird
durch
rauch.
Sal-
peter-
säure
rot:
Neu-
see-
flachs.
Alkoholische Fuchsin-
lÖsung färbt die Faser:
dauernd
Färbung
auswasch-
bar
Kalilauge
färbt gelb
Jod und
Schwefelsäure
färben
gelb:
Hanf
blau:
Flachs
Kalilauge
fäibt nicht
gelb:
Baum-
wolle.
Ein Teü wird sich
durch Bleiazetat: '
schwärzen
nicht
schwärzen
Kalilauge
löst die im
Chlorzink
unlöslich
gebliebe-
nen Fasern
teilweise.
Die blei-
benden Fa-
sern lösen
sich in
Kupfer-
03cyd-
ammoniak :
Gemenge
V.Wolle,
Seide,
Baum-
wolle.
Pikrin-
säure färbt
teilweise
gelb; der
übrigeTeü
bleibt
weiss:
Seide
uad
Baum-
wolle.
Sal-
peter-
säure
färbt
teU-
weise
gelb.
der
übrige
Teü
bleibt
weiss:
Ge-
menge
von
Flachs
und
Baum-
wolle.
Gespinstfasern-Untersuchungsapparate:
Qk\ Zelsi, Jena, Ifikro-Katalog M. 184, & 106, lOB. Prospekt Mlkro, 228, Tafel der Ultra-
milcrophotognunnie der Spinnfasern.
Qo8teiii*8ortierzyllnder zum Aussieben und Sortieren von Gesteinen
(Kies, Sand, Kohlen, Koks, Glas, Schamotte, Kalkstein u. s. w.)« Sie haben
GetTäbke, alkoholfreie — Gewichte and Gewichtssätie. 463
(siehe Abbildung) zylindrische Form ohne durchitehende Welle und sind auf
Rollen laufend eelacert. Die auswechselbaren Siebmantel teile bestehen für
erobere KOmunKen meist aus gelochtem Eisenblech, für feinere aus eelochtem
Stahl- und Messineblech, für ganz feine aus Drahlgewebe.
Modellmarke; A ' B 1 C
D 1 E
F ! G 1 H
I
ZyliDderlänge . . . . „
Blechitarke „
Anuhl der SoMicrungeo ohne
überlinf ......
Kraftvcrbraoch in P.S. . ca.
Gewicht in kg . . . . „
Preii JDkt. Vorgelege ia Mk.
Preis der Maschine fahrtur
«Dgerichlet in Mk. . .
900
6000
:
5
1500
1350
900 800
5000 5(100
6 5
5 5
4,5 4
1350 1200
1250 1040
750
40(10
5
4
3,5
1000
920
700
4000
4
3,3
850
860
1065
700 1 600 i 500
3000 1 3000 1 2400
\ ■*! *
31 3 3
s! 2,5! 2
780 : 650 520
820 1 6b0 540
1025! 820 625
400
2000
4
3
1
400
420
500
Qetrftnk», ftlkohoUraie siehe „Alkoholfreie O e I r a n k «*'.
0«weIiTtlli
Oumlidic TtMk rUrAOm, Dr. K. HoetdU^tr, rUMheim a. M.
Ocwlobte und G«wlobtrai>ti«.
a) Technische Gewichte {Prazialons-Oewichte), geeicht
1 2 5 10 20 50 100 200 500 1000 g.
Au Meuing 0,15 0,18 0,20 0,25 0,30 0,50 0,80 1,20 2,50 4,50 Mk.
Aui Mcuing «enickelt . 0,16 0,20 0,25 0,30 0,35 0,60 1,00 I.ÖO 2,80 bfiO „
Einzelne Handelagevicbte ans Ei*en, geeicbt:
100 200 500 g 1 2 5 10 20 kg.
Stack 0,40 0,45 0,55 0,6b 0,90 1,80 2,90 5,50 Mk.
Tn^baie GewicbUätze von 1 g bii 2 kg (von 1 — 500 g ans Messing,
darüber au Eisen), geeicht Satz Mk. 18,00
l^äziaioiugewIclitsStze, geeicht;
Von 1 cg bis ... 20 50 100 200 600 1000 g.
An» Messing .... 9,25 3,75 4,50 7,00 10,00 14,50 Mk.
Au Messing veinlckeU 3,50 4,00 4,75 7,50 10,50 15,50 „
464 Gewicht| spezifisches — Gifte.
b) Präzisionsgewichte fflr chemisch^inalytische Wägungen, ge-
nauest justiert.
Einzelne Gewichte aus Messing, stark vergoldet:
1 2 5 JO 20 50 100 200 500 1000 g.
Stück 0,90 1,10 1,20 1,50 2,25 3,00 3,75 4,00 7,00 12,00 Mk.
Einzelne Brachgramme ans Platin und aus Aluminium:
O.nOl 0,002 0,00i 001 0,02 0.05 0,1 0,2 0.5 g.
Aus Platin . . 0,25 0,25 0.25 0,30 0,40 0,60 0,90 1,70 3,35 Mk.
Aus Aluminium 0,15 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,50 0,75 „
Reitergewichte:
Von Aluminium Gold Platin
ä 10 mg 0,20 0.30 0,30 Mk.
ä 1 mg 0,25 0.35 0,35 „
Gewichtsätze in Mahagoni-Etui, die Gewichte von 1 g aufwärts stark ver-
goldet, Bruchgramme von Platin, mit Elfenbeinpinzette und Reiter;
Von 1 mg bis lO 20 50 100 200 500 1000 g.
Der Satz . . . 20,00 22,00 27.00 31,00 42,00 52,00 72,00 Mk-
Dieselben Gewichtsätze fein poliert und vernickelt:
Von 1 mg bis 10 20 50 100 200 500 1000 g.
Der Satz . . . 17.00 19,00 22,00 26,00 34,00 44,00 56,00 Mk.
Dieselben Gewichtsätze, die Gewichte platiniert:
Von 1 mg bis 10 20 50 100 200 500 1000 g.
Der Satz . . . 22.00 24,50 30,00 34,50 45,00 57,00 80,00 Mk.
Gewichtsätze von Bergkristall für genaueste Wägungen, absolut unveränderlich.
Bruchgramme aus Platin. Elfenbeinpinzette, in Mahagoni-Etui:
Von 1 mg bis 50 100 g.
Der Satz . . . 120,00 180,00 Mk.
Dieselben Gewichtsätze von feinstem Kristallglase, sonst ebenso:
Von 1 mg bis 50 llK) 200 g.
Der Satz . . . 55,00 65,00 85,00 Mk.
Gewichte und Gewichtssätze:
Vereinigte Lausitaer Glaswerke A.G., Abt. Warmbninn, Quilits & Co., BerUn NW. 40, Heide-
strasse 66/67.
Oewlolit, speiiflsohes, siehe „Spezifisches Gewicht"
Oewilrie. Zu den Gewflrzen zählt man vor allem Pfeffer, Zimt, Nelken,
Ingwer, Kflmmel, Anis, Muskatblflte und Muskatnüsse sowie Vanille.
Durch Extraktion der Gewürze stellt man dieGewflrzextrakte und
durch Mischung solcher mit Salz die Gewürzsalze her, die als Ersatz
der Gewürze vielfach verwendet werden.
Einrichtungen für Gewürzmühlen:
Fried. Krupp AktieDgcseUachaft arusonwerk, Mafdeburg-Bvdara.
Oewttrsnelkenöl siehe „N e 1 k e n 0 V\
Gifte. G^enmittel bei Vergiftung durch:
1. Alkalien siehe 4. Atzalkalien.
2. Arsen: Magenausspfilung oder Brechmittel. Milch, Eiweiss, ge-
brannte Magnesia, sowie das besondere Präparat Antidotum Arsenicu Ldz-
teres muss frisch bereitet werden, und zwar verdünnt man 100 g des offizineilen
Liq, Ferri aulf. oxydai. mit 250 g HsG; ausserdem verrührt man 15 g gebrannte
Magnesia mit 250 HtO, giesst beide Mischungen vor dem Gebrauch zusammen
und lässt alle Viertelstunden 2—4 Esslöffel (in warmem Wässer) nehmen.
3. Atropin: Innerlich Kaffee und Tannin. Kalte Übergi essungen und
Abreibungen. Der Arzt wird Pilokarpin oder Morphin subkutan injizieren.
4. Atzalkalien: Essi^wasser; Zitronensaft; Milch, sowie Emvlsio
oleosa; letztere ist aus der Apotheke zu holen. Man lasse den Vergifteten Eis-
stückchen schlucken.
Giftfreie Farben — Gips. 465
5. Blausäure siehe 10. Cyanwasserstoff.
6. Carbolsäure siehe 12. Karbolsäure.
7. Chloraihydrat: Kalte Begiessungeu» künstliche Atmung. Der
Arzt wird Strychnin, Moschus, Kampfer injizieren.
8. Chloroform: Frische Luft; künstliche Atmung; Einatmung von
Amylnitrit. — Die elektrische Reizung und die Injektion von Strychnin müssen
dem Arzt vorbehalten werden.
9. Cocain siehe 16. K o k a 1 n.
10. Cyanwasserstoff: Bürsten und Reiben des Körpers; künstliche
Atmung; starker Kaffee. Injektion von Äther imd Atropin.
11. Höllenstein siehe 27. Silbernitrat.
12. Karbolsäure: Milch, Eis, Zuckerkalk, Alkohol; Magenausspülung,
mit 3 %iger Glaubersalzlösung.
13. Kaustische Alkalien siehe 4. Atzalkalien.
14. Kleesäure siehe 20. Oxalsäure.
15. Kohlenoxyd: Frische Luft; künstliche Atmung; Reiben und
Bürsten der Haut; starker Kaffee; alkoholische Getränke. Der Arzt wird unter
Umständen Kochsalzlösung in die Blutbahn einführen.
16. Kokain: Starker Kaffee; Einatmen von Amylnitrit: Injektion von
Kampfer.
17. Lysol: Dieselben Mittel wie unter 12. Karbolsäure.
18. Morphium siehe 19. Opiumpräparate.
19. Opiumpräparate: Magenausspülung; starker Kaffee; alkoho-
lische Getränke; Reiben und Bürsten der Haut; künstliche Atmung. Injektion
von Atropin.
20. Oxalsäure: Man gebe Kalkwasser, Zuckerkalk, gebrannte Mag-
nesia oder Kreide, lasse auch Eisstückchen schlucken.
21. Phosphor: Magenausspülung; man gebe Kaffee, lege Senfteige,
reibe mit Kampferspiritus. Es darf keinerlei Fett und keine
Milch gegeben werden.
22. Quecksilber und Quecksilberverbindungen: Man
gebe flüssiges Eiweiss, Milch, gebrannte Magnesia, Mehlbrei, Eisenpulver,
Opiumtinktur.
23. Salpetersäure siehe 26. Schwefelsäure.
24. Schierling: Magenausspülung; Brechmittel; künstliche Atmung;
Essigklystiere; Kaff ein.
25. Schlangenbiss: Ausbrennen der Wunde mit glühendem Eisen;
Atzen mit Höllenstein; Ausspülen mit 1 %iger Kaliumpermanganatlösung;
Unterbinden der Wunde. Innerlich gebe man Alkoholika bis zur Berauschung.
26. Schwefelsäure: Gebrannte Magnesia, Kreide, Kalkmilch, Milch,
Mehlsuppe» Haferschleim. Auch lasse man Eisstückchen schlucken.
27. Silbernitrat: Kochsalzlösung, Milch, flüssiges Eiweiss.
28. Strychnin: Brechmittel, Tannin, Chloraihydrat, Kokain. Der Arzt
wird ausserdem den elektrischen Strom anwenden.
29. Zuckersäure siehe 20. O x a 1 s ä u r e.
Giftfreie Farben siehe „Farbstoff e".
Giftmelil = Ar senige Säure, s. „Arsenverbindungen**
Giftweizen. (Fructus Frumentia venenaUis), Qetreidefrüchte, welche
mit Arsenik vergiftet und mit Malachitgrün gefärbt sind. Man benutzt den
Giftweizen zur Vertilgung von Feldmäusen. Ebenso kommt Gifthafer
in den Handel. Vielfach ist das Giftgetreide auch mit Strychnin ver-
giftet und dann, zur Verdeckung des bitteren Geschmackes, mit Saccharin
gesüsst.
Gips. Der Gips ist wasserhaltiges Calciumsulfat CaSO« + 2 HsO. Beim
Erhitzen auf 110—120^ verliert er den grössten Teil seines Kristallwassers,
während der Rest bei weiterem Erhitzen bis ca. 170° entweicht. Der nicht voll-
ständig vom Kristallwasser befreite (gebrannte) Gips nimmt bei Berührung mit
BIGcber VII. 30
466 G>ps-
H2O dasselbe begierig auf, indem er dabei erhärtet. Diese Eigenschaft, die
den Gips so wertvoll macht, geht verloren, wenn man das Brennen soweit fort-
setzt, dass weniger als 3 % H2O zurückbleiben; man nennt ihn dann tot-
gebrannten Gips.
Das Gipsbrennen geschieht nach verschiedenen Methoden. Bei allen
muss auf eine durchaus gleichmässige Erhitzung Bedacht genommen werden
(namentlich bei grossstückigem Material), weil andernfalls ein Gemisch von
totgebranntem mit zu schwach gebranntem Gips entsteht.
Bei kleineren Quantitäten brennt man den Gips in eisernen Pfannen, nach-
dem man ihn vorher pulverisiert hat; während des Erhitzens wird fortwährend
umgerührt und der Prozess fortgesetzt, bis eine über das Pulver gehaltene Me-
tallplatte nicht mehr mit WassertrOpfchen beschlägt.
Im Grossen brennt man den öips in sehr verschiedenen Ofen; will man
feine Produkte erzielen, so muss man dafür sorgen, dass die Feuergase nicht
direkt mit dem Material in Berührung kommen, weil sonst ein Teil des Sul-
fats zu Schwefelcalcium reduziert wird. So benutzt man vielfach Ofen, die den
Brotbacköfen ähnlich sind; dieselben werden entweder indirekt durch Gene-
ratorgas geheizt, oder man erhitzt sie innen durch ein Holzfeuer bis auf die
notwendige Temperatur, zieht dann Kohlen und Asche heraus und trägt die
Beschickung ein. Neuere Ofen bestehen aus Eisenblechtrommeln, Eisenblech-
zylindern, andere aus gusseisernen Retorten, wieder andere aus Systemen von
Kammern u. s. w.
Da sich der entwässerte Gips viel leichter zerkleinern lässt als das natür-
liche Mineral, so bevorzugt man im Grossbetriebe diejenigen Verfahren, die
das Brennen grosser Stücke möglich machen. Andere Methoden brennen den
Gips etwas vor, zerkleinern dann und bringen den Brennprozess hierauf zur
Vollendung.
Nach dem geschilderten Verfahren gewinnt man den schnell bin-
denden Stuck-, Putz- oder Model^ips. Zur Fabrikation des langsam
bindenden Estrich- und Baugipses erhitzt man das Mineral bis zur Glühhitze
(500®); er nimmt dann H9O nur noch sehr langsam auf, erstarrt aber damit im
Verlaufe von Wochen zu einer durchscheinenden, sehr harten Masse.
Das D. R. P. 151 462 will bindefähigen Gips unter Umgehung der bis«
herigen Brennaibeit erzeugen; das Verfahren benutzt die Eigenschaft des
Gipses, mit H2O oder Salzlösungen über 100® erhitzt, unter Ausscheidung von
Gipskristallen entwässert zu werden; der so entwässerte Gips wird nach
Trennung von der Flüssigkeit unter Vermeidung der Abkühlung bei etwa 80®
solange getrocknet, bis er seinen Wassergehalt vollständig verloren hat. So
entsteht ein sehr bindefähiges, mit HtO schnell erstarrendes Produkt. Das
Verfahren lässt sich auch auf alte Qipsformen und als Nebenprodukt ge-
wonnenes feinpulveriges CaSO« anwenden.
Nach dem D. R. P. 158 991 stellt man einen Gips, der zum Füllen von
Papier und zu ähnlichen Zwecken besonders verwendbar sein soll, her, indem
man den Gips mit HtO unter starkem Rühren erhitzt und das so erhaltene Ge-
misch von sehr fein verteilten, ausserordentlich weissen Oipskristallen und
Wasser unter fortgesetztem Rühren abkühlen lässt. Hierbei bilden sich Nadeln
von Qipshydrat, die abfiltriert, getrocknet und gemahlen werden.
Um {gebrannten Gips aus gemahlenem Gipsstein zu s:ewinnen, wird
dieser nach dem Osterr. Pat. 28 733 von 1907 durch Schlämmen s:ereini>i:t,
worauf die durch Absetzenlassen in Formen und nachfolgendes Trocknen er-
haltenen Stücke urebrannt werden.
Zur Konservierung tränkt man Gipsabgüsse mit Wachslösungen, Paraffin-
lösungen oder Stearinsäure; so behandelten Gips bezeichnet man als
Elfenbeinmasse. Ferner konserviert man Gips durch Tränken mit
Kessler sehen F I u a t e n (s. d.), mit Wasserglaslösungen u. s. w. Grössere
Verbreitung hat die Härtung von Gipsabgüssen nach dem v. Dechand-
schen Verfahren gefunden: es besteht in einer Tränkung mit Kalium-
borat und Baryumhydrat. Neuerdings findet die Methode von Rathgen
und Borrmann Beachtung, wonach man Gipsabgüsse mit Zapon-
1 ö s u n g überstreicht.
Givasan — Glas. 4.(J7
PrttfwBSt Die dnvehcnde Untenuchimg geschieht Mch des •llfenein bekannteB Metkodc«
der uiorgviisdien Analjrae. Oipt findet ab aiufeaprochener Rapidbinder aberaU da
Anwendung, wo sehr schnelles Erhftrten verlangt wird. Richtig gebrannter Gips soll ia
S— 4 Minutoi abgebunden sein; er muss dasn immer noch einen Wassergehalt tob etwa 8V*
bcsitien. Sein sp. O. ist alsdann 2,880, wfthrend voUsttodig wasserfMer Gips (Anhydrit) ein
sp. G. von 2,926 hat. Man hat also beim gebrannten Gips in erster Linie den Wasser-
gehalt nnd das speaifische Gewicht festsuatellen. Im flbrigen sind spesidle
PrtHaagsmethoden fOr Gips bis Jetct noch nicht normiert worden.
Weiteres siehe Caiciumsulfat unter „C a 1 c i u m v e r b i n -
d n n g e n".
Gips, präpariert % kg Mk. 12.00
bei 1000 kg 0/, ^ ^ 8,00
Gips, gebrannt o/^ ^ ^ 15 qq
„ „ ehem. rein (Alabastergips) D. A. IV ^U n » 36,00
Anlagen zur Zerkleinerung von Gips:
I. Für eine Leistung von cft. 5<KX) kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraft-
bedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 10 HP.):
i Glockenmühle Mk. J015,00
1 Vertikal-Mahlgang . . , 1105,00
Mk. 2120,00
II. Fttr eine Leistung Ton ca. 10000 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kiaft-
bedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 20 HP.) :
1 Steinbrecher ^ l.S45,00
1 Glockenmthle ^ 1015,00
2 Vertikal-Mahlgängc „ 22 '0,00
Mk. 4570,00
Gips:
Bemfeld k Roaenberg, Wien 9A> LJeditensteinstr. 2L
Einrichtungen fflr Gipsmühlen:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
OiTMUUQ, eine Zahnpaste, als deren wirksamer Bestandteil Hexamethylen-
tetramin abgegeben wird.
QlansfiTold. Braunschwarze, etwas dickliche Flüssigkeit von aroma-
tischem Geruch. Dient zur Dekoration von Porzellan: Man trflgt das Glanz-
gold mit dem Pinsel auf; nachdem es auf dem Porzellan verharzt ist, wird es
im Feuer eingebrannt. Das Glanzgoid enthalt etwa 10 % Gold (als Chlorid),
im übrigen Harze, Lavendelöl und Wismut; die Einzelheiten der Darstellung
werden geheim gehalten. Interessant ist die Verwendung des Rhodiums
als Zusatz zu den Glanzmetallen; es hat sich herausgestellt, dass letztere erst
b(&i seiner Gegenwart nach dem Einbrennen die erforderliche Widerstands-
fähigkeit zeigen.
Glanzgold 1 kg Mk. 420,00
Qlaaxsilber. Man erzeugt es auf ähnliche Weise wie das Glanzgold,
jedoch ist das wirksame Metall darin nicht Ag sondern Platin oder P a 1 -
J a d i u m. Mit Silber lassen sich einbrennbare Metallspiegel nicht erhalten.
Qlas. Man teilt die Gläser ein in Kalksläser und Bleigläser;
die ersteren scheidet man in Kali-Kalkgläser (K a 1 i g I ä s e r) und Natron-
Kalkgläser (Natrongläser). Ihre Zusammensetzung drückt man durch
die allgemeine Formel aus: x . KsG (oder x . NasO) + y . CaO + n . SiOi. In
den Bleigläsern ist CaO durch PbO ersetzt.
In neuerer Zeit haben die Erzeugnisse der Glasfabrikation ausserordent-
lich an Mannigfaltigkeit gewonnen, und zwar vor allem durch die Bemühungen
der Firma S c h o 1 1 & G e n. in Jena. Die von dieser Firma hergestellten so-
genannten Jenenser Gläser haben für die Fabrikation optisch wert-
voller Linsen, ferner widerstandsfähiger Glasapparate u. s. w. die weit-
gehendste Bedeutung erlangt. Ausser den Kalk- und Bleigläsern sind hier
30*
468 <^i*s-
namentlich die Barytglaser und die B o r a t g 1 ä s e r zu nennen. In den
Barytgläsern ist das Pb der Bleigläser durch Ba ersetzt, während in den
Boratgläsern die Borsäure an die Stelle der Kieselsäure getreten ist. Zwischen
diesen Olasarten gibt es noch Übergänge, dazu kommen Änderungen in
der quantitativen Zusammensetzung, so dass die Reichhaltigkeit und Mannig-
faltigkeit der Jenenser Glasindustrie ohne weiteres eiklärlich ist.
Die Rohmaterialien der gewöhnlichen Glasfabrikation teilt man ein in
Kieselsäure, Flussmittel und Entfärbungs- bezw. F ä r -
bungsmittel.
Die Rohmaterialien der Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e 1 s ä u r e ,
F 1 u s s m i 1 1 e 1 und Entfärbungs- bezw. Färbungsmitte 1.
1. Kieselsäure. Hauptsächlich als Sand, Kieselgur, Feuerstein oder
Quarz benutzt. Tonige Beimengungen im Sand geben ein leichter schmelzbares
Produkt.
2. F 1 u s s m i 1 1 e 1. Zu nennen sind Kali, Natron, Kalk, Baryt, Stron-
tian, Bleioxyd, Borsäure, Zinkoxyd^) sowie einige natOrliche Silikate.
Kali wird als Pottasche (natürliche oder Mineralpottasche) sowie
auch als Sulfat, Natron meistens als Sulfat, sonst als Soda verwendet Kalk
muss für weisse Gläser Fe-frei sein; man wendet rohes Karbonat (Marmor,
Schlämmkreide) sowie gebranntes CaO an. Zur Herstellung von Milchglas
benutzt man Calciumphosphat. Für optische Zwecke werden jetzt vielfach die
Barytgläser verwendet, da sie ein fast so hohes LichtbrechungsvermOgen
haben wie die Bleigläser, jedoch härter als diese sind.
Das Bleioxyd verwendet man meistens in Form der Mennige, da man bei
diesem hohen Oxyd kaum eine Reduktion zu Pb zu befürchten hat. Für Kalk-
Bleigläser wird zuweilen auch Calciumplumbat verwendet.
Als vorzügliches Flussmittel wirkt die B o r s ä u r e , die teils als solche,
teils als Borax verwendet wird; sie findet namentlich für optische Gläser sowie
Email (s. d.) Verwendung.
Als natürliche Silikate, die ihrer Zusammensetzung nach mit dem Glase
verwandt sind und als Flussmittel dienen können, sind die Basalte,
Trachyte, weiter Granite, Feldspat, Glimmer, Obsi-
d 1 a n e , dann L a v a , B i m s,s t e i n u. s. w. zu nennen. Sie werden fiberall
da zur Verwendung gelangen, wo sie in der Nähe vorkommen, also billig genug
heraneeschafft werden können.
Schliesslich sind als Flussmittel die Glasscherben von grösster
Bedeutung: Jedem Satz wird mindestens der dritte Teil an Glasscherben zn-
gi^setzt.
3. Entfärbungs- und Färbungsmittel. Ein viel benutztes
Entfärbungsmittel ist die arsenige Säure (Arsenik); sie wirkt durch
Oxydation der Kohle, des Schwefelnatriums und der Eisenoxydulverbindungen.
Gleichzeitig bewirkt der Arsenik ein starkes Aufschäumen der Glasmasse und
so eine Innige Mischung des Satzes. Mechanisch reinigend und gleichzeitig
oxydierend wirkt der S a 1 p e t e r. Neuerdings leitet man auch häufig Saner-
stoff in die geschmolzene Glasmasse ein, der als gutes Entfärbungsmittel wirkt.
ReiQ optisch entfärbend wirken Braunstein (Mangandioxyd) und
Nickeloxydul. Ersterer färbt das Glas amethystrot und hebt dadurch
die grüne Färbung des eisenhaltigen Glases auf. Da aber auf diese Weise
immer etwas violett erscheinende üläser entstehen, zieht man dem Braunstein
das Nickeloxydul vor, das bei entsprechendem Zusatz eisenhaltige Gläser voll-
ständig farblos erscheinen lässt. Die zum Färben des Glases dienenden Ma-
terialien siehe unter „G 1 a s f a r b e n".
*) Auch Wismutoxyd und Thftlliumoxyd kommen in Betracht, Die damit her-
gestellten Gläser finden wegen ihres hohen Glanzes (beschränkte) Verwendung filr Linsen
zu optischen Instrumenten.
Glas. 469
Die Rohroaterialien werden zerkleinert, im gewählten Verhältnis gemischt
und unter Zusatz von Glasscherben eingeschmolzen. Das Schmelzen geschieht
in Glashäfen oder Glaswannen. Die Glashäfen sind runde, offene
oder bedeckte, aus schwer schmelzbarem Ton und Schamotte hergestellte, nach
unten verjüngte Gefässe, die zwischen 60 und mehr als 1000 kg Satz fassen;
sie werden auf den Glashütten selbst gefertigt. Für die Gussspiegelfabrikation
verwendet man Glaswannen, d. h. viereckige Häfen; sie tragen rund-
herum einen Falz, um mit Zangen gefasst und gehoben werden zu können.
Die G 1 a s ö f e n sind stehende Flammöfen, die 6—10 Häfen fassen und
ausserdem Raum enthalten, um Arbeitsstücke aller Art mehrmals darin er-
weichen zu können. Bedingung für ein brauchbares Produkt ist, dass der Ar-
beitsraum von Kohle und Asche vollständig frei bleibt. Früher heizte man
ausschliesslich mit Holz, jetzt mit Steinkohlen, Braunkohlen und Torf.
Den wichtigsten Fortschritt der Glasfabrikation bezeichnet die von Sie-
mens eingeführte Gasfeuerung, durch die mittels geringwertigen
Brennmaterials ein reines Feuer erzeugt wird. Namentlich hat der Sie-
mens sehe Regenerativgasofen in den meisten Glashütten Eingang
f gefunden. Er besteht aus einem Generator, in dem die Heizgase erzeugt werden
vgl. „Generatorgas"), weiter aus den Regeneratoren, in denen die entlang
streichenden Heizgase sowie die zugeführte Luft durch die benachbarten Ofen-
wandlungen stark erhitzt werden, sowie aus dem Schmelzofen selbst. Die
neueren Siemensschen Wannenöfen, die ebenfalls mit Regenerativgas-
feuerung versehen sind, bedürfen überhaupt keiner Häfen, da die passend ge-
formte, vertiefte Ofensohle selbst das Schmelzgefäss bildet. —
Nach dem D. R. P. 124 702 erzeugt man Glas auf elektrischem
Wege, indem man den Glassatz durch Transportschnecken den im Schmelz-
raum angeordneten Elektrodenpaaren zugeführt und hier durch die Lichtbogen
schmilzt. Die Schmelze gelangt sodann in den Läuterungsraum, wo sie weiter
elektrisch erhitzt und geläutert wird. Charakteristisch für das Verfahren ist
es, die Schmelzung des Glassatzes durch Flammbogen-Erhitzung,
die Läuterung durch Widerstandserhitzung vorzunehmen. Das Glas
wird in engem Räume, mit geringem Stromverbrauch und ohne jede Ver-
unreinigung durch Flammengase u. s. w. kontinuierlich geschmolzen und ge-
läutert. Besonders der Läuterprozess durch die regulierbare Widerstands-
erhitzung erfolgt rascher und besser als bisher. Verbesserungen dieses Ver-
fahrens sind in den D.R. P. 128 250, 131 291 und 134 935 niedergelegt. Auch
das D. R. P. 167 023 umgreift ein Verfahren zu stetigem Erschmelzen von Glas
mittels elektrischer Widerstandserhitzung. In der Praxis werden elektrische
Qlasöfen neuerdings mehr benutzt, doch ist man von einer allgemeinen Ein-
führung noch sehr weit entfernt.
Die verschiedenen Gläser schwanken in ihren Eigenschaften ausser-
ordentlich nach dar Zusammensetzung; man hat festgestellt, dass für die An-
fertigung chemischer Apparate solche Gläser am geeignetsten sind, deren
Kieselsäure dazu hinreicht, ein Trisilikat zu bilden, während das Atomver*
hältnis von Kalk zu Alkali 1 : 1,3 bis 1 : 1,5 beträgt. Ein Glas, in dem die
Atomverhältnisse SiOt : CaO : KtO (bezw. NatO) = 7,2 : 1 : 1,34 sind, hat sich
beim Kochen mit Wasser und verdünnten Säuren als besonders widerstands-
fähig erwiesen. Im übrigen ist zu merken, dass Kaligläser löslicher als Natron-
gläser sind; mit steigendem Kieselsäuregehalt nimmt die Widerstandsfähigkeit
gegen Lösungsmittel, gleichzeitig aber auch die Sprödigkeit und Schwer-
schmelzbarkeit zu.
In den Häfen bzw. Wannen geht mit der Zunahme der Erhitzung nach und
nach die Glasbildung vor sich: Die flüssige Masse wallt auf, die Gase ent-
weichen, die nicht in die Glasmasse übergehenden Verbindungen (Sulfate)
setzen sich als sogenannte Galle oder G 1 a s g a 1 1 e oben auf. Zum Schluss
wird letztere durch aufgestreuten Kohlenstaub abgebrannt oder auch — bei
grösseren Mengen — a^eschöpft; dann steigert man die Hitze, um die Glas-
masse dünnflüssiger, gleichartiger und klarer zu machen — eine Operation, die
man Läutern oder Heissschflren nennt.
470 Glas.
Bei der Verarbeitung der Gläser hat man H o h 1 g 1 a s - von der Tafel-
g(as-Fabrikation zu trennen. Man entnimmt das flflssige Glas mit
der „Pfeife** und bläst es entweder frei aus oder aber in Formen; in ersterem
Falle benutzt man bei der Formgebung verschiedene Eisen, Scheren, Platten
u. a. m. Das in Formen geblasene Glas nennt man Pressglas.
Bei der Tafel- oder Walzenglasfabrikation wird ein grosser Glaszylinder
geblasen, dessen Böden man absprengt. Der verbleibende Zylindermantel wird
an einer Stelle aufgesprengt und dann in dem sogenannten Streckofen
langsam erwärmt, wobei sich die Rundung allmählich streckt, bis das Glas
eine Tafel bildet, die durch Walzen noch mehr geglättet wird.
Die dicken Spiegelgläser werden jetzt gar nicht mehr geblasen, sondern
direkt auf Giessplatten gegossen und später — nach dem Erstarren und KOhlen
— geschliffen und poliert.
Ein besonders interessantes und wichtiges Verfahren hat P. Si evert in
die Bearbeitung der Gläser eingeführt; das Verfahren ist durch eine ganze
Reihe von Patenten geschützt, von denen die D. R. P. 111 393, 154 888, 156 584,
156 585 und 157 847 die wichtigsten sind. Ganz kurz gesagt, besteht das
Sievertsche Verfahren darin, dass man die noch flüssige Glasmasse auf einen
den Umrissen des zu blasenden Gegenstandes entsprechenden eisernen Boden
bzw. Teller bringt und diesen dann um 180® dreht, wobei die an den Rändern
des Bodens mittels Nute festgehaltene Glasmasse hängen bleibt und sich in-
folge ihres Gewichtes sackartig ausdehnt. Der Boden hat Öffnungen, durch
welche nun Pressluft eingeleitet wird, welche den Glassack weiter ausbläst;
je nach der untergestellten Form modelliert sich der Glaskörper dabei in ge-
wünschter Weise. Man bläst so ganze Badewannen, weiter Akkumulatoren-
kasten und sonstige Gefässe aller Art. Bei kleinen Hohlräumen ist es nicht
einmal nötig, Pressluft zuzuführen; man feuchtet den Boden mit Wasser an,
und die dann darauf gebrachte Glasmasse bringt das Wasser zum Verdampfen
und wird durch den Wasserdampf selbst in die Form geblasen.
Eine Umwälzung in der Glasverarbeitung bedeutet die Glasblase-
maschine von Owens, die vollständig und mit billigerem Betriebe die
gesamte Handarbeit des Flaschenblasens ersetzt und gänzlich automatisch
die Flaschen von Anfang bis Ende fertigt. Sie ist eine Verbindung von Glas-
wanne und Maschine. Der letzteren wird das flüssige Glas aus einer stetig
rotierenden Zwischenwanne zugeführt, die ihrerseits von der Hauptwanne mit
Glas versorgt wird. Eine aufrecht stehende Form, so hoch wie die fertige
Flasche, aber schmäler, wird mit dem unteren, offenen Ende in die Glas-
schmelze der Zwischenwanne eingetaucht. Durch Absaugen der Luft am
oberen Formende steigt das Glas in der Form auf und wird unten ab-
geschnitten. Die Saugform wird dann durch eine Blasform von der Gestalt
der fertigen Flasche ersetzt. Während des Auswechseins wird der vor-
geformte Glaskörper schwebend in einer das Flaschenmündstück umschliessen-
den Kopfform gehalten. Aus der FlaschenmOndung wird nach oben ein Dorn
herausgezogen und in die Höhlung des Glaskörpers Pressluft eingebiasen.
Nach dem öffnen der Form steht die Flasche auf dem Formboden, der sie in
einen Trichter kippt. Aus diesem gelangt sie auf ein Förderwerk, das sie
durch Stichflammen hindurchfflhrt, die die am Flaschenkopf vom Formen
her gebliebenen Grate verschmelzen. Hierauf wird die Flasche gekühlt. Sechs
Sätze der Formen sind in einem Karussel vereinigt, und zwar wird bei jeder
Drehung dieses Systems aus jedem Arm eine fertige Flasche geliefert. Die
Maschine fertigt, von einem Mann bedient, in der Minute 12—15 Bierflaschen.
Die Tagesproduktion ist ca. 15 000 Flaschen, während ein gewandter Fiaschen-
bläser täglich etwa 300 Flaschen herstellt. Die Patentrechte hat der Verband
europäischer Flaschenfabriken für 12 Millionen Mark erworben; er lässt die
Maschine nur ganz allmählich einführen, damit nicht auf einmaü Tausende von
Flaschenbläsern brotlos werden. —
Im besondern siehe noch „H a r t g 1 a s'S „S t r a s s'* und „W a s s e r -
glas" sowie namentlich „G 1 a s f a r b e n**.
Glaserkitt — Glasfarben. 471
Olashatte WetterhOMa, Ä. Qnfe Nflgr.»
WMtrrhIlaen 0. £.
Olas und Olasarten:
Draiawerke, O. m. b. H., Ifannheim- Waldhof.
Gc«eil8chaft fttr Laboratoriumsbedarf m. b. H.,
Bernhard Tolmacs & Ck>., Berlin NW. 6,
Luisenstr. 59.
Glasfabriken baut:
Willy Manier, Ingenieurges. ni. b. H., DriSiloii.
Mischmaschinen für Olas:
Draiswerke, O. m. b. H., Mannheim- Waldhof.
Zerkleinerungs- und Sortier-Anlagen fflr Glasfabriken:
Oled. Krupp Aktiengesellachaft Oniaonwerk, Ifagdeburg-Bockau.
Glaserkitt siehe „Klebstoffe**.
Olasersatz. Einen solchen stellt man nach dem D. R. P. 178 644 aus
Viskose (s. d.) dar, indem man eine ViskoselösunK in dünner Schicht auf
eiewebeartigen oder aus Metallgeflechten hergestellten Einlagen zur Trockne
bringt Durch die Verstärkungseinlage schrumpft die Masse viel weniger zu-
sammen, so dass sie fast völlig durchsichtig bleibt; sie kann noch durch einen
unverbrennbaren Firnis geschützt werden. Zur Ausführung des Verfahrens
taucht man die Einlagen in die ViskoselOsung, bringt diese mit den üblichen
Koagulierungsmitteln zum Gerinnen und lässt dann trocknen, wobei die Masse
in Form biegsamer, nahezu durchsichtiger Flächen zurückbleibt.
Man soll daraus Fenster, Trinkgefässe, Wasserleitungsröhren, Zeltleinen,
Wände u. s. w. herstellen.
Olasfarben. Zum Färben des Glases dienen in der Regel Metalloxyde
oder Metallsalze, die sich im Glase zu gefärbten Silikaten umsetzen. Es sind
als Glasfarben Verbindungen von Eisen, Mangan, Kupfer, Kobalt,
Silber, Chrom und Gold hauptsächlich zu nennen.
1. E i 8 e n. Dient namentlich zur Grünfärbung (Eisenoxydul); mit Eisen-
oxyd lassen sich gelbe, orangegelbe, rote, braune und violette Töne erzeugen,
doch tritt sehr leicht eine Reduktion zu Oxydul ein. Zum Zwecke der Grün-
färbung wird das Fe in Form eisenhaltigen Sandes oder Tones dem Satze bei-
gemischt.
2. M a n g a n , in Form von MnOs (Braunstein) zugesetzt. Färbt violett-
rot; die Färbung wird leicht durch Einfluss reduzierender Agentien zerstört.
Durch Zusatz von FesOs oder CuO zum Manganglase kann man graue Gläser
erzeugen; viel MnOs färbt schwarz.
3. Kupfer. CuO färbt blaugrün, CuaO dagegen blutrot.
4. Kobalt, färbt, entweder als reines Oxyd oder aber als Smalte,
Th^nards Blau u. s. w. angewendet, das Glas blau.
5. Silber. Silberverbindungen färben das. Glas (namentlich Blei-
glas) gelb.
6. Chrom. Dient zur Erzeugung intensiv gelbgrüner Gläser; man ver-
wendet es meistens in der Form des (Tu ignetschen Grüns, das durch
Glühen von KaSiumbichromat mit Borax gewonnen wird.
7. Gold. Dient zur Darstellung des echten Rubinglases; es wurde
früher in der Form des Cassius Purpurs (siehe unter „Gold-
farben**) verwendet, während man jetzt der Glasmasse direkt Goldchlorid-
lösungen zusetzt. Die rosenrote bis purpurrote Färbung entsteht erst beim
Anlassen der Gläser. Nach dem D. R. P. 138 281 stellt man massives Gold-
rubinglas aus barythaltigen Glassätzen her, indem man dem Satz soviel ge-
löstes oder fein zerteiltes Gold beimischt, dass auf 10 (XX) Teile Sand 0,25 bis
1,7 T. Au kommen; hierauf folgt Abschmelzen Im Glasofen. Als Alkali ver-
wendet man Na und als zweiwertiges Metall Ba in Form von Ba(N0s)9; zur
Sicherung des Erfolges wird ein Reduktionsmittel während der Schmelzzeit zu-
gefügt
8. Selen. Man benutzt es neuerdings häufig zur Rotfärbung des
Glases, hauptsächlich aber, um grünliches Glas farblos erscheinen zu lassen.
Es sind noch viele andere Metallverbindungen zum Färben von Gläsern
im Gebrauch, z. B. erzeugt Uranoxyd lebhaft grünlichgelb fluoreszierende
Gläser (Uranglas, Annagelb); mit Antimonsulfiden erzeugt
472 Glasgcxütschaftcii.
man goldgelbe, mit Schwefelkupfer sepiabraune, mit Molybdän-
glanz tiefrotbraune Gläser.
Andere Qlasfarben bewirken nicht direkt eine Färbung, sondern setzen
einen der Qlasbestandteile in einen gefärbten KOrper um. In dieser Weise wirkt
namentlich Kohle sowie mannigfache (in der ulasmasse verkohlende) orga-
nische Verbindungen, die die Sulfate des Glases in Sulfide überführen und so
die den letzteren eigentümliche Färbung verursachen.
Metallverbindungen, die sich nicht oder nur in massigem Grade im Glase
zu lösen vermögen, zieht man zur Erzeugung halb durchsichtiger und undurch-
sichtiger Gläser heran. So wirkt Z i n n o x y d (Zinnasche), weiter C a 1 -
ciumphospha t (Knochenasche), dann Kryolith, Calciumfluorid
(Flussspat) u. a. m. Die Milchgläser, Beingläser, Opalgläser,
Spatgläser u. s. w. sind so erzeugt.
Nach dem D. R. P. 165 986 soll ein Satz zur Herstellung von Milchglas
aus Sand, kalkarmem Feldspat und Kieselfluornatrium zusammengesetzt wer-
den. (Was an dem Verfahren Patentfähiges ist, lässt sich kaum einsehen.)
Die Herstellung der farbigen Gläser (Buntglas) geschiebt durch Auf-
lösen der oben genannten und mancher andern Metallverbindungen im Glasfluss.
Man unterscheidet in der Masse gefärbte Gläser und 0 b e r -
fanggläser. Letztere bestehen aus einer dickeren Schicht farblosen
Glases, welche bedeckt („überfangen") ist von einer dünnen Schicht ge-
färbten Glases. Es lassen sich auf diese Weise mehrere verschieden gefärbte
Schichten übereinander legen; durch Abschleifen oder Abätzen der äusseren
Schicht an bestimmten Stellen kann man buntfarbige Zeichnungen auf dem
gläsernen Gegenstande anbringen.
(}ber irisierende Gläser siehe den Artikel „Lüste r".
Olasfirerätsohaften. Die meisten für den Chemiker in Betracht kom-
menden Glasgerätschaften sind in besonderen Artikeln behandelt, wo man ihre
Preise vergleichen wolle, so z. B. unter „B e c h e r", „Bechergläse r",
„Flasche n", „Hahn e", „Käste n", „K o 1 b e n", „Messgefäss e",
„A r ä o m e t e r". „B a r o m e t e r", „T h e r m o m e t e r'*, „Retorte n",
„Reagiergläse r", „Röhre n", „Schale n", „U h r g 1 ä s e r", u. s. w.;
andere wieder sind unter den ihre Verwendung charakterisierenden Ar-
tikeln zu finden, z. B. Milchuntersuchungsapparate unter „M i 1 c h*\
Glasperlen, zum Füllen von Trockenapparaten:
Kleinere 1 kg Mk. 3,00—4,50
Grössere (4—6 mm Durchm.) 100 Stück Mk. 0,45
Glasglocken, von starkem weissem Glase, Luftpumpenglocken, mit Knopf und
breitem abgeschliffenem Rande:
Innere Höhe 12 12 15 15 15 17,5 20 20 20 cm.
^ Durchm. ca. . . 5 9 10 12 15 17,5 12 15 20 „
Stück . 0,80 1,20 1,35 1,65 2,25 2,70 2,00 2,50 3,20 Mk.
Innere Höhe 25 25 30 30 30 30 35 40 cm.
„ Durchm. ca. . . 15 20 15 20 25 30 25 30 ^
Stück 2,75 3,60 3,50 4,00 5,00 6,75 9,00 11,00 Mk.
Glasglocken von weissem Glase ohne Rand, mit Knopf oder Hals:
Höhe 8 10 13 15 18 20 25 30 cm.
Durchm 7 9 10 13 15 l^ 20 25 „
Stück 0,60 0,75 0,90 1,10 1,35 1.75 2,25 2,50 Mk.
Glasglocken ohne Rand und ohne Knopf zum Bedecken von Präparaten:
Höhe 12 12 15 15 15 15 20 20 20 20 20 cm.
Durchm 7 12 7 10 15 20 10 15 20 25 30 „
Stück 0,50 0,75 0,bO 0,75 0,90 1,10 0,90 1,10 1,65 2,25 3,40 Mk.
Höbe 25 25 25 30 30 30 35 40 45 50 cm.
Durchm 15 25 30 15 20 30 25 30 30 30 „
Stück 1,50 2,25 2,75 1,80 2,75 3,75 3,40 4,75 6,00 7,50 Mk.
Glasöfen. 473
Glasglocken von weissem Glase mit Hals und seitlichem Tubus am Boden:
Innere Höbe 25 30 cm.
^ Durchm. ca. . . 14 18 „
Stück 4,00 5,00 Mk.
Hohe Glasglocken mit Knopf zum Bedecken von Mikroskopen:
Höhe 30 32 36 40 cm.
Innerer Durchm. ... 15 18 18 20 ,
Mit Rand, Stück . . 3,00 4,00 6,00 8,00 Mk.
Ohne Rand, Stück . . 2,00 3,00 4,50 6,00 „
Glaspinsel von gespo/inenem Glas, für Säuren Mk. 0,50
Glasplatten, mit abgekanteten Rändern:
Seitenlänge od. Durchm. 5 8 10 13 15 18 21 2{) 28 30 cm.
Quadratisch, 10 Stück . 0,40 0,60 0,90 1,25 1,70 2,30 2,80 4,00 5,50 6,50 Mk.
Rund, 10 Stück . . . 0,45 0,70 1,10 1,35 1,H0 2,40 2,H0 4,25 5,75 6.75 „
Glasplatten, auf einer Seite matt oder mit breitem matten Rande 50 ^/o« mit seitlichem
Ausschnitt 50°/o, mit zentraler Bohrung 100 ^.q, aus starkem Doppelglase 100% mehr.
Glasplatten aus starkem Spiegelglase, eine Seite feinmatt geschliffen, mit beschliffenen
Kanten :
Seitenlänge od. Durchm. 15 20 25 30 35 40 cm.
Quadratisch, Stück . . 1,00 1,55 2,50 3,25 4,00 5,50 Mk.
Rund, Stück 1,25 1,80 2,75 3,50 4,50 6,00 „
Glasplatten aus Gussglas, für Vakuum-Exsikkatoren, quadratisch. 2,5 cm dick, auf
einer Seite plan feinmatt geschliffen, mit bekanteten Rändern:
Seitenlange 34 45 cm.
Stück 8,00 12,00 Mk.
Farbige, quadratisch mit beschliffenen Kanten:
Seitenlange 5 10 15 20 cm.
Stück 1,00 0,25 0,60 0,90 Mk.
Glasröhren siehe unter „Röhren**.
Glasstäbe, in ganzen Längen von etwa 1,5 m ^/o kg Mk. 140,00; 1 kg Mk. 1,60
Glasstäbe (Rührstäbe), geschnitten und an beiden Enden verschmolzen:
Länge 10 15 20 25 25 30 35 40 40 45 50 50 70 cm.
Durchm. 4 5 6 7 8 8 10 11 15 11 15 20 20 mm.
lOStück 0,30 0,35 0,40 0,50 0,75 0.90 1.50 3,00 6,00 4,00 8,00 10,00 13,00 Mk.
Glasperlen, fein o/o kg Mk. 14,00
„ mittelfein und grob ^/o » » 24.00
Glaswolle, mittel 1»« 16,00
„ feinst 1 n r 20,00
Glaswolle, bleifrei, zum Filtrieren:
No 1 2 3
Pro 1 kg 50,00 36,00 30,00 Mk.
„ H 6,00 4,50 3,75 „
Glasgerätschaften für chemische und technische Zwecke:
Paul Altmann, Berlin NW., Luisenstr. 47.
Glasfabrik Sophienhfltte, Rieh. Bock, nmenau
1. Th,
O. A, Schnitze, Berlin-Charlottenburg, Char-
lottenb. Ufer 53/54.
Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. Warm-
bninn. Quilita k Co., Berlin NW. 40. Heide-
strane 65/57.
Dr. Roh. Naencke, fi. i. L L. Berlin nu 6, LeuEntnle 56.
Spezialfabrik für Laboratoriumsapparate.
Chemie = Bakteriologie = Physik.
Olasöfen (Wannenöfen):
Dr. B. Jflrgenscn, Prag- Weinberge.
474 Glassteine — Gltthapparate.
OlaMitelne. Hohle, auswechselbare Glasbaustetne nach D. R. P. 133 927
sind geeignet zur Verwendung als Fenster, lichtdurchlassende Wände u. s. w.
in Fabriken und Lagerhausern. Das Auswechseln einzelner Steine erfolgt ohne
Störung des Verbandes; dies wird dadurch erreicht, dass sich auf den Lager-
flachen Erhöhungen befinden, welche die Lagerfugen abgrenzen, und ander-
seits den Erhöhungen entsprechende, wechselseitig verlegte Ausschnitte.
Ein ganzer Stein 125x250 mm kostet Mk. 0,55
Ein halber Stein 125x120 mm kostet ^ 0,28
Es entspricht dieses einem Preise von Mk. 17,G0 pro 1 qm
Olasnr siehe „E m a i 1".
Ol&tte (Bleiglatte) siehe unter „Bleifarben" und „B 1 e i v e r b i n -
dünge n*'.
Ol&ttolin, ein Präparat für Hemdkragen, um das Wundkratzen des
Halses zu vermeiden.
Glaubersalz (Natriumsulfat) siehe „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n"
No. 42 und „S u 1 f a t".
Glaubersalz krist. und calc:
E. Merck, Darmstadt.
Glimmer. Doppelsilikat von basisch metakieselsaurer Tonerde mit
metakieselsaurem Kali oder metakieselsaurem Natron. Ausserlich metallisch
silberweiss bis braunschwarz, Iflsst sich sehr weitgehend und vollkommen in
dünne, farblose, durchsichtige, biegsame Blätter spalten.
Das D. R. P. 144 162 schützt ein Verfahren, Glimmer als flüssige oder
plastische Masse zu verwenden: Der feingemahlene Glimmer wird unter Zu-
satz von Al>(SO«)s mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. Die Masse
haftet fest an allen Materialien, erstarrt schnell und reisst nicht; durch Zu-
satz von Glyzerin oder Harzöl kann man ihr eine gewisse Elastizität geben.
Nach dem Amer. Pat. 885 934 erhält man künstlichen Glimmer,
wenn man in einem elektrischen Ofen ein Gemisch von 45,5 T. Seesand, 12 T.
Bauxit, 30,5 T. gebrannter Magnesia schmilzt und in die geschmolzene Masse
14 T. 90 %iges Atzkali einträgt.
Man benutzt den Glimmer zur Herstellung feuerfester Scheiben, Lampen-
zylinder u. s. w., neuerdings in ausgedehntem Masse als Isoliermaterial in der
Elektrotechnik. Vgl. dazu den Artikel „M i k a n i t".
Glover-Tnim siehe „Schwefelsäur e**.
Glover-, Gay-, Lussac-Türme:
Oestcrreicfalscher Verein, Auasis a. E.
Gluoln siehe „Sfissstoffe, künstlich e'\
Glttliapparate.
Glühöfen siehe „ö f e n'*.
Glühschiffchen siehe „Elementaranalys e'*.
Glflhschälchen mit flachem Boden aus Berliner Porzellan:
No. . . . 1 2 3
Inhalt ... 4 9 18 ccm.
Durchm. . . 3,3 4,2 4,7 cm.
Stück . . . 0,20 0,30 0,35 Mk.
Glflhschälchen, tief, mit flachem Boden, aus Meissener Porzellan:
No 1 2 3
Inhalt ... H 2,2 j,5 cm.
Durchm. . . 5 4 3 „
Stärk . . . 0,25 0,25 0.15 Mk.
Glühkörper — Glykokoll. 476
Giahschälch
en
, VerbrennunRSSchalen, vi(
sreckig, aus Berliner
PorzeUan:
No 1
0
3
4
Länge ... 5
5
6,8
9,1
cm.
Breite ... 3,5
4
4,5
5,8
ff
Hohe ... 1,1
1
1
1.5
ff
Inhalt ... 15
15
25
60
com.
Preis .... 0,40
0,50
0,60
0,80
Mk.
Glühschälch
en
, Verbrennungsschalen ans
Meissener Porzellan,
halbkugelförmig:
No 0
1
1*
2
3
3,2
2,6
2
iß cm.
Durchm. . . 8,5
7,5
6
5
3,6 „
Stack . . . 0,60
0,50
0,40
2,25
0,50 Mk.
Glfihschalen
aus
» Graphit:
gross
mittel
klein
Inhalt ... 6
0,36
0,23 1.
Gewicht . . 8,500
0,6f>0
0,450 kg.
Preis .... 8,50
1,30
1,00 Mk.
G 1 ü h t i e g e 1 siehe „T i e g e V.
Glühapparate:
V» reinigte LausitEor Glaswerke A.G., Abt, Warmbrunn, Quilitr. k C^.. Berlin N^V. 40, Heide-
Strasse 55/67.
Oltthkttrper siehe „G a s g 1 fl h 1 i c h t".
Bvfakes Qa«0iahUcfat, A.-a., BerUn S. 4£» Ritteretr. 12 (s. Ins. -Anh.).
Oltthlloht s. „Q a s g 1 fi h 1 i c h t\ „N e r n s 1 1 a m p e*', ^O s m i n m -
1 a m p e", „T la n i a 1 1 a m p e", „W olframlamp e", „Z i r k 0 n J a m p e*\
Olutol (Glutoform) = Formaldehydgelatine. Durch Eindampfen von
QelatinelOsung mit Formaldehydlösung oder durch Einlegen von Qelatine-
bUttern in Formaldehydlösung erhalten.
Neutrale, auch in heissem H9O vollständig unlösliche Masse, die in Form
von Streupulver als Wundheilmittel Verwendung findet.
Glutol, körnig oder pulverig H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 30,00
Olnton. Aus Gelatine gewonnenes wasserlösliches, nicht gelatinieren-
des Nährpräparat, das bei Kranken und Genesenden zur Unterstützung der
Ernährung verwendet werden soll.
Gluton J kg Mk. '24,50
^ctJen-OeseUscbaft fOr Anilinfabrikation, BerUn SO. 86.
Oluziii siehe „Sflssjtoffe, künstlich e".
Glyoerin siehe „G 1 y z e r i n'\
Olyoerinphospliorsäiire siehe „Glyzerinphosphorsäur e".
Olyoln siehe „0 1 y k o k o 1 r* und „Photographische Che-
m j k a 1 i e n".
Olyoosal siehe „G 1 y k o s a 1".
Ol^icokoU (Glyzin, Leimzucker, Amidoessigsäure). CHs(NHt)COsH.
Gewöhnlich stellt man es durch Erhitzen von Hippursäure mit konz. HCl am
Rfickflusskühler dar, wobei Spaltung in Benzoesäure und salzsaures Glykokoll
eintritt Synthetisch gewinnt man es aus Monochloressigsäure und NHs.
Grosse farblose Kristalle vom Seh. P. 236^ leichtlösl. in HtO, unlösl. in
Alkohol und Äther.
GlykokoU, ehem. rein D Mk. 1,70; H Mk. 15,00
„ Chlorhydrat D „ 1,70; H „ 15,00
476
TbeÄl Ar ''""■'-"
Slure. Indem j i k .T BltUUkttoden
eleklrolvtjsch er neständiEem Eraitme«
wllirend der I • Keiösl, deren Komentca-
Ifon so ist, da: 'saure vöIür aussclia\KL
aiykolsäi starli sauet schmeckende
Nadeln vom S
Glykolsäurc H Mk, 14,0I>; 1 kg Mfc, lo^j,tiO
OlTkosal. Es ist der Olyzerinester der Salizylsäure und wird nach den
D.R.P. 126 311 und 127 139 dargestellt.
Gutes ' Antlrlieuniatikum (Dosis 2 g), das vor andern Salizylprjpaiaten
den Vorzug besitzt, den Alagen fast gar nicht zu reizen.
nmt Im freien Zustande in der
ettsauren zu den entsprechenden \
Tier- und Pflanzenreichs. Man \
e dar und gewinnt es als Neben- \
ition.
t Kalk in kupfernen Autoklaven.
Kalkseite enthaltenden Qlyzerln-
i3uren und des Kalkes H,SOt zu,
zur Sirupdicke ein. Oft wird das
eingedampft und dann an die be-
H>S04, so müssen die erhaltenen
und vom ausgeschiedenen CaSO*
getrennt werden; dann wird nach dem oben geschilderten Verfahren weiter ge-
arbeitet.
Das reinste GIvzerin erhalt man, wenn man die Fette mit Wasserdampt
verseift. Wurde anfänglich nur von den aus Stearinfabriken stammenden Roti-
glyzerinen Gebrauch gemacht, so entwickelte sich seit 2 Dezennien auch die
Herstellung der Glyzerine aus Seifensied erunter lauge; man bezeichnet das so
gewonnene Glyzerin als Laugenglyzerin, wahrend das direkt durch
FettverseifunK mit HiSO« erhaltene den Namen Destillationsglyzerin
stammende den Namen Saponifika-
;erin aus Unterlauge sind zahlreiche Mit-
immen, wenn auch noch manches geheim
abgekühlt und filtriert und nun am besten
It konzentriert. Dann folgt eine chemische
sauern mit HCl und darauffolgenden Fll-
akuum bis zu etwa 80 % Glyzerin konzen-
iert nochmals, wobei sich das schon viel-
ergibt. Nach .1. F. H i n c k 1 e V (Chem .
r Verdampfung des Wassers die Eiweiss—
eie Alkali aus den Unteriaugen entfernt
uerst die Laueen erkalten, schäumt sich
mit H,SO,, fallt die Seifensubstanzen mit
- ,. _. h eine Fllterpresse. Nach einem anderai
Verfahren setzt man den Laugen 0,25 % CaO als Kalkmilch zu, mischt mittels
Luft, lasst dann absetzen, zieht die klare Lauge ab und säuert (unter Durctt —
niischung mittels Luft) mit HCl schwach an, schäumt ab. fallt lösliche Fett—
Glyzerin. 477
Säuren durch Zusatz einer geringen Men^e Als(S04)s aus, lässt die Laufte
stehen, zieht ab, setzt Alkali bis zum geringen Überschuss zu und treibt durch
die Filterpresse. Die filtrierte Lauge wird in beiden Fällen in Vakuum-
apparaten auf 34° B6 konzentriert, wobei man das ausfallende Salz entfernt.
Das so hergestellte Rohglyzerin reinigt man durch Dampfdestillation.
Nach dem Verfahren von Krebitz, das durch D. R. P. 155 108 ge-
schützt ist, wird das Glyzerin in 15 %iger klarer Lösung gewonnen. Weiteres
siehe „Seife".
Nach dem Amer. Pat. 774 172 neutralisiert man zur Glyzeringewinnnng
die Seifenmutterlaugen mit HsSOt, fällt die unlOsl. Fettsäuren mit AU(SO«)s,
filtriert die AI-Seifen ab, dampft die Flüssigkeit ein, scheidet die Mineralsalze
ab und gibt BaCU zu, wodurch BaSO« und Ba-Seifen entstehen. Nun setzt
man genügend HsSOi zu, damit der grössere Teil des an flüchtige Fettsäuren
gebundenen Alkalis sich mit ihr verbinde, während die Fettsäuren sich teil-
weise in unlöslichem Zustande abscheiden. Man filtriert sie mit dem BaS04
ab, befreit das Filtrat durch Abdampfen im Vakuum von HsSO« und von den
übriggebliebenen flüchtigen Fettsäuren, setzt NasCOs zu und destilliert das
Glyzerin ab. — Die praktische Bedeutung dieses Patentes erscheint sehr
problematisch.
Die im Artikel „Fettsäure" erörterte Fettspaltung durch Fermente
eignet sich ebenfalls zur Glyzeringewinnung, denn man erhält dabei ausser der
Fettsäure ein Glyzerinwasser mit 40'--50 % Glyzerin.
Nach dem D. R. P. 141 703 soll man Glyzerin aus Destillationsrückständen
vergorener Massen (Schlempe u. dgl.) gewinnen können, und zwar liegt dem
Verfahren (Chem. Ztg. 1903, 688) folgendes Prinzip zu Grunde: Wenn man in
einem luftleeren Räume bei einer Temperatur, die 300® nicht Obersteigt, Destil-
lationsschlempe, z. B. Melasseschlempe, destilliert, so ist der Rückstand nach
dem Übergehen des Glyzerins und des Wassers bei der Temperatur von 300*
flüssig und fliesst von selbst ab. Die Zeitdauer, die Glyzerin und Wasser zum
Entweichen brauchen, richtet sich nach der Dicke der Schicht. Das Ver-
fahren besteht nun im wesentlichen in einem fortgesetzt regulierten und regel-
mässigen Herabrieselnlassen der Schlempe über die Wände eines abgeschlos-
senen möglichst luftleeren Raumes, der durch eine äussere Wärmequelle auf
nicht über 300® erwärmt wird. Die Schlempe tritt in flüssigem Zustande un-
unterbrochen ohne Vermittelung mechanischer Vorrichtungen in den Raum,
durchfliesst ihn und verlässt ihn ebenso. Dabei verliert sie auf ihrem Wege,
der eine genügende, der Dicke der flüssigen Schicht auf den Wänden ent-
sprechende Länge haben muss, zuerst ihr Wasser und darauf ihr Glyzerin. Der
aus der Schlempe sich entwickelnde Dampf erhält eine kreisende Bewegung
und wird gleichzeitig überhitzt, damit er die mitgerissenen festen Teile ab-
scheidet und das Entweichen des übrigen Glyzerins aus den wasserfreien
Massen befördert. Das gleiche Verfahren ist auch durch das D. R. P. 125 788
mit dem Zusatzpatent 147 558 geschützt.
Zur Raffination des dunkel gefärbten Rohglyzerins wird dieses in ver-
dünntem Zustande mit Knochenkohle gekocht und dann im Vakuum konzen-
triert. Chemisch reines Glyzerin gewinnt man durch Destillieren des Roh-
produktes, indem man in dieses nach dem Verdünnen Wasserdampf einleitet
und die bei lOO— 110* flüchtigen sauren Produkte abdestilliert. Dann steigert
man die Temperatur langsam auf 170* (doch nicht bis auf 200*, weil sonst Zer-
setzung eintritt), wobei der gespannte Wasserdampf die Glyzerindämpfe mit
überführt. Durch geeignete Röhrenkühler scheidet man die übergehenden Pro-
dukte in sehr konzentriertes Glyzerin, stark verdünntes Glyzerin und Wasser.
Vorteile soll es bieten, die Destillation im luftverdünnten Räume vorzu-
nehmen.
Glyzerin ist im reinen Zustande eine farblose, dickliche, süss schmeckende,
sehr hygroskopische Flüssigkeit, die bei lange andauernder strenger Kälte all-
mählich zu Kristallen erstarrt. Entzündet verbrennt es mit blauer Flamme.
Sp. 0. im konzentriertesten Zustande 1,2647; ein 50 %iges Glyzerin hat das
sp. Q. 1,1320; S. P. 290*, doch verdunstet es langsam schon bei gewöhnlicher
Temperatur und lässt sich bei 100—150* vollständig verflüchtigen.
478
Glyzerin.
Tabelle nach Lenz Aber das spez. Gew. und den
Brechungsindex wässeriger Olyzerinlösungen.
8
Spes. Uew.
Brechungt-
iserfreies
lyzerin
Spec. Gew.
Brechungt-
Wasserfreies
Glyzerin
Spes. Gew.
Brechungs-
11
bei
index
bei
bei
index
bei
bei
index
bei
P
la— X4» C
ia,5— xa,800.
1^
la— 14« a
xa.5-xa.8*C
xa— Z4« a
xa.s— xa,8*C.
100
1,2691
1,4758
66
1,1764
1,4249
32
1,0825
1,3745
99
1,2664
1,4744
65
1,1733
1,4231
31
1,0798
1,3732
98
1,2687
1,4729
64
1,1702
1,4213
30
1,0771
1,3719
97
1,2610
1,4715
63
1,1671
1,4195
29
1,0744
1,3706
96
1,2584
1,4700
62
1,1640
1,4176
28
1,0716
1,3692
95
1,2557
1,4686
61
1,1616
1,4158
27
1,0689
1,3679
94
1,2531
1,4671
60
1,1582
1.4140
26
1,0663
1,3666
93
1,2504
1,4657
59
1,1556
1,4126
25
1,0635
1,3652
92
1,2478
1,4642
58
1,1530
1,4114
24
1,0608
1,3639
91
1,2451
1,4628
57
1,1505
1,4102
23
1,0580
1,3626
90
1,2425
1,4613
56
1,1480
1,4091
22
1,0553
1,3612
89
1,2398
1,4598
55
1,1455
1,40T9
21
1,05 >5
1,3599
88
1,2372
1,4584
54
1,1430
1,4065
20
1,0498
1,3585
87
1,2345
1,4569
53
1,1403
1,4051
19
1.0471
1,3572
86
1,2318
1,4555
52
1,1375
1,4036
18
1,0446
1,3559
85
1,2292
1,4540
51
1,1348
1,4022
17
1,04:>2
1.3546
84
1,2265
1,4525
50
1,1320
1,4007
16
1,0398
1,3533
83
1,2238
1,4511
49
1,1293
1,3993
15
1,0374
1,3520
82
1,2212
1,4496
48
1,1265
1,3979
14
1.0149
1.3507
81
1,2185
1,4482
47
1.1238
1,3964
13
1,0332
1,3494
80
1,2159
1,4467
46
1,1210
1,3950
12
1.0>97
1,3480
79
1,2122
1,4453
45
1,1183
1,3935
11
1,0271
1,3467
78
1,2106
1,44:^8
44
1,1155
1,3921
10
1,0245
1,3454
77
1,2079
1,4424
43
1,1127
1,3906
9
1,0221
1,3442
76
1,2042
1,4409
42
1,1100
1,3890
8
1,0196
1,3430
75
1,2016
1,4395
41
1,1072
1,3875
7
1,0172
1,3417
74
1,1999
1,4:<80
40
1,1045
1.3860
6
1,0147
1,3405
73
1,1973
1,4366
39
1,1017
1,3844
5
1,0123
1,3392
72
1,1945
1,4352
38
1,0989
1,3829
4
1.0098
1,3380
71
1.1918
1,4337
37
1,0962
1,3813
3
1.0^74
1,3367
70
1,1889
1,4 m
36
1,0934
1,3798
2
1,0049
1,3355
69
1,1858
1,4304
35
1,0907
1,3785
1
1,0025
1,3342
68
1,1826
1,4286
34
1,0880
1,3772
0
1,0000
1,3330
67
m
1,1795
1,4267
33
1,0852
1,3758
M
• a a
1
Erhitzt man das Glyzerin schnell, so zersetzt es sich unter Bildung
stechend riechender, zum Husten reizender AkroleindAmpfe; die Zer-
setzung des Glyzerins zu dem Aldehyd A k r o 1 e i n entspricht folgender
Gleichung:
" " CHi
ioH
CHt . OH
in. OH
in. . OH
+ 2 H.O.
Glyzerin Akrolein
Die grösste Menge des Glyzerins dient zur Fabrikation von Nitroglyzerin
und den davon abgeleiteten Sprengstoffen (Dynamit u. s. w.)- Wegen seiner
Unverflnderlichkeit in der Kalte benutzt man es zum Fallen von Gasometern,
wegen seiner Beständigkeit an der Luft zum Geschmeidigmachen von Leder,
Buchdruckwalzen, elastischen Formen, zur Darstellung von Kopiertinte,
Stempelfarben, Kitten, Wichse u. s. w. Dieselben Eigenschaften, sowie die
Glyzerin. 479
ferneren, dass es unschädlich ist, rein sflss schmeckt und gegen Fermente sehr
widerstandsfähig ist, bedingen seine zahlreichen sonstigen Verwendungsarten:
Es dient zum Extrahieren des Hopfens, als Zusatz zu Limonaden und Kon-
fitüren, zum Konservieren vieler Nahrungsmittel, in der Parfamerie, Gerberei,
Farberei, Zeugdruckerei, zur Appretur, zur ' Extraktion des Pepsins, zur Be-
reitung mannigfacher Arzneimittel. Mit seiner Hilfe stellt man Ameisensäure,
ätherisches Senf Ol und Allylalkohol her; man benutzt es in der Leim- und
Qelatinefabrikatlon sowie zu vielen andern Zwecken.
Prttfansi lUn untencheidet im Hondel rohetGlyserin, DjBamitffljserlB
und chemisch reinet Glyserin. Du rohe Qlyaerin ist Je nach feiner Herkunft
Saponifikationt-, DeBtillatione- oder Lauffenglyierin. Brsterce,
welches bd der Kalk- oder Ifagnesiaverseirung in der Stearinfabrikation gewonnen wird, enthUt
etwa VsVo Asche (welche ziemlich reich an Ca oder 11« ist), ist hellgelb bis dunkelbraun
und schmeckt rein süss. Gewöhnlich hat es 28* B«. Mit HCl gibt es keine Trübung, mit
Bleiessig einen geringen, sich langsam absetcenden Niederschlag. >— Das von der H^BO«-Ver-
■eifong henUhrende DestiUationsgljaerin ist strohgelb bis dunkelweinfUfoen, riecht unangenehm
tmd hat t-inen scharf ausanunenziehenden Geschmack. Der Aschengehalt steigt bis 8,6*/«;
die Konwntration ist gewöhnlich ebenfalls 29> B«, der Glyseringehalt 84— 86 Vo. HCl gibt
dne starke TrObung (Fettstuien), Bleiessig einen dicken Miedersdilag. — Am unreinsten ist
das aus der Unterlange der Sdfenfabrikation gewonnene Laugengljraain; es ist hellbraun Üa
tarannrot, schmeckt salsig, enthält 10 Vo Asche (meist NaCl, daneben NasOO», NaOH u. s. w.)
und yiele organische Verunreinigungen, wie Leim, Kars u. a. m. Die Konientration soU
34* B6 (sp. G. 1,8) botragen, der Gljaeringehalt 80-82 Vo- Saponiflkations- und Destillationi-
glyaerin unterscheidet man durch das Verhalten gegen HCl und fileiessig, wihrend Laugen-
glyaerin an dem hohen Aachengehalty der starken Konaentration und der intenslTsn Cblor-
reaktion erkannt wird.
Die quantitative Bestimmung der Fremdkörper erfolgt xweckmissig nach der „Hamburger
Methode" (Vorschrift der Dynamit- Aktiengesellschaft Hamburg): In einem tarierten, mit ein-
geschliffenem Stöpsel Tersehenen KOlbchcn werden 90 g Glywrin 8—10 Stunden auf 100* erhitat,
gewogen und noch einige Stunden weiter erliitat. Die DÜferens «wichen den beiden Wigungen
betrigt meist nur einige Zentigramme; der CtesamtTerlust wird als Wasser beselchnet. —
6 g Oljserin werden in einer flachen Platinschale auf 180* erhitst, bia sich keine Dftmpfe mehr
■eigen. Man wigt und erhitst nochmals, wobei man meist schon Gkwichtskonstsns ersidt.
Die DUferens swischen dem RohglyBerin und der Sunune ron Wasser und ROckstand wird als
„Reinglyaeringehalt" beadchnet. Südlich bestimmt man den OlOhrOckstand. — Chemisch reines
Gljraerin darf höchstens 0,08 */• Asche und ebensoviel organJaebs Fremdstoffe enthallwn; bdas
Dynamitglyaerin soll die Summe beider 0,86 Vo nicht flberschreiten.
Die anorganischen Bestandteile bestimmt man In gewöhnlicher Weise in der Asche; auch
die Bestimmung des Chlors Ist nicht direkt im verdOnnten Gljraerin sondern nur in der Asche
snllssig. Einen nicht selten rorhandenen Ctehalt an Oxalsiure bestimmt man durdi Neutralisieren
mit NHm Ansäuern mit EssigsBurc und Fällen mit Cad«.
WiU man den (Sehalt der Glyaerine nicht indirekt nadi der Hamburger Methode sondern
direkt bestimmen, so ermittelt man entweder das tpesifische Gewicht oder den
Brechungsexponenten; fOr beide Bestimmungen siehe die oben abgedruckte Tabelle
von Lens. Bei Ermittelung des sp. G. muss daa Glyierin frei von Luftblasen sein; um dies
bei konaentrierten Glyaerlnen au «reichen, wtrmt man swedunftssig eine grossere Probe in
einem Kolben mit warmem Wasser an, bringt durch Schütteln die Luftblischen cum Aufsteigen,
lisst dann erkalten und bestimmt nun daa sp. Q. in Oblicber Weise. Sehr einfach und mit
wenigen Tropfen ISsst sich die («ehaltsbestimmung mittels des Refraktometers vornehmen, dbdt
stimmt der Brechungsexponent nur, wenn nun die angegebene Normaltemperatur genau ein-
hält. — Weiteres Ober die GlyaerinprOfung findet man im D. A. IV.
Glyzerin, roh, Ua, hellbraun •JS*^ B6 % kg Mk. 65,00
^ „ gelbbraun L>5* Be «/^ 1. * 150,00
V8<»Be % „ „ 160,00
30*B6O/^ ^ ^ 165.00
raffin., gelblich 24»Be ^ „ „ 162.00
2ö* Be 0/^ ^ ^ 168,00
28«BeO/, „ , 174,00
^^l^^Vo n n 191.00
. weiss, la 24»Be % „ . 165,00
„ r, 26«BeO/^ ^ ^ 171^00
„ „ „ 30» Be % „ „ 194.00
_ „ „ kalkfrei (für Seife) 24« B6 % „ „ 168,00
n „ 28«B^ 0/ „ „ 180,00
. . 300 B« «>/o „ , 197,00
yy einfach destUliert (flir Genusszwecke) 24^ h6 \ „ „ 171,00
260BiO/o „ . 177.00
4g0 GlyzerinphosphorsSure.
Glyzerin, einfach destiUiert (für Genusszwecke) 28» B6 •/, kg Mk. 183,00
SOOße •/, , , 200,00
: : : : si-b^^ : „ m,oo
doppelt „ (f. medizin. Zwecke) 24 • Be •/, „ „ 175,00
l „ „ „ 260Be<>/, „ „ 181,00
„ n . « (D.A.lV)28'>W/„ „ „ 1Ö7.00
l „ „ „ 30» Be 0/, „ „ 204,00
' „ „ „ 3i»Be«/o „ „ 212.00
raffln., f. Gasuhren, säurefrei, gelbl 16» Be •/„ „ „ 141,00
» 18» B4 % , „ 145,00
„ weiss, la . . . .16« Be % „ „ 144,00
r, „ . . . . lö« Be •/, „ „ 148,00
„ mit schwefliger Säure gesättigt 1 „ „ 3,50
Glyzerin-Borsäure 1 » n ^fi^
„ -Schwefelsäure, flüssig (22 <> B6) 1 kg Mk 2,00 ; «/o „ „ 180,00
„ -schwefelsaurer Kalk, techn. (I0<>/o) % „ „ 00,00
„ -Weinsäure 1 « n ^fi^
Glyzerin:
Fuerst Bros. & Ck>., New York, Nos. 2 u. 4. Stone 1 Gebr. Oestreicher, Breslau I.
Street (s. Ins. -Anh. & 18). I P. Strahl k Oo., Schoppimtx (Oberaehl.).
Apparate und Einrichtungen zur Giyzeringewinnung, Destillation und
Rektifikation:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Friedrich Beckmann, Berlin SÖ. 16, Brflcken-
6 b (8. Inserate).
F. H. Meyer, Hannover • Hainhok (s. Ins. -Anh.
S. 17).
Glyzerin-Vakuumdestillationsanlagen:
Volkmar Hinig & Comp., Heidenau-Dresdcn.
JMM )(((|[nanfl, (crtifl SO 16, BrficKmtr. 6b.
Qegrflndet 1819.
:: Qlycerin-DcstiUations-Anlagcii. ::
Glyzerlnphosphorsäure (Acidum glycerino-phosphoricum).
C,H5(0H), . O . PO(OH)f.
Sie bildet sich beim Mischen von Phosphorsäureanhydrid mit Glyzerin und ist
nur in wässeriger Lösung bekannt; im Handel befindet sich die 20 %ige und
die 50 %ige Lösung.
Die Glyzerinphosphorsäure ist eine zweibasische Säure; einige ihrer
Salze finden medizinische Anwendung, und zwar besitzen sie eine vorzQgiiche
Wirkung auf die Nervenernährung, da sie jene Form darstellen, in der der
Phosphor in den Organismus aufgenommen wird.
Eine Firma hat sich für die Salze der Glyzerinphosphorsäure die Bezeich-
nung T o n 0 1 schützen lassen; dementsprechend bedeutet Kalio-Tonol:
glyzerinphosphorsaures Kali u. s. w.
Glyzerin-Phosphorsäurc techn. (20^lo) .... 1 kg Mk. 3,25; % kg Mk. 290,00
„ ehem. rein 1„„ 18,75
Glyzerinphosphorsaures Ammoniak i „ „ 17,00
„ Eisen in Lamellen 1 „ „ 23,00
» „ Pulver 1 „ „ 23,00
Kali (50»/o) 1 n n 10,60
„ (750/,) 1 , „ 16,50
„ (lüOo/o) 1 „ „ 20,25
r.
Gold. 481
Olyzerinphosphorsanr. Kalk, krisL 1 kg Mk. iifiO
„ „ gianul i n n 12,50
„ Lithium Inn 18,75
„ Magoesia (50%) In« 12,00
n n krist In» 24,75
„ Manganoxyd (100«/o) 1 n n 24,75
Natron (bii%) 1 « » 8,25
. (75*/o) 1 » « 15.50
» (l<»0«/o) Pulver 1 n n 33,00
n krist 1 „ n 29.50
„ Zinkoxyd l»n 82,50
Oold. An (Aurum). A. G. = 197,2. Findet sich meistens gediegen, und
zwar fast immer silberhaltig, seltner mit anderen Metallen (z.B. mit Quecksilber)
legiert. Spuren von Gold sind in vielen Erzen vorhanden. Fflr die Gewinnung
kommt hauptsächlich das gediegene Gold in Betracht, das sich teils im
Gestein eingesprengt (auf primärer Lagerstätte), teils auf sekundärer in Ge-
rOIlablagerungen (uoldseifengebirge) findet.
Das im Geröll angeschwemmte Gold wird durch einen Wasch prozess
von jenem getrennt, indem man die leichteren Mineralstoffe durch Wasser fort-
schlämmt: Man bearbeitet die Kiesablagerungen mittels mächtiger Wasser-
strahlen (unter 4 — ^5 Atm. Druck) und leitet die fortgespülten Teile durch sehr
lange Kanäle, in denen sich das schwere Gold ablagert, während die andern
Mineralstoffe weitergespült werden. Um auch die kleinsten (leichtesten) Gold-
teilchen nicht zu verlieren, verteilt man auf der Sohle der Kanäle etwas Queck-
silber, welches das Gold auflöst Von Zeit zu Zeit nimmt man das Gold-
amalgam heraus, reinigt es sorgfältig und unterwirft es einer Destillation in
einem Retortenofen, wobei das Quecksilber übergeht, das Au aber zurück-
bleibt.
Findet sich das Gold in Quarzgän^^en und andern Gesteinen eingesprengt,
so werden diese zerkleinert und dann mit Quecksilber behandelt; die durch
diese soi^enannte Amalgamation gewonnene Goldquecksilberlegierung
wird wieder in eisernen Retorten erhitzt. Wichtig ist dabei, dass das Gestein
sehr ?ut zerkleinert wird (meistens in Pochwerken), und dass das Erzmehl mit
dem Quecksilber innig gemischt wird. Ist das Gold mit Kiesen gemischt, so
müssen diese, falls die Amalgamation zur Anwendung kommen soll, zuvor ge-
röstet werden. Die Röstung ist nicht immer nur eine oxydierende
sondern meistens eine chlorierende, weil hierdurch die häufig auftreten-
den schmutzigen, die Amalgamation hindernden Oberzüge beseitigt werden;
die chlorierende Röstung wird durch Einwirkung von Chlor bewirkt.
Zusammengesetzte Golderze eignen sich wenig fflr den Amalgamations-
prozess; meist verarbeitet man sie durch Schmelzprozesse, d. h. man
schmilzt sie mit B 1 e i (seltner mit Kupfer) zusammen, wobei das Gold vom
Blei aufgenommen wird; aus letzterem gewinnt man es durch Abtreiben
(siehe den Artikel „Silbe r").
Wichtig ist ferner die Goldgewinnung durch Extraktions-(Laug-)Prozesse,
namentlich das Chlorations- und das Cyanid-Verfahren.
Beim Chlorationsverfahren wird das Erz geröstet, mit HsO befeuchtet und
mit Chlor behandelt. Durch Auslaugen mit HiO löst man das entstandene
Ooldchlorid und fällt daraus das Au meistens mit Eisenvitriol; das Au wird
schliesslich mit Borax umgeschmolzen.
Besonders wichtig ist der C y a n i d p r o z e s s , weil er gestattet, die
ungerösteten Erze direkt zu verarbeiten. Das Kaliumcyanid löst Oold
und Schwefelgold; meistens behandelt man die Erze zuerst mit Quecksilber
und erst die Abgänge von der Amalgamation mit Cyankaliumlösung (Gehalt
0,05—0,1 %). Aus dem durch das KCN entstandenen löslichen Kaliumauro-
cyanid fällt man nach F o r r e s t das Au mit Hilfe von Zink aus. Dieses Ver-
fahren ist aber nur für cyankaliumreiche Laugen wirkungsvoll; von den Ab-
•änderungsvorschlägen hat sich das Zinkbleiverfahren von Betty
eingeführt, wonach man die Zinkspäne durch Eintauchen in 10 %ige Blei-
BlfichcrVII. 31
482 Gold.
azetatlOsung mit einer Schicht von metall. Pb Aberzieht und dann in die Aus-
fdllungskasten bringt.
Crosse Bedeutung für den Cyanidprozess hat das Verfahren von
W. S i e m e n s gewonnen; er erreicht die Ausfällung des Au aus dem Kalium-
aurocyanid durch den elektrischen Strom:
Der verwendete Laugapparat besteht aus zylindrischen Bottichen von
Holz oder Stahlplatten, auf deren Boden ein mit Kokosmatten bedeckter Holz-
rost ruht, der als Filter dient. Die Grösse der Bottiche wird so gewählt (bis
zu 800 cbm), dass je einer die Tagesproduktion fassen kann. Die Zahl der
Bottiche ist durch die erforderliche Laugzeit bedingt; da diese gewöhnlich
5—7 Tage dauert, sind 5—7 Bottiche nötig. Die Auslaugung entspricht der
Gleichung: Au, + 4 KCN + H,0 + O = 2 KAu(CN), + 2 KOH.
Der notwendige Sauerstoff findet sich im Erzmehl und im Wasser ab-
sorbiert.
Anstatt des KCN verwendet man für die Laueerei nach dem D. R. P.
138 867 Rohschmelzen, die durch Einwirkung von N auf Karbide entstanden
sind. Derartige Schmelzen (vgl. bei C a 1 c i u m c y a n a m i d im Artikel
„Ca 1 ci u m ver bi nd ungen") lassen sich zur Darstellung der reinen
(^yansalze benutzen, doch tun nach dem genannten Patent die Kohschmelzen
die gleichen Dienste, wobei man die teuere Raffination vollständig umgeht. —
Die bei der Cyanlaugung erhaltene Lösung fliesst zum Zweck der elektro-
lytischen Ausscheidung durch einen, in mehrere Abteilungen geteilten Holz-
kasten, in welchem Eisenplatten als Anoden und Bleifoliestreifen als Kathoden
angebracht sind. Man verwendet Ströme von 2 Volt und etwa 0,5 Amp. pro
Quadratmeter Elektrodenfläche. Ein Apparat von 7 m Länge, 1^ m Breite
und 1 m Höhe konsumiert etwa 100 Amp. und vermag 50 cbm Lösung in
24 Stunden zu verarbeiten. Das Gold wird als festhaftender Metallnieder-
schlag auf dem Blei ausgeschieden, welches am Ende jeden Monats aus dem
Apparat genommen und eingeschmolzen wird. Die goldhaltigen Bleibarren,
welche darin ^ — 10 % Gold enthalten, werden durch Kupellation raffiniert
Die resultierende Bleiglätte wird zu Metall reduziert und zü Folie ausgewalzt.
Die Kosten einer Anlage für den Siemens-Cyanidprozess fUr eine taglich
Verarbeitung von 100 t belaufen sich auf ca. Mk 90 000 (ohne Gebäude), die Kosten
der Verarbeitung von 1 t auf ca. Mk. 2,50—3,00.
Besonders wichtig geworden ist die Cyanidlaugerei auch für die Ver-
arbeitung der Schlämme aus den Amalgamationsrflckständen von Golderzen.
Diese Schlämme, welche noch Gold enthalten, verarbeitet man entweder nach
dem Dekantationsverfahren oder nach dem Filterpress-
verfahren.
Bei ersterem bringt man die Amalgamationsrilckstände durch Schöpfräder
zur Aufbereitung und trennt sie mit Hilfe von Spitzkästen in Sande und
Schlämme. Die letzteren erhalten erst einen Kalkzusatz, wodurch nicht nur ge-
löste Säuren neutralisiert, sondern auch die feinsten Teilchen schneller ab-
gesetzt werden, und werden dann mit 0,01—0,02 %iger KCN-Lösung aus-
gelaugt.
Bei dem Filterpressverfahren bringt man die Schlämme in Filterpressen
und behandelt die Presskuchen dann zuerst mit schwacher KCN-Lösung, dar-
auf mit HsO und zuletzt mit Pressluft.
Eine Abänderung der gewöhnlichen Cyanidlaugung ist der Diehl-Pro-
z e s 8 , der sich namentlich für die Verarbeitung von Tellurgolderzen bewährt.
Man benutzt dabei zur Laugung ein Gemisch von Cyanbfom- und Cyan-
kaliumlösung; in solchem Gemisch wird, entsprechend der Formel KCN + BrCN
= KBr + 2 CN, nicht nur das CN des KCN, sondern noch ein zweites Atom
Cyan frei, das sehr kräftig goldlösend wirkt. Bei der Ausführung des Pro-
zesses werden die Erze in Pochwerken zerkleinert, stark geröstet und dann in
Sande und Schlämme getrennt. Erstere amalgamiert man; die Rückstände der
Amalgamation werden mit den Schlämmen zusammen unter Verwendung von
Filterpressen mit der Cyanbrom-Cyankaliumlösnng ausgelaugt.
Gold. 488
Ein neues Verfahren zur Verarbeitung von Schlammen ist der Moore-
Prozess: Ein System von Filterplatten wird in die aufgerührten Schlämme
eingetaucht, vollgesaugt, herausgehoben, dann in verd. KCN-LOsung und
schliesslich in HsO gebracht In dem Wasser wascht man die Kuchen aus, in-
dem man Wasser durch sie hindurchsaugt; zur Entfernung der Kuchen aus
den Rahmen benutzt man Pressluft.
Endlich erwähnen wir noch den Hendrix-Prozess, der die
Cyanidlaugerei mit der Fälluncr des Qoldes zusammen in einem Gefäss vor-
nimmt: Das Erz wird unter Zusatz von KCN-LOsung zerkleinert und dann mit
alkalischer Cyanidlösung in einem ROhrbottich mit trichterförmigem Boden
gemischt Die Laugen werden durch die Rflhrvorrichtung herausgeschleudert
und fliessen beim Rücklauf in das Gefäss über Elektrodenpaare (amalgamierte
Kupferplatten und verbleite Eisenplatten), wobei das Au durch den zu-
geführten elektrischen Strom ausgeschieden wird.
Um das natürliche Gold vom stets beigemengten Ag (und Cu) zu trennen,
kann man es im Chlorstrom schmelzen, wobei zuerst sämtliches Cu und Ag
chloriert wird. Meist führt man die Scheidung auf n a s s e m Wege aus, z. B.
durch Erhitzen mit HNGs; da dieses Verfahren jedoch nur dann zuverlässig
ist, wenn 2—3 mal soviel Ag als Au vorhanden Ist, so muss silberarmes Gold
zuvor noch mit Ag zusammengeschmolzen werden. Ein wichtiges Scheidungs-
verfahren ist die Affination, d. h. das Erhitzen mit konz. HsSO«, wobei
Ag und Cu extrahiert werden, während das Au unangegriffen bleibt Billiger
als die Affination und mit geringeren Silberverlusten verbunden ist die e 1 e k -
trochemische Raffinierung des Au und Ag nach MObius,
dessen Verfahren sich in kurzer Zeit vollständig eingebürgert hat Als Elek-
trolyt dient dabei HNGs; als Anoden werden Platten von goldhaltigem Silber
eingehängt. Das Au bleibt an der Anode zurück; alle anderen Metalle gehen
mit dem Ag in Lösung, und nur das letztere wird an der aus einem Silberblech
bestehenden Kathode in Kristallen abgeschieden. Die zu scheidende Legie-
rung muss mindestens auf 950 T. Feingehalt gebracht werden; am ungünstigsten
wirkt ein grösserer Cu-Gehalt, weil sich dieses mit dem Ag zusammen an der
Kathode abscheidet Neuerdings dient als Elektrolyt auch statt HNG« eine
schwache, wenig angesäuerte AgNOs-Lösung. Man arbeitet mit etwa 1,5 Volt
und einer Stromdichte von 350 Amp. auf 1 qm. Das durch die elektrolytische
Scheidung gewonnene goldfreie Ag zeigt nach dem Schmelzen 999,5 T. Fein-
gehalt Die Anodenplatten werden in ca. 40 Stunden aufgezehrt, wobei der an
ihnen zurückbleibende Goldschlamm In die sie umhüllenden Baumwollsäcke
fällt Von Zelt zu Zeit wird der Goldschlamm herausgenommen, zur Ent-
fernung der letzten Ag-Spuren mit HNG« ausgekocht und schliesslich ge-
schmolzen, wodurch man ein Au von 999 Tausendteilen Feingehalt erzielt
Reines Gold ist weich und das dehnbarste aller Metalle. Dünnstes Blatt-
gold ist blaugrfln durchscheinend. Sp. G. (bei \7fi^) 19,33; Seh. P. (nach
den neuesten Versuchen von H o 1 b o r n und D a y) 1063,5— 1064<^ C. Lös-
lich In Chlorwasser und Königswasser, wird angegriffen durch Atzalkalien und
schmelzende Alkalinitrate.
In neuester Zeit hat eine Meldung Aufsehen erregt, wonach man in Eng-
land Gold aus dem Meerwasser im Grossen gewinnen wolle. Ahn-
liche Mittellungen sind freilich schon häufig an die Öffentlichkeit gedrungen,
ohne doch bei den Sachverständigen einen andern Eindruck als den der Phan-
tasterei hervorzurufen, aber jetzt Hegt die Sache doch anders, da kein Ge-
ringerer als Sir W. R a m s a y die Seele des neuen Planes zu sein scheint.
Man wird daher mit Spannung den weiteren Mitteilungen entgegensehen. Als
Durchschnittsgehalt gibt Ramsay 0,065 g Au auf 1 t Meerwasser an.
Neuerdings kennt man Gold auch in kolloidaler Form, so dass es in
wässerigen Flüssigkeiten gelöst erscheint (vgl. die Artikel „Kollaurin**
und „Kolloidale Körper'*). So erhält man nach Vanino und
Zsigmondy rotes Goldkolloid durch Reduktion verdünnter Goldsalzlösungen
mit Formaldehyd, ferner blaues Goldhydrosol durch Reduktion vollkommen
neutraler AuCb-Lösung (1 : 1000) mit Hydrazinhydrat (1 :2000) oder noch
zweckmässiger mit Phenylhydrazinchlorhydrat. Rote Goldlösung entsteht
31»
484 Goldbad — Goldfiu-ben.
nach K fl s p e r t durch Reaktion von formaldehydhaltigem Wasserglas mit
AuCl«.
Reines Gold wird seiner Weichheit wegen kaum verwendet; nur das
Blattgold (siehe unter „B 1 a 1 1 m e t a 1 1 e") wird zum Vergolden sowie
von den Zahnärzten verwendet. Legiert dient es als Münzmetall und zu
Schmucksachen; Ooldprflparate fiilden in der Photographie, in der Olas- und
Porzellan-Malerei Verwendung.
Amalgain*Destillations-Retorten, bestehend aus gusseisemem Topf
mit Deckel und schmiedeeisernem Rohrenkondensator. Sie werden in kleineren
Aufbereitungsanlagen zum Ausbrennen des Goldamalgams verwendet Der Topf
wird bis zu etwa */s mit gereinigtem und ausgepresstem Amalgam gefüllt und
auf offenem Feuer oder in einem Feuerkorbe erhitzt. Das aus dem Amalgam
sich verflüchtigende Quecksilber wird in dem Röhrenkondensator verdichtet und
in einer Schale oder dergl. aufgefangen.
Grösse
Oberer lichter Durchm. . .
Unterer „ „
Lichte Tiefe
1
2
3
4
5
6
55
75
100
140
180
225
mm
45
60
85
115
150
190
n
85
100
120
175
215
300
I)
1,5
3,5
7,5
20
40
90
kg.
8
15
20
50
65
100
»
Inhalt bei «/< Füllung ca. .
Nettogewicht der Retorte ca.
Preis der Retorte 60,00 75,00 90,00 115,00 130,00 150,00 Mk.
Amalgam-Destillations-Ofen zum Ausbrennen des gereinigten Amalgams
in grösseren Aufbereitungsanlagen. Folgende Preise beziehen sich auf die ge-
samte Eisengamitur dieser Ofen, welche umfasst: 1 gusseiseme Retorte mit Ver-
schlussdeckel, 1 Retortenträger, 1 schmiedeeisernen Röhrenkondensator, 1 guss-
eisemen Wasserkasten, 5 gusseiseme Amalgamtröge, 1 zweiteiliges gusseisemes
Feuergeschrank mit 2 zweiflügeligen Türen, Roststäbe, Mauerschienen, Rauch-
schieber u. s. w. Nicht mitgeliefert werden die zur Ausmauerung erforderlichen
feuerfesten Steine (320 Stück im Format 230x115x65 mm).
Grösse 1 2 3 4
Lichte Weite der Retorte 200 255 305 35$ mm.
Länge der Retorte 1275 1275 1275 1625 „
Raumbedarf 1 Länge 2000 2000 2000 2500 „
des vollständ. { Breite 1500 1500 1500 1650 „
Ofens I Höhe (ohne Schornstein) .... 1750 1750 1750 2300 „
Nettogew. d. vollständ. Eisengamitur, ohne Schorn-
stein, etwa 820 850 920 1125 kg.
Preis d. vollständ. Eisengamitur eines Ofens, ohne
Schornstein 570 580 620 720 Mk.
Gold in Barren z. Z. ungeiähr 1 kg Mk. 2788,00
„ rein, gefällt D „ 34,00
Anlagen zur elektrolytischen Goldgewinnung:
Siemens ft Halske A.-0. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Amalgam-Destiillations-Ofen und -Retorten, sowie vollständige Oolderz-
Auf bereitungs-Anlagen :
fVied. Krapp Aktiengesellaehaft Qruaonwerk, Magdeborg-Buckau.
Experten ffir Gold:
Dr. J. Loevy ft Co., Berlin NW., Luisenstr. 21, Ohemiache, metallurgische ft bergBiimiiadie
Untersuchungen & Outachten. (Von 1800—1900 in Johanneaburg'Tlransvaal.
CKildbail siehe „Vergolde n".
OoldbroiuM siehe „G o 1 d 1 e g i e r u n g e n" und „Kupferlegie-
rung e n'*.
Iloldfarbeii. Nur ein einziges Ooldpraparat wird als Farbe verwendet,
ndmlich der Qoldpurpur, auch Cassius Purpur genannt Die Zu-
sammensetzung des Goldpurpurs ist nicht ganz sicher gestellt: Wdhrend man
Goldlegiemiigeii — Goldverbindungen. 485
ihn frflher ais zinnsaures Ooldoxydnl ansah, betrachtet man ihn jetzt als Zinn-
säiire, in der metallisches Gold äusserst fein verteilt ist. Fflr die DarsteHung
des Goldpurpurs existieren zahlreiche Vorschriften, z. B. mischt man eine Zinn-
chlorQrlösung mit soviel EisenchloridlOsung, bis das Gemisch grün geworden
ist; dasselbe lasst man unter fortwährendem Umrühren tropfenweise in eine
sehr dflnne (etwa 0,2 9Sige) GoldchloridiOsung einf Hessen: Nach längerem
Stehen setzt sich der Goldpurpur am Boden ab.
Man benutzt den Goldpurpur nicht als Malerfarbe sondern ausschliess-
lich dazu, Glasflüsse purpurrot zu färben (vgl. Artikel „Glasfarben"):
er wird ausser bei der Glasfabrikation auch in der Glas- und Porzellanmalerei
verwendet.
Braunrotes bis purpurfarbenes, sehr lockeres und feines Pulver, das
ca. 20—40 % Au enthält. Meistens benutzt man jedoch Präparate, die einen
geringeren Goldgehalt haben.
Goldpurpur (15<>/o Gold) D Mk. 7,00; H Mk. 60,00; 1 kg Mk. 540,00
(lo«/o Gold) D „ 5,00; H „ 42,00; 1 „ „ 380,00
(5»/o Gold) D „ 2,50; H „ 22,00; 1 „ „ 200,00
Vgl. auch den Artikel „G 1 a n z g o 1 d".
CKildl«fflenmg:eii. Wegen der Weichheit und schnellen Abnutzung des
Goldes wird dasselbe nur mit andern Metallen legiert verwendet. Man
schmilzt die Metalle meist in Graphittiegeln und rührt mit Graphitstäben um.
Den Gehalt der Legierungen an Gold drückte man früher allgemein, und
auch jetzt noch häufig, in Karaten aus, doch ist durch das Gesetz die An-
gabe in Tausendteilen obligatorisch gemacht. Feingold (reines Gold)
enthält 24 Karat; demnach ist z. B. 14 karatiges Gold solches, das 14 Ge-
wichtsteile Gold und 10 Gewichtsteile anderes Metall enthält. Jetzt, wo man
nach Tausendsteln rechnen soll, erhält 14 karatiges Gold den Feingehalt
^X 1000 = 585 (genau 583,3).
24
Die Leerung des Goldes mit Silber heisst die w e i s s e , die mit Kupfer
die rote und die mit beiden Metallen zusammen die gemischte Kara-
ti e r u n g. Man hat es in der Hand, die Farbe der Legierungen von Hochrot
bis Blasseelb zu variieren. Andere Farben erhält man durch Legierung mit
weiteren Metallen, z. B. besteht graues Gold aus 30 Au, 3 As und 2 Stahl-
feilspänen, blaues Gold aus 1—3 Au und 1 Stahl, g rü n e s Gold aus 750 Au,
125 Ag und 125 Cd. Andere Färbungen erzielt man durch Beizen (Atzen). So
ätzt man sehr goldarme Schmucksachen mit HtSO« oder HNGs, wodurch ihnen
an der Oberfläche As oder Cu entzogen und ein eoldreiches Aussehen ver-
liehen wird. Blauschwarze Schmucksachen aus uold (Japan. Shakdo) be-
stehen aus ca. 90 % Cu, 10 % Au und etwas Sb; die dunkelblaue Oberfläche
erzeus^t man durch Beizen in einer siedenden Lösung von Kuofervitriol
und Alaun.
Für Münzen wird jetzt fast ausschliesslich Gold vom Feingehalt 9(X) be-
nutzt; Schmucksachen bewegen sich im Feingehalt zwischen 200 und 800.
Es sei bemerkt, dass aie echte Goldoronze (Muschelgold, Maler-
gold) nicht eine Goldlegierung sondern reines Gold ist; man benutzt dazu
teils die fein zerriebenen Abfälle von der Blattgoldfabrikation oder stellt es
durch Fällung einer Goldlösung dar.
Goldsoliaiim siehe „B 1 a 1 1 m e t a 1 1 e".
Ooldsohwefel (Antimonpentasulfid) siehe „Antimonverbin-
d u n K e n".
Cloldverbiiidiiiigr^n« Technische Bedeutung haben nur das Go 1 d -
Chlorid und das Natriumgoldchlorid.
1. Goldchlorid (Chlorgold; Aurum chloratum). AuClt. Entsteht
beim Lösen von Au in Königswasser, bildet eine dunkelbraune, kristallinische,
zerfltessliche, in HiO, Alkohol, Äther und verschiedenen ätherischen Ölen lös-
liche Masse. Die Lösung färbt organische Stoffe (Haut, Papier, Leinwand,
Wolle u. s. w.) rot und wirkt dabei stark ätzend. Durch mannigfache Chemi-
kalien (FeSO* Ameisensäure, viele Metalle u. s. w.) wird die Lösung unter
n
n
4gg Goliath-Exhaustoren — Graphit.
Abscheidung von Gold zersetzt. — Es wird in der Glas- und Porzellanmalerei,
in der Photographie, zur Darstellung von Goldpurpur, von fein verteiltem
Gold, zum Vergolden sowie als Arzneimittel benutzt.
Goldchlorid, krist. gelb D Mk. 15,50; H Mk. 152,00
„ „ braun D „ 16,25; H „ 158,00
„ Lösung (1:9) D „ 2,10; H „ 19,00
2. Natriumgoldchlorid (Goldsalz, Auro-Natrium cJdora-
tum), NaAuCU + 2 HjtO. Durch Eindampfen eines LOsungsgemisches von
AuCU und NaCl erhalten. Es bildet orangegelbe Kristalle; man benutzt es zu
denselben Zwecken wie das Goldchlorid, namentlich zum Tonen (Vergolden)
der Papierpositive in der Photographie. Es enthält ungefähr halb soviel Gold
wie AuCls.
Natriumgoldchlorid D Mk.8,00; H Mk. 72,00
D.A.III D „ 10,00
krist. F. U D „ 17,00
Ooliath-ExhauBtoren siehe „Exhaustore n'*.
Goniometer.
Anlegegoniometer in Etui Mk. 14,00
„ mit abnehmbarem Schenkel in Etui „ 24,00
Reflezionsgoniometer nach Wollaston-Mitscherlich, mit Fernrohr,
Nonius Minuten angebend . • n 170,00
Reflexionsgoniometer nach Malus-Babine,ie nach Ausstattung, Zubehör
und Empfindlichkeit Mk. 120,00—950,00
Oonorol. Nichts weiter als ein fast reines Santalol. Es dient als Mittel
gegen Gonorrhoe.
Ooudron. Bei der Destillation des Braunkohlenteers (s. d.) gewonnenes
Nebenprodukt: Die Säureharze werden durch Auswaschen mit Wasser von der
anhängenden Säure befreit und mit wechselnden Mengen KreosotOl destilliert;
je nach dem Mengenverhältnis beider Bestandteile und nach der Dauer der
Destillation erhält man Goudron oder den sogenannten deutschen oder künst-
lichen Asphalt (s. d.). Übrigens wird Goudron auch aus natOrlichem
Asphalt dargestellt, indem man Asphaltstein mit Bergteer zusammen-
schmilzt. Schliesslich verarbeitet man auf Goudron auch die teerige Masse,
welche beim Raffinieren der M i n e r a 1 0 1 e (s. d.), d. h. bei der Behandlung
derselben mit Schwefelsäure und Waschen mit Wasser, zurückbleibt.
Man benutzt Goudron zu Gussasphaltierungen und Isolierungen, für An-
strich feuchter Wände und Fundamentmauern.
Goudron:
L. Ilaurvitz k Co., O. m. b. H., Berlin NW. 62.
Gradierwerke siehe „S a 1 z**.
Graphit (Reissblei, Ofenschwarz, Aschblei; Plumhago). Modifikation
des Kohlenstoffs, die sich in der Natur kristallinisch findet; Graphit entsteht
bei der Ausscheidung des im geschmolzenen Roheisen gelösten Kohlenstoffs,
weiter auch bei der Zersetzung von Cyanverbindungen u. a. m.
Der natürliche Graphit muss, bevor er Verwendung finden kann, ge-
reinigt werden. Dies geschieht erst mechanisch durch Schlämmen, weiter
chemisch durch Auskochen mit HsSO« und HNOs (zur Entfernung von Fe) oder
durch Erwärmen mit KClOs und verd. H3SO4 im Wasserbade. Schliesslich wird
der Graphit mit HsO gewaschen und in massiger Wärme getrocknet. War SiOs
vorhanden, so wird diese durch Behandeln mit NaF + HsSO« entfernt.
Das D. R. P. 161 722 schützt ein Verfahren zur Herstellung von Graphit-
blättchen aus feinkornigem (minderwertigem) Graphit derart, dass der Graphit,
entweder für sich oder mit einem geeigneten Bindemittel (z. B. Harzpulver,
Asphalt, Paraffin oder dgl.) zwischen Walzen einem starken Druck aus-
gesetzt wird.
Graphit ist eisenschwarz bis stahlschwarz, metallglänzend, abfärbend,
unschmelzbar, nicht flüchtig, unlöslich in allen Lösungsmitteln, sehr schwer
vcrbrennlich, sp. G. 2,1-^2,3. Dient als Material zu Bleistiften, zur Herstellung
Graphit 487
von Schmelztiegeln, als Rostschutzmittel, in der Galvanoplastik zum Leitend-
machen der Matrizen u. s. w.
Neuerdings hat der künstliche Graphit Wichtigkeit gewonnen.
Derselbe entsteht nach dem Amer. Pat. 568 323 als Nebenprodukt bei der Her-
stellung von Siliziumkarbid (vgl. den Artikel „K a r b o r u n d'*), und
zwar hat sich gezeigt, dass unreines oder eisenhaltiges Kohlenmaterial grössere
Graphitausbeuten gibt. Um künstlichen Graphit und Qraphitelektroden her-
zustellen, benutzt der Erfinder A c h e s o n Karborund-Ofen. Zur Herstellung
von Graphitelektroden bringt man eine Mischung aus Petroleumkoks und Pech,
der als karbidbildendes Material Kieselsäure oder Eisenoxyd beigemischt ist,
in entsprechende Form und erhitzt die Elektroden dann im Öfen über den Ver-
dampfungspunkt von Fe und SiOs. Will man Graphit zur Herstellung von
Farbe, Tiegeln u. s. w. gewinnen, so verwendet man Anthrazit. Die Graphit-
fabrikation nach dem in Amerika (in Niagara Falls) viel betriebenen Acheson-
schen Verfahren gestaltet sich sehr einfach: Zur Aufnahme der Kohle dient
ein etwa 9 m langer rechteckl&:er Kanal, dessen Wände aus Backsteinen innen
mit einer hochfeuerfesten Auskleidung von Karborund versehen sind. An
seinen Enden befinden sich mächtige Kohlenplatten, durch die der Strom der
Ofenbeschickung zugeführt wird. Ist diese (3 — ^3,5 T. Kunstkohle oder
srobstflckiger Anthrazit) eingetragen und mit Kohlenklein bedeckt, so wird
der Strom — Wechselstrom von 210 V. — zunächst mit 1400—1500 Amp. zur
Anwärmung der Beschickung angelassen. Nach einigen Stunden wird er auf
3600 Amp. verstärkt, wodurch nun die zur Graphitierung erforderliche Temp.
erreicht wird. 24 Stunden lang hält man diese aufrecht, wobei infolge der
sich steigernden Leitfähigkeit der Beschickung die Stromstärke auf etwa
9000 Amp. steigt, die Spannung auf 80 V. sinkt. Es sind also etwa 1000 P. S.,
die der Ofen zugeführt erhält, und welche die gesamte Beschickung durch
und durch in Graphit verwandeln, der, auch wenn die eingefüllte Kohle
5—10 % Asche enthielt, davon meist kaum 0,5 % zurückbehalten hat. War
die Beschickung geformte Kunstkohle, so erhält man geformte, zurzeit fast
ausschliesslich für Elektroden dienende Platten oder Rundstäbe: Platten bis
zu 90 cm Länge und 5 cm X 20 cm Querschnitt, zylindrische Stäbe bis zu
1 m Länge und 5 cm Durchmesser. Diese Elektroden sind chemisch sehr viel
widerstandsfähiger, mechanisch aber leichter zu bearbeiten als die gewöhn-
lichen Kunstkohlen. Der ungeformte künstliche Graphit kann leicht in das
erdige Pulver verwandelt werden, welches die Bleistiftfabriken brauchen.
Nach dem D. R. P. 112 416 leitet man CDs + CO über glühendes Karbid
(bei 200— 250") oder man leitet ein Gemisch von Azetylen mit CDs und CO
durch ein glühendes Rohr; hierbei zersetzt sich das Karbid und ebenso CO*
sowie CO; auch kann man das Gemisch von Azetylen mit CO auf andere Weise
zur Explosion bringen. In allen diesen Fällen tritt eine Zersetzung ein, die
folgenden Gleichungen entspricht, ufid zwar der ersten, soweit das CO, da-
gegen der zweiten, soweit das COs in Betracht kommt:
1. C,H,+ C0 = 3C + H,0
2. 2 CH, + CO, = 5 C + 2 H,0.
Wird nicht fertiggebildetes Azetylen, sondern Karbid verwendet, so ändern
sich diese Gleichungen nur insofern, als CaO statt HsO resultiert. Wird in
dieser Weise Azetylen mit CO und COs in Reaktion gebracht, so erhält man
amorphen Kohlenstoff, der einen Russ von vorzüglicher Deckkraft abgibt.
Kommt dagegen Karbid zur Verwendung, derart, dass das Gemisch von
CO + COf über erhitztes CaC, geleitet wird, so scheidet sich der Kohlenstoff
graphitisch ab, und zwar ist dieser Graphit, nachdem er durch geeignete
mechanische und chemische Behandlung von den andern Reaktionsprodukten
getrennt ist, mindestens ebenso vorzüglich, wie der nach dem A c h e s o n sehen
Verfahren gewonnene. — Nach dem Zusatz-D. R. P. 174 846 scheidet sich der
Kohlenstoff in Graphitform auch aus, wenn man auf Karbid andere Stoffe
einwirken lässt, die unter Abscheidung von C reagieren, sofern die Einwir-
kung bei höherer als der Reaktionstemperatur geschieht, was durch ent-
sprechendes Erhitzen oder durch Einwirkung unter Druck erfolgen kann.
Als solche Stoffe kommen Cl, Br, J, N, P, As, HCl, HBr, HJ, HtS, NH,,
Bernfeld ft Rosenberg, Wien 9/1, Liechtewteto-
str. 21.
Eduard EUbofen, Wien m/S, DamplKhlfMr. 10.
4gg Graphittiegel — Grudekoks.
orRanische Halogen-, Schwefel- oder Stickstoffverbindun^ren oder reduzier-
bare Verbinduns:en der Alkalien, Erdalkalien und Erden in Betracht
Es gibt noch verschiedene andere Verfahren zur Erzeugung künstlichen
Graphits, doch sind sie weniger wichtig und können hier übergangen werden.
Nach A c h e s 0 n erhält man eine haltbare Graphitemulsion
dadurch, dass man sehr feines Graphitmehl in einer Lösung von Gerbsaure
und NHs in H9O verteilt. Die Emulsion lasst sich mit Wasser und Mineral-
ölen mischen und trennt sich nicht. Dieses Achesonsche Verfahren zur „Ent-
fFockung" von Graphit ist durch D. R. P. 191 840 geschützt. Es dürfte für die
Schmierung von Maschinenteilen sehr wichtig werden.
Vgl. auch den Artikel „Retortengraphi V\
Böhmischer Graphit, geschlämmt, fein gemahlen .... % kg Mk. 15,00 — 20,00
„ „ „in Stücken % „ „ 17,00— 22,00
Ceylongraphit, fein gemahlen \ „ „ 20,00— 30,00
„ sorgfältig gereinigt % „ „ 120,00—185,00
„ mit Flusssäure gereinigt . 1 kg Mk. 3,25; > „ „ 290,00
Graphit:
Afienier Onfit- und Talkateingcweikachaft, Oe-
selbchaft m. b. H., Aflenx (Stelennark).
A. Auerbach, Hamburg, Passage Scbolvien.
Einrichtungen für Graphitmühlen:
Fried. Krupp AktiengeteUschaft Oruaonwerk, Magdeburg-Buckau.
Oraphittleffel siehe „T i e g e V.
Otbm»! siehe „V e r b e n a 0 1".
Orankalk = rohes „Calciumazeta t".
OrigrnardM^e Beaktlon s. im Artikel „Reagentien und Reak-
tion e n".
Oriserin. Mischung von L o r e t i n (s. d.) mit 6,75 % NaHCOs. Es
wird als innerliches Desinfiziens bei Tuberkulose und verschiedenen andern
Krankheiten empfohlen, doch erfährt diese Empfehlung starken Widerspruch
von verschiedenen Seiten.
Orlsol, eine bleifreie Farbe aus Aluminiumsilikat und Zinkoxyd in einem
Manganfirnis, die als Eisenrostschutzmittel und in der Malerei die Mennige
«rse^en soll.
Ombenffase. Untersuchungsapparate.
Karburometer nach Coquillon mit eingeschaltetem Absorptions- und
Messrohr fUr die entstandene COt, vollständig auf Holzgestell . Stttck Mk. 35,00
Grisoumeter nach Coquillon für Methanbestimmung in schlagenden
Wettern, vollständig Stück „ 30,00
Grisoumeter nach P. v. Mertens, mit Wasserkasten, Schlauch-
verbindungen u. s. w., auf Holzgestell, vollständig Stilck „ 100,00
Methan-Bestimmungsapparate nach Clemens- Winkler, bestehend
aus Gaspipette und 2 durch Platinspirale verbundenen Elektroden Stück „ 22,00
Methan -Bestimmungsapparate: Gasverbrennungspipette unter Be-
nutzung von Palladiumasbest, bestehend aus Pipette mit Gaslampe Stück „ 8,50
Platinkapillaren zur Methanbestimmung nach Drehschmidt, mit
Winklerscher Kühlvorrichtung Stück „ 29,00
Dieselben auf Stativ „ „ 45,00
Apparate zur Bestimmung von Sauerstoff in Grubenwettern nach Linde-
mann-Winkler, ohne PhosphorilUlung Stttck „ 45,00
Dieselben mit beigegebener Füllung „ „ 53,00
Winklers Apparat zur Bestimmung der Kohlensäure in Grubenwettern,
kompl. in Holzkasten Stück „ 37,00
Ombenlampen siehe „Sicherheitslampe n*'.
Grudekoks (Grude). Der in den Paraffinfabriken bezw. bei der Bratin-
koh4enteergewinnung in den Schwefelzylindern verbleibende ROckstand, der
eine Mischung aus Kohle und den Aschenbestandteilen der Braunkohle ist.
Grünerde — Gaajakol. 489
Schwarzes, lockeres, leicht entzündliches Pulver, das nur glimmend, nicht
mit Flamme brennt. Man benutzt es als Heizmaterial im Haushalt, namentlich
zur Erzielung einer andauernden, gleichmässigen Erwärmung.
Einrichtungen zur Erzeugung von Grudekoks:
Dr. R. JOrgeDflen, Pracr-Weinberge.
Orttnerde siehe „E r d f a r b e n'*.
Qrttnspan siehe „Kupferfarbe n*'.
Gnajaool siehe „G u a j a k o 1".
Onajaooliim oarbonlcnm siehe „D u o t a r*.
/OH (\
Guajadol, der Zusammensetzung nach p-Jodguiajakol CeHsx^-QCHs (21
wird nach dem Franz. Pat. 371 982 durch Einwirkung von J auf Azetylguajakol
in Gegenwart von HgO und wasserentziehenden Mitteln bei nachheriger Ver-
seifung durch Abspaltung der Azetylgruppe gewonnen.
Es ist ein in HsO schwerlöslicher, kristallinischer Körper, der die Wir-
kung des J mit der des Guajakols vereinigt und bei verschiedenen Krankheiten
eine gfinstige Wirkung (Hebung des Appetits und der Körperkräfte) ausübt.
Ouajakhars (Resina Ouajaci). Findet sich im Holz des westindischen
Ouajakbaums Quajacum officinale. Teils quillt es freiwillig aus und liefert
alsdann die gesuchte Sorte in Körnern, Tropfen oder Tränen, wäh-
rend das Guajakharz in Stocken durch Ausschmelzen des Holzes
oder durch Auskochen desselben mit Wasser gewonnen wird.
Grünliches oder rotbraunes, eigentümlich riechendes Harz; sp. O. 1,2;
S. P. 85^ Säurezahl (direkt bestimmt) 20-45; Azetyl-Säurezahl 13—23;
Azetyl-Esterzahl 120—150; Azetyl-Verseifungszahl 163—193; Methylzahl
73-^; Aschengehalt 2—10 %. Die Löslichkeit ist: In Alkohol wenigstens
80%, in Wasser 3—5«, in Petroläther 0,06—10«, in Äther und Benzol
20-90 %, in Schwefelkohlenstoff 12—38 %. An der Luft wird es erst grün,
dann blau; ebenso verändert sich seine Lösung unter Zusatz von Wasserstoff-
superoxyd (charakteristisch!). Es wird in der Medizin viel verwendet (vgl.
auch „Ciuaiakol")-
Der sog. wohlriechende Guajak oder Peruguajak ist ein Harz anderer
Herkunft und von dem eigentlichen Guajakharz verschieden.
Guajakharz 1 kg Mk. 2,80
„ fein pulverisiert l „ „ 3,90
„ mit Alkohol gereinigt 1„ „ b,bO
Gnajakol = Methylbrenzkatechin. C«H4(0H)0CHs (1:2). Wesent-
licher Bestandteil des Buchenholzteerkreosots. Zur Gewinnung benutzt man
die bei 200— 205<* übergehende Fraktion der Buchenteerdestillation; man
scheidet daraus das Quajakol durch Waschen mit starkem NHs ab, bildet
durch Zusatz von alkoholischer Kalilauge das Guajakolkalium, wäscht dieses
mit Äther, kristallisiert aus Alkohol um und zerlegt das Salz mit verd. HsSO«.
Das Guajakol wird dann mehrmals rektifiziert; durch Verdunstenlassen seiner
Lösung in Petroläther kann man es in Kristallen erhalten.
Synthetisch gewinnt man es nach dem D. R. P. 95 339 aus o-Anisidin,
indem man dieses diazotiert und die mit HsSOi angesäuerte Lösung im Dampf-
strom destilliert.
Klare, farblose oder schwachgelbliche, ölige Flüssigkeit oder farblose
Kristalle vom Seh. P. 28,5»; S. P. 200— 205«. Löslich in ca. 60 T. H>0, in 7 T.
Glyzerin, leichtlösl. in Alkohol, Äther, Chloroform und Schwefelkohlenstoff,
wegen seiner spezizfischen Wirkung auf die Tuberkelbazillen benutzt man es
m ausgedehntem Masse zur Bekämpfung der Tuberkulose.
Guajakol, flüssig 1 kg Mk. 13,00
„ krist. ehem. rein, synthet 1„ „ 14,00
OetellMdiaft für Chemische Industrie, Basel.
490 Guajakolkarbonat — Gummiarten.
Otutjakolkarbonat siehe ,,D u o t a 1".
GeBeUachaft fOr Chemische Industrie, BaseL
Ouajakose, flüssige Guajalcol-Somatosei, soll bei Erkrankungen der
Atmungsorgane den Husten vermindern und den Appetit steigern.
CHiano. Zersetzte Exkremente von Seevögeln, die eine hell- oder dunkel-
braune, erdige oder feste, durchdringend ammoniakalisch riechende Masäe
bilden und sich in Peru, an der sQdwest-afrikanischen Küste, in Australien,
Ägypten sowie auf verschiedenen Inseln finden. Der Guano ist eins der vor-
züglichsten Düngemittel; er enthält im Durchschnitt 10—15 % Phosphorsäure.
In den früher gefundenen Guanos war soviel organische Substanz vorhanden,
dass deren Stickstoffgehalt ungefähr ebenso gross war wie der Gehalt an
Phosphorsäure. Jetzt jedoch ist der Stickstoffgehalt der verschiedenen
Handelssorten Guano auf die Hälfte und mehr heruntergegangen.
Verschieden von den eigentlichen Guanos sind die sogenannten phos-
phatischen Guanos, die sich auf den Inseln des Atlantischen Ozeans
und der Südsee finden und in denen durch Wasser (Sturmfluten und Regen)
die organische Substanz gelöst oder zersetzt worden ist. Sie bilden braune,
pulverige Massen mit 32 bis über 40 % Phosphorsäure und lassen sich leicht
aufschliessen.
Vgl. den Artikel „Düngemittel, künst 1.**. Um die Verwendung
der Guanosorten als Dünger zu erleichtern, werden dieselben vielfach mit
H9SO4 aufgeschlossen, ferner gesiebt, zerkleinert sowie durch Mischen ver-
schiedener Sorten Produkte von annähernd gleichem Gehalt hergestellt.
Gvdgneta Grttn siehe „Chromfarbe n'*.
GnJa4Banol = salzsaures Diäthylglykokoll-Guajakol.
^"*<^0 . CO . CH9 . N(C«H6)«HC1 ■
Zur Darstellung lässt man auf Guajakol Chlorazetylchlorid einwirken und
setzt das erhaltene Reaktionsprodukt mit Diäthylamin um.
Weisse Prismen vom Seh. P. 184^ sehr leichtlösl. in HjO, schwerlösl. in
Alkohol, unlösl. in Äther. Da es im Organismus Guajakol abspaltet und gut
aufgenommen wird, ohne die Schleimhäute anzugreifen, gibt man es subkutan
und innerlich bei Lungen-, Kehlkopf- und Darmtuberkulose. Als Gaben
kommen innerlich 3—12 g täglich (in Oblaten) oder subkutan 3—4 g in konz.
wässeriger Lösung in Betracht.
Gujasanol II. Mk. 12,00; 1 kg Mk. 115.00
Gnmmiarteii. Unter Gummi versteht man verschiedene, teils in Wasser
lösliche, teils darin quellbare Pflanzenstoffe, die in Alkohol sowie den übrigen
Harz-Lösungsmitteln unlöslich sind. Nach ihrem Hauptbestandteil unter-
scheidet man 1. arabinhaltige, 2. cerasinhaltige und 3. bassorinhaltige
Gummiarten.
1. Arabinhaltiges Gummi. Der wichtigste hierher gehörige
Stoff ist das arabische Gummi (Oummi arabicum), auch Akazien-
g u m m i gc nannt. Es stellt den aus der Rinde mehrerer afrikanischer Akazien-
arten austretenden, eingetrockneten Saft dar; die beiden Sorten, nämlich das
eigentliche arabische Gummi (Kordofan-Gummi) und das
Senegalgummi, sind wenig von einander unterschieden; dies ist erklär-
lich, da beide von demselben Baume abstammen und nur nach dem Landstrich
der Gewinnung verschieden sind.
Schwachgelbliche bis braunrote Stücke verschiedener Grösse; in Wasser
vollständig löslich. Sp. G. (bei lö«») 1,487. Findet ausgedehnte technische
Verwendung als Klebmittel, als Zusatz von Tinten und Farben, zur Appretur
von Geweben u. s. w. Die Ersatzmittel, wie das K a p g u m m i und das
australische Gummi, sind nicht in allen Stücken dem echten arabi-
schen Gummi ebenbürtig.
Prttfiinst Wegen seines hohen Preises ist du echte arabische Oommi vielen Verfilaehungea
ausgesetzt; als FHlschungsmittel kommen unlösliches Kirschhars, Dextrin und
namentlich Senegalgummi in Betracht.
Arabisches Oummi bildet unregelmlssige, Unsen- bis walnusngroasc, durchsichtige,
glinsende und sprOde Stocke von weisser, weingelber bis brauner Farbe, die innen meist von
Rissen durchzogen sind und solche auch an ihrer Oberniche zeigen, weshalb sie sieh leiclit
Gummi — Gmninigutt. 491
Beri»rechen und pulveiBiercii Imnen. Sie werdm «n der Luft nicht feucht, leigen einen muiohe-
ligen, flrlioKnden Bruch und geben mit k«ltem HgO eine fast klare, diduchleimige, achwer-
flSaaige, etwaa fadenziehende, aber weder alhe noch gallertartige, schwach opaliaierende, lehr
klebende und ichwach sauer reagierende LOaung. Beim Kauen aerspringt das arabiadie Gummi
und UM dch im Mund leicht auf; der Oeachmack iat fade und achleimig.
Das Senegalgummi bildet grossere, durchsichtigere, entweder farblose, schwach-
gelbliche bis rötliche oder an der Oberfliche auch weiasliche Stocke Tom Aussehen geätatcn
Glases, die Jedoch im Innern gUnnend und durchsichtig sind. Es aeigt seltener als das arabische
Gummi bis iaa Innere hineingehende klaffende Bisse, dagegen häufig grosse LufthOhlen. Während
es aussen rauh und wenig glänzend iat, zeigt es auf dem groasmuscheUgen Bruch einen starken
Glanz. Gewöhnlich sind die 8tfl<^e länglidh, gerade oder gewunden, zylindrisch, wurmfOrmig
geringelt, doch kommen auch rundliche Stücke und namentlich maulbeerartige, aus vielen
kleinen itopfen zusammengesetzte Bildungen vor.
Bei unaerkleinertem Gummi genügen diese Merkmale, um arabisches und Senegalgummi
von einander zu unterscheiden und die Anwesenheit anderer Gummiarten festzustellen. Ausser-
dem läset sidi Senegalgummi vom echten arabischen dadurdi unterscheiden, dass es an der
Luft allmählich feucht wird, sich mit Quecksilberoxydulmtrat nur schwach trübt und durdi
Borax sehr stark verdickt wird. Es ist schwerer in H,0 Iflslich; seine LOsung ist mehr schleimig
mid gallertartig und gerinnt leidit unter dem Einfluas yielcr chemischer Präparate.
2. Cerasinhaltiges Gummi. Hier ist in erster Linie das
Kirschgummi zu nennen, das kugelige oder nierenförmige, gelbe bis rot-
braune Stücke bildet und von den bei uns wachsenden Steinobstbäumen
(Pflaume, Kirsche, Aprikose u. s. w.) gesammelt wird.
3. Bassorlnhaltiges Gummi. Hierher gehört der Tragant
(Oummi Traganth, Tragacanth), der verschiedenen ABtragalus-
Arten Persiens, Syriens und Kurdistans entstammt. Der Tra^^ant fliesst aus
Rindenrissen und kflnstlich gemachten Einschnitten heraus und erhärtet in
wenigen Tagen.
Weisse, gelbe bis braune Stocke, geschmacklos, zShe, schwer pulverisier-
bar, quillt in HsG auf. Das Pulver gibt mit Wasser einen trüben Schleim. In
der Technik dient es zur Verdickung von Farben, zur Appretur, zur Bindung
von Konditorwaren; auch bei der Bereitung von Arzneimitteln findet es Verwendung.
Prttfiinst Kan erkennt das Tiragantgnmmi Terhältnismässig leicht an seinen physika-
lischen Eigcnadiaften, die teilweise eben genannt sind: Es ist gerudi- und geschmacklos, durch-
scheinend, homartig und so zähe, dass es sich nur schwer pulverisieren lässt. In 11,0 lOst sich
in WirUidikeit nur ein geringer Teil; im übrigen quillt es darin zu einem nicht klebiven, ab«
dennoch stark kittend wirkenden Sdileim auf, der sidi in einer hinreidienden Menge H,0
verteilen läset. Vgl. auch D. A. IV.
Arabisches Gummi, fein, natur. I Cordofan . . .
. » « staubfrei
„ gepulvert
r>
ir
staubfrei . . .
gepulvert
in Kömem weiss
weiss, ausgesucht
„ „ fein gepulvert
sehr weiss ... ...
„ „ fein gepulvert . .
kg Mk. 1,30
n „ 1.40
n n 1,50
„ n 1,00
n » 1,10
1,20
1.00
1,90
2,40
3,50
4,00
1,00
3,80
6.00
7,00
8,00
9,00
Y>
n
n
n
Senegalgummi
Tragant in Blättern (anatolisch), natur. la . . . .
„ „ „ „ sehr weiss ....
I, » n » n .n gepulvert.
„ „ „ (syrisch), sehr weiss
n n 71 » « » fein gepulvert
AUonscr Wachsbleiche Q. m. b. H., Altona-Ottensen.
Oummi naturell aller Sorten, wie unlösliche, arabicum, Tragant u. s. w. :
B. Beniard k Gle., MOlhanaen (E1&).
Oummi raffiniert in Kristallen und Platten:
E. Bemsrd k Cie., IfOlhausen (Eis.).
Gummi siehe „K a u t s c h u k".
Chimmiflratt (Outti). Oummiharz einer in Ostindien und auf Ceylon ein-
heimischen FMlanze, der Oarcinia Morella Desr. Der Milchsaft wird durch An-
schneiden gewonnen und in Bambusröhren gefüllt; unreine Sorten erhalt man
durch Auskochen der Blatter und unreifen Früchte.
492 Gummiharze — Guttapercha.
Rotgelbe, granlich bestäubte, undurchsichtige Masse von muscheligem
Bruch, die mit Wasser eine tiefgelbe Emulsion gibt Es dient als Arzneimittel,
hauptsächlich jedoch als j^elbe Farbe in der Aquarellmalerei, hier und da aucfi
zur Färbung: spirituOser Lacke. Es ist giftif?.
Gummigutt, natur 1 kg Mk. 9,00
, fein gepulvert 1„ „ 11,00
y, ausgesucht 1„ „ 9,50
Onmmiliarxe, Gemenge von Gummi mit Harzen, die durch Erhärten
des Milchsaftes verschiedener Pflanzen entstehen.
Die wichtigsten Gummiharze sind Kautschuk und Gutta-
percha, ferner Gummigutt, Ammoniakgummi, Euphor-
bium und G a 1 b a n u m (vgl. die betreffenden Artikel).
Andere Gummiharze, wie Myrrhe, Olibanum (Weihrauch)
und Opoponax, haben für die Technik gar keine, für die Medizin nur sehr
geringe Bedeutung.
Oummllack siehe „S c h e 1 1 a c k".
Chimmilltaiinffen :
Obemiflche Fabrik Eugen Oanz» O. m. b. H.,
Frankfurt a. tf.
Chem. Fabr. FlOrriieim, Dr. H. NoerdUnger,
Flffrdielm a. M.
CKunmi Traffant siehe „G u m m i a r t e n".
Oebr. Oestreicher, Brefllau I.
Onmml, Vteiiflilieii ans. Siehe „K a u t s c h u k f a b r i k a t e".
Onrjiiii siehe „H o 1 z ö 1".
Onsselseii. Vgl. die Artikel „Eise n**, „F 1 u s s e i s e n" sowie „R o h-
e i s e n".
OiuMstalil siehe „S t a h T*.
Guterwagen:
Orenstein & Koppel — Arthur Koppel, Akt.-ae8.» Berlin NW. 6, Dorotheenatr. 45.
Chittapercha. Eingetrockneter und mit Wasser durchgekneteter Milch-
saft mehrerer sfldasia tischer Bäume aus der Familie der Sapoiaceae. Man gewinnt
sie durch Anzapfen der Bäume; der bald nach dem Austreten gerinnende Saft
wird zu Blöcken oder Broden von 10—20 kg Gewicht zusammengeknetet und
bildet in dieser Form die R o h - G u 1 1 a p e r c h a. In neuester Zeit findet
das Verfahren des Prof. J u n g f 1 e i s c h , die Guttapercha nicht aus der
Stammrinde sondern aus den sonstigen Pflanzenteilen (namentlich auch aus
den Blättern) auf mechanischem Wege zu gewinnen, immer mehr Eingang:
Die Pflanzenteile werden in Maschinen pulverförmig zerkleinert; beim Kochen
dieses Pulvers in Seewasser scheidet sich die von allen Beimischungen freie
Guttapercha in dünnen Schichten aus. Bei dieser Gewinnungsart werden die
Guttaperchabäume geschont; auch wird das so erhaltene Produkt wegen
seiner Reinheit hoch bezahlt.
Die Roh-Guttapercha, die mit Holz, Steinchen, Rindenstücken u. s. w.
untermischt ist, wird zur Reinigung zerschnitten oder zerrissen und durch
Einbringen in siedendes Wasser erweicht. In dem hcissen Wasser gelangt die
Guttapercha unter einen Holländer (siehe den Artikel „Papier"') und wird so
von jeder Unreinigkeit befreit. Schliesslich drückt man die entstandenen
Späne und Fasern als breiige Masse durch die sehr feinen Siebe von Sieb-
pressea und knetet sie dann zwischen Walzen wieder zusammen, wobei auch
Luft und Wasser vollständig herausgepresst wird.
Reine Guttapercha bildet eine lederähnliche, grauweisse, kautschukähn-
liche Masse, die bei gewöhnlicher Temperatur unelastisch und zähe ist, in der
Wärme plastisch und weich wird. Leicht löslich in Chloroform und Schwefel-
kohlenstoff, in warmem Benzol und Terpentinöl, nur wenig in absolutem AI-.
kohol. An der Luft oxydiert sie allmählich; ebenso wirkt Sonnenlicht schädlich ein
Die Guttapercha kann ebenso wie der Kautschuk (s. d.) vulkani-
sier t werden, indem man sie, mit Schwefel gemischt, in die verlangte Form
presst und dann erhitzt, doch wird von der Vulkanisierungsfähigkeit der Gut-
tapercha nur verhältnismässig selten Gebrauch gemacht. Durch langes
Vulkanisieren mit v i e 1 Schwefel unter Zusatz von Füllstoffen (Kreide, (Jips,
Gattapercha. 493
Farbstoffe) erhält man Hartgummi (Ebonit, hornisierteOutta-
p e r c h a), wie solches auf die gleiche Weise auch aus Kautschuk hergestellt
wird und mannigfache Verwendung findet.
Schon vielfach hat man sich bemOht, Ersatzstoffe fflr Guttapercha herzu-
stellen, doch bisher anscheinend ohne duichschlagenden Erfolg. Nach den
D. R. P. 116 092 und 142 166 Iflsst man zuerst Wasser mit oder ohne Zusatz
von Salzen in geeignete, auf mehr als 100® erhitzte Materialien eintropfen, wie
Wachse, Harze, Asphalt, Teer oder Pech, wodurch Seh. P. und Zähflilssigkeit
der betreffenden Substanzen bedeutend erhöht wird. Die so verdickten Ma-
terialien werden dann — einzelnen oder zu mehreren gemischt — mit Kautschuk
und ölen bei allmählich steigender Temperatur verrührt und schliesslich in
heizbaren Knetmaschinen innig durchgeknetet.
Nach dem Russ. Priv. 6596 von 1902 erhält man eine die Guttapercha
ersetzende Isolationsmasse zum Einhüllen von Kabeln u. s. w., indem man
45 T. Asphalt kocht, unter fortwährendem Umrühren 40 T. Kolophonium zu-
setzt, bis eine dicke Masse gebildet ist, dann 10 T. Terpentin und 5 T. Leinöl
hineingiesst und nun stark weiter kocht, bis die erforderliche Zähflüssigkeit
erreicht ist.
Das D. R. P. 146 857 schreibt vor, Kautschuk in Terpentinöl zu lösen,
Schellack oder Asphalt zuzusetzen, die Masse zu erhitzen, bis sie gleichmässig
geworden ist, und ihr nach dem Entfernen von Feuer Reismehl, wässerige
A^ar-Agarlösung und Umbra zuzusetzen, worauf bis zum Erstarren gerührt
wird; danach erfolgt die weitere Verarbeitung zwischen Walzen. So erhält
man ein Ersatzmittel für Guttapercha, das sich mit Schwefel vulkanisieren
lässt, dabei aber die Fähigkeit behält, in erwärmtem Zustande plastisch und
knetbar zu sein.
Neuerdings hat die Reichstelegraphenverwaltung probeweise ein Kabel
verleg, worin die isolierende Guttapercha durch Gutta-Gentzsch er-
setzt ist; es ist dies eine künstliche Guttapercha, die aus reinem Gummi und
einer bestimmten Sorte Palmwachs zusammengesetzt ist. Die Gutta-Gentzsch
soll sich gut bewähren und in der Isolierfähigkeit dem Naturprodukt kaum
etwas nachgeben; dagegen ist der Preis jenes Probekabels um 35 % niedriger
als bei Verwendung von natürlicher Guttapercha.
Ober B a 1 a t a (s. d.).
PrüfmMCt Die Untenmcfaimg der rohen und gereinlgtea GutUperefaa dei Handdi geiehielrt
im «UgmnpInMi ebeato wie die Unterfachimg des Keatschaki (i. d.). Diee besteht sieh
oaaieiitU^ enf die organiachen Nebenbestandteile, welche als Guttaperehaharie be-
idciuMt werden. Man entfernt and beatinunt dJeadben IhnUeh wie die Kantaehnkharae dea
Kantadralo^ niadich durch Extraktion mit einem, die Guttapercha aeUwt nicht Idaenden Mittel
(wie kochoidem Alkohol oder Azeton, kidtem Äther oder Petroleumäther) und durch Feat-
■teUony der Oewiditaabnahme. Auawr den Hanen enthllt die rohe Guttapercha ala Ver-
imTpinigongen nodi W a a a e r und 8 c h m u t a. Die Waaeerbeatimmunff geachieht durdi
mlaiigea Eriiitaen im Trockenachraak oder durch llngcrea LiegenlaaKn im Vakuumezaikkator.
Kur Bestimmung dea Schmutaea lOet man die Guttapodia in Schwefelkohlenstoff oder COiloro-
iorm, fUtriert den Rückstand ab, wiacht aua und wigt. tJbrigena hat man beaonderen Wert
auf eine richtige Probenahme au legen, wosu mindestens 100—200 g Boh-Outtapodia
dienen aoUen.
Die gereinigte Guttapercha entliftlt nur noch wenig Wasser und keine Schmutabestandteile
mehr. Die Unteisuchung geachieht im weaentUchen ide die der Bohguttapercha: Man walst
die Probe in ein dOnnea BUttchen aua und bestimmt den geringen H^O-Odialt durch Erhitaen
im trodDenen Luftatrom, die Harae durch Extraktion mit einem der oben genannten Lösungs-
mittel; nach dem AbdestiUierea desselben kann man die Hane direkt wigen, oder man bestimmt
ibre MeBce indirekt, indem msn die bei der Haneztraktion aurflckbleibende Guttapercha wigt.
Die letstere lOst man in GS» oder in GUOU, filtriert, destilliert ab und trodmet im VakaoHL
Die so erhaltene reine Guttapercha kann man in Platten preaKu, um ihre Stlrke, Blasti-
sitlt, sowie die elektrischen Eigenschaften su ermitteln, doch kann an
dieser Stelle auf die Methoden der physikaUachen Prüfung nicht eingegangen werden.
Guttapercha:
Bdahardt Leupolt, Dresden- A. 1.
Guttapercha alba in bacillis (Chloroform, depurat.):
C. Erdmann, Leipcig-Lindenau.
Einrichtungen für Guttapercha-Fabriken:
Fried. Krupp Aktiengeaellachaft Gruaonwerk, Magdeburg-Buckau.
Guttapercha-Fabrikate :
fnm donth, Bheia. Gummiwarenfabrik m.b.H., KSIn-Nippes.
494
Guttapercha, Utensilien.
Onttaperoha, Utensilien ans.
B«st
Rohren, je nach Dimensionen in Längen bis zn
100 m ohne Ansätze:
von 3 mm bis 10 mm innerem Durchmesser .
fiberlO „ „ 25 „
„ 2b „ innerem Durchmesser
Röhren, beliebig gebogen, Knie- und T-Stücke,
per kg Mk. 1,50 teurer als Röhren.
Eimer, Giesskannen, Kübel, Bottiche, Rübenbrei-
kellen, Sturzel und Schaufeln, Kruge, Wein-
kannen, Waschbecken
Heber für Essigfabriken, Bierbrauereien, Wein-
handlungen und chemische Fabriken u. s. w. .
H e b e r z. Selbstansaugen für ehem. Fabriken u. s. w.
Stechheber
Trichter über 10 cm Durchmesser
„ bis inkl. 10 cm Durchmesser ....
Waschtrommeln
Flaschen mit Pfropfen:
bis 10 g Inhalt per Stück
20
» 30 „ „ „ „
r, -40 „ „ „ „
n 50 „ „ „ „
n "^ » n n n
I» '*' n n n n
n °o„ „ „ „
n *^ I» n ji n
n 125 „ „ „ „
« ISO „ „ „ „
n ^'^ n n n n
n 200 „ „ „ „
» 225 „ „ „ „
T) 250 „ „ „ „
n 300 „ „ „ „
n 400 „ „ „ „
« ÖJ^O , „ „ „
»5. » » « "
» po „ „ „ „
n 800 „ „ „ „
» 900 „ „ „ „
„ 1000 „ „ „ „
über 1000 „ „ sowie
Ballons mit Pfropfen 1 kg
Masse und Becher 1 „
Pumpenzylinder 1 ^
Säurepumpen komplett auf EisengestelL per
Stück von Mk. 216,00 an.
Schalen, Küvetten, Tauchsläbe oder Haken für
Photographie, Kasten als Säurebehälter, sowie
Batteriekasten mit Fächern 1 kg
Ventilbälle mit und ohne Kern, je nach Grösse
zu Stückpreisen.
Zapfhähne für ehem. Fabriken, je nach Grösse
von Mk. 4,00 per Stück an.
Fingerlinge (Hülsen), Stück Mk. 0,50
16,70
15,70
14,40
15,60
17,60
19,60
0,60
0,85
1,00
1,15
1,25
1,35
1,50
1,65
1,80
2,05
2,25
2,5U
2,70
2,90
3,10
3,60
4,50
5,40
6,3<»
7,20
8,10
9,00
10,00
18.60
17,00
16,60
16,20
Extra
Qualitäten
Preise inJMk. per Kilo
I -
15.40
14,20
12,40
13,20
15,20
16,20
16,20
15,80
17,60
14,50
0,50
0,70
0,85
0.90
1,00
1,10
1,25
1,40
1,50
1,65
1,80
2,00
2,20
2,45
2,70
3,00
3,80
4,70
5,60
6,50
7,30
8,10
9,00
15,80
15,20
14,20
13,80
12,80
1 1,30
10,40
10,80
13,40
14.80
14,60
13,60
15,60
12,00
0,45
0,55
0,65
0,7(»
0,80
0,90
1,05
1,15
1,25
1,35
1,50
1,65
1,80
2,10
2,45
2,6'
3,30
4,15
5,00
5,90
6,60
7,30
8,lu
13,20
12,80
11,80
11,30
II
11,20
10,50
8,90
9,50
11,20
12,20
12,30
13,80
0,40
0,45
0,50
0,55
0,65
0,75
0,90
1,00
1,10
1,25
1,35
1,50
1,60
1,90
2,20
2,30
2,90
3,70
4,50
5,30
5,90
6,60
7,30
12,00
11,60
10,70
XII
10,40
9,30
8,00
8,80
10,50
11,60
12,00
13,20
2,15
2,75
3,40
4,0(»
4,70
5,30
6,00
6,70
11,40
11,00
IV
10,20
8,20
2,00
2,50
3,00
3,50
4,10
4,70
5,30
6,00
10,6f»
Gutti — HSlinc.
495
Outtl siehe „G u m m i g u t V\
OynoTal, ein neues Baldrianpräparat, ist der Isoborneolester der Iso-
valeriansäure, stellt eine farblose, aromatisch riechende, in HsO unlösliche, in
Alkohol und Äther leichtlösliche Flüssij^keit von nicht unangenehmem Ge-
schmack dar. Es kommt in Form grQn gefärbter Gelatineperlen von 0,25 g
in den Handel und wird bei nervösen Störungen, wie Schwindel, Kopfschmerz,
Schlaflosigkeit u. s. w., empfohlen.
Qyps siehe „G i p s**.
H.
Hadern siehe „P a p i e r**.
Hagreeii, eine grauschwarze Seifencreme mit 33% % Hg-Gehalt, eignet
sich zu Einreibungen bei Syphilis und beschmutzt die Wäsche nicht.
Bahne.
Hähne von weissem Glase, gerade oder gebogen:
Länge 10,5 13 16 17 18,5 21 cm.
Stärke 1 1,3 1,3 1,6 2,3 2,6 „
Stück 2,00 2,25 2,50 3,00 3,50 4,00 Mk.
Scblauchverbindungshähne aus Glas Stück Mk. 0,60
Glashähne mit feinstem SchlÜT (Geissleische Hähne), mit hohlem Hahnstopfen:
DnrchlassofTnong 1 — 2 3 — 4 5 6 mm.
Stück 2,25 3,00 4,50 5,50 Mk.
Dreiweghähne aus Glas, Bohrung 2 — 3 mm Stück Mk. 2,75
Vierweghähne aus Glas:
Bohrung 2 3 4 5 mm.
Stück . 2,50 3,50 4,00 5,00 Mk.
Hähne aus Porzellan:
Ablasshähne mit 10 oder 15 mm weiter Bohrung Stück Mk. 6,00
Verbindungshahn mit 22 mm weiter Bohrung „ „ 6,00
„ m. 23 mm weiter Bohrung, beiderseits m. Gewinde „ „ 22,50
n n ^^ n n nun n n »5,00
Hähne aus Steinzeug, absolut dicht eingeschliffen:
Bohrung 10 15 20 25 30 40 50 60 70 80 90 100 mm.
Stück . 2,30 2,60 3,20 4,20 4,75 6,75 S,75 12,00 13,50 15,75 19,00 23,00 Mk.
Dieselben, mit exakt geschnittenem Schraubengewinde, bei gleichen Dimensionen mit
25% Au£ichlag; Dreiweghähne mit 50% Aufschlag.
Fassonhähne aus Steinzeug mit Flanschen, Muffen u. s. w., Dimensionen wie
vorstehend. Preiserhöhung für je eine Muffe Mk. 0,50- 2,00, for je eine Flansche
Mk. 0,50—2,00. Für Schleifen der Flanschen werden je nach Grosse extra
Mk. 0,50—2,00 berechnet.
Tonhähne mittels Umgiessens verbleit (D. R. P. 137085).
Dimension
15
20
25
30
40
50 mm
Baulänge von No. 1 ca.
210
240
290
300
340
380 mm
No. 1 kompl. m/2 Flanschen und
angeg. Börteln . . . Mk.
No. 1 mit beiderseits Lötzapfen
(ohne Flanschen). . . Mk.
No. 2 kompl. m/1 Flansche und
angeg. Börtel . . . . Mk.
No. 2 mit Lotzapfen . . „
8,55
7,35
8,55
7,90
9,60
8,30
9,60
8,90
11,50
10,00
11,50
10,75
13,60
12,00
13,60
12,80
17,00
15,30
17,00
16,15
22,00
20,20
22,00
21,00
496
Haibwassergas — Halter.
Hähne aus Hartgummi:
0)
d
n
a
Lichte Weite .
Muffengew. . .
Schenkellänge .
Schlüsselweite .
Durchlaufhähne
Auslaufhähne .
r Lichte Weite . .
Schenkellänge . .
Flanschendnrchm.
Durchlaufhähne .
Auslaufhähne . .
Dreiweghähne . .
10 15 20 30 40 50 60 70 80 mm.
25 30 35 45 55 65 75 85 95 ,
60 70 80 100 120 140 160 180 200 ^
18 20 24 32 40 46 50 54 58 „
9,60 11,00 18,50 19.25 25,85 34,65 44,55 56.10 69,30 Mk.
9,90 11,30 13,75 19,80 27,50 36,30 47,85 59,40 73,70 „
n
n
n
n
10 15 20 30 40 50 60 70 80 mm.
60 70 80 100 120 140 160 180 200
75 80 85 110 135 145 155 165 175
12,10 13,75 15,70 23,65 32.50 42,35 53,90 66,55 82,50 Mk.
11,00 12,40 15,15 22,00 30,25 41,25 53,90 66,55 82,50
14,30 17,60 20,10 29,15 39,60 51,15 65,45 79,75 99,00
Schlüssel dazu Mk. 1,00-2,50 f. n. Stück.
Hähne aus Guttapercha siehe „Guttapercha, Utensilien aus**.
Hähne aus Blei siehe im Artikel „Blei. Gerätschaften aus".
Die Preise der Hähne aus anderen Metallen lassen sich wegen der ausserordentlichen
Mannigfaltigkeit des Materials, der Dimensionen und Anordnung hier im einzelnen
nicht anföhren; nur folgende seien davon als neu und eigenartig erwähnt:
Ablasshähne „Triumph" und „Perfektion" (D. K. G. M.) durch Schloss ab-
schliessbar ; ersterer namentlich für dünne, letzterer mehr für dickere Flüssigkeiten.
Jedes unabsichtliche oder unbefugte öffnen ist unmöglich. Die Hähne schliessen
sofort dicht; jedes Nachtropfen ist ausgeschlossen. Der Auslauf lässt sich bis
zum feinsten Strahl regulieren.
Innerer Auslauf-Durchmesser . 13 20 25 35 40 50 60 80 mm.
In Eisen mit grobem, konischem
Gewinde für Behälter oder mit
Gasgewinde . . . Stück 3,00 3,50 4;00 5,00 6,00 8,00 12,00 16,00 Mk.
In Eisen mit Flansche „ 4,00, 4,50 5,00 6,50 8,00 11,00 18,00 22,00 „
Bohrer zum Anbohren des Gefasses 0,30—0,90 Mk. je nach Grösse«
Schmiedeeiserner Schlüssel zum Eindrehen des Hahnes 0,40 — 1,00 Mk. je nach Grösse.
Hahne aus Metall:
Volkmar HHnig & Cb., Heldenau-Dreiden.
Friedrich Heckmann, Berlin 80.
6 b (t. Inserate).
16^
Hähne aus Metall, Eisen, Phosphorbronze, Hart- und Weichblei, Alu-
minium und Reinnickel:
Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.
Ludwig Becker, Maschtnenfabrik,
Hflhne aus Steinzeug:
Dentsdie Ton- u. Steinseug- Werke, AktiengewU-
flc^ift, Berlin-Oharlottenbuig, Berlinerstr. 28.
Hähne aus Hartgummi:
Wnaam Glooth, Bheia. Oummiwarenfabrik m.b.H.,
KSln-Nippea.
Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H., Zwickau!. Sa.
Oesterreichischer Verein, Aussig a. B.
Dr. Heinr. Traun & SOline, Hamburg.
«
Halbwasaerffas (Dowsongas) siehe „W a s s e r g a s
Halter.
Halter für Abdamp£schalchen, von Messing, mit Schieber und Holzgriff Stück Mk. 0,55
Reagiergläser v. Holz mit Gummuring, 1 00 Stück Mk. 25,00 ;
von Eisen, Backen mit Kork ausgelegt . .
von federndem Messingdraht
von Messingblech mit Schieber
von Messingblech mit Schieber und Holzheft
von stark vernickeltem 5 mm dickem Messing-
draht, ca. 22 cm lang, Stück je nach Form Mk. 1,75—2,75
von Messing mit Stativ Stück Mk. 3,00
n
n *^*
■•6**^*
«
rt
r>
r
n
«
j»
n
n
n
r
r
r?
r
n
n
„ 0^
n
» 1,75
n
n 0.45
n
„ 0,40
n
» 0,60
Häman — Harnsäare. 497
Unter diesem Namen kommt ein Peptonprflparat in den Handel,
welches Rhodaneisen enthält. Es soll bei Bleichsucht und ähnlichen Zu-
ständen Verwendung finden.
BAmatoffen, aus defibriniertem Rinderblut mit Zusatz von Malaga' und
Glyzerin hergestelltes Nährmittel, das insbesondere bei Blutarmut ver-
ordnet wird.
BAmatopan, aus defibriniertem Blut hergestelltes Hämoglobin-
Präparat, das als Nährmittel bei Schwächezuständen dienen soll.
BAmatoxylin siehe „B 1 a u h o 1 z".
Bamlrarfferblan siehe „Eisenfarbe n".
R&moffallol. Durch Einwirkung von Pyrogallol auf defibrinierte Blut-
lösung dargestellt
Braunrotes, in HiO schwerlösl. Pulver, das als Blutpräparat bei Bleich-
sucht verordnet wird.
Hämogallol „Kobert<' H Mk. 5,60; 1 kg Mk. 51,00
HämogallolUbletten (0,25 g) 100 Stück „ 1,70
Bftmol. Durch Einwirkung von Zinkstaub als Reduktionsmittel auf
defibriniertes Blut erhalten.
Graues, in HsO schwerlösl. Pulver, das bei Bleichsucht verordnet wird.
Hämo! „Kobert" H Mk. 3,25; 1 kg Mk. 27,50
Hanf. Bastfaser der Hanfpflanze Cannabis sativaf die auf ähn-
liche Weise wie die Flachsfaser gewonnen wird. Länge der Hanffaser 1 bis
2 m; Breite 0,010—0,025 mm; sie ist um so geschätzter, je länger, feiner und
fester sie ist, und dient zu Tauwerk und Segeltuch.
B&nsebalmen:
Orenstein & Koppel — Arthur Koppel, Akt.-Oefl., Berlin NW. 6, Dorotheenstr, 46.
Harn. Untersuchungsapparate :
Esbachs Albuminimeter Mk. 1,60
Frutigers Harn&toifbestimmuDgs- Apparat mit Bromlauge .... Stück „ 8,00
Hamstoff-Titrienifigsapparate nach Pflüger:
a) Mercurimeter „ „ 18,00
b) Literkolben mit graduiertem Hals „ „ 5,00
c) Quecksilbermass „ „ 9,00
Harnstoff- (Stickstoff-) Bestimmungsapparat nach Httfner, mit Geissler-
schem Hahn, Glasschale und Messröhre, kompl „ „ 10,00
Zuckerbestimmungsapparat nach G. Ambühl „ „ 5,20
„ (Aräosaccharimeter) nach Schütz ... „ „ 15,00
„ (Glykosometer) nach Arndt , „ „ 10,00
„ (Gärungssaccharometer) nach Einhorn . „ „ 2,00
„ „ verbessert, nach Ficbig „ „ 8,50
Franz Schmidt ft Haensdi, Berlin S., PrinxesBinnenstr. 16.
Hamflftiire (Acidum uricum). CsHiNtOs. Die Konstitution ist folgende:
BN— CO
oi d:— NH
1 >co
BN— C— NM
Zur Darstellung geht man gewöhnlich von Peru-Guano aus, den man
trocknet, pulvert und dann mit konz. HsSO« auf 100^ erwärmt, bis alle HCl (und
HF) ausgetrieben ist. Man lässt erkalten, verdünnt stark mit HsO, lässt einige
Tage stehen, filtriert und trflgt dann den ausgewaschenen Niederschlag in
siedende Kalilauge (von 8 % KOH) ein. Die erhaltene Lösung wird filtriert,
mit Tierkohle erwärmt, heiss filtriert und in HCl eingetragen, wobei sich die
Harnsäure ausscheidet. Durch mehrmaliges Fällen und Lösen reinigt man das
Präparat« das schliesslich umkristallisiert wird. — Auch auch Schlangen-
exkrementen wird sie dargestellt.
BlOcher VII. 32
498 Harnstoff — Härte.
Kristallinisches, körniges, weisses Pulver ohne Geruch und Geschmack,
unlöslich in Alkohol und Äther, fast unlöslich in kalt. HsO, sehr schwerlOsHcb
in heiss. HsO. Sie ist eine zweibasische Säure.
Harnsäure, ehem. rdn H Mk. 4,50; 1 kg Mk« 40,00
Harnsaur. Ammon, ehem. rein H „ 5,40; 1 n n ^0,00
„ Kali, ehem. rein H „ 5,00; 1 „ „ 45,00
^ Kalk . H „ 5,00; 1 , „ 45,00
„ Magnesia 1 „ „ 20.00
„ Natron H Mk. 3,30; 1 „ „ 30,00
Harnstoff (Karbamid; Urea). CO(NHs)a. Synthetisch stellt man ihn ge-
wöhnlich durch intramolekulare Atomverschiebung aus isocyansaurem
Ammonium [CON . NH4 — -> C0{NH2)j] synthetisch dar, und zwar verdampft
man ein äquivalentes Gemenge von Kaliumcyanat und Ammoniumsulfat in
wasseriger Lösung. Aus der konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten
KsSO«; dasselbe wird abbfiltriert, die Lösung eingedampft und dem Rück-
stand der Harnstoff durch heissen Alkohol entzogen. In neuester Zeit will man
Harnstoff auch aus Caliciumcyanamid (siehe unter „Calciumverbln-
dungen") darstellen, denn Cyanamid bildet bei Wasserzutritt Harnstoff,
doch dürfte dieses durch Amer. rat. 796 713 geschützte Verfahren unter keinen
Umständen rationell sein.
Der Harnstoff findet sich im Harn der Säugetiere, und die übliche Ge-
winilungsart besteht darin, dass man Harn durch Eindampfen konzentriert und
dann HNOa zusetzt, wobei der Harnstoff als Nitrat abgeschieden wird.
Er bildet lange rhombische Kristallprismen oder Nadeln und schmeckt
kühlend, dem KNOs ähnlich. Seh. P. 132— 133*. Löst sich in 1 T. kaltem HtO
und in 5 T. Alkohol; in Äther ist er fast unlöslich.
Harnstoff, roh (90%) . . 1 kg Mk. 6,00
gereinigt (98%) 1 „ „ 7,00
„ ehem. rein, krist 1 „ „ 8,00
Hamstoflfazetat, geschmolzen i „ „ 34,00
„ Chlorid i « „ 2800
n nitrat ' 1 „ „ 11,00
n Oxalat 1 „ „ 9,00
n snlfal 1 „ „ 28,00
„ zitrat 1»» 19,00
Harnstoff:
0. Erdmann, Leiprig-Lindenau.
Bftrte.
Härteskala.
Härtegrad 1 wird bestimmt durch Talk.
w 2 „ „ „ Gipsspat.
„ S „ „ „ Kalkspat
» ^ n „ „ Flussspat.
r ß 7» n » Apatit.
» 6 „ „ „ Orthoklas (Feldspat).
» 7 „ „ „ Quarz (Bergkristall).
n 8 „ „ „ Topas.
„ 9 „ „ „ Korund.
„ 10 „ „ „ Diamant.
Die Härteskala fflr Glas nach N i e h 1 s hat den Zweck, die
schwerere oder leichtere Schmelzbarkeit des Glases leicht festzustellen; sie um-
fasst alle im Handel vorkommenden Glasarten und ist empirisch, wie folgt,
aufgestellt:
No. 1. Französisches Kristallglas.
„ 2. Weicheres Thüringer Glas.
„ 3. Härteres Thüringer Glas.
„ 4. Jenaer Normalglas.
„ 5. Französisches hartes Kristallglas.
Härtemittel — Hartglas.
499
No. 6. Borosilikat-GIas bd^.
„ 7. Alkalifreies XhermometergUs 122^^,
„ 8. Kavalier; böhmisches Kristallglas.
Anwendung: Wenn man 2 Stücke Qlas gleicher Hflrte vor der Oe-
blSselampe oder Ober dem Bunsenbrenner zusammenschmilzt und dann aus-
einanderzieht, so ziehen sich die Stücke gleichmässis aus. Ist jedoch
eines der Glasstücke härter, so bleibt eine charakteristische Kante der härteren
Qiassorte stehen. Der Skala sind Probierstäbchen beigefügt, deren Anwendung
im Laboratorium viele Fehlversuche verhütet. —
Folgende Angaben über die Härte verschiedener Substanzen dürften von
Wert sein; sie sind nach verschiedenen Quellen zusammengestellt
Substanz
Achat ....
Adular . . .
Alabaster . .
Alaun ....
Albit ....
Ammoniumbikar-
bonat . . .
Andalusit . .
Anorthit . . .
Anthrazit . .
Antimon . . .
Antimonglanz
Apatit . . .
Arragonit . .
Arsen ....
Asbest . . .
Asphalt . . .
Augit ....
Bernstein . .
BeryU ....
Bittersalz . .
Bleiglanz . .
Bor
Chlorsiiber . .
Diamant . . .
Dolomit . . .
Eis
Harte
7
6
1,7
2-2,5
6—6,5
1,5
7-7.5
6
2,2
3,3
2
5
3,5
3,5
5
1—2
6
2—2,5
7.8
2,3
2,5
9—10
1,3
10
3,5-4
1,5
Substanz
Harte
Eisen . . .
Eisenglanz
Eisenkies . .
Eisenvitriol .
Feldspat . .
Feuerstein
Flussspat . .
Galmei, edler
Gips ....
Gipsspat . .
Glaubersalr .
Glimmer . .
Gold ....
Granat . . .
Graphit . .
Hornblende .
Iridium . . .
Kalkspat . .
Kaolin . . .
Karborund .
Korund . .
Kupfer . . .
Kupfervitriol
Labradorit
Lehm (0«) .
Magnesia . .
4,5
6
6,3
2
6
7
4
5
1,6-2
2
1.7
2,8
2,5-^3
7
0,5-1
5,5
6
3
1
9,5
9
2,5-3
2,5
6
0,3
4
Substanz
Magnesit . .
Magneteisenerz
Marmor
Meerschaum
Oligoklas .
Opal . . .
Orthoklas .
Palladium .
Plaün . .
Flatiniridium
Quarz . .
Rutü . .
Salpeter
Schwefel .
Schwerspat
Serpentin .
Silber . .
Steinkohle
Steinsalz
Talk . . .
Topas . .
Turmalin .
Wachs (0^
Wismut
Zinnstdn .
Zirkon . .
Härte
4-5
6
3— i
2-3
6
5,5-6,5
6
4.8
4,3
6,5
7-8,5
6—6,5
2
1,5-^2,5
2,5—3,5
3—4
2,5—3
2—2,5
2,5
1
8
7,3
0,2
2,5
6-7
7.5
Härteskala nach Mohs in Etui, mit Diamant Stück Mk. 17,00
„ einfacher „ „ 10,00
Härteskale nach Niehls zur Prüfung des Glases auf Schmelzbarkeit, mit
Probierstäbchen und Gebrauchsanweisung in Kästchen „ 7,50
Kftrtemittel. Mischungen, die teils zum Verstählen von Schmiedeelsen,
teils zum Härten von Stahl dienen. Für ersteren Zweck verwendet man unter
anderm eine Mischung von 88 T. NaCl, 9 T. KCN, 1 T. KjCrjOt, 1 T. KNOs und
1 T. Glas, für das Härten von Stahl z. B. ein Gemenge aus 24 T. Holzkohle,
4 T. Hornspänen, 7 T. Leim, 10 T. KNOt und 55 T. NaCl. Derartige Mischungen
gibt es sehr verschiedene; ausser den genannten Stoffen sind darin häufig
noch enthalten: Blutlaugensalz, Salmiak, Kreide, Kolophonium, Roggenmehl,
Toi», Gummi arabicum u. a. m.
HartgrlMi- Glassorten, die mechanischen Einflüssen besser widerstehen
als die gewöhnlichen Gläser. Dies wird erreicht nicht durch eine besondere
Zusammensetzung des Glasflusses sondern durch schnelle Abkühlung der her-
gestellten gläsernen Gegenstände. Hierbei erstarrt die Oberfläche früher als
das Innere, wodurch Spannungen entstehen, die die Härte und Elastizität
des Hartglases bedingen.
32*
iimng-»"' ,/d/i«cten OlassKIcke In er- ;
^äs»iKtr i^'J'iaxea Glasplatten zwischen guss-
'*"' »«'S' ai«ekühll werden. Derartige Hart-
£ *^,„ «r Vergiasungen von OewachshluBKn
^- «^H/eft ««ch mit einer Drahteeflecliteinlage 1
TJ^ glas), dJe eine noch grossere Haltbarlteit und
JT'^ farlglas Ist das von S c ti o 1 1 In Jena erfundene
«iS^S«'i^^"s!""Däsaelbe wird durcli Überfangen hergestdll, und
rf" ^ \t ' *'l,i man 2 oder besser 3 Olasschichten verscbledener Ausdebnung.
^ « r 5 — -rweoj" dgljser «„den zur Herstellung von Wasserslandsgiaseni an
rf*'^^^ Xf^ za^'^peozyUndeTn (besonders fflr Gasglühlicht) sowie zu
pe''*^|j£^^ g^jltscttaften (Schalen, Kochf laschen) Verwendung; sie kOnnen in
'heS*^ hftftein Zustande mit kaltem Wasser bespritzt werden, ohne zu zet- !
^prinef^nrend das Siemenssche Pres^las und das Schottsche Verbundglas be-
™IL Wichtigkeit beanspruchen dDrfen, hat das ursprüngliche, mit Ol und
deutende^j^llg Hartglas die gehoffte, ausgedehnte Verwendung nicht gefunden,
*'^if seinen Vorzügen bedenkliche Nachteile gegenüberstehen. So genügt die
tfuineste Verletzung der Oberflache, z. B. ein kleiner Ritz, um die Spannui^
ffl d^ Masse aufzuheben, und der Gegenstand zerspringt dann plfitzlich ex-
ploslonslhnlich unter einem Knall zu Pulver oder zu kleinen Stückchen.
Hartglas:
VtrctnlKte LaudUcr Olaawuke i.0.. Abt. Wiraliruiui. Quillti k Co.. BrrKn NW. W. Heide-
HKrtffuinml (Ebonit) siehe „Guttapercha" und „Kautschuk".
pT. Helnr. Tnun h Slhne, Himbiug.
HartKpliittu. Man versteht darunter Spiritus zu Brennzwecken, der in
feste Form gebracht ist. sich ebenso leicht wie flüssiger Spiritus ent-
zünden 13sst und mit mehr oder weniger Rückstand verbrennt.
Zuerst wurde Hartspiritus in den Handel gebracht, bei dem als Unter-
lage schwammige Seife benutzt wurde, die den Spiritus aufsaugte. Von den
verschiedenen Verbesserungen seien folgende genannt:
Nach dem D. R. P. 117 896 setzt man der zum Festmachen des Spiritus
dienenden Seife Schellack zu, wodurch man mit weniger Seife aus-
kommt. Das Zusatz- D. R. P. 145 400 ersetzt den Schellack, der sich fflr den
genannten Zweck wenig bewahrt hat, durch Stearin.
Die Erkenntnis, dass die Natur der Seife von grossem Einfluss auf den
Seh. P. des erzielten Hartspiritus Ist, drückt sich in dem D. R. P. 134 165 ans:
hiernach Ist es am zweckmasslgsten, die Ölsäure mttglichst auszuschllesaen
und dafür reines stearinsaures Natron zu verwenden. Zweckmissig nimmt
man die Bildung der Stearinseife und Ihre Losung in einer einzigen Prozedur
vor, z. B. so, dass man 100 T. 96—98 %igen Alkohol auf 60* erwärmt, darin
1 T, Stearinsäure lOst und nun unter Umrühren etwa 0,5 T. 30 Äige Natron-
lauge zusetzt, bis der Spiritus bei Zusatz von Phenol ph talein rot gefSrbt wird.
Das D. R. P. 151 594 nimmt die Solid ifizlerung mit einer harten Natron-
selfe vor, die mit SOO-^OO % Natriumsilikat beschwert ist.
Nach dem D. R. P. 152 682 stellt man Hartspiritus unter Verwendung von
verseiftem Hammel- oder Hirschtalg her, setzt aber dem Talg vor der Ver-
seifung Stearinsaure zu, um diese darin anzureichern.
Das Verfahren des D. R. P. 126 090 setzt dem Spiritus 20—40 % Kollo-
dium zu oder lOst Nitrozellulose unmittelbar in mit Äther versetztem Spiritus
auf. Man erhalt eine Gallerte, die sich beliebig formen lasst und fast ohne
Rückstand verbrennt, wahrend bei dem mit Seife hergestellten Hartspiritus
die Seife als Rückstand bleibt
Bei dem D. R. P. 134 721 wird der Spiritus durch Zelluloseazetat
(am besten Zellulosetriazetat) festgemacht: Man tragt z. B. eine Lösung von
100 g Zellulosetriazetat in 500 g Eisessig unter starKem Strahle in zwei Liter
Harz — Harze. 501
Brennspiritus ein. Es bilden sich dabei dicke knorpelige Walzen, welche
80—90 % Spiritus enthalten, beim AnzUnden nicht schmelzen, sondern lang-
sam verbrennen; sie werden durch Abpressen von überschüssigem Alkohol
und Eisessig befreit, kurz an der Luft getrocknet und in verschlossenen Qe-
fassen aufbewahrt
Endlich ist das Engl. Pat. 24 146 von 1901 zu nennen. Hiernach löst
man Gelose^) oder andere geeignete Stoffe in siedendem HsO, so dass eine
Gallerte entsteht; taucht man diese in Alkohol ein, so ersetzt sich das Wasser
der Gallerte durch Alkohol.
siehe „Fichtenhar z*'.
Weiche oder feste pflanzliche Ausscheidungsprodukte, in HtO
unlöslich, in ätherischen Ölen, Chloroform, Äther, Alkohol u. s. w. mehr oder
weniger leicht löslich, im einzelnen scheidet man die Harze in die e i g e n t -
lichenHarze, auch echteHarze genannt, weiter in die B a 1 s a m e »
die Gummiharze und die fossilen Harze, die in besonderen Ar«
tikeln besprochen sind. Die Harze entstehen zuweilen schon in der Pflanze,
meistens aber erst beim Austreten an der Luft aus den Balsamen. Letztere sind
Lösungen der Harze in ätherischen Ölen, und die Harze bleiben zurück, wenn
das ätherische Ol verdunstet.
Die einzelnen Harze sind, soweit ihnen technische Bedeutung zukommen,
gesondert behandelt; man vgl. die Artikel „Benzoe**, „Dam mar'*,
„Drachenblu t", „E 1 e m i", „Fichtenhar t\ „0 u a j a k h a r z**,
„K o p a V\ „Mast i x** und „S c h e 1 1 a c k".
Unter „Harz" schlechthin versteht man das Fichtenharz (s. d.), das
auch Gemeines Harz genannt wird.
Interessant ist die Herstellung von Harzen aus den vor wenigen Jahren
im Steinkohlenteer entdeckten Verbindungen K u m a r o n und I n d e n. Diese
Substanzen haben eine grosse Neigung, sich zu harzartigen Körpern zu poly-
meristeren; in dieser Form, als Kumaronharz und Indenharz, haben
sie schon erhebliche Anwendung in der Lackindustrie gefunden.
Das Engl. Pat. 12 880 von 1902 schützt die synthetische Darstellung harz-
artiger Substanzen, die bei der Herstellung von Lacken den Schellack zu er-
setzen vermögen. Man mischt organische Oxysäuren (wie Weinsäure) mit
einer Formaldehydlösung in einem doppelwandigen, mit Blei ausgelegten Qe-
fäss, setzt ein Phenol hinzu und erwärmt dann, bis die Mischung lebhaft
kocht. Die dann auf der Oberfläche schwimmende harzartige Masse wird in
heissem HtO gewaschen, durch Kochen mit wenig NH« gereinigt und dann in
kaltes Wasser gegossen, wo sie fest wird.
Auch Dr. Carl Goldschmidt weist auf die künstliche Herstellung
technisch verwertbarer Harze mittels Formaldehyds hin. So empfiehlt er zur
Bereitung von blauem Siegellack das Harz, welches aus Formaldehyd, Methyl-
diphenylamin und HCl erhalten wird, indem man diese Substanzen 2 Stdn. er-
hitzt und oxydiert. Um einen Ersatz des Kopals zu erzielen, nimmt man Mono-
methylanilin, lässt es mit überschüssigem Formaldehyd und HCl in der Kälte
stehen, fällt das Harz mit Natronlauge, filtriert und kühlt.
In den letzten Jahren sind so zahlreiche Patente auf die Darstellung harz^
artiger Körper zur Herstellung von Lacken, Firnissen u. s. w. genommen
worden, dass wir uns auf eine ganz kurze Aufzählung der wichtigsten Ver-
fahren beschränken müssen:
Nach dem D. R. P. 191 011 behandelt man Terpentinöl in Gegenwart von
HtSOi mit Formaldehyd, neutralisiert mit NHs und erhitzt nach der Trennung
vom (NH4)»S04 mit NHs. Man erhält eine harzartige gelbe Masse, die ge-
schmolzen beim Erkalten zu einem schwarzbraunen harten Harz erstarrt; dieses
löst sich sehr leicht in Benzol, Toluol und Essigäther.
Nach dem Engl. Pat. 16 245 von 1907 ist Dinaphthylmethan das Haupt-
produkt der Einwirkung von 1 mol. Methylal a-uf 3 mol. Naphtalin in Gegen-
wart von konz. HiSO«. Andere wertvolle Produkte, die dem Naturharz gleichen,
') Gelose a» Pararabin,' ist eine Iveimsubstanz, die meistens aus Agar-Agar ge*
wonnec wird.
502 Harz, flüssiges — Harzöle.
werden erhalten, wenn man in Gegenwart von Sauren auf 1 mol. Naphthalin
mehr als ^ mol. Formaldehyd einwirken Idsst.
Das D. R. P. 201 261 schützt die Herstellung harzartiger Körper durch
Kondensation von o-Kresol mit Formaldehyd, wobei die Verwendung von
reinem o-Kresol statt des Rohkresols wichtig ist. Dasselbe Verfa<hren betrifft
übrigens auch das D. R. P. 206 904.
Das D. R. P. 210 012 schützt die Darstellung harzartiger Kondensations-
produkte, indem man Glyzerin mit Formaldehyd und HCl erhitzt und Phenol
einträgt; das sich abscheidende dicke Ol wird auf 150® erhitzt. — < Vgl. auch
„B a k e 1 i V* sowie unter „S c h e 1 1 a c k**.
MMnrt fim, jCarzartigc BMmittdi Haiscriiaa
Meyer Cohn, Hannover.
Bars, flflMiges.
Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebola«, Falun, Schweden.
Harie, foisile. In früheren Entwickelungsperioden entstandene Harze,
von denen A schalt, Bernstein und Erdwachs (Ozokerit) zu
nennen sind. Siehe die Artikel „Asphalt**, „B e r n s t e i n**, und „O z o -
k e r I V\
Meyer Oohn, HannoTer.
Hanfarben (Resiuatfarben), durch Mischen oder Verschmelzen von
Harzen mit Farbstoffen erhalten; manche stellen auch direkt harzsaure
Salze dar
Nach dem Franz. Pat. 356 988 erhalt man feste, sehr haltbare, jederzeit
gebrauchsfähige Aquarellfarben durch Mischung von Olbaumharz mit Farb-
stoff ohne Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel. Die Farben werden mit flfich-
tigen Harzlösungsmitteln (z. B. Ätherische öle, Alkohol etc.) benutzt und
trocknen dann in kürzester Zeit.
Chemische Fabrik FlOmhcim, Dr. H. Noerdlingrer, Flörsheim (Main).
Hariöle. Die Produkte der trockenen Destillation des Kolopho-
niums. Man erhitzt letzteres in grossen, niedrigen, eisernen Blasen mit
Helm, Kühlvorrichtung und Vorlage. Das Erhitzen geschieht teilweise über
freiem Feuer, besser mit überhitztem Dampf.
Bei der Destillation gehen zunächst sauere wässerige Flüssigkeiten über,
die auf Essigsäure verarbeitet werden; dann destilliert ein leicht flüchtiges,
thymianartig riechendes, gelbes Ol (Harzspiritus, Harzessenz,
Harzgeist, Pinolin) und bei weiterer Erhöhung der Temperatur ein
weisses, dickflüssiges, blauschimmemdes Ol (dickes Harzöl). Schliess-
lich geht ein gelbes, dünnflüssiges, ebenfalls blauschimmerndes Ol (dünnes
Harzöl) über. Das dicke und das dünne Harzöl kommen alsrohesHarzöl
in den Handel; sie dienen der Hauptsache nach zu Schmiermitteln. Der Rück-
stand in der Destillierblase ist das Schmiedepech, das auch einen Be-
standteil des Schusterpechs ausmacht.
Die Harzöle werden meistens nicht roh verwendet, sondern zuvor raffi-
niert. Beim Pinolin geschieht dies durch Destillation und darauf durch Rekti-
fikation mit Atzkalk und Wasser. Die eigentlichen Harzöle werden zur Rei-
nigung mit Natronlauge oder H>SO« verrührt und dann mit HtO gewaschen.
Die mit starker Natronlauge behandelten, dann destillierten und durch Stehen-
lassen über Qips geklärten Harzöle kommen als K o d ö 1 e in den Handel.
Mit Vorteil gewinnt man die Harzöle neuerdings durch Destillation des
Kolophoniums im Vakuum; die so erhaltenen Produkte scheidet man
meistens in Harzessenz, BlondesHarzöl,Blaue8Harzöl und
Qüünes Harzöl.
Harzsaure Salze — Hedonal. 503
Um leicht und haltbar emulgierende HarzOle herzustellen, wird nach dem
D. R. P. 148 168 das rohe Harzöl mit überschüssiger Natronlauge unter An-
wendung von direktem Dampf gekocht. Die erhaltene alkalische Harzöl-
mischung behandelt man dann mit Druckluft oder Ozon bei Temp. von 95 bis
1 10* solange nach, bis eine klare Lösung entsteht. Das Produkt ist wasser-
löslich bezw. leicht emulgierbar; es eignet sich unter anderm zur Holzkonser-
vierung. Nach dem D. R. P. 163 387 eignen sich die so erzeugten, wasser-
löslich gemachten Harzöle dazu, mit tierischen und pflanzlichen Ölen, Fetten
und Wachsarten bei 60—80* verrührt zu werden, wodurch man diese Stoffe
in unverseifter, aber emulgierbarer Form erhält, so dass sie sich zur Her-
stellung von pharmazeutischen Präparaten, Salben, Schmier-, Appretur-
initteln u. s. w. besonders eignen.
Nach dem D.R. P. 210 830 vermeidet man die übliche Destillation des
Harzes und die dadurch bedingte Spaltung in Körper von sehr verschiedenen
Siedepunkten, indem man die Harze mit sirupöser dreibasischer Phosphor-
sflure auf 260* bis zur völligen Umsetzung erhitzt. Das erhaltene Harzöl, das
nach dem Abziehen mit einem Entfärbungspulver behandelt und in der Wärme
filtriert wird, ist ein ziemlich einheitlicher Körper, denn es hat einen kon-
stanten, bei 350* liegenden S. P.
Hanöle, roh, blau, dick, wasserfrei */o kg Mk. 35,00
„ „ blond. „ „ % » » 38,00
^ halbrafiEniert, gelb, halbdick */o „ „ 40,00
.' „ „ bräunlich, halbdick */o „ „ 40,00
' : „ raffiniert, goldgelb, dünnflüssig % „ „ 45,00
„ doppelt raffiniert, hellgelb, fluoreszenzfrei lo n n 50,00
„ „ „ strohgelb, fluoreszenzfrei, fast geruch-
los und harzfrei % „ „ 52,00
Harisaure flkdse siehe unter den betreffenden Metallverbindungen; vgl.
anch^S i k k a t i v e** und .«Resinat e".
Sarispirltiui öiehe „Harzöl e".
BansenlilaM (Fischleim) siehe „L e i m*'.
Haber.
I.Aus Glas:
LSnge des Ausflussschenkels 25 40 60 75 100 cm.
Ohne Hahn, Stück . . . . 0,45 0,55 0,75 0,90 j,25 Mk.
Mit „ „ . . . . 2,30 2,50 3,00 3,50 4,50 „
Glasheber mit Kugel ventil, durch Blasen auszusaugen:
Lange 25 30 50 cm.
Stück 2,00 2,50 3,00 Mk.
Glasheber (Probenehmer) nach Rabe, Länge 75 cm, graduiert von
0-180 cm Stück Mk. 7,00
2. Aus Steinzeug, mit Hahn und Stöpsel, längeres Rohr 100 cm, kürzeres
Rohr 60 cm lang Stück „ 10,00
Andere Steinzeugheber: Preise je nach Einrichtung und Grösse.
Stechheber von Glas:
Inhalt 125 250 500 750 1000 g.
Ohne Henkel, Stück . . 0,30 0,40 0,60 0,80 i,00 Mk.
Mit „ » . . 0,40 0,50 0,80 1,00 1,10 „
Heber aus Steinzeug:
DeatMhe Ton- u. Steinseug-Werke, Aktiengesellsciialt, Berlin-Oharlottenburg, BerUnentr. 28
Hedonal = Methylpropylkarbinolurethan (Methylpropylkarbinolkarb-
aminsäureester).
CO<g»'cH^CH. .
J
Durch Einwirkung von Chlorkohlensäure auf den sekundären Amylalkohol
Meihylpropylkarbinol CH« . CsHr . CH(OH) gewinnt man zunächst den Chlor«
604 Hefe.
kohlensflureester dieses Alkohols und fflhrt diesen durch Einwirkung von NH«
in das Hedonal über.
Farblose Kristalle vom Seh. P. 76^, schwer in kaltem HtO, leichter in
beissem löslich.
Man benutzt es medizinisch als Hypnotikum, besonders bei neurastheni-
scher und hysterischer Schlaflosigkeit, und zwar in Gaben von 1,5— 2g trocken
(in Oblaten) oder in alkoholhaltiger Lösung.
Hedonal „Bayer« H Mk. 10,50; 1 kg Mk 100,00
. Befe. Zellen der zur Familie der Saccharomydeien gehörenden Hefepilze,
welche die Gärung (Alkoholgärung), d. h. die Zersetzung des Zuckers in Al-
kohol und Kohlensäure, bewirken. Es sind kugelige, eiförmige oder walzig ge-
streckte Zellen von 0,008—0,01 mm grössten Durchmessers, die sich durch
Sprossung vermehren. Man unterscheidet vornehmlich Bierhefe und
Branntweinhefe; letztere führt im gepressten Zustande den Namen
Presshefe.
Die Hefe findet sich in zwei Varietäten, nämlich als O b e r h e f e und als
Unterhefe. Beide sind dem Aussehen nach kaum zu unterscheiden, aber
die Oberhefe vergärt zuckerhaltige Flüssigkeiten bei IS— 25* C. sehr stflrmiscb
und schnell unter Bildung eines starken Schaumes, mit welchem die Hefe selbst
nach oben gerissen wird. Die Gärung mittels Unterhefe erfolgt zwischen 4 und
12* C. in langsamer ruhiger Weise, wobei die Hefe selbst am Boden des Oe-
fässes liegen bleibt. Neueste Arbeiten von Hansen haben übrigens die
Anschauung von der Verschiedenheit der Ober- und Unterhefe sehr erschüttert.
Die Hefe findet sich allerorts, so dass Gärung in jedem geeigneten Sub-
strat eintritt Da aber hierbei auch andere Hefearten (sogenannte wilde
Hefen) häufig vorkommen, die den Gärungsprozess in unerwünschter Weise
beeinflussen — z. B. indem sie das Produkt trüben oder ihm einen bitteren
Geschmack verleihen — so zieht man es in der Industrie, d. h. vor allem in
der Brennerei und Bierbrauerei, jetzt vor, mit künstlich gezüchteter
Hefe zu arbeiten, und zwar mit einer solchen, bei der eine einzelne
H e f e a r t durch „Reinzucht" isoliert worden ist.
Die in der Brauerei benutzte Hefe wird jetzt in besonderen Anstalten
isoliert und in grossen Reinzuchtapparaten (Hefepropagierungs-
apparaten) kultiviert; grosse Brauereien besorgen die Reinzucht auch
selbst. Man benutzt für verschiedene Biere verschiedene Hefearten und kann
so den Charakter des Bieres in besonderer Art gestalten und fixieren. Ahn-
liche Versuche sind neuerdings auch für Wein mit Glück angestellt worden
und ermutigen zu weiterem Vorgehen in dieser Richtung.
In der Brennerei (siehe den Artikel „S p i r i t u s") züchtet man sich eben-
falls geeignete Hefe (H e f e g u t) selbst, indem man ein Nährmaterial aus
Grünmalz (und einigen andern Substanzen) bereitet und die Maische zunächst
einer Milchsäuregärung unterwirft; die Säuerung, welche in geheizten
Kammern bei ca. 50* vorgenommen wird, verhütet die massenhafte Entwtcke-
lung anderer schädlicher Mikroorganismen. Die genügend eesäuerte Maische
wird möglichst schnell auf 15—20* gekühlt und dann mit Mutterhefe geimpft
Die so gezüchtete Kunsthefe dient teilweise (ohne Hefe und sauere Maische zu
trennen) zur Vergärung der Hauptmaische im Brennereibetriebe, teilweise als
Mutterhefe zur Gewinnung neuen Hefegutes. Anstatt eine Milchsäuregärung
hervorzurufen, setzt man auch technischeMilchsäurezu. Nach dem
D. R. P. 123 437 erzeugt man Kunsthefe ohne Milchsäuregärung unter Anwen-
dung von Schwefelsäure oder von Phosphorsäure. Nach dem D. R. P. 179 915
soll man bei der Herstellung von Kunsthefel für die Spirituserzeugung dem
Hefengut ein Gemisch aus Formaldehyd und Milch zusetzen, wodurch die
Ausbeute an Alkohol vermehrt wird.
Besonders viel benutzt wird die P r e s s h e f e (P f u n d h e f e), die
namentlich in der Bäckerei überall Eingang gefunden und den alten Sauerteig
dort meistens verdrängt hat Man benutzt dazu obergärige Hefe (Branntweinhefe),
indem man sie mit dem Gärschaum abschöpft, wäscht und durch Pressen von
Wasser befreit Zur Gewinnung setzt man eine Maische aus Roggen, Mais (zu-
Hefenexirakte. 505
weilen auch Gerste und Buchweizen) an, verzuckert sie mit D a r r m a 1 z (vgl.
den Artikel ,,Malz**)) unterwirft sie der Milchsfluregärung bei ca. 50*, kühlt
nach 24 stflndiger Säuerung auf etwa 17* ab und bringt sie mit Mutterhefe zur
Vergärung. Ist die Gärung entsprechend vorgeschritten, d. h. ist die Hefe
„reif* geworden, so leitet man den Schaum in ein Reservoir und verfährt nun
verschieden, je nachdem ob die Maische mit den Trebern vergoren wurde oder
aber von diesen schon vor der Vergärung befreit worden war. In letzterem
Falle (Lufthefeverfahren) wird während der Vergärung Luft durch
die Maische geleitet.
Enthielt der Hefeschaum noch die Treber, so leitet man ihn, mit HtO ge-
mischt, in eine Siebmaschine, die die Treber entfernt. Dann wäscht man die
Hefe und komprimiert sie in Filterpressen zu Kuchen.
Eine viel bessere Ausbeute als diese Schlempemethode gibt das
vorerwähnte Lufthefeverfahren; bei diesem leitet man die vergorene Maische
in Absetzbassins und zieht nach dem Abladern der Hefe die vergorene Wilrze
ab. Die Hefe wird dann mehrmals mit H>0 gewaschen und schliesslich in
FHterpressen entwässert und zu Kuchen geformt.
Nach einem von L a n g e auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin
1903 gehaltenen Vortrage gelingt es, auch Kartoffeln zu einer in Farbe, Aroma,
Haltbarkeit und Triebkraft gleich vorzüglichen Hefe zu verarbeiten, wenn man
Trockenkartoffeln verwendet und diese unter Dampfdruck auf-
schliesst.
Nach, dem D. R. P. 173 231 erzeugt man aus einem klaren, keimfreien
Gemisch aus Kartoffeln und RUbensaft eine gärkräftige reine, haltbare Press-
hefe, indem man die gewaschenen Kartoffeln in Brei verwandelt, aus diesem
einen stflrkefreien Kartoffelsaft herauszentrifugiert, letzteren mit ähnlich her-
gestelltem Rflbensaft mischt, das Gemenge mit HtSOt ansäuert, durch Auf-
kochen sterilisiert und filtriert; die erhaltene klare, lichtgelbe Flüssigkeit
eignet sich ohne weiteres zur Züchtung von Hefezellen nach einem der üb-
lichen Verfahren. Durch Abpressen nach der Gärung erhält man sämtliche
gebildete Hefe. Das Zusatz-D. R. P. 180 594 nutzt auch den stärkehaltigen
Zentrifu|i:enrückstand für die Erzeugung von Presshefe aus.
Das D. R. P. 174 864 betrifft die Herstellung eines haltbaren Trocken-
futters aus Hefe.
:» Ton B a u ist eine Methode cum Nachweis von Unterhefe in Presshefe aui*
geaibcitet worden, die darauf beruht, daai die beiden Zuckerarten If eUbiose und MeUtrioae nicht
direkt irervBrbar sind. Reine Obethefo spaltet durch ein besonderes EnaTm, von Bau Ifelibiase ge-
nannt, die MeUtriose in Llvulose, Glykose und Galaktose, welche drei Zuckerarten dann veigoreu
werden. Die AusfBhrung dieser Ifetbode freschieht in der Art, daas in drei Beagensgllachen Je
10 ccin einer iVoicen IfeUtrioselOsung gefBUt werden und dazu 0,4 g der su untersudienden
Hele. Die Reagensglischen werden mit einem Wattebausch verschlossen und in einen Brut-
Bdirank von 80* O gckaUt. Nach 24, 48 und 78 Stunden nimmt man Je ein BOhrchen, filtriert
blank ab und Termischt 8 ccm des FUtrats mit 1 ocm Fehlingscher LQsung in einem Reagens-
glase und steUt 6 Minuten in riedendcs Wasser. Bleibt bei dem BOhrchen, weldies 84 Stunden
warm gestanden hatte, die Fldssigkeit blau, so sind sicher fiber 10 Vo Unterhefe in der Hef«
enthalten gewesen; ist das gleiche der FaU bei dem RBhrdien, welches nadi 48 Stunden aus den
Brutsdiranke genommen ist, so kann man etwa 6V» Unterhefe annehmen; ist die FlOssIgksit
erst nach 72 Stunden bUu, so Uegt etwa 1 •/• Unterhefe vor. „_. ^ •,
Versuche von Saare und Bode haben nachgewiesen, daas selbst das voUstlndige Ter-
derben einer Hefe keinen BinnuM auf die Sicherheit des Nachweises von Unterhefe in Presshefe
xmdk der Bansohen Methode ausObt, wenn man das Vorhandensein von Unterhefe erst dann
als Steher annimmt, wenn die Bausche Methode ttber 10 Vo anielgt.
Befenextrakte. Die Verfahren, nach denen derartige Extrakte ge-
wonnen werden, sind fast sämtlich patentiert; im Prinzip gleichen sie sich
alle: Die Hefe wird zunächst gründlich ausgewaschen, nach 12 Std. vom
Wasser befreit, in Sflcke gefüllt und gepresst. Durch Kochen der gepressten
Hefe in offenen Oefässen mittels Dampfs werden die Hefezellen zum Platzen
gebracht, und der Zellinhalt fliesst heraus. Der Saft wird vom Rückstand ab-
gepresst, filtriert und im Vakuum eingedampft.
Von besonderen Verfahren seien die folgenden genannt: Nach dem
D. R. P. 134 165 behandelt man zur Gewinnung des Zellsaftes der Presshefe
die Hefe zuerst mit HtO, das mit ßrenzweinsSure (25 g in 1 hl) angesäuert ist,
hierauf mit wässeriger 5 Xiger NaCl-Lösung und wäscht schliesslich mit
506 Hefenpulver — Heissluflmotoren.
reinem H9O nach. Man befreit die Hefe möglichst vom Waschwasser, er-
wflrmt 7~^ Stunden auf 72—92^ C. und dampft ein; klares Filtrieren erreicht
man, wenn man dabei das Abl^ühlen vermeidet. Das fertige Hefenextrakt ist
entweder dick sirupös oder trocken.
Praktisch viel benutzt zu werden scheint das Verfahren von A u b r y
(D. R. P. 120 360): Man vermischt die durch Waschen gereinigte und sehr
trocken gepresste Hefe mit 5—10 % NaCl, wodurch Verflüssigung eintritt;
auch hindert man dadurch die Selbstgärung, welche sonst die Bildung schlecht
riechender Nebenprodukte verursachen würde. Die verflüssigte Hefe Iflsst man
einige Zeit bei niedriger Temperatur stehen, digeriert sie dann 2—3 Stunden bei
50® C und bringt sie schnell zum Sieden, oder man trSgt die Masse in die gleiche
oder doppelte Menge siedenden Wassers ein und presst nach 1—2 stflndigem
Kochen aus. Die Flüssigkeit wird eingedampft, bis sich eine Salzhaut bildet,
und in offenen Klärgefflssen zum Absetzen hingestellt. Längeres Stehen an der
Luft erhöht den Wohlgeschmack des Präparats.
Nach dem D. R. P. 134 721 bewirkt man die Ausscheidung des Zell-
inhaltes aus der abgepressten feuchten Hefe durch Einwirkung von Ather-
dämpfen, Benzol, Toluol, Chloroform, Azeton, Glyzerin, Methylalkohol (je-
doch nicht r^thylalkohol). Das D.R. P. 151 561 beschäftigt sich mit der Ab-
Scheidung von Eiweiss aus Hefenextrakt.
Auch die Amer. Pat. 785 733 und 785734 beschäftigen sich mit der Ge-
winnung von Hefenextrakt, und zwar soll man hier Essigsäureäthylester als
Extraktionsmittel verwenden.
Verschiedene andere Verfahren zur Gewinnung von Hefenextrakten können
übergangen werden. Derartige Extrakte benutzt man jetzt namentlich als Er-
datzmittel für Fleischextrakte, womit sie nach Aussehen, Geschmack
und Art der Verwendbarkeit Ähnlichkeit haben.
Das D. R. P. 157 626 bezweckt die Entfernung des den meisten Hefen-
extrakten eigenen störenden, bitteren Geschmackes. Zum Entbittern benutzt
man Oxydationsmittel, z. B. kocht man das Extrakt mit HtOt. Auch Ozon und
Superoxyde lassen sich verwenden.
Über das medizinisch benutzte H e f e n f e 1 1 vgl. den Artikel „C e -
r 0 1 i n**.
PrflfvBvt Zum NachwdB vom Hefeneztnkt, du zur VerfllBchanff von FleiBchextnkt be-
Butst wird, hat A. Searl eine Methode verOlTentlicht, die wir Ider wiedergeben, jedoch ontcr
Umrechnung der engÜBchen in deutsche Gewichte:
Man lOet einerseits 18 g Kupfersulfat und 18 g Natriumtartrat in 125 ccm B/) und
anderseits 16 g NaOH in 125 ccm HsO; beide Losungen werden vermischt. Die Hälfte davon
setzt man einer Auflösung von 0,06 g Hefeneztrakt in 46 ccm HtO su und kocht 1—2 lünoten.
Echtes Fleischeztrakt gibt keine Fillimg, w&hrend sich bei Hefenextrakt ein nassiger, ge-
ronnener Niederschlag von bllulichweisser Farbe ausscheidet.
Spftter hat Se arl seine Methode in folgender Weise geändert: Man lOst 8,24—6,6 g Extrakt
in 4—8 ccm H^O und gibt so viel Alkohol hinsu, dass alles in Alkohol Unlösliche niedergeschlagen
wird. Man 16st den Niederschlag in 46 ccm HfO, filtriert uid verfährt dann weiter, wie oben
angegeben ist: Ist Hefenextrakt sugegen, so fällt beim Eichen mit der alkalischen KnpfenoUkt-
lOsong der charakteristische bläulichweisse Niedersdilag ans, der gesammelt und gewogen
werden kann. Die Methode soU nodi iVo Hefenextrakt genau nachsuweisen erlauben.
Ein anderes Verfahren aum Nachweis von Hefenextrakt in Fleisdiextrakt gibt M. Wintien
(Arch. f. Pharm. 1904, 587) an; es beruht darauf, dass die Filtrate der mit Zinks«ilfat aus-
gesalzenen Elweiasstoffe bei reinem Fleischeztrakt vollständig klar ablaufen, dagegen bei Hefen-
eztrakten stark getrflbt sind. Zur AuafUhrung der Prüfung versetst man 20 g ExtraktUhnmg mit
2 ccm verd. HsSO« und salst mit ZnSO^-Pulver aus. Nach 24st(lndigem Stehen wird abfllteiert,
wobei man die ersten Tropfen wieder aurflckgiesst Eine Beimischung des Fleischextraktes von
20— 80Vo Hefeneztrakt macht sich durch deutliche TrQbung des Filtrats bemerkbar.
Hefenpulver siehe Backpulve r*'.
BelMlnftmotoren. Kleinmotoren, sehr geeignet für chemische Labo-
ratorien u. s. w.:
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Hefssluftmotoren:
Vervinigte Lausitzer Glas^-erke A.C., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, llcido-
straase 66/57.
HelsswaMertriohter siehe „T r i c h t e r".
Heismaterialien siehe „Brennstoff e".
Helnchlangen aus Steinzeug:
Rohrweite 15 20 35
Rohrl&nge 6 8 10
Preis . . 20,00 30,00 45,00
Heizschlanii:en:
F. H. IfcTer, Hannover-Hainhols.
Heizschlangen aus Steinzeug:
DeutadM Ton- o. Steinaeug-Werke, AkÜengeMllachaft, Berlin-Chmrlottenburg, Berlincrstr. 38.
Heizschlangen aus Kupfer:
Volkmar HAnig & Comp., Heidenau-Drceden.
Helsnniren baut:
Friedrich Heckmann, Berlin 80. 16, Brflckenttraae 6 b (■. loserate).
Heisapparate:
Cbeoiisdi-elektriache Fabrik „Prometheus", G. m. b. H., Frankfurt a. M.-Bockenheim.
Heiswert siehe „Brennstoffe".
Bektog^raplieiiiiuuMe. Eine gute Zusammensetzung ist: 160 g Gelatine,
250 g Wasser, oOO g Glyzerin und 250 g Zucker.
Sehr beliebt sind jetzt die Hektographenblfltter, die nach
folgender Vorschrift angefertigt werden können: Man legt 4 T. hellen Leim
fflr 6—8 Stunden in ein Gemisch aus 5 T. HtO und 3 iT NH«, bis der Leim
ganz weich geworden ist. Dann wird die ganze Masse im Wasserbade ge-
schmolzen; man ffigt 3 T. gepulverten Zucker und 8 T. Glyzerin zu und erhitzt
unter fortwährendem Umrühren bis zum Sieden. Noch heiss wird die Masse
mit einem Kopierpinsel auf weisses Saugpapier gestrichen, bis dieses ganz
durchtrankt ist und noch einen kleinen Oberschuss auf der übertläche zeigt.
Nach 2—3 Tagen sind die Blatter gebrauchsfertig; sie halten sich, trocken und
vor Staub geschützt aufbewahrt, fast unbegrenzt lange. Unmittelbar vor dem
Gebrauch befeuchtet man sie mit einem nassen Schwamm. Nach der Be-
nutzung lasst man sie 2 Tage liegen, worauf sie aufs neue gebraucht werden
können, da inzwischen die Tinte eingezogen ist. Dieselbe Masse eignet sich
übrigens auch zum Giessen dicker Schichten.
Für Hektographentinte gibt es viele Vorschriften; wir nennen folgende
zwei, die sich bewahrt haben: a) 1 T. Methylviolett, 1 T. Alkohol, 8 T. HsO.
b) 5 T. Methylviolett, 5 T. Alkohol, 5 T. Gummischleim, 35 T. HtO.
Helffotan, eine Methylen-Tanninverbindung, ist ein in H9O unlösliches
Pulver, das als Ersatzmittel für Tannoform dienen soll.
HeUonlampe. Elektrische Glühlampe, deren Faden aus einer Kohlen-
stoffseele mit einem Mantel von Silizium besteht. Sie wird für Spannungen
von 110 V. und für 30 Kerzen Lichtstärke hergestellt, verbraucht 1 (W. für
1 Kerze und soll ein Licht geben, dessen Farbe mit der des Sonnenlichts
fibereinstimmt. Die Temp. des Fadens ist nur 1720<*; nach 1200 Stunden
Brennzeit war die Lichtstärke um 3 % gesunken.
HeUotropin siehe „P i p e r 0 n a 1".
Haamuum k Reimer, Chem. Fabrik, Holsminden.
Helkomen, ein basisches Wismutsalz der Dibrom-)3*oxynaphtoesäure,
dient als Jodoformersatz.
r.
508 Helmitol — Hexamethylentetramin.
Belmitol. Hexamethylentetraminverbindung (d. h. Urotropinverbtn-
dufig) der Anhydromethylenzitronensäure. GH«Ot . (CHi )cN4.
Es bildet ein weisses, sauer reagierendes, leicht in FbO lösliches, dagegen
in Alkohol und Äther fast unlösliches Kristallpulver, das bei 165—175* unter
Zersetzung schmilzt.
Man verordnet es als inneres Antiseptikum bei Blasenleiden als Ersatz
des Urotropins (siehe unter „Hexamethylentetrami n"), vor dem es
verschiedene Vorzüge haben soll. Einzelgabe 1 g, drei- bis viermal täglich.
Helmitol „Bayer« in Gläsern zu 25, 50 und 100 g . . HMk.6,30; 1kg Mk. 60,00
„ „ Tabletten zu 0,5 g in Gläsern zu 20 St H ^ 6,?,0; 1 „ „ 60,00
Belwiffs Blutlltolinffsaiissivkelt. Lösung von 1 T. KJ in 4 T. HsO,
löst eingetrocknete Blutflecke ohne Veränderung des Blutfarbstoffs.
Beptylderivate (Heptylalkohol, Heptylaldehyd, HeptylsSure, Heptyl-
sflureheptylester, Heptin):
Ohoniache Pibiik FlOnheim, Dr. H. Noerdlinger, FlOnheim a. M.
Beratol siehe „A z e t v 1 e n".
Beroules powder siehe „Dynamit e*'.
BerdfrlBoben siehe „S c h w e i s s e i s e n*
Berdofenprosewie siehe „F 1 u s s e i s e n*
Bermltln siehe „W a s s e r r e i n i g u n g*
Beroln = Diazetylmorphin. Durch Erhitzen von freiem Morphin mit
Azetylchlorid dargestellt.
Weisses, geruchloses, schwach bitter schmeckendes Kristallpulver vom
SchL P. 173*, in H«0 fast unlöslich; von Säuren wird es leicht e:elöst.
Man benutzt es medizinisch als Ersatzmittel für Morphin und Kodein,
und zwar bei katarrhalischen Leiden der Luftwege in Gaben von 0,005—0,02 g
mehrmals täglich in Pulvern mit Zucker. Wässerige Lösungen kann man nur
anter Zusatz von Essigsäure erzielen. M. D. p. dos. 0,06 g; p. die 0,2 g.
Heroin, pur. „Bayer" 1 g Mk. 0,95; D Mk. 8,75; H. Mk. 85,00
„ hydrochlor. „Bayer** ...,!„„ 0,95; D „ 8,75; H. „ 85,00
Betokresol = Zimtsäure-m-kresolester. Es findet in der chirurgischen
Behandlung der Tuberkulose Verwendung, und zwar in Form von Injektionen
und äusserlich.
Hetokresol H Mk. 15,00; 1 kg Mk. 140,00
Betel. Unter diesem Namen wird aus synthetischer Zimtsäure her-
gestelltes zimtsaures Natrium CcHs . CH : CH . CO>Na in den Handel
gebracht.
Weisses kristallinisches Pulver vom Seh. P. 133—134^. Man verordnet
es bei Lungentuberkulose. Einzelgabe 0,0005—0,001 g subkutan.
Hetol H Mk. 5,00; 1 kg Mk. 46,00
Betralln = Dioxybenzolhexamethylentetramin. CaHuNt . CJicOt. Es
entsteht durch Verbindung von Hexamethylentetramin (s. d.) mit
Resorzin.
Farblose, luftbeständige Nadeln von süssem Geschmack und kreosot-
artigen Geruch, löslich in 14 T. HtO, schwerer löslich in Alkohol und CHCU,
sehr schwerlöslich in Äther; beim Erhitzen auf 150— 160<^ beginnt es sich
zu zersetzen.
Man verordnet es als Harnantiseptikum in gleicher Weise wie das Hexa-
methylentetramin (s. d.). Bevorzugt wird die Dosierung in Tabletten.
Hetralin 25 g Mk. 1,70
, in Tabletten (0,5 g) 20 Stück „ 0,70
Bezameths^entetnuiilii (Urotropin; Formin). NiCCHt)«. Ein Konden-
sationsprodukt von Formaldehyd mit Ammoniak; man gewinnt es durch Ober-
leiten von trocknem NH« Ober erwärmten p-Formaldehyd. Zur Reinigung wird
es aus siedendem Alkohol umkristallisiert.
Färb- und geruchlose Kristalle von sflsslichem, hinterher bitterlichem
Geschmack, leicht löslich in HtO, weniger leicht in Alkohol, nur wenig in
Äther.
Himmelblau — Holokain. 50Q
Man benutzt es in Gaben von 1—2 g täglich (in wässeriger Lösung) als
Harnsäure lösendes Mittel, in Gaben von 4—6 g täglich als Diuretikum.
Hexamcthylcntetramin, pulv H Mk. 0,60; 1 kg Mk. 4,80
„ Pastillen zu O.f) g 20 Stück „ 0,18
Himmeltilan siehe „Kobaltfarbe n*\
Hlni NoToion siehe „N o v o z o n*\
Hippel. Nach dem D.R. P. 148 669 dargestellte Methyl en -
CiR^.C0.N.CH«.C0.0
hippursäure \ / , gewonnen durch Einwirkung von
polymerem Formaldehyd auf eine Lösung von Hippursäure in konz. HsSOi.
Geschmack- und geruchlose, prismatische Kristalle vom Seh. P. 15P,
sollen sich als ungiftiges Harnantiseptikum bei Blasenentzfindungen bewähren.
Himdln. Der die Blutgerinnung aufhebende Stoff des Blutegels, aus
diesem nach dem D. R. P. 136 103 gewonnen.
Man verwendet es medizinisch. 1 mg Hirudin hält 7,5 ccm Blut flüssig,
ohne die Blutbeschaffenheit zu beeinflussen.
Hirudin 0,01 g Mk. 1,00; 0,1 g Mk. 8,00; 1 g Mk. 70,00
Histosan (Triguajakolalbuminat). Nach dem D. R. P. 162 656 dar-
gestellte Guajakoieiweissverbindung.
Hellbraunes, in HaO, Alkohol, Äther, Säuren unlösliches, in Alkalien
leichtlösliches Pulver von schwach aromatischem Geruch und Geschmack,
dient bei beginnender Lungentuberkulose und sonstigen infektiösen Erkran-
kungen der Atmungsorgane. Es wird als Pulver, in Tabletten und als Sirup
gegeben.
Hltiemewer siehe „P y r o m e t e r".
Bobboolui siehe „Pässe r".
Holländer siehe „P a p i e r*'.
Bttllenstelii (Silbernitrat; iir^en^ixm nitricutn; Lapis infemalis). Dar-
gestellt durch Auflösen voq Werksilber in HNOt. Zur Entfernung des Kupfer-
nitrats dampft man die Lösung zur Trockne, glflht schwach (wobei das
Cu(NOs)f in CuO Qbergeht), extrahiert mit HtO, filtriert und dampft zur Kristal-
lisation ein. Häufig schmilzt man die Kristalle um und giesst sie in
Stangenform.
Rein weisse, grosse, rhombische Tafeln vom Seh. P. 218*; es färbt sich in
ganz reinem Zustande am Licht nicht violett. Giftiges und stark ätzendes
Salz, das namentlich in der Photographie, weiter in der Medizin, zur Her-
stellung von Silberspiegeln und zu verschiedenen anderen Zwecken verwen-
det wird.
Die Preise sind sehr schwankend; zur Zeit notiert man:
Silbernitrat, krist j kg Mk. 48,00
„ geschmolzen in Tafeln und Stangen 1 „ „ 55,00
„ „in dünnen Stangen t „ „ 56,00
„ mit Silbcrchlorid 10 : 1 1 „ „ 60,00
„ „ Kaliumnitrat 1 : 2, D. A. IV •....!„ „ 35,00
1:1, D.A.IV 1 „ „ 45,00
Vgl. auch unter „Silberverbindunge n**.
Holokaln = Salzsaures p-Diaethoxyaethenyldiphenylamidin
C„H«0,N. . HCl --. CH. . C <KH^(!;jgrc\ "^1.
Zur Gewinnung bringt man Phosphoroxychlorid auf ein Gemisch von para-
Phenetidinsulfat und Phenazetin zur Einwirkung und erhält so das schwefel-
saure Holokain, aus welchem durch Natronlauge die Base abgeschie-
den und durch Umlösen aus Alkohol gereinigt wird. Die freie Base wird in
heisser Salzsäure gelöst, aus welcher sich nach dem Erkaltem das salzsaure
Salz als weisses Kristatlputver abscheidet.
510 Holz.
Das salzsaure Salz löst sich schwer (zu 2%) in kaltem, leichter In
heissem HtO. Man verwendet es als lokales Anästhetikum; namentlich wird
es in der Augenheilkunde als Ersatz des Kokains benutzt. Man verwendet da-
bei 1 %ige wässerige Lösungen.
Holokain „Höchst" in Gläsern D Mk. 3,25
Boli. Der immer steigende Wert des Holzes als Material einerseits und
seine Verdeiblichkeit unter ungfinstigen Bedingungen anderseits, haben die
Konservierung des Holzes zu einem sehr wichtieen Industriezweig er-
hoben. Die wichtigsten Konservierungsmethoden für Holz sind folgende:
I.Trocknen. Nachdem das Holz etwa 1 Jahr im Stapel gelagert bat»
wobei freier Luftdurchzug zwischen den aufgeschichteten Holzscheiben für die
Austrocknung besonders wichtig ist, kommt es zu weiterem Austrocknen tn
einen Schuppen und schliesslicn in Darröfen. Diese werden von einer
besonderen Feuerung gespeist; die zum Holz gelangenden Verbrennungsgase
müssen bis auf 150^ C. abgekühlt sein. (Wichtig ist, dass die Austrocknung
im Darrofen allmählich geschieht, da das Holz andernfalls reisst oder sich
wirft.) Gleichzeitig wirken die bei der unvollkommenen Verbrennung des
Feuerungsmaterials entstehenden empyreumatischen Dämpfe antiseptisch. Zut
Vermehrung der Widerstandsfähigkeit gegen äussere Einflüsse wird das ge-
dörrte Holz mit Leinöl, Teer, Ölfarbe oder dgl. angestrichen.
2. Auslaugen (Dämpfen). Zum Verderben des Holzes tragen
hauptsächlich die leicht zersetzlichen Saftbestandteile bei. Zu ihrer
Entfernung laugt man das Holz wohl zuweilen mit Wasser aus, doch ist dies
eine recht langwierige Prozedur, und man zieht meistens vor, das Holz ^u
dämpfen, d. h. es in entsprechenden Oefässen mit Wasserdampf zu be^
handeln. Entweder arbeitet man in geschlossenen eisernen Qefässen mit ge-
spanntem Dampf, oder man vollzieht den Prozess in hölzernen Oefässen
mit ungespanntem Dampf. In letzterem Falle nimmt das Dämpfen 60 bis
72 Stunden in Anspruch, doch ist das Produkt besser als beim Operieren mit
gespanntem Dampf. Nach dem Amer. Pat. 852078 extrahiert man das Holz
in geschlossenem Oefäss unter schwachem Druck mit einer Flüssigkeit, die
Harz und Terpentinöl aus dem Holze aufnimmt, z. B. einem Gemisch yon Ki^ii-
öl und Holzteer. Die gebrauchte Extraktflüssigkeit wird mit strömendem Dampi^
von den leicht siedenden Anteilen befreit und geht dann wieder in den Be-
trieb zurück. Das extrahierte Holz, z. B. Blöcke, soll sich gut für Strassen-
Pflaster eignen.
3. Ankohlen. Hierbei wird an der Oberfläche die Feuchtigkeit ver-
dampft, ebenso in den obersten Schichten Mikroorganismen und fäulnisfähig«
organische Substanzen zerstört; gleichzeitig wird das Holz mit teerigen Ver-
brennungsprodukten imprägniert. Das Ankohlen geschieht meistens durch
Hineinhalten von Pfählen u. s. w. in ein Feuer, zweckmässiger durch Anwen-
dung eines geeigneten tragbaren Gebläses.
4. Imprägnieren. Für diese beste Holzkonservierungsmethode sind
sehr verschiedene Verfahren im Gebrauch. Man arbeitet entweder ohne oder
m i t Druck. Zum Imprägnieren benutzt man Quecksilbersublimat (K y a n i -
s i e r e n), Teeröle, Kupfervitriol, Aluminiumsulfat, Natriumaluminat, Eisen-
vitriol, Chlorzink, Gemische von Ammoniumsulfat und Ammoniumborat u. s. w.
Von den Teerölen hat sich namentlich das K a r b o I i n e u m (s. d.) bewährt.
Auch dampfförmiges Kreosot sowie geschmolzenes Naphtalin, weiter Roh-
petroleum und Elsenoxyd ist in Anwendung gebracht worden. Beim Impräg-
nieren mit Druck presst man entweder die Flüssigkeit durch das Holz durch,
oder man dämpft das Holz, entfernt mit Luftpumpen die Luft daraus und lässt
nun die Imprägnierungsflüssigkeit unter Druck zutreten. Was die Impräg-
nierung mit schweren Teerölen anlangt, so sind die Bestrebungen vorherr-
schend, die Wirkung der Teeröle dadurch zu erhöhen, dass man sie w a s s e r «
löslich oder wenigstens- emulgierend macht; ersteres gelingt durch
Sulfurieren, letzteres unter Zuhilfenahme von Seifen, und die Erkenntnis,
dass es möglich ist, mit äussert geringen Mengen (ca. % X) von Seife jedes
neutrale, wasserunlösliche Ol emulgierbar zu machen, hat nicht nur für das
Holz, künstliches — Holzessig. 511
vorliegende Gebiet, sondern auch für die Herstellung von Hartspiritus, Hart-
benzol, Hartsalmiakgeist u. s. w. grosse Wichtigkeit erlangt. Auf die zahl-
reichen besonderen Verfahren kann hier kaum eingegangen werden; wir er-
wähnen nur einige der neueren wichtigen Patente: Die D. R. P. 139 441 und
152 179 bezwecken die Herstellung einer haltbaren Emulsion aus TeerOl und
ChlorzinklOsung zur Holzimpragnierung. Nach den D. R. P. 118 101 und
150 100 imprägniert man mit einer heTssen Lösung des Zn- oder des Mg-
Salzes der ^-Naphtalinsulfosäure u. s. w.
5. Verkieselung (Metallisieren). Bei diesem Verfahren wird
das Holz nacheinander mit zwei Salzlösungen imprägniert, die sich im Innern
zu einem unlöslichen Niederschlag vereinigen. So tränkt man mit Zink- oder
Kupfersalzlösung und danach mit Harzseifenlösung, anderseits wieder mit
Chlorcalcium und Sulfat, mit Schwefelbaryum und Eisenvitriol, mit Chlor-
calcium und Wasserglas u. s. w.
Sehr bewährt hat sich das 0 a u ts c h sehe Imprägnierungsverfahren zum
Unverbrennllchmachen: Das Holz wird in einem Vakuumkessel entlüftet, in
den sodann die aus Ammoniumsulfat und Ammoniumborat bestehende Im-
prrägnierungsflfissigkeit unter Druck eingeführt wird. Ein Kochen des Holzes
findet nicht statt; die Temp. erreicht nur 50". Derartig imprägniertes Holz
fängt weder Feuer, noch kann es das Feuer weitertragen; es verkohlt nur
langsam bis zu 1 cm Tiefe und verhält sich dann ganz wie ein unverbrennlicher
Gegenstand. Das O a u t s c h sehe Imprägnierungsverfahren ist durch
D. R. P. 152 006 geschützt.
Weiter sei die Hasselmann sehe Imprägniermethode er-:
wähnt, wonach man das Holz unter Druck mit Eisensalz- und Kupfersalzr
lösungen kocht.
Nach dem D. R. P. 162 043 soll man Natronwasserglas durch starke NaCIt
Lösung zur Gerinnung bringen, die Gallerte durch NaOH wieder lösen und
dieses Gemisch zum Anstreichen von Holz benutzen.
Ganz neu ist die Holzimprägnierung mit Zuckerlösung, die sich glänzend
bewähren soll. Das Holz wird in offenen Behältern mit der Zuckerlösung
mehrere Stunden gekocht und dann im Trockenofen getrocknet. Bei dem
Trocknen entweicht das Wasser, während der Zucker sich fest mit den Holz-
fasern verbindet. Durch die Behandlung wird die Festigkeit und Dauerhaftig^
keit des Holzes bedeutend erhöht; namentlich ist es dadurch vor Schwamm und
Fäulnis geschützt.
Konservierungsmittel :
CS^cmisclie Fabrik Flörsheim, Dr. H. NoerdÜBger, Flörsheim a. M. > >!
Holi, kttüBtllches siehe „Holzmasse".
Holialkohol siehe „M e t h y I a •! k o h o V\
Holsasclie (Gehalt des Holzes an — ) siehe „Asch e'\
BolzdestUlatlon siehe „Holzverkohlun g".
Holi^Mis: (Acetum pyrolignosum). Produkt der trocknen Destillation
des Holzes (siehe den Artikel „H o 1 z v e r k o h 1 u n g'*). Der rohe, rotgelbe
oder rotbraune Holzessig wird nach zwei Methoden weiter verarbeitet. Ent«»
weder filtriert man ihn durch Leinwand und Holzkohle und lässt ihn dann
mindestens eine Woche stehen, worauf er durch fraktionierte Destillation in
Methylalkohol und rohe Essigsäure geschieden wird; letztere kommt als
reiner (destillierter) Holzessig in den Handel.
Will man aber aus dem Holzessig reine Essigsäure gewinnen, so neutrali-
siert man ihn mit Kalk oder Soda und destilliert das nach mehrtägigem Stehen
abgeschiedene rohe Calciumazetat bzw. Natriumazetat (vgl. den Artikel
,.E s s i g s ä u r e") für sich mit HsSG«.
Holzessig, roh oder abgekocht % kg Mk. 8,00—11,00
„ rcktif o/o „ „ 13,00-18,00
Holzessig:
Chemiaclie WertDe FBntenwalde, Dr. B. Hecker t Fuerst Brofl. ft Oo., New York, Vos 2 u. 4 Stone
4 W. Zeidler, O. m. b. H., FOrstenwalde-Spree. ! Street (s. In8.*Anh. 8. 13).
C. Erdmann, LefpzIg-LIndenau. | Verein f. ehem. Industrie, Frankfurt a. M.
512 Holzfarben — Holzmasse.
ÄBlagen und Apparate zur Herstellung von Holzessig bauen:
J. L. Oarl £ckeU, Berlin K. 4. F. EL Mejer, Hanooyer-HaiiiholK (a. Iiis.-Aiih.
Friedridi Heckmann, Berlin SO. 16, Brflcken- S. 17).
Strasse 6 b (s. loserate).
Holzfarben (Holzbeizen). Zum Farben des Holzes sind sehr verschie-
dene Farben im Gebrauch; die Beizen werden teils kalt, teils heiss aufgetragen.
Vielfach erreicht man den gewünschten Farbenton auch erst durch aufeinander-
folgende Behandlung mit zwei verschiedenen Beizen. Die Holzbeizen sind
teils fiflssig, teils fest im Handel; in letzterem Falle lösen sie sich entweder In
warmem Wasser (1 : 15) oder in Spiritus. Die gebräuchlichsten Holz-Beizfarben
sind folgende:
Holzfarben (Holzbeizen):
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerd-
Otto Starcke 4 Ck>., O. m. b. EL, Leipsig-
Lindenau.
linger, Flörsheim (Main).
Hirsch ft Mersenich, Farbwerke m. b. H., Qrens-
hausen.
Holiflfas. Leuchtgas, aus harzreichen Hölzern, namentlich aus Kiefern-
holz, durch trockne Destillation in Retorten gewonnen. Das Gas wird in
Kondensationsapparaten und Skrubbern (vgl. den Artikel „Leuchtgas**)
von den Nebenbestandteilen befreit und in Kalkreinigern getrocknet. Ein Vor-
zug des Holzgases ist seine verhältnismässig grosse Reinheit, namentlich die
Abwesenheit von Ammoniak und Schwefelverbindungen. Dem Holzgas sehr
ähnlich ist das T o r f g a s.
Nur in sehr holzreichen Gegenden sowie in solchen, wo die Heranschaf-
fung geeigneter Kohlen sehr teuer ist, kann die Holzgasdarstellung in Frage
kommen, talls nicht etwa das Holzgas als Nebenprodukt einer anderen Fabri-
kation entsteht. Ebenso ist die Erzeugung von Torfgas an bestimmte
Gegenden gebunden.
Holsgroist siehe ;,Methylalkoho !**.
Jobs. Oswaldowski, Altona.
BEolskohle. Entsteht bei Erhitzung von Holz unter Luftabschluss. Wird
Holzkohle als Haupt^rodukt hergestellt (Kohlenbrennerei), so geschieht dies
in M e i 1 e r n , d. h. in kegelförmig aufgeschichteten Holzscheithaufen, dessen
hohler Mittelkanal von aussen her (durch eine Verbindungsöffnung) mit Reisig
beschickt wird; ebenso erfolgt die Entzündung. Damit nicht eine vollständige
Verbrennung sondern nur eine Verkohlung stattfindet, wird der Meiler mit
Rasen, Erde und feuchtem Kohlenklein beworfen. Die Beendigung der Ver-
kohlung erkennt man an der Farbe des abziehenden Rauches; man läS3t dann
den Meiler erkalten und nimmt ihn auseinander.
Bei der geschilderten Kohlenbrennerei lassen sich die Nebenprodukte der
Verkohiung nicht gewinnen; beabsichtigt man dieses, so nimmt man die Ver-
kohlung in sog. Meileröfen oder — und dies ist jetzt die Regel -— in
Retorten vor. Hierüber siehe den Artikel „Holzverkohlun g*\
Die Holzkohle wird als Brennmaterial, zur Reduktion (Gewinnung) von
Metallen, zum Entfuseln, Entfärben, Klären, Desinfizieren und Konservieren
benutzt; auch dient sie als Poliermittel sowie als Farbe (vgl. den Artikel
„Frankfurter Schwär z").
Holzkohle, grobstückig, bei Waggonladung % kg Mk. 5,00— 8,00
„ Pulver, bei Waggonladung % « « 9,00—14,00
„ Abfall, bei Waggonladung % „„ 2,00- 4,00
Holzkohle :
Poent Broa. ft Co., New York, Nos. 8 u. 4 Stone 1 Verein f. ehem. Industrie. Fraakfart a. 11.
Street (i, Ina.-Anh. 8. 18). |
Apparate zur Herstellung von Holzkohle:
F. H. Ifeyer, Hannover-Hainhola.
Bolzmasse (künstliches Holz, Holzpasta, Holzstuck). HolzAhnliche
Masse, die aus feinen Sagespänen unter Zusatz eines geeigneten Bindemittels
hergestellt wird. Als Bindemittel dient z. B. Blut, weiter LeimlOsung, Schwefel-
Holzmehl — HoItstofT. 513
saure Tonerde, Stärkemehl u. a. m. Neuerdings hat namentlich ein der-
artiges Produkt aus Sägespänen und Magnesiumchlorid unter dem Namen
Xylolith (Steinholz) vielfach Eingang gefunden: dasselbe verbindet
die VorzfiRe des Holzes mit denen wetterfester Steine.
Die Holzmassen werden zu Täfelungen und Wandverkleidungen, weiter
für Schnitzwerke und Luxusgegenstände verwendet; aber auch Treppenstufen,
Fensterbänke, Bremsklotze u. s. w. werden daraus (zumal aus dem Xylolith)
hergestellt.
Das Amer. Pat. 848 133 schätzt die Herstellung) eines Holzersatzes aus
Getreidemehl, Zellulose und Alkalisilikat. Nach dem Amer. Pat. 855 792 er-
hält man ein Kunstholz durch Pressen eines Gemisches aus im Holländer
hergestelltem Halbstoff aus Flachsfaser und in Benzin gelöstem Elaterit
(Mineralgummi). Das erhaltene Material ist hart, zähe, schwer, fest, wasser-
dicht, ist ein ausgezeichneter Isolator der Elektrizität und verkohlt im Feuer,
ohne zu entflammen; es soll insbesondere als elektrischer Isolator Verwen-
dung finden.
Nach dem D. R. P. 203 367 ordnet man zur Herstellung eines harten Kunst-
holzes Holzfasermaterial, das mit Alkali vorbehandelt und gebleicht ist, in
gleicher Faserrichtung an und vereinigt die einzelnen Fasern mit einem Binde-
mittel, das durch Vermischen von Kasein mit feinst gemahlenem Holzmehl
erhalten wird.
Farben zur Fabrikation von Steinholz-(Xylolith-)Fussböden:
S. H. Gohn, Farben- ou Lackfabriken, Berlin- | Hlnch k Menenich, Farbwerke m. b. H., Qrens-
Rixdorf, Canner Chaussee 44/48. 1 hauaen.
Holxmehl.
Preis je nach Herkunft des Holzes und Feinheit der Mahlung,
bei Waggonladung o/o kg Mk. 1,50—10,00
Holzmehl-Milhlen.
Mnx Friedrich & Co.. Leipsig-Plagwits 56.
Holzttl (Chinesisches Holzöl; Wood-oü, auch O u r j u n genannt). Man
bezeichnet so verschiedene Produkte, die aus mehreren hinterindischen und
javanischen Pflanzenarten gewonnen werden, und zwar teils aus dem Stamm-
holz, teils auch durch Auspressen der ölhaltigen Samen.
Im t)esondem wird das chinesische Holzöl aus den Nüssen des zu
den Euphorbiazeen gehörigen tungshu-BaumesiElaecocca dryandra) gev/onnen.
Die fast Orangengrossen Frflchte werden getrocknet und dann erhitzt, bis die
Schalen zerspringen und die Kerne sich leicht gewinnen lassen. Die Kerne
werden zermahlen und dann ausgepresst; das Ol wird durchgeseiht, ist zuerst
flQssig und hellgelb, verdickt sich aber bald. Beim Kochen nimmt es eine
braune bis schwarze Farbe an. Im frischen Zustande soll es sehr giftig sein.
Trübe, dickflüssige Masse von unangenehmem Geruch, die in der Lack-
und Firnisfabrikation Verwendung findet; es gibt eine dunkle und eine gelbe
Sorte.
Nach dem Engl. Pat. 5789 von 1903 mischt man erhitztes chinesisches
Holzöl mit Leinöl oder andern trocknenden Ölen oder Harzöl zur Gewinnung
einer für die Linoleumfabrikation brauchbaren Masse. Derselben können
noch Harze, Sikkative u. s. w. beigemischt werden.
Die Preise schwanken in weiten Grenzen.
Holzschliff siehe „H o 1 z s t o f f *•
Holzstoff (Holzzeug); siehe hierzu den Artikel „Zellulose" (Zell«
Stoff). Der gewöhnliche Holzstoff (Holzschliff) ist keine chemisch
reine Zellulose, wird auch nicht durch Einwirkung chemischer Agentien auf das
Holz gewonnen, vielmehr durch rein mechanische Verarbeitung desselben.
Zur Holzschliffgewinnung taugen nur Hölzer mit langen, gut verfilzenden
Fasern, so namentlich die einheimischen Nadelhölzer, weiter Pappel und Birke.
Die Holzschliffgewinnung zerfallt in die Vorbereitung des Holzes,
<las Schleifen, das Sortieren, das Entwässern und das
Bleichen.
BIQcher VII. 33
514 Holzstuck — Holzteer.
Die Vorbereitung des Holzes besteht in der Entfernung der Aste
und Astansätze sowie in dem Abschälen der Rinde. Das eigentliche Schlei-
fen (Zerfasern) des Holzes geschieht durch Andrücken an einen grossen,
schnell rotierenden Schleifstein (Sandstein von ca. 1,3 m Durchmesser), der in
der Minute 150—200 Umdrehungen macht. Der geschliffene Stoff kommt in
einen mit Zylinder- oder Rahmen-Sieben ausgestatteten Sortierapparat,
der das feine Schleifgut von den gröberen Fasern und Splittern sondert. Letz-
tere werden in einer reinmühle weiter zerkleinert.
Der gewonnene Holzschliff kann nach Ablaufen des Wassers sofort in der
Papierfabrikation (vgl. den Artikel „P a p i e r'') Verwendung finden. Soll er
aber aufbewahrt oder transportiert werden, so entwässert man ihn in einer
Siebmaschine, d. h. einer Kombination von Zylindern und Filzen, worin
er sich zu einer feuchten Pappe formt. Im Bedarfsfalle kann diese durch Er-
wärmen noch weiter entwässert werden. Soll der Holzschliff gebleicht
werden, was nicht leicht und nur bis zu einem gewissen Qrade gelingt, so
muss dies mit dem noch feuchten Holzschliff geschehen, und zwar bleicht man
am besten mit gasförmiger schwefliger Säure.
Wird das Holz vor dem Schleifen mehrere Stunden mit gespanntem
Wasserdampf behandelt, so löst sich ein Teil der Bestandteile, die die reine
Zellulose einschliessen, und man erhält den sog. braunenHolzschliff,
der längere, leichter verfilzbare und geschmeidigere Fasern als der gewöhn-
liche Holzschiff hat. Er kann deshalb, im O^ensatz zu diesem, auchohne
ZusatzvonHadernauf Papier verarbeitet werden (L e d e r p a p t e r).
1 Festmeter Fichtenholz gibt 300—350 kg lufttrocknen weissen Holzschliff
oder 250—300 kg lufttrocknen braunen Holzschliff.
HolsstQok siehe „H o 1 z m a s s e*'.
Halsteer. Wird z. T. bei der Kohlenbrennerei (siehe „H o I z k o h 1 e")
aU Nebenprodukt erhalten, indem sich die Teerdämpfe im Meiler konden«
sieren. Um die Teergewinnung zu begünstigen, ordnet man die Meilersohle
trichterförmig an und führt von der tiefsten Stelle ein Ableitungsrohr nach
aussen. Im übrigen erhält man den Holzteer bei der H olzverkohlun g(s.d.)
in Meileröfen und Qefässöfen als kondensiertes Destillatfonsprodukt. Dieses
nämlich scheidet sich bei mehrtägigem Stehen in Teer und Holzessig (s. d.).
Der Holzteer ist verschieden nach der Natur des Holzes. Derjenige von
Laubhölzern ist ölig, während der Teer dei Nadelhölzer sirupös (klebrig) er-
scheint. Auch die Farbe schwankt nach dem Holz zwischen hellbraun und tief
blauschwarz.
Destilliert man den Holzteer, so erhält man (abgesehen von andern Pro-
dukten) leichtes und schweres Teeröl, wovon ersteres als Ersatz
des Terpentinöls, letzteres zur Fabrikation von Maschinenölen dient Vgl.
auch „Kreosof*.
Nach dem D. R. P. 163 446 behandelt man rohen Buchenholzteer unter
Erwärmen auf 120—150* mit Luft und erhält so eine feste, spröde, schwarze
Masse von schwachem Teergeruch, die leicht verseifbar ist und sich in ver-
dfinnten Alkalilösungen vollständig löst Sie soll zu medizinischen und phar-
mazeutischen Zwecken, antiseptischen Seifen, Sikkativen, Imprägnier- und
Isoliermitteln dienen.
Das D.R. P. 184269 schützt die Herstellung eines Kondensations-
produktes aus Formaldehyd und Holzteer, das fast geruchlos ist und für der-
matologische Zwecke dienen soll. Ein ebenso verwendbares, fast geruch-
loses Kondensationsprodukt erhält man nach dem D. R. P. 186885 ans Ctalor-
methylalkohol und Holzteer. Beide Produkte unterscheiden sich dadurch,
dass das erstere in Alkohol löslich, das zweite darin imlOslich Ist
rt Die UBtendieidaBt der TcnchiedeDCB Holiteenitfm cnei^t nn Mck Ed>
irteheohn anf folgeaide Wcte:
LSiaifilvre tob K*/* I8at ▼•llkoaiaieB:
a) TerpcDtijftSI (lnM«&) Btot ^roUfcnniww Der rHiiilUliiii—i^ ds Ttaen fliM äck
beiB SchattdB ait vcHL Kaplenaetatlam« (1 : 1000) crtBUck. CHC^ «ad rtiwl«r
Ätber BtaCB v<nnirnimM.B TaaBeatccr.
b) T^rpmOgM Btot «cni^ Der BrtnUthennMn« llibt ikk mit Kmpfcffaw tstlllw^ ^dtt.
CBCIa vad alMohit Atkcr Bkb MiTontmiiim n Baeh«BtccT^
HolzTerkohlung. 5 1 o
n. Esiifftlure von 96 Vo löit unTOllkoramen:
a) Terpentinöl IBat Tollkcmnien
1. AnOin 18«t Tollkommen. Daa Teerwaiaer (1 : SO) gibt mit verd. Fe«C1«-L0fung
(1 : 1000) eine rote FMrInmg Wachholdertcer.
8. Anilin löst unvollkommen. Dag Teerwasser färbt sich miX verd. PeaCVLOaung
(1 : 1000) grOnUch Birkenteer.
b) TeipentinAl lOst unvollkommen. Benaol, OHCU, Xther und Olivenöl lOaen mnroll*
kommen Eapenteer.
Dr. R. Jargensen, Prag-Weinberge.
Stom KoppaibergB Bofalaga Aktiebolag, Falun,
Holzteer:
Caicniiscbe Fabrik FlOnheim, Dr. H. NoerdUnger,
Flftnheim a. M. (veraetaicher n. waflcrlOd.).
U Banrwita k Co., O. m. b. H., BerUn NW. 62.
Anlagen zur Herstellung von Holzteer baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
BolsTerkoblimir (Holzdestillation). Die Holzverkohlung ist in neuerer
Zeit zu einem sehr wichtigen und bedeutenden Zweige der chemischen Technik
herangewachsen. Sieht man von der einfachen l^hlenbrennerei ab, so ge-
schieht die Holzverkohlung in Ofen, aus denen die Destillationsprodukte in
Kondensations- und Kflhlapparate gelangen. Die Verkohlungsöfen sind
zweierlei Art, nSmlich entweder so eingerichtet, dass das Holz direkt in sie
eingetragen wird (M e i 1 e r ö f e n), oder so, dass man es in geschlossenen
Geffissen in den Ofen bringt (0 e f fl s s 0 f e n). Ein Teil der MeilerOfen ist
ganz den Meilern selbst nachgebildet, d. h. das Holz wird darin direkt an-
gezündet; der andere Teil der MeilerOfen hat eine besondere Feuerung, die die
Verkohlung des Ofeninhalts besorgt Bei den Qefässöfen sind die das Holz
aufnehmenden Cef 3sse entweder kastenartig oder zylinderförmig
(d. h. als Retorten) angeordnet.
Zur Verdichtung der kondensierbaren Destillationsprodukte dienen Kon-
densatoren und Kühlapparate, wovon die ersteren nur durch Luftkühlung wir-
ken, während die eigentlichen Kühlapparate mit sehr vollkommener Wasser-
kühlung ausgestattet sein müssen; am besten hat sich das Prinzip der Gegen-
stromkttbler bewflhrt.
Die Destillationsprodukte werden in Holzbottichen oder Sammelkästen
aufgefangen, die in verschiedener Hohe Hähne zum Ablassen der sich absetzen-
den Schichten aufweisen.
Zur Verkohlung benutzt man zweckmässig lufttrocknes oder besser noch
besonders getrocknetes Holz; die Destillation dauert 12—15 Stunden. In den
ersten 10 Stunden darf die Temperatur nicht über 350^ hinausgehen, dann kann
man allmählich die Hitze steigern (bis ca. 430®).
Die gasförmigen Destillationsprodukte entzündet man; das Aussehen der
Flamme zeigt das Stadium des Prozesses an. Die kondensierten Destillations-
ßrodukte lässt man mehrere Tage stehen, wobei sich der Holzessig von dem
olzteer sondert. Ausser dem Holzessig und dem Holzteer wird als
Rückstand in den Ofen die Holzkohle gewonnen.
Seit langer Zeit Ist man bestrebt, Verfahren zu finden, um nicht nur Scheit-
holz, sondern auch Holzabfälle mit Nutzen der trocknen Destillation
unterwerfen zu können. Die Schwierigkeiten bei der Destillation der Holz-
abfälle bestehen in dem hohen Wassergehalt, dem Gehaltanhar-
zlgen Bestandteilen, dem grossen Volumen und dem
schlechten WärmeleitungsvermOgen. Das letztere hindert
das Eindringen der Wärme in das Innere der Retorten; der Wassergehalt ver-
dünnt, sofern nicht stark vorgetrocknet wird, die flüssigen Destillations-
produkte schädigend; das grosse Volumen verringert die Gewichtsmenge der
in dem gegebenen Retortenraume erzeugbaren Destillationsprodukte, und durch
den Gehalt an Harzbestandteilen zeigen die Holzabfälle Neigung, an den
faeissen Wänden der Destillationsapparate anzubacken, zu verkohlen und
Krusten zu bilden. Sehr zahlreiche Patente sind genommen worden auf Ver-
fahren, welche diese Übelstände beseitigen sollen, doch steckt man immer noch
im Versuchsstadium und kann bisher nicht sagen, dass die Destillation von
Holzabfällen schon zu einem rationellen und nutzbringenden Verfahren ge-
worden wäre.
33*
516 Holzvcrkohlung.
Bedeutende Wichtigkeit scheint einem neuen, zum Patent angemeldeten
Holzverkohlungsverfahren der Firma F. H. Meyer, Hannover zuzukommen.
Dabei wird durch Ausnutzung der latenten Wärme der aus den Retorten ent-
weichenden Holzessig- und Teerdämpfe in einem zwischen Retorte und Kühler
einzuschaltenden Apparat direkt aus der Verkohlung, also aus dem Retorten.
kDhler und ohne jede zweite Destillation, ein absolut teerfreier Holzessig, sog.
Hellessig, erhalten, welcher, mit Kalk neutralisiert, entgeistet und eingedampft,
direkt einen grauen holzessigsauren Kalk von grosser Reinheit ergibt. Welter
wird bei der Destillation von Nadelholz das gesamte RohterpentinOl direkt
aus den Retorten quantitativ getrennt vom teerfreien Holzessig und vom ge-
brauchsfertigen Kienteer erhalten. Man spart dadurch an Apparaten, an
Dampf, Kühlwasser und — wegen der Vereinfachung und Beschleunigung des
Prozesses — auch an Lohn.
Neuerdings arbeiten eine Reihe von Methoden mit überhitztem Wasser-
dampf, und es scheint, als ob gerade dieses Verfahren ausserordentlich gute
Resultate gäbe, so dass die andern Methoden dadurch in den Hintergrund
gedrängt werden dürften.
In neuester Zeit hat das Verfahren Patent Strobach durch die Firma
Dr. R. Jürgensen, Prag-Weinberge, zahlreiche Ausführungen in der Industrie
gefunden; hierbei werden die Schwelprodukte des Holzes ohne jeden Verlust
noch im dampfförmigen Zustand, also ohne Kondensation und Gewinnung von
Holzessig, in ihre Bestandteile zerlegt unter völliger Abscheidung des Teers.
Dabei gewinnt man hochkonzentrierte teerfreie Azetatlaugen und Holzgeist,
unter ausschliesslicher Benutzung der Eigenwärme der Schwelgase als Wärme-
quelle. Die Ersparnis an Heizmaterial gegenüber den älteren Verfahren soll
mindestens 50 % betragen.
Von den Produkten der Verkohlung wird der Holzessig auf Methylalkohol,
Essigsäure und Azeton verarbeitet, während man den Holzteer durch Destil-
lation in leichtes und schweres Teeröl scheidet. Vgl. die Artikel „A z e t o n",
„E 8 s i g s ä u r e", „H o l z e s s i g**, „H o I z k o h 1 e", „Holzteer" und
„Methylalkoho 1**.
Eisenteile zu 1 Meilerofen von 36 Rm Fassung ca Mk.2500
Dazu Blackscher Kühler aus Kupfer ca „ 5000
Anlagen für Holzverkohl ungen baut:
J. L. Carl Eckelt. Berlin K. 4.
Holzverkohlungs-Apparate :
Dr. R. Jttrgensen, Pragr-Weinbor^.
F. H. Meyer, Humorer - Hainhols (a. lBa.-Aiih.
S. 17).
Produkte der Holzverkohlung liefern:
Ohemlacfae Werke FQrgtenwalde, Dr. B. Hedcer
k W. Zeldler, G. m. b. H., Fflrstenwalde-Spree.
Fuent Bro«. k Co., New York, Noi. 2 u. 4 8t<me
Street (a. Ina. -Anh. S. 18).
Stora Kopparberga Bergalaga Aktiebolag, Eahm,
Schweden.
N ^ Bagrflndat 1884 <: ^ Grand Prix 1800 <: S
S Dr.R.Jürgensen,Prag-lelBber|e(68(errelek) §
0 Taobnlaohaa Bureau fOr dl« ebcm. laduatria. 0
Q hlznrkoUniipniaieii laik inestn ferfaliRii fir Inb- Di lafelttlzer. n
ß Apparate für Eneugung von EmIisImps« ÜMtatan, Aoatoii. k!
SRolmathyl, Formaltfohytf« Matfelhölsep «ntf Toppentlaöl. U
Brsiklasslge Bef erenien. i=3 c=3 Zahlreioli« eigene Patente. Q
AuaHUinia« gaimr Aelaf«"* o Moatage und Inbutriabautaiug. K[
Uolizellstofr — Honig.
Bicbnliotz-Cmsotn, ösigsum Kalt Pcsitnric-
rsttgs-Jlolzgdst, M<^l*ltolMkl> Acctoo, )lolz|[oblt
Meyer Cohn, Hannover.
Holizellstoff siehe „Z e 1 1 u 1 o s e".
HomatroplD. Der aus Mandelsaure und Tropin synthetisch dargestellte
Mandelsäuretropinester C,H, . CH(OH) . Cd . C,H, . cA« . N . CHi.
Alkaloid, das bezüglich der pupülenerweiternden Wirkung verschiedene
Vorleile vor dem Atropin hat und deshalb diesem vielfach vorgezogen wird;
es kommt in Form seiner Salze zur Verwendung. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D.
p. die 0,003 g.
Homatropinum pur. krisL lg Mlc. 11,00
hydiobrora. ktist. 1). A, IV 1 „ „ 9,00
„ hydrocblOf. ^ 1„„ 9,00
roelhylobromat 1„ „ 9,00
saluylic, krisl 1 „ „ 9,00
„ solfuric, I r. , 9,00
Honlv (Bienenhonig). Aus den Waben entweder durch freiwilliges A u s -
fliessenlassen (J u ngfernhonig) oder durch Ausschleu-
der n , die geringste Sorte auch durch Auspressen gewonnen.
Klare, zähflüssige, hellgelb bis braungelD gefärbte, angenehm aromatisch
riechende Flüssigkeit, die beim Aufbewahren (besonders bei niedriger Tem-
peratur) durch auskristallisierten Traubenzucker fast fest wird. Sp, G.
1,38—1,40, im kristallisierten Zustande 1,42—1,44. Er polarisiert zwischen
—0,3 und +0,4'; stärkere Rechtsdrehung deutet auf Stärkezuckerzusatz. Echter
Honig enthalt 22,2-^14,7 % Traubenzucker, 32,2—46,9 % LSvulose, 0—8,2 %
Rohrzucker, 16,3—24,9% Wasser und 1,3—8,8% Nichtzucker.
Aus Rohr- oder Rflbenzucker wird neuerdings ein Kunsthonig her-
gestellt, der nach Aussehen und Qeschmack sowohl, als in seinen chemischen
und physikalischen Eigenschaften dem echten Honig tauschend ähnlich Ist.
Es ist dies kein reines Kunstprodukt sondern ein Gemisch von Bienenhonig mit
Invertzucker; ohne Beimengune von echtem Honig Ist der natflriiche aroma-
tische Geschmack nicht zu erzielen.
Die Honigpreise schwanken je nach Herkunft und Qualität sehr stark.
Honig (Bienenhonig):
Fucnt Bros. A Co.. No» York, Ho* ! u. 4 Stone Strwt (■. Ira.-Anh. S. U).
■^ ■"! "" I
onlg,
Hotur und Kunst
in allen Preislagen liefert
HiHtiiHiB nmi- Hl uiiiit-uetL
Vis -- - -
51g Hopfen — Halles antiques.
Hopfen. Getrocknete reife Fruchtzapfen der Hopfenpflanze, Mu§mUu8 lupu-
lu8, die als Bitterstoff bei der Bierbereitung benutzt werden. Das Hopfenmefal
(L u p u 1 i n) wirkt durch das Hopfenharz und den Hopfenbitterstoff.
Zur Aufbewahrung muss man dem frischen Hopfen einen Teil seines
Wassers entziehen; man trocknet ihn zu diesem Zweck auf Hopfendarren.
Grossere Haltbarkeit gewinnt man durch Behandlung mit gasförmiger schwef-
liger Sflure. Noch gebräuchlicher ist eine andere Hopfenkonservierung, die
darin besteht, dass man den Hopfen in Blechbüchsen presst, die Büchsen mit
dem Deckel hermetisch verschliesst und dann daraus die Luft auspumpt; das
hierzu im Deckel vorhandene Loch wird nach dem Auspumpen zugeschmolzen.
Auch haltbare Hopfenextrakte kommen in den Handel; dieselben
werden in besonders konstruierten Apparaten durch Kochen des Hopfens mit
Wasser unter Druck gewonnen.
Hopoffan siehe Magnesiumsuperoxyd unter ,,Magnesium-
verbindunge n*'.
Hom, kttiistllolies. Nach Thomson (Chem. Ztg. 1903 Repert. 103)
gewinnt man aus Hornabfflllen auf folgende Weise ein Kunsthorn, das
Kornit genannt wird: Die Hornabffllle wenden gewaschen, getrocknet und
fein pulverisiert; das Pulver wird schwarz gefärbt und nun unter hydrau-
lischem Druck zu Platten gepresst. Das Kornit ist nicht so elastisch wie
Naturhorn, Iflsst sich aber für viele Zwecke verwenden, namentlich in der Elek-
trotechnik als Ersatz des Ebonits. Nach dem D. R. P. 184915 gewinnt man
hornartige, plastische Massen aus Keratinsubstanzen (HornabfäUen,
Haaren u. s. w.), indem man diese mit verd. Mineralsäure bei höchstens TO'^
behandelt, dann der Einwirkung von Alkalilauge bis zur Quellung oder völligen
Lösung aussetzt und schliesslich in Formen presst Das D. R. P. 191 552 bringt
Keratin behufs Weiterverarbeitung dadurch in Lösung, dass man es mit Fett-
oder Harzsäuren in der Wärme behandelt, und zwar am besten unter Druck.
Nach dem D. R. P. 127 942 kann man hornartige Massen aus Kasein
herstellen: Man macht Kaseinlösungen oder eingetrocknetes lösliches Kasein
durch Salze oder Säuren unlöslich, entwässert das Produkt durch Verdunstung
oder Druck, bis es hart und durchsichtig geworden ist, und lässt schliesslich
Formaldehyd darauf einwirken. (Vgl. den Artikel „G a 1 a 1 i t h".)
Nach dem D. R. P. 153 228 löst man getrocknetes Kasein in verd. Kali-
lauge und erhitzt es unter Zusatz einer dem angewendeten Alkali mindestens
gleichen Menge Schwefel. Die entstehende klare Flüssigkeit wird zur Sirup-
dicke eingedampft, wobei zu Härtung des Endprodukts Bleihydroxyd, Zink-
hydroxyd oder Wasserglas zugesetzt werden können; als Füllstoff und zur
Erhöhung der Trockenfähigkeit können Holzmehl, Kork, Sand, Schmirgel
dienen. Die Masse wird in Platten oder Formen ausgegossen und getrocknet.
Ebenfalls Verfahren zur Herstellung hornähnlicher Massen aus Kasein und
Formaldehyd schützen das D. R. P. 163 818 und das Franz. Pai 367407. Es
gibt ausserdem noch eine Reihe ähnlicher Methoden, durch die hörn- bzw.
zelluloidähnliche Produkte erzeugt werden.
Die D. R. P. 145 106, 151 918, 152 111 und 189 703 gehen zur Herstellung
hornartiger Produkte von Azetylzellulose aus, und zwar behandeln sie diese
mit ein- oder mehrwertigen Phenolen oder kernsubstituierten Derivaten davon
oder endlich mit Chloralhydrat bzw. Choralalkoholaten; als Lösungsmittel hat
sich auch Azeton gut bewährt. Die Mischungen werden längere Zeit auf
40~-60^ erwärmt, worauf man an der Luft erkalten und erhärten lässt.
Auch die Amer. Pat. 774 713 und 774714 gehen zur Erzeugung horn-
artiger Substanzen vom Zelluloseazetat aus, und zwar wird es mit Thymol und
CHCU oder mit einem Phenol allein unter Druck erhitzt. Endlich kann^ neben
Thymol auch Rizinusöl zugefügt werden.
Hommehl siehe „Düngemittel, künstlich e**.
Hommehl:
Tirtiiniiiii & V<Mi, Hambnrff.
HvllM antiques siehe „P a r f ü m e r i e**.
Hundekachen — Hydrochinon. 519
Hnainol, neue Bezeichnung für E n n a n (s. d.)*
Htttohenmasohlneii. Für Räucherkerzchen, Farben und viele andere
Zwecke werden kleine Keij:elfornien verlangt, die als Hütchen bezeichnet
werden. Maschinen zur Herstellung dieser Formen werden jetzt in guter Kon-
struktion gebaut, und zwar mit einer stündlichen Erzeugung von mehreren
zehntausend Stück.
Borbedcer MtKhlneiifabr. & Oleaerel, Th. Kada, Bergeborbeck.
Hydranliflohe PreMen siehe „Presse n".
HydranliBoher Mörtel siehe „Z e m e n t**.
Hydrarffynmi siehe ),Q u e c k s i 1 b e r".
Hydrarffymin biohloratiim = Quecksilberchlorid siehe „Q u e c k -
Silberverbindungen" No. 2.
Kydrai^rynim ohloratnm (mite) = Quecksilberchlorür s. „Q u e c k -
silberverbittdungen** No. 1.
Hydrarffsrnun nltxloiim = Quecksilbemitrat siehe „Quecksilber-
verbindungen" No. 3.
Hydrargymm oxsrdatiim = Quecksilberoxyd s. „Quecksilber-
verbindungen" No. 4.
Hydrarsryriim präolpitatimi albnm = Merkuriammoniumchlorid
siehe „Quecksiiberverblndungen" No. 7.
Hydrarftsmun ralfaratnm = Quecksilbersulfid siehe „Q u e c k -
Silberverbindungen" No. 6.
Hydrarnmun sulinxloiim = Quecksilbersulfat siehe „Q u e c k -
Silberverbindungen" No. 5.
Hydrastill. CnHnNOe. Alkaioid, das sich in der Wurzel der nord-
amerikanischen Ranunkulazee Bydrastis canadensis findet. Es ist ähnlich
gebaut wie das Narkotin.
• Man benutzt das Hydrastin medizinisch zu ähnlichen Zwecken wie das
Mutterkorn.
Hydrastin, Base und in Fonn seiner Salze D Mk. 20,00; H Mk. 180,00
SEydrasin, HtN.NHt, wird in Gestalt von Hydrazinsulfat
NsH« . HfSO« neuerdings technisch aus Ammoniak und Hypochlorit dargestellt,
wobei das Ammoniak zuerst in Monochloramin übergeht:
NHs + NaOCl = NHsCl -f NaOH,
und dann in dieses an Stelle des Chloratomes eine Amidogruppe eintritt,
NHsCl + NH. = N,H4 + HCl.
Die entstandene Lösung eines Gemisches von Hydrazin mit NaCl wird
eingedampft und mit HsSOt das Hydrazin als schwerlösliches Sulfat ausgefällt.
Dieses Verfahren wird durch D. R. P. 192 783 mit dem Zusatz-D. R. P.
198 307 geschützt.
Hydrazinsulfat, rein 1 kg Mk. 13,00
Hydrazinhydrat, rein 1 „ „ 4&,00
Dr. F. Baschig, Ghem. Fabrik, Lndwigshaten a. Rh.
H3rdrasoTmrblndimg«ii siehe „Azoverbindunge n'*.
HydrooftUnloso siehe „O x y z e 1! u 1 o s e*'.
Hsrdroohliioii (p-Dioxybenzol). C«H4(0H)s. Man stellt es durch Oxy-
dation von Anilin mit Chromsäuregemisch dar, indem man in eine kalt ge-
haltene Lösung von 1 T. Anilin in 8 T. HsSOt und 30 T. HtO nach und nach
2,5 T. gepulvertes KsCrtO einträgt. Dann wird Alkalisulfit zugesetzt, filtriert
und mit Äther ausgeschüttelt. Zur Reinigung kocht man das Hydrochinon mit
Wasser und Tierkohle.
Farblose, schwach sflsslich schmeckende Kristalle; Seh. P. 169", die sich
unverändert destillieren lassen. Leicht löslich in Alkohol, Äther und heissem
520 Hydrogcnit — Hydrosulfite.
H9O. Die wässerige Lösung reduziert in der Kälte AgNOa-Lösung, beim Er-
wärmen F e h 1 i n g sehe Lösung. FesCU färbt in geringer Menge die Lösung
vorübergehend blau; die Blaufärbung verschwindet auf weiteren FesCU-Zusatz»
und es scheiden sich grünlichschimmernde kleine Kriställchen aus.
Das Hydrochinon wird in der Photographie sowie in der Farbstoffchemie
verwendet.
PrUfnnon Untemchied von Brenzkatechin und Resoizln: Eine wlaaerife Hydro-
dünonlOflung wird weder durch Bleiacetat noch durch Bleleasig gefftllt. Als Verunreinigwigen
kommen anorganische Stoffe, Schwefelsäure, Phenol und O h i n o n in
Betracht: 1 g Hydrodiinon muas sich beim Erhitzen ohne Rfidutand Terflfichtigen, und die kalt
gesättigte Losung darf durch BaOlrLOsung nicht getrObt werden. Auf Phenol prflft man mit
FeaGU, wodurch die wässerige HydrochinonlOsung nicht dauernd violett gefärbt werden darf;
audi soll rie beim Kochoi keinen Phenolgeruch wahrnehmen lassen. Itte Abwesoiheit von
Ohlnon erkennt man an der vollständigen Farblosigkeit der Hydrochinonkristalle.
Hydrochinon, ehem. rein 1 kg Mk. 7,00
E. Merck, Darmstadt.
Hydrogenlt, durch Zusammenbringen von gepulvertem AI mit Hg er-
haltenes leichtes Amalgam (sp. G. 1,4), das beim Übergiessen mit HsO Wasser-
stoff entwickelt, indem sich andererseits Aluminiumoxyd bildet. 1 kg Hydro-
genit liefert ca. 1700 1 H. Es dient insbesondere zur Füllung von Militärluft-
schiffen, da es wegen seiner Leichtigkeit bequem mitzufahren ist.
Hydrogenliim siehe „W asserstof f".
Mjäxogenium. peroxydatum s. „W asserstoffsuperoxy d".
Hydrol. Gesetzlich geschützte Bezeichnung für besondere wasserlösliche
öle, die in verschiedenem Löslichkeitsgrad geliefert werden. Sie dienen zur
MÄallbearbeitung sowie zur Hydraulik, d. h. als schmierender und rost-
schützender Zusatz zum Druckwasser hydraulischer Anlagen.
Hydrol o/o kg Mk. 125,00
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Hydrolith. Bezeichnung für Calciumhydrid CaHs, wird durch Über-
leiten von H über Stücke metallischen Calciums, die auf 800<^ erhitzt werden,
gewonnen. Nach dem Amer. Fat. 857 146 erhält man es besser durch Ein-
leiten von H in geschmolzenes Ca.
Chemisch reines Hydrolith ist eine weisse, technisches eine schiefergraue
Masse, die in kleinen Stücken in den Handel kommt. Sie zersetzt sich bei
Einwirkung von Wasser unter sehr lebhafter Wasserstoffentwicklung, gemäss
der Gleichung CaH, + 2H,0 = Ca(OH), + 2Ht, und zwar liefert 1 kg
Hydrolith 1143 1 H bei gewöhnlicher Temperatur. Es dient insbesondere zur
Füllung von Militärluftschiffen.
Hydrolith 1 kg Mk. 15,00
Hydroozyffenffas siehe „K n a 1 1 g a s*\
Hydroperozyd siehe „W asserstoffsuperoxy d".
Hsrdropsrrln. Wasserlösliches Natriumsalz der Azetylsalizylsäure:
Hsrdrosohwefliffe Sänre siehe „Hydrosulfit e".
Hydrosole siehe „Kolloidale Körpe r'*.
Hydrosulfite. Salze der hydroschwefligen Säure, die aus saueren
Sulfiten durch Reduktion mittls naszierenden Wasserstoffs erhalten werden.
Gewöhnlich reduziert man zur Darstellung Natriumbisulfitlauge durch Zink
und fällt das in Lösung gegangene Zn durch Kalkmilch oder Sodalösung aus.
Den Hydrosulfiten kommt die allgemeine Formel M^SaO« zu.
Nach dem D. R. F. 141 452 erzeugt man Hydrosulfite mit Hilfe von Salzen
des Titansesquioxyds, z. B. mit TisCU: Wird SOs oder ein saueres Sulfit in
wässeriger Lösung mit TitCU zusammengebracht, so färbt sich die Flüssigkeit
infolge Bildung von hydroschwefliger Säure sofort braun. Bevor diese Lösung
Zeit hat, sich unter Abscheidung von S zu zersetzen, lässt man sie in NaOH
Hydrosolfitc. 52 1
einfliessen, wobei das verhältnismässig beständige Natriumhydrosulfit NatSsO«
entsteht, während Titanhydroxyd Ti(OH)« ausfällt. Letzteres geht wieder in
den Frozess zurück, und zwar löst man es in HCl und führt es durch Elektro-
lyse in TisCle über.
Neuerdings sind die Verfahren zur elektrolytischen Darstellung
von Hydrosulfiten wichtig geworden, und zwar geht man dabei von den Bi-
sulfiten aus. Nach den D. R. P. 125 207 und 129 861 benutzt man als Kathoden-
flüssigkeit eine möglichst neutrale Bisulfitlösung und als Anodenflüssigkeit
die Lösung eines Alkalis oder Kochsalzlauge. So gelingt es, die sonst durch
sekundäre Zersetzung der freien hydroschwefligen Säure bedingten grossen
Stromverluste fast ganz zu vermeiden. Die Stromverluste umgeht man übrigens
auch, wenn man als Kathodenflüssigkeit Calciumbisulfit- oder Magnesium-
bisulfitlauge verwendet, da das dabei gebildete Calciumhydrosultit bezw.
Magnesiumhydrosulfit fast vollständig unlöslich ist und sich daher der sekun-
dären Zersetzung entzieht; durch Umsetzung kann man leicht von den gebil-
deten zu andern Hydrosulfiten gelangen.
Die Wurzel der ganzen, althergebrachten Darstellung verschiebt das
D. R. P. 148 125, Hiernach trägt man unter Kühlung metall. Na in wasser-
freien Äther (oder Benzol, Ligroin bezw. ein anderes mit den Alkalimetallen
nicht reagierendes Lösungsmittel) ein und leitet durch die Flüssigkeit trocknes
SOs durch; stat des Na können auch Alkalimetalllegierungen, statt des SOt-
Gases auch flüssiges SOa Verwendung finden. Die Umsetzung entspricht der
Gleichung: 2 Na + 2 SOs = NatSsO«. Das ausgeschiedene Natriumhydro-
sulfit wird vom Äther getrennt, und man erhält so ohne weiteres ein wasser-
freies, auch an der Luft sehr beständiges Produkt. Die Herstellung soll bei
den jetzigen Na-Preisen billiger sein als die bisherige mittels Bisulfits und
Zinkstaubs.
Schon lange ist man bemüht, Verfahren zur Darstellung von Hydro-
sulfiten in fester, haltbarer Form zu ersinnen. Nach den D. R. P. 112 983,
125 303 und 144 632 erhält man feste Hydrosulfite, indem man wässerige
Lösungen dieser Salze mit NaCl oder CaCls, MgCU, ZnCls, NaNOs, NaCsHtÖ«
aussalzt. Das Zusatz-D. R. P. 133 040 lässt die so erhaltenen festen Hydro-
sulfite dadurch wasserfrei machen, dass man sie mit rasch verdampfen-
den, sich mit HsO leicht mischenden Flüssigkeiten wie Alkoholen, Azeton und
event. noch Äther wäscht. Ganz ähnlich ist übrigens das Verfahren des
D, R. P. 138 315; es besteht darin, dass man die ausgefällten oder ausgesal-
zenen Hydrosulfite abpresst bezw. absaugt, dann die Mutterlauge durch
Alkohol oder andere mit HsO mischbare Flüssigkeiten verdrängt und endlich
die Salze im Vakuum über wasserentziehenden Mitteln oder ohne Vakuum in
einem Strom sauerstofffreier Gase trocknet. Nach dem D. R. P. 138 093
werden die aus den Lösungen abgeschiedenen festen Salze mit Flüssigkeiten,
wie Alkoholen, Ketonen u. s. w., gewaschen, die mit HsO mischbar sind; darauf
rührt man die Salze zu einer Paste an, und zwar mit Flüssigkeiten, welche die
Zersetzungsprodukte der Hydrosulfite (vor allem Thiosulfate) nicht merklich
lösen, z. B. Äther, Benzol, Benzin, Schwefelkohlenstoff, Chlorkohlenstoff u.s. w.
Ferner ist das Verfahren des D. R. P. 144 281 zur Gewinnung fester haltbarer
Hydrosulfitpräparate zu nennen; hiernach mischt man entweder der Hydro-
sulfitlösung vor Abscheidung des Hydrosulfits oder dem bereits abgeschie-
denen Hydrosulfit trocknen Zinkstaub in Menge von 1 — 2 % zu, wobei letz-
terer einer durch Oxydation erfolgenden Zersetzung des Präparats vorbeugt.
In demselben Rahmen bewegt sich das Verfahren zur Darstellung voll-
kommen beständiger, trockner Hydrosulfite, welches durch das Franz. Pat.
341 718 nebst vier Zusatz-Patenten, ferner durch D. R. P. 160 529 nebst Zusatz-
D. R. P. 162 912 sowie durch D. R. P. 171 362 nebst Zusatz-D. R. P. 171 363 und
Zusatz-D. R. P. 189 088 geschützt worden ist. Hiernach werden die Hydro-
sulfite mit einer Entwässerungsflüssigkeit, wie Alkohol, Ketonen oder dgl.,
über 55^ C. hinaus erwärmt, wobei sich das Hydrosulfit als wasserfreies Pulver
abscheidet, das zunächst mit einer leichtflüchtigen Flüssigkeit gewaschen und
522 Hydroxylamin.
dann bei 70® getrocknet wird. Unter Umständen ist es zweckmässig, mit dem
Alkohol zugleich etwas Atznatron zuzusetzen.
Auch des Amer. Fat. 756 759 rauss gedacht werden. Danach presst man
das wasserhaltige Hydrosulfit aus, trocknet im Vakuum und umgibt es dann
mit sauerstofffreiem Leuchtgas. Die Methode bietet bezüglich der Verpackung
des Präparates grosse Schwierigkeiten.
Trotz aller genannten und mancher andern Verfahren, welche die Dar-
stellung haltbarer Hydrosulfitverbindungen bezweckten, war doch dieses
Problem in befriedigender Weise noch nicht gelöst. Dies ist aber jetzt ge-
lungen, und zwar durch Kombination von Hydrosulfit mit dem so viel verwen-
deten Formaldehyd. Über die Frage, wem die Ehre dieser wichtigen
Entdeckung gebührt, herrscht ein Prioritätsstreit zwischen Kurz in Ronen
und den Chemikern der Baumwollmanufaktur E. Zündel in Moskau;
jedenfalls ist die Erfindung von mehreren Seiten ziemlich gleichzeitig gemacht
worden. Zur Herstellung der Formaldehyd-Hydrosulfite mischt man Hydro-
sulfitlösungen — es kommen namentlich NaaSsO«, KtSaO«, ZnStO« und CaSsOt
in Betracht — * mit 40 %iger Formaldehydlösung, wobei die entsprechenden
Doppelsalze auskristallisieren. Diese Formaldehydverbindungen der Hydro-
sulfite sind von den Fabrikanten verschieden benannt worden, so Hydro-
sulfit NF und H y r a 1 d i t. Übrigens scheint man diese Produkte jetzt
durch Einwirkung von gasförmigem Formaldehyd auf die Hydrosulfite
darzustellen. Ferner gelangt man zu ihnen, wenn Formaldehyd -f- Natrium-
blsulfit mit Zinkstaub behandelt werden. Diese haltbaren Verbindungen haben
sich als vorzügliche Atzmittel im Zeugdruck aufs beste bewährt. Andere Be-
zeichnungen für wasserfreies Natriumhydrosulfit und Natriumhydrosulfit-
Formaldehyd sind „E r a d i t" und „R o n g a 1 i V\
Trotz der starken Reduktionswirkung des Formaldehyd-Hydrosulfits
widerstehen gewisse Farbstoffe doch diesen Atzmitteln. Um auch in solchen
Fällen reine Atzeffekte zu erzeugen, erhöht man die Reduktionswirkung des
Hyraldits nach dem D. R. P. 166 783, indem man der Atze gewisse Metall-
oxyde oder Karbonate, z. B. ZnO, MgCOt u. s. w., zufügt. Denselben Zweck
verfolgt das Franz. Fat. 350607: Danach soll man die Hydrosulfit-Formalde-
hydverbindung der Kristallisation, der fraktionierten Fällung oder der Extrak-
tion (mit Methylalkohol) unterwerfen oder endlich sie mit Zn reduzieren; in
allen diesen Fällen soll die Reduktionswirkung der Verbindung verdoppelt
werden
Nach dem D. R. P. 162 875 kann man ähnliche beständige Hydrosulfit-
verbindungen wie mit Formaldehyd so auch mit Azetonen (Azeton oder Methyl-
äthylazeton) gewinnen, wenn man die Einwirkung in Gegenwart von Alkalien
(zweckmässig von Natronlauge und Ammoniak) vor sich gehen lässt. Bei
geeigneten Mischungsverhältnissen tritt die Reaktion ganz von selbst unter so-
fortiger Temperatursteigerung ein; durch Eindampfen der Lösung im Vakuum
bei niedriger Temperatur wird das Azetonhydrosulfit in fester und
beständiger Form gewonnen. —
Inzwischen hat sich die Zahl der Patente, die auf die Gewinnung halt-
barer Hydrosulfite genommen wurden, so vermehrt, dass eine Beschreibung
dieser neueren Verfahren an dieser Stelle unmöglich erscheint. Wir müssen
uns darauf beschränken, die wichtigsten dieser Patente ohne Erläuterung auf-
zuführen; es sind dies: D. R. P. 171 991 mit Zusatz-D. R. P. 188 139, D. R. P.
188 837 mit Zusatz-D. R. P. 197 929, D. R. P. 191 594, 192 243, D. R. P. 200 291
mit Zusatz-D. R. P. 207 593, D. R. P. 203 846, 204 063, Amer. Pat. 872114,
Engl. Pat. 20 580 von 1907 sowie Franz. Pat. 400 174.
Die Hydrosulfite finden wegen ihrer stark reduzierenden Wirkung aus-
gedehnte Anwendung in der Färberei und im Zeugdruck, so zur Bereitung der
Indigo-Hydrosulfitküpe, zum Indigodruck und zur Bereitung von Atzfarben.
Hydrosulfit, fest • ... in 2,5 kg Dosen 1 kg Mk. 4,00
Hydroxylamin. NHs . OH. Technisch wurde es früher ausschliess-
lich aus Natriumnitrit + Natriumbisulfit gewonnen, und zwar durch Ein-
wirkung in konz. wässeriger Lösung bei etwa 0"; hierbei entsteht zunächst
Hydrozellolose — Hypnal. 528
tiydroxylamindisulfosattres Natron N(OH)(SOsNa)s, entsprechend der Glei-
chung: NaNOi + H,0 -f 2 NaHSOt = N(OH)(SOaNa), + NaOH + H,0. Aas
der Losung dieses Salzes scheidet man durch KCl das schwerlösliche hydroxyl-
amindisulfosaure Kali ab, und letzteres wird in nicht alkalischer wässeriger
Losung unter Druck auf 100— 130" erhitzt, wobei es in schwefelsaures
Hydroxylamin übergeht:
N(OH)(SOJC), -f 2 H,0 = NH, . OH . H,S04 + KiSO*.
Neuerdings gewinnt man Hydrojnrlamin auch elektrolytisch, so nach den
D. R. P. 133 457 und 137 697 durch Reduktion von HNOs, indem man diese
bei O^enwart von HtSO« oder Irgend einer andern Sfiure unter besonderen
Bedingungen elektrolysiert. Ein Ähnliches, nur in Einzelheiten abgeändertes
Verfahren betrifft das Franz. Fat 322 943.
Reines Hydroxylamin bildet Kristallnadeln, die an feuchter Luft zer-
f Hessen; sp. G. 1,35, Seh. P. 33«, S. F. (unter 22 mm) 58«. Es ist unterhalb
15* ziemlich bestandig, zersetzt sich jedoch bei höherer Temperatur allmählich,
oberhalb 100« unter heftiger Explosion. Es wirkt stark reduzierend, ist giftig
und greift Glas an.
Hydrozylaminchlorhydrat, ehem. rein H Mk. 7,70; 1 kg Mk. 70,00
Hydroxylaminsulfat H „ 9,00; 1 „ „ 80,00
HsTdroxellnloM siehe „O x y z e 1 1 u 1 o s e''.
Hygienol, schwach nach schwefliger Säure riechende dunkelrote
Flüssigkeit, eine Verbindung von Kresol mit SO», dient in 5%iger LOsunjz:,
<lie klar und geruchlos ist, zum Desinfizieren und Geruchlosmachen.
Hydrometer siehe „M eteorologische Instrument e".
HyoBslii (Hyo8cinum)y auch Skopolamin {Scopolatninum) genannt.
CitHuNO«. Alkaloid, das sich in verschiedenen Solaneen findet, namentlich
im Samen des schwarzen Bilsenkrauts (Hyoscyamua niger).
Seine Salze finden medizinische Anwendung, und zwar innerlich und
subkutan als Schlafmittel, zum Einträufeln ins Auge als pupillenerweiterndes
iS4ittel. Gemische von Skopolamin und Morphin dienen zur Narkotisierung;
vgl. „Skopomorphi n'*.
M. D. innerlich: p. dos. 0,001 g, p. die 0,003 g. M. D. für Injektionen:
p. dos. 0,0002 g, p. die 0,001 g.
Hyoszin in Salzen lg Mk. 3,00
r als Base l „ „ 6,00
Hyoezyamin {Hyoscyaminum). CiTHssNOt. Alkaloid, das man aus
den Samen des schwarzen Bilsenkrautes (Hyoscyamua niger) gewinnt. Es ist
dem A t r o p i n (s. d.) nahe verwandt.
Weisse, lockere Nadeln vom Seh. P. 108,5«. Leichter lOsl. in HtO und in
verd. Alkohol als Atropin, leichtlOsl. in absol. Alkohol, Äther und CHCls. Die
Losungen schmecken kratzend-bitter.
Es ist ein starkes Gift und wird medizinisch verwendet, gewöhnlich in
Form seiner Salze. Man gibt es innerlich und subkutan als Schlaf- und Be-
ruhigungsmittel bei Geisteskranken in Gaben von 0,00^1—0,003 g; in gleichen
Mengen wird es auch in der Augenheilkunde zu denselben Zwecken wie das
Atropin benutzt. M. D. p. dos. 0,005, p. die 0,015 g.
Hyoscyamin. puriss. crist ig Mk. 8,00
hydrobrom. amorph, pur lg„ 2,00
hydrochlor. „ , lg„ 2,00
hydrojod. crist. pur lg» 8,00
r, salicylic. „ „ lg« 8.00
„ sulfuric. amorph, pur lg» 8,00
r n crist 1 g ,; 2.00
n||piial = Monoctaioralantlpyrin. Durch Einwirkung von Chloralhydrat
auf Aanpyriii gewonnen.
r
524 Hypnon — Ichthyol.
Farblose Kristalle vom Seh. P. 66— 67^ leichtlOsl. in heissem, schwerer
in Icaltem HsO. Man verwendet es medizinisch, und zwar als Schlafmittel als
Ersatz des Chlorals.
Hypnal „Höchst" H Mk. 9,00; 1 kg Äfk. 85,CK>
Hypnon siehe „Azetopheno n*'.
Hypoohloxlte (unterchlorigsaure Salze). Sie gehören zu den Ab-
kömmlingen der unterchlorigen Säure HOCl.
Allgemeines über die Darstellung von Hypochloriten siehe in den Ar-
tilceln „Bleichen", ,,Chlorkalk" und „Chloralkaliprozess,
elektrolytische r".
Um elektrolytisch Hypochloritlösungen zu gewinnen, führt man nach
dem D. R. P. 141 372 die Elektrolyse der entsprechenden Chloridlösungen bei
Gegenwart von Erdalkalimetallverbindungen und geringen Mengen Harzen
oder Harzlösungen aus.
Zur Herstellung einer festen Hypochloritmasse presst man nach dem
D. R. P. 145 745 Mischungen von Chlorkalk und kristallisiertem Natriumsulfat
trocken zusammen. Hierbei bildet sich NaOCl und hydratisiertes CaSO«, wel-
ches der Masse das feste Gefüge verleiht.
Nach dem Engl. Pat. 18^7 von 1902 macht man Hypochlorite dadurch
fest, dass man sie in einem Luftstrom unter vermindertem Druck trocknet.
Hyporalfite siehe „T h i o s u 1 f a t e".
Hyraldit siehe „H y d r o s u 1 f i t e'*.
Hyrgol, wasserlösliches kolloidales Quecksilber, das medizinisch be-
nutzt wird.
Hysterol. Andere Bezeichnung für das B o r n y v a I (s. d.).
I.
Zblt. Verbindung von Tannin und Wismutoxyjodid. Graugrünes, ge-
ruch- und geschmackloses Pulver, das als antiseptisches Streupulver benutzt
werden soll.
Zohthalbin = Ichthyol-Ei weiss. Man erhfllt es durch Fallen einer Ei-
weisslösung mit einer Lösung von Ichthyolsuifosaure.
Feines, graubraunes, in HtO unlösliches Pulver, das im Magen nicht ge«
löst wird und sich erst im Darm in Ichthyol und Eiweiss spaltet. Man ver-
wendet es vor allem bei Darmkatarrhen.
Ichthalbin H Mk. 6,60 ; 1 kg Mk. 60,00
Zohtharsran, lösliches Antiseptikum, enthalt 30 % Ag, gebunden an
organische, schwefelhaltige Körper, die aus der Ichthyolsuifosaure stammen.
Ichthargan H Mk. 20,00; 1 kg Mk. 190,00
Ichthyol. Das Ichthyolrohöl, ein flüchtiges schwefelhaltiges öl, wird
durch Erhitzen aus dem öl- oder Stinkstein gewonnen, einem bituminösen
Schiefer, der sich bei Seefeld in Tirol findet. Durch Behandeln des Ichthyol-
rohöls mit konz. HsSO« gewinnt man die Ichthyolsuifosaure, deren
Salze ausgedehnte therapeutische Verwendung finden, so das NH«-, Na-, Li-,
Zn-Salz und andere mehr.
Das Ammonium aulfoichthyolicum wird in der Medizin schlechthin als
Ichthyol bezeichnet; zur Darstellung neutralisiert man Ichthyolsuifosaure mit
starkem NHs und dampft das Produkt zur Konsistenz eines dünnen Ex-
traktes ein.
Rotbraune klare sirupdicke Flüssigkeit von brenzlichem Geruch und Ge-
schmack, klar in HtO löslich. Man verwendet es medizinisch ausserüch gegen
verschiedene Hautkrankheiten, innerliah bei Tuberkulose, Lungenkatarrhen,
chronischen Magen- und Darmkatarrhen u. a. m.
Ichthyolidin — Indigofarbstoffe. 525
AmmoniMm sulfoichthyolieum H Mk. 2,90; 1 kg Mk. 26,00
Ichthyol-Oeaellschaft Oordea, Hennanni & Co., Hamburg, Bohnenstr. 21.
Zohtilyolidin. Piperazinsalz der Ichthyolsulfosflurei das in Tabletten-
form bei Oicht und harnsaurer Diathese gegeben wird.
Zohtoform. Verbindung der Ichthyoisulfosäure mit Formaldehyd.
Schwarzbraunes, unlösliches, fast geruch- und geschmackloses Pulver.
Man gibt es innerlich als Darmantiseptikum und verwendet es äusserlich in
der Wundbehandlung als Jodoformersatz.
Ichtoform l kg Mk. 80,00
Zmoffenralflt siehe „Photographische Chemikalie n".
Zmpräffniereii siehe .,H o I z".
Zmpräffiileniiittel :
Chemiflche Fabrik FlSraiieim, Dr. H. Noerdlinger, FlCrabeim a. M.
Apparate zur Herstellung von Imprägniermitteln:
\'o]kmar HIaitr k Go., Heidenau-Dreaden. | F. H. Meyer, Hannover- llainholx.
Zmpräfirnieröl (Karboihaltiges schweres Steinkohlenteeröl zum Tränken
von Eisenbahnschwellen):
Chemisch« Fabrik FlOniieiin, Dr. H. Noerdlinger, FlfirsheiRi a. M.
Zmprol:
Chemische Fabrik FIOrBheira, Dr. H. Noerdlinger, FlOrahelm a. M.
Indamine. Klasse von Teerfarbstoffen, die zu den Chinonimid-
f a r b s t o f f e n (s. d.) gerechnet werden. Der einfachste Repräsentant dieser
Farbstoffe ist das „I n d a m i n'' NHs . CeH« . N : CaH« : NH, das durch Oxy*
dation eines Gemenges gleicher Moleküle p-Phenylendiamin und Anilin ent-
steht. Es bildet schwarzgraue bis grünlichblaue, in Wasser lösliche Salze,
welche mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle violett färben.
Zndantliren. Unter diesem Namen kommen blaue Teerfarbstoffe in den
Handel, die als Küpenfarbstoffe verwendet werden und den Indigo an Echtheit
übertreffen, überhaupt zu den allerechtesten, bisher bekannten Farbstoffen
gehören. Man stellt diese Farbstoffe dar nach den D. R. P. 129 845 und
135 407, indem man i^-Amidoanthrachinon mit Alkali bei 200—300» verschmilzt
und die Schmelze unter Luftzutritt in H3O löst. Der erhaltene blaue Farbstoff
ist unlöslich in HtO, löst sich aber in Alkalien bei Gegenwart von Reduktions-
mitteln zu einer blauen Küpe auf.
Zu derselben Familie gehören auch: das gelbe Flavanthren, das
graue Melanthren und das tiefdunkelblaue Cyananthren.
Indigo. Der schon im Altertum bekannte Farbstoff verschiedener, in
Indien, China und auf Java gebauter Indigofera-Arten; in Europa enthalten nur
der Färberknöterich Polygonum iinctorium und der Waid Isatis
tinctoria Indigo. Der Farbstoff findet sich in den Pflanzen als Glykosid und
wird daraus durch Gärung abgeschieden. Bei der Gärung entsteht (durch
Reduktionswirkung seitens der gleichzeitig entwickelten COt) eine gelbe Flfis-
sigkeit, die durch Schlagen mit Rudern und Schaufeln mit Luft gemischt wird;
hierbei entsteht der Indigo wieder durch Oxydation und fällt in blauen Flocken
aus. Der abgeschiedene Farbstoffbrei wird an mehreren Tagen zum Kochen
erhitzt und scMiesslich durch langsames Pressen möglichst von Wasser be-
freit. Er bildet eine dunkelblaue bis purpurviolette, leicht zerreibliche Masse,
die beim Zerdrücken einen kupferroten Metallglanz zeigt. Eine Verbesserung
der Indigogewinnung bezweckt das Franz. Pat. 323 036; hiernach soll man die
Indigopflanzen mit Tannin mazerieren, wobei nur das reine Indigoblau als un-
lösliche Verbindung ausfällt, während alle Verunreinigungen gelöst bleiben.
Der wirksame und wertvolle Farbstoff des Indigos ist das Indigo-
b 1 a u. Weiteres hierüber, über die synthetisch dargestellten Indigofarbstoffe
und über die Art der Indigofärberei siehe die Artikel „Indigofarb-
stoff e*^ und „Küpen und Küpenfarbstoff e*'.
IndiffofarlMtoffe. Über den natürlichen Farbstoff siehe „Indigo";
hier handelt es sich nur um die synthetisch dargestellten Farbstoffe.
^20 Indigoforbstoffc.
Als Chromophor dieser Farbstoff klasse gilt dieAtomgruppe R<nh>C ^
dieselbe Ist in dem Indigo blau zweimal vorhanden. Die Konstitution
des Indigoblaus, des Hauptrepräsentanten dieser Farbstoff klasse, ist folgende:
C«H4<g8>C=C < J8>GH4.
Übrigens kommt dem Indigoblau nach neuen Untersuchungen das Molekular-
gewicht 524 zu, so dass man hiernach die obige Formel zu verdoppeln hatte;
die Bindung erfolgt dann durch die mittleren Kohlenstoffpaare.
A. Darstellung des indigos.
Für die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Indigoblaus (I n d I g o t i n s)
sind sehr zahlreiche Methoden erdacht worden, die aber nur zum kleinen Teil
praktische Wichtigkeit erlangt haben. Die Patentliteratur auf dem Gebiet der
Indigosynthese und der Zwischenmaterialien wflchst von Jahr zu Jahr, so dass
es nur schwer möglich ist, das Wesentliche vom Unwichtigen zu sondern.
Um dem Artikel eine grössere Übersicht zu geben, teilen wir die synthe-
tischen Methoden in drei Gruppen, nach dem Ausgangsmaterial.
1. Indigosynthese vom Naphtalin aus.
Der grösste Teil des synthetischen Indigos wird wohl nach der paten-
tierten Synthese von H e u m a n n erzeugt. Man geht dabei vom N a p h t a -
1 i n aus, oxydiert dieses nach D. R. P. 91 202 mit HfSOt bei Gegenwart von
Hg-Salzen zu Phthalsäure, wandelt diese in das P h t h a 1 i m i d um und
fflhrt letzteres in Anthranilsäure Aber. Durch Kondensation der An-
thranilsäure mit Chloressigsäure erzeugt man diePhenylglyzinortho-
karbonsäure, verschmilzt diese Säure mit Atzalkali, löst die Schmelze
in Wasser und scheidet den Indigo daraus durch Oxydation mittels Luftsauer-
stoffs ab. Die Phasen des Prozesses entsprechen also den Formeln:
CoH. ► ^"*<CoIh ^ C«H4<co>NH — ► C«H4<2g*H
y C«H4<2o.jf "• • ^^"^ —- > Indigoblau.
Die Indigosynthese aus Phthalsäure bezw. Anthranilsäure hat mancherlei
Abänderungen erfahren, so gewinnt man z. B. Phthalsäure nach dem D. R. P.
136 410 aus a-Nitronaphtalin, indem man dieses zunächst durch Erhitzen mit
Alkalien und oxydierend wirkenden Metalloxyden in Nitronaphtol und durch
weiteres Erhitzen mit Alkalien in ein Gemisch von Benzoesäure + Phthalsäure
überführt. Es hat kaum den Anschein, als könnte dieses Patent mit dem ur-
sprünglichen H e u m a n n sehen Verfahren konkurrieren.
Nach den D. R. P. 130 301 und 130 302 gewinnt man die Anthranilsäure
aus Phthalhydroxylamin. Diese Verbindung, die sich nach D. R. P. 130680
und 130 681 leicht aus Phthalsäureanhydrid + Hydroxylamin in alkohol. Lösung
darstellen lässt, wird durch Sodalösung glatt in Anthranilsäure übergeführt.
Das gleiche Verfahren betrifft das Franz. Pat. 318 050. Nicht wesentlich davon
abweichend ist die durch D. R. P. 135 836 und 136 788 geschützte Methode,
welche, um Anthranilsäure darzustellen, von freier Phthalhydroxylamlnsäure aus-
geht Letztere Säure erhält man aus Hydroxylamin mit Phthalsäureanhydrid in
wässeriger Lösung, und durch Kochen mit Alkali oder Alkalikarbonat lässt sich
die Phthalhydroxylamlnsäure in Anthranilsäure überführen.
Technisch bedeutsam scheint das Verfahren des D. R. P. 129 165 ge-
worden zu sein, wonach man Anthranilsäure aus ihrem Sulfoderivat gewinnt,
und zwar wird die Sulfoanthranilsäure durch Einwirkung von Natriumamalgam
in Anthranilsäure gespalten. Da man die Sulfoanthranilsäure jedoch indirekt
aus dem T o 1 u o 1 gewinnt, so sind die dieses Verfahren betreffenden Neue-
rungen unter 3. erörtert.
Indigofarbstoffe. 527
Endlich nennen wir von Ausgangsmaterialien der Anthranilsäurefabri-
kation noch das Phthalchlorimid, welches man nach D. R. P. 102 068
und 139 559 durch Einleiten von HCl in eine wässerige Aufschwemmung von
Phthaiimid erhält. Das Phthalchlorii* id liefert nach dem D. R. P. 133 950 beim
Digerieren mit verd. Natronlauge Anthranilsäure.
Eine Abänderung des H e u m a n n sehen Verfahrens bezüglich der Ober-
führung von Anthranilsäure in Phenylglyzinkarbonsäure bezwecken die D. R.
P. 117 924 und 120 136, nach denen man Anthranilsäure C6H«(NHs) . COsH
durch Einwirkung von Formaldehyd und Blausäure «n '<>-Cyanmethyl-
anthranilsäure, d.h. das Nitril der Phenylglyzinkar bonsäure, über-
führt, woraus letztere Säure selbst durch Verseifen erhalten wird. Aus der
Phenylglyzin-o-karbonsäure CeH4<Q0tjf "• ' ^^'^ erhält man
Indigo wieder durch Schmelzen mit Atzkali unter Luftabschluss und nach-
heriges Einleiten von Luft in die Lösung der Schmelze. Abänderungen des
Verfahrens enthalten die D. R. P. 123 695 u. 158 346. Die Abscheidung des
Indigos durch Einleiten von Luft in die Lösung der Schmelze ist durch D. R. P.
120 900 geschützt. Noch weit besser scheint das Verfahren des D. R. P. 152 548
zu sein, wonach man die Phenylglyzinkarbonsäure ganz glatt durch Schmelzen
mit Alkali im Vakuum in Indoxyl überführen kann; letzteres wird durch Ein-
blasen von Luft in Indigoblau umgewandelt.
Nach dem D. R. P. 158 089 hat man gefunden, dass noch leichter als die
Phenylglyzinkarbonsäure selbst sich ihre Dialkylester oder ihre Diamide
in Indoxyl überführen lassen, wenn man sie mit dem unten bei 2. noch näher
besprochenen Natriumamid in Benzol oder ähnlichen Lösungsmitteln erhitzt.
Die oben erörterte Methode, Anthranilsäure durch Einwirkung von Form-
aldehyd und Blausäure in «"-Cyanmethylanthranilsäure (d. h. das Nitril der
Phenylglyzinkarbonsäure) fiberzuführen, wird nach dem D. R. P. 155 628 tech-
nisch vorteilhafter so durchgeführt, dass man erst Formaldehyd und Anthranil-
säure kondensiert und dieses Kondensationsprodukt dann mit Natriumbisultit
behandelt, wobei sich das saure Na-Salz der <^Sulfomethylanthranilsäure
C«H4<2qq^"' • ^^'^* bildet. Letzteres kann durch ein Metallcyanid glatt
in a>-Cyanmethy]anthranilsäure umgewandelt werden. —
Eine andere Darstellungsmethode von Phenylglyzin-o-karbonsäure ist
durch die D. R. P. 125 456, 142 506 und 142 507 geschützt: Hiernach stellt man
die erwähnte Säure aus o-Chlorbenzoesäure+Olykokoll dar,
indem man die Komponenten in Form ihrer Alkalisalze trocken auf 220® oder
In wässeriger Lösung 4—6 Stunden zum Sieden erhitzt; in letzterem Falle wird
die Reaktion durch Zusatz von Alkalikarbonaten und Kupferspänen sehr be-
günstigt. Zu dem D. R. P. 142 507 ist das Zusatzpatent 143 902 genommen
worden, wonach man statt des Olykokolls auch seine Oxalylverbindung ver-
wenden kann; dieses Oxalyldiglykokoll bildet wegen seiner Schwerlöslichkeit
In HsO ein bequemes Mittel zur Retndarstellung des Glykokolls. Erhitzt man
molekulare Mengen o-Chlorbenzoesäure und Oxalyldiglykokoll in Form ihrer
Alkalisalze, so erhält man nicht die zu erwartende Oxalyldiphenylglyzindi-o-
karbonsäure sondern direkt Phenylglyzinkarbonsäure in guter Ausbeute. Die
eifolgreiche Durchführung dieses Verfahrens hängt ab von einer billigen Dar^
stellungsweise der o-Chlorbenzoesäure; vgl. darüber den Artikel „Chlor-
benzoesäur e**.
2. Indigosynthese vom Anilin aus.
Schon seit langer Zeit war es möglich, auch vom Anilin aus Indigoblau
darzustellen. Man gelangt nämlich nach D. R. P. 54 626 zum Indigoblau durch
Schmelzen von Phenylglykokoll (Phenylglyzin)
C.H5 . NHCH, . CO,H
mit Atzkali unter Luftabschluss und nachheriges Einleiten von Luft in die
Lösung der Schmelze. Dabei gewann man das Phenylglyzin, welches mau
528 Indigofurbstoffe.
auch als Phenylamidolessigsflure auffassen kann, durch Einwirkung von
Chloressigsäure auf Anilin. Aber es hatte den Anschein, als ob diese Synthese
nur theoretisches Interesse behalten würde, einmal wegen der schlechten
Ausbeute, welche die Phenylglykokollschmelze lieferte, und anderseits wegen
der recht beträchtlichen Schwierigkeiten, die die scheinbar so einfache Um-
setzung von Anilin + Chloressigsäure In Phenylamidoessigsäure bei prak-
tischer Durchführung bot. Nach dem Franz. Fat. 317 121 lässt sich zwar die
Ausbeute von Phenylglyzin aus Chloressigsäure und Anilin durch besondere
Versuchsanordnung auf das dreifache steigern, aber die Methode muss sich
doch nicht bewähren; jedenfalls ist die deutsche Patentanmeldung des-
selben Verfahrens zurückgezogen worden.
Die Aussichten der Indigosynthese vom Anilin aus besserten sich in-
zwischen aus andern Ursachen, und zwar fand man nach dem D. R. P. 132 621
ein Verfahren zur Darstellung von <»-Cyanmethylanilin, d. h. von
dem Nitril des Phenylglyzins, und zwar derart, dass man die Bisulfitverbindung
des Anhydroformaldehyd-Anilins mit KCN umsetzt. Nach dem Franz. Pat.
315 269 erhält man dieselbe Verbindung noch bequemer aus Anilinchlorhydrat,
Formaldehyd, HCl und KCN. Durch Verseifung des Nitrils, d. h. des to-Cyan-
methylanilins, stellt man das Phenylglyzin selbst dar. Um Salze des Phenyl-
glyzins direkt in einer Reaktion zu gewinnen, bringt man nach D. R. P.
135 332 Anilin auf Formaldehyd und KCN in wässerig-alkoholischer Lösung
(also ohne Säurezusatz) zur Einwirkung aufeinander. Bei einer durch D. R. P.
145 376 geschützten Abänderung des letzten Verfahrens geschieht die Um-
setzung in alkalisch-alkoholischer Lösung. Weiter erwähnen wir hier noch
das D. R. P. 156760, welches eine Modifikation des D.R. P. 132 621 ist. Auch
da& D. R. P. 157 617 gehört hierher: Danach versetzt man Cyankaliumlösung
mit HCl, fügt Anhydroformaldehydanilin zu — alles in den entsprechenden Ver-
hältnissen — und erhitzt 2 Stdn. im Wasserbade, wobei das ^-Cyanmethyl-
anilin gebildet wird; im Prinzip ist das Verfahren von dem Franz. Pat. 315 269
nicht verschieden. Dass hier immer noch Verbesserungen möglich sind, zeigt
das D. R. P. 157 710; hiernach trägt man Anilinchlorhydrat und KCN in Äther
oder Ligroin ein und setzt Azeton zu, wobei sich das Nitril direkt bildet.
Schliesslich bleibt das D. R. P. 157 909 zu nennen, nach welchem man zunächst
Formaldehyd mit Bisulfit kondensiert, auf das entstandene Formaldehydbisulfit
unter Erwärmen Anilin einwirken lässt und das so gebildete methylanilin-o»-
sulfosaure Na mit KCN in Reaktion treten lässt; auch hier wird «' -Cyanmethyl-
anilin gebildet.
In letzter Zeit sind in der Darstellung von Phenylglyzin erhebliche Ver-
besserungen erzielt worden: Nach dem D. R. P. 167 698 lässt man chloressig-
saure Salze mit überschüssigem Anilin bei Gegenwart eines in HsO schwer lös-
lichen Erdalkalis (Kalk oder Magnesia) aufeinander einwirken, so dass ein
erheblicher Überschuss des basischen Mittels ausser Anilin vermieden wird.
Nach dem D. R. P. 177 491 erzielt man gute Ausbeuten, wenn man dafür sorgt,
dass sich das gebildete Olyzin im Augenblick der Entstehung in Form eines
unlöslichen Schwermetallsalzes ausscheidet und sich so der weiteren Ein-
wirkung der Chloressigsäure entzieht; man erreicht dies, indem man Anilin
mit Chloressigsäure in Gegenwart von Oxyden oder Karbonaten der Schwer-
metalle (z. B. Eisenoxydhydrat) .in gesättigter Salzlösung in der Wärme zur
Wechselwirkung bringt. Das letztgenannte, technisch sehr wertvolle Verfahren
deckt sich inhaltlich im wesentlichen mit dem Franz. Pat. 375 055. — Nach
dem D. R. P. 175 797 kann man Phenylglyzin auch vom Nitrobenzol aus er-
halten, indem man dieses mit Eisen und Chloressigsäure in der Wärme be-
handelt.
Abgesehen von der Darstellung des Phenylglyzins hatte es lange den An-
schein, als ob die Indigosynthese vom Anilin über Phenylglyzin deshalb keine
grosse Bedeutung erlangen würde, weil man beim Verschmelzen von Phenyl-
glyzin mit Atzalkali zu schlechte Indigoausbeuten erhielt. Nach dem D. R. P.
138 903 wird die Ausbeute bedeutend erhöht, wenn man die Alkalischmelze in
Gegenwart eines Alkoholats ausführt, und nach Franz. Pat. 322 536 sollen bei
der Schmelze Natrium oder Legierungen von Sn, Pb u. s. w. mit Na, ferner Zu-
Indi^ofarbstoffe. 529
satze von Kalk Verwendung finden. Das Franz. Paf. 319670 sieht bei der
Schmelze nur Zusfltze von Atzbaryt oder Atzkalk zum NaOH vor. Alle diese
Verfahren der Überführung von Phenylglyzin in Indigo sind aber in den Hinter-
grund gedrängt worden durch das D. R. P. 137 955, wonach als Kondensations-
mittel Na tri um am i d verwendet wird: Man schmilzt das Natriumamid
NaNHf (siehe unter „N a t r i um verbi nd ungen") entweder und trägt
das Glyzin ein oder man mischt das gemahlene Amid mit dem Qlyzin und
bringt es in das auf die passende Temperatur erhitzte Qefäss. Die Keaktion,
bei der das entweichende NHs den schädlichen Einfluss der Luft ausschllesst,
entspricht der Gleichung:
C.H5NH . CH, . COONa -f NH,Na = CtH4<Q^>CH, + Na,0 + NH..
Die viel bessere Ausbeute gegenüber der Atzkalischmelze beruht darauf, dass
das NaNHf viel niedriger schmilzt als NaOH und auch bereits bei seinem
Seh. P. auf das Qlyzin einwirkt, während die notwendige hohe Temperatur bei
der Alkalischmelze einen grossen Teil des Glyztns zerstört Die nach dieser
Methode erhaltene Indoxylschmelze wird gelöst und der Oxydation unter-
worfen, wobei sich dann Indigotin bildet. Das D. R. P. 149 638 schützt ein
besonderes Verfahren der Oxydation dieser Leukoschmelze, und zwar soll
man sie in wässeriger Lösung bei Gegenwart von Alkalinitraten durch Ein-
leiten eines kräftigen Luft- oder Sauerstoffstromes oxydieren. — Nach dem
Franz. Pat. 343 078 soll man das Phenylglyzin mit Atzalkalien unter Zuleiten
von Wasserstoff auf 230^ erhitzen oder aber man soll die Erhitzung mit Atz-
kali und metall. Na im* Vakuum vornehmen; die aus Indoxyl bestehende
Schmelze wird in HsO gelöst und der Indigo durch Einblasen von Luft gefällt.
— Statt des Natriumamids verwendet das Franz. Pat. 369 907 als Konden-
sationsmittel die Kali-, bzw. Natriumverbindungen des Anilins, Naphthylamins,
Diphenylamlns u. s. w. und will durch Erhitzen eines dieser Stoffe mit Phenyl-
glyzin (oder mit dem Dinatriumsalz der Phenylglyzin-o-karbonsäure) Indigo
in fast quantitativer Ausbeute gewinnen. —
Ebenfalls vom Anilin geht das sehr interessante und aussichtsreiche
patentierte Sand m eye r sehe Verfahren aus: Man stellt aus dem
Anilin mit Schwefelkohlenstoff Diphenylthioharnstoff dar, wan-
delt diesen durch gleichzeitiges Behandeln mit Bleiweiss und KCN in das
Hydrocyankarbodiphenylimid . um und führt letzteres mit gelbem Schwefel-
ammonium in ein Thioamid über. Wird dieses mit konz. HsSOi erwärmt, so
spaltet sich NHs und HsS ab, und unter Ringschliessung bildet sich a * I s a -
tinanilid. Die Umwandlungen entsprechen den Formeln:
C«Hß-^^" • ^^^NH . C«H5 ► C6H5-^q">C=N . C«H5
NH^ ^.xT ^o . />«-^NH
f C«H*-^'^">C:N.C«Hs — -> C«H4<i;Jj>C:N.C6H».
S:C— NHt ^^
Aus Isatinanilid entsteht dann Indigo durch Reduktion mit Schwefel-
ammonium. Lässt man nach dem D. R. P. 131 934 HtS auf a-Isatinanilid in
saurer Lösung einwirken, so scheidet sich unter Abspaltung von CeHs . NHt
a-Thioisatin aus; letzteres ist ein sehr zersetzlicher Körper und zerfällt
in wässerige Lösung auf Zusatz von Alkalien, Alkalikarbonaten u. a. m. in
Schwefel und Indigo. Behandelt man dagegen das Isatinanilid mit verd. HsSO«,
so erhält man unter Abspaltung von Anilin glatt 1 s a t i n C6H4<!qq^C(0H),
-das Oxydationsprodukt des Indigos, welches nach dieser Methode leicht zu-
gänglich wird. — Eine Verbesserung des letztgenannten Patentes bezweckt das
Franz. Pat. 365 109, wonach man a-Isatinanilid in Lösung, oder Aufschwem-
mung mittels gasförmigen Schwefelwasserstoffs quantitativ in Indigo über-
fuhren kann; der Zusatz irgendeines Alkalis ist unnötig, wenn man bei höherer
Temperatur arbeitet.
BIQcher VII. 34
530 Indigofirbstoffe.
3. Indigosynthese vom Toluol aus.
Schliesslich ist technisch wichtig die Indigosynthese, welche vom To-
luol ausgeht. Früher hatte man Toluol auch nötig, um zur Anthranilsflure zu
kommen, wobei die Durchgangsstationen o-Nitrotoluol, o-Toluidin und o-Azet-
toluidid waren; das letztere gibt bei der Oxydation mit KMnO« Anthranilsäure^
doch kann diese Synthese mit der Darstellung aus Naphtalin jetzt nicht mehr
konkurrieren. Dagegen gelangt man vom Toluol zu Indigo auf dem Wege
Toluol — -»-o-Nitrotoluol »-o-Nitrobenzaldehyd ^o-Nitrophenylmilchsäure-
methylketon >> Indigoblau. Bei diesem Verfahren liegt die Schwierigkeit in der
Darstellung des o-Nitrobenzaldehyds; gewöhnlich chloriert man das o-Nitro-
toluol, kondensiert das erhaltene o-Nitrobenzylchlorid mit Anilin, oxydiert das
o-Nitrobenzylanilin zur Benzylidenverbindung und spaltet letztere wieder, wo-
bei o-Nitrobenzaldehyd resultiert. Dieses patentierte Verfahren der Höchster
Farbwerke ist, ebenso wie die sonst angegebenen Methoden, noch recht um-
ständlich, doch soll man nach einem neuen Patent das o-Nitrotoluol mit Braun-
stein und HtSO« direkt (in einer Operation) in den o-Nitrobenzaldehyd aber-
führen können, was natürlich eine grosse Vereinfachung und Verbilligung wäre.
Die übrigen Teile dieser Indigosynthese machen keine Schwierigkeiten, und
namentlich die Verwandlung des Nitrophenylmilchsäureketons in das Indigotin
geht sehr leicht und beinahe quantitativ vor sich. Das o-Nitrophenylmilch-
säureketon erhält man dabei durch Kondensation des o-Nitrobenzaldehyds mit
Azeton in alkalischer Lösung; eine Verbeserung dieses Kondensationsvor-
ganges behandelt das D. R.P. 146 294. Das o-Nitrophenylmilchsäureketon
wird mit Vorteil zur Darstellung von Indigo auf der Faser verwendet, doch
steht einer weitergehenden Verwendung dieses Ketons seine Schwerlöslichkeit
in HsO entgegen. Die Löslichmachung des Nitrophenylmilchsäureketons
gelingt mit Essigsäure, besser mit Hilfe aromatischer Sulfosäuren; die
Verwendung der letzteren für diesen Zweck ist durch D. R. P. 148 943 und
Engl. Pat. 11 522 von 1902 geschützt. — Ein noch besseres Verfahren zur Lös-
lichmachung des Nitrophenylmilchsäureketons scheint das zu sein, welches
durch das D. R. P. 160 783 geschützt ist. Nach diesem Patent hat man ge-
funden, dass das genannte Keton mit den Alkalisalzen der Benzylanilinsulfo-
säure CflHs . CHs . NH . CeHi . SO>H ein Präparat bildet, das sich leicht in HsO
löst und sehr beständig ist. —
Zu den vom Toluol ausgehenden Indigosynthesen gehört auch das oben
schon kurz erwähnte Verfahren des D. R. P. 129 165, wonach man Anthranil-
säure aus ihrem Sulfoderivat gewinnt, und zwar wird die Sulfoanthra nilsäure
durch Einwirkung von Natriumamalgam in Anthranilsäure gespalten. Letztere
wird dann weiter, wie unter 1. beschrieben, über Phenylglyzinkarbonsäure in
Indigo übergeführt.
Die Sulfoanthranilsäure gewinnt man nach dem D. R. P. 138 188 durch
Kochen von o-Nitrotoluolsulfosäure mit Natronlauge, wobei gleichzeitig Re-
duktion der Nitrogruppe und Oxydation der Methylgruppe erfolgt. Statt die
Sulfoanthranilsäure mit Natriuniamalgam in Anthranilsäure umzuwandeln,
schlägt das D. R. P. 143 141 vor, die Säure mittels Chloressigsäure oder
Formaldehyds und Blausäure in Pbenylglyzinsulfokarbonsäure zu verwandeln
und letztere mit Atznatron zu verschmelzen; bei Temp. von 220 — ^230** soll ein
Gemisch von Indigo und Indigosulfosäure, dagegen bei 310—340^ nur Indigo
erhalten werden. Das D.R. P. 154 524 ändert das Verfahren des D. R.P.
143 141 dahin ab, dass man Diphenylglyzinsulfokarbonsäure nicht mit Atz-
alkalien, sondern mit Natriumamid verschmilzt. Die Reaktion verläuft
dann bei viel niedrigerer Temp.; erhitzt man auf 200—220°, so entsteht keine
Indigosulfosäure mehr, sondern nur unsulfuriertes Produkt.
Nach dem D. R. P. 146 716 kann man die Sulfogruppe der Sulfoanthranil-
säure auch durch Elektrolyse im Kathodenraume bewirken, und das Zusatz-
D. R. P. 147 228 dehnt dieselbe elektrolytische Reaktion auch auf die aus der
Sulfoanthranilsäure darstellbare Phenylglyzinsulfokarbonsäure aus; man er-
hält dabei die Phenylglyzin-o-karbonsäure.
Indigofarbstoffe. 58 1
Andere Methoden der synthetischen Indigodarstellung können über-
gangen werden, da sie bis jetzt technische Bedeutung nicht haben. Dies gilt
z B. auch von den D. R. P. 130 629 und 132 405, wonach man Indigo aus
I n d o 1 gewinnen soll.
B. Reinlging ind Elgensebaften des lidlgoblaus.
Der natürliche und ebenso der nach den meisten synthetischen Verfahren
gewonnene künstliche Indigo enthält Unreinigkeiten, die für viele Zwecke be-
seitigt werden müssen.
Seit längerer Zeit bekannt ist ein Verfahren der Indigoreinigung dadurch,
dass man. diesen mit einem Gemisch von konz. Essigsäure und konz. HsSOi
kocht, wobei nur das Indigotin als Indigotinsulfat in Lösung geht; man filtriert
von den Verunreinigungen ab und bringt im Filtrat durcn Zusatz grösserer
Wassermengen das Indigosulfat zur Spaltung bzw. das Indigotin zur Fällung.
Dieses Verfahren ist aber, da man grosse Mengen der beiden Säuren brauct^t,
für die Technik nur dann anwendbar, wenn es gelingt, die Chemikalien wieder-
zugewinnen. Zu diesem Zwecke wird nach dem D. R. P. 156829 in dem Gemisch
von Indigo-Schwefelsäure-Essigsäure die HtSOt ohne Wasserzusatz durch
entwässertes NasSO« 'oder NaC2H»0t zu Bisulfat abgestumpft. Dann wird die
Essigsäure abdestilliert und aus dem zurückbleibenden Indigotinbisulfat-
Gemisch das Bisulfat durch wenig HsG weggelöst und durch Auskristallisieren
gewonnen.
Nach dem D. R. P. 134 139 extrahiert man den Rohindigo zur Reinigung
mit Pyridinbasen im kochenden Wasserbade. Dagegen schreibt das
D.R. P. 148 114 vor, den Indigo zur Reinigung auf Temp. zu erhitzen, die
unterhalb seines Sublimations- und Zersetzungspunktes liegen, also auf 200
bis 270^; hierdurch werden die roten Verunreinigungen zerstört, und der
synthetische Indigo erhält den von den meisten Abnehmern geschätzten
Bronzeton; eine Verbesserung des letztgenannten Verfahrens bezweckt das
Zusatz-D. R. P. 179 351. — Nach dem D. R. P. 158 500 entfernt man die Ver-
unreinigungen durch Extraktion mit Phenolen oder Phenoläthern in solchen
Mengenverhältnissen, dass nur die Verunreinigungen gelöst werden und der
Indigo fast vollständig ungelöst bleibt.
Nach den D. R. P. 147 162, 149460 und 157541 gewinnt man den Indigo in
trocknenStücken, indem man Indigopaste mit Stärke und indifferenten
Füllmitteln wie Kieselgur, Magnesia, Ton, Kreide od. dgl. mischt; verwendet
man anstatt dessen Zucker, Melasse, Glyzerin, Gelatine, Laminaria,^) so kann
man auch trocknen Indigo in gleicher Weise behandeln. Die Mischung wird
nach dem Filtrieren gepresst, in Stücke geformt und bei niedriger Temp. ge-
trocknet.
Äusserst fein verteilten Indigo erhält man nach dem D. R. P. 170 978, in-
dem man den alkalischen Lösungen der Indigo-Leukoverbindungen vor dem
Ausblasen geringe Mengen Fettsäuren oder Harzsäuren oder ihrer alkalilös-
lichen Salze zusetzt, so dass die Oxydation in Gegenwart irgendeiner Seife
erfolgt.
Nach dem Franz. Pat. 361 357 gewinnt man hochkonzentrierte Indigopaste
(feinst verteilten Indigo in feuchtem Zustande) durch Mischen mit Kohle-
hydraten (Sirup, Melasse u. s. w.) und Eindampfen zur dicken Paste oder auch
zur festen Masse. Das Präparat ist sehr haltbar und erfordert keine Kon-
servierungsmittel.
Das Indigoblau ist in allen gewöhnlichen Lösungsmitteln unlöslich; es hat
auch keine Verwandtschaft zur tierischen oder pflanzlichen Faser und kann
nur unter Benutzung der sog. Küpenfärberei (vgl. unter „Küpe n")
darauf fixiert werden. Trägt man das Indigoblau in rauchende HtSO« ein, so
erhält man allerdings eine tiefblaue Lösung, doch ist in dieser nicht mehr un-
verändertes Indigoblau sondern IndIgosulfosäure enthalten. Durch
*) Laminaria ist eine Meeresalge.
34'
532 Indigofarbstoflfe.
Neutralisieren der verdfinnten und geklärten Schwefelsäure-Indigolösung mit
Soda und Zusatz von Kochsalz erhält man das Natriumsalz der Indigosulfosflure,
das unter den Bezeichnungen Indigkarmin und lösliches Indigo-
blau im Handel ist und sich in reinem Wasser klar löst. Synthetisch erhält
man den Indigkarmin durch Eintragen von Phenylglykokoll in rauch. HsSO« bei
niedriger Temperatur und darauf folgender Oxydation.
Interessant ist es, dass M 0 h 1 a u neuerdings kolloidalenlndigo
hergestellt hat, der sich also in H9O anscheinend zu einer klaren, tiefblauen
Flüssigkeit löst. Er verfährt dazu so, dass eine Aufschwemmung von Indigo
mit Atznatron und Natriumhydrosulfit, vor Luftzutritt geschützt, erwärmt wird;
die entstandene klare Küpe versetzt man nach der Abkühlung mit L y s a I b i n -
säure oder Protalbinsäure (über beide Verbindungen vgl. den Ar-
tikel „Protalbinsäur e*'). Dann wird die Küpe filtriert und das Filtrat
mit H9O9 oxydiert, wobei der Indigo in wasserlöslicher Form erhalten wird und
ohne Veränderungen dieser Eigenschaften aus der Lösung durch Abdampfen
gewonnen werden kann. Mit der kolloidalen Indigolösung lassen sich auf
Töxtilfasern Färbungen erzielen, die den durch Küpen hergestellten hinsicht-
lich Lichtechtheit und Reibechtheit nicht nachstehen, dagegen nicht so seifen-
echt und walkecht sind, weil sich der kolloidale Indigo eben nur auf der Ober-
fläche der Faser niederschlägt.
C. Sub8tltulerte Indigoderlvate.
Neuerdings werden auch die substituierten Indigopräparate immer wich-
tiger, und zwar vor allem der Bromindigo, auf dessen Darstellung eine
so grosse Reihe von Patenten genommen worden ist, dass wir uns hier auf die
Anführung der wichtigsten Patentzahlen beschränken müssen.
Nach den D. R. P. 128 575 und 149 941 lässt man zur Oewinnung von
Bromindigo flüssiges Brom oder Bromdämpfe mit oder ohne Ausschluss von
Feuchtigkeit auf Indigo einwirken. Das D. R. P. 149 940 schreibt vor, zur
Gewinnung von Bromindigo den Indigo innig mit Bromstärke zu
mischen. Dagegen lässt man nach dem D. R. P. 149 899 zu dem gleichen
Zweck Pyridinbromid zu dem gleichen Zweck Pyridinbromid CsHsNBrj auf
Indigo einwirken. Nach dem D. R. P. 149 983 wird Indigo bezw. Indigweiss
mit oder ohne Diaphragma elektrolysiert; dabei ist die wässerige oder
schwefelsaure Indigosuspension mit Bromwasserstoffsäure (event. noch mit
Bromiden) versetzt. Weiter kann man nach den D. R. P. 144 249 und 145 910
Brom auf Indigweiss oder auf Indigweissnatron einwirken lassen und das ent-
standene Bromindigwciss in bekannter Weise zu Bromindigo oxydieren.
Von den vorstehend genannten Patenten führt D. R.P. 149 941 die Bro-
mierung bei Gegenwart von HsO technisch durch. Das gleiche Prinzip —
wenn auch in verschiedener Ausführung — verfolgen die D. R. P. 149 989,
151866, 154511, 154 338, 160817, 161 463 und 162670.
Der Bromindigo scheint nicht unerhebliche Wichtigkeit in der Färberei
gewinnen zu wollen; er liefert lebhafte violettblaue Nuancen, die gegen Licht
und Dekatur echter sind als reine Indigotinfärbungen und kann auch in jedem
Verhältnis mit Indigo zusammen verfärbt werden.
Nach den Amer. Pat. 856 776 und 856 687 erhält man Tribromindigo, bzw
Tetra bromindigo durch Behandeln von IndiRO mit bestimmten Mengen Br bei
höherer Temperatur (225®) ia Ge¥:enwart geeigneter Lösungsmittel, wie
namentlich Nitrobenzol. Die Gewinnung derselben Derivate ist aucli durch
Franz. Pat. '375 514 geschützt. Diese Farbstoffe dürften wegen ihrer leichten
Verküpbarkeit, Brillanz der Nuance und ihrer hervorragenden Chlorechtheit
von hohem technischem Wert sein. —
Neuerdings scheint auch der Chlorindigo immer wichtiger zu
werden, wenigstens soweit man das nach der Zahl der Patente schätzen kann.
Ohne Beschreibung nennen wir von Verfahren zur Herstellung von Chlor-
derivaten des Indigos die D. R.P. 164 384, 165 149. 167 771, 167 830. 168 683
sowie Amer. Pat. 812 598.
Indigofarbstofie. 533
Weitere Patente über Verfahren zur Herstellung von Halogenindigo-
derivaten sind: D.R. P. 191971 und 206 352, sowie Engl. Pat. 25 513 und
26 276 von 1907.
Geringere Wichtigkeit haben bisher die andern Indigosubstitutionspro-
dukte* wie Dinitroindlgo, Naphtalinindigo u. s. w.
Dagegen haben der T h i o i n d i g o und die davon abgeleiteten Farb-
stoffe schiiell praktische Bedeutung erlangt. Die wirklichen symmetrischen
CO CO
Thioindigofarbstoffe, die die Gruppe s-^^ * ^*^S enthalten, werden
hauptsächlich nach dem D. R. P. 194 237 durch Oxydation von 3-Oxy-(l)thio-
naphthen bzw. seiner Derivate hergestellt. Für die Gewinnung unsymmetrischer
Thioindigofarbstoffe kommt das D. R. P. 182 260 in Betracht. Weiter sind für
die Gewinnung von Thioindigo noch die D. R. P. 190 292 und 193 150 von
Bedeutung.
Bei der Überführung desPhenylglykokolls in Indigoblau bezw. Indigokarmin
entsteht als Zwischenprodukt das I n d o x y 1 C«H4<^^jJj|^^^CH; die Karbon-
säure des Indoxyls, die I n d o x y I s ä u r e , CtHrNO« kommt unter der Be-
zeichnung Indophor in den Handel. Die alkalische Lösung scheidet, mit
Luft geschüttelt, Indigoblau aus; man benutzt den Indophor ztmi Blaudruck.
Indoxyl selbst kann man nach den D. R. P. 79 409 und 137 208 aus Methyl-
anthranilsäure durch Erhitzen mit Atzalkalien gewinnen, wobei man zweck-
mässig Natriumamid zusetzt. Auf andere Verrahren der Indoxylgewinnung,
wie D.R.P. 138 903, 142 700, 145 601, 163 039, 166 213, 166 447, 166 974.
168292 und 179 759, Franz. Pat. 206 567, 328 148, 340 695 und 348 980, Amer.
Pat. 776 884 u. s. w., kann hier nur verwiesen werden. Die wichtigsten hier-
her! gehörigen Verfahren sind ja auch schon oben bei der Indigodarstellung
selbst berührt —
Zur Färbung mit Indigoblau muss man sich, wie schon bemerkt, der
Küpenfärbung bedienen, d. h. man reduziert das Indigblau zu I n d i g -
weiss; die Lösung des letzteren in alkalischen Flüssigkeiten wird als I n -
d i g 0 k ü p e bezeichnet. Nach dem D. R. P. 139 567 bewirkt man die Re-
duktion des Indigos zu Indigweiss durch Elektrolyse in Gegenwart heisser Sul-
fitlösungen, wobei der Anodenraum H9SO4 enthält. Das so gewonnene Indig-
weiss ist haltbar und versandfähig. Das D. R. P. 153 577 schreibt vor,
Anthranilsäure mit Glykolid (oder Glykolsäure) in molekularem Verhältnis zu
erhitzen und das Reaktionsprodukt mit kaustischem Alkali zu verschmelzen;
hierbei erhält man einen Leukoindigo, der bei Oxydation Indigo liefert.
Nach dem Franz. Pat. 349 379 führt man Indoxyl bzw. Indoxylsäure da-
durch in Indigweiss über, dass man sie mit einer wässerigen Indigoaufschwem-
mung erhitzt, während Luft eingeblasen wird; kleine Mengen von Eisensalzen
oder Alkalisulfiten befördern die Reaktion.
Nach dem D. R. P. 158625 erhält man interessante Verbindungen des
Indigos, wenn man ihn mit k o n z. wässerigen oder alkoholischen Lösungen
von Alkallen oder Alkoholaten behandelt. Die erhaltenen Verbindungen
stellen im trocknen Zustande grünliche, beständige, in Alkohol sehr wenig
lösliche Pulver dar, die durch viel Wasser zersetzt werden; der hierbei wieder
abgeschiedene Indigo befindet sich in sehr fein verteilter, für Küpenansätze
besonders geeigneter Form. — Auf zahlreiche andere hierher gehörige Ver-
fahren kann hier nicht eingegangen werden.
Taucht man eine Faser in eine Indigoküpe, so lagert sich das hierbei ge-
bildete Indigweiss auf der Faser ab und wird dort bei nachheriger Einwirkung
des Sauerstoffs der Luft zu Indigoblau oxydiert. Weiteres über diese, die
Unterlage der ganzen Indigofärberei bildende Reaktion siehe im Artikel
„Küpen und Küpenfarbstoff e'*.
Indigofarbstoffe, künstliche:
Otto Starcke & Co., Q. m. b. H., LeipsiK-Lindeiuiu.
534 Indikatoren — Indol.
Indigopräparate:
Lehmann ft Yots, Hamburg (Icttnatl. Indigofarb Stoffe).
Indikatoren.
1. Lackmus: 1 T. Lackmus mit 6 T. HsO digerieren und filtrieren,
darauf genau neutralisieren und nochmals filtrieren.
2. Koschenille: 3 g gestossene Koschenille mit 20 ccm HaO und
50 ccm Alkohol digerieren und filtrieren.
3. Rosolsflure (Korallin): 1 g Rosolsäure in 500 ccm Alkohol von
80 vol. % ; die Lösung ist sauer und muss vor der Verwendung mit Barytwasser
genau neutralisiert werden.
4. Phenolphthalein: 1 gin75g Alkohol.
5. Phenazetolin: Man erhitzt am Rückflusskühler 25 g Benzol,
30 g. konz. Schwefelsäure und 30 g Essigsäureanhydrid. Durch Auswaschen
mit kaltem Wasser entfernt man aus dem Reaktionsprodukt die freien Säuren,
kocht dann mit H9O aus und dampft die erhaltene Lösung zur Trockne ein.
Durch Lösen des Rückstandes in Alkohol erhält man die als Indikator benutzte
Phenazetolinlösung.
6. M e t h y 1 0 r a n g e: 1 g in 1000 g Wasser.
Die Reaktionen der genannten Indikatoren sind im Artikel „Alkali-
m e t r i e*' verzeichnet.
Zndlsohffelb siehe „P u r r 6 e**; vgl. auch unter „Kobaltfarbe n".
Indium nnd Indlnrnverblndunffen.
Indium. In. A. G. = 114. Silberweisses seltenes Metall, das mit dem
Zink zusammen vorkommt und aus der Zinkblende gewonnen wird. Es ist
weicher als Blei, sehr dehnbar und politurfähig. Sp. u. (bei 17*) 7,4; Seh. P.
176^ Löst sich in verd. HCl und HsSO«, schneller in HNO«. Es hat, ebenso
wie seine Verbindungen, kaum irgend welche Bedeutung.
Indiummetall 1 g Mk. 17,00; D Mk, 150,00
Indiumchlorid lg „ 17,00; D „ 150,00
Indiumnitrat lg „ 17,00; D „ 150,00
Indiumoxyd 1 g n 20,00; D „ 175,00
Indiumsulfat Ig „ 17,00; D „ 150,00
Indoform = Salizylsäuremethylenazetat. C«H4<2o h"' *^^'' ^"*-
Weisses Pulver vom Seh. P. 108^109», das in Gaben von 0,5 — 1,5 g bei
Gicht, Neuralgien und rheumatischen Leiden angewendet werden soll.
Indoform-Tabletten (0,5 g) 20 Stück Mk, 0.90
Zndol. C6H4<[^^]>CH. Man kann es auf verschiedene Weise er-
halten, z. B. durch Destillation von Indigoblau mit Zinkstaub. Neuerdings
empfehlen Vorländer und A p e 1 1 , Indoxylsäure oder Indoxyl in alkali-
scher Lösung mittels Natriumamalgams zu reduzieren und dann die Flüssig-
keit im COsStrome mit Wasserdampf zu destillieren; das Indol geht teils
kristallinisch über (Seh. P. 52»), teils bleibt es im Destillat gelöst und kann
daraus als Pikrat abgeschieden werden.
Nach dem D. R. P. 152 683 wandelt man organische, dem Schema
R . N . CHs . CG (wo R ein aromatisches Radikal ist) entsprechende Verbin-
dungen, wie z. B. Phenylglyzin, dessen o-Karbonsäure u. s. w. in Indol und
seine Derivate um, indem man erstere mit Alkalihydraten, Alkalioxyden oder
Erdalkalioxyden in Reaktion bringt. Das in der Schmelze enthaltene Indol ist
an Alkali gebunden und mit Indoxylderivaten gemischt; zur Isolierung oxydiert
man die Indoxylderivate zu Indigo, extrahiert aus dem Filtrate das Indol mit
Äther oder Benzol und fällt mit Pikrinsäure.
Die Ausbeute steigt mit der Temp., namentlich aber, wenn man der
Schmelze Eisenpulver, Sulfite oder sonstige geeignete Reduktionsmittel zusetzt.
Ein anderes patentiertes Verfahren geht vom o-Nitrotoluol aus und ge-
langt über o-Nitrobenzylchlorid, o-Nitrostilben und o-Amidostilben zum Indol.
Indophenole — Inertol. 535
Züdoplienole. Teerfarbstoffklasse, die zu den Chinonimidfarb-
Stoffen (s. d.) gezählt wird; die Indophenole sind mit den I n d a m i n e ■
(s. d.) nahe verwandt. Man hat das Indophenol als Oxydationsprodukt
des Dimethyl - p - amidophenyl - 4 - amido - 1 - naphtols aufzufassen. Die In-
dophenole werden nach dem erloschenen D. R. P. 15 925 durch gemeinsame
Oxydation von Phenolen und p-Amidophenolen mittels alkalischer Oxydations-
mittel dargestellt; eine Verbesserung dieses Verfahrens bezweckt das D. R. P.
157 288.
Das blaue Indophenol wird durch Reduktion mit Zinnacetat zum Indo-
phenolweiss reduziert. Auf der Faser fixiert man das Indophenol durch die
Kfipenfflrberel (vgl. den Artikel „K 0 p e n und Küpenfarbstoff e")-
Eine neue, technisch wichtige Darstellungsart der Indophenole (Franz.
Pat. 330 388, 332 884 und 345 099) besteht in der Kondensation von Nitroso-
phenolen mit Aminen, die eine freie para-Stelle besitzen, bei Gegenwart einer
saure, wobei die Konzentration dieser eine wichtige Rolle zu spielen scheint.
Weiter seien wenigstens erwähnt die D. R. P. 160710, 168229 und
171 028, die sich ebenfalls auf die Erzeugung von Indophenolen bezieben.
Indoplior siehe „Indigofarbstoff e**.
Zndoxyl siehe „Indigofarbstoff e".
Zndnktioiisapparate (Funkeninduktoren).
1. Kleinere, nach Ruhmkorff.
No 0 1 2 3
Mit 800 1000 2000 3000 Windungen.
Stück 8,50 10,50 15,00 19,00 Mk.
Mit Armatur für Geisslersche Röhren ^ 12,50 17,50 21,00 „
2. Grössere, mit Stromwender, Kondensator und Unterbrecher; letz-
terer mit Schlitteneinrichtung zum Auswechseln.
Funkenlinge 2 4 6 10 12 15 20 25 30 35 40 50 cm.
Mit Platin-Unterbr. . . 45 90 140 210 230 305 355 445 525 625 785 1165 Mk.
Mit Deprez-Unterbr . . 65 110 160 230 250 310 360 450 530 630 790 1185 „
Mit Quecksilb.-Untcrbr. — — — 320 370 460 540 640 800 1180 „
Indülliie. Teerfarbstoffklasse, die zu den A z i n e n (siehe Artikel
„Azi nf ar bs tof f e") gehört. Es sind Derivate des p-Chinonimids mit
dem Chromophor Ri<Cj^^.R«.NH.
i^
Was die Nomenklatur der hierher gehörigen Farbstoffe anlangt, so sei
erwähnt, dass die durch Erhitzen von Amidoazobenzol oder von Azobenzol mit
Anilin und Anilinsalz (Indulinschmelze) erhaltenen Farbstoffe als I n -
d u 1 i n e bezeichnet werden, während die aus Nitrobenzol oder Nitrophenol
gewonnenen Induline den Namen N i g r o s i n e führen.
Ober Rosinduline vgl. unter „S a f r a n i n e".
Znertol, geschlitzte Bezeichnung für eine besondere Masse, die zu
wasserabstossenden Schutzanstrichen für Zement und Eisen dient. Die An-
striche haben sich gegen säurehaltige und alkalische Wässer, gegen Cl und
NHa vorzüglich bewährt. Inertol A dient zu Anstrichen für Trinkwasserhoch-
behälter, Wasserleitungsröhren, Talsperren u. s. w., ist dagegen nicht gegen
warmes HtO verwendbar. Inertol B dient zu Anstrichen gegen Witterungs-
einflfisse, gegen feuchte Luft in geschlossenen Räumen und gegen« laugige
Wässer; es erträgt Temperaturen bis 60®.
Inertol A • . • «/o kg Mk. 64.00-68,00
„ B *^/a n « 72,00-76,00
Dr. Roth's Inertol:
Paul Lechler, Stuttgart.
536
Infundierbüchsen — Ingrainfarben.
Infiinclierbficliseii.
Inhalt
Von Porzellan mit Stielhülse
„ Zinn mit Messingring
ohne
»
n
200
250
375
500
700 g.
1,50
1,80
2,10
2,40
2,70 Mk
5,50
6,00
7,00
9,50
11,50 „
4,50
5,00
6,00
8,00
10,00 „
Infundierbüchsen von Kupfer (blank oder verzinnt) mit Handgriffen, ein-
schliesslich dampfdichten Einschleifens der Schlussringe in die entsprechenden
Offnungen der Tischplatte.
Innerer Durch-
Durchmesier
der entspr. Öflhung
PWM
mesBcr
Tiefe der Büchsen
d«r BOchMn
der Tischplatte
blank
innen verzinnt
■■
am
mip
Hk.
Mk.
35
70
40— 50
6,50
7.00
50
80
55— 60
7,50
8,00
60
90
65— 70
8,50
9,30
70
100
75- 80
10.00
10,70
60
110
85 90
13,00
14,00
90
130
95-100
16,50
17,75
100
150
110-115
20.00
21,50
100
220
110-115
22,00
23,75
110
160
120-125
22,00
23,76
120
180
130
23,00
25.00
130
200
140-145
24,00
26.00
140
210
150
25,50
27,50
150
220
165
26,00
28,00
170
220
185
26.50
28,50
185
230
200
28,50
31,00
200
240
210
29,50
32.00
210
250
220
31.00
33,50
340
300
250
33,00
36,00
Infosa siehe „A u f g ü s s e".
Infusorienerde (Kieselgur). Besteht aus den Kieselpanzern abgestor-
bener Schalenalgen (Dtatomaceen) und bildet ein zartes weisses oder graues
Pt4ver. Es kommt, nach der Farbe sortiert, weiter geschlämmt und kalziniert,
in den Handel und dient zur Umhüllung der Dampfkessel und Dampfleitungen
siehe „Isolierunge n"), zur Ansaugung von Flüssigkeiten, so
für feuchte Wände, für flüssigen Dünger, zur Darstellung von Dynamiten
(s. d.), zur Entfettung von Wolle sowie zur Füllung von Seifen, Farben, Fil-
trierpapier, Gummiwaren u. s. w. Siehe auch den Artikel „D i a t o m i t".
Infusorienerde, roh «/o kg Mk. 5,00—10,00
„ raifin., weiss *"o n ^ 15,00—25,00
„ geschlämmt '»o . ^ 20,00—28,00
Infusorienerde (Kieselgur) :
Bemfeld ft Bosenberg, Wien 9A» Liecfatenstein-
straase 21.
Tiehinann ft Vom, Hamburg.
Mahleinrichtungen für Kieselgur:
Fried. Krupp Aktlengeaellschaft Qruaonwerk, Magdcburg-Buckau-
Ingrainfarben. Entstehen aus dem P r i m u 1 i n (stehe Artikel „T h i o-
benzenylfarbstoff &*) durch Behandeln der gefärbten Qewebe mit
verschiedenen Entwicklern. So färbt man z. B. ungebeizte Baumwolle mit
Primulingelb, diazotiert auf der Faser und behandelt mit )?-Naphtol (Rot-
entwickler), wodurch Ingraiinrot entsteht, während durch Ent-
wickeln mit Benzylnaphtylamin (Bordeaux-Entwickler) Ingrain-
bordeaux, durch Entwickeln mit m-Phenylendiamin Ingrainbraun
G. W. Reye & SOhne, Hamburgt Frankenstr.
(BroBdiQre gratis).
iDitialzflndcr — Injektorea. 537
erhalten wird. Auch andere Entwickler sind angegeben worden, wodurch man
[ngrainorange, Ingraingelb, Ingrainmarron und In-
graincrimson herstellen kann.
InltUlzttndsr siehe „Zündsatz e".
Injektoren. (Strahlapparate.)
Universal-tnjektoren zum Speisen stationärer Kessel. Kaltes
Wasser saugen sie bei 4—8 Atm. Dampfspannung 6 m hoch.
Geringjter
Preis
Pteii
=m=. 1 tiaa V«.til.,
Kchc
Injektoren
s^
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115,00
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14,00
1-1,00
Hl
12
2,00
2330
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30
120,00
150,00
8,00
14,00
14.IK)
3!
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V?
2,00
3100
40
40
130,00
175,00:
12,00
18,00
1P,00
41
14
2,50
4100
40
40
145,1'0
190,00
12,00
18.00
18,00
41
14
ri
2,50
5250
hll
N)
160,00
220,00
13,50
25,00
25,00
6!
1«
S?
H.00
W)(H(
h{)
hO
1K5,00
245,00
13,50
25,00
25,00
61
1K
3,00
7m}
50
50
290,00
13,60
25,00
25,00
61
1K
3,00
mm
m
«0
340.00
21,00
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32,00
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20
4.00
m
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21,00
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20
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4,00
12100
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300,00
380,00
21,00
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32,00
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20
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4,00
14600
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325,00
400,00
21.00
41,00
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5.
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16500
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350,00
420,00 :
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41,00
32,00
5-
20
II
4.00
21000
Hl)
65
420,00
- 25,00
49,00
36,00
7.
25
^■S ; 18,00
26000
m
65
500,00
- '1 25,00
49,00
36,00
25
.3"" ; 18,00
31000
KHI
KO
550,00
- 30,00
68,00
49,00
Kl
HO
^ 20,00
37300
100
ao
625,00
30,00
68,00
49,00
81
4
30
20,00
Sicherheitsinjektoren zum Speisen von Dampfkesseln; sie
speisen kaltes Wasser bei SaughOhen bis 3,5 m und warmes bis 42* C, zu-
fliessend. Ein Versagen ist unmöglich, da der Injektor unter allen Verhält-
nissen von neuem selbsttätig ansaugt.
Si
P
rel.
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Pr.i.
Frei,
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Mk.
Mk.
Mk.
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mm
780
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9
9
9
22
20
1380
65
; 80
9
9
9
22
20
2160
70
100
10
14
12
35
30
3100
80
' 110
10
14
12
35
30
4240
90
: 130
12
18
14
40
40
5500
100
140
12
18
14
40
40
7000
150
180
U
25
16
65
ÖO
8640
180
1 ^'^
16
25
16
65
50
Ö38 Injektoren.
Injektoren aus Steinzeug. Modell B dient zum Absaugen von
FIDssigkeiten und Gasen und wird mit Dampf betrieben, wälirend fflr die an-
deren Modelle Dampf oder Pressluft benutzt werden kann. Modell C dient
zum Absaugen sauerer Gase und Dampfe aus HNOi-Anlagen; fOr denselben
Zweck sina Mi und Mj bestimmt, die beide verstellbare Teile haben, um den
jeweils höchsten Effekt zu erzielen. Modell M wird in der H.SO.- Industrie
benutzt, wahrend Modell K besonders für die HNOi-Destillation nach dem
System G'uttmann-Rohrmann dient. Bei allen Typen kommen die
sauem Gase bezw. Flüssigkeiten nur mit Ton in Berührung, so dags sich die
Apparate ganz besonders zum Absaugen und Fortbewegen sauerer Pro-
dukte eignen.
Preise der Steinzeug-Injektoren.
Weite der Saug- und Blase-
■ - - 20 40 60 80 mm.
30 50 76 100 Mit.
„ M|U.Mimit l Eisen- — — 90 — ^
„ Miu.Miohne|arnialu[ — — &0 — ,
Weile der Saug- und Blole-
aDscblim-Rohre .... 100 150 200 2&0 min.
Modell B mit Eüeaarmatur — — — — Mk.
. C ohne „ 40 50 75 — ,
„ M,u.M,mU l Eisen-
100
HO
125
„ M,u.M,ohneJarroBlur
60
75
90
Weite dei Saug- und Blase-
ansthluss-Rohre ....
300
400
500
Modell B mit EjMoaimatui
„ C ohne
„ C mit
,. K ohne „
r M ,, «
1Ü6
160
200
„ M.a.M,mit 1 Ei»en-
17Ö
240
„ M,a.M,ohne[Rimatii(
1.S5
175
—
Gultmanns Saug und Blase-Apparat aus Steinzeug (D. R. P.). Mit
Dampf oder Pressluft zu betreiben ; die einzelnen Teile sind vollstänaig auswechsel-
bar. Die vorstehende Figur zeigt einen Durchschnitt des Apparats und zwar in
der Form mit gerade gehender Düse und im Winkel angesetztem Saugrohr. Ausser-
dem wird der Apparat auch noch in einer andern Form gebaut, nämlich mit im
Winkel gebogener Düse und gerade laufendem Saug- und Blasrohr.
Lichte Weite der Anschlüsse 50 60 75 100 125 150
Preis 100,00 110,00 120,00 137,50 148,50 160,00 Mit.
Lichte Weite der AnsthlUssc 175 200 225 250 275 300 mn
Preis 170,00 181,50 192,50 210,00 231,00 253,00 MI
375 400 450 ran
0 330,00 363,00 412,50 Mt.
Injektoren aus Hartblei zum Drücken und Saugen schwefliger
Gase siehe unter „Blei, Gerätschaften aus".
Vgl. auch den Artikel „E I e v a t o r e n".
Insektenblüten — Indium. 539
Injektoren aus Steinzeug:
Deutsche Stelnaeugwarenfabrik, Friedridiflfeld j Deutsche Ton- u. Steinseug- Werke, Aktiengesell-
im Baden. | sdiaft, Berlin-Charlottenbiiric Berlinerstr. SS.
Znsektenliltlteii (Florea Pyrethri). Die getrockneten BlütenkOrbchen
mehrerer Pyrethrum-iChrysanihemum') Arien j wovon zahlreiche Sorten im
Handel sind. Man scheidet diese in persische und dalmatinische
InsektenblOteh; als flberseeisch oder transatlantisch werden die
entsprechenden BlOtenkOrbchen einiger in Nordamerika kultivierter Pyre-
^^rum-Arten bezeichnet.
Die orientalischen (persischen Pyrethrum-Arten besitze» eiförmig-
längliche, grflne bis dunkelbraune HOllkelchblätter, rosenrote oder weisse,
15 mm lange Strahlenblflten und gelbe, röhrenförmige, 5 zähnige Scheiben-
bifiten. Der Fruchtknoten erreicht fast die Länge der Krone der Scheiben-
blüten. Dalmatinerbifiten haben gelblichbraune Hflllblättchen, 6 mm lange
Scheibenblfiten und einen erheblich längeren Fruchtknoten.
XiuMkteii86hutiiiilttel :
<?hem. Fabr. FlOrahelm, Dr. H. Noerdlinger» FlSnheim a. li.
JxLVBX siehe „Nickellegierunge n**.
Invertsacker. Mischung gleicher Moleküle von Traubenzucker
(Dextrose) und Fruchtzucker (Lävulose), welche bei Einwirkung
verdünnter Säuren auf Rohrzucker (Saccharose), entsprechend
folgender Gleichung, entsteht:
CitHasOu + HfO = CsHisOs + CeHisOs
Saccharose Wasser Dextrose Lävulose
Inyertsucker.
Da die Lävulose die Polarisationsebene des Lichts stärker links als die
Dextrose rechts dreht, so resultiert für den Invertzucker, als Mischung gleicher
Moleküle beider, eine Linksdrehung, während die Saccharose selbst
rechtsdrehend ist. Es hat also eine Umkehrung (Inversion) der
Drehungsrichtung stattgefunden.
Wegen seiner wertvollen Eigenschaften wird der Invertzucker nach ver-
schiedenen Methoden dar|;estellt, z. B. nach D. R. P. 57 368 f olgendermassen :
Eine Rohrzuckerlösung wird in einem geschlossenen Gefässe zum Sieden er-
hitzt und dann mit Hilfe eines durch COs von mindestens 4 Atm. Druck ge-
triebenen Injektors in ein geschlossenes Gefäss gespritzt, welches CDs von
^ — % Atm. Druck enthält; hierbei wird die als Nebel zersprühte Zucker-
lösung invertiert.
Nach dem Schwed. Pat. 14 979 von 1902 soll man einen reinen, hellen,
wohlschmeckenden Sirup aus Melasse darstellen können: Die angesäuerte
Zuckermasse wird einer vorher zubereiteten, mehr oder weniger invertierten
2ucker]ösung zugegeben, welch letztere aus solchem Zucker mit niedrigem
Aschengehalte dargestellt worden ist, der aus dem ursprünglichen Zucker-
stoffe gewonnen wurde.
Reiner Invertzucker ist ein farbloser Sirup, der am Lichte allmählich
etwas Dextrose ausscheidet; er ist süsser als Rohrzucker, angenehmer im
Oeschmack als Kandis und lässt sich direkt vergären. Man verwendet ihn
zur Weinverbesserung, zur Bereitung von Champagner, Likören, Frucht-
konserven sowie als Honigersatz.
Zrldlnm. Zr. A. G. ^ 193. Schwermetall, das zur Gruppe der
„P 1 a t i n m e t a 1 1 e" (s. d.) gehört. Es tritt in zwei allotropen Modifika-
tionen auf, nämlich kompakt als stahlähnliche, in der Kälte sehr spröde Masse
vom sp. G. 22,42 und porös als Iridiumschwamm vom sp. G. 15,8.
Ist abgesehen von Osmium und Ruthenium das schwerst schmelzbare Metall
(Seh. P. 1950®). In kompaktem Zustande selbst in Königswasser unlöslich.
Wertvoll sind die Iridium legierungen, wie Platiniridium und
Osmiumiridium, wegen ihrer Unveränderlichkeit und Widerstands-
fähigkeit.
Nach dem Amer. Pat. 805 316 wird ein Gemisch gepulverter Ir-Verbin-
dungen mit einem Überschuss von NH«C1 sremischt und erhitzt, wobei die
540 Iridiumlampe — Ischämin.
flüchtigen Bestandteile entweichen und metallisches Ir in Blattform zurück-
bleibt. Das D. R. P. 193 012 schützt ein Verfahren zur Herstellung metallischer
Beschläge aus Ir auf den Oberflächen feuerbeständiger Körper, z. B. auf
Quarz: Bisher wurde Ir aus Iridium-Ammoniumchlorid (IrCU . 2 NH«Cl) nur in
Form eines amorphen Pulvers erhalten. Nach vorliegendem Patent wird es
als metallischer Beschlag (Spiegel) ausgeschieden, wenn es vermengt mit in
der Hitze flüchtigen Verbindungen ( Am moni Umsätzen) erhitzt wird.
Man notiert zur Zeit:
Iridium 1 kg Mk. 9500,00
Iridiumchlorid lg „ 6,30
Iridiumsesquichlorid 1 g Mk. 6,00; D „ 53,00
Iridiumnitrat lg „ 10,00
Iridiumsesquioxyd lg Mk. 6,00; D „ 53,00
Iridiumsulfat lg „ ^lOO
Iridium:
Franz Eiaenach & Cie., Offonbach a. M.
Iridiumlampe, elektrische Glühlampe, deren Glühfaden aus reinem
Iridium besteht; die Herstellung erfolgt nach den D. R. P. 145 456 und 145 457.
Iridium-Legierungen :
Franz Eisenach jb Oie., Offenbach a. M.
Irisierende Gläser siehe „G I a s f a r b e n''.
Irlsttl (Veilchenwurzelöl: Oleum Iridis). Aus der Veilchenwurzel
Rhizoma Iridis florentvnae durch Destillation mit Wasser gewonnenes ätheri-
sches Ol, das veilchenartig riecht und in der Parfümerie und Seifenfabrikation
benutz} wird. Bei gewöhnlicher Temperatur bildet es eine feste, gelblich-
weisse oder gelbe Masse, die bei 44 — 50^ C. zu einer gelben bis gelbbraunen
Flüssigkeit schmilzt. Die Hauptmasse des Irisöls (ca. 85 %) bildet die völlig
geruchlose Myristinsäure, während der veilchenähnliche Geruch durch
das I r o n , ein Keton von der Formel CisHaoG, bedingt ist. Säurezahl des
Irisöls 213—222; Verseifungszahl 2—6.
Irisöl, konkret 1 kg Mk. 440,00
„ flüssig (10% ige Lösung in Weinsprit) 1 „ „ 340,00
Irisöl:
Haaxmann & Reimer, chemische Fabrik, Holzminden a. d. Weser.
Iron. Während J o n o n (s. d.) ein künstliches Produkt ist, das den
Veilchengeruch ausserordentlich getreu kopiert (wahrscheinlich übrigens auch
in demselben enthalten ist), muss das damit isomere Iron, dem die Konstitution
HC CH zukommt, wirklich als der riechende Bestand-
*^\ y ' teil der Veilchenwurzel aufgefasst werden.
(f Man gewinnt es aus Irisöl, indem man dessen
/\ alkohol. Lösung mit KOH verseift, mit Äther
HCff ^CH . CH : CH . CO . CHa extrahiert und den Ätherrückstand im Dampf-
! I ström destilliert, wobei die zuerst übergehen-
HC'\ yCH . CHs den Verbindungen aufgefangen werden. Durch
^<u Behandeln mit Phenylhydrazin trennt man das
^ Iron von mit übergegangenen Beimengungen.
Iron (10%ige Lösung) H Mk. 100,00; 1 kg Mk. 950,00
Uaarmann & Reimer, Chem. Fabrik, Holzminden a. d. Weser.
Isarol. Ein mittels konz. HsSO« aus Rohichthyol erhaltenes Produkt
und damit annähernd gleich zusammengesetzt. Es löst sich klar in H9O und
wird wie Ichthyol (s. d.) benutzt.
Isarol H Mk. 1,50; 1 kg Mk. 13,00
CkaeUflchaft fttr Chenüache Industrie» BaseL
Xsatin siehe „Indigofarbstoff e**.
Isoliflmiii. Eine im Handel vorrätige, gebrauchsfertige Lösung (1 : 1000)
von Adrenalin; sie soll als Vorbeugungs- und Linderungsmittel für Heu-
schnupfen dienen, wird auch in der Zahnpraxis gebraucht.
lan — Isolierungen. 541
Xsn. Ein flüssiges Eisenpräparat mit aniifeblich 0,2 % Eisenoxydul-
saccharat, ist aber wohl eine Lösung von oxydhaltigem Ferrozitrat mit Zucker.
Isoenffenol siehe „E u g e n o 1".
Isoform. Bezeichnung für das p-Jodoanisol C6H4<C|q ' das
durch Oxydation von Jodanisol dargestellt wird und in Mischung mit Calcium-
phosphat zur Verwendung gelangt.
Weisses, voluminöses, silberglänzendes Kristallpulver von schwach anis-
artigem Geruch, unlösl. in Alkohol und Äther, schwerlösl. in kaltem, leichter
in heissem HaO.
Es findet vor allem äusserlich als Antiseptikum bei der Wundbehandlung
Verwendung als Ersatz des durch seinen Geruch lästigen Jodoforms. Innerlich
gibt man es in Mengen von 0,5 g ein- bis viermal täglich zur Desinfektion des
Magen-Darmkanals.
Isofonn pulv D Mk. 0,70; H Mk. 6,50
Isol, ein in jedem Verhältnis mit warmem oder kaltem HtO in dauernde
Emulsion zu bringendes SpinnOl (Schmelze), das das Spinnmaterial sehr gleich-
massig fettet, daher sparsam im Verbrauch ist und auch mit sehr kalkhaltigem
Wasser keine schädlichen Kalkseifen bildet.
Isolationslacke :
Chemische Fabrik FlQnihelin, Dr. H. Noerdlinger, Knauth & Weidinger, Dreedea-N.
FlOrahnm a. M.
Isoliemnffen. Man unterscheidet Isolierungen, die die Wärme zu-
sammenhalten sollen, und solche, die der Elektrizität den Durchgang ver-
wehren.
Die Wärmeschutzmittel dienen zum Belegen von Dampf-
kesseln und Dampfleitungen sowie anderseits von Eismaschinen, Kühlhäusern,
Kaltluftleitungen u. s. w. Man benutzt Isoliermassen sehr verschiedener Zu-
sammensetzung; ein Material eignet sich zur Verwendung als Wärmeschutz-
mittel um so besser, je geringer seine Fähigkeit zur W ä r m e 1 e i t u n g (s. d.)
ist. Man formt die Wärmeschutzmasse zu Platten oder Rohrsegmenten oder
bringt sie erst durch Auftragen auf die zu bedeckenden Wandungen in die
entsprechende Form.
Als Wärmeschutzmaterial dienen Werg, Seide, Schlacken-
wolle, Holzwolle, Asbest, Sägespäne, Papiermasse,
Tonbrei, Lehm mit Stroh, Kohlenasche, Kork, Sand,
Holzkohle, Haarfilz, Kuhhaare, Moos, Schwamm, As-
phalt sowie namentlich Kieselgur (Infusorienerde) u. a. m. Die
B erkef el d sehe Isoliermasse ist eine Mischung aus Kieselgur mit Kuh-
haaren, während die K n o c h sehe patentierte Masse aus Holz, Jute,
WoHfasern, Tonschiefer und tierischem Leim besteht und
in besonderer Weise aufgetragen wird. Die ebenfalls patentierte L e r o y sehe
Masse enthält Tonbrei, Hanf- und Kokosfaser, Wollstaub,
Papfermasse, Holzkohle, Sägespäne, Mehl und Teer;
durch einen Gärprozess wird die Mischung zu einer gleichmässigen, gut kleben-
den Masse. Auch Glas-Isolierplatten, Asphaltplatten, Asphaltfilz u. s. w.
dienen zur Isolierung. Mischungen, welche organische Substanzen enthalten,
werden durch Tränken mit Flammenschutzmitteln (s. d.) unent-
flammbar gemacht. Auf einzelne Vorschriften und Patente zur Herstellung von
Wärmeschutzmitteln kann hier nicht eingegangen werden. Siehe auch den
Artikel „Uralit".
Besonders guten Ruf als Wärmeschutzmittel geniessen mit Recht die
verschiedenen Korkstein-Erzeugnisse. Sehr gerühmt wird auch
die durch Sinterung porös gemachte Infusoiienerde; vgl. darüber den Artikel
„D i a t o m i t".
Elektrische Isolierungsniittel sind namentlich Kautschuk und Gutta-
percha, Porzellan u. a. m. Das D. R. P. 147 688 schützt die Herstellung elek-
trischer Isoliermassen aus fettsauren Salzen gesättigter Fettsäuren (Seifen),
542 Isopral — Jasmin.
die allein oder in Mischung mit Gummi, Kautschuk, Guttapercha u. s. w.
vulkanisiert werden.
Isolierungen:
ChemiMhe Fabrik Flfinheim, Dr. H. Noerdliager» FlSnheim a. M.
OH
Isopral = Tri chlorisopropylalkohol. CC1s--CH<Cqjj^- Es wird nach
D. R. P. 151 545 dadurch gewonnen, dass man Chloral mit Ma^nesiurnjod-
methyl nach der Grignardschen Reaktion kombiniert und das Produkt mit
verd. Säuren zersetzt, entsprechend der Gleichung:
CCliCHO + Mg<iH^ = CCUCH<2hJ^J + HjO
= CCUCH(OH )CH, + MgO + HJ.
Es bildet farblose Prismen vom Seh. P. 4g^ lösl. in Alkohol und Äther,
schwerlösl. in HsO Es soll als Schlafmittel dienen und doppelt so wirksam
sein wie Chloral hydrat. Man verordnet es gewöhnlich in Gaben von 0,5 — 1 g,
steigt dagegen zur Bekämpfung von schweren Erregungszuständen der Geistes-
kranken auch auf 2—3 g.
Isopral D Mk. 1,60; H Mk. 14,00
Isopral-Tablctten (0,5 g) D „ 1,75; H „ 16,00
/CH : CH . CH, (l)
Isosafrol, ^oHs\^">CHs ?(' ^^^^^^ ^^^ ^^^ Saf rol (s. d.);
es bildet sich aus diesem leicht durch andauerndes Erhitzen mit alkoholischem
Kali oder Natriumäthylat. Flüssigkeit vom S. P. 24&— 248«; es riecht stark
anisähnlich. Man benutzt es als Seifenparftim sowie ferner wegen seinei
leichten Oxydierbarkeit zur Darstellung von Piperonal (s. d.).
Isosafrol 1 kg Mk, 8,<J0
Iso-Selfe, Sulfoderivat des Rizinusöls in fester Form (in Riegeln), ist
neutral, vollkommen klar löslich in heissem H2O1 bildet selbst mit dem
härtesten Wasser keine Kalkseife, ist nicht hygroskopisch, dient in der Textil-
industrie zum Netzen, Bäuchen, Bleichen, Avivage, Wäscherei und Walkerei.
Schlichterei und Appretur.
Itrol = Silberzitrat {Argenium citricum). CeHfOtAgs. Durch Um-
setzung von zitronsaurem Na mit AgNO« als weisser Niederschlag erhalten.
Man benutzt es in der Wundbehandlung, bei Geschwüren und Entzündungen
als reizloses Antiseptikum.
Itrol D Mk. 1,50; 1 kg Mk. 125,0*>
J.
Japanlack, eingedickter Kambialsaft der in Japan heimischen Pflanze
Uhus vernicifera, stellt einen in seinen Eigenschaften einzig dastehenden
emailartig glänzenden Lack dar, der vollkommene Unlöslichkeit in allea
Säuren und Laugen mit Jahrhunderte währender Dauerhaftigkeit (jap. Lack-
arbeiten a. d. 11. und 12. Jahrh.) vereinigt.
Jasmin. In der synthetischen Darstellung des Jasminparfüms feiert
die Chemie einen besonderen Triumph. Man hat gefunden, dass der charak-
teristische Jasmingeruch durch das Zusammenwirken von J a s m o n mit
I n d o I bedingt ist. Das Jasmon ist ein ausserordentlich intensiv riechendes
Keton CuHitO, während das als Fäulnisprodukt von Eiweissstoffen bekannte
Indol jetzt nach patentiertem Verfahren gewonnen wird, indem man vom
o-Nitrotoluol ausgeht und über o-Nitrobenzylchlorid, o-Nitrostilben und
o*Amidostilben zum Indol CoH«<Cqp|^CH gelangt. Die Verwendung des
Indols in dieser Richtung ist durch D. R. P. 139822, diejenige des Jasmons
Jatrevin -- Jod. 543
durch D. R. P. 119890 geschützt. Für die Darstellung des künstlichen Jasmin-
blfitenOls wird folgendes Rezept angegeben: 27,5 T. Benzylazetat, 1,5 T. Jas-
mon, 11 T. Linalylazetat, 2,5 T. Linalool, 0,1 T. Anthranilsäuremethylester und
11,65 T. Benzylalkohol werden gemischt und mit 1,25 T. Indol versetzt. Ein
fast völlig gleichwertiges, aber bedeutend billigeres Produkt erhält man nach
dem D. R. P. 132 425 durch Mischen von 55 T. Benzylazetat, 15 T. Linalylazetat,
10 T. Linalool und 20 T. Benzylalkohol, doch beschränkt sich das Patent nicht
bloss auf die angegebenen Mischungsverhältnisse sondern umgreift nur die Be-
standteile der Mischung.
Jasmin, künsü 1 kg Mk. 300,00
Jatrevin. Kondensationsprodukt von Mentholkampfer und Isobutyl-
phenol. Es bildet eine helle klare, aromatisch-pfefferminzähnlich riechende
Flüssigkeit, die zerstäubt bei akuten und chronischen Katarrhen eingeatmet
werden soll.
Janne brillant siehe „Kadmiumfarbe n*'.
Jod. J. A. G. = 126,98. Zu den Halogenen gehöriges Element, das
meistens aus der Asche bestimmter Meeresalgen (Tange) gewonnen wird;
ebenso grosse Mengen stellt man neuerdings aus dem rohen, stets jodhaltigen
Chilisalpeter sowie auch aus Phosphoriten, die ebenfalls grösstenteils Jod ent-
halten, di^r.
Die ans Land geworfenen oder auch direkt geernteten (geschnittenen)
Tange werden an der Sonne getrocknet und dann verbrannt. Die Asche führt
die Bezeichnung K e 1 p oder V a r e c; sie enthält das J als NaJ. Man laugt
die Asche systematisch aus und trennt die gelösten Salze durch fraktionierte
Kristallisation. Die gereinigte, von den schwerer löslichen Salzen befreite und
konzentrierte Mutterlauge wird in besonders konstruierten Destillierapparaten
mit Braunstein und H2SO4 destilliert. Nach einer andern Methode treibt man
das J durch Einleiten von Cl aus. Nach dem Engl. Pat 15 233 von 1900 be-
handelt man zur Gewinnung von J Seegras bei hoher Temperatur mit verd.
HsSO«. Aus der gewonnenen Lösung kann man das J durch bekannte
chemische Methoden abscheiden, z. B. ourch Oxydation mit NaNOs und darauf-
folgende Destillation oder durch Auslaugung; das in Lösung zurückgebliebene
KsSO« lässt sich nachher durch Kristallisation abscheiden. Nach dem Franz.
Pat. 393 668 wird Varec am Orte der Gewinnung karbonisiert, dann mittels
Süsswasser ausgelaugt, indem man zugleich etwas CaSO« zugibt, um in der
Kohle enthaltenes NasCOs und NasCsO« zu fällen. Die Lauge enthält die ge-
samten löslichen Salze, ist aber (was vorteilhaft ist) frei von Sulfiden und
Hyposulfiten. Man fällt das J durch Zusatz eines Gemisches von CuSO« und
FeSO«, im Sinne der Gleichung:
2 KJ -f 2 CuSO» + 2 FeSO* = K,SO^ + Fe,(SO0> + CuJ,.
Das Cusjs wird abfiltriert, getrocknet und mit H2SO4 und FeaOa in
Porzellanretorten zersetzt:
Cuaja -f 6 HtSO* -f 2 FeitO. = 2 CuSO* -f 4 FeSO* -f 6 H*0 + J,.
Der Chilisalpeter enthält das Jod hauptsächlich in der Form von Natrium-
jodat NaJOs, eine kleine Menge auch in Form von Natriumjodid NaJ. Zur Jod-
eewinnung aus dem Chilisalpeter benutzt man die von dem Raffinieren des
Rohsalpeters verbleibende Mutterlauge, und zwar leitet man in diese SO9, wo-
durch das J des Natriumjodats ausgeschieden wird; durch Zusatz von Chlor-
wasser werden auch die Jodide zersetzt. Das Jod setzt sich in Form eines
schwarzen Schlammes ab, der filtriert, gewaschen und durch Einlassen in einen
porösen Gipskasten von Feuchtigkeit befreit wird. Das so erhaltene, etwa
80 %ige R o h j o d wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt.
Zur Abscheidung des J aus Jodidhaltigen Laugen kommen die elektro-
iytischen Methoden In gleicher Weise in Betracht wie beim Brom (s. d.),
ja das J wird dabei noch vor dem Br ausgeschieden.
Das Franz. Pat 361 499 beschreibt die Extraktion von j mittels Vaselin-
ölen; aus dem Ol wird das J entweder mit Wasserdampf abgetrieben oder mit
Natriumsulfit ausgeschüttelt, worauf man es aus den Jodlaugen durch Nitrit
oder Chlorat in Freiheit setzt.
544 Jodazeton — Jodoform.
Über elektrolytische Jodgewinnun^ aus Abwässern nach D. R. P. 182 298
siehe „B r o m".
Um das Jod zu raffinieren, wird es bei möglichst niedriger Temperatur
sublimiert; man bringt es in kleinen ausgepichten Fflsschen in den Handel.
Schwarzgraue, metallglänzende, biegsame Tafeln von eigenartig unan-
tenehmem Geruch; es wirkt ätzend und färbt die Haut rotbraun. Sp. u. 4,95;
eh. P. 113—115'»; S. P. 180« 1 T. J löst sich in 4000—7000 T. H,0. Leicht
löslich ist es in Alkohol (Jodtinktur), Äther, Jodwasserstoffsäure, Kalium-
jodid-Lösung, Benzol, Kalilauge u. a. m.
Prflfnnfft Die Tollkommene Flflchtiffkeit sowie die LBalichkeit in Alkohol und KJ-LScung
gelten für Merkmale der Reinheit, sind Jedoch nicht mit Sicherheit ab aoldie anzusehen.
jSweckmInig führt man eine quantitative Bestimmung des J durdi Titration mit Natrium-
thioaulfat oder araeniger Säure aus, wobei man den Titer in fiblidier Weise entweder auf reines
J oder auf ÄB2IO» stellt. Zur Untersuchung lOst man etwa 10 g der feinzoriebenen Durch-
schnittsprobe unter Zusatz von reinem KJ in H,0 cum Liter auf und benutzt Je 60 ccm zur
Titration: Man setzt titrierte NaiSxOs-LOsung oder AssOrLOsung im Uberschuss zu und titriert
dann unter Zusatz von Starkekleister mit ^/,a N-JodlOsung bis zur schwachen Blaufärbung
zurOck. — Vgl. auch D. A. IV.
Jod, dopp. sublim. D. A. IV 1 kg Mk. 21,75—23,00
Joddarstellungsapparate aus Steinzeug:
Deutsche Ton* u. Steinzeug- Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 2^.
Jodaseton (Monojodazeton). CH* . CO . CHsJ. Es entsteht beim
Lösen von Jod in Azeton und soll als Ätzmittel für im Entstehen begriffene
Furunkel verwendet werden.
Jod-Eiffon, ist ein Jodeiweisspräparat mit etwa 20 % J. Es wird auch
als Jod-Eigonnatrium geliefert, in welcher Form es sich leicht in HiO löst.
Jodferratose siehe ,,F e r r a t o s e'\
Jodgfuajakol siehe „Q u a j a d o V\
Jodlpln. Verbindung von Jod mit Sesamöl. Es Icommt als zehn-
prozentiges Jodipin (mit 10 % J) und als fUnfundzwanzigprozentiges Jodipin
(mit 25 % J) in den Handel, bildet ölige, gelbe bis braune Flüssigkeiten und
wird als Ersatz des Jodkaliums zur Behandlung der Syphilis gebraucht.
Jedipin 10% H Mk. 2,10; 1 kg Mk. 19,00
n 2ö«/o H „ 4,60; 1 „ „ 42,00
„ in Tabletten (0,2 g) f)0 Stück „ 1,35
Jodlval, der Zusammensetzung nach a-Monojodisovalerianylharnstoff
(CH,),CH . CHJ . CONHCO . NH,, ist ein weisses, in kaltem H2O fast unlös-
liches, in heissem HsO, Äther und Alkohol leichter lösliches Pulver mit
47'%. J; Seh. P. 180°. Es wird als Ersatz der anorganischen Jodide medizinisch
verwendet, und zwar zu 0,3 g dreimal täglich. Es passiert den Magen un-
zersetzt und löst sich erst im Darm.
Jodival in Pulver D Mk. 1,70; H Mk. 15,00
„ in Tabletten (0,3 g) 20 Stück Mk. 1,25
Jodlezithln siehe „L e z i t h i n**.
Jodneol, ist eine jodhaltige Salbe (mit 6 und 10 % J) von zarter
Konsistenz, die sehr schnell in die Haut eindringt und medizinisch Verwen-
dung findet.
Jodoanisol siehe „I s o f o r ni".
Jodofan CoHsJ(OH)2H . COH, Kondensationsprodukt von Formaldehyd
und Jodresorzin, bildet ein ziegelrotes, amorphes, geruch- und geschmackloses
Pulver, unlösl. in H3O, Äther, CHCU u. s.w., dient als Ersatzmittel des Jodo-
forms und vereinigt dessen Wirkungen mit denen des Resorzins.
Jodoform. CHJs. Durch Erwärmen von Alkohol mit J und Alkali (oder
Alkalikarbonat) erhalten:
CH» . OH + 8 J -f 6 KOH = 5 H,0 + 5 KJ + H . COOK + CHJ..
Nach einer andern Methode werden Kaliumjodid, Azeton und Atzkali (in
entsprechendem Verhältnis) in HiO gelöst und in verdünnte Natriumhypo-
chloritlösung eingetragen:
CH, . CO . CH, 4- 3 KJ -f 3 NaClO = CHJ, + CHaNaO, + 2 NaOH + 3 KCL
Jodoformal — Jodomenin. 545
Nach L e C o m t e (Chem. Ztg. 1902 Repert. 278) kann man Alkohol oder
Azeton durch Azetylen ersetzen, und zwar benutzt man den durch Behandeln
von wässeriger HgCls-Lösune mit CsHi erhaltenen weissen Niederschlag der
Zusammensetzung Cl . Hg . CH : CH . Cl. Auf diesen Niederschlag, an dessen
Stelle auch die Azetylenverbindungen des Ag, Cu u. s. w. treten können, lässt
man Jod und Natronlauge einwirken; hierbei entsteht CHJ« entsprechend der
Gleichung:
Cl . Hg . CH : CH . Cl -f 3 J, -f 6 NäOH
= 6 CHJ, -f HgCl, 4- 3 NaJ + HCOjNa + 2 NaOH + 2 HjO.
Nach dem D. R. P. 29771 gewinnt man CHJ« durch Elektrolyse einer
Mischung von Alkohol und wässeriger Kaliumjodidlösung unter Einleiten
von COs. Neuerdings gewinnt man es elektrolytisch auch aus einer Mischung
von wässeriger KJ-LOsung und Azeton; nach neuen Berichten scheint sich das
Verfahren für die Technik gut zu eignen.
Qelbe, glänzende, fetfis anzufühlende Tafeln von durchdringendem, un-
angenehmem Geruch. Sp. G. 2,0; S. P. 119»; verflüchtigt sich mit Wasser-
dämpfen. Innerlich, hauptsächlich aber äusserlich als Antiseptikum in der
Medizin verwendet.
Prftfniifft Hinsichtlich der PrQfung auf Verunreinigungen vgl. D. A. IV. Zur quanti-
tativen Begdtnmwng tfw&rmt man 1 g feingepulvertes CHJs mit 100 ccm Vio Normal>Silber-
nitratlOsung in einem 250 ccm-MankoIben 1 Stunde lang unter häufigem Umsdiwenken im
siedenden Wataerbade, spfllt dann die an der Kolbenwandimg hängende gelbe Masse mit wenig
H,0 in die LOsung surOck und erhUt das Ganze auf dem Drahtnetze Ober kleiner Flamme
^/, stunde lang in mftssigem Kochen. Dann Iftast man erkalten, füllt zur Marke auf, schflttelt
gut um, UUist den Niederschlag klar absetzen und entnimmt 60 ccm der klaren LOsimg zur
Titration, und zwar bestimmt man das ttberschtlssige AgNO, mit ^/^^ N-OhlomatriumlOsung oder
^/,0 N-RhodanammoniumlOaung. Multipliziert man die verbrauchten ccm 'Jio N-L8sung mit
6 und subtrahiert das Produkt von 100, so erhUt man die von dem OHJ. verbrauchten oem
^/,n AgNO,-L0sang. Diese Anzahl ccm mit 0,013119 multipliziert ergibt die Menge reines OBJ^
welche in der angewendeten Quantitftt des Handelsproduktes enthalten war; hieraus Usrt stoi
der Prosentgehalt berechnen. Gute Handelasorten sollen bei der Untersuchung nach dieser
Methode wenigstens 09,6 % CHJ« ergeben.
Jodoform D. A. IV 1 kg Mk. 29,00
Jodoformal. Ist ein Kondensationsprodukt von J o d o f o r m i n (s. d.)
mit Athyliodid.
Es bildet ein gelbes, scliweres, inHsO unlösl., nur schwach nach Jodoform
riechendes Pulver, das als Antiseptikum und Jodoformersatz Verwendung fin-
den soll.
Jodoformal H Mk. 6,75; 1 kg Mk. 65,00
Jodoformin = Hexamethylentetramin-Jodoform. Zur Darstellung ver-
reibt man nach dem D. R. P. 87 812 H exa m t hy 1 ent e t r a m i n (s. d.)
mit Jodoform in entsprechendem Gewichtsverhälnis unter Zugabe von absoL
Alkohol.
Weissliches, am Licht sich gelb färbendes, nur massig nach Jodoform
riechendes Pulver vom Seh. P. 178^ unlösl. in Alkohol, Äther und Chloro-
form. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchschwaches Ersatz-
mittel des Jodoforms.
Jodoformin H Mk. 6,50; 1 kg Mk. 62,00
Jodol = Tetrajodpyrrol. Man gewinnt es nach dem D. R. P. 35 130 durch
Jodieren von Pyrrol (Base, die im Knochenteer bezw. Tieröl enthalten ist)
mit Jodsflure und Jodwasserstoffsäure.
Hellgelbes, geruch- und geschmackloses Pulver, sehr schwer löslich in
HjO, leicht in Alkohol, noch leichter lösl. in Äther. Man verwendet es medi-
zinisch, und zwar äusserlich als Jodoformersatz, innerlich als Ersatz der Jod-
alkalien.
Jodol H Mk. 10,00; 1 kg Mk. 94,00
Jodomenin, eine neue Jodwismuteiweiss-Verb«ndung, die nach dem
D. R. P. 177 109 durch Fällen von Eiweisslösungen mit einer Kaliumwismut-
Blficber VII. 35
546 Jodophcn — Jodylin.
iodidlösung und Erhitzen des erhaltenen Niederschlags auf 100 — 130^ erhalten
wird. Es bildet ein orangegelbes, geschmack- und |2:eruchfreies, in HiO und
verdünnten Säuren unlösliches Pulver mit 10 % J neben 2 % Bi, das als
medizinisches Jodpräparat Verwendung findet und namentlich für die Kinder-
oraxis empfohlen wird.
Jodophen siehe „N o s o p h e n".
Jodopyrin = Jodantipyrin. Durch Einwirkung von Chlorjod auf
A n t i p y r i n (s. d.) erhalten. Farblose Kristallnadeln, die sehr schwer in
kaltem HiO, leichter in heissem löslich sind. Es wird medizinisch als Anti-
pyretikum und Antineuralgikum verordnet.
Jodopyrin H Mk. 8,00; 1 kg Mk. 70,00
Jodothyrln. Jodverbindung aus der Schilddrüse. 1 g Substanz enthält
0,3 mg J.
Bräunlich weisses, fast geruchloses, nach Milchzucker schmeckendes
Pulver. Man verordnet es bei Kropf, Ekzemen, Rachitis u. a. m. Dosis für
Erwachsene 0,3 g zwei- bis sechsmal tägl., für Kinder 0,3 g ein- bis dreimal
täglich.
Jodothyrin H Mk. 43.00; I kg Mk. 405,0ü
Jodsapen (siebe .,S a p e n e''), kommt als 1-, 3-, 6-, 10- und 20 %iges
Jodsapen in den Handel, eignet sich zum Einreiben bei Ergüssen in die Ge-
lenke und in die Pleurahöhle, bei Drüsenschwellungen u. s. w.
Jodterpln. Aus Jod und Terpinhydrat zusammengesetzter salbenartiger
Körper, der sich zum Jodoformersatz eignen soll.
JodTerblndunsren. Jodide und J o d a t e sind im einzelnen unter
den betreffenden Metall- oder Alkyl-Verbindungen zu finden, z. B. A m m o -
n i u m j o d i d (Jodammonium) unter „Ammoniumverbindunge iV\
J o d ä t h y 1 unter ,',Ä t h y 1 v e r b i n d u n g e n" u. s. w. Hier ge-
sondert noch:
Jodwasserstoff (Jodwasserstoffsäure; Acidum hydro^
jodicum), HJ. Kann durch Destillation von KJ mit HjPO« erhalten werden,
wird aber zweckmässiger mit Hilfe von Phosphor dargestellt. Man vereinigt
hierbei zwei Reaktionen zu einem Prozess, nämlich die Bildung von Phosphor-
trijodid PJ» aus J und P und zweitens die Zersetzung des PJ» bei der Ent-
stehung durch Wasser, wobei neben dem HJ phosphorige Säure gebildet wird:
PJ» + 3 H,0 = 3 HJ 4- H.PO,. Zur Darstellung übergiesst man 1 T.
amorphen Phosphor und mit 15 T. HsO, setzt unter Abkühlung nach und
nach 20 T. zerriebenes J zu und erwärmt vorsichtig; der entweichende HJ wird
in HsO eingeleitet. Anstattdessen kann man auch gelben Phosphor in
Schwefelkohlenstoff lösen, Jod eintragen (wobei sich PJs bildet), den CSa ab-
destillieren und auf den festen Rückstand nach dem Erkalten Wasser auf-
tropfen lassen, wobei HJ entweicht.
Farbloses, an feuchter Luft stark rauchendes Gas, das sich In HtO sehr
leicht löst. Die gesättigte wässerige Jodwasserstoff säure hat das sp. O. 1,700
4ind enthält 52 % HJ.
Jodwasserstoffsäure (sp. G. 1,500 « 49® B6) . . . H Mk. 2,30; 1 kg Mk. 21,00
„ (sp.G. 1,700 « 60« B<5) . . . H „ 8,10; 1 „ „ 28.00
„ (sp. G. 2,00) H „ 3,80; 1 „ „ 35,00
Jodpräparate:
B. Merck, Dannstadt.
Apparate zur Gewinnung von Jodverbindungen:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Anlagen und Verfahren für Jodverbindungen:
WiUy Hanger, Ingenieurges. noL b. H., Dresden.
Jodylin = jodsalizylsaures Wismut. Es soll als geruchloses, nicht
reizendes Ersatzmittel für Jodoform Verwendung finden.
Jodyün , H Mk. 7,50
Johimbin — Jute. 547
Johimbin stehe „Y o h i m b i n".
Jonon. Zyklisches Terpenketon CisHso der Konstitution
Einer der schönsten synthetischen Riech-
™Cv yCHs Stoffe (von Tiemann erfunden); zu seiner
}< Darstellung kondensiert man nach den
)i D. R. P. 73089 und 75120 Citral (s. d.)
}i^Qf %CH . CH : CH . CO . CHa. "*^* Azeton, indem man gleiche Gewichts-
teile beider Verbindungen mehrere Tage mit
Had /'c.CHs ^'"®r Lösung von Ba(OH)« schüttelt, mit
\/' Äther extrahiert und den beim Abdunsten
CH des Äthers verbleibenden Rückstand unter
12 mm Druck fraktioniert. So erhält man
in der Fraktion 138—155® ein als P s e u d o ] o n o n bezeichnetes Keton, das
durch Einwirkung verdünnter Säuren in das isomere Jonon selbst übergeht.
Das geschilderte patentierte Verfahren ist durch sehr zahlreiche, meistens
ebenfalls patentierte Modifikationen abgeändert und verbessert worden. So
kann man nach dem D. R. P. 113 672 die Kondensation von Citral und Azeton
anstatt mit Hilfe aJkalischer Agentien auch durch einfaches Erhitzen auf 165
bis 175® im Autoklaven bewirken, während die Reaktion gemäss D. R. P.
147 839 schon bei Zimmertemperatur verläuft, wenn man als Kondensations-
mittel Natriumamid benutzt.
Das rohe Jonon ist ein Gemisch aus a-Jonon und ^-Jonon, und zwar ge-
winnt man durch konz. HaSO« in der Kälte ein im wesentlichen aus ^-Jonon
bestehendes Produkt, während durch konz. Phosphorsäure oder konz. Ameisen-
säure der Hauptsache nach a-Jonon erhalten wird (D. R. P. 129 027 u. 133 563).
Anstatt des Citrals kann man nach dem D. R. P. 116 637 auch Zyklo-
citral (vgl. unter ,,C i t r a I") mit Azeton kondensieren. Benutzt man
zur Kondensation nicht Azeton selbst, sondern Homologe oder Substitutions-
derivate des Azetons, so erhält man nach dem D. R. P. 133 758 Jononderivate,
die ebenfalls zur Klasse der Veilchenriechstoffe gehören.
Ein fast ganz aus a-jonon bestehendes Produkt erhält man nach dem
D. R. P. 139 959, wenn man als Ausgangsmaterial ein Zyklocitrat benutzt, das
ganz oder in der Hauptsache aus a-Zyklocitral besteht. Dagegen gewinnt man
ein Jonon mit einem wesentlich höheren Gehalt an ^-Jonon, wenn man nach
dem D. R. P. 138 939 das rohe Pseudojonon solange mit Natriumbisulf it kocht,
bis das rohe, mit Wasserdämpfen übergetriebene Reaktionsprodukt ein sp. G.
von 0,940—0,950 zeigt. Das hierbei erhaltene rohe Jonon wird fraktioniert,
wobei man die unter 12 mm Druck zwischen 125 und 140® übergehenden An-
teile auffängt. Andere Patente müssen hier übergangen werden, namentlich
auch die auf die Darstellung alkylierter Jonone bezüglichen (z. B. werden die
Methyljonone viel benutzt).
Die Jonone haben einen herrlichen Veilchengeruch; sie kommen in 10 %
alkoholischer Lösung in den Handel.
Jonon, 100®/oig 1 kg Mk. 300,00
„ 20®/oigc Lösung 1 „ „ 110,00
«-Jonon, 100%igc Lösung 1 „ „ 500,00
^-Jonon, llK)«/oig 1 ^ „ 400,00
Jonon :
Haunann k Beimer, O. m. b. H., Holzmindeo.
Jothlon = Dijodhydroxypropan. CsHeJtCOH). Es bildet eine gelbliche,
dicke Flüssigkeit von eigenartigem Geruch; sp. G. (bei 15°) 2,4—2,5. Jod-
gehalt etwa 80 %. Fast unlöslich in HsO, leichtlösl. in Alkohol, Äther und
fetten Ölen. Man appliziert es durch Einreiben in Mischung mit Olivenöl,
Vaseline, Lanolin u. s. w.; hierbei wird das Jod gut resorbiert, so dass es ein
Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt.
Jothion D Mk. 1,2^; H Mk. 0,7f>; 1 kg Mk 105,00
Jnte. Bastfaser verschiedener in Ostindien und China einheimischer,
auch in Amerika angebauter Corcharus-Aritn, Die Pflanzen werden im Wasser
geröstet und durch Abstreifen von Bast befreit; die gewonnene Bastfaser ist
35*
g^g Jutefärberei — Kadmium.
1,5—2,5 m lang und 0,01—0,03 mm breit. Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen,
wird die Jute mit öl oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig an-
haftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu
Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorhängen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig
geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im Wasser leicht fault.
Bleichen von Jute nach zum Patent angemeldeten Verfahren:
Th. KnOael, Neustadt, Weatpr.
Jntetftrberei. Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Ver-
halten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des
Leinens erheblich ab: Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne
Beize; ebenso färben Substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade.
Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerde-
beizen behandelt ist.
K.
(Siehe auch unter C.)
Kabel wachs:
Kölner Oereflinfabrik Gebr. Haus» O. m. b. H., Köln a. Rh.
Kadmium. Od (Oadmium), A.G.= 112,0. Das hauptsächliche Roh-
material für die Gewinnung bildet der bei der Verhütung kadmiumhaltiger
Erze zuerst übergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 30 % CdO
(und CdCOs) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich
auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon
bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Destillation
muss mehrfach wiederholt werden.
Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem
man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H2SO« behandelt: Das Zn geht zu-
erst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der
Lösung auszufällen bestrebt ist.
Ein neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von
reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beruht auf der Eigenschaft gewisser
Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, ins-
besondere CdO und CdCOa, zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen
Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und ZnCOt)
in derselben Weise einzuwirken. Nach dem Vorfahren werden kadmium-
haltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an Eisen-
karbonat, Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zu-
schlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, Pous-
siere), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten
reduzierenden Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten.
Nach Dr. Carl Goldschmidt kann man Kadmiummetall aus lös-
lichen Kadmiumsalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden,
und zwar gelingt die Ausfältung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur
Chromnitrattösung zugesetzt wird.
Das Cd ist ein fast silberweisses, hartes, zähes Metall, das sich an der
Luft allmählich mit einer zarten Oxydationsschicht überzieht. Sp. G. 8,6;
Seh. P. 320«; S. P. 770<». Löst sich leicht in HNO», schwieriger in verd. HCl
und HsSOt. Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen
sowie als Kadmfumamalgun in der Zahntechnik.
Kadmiummetall, ehem. rein in Stängeln 1 kg Mk. 7,00
„ n Pulver 1 „ „ 12,00
„ n n granuliert 1„ „ 10,00
« n Blech 1 „ „ 15,00
Kadmiumfarben — Kadmiumverbindungen. 549
KAdminmfarben, Von den Kadmiumverbindungen benutzt man als
Farbe nur Kadmiumgelb (Jaune brillant, Schwefelkad'
m i u m; Cadmium stilfuratum). CdS. Sehr schöne feurige, völlig licht*
beständige und unveränderliche Farbe, die ihrer hohen Deckkraft wegen in
der Kunstmalerei sehr geschätzt ist, aber einen recht hohen Preis hat. Man
gewinnt es aus den Lösungen der Kadmiumsalze durch Ausfällung mit HaS
oder Schwefelnatrium. Je nachdem, ob man den Farbstoff aus neutraler,
schwach- oder starksaurer Lösung ausfällt, zeigt er verschiedene Nuancen von
rein Zttrongelb bis Orange.
Auch elektrolytisch stellt man es dar, indem man eine Kochsalzlösung
zwischen Kadmiumelektroden elektrolysiert und während des Stromdurch-
ganges HiS einleitet.
Kadmiumgelb, dunkel (in 7 Nuancen) 1 kg Mk. 10,50
„ hell (in 3 Nuancen) 1 « « 10,00
Kftnigswarter k EbeU. Linden tot HaimoTer. 1 Siemens & Halake, Akt-Oes. Wemerwerk, Berlin-
I Nonnendanun.
Kadmlnmlegierimgen. Die Legierungen des Cd sind durch Lelcht-
schmelzbarkeit ausgezeichnet. Besonders bekannt sind:
1. W 0^0 d s M e t a 1 1 , aus 1 T. Cd, 2 T. Pb, 4 T. Sn und 4 T. Bi be-
stehend. Sehr glänzend, fast silberweiss, etwas biegsam. Seh. P. wenig über
60^, Wird als Metallkitt, frflher auch als Zahnplombe benutzt.
2. L i p o w i t z s c h e Legierung, aus 3 T. Cd, 8 T. Pb, 8 T. Sn
und 15 T. Bi; Seh. P. 70».
3. S c h n e 1 1 1 o t. > 2 T. Cd, 2 T. Pb und 4 T. Sn. Sehr zäh, hämmer-
und walzbar; Seh. P. 149».
Auch andere Kadmiumlegierungen sind angegeben worden und werden
für einige Zwecke benutzt. Vgl. dazu „Aluminiumlegierungen'*
No. 6.
Kadinlninverblndnngen.
1. Kadmiumazetat ( Cadmium aceticum), Cd(CsHtOa)s + 3 HsO.
Durch Auflösen von CdO In CaHtOt und Verdampfen zur Kristallisation er-
halten. Findet zur Herstellung von Lüster auf Tonwaren Verwendung.
KadmiumazeUt, krist 1 kg &ik. 11,50
„ ehem. rein, krist Inn 19,00
2. Kadmiumbromid (Bromkadmium; Cadmium Jyromaium),
CdBrs + 4 H2O. Durch Digerieren von Cd (in HaO suspendiert) mit Br, Ein-
dampfen und Kristallisation gewonnen.
Lange farblose, an der Luft verwitternde Nadeln, die in HaO und Alkohol
leicht löslich sind. Bei 100» entweichen 2 mol., bei 200<^ der Rest den Kristall-
wassers. Man benutzt das Salz zu photographischen Zwecken.
Kadmiumbromid 1 kg Mk. 7,00
„ wasserfrei j „ „ 12,00
3. Kadmiumchlorid (Chlorkadmium) CdCls, wird beim
Eindampfen der salzsauren Lösung von Cd in leicht verwitternden Prismen
CdCls-f 2HsO erhalten.
Kadmiumchlorid, techn 1 kg Mk. 8,00
„ ehem. rein J „ „ 10,00
„ wasserfrei 1„ „ 13,50
4. Kadmiumjodid (Jodkadmium; Cadm/ium jodatum). Cdjs.
In derselben Welse wie Kadmiumbromid erhalten, oder aber durch Ver-
dampfen einer Lösung von KJ mit CdSO«. Sechsseitige, perlmutterglänzende
Blättchen, die sich in Wasser und Alkohol lösen. Findet ebenfalls in der
Photographie Verwendung.
Kadmiumjodid 1 kg Mk. 80,00
5. Kadmiumoxyd (Cadmmm oxydatum), CdO. Wird durch Ver-
brennen von Cd, durch Glühen von CdCOs, CdSO« oder Cd(NOt)s gewonnen
und bildet, je nach der Art der Darstellung, entweder ein braunes, unschmelz-
550 Kaffee-Essenz — Kaffein.
bares Pulver vom sp. G. 6,95 oder aber blauschwarze mikroskopische Ok-
taeder vom sp. G. 8,1.
Durch Ausfällen verdünnter KadmtumlOsungen sowie durch Digerieren
von CdO mit HtO erhält man weisses Kadmiumoxydhydrat (Oad-
mium hydroxydatum), Cd(OH)s, das aus der Luft CO« anzieht.
Kadmiumoxyd, braun 1 kg Mk. 18,00
„ schwarz 1»» 18,00
Kadmiumoxydhydrat, techn 1„„ 10,00
„ ehem. rein In» l^iOO
6. Kadmiumsulfat (Cadmium aidfuricum), CdSO«. Durch Auf-
lösen von Cd in HaSOt, am besten unter Zusatz von HNO«, und Verdampfen
zur Kristallisation erhalten. Man kennt das Salz mit verschiedenem Wasser-
gehalt, nämlich als 3 CdSO« + 8 HtO und als CdSO« + 4 HiO. Farblose
Kristalle, die sich in Wasser lOsen.
Kadmiumsulfat, techn 1 kg Mk. 7,00
„ gereinigt 1„ „ 8,00
„ ehem. rein 1„ „ 8,75
K0nig8warter & Ebell, Linden vor Hannover.
7. Kadmiumsulfid (Kadmiumsulfuret, Schwefel-
kadmium; Cadmium aulfuratum). CdS. Siehe unter „Kadmium-
färbe n*'.
Kaffee-Essenz. Ein vielfach an Stelle von Zichorien eingeführter
Kaffee-Zusatz (Verbilligungsmittel), der im wesentlichen durch sachgemässes
Rosten verschiedener Zuckerarten (Karamelisieren) unter Zusatz ge-
eigneter Aromatika und Füllmittel hergestellt wird, wegen der starken
Hygroskopizität des Karamels geschieht der Versand am besten In Blechdosen.
Kaffein (Coffeinum; Thein, Guaranin). CsHioNaOi + H9O. Der Kon-
stitution nach ist das Kaff ein Trimethylxanthin:
CHs . N— CH
io ^-N . CHs .
I I ^co
CHs . N~-C=N-^
Alkaloid, das im K a f f e e (Coffea arahica) und im T e e (Thea chinenais)
vorkommt.
Fabrikmässig wird es fast ausschliesslich aus dem Teestaub dargestellt,
obwohl dieser nur 1,7 % Kaff ein enthält: Man extrahiert den Teestaub mehr-
mals mit heissem HsO, dampft die Auszüge stark ein, fällt die Gerbsäure mit
Kalkmilch und zieht aus dem Filtrat das Kaffein durch Behandeln mit Alkohol
aus. Nach dem Abdestillieren des Alkohols hinterbleibt Rohkaffein, welches
unter Zusatz von Tierkohle in HsO gelöst und zuletzt durch Umkristallisieren
gereinigt wird.
Weisse, seidenglänzende Nadeln, die ihr Kristallwasser bei 100® verlieren.
Das Kaffein sublimiert bei 180»; Seh. P. 230,5. Löslich in 80 T. HtO von 15^
in 2 T. siedenden Wassers, schwerlösl. in Alkohol, CSs, C^He, Petroläther und
Äther, leicht in CHCU.
Man verordnet es subkutan und innerlich hei Neuralgien, Migräne und
gewissen Herzkrankheiten. M. D. (nach D. A. IV.) p. dos. 0,5 g, p. die 1,5 g,
dagegen nach Pharm. Austr. M. D. p. dos. 0,2 g, p. die 0,6 g.
Kaffein, rein, D. A. IV H Mk. 3,50; 1 kg Mk. 31,50
Coffein, benzoic H
„ citric * . . H
p hydrobromic, crist H
P bydrochloric. crist. pur. D. A. IV . . . . H
p salicylic H
„ sulforlc, crist H
valerianic H
n
r>
2,70; 1 „ „
24,00
3,50; Irr
31.50
3,40; 1 r r
31,00
3,50; 1 r „
31,50
2.40; 1 , „
22,<K)
2,80; 1 „ „
25,50
3.70; 1 „ ,
33,00
Kainit — Kakao. 551
Untersuchung wässriger L0suni2:en von Kaffein mit dem Eintauch-Re^
fraktometer nach Hanus:
Carl Eeifls, Jena. Prospekt Mcw 166.
Xalnlt siehe „Abraumsalze"; vgl. auch ,,Düngemitte{,
k fl n s 1 1 i c h e".
Samen (Bohnen) des Kakaobaums Theobroma Cacao, Man
unterscheidet ungerotteten und gerotteten Kakao; ersterer, der
nur in der Sonne getrocknet ist, hat einen bitteren und herben Geschmack.
Das Rotten besteht darin, dass man die Bohnen einige Tage gflren Usst und
dann schnell trocknet; gerotteter Kakao schmeckt milde und hat seine Keim-
kraft eingebasst. Die (Jute des Kakaos hängt vom Ursprungslande sowie von
der Art der Behandlung ab. Das wirksame Prinzip des Kakaos ist das T h e o -
b r o m i n (Dimethylxanthin), das in den Bohnen zu 1 — 3 % enthalten ist.
Ausserdem enthalten die enthülsten Bohnen 10—12 % Proteinstoffe und
ca. 50 % Fett (Kakaobutter).
Um aus den Bohnen die im Handel als „Kakao** bezeichnete Masse und
hieraus weiter die Schokolade zu gewinnen, hat man die Bohnen mannig-
fachen Operationen zu unterwerfen: Zuerst werden sie zur Entfernung gröberer
Verunreinigungen gesiebt und ausgelesen; hierauf werden sie in
rotierenden eisernen Zylindern gerostet. Dann kommen sie in eine
Brechmaschine, worin die Bohnen zugleich mit den Schalen zer-
brochen und dann von letzteren getrennt werden. Nach abermaligem Sieben
werden die zerkleinerten Bohnen nun in Kollergängen oder in besonderen,
anders konstruierten Mflhlen fein zermahlen, wobei die Wände des Apparates
durch Dampf erwärmt werden. In dieser Form ist die Masse zur Schokoladen-
fabrikation fertig. (Weiteres siehe im Artikel „Schokolade".) Will
man jedoch den als nährende Speise viel benutzten Kakao selbst herstellen,
so p r e s s t man die gerosteten und grob gemahlenen Bohnen in Presssäcken
unter Verwendung besonders konstruierter hydraulischer Pressen, die durch
Einleiten von Dampf geheizt werden, aus; so erhält man das Kakaofett
(Kakaobutter), während der Pressriickstand nach dem Vermählen zu feinem
Pulver den entölten Kakao bildet.
Während die Kakaomasse vor dem Auspressen 50 — ^55 % Fett enthält,
hat entöltes Kakaopulver nur einen Gehalt von 20—35 % Fett.
Da der so entOlte Kakao sich nur bei längerem Kochen im Wasser ver-
teilt, differiert man ihn meistens mit einer Pottasche- oder SodalOsung (hollän-
dische Methode) oder auch mit AmmoniumkarbonatlOsung, wodurch man den
sog. loslichen Kakao gewinnt; demselben wird häufig wieder etwas
Kakaofett zugesetzt.
FQr die Kakaofabrikation sind sehr zahlreiche Maschinen konstruiert
worden, die an dieser Stelle bei weitem nicht alle mit Leistung, Kraftbedarf
und Preis aufgeführt werden können. Nur zusammenfassena sei erörtert,
welche Maschinen eine mit allen Verbesserungen arbeitende Anlage nOtig hat.
um per Tag 1000 kg entöltes Kakaopulver herzustellen:
a) 1 Bohnenreinigungs- und Auslesemaschine; Kraftbedarf 1 HP.
Preis der Maschine Mk. 1500
„ des Leitriemens „ 20
„ 1 AnfTangkastens „ 50
b) 2 Kakao-ROstmaschinen, jede zu 400 kg Trommelinhalt; Kraftbedarf
je 2 HP.
Preis mit Planrost je Mk. 1700
c) 1 Brech- und Reinigungsmaschine; Kraftbedarf 2 HP.
Preis der Maschine Mk. 2450
,, der Leitriemen „ 60
„ 1 Anffangkastens „ 50
„ des Vorgeleges r 20()
552 Kakaobutter — Kakodylpräparate.
d) 1 Keim-Auslesemaschine mit 3 Wechselsieben und 2 eisernen K3sten.
Leistung pro Stunde ca. 75 kg; Kraftbedarf 0,3 HP.
Preis Mk. 5ö5
e) 4 Driltings-Kakaomahlen; Kraftbedarf je 1,5 HP.
Preis jeder Maschine Mk. 3300
Lauferbebezeug je „ 30
f) 3 Hydraulische Pressen zum Entölen; Kraftbedarf je 0,5 HP.
Preis jeder Presse Mk. 35< ^0
g) Akkumulator mit automat. Pumpwerk, empfehlenswert zum Betriebe
der 3 Pressen.
Preis des Akkumulators Mk. JIOO
„ des Pumpwerkes ., 525
h) Automatisch arbeitende Pulverisier-Anlage für entölten Kakao, be-
stehend aus: 1 Vorbrecher, 1 Pulverisator, 1 Siebmaschine (Kraftbedarf
ca. 6 HP., Bedienung 1 Mann).
Preis der kompl. Pulverisieranlage mit sämtl. Elevatoren, Schnecken u. s. w. Mk. 6260
Die gesamte Anlage fUr 1000 kg Tagesleistung hat einen Kraflbedarf von 20 HP. und
stellt sich auf Mk. 37000—40000
Maschinen zur Kakaofabrikation:
Karl Seemann, Berlin N. 38, Sprengelstr. 15.
Motoren dazu:
Siemens-Schuckertwcrke, Berlin SW. 11, Askan. Platc 8.
Kakaobutter (Kakaofett; Butyrum Cacao; Oleum Cacao). Zur Ge-
winnung werden die entschätten und gerösteten Kakaobohnen (s. ,»Kakao**>
zuerst grob gemahlen und abgepresst, dann feiner vermählen und nochmals
abgepresst; man fährt so fort, bis ein ziemlich fettfreies Pulver hinterbleibt.
Häufig werden den zerkleinerten Bohnen auch Alkalikarbonat- oder Am*
moniaklösungen zugesetzt, und man erwärmt auf 100^, worauf erst aus-
gepresst wird; letzteres Verfahren schädigt die Qualität der Kakaobutter.
Sie bildet im rohen Zustande eine gelbe, in der Kälte feste Masse von
eigenartigem, kakaoähnlichem Geruch. Zur Reinigung kocht man die Kakao-
butter meistens nur mit Wasser; eine vollständige Befreiung von allen Bei-
mengungen (Farbstoff, Riechstoff) erreicht man durch Auskochen mit abso-
lutem Alkohol.
Da die Kakaobutter sich lange hält, ohne ranzig zu werden, wird sie
namentlich zu kosmetischen Präparaten viel verwendet; auch in der Pharmazie
benutzt man sie. Sp. G. (bei 20«) 0,9702; Seh. P. 30— 33« C; Verseif ungszaht
190-195; Jodzahl 33—38.
Kakaobutter:
Fuerst Bros, k Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins. -Anh. S. 13).
Kakodylprftparate. Medizinisch benutzt man neuerdings vielfach die
Kakodylsäure (Acidum Jeahodylicuin) und ihre Salze.
Erhitzt man trocknes Kaliumazetat mit gleichen Teilen Arsenigsäure-
anhydrid, so erhält man ein in Wasser ziemlich unlösliches, bei 170® C. sieden-
des Ol von ausserordentlich widerlichem Gerüche (Cadetsche Flüssigkeit),
das wenig Kakodyl As»(CH8)4 und viel Kakodyloxyd Ass(CH8)40 enthält.
Wird dieses Gemisch mit Quecksilberoxyd behandelt, so werden beide Ver-
bindungen zu Kakodylsäure (Dimethylarsensäure) As(CH8)sOtH oxy-
diert. Sie bildet geruchlose, in HiO sehr leicht lösliche Kristalle. Als Säure
ist sie einbasisch; ihre Salze sind in H9O löslich und meist amorph. .
Kakodylsäure, krist H Mk. 3,00; 1 kg Mk. 27,00
Kakodylsaures Eisenoxyd H „ 4,(K); 1 „ „ 36,0i^
„ Guajakol H „ 4,40; I - ., 40,00
Kali H „ 4,00; 1 ., , 36,00
„ Lithium H „ 6,70; I „ „ 61,00
Magnesia 11 „ 4,00; 1 „ „ 36,00
„ Manganoxyd H „ 4,00; 1 „ „ 36,00
Kalander.
558
Kakodylsaures Natron H Mk. 2,40; 1 kg Mk. 22,00
Quecksilberoxyd 11 „ 4,40; 1 „ „ 40,00
„ Silberoxyd D „ 10,00; H „ „ 90,00
Kalander (Friktions-Kalander).
a) Zweiwalzig, mit einer Baumwollwalze und einfer polierten Hart-
gusswalze; letztere kann durch Wasser gekfihlt und durch Dampf geheizt
>v erden.
BdUcidänce der Waisen
Für Bogen-Satiaage
FQr Rollen^dnage
Für RolleiH
und Bogen-Sadnage
cm
Mk.
Mk.
Mk.
65
2100
2350
2500
70
2300
2450
2600
80
2500
2650
2800
90
2700
2850
3000
100
2900
3050
3200
110
3200
3350
3550
120
3500
3750
3900
130
3800
4000
4200
b) Dreiwalzig , mit einer Baumwollwalze, einer Papierwalze und
einer polierten Hartgusswalze; letztere kann durch Wasser gekühlt und durch
Dampf geheizt werden.
BaUeniange der Waisen
FQr Bogeo-Satinage
Für Rollen-Satinage
Für Rollen-
und Bogen-Satinage
cm
Mk.
Mk.
Mk.
85
4100
4200
4350
100
4575
4675
4850
125
5700
5875
6000
150
7000
7200
7400
160
7450
7650
7850
175
8400
8650
8800
c) Vierwalzig, mit einer Papierwalze, einer polierten heiz- und
kühlbaren Hartgusswalze, einer Baumwollwalze und einer hartgusseisernen
Walze.
BaUealSage der Waisen
FQr Bogen-Satinage
Für Rollen-Satinage
Für Rollen-
und Bogen-Sadnage
cm
Mk.
Mk.
Mk.
80
4900
5100
5250
90
5000
5200
5350
95
5450
5650
5800
100
6000
6250
6450
110
6500
6750
6875
120
7500
7800
8000
130
8100
8450
8625
140
8600
8900
9100
150
9200
9550
9675
160
9750
10000
10150
Pappen-Friktions-Kalander mit 2 Walzen, 700 mm Durchgang Mk. 4300
Pappen kaiander mit 2 Hartgusswalzen „ 1950
Rollen kaiander mit 10 Walzen zur Rollensatinage : 1 obere Hartwalze, 3 mittlere
heizbare Hartwaisen, 1 untere Hartwalze und 5 Papierwalzen:
Papierwalzenbreite . . . 1500 2200 mm.
Preis 14500 20000 Mk.
Gummikalander Mk* 4000— 15000
554
Kaliapparate — Kalisalze.
Kalander:
C. O. Haubold Jr., Chemnitz (Sachaen).
Kalander fQr Hartpappe, Gummi. Guttapercha. Linoleum und Zelluloid:
Pried. Krupp AktiengeaeUachaft Qniaonwerk, Magdeburg-Buckau.
Motoren dazu:
Siemena-Schuckertwcrke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 3.
Kallapparate siehe .,ElementaranaIys e''.
Kalialaun siehe .,A I a u n e".
HUaidttngrer siehe ,.D Ungern ittel, künst 1.*' sowie „Abraum-
salz e**
Kaiuauffe. Lösung von A t z k a 1 i (K a l i u m h y d r a t) KOH in HiO.
Zur Darstellung fällt man siedende Pottaschelösung mit Kalkmilch oder
trocken gelöschtem Kalk, zieht nach dem Absetzen die klare Flüssigkeit vom
Niederschlag ab und dampft sie in gusseisernen Kesseln ein. Hierbei scheidet
die Kalilauge Kaliumsulfat und -karbonat aus und wird nach Abhebern von
diesen weiter bis zur gewünschten Stärke eingedampft.
Mehr und mehr gewinnt jetzt die elektrolytische Darstellung der
Kalilauge durch Zersetzung von Chlorkaliumlösungen an Bedeutung. Weiteres
darüber siehe im Artikel „Chloralkaliprozess, elektrolyti-
scher" sowie unter Kaliumhydrat im Artikel „Kaliumverbin-
dung e n".
Sp. G. und Gehalt von Kalilaugen bei \5^ (nach Lunge).
Sp. G.
Grade
Beaumi
•/•KsO
KOH
8p. 0.
Grade
Beaumi
•/oK.0
KOH
Sp.G.
Chrade
Beaum^
•/.K.O
KOH
1,007
1
0,7
0.9
1,162
20
15,6
18.6
1,370
39
81.0
36.9
1.014
2
1.4
1,7
1,171
21
16,4
19,5
1.383
40
31.8
37.8
1,022
3
2,2
2,6
1,180
22
17,2
20,5
1.397
41
32,7
38.9
1.029
4
2.9
3.5
1,190
23
18.0
21,4
1.410
42
33.5
39.9
1,037
5
3.8
4,5
1,200
24
18.8
22,4
1.424
43
34.4
40,9
1.045
6
4,7
5,6
1,210
25
19,6
23,3
1.438
44
35.4
42.1
1,052
7
5.4
6.4
1,220
26
20,3.
24,2
1.453
45
36.5
43.4
1.060
8
6,2
7.4
1,231
27
21,1
25.1
1,468
46
37.5
44.6
1,067
9
6.9
8,2
1,241
28
21,9
26.1
1,483
47
38.5
45.8
1.075
10
7,7
9,2
1,252
29
22.7
27.0
J.408
48
39.6
47,1
1,083
11
8,5
10,1
1,263
30
23,5
28.0
1.514
49
40.6
48.8
1,091
12
9,2
10,9
1,274
31
24,2
28.9
1.530
50
41.5
49,4
1,100
13
10,1
12,0
1,285
32
25,0
29.8
1,546
5t
42,5
5i»,6
1,108
14
10,8
12,9
1,297
33
25,8
30,7
1,563
52
43,6
51.9
J,1J6
15
11,6
13,8
1,308
34
26,7
31.8
1.580
53
44.7
53,2
1,125
>16
12,4
14,8
1,320
35
27.5
32,7
1.597
54
45.8
54,5
1.134
17
18,2
15,7
1,332
36
28.3
33,7
1,615
55
47.0
55.9
1,142
18
18,9
16.5
1,345
37
29,3
34.9
1,631
56'
48.3
57.5
1,152
19
14,8
17.6
1.357
38
30,2
35,9
Kalilauge, techn 86® Be %
40» Be %
n
r
n
«
oO» Be %
gereinigt, für Molkereien :U® Be %
ehem. rein, D. A. IV 170Be%
n -^e^Be o/o
400 Bc 0/^
n
kg Mk. 24,00
28,00
33,00—36,00
33,00
34,00-37,00
66.00-70,00
82,00—90,00
n
?7
n
V
r
Kalilauge:
Lehmann & V<mb, Hamburg.
Fablberiff.
Klbe.
Saccharin-Fabrik, Akt.*Oes.
List & Co., Salbke-Werterhfiiien a
KaliiMlpeter siehe „S a 1 p e t e r**.
Kalisalze siehe „Kaliumverbindungen*' sowie „Abraum-
s a 1 z e".
Kalischmelze — Kaliumverbindungen. 556
KallBohmelze.
Apparat zur Kalischmelze nach C Liebermann, bestehend aus kupfernem
Bad und einem Einsatzgefass aus Reinnickel nebst Nickelspatel (Füllung
mit Naphtalin, Anthrazen, Anthrachinon u. s. w.), kompl Mk. 82,50
KaliTerbindmigren siehe „Kaliumverbindunge n*\
Kalium. K. A. G. = 39,1. Die Gewinnung geschieht in ähnlicher
Weise wie die des Natriums (s. d.)» hat aber mit weit mehr Schwierig-
keiten zu kämpfen. So gewinnt man es durch Erhitzen eines Gemenges voi
KsCOt mit C, wie solches Gemisch im verkohlten Weinstein vorliegt; auch die
sonstigen Verfahren der Natriumgewinnung sind mit mehr oder weniger Er-
folg auf das K übertragen worden. So reduziert man das KiCOt auch mit
AI oder Mg; durch letzteres lässt sich K auch aus KOH glatt gewinnen, wobei
die Reaktion der Gleichung: KOH + Mg = K + H + MgO entspricht. Die
Gewinnung geschieht in Destillationsgef ässen ; nach beendeter Destillatioi
taucht man die Vorlagen mit dem darin angesammelten K in Petroleum und
kratzt das Metall nach dem Erkalten heraus; vereinigt wird es durch Um-
4lestillieren oder indem man es durch Leinwandiappen durchpresst.
Nach dem D. R. P. 138 368 stellt man K dadurch her, dass man Calcium-
karbid mit Kaliumfluorid oder einem Doppelfluorid in einem geeigneten Ge-
fäss unter Luftabschluss auf Rotglut erhitzt, wobei das K ohne weiteres ab-
destiUiert; das Verfahren soll äusserst billig arbeiten. Nach dem D. R. P.
140 737 erhitzt man zur Gewinnung von K ein Gemisch von Aluminium und
Kaliumfluorid (oder Kieselfluorkalium) in einem DestiUierbehälter, wobei das
K schon bei niedriger Temperatur abdestilliert und in reinster Form erhaltei
wird. Das Verfahren ist gefahrlos, da kein explosibles Kohlenoxydkali ent-
stehen kann; das AI wird in erbsengrossen Stücken verwendet.
Nach dem Engl. Pat. 19 196 von 1903 soll man Kaliumaluminat, mit Kohle
oder Teer gemischt, im elektrischen Ofen behandeln; das K wird unter Durch-
leiten eines indifferenten Gases verflüchtigt und kondensiert.
Lorenz, Clark und S a c h e r haben ein Verfahren zur K-Gewinnung
ausgearbeitet, welches die sonst fast die ganze Ausbeute vernichtende starke
Metallnebelbildung unterdrückt. Nach ihren Angaben wird das geschmolzene
Atzkali in einem eisernen Gefäss zwischen einer Eisenblechanode und einer
Eisendrahtkathode elektroiysiert; der Draht ist durch den Boden eines Mag-
nesitzylfnders eingeführt, dessen untere Öffnung in die Schmelze eintaucht. Ist
der Zylinder fast ganz mit K gefüllt, so lässt man etwas abkühlen, versenkt
ihn in Petroleum und zerschlägt ihn, um den Kaliumregulus zu erhalten. Die
Ausbeute soll nach diesem Verfahren 95 % der Theorie betragen.
Andere Methoden der Darstellung von Alkalimetallen siehe im Artikel
„N a t r i u m".
Sllberweisses, glänzendes, kristallisierendes, in der Kälte sprödes, bei
tewOhnlicher Temperatur wachsweiches Metall. Sp. G. (bei 15") 0,865;
eh. P. 62,5; S. P. 667*. Es oxydiert sich sehr leicht an der Luft, zersetzt
Wasser bei gewöhnlicher Temperatur, wird wie Na aufbewahrt.
Man verwendet es nur in beschränktem Masse; meist wird das billigere
Na benutzt.
KaUum in Kugeln H Mk.6,60; 1 kg Mk. 60.00
Kalium :
Focrvt Brot, k Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-lknh. S. 18).
KalimnTerbindung^en. Dieselben sind hier ohne Rücksicht auf Zu-
sammengehörigkeit alphabetisch angeordnet. (Vgl. auch den Artikel
„Abraumsalz e".)
1. Kaliumazetat (essigsaures Kali; KaLvam aceticum). Durch
Sättigen von KHCOt mit Essigsäure und Eindampfen der Lösung zur Trockne
erhält man das neutrale Kaliumazetat KCsHaOs, während beim Lösen von
diesem in Essigsäure das saure Azetat KC9H3O2 . CsH^Os entsteht.
» n n
n
5 5 (3 Kaliumverbindungen.
Preise siehe im Artikel „Azetat e".
Künigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
2. Kalialaun siehe „Alaun e".
3. Kaltumantimonyltartrat (Brechweinstein) siehe
unter „Antimonverbindunge n*\
4. Kaliumarsen iat (arsensaures Kali; Kalium arsenicicum).
KHsAsOt. Durch Schmelzen gleicher Teile AssOt und KNOs, Auslaugen der
Schmelze und Verdampfen der Lösung in weissen Kristallen erhalten. Wird
im Zeugdruck, teilweise auch in der Medizin benutzt.
Kaliumarseniat, techn. wasserfrei (30 ^o Arsensäure) ^/o kg Mk. 85,00
(6OO/0 „ ) % n n 102,00
krisl */o » « 160,00
gereinigt, wasserfrei ^/o » n 170,00
„ ehem. rein krist. . . . 1 kg Mk. 2,75 ; % « „ 250,00
n » n n wasserfrei 1 » « B,75
5. Kaliumbromid (Bromkalium; Kalium hromatum). KBr. Man
stellt es gewöhnlich durch Vermittelung des Eisenbromürbromids
(siehe unter „Bromverbindunge n") dar, indem man eine Lösung der
genannten Verbindung in eine siedende, konzentrierte Pottaschelösung ein-
laufen lässt. Durch längeres Kochen macht man den Fe-Niederschlag dichter
und trennt ihn dann durch eine Filterpresse von der KBr-Lösung, die zur
Trockne eingedampft wird. Zur Reinigung löst man diese Masse in dem
1 — 1^ fachen Gewicht HsO, dampft ein und lässt langsam kristallisieren.
Nach dem D. R. P. 138 008 leitet man zur Darstellung in eine konz. KOH- oder
KsCOt-Lösung bis zur Sättigung Br ein, trennt die Muttertauge von den aus-
geschiedenen Salzen, sättigt abermals mit KOH oder KsCOt, leitet wieder Br
ein und wiederholt diese Operationen abwechselnd so lange, bis der Chlor-
gehalt der Mutterlauge so gross ist, dass eine Aufarbeitung notwendig wird.
Der Hauptvorteit des Verfahrens sott darin bestehen, dass man unter mög-
lichster Zurückhaltung von Cl-Verbindungen in der Mutterlauge gleichzeitig
die Abscheidung des KBr erreicht, ohne die Laugen eindampfen zu müssen.
Farblose, tuftbeständige, scharf salzig schmeckende, in H2O leicht, in
Alkohol schwer lösliche Kristalle, die in der Photographie, in der Medizin,
sowie zur Darstellung anderer Bromverbindungen benutzt werden.
Kaliumbromid, krist. D. A. IV ®/o kg Mk. 188,00—200,00
E. Merck, Darmstadt.
6. Katiumchlorat (chlorsaures Kali; Kalium cMoricum). KClOa.
Früher gewann man es, indem man Chlor in Kalkmilch einleitete und das ge-
bildete Calciumchlorat in KCl umsetzte. Bei der Ausführung dieses Ver-
fahrens befindet sich die Kalkmilch in gussetsernen, mit Rührwerk versehenen
Zylindern, in die Cl eingeleitet wird. Die gewonnene Calciumchloratlauge
wird nach Klärung oder Fittration mit der berechneten Menge KCl versetzt
und dann eingedampft. Die erhaltenen Rohkristalie werden durch fraktio-
niertes Lösen und Kristallisierenlassen gereinigt.
Das vorgenannte Verfahren ist jetzt wohl gänzlich durch die e 1 e k t r o -
ly tische Gewinnung verdrängt worden: Wird die heisse Lösung von KCl
ohne Einschaltung eines Diaphragmas elektrolysiert, so muss KClOt ent-
stehen, denn die zunächst bei der KCl-Zersetzung auftretenden Komponenten
Cl und KOH wirken weiter unter Bildung des Chlorates aufeinander. Die
Darstellung wird durch mancherlei Kunstgriffe unterstützt, so setzt man z. B.
dem Elektrolyten K2CO8 sowie Chloride oder Karbonate alkalischer Erden zu.
Ober Einzelheiten vgl. den Artikel „Chloralkaliprozess, elek-
troly t i sc h er**, wo auch die neuen Patente der Chloratdarstellung er-
örtert sind.
Ausser der elektrolytischen Darstellung findet anscheinend neuerdings
Beachtung das schon eine Reihe von Jahren bekannte Verfahren von K. J.
Bayer, weil dabei als Nebenerzeugnis nicht CaCU sondern ein verhältnis-
mässig wertvolles Nebenprodukt, nämlich Zinkchlorid, erhalten wird.
Kalium Verbindungen. 557
Nach diesem durch Engl. Fat. 17 978 von 1894 geschützten Verfahren be-
handelt man Zinkoxyd in wässeriger Aufschwemmung mit einem Chlorstrom
und erhitzt die erhaltene Lösung mit einem Alkalichlorid, oder man schwemmt
das ZnO direkt in Alkalichloridlösung auf, leitet Cl ein und erhitzt danach die
FlQssigkeit.
Farblose, luftbeständige, glänzende, wasserfreie Kristallblättchen. 100 T.
HjO lösen bei 0» 3,33 T., bei 35» 12 T., bei 100» 60 T. KCIO». Es dient zur
Fabrikation von Zündhölzchen, Feuerwerkskörpern, als Oxydationsmittel, in
der Farben- und Präparaten-Industrie; auch benutzt man es in der Medizin.
— Oberchlorsaures Kali s. unter No. 25 Kaltumperchlorat.
Kaliumchlorat, gereinigt, krist °/o kg Mk. 77,00
Pulver \ r r, 79,00
ehem. rein, krist. D. A. IV ^lo r. n 94,00
„ Pulver D. A. IV Vo i^ n 96.00
Kaliumchlorat:
Kdnigswarter & EbeU, Linden vor Hannover. | Lehmann & Voss, Hamburg.
7. Kaliumchlorid (Chlorkalium; Kalium chloratum). KCl. Es
findet sich in den Abraum salzen (s. d.) als Sylvin fast rein, mit
MgCb verbunden als K a r n a 1 1 i t; es wird aus diesem sowie aus dem
ebenfalls zu den Abraumsalzen gehörenden K a i n 1 1
(K2SO4 + MgSOi + MgCU -f 6 H,0),
aus letzterem durch Umsetzung des MgCli gegen K2SO«, gewonnen.
Die Zersetzung von Karnallit und Kainit bewirkt man durch Anwendung
von Wasser verschiedener Temperaturgrade. Für die Reindarstellung des
KCl sind die verschiedenen Löslichkeitsverhältnisse von KCl und NaCl von
grösster Wichtigkeit. Beide Salze lösen sich nämlich in der Kälte nahezu in
gleicher Menge in HsO, dagegen nimmt die Löslichkeit des KCl in der Wärme
viel schneller zu als die des NaCl. So lösen 100 T. HsO bei 20» C. 36,3 T.
NaCl oder 34,7 T. KCl, dagegen bei 100° C. 40,1 T. NaCl oder 56,6 T. KCl.
Der Zweck der Trennung beider Salze wird bei der Verwendung von Karnallit
noch dadurch unterstützt, dass das aus letzterem bei seiner Dissoziation in
warmer Lösung entstehende sehr leicht lösliche MgCla stärker aussalzend auf
das NaCl als auf das KCl einwirkt. Es gelingt daher durch mehrfach wieder-
holtes Auslaugen der Abraumsalze mit heissem HsO und Abkühlen der er-
haltenen Lösungen schliesslich, sämtliches NaCl auszuscheiden und reine KCl-
Laugen zu erhalten, aus denen das Salz selbst durch Eindampfen und Um-
kris&llisieren erhalten wird. Zuletzt trocknet man es auf Darren oder im
Flammofen.
Nach demD.R.P. 135722 wird derKarnallit zur KCl-Qewinnung auf seiner
natürlichen Lagerstätte in besonderer Weise gelöst.
Farblose, durchsichtige, rein salzijg schmeckende, reguläre Kristalle.
100 T. HsO lösen bei 0« 28,5 T., bei 15« 33,4 T. und bei 110» 59 T. KCl; in
Alkohol ist es fast unlöslich. Es dient zur Darstellung von KNOs, von Pott-
asche, Alaun, Kaliumchlorat und Kaliumchromat sowie als Düngemittel.
KaUumchlorid, roh (98» % kg Mk. 26,00
„ doppelt gereinigt, weiss ^lo n n 46,00
„ ehem. rein ®/o n « 65,00
8. Kalium Chromate.
a) Neutrales Kaliumchromat (gelbes chromsaures Kali; Kalium
chromtcum). KsCrOt. Durch Schmelzen von Chromeisenstein (CrsFeOt) mit
KsCOs und KNOs erhalten, indem man aus der gemahlenen Schmelze das
KsCrO« mit heissem H2O extrahiert; die Lösung wird, nachdem AlsOs und SiOs
mit Holzessig ausgefällt sind, durch Eindampfen zum Kristallisieren gebracht.
Auch andere Fabrikationsmethoden sind in Benutzung; viel KsCrO« wird auch
aus KsCrsOv dargestellt, indem man dessen Lösung mit K9CO3 sättigt und durch
Eindampfen zur Kristallisation bringt.
Nach dem D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrölytischen Auf-
schliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydations-
558 Kaliumverbindimgeii.
nitteln, die, wie PbOt, MnOa, KMnO« u. s. w., durch die zugleich angewandte
heisse verd. HtSO« nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können
clurch Elektrolyse in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach
den D. R. P. 143 320 und 146 491 wird zur Gewinnung von Kaliumchromat
die Lösung irgendeines K-Salzes unter Benutzung eines Diaphragmas und
unter Anwendung einer Anode aus Chrom oder einer Chromlegierung elektro-
lysiert. Auch kann man anstattdessen eine unlösliche Anode verwenden;
in diesem Falle besteht der Elektrolyt aus einer Mischung von Chromsulfat
und Katiumsulfat, die durch Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird.
Endlich ist das D. R. F. 151 132 zu nennen; hiernach schmilzt man Chrom-
eisenstein mit A t z k a I i unter reichlichem Luftzutritt bei 300— 500", laugt
die Schmelze unter Zusatz von Kalk zur Fällung der Aluminate und Silikate
aus und trennt das Chromat durch Eindampfen von überschüssigem KOH.
Das Verfahren soll trotz der Verwendung von KOH billiger sein als die bis-
herigen Verfahren, da alles nicht in Form von Chromat gebundene KOH wie-
der gewonnen und in den Prozess zurQckgeffihrt werden kann; auch bedingt
die zur Anwendung gelangende niedrigere Temp. eine erhebliche Ersparnis
an Brennmaterial. — * Nach dem D. R. P. 163 814 wird Chromeisenstein mit
Atznatron bei 500 — 600^ verschmolzen, indem man Sauerstoffüberträger, wie
Manganate, Permanganate, CuO, PbO oder FeaO«, zusetzt und Luft überleitet.
Eine Verbesserung des letztgenannten Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P.
171 089.
Zitronengelbe, wasserfreie, kühlend und bitter metallisch schmeckende,
alkalisch reagierende Kristalle, leicht löslich in HaO, unlöslich in Alkohol. Man
benutzt es in der Färberei, zur Darstellung von Chromgelb und Chromtinte.
:t Zur BAMtiminunr^ des CrOt-Oehalta sHuert man die witssprfire Löeung stark mitH«S04
an, rediudcrt durch einen t^berschuss von Mohr' schem Salz (Ferroammoniumsulfat) und
titriert in der stark verdflnnten LOsung das flberschflssige FeSO^ mit KMnO^-Lösung EurQck.
H&ufig enthalt das K^CrO^ bedeutende Mengen von iUSO^; die stark sabssauere wlsserige LBsung
gibt dann nüt BaOl, eine Fällung von in HCl unlöslichem BaSO^. Will man diese Verunreinigung
quantitativ bestiminon. so fillt man die schwach salzsaure LSsung mit Bad,, wäscht den
Niedersdilag durch Dekantieren aus und digeriert ihn cur LOsuug des BaCrO« mit HCl und
Alkohol.
Kaliumchromat, techn. Pulver ^/o ^g ^k. 115,00
„ krist % ^ n 1*<?0.00
„ ehem. rein, krist ^/o n ^ 135,00
Kallumchromate:
T^iiTnawti ^ Voss, HambuTg. I KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
b)Kaliumbichromat (dichromsauresKali; doppeltchromsauresKali;
rotes chromsaures Kali ; Chromkali ; Kalium hichromicum). KaCrtOr. Zur Dar-
stellung röstet man geglühten und gemahlenen Chromeisenstein mit gebranntem
Kalk und KsCOs bei Rotglut und laugt das erhaltene Produkt von RsCrOt und
CaCrOt mit einer Lösung von KaCOt (oder K3SO«) aus. Wird die Lauge nun mit
HaS04 schwach angesäuert und eingedampft, so kristallisiert KsCrtOr aus. Nach
dem D. R. P. 128 194 mischt man die gepulverte Schmelze, welche KiCrO«
(bezw. NaaCrO«) und CaCrO« in etwa gleichem molekularem Verhältnis ent-
hält, mit Wasser und behandelt die Mischung solange mit COs und NHt, bis
alle durch den Prozess entziehbare CrOt in Lösung gegangen und das Ca als
CaCOs niedergeschlagen ist. Man entfernt hierauf die ungelösten und nieder-
f geschlagenen Substanzen und kocht die Lösung, um das NHs aus dem
NH«)9Cr04 auszutreiben, wodurch man schliesslich eine Lösung von KtCrsOr
(bezw. im andern Falle NaaCrsO) erhält, die eingedampft wird; der Prozess
entspricht in seiner letzten Phase der Gleichung:
(NHt)sCr04 + KsCrO* = K,Cr,OT + H,0 + 2 NH,.
Nach dem Engl. Pat. 2211 von 1903 wird der beim Aufschliessen der
Chromerze erhaltene chromsaure Kalk in HaO aufgeschlämmt und mit solchen
Mengen KaCOt, NHs und COa behandelt, dass ein gleichmolekulares Gemisch
von KaCrO« und (NH4)aCr04 in Lösung bleibt, während CaCOs ausfällt. Die
filtrierte Lösung wird gekocht, wobei das NHt entweicht und eine Lösung von
Kaliumyerbindungen. 559
KsCfsOr erhalten wird; das ganze Verfahren erscheint als eine Modifikation
des vorher beschriebenen.
Rote, saure, wasserfreie, luftbeständige, bitterlich-mettallisch schmek-
kende, ätzend und sehr giftig wirkende Kristalle. 100 T. HtO lOsen bei 0® 5 T.,
bei 40» 29,1 T., bea 100<» 102 T. KsCnOr; in Alkohol ist es unlöslich. Es
dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen, von Chrompräparaten, als Beize
(vgl. „C h r o m b e i z e n"), weiter zur Darstellung von ZQndmassen, zur
Reinigung von Holzessig, in der Photographie u. s. w.
Priltnnari Man bestimmt die CrO. durch Titration und den SO^-Ckhalt gewichtsanalytiBch,
wie oben unter Sa fOr die PrQfung dea neutralen Kaliumchromats angegeben iat. FOr dia
■andelflware toq K,Cr,0y wird ein Gehalt Ton 07»5— 08,0 <>/q CrO, garantiert.
Kaliumbichromat, techn. krist * • • ^/o ^S ^^^* 70,00
» P«l^«r X „ „ 80,00
„ „ feinstes Pulver */o » n 110,00
„ „ geschmolzen 1 „ ^ 1,60
„ ehem. rein, D. A. IV 7o « « 110,00
n n Pulver % n n 140,00
„ „ „ geschmolzen 1 „ „ 2,50
Kaliumbichromat:
LekBMnn ft Vota, Hamburg.
9. Kaliumcyanid (Cyank'alium; blausauresKal i;Kdlium
eyanatum). KCN. Früher wurde es nur durch Schmelzen von 8 T. wasserfreiem
Kaliumferrocyanid mit 3 T. geglühtem KsCOs in bedecktem eisernem Kessel dar-
gestellt. Das Produkt enthält nebenbei Kaliumcyanat,dessenBildungdurch Zusatz
von C beim Schmelzen verhindert oder doch verringert werden kann. Leichter
schmilzt das Gemisch, wenn man nicht KsCOs sondern Na»COs verwendet; hier-
bei erhält man das sogenannte C y a n s a 1 z , eine Mischung von KCN und
NaCN. Reines KCN gewinnt man durch Erhitzen von getrocknetem Kalium-
ferrocyanid in bedeckten eisernen Tiegeln: K4Fe(CN)6 = 4 KCN 4- FeCi 4- Na.
Das Kohleneisen setzt sich unten im Tiegel ab; das darüber stehende KCN
wird abgegossen, nachher mit verd. Alkohol extrahiert und nach dem Ab-
destillieren des Alkohols das Salz geschmolzen. Da man beim Zusammen-
schmelzen von Ferrocyankaltum mit KaCO» im Eisentiegel nicht reines KCN
sondern ein cyanathaltiges Produkt erhält, so setzt man seit längerer Zeit beim
Schmelzen stets metallisches Na zu, wodurch die ganze Cyanmenge in Form
von Cyanid gewonnen wird. — Neuerdings wird immer weniger KCN aus
Kaliumferrocyanid gewonnen; die Hauptmenge stellt man nach den synthe-
tischen Verfahren dar, und zwar sind es vor allem vier Methoden, die
in Frage kommen, die von Siepermann -Stassfurt, von B e i 1 b y -Glas-
gow, der Raschen-Prozess der United Alkali Co. und das verbesserte
C a s t n e r — Verfahren
Nach S i e p e r m a n n (D. R. P. 51260 und 51562) wird ein Gemenge
von grobem Holzkohlenklein und KaCOs in Retorten zu heiter Rotglut gebracht
und dann ein gleichmässiger Strom von NHs darübergeleitet. Die Schmelze
wird bis zum sp. G. 1,4 ausgelaugt und dann mit KtCOs versetzt; beim Er-
kalten scheidet sich der grösste Teil des KCN aus, das dann durch Ab-
schleudern und Umkristallisieren gereinigt wird. Die D. R. P. 126 441,
126442 und 133 259 betreffen Abänderungen des letztgenannten Verfahrens.
Das Verfahren von B e i 1 b y ist eine Modifikation des Siepermann-
schen; Beilby umgeht die Schwierigkeiten der Auslaugung und Cyanid-
gewinnung dadurch, dass er durch Zusatz von fertigem Cyanid zu dem Bil-
dungsgemisch dessen Seh. P. herabdrückt und so direkt hochprozentiges
Cyanid in der Schmelze erzielt. In dieselbe Kategorie gehört das Amer. rat.
787 380; hiernach erhitzt man das Gemisch eines Erdalkalicyanids (das cyan-
amidhaltig sein kann) mit Alkalikarbonat mit oder ohne Zusatz von Kohle zur
Rotglut. Die Schmelze wird ausgelaugt, worauf man die Erdalkaliverbindungen
mit NaHCOa ausfällt und die abfiltrierte Lösung konzentriert.
Nach dem Verfahren der United Alkati Co. gewinnt man Cyanide durch
Oxydation von Rhodanverbindungen Bit HNOs, doch ist dieses theoretisch
560 Kalium Verbindungen.
elegante Verfahren technisch sehr kompliziert. Hierher gehOrt auch das
D. K. P. 145 748, wonach man die bei der Oxydation von Khodansalzen mit
HNOt entstehenden biausäurehaltigen Gase» denen Sauerstoff der Luft und
Stickoxyd beigemischt sind, nicht mehr wie sonst durch Atzalkalien ab-
sorbieren lässt, sondern bei dunkler Rotglut fiber alkalische Karbonate leitet.
Auch das D. R. P. 160 637 kann hier eingereiht werden; danach leitet man
blausäurehaltige Gase über festes Atzkali, welches dabei auf eine Temp.
erhitzt wird, die zwar unter dem Seh. P. des Atzkalis, aber über dem Ver-
dampfungspunkt des bei der Reaktion entstehenden Wassers liegt.
Das vierte der gebräuchlichen Verfahren ist das durch D. R. P. 126 241
geschützte von Castner; da es direkt vom Alkalimetall ausgeht, hat es nur
für NaCN Bedeutung (vgl. unter N^triumcyanid im Artikel
,,Natriumverbindunge n").
Ganz neu ist die Gewinnung von Alkalicyaniden nach Frank und
Er 1 wein (Amer. Pat. 775 953 und 785 161), wobei man vom Stickstoff der
Luft ausgeht und mit Hilfe desselben Calciumcyanamid (Darstellung siehe
„Caiciumverbindungen** No. 7) gewinnt. Laugt man Calciumcyan-
amid mit HsG aus, so erhält man Dicyandiamid (CNNHs)! als weisses Salz, ent-
sprechend der Reaktionsgleichung:
2CaCN, + 4HaO = 2Ca(0H), + (CNNH,)a.
Durch einfaches Umschmelzen des Dicyandiamids mit Pottasche und Kohle
erhält man weisses 100 % iges KCN, wobei die Reaktion etwa der Gleichung
entspricht; (CNNH,), + K.CO« + 2 C = 2 KCN + NH, -f H -f 3 CO + N.
Auch das D. R. P. 149 594 geht vom Stickstoff aus und bindet ihn mit
Hilfe eines Karbids, genau wie das Frank und Erlwein auch tun: Man
bringt eine Mischung von Karbid und grobgekörntem Koks in einem elektri-
schen Ofen zum Schmelzen und behandelt die Masse dann nach Abkühlen
unter den Seh. P. des Karbids, bis dasselbe gerade erstarrt, in porOsem Zu-
stande mit Stickstoff. Die Umsetzung des erhaltenen Calciumcyanids in KCN
bietet keine Schwierigkeiten.
Das D. R. P. 176 080 nimmt zur Gewinnung von Alkalicyaniden mittels
Luftstickstoffs den Weg über die Nitride, die sich bekanntlich mit einer
Reihe von Metallen leicht bilden. Nach vorliegendem Verfahren benutzt man
Magnesiumnitrid oder Calciumnitrid, die im Gemenge mit Alkalikarbonat und
Kohle erhitzt werden; hierbei gerät das Gemenge ins Glühen, und ohne weitere
Wärmezufuhr setzt sich das Glühen unter Bildung von Cyanalkali durch die
ganze Masse fort.
Auch durch Einleiten von Cyanwasserstoff in Kalilauge wird immer mehr
KCN erzeugt; über die Methoden, nach denen man dabei den HCN gewinnt,
siehe den Artikel „Cyanverbindunge n**.
Auf die Methoden zur Gewinnung von Cyanalkalien aus Leuchtgasreini-
gungsmassen, aus Melasseschlempe und auf viele andere Verfahren kann hier
nicht eingegangen werden, da das meiste davon technisch ohne grössere Be-
deutung ist; gerade auf diesem Gebiete offenbart sich zurzeit eine sehr rege
Erfindungstätigkeit, ein Beweis, wie beträchtlich die Nachfrage nach diesen
Salzen ist; Dasselbe gilt von den Verfahren zur Reinigung des KCN; so
gewinnt man solches nach dem D. R. P. 128 360, indem man das feste Roh-
cyanid in einen von aussen geheizten Siebtiegel einfüllt: Das reine Cyanid
schmilzt hierbei aus und kann durch geeignete Vorrichtungen abgelassen wer-
den, während die Verunreinigungen auf dem innerhalb des Tiegels befindlichen
Siebe zurückbleiben. Ein anderes Reinigungsverfahren ist das des Franz. Pat.
347 373. Hiernach wird das Rohcyanid in Gegenwart von HsO und Ammo-
niumsalzen destilliert, wobei man das übergehende Ammoniumcyanid in Atz-
alkalilauge auffängt.
Farblose Kristalle oder nach dem Schmelzen eine kristallinische Masse,
scharf alkalisch schmeckend, bittermandelähnlich riechend, zersetzt sich schon
an der Luft (CO2) unter Bildung von HCN, ist sehr leicht in HsO, wenig in
Alkohol löslich, wirkt höchst giftig. Man benutzt es in der Galvanostegie, in
der Photographie, zur Darstellung von Cyanverbindungen, neuerdings vielfach
Kaliumverbindungen. 5^1
zur Gewinnung von Gold (s. d.) sowie bei der Darstellung sehr zahlreicher
organischer Verbindungen.
Cyankalium, geschmolzen, (30%) Stücke ®/o kg Mk. 85,00
(30 %) Stängel \ n n 120.00
(45%) Stücke Vo n n 115,00
(45 %) Stingel % n » 155,00
(60 %) Stücke % „ „ 140,00
(60 %) Stäügcl % „ r, 180,00
(ca. 98/100%) . % n n 162,00
natronfrei (96 %) 1 kg Mk. 2,50 ; % „ „ 225,00
„ ehem. rein H „ 1,90; 1 „ „ 17,00
10. Kaliumeisensulfat (Eisenalaun) siehe „Alaun e".
11. Kaliumferricyanid siehe „Eisenverbindunge n".
12. Kaliumferrocyanid siehe „Eisenverbindunge n*\
13. Kaliumfluorid (Fluorkalium; Kalium fluoratum), KP. Durch
Neutralisation von HF mit KaCOa und Eindampfen zur Kristallisation erhalten.
Auch sauere Kaliumfluoride, gewöhnlich Fluorwasserstoff-
Fluorkalium genannt, sind bekannt, und zwar entsprechend den Formeln
KF . 3 HF sowie KF . 2 HF. Die Darstellung der Kaliumfluoride muss in Ge-
lassen aus Platin oder Blei geschehen.
Kaliumfluorid, neutr % kg Mk. 150,00
„ „ ehem. rein . . 1 kg Mk. 3,00; % „ „ 260,00
„ sauer (Bifluorat) je nach Menge ....%„ „ 140,00—150,00
Kaliumfluorid:
KGnigBwarter k Ebell, Linden vor HannoTer. | Lehmann k Yom, Hamburg.
14. Kaliumhydrat (Atzkali, Kaliumhydroxyd; Kalium hydratum),
KOH. Die Darstellung von Atzkalilösungen ist im Artikel „Kalilauge** erörtert
Um festes Atzkali zu erhalten, verdampft man die Lauge weiter in blanken guss-
eisernen Kesseln; soll das Präparat vollständig Fe-frei sein, so muss die Ver-
dampfung, sobald die Lauge das sp. 0. 1,16 erreicht hat, in Oefässen aus Rein-
silber fortgesetzt werden; bei der Konzentration wird sich ausscheidendes
KaCOt und KsSO« entfernt. Sobald eine Probe der Masse beim Erkalten er-
starrt, giesst man diese in silberne Formen zu Stängeln oder man rührt sie
während des Erkaltens im Kessel ständig um. Man erhält so entweder Kalium
causticum fuaum oder Kalium eauaHcum siccum. Gereinigt wird das Prä-
parat durch Auflösen, in Alkohol.
Die elektrolytische Darstellung von KOH aus KCl, entsprechend den
Formeln 1. KCl = K + Cl und 2. K + HaO = KOH + H, hat grosse Schwierig-
keiten zu überwinden gehabt, bis es gelungen ist, sie für die Praxis brauch-
bar zu gestalten. Man arbeitet entweder in Qefässen, in denen der Anoden-
und Kathodenraum durch eine Membran (Diaphragma) getrennt sind, oder
aber ohne Diaphragma. Die Anoden bestehen in der Regel aus Retortenkohle
(oder Platin, Schwefeleisen, Calciumsilizid u. s. w.), die Kathoden aus Queck-
silber oder Eisen. Vorschläge sind hinsichtlich der Apparate wie der Einzel-
heiten des Verfahrens ausserordentlich viele gemacht worden; was sich davon
bewährt hat, ist vielfach immer noch Geheimnis der betreffenden Fabriken.
Genaueres über die elektrolytische KOH-Gewinnung siehe im Artikel „Chlor-
alkaliprozess, elektrolytische r**.
Die Entwässenmg des KOH durch Schmelzen hat mit mancherlei Schwie-
rigkeiten zu kämpfen, namentlich werden die Gefässe aus Fe oder Ni bei Rot-
glut stark angegriffen, so dass sich die Metalle nachher in dem KOH als Ver-
unreinigungen vorfinden. Arbeitet man nach dem D. R. P. 82 876 mit Ni, so ent-
sieht als Nebenprodukt durch elektrolytische Zersetzung Kaliumsuperoxyd,
welche Verunreinigung für manche Zwecke (z. B. für die Indigoschmelze) sehr
störend ist. Alle diese Obelstände soll das Franz. Pat. 352 076 vermeiden, wo-
nach man — ausgehend von KOH von 50^ B6 — die Entwässerung unter ver-
«lindertem Djruck bei 260^ d. h. unter dem Seh. P. des KOH, vornimmt; die
i^asse wird alsbald dick und lest und zerfällt bei geeignetem Rühren zu Pulver.
3mcher VII. 36
562 Kaliumyerbindimgen.
Geschmolzenes Atzkaü ist färb- und geruchlos, kristallinisch, sehr stark
atzend, leichtlöslich in H9O und Alkohol; es zerfliesst schnell an der Luft und
absorbiert begierig COt. Es dient zur Bereitung von Schmierseife, Oxalsäure,
als Atzmittel, zum Trocknen von Gasen und Flüssigkeiten sowie zur Absorp-
tion von COs. Statt der Kalilauge benutzt man jetzt meistens Natronlauge.
Kaliumhydrat, techn. geschmolzen (ca. 80 ^/o Hydrat), etwas Na-haltig, eingegossen in
Eisentrommeln, Preise inkl. dieser:
k 250 100 50 kg.
^'o kg 43,00 44,00 45,00 Mk.
Kallomhydrat, techn. (ca. 80 ^Yo Hydrat), etwas Na-haltig;
In Brocken % kg Mk. 55,00
n Pulver % „ „ 63,00
Kalinmhydrat, techn. geschmolzen (88 — 90 % Hydrat), eingegossen in Eisentrommeln^
Preise inkl. dieser:
k 250 100 50 kg.
•/o kg 60,00 61,00 62,00 Mk.
Kaliumhydrat, techn. geschmolzen (88— 90% Hydrat):
In Brocken »/o kg Mk. 70,00
n Pulver % n n 72,00
Kaliumhydrat, gereinigt la, weiss, in Stücken lo r> n 110,00
n « » Stfingeln % n n 115,00
„ „ n Pulver . % n „ 110,00
„ mitAlkohol gerein., D.A.IV, in Stücken 1 kg Mk. 2,00; \ „ „ 180,00
« Stlngcln 1 „ „ 2,10; % „ n 190,00
n « « . n n, Pulver 1 „ „ 2,00; % „ „ 180,00
„ ehem. rein, mit Ätzbaryt bereitet 1 „ „ 6,00
Kaliumhydrat:
SBniggworter & Ebell, Linden vor Hannover. | £. Merck, Darmstadt.
15. Kaiiumhypochlorit siehe unter „Bleichen" (Eau de
Javelle) sowie unter „Chlorkaliprozess, elektrolytische r">
16. Kaliumjodid (Jodkalium; Kalium jodatum). KJ. Wird ent-
weder aus Jod und reinem Atzkali erhalten (6 KOH -h 3 Jt = 5 KJ + KlOt +
3 HsO) oder aus Eisenjodür und KsCOs. Anstatt des Eisenjodürs (Fejs), das
durch direkte Vereinigung von J und Eisenfeile unter Wasser erhalten wird,
verwendet man besser das Eisenjodfirjodid (Fesjs), das man direkt durch Zu-
geben von J zu der grünen Feja-Lösung gewinnt. Die erhaltene Lösung kocht
man mit KiCOi : Fe«Js 4- 4 K,COi = FctOi (fällt aus) + 4 COi + 8 KJ.
Das aus den Mutterlaugen des Chilisalpeters in grosser Mense ge-
wonnene Kupferjodür wird durch Einwirkung von HtS und Zusatz von KHOOt.
in KJ übergeführt.
Färb- und geruchlose, sehr salzig und etwas bitter schmeckende Kristalle,
leicht in H9O, wenig in Alkohol löslich. Die wässerige Lösung löst viel Jod
(unter Bildung von KJs). KJ wird namentlich in der Photographie und in der
Medizin benutzt.
Eine Fabrikeinrichtung zur Herstellung von jährlich 50 000 kg KJ stellt
sich ungefähr auf 5000 Mk.
Jodkalium, krist . puriss., D. A. IV 1 kg Mk. 18,50
17. Kaliumkarbonat (kohlensaures Kali).
a) Neutrales Kaliumkarbonat (Kalium ca/rhanicum), KsCO»
siehe den Artikel „P 0 1 1 a s c h e".
b) Kaliumbikarbonat (doppeltkohlensaures Kali; Kalium hi-
carhonicum). KHCOs. Beim Einleiten von CO9 in eine gesättigte KtCOs-
Lösung scheidet sich das schwerer lösliche KHCOs aus. In der Technik ver-
mischt man reine Pottaschelösung mit grob gekörnter Holzkohle, bringt die
Lösung zur Trockne und verwandelt sie durch Überleiten von CO9 m Bi-
karbonat. Das Reaktionsprodukt wird in 70—^0® warmem Wasser gelöst und
das Salz durch Kristallisatioa gewonnen.
KaliumTerbindungen. 5g3
Wasserfreie, grosse, durchsichtige, salzig schmeckende, schwach alka-
lisch reagierende Kristalle. KHCOs dient vornehmlich zur Darstellung von
reinem KsCOs.
Kaliumbikarbonat, krist., D. A. IV % kg Mk. 65,00
Pulver, D. A. IV X y, n 66,00
„ ehem. rein, krist ®/o » » 88,00
„ „ „ Pulver % r> n 91,00
18. Kaliummagnesiumsulfat {Kalio-Magnesium stUfuHcum),
K9SO4 . MgSO«. Wird aus K a i n i t und aus S c h o e n i t (vgl. unter „A b -
r a u m s a 1 z e*') nach verschiedenen Verfahren gewonnen. So erhitzt man
z. B. nach Brecht den Rohkainit mit einer für Kaliummagnesiumsulfat und
NaCl gesättigten Lauge in eisernen Kesseln unter einem Druck von 2 — 4 Atm.
Hierbei bildet sich Kaliumbimagnesiumsulfat, welches als Brechtsches
Doppelsalz bezeichnet wird; kalziniert und gemahlen kommt es direkt
als Kaliummagnesiumsulfat in den Handel und wird fast ausschliesslich als
Düngemittel benutzt.
Kaliummagnesiumsulfat, krist., mit einem Mindestgehalt von40%KaSO4 und
einem Höchstgehalt von l«/o Cl . . . Mk. 6,40 für «/o kg netto und 40 <>/o KaSOi.
Kaliummagnesiumsulfat, kalz., mit einem Mindestgehalt von 48% KtSOi und
einem Höchstgehalt von 2,5% Cl . . Mk. 8,00 für »/q kg netto und 48% KaSOi.
19. Kai i um metabi Sulfit siehe No. 34 b Ka 1 i u m s ul f i t e.
20. Kaliumolybdat (molybdänsaures Kali; Kalium molyhdaent"
cum). Das gewöhnliche Salz (Kaliumtrimolybdat) K9M09O10 erhält
man durch Zusammenschmelzen von 1 mol. Molybdänsäure mit 2 mol. KtCOt
und Auskochen der Schmelze mit HtO oder durch Eintragen von Molybdän-
säure in kochende Kalilauge, solange noch Lösung erfolgt.
Feine seidenglänzende Nadeln, die fast unlöslich in kaltem, reichlich
löslich in kochendem HfO sind.
Kaliummolybdat, techn 1 kg Mk. 11,00
„ ehem. rein 1 „ „ 16,00
KOnigswarter k Ebell» Linden vor Hannover.
21. Kaliumnitrat (Kalium nitricum) siehe Artikel „S a 1 p e t e r**.
22. Kaliumnitrit (salpetrigsaures Kali; KaLvum nUrosum), KNOt.
Durch Eintragen von KNOs (für sich oder mit Bleiglanz gemischt) in einen rot-
glühenden Tiegel oder durch Schmelzen von KNOs mit Blei- oder Kupferdreh-
spänen erhalten. Das Franz. Pat. 353 467 bezweckt die Wiedergewinnung der
bei der Nitritfabrikation als Nebenprodukt erhaltenen grossen Bleioxydmengen
durch elektrolytische Reduktion zu Pb.
Neuerdings sind verschiedene andere Darstellungsmethoden für Nitrite
vorgeschlagen worden. So besteht das Verfahren des D. R. P. 117 298 darin,
dass man möglichst luftfreie schweflige Säure über ein nahe bis zur Sinte-
rung erhitztes Gemenge von Alkalinitrat (hier also KNOs) mit dem Oxyd
oder Karbonat eines Erdalkalis leitet, wobei die Umsetzung der folgen-
den Gleichung entspricht: KNOs + CaO + SO« = KNO2 + CaSOi. Im
Grossen erzielt man die erforderliche innige Mischung von CaO und KNO»
dadurch, dass man gebrannten Kalk mit konz. KNOs-Lösung löscht; die Aus-
beute soll fast theoretisch sein und die Trennung vom unlöslichen Gips sich
sehr leicht durchführen lassen. Nach dem neueren D. R. P. 138 029 reduziert
man Salpeter mit Sulfiten, und zwar schmilzt man KNO« bei Gegenwart von
KOH und lässt auf die Schmelze bei Temp. zwischen 320 und 420° wasser-
freies Sulfit unter gutem Rühren einwirken; das gebildete Nitrit gewinnt man
durch Auslaugen mit Nitritmutterlauge und durch Kristallisation. Wird, was
wichtig ist, jede Überhitzung sorgfältig vermieden, so ist die Ausbeute an-
nähernd theoretisch.
Das D. R. P. 160 671 lässt KNO9 dadurch darstellen, dass man Salpeter
mit Kalk und Graphit schmilzt, aus der erhaltenen Masse das Nitrit auslaugt,
während der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht.
36'
564 Kaliumverbindungen.
Nach dem D. R. P. 175 096 erhält man Alkalinitrit aus Alkalinitrat durch
Schmelzen mit fein verteiltem, elektrolytisch niedergeschlagenem Kupfer unter
gleichzeitiger Anwendung von Atzalkalien.
Nach dem D. R. P. 168 272 leitet man NHs, mit Luft oder O gemischt
über auf 650—750* erhitzte Mctalloxyde (wie FesOs oder CuO; zweckmassig
verwendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lässt das so erhaltene
Salpetrigsäureanhydrid auf eine Lösung von KOH oder KsCOs einwirken.
Die Beobachtungen, den Stickstoff der Luft nutzbar zu machen, erstrecken
sich auch auf die Nitritfabrikation. So leitet man nach dem Franz. Pat. 346 066
die durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Mischung gasförmiger Ver-
bindungen von N und O in Atzkalilauge, wobei ein Gemisch von Nitrat und
Nitrit entsteht. Dieselbe Reaktion betrifft das Franz. Pat. 350619, jedoch soll
hierbei nitratfreies Nitrit erhalten werden, indem man die bei der elek-
trischen Ladung in Luft entstehenden Gase unmittelbar in ein mit Ätzalkalien
beschicktes Absorptionsgefäss -leitet; die Umsetzung soll glatt der Gleichung
2 NO 4- 2 KOH = 2 KNO, 4- H,0 entsprechen.
Nach dem Franz. Pat. 363 643 gewinnt man Nitrite aus Stickoxyd und
Sauerstoff, indem man die Temperatur sehr hoch, auf etwa 300*^, hält, wo-
durch die Weiteroxydation zu NaO« vermieden wird. Als Absorptionsmittel
dienen Alkalikarbonate oder Erdalkalihydroi^de.
Farblose, undeutliche, an der Luft zerfliessliche Kristalle, leicht in HtO,
nicht in Alkohol löslich. Es dient zur Darstellung von Azoverbindungen, Sal-
peteräther u. a. m.
Kaliumnitrit, techn., entwässert % kg Mk. 175,00
„ ehem. rein, in Stängeln (90 ^/o) 1 „ „ 3,80
23. Kaliumoxalat (oxalsaures Kali).
a) NeutralesKaliumoxalat {Kalium oxalicum). KtCsOi + HtO.
Früher wurde es durch Neutralisation von Oxalsäure (s. d.) mit KsCOs
und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Jetzt stellt man die Oxalate nach
dem Goldschmidt sehen Verfahren aus Salzen der Ameisen-
säure dar, und zwar erzeugt man Kaliumoxalat nach dem D. R. P. 111078
durch Erhitzen eines Gemisches von Kaliumformat und KtCOs. Das D. R. P.
144 150 sieht bei demselben Verfahren einen Zusatz von schon fertigem
Kaliumoxalat beim Erhitzen des Formats vor, was die Reaktion vereinfachen
und die Ausbeute verbessern soll. Nach dem D. R. P. 161 512 soll man beim
Erhitzen des Formats eine kleine Menge (nicht über 5 %) freies Alkall zusetzen.
Farblose, leicht verwitternde Kristalle, die sich in 3 T. H9O lösen.
KaUumoxalat, krist <»/o kg Mk. 1 00,00
Piilvcr % „ „ 105.00
„ ehem. rein % „ „ 150,00
Kaliumoxalat:
KCnigswarter ft Eben, Linden Tor Hannover.
b) Kai i um bl oxa 1 a t (saures oxalsaures Kali; Kleesalz; Ka-
lium htoxälicum), KHCs04 + HsO. Durch Sättigen von Oxalsäure mit KsCO«,
Lösen einer gleichen Menge Oxalsäure in der FlQssigkeit und Eindampfen zur
Kristallisation oder aber aus dem neutralen Salz durch Zusatz einer ent-
sprechenden Menge Oxalsäure erhalten. Das Kleesalz des Handels enthält
meist vierfach oxalsaures Kali KHsCCsO«)! + 2 HsO.
KHC9O« bildet farblose, luftbeständige, bitter schmeckende, sauer rea-
gierende, giftige Kristalle, löslich in 25 T. kaltem und in 14 T. heissem H9O.
rindet dieselbe Anwendung wie die Oxalsäure (s. d.).
KaJiumbioxalat, techn. (Kleesalz), krist **/o kg Mk. 95,00
Pulver % „ „ 1^J0,00
„ ehem. rein, krist 1 kg Mk. 1,85; «/o „ „ 165,00
c) Kaliumtetraoxalat {Kalium ietroxalicum). KHC9O4 + HtCiO«
4- 2 H«0. Dieses Salz, welches von K r a u t an Stelle der Oxalsäure zur Titer-
stellung empfohlen wurde, da es rein darstellbar und an der Luft unveränder-
lich ist, gewinnt man durch Vermischen einer heiss gesättigten Lösung von
KaliuixiTerbinduDgen. 5g5
Kaliumoxalat mit der berechneten Menge einer heissen gesättigten Oxalsäure-
lOsung; das Salz wird dann durch mehrmaliges Umkristallisieren gereinigt.
24. Kaliumoxyde.
a) Kaliumoxyd (Kalium oxydatum). K9O. Bis vor kurzem war
es noch nicht sicher, ob K und Na Überhaupt fähig seien, normale wasserfreie
Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darstellung dieser Oxyde gelungen (vgl.
Natriumoxyd im Artikel „Natriumverbindungen"), und zwar erhitzt man
zur Gewinnung von K9O nach dem D. R. P. 143216 Kaliumnitrat (oder
Kaliumnitrit) mit metall. Kalium in Mengenverhältnissen, die möglichst genau
der Reaktionsgleichung KNOt + 5 K = 3 KjO + N entsprechen. Bei dieser
Erhitzung muss die Luft so gut wie vollständig ausgeschlossen sein; auch
muss ein kleiner Überschuss von K vorhanden sein, damit das KbO superoxyd-
frei ist. Das KtO bildet erkaltet eine graue kristallinische Masse, welche an
der Luft unter Gelbfärbung schnell in Superoxyd übergeht. Mit HsO reagiert
es sehr heftig unter Feuererscheinung und teilweiser Oxydation, wobei
schwarze Tropfen von geschmolzenem K^Os umhergeschleudert werden.
Über weitere Darstellungsmethoden siehe Natriumoxyd unter „N a -
triumverbindunge n*'.
b) Kaliumoxydhydrat siehe No. 14 K a 1 i u m h y d r a t.
25. Kaliumperchlorat (überchlorsaures Kali ; Kalium per-
chloricum). KCIO«. Zur Darstellung erhitzt man KCIO9, bis die zuerst dünn-
flüssige Schmelze zähe wird und die 0-Entwicklung nachlässt. Die Masse,
die jetzt aus einem Gemenge von Perchlorat und Chlorid besteht (2 KCIO9 =
KCIO4 + KCl + 2 O), wird mit kalt. HtO ausgelaugt, wobei sich KCl löst,
während das sehr schwer lösliche KCIO« zurückbleibt. Letzteres löst sich in
siedendem H9O und wird durch Umkristallisieren gereinigt. Über die elek-
trolytische Darstellung siehe unter „Perchlorate" und „Chlor-
alkaliprozess, elektrolytische r".
Wasserfreie Kristalle von schwach kühlendem Geschmack. 1 T. löst
sich In 70 T. kaltem (10® C.) und in 6 T. siedendem HtO. Da es weniger leicht
zersetzlich ist als das Chlorat, wird es statt desselben mit Vorteil in der
Feuerwerkerei benutzt; aber auch in der Sprengstoff Industrie findet es wegen
seines hohen Sauerstoffgehaltes steigende Verwendung.
Kaliumperchlorat, raffln, krist ®/o kg Mk. 90,00
Pulver X „ „ 95,00
dopp. raffln, krist. % r » 110,00
„ Pulver % „ „ 120,00
ehem. rein, krist ^/o n n 190,00
Pulver % „ „ 210,00
SSnIgswarter & EbeU, Linden vor Hannover.
26. Kaliumperkarbonat (überkohlensaures Kalium; Kalium per*
carhonicum). KsCiOs. Es entsteht durch Elektrolyse einer gesättigten
wässerigen K2C09-Lösung bei — 10® im Anodenraume. In trocknem Zustande
ist es farblos und haltbar, in feuchtem Zustande blau gefärbt und zersetzlich.
In warmer wässeriger Lösung zersetzt es sich, wobei der in Freiheit gesetzte
Sauerstoff oxydierend wirkt; durch verd. Säuren wird die wässerige Lösuni^
unter Bildung von H9O9 zersetzt. Es soll als Bleichmittel dienen; ausserdem
verwendet man es in der Photographie als „F i x i e r s a 1 z z e r s t ö r e r**.
Kalinmperkarbonat, ehem. rein 1 kg Mk. 14,00
27. Kaliumpermanganat (übermangansaures Kali ; Kalium
hppermanganicum). KMnOi. Zur Darstellung mischt man 500 kg Kalilauge
(sp. G. 1,44) mit 105 kg KClOs und 180 kg pulverförmigem MnOa, verdampft
zur Trockne und erhitzt das erkaltete Pulver in Schmelztiegeln bis zu teigig-
flüssiger Konsistenz. Die aus Kaliummanganat (KsMnO«) bestehende Schmelze
wird durch Kochen mit viel HsO und Einleiten von COs in Permanganat über-
geführt Man filtriert die Lösung durch Schiessbaumwolle, dampft ein und lässt
kristallisieren. Die Oxydation von KtMnO« zu KMnO« kann auch mit Hilfe von
Gl bewirkt werden sowie durch den elektrischen Strom. Nach dem D. R. P.
1 18 232 benutzt man Ozon zur Überführung der Manganatschmelze in Per-
n »
n
n n
w
n n n
566
Kaliumverbindungen .
nianganat, wodurch eine quantitative Umwandlung erzielt wird. Man arbeitet
in sehr konz. Lösung und leitet ozonisierte Luft durch; das KMnO«, welches in
der stark alkalischen Lauge schwer löslich ist, fällt kristallinisch aus und kann
durch Abschleudern gewonnen werden.
Schwarzrote, metallgrün schimmernde Kristalle, die sich in 12 T. H9O
von 20^ C. lösen. Die Lösung wirkt stark oxydierend. KMnOi wird zum
Beizen von Holz, zum Bleichen von Gespinstfasern, zum Reinigen von NHs
und von COt verwendet; es dient als Desinfektions- und Oxydationsmittel, wird
in der Medizin, in der Photographie und zur Darstellung von Sauerstoff
benutzt.
Prttfnnirt Die mit H^SO^ angesluerte LOiung wird durch ErwILrmen mit wenig Oxal*
■äure vollständig entfftrbt und gibt beim übersattigen mit NH« und Zusatx von (NHa)iS einen
fleiichfftrbenen Niederschlag von IfnS. Einen Oehalt an Chloriden weist man durch Srhitsen
des Salaes mit verdünnter H^« nach; hierbei entwickelt sich Ol, das am Geruch, bei kleinem
Mengen mittels KJ-St&rkepapiers nadigewiesen wird. Den KlfnO^-Oehalt reinerer Handels-
sorten bestimmt man durch Titration der stark verdünnten, mit H^SO^ angesiuerten LSsnng
mittels eingeölellter EisenvitriollSsung. Zur Bestimmung von H^SO« kocht man die LOsang
mit viel HCl und fUlt die H^SO« mit BaCl,-LOsung.
. . ®/o kg Mk. 37,00
Kaliumpermanganat, roh
ehem. rein D. A. IV, kleine Kristalle . .
D. A. IV, grosse Kristalle •../(>
Pulver %
n
n
n
/.
n
n
n
«
n
n
n
71
82,00
96,00
110,00
Kaliumpermanganat:
Ghem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.
KOuigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Lehmann & Voss, Hamburg.
Oestcrreichischer Verein, Aussig a. E.
Saccharin-Fabrik, Akt.-Ge8. vorm. Fahlberg,
List k Co., Salbke-Westerhttsen a. Elbe.
28. Kaliumpersulfat (überschwefelsaures Kali; Kalium per-
sulfuHcum). KsSsOs. Darstellung siehe Artikel „P e r s u 1 f a t e**.
Kaliumpersulfat, techn % kg Mk. 230,00
n raffin **/o » » 360,00
„ ehem. rein 1„„ 6,00
29. Kaliumphosphat (phosphorsaures Kali; Kalium
phosphoricum). Das neutrale Kaliumorthophosphat KsPO«
wird durch Glühen von Phosphorsäure mit überschüssigem KsCOs, Lösen der
Masse in HtO und Eindampfen erhalten; es bildet kleine, in HsO sehr leicht
lösliche Kristallnadeln.
Das einfach saure Salz (Dikaliumphosphat) KsHPO« wird
durch Sättigen von HsPO« mit KsCOs bis zur beginnenden alkalischen Re-
aktion erhalten.
Das zweifach saure Salz (Monokaliumphosphat)
KHsPO« gewinnt man durch Zusatz von HsrOt zu KsCOs-Lösungen bis zur
Rötung von Lackmuspapier und darauf folgendes Eindampfen. Es bildet
sauer schmeckende, in HtO leicht lösliche Kristalle.
Kaliumphosphat, roh. für Düngezw. (60% ig) ^^'o kg Mk. 58,00
n
gereinigt, Pulver ^/^
dopp. rafÜn., in Brocken ^j^
n Pulver X
„ ehem. rein, krist 1 kg Mk. 3,50; %
Saures Kaliumphosphat, gerein, krist ^J^
„ „ gereinigt, entwässert ^1^
„ „ rein krist 1 kg Mk. 3,40; %
Kaliumphosphat, dreibasisch ojf^
KOnigswarter k EbeU, Linden vor Hannover.
30. Kaliumrhodanür (Rhodankalium; Kalium rhodana-
ium). KCNS. Wird durch Umsetzung der Lösung von Baryumrhodanür
(s. unter „Ba r y u m ver b i n d u ngen") oder von Calciumrho-
d a n ü r (s. unter „Calci umverbindunge n") mit K^SO« oder I^COs
dargestellt. Ferner gewinnt man es durch Destillation von R h o d a n -
145,00
285,00
285.00
320;00
275,00
375,00
310,00
395,00
KaliumTerbindangen. 567
ammoniumlauge (siehe unter „Rbodanverbindunge n**) mit
Kalilauge oder Pottasche. Schliesslich geht man bei der Darstellung auch
wohl vom Kupferrhodanflr (s. unter „Kupferverbindunge n'')
aus und zersetzt dasselbe mit Kaliumsulfid.
Die erhaltenen KCNS-Laugen werden auf 45* B6 eingedampft; nach dem
Erkalten kristallisiert das Salz wasserfrei aus.
Rbodankalium, tecbn % kg Mk. 165,00
gereinigt % n » 100,00
„ ehem. rein */o n n 260,00
KOnigswarter k Ebell, Linden TOr Hannover.
31. Kaliumsilikat (Kaliwasserglas) s. Artikel „W a s s e r g 1 a s".
32. K a 1 i u m s u 1 f a t.
a) Neutrales Kaliumsulfat (schwefelsaures Kali; Käliuin sul-
furicum). KsSO«. Man gewinnt es aus Kainit und Schoenit (vgl. unter „A b -
r a u m s a 1 z e"), indem man ersteren zuerst in Kaliummagnesiumsulfat Über-
führt und dieses mit KCl zersetzt. Ferner wird K9SO4 aus KCl durch Zer-
setzung mit H2SO« im Sulfatofen genau auf dieselbe Weise gewonnen, wie aus
NaCl und HsSO« S u 1 f a t (s. d.) entsteht.
Harte, wasserfreie, schwach bitter-salzig schmeckende Kristalle, schwer
in HiO, nicht in Alkohol löslich. Dient zur Fabrikation von Pottasche, Alaun,
Glas sowie als künstliches Düngemittel.
Kaliuxnsulfat, techn., grau, Pulver, % ^g ^k. 26,00
„ dopp. raff.y weiss, krisU lo n n 50,00
„ „ „ Pulver % n n 52,00
„ ehem. rein, krist, D. A. IV % n n 70,00
„ „ Pulver, D. A. IV X n n 80,00
Kaliumsulfat, neutrales:
KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
b) Kaliumbisulfat (saures schwefelsaures Kali; Kalium histUfu"
ricum). KHSOt* Aus dem vorigen mit überschüssiger HtSO« erhalten.
Kaliumbisulfat, techn., geschmolzen ^/n ^S ^k. 47,00
„ entwässert ®/o „ „ 53,00
„ krist % „ „ 57,00
raffin., entwässert lo n n 73,00
„ krist % „ „ 75,00
„ cbem. rein, krist % „ „ 105,00
„ » » entwässert % rt n 100,00
n n n geschmolzen % »j n 110,00
33. Kaliumsulfid siehe No. 35 K a 1 i u m s u 1 f u r e t e.
34. K a 1 i u m s u 1 f i t e.
a) Kaliumsulfit (schwefligsaures Kali; Kalium svlfuro-
9um). KsSOs. Man erhält es durch Einleiten von SOs in eine Lösung von
KsCOa, bis alle CO« ausgetrieben ist.
Bitter schmeckende, stark alkalisch reagierende, etwas zerfliessliche,
sehr leicht in kalt. H9O, etwas schwerer in heissem HsO lösliche, in Alkohol
fast unlösliche Kristalle. Es kommt sowohl fest als in Lösung in den Handel.
Kaliumsulfit, tecbn., flüssig (45<> Be) <»/o kg Mk. 58,00
n Pulver % « n 140,00
„ gereinigt, Pulver Inn 3,25
„ cbem. rein, krist 1„„ 4,20
KQnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann k Voss, Hamburg.
b^'Kaliumbi Sulfit (saures Kaliumsulfit; saures schwefligsaures
Kali; Kalium hisulfurosum), KHSOs. Durch Ober sättigen von konz. KiCOs-
Lösungen mit SO» erhalten* Durch Erhitzen erhält man daraus das Kalium-
n
r
n
568 Kaliumverbindungen.
pyrosulfit KfSsOs« wofar sich der wenig passende Name Kalium-
metabi Sulfit eingebürgert hat.
Kaliumbisulfit, gereinigt, flüssig (28— 30<» Bö) <>/o kg Mk. 40,00
y, (Kaliummetabisulfit), rafEn., kleine Krist. . . % „ „ 67,00
Pilvcr % „ „ 69.00
KOnigswarter k Ebell, Linden rot HannoTer. ] Lehmann k Vom, Hamburg*
35. Kaliumsulfurete (Kalium sidfuratum). Verbindungen von
K mit S, von denen technische Bedeutung nur diePolysulfurete haben,
die auf 2 Atome K mehr als 1 Atom S enthalten. Ein Gemisch von Poly-
sulf ureten ist die S c h w e f e 1 1 e b e r , die durch Zusammenschmelzen von
1 T. S mit 2 T. trocknem KtCOs oder auf nassem Wege durch Eindampfen
eines Gemisches von 10 T. KsCOs, 4 T. S und 3 T. HtO zur Trockne erhalten
wird. Schwefelleber ist eine gelbbraune, später gelblichgrüne, alkalische,
ätzende, giftig wirkende Masse, leicht löslich in HsO und Alkohol; an der
Luft zersetzt sie sich unter Entwicklung von H9S. Man benutzt sie nament-
lich zur Bereitung von Schwefelbädern.
Nach dem Franz. Pat. 319 187 vermischt man zur Gewinnung von Al-
kalisulfiden die Sulfate der Alkalien mit etwas mehr Kohle, als zur Ober-
führung in die Monosulfide nötig ist, und setzt das Gemisch der Hitze eines
elektrischen Ofens mit Lichtbogen oder Widerstand aus, wobei der Zutritt der
Luft ausgeschlossen werden muss.
Schwefcllcbcr zu Bädern, D. A. IV % kg Mk. 49,00
„ ehem. rein 1 n n ^fi^
Einfiich Schwefelkalium, techn. % n n ^«00
„ „ cbem. rein, krist 1 »n 3,00
Kaliumsulfhydrat, flüssig (30* B6) % « « 56,00
36. Kaliumtartrat (Kaliumbitartrat) siehe „W e i n s t e i n".
37. Kaliumnatriumtartrat (Natronweinstein; Seignettesalz;
Kdlio'Natriuin iartaricum; Tartarus ruitronatus), KNaCiH^Oe + 4HiO. Aus.
rohem Weinstein und dem darin enthaltenen weinsauren Kalk durch Zusatz
berechneter Mengen von K2COS und NatCOs erhalten. Durch HsS wird aus der
Flüssigkeit Fe und Cu ausgefällt, dann die Lösung zum Austreiben von COa
zum Sieden erhitzt, eingedampft und zur Kristallisation gebracht.
Bildet grosse, farblose, kühl und schwach salzig schmeckende Kristalle,
leicht in HtO, schwer in Alkohol löslich. Wird in der Medizin, nebenbei
auch in der analytischen Chemie benutzt.
Seignettesalz, krist , D. A. IV «/o kg Mk. 135,00
Pulver % « n 140,00
Chemische Fabrik Budenheim Uta k Hensel, Fran]cfiirt (Ifain).
38. Kaliumwolframat (wolframsaures Kali; Kalium
wolframicum). KiWO«. Durch Eintragen von 1 T. gepulvertem Wolframit in
1 T. geschmolzenes KsCOs und Auskochen der erhaltenen Schmelze mit H9O
oder auch durch Auflösen von Wolframsäure in Kalilauge erhalten.
Hygroskopisches Salz, das sich in dem gleichen Gewicht kalten Wassers
löst; unlöslich in Alkohol.
Auch Kaliummetawolframat KaW«Oia und Kaliumpara-
wolframat Ki^WuOu sind bekannt.
Kaliumwolframat, gereinigt i kg Mk. 11,00
„ ehem. rein , 1„„ 15,00
KBnigswarter k Ebell, Linden tot Haunorer.
39. Kaliumxantbogenat s. „Schwefelkohlensti^f f.
Kaliumverbindungen :
Fuerat Broa. k Co., New York, Noi. 2 u. 4 Stone Street (s. Im. -Anh. & 18).
Kalk. 569
Kalk {Calcaria), Als Kalk bezeichnet man sowohl den kohlen-
sauren Kalk (Calciumkarbonat) als auch, und zwar im engeren Sinne,
den gebrannten Kalk (Calciumoxyd; Oalcaria usta; Calcium oxyda-
tum)\ schliesslich wird auch der gelöschte Kalk ( Calci um hydroxyd;
Caicaria hydrica; Oalcium hydroxyaatum) nicht selten als Kalk schlechthin
bezeichnet.
Man gewinnt den Kalk, d. h. das Calciumoxyd, auch A t z k a 1 k
genannt, durch das Kalkbrennen, d. h. dadurch, dass man kohlensauren
Kalk einer sehr hohen Temperatur (Weissglut) aussetzt, bei der COs ausge-
trieben wird; wichtig ist, dass die frei gewordene CO2 ungehindert entweichen
kann. Das Brennen des Kalkes wird teilweise in Meilern, meistens aber in
8fen (Kalköfen) verschiedener Konstruktion vorgenommen; ein Teil der
fen ist für unterbrochenen (intermittierenden) Betrieb, der andere
Teil dagegen für ununterbrochenen Betrieb eingerichtet. Die Ofen
der ersteren Konstruktion muss man nach dem Ausziehen des gelöschten
(garen) Kalks erkalten lassen und dann wieder füllen, während bei denen der
andern Konstruktion ununterbrochen gebrannter Kalk unten abgezogen und
roher Kalkstein oben aufgegeben wird.
Der Atzkalk CaO, der aus Kalkstein, aus Marmor, Kreide u. s. w. ge-
wonnen wird, hält sich an trockener Luft unverändert, während er an feuchter
allmählich in Calci umhydroxyd übergeht. Er dient als schlackenbildender
Zusatz bei der Verhüttung von Erzen, zur Herstellung feuerfester Tiegel, als
Zusatz zum Glassatz, zum Entwässern von Flüssigkeiten, zum Austrocknen
von Räumen u. s. w.
In Berührung mit H3O geht der Atzkalk in Caiciumhvdroxyd (gelöschten
Kalk; Kalkhydrat) Ca(OH)s über. Das „Löschen des Kalk es*" geht
unter starker Wärmeentwickelung vor sich. Je nach der verwendeten Menge
Wasser kann man den Kalk „zur staubigen Trockne" oder zu
„K a I k b r e i" oder schliesslich zu „Kalkmilch'* löschen. Filtriert man
diese, so erhält man eine wasserklare Lösung von Ca(OH)s, das K a 1 k r
w a s s C r. Ein besonderes Verfahren zur Herstellung von gelöschtem Kalk in
trockner, reiner, staubfeiner Form ist durch das D. R. P. 151 949 geschützt
worden.
An der Luft nimmt das Calciumhydrat begierig COt auf, indem es
in CaCOs übergeht. Hierauf beruht seine Verwendung als Mörtel (s. d.).
Infolge seiner stark basischen Eigenschaften dient der gelöschte Kalk zur Ge-
winnung von KOH und NaOH, von NHs aus NH«C1 u. s. w. Er dient zur Dar-
stellung des Chlorkalks, wird in der Sodafabrikation, Zuckerfabrikation,
Gerberei, Fettwarenfabrikation, Färberei, Bleicherei und Düngerfabrikation
verwendet; man benutzt ihn zur Reinigung von Kesselspeisewasser, als Des-
infektionsmittel u. s. w.
Es sei noch erwähnt, dass man unter G r a u k a 1 k das rohe Calcium-
azetat versteht.
PrUfunart a) Gebrannter Kalk. Zur Bestimmung des freien OaO wigt man aus
einem guten Durchschnittsmuster des Atzkalks 100 g ab, ISscht sorgfiltig, bringt den Brei in
einen *L literkolben, fOUt zur Marke auf, pipettiert unter stetem Umschfltteln 100 ccm heraus.
Hast diese in einen andern V« Lit^kolben fUessen, fOllt auf und entnimmt der gut gemischten
Verdflnnung zur Titration 25 ccm, entsprechend 1 g Ätzkalk. Die Titration selbst muss lang-
sam und unter gutem Umschfltteln durchgeführt werden: Ifan setzt zu den 26 ccm FlOssigkeit
ein wenig Phenolphtaleinlfisung und titriert mit N-8alzsture, bis die Bosafarbe verschwunden
ist; in ^esem Augenblick ist sämtliches CaO gesättigt, dagegen das GaCO, noch nicht an-
gegriffen. 1 ccm N-SalzsBure = 0,028 g CaO. — Um die yorhandene CO, zu ermitteln, titriert
man CaO -f CaCO, durch Auflösen in N-Salzslure und Zurflcktitrieren mit N-Natronlauge; in-
dem man die nach der vorstehend beschriebenen Methode ermittelte Menge CaO davon ab^d&t,
erhüt man die vorhandene Menge GaCO,.
b) Gelöschter Kalk: Die Bestimmung der CO, geschieht in derselben Weise wie
beim gebrannten Kalk. Um die Menge des vorhandenen u^O zu ermitteln, wägt man etwa
1 g aus einem verschlossenen W&geglischen sb und erhitzt es im Platintiegel zunächst langsam
und dann büi zur starken Rotglut; nadi dem Erkalten im Exsikkator wägt man zurflck. Der
Gewiditsverlust ist H«0 + CO.; durdi Abziehen der vorher ermittelten 00« berechnet man die
WasBsrmenge. Hat man Kallcmilch auf den Oehalt an Xtzkalk zu untersudien, so genflgt
eine arik>metrische Bestimmung nach Blattner unter Zuhilfenahme folgender TabeUe, welche
fflr eine Temperatur von 15® C. berechnet ist.
570
Kalk, ewigsaarer — Kallrwnditein.
Grad
Gew.
von 1 1
fUIkmilch
CaO
in f 1
CaO
Gew.
Prot
Gnd
Baume
Gew.
von I 1
Kalkmilch
CaO
in X 1
CaO
Gew.
Ph».
Grad
Baum^
Gew.
von z 1
Kalkmilch
CaO
in X 1
CaO
Oew.
Pkoz.
10U7
7.5
0.746
11
1083
104
9.00
21
1171
218
1831
1014
lfl.6
1.64
12
1091
115
10.54
22
1180
229
19,40
1022
26
2,64
13
llOü
126
11,46
23
1190
242
20,34
1029
86
3.64
14
1105
137
12.36
24
1200
255
21.26
1037
46
4.43
16
1116
148
13,26
26
1210
268
22.16
104»
66
bM
16
1126
169
14.13
26
1220
281
23.08
1062
66
6,18
17
1134
170
16,00
27
1231
295
23.96
1060
76
7,08
18
1142
181
16,86
28
1241
309
24,90
9
10fl7
84
737
19
1162
193
16,76
29
1262
324
339
2537
10
107»
94
8.74
20
1162
206
nji
30
1263
26.84
Irt die zu unterfachende Kalkmilch d fl n n , to llc«t man recht Bchnell ab. bevor der Kalk
ildi »bietst. rOr dicke Kalkmilch darf man keinen tu engen Arftometer^jlindcr benutaen;
min stellt die Spindel leicht hinein und dreht den Zylinder langsam auf dem Tische hennn,
bis die durch die schwachen Erschfltterungen einsinkende Spindel sur Buhe gekoounen Ist.
ÄUkalk la %
„ aus Marmor (Marmorkalk) IIa, StUcke ^/o n
n fi n n Ufti Pulver % „
n r n n la, weiss, Stücke % „
» »» « n ^y V Pulver % „
„ rein, D. A. IV \ „
Kalkhydrat (aus Marmorkalk) % n
Kalkringöfen (Kohlenverbrauch 16—20 % der Leistung).
Tägl. Leistung 2,5-5 5-10 10—20 20—40
kg Mk. 8,00
n « 14.00
n „ 16,00
n n 19,00
« n 20,00
. „ 3">,00
» n 24,00
Preis
6000-8000 8000-10000 12000-18000 18000—24000 Mk.
Tttgl. Leistung 40-60
Preis . . . 26000—35000
60-90
40000-60000
90—120 t.
CO 000— 75000 Mk.
Kalk, kohlens. prficip.
0«'ftt<rrrcichischer Verein, Aussig a. E.
KalkOfen baut:
Willy Manirer. Ingeniourges. m. b. H., Dresden.
Kalk-Zerkleinerungs-Anlagen :
FVied. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk. Magdcburg-Buckau.
Kalk, Msiffsaurer, siehe „Azetat e".
Kalk, phosphorsaurer; Kalk, aalpetenaurer u. s. w. u. s. w. siehe
unter „Calciumverbindunge n**.
Xalkblau siehe „K u p f e r fa r b e n".
Xalkfarben. Anstrichfarben, die mit Kalk gemischt sind (vgl. den Ar-
tikel „Anstrichfarbe n").
Kalk, kydrauliaoher, siehe „Z e ni e n t'*.
Kalkmörtel siehe „M ö r t e 1".
Kalkaandateln. Schon seit längerer Zeit hat man Versuche angestellt,
um aus einem Gemisch von Sand und Kalk ein Baumaterial (Kalksand-
ziegel) zu schaffen, das den Naturstein und den Lehmziegel ersetzen kann.
Bekanntlich ist man bei der Fabrikation von Lehmziegeln sehr von der Jahres-
zeit und Witterung abhängig, was bei der Kalksandziegei-Fabrikation nicht
der Fall ist. Ferner können Lehmziegel nur erzeugt werden, wo es Tonlager
gibt, während sie an Orten, die von solchen weiter entfernt sind, wegen der
grossen Transportkosten zu hoch im Preise stehen. Diese Einschränkung
fällt bei der Fabrikation von Kalksandstein fast ganz weg, da sich Sand eben
allerorten findet.
Die Herstellung des Kalksandziegels ist sehr einfach: Aus einem Gemisch
von Kalk und Sand, welche in einem gewissen Mischungsverhältnis zuein-
ander stehen müssen und welches Mischungsprodukt wieder einen ganz be-
stimmten Feuchtigkeitsgrad haben muss, werden in einer besonderen Presse
die Kalksandziesel gepresst, dann von Hand der Presse entnommen und auf
einen eisernen Steinwagen gestellt. Diese vollbeladenen Steinwagen werden
Kalkspat — Kalkstickstoff. 571
auf Schienen In den verschliessbaren Härtekessel hineingefahren, welcher,
nachdem der Deckel geschlossen, eine bestimmte Zeit unter Dampfdruck ge-
setzt wird. Während dieser Zeit des Dämpfens machen die Kalksandziegei
den Härteprozess durch und werden als sofort verwendbares fertiges Bau-
material aus dem Härtekessel herausgefahren.
Übrigens weichen die verschiedenen Verfahren der Kalksandstein-Fabri-
kation in manchen Punkten wesentlich voneinander ab. Der erzielte Stein
ist nicht nur wetterfest sondern auch feuerbeständig, lässt sich also z. B. auch
fOr Dampfkesset-Einmauerungen verwenden.
Die D.R. P. 138935 und 151945 schützen die Herstellung schlecht-
leitender Kalksandsteine aus einem Gemenge von Kalk, Sand und Kieselgur,
wobei mehr Kieselgur zugesetzt wird, als zur Bildung von Calciumsllikat aus
Kalk und Kieselgur notwendig ist. Nach der Dampfbehandlung können die
Steine noch gebrannt und diesem Falle vor dem Brennen noch mit Wasser-
glas getränkt werden.
Dem Übelstand, dass die Kalksandsteine bei Regenwetter infolge Auf-
nahme von Feuchtigkeit ihre Farben sehr stark ändern, hilft das D. R. P. 158 615
ab, und zwar derart, dass die unter Dampfdruck gehärteten Kalksandsteine
mit einem Glasurüberzuge versehen und soweit gebrannt werden, dass die
Olasur schmilzt und sich mit dem Kalksilikat des Steines verbindet. Den An-
sichtsflächen solcher Steine kann verschiedenfarbige Glasur gegeben werden.
Auf die Herstellung, hzw. Verbesserung von Kalksandsteinen beziehen
sich auch die D.R. P. 180 279, 180 280, 181644 und 184 555.
Farben zur Fabrikation von Kunststeinen:
S. H. Cohn, Farben- u. Lackfabriken, Berlin- Rixdorf, Canner Cbauasee 44/48.
Kalkspat. Natürlich vorkommendes Calciumkarbonat CaCOs.
Kalkspat in Stücken % kg Mk. 1.00—2,00
„ gemahlen o/o „ „ 3,00-4,50
Wilhelm Minner, Arnstadt.
Kalkstickstoff. So bezeichnet Frank rohes Calciumcyan-
a m i d (s. unter „Calciumverbindungen'*), das unter Benutzung des Stickstoffs
der Luft hergestellt wird. Nach den dieses neue, sehr aussichtsreiche Ver-
fahren betreffenden Patenten (D. R. P. 88 363, 92 587, 95 660, 108 971, 116 087,
116088, 141624, 150878 u. 152260) leitet man Luftstickstoff über geschmolzenes
Calciumkarbid, und zwar kann das Schmelzen ebensogut in der Muffel wie im
elektrischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden; als Schmelzmittel wird
dabei NaCl zugesetzt. Bei diesem Vorgange werden 85 — ^95 % der theoretischen
Stickstoffmenge aufgenommen, und es bildet sich eine mit Kalk und Kohle
verunreinigte schwarz gefärbte Calciumcyanamidmasse mit 20—23,5 %
fixierten Stickstoffs.
Noch zweckmässiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man
•den N nicht über fertiges CaCt sondern über ein Karbidbildungsgemisch leitet,
d. h. über eine im elektrischen Widerstandsofen erhitzte Mischung von Kalk
und Kohle, wobei die Reaktion der Gleichung entspricht:
CaO + 2 C + 2 N = CaCNi 4- CO.
Die letztgenannte Methode, welche viel billiger als die zuerst angewendete ist,
liefert einen „Kalkstickstoff* mit 12—14 % N.
Nach dem D. R. P. 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Calcium-
cyanamid herzustellen, mit einem Chlorid (nach der Patentschrift z. B. mit
23 % CaCIs), was den Vorteil mit sich bringt, dass der Prozess bei viel
niedrigerer Temperatur und fast quantitativ verläuft. C a r 1 s o n (Stock-
holm) setzt statt CaCb Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile er-
reicht, dazu aber noch den weiteren, dass das Produkt auch bei längerem
Lagern trocken und unverändert bleibt.
Eingehende Versuche haben gezeigt, dass der Kalkstickstoff sich in ge-
wissem Umfange vorzüglich als Düngemittel eienet, indem er durch Zer-
setzung im Boden seinen Stickstoff abgibt. Nach Wagner und G e r 1 a c h
ist der in Form von Calciumcyanamid gegebene Stickstoff bei den verschie-
denen Pflanzenkulturen in seiner Wirkung der gleichen Stickstoffmenge in
572 Kalkverbindungen — Kalorimetrie.
Form von Ammoniumsalzen nahezu (gleichwertig und bleibt auch hinter der
Wirkung von Salpeterstickstoff nur wenig zurück.
Für manche Zwecke ist der Kalkgehalt des Kalksttckstoffs beim Düngen
lästig und schädlich. Hier setzt das D. R. P. 154 505 ein, welches die Entfer-
nung des Kalks aus dem Kalkstickstoff ermöglicht, indem es diesen in Cyan-
amid CNsHt überführt; vgl. darüber bei C a 1 c i u m c y a n a m i d im Artikel
.,Calciumverbindunge n". Die Kalkentfernung kann beispielsweise
entsprechend dem D. R. P. 108 971 durch Auslaugen mit heissem HtO ge-
schehen, wobei die N-haitigen Verbindungen in Lösung gehen. Man kann
diese Verbindungen, welche bis 66 % N enthalten, nach Belieben mit Kali- und
Phosphordüngern mischen.
KalkTerbindungren siehe ,,Calciumverbindunge n".
Kalmfn siehe „C a 1 m i n".
Kalodal. Aus Fleisch hergestelltes aufgeschlossenes, reines Eiweiss-
präparat. Es enthält die nativen Phosphate des Fleisches, ist durch Magen,
Mastdarm und Haut äusserst leicht assimilierbar, daher von hohem Nähr-
wert und sehr anregend.
Helles, gelblichbraunes Pulver, leichtlösl. in HtO; die Lösung bleibt beim
Kochen klar, kann daher bequem sterilisiert werden.
Das Kalodal hat Wichtigkeit für rektale sowie namentlich für subkutane
Ernährung.
Kalodal 25 g Mk. 1,15
Kalomel (Quecksiiberchlorür) siehe unter „Quecksilberverbin-
dung e n''.
Kalomelol. Es ist kolloidales Kalomel und enthält 75 % HgsCit und
25 % Eiweisssalze.
Weissgraues, geschmackloses Pulver, in kaltem HtO ungefähr 1 : 50 zu
einer milchähnlichen Flüssigkeit löslich, ebenso löslich in EiweissiOsungen und
Blutserum, dagegen unlöslich in Alkohol, Äther, Benzol.
In Form von Tabletten innerlich, in Form von Salben sowie zur Impräg-
nierung von Verbandstoffen äusserlich angewandt.
Kalorimetrie. Vgl. hierzu den Artikel „Brennstoff e'*. Zur ge-
nauen Bestimmung des Wärmeeffekts bedient man sich der K a 1 o r i m e t e r ,
die es gestatten, eine Probe des zu untersuchenden Materials in einer ge-
schlossenen Kammer mit Sauerstoff zu verbrennen; die entstandene Wärme-
menge berechnet man aus der Temperaturerhöhung des die Verbrennungs-
kjammer umgebenden Wassers (oder Eises). Es sind sehr verschiedene
Konstruktionen von Kalorimetern angegeben worden; namentlich die so-
genannten kalorischen Bomben haben eine weite Verbreitung erlangt.
Von den Kalorimetern können nur einige bekannte Konstruktionen nier auf-
geführt werden:
Eiskalorimeter nach Bungen, je nach Grösse Mk. 2,00^3,00
Kalorimeter nach Fischer, neueste Konstruktion ; Kalorimetergeföss
aus Silber, Einsatz aus Plutin und Reinnickel, kompl. .... „ 220,00
Dieselben Apparate, Kalorimetergefass aus vernickeltem Messing,
Einsatz und Korb aus Reinnickel ' „ 110,00
Kalorimeter nach Hempel, kompl ^ 220,00
Dazu eiserne Presse zum Einspannen der Form beim Pressen der
Kohlenzylinder „ 38,00
Kalorimeter zur Heizwertbestimmung gasförmiger Brennstoffe nach
Junkers:
a) Kalorimeter mit Brenner „ 340,00
b) Experimentiergasmesser „ 110,00
c) Gasdruckregulator ^ 45,00
d) Wage und Petroleumbrenner „ 103,00
Kalorimeter nach Berthelot-Mahler, kompl „ 400,00
Kalorimeter nach Parr, bequem zur Heizwertbestimmung von Brenn-
materialien, kompl. mit Zubehör jedoch ohne Motor und Antriebs-
gestell „ 200,00
Kälteerzeugungsmaschinen, 573
Dazu Elektromotor für 110 V. Gldchstrom mit Antriebsgestell . . Mk. 65,00
„ Turbine nach Raabe mit Antriebsgestell „ 22,00
„ Reservepatrone (Reaktionsgef3lss) „ 30,00
„ Reservethermometer „ 30,00
Thermometer zu Kalorimetern:
0-50« C. in Vso* C „ 20,00
0-50® C. in Vio<^ C „ 12.00
0-50<> C. in Vs*^ C „ 5.00
System Beckmann in ^/loo« C. für mittlere Temperaturen ... „ 30,00
Siehe auch unter „P y r o m e t e r".
Kalorimeter:
Hans Heele, Berlin O. 27, Orflncr Weg 104.
K<eerxeuffnnffsiiuuioliinen (Eismaschinen). Dieselben wirken ent-
weder durch Verdampfung oder durch Expansion. In ersterem
Falle werden leichtflüchtige Flüssigkeiten (kondensierte Gase), namentlich
NHs, SOs oder COt, %um Verdampfen gebracht, während man im andern Falle
die Wärmeabsorption bei der Wiederausdehnung vorher verdichteter Gase be-
nutzt. Die Abkühlung ist um so stärker, je rascher die Verdampfung oder
Ausdehnung vor sich geht.
Die auf dem Prinzip der Verdampfung beruhenden Kälteerzeugungs-
maschinen arbeiten nicht mehr, wie ursprünglich, mit Absorption sondern fast
ausschliesslich mit Kompression: Der Kompressor, d. h. eine zumeist doppelt
wirkende Saug- und Druckpumpe, saugt die Dämpfe aus dem Verdampfer
(Generator, Refrigerator) und drückt sie in den Konden-
sator, worin sie wieder verdichtet werden. Derartige Kompressions-Kälte-
maschinen arbeiten bei Benutzung von Kohlensäure mit 40--d0 Atm. Druck
(S. P. der CO9 — 78<^ C); mit Ammoniak arbeiten sie mit einem Kondensator-
Drucke von 7—12 Atm. (S. P. des NHs —33» C). Die Kompressions-
maschinen mit schwefliger Säure arbeiten mit einem Kondensatordruck von
2—4 Atm. (S. P. der SOs — W C).
Für die Kälteerzeugung durch Expansion gelangen die K a 1 1 1 u f t -
Maschinen und die Vakuum-Maschinen zur Verwendung. Bei
den ersteren wird das Gas (gewöhnlich atmosph. Luft) zunächst komprimiert,
durch eine Kühlvorrichtung von der hierbei entwickelten Wärme befreit und
dann in einem Expansions-Zylinder wieder auf gewöhnliche Spannung aus-
gedehnt; die bei letzterem Vorgang eintretende Wärmeabsorption dient dem
beabsichtigten Zwecke. — Bei den Vakuum-Kältemaschinen saugt man die
Luft aus einem Wasser enthaltenden Gefäss ab, wobei ein Teil des Wassers
verdunstet und der andere Teil gefriert; man befördert den Vorgang dadurch,
dass man die entstandenen Wasserdämpfe von HaSO« absorbieren lässt.
Kühl-undElsmaschinen nach dem Ammoniak-System.
Stündl. Leistung bei — 2^ bis
— 5» C. im Reftigerator . 1000 2000 3000 5000 7500 10000 15000 20000 30000 Kai.
StündHche Eisprodnktion .7 14 20 35 53 75 110 150 220 kg.
Kraflbedarf znm Betriebe . 0,75 1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 5,0 6,3 8,8 HP.
Stündl. Kühlwasserbcdarf . 300 350 800 1000 1300 1500 2000 2800 3500 1.
Gew. d.Külümasch. m. Kon-
densator u. Refrigerator . 550 110014001600 2100 2800 3800 5200 6800 kg.
Preis der Kühlmaschine . 2200 3000 3400 4000 5000 6200 8 120 10240 13000 Mk.
Kühl- und Eismaschinen nach dem Kohlensäure-
System.
Eisproduktion pro Stunde . . 5 7*/« 10 12Vt 15 17Va 20 kg.
KSlteproduktion pro Stunde bei
Kühlung von Süsswassei von
+ 12» bis + 1« C. ca. . . 950
Kraftverbrauch ca. '/i
Kühlwasservexbr. pro Stunde ca. 150
Preis der kompl. Eismaschine . 1750
„ . . KüMmaschine 1600
1450
1900
2200
2600
3000
3300 Kai.
1
IV4
IV4
IVi
IV«
l»/4 HP.
200
250
300
350
420
500 L
2000
2500
2700
3100
3400
3800 Mk.
1800
2300
2500
2700
2950
3100 „
574 Kalzium — Kampfer.
Eifproduktion pro Stunde « . 22Va 25 40 50 75 100 kg.
Kältep oduktion pro Stunde bei
Kühlung von Süsswasser von
+ 12« bis +1« C. ca. . . 3650 4000 6600 9000 13000 20000 Kai.
Kraftverbrauch ca VJa 2 Vi 2»/4 3*/» 4Va 6 Vi HP.
Kühlwaaserverbr. pro Stunde ca. 570 650 800 1000 1500 2500 1.
Preis der kompl. Eismaschine . 4000 4500 5700 7500 9400 11 500 Mk.
„ „ „ Kühlmaschinc 3300 3500 4500 5200 6300 8500 ^
Siehe auch den Artikel „Kühle n".
Kälteerzeugungsmaschinen :
Dr. R. JOrgensen, Praff-Weinberge.
Kühl- und Eismaschinen:
A. Borsig, Tegel bei Berlin. | C. O. Haubold jr., Gbemnita (Sachten).
Motoren dazu:
Sicinens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz S.
Kalzium u. s. w. . . . siehe unter „C a 1 c i u m" u. s. w. . . .
K<emUchunfiren siehe unter ,,E i s".
Kalt-Malerleim :
Otto Starcke & Co., O. m. b. H., Leipzig- Lindenau.
Kampescheholz (Campecheholz) siehe „B 1 ^ u h o i z'\
Kampfer (Camphor). Das Stearopten (der erstarrende Anteil) aus dem
ätherischen öle des in China und Japan wachsenden Kampferlorbeer-
baums (LaumsCamphora). Zur Darstellung kocht man das zerkleinerte Holz
mit Wasser, bis der K. auf der Oberfläche schwimmt und sich beim Erkalten
als feste Masse ausscheidet. Nach anderer Methode wird er durch Destil-
lation des Materials mit HsO gewonnen. Zur Raffinierung unterwirft man den
Rohkampfer, gemischt mit Kohle und Atzkalk, der Sublimation.
Gehörte der Kampfer schon zu den ältesten Forschungsobjekten der orga-
nischen Chemie, so hat sich in den letzten Jahren ein ganz besondereres
Interesse für die Chemie des Kampfers gezeigt. Fest steht, dass er ein
zyklisches Terpenketon von der Zusammensetzung CioHioO ist.
Nach B r e d t kommt ihm die Konstitutionsformel
zu. Er steht in naher Verwandtschaft zum B o r n e o 1 (s. d.),
CHa indem Bomeol durch unterchlorige Säure zu Kampfer oxydiert
wird, während umgekehrt Kampfer bei der Reduktion in
Borneol übergeht.
Da sich eine ganze Anzahl von Terpenen durch oxydierende
Agentien in Kampfer oder seine Derivate überführen lässt, so
versucht man seit längerer Zeit schon die Ausarbeitung einer
Methode zur Darstellung von künstlichem Kampfer.
So hat bei Bekanntwerden das folgende, durch D. R. P.
134 553 geschützte Verfahren Aufsehen erregt: Man erhitzt
wasserfreies Pinen (Terpentin) längere Zeit mit wasserfreier
Oxalsäure auf 120— 130^ Hierbei entsteht ein Gemisch,
welches Kampfer, Pinylformat und Pinyloxalat enthält.
Man wäscht die Masse mit Wasser und verseift das Oxalat und Format mit
Alkali, wobei sich die genannten Verbindungen in Borneol und Kampfer
spalten. Man destilliert das Gemisch und oxydiert das Borneol mit KtCrtOr
+ HaSO« ebenfalls zu Kampfer.
Man würde sehr irren, wollte man dieses Verfahren für das einzige zur
künstlichen Kampfergewinnung angegebene halten. Gerade auf diesem Ge-
biete herrscht jetzt eine sehr rege Erfindungstätigkeit.
Allen diesen Verfahren gemeinsam ist das Ausgangsprodukt Terpentinöl
bzw. das darin enthaltene Pinen, ein Terpen der Formel CioHio, welches
sich also vom Kampfer durch den Mangel eines 0-Atoms unterscheidet. Bei
sämtlichen Methoden zur künstlichen Kampfererzeugung führt man das Pinen
zunächst in Borneol CioHir . OH oder vielmehr in das diesem isomere Isobomeol
über und oxydiert in der zweiten Phase das letztere zu dem eigentlichen
Kampfer.
Kampfer. 575
Die Umwandlung des Pinens in Borneol geschieht nach dem oben ge-
nannten Verfahren mittels Oxalsäure, bei andern Methoden mit HCl. Von
neueren Vorschlagen nennen wir folgende:
Nach dem. Franz. Pat. 339 504 erhitzt man Terpentinöl und Salizylsäure,
mit oder ohne Essigsäureanhydrid; dann wird unangegriffene Salizylsäure mit
kalt Natronlauge entfernt, unangegriffenes öl mit Wasserdampf abgetrieben,
worauf die zurückbleibenden Isobornylester durch Erwärmen mit Natronlauge
in Borneol und Isoborneol umgewandelt werden. Das Amer. Pat. 779 377 be-
handelt augenscheinlich das gleiche Verfahren.
Das Franz. Pat. 349 896 lässt das Pinen zunächst in das Chlorhydrat über-
führen und letzteres dann mit Bleiazetat in essigsaurer Lösung unter Druck
erhitzen; hierbei entsteht hauptsächlich Kamphen, welches sich mit Perman-
ganat leicht zu Kampfer oxydieren lässt.
Nach dem Franz. Pat. 349 852 bildet man ebenfalls zuerst Pinenchlor-
hydrat und führt dieses durch Einwirkung eines Formates in den Bornylformyl-
ester über, welches bei der Verseifung Borneol liefert.
Das Engl. Pat. 14 189 von 1904 beschäftigt sich mit der Reinigung von
Pinenchlorhydrat als Vorbereitung der Kampferdarstellung. Man soll danach
das Rohprodukt mit einem Verseif ungsmittel erhitzen, es dann abscheiden,
waschen, durch konz. HtSO« von öligen Verunreinigungen (welche dabei ver-
harzen) befreien und zuletzt mit Wasserdampf destillieren.
Die zweite Phase der künstlichen Kampferdarstellung besteht in der Oxy-
dation des Isoborneols zu Kampfer:
Nach den D. R. P. 157 590 und 161 306 ist es besser, das Borneol und
Isoborneol nicht mit Oxydationsmitteln zu behandeln, welche nachher Rück-
stände hinterlassen, sondern man löst die Borneole in Benzol oder Petroläther
und behandelt sie dann nach dem erstgenannten Patente in alkalischer Lösung
mit wässeriger Permanganatlösung oder, nach dem zweiten Patente, mit Ozon,
welches eingeleitet wird.
Das Franz. Pat. 352 888 lässt zur Oxydation auf eine Isoborneollösung.
in Benzol Chlorwasser einwirken oder aber Chlorgas auf das trockene Borneol
zur Reaktion kommen.
Das D. R. P. 158 717 lässt die Isobornylester, wie sie bei der Be-
handlung des Pinens mit Säuren entstehen, nicht erst zu Isoborneol verseifen,
sondern oxydiert sie direkt mit Chromsäure, Permanganat, Salpetersäure oder
andern Oxydationsmitteln und unter Zusatz einer durch das Oxydationsmittel
nicht angreifbaren Säure, wie z. B. Eisessig, zu Kampfer.
Das D.R.P. 161523 mit dem Zusatz-D. R. P. 166 722 schützt ein Ver-
fahren, wonach man Isoborneol sowohl wie Borneol unter Überleiten von
Sauerstoff, bzw. Luft erhitzt, wobei das Ausgangsmaterial zum Teil in Kampfer
übergeht, der als Sublimationsprodukt erhalten wird. —
In neuerer Zeit hat die Zahl der Patente auf Verfahren zur synthetischen
Kampferdarstellung noch immer zugenommen, obwohl sie nur Abänderungen
im einzelnen, dagegen nichts grundsätzlich Neues bringen. Wir begnügen
uns daher damit, die wichtigsten dieser Patente ohne Beschreibung nur zu
nennen; es sind dies: die D.R. P. 197 161, 203 791, 203 792, Franz. Pat.
382 790, Engl. Pat. 21 171 von 1906, Amer. Pat. 901 708. Nach A. H e m p e 1
(Chem. Ztg. 1907, S. 6 ff.) lassen sich sämtliche synthetische Methoden zur
Kampfergewinnung in folgende vier Gruppen teilen:
1. Da rstellung durch Einwirken von Säuren auf Ter-
pentin ö 1. Hierher gehört z. B. das oben genannte D. R. P. 134 553 und
das Franz. Pat. 339 504.
2. Darstellung durch Einwirken von Azetaten auf
Pinenchlorhydrat. Hierzu gehören die oben genannten Franz. Pat.
349 896 und 349 852.
3. Darstellung durch Einwirken von Magnesium auf
Pinenchlorhydrat. Dieses unter D. R. P.-Anm. H. 34 107 und 34 167
von A. Hesse zum Patent angemeldete, sehr interessante Verfahren benutzt
die Grignardsche Reaktion zur direkten Kampfergewinnung.
570 Kampfernaphtol — Kamphosan.
4. Darstellun)2: durch ErzeuRun? von Camphen aus
Pinenchlorhydrat, Hydratisierung zu Isoborneol und
Oxydation zu Kampfer. Auf dieses Verfahren beziehen sich die
Verfahren D. R. P. 67 255, 149 791. 153 924, 154 107 u. a.
Der Kampfer bildet eine weisse, kristallinische, fettig-g:länzende, zähe und
bröclcelige Masse von starkem, spezifischem Geruch und brennendem Ge-
schmack. Kaum löslich in HsO, leicht löslich in Alkohol, Äther, Chloroform,
ölen U.S.W. Seh. P. 175»; S. P. 204». Sp. G. je nach Kompaktheit 0.922
(bei \0^) bis 0,995 (bei 15°). Um ihn zu pulvern, benetzt man ihn mit Alkohol.
Er wird in der Medizin, zur Vertreibung von Motten, zur Herstellung von
Nacbtlichten, in der Feuerwerkerei sowie in grösster Menge zur Herstellung
von Zelluloid (s. d.) benutzt.
Verwandt mit dem beschriebenen sogenannten Laurineenkampfer
ist der B o r n e o - oder Sumatrakampfer, im reinen Zustande B o r -
n e o 1 (s. d.) genannt.
PrUfnnari Beim Erwärmen von 1 g Kampfer in offener Schale muss er ohne Bflrlrwtand
verdampfen. Natttrlidien und kflnstlidien Kampfer soll man durch Verreiben mit gleidien
Teilen Ohloralhydrat unterscheiden kOnnen: NatOrUeher Kampfer gibt dabei eine itruBOoe
Flttfldgkeit, wahrend kttnstlicher Kampfer mit Ohloralhydrat nicht flflsais wird.
Kampfer, raffin. D. A. IV z. Z % kg Mk. 360,00—380,00
Monobromkampfer 1 kg Mk. d,00
Kampfer:
Cliemlsche Werke Füratenwalde Dr. B. Hecker & W. Zeidler, G.m.b. H., Farstenwalde (Spree).
Kampfernaphtol (Camphornaphtol). Kondensationsprodukt aus Kampfer
und )9-Naphtol, welches medizinisch Verwendung finden soll. Jedoch wird es
wegen seiner stark toxischen Eigenschaften neuerdings von verschiedenen
Seiten heftig angegriffen.
Kampferöl. Nebenprodukt der Kampfergewinnung, das hauptsächlich
in Japan hergestellt wird. Nach dem Bericht von Schimmel&Co. kommt
es unter drei Formen im Handel vor, als rohes, weisses und r o t e s Ol.
Die Rohessenz wird direkt durch Destillation der Holzspäne mit Wasser
gewonnen. Man trennt sie mechanisch von den darin enthaltenen Kampfer-
teilen und erhält ein durchdringend riechendes transparentes öl von gelber
bis brauner Färbung und einem spezifischen Gewicht von 0,95 bis 0,995.
Aus diesem RohOl wird das weisse öl nach Abscheidung des Kampfers durch
fraktionierte Destillation gewonnen. Es ist ein leicht bewegliches, farbloses
öl von starkem Kampfergeruch. Durch weiter fortgesetzte fraktionierte Destil-
lation erhält man aus den erst bei Ober 200° übergehenden Teilen das rote
Kampferöl, welches Safrol, Eugenol und Spuren von Kampfer enthält.
Neuerdings haben sich infolge einer veränderten Technik bei der Her-
stellung auch die Kampferöl-Fabrikate etwas geändert, und zwar unter-
scheidet man weisses oder leichtes Kampferöl (sp. G. bis 0,890) und
schwarzes oder schweres Kampferöl (sp. G. 0,900 bis Ober 1,00)
sowie endlich blaues dickflüssiges Kampferöl (sp. G. 0,95^,96). Letzteres
eignet sich namentlich zur Porzellanmalerei und soll das Nelkenöl ersetzen
können.
Kampferöl, rekt., schwer % kg Mk. 70,00
„ leicht D.A. IV % „ „ 80,00
Kampfersäure (Äcidum camphoricum), CioHieO«. Durch Einwirkung
von HNOs auf geschmolzenen Kampfer erhalten. Sie bildet färb- und geruch-
lose Kristallplättchen, die in reinem Zustande bei 186 — 187° schmelzen. Sie
ist eine zweibasische Säure; ihre Salze nennt man Camphorate. Man
benutzt sie medizinisch, und zwar äusserlich als zusammenziehendes Mittel
bei Entzündungen und Geschwüren, innerlich gegen die Na chtsch weisse der
Phtisiker.
Kampfersäure, ehem. rein krist. D. A. IV 1 kg Mk. 19,00
Kampfersäureanhydrid H Mk. 5,00; i „ n 45,00
Kamphosan siehe „C a m p h o s a n".
Kanadabalsam — Karbide. 577
kbalsam (Kanadischer Terpentin; BdUamum Oanadense). Ein
Balsam, der von der Ähies halsamica (Balsamtanne) erhalten wird, indem
man im Frflhjahr dicht über dem Boden einen horizontalen Rindenschnitt macht
und darüber ein Stüclc abschlägt: der Balsam fliesst dann in untergestellte
Oeffisse; er wird durch Filtrieren gereinigt.
Balsam, der vollkommen klar und durchsichtig, zuerst fast farblos und
später biassgelb ist, honigdick, allmählich ohne Trübung erstarrend. Sp. G.
(bei 15<>) 0,d85-~0.999. LichtbrechungsvermOgen 1,528. Er löst sich voll-
ständig in Äther, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Man benutzt
ihn zum Kitten von Linsen für optische Apparate, zum Einschliessen mikrosko-
pischer Präparate u. s. w.
Kanadabalsam, gereinigt 1 kg Mk. 15,00
„ zur Glashiürte eingetrocknet . . H kg Mk. 2,80; 1 „ „ 25,00
„ extra rein, zur Glashärte eingetrocknet „ „ „ 3,80 ; 1 n n 35,00
Kaakroidin, aus abgetöteten Reinkulturen eines wahrscheinlich der
Klasse der Mycetocoen an^ehöri^en Parasiten mit den Sporen des Pilzes
Mucor racemosus durch Verarbeitung bereitetes Heilmittel, das bei Krebs sub-
kutan injiziert werden soll.
Kannabinol. CnHsoOs. Der wirksame Bestandteil des Haschisch.
Schwachgelbliche dicke Flüssigkeit, löslich in Alkohol und Äther, oxydiert
sich an der Luft. S. P. (bei 0,5 mm Druck) 215^
Lehmann k Vots, Bainbiuv.
PflUzische Chamotte Thonwerke, A.-Q., QrOn-
Stadt (PfalB).
FbMIe explodosnlcherer GteüaBe, Q. m. b. H., 8a]akott«n L W.
Saanlster:
Fibrik esploaioDMlciierer Gcflase, O. m. b. H., Salckotten i. W.
Kaolin (Porzellanerde; China Clay). Eine meistens sehr reine Ton-
substanz, die zur Fabrikation* von Glas, zur Herstellung von feuerfestem
Mörtel und ebensolchem Verputz benutzt wird.
Kaolin, bei Waggonladung «/o kg Mk. 2,00—6,00
Kaolin:
Bemleld 4 Boaenberg, Wien9At Uechtenstsin-
8tr. 21.
Eduard Eilboten, Wien in/2, Dampfschiffstr. 10.
Fuerat Broi. & Co., New York, Not. 2 tL 4 Stone
Street <p. Ink-Anh. a 18).
Kaolin-Zerkleinerungs-Anlagen :
Pried. Krapp AJctiengeseUechaft Gnioonwerk, ICagdeburg-Bockau.
Kapellen siehe „Probierkuns t'*.
Karamel siehe „ZuckerkulO r*'.
Karatieninff siehe „Goldlegierunge n*'.
Karbide (Metallkarbide). Man zählt die Verbindungen der Metalle mit
Kohlenstoff meistens zu den Legierungen, da ausserordentlich wechselnde Ver-
bindungsverhaitnisse vorkommen. Die meisten Karbide bilden sich erst bei
sehr hoher Temperatur, und man benutzt zu ihrer Darstellung die Temperatur
des elektrischen Lichtbogens, d. h. man operiert im elektrischen Ofen
(vgl. den Artikel „Öfen, elektrisch e").
1. Calciumkarbid, auch als Karbid schlechthin bezeichnet,
CaCs. Aus getrocknetem und gemahlenem Koks (oder Holzkohle) und ge-
pulvertem Atzkalk in elektrischen Ofen besonderer Konstruktion, den so-
genannten Karbidöfen, gewonnen; wichtig ist eine innige Mischung der
beiden Ausgangsmaterialien sowie ein richtiges Verhältnis. Bei den Karbid-
Ofen fOr intermittierenden Betrieb geht die Reaktion in einem Kohle-
tiegel vor sich, der mit einem leitenden Mantel verbunden ist und die eine
Elektrode bildet; die andere Elektrode ist ein in den Tiegel hineinragender,
verstellbarer Kohlestab. Viel zweckmässiger sind die Karbidöfen für un-
unterbrochenen Betrieb, bei denen unten das flUssfge Karbid ab-
gestochen wird, während sie von oben kontinuierlich mit der Kalk-Koks-
mischung beschickt werden. Da nicht die Elektrizität sondern die hohe Tem-
peratur der die Karbidbildung bewirkende Faktor ist, kann ebensowohl
BlQchcr VII. 37
578 Karbide.
Wechselstrom wie Oleichstrom zur Verwendung gelangen. Auf das Amer. Pat
765 838 und das Franz. Pat. 332 416, welche sich auf die Fabrikation von
Karbid beziehen, braucht hier nicht eingegangen zu werden. Auch bezflg-
lieh der folgenden neueren Patente genügt die Nennung der Nummer: D. R. P.
205 259. 205 260, 205 261. 206 175. Franz. Pat. 375 666. Amer. Pat. 872 351.
Harter, schwarzer oder brauner, kristallinischer Körper, unlöslich in allen
Lösungsmitteln, zersetzt sich mit HtO schon in der Kdlte unter Entwickelung
von Azetylen (s. d.). Ausser zur Darstellung dieses Oases benutzt man
CaCs neuerdings als Reduktionsmittel fflr Metalloxyde, Salze und Erze. Be^
sonders eignen sich zur Reduktion die Chloride, denen man zur Verbrennung
des C noch das Oxyd des gleichen oder eines andern Metalles zusetzt. Die
Reaktion entspricht dann (bei der Cu-Oewinnung) der Oleichung:
4 CuO + CuCli + CaCt = 5 Cu + CaClt + 2 COi.
Als Flussmittel dient NaCl oder das leichter schmelzende Oemisch aus KCl
und NaCl; die Chloride müssen, um Zersetzung des Karbids schon in der
Kfllte zu vermeiden, vollständig wasserfrei sein. Nach dieser Methode lassen
sich besonders leicht Cu, Pb, Ag und Ni darstellen.
Besondere Bedeutung für die Karbidindustrie hat augenscheinlich das
Frank sehe Verfahren zur Stickstoffgewinnung aus der Luft Vgl. darüber
den Artikel „K a 1 k s 1 1 c k s t o f f" sowie Calciumcyanamid unter
„Calci um verbind ungen".
Calciumkarbid «/o kg Mk. 35,00
2. Baryumkarbid. Bad. Nach dem D. R. P. 117 920 reduziert
man BaSOt zunächst durch Olühen mit überschüssigem Koks zu BaS, pulvert
dieses und schmilzt es, mit Eisenspänen gemischt, im elektrischen Ofen; durch
den Metallzusatz, der den Schwefel als Schwefeleisen bindet, wird die Karbid-
bilduns wesentlich erleichtert. Man verarbeitet das BaCs.auf Azetvlen und
krist. Baryumhydrat, denn das*BaCt zersetzt sich, entsprechend dem CaCt, bei
Berührung mit HsO nach der Oleichung: BaC« + 2 HsO = CtHs + Ba(OH)fl.
Vgl. „B a r i u n d u m**.
3. Siliziumkarbid siehe „K a r b o r u n d** und „S i 1 u n d u m".
4. Borokarbid. B«C. Aus Borverbindungen und Kohle im eldrtri-
sehen Ofen erhalten, am besten aus B selbst mit C in O^enwart von Cu; aus
der zusammengeschmolzenen Masse wird das Cu mit HNOt gelöst, worauf
das B«C in glänzenden, schwarzen Kristallen übrig bleibt, die durch eine
ausserordentliche Härte (höher als die des Karborunds) auseezelchnet sind.
Wegen dieser Härte ist das Borokarbid vielleicht berufen, praktische Wichtig-
keit zu erlangen. — Nach dem D. R. P. 152 501 stellt man es durch starkes Er-
hitzen von Quarz mit Koks, Tonerde, Calciumborat, Borsäure und Kochsalz dar.
Das D.R. P. 206 177 ermöglicht. B«C aus im Handel erhältlichen, verhält-
nismässig billigen Borverbindungen im elektrischen Ofen herzustellen: Kohle
wird mit Borsäureanhydrid im Überschuss (ohne sonstige Zusätze) im elek-
trischen Ofen erhitzt, und zwar zuerst nur soweit, dass das Borsäureanhydrid
zu einer glasartigen Masse schmilzt; dann wird umgerührt und die Temp.
auf 2500^^ gesteigert. Das gewonnene BeC hat 2,7 sp. O., ist schwer schmelz-
bar und ein elektrischer Leiter, so dass man Olühfäden daraus herstellen
kann. — Nach dem D. R. P. 173 066 kann man Körper aus Borkarbid her-
stellen, indem man die aus Kohle geformten Oegenstände, in gepulvertes
BsC eingebettet, einem Olühprozess unterwirft, bis der aus dem Karbid er-
zeugte Bordampf ganz in den Kohlenkörper eingedrungen ist. Abänderungen
dieses Verfahren bringen das D. R. P. 183 133 und das D. R. P. 195 533.
Maschinelle Einrichtungen für Karbid-Fabriken:
FHed. Krapp AkttengeKUwhftft Gnnonwerk, 1 WiUy Manger, logenieurKes. m. b. H., Dreadeii.
Htgdeburg-Buckau. |
Explosionssichere Oefässe fflr Calciumkarbid:
Fabrik explodonsiicfaerer Geflaw, O. m. b. H., Salikotteii i. W.
Karbidanlagen baut:
Dr.-Ing. Walter Oonrad, Wien XIX, Nuaswaldgasie.
Karbodynamit — Karlsbader Salz, kOnstl. 579
Xarbodsrnamlt siehe „Dynamit e".
Xarbollnenm. Ist ein Gemisch schwerer SteinkohlenteerOle, das in
massig warmem Zustande unter starkem Rühren mit Chlor behandelt worden
ist. Durch diese Behandlung wird der dem Rohprodukt anhaftende sehr un-
angenehme Geruch fast beseitigt. Das Karbolineum, welches ein ausgezeich-
netes Holzkonservierungsmittel ist, hat ein sp. G. von über 1,12, S. P. 295*.
Meistens hat das Karbolineum auch einen Gehalt an Chiorzink.
Auch nicht mit Chlor behandelte und weniger konservierend wirkende
TeerOle werden unter dem Namen Karbolineum gehandelt.
Kaxbolinetim, je nach QuaUtät % kg Mk. 10,00—35,00
Karbolineum:
R. ATenariua & Oo., Stuttgart, Hamburg, Berlin,
KSln a. Bhein.
Tan Baerle & Oo., G. m. b. H., Worms a. Bh.
Chemiache Fabrik F19rBheim, Dr. H. No«rdlinger,
nsraheini a. IL
L. Haurwits k Oo., O. m. b. H., Berlin NW. 62.
KGnigiwarter & Ebel), Linden rot HannoTer.
a W. Pabtt. Haue a. 8.
BStgergwerke-ActiengewUichaft, 'Berlin W. 86,
LfltBOWrtr. 8a-86.
Tbeerpnxtaktenfabrik Baeie k Utjer, Braun-
■ehweig.
Sarbolkalk siehe „D e s i n f e k t i o n".
Karbolsäure siehe „P h e n o 1".
Karbalsnuln. Unter diesem Namen kommen Karbolsflurepastillen in
den Handel, deren Untersuchung ergab: 51,8% Phenol, 2,14% Natrium*
bikarbonat, 46,06 % Weinstein.
Karbonate (kohlensaure Salze) siehe unter den betreffenden Metall-
Verbindungen.
Karboneol siehe „C a r b o n e o V\
HLarbonieation siehe „W o 1 1 e'*.
Karbonlt siehe „Sicherheitssprengstoff e".
Karbonmd (Siliziumkarbid). SiC. Es entsteht nach der Gleichung:
SiOf + 3 C = SiC + 2 CO. Zur Darstellung schmilzt man 1(X) T. Sand mit
100 T. Koks (oder Kohle) und etwas Kochsalz im elektrischen Ofen (vgl.
Artikel „Ofen, elektrische") zusammen; das NaCI wirkt dabei nur
mechanisch. Die Materialien sind in möglichst reinem Zustande zu verwenden
und sehr sorgfältig zu mischen. Das Reaktionsprodukt wird nach dem Er-
kalten zerklopft und die grfln glänzenden Karborund-Kristallbrocken mecha-
nisch ausgesucht; dieselben werden dann zerstossen, zuerst mit HsSOt, dann
mit NaOH behandelt, mit HsO ausgewaschen, bei Rotglflhhitze ausgeglüht und
mit HF behandelt. Das gereinigte Material wird gepulvert, durch Schlämmen
in verschiedene Feinheitsgrade getrennt und getrocknet. Zur Herstellung von
Schleifradern versetzt man das Karborund-Pulver mit einem beim Brennen
slnteniden Bindemittel, presst die Masse unter hydraulischen Pressen in
Formen und brennt sie dann in Tonkapseln. Die Gegenstände sind grün ge-
färbt und haben durch ihre ausserordentliche Härte (Härtegrad 9—10) und
geringe Abnutzung für die Präzisionsschleiferei hohe Bedeutung.
Um Körper aus Siliziumkarbid herzustellen, formt man nach dem D. R. P.
173066 die Gegenstände aus Koble, verpackt sie in gepulvertes Silizium-
karbid und glüht sie. Weiteres über dieses Verfahren, sowie über die eben-
falls zu demselben Zwecke brauchbaren D. R. P. 183 133 und 195 533 siehe
oben unter „Karbide" (4. Borokarbid).
Man benutzt das SiC neuerdings auch zur Reduktion von Metall-
oxyden, Salzen und Erzen, und zwar in derselben Weise, wie dies unter
Calcinmkarbid im Artikel „Karbid e'* erörtert ist.
Karbonmd, krist oder Pulver 1 kg Mk. 3,50; % kg Mk. 300,00
Karborund:
Dr. R. JOifcnaeii, Prtff-Weiiiberge.
Karlnirienmg: siehe „Leuchtgas" und „W a s s e r g a s".
Kardal (Cardol) siehe „Akajoubalsa m".
Karlsbader Sali, kttnstl. Offizinelles Gemisch, das aus 45 T. ge-
trockn. Natriumsulfat, 2 T. Kaliumsulfat, 18 T. Natriumchlorid und 36 T.
Natriumbikarbonat besteht.
37*
580 Karminlack — Kasein.
Karlsbader Salz, kunsü. krist % kg Mk. 15,00
„ „ „ entwassert. D. A. IV % „ ^ 32,00
KOnigswarter k Ebell, linden >or HannoTer.
Karminlaok siehe „K o s c h e n i 1 1 e".
Kamalllt siehe „A b r a u m s a I z e*' und „DOngemittel,
k Q n s 1 1 i c h e*\
Kaxnanbawachs siehe* „W achs, vegetabilische s".
Kai*thamin (Carthamin) siehe „S a f f 1 o r'*.
Kartoffelbranntwein siehe „S p i r i t u o s e n'*.
KartoffelfiiMl»! siehe ,,F u s e 1 0 1 e'*.
KartoffelkoiiBerven. Das an sich bekannte Verfahren, Kartoffeln erst
gefrieren zu lassen und nach dem Auftauen auszupressen, wobei sich das
Fruchtwasser sehr leicht entfernen lässt, kann gewerblich nicht benutzt werden,
da die Kälte zu langsam eindringt und den Inhalt teilweise verzuckert. Nach
dem D. R. P. 157 020 werden nun die gut gereinigten Kartoffeln mit einem be-
sonderen Instrument durchlöchert, dann einem kurzen aber scharfen Qefrier-
prozess unterzogen und schliesslich ohne Zerkleinerung ausgepresst, worauf
man den Rest des Wassers durch Trocknung entfernt Die Durchlöcherung
beschleunigt den Gefrierprozess sehr, hindert aber ausserdem das Aufplatzen
der Knollen beim Pressen, da das Fruchtwasser aus den Löchern aus-
treten kann.
Kartoffelmehl siehe „S t fl r k e**.
Kartoffelzucker siehe „Stflrkezucke r**.
Karvon (Karvol) CH.-C<ggi;^[J'>CH-C<^[}j . Ist zu 50 «
im Kümmelöl und zu 30 % im DillOl enthalten. Zur Darstellung destilliert
man Kflmmelöl, löst die über 20« destillierenden Anteile in Alkohol und fallt
durch Einleiten von HsS in diese Lösung und nachherigen Zusatz von NHa das
Karvon als Schwefel Wasserstoff Verbindung aus: man isoliert es daraus durch
Destillation mit KOH.
Karvon D. A. IV 1 kg Mk. 17,00
Kasein (Käsestoff). Hat mit den E i we i sss tof f en (s. d.) die
gleiche prozentische Elementarzusammensetzung, enthalt jedoch 0,85 X P in
salzartiger Bindung. Man gewinnt das Kasein aus der Kuhmilch, indem man
diese stark mit Hsö verdQnnt und dann mit Essigsflure versetzt Der gut aus-
fewaschene Niederschlag wird in ganz verd. NHt oder NasCOt gelöst, durch
iltration von ungelöstem Fett und Nuclein getrennt und von neuem mit ver-
dünnter Essigsflure gefflllt. Durch Extraktion mit Äther und Alkohol werden
die letzten Anteile Milchfett extrahiert, worauf man das Prflparat im Vakuum
trocknet.
Zur technischen Kaseingewinnung sind viele Verfahren vorgeschlagen
und teilweise auch patentiert worden; sie streben die Fabrikation auf mög-
lichst billigem Wege an. So fflllt man nach dem D. R. P. 135 350 das Käsern
aus entrahmter Milch zuerst mit HsSOt. Diese Sflure ist billig, erzeugt aber
ein gelbes Kasein. Wenn man aber das so gefflllte Kasein in Natrium-
bikarbonatlösung löst und dann wieder mit Essigsflure fflllt, so erhfllt man ein
sehr reines Produkt. — Das D. R. P. 135 745 erstrebt die Gewinnung von fett-
freiem Kasein, ohne Ather-Alkohol verwenden zu müssen: Die in Qblicher
Weise durch Zentrifugieren hergestellte Magermilch enthfllt wenigstens 0,2 %
Fett und ergibt ein Kasein mit 6—8 % Fettgehali Nach dem vorliegenden
Patent vermischt man die Magermilch mit Alkali, wflrmt sie etwas an, entfernt
das Fett durch Zentrifugieren und fflllt dann das Kasein in üblicher Weise durch
Sfluren aus; das Produkt genügt hinsichtlich Fettfreiheit den in der Praxis ge-
Kasein. 5g I
Stellten Ansprüchen. Mit diesem Verfahren lAIlt das des Amer. Pat. 745 097
im wesentlichen zusammen.
Die D.R.P. 152 380 und 152 450 bezwecken die Herstelluns: wasserlös-
licher Kaseins dadurch, dass man das Kasein mit Alkalisalzen von Glyzerin-
phosphorsfluren, die durch Fettsflure substituiert sind oder mit Alkalisalzen von
Phosphorsfluren, die durch Hexit substituiert sind, verbindet. Auch das Amer.
Pat. 765 898 behandelt die Gewinnung von löslichem Kasein, während sich das
Engl. Pat. 2949 von 1903 auf Herstellung einer Kaseinlösung bezieht. Ein
oxydiertes Kasein erhfllt man nach dem Amer. Pat. 750 048 durch
Einwirkung von Ammoniumpersulfatlösung auf Kasein.'
Das D. R. P. 161 842 beschäftigt sich mit der Herstellung eines kiesel-
sflurehaltigen Kaseinprflparats, welches das Eiereiweiss fflr technische Zwecke,
z. B. in der Zeugdruckerei, ersetzen kann. Nach diesem Verfahren wandelt
man das Kasein durch Erwflrmen mit verd. Ammoniaklösung in Alkalialbu-
minat um, fOgt Kalium- oder Natriumsilikat zu und zersetzt dieses durch eine
geeignete Sflure, wie Phosphorsflure oder Essigsflure, bis die anfanglich er-
starrte Masse wieder dünnflüssig geworden ist.
Nach dem D. R. P. 184 300 fflllt man das Kasein aus der Milch mit SOs.
und zwar leitet man diese in feinen Strahlen unter stetem Umrühren in die
Milch ein, die zweckmflssiK vorher auf 50—70^ erwflrmt wird, worauf die Aus-
fflUung in wenigen Minuten beendet ist — Das Verfahren erscheint tatsflchlich
beachtenswert-, wenn die Ausfflllung sich wirklich so schnell vollzieht, ist eine
Inversion nicht zu befürchten.
Andere Verfahren zur Herstellung von Kasein und Kaseinprflparaten
können übergangen werden. Wir nennen von neueren Patenten D. R. P.
200 139 und 201214 sowie 198 473. — Das Untöslichmachen von Kasein
erreicht das Franz. Pat. 388441 durch Erhitzen mit Trioxymethylen auf 60^,
also durch Formaldehydwirkung.
Kasein bildet ein weisses lockeres Pulver, wenig in HsO, besser in
heissem Alkohol löslich. Eine Verbindung des Kaseins mit Na (Kasein-Natron)
ist in H}0 löslich. Kasein dient zur Bereitung von Farben (Kaseinfarben) und
Porzellankitten und wird auch zur Fabrikation von Nährprflparaten sowie
direkt als solches benutzt.
Vgl. auch den Artikel „M i 1 c h p r fl p a r a t e'* sowie „Hörn, künst-
liches".
Prttfuast Reinstes Katein darf bei der Verbreommg unter Lnftsotritt ntar bis
0,6 Va Asche, reinstes Pflansenkasein bis 1% Asche und technisches
Kasein bis 6 % Asche Unterlassen. Zum Naohweis rem freier Siare (Bsslgsivre), die in
den reinsten Handelssorten nicht Torhandcn sein soU, sohflttelt msn 10 g Kasein mit 100 00m
H,0, ffltriert und titriert W ccm des FUtrats mit ^Z,» Normal-Kalilauge; hierbei Terbrauchen
gute Kaseine 0,6 eem ^/m NormaUauge. Ton Fett soUen sich in guten Kaseinen hOdistens
04 */« finden: Zur Bestimmung Usst man 10 g IL mit 100 ccm Äther unter hlufigem Durch-
scfafltteln 1 Stunde stehen, fütriert durch ein trocknes (snr Vermeidung der Verdunstung gut
▼erdeckt sn haltendes) FUter in ein trocknes, gewogenes KOlbchen 60 ccm davon ab, wftscht
das FUter mit etwas reinem Äther nach und Yerdunstet die Flflssigkeit im KOlbchen auf dem
Wasserbade; das mrflckbleibende Fett wigt man, nachdem man es 2 Stunden bei 00—100* ge-
trocknet hat.
Kasein, tcchn., in AlkaUcn loslich «/^ kg Mk. j 1 8,00
„ „ „ Wasser „ (Kasein-Natron) ....%„ „ 115,00
feines Pulver \ „ „ 120,00
gerdnigt 1 kg Mk. 1,90; % „ „ 170.00
ehem. rein In » 15,00
wasserlöslich, ftlr Nährzwecke 0/0 „ „ 130,00
n
n
Kasein:
Fuerst Bros. & Co., New Tork, Nos. S n. 4 Stone
Street (s. Ins.-Anh. a IS).
HoUer k Co., Hamburg I, Alsterdamm IS/iS*
Dr. R. JQrgensen, Prag-Weinberge.
KOnigswarter & Ebcll, Linden vor Hannover.
Lehmann & Yoss, Hsmburg.
GebrOder Oestreicher, Breslau I.
O. Wunderlich, Oaseln- Werke, Ulm a. D.
Kaseinapparate:
Friedridi Heckmasn, Berlin BO. 16, Brackenstraae 6 b (s. Inserate).
582 Kasein&rben — Kasserollen.
KASEIN für alle Zwecke
LEHMAim * VOSS, HAMBURG.
Kaseinfarben (Kfisefarben). Anstrichfarben, deren Bindemittel aus
Quark (weissem Käse) in Verbindung mit HtO und etwas Atzkalk bestebt;
zuweilen sind die Kaseinfarben aucti mit Leinölfirnis gemischt. Anstatt des
Quarks benutzt man neuerdings direkt technisches K a sein (s. d.). Die
Kaseinfarben haben sich zum Anstreichen von Häuserfassaden recht gut be-
währt, weil sie gut wetterbeständig sind. Da sie aber durch Einwirkung der
Kohlensäure der Luft an dieser Beständigkeit verlieren, müssen sie in Blech-
büchsen hermetisch verschlossen werden. Die Herstellung der Farben ist
folgende: 200 Teile Kasein werden mit 40 Teilen (zu Pulver gelöschtem) Atz-
kalk gehörig gemischt, wobei gleichzeitig die Farbstoffe hinzuzufügen sind,
bis ein dicker Teig entstanden ist. Dieser Teig wird in einer Farbmühle fein
gemahlen, in Blechbüchsen von %, 1, 2%, 5 und 10 kg verpackt und herme-
tisch verschlossen. Die folgenden Farbstoffe sind als geeignet zu bezeichnen:
Weiss; Zinkweiss, Lithopon, Blanc fix, Kaolin, Schwerspat; Gelb: Ocker
in allen Nuancen, Indischgelb, Neapelgelb; Braun: Sienna (auch gebrannt),
Umbra, roh und gebrannt, Kasseler Braun, Kölnisch Braun, Van Dyck-Braun,
Braunstein; Schwarz: Elfenbeinschwarz, Frankfurterschwarz, Lampen-
schwarz; Rot: Mennige, Venetianisches Rot, Englischrot, Caput mortuum,
Indischrot; Blau: Ultramarin, Kobaltblau, Schmelzblau, Bergblau; Qrfin:
Grüne Erde, Kobaltgrün, Guignetgrün.
Nach dem D. R. P. 142^ mischt man gut entfettetes Kasein mit Form-
aldehyd oder Karbolsäure oder einem andern Antiseptikum, zerreibt es mit
Wasser zu einer dünnflüssigen Masse und mischt diese innig mit ebensoviel
Zement, wie Kasein vorhanden ist; sobald sich die schwereren Bestandteile
abgesetzt haben, stellt die fiberstehende Flüssigkeit ein vorzügliches, gut
bindendes, haltbares und auch den empfindlichsten Farben gegenüber in-
differentes Bindemittel dar.
Die Kaseinfarben geben haltbare matte Anstriche, die sich nicht teuer
stellen. Ein Nachteil ist, dass nur Mineralfarbstoffe verwendet werden können.
Ghemische Fabrik FlOnheim, Dr. H. Noerdllnger, i Fuent Bros. & Go., New York, Nos. S o. 4 Stoii«
Kaseinfarben:
Khe Fabrik FlOnfa
FUteiheiiii a. M. I Street £s. Iiii.-Aiih. 8. IS).
Kaseinnatrinm siehe „N u t r o s e" und „P 1 a s m o n'\
KaiMeler Oelb siehe „Bleifarbe n".
BUuMerollen.
Von f. Berliner Sanitäts-Porzellan mit Porzellanstiel.
Inhalt 30 40 75 100 125 180 250 375 625 ccm 1 2 L
Stuck 0,35 0.40 0,40 0,45 0,45 0,50 0,55 0,85 1,10 1,65 3,90 Mk.
Von f. Berliner Sanitats-Porzellan mit Deckel und Holzstiel.
Inhalt 125 180 250 375 625 ccm 1 1,5 2 L
Stack 0,80 0,90 1,10 1,40 1,80 2,30 3,30 4,50 Mk.
Von f. Berliner Porzellan der Königl. Porzellan-Manufaktur.
Inhalt 30 75 150 210 375 750 1250 2000 ccm.
Stück 0,50 0,60 0,75 1,00 1,25 2,00 2,50 4,25 Mk.
Kassienöl — Katalyse. 5g3
Von f. Berliner Porzellan der Königl. Porzellan-Manttfaktur mit Deckel
und Holzstiel.
Inhalt 165 240 360 500 790 1500 ccm.
Stfick 1,05 1,30 1,55 2,80 2,80 3,55 Mk,
Von f. Berliner Sanitäts-Porzellan, tiefe Form, ohne Deckel, mit
Porzellanstiel oder Stielbfllse.
Inhalt 625 ccm 1 1,5 2 3 L
Stück 1,40 1,70 2,25 2,80 8,40 Mk.
XaMien»! siehe „Z i m t ö V\
Kästen.
Glaskasten, starkwandig, gepresst, Boden quadratiert, Wandung
4—5 cm hoch.
Lange 13 16 21 24 26 31,5 31,5 34 36,5 41,5 44,5 52,5 cm.
Breite 10,5 13 15.5 18 21 23,5 26 28,5 31,5 31,5 36,5 42 „
Stück 1,00 1,30 2,00 2,40 3,00 4,50 5,50 6,00 7,00 10,00 13,00 17,00 Mk,
Glaskasten, tiefe Form.
Länge
5
10
15
20
25
30
30
35
cm.
Breite
2,5
5
10
12
15
16
20
25
X)
Höhe
2,5
5
6
12
15
16
15
13
M
Stück
0,60
0,75
1,60
3,5C
)
6,75
9,00
10,50
15,00 Mk.
Gl
aska
sten ,
flache Form mit Deckel.
Länge
aussen
5
6
8
10
13
15
cm.
Breite
aussen
5
4
6
6
6,5
7,5
n
Höhe
innen .
1
1
2,5
2,5
2,5
2,5
n
St&ck
. . •
1,20
1.20
2,00
2,25
2,75
3,50
Mk.
Gl
aska
sten,
hohe Form, mit Deckel.
Äonen hoch
40
40
40
50
50
60
70
80
mm.
n
breit
30
30
40
30
50
40
50
60
„
Innen tief .
5
10
10
10
10
10
10
10
D
Stock.
1.00
1,00
1,10
1,20
1,30
1,40
1,60
1,80
Mk.
AoBien hoch
100
100
100
100
100
100
100
mm.
»
breit
60
60
60
60
100
100
100
n
Innen tief .
10
15
20
25
10
20
30
n
Stück.
• •
2,25
2,35
2,50
2,60
2,75
3,50
4,25
Mk.
Ka
stenschilder siehe „S c
h i 1 d e r*'.
Kästen aus anderem Material
siehe unter
„Wanne n**
sowie unter
1,0 a 1 V a n o s t e g i e**.
Kasten:
Vereiniffte LaiMitwr Glaswerke A.O., Abt. Wumbnum. Quilits k Oo., BerUn NW. 40, Heide-
66/87.
Kasten aus Steinzeit :
Detttsdie Ton- n. Stehncof-Werke. AktieageseU- 1 IV. Ohr. FlkeniKsher, 0.m.b.H.,^ 2«rlckaoi.8«.
«bsft, BcrUn-ChvIottenbvv» Berlinentr. 28. |
Katalne. Man versteht darunter einen Prozess, bei dem eine mög-
liche Reaktion durch die Gegenwart eines, selbst unverändert bleibenden
Körpers — des Katalysators —^ beschleunigt wird. Katalytische Prozesse sind
in sehr grosser Menge bekannt. Einem von Bodlflnder auf dem Intern.
Kongr. f. angew. Cnem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage entnehmen wir
folgende anorganische Katalysatoren, welche fflr die Technik Bedeutung
baben. Dabei bedeutet ein ?, dass es nicht ^cber ist, ob es sich um eine
reine Katalyse handelt.
584
Katatypie.
Oberträger fflr Sauerstoff der Luft sind die
Katalysatoren für die Reaktion
Platin HfSO«- Fabrikation.
„ Formaldehyd-Fabrikation.
„ HNOt aus NHs.
Kohle Alkohol- und AbwSsserreinigung.
HNOt Bleikammerprozess.
„ Cyanide aus Rhodaniden.
n .........
Cl aus HCl.
Kupfenrerbindungen Deacon-Prozess.
„ Formaldehyd.
» •
n ......
Methylviolett aus Dimethylanilin.
CuSOi- Fabrikation mittels SOt oder SO«.
„ Ag - Extraktion nach Russell (?).
FetOt SOfFabrikation.
„ f . . . . Sulfidröfttung.
„ Phtalsäure -f~ Benzoesäure aus Naphthalin.
„ Leuchtgas- und AbwSsserreinigung.
Mn- und Pb-Oxyde Firnis aus Leinöl.
Va-Verbindungen SO« -Fabrikation.
CaO PbO aus Bleiglanz.
Oberträger für gebundenen Sauerstoff ausser
den genannten:
Katalysatoren
Vanadinchlorid . .
n • •
Kupferverbindungen
n
»
FeClf . • • •
FegOt
Hg -Verbindungen .
Ozals&ure
aus dem Stoff
CrO.
Nitrobenzol
CrO,
Nitrobenzol
KClOt
Nitrobenzol
KNOt
HtSO«
»
CrO,
auf die Reaktion
Anilinschwarz aus Anilin.
Fuchsinfabrikation.
Anilinschwarz aus Anilin.
Fuchsinfabrikation
Methylviolett aus Dimethylanilin.
Fuchsin- und Nigrosin-Darstcllung.
S -Verbindungen im NaOH.
Kjeldahls N-Bestimmnng.
Phtals&ure aus Naphthalin«
Ätzung des Indigos.
Reduktionen (d. h. H-Obertragungen) durch die
Katalysatoren
bei den Reaktionen
FeClt Anilin aus Nitrobenzol.
Eisexmietalle H- Anlagerung an ungesättigte Kohlenwasserstoffe«
Ni Stearinsäure aus Ölsäure.
Cu Anilin aus Nitrobenzol.
J Reduktion durch P.
Auf andere katalytlsche Reaktionen kann hier nicht eingegangen werden.
Katatsrpi«« So bezeichnen O s t w a 1 d und Gros ein neues photo-
graphisches Kopierverfahren, welches von Negativen positive Abdrücke nicht
durch Lichtwirkung sondern durch Kontaktwirkung liefert; die Kata-
typie beruht also auf Katalyse (s. d.).
Die Katatypie wird in verschiedener Weise geflbt, z. B. fibergiesst man
ein gewöhnliches Glasnegativ mit Ätherischer WasserstoffsuperoxydlOsung und
presst es nach dem Verdunsten des Äthers in einem Kopierrahmen mit un-
sensibilisiertem Pigmentpapier (also solchem, das nur mit Gelatine bezw.
Gummi und Farbstoff präpariert ist) zusammen. Die erforderliche Ein-
wirkungsdauer betragt etwa 30 Sekunden. In dieser Zelt ist auf dem Negativ
ein unsichtbares Positiv von HsOs entstanden, und zwar auf folgende Weise:
Das Wasserstoffsuperoxyd wird durch Metalle katalytisch stark beeinflusst,
namentlich auch durch das Ag, woraus ja das Glasnegativ besteht. Deshalb
zersetzt sich das nach dem Verdunsten des Äthers auf dem Negativ zurOck-
Katcchin — Katechu. 585
gebliebene HsOs sehr schnell an den aus Silber bestehenden Stellen des
Negativs (also in den Lichtern des Originals), nicht dagegen in den von Ag
freien Bildstellen (d. h. in den Schatten des Originals), und in den Halb-
schatten wird die Zersetzung nur teilweise erfolgen. Das so gebildete unsicht-
bare HsOs-Positlv wird durch das Zusammenpressen auf das Pigmentpapier
übertragen. Um es dort sichtbar zu machen, kann man das Papier z. B. mit
einer FerrosalzlOsung behandeln, die an den mit HsOs bedeckten Stellen in
Ferrisalz Qbergeht und dort die Gelatine bezw. das Gummi gerbt, also in
warmem Wasser unlöslich macht, genau wie dies sonst beim Pigmentprozess
das Bichromat unter dem Einfluss des Lichtes tut. Man kann dann das kata-
typische Bild in gewöhnlicher Weise mit warmem Wasser hervorrufen.
Die Schnelligkeit des Verfahrens, die grosse Mannigfaltigkeit seiner Aus-
führung sowie die Unabhängigkeit vom Licht dürften der Katatypie zu einer
grossen Bedeutung verhelfen.
Auf katatypische Verfahren sind mehrere Patente genommen worden, so
namentlich die D.R.P. 147 131, 157 411 und 158 368.
Xatechln (Katechu-Ersatz). Farbstoff, der den natürlichen Katechu
ersetzt und durch wesentlich grössere Echtheit gegen Luft und Licht aus-
gezeichnet ist; etwa dreimal so ergiebig wie Gambir, lieferbar in verschiedenen
Nuancen von Gdbbraun bis Violettbraun. Es findet Anwendung auf Baum-
wolle für echte braune Nuancen bei Segeltuch, Zelten, Fischnetzen u. s. w.
Kateoha (vgl. unter „Gerbmaterialien**)- Man unterscheidet
den braunen Katechu, auch Pegu-Katechu oder schlechthin P e g u
genannt, und den gelben Katechu, der auch Gambir (Gambier) oder
Gambir-Katechu bezeichnet wird.
Der erstere Katechu ist der in Indien bereitete Extrakt des Kernholzes
von Acacta Gaiechu; man gewinnt ihn durch Ausziehen mit kaltem HsO oder
durch Auskochen mit HsO und Eindampfen bis zu einem Brei, der in der Kfllte
erstarrt. Dunkelbraune, spröde, intensiv zusammenziehend schmeckende
Stücke, die sich unvollständig in kaltem, besser in heissem HsO lösen. Be-
handelt man Katechu mit kaltem Wasser, so geht die für Gerbzwecke benutzte
Katechu-Gerbsäure in Lösung, während das in der Färberei verwen-
dete K a t e c h i n zurückbleibt. Man färbt Baumwolle mit heissen Katechu-
lösungen und entwickelt durch ein nachheriges Kaliumbichromatbad Oliven-
farbene, braune bis schwarze Nuancen; durch Vorbeizung der Baumwolle mit
Tonerde oder Zinnsalzen erhält man gelbbraune Nuancen. Seide wird mit
Katechu auf ähnliche Weise wie Baumwolle schwarz gefärbt.
Gambir ist der Extrakt der Stengel und Blätter von Nauclea (Unearia)
Oamhir, die insbesondere in Hinterindien und auf Sumatra gezogen wird.
Die Pflanzenteile werden jährlich 2— 4 mal abgebrochen und 5—6 Stunden
mit Wasser ausgekocht; der Extrakt wird zur Sirupdicke eingedampft und in
Tröge u. s. w. gegossen, wo er beim Erkalten erstarrt. Hierauf zerschneidet
man die feste Masse in Würfel oder Scheiben, die getrocknet werden. Um
dem Gambir grössere Festigkeit zu verleihen, mischt man ihm in Sumatra und
Bitang Sagostärke bei. Der „Gambir in Würfel" ist meist braun, innen gelb-
lich; In frischem Zustand ist er weiss. Sein Wert wird durch den Gehalt an
Katechugerbsäure und Katechin bestimmt.
Prttfanffi a) Pegn-Katechu. Der Aichengehalt darf nicht Ober 4*/^ der
Gehalt an Pflansenrfickitinden nicht Ober 15 *U betragen. Die lache besiommt
man durch langaamea Verkohlen vnd danach anhaltendes Olflhen bis mm konst Gew.; aar
Bestimmung der Pflanxenrflckstände kocht man den Pegu mit der lehnfachen Menge Weingeist
ans und trocknet den Rflckstand bei 100*. Als Identitatsreaktion fOr Pegu-Katechu gibt
Dieterich an: Tersetst man Pegu-Katechu in rerdOnnter weingeistiger LOsang mit Bi^en-
düoridlOsong, so tritt eine rasch in Braun flbergehende Orfinfirbung und
ein mit AlkaUen blauviolett werdender Niederschlag auf. Die gleich au erwähnende Fluroresaenz-
reaktion des Gambirs seigt Pegu-Katechu nicht.
b) Gambir. Asche soU hSohstenll 5Va> Pflansenrflckstftnde höchstens
16*/. Torhanden sein; die Bestimmungen führt man wie bei Pegu-Katechu aus. Als Identitlts-
reaktion fOr Gambir gilt nach Dieterich folgendes: Versetst man 8 g Gambir mit S5 ocm
wlsseriger Normalkalilauge, 100 ccm Wasser und 60 ccm Bemdn vom sp. G. 0,700 bei 16* O.
und schüttelt einige Male im Scheidetrichter um, so seigt nach der Trennung beider Schichten
das Benain im auffallenden Udite dne mit der Einwirkungsdauer der lAOge sunehmende intensiT
586 Kattundruckerei — Kautschuk.
grOne Flaoreaseiis (Oambir-FIuorcaBin). Yeraetzi man die Terdflnnte weingeistiire LBtung mit
Biaenchlorldltaung, lo tritt eine intenaiT grOne, linger bleibende Farbimg ein«
Pcgu-Katechu, la, harte Tafeln 1 kg Mk. 0,70. % kg Mk. 58.00
Gambir in Würfeln 1 „ „ 0,90; ^/o „ „ 78,00
Katectiu:
Puerst Broc & Co., New York, Noe. 2 u. 4 Stone I Lehmann & ToeSt Hamburg.
Street (s. Ins-^Anh. 8. IX), I
Kattnndmokerel siehe „Z e u g d r u c k'*.
Katsenzlim siehe „W o 1 f r a m*'.
Kaii8ti8<)he Soda (Natriumhydrat) siehe „Soda, kaustische".
Kautsobnk (Federharz, Oummi eUisUcum). Entstammt den Milchsaften
verschiedener tropischer Bäume, die zu den Familien der Apocynaceen, weiter
auch solchen, die zu den Moraeeen und Euphorhiaceen gehören. Zur
Gewinnung des Milchsaftes schlägt man Löcher in die Rinde und klebt eine
nestartige Tonkapsel unter dem Loch an den Baum, so dass der Saft in die
Kapsel hineinsickert. Zur Darstellung des Rohkautschuks aus dem Milch-
saft dienen sehr verschiedene Methoden: Geringe Sorten erhält man, wenn
man den Milchsaft aus dem Baum direkt in Gruben leitet und dort eintrocknen
lässt oder wenn man ihn durch Pflanzensäfte, Säuren u. s. w. zum Gerinnen
bringt, das Gerinnsel presst und trocknet Eine bessere Qualität erzielt man,
indem man den Milchsaft, mit HsO verdflnnt, stehen lässt und dann den oben
abgesetzten dicken Rahm mit HsO wäscht und In der Sonne oder im Rauch
trocknet. Zur Gewinnung der wertvollsten Kautschuksorte, des P a r a -
g u m m i s , trägt man den Saft in dOnner Schicht auf eine Form (Tonflaschen,
Kugeln u. s. w.) auf, lässt die Schicht in heissem Rauche trocknen, trägt dann
eine zweite Schicht auf und fährt ebenso weiter fort. Man erzeugt so häufig
aber 100 Schichten, von denen jede weniger als 0,5 mm dick ist; die Schichten
sind weiss bis dunkelgrau und durch schwarze Linien getrennt Der „Se-
kunda-Para" besteht aus viel dickeren Schichten.
Der Rohkautschuk enthält ausser der eigentlichen Kautschuksubstanz
noch in wechselnder Menge organische Beimengungen, die man als Kaut-
schukharze bezeichnet und die ihrer Natur nach noch wenig aufgeklärt
sind; im Gegensatz zur eigentlichen Kautschnksubstanz sind sie in Alkohol
und in Aceton löslich. Ausserdem enthält der Rohkautschuk als Verunreini-
gungen Wasser, Sand, Steine, Lehm, Blätter, Rinde u. a. m.
Die Reinigung des Rohkautschuks bezweckt die Entfernung der
Feuchtigkeit und der anorganischen und organischen groben Beimengungen,
während die Harze im Kautschuk verbleiben.
Zur Reinigung des Rohkautschuks verfährt man wie mit der Gutta-
percha (s. d.), d. h. man erweicht ihn in Wasser, zerschneidet ihn durch
Kreismesser oder Holländer und behandelt ihn zur Entfernung der verschie-
denen mineralischen und pflanzlichen Verunreinigungen mit kaltem Wasser;
dann wird er mehrfach durch Walzwerke oder Kuietmaschinen geschickt und
schliesslich durch Trocknen bei 40—50* entwässert Der auf diese Weise
erhaltene reine Kautschuk, welcher je nach dem Ursprung eine braune bis
schwarze Farbe hat, wird in einem Mischwalzwerk oder in dem sogenannten
Mastikator verdichtet also von den Poren befreit. Im Mischwalzwerk
erhält der Kautschuk auch die nötigen Beimengungen, worauf er nun zu den
entsprechenden Fabrikaten weiter verarbeitet wird.
Wertvoll ist der Kautschuk erst geworden, seitdem man gelernt hat ihn
zu vulkanisieren. Das Vulkanisieren besteht in der Behandlung des
Kautschuks mit Schwefel in der Wärme; dabei entsteht ein Produkt, das hin-
sichtlich seiner Elastizität von der Temperatur weniger beeinflusst wird und
gegen chemische Agentien viel widerstandsfähiger ist als der nicht vulkani-
sierte Kautschuk.
Zum Zwecke des Vulkanisierens mischt man den Kautschuk In Walz- und
Kautschuk. 587
Knetmaschinen mit Schwefel innig und erhtzt die Masse (gewöhnlich auf 110
bis 140*) in VulkanisierOfen oder besser in Dampfapparaten.
Anstatt des Vulkanisierens mit S sind verschiedene andere Methoden an-
gegeben worden, die mit mannigfachen Verbindungen des Schwefels
arbeiten. Das wichtigste dieser Verfahren ist das Parke sehe mit C h 1 o r -
Schwefel (siehe unter „Chlorverbindunge n*'); mit einer Lösung
dieser Verbindung in Schwefelkohlenstoff gelingt das Vulkanisieren ohne
Temperaturerhöhung nur durch Eintauchen; bei dicken Gegenständen
muss das Eintauchen mehrmals wiederholt werden.
Durch längeres Vulkanisieren von Kautschuk mit bis 75 % Schwefel oder
Schwefelmetallen unter Zusatz von Qips, Kreide oder andern Fflll- und Farb-
stoffen erhält man die als H a r t g u m m i und Ebonit bekannte feste Masse.
Man kann das Ebonit aber auch mit weniger Schwefel herstellen, muss jedoch
dann längere Zeit vulkanisieren. — Sehr unbestimmt und fragwürdig erscheint
das Engl. Fat. 7795 von 1904; hiernach soll man gemahlenen Rohkautschuk
mit oder ohne Schwefel auf 150—200'' unter 500 Atni. Druck erhitzen und aus
dem so erhaltenen Produkt, dem noch Glimmer, Asbest, Kohle, Teer, geschmol-
zenes Harz u. s. w. zugesetzt werden können, die gewünschten Ebonitgegen-
stände herstellen.
Der Kautschuk ist je nach der Gewinnungsart grau, bräunlich bis schwarz,
unlöslich in HsO, leichtlöslich in Schwefelkohlenstoff und einigen andern
Flüssigkeiten. In der Kälte ist er hart, bei gewöhnlicher Temperatur sehr
elastisch, in der Wärme teerartig und klebend. Vulkanisierter Kautschuk ist
fast in allen Lösungsmitteln unlöslich, gegen chemische Agentien sehr wider-
standsfähig und wird von Temperaturunterschieden bis zu einem gewissen
Grade kaum beeinflusst. Man färbt den Kautschuk weiss mit Zinkweiss, rot
mit Goldschwefel u. s. w.
Neuere Reinigungsverfahren für Rohkautschuk sind durch die
D. R. P. 188 981 und 201121 sowie durch Amer. Fat. 890216, 890 217,
890 498 und 924 584 geschützt.
Vgl. auch den Artikel „Kautschuksurrogat e".
Webe r-London schlägt für Kautschuk die chemische Bezeichnung P o -
1 y p r e n vor, denn alle Glieder der Gruppe sind isomere des Isoprens. Die
empirische Formel des Kautschuks ist CioHi«, sein Molekulargewicht ein Viel-
faches der Terpenformel.
Immer wichtiger zu werden scheinen die Verfahren, welche eine
Wiederverwendung des Kautschuks aus alten vulkanisierten Gummi-
gegenständen, d. h. also das Regenerieren von Kautschuk, be-
zwecken. Bis vor kurzem dienten hierzu im wesentlichen zwei Verfahren:
Nach dem ersten wird der Kautschuk fein gemahlen, durch Sieben von den
Stoffteilen getrennt, dann bei etwa 6 Atm. Druck gedämpft und schliesslich zu
Platten gewalzt. Nach dem zweiten Verfahren zerreisst man das Rohmaterial
zwischen kannelierten Walzen in Stücke von etwa 1 qcm Grösse, kocht zur
Zerstörung der Qewebestoffe mit verd. HsSOt, filtriert, spült die Masse mit
sodahaltigem Wasser ab und trocknet; hierauf wird die Ware fein gemahlen,
dann wie beim ersten Verfahren gedämpft und nun zu Platten gewalzt oder
aber als Pulver in den Handel gebracht. Die wichtigste Operation beider Ver-
fahren ist augenscheinlich das Dämpfen, wobei das Entvulkanisieren erfolgt,
indem der S zu HsSOt oxydiert und letztere durch die alkalischen Beimen-
gungen gebunden wird. Übrigens resultiert durch beide Methoden nur ein
geringwertiger und keineswegs ganz entschwefelter Kautschuk.
Neuere Verfahren für das Entvulkanisieren von Kautschuk sind in grosser
Menge vorgeschlagen worden. Die meisten davon verwenden zur Regenerierung
Atzalkalilösungen, Anilinsalzlöstnigen, ferner Kalk u. s. w. Nach dem Engl.
Pat. 4803 (von 1901) wird alter vulkanisierter Kautschuk so dünn wie möglich
zusammengeknetet und einige Zeit mit Wasser und feingepulvertem, vorher
sehr hoch erhitztem Kalk (oder Zement) gekocht, wobei der Kalk mit dem
extrahierten Schwefel ein lösliches saueres Sulfat bildet; nach dem Kochen
wird der Kautschuk gewaschen und gerollt und kann dann wieder vulkanisiert
werden. Nach dem Schwed. Pat. 14 138 (von 1900) sollen die Qummiwaren in
588
Kautschuk.
kleine StQcke zerschnitten und mit erwSrmtem Naphtalin (oder anderen festen
Kohlenwasserstoffen oder Derivaten davon) behandelt werden; ist das Ge-
misch abgekühlt, so lässt man auf das Lösungsmittel alkalischen Alkohol oder
ein anderes passendes, mit Alkali |i:emischtes Lösunfi:smittel einwirken, bis der
reine Kautschuk zurückbleibt. Das D. R. P. 154 542 benutzt als LOsunf^smittel
käufliches Phenol, womit der vulkanisierte Kautschuk im Vakuum gekocht
wird. Nach dem D. R. P. 135 054 lässt man die in dflnner Schicht ausgebrei-
teten Kautschukabfalle lange Zeit im Vakuum li^en, wobei der grOsste Teil
des Schwefels wegsublimieren soll. Das Dan. Pat. 6648 von 1903 will die
Regenerierung durch Behandeln mit pulverisiertem Karbid erreichen, wobei
man nach Belieben Dampf, feuchte Luft oder Wasser einführen, vorteilhaft
auch unter Druck arbeiten kann. Ausgebreitete Anwendung zu finden scheint
das Verfahren von Theilgaard (Schwed. Pat 18 979 von 1904); sein
wesentliches Kennzeichen besteht darin, dass man den freien Schwefel der
vulkanisierten Abfälle durch neutrale Sulfttlösungen auslaugt.
Diese Aufzählung mag genügen; es sei hinzugefügt, dass schon die
verschiedenartigsten und ungeeignetesten Dinge zur Entvulkanisierung von vul-
kanisiertem Kautschuk vorgeschlagen und auch patentiert worden sind. Übrigens
muss betont werden, dass es sich bei allen derartigen Methoden, welche
auf der Einwirkung von Lösungsmitteln oder von Dampf beruhen, nicht
eigentlich um eine Entvulkanisierung handelt, sondern lediglich um eine
Rfickverwandlung in eine plastische Masse. Diese ist wiederholter Vulkani-
sation fähig, da vulkanisierter Weichkautschuk immer noch ein stark unse-
sättigtes chemisches Produkt darstellt. Mit wachsender Sättigung an S wird
der Kautschuk sogar widerstandsfähiger gegen chemische Einwirkungen, und
so erklärt sich die interessante Tatsache, dass mit regeneriertem Kautschuk
hergestellte Artikel haltbarer sind als solche aus frischem Naturkautschuk.
Als neueste patentierte Verfahren zur ,«EntvuIkanisierung" von Kautschuk
seien hier — ohne Rücksicht auf mutmassliche Aussichten u. s. w. — die
folgenden aufgeführt: D. R. P. 166 639, 171037, 174 797, 180 150, 188 574,
193 295, 200 465, 202 850; Franz. Pat. 370 619, 370 871, 375 547 und 375 709.
Prttfnnffi Den Gehalt ui Walter und an Atche Im Bohkantaehnk bcattnunt
gewOhnlidi nicht nadi den MeUkoden det Laboratoriums, ■ondem man ontenddit etwa
einer Verarbeitung zwischen kleinen Waschwaken, kopiert also die Verarbeitung im Groasen
und letzt die €}ewichtidif f erens ror und nach dem Verfahren all Waaeh- oder Walaen-
verluit in Rechnung, wie dies eben auch im Oroaien flbUch lit. Zur Beatimmung der
Eautichukharze extrahiert man 10 g der in kleine Stttckchen geachnittenen (gewaacbcnen
und getrockneten) Probe 2—3 Stunden mit Azeton im Soxhletschen Extraktionsapparat, befreit
den ungelflaten Kautschuk von dem anhaftenden LOaungamittel im Trockenidirank und brinst
nach der WHgung den Gewiditaverluat als Harzgehalt in Anrechnung. Nadi Dr. R. Henri q n e •
(Lunge, „Chemiich-techn. unten uchungimethoden" I¥. AnfL Berlin
1900), dessen Darstellung wir auch unten weiter folgen, en^alten die widltlgen KautichttkMrten
folgenden Harzgehalt:
Parakautschuk: h^^U
Ceara scraps: 2,1
L Rio Sheet: 8,8
Oolumbia: 6,0
Sierra Leone niggers: 6,8
ft
Batanga BUIe:
U.4»;.
Kaasai rot:
8,8.,
L Ifoaambiqae, Splndefai
8.8,.
L Java:
8,0..
lil. Bomeo:
U.0,,
Der gereinigte Kautschuk hat dn sp. G. von 0,08—0,96; er ist in Ohloroform, JLther,
Behwefelkohlenstoff, PetroUther und Bensfai mehr oder weniger leicht lOdich. Dagegen ist 6ei
vulkanisierte Kautschuk (d. h. die Schwefelverbinoungen des Kautachnks) in dieaen
FlOssigkeiten so gut wie vollständig Tiniö«l{nh. Bei der Analyse von vulkanisiertem reinem
Gummi handelt ea sidi um die Bestimmung der Asche, des chemisch gebundenen und des
freien Schwefels, während bei Kautadiukwaren noch die Bestimmung der Fällmittel
Wichtisrkeit ist.
Zur Aschenbestimmung giflht man 0,6 g in einem Porzellanichllchen Aber
einfachen Bunaenbrenner bei nicht zu hoher Temperatur. Der frei« Schwefel lOst dcli voll-
itindig in Azeton, wird also auf dieselbe Weise bestimmt, wie oben fttr die Kautachukhnrze t>e*
adirieben ist; man erhllt aber naturgemlss dann ala Resultat dieser Bestimmung die Summa
von Kautschukharzen und freiem Schwefel. Ermittelt man dann femer den Gesamt-
schwefelgehalt in der ursprOnglichen sowie in der mit Azeton extrahierten Substanz,
so ergibt sich die Menge des gesamten und die des chemisch gebundenen
Schwefels; sieht man die Differens dieser beiden Bestimmungen, welche dem freien Schwefel
entspricht, von dem Gewicht der mit Aceton extrahierten Substanz ab, so erhRlt man auch
die vorhandenen Kautaehukharse. Weichgummi enthalt 8—7*/« S in chwniipher Bindung»
wShrend Hartgummi bis 40 Vo 8 gebunden enthUt.
Kautschuk. 5gg
Zur Bestimmimg des Oenmtachwefeli bat Henriquet eine sehr praktische uad genaue
Methode angegeben, und swar erfolgt die Bestimmung durch Oxydation mit HNO. und düauf-
^genöei Bchmelacn mit Soda-Salpeter; die Msthode ermittelt gleldtteitig auch die anorgaaischen
rtUlstoffe. Hindcfatlich genauer Bewdtfeibung der Methode sei auf Zeitich r. f. angew.
Chemie 1809, 802 verwiesen. Schliemlich erhUt man dabei den Gesamtachwefel als Alkali-
Sulfat in LUsung, wihrend auf dem Filter simtliche Metalle in Form von Oxyden oder Karbo-
naten surflckblciben.
Um den in Form von Sulfiden vorhandenen Schwefel so bestimmen, kocht man die Substans
mit HCl, bis der Geruch nsch SchwefelwaaMrstoff verschwunden ist; osnn filtriert man, wischt
mit U,0 aus, trocknet, wigt und bestimmt in der so erhaltenen Substans d&k Schwefel nach
der Henriquea sehen Methode. Zieht man die erhaltene 8-Menge von dem frOher er-
mittelten Oesamtschwefel sb, m erhält man als Differena den Sulfldschwefel. — Nidit wltra
ist eine Bestimmung von CO, nOtig; de erfolgt am besten im Geissler sehen Appsrat,
worin man 1 g Substans mit verdOnnter HCl aersetst und die CO, durch den Gewichtsverlust
ermittelt; man rauss jedoch dabei die Probe nicht mit H,0, aondem mit CuSO4-L08ung Qber-
schlchten, damit nicht H,S entweicht und als CO, mitbestimmt wird.
Zur Bestimmimg der Kautsohuksurrogats (n d.) behandelt man die Substana
mit alkoholischer Alkalilauge: 6 g der Probe werden in einem KOlbchen mit etwa 80 ccm alkoho-
lischer ^/, N-Natronlauge veraetat und im Waaaerbad 4 Stunden am ROdcflusikflhler gekocht.
Nach dieser Zeit destilliert msn den Alkohol sb, veisetst mit kochendem WasMr, filtriert und
wischt die ungelöst gebliebene Kautschukmasae, sweckmlaaig unter Drflcken mit einem Pistill
oder mit Hilfe der Saugpumpe, so lange mit kochendem Wasaer aus, bis das Filtrat nicht mehr
slkslisrh reagiert. Alsdann bringt man den Rückstand vom Filter auf ein flaches gewogenes
Uhrglss und trocknet ihn im Trockenachrank bei 100—106^ bis zur Qewichtskonatans. Die Ent-
fernung vom feuchten Filter gelingt meiatens sehr leicht. Sollten aber Teile der Besdiwerungs-
mittel aich vom Kautschuk getrennt haben und auf dem Filter zurfldcbleiboi, so trocknet man
dieses für aich und ataubt q>lter mit einem weichen Pinsel die anhaftenden Teile ab; die er-
haltene Substans wird gewogen. Bei der Behandlung mit Alkali gehen Faktis (vgL „K a u t •
schukaurrogat e'*), fette öle, der freie Schwefel und Teile des Kautschuks in LOsung;
4lie Menge der letzteren betrlgt etwa 2,6*/, der Kautachuksubstans. Im Bflckstand von der
Alkalibebandlung musa dann noch eine Schwefelbestimmung nach Henriquea auagefflhrt
werden; sieht msn die ao ermittelte S-Menge, welche dem an Kautschuk gebundenen aowie in
Form von Sulfaten und Sulfiden vorhandenen S entapricht, von dem frfiher ermittelten Geaamt-
schwefel ab, ao erhUt man den trden Schwefel, der aeineradts von der gefundenen Faktis-
menge sn aubtrahieren iat. übrigens werden auch manche anorganisdie Bestandteile durch
die Alkalilauge verludert und geltet; man verascht deshalb 0,6 g des alkaliunlOsUchen BSck-
Standes und sieht die Dilferenz des ursprflnglichen und des hierbei gefundenen (auf die ur-
sprfinglidie Substans berechneten) Aschengehaltes bei der Faktiabeatimmung in Betracht.
Auf die Bestimmung aonatiger Kautachukbestandteile aowie auf die phyaJkaliaehe und
nedumiache Prflfung der Gummiwaren kOnnen wir an dieaer Stelle nicht eingehen.
Besondere Bedeutung hat die auf den Arbeiten von H a r r i e s beruhende Nitrosit-
Methode gewonnen, wonach man in einem Rohgummi nus dura Nitroaoprodukt des Kautachuka
dei. Kautachukgehalt bestimmt. Die Methode f Ihrt man nach Dieterich (Ohem.
Ztg. 1004, 074), wie folgt, aus.
„Etwa 1 g Kautschuk wird in etwas 100 ccm ncnsol gelOat. In dieae LOsung wird Salpetrig-
sluregss, dss voiher eine Wsschflasche mit Bensol passiert hat, eingeleitet. Dssu wird 1 T.
Btlrke, 2 T. srsenige Slure und Salpeteralure vom ap. O. 1,86 verwendet. Die mit NA ge-
sättigte dunkelgrflne LOsung llaat man alsdann einige Stunden stehen, bis dss Nitrosit nicht
mehr klebrig ist, sondern einen feateren Habitus angenommen hat. Nadi dieaer Zeit hat die
LOaung eine hellbraune Farbe angenommen. Den Niederadilag bringt man auf ein gewogenes
FUter, wischt ihn sunlcfaat gut mit Benzol, dann mit Äther aus. Das Filter samt Nitrosit
trccknst man im Vakuum Sber Schwefelalure oder Chloraalcium und Metaphosphorslure bis sum
konstanten Gewichte. Die Wlgungen des Filters fflhrt msn sm besten im Wlgegllachen aus.
Aus der Differenz der Wlgungen erhllt msn die Menge des Nitrosits. Zur Kontrolle Iflst man
den Niederschlag in Azeton. Etwa ungelöst bleibender Rflckatand rouaa bei 100* C. gtrocknet,
dann gewogen und von der erhaltenen Nitroaitmenge in Abzug gebradht werden. Ana der Menge
Nitrodt berechnet man nach folgender Gleichung den Kautachiüc:
CxoHuNsOt : CioHu (280 : 186) = geflUt. Nitroait : z.
Da aich der unlOalidie Rflckatand bei aehr unreinen Kautachukaorten durch UnmOglidikeit der
Filtration u. s. w. vorllufig auf keine Weise ordentlich bestimmen lieaa, haben wir apäter 1—1,6 g
einer guten Durchachnittsprobe abgewogen, gelOst und dann sofort dss Gas eingeleitet. Der
unlösliche Rflckstsnd blieb dann zurflck, wenn das Nitrosit in Azeton gelOst wurde; er wurde
auf diese Weise indirekt bestimmt.*'
Einrichtungen fflr Qummi-Fabriken:
Fried. Krupp Akti(>nireapl1achaft Gruaonwerk, Magdeburg-Buckau.
Dr. Hslnr. Traun iL Söhne vorm. Harbarnr Gnmml-Kamm Co.
Hanbarg-Harborg «• E.
FOr den Bedarf der oll«nilS«ll«a BrOSSlMlnstrl«.
Slttfs- und laugenfieate OberzQge flr Metalltello und Gefiase aller Art.
UltongsB o ROhrwerkn o PampM o Zentrlftagen.
KauUchukfabrikate — Kautscbahauirognle.
I Reinhardt Leupolt, Dresden i
I Gummi-, Guttapercha- und Asbestwarenfabrik. |
Tin , r: ,„, nnr
X»ntoo]iiiktabillut« (QummlfabrJkate).
Preise sehr schwankend und, soweit hier angegeben, ohne Verbind-
lichkeit.
GamniblateD am grauem Paragammi mil 30 cm laagem Sdüanch, nun Tmupott
und AufbewahreD tod Gaiproben:
Darehm. . . 6 10 12 14 16 18 20 25 30 40 50 cm.
Stack ... 2,00 2,50 3,00 3,50 4,50 5,00 5,75 9,00 12,00 20.00 30.00 Mk.
GummldruckballoDS tu Scbriblenchen Apparalen Stflck Mk.3,50
Gummifinger, graa „ „ 0,15
„ Schwan „ „ 0,20
GummigeblSte siebe „GeblXse".
GumiDihaDdschuhe (Fingerhiindschuhe) Pur , 5,00
GutnmikappeD aus schwaRcm Paten tgnmmi fUr Roteenigläser, Kolben U.S.W.:
Durchm. . . l,fi 2 2,5 3 3,5 4 5 5,5 cm.
Stflct . . . 0,07 0,07 0,08 0,10 0,12 0,15 0,22 0,25 Mk.
Gummiplatten, vulkanisiert;
Stirke . . . Uliler 1 1—2 ober 2 mm.
1 kg ... 26,00 22,00 20,00 Mk.
GummiplatleD hui schwarzem Gummi 1 kg Mk. 24,00
Gummischliuche in sehr verschiedenen Qualitfit^n; faieraach und n>^ dem Ver-
wendnngnwech 1 kg zwischen Mk. 5,00 und 30,00. Für chemische LaborUorien
dflrften nur Qualititen von Mk. 10,00 und darüber pro 1 kg in Betmcht
kommen.
Gum mittopfen, je nach QualilSt 1 kg Mk. 18,00-27.00
Gummittopfen, einzeln:
Höhe ca. .. 20 20 20 22 22 24 24 26 30 30 30 30 imn.
Unlcr.Durchm. 8 10 11 12 13 14 16 18 20 22 23,5 26 ,
Oberer „ 10 12 13 15 16 17 19 2i 23 25 26,6 28 „
Stflck . . .0,06 0,09 0,10 0,11 0,13 0,15 0,20 0,25 0,30 0,36 0,40 0.40 Mk.
Höhe ca. ,. 30 30 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 mm.
Unter. Durchm. 27 28,5 30 32 35 37 « 42 45 47 fiO 65 60 .
OIwrer „ 31 32,5 35 37 40 42 45 47 50 52 55 60 65 „
Slflck . . .0,46 0,65 0.65 0,75 0,85 1,00 1,151,35 1,501.65 1,80 2,00 2,75Mk.
Andere GrS«Ka nach Bestellung. FOi Stopfea mit Loch wird pro Loch 3 Ft extra be-
Kautschukfabrikate (Gummifabrikate) :
rrtBi Olouth, Bbil^ QimiBilwuaiUiilkiiLb.H.. KBlB-Vitfia.
Kantsobnluiirroffat« (Faktis). Man unterscbeldet z w e t Arten von
Kautschuksurrogaten, nämlich die sogenannten weissen Paktis einer-
seits und die braunen oder schwarzen Faktis anderseits.
Kautschuksunogate. 591
Die weissen Faktis werden durch Einwirkung; von Chlorschwefel
(SchwefelchlorOr) auf fette Öle, namentlich auf R fl b ö 1 , erhalten und
bilden hellgelbe bis reinweisse elastische Massen von lockerer, krflmeliffer
Beschaffenheit. Der Vorgang bei der Bildung der weissen Faktis ist Ähnlich
dem beim Vulkanisieren von Kautschuk mit Chlorschwefel, d. h. es bilden sich
Additionsprodukte der fetten Ole mit Chlorschwefel, die 6—8 % S und ebenso
viel Cl enthalten. Sie sind in Alkohol und anderen organischen Lösungsmitteln
beinahe unlöslich, werden aber durch alkoholisches Atzalkali unter Abspaltung
des Chlors verseift.
Die braunen oder schwarzen Faktis gewinnt man durch Behandeln von
fetten Ölen mit Schwefel bei höherer Temperatur; sie entsprechen also dem
mit Schwefel vulkanisierten Kautschuk und enthalten kein Chlor. Bessere
Produkte erhfllt man, wenn man trocknende Ole verwendet und diese vor der
Behandlung mit Schwefel durch Erwärmen an der Luft oxydiert. So wird
Rflböl durch Heissdampf zwei Studen siedend erhalten, dann abgekfihlt und
36 Stunden durch eingeblasene Luft oxydiert, hierauf mit 2 % Schwefel ver-
setzt und 2 Stunden auf 14(y* gebracht, weiter 1 % Schwefel zugegeben
und bis zu beginnendem „Steigen'* auf 150" erhitzt. Die braunen Faktis
kommen als elastische Platten, Stücke oder auch als gemahlenes Pulver
von gelbbrauner bis rotbrauner Farbe In den Handel. Ihr Schwefelgehalt
wechselt in weiten Grenzen (zwischen 4 und 20 %). Auch sie sind in den
organischen Lösungsmitteln fast unlöslich, werden aber von alkoholischem
Alkali unter Bildung geschwefelter fettsaurer Salze gelöst.
Noch nach vielen anderen Methoden werden Kautschuksurrogate künst-
lich dargestellt, z. B. durch elektrolytische Oxydation von angesäuertem Tran
(D. R. P. 125 314). Weiter besteht nach dem Amerk. Fat. 685 038 eine Methode
zur Darstellung eines kautschukahnlichen Gummis darin, dass man die
Stengel der Chryaothamnus- oder Begelovia-SiRvtde zerquetscht, sie dann mit
CSt in einem geschlossenen Gefflss bei 46* C. bebandelt, die Flüssigkeit abzieht
und den flüchtigen Anteil abdestilliert, wobei das Gummi zurückbleibt; nach
dem Waschen stellt es eine elastische, biegsame, kautschukartige Masse dar.
Nach dem D. R. P. 160 120, das reichlich umständlich erscheint, soll man
eine Lösung von Bernsteinkollodium in Rizinusöl mit Schwefel auf 180* er-
hitzen, nach dem Erkalten Ozon einleiten, bis die Masse zShe geworden ist,
und schliesslich in Gegenwart von Benzol und Calciumkarbonat Chlorschwefel
unter starker Kühlung einwirken lassen.
Zahlreiche Verfahren wollen von Leimsubstanzen u. s. w. zu gummiähn-
lichen Produkten gelangen, so z. B. Franz. Pat. 364 075 sowie 369 719. Das
Erzeugnis des letztgenannten Verfahrens wird als „Z a k i n - G u m m i'* in
den Handel gebracht, doch hat es tatsächlich nur eine rein äusserliche Ähn-
lichkeit mit Kautschuk, ist aber nicht einmal wasserbeständig. Das Verfahren
besteht darin, dass Leimsubstanzen und hygroskopische Stoffe (Glyz^in,
CaCIi, MgCls U.S.W.) -— nötigenfalls unter Zugabe von Füllstoffen — zu-
sammen in Wasser gelöst werden, worauf man eine Mischung (oder Lösung)
von Färbemitteln mit Paraffinöl, Mineralöl, Fetten u. s. w. zugibt und durch
Zusatz von Chromaten oder andern Oxydationsmitteln die in Formen gegossene
Masse härtet.
Nach dem D. R. P. 200 952 mischt man Trioxymethylen oder andere
Formaldehyd abspaltende Substanzen innig mit pulverförmigen Oxydations-
mitteln (z. B. Superoxyden) und vereinigt diese Mischung mit Glyzerin-
gelatine, wodurch eine kautschukähnliche Masse entstehen soll, die zur Be-
reifung von Automobilen und Fahrrädern, zu Isolatoren u. s. w. dienen
kann (?>.
Andere Verfahren, die teilweise höchst fragwürdig erscheinen, zum
andern Teil aber vielleicht praktische Wichtigkeit gewinnen können und die
Herstellung von Kautschukersatzstoffen bezwecken, sind in folgenden Patenten
niedergelegt: D.R.P. 178 133 mit Zusatz-D. R. P. 191454, D. R. P. 191736,
194 575, 201016, 202 849 und 211043.
Übrigens würde die Verwendung der Kautschuksurrogate eine noch
grössere Bedeutung gewinnen, wenn man nicht durch das sogenannte E n t -
592 Kcphaldol — Kerzen.
vulkanisieren (s. im Artikel ,,K a u t s c h u k*') Mittel gefunden hätte,
die alten Kautschukabfälle wieder teilweise verwertbar zu machen.
Versuche zu einer wirklichen Synthese des Kautschuks werden seit tiniger
Zeit von H a r r i e s angestellt, doch lässt sich über den Erfolg noch nichts
berichten.
Kautschuksurrogate :
DuboiB k KAnfnuuui, Rheinaa b. Maimheiiii. | Tiehmimn k Yo&t, Hunburt.
Kephaldol, durch Einwirkung von Zitronensäure und HsS04 auf Phene-
tidine unter Zusatz von Chinin und NasCOs hergestelltes Präparat, das als
mildes Antipyretikum und Antineuralgikum dienen soll.
Gelblichweisses, bitterlich schmeckendes, in H»0 schwer, in Alkohol
leichter lösliches Pulver. Einzelgaben 0,2—1,0, Tagesgaben 3,0—5,0 g.
Keramliuielf e siehe „Medizinische Seife n".
Keramit, Lösung von Fluorsilikaten, die als Desinfektions- und Kon-
servierungsmittel von Bauholz u. s. w., sowie als Härtungsmittel zum Im-
prägnieren von Zement, Kalksandsteinen u. s. w. dienen soll.
Keramit % kg Mk. 40,00
Keramyl. Lösung von freier Kieselfluorwasserstoffsäure und kiesel-
fluorwasserstoff sauren Salzen (hauptsächlich von Fe und AI). Es hat ein sp. O.
(bei W) von 1,2528 und einen uehalt von 19,84 % freier und gebundener
kieself luorwasserstoffsäure. Es findet dieselbe Verwendung wie das M o n -
ta n i n (s. d.), dem es überhaupt sehr ähnlich ist.
Keramyl o/o kg Mk. 40.00
Kermc» (Alkermes; Kermesbeeren; Scharlachkörner). Die getrockneten
Weibchen der Kermesschildlaus Coccus ilicis, die als braunrote, erbsengrosse
Körner in den Handel kommen. Sie enthalten einen roten, dem Karmin ver-
wandten Farbstoff, der in der Türkei zum Färben der Kopfbedeckungen (Fez)
benutzt wird. Sonstige Verwendung finden Kermes nicht mehr.
Kerzen. Nur selten noch aus Talg, meist aus Bienenwachs,
vegetabilischem Wachs, Stearin, Stearinsäure, Paraf-
f i n oder Walrat gefertigt. Nach dem D. R. P. 136 917 soll man als Ma-
terial Azidylderivate aromatischer Basen, für sich allein oder in Mischung mit
höheren Fettsäuren und Fetten, verwenden, wodurch der Seh. P. erhöht wird;
namentlich benutzt man so das Stearinsäureanilid.
Dem weit verbreiteten Irrtum, dass Kompositionskerzen um so besser
seien, je weisser ihre Farbe ist, verdanken Verfahren ihre Entstehung, welche
dem Paraffin statt des teueren Stearins billigere Zusätze geben, welche die
Transparenz des Paraffins beseitigen. So ersetzt man nach dem D. R. P.
157 402 das Stearin teilweise durch Paraffinöl, während das Schwed. Fat.
18 573 von 1903 dem Paraffin einen Zusatz von Ketonen und Paraffinöl gibt.
Der Docht besteht aus Baumwolle und ist entweder gedreht oder ge-
flochten; auch leinene Dochte und solche aus Asbest werden benutzt. Um
die Verbrennlichkeit der Dochte zu befördern, kann man sie (jedoch nur die
geflochtenen) mit KNOs oder KClOs imprägnieren, mit verd. HsSOi behandeln
oder schliesslich mit Stoffen tränken, die durch Zusammenschmelzen mit der
Dochtasche ein Herabfallen derselben bewirken, was das gute Brennen der
Kerzen begünstigt. Als derartige, die Dochtasche beschwerende Substanzen
kommen Borsäure, Borax, Ammoniumphosphat und Am-
moniumsulfat in Betracht.
Nach dem D. R. P. 158 928 imprägniert man die Kerzendochte zur Er-
höhung der Entzündbarkeit an dem freien, aus der Kerzenmasse hervortreten-
den Ende mit einer Lösung von Zelluloid in Azeton.
Das D. R. P. 195 822 schützt die Verwendung von Papierdochten
für Kerzen, Wachszündhölzchen u. s. w., und zwar besteht der Docht aus
Kerzen. 593
drillierten Kreppapierstreifen, deren Falten oder Rippen in der Län^srichtunR
des Dochtes laufen. Die Krepprippen bilden in dem Docht Saugkanflle, in
d/e die Brennmasse bei der Kerzenfabrikation leicht eindringt, so dass der
Docht mit ihr vollstflndifi: durchtränkt wird.
Das Formen der Kerzen geschieht durch Ziehen, durch dessen
oder durch Pressen. Kerzen aus Stearin, Paraffin und Walrat werden
stets gegossen.
Beim Ziehen reiht man 16 — 18 Dochte auf einen Holzstab (Dochtspiess),
taucht sie in die geschmolzene Masse, zieht sie heraus und wiederholt die
Operation nach dem Erkalten 4— 5 mal, bis die entsprechende Dicke er-
reicht ist
Das Giessen der Kerzen ist die am meisten ausgeführte Operation; es
geschieht dies in besonderen Kerzengiessmaschinen, deren For-
men (lOQ— 200) aus einer Zinn-Bleilegierung bestehen.
Die besten Kerzen sind die aus Paraffin (s. d.) mit 1—2 % Stearin-
sänrezusatz; man erhitzt das Paraffin auf 70—80^, wärmt die Giessmaschine
durch Dampf an und taucht die gefällten Formen sofort in Kflhlwasser ein.
In neuester Zeit setzt man der gussfertigen Paraffinmasse häufig geringe
Mengen Alkohol zu; man erhält so eine gut kristallisierte schneeweisse Kerze,
welche den Stearinkerzen täuschend ähnlich ist und deshalb leichter Absatz
findet
Die Kerzen aus Stearin (s. d.) werden ebenso gegossen wie die
Paraffinkerzen, nur arbeitet man möglichst kalt, d. h. kaum ooerhalb der Er-
starrungstemperatur des i\4aterials. Die viel benutzten Mischkerzen be-
stehen aus Mischungen von Paraffin und Stearin in wechselndem Verhältnis.
Auch formt man diese Kompositionskerzen häufis aus einem in-
neren, weicheren Kern und einem härteren, stearinreichen Mantel.
In neuester Zeit kommen Spiritushartwachskerzen in den
Handel, welche Hartspiritus (s. d.) enthalten und weisseres Licht haben
als die Stearinkerzen; auch Lichtstärke und Sparsamkeit Im Materialverbrauch
sollen grösser, der Preis aber niedriger sein als der von Stearinkerzen. —
Nach dem Ouss werden die Kerzen zugestuzt und ge^^lättet Gefärbt
werden Kerzen ausnahmslos mit organischen Farbstoffen, da Mineralfarben
den Docht verstopfen und das Brennen ungünstig beeinflussen.
Kersengiessmaschine zur Fabrikation Ton Paraffin-, Ceresin-, Kompositions-
u. s. w. Kerzen, für einfache, glatte oder gerippte Kerzen :
Mit 100 Formen für Kerzen, 12 Stück auf 500 g Mk. 700,00
n 120 „ „ „ 12 „ „ 500 g „ 805.00
«100 „ „ „ 10 „ „ 500 g „ 730,00
„100 „ „ „ 8 „ „ 500 g „ 750,00
„100 „ „ „ 7 „ „ 500 g „ 780,00
„100 r, „ n 6 n „ 500 g „ 800,00
„100 „ „ „ 5 „ „ 500 g „ 850,00
„100 „ „ „ 4 „ „ 500 g „ 900,00
Kerzengiessmaschine mit abnehmbaren Eingussrinnen (russisches System)
spezieU zur Fabrikation Ton Stearinkerzen:
Mit 100 Formen für Kerzen, 30 Stück auf 500 g Mk. 735,00
„120 „ „ „ 30 „ „ 500 g „ 815,00
„100 „ „ „ 15 „ „ 500 g „ 800,00
„ IQO n „ „ 12 „ „ 500 g „ 810,00
„100 „ „ „ 10 , „ 500 g „ 835,00
„100 „ „ „ 8 „ „ 500 g „ 855,00
„100 „ „ „ 7 „ „ 500 g „ 890,00
„100 „ „ „ 6 „ „ 500 g „ 900,00
„100 „ „ „ 5 „ „ 500 g „ 950,00
„100 „ „ „ 4 „ „ 500 g „ 1000,00
Blücher VII. 38
594
Kessel.
Anlagen und Maschinen zur Kerzenfabrikation :
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Kenel. (Vgl. auch unter „D a m p f a p p a r a t e**)-
Sieinens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 3.
Siedekessel aus Schmiedeeisen fQr die Technik (Seifen-
kessel), mit gewOlbtem Boden für direkte Feuerung:
a
) Kon
isch
e Form.
Lichte Maiie
Bl<
Bchstärke
An-
Preis
Tnhi^lt
Sud-
oherer
unterer
des Mantels
Attm
n&hem-
einer
grosse
Durch-
messer
Durch-
nesscc
Höhe
Ober-
teil
Unter-
teU
ocs
Bodens
des
Gewicht
netto
pro ZOO kg
kompletten
Feuerangs-
gamiuir
> 1 «^ 1
nun
nm
mm
mm
nm
mm
kg
Ifk.
Mk.
800
200
850
550
800
5
6
8
135
100,00
40,00
600
825
950
650
1000
6
6
9
205
85,00
55,00
750
500
1100
750
1125
6,5
6,6
10
280
75,00
65,00
1000
650
1200
800
1275
7
7
12
876
65,00
70,00
1250
850
1800
900
1825
7,6
7.6
18
450
60,00
80,00
1^00
1000
1400
950
1400
7,5
7,5
14
580
56,00
90.00
1750
1150
1450
1000
1500
8
8
15
620
55,00
100,00
2000
1850
1500
1000
1650
6
8,5
15,5
660
58,00
110,00
2500
1650
1600
1100
1750
6
9
16
760
58.00
120,00
8000
2000
1800
1100
1825
6
9
16
830
52,00
180,00
8500
2400
1900
1150
1925
6,5
9,5
16
950
51,00
140,00
4000
2700
2000
1200
2000
7
10
16
1080
50,00
150,00
4500
8000
2100
1200
2100
7
10
16
1180
49,00
160,00
5200
8500
2800
1200
2250
7,6
10
16
1800
49,00
170,00
6000
4000
2400
1200
2360
8
10
16
1420
48,00
180,00
6800
4500
2500
1250
2450
8
10
16
1580
48,00
190,00
7700
5000
2600
1800
2640
8,5
10,5
16
1700
47,00
205,00
9000
6000
2700
1400
2750
8,5
11
16,5
1960
47.00
215,00
10000
6500
2700
1500
2900
&6
11,6
17
2060
47.00
225,00
b)
Halbzyl
indr
isch
e Form
(oben zylindrisch,
unten konisch)»
Lichte Maiae
Bl<
echatSrke
An- 1 !•«*•
Inhalt
Sud-
grösse
oberer
Durch-
messer
unterer
Durch-
messer
Hö
Ober-
teÜ
he
Unter-
teU
desU
Ober-
teU
[antels
Unter-
teil
des
Bodens
i^hem-
des
Qewicht
netto
pro
ZOO kg
einer
komplettem
Feocrungs>
1
kg
t^m
um
mm
mm
^fn
mm
kg
Mk.
Mk.
2500
1650
1500
750
1000
750
6
9
12
850
52,00
120,00
8000
2000
1600
800
1050
800
6
9
18
970
51,00
180,00
8500
240ä
1700
850
1070
850
6,6
9,6
14
1060
51,00
140,00
4000
270ä
1800
900
1100
850
7
10
15
1175
49,00
150,00
4500
dood
1900
950
1100
900
7
10
16
1280
49,00
160,00
5200
850ä
2100
1050
1100
900
7,5
10
16
1450
48,00
170,00
6000
400d
2200
1100
1100
900
7.5
10
16
1560
48,00
180,00
6800
450ä
2250
1250
1150
950
3,5
10
16
1670
47,00
190.00
7700
500d
2850
1800
1200
950
8,5
10,5
16
1800
47,00
205,00
9000
600ä
2450
1400
1300
1000
8,5
10,5
16,5
2030
47,00
215,Oe
iOOOO
650ä
2500
1400
1370
1100
8,5
10,5
16,5
2150
47,00
225.00
12000
800u
2600
1500
1550
1150
8,5
10,5
17
2500
46.00
250,00
löOOO
lOOOOj
2750
1600
1750
1250
9
11
17,6
2800
46,00
280,00
Kessel.
595
c) Geteilt (aus oberem Ringteil und unterem Bodenteü, zum Zu-
sammenschrauben eingerichtet).
Inhalt
2500
8000
8500
4000
4500
5200
6000
6800
7700
9000
10000
12000
15000
1650
2000
2400
2700
8000
8500
4000
4500
5000
6000
6500
8000
10000
1600
1800
1900
2000
2100
2800
2400
2500
2600
2700
2700
2800
8000
1100
1100
1150
1200
1200
1200
1200
1250
1800
1400
1500
1800
2000
1750
1825
1925
2000
2100
2250
2860
2450
2640
2750
2900
8010
8060
Blechitftrke
des Maiit«b
6
6
7
7
7
7,5
7,5
8.5
8,5
8,5
8,5
8,5
9
Uaur-
lea
des
Bodens
min
A».
des
IGewicht
Preis
nette
pro lookf
Mk.
einer
kompletten
Feucnin;;s-
gamitur
Mk.
10
10
10
10
10
10
10
10
10,5
10,5
10,5
10,5
11
16
16
16
16
16
16
16
16
16
16,5
16,5
17
17,5
970
1050
1160
1250
1830
1460
1570
1700
1900
2180
2800
2700
8000
59,00
58,00
57,00
56,00
56.00
55,00
55,00
54,00
58,00
58,00
52,00
51,00
50,00
120,00
130,00
140,00
150,00
160,00
170,00
180,00
190,00
205,00
215,00
225,00
250,00
280.00
Aus säurefest emailliertem Eisen; mit Rand und halb-
rundem Boden.
Durchmesser. . . 30
Tiefe 23
Inhalt 14
Das Stück . . . 12,00
Grossere nach Gewicht:
Inhalt
Gewicht
35
27
22
18,00
135
54
hihalt 435
Gewicht 214
40
31
35
22,50
175
86
650
330
50
39
66
45,00
240
136
800
380
cm
60
47
113
75,00 Mk.
n
375 1.
193 kg.
1000 1.
450 kg.
Preise richten sich nach der Form und Verwendungsart; sie
betragen durchschnittlich pro % kg Mk. 60,00
Aus glasemailliertem Stahl, dienen als LaKer^efässe, Gär-
bottiche u. s. w., bis 100 hl nahtlos aus einem Stück bestehend, darüber hin-
aus aus RinR:en zusammengesetzt:
Lagergefösse aus glasemailliertem Stahl, Durchmesser 2900 mm, zusanunengesctzt aus
ängen von je 50 hl Inhalt und 750 mm Höhe:
Grösse .... 200 250 400 500 600 hl.
Preis pro 1 hl . 18,00 17,00 16,00 15,50 15,00 Mk.
Gesamtpreis . , 3600,00 4250,00 6400,00 7750,00 9000,00 „
Aus nickelplattiertem Eisenblech (innen 20 %, aussen
5 % Nickel), mit Handhaben, halbrund.
Durchmesser .
Stück . . .
24
10,25
20
13,75
Aus K u p f e r mit 2 Griffen.
Obere innere Weite 26 30
Ganze Tiefe. . . 18 21
Gewicht ca. . . . 2.2 2,8
Preis pro 1 kg. . 4,00 4,00
36 42 cm.
21,00 26,00 Mk,
33 37 40
22 24 26
3,2 3,8 4,5
4,00 4,00 4,00
38
cm.
n
kg-
Mk.
596
Kessel.
Aus B 1 e i (folgende Preise mit 33% % Aufschlag).
liter-Inhalt
Blechstärko
Bocdbx«it«
Obcra
liehtwmte
Unter«
Iicht««it«
HiUM
mm
mm
mm
■■
20
■
5
50
860
800
800
25
6
50
860
800
800
80
5
50
880
820
820
SO
6
50
880
820
820
85
5
60
400
850
820
85
6
60
400
850
820
40
5
60
420
860
840
40
6
60
420
860
840
45
5
60
480
870
860
45
6
60
480
870
860
50
5
80
520
460
270
50
6
80
520
460
270
50
7
80
520
460
270
50
8
80
520
460
270
55
5
80
540
440
800
55
6
80
540
440
800
55
7
80
540
440
800
55
8
80
540
440
800
60
5
100
540
440
820
60
6
100
540
440
820
70
7
100
560
460
850
70
8
100
560
460
850
75
6
100
580
480
850
75
7
100
580
480
850
75
8
100
580
480
850
PMis
Mk.
II
16,00
18,50
17.50
19,50
18,50
21,00
20,50
23,50
21,00
24,00
28,00
26,00
30,00
82,50
24,00
27,00
80.00
88.00
26,00
80,00
86,50
40,50
83,50
87,50
48,00
Aus Berliner Sanitfits-Porzellan, innen glasiert, mit Rand.
Höhe 20 27 33 32 cm.
Durchmesser .... 27 31,5 35 67 „
Inhalt ca. 7 12,5 20 48 1.
Preis 5,00 8,00 16,50 55,00 Mk.
Aus Berliner Porzellan dec KOnigl. Porzellan-Manufaktur, m f t
Rand.
Höhe 27 31
Durchmesser .... 51 60
Inhalt 30 46
Stück 40,00 84,00
Aus Berliner Porzellan der
ohne Rand.
Inhalt 9 20
Stück 10,00 30,00
40
72
100
160,00
KOnigl.
100
90,00
46 cm.
93 „
200 1.
225,00 Mk.
Porzellan-Manufaktur,
1.
Mk.
Aus S t e i n z e u g , zum Kochen, Kristallisieren und dergleichen, mit
flachem oder rundem Soden, konisch oder zylindrisch.
Inhalt 50 100 150 200 250 300 350 400 500 1.
Preis mit flachem Boden 9,00 16,00 25,00 32,50 40,00 48,00 56,00 65,00 80,00 Mk.
„ „ rundem „ 9,00 16,50 25,50 33,00 41,00 50,00 59,00 68,00 85,00 „
Inhalt 600 700 800 900 1000 1200 1500 l.
Preis mit flachem Boden 100,00 1JÖ,00 130,00 150,00 175,00 215,00 270,00 Mk.
„ „ rundem „ 105,00 11^0,00 135,00 155,00 185,00 228,00 285,00 „
Derartige Kessel werden bis zu 10000 1 Inhalt hergestellt.
Kessel mit R il h r e r aus verschiedenem Material. Preise auf Anfrage bei
den betreffenden Firmen; vgl. auch den Artikel „Rührwerke*
k*«
Kesselspeisewasserrdnigung — Ketone 597
Kessel, elektrische:
CSiemifldi-elektriBcfae Fabrik „Prometheua", G. m. b. H., Frankfurt a. M.-Bockenbeim.
Kessel aus Steinzeug:
Dcvtidie Ton- v. StehHeng^Werke, Aktleageaell- fdiaft, Berlin-Charloitenlnirg, Berlinentr. 88.
Kessel aus Kupfer:
FMediidi Hedanaim, Berlin SO. 16, Brflckeofltraaw 6 b (p. Insermtc).
Kessel aus verschiedenen Metallen:
J. L. Carl Eckelt, Berlin K. 4. 1 VoUcmar Hinig k Oo., Heldenau-Drcfden.
Kessel aus Ton:
Deotoelie Steinaseugwarenf^ibilk, Fliedrichaf eld in Baden.
Rflhrkessel:
F. H. UejtT, HannoTer^Haiaholi.
Schmelzkessel:
F. H. Meyer, HannoTer-Hainholi.
Siedekessel:
Aag, Kroll, Helnstedt. | F. H. Mejer, Hannover-HainholB.
KesselspeisewasMireiiilgiiiiff siehe „W a s s e r r e i n i g u n g*'.
KesMlsteln siehe „W a s s e r r e i n i g u n g".
KeMelstelnpnlTer siehe ,,Wasserreinigun g".
Ke«Ml Waffen:
Orenatein 4 Koppel — Arthur Koppel, Akt.-Qet., Berlin NW. 6, Dorotheenatr. 46.
KeMlersohe Flnate. So bezeichnet man lOsliche Kiesdfluormetall-
verbindungen, welche zum Schutz von natürlichen und künstlichen Bausteinen
Segen die Witterungseinflfisse dienen, und zwar werden die Materialien mit
en dünnflüssigen Losungen bestrichen. Besondere Vorteile bietet das
Fluatieren von Kalkstein, Marmor, Sandstein, Tuff-
stein; aber auch das Härten und Dichtmachen von Zementarbeiten und
MOrtelputz auf diese Weise hat sich bewfihrt.
r. ., Engrospreis
ipetailpreis ß, Bahnsendungen
für Postproben fl|^ ao kg
Magnesiafinat, Doppelfluat, Zinkfliiat in Krist. 1 kg Mk. 3,25 1 kg Mk. 3,00 '
Doppelfluat, Zinkflnat, Bleiflnat |
Putzfluat, Tonfluat in Lös. 40® B^ . . . . > 1 „ „ 1,75 i „ „ 1,50
Debremackersche Ätzpntzmasse |
Magncsiaflnat ib Lös. 25«B^. 1 » n 1»20 1 „ „ 1,00
Almmniamfluat in Lös. 15® B6 . . . .
ATantfluat in Lös. 15® B€ (alkalisch 1) . .
Baufluat in Lös. 30® B6
Eisenflnat, Kupferfluat |
Manganflnat, Chromfliiat in Lös. 35 ® B6 . . 1 1 „ ^ 2,50 1 „ „ 2,00
Gipsflnat in Kristallen I
B. Bienecker und Dr. W. Schmriiwer, Fluor bei Siptenfelde.
Ketone. Organische Verbindungsklasse, die den Aldehyden verwandt
Ist Wie diese, enthalten die Ketone die Karbonylgruppe CO, doch ist die-
selbe bei den Aldehyden nur mit einer Alkylgruppe (und 1 Wasserstoff-
atom), bei den Ketonen dagegen mit zwei Alkylgruppen verbunden. Das ein-
fachste Keton ist das Dimethylketon CHs . CO . CH«, gewöhnlich Aze-
ton (s. d.) genannt Als Ketonimide bezeichnet man Ketone, in denen
der Sauerstoff der Karbonylgruppe durch die Gruppe NH ersetzt ist
Das Azeton ist in besonderem Artikel behandelt; h i e r sei von den Ke-
tonen als wichtig erOrtert das
■1 n r, 0,70 1 „ „ 0,60
I
E
598 Kiefernadelöl — Kieselfloorwasserstoff.
Benzophenon. CeH« . CO . CaH«. Man gewinnt es durch trockne
Destillation von Calciumbenzoat; das Destillat wird fraktioniert, der bei 190
bis 210® übergehende, bald erstarrende Anteil besonders aufgefangen, abge-
presst und aus Alkohol umkristallisiert Auch durch Einleiten von COCU in
Benzol (bei Gegenwart von AUCU) wird Benzophenon erhalten.
Grosse rhombische Kristalle; Seh. P. 48,5^ S. P. 305^ Unlöslich in HsO,
leicht loslich in Alkohol und Äther. Dient zur Darstellung verschiedener an-
derer Verbindungen, namentlich mehrerer Teerfarbstoffe.
Benzophenon H Mk. 9,50
Das Azetophenon CeHs . CO . CHs ist unter dem Namen H y p n o n
ein viel benutztes Arzneimittel (Schlafmittel); vgl. den Artikel „Azeto-
p h e n o n**.
Ketone:
Ohemiflche Werke FOntenwalde, Dr. B. Hecker t Dr. R. JOrgensen, Prag-Weinberge.
k W. Zeidler, O. m. b. H., Fflrstenwalde-Spree. |
KlefemadelU (FichtennadelOl, WaldwollOI; Oleum Pini). Aus den
Nadeln der Kiefer Pinua aüvestris durch Destillation mit Wasserdampfen ge-
wonnenes ätherisches Ol. Farblos oder grünlichgelb, von angenehmem,
balsamischem Geruch. Sp. O. 0,866—0,872. O. D. + 10®; bekannte Bestand-
teile Pinen, Silvestren, Kadinen und Bornylazetat.
Nahe verwandt damit ist das wertvolle LatschenkierferOl (Lat-
schenOl), das auf dieselbe Weise aus den Nadeln der Zwergkiefer Ptnu^pumi^ü)
gewonnen wird. Sp. G. 0,865—0,970; O. P. — 5 bis 10<>; enthält 5—9 %
ornylazetat. Ausser den beim gewöhnlichen KiefernadelOl isolierten Bestand-
teilen hat man noch Kadinen und Phellandren darin gefunden. Das
LatschenkieferOl ist durch einen stark balsamischen Geruch ausgezeichnet
Kiefernadelöl, von Pinua aüvestris 1 kg Mk. 5,25
„ Pinw sibirica In» 2,00
Pinua pumüio (LatschenkieferöI) 1 » n 13,00
Pinua picea (Edeltannenöl) 1 n n 17,00
„ Äbiea pectimata (Tannenzapfenöl) 1 » n UtOO
Kief emadelOl-Apparate :
F. H. M^jer, HannoTer - Hainhok (s. In8.-Aiüi. 8. 17).
KienU siehe „T e r p e n t i n 0 1".
Chemische Werke FOrstenwalde, Dr. B. Hecker 1 Dr. R. JOigeiwen, Prag-Weinberge.
k W. Zeidler, O. m. b. H., Fttrstenwalde-Spree. |
Apparate zur Herstellung von KienOl:
F. H. Ueyer, Hannover-Hainhols.
Kiennus siehe „R u s s'\
Klenteer stehe „H o I z t e e r**.
Kiesel siehe „S i 1 i z i u m".
Kieselerde = Kieselsäure siehe „S i ü z i u m v e r b i n d u n g e n".
Kieselflnorwasserstoff (Actdum hydroaüiciofluoricum). HsSiFa.
Durch Glühen von Flussspat, Kieselsäure (Sand) und Ton unter Zusatz von
Kohle in Schachtofen erhalten; das entweichende gasförmige Siliziumfluorid
SiFt wird in H>0 eingeleitet, wobei sich HsSiFe bildet. Bei der technischen
Darstellung leitet man das SiFi nicht in HsO, sondern lässt es nur fortwährend
auf feucht erhaltene Flächen wirken. Neuerdings gewinnt man die Kiesel-
fluorwasserstoffsäure auch als Nebenprodukt bei der Superphosphatfabri-
kation, und zwar auch hier aus dem bei dieser Fabrikation entweichenden
Siliziumfluorwasserstoffgas. Nach Prior fabriziert man Kieselfluorwasser-
stoffsäure technisch nicht für sich, sondern gewinnt es als Nebenerzeugnis,
unter anderm auch bei der Behandlung von Tongefässen mit HF (zur Er-
zielung grosserer Porosität) sowie bei der Reinigung von rohem Graphit mit
HF; das Produkt wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt.
n n
Kieselflaorsolxe. 599
*
Farblose, stark saure, in konzentriertem Zustande rauchende Flüssigkeit,
löst Metalle, greift Olas nicht an. Von ihren Metallsalzen sind nur KsSiFt und
BaSiFe in HsO schwer lOslich, was in der analytischen Chemie benutzt wird.
Kieselfloorwasserstofisftare, techn. (sp. G. 1,160 -» 20 <^ B6) . . . % kg Mk. 82.00
„ „ (sp. G. 1,330 — 35« B6) . . , «/o „ , 43,00
„ „ anenirei 1 » n 1*50
„ ehem. rein 1 „ „ 8,00
Kieselfluorwasserstoff :
Ktaigswmrter k Ebell, linden vor Hannorer.
Einrichtungen zur Gewinnung baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin K 4.
Kieselflnorsalse. Besonders wichtig ist das Kieselfluorna-
trium NasSiFe. Es kann durch Sättigen von HsSiFa mit NaOH oder NasCOa
gewonnen werden. Auch aus Kochsalz und HtSiFa wird es dargestellt. Neuer-
dings gewinnt man die Hauptmenge als Nebenprodukt bei der duperphosphat-
fabrikation. Hierher gehört auch das D. R. P. 188 651, wonach man be-
stimmte, in gewissen Grenzen schwankende Mengen fluor- und silizium-
haltiger Mineralien zu den Rohmaterialien der Superphosphatfabrikation zu-
setzt. Das beim Aufschliessen entweichende Gas wird in bekannter Weise
in NaiSiFe übergeführt.
Kieselfi uorsalze:
Kieselfluoraluminium, techn. rein, flüssig (30® B6) % kg Mk. 80,00
„ ehem. rein 1 „„ 16,00
Kieselfluoiammonium, tecbn. flttsdg 7o n n 60,00
ti «fest 1 n n 3,75
„ ehem. rein 1 „„ 14,00
Kieselfluorbaryum 1 „„ 3,75
Kieselfluorblei, techn. flüssig, sp. G. 2,0 7o » « 110,00
„ ehem. rein 1 „ „ 3,20
Kieselfluorcaldum, techn. flüssig Vo n n 146,00
„ Pulver % n n 200,00
„ ehem. rein 1 „„ 10,00
Kieselfluorchrom, flüssig (35 <^ B^) 1 » n 4,00
Kieselflttoreisen, techn.^ PulTer • % n n 120*00
„ ehem. rein, krist \ n n 350,00
Kieselfluorkalium, techn % » n 145,00
„ ehem. rein 1 „„ 7,50
Kieselfluorkupfer 1 „„ 10,00
Kieselfluormagnesium, techn. flüssig (20 <^ B^) % » n ^2,00
„ krist */o » » 115*00
„ „ entwässert % » n 140,00
Kieselfluormangan 1 „ „ 14,00
Kieselfluomatrium, techn ^/o n n 44,00
gereinigt % n n 150,00
„ chem rein ^ • . • 1 n n 4,00
Kieselflnorquecksilber Inn 25,00
Kieselfluorstronüum, techn. flüssig (20<* B^) 1 » n 2,00
„ chem. rein 1 n n 10,00
Kieselflttorzink, techn. flüssig (40<* B^) ^/o » » 9^,00
„ ehem. rein, flüssig (40 ® B^) 1 n „ 5,00
n .krist 1 » « i6,00
Kieselfluorsalze:
KOnigiwBrter k Eben, Linden vor Hannover. R. Rienecker und Dr. W. Schmeiaser, Fluor
l^bnuma k Yoet, Hamburg. bei Siptenfelde.
Einrichtungen zur Gewinnung von Kieselfluornatrium baut:
J- L. Oarl Eckelt, Berlin N. 4.
QOO Kieselgur — Klären.
Kieselffluornatrium
LEHMANN & VOSS, HAMBURG
>
Xies^liriir siehe „Infusorienerde*
XieMls&nre siehe „Siliziumverbindungen*
Oefässe aus Kieselsäure siehe „Q u a r z g 1 a s".
Kieselsäure:
XieMlsanre Balse (Silikate) siehe unter den betreffenden ,,M e t a i 1 -
verbindunge n".
Xieserit siehe „A b r a u m s a 1 z e** sowie „D ü n g e m i 1 1 e 1, k tt n s t-
1 i c h e".
Kino. Rindenextrakte verschiedener Herkunft, die dem Katechu
(s. d.) ähnlich sind und wie dieser als Färbe- und Oerbmaterlal viel benutzt
werden. Es gibt verschiedene Kinosorten, von denen vor allem das A m -
boina-Kino, auch Malabar-Kino und Pterocarpus-Klno
fenannt, wichtig ist. Es ist wenig in kaltem, leichter in heissem HsO und Al-
ohol löslich. Die heisse wässerige LOsung scheidet beim Erkalten eine
Gallerte aus. Diese Kinosorte kommt in eckigen, dunkelrotbraunen, glänzen-
den Stocken in den Handel.
Kino in Kömem 1 kg Mk. 3,00
„ fein pulverisieit 1„ „ 3,85
Vgl. auch den Artikel „Qerbmaterialien''.
SlrsoliAtlier siehe „Fruchtäther'*.
Klnohffammi siehe „O u m m I a r t e n'*.
Kitte siehe „Klebstoff e'*.
KULren (Schönen, Läutern). Fruchtsäfte klärt man mit in wenig Wasser
zerrührtem Filtrierpapierbrei. Weiter wird zu Schaum geschlagenes
E i w e i s s , mit dem man die zu klärende Flüssigkeit mischt und zum Sieden
erhitzt, als wichtiges Klärmittel benutzt
Ferner klärt man mit Hausenblase, Gelatine oder einer Ab-
kochung von Kalbsffissen, und zwar kann man diese Stoffe für
alle gerbsäurehaltigen Flüssigkeiten benutzen: in solchen vereinigt
sich die Leimsubstanz mit der Gerbsäure zu einer unlöslichen Verbindung,
welche die Trübung mit niederreisst. Flüssigkeiten, die keine Gerbsäure ent-
halten, wird solche vor der Gelatine oder Hausenblase zugesetzt.
Weiter benutzt man Pulver von porösem Tongeschirr, spa-
nische Erde, gebrannten Gips, KnocheuKOhle u. s. w., je
nach der zu klärenden Lösung. So verwendet man gebrannten Gips
bei ätherischen Ölen, Likören, rlmis, Benzin; bei denselben Flüssigkeiten und
bei Fetten wird auch gebrannter Alaun benutzt. Vgl. „Füller-
e r d e**.
Nach dem Amer. Fat. 748 865 werden sauere Flüssigkeiten (z. B. Leim-
lösungen) dadurch geklärt, dass man sie durch eine geeignete Base neutrali-
siert und dadurch einen Niederschlag bildet, hiernach eine wässerige SOs-
Lösung sowie die Kalksalze von Knochen zugibt und nun abermals neutrali-
siert, um einen leichter abscheidbaren Niederschlag zu bilden. —
Zum Klären gehört auch die sogenannte E n t s c h e i n u n g , d. h. die
Beseitigung der Fluoreszenz bei Petroleum und andern Mineralölen. Man be-
wirkt die Entscheinung durch Zusatz von a-Nitronaphtalin, das
hiernach die Bezeichnung „Entscheinungspulver** führt.
Nach dem D. R. P. 156 151 werden zum Entfärben und Klären organischer
Flüssigkeiten abgetötete Hefezellen verwendet, die ganz oder teil-
0,5
0,75
0,75 1 2
1,00 1,20 1,80
3
2,40
4 1.
3,00 Mk.
1,25
4,75
1,60 2,00 2,50
5,50 6,00 7,00
3,00
7,75
3,50 n
8,50 „
6
4,00
8 10
5,00 6,50
12.5
7,50
15 1.
8,50 Mk.
Klaucnöl — Klebstoffe. 501
weise von ihrem Intialte befreit sind. Zu diesem Zweck wird die Hefe mit
Wasser angerOhrt, im Vakuum melirere Stunden auf 50^ erliitzt und dann zur
Trennung der Hefczellen von der Fiflssigkeit mit schwach salzsaurem Wasser
ciwflrmt Nach Entfernung der Fiassigkeit werden die Hefezellen mit schwach
alkalischem Wasser im Vakuum erwärmt und zuletzt mehrfach gewaschen.
Klfirflaschen aus starkem, weissem Glase:
Inhalt 0,.^5
mit Tubus am Boden, Stfick 0,60
mit Tnbna am Boden nnd
Stopfen . . . Stack 1,10
do. m. eingeschliff. Hahn „ 4,50
Inhalt 5
mit Tubna am Boden, Stack 3,50
mit Tabus am Boden and
Stopfen . . . Stack 4,25 5,00 6,00 7,50 8,50 10,00 „
do.m.eingeschliff.Hahn „ 10,00 11,00 13,00 15,00 18,00 21,00 „
Klärmittel:
Chemische Fabrik FlSnheia, Dr. H. NoerdUngcr, | Fuent Bros, k Ob., New York, Nos. S n. 4 BtoiM
Fltesheim a. M. | Street (s, Iisk-Anh. & U>.
Klärzentrifugen:
Gebr. Heine, Viersen (Rhid ). | Siemeoe-Schuckertwerke, Berlin 8W. 11, Askan.
I PlstaS.
fllaiienU (Klauenfett; Oleum Tcmripedum). Ffisse von Rindern, Ham-
meln, Pferden werden nach sorgfältiger Reinigung, Entfernung der Sehnen,
Abbrflhen und Zerbrechen der Knochen mit Wasser oder Dampf gekocht,
häufig auch unter Druck. Das nach dem Erkalten an der Oberfläche sich ab-
setzende Fett trennt man in den fiassigen und festen Anteil; letzterer wird
noch ausgepresst. Häufig reinigt man das flflssige KlauenOl durch Waschen
mit Weingeist, dem etwas Tannin zugesetzt ist. Auch die Bleichung am Licht
wird häufig ausgeführt.
Weisses bis gelbliches, dickflüssiges, fast geruch- und geschmackloses
OL Da es an der Luft nur sehr allmählich dicker und nur schwer ranzig wird,
verwendet man es als Schmiermittel für Uhren u. s. w.
KlauenOlfabrik:
W. Ooypen k SUlllnff, Dresden-N. I Lefamaon k Voss, Hamhurg.
Anlagen zur Gewinntmg von KlauenOl baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin K. 4.
Uavin siehe „CI a v i n".
Kletetoffe. Als Klebstoffe werden sehr verschiedene Matrialien be-
nutzt, so arabisches Gummi, Leim, flüssiger Leim, Dex-
trin, Stärkekleister, KaseinlOsungen sowie endlich die zahl-
reichen verschiedenen Kitte. Man unterscheidet bei den Kitten gewöhnlich:
A. Olkitte. Durch Mischen verschiedener pulverfOrmiger Mineralverbin-
dungen mit Leinöl oder LefnOlfirnis erhalten. Luft- und wasserdicht, langsam
erhärtend, aber sehr fest werdend. Hierher gehören:
1. Glaserkitt: Schlämmkreide und Leinölfirnis, erstarrt schneller bei
Zusatz von Zinkweiss, Bleiglätte oder Mennige. — Auch durch Mischen von
ausgeschmolzenem Asphalt mit Kreide und fetten ölen wird Glaserkitt fabrik-
mässig hergestellt Nach dem D. R.P. 154 220 wird bituminöser Kalkstein
(Asphaltstein) hierbei an Stelle von Asphalt und Kreide verwendet
2. Diamantmetailkitt: 10 T. Schlämmkreide, 15 T. Bleiglätte,
50 T. Graphit, 5 T. Calclumhydrat und 20 T. Leinölfirnis. Muss vor der Be-
nutzung erwärmt werden.
3. BleifreierMetallkitt: 8T. Schwerspat, 6 T. Graphit, 3 T.
Calciumhydrat, 3 T. gekochtes LeinOl.
4. M e t a 1 1 k i 1 1: 100 T. Braunstein, 5 T. Bleiwelss, 3 T. Mennige, 3 T.
Ton, 12 T. Graphit, 18 T. Leinölfirnis. Eine andere Vorschrift ist folgende:
2 T. Mennige, 5 T. Bleiweiss, 4 T. trocknes Tonpulver und Leinölfirnis je nach
602 Klebstoffe.
Konsistenz. Endlich wird als Rezept sehr gerühmt: 9 T. Mastix mit 27 T. Lein-
01 zusammenschmelzen, dann 9 T. Bleiweiss und 18 T. Bleiglätte darunter
rahren. Dieser Kitt ist heiss anzuwenden.
5. Mastixkitt (Steinkitt): Mischung aus Sandstein, Kalkstein und
Bleiglfltte; auf 100 T. Pulver werden 7 T. Leinölfirnis zugesetzt.
6. S t e i n k i 1 1 (Pagets Mastix): 21 T. Kreide, 63 T. Sand, 5 T. Blei-
weiss, 2 T. Bleiglätte, mit gesättigter BleizuckeriOsung zur Paste geknetet und
dann mit 6 T. Leinöl gemischt.
7. Schnell erhärtenderKitt: Bleiweiss, Gips, Leinöl mit wenig
V^asser.
8.'Wasser dichter S t ei nki tt: 2 T. Kieselgur, 1 T. Bleiglätte,
2 T. Calciumhydrat, mit Firnis angerflhrt.
B. Harzkitte. Aus Harzlösungen oder geschmolzenen Harzmischungen
bestehend, wasserdicht, elastisch, aber gegen Wärme nicht widerstandsfähig.
1. Mastixkitt (Bernsteinkitt): Gleiche Teile Mastix und Leinöl zu-
sammengeschmolzen.
2. Olas-undPorzellankitt:30T. Schellack, 10 T. Mastix, 2 T.
Terpentin, 1 10 T. Sprit.
3. H o 1 z k i 1 1: Dicke, alkoholische Schellacklösung. Ein guter Kitt, um
Holz oder Glas auf Eisen zu befestigen, besteht aus einem zusammengeschmol-
zenen Gemisch gleicher Teile Schellack und Bimsstein, welches heiss auf-
getragen wird.
4. Harzkitt (Steinkitt): 1 T. Fichtenharz, 1 T. Schwefel, 2—3 T.
Steinpulver.
5. Bimssteinkitt: Gleiche Teile Bimssteinpulver und Schellack
geben einen guten Kitt fflr Glas auf Metall und für Metall auf Holz oder
Porzellan.
6. M e t a 1 1 k i 1 1 (für Metall auf Holz): 4 T. gelbes Harz, 1 T. schwarzes
Pech, 2 T. Wachs und 1 T. Ziegelmehi; heiss anzuwenden. Mindestens ebenso-
gut ist ein Kitt, den man durch Kochen von 1 T. Kölner Leim mit 1 T. Schd-
lack und Zusatz von 1 T. Schlämmkreide erhält.
7. Marineleim: 1 T. Kautschuk in 12 T. Terpentinöl (oder Petro-
leum) gelöst und dann 2 T. Asphalt oder Schellack zugefflgt. Dieser, ausser-
ordentliche Bindungskraft zeigende Marineleim muss heiss aufgetragen werden.
Eine andere Vorschrift für Kautschukkitt besteht darin, dass man 2 T. Talg
Ober Feuer schmilzt, dann 30 T. fein zerschnittenen Kautschuk zuschüttet, ihn
unter Umrühren ebenfalls vorsichtig schmelzen lässt und schliesslich 2 T.
Mennige oder Kalk zusetzt.
8. Glaskitt: 1 T. Kautschuk, 16 T. Mastix, 64 T. Chloroform.
9. Asphaltkitt: Wechselnde Mischung von Asphalt mit Sand, Stein-
mehl, Schwefel, Fetten, Bleiglätte, Kautschukabfällen u. s. w. Er eignet sieb
für sehr viele Zwecke.
C. Kaseinkitt (K ä s e k i 1 1). Frisch bereitetes Käse (Quark) wird mit
M zu Pulver gelöschtem Kalk vermischt und sofort aufgetragen. Der Kitt Ist
für Gegenstände von Holz, Metallen und Glas vorzüglich brauchbar, jedoch
muss er sofort verbraucht werden. Man hat deshalb empfohlen, eine Lösung
von Kasein in Ammoniak vorrätig zu halten, mit dieser die zu leimenden
Stellen zu bestreichen und nach dem Trocknen Kalkmilch darauf zu bringen,
worauf die Teile fest aneinander gepresst werden. Von den zahlreichen Vor-
schriften zur Herstellung von Kaseinkitten, die sonst noch angegeben worden
sind, sei nur noch die folgende erwähnt: Nach A. Wenck wird das zu be-
nutzende Kasein mittels Natron- oder Kalilauge schwach alkalisch gemacht,
dann 24 Stunden lang einer Temperatur von 60* C. ausgesetzt, hierauf mit
Kalk und Wasserglas gemischt und endlich zur Herbeiführung rascherer Ver-
harzung mit geringen Mengen gerbstoff haltiger Materialien (Gallussäure, Kate-
chu oder Eichengerbsäure) verrührt. Eine Verbesserung dieses durch D. R. P.
60 156 geschützten Verfahrens bezweckt das D. R. P. 154^9, auf das hier nur
verwiesen sei.
Kkesalz — Knallgas. g03
D. Leinkaoheakltt. 3 T. Leinkuchenmehl und 2 T. Roggenmehl, mit Wasser
angerührt, geben einen vorzfiglichen Kitt (Lutierung) zum Dichten von
Destillations- und sonstigen Apparaten in Laboratorien und Fabriken.
E. Tonkitt. Lehm mit geweichtem grauem Löschpapier und Milch ange-
knetet und mit etwas Kochsalz und Eisenvitriol gemischt.
F. Wassergfaskttt. Aus Natronwasserglaslösung (33® B^) und Schlämm-
kreide, häufig unter Zusatz von Schwefelantimon oder Zinkstaub bereitet
Im übrigen siehe die Kapitel „O u m m i a r t e n", „D e x t r i n** und
„Leim"; in letzterem sind auch flflsssiger Leim und Fisch leim
behandelt An neueren Patenten zur Herstellung von Klebstoffen seien ge-
nannt:
Nach dem D. R. P. 145 916 extrahiert man die Klebsubstanz aus See-
gras in Form von unlöslichem Calci umtangat, indem man eine Lösung von
Seegras in NasCOs mittels Kalkmilchs fällt; man trocknet den durch Filtrieren
abgeschiedenen Niederschlag, vermischt ihn mit 20 % trockn. NasCOt und
bringt das Gemisch in die Form eines pulverförmigen Klebstoffs. Aus dem
Filtrat gewinnt man das NasCOs durch Einleiten eines COs-Stromes wieder
und verwendet die Lösung zum Auflösen einer frischen Seegrasmenge.
Nach dem D. R. P. 149461 benutzt man die Ablaugen der Sulfitstoff-
fabrikation zur Herstellung eines Klebmittels, und zwar wird die Sulfitablauge
gereinigt, von Sulfiten durch Oxydation befreit und dann mit Chlorat unter
Druck so lange erhitzt, bis die vorhanden gewesene Gerbsäure in Gallussäure
und Zucker übergeführt ist. Man kocht dann weiter, stumpft event. Säure-
überschuss ab, versetzt die heisse Lösung mit einer Lösung von 10—30 %
Leim und dampft ein.
Nach dem D. R. P. 149 550 stellt man feste Klebstoffe her, indem man
Dextrin, arabisches Gummi oder einen ähnlichen Klebstoff in Pulverform mit
Zuckerpulver oder Seifenpulver trocken mischt und die Mischung in eine feste
Form presst Feuchtet man eine Stelle der Oberfläche mit einem Pinsel an,
so tritt sofort eine ergiebige Auflösung des Klebstoffs an der befeuchteten
Stelle ein.
Das Engl. Pat 885 von 1903 behandelt die Herstellung eines Klebmittels
aus Stärke, und zwar lässt man auf sie Calciumchlorid, event mit Natrium-
bikarbonat gemischt, einwirken. Die Stärke soll dann wasserlöslich sein und
mit siedendem HsO eine gummiartige Lösung bilden. — Auf der General-
versammlung des Vereins der Stärkeinteressenten, Berlin 1904, wurde ein
gutes Verfahren mitgeteilt, um aus Stärke einen Klebstoff herzustellen, der
einen Ersatz für wasserlösliches Gummi bildet Danach behandelt man
Stärke mit etwa 80 %iger HsSOt bei Temperaturen unter 35<» C; iässt sich
Zucker nachweisen, so unterbricht man die Einwirkung, stumpft mit CaCOs
ab, zieht den Klebstoff durch Lösungsmittel aus und reinigt ihn. Er soll farb-
und geruchlos sein, sich leicht lösen und hohe Klebkraft zeigen. Vgl. auch
den Artikel „Stärk e".
Nach dem D. R. P. 172 610 erhält man aus dem bei der Weizenstärkefabri-
kation als Nebenprodukt gewonnenen Kleber, der dabei getrocknet und fein
gepulvert sein muss, durch Einwirkung von gasförmiger SOs ein gleich-
massiges Klebmittel, das nach Zusatz geeigneter Mengen HsO leicht mit einem
Pinsel aufgetragen werden kann.
Klebstoffe:
E. Bernaid k de., ViiTfcfti«fM»q (Eta.). j Otto Starcke k Co., G. m. b. H., Leipzig-
Heinrich Kucki» Gfaeni. Fabrik, Krefeld. I Lindenftu.
Kleeralx (Kaliumbioxalat) siehe unter „Kaliumverbindunge n''.
KleABftnre siehe „O x a 1 s ä u r e**.
Knallerbsen siehe „F u 1 m i n a t e**.
Xnallffas (Hydrooxygengas). Mischung von Sauerstoff und Wasserstoff,
die entzandet unter heftiger Explosion verbrennt. Das Verbrennungsprodukt
ist HtO, und die Explosionskraft des Knallgases ist am stärksten, wenn es
aus 2 vol. H und 1 vol. O besteht. Lässt man das Knallgas aus einer sehr
604
Knallquecksilber, Knallsäare, Knallsilber — Knochenasche.
engen ROhre ausströmen oder lässt man beide Oase erst am Orte der Ver-
brennung zusammentreten, so kann man sie ohne Gefahr entzünden. Die
diesem Zwecke dienende Vorrichtung wird Knallgasgebläse genannt
Die Knallgasfiamme ist sehr klein, nichtleuchtend, enh^ickelt aber eine ausser-
ordentlich intensive Hitze, so dass sie zum Schmelzen von Platin, zum LOten
von Metallplatten sowie zur Erzeugung des Drummond sehen K a 1 k -
1 i c h t s benutzt wird.
Meistens führt man dem Knallgasgebläse nicht Wasserstoff und Sauer-
stoff sondern Wasserstoff und Luft oder Leuchtgas und Sauerstoff zu, ob-
gleich hiermit eine nicht ganz so hohe Temperatur erreicht wird. Ober die
Entwickelung der zur Bedienung des Knallgasgebläses nötigen Oase vgl. die
Artikel „Sauerstoff und „Wasserstoff; häufig bezieht man die
Oase für diesen Zweck in komprimiertem Zustande in Stahlzylindem.
Ober Wasserstoffstarkbrenner ohne Gebläse siehe den Artikel „B 1 e i -
löten".
Knallgasgeblase fnr das Laboratoriiim Mk.
Grosseres Knallgasgeblase (Wassentoff-BleilöUpparat) bestehend aus
Wasserstoffentwickler, Waschapparat, Blasebalg, Schläuchen, Löt-
spritzen Q. s. w „
17,6()
. . „ 145,00
Knallqueoksllber, KnallwAnre, Knallsilber siehe „F u 1 m i n a t e\
Knetmasoliineii fOr Tonwaren- und Schamottefabrikeu;^ Ziegeleien,
Eisengiessereien u. s. w. zum Verarbeiten von Ton und Lehm. Sie bestehen
aus einem stehend oder liegend angeordneten Zylinder, in dem sich eine mit
Schraubenflflgeln aus Stahl- oder Hartguss besetzte Welle dreht.
Steheade Knetmaschinen.
Leistung in der Stunde etwa . • 2
Kraftbedarf der Maschine etwa . . 3
Preis der vollständigen Maschine . 900
Preis der Ankerbolzen und Platten 30
LiegendeKnetmaschlnen.
Leistung in der Stunde etwa . . 3
Kraftbedarf der Maschine etwa . . 3 — 4
Preis der vollständigen Maschine . 1340
Preis der Ankerbolzen und Platten 35
Knetpressen siehe „Seif e".
Vgl. auch unter „Mischmaschinen
Knetmaschinen:
3
4
1200
35
5
5-6
1700
40
10
9—12
2200
60
6
5-6
1720
40
cbnu
HP.
Mk.
cbm.
10
8—10 HP.
2200 Mk.
60
«•
Karl Seemann, Berlin N. 89, BprcngeLstr. 15.
Siemens-Schuekertwerke, Berlin SW. U, Adcan.
PlatsS.
Borbeckor Maacfainenfabr. k Oiesserei, Th. Kade,
Berfeborbeck.
Draiswerket Q. m. b. H., Mannheim.
Fried. Krupp AktlengeaeUachaft Orusonwerk,
Macdeburg-Buekau.
Xnooheiuuiohe (Beinasche, weisses Spodium: Ehur usium alhum).
Durch Erhitzen der Knochen an der Luft erhalten. Die grOsste Menge wird
in Sfldamerika gewonnen; man benutzt dort bei der Fleischextraktfabrikation
die Knochen der Schlachftiere als Brennmaterial, wobei die Knochenasche in
Form der Knochen zurückbleibt. Sie bildet zerrieben ein weisses Pulver, das
67— S5 % basisches Calciumphosphat, 2—3 % Magnesiumphosphat, 3—10 %
Calciumkarbonat, etwas Atzkalk und durchschnittlich 4 % Calciumfluorid
enthält.
Knochenasche dient zur Darstellung von Phosphor und Phosphorsäure,
von Emaille (Glasuren) unä Milchglas, von Muffeln und Treibherden; man be-
nutzt sie als Putz- und Poliermittel. Sie wird sowohl als solche zum Dflngen
benutzt, wie sie anderseits zur Fabrikation von Superphosphat (s. d.)
dient.
Knochena3che, weiaa «/^ kg Mk, 40,00—45,00
Pulver
v<
n n
„ präpariert, für KapeUen ^j^
Tifhmann ft Toas, Hambocir«
.0 n
n
„ 42,00-60,00
70,00
Knochenbrecher -^ Knochenkohle. g05
Kiioob«iibT«olier.
Einfache und doppelte Walzenmflhlen mit gezahnten Stahlguss-
SCheiben. Einfache Brecher Doppelte Brecher
Leistung in der Stande etwa 600 1000 1000 1500 kg.
Kraftbedarf der Maschine etwa 4 6 8 10 HP.
Preis der vollstand. Maschine mit Stahlgnssscheiben 1400 1830 3300 3880 Mk.
Preis der Ankerbolzen und Platten 40 50 50 60 ^
Siehe auch Koksbrecher unter „K o k s*S „Steinbrecher" so-
wie ,,P o c h w e r k e".
Knochenbrecher:
Max FHedrich & Oo., Uuchinenfabrik, Leipzig- 1 Siemens-Scfauckertwerke, Berlin SW. 11, Aikan.
PU«witx 66. I Platz 8.
Knochenbrech^r und vollständige maschindle Einrichtungen zur Ver-
arbeitung von Knochen:
Fried. Krupp AktiengeieUachaft Grusonwerk, llacdeburg-Buckav«
Knochen-Poliertrommel :
Max FHedrich ft Co., Maschinenfabrik, Leipiic-Plaffwitz 66.
Knoohenfett. Es wird fast ausschliesslich aus den markhaitigen
Röhrenknochen gewonnen, und zwar nach drei verschiedenen Methoden, näm-
lich entweder durch Auskochen mit Wasser oder durch Dämpfen, d. h. Erhitzen
mit gespanntem Wasserdampf, oder drittens durch Extrahieren mit einem ge-
ei^eten FettlOsungsmittel. und zwar gewöhnlich Petroleumbenzin,
Schwefelkohlenstoff oder Tetrachlorkohlenstoff; bei
allen drei Verfahren müssen die Knochen zuvor in Knochenbrechern zer-
kleinert seim Die qualitativ beste, aber quantitativ geringste Ausbeute an
Knochenfett erhält man durch das Auskochen (S u d f e 1 1). Die grösste Fett-
menge wird durch Extraktion gewonnen, doch ist das Produkt (Extrak-
tionsfett) wegen seines schlechten Geruchs am wenigsten geschätzt; ein
Vorzug der Extraktion vor den beiden andern Verfahren liegt darin, dass dabei
die Knochen keinen Verlust an Leim erleiden.
Das Sudfett ist schwach bräunlich; es ist leichter geruchlos zu machen
und zu bleichen als das dunkelbraun bis schwarz eefärbte, viel stärker ver-
unreinigte Extraktionsfett. Zum Raffinieren des Knochenfetts bedient man
sich meistens derselben Methoden wie zum Raffinieren von T a 1 g (s. d.). Aus
der beim Raffinieren erhaltenen schmalzartigen bis öligen Masse gewinnt man
durch Auspressen oder Ausfrierenlassen ein festeres Fett und ein sehr kälte-
beständiges Ol, das Knochenöl (s. d.).
Zum Bleichen von Knocbenfett soll man entweder Luft oder Chromsäure
verwenden. Im ersteren Falle muss das Fett in kleinen Stflcken aufgeschichtet,
oft umgeschaufelt und nach 2—3 Wochen mit Salzwasser umgeschmolzen wer-
den. Im zweiten Falle soll es vor der Bleichung mit 14— 15 grädiger Salz-
lösung ausgekocht sein.
Knochenfett:
UhnanB k Tom, Hambnrir*
Anlagen zur Gewinnung von Knochenfett baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin K. 4.
Knochenentfettungsanlagen :
Hdmridi Hirael Q. m. b. H., Leipsig-Plagwits.
Knoobenkohle (Schwarzes Spodium). Durch vollständige Verkohlung
der zerbrochenen oder gekörnten Knochen (bei Abschluss von Luft) erhalten.
Die Knochen sollen dicht, hart und frisch sein; vor der Verkohlung müssen sie
durch Extraktion entfettet werden. Die Verkohlung geschieht entweder inter-
mittierend in dicht verschlossenen eisernen Töpfen oder kontinuierlich in
eisernen Zylindern; bei letzterem Verfahren können auch die Produkte der
trocknen Destillation gewonnen werden.
Harte, sehr poröse, matte, bei guter Qualität tiefschwarze Masse von ver-
schiedener Körnung; si» darf beim Kochen mit alkalischen Flflssigkeiten diese
506 Knochenleim — Kobalt.
nicht färben. Die Knochenkohle enthalt etwa 10 % Kohlenstoff und 90 %
Mineralstoffe (hauptsächlich Calciumphosphat).
Wegen ihrer Fähigkeit, Farbstoffe und andere organische Stoffe sowie
Salze zu absorbieren, wird die Knochenkohle viel benutzt. Früher war sie
unentbehrlich für die Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.), während sie jetzt noch
in der Zuckerraffination benutzt wird. Bei andauerndem Gebrauch nimmt
die Absorptionsfähigkeit der Knochenkohle bald ab; sie muss dann durch Ent-
fernung der absorbierten Stoffe wieder wirksam gemacht (wiederbelebt)
werden. Zu diesem Zwecke wäscht man die ivohle und entfernt aufgenom-
menen Kalk durch Behandeln mit HCl, aufgenommenen Oips durch Rochen
mit NasCOs-Lösung und nachfolgende Behandlung mit HCl. Die organischen
Stoffe entfernt man durch einen Gärungs- und räulnisprozess, wonach die
Kohle geglüht wird; vorteilhafter als das Gären ist es, die Kohle mit Natron-
lauge auszukochen, worauf sie gewaschen, gedämpft, getrocknet und aus-
geglüht wird. Sehr starkes Glühen ist zu vermeiden, da es die Porosität der
Kohle vermindert.
Nach dem D. R. P. 168 034 reinijirt man die Knochenkohle nicht mit verd.
HCl sondern mit gasförmiger schwefliger Säure.
Vgl. auch den Artikel „B e i n s c h w a r z"*.
Knochenkohle, ungereinigt, bei Waggonladung, je nach
Qualittt o/o kg Mk. 8,00-40,00
Knochenkohle, feucht, halb gereinigt. . 1 kg Mk. j,00; % „ „ 75,00
„ gereinigt . . . 1 , „ 1,85; % „ „ 140,00
Knochenkohle, fencht, ehem. rein (mit
Säuren gereinigt) 1 » » 3,00; «/o „ „ 290,00
Knochenkohle, trocken, gereinigt . . . 1 „ „ 6,50; % „ „ 550,00
„ „ ehem. rein (mit Sauren gereinigt) 1 „ „ 12,00
Knochenkohle :
T-ohmatm ^ Vq«, Hamburg.
Knochenkohle-Apparate :
Heinrich Hlrsel 0. m. b. H., Leipng-Plagwita. | F. H. Mejer, HamiOTer-Haiiibob (ß. Ib^-AbIl).
Einriditungen für Knochenkohle:
Max Friedrieh ft Oo.^ Leipaclflr-Pb«wits 66.
Knochenleim siehe „L e i m'*.
Einrichtungen für Knochenleim:
ICax Friedrich k Co., Leipdg-PlagwiU 66.
Knochenmehl siehe „Dflngemittel, künstlich e**.
Knochenmehl zum Füttern:
Tifhmann ft Yo«, Hamburg.
Maschinen und Apparate, sowie kompl. Einrichtungen für Knochenmehl-
I fabriken:
I Max Friedrich k Co., Maschinenfabrik, Leipzig- Plagwlts 55.
Knochenöl. Flüssiger Anteil des Knochenfetts (s. d.)» der aus
diesem nach der Raffination durch Auspressen oder Ausfrierenlassen ge-
wonnen wird. Das Knochenöl ist sehr kältebeständig und dem Ranzigwerden
nicht unterworfen.
Knochenöl :
Cuypers k Stalling, Dresden-N.
Apparate zur Herstellung von Knochenöl:
F. H. Meyer, Hannoyer-Hainholz.
Knochenphosphate siehe „S u p e r p h o s p h a t'*.
Kobalt. Co (Cohalium). A. G. = 59,6. Die wichtigsten Kobalterze sind
Kobaltglanz CoAss.CoSs und Speiskobalt CoAst, nebenbei auch
Kobaltnickelkies. Man gewinnt es fast stets gleichzeitig mit dem
Nickel und auf dieselbe Weise wie dieses; teils arbeitet man auf nassem, teils
auf trocknem Wege, oder in einer Kombination beider. Es sei deshalb auf den
Kobalt&rben. 607
Artikel »»Nickel*' verwiesen; zur Trennung beider Metalle kann man die
Losung mit Kaliumnitrit versetzen, wodurch Co gefällt wird. Häufiger schlägt
man (nach Abscheiden des Fe) das Co aus neutraler warmer Lösung durch
Chlorkalk als CoaOt nieder; durch dieses Reagens werden allerdings Mn und
Ni auch gefällt, jedoch ersteres vor und letzteres nach dem Co, so dass
eine Trennung möglich ist. Auf das D. R. P. 151 955 zur Trennung des Ni und
Co voneinander und von andern Metallen kann hier nur hingewiesen werden.
— Durch Glühen des Chlorids oder Oxydhydrats im Wasserstoffstrome oder
in der Technik durch Holzkohlenpulver erhält man das Metall.
Graues Pulver oder kristallinische, metallglänzende Blättchen von etwas
rötlicher Farbe. Festestes aller Metalle; sp. Ö. 8,5, schmilzt etwas leichter
als Eisen und ist härter als dieses. Erst in neuester Zeit versteht man es,
grössere Gussstflcke aus Co herzustellen; unter Zusatz von sehr wenig Mg
erhält man ein sehr festes, politurfähiges, in der Hitze leicht schmiedbares
Metall, das z. B. zu Schneidinstrumenten verarbeitet wird (Obstmesser).
Wichtiger sind seine Verbindungen.
Kobalt (98— 99<>/o) in Wärfelii -. 1 kg Mk. 21,50
„ (98-99 o/o) granuUert 1 „ „ 22,50
„ (98- 99 <>/o) in Pulver 1„ „ 23,75
„ (98-99%) Blech 1 „ „ 55,00
„ (98—99%) Anoden 1„ „ 52.00
„ ehem. rein H Mk. 16,00; 1 „ „ 140,00
Kobalt:
Pnent Broa. k Co., New Tork, Not. 2 u. 4 Stone Street (f, Inc-Anh. 8. 18).
Kobaltfarben.
1. Smalte (Kobaltglas, Blaufarbenglas, Azurblau,
Streublau, Kaiserblau, Königsblau, Sä c hsi schbla u,
E s c h e 1). Wichtigster Kobaltfarbstoff, wird dargestellt aus den gerosteten
Kobalterzen, wie sie unter dem Namen Z a f f e r oder S a f f 1 o r bekannt sind.
Die Smalte ist ein Kaliglas, das durch Kobaltoxydul intensiv blau gefärbt ist.
Zur Darstellung schmilzt man Pottasche und Kieselsäure (Quarzsand) mit
Zaffer zusammen: die reinsten Sorten können nur aus reinem Kobaltoxydul
dargestellt werden. Die fertige Smalte (Kobalt-Kaliumsilikat) wird in dflnn-
flfissigem Zustande in kaltes Wasser gegossen, wodurch sie sehr spröde und
leicht pulverisierbar wird. Man zerstampft das Olas und zermahlt es in MOhlen
unter Wasser, worauf es in Schlemmbottichen nach der Feinheit des Korns
sortiert wird. Das gröbste Pulver. Streublau genannt, wird meistens
wieder mit verschmolzen; feiner ist die sogenannte Farbe, auch Couleur
genannt, während die feinsten Sorten als E s c h e 1 und Sumpfeschel
bezeichnet werden. In den Fabriken bedeutet die Markenbezeichnung F fein,
M mittel, O ordinär; Wiederholung der Buchstaben bezeichnet ein feineres
Produkt. Bei der Qualifizierung kommt die Korngrösse, der Kobaltgehalt
sowie die Tiefe und Reinheit der Farbe in Betracht; die kobaltreichsten Pro-
dukte gehen unter der Bezeichnung Azurblau und Königsblau.
Guter und ziemlich beständiger Farbstoff, der aber vom Ultramarin teil-
weise verdrängt worden ist: nur als Einbrennfarbe (Porzellanmalerei) behält
er seinen Wert.
Smalteblau, hell % kg Mk. 45,00
„ mittel «/<> „ „ 55,00
dunkel % „ „ 45,00
Königsblau % „ „ 100,00
Smalte, feinst 1 „ „ 6,00
2. Kobaltblau (Thenards Blau, Wienerblau, Ley-
denerblau. Kobaltultramarin). Ist kobalthaltige Tonerde, bildet
sich beim Glühen von Kobaltverbindungen mit Tonerde. Zur Darstellung fällt
man gleichzeitig eine Kobaltoxydulsalz- und Alumiumsalz-Lösung; der Nieder-
schlag muss nach dem Trocknen bis zur stärksten Weissglut erhitzt werden.
Der Farbenton richtet sich nach dem Mischungsverhältnis von Aluminium- und
Kobaltsalz.
608 Kobaltlegierangen — KobaltTerbindungen.
Kobaltblau No. 1 1 kg Mk. 60,00
No. 2 1 „ „ 55,00
No. 3 In n 50,00
3. Coeruleum (Himmelblau), chemisch Kobaltoxydul-Zinn-
oxyd, ist ein gegen atmosphärische Einflüsse recht beständiger blauer Farb-
stoff. Zur Darstellung führt man Zinn durch HNO« in SnOa über, übergiesst
dies mit einer KobaltnitratlOsung, verdampft zur Trockne und glüht stark.
4. Rinmanns Orfln (Kobaltgrfln), chemisch Kobaltoxydul-
Zink o x y d , wird auf analoge Weise wie das Kobaltblau gewonnen, d. h.
man fällt gleichzeitig eine Kobaltoxydulsalz- und Zinksalz-Lösung und glüht
den Niederschlag nach dem Trocknen (jedoch viel schwächer als bei Kobalt-
blau). Durch Beimengung geringer Mengen von arseniger Säure oder durch
Glühen von arsensaurem Kobaltoxydul mit Zinkoxyd erhält man besonders
schöne Grüne.
Kobaltgrün, je nach QaaUtat 1 kg Mk. 5,00—10,00
5. Kobaltgelb (Indischgelb), chemisch Kaliumkobalt-
n i t r i t , wird aus einer mit Essigsäure stark angesäuerten Lösune von Kobalt-
nitrat durch Kaliumnitrit kristallinisch gefällt. Als gelbe Ol- und Aquarellfarbe,
häufiger zur Erzielung reiner blauer Nuancen als Einbrennfarbe in der Glas-
und Porzellanmalerei benutzt.
Kobaltgelb, feinst, in Pulver 1 kg Mk. 50,00
6. Kobaltrosa (Kobaltrot) siehe No. 2 c unter „Kobalt-
verbindunge n".
Kobaltlefirleningreii. Wie unter „K o b a 1 f* bemerkt, fän^t man neuer-
dings an, das Kobalt in Legierungen technisch zu verwenden. So werden für
Juwelierarbeiten benutzt:
Sonnenbronze, bestehend aus 40—^ % Co, 30--40 % Cu und
10 % AI.
M e t a 1 1 i n , bestehend aus 35 % Co, 30 X Cu, 10 % Fe und 25 % AI.
Kobaltverbindniiffen. Während die Salze des Nickels durchweg grün
sind, zeigen diejenigen des Kobalts eine rote oder blaue Färbung.
1. Robaltochlorid (Kobaltchlorür; CdbaLtum ehUraUim), CoCk.
Aus CoO durch Auflösen in HCl erhalten. Dunkelrote Kristalle CoCl> + 6 HsO,
die beim Erwärmen ihr Kristallwasser verlieren und blau werden.
Kobaltchlorür, Lösung 1 kg Mk. 2,00
„ rein, krist 1„ „ 5,25
„ „ entwässert 1„ „ 10,00
„ ehem. rein, krist 1„ „ 14,00
„ „ frei von Ni 1 „ „ 40,00
2. Kobaltoxyde.
a) Kobaltoxydul (Kobaltmonoxyd; Coboltum oxydviatum). CoO.
Durch Glühen des Oxydulhydrats oder Karbonats unter vollständigem Luft-
abschluss als hellbraunes Pulver gewonnen.
b) Kobaltoxydulhydrat (Cohaltum hydroxydulatum). Co(OH)9.
Aus den Oxydulsalzen durch Alkalien bei Luftabschluss als rosenroter Nieder-
schlag gewonnen, der sich an der Luft leicht oxydiert.
Kobaltoxydnlhydrat. techn 1 kg Mk. 30,00
„ ehem. rein H „ 7,75
c) Kobaltoxyd (Cohaltum oxydatum). CoaOs. In reinem Zustande
durch gelindes Glühen von Kobaltnitrat als dunkelbraunes Pulver erhalten.
Das Kobaltoxvdhydrat Cos(OH)e wird aus den Oxydulsalzen durch
Chlorkalklösung als braunschwarzer Niederschlag gefällt.
Im Handel versteht man unter „Kobaltoxyd*' verschiedene Präparate, die
teils CosOs, teils CoO oder Mischungen beider sind, teils aber auch ver-
schiedene Kobaltsalze. So ist der Zaffer oder Safflor (vgl. Kobaltfarben) ziem-
lich reines CosOs. Es bedeuten die Marken OS = ordinär Safflor; MS =
mittlerer Safflor; FS = feinjer und FFS = ffeiner Safflor; RKO = reines
Kochapparate — Kochsalz.
609
n
n
n
n
kg Mk. 45,00
10,00
10,75
10,75
12,00
8.00
12,00
n
n
7)
n
n
n
Kobaltoxyd: KOH = kohlensaures Kobaltoxydui; PO = Kobaltoxydul (Prot-
oxyd); AKO = arsensaures Kobaltoxydul; PKO = phosphorsaures Kobait-
oxydul. Man benutzt diese Präparate als Einbrennfarben zur Erzeugung blauer
Tönei Das arsensaure und das phosphorsaure Kobaltoxydul sind auch unter
dem Namen Kobaltrosa (Kobaltrot) im Handel, werden aber nur sehr
selten direkt als rote Farben benutzt.
Kobaltoxyd, FFKO
RKO schwarzes . .
FKO graues . . .
GKO „ ...
AKO arsensanres . .
KOH kohlensaures .
PKO phosphorsaares
Kobaltoxyd:
Lehmtnn 8t Vom, Hamhorg.
3. Kobaltsilikat (Gohalium süicicum). Siehe S malte unter
„Kobaltfarbe n".
4. Kobaltkaliumnitrit (salpetrigsaures Kobalt-
oxyd k a 1 i ; Cobalti'KaLium nitrosum). COf(NOi) + 6 KNO» -f- 3 HtO ; vrI.
K 0 b a 1 1 g e I b unter „K o b a 1 1 f a r b e n**. Das Kobaltkaliumnitrit ist für
den analytischen Nachweis und die quantitative Trennung des Co von Ni
wichtig.
Kobaltverbindungen :
Lehnwim ft Voss, Hambnrir-
Anlagen und Verfahren für Kobaltverbindungen liefert:
Willy Manger» Ingenieurges. m. b. H.» Dresden.
Kochapparate. Im einzelnen siehe unter „Abdampfe n", „Dampf-
a p p a r a t e'% „A u t o k 1 a v e n'*, „K e s s e 1", „Vakuumapparat e",
»Elektrische K o c h a p p a r a t e'* u. s. w.
Kochapparate:
r* H. Meyer, HannoTer-Hainhols. Vereinigte Lausitser Glaswerke A.O., Abt. Wann-
brunn, QuiUUs k Co., Berlin NW. 40, Heide-
Btrasse 55/67.
Kochapparate, elektrische:
Chemisch-elektrische Fabrik MPrometheua",
Kochapparate aus Metall:
J L, Carl Eckelt, BerUri N. 4.
G. m. b. H., Frankfurt a. M. -Bockenheim.
Friedrich Beckmann, Berlin SO.
strane 6 b U* Inserate).
16, BrOdcen-
Kochapparate aus Steinzeug:
Deutsche Ton- v. Steinzeug- Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 28.
Kochapparate, System Barthel:
GusUv Barthel, Dresdcn-A. 19.
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau- Dresden
fabrizieren seit 40 Jahren
Dampf kochapparate
Jeder ÜMtaiipsna and Jeder «PÖBe.
Kochbecher siehe „Becher"* und „Bechergläse r".
Kochenille siehe „K o s c h e n i 1 1 e".
Kochflaschen siehe „K o 1 b e n**.
Kochsalx siehe „S a 1 z*\
Bl&eher VII.
39
gj[0 Kodein — Kohlen.
Kodein siehe „Opium und Opiumalkaloid e".
Kodttle (Codöle) siehe „Harzöl e**.
Koffein siehe „Kaff ein".
Kog^oakOl (Kognakessenz, KoRnakflther, Weinbeeröl, Onanthflther,
Drusenöl). Gemisch verschiedener Atherarten. Teils kommt unter diesen
Bezeichnungen das rektifizierte Weinfuselöl, teils ein künstliches Weinbeeröt
in den Handel. Zur Gewinnung des ersteren sammelt man die bei der Most-
gflrung sich abscheidende Hefe (Drusen), presst die Hauptmenge des Wassers
ab, säuert schwach mit HaSOt an, mischt mit HtO zu dünnem Brei und destil-
liert mit Dampf. Das übergehende Drusenöl wird mit der 10 fachen Menge
HtO rektifiziert; es ist dann in HaO nicht, in Alkohol leicht löslich und ver-
leiht desem Geschmack und Geruch des Kognaks.
KDnstliches Kognaköl wird auf mannigfache Weise gewonnen, so durch
Verseifen von Kokosnussöl, Zersetzen der Seife mit HySOt, Übergiessen
mit Alkohol und Destillieren. Ferner stellt man es aus Pelargonlumöl
sowie auch aus Rizinusöl dar. Da das natürliche Weinbeeröl sehr hoch
im Preise steht, hat die Darstellung des künstlichen einen grossen Umfang an-
genommen.
Kognaköl la, Champagner, grnn 1 kg Mk. 200,00
rektif., weiss 1 „ „ 23l»,0O
koM 1 „ „ 350,00
„ Rheiniich. grün 1 „ „ 70,00
„ Rheinisch, rektif. weiss i „ „ 85,00
„ Mosel, grün 1 „ „ 65,00
„ rektif. wdss 1 „ ^ 80.00
„ „ künsU. (önanthather) ] „ „ 10,00
Kognaköl:
C. Erdmann, Leipsig-IiBdenau.
Kognakessenz:
0. Erdmann, Leipslg-Lindeiiau.
Kohlefarben siehe unter „R u s s" ; vgl. auch „Beinschwar z*\
„Frankfurter Schwarz'' und „Knochenkohle*'.
Kohleliydrate. Organische Verbindungen der empirischen Zusammen-
setzung CmHsnOn, d. h. Verbindungen von Kohlenstoff mit Wasser. Im ein-
zelnen teilt man die Kohlehydrate in Monosaccharide CJinO«, Di-
saccharide CuHnOu und Polysaccharide (CfHioO»)n. Zu den
Monosacchariden gehört der Stärkezucker, auch Traubenzucker
genannt, und der Fruchtzucker; zu den Disacchariden der Rohr-
zucker, der Milchzucker und der Malzzucker; zu den Poly-
sacchariden endlich Stärke, Dextrin und Zellulose.
Im einzelnen siehe die Artikel „Z e 1 1 u 1 o s e", „D e x t r i n", „Frucht,
zucke r", „Invertzucke r", „M i 1 c h z u c k e r". „Stärk e",
„Stärkezuicker", „Zu cker a r ten" u. „Z u c ker f a b r i ka t ion".
KoUen siehe unter „Brennstoff e", vgl. auch die Artikel „B i u t -
kohle", „Elektrische Kohlen", „Graphit", „Holzkohle",
„Knochenkohl e", „K o k s", „R u s s" und „T o r f k o h 1 e".
Blutkohl 1 kg Mk. 7,75
„ mit Säure gereinigt J „ ^ 12,00
„ Pflaazenbiutkohle 1 kg Mk. 1,60; % „ „ 145,00
„ „mit Säure gereinigt 1 „ „ 3,50
Buchenholzkohle, Pulver \ ^ ^ 18,00
„ feinstes Pulver % „ „ 28,00
„ mit HF gereinigt 1„ „ 2,75
Entfarbungskohle, gereinigt, aus der Blutlaugensalz-Fabrikation , % „ „ 50,00
Fleischkohle, ehem. reiik -...1 „ „ 15,00
Knochenkohle, mit Saureger., feucht, ehem. rein 1 kg Mk. 3,00; % „ „ 290,00
„ n n n trocken. „ „ 1 » » 12,00
Kohlenbrecher — Kohlensfiure. gH
Knochenkohle, fencht, gereinigt 1 kg Mk. 1,85; % kg Mk. 140,00
trocken, „ 1 r n 6,50; % „ „ 550,00
„ feucht, halbgereinigt ....!„ „ 1,00; "/o » n 75,00
„ grannliert, feinkörnig % » » 26,00
„ „ grobkörnig % „ „ 30,00
Polver «/o „ „ 26,00
Korkkohle ....1„ „ 15,00
Lederkohle, leicht 1» n ^»^
„ schwer, roh % „ „ 45,00
„ gereinigt 1 kg Mk. 1,00; «/o „ „ 75,00
Petroleumkohle % „ „ 40.00
Schwammkohle, Pulver 1„ „ 2,25
Zuckcrkohle 1 „ „ 25,00
Xolil«Bbr«oli0r.
Kohlenbrecher ffir Riemenbetrieb:
Ständl.LeistunganKohle bei 60 mm Spalt etwa 8000 12000 20000 25000 30000 kg.
Kraftverbrauch 4 6 8 10 12 HP.
Preis der vollständigen Maschine .... 2100 2880 3200 3800 4700 Mk.
Preis der Ankerbolzen und Platten .... 40 50 60 75 90 „
Kohlenbrecher für unmittelbaren Dampfbetrieb:
Ständl.LeistunganKohle bei 60 mm Spalt etwa 8000 12000 20000 25000 30000 kg.
Kraftverbrauch 4 6 8 10 12 HP.
Fteis der vollständigen Maschine . . . .3100 3950 4900 5750 7250 Mk.
Preis der Ankerbolzen und Platten . . . 40 50 60 75 90 „
Siehe auch „M fl h 1 e n** und „Steinbrecher*'.
Kohlenbrecher:
Brinck ft Bflbner, Mannhfiin. 1 Siemena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Max Friedrich ft Oo., Leipäg-Plagwits 56. | Plata 8.
Kohlenbrecher (Steinbrecher leichter Bauart):
Fried. Krupp AktiengctellMhaft Gmaonwerk, Magdeburg^Buckau.
Kohlendioxyd siehe „Kohlensäur e".
Kohlendlsnmd siehe „Schwefelkohlenstof f".
Kohlenoxyd. OO. Farbloses, in reinem Zustande geruchloses Gas,
sp. G. 0,9674; S. P. ^ 190"; Seh. P. — 207^ LOst sich nur wenig in HtO,
brennt mit blauer Flamme, zeigt mit O gemischt starke Explosionswirkung.
Es ist ausserordentlich giftig^ und macht den schädlichen Bestandteil des
Kohlendunstes aus. Ober seinen Nachweis siehe unter „Gasanaiyse'*.
Technisch stellt man ein Gemisch von CO und H durch Überleiten von wasser-
dampf Aber glOhende Kohlen zu Heiz- (und mittelbar auch zu Leucht-) Zwecken
dar. Nach dem Engl. Pat. 3347 von 1903 erhitzt man zur Gewinnung von CO
ein Gemisch von Kalkstein und Koks in einem Kalkofen und leitet die ent-
wickelten COs-reichen Gase über glühenden Koks, wodurch CO entsteht.
Der Koks wird nach dem Abkühlen durch Durchblasen von Luft wieder weiss-
glflhend gemacht; die beiden Operationen wechseln miteinander ab. Vgl. die
Artikel „Generatorgas" und „W a s s e r g a s".
Kohlenozydapparate nach C. H. Wolff, zum Nachweis mittela
Bluts durch Absorption Stuck Mk. 3,50
Kohlenozydapparate nach H. W. Vogel, zur Spektralprobe
mittels BluU „ „3.50
Die Spektralapparate hierzu siehe unter „Spektralanalyse".
Kohlensäure (Kohlendioxyd; Acidum carhonicum), COs. Häufig
aus den natürlichen COt-Gasquellen oder Bohrlöchern gewonnen. Sonst
stellt man das Gas entweder aus Karbonaten oder aus Kohle dar.
Von Karbonaten werden CaCOs (Kalkstein, Marmor, Kreide) und MgCOs
(Magnesit) benutzt, indem ersteres mit verdünnter HCl, letzteres mit
verdünnter HaSOt in geeigneten Entwicklern zersetzt wird; die Ent-
39»
612 Kohlensäure.
Wickler sind entweder mit Bleiplatten ausgekleidet oder aus Steinplatten
zusammengebaut oder schliesslich aus Steinzeug geformt. Zur Reinigung
wird das Gas mit HsO, auch wohl mit Losungen von NaaCOs, von FeSOi
und KMnOi gewaschen. Unreinere COa gewinnt man auch durch Glühen von
Kalkstein (Kalkbrennen); leitet man dabei Hau ein, so ist nur Rotglflhhitze
nötig. Zur Gewinnung von COa aus Kohle sind reine Ausgangsmaterialien
nötig; Gaskoks, seltener Anthrazit und Holzkohle kommen zur Benutzung.
Die Kohle wird in besonderen Schachtöfen (K i n d 1 e r sehen Ofen) zu COi
verbrannt, doch enthält das entweichende Gas wegen des N-Gehalts der
Luft kaum mehr als 15—17 % COa; man presst dasselbe in kalte NaaCOs- oder
K^Os-Lösung, wodurch die Karbonate in die Bikarbonate fibergeffihrt werden,
während die andern Gase entweichen. Man pumpt dann die Bikarbonatlauge
in einen Kessel, worin durch Erhitzen auf 100® das Bikarbonat zerlegt wird und
die reine COa aufgefangen werden kann. Bei einem neuerdings sehr in Auf-
nahme kommenden Verfahren verbrennt man Koks untei* Dampfkesseln und
leitet die Abease der Feuerung in die Skrubber (vgl. unter „L e u c h t g a s**)i
welche von Atzkalilauge durchflössen werden; hierbei wird den Gasen, welche
dem Laugenstrom entgegengehen, die COa entzogen. Diese wird von der
Lauge aufgenommen und letztere in die erwähnten Kessel zurückgedrflckt; hier
wird sie erhitzt und gibt dadurch die COa ab.
Nach den D. R. P. 132 623 und 135 552 gewinnt man reine COa neben
Natriumsuifit aus NaaCOs, und zwar zersetzt man das NaaCOs mit einer
Natriumbisulfitlösung, welche durch Sättigen der bei dieser Zersetzung neben
reiner COa entstehenden neutralen Sulfitlösung mit SOa-Gas aus Schwefelöfen
(Kiesöfen u. s. w.) erhalten wird. Ein Teil des neutralen oder sauren Natrium-
sulfits kann zu anderweiter Verwendung abgesondert werden.
Das D. R. P. 138 386 bezweckt die Gewinnung reiner COa aus Karbo-
naten der alkalischen Erden im ununterbrochenen Betriebe. Die Karbonate be-
finden sich in einem luftdicht geschlossenen Behälter, und die erforderliche
Hitze wird auf sie durch zirkulierende reine COa oder durch ein Gemisch
von COa mit luftfreiem Wasserdampf übertragen. Diese als Heizmittel
dienenden Gase werden in einem dauernd abgeschlossenen Rohrsystem von
aussen erhitzt, um ihre Verunreinigung durch Feuergase zu vermeiden. Das
Rohrsystem ist beiderseits an einen mit Karbonat gefüllten Schachtofen an-
geschlossen; diesen Ofen werden die zu erhitzenden Gase ununterbrochen ent-
nommen und nach dem Erhitzen zur Austreibung der COa aus den Karbonaten
in stetigem Kreislauf wieder zugeführt.
Nach dem Engl. Pat. 14 112 von 1903 soll man arme Phosphate, die
CaCOa enthalten, zunächst zur Zerstörung der organischen Bestandteile glühen
und dann in verd. Mineralsäure lösen; die COa wird dabei in geeigneter weise
aufgefangen. Aus der filtrierten Flüssigkeit gewinnt man dann durch Fällung
mit Kalkmilch Dicalciumphosphat, und nach dessen Abscheidung endlich wird
durch HaSO« das Ca als CaSOi gefällt, worauf die zurückbleibende Lösung,
welche freie Mineralsäure enthält, zur Behandlung frischen Phosphates dient.
Nach dem Amer. Pat. 774 092 soll man Kohle in einem geschlossenen
Räume verbrennen und die Verbrennungswärme selbst zum Erhitzen einer
Alkalibikarbonatlösung, d.h. zum Austreiben der reinen COa daraus, verwenden.
Die rohe COa aus der Kohle selbst wäscht man mit HaO und leitet sie dann in
eine Akalimonokarbonatlösung, bis diese in Bikarbonat umgewandelt ist.
Ist dieses geschehen und gleichzeitig durch die Verbrennungswärme die von
dem früheren Prozess vorhandene andere Lösung wieder in Monokarbonat
umgesetzt, so kehrt man die Richtung der saueren Rohgase um, so dass ein
kontinuierlicher Prozess entsteht.
Für den Transport bringt man COa in den f I ü s s l g e n Zustand, Indem
man das Gas in geeigneten Kompressoren (s. d.) auf 5(^-60 Atm. zu-
sammendrückt und dann unter Abkühlung bis zur Verflüssigung weiter kom-
primiert. Nach einem patentierten Verfahren wird flüssige COa auch direkt
aus den Verbrennungsgasen reiner Kohle dargestellt. Die flüssige Kohlen-
säure wird in schmiedeeisernen, jetzt jedoch meistens in nahtlosen stählernen
Flaschen versandt.
Kohlensaure Salze — Kohlenstaub. 613
Das D. R. P. 157 403 bezweckt das Lagern und Versenden von COt in
fester Form, wodurch man die Stahlflaschen entbehren kann und nur
luftdicht abgeschlossener, entsprechend gekohlter (auf unter —79*) Qefflsse
bedarf. Die Kühlung erfolgt in einem, das Gefflss umgebenden Mantel, worin
sich eine geeignete KSltemischung (z. B. Äther und flDssige Kohlensaure) be-
findet; eine Kompressionsmaschine saugt die verdunstenden Gase ab und
presst sie nach der Verdichtung wieder in den Kflhimantel zurück.
COt ist ein farbloses, sfluerlich-prickelnd riechendes und schmeckendes
Gas, sp. G. (bei 0*) 1,524; Kr it. Temp. + 30,9, bei der die COt durch 73,6 Atm.
Druck zur Flüssigkeit kondensiert werden kann, ebenso bei 0* und 36 Atm.
Druck. Flüssige COt ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, sp. G.
(bei 09) 0,947; S. P. — 78,2. Durch Verdunstung von flüss. COt erhalt man
feste COt als lockere, schneeahnliche Masse.
COt-Gas ist nicht brennbar und wirkt erstickend. 1 vol. HtO lOst bei
(y 1,7967 vol. COt. Sie dient in der Zuckerfabrikation zum Saturieren, ferner
zur Darstellung von Bikarbonaten, von Bleiweiss; auch im Ammoniaksoda-
prozess wird sie benutzt. Für die Fabrikation von Mineralwassern und Brause-
limonaden sowie zum Betriebe der Bierdruckapparate benutzt man flüssige
COt. Dieselbe wird auch zu vielen andern Zwecken, so neuerdings namentlich
zum Hartem von Gussstahi, verwendet, ferner auch zu FeuerlOscnzwecken.
Kohlen säure- Bestimm ungsapparate:
nach Bunsen Stfick Mk. 2,00
„ Fresenius für Mergel
, Geissler
nach Baur, kompl. Apparat mit Stativ zur Bestimmung in
Karbonaten
nach Dietrich-Frühling, f. Zementfabriken, kompl. m. Stativ
Dazu 10 Entvrickelungsflaschen
1 Gummistopfen mit Rohr
10 SäureglSschen mit Marke
nach Scheibler (Calcimeter) für Knochenkohle, kompl.
„ „ für Saturationsgase, kompl
1»
» 1,50
n
„ 2,00 u. 3,75
n
„ 25.00
n
„ 50,00
n
„ 2,50
n
» 1,25
n
» 3,75
n
„ 38,00
n
„ 50,00
Kohlensäure, flüssig, in Bomben von 8, 10, 20 und 80 kg
Inhalt, je nach dem abgeschlossenen Quantum für . . . . 1 kg Mk. 0,30—0,50
Kohlensäure-Flaschen, 8 kg Inhalt Stück „ l^,00
10 n » « n 17,50
20 , „ „ 40.00
30 „ ......... , „ 50,00
FlOssige Kohlensäure:
Frankfurter Kohlensianwerk der Gewerkschaft Wähle I, SOdelheim.
Kohlensäure-Anlagen :
Willy Manger, Ingcnieuigee. m. b. H., Dresden.
Kohlensäure-Bestimmungsapparate :
Vereinigte Lausitser Glaswerke A.O., Abt. Warm-
bninn. QuiliU k Co., Berlin NW. 40, Heide-
66/67.
O. A. Schultse, Berlin - Oharlottenbnrg, Char»
lottcnburger^üter 68/64.
Kohlensaure Salse (Karbonate) siehe unter den betreffenden Metall-
verbindungen, z. B.:
Kohlensaurer Kalk siehe unter „Cal dum ver bi nd ungen*\
Kohlensaure Xaffnesia siehe unter „Magnesiumverbin-
dung e n".
Kohlensaure Wftsser siehe unter „Mineralwässe r''.
Kohlenstaub (Kohlenmehl). Man versteht darunter ein Produkt,
das durch Zerkleinern von Kohlen bis zur Staubfeinheit erhalten wird und als
Brennstoff fflr besonders geartete Feuerungen (Kohlenstaubfeue-
rungen) dient. Zur Erzeugung eines Staubfeuers wird Kohlenstaub zu-
gleich mit der erforderlichen Luftmenge In den Verbrennungsraum, dessen
614 Kohlenstoff — Kokain.
Temperatur zuvor durch ein Holzfeuer u. s. w. auf die erforderliche HOhe ge-
bracht worden ist, eingeführt, woselbst er sich entzündet und so lange zur
Bildung einer intensiven Flamme Veranlassung gibt, bis die Zufuhr unter- 1
brochen wird. Behufs Beförderung des Staubes in den Verbrennungsraum be- ^
nutzen die verschiedenen Konstrukteure entweder den natürlichen Schomstein-
zug oder schwach gepresste Luft oder aber eine auf mechanischem W^e an-
zutreibende Vorrichtung, welche den Staub in der Zugrichtung fortschleudert
Im Prinzip stellt die Staubfeuerung einen entschieJenen Fortschritt In der
Feuerungstechnik dar. In der Praxis hat sie dag^en mit sehr grossen
Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, die allerdings jetzt nach und nach über-
wunden zu werden scheinen. Die Hauptsache ist eine hohe Staubfeinheit des
Materials, und es hat sich gezeigt, dass nur Kohlenstaub, welcher auf einem
Siebe von 900 Maschen pro 1 qcm keinen nennenswerten Rückstand hinter^
last, wirklich für Staubfeuerungen brauchbar ist.
Kohlenstaubmflhlen. Man benutzt hierfür Glockenmfihlen (s. unter „Mühlen*')
zum Vormahlen und Scbleudermfililen (s. unter ^Desintegratoren) mm
Feinmahlen der Kohle.
Einrichtungen für Kohlenstaubmühlen:
Fried. Krapp Aktlengeaellidiaft OnMonwerk» 1 Siemenf-Schiickertwerke, Berlin 8W. 11, Aikan.
Magdeburg-Buckaa. | Platz 8.
Kohlenstoff. O (Carhoneum). A. G. = 12,00. Reiner Kohlenstoff
findet sich in der Natur kristallisiert als Diamant und Graphit (s. d.),
amorph — mehr oder weniger verunreinigt — als Anthrazit (90—96 % C),
als Steinkohle (bis 90% C) und als Braunkohle (bis 70% C).
Amorpher Kohlenstoff bildet sich beim Erhitzen organischer Körper unter
Luftabschluss.
Man vgl auch die Artikel „Diamanten, künst 1.'*, „G r a p h i t",
„Kohle n", „Kohlenstaub*' und „R u s s".
Kohlenstoffbestimmungsapparat fllr organische Substanzen nach
Classen-Messinger Stttck Mk. 11,00
Andere Kohlenstoffbestimmungsapparate siehe im Artikel „Eise n".
Kohlenstoff (tetra)olilorid siehe „Tetrachlorkohtenstof f.
Kokain (Oocainum) CitHsiN04; das aus den Kokablflttern gewonnene
Alkaloid. Seine Konstitution darf jetzt als festgestellt gelten; man hat es auf-
zufassen als Methyläther des Benzoyl-Ecgonins:
CHi — CH — CH— COi . CHs
^•^"'Y'^G.CG.CeHs'
CHi — ^CH — CHi
Die Erforschung dieser Konstitution ist praktisch insofern von Bedeutung, als
sich in den Kokablättern verschiedene Nebenalkaloide mit unangenehmen
Nebenwirkungen finden, die — mit dem Kokain zusammen — beim Erhitzen
mit HCl in Ecgonin übergehen. Aus letzterem kann dann reines Kokain
synthetisch gewonnen werden.
Aus den Kokablättern gewinnt man die Alkaloide so, dass man die
Blätter mit NasCGs-LOsung anfeuchtet und dann mit Mineralölen (Benzin oder
Petroleum) ausschüttelt; aus den Ölen zieht man die Alkaloide mit verd.
HsSGi aus, fällt sie aus der saueren Lösung mit NatCG«, filtriert das Rohkokain
ab und kristallisiert es aus Alkohol um. Zur letzten Reinigung wird es in das
Chlorhydrat übergeführt.
Freies Kokain bildet grosse, farblose Kristalle von bitterlichem Ge-
schmack und dem Seh. P. 98*. Es löst sich sehr schwer in HaO, leicht in
Alkohol, Äther, Benzol, Chloroform, Terpentinöl u. a. m. Mit Säuren bildet
es einsäuerige Salze.
Wegen seiner Eigenschaft, die von ihm berührten Endigungen der Emp-
findungsnerven vorübergehend zu lähmen, hat es eine ausserordentlich grosse
Kokosbatter — Koks. gl 5
Wichtigkeit als lokales Auasthetfkum. Zur Bepfnselang von Schlefmhättten
benutzt man 10—20 %\ge KokainchlorhydratlOsungen, zu Injektionen 5 bis
10 %ige, zu Einträufelungen in das Auge 2—10 %ige Losungen. M. D. p. dos.
0,05 g, M. D. p. die 0,15 g.
Cocainum pur DMk. 3,90; H Mk. 37.00 ; 1 kg Mk. 345,00
citric Ig^ 0,40; D „ 3.50
„ hydrochlor.albi3a.crist.D.A.IVDMk.3,30; H „ 31,50; 1kg „ 300,00
r, nilric. puriss. crist. . . . DMk.3,30; H „ 31,50; 1kg „ 300,00
M»licylic 1 g „ 0,40; D „ 3,50
sulfuric J g „ 0.40; D „ 3,50
Rokocbutter. Hierzu dient das Kokosöl (s. d.)f welches der ersten
Pressung entstammt; es bildet ein gelbes oder gelbliches Ol und wird mit
Tierkohle oder Walkerde gebleicht Für die weitere Reinigung und Ge-
schmacksverbesserung kommen Behandlung mit gespanntem Wasserdampf,
Neutralisieren mit Magnesia, Abscheiden des Überschusses davon und der
entstandenen Magnesiaseife, Auswaschen mit warmem Wasser und Um-
schmelzen in Betracht.
Nach dem D. R. P. 143 946 beseitigt man den eigenartigen Kokos-Qeruch
und -Geschmack, indem man das mit Tierkohle, Walkererde oder Kieselgur
vorbehandelte Kokosfett mit KalklOsung neutralisiert und dann das Fett- Kalk-
gemisch im Autoklaven auf 105* erhitzt. Anderseits wird empfohlen, Bitter-
stoffe durch Waschen des Kokosöls mit verd. HsSO« zu entfernen, dann dem
Fett schwache NatCOs-Lösung zuzusetzen und es zuletzt im geschmolzenen
Zustande mi Ca(OH)ff zu neutralisieren. Endlich soll man nach einem Franz.
Pat. das Kokosfett bei 30* mit Wasserglaslösung neutralisieren und die ent-
stehende Seife sich absetzen lassen, während das oben schwimmende neutrale
Ol abgezogen wird.
Keinweisse, durchscheinende, schmalzartige Masse; Seh. P. 26,5*;
Erst. P. 19,5* C., von schwachem, angenehmem Geruch mit mildem, nicht
kratzendem Geschmack. Hält sich sehr gut und wird nicht leicht ranzig.
Kokosnussbutter:
Puent Bm. St Co., New Tork, Nof. t n. 4 Stone Street (■. Ins. -Anh. & IS).
KokoslU (KokosDussöl; Oleum Coeos), Durch Pressen aus den Frucht-
kernen (Kopra) der Kokospalme oeos nucifera gewonnenes fettes Ol, von
dem die Kopra 60—70 % enthält. Es ist kein einheitlicher Körper sondern ein
Gemisch verschiedener Fette. So erklärt es sich, dass das durch kaltes Aus-
pressen erhaltene oder das durch massige Pressung gewonnene Kokosöl fester
Ist, als wenn man unter Erwärmung und mit grösserem Druck arbeitet
Weisse oder gelbliche, butterweiche Masse, die einen, namentlich beim
Erwärmen hervortretenden spezifischen sflsslichen Geruch hat. Seh. P. 24,5*
(schwankt zwischen 20 und 28*); Seh. P. der Fettsäuren 24,6*, Erst. P. der-
selben 20,4*. Verseifungszahl 255, Jodzahl 9.
Kokosöl dient namentlich zur Fabrikation von ToUetteseifen, und zwar
teht die Verseifung schon bei 70—80* C. vor sich (kalte Verseifung). Die
eife scheidet sich auf Zusatz von Kochsalz nicht aus, kann deshalb auch
zum Waschen mit Meerwasser benutzt werden (Marineseife). Ferner benutzt
man das Kokosöl zur Kerzenfabrikation, sowie nach besonderer Reinigung
als Speisefett; vgl. oben „Kokosbutte r**.
Kokosöl Cochin s. Z */o kg Mk. 96,25
, Ceylon «. Z */o , „ 90,50
Kokosöl:
rnent Broi. k Ob., New Tork, Vof. S n. 4 Stone Btreet (■. lai.'Aah, S. U).
Koks. Rückstand bei der trockenen Destillation von Kohle; wird
meistens aus Steinkohlen dargestellt, seltener aus Braunkohlen, und zwar auf
analoge Weise wie Holzkohle aus Holz (vgl. „Holzkohle" und „H o I z -
ver kohlung**). Nur selten noch geschieht die „Verkokung** in Meilern
616 Kolanin — Kolben.
oder offenen Ofen; am zweckmässigsten sind RetortenOfen oder andere
Konstruktionen, die die Gewinnung der Destillationsprodukte mit gestatten.
Sehr oft werden auch die Verbrennungsgase» mit Luft gemischt, zum Anheizen
des Ofens selbst wieder verwendet.
Bei der Verkokung entweichen durchschnittlich ca. 30 % flfichtige Sub-
stanzen und ca. 20 % brennbare Gase und Dämpfe; diese Produkte werden
jetzt jedoch stets aufgefangen. Vgl. den Artikel „V e r k o k u n g".
Der Rückstand bei der Verkokung ist verschieden nach dem Ausgangs-
material: So hinterlassen die beim Verbrennen zerfallenden Sandkohlen
den Koks in losen Stücken, und auch die Sinterkohlen ergeben ein
wenig zusammenhängendes Produkt; dagegen liefern die Backkohlen
einen vollständig zusammengeschmolzenen Koks. Hiernach mischt man ver-
schiedene Steinkohlensorten, setzt mageren Kohlen auch wohl Pech u. s. w.
zu. Eine besondere Koksart ist der Grudekoks (s. d.).
Nicht flammendes Brennmaterial, das, abgesehen vom Haushalt, vor
allem in der Hüttenindustrie, zum Hochofenbetrieb, für Giessereien u. s. w.
viel benutzt wird. Die Verkokung hat für viele Betriebe die Benutzung der
Steinkohle erst mOglich gemacht.
Ober Zusammensetzung und Heizwert von Kokssorten vgl. den Artikel
„Brennstoff e".
Schmelzkoks-Brechmaschinen :
Einfache Walzenmühlen mit gezahnten Hartgussscheiben:
Leistung an gebroch. Steinkohle bei
40—50 mm Spaltweite etwa . . . 1000 1500 2200 2500 3500 kg.
Kraftbedarf der Maschine etwa . . 3 4 5 6 8 HP.
Preis der TollstSndigen Maschine mit
Hartguss-Zahnscheiben 850 1020 1400 1450 1650 Mk.
Preis der Ankerbolzen und Platten . 30 30 45 45 50 „
Leistung an gebroch. Steinkohle bei
40—50 mm Spaltweite .... 2500 3200 3500 4000 5000 kg.
Kxaftbedarf der Maschine etwa . . 7 9 10 11 12 HP.
Preis der vollstlndigen Maschine mit
Hartguss-Zahnscheiben 1440 1550 1950 2030 2600 Mk.
Preis der Ankerbolzen und Platten .50 50 70 70 75 .
Koksbrecher:
Max Friedrich ft Go., Leipsig-Magwits 66. | Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aakan.
I putz 8.
Gaskoks- und Schmelzkoks-Brechmaschinen:
Brinck ft HObner, if«imh<rfi« l FHed. Krapp ÜcÜeofeseBMiiaft Gratonwerk,
I Hftgdeburg-Buckau.
Kolanin. In der Kolanuss enthaltenes Glykosid, welches unter Ein-
wirkung spaltender Fermente in Kaffein, Kolarot und Zucker zerfällt 1 T.
Kolanin entspricht bezflglich der Kolawirkung 14 T. der frischen Droge.
Das Kolanin, welches beim Genuss schon durch den Speichel in seine
Bestandteile zu zerfallen beginnt, ist ein ausgezeichnetes Anr^ungsmittel und
wird bei sehr vielen Krankheitszustflnden, namentlich bei Abspannung und
Herzschwäche der Neurastheniker, mit Erfolg verordnet. Man gibt es als
Tinktur, Elixier, in Form von Pillen, Pastillen und Tabletten. Alle diese
Dosierungsformen werden aus den Kolaninextrakten hergestellt.
Kolatnr siehe „Kollere n*'.
Kolben (Kochflaschen). Die Preise sind schwankend und, soweit hier
angegeben, unverbindlich.
Stehkolben aus widerstandsfähigem Glase mit flachem Boden.
Inhalt 30 50 75 100 150 200 250 300 400 500 750 ccm.
10 Stack 0,80 0.90 1.00 1,10 1.35 1,45 1.65 1,90 2.20 2.60 3,00 Mk.
Stück 0,10 0,10 0,15 0,15 0,15 0,20 0,20 0.25 0,25 030 0,35 „
Kolben. 617
Inhalt 1 1,5 2 3 4 5 6 8 10 12 15 20 1.
JO Stock 3,50 4.50 6,00 8,00 11,50 15,00 17,50 23,00 27,00 35,00 42,50 52,50 Mk.
Stück 0,40 0,50 0,65 0.85 1,25 1,75 2,00 2,50 3,00 3,H0 4,50 5.50 .
Stehkolben aus Jenaer Gerflteglas.
Inhalt 50 100 200 300 400 500 700 ccm 1 L
Stück 0,22 0.24 0,32 0,40 0,48 0,55 0,65 0,80 Mk.
Inhalt 1,5 2 3 5 6 8 10 15 1.
Stück 0,90 1,05 1,40 2,00 2,80 3,60 4,80 6,40 Mk.
Stehkolben nach Erlennfeyer, konische Form, aus wider-
standsfähigem Apparateglas.
Inhalt 30 50 100 150 200 250 300 400 500 750 ccm 1 2 1.
10 Stück 1.00 1,25 1,35 1,50 1,75 2,00 2,20 2.50 3,00 3,50 4.50 6,50 Mk.
Stück 0,12 0,15 0,15 0,*J0 0,20 0,25 0,25 0,30 0,35 0,40 0,50 0,70 „
Stehkolben nach Erlenmeyer aus Prof. Weberschem Hartglase.
Inhalt ca. 60 100 150 200 250 400 500 750 ccm.
10 Stück 1,10 1,20 1,35 1,50 1,80 2,20 2,50 2,80 Mk.
Inhalt ca, 1 l,r» 2 3 4 5 6 8 10 1.
10 Stück 3,50 4,50 5,20 6,00 9,00 12,00 16,00 19,00 22,50 Mk.
Stehkolben nach Erlenmeyer aus Jenaer Apparateglas.
Inhalt 50 100 150 200 300 450 600 850 1100 2000 ccm.
Stück 0,20 0,22 0,25 0,28 0,35 0,45 0,55 0,65 0,75 0.90 Mk.
Rundkolben (Digerierkolben) mit langem oder kurzem Hals.
Inhalt 50 100 150 200 250 400 500 750 1000 ccm.
Stück 0,10 0,15 0.18 0,20 0,25 0,28 0,30 0,40 0,50 Mk.
Inhalt 1,5 2 3 4 5 6 8 10 15 1.
Stück 0,60 0,80 1,00 1,25 1,50 2,00 2,80 3,20 4,50 Mk.
Rundkolben aus Jenaer Gerflteglas.
Preise wie oben die Stehkolben aus dem gleichen Glase.
Rundkolben aus Jenaer Gerflteglas, mit kürzerem oder längerem
Hals und aufgelegtem Rand.
Preise um 10% höher als die der gewöhnlichen Kolben mit aufgetriebenem Rand
desselben Glases.
R u n d k o I b e n für die K ] e 1 d a h 1 sehe Stickstoffbestimmung aus sehr
hartem, widerstandsfähigem Kaliglas.
Inhalt 150 250 300 ccm.
Stück 0,30 0,40 0,45 Mk.
Kjeldahi-Kolben mit flachem oder rundem Boden aus Jenaer
Gerflteglas.
a) mit kurzem Hals:
Inhalt 100 200 300 500 800 ccm.
Stück 0,28 0,35 0,45 0,60 0,70 Mk.
b) mit langem Hals:
Grössen wie vorstehend; Preise um lO^/o höher.
Stehkolben, verkupfert (die galvanische Verkupferung ersetzt Sand-
bad und Drahtnetz und gestattet bei Bruch des Kolbens die sofortige Wieder-
gewinnung der Flflssigkeit).
Inhalt 250 500 1000 2000 ccm.
Stück 1,50 2,00 3,00 4,50 Mk.
Vgl. auch den Artikel „Vorlage n*'.
Kolben (Kochflaschen):
OlMfabrlk Sophienhfitte. Rieh. Bock, Ilmenau Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warm-
LA. ^ bninn. Qnilita k Ck>., Berlin KW. 40, Heide-
■trasse 66/67.
n n
n
gXS Kolchizin — Kollergänge.
Kolchixin (Oolchicinum). CnHasNO«. Alkaloid der Herbstzeitlose
(Oolchicum autumnale). Zur Darstellung extrahiert man unzerkleinerten Col-
eb! cum-Samen mit starkem Alkohol, verdampft diesen aus dem Extrakt, rOhrt
den Rückstand mit viel HsO an, filtriert und entzieht dem Filtrate das Kol-
chizin durch Ausschütteln mit CHCU; aus dem Extrakt erhält man durch Ab-
destillieren des CHCU das Kolchizin als Kolchizin-Chloroform.
Das Alkaloid selbst kommt in gelben Blattchen oder als weissgelbes
Pulver in den Handel. Es ist leichtlöslich in HsO, Alkohol und Chloroform,
nur wenig in Äther; Seh. P. 145^
Kolchizin ist ein heftiges Oift; es wird — rein und in Form seiner Salze
— nur verhältnismässig wenig bei Gicht und Rheumatismus verordnet. M. D.
p dos. 0,005 g, M. D. p. die 0,015 g.
Colchicinum puriss. ciist lg Mk. 3,00
amorph Ign 4,00
salicylic lg» 3,00
tannic lg» li-^5
Kolleren. Trennung einer Flüssigkeit von darin suspendierten festen
Körpern, indem man sie durch ein wollenes oder leinenes Tuch (Kola-
1 0 r i u m) giesst; die durchgelaufene Flüssigkeit wird K o 1 a t u r genannt
Kolierapparate aus Porzellan, nach Mohr, bestehend aus Keule, Sieb
und Becher Mk. 2,75
Kolierapparate aus Weissblech, nach Mohr, Boden aus Messingdrahtgewebe:
Durchm. 6 8 10 12 15 cm.
Preis 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 Mk.
Koliertuch, quadratisch .3t 39 cm.
„ aus Baumwolle 0,25 0,30 Mk.
„ „ Leinen . 0,30 0,35 „
„ , Wolle . . 0,40 0,60 n
KoUarffol (Argentum colloidale). Zur Darstellung des kolloidalen Sil-
bers, auch C r e d ^ sches Silber genannt, Iflsst man eine FerrozItratlOsung
auf verd. Silbernitratlösung unter besonderen Umständen einwirken, wascht
den entstehenden Niederschlag mit verd. NatriumzitratlOsung; dann lOst man
ihn in HaO und fällt die LOsung durch absol. Alkohol.
Eine in feuchtem Zustande lila, blau oder grün gefärbte, im trockenen
Zustande schwarze, metallglänzende Masse, die sich in HtO (1 :20) mit tief-
dunkelbrauner Färbung löst.
Man verwendet es medizinisch bei sehr vielen septischen Erkrankungen,
vorwiegend äusserlich in Form von Kollargoisalbe {üngueniuim
Crede); diese Art der Anwendung bezeichnet man als Siiberschmierkur. Auch
in Tablettenform wird es, und zwar namentlich zur Wundbehandlung, benutzt.
Kollargol (in Gläsern zu je 5 g) 1 kg Mk. 257,50
KoUanrln {Aurum coUatdale). Das kolloidale Oold wird ähnlich her-
gestellt wie das kolloidale Silber; vgl. die Artikel „Oold" und „Kollar-
g o 1". Es soll medizinische Verwendung finden und zwar bei Syphilis, Krebs
und Skrophulose.
KoUerffftiiffe (Vertikale Mühlen), mit oberem oder unterem Antrieb;
die beiden Läufersteine drehen sieh auf zwei voneinander unabhängigen
Achsen. Die Kollergänge gestatten die Aufgabe grosserer Stücke als die
Walzenmühlen und eignen sich auch zur Nassvermahlung. Es wird durch die
Läufersteine bei ihrem Umlauf auf dem Teller nicht nur eine rollende sondern
auch eine gleitende Bewegung ausgeführt, so dass die Wirkung auf die zu
vermählenden Stoffe sowohl eine zerdrückende als auch eine zerreibende ist.
Dadurch, dass die Läufersteine sich auf zwei voneinander unabhängigen
Achsen drehen, wird jeder Läufer während des Ganges ohne Rücksicht auf
den andern durch grossere Stücke der zu zerkleinernden Stoffe parallel zu
seiner Achse gehoben und eine Schiefstellung der Läufer vermieden.
Kollergänge.
619
1. Kollergänge mit Hartgussläufern und -Platten.
Art dei Betriebe!
Durchmeflser der LSufer, mm
Breite deiBelben • . • i,
Umdrehimgen dendben In der
Minute
Dmrchmener der Riemen-
scheibe . . • • • mm
Breite derselben • • • ^
Umdiehimgen denelben in der
Minate
Kxaftbedirf der Maschine,
etwa HP.
Leittang i. d. Stande» etwa kg
Grewicht der vollständigen
Maschine, etwa . • kg
Gewicht eines Läufen, etwa „
Gewicht eines Länfeninges,
etwa kg
Gewicht eines Satzes Läafer-
platten, etwa ... kg
Fkeis der vollst Maschine, Mk.
Preis der Ankerbolzen und
Platten Mk.
Preis einer Staubhanbe „
Hand-
betrieb
500
125
10
li
12
850
165
80
55
840
15
9
650
200
10
Riemenbetlieb
15
1680
360
145
120
1360
20
115
500
125
80
320
80
0,5
35
830
165
80
55
840
650
200
27
640
100
90 120 100
1.5
50
1650
360
145
120
1360
800
250
25
780
120
2,5
150
3100
700
300
140
1800
15 20 35 45
90 I 115 I 160 I 300
1000
250
22
940
140
90
4
250
4300
1000
530
220
2470
1260
820
19
1200
170
80
6
500
8000
2000
1050
500
4150
70
380
1500
400
15
1570
210
62
8
800
13000
3000
1400
1000
6160
90
450
2. Kollergflnge mit Steinlflufern und Bodenstein (Granit, Sandstein
oder Marmor).
Art des Betriebes
Hand-
betrieb
Maschinenbetrieb
Darchmesser der Laofer, mm
Breite denelben ... „
XJmdrehangen der Läofer in
der Minate
I>nrchmesser der Riemen-
scheibe • . • • • mm
Breite derselben ... „
Umdiehangen denelben in der
Minate
Kraftbedarf d. Maschine, HP.
Stondliche Leistung . . .
Gewicht der vollständigen
Maschine, etwa . . kg
Gewicht eines Steinläafen,
etwa kg
Gewicht d. Eisenteile, etwa „
Preis der vollst Maschine, Mk.
Pteis der Ankeibolzen and
Platten Mk.
500
150
10
850
85
530
880
15
650
250
10
500
150
40
320
80
120
0,5
650
250
35
550
100
140
0,8
700
350
32
780
120
120
1.2
800
350
30
780
120
120
1,5
1000
350
25
940
140
100
2,5
Je nach Mahlgut und Feinheit
1250
350
18
1000
175
80
3,5
1680
830
1650
2700
3300
4700
6600
230
800
1200
85
500
880
230
780
12U0
400
1400
1600
450
1600
1750
770
2250
2450
1200
2350
2700
20
15
20
35
35
45
60
1500
400
15
1250
170
66
6
9350
1850
3100
3350
90
KoliergfloKe:
Brinck k Bflboar, Miimhuliw.
620 Kollodium und Kollodiumwolle — Kolloidale Körper.
Kollergänf^e mit Stahlguss-, Hartguss- oder Steinläufern:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 3.
Max Friedrich h Co., MaBchinenfabrik, Lcipsi^-
PlagwitE 65.
Fried. Krupp Aktiengeflellschaft Qruaonwerk,
Magdeburg-Buckau
Kollergänge mit Läufen und Bodensteinen aus Granit:
J. M. Lehmann, Drcsden-A. 28.
KoUodlnin nnd Kollodiumwolle. Letztere ist, chemisch betrachtet,
Dinitrozellulose. Man nitriert zur Darstellunz reine Baumwolle mit
Kalisalpeter und HsSOt oder mit HNO« und HtSOt. So verwendet man zur
Nitrierung von 1 kg Baumwolle ein Gemisch von 20 kg HtSO« und 9 kg KN(^,
man lässt die Baumwolle darin liegen, bis eine herausgenommene Probe, nach
flüchtigem Auswaschen mit HtO und dann mit Alkohol, sich leicht in einem
Gemisch von 2 T. Äther und 1 T. Alkohol löst. Nach Mann bedient man
sich einer Mischung von 31 T. konz. HsSOi und 20 T. gepulv. KNO«; mau
arbeitet bei 28—30* C. und lässt die Baumwolle 24 Stunden in dem Gemisch,
obwohl die Nitrierung viel früher beendet ist. Bedient man sich eines Ge-
misches der beiden Säuren, so darf die Nitriertemperatur 8* C. nicht über-
steigen; man benutzt ein Gemenge von 80 T. HNOt (sp. G. 1,424) und 104 T.
HsSOt (sp. G. 1,833).
Die entstandene Kollodiumwolle (Dinitrozellulose) wird zuerst mit
kaltem HsO bis zum Verschwinden der sauren Reaktion und dann mit kochen-
dem HsO ausgewaschen und zuletzt bei massiger Wärme getrocknet.
Zum Entsäuern und Stabilisieren schleudert man nach dem D. R. P.
150 319 nasse Kollodiumwolle in einer Dämpfzentrifuge aus, während man
trocknen, gespannten Dampf in die Zentrifuge einströmen lässt. Nach Be-
endigung des Dämpfens wird die Kollodiumwolle in der Trommel, während
diese sich noch in Bewegung befindet, zunächst mit heissem und dann mit
kaltem HsO ausgewaschen.
Zur HersteUung von Kollodium löst man die Kollodiumwolle in einem
Gemisch aus 2—3 f. Alkohol und 15—20 T. Äther. Die Lösung bildet eine
annähernd farblose, dickliche Flüssigkeit, die beim Eintrocknen ein farbloses,
fest zusammenhängendes Häutchen hinterlässt.
Kollodiumwolle dient zur Darstellung von Z e 1 1 o i d i n (s. d.), Z e 1 1 n -
loid (s. d.), Sprenggelatine (siehe unter „Dynami te"). Das
Kollodium findet vornehmlich Anwendung in der Photographie und in der
Medizin.
Kollodiumwolle, techn 1 kg Mk. 8,00
„ fiir Photographie 1„ „ 12,00
Kollodium, techn. 2% % , „ 10f>,00
» 40/0 % „ „ 120,00
» 6% % „ „ 135.00
fiir Photographie 2% % „ „ 125,00
3% % „ „ 140,00
4«/o «/o „ „ 155,00
Kollodium cantharidat. D. A, IV 1 « n 9«00
KoUodiumflflssigkeit (Tauchflfissigk«it fUr Glühkörper) . . . . ^/o » », 125,00
Kollodium:
R. Eiaenmann, Berlin O. 17.» MOhlenstr. 6—7.
O. Erdmann, Leipdg-Lindenau.
Ohemiflcfae Werke Fflratenwalde» Dr. B. Hecker k
W. Zeidler» Oes. m. b. H., FOntenwalde (Spree)
(s. Iii8.>Axih.).
Kollodium und Kollodiumwolle:
Deutache Sprengstoff -Act. -Ges., Hamburg. | WcttflUsdi-Anhaltiadie Spreafitoff-Aktien-aeaell«
R. MgHiinann, Berlin O. 17., MOhlenatr. 6—7. | Khaft, Berlin W. 0, Potadamerrtr. 129/80.
KoUodlnmpapier siehe „Photographische Papier e".
Kolloidale Kttrper. Zahlreiche Untersuchungen in neuerer Zeit haben
bewiesen, dass viele Metalle in scheinbar wasserlöslichem Zustande erhalten
werden können. Derartige Metallkolloide oder Hydrosole dürften
in Wirklichkeit nicht wasserlöslich sein, sondern nur äusserst feine Suspen-
Kolophonium — Kolorimetrie. 521
sionen darsteilen. Die Eigenschaft, in Icolloidale Lösung zu gehen, ist zuerst
bei An und Ag genauer studiert worden, also bei sehr leicht reduzierbaren
Metallen; die kolloidale Form wird namentlich dann erhalten, wenn man die
Reduktion in sehr verdünnter Lösung vornimmt. So gewinnt man kolloidales
Silber z. B. in Form von blauen oder roten Lösungen, wenn man sehr ver-
dünnte AgNOs-Lösung mit FeSOt in Gegenwart organischer Sfluren, wie
Weinsäure oder Zitronensaure, reduziert. Eine sehr interessante Methode zur
Herstellunii: kolloidaler Metalliösungen hat Bredig gefunden: Er lässt
Elektroden aus den betreffenden Metallen unter Wasser durch sehr starke
eJektrisciie Kräfte zerstäuben und erhält so tief gefärbte Flüssigkeiten, in denen
das Metall in elementarer Form gelöst ist.
Diese B r e d i gsche Methode gibt Metallhydrosole von grosser Reinheit,
Bber auch die rein chemischen Methoden sind bedeutend verbessert worden,
z. B. eriiält man tiefblaue und sehr haltbare Qoldlösungen durch Reduktion
von neutraler AuCU-Lösung (1 : 1000) mit Hydrazinhydrat (1 :2000). Nach
Paal werden zur Gewinnung von kolloidalem Gold 4 T. Protalbin-
säure (s. d.) in 24 T. 5 %iger wässeriger Natronlauge gelöst und 1,7 T.
Goldciilorid, ebenfalls in Wasser gelöst, zugegeben. Beim Erwärmen auf dem
Wasserbade tritt Rotfärbung und allmählich (auf weiteren Zusatz von Natron-
lauge) Lösung ein. Die im auffallenden Lichte undurchsichtige, im durch-
/aiJenden in dünner Schicht tiefrote Flüssigkeit wird durch Dialyse gegen
destilliertes Wasser gereinigt, dann wird der Dialysatorinhalt auf dem
Wasserbade konzentriert und durch Eingiessen in das mehrfache Volumen
Alkohol das Goldpräparat in schweren dunkelroten Flocken gefällt, die nach
dem Trocknen im Vakuum in eine glanzlose, braunviolette Masse übergehen.
Bemerkenswert ist, dass dieses Präparat sich noch nach mehrjähriger Auf-
bewahrung leicht und vollständig mit schönroter Farbe in HtO löst.
Es sind in neuester Zeit soviel Methoden zur Herstellung von Hydrosolen
^ngtgeben worden, dass sie hier nicht aufgeführt werden können; einige
weitere Verfahren von Wichtigkeit findet man In den Artikeln „G o 1 d" und
„Silbe r**.
Nachdem man anfänglich nur kolloidale Metalle dargestellt hatte, ist
man jetzt dazu übergegangen, auch andere, an sich unlösliche Körper in
Lösung bezw. allerfeinste Aufschwemmung zu bringen, ja man fasst die ganze
Erscheinung überhaupt weiter. So ist kolloidales Chlorsilber (ebenso Brom-
silber und Jodsilber) in Gelatinelösung erhalten worden, anderseits mit Hilfe
^on Protalbin- und Lysalbinsäure kolloidaler Indigo (vgl. unter „Indigo-
arbstoffe").
^rl Zeiw, Jena, Ultraraikroflkopie der EoUolde, Mikro 229.
Kolophonium {Colophonium; Geigenharz). Man erhält es, indem man
' e r p e n t i n (s. d.) oder F i c h t e n h a r z (s. d.) ohne Zusatz von HsO
Engere Zeit erhitzt, bezw. das Terpentinöl abdestilliert; neuerdings wird die
estillation auch vielfach mit Wasserdampf vorgenommen.
Der Rückstand, das Kolophonium, ist ein gelbes bis braunes, sprödes,
asartig durchsichtiges, fast geruchloses Harz. Sp. G. 1,01—1,08. Löslich in
kohol, Äther und ölen; es erweicht bei 7ü^ schmilzt bei 100— 135*. Bei der
>cknen Destillation des Kolophoniums gewinnt man ausser brennbaren Gasen
2 H a r z 0 1 e (s. d.) nebst P i n o I i n , weiter saure Wässer, die auf Essig-
ure verarbeitet werden, und schliesslich als Rückstand das Schmiede-
? c li (vgL unter „P e c h").
Abgesehen von den genannten Produkten dient das Kolophonium zur
rstellung von Kitten, Pflastern, Firnissen u. s. w.
Kolorimetrie.
Die Kolorimeter dienen dazu, eine irgendwie gefärbte Flüssigkeit A mit
er Flüssigkeit oder festen Substanz B in bezug auf die Lichtabsorption zu
gleichen. Zwei aneinander grenzende Flächen, die sogenannten Ver-
ichsf eider, werden durch A bezw. B hindurch beleuchtet; die Schichtdicke
1 A — wenn B eine Flüssigkeit ist, die Schichtdicke von A oder von B —
g22 Kolorimetrie.
wird nun geändert, bis die beiden Vergleichsfelder gleich hell und gleich ge-
färbt erscheinen, und dann gemessen.
Die Empfindlichkeit der Einstellung wird sehr erhöht, wenn von den
Vergleichsfeldern nur Licht ins Auge gelangt, welches in den zu vergleichen-
den Substanzen stark absorbiert wird. Zu dem Zwecke zerlegt man entweder
das von den Vergleichsfeldern kommende Licht spektroskopisch — diese
IVlethode ist bei nachstehendem Kolorimeter No. 1 angewandt; oder man
blickt durch ein passendes Strahlenfilter, am einfachsten ein farbiges Olas,
hindurch auf die Vergleichsfelder — letztere Methode ist bei allen Kolori-
metern No. 2 bis 7 anwendbar.
Die Kolorimeter No. 3 und No. 7 werden in der Praxis dazu verwendet,
fflr die Färbuns von Rohrzucker bezw. Petroleum zahlenmassige Werte zu
erhalten. — Die übrigen Kolorimeter sind vorzugsweise zur quantitativen
Analyse geeignet. Ist
Ci die gesuchte Konzentration (Anzahl g in 100 ccm Losung) der Lösung
einer gefärbten Substanz,
dl die Schichtdicke der Losung; ist ferner
Ct die bekannte Konzentration einer Losung derselben Substanz,
dt die Schichtdicke dieser Lösung bei gleicher Helligkeit und Färbung der
Vergleichsfelder, so ist die gesuchte Konzentration Ci =■ -4-^ -
No. 1. a) Kleines Spektralkolorimeter, Zosatzapparat zu Speküro«
skopen nach KirchhofT-Bunsen, grösste Schichtdicke 50 mm . Mk. 125,00
b) Kleiner Trog fUr die Vergleichsflüssigkctt „ 2,00
c) Spektroskop mit fester Schutzklappe und Triebbewegung des
Fernrohres „ 116,00
d) nintprisma „ 12,00
e) Spalt „ 30,00
f) Okular mit Abblcndungsspalt . „ 30,00
Sa. Mk. 315,00
No. 2. Kleines Eintauchkolorimeter, grösste Schichtdicke 60 mm,
mit Trog fUr die Vergleichsflüssigkcit Mk. 125,00
Holzkasten dazu „ 9,00
No. 8. Kolorimeter nach Stammer, ganz in Metall ausgeführt, zur
Bestimmung der Färbung von Fabrikationsprodukten in der Zucker-
industrie u. s. w., inkl. 3 Farbengläsern, grösste Schichtdicke 260 mm „ 145,00
No. 3a. Kolorimeter wie unter No. 3, jedoch mit einer Schichtdicke
von 290 mm, mit 2 Uran-Normalgläsern, komplett „ 160,00
Polierter Einlegekasten dazu „ 13,50
No. 4« Kolorimeter wie unter No. 3, jedoch in Glas ausgeführt und
in vernickeltem Metallgehäuse, grösste Schichtdicke 170 mm ...» 200,00
No. 5. Kolorimeter, mit einer konstanten und einer veränderliehen
Flttssigkeitsschicht, deren grösste Höhe 200 mm beträgt, mit besonders
hoher Empfindlichkeit der Einstellung „ 375,00
No. 6. Kolorimeter mit Erhitzungseinrichtung, ganz in Metall
gearbeitet, fUr zwei messbar veränderliche FlOssigkcitsschichtcn, deren
grösste Höhe 170 mm beträgt „ 375,00
No. 7. Erdöl kolorimeter mit Metallröhren, grösste Schichthöhe
350 mm, in Holzeinbau, inkl. 2 Uran-Normalgläsern „ 240,00
Ein Tauchrohr, ein grosses und ein kurzes Flttssigkeitsgelass aus Glas
hierzu, extra „ 27,00
Uran- Glasplatten für Petroleumuntersuchungen in halber und ganzer
Normal&rbe Stück „ 15,00
Normalplatten Ar Bier, Zucker u. s. w Stück „ 3,00
Andere kolorimetrische Apparate siehe unter „Eise n'\
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O.. Abt. Warm-
bruzm. Quiliti & Co., BerUn NW. 40, Heide-
66/67.
rraas Schmidt k .Haensch. Berlin 8. 42,
le.
Kompreuoren. 623
ComprauoTen far Lufl und Oas (siehe auch „Luftpumpe ti").
malt UmdrchuDguahl in der Minute 300 lliO
idlich AngcMugtc Lnflinenge (g^en 8 Alm.) etwa . . 2Ö 40 cbm.
ehm. der Saug- und DnickleiloDg iO 40 mm.
i Betriebe erforderUch 4 g HP,
s da Komprewota mit RieracuMheibe 1000,00 1350,00 Mk.
uftkompressoren, einfach wirkend, stehend (zur Erzeugung von
[üb
du
LaftiTlIulBt
■> ds
UIbiiu
Stündlich
Citlit
kc
Uk.
50
00
50
00
150
200
250
800
200
200
175
150
28
70
120
17fi
650
850
1200
1650
700
900
1100
1400
r e n , doppelt wirkend. Hebend, mit Dampf- und
324 Koinpriiii!etma*cluueB.
Kompressoren:
A. BorUt, Trgrl bei Berlin. I Slemfiu-Scfauckntwnke, Bfrlin SW. U, Aiku.
P. H. Henr, UnmOTet ■ Uainboli (■. lDa.-Anh. Flau 3.
e. IT). I
Komprlmlermasohlnen. Unter Komprimieren versteht man das Zu-
sammenpressen pulver-, kOrner- und biatterfOrmiget Massen in feste Form,
lediglich durch Pressdruck auf trockenem Wege.
Infolge der In den letzten Jahren sehr vervollkommneten Komprimier-
maschinen hat sich dieses Verfahren für die Fabrikation der manniiüfacbsten
Artikel in den verschiedensten Industriekreisen eingsfQhrt. Die Komprimier-
maschinen haben insbesondere zum grossen Teil die bisherigen Pastillen-
Ausstechmaschinen, Strangpressen, Giessformen und hydraulischen Pressen
verdrängt. Die Vorteile der durch Komprimiermaschinen hergestellten KOrper
sind einerseits die exakte Genauigkeit in Form und Dosierung der Presslinge
unter sich, bequeme Verpackung und grossere Haltbarkeit der Präparate,
Fig. 1. Fig. 3.
anderseits ist die Fabrikation durch die völlig selbsttätige Arbeit der
Maschinen eine überaus billige. Das Material wird in trockener Pulverform in
den FDIlkasten der Maschine geschüttet, dieser dosiert das für einen bzw.
mehrere Presslinge erforderliche Quantum in die MatrizeniOcher ab; herunter-
gehende Pressstempel formen dasselbe zur Tablette, wahrend die den Boden
der Matrizenlöcher bildenden Unterstempel die fertig gepressten Tabletten
in die Höhe bringen, welche sodann automatisch in die Vorratsnäpfe geworfen
werden.
Bei Anschaffung einer Komprimiermaschine ist darauf zu achten, dass
die Pressorgane in einem allseilie geschlossenen Rahmen liegen, da bei den
einarmig gelagerten Systemen leicht Bruch entsteht, ferner darauf, dass die
Matrizen leicht auswechselbar sind, so dass mit der gleichen Maschine alle be-
liebigen Formate und Dosierungen hergestellt werden können.
Verwendet werden die Maschinen u. a. fOr folgende Zwecke:
Die pharmazeutische Branche stellt komprimierte Arznei-
mittel (Rhabarber, Natron, Kalichloricum, Chinin, Aspirin u. s. w.), SUssstoff-
Komprimierte Gase.
625
tabletten und Zuckerpastillen mit medikamentösen Zusätzen (Ipekakuanha,
Tolu, Keimes, Santonin) her.
Die Mineralquellen komprimieren ihre Salze mit entsprechenden
Zuckerzusatz (Emser, Scdener, Vichy, Karlsbader u. s. w.)*
Die chemisch-technische Branche komprimiert Naphtalin-
kugeln und -tabletten, Ultramarinwflrfel, Räucherkerzen, Desinfektionstabletten,
Salztabletten, Glflhstoffbriketts u. s. w.
Die kosmetische Branche stellt Wasct*wasser-r, Bflderzusatz,
Mundwasser, Schminke u. s. w. in Tablettenform her.
Die chemische Orossindustrte fabriziert SodablOcke, Salz-
briketts, Salmiakstangen u. s. w.
Die Zuckerwarenindustrie komprimiert Pfefferminz- und
Fruchttabletten, Hustenpastiilen, Brauselimonadenbonbons, Schokoladenpor-
tionswürfel.
Die Nahrungsmittelindustrie fabriziert Suppentafeln, Tee-
iafeln, Kaffeetafeln u. s. w. vermittelst Komprimiermaschinen.
Die Leistung der Maschinen hängt von deren Grössentyp und von der
Anzahl der Stempel ab. Die vorstehend abgebildete Zwillingsmaschtne
(System Dflhring) ist fflr Massenbetrieb geeignet und produziert je nach
Format bis 400 000 Tabletten pro Tag. Sie besitzt ferner die Fähigkeit, gleich-
zeitig zwei verschiedene Formate aus zwei verschiedenen Materialien zu
pressen. Die zweite Figur stellt eine in der Praxis bewährte kleinere Type
(Citopress) für Handbetrieb dar, welche fflr Tabletten bis 18 mni Durch-
messer konstruiert ist. Die Leistung dieser Maschine beträgt ca. 30000 Tablet-
ten in zehn Stunden.
Komprimiermaschinen :
DOhriits's PatentnwBchinen-Cteeellachaft, Berlin-
Lcnkwits, Derfflibgentr. Se.
Karl Seenuum, Berlin 2f. 89, Sprengelstr. 16.
Siemens-Sdiuckertwerke, Berlin SW. 11, Asktn.
PlaUS.
j
-1 ,Ii';Mi>' ,11
Automatische
Tabletten-
Pastillen- onil TiQf7pn^^
Brikettpressen ^^^ICUtU
Einfaches und Zwillingssystem für Nahntngs-
mittel-, chemische und technische Branche
Tietz & Comp., Berlin SO,
Oranienstpaße 21a*
9
Komprimierte Gase« In den Handel kommen komprimierter Wasser-
stoff, Sauerstoff sowie komprimiertes Chlor, neuerdings auch
Stickstoff; dagegen werden Ammoniak, Kohlensäure und
schweflige Säure nicht als komprimierte Gase, sondern in v e r -
flfissigtem Zustande gehandelt.
Bl&cher VII. 40
626
Kondensation der Gase — Kondensieren.
Kondensation der Oase.
Schwefeldiozjd . .
Ammoniak • • •
Stickozydnl . • •
Kohlendkizyd • •
Äthylen ....
Methan . • • •
Stickoxyd. • • •
Sauerstoff . • • •
Axgon
Kohlenoxyd . . .
AtmosphSiische Luft
Stickstoff ....
Wassflotoff . • .
+ 155»
+ 130«
+ 35»
+ 31«
+ 13»
— 82*
— 93»
— 118.8«
— 121»
— 140*
— 140«
— 146»
— 234^0
79
115
75
73
52
55
71
50.8
50.6
35
39
35
20
— 8*
— 34»
— 88^
— 79«
— 102*
-164»
— 154»
— 182,7*
— 186,9»
— 190»
— 191«
- 194,4«
— 343«
— < »
— llf.«
— 6^*
— 1Ö5»
— 167»
— 189»
-.207*
--214*
Siehe auch „Kohlensäure" und „Luft, flüssige
Anlagen zur Kondensation der Gase:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Deutsche Stdnseugwaxenfsbrik,
im ~
Friedricbsfeld
Kondensieren.
Kondensationsgefässe
b o n n e s).
Friedlich Hecknuum, Berlin 80.
Strasse 8 b (s. Inserate).
1«»
aus Steinzeug (Tourill^; Bom-
UMit
Durch-
OcOidiShe
koiii|Mett
ohacHaha
Inhak
Dnreh-
QafisshSha
koaukit
ohaa&ah»
1
OB
lik.
1
aa
OB -
Mk.
25
34
46
5,00
200
71
82
2aoo
60
45
56
10,00
250
74
86
35,00
76
48
58
12,00
300
78'
89
42;00
100
56
70
16.00
350
82
100
48,rK)
125
65
75
20.00
400
89
108
62.00
150
65
82
22.00
500
90
120
65.00
Kondensa
tionsg
ef flsse
aus Sfeinzeug, zylindrische
Form.
UMlt
Durch-
BBMser
GeflUshöhe
PreU
Inhalt
Durch-
Geflbahöh«
PMb
1
cm
cm
Mk.
1
cm
cm
lik.
25
30
41
5.50
200
56
90
30.50
60
35
58
11,00
250
60
98
38.50
76
40
67
13.00
300
64
104
47.50
100
43
72
17,50
350
68
107
55,00
125
47
81
22.00
400
72
HO
62,50
150
50
85
24,00
500
76
123
78.00
Kondensationsröhren aus Steinzeug (Ersatz fflr Tourills).
Uchte Weite 200 225 250 275 300 mm.
Länge der Bodenröhren von Mitte zu Mitte . 800 900 1000 llOO 1200 „
Spannweite der Verbindungsbogen .... 500 550 550 550 600
Preis der Bodenröhren 11,00 5,' 0 16,00 19,00 22,00
Preis der Aufsatzröhren, je 1 m lang . . . 4,00 4,^0 5.50 6,00 7,00
Preis der Verbindungsbogen 7,50 9,00 11,00 13,00 15,00
n
Mk.
Kondensieren.
627
Lichte Weite 325 350 375 400 450 mm.
Läi^e der Bodenröhren von Mitte zu Mitte . 1300 1400 1500 1600 1600 „
Spannweite der Verbindnngibogen .... 600 600 750 800 800 „
Preis der Bodenröhren 26,50 32,00 37,50 43,50 50,00 Mk.
Preis der Aafsatzröhren, je 1 m lang . . . 8,00 9,00 10,00 11,00 13,00 „
Preis der Verbindnngsbogen 18,00 22,00 25,00 30,00 35,00 „
Kondensationstttrme aus Steinzeug, zur innigen Berührung von
Oasen mit Flüssigkeiten. (Oenaueres siehe Artikel „Reaktionstürm e'*.)
Höhe des Zylinders 700 mm:
Uchte Weite des Turmes . 500 600 700 800 900 1000 1200 mm.
Bodensylinder 28,00 39,00 49,00 56,00 63.00 70,00 125,00 Mk.
Zwischenzylinder 17,50 26,00 37,00 42,00 47,00 52,50 90,00 „
Anftatzzylinder 20,00 29,00 40,00 45,00 50,00 55,50 98,00 „
Höhe des Zylinders 750 mm:
Lichte Weite des Turmes 500 600 700 800 900 1000 1200 mm.
Bodenzylinder 30,00 41,50 52,50 60,00 67,60 75,00 132,00 Mk.
ZwischenzyUnder 18,50 28,00 39,50 45,00 50.00 56,00 97,00 „
Anfsatzzylinder 21,00 31,00 42,50 48,00 53,00 59,00 105,00 „
Höhe des Zylinders 800 mm:
Lichte Weite des Turmes . 500 600 700 800 900 1000 1200 mm.
Bodensylinder 32.00 44,50 56,00 64,00 72,00 80,00 140,00 Mk
Zwischenzylinder 20,00 30,00 42,00 48,00 54,00 60,00 105,00 „
AufsatzzyKnder 23,00 33,00 45,00 51,00 57,00 63,00 11300 ,
Höhe des Zylinders 900 mm:
Lichte Weite des Turmes . 500 600 700 800 900 1000 1200 mm.
Bodensylinder 36,00 50,00 63,00 72,00 81,00 90,00 157,50 Mk.
Zwischenzylinder 22,50 34,00 47,00 54,00 61,00 67,50 117,50 „
Aufsatzzylinder 25,00 37,00 50,00 57,00 64,00 70,50 126,00 „
Höhe des Zylinders 1000 mm:
Lichte Weite des Turmes . 500 600 700 800 900 1000 1200 mm.
Bodenaylinder 40,00 55,00 70,00 80,00 90,00 100,00 175,00 Mk.
Zwischenzylinder 25,00 37,50 52^50 60,00 67,50 75,00 130,00 „
Aufsatzzylinder 27,50 40,50 55,50 63,00 70,50 78,00 140,00 „
FflUmaterial für Kondensationstflrme.
Schalen, flach
» tief
Röhrchen ...«••
Kaakadenschalen :
grosse Schale
kleine „
grosse ff
kleine .
No. 1
No.2 l
Hohlkugeln
I
180
180
105
200
130
100
60
60
80
100
35
95
100
80
60
60
40
30001
50!00 [ pro 100 St&ck
8,001
pro 1 Sats
ea 2 Schalen
pro Stuck
Kegeltflrme sind Kondensations- und Absorptionstürme mit einer
FttUung aus Steinzeugkegeln; sie lassen sich für sämtliche Reaktionen
zwischen Flüssigkeiten und Gasen mit Vorteil verwenden, da die Oase durch
die Kegelfüllung am geraden Durchzug gehindert werden und andauernd und
energisch mit der über die Kegel herabrieselnden Flüssigkeit in Berührung und
Reaktion treten müssen. Zugschwierigkeiten und Verstopfungen sind bei der
Grösse der Zwischenräume (die sich bei der Aufstellung je nach den Zwecken
der Anlage beliebig regeln lassen) ausgeschlossen. Die Kegel werden in
5 Grössen angefertigt.
40»
628
Kondensieren.
Preise der Kegel:
Na
Durch-
messer
unten
Durch-
messer
oben
Höhe
ScnCilMII*
stirfce
Abstand
b d. Auf-
stellung
Gewicht
pr. cbm
Kondensat-
flache
pro cbm
pr. cba
mm
mm
mm
mm
mm
ca. kg
in qm
Mk.
L
220
220
220
185
la^
18b
100
100
100
15
15
15
50
40
30
410
450
490
25,53
27,78
30,04
75,00
82,00
88,00
H
150
150
150
120
120
120
75
75
75
12
12
12
40
30
25
385
440
460
29,40
33,39
34;84
110,00
125,00
130,00
IIL 1
125
125
100
lOn
70
70
11
11
35
25
410
465
33,82
38,50
140,00
160,00
IV. {
100
100
80
80
65
65
10
10
30
20
450
530
39,60
46,53
180,00
210,00
V. 1
75 J
75
60
60
48
48
8
8
20
10
455
565
52,72
65,93
380,00
475,00
KondenstOpfe für Dampfmaschinen.
I
&
>/^— 3 Atm. Überdruck
Ausreichend f fir
eine Kondens-
oberflftche
qm
1
2
3
4
5
6
7
8
9
12
15
22
27
36
80
110
200
270
qm
8
4
5,5
7
9
20
28
50
70
350
450
660
800
1100
3300
4500
8000
10800
^^— 7 Atm. Oberdrock
Ausreichend fita'
eine Kondens-
oberflache
KB
qm
7
10
13
18
23
66
100
140
185
qm
2
2.5
3
5
6
17
25
35
46
210
300
400
540
68(>
2000
3000
5600
7400
150
200
240
270
300
330
360
4(K)
450
160
200
240
300
300
340
435
475
550
230
310
410
460
500
525
590.
640
650
25
80
35
40
45
50
50
50
60
110
120
130
140
150
160
160
160
175
42»00
5745
88,20
94«75
11020
125,40
148,00
178.00
225,00
Kondensatoren (Kflhler) fflr Laboratorien, mit Schlangen aus
Zinnrohr und rundem oder viereckigem eisernem Bassin.
a) Mit rundem eisernem Bassin:
Durchm. des Basdns 200 300 360 400 450 500 500 600 mm
Höhe des Basdns . 300 400 500 800 600 700 900 1000 „
Kühlschlange von
Ziuirohr, schrau-
benfonnig . . . 42,00 78,00 108,00 176.00 180,00 235,00 280,00 345,00 Mk.
Zickzackschlange mit
Reinigüngsoffnung 60,00 100,00 135,00 280,00 215,00 270,00 325,00 395,00 «
Dreifiiss . 5,00 10,00 12,00 15,00 17,00 20,00 20,00 25,00 »
b) Mit viereckigem eisernem Bassin:
Lange des Bassins .... 500 600
Breite „ „ .... 100 100
Höhe „ n • • • • 400 500
Anxalil Schlangen im Bassin 1 1
Preis des kompl. Kondens. 54,00 78,00
500 600 500
200 200 300
400 500 400
2 2 3
90,00 120,00 130,00
600 mm.
300 „
400 „
3
lfö,00 Mk.
Konditionierapparat — Konditorwaren. g29
eise grosserer Kondensationsanlagen aller Art sind bei den betreffen-
men zu erfragen.
»er Kondensationstflrme vel. auch unter „R e a Is t i o n s 1 0 r m e** ; im
vgl. auch den Artikel „K fl h 1 e n*'.
mdensationsgefässe aus Steinzeug:
Flkentscber, Q. m.b.H., Zwickau L 8a.
)ndensationstOpf e :
Hcckmaim, Berlin BO. 10» Brflcken* I Oeiterreicfaiiclier Verdii, AuMi|r a. B,
6 b (a. Imerate). |
>ndensationstOpfe und Kondensationsröhren aus Steinzeug:
Ton- o. Steüiflraff-Wcrke, AkÜenfMenicliaft, Berlin-Oharlottenbunc. Berlinerstr. 23.
)ndensatoren:
»yer, Hannorer • Halahols (p, Ina-Anh.
ondensationstflrme aus Steinzeug:
Ftkcnticher, O. nLb.H., Zwickau! Sa.
Ikmar Uänig & Comp«, Heidenau - Dresden
Gegrfiadet 1867.
genstrom-S[S%tSii*M. Condensatopen
KQhlep
bettbewihrten Syatema.
londitioni^rapparat siehe »Seide*.
Conditorwaren, Fabrücationsmaschinen für:
hl tisch, wendbar, Ar Bonbons, ohne und mit Dmckvorrichtung, Tischl&nge 1890,
Breite 945 mm:
'reis des Kfihltisches ohne Druckyorrichtung Mk. 565,00
n n „ mit „ „ 1120,00
ineeschlagmaschine, an der Wand zu befestigen, mit kupfernem Kessel von
400 mm Durchmesser und 340 mm Tiefe; Kraftbedarf 0,1 HP.:
•reis für Handbetrieb Mk. 225,00
„ „ Motorenbetrieb n 250,00
ilagmaschinen, auch für stärkere Massen verwendbar. Mit ver-
teilbarem und drehbarem Kessel aus Kupfer, nur für Motoren-
ctrieb; Kraflbedarf 0,3 HP „ 440,00
mpfkochkessel abhebbar, transportabel, auf Säule montiert!
200 250 310 360 420 450
150 150 180 210 220 230
3,5 5 10 15 20 25
75,00 90,00 110,00 125,00 148,00 160,00
510 530 570 600 630 660
280 320 330 360 370 380
40 50 60 70 80 90
185,00 205,00 225,00 245,00 275,00 295,00
)urchm.
riefe . .
nhalt .
*rci8 . .
Dorchm.
riefe. .
nhalt .
'reis . .
ndanttabliermaichine mit rotierender Bodenplatte von 1250 mm
Durchmesser und feststehenden Arbeitsmessem. Ausgussquantum
15 kg, Kraflbedarf 1,5 HP Mk. 1875,00
)padermaschine mit Stossgebläse, Kraftbedarf 0,1 HP „ 225,00
450
mm.
270
»
30
1.
165,00 Mk.
680
mm
890
n
100
1.
315,00 Mk.
530 Königsblau — Koniin.
W&rmtische von Eisen mit Dampfheizung, zur Fabrikation von Rocks u. s. ^v. :
Raumbedarf, Länge . . 1800 1500 1200 900 700 mm.
„ Breite . . 800 800 800 700 70O „
„ Höhe . . 800 800 800 800 SOG „
Gewicht, brutto ... 275 240 200 140 120 kg.
„ netto ... 250 215 185 125 100 „
Preis 270,00 240,00 195,00 145,00 120,00 Mk.
Marzipanmaschinen:
Abröstkessel mit Dampf heizung und Wasserkühlvorrichtung, Kraft-
bedarf 0,8 HP Mk. 815,00
Mandelsortier- und Reinigungsmaschine, Kraftbedarf 0,2 HP. . „ 440.00
Mandelschälmaschine, Kraftbedarf 0,3 HP „ 56O,O0
Mandelquetschmaschine, „ 0,2 „ „ 440,00
Mandel reib maschin en:
Walzen, Anzahl ...3 3 3 2 3 2 3 3
„ Durchmesser . 200 175 175 120 120 175 150 120 mm.
„ Länge ... 450 390 300 200 200 280 240 120 „
Kraftbedarf .... 0,6 0,5 0,3 0,1 0,1 0,2 0,2 -— HP.
Preis für Motorbetrieb . 1375 1190 625 — — 325 700 — Mk.
„ „ Handbetrieb . — 1250 685 190 325 315 390 108 «
Drageemaschinen, Kessel mit Dampfheizung:
Kessel, Durchmesser . . 400 700 940 1400 mm.
„ Tiefe 225 350 440 650 „
Kraftbedarf 0,05 0,1 0,2 0,5 HP.
Preis 475,00 600,00 690,00 1250,00 Mk.
Drageemaschinen für Handbetrieb:
Kessel, Durchmesser . . 400 700 940 mm.
Tiefe 225 350 440 „
Preis 440,00 550,00 675.00 Mk.
Poliermaschine für Dragees, Kraftbedarf 0,1 HP Mk. 190,00
Gummiermaschine für Dragees, Kraftbedarf 0,1 HP „ 475,00
Versilberungsmaschine für Dragees, Kraftbedarf 0,5 HP. ... „ 265,00
Tunkmaschine zum Überziehen von Biskuits u. s. w. mit Schokolade,
Kraftbedarf 0,1 HP. :
Gittcrgrösse 200x280 mm „ 2000,00
„ 400x280 „ 2360.00
Farben für Konditorwaren, giftfrei:
Pulverformige Farben, Preise pro 1 kg zwischen Mk. 7,00 u. 40,00
Farben in Teig- und Saftform, Preise pro 1 kg zwischen . . „ 2,00 u. 6,00
Maschinen fflr die Fabrikation von Konditorwaren:
Siemens-Scfattokertwerke, Berlin 8W. 11, Askan. Platz 8.
Köniffsblan siehe „Kobaltfarbe n**.
KöniffSwasBer (Salpetersalzsäure; Acidum niirohydrochlarieum).
MischunR von 1 T. HNO» mit 2—4 T. HCl, entwickelt beim Erwärmen Cl und
iöst hierdurch auch Gold und Platin auf.
Koniin (Conünum). Alkaloid des Schierlings (öonium macu-
UUum), in allen Teilen dieser Pflanze, vorzugsweise in den Früchten, ent-
halten. Das Koniin CsHitN ist der Konstitution nach a-Propylpipe-
rldin:
<CHi — CHt
>NH
CHf-CH-CtH7
Im besonderen ist es die rechtsdrehende Modifikation dieser Ver-
bindung.
Konservierung. 631
Zur Darstellung lässt man zerquetschten unreifen Schierlingssamen mit
Wasser quellen, befeuchtet mit konz. NasCOs-Lösung und treibt das Koniin
durch Destillation mit gespanntem Wasserdampf ab. Das Destillat wird mit
HCl versetzt, stark abgedampft, mit konz. Alkohol geschattelt und vom aus-
geschiedenen NH^Cl abfiltriert. Endlich destilliert man den Alkohol abi, neu-
tralisiert genau mit NaOH, schüttelt das Koniin mit Äther aus, reinigt die
Lösung durch starkes Abkühlen von Nebenalkaloiden (welche sich ausscheiden
und abfiltriert werden) und destilliert schliesslich den Äther ab. Gereinigt
wird das Koniin durch Trocknen mit KtCOs und Destillation im Wasserstoff-
strom. — Auch synthetisch hat man das Koniin dargestellt.
Farblose bis schwachgelbliche, ölige, widerlich riechende Flüssigkeit vom
SP. O. (bei 15®) 0,850—0,860; S. P. im Wasserstoffstrom 167«, in gewöhnlicher
Atm. 165— 170<>. Bei starker Abkühlung erstarrt es zu Kristallen, die bei —2,5^
wieder schmelzen. Löst sich schwer in HsO (und zwar noch schwerer in
heissem als in kaltem), sehr leicht in Alkohol, Äther, Azeton und Ölen.
Es ist eines der stärksten Gifte. Medizinisch verwendet man es äusser-
lich in Form von Salben zu schmerzstillenden Einreibungen, innerlich eben-
falls als schmerzenstillendes Mittel bei Magenkrampf, Keuchhusten, Neuralgien
u. a. m. Auch subkutan (0,0005-^,001 g) wird es gelegentlich gebraucht
Für innerlichen Gebrauch: M. D. p. dos. 0,002 g, M. D. p. die 0,005 g.
Coniinum, pur 1 g Mk. 0,80; D Mk. 7,00
„ puriss. wasserhcll lg» 1,40; D „ 12,00
„ hydrobromic. crist lg» 0,65; D „ 5,50
piüv 1 g „ 0,80; D „ 6,50
„ hydrochloric. crist lg» 0,80; D „ 7,00
Konsenriemngr* Behandlung leicht verderblicher Stoffe zur Verlänge-
rung ihrer Haltbarkeit. Man konserviert durch:
1. Kalte. Eisschränke, Eishfluser und Transportschiffe mit Eiskflhlung
werden zur Konservierung von Nahrungsmitteln, namentlich von Fleisch,
benutzt.
2. Wasserentziehung. Als Beispiele seien Stockfisch,
(getrockneter Kabeljau), Fletschmehl, Dörrobst, kompri-
mierte und präservierte Gemüse genannt.
3. Hitze. Abtötung der Mikroorganismen durch Hitze kommt beim
Kochen der Nahrungsmittel, bei der Desinfektion (s. d.) mit Dampf
und beim Pasteurisieren in Betracht. Bei letzterem erhitzt man an
mehreren Tagen je auf 60— W®, wodurch die Sterilisierung schliesslich auch
erreicht, das Nahrungsmittel jedoch in Geschmack und Zusammensetzung nicht
so beeinflusst wird wie beim Kochen.
4. Luftabschluss, während oder nachdem di-^ Mikro-
organismen vernichtet sind. Hierher gehört die Bereitung der
Bflchsenkonserven, die während oder sofort nach dem Kochen im
Wasserbade verlötet werden, und das ebenso bereitete Cornedbeef. Weiter
seien Olsardinen, dann das Kalken derEier, das Oberziehen
von Früchten mit geschmolzenem Paraffin u. s. w. genannt.
5. Anwendung chemischer Mittel. Hierher gehört schon
das E i n s a 1 z e n (E i n p ö k e 1 n), ferner das R ä u c h e r n , bei dem ausser
der Verringerung des Wassergehaltes die Imprägnierung mit anti-
septischen Stoffen (Holzessig, Kreosot) das wesentliche
ist. Femer gehört hierher die Benutzung starker Zuckerlösungen für
Früchte; dann kommen Essig, Salzlösungen und Spiritus für
die Konservierung in Betracht. Andere Konservierungssubstanzen sind für
Nahrungsmittel meistens verboten, so Borsäure, Borax, Salizyl-
säure und Natriumbisulfit. Neuerdings ist der F o r m a 1 d e h y d
(s. d.) in sehr verdünnter wässeriger Lösung oder noch besser als Dampf für
die Konservierung von Nahrungsmitteln mit Erfolg verwandt worden.
Für Material, das nicht zum Konsum bestimmt ist, werden ausser den
genannten noch viele andere Substanzen zur Konservierung benutzt, so
532 Konsistenzmesser — Kopal.
Gerbsäure für die Konservierung tierisclier Häute (siehe unter „O e r -
b e r e i"), zalilreiclie M e t a 1 1 s a 1 z e für Holz (s. d.)> schweflige
S ä u r e fflr Weinfässer u. s. w. Anatomische, zoologische, botanische u. s. w.
Präparate iconserviert man mit Alkohol, Glyzerin, arseniger
Säure, Quecksilberchlorid, sow'e jetzt besonders mit 0,2 bis
4 Xigen Lösungen von Formaldehyd.
Über Pasteurisierapparate vgl. den Artikel „M i 1 c h*'. Im übrigen siehe
auch „Desinfektion** und „Fleischpräparat e'*. Über Konser-
vierung von Altertflmern siehe „Altertümer".
Konservierungsmittel :
Ohemiadie Ftibiik F19nheim, Dr. H. NocrdUager, nOnhelm a. M.
KonststenzniMser siehe „Viskosimete r**.
Konstantan siehe „Nickellegierunge n**.
Kontaktreaktionen. Chemische Prozesse, die nur in Gegenwart be-
stimmter Körper (Kontaktsubstanzen) vor sich gehen, ohne dass
diese Körper anscheinend irgendwie verändert würden. Bemerkenswerte
Kontaktreaktionen sind z. B. die C h 1 o r d a r s t e 1 1 u n g mittels des D e a -
con-Prozesses (siehe unter „C h 1 o r**), die Darstellung von Formal-
d e h y d (s. d.), sowie die Darstellung von Schwefelsäureanhydrid
(s. d.). Vgl. den Artikel „K a t a 1 y s e**.
Das D. R. P. 142 855 schützt einen Kontaktapparat für die SOr-Darstel-
lung, welcher platinierte, in Rahmen gespannte Gewebe in besonderer An-
ordnung enthält. Über das D. R. P. 143 828 — Ausführungsform chemischer
Kontaktverfahren zur Vermeidung von Verlusten an Kontaktsubstanz — vgl.
die Behandlung des Deacon-Prozesses im Artikel „C h 1 o r".
Tonkörper zur Aufnahme von Kontaktsubstanzen:
Dentaohe Ton- o. Stdnaeiig-Werke, AktieDgeeeUMlimft, Berlin-CAazlottanbarg, BerUnentr. 28.
Konverter siehe „F 1 u s s e i s e n".
Konzentrieren. Gefässe dazu siehe unter „Abdampfe n'*,
„D a m p f a p p a r a t e", „V a k u u m a p p a r a t e**, „Kessel** und
„Schale n**.
Konzentrierungsapparate :
F. H« Kejer, Bannorer-HftiBholx.
KopaiTabaleam/ (Bähainuin Copaivas). Er wird ähnlich wie der
Terpentin der Nadelhölzer (vgl. unter „Kanadabalsa m**) aus mehreren
südamerikanischen Bäumen gewonnen, die der Gattung Copaifera angehören.
Der Kopaivabalsam ist eine klare, gelbliche bis schwach bräunliche, ge-
wflrzig riechende, bitterlich und dann brennend schmeckende, ölig-sirupöse
Flüssigkeit, die allmählich zu einem geruchlosen Harz erstarrt Sp. Q. 0,935
bis 0,di98. Man unterscheidet brasilianischen Kopaivabalsam,
Para-Kopaivabalsam und westindischen Kopaiva*
b a 1 s a m.
Der Kopaivabalsam ist ein geschätztes Arzneimittel; weiter dient er zur
Darstellung von Lacken und Firnissen, zum Transparentmachen von Papier
(P a u s p a p i e r) u. s. w.
Das D. R. P. 167 170 schützt ein Verfahren zur Darstellung von neutralen
Präparaten aus Kopaivabalsam; das D. R. P. 183 185 lässt feste Kondensations-
produkte des Balsams erzeugen.
KopaiTäbalaam Bahia fllr techn. Zwecke 1 kg Mk. 2,00
„ Mancaibo D. A. IV 1 „ „ 3,90
Kopal. . Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene Harze, deren Ur-
sprung nur teilweise bekannt ist. Man unterscheidet harte und weiche
Kopale; unter den harten Kopalen ist vor allem zu nennen der o s t a f r i -
k a n i s c h e oder Zanzibar^Kopal, ein wahrscheinlich fossiles Harz,
das sich in erbsen- bis handgrossen Stücken in der Erde findet. Auch die
Kopal. 633
Herkunft des ebenfalls harten Sierra-Leone-Kopals ist nicht bekannt. Von
weicheren Kopalen sind der westindische oder Kugelkopai ipd
namentlich der Kaurie-Kopal zu nennen. Ersterer, der übrigens kaum
nach Europa n^elangt, stammt von dem Baume Hymenaea Courba/rü, letzterer
von Dammara australis und ovatra. Als Kaurie-Kopal kommt jetzt sowohl das
frische als das in der Erde gefundene fossile Harz desselben Baumes in den
Handel.
Zanzibar-Kopal bildet nach Entfernen der Verunreinigungen, Abkratzen
und Waschen eine farblose bis braunrote, glasartige und durchsichtige Masse,
deren Oberfläche gänsehflutig erscheint. Der Kugelkopal bildet bis melonen-
grosse, knolliee, gelb oder grOn gefflrbte, unangenehm riechende und bitter
schmeckende Massen, die mit einer erdigen Kruste bedeckt sind. Der Kaurie-
Kopal ist bedeutend härter als Manila- und Kugel-Kopal, wenn auch weicher
als der sehr teure Zanzibar-Kopal. Der Kaurie-Kopal ist nach der QrOsse des
Verbrauchs die wichtigste Kopalsorte; er bildet gewöhnlich nuss- bis faust-
grosse Stücke, selten grosse Klumpen, die dann bis zu 50 kg schwer vor-
kommen sollen. Der Kaurie-Kopal ist fettglänzend, riecht und schmeckt
angenehm.
Zur Unterscheidung der genannten und der sonstigen Kopale bedient man
sich des spez. Gew., das zweckmässig nach Entiernen der Luft durch
Evakuieren bestimmt wird.
Zndbar-Kopal • D 1,067
Aiigol».Kop«l •.••••••••••••I 1,064
Bnnl-Kopal ••••••• I 1.018
Kume-Kopal «... I 1,050
Manfla-Kopal I 1,062
Nach
d«in Evftkuierea
bestinmit
1,068
1,081
1.082
1,115
1.121
Harter Kopal schmilzt bei 340, halbharter etwa bei 180». Der Kopal dient
zur Herstellung der fi[eschätzten Kopallacke (Kopalfirnisse); vgl. unter
„Firnisse** und „Lack e".
Zur kflnstlichen Bereitung eines Kopalersatzes eignen sich nach Dr. Carl
Goldschmidt sehr gut die Formaldehydharze, und zwar soll
man ein farbloses Harz, das einen guten Ersatz fflr indischen und Zanzibar-
Kopal darstellt, so erzeugen, dass man Monomethylanilin mit HCl und flber-
schfissigem Formaldehyd in der Kälte stehen lässt, das Harz durch Natron-
lauge fällt, es abfiltriert und abkühlt.
Prftfiuirt Zur BettimmuBff der mineralladien und organisdien Yerunreisigungen in den
Harttiaraen (lutlbharten und harten Kopalen) liat Hertkorn eine Metliode auagearbeitet,
die wir nach der Ohemlker-Zeitunff 1902 Seite 008 auasugaweise aum Abdruck bringen. Ali
LCfluncmiittel verwendet die Methode ein Gemisch von 90—25 T. Amylazetat, 40-^ T. Amyh
Alkohol und 26—40 T. Aber 96 gew.-V^Kem Äthylalkohol; in dieser Mischung ISsen sich die fein
gepulverten Hartharze, w&hrend die verunreinigenden Harzbestandteile zurflckbleiben. Die
Methode selbst wird nach .Hertkorn (a. a. 0.), wie folgt, auageftthrt: ,,In ein mit Olas-
■tab tariertes, 60—126 com fassendes hohes Becherglas leichtester Sorte werden 6—10 g feinst
gepulvertes, eventuell noch gebeuteltes Hartkopalharx genau eingewogen, mit 26—60 ccm des
beschriebenen Lösungsmittels fibergossea, wobei mit dem Olasstabe das Hampulver
mit dein LBsungsniittel ohne Unterbrechung gemischt und ersteres in Sehwebe gehalten wird,
bis eine Klumpenbüdung nicht mehr su (Orchten ist. Sodann steUt man das Glas in Waaer
von 70—80* O., setst das UmrOhren bis cum angehenden Kochen des Lösungsmittels fort und
digeriert bei bedecktem Glase unter aeltweiligem UmrOhren ca. >/.— 1 Std. Ist sämtliches
Kopalban voBchwunden, besw. in AuflOsong gegangen (erkeantlicfa an dem pulverfOrmigen,
nndigen and nicht backenden Bodensatie und harzfreien Olasstab), so Iftast man in der WIrme
Tollsandig absttsen und dekantiert die klare Hardflsong vorsichtig in ein grosseres reines
Becherglas, so lange die LOsung Uar ablluft. Ist durch Unvorsichtigkeit oder durch Zufall
die dekantierte llflssigkeit mit dem Bpdensatie verunreinigt, so llsst man diese FlOasigkeit
ebenfaUa absetien und gibt den BodensAts war Hsnptmenge des ersten surOck. Als SpOlflflssig-
kdt dient das vorgeschriebene LOsungsmitteL Zu dem Hanrückstande gibt man von neuem
26-60 ccm Lösungsmittel und verfihrt wie an Anfang — das UmrOhren hat nur seitweise lu
geschehen — und wiederholt diese Msnipolation so oft, bis ein Tropfen DekantierflOasigk^t
auf dem Platfnblech beim Erhitzen des letzteren die Abwesenheit von Harz anzeigt. Je nach
der Art der Teronreinigung des Kopalharzstaübes verwendet man nach dem ersten direkten
634 Kopalöle — Korke.
AbgieflBen b«i 105^ 0. getrocknete und gewogene Filter fttr die Filtration der darauf (olgenden
SptUflaangkeit des HanBückatandei. Da diese sptteren und weniger Han enthaltenden LOiimgM
sich schlechter kUren und nicht bodensatzfrei sbgiesaen lassen, rerwendet man gewogene
Filter. Auf diesen Filtern darf indessen das Harz wihrend der Operation nicht eintrocknen,
da andernfalls die Poren des Papieres rerstopfen und nur durch langwieriges Spülen wieder
unTollkonunen su Offnen sind. DcÄ harsfreien Rückstand sowie das Filter spült man nodi swei*
mal mit Äthyl&ther gut aus, gibt das Filter in das Becherglas surückv l^^Bst den Äther an
freier Luft verdunsten, trocknet sodann zuerst im offenen Trockenschranke und nachher im
geschlossenen bei 106^ C. bis sur Qewichtskonstanx. In einigen Hartkopnlsorten finden aidi
zuweilen poraellanartig aussehende, beim Erhitzen IntensiT und charakteristisch riechende Han-
fragmente, welche ausserordentlich hart sind tmd nur sehr schwer in LOsung gehen. Jeden*
falls ist das Nachspülen mit Äther auch dann vorteilhaft, wenn durch denselben das hoch-
flüchtige Lösungsmittel verdrängt und der Rückstand sdmeller zur WHgung gebracht werden
soU. Ist der trockene» im Glase befindliche HaxvOckstand nicht lose und pulveriBnnic, sondcn
klebt an den Qlaswandungen teilweise noch fest, so muas die Extraktion mit dem Amylaxetat
oder mit Äther vervoUstlndigt werden. Zur Asdienbestimmnng benutzt man den vorliegenden
Trockenlückstand oder verascht das Kopalhars direkt im Platintiegel mit salpeterssoren
Ammonium." — Die Methode eignet sich namentlich für Bplitter-Hnrtkopnle imd
Dust-Hartkopale (Staubkopale). Die Verunreinigungen derselben sdiwanken von 0,5
bis etwa 60*/a; Über 6Va organische Verunreinigungen finden sich selten vor, das Mittd ist
0,8—2,6 */0, winrend es an mineralischen Verunreinigungen 1—5 */o ^' ChrOssere VerunreinigUDcn
bestehen aus Sand und Erde; femer ist die Ware regelmlasig durch die rohe Qewebifsscr der
Säcke verunreinigt.
Preisangaben lassen sich für Kopale sehr schwer machen, da es von
Jeder Provenienz ausserordentlich viele Sorten gibt und dieselben im Preise
enorm differieren;
Exzelsiormflhien fflr Kopal:
Fried. Krupp AktiengeseUsdiaft Orusonwerk, Msgdeburg-Buckau.
Kopalöle. Die Kopale werden zur Darstellung von Ollacken trocken
destilliert, wobei man die flbergehenden Dämpfe früher entweichen liess, wah-
rend man jetzt die Destillate, d. h. die Kopalöle, gewöhnlich auffängt.
Nach L. Schmoelling (Chem. Ztg. 1905, 955) sind die Kopalöle
ganz verschiedene Produkte je nach dem Ausgangsmaterial. So bildet das
dem Kauriekopal entstammende Kaurie-Ol eine leicht bewegliche, hellgelbe,
angenehm aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15^) 0,8677, die
sich beim Stehen an der Luft nicht verändert. Dagegen ist das bei der
Destillation von Manilakopal aufgefangene Manila-Ol zuerst eine rosige, dann
schnell kirschrot werdende Flüssigkeit vom sp. 0. (bei 15^) 0,9069. Auch
sonst ergaben die Schmoellingschen Untersuchungen interessante Verschieden-
heiten, über die man das Original nachlesen wolle.
Die Verwendung der Kopalöle ist bis jetzt sehr beschränkt; teilweise wird
es verbrannt, teilweise geringeren Lacken in gewisser Menge zugesetzt.
Korallin (Corallin) siehe „Indikatore n".
Korbflasohen siehe „Ballon s'* und „D e m y o h n s*\
Korke. Nach dem D. R. P. 161 987 kocht man Korkstücke in einem
Bade aus 4 T. Leinöl und 1 T. Kolophonium bis zur Auflockerung, brennt die
haften bleibenden Harzreste ab und entfernt die zurückbleibende Asche durch
Abputzen. Der Kork soll hierdurch eine bedeutende Volumvergrösserung
erfahren, gleichzeitig aber auch länger im Wasser bleiben können, bis er sich
vollsaugt. Das Verfahren hätte für die Herstellung von Rettungsgürteln Wert
Nach dem D. R. P. 162 836 behandelt man die Korke mit desinfizierenden
Oasen (z. B. Formaldehyd) und erhitzt sie gleichzeitig trocken auf 80— 100",
wodurch die Sterilisation vollständiger werden und der Oberschuss des
Oases schneller wieder entfernt werden soll.
Vgl. die Artikel „K o r k s u r r o g a t e" und „S u b e r i t".
Preise von Korkstopfen:
Korke ff. zylindrisch:
Durchm. 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 30 mm.
100 Stück 0,40 0,50 0,60 0,70 0,85 1,00 1,20 1,35 1,55 1,75 2,75 4,25 Mk.
1—9
4—13
3,50
4,00
• • • •
1-12
4-16
5,25
5,50
1—15
4-18
7.00
7,50
1-18
4 — 25 mm.
8,00 Mk.
9,00 ,
Korke. 635
Korke ff. konisch:
Unterer Durchm. 6-8 9—10 11—12 13—14 15—16 17—18 19—20 21— 22 mm.
100 Stück . . . 0,55 0,65 0,80 0,90 1.25 1,60 1,80 2,10 Mk.
*
Unterer Dnrchm. 25 27 30 32 35 40 45 50 55 60 mm.
100 Stück ... 2.50 3,00 3,50 4,00 6,00 9,00 12,00 15,00 18,00 25,00 Mk.
Korke, vollständig fehlerlos, für Verbrennungsröhren 100 St Mk. 5,00 ; 10 St. Mk. 0,60
KorkhoU, beste Qualität, je nach Stärke 1 kg Mk. 1,00-8,00
Korkbohrer aus Messing, mit Drahtstab:
In Sätzen von . . . 1—3 1—6
Durchmesser. . . . 4—7 4—9
Ohne Handgriffe, Satz 1,20 2,00
Mit Handgriffen, Satz . 1,35 2,25
Korkbohrer aus vernickeltem Stahl, mit Handgriffen:
In Sätzen von . . . 16 1— J2
Sau 4,00 11,00 Mk.
Korkbohrcr aus Weissblech:
In S&tzen von . . . 1—6 1—12 13-18
Satz 1,25 3,00 2,50 Mk.
Korkbohrerschärfcr, Stück Mk. 1,50
Korkfeilen, rund, mit Holzheft:
Länge 10 13 16 18 21 cm.
Stück 0,30 0,35 0,45 0,55 0,65 Mk.
Korkmesser von Stahl, mit Heft, Stück Mk. 0,75
Korkpressen aus bronziertem Gusseisen, Stück „ 1,75
„ Krokodil-Modell. Stück „ 2,25
, amerikanisches Modell, Stück „ 3,00
Korkzangen, zum Pressen kleinerer Korke, von vernickeltem Stahl:
Mit 1 2 Offnungen.
Stück 1,80 2,00 Mk.
Maschinen zur Korkmflllerei.
I. Korkbrecher.
a) Mit Walze aus gezahnten Hartgussscheiben:
Dnrchm. der Brcchwalze 200 300 400 mm.
Breite der Brechwalze 160 250 500 ,
Durchm. der Riemenscheiben 500 500 800 „
Breite derselben 100 100 160 „
Umdrehungen derselben in der Minute . . 300 200 150 i,
Kiaftbcdarf 4—5 5—6 10-12 HP.
Stündliche Leistung etwa 100-300 200-500 750—1000 kg.
Gewicht des Korkbrechers etwa .... 240 370 1600 „
Preis des Korkbrechers 450,00 650.00 1500,00 Mk.
Preis eines Magnet-Apparates zur Entfernung
der EisenteUchen — 800,00 940,00 „
b) Mit Walze aus gezahnten Stahlscheiben:
Durchm. der Brechwalze 200 800 400 mm.
Breite der Brechwalze 160 250 500 „
Durchm. der Riemenscheiben 500 500 800 „
Breite derselben 100 100 160 „
Umdrehungen derselben in der Minute . . 300 200 150 „
Kraftbedarf 4—5 5—6 10—12 HP.
StfindUche Leistung etwa 100—200 200—400 400-800 kg.
Gewicht des Korkbrechers etwa .... 260 400 1700 „
Gewicht eines Magnet- Apparates dazu etwa 120 105 200 «
Preis des KorkbAchers ohne Magnet-Apparat 800,00 1400,00 2300,00 Mk.
Preb eines Magnet- Apparates dazu ... — 800,00 940,00 „
536 Korkstein — Korksurrogate.
11. Kork-Mahlgflnge, ganz aus Eisen hergestellt (Oberlauf er); 4ie
Zarge mit Steinteller und Steinen sowie die Blechhaube werden von zwei
kraftigen gusseisernen Säulen getragen: . .
Durchm der Steine . • ..'..• 1370 mm.
Umdrehungen der Steine in der Minute 130
Kraftbedarf etwa 20—25 HP.
Stündliche Leistung eines Mahlganges etwa 120—160 kg.
Gewicht eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern , aber ohne
Steine, Transmissionswelle und Lager etwa 27^0 „
Gewicht der Steine etwa 2700 »
Preis eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern, aber ohne Steine,
Transmissionswelle und Lager 2500,00 Mk.
Preis der Steine 620,00 „
„ „ Ankerbolzen und Platten 40,00 »
Femer werden zur KorkmflUerei noch benutzt Schlagkreuz-
mflhlen (siehe Artikel „Desaggr ega toren'*) und Exzelsior-
m fl h 1 e n (siehe unter „M fl h 1 e n").
Korke:
Verdnigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Wantibnmn. Quilits & Oo., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 65/57.
Einrichtungen für KorkmflUereien und Korkplattenfabriken:
Fried. Krupp AkttengcseUschaft Gnisonwerk, Mscdebmrg^Buekau.
Korkbrecher:
Max Friedrich ft Oo., Leipsig^Plagwits 66. i Siemens-Scfauckertwerke, Berlin SW. U, Aikan.
I Plats 8.
Korksteln. Er besteht aus einem Gemisch von zerkleinertem Kork mit
mineralischen Bindemitteln und wird nach patentiertem Verfahren hergestellt;
sp. 0. etwa 0,25. Als feuersicheres und vorzflelich wflrmeisolierendes Mittel
wird er viel benutzt, neuerdings in steigendem Masse auch im Hochbau.
Durch Imprägnierung des Korksteins im Vakuum mit heissflflssigem Pech
unter Druck stellt man auch eine wasser- und wärmebeständige Modifikation
des Korksteins her. Im imprägnierten Zustande hat er ein sp. 0. von 0,30—0,40.
Der Korkstein ist demnach das leichteste aller Baumaterialien.
Korksteine, Format 25x12x6,5 cm 100 Stück Mk. 10,00
Imprägnierter Korkstein, dasselbe Format 100 » n 12,50
Korksnrroffate. Solche werden jetzt nach verschiedenen Verfahren
hergestellt. Davon ist der Kunstkork „S u b e r i t" in besonderem Artikel be-
handelt.
Nach dem D. R. P. 167 780 erhält man durch Einwirkunfi} von Azetylen
auf Kupfer bei 200—250® unter konstantem Druck ein einheitliches braunes,
zusammenhängendes, elastisches, ausserordentlich leichtes Produkt (Cupren),
das sich gut als Korkersatz eignet; es kann in jede beliebige Form gebracht
werden, lässt sich mit dem Messer schneiden, wird nicht von HsO benetzt, ist
porenfrei, und seine Dichte ist etwa halb so gross wie die des Korkes.
Nach dem Franz. Pat 370 637 knetet man Kasein mit Calciumhydrat
Borsäure und Korkabfällen, presst sie mittels hydraulischer Pressen in Metall-
formen und erhitzt darin auf 120**, wodurch ein Korkersatzmittel entstehen
soll. (Das Verfahren erscheint sehr problematisch.) Nach dem D. R. P.
185 714 soll man die fein zerkleinerten Korkabfälle mit Eiweisslösung mischen,
die Masse in Formen bringen, unter Druck pressen und sie schliesslich der
Wirkung von Dampf aussetzen.
Nach dem Amer. Pat. 903 865 stellt man eine Korkmasse durch. Be-
handeln fein gepulverter Korkteilchen mit einer OummilOsung nebst nach-
folgender Pressung unter Erhitzen her, während zur Erzeugung von Kunst-
kork nach dem D. R. P. 203971 Korkschrot, Glyzerin, Mineralöle und Ffill-
stoffe unter Verwendung von Viskose als Bindemittel und unter Zusatz von
Korkteppiche — Koschenille. g37
Schwermetalloxyden und schwachen Säuren in Formen gepresst und ge-
trocknet werden.
Korktepplohe siehe „Linolen m".
Korroeol siehe „CorrosoT*.
Komblii. Gesetzlich geschützte Bezeichnung fflr den künstlichen
Korund, wie er bei der A 1 u m i n o t h e r m i e (s. den Artikel „T h e r m i f *)
als Schlacke entsteht. Das Korubin dient zur Herstellung feuerfester Steine.
Korund, kttwitlloher. Die Norton Emery Wheel-Co.
fabriziert künstlichen Korund, also kristallisierte Tonerde, durch Schmelzen
von natürlichem Bauxit im elektrischen Ofen und langsames Abkühlen der
Schmelze. Das Produkt ist so hart wie natürlicher Korund und zShe wie
Schmirgel, also zur Herstellung von Schmirgelpapieren und Schmirgelsteinen
sehr geeignet
Ferner gewinnt man künstlichen Korund durch die sogenannte A 1 u -
minothermie (vgl. den Artikel „T h e r m i t")> also dadurch, dass man
eine Mischung von gepulvertem AI mit Metalloxyden entzündet, wobei letztere
zu dem betreffenden Metall reduziert werden, während das AI zu AlsOa in der
Form von Korund oxydiert wird.
Nach dem D. R. P. 158 336 stellt man Geräte für die chemische Industrie
aus Korund und einem tonigen Bindemittel her, die nach der Formgebung
gebrannt und, soweit erforderlich, glasiert werden. Das D. R. P. 160 780
schützt bei demselben Verfahren die Verwendung des Korunds, der bei der
Aluminothermie als Schlacke erhalten wird.
Fremy gelang es zuerst, auch den wirklichen Edelkorund, d. h. den
Rubin und den S a p h i r , herzustellen, und zwar durch Schmelzen von
amorphem AltOt mit rbO im hessischen Tiegel bei heller Rotglut; hierbei
scheidet die Kieselsäure des Tiegels aus dem zuerst gebildeten Bleialuminat
die Tonerde in schönen Kristallen ab. Hat man zuvor etwas Chromoxyd zu-
gesetzt, so entsprechen die Kristalle dem natürlichen roten Rubin, während
ein Zusatz von etwas Kobaltoxyd den blauen Saphir erzeugt. Das Verfahren
der Herstellung künstlicher Rubine ist neuerdings von V e r n e u i 1 (Compt.
rend. 135, 791) erheblich verbessert worden: Er bringt einen Stift aus Tonerde
in die Spitze einer nach unten gerichteten Knallgasflamme und streut in die
Bahn des zur Speisung der Flamme dienenden Gases eine feinverstäubte
Mischung aus Chromoxyd und Tonerde ein. Diese Stäubchen schmelzen in
der Flamme zu winzigen Tröpfchen, die sich auf der Spitze des Tonerdestiftes
als Kegel ansetzen. An der Spitze dieses Kegels bildet sich nun ein Tropfen
geschmolzener Tonerde, der allmählich aus der Flamme herausgezogen wird
und durch Anlagerung immer weiter wächst, bis die künstliche Rubinkugel
schliesslich bei leiser Erschütterung abbricht; sie bedarf dann nur noch des
Schliffes. Weiteres darüber siehe unter „Edelsteine, künstlich e".
Korund, künstl o/o kg Mk. 175,00
Korylof orm siehe „C o r y 1 o f o r m".
Koryiol siehe „C o r y z o V\
Xosobenllle (Cochenille). Farbstoffdroge, die aus den getrockneten
Leibern der weiblichen Nopalschildlaus Coccus cacti besteht Man sammelt
die auf verschiedenen Kaktus-Arten gezüchteten flügellosen Weibchen und
tötet sie durch siedendes Wasser, Dampf oder trockne Hitze, worauf sie ge-
trocknet als 1—2 nun lange ovale Körper in den Handel kommen. Je nachdem
ob die Schildläuse bei der Behandlung den weissen Wachsüberzug behalten
oder verloren haben, unterscheidet man silbergraue und schwarze
Koschenille. Der Farbstoff der Koschenille ist das Karmin oder die
Karminsäure.
In den Handel kommt ausser der Koschenille selbst das Karmin
(K 0 s c h e n i 1 1 e k a r m i n), ein roter Farbstoff, der als zartes Pulver oder
in Stücken gehandelt und durch Fällen einer Koschenilleabkochung mit Säure
688 Kotargit — Kottonöl.
oder einem saueren Salze darc^estellt wird. Die Fabrikationsmethoden des
Karmins werden gelieim gehalten; fi:ewöhnlich ist dasselbe ein Aluminiumkalk-
albuminat der Karminsäure. Ferner stellt man aus der Koschenille den
Karminlack dar, der auch als Florentiner-Lack, Wiener-
Lack und Pariser-Lack bezeichnet wird; man erhält ihn durch Fällen
alkalischer Koschenillelösungen mit Alaun oder mit Alaun und Zinnsalz.
Durch Diserieien von gepulverter Koschenille mit NHs (unter Luftabschluss)
und Fällung der erhaltenen Losung mit Aluminiumhydrat erhält man das
Cochenille ammoniacale, welches in dunkelbraunen Tafeln in den Handel
kommt. Schliesslich wird die Koschenille auch in Kuchenform gepresst; das
Präparat heisst Kuchenkoschenille.
Karmin und Karminlack dienen als Wasser- und Ölfarben; die Koschenille
wird nur noch selten zum Rotfärben von Wolle (mit Tonerde- oder Zinnbeizen)
benutzt.
Koschenille, grau 1 kg Mk. 4,35
n n fein gepulvert 1„ „ 5,60
Karmin, je nach Qualität 1 kg Mk. 35,00—42,00
Karminlack i „ „ 7,00—25,00
Florentiner Lack 1 kg Mk. 4,00
Koschenille:
Lehmaiin & Vom, Hamburg.
Xotari^t. Unter diesem Namen kommt ein Doppelsalz von salzsaurem
Kotarnin mit Eisenchlorid in den Handel.
Kotamin (Cotarninum). CuHuNOt + HsO. Spaltungs- bzw. Oxy-
dationsprodukt des Narkotins (s. d. unter „Opium und Opium-
alkaloide"); man erhält es durch Einwirkung von verd. HNOs auf
Narkotin.
Das salzsaure Kotarnin wird unter dem Namen S t y p t i z i n (s. d.), das
phtalsaure unter der Bezeichnung S typ toi (s. d.) medizinisch gebraucht
KoUrnin D Mk. 4,65
Xottonöl (Baumwollsamenöl; Oleum Oossypii), aus den Samen der
Baumwollstaude Oossypium herhaceum namentlich in Amerika gewonnen: Die
Baumwolle wird in den Egreniermaschinen von den Samen getrennt, worauf
letztere in einem mit rotierenden Messern versehenen Zylinder enthülst und
zerschnitten werden. Die zerkleinerten Samen presst man zwischen eisernen
Walzen zu Kuchen und erhitzt letzteren in Pfannen auf etwa 70®, worauf die
Kuchen in Sacke gefflllt und mittels hydraulischer Pressen ausgepresst wer-
den. Auch durch kalte Pressung sowie durch Extraktion mit Petroleumäther,
Benzin u. s. w. wird Kottonöl gewonnen.
Das rohe Kottonöl ist braunschwarz, dickflüssig, trübe; zur Reinigung
mischt man es mit einer durch Vorprobe festzustellenden Menge Natronlauge
von 15® B6, worauf es nach dem Abscheiden (das durch Salzwasserzusatz be-
fördert werden kann) abgelassen wird. Bei diesem — immer noch besten und
am meisten gebrauchten — Reinigungsverfahren muss man die Lauge in
feinem Strahle einlaufen lassen und fortwahrend heftig rühren, am besten
durch ein Luftstrahlgebläse. Tritt die Ausscheidung (das Brechen des 01s)
ein, so erwärmt man auf höchstens 60®; erscheint die Ausscheidung schwarz,
so ist die Reinigung beendet. Man lässt dann absetzen, wäscht das geklärte
Ol mit Hau und treibt es nach der Abscheidung des Wassers noch durch eine
Filterpresse. Bei sehr saueren Rohölen neutralisiert man erst fast ganz mit
NatCOs und hebt die schaumige Seife ab. Die schwarze Seife von der Raffina-
tion dient zur Gewinnung von Ölsäure.
Andere Verfahren reinigen mit Wasserglas, mit Kalkmilch, mit Kalium-
bichromat, Chlorkalk u. s.w.; häufig muss die Reinigung wiederholt werden.
Kraftchlor — Kreosot. 639
Das raffinierte KottonOl Ist hellgelb; durch Chlorkalk kann es noch ge-
bleicht werden. Sp. G. (bei 15°) 0,920—0,922; bei 0» wird es butterartig fest.
Verseifungszahl 195—198; Seh. P. der Fettsäuren 27,7»; Erst. P. der Fett-
säuren 30,5». Jodzahl des Kottonöls 105—1 15. Schwach trocknendes öl, das
vor allem zur Seifenfabrikation benutzt wird; raffinierte Sorten dienen als Zu-
satz (Verfälschung) von Olivenöl, Schweinefett u. s. w.
Preise schwankend; zurzeit etwa:
Kottonöl % kg Mk. 60,00-64,00
Kraftohlor siehe „Bleiche n*'.
Krapp. Die Wurzel der Färberröte Bubia tinctorum, die nament-
lich in Frankreich kultiviert wird. Der wichtigste Farbstoff des Krapps
ist das jetzt meistens künstlich dargestellte A 1 i z a r i n (s. d.) und das eben-
fallssynthetischzugewinnendeP urpur]n(s.„Oxyketonfarbstoff e**).
Aus diesem Grunde ist der Krappbau und die Krappfärberei auch sehr zurück-
gegangen. Um verschiedene schädliche Nebenbestandteile der Krappwurzel
zu beseitigen und den einen oder andern ihrer färbenden Bestandteile (wozu
auch noch Xanthopurpurin, Pseudopurpurin u. s. w. gehören)
auszunutzen, behandelt man die gemahlene Wurzel mit Wasser, mit Säure und
andern Lösungsmitteln. So und durch nachheriges Abpressen erhält man ver-
schiedene Krapppräparate, wie Krappblumen, Garancln,Plnkof-
fin, Garanceuse, Krappkarmin u. s. w. Der Krapp wird nur
noch in der Wollfärberei zur Erzeugung von braunstichlgem Rot benutzt, wobei
man mit KsCr20r vorbeizt; andere rote Nuancen erhält man durch Tonerde und
Zinnbeizen. — Künstlicher^Krapp siehe „A 1 i z a r i n".
Krapp la, holländisch ®/o kg Mk. 80,00
Kreide. Natürlich vorkommendes Calciumkarbonat CaCOt. Vgl. unter
Y,E r d f a r b e n".
Kreide:
Lehmaim & Yo«, Hamburg.
Einrichtungen für Kreidemühlen:
Fried. Krupp AktiengeBeUachaft Qnisonwerk, Macdebwg-Buckan.
Kremnlt. Neues Baumaterial aus Ton, Sand und Flussspat; die Be-
standteile werden zusammen vermählen und bei hoher Temp. geschmolzen.
Die flüssige Masse lässt sich wie Gusseisen giessen, so dass ausser gewöhn-
lichen Steinen alle möglichen Formstücke hergestellt werden können.
Das Kremnlt wird weder durch Feuer noch durch Frost oder Luft an-
gegriffen, blüht nicht aus, oxydiert sich nicht und wird nicht rissig; es lässt
sich in beliebiger Weise färben und glasieren.
Kremser Weiss siehe „Bleifarbe n".
OortaT Dietel, Eisenach (s. Iiis.-ADh.).
Kreolin. Desinfektionsmittel, das sich in H2O nicht löst, aber damit
sehr beständige Emulsioneoi bildet. Es wird aus dem Kreosotöl (s. d.) ge-
wonnen und enthält 25—30 %. und mehr Kreosotöl; die Emulsionsfähigkeit
beruht auf einem Zusatz von Harzseife.
Durch endgültiges Urteil gilt das Wort „C r e 0 1 1 n" für chemisch-phar-
mazeutische Präparate, Desinfektionsmittel, Arznei- und Holzkonservierungs-
mittel als geschütztes Warenzeichen für P e a r s 0 n , Hamburg.
BlreoBot. Eine aus dem Holzteer (s. d.), und zwar namentlich aus
Bachenholzteer durch fraktionierte Destillation erhaltene farblose, ölartige
Flüssigkeit von ausgesprochenem Rauchgeschmack. Zur Darstellung benutzt
Q^O Kreosotal — Kresolc.
man denjenigen Anteil der Desti41ationsprodukte, der schwerer ist als HtO,
wascht mit NasCOs-Lösung, destilliert wiederum zur Entfernung der leichteren
Anteile, schüttelt die schweren mit KOH und zersetzt die alkalische Lösung
durch HsSOt. Diese Operationen müssen wiederholt werden, bis das End-
produkt in Kalilauge klar löslich ist; dann fraktioniert man und fängt das
zwischen 205 und 220« Übergehende auf.
Beim Aufbewahren, namentlich unter dem Einfluss des Lichts, wird das
Kreosot gelb bis braungelb; es löst sich leicht in Alkohol und Äther, in 120 T.
heissem, sehr schwer in kaltem Wasser. Kreosot ist keine einheitliche Ver-
bindung; unter den Bestandteilen sei das Quajakol (s. d.) genannt.
Im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Kreosot, das auch Holzfeer-
kreosot (Buchenholzteerkreosot) genannt wird, steht das
Stelnkohlenteerkreosot; es ist dies unreines Phenol (s. d.)f
das namentlich an Kresolen (s. d.) reich ist.
Bnchenholzteerkreosot 1 kg Mk. 2,50
„ D. A. IV, sp. G. 1,080 1 „ „ 4,25
SteinkohlenteerkreoGot, gereinigt, weiss . . . . 1 kg Mk 1,80; Vo n n 160,00
„ ehem. rein, „ . . . . 1 „ „ 2,50; **/<, „ „ 225,00
Kreosot:
GcteUschaft fOr Chemitche Industrie, Basel.
Kreosot-Apparate :
F. H. llegrcr, Hannover - Hainhols (s. Ins.-Anh. S. 17).
Kreosotal = Kreosotkarbonat (Creosoium earhonicum). Zur Darstel-
lung löst man nach dem D R. P. 58 129 Kreosot in Natronlauge, leitet in die
Lösung Chlorkohlenoxyd ein und wäscht das ausgeschiedene Ol zuerst mit
sehr verd. NasCOs-Lösung und dann mit HsO.
Es bildet ein bernsteingelbes, honigdickes Ol, unlöslich in HsO, löslich
in Alkohol. Riecht und schmeckt wenig nach Kreosot. Afan benutzt es medi-
zinisch, wie das Kreosot selbst, als innerliches Desinfiziens, so bei Tuberku-
lose, Magen- und Darmkrankheiten, Lungenentzündung u. a. m. Vor dem
Kreosot hat es den Vorzug, nicht so unangenehm zu schmecken, schnell resor-
biert zu werden und nicht ätzend zu wirken.
Dosis: Ansteigend von ^-—5 Teelöffel voll täglich, rein oder in Wein,
Kognak, Lebertran zu nehmen.
Kreosotal H Mk. 2,50; 1 kg Mk. 23,00
Gesellschaft ffir Chemische Industrie, Basel.
Xreosotöl (Schweröl). Die bei der Destillation des Steinkohlen-
teers (s. d.) zwischen 250 und 280" übergehende Fraktion. Das Kreosotöl
bildet eine ölige, gelbgrflne, stark fluoreszierende, höchst unangenehm
riechende Flüssigkeit; sp. 0. 1,05. Man benutzt es meistens ungereinigt zn
Beleuchtungszwecken, als Brennmaterial, zur Lampen-
russfabrikation, zum Karburieren von Leuchtgas, zum 1 m -
prägnieren von Holz, zur Darstellung von Kreolin (s. d.), Lysol
(s. d.) und verwandter Desinfektionsmittel. Ein ähnliches Kreosotöl wird bei
der Verarbeitung des B r a u n k o h 1 e n t ee r s (s. d.) gewonnen.
Kreosotöl, grünlich (schweres Anstrich- und Imprägnieröl) . . . ®/o kg Mk. 10,00
Kreosotöl:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 n. 4 Stone
Stnet (s. Iii8.-Anh. S. 18).
L. Haurwits & Co., G. m. b. H.» Berlin NW. 52.
Dr. R. JOrgenaen, Prag-Weinberge.
Theerprodnktenfabrik Baese k Uejfr, Bnaa-
schweig.
Kresole (Methylphenole). C«H4(0H) . CHs. Homologe des Phenols
(s. d.), die stärkere Desinfektionskraft haben als dieses selbst und die Über-
legenheit der rohen Ober die reine Karbolsäure erklären. Durch Behandlung
Kresolharzseife — Kresolscife. 041
>ole mit Natronlauge erhält man wasserlösliche Präparate (K r e 8 o l -
n), die als Desinfektionsmittel Bedeutung haben. So wird z. B. das
0 1 erhalten, während zur LOslichmachung des Lysols (s. d.) Seife,
1 V e o 1 8 kresotinsaures Natrium verwendet wird.
s Rohkresol enthält alle drei Isomere, woraus reines o-Kresol durch
en abgeschieden werden kann. Ein anderes patentiertes Verfahren
erung von o-, m- und p-Kresol aus dem Gemisch des Steinkohlenteer-
beruht auf der verschiedenen LOslichkeit der m- und p-Kresolsulfo-
in konz. HtSOt; o-Kresol wird durch fraktionierte Destillation abge-
Besondere Aufmerksamkeit hat ein neues Verfahren gefunden, welches
inung von p- und m-Kresol mit Hilfe von Oxalsäure bewirkt. Nach
Verfahren (D. R. P. 137 584 und 141 421) wird das technische Kresol-
, welches nach dem Ausfrieren des Orthoderivats p- und m-Kresol
mit wasserfreier Oxalsäure oder einem wasserfreien saueren Oxalat
; hierbei entsteht p-Kresoloxalsäureester, der durch Auskristallisiereo
Lösung entfernt wird, während in dieser das nicht esterifizierbare
d gelöst bleibt. Der Ester ist ein farbloser fester Körper, der in Alkohol,
id Eisessig löslich, in Benzol unlöslich ist und durch Sublimieren ge-
verden kann; man zersetzt ihn durch Wasser,
ch dem D. R. P. 148 703 trennt man das Gemisch von m- und p-Kresol
ewinnung des ersteren in Form seiner Sulfosäure dadurch, dass man
ikresol mit pyrosulfathaltigem Natriumbisulfat bei etwa 100 — 110* be-
und die gewonnene Sulfosäure bezw. ihr Na-Salz von dem unver-
1 p-Kresol trennt.
s D. R. P. 152 652 zur Herstellung von m-Kresol aus Rohkresol gründet
auf, dass das neutrale Ca-Salz des m-Kresols erheblich schwerer 10s-
als dasselbe Salz des p-Kresols: Man sättigt Kresol mit Ca(OH)t bis
lung der neutralen Salze, lässt kristallisieren und trennt die an
ilcalcium reichen Kristalle von der an p-Kresolcalcium reichen Mutter-
lie Behandlung wird wiederholt. Auch kann man das Rohkresol mit
Ca(OH)s versetzen und das ausgeschiedene neutrale Ca-Salz von der
luge abpressen oder mit Benzol und dergleichen auswaschen.
Kresol bildet farblose Kristalle, ist leicht löslich in Alkohol und
:aum in H»0, Seh. P. 31«, S. P. 188«.
-Kresol ist flüssig, erstarrt schwer, Seh. P. -f 4»; S. P. 201«.
Kresol bildet farblose Prismen vom Seh. P. 36*, S. P. 198«.
1 (aus Teeröl) S. P. ,99— 204« D.A.IV % kg Mk. 6000
ssol, tcchn. rein ^lo n n 175,00
ehem. „ 1 „ „ 1\00
sol, tcchn. „ (Seh. P. 29— 30» C) % n n ^^0,Q0
ehem. „ l»n 4>00
sol, techn. „ % » » 175,(X)
ehem. „ krist. (Seh. P. Sö'^C.). 1 » n l&.OO
»Inatron (Solutol), roh ®/o n n 60.00
„ rein % „ „ 80,00
esole:
Fabrik FlOnheim» Dr. H. Noerdlinger,
n a. M. (Kresolum pur. liquefact).
rik Ladenburg» 0. m. b. H., Laden-
aden).
Dr. F. Rascfaig, Chemische Fabrik, Ludwigahalen
a. Rh.
Theerproduktenfabrik Bacse & Meyer, Braun-
schweig.
•esolharzselfe flüssig, siehe „Viehwaschmitte T*.
'esolseife. Desinfektionsmittel, z. B. für Hebammen. Eine Kaliseife,
5 rohes Kresol vom S. P. 199—204» enthält und sich in jedem Verhältnis
löst.
ginalbarrcl von 18Ö kg 1 kg Mk. 0.50
tginalkanne von 2f) kg . . . 1 „ „ 0,66
iginalballon von 60 kg 1 „ „ 0,52
eher VII. 41
642
Kreuzbeeren — Kristallisation.
Kresolseife:
Schfllke & Mayr, loraolfabrik, Hamburg.
Kresolseif enlösung :
Ohemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,
FlSreheim a. M.
Ghemiache Fabrik Ladenburg, O. m. b. H.,
Ladenburg (Baden).
Dr. F. Basebig, Chemlache Fabrik, Ludwigs-
haien a. Rh.
Theerproduktenfabr., fiaese & Meyer, Braun-
Bchweig.
Kreuzbeeren siehe ,,G e 1 b b e e r e n'*.
Kristalline siehe „Z e 11 u 1 o i dl a c k e*\
Kristallisation.
Kristall isierschalen von weissem Glase, mit flachem
Boden und senkrechten Wänden, 1,5 bis 5 cm hoch.
Durchmesser ... 8 4 f)
Ohne Ausguss 100 St. 16,00 1H,00 17,50
Mit „ 100 „ 20,85 20 Ö5 2.i,25
Durchmesser .... 9 lO 11
Ohne Ausguss 100 St. 25,25 2«.^5 3f»,25
Mit
100
34,50 .<H,50 46,50
6
19,25
26,00
12
40,00
54,50
7
2>,«5
29,50
8 cm.
24.00 Mk.
32,00 „
13 14 cm.
48,00 56,00 Mk,
64,00 75,25 „
Durchmesser .... 15 '6 17
Ohne Ausguss 100 St. 59.25 64,00 69,75
Mit „ 100 „ 80.00 84,Ö5 9 1,25
18 19 20 cm.
72.00 80,00 88,00 Mk.
96,00 107,25 116,85 „
Durchmesser ... 21 2? 23 24
Ohne Ausguss mo St. 96.00 10 t, 00 H2 00 128,00
Mit „ 100 „ 12^,00 13.^,25 1,^0,00 172,00
Durchmesser .... 26 27 28 29
Ohne Ausguss 100 St. 160.00 192 00 240,00 272 00
Mit „ 100 „ 206,00 256,00 320,00 360,00
In Sätzen Durchmesser 3 — "^ 3 15
Ohne Ausguss 10 Satz 11,25 40,00
Mit „ 10 Satz 15,25 54,- 0
25 cm.
144,00 Mk.
192,00 „
30 cm.
304,00 Mk.
400,00 „
3—22 3-30 cm.
96,><5 252,00 Mk.
130,50 336,00 „
Dieselben, hohe Form.
Höhe .... 4 5 6 8 iO
Durchmesser. . . 4 5 6 8 10
Ohne Ausguss 100 St. 20,^5 22,25 2r> 2iS 3. ',00 38.50
Mit „ 100 „ 26,55 29.50 34,50 43,25 51,25
12 cm.
12 .
51.25 Mk.
68,85 „
Kristallisationsgefasse aus Berliner Sanitäts-Por-
z e 11 a n , mit Deckel.
Durchmesser. . . .
Inhalt
Stück
32
39 cm.
3,^
9 1.
10,00
1 i,00 Mk.
Kristall isationsgefasse aus Berliner Sanitäts-Por-
zellan, mit Abfluss.
Durchmesser 37 cm, Höh« 17,5 cm, Inhalt ca. 14 1 Stück Mk. 12,00
KiyoUtb — Kiyptol.
iCristallisiergefässe aus Steinzeug
ch auch unglasiert).
innen glasiert
64S
(auf
■che Fonn mit flachem Boden
Konische Form m. rundem Boden
Halbkugelige
Form
Lichte Weit«
Lichte
Lichte Weite
Lichte
Lichte
Lichte
Vxcu
PMis
Preis
Tiefe
Tiefe
Weite
Tiefe
oben
unten
ohen
unten
mm
mm
niiB
Mk.
mm
mm
mm
Mk.
mm
mm
Mlc.
4.S0
240
280
4,50
390
300
240
4,50
460
230
4,50
540
310
350
9.00
510
400
410
9.00
580
290
9.00
610
350
400
12.00
560
4H0
490
12,51)
660
3.H0
13,00
6^0
390
440
16,00
610
480
ötiO
16,50
730
360
17,00
780
450
500
25.no
700
540
640
25,50
830
4:0
26.0a
850
510
550
32,50
770
590
710
3H,00
910
450
34,00
920
530
600
40,00
830
640
750
41,00
990
490
42.50
990
570
650
48.00
860
670
820
50,0o
1(»50
520
51,00
11 '40
600
680
56.00
910
710
870
59,uO
1100
ÖM)
61,50
1090
620
710
65,00
940
730
910
68,0<'
1150
570
72,00
1160
670
750
80.00
1020
780
980
«),00
1250
620
90,00
ristalllsationsapparate:
eyer, Hannover-Hainholn.
ristallisationsgefässe aus Steinzeug:
Ton- Q. Steinseag- Werke, Aktiengesell- 1 Fr. Chr. Flkentscher, O. m. b. H., Zwickau 1. Sa.
Berlin-Charlottenburg, Berlineratr. 28. |
ryollth. Mineral, welches ctiemisch genommen das Doppelsalz Alu-
natriumfluorid AlFs . 3 NaF ist Es dient namentlich zur Gewinnung
^talllschem Aluminium (s. d.), zur Darstellung von Alaun, ferner
»da sowie von Tonerdehydrat und endlich zum Trüben des Glases,
chen Kryolith siehe No. 4 unter j^Aluminiumverbindunge n**.
iländiscber Mineral-Kryolith ®o ^^g Mk. 80,00— 100,00
yolith :
& Vom, Hamburg.
R. Rienecker und Dr.
bei Siptenfelde.
W. Schmeiwer, Fluor
-yolith, künstlicher:
hischer Verein, Aussig a. E.
ilagen und Verfahren zur Herstellung von Kryolith:
iger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
ryptol. Während alle andern elelr^rischen Heizapparate auf dem
der Verwendung von Metallwiderstanden — entweder in Form von
I oder von Folien — beruhen, verwendet die Kryptolgesellschaft für ihre
e das Völker sehe Widerstandsmaterial „Kryptol**, eine Mischung
ile, Graphit, Karborund u. s. w. nach den Patenten von Dr. Völker,
laue Zusammensetzung des Kryptols, die verschieden je nach Ver-
R:szweck und Stromspannung ist, ist Geheimnis der Firma. Das ganze
m sowie die meisten Apparate sind durch in- und ausländische Patente
brauchsmuster geschützt.
s Kryptol wird meist derart verwandt, dass eine mehr oder minder
ichicht dieser körnigen Masse lose auf eine Schamotte- oder ähnliche
Unterlage gebracht und mittels Kohlenelektroden in den Stromkreis
laltet wird. Diese Anordnung bedingt einen wesentlichen Vorteil gegen-
deren Systemen, nämlich die leichte Auswechselbarkeit der Wider-
asse bei vorkommenden Defekten, Verunreinigungen u. s. w. Ferner
Möglichkeit vor, durch verschiedene Höhe der Schichten an einzelnen
41*
044 Krystallisaüon — Kubischer Salpeter.
Stellen verschieden hohe Temperaturen zu erzeugen, ebenso wie die Form
der Kryptolschicht mit Leichtigkeit jedem Qefäss angepasst werden kann.
Wichtiger noch als diese Eigehschaften ist jedpch die Möglichkeit, mit
Hilfe des Kryptols beliebig hohe Temperaturen zu erzeugen, deren Erreichung
mit Hilfe von Metallwiderstanden unmöglich ist. Temperaturen bis ^000 Orad
und mehr würden mit Hilfe von Kryptol leicht zu erreichen sein, wenn nicht
eine Grenze durch die Widerstandsfähigkeit der Isolierschichten (Schamotte,
Emaille u. s. w.) gezogen wäre. Immerhin bedeutet die Erreichbarkeit einer
Temperatur bis 2000—2200 Grad einen bedeutenden Fortschritt. — Die Tem-
peraturen sind nach dem Dr. Völkerschen Verfahren durch Schichtung der
Masse selbst, durch Anwendung verschieden grober Körnungen und durch
Vorschaltung geeigneter Widerstände regulierbar.
Bei einem neuen Ofen mit Kryptolheizung wird das Kryptol in eine halb-
zylinderförmige Vertiefung des Schamottekörpers gebracht; die Reduzier-
trommel zur Aufnahme des zu erhitzenden Stoffes ist zylinderförmig. -— Für
Zimmerheizung wird die körnige Kryptolmasse in 32 cm lange Glasrohre mit
metallischen End verschlussen eingefüllt (Kryptol-Patrone); eine
solche Patrone wird für eine normale Spannung von 110 V. hergestellt
Der Entwicklungsgang des Kryptolverfahrens bedingte es, dass die Kryp-
tolgesellschaft ihre Aufmerksamkeit zunächst den Laboratorinmsapparaten
widmete, und so weist denn das Preisverzeichnis derselben eine reiche Aus-
wahl für die verschiedensten Zwecke auf, z. B. Verbrennungsöfen» Kocb-
apparate für Kjeldahlkolben bzw. Qoldprobenkölbchen, Trockenschränke,
Muffelöfen, Wasserbäder, Heizplatten u. s. w.
Kryptol 10 kg Mk. 30,00
Kryptol . Heizplatten „ 11,50— 78,00
„ Kochapparate „ 40,00—100.00
„ Tiegelöfcn von „ 60,00 aufwirls
„ Muffelöfen „ „ 150,00 n
„ Trockenkästen „ 43,50—170,00
„ Wasserbäder „ 15,00— 31,50
KrystalllMitlon siehe „K r i s t a 1 1 i s a t i o n".
Kttbel.
Kübel aus Steinzeug für Mischzwecke u. s. w. ohne oder mit
Abflusstülle:
a) hohe Form.
Inhalt ... 50 75 100 125 150 200 250 300 400 500 600 800 1000 1.
Im Lichten weit 38 43 47 50 53 58 62 66 75 80 92 100 105 cm.
„ „ tief. 55 64 70 78 85 95 105 HO HO 112 115 120 135 „
Preis .... 8 11 14 17 20 25 32 40 60 75 90 120 150 Mk.
b) niedrigere (bauchige) Form:
Inhalt ... 200 400 600 800 1000 1.
Im Lichten weit 70 89 102 110 120 cm.
„ „ tief. 65 85 85 100 100 „
Preis. . . . 2\00 60,00 90,00 120,00 150,00 Mk.
Kübel aus Stahlblech, gefalzt und genietet, laugendicht, mit
zwei Henkeln.
Inhalt ... 18 20 22 25 27 30 32 35 40 50 1.
Durchmesser , 280 290 295 310 310 325 325 340 350 380 mm.
Höhe ... 300 310 3>ö 350 375 375 400 400 420 450 r
Preis. . . . 8,50 9,00 9,50 10,00 10,50 11,50 12,50 13,50 14,50 15,50 Mk.
Preise ftlr Kübel mit AusgusstüIIe 20 ®/o höher.
Kübel aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesell-
ichaft, Berlio-Charlottenburg, BerUnemtr. 28.
OestcrrcichLKher VereiD, Aussig «. E.
Xubisoher Salpeter (Natriumnitrat) siehe „C h i 1 i s a 1 p e t e r
Kufen.
645
Kufen (Reservoirs aus Schmiedeeisen für Laugen u. s. w.)*
a) Viereckige schmiede ei serne Reservoirs mit
rundeten Ecken.
abge-
Inhalt
lichte Maase
Blechstsrice
An-
Gewicht
Pteis netto
pro«/«kK
Uagß
Breit«
Höhe .
de« Mantels
des Bodens
1
mra
fl«!
BUB
mm
«nm
u
Uk,
500
1000
500
1000
4
5
150
63,00
750
1000
750
1000
4,5
5,5
205
58,00
1000
1000
1000
1000
5
6
260
56,00
1250
1000
1000
1250
5
6
310
53,00
1500
1500
1000
1000
5,5
6,5
410
50,00
1750
1750
1000
1000
5,5
7
455
48,00
2000
2000
1000
1000
5.5
7
500
46.00
250Ö
2000
1250
1000
5,5
7
570
46,00
3000
2500
1200
1000
6
7
715
45,00
3500
2bC0
1120
1250
6
7,5
860
44.00
4000
2000
1250
1600
6
7,5
925
44.00
4500
2500
1250
1440
6
7.5
970
44.00
5000
2500
1250
1600
6
7,5
1040
44,00
55(»0
2500
IbOO
1470
6
7,5
1085
44.00
6000
2500
1500
1600
6
7,5
1140
43.00
6500
2500
1600
1625
6
7,5
1200
43.00
7000
2500
1750
1600
6
7,5
1245
43,00
7500
2000
1875
2000
6,5
8
1390
42.no
8000
2000
2000
2000
6,5
8
1440
42.00
9000
2250
2000
2000
6,5
8
1535
42.00
10000
2500
2000
2000
6.5
8
1645
42,00
12500
2500
2500
2000
7
8
1950
41.00
15000
3000
2500
2000
7
8,5
2210
41.00
17500
3500
2500
2000
7
8.5
2510
40.00
20000
4000
2500
2000
7
8,5
2740
40,00
b) Zylindrische schmiedeeiserne Reservoirs mit
flachem oder gewölbtem Boden.
lahaU
Lichte Masse
Blechstärke
An«
näherndes
Gewicht
Preis netto
pro % kg
Durchmesser
Höhe
des Mantels
des Bodens
1
miw
mm
pim
mm
kg
Mk.
200
600
710
4
6
80
83,00
300
650
910
4.5
7
115
72.00
4'iO
750
910
5
7
150
68.00
500
800
1000
5
8
175
60.00
600
900
950
5.5
8
215
55.00
750
950
lOK)
5,5
9
235
53.00
1000
liOO
1060
6
10
330
50,00
1250
1200
1110
6
10
375
49,00
1500
1300
1130
6
10
430
48.00
1750
1400
1140
6,5
10.5
500
47.00
2000
1400
1300
6.5
10.5
535
47.00
22.0
1450
1370
6,5
10,5
570
46.00
2500
15' 0
U'JO
6.5
10,5
625
4Ü.00
2750
1500
15t0
7
11
700
4.^.00
3000
IGitO
1500
7.5
11,5
795
45,00
Eiserne Reservoirs:
Kleine, KeuschAfer A Co., O. m. b. H., Schwelm i. W. (s. Im. -Anh. 8. 17).
546 Kugelkocher — Kühlen.
Knffelkooher siehe „P a p i e r*'.
Kngrelmfililen siehe „Mühle n**.
Max Friedrich & Co.. Leipdg-^agwitx 66.
Knffelröhren.
Kugel-Röhren zu Metalloxyd, mit 1 Kugel 100 St. Mk. 17,00
„ 2 Kugeln 100 ,. „ 21,35
,, » » ^^^ böhmisch, hartem Glas mit
1 Kugel 100 „ „ 35,75
von böhmisch, hartem Glas mit
2 Kugeln 100 ^ „ 42,50
von böhmisch, hartem Glas mit
3 Kugeln 100 ,, „ 50,00
nach J. Mayer, mit 10 Kugeln, zur Bestimmung
des Schwefelgehaltes in Eisenerzen mit Bromwasser 1 n n ^«^^
dieselben mit Hahn In» ^»^^
n
n
n
KugelrOhren:
Vereinigte Lausitser OlaBwcrke A.Q., Abt. Warmbrunn. Qullitz k Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 66/67.
Kühlen, Apparate dazu.
A. Für das Laboratorium.
K fl h I e r aus 0 1 a s nach L i e b i g , meist angewandte Form.
ManteUänge 25 40 60 80 100 cm.
Stück 1.25 1,75 2,50 3,25 3,75 Mk.
do.. aber mit Gummistopfen, Stück .... 2,00 2,50 3,50 4,25 4,75 ^
KfihirOhren zu vorstehenden Kühlern.
Von 25 40 60 80 100 cm Mantellänge.
Ohne Allonge Stück 0.25 0,25 QJO 0.85 0.40 Mk.
Mit „ „ 0,85 0.40 0,45 0,55 0,65 „
Rflckflusskühler aus Glas, mit eingeschmolzener vierfach erwei-
terter Kugelröhre, mit oberer Allonge.
Mantellänge 80 40 cm.
Stück . . 2,00 2,50 Mk.
Kühler aus G 1 a s mit eingeschmolzenem Schlangenrohr.
Ganze Länge 22 cm Stück Mk. 2,60
Rückflusskühler, bestehend aus tubulierter Glasglocke mit
gläserner Kühlschlange.
Höhe der Glocke 24 26 26 29 29 cm.
Durchmesser der Glocke 4 5 8 10 13 „
Ohne eisernen Träger Stück 3,00 4.50 5.25 6,75 9,75 Mk.
Mit eisernem Träger „ 5,75 7.25 8,25 9,75 12,75 „
Dazu: Kühlschlangen 1,75 2,25 2,60 3,00 4,00 „
Rückflusskühler (Kugelkühler) nach Soxhiet, für Extraktionsapparate.
Aus Glas Stück Mk. 7,50
Aus vernickeltem Messing, innen verzinnt „ „ 6,75
B. FürdieTechnik.
Kühlschlangen aus Porzellan.
Mit . . . 6V. 8^'t 9Vt 1 1 Vi Windungen.
Höhe. . . .350 510 630 1100 mm.
Durchm.. . 155 320 3^0 520 „
Preis . . . 17,50 85,00 95,00 580,00 Mk.
Preise anderer Formen und Grössen auf Anfrage bei den betreifenden Firmen.
Kühlen.
«47
all Ischlangen aus S t e i n z e u g:
Höh.
bii
Unter-
Breite
Scher-
Rohr-
Rohr-
Win-
ohne
ben-
Kühl-
«h
-
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Attslauf
•tärke
flache
Preis
ca.
ca.
ca.
ca.
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mm
m
mm
mm
mm
qm
Mk,
10
4
7 Vi
400
200
2V.
0,13
15
10
7
10'/.
540
320
2V.
0,22
21
15
4
7'/i
400
200
2»/g
049
18
15
7
7V.
540
320
2Vt
0,33
26
15
7
6'/t
550
400
2 Vi
0,33
26
1
20
7
7'/«
540
320
3
0,44
30
25
5'/»
550
400
3
0,55
35
30
11
9'/«
700
460
3
1,04
50
35
7
5'/»
630
450
3
0,77
40
35
10
6'/,
660
610
3
1,10
55
t
35
12
6'.
600
630
3
1,32
62
35
15
öi
900
6 0
3
1,65
72
40
5
3V.
48«»
610
3
0,63
30
40
15
8 Vi
900
610
3
1,89
75
t 40
15
8 Vi
900
610
3
2,36
75
40
15
9'/i
9>0
630
3
2,36
75
1 40
22
1-' Vi
1300
610
3
2,77
115
; 40
32
11 Vi
1200
9t;o
3
4,02
175
t 1 40
32
11 Vi
1200
960
3
5,02
175
50
7V.
15
2 Vi
550
960
4
1,18
60
50
6 Vi
1000
860
4
2,36
110
t 50
15
6 Vi
100(»
860
4
2,96
HO
50
18
8 Vi
1100
760
4
2,83
140
t 50
IS-
8 Vi
1100
760
4
3.54
140
50
IS
6 Vi
1100
960
4
2,83
150
t
50
18
6 Vi
1100
960
4
3,54
150
50
21
9 Vi
1120
780
4
3,30
160
50
30
10 Vi
1400
960
4
4,71
225
50
8
3 Vi
630
700
4
1,'.'6
60
50
12
5V«
850
7«0
4
1,88
100
50
16
7 Vi
1070
700
4
2,52
130
60
10
3V.
680
960
4V.
1,89
95
60
18
6V»
IK'O
960
4V.
3,39
160
t
60
18
6 Vi
1100
960
4 Vi
4,24
160
60
21
9 Vi
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-iSO
5
3,96
160
It
60
24
9 Vi
1150
880
5
5,65
220
60
24
8 Vi
1300
960
5
4,52
220
It i 60
24
8Vt
1300
960
5
5,65
220
60
26
10 V«
13(10
8-0
5
5,00
240
60
27
9 Vi
1400
960
5
5,09
250
It
65
21
9V.
1100
760
5
5,10
200
65
20
8 Vi
1300
850
5
4,08
200
70
1
2 Vi
580
960
6
1,54
85
70
15
5 Vi
960
960
6
3,30
170
75
21
7Vt
1350
9«.0
6
4,95
250
75
1
24
7'/.
1400
1120
6
6,20
280
i n s e n k ü h I e r (D. R. P.): Bei diesen aus einzelnen Steinzeugelemen-
stehenden Piattenkfihlern werden die betreffenden Gase an grossen
a gekühlt (vgl. beistehende Figur). Beim Eintritt in jedes Element brel-
teR sich die Oase an den gewölbten Flachen der oberen Linse ans, treten
durch die am Rande angeordneten VerbindungsrOhrchen In die untere Linse ein
und werden hier wieder nach der Mitte
Schreibung, Abbildungen und Preise siehe Im Artikel „A b s o r p t i o n".
Oegenstrom-Kataralct-Kahler aus Ouss- oder Schmiede-
eisen, zum Eindampfen Im Vaiiuum.
■icdec-
Durcb-
FrSxI«
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PnfadM
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150
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3500
800
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250
400
325
3900
900
900
3Ü0
400
325
4800
1000
1100
400
400
325
5000
1000
1100
650
500
425
6400
1000
1100
700
500
425
7400
12O0
1475
850
600
426
9200
1300
1600
1100
500
425
12000
1500
2000
1300
600
500
13000
1500
2000
2100
700
ÖÖO
17000
2200
380O
265G
700
650
23000
2500
4400
2800
800
825
32000
25m
4600
gLiifCpniiipeii'' (■. d.).
Gegenstromldlhier aus Wellblech, Patent Biaclt:
Bestebeod >iis dem elgentlichtD Kubier und dem Unlenatl lOm AoBuieen
des KondeoiatM. P[«i*e ricblen (icli nach dem der VenreDdnnesaR ao-
iDpiuenden Metall tovie nach det Gröne dei KüUflicbe, i. B. koMeC
ein knpremer Blaclucher Küblei, pui«ad lu einem Meiletoren [debe
unter „Holzverkohlung") von 36 Rio Fmunj Mk. 1500
KolÖr — Kumol und Kumidin. Q49
KOrtingsROhrenktihlerzur Herstellung ätherischer öle, destil-
lierten Wassers, zur Verdichtung von Benzindämpfen u. s. w. Die ausge-
zeichnet wirkenden metallischen Kühler sind nach dem Prinzip der Ober-
flflchen-Kondensatoren gebaut.
Fteise auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma. (Die Art der Flüssigkeit, die
stündlich zu destillierende Menge und die Temperatur des Kühlwassers sind an-
zugeben.)
Vgl. auch den Artikel „Kondensiere n*'.
Kühler:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. IG, Brttcken-
iCrasse 6 b (aus Kupfer u. Eisen) (s. Inserate).
Vereinigte Lausitxer Qlaawerke A.Q., Abt. Warm*
bninn. Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
atrasse 65/67.
Kühler aus Steinzeug:
Beatache T6n- n. Steiaceug- Werke, Aktiengesellschaft, Berlln-Charlottenburg, Berlinerstr. 23.
Kühlschlangen aus Steinzeug:
Bcatscbe Steinxeugwarenfabrlk, Friedrichsfeld ' Deatsdie Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesell-
ia Baden. schart, Berlin-Oharlottenburg, Berlinerstr. 28.
Oeaterreichischer Verein, AumAg a. £.
F. H. Meyer, Hannover • Hainhola (m. Ins.-Aöh.
Sb 17) (aas Kupfer-, Metsiag- aod Bisearöhren).
1
Kühlschlangen und Kühlapparate:
ToUonar Hflnig & Comp., Heidenau-Dresden.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brficken-
ftrasse 6 b (aus Kupfer-, Messing- and Bisen-
röhren) Ca- Inserate).
Xalör siehe „Zuckercouleu r".
Xultiirapparate siehe „Bakteriologische Apparat e'*.
Xnmatln (Cumarin). Aromatisches Prinzip vieler Pflanzen, namentlich
in den Tonkabohnen und im Waldmeister; in andern Pflanzen bildet es sich erst
beim Trocknen (z. B. im Heu). Es wird durch Extraktion mit Alkohol aus den
Tonkabohnen gewonnen und bildet rhombische, gewürzig aromatisch nach
Waldmeister riechende Kristalle vom Seh. P, 67«, S. P. 205^ kaum in HtO,
leichd in Alkohol löslich. Der Konstitution nach ist es Kumarsäure-
anhydrld CsH4<^^ : CH . CO . synthetisch gewinnt man es durch Er-
hitzen von 3 T. Salizylaldehyd mit 5 T. Essigsäureanhydrid und 4 T. wasser-
freiem NaCsHsOt am Rückflusskühler.
Kumarin dient in der Parfümerie, weiter zur Gewinnung von Maiwein-
essemq u. a. m>.
Komazin, kriat 1 kg Mk. 30,00
Kumarin :
llaarmann 4k Beimer, Chem. Fabrik, Holuninden. 1 K. Merck, Darmstadt.
Xttmmelöl {Oleum Garvi). Flüchtiges Ol, aus dem Samen von Carum
com durch Destillation mit HtO gewonnen, farblos bis blassgelb, dünnflüssig,
qeutral, riecht und schmeckt stark nach Kümmel. Sp. O. (bei 15^) 0,905—0,915.
0. D. + 75— ^5^ Bei längerer Aufbewahrung wird es dunkler, verharzt und
reagiert sauer; bekannte Bestandteile sind das Limonen (35—55%) und
das Karvol (45—65%). Das Kümmelöl wird zur Bereitung von Likören
sowie in der Medizin benutzt. Ein geringes Ol gewinnt man aus der beim
Ausdreschen des Kümmels abfallenden Spreu.
Kümmelöl, rekt., sp. G. 0,900 1 kg Mk. 1 1,00
„ dopp. rekt. aus hoUänd. Samen, sp. G. 0,908 . . . 1 „ „ 11,50
„ konz. (Karyoi), sp, G. 0.963, D. A. IV 1 „ „ 17,00
„ „ „ ehem. rein In „ 20,00
„ leicht (Karven) 1„ „ 5,50
Xumidin siehe „Kümo 1".
Kumol und Knnidln«
1. Kumol (Isopropylbenzol). CaHa . CH(CHs)fl. Wird nach verschie-
denen Methoden gewonnen, z. B. aus Benzylidenchlorid CaHs . CHClt+ Zink-
methyl. Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0«) 0,87976; S. P. \52^.
650 Kunstbutter — Küpen und Küpenfiu'bstoffe.
Kumol, techn ®/o kg Mk. 150,00
„ gereinigt 1 kg Mk. 3,00; «/o n « 280,00
2. Pseudokumol (as-Trimethylbenzol), CeHiCCH»)» [1:3: 4],
Findet sich im Steinkohlenteer und wird daraus gewonnen, indem man zuerst
Pseudokumolsulfosaure darstellt.
Flüssigkeit, sp. G. (bei (P) 0,8643; S. P. 169,8«.
Pseudokumol, techn 1 kg Mk. 1,75; % kg Mk. 150,00
„ ehem. rein H „ 7,00; 1 „ „ 60X0
3. K u m 1 d i n (Amidoisopropylbenzol). HsN . CtH« . CH(CHt)2. Durch
Reduktion von Nitrokumol gewonnen, welches letztere man in gewöhnlicher
Weise durch Nitrieren von Kumol erhalten kann. Flüssigkeit sp. 0. 0,9526;
S. P. 225».
Kumidin, roh 1 kg Mk. 5,50; «/o kg Mk. 500,00
4. Pseudokumidin (Amido-as-Trimethylbenzol).
(CH,), . C.H, . NH,[CH, : CH, : CHa : NH, = 1 : 3 : 4 : 6].
Durch Reduktion von Nitropseudokumol mit Sn und HCl erhalten. Kristall-
nadeln, Seh. P. 62*. Im Grossen gewinnt man es jetzt durch Erhitzen von
m-Xylidin mit Methylalkohol und HCl auf ca, 290®. Die aus den erhaltenen
Chlorhydraten abgeschiedenen Basen werden durch fraktionierte Destillation
getrennt.
Pseudokumidin, ehem. rein, krist H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 60,« 0
Kumol und Kumidin, wie namentlich Pseudokumol und Pseudokumidin.
finden bei der Teerfarbenfabrikation Verwendung.
Xnnstbutter siehe „M a r g a r i n e".
Knnsthefe siehe „H e f e'*.
Kunstholz siehe „H o 1 z m a s s e*'.
Kunsthonigr siehe „H o n i g*'.
Kunsthorn siehe „Hörn, künstliche s'\
Kunstleder siehe „Ledersurrogat e".
Künstliche Dttnffemittel siehe „Düngemittel, künstlich e \
Künstliche Riechstoffe siehe .,R i e c h s t o f f e, künstliche'
Künstlicher Zndigro siehe „Indigofarbstoffe*
KttnstUche Seide siehe „Seide, künstlich e".
Künstliche Süssstoffe siehe „Süssstoffe, künstliche*
Kunststeine siehe „Kalksandstein** sowie „Steine, künst-
lich e\
Knnstwachs siehe „W ach s'*.
Kunstwolle siehe ,,W o 1 1 e'*.
Küpen und Küpenfarbstoffe. Der wichtigste Küpenfarbstoff ist der
Indigo; vgl. die Artikel „Indigofarbstoffe** und „Pflanzenfarb-
stoff e**. Da das Indigoblau vollständig unlöslich ist, so führt man es durch
Reduktionsmitted in I n d i g w e i s s über, welches sich seinerseits in alka-
lischen Flüssigkeiten löst; eine derartige Lösung bezeichnet man als I n d i g o-
k ü p e oder B 1 a u k ü p e. Die Küpenfärberei besteht darin, dass man die
Faser in die Küpe eintaucht. Es lagert sich dabei Indigweiss auf und in der
Faser ab und wird beim Hängen an der Luft zu Indigblau zurückoxydiert, das
dann fest und unlöslich mit der Faser vereinigt ist. Da das Indigweiss bei
diesem Vorgange durch Grün in Blau übergeht, bezeichnet man denselben
auch als Vergrünen der Faser.
Die Indigoküpen trennt man in kalte Küpen und warme Küpen
(Qärungsküpen); die ersteren kommen für Baumwolle und Seide, die letzteren
meistens für Wolle in Betracht.
..«•
Küpen und Küpenfarbstoffe. g51
Die kalten Küpen teilt man in Vitriolküpen, Zinkküpen und
Sulfitküpen ein. Die Vitriolküpe wird aus Indigo, Eisenvitriol und Kalk
hergestellt; der Kalk scheidet aus dem Eisenvitriol Eisenoxydulhydrat ab, das
den Indigo zu Indigweiss reduziert. Bei der Zinkküpe (Znkstaubküpe) ist der
Eisenvitriol durch Zinkstaub ersetzt. Besonders wichtig geworden ist die
Hydrosulfitküpe, bei der Natriumhydrosulfit, Zink-
hydrosulfit, Bleihydrosulfit, Calci umhydrosulfit u.a.m.
zur Reduktion des Indigos dienen. Über die Darstellung der Hydrosulfite vgl.
den Artikel „Hydrosulfit e". Auf dem Gebiete der Hydosulfitküpen-Fär-
berei sind viele Patente genommen worden; davon ist das wichtigste das zur
Herstellung haltbarer Hydrosulfite mittels Formaldehyds.
Bei den Garungsküpen unterscheidet man Waidküpe, Pott-
ascheküpe, Sodaküpe und U r i n k ü p e. Alle Gärungsküpen wirken
durch den bei der Gärung organischer Körper erzeugten Wasserstoff redu-
zierend auf das Indigblau. Die Waidküpe besteht aus einer Mischung von In-
digo, Waid, Kleie, Krapp und gelöschtem Kalk; der Waid ist selbst eine indigo-
haltige Pflanze, wird aber nicht mehr selbständig zum Färben sondern hier
nur zur Einleitung der Gärung benutzt. Man lässt das Gemisch durch 1 bis
1^ tägiges Stehen bei 50—^0° in Gärung kommen. Die Pottascheküpe
besteht aus Krapp, Kleie, Pottasche und Indigo, die Soda-
küpe (deutsche Küpe) aus Kleie, Indigo, Soda und gelöschtem
Kalk. Die H a r n k ü p e ist eine Lösung von Indigo und Krapp in gefaultem
Harn unter Zusatz von Kochsalz. Alle Gärungsküpen werden bei 30--40'' ver-
wandt; auch die oben unter den kalten Küpen erwähnte Sulfitküpe benutzt man
für die Wollfärberei bei dieser Temperatur.
Die Hydrosulfitküpe regiert z. Z. die ganze ludigofärberei. Von Neue-
rungen sind namentlich die Bestrebungen zur Herstellung sauerer Indig-
Weisslösungen zu nennen. So gibt das D. R. P. 137 884 Vorschriften zur Her-
stellung der sogenannten Borsäureküpe, einer mit überschüssiger Bor-
säure versetzten alkalischen Lösung von Indigweiss. Nach dem D. R. P.
144 788 erzielt man tiefe Indigofärbungen in einem Zuge dadurch, dass man
die Faser nicht in alkalischer Küpe (Lösung von Indigweissnatron), sondern
mit freiem Indigweiss behandelt. Um beim Ansäuern der Hydrosulfitküpe,
das zweckmässig mit Natriumbisulfit geschieht, Ausscheidung des Indigweiss
zu verhindern, gibt man der Küpe zuvor einen Zusatz von Stärke, Gummi,
Leim, Dextrin, Albumin od. dgl. — Das D. R. P. 152 907 lässt für die Färbung
von Wolle mit Indigo der Hydrosulfitküpe ein Ammoniumsalz (z. B. NH4CI)
und einen Proteinkörper (Leim, Eiweiss oder Kasein) zusetzen, wodurch ein
Cberschuss an fixem Alkali entfernt und das Indigweiss in einem für das
Färben günstigen Zustand gehalten wird.
Nach dem D. R. P. 139 567 werden Indigweiss und Indigküpen elektroly-
tisch hergestellt, und zwar elektrolysiert man den Indigo mit oder ohne Dia-
phragma in Gegenwart erwärmter Sulfitlösungen. Wird mit Diaphragma gear-
beitet und enthält der Anodenraum HsS04, so soll das Indigweiss in einer be-
ständigen, versandfähigen Form erhalten werden. Über das D. R. P. 153 577
zur Darstellung von Leukoindigo ist im Artikel „Indigofarb^toffe"
berichtet.
Nach dem D. R. P. 165 429 kann man Indigo und seine Homologen
auch mit Eisen glatt in Leukoderivate überführen, wenn man Atzlaugen von
wenigstens 10® B6 verwendet und auf 70*^ erwärmt. Die Verwendung des Fe
ist nicht nur wegen seiner Billigkeit vorteilhaft, sondern auch deshalb, weil es
sich in der Küpe nicht löst und starke Indigweissfiltrate liefert, die als solche
verwendet werden können.
Ausser dem Indigo verwendet man als Küpenfarbstoff auch das I n d 0 -
Phenol (s. d.), das durch Reduktionsmittel in Indophenolweiss
übergeführt wird. Durch kräftige Oxydation stellt man dann auf der Faser
das blaue Indophenol wieder her. Ausser den reinen Indophenolküpen bedient
man sich neuerdings mit Vorteil häufig der gemischten Indigo-In-
d 0 p h e n o 1 k ü p e , in der eine Mischung von 1 T. Indophenol mit 3 T. In-
digo wirksam ist.
652 Kupfer.
Au<:h die neu in den Handel gebracliten Indanthrenfarbstoffe
werden in der Form von Küpen löslicti gemacht, also ebenfalls durch die
Kflpenfärberei fixiert.
Nach dem D. R. P. 146 707 kann man auch Schwefelfarbstoffe
in der Küpe färben, indem man die Farbstoffe mit ailcaiischer Kflpe in die
LeukolcOrper überführt, welche starkö Affinität zur Faser haben und bei niedriger
Temp. aufgefärbt werden können. Die Oxydation der Leuko Verbindungen be-
ginnt sofort beim Herausnehmen aus der Flotte. Die vielfach übliche Nach-
behandlung mit Metallsalzen oder Oxydationsmitteln kann natürlich auch hier
vorgenommen werden.
Kupfer. Ou (Cuprum), A.C. = 63,3. Die wichtigsten Kupfererze sind
Kupferkies Fe^Ss . CutS, Buntkupfererz FesSs . 3 Cu^S, Kupfer-
glanz CusS, Rotkupfererz CutO, Malachit CuCOs + 3 Cu(OH),,
Kupfer lasur 2 CuC0»+Cu(0H)2, sowie mehr oder minder k u p f e r -
reiche Eisenkiese. Die Methoden der Kupfergewinnung scheidet man
in nasse und trockne; der trockne Weg eignet sich besser für reichere,
der nasse Weg namentlich für arme Erze.
Die trockne Verhüttung geschieht in Herd-, Schacht- und
Flammofen; bei den oxydischen Erzen ist sie recht einfach, aber es ent-
steht ein sehr unreines Produkt. Die Kupfergewinnung aus den geschwefelten
Erzen gestaltet sich umständlicher, gestattet aber die direkte Erzeugung reine-
ren Kupfers.
Geschwefelte Erze werden vor dem Verschmelzen meistens gerOstet, je-
doch geschieht die Röstung nur unvollständig, so dass der entstehende
Rohstein noch Schwefelverbindungen des Kupfers und anderer Metalle enthält.
Hierbei geht das zuerst oxydierte Eisen in den als Schlacke zugesetzten Quarz
über, nicht aber das Kupfer. Bei wiederholtesr Röstung des „Kupfer-
Steins'* entsteht durch Wechselwirkung zwischen dem zuerst gebildeten
CuO (oder CutO) und dem noch vorhandenen CutS metallisches Cu, und zwar
das sog. Schwarzkupfer mit 93—95 % Cu; die Reaktion entspricht der
Gleichung: 2 CuO + CujS = 4 Cu + SO«. Zur Vermeidung der verschiedenen
Rost- und Schmelzoperationen benutzt man neuerdings mit Vorteil zur Ge-
winnung von Schwarzkupfer aus Kupferstein den Bessemerprozess
(vgl. unter „F 1 u s s e i s e n"). Im Konverter vollzieht sich auch der so-
genannte Pyritschmelzprozess, den man bei allen Kupfererzen und
Erzgemischen anwenden kann, die Au, Ag, Cu und den nötigen S enthalten.
Bei schwefelarmen Mischungen schlägt man tauben Pyrit zu; ausserdem muss
die Beschickung den nötigen Kieselsäuregehalt aufweisen. Vorteilhaft arbeitet
man mit heissem Wind.
Zur Beseitigung der Verunreinigungen wird das Schwarzkupfer raffi-
niert, und zwar geschieht dies durch ein oxydierendes Schmelzen. Hierbei
werden die Verunreinigungen verschlackt, teilweise auch verflüchtigt. Nach
dieser durch Gebläseluft bewirkten Oxydation reduziert man das Metall unter
Zusatz von Kohle; die Raffination geschieht heute meistens im Flammofen.
Die Cu-Gewinnung auf nassem Wege eignet sich namentlich für arme
Erze. Bei allen diesen nassen Prozessen muss das Cu zuerst in den löslichen
Zustand versetzt, dann ausgelaugt, hierauf aus den Laugen gefällt werden,
während die Behandlung des „Zementkupfers'* den Schluss macht. Zur Über-
führung in den löslichen Zustand werden die Erze mit HtSOt oder mit HCl be-
handelt, oder aber man unterwirft die Erze einer sulfatisierenden oder chlorie-
rendeisRöstung (letztere unter Zusatz von Alkalichloriden) und laugt sie dann mit
HtO, verd. HtSOt oder salzhaltigen Laugen aus. Aus den Laugen wird das Cu
meist durch Fe ausgefällt, worauf das erhaltene Zementkupfer durch ver-
schiedene Prozesse raffiniert wird. In neuester Zeit hat man namentlich vor-
geschlagen, in eine Kupfersulfatlösung SO2 einzuleiten, wobei Kupro-Kupri-
sulfit ausfällt und freie HsSOi entsteht; letztere zersetzt das Sulfit weiter in Cu
und CuSOi. Dieses von VanArsdale vorgeschlagene Verfahren findet sich
wieder im Engl. Pat. 2036 von 1903, während das D. R. P. 151 658 die SOs
auf Kupferoxyde oder Kupferkarbonate, welche zu Brei angerührt sind, ein-
wirken lässt.
Kupfer. §53
Mach dem D. R. P. 189974 gewinnt man sofort ganz reines Cu im
iriellen Betriebe derart aus KupferlOsungen, dass zuerst mit SOt oder
Sulfit ein Niederschlag von Kupferoxydulsulfit oder Kupferoxyduloxyd-
oder Kupferammoniaksulfit hergestellt wird, der dann durch eine Säure,
H»SO«, in Kupferoxydulsalz und metallisches Cu zersetzt wird. Ein-
r verfahrt zu dem gleichen Zwecke das Zusatz-D. R. P. 204 673, indem
h der Niederschlag von Kupferoxydulsulfit in Gegenwart der darüber
iden Lösung unter Druck erhitzt wird.
Die elektrolytische Gewinnung des Kupfers direkt aus Erzen,
er das Kupfer mit Hilfe von Eisenoxydsulfat (Verfahren Siemens &
e) bzw. von Eisenchlorid (Verfahren von HOpfner) gelöst und unter Rück-
lg der Oxydverbindungen des Eisens elektrolytisch gefällt wird, hat sich
r Praxis nicht einführen können, da es nicht möglich war, den Kreis-
ss dauernd aufrechtzuerhalten. Dagegen ist die elektrolytische Gewin-
des Kupfers aus armen Erzen, die sich für die trockene Verhüttung nicht
n, unter gewissen Bedingungen sehr wohl ökonomisch durchführbar.
Tze werden, falls sie nicht oxydischer Natur sind, geröstet, mit Schwefel-
gelaugt und die entstandene Kupfersulfatlösung elektrolysiert, wobei die
Kupfer entsprechende Menge Schwefelsäure zurückgewonnen wird.
Viel wichtiger als die elektrolytische Kupfergewinnung ist die elektro-
he Raffination von Schwarzkupfer; im Prinzip deckt sich der
;ss mit der Galvanoplastik (s. d.), d. h. der Elektrolyt ist eine
»äuerte CuSOt-Lösung, das Schwarzkupfer dient als Anode, während sich
liertes Kupfer an der Kathode abscheidet.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass man jetzt auch versucht hat, den
c t r i s c h e n Ofen zum Verschmelzen von Kupfererzen heranzuziehen,
lerartiger elektrischer Ofen ist z. B. in besonderer Konstruktion durch
P. 171 695 geschützt worden.
Metallisches Cu ist hellrot, stark glänzend, ziemlich hart, ausserordentlich
bar. Sp. G. 8,94; Seh. P. 1080®, erstarrt unter Spratzen, weshalb es sicli
chwierig giessen lässt. Bei starker Rotglut ist es schweissbar, kurz vor
Schmelzen spröde und pulverisierbar. Wegen seiner vorzüglichen elek-
len Leitungsfähigkeit (die schon durch geringfügige Verunreinigungen
iträchtigt wird), dient reines Kupfer als Leitungsdraht; weiter benutzt man
I Gefässen, Schiffsbeschlägen, Gravierplatten u. s. w. Die Hauptmenge
auf Legierungen (s. u.) verarbeitet.
upferpreise sehr schwankend, z. Z. etwa:
Raffinadknpfcr % kg Mk. 116,00
a Laboratorium gebrauchte Qualitäten:
Kupfer, Drehspäne ^ n n 2-^0
„ reduz. techn., Pulver 1 kg Mk. 5,75; % „ „ 500,00
„ „ ehem. rein, Pulver 1„„ 9,00
n Pao^l l«n 5.^
„ Draht 1 n n 5»00
„ Pulver 1 „ „ 5,50
„ feinstes Pulver 1 „ „ 6,50
„ in Blechform 1„„ 7,00
„ Flitterform » r n 7,00
geraspelt !,,„ 5,25
ehem. rein granul ^ n » ^»00
r,
Kupfer:
uerbach, Hamburg, Paflsage Scholvien.
Kupferbleche:
rieh Heckmann, Berlin SO. 16, Bri!ck«nttra»e 6 b (». Inacrate).
Kupferrohre:
rieh Heckmann, Berlin SO. 16, Bracken atrassc €b (a. Inserate).
554 Kupferbad — Kupfczfarben.
Kupfererz-Aufbereitungs-Anlagen:
Fried. Krupp AktiengeaellBcbaft Grusonwerk, Ifagdebui^-Buckau.
Anlagen zur elektrolyt. Kupfer-Raffination:
Siemens A Halske A.-O. Wernerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Knpferbad siehe „Verkupfer n*\
Kupferbeizen. Ais Beizen bezw. Oxydationsmittel in der Färberei und
Druckerei der Gespinstfasern finden Kupferverbindungen nur verhältnismässig
selten Anwendung, und zwar Kupferazetat, Kupferchlorid, Kup-
fern i trat, Kupfersulfat und Schwefelkupfer.
Schwefel kupf er findet in der Anilinschwarzdruckerei Verwendung sowie
in der Wollfärberei für Blauholzabkochungen. In der Baumwollfärberei mit
Blauholz und Katechu wird CuSO« zur Erhöhung der Echtheit angewendet und
ebenso in der Seidenfärberei mit denselben Farbstoffen zur Erzielune eines
blaustichigen Schwarz. Verschiedene Substantive Farbstoffe erhalten durch
das Nachkupfern, d. h. Behandlung der gefärbten Baumwollfaser mit
Kupfersalzen, eine grössere Echtheit.
Kupferfarben.
1. Bergblau (Kupferlasur, Lasurblau, Azurblau,
Mineralblau, Kupferblau, H a m b u r g er b 1 a u , Englisch-
blau), basisches Kupferkarbonat 2 CuCOs . Cu(OH)s. Giftiges Mineral, das
wegen dieser Eigenschaft und geringer Deckkraft nicht mehr sehr häufig als
Farbe Verwendung findet.
Bergblau, feucht (|f>% H«0-Gehalt) «^ kg Mk. 245,00
„ pulvertrocken <>/o n n 280,00
2. Berggrün. Teils die natürliche Mineralfarbe Malachit und
dann nach seiner Zusammensetzung CuCOs . Cu(0H)2 dem Bergblau nahe
verwandt, teils künstlich durch Fällen von CuSOi-Lösung mit NatCOs oder
CaCOs erhalten; in letzterem Falle führt es die Bezeichnung Braun-
schweigergrün.
Braanschweigergrün je nach Qualität % kg Mk. 50,00 — 200,00
3. Mineralblau. Künstliche Kupferlasur (s. o.), durch Fällen von
Cu(NOs)s-Lösung mit KOH oder NaOH erhalten; durch Beimengung weisser
Mineralfarben wird der Farbstoff abgetönt. Die Preise richten sich nach der
Reinheit bezw. nach der Menge der Zusätze.
Mineralblau, ordin o/o kg Mk. 35,00— 50,00
„ mittelfein o/^ „ „ 55,00— 80.00
„ fein o/o „ „ 85.00—100,00
„ sehr fein o/o n » 110,00—200,00
4. Bremerblau (Bremergrün), der Zusammensetzung nach
Cu(OH)t, ein blaugrüner, nicht sehr beständiger Farbstoff, der durch Fällen
von konz. CuSOt-Lösung mit wenig Kalilauge und Behandeln des abfiltrierten,
teigig gewordenen Niederschlages mit verd. KOH erhalten wird.
Bremerblau, mittelfein o/^ kg Mjj. 130.00
fein 0/^ ^ ^ 200.00
„ feinst 0/^ kg Mk. 325.00
5. 0 1 b 1 a u (K u p f e r i n d i g). CuS. Durch Eintragen von Cu In
siedenden S oder durch Zusammenschmelzen von Cu mit Kaliumschwefel-
leber erhalten; die Schmelze wird im ersteren Falle mit Natronlauge, im
zweiten mit HsO digeriert und ausgewaschen. Veilchenblaue Farbe, die aber
nur in Verbindung mit Firnis haltbar ist.
Ölblau 0^^ kg Mk. 60,00—220,00
6. Kalkblau (Neuwiederblau). Mischung von Cu(OH)s mit
CaS04, durch Versetzen einer gemischten Lösung von CuSOi und NHtCl mit
Kalkmilch, Auswaschen, Mahlen und Trocknen des Niederschlages erhalten.
Kalkblau, echt o/^ kg Mk. 40,00-60,00
Kapferfarben. g55
'. Casselmanns Orfln (basisches Kupfersulfat).
i . Cu(OH)s + 4 HsO. Durch Mischen einer wässerigen Lösung von 4 T.
i mit einer Lösung von 3 T. NaCsHsOs in der Siedhitze gewonnen. Ausser-
;lich schöne grüne Kupferfarbe, deren Feuer durch vorsichtiges Aus-
en mit Natronlauge noch erhöht werden kann.
L Grünspan (Kupferazetat; Cuprum aceticum); man unterscheidet
r a 1 e n Grünspan Cu(CsHsOs)fl + HsO und basischen Grünspan
Cu(C,H,0,)« . Cu(OH), + 5 H,0.
lasischen oder blauen Grünspan gewinnt man aus Weintrestem, nach-
eren Zucker zu Essigsäure vergoren ist; man schichtet die Trester dann
ngewärmten Kupferplatten zusammen und kratzt die Qrünspandecke,
sie genügend dick geworden ist, mit kupfernen Messern von den Platten
linen mehr grünen basischen Grünspan erhält man durch Zusammen-
ten von Kupferplatten mit in Essig getränkten Flanelllappen.
Neutraler Grünspan wird meistens durch Behandeln des basischen mit
äure dargestellt; auch gewinnt man ihn direkt aus CuSO« durch Zer-
g mit Bleizucker.
basischer Grünspan bildet blaugrüne, schuppige Kristalle bezw. ein
lues Pulver, das sich mit Hau zersetzt, also nicht als Wasserfarbe dienen
Neutraler Grünspan stellt dunkelblaugrüne, an der Luft allmählich ver-
nde, in H2O ziemlich lösliche Kristalle dar. Die Grünspansorten werden
lur noch selten als selbständige Farben benutzt; hauptsächlich bedient
ich ihrer zur Darstellung von Schweinfurter Grün (s. u. No. 10).
iischer Grünspan, raffin., Pulver ^/o kg Mk. 170,00
„ „ feinstes Pulver »/„ „ „ 220.00
in Kugeln % „ „ 1*000
itraler Grünspan krist ^'^ „ „ V25 00
). Scheele sches Grün (Mineral^rün, Schwedisch^es
n , arsenigsaures Kupfer; Cuprum arsemcosum), CuHAsOs. Früher
Kochen von AssOs mit Pottaschelösung und Versetzen der entstandenen
narsenitlösung mit einer heissen CuSOt-Lösung erhalten, jetzt aber elek-
sch erzeugt, indem man Kupferplatten und AsaOs enthaltende Lelnwand-
tien in eine heisse NasSOt-Lösung bringt und den Strom wirken lässt.
ei entsteht an der Kathode NatOt, das die AssOs löst, an der Anode
sich CuSO«, das sich fortwährend mit dem Natriumarsenit zu einem
rschlag von Scheeleschem Grün vereinigt. Wegen seiner ausserordent-
Giftigkeit und geringen Deckkraft wird diese, sonst sehr schöne Farbe
3ch wenig verwendet.
leelesches Grün, je nach QuaUiät % kg Mk. 200.00 - 340,00
10. Schweinfurter Grün (KaisergrOn, Wiesengrün,
lischgrün, Patentgrün, Papagei grün u. s. w. u. s. w.),
razetatarseniat (Cuprum acefico-arsenicicum), Cu(CsHs09)9 . 3 CuAs»0«.
I Mischen von Grünspan- und AstOs-Lösungen bei Siedehitze in ent-
tiendem Verhältnis oder durch Auflösen von Kalk und CuSG« in Essig
Zusatz einer siedenden AsiOa-Lösung gewonnen. Auch elektrolytiscn
es in ähnlicher Weise wie das Scheelesche Grün (s. d.) dargestellt,
schönste aller grünen Farben, die teils rein, teils mit Schwerspat ver-
in den Handel kommt, ist ausserordentlich giftig; bei Einwirkung der
entwickelt sich daraus AsHs.
iweinfurter Grün, mit Schwerspat, je nach Qualität . «/^ kg Mk. 7« '.00— 20 00
„ „ rein, je nach Qualität % „ „ 130,00-210,00
11. Genteies Grün (Zinngrün), Kupferstannat. Zur Dar-
ig führt man 59 T. Sn durch Königswasser in SnCU über, setzt eine
g von 125 T. CuSO« zu und fällt den Farbstoff durch NaOH aus.
Binige andere Kupferfarben haben nur sehr geringe Bedeutung.
Kupferfarben:
Fabr. norsheini, Dr. H. Noerdlinger, FlOnheim a. M.
056 Kupferklebemehl — Kupferverbindongen.
Knpferklebemehl. Wirksames Mittel gegen die Peranospara viHcola
im Weinbau.
Kupferlegiernnffen. Von den Kupferlegierunsen sind die Bronzen
gesondert im Artikel „Bronze n" behandelt. Nur Aluminiumbronze
siehe unter „Aluminiumlegierunge n", Wolframbronze unter
„W olframlegierunge n*'. Ferner ist Neusilber (A 1 f 6 n i d e)
unter „N i c k e 1 1 e g i e r u n g e n". Kupferstahl unter „Eisen-
legierunge n", Ku promangan unter „Manganlegierungen"
erörtert. Hier bleiben noch zu erwähnen:
1. Messing. Kupfer-Zinklegierung in sehr wechselndem Verhältnis.
Im besonderen bezeichnet man als Messing (Qelbguss) Legierungen mit
mehr als 18 % Zink. Man stellt es durch Zusammenschmelzen der beiden
Metalle in entsprechendem Verhältnis dar.
2. Tombak (Rotguss). Kupfer-Zinklegierungen mit weniger als 18 %
Zink. Tombak mit 12—18% Zn ist unter dem Namen Talmigold,
C u i V r e p o 1 i u. s. w. bekannt.
Rotguss wie Qelbguss erhält häufig eine Beimischung von Sn und Pb.
3. Delta-Metall. Kupfer-Zinklegierung mit 60 % Cu, der durch
einen massigen Fe-Gehalt eine sehr erhöhte Festigkeit und Zähigkeit ver-
liehen ist; auch lässt sich das Deltametall bei Rotglut schmieden.
4. Eichmetall und Sterrometall sind dem Deltametall sehr
ähnlich und ebenfalls eisenhaltig.
5. Durana-Metall. Ebenfalls eine hauptsächlich aus Cu und Zn
bestehende Legierung von goldähnlicher Farbe, die schmiedbar ist. Das
Duranametall ist durch hohe Festigkeit und Dehnbarkeit ausgezeichnet. Ffir
gewalzte Holländer-Messer aus Duranametall ergab sich in halbhartem
Zustande: Elastizitätsgrenze 35—40 kg, Bruchfestigkeit 45—52 Ick, Dehnung
12—18%, dagegen in hartem Zustande: Elastizitätsgrenze 50—55 kg,
Bruchfestigkeit 60—65 kg, Dehnung 8—12 %.
6. Phosphorkupfer. Legierung von Cu mit 5 — 15 % P. Es dient
als Zusatz und zum Raffinieren gebrauchter Metalle, um einen dichten blasen-
freien Guss zu erzielen. Auch zur Herstellung von Phosphorbronze (sielte
unter „Bronze n") wird es benutzt.
Gehalt . . b% 10 «/o 15% P.
% kg . . 178,00 18^00 195,00 Mk.
7. Kupferstahl siehe „Eisenlegierunge n**.
8. Siliziumkupfer siehe „S i 1 i z i u m*'.
9. Unechte Goldbronze ist zerriebenes Rauschgold; vgl. unter
„B 1 a 1 1 m e t a 1 1 e".
10. Das D. R. P. 166 893 mit Zusatz-D. R. P. 184 717 schützt die Her-
stellung einer Kupferlegierung aus Cu, Fe, AI und Ni nach Massgabe ihrer
Atomgewichte oder Vielfacher davon.
Kupferlegierungen :
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Messingguss, Rotguss, Phosphorbronze, Metallguss jeder Art:
Volkmar H&nlj^ & Go., Heidenftu-Dresden.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrUeken-
Btraase 6 b (s. Inserate).
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen für Messing, Tombak u. s. \v.
Fried. Krupp Aktiengeaellachaft Gruaonwerk, Magdeburg- Buckau.
Knpferverblndiingren.
1. Kupferazetat siehe Grünspan unter „Kupferfarben".
Verein fQr chemlache Industrie, Frankfurt a. H.
2. Kupferchloride.
a) Kupferchlor tir (Kuprochlorid; Cuprum chloratum),
CusCU. Aus CuClg durch Kochen mit HCl und Kupferblech erhalten. Weisse,
in HsO und Alkohol unlösliche Kristalle, die sich an feuchter Luft oxydieren.
Kupferverbindungen. 657
Kupfcrchlorttr, tcchn,, Teigfoiro 1 kg Mk. 2,00; % kg Mk. 180,00
» fest i n n 3.40; o/o „ „ 310,00
„ ehem. rein, weiss 1„ „ 5,40
b) Kupferchlorid (Kuprichlorid; Ouprum hichloratum).
CuClfl. Durch Auflösen von Cu in Königswasser sowie von CuO oder CuCOt
in HCl erhalten; es bildet hellblaugrflne Kristalle CuCls+2HiO, die sich
leicht in HiO und Alkohol lösen. Beim Erwärmen bildet sich daraus das gelb-
braune wasserfreie Salz.
PrfllaiBgt Gewöhnlich praft man nur «uf Eisen (indem man die wisierige LOeonff mit
NH. flbenattiirt) nnd bestimmt den Kupfergehalt der heissen salnauren Lösung mittels Z i n n -
chlorflrlSsung nach dem Verfahren von Wejl; man titriert, bis die grOne FIrbung
eben vSUig Tcrschwunden ist Weiteres siehe Ztschr. f. analjrt. Chemie Bd. IX, Seite S07.
Kupferchlorid, techn. flüssig (40^ Be) % kg Mk. 65,00
„ (50» B6) % „ „ 80,00
n krist % „ „ 130,00
„ wasserfrei % „ „ 210.00
„ doppelt raffln, krist 1 kg Mk. 1,80; \ „ „ 170,00
„ ehem. rein, arsenfrei 1„ „ 5,00
3. Kupferchromat (Kuprichromat; chromsaures
Kupferoxyd; Cuprum chrotnatum). CuCrOt. Durch Fällen siedender
CuSOt-Lösungen mit KgCrOi wird es in wasserhaltiger Form als gelbbraune!
Niederschlaff erhalten; im wasserfreien Zustande ist es schwarz (C h r o m -
schwarz). In der Technik wird häufig eine Lösung von Kupfer-
ammoniumchromat als chromsaures Kupfer bezeichnet* Zur Gewin-
nung dieser Lösung, die in der Färberei Verwendung findet, löst man in der
Wärme 1 T. KtCrsOT in 20 T. HsO und trägt 2 T. CuSOt ein. Dann fällt man
durch eiiie konz. NaiCOs-Lösung (1:2) Kupferchromat aus, dekantiert,
wäscht den Niederschlag aus, dampft zu einem dflnnen Brei ein und löst in
möglichst wenig Ammoniak (sp. G. 0,91). Die dunkelgrüne Lösung wird
schnell durch Flanell filtriert, auf 25^ B6 konzentriert und in gut verschlos-
senen Flaschen aufbewahrt.
Kupferchromat, gelb, gefällt 1 kg Mk. 3,20; \ kg Mk. 300.00
„ wasserfrei (Chromschwarz) . . i „ „ 4,00; % „ „ 340,00
„ (saures), tcchn 1 „ „ 4,00; \ „ „ 350,00
„ „ ehem. rein 1„ „ 10,00
Kupferammoniumchromat, krist ^ n n ^*^
„ ehem. rein 1„ „ 18,00
K5nigswarter k Ebellt Linden tot HannoTcr.
4. Kupfer, harzsaures.
Preis % kg Mk. 150,00
Königswarter k tSbell, Linden vor Hannover.
5. Kupferkarbonat (Kuprikarbonat; kohlensaures
Kupferoxyd; Cuprum carhonicum). Das neutrale Salz CuCOs ist nicht
bekannt; das basische Karbonat kommt in der Natur als Bergblau vor.
Künstlich erhält man es von der Zusammensetzung CuCOs + Cu(OH)s durch
Fällen einer lauwarmen CuSOi-Lösung (eisenfrei !) mit überschüssiger NasCOr-
Lösung (oder mit CaCOs), Auswaschen und Trocknen des Niederschlages.
Die Farbe wird durch Zusätze von Schwerspat, Gips oder Zinkweiss
nuanciert.
Kupferkarbonat, gefällt % kg Mk. 165,00
„ „ ehem. rein .... 1 kg Mk. 2,10; % „ „ 190,00
„ (=Bcrgblau), feucht, 15% H.O »/o „ „ 245,00
n (==»»» Ranz trocken . . ®/o n r 280,00
fiSnigswarter k EbeU, Linden vor Hannover.
Blficher VII. 42
ß58 Kupferverbindungen.
6. Kupfernitrat (salpetersaures Kupferoxyd; Cuprum niiricum).
Cu(N0s)9. Durch Lösen von Cu oder CuO in HNO« erhalten, bildet blaue
Kristalle mit verschiedenem Wassergehalt; auch basische Nitrate sind bekannt
Kupfemitrat, tcchn. Lösung (40® Be) ®/o kg Mk. 65.00
n krist ; . . % „ „ 110,00
„ ehem. rein kriat % « n 175,00
KOnigswarter & Ebell, Linden yor Hannover.
7. Kupferoxyde.
a) Kupferoxydul (Cuprum oxydvlaium). CusO. Durch unvoll-
ständige Oxydation von Cu beim Glühen oder bei längerem Liesen in luft-
haltigem HaO erhalten, ebenso beim Kochen einer alkalischen Lösung aus
gleichen Teilen CuSOt und Zucker; es bildet hellrote Kristalle oder ein eben-
solches Pulver. Glasflüsse werden durch CutO rot gefärbt.
Kupferoxydul, techn. Pulver % kg Mk. 145,00
„ n ff- präpariert % „ „ 155,00
„ gcremigt (Kupron) 1 kg Mk. 4,00; % „ „ 380,00
„ ehem. rein 1» n ^*'^
EOnigBwarter & Ebell, Linden vor Hannover. | Waatermann & Jaeger, Kalk-KOln.
b) Kupferoxyd (Cuprum oxydatum), CuO. Durch Erhitzen von
Cu(N0s)9 oder durch Glühen von Cu an der Luft erhalten. Schwarze amorphe
Masse, die schon bei massiger Erhitzung durch organische Substanzen zu Cu
reduziert wird; hierauf beruht seine Verwendung in der Elementaranalyse.
CuO färbt Glasflüsse grün.
Kupferoxyd, techn. (Kupferasche) ®/o l^g Mk. 130,00
„ „ schwarz % n n 1-^5,00
„ n » feinst präpariert % « n 150,00
„ „ granul. filr Batterien % „ „ 240,00
„ gefällt, schwarz, Pulver . . % „ „ 255,00
„ Drahtform, ffir Analysen 1 n » ^J^
„ ehem. rein. Pulver % n » 290,00
n n n granul. 1 „ „ 4,fK)
ESnigBwarter k Ebell, Linden vor Hannover. | WasBermann & Jaeger, Kalk-KOln.
c) Kupferoxydhydrat (Cuprum hydroxydahtm). Cu(OH)s. Aus
Kuprisalziösungen durch KOH oder NaOH als blaugrüner voluminöser Nieder-
schlag erhalten. In NHs löst es sich mit dunkelblauer Farbe; diese Lösung löst
Zellulose. In NaOH und KOH löst es sich nur bei Gegenwart organischer
Körper, wie Weinsäure, Zucker u. s. w. Beim Erwflrmen (auch unter HsO)
geht das Hydrat in CuO Aber; die Übergangsstadien zeigen blaue bis dunkel-
braune Färbung.
Kupferoxydhydrat, techn. blau % kg Mk. 300,00
« grün o/o „ „ 250,00
« braun o/o „ „ 260,00
„ ehem. rein, Pulver 1„ „ 6,40
8. Kupferrhodanflr (Rhodankupfer; Cuprum rhodanatum)i
Cus(CNS)2. Bei der Behandlung der rohen Rhodanlaugen (vgl. unter „R h o -
da n verbind ungen") mit CuSOt und SOs als unlöslicher Niederschlag
erhalten. Statt der schwefligen Säure kann dabei auch Eisenvitriol als Re-
duktionsmittel benutzt werden. Es kommt teils in Teigform (White pa8ta)r
teils trocken in den Handel.
Kupferrhodanür, geföllt o/o kg Mk. 260,00
„ (Teigform) ^/o „ • 180,00-
„ chem rein 1» n 6,75
KOnigswarter k Kbell, Linden yor Hannover.
9. Kupfersulfat (Kupfervitriol, blauer Vitriol;
Cuprum svlfuricum). CuSOt. Durch Behandeln von Kupferabfflllen, Kupfer-
Kupferverbindungen. g59
hammerschlag, Malachit oder Schwarzkupfer mit HsSOi, ferner durch Er-
hitzen von Cu mit S, Rösten des gebildeten Schwefelkupfers und Auslaugen
erhalten.
Nach einem von Gin- Paris auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem.
Berlin 1903 gehaltenen Vortrage (D. R. P. 143 107) unterwirft man zur Her-
stellung von CuSO« Eisen- und Kupfererze der sulfatisierenden Röstung, laugt
dann aus, führt die Ferrisalze durch SOs in Ferrosalze über und erhitzt im
Autoklaven auf 180^. Bei dieser Temp. soll das CuSO« noch löslich, dagegen
FeSO« schon unlöslich sein, so dass die Lauge durch Abpressen eisenfrei ge-
macht werden kann; als günstigste Konzentration werden 350—400 g Sulfat
in 1 1 angegeben.
Nach den D. R. P. 120 822 und 135 182 zur Herstellung von Metall-
sulfaten aus Metallsulfiden werden die letzteren (also hier Schwefelkupfer) in
Gegenwart von Eisenbisulfid unter Luftabschluss mit Alkalimono- oder -poly-
sulfiden erhitzt, dann an der Luft zerfallen gelassen und endlich der Selbst-
oxydation (zweckmässig unter Erwärmung) unterworfen. Das gebildete CuSO«
kann dann ausgelaugt werden, während das FeiOs zurückbleibt. Halb ver-
arbeitete Erze, die noch Schwefelverbindungen enthalten, geben bei der
gleichen Behandlung noch bessere Ausbeuten.
Nach dem D. R. P. 144 992 wird das Kupfererz bis zur Umwandlung des
Sulfides in Oxyd geröstet und während des Abkühlens sulfatisiert Hierbei
soll neben CuSO« nur basisches Eisensulfat entstehen; letzteres geht nicht
mit in Lösung und wird zum Sulfatisieren einer neuen Menge Erzes benutzt.
Nach dem D. R. P. 127 423 gewinnt man CuSO« elektrolytisch durch
Zersetzung einer Alkalisulfatlösung unter Verwendung einer Kupferanode.
Dabei ist zwischen Anoden- und Kathodenraum eine durch zwei poröse, etwa
1 cm von einander entfernte Scheidewände begrenzte Flüssigkeitsschicht
(Schwefelsäure oder saure Alkalisulfatlösung) vorhanden. Diese Flüssigkeits-
schicht erhält man in beständiger Zirkulation, um die Zersetzungsprodukte
sofort abführen zu können. Hierdurch wird vermieden, dass oie poröse
Scheidewand durch ausfallendes CuO verstopft wird.
Das D. R. P. 156 354 gewinnt CuSO« ebenfalls elektrolytisch unter Ver-
wendung einer Kupferanode und Einschaltung eines Diaphragmas; der Elek-
trolyt besteht jedoch aus einer Alkalichloridlösung, worin etwas Kupferchlorid
aufgelöst ist. Man erhält so einerseits kaustische Alkalien und anderseits
pulverförmiges Kupferchlortd; letzteres wird später durch konz. HiSOt in
CuSO« umgewandelt.
Nach dem D. R. P. 157 107 verarbeitet man metallisches Cu enthaltende
Rückstände und Abfälle derart, dass man sie mit Natriumbisulfat und konz.
HsSO« im annähernden Molekularverhältnis beider Verbindungen wie 2 : 3 bei
100 — 110^ in Gegenwart eines Oxydationsmittels oder unter Einblasen von
erhitzter Luft in Reaktion bringt. Das oben genannte Verhältnis wird ent-
sprechend der Bildung des sogenannten Pentasulfats gewählt. Man erhält
dann Kupfersulfat nach folgender Gleichung:
4 Cu + NaiSjOr . 3 HsO + 3 H,SO« + 2 O, = 4 CuSO« + Na,SO« + 6 H,0.
Das Kupfersulfat kristalliert mit 5 HsO in lasurblauen Säulen, die an der
Luft oberflächlich verwittern und bei 200^ weiss werden, indem sie ihr HtO
vollständig verlieren. Der kalzinierte Kupfervitriol wird wegen seiner stark
hygroskopischen Eigenschaften zum Entwässern von Alkohol benutzt. Kupfer-
vitriol ist giftig, schmeckt kratzend metallisch. 100 T. HaO lösen bei W 37 T.,
bei 40^ 57 T., bei 100« 203 T.; in Alkohol ist Kupfervitriol unlöslich.
Man benutzt ihn in der Färberei und im Zeugdruck, in der Galvano-
plastik und Galvanostegie, zur Fabrikation von Kupferfarben und andern
Kupferverbindungen, zum Konservieren von Holz und von Tierbälgen, in
der Landwirtschaft zur Vertilgung von Parasiten, in der Medizin u. a. m.
Kopfersulfat, techn., krist., D. A. IV % kg Mk. 50,00
„ Pulver % „ „ 65.00
feinstes Pulver % „ „ 94,00
cntwfascrt 1 kg Mk. 1,75; % „ „ 145,00
42*
ggO Kupromangan — Kugellampe.
Kupfersulfat, ehem. rein, krist, D. A. IV % ^g ^^- 105,00
„ „ n feinstes Pulver 1 „ „ 1,75
„ „ n wasserfrei, feinst. Pulver 1 » n 3,00
„ „ „ mit Alkohol geföllt 1 „ „ 3,00
„ geschmolzen, in Stängeln 1„ „ 4,50
„ basisch 1„ „ 5,00
Kupferammoniumsulfat (Azurin), techn., flüssig ^/o y> » 40,00
n f«t % „ „ 165,00
„ „ ehem. rein % n n 250,00
10. Kupfersulfide (Schwefelkupfer; Cuprum aulfunUum),
a) Kupfersulfür. CutS. Entsteht beim Verbrennen von Cu in
Schwefeldampf.
b) Kupfersulfid. CuS. Durch Fällen von Kupfersalzen mit HsS
oder Schwefelammonium erhalten. Schwarzer amorpher Niederschlag.
Schwcfclkupfer, gefeit, techn., Teigform % kg Mk. 90,00
„ geschmolzen, granul. oder Pulver lo n n 255,00
„ gef&Ut, ehem. rein 1» n ^»00
Kupfersulfid:
KOnigswarter k Ebell, Linden vor Htnnover.
11. Kupfervitriol siehe 9. Kupfersulfat.
12. Kupferwasser = Eisensulfat siehe unter „E ! s e n v e r -
b i n d u n g e n".
Kupferverbindungen :
Fncrst Bros. & Co., New York, Noa. S u. 4 Stone 1 Verein f. ehem. Industrie, Frankfurt a. M.
Street (s. InB.-Anh. 8. 18). I
Knpromanffan siehe „Manganlegierunge n'*.
Knpro«iH«lnm siehe „S i 1 i z i u m'*.
Kurare (Curare), Pfeilgift sfldamerikanischer Indianer; viele Bestand-
teile sind noch unbekannt, doch weiss man sicher, dass eine Reihe von
Strychnosarten bei der Bereitung Verwendung finden. Es gibt mehrere
Kuraresorten, aber nicht nur diese, sondern auch verschiedene Lieferungen
derselben Sorte zeigen ausserordentliche Unterschiede in der Wirkung. Als
wirksamen Bestandteil fasst man das K u r a r i n auf.
Es ist ein starkes Oift, wirkt jedoch nur vom Blut aus, nicht vom Magen.
Seine Wirkung ist eine lähmende; der Tod tritt durch Erstickung ein.
Wegen der grossen Verschiedenheiten in der Stärke wird das Kurare
medizinisch nur verhältnismässig wenig verwendet, so bei Tetanus, Epilepsie
und als O^engift bei Strychninvergiftungen.
Das Kurare stellt ein hartes, hellbraunes bis braunschwarzes Extrakt dar,
das sich in HaO und Alkohol unvollständig löst.
Kurare in Kürbissen Kürbis Mk. 20,00
y in Bambusröhren bezogen D „ 8,00
„ auf Wirksamkeit geprüft lg„ 2,00
Kuraril. Unter dieser Bezeichnung kommt ein hochwertiges und halt-
bares Kurarepräparat in den Handel.
Kurkmiia (Gelbwurz). Die Wurzelknollen der in SUdasien an-
gebauten Pflanze Curcuma longa^ die entweder in Stücken oder gemahlen
als gelbes Pulver in den Handel kommen. Sie enthalten den in Alkohol, Äther,
AUkalien leicht, in HsO wenig löslichen gelben Farbstoff K u r k u m i n , dessen
alkalische Lösungen braunrot sind. Man benutzt es trotz seiner Licht- und
Seifenunechtheit in der Baumwoll-, Woll- und Seidenfärberei, da es von der
Faser ohne Anwendung einer Beize fixiert wird.
Knzellampe siehe „W olframlamp e'*.
Lab — LaboratorinmB-AusrUstung. QQl
L.
Lab (KäJberlab). Enzym, das in der Schleimhaut des Labmagens junger
er enthalten ist und Milch unter Abscheidung von Kasein zum Gerinnen
;t. Man benutzt Lab zur Bereitung von Käse aus Süssmilch, und zwar
endet man es teils in fester Form als Labpulver, teils in flüssiger
Labessenz. Zur Gewinnung zerschneidet man Kälbermagen und
ihiert sie mit salzsäurehaltigem HsO, setzt Leim und Glyzerin zu und
tet im Vakuum bei etwa 40^ ein. Auf ähnliche Weise wird auch Lab-
nz bereitet, doch setzt man ihr noch Konservierungsmittel, wie Alkohol,
äure, Kochsalz u. s. w. zu.
Der chemische Vorgang bei der Labgewinnung harrt noch der Aufklärung;
günstigsten ist die Wirkung bei einer Temperatur zwischen 35 und 4^.
auch den Artikel „P e g n i n".
ab-Extnikt in Flaschen Mk. 0,50, 1,00 und 2,00
abessenz 1 : 10000 1 kg Mk. 1,60
abpulver „Witte« (1:300000). . . .^ . . . H Mk. 4,20; 1 „ „ 40,00
Laboratorimiui-Aiisrtistimg:.
bzugsraum (Digestorium) aus Schmiedeeisen, auf eiseraem Gestell,
3 Seiten Glas, vom Schiebefenster mit Gegengewicht, ganze Höhe ein-
schliesslich Dach 2 m, Tischhöbe 70 cm, TischfUlche 75x60 cm.
Kompl. ohne Glas Mk. 150,00
bzugsraum ffir chemische Laboratorien nach Krause, nur aus
Kacheln, Glas und Eisen bestehend, mit bequemer Verschlussvorrichtung.
Kompl ^ „ 480,00
aboratoriumstisch, Länge 1,75 m, Höhe 0,90 m, Breite 0,80 m, mit
zwei Schränken und zwei Schubladen, sowie aufgesetztem Reagenden*
gestell, gestrichen und gewachst. Kompl. mit Platte aus Magnesit . „ 180,00
xperimentiertische für Laboratorien, verschiedener Konstraktion,
mit Gas-, Wasser-, Saugluft-Leitungen, je nach Grösse und Aus-
stattung Mk. 400,00—700,00 und mehr.
usgussbecken von glasiertem Steinzeug, je nach Konstruktion, Form
und Grösse Stück Mk. 14,00—31,00
bzugs röhren von Steinzeug für Digestorien. Preis je nach Grösse.
Eine gute Schwarzbeize für Tischplatten u. s. w. besteht aus den
mden beiden Lösungen: 1. 100 Teile CuSO«, 50 Teile KClOs, 650 Teile
; 2. 100 Teile Anilinßalz, 40 Teile NH^Cl, 650 Teile H,0. Mit jeder
mg ist dreimal zu pinseln; dann wird mit einem Ollappen abgerieben.
Andere Ausrüstungsgegenstände für Laboratorien sind unt^ den be-
enden Schlagwörtern zu finden.
Lieferanten für Lal)oratoriums-Ausrüstung:
Dr. Heinrich QOckel k Co., BerUn NW. 6, Luisen-
straase 21.
Volkmar Hlnii; & Co., Heidenau-Dresden.
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Strasse 65/57.
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■aoca In tabnlls siehe „S c b e 1 1 a c k".
•ao-Dye (Lack-Lack; Färberlack). Farbstoff, der ebenfalls von
Schildlaus, nämlich Coccus lacca (Coccxia ficua), stammt. Die Tiere,
3 in Ostindien auf den Zweif^en verschiedener FtctM-Arten leben,
n von dem infolge ihres Stiches ausfliessenden Milchsaft der Pflanze ein-
t und trocknen mit demselben zu einem dunkelroten Harz ein. Die vom
)edeckten Zweige bilden den Stock lack (mit 10 % Farbstoff); das
röckelte und gewOhiiich eines Teiles des Farbstoffs beraubte Harz be-
et man als Körnerlack (mit 2,5 % Farbstoff). Der rote Farbstoff,
an durch Ausziehen des Harzes mit HsO gewinnt, dient ausschliesslich
ärben der Wolle; man löst Ihn in HCl und beizt mit Tonerde oder Zinn-
Das vom Farbstoff befreite Harz bildet gereinigt den Schellack
•
!*aoke. Der bekannteste natürliche Lack ist der durch den Lebens-
is der Oummischildlaus entstehende 0 u m m i 1 a c k oder Stock-
; siehe darüber den Artikel „S c h e 1 1 a c k'*.
^in direktes Pflanzenprodukt ist der berühmte japanische Lack,
ewinnuiig macht man horizontale Einschnitte in die Rinde des L a c k -
n s Bhus vemidfera und kratzt den ausgetretenen Lack ab. Der Roh-
3ildet eine grauweisse dickliche Emulsion, die durch Pressen durch
r oder Filtrieren, auch wohl durch Behandeln mit wässerigen Flüssig-
|[ereinigt wird. Der japanische Lack ist berühmt wesen seiner ausser-
tlichen Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Säuren und Alkohol.
)er sogenannte chinesische Lack ist dagegen ein Kunstprodukt,
:h die Auflösung eines Gemisches von Mastix, Sandarak und Qurjun
ohol.
luch die in Europa verwendeten Lacke sind ausschliesslich Kunstpro-
Allgemeines über die Einteilung siehe im Artikel „Firnisse'*; hier
im besondem die f e 1 1 e n Lackfirnisse behandelt. Es gehören dazu die
sondern Artikel erörterten L e i n ö 1 f i r n i s s e (s. d.) sowie die f e 1 1 e n
: e. Letztere, die man auch als Ollackfirnisse bezeichnet,
en aus Lösungen von Harzen in fetten, und zwar trocknenden
Das wichtigste Harz für die Lackfabrikation ist der K o p a 1 (s. d.).
, wie andere Harze, müssen zuerst geschmolzen werden, was in Schmelz-
en aus Kupfer oder Steinzeug geschieht, und zwar entweder über freiem
oder besser mittels überhitzten Dampfes. Man erhitzt den Kopal auf
350«, bis % seines Gewichts (Kopalöl) abdestilliert ist; vielfach wird
lur bis zu einer viel geringeren Temperatur erwärmt. Dann lässt man
mentalis vorgewärmte Lösungsmittel zufliessen, und zwar seltner reines
, meistens fertigen Leinölfirnis (s. d.). Als Zusatz und teilweiser
des Kopals wird Bernstein angewandt.
()g4 Lackfarben.
Die gewonnenen Lacke werden meistens noch filtriert, wozu man sich
eines Tricliters mit Baumwoilpfropfen oder eines besonders konstruierte»
Lackfilters bedient.
Teilweise werden die fetten Lacke auch unter Zusatz von Terpentinöl
hergestellt und nähern sich dann mehr den flüchtigen Firnissen (s. d.)>
Die billigen Harzölfirnisse sind Lösungen von Kopal, Bernstein,
Kolophonium u. s. w. in Harzölen (s. d.).
Von den ausserordentlich zahlreichen neueren Patenten, die sich auf die
Darstellung von Lacken beziehen, seien die folgenden genannt:
Nach dem D. R. P. 143 777 neutralisiert man Holzteer mit NatCOs, wascht
mit HsO, dampft ab, verkocht mit Fichtenharz und löst das erhaltene Gemiscli
in Terpentinöl, Petroleum oder äther. ölen. Das Produkt bildet einen wasser-
festen, schnelltrocknenden Lack.
Das D. R. P. 154 219 lüsst Harzöl mit nichttrocknenden ölen und Harz-
Bech vermischen, bis beim Erhitzen eine einheitliche Masse erhalten wird; das
[arzöl muss im Oberschuss vorhanden sein. Eine geringfügige Abänderung
schützt das Zusatz-D. R. P. 155 107.
Nach dem D. R. P. 145 388 gewinnt man fette Lacke aus fossilen Harzen
unter Umgehung der sogenannten Rohschmelze der Harze, und zwar
durch Zusatz von Palmitinsäure zu den gröblich zerkleinerten Harzen
(Kopal, Bernstein u. s. w.), worauf bei kurzem Erhitzen die Harze sich in der
geschmolzenen Palmitinsäure klar lösen. Der Lack wird dann, wie üblich,
unter Zusatz von trocknenden ölen, Trockenmitteln und äther. ölen fertig-
gestellt. Als Palmitinsäure enthaltende Verbindungen empfehlen sich für das
Verfahren namentlich Walrat und Palmöl.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass die SteinkoMenteerbestandteile
K u m a r o n und I n d e n . die sich sehr leicht zu harzartigen Körpern poly-
merisieren, in dieser Form erhebliche Verwendung in der Lackindustrie ge-
funden haben.
Eine grosse Menge von Verfahren zur Herstellung von Kunstlacken
beruht auf der Verharzung organischer Substanzen mittels Formaldehyds und
anderer Oxydationsmittel; vgl. darüber den Artikel „Harze".
Lacke:
CheiD. Fabr. FlOnheim, Dr. H. Noerdllnger,
Flörsheim «. M.
Knauth & Wcidinger, Dresdcn-N.
Clen^he Fabrit Dr. Eigen Sehttl, Fenerbaeh M StiHEffl
ESt«r fttr Uekfibrlkeii, NartliarZt harz«aures Haiit
lunsaores Blei. SIhlUitiV-ExtPaltt In Stocken.
Ambrolkopal ^l!r::S:;!S2'
Ziaokfarben (Farblacke). Mischungen oder chemische Verbindungen
von Farbstoffen mit weissen, leicht zerteilbaren Mineralsubstanzen. Sie
werden durch Fällung organischer Farbstoffe mit Gips, Schwerspat. Ton
(gebrannt oder ungebrannt), Tonerdehydrat. Zinnoxydhydrat u. s. w. erhalten.
Zur Darstellung der Lackfarben dienen Pflanzenfarbstoffe, tierische Färb*
Stoffe sowie Teerfarbstoffe. Aus letzteren gewinnt man Lackfarben übrigens
auch unter Verwendung eines organischen Bindemittels, nämlich der
Stärke. Je nach der Wahl des farbstoffaufnehmenden Körpers lassen sich
aus einem Farbstoff verschieden gefärbte Lackfarben darstellen.
Die Lackfarben sind durchsichtig (lasierend) und zeigen ihr Feuer nur
in dünnen Aufträgen; man benutzt sie als Wasser- und Ölfarben. Im all-
gemeinen ist ihre Haltbarkeit nur beschränkt.
Das Franz. Pat. 336 433 bezieht sich auf die Herstellung von Farblacken
mit Hilfe von besonderen Azofarbstoffen, während das D.R. P.
Lack-Lack — Lagermetalle. 665
150 765 die Herstellung von Lacken aus Schwefelfarbstoffen
schützt.
Lackfarben:
E. Bernard & Gie., Hfllhauaen i. Eis..
Chem. Fabr. FlOnheim, Dr. H. Noerdlinger,
FlOrabelm a. IC.
HirBch & Mensellich, Farbwerke m. b. H., Giena-
hausen.
Xiaok-Xiaok siehe ,,L a c - D y e'*.
Taaokmns, Blauer Farbstoff, der aus verschiedenen Flechtenarten
dargestellt wird, indem man die gemahlenen Pflanzen mit Pottasche und Gas-
wasser gären Idsst. Ist die Mischung gleichmässig blau geworden, so rührt
man in dieselbe eine genügende Menge von Gips und Kreide ein, formt die
teigartige Masse zu Würfeln und lässt an der Luft trocknen. Der wichtigste
Lackmusfarbstoff ist das Azolithmin; im freien Zustande ist es rot,
jedoch als Salz (mit Alkalien gesättigt) blau. Man benutzt den Lackmus nur
als Indikator (siehe den Artikel „Indlkatore n")-
Lackmus, käufl 1 kg Mk. 0,90
„ puriss H Mk. 1,90; 1 „ „ 17,00
Xiaotarin = gereinigtes Kasein.
C. Wimderlich, Gaieln-Werke« Ulm a. D.
Xiaotarlnpapler siehe „Photographische Papier e'*.
Xiaotolenm. Eine Art von flüssigem Linoleum (s. d.), doch werden die
Bestandteile — Korkpulver und Bindemittel — erst an der Baustelle kalt zu
einem Teig angerührt und auf die zu belegenden Boden aufgetragen; schon
nach 3 — 4 Tagen ist die Masse soweit erhärtet, dass sie begangen werden
kann. Das Lactoleum lässt sich in allen möglichen Farben erzeugen; es soll
das Linoleum an Elastizität noch übertreffen.
Laotophenin = p-Lactylphenetidin, CaH«<g^5^^^~^"^^"^^^"»
Durch Einwirkung von Milchsäure auf p-Phenetidin erhalten.
Färb- und geruchlose, schwach bitter schmeckende Kristalle vom Seh. P.
117— 118^ schwerlösl. in kaltem, leichter in heissem HsO, leicht in Alkohol.
Man gibt es als Antipyretikum namentlich bei Typhus, als Analgetikum bei
Neuralgien, Ischias, Gelenkrheumatismus u. a. m.
Lactophcnin H Mk. 6,50; 1 kg Mk. 62,00
lAotose siehe „Milchzucker'*.
Laotoserve siehe „Milchpräparat e'*.
Xtafirermetalle. Legierungen zur Herstellung von Lagern für bewegte
Maschinenteile. Sie müssen mit grosser Widerstandsfähigkeit gegen starken
Druck eine möglichst geringe Reibung verbinden. Man unterscheidet Lager-
metalle, die aus einer Kupfer-Zinnlegierung mit geringem Zinkgehalt bestehen,
und solche, die neben Antimon und Blei wenig Kupfer und Zinn enthalten. Die
ersteren werden R o t g u s s oder Maschinenbronze genannt (siehe
unter „Bronze n*' und „Kupferlegierunge n"); die letzteren heissen
Weissmetall oder Antifriktionsmetall (siehe unter „A n t i -
monlegierunge n").
Rotgusslagermetalle enthalten etwa 82—39% Cu und 11—18% Sn;
durch entsprechende Zusätze von Sn und Zn kann man dem Rotguss eine be-
stimmte Härte und Dehnbarkeit geben. Kommt es auf Härte und Festigkeit an,
so müssen stets derartige kupferreiche Lagermetalle gewählt werden. So be-
steht ein bewährtes Rotgusslagermetall für Lokomotiv-Treibachsen aus 89 %
Cu, 7,8 % Zn, 2,4 % Sn und 0,8 % Fe, ein anderes aus 85,3 % Cu, 2,0 % Zn
und 12,7 % Sn, ein drittes aus 73,5 % Cu, 9,0 % Zn, 9,5 % Sn. 7,5 % Pb
und 0,5 % Fe.
Weissgusslagermetalle sind leichter giessbar als die an Cu reichen;
auch greifen sie wegen ihrer geringeren Härte die Zapfen und Wellen weniger
an. Trotzdem ist ihre Haltbarkeit bei richtig gewählter Zusammensetzung
666 Lampen.
nicht viel gerinfi^er; nur einer Erliitzung des Achsenlagers (bei mangelhafter
Schmierung) widerstehen sie weniger. Eisenbahn-Lagermetalle bestehen
z. B. aus 80 % Sn, 12 % Sb und 8 % Cu, andere aus 14 % Sn, 80 % Sb, 5 %
Cu und 1 % Ni, wieder andere Lagermetalle aus 42 % Sn, 16 % Sb und
42 % Pb oder aus 12 % Sn, 20 % Sb, S% Cu und 60 % Pb. Früher nahm
man an, dass die Qualität der Weissguss-Lagermetalle um so schlechter sei,
je höher das sp. G., welches nach dieser Richtung vom Pb-Qehalt beeinflusst
wird, doch werden neuerdings die sehr bleireichen Weissmetalle bevorzugt;
beispielsweise besitzen die ziemlich Ähnlich zusammengesetzten, eti^a 78 %
Pb enthaltenden Lagermetalle Olyco-Metall, Atläs-Metall,
Magnolia-Metall tind Myrtle-AatifriktionsmetaU vor-
zügliche Eigenschaften.
Lagermetalle:
Ludwig Becker, ICascfalnenfabrlk, Offenbach «. M., Ludwlggtr. 42.
Ziampen.
Spirituslampe von Glas, mit aufgeschlifTener Kappe, Docbthalter und Docht:
Inhalt 60 100 150 200 250 ccm.
Ohne Tubus . .Stttck 0,60 0,70 0,85 1,00 1,15 Mk.
Mit Tubus und Stopfen 0,90 1,05 1.30 1,50 1,65 „
Spiritus-Bunsenbrenner nach Barthel, kompl. mit Behälter und
Schlauch ohne Gestell Mk. 18,00
Dazu eisernes Gestell , „ 2^00
Spiritus-Brenner nach Barthel mit Regulieryorrichtung „ 8^50
Derselbe, mit Spiritusbehalter und Verbindungsschlauch, je nach Grösse
und AussUttung Mk. 9,50 — 18,00
Benzin-Brenner nach Barthel Mk. 9,50
Benzinkocher nach Barthel mit Gestell „ 12,00
Petroleumbunsenbrenner nach Barthel mit BehiUter, Manometer etc. „ 18,00
Petroleumgaskocher nach Barthel „ 12,00
Lampen nach Berzelius auf Stativ mit Messingstab, zwei Ringen und
eisernem Schornstein:
A. Auf Eisenfuss Stttck „ 11,00
B. Auf Holzfiiss „ „ 11,00
C. Auf Porzellanplatte „ „ 13,00
Dieselben, die Lampe drehbar:
A. Auf Eisenfuss „ „ 11,50
B. Auf Holzfuss „ „ 11,50
C. Auf Porzellanplatte „ „ 13,50
Gaslampen (Bunsenbrenner) siehe unter „Brenner".
Kalklicht-Lampen nachDrummond in feinster Ausfilhrung, zum Ein-
stellen mit Mikrometerscbiaube, mit Zahn und Trieb, ohne Reflektor Stttck „ 65,00
Dazu Reflektoren aus Neusilber, auf Messingstativ, verstellbar . . . „ „ 35,00
Kalkzylinder „ „ 0,60
Kalklicht-Lampe, bestehend aus GeblSselampe mit heisser Luft und Gas-
zufllhrung, und Vorrichtung für Kalk- oder Magnesialicht, horizontal und
vertikal verstellbar Stttck „ 20.00
Leuchtgas-Sauerstofflampe nach Linnemann, zur Erzeugung von
Zirkonlicht (auch f)ir Knallgas geeignet) zur Beleuchtung sowie als
starke Wärmequelle zu Schmelzoperationen, auf Stativ, zum Hoch- und
Niedrigstellen sowie nach allen Richtungen verstellbar .... Stttck „ 80,00
Dieselbe auf eisernem Fuss mit beschränkter Höherstellung, aber beweg-
lichen Gaszuflussarmen, die Lampe mit Scharnier, um sie als Beleuchtungs-
und als Schmelzlampe verwenden zu können Stttck „ 40,00
Dieselbe, einfachste Konstruktion, nur als Beleuchtungslampe in die gang-
barsten Skioptikons passend Stttck „ 31,50
Lampenschwarz — Lanthan. 567
Dazu GIflhkörper:
Platinteller, in Stiel eingeschraubt, zur Anihahme der Zirkon- oder Magncsiascheibchen :
Durchm. ... 10 15 mm.
Stflck .... 7,00 8,00 Mk.
Scbeibchen aus Magnesia: Durchm. .10 15 mm.
Stück . . 0,50 0.75 Mk.
Scheibchen aus Zirkonerde: „ . . 3,50 4,00 „
Stifte aus Magnesia: Länge 55 mm, Durchm. 5 mm Stttck Mk. 0,80
Leachtgas-Sauerstofflampen nach Walz für Zirkonlicht . . » „ l^tOO
Mikroskopierlampen fUr 2Urkonlicht, in ToUkommenster Ausführung,
mit Trieb für feine Einstellung, yemickelty mit zwei genau kompensierten
GlasstSben (wodurch der Abb^he Kondensator flberflfissig wird) mit
Zirkonkörper Stück „ 55,00
Zirkon-Leuchtkörper nach W. Kochs „ „ 3,50
Mikroskopierlampe: Gasgltthlichtlampe mit gewöhnlichem Brenner, auf
MessiugstatiT, Terstellbar, nebst einer als Sammellinse dienenden Glas-
kugel Ton 150 mm Durchm., die mit H|0 oder Yerd. Kupferoxyd-
ammoniaklosung gefüllt wird; mit 2 Reservestrttmpfen „ 22,00
Glaskugel in Gestell allein „ 7,00
Leuchtbrenner für Gas mit Speckstein-Schnittbrenner n ^»^
Dieselben mit Gasregulierung und Sparflamme „ 2,85
Dieselben mit Speckstein- Argandbrenner, auf schwerem Eisenfuss, mit
Zylinderhalter und Gasregulierung, Höhe 16 cm Stück „ 5,00
Dieselben zum Hoch- und Niedrigstellen, mit Gasregulierung und Hahn
am Schlauchstück, ausziehbar:
bis 40 50 cm.
Stück 7.50 8.50 Mk.
Dazu: Tonzylinder mit Schlitz oder runder Öffnung Stück „ 0»75
Heinersche Amylazetatlampe:
mit Hefnerschem Flammenmesser n 38,00
mit KrÜssschem Flammenmesser » 42,00
Polarisations-Gaslampe mit Argandbrenner n 21,00
„ „ Auerbrenner n 24,00
Polarisations-Petroleumlampe mit Rundbrenner » 21,00
Elektrische Polarisationslampe auf verstellbarem Stativ mit32kerziger
Glühlampe und Abblendungszy linder nebst Schaltdose » 27,00
Grubenlampen siehe ,,Sicherheitslampen^.
VgL auch die Artikel „Brenner", ,,0a8lampen*S ,,OeblSse-
ipen", „Nernstlampe", Osmiumla mpe", „Quecksilber-
n pf lampe", „Tantalla mpe", „Wolf r am la mpc" und „Zir-
1 1 a m p e'\
Lampen:
dcrte LaualtMr Glaswerke A.G., Abt. Wannbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
rasae 66/57.
Lampen, System Barthel:
r Barthel« Dresden-A. 19.
Polarisationslampen:
Schmidt & Haensch, Berlin 8., Prinxessinnenttr. 16.
X.ainpeii«o]iwan siehe „R u s s".
Itanolin siehe „W o 1 1 1 e t V\
^ttfMith^n und LanthanTorblndiiiiffAn* ^^^ Lanthan La, A. O.
«,3, gehört zu den seltenen Metallen; es findet sich Im Oadollnit,
i t , O r t h i t und namentlich im M o n a z i t. Während das Metall selbst
:eine Bedeutung hat, stellt man das Lanthanoxyd LatOs neuerdings aus
Monazit fabrikmässig dar, weil es, bezw. die daraus gewonnenen Salze
thankarbonat Laf(COt)t + 3 HtO, L a n t h a n n i t r a t La(NOt)»
ItO, Lanthanammoniumnitrat La(NOt)f + 2 NH4 . NOt +
LanthansuUat La,(SOi)i + 9 HtO, Lanthankallum-
)
668
Lapis
Leder.
Lanthansul&t, ehem. rein
H
n
33.00;
g Mk. 38.00
kg
Sulfat La^(S04)8 + 3 KsSG« u. a., für die Herstellung von Oasglflhli cht-
kOrpern benutzt werden.
Lanthan-Metall in Kugeln, elektrolytisch dargestellt
n n Pulver
Lanthanchlorid, ehem. rein H Mk. 44,00;
Lanthaniluorid, techn
„ gereinigt
^ ehem. rdn H Mk. 33,00;
Lanthankarbonat, ehem. rein ....... H „ 44,00;
Lanthannitrat, ehem. rein H it 22,00;
Lanthanoxalat, ehem. rein H „ 28,00;
Lanthanoxyd, ehem. rein H Mk. 33,00;
Lanthanoxydhydrat, gereinigt, Cer-frei
ehem. rein H „ 28,00;
n
n
n
n
n
n
n
f)
I»
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
»
18,0O
400.00
8,00
38,00
300,00
400,00
200,00
250,00
300.00
20.00
250.00
300,00
Lanthan:
Ohemiscfae Fabrik Freiberg, Dr. Q. P. DroBBbacb & Ck>., Freiberg i. S.
Lapis (infemalis) siehe „H 0 1 1 e n s t e i n'\
Lapis Pumiois siehe „B i m s s t e i n**.
Latente Wärme siehe „Warme, gebunden e**.
LatBohenkleferöl siehe „KiefernadelO r*.
Laabg^rtln siehe „Chromfarbe n**.
Lavendelöl (Oleum Lavandvlae). Ätherisches Ol der BiUten (oder auch
der ganzen Pflanze) des Lavendels Lavandvla officinalia (Lavandtda
vera)j durch Destillation mit H2O gewonnen. Die feinste Sorte stellt man in
England aus kultivierten BiUten her. Farbloses oder schwach gelbliches,
eigenartig angenehm riechendes, brennend gewürzig schmeckendes äther. Ol
vom sp. 0. (bei 15«) 0,880—0,890. S. P. 18&-192»; D.D. — 4» bis 9*. Be-
kannte Bestandteile sind das Linalool, Linalylazetat, Qeraniol
und C i n e o 1. An der Luft und am Licht verharzt es sehr leicht; man benutzt
es zu kosmetischen Zwecken sowie als Zusatz zu ausserlichen Arzneimitteln.
Viel geringwertiger ist das aus Lavandvla spica gewonnene S p i k 0 1 vom
sp. O. 0,851-^,881, kampferShnlichem Geruch und strengem Geschmack.
Es dient zum Verdünnen und Auftragen der Einbrennfarben in der Porzellan-
und Glasmalerei, zu Firnissen, auch wohl als Arzneimittel sowie zum Ver-
falschen von echtem Lavendelöl.
Lavendelöl. fein 1 kg Mk. 12,00
Spiköl, fein
extrafein i
Quintessenz 1
Montblanc D. A. IV 1
engl. Mitcham echt .1
1
n
14.00
23,00
25,50
60,00
6,00
Läviilose siehe „Fruchtzucke r".
Lazatol. Unter dieser Bezeichnung geht ein Abführmittel, dessen wirk-
samer Bestandteil Phenolphtalein ist.
Lazin, in Konfektform in den Handel gebrachtes Abführmittel, enthalt
als wirksame Bestandteile 1,87 % Apfelsaure und 5,92 % Phenolphtalein; von
letzterem ist in einem Bonbon 0,12 g enthalten.
Lebertran siehe „Tran e**.
Leblano-Prozess siehe „S o d a*'.
Lecithin siehe „L e z i t h i n''.
Leder. Ober die Lederbereitung siehe die Artikel „G e r b e r e V\
„L o h g e r b e r e i", „M i n e r a 1 g e r b e r e i" und „Samischger-
b e r e i". Von lohgarem Leder unterscheidet man Sohlleder, Sattler-
Lederfette — Ledenurrogate. gg9
leder (Riemenleder, Geschirrleder u. s. w.) und Ober-
leder. Von den Hauptsorten Sohl- und Oberleder ist ersteres dick und
fest, letzteres weich und sehr geschmeidig. Besondere Sorten von Oberleder
sind noch das Chagrinleder, Juchtenleder, Danisches
Leder und Saffian (Maroquin). Mittels der Mineralgerberei gewinnt
man das Q 1 a c 6 - oder Kalbkidleder, mittels der Samlschgerberei das
Waschleder oder Wildleder.
Interesse erregen die D r e h e r sehen Verfahren zur gleichzeitigen Leder-
Gerbung und -Färbung mit Titansäure bezw. Titansalzen. Nach
diesen durch D. R. P. 126 598, 139 059, 139 060 und 140 193 geschätzten Ver-
fahren behandelt man die Haut abwechselnd mit TitansalzlOsungen und Oerb-
stofflOsungen, wobei man den letzteren Farbeextrakte zusetzt, oder man färbt
mit Titansalzen und Beizenfarbstoffen, wobei der Zusatz verschiedener Hilfs-
salze den Prozess unterstützt. Neuerdings hat man auch Molybdflnsalze
zur gleichzeitigen Qerbung und Lederfärbung benutzt. Weiteres Ober Leder-
färbung ist im Artikel „M i n e r a.I g e r b e r e i** erwähnt.
Das D. R. P. 160 236 benutzt Oberhaupt nur Farbstoffe als Qerbmittel und
will darauf ein Schnellgerbeverfahren aufbauen, das in 24 Stunden beendet ist.
Nach der Patentschrift soll man beinahe alle Anilinfarbstoffe verwenden
können; bei der sehr verschiedenen Natur der hierher gehörigen Verbindungen
erscheint aber eine gleichartige Wirkung durchaus unmöglich, und so muss
man dem Verfahren vorerst sehr abwartend gegenüberstehen.
Vgl. auch den Artikel „Ledersurrogat e".
Lederfotte. Unter Lederfett schlechthin versteht man das D e g r a s
(s. d.). Ausserdem kommen für die Einfettung von Leder Trane, Stearin,
Talg, Bienenwachs und vor allem Wollfett in Betracht, letzteres
schon wegen seiner guten Emulgierfähigkeit mit HsO. Mineralöle wirken auf
die Dauer schädlich.
ChenUache Fabrik WMtnam, Dr. H. NoerdUnger, Fianbdm a. M.
Lederloim. Ober die Darstellung siehe den Artikel „L e i m*\ dessen
beste Sorte der reine Lederleim ist.
Rdner Lederleim, je oachQualit&tu. Reinheit (ab Versandstoüon) % kg Mk. 90,00— 120,00
Einrichtung von Lederleimfabriken:
J- L. Cul Eckelt, BerUn N. 4. 1 Heinrich Hirsel O. m. b. H., Leiprig-Plagwits.
Max Friedrich & Co., Leii«tg-P)agwltx 06. |
Vakuum-Apparate zur Lederleimfabrikation:
V'ricdriGh Heckmaim, BerUn SO. 16, Brückenatrane 6 b (b. Inserate).
Ledermehl. Allgemeines über die Gewinnung, Zusammensetzung usw.
siehe „Düngemittel, künstlich e".
Udcrmehl, bei Waggonladung »/o kg Mk. 18,00—30,00
Ledermehl:
I^luBuin k Vom» Hambnrg.
Einrichtungen für Ledermehlfabriken:
Mu FYiedrich ft Co., Leipzig-Plagwitz 56. 1 Fried. Krupp AktiengeieUachaft Orusonwerk,
I Magdeburg-Bockau.
Lederol ;
Chem. Fkbr. F16nheim, Dr. H. Noerdlinger, FlUrriielm a. IL
Ledenoh wftrze :
Chf-niische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim (Main).
Lederrarrograte. Als Ersatz des Leders benutzt man verschiedene
Kunstprodukte, die die Bezeichnung Lederpapier, Ledertuch,
Lederimitatio.n, Kunstleder, cuir facitce, Braunholzpapier
u. s. w. führen. Zur Herstellung verfährt man hflufig so, dass man Leder-
670 Legierangen —
abfalle zerfasert und dann in derselben Weise wie bei der Papiererzeugung
auf nassem Wege daraus Lederpappe herstellt. Geweben verleiht man leder-
dhnliche Eigenschaften, indem man sie mit Kleister und dann mit eefirbtem
Firnis mehrmals überstreicht, trocknet, poliert und schliesslich mit Kopal-
lack Aberzieht. In andern Fällen trinkt man Gewebe (aus Leinen, Baum-
wolle, Wolle) oder Pappe, Papier u. s. w. mit Kautschuklosung oder mit Leim-
lOsung; in letzterem Falle gerbt man die Leimschicht nachtrSglicb mit essig-
saurer Tonerde oder Kaliumbichromat oder schliesslich mit vegetabilischen
Gerbextrakten. Gesondert behandelt ist das Linoleum (s. d.), das eines
der verbreitetsten Ledersurrogate ist.
Nach dem D. R. P. 140 424 werden zur Herstellung von Kunstleder ent-
haarte Fellabfalle bis zum beginnenden Zerfall in Kaikwasser eingeweicht,
frflndllch mit HtO gewaschen, im Zerreiber zerfasert und nun einem ZnSOt-
iade ausgesetzt, worauf man im Vakuum bei höchstens 70* C. oder in einem
warmen Luftstrom unter gleichzeitig ausgeübter, allmählich stärker werdender
Pressung trocknet.
Das unter der ges. gesch. Bezeichnung Pegamoid in den Handel
kommende Ledersurrogat wird augenscheinlich aus Nitrozellulose, Kampfer
und einem geeigneten Lösungsmittel hergestellt; das Fabrikationsverfahren
wird geheim gehalten. Durch Auftragen oder Aufwalzen der Pegamoidmasse
auf Papier oder Leinwand erhält man Materialien, die im Aussehen dem
Leder recht ähnlich sind, gepresst werden können u. s. w. Man benutzt das
PeRamoid zur Herstellung: abwaschbarer Tapeten, Möbelüberzüge, Porte-
monnaies, Bucheinbände u. a. m.
Vor einiger Zeit hörte man von einem neuen, zum Patent angemeldeten Ver-
fahren zur Herstellung eines Leiersurrogats aus Lumpen oder Baumwolle: Man
behandelt das Rohmaterial (Abfälle) mit 15 %iger Natronlauge, presst einen Teil
der Flüssigkeit ab und lässt dann Schwefelkohlenstoff einwirken, bis die
Masse wasserlöslich geworden ist. Mit der Lösung dieser Masse in Wasser
wird ein gerauhtes, auf den Oberflächen wellig oder filzähnlich gemachtes
Gewebe im Vakuum imprägniert; nachdem die Zellulose fixiert ist, wird die
Masse noch einmal mit Lösungen von Kautschuk oder Guttapercha unter evtl.
Zusatz von Dammarharz oder Atzkalk im Vakuum behandelt Im Gegensatz
zu andern Ledernachahmungen soll die so hergestellte Masse auch im
Innern lederartig beschaffen sein. Darüber, ob sich das Verfahren wirklich
bewährt, war bis jetzt nichts in Erfahrung zu bringen.
Neuere Verfahren zur Gewinnung: von Ledersurrogaten sind nieder^i^eleRt
in den D. R. P. 172 474, 179 577, 194 506, 197 874, 202 074, 207 385, in den
Franz. Pat. 370 616 und 371 400 sowie im Amer. Pat. 873 582.
Farben für Ledersurrogate r
S. H. Oohii« Farben- u. Lackfabriken, Berlin- Rixdorf, Oanner Chauaaee 44/48.
Legleninfiren. Im einzelnen siehe „Alumlniumleglerunge n",
„Antimonlegierunge n", „Eisenlegierungen" u. s. w., weiter
auch „Bronze n**. Leicht schmelzbare Legierungen im besonderen siehe
unter „Kadmiumlegierungen" und „Wismutlegierungen"
sowie auch unter „Löten".
Im übrigen verweisen wir bezüglich leichtflüssiger Legierungen auf zwei
in der Chem. Ztg. erschienene verdienstvolle Abhandlungen, von. K. Heine
(Chem. Ztg. 1906, 1139) und von Jul i us Meyer (Chetn. Ztg. 1907, 57).
Lehranstalten siehe „Chemiker- Ausbildung".
Leim. Die leimgebenden Stoffe bilden im tierischen Organismus die
Knorpelsubstanz der Knochen, Sehnen, Haute u. s. w.; aus diesen lefm^eben-
den Stoffen erhalt man den Leim durch anhaltendes Kochen mit HtO, indem
hierbei das leimgebende Qewebe aufquillt und sich allmählich löst Beim
Erkalten bilden diese Losungen eine stark klebrige elastische Gallerte, die
sich nach dem Austrocknen als horniger, fester, durchscheinender Körper dar-
stellt. Der Leim lOst sich nicht in kaltem, wohl aber in helssem HsO.
Leim. 871
Leim wird aus verschiedenen Rohmaterialien, wie entfetteten Knochen,
Leder, Fischschuppen, Hausenbiase u. s. w., hergestellt Die Rohmaterialien
werden, wenn nOtiii:, zerkleinert, in Polier- oder Waschmaschinen poliert bzw.
gewaschen, worauf die Leimsubstanz herausgezogen wird. Die sich er-
gebende Leimbrilhe wird gebleicht, eingedickt und in Blöcke ausgegossen.
Diese Gallerteblöcke werden dann mittels Leimblockschneide-
maschine und Leimtafelschneidemaschine in Tafeln ge-
schnitten. Sehr oft wird die eingedickte Leimbrühe in Leimigiesstischen
direkt in Tafeln ausgegossen. — Die Leimtafeln werden auf Horden gelegt
und mittels Hordenwagen in die Leimtrockenanlagen gefahren. Nach ent-
sprechender Trocknung können die fertigen Tafeln von den Horden genommen
werden, eventuell werden diese Tafeln noch mit der Firma der Fabrik ge-
stempelt.
I. Lederleln (Hantleln).
Die besten Leimsorten erhält man bei der Leimbereitung aus
Häuten oder Leder; man verwendet dazu Felle aller möglichen Tiere»
weiter Oerbereiabfälle, geeignete Abfallstoffe von Schlächtereien, Abdecke-
reien u. s. w. Die Rohstoffe sollen möglichst frisch sein; sie werden von Blut
und Fleischresten erst durch Waschen und dann durch Behandeln mit Kalk-
milch befreit. In der Kalkmilch bleiben sie je nach den Umständen bis zu
3 Wochen und müssen dann durch sorgfältiges Waschen, durch wässerige
Losungen von schwefliger Säure oder durch Einlegen in andere Sauerbäder
(z. B. gebrauchte Lohbrühe) von jeder Spur Kalk befreit werden, da dieser
sonst das Produkt schädigt Zuweilen ersetzt man das Kalken gänzlich durch
Behandeln mit SOa; wird solche nicht angewendet, so bleicht man nachträg-
lich mit Chlorkalk. Das so gewonnene Leimgut wird nach abermaligem sorg-
fältigem Waschen mit einer nicht zu grossen Menge HsO gekocht, doch nimmt
man dieses „Ausschmelzen** kaum mehr über freiem Feuer vor, sondern be-
wirkt es durch direkten oder indirekten Dampf, wobei jedoch dann der Druck
nicht über 1,5 Atm. betragen soll. Ganz ohne Anwendung von HsO, nur mit
Dampf, erhält man den sehr guten D a m p f 1 e i m. Da das Produkt um so
besser ist, bei je niedrigerer Temperatur die Leimgewinnung erfolgt, so ar-
beitet man neuerdings vielfach in Vakuumapparaten. Während das extra-
hierte Leimgut als Düngemittel dient, verarbeitet man die gewonnene Leim-
brühe (mit 10—20 % Leim) weiter, indem man sie durch Stehenlassen und
dann durch Filtrieren klärt, auch nach Bedarf durch Knochenkohle entfärbt
Andere Klärungsmittel, z. B. Alaun, beeinträchtigen die Klebkraft, weshalb
häufig trüber und gefärbter Leim dem klaren, weissen vorgezogen wird. Die
fertige Leimbrühe wird noch warm in Tröge oder sogleich in Formen ge-
gossen. Wählt man Tröge, so muss man später den erstarrten Leimblock noch
in Scheiben zerschneiden. Die auf die eine oder andere Weise erhaltenen
Qallertscheiben werden in kleinere Tafeln zerschnitten und dann in luftigen
Trockenräumen bei massiger Temperatur getrocknet.
Unter Umständen wichtig zu werden berufen ist das Verfahren der D.R.P.
155444 und 158 732, wonach man gegerbtes Leder oder Lederabfälle zunächst
entgerbt, um sie zur Darstellung von Leim und Gelatine nach gewöhn-
lichen Methoden benutzen zu können. Handelt es sich um chromgares Leder,
so taucht man es zur Entgerbung in verd. HsSOt ein, worauf gewaschen und
mit Kalk neutralisiert wird. Liegt gewöhnlich gegerbtes Leder vor, so benutzt
man zunächst eine Alkalilösung und gibt dann Kalk zu. In beiden Fällen be-
seitigt man die letzten Spuren des Kalks durch HCl und letztere Säure wieder
durch Alkali; das Alkalichlorid endlich wird ausgewaschen. Abweichend
von dem letztgenannten Verfahren wird nach dem D.R.P. 202 510 mit Zu-
satz-D. R. P. 202 511 mineral- und besonders chromgares Leder bei
Temperaturen von 45-— 120^ mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyden behandelt
und dann nach dem Auswaschen mit HsO in üblicher Weise zu Leim versotten.
Nach dem Amer. Pat. 748866 soll man Leim aus Häuten gewinnen, indem
man diese mit wässeriger, Calciumphosphat und Calciumsulfit enthaltender
672 Leim.
schwefliger Säure behandelt, dann in heissem HtO auflöst, mit Kalk neutrali-
siert undf die LeimlOsung klärt.
II. Knochenleln.
Die Leimfabrikation aus Knochen wird nach zwei verschiedenen
Verfahren gehandhabt; sie ist meistens mit der Darstellung von Knochen-
mehl oder der von P h o s p h o r (s. d.) verbunden. Entweder lOst man
die Mineralbestandteile der Knochen (nach der Entfettung) mit HCl und
verarbeitet die zurückbleibenden durchscheinenden Knochenknorpel, indem
man sie wäscht, mit Kalkwasser neutralisiert, wieder wäscht und dann
in der oben ffir Lederleim beschriebenen Weise auf Leim verkocht. Oder man
benutzt entfettete (vgL unter „Knochenfett"), aber nicht von den Mine-
ralbestandteilen befreite Knochen, indem man sie zur leichteren Entleimung
und Zerkleinerung trocken dämpft, durch Drehen in Trommeln von an-
hängenden Schmutzbestandteilen befreit und in Knochenbrechern
(s. d.) zu Knochenschrot zerkleinert. Letzteres wird mehrmals mit HtO und
gespanntem Wasserdampf ausgekocht, worauf man die erhaltene dünne Leim-
brühe im Vakuum eindampft, durch Einleiten von SOs entfärbt und dann in
der oben beschriebenen weise weiter verarbeitet. Die nach der zweiten Me-
thode gewonnenen Leime sind weniger wertvoll, weil der notwendige, sehr
lange Kochprozess Zersetzungen des die Klebkraft bedingenden Glutins
veranlasst.
Das D. R. P. 144 398 benutzt zur Extraktion des Calciumphosphats aus
Knochen statt HCl schweflige Säure. Das ist an sich bekannt; die Verbesse-
rung besteht in der Anwendung einer unter Druck stehenden wässerigen SOs-
Lösung, wodurch an letzterer gespart und die sonst eintretende, den Prozess
verlangsamende Inkrustierung der Knochen mit Calciumsulfit vermieden
wird. —
Entleimungsapparate (Leimdämpfer) für die Knochenleimfabrikation sind
verschiedene konstruiert worden; meistens sind 2 Dämpfapparate vereinigt,
die dann eine kontinuierliche Fabrikation ermöglichen.
Erwähnt sei, dass man neuerdings der Herstellung von Leimpulver
grosses Interesse zuwendet und dass für diesen Zweck verschiedene Fabri-
kationsmethoden in Anwendung stehen. —
Neuere Patente auf dem Gebiete der Leimgewinnung sind die D. R. P.
166 904, 168 872. 177 625, 178 770 und 187 261.
III. Ftocblein.
Der Fischleim wird aus Schuppen und Häuten von Fischen, auch aus
Köpfen und Gräten der Dorsche (Abfällen der Stockfischbereitung) durch Be-
handeln mit Säure, Waschen, Kalken und Auskochen mit H2O bezw. Dämpfen
erhalten. Die übrige Behandlung ist von derjenigen der andern Leimarten nicht
verschieden, doch klärt man häufig mit Alaun.
Die feinste Art des Fischleims ist die H a u s e n b 1 a s e , d. h. die ge-
waschene und getrocknete innere Haut der Schwimmblase vom Hausen
oder Stör.
Neuerdings verarbeitet man auch W a 1 s p e c k auf Leim. So wird nach
dem D. R. P. 131 315 der zerkleinerte Speck durch Pressen im kalten Zustande
zum grOssten Teil entfettet und der Rückstand dann mit Benzin behandelt
Durch dieses Verfahren gewinnt man zunächst die gesamte Tranmenge, und
ferner erhält man das leimartige Bindegewebe in trocknem und völlig ent-
fettetem Zustand, d. h. in einer für die Leimfabrikation ausserordentlich ge-
eigneten Form.
IV. Flüssiger Leim.
Von den vielen Vorschriften zur Bereitung von flüssigem Leim seien ge-
nannt: 12 T. Leim werden mit 32 T. HtO sowie mit 2 T. HCl und 3 T. Zinkvitriol
10—12 Stunden auf 80--65^ C. erwärmt, oder: Zu einer heissen Lösung von je
100 T. Leim und HtO werden 6—12 T. Essigsäure oder ebenso viel rohe Salz-
Leimfarben — Leinöl. ()73
ugesetzt. Auch kann man 4 T. Gelatine unter Erwärmen in 4 T. starker
ure lösen, worauf man 1 T. starken Spiritus und etwas Alaun zusetzt.
[ kann als besonders gut empfohlen werden 100 T. Leim in 110 T.
den Wassers zu lösen und 40 T. Salpetersäure von 35® B6 zuzusetzen.
I übrigen siehe die Artikel „O e 1 a t i n e*', ,»K n o c h e n 1 e i m'* und
3 r 1 e i m*'. ^ Marineleim ist unter „Klebstoffe" behandelt.
tineleim, je nach Qualität % kg Mk. 300.00—130,00
i la aus Leder % kg Mk. 100,00
Ua „ „ % n « 80,00
ma „ Knochen % „ „ 55,00
eturleim % „ „ 90,00
Stnaaburger GeUtinefabrik, O. m. b. H., StrMi-
burg-Grttneberg i. Eis.
k Bosenbei^, Wien 9/1, Liechtenstein-
ZI.
& Von, Hambnnf.
aschinen und Apparate, sowie kompl. Einrichtungen für Leimfabriken:
Irich k Co., Maschinenfabrik, Leipsig* Plagwitz 55.
imdiffuseure :
Hirzol G. m. b. H., Leipcig-PlagwitE.
ifdampf ungs- und Extraktionsapparate :
Ilänig & Comp., Heidenau-Dresden.
ibriken zur Herstellung von Leim baut:
1 Eckelt, Berlin N. 4. | Heinrich Hirzel G. m. b. H.. Lcipalg-Plagwits.
simfar bon siehe „Anstrichfarbe n*\
ain (Flachs). Die zum Spinnen vorgerichtete Bastfaser der L e i n -
z e Linum tuitaiissimum. Die nicht ganz reifen Pflanzen werden
ausbreiten getrocknet und durch Durchziehen durch eiserne Kämme von
apseln und Seitenflsten befreit. Durch Rotten oder R 0 s t e n , d. h.
inen Gärungsprozess, lockert man die Bastfasern, und zwar geschieht
te teils durch Einsenken der Flachsbündel in Wasser, teils auch durch
oder warmes Wasser. Hierauf geschieht die LOsung der Fasern vom
urch das Brechen, d. h. der holzige Stengel wird durch Behandeln
mmern, stumpfen Hackmessern oder geriffelten Walzen zerbrochen.
Jas Schwingen (Abschaben) und fl a c h e 1 n endlich trennt man
>chlagenen Stengel (Werg) von den Flachsfasern, die versponnen als
/and bekannt sind. Lange der Faser 20—40 cm; Breite der Faser
},026 mm.
»indotteröl (DotterOl, deutsches SesamOl). Aus den Samen des
ters Oamelina sativa durch Pressen gewonnenes fettes Ol. Es ist hell-
3, dem SesamOl ahnlich, jedoch schwach trocknend, hat schwachen.
;entfimlichen Geruch und (Jeschmack. Sp. O. (bei 15®) 0,9252; Erst. P.
Frisch als Speiseöl verwendbar, im Übrigen als BrennOl, der Haupt-
nach jedoch zur Seifenfabrikation benutzt.
ilnenfftrberel. Die Leinenfaser verhalt sich den Farbstoffen gegen-
st in jeder Hinsicht so wie die Baumwollfaser. Es kann deshalb be-
der Leinenfärberei auf alles das verwiesen werden, was im Artikel
nwollfärberei'* und in den dort genannten Verweisen gesagt ist.
t sei nur, dass für Leinenfärbungen gewöhnlich grössere Echtheit als
mwollfarbungen verlangt wird, da die leinenen Zeuge häufiges Waschen
m müssen.
)inVl {Oleum Lini), Fettes Ol, das aus dem Samen des Flachses (Leins)
iLsitatissimum durch Pressen oder durch Extraktion gewonnen wird,
man in der Kälte, so erhält man ein fast farbloses Ol (kaltgeschlagenes
, das zu Speisezwecken dient. Für fast alle andern Verwendungen
nan den Samen in der Wärme, und zwar 2 — ^3 mal aus; das so erhaltene
;elb, riecht und schmeckt eigenartig und wird bald dunkelbraun, dick-
eher vir. 43
ffJ4e LeinölfimisM.
flQssig und ranzig* Häufig bleicht man das Ol durch Behandeln mit 30 Xiger
Eisenvitriollösung oder auch durch Erhitzen mit etwas Kalilauge, worauf
KaCriOr und HCl zugesetzt wird. Weiter empfiehlt man zum Bleichen von
Leinöl fflr technische Verwendungszwecke Sonnenbelichtung in lose verschlos-
senen Gefässen; auch Schattein mit Seesand und Salzwasser wurde vor-
seschlafiren«
•Das Engl. Pat. 26 929 von 1902 schätzt ein Verfahren, ein Trttb- oder
Oallertigwerden von Leinöl beim Erhitzen zu verhindern, und zwar wird zu
diesem Zwecke eine kleine Menge eines alkalischen Pulvers (z. B. CaO)
zufifesetzt.
Leinöl ist ein trocknendes Ol vom sp. 0. (bei \5^) 0,924-0,938; Jodzahl
133—141; Verseifungszahl 193,7. Im frischen Zustande wird es als Speiseöl,
der Hauptmenge nach aber zur Bereitung von Firnissen, den sogenannten
Leinölfirnissen (s. d.), weiter von Buchdruckfarben, Kitten, Wachs-
leinwand, Schmierseifen u. s. w. benutzt.
Preise schwanken stark; zurzeit wird ungefähr notiert:
Leinöl, ab Hamburg > kg Mk. 72,00
Einrichtungen für Leinölfabriken:
Fried. Krupp AktiengcflellBchaft Gruaonwerk, Magdeburg-Budcau.
Extraktionsapparate zur Gewinnung von Leinöl baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
ZieinölfinüMe. Fette Firnisse, die durch Einkochen von Leinöl für
sich oder unter Zusatz von Sauerstoff abgebenden Substanzen dargestellt
werden. Die Firnisbildung beruht auf der Eigenschaft des Leinöls als eines
trocknenden Öles, unter Sauerstoffaufnahme sich zu verdicken und schliesslich
einzutrocknen, wobei die vorhandene LinolsSure und Linolensäure in Oxy-
säuren übergeffihrt werden. Als bei der Leinölbereitung verwendete Zusätze
seien Bleiglätte, Mennige, Bleizucker, Manganoxyd-
hydraty Braunstein und borsaures Manganoxydul (Man-
ganoborat) genannt; neuerdings kommen die harzsauren Metallver-
bindungen als Trockenmittel immer mehr in Betracht. Vgl. auch den Artikel
„Sikkative".
Das verwendete Leinöl soll möglichst hell und klar, am besten kalt ge-
schlagen sein; man kocht es in Kesseln, und zwar weniger gut ttber Feuer als
mittels indirekten gespannten oder überhitzten Dampfes. Am häufigsten kocht
man unter Zusatz von etwa 3 % Bleiglätte, und zwar erhitzt man mehrere
Stunden unter Umrühren. Für alle Anstriche, die mit HsS in Berührung kommen
können, sind bl ei freie Leinölfirnisse besonders wichtig; man stellt sie,
wie oben gesagt, unter Benutzung von Manganverbindungen her, und zwar
werden 0,25 % Manganoxydhydrat oder 1 — 2 % Manganoborat beim Einkochen
zugesetzt Die eingekochten Leinölfirnisse werden durch längeres Lagern
höherwertig. Die Firnisse trocknen um so schneller, bei je höherer Temperatur
das Einkochen erfolgt.
Auf kaltem Wege erhält man Leinölfirnis so, dass man 20 T. Leinöl mit
1 T. Bleiglätte abreibt und das Ol mehrmals mit klarer basischer Bleiazetatlösung
(aus 1 f. Bleizucker, 1 T. Bleiglätte und 5 T. HtO) schüttelt; durch nach-
heriges Schütteln mit verd. H2SO4 wird dem Firnis das Pb entzogen. Neuer-
dings mehren sich die Stimmen, wonach die kalt gerührten dünnflüssigen Fir-
nisse viele Vorzüge vor den gekochten dicken haben; dies gilt namentlich von
England und Amerika, wo man behauptet, dass die Haltbarkeit eines Ölfarben-
anstrichs proportional mit dem Gehalt an Farbe (also umgekehrt proportional
dem Gehalt an Firnis) steige und dass man einen hohen Farbengehalt natürlich
nur mit einem dünnflüssigen, ungekochten Firnis erreichen könne.
Auf viele andere Methoden der Firnisbereitung kann hier nicht einge-
gangen werden; es sei nur erwähnt, dass man Leinölfirnisse auch mittels
Ozons dargestellt hat.
Für die Firnisbereitung ist die Reinheit des Leinöls von grösster Wichtig-
keit. So hat man empfohlen, das Ol im Sonnenlicht in lose verschlossenen
Leinölsäore -^ Leuchtfarben. g75
Gefässen zu bleichen; anderseits wurde vorgeschlagen, es zu demselben
Zwecke mit Seesand und Salzwasser zu schattein. Auch Behandlung mit
KMnOt + HCl mit nachfolgender Filtration durch Knochenkohle hat man ver*
sucht Nach dem D. R. P. 163 056 lässt man die Verunreinigungen ausfrieren,
indem man das Ol auf — 20^ abkühlt, dann vorsichtig wieder soweit erwärmt,
dass es flüssig ist (nicht über 0«), und endlich von ausgeschieden bleibenden
Verunreinigungen abfiltriert
Der hohe Preis des Leinöls erklärt es, dass viele Methoden zur Er-
zeugung von Ersatzmitteln für Leinölfirnis ausgesonnen worden sind.
So soll man nach dem D. R. P. 129808 Fischöle oder Trane unter Rühren auf
r-5 bis —25® abkühlen und den flüssigen Anteil von dem festen abschleudern;
die so gewonnene Flüssigkeit soll als Leinölersatz brauchbar sein. Nach den
D. R. P. 104 499 und 131964 unterwirft man Rizinusöl der trocknen Destil*
lation; der hierbei verbleibende gut trocknende Rückstand bildet einen Lein-
ölersatz. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 141 258) besteht darin, dass man
Fichtejiharz oder Kolophonium mit konz. HsSOt erhitzt, bis die Mischung nicht
mehr schäumt; das Reaktionsprodukt bildet nach dem Verdünnen mit raf-
finiertem Mineralöl (z. B. Leuchtöl) einen Ersatz für Leinöl. Nach dem
Amer. Pat. 729 838 rührt man Kreosotöl oder Teeröl zunächst mit etwas festem
Alkali durch, lässt absetzen, zieht den Bodensatz ab, wäscht die Ole an-
haltend mit Wasser, entfernt dieses, bläst trockne Pressluft ein, versetzt das
Ol mit PbO und vermischt es endlich mit Kottonöl oder einem andern
Pflanzenöl.
Vgl. auch den Artikel „Buchdruckfirniss e*'.
Leinölfirnis, rein, dopp. gekocht .... % kg Mk. 50,00—70,00 und darüber.
Leinölfirnisse:
Chemische Fabrik FlSrsheim, Dr. H. Noerdlinger,
nflnbdm a. M.
Knauth & Weidinger, Dreaden-N.
P. Strahl k Oo., Schoppinitz, O.-Schl.
XieinölsAare siehe „0 1 s ä u r e*'. Leinölsaure Salze siehe
unter den betreffenden Metallverbindungen.
Xieitimgrsf&lilgrkeit siehe „Elektrische Leitungsfähig-
k e i t".
Xienioet. Unter dieser Bezeichnung kommt eine besondere Modifikation
von Aluminiumazetat in den Handel, dessen Herstellung durch Patent ge-
schützt ist.
Feines, weisses, schwerlösliches, geruchloses Pulver mit austrocknenden
Eigenschaften, dient zur Wundbehandlung, gegen Schweissfüsse u. s. w. und
kommt in Form von Streupulver, Salbe, Hautcreme und Kompressen in den
Handel.
Lentapapier siehe „Photographische Papier e''.
Xietalbin. Ist ein Lezithinalbuminat mit 20 % Lezithin.
Xiettemmetall siehe „Antimonlegierunge n**.
Leaobtfarbeii. Farben für Anstrich und Dekoration, die im Dunkeln
leuchten: sie bestehen aus Sulfureten oder Hydrosulfüren von alkalischen
Erden. Die Grundlage der Leuchtfarben bilden die Leuchtsteine, wie
Schwefelbaryum, Schwefelstrontium und Schwefel-
calcium. So erhält man einen Leuchtstein, welcher nach der Bestrahlung
im Sonnenlicht orangerot phosphoresziert, dadurch, dass man eine Mischung
von 5 T. künstlich bereitetem Baryumsulfat und 1 T. Holzkohle erst 30 Mi-
nuten über der Qaslampe und dann 10 Minuten über dem Gebläse glüht. Auf
ähnliche Weise erhält man blau, violett, grün oder rötlich phosphores-
zierende Leuchtsteine, je nach dem Ausgangsmaterial und dem Verfahren, aus
Strontiumsulfat mit Kohle, aus Strontiumkarbonat mit Schwefel, aus Calcium-
karbonat mit Schwefel, aus Calciumkarbonat mit Schwefelantimon u. s. w.
Die Darstellung der Leuchtsteine und Leuchtfarben geschieht meistens
unter Einhaltung besonderer, von den Fabrikanten geheim gehaltener Versuchs-
bedingungen. Mit am meisten stellt man Leuchtfarben aus Austern*
schalen her: Man reinigt dieselben mit warmem HtO, glüht sie % bis
^A Stunde, zerstösst nach dem Erkalten, entfernt die wertlosen Rindenteile
43*
676 Leuchtgas.
und schattet das pulverisierte Material schichtenweise abwechselnd mit
Schwefelschichten in einen Tiegel. Nachdem dann der Tiegeldeckel sorg-
fftltig verkittet ist, erhitzt man den Tiegel etwa 1 Stunde zu starkem Qlflhen.
Erst nach dem Erkalten öffnet man den Tiegel und reibt das entstandene
weisse Pulver mit LeinOl oder Leinölfirnis, event. auch mit Gummiwasser an.
Die Intensität der Leuchtwirkung (Phosphoreszenz) scheint von
der Gegenwart geringfügiger Verunreinigungen abzuhängen, denn aus reinem
CaCOs mit S erhalt man viel schwächer leuchtende Farben als aus Austern-
schalen, die ausser dem CaCOs noch mancherlei Beimengungen enthalten.
Die Leuchtsteine selbst zersetzen sich an der Luft bald: nur durch An-
reiben mit Firnis oder aber, bei den mit Gummiwasser angemachten Leucht-
farben, durch ÜberJackieren kann man haltbare, d. h. längere Zeit phosphores-
zierende Anstriche erzielen.
Nach D. R. P. 187 194 wird ein besonders starker Leuchteffekt erzielt,
wenn man dem zu erhitzenden Gemisch s:ewisse Mengen von Thorium- oder
Thalliumsalzen in Verbindung mit Lithiumsalzen zusetzt.
Leuchtfarbe 1 kg Mk, 7,00
Leuohtg^as. Hier ist darunter ausschliesslich Steinkohlengas
verstanden, während Azetylen, Alkohol-Hydrokarbongas,
Luftgas, Olgas und Wassergas in besonderen Artikeln abgehan-
delt sind.
Zur Darstellung von Steinkohlengas benutzt man backende, wasserstoff-
reiche Steinkohlen, die möglichst wenig Schwefel und Mineralbestandteile ent-
halten. Zur Vergasung (trocknen Destillation) der Kohlen dienen Retorten
von kreisförmigem, ovalem oder -förmigem Querschnitt von 2—3 m Länge
und 40—55 cm Durchmesser, die aus feuerfestem Ton hergestellt sind. Das
eine Ende der Retorte ist geschlossen, an dem andern (offenen) befindet sich
das eiserne Mundstück, welches den Verschlussdeckel und das Aufsteigerohr
trägt. Die Retorten liegen wagerecht oder unter 30® geneigt in dem Ofen und
werden von aussen durch Koks, Teer oder durch Generatorgas gehetzt. Jede
Retorte wird mit 100 bis 200 kg Steinkohle beschickt.
Vom Mundstück der Retorte entspringt ein vertikales Rohr nach oben,
das sich dann wieder nach unten umbiegt und so als Tauchrohr in der trog-
förmigen Vorlage (H v d r a u 1 i k) endet, welche sich über der ganzen Re-
tortenreihe hinzieht. In der Vorlage verdichtet sich ein grosser Teil des Teers
und Ammoniakwassers und stellt so einen Flüssigkeitsverschi uss dar, der das
Zurücksteigen von Gasen in die Retorten während der Neubeschickung ver-
hindert. Die Retorten müssen hellrotglühend, fast weissglUhend gemacht wer-
den; die Destillation dauert etwa 4—6 Stunden. Als Rückstand verbleibt in
den Retorten der G a s k o k s , nach dessen Entfernung die Retorte aufs neue
beschickt wird.
Der in der Vorlage verdichtete Teer gelangt in die Teerzisternen; durch
einen verstellbaren Teerstandschieber wird er von dem in der Vorlage zurück-
bleibenden Ammoniakwasser getrennt. Die nicht verdichteten Gase und
Dämpfe gelangen von der Vorlage in die K o n d e n s a t o r e n , die das Gas
auf 12—15® abzukühlen haben. Um Verstopfungen durch Naphtalin zu ver-
meiden, muss man die Abkühlung langsam geschehen lassen; deshalb schickt
man die Gase zuerst durch einen Luftkondensator (Luftkühler), der in einer
Reihe langer vertikaler eiserner Röhren besteht. Das Gas ist gezwungen, die
Röhren des Luftkühlers abwechselnd auf- und abwärts zu durchströmen und
gelangt dann noch in einen Wasserkühler, dessen Wandungen von
kaltem Wasser bespült werden. Der Luftkondensator steht auf einem mit
Scheidewänden versehenen eisernen Kasten, in dem sich die bei der Ab-
kühlung noch weiter verdichteten Produkte (Teer und Ammoniakwasser) ab-
setzen. Weiter passiert das Gas einen sogenannten Teerscheider, der
den in Form von feinen Tröpfchen noch im Gase vorhandenen Teer zurückhält.
Um dem Leuchtgase nun weiter das noch vorhandene Ammoniak zu entziehen,
schickt man es durch den Skrubber, der Koksstücke oder neuerdings
meistens hölzerne Stabgitter enthält; in den Skrubber tritt von oben ein feiner
Leuchtgas. 677
Wassersprühregen ein, während das Gas den Apparat von unten durch-
streicht Gewöhnlich sind mehrere Skrubber hintereinander angebracht, oder
anstattdessen neuere Waschapparate, die den Zweck der Ammoniakentfernung
noch besser erfüllen.
Nun folgt die chemische Reinigung des Gases, welche CG», HCN,
H2S, CSi und Rhodanverbindungen aus dem Gase zu entfernen hat. Hierzu
gehört die K a 1 k r e i n i g u n g , d. h. das Gas strömt Ober flach aufgeschich-
teten, zu Pulver gelöschten Atzkalk, wodurch COs und HsS gebunden werden;
iiflufig findet eine Kalkreinigung nicht statt, vielmehr macht das Gas sofort
die nun folgende Eisenreinigung durch. Zu dieser benutzt man sehr
verschiedene Gemische, so die L a m i n g sehe Masse, aus gleichen Teilen
Eisenvitriol, gelöschtem Kalk und Sägemehl hergestellt
Diese Masse besteht, da sich die Mischungssubstanzen gegenseitig umsetzen,
aus Calciumsulfat und Eisenoxydul (welches schnell in Eisenoxydhydrat über-
geht) sowie überschüssigem Atzkalk. Die Mischung absorbiert NH«, COs und
HtS, indem sich CaCOs, (NHt)sSOt und FesSs bilden; die gesättigte Masse
wird durch Einwirkung von Luft regeneriert, indem sich aus dem resSs unter
Abscheidung von S wieder Eisenoxvdhydrat bildet, entsprechend der
Gleichung: FcsSs + 30 + 3 HsO = Fes(OH)s + 3 S. Neuerdings hat man ge-
funden, dass derartige Massen auch ohne Calciumverbindungen wirksam sind,
und man verwendet als Reinigungsmassen nur noch solche, die Eisenoxyd-
hydrat allein enthalten, so z. ü. die D e i c k e - M a s s e , durch Kochen ge-
brauchter schwefelhaltiger Masse mit Eisenspänen und Wiederbelebung des
gebildeten FesSs mittels Luft erhalten. Besonders günstig beurteilt wird die
Lux-Masse; sie besteht eigentlich nur aus den Rückständen der Alumi-
niumhydratdarstellung, welche von dem B a u x i t (d. h. Tonerde-Eisenhydrat)
ausgeht: Man erhitzt gemahlenen Bauxit mit NasCOs im Flammofen und be-
handelt die Schmelze mit HsO, wobei das Fe als Fes(0H)6 niedergeschlagen
wird. Die Lux-Masse wird mit dem 1% — 2 fachen vol. Sägespäne verdünnt
Auch manganoxydhalti6:e Massen werden zur Gasreinig^ung benutzt,, so der
Weldonschlamm von der Chlordarstellung (vgl. unter „C h 1 o r"). Andere
Reinigungsvorschläge müssen hier übergangen werden.
Das Leuchtgas, dessen Druck durch vor den Skrubbern eingeschaltete
Exhaustoren und Regulatoren auf das gewünschte Mass gebracht ist, wird nun
in geeigneten Gasbehältern (s. d.) für den Verbrauch aufbewahrt
Leuchtgas, das zu wenig schwere Kohlenwasserstoffe enthält, hat eine
geringe Leuchtkraft; man verbessert seine Eigenschaften in dieser Hinsicht
durch die Karburierung, d. h. man belädt es mit den Dämpfen leicht-
flüchtiger Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Paraffinöl, Petroläther; auch mit
Teerdämpfen oder durch Zuleitung von Olgas wird das Steinkohlengas
karburiert
Von den zahlreichen Neuerungen in der Leuchtgasfabrikation scheint sich
nicht gerade viel bewährt zu haben. An neuen Patenten seien genannt:
Nach dem D. R. P. 153 149 wird das aus der Retorte austretende Leucht-
gas in einer Nebenretorte mit Zusatzgasen, z. B. Wassergas, gemischt, wo-
durch eine sofortige Verdünnung und Abkühlung des Leuchtgases eintritt;
die Abkühlung verhindert die sonst in erheblichem Masse eintretende Zer-
setzung der wertvollen Leuchtbestandteile an der glühenden Retortenwandung.
Auch das D.R. P. 157 470 lässt Wässergas einleiten, jedoch nicht in eine
Nebenretorte, sondern die eigentliche Vergasungsretorte. — Die Urteile über
die Vorteile der Wassergaszuleitung gehen vorläufig noch recht weit aus-
einander, doch mehren sich die g ü n s t i g urteilenden Stimmen.
Nach dem D. R. P. 153 166 leitet man in die Retorten Wasserdampf ein,
der durch die Kohle und den glühenden Koks streicht. Hierdurch verringert
man die Bildung von Teer und Graphit und vermehrt die Gasmenge, da sich
naturgemäss gleichzeitig Wassergas bildet Eine Modifikation dieses Ver-
fahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 178 307.
Das D. R. P. 152 374 bezweckt die Teerabscheidung aus dem Gase, in-
dem man diesem zunächst Staub oder pulverförmige Körper zusetzt die durch
Adhäsion den Teer vollständig binden; durch nachträgliche Waschung des
678 Leuchtgas.
Gases mittels eines Wasserstrahlgebläses wird der mit dem Teer vereinigte
Staub wieder niedergeschlagen.
Viel Aufsehen erregt hat derSettie-Padfield-Prozess. Hier-
nach arbeitet man nicht mit liegenden, sondern mit stehendenRetorten,
wie man dies schon in der ersten Zeit der Oasfabrikation versucht hat; damals
scheiterte die Ausführung an der weitgehenden Zersetzung, die das Leuchtgas
beim Durchstreichen durch die noch nicht entgasten Kohlenschichten erleidet.
Settle und Padfield versuchen diese Schwierigkeit dadurch zu umgehen, dass
sie die Retorte nicht auf einmal ganz füllen, sondern die Kohle nach und nacti
in kleinen Portionen automatisch einführen, so dass die aufgegebene Menge
entgasen kann, bevor neue Kohle in die Retorte gelangt. Dem neuen Prozess
werden alle möglichen Vorzüge nach^^erühmt; immerhin gibt es auch ab*-
sprechende Stimmen. — Der bekannte Dessauer Qastechniker Bueb hat
durch seine Versuche mit Vertikalretorten bewiesen, dass in der VerwendunR:
von solchen grosse Vorteile liegen, da man ausser einem leuchtkräftigeren
Gase auch wertvollere Nebenprodukte erhält.
Eine eigenartige Erscheinung ist es, dass man in der Leuchtgasfabrikation
hier und da den Teer möglichst beseitigen mOchte, während früher doch das
Streben der Gastechniker nach der entgegengesetzten Richtung ging. Bei dem
Settle-Padfield-Prozess entstehen nur verschwindende Teermengen, und das
D. R. P. 155 742 schützt auch für liegende Retorten eine Einrichtung, die den
entstandenen Teer zersetzt und in permanente Gase verwandelt. Nach dem
D.R. P. 175 082 führt man bei Vertikalöfen in der zweiten Hälfte der Destil-
lationsperiode Wasserdampf in die Retorten ein, um die Gasausbeute zu er-
höhen und die Graphitansätze zu vermeiden. Ein ähnliches Verfahren schützt
übrigens auch das D. R. P. 178 307, während man nach dem D. R. P. 175 845
die Wärme des glühenden Koks bei Vertikalöfen in einem Retortenfortsatz
zur Erzeugung von Wasserdampf verwendet.
Von den verschiedenen neueren Reinigungsmethoden ist das Verfahren
von Fritz Frank zur Entfernung des Schwefelkohlenstoffs hervorzuheben.
Hiernach geschieht die Entfernung durch Waschen des Gases mit Teeröl-
basen (Anilin); die anfänglichen Fehler des Verfahrens scheinen dadurch be-
seitigt zu werden, dass ein Waschöl verwendet wird, welches aus Teerölen mit
etwas Benzol, einem bestimmten Gehalt an hochsiedenden Basen und einer
nur kleinen Menge Anilin besteht. Dabei setzt man dem Waschöl freien
Schwefel als katalytische Substanz zu, wodurch der Schwefelkohlenstoff in
Diphenylthioharnstoff übergeführt und als solcher zurückgehalten wird. — Das
D. R. P. 157 563 verwendet die bei der Melasseschlempedestillation als Abfall-
produkt erhaltene ölige Flüssigkeit als Waschmittel des Leuchtgases, um CS»
und Naphtalin aus dem Gase zu entfernen.
Zur Entfernung von Schwefelwasserstoff wäscht man nach dem D. R. P.
144 004 das vom Ammoniak befreite Gas mit Eisenoxydsalz, dem zur Be-
schleunigung der oxydierenden Wirkung gegenüber dem HsS ein Kupfersalz
zugesetzt wird. Die Einführung dieses aussichtsreichen Verfahrens wird zu-
nächst dadurch gehemmt, dass man noch kein billiges Regenerationsverfahren
für das reduzierte Waschmittel kennt.
Das D. R. P. 159 613 schützt einen mechanisch angetriebenen, sich drehen-
den Apparat, in welchem schlammiges Ei^enhydroxyd das Reinigen des Leucht-
gases besorgen soll. Es ist kaum anzunehmen, dass ein im Betriebe so teuerer
Apparat sich einen Platz in den Gasanstalten erobern wird.
Ober die Nebenprodukte der Leuchtgasfabrikation vgl. die Artikel
.,A m m o n i a k", „G a s w a s s e r", „K o k s", „S t e i n k o h 1 e n t e e r"
und „Retortengraphi t".
GasTCtorten aus Hartguss Mk. 45,00—60,00
Apparate zur Leuchtgas-Untersuchung:
Apparat zur Bestünmang der CO« nach Ochelbäaser. . . Stück Mk. 25.00
Apparat nach H. Drehschmidt, bestehend ana 4 verschiedenen Pi-
petten, vollständig mit Platinrohr und Stadv Stück „ 1 87,50
LeochUpiritus — Lichte» g79
Apparat nach J a e g e r zur Leachtgasanalyse kompl, . . . . » Mk. 63,00
Apparat nach Tieftrank, zur Ammoniakbestimmiing für die Kontrolle
der Skrubbcrtatigkeit Stück „ 7,00
Apparat (Zehn-ICngelröhre) nach Lange zur Benzolbestimmang im Leacht-
gas, mit Hahn .........' Stück „ 4,50
Apparat zar Schwefelbestimmang nach Drehschmidt kompl.. . . „ 50,00
Apparat zar Cyanbestimmung nach Drehschmidt . . . . Stück „ 2,50
Apparat zor Teerbestimmang nach 'tief trank kompl. ..... „ 27,50
Apparat nach Schilling, zur Ermittlang d. spez. Gew. v. Leachtgas Stück „ 45,00
Andere Apparate siehe unter „Lichtmessung^.
Leuobtspiritiui siehe „S p i r i t u s".
Lenohtstoine siehe „Leuchtfarbe n".
Leuchtstoffe (Leuchtmaterialien) siehe unter „B e n z i n", „Gaso-
lin", „Kerzen**, „Leuchtgas**, „Olga«**, „Paraffin**, „Petro-
1 e u m**, „S t e a r I n** und „W a s s e r g a s**. Vgl. auch die Artikel „O a s -
g 1 fi h 1 i c h t** und „L i c b t m e s s u n g*'.
Xienkonin, AntimonDräparat, das 97,74 % Natriummetaantimoniat ent-
hält und als Ersatzmittel ffir das teuerere Zinnoxyd fflr Emaillierzwecke dienen
soll, doch haben Versuche eni:eben, dass Leukonin an Wasser, Fruchtsäure-
lösungen u. s. w. etwas Antimon abgibt.
Levlatlian siehe unter „Bleiche n**.
Xievuretln. Unter diesem Namen geht eine gereinigte TrockenhefOi die
medizinische Anwendung finden seil.
Xiezltliln {Leciihinum), Fettsäureglyzerid, das im tierischen Orga-
nismus sehr verbreitet ist, namentlich im Gehirn, im Eigelb, in den Nerven
und den Blutkörperchen. Es gibt verschiedene Lezithine, wovon das
Stearinpalmitinsäurelezithin am leichtesten gewonnen wird.
Man fasst es als einen Cholinglyzerinpbosphorsäureester auf, der mit Stearin-
säure und Palmitinsäure zu einem Glyzerid verbunden ist.
Lezithin wird hauptsachlich aus Eigelb gewonnen; eine Modifikation des
üblichen Verfahrens bezweckt das Franz. Pat. 371391. Die D. R. P. 200 253
und 210 013 schützen Verfahren zur Gewinnung von Lezithin aus Hülsen-
früchten, im besondern aus Lupinensamen. Nach dem Franz. Pat. 390 683
gewinnt man lezithinreiche Präparate dadurch, dass man Lezithin enthaltende
vegetabilische oder animalische Stoffe mit einem gesättigten FettsSureester,
z. B. Athylessigester, extrahiert; der Rückstand des Auszuges ist sehr reich
an Lezithin, fast farblos, während das fette Ol und das Cholesterin gelöst sind.
Wachsähnliche, kristallinische Masse, leicht lOslich in Alkohol und Äther;
mit HsO quillt es auf und gibt eine opalisierende LOsung.
Das Lezithin lässt sich leicht bromieren und jodieren; man erhält so
Bromlezithin und J o d 1 e z i t h 1 n. Alle drei Verbindungen finden
neuerdings medizinische Verwendung.
Lezithin aus Eiern, techn H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 30,00
gereinigt H „ 10,00; 1 „ „ 90,00
„ „ ehem. rein H „ 14,00; 1 „ „ 125,00
„ Pflanzen, techn. H „ 13,<X); 1 „ „ 100,00
ehem. rein H „ 20,00; 1 „ „ 180,00
ji r »
Lezithin:
Actien-G«a. f. AnUhi-FabrikatioD, Berllm SO. 36. | £. Merck, Dunnstadt.
Bromlezithin:
Actien-Qes. f. ÄnUln-Fabrikation, Berlin SO. 86.
Lichte siehe „Kerzen".
Q%Q Lichtmessang — Linalylazelat.
ZiiobtmMHranff (Photometrie).
Photometer nach Bansen zur bequemen Beobachtong des Dia-
phragmas eingerichtet, auf einem Metallschlitten verschiebbar, mit Skala
zmn direkten Ablesen der Lichtstarken, Trager für 1 Normallicht, ein-
schHessUch RegnUemhr Mk. 180,00
Dazn Libelle und Stellschraaben nach Bansen mehr „ 1 2,00
Dasselbe ohne Regalierahr „ 50,00
Photometer nach Leonh. Weber, mit Lammer-Brod-
h u n scher Prismenkombination and mit bestimmten Konstanten . . „ 400,00
Polarisationsphotometer für weisses Licht nach M a r t e n s.
Das eigentliche Polarisationsphotometer „ 125,00
Stativ für das Photometer, mit Höhen- und Azimatkreis „ 108,00
Vorrichtang mit kleiner elektrischer Vergleichslampe (ca. 4 Volt), auf
jedes Photometer aufischiebbar . . „ 100,0<)
Grosse Präzisionsphotometerbank nach Angaben der
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, 250 cm lang mit 3 Wagen;
Teilung in mm ... „ 675,00
Mit einer zweiten Teilung, zur direkten Ablesung v. 1 — 100 Kerzen, mehr „ 50,00
Photometeraufsatz nach Lummer-Brodhun zum Aufsetzen
aut die Photometerbank, mit Einstellung auf gleiche Helligkeit und
gleichen Kontrast „ 150,00
Kleine Photometerbank, 150 cm lang; die eine Schiene ist
in mm o d e r in Kerzen geteilt „ 275,00
H e f n e r sehe Amylazetatlampe:
Mit H e f n e r schem Flammenmesser „ 88,00
„ K r ü s s schem „ „ 42,00
Englische Walratkerzen 6 Stück = 1 engL Pfund . . . . „ 4,50
Deutsche Vereinsparaffinkerzen, 10 Stück «= 500 g. . „ 3,00
Normal Argandbrenner nach Elster, 32 Locher . . Stück „ 8,50
Photometer:
Siemens A Halske, A.-G., Wemerwerk, Berlin- 1 Hans Heele, Berlin O. 27, Orfincr Weg 104.
Nonnendamm. |
Photometer und Polarisattonsphotometer:
Franz Schmidt A Haensch, Berlin S., Prinzessinnenstr. 16.
Ugnroin siehe „B e n z i n".
Xiiköre vgl. unter „S p i r i t u o s e n".
Xiimonen siehe „T e r p e n e**.
Zilmonöl siehe „Z i t r o n e n 0 V\
Zilnalool. Terpenalkohol der Zusammenstellung
CHs
^1>C : CH . CHf . CHa . C(OH) . CH : CH,.
Ein ausserordentlich verbreiteter Bestandteil ätherischer öle, der in einer
rechtsdrehenden (d-Linalool) und einer linksdrehenden (1-Linalool) Modifika-
tion vorkommt. Zur Darstellung von 1-Linalool fraktioniert man ätherische
öle, welche Linalool enthalten (namentlich LinaloeOl) und fängt die zwischen
190 und 195® übergehenden Anteile auf. Behandelt man KorianderOl auf gleiche
Weise, so erhält man d-Linalool. Es dient namentlich zur Darstellung des
Linalylazetats (s. d.); auch ist es ein nie fehlender Bestandteil jedes
guten Maiglöckchenextraits.
Linalool 1 kg Mk. 37,00
Ziinalylazetat. C10H17 . CtHsOa. Zur Darstellung erhitzt man gleiche
Moleküle Linalool und Essigsäureanhydrid mehrere Stunden am Rück-
flusskühler, destilliert dann mit Wasserdanipf, wäscht mit NatCO« und rekti-
fiziert im Vakuum. Das Linalylazetat ist ein fast regelmässiger Begleiter des
Linalools; vor allem bedingt es den Geruch des BergamottOls, wovon es 40
Linoleum. (JgX
bis 50 % ausmacht Ferner beeinflusst es im Lavendelöl wesentlich die QuaJitflt
des Geruchs.
Linalylazetat 1 kg Mk. 65.00
Unoleum. Man versteht darunter ein Ledersurro{ifat (s. d.)i zu
dessen Herstellung hauptsächlich Kork- und Holzmehl, oxydiertes Leinöl,
Erdfarben, Harz, verschiedene Sikkative und Jute verwendet werden. Das
Korkmehl gewinnt man aus den Abfällen der Korkschneidereien unter Zuhilfe-
nahme von Korkbrechern, Schlagkreuzmfihlen, Exzelsiormfihlen und Mahl-
^än)3:en; ferner kommen als Hilfsapparate der Korkmüllerei Sandsiebe. Magnet-
apparate (zum Ausscheiden von Eisenteilen) und Sichtmaschinen in Betracht
Das oxydierte Leinöl wird auf einem Mischwalzwerk zunächst zerrissen
and dann mit Harz und Trockenmitteln zu dem sogenannten Zement ge-
kocht, zu welchem Zwecke Zementkocher verschiedener Konstruktion dienen.
Nach dem Verlassen des Zementkochers wird die dickflflssige Masse durch
zwei glatte Walzen durchgeführt und darauf in Kasten aufgefangen, wo sie zu
Kuchen erkaltet Die Zementkuchen werden nun mit Kork- bezw. Holzmehl
und Erdfarben in verschiedenen Mischmaschinen behandelt, deren letzte —
den sogenannten Wurstmacher — das zuvor noch lockere Material nun
stark zusammengepresst in Form kleiner Würstchen verlässt. Die Würstchen
werden auf Mischwalzwerken platt gedrückt und schliesslich in ein fein-
körniges Produkt zerlegt. Die aus dem Mischhause kommende Linoleum-
masse wird dann in Kalandern unter grossem Druck In der Wärme auf die
Unterlage von Jute aufsepresst; nach dem Aufpressen und Glätten der Ober-
fläche werden die LinoTeumstreifen, welche man auch als Korkteppiche
bezeichnet, über eine Kühltrommel geleitet
Das D. R. P. 180621 bezieht sich auf die Behandlung von Holz-
öl zwecks Gewinnung einer für die Linoleumfabrikation brauchbaren Masse:
Man erhitzt chinesisches Holzöl auf 180—^250* und vermischt den entstandenen
elastischen festen Körper mit Leinöl oder einem andern trocknenden Ole oder
Harzöl, das vorher entweder oxydiert oder festgemacht sein kann. Harze,
Ole, Sikkative u. s. w. kann man zusetzen; das Mischen geschieht durch
Mahlen oder durch Erhitzen. Die Masse soll einen viel niedrigeren Seh. P.
haben als festgemachtes Holzöl allein. Nach diesem Verfahren gewinnt man
ein alkaiibeständiges Linoleum. Nach dem D. R. P. 204 398 lassen sich in
derselben Weise statt des Holzöls auch die anderen trocknenden Ole ver-
wenden, nachdem sie so fraktioniert worden sind, dass der zurückbleibende
Teil durch blosses Erhitzen zum Erstarren gebracht werden kann. Dieses
feste öl eignet sich ohne weiteres zur Linoleumfabrikation.
Nach dem D. R. P. 185 182 soll man die Linoxyn- und Harzmassen statt
mit Korkmehl mit Topinambur^ oder Sonnenblumenmehl versetzen.
Die grossen Vorzüge des Linoleums, die in seiner Haltbarkeit, Ab-
haltung der Kälte des Fussbodens und vor allem in starker Schalldämpfung
bestehen, haben ihm eine grosse Verbreitung verschafft Zum Aufkleben des
Linoleums auf Holzboden benutzt man einen frisch bereiteten Kleister aus
Roggenmehl und Dextrin mit kochendem Wasser. Für Zementboden, Stein-
fliessen u. s. w. muss man zum Aufkleben des Linoleums einen besonderen
Zementkitt verwenden.
Um das Linoleum zu konservieren, empfiehlt es sich, dasselbe etwa alle
2 Monate leicht mit Bohnermasse (Wachs) zu behandeln. — Das Franz. Pat.
382 279 schützt ein Verfahren zur Gewinnung von unverbrennlichem
Linoleum.
Nach dem D. R. P. 175 414 erhält man ein linoleumähnliches Material,
indem man ein Gemisch aus gleichen Teilen Kaseinnatron und Albuminnatron
mit den gewöhnlichen Füllstoffen (Korkmeht Lederabfall u. s. w.) zu-
sammenknetet Ein anderes Verfahren zur Gewinnung eines Linoleum-
ersatzes ist in dem D. R. P. 205 770 niedergelegt.
Einrichtungen für Linoleumfabriken, Linkruste- und Linoleumtapeten-
Fabriken:
l^ied. Krupp AktieBgoaellBChtft Gruflonwerk, Hagdcburg-Buckau .
Qg2 Linoval — Lithium und Lithiumverbindungcn.
Farben für Linoleum:
S. H. Cohn, Farben- .u. Lackfabriken, Berlin-Rixdorfp CanDer ChaoBMe 44/48.
Linoval, eine weisse, leicht verreibbare Salbengrundlage, <iie neben
Vaseline eine Leinölfettsäure, NHa und Lavendelöl enthält.
Unflenktthler siehe „Kahle n''.
Ugnenre (Liköre) siehe „S p i r i t u o s e n''.
Uqnor Ammonil oanstloi siehe ,,A m m o n i a k*'.
Uqnor anthracls. Teerlösung aus Steinkohlenteer durch Lösen in
einer Benzol-Spiritusmischung erhalten. Oft setzt man, um die Lösung zu
befördern, eine alkalische Schwefelkaliumlösung zu.
Der Liouor anthracis findet medizinische Verwendung, und zwar ausser-
lieh bei verschiedenen Krankheiten.
Uqnor Formaldeliydi saponatus siehe „L y s o f o r m'\
Uqnor Kresoli saponatna siehe „Kresolseifenlösun g'\
„L y s o 1" und „B a z i 1 1 o 1".
Chemische Fabrik Ladenburg, G. m. b. U., Laden bürg (Baden).
Uqnor Plnmbi anbacetici siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 2.
Uthio-PiperajEln, Kombination von Piperazin mit Lithiumsalzen, ver-
einigt die harnsäurelösende Eigenschaft des ersteren mit der diuretischen
Wirkung der Lithiumsalze, so dass die Gesamtwirkung erheblich verstärkt Ist.
Man verordnet es in Tablettenform, tägl. Dos. 1,0—3,0 g.
UtUnm und UtUnmvertiindnnffen.
Lithium. Li. A. G. = 7,03. Silberweisses Leichtmetall, und zwar
mit dem sp. G. 0,59 der leichteste aller festen Körper; Seh. P. 180". Ist als
Metall sowie in seinen Verbindungen dem Na sehr nahestehend; es zersetzt
HtO bei gewöhnlicher Temperatur. Oberhalb 200® entzündet es sich an der
Luft und verbrennt mit intensivem Glänze. Man gewinnt das Metall durch
Elektrolyse von Lithiumchlorid. Es ist ohne jede technische Bedeutung.
Lithiumverbindungen. Finden sich als Silikat in geringer
Menge in einigen Mineralien, wie dem P e t a 1 i t , dem L e p i d o 1 i t h und
imSpodumen; weiter sind sie als Begleiter des Na und K Bestandteile der
meisten kochsalzhaltigen Mineralwässer. Von dort gelangen sie auch in den
pflanzlichen und tierischen Organismus. Die Lithiumverbindungen, wie das
Lithiumchlorid LiCl, Lithiumbromid LiBr, Lithiumkarbo-
nat LisCOa, Lithiumsulfat LisSOt und mehrere andere, finden thera-
peutische Anwendung; namentlich das Lithiumkarbonat wird wegen seines be-
deutenden Lösungsvermögens für Harnsäure gegen Gicht, Harngries, Blasen-
stein u. s. w. benutzt, und zwar teils direkt dosiert, teils in rorm der ver-
schiedenen lithiumhaltigen Mineralwässer. Neuerdings findet das Lithium-
salizylat ausgedehntere Verwendung als das Karbonat, da es vom Magen
besser vertragen wird.
Lithiummetall lg Mk. 3,00
„ ehem. rein 1„ „ 10,00
Lithiumazetat 1 kg „ 7,50
Lithiiimbenzoat 1„ ,. 6,50
Lithinmbiborat • 1 „ „ 10,00
Lithiumbicbromat 1„ .. 13,50
Lithiumbitaitrat 1,. „ 8,00
Lithinmborozitrat 1 ,, ^ 21,00
Lithiumbromid 1,. ,. 10,00
Lithiamchlond ],, p 8,00
Lithinmchromat 1,, ,. 32,00
Lithiumfluorid 1 „ „ 37,00
Lithium chinicum — Löffel.
683
I^thiumhippniat
Litlünrnjodid
Litbiumkakodylat
Uthiamkarbonat
„ ehem. rein, D. A. IV
Lithiumlaktat
Lithiamnitrat
Lithiumozalat
Lithinmozyd
Lithiamphosphat
LithinmsallTylat, D. A. IV . . . .
Lithinmsnlfat
Lithiumsttlfophenylat
Lithinmtartrat
Uthiumurat «...•....
Lithinmdtrat, krist
„ pnlv. ......
kg Mk. 65,00
20,00
61,00
7,50
8,50
15,00
5.00
31,00
15,00
20,00
6,50
7,50
22,00
13,50
70,00
7,00
7,50
r
»?
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r
»
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Yf
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n
r*
n
r»
r
rs
r
Lithium:
K. Mrrck, DarmstAdt.
Anlai2:en und Verfahren fflr Lithiumverbindungen:
Willr Haager, Ingenleurgea. m. b. H., DroBden.
Uthimn ohinlomn siehe „U r o s i n**.
Uthofraotear siehe „Dynamit e'\
Utbopone siehe unter „Z i n k f a r b e n*'.
I.5ffel.
Von poliertem Eisen:
Lange
Löffel mit Spatelstiel . .
auf beiden Seiten Löffel .
•
•
• * . 1<&,D
Stück 0,60
n 0,95
15
0,70
1,00
17,5
0,80
1,10
20 cm.
0,95 Mk.
1,25 „
Von Hörn, mit Spatelstiel :
Länge . . 80 90
10 Stück . 1,60 1,75
105 120
1,80 2,25
130
2,^0
145
3,00
. 160 mm.
3,50 Mk.
Länge . . 170 185
10 Stück . 4,00 4,50
1
210 235
5,50 7,50
260
9,00
290
11,50
315 mm.
14.00 Mk.
Von Hörn, Doppellöffel :
Länge .... 15
Stück .... 0,40
18
0,60
20 23 cm.
0,75 1,00 Mk.
Von Neusilber mit Spatelstiel :
Länge .... 18
Stück .... 2,50
16
2,75
17 cm.
3,00 Mk.
Von Reinnickel:
Länge .... 12
mit Spatelstiel . 0,85
Doppellöffel . . 1,00
15
1,10
1,30
18 21 cm.
1,50 1,85 Mk.
1,80 2,20 „
Von Glas, mit geschliffenen Kanten:
Teelöffelgrosse Stück Mk. 0,40
Kinderlöffelgrösse ,, „ 0,50
Esslöffelgrösse n » 0,75
Schöpflöffel Stück Mk. 1,25—1,50
Von Glas, vor der Lampe geblasen :
10 Stück Mk. 2,00
684
L«ohe — Lohgerbern.
Von Porzellan mit Spatelstiel :
Lfinge 10 12 14,5 16 cm.
Stück 0,25 0,30 0,40 0,45 Mk.
Länge 20 22 28 48 cm.
Stück 0,65 0,75 1,30 3,50 Mk.
Löffel von Holz mit kurzem Stiel (Schanfeln) :
Ganze Länge ca. 17 21 cm.
Länge der Schanfeln ca. . . . 10 12,5 „
10 Stück 1,60 2,20 „
Dieselben mit Anfschrift „Gift** oder anderer Anfachrift Stück mehr Mk. 0, 15
Löffel von Silber und von Platin zu Ti^espreisen:
Fasson pro Stück Mk. 1,00—2,50
Löffel:
Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbnuin. Quilitz k Oo., Berlin NW. 40, Helde-
fltnsBe 66/67.
Lohe siehe „Lohgerbere i*\
Lobfferberei (Rotgerberei). Allgemeines siehe unter „Gerberei";
dort ist auch die Vorbereitung der Häute für den Gerbprozess erörtert. Man
hat zwei Verfahren der Lohgerberei zu unterscheiden, nämlich das ältere Ver-
fahren des Einsetzens in Lohgruben und die Schndlgerberei mittels Loh-
brühen, Gerbextrakten u. s. w. Was die zur Gerbung benutzten
Materialien anlangt, so sei auf die Artikel „G er bm a t er i aii en" und
„G e r b e X t r a k t e** verwiesen. In Deutschland wurde früher die E i c h e n -
rinde zur Bereitung guten Leders wohl am meisten benutzt, und zwar ent-
hält die äussere Rindenschicht hauptsächlich den Gerbstoff. Zur Be-
reitung der sog. „Lohe** (G e r b e r 1 o h e) schält man die Rinde ab, zer-
kleinert die Rinden^tücke gröblich in Lohschneidern oder Häckselmaschinen
und zerfasert sie dann weiter in Desintegratoren (s. d.), Exzelsior-
Gerbstoffmühlen (s. unter Gerberei) oder Mahlen> verschiedener Konstruk-
tion; auch den Getreidemühlen gleichende SteinmOhlen (Mahlgänge) kommen
zur Anwendung. Andere Rinden, so z. B. die ebenfalls sehr viel benutzte
Fichtenrinde, werden im wesentlichen auf dieselbe Weise zerkleinert.
— Jetzt deckt in den meisten europäischen Ländern die Gerbmaterial-
produktion bei weitem nicht mehr den Bedarf, weshalb man andere Gerb-
materialien importiert, die sich von den bisheirigen durch höheren Gerb-
stoffgehalt und verhältnismässig niedrigeren Preis unterscheiden. Die an-
fänglich verbreitete Ansicht, dass nur mit Eichenlohe gutes Leder erzeugt
werden könne, hat sich längst als irrig erwiesen.
Bei dem älteren Verfahren der Lohgerberei, das man auch als saure
Grubengerbung bezeichnet, werden die Blossen in 3 m tiefen, mit
Zement ausgekleideten Gruben abwechselnd mit Lohe geschichtet, dann mit
HsO oder schon gebrauchter Lohbrühe übergössen und so mehrere Monate
liegen gelassen; dann lässt man die Flüssigkeit ab und ersetzt sie durch
stärkere Lohbrühe bezw. man verstärkt sie durch Zusatz frischer Lohe. Der
Gerbprozess muss mit ganz verdünnten Gerbstofflösungen begonnen werden,
und nur allmählich ist die Konzentration zu steigern; andernfalls würden nur
die äusseren Hautschichten gegerbt und das Eindringen des Gerbstoffs in die
inneren Partien verhindert werden. Ist die Lohe extrahiert, so wird, wie schon
bemerkt, neue Lohe zugegeben; gleichzeitig versetzt man die Blossen,
d. h. man legt sie in umgekehrter Reihenfolge in die Grube ein, und zwar so,
dass die vorher oben befindlichen NarbenseTten jetzt nach unten gekehrt sind.
Das Versetzen muss so oft wiederholt werden, bis das Leder gar ist, was
man an der gleichmässig dunklen Farbe auf der Schnittfläche erkennt. Je
nach der Dicke bedarf das Leder bei diesem Verfahren 1—3 Jahre, um gar
zu werden.
Abgesehen von dem sehr dicken Sohlleder, das wohl ausschliesslich
durch Grubengerbung erzeugt wird, benutzt man neuerdings mit Vorteil die
Schnellgerberei (Brflhengerberei) mit Lohbrühen und G e r b -
extrakten (s. d.). Die Brühen, auch Farben genannt, müssen zu-
Lokao — Utelichkeit.
685
erst ebenfalls schwach (0,2— 0,3» B6) verwendet werden. Nach 1—2 Wochen
kommen die Blossen in konzentriertere Brflhe (um 0,2® B6 stärker), bis die
Stib'ke je nach Umständen 1,5— 2,5<* B6 beträgt. Die Zahl der anzuwendenden
Brflhen und die Zeit der Qerbuns richtet sich nach der Dicke des Leders;
demnach nimmt die Schnellgerberei eine Zeit von 30 bis 75 Tagen in Anspruch.
In jeder Farbe werden die Blossen mehrmals umgelegt. Schliesslich bringt
man das Leder noch einmal auf kurze Zeit mit Lohe in die Grube, spült es
dann mit reinem Wasser, lässt es abtropfen, worauf gewöhnlich das sog.
Abtranen erfolgt, d. h. man reibt die Narbenseite mittels Barsten mit Tran
ein, wodurch späteres BrQchigwerden des Leders verhindert wird. Das gare
Leder muss sehr allmählich (unter 30*) getrocknet werden. Weitere Einzel-
heiten der Schnellgerberei richten sich nach der Natur des verwendeten Qerb-
extrakts.
Das gare Leder wird seinem Verwendungszweck entsprechend in mannig-
facher Weise zugerichtet, so wird Sohlleder gewalzt oder gehämmert, Ober-
leder geglättet und dann gewalkt, d. h. mit einer Mischung von Tran, Kalk
und Degras eingefettet. Andere Operationen der Zurichtung und Weitelr-
behandlung müssen hier übergangen werden.
Lokao (Chinesischgrün). Von China her in den Handel kommender
Farblack, der aus der Rinde von Rhamnus utüis dargestellt wird. Man be-
nutzt ihn namentlich in China zur Erzeugung eines schönen Qrüns für Baum-
wolle und Seidenstoffe, während er in Europa wegen seines hohen Preises
kaum mehr verwendet wird.
Lokomotiven für Werkbahnen, Bauarbeiten u. s. w., für Normal- und
Schmalspur ; Tenderlokomotiven, feuerlose Lokomotiven, Kranlokomotiven
u. s. w. baut:
Orenstein Je Koppel — Arthur Koppel, Akt.-Oes., Berlin NW. 6, Dorothecnstr. 45.
Feuerlose Lokomotiven:
A. Boraig, Berlin-Tegel.
LoreÜn = m-Jod-o-oxychinolin-ana-sulfosäure. C»H«NJ(OH)SOtH.
Nach dem D. R. P. 72 924 wird o-Oxychinolin sulfuriert; die entstandene
Sulfosäure neutralisiert man mit KsCOt in wässeriger Lösung und jodiert sie
dann durch Kochen mit KJ und Chlorkalk, worauf das erkaltete Gemisch durch
Zusatz von HCl neutralisiert wird. Das sich hierbei ausscheidende Ca-Salz
des Loretins wird ausgewaschen, worauf man durch HCl daraus die freie
Säure erhält.
Schwefelgelbes, fast geruch- und geschmackloses Kristallpulver, nur
wenig löslich in HsO und Alkohol. Man benutzt es in der Wundbehandlung
als geruchlosen und ungiftigen Jodoformersatz. Ebenso verwendet man auch
das Natrium- und Wlsmu&üz, letzteres auch innerlich gegen chronische Durchfälle.
Neuerdings findet das Loretin In anderer Form wieder mehr Verwendung,
nachdem es schon fast vergessen war. Vgl. darüber den Artikel „G r i s e r i n**.
Loretin H Mk. 9.00; 1 kg Mk. 86,00
Losoplian = Trijod-m-kresol. C«H(Jt)OHCHt. Man erhält es durch
Einwirkung von lodjodkallum auf o-oxy-p-toluylsaures Na. Es bildet farb-
lose, geruchlose, in HsO fast unlösliche Kristallnadeln, die äusserlich als Anti-
septikum bei Hautkrankheiten, Geschwüren u. s. w. verwendet werden.
Losophan 1 kg Mk. 180,00
Ltallobkeit verschiedener Substanzen:
LöslichkeitvonSalzenin 100 T. HsO.
Bei
0*
Aivmiiiianisiilfat, kiist
Almniiiiamkaliiimsiilfat, kxist (Kalialaun)
Ammoniiimchlorid .«•••••
Ammoniumbikaibonat
86,85
3.9
28.4
11,91
10*
20*
953
9.5
32.84
16,1
107.35
15.1
37.28
21,5
50»
100"
201.4
44.1
50,6
1132,0
357,5
723
686
Lödichkeit.
Bei
AjnmoniiiiiifiilfKt
Baryiimchlorid
Baiyamhydxat • • <
Baryamaitcit <
Bleioitnt
Bonänre (HtBOü)
Odcinmchlorid
Odciumsnlfal CaS04.2HtO • • ,
Kaliumbromid <
Kaliomchlorat • ,
Kalimnchlorid • • ,
Kaliumchromat
Kaliambichromat ...••«.
Kaliamkarboiiat ,
KaliumbikarboDat ,
Kaliumjodid • • <
Kaliumnitrat • • ,
Kaliamsulfat •••••••,
KobalUulfat
Knpfersulfat ..•••••.
Lithiamkarbonat
Magnesiumsnlfat .•••••■,
Mangansnlfat ,
Natriombrumid NaBr
Natriumbromid NaBr-{-2HtO . ,
Natrinmchlorid ,
Natriumjodid NaJ
Natriumjodid NaJ + 2 H«0 . . ,
Natriumkarbonat NagCOt . . • <
Natriumkarbonat NaaCOs + 10 H«0
Natriumbikarbonat
Natriomnitxat
Natriumphosphat ,
Natriumsulfat NaaSO« + 10 HaO . .
Natriumthiosnlfat, wasserfrei . • ,
Nickelsulfat
•Quecksilberchlorid
Silbemitrat
Zinksulfat ZnSO« + 7 H|0 • • .
0*
10"
71.00
1.5
38.8
1.947
49.6
24,1
58,42
3,33
27.9
58.90
4,6
89,4
19.61
127.9
13.3
8.46
22,4
1.539
26,9
55,4
77,5
78.85
35.6
158.7
158.7
6.97
21.33
7.92
72.9
2.5
5.02
47.6
30.4
5.73
121.9
115.22
73,65
33,3
2,22
7.0
48.3
2380
60
603
5,0
32,0
60.92
7.4
109
23.23
136,1
21,1
9.7
30,5
36,95
1.406
31.5
63.8
83.0
85.0
35.70
168.7
170.0
12.06
40.94
8.88
8U,8
3.9
9.00
34,6
6.57
138.21
20»
76,30
35,7
3,48
9,2
66.7
3.992
74
26.1
68,3
7.6
84.7
62,94
12.4
112
26,91
144.2
31.2
10.9
36.4
42,31
1.329
36,2
66.3
88.4
9.M5
35.84
17^.6
179.3
21.71
92,82
9.84
87,5
9.3
19.40
69,5
39.7
7.39
227,3
161,49
50*
lOO^
84,25
43,6
11,75
17,1
90
120
26,6
80,5
19,0
42.8
69.00
35.0
121
37.92
168
86
15.8
55.2 '
65.83
1.181
50.3
74.8
107.7
115.8
36.70
23V.3
228.4
12,72
112
82,5
46.7
114
52,0
11.34
496.1
263.84
Löslichkeit verschiedener Chemikalien
inverdflnntem Weingeist.
(Pharmaz. Zentralhalle 1881, No. 80.)
1 g Substanx erfordert Spiritus vom VoL-Gew» 0.941 bei 15.5^.
97 JK)
57,8
32.2
139
29,116
154
22.2
104,2
59.9
56.6
79,10
94,1
156
209
247
26.2
203.22
0,728
73,8
52,9
114.9
40,1
312,5
45,47
539,62
180
98,H
42.5
53,96
940
653,59
Ammoniumbromid
Ammoniumchlorid
Ammoniumkarbonat
Benzoesinre . •
Bleiazetat • •
Chininsulfat . .
Cinchmiinsnifat .
Eisenoxydulsulfat
ccm
3.00 KaUumazetat
6.00 KaUumbikarbonat
10.00 Kaliumbromid
20.00 KaUumchlorid
8.00 I Kaliamf«vrocyaaid
150.00 { Kaliumjodid .
'20.00 I KaUumkarbonat
II 236,00 I Knliiimnitrat .
0,50
22.00
4.50
88.60
570.00
1.60
1.00
Lote — Löten.
687
Kalimn-Natrinmnitrat
Kalinmsttlfat . . .
Kalinmsulfit . . .
Kaliumzitrait . . .
Kodein
Kupfersolfat • . .
Lithiamzitrat . . .
liithiumkarbonat . .
Magnesiumsulfat . .
Milchzucker . . .
Morphiumazetat .
Morphiomchlorid
Morphiumsulfat . .
Natriumazetat . .
Natriumkarbonat
29,00
700,00
460,00
1,00
4,40
518,00
25,00
1790.00
47.33
58,<!0
50,00
26,00
40,nO
3,00
83,33
Natriumborat . . .
Natriomhypophospbit
Natriumphosphat . .
Natriumsalizylat . .
Natriumsulfat . . .
Natriumsulfokarbonat
Natriumthiosulfat . .
Oxalsäure . . . .
Quecksilberchlorid
Salizylsäure . . . .
Silbernitrat . . . .
Strychninsulfat . • .
Weinsäure , . . .
Zinksulfat . . . .
Zitronensaure . . .
11
402,00
5,80
298,00
19,60
81,20
18,00
3,00
8,00
20,00
42.00
2.50
60,00
1,25
48,00
1,00
LösHchkeit anderer Körper siehe unter den betreffenden Artikeln; Aber
Löslichkeit von Oasen siehe unter „Absorptionskoelfiziente n".
Lösungsmittel:
Chemiache Werke POrstenwalde, Dr. B. Hecker it W. Zeidler, G. m. b. H., FUrstenwalde-Spree.
Apparate zur Herstellung von Lösuni;smitteln :
F. H. Meyer, HannoTer-Hainholz.
Lote siehe „Löte n*'.
L9ten. Man unterscheidet W (e i c h 1 o t e (S c h n e 1 11 o t e) und
Hartlote (Schlagiote); letztere werden auch Strenglote ge-
nannt. Das einfachste Weichlot ist reines Zinn (Seh. P. 230^), doch ver-
wendet man meistens der Billigkeit halber Legierungen aus Sn und Pb, deren
Seh. P. je nach dem Mischungsverhältnis zwischen 180 und 240® schwankt;
noch leichter flüssiji: werdende Lote erhält man durch Zusätze von Cd und
Bi (vgl. unter „K a d m i u m I e g i e r u n g e n** und „W i s m u 1 1 e g 1 e -
r u n g e n").
Ais Schlaglote verwendet man sehr verschiedene Massen, z. B. reines
Kupfer oder Legierungen von Cu mit Zn (Messing), sowie solche von Cu mit
Zn und Sn (Bronzen). Mit derartigen Loten, die man allgemein unter dem
Namen Messingschlaglote zusammenfasst, lötet man Kupfer, Bronze,
Messing, Ousseisen und Schmiedeeisen. StrengflUssiger und sehr widerstands-
fähig ist das Neusilberschlaglot, d. h. ein zinkreiches Neusilber
(vgL unter „Nickellegierungen'*)) das für Gegenstände aus Stahl,
Eisen und Neusilber Verwendung findet. Als S i 1 b e r 1 o t dient eine Legie-
rung von 75 % Ag und 25 % Cu, der häufig zur Erniedrigung des Schmelz*
Punkts etwas Messing oder Zink zugesetzt wird; man lötet damit Silber,
Kupfer, Stahl und Eisen. Als O o 1 d 1 o t dienen Legierungen von Au, Ag und
Cu (zuweilen unter Zusatz von wenig Zn), während reines Qold zum Löten von
Platin benutzt wird.
Aluminium lässt sich nur schwierig löten; es sind zahlreiche Lote für
diesen Zweck vorgeschlagen worden, die meistens AI, Cu und Sn enthalten.
Dagegen kann Aluminiumbronze unier Benutzung eines Hartlotes aus 52 %
Cu, 4§ % Zn und 2 ^ Sn leicht und fest gelötet werden. Neuerdings lötet man
schwer schmelzbare Metalle vorteilhaft mit Hilfe des elektrischen Flammen-
bogens. Andere Metalle (z. B. Blei) werden jetzt meistens ohne Hilfe von
Lot durch direkte Schmelzung der Verbindungsstellen verlötet, wozu man sieb
eines Qasgebläses oder für Platin eines Knallgasgebläses bedient.
Soll die Lötung gelingen und halten, so muss man L ö t m i 1 1 e I an-
wenden, die die blanken Metallflächen vor der Oxydation schützen oder schon
gebildete Oxyde auflösen. So benutzt man beim Weichlöten Salzsäure^
688 Löten.
Salmiak, Chlorzink, Ol, Kolophonium, Terpentin, vor
allem aber die als L ö t w a s s e r bekannte wasserige Lösune des sog. L ö t -
Salzes. Letzteres, das Ammoniumzinkchlorid ZnCls + 2 NFUCl,
erhält man durch Lösen von 1 T. Zn in HCl und Zusatz von 1 T. NH4CI. Beim
Hartlöten benutzt man als Lötmittel häufig das sog. Hartlotwasser,
d. h. eine Lösung von Phosphorsäure in Spiritus; auch streut man ver-
schlackende und reduzierende Substanzen, wie Borax, Glaspulver, Cyan-
kalium u. s. w., auf die Lötstelle.
Folgende Rezepte von Lötmaterialien — nach M..H e i n z e — haben sich
bewährt:
a) Lötwasser. 1. Zu Salzsäure werden Zinkabfälle so lange hinzu-
gefügt, bis kein Aufbrausen oder Schäumen mehr stattfindet. 2. Dieser Pro-
zess wird weiter geführt, indem man das Lötwasser erwärmt und soviel Zink
zufügt, dass ein Uberschuss ungelöst bleibt. 3. Zum Lötwasser nach 1. oder 2.
wird von Zeit zu Zeit in kleinen Mengen Ammoniakflflssigkeit hinzugetan, bis
die Lösung einen schwach ammoniakalischen Geruch behält. 4. Zur Lösung
nach 2. wird der achte Teil Glyzerin zugesetzt. 5. 0,45 kg Salmiak, 113 g
Borax und 28,3 g Glyzerin werden in 1,5 1 Wasser gelöst. 6. 0,45 kg Milch-
säure, 0,45 kg Glyzerin und 3,6 kg Wasser. 7. 0,56 1 Phosphorsäure (1 T.
Fhosphorsäure auf 8 T. Wasser) und 0,85 1 Holzgeist.
b) Lötpulver. 1. Gepulvertes Harz. 2. Mischung von 0,9 kg Harz,
56,7 g Salmiak und 16,7 z getrocknetem Zinksulfat in pulverisiertem
Zustande. 3. 0,9 kg Harz, 56,7 g Salmiak und 16,7 ggetrockneter Borax
werden pulverisiert und gemischt.
c) L ö t p a s t e n. 1. Talg mit Harz. 2. 0,45 kg Harz und 0,45 kg Talg
werden geschmolzen und mit 56 g gepulvertem Salmiak verrührt. 3. 2,26 kg
BaumwoUsamenöl und 1,81 kg Talg werden zusammengeschmolzen. Hierzu
kommt 1 kg gepulvertes Harz. Dann wird nochmals geschmolzen, und nach
Zugabe von 0,12 kg gepulvertem Salmiak lässt man die Mischung unter Um-
rühren erkalten. Die Konsistenz reguliert man durch event. Zugabe von Baum-
woUsamenöl.
d) Weichlot für Blei, Zink, Kupfer, Messing u.s.w. 2 T.
Pb und 1 T. Sn (225—230').
e) Weichlot für Blei, Zink, Zinn, Weissblech u. s. w.
1 T. Pb und 1 T. Sn (200«).
f ) W e i c h 1 o t f ü r Z i n n g i e s s e r. 1) 2 T. Sn, 1 T. Pb, 1 T. Bi.
2) 3 T. Sn, 2 T. Pb und 1 T. Bi (12&— 150«).
g) Weichlot für Aluminiumbronze. 4T. Zn und 3 T. Cd.
Lötstellen abschaben, kein Lötwasser anwenden. — Ober Lote für Alumi-
nium (s. d.).
h) H a r 1 1 o t f ü r E i s e n , K u p f e r u. s. w. 1) 5 T. Cu und 1 T. Zn
2) 2 T. Cu und 1 T. Zn.
i) Gelbes Schlaglot für Eisen, Kupfer, Messing u. s.w.
2—6 T. Messingabfalle und 1—2 T. Zn (400-450«).
k)WeissesSchlaglot. 1)20T, Messingabfalle, 4 T. Sn, 1 T. Zn,
2) 78 T. Messingabfälle, 15 f. Sn und 7 T. Zn (über 426»).
1) Fl uss mittel. Für Wei ch 1 0 te: Lötwasser, Lötpulver, Löt-
paste oder Kolophonium. Für Hart- und S c h I a g 1 o t e: Borax oder Sal-
miak mit Borax. —
Silberlot la 1 kg Mk. 70,00
n IIa 1 „ „ 30,00
Kupferlot Qaune), franz., für Kupfer, Eisen, Stahl u. 1. w.:
grobe feine lehr feine Köinnng
®/o kg Mk. 105,00 110,00 11{),00
Messinglot (Grise), franz«, f&r dünne Kupferbleche, Messing o. s. w.:
> kg Mk. 120,00 125,00 130,00
Schnelllot (Romaine), franz., für feinere Messing- und Neusilbergegenstinde u. s. ir.;
% kg Mk. 130.00 135,00 140,00
Lödgkdt — LötrohrprUfung. 689
Fahrradlot:
•/o kg Mk. 112,00 115,00 —
Lötzinn in breiten (370x38 mm) and schmalen (370x15 mm) Stangen:
No 0 1 2 3
•/o kg Mk. 155,00 140,00 125,00 110,00
Lötwatter für Weiisblech znm Verdünnen % leg Mk. 50,00
» Zink . . o/o „ „ 45,00
„ „ Blechemballage % „ „ 25,00'
„ „ Kupfer znm Verdünnen h n n 40.00
„ „ „ fertig zmn Loten % „ „ 20,00
Lotsalz ^lo „ „ 80,00
Lötlampe mit SpiritosgebiSse nach Barthel „ 5,00—- 7,50
Lötbrenner für Gas and komprimierte Lofl „ 5,00— 6,00
Lötlampen für Benzin nach Barthel „ 7,50 — 12,00
Lötkolben für Gas, znm Betrieb mit Geblase .... „ 9,00
„ „ Benzin nach Barthel „ 12,00—15,00
Blei-Löteinrichtnngen:
Höhe 700 900 1000 mm.
Weite 300 300 330 „
Preis ohne Mantel. . 65,00 75,00 90,00 Mk.
„ mit Eisenmantel 80,00 90,00 105,00 „
Lötspitzen Stuck Mk. 2,80
Kleine Luftpumpen zum Löten „ „ 35,00
Lötkolben-üfen mit Gasgebläse. Innere Masse: 200 mm breit,
170 mm tief „ 37,50
Lötpistolen mit Pederhahn 40 cm lang „ 12,00
Vgl. auch den Artikel „B 1 e i 1 ö t a n g^'.
Lotapparate:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O.. Abt. Warmbrunn, Quilitx k Co., Berlin KW. 40, Heide-
strasw 56/67.
Lötsalze:
C^emiachie Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinffer, Flörsheim a. ■.
Lötwasser:
Chemiscbe Fisbrik Flörsheim, Dr. H. Noerdliager, Flörsheim a. M.
Blei-LOteinrichtungen :
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Xiötiffkeit siehe „Sil berl egier angen'*.
L9trohrprlifuiiff.
Lötrohre aus Messing:
ohne Holzmnndstack Stück Mk. 0,40
mit „ „ „ 0,50
Lötrohre aus Messing, zusammengesetzt, mit Speichelkasten und ein-
geschlifiener Spitze, mit Mundstück aus: Knochen Hom
ohne vorgelötete Platinspitze 1,40 1,50 Mk.
mit „ „ 2,15 2,25 „
Taschenlötrohre, zusammenlegbar mit Mundstück .... Stück „ 2,85
Lötrohre auf Stativ, mit Dreifuss und Universalgelenk ... „ „ 4,75
Lötrohr mit Trager und Spirituslampe, um beim Blasen beide Hände
frei zu haben n 7,00
Gaslötrohre mit Hahn am Gaszuleitnngsstück, mit Hommundstück, Stück „ 3,75
Lötrohrspitzen aus Platin (gelötet) „ „ 2,00
Biacher VII. 44
690 Lötrobrprüfung.
Lötrohrbesteck nach Hirt chwald, neue ZusammensteUanginLederetiii:
a) Lotrohr mit Platinplattchen nnd Halter für farbige Flammen-Reaktioneii Mk. 6,00
b) Halter für Platindraht mit Osenform „ 2,50
c) Mörserzange zmn Abbrechen und 2>rkleinem von Mineralproben . . „ 6,00
d) Pinzette mit Platinspitze „ 4,00
e) Kleine Taschenlnpe „ 0,70
f) Magnetstäbchen „ 1,00
g) Platindraht nnd Platinblech „ 2,50
h) 3 geßrbte Gläser (2 Kobalt, 1 grün) „ 0,30
Preis des leeren Etuis . „ 5,00
Das vollständige Besteck Mk. 28,00
Dazu Reagentienkasten nach Hirschwald, polierter Kasten 21,5 cm
lang, 10 cm breit, 5,5 cm hoch, enthaltend:
a) Kerzenlampe mit Spiralfeder und Licht Mk. 2,50
b) Kohlenkästchen von Messingblech „ 2,50
c) Glasröhren „ 0,50
d) 6 Reagensfläschchen mit Glasstöpsel ,,1,50
Preis des leeren Kastens, mit Holznäpfchen, Etui zu Glasröhren u. s. w. „ 10,00
Der vollständige Kasten Mk. 17,00
Lötrohrbesteck für qualitative und quantitative Bestimmung von Grold
und Silber, enthaltend: Amboss, 12 Büchsen mit Reagentien, Spritz-
flasche, 4 Uhrgläser, Hammer, Kapellenstativ, Lampe von Messing, Löt-
rohr von Neusilber mit Mundstück und Platinspitze, Lötrohrlampe mit
Stativ und Halter, Löfielchen, Mengkapsel von Messing, Mörser von
Achat mit Pistill, Patronenzylinder von Buchshok, doppelte Pinzette mit
starken Platinspitzen, gew. Stahlpinzette, 3 Porzellantiegel, 3 Porzellan-
schälchen, Probierbleimass, Sodapapier in Etui, Tonzylinder, Kom-
zange Besteck Mk, 72,00
Lötrohrbesteck nach Plattner (Lötrohrprobierkunst), enthaltend: Achat-
mörser, Amboss aus Stahl, Meissel, lackierte Büchse für Tontiegel und
-schälchen, Eisenspatel, je eine runde und dreikantige Feile mit Heft,
Flachzange, Kohlensäge, drei verschieden grosse Kohlenbohrer, zwei
Kapelleneisen mit Bolzen und Stativ, Lötrohr mit gebohrter Platinspitze,
Lötrohrlampe mit Plattnerschem Rost, grosse doppelte Lupe mit Messing-
fassung, Kohlenhalter mit Platinschälchen, Löffel aus Elfenbein, kleinen
HolzzyUnder, kleines magnetisches Messer, Massstab aus Elfenbein,
Pinzette mit Platinspitzen, je eine einfache Pinzette aus Messing und aus
Stahl, Schiebe- oder Druckpinzette, Drahtschneidezange, Mengkapsel,
Schere, Platinlöffel mit Halter, Probierbleisieb, Probierbleimass, Magnet-
stäbchen, Platinblech und Platindraht, Mahagoni-Reagentienkästchen mit
10 Fläschchen und 10 Mahagonibüchsen, gefüllt mit chemisch reinen
Reagentien, Tontiegelform aus Metall, Tonschälchenform aus Buchsbaum-
holz mit Stempel, Spirituslampe, Diamantmörser, drei Uhrgläser, drei
Porzellantiegel, sechs Reagiergläser, zwei Glaskölbchen, vier gebogene
Glasröhren, zwei Bechergläser, zwei Trichter Stock „ 210,00
Dieselben mit feiner Probierwage in poliertem Kästchen, nebst einem Satz
feiner Gewichte, von 0,001—0,1 g Stück „ 275,00
Apparate für elektrische Lötrohranalyse (Bogenlicht) nach Viertel
(D. R. G. M.), bestehend aus einem Stativ mit Kugelgelenk und aufsteckbarem
Halter für die Unterlagskohlcn. Dazu gehörig eine Polzange mit isoliertem Griff,
welche ein Kohlenstäbchen trägt. Der Strom wird einerseits der Polzangc, anderseits
dem Stativ zugeführt. Durch Berührung des Kohlenstäbchens und der Unterlagskohle
erzeugt man in der Nähe der Probe einen Lichtbogen, der die Substanz verdampft
und die charakteristischen Beschläge hervorruft:
Apparat kompl. mit G Kohlenstückchen und 25 Kohlenstftbchen, Stück Mk. 22,50
Dazu SUtiv mit Kugelgelenk und Halter für 3 Farbengläser . . . „ 9,00
Dazu Vorschaltwiderstand mit 6 Glühlampen kompl » 30,00
Dazu Kohlenatäbchen 50 mm lang, 3 mm Dorchm. . . . 50 Stück „ 1,20
Weiteres siehe Im Artikel „Probier kunsf.
Lucidol — Luft, atmosphärische.
691
XiQoldol siehe „L u z I d o i'*.
Laesan, Präparat, in dem Hg an Pf lanzenei weiss gebunden ist; es wird
in Form von Tabletten (zu 0,0226 g Hg) gegen Syphilis verordnet. In dieser
Form soll das Hg weit weniger giftig wirken als in Form rein minera-
lischer Salze.
Luft, atmoraUriiohe. Mechanisches Gemenge von 23,2 Gew. %
Sauerstoff, 75.5 % Sticicstoff und 1,3 % Argon, mit Beimengungen von Kohlen-
saure und andern Gasen. 1 1 trockne Luft unter dem 45. Breitengrade bei
760 mm Barometerstand und 0^ wiegt 1,29306 g; auf Wasser bezogen betragt
das sp. G. unter den genannten Verhältnissen 0,0012934. Bei einer gegebenen
Temperatur t und dem Barometerstand b beträgt das sp. G. (D) der Luft:
0,0012934 . b
D =
(1 + 0,003665 . t) . 760
Dichtigkeit der trockenen atmosphärischen Luft.
Belogen auf Wasser top 4^ für die Temp. t und den Barometentaad b.
t
bss720mm
730 mm
740 mm
750 mm
760 mm
770 mm
0«
0,001225
0,001242
0,001259
0,001276
0,001293
0,001310
1*
0,00 12>1
0,001238
0.001255
0.001272
0,001289
0.001306
2«
0,001216
0.001233
0.001250
0.001267
0,001284
0,001301
3»
0,00 IV12
0.001229
0.001246
0,001262
0.001279
0.001296
4»
0.001208
0.001224
0,001241
0,001258
0,001275
0,001291
5»
0,001203
0,001220
0,001237
0,001253
0,001270
0,001287
6»
0.001199
0,001216
0,001232
0,001249
0,001266
0,001282
?•
0.001195
0,001211
0.001228
0.001244
0,001261
0,001278
§•
0,001190
0,001207
0,001223
0,001240
0.001257
0,001278
9«
0,001186
0,001203
0,001219
0.001236
0.001252
0,001269
10«
0,001182
0.001198
0,001215
0.001281
0,001248
0,001264
11*
0.001178
0.001194
0,001211
0.001227
0,001243
0.001260
12S
0,001174
0.001190
0.001206
0,001223
^ 0,001239
0,001255
13«
0.001170
0,001186
0.001202
0,001218
0.001235
0.001251
U«
0,001165
0,001182
0.001198
0,001214
0,001230
0,001246
15«
0,001161
0.001178
0,001194
0.001210
0,001226
0.001242
16^
0.001157
0.001174
0.001190
0.001206
0.001222
0,001238
!?•
0,001153
0.001169
0.001185
0,001201
0.001218
0,001234
18^
0,001149
0.001 165
0,001181
0.001197
0,001213
0,001229
19*
0.001146
0.001161
0.001177
0.001193
0,001209
0.001225
20«
0,001142
0,001157
0.001173
0,001189
0,001205
0.001221
21*
0.001138
0.001154
0,001169
0,001185
0,001201
0,001217
22t
0,001134
0,001150
0,001165
0,001181
0,001197
0,001213
23«
0.UU1130
0,001146
0,001161
0.001177
0.001193
0.001209
240
0.001126
0.001142
0,001158
0.001173
0,001189
0.001204
25«
0,001122
0,001138
0,001154
0,001169
0,001185
0,001200
28^
0.001119
0,001134
0.001150
0.001165
0.001181
0,001196
27«
0.001115
0.001130
0.001146
0.001161
0,001177
0,001192
28«
0.001111
0.001127
0.001142
0.001158
0.001173
0,001188
29»
0.001108
0,001123
0.001138
0.001154
0.001169
0,001184
30^
0.001104
0.001119
0,001135
0,001150
0.001165
0,001181
Im übrigen siehe die Artikel „Luft, flflsslge" und „Kom-
pressoren".
Luftprüfer nach Wolpert,zur schnellen Bestimmung von CO«, Stiick Mk. 9,00
Luftuntersnchnngsapparat zur Bestimmung der CO« nach
Pettersen Sc Palmquist, tragbar mit Stativ und Kasten, Stück „ 80,00
derselbe Apparat furCO«u.FeuchtigkeitnachPett er so n, » n 160,00
Derselbe für hygienische Luftanalyse nach Klas Sonden, „ „ 210,00
44»
692 Luftanfeuchter — Luft, flfissige.
Laftunteriachangiapparat für CO« nach Rotenthal-
Ohlmüller Stack Mk. 40,00
Minimetrischer Kohlensäarebeitimmungsapparai
nach Lunge „ 4,50
Bakteriologische Luftunteriuchungiapparate nach
Emmerich Stuck „ 3,0O
Bakteriologischer Luftuntersuchungsapparat nach
Hesse, kompl. mit montierter Röhre, Aspirator und Stativ . . „ 37,ÖO
Montierte Rohre allein „ 2,75
tativ allein „ 2I,50
Bakter. Lufluntenachungsapparat nach M i q u e 1 , Inhalt 125 ccm . . „ 2,25
„ „ „Strauss-Würtz.... „ 4,75
Luftpumpen nach Fe tri für bakter. Luftuntersuchungen . ... „ 140,00
Weitere Luftuntersuchungsapparate siehe unter „Kohlenoxyd'*,
„Kohlensaure'* sowie unter ,|M eteorologischelnstrumente''.
Luftanfeuchter siehe „S t r e u d fl s e n".
Luftbäder (Trockenkflsten) siehe „Trockne n".
Luft, flÜMlffe. Die kritische Temperatur der atmosphärischen Luft Ist
—^140®, der kritische Druck betragt 39 Atm.; unter gewöhnlichem Atmosphären-
druck wird die Luft bei — 19P flüssig. Die Erzeugung flüssiger Luft geschieht
meistens mittels des Linde sehen A p p a r a t e s , der auf dem Regenerativ-
prinzip beruht (D.R. P. 88824): Man komprimiert atmosphärische Luft mittels
eines zweizylindrigen Kompressors zuerst auf 16 und dann weiter auf 200 Atm.,
befreit sie In einem Kühlapparat von der bei der Kompression entwickelten
Wärme und leitet sie dann in einen Oegenstromapparat, der aus mehreren
ineinander steckenden, spiralig gewundenen Kupferröhren besteht. Die Luft
strömt durch das innerste Kupferrohr nach unten, wird am Ende dieser Röhre
durch ein Reduzierventil von 200 auf 16 Atm. Druck reduziert und strömt dann
durch das äussere Kupferrohr zur Kompressionspumpe zurück, um dort wieder
auf 200 Atm. komprimiert zu werden und den Kreislauf aufs neue zu beginnen.
Die durch das Reduzierventil bewirkte Expansion bringt eine bedeutende
Warmeabsorption mit sich, die die Röhrenleitung und die darin kreisende
Luft immer starker abkühlt und letztere schliesslich verflüssigt. An geeigneter
Stelle fliesst die flüssige Luft in ein Sammelgefass, wahrend von dem Luft-
kompressor in demselben Verhältnis neue Luft von aussen angesaust wird.
Um Verstopfungen durch Eis zu vermeiden, muss die angesaugte Luft durch
Absorptionsapparate von aller Feuchtigkeit befreit werden. Die gewonnene,
durch beigemengte feste Kohlensaure milchig getrübte flüssige Luft lasst sich
durch Fliesspapier filtrieren und bildet dann eine wasserhelle, schwach bläu-
liche, an der Luft nicht rauchende Flüssigkeit.
Das P i et e t sehe Verfahren bewirkt die Herstellung verflüssigter Luft und
ihre Trennung in O und N auf thermomechanischem Wege. An diesem Verfahren,
das durch Franz. Fat. 322 600 und 324 715 geschützt ist, sind folgende Punkte
wesentlich: 1. Die Luft wird filtriert, zusammengedrückt und vom Wasser be-
freit. 2. Die trockene und zusammengepresste Luft wird auf ihren Ver-
flflssigungspunkt abgekühlt, nämlich auf ungefähr — 104* C. 3. Die ver-
flüssigte Luft wird filtriert, um das in ihr schwebend befindliche flüssige
Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit wird wieder der
Verdampfung ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren Bestandteil, nämlich
den Stickstoff, danach den weniger flüchtigen Bestandteil, nämlich den
Sauerstoff, aus ihr entweichen zu lassen. 5. Die Verdunstungskalte der
flüssigen Luft wird für die Verflüssigung der in den Apparat eingepumpten,
komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vorrichtung sichert
ein ununterbrochenes Arbeiten. 7. Eine andere selbsttätige Vorrichtung sorgt
dafür, dass Stickstoff und Sauerstoff den Apparat genau in dem gewünschten
Qrade der Reinheit verlassen, wie er für den betreffenden. Verwendungs-
zweck nötig ist; sie hindert auch das Entweichen von Gasmischungen, die von
der Zusammensetzung der gewöhnlichen Luft zu wenig verschieden sind. —
Luft, flüssige. 693
lem P i c t e t sehen Verfahren wird ein Teil der bei der Wieder-
)f ung der verflüssigten Luft freiwerdenden Kraftmengen zur Erzeugung
ischer Kraft wieder verwertet, und zwar soll sich 14— % der in den
hineingesteckten Kraft wieder nutzbar machen lassen. — Das Pictetsche
162 323 schOtzt einen Apparat zur Trennung der Bestandteile der
lärischen Luft, in welchem mittels komprimierter, gasförmiger Luft eine
ierliche fraktionierte Destillation flüssiger Luft stattfindet Andere
von Pictet sind D. R. P. 162 702 und 169 564.
otz aller Verbesserungen von Pictet scheint aber das Lindesche Ver-
>isher noch die Vorherrschaft zu behaupten.
r Aufbewahrung der flüssigen Luft dient die D e w a r sehe Flasche,
le doppelwandige Flasche, bei der der abgeschlossene Raum zwischen
Wandungen durch Auspumpen möglichst luftleer gemacht ist; ausser-
rsleht man die innere Flaschenwandung mit einem stark glänzenden
Iberzug. So ist die Wflrmeleitung und Wärmestrahlung sehr betrflcht-
ringert.
sst man flüssige Luft offen stehen, so verdunstet sie nur allmählich,
t Wflrmeabsorption bei der Verdunstung den Rest abkühlt und langer
erhält. Nach neuerdings angestellten Versuchen hält sich flüssige
D e w a r sehen verschlossenen Flaschen etwa 12—14 Tage; In
den verdampfen höchstens 7 % der Gesamtmenge.
IS D. R. P. 161 362 schützt einen Sammel- und Transportbehälter für
Luft, der den Dewarschen Gefässen insofern vollkommen gleicht, als
aus zwei ineinander gehängten, durch einen möglichst luftleeren Hohl-
oneinander isolierten Behältern besteht. Die Besonderheit der Kon-
n ist darin zu suchen, dass der Aussenbehälter in eine luftdichte, sack-
^ülle eingesetzt ist, die als Innenfutter In den Innenbehälter einge-
n Ist, zu dem Zwecke, den die Behälter trennenden Hohlraum sowohl
issen wie nach innen durch eine einzige, undurchbrochene Isolierwand
iliessen.
e flüssige Luft ist weit sauerstoffreicher als die gasförmige, weil der
off schon bei — 182,7<» flüssig wird, während sich der Stickstoff erst
194,4«^ kondensiert. Beim Stehen verdunstet aus der flüssigen Luft
zuerst der Stickstoff, und man erhält leicht eine Mischung aus %
m Sauerstoff mit % Stickstoff, die für technische Zwecke anstatt des
Sauerstoffs Verwendung finden kann. Wegen ihres immerhin noch
Preises findet die flüssige Luft noch nicht die erhoffte wefite Ver-
ig; man benutzt sie zum Sprengen in Form der Sprengluft (Oxy-
t), d. h. einer Mischung von flüssiger Luft mit Holzkohlenpulver. Wird
lasse durch eine Sprengkapsel (Knallquecksilber) entzündet, so ver-
das Kohle-Sauerstoif-Gemisch unter starker Explosionswirkung. Da
;sige Luft schnell verdampft, bestehen die Oxyliquitpatronen nur aus
die durch Schütteln mit ihrem dreifachen Gewicht an Holzkohlenpulver
aiert ist; die flüssige Luft wird den Patronen erst an der Verwendungs-
»eigemischt.
suerdings kommt die flüssige Luft auch in den Handel, und zwar in
r sehen Flaschen von 2 1 Inhalt zu Mk. 1,50 per Liter. Transport und
ahrung der Flaschen geschieht in gepolsterten Körben; die Entleerung
sehen wird durch einen Apparat bewirkt, welcher aus zwei Glashülsen,
Gummistopfen und einem uummiball besteht. Die Preise stellen sich
gt: eine Flasche mit Korb und Filzeinlage 32 Mk., eine Flasche ohne
6,50 Mk., ein Korb mit Filzeinlage 15,50 Mk., ein Entleerungsapparat
Von den Eisenbahnen soll im Prinzip die Beförderung flüssiger Luft
inellzugsgut und Frachtgut zugelassen worden sein, während die Post
Förderung ablehnt.
ewarsche Flaschen für flüssige Luft. Preise siehe in
esonderen Artikel „D ewarsche Gefäss e*\
ewarsche Flaschen für flüssige Luft:
Linde' a Eismaschinen, A.-G., Abt. B. GasTerflttnigusg, Manchen II.
694 Luftgas — Luflozonisatoren.
Lnfteas. Zur Beleuchtung benutzte Mischung von atmosphärisclier
Luft mit Gasolin (s. d.). Meistens verwendet man Luftgas In der Form
von Pressluftgas, wobei die Luft unter Druck durch die flüssigen
Kohlenwasserstoffe hindurchgepresst wird und sich mit den Dflmpfen der-
selben belfldt; eine Erwärmung findet bei der Erzeugung des Pressluftgases
also nicht statt. Auf die zahlreichen Besonderheiten der einzelnen Luftgas-
apparate kann hier nicht eingegangen werden.
Bei einem Preise von 50 Pfg. für 1 kg Gasolin kostet 1 cbm Luftgas etwa
9 Pf^. und eine Gasglühlichtflamme von 50 Hefnerkerzen etwa 1,2 Pifg.
stündlich.
Preise von Luftgasapparaten ungefähr:
Für Flammen zujc 65 H.K. Stärke 10 20 30 40 50 €0 80 100 150 200
Preis des Apparates .... 550650750825 925 1050 1200 1400 1950 2300 Mk.
Eine besondere Abart des Luftgases ist das sogenannte Aerogengas.
Hier wird nicht die Luft durch oder über Gasolin bzw. Benzin geleitet, vielmehr
wird der Kohlenwasserstoff in einem luftverdünnten Räume zur Verdunstung
gebracht, mit abgemessenen Mengen Luft gemischt und schliesslich ziemlich
stark komprimiert. Das Verfahren ist durch D. R. P. 150 766 geschützt. Der
wesentliche Unterschied zwischen dem gewöhnlichen Luftgas und dem Aerogen-
gas liegt darin, dass letzteres stets gleiche Zusammense&ung hat, sowie dass
Kondensationen nicht vorkommen können. Die zur Erzeugung benutzten
Apparate bestehen aus einer durch Uhrwerk oder sonstigen Motor angetrie-
benen einfachen Rotationspumpe, die die Luft ansaugt und zugleich für Innige
Mischung der Luft mit dem Kohlenwasserstoffe sorgt. Die eingesaugte Luft
wird nämlich durch eine Gasuhr der üblichen Konstruktion gemessen, auf
deren verlängerter Trommelachse ein Schöpfwerk sitzt, das stets in der einmal
eingestellten Weise den Kohlenwasserstoff in den Luftstrom einführt. Dadurch
Ist für die konstante Zusammensetzung des Gases Gewahr geleistet, und da
der ganze Vorgang sich bei gewöhnlicher Temperatur abspielt, so ist somit
jede Möglichkeit einer Kondensatton ausgeschlossen. Gebaut werden diese
Apparate in Grössen bis zu 10 Flammen herunter; Betrieb, Bedienung und In-
standhaltung gestalten sich äusserst einfach. Zur Beleuchtung mit Aerogengas
dienen ausschliesslich Glühlichtbrenner, die bei einem Gasverbrauche von
100 1 für 1 Stde. 50 Kerzen geben. Da aus 1 kg Kohlenwasserstoff (von der
Fabrik unter dem Namen „Solin** in den Handel gebracht, ein Benzin vom
sp. G. 0,66—0,68) 4 cbm Aerogengas erzeugt werden und 1 kg Solin 40 Pfg.
kostet, so stellen sich die Materiaikosten für die 50-Kerzenstunde auf 1 Pfg.,
also bedeutend billiger als Azetylen (3 Pfg.) oder Petroleum. Von den Eigen-
schaften des Gases ist besonders die geringe Explosionsgefahr hervorzuheben.
Die untere Explosionsgrenze liegt bei 34 % (Steinkohlengas 8 X, Azetylen
3fi%), Zieht man noch die Ungiftigkeit des Aerogengases und seine ausge-
zeichnete Verwendbarkeit zu Heiz- und motorischen Zwecken in Betracht, so
erkennt man seine hervorragende Anwendbarkeit zur Beleuchtung und Kraft-
versorgung für kleinere Anwesen, für die sich die Anlage eines Steinkohlen-
gaswerkes nicht rentieren würde.
Geschwindigkeitsmess-Apparate für Lutt und Gas No. 109:
G. A. Schultze, Berlin, Charlottenburger Ufer 58/64.
LnftkompreMoren siehe „Kompressore n''.
LnftosBonlBatoren. Apparate zur Verbesserung und Desodorisierung
der Luft mittels Ozon. Luftozonisatoren, die zum Einbau in die Luftschachte
zentraler Lüftungsanlagen bestimmt sind, bestehen aus einem eisernen Rahmen,
in den je nach der GrOsse der zu ozonisierenden Luftmenge mehr oder
weniger Ozonelemente eingebaut werden, und dem zugehörigen Transformator.
Die Ozonelemente selbst bestehen aus mit Dielektrikum umgebenen Stab-
elektroden und aus blanken Plattenelektroden, die abwechselnd rOst^rtig zu-
einander angeordnet sind.
Luftpumpen.
695
Die Preise richten sich nach der Luftmenge, die pro Stunde zu ozonisieren ist. Sie
betragen bei Wechselstrom oder Drehstromanschluss und Spannungen von 110
und 220 Volt für Luflleistungcn von:
1000 cbm pro Std Mk. 415,00
2000 „ „ „ „ 490,00
3000 „ „ „ „ 570.00
4000 „ „ „ „ 640,00
5000 „ „ „ „ 715,00
Bei Anschloss an ein Gleichstromnetz erhöhen sich die Kosten um Mk. 175,00 — 275,00
Siemens k Halske A.-G. Wernerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Laftpampen (siehe auch „Kompressoren*').
a)Far die Technik:
Wasserstrahl-Luftsauger nach Körting. Sie dienen zur
Entlüftung von Qefässen, zum Abdampf en .von Flfissigkeiten, zum Ansaugen
von Heberleitungen, FOilen von Pumpenleitungen u. s. w.
Preise richten sich nach den jeweiligen Arbeitsverhältnissen und sind auf Anfrage bei
der fabrizierenden Firma zu erfahren.
Dampfstrahl-Luftsauger nach Körting. Sie dienen zu den
gleichen Zwecken wie die vorgenannten Wasserstrahl-Luftsauger und sind
namentlich zum Heben dickflOssiger Stoffe vorzfleiich brauchbar. Man kann
sie sowohl als Luftsaugeapparate als auch als Luftdruckapparate benutzen.
Die mit Dampfstrahl-Luftsaugern erreichbare höchste Luftleere ent-
spricht einer Wassersäule von 8—9 m, der mit dem Dampfstrahlluftdruck-
apparat zu erreichende Luftdruck kann bis 5 m Wassersäule betragen.
Preise der Dampfstrahl-Luftsauger.
Weite
Weite
Preis des
Stünd-
des Dampfrohres
der Luftrohre
•
Luft.
Dampfveatales
liche
m mm
in ffitn
sauge-
od. Tjiift-
för Luft-
für Luft-
Leistung
fiir Luft-
für Luft- 1
für Luft-
für Luft.
druck-
druck-
sauge-
druck-
saug«-
druck-
sauge-
Apparatea
Apparate
Apparate
in cbm
Apparate
Apparate
Apparate
Apparate
Mk.
Mk.
Mk.
40
20
25
30
30
80
9,00
11,50
75
25
30 '
45
45
120
11,50
14,00
150
' 30
40
' 80
70
150
14,00
18,00
300
40
50
100
80
200
18,00
25.00
450
50
60
125
90
250
25,00
32,00
600
50
70
125
JOO
325
25,00
41,00
750
60
80
150
125
400
32,00
49,00
900
70
80
150
150
475
41,00
49,00
1050
80
90
, 175
J75
550
49,00
58,00
1200
80
90 1
j 175
175
625
49,00
58,00
Die angefahrten Apparate bestehen aus Elsenkörper mit Rot
gussdüsen. Preise der Luftsauger aus Rotguss, Hartblei, Hart
g u m m I , T o n u. s. w. nach Vereinbarung mit der fabrizierenden Firma. -
Luftpumpen. Es existieren noch sehr viele andere Konstruktionen;
als Durchschnittspreise können etwa folgende gelten:
Angesaugte Luflmenge:
per Minute 0,2 0,3 0,5 0,8 1 2 8,5 5 8 10 15 cbm.
Preis . . 650 775 850 1000 1250 1600 2200 2700 3950 5400 5900 Mk.
696
Laftpumpen.
Gröisere Ventilluftpampen mit eingeschliffenem Kolben:
Grötie Zylinderdurchm. Hub angesaugte Lnft pro Scd. P^s
2^) 55 mm 120 mm 2,7 cbm 215 Mk.
3 80 „ 180 „ 7,5 „ 250 „
2 Z (Zwilling) 55 „ 120 „ 5,4 „ 390 „
3 Z (Zwilling) 80 „ 180 „ 15,0 „ 480 „
b) FflrdasLaboratorium:
Kolbenlnftpnmpe, Stiefell&nge 26 cm, Durchm. 3 cm, Tellerdurchm.
20 cm, mit Zwinge zum Anschrauben Mk. 50,00
Zweistiefelige Ventilluftpumpe, mit Glasstiefeln und Babinethahn,
nebst Manometer, L&nge der Stiefel 21 cm, Durchm. 5 cm, Teller-
durchm. 22 cm „ 250,00
Dieselbe, Stiefellänge 26 cm, Durchm. 6 cm, Tellerdurchm. 25 cm . » 400,00
Zweistiefelige Handluftpumpe mit Grassmannschem Hahn, Metall-
stiefeln und Manometer auf Brett, Stiefellinge 21 cm, Durchm. 5,2 cm,
Tellerdurchm. 22 cm . . . '. „ 250,00
Luftpumpen mit Teleskopkolben und öldichtung der Ventile. Diese Ölluftpumpen
erzeugen ein sehr hohes Vakuum, sind bequem zu bedienen und wirken Susserst
schnell :
Preise je nach Grösse und Anordnung Mk. 100,00—500,00
Laboratoriums-Luftpumpen, zum Ersatz der Wasserstrahlpumpen für Vakuum
(und Druck bis 2 Atm.) ; mit selbsttätigen Ventilen, mit luftdicht eingeschliffenem
Metallkolben. Erreichbare Luftleere 20 — 25 mm Quecksilbersäule, Kolbendurch-
messer 36 mm, Hub 80 mm, Umdrehungszahl bis 200 per Minute :
Für Handbetrieb Mk. 90,00
„ Riemenbetrieb (feste und lose Riemenscheibe) „ 80,00
„ Schnurbetrieb (direkt vom Motor mit hölzerner Schnurscheibe) . „ 80,00
„ Dampfbetrieb (mit angebauter Niederdruck-Dampfmaschine) . . „ 185,00
Dieselben Luftpumpen in zweLstufiger bzw. Zwillingsanordnung:
Für Riemenbetrieb Mk. 135,00
Vorgelege ftlr elektrischen oder Handbetrieb „ 35,00
Wasserstrahlluftpumpe aus Glas nach Wetzel „ 2,75
n n n n Geissler „ 1,50
» n » » Finkencr „ 1,50
Wasserstrahlluftpumpen aus Messing nach Arzberger & Zulkowsky, mit
Dreiweghahn: Qy^^ ^^ ^.^
Suttv tt. HaUcr Stativ u. Halter WaadanBen
Ohne Metall-Vakuummeter Stück 27,00 32,00 28,50 Mk.
Mit „ „ 35,00 40,00 36,50 „
Wasserluftpumpe nach Körting ohne Abflussrobr; zur Funktionierung gent^
8 1 Wasser pro Minute und eine Wassersäule von 4,5 m:
Ohne Mit Vakuummeter
Stück 15,00 27,00 Mk.
Laboratoriums-Hochvakuumpumpe, 50 mm Zylinder-Durchm.,
80 mm Hub, erreichbare Luftleere unter 1 mm Hg-Säule, für Riemenbetrieb Mk. 110,00
Oeryk-Ol-Luftpumpe (Patent Fleuss, D. R. P.) besteht (s. Fig. 1
und 2) aus Saugrohr A, dem Luftloch B im Zylinder, einer Lederliderung C,
die durch den Druck des Öls in dem ringförmigen Räume D an der Zylinder-
wand hochgehalten wird, dem Kolbenventil E, das sich nur beim Beginn des
Auspumpens bewegt, einem Saugrohr F zum Entlasten des Kolbens bei den
ersten Hüben, der Hfilse O, durch die die Kolbenstange frei hindurchgeht,
sowie zum Abdichten der letzteren einer Liderung I, deren Flansch die nfllse
Q bedeckt und so mit dem Deckel H einen reibungslosen Ersatz für eine
Stopfbüchse und zugleich ein Auslassventil bildet. J und K sind die 01-
mengen; L ist ein Rohrstutzen zum Einfüllen des Öls. — « Diese Luftpumpen
^} Grösse 2 auch für Handbetrieb.
ein-nndEweistiefeliK Kellefert; mit ersteren ist ein Vakuum
0,02 mm Hu, mit den letzteren ein soicties bis zu 0,0002 mm Hg er-
Fig. 1. ng. 2.
Eimtiefeligo Geryk- öl- Luftpumpe.
itiefetige Geryk-Öl-Luflpumpen für Elcktomotor- uad Hindbetiieb; mit
Motor und Anluier auf gcraeioiuiier Grundplatte montiert.
HodeU 0 1 3 S
:lIer-DurehmeM<r 180 200 230 2&0 mm
artung pro Hub 120 250 400 800 ccm
eil ohne TeUer 215 270 370 500 Mk.
eis mit Meraingteller 22g 295 4ab 540 „
eil mit Teller und Baromcteiprobe 240 310 430 56& „
ehrpreis, wenn auf bhrbuem und ventdlbucm
TiMh montiert 45 45 50 60 „
598 Luftstickstoff — Lüster.
Qaecksilberluftpumpe nach Stuhl, neue Konstruktion, bedarf
nur 600 g Quecksilber Stftck Mk. 75,00
Quecksilberluftpumpe nach Geissler, kompL auf Brett ... „ 190»00
Dieselbe auf Gestell, mit Kurbel zum Aufwinden des Quecksilber-
gefasses mit swei Trockenapparaten „ 27(>,00
Quecksilberluftpumpe stetig wirkend, ftbr chemische Zwecke, nach
Kahlbaum, patentiert, mit Gestell „ 220,00
Quecksilberlttftpumpe System Toeppler-Hagcn, Hir Labora-
torien sehr empfehlenswert „ 130,00
Quecksilberluftpumpe mittels Wasserdrucks, yollständig selbsttätig
(ohne Bedienung] arbeitend „ 290,00
Dieselbe mit Wasserluftpumpe „ 310,00
Quecksilber-Hochvakuum-Pumpe System Pfeiffer (D. R. F. an-
gemeldet) aus Stahl, von ausgezeichneter Wirkung, für höchste Ver-
dflnnung geeignet. Preis einschl. Vorsaugeapparat mit automatischem
Quecksilberabschluss „ 330,00
Luftpumpen:
Gustav Christ A Ck>., Berlin-WeiSKnaee.
(a Iiis.-Anh. 8. SB).
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Wann-
brunn. Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 66/67.
Willy Manger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
Luftpumpen ffir die Technik:
Friedrich Beckmann, Berlin St). 16, BrOcken- F. H. Mejer, Hannover • Hainhols (s. Ina-Anh.
8. 17).
Weise A Monski, Halle a. B. (Bau von Luft- und
Gas-Kompreasoren für Dam|;»f-, Riemen- und
Elektromotor • Antrieb in }eder Gritase und
AuBfOhrung. Schnelllaufende Rapid - Kom-
pressoren.
6 b (s. Inserate)
Wasser-Luftpumpen :
E. A. Lentz, Berlin N. 24, Groflse Hamburgeratraase 2.
Yolkmar Hänig & Comp.» Heidenau -- Dresden
Gegraadat 1867.
Trockene T ^- ^a.^ — ^-^ .^ ^-^ ««•
hohe Luftleere
N».?' Luftpumpen
ZiUftatiokstoff (Ausnutzung) siehe unter „Ammoniak", „Kalk-
stickstof f *, „Calciumverbindungen" (Cyanamid) und
„S a 1 p e t e r s fl u r e**.
Lnkasiiapier siehe „Photographische Papier e**.
Lupnlln siehe j,H o p f e n*\
Ziiimpenwolle siebe „W o 1 1 e'\
Zittster, irisierende, farbenschillernde Oberfläche auf keramischen Er-
zeugnissen.
Um irisierende Qläser zu erzeugen, setzt man die fertigen, in einem
Ofen erhitzten Qläser den Dämpfen von Metallchloriden aus. Anderseits er-
zeugt man MetalllUster durch Einbrennen aufgemalter Metallsalze oder Metall-
oxyde, namentlich des Bi, Ag und Cu. Nach Rindskopf (Chem. Ztg.
1902 Repert. 273) werden die zum Irisieren erforderlichen Substanzen,
z. B. Zinnsalz, Strontiumnitrat oder Baryumnitrat, unter Einwirkung des elek-
trischen Stromes in einem geeigneten Behälter zur Verdampfung gebracht und
der an der Qlaspfeife befindliche Gegenstand in beissem Zustande durch eine
verschliessbare Öffnung in das Innere des Behälters eingeführt. Nachdem das
Qlas der Einwirkung der Dämpfe eine gewisse Zeitlang ausgesetzt war, wird es
in den Kflhlofen gebracht.
Nach dem D. R. P. 145 629 erzeugt man Gläser mit stark metallischen
Reflexen, indem man die in gewöhnlicher Weise mit Metallsalzen oder Metall-
oxyden bestrichenen Gläser nach der ersten Reduktion im Ofen einer oxy-
Lfistrieren — Lysidin. QQQ
len Atmosphäre und hierauf einer wiederholten Reduktion und Oxy*
aussetzt; je nach der gewünschten Stärke der Metallschicht kann das
ren 3--6 mal wiederholt werden.
rauchet erhielt Lüster auf Ton- u. s. w. Waren, indem er Ag-, Cu-
i-Saize einer bestimmten Bleibor^lasur selbst zusetzte. Über die
(lasuren macht M. Solon (Pottry Gazette 1907, 313; Referat: Chem.
epert. 1908, 345) nähere Anj^aben: Mit Hilfe von Tranchets Grund-
A aus 12 T. Quarz, 10,5 T. Pe^matit, 2 T. Kaolin, 20 T. Lynn*Sand,
Vlenni^e, 19,2 T. krist. Borax, 2 T. kr ist. Borsäure, 2 T. Pottasche und
Kochsalz werden 3 verschiedene LOster^lasuren zusammengestellt, und
. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 2 Silberkarbonat; 11. 100 Glasur A,
)lin, 0,5 Silberkarbonat, 1 Zinkoxyd, 1 Zinnoxyd, 3 Kupferoxyd und
) Glasur A, 10 Kaolin, 2 Silberkarbonat, 4 basisches Wismutnitrat,
erkarbonat. Das Erzielen einer Kuten Lüster^Iaslur hän^t ab von der
ratur im Ofen, bei der die reduzierenden Gase eingeführt werden, und
r Länge der Zeit, während der sie auf die Glasur einwirken. Die er-
Iche Temperatur liegt je nach dem Seh. P. der Glasur zwischen
id 600».
ttstrleren siehe „Seidenfärbere i'*.
ateolin siehe „F ä r b e r w a u**.
atleren. Dichteki von Apparaten mittels Leimkuchenkitts. Siehe
,K 1 e b s 1 0 f f e".
uzidol, ist ein patentiertes Fett- und ölbleichmittel, der chemischen
nensetzung nach Benzoylsuperoxyd, das den. grossen Vorteil hat,
Niederschläge noch Emulsionen zu bilden. Es ist ein weisses, fast
freies, in H9O nichtlösliches Pulver, das sich aber in Ol bei etwa SO^
st und beim Erwärmen O abspaltet, der bleichend wirkt.
ycetol siehe „L y z e t o V\
yddlt siehe „P i k r i n s ä u r e*\
yffosinprftparate. Das Lygosin ist Di-o-dioxydibenzalazeton; man
t es durch Kondensation des Salizylaldehyds mit Azeton in Gegenwart
Natronlauge in Form seines Na-Salzes. Dieses Natriumsalz, das
m lygosinatum, und ebenso das Chininsalz, Chininum lygpsinatum
medizinisch verwendet, und zwar beide in der Wundbehandlung (.als
Gaze und Salbe) sowie gegen Uterusgonorrhoe in Form von £in-
ngen.
yptol, soviel wie L y s a n (s. d.).
ysalblnsftare siehe „Protalbinsäur e".
ysan, Desinfektionsmittel, das durch Einwirkung von Formaldehyd
visse Terpene und Lösen des Reaktionsproduktes bereitet werden soll.
räparat ist mit H9O und Alkohol klar mischbar, verhältnismässig un-
and besonders zur Desinfektion der Hände und Instrumente geeignet.
yMSLTgiam Eine neuer Name für kolloidales Silber (vgl. darüber den
„K 0 1 1 a r g 0 1"). Es wird mit Hilfe der P r o t a 1 b i n s ä u r e (s. d.)
(Tsalbinsäure dargestellt und bildet prächtig stahlblau glänzende
en, die sich mit gelbbrauner Farbe leicht und sehr reichlich in HtO lösen,
ie Verwendung ist dieselbe wie bei K o 1 1 a r g o 1 (s. d.).
rgin Glas von 5 g Mk. 1,30
CH2— N ^^
ysidin = Äthylenäthenyldiamin. pu _xrH^^'^^'' ^^^^^ trockne
ition von Natriumazetat mit Athylendiaminchlorhydrat wird das Athylen-
ichlorhydrat gewonnen, aus welchem sich die freie Base durch Um-
; mit konzentrierter Kalilauge leicht erhalten lässt.
ange, weisse, sehr hygroskopische Kristallnadeln vom Seh. P. 105 bis
ehr leicht löslich in HsO, Alkohol und Äther. Wegen seiner harnsäure-
700 Lysoform — Lytrol.
lösenden Wirkungen verordnet man es bei Gicht, bei Nieren- und Blasen-
leiden u. s. w.
Lysidin „Höchst" 50 <»/o ig : H Mk. 15,00; 1 kg Mk. 146,00
Lysof orm {Liquar Formdldehydi aaponaius). Lösung von Formaldehyd
in alkoholischer Kaliseifenlösung. Das D. R. P. 141 744 schätzt die Herstel-
lung eines gleichartigen Präparates mit wasseriger Kaliseifenlösung,
während man nach dem Zusatz-D. R. P. 145 390 die Einwirkung von Form-
aldehyd auf Kaliseife unter Abwesenheit jeglichen Lösungsmittels durch Ober-
druck bewirkt.
Lysoform ist ein Desinfektionsmittel.
"Lysoform 1 kg Mk. 2,75
ImYb&I. Desinfektionsmittel, das durch seinen Gehalt an Kresolen
(s. d.) wirkt. Die Eigenschaft, sich in HtO zu lösen, erhält es durch Be-
handlung mit Seife bzw. durch Kochen von Teerölen mit Kalilauge und Fetten
Man benutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Des-
infekion der Haut, der Schleimhäute, in der Wundbehandlung und Tier-
heilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden,
Wänden u. s. w.
Die hohe Giftigkeit des Lysols, welche so häufig zu missbräuchlicher
Verwendung, zu Unglücksfällen u. s. w. führt, hat es leider dahin gebracht,
dass dieses sonst ausgezeichnete Desinfektionsmittel in konz. Zustande dem
freien Verkehr entzogen worden ist und als „Gift" gilt.
Ein festes Kresolseifenpräparat in Tablettenform ist das neuerdings in
den Handel gebrachte und für die Dosierung recht zweckmässige
Para-Lysol. Es besteht aus 75 % eines Gemisches aus etwa gleichen
Teilen m- und p-Kresol in Form ihrer festen Kaliumdoppelverbindung, 15 %
Natronseife und 10 % Talkum und Bolus.
In den Handel kommt das Lysol in Originalflaschen zu 100, 250,
500 und 1000 g, ferner für Grosskonsumenten in 5 kg Blechflaschen und
grossen Glasballons.
1 Originalkiste 100 Fl. yon 100 g = 10 kg 1 kg Mk. 3,00
1 „ 40 „ „ 250 „ = 10 „ 1 „ „ 2,50
1 „ 20 „ „ 500 „ = 10 „ 1 „ „ 2,00
1 „ 10 „ „ 1000 „ = 10 „ 1 „ „1,90
1 Blechflasche von 5 kg 1 „ „ 1«80
In Ballons 1„ „ 1,65
Lysol:
SchOlke k Umjt, LyaoUabrik, Hamburg (alleinige Fabrikanten).
Xt/s o I "Präp ara ie,
A
Schutzmarke.
Schülke % Nayr, Hamburg.
LySOl-Purum. Wirksamstes KresolprSparat
Para-LySOl-Tabletten. Lysol in fester Form
Betalysol für Landwirtschaft und Technik
Kresolseife jeder Art und für alle Zwecke.
IiSrtrol, neues flüssiges Desinfektionsmittel von gerii^er Oiftwirkung,
ist eine 20 % ^-Naplitoi als ^-Naplitolkalium enthaltende weingeistige Losung
von Kaliseife. Es wird wie Lysol verwendet
Lyzetol — Magnesit. 701
Iiyietol (Lpceiolum). C«HuNs . CiHtO«. Der Konstitution nach
Di m ethy] piperazinta rtra t
CH.-CH CH. CH(OH)~COOH
iHt Cl'l-CHt . c!:h(oh)-cooh •
\NH/
Mau stellt es durch Neutralisieren von Diniethylpiperazin mit Weinsäure dar.
Farbloses, In H9O leicht lösliches Kristallpulver vom Seh. P. 250* C.
Wegen seiner stark harnsflurelOsenden Wirkung verordnet man es medizinisch
gegen Qicht und chronischen Rheumatismus, und zwar in Dosen von 1 — 1,5 g,
zweimal täglich, jede Dosis gelöst in einer Flasche alkalischen Wassers, bei
gleichzeitiger Einnahme von 1,5 g MgCOa.
Ly«etol D Mk. 3,50; H Mk. 32,00
KaolsVl siehe „M a z ( s ö V\
Kafiimüi-Talff siehe „Talg, vegetabilische r**.
llafiriialliim siehe „Magnesiumlegierunge n'*.
llaffnesiA (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „Magnesium-
verbindunge n".
Mag^nesiA, Oerftte am. Versuche im Betriebslaboratorium der Kgl.
Porzellanmanufaktur in Berlin haben ergeben, dass technische
Gegenstände mannigfacher Formen, die den Ansprüchen der verschiedenen
Industriezweige entsprechen, aus reiner Magnesia hergestellt werden können,
und zwar auch in grösseren Abmessungen. So ist es möglich, Rohre bis 80 cm
Länge und 7 cm Durchmesser bei einer Wandstärke von 7,5 mm, sowie Tiegel
bis 50 cm Höhe von beliebigem Durchmesser und jeder Wandstärke zu er-
zeugen. Die mit diesen Qeffenständen bezüglich der Haltbarkeit angestellten
Versuche ergaben, dass die Gefässe auch bei plötzlichem Erhitzen im Gebläse
keine Sprünge und Formveränderungen erlitten. Rohre aus reiner Magnesia
zeigten sogar bis zu einer Temp. von 1750* C. im elektrischen Ofen keinerlei
Schwindungserscheinungen und keine Spur von Elektrolyse. Im Aussehen
sind diese nur aus reiner Magnesia bestehenden Gegenstände verglühtem Por-
zellan ähnlich.
In den letzten Jahren hat die Verwendung von Magnesiageräten erheb-
lich zugenommen; solche werden jetzt auch von der Porzellanfabrik Gebr.
Siemens in Charlottenburg hergestellt.
llaffneslt (Talkspat). Rhomboedrisch kristallisierendes Mineral, das
häufig auch körnig und dicht vorkommt. Es besteht aus Maenesiumkarbonal
MgCOa, enthält aber häufig Verunreinigungen, wie basische lüirbonate, Eisen-
verbindungen u. s. w. Sp. G. 2,9—3,1, Härte 4—4,5. Der Magnesit dient zur
Darstellung anderer Magnesiumverbindungen, zur Entwicklung von CDs so-
wie zur Herstelluni? feuerfester Tiegel, Ziegel und Zemente; für die drei letzt-
genannten Verwendungszwecke wird er durch Brennen in Magnesia MgO
übergeführt. Man bezeichnet deshalb die Magnesia auch wohl als gebrann-
ten Magnesit.
Magnesit, natur., in Stücken % kg Mk. 11,00
n n P«lw % n n 1300
„ gebrannt, in Stücken % » n 16*00
„ Pulver % n n 19.00
„ „ bydratisiert % » n 30,00
702 Magnesitfarben — Magnesiumlegierungen.
Magnesit:
Lfbmann k Voss, Hamburir. 1 Lipsia chemiache Fabrik, A.-G., Mdgeln <BeE.
Ofen für die Herstellung von kaustischem and gesintertem Magnesit baut:
Willy Manger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
aiaffnesitf arben :
8. H. Cohn, Farben- iu. Lackfabriken, Berlin-Rixdorf, Canner Chaussee 44/48.
lUmesliim. Uff. A. 0. = 24,36. Früher durch Reduktion von MgClt
mittels Na, jetzt aber ausschliesslich elektrolytisch gewonnen, und zwar teils
durch Elektrolyse von MgCla, teils durch Zersetzung des Karnallits
(KCl . MgClf -f 6 H,0).
Die Amer. Pat. 880 489 sowie 900 961 elektrolysieren nicht Chloride, sondern
Fluoride des Mg. Man verwendet zur Elektrolyse einen GussstahltieRel
oder aber Schmelzgefässe aus Kupfer, die gleichzeitig als Kathode dienen.
Auch Gefässe aus nichtleitendem Material, wie Porzellan, Steingut u. s. w.,
hat man verwendet und dann zylindrische Metallbleche als Kathode ein-
gehängt. Als Anode wird fast immer ein eingesenkter Kohlenstab benutzt.
Mg ist ein silberweisses, an trockner Luft sich nicht veränderndes, da-
gegen an feuchter sich oberflächlich oxydierendes Metall vom sp. 0. 1,70 und
der Härte des Kalkspats. Seh. P. 700— BOO". Es lässt sich hämmern, walzen,
zu Draht ziehen, feilen, polieren, wird nicht von Alkalien, leicht aber von ver-
dünnten Säuren gelöst. In Form von dünnem Band oder Pulver entzündet,
verbrennt es mit weisser, intensiv leuchtender Flamme, die zu Projektions-
zwecken sowie für die Photographie (Magnesiumblitzlicht) verwen-
det wird. Abgesehen hiervon findet das Mg nur wenig Verwendung, neuerdings
wohl mehr In Form des Magnaliums und des Elektrons (vgl. unter
.,Magnesiumlegierunge n").
Magnesium-Metall in Barren, Stangen und Würfeln 1 kg Mk. 12,00
„ „ Band- und Drahtform 1 „ „ 30,00
„ „ Pulver je nach Feinheit .... 1 kg Mk. 14,00—18,00
Magnesium :
Chemiadie Fabrilc Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.
Maffneslamblitspalver siehe „Photographische Chemi-
k a 1 i e n*\
Magnesiumleirieruiiffeii. Folgende beide Legierungen finden tech,-
nische Verwendung:
1. M a g n a 1 i u m. Eine Legierung von Aluminium mit Magnesium. Es
ist höchst wunderbar, dass Legierungen von Aluminium und Magnesium, also
von zwei Metallen, deren erstes viele Fehler hat, deren zweites aber so wenig
widerstandsfähig gegen feuchte Luft ist, dass jede metallurgische Verwendung
von vornherein ausgeschlossen erscheint — dass Legierungen dieser beiden
Metalle geradezu vorzügliche Eigenschaften aufweisen, wie sie keiner der
beiden Cfrundsubstanzen zukommen. Das Magnalium hat ganz verschiedene
Eigenschaften, je nach dem Verhältnis, in dem die beiden Komponenten vor-
handen sind. Solche mit 10—30 % Magnesium sind dehnbar, haben ein
sp. G. 2 — ^2,5, lassen sich gut glessen und sehr leicht bearbeiten, ohne dass
ein „Schmieren** einträte. Alle diese Legierungen haben eine hohe Politur-
fähigkeit und eine grosse Bruchfestigkeit. Etwas weniger gute Eigenschaften
haben Legierungen, die viel Magnesium und wenig Aluminium enthalten. Mit
zunehmendem Magnesiumgehalt nimmt die Härte, SprOdigkeit und Politur-
fähigkeit zu; Legierungen mit über 30 % Mg lassen sich auf der Drehbank schwer
bearbeiten. Zur Gewinnung des Magnaliyms elektrolysiert man Magnesium-
verbindungen (Karnallit oder Tachhydrit) unterhalb Rotglut und trägt während
der Elektrolyse AI ein.
Die vorzüglichen Eigenschaften der unter dem Namen Magnalium zu-
sammengefassten Legierungen sichern ihnen eine weitgehende Verwendung,
so als Material zu hochpolierten, silberweissen und doch sehr leichten op-
Magnesinmverbindungen. 703
tischen Spi^eln, weiter zu Prflzisionsteilungen, Linsenfassungen, Drehachsen,
Uhrrädern, Oeschosszündern, zu Maschinenteilen in der Elektrotechnilc, der
Automobil-Indusrie u. s. w. u. s. w.
Es sei hinzugefflgt, dass das gewöhnlich verwendete Magnalium (10 %
Mg) lOtbar ist, sich vernickeln und vergolden lässt, sowie dass seine silber-
weisse Farbe durch Beizen in Schwarz verwandelt werden kann. Sp. 0. 2,4
bis 2,57; Seh. P. 650—700*. Zugfestigkeit oro 1 amm. = 24 kg (während Alu-
minium nur 7 kg, Messing 17 kg, Rotguss 20 kg Zugfestigkeit aufweist).
Magnalium in Blöcken 1 kg Mk. 4,&0
„ „ SUngcn i „ „ 6,00
„ Blechform 1„ „ 5,00—9,00
„ „ Drahtform 1„ „ 5,00-8,00
2. Elektron-Leichtmetall. Die anfänglich weitgehende Ver-
wendung von Magnalium hat in neuerer Zeit wieder nachgelassen, da diese
Legierung neben ihren unleugbaren Vorzügen doch auch viele Fehler besitzt
Dagegen ist es der Chemischen Fabrik Qriesheim-iEtektron gelungen, die
nicht sonderlich hohen Materialwertziffern des reinen Mg durch Zusatz von
einem oder mehreren anderen Fremdmetallen bedeutend zu verbessern. Man
icommt so zu Legierungen, die mit einem äusserst geringen spezifischen Ge-
wicht von l,75--2,0 hohe Festigkeit, Zähigkeit, Elastizität und Bearbeitungs-
fähigkeit verbinden. Diese Legierungen haben in poliertem Zustande eine
sch5ne silberähnliche Farbe und besitzen anen guten Klang. Die Witterungs-
beständigkeit entspricht allen praktischen Anforderungen; an der Luft Ober-
zieht es sich mit einer schützenden Oxydhaut. Das gegossene Elektron-
Leichtmetall zeigt in gewöhnlicher Herstellung eine Zugfestigkeit von etwa
15 kg pro qmm bei einer Dehnung von etwa 3 %. Durch Verdichtungs-
prozesse, wie Pressen, Walzen, Ziehen u. s. w., werden seine physikalischen
Eigenschaften, namentlich die Festigkeit und Dehnbarkeit, wesentlich ver-
bessert, ohne dass dadurch das spezifische Gewicht eine merkliche Erhöhung
erfährt. Man erreicht hierbei eine mittlere Zugfestigkeit von etwa 30 kg
pro qmm bei einer Dehnung von etwa 15 %u Durch Art und Höhe der
Legierungszusätze können die Eigenschaften des Elektron-Leichtmetalls in
weiten Grenzen variiert werden.
Chem. Fabrik arieabeim-Elektron, Frankfurt a. M.
ManesiiimTerblndimffeii.
L Magnesia siehe IIa „Magnesiumoxyd".
2. Magnesiumazetat (essigsaures Magnesium; Magnesium aceti-
cum), Mg(CsHaOs)a. Durch Behandeln von MgCOa mit Essigsäure, im reinsten
Zustande durch Fällen von MgSOi mit Baryumazetat erhalten. Es Ist ein
leichtlösliches, schlecht kristallisierendes Salz, das nicht nur fest sondern
auch in Lösung in den Handel kommt.
MagncsiumazeUt, tccbn. flüssig (30® Be) »/o kg Mk. 75,00
n fest 1 kg Mk. 1,90; % „ „ 170,00
„ ehem. rein In n ^«^
K&nifs^iatter k Ebell» Linden vor Hannover.
3. Magnesiumborat (borsaures Magnesium ; Magnesium hori-
cttm). Findet sich natürlich in vielen Mineralien, wie Borazit, Stassfurtit u. s. w.
Zur kfinstlichen Darstellung kocht man die Lösung eines Gemisches von
Magnesiumsulfat und Borax, wobei sich ein weisses Salz MgaBsOt . HaO aus-
scheidet, das sich beim Erkalten der FlQssIgkelt wieder löst. Schmilzt man
ein Gemenge von MgO mit überschüssiger Borsäure bei sehr hoher Tempera-
tur, so erhält man dieselbe Verbindung wasserfrei.
Magnesiamborat, techn ^o kg Mk. 145,00
„ ehem. rein 1 „ „ 2,40
^Onigcwarter k Eb«ll, Linden vor Hannover.
4. Magnesiumchlorid (Chlormagnesium; Magnesium chlora-
tum), MgCla. Technisch meistens aus den Stassfurter Endlaugen der Chlor-
kaliumfabriken von der Verarbeitung des Karnalllts (und Kainits) gewonnen.
704 Magnesium Verbindungen.
Man dampft die Endlauge, die MgCls, MgBft und MgSO« enthalt, in schmiede*
eisernen Pfannen auf A^ B^ ein, worauf sie beim Ericalten zu einer strahligen
Kristallmasse von MgCl9.6HsO erstarrt. Geschmolzenes MgCls erhält man
durch Schmelzen der eben genannten Verbindung im Flammofen sowie auch
direkt durch Eindampfen der Endlauge auf 45« B6. — Nach dem D. R. R 161 662
wird zum Zwecke der Entwässerung kristallisiertes MgClt + 6 HsO im Vakuum
6 Stdn. auf 125— 175* erhitzt
Magnesiumchlorid, techn., geschmolzen % kg Mk. 10,00
n krist »/o « „ 11,00
„ „ Lösung 30« B6 % „ „ 14,00
„ raffin. krist % „ „ 34,00
„ entwässert »/o „ „ 44,00
„ „ geschmolzen . 1 „ „ 1,00
„ ehem. rein, krist 7o » » 43,00
„ n r^ entwässert ®/o „ „ 80,00
„ » n geschmolzen 1 „ „ 1,70
„ n n wasserfrei 1 „ „ 8,00
Magnesiumchlorid, rein:
Lebmaim h Vo«, Hamburg. | O. Erdmann, Leipziff-Liiideiiau.
5. Magnesiumeitrat siehe 19. Magnesiumzitrat.
6. Magnesium, harzsaures. Es wird teils gefällt, teils ge-
schmolzen verwendet (vgl. „S i k k a t i v e") und dient zur Lack- und
Siegellackfabrikation.
Harzsaures Magnesium, techn. geschmolzen % kg Mk. 57,00
„ „ techn. gefallt % „ , 110,00
„ „ ehem. rein 1„ „ 5,00
KOnigswarter & Ebell, linden vor HaimoTer.
7. Magnesiumhypochlorit siehe unter „Bleiche n*\
8. Magnesiumkarbonat (kohlensaures Magnesium, Magnesia
alba; Magnesium carhonieum), MgCOi. Findet sich als M a g n e s i t (s. d.)
und in Verbindung mit CaCOs als D o 1 o m i t Aus letzterem Mineral gewinnt
man Magnesiumbikarbonat MgHCOs, indem man den Dolomit brennt
und ihn dann mit COt übersättigt, wobei das Mg früher als das Ca in Lösung
geht. Auch aus MgO + NaHCOs mit Wasser wird das Karbonat gewonnen.
Nach dem D. R. P. 142 558 setzt man bei der Behandlung einer wässerigen
Aufschwemmung von Dolomit oder Magnesit mit COa unter Druck dem ge-
brannten Magnesit Kohlenpulver oder Paraffin zu; hierdurch soll die Aus-
beute erhöht werden, indem das Kohlenpulver oder Paraffin die COa zurück-
hält und Trennungsflächen zwischen die Magnesitteile legt.
Nach dem Engl. Pat. 25 776 von 1901 fällt man Magnesiumkarbonate von
bestimmten Zusammensetzungen und physikalischen Eigenschaften durch Zu-
satz einer berechneten Menge von kalz. Magnesit zu einer filtrierten MgHCOs-
Lösung. Dabei ist die Ausfällungstemperatur von wesentlicher Bedeutung. Um
z. B. normales MgCOa in schwerer kristallinischer Form darzustellen, setzt
man die erforderliche Menge kalz. Magnesit zu der kalten MgHCOa-Lösung
zu, schüttelt das Gemisch und erwärmt es dann auf etwa 74* C.
Die Darstellung von dreifach gewässertem Magnesiumkarbonat bezwecken
die D.R.P. 143 594, 144742 und 159 870. Nach dem ersten dieser Patente
erhält man es durch Einwirkung von kohletisäurehaltigen Oasen auf aufge-
schwemmtes Magnesiumhydrat; die Oase müssen in grossem Oberschuss zu-
geführt werden, und ihr Kohlensäuregehalt soll entsprechend mit dem Fortgang
der MgCOs-Bildung ansteigen. Bei dem zweiten Patent schwemmt man das
Magnesiumhydrat in verd. Chlorkaliumlösung auf und behandelt es bei 40"
mit COi. Das dritte Patent endlich lässt die kohlensäurehaltigen Gase unter
einem Druck von wenigstens 3 Atm. einwirken.
Vgl. den Artikel „P o 1 1 a s c h e".
Magnesiumkarbonat bildet eine weisse, bei normaler Darstelluw sehr
leichte Masse, die als Arzneimittel, zu Zahn- und Putzpulvern, als rarben-
füUungsmittel sowie zur Darstellung von MgO und COt verwendet wird.
Magnesiumverbindungen. 7()5
Magnesiumkarbonat, ehem. rein, leicht, in Stücken % kg Mk. 53,00
Pulver «/o r n 55,00
techn. schwer % ^ „ 60,00
ehem. rein, schwer 7o » n 150,00
Magnesiumkarbonat:
Königswarter k Ebell, Linden vor Hannover. | Wesenfeld, Dicke k Ck>., Ohem. Fabrik, Barmen-
Lehmann k Voes» Hamborg (Magnesia alba). j llittcrshanaen.
Lipda, Chemische Fabrik, Act. -Ges., Mflgeln,
Bez. Leipsig. {
n
V
Nflsneslo Dsto * Nosneslo Cori^onico
Lehmann & Voss, Hamburg.
9. Magnesiumnitrat (salpetersaures Magnesium; Magnesium
nitricum), Mg(NOfl)a. Man gewinnt es durch Neutralisieren von MgO mit
HNO« und Eindampfen der Lösung in monoklinen Kristallen der Zusammen-
setzung Mg(N0i)9 + 6HaO; dieselben zerf Hessen an feuchter Luft und lösen
sich auch in Alkohol. Man benutzt das Magnesiumnitrat namentlich in der
Gasgiahlichtbranche, um die Köpfe der Glühkörper fester zu machen.
Magnesium nitrat, techn ^'o kg Mk. 90,00
raflin % „ „ 100,00
^ ehem. rein, fUr Belcucbtungszweckc .... 1 „ „ 2,00
10. Magnesiumoleat (Ölsäure Magnesia). Durch Verseif ung von
Olsäureglyzerid mit MgO bzw. MgCOs erhalten. Man benutzt es u. a. in
chemischen Wäschereien als Zusatz zum Benzin, um dessen Selbstentzündung
zu verhindern. Vgl. unter „A n t i b e n z i n p y r i n".
Magnesiumoleat, techn ^/o kg Mk. 135,00
^ dopp. gerein l „ „ 4,50
„ ehem. rein l„ „ 10,00
11. Magnesiumoxyde,
a) Magnesiumoxyd (Magnesia ; gebrannte Magnesia ; Magnesia
iista; Magnesium oxydatum, Talkerde). MgO. Durch Glühen von Magnesit
oder künstlich dargestelltem MgCOs erhalten. Das aus letzterem gewonnene
MgO ist um so dichter, je höher erhitzt wurde und je dichter das MgCOs war.
Aus heiss gefSUtem MgHCOs erhält man die sog. Magnesia usta ponderosa s.
\ <ingUca, d. h. sehr dichtes, blendend weisses, asbestartig glänzendes und
scliwer zerreibliches MgO.
Magnesia, gebrannt, techn. rein, leicht % ^g Mk. 130,00
„ schwer % „ „ 110,00
„ „ ehem. rein, sehr leicht **'o n n 160,00
„ „ D.A.1V % „ „ 190,00
» r V r schwer 1 „ „ 2,50
Magnesiumhydrat % « „ 150,00
^uard Ellbogen, Wien III/2, Dampfschiffstr. 10. 1 Upaia, Ohemiscfae Fabrik, Act.-G€fl., MOgeln,
Lebmum k Yo«, Hamburg. I Bes. Leipsig.
I b) Magnesiumsuperoxyd (Magnesium hyperoxydatum). MgOs.
, ^urch Umsetzung aus Natriumsuperoxyd NasOs (siehe unter „Natrium-
verbindunge n") mit MgSO* erhalten. Auch noch andere Darstellungs-
1 methoden gibt es, die aber teilweise geheim gehalten werden. Nach dem
Amer. Pat. 709086 behandelt man eine kalte, schwach angesäuerte Magne-
^iumsalzlösunR (z. B. MgCIi-Lösung) mit Baryumsuperoxyd oder Baryum-
«uperoxydhydrat, filtriert den entstandenen Niederschlag von MgO» ab,
wascht und trocknet. Nach dem D. R. P. 179 781 setzt man zu einer MgCla-
i-ösung bei einer unter 20<^ C. liegenden Temp. NasOs zu und fällt das 27 bis
Blücher VII. 45
706
Magnesiumverbindungen.
30 % MgOa enthaltende Produkt durch Zusatz von Alkohol in Form eines
Pulvers aus. Erniedrigt man die Reaktionstemperatur durch Zusatz von NH«C1
und Eis noch weiter, so hat das Produkt einen Gehalt von 35—40 % MgOa. Nach
dem Verfahren von H i n z (D. R. P. 151 129) stellt man es elektrolytisch in einer
mit Diaphragma versehenen Zersetzungszelle dar. Der Anodenraum enthält
wässerige MgCl«-Lösung, der Kathodenraum ein Gemisch von Wasserstoff-
superoxyd und MgCla-L5sung. Beim Stromdurchgang (6—7 V.) scheidet sich
an der Platinkathode in reichlicher Menge MgOs aus, das sich leicht ablöst und
in den Elektrolyten zurückfällt. Es wird gesammelt, gewaschen und bei massiger
Wärme getrocknet Nach dem D. R. P. 171372 (Merck) rührt man reines
trockenes MgO mit der berechneten Menge von ehem. reinem HsOs an und
lässt das Gemenge einen Tag stehen; die anfänglich auftretende Erwärmung
wird durch Kühlung verringert. Man erhält eine Aufschwemmung von MgO»
in HsG, aus der es abgesaugt oder abgeschleudert und bei massiger Wärme
getrocknet wird. — Nach Franz. Pat. 364 249 (K i r c h h o f f und N e i r a t h>
lässt man rohe HsOt-Lösung auf MgO oder auf ausgefälltes Mg(OH)s
einwirken.
Das MgOs wird an Stelle von HsOa in der Bleicherei benutzt und ist nicht
ganz so stark alkalisch wie letzteres. Ferner verwendet man es medizinisch»
und zwar sowohl innerlich (gegen Gicht) als auch äusserlich bei Wunden
und Hautleiden in Salbenform.
Das nach dem Hinz sehen Verfahren dargestellte MgOt kommt unter
der geschützten Bezeichnung N o v o z o n in den Handel, ebenso besonders
reines MgOt von Kirchhoff und Neirath unter der Bezeichnung Hopogan;
das von Merck als Magnesiumperhydrol.
Magnesiumsuperoxyd (25^/oig) 1 kg Mk. ?3,00
(27-::!0<>/,ig) 1 , „ 25.na
Magnesiumperhydrol (Ib^jo MgOi) ehem. rein , 1 „ „ 26,50
(25«/o MgO.) „ , 1 „ „ 37.50
Chem. Werke Kirchhoff & Neirath, O. m. b. H.,
BerUn N. 24.
KOnigswarter & EbeU, linden tot Hannorer.
12. Maernesiumperborat (überborsaure Magnesia), wird nacb
D. R. P. 165 279 dargestellt, indem man NasOs und Borsäure oder Natrium-
perborat auf Magnesiumsalze einwirken Idsst. Das Perborat ist ein weisser
amorpher Körper und gleicht, abgesehen von seinem Gehalt an aktivem O.
dem Magnesiumborat.
Magnesiumperborat (25-30O/o) H Mk. 3,50; 1 kg Mk. 30,00
Ohem. Werke Elrehhoff & Neirath, O. m. b. H., Berlin N. 24.
13. Magnesiumphosphat (phosphorsaures Magnesium; Magne-
sium phosphoricum), MgHPO« + 7 HsO. Durch Fällen einer MgSO«-L0sun^
mit NasHPOt gewonnen. Weisses, kristallinisches, schwer in HtO lösliches
Pulver, das beim Glühen in Magnesiumpyrophosphat MgiPsÜT übergeht und
sich beim Kochen mit HsO in tertiäres Magnesiumphosphat Mga(PO«)s . 7 HsQ
und HaPOi spaltet.
1 kg Mk. 1,00; % kg Mk. 76,00
„ 17ft,00
3,00
Magnesiumphosphat, techn. entwässert
gereinigt 1 „ „ 2,00; %
chem. rein In »
Kdnigiwarter k EbeU, Linden vor Hannover.
14. Magnesiumsilikate (kieselsaures Magnesium; Magnesium'
süicicum). Finden sich in vielen Mineralien in mannigfacher Zusammen-
setzung, teils wasserhaltig, teils wasserfrei. Hierher gehören Talk,
Speckstein, Meerschaum, Serpentin, Oliv in, die Doppel-
salze Augit, Hornblende, Asbest u. s. w. Künstlich erhält man
durch Fällen von Magnesiumsalzlösungen mit Natronwasserglas einen weissen^
gallerffgen Magnesiumsilikatniederschlag von der Zusammensetzung
3 MgSiO« . 5 H,0.
%
n
n
80,00
%
n
tj
170,00
'^o
*j
«
110,00
1
rt
ri
6,00
Magnesiumverbindungen. 707
Magnesiumsilikat für ölbleiche ^/o kg Mk. 25,00
„ naturell, gereinigt .... I kg Mk. 1,00;
„ gefällt, techn. la, . . . . 1 ,, „ 1,90;
„ ehem. rein
Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
15. Magnesiumsulfat (Bittersalz; schwefelsaures Magne-
sium; Magnesium sulfuricum). MgSO«. Der Hauptmenge nach gewinnt man
es aus den A b r a u m s a 1 z e n (s. d.)t und zwar trennt man den schwer lös-
lichen Kieserit MgSOi + H»0 von den beigemengten Chloriden durch Aus-
laugen. Zur Reinigung wird das mit 7 HtO kristallisierende Bittersalz aus
heissem H9O umkristallisiert.
Nach dem Amer. Pat. 714 984 unterwirft man eine durch SOs + H9O zer-
setzbare Mg-Verbindung der Einwirkung von S-Dämpfen, welche SO: und Luft
sowie Feuchtigkeit enhalten, wodurch MgSOs und MgSOt entstehen. Das in
H3O lösliche MgSOi wird dann vom unlöslichen MeSO« getrennt, worauf man
letzteres durch Oxydation ebenfalls in MgSO« überführt.
Bittersalz (MgSOi + 7 HsO) ist ein in farblosen rhombischen Prismen
kristallisierendes Salz von intensiv bitterem Geschmack. 100 T. HaO lösen
bei 0« etwa 25 T., bei 10« 30 T., bei 20» 35 T., bei 50« fast 50 T., bei 105« (ge-
sättigte Lösung) 132 T. MgSO«. Man benutzt es zur Darstellung von KaSO«,
von BaSOt, zur Appretur baumwollener Qewebe, zum Beschweren der Seide,
ztiin Weissfärben der Wolle, als Füllmittel in der Papierfabrikation sowie als
Arzneimittel.
Magnesiumsulfat, gerein., techn. krist '^o kg Mk. 6,50
„ dopp. gercin., krist "'0 „ „ 13,50
n entwässert ^»o „ „ 22,00
„ ehem. rein., krist "o » n 19,00
„ r „ entwässert, D. A. IV % „ „ 28,00
Magnesiumblsulfat 1 „ „ 6,00
Magnesiumsulfat:
KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann k Vom, Hamburg.
16. Magnesiumsulfit (schwefligsaures Magnesium; Magnesium sut-
furosum). MgSOs + 6 H2O. Durch Zersetzung von MgCOs mit SO» in Gegen-
wart von H9O oder durch Mischen und Erhitzen der Lösungen gleicher Teile
von krist. MgSO« und krist. NasSOs erhalten; in letzterem Falle kristallisiert
MgSOa + 6 H3O beim Erkalten der Lösung aus. Das Salz muss verschlossen
aufbewahrt werden, da es leicht in Sulfat übergeht; 1 T. löst sich in 20 T.
Icalt. HjO. Durch Einleiten von SO» in eine wässerige Suspension von MgO
iässt sich auch Magnesiumbisulfit MgHs(SOs)t erhalten.
Magnesiumsulfit, techn % kg Mk. 8*^,00
^ ehem. rem 1 kg Mk. 3,20; % „ „ 300.00
Magnesiumbisulfit, flOssig (30® Be) % „ „ 60,00
KOnigiwarter A Ebell, Linden vor Hannover.
17. Magnesiumsuperoxyd siehe IIb Magnesiumoxyde.
18. Magnesiumthiosulfat (unterschwef ligsaures Magnesium ;
Magnesium thiostdfuricum), MgSsOs. Durch Zersetzung von Magnesium-
salzlOsungen mit Calciumthiosuifat CaSsOs oder Natriumthiosulfat NatSsOs
erhalten.
Magnesiumthiosulfat, techn 1 kg Mk. 3,00; % kg Mk. 275,00
„ ehem. rein In » ^»^0
KBnJgiwarter & EbeU, Linden vor Hannover.
19. Magnesiumzitrat (zilronensaures Magnesium ; Magnesium
citricum). MgiCCeHsOt)«. Aus MgCO« mit Zitronensäure erhalten; durch Ein-
laufenlassen der Lösungen in Alkohol erhalt man das Präparat kristallinisch.
Technisch wird es jedoch meistens auf folgende Weise gewonnen: Ein pulver-
förmiges Gemisch von 105 T. Zitronensäure und 30 T. gebrannter Magnesia
wird bei 100—105® vorsichtig geschmolzen, die noch weiche Masse auf eine
45*
708 Magnetine — Malerfarben.
Porzellanplatte ausgegossen und nach dem Erkalten zu feinem Pulver zer-
rieben.
Magnesiumzitrat, löslich 1 kg Mk. 4«25
KOolgiwarter & Ebell« Linden vor Hannover.
Magnesiumverbindungen :
Iiehmann A Voei, Hamborg.
Magnetine, ein Kesselsteinmittel, das nach D. R. P. 204 794 aus
Graphit besteht, dem geringe Mengen gemahlenen Bimssteins und fein ge-
pulverten Aluminiums beigemischt sind. Das Mittel wird lose in das Kessei-
wasser geschüttet; seine Wirkung besteht darin, dass sich eine feine Qraphit-
schicht auf den Kesselwänden absetzt, wodurch der Kesselstein nicht fest-
haftet, sondern abbröckelt
Magnetltlampe. Abänderung der elektrischen Bogenlampe, die von
Steinmetz angegeben ist. Die eine Elektrode besteht aus Magnetitpulver
(mit Titan und andern Beimengungen gemischt), das in ein eisernes Rohr ge-
stampft ist. Die andere Elektrode besteht aus Kupfer. Der lichtgebende
Teil der Lampe Ist der Lichtbogen.
Blag'olaii (Calciumanhydrooxydiaminphosphat). Diese organische Phos-
phorverbindung wird neuerdings für die Behandlung des Diabetes mellitus
empfohlen und soll spezifische Wirkung dagegen äussern.
Kallleoliort (Neusilber) siehe „Nickellegierunge n".
Malsohprosen siehe „B i e r** und „S p i r 1 1 u s*\
Blalsst&rke siehe „Stärk e".
HaJoUka siehe „S t e i n g u t".
ICalatMurtalar siehe „Talg, vegetabilische r".
Kalarln = Azetophenonphenetidid. C«HftC(CHs):N.C«H40C9Hft. Mange-
winnt es nach dem D. R. P. 87 897 durch Erhitzen äquivalenter Mengen Azeto-
phenon und p-Amidophenetol am RflckflusskUhler mit oder ohne Konden-
sationsmittel.
Hellgelbe, schwach aromatisch schmeckende Kristalle vom Seh. P. 88^
fast unlöslich in H3O, leicht lösl. in Äther und heissem Alkohol. Man ver-
wendet es medizinisch als Antipyretikum und Antineuralgikum.
Malarin D Mk. 2,30; H Mk. 21,50
Malerfarben. Die Ölfarben sind wesentlich mit Leinöl, zuweilen
mit Zusatz von Firnis oder Wachs angerieben. In den HarzOlfarben ist
ein Teil des Leinöls durch Bernsteinlack, Kopallack oder Kopaivabalsam er-
setzt, und die Petroleumfarben enthalten neben Leinöl und Bemstein-
lack eine gewisse Menge Petroleum.
Im Gegensatz zu allen diesen Ol- und Lackfarben stehen die Wasser-
farben (Aquarellfarben), denen meistens Gummiarabikumlösung
als Bindemittel dient, teilweise auch präparierte Ochsengalle und Glyzerin zu-
gesetzt sind.
Die Kaseinmaleret verwendet als Bindemittel Kaseinlösung, die
Leimtempera bedient sich verschiedener Leimlösungen als Binde-
mittel, und dieEitempera benutzt zum gleichen Zweck Eidotter allein oder
mit Eiweiss (unter Zusatz von Essig oder sauren Pflanzensäften) gemischt.
Von der MünchenerGesellschaftzurFörderungratio-
neller Malverfahren ist eine Liste der empfehlenswertesten, dauer-
haftesten, untereinander verträglichsten Farbkörper aufgestellt worden. Zu
diesen sogenannten Normalfarben sollen gehören:
Kremser Weiss; Zinkweiss.
Neapelgelb, hell und dunkel.
Kadmiumgelb, hell, dunkel und orange.
Indischgelb.
Hellocker, Ooldocker, Dunckelocker, Terra Biena — alle roh und ge-
brannt.
Umbra, roh, gebrannt.
Eisenoxyde (Englisch Rot u. s. w.).
Malonal — Malz. «^Qg
Terra Pozzuoli.
Zinnober.
Krapplack, rosa, dunkel, violett.
Ultramarinblau.
Kobaltblau.
Pariser Blau.
Kobalt^ün.
Chromoxydgrfln, echt.
Chromoxydgrün, feurig (Smaragdgrün).
Grüne Erde, roh und gebrannt (böhmische und Veroneser).
Asphalt oder Mumie (mit Vorbehalt!).
Elfenbeinschwarz, Rebenschwarz.
Malfarben:
D^. Fr. Schoenfeld & O^'., DfisMldorf.
Malonal. Unter dieser Bezeichnung kommt ein Konkurrenzpräparat des
\/ e r o n a 1 s (s. d.) in den Handel.
Halonyllianistoff siehe „Barbitursäur e".
Haltvoli in allen Stärken, Tönen und Ausführungen liefert:
Dr. Fr. Schoenfeld & Co., Düsseldorf.
Hals. Man versteht darunter eekeimte Getreidekörner, in denen hierbei
D i a s t a s e entstanden ist, d. h. ein Ferment, welches die Eigenschaft hat.
Starke in Zucker überzuführen. In der Bierbrauerei benutzt man ausschliess-
lich, in der Spiritusbrennerei hauptsächlich, Gerstenmalz; ausserdem
kommt für letzteren Zweck auch Malz aus Weizen und Roggen in Betracht.
Die Einzeloperationen in der Malzbereitung sind im Artikel „B i e r*' tabella-
risch zusammengestellt. Zuerst weicht (quellt) man die Gerste in einem zemen-
tierten oder eisernen Quellstock ein, wobei auf 1 hl Gerste etwa 130 1 Wasser
gerechnet werden; die mittlere Quelldauer beträgt 60—72 Stunden. Die Tem-
peratur darf während des Weichens 15® C. nicht übersteigen.
Die quellreife Gerste wird auf Tennen ausgebreitet, wobei die Gerste-
haufen in regelmäsigen Zwischenräumen umgeschaufelt werden. Die Tem-
peratur im Tennenraum beträgt 7 — 10^ während sie innerhalb der Haufen viel
höher steigt, doch soll sie auch in diesen 15 — 19* C. nicht übersteigen. Für die
Spiritusfabrikation lässt man die Keimung 5—^, für die Bierbrauerei dagegen
etwa 7 Tage andauern.
Statt des Umschaufeins (der Tennenmälzerei) bedient man sich im-
mer mehr der mechanisch-pneumatischen Mälzerei, wobei sich
das geweichte Getreide in Trommeln odier Kästen befindet, durch die ein Luft-
strom von bestimmter Temperatur und Feuchtigkeit durchgetrieben wird; die
Trommeln sind drehbar, die Kästen mit einem Wendeapparat versehen.
Das gekeimte feuchte Malz, G r ü n m a 1 z genannt, wird für die Zwecke
der Brennerei am besten sofort verarbeitet, dagegen muss dasselbe für die
Bierbereitung gedarrt werden. Hierbei verschwindet der bohnenähnliche
Geschmack des Grünmalzes, und es werden Röstprodukte erzeugt, die
das für den Biergeschmack wertvolle Malzaroma bedingen. Gleichzeitig
vermehrt sich der Zuckergehalt, während der Wassergehalt von etwa 40 %
auf 2 % sinkt. Man benutzt Malzdarren sehr verschiedener Konstruktion,
früher die sog. Rauchdarren, worin das Malz mit den Heizgasen selbst in
Berührung kam, heute wohl ausschliesslich Luftdarren, worin das Malz
durch die Wirkung erhitzter Luft gedarrt wird (vgl. Artikel „Darre n**). Die
Erwärmung des Malzes soll recht allmählich vor sich gehen; man macht das-
selbe erst bei 30—37® lufttrocken, erhitzt dann weiter auf 75® und röstet
schliesslich, je nach der gewünschten Malzbeschaffenheit, bei 80—100*. Das
D a r r m a 1 z wird in Malzputzmaschinen gereinigt und von den, einen bittern
Geschmack verursachenden Keimlingen befreit. Zum Zerkleinern des Malzes
bedient man sich verschiedenartiger Schrotmühlen, z. B. der viel ver-
breiteten Exzelsiormühlen (siehe unter „Mühle n").
710 Malzextrakt — Manganfarben.
Um Biere dunkel zu färben, benutzt man das sog. Farbmalz: Zur
Herstellung wird angefeuchtetes Darrmalz in rotierenden Farbmalztrommeln
bei Temperaturen zwischen 150 und 200° geröstet, wobei sich ZuckerkulOr
bildet. Farbmalz für helle Biere wird erzeugt, indem man Qrflnmalz verzuckern
Iflsst und es dann bei möglichst niedriger Temperatur röstet.
Malsextrakt. Durch Einweichen von geschrotetem Malz in Wasser,
Digerieren, Abpressen und Eindampfen im Vakuum erhaltene diastasehaltige,
gelbbraune Flüssigkeit, die teils für sich, teils unter Zusatz anderer Medika-
mente (Eisen, Chinin, Jod, Lebertran u. s. w.) als Arznei- und Kräftigungs-
mittel benutzt wird. Auch andere Malzpräparate finden ähnliche Verwendung.
Malzextrakt- Vakuumapparate :
Volkmor Häniff & Co., Heidenmu-Dresden. ' F. H. MeTer, HanpOTer - Hainhols (i. Ins. -Anh.
Friedrich Heckmaxm, Berlin SO. 16, Brflcken- S. 17).
ttnae 6 b (b. Inaerate). I
Malzsirup-Vakuumapparate :
Friedridi HecWmnn, Berlin lS6. 16, Biiicl« i.straaBe 6 b (■. loaente).
Mandelöl (Oleum Amygddlarum). Fettes öl, das aus den süssen oder
bitteren Mandeln von Amygdalus communis gewonnen wird, indem man die
Mandeln stösst oder auf Kollermühlen mahlt und kalt auspresst; meist ver-
wendet man ein Gemisch aus süssen und bittern Mandeln. Das Mandelöl
bildet, nachdem es sich durch Lagern geklärt hat, eine gelbliche, dünnflüssige,
geruchlose, angenehm süss schmeckende Flüssigkeit vom sp. 0. (bei 15^)
0,919; Erst. P. —21°; an der Luft nicht trocknend, aber leicht ranzig werdend.
Durch das* Licht wird es entfärbt. Jodzahl 82—99; Verseifungszahl 195,5.
Es wird in der Medizin sowie namentlich zu kosmetischen Mitteln benutzt; der
beim Auspressen verbleibende Kuchen findet gemahlen als Mandelkleie
ebenfalls in der Kosmetik Verwendung.
Eine andere Art Mandelöl wird aus Pfirsichkernen gewonnen;
ätherisches Mandelöl siehe unter „B i 1 1 e r m a n d e 1 ö 1".
Mandelöl, echt, D. A. IV 1 kg Mk. 6,00
„ (Pßreicbkemöl) 1 „ „ 2,30
Mangan. Mn. A. Q. = 54,94. Aus den Oxyden durch fein verteilten
Kohlenstoff bei stärkster Welssglut erhalten; am zweckmässigjsten arbeitet
man im elektrischen Ofen, wobei Kalk und Flussspat zur Verhinderung von
Oxydation zugesetzt werden. Aus Manganchlorür MnClt lässt sich das Metall
mittels Na oder durch Elektrolyse gewinnen. Am bequemsten erscheint die
Darstellung von reinem kohlefreiem Mn durch Entzünden einer Mischung von
Aluminium und Manganoxyd, d. h. nach dem Ooldschmidtschen Verfahren der
Aluminothermie (siehe den Artikel „T h e r m 1 f* ).
Grauweisses Metall von wechselnder Härte (etwa dem Stahl gleich-
kommend), spröde und pulverisierbar. Sp. G. 7,S— 8; Seh. P. etwa 1900®.
Es oxydiert sich schnell an feuchter Luft und zersetzt H9O; selbst von
schwachen und verdünnten Säuren wird es leicht gelöst. Widerstandsfähiger
und härter ist Mn mit einem Gehalt an C oder Si. Man benutzt es als Zusatz
zu andern Metallen, namentlich zu Eisen und Kupfer (vgl. unter „Mangan-
legierunge n**).
Mangan, tcchn. (92 »/o Mn, 7*/o C) 1 kg Mk. 5,00; «/o kg Mk. 450,00
„ rein (frei von Fe und C) 1 „ „ 5,50; «/o „ „ 500,00
„ ehem. rein, geschmolzen 1 „ „ 16,00
llanffanerz:
Jenequel k Hayn, Hamburg.
llangranfarbeii.
1. Manganweiss (Manganokarbonat). MnCOa. Als Ausgangs-
material benutzt man das bei der Chlordarstellung (s. „C h 1 o r**) in grossen
Mengen abfallende MnClt, indem man die Manganlaugen mit NaaCOa fällt:
dabei setzt man zuerst nur wenig Sodalösung zu, um das Eisen auszuscheiden«
zieht nach dem Klären die Flüssigkeit ab und fällt dann vollständig.
Manganin — Mangan Verbindungen. 711
2. Manganviolett (Nürnbergerviolett, Manganiphosphat). Zur Dar-
stellung schmilzt man reines MnO« mit HsPO*, kocbt die Schmelze mit Ammo-
niumkarbonat aus, filtriert, dampft die Lösung zur Trockne und schmilzt den
Rückstand nochmals. Nach dem Auskochen mit H9O bildet der Rückstand
die genannte, schön violette Malerfarbe.
ü m b r a und ähnliche natürliche Manganfarben siehe unter „E r d -
färbe n".
llanfiraiiln siehe „Manganlegierunge n'\
Hanfi^anlefirlemiiffeii. Von den Manganlegierungen siehe Ferro-
mangan und Manganstahl unter „E i senl egi er ungen'%
Alanganbronze unter „Bronze n". — Hier seien noch Mangan-
k u p f e r und M a n g a n i n erörtert.
1. Mangankupfer (Kupromangan). Durch gemeinsame Re-
duktion der Sauerstoffverbindungen beider Metalle erhalten. Man stellt es
mit 20 und 30 % Mn, und zwar sowohl eisenfrei als auch mit 2—4 % Fe, dar.
Der Hauptsache nach dient es zur Darstellung von Manganbronze (vgl. unter
vB r o n z e n").
Kupromangan (20 »/o Mn) 1 kg Mk. 3,75; % kg Mk. 275,00
(30«/o Mn} 1 „ ^ 3,50; % « „ 275,00
2. M a n g a n i n. Legierung aus 12 % Mn, 84 % Cu und 4 % Ni. Tem-
peraturkoeffizient 0,00001—0,00002. Spezifischer Widerstand 0,43 Ohm -- •
Es wird wegen seines hohen spezifischen Widerstandes als Material zu elek-
trischen Messwiderständen und Regulierwiderstanden benutzt. Bei den für
elektrische Messungen ausschliesslich in Frage kommenden Temperaturen
zwischen 10 und 30° C. darf die Widerstandsänderung selbst für feine
Messungen vernachlässigt werden, denn dieselbe macht beim Manganin für
P C. nur etwa ±0,00001 des Gesamtwiderstandes aus.
Manganin in Barren 1 kg Mk. 4,50
^ in Blech und Draht Ir» 8,00
3. Manganaluminiumbronze. Das D. R. P. 144 340 schützt
die Herstellung derartiger Bronzen, bei denen der Gehalt an Aluminium die
Hälfte des Mangangehaltes (10 % und weniger) beträgt; zur Verbesserung der
Giessfähigkeit und der mechanischen Eigenschaften kann man den Bronzen
noch andere Metalle, wie Pb, Zn oder Ni, zusetzen.
4. Magnetisierbare Manganlegierungen. Nach dem
D. R. P. 144 584 erhält man Manganlegierungen von sehr hoher Magnetisier-
barkeit, wenn man in Kupromangan die Elemente AI, Sn, As, Sb, Bi oder B
einführt, und zwar derart, dass die Legierungen mindestens 3 % der ge-
nannten Elemente und in der Regel nicht weniger als 9 % Mn enthalten.
5. D e 1 a 1 o t s L e g i e r u n g. 80 T. Cu, 2 T. Mn, 18 T. Zn und 1 T.
Calclumphosphat. Zuerst wird das Kupfer ^geschmolzen, nach und nach
Mangan beigemischt, und wenn sich dieses aufgelöst hat, der phosphorsaure
Kalk zugefügt. Die Schlacken werden entfernt und etwa 10 Minuten vor dem
Gusse das Zink hinzugefügt. Um das Schmelzen zu beschleunigen, kann man
^/i T. Fluorcalcium, ^/» T. Borax und 1 T. Holzkohle zusetzen.
OfaemiKfae Fabrik FlSraheixn, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim (Main).
Kanffanverbindmiffeii.
1. Manganazetat (essigsaures Manganoxydul; Manganum aceti-
cum). Mn(CsH809)t. Durch Umsetzung von MnSO« mit Bleiazetat oder Cal-
ciumazetat erhalten; rein auch durch Lösen von MnCOa in Essigsäure und
Eindampfen zur Kristallisation gewonnen. Es kommt entweder in Lösung
oder, mit 4 HsO kristallisiert, in rötlich gefärbten, in H9O und Alkohol lös-
lichen Kristallen in den Handel.
Maaganazetat, techn. krist., eisenfrei % kg Mk. 150,00
„ ehem. rein, krist 1 kg Mk. 2,75; % „ n 250,00
Kenigiwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
712 Mangan Verbindungen .
2. Manganborat (borsaures Manganoxydul; Manganum horicum),
MnBtOr, gewöhnlich als Sikkativ bezeichnet. Zur Darstellung benutzt
man MnCli-LOsung von der Cl-Darstellung (vgl. unter „Manganfarbe n'*),
fällt daraus das Eisen mit Kalkmilch und ISsst die geklärte ManganchlorQr-
lauge unter Umrühren in eine höchstens 40® C. warme Boraxlösung einfliessen;
durch Zusatz von etwas NH» wird der Niederschlag fester. . Man trocknet ihn
bei gelinder Warme; das Präparat enthält gewöhnlich etwas Kochsalz und
Borax, weil sich der Niederschlag sonst beim Auswaschen bräunt. Es dient
als vorzügliches Sikkativ sowie (mit Leinöl- und Harzlösung) zum Imprägnieren
von Leder; auch benutzt man es bei der Darstellung von Nickel u. s. w.
Manganborat, techn. zum Flmiskocheu % kg ^k. 60,(X)
„ kalk- und gipsfrei % n » 90,00
„ gefällt, ehem. rein ^,o n « 130,00
KOnigswarter & Ebell, Linden vor HaxmoTer.
3. Manganchlorür (Manganum chloratum). MnCls. Techniscfi
wird es, wie schon gesagt, aus den Endlaugen von der Chlorentwicklung nach
der Braunstein-Methode (s. „C h 1 o r") gewonnen, indem man die Laugen
zur Entfernung von HCl verdampft, mit HsO verdünnt und dann zu dem vierten
Teil der Flüssigkeit NajCOt-Lösung zusetzt. Das hierdurch gefällte MnCOs
wird nach dem Auswaschen mit dem Rest der Flüssigkeit gekocht, wobei sich
das Mn wieder löst, während das Fe vollständig als Fes(OH)e abgeschieden
wird. Die filtrierte Lösung ergibt beim Verdampfen hellrötliche Kristalle von
MnClj + 4 HjO, die an feuchter Luft zerfliessen. Es wird in der Färberei be-
nutzt; die Chlorbereitungsrückstände verarbeitet man meistens direkt wieder
auf MnOi (vgl. den Artikel „Chlor"), das dann aufs neue zur Cl-Gewin-
nung dient.
Manganchlorür, techn. krist. eiseufrei °/o kg Mk. 28,00
entwässert, eisenfrei ^lo n » 58,00
dopp. raffin. krist ^'O n n 35,00
ehem. rein, krist % ?? » 60,00
„ entwässert ... 1kg Mk. 2,30; «,o r - 200,00
KönJg8warter k Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann k Vosb, Hamburg.
n
V.
r> n
RECOVERED HANGANESE
HANGANOXTDHTDRAT * HANGANCHALORÜR
LEHMAim « VOSSp HAMBURG.
4. Manganoxyd, harzsaures. Es wird durch Schmelzen so-
wie durch Fällen erhalten (vgl. „Sikkativ e") und ist ein wichtiges Trocken-
mittel für die Lack- und Firnisfabrikation.
Manganozyd, harzs. (Manganpräparat), geschmolzen ^<o kg Mk. 48,00
geßUt, Pulver « o „ ., 88,00
5. Mangankarbonat (kohlensaures Manganoxydul; Manganum
carhonicum). MnCOa. • In der Natur als Manganspat, kfinstlich durch
Fällung einer Lösung eines Manganosalzes (oder MnCla) mit NasCOt als
weisses, wasserhaltiges Pulver erhalten.
Mangankarbonat, techn. la °/o kg Mk. 93,00
„Ha % « „ 58,00
„ ehem. rein ^,'o r> ?* 160,0^>
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
6. Mangan, ölsaures (Manganoleat; Manganum oleinicum). Ein
wichtiges Trockenmittel für die Firnis- und Lackfabrikation.
Manganozydnl, leinölsaures la % kg Mk. 115,00
IIa o/o „ „ 90,00
Kfinigswartcr & P^bcll, Linden vor Hannover.
Manganverbindungen. 7 J 3
7. Manganoxalat (oxalsaures Manganoxydul; Manganum oxa-
licum). MnCsOt.SHaO. Durch Fällen von konzentrierten Manganoxydul-
salzlOsungen oder von feuchtem Mangankarbonat mit wasseriger Oxalsäure
erhalten. Weisses Kristallpulver, das in HiO sehr schwer löslich ist. Gilt als
vorzügliches Mittel zur Darstellung von Sikkativen.
Manganoxalat, techn % kg Mk. 160,00
„ ehem. rdn 1 „ „ 2,10
fvönigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
8. Manganoxyde.
a) Manganoxydul (Manganum oxydiUatum). MnO. Durch Er-
hitzen von Manganooxalat oder Manganokarbonat in Wasserstoff als grau-
grünes Pulver erhalten; auch durch Glühen derselben Verbindungen unter
Luftabschluss dargestellt. Es dient als grüne Anstrichfarbe.
Manganoxydnl, ehem. rein 1 kg Mk. 14,50
Königswarter & EbeU» Linden Tor Hannover.
b) Manganoxyd (Mangansesquioxyd ; Manganum oxydaium),
MnsOa. Durch gelindes Glühen von Mangannitrat, ferner aus den Rückstanden
von der Chlordarstellung (s. „C h 1 0 r") nach dem Braunsteinverfahren er-
halten. Braunschwarzes Pulver.
Manganoxyd, techn % kg Mk. 98,00
„ ehem. rein, wasserfrei In ?? 7,50
Königswarter & EbeU, Linden vor Hannover. | Lehmann & Vobb, Hambui^.
c) Manganoxydhydrat (Manganum hydroxydatum). Findet sich
in der Natur als Ma n g a n i t , künstlich durch Oxydation von Manganoxydul-
hydrat an der Luft erhalten; letzteres entsteht durch Fällung von Manganosalz-
lösungen mit NaOH. Manganoxydhydrat ist ein dunkelbraunes Pulver, das
unter dem Namen Manganbister (Manganbraun) zum Färben von
Geweben, weiter als Porzellanfarbe und schliesslich als Zusatz beim Kochen
von Leinölfirnissen benutzt wird.
Manganoxydhydrat, teehn. la (znr Fimisbereitnng) % kg ^^k- 45,00
n »"*n rt lo r) n 38,00
„ ehem. rein % n n 110,00
Königswartcr & Ebell, Linden vor Hannover. i Lehmann & Voas, Hamburg.
d) Mangandioxyd (Mangansuperoxyd ; Manganum hyperoxyda-
tum). MnOt. Die natürlich vorkommende Verbindung siehe unter „Braun-
stein"; künstlich erzeugt man es aus den Rückständen von der Chlordar-
stellung (vgl. den Artikel „C h 1 o r*'). Braunschwarzes oder schwarzes Pulver,
das sich beim Glühen unter 0-Entwicklung zersetzt, während es von HCl
unter Entweichen von Cl gelöst wird.
Mangandioxyd, gefallt, techn. la % kg Mk. 51,00
„ Ha % „ „ 34,00
gereinigt ^lo „ y, 78,00
rein (90%) . . . . 1 kg Mk. 2,80; % „ „ 250,00
ehem. rein 1 „ ., 6,00
liehmann & Voo^ Hamburg.
e) Mangantrioxyd MnOs und Mangansaure HsMnO«. Haben
keine technische Bedeutung.
f) Manganheptoxyd MnsOr und Übermangansaure HMnO«.
Sind als solche ebenfalls ohne jede Bedeutung; die Salze der Übermangansaure
(Permanganate) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen.
9. Mangansulfat (schwef elsa!ures Manganoxydul ; Manganvitriol :
Manganum stufurieum). MnSOt. Durch Lösen von Manganokarbonat in
verd. HaSOt, weiter durch Glühen gleicher Teile Braunstein und vyrasserfreiem
Eisenvitriol und Auslaugen mit HtO sowie nach einigen anderen Methoden
erhalten. Bildet Kristalle von zart rosenroter Farbe mit 4—7 HsO, ]e nach der
Bildungstemperatur. Wird in der Farberei und in der Porzellanmalerei, ferner
zur Darstellung anderer Manganpraparate benutzt.
n n
n r»
714 Manometer.
Mangansolfat, roh, entwässert . . .
eisenfrei
n techn. „
n n n
r
n n fi
n r n
SOnigswarter k Ebell, Linden vor Humover.
ehem. rein, krist ^,'0
entwässert
wasserfrei
•■0
kg
Mk.
34,00
•/o
n
r
38,00
•0
«
r
46.00
%
j;
n
00,00—100,00
%
«•
r
120,00
1
r
r>
3,50
Mangan Verbindungen :
Lehmann & Vom, Hamburg*
Anlagen und Verfahren für Manganpräparate:
Willy Hanger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
Manometer (Druckmesser).
Glasmanometer, bestehend aus 3-schenkeliger Glasröhre, mit Millimeterskala
auf Karton:
TeUung über und unter 0 bis .... 50 100 200 mm.
Stück 1,00 1,25 1,50 Mk.
Dieselben, auf gusseisemem Fuss, mit T-Stück aus Messing:
Teilung über und unter 0 bis .... 50 100 200 mm.
Ohne Hahn Stück 2,50 2,75 3,00 Mk.
Mit Dreiweghahn „ 5,00 5,50 6,75 n
Manometer nach L a n d o 1 1 , bestehend aus gläsernem U-f örmigem Manonieterrohr.
mit messingenem T-Stück, auf gusseisemem Fuss, Papierskala mit 0,5 Zentiraeter-
teilung:
Teilung über und unter 0 bis .... 10 25 40 cm.
Ohne Hahn Stück 1,90 2,60 4,15 Mk.
Mit Dreiweghahn „ 5,25 6,75 8,25 „
Dieselben zum Befestigen an der Wand, auf Brett, mit messingenem T-Stück
Teilung über und unter 0 bis 40 cm:
Ohne Hahn Stück Mk. 12,00
Mit Dreiweghahn „ „ 15,50
Manometer aus Glas nach Schiele, für Gasanstalten, mit Millimeterteilung:
Skalenlänge . . 250 260 300 350 360 370 380 400 500 mm.
Stück .... 1,70 1,85 2,00 2,30 2,40 2,50 2,60 2.80 3,25 Mk.
Metall-Manometer (Federmanometer) m. versilberter Skala u. Verschraubung :
Durchm 60 60 75 100 100 mm.
Für 1—10 1-25 1—36 1-50 1— JOO Atm.
Stück 18,00 18,00 28,00 45,00 48,00 Mk.
Metall-Manometer mit Gasregulator, Syste:n Cartrell, zur automatischen
Regulierung der Heizflanune nach dem gewünschten (einstellbaren) Druck im
Innern der Autoklaven u. s. w. :
Durchm. der Skala .... 8 10 cm.
EinteUung in Atm 25 50 oder 100
Stück 55,00 75,00 Mk.
Metall-Vakuum meter mit versilberter Skala und Verschraubung,
auf eisernem Fuss Mk. 17,50
Differential-Manometer nach Dr. A. König (D. R. P. 48807), mit kon-
zentrisch angeordneten Röhren auf poliertem EichenholjEstativ, mit Zubehör, die
Skala auf Milchglas, einstellbar:
Für Druck bis 10 20 30 mm Waaiers&ale
Komplett 15,00 18,00 21,00 Mk.
D i e s e 1 b e n in verglast. Bächenholzkasten 20,00 24,00 30,00 „
Maretin — Margarine. 715
Dieselben. Zubehör : eine Flasche mit den nach spez. Ge'wichte
genaa eingestellten präparierten Flüssigkeiten Stück Mk. 1,00
Daza ein Dreiweghahn „ „ 7,00
Die Preise der Manometer für die Technik sind nach Konstruktion,
Grosse, Verwendungszweck u. s. w. im Preise zu verschieden, als dass hier
eine Aufzflhlung möglich und angebracht wflre. Wir beschränken uns daher
auf die Aufffihrung der gewöhnlichen Plattenfeder-Manometer für Druck bis
zu 20 kg pro qcm.
Durchmesser der Skala 80 100 125 150 175 200 250 300 450 mm
Zapfen-Durchmesser 21 21 21 38 38 38 38 38 38 „
Gewöhnl. Ansfühnmg. Eisengehänse
mit Messmg-Übersteckring . . . 20 24 25 26 28 30 48 58 115 Mk.
Ganz in Metall 24 28 32 35 40 45 58 75 130 „
Qnecksilbermanometer für Niederdruckdampfheizung in
geschlossenem Eisengehäuse mit eingebrannter Milchglasskala und Sicherheits-
spitze einschl. Quecksilberfüllung:
Für ... . 0,25 0,3 0,4 0,5 0,6 Atm.
Preis. ... 15,00 15,00 16,50 i8,00 20.00 Mk.
Wasserdruck -Manometer mit einstellbarem Gabelzeigcr:
Gehäusedurchm 80 100 130 150 mm
In Eisengehfiuse 16,50 19,50 22.50 25,50 Mk.
„ Messinggehäuse 19,50 22,50 24,50 28,50 „
Manometer :
Vrreüd«rte Lausitzer 01.iB\verke A.G., Abt. Warmbrunn. Quilitz & Co., Berlin mv. 40, Heide-
strafise 66/67.
CH
Karetln = Karbaminsäure-m-tolylhydrazid. ^<»H*'C^H^ I^H CO NH -
Es bildet weisse, geschmacklose Kristalle vom Seh. P. 183— 184^ schwer 10s-
h'ch in kaltem, leichter in heissem HaO und in Alkohol. Es setzt die Körper-
temperatur stark herab und soll deshalb als gut wirkendes Fiebermittel medi-
zinisch verwendet werden. Es soll den Vorzug haben, die Temp. nur ganz
allmählich, dafür aber länger andauernd zu erniedrigen. Vor allem empfiehlt
man es fOr die Anfangsstadien der Tuberkulose. Einer Reihe von günstigen
Berichten über seine Wirksamkeit stehen auch mehrere absprechende
?es:enüber. Gelobt wird es insbes. bei Gelenkrheumatismus.
Maretin H Mk. 13,00; 1 kg Mk. 125,00
Karflrarln ist von Stearin befreiter Rindertalg (nicht identisch mit
Margarine).
Karffarlne (Kunstbutter). Zur Darstellung werden tierische Fettei.
namentlich R i n d s t a 1 g , zwischen gezahnten Walzen zerkleinert und mit
0.1 % iger PottaschelOsungi der etwas Schweinsmagen zugesetzt ist auf 45*
erwärmt. Hierbei trennen sich Fett- und Fleischbestandteile; das Fett wird
abfiltriert und unter Zusatz von 2 % Kochsalz bei etwa 20* sehr langsam (in 16
bis 24 Stunden) zum Erstarren gebracht. Hierbei scheidet sich der grOsste
Teil des in dem Fett enthaltenen Stearins in kOrnig-kristalllnischer Form aus;
man trennt es durch Abpressen von dem flüssigen Olein. Letzteres wird weiter
auf Margarine verarbeitet, während das Stearin zur Herstellung von Kerzen
<s. d.) dient. Das Olein (Oleomargarin) wird unter Zusatz von Milch
verbuttert; das Verkneten der Fette und Ole mit der Milch bezeichnet man als
Kirnen. Zweckmässig fügt man auf 300 kg Olein noch 1 kg zerkleinerte
Milchdrüsen zu. Die sich ausscheidende Butter wird durch Emgiessen von
kaltem Wasser zum Erstarren gebracht. Zusätze von Butterfarbe, Butteräther.
ErdnussOl u. s. w. machen das Produkt noch butterähnlicher.
Die Margarinefabrikation ist in den letzten Jahren sehr vervollkommnet
worden, wovon zahlreiche Patente Zeugnis geben. So will man nach den
716 Margarine.
D. R. P. 112 687 und 116792 die Haltbarkeit der Margarine dadurch steigern,
dass das Oleomargarin sterilisiert und dann mit kfinstlich hergestellter milch-
zuckerfreier MUch verbuttert wird. Zu dem i^Ieichen Zwecke soll man nach dem
D. R. P. 128 729 die fifichtigen Fettsäuren aus Naturbutter dem mit Milch emul-
gierten sterilisierten Oleomargarin zusetzen. Ebenfalls der Herstellung einer
besonders haltbaren Margarine dient das D. R. P. 135 081; hiernach versucht
man, die Margarine möglichst frei von stickstoffhaltigen Bestandteilen zu t^e-
winnen, indem man die geeigneten Fette mit Produkten der Wasserdampf-
destillation von Milch vermischt und allenfalls noch zur Geruchs- und Ge-
schmacksverbesserung geeignete Aldehyde hinzufügt.
Dass die Milchhandlung für die Margarinefabrikation von grOsster Be-
deutung ist, unterliegt keinem Zweifel; nach dem D. R. P. 140941 hat sich
ein Zusatz von K e f i r m i I c h besonders gut bewährt.
Das Bestreben, der Margarine wertvolle Eigentümlichkeiten der Natur-
butter, nämlich das Bräunen und Schäumen beim Erhitzen, zu geben, hat zu
zahlreichen, teilweise patentierten Verfahren geführt. So wird namentlich
Eigelb und Z u c k e r der Margarine zugesetzt; nach dem D. R. P. 127 376
erhält die Milch zu dem gleichen Zwecke einen Zusatz von 1 7m Chole-
sterin, während das D. R. P. 142 397 anstatt dessen Lezithin verwen-
den will.
Nach dem D. R. P. 170 163 setzt man der fertigen Margarine pasteuri-
sierten Rahm, Eigelb und durch Reinkultur von Milchsäurebakterien aus
Magermilch ausgefälltes Kasein zu. Nach D. R. P. 173 112 scheidet man die
das Schäumen und Bräunen verursachenden Eiweissstoffe durch Schmelzen
aus Naturbutter ab und setzt von diesen Stoffen der Margarine zu.
Ein besonderes Verfahren der Herstellung von Margarine mittels Rühr-
werks schützt das D. R. P. 185 786.
Von den Präparaten, die der Margarine den Geschmack der Naturbutter
verleihen sollen, scheint sich besonders das Margol, eine Mischung flüch<
tiger Fettsäuren, zu bewähren.
In Deutschland müssen der .Margarine laut Gesetz 10 % Sesamöl zuge-
setzt werden, um einen leichten Nachweis der Margarine in der Naturbutter
zu ermöglichen und eine Verfälschung der letzteren mit Margarine zu ver-
hindern.
Ebenso wie man aus Naturbutter durch Umschmelzen und Absetzen-
lassen das von Wasser und Eiweissstoffen befreite Butterfett in den Handel
bringt, stellt man aus der Margarine durch Umschmelzen die Schmelz-
niargarine dar; sie ist haltbarer als die eigentliche Margarine, da sie
ganz frei von Wasser und Eiweisssubstanzen ist.
Infolge des steigenden Preises tierischer Fette verwendet man bei der
Margarinefabrikation in immer grösserem Massstabe Kokosfett. Dieses
muss der bereits fertiggekneteten Margarine in dickflüssigem
Zustande beigemischt werden, und zwar möglichst rasch, damit nicht zu viel
Luft in das Produkt gelangt. Handelt es sich um Schmelzmargarine, so ist
zunächst zu entwässern; dann erst darf das Kokosfett zugesetzt werden. Auf
keinem Fall darf dies vor dem Kirnen erfolgen, da sonst das Erzeugnis
ranzig wird.
Auch ausschliesslich aus Kokosfett, ohne Verwendung anderer Fette,
wird neuerdings Margarine dargestellt, z. B. durch Verbuttern von Kokosfett
mit kochsalzhaltiger Eigelblösung (ohne Milch).
Prllfiuas* Zum Nachweis des SesamOla dient obligatoriach die B a ud ou in acbe
Reaktion (s. im Artikel ,,R e a ge n t ie n"). Man hat die Zwerllssifkeit dieser
Bcaktion "von Tcrschiedenen Seiten angesweifelt, doch scheinen die Einwendungen nicht be-
rechtigt sa sein. Immertiin empfiehlt sich cum Vergleich eine Prüfung mittels derSoltsien*
sehen Reaktion (s. im Artikel ,,Reagentie n")*
Zum Nachwels von Kigelb in der Margarine empfiehlt Pendler nach einem an!
dem Intern. Kongr. f. ang^w. Chem. Berlin 1908 gehaltenen Vortrage, die Margarine mit ehier
2 */^gen Nad-LSeong bei 60^ ausEUSchtttteln, die wisserige LOsung abaukUhlen, dann su filtilereo
und endlich an dialyiieren. Ist die PlOarigkeit nach secfaastandigem Dialysleren trfibe, kllrt
sich aber auf Zusatz von NaCl ToUständig oder naheau, so ist die Anwesenheit too Bigidb
erwiesen. Die Reaktion beriht darauf, dass das Vitellin sidi iwar in 1 ^/ojlger NaOl-LOsung, nicht
abor in yerdflnnteren LOsmigeii noch in H,0 lOst.
Marineleim — Massanalyse. 7J7
An Fabrikationsmaschinen bedarf man zur täRüchen Erzeugung von
2500 kg Margarine:
2 Vorschmelzer mit Rührwerk von je 800 1 Inhalt; 1 Tem-
perierer von 1000 1 Inhalt; 1 Kernmaschine von 1000 1;
2 Walzmaschinen; JKri Stallisa tions wagen; IT eller-
kneter; 4 Rangierwagen. Preis der genannten Maschinen z a -
sammen Mk. 6200
Hierzu kommt eine Anlage ziir Erzeugung von Eis- und Kühlwasser. Preis ca. „ 5000
Die gesamte Anlage erfordert 12 HP Betriebskraft.
Margarine-FabrikatioiJS-Maschlnen:
Sicmens-Schuckertwerke. Berlin SW. 11. Askan. Platz 3.
BEarlnelelin siehe ..Klebstoff e".
llarketisolints siehe „W arenschut z".
KartlnproseMi siehe ,,F 1 u s s e i s e n".
KasohinenOle siehe „M i n e r a I 0 1 e" und „S c h m i e r m i 1 1 e V\
Chem. Fabr. FlOrabeim, Dr. H. Noerdllngur, FlOnheim a. M.
Maschinenöle und Fette:
P. Btnhl k Oo.« Schoppinllx (Oberschi.).
Maäkem, siehe „D r a h t m a s k e n** ; vgl. auch ,,S c h u t z b r i 1 1 e n'\
HassanalsTBe. Die Saitigungsmethoden siehe unter ,»A 1 -
kalimet r ie'*. Hier sei von den Oxydationsmethoden die Titration mit
PermanRanat und mit Jod, von den Fällungsmethoden die Titration mit Silber-
nitrat, mit Rhodanammonium, mit Uranazetat und mit Fehlingscher Lösung
erörtert
1. Titration mit Kaliumpermanganat. Das KMnOt geht,
wenn es andere Körper oxydiert, bei Gegenwart von Sauren in farbloses Man-
ganoxydulsalz über. Da die KMnOt-Lösung veränderlich ist, bereitet man sie
empirisch, indem man S-h3,5 g KMnOt zu 1 1 löst; ihren Wirkungswert stellt
man mit Normal-Oxalsäure (siehe unter „A 1 k a 1 i m e t r i e'*) fest. Zu be-
achten ist, dass bei Titrationen mit KMnO« freie HNOt oder HCl nicht vor-
handen sein darf.
a) O X a 1 a t e. Man säuert mit HsSO« an und titriert mit KMnOt-Lösung
bis zur Entfärbung; die Reaktion entspricht der Gleichung:
2 KMnOt + 5 C,H,0« + 3 H,SOt
= K,SOt + 2 MnSOt + 10 COi + 8 H,0,
d- h. 5 moA. Oxalsäure entsprechen 2 mol. KMnOt.
b) Eisen. Man bereitet eine Lösung von Ferrosulfat, indem man vor-
handenes Oxyd durch Eintauchen eines Zinkstäbchens in die mit HtSOt an-
gesäuerte Lösung reduziert; dann wird mit KMnO« auf „farblos" titriert :
10 FeSOt + 2 KMnOi + 8 H,SOt
= 5 Fef(SOt)» -f- K,SOt + 2 MnSOt -h 8 H,0;
es entspricht also 1 mol. KMnO« 5 Atomen Fe.
c) Salpetrige Säure. Sie wird durch KMnO« leicht zu HNO«
oxydiert, und zwar entsprechen 2 KMnO« = 5 HNO« :
5 HNOt + 2 KMnOt + 3 H,SOt
- 5HN0. + KjiSOt + 2 MnSO« -f- 8 H,0.
d) Braunstein (Mangandioxyd). Das aus MnOt und HCl entwickelte
Cl wird in ein gemessenes vol. titrierter Eisenvitriollösung eingeleitet, worauf
man den unzersetzten Rest Eisenoxydul mit KMnO« zurflcktitriert:
2 FeSOt + MnOt + 2 H,SOt = Fe,(SO«), + MnSO« + 2 H«0.
e) Wasserstoffsuperoxyd. Die Lösung wird vor der Titratio«
tnit HtSO« angesäuert:
5 H,Ot + 2 KMnO« + 3 H,SO«
= K,SO« + 2 MnSO« + 10 O + 8 H,0.
718 Massanalyse.
2. Titration mit Jod. Dieses setzt sich mit Natriumtliiosulfat so
um, dass Natriumjodid und Natriumtetrathionat gebildet wird:
2 J + 2 NaÄO, = 2 NaJ + Na.StO«.
Zur Titration bedarf man einer VioNormal-ThiosulfatlOsung«
durch Lösen von 24,8 g krist. NasSsOsC + 5 HsO) zu 1 1 erhalten; die Lösung
muss im Dunlceln aufbewahrt werden. Weiter gebraucht man eine J o d -
lösung; zur Herstellung löst man 12,7 g J in einer wässerigen Lösung von
25 g Jodkalium in 900 g HiO. Zur Einstellung versetzt man 20 ccm der Thio-
sulfatlösung mit etwas Stärkelösung und lässt dann Jodlösung zufliessen, bis
eben bleibende Bläuung eintritt. Hierauf wird die Jodlösung mit der berech-
neten Menge H9O verdünnt, so dass sie der Thiosulfatiösung äquivalent ist.
Als Indkator benutzt man Stärkelösung oder besser Zinkjodld-
stärke, indem man 4 g Stärke') mit 20 g Zinkchlorid und 100 ^ H9O zum
Kochen erhitzt, dann 2 g Zinkjodid zusetzt, auf 1 I verdünnt und filtriert.
1 ccm Vio Normal-Jodlösung = 0,015rt g NatStOs.
1 ccm Yio Nonnal-Thiosulfatlösung = 0,0127 g J.
a) Chlor und Brom. Man entwickelt diese Gase aus ihren Ver-
bindungen und leitet sie in KJ-Lösungen; das abgeschiedene J wird mittels
Thiosulfats titriert.
1 ccm V,o Normal-Thiosulfat = 0,00355 g Cl = 0,008 g Br.
b) Schweflige Säure. Muss in stark verdünnter Lösung mit Jod-
lösung titriert werden; sie wird hierbei zu HsSO« oxydiert:
SO, -f- J » -h 2 H,0 = H,SO« + 2 HJ.
1 ccm \'io Normal-Jodlösung = 0,003*2 g SO9 = 0,0041 g H9SO«.
c) Schwefelwasserstoff. Er wird am besten in Jodlösung ein-
geleitet, wobei er sich mit dieser nach der Gleichung HtS + Js = S + 2 HJ um-
setzt; der Rest des Jodes wird mit Thiosulfat titriert.
1 ccm 7io Normal-Jodlösung =: 0,0017 g H9S.
d) Arsenige Säure. Die Lösung wird mit Natriumbikarbonat al-
kalisch gemacht und dann mit einem gemessenen Überschuss von Normal-
Jodlösung versetzt: HgAsOi + 2 J -f H>0 = HsAsOi + 2 HJ. Der Überschuss
an J wird mit Thiosulfat zurücktitriert.
1 ccm */io Normal-Jodlösung = 0,00495 g As«0.i.
e) Arsensäure. Man reduziert dieselbe mit SOs, verjagt den Qber-
schuss an letzterer und titriert die gebildete AsaOa, wie unter d) ang^eben ist.
1 ccm */io Normal-Jodlösung = 0,00575 g As^Oö.
f) Antimonoxyd. Wird mit J wie AsaOs oxydiert.
1 ccm Vio Normal-Jodlösung = 0,0061 g Sb = 0,0073 g SbgO«.
g) Zinnoxydul. Ebenfalls wie AssOt oxydiert.
1 ccm »/lo Normal-Jodlösung = 0,00nW g Sn = 0,0067 g SnO.
h) Hypochlorite (unterchlorigsaure Salze). Eine gewogene
Menge wird in HsO gelöst oder bei Chlorkalk mit HtO angerieben, zu 1 1 ver-
dünnt, gut durchmischt und sofort ein gewisser Teil der Flüssigkeit in ein
Becherglas abpipettiert. Dann setzt man Kaliumjodidlösung zu, hierauf HCl
und Stärkelösung und titriert dann das frei gewordene J mit Thiosulfat Die
Umsetzung entspricht der Gleichung:
CaOClf + 2 KJ -h 2 HCl = CaCl, + 2 KCl + H,0 + 2 J.
1 ccm »/,o Normal-ThiosulfaÜösung == 0,002625 g HOCl = 0,00355 g Cl.
*) Nach dem von Lunge erstatteten Bericht der Internat. Analysen-Kommission
(Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903) empfiehlt sich als wasserlössliche Stärke die Ozon>
stärke von Karl Conrad in Kyritz. Man mnss diese Stärke beim Auflösen einige
Zeit kochen; sie bleibt aber dann beim Stehen in lose bedeckter Flasche 3 — 4 Wochen
vollkommen haltbar. Der Umschlag von blau in farblos findet durch eine violette
Zwischenfarbe hindurch statt.
Massasalyse. 719
i) Chlorsflure. Man zersetzt dieselbe mit HCl: HC10t + 5HCI
= Cle + 3 H2O. Das Cl wird in KJ-Lösung eingeleitet, worauf man nach Zu-
satz von StärkelOsung mit Thiosulfat titriert.
1 ccm Vio Normal-Thiosalfaüösung = 0,001408 g.
3. Titration mit Si 1 b er n i tr a t. Die Normallosung enthält
169,55 g AgNOa im Liter, doch benutzt man ausschliesslich V10 Normallösungen,
die man durch Lösen von 17 g AgNOt in H9O zu 1 1 bereitet. Man muss die
Silberlösung vor Licht geschützt aufbewahren und ihre Stärke vor jedem Ver-
such neu bestimmen. Hierzu bedient man sich einer V» NormaJ-Kochsalzlösung
die 5,85 g NaCl in 1 1 enthält. Als Indikator dient eine Lösung von 1 T. gelbem
Kaliurachromat (KjCrOt) in 20 T. HaO.
Man titriert damit Salze des Chlorwasserstoffs, Bromwasserstoffs und
Jodwasserstoffs, nachdem die Lösung mit einigen Tropfen Kaliumchromat-
lösung versetzt ist: Erst wenn sämtliches Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine
rötliche (nicht mehr verschwindende) Färbung von AgtCrOt. DieLösung
muss neutral sein.
1 ccm Vio Nonnal-Süberlösung = 0,00355 g Q = 0,008 g Br « 0,0127 g J.
Auf dieselbe Weise lässt sich auch Silber selbst betimmen, indem man die
neutrale Lösung mit einem gemessenen Überschuss von Vio Normal-Kochsalz-
lösung versetzt ist: Erst wenn sämtliches Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine
Silberlösung zurücktitriert.
1 ccm ^/lo Normal-Kochsalzlösung ss 0,0 i 08 g Ag.
4. Titration mit Rhodanammonium. Das Mol. Oew. des
Ammoniumrhodanids CNS . NH« ist 76, so dass die gewöhnlich benutzte V» Nor-
niallösung 7,6 g des Rhodanids enthalten muss. Es genügt aber nicht, diese
berechnete Menge des Salzes direkt abzuwägen, vielmehr löst man ca. 8 g
Ammoniumrhodanid in H2O zu 1 1, bestimmt den Wirkungswert mit vorher ge-
prüfter Vio Normal-Silberlösung und verdünnt mit der berechneten Menge HtO.
Als Indikator dient eine verdünnte wässerige Lösung von Eisenammoniak-
alaun. Erst wenn sämtliches Ag als Rhodanid ausgefällt ist, tritt eine bleibende
blutrote Färbung von Eisenrhodanid auf.
Man titriert mit Rhodanammonium sowohl Silber als auch die Halogene.
Die Silberlösung muss viel freie HNOs enthalten (aber kein NaOs). Hg und
grössere Mengen Cu sollen nicht vorhanden sein.
1 com Rhodanlösang = 0,0108 g Ag.
Bei Chlor-, Brom- und Jodsaizen fällt man (nach Zusatz einiger ccm
Eisenalaunlösung und Ansäuern mit HNOs) mit einer gemessenen über-
schflssigen Menge von Vi» Silberlösung und titriert dann (ohne abzufiltrieren)
mit Rhodanlösung zurück; eine gelbbräunliche Färbung zeigt die End-
reaktion an.
Auf gleiche Weise kann man auch Lösungen von Cyansalzen titrieren,
doch muss in diesem Falle das durch Silberlösung ausgefällte AgCN ab-
nitriert und erst im Filtrat der Silberüberschuss zurücktitriert werden.
1 com 7,0 Silberlösimg = 0,0052 g CN.
5. Titration mit Uranazetat (Uranylazetat). Als MassflOssig-
keiten bei dieser Methode zur Bestimmung der Phosphorsäure dienen
1. Natriumammoniumphosphat .(NH4.NaHF04 + 4 H,0)1 ö s u n g;
von dem Salz löst man 14,718 gzull. 2. Uranylazetat -(UOj. [CsHsOsJi)
• Lösung. Man löst davon ca. 35 g zu 1 1 und stellt diese auf die Natrium-
ammoniumphosphatlösung unter Verwendung von Kaliumferrocyanidlösung
als Indikator ein. 3. Ammoniumazetatlösung. Man löst 100 g
NH^.CsHsOa und 100 ccm Essigsäure (sp. G. 1,04) in H,0 zu 1 1. Zur Titer-
stellung versetzt man 30 ccm der Lösung 2 mit 10 ccm, der Lösung 3 und
>0 ccm HiO, erhitzt auf dem Wasserbade und titriert mit Lösung 1, bis ein
Tropfen, auf einem Porzellanteller mit Kaliumferrocyanidlösung zusammen-
720 Massicot — Masssystem, absolutes.
gebracht, eine braunrote Färbung ergibt. Nach dem Ergebnis ist die Uran-
lösung soweit zu verdünnen, dass sie mit der Losung 1 äquivalent ist.
1 ccm Uranlösung == 0,005 g PsOs = 0,0069 g HsPO*.
Ist eine Phosphatlosung zu titrieren, so benutzt man davon 40 ccm, die
jedoch nicht viel mehr als 0,15 g PiOs enthalten dürfen; man fügt 10 ccm der
ÄmmoniumazetatlOsung zu und titriert dann in der oben geschilderten Weise.
6. Titration von Zuclcer mit Fehling scher Lösung. Die
als Massflüssigkeit dienende Fehlingsche Lösung wird nicht gemischt, sondern
in Form folgender beider Teillösungen getrennt aufbewahrt: 1. Man löst
34,64 ff Kupfersulfat (CuSOt + 5 H,0) zu 500 ccm. 2. Man löst 173 g Seignette-
salz (Kaliumnatriumtartrat KNaC^HiOe + 4 HtO) und 50 g NaOH zu 500 com.
Von beiden Lösungen werden unmittelbar vor dem Gebrauch gleiche vol. ge-
mischt. Man erhitzt 10 ccm des Gemisches mit 50 ccm HsO in einer Porzellan-
schale; zur Titerstellune bedient man sich einer Lösung von 0,0475 g reinem
Rohrzucker in 10 ccm Hau, die durch Erwärmen mit 1 ccm HCl bei 70® inver-
tiert worden ist. Man verdünnt die Lösung auf 100 ccm und lässt sie aus einer
Bürette zu der siedenden Kupferlösung fliessen, bis die blaue Farbe völlig ver-
schwunden ist. Die Konzentration der Zuckerlösung sei so, dass sie ^ — 1 %
Traubenzucker enthält.
10 ccm Fehlingscher Lösung = 0,05 g Traubenzucker = 0,0475 g Rohrzucker.
Weiteres siehe in den Artikeln „Indikatoren** und „M e s s -
g e f ä s s e", sowie „A 1 k a 1 i m e t r i e".
Massicot (Bleioxyd) siehe unter „Bleiverbindunge n".
Masssystem, absolntes. Dasselbe unterscheidet sich von den sonst
benutzten Masssystemen dadurch, dass nur für Längen, Zeiten und
Massen je eine Masseinheit willkürlich angenommen ist, während alle an-
dern messbaren Grössen als Funktionen dieser drei Einheiten zum Ausdruck
kommen.
Man bezeichnet das absolute Masssystem auch als Oramm-Zenti-
meter-Sekunde-System (GCS), weil als Einheit der Masse das
Gramm, als Einheit der Länge das Zentimeter und als Einheit der
Z e i t die S e k u n d e angenommen ist.
Demnach ist die Masseinheit von Flächen das Quadratzenti*
m e t e r , die Masseinheit von Räumen das Kubikzentimetern, s. w.
Bei Berechnungen hat man aüso für die Länge von 1 m die Zahl 100 (Zenti-
meter), für 1 Stunde die Zahl 3600 (Sekunden) und für 1 kg die Zahl 1000
(Gramm) einzusetzen.
Die Einheit der mittleren Geschwindigkeit ist diejenige,
bei der in einer Sekunde ein Weg von 1 cm zurückgelegt wird. Die Einheit
der Beschleunigung ist diejenige, bei der der Geschwindigkeits-
zuwachs eines sich unter dem Einfluss einer konstant wirkenden Kraft be-
wegenden Körpers pro Sekunde 1 cm betraf.
Als Einheit der Kraft bezeichnen wir diejenige Kraft, die der
Masseneinheit (1 g) die Beschleunigung Eins (1 cm) erteilt; die Krafteinheit
heisst D y n e.
Für gewöhnlich sehen wir das Gramm nicht als Mass für eine Masse,
sondern für eine Kraft (Schwerkraft) an, denn von dieser hängt das
Gewicht eines Körpers ab. Man unterscheidet deshalb zweckmässig das
Massengramm von dem Kraftgramm. Fällt 1 g (Massengramm)
Eisen, so wirkt auf diese fallende Masse die Schwerkraft, d. h. 1 Kraft-
gramm. Nun beträgt die Beschleunigung eines frei faUenden Körpers
981 cm, d. h. das Kraftgramm erteilt dem Massengramm die Beschleunigung
981 cm. Dem lach ist 1 Kraftgramm = 981 Dynen oder
1 Dyne = -j~- g (Kraftgramm) = 1,02 mg.
1 Dyne ist also gleich der Kraft, mit der ein 1,02 mg schwerer Körper von
der Erde angezogen wird.
Mastix - ■ Masut. 721
Die Einheit der Arbeit ist diejenige Arbeit, die durch eine Kraft
von 1 Dyne verrichtet wird, wenn der Angriffspunkt der Kraft einen Weg von
1 cm zurüclclegt. Diese Arbeitseinheit wird 1 £ r g genannt. Um also 1,02 mg
1 cm hoch zu heben, ist eine Arbeit von 1 Erg nötig.
Heben wir 1 g, so müssen wir die Kraft von 981 Dynen überwinden;
um also 1 kg zu heben, müssen wir eine Arbeit von 981 000 Er? aufwenden.
Demnach entspricht die Arbeitsgrösse 1 Meterkilogramm folgender QrOsse
des G-C-S-Systems:
1 mkg = 981 000 . 100 Erg = 981 . 10° Erg.
Die Arbeltsleistung einer einpf erdigen Maschine (1 HP = 75 mkg) in
1 Sekunde ist gleich 75 . 981 . 10' Ergs = 73575 . 10' Ergs (rund 736 . 10' Ergs).
Als E f f e k t bezeichnet man die von einer Kraft in 1 Sekunde verrichtete
Arbeit. Als Einheit des Effekts bezeichnet man demnach den Effekt einer
Kraft, die pro Sekunde 1 Erg leistet. Da diese Einheit des Effekts jedoch sehr
klein ist, hat man nicht sie, sondern den zehnmillionenfachen Effekt mit einem
besonderen Namen belegt; man nennt ihn nämlich 1 W a 1 1. Es ist also
1 Watt = 10^ Ergs pro Sekunde.
Da 1 HP = 736 . 10^ Ergs pro Sekunde
und 1 Watt = 10^ „ „
so ist 1 HP = 736 Watt.
ICastlz« Harz des immergrünen Strauches Pistacia Lentiscus, der im
Mittelmeergebiet, namentlich auf Chios, kultiviert wird. Man bringt zahlreiche
Längsschnitte durch die Rinde an, worauf das Harz in klaren Tropfen aus-
fliesst und bald zu Körnern erstarrt. Die reinste Sorte ist der Mastix in
Tranen, während trübe verunreinigte KOiner und Massen den gemeinen
Mastix bilden.
Reiner Mastix ist geilblich bis grünlich, durchsichtig, glasgiflnzend, weiss
bestäubt, hart und spröde, aber beim Kauen zu einer knetbaren Masse er-
weichend. Er schmeckt bitter und gewürzig; beim Erwärmen entwickelt er
einen aromatischen Geruch. Sp. G. 1,04—1,07; Seh. P. 93—104«. Er löst
sich nur beim Kochen vollständig in Alkohol. Man benutzt ihn zur Bereitung
von Firnissen und Kitten, zum Räuchern, als Arzneimittel u. s. w.
Nebenbei bezeichnet man als „Mastix*' auch eine ganz andere Substanz,
aämlicfa den Asphaltkitt, der durch Zusammenschmelzen von Bergteer
mit gepulvertem Asphaltstein gewonnen wird.
Blastizkltt siehe unter „Klebstoff e**.
MasQt. Flüssiger Rückstand von der Destillation des Erdöls (s. d.),
(1er in Immer steigendem Masse als Heizmaterial für Dampfkesselfeuerungen
benutzt wird. Nach den gemachten Erfahrungen Ist sein Heizwert fast doppelt
so gross wie der der Steinkohle.
Die Brenner für die Verwendung derartiger flüssiger Mineralölprodukte
teilen sich in drei Klassen: 1. mechanische Brenner, in denen das Ol unter
hohem Druck In die Endung gepresst wird, welche das Ol In kleine Strahlen
zerteilt. 2. Luftbrenner, bei welchem ein Luftdruck das Ol in das Feuer
schleudert und 3. Dampfbrenner, das sind solche, bei welchen das Ol in feinen
Strahlen eintritt und sich teils im Brenner, teils beim Austritte mit Luft
mischt, während das Herausschleudern durch Dampf erfolgt. Im Körtingschen
mechanischen Brenner wird das Ol, auf 120^ vorgewärmt, bei 4 Atm. Druck
zerteilt. Bei der Verwendung von Fressluft muss diese auch vorgeheizt wer-
den. Dampfbrenner geben grössere Flammen. Mehrere kleine Brenner wirken
besser als ein grosser. Die Strahlen werden gewöhnlich gegen Mauerwerk
geworfen, von wo sie auf die feuerfest ausgekleideten Roste fallen (Asbest und
feuerfeste Steine). Unter jedem Brenner von 50 P. S. soll ein Luftraum von
^ qcm frei bleiben. Die Flammen dürfen nie die Kesselwände berühren.
Das Ol in den Vorratsgefässen soll nicht über 65<^ C. warm werden, wegen der
Feuersgefahr.
Die Hauptvorteile bei der Verwendung flüssiger Brennstoffe sind die Ab-
wesenheit von Asche, Russ, Staub und Schlacke, sowie die Verminderung der
BlQcher VII. 46
722 Mauersteine — Medizinische Seifen.
Bedienungskosten und die Einfachheit der Regulierung. Nachteile sind die
Feuergefährh'chkeit bei schlechter Lagerung, ferner die höheren Kosten der
Brenner und schliesslich das starke Geräusch bei schlechter Konstruktion der
Brennereinrichtungen.
Anlagen mit Masutfeuerung:
WUly Manger, Ingenieuiipet. m. b. H., Dresden.
Blanerstelne (Backsteine) siehe „Z lege 1" sowie auch „K a 1 k s a n d -
s t e i n".
KailBOl (MuskatblütenOl; Oleum Macidis), Durch Destillation aus dem
Samenmantel der Muskatbiate Myrisiica offtcinalis gewonnenes, farbloses bis
blassgelbliches, später gelbrOtliches, klares, etwas dickflüssiges ätherisches
Ol von starkem, der Muskatblüte ähnlichem Geruch und zuerst mildem, später
scharfem, aromatischem Geschmack. Sp. G. (bei 15«) 0,91—0,93; S. P. 175
bis 200^; O. D. + W. Bekannte Bestandteile des Öles sind M y r i s t i c e n
und P i n e n. Es wird in der ParfUmerie und LikOrfabrikation benutzt.
Marisöl, weiss, rcktif. D. A. IV 1 kg Mk. 5,00
Medinal, ist das Natriumsalz der Diäthylbarbitursäure, d. h. des
V e r o n a 1 s (s. d.). Vor diesem hat es den Vorzug der leichten LOsltchkeit.
Es ist ein pulverförmiges Schlafmittel, das sich in H»0 im Verhältnis von
1 : 5 löst und nicht nur eingegeben wird, sondern auch rektal sowie subkutan
zur Anwendung gelangt.
Medinal H Mk. 16,50; 1 kg Mk. 150,00
Medixinffläser siehe „Flaschen".
Medldiiisohe Seifen. Allgemein versteht man darunter alle Seifen
und seifenähnlichen Mischungen, die medizinische Verwendung finden, Träger
von Arzneistoffen sind u. s. w.
Die medizinische Seife (8apo medicatiLa) des D. A. IV wird aus gleichen
Teilen Schweineschmalz und Olivenöl durch Verseifen mit Natronlauge nach
besonderer Vorschrift gewonnen.
Weitgehende medizinische Verwendung finden die überfetteten
Seifen, die aus neutraler Seife und einem Überschuss von 3 — ^5 % unverseiftem
Fett oder freien Fettsäuren bestehen.
Von den zahlreichen Sonderverfahren zur Herstellung medizinischer
Seifen seien mir folgende neU(ere Patente kurz erwähnt:
Nach den D. R. P. 154 548 und 157 385 verreibt man zur Herstellung leicht
resorbierbarer medikamentöser Salbenseifen sorgfältig getrocknete Seife innig
mit Vaseline und setzt der so erhaltenen Salbe — wenn nötig nach noch-
maligem Erwärmen — Salizylsäure oder andere medikamentöse Stoffe, wie
Sublimat, Benzoesäure, Zimtsäure, Chinasäure u. a. m., zu. Das Verfahren
kommt für alle solche Stoffe in Betracht, die bei Gegenwart von Wasser auf
die Seife zersetzend wirken würden.
Das D. R. P. 157 737 schützt die Herstellung von Seifen unter Zusatz von
Zinksuperoxyd, das Engl. Pat. 22 580 von 1903 Seifen mit einem Zusatz von
Perboraten oder Perkarbonaten.
Das Engl. Pat. 9638 von 1904 endlich betrifft die Herstellung der so-
genannten Akremninseife, die Blei-, Kupfer-, Arsen-, Quecksilber-
vergiftungen verhindern soll. Sie wird hergestellt durch Vermischen der Seife
mit Körpern, welche Schwefelwasserstoff entwickeln oder in Gegenwart von
Metallen Sulfide erzeugen.
Zum Schluss nennen wir noch die K e r a m i n s e i f e; es ist dies ein Ge-
misch von Kali- und Natronseife mit Zusätzen von Perubalsam und Zimtöl;
wegen der durch diese beiden Medikamente bewirkten desinfizierenden Kraft
wird sie mit Vorteil zur Behandlung von Ekzemen verwendet. —
Vgl. auch die Artikel „Seife", „Fo r m a 1 i nse i f en", „Metall-
seifen" und „S p i r i t u s s e i f e".
Meerzwiebelmais — Melasse. 723
Xeerswlebelmals. Ein Vertilgungsmittel ffir Nagetiere und unschld-
]icfa für andere Haustiere, besteht aus zerkleinerter Meerzwiebel (Btdhua
sciüae) Milch, Zucker und Mais.
Meenwiebelmais 1 kg Mk. 1,75; 100 kg Mk. 150.00
Melanit siehe ,,Dy na mi te".
Mehle (Qetreidemehle). Die Zerkleinerung der OetreidekOrner erfolgt
durch die Flachmflilerei, die Hochmüllerei oder das D i 8 -
membrationsverfahren. Der Zweck der Mflllere! liegt darin, die
Schale und den Keimling zu entfernen, dabei aber den MehlkOrper selbst
möglichst vollständig zu gewinnen. Erreichbar ist dieser Zweck nur annähernd
und überhaupt nur dadurch, dass die Schale zäher ist und später zerkleinert
wird als der Mehlkörper; das geschieht namentlich, wenn das Korn vor dem
Majhlen angefeuchtet wird.
Bei der Flachmüllerei, die namentlich für weiches Korn geeignet
ist, geschieht die Zerldeinerung zwischen nahe gestellten Mühlsteinen mög-
lichst fein. Das Produkt wird gesiebt und der Rückstand aufs neue gemahlen;
man siebt dann nochmals, malt wieder u. s. w. Das erhaltene Produkt ist nie
vollständig weiss, weil die Hülsen bei dem wiederholten Mahlprozess all-
mählich auch zerkleinert werden.
Bei der H o c h m ü 1 1 e r e i (Q r i e s m ü 1 1 e r e i), die sich namentlich
für hartes Korn (kleberreichen Weizen) eignet, haben die Mühlsteine anfangs
verhältnismässig weiten Abstand. Bei den folgenden Mahloperationen werden
die Steine einander Immer mehr genähert, indem man zwischen je zwei
Mahloperationen das Produkt durch Qriesputzmaschinen und Siebe nach der
Grösse und dem sp. G. sortiert. Man erreicht so eine sehr weitgehende
Scheidung und sehr feine Produkte, ersoielt dagegen quantitativ geringere
Ausbeuten als bei der Flachmüllerei. Zu bemerken ist, dass bei der Hoch-
mQllerei das Korn nicht angefeuchtet wird.
Neuerdings versucht man die Dismembratoren und Desinte-
gratoren (s. d.) in die Müllerei einzuführen, doch erfährt die Frage ihrer
Brauchbarkeit für diesen Zweck noch verschiedene Beurteilung.
Müiler^imaschlnen siehe unter „M ü h 1 e n".
Alearometer nach B o 1 a n d , zur Prüfung der Backf&higkeit des
Mehles durch Bestimmung des Klebers Mk. 14,500
Dieselben mit kupfernem Ölbad nebst Blechmantel, Lampe und Thermo-
meter „ 47,50
Aleuroskop nach Seilnick, zu demselben Zweck „ 25,00
Meiler siehe „H o 1 z k o h 1 e".
Meilerdfen siehe „H o 1 z k o h 1 e", „H o 1 z v e r k o h 1 u n g** und
:,K 0 k s".
Melasse. Bei der Verarbeitung des Zuckersaftes (vgl. unter „Zucker-
f a b r i k a t i o n") bleibt nach Abscheidung der verschiedenen kristallisierten
Zuckerprodukte eine dicke, braune, eigenartig widerlich riechende, flüssige
Masse zurück, aus der sich, obwohl sie etwa zur Hälfte aus Zucker besteht«
solcher durch Konzentrieren kristallinisch nicht gewinnen lässt. Man hat des-
halb die Melasse lange Zeit teils verfuttert, teils auf Spiritus (s. d.) ver-
arbeitet, während man später daraus vielfach nach einer der nachbeschriebenen
Methoden kristallisierten Zucker gewann. Übrigens hat von diesen Verfahren
jetzt wohl nur noch das unter 3 beschriebene Strontianverfahren
praktische Bedeutung.
1. Osmoseverfahren. Dasselbe beruht auf dem Prinzip der
Diffusion (siehe anter „Zuckerfabrikatio n'*), d. h. darauf, das
knstaJlisierbare, gelöste Substanzen durch Pergamentpapier hindurch in
Wasser übertreten, während beigemengte nicht kristallisierbare Verunreini-
gungen zurückbleiben. Die Osmoseapparate bestehen aus filterpressenartigen
Vorrichtungen, deren einzelne Kammern durch Pergamentpapierlagen von-
einander geschieden sind. Die Kammern 1, 3, 5, 7 u. s. w. werden mit warmer
Melasse, die Kammern 2, 4, 6, 8 u. s. w. mit warmem Wasser beschickt; von
46*
724 Meligrin — Mensuren.
Zdt ZU Zeit werden die Flfissigkeiten im entgegengesetzten Sinne durch die
Kammern geleitet. Die in der Melasse enthaltenen Salze diffundieren
schneller als der Zucker, so dass die Zuckerlösung immer reiner und deshalb
immer leichter kristallisierbar wird. Durch dreimalige Osmosierung und jedes-
mal darauf folgendes Eindampfen lassen sich aus 100 kg Melasse noch 25 bis
28 kg kristallisierter Zucker gewinnen.
2. Kalksaccharatverfahren:
a) Elutionsverfahren. Man mischt die Masse mit so viel ge-
löschtem Kalk, dass auf 1 T. Zucker 3 T. Kalk kommen, und erhalt so eine
beim Erkalten erstarrende Masse, den Melassekalk, welcher sämt-
lichen Zucker an Kalk als Calciumsaccharat gebunden enthält. Die Masse
wird dann ausgetrocknet und nun mit Spiritus von 35® Tr. ausgewaschen, wo-
durch man dem Melassekalk die fremden Salze entzieht. Da das Austrocknen
der Kalkmischung Schwierigkeiten macht, verwendet man auch wohl ge-
brannten statt gelöschen Kalks, wodurch man in einer Operation eine
trockene, leicht auslaugbare Masse erhält. Die Auslaugung (Elution)
nimmt man in eisernen Zylindern (Elutoren) vor, deren 6 — 8 zu einer Batterie
vereinigt sind. Der gereinigte Zuckerkalk wird meistens nicht direkt auf
Zucker verarbeitet, sondern anstatt des sonst gebrauchten reinen Kalkes zur
Scheidung von Zuckersaft (vgl. unter „Z u c k er f a b r i ka t io n'*) ver-
wendet.
b) Ausscheidungsverfahrein. Man verdünnt die Melasse,
so dass sie nicht mehr als 7 % Zucker enthält, kühlt unter \b^ ab und trägt auf
100 T. Melasse allmählich 60—70 T. pulverförmigen Atzkalk ein. Der Zucker
fällt als Tricalciumsaccharat, welches abfiltriert und mit recht kaltem H9O
ausgewaschen wird. Das Saccharat kann man dann enweder zur Scheidung
benutzen oder man zersetzt es mit schwach erwärmtem HsO, wobei Mono-
calciumsaccharat in Lösung geht, während % des Atzkalkgehaltes unlöslich
ausfallen. Man filtriert und befreit die Lösung durch Sättigung (Satu-
ration) mit CO9 vom letzten Drittel Kalk, worauf die nun reine Zucker-
lösung beim Kochen einen wohlschmeckenden, kristallisierten Zucker ergibt.
3. Strontianverfahren. Dasselbe sei nur in der neuen ver-
besserten Scheiblerschen Modifikation angedeutet: Man setzt der Melasse
soviel einer heissgesättigten Lösung von Atzstrontian zu, dass auf 1 mol.
Zucker etwa 1,5 mol. Strontiumhydrat kommen. Nach dem Abkühlen der etwa
70® warmen Lösung und Filtrieren erhält man als Ausscheidung 75 — 80 % des
Zuckers in Form des Monostrontiumsaccharats. Man verdünnt dasselbe mit
soviel HiO, dass eine 20 %ige Zuckerlösung entsteht, und saturiert nun zum
Zwecke der Zersetzung mit CO9 bis auf eine Alkalinität von 0,04—0,06 %
SrO. Die so erhaltene reine Zuckerlösung wird dann auf Füllmasse bezw.
Konsumware verarbeitet. In der Ablauflauge vom Monosaccharat sind noch
20—25 % Zucker der Melasse enthalten; durch Zusatz von mehr Strontian-
lauge fällt man daraus Distrontiumsaccharat und verwandelt letzteres dann
durch Zusatz von Melasse m das Monosaccharat.
Die sonst noch angegebenen Verfahren zur Melasse-Entzuckerung ver-
dienen keine Erwähnung.
Über Schlempekohle siehe unter „S c h I e m p e".
Meligrin, ein Ersatzmittel für Migränin, soll durch Kondensation von
Dimethylphenylpyrazolon (Antipyrin) mit Methylphenylazetamid erhalten
werden. Es ist ein weisses, in HsO leicht lösliches Pulver, das in derselben
Dosis wie Migränin gegeben wird.
Melloform. Rubinrote durchsichtige Flüssigkeit, die 25 % Formaldehyd
und 15 % Aluminiumazetat enthält und zur Hände- und Wunddesinfektion
dienen soll, jedoch nach angestellten Versuchen nicht gerade starke Wirkungen
zu entfalten scheint.
Mennlfire siehe unter „Bleifarbe n".
Mensuren siehe „Messgef ä sse".
Menthol — Messgcfasse. 725
Menthol CioHi« . OH. Dieser Riechstoff ist ein Terpenalkohol der Kon-
stitution
CH, . CH<^J^£J(5J")>CH . CH<gJf^ .
Wichtigster Bestandteil des Pf ef f er m i nzö 1 s (s. d.); um es daraus zu
gewinnen, fraktioniert man das beigemischte Terpen ab und kristallisiert die
höher siedenden Anteile in der Kälte aus. Man kann auch das ebenfalls im
Pfefferminzöl vorhandene Terpenketon M e n t h o n nach dem D. R. P. 42 458
in Menthol überführen und letzteres auf diese Weise im Pfefferminzöl an-
reichern. Das betreffende Verfahren besteht darin, dass man Pfefferminzöl in
Äther mehrmals mit Natrium behandelt und die erhaltenen Na-Verbindungen
durch HsO zersetzt. Menthol bildet farblose Kristalle vom Seh. P. 42^ S. P.
212^ Es findet wichtige Verwendung für Mund- und Zahnwässer u. s. w.
Menthol, krist , puriss., z. Z 1 kg Mk. 24,00
Mentholmn valerlanlonm siehe „V a 1 i d o 1".
Mercerisleren siehe unter „B a u m w o 1 1 e**.
Mergral, cholsaures Quecksiiberoxyd (Cs4Hse06)«Hg. Qelblichweisses,
in HsO unlösliches Pulver, das mit Tannineiweisszusatz in Kapseln bei Sy-
philis verordnet wird.
Mersrandol, Lösung eines Quecksilbernatriumglyzerats, enthält in 1 ccm
0,0035 g Hg, wird in Form von Injektionen bei Syphilis verwandt.
Merjodin (Sozojodolquecksilber), wird in Tablettenform innerlich
gegen Syphilis verordnet. Jede Tablette enthält 0,0025 g Hg.
Merjodin in Tabletten bO Stück Mk. 2,50
H. Trominadorff, ehem. Fabrik, Aachen.
Merkurverblndnng'en (Mercurverbindungen) siehe „Q u e c k s i 1 -
berverbindunge n**.
Mesotan = Salizylsäuremethyloxymethylester.
^«"*<COOCH, . O . CH,'
Klare, schwach aromatische, ölartige Flüssigkeit vom sp. G. 1,2 bei 15^ In
HsO nur wenig, dagegen in Alkohol, Äther, Benzol, Chloroform und fetten
Ölen in jedem Verhältnis löslich.
Zu gleichen Teilen mit Olivenöl gemischt, dient es zu Einpinselungen bei
rheumatischen Erkrankungen. Innerlich wird es nicht verwendet.
Mesotan H Mk. 4,80; l kg Mk. 45,00
MeBBsrefäflse. Der Intern. Kongr. f. angew. Chemie Berlin 1903 hat be-
zOglfch der Eichung von chemischen Messgefässen folgende Resoüution an-
genommen:
1. Als Volumeneinheit für die Messgefässe, Aräometer u. s. w. kann das
wahre Kubikzentimeter dienen, d. h. das Volumen, welches 1 g dest. H9O bei
4^ C. im luftleeren Räume einnimmt. Es müssen aber dann alle im Labora-
torium bei gewöhnlicher Temp. und bei gewöhnlichem Luftdruck gefundenen
Resultate auf 4*' C. und den luftleeren Raum umgerechnet werden. In diesem
Falle muss auf den Messgefässen u. s. w. angegeben werden, dass sie bei
4^ C. im luftleeren Räume graduiert worden sind (z. B. A^ C. Vakuum), nicht
aber eine andere Temp., so dass jeder Irrtum vermieden wird.
2. Für den praktischen Gebrauch soll es erlaubt sein (namentlich für Be^
Stimmung der Dichte von Flüssigkeiten), die Messgefässe, Aräometer u. s. w.
nach der Mohrschen Methode, aber bei der Temp. von 20" C. zu graduieren.
In diesem Falle würde also als Einheit die Mohrsche dienen, d. h. das Volumen,
welches 1 g dest. H9O bei 2ß^ C. und gewöhnlichem Luftdruck (0,76 m) ein-
nimmt.
726 Messgefasse.
Büretten nach Mohr:
Inhalt 10 25 25 30 50 50 75 75 J 00 100 100 ccm,
Geteütin , . . »/lo V» Vio Vio Vs Vio V» Vto V« V» Vio r
Ohne Armatur . . 1,00 1,10 1,25 1,75 2,00 2,25 2,75 3,00 3,50 4,00 4,50 Mk.
Normal-Baretten . — — 3,50 — 3,75 4,50 — — 4,50 5,50 — „
Dieselben, armiert mit Qnetschhahn, Gnmmischlaach imd Ausfluss-
spitze Stack mehr Mk. 0,50
Dieselben, mit seitlichem unterem od. oberem Zoflossrohr „ mehr „ 0,40
Baretten nach Mohr mit senkrecht oder seitb'ch stehendem Glashahn:
Inhalt 10 25 25 50 50 75 100 100 ccm.
Geteflt in . . . V,o Vs ^'lo V» Vio Vio V» Vio „
Preis 2,25 2,50 2,75 3,50 3,75 4,50 5,50 6,00 Mk.
Normal-Boretten . 5,25 — 5,75 7,00 7,50 — 8,00 11,00 „
Dieselben, mit schräg gebohrtem Hahn Stück mehr Mk. 1,00
„ „ eingeschliffenem Stopfen am oberen Ende „ mehr „ 0,50
Büretten nach Schellbach mit weiss belegter Rückwand und schmalem
dunklem Emaillestreifen, zor genauen Ablesung des Meniskus:
Inhalt 25 50 50 ccm.
Geteüt in . . . »/to V» Vio „
Ohne Hahn . . . 3,00 3,50 4,00 Mk.
Mit Hahn . . . 5,00 6,00 6,50 „
Büretten, Tropfbüretten mit durchgehendem eingeschliffenem Glasstab :
Inhalt 30 50 75 ccm.
Geteüt in . . . Vio Vio V» »
Stück 2,00 2,50 3,00 Mk.
Büretten nach Gay-Lassac, mit aufwärts gebogenem, äusserem Ausflnssrohr,
auf poliertem Holzfuss:
Inhalt 10 25 25 30 50 50 100 ccm.
Geteütin . . . «/lo V» Vio Vio Va Vio V» r,
Stück 1,60 2,00 2,30 2,80 3,20 4,00 4,75 Mk.
Ausgussbüretten nach B i n k s , englische Form, auf poliertem Holzfuss :
Inhalt 10 25 25 50 50 100 ccm.
Geteüt in . . . Vio Vs Vio V» Vio V» ..
Stück 1,60 2,00 2,30 3,20 4,00 4,75 Mk.
Büretten-Schwimmer Stück Mk. 0,50
Meniskus-Visierblende nach Dr. G Ö c k c 1 (D. R. G.-M.)
für Büretten, sehr zweckmässig zum Ablesen, vorteilhafter Ersatz
des Bürettenschwimmers „ „ 1,00
Dieselben, mit Glastafel „ „ 1,20
Titrierapparat mit automatischer Nullpunkt-Einrichtung nach
Gockel „ „ 20,00
Messzylinder (Mensuren) mit doppelter Zahlenreihe, mit Fuss und Ausguss :
Inhalt 5 10 20 25 50 75 100 150 200 250 500 1000 2000 ccm.
Stück 0,50 0,60 0,80 0,90 1,10 1,25 1,00 1,70 1,80 2,00 2,50 4,60 6,50 Mk.
Messzylinder mit unverwischbaren Einteüungen in eingebrannter farbiger Emaille
(D.R.G.M. 190190):
Inhalt 5 10 25 50 75 100 150 200 250 300 500 750 1000 2000 ccm.
Get in Vio Vio Vs V« Vi Vi Vi Vi Vi Vi Vi 'Vi "/i "/i r
Stück 0,70 0,80 1,00 1,20 1,30 1,50 1,80 1,90 2,00 2,30 2,50 3,80 4,60 7,60 Mk.
Messzylinder (Mischzylinder), mit eingeschliffenem Stopfen und Foss, mit
doppelter 2^ahlenreihe:
Inhalt 5 10 20 25 50 75 100 150 200 250 500 1000 2000 ccm.
Stück 0,75 0,80 0,90 1,10 1,50 1,75 1,85 2,05 2,30 2,60 3,50 5,50 8,50 Mk.
Mischzylinder, mit Fuss, Hals und eingeschliffenem Griffstopfen, geeicht, auf
Eing^ss justiert:
Inhalt 5 10 25 50 100 200 250 500 1000 ccm.
Get. in V«o Vio V» V* Vi Vi Vi Vi 'Vi r
Stück 4,60 4,90 5,20 6,20 5,50 6,90 7,60 8,70 10,20 Mk.
Messgefässe. 727
Mischflaschen, mit eingeschliffenem Stopfen, mit doppelter Zahlenreihe :
Inhalt ... 500 1000 2000 com.
Stück . . . 3.50 5,25 7,50 Mk.
Messkolben, mit einer Marke am Halse, ohne Stopfen:
Inhalt ... 5 10 25 50 100 150 200 250 300 400 500 1000 2000 ccm
Stück . . . 0,20 0,25 0,30 0,40 0,50 0,60 0,65 0,80 0,90 1 ,00 1,10 1,50 2,00 Mk.
Ans Jenaer
Glas, Stück — ~ — _ 1,25 — — 1,60 — - 1,80 2,10 — „
Normal, „ — — —1.501,60—1,90 2,30— —3,00 4,20 6,40 „
Messkolben mit einer Marke und hohlem Glasstopfen:
Inhalt ... 5 10 25 50 100 150 200 250 300 400 500 1000 2000 ccm.
Stück . . . 0,40 0,45 0,60 0,70 0,95 1 ,20 1.30 1 ,40 1 ,50 1 ,60 1,80 2,20 3,00 Mk.
Normal Stück — — —2,102,20 -2,60 3,00 — —4,10 5,20 7.50 „
Messkolben mit zwei Marken, auf Ein- tmd Ansguss graduiert:
Inhalt .... 10 25 50 100 150 200 250 300 400 500 1000 2000 ccm.
Ohne Stopf., St 0,30 0,40 0,55 0,65 0,75 0,80 1,00 1,20 1,30 1,40 2,00 2,50 Mk.
Mit hohlem Glas-
stopfen, Stück 0,50 0,65 0,85 1,10 1,30 1,40 1,60 1,80 2,00 2,20 2,50 3,50 „
Messkolben nach Blitz; znr Erleichterung des Umschütteins ist der Hals
über der Marke za einer grösseren Kngel erweitert:
Inhalt 100 250 500 1000 ccm.
Ohne Stöpsel, Stück 1,00 1,25 1.50 2,00 Mk.
Mit „ „ J,25 2,00 2,25 2,75 „
Folarisationskolben mit zwei Marken ohne Stopfen ; für Znckerpolarisation :
Inhalt 25 und 27,5 50 und 55 100 und 110 200 und 220 ccm.
Stück 0,50 0,60 0,75 1,10 Mk.
Messpipetten nach Mohr:
Inhalt ... 1 2 5 5 10 20 20 25 25 50 50 50 100 ccm.
Geteüt in . . Vioo Vöo Vto 'ho Vio Vio V» Vio V» V»« V» Vt Vt n
Stück .... 0,75 0,75 0,90 0,75 0,90 1,35 1,15 1,50 1,35 2,60 2,50 2,25 2,80 Mk.
Mit Hahn. Stück — — - — 3,00 3,35 3,10 3,40 3,35 4,60 4,404,20 5,00 „
Normal, Stück . 3,50 3,50 4,00 — 4,50 — — 5,50 — — 6,00 — 7,00 „
Vollpipetten mit einer Marke, mit langer oder kurzer Röhre unterhalb der
Erweiterung :
Inhalt . . 1 2 3 4 5 10 15 20 25 50 75 100 150 200 ccm.
Stück . . 0,20 0,25 0,25 0,30 0,30 0,45 0,50 0,55 0,60 0,70 0,80 0,90 1,10 1,25 Mk.
n Nor-
mal . . 1,701,70 — — 1,701,80 — 1,902,00 2,20 — 2,70 3,10 3,50 „
Vollpipetten mit zwei Marken :
Inhalt zwischen d. Marken 1 2 3 4 5 10 20 25 50 100 150 ccm.
Stück 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 0,55 0,65 0,70 0,80 J ,00 1,20 Mk.
Vollpipetten mit Kugel über der Marke, um ein Einziehen
▼on Flüssigkeit in den Mund zu verhindern . . . Stück mehr Mk. 0,10—0,20
Pyknometer, mit eingeschliffenem Kapillarstopfen, zur Bestimmimg
des spez. Gew., Inhalt 5, 10, 25 oder 50 ccm Stück Mk. 0,50
Pyknometer nach Regnault, zur Bestimmung des spez. Gew. fester,
in HfO unlöslicher Körper Stück „ 1,50
Pyknometer zur Bestimmung in H20 löslicher, in Alkohol und äther.
Flüssigkeiten unlöslicher Körper Stück „ 1,75
Py knometer (Graromenflaschen), genau justiert, mit eingeschliffenem Stopfen :
Inhalt 10 25 50 100 g.
Preis 1,50 2,00 2,50 3,00 Mk.
Mit Taragewicht, in Etui, Preis 3,50 4,50 5,00 5,50 „
Dieselben, mit eingeschliffenem Thermometer:
Inhalt 25 50 100 ccm.
Preis 3,75 4,00 4,50 Mk.
Mit Taragewicht, in Etui, Preis 6,25 6,50 7,00 „
Pyknometer zur genauen Bestinmiung des sp. G. von Flüssigkeiten,
bestehend aus Kölbchen, mit eingeschliffenem, in ^/iv ® geteiltem Thermo-
meter und eingeschliff. Glasröhrchen, mit aufgeschliffener Kappe Stück Mk. 6,00
728
Messing — Metalle.
Pyknometer nach Reischauer, mit sehr engem und langem Halse und ein-
geschliffenem Stopfen, mit Fülltrichter dazu:
Inhalt 25 50 dOO ccm.
Stück 2,25 2,50 3,00 Mk.
Pyknometer nach Sprengel, U-förmig, mit Sangröhrchen, zum
Füllen Stück Mk. 1,50
Dasselbe, mit eingeschmolzenem, in ^/s ^ geteiltem Thermometer, mit
Füllröhrc Stück „ 12,00
Pyknometer nach S c h e i b 1 e r, für Sirupe, Fette, öle . . » n 4,00
„ „ Sprengel-Nicol, zur genauen Bestimmung
des spez. Gew. festerKörper Stück „ 2,00
Messgefässe:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.Q., Abt.
bnmn. Quillt« & Co., Berlin KW. 40,
Strasse 55/57.
Warm-
neide-
Glasfabrik Sophienhatte, Rieh. Bock, Ilmenau
i. Th.
Dr. Heinrich OOckcl&Co., Berlin NW. 6, Luisen-
strasae 21 (Pr&zisionsarbeit).
BleBsins: siehe „Kupferlegierunge n".
BleBslnsrbad siehe „Vermessinge n".
BleBsiiistnunente siehe „EQektrische Messinstrument e".
Bletachrombelze siehe „Chrombeize n".
Metakalln. Festes Desinfektionsmittel, der Zusammensetzung nach ein
Kresolseifenpräparat, und zwar besteht es aus 80 % einer kristallisierbaren
Doppelverbindung von m-Kresolkalium + 3 mol. m-Kresol mit 20 % Seife.
Das Metakalin enthält also 73,54 % reines m-Kresol, welches ja das bak-
teriologisch wirksamste und dabei am wenigsten giftige Phenol ist. Es stellt
im Gegensatz zu den sonstigen Kresoldesinfektionsmitteln kein Gemisch, son-
dern einen chemisch einheitlichen Körper dar, weil es keine Isomeren und
Homologen des m-Kresols enthält. Seine Desinfektionskraft ist recht bedeutend.
Die Metakalin-Darstellung wurde nur möglich durch das D. R. P. 156 761,
welches die Bildung der erwähnten Doppelverbindung von m-Kresolkalium
mit 3 mol. m-Kresol umgreift.
Der bequemen Dosierung halber kommt das Metakalin in Form von
Tabletten in den Handel.
Metakalin 10 Tabletten zu je 1 g
4 „ n n 2,5 g
10 g Substanz
n
n
Mk. 0,50 mit 25<»/o Rabatt
BletaUe.
Spez. Gew
Seh. P. «C.
Aluminium
Antimon . . .
Baryum . . .
Blei
Calcium . . .
Chrom ....
Eisen, rein
Schmiede-
eisen . . .
Stahl
Weisses Guss-
eisen . . .
Graues Guss-
eisen . . .
Gold
Iridium . . .
Kadmium . .
Kalium . . .
Kobalt ....
' 2,67
6,71
4,00
■ 11,367
1,58
: 6,8
: 7,85-7,88
' 7,79—7,85
1 7,60-7,80
,7,58-7,73
7,03—7,13
19,265
22,40
8,65
0,865
8,5
+ 660
+ 425
+ 334
bei Rotglut
über 2000
+ 1800
+1500-1600
+1300—1400
+ 1050
+ 1200
+ 1064
+ 315
+ 62,5
t
Spez. Gew.
Seh. P. OC.
Kupfer ....
8,95
+ 1090
Lanthan . . .
6,05
Lithium . . .
0,594
+ 180
Magnesium . ,
1,74
+ 700-800
Mangan . . . '
bis 8,0
+ 1900
Natrium . . .
0,974
+ 95,6
Nickel ....
8,9
+ 1500
Osmium ...
22,45
ca.25Q0
Palladium . .
11.4
+ 1700
Platin ....
21,50
+ 1800
Quecksilber .
13,596
-42
Rubidium . .
1,52
+ 38,5
Silber . . . . ,
10,468
+ 1000
Strontium . .
2,50
bei Rotglut
ThaUium . .
11,8
+ 290
Wismut . . .
9,82
+ 270
Zink
6,91
+ 423
Zinn
7,30
+ 235
Zirkonium . . ,
4,15
1 +2000
MctaUfadenlaropcn — Metallfarbnng.
729
Härte einiger Metalle, auf Härte des Bleis = 1 be-
zogen:
Aluminium 1 7,3
Eisen:
Graues Gusseisen tif.O
Schmiedeeisen bO,7
Gold 10,7
Kadmium (),9
Kupfer 19.H
Platin 24,0
Silber 13 3
Wismut 3.3
Zink 117
Zinn 1.7
Metalle:
Faent Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins. -Anh. S. 13).
Metallguss jeder Art:
Volkmar Hflnig &, Co., Hcidcnau-Dresdcn. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken-
Strasse 0 b (s. Inserate).
Bletallfadenlampen. Allgemeine Bezeichnung aller elektrischen
Glühlampen, deren Fäden im Gegensatz zur Kohlenfadenlampe aus Metallen
oder Metallegierungen bestehen, so O s m i u m 1 a m p e (s. d.)» Molybdän-
! a m p c (s. d.), Tantallampe (s. d.)i W o 1 f r a m 1 a m p e Cs. d.) und
Zirkonlampe (s. d.).
Fabrikat der
Alenen Elttits-Iiesellscliiil!,
Bletallfarben siehe „Bronzefarbe n'*.
Metallfärbun^ (galvanische Metallfärbung; Metall-
chromie; Galvanochromie). Hierher gehört die Oxydierung,
die P I a t i n i e r u n g , das Brünieren u. s. w. — Gegenstand der
MetaÄlfärbung können fast alle Metalle und ihre Legierungen werden. Haupt-
sächlich kommen Silber, Kupfer und Kupferlegierungen so-
wie Eisen in Betracht.
1. Färben des Silbers (Oxydieren). Zur Herstellung von sog.
A 1 1 s i 1 b e r verwandelt man die Oberfläche in Silbersulfid. Nach
Büchner") verwendet man mit Vorteil dazu folgende Lösungen:
1.0
u
m
f
z
bfi
4.0
—
8.0
—
10,0
1 kg
1 ke
bd70-80«C.
kalt
Schwefelkalium
S^wefelammonium
CUoinmmonium
Ammoniumkarbonat
Waaser '| 1 kg
Anwendung ij bei 100^ C.
Die Farbe wird gelbbraun und später dunkeüblauschwarz. Nach der Be-
handlung wird der Gegenstand mit HsO und Bimssteinmehl oder mit Wein-
steinpulver gebürstet. Will man ein schöneres Schwarz erzielen, so taucht
man den Gegenstand zuerst in eine Quecksilberoxydulnitrat-Lösung, spült mit
h,0 ab und behandelt dann mit einer der Sulfidlösungen.
2. Brünieren von Kupfer. Man reibt den Gegenstand mit sehr
fein gemahlenem Caput mortuum (Polierrot; gemahlenem Blutstein) oder mit
^) G. Buchner „Die Metallfiirbuogen", sowie Steinach & Buchner „
galvanischen Metallniederschläge*', Berlin 1896.
Die
730 Mctallfarbung.
Schwefelantimon oder schliesslich mit einem Gemisch beider trocken ein, wozu
man sich weichen Leders bedient. Das Antimonsnlfid erzeugt hierbei schwarz-
braune, das Eisenoxyd rein braune TOne. Weiter kann man zum Brflnieren
von Kupfer den Gegenstand soweit anwflrmen, dass er eben noch angefasst
werden kann, und ihn dann mit folgender LOsung einreiben: 10 g Kaliumnitrat,
10 ß Kochsalz, 20 g Chlorammonium, 20 g Ammoniumazetat und 60 ccm Eis-
essig werden in 1 1 HiO gelOst; ferner kann man die gut gereinigten Gegen-
stände durch Eintauchen in kochendes Wasser vorwärmen und sie dann in
folgendes Bad tauchen: 15 g Kaliumchlorat, 7 g Kaliumnitrat, 20 g Natrinm-
sulfat, 20 g Chlorammonium und 400 ccm Essigsflure werden in 1 1 HsO ge>
löst. Schliesslich wird folgende Lösung warm empfohlen, die ebenfalls
kochend zur Verwendung gelangt und ein vorwärmen des zu färbenden G^en-
standes erfordert: In 1 1 1^0 löst man 5 g neutr. Kupferazetat und 2,5 g Chlor-
ammonium; die Lösung wird auf % 1 eingedampft, dann 30 ccm Eisess^ zu-
gesetzt, 5 Minuten gekocht, der geringe Niederschlag abfiltriert und das rlltrat
auf 4 1 verdannt. Sei allen diesen Verfahren ist nachfolgende Behandlung mit
der Wachsbarste anzuraten.
3. Rc^tfflrben von Kupfer. Nach dem D. R. P. 149 566 taucht
man die Gegenstände in ein bei Rotglut erhaltenes Bad von geschmolzenem
Kaliumnitrit; die Färbung schreitet von Gelbbraun bis zum leuchtenden Rot
fort. Oder man erhitzt den Gegenstand zum Glühen und bestreut ihn unter
dauerndem Erhitzen und Wenden mit Nitriten. Ist der gewflnschte Farbenton
erreicht, so lässt man abkühlen und entfernt die anhaftende Schmelze durch
Abspaien mit HtO.
Nach dem D. R. P. 152 586 erhitzt man die kupfernen Gegenstände auf
Kirschrotglut, kflhlt dann auf Schwarzglut ab und taucht nun plötzlich in eine
Eisenchloridlösung (12 g festes FesCl« in 1 1 dest. HsO), worin rote bis violette
Farbentöne erhalten werden können.
Ferner ist das D. R. F. 153 308 zu nennen, wonach man eine Rotfärbung
{sogenannte Blutbronze) erzielt, indem man die kupfernen Gegenstände
zunächst bis zur Rotglut erhitzt; hierbei bedecken sie sich mit einer Schicht,
die innen aus Kupferoxydul, aussen aus Kupferoxyd besteht. Nach dem Er-
kalten wird der Gegenstand mittels Polierscheibe poliert, bis die schwarze
CuO-Schicht entfernt ist und die rote CujO-Schicht hervortritt.
Nach dem D. R. P. 163 067 überzieht mau hochglanzpolierte Kupfergegen-
stände galvanisch mit As oder Sb, wobei zur Herstellung des Bades ein
Antimon- oder Arsensalz in KCN-Lösung gelöst und dann in FcsCle-Lösung
gegossen wird, bis der entstandene Niederschlag sich wieder löst; als Anode
dient ein Eisenblech. Die galvanisch überzogenen Gegenstände werden auf
Kirschrotglut erhitzt und zuletzt nochmals poliert. Man erhält einen festhaf-
tenden und gegen äussere Einflüsse sehr widerstandsfähigen Oberzug, der
Farbenschattierungen von Rot bis Violett aufweist.
4. Schwarzfärben von Kupfer. Man benutzt Schwefel-
ammoniumlösung, in der man etwas Schwefel gelöst hat, und trägt sie mit
Lappen auf den stark erwärmten Gegenstand auf. Die Behandlung wird mehr-
fach wederholt und schliesslich der Gegenstand mit einem Tropfen Olivenöl
abgerieben. Von der physik. techn. Reichsanstalt wird folgende „Schwarz-
beize'* empfohlen: In 1 1 HsO löst man 300 g Kupfernitrat und 12 g Silbemitrat;
kristallisiert Cu-Salz aus, so muss noch HsO zugesetzt werden. Die Gegen-
stände werden mit verd. HCl (1 1 HsO + 1 1 HCl) 5—10 Minuten gebeizt und
dann in die auf 45' C. gebrachte Kupferlösung eingetaucht bezw. damit be-
pinselt. Nach dem Trocknen, das recht (langsam geschehen soll, erscheint der
Gegenstand grOn; durch starkes Erhitzen Ober Kohlenfeuer wird er tief-
schwarz. Nach dem Erkalten behandelt man ihn mit der Wachsbflrste oder
reibt ihn mit Ol ein.
5. Patinierung von Kupfer. Die Patina wird nur schön, wenn
sie sehr langsam erzeugt wird. Zuerst stellt man den braunen Grundton dar,
indem man den Gegenstand mit einer stark verdünnten Schwefelammonium-
lösung behandelt; es darf nur ein lichtes Braun entstehen. Dann trägt
oder bürstet man auf den getrockneten Gegenstand folgende Lösung auf: 4 g
Mctallfiirbung. 731
Kaliumbioxalat, 8 g Chdorammoniumi 8 g Kochsalz und 50 g Eisessie in 1 1
H,a (vgl. auch die Vorschrift unter 8. „Patinierung von Messing"). Die Be-
handlung muss häufig wiederholt werden, worauf man langsam jedesmal
trocknen lässt, ohne abzuspülen. Wilnscht man eine Patina von blaugrflnem
Ton, so bestreicht man den Gegenstand vor dem letzten Trocknen mit einer
Lösung von Ammoniumkarbonat. Die getrocknete Patina wird mit einer
weichen reinen Bfirste oder mit der WaschbOrste nachbehandelt. — Neuerdings
zieht man die Elektrolyse immer mehr zur Patinierung heran, und zwar erzielt
man nach Setlik durch Einhängen des Objektes (Kupfer, Messing oder Bronze)
als Anode in eine 4 9g i g e Salmiaklosung mit einem Strom von 2 V. Spannung
ziemlich rasch eine schöne, erst rote, dann grüne Patina. Nach dem D. R. P.
93 543 soll man schwache Lösungen von Karbonaten als Elektrolyt verwenden
und mit einem Strom von 1 Amp. auf 1 qm Fläche und 3 V. Spannung arbeiten,
doch erscheint das Verfahren mit Salmiak besser.
6. BrünierenvonMessing. Man taucht die Gegenstände in eine
Lösung von 10 g Kaliumpermanganat, 50 g Eisenvitriol und 5 g HCl in 1 1
HsO. Ein helles Braun erzielt man durch Behandeln mit folgender Lösung:
20 g AssOt und 20 g KsCO« werden mit 200 g HiO bis zur vollständigen Lösung
gekocht, dann auf 2000 ccm verdünnt, worauf man 500 g gelbe Schwefel-
ammoniumlösung zusetzt. Beim Gebrauch sind die Gegenstände ganz ein-
zutauchen, schnell mit HsO abzuspülen, trocken zu reiben und zu lackieren.
Auch erreicht man eine Brünierung durch trocknes Bürsten in der unter 2
„Brünieren von Kupfer" erörterten Weise, d. h. mit Eisenoxyd, Antimonsulfid
sowie Arsensulfid; durch geeignete Mischung dieser Substanzen und kürzere
oder längere Behandlung kann man Töne von Hellbraun bis Schwarz erzieüen.
7. Schwarzfärben von Messing. Am besten behandelt man
die Gegenstände mit folgender Kupferoxydammoniumlösung, die schon kalt
wirkt: Man gibt in eine Flasche 1 1 Ammoniak (sp. G. 0,96) und 125 g CuCOa
(Bergblau), schüttelt, bis fast sämtliches CuCOs gelöst ist, und verdünnt mit
n 1 HtO; die Lösung ist gut verschlossen aufzubewahren und von Zeit zu Zeit
mit etwas NH« aufzufrischen. In der Lösung werden die Gegenstände nach
einiger Zeit schwarz; befriedigt die Tiefe des Tones noch nicht, so taucht man
zum zweitenmal ein. Vor der Behandlung sind die Gegenstände sorgfältigst
zu reinigen; Anfassen mit den Händen erzeugt Flecken. Nach dem Oxydieren
spQlt man gut ab und überzieht nach dem Trocknen zweckmässig mit schwar-
zem Firnis. Auch mit der unter 4. „Schwarzfärben von Kupfer*' empfohlenen
Schwarzbeize lassen sich Messinggegenstände schwarz färben.
8. Patinierung von Messing und Bronze. Das Verfahren
ist dem zur Patinierung von Kupfer sehr ähnlich: Man brüniert zuerst mit
schwacher Schwefelleberlösung hellbraun und taucht dann in die unter 4
..Patinierung von Kupfer" beschriebene Lösung oder aber in folgende, eben-
falls empfehlenswerte ein: 10 g Chlorammonium, 10 g Weinstein, 45 g Koch-
salz, 80 g Kupfernitrat und 60 ccm Eisessig werden in 1 1 HsO gelöst. Im
flbrigen ist die Behandlung genau dieselbe wie bei der Kupferpatinierung, zu
der sich die hier gegebene Lösung übrigens auch verwenden lässt. Stets wird
man eine gute Patina nur erzielen, wenn man langsam vorgeht. Auch das
unter 5. beschriebene elektrolytische Verfahren der Patinierung unter Be-
nutzung eines Elektrolyten von NH«C1 lässt sich besonders vorteilhaft zur
Patinierung von Messing und Bronze verwenden.
9. Schwarzfärbung von Eisen und Stahl. Zur Erzeugung
der jetzt beliebten oxydierten Artikel aus Eisen taucht man diese nach sorg-
fältiger Reinigung in kochendes HsO und dann sogleich in eine Lösung von
1 T. Kaliumbichromat in 10 T. HtO. Dann lässt man an der Luft trocknen und
erhitzt hierauf über offenem, stark gllühendem, jedoch nicht russendem Kohlen-
feuer. So erzielt man schwarzbraune Färbungen; durch mehrmalige Wieder-
holung des ganzen Verfahrens und recht starkes Erhitzen erhält man blau-
schwarze bis tiefschwarze Töne.
10. Brünieren von Eisen und Stahl (hauptsächlich für Ge-
wehrläufe benutzt): Man trägt eine Lösung aus 125 g Kupfersulfat, 160 ccm
HNOs, 1 1 HsO und 160 ccm Alkohol in dünner Schicht auf und lässt 3-4 Stun-
732 Metallin — Mctallseifen.
den liegen. Der dann gebildete zarte Rost wird mit feinen Kratz- und Borsten-
bürsten entfernt. So verfährt man im VeiHaufe von drei Tagen etwa 6 mal,
wäsclit anhaftende Säurespuren mit siedendem HsO ab, troclcnet, glättet mit
einem Polierholz und reibt schliesslich mit Olivenöl ein. Ahnlich verfahrt
man auch zum Brünieren unter Benutzung eines Gemisches von 1 1 Antimon-
chlorür mit M 1 Olivenöl: Die gut durchschüttelte Emulsion wird auf den
schwach angewärmten Lauf aufgetragen; nach 24 Stunden ölt man den Lauf
ein und reibt ihn sorgfältig ab. Durch immer wiederholte derartige Behand-
lung erhält man in etwa 8 Tagen eine schöne gleichmässige Brtinierung, worauf
schliesslich mit der Wachsbürste oder dem Polierstahl nachbehandelt wird.
Metallin siehe „Kobaltleg ierunge n".
Metallkarbide siehe ,,K a r b i d e''.
MetalUacke:
Dr. Max Ascher & Co., G. m. b. H., Berlin W. 9,
liinkstr. 29.
Ohemiache Fabrik FlSnhelinp Dr. H. Noerdlinger,
FlöTBheim a. M.
Knauth & Weidinger, Dresden-N.
Metalllegriemng'en siehe unter „Aluminiumlegierunge n",
„Antimonleg ierunge n", „B 1 e i 1 e g i e r u n g e n", „Kadmium-
legierunge n'*, „Eisenlegierungen'* u. s. w. sowie unter
„B ronzen".
Bletallochromie siehe „M e t a 1 1 f ä r b u n g''.
Metall-Putz-, -Poller- und -Schleifmittel. Als solche dienen
Schmirgel, Tripel, Wiener Kalk, Schlämmkreide, Bims-
stein, Zinnasche, Stearinöl (Polieröl), Englischrot sowie
zahlreiche besondere Präparate, die aus den genannten und andern Stofifen
und Mischungen bestehen.
Metall-Putz-, -Polier- und -Schleifmittel:
Chemiflche Fabrik FlOrBheim, Dr, H. Noerdlinger, j Dr. R. Jürgcnsen, Prag- Weinberge,
nörsheim a. M. |
Bletallachläuohe siehe „Schlauch e'*.
BletallBeifen. Allgemein versteht man darunter fettsaure Salze der
Schwermetalle.
Das D. R. P. 148 794 bezweckt in einfacher Weise die Herstellung billiger
Lösungen der Metallseifen zur Verwendung als Anstrich-, Imprägnier- und
Desinfektionsmittel, so insbesondere der fett- und harzsauren Salze des Cu,
Fe, Pb, Mn, Co, Ni, AI, Zn, Mg, Sn, Sb, Ag und Hg. Das Verfahren beruht im
wesentlichen auf der Verwendung von Phenolen (Karbolsäure, Kresolen, ins-
besondere der rohen Karbolsäure^ des Handels) eventuell unter Bildung bezw.
Benutzung von Alkali bezw. Ammoniumseifen als Lösungsmittel der Metall-
seifen, wobei in Wasser unlösliche oder lösliche Phenol lösungen von Metall-
selfen erhalten werden. Um beispielsweise eine Kupferseifenlösung herzu-
stellen, wird einer Rohkresolkaliseifenlösung, welche auf 5 Teile in Natron-
lauge löslichen Rohkresols 3—5 T. einer wasserlöslichen Kaltfettsäureseife
enthält, eine wässerige Kupfersulfatlösung in entsprechender Menge zugesetzt.
Dabei scheidet sich die entstehende Kupferseife nicht als Niederschlag aus,
wie dies bei Einwirkung des Kupfersulfates auf eine wässerige Alkaltseifen-
lösung der Fall ist, sondern geht unmittelbar in das Kresol über, während das
gleichzeitig gebildete Kaliumsulfat in wässerige Lösung geht oder zum Teil
ausfällt. Es bilden sich glatt zwei Schichten, welche sich gut trennen lassen.
Nach dem Abheben der dicklichen, schön grün gefärbten Kresolschicht hat
man in dieser eine Lösung der von Kaliumsulfat freien Kupferseife, ohne dass
letztere, wie bei dem üblichen Zersetzen von wässerigen Alkaliseifenlösungen
mittels eines Kupfersadzes, einem langwierigen Auswaschen zwecks Ent-
fernung des neben der Kupferseife gebildeten Alkalisalzes unterzogen werden
müsste. Je nachdem die Seife ganz oder teilweise in die Metailseife über-
geführt wird, werden unlösliche oder wasserlösliche Produkte erhalten. Man
kann auch Fett- oder Harzsäuren in Phenol od. dgl. lösen und auf die Lösung
behufs Bindung der Säure bezw. Bildung der Seifen entweder nur Metall-
Metallüberzüge — Meteorologische Instrumente. 733
Oxydverbindungen oder zum Teil auch Alkalien einwirken lassen. Man kann
auch in bekannter Weise hergestellte Metallseifen mit Phenolen oder mit
Phenolen und Alkaliseifen mischen. — Nach dem Zusatz-D. R. P. 148 795 kann
man die im Hauptpatent verwendeten Phenole ganz oder teilweise durch
Teer- oder Petroieumkohlenwasserstoffe ersetzen, wobei man ebenfalls unter
Anwendung genügender Mengen von Alkali- oder Ammoniumseifen wasser-
lösliche Metallseifenlösungen erhält. Es werden also die Metallseifen zu-
sammen mit den Kohlenwasserstoffen oder den Kohlenwasserstoffen und
Phenolen in wasserlösliche Form gebracht. Die erhaltenen Produkte, be-
sonders bei Anwendung von leichten Kohlenwasserstoffen, wie Petroleum-
ather, Benzin, Petroleum, Benzol, oder von Gemischen solcher mit Phenolen,
haben sich in der wasserlöslichen Form besonders zur Bekämpfung unter-
irdischer Schädlinge als geeignet erwiesen. Das Verfahren zur Herstellung
der Metallseifenlösungen ist dem des Hauptpatentes analog.
Metallseifen:
Chemifclie Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Metallttberzttffe siehe unter ,,Galvanostegi e**, „Metall-
färbung", „Plattieren", „Verbleien", „Vergolden", „Ver-
kupfern", „V e r m ess i ngen", „Vernickeln", „Verplatinie-
r e n", „V e r s i 1 b e r n", „V e r s t ä h 1 e n", „Verzinken" und „Ver-
zinne n".
Bletaiills&are (m-Amidobenzolsulfosäure) siehe unter „Benzolver-
bind u n g e n".
Bleteorologrlsolie XnBtnimente.
Anemometer s. d.
Barometer siehe unter „Barometrie*^.
Hygrometer:
Hygrometer nach Daniell, mit eingebranntem Goldring auf Stativ
mit Thermometer Mk. 5,50
Haarhygrometer nach Koppe, in abnehmbarem Blechgehänse, mit
einschiebbarer Kontrollmembran, mit Thermometer in */& ® C. geteilt „ 50,00
Runde Hygrometer in schwarzpolierter Holzfassung, Metallteile von
Nickel, Skalengrösse 80 mm „ 4,50
Tiscbhygrometer nach Dr. Fleischer, mit Thermometer. . . . „ 20,00
Psychrometer nach August, die Thermometer etwa 500 mm lang,
aus Normalglas, Teilung in ^/(v, mit Prüfungsschein des Kaiserl.
Normal-Eichamts „ 45,00
Dasselbe, mit Handventilator „ 55,00
Psychrometer nach August, die Thermometer 350 mm lang, in ^ji^C.
geteilt „ 30,00
Dasselbe, mit Handventilator n 40,00
Aspirations-Psychromcter mit geprüftem Thermometer . . . . „ 75,00
Aspirations -Psychrometrograph mit Handbetrieb und zwei
Minimumthermometern „ 80,00
Keise- und Fenster- Aspirations-Psychrometer, mit Hand-
betrieb, zwei Quecksilberthermomctem und Befestigungsschrauben. . „ 100,00
Selbstrcgistrierender Hygrograph nach Richard Frferes . . . „ 125,00
Ombrometer (Regenmesser):
Kleines Ombrometer „ 10,00
Grosses „ Modell der Königl. Seewarte „ 25,00
Regen- und Schneemesser, Wiener Modell Mk. 35,00 u. 50,00
Regenmesser nach Dr. Hellmann Mk. 17,00
Elektrisch registrierende Regenmesser, kompl.mitallemZubehör „ 500,00
Mechanisch registrierender Regenmesser „ 160*00
Thermometer siehe „Thermometrie".
Thermohygroskope, vereinigen ein Metallthermometer mit einem Hygro-
; meter, mit Halter in Messing *....„ 20,00
734 Methanal — Methylalkohol.
Wettertelegraph, bestehend aus Thermohygroskop und Aneroidbarometer.
Je nach Grösse und Ausstattung der Apparate und des Gehäuses Mk. 60,00 — 200,00
Windfahne mit durchgehender, bis zum Beobachtungsraum geführter
Stange mit 2^iger ; letzteres spielt über einer, an der Decke des Zimmers
angebrachten Windrose Mk. 36,00
Wildsche Windfahne mit Stärketaicl „ 42,Oo
Registrierende Windfahne » 300,00
Wolkenspiegel „ 15,00
Methanal siehe ,,Formaldehy d*\
Metliylaoetaiiilld siehe „E x a 1 g i n'*.
Methylal. Ein dem A z e t a 1 (s. d.) entsprechendes Kondensations-
produkt. Der Zusammensetzung nach ist es Methylendimethyiäther
CH,(0 . CH,),.
Zur Darstellung oxydiert man Methylalkohol durch Erwärmung mit
MnOf + HsSO« und lässt das Reaktionsprodukt überdestillieren. Das Destil-
lat, das neben Methylal noch Methylalkohol, Ameisensäure und HtO enthält,
rektifiziert man und fängt die zwischen 40 und 50° flbergehenden Anteile auf.
Man entwässert diese Fraktion zunächst mit CaCIs, dann mit geglühtem KsCOs
und fraktioniert nun so lange, bis man ein bei 42* vollständig übergehendes
Produkt erhält.
Farblose, bewegliche, neutrale, nach Chloroform und Essigäther
riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15<>) 0,855, S. P. 42«. löslich in 3 T. HiO,
mischbar mit Alkohol, Äther und Ölen. Man verwendet es medizinisch, und
zwar äusserlich als schmerzstillende Einreibung (1 T. Methylal, 30 T. Oliven-
öl), innerlich in Gaben von 1 — ^5 g als Schlafmittel sowie in Gaben von
30—50 g eingeatmet als Anästhetikum.
Methylal, techn 1 kg Mk. 5,0(»
„ ehem. rein 1„ „ 6,rx>
Bletliylaldelisrd siehe „Formaidehy d*'.
Methylalkohol (Holzgeist; Holzalkohol; Alcohol methylicus). CHsOH.
Zur Gewinnung geht man in der Technik von dem rohen Holzessig
(s.d.) aus, wie er bei der Hol z ver ko h I ung (s.d.) entsteht. Man
destilliert den rohen Holzessig aus kupferner Blase mit drei auf-
gesetzten Pistoriusschen Becken; sämtlicher Methylalkohol ist über-
gegangen, wenn das sp. G. des aus dem Kühler ausfliessenden Destillats von
0,9 auf 1 gestiegen ist. Der erhaltene roheHolzgeist,der eine grünlich-
gelbe, unangenehm riechende Flüssigkeit bildet, wird zur Entfernung der
mannigfachen Beimengungen mit ca. 2% Kalk versetzt und dann nach mehr-
stündigem Stehen aus einem Rektifikationsapparate mit sechs Pistoriusschen
Becken abdestilliert; der Apparat gleicht den für die Rektifikation von Spiritus
benutzten (vgl. Artikel „R e k t i f i k a t i o n'*). Das farblose Destillat (sp. G.
0,816) wird beim Stehen braun und trübt sich beim Mischen mit Wasser
milchig. Man versetzt es mit H2O bis zum sp. G. 0,935, lässt es mehrere Tage
stehen, zieht die Flüssigkeit von der öligen Schicht ab, versetzt mit 2 % Kalk
und destilliert; das Destillat endlich wird mit 0,1—0,2 % HsSO« gemischt und
rektifiziert, wobei man die zwischen 64 und 66® C. übergehende Fraktion
auffängt.
Der so rektifizierte Holzgeist enthält stets noch Azeton, das für viele
Verwendungszwecke schädlich ist. Zur Entfernung desselben sind verschiedene
Methoden vorgeschlagen worden; meistens stellt man reinen Methylalkohol so
dar, dass man zuerst einen Methylester bildet, diesen von der Flüssigkeit
trennt, durch KOH zersetzt und dann den Methylalkohol durch Destillation im
reinen Zustande gewinnt. So stellt man z. B. aus reinem Hoizgeist, konz.
H3SO4 und Kaliumbioxalat den Oxalsäuremethylester dar, oder man
verbindet Holzgeist mit Natriumformiat und HCl zu Ameisensäure-
Metylalkohol.
735
methylester, worauf man in der oben angedeuteten Weise weiter ver-
fährt; auch Benzoesäuremethylester hat man in derselben Rich-
tung benutzt
Nach dem D. R. P. 138 442 erhält man Methylalkohol durch Elektrolyse
von Natriumazetat mit Natriumperchlorat. Das Amer. Pat. 774 824 und das
Franz. Pat. 352 687 wollen Methylalkohol aus Methan darstellen, und zwar soll
man dieses Gas nach dem ersteren Patent über erhitzte Metalloxyde (z. B.
FsO») leiten, während das andere Patent Wasserstoffsuperoxydlösung oder
Sulfomonopersäure als Oxydationsmittel verwendet, durch welche das Methan
hindurchgeleitet wird.
Reiner Methylalkohol ist eine farblose, schwach riechende, mit nicht-
Jeuchtender Flamme brennende Flüssigkeit; sp. G, (bei IS*») 0,7984; S. P, 66«.
Er mischt sich in allen Verhältnissen mit HtO, Alkohol, Äther und Chloro-
form. Holzgeist wird zur Bereitung von Firnissen und Polituren sowie zum
Denaturieren von Spiritus benutzt, während reiner azetonfreier Methylalkohol
zur Darstellung von Teerfarbstoffen dient.
FrlUunvi Den Wassergehalt bestimmt man aus dem spes. Oew. unter Benutxunc
folgender Tabelle von Dittmar und Fawsitt, welche sich auf eine Temperatur von
1^06 • besieht.
Gew. %
Methyl.
aUcohol
Spez. Gew.
bei 15,56 •
Gew. »/o
Methyl-
alkohol
Spez. Gew.
bei 15,56«
Gew. 0/^
Methyl-
alkohol
spez. Gew.
bei 15,560
Gew. 0/0
Methyl,
alkohol
Spez. Gew.
bei 15.56*
1
0,99729
38
0,94055
63
0,89133
82
0,84621
2
0.99554
40
0,93697
64
0.88906
83
0.84262
4
0,99214
42
0.93335
65
0,88676
84
0,84001 •
6
0,98893
44
0,92975
66
0,88443
85
033738
8
0,98569
46
0,92610
67
038208
86
033473
10
0,98/62
48
0,92237
68
0.87970
87
033207
12
0,97962
60
0,91856
69
0.87714
88
0,82938
14
0,97668
51
0,91661
70
0,87487
8<
032668
16
0,97379
52
0,U1466
71
037262
90
032396
18
0,M7039
53
0,91267
72
0,87021
91
032123
20
0,96808
54
0,91066
73
0,86779
92
031849
22
0,96524
55
0,00863
74
0,8ö535
93
031672
24
0,96238
56
0,906.i7
76
0,^*6290
94
031293
26
0,M5949
57
0.90450
76
0.86042
96
0,81013
28
0,«56ft5
58
0,90289
77
0.85793
96
0,80731
SO
0,95855
59
0.90026
78
0,85542
97
0.80448
32
0,9 063
60
0,89798
79
0,85290
98
0,80164
S4
0,94732
61
0,89580
80
0,86035
d9
0,79876
36
0,94399
6ij
0,39358
81
0,84779
100
0,79589
Im llbrigen gilt fflr chemisch reinen Methylalkohol folgendes. 1. Nichtflttchtige
Stoffe : Bdm Verdunsten von 80 ccm Methylalkohol auf dem Waasabade darf kein wftg-
barer Rückstand bleiben. 2. Auf freie Säuren prflft man mit blauem Lackmuspapier,
welches nicht gerOtet werden darf. 8. Äthylalkohol: Man erhitzt Methylalkohol mit
H^O«, verdünnt mit HsO und destilliert; das Destillat darf nach Zusats von KMnO«, dann
11,80. und euletst Natriumthiosulfat durch verdflnnte Fuchsinlflsung nicht violett gef&rbt werden.
4. Aldehyde: Eine Mischung von Methylalkohol mit konsentrierter Natronlauge muss farblos
bleiben. 5. Azeton: Versetzt man 10 ccm Methylalkohol mit Natronlauge imd wftsseriger
Jod-JodkaliumlOsung, so darf auch bei l&ngerem Stehen keine Trttbung von Jodoform auftreten.
6. Empyreumatische Stoffe erkennt man am besten durch den Geruch, wenn man
einige Tropfen Methylalkohol zwischen den Händen verreibt. 7. Permanganatprobe:
Versetzt man 10 ccm Methylalkohol mit 2 Tropfen KaliumpermanganatlSsung (1 : 1000), so darf
die entstehende rosarote Färbung innerhalb 10 Minuten bei 15* nicht vollständig verschwinden.
Will man den genauen Oehalt der Handelsware an Methylalkohol bestinmien, so bedient
man sich der Methode von K r & m e r (Verbesserung der K r e 1 1 sehen Methode) ; dieselbe beruht
auf der Tatsache, dass der Methylalkohol bei Einwirkung von Phosphoibijodid quantitativ in
JodmeÜiyl flbergcfflhrt wird, während seine Verunreinigungen nicht so reagieren. Die Aus-
führung des Verfahrens geschieht wie folgt: Man gibt in ein kleines KSlbchen von etwa 60 ccm
Inhalt 30 g Phosphorbl Jodid (Zweifachjodphosphor) PJ«, verbindet das KOlbchen mit einem
BUckfluaskahler, lässt durch einen Tropftrlchtcr 10 ccm Methylalkohol tropfenweise zufliessen
und gibt dann noch 10 ccm einer LOsung von 1 T. Jod in 1 T. Jodwasserstoff (spes. Gkw. 1,7)
SU. Hat man die LOsung kurze Zeit digeriert, so lässt man erkalten, verbindet mit einem
Kühler (der wegen der grossen Flttchtigkeit des Jodmethyls vorzflglich wirken mussl) und
dertUliert im Wasserbade, wobei man einen graduierten Zylinder vorlegt, der etwas Wasser ent-
hält. Nadi beendeter Destillation spUt man die KUhlrOhre mit etwas Wasser nach, schflttelt
das Destillat gut durch und liest bei 16* die Anzahl ccm des abgeschiedenen Jodmethyls ab.
6 ccm reiner Methylalkohol geben nach K r c 1 1 7,10 ccm CH^ von 15*; man kann daher mit
736 Methylamin — Methyldiphenylamin.
Berflcksichtigung des wpn. Oew. des Methylalkohols leicht seinen Prozentgehslt aus der se«
fundenen Jodmethylmenge berechnen.
AusMr dem chemis^ reinen Methylalkohol kommen geringere Sorten in den Qandel» die
die oben anffefflhrten PrOfuneen auf Verunreinigungen nicht aushalten. Fflr diese Handels-
sorten garantieren die Produzenten laut Vereinbarung folgende Eigenschaften: 1. Methylalkohol
soll nicht unter 99 * Tralles (spes. Oew. 0,7996) haben. 2. Es sollen sich höchstens 0.7 */.
Azeton nach der Krämer sehen Methode finden. 8. Es sollen mindestens 06 */, des Methyl-
alkohols innerhalb eines Grades des hundertteiligen Thermometers ttberdestillieren. 4. Der
Alkohol darf, mit der doppelten Menge 06 ^ft^ger Schwefelslure versetzt, höchstens eine licht-
gelbe Färbung annehmen. 5. 1 ccm einer LOeung von 1 g Kaliumpermanganat im Liter darf
durch 5 ccm des Alkohols nicht sofort entfärbt werden. 0. 25 ccm mOssen bei einem Zusati ron
1 ccm BromlOsung, wie solche durch die deutsche Zollbehörde bei der Untersuchung des cum
Denaturieren bestimmten Holsgcistes vorgeschrieben ist (1 T. Brom in 80 T. 60 */i|iger Essig-
säure), noch gelb bleiben. 7. Der Alkohol muss, mit einer beliebigen Menge NatronLuge Ter-
setst, farblos bleiben.
Die Krämer sehe Methode zur Bestimmung des Azetons beruht auf der Tatsache, daas
das Azeton durch Jod bei O^enwart von Alkalien quantitativ in Jodoform verwandelt
wird, während der Methylalkohol und die sonstigen Verunreinigungen des Holxgeistes dabei kein
Jodoform bilden. Die Methode wird, wie folgt, ausgeführt: Man bringt in einen mit Glas-
stopfen versehenen Mischsylinder von 60 ccm Inhalt zunächst 10 ccm Doppelnormal-Natronlauge,
hierzu 1 ccm d?s zu untersuchenden Methylalkohols und nach gutem Umschfltteln 6 ccm Doppel-
normal-JodlOsung. Nach einigem Stehen fflgt man 10 ccm alkoholfreien Äther hinzu und
schattelt auffe neue. Man liest das Volumen der sich trennenden Ätherschicht ab, nimmt davon
mittels Pipette einen aliquoten Teil (et^ra 5 ccm) heraus und lässt auf einem tarierten Uhrglas
verdunsten, wobei das Jodoform in gelben KristäUchen surOckbleibt. Man stellt das Uhrglaa
dann kurze Zeil Ober HsSOi und wägt. 894 T. Jodoform entsprechen 58 T. Azeton. Berflck-
sicbtigt man das spes. Gew. des fraglichen Holzgeistes, so lässt sich daraas der Azetongebalt
leicht berechnen.
HoUgcist, techn. (90%) % kg Mk. 90,00
„ dopp. gcrcin. (9«— 96» % » » 95,00
Methylalkohol, ehem. rein, azetonfrei (98— 99<^/o; % „ „ 130,00
Denaturienings-Holzgeist in steueramtlichem Verschluss . . . JOO Liter „ 80,00
Methylalkohol:
Chemische Werke FUrstenwalde, Dr. B. Hecker k
W. Zeidler, Ges. m. b..H., FOrstenwalde (Spree)
(s Ins. -Anh. S. 4).
C. Erdmann, Leipzig- Lindenau.
Dr. R. Jürgensen, Prag-Weinberge.
Jobs. Oswaldowski, Altena.
Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag, Falun.
(Schweden).
Verein fOr chemische Indostrie, Frankfurt a. M.
Rektifizierapparate für Methylalkohol:
Volkroar Bänig & Oo., Heidenau-Dresden.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 18, Bracken-
Strasse 6 b (s. Inserate).
Dr. R. Jargensen, Prag- Weinberge.
F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins. -Anh.
S. 17).
Methylamin siehe „Methylverbindunge n'*.
Methylanilin siehe „Anilinderivat e".
Bletliylätliylketon. CHs . CO . CaH». Gewöhnlich stellt man es durch
Destillation von Baryumazetat mit Baryumpropionat dar, entsprechend der
Gleichung:
c": : CO : o>B^ + SS: : c8 : o>^ ■= '' St>^^ + 2 Baco.
Baryumpropionat Haiyumazetat Methyläthylketon.
Es ist eine Flüssigkeit vom S. P. 81^
Methyläthyl kcton H Mk. J,00; 1 kg Mk. 9,00
Dr. R. JQrgenaen, Prag-Weinberge. | Johfi. Oswaldowski, Altona.
Blethylatropin. Homologes des A t r o p i n s (s. d.) und wie dieses
verwendet.
Methylatropinbromid (Ätropinum methylobromatum) D Mk. 16,00; H Mk. 145,C0
Methylazetanllld siehe „E x a I g i n".
Methylohlorid; Blethyljodld u. s. w. siehe „Methylverbin-
dung e n*'.
Methyldiphenylamin siehe unter „D i p h e n y 1 a m i n".
Methylenblau. 737
Methylenblau. Wichtiger Teerfarbstoff, der zur Klasse der O x a z i n e
u n d T h i a z i n e (s. d.) gehört, und zwar hat man ihn als ein vierfach alky-
liertes (methyliertes) T h i o n i n aufzufassen, dem die Konstitution
N/ >S
CtfH,=N=(CH.)«
^Cl
zukommt. Früher stellte man es dar, indem man eine stark saure Lösung von
Nitrosodimethylanilin mit Schwefelwasserstoff oder auch mit Zinkstaub redu-
zierte und das entstandene Dimethyl-p-phenylendiamin bei Gegenwart eines
bestimmten HsS-Überschusses mit Fe2C]6 oxydierte; bei der Bildung des
Methylenblaus treten so 2 mol. DimethyUp-phenylendiamin zusammen, wahrend
1 N in Form von NHs ausgeschieden wird. Der entstandene Farbstoff wird
durch Zusatz von Kochsalz und Chiorzink ausgefällt und kommt in Form des
Chlorzinkdoppelsalzes in den Handel.
Diese Methode ist jetzt fast vollständig durch das neuere Thiosulfat-
verfahren verdrängt worden: Man oxydiert p-Amidodimethylanilin in
Gegenwart von Natriumthiosulfat zu p-Amidodimethylanilinthiosulfosflure
NH
(CHsHN . CeHs <^^ gQ^ . Diese Säure oxydiert man mit Dimethylanilin und
Chromat zu dem unlöslichen Indamin (GH,)tN : CeH* : N . C«H«<g^^Q*^^,
spaltet dasselbe durch Kochen mit Chlorzinklösung, wobei Leukomethylenblau
(CH,),N.C«H,<^3*>C6H,.N(CHa), entsteht, und oxydiert endlich die Leuko-
base mit FeaCl« zu dem Farbstoff.
Oder man lässt Dimethyl-p-phenylendiamin auf Dimethylanilin bei
Gegenwart von Thiosulfat einwirken; das salzsaure Salz des Reaktions-
produkts kann, falls besondere Reinheit nötig ist, umkristallisiert werden.
Das Methylenblau findet auch medizinische Verwendung, und zwar bei
Malaria, ferner bei Neuralgien und Ischias. In den letzteren beiden Fällen gibt
man es subkutan zu je 0,1 g; bei Malaria werden Dosen derselben Grösse
mehrmals täglich in Kapseln innerlich gereicht. Auch als äusserliches Anti-
septikum ist es empfohlen worden, z. B. zum Bepinseln diphtheritischer Mem-
branen.
Prüf unvt Zur volumctiischen Best, des ISethylenblaus verfUirt man nach L. P e 1 • t
und V. G a r u t i (Clicm. Ztg. llepert. 1J04, 323) wie rolgt:
Daa auf den Gehalt zu prflfende Methylenblau sowie die m seiner FlUung dienenden laureB
Farbstoffe werden in deet. H,0 gelOst, so dass man eine 1— 2<*/nJ^ LOsung erhalt. Unter den
Miueren Farbstoffen bilden mit dem Methylenblau die unlöslichsten und in der Farbe ^00
Methylenblau am meisten abweichenden Niederschlftge das Kristallponccaup Karmin als Natrium-
salz, Pyraminorange und Baumwollbraun. Zur volumetrischen Best, am geeignetsten ist das
Kristallponceau. Die Verf. verfahren cur Best, in folgender Weise: Ein bestimmtes Volumen
der UethylenblaulOsung wird in ein Becherglas gebracht und allmählich mit der LSsung des
sauren Farbstoffs versitzt. Um zu erfuhren, ob der Zusatz des sauren Farbstoffs genttgt, bringt
man einen Tropfen dt's Lösungsgemisches auf Filtrierpapier und prflft den angelaufenen Rand
um den Niederschlag auf seine Farbe, d. h. bis dieser die Farbe des hinzugegebenen sauren
Farbstoffs zeigi. Kristallponceau und Methylenblau vereinigen sich im Verhftltnis von 2 mol.
des letzteren auf 1 mol. des ersteren miteinander unter Bildung einer der Formel CuHaoNsSiO?
entsprechenden bestimmten Verbindung.
Nach F. Knecht (Chom. Ztg. Repert. 1005. 66) gelingt es, Methylenblau durch Titration
ndt Titantrichlorld (TiClt) in salzsaurcr LOsung bis zur Entf&rbung genau zu bestimmen. IMe
Titration wurde in einer C0,-Atm. ausgeführt und ergab ein scharfes Endresultat sowie genaue
Zahlen.
Methylenblau B extra 1 kg Mk. 28,00
„ BB 1 „ „ 14.00
„ mediz., ehem. rein, frei von ZnCl« 1 ,» n 33,00
BlQcher VII. 47
738 Methylenchlorid — Methylverbindungen.
Methylenchlorld (Methylenbichlorid; MethylenchlorUr; Dichlormethan;
Methylenum chloratum). CHsCii. Technisch gewinnt man es durch Reduk-
tion von CHCls mit Zn + HCl; das Reaktionsprodukt reinigt man durch
Waschen mit Chemikalien und fraktioniert dann.
In reinem Zustande farblose, dem Chloroform sehr ähnliche Flüssigkeit;
8p. O. (bei 15») 1,354; S. P. 41—42«. Man muss es vor Licht geschützt auf-
bewahren. Da es sich allmählich zersetzt, so empfiehlt sich ein Zusatz von
0,5 — 1 % absol. Alkohol, wodurch das sp. 0. bis auf 1,351 sinkt.
Man hat es als Ersatzmittel des CHCU zur Narkose empfohlen, doch hat
es sich nur wenig eingeführt.
Methylenchlorid H Mk. 2,40; 1 kg Mk. 22,00
Blethylsulfonal siehe „T r i o n a V\
Blethylverbindunflren. Von den Verbindungen, die unmittelbar von
dem Radikal CH« derivieren und technische Bedeutung haben, ist der Me-
thylalkohol gesondert betrachtet, die M e t h y 1 a n i 1 i n e unter A n t -
linderivaten zu finden; die Methylester sind unter den betreffenden
Säuren erwähnt. Hier bleiben noch Dimethylsulfat, Methylamin,
Methyichlorid und Methyljodid zu erörtern:
1. Dimethylsulfat (Schwefelsäuredimethylester). (CHs)iS04. Man
gewinnt es ausschliesslich durch Zersetzung der Methylschwefelsäure
(CHs)HSO« bei höherer Temp. Die Methylschwefelsäure stellt man entweder
aus Chlorsulfonsäure + Methylalkohol oder aus rauch. HaSO« + Alkohol dar.
Wichtig zu werden berufen ist wohl das neue D. R. P. 133 542, wonach man
SOs (unter vollständigem Ausschluss von hydratischer Schwefelsäure) bei
Temp. unter 0^ auf Methylalkohol einwirken lässt und das Reaktionsgemisch
im Vakuum destilliert; die so gebildete Methylschwefelsäure wird in gewöhn-
licher Weise bei höherer Temperatur in Dimethylsulfat zersetzt. Nach dem
D. R. P. 193 830 beseitigt man die Explosionsgefahr, die bei der Einwirkung
von Chlorsulfonsäure oder von SOs auf Methylalkohol stets vorliegt, dadurch,
dass man die Einwirkung in Gegenwart von Tetrachlorkohlenstoff vorsich-
gehen lässt und nach Abdestillieren des letzteren das Reaktionsgemisch in
bekannter Weise der Destillation im Vakuum oder unter Druck unterwirft.
Das Dimethylsulfat bildet ein vorzügliches Alkylierungsmittel, doch ist bei
seiner Anwendung höchste Vorsicht nötig, da es sich als ausser-
ordentlich giftig erwiesen hat
Dimethylsulfat, ehem. rein • • 1 kg Mk. 10,00
2. M e t h y 1 a m i n. CHsNH^. Von neueren Darstellungsverfahren ist das
D. R. P. 148 054 zu erwähnen. Danach elektrolysiert man, um Amine der
Fettreihe zu erhalten, entweder die Kondensationsprodukte von aliphatischen
Aldehyden mit NH» in ammoniakalischer oder neutraler Lösung oder die Ge-
mische der Aldehyde mit NHa oder NHi-Salzen. Beispielsweise elektrolysiert
man Hexamethylentetramin in Na^SOi-Lösung mittels Bleielektroden, wobei
der Elektrolyt durch Zutropfenlassen von verd. HsSOi neutral erhalten wird,
oder man benutzt nicht NasSO«, sondern (NH«)sSO«. Das entstandene Ge-
misch von Methylamin und Trimethyiamin wird abdestilliert und die Tren-
nung beider Verbindungen in bekannter Weise bewirkt. — Auch das Franz.
Pat. 334 726 beschäftigt sich mit der elektrolytischen Darstellung von
Methylamin.
Farbloses, ammoniakartig riechendes Gas, das sich in der Kälte zu einer
bei — 6^ siedenden Flüssigkeit verdichtet.
3. Methylchlorid (Chlormethyl; Methylum chloratum). CHCls. Zur Dar-
stellung erhitzt man 1 T. Methylalkohol mit 3 T. H^SO* und 2 T. HCl; in der
Technik gewinnt man es durch Erhitzen von Methylalkohol mit konz. roher HCl
in Autoklaven. Ferner geht man zur Darstellung von der Melasseschlempe oder
Metol — Mikanit. 730
der Heringslake aus, indem man diese destilliert und das übergehende Tri-
methylamin in HCl auffängt; durch Erhitzen dieses Trimethylaminchlor-
hydrats N(CHs)3HCl erhält man Chlormethyi. Dasselbe bUdet ein Qas, das in
komprimiertem Zustande in den Handel kommt und teilwefse zur Kälteerzeu-
gung Verwendung findet
Chlormethyi, komprimiert in 1 kg-Messingbombcn 1 kg Mk. 15,00'
«3 n 1 „ n 14,00
«30 „ 1 n n 13,00
Dazu Messingbomben für 1 kg „ 20,00
n n ^ n n 2^,00
» ^:0 „ „ 75.00
4. M e t h y I j 0 d i d (J o d m e t h y 1). CHaJ. Kann durch Eintragen von
10 T. Jod in ein abgekühltes Gemisch aus 4 T. Methylalkohol und 1 T. amorph.
Phosphor dargestellt werden. Nach 24 stündigem Stehen des Gemisches
destilliert man unter starker Kühlung das CHsJ ab, schüttelt das Destillat mit
SodalOsung und entwässert mit CaCls, worauf schliesslich rektifiziert wird.
Nach dem D. R. P. 175 209 gewinnt man es mit Dimethylsulfat analog, wie
bei A t h y I j 0 d i d unter „A t h y 1 v e r b I n d u n g e n'' angegeben ist.
Schwere, farblose, süssHch riechende, sich beim Aufbewahren
bräunende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0») 2.1992; S. P. 43,8^ Mit HsO bildet
es in der Kälte ein kristallinisches Hydrat 2 CHaJ + H,0. Das Methyljodid
findet in der organischen Synthese sowie namentlich zur Herstellung methy-
lierter Teerfarbstoffe Verwendung.
Jodmethyl H Mk. 3,30; 1 kg'Mk. 30,00
Metol siehe „Photographische Chemikalie n'*.
Mlffränln (Antipyrtnum coffeino-ctiricum). Gemisch von zitronen-
saurem Koffein und Antipyrin. Es bildet ein kristallinisches Pulver, löslich in
2 T. HiO, leichter in Alkohol und heissem HaO.
Wegen seiner |;uten antipyretischen und antineuralgischen Wirkung be«
nutzt man es medizinisch, und zwar bei Migräne, Kopfschmerzen, Influenza,
Neurasthenie u. s. w.
Migränin „Höchst« H Mk. 10,50; 1 kg Mk. 96,50
Migränintabletten, k 1,1 g, Schachtel zn 5 Stück „ 0,65
Hlgrränol, hellbraune Flüssigkeit zum äusserlichen Gebrauche (Be-
tupfen) bei Kopf- und Zahnschmerz, ist eine 10 %ige Lösung von Menthol in
Essigäther, der Kampfer und ätherische Ole zugesetzt sind.
BUffrophen, Verbindung (oder Gemisch) von Lezithin mit Chinin, die
sich in Dosen von 0,25—0,5 g gegen Kopfschmerzen bewähren soll.
Mikanit. Der Glimmer (Mika) ist ein ausgezeichnetes elektrisches
Isolationsmitte], denn er brennt nicht, schmilzt erst bei ausserordentlich hoher
Temp., Ist nicht hygroskopisch und besitzt eine Durchschlagsfestigkeit gegen
Hochspannung, die grösser ist als die irgendeines andern Isolationsmaterials.
Nach Angaben in der Spezialbroschüre „Das Kabelwerk der allgemeinen Elek-
trizitätsgesellschaft" kann ein Plättchen ganz klaren und durchsichtigen Glim-
mers von 0,038 mm Dicke selbst von einem Wechselstrom von 10 000 V. noch
nicht durchschlagen werden.
Vollkommen klarer und reiner Glimmer findet sich aber in der Natur nur
selten; gewöhnlich sind die Glimmerplatten von Metalloxyden durchsetzt, wo-
durch ihre Isolationsfähigkeit bedeutend herabgedrückt wird. Deshalb wird
der Glimmer für die weitere Verarbeitung in der Regel gespalten, und die
einzelnen Segmente werden unter sorgfältigster Verbindung untereinander zu
den gewünschen Formen zusammengesetzt.
Das Bedürfnis, auch grössere Stücke aus einem an Isolierfähigkeit und
in seinen sonstigen Eigenschaften dem Glimmer gleichwertigen Material her-
47»
740 Mikrochemische Aoalyse — Mikroskopie.
zustellen» hat Veranlassung zur Erfindung des Mikanits gegeben. Es ist
dies ein Material, das aus kleinen, dünnen, durch Spalten des Rohglimmers
gewonnenen Blättchen mitteis eines Klebstoffes bis zur erforderlichen Dicke
zusammengefagt Wird, wobei die den Glimmer durchziehenden metallischen
Adern herausfallen. Die Fabrikation geht in der Weise vor sich, dass zu-
nächst die einzelnen Glimmerplättchen mittels SchellacklOsung bis zu der ge-
wünschten Stärke aufeinandergeklebt werden. Dann werden die Plättchen
oder FormstUcke in einer geheizten Presse behandelt, wobei unter dem gleich-
zeitigen Einfluss von Wärme und Druck der im Klebmittel enthaltene Spiritus
verdampft und der überschüssige Schellack aus dem Mikanit heiaus-
gepresst wird.
Mikanit wird in Platten beliebiger Stärke und Grösse, in Form von
Röhren, Spulenkästen, Kollektorringen und Fassonstücken hergestellt. Auch
Mikanitpapier, Mikanitleinewand, Mikanitguttapercha und Mikanitasbest wer-
den geliefert.
Mikrochemische Analyse:
Mikrochemischer Apparat nach H. Behrens. Bestehend 1. aas
einem dauerhaften, verschliessbaren Kasten mit 50 Reagentien in
Prapanitengläsem, einzeln auf dem Stopfen signiert, von oben zu lesen,
mit ausziehbarer Schublade, worin bcfmdlich: eine Pinzette mit starken
Platinspitzen, drei Platinnadeln, kapillare Glasfaden, zwei kleine Platin-
schälchen ; 2. aus einem kleinen verschliessbaren Kasten mit 1 0 Reagentien
mit flüchtigen Substanzen. Preis kompl., unverbindlich Mk. 9ö,00
Mikrochemischer Reagentienkasten mit 29 Präparaten zum Studium
der mikrochemischen Analyse, zusammengestellt nach Prof. H. Behrens.
Preis unverbindlich „ 50,00
Mikrochemische Lampe nach Prof. Behrens ,, 6,00
Handzentrifuge nach Prof. Behrens zum Sedimentieren in kleinen
Glaschen, für mikrochemischen Gebrauch ,. 70,00
Mikroskope f^ die chemische Analyse siehe „Mikroskopie".
Mikroskopie. Grosses Interesse erregen in neuester Zeit die Versuche
von Siedentopf und Zsigmondy, denen es gelungen ist, sub-
mikroskopische Teilchen sichtbar zu machen.
Ultramikroskopisch heisst ein Teilchen, das unterhalb der
AufiOsbarkeitsgrenze der Mikroskopobjektive (etwa M ") liegt. Lässt sich
das ultramikroskopische Teilchen noch sichtbar machen, so nennt man es
submikroskopisch, im andern Falle amikroskopisch.
Siedentopf und Zsigmondy setzen die aufzulösenden Teilchen
einer sehr starken Beleuchtung aus. Die AuflOsungsfähigkeit des Mikroskops
ist durch physikalische Gesetze b^renzt; das Maximum liegt bei etwa
900facher Vergrösserung, wobei zwei Punkte, die 0,00016 mm voneinander
liegen, noch getrennt gesehen werden können. Bei stärkerer Vergrösserung
sieht man das Bild wohl grösser, jedoch nicht mehr Einzelheiten als bei
900 facher Vergrösserung. Dagegen können die einzelnen, mit dem Mikroskop
erkennbaren Teile weit kleiner sein als 0,00016 mm, sie müssen nur eine so
starke Leuchtkraft besitzen, dass die untere Grenze der Lichtempfindlichkeit
des Auges fiberschritten ist. Hiervon gingen die genannten beiden Forscher
aus; ihre Anordnung besteht im wesentlichen darin, dass die Leuchtkraft der
kleinen Teilchen künstlich sehr gross gemacht wird; durch eine starke fokale
seitliche Beleuchtung macht man die Teilchen selbstleuchtend. Mit Hilfe
von Linsen und Blenden wird ein lichtstarker Beleuchtungskegel, dessen Achse
senkrecht zur Mikroskopachse liegt, auf dem zu untersuchenden Objekt ver-
einigt. Die dadurch selbstleuchtenden Teilchen entwerfen durch Beugungs-
kegel von sich Beugungsbilder in das Mikroskop hinein. Die Anordnung ist
nun so getroffen, dass die Achsen des Beleuchtui^s- und des Beugungskegels
genau aufeinander senkrecht stehen; dadurch wird erreicht, dass der Beleuch-
tungsk^el. der viel heiler ist als der Beugungskegel, den letzteren nicht über-
Mikroskopie. 741
ckt und unsichtbar macht, wie das bei einer Beleuchtung von unten ge-
lehen würde.
linriohtuogeii zur Untersuchung ultramlkronkoplnehnr Teilehen nach Carl Zeiss, Jena.
. Grundbestandteile:
Tischplatte mit optischer Bank (oder auch Projektionstisch auf ^^ ^^'
gussciscrnem Gestell Mk. 100,00) 40,00
Selbstregulierende Lampe für 20 Amp. Gleichstrom und 48 V.
Klemmenspannung mit Gehäuse (auf Wunsch für nur 8 Amp. ein-
g^crichlct), ohne Widerstand 185,00
Blende für Lampengehäuse 2,^0
Präzisionsspalt auf Reiter mit Drehung um 90^ 68,00
Objektiv f= 55 mm auf Reiter 30,00
Objektiv f= 80 mm auf Reiter 30,00
Stativ III mit grossem Kreuztisch und Abbeschem Beleuchtungs-
apparat, ohne Kondensorsystem, in verschliessbarem, poliertem
Erlenholzschrank 340,00
695.50
K Zur Untersuchung von Ba'kterien in gefärbten und un-
gefärbten Präparaten (um'gelegtes Mikroskop):
Apo Chromat f ==2 mm n. Ap. 1,30 mit fester Dunkelfeldblende 300,00
Grundplatte für die optische Bank ohne Kreuzschlittcn . . , 14,00
Wechselkondensor n. Ap. 1,40 mit Zentriervorrichtung für das
Spezialobjektiv, einschiebbar in die Kondensorschiebhülse. . . 85,00
Spezialobjektiv zum Wechsel kondensor (auch für sich zu ver-
wenden als 27 fache aplanatische Lupe) 22,00
Etui für Wechselkondensor und Spezialobjektiv 6,(K)
Korapensations-Okular 18 25,00
452,00
^. Zur Untersuchung von Flüssigkeiten (aufrecht stehendes
Mikroskop):
Wasser-Immersion D* f=:4,4 mm n. Ap. 0,75, ohne Kapsel 72,50
Küvettenhalter für das Objektiv D* 15.00
Küvetten mit Quarzfenstern Stück 5,00
Trichter mit AbÜussrohr, Gummischlauch und Schlauchklemme. 4,00
Objeklivschlittcnstück Stück 10,00
Etui zum Einlegen der vorstehenden, zusammenmontierten Teile
14— 1^ und Behälter für 10 Küvetten 12,00
Trichterhalter, aufschiebbar auf den Okulartabus des Stativs . 6,00
Tubusschlittenstück 10.00
Grundplatte fttr die optische Bank mit Kreuzschlitten. . • . 82,00
Objektiv AA zur Grundplatte mit Kreuzschlitten 30,00
Huygeussches Okular 4, eingerichtet als Mess-Okular mit ver-
schiebbarer Augenlinse und einlegbarer Netzteilung 18,00
Analysator I, aufsetzbar auf das Okular 15,00
279,50
4. Zur Untersuchung durchsichtiger fester Präparate —
Gläser — (aufrechtstehendes Mikroskop):
Hochstellbarer Objekttisch, passend für den grossenKreuztisch 42,00
Achromatisches Objektiv C 36,00
Saphiringlaspräparat zu Demonstrationszwecken, in Etui . . 6,50
84,50
Mk. 1511,5
742 Mikroskopie.
II. Mikroskope.
(Es können nur einige besonders gangbare Sorten grösserer und kleinerer Mikroskope
aufgeführt werden.)
Grosses Mikroskop von Zeiss, Stativ la, mit massivem, glattem
Hartgummitisch, umlegbar, mit herausklappbarem Abbeschem Be-
leuchttmgsapparat und daran befestigter Iriszylinderblendung. Grobe
Einstellung durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch Mikrometer-
schraube Mk. 325,00
Dazu:
Achromatische Trockenobjektive . . AA Mk. 30,00, DD Mk. 54,00 „ 84,00
Huyghenssche Okulare 2, 4 ä Mk. 7,00 „ 14,00
Apochromatisches homogenes Immersions-Objektiv 2,0 mm 1, <0 n. Ap. „- 300.00
Kompensations-Okulare 4, Mk. 20,00; 8 Mk. 30,00 „ 50.00
6 mm ^/i Mikronteilung (Mess-Okular) „ 30,00
Revolver 3fach n 27,00
Mk. ^.iO.OO
Aufselzbarer, beweglicher Objekttisch für Stativ la mehr „ 100,00
Mittleres Mikroskop von Zeiss, Stativ IVa, umlegbar, mit festem
viereckigem Objekttisch und Abbeschem Beleuchtungsapparat. Grobe
Einstellung durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch Mikrometer-
schraube „ 250,00
Dazu:
Achromatische Trockenobjektive . . AA Mk. 30,00, DD Mk. 54,00 „ 84,00
Vit 1,25 n. Ap. (homogene Immersion) „ 160,00
Huyghensi^che Okulare 2, 4 ä Mk. 7,00 „ 14.00
Revolver 3fach „ 27.00
Mk. 535,00
Aufsetzbarer beweglicher Objekttisch filr Stativ IV a mehr . . . . „ 85,00
Kleines Mikroskop von Zeiss (Reisemikroskop) Stativ Via. Fester,
viereckiger Objekttisch 80 X 80 mm, umlegbar, mit Beleuchtungsapparat
und kleiner Iris. Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine Ein-
stellung durch Mikrometerschraube „ 150,00
Dazu:
Achromatische Objektive A Mk. 24,00, D Mk. 42,00 „ 66,00
Vis 1,25 n. Ap. (homogene Immersion) „ 160.00
Huyghenssche Okulare 2, 4 ä Mk. 7,00 „ 15,00
Revolver 3fach „ 27.00
Mk. 4l/,55
Mikroskope von E. Leitz, Wetzlar.
Universal-Mikroskop A, umlegbar, Gelenk mit Hebel, runder dreh-
und zentrierbarer Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, neue,
unendlich wirkende und Präparat schützende Feinstelleinrichtung (ein
Teilstrich = */iooo mm), weiter Tubus für Mikrophotographie bei Weit-
winkelaufnahmen ohne Okular, Auszug mit Teilung, grosser Beleuchtungs-
apparat mit Gelenkkondensor und Zylinder-Irisblende. Grosser be-
weglicher Kreuztisch No. 86 fUr Präparate bis zur Grösse 50 : lOO mm,
Revolver für drei Objektive, Zeichenokular No. 112, Apochromate 16,
8, 4 mm, Olimmcrsion 2 mm, Kompensationsokulare 4, 8, VJ^ 18,
KompcnsaUonsokular 6 mit Mikrometer. Vergrösserungen 70 — 2250 Mk. 1042,00
Dasselbe mit dreifachem Revolver, Objektive 2, 4, 6, Olimmersion Viti
Okulare 0, I, III, IV, V, Mikrometerokular II. Vergrösserungen
25-1300 n 525,00
Grosses Mikroskop, Stativ B, umlegbar, Gelenk mit Hebel, runder
dreh- und zentrierbarer Tisch. Grobe Einstellung durch Zahn und
Trieb; neue unendlich wirkende und Präparat schützende Fcinstell-
einricbtung mit Trommelteilung, ein Teilstrich = Viooo mm, auszieh-
barer Tubus mit Millimeterteilung. Grosser Beleuchtungsapparat mit
' Gelenkkondcnsor und Zylinder-Irisblende. Beweglicher Kreuztisch
Mikroskopie. 74-3
No. 87t dreifacher Revolver, Zeichenokular No. 1 1 2, Mikrometerokülar
No. 94, Objeküvc 1, 3. 6, ölimmersion »/i«, Okulare I, IH, IV, V.
Vergrösscrungcn 12-1300 Mk. 590,00
Dasselbe, mit dreifachem Revolver, Objektive 3, 6, ölimmersion ^/n,
Okulare I, III, IV. Vcrgrössserungen 60— 10<'0 „ 460,00
Grosses Mikroskop, Stativ C, in den Mafien etwas kleiner als A
und B, mit Hufeisenfuss, das Stativ ist umlegbar, hat dreh- und zentrier-
baren Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch
neue, unendlich wirkende, Präparat schützende Feinstelleinrichtung mit
Trommelteilung, ein Teilstrich «» \'iooo mm. Ausziehbarer Tubus mit
Millimeterteilung. Grosser Abbe'scher Beleuchtungsapparat (b) mit
Zahn und Trieb und Irisblcnde mit seitlicher Bewegung. Zylinder-
blende und Kondensor sind auswechselbar. Dreifacher Revolver, Ob-
jektive No. 2, 4, 6, ölimmersion Vn. Okulare I, III, IV. V. Ver-
grösserungen 33-1300 „ 420,00
Grosses Mikroskop Stativ D, unterscheidet sich von C nur durch den
Tisch, der viereckig ist. Das Stativ ist umlegbar. Der Tubusauszug
hat Millimeterteilung. Die grobe Einstellung geschieht durch Zahn
und Trieb, die feine durch die neue, unendlich wirkende, Präparat
schützende Feinstelleinrichtung mit Viooo lum Ablesung. Bclcuchtungs-
apparat nach Abbe (b) wie bei Stativ C. Revolver für drei Objektive,
Objektive 3, 6, Ölimmersion ^/is. Okulare I, III, IV. Vergrösserungen
60-1000 „ 375,00
Mittleres Mikroskop, Stativ F, Stativ mit Gelenk zur Neigung um
45 Grad, fester, viereckiger Tisch, Hufeisenfuss, grobe Einstellung mit
Zahn und Trieb, feine durch die neue, unendlich wirkende, Präparat
schützende Feinstelleinrichtung. Tubusauszug mit Millimeterteilung,
Beleuchtungsapparat (c) und Irisblende sind fest miteinander verbunden
und werden in die federnde Hülse unter dem Mikroskoptisch eingesteckt.
Der Beleuchlungsapparat kann gegen die Zylinderblende ausgewechselt
werden. Fad. Ring unter der Irisblende dient zur Aufnahme einer
matten oder gefärbten Glasscheibe. Revolver für drei Objektive, Ob-
jektive No. 3, 6, ölimmersion ^/u, Okulare I, III, IV. Vergrösserungen
60—1000 „ 315,00
Grosses Mikroskop, Stativ la, mit Hufeisenfuss; das Stativ ist um-
legbar, hat dreh- und zentrierbaren Tisch, grobe Einstellung durch
Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube mit Teilung (Vioo mm
Ablesung). Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Grosser Abbe-
scher Beleuchtungsapparat (b) mit Zahn und Trieb und Irisblende mit
seitlicher Bewegung. Zylinderblende und Kondensor sind leicht aus-
zuwechseln. Revolver für drei Objektive, Objektive 2, 4, 6, ölimmersion
Vi2, Okulare I, III, IV und V. Vergrösserungen 33—1300 . . . „ 400,00
Grosses Mikroskop, Stativ Ib, unterscheidet sich von la nur durch
den Tisch. Der Tisch ist fest und viereckig. Das Stativ ist umlegbar.
Der Tubusauszug hat Millimeterteilung. Die grobe Einstellung ge-
schieht durch Zahn und Trieb, die feine Einstellung durch eine Mikro-
meterschraube mit Teilung am Kopf (^/loo mm Ablesung). Beleuchtungs-
apparat nach Abbe, wie bei Stativ la. Revolver für drei Objektive,
Objektive 3, 6, ölimmersion ^/i«, Okulare I, III, IV. VergrOsserungen
60-1000 „ 355,00
Mittleres Mikroskop, Stativ II, mit dreh- und zentrierbarem Hart-
gummitisch, umlegbar, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine
durch die Mikrometerschraube. Ausziehbarer Tubus mit Millimeter-
teilung. Beleuchtungsapparat und Irisblende mit seitlicher Schraube (c).
Ein Ring unter der Irisblende dient zur Aufnahme einer matten oder
gefärbten Glasscheibe. Der Beleuchtungsapparat kann leicht mit der
Zylinderblende, gewechselt werden. Revolver fiir drei Objektive, Ob-
jektive 3, 6, Ölimmersion ^it» Okulare I, III, IV. Vergrösserungen
60—1000 n 310,00
Mittleres Mikroskop, Stativ IIa, umlcgbar, Tisch fest und viereckig.
744 Mikroskopie.
•
grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometer-
schraube. Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Beleuchtungs-
apparat (c) und Irisblende mit seitlicher Schraube. Ein Ring unter der
Irisblende dient zur Aufnahme einer matten oder gefärbten Glasscheibe.
Der Beleuchtungsapparat kann leicht mit der Zylinderblendc gewechselt
werden. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, Ölimmcrsion
Via, Okulare I, III, IV. Vergrösserungen 60—1000 Mk. 300,00
Mittleres Mikroskop, Stativ IIb, Stativ mit Gelenk zar Neigung um
45 Grad, Hufeiscnfuss, aus einem Stück gegossen. Grobe Einstellung
durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube. Der Tubus-
auszug hat Millimeterteilung. Beleuchtungsapparat (c) und Irisblende
sind fest verbunden und werden in die federnde Hülse unter dem
Tisch eingesteckt. Der Beleuchtungsapparat kann gegen die Zylinder-
blendc ausgewechselt werden. Ein Ring unter der Irisblcnde dient
zur Aufnahme einer matten oder gefärbten Glasscheibe. Revolver für
drei Objektive, Objektive 3, t), Olimmersion ^/i2, Okulare I, III, IV.
Vergrösserungen (50—1000 „ 260,00
Mittleres Mikroskop, Stativ III, Fuss und Säule in einem Stück aus
Eisen, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikro-
meterschraube. Der Tubusauszug hat Millimeterteilung. Blcndscheibe
im Tisch. Plan- und Hohlspiegel. Revolver für drei Objektive, Ob-
jektive 3, 6, 8, Okulare I und III. Vergrösserungen 60 — 550 . . . „ 165,00
Kleines Mikroskop, Stativ IV. Einstellung durch Tubusschiebung
und vereinfachte Mikrometerschraubc. Der Tubusauszug hat Millimeter-
teilung. Zylindcrblendung mit Schlitten. Spiegel konkav und plan,
nach beiden Seiten verstellbar. Vergrösserungen 60—550 . . . . „ 130,00
Kleines Mikroskop, Stativ V, Einstellung durch Tubusschiebung und
einfache Mikrometerschraube mit GabelstückefUhrung. Spiegel konkav.
Objektive 3, 7, Okulare I, III. Vergrösserungen 60—450 . . . . „ 75,00
Chemische Mikroskope von Voigt & Hochgesang»
nach Angaben von Prof. Lehmann:
Chemisches Mikroskop No. 1. Das Stativ hat zwei um die optische Achse
drehbare Tische; der untere Tisch, welcher vollständig verdeckt liegt, ist in 360^
geteilt; durch einen kleinen Hebel, welcher zugleich als Anschlag zum Null-Punkt
dient, wird die Drehung desselben bewirkt. Der obere Tisch gestattet eine vom
unteren Tische unabhängige Einstellung. Die heisse Luft hat zwischen beiden
Tischen freien Abzug. Grobe Bewegung des Tubus durch Zahn und Trieb, feine
Einstellung durch eine Mikrometerschraube von 7> ^^ Steigung, deren Kopf eine
direkte Ablesung von ^soo nrni gestattet. Der Analjrsator wird durch einen Schlitten
in den Tubus eingeführt ; er bleibt auch ausgeschaltet stets fest mit dem Instrument
Terbunden. Die feine Zentrierung der Objektive wird durch zwei senkrecht zu
einander wirkende Schrauben leicht und sicher hergestellt. Ober dem Objektiv
kann ein kleiner Schlitten mit einem blauen Glase oder einem Gipsblättchen Rot
I. Ordnung eingeführt werden. Als Polarisator dienen drei Spiegel, wovon zwei
feststehend sind, während der Beleuchtungsspiegel drehbar ist und somit einen
schnellen Wechsel der Beleuchtung gestattet. Der Brenner, welcher um eine Achse
zur Seite geklappt werden kann, ist fest mit dem schweren Hufeiscnfiiss verbunden ;
durch zwei Schraubventile wird die Luft- und Gaszufuhr reguliert. Auf dem Tische
können zwei Blasrohre angebracht werden, welche zur schnellen Abkflhlnnp ''e«
Präparats oder des Objektivs dienen. Dem Instrument sind beigegeben die Objektive
No. 1 und 4, orthoskopisches Okular No. IV mit Mikrometer, zwei Brenner, zwei
Blasrohre, ein blaues Glas, ein Gipsblättchen, ein Vorwärmer, ein Doppelgebläse
und verschliessbarer Mahagonikasten zum Aufbewahren des Instruments.
Preis des Instruments mit allen angeführten Teilen Mk. 300,00
Dasselbe No. 1 A. Dasselbe Mikroskop mit den Objektiven No. 1, 4, 5,
den Okularen II und III mit Fadenkreuz, orthoskopischem Okular IV
mit Mikrometer, Bertrandscher Linse, Polarisator mit grossem Nikol
durch Trieb verstellbar, Analysator im Tabus um 90 Grad drehbar und
mit Teilung versehen - 400,00
Mikroskopie. 745
Dasselbe No. 1 B. Dasselbe Mikroskop mit Vorrichtung zur Beobachtung
bei Glühtemperatur und fUr Elektrolyse. Zur Beobachtung bei Glüh-
temperatur dient ein Objektiv mit doppelwandiger Hülse, welche be-
ständig von kaltem Wasser durchströmt wird. In die Öffnung des
Mikroskoptisches wird ein Asbestrohr eingesetzt, durch welches die
Gebläseflamme aufsteigt. Das Präparat wird auf einem kleinen Objekt-
träger (10 X 10 mm) auf ein besonderes Objekttischchen gesetzt, welches
sich wie ein Objektträger auf dem gewöhnlichen Objekttisch frei ver-
schieben lässt. Das Tischchen ist mit 4 feinen Spitzen aus Platin ver-
sehen, welche den kleinen Objektträger halten, so dass von diesem
nur wenig Wärme nach dem Tische fortgeleitet werden kann. Zur
Elektrolyse dient ebenso ein besonderes, frei auf dem gewöhnlichen
(3bjektlisch verschiebbares Tischchen mit zwei Quecksilberuäpfen aus
libonit und Platinelcklroden. Die Quecksilbernäpfc stehen mit zwei
anderen feststehenden in Verbindung, welchen der Strom einer kleinen
Batterie zugeleitet wird Mk. 480,00
Dasselbe No. 2. Bewegung des Tubus nur durch feinen Zahn und
Trieb. Zentrierung des Objcktix's durch drei Schrauben. Brenner ohne
Luftzufuhr, im übrigen wie No. I eingerichtet. Dem Instrument sind
beigegeben Objektiv No. 1, Okular No. III, einfacher Brenner, ein-
faches Blasrohr, Vorwärmer, ein blaues Glas und ein Doppelgebläse . „ 230,00
Dasselbe No. 3. Dasselbe besteht aus einem geschweiften, dreiteiligen
Kuss. Bewegung des Tubus durch feinen Zahn und Trieb. Drehbarer
Tisch in 3t»0 Grade geteilt. Einfacher Brenner. Analysator in den
Tubus eioschiebbar. Objektiv No. 1. Okular No. HI mit Fadenkreuz „ 120,00
Mi kroskopierlampcn sielic uisier „Lampen".
III. Mikroskopische Hilfsoerätschaften.
Mikroskopisches Besteck mit Lcdei Überzug und Sammetfutter, ent-
haltend*. Ein Rasiermesser» zwei feine Skalpelle, eine feine Pinzette,
eine feine gerade Schere, zwei Nadelhalter, 50 Nadeln „ 13,50
Dasselbe in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . „ 16,50
Dasselbe mit Lederüberzug und Sammetfutter, enthaltend: Zwei feine
Skalpelle, eine feine gebogene Schere, zwei rundspitze Präpariernadeln,
eine feine Pinzette, 12 flache Objektträger, 24 Deckgläschen, zwei
Ha;irpinsel, ein Porzellannäpfchen „ 13,50
Dasselbe in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . „ 16,50
Dasselbe mit Lederüberzug und Sammetfutter, enthaltend: Ein Doppel-
messer nach Valentini, zwei feine Skalpelle, eine gerade feine Schere,
eine gebogene Schere, zwei rundspitze Präpariernadeln, eine zwei-
schneidige Präpariernadel, zwei feine Pinzetten, einen gebogenen Spatel,
12 flache Objektträger, drei Objektträger mit konkavem Ausschliff,
36 Deckgläser, drei Haarpinsel, zwei Porzellannäpfchen „ 31,50
Dasselbe in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . „ 45,00
Mikroskopische Farbstoffe, Kollektion der wichtigsten Farben,
24 Fläschchen in Etui „ 'J0,00
Dieselben. Etagere mit sechs Fläschchen von 10 ccm Inhalt mit hohlem
Stopfen, zum Tröpfeln beim Mikroskopieren ^ 5,00
Dieselben. Etagere mit acht Tropfgläsem, Glasplatte und Glocke „ 10,00
Dieselben. Etagere mit acht Tropfgläsern, Glasplatte und Glocke,
Tropfgläser mit Gummihütchen „ 11,00
Mikroskopisches Etui, enthaltend: sechs Objektträger, 100 Deck-
gläschen, Pinsel, Lack und ein Täschchen für die gummierten Etiketten „ 5^0
Objektträger-Etuis, in Buchform, Objektträger einzeln zu setzen,
mit Holzzahnleiste, für Grösse 26x76 mm:
Für ... 50 100 200 Objektträger.
Stück . . . 2,50 4.00 7,00 Mk.
Dieselben mit elastischen Zahnleisten, auf Lederpappe gepresst, lur Objektträger
26x76 mm:
Für ... 50 100 200 Objektträger.
Stück . . . 2,00 2,50 3,50 Mk.
746 Mikrozidin — Milch.
Dieselben, Taschenformat zum Zusammenschieben, mit Holzzahnleistcn, Objektträge
Grösse 26 X 76 mm :
Für ... 12 25 Objektträger.
Stück ... 0,75 4,00 Mk.
Dasselbe, Tafclformat, die Objektträger wagrecht zu legen, jedes Objekt ist durch
Schutzsteg getrennt, fiir Objektträger 26x76 mm:
Für ... 6 10 20 24 Objektträger.
Stück . . . 0,35 0,45 0,55 0,70 Mk.
IV. Mikroskopische 6la«gerät«oiiaften.
Deckgläschen, ca. 0,t — 0,2 mm dick:
10 12 15 18 20 22 24 mm.
quadratische, 100 Stück 0,70 0.90 1,?>0 2,00 2,40 2,70 3.50 Mk.
„ 1000 „ 6,00 8.00 13,00 18.00 22,00 25,00 33,00 „
runde 100 „ 0,70 0.90 1.40 2,40 2,80 3,60 —
1000 „ 6,00 8,00 12,00 22,00 26,00 34,00 — „
Deckgläschen, längliche Form:
14x9 18x12 22x16 27x18 26x21 32x24 mm.
100 Stück .... 1,40 1,50 2.30 3,20 3.50 5,40 Mk.
Objektträger aus reinstem, weissem Glas, englisches
Format, 76 X 'i6 mm, einfach geschnitten . . . 100 St. Mk. 1,50; 10 St. Mk. 0,20
Dieselben mit geschliffenen Kanten 100 „ „ 2,70; 10 „ „ 0,30
Dieselben mit polierten Kanten 100 „ „ 3,30; 10 „ „ 0,35
Dieselben aus grünlichem Glas, einf. geschnitten . 100 „ „ 1,00
Dieselben, Vereinsformat, ^8 x 28 mm, aus reinstem,
weissem Glas, einfach geschnitten . 100 „ „ 1,20; 10 » „ 0,15
Dieselben mit geschliffenen Kanten 100 „ „ 2,20; 10 „ » Of2b
Dieselben mit polierten Kanten 100 „ „ 2,80; 10 „ „ 0,30
Dieselben aus weissem Spiegelglas, mit polierten Kanten und eingeschliflenen Ver-
tiefungen, mit 1 2 3 Vertiefungen.
10 Stück 1,50 2,00 2,50 Mk.
Dieselben nach Recklinghausen Mk. 0,80
Mikroskopie:
Carl 2eii8. Jena. ^likro-Eatalog M. 184. UltramikroBkopie und Dunkelfeldbeleuchtung, Ulkro
228—281.
Mikroskope:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Hcide-
Btrasse 66/57.
BUkrozldln siehe „N a p h t o V\
BUloh.
Zur Konservierung der Milch dient die Abkühlung der frisch gemolkenen
warmen Milch, die man in Berieselungskühlern vornimmt. Weiter bewirkt
man eine längere Haltbarkeit dadurch, dass man die das Verderben der Milch
bedingenden Mikroorganismen durch Wärme abtötet oder sie doch fQr eine
gewisse Zelt in ihrer Entwickelune hemmt. Bei der Konservierung durch Er-
wärmen unterscheidet man das Sterilisieren und das Pasteuri-
sieren. Ersteres besteht darin, dass man die Milch % bis 1 Stunde auf 100*
erwärmt und dann durch einen geeigneten Verschluss das Eindringen neuer
Keime in die sterilisierte Milch verhindert. Im Orossbetriebe verteilt man
die Milch, wie beim Sterilisieren im Haushalt, in Flaschen oder Kannen und
Milch.
747
unterwirft sie dann zuerst durch Erwärmen auf 85—90® einer Vorsteriiisierung,
worauf der Prozess durch weitere Erhitzung auf 102® beendet wird. Bei der
Sterilisation im Haushalt (Konservierung der Kindermilch nach S o x h 1 e t)
steillt man die Flaschen in ein W a s s e r b a d ein, wahrend im Orossbetrieb
die Sterilisierung durch Dampf erfolgt.
So besteht z. B. ein patentierter Milchsterilisator, der für 70—320 Liter*
flaschen gebaut wird, aus einer schmiedeeisernen, mit dicht schliessender Tür
versehener Kammer, In der gelochte Bleche zur Aufnahme der FlaschenkOrper
angebracht sind; der Dampf tritt am Boden der Kammer ein. Abgesehen von
Ablasshähnen, Lufteinlassventil und Thermometer ist eine Vorrichtung vor-
handen, welche die Ol)erschreitung eines bestimmten Maximaloruckes
im Innern unmöglich macht. Das Verschliessen der Flaschen geschieht
selbsttätig innerhalb der Kammern. Die Preise für diesen Milchsterili-
sator sind:
Fassungsvermögen
Preis
70
650,00
125
320 Liter-Flaschen
900,00 Mk.
Ein Übelstand der Sterilisation ist, dass die Milch bei Erhitzung über 80*
einen Kochgeschmack erhält, der vielfach unangenehm empfunden wird. Zur
Vermeldung desselben bedient man sich häufig der Pasteurisierung,
welche in einem kurzen Erhitzen der Milch auf 65—^0* (gewöhnlich 75') be-
steht Hierbei wärmt man die Milch erst langsam vor und pasteurisiert sie
dann bei der gewählten Temperatur fertig; die Vorwärmung wie die eigent-
liche Pasteurisierung wird meistens durch Dampf bewirkt. Entsprechende
I^ührvorrlchtungen verhindern ein Überhitzen der Milch an einzelnen Stellen.
Vorwärmer mit filsumkleidetem Dampfmantel ans Stahl; innerer Behälter aus
verzinDtem Kupfer, mit Ablasshahn, Sicherheitsventil und Wasserschluss versehen, auf
vier Rohrbeinen stehend. Erhitzt als Vorwärmer von 0-45® C, als VoUmilch-
pasteurisator von 0 — 95 ® C. :
Btündlichc Leistuag
Pk«i«
IVeis
Polierter Kupfer-
alt Vonrinner
als PasteurUater
nicht selbstheb«nd
selbsthebend
kragen extra
l
1
MIc
Mk.
Mk.
1000
330
310.00
350.00
20,00
2000
660
355,00
395,00
20.00
3000
1000
420,00
460.00
20,00
4000
1330
480.00
520.00
20.00
5000
1660
520.00
560,00
20.00
6000
2000
580,00
620,00
20.00
7000
2300
640,00
680.00
20.00
Magermilchpastenrisator; liegende Konstruktion auf gusseisernem
Bock mit Antrieb und Ausrücker. Filzumkleideter Dampfmantel aus schweren Stahl-
platten: Erwärmung von 30 — 95 ®C.:
Polierter
Polierter
Leistung
pro Sttuide
Preis
Kupferkragen
extra
Leistung
pro Stunde
PreU
Kupferkragen
extra
1
Mk.
Mk.
1
Mk.
Mk.
1000
380,00
25,00
3500
650,00
40,00
1500
430,00
25,00
4000
900,00
50,00
2000
490,00
30,00
4500
1 950,00
50,00
25<»0
550,00
30,00
5000
1020,00
50,00
3000
600,00
40,00
748
Milch.
Rahrnpasteurisator. Liegende Konstruktion auf gusseisemem
Bock mit Antrieb. Mit Trichter und Hebevorrichtung ; Dampfmantel aus Stahlplatten.
Pasteurisiert von 30— 9?»® C:
Leistung pro Stunde
l
Pk«is ohne Selbsthebting
Mk.
Preis mit Selbsthebong
Mk.
Polierter Kupferkragen
extra
Mk.
330
660
1000
1330
1660
340.00
450.00
560.00
860.00
980.00
380.00
490.00
600.00
900,00
10iO,00
25.00
30.00
40,00
50,00
50.00
Rahrnpasteurisator. Aufrechtstehende Konstruktion
filzumkleidetem Dampfmantel aus Stahlplatten. Pasteurisiert von '-'O — 95 '^ C:
mit
K
Leistung pro Stunde
1
Preis ohne Selbsthebung
Mk.
Preis mit Selbsthebung
Mk.
Polierter Oberteil «oclm
Mk.
330
660
1000
1330
1660
310,00
355.00
420.00
480.00
520.00
350,00
395.00
460.00
520.00
560,00
20.00
20.00
20.00
20.00
20.00
Die Pasteurisierung verlängert die Haltbarkeit der Milch zwar nur um
eine gewisse, beschränkte Zeit, doch ist dafür der unbeliebte Kochgescbmack
vermieden.
Das D. R. P. 148 096 bezweckt die Herstellung halt- und kochbarer Trink-
milch aus Magermilch: Zu 1 1 Magermilch werden entsprechend dem Gehalt
an Salzen, welche die Ausfällung des Eigelbs beim Erhitzen verhindern, bis
zu 30 g Eigelb zugesetzt, worauf man die erhaltene Mischung in flblicher
Weise pasteurisiert und sterilisiert.
Ein Übelstand, der namentlich bei sterilisierter Dauermilch (weniger bei
pasteurisierter) sich geltend macht, ist das nach und nach eintretende Ent-
mischen, derart, dass sich oben eine dicke Rahmschicht ansammelt, unter
der sich die wässerige KaseinsalzlOsung befindet. Man hat auf verschiedene
Weise versucht, diesem Entmischen vorzubeugen, z. B. so, dass man das
Pasteurisieren unter fortwährendem Schütteln der mit Milch gefüllten Flaschen
vorgenommen hat. Besser scheint sich das Verfahren von Q a u 1 i n zu be-
währen, der die Milch dadurch „homogenisier t", dass er die Fett-
kügelchen während der Erhitzung mittels hohen Drucks zerkleinert. —
Chemische Mittel zur Konservierung der Milch sind im allgemeinen zu
verwerfen und unzulässig. Nur Wasserstoffsuperoxyd wird neuer-
dings empfohlen; es wirkt konservierend, jedoch nicht antiseptisch.
Über Konservierung der Milch durch Eindicken, Überführen in den
festen Zustand u. s. w. vgl. den Artikel „M i 1 c h p r ä p a r a t e**.
Die Wässerung der Milch wird am besten durch die refraktometrische
Untersuchung des nach Ackermann's Vorschrift hergestellten Milchsermas fest-
gestellt (Mai).
Prospekt Carl Zelss : Eintauch-Refraktometer.
Milch-Untersucbungsapparate:
Kremometer nach Chevalier Mk. 1,50
Dasselbe mit Hahn ^ 3,50
Abrahmapparat nach K r o c k e r , bestehend aus drei Glasglocken
mit Deckeln und eingeschlifTenen Stopfen, auf Stativ und mit graduiertem
ZyUnder „ 35.00
Laktoskop nach F e s e r , mit Pipette, in Holzkasten mit Gebrauchs-
anweisung „ 7,00
Dasselbe, in grösserer Ausführung, für Rahm oder sehr fettreiche
MUch, in Lederetui , 13,00
I
Milch. 749
Ex traktionsapparat nach Prof. S o i h 1 e t zur gewicht«-
analytischen Fcttbestiminuog in der Milch, mit Licbigschem Glas-
kühler oder mit Kugelkühler aus Metall und Halter auf Stativ, Tem-
peratur-Regulator nach Sozhlet und Thermometer, nebst verstellbarem
Halter für beide, Wasserbad emailliert, mit Ring als Träger, mit Gas-
brenner • Mk. 40,00
Derselbe Apparat, vereinigt mit einem zweiten Kugelkühlcr und
Destillierröhre (aussen vernickelt und innen verzinnt), behufs Wieder-
gewinnung des Äthers „ 55,00
Laktobntjrometer nach Marchand, auf Holzfuss i, 2,00
D Bsselbe nach Marchand-Sallcron „ 3,50
Laktobutyrometer-Apparat für drei gleichzeitig auszuführende
Fettbestimmungen, bestehend aus drei Laktobutyrometem mit Gummi-
stopfen nebst den dazu gehörigen Pipetten ä 10 ccm „Milch**, „Äther**,
„Alkohol", Me88ingblc<£zylinder als Wasserbad und Futteral zugleich
dienend, Anweisung und Tabelle „ 12,00
Derselbe nach Schmidt und T o 11 e n s , bestehend aus .zwei Lakto-
bntyrometern, Gummistopfen, drei Pipetten bezeichnet mit „Milch**,
„Äther** u. „Alkohol**, Messingblechzylinder als Wasserbad, Flaschen
fiir Äther und Alkohol mit eingebrannter Schrift, Fläschchen mit ver-
längertem Stopfen, Alkoholometer, Laktodensimeter mit Thermometer
100® C, Glaszylinder für die Aräometer, als Wasserbad dienend, An-
weisung und Tabellen in tragbarem, zweckmässig eingerichtetem Holzkasten ^ 30,00
Laktodensimeter siehe unter „Aräometer**.
Prof. Dr. Sozhlets Apparat zur Bestimmung des Tett-
gehaltes der Milch (Voll- und Magermilch) auf a r ä o m e -
Irischem Wege, bestehend aus Stativ mit verstell- und drehbarem
Halter (vernickelt), Kühlrohr, Aräometerrohr nebst einem Reserverohr,
zwei Aräometern mit Thermometer im Schwimmkörper (geprüft) für
Voll- und Magermilch, samt Etui, drei Messröhren fUr Milch, Kalilauge
und Äther (genau justiert), nebst Halter am Stativ, Schlauchverbindungen
i mit Quetschhahn, Gummiblasebalg, 10 numerierten Schüttelflaschcn zu
30*) ccm, fUr drei gleichzeitig auszuführende Bestimmungen, drei Flaschen
für Kalilauge und Äther mit eingebrannter Schrift, nebst ausführlicher
Gebrauchsanweisung u. grosser Tabelle zum Aufkleben, mit Prüfungsattest „ 55,00
Einzelne Schüttelflaschen „ 0,20
Einzelne Schüttclflaschen, numeriert „ 0,40
Derselbe Apparat, vollständig mit tragbarem Holzkasten, ein-
schliesslich Laktodensimeters mit grossen Skalcnintcrvallcn, Thermometer
in ^!2*^ C, Samtetui und Glaszylinder, zwei Tabellen für die aräomctrische
Bestimmung und für das Laktodensimeter „ 80,00
Einzelne Aräometer fUr Vollmilch, mit Thermometer, in Etui . „ 10,00
f'inzelnc Aräometer fiir Magermilch, mit Thermometer, in Etui ,, KS.OO
Scheidebürettc nach Rose, zur Fcttbcstimmung in der Milch :
Inhalt 100 200 ccm.
Teilung in »/, ^/^ „
Preis 7,50 8,f)0 Mk.
Apparate zur Universal-Fettbestimmungsmcthode (Azid-Bu-
tyrometrie) nach Gerber. Zentrifuge mit Patent-Antriebsvorrichtung, voll-
ständiger Apparat, mit Butyrometer für flüssige Milchprodukte, 2 Sätzen Pipetten,
Wasserbad, Butyrometer- Stativ, Emailleteller, Bürsten und Hälsen nebst Gebrauchs-
anweisung :
Für 4 8 16 24 Proben.
Preis 70,00 113,00 130,00 170,00 Mk.
\ p p a r a t zur Fettbestimmungsmethode nach T h ö r n e r :
\ Laboratoriumszentrifuge mit Teller für 8 Hülsen inkl. Schrauben-
schlüssel, Olkänncben und Reserveteilen Mk. 250,00
1 Blechflasche mit P/« kg Zentrifugenöl y, 2,50
1 Zentrifugierteller m^^ 2 grossen und 2 engeren Hülsen .... „ 40|00
750 Milchglas — Milchpräparate.
1 Dampf- oder Wasserbad für Gas oder Spiritus Mk. 14,00
1 Brett mit 47 Lochern zur Aufnahme der Röhrchen „ 6.00
2 Tarierbüchsen ä l,fiO „ 3,00
2 Satz Zentrifugierröhrchen 1 — 8 für Vollmilch, mit Vollstopfen
16 Stück ä 1,75 „ 28,00
1 Satz Zentrifugierröhrchen für Magermilch . . •. 4 „ ä 1,75 „ 7,00
4 Zentrifugierröhrchen für Rahm ä , 2,25
4 „ „ Fettsäuren, in Butter, Margarine u. s. w. ä „ 2,25
8 Holzbüchsen für Zentrifugierröhrchen ä „ 0,75
1 Ablesevorrichtung . . „ 3,50
Laktokrit nach de Laval, zur schnellen und genauen Müchfettbestimmung:
Mit 12 24 Prüfern.
Für Kraftantrieb 350,00 550,00 Mk.
„ Handbetrieb 500,00 7n0,00 „
Milchrefraktometer nach W o 1 1 n y zur Fettbestimmung, mit
Koirektionsthermometer in vernickelter Metallschutzhülse mit Gewinde
zum Einschrauben in das Refraktometer, in Etui Mk. 207,50
Dazu : Hilfseinrichtung zur Erzeugung eines konstant tem-
perierten Wasserstromes, bestehend aus:
Heizspirale „ 55,00
Was s e rd r u ck r e gula to r „ 8,50
Vgl. auch den Artikel „Schüttelapparate".
Milchuntersuchungsapparate :
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
BtrasK 66/67.
Milchkondensationsanlagen :
Yolkmar Hänig & Oomp., Heidenau-Dresden.
Milch-Konservierungsapparate :
Priedrlch Heckmann, Berlin SO. 16, Brackenstraase 6 b (b. Inserate).
Milch-Sterilisierapparate für Molkereien baut:
J. L. Oarl Eckelt, BerUn N. 4.
Milch-Zentrifugen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland. Siemens-Schuckertwerke, BerUn SW. 11, Aakan.
Platz 8.
Hilch-Rohiii- u. Bntter-OnteRuthmissoppiinite
ffOr Laberatorien und ffOr Hassenuntepsuehungen.
Preislisten von
PAUL FUNKE * Co., 6. m. b. H., BERLIN N4, ChausseestraBelO.
BUlohfirlas siehe ,,0 1 a s f a r b e n*'.
Milchpräparate. An Milchpräparaten sind vor allem konden-
sierte Milch, Milchextrakte und Milchpulver zu nennen.
1. Kondensierte Milch. Man stellt sie dar durch Eindampfen
von Vollmilch im Vakuum, und zwar meistens unter Zusatz von etwa 12 %
Rohrzucker; ist die Milch auf % bis ^ ihres Volumens eingedampft, so wird
sie in Blechbüchsen eingefüllt und diese verlötet. Die ohne Zuckerzusatz
hergestellte kondensierte Milch ist viel weniger haltbar. — Nach dem Dan.
Pat. 6549 von 1902 wird zur Herstellung von kondensierter Milch die Voll-
milch unter Druck durch ein oder mehrere kolloidale Filter gepresst, wobei
Fett und Kasein auf dem Filter zurückbleiben, während Zucker und Salze als
Lösung hindurchgehen. Das Filtrat wird bis fast zur Trockne eingedampft und
dann mit den auf dem Filter zurückgebliebenen Bestandteilen wieder ver-
MUchpräpärate. 751
mischt. — Nach dem D.R.P. 143090 bringt man die Milch in dünner Schicht auf
einen mit solcher Schnelligkeit rotierenden Gefrierkörper, dass nur das aus dem
Wasser der Milch gebildete Eis von dem Gefrierkörper zurückgehalten, das
Kondensat hingegen durch die Zentrifugalkraft gegen ein, den Gefrierkörper
umgebendes feststehendes Oefäss getrieben und in diesem als kondensierte
Milch gesammelt wird. Die Herstellung milchzuckerarmer Milchpräparate
bezwecken ferner die D.R.P. 166 847, 166 848 und 167 863, sowie 202 468.
2. Milchextrakte. Im weiteren Sinne ist auch die kondensierte
Milch nichts anders als ein Milchextrakt, im engeren Sinne jedoch versteht
man darunter ein dem Fleischextrakt ähnliches Genussmittel. Um ein solches
zu gewinnen, wird nach dem D. R. P. 148 419 entfettete Milch peptonisiert und
dann der in ihr enthaltene Milchzucker invertiert; die durch diese Spaltung
entstandenen Monoglykosen lässt man durch Bierhefe vergären, worauf das
erhaltene Produkt erhitzt, filtriert und eingedampft wird. — Zu dem gleichen
Zweck versetzt man nach dem Amer. Pat. 747 678 Milch mit HsSG« und er-
hitzt, wodurch die Eiweissstoffe peptonisiert werden. Dann fällt man die
HsS04 durch CaCOs aus, entfernt den Milchzucker durch Kristallisation, gibt
zur Vermeidung von Gärungen HsOs zu und kocht die Masse unter Zusatz
einer kleinen Menge Monokaliumphosphat. — Auf das D. R. P. 134 697 zur
Herstellung eines Milchmalzextraktes kann hier nur verwiesen
werden.
3. Milchpulver. Man hat zu unterscheiden künstliche und
natürliche Milchpulver. Die ersteren sind Mischungen von Kasein,
Butterfett, Milchzucker und Salzen; sie sollen mit lauwarmem bis heissem
Wasser ein der Milch äusserlich und in der Zusammensetzung gleichendes
Produkt bilden. Merkwürdigerweise ist noch in letzter Zeit auf eine solche,
lange bekannte Mischung das Amer. Pat. 746 502 erteilt worden. — Mehrere
Verfahren beziehen sich auf die Herstellung von natürlichem Milch-
pulver. So gewinnt man solches nach dem Engl. Pat. 1786 von 1902 durch
Trocknen von Milch mit oder ohne Vakuum bei einer 75® C. nicht über-
schreitenden Temp. Die Milch muss so viel Salze enthalten, wie für die Lös-
lichkeit des Eiweisses notwendig ist, so dass erforderlichenfalls Salze bei-
gemischt werden müssen; ebenso setzt man nichtkristallinischen Zucker oder
Sirup zu. Dieses Ekenberg sehe Verfahren hat sein Erfinder nach dem
Schwed. Pat. 18 845 dahin abgeändert, dass die Milch mit wasserlöslichen,
dextrinierten Kohlenhydraten gemischt und dann in Pulverform übergeführt
wird. Zur Darstellung der genannten Kohlenhydrate behandelt man Stärke-
mehl in Gegenwart von HsO mit oxydierenden Stoffen, wie KMnO«, Cl, Ozon,
und lässt dann verd. Säuren auf die Reaktionsmasse einwirken. — Bei dem
Engl. Pat. 21 617 von 1902 erhitzt man die Milch in Form einer ganz dünnen
Schicht oder eines Regens, um das Wasser rasch zu vertreiben: auch hier
werden Salze beigemischt, um den Eiweissstoffen die Löslichkeit zu erhalten.
Nur wenig verschieden von letzterem Verfahren ist die durch D. R. P. 150 473
geschützte Methode. Nach dem Amer. Pat. 723 254 wird durch die Milch
Dampf durchgeblasen, bis eine Temp. von etwa 93° C. erreicht ist; man kühlt
dann die Milch schnell ab, kondensiert sie im Vakuum bei etwa 43° C. auf
ungefähr 23° B6, vermengt das kondensierte Produkt mit dem gleichen Ge-
wicht schon dargestellten Milchpulvers, trocknet die entstehende Masse und
führt sie schliesslich in ein feines Pulver über. — Die Zahl der Verfahren
zur Herstellung von Trockenmilch wächst noch immer, obwohl an den meisten
kaum noch viel Neues zu entdecken ist. Wir nennen von hierhergehörigen
Verfahren die D. R. P. 179657, 183 319, 183 974, Amer. Pat. 860 327 u. 910 784.
Für die Herstellung von Tfockenmilch hat sich im Grossbetriebe die
Vakuum-Trockentrommel, Patent Passburg, sehr eingeführt. Es wird mit
diesem Apparat innerhalb 6—8 Sekunden aus reiner ungekochter Milch
Trockenmilch hergestellt, wobei diese, weil der Trockenapparat unter Vakuum
arbeitet, nur auf 35 — 40® C erhitzt wird. Die eanze Anlage arbeitet selbst-
tätig und kontinuierlich. Die frische Milch wird beständig in das Vakuum-
gehäuse eingesogen und hier gekühlt. Die Innen mit Dampf geheizte
rotierende Trommel taucht in die kalte Milch ein. Es wird eine dünne Milch-
752 Milchsäure.
Schicht auf der Trommeloberfläche gebildet und in &— 8 Sekunden ausgre-
trocknet. Die ji:etrocknete Milch wird in Form einer dünnen weissen Trocken-
milchhaut von der Trommelwandun^ durch ein Sehabermesser ab(i:enominen
und in einem Aufnahmebehälter unter Vakuum aufgefangen. Dem Behälter
wird das Produkt periodisch entnommen, durch eine besondere Schnecke in
kleine Stückchen zerkleinert und sofort in geschlossenen Fässern oder Blech-
dosen verpackt. Die in dieser Weise rasch bei niedriger Temperatur Re-
trocknete Vollmilch ist roh ohne jeden Zusatz. Die Kasein- oder Eiweissteile
der frischen Milch sind bei diesem Verfahren nicht überhitzt und infolge-
dessen nicht hart oder unlöslich geworden. Daher ist die nach dem Ver-
fahren Passburg hergestellte Trockenmilch auch absolut löslich.
Eine Buttermilch in Pulverform wird neuerdings unter dem
Namen Lactoserve in den Handel gebracht. Zur Herstellung wird nach
dem D. R. P. 173 875 einwandfreie Milch pasteurisiert, dann mit Milchsäure-
kulturen bei 36^ einer Säuerung unterworfen, bis ein bestimmter Säur^rad
erreicht ist, und schliesslich im Vakuum bei 50* völlig eingetrocknet. Der
Rückstand wird vermählen und auf je 1600 g mit 300 g Zucker, 100 g Weizen-
mehl und 20 g goborat versetzt. Die fertige Konserve ist ein weisses Mehl
folgender Zusammensetzung: Trockensubstanz 89,36%, Eiweiss 22,94%,
Fett 11,28 %, Kohlenhydrate 51,70 %, Salze 5,02 %. Durch Zusatz von 200 g
des Pulvers zu 1 1 kochenden Wassers erhält man eine der frischen Butter-
milch ähnliche Emulsion, die als Kindernahrung (namentlich bei Krankheiten
des MagenhDarmkanals) gute Dienste leisten soll.
Vgl. auch den Artikel „M o 1 k o s e".
MilchsAure (Acidum laciicum), CsH«Os. Die gewöhnliche, bei der Milch-
säuregärung entstehende Gärungsmilchsäure ist a-Oxypropion-
säure (Athylidenmllchsäure) CHs.CH(0H).C09H. Man gewinnt sie technisch
durch künstliche Gärung des Zuckers, z. B. indem man 3 kg Rohrzucker und
15 g Weinsäure in 17 1 siedenden Wassers löst, wobei sich der Rohrzucker in
Fruchtzucker und Lävulose spaltet. Dann setzt man zur Mischung 4 1 saure
Milch, worin vorher 100 g alter Käse verrührt ist, und zur Bindung der zu
bildenden Milchsäure 1,5 kg Zinkkarbonat zu. Nach Stägigem Stehen bei
einer Temperatur von 40--45<* sammelt man das in Krusten abgeschiedene
Z i n k 1 a k t a t , kristallisiert um und zersetzt es durch HsS. Das Filtrat vom
ZnS wird zu einem dünnen Sirup eingedampft, zur Entfernung von un-
zersetztem Zinksalz und vorhandenem Mannit mit Äther extrahiert und die
ätherische Lösung endlich zur Sirupdicke eingedunstet.
Für grössere Fabrikation erscheint das durch Franz. Pat. 206 506 ge-
schützte L a r r i e u sehe Verfahren, wobei Stärke und stärkehaltige Substanzen
in Gegenwart von Ammoniumnitrat vergoren werden, geeigneter: 900 kg
Stärke werden mit 100 kg Malz bei einer Temperatur von 50^ gemischt, worauf
man auf 75*> erwärmt, bis die Stärke einen flüssigen Brei bildet. Dieser wird
unter Zusatz von 0,5 kg NHtNOs in einen Gärbottich gebracht, worauf die
Gärung bei 50—65® C. etwa 20—30 Tage dauert. Danach neutralisiert man die
Hälfte der Säure mit NasCOs, filtriert und dampft zum sp. G. 1,21 ein. Dann
fügt man 500 kg CaCOs zu, zersetzt das Calciumlaktat mit HsSO«, scheidet die
Flüssigkeit vom ausgefällten CaSO« und dampft zur Sirupdicke ein.
Ferner ist das Verfahren von Jacquemin zu erwähnen: Man unter-
wirft Malz der diastatischen Verzuckerung wie in der Brauerei (vgl. den Artikel
„B i e r*')) nur dass man beim Maischen die Temp. länger auf 50** hält, um mehr
Maltose und mögjlichst wenig Dextrin zu bilden. Dann wird die Temp. all-
mählich auf 60°, 65° und schliesslich auf den S.P. gebracht, um alle Fermente zu
töten. Nun lässt man die Würze auf 45° erkalten, versetzt sie mit einem Kar-
bonat sowie mit rein kultiviertem Milchsäureferment und dässt die Gärung bei
40—45° etwa 5 — 6 Tage dauern, worauf die vergorene Flüssigkeit filtriert und
eingedampft wird. Die Weiterverarbeitung des hierbei auskristallisierenden
Calciumlaktats erfolgt in üblicher Weise.
Um reine Milchsäure darzustellen, wird nach dem D. R. P. 140319
die wässerige Lösung der Rohsäure mit Amylalkohol extrahiert. Letzterer löst
Milchzucker. 753
die gewöhnlichen Verunreinigungen der Milchsäure, wie Zucker, Gummi,
Mineralstoffe u. s. w., nicht. Die obere alkoholische Schicht wird abgezogen
und die zurückbleibende Rohsäure mit neuem Amylalkohol behandelt. Zur
Gewinnung einer wässerigen Lösung gereinigter Milchsäure extrahiert man die
amylaJkoholtsche Lösung mit HaO oder man versetzt sie mit H9O und destilliert
mit Dampf. Das Patent empfiehlt, zwecks ununterbrochener Reinigung der
Milchsäure die Rohlösung nach dem Gegenstromprinzip mit Amylalkohol zu
behandeln und dann die amylalkoholische Lösung für sich ebenfalls nach dem
Gegenstromprinzip mit Wasser zu extrahieren.
Nach dem D. R. P. 169 992 soll man die rohe Milchsäure zur Reinigung
mit äquivalenten Mengen Anilin mischen, die Mischunj; abkühlen, die ab-
geschiedenen Kristalle aus wenig H9O Umkristallisieren und mit Wasserdampf
die Base abtreiben.
Das D. R. P. 171835 erzielt chemisch reine Milchsäure aus milchsauren
Salzen auf dem Umweg Ober Milchsäureester, indem man die rohen Laktate
mit Alkoholen in äquivalenter Menge unter Zusatz einer Mineralsäure er-
wärmt, den gewonnenen Milchsäureester durch Erhitzen mit H3O zersetzt
und den abgespaltenen Alkohol abtreibt.
Nach dem D. R. P. 203 306 gewinnt man reine Milchsäure dadurch, dass
man die rohe Milchzuckerlösung mit Infusorienerde mischt, unter Austreiben
des gesamten Wassergehalts trocknet, wobei die Verunreinigungen unlöslich
werden, und die Masse dann auslaugt. Die erhaltene reine Milchz^cker-
lösung wird durch Zusatz eines Milchsäureferments vergoren, dann mit
CaCOs neutralisiert u. s. w.
Nach dem Engl. Pat. 26 415 von 1907 gewinnt man aus technischer ver-
dünnter Milchsäure ein reines Präparat dadurch, dass man die Milchsäure
unter Zuhilfenahme eines kräftigen Gasstromes bei möglichst niedriger
Temperatur destilliert.
Milchsäure zum Gerben siehe unter „V e g e t a 1 i n'*.
Die Milchsäure bildet einen in HsO, Alkohol und Äther löslichen Sirup,
der sich nur schwer unzersetzt zur Trockne bringen lässt. Chemisch rein
bildet sie eine hygroskopische, bei 18® schmelzende Kristallmasse.
Prflfiuiffi Zur quantitaÜTim Bettimmung de« Milchsänresehaltfl der Handelawara lOst num
10 g MllchMIure mit HgO su 100 ccm und titriert davon 10 ccm heias mit N-Kalilauge unter
Terwendung von Pfaenolphtalein als Indikator. 1 ccm Normallauge entapricht 0,0906 g Milch-
«ture.
Die PrOfung auf Verunreinigungen geschieht im wesentlichen nadi den Vorschriften des
D. A. TV, worauf verwiesen sei. Als Identitätsreaktion der Milchsäure benutzt man folgende
Probe: Man erwärmt S ccm Milchsäure mit 10 ccm KMnO^-LOsung (1 : 1000); hierbei entwickelt
sidk ein charaktcriftischer Geruch nach Aldehyd, sofern die Flttasigkeit aus Milchsäure bestdit
bcsw. solche in nicht xu kleiner Menge enthUt. Ist Fleischmilchsäure sugegen,
so wird die 10*/«ige wässerige LOeung durch OuSOt-LSsung getrabt
MUchs&ure, techn. gelb (50 %) ®/o kg Mk. 55,00
n (80%) «/o n . 90,00
gereinigt (sp. G. 1,150) In n '^•^5
„ (.p.G. 1,210) 1 „ „ 3,25
ehem. rein, weiss (sp. G. 1,210), D. A. IV . . . . 1 „ „ 4,40
Milchsaureanhydrid 1„ „ 12,00
Milchsäure:
VBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann & Voss, Hamburg.
Milchznoker (Lactose; Saccharum laciis). CifHnOu- Ais Ausgangs-
material der Milchzuckerfabrikation dient die M 0 1 k e , d. h. die bei der Be-
reitung von Käse nach der Abscheidung des Kaseins erhaltene Flüssigkeit,
i^an dampft die vom Molkenkäse (Zieger) befreiten Molken ein, bis der
Milchzucker auskristallisiert. Zur Reinigung filtriert man den wieder gelösten
Milchzucker über Knochenkohle und kristallisiert um. Vielfach verfährt man
bei der Darstellung auch ähnlich wie bei der RQbenzuckerfabrikation, d. h.
man kocht die Molke mit Kalkmilch, saturiert, filtriert u. s. w. (vgl. die Ar-
iikel „M e 1 a s s e" und „Zuckerfabrikatio n*').
BlGcher VII. 48
754 Milleniumlicht — Mineralgerberei.
Nach dem Amer. Pat. 730 703 werden die Molken schwach alkalisch ge-
macht, auf die Hallte konzentriert, von den Proteiden befreit und weiter auf
etwa % des Volumens konzentriert; hierauf fällt man die Laktose mit Al-
kohol aus.
Andere Verfahren der Gewinnung von Milchzucker betreffen das Amer.
Pat. 772 517 und das Schwed. Pat. 18 221 von 1904, doch enthalten diese
Verfahren nichts wesentlich Neues.
Nach dem D. R.P. 184 300 fallt man aus der Milch das Kasein mit
schwefliger Saure und gewinnt aus den Molken den Milchzucker in bekannter
Weise, und zwar sofort in reiner, weisser Form.
Auch das im Artikel „M i 1 c h s a u r e'* erwähnte D. R. P. 203 306 soll
zur Reingewinnung von Milchzucker Verwendung finden.
Gereinigter Milchzucker bildet reinweisse, schwach sflssschmeckende
Kristalle; er löst sich in 6 T. kalten und in 2,5 T. kochenden Wassers.
Prllfi&iiffi Dieselbe richtet sich nach den Vonchriften des D. A. IV.
Milchzucker, Pulver, D. A. IV 1 kg Mk. 1,50; % kg Mk. 130,00
„ krist., D, A. IV 1 ., „ 1,60; o/o „ „ 140,00
Milchzucker:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 n. 4 Stone 1 HoUer & Co., Hamburg I, Alsterdamra 12A8.
Street (s. Ins. -Anh. 8. IS). | Eönigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Milchzucker-Fabrikationsmaschinen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zentrifugren).
Anlagen zur Fabrikation von Milchzucker:
Volkmar HEnig & Comp., Heidenau-Dreaden.
BHUenliimlloht (Pressgaslicht). Bei dieser Beleuchtungsart wird
Leuchtgas mittels einer Druckpumpe unter einem Druck von etwa 1,3 m
Wassersäule einem geeigneten Glühbrenner zugeführt. Man erhalt Licht-
quellen bis zu 1800 Kerzen, wobei der Gasverbrauch nur 1 1 auf 1 Hefner-
kerze ausmacht.
Xineralblan siehe „Kupferfarben" und „W olframverbin-
dünge n".
Blineralfarbstoffe. Die einzelnen hierhergehOrigen Farben sind, so-
weit sie n a t U r 1 i c h , unter „E r d f a r b e n" zu suchen; die künstliche»
Mineralfarben (chemische Farben) dagegen findet man, nach den zu-
gehörigen Metallen gesondert, in den Artikeln „Antimonfarbe n",
„Arsenfarbe n**, ,jBaryumfarbe n**, „Bronzefarbe n", Chrom-
farbe n**, „Eisenfarbe n", „Q o 1 d f a r b e n'*, „Kadmiumfar-
b e n", „Kobaltfarbe n", „K u Rf e r f a r b e n", „Manganfarbe n**,
„Wismutfarben*', „Zinkfarben*' und „Zinnfarben*'. VgL
ausserdem die Artikel „G 1 a s f a r b e n", „Leuchtfarbe n", „M a 1 e r -
färbe n", „P o r z e 1 1 a n f a r b e n" u. s. w.
Mineralfarbstoffe:
8. H. Cohn, Farben- a, Lackfabriken, Berlin- 1 Hirsch & Merzenldi, Farbwerke m. b. H., Qrena^
Rixdorf, Canner Chauasee 44/48. | hausen.
Mühlen für Mineralf arbstoffe:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Onisonwerk, ICagdeburg-BucKau.
Xineralfirelb siehe „Bleifarben" und „W olframverbin-
dünge n".
mneralfirerberel (Weissgerberei). Allgemeines sowie die Vorberei-
tung der Häute siehe unter „G e r b e r e i*'. Von der „Lo hgerberei"
(s. d.) unterscheidet sich die Mineralgerberei dadurch, dass die „gerbende'%
d. h. die sich zwischen den Hautfasern ablagernde und damit Verbindungen
eingehende Substanz nicht aus Gerbstoff sondern aus anorganischen Ver-
bindungen besteht. Die wichtigste Art der Mineralgerberei war ursprünglich
dieWe issgerberei, wobei AI uminiumsalze gerbend wirken; neuer*
dings ist aber die Mineralgerberei mit Chromverbindungen, weiche
Mineralgerberei. 755
das Chromleder liefert, viel wichtiger geworden. Ausserdem gerbt man
auch wohl mit Eisenverbindungen; das entsprechende Produkt wird
als E i s e n 1 e d e r bezeichnet.
Bei der Weissgerberei (Alaungerberei), die meistens mit Alaun
betrieben wird, werden die gereinigten und enthaarten Häute in einer lau-
warmen Alaun-Kochsalzbrühe hin- und hergezogen; dann lässt man sie einen
Tag liegen und hängt sie ungewaschen zum Trocknen auf. Das trockne steife
Leder wird angefeuchtet und durch Kratzen mit Messern weich gemacht. Bei
der 01ac6gerberei muss das Enthaaren und Entkalken sehr schonend geschehen;
der Alaun-Kochsalzbrühe werden Eidotter und Weizenmehl beigemengt. —
Das Franz. Pat. 334006 betrifft ein Schnellgerbeverfahren, wobei die Häute
zunächst mit Alaun und Kochsalz gegerbt und dann direkt in starke vegetabi-
lische GerbebrQhen gebracht werden, ohne dass dies nachteilig für das
Leder ist.
Die Chromgerberei arbeitet im wesentlichen nach zwei Verfahren,
die aus Amerika stammen, nämlich nach dem Einbadverfahren und
nach dem Zweibadverfahren. Von den Chromsalzen wirken auf die
tierische Haut nur die Chromoxydsalze, und von diesen besonders die basischen
direkt gerbend, während die chromsauren Salze zuerst in Chromoxydverbin-
dungen übergeführt werden müssen. Dementsprechend gerbt man beim Ein-
badverfahren in Lösungen basischer Chromoxydsalze, so namentlich in b a s i -
schem Chroms ulfat und Chromoxychlorid. Bei dem Zwei-
badverfahren durchtränkt man die Blossen zunächst mit einer durch HCl an-
gesäuerten Losung von Bichromaten (KsCrsOr oder NaaCrtOr); dann erfolgt im
zweiten Bade die Reduktion der Chromsäure zu einer Chromoxydverbindung, für
welchen Zweck man meistens eine mit HCl angesäuerte Lösung von Natrium-
thiosulfat verwendet. Nach der Gerbung wird das Oerbmaterial durch Lösungen
von Bietzucker, Baryumchlorid oder Seife fixiert. Schliesslich wird das Leder
gewaschen, getrocknet, gereckt und durch Eintauchen in warme Lösungen von
raraffin in Benzin eingefettet. — Das geschilderte Prinzip der Chromgerberei
ist durch zahlreiche neue Verfahren nach vielen Richtungen hin modifiziert
worden, jedoch ohne dass dadurch grundlegende Änderungen bewirkt worden
wären. Man hat die Chromgerberei auch vorteilhaft mit der vegetabilischen
Gerbung kombiniert und so Leder erzeugt, welche die Vorzüge des Chrom-
leders mit denen des vegetabilisch gegerbten Leders vereinen. Der grosse
Vorteil der Chromgerberei besteht nicht nur in der kurzen Gerbdauer, sondern
auch in der grossen Wasserdichtheit und Zugfestigkeit des Chromleders sowie
in seiner hohen Widerstandsfähgkeit gegenüber äusseren Einflüssen, wie
lioher Temperatur und heissen Wasserdämpfen. Interessant sind die neuer-
dings immer mehr Bedeutung gewinnenden Verfahren, bei denen die Häute in
einem Bade gleichzeitig gefärbt und gegerbt werden. Wir nennen in dieser Hin-
sicht das Amer. Pat. 622 563 sowie das D. R. P. 133 757; aus dem letztgenannten
Patente geht hervor, dass man bei richtiger Wahl von Farbstoffen einerseits
und von Chromoxydsalzlösungen anderseits vorzüglich gegerbte Produkte er-
hädt, die gleichzeitig viel haltbarer gefärbt sind, als wenn die Färbung nach
dem Gerben erfolgt. Die für das Verfahren geeigneten Farbstoffe können den
verschiedensten Gruppen angehören; sie dürfen jedoch mit Chromsalzlösungen
allein oder auch auf Zusatz von Tannin nicht ausfallen oder höchstens doch
nur so, dass nach dem Filtrieren noch eine zum Färben genügende Menge Farb-
stoff in Lösung bleibt. Als Chromsalze werden Chromalaun, Chromchlorid,
Chrombisulfit oder -thiosulfat benutzt, vorzugsweise in der Form der basischen
Salze. Beim Gerben beginnt man mit sehr verdünnten Lösungen, z. B. % bis
1* B6 und verstärkt das Bad nach und nach bis zu 6" B6. Von geeigneten Farb-
stoffen seien genannt: oxydierter Blauholzextrakt, die sogen. Karminfarben
für Baumwolle, Metanilgelb, Orange II u. a. Man kann auch solche Substanzen
benutzen, welche erst beim nachträglichen Behandeln mit Oxydationsmitteln
gefärbte Verbindungen liefern, wie Pyrogallussäure, p-Amidophenol, Dimethyl-
p-phenylendiamin u. s. w., mit der Massgabe, dass man nach dem Gerben die
Leder mit einer % %igen Bichromatlösung behandelt. Endlich kann man die
Blossen auch zuerst anfärben, dann die Chromoxydsalzlösung zusetzen und
48*
756 Mincralgrün — Mineralöle.
ausgerben; hierzu eignen sich Farbstoffe, wie Metanilgelb, Solidgrün, Erio-
glaucin, Rhodamin, Säurevirlett u. s. w. Zweclcmässig wird hierbei das Fflrben
in Gegenwart von Alaun und Kochsalz ausgeführt.
Das D. R. F. 157 467 betrifft ein Verfahren zum Färben von Chromleder,
indem man dieses erst mit Lösungen von Schwefelfarbstoffen und danach mit
angesäuerten Losungen von basischen Farbstoffen behandelt. — Nach dem
D. R. F. 162 278 erreicht man ein gleichzeitiges Schmieren und Fflrben von
Chromleder dadurch, dass man der allcalischen Fettemulsion die Losung eines
Schwefelfarbstoffes und ausserdem eine Substanz zusetzt, welche, wie i^rmal-
dehyd, Glykose, Tannin, das Leder vor der Einwirkung des Schwefelnatriums
schützt.
Die Beobachtung, dass beim Zweibadverfahren zunächst die Chromsäure
oxydierend auf die Haut wirkt und dass sich erst die oxydierte Haut mit dem
Chromoxyd zu Leder verbindet, hat zu dem durch D. R. P. 148706 geschützten
F a h r i o n sehen Verfahren geführt wobei man die Oinrdation der tieri-
schen Haut zunächst in einer besonderen Operation mit Wasserstoff-
superoxydlOsungen vornimmt; die so oxydierte Haut lässt sich schon
durch Losungen von Chromalaun, Chromisulfat, Chromichlorid u. s. w. ohne
jeden Zusatz von NaaCOs durchgerben.
Chromgerbe-Extrakt :
Grflnberger & Seidel, Zittau. | KSnigswarter k EbeU, Linden vor Hannover.
Bei der E i s e n g e r b e r e i die übrigens bisher kaum Verbreitung ge-
funden hat, gerbt man die Haut mit basischem Eisenoxydsulfat. Ein Übel-
stand ist, dass das Eisenleder nicht mit Talg sondern nur mit Eisenseife und
Fettemulsionen geschmiert werden darf. —
Auch andere Mineralsalze werden neuerdings zum Gerben vorgeschlagen,
so soll man nach dem Franz. Fat. 327 945 und Engl. Fat. 25 597 (von 1902)
Titansalze zum Gerben verwenden, während das D. R. P. 144 093 Z i n n -
s a 1 z e zu dem gleichen Zwecke benutzt. Über die gleichzeitige Gerbung und
Färbung mittels TitanlOsungen siehe den Artikel „L e d e r".
Ein grosser Vorzug der Mineralgerberei ist die Schnelligkeit der Fertig-
stellung des Leders, wozu beim weissgaren Leder noch der Vorteil kommt, dass
es sich mit Leichtigkeit in allen möglichen Tönen färben lässt. War früher
demgegenüber als Nachteil zu erwähnen, dass das Mineralleder keinesw^^ so
haltbar wie das lohgare war, so gilt dies jetzt, wenigstens für das Chromleder,
in keiner Weise mehr; es steht vielmehr zu erwarten, dass das Chromleder
eine immer steigende Verwendung finden und für viele Zwecke das vegetabi-
lisch gegerbte Leder verdrängen wird.
Mineralgrrttn siehe „Kupferfarbe n".
Blineralöle. Als solche bezeichnet man sowohl die bei der Destillation
von Erdöl (s. d.) als auch die bei der trocknen Destillation aus Steinkohlen,
Braunkohlen, Holz, Torf und bituminösem Schiefer gewonnenen Ole, und zwar
soweit dieselben zur Beleuchtung, und vor allem soweit sie als
Schmiermittel für Maschinen verwendbar sind. Siehe hierüber die
Artikel „Braunkohlentee r", „H o 1 z t e e r", „P a r a f f i n", „Petro-
leum", „Schief eröl", „Schmiermittel", „Solaröl", „Stein-
kohl e n t e e r", „V a s e 1 i n e".
Was man heutzutage gewöhnlich als Mineralöle bezeichnet, sind
Fabrikate aus den Rückständen von der Erdöldestillation. Bei dieser ver-
bleiben nach Abtreibung der bis 280* siedenden B^tandteile Massen, die zur
Gewinnung von Mineraischmierölen mittels überhitzten Dampfes allmählich
auf etwa 270<> erhitzt werden. Hierbei destillieren die schweren Ole und
werden durch eine besonders konstruierte Kondensationsanlage, die die Tren-
nung der verschiedenen Fraktionen ermöglicht, verdichtet. Meistens unter-
stützt man die Destillation noch durch Luftverdünnung.
Die gewonnenen Mineralöle werden dann noch einem chemischen Reini-
gungsprozess unterworfen, der dem beim Petroleum (s. d.) angewandtes
I
Mineralöle. 757
recht ahnlich ist: Man behandelt die (Me zuerst mit 5 % H1SO4, wobei die
Mischung durch eingebdasene Luft bewirkt wird. Dann wascht man mit HtO,
verrührt zur Entfernung der HiSOi-Reste mit Natronlauge und wäscht schliess-
lich nochmals mehrfach mit HiO. Um die Ole vollständig zu entfärben, werden
sie in erwärmtem Zustande Ober Knochenkohle filtriert. Nach dem D. R. P.
161 924 werden die rohen Mineralöle zur Raffinierung längere Zeit mit
einer gesättigten LOsung von NaCl und NasCOt unter gleichzeitigem Durch-
blasen von Luft behandelt; mittels einer körnigen Substanz erhält man dabei
die Salzlösung in feiner Verteilung. Schliesslich destilliert man. das Ol bei
O^enwart einer oxydierend wirkenden Manganverbindung ab. Eine Ab-
änderung desselben Verfahrens umgreift das Zusatz-D. R. P. 161 925. Eine
besondere Form der Reinigung von Mineralölen mittels H1SO4 schützt D. R. P.
175 453.
Zum Geruchlosmachen behandelt man nach dem D. R. P. 147 163 die
Mineralöle mit Aldehyden und Ketonen, insbesondere mit Formaldehyd,
In der Wärme unter Säure- oder Alkalizusatz und leitet Wasserdampf hin-
durch. — Weber will den gleichen Zweck durch Schütteln mit terpenhal-
tlgen Ölen und Alkali erreichen. — Das Verfahren des D. R. P. 153 585 zur
Behandlung roher Mineralöle behufs Gewinnung geruchschwacher viskoser Ole
einerseits und schwefelfreier leichter Ole anderseits besteht darin, dass man
das Rohöl mit 1 % neutral, oder bas. Bleiazetat in wässeriger Lösung versetzt,
wobei diese LOsung zweckmässig das sp. O. des Ols hat. Dann destilliert
man bei 180* mit überhitztem Wasserdampf, bis mindestens 20 % des Rohöles
fibergegangen sind; der Rückstand bildet ein geruchschwaches, wenig ge-
färbtes dickes Ol, das Destillat ein helles schwefelfreies Brenn- oder Motoröl.
Wichtig geworden ist die Herstellung sogenannter wasserlös-
licher Mineralöle. Sie sind sämtlich nur infolge ihres Gehaltes an Alkali-
seife leicht mit Wasser emulgierbar und dienen in solchen Mischungen zur
Schmierung von Werkzeugmaschinen, als Einfettestoffe beim Verspinnen von
Wolle u. a. m. Nach dem Verfahren von Boleg (D. R. P. 122 451, 129 480
und 148 168) werden Mineralöle (schwere Teeröle) durch Zusatz unraffinierter
Harzöle und Verseifung der in diesen enthaltenen Harzsäuren mittels Lauge
(ausserdem durch Seifen gewisser Fettschwefelsäuren, Ölsäuren und Naphten-
sduren) sowie durch spätere oxydierende Behandlung unter Druck „wasser-
löslich" gemacht und erlangen hierbei die Fähigkeit, Wasser in sehr erheb-
lichen Mengen klar gelöst aufzunehmen. Das neueste Bolegsche Patent ist
das D. R. P. 155 288; hiernach stellt sich das Verfahren, wie folgt, dar: Die
Kohlenwasserstoffe werden in einem geschossenen, mit einem Konden-
sator verbundenen Apparat durch indirekten Dampf von 50—70* steigend
erwärmt, während gleichzeitig fein verteilte Druckluft durchgeblasen
wird. Meistens lässt man auch etwas Natronlauge und Wasser zu-
tropfen. Die so vorbehandelten Mineralöle werden dann mit verseiften Harz-
ölen unter weiterer Zufuhr von Druckluft innig gemischt. Endlich folgt noch
eine Erhitzung im Autoklaven unter Überdruck. — Derartige wasserlösliche
Mineralöle verwendet man jetzt mit Vorteil auch zur Strassensprengung; das
hierzu benutzte entsprechende Produkt hat den Namen Westrumit er-
halten.
Die D. R. P. 169 493 und 170 332 schützen die Herstellung wässeriger
Emulsionen von Mineralölen mittels Kaseinlösungen oder, noch besser, mittels
der Spaltungsprodukte von Kasein und andern Eiweissstoffen (z. B. Leim);
beispielsweise erhält man solche Emulgierungsflfissigkeit durch Behandlung
von Kasein mit Kalilauge.
Von Mineralölen gibt es ausserordentlich mannigfaltige Fabrikate.
Den Ausführungen Benders (Dammer „Handbuch der chemischen
Technologie'*, Bd. III, Stuttgart 1896) entnehmen wir darüber folgendes:
Es wird allgemein zwisch^ Maschinen- und Z y 1 i n d e r 0 1 unter«
schieden: erstere sind die Destillate vom Solar- resp. MischOl an, letztere die
758 Mineralöle.
höchst siedenden Destillate. Die russischen Maschinenöle sind
den amerikanischen an Viskosität überlegen; dagegen ist diejenige der
amerikanischen ZylinderOle grösser als die der russischen.
Die spezifischen Gewichte und Flammpunkte sind
folgende:
Russische Ole.
Maschinenöl: Sp. O. 0,893 bis 0,920, Flammpunkt") 138 bis 197*.
Z y 1 i n d e r ö 1: Sp. G. 0,911 bis 0,923, Flammpunkt 188 bis 238*.
Amerikanische öle.
Maschinenöl: Sp. O. 0,884 bis 0,920, Flammpunkt 187 bis 206*.
Zylinder öl: Sp. G. 0,886 bis 0,899, Flammpunkt 280 bis 283*.
Betreffs der Viskosität ergab sich folgendes:
Russische Ole. Spindelöle vom 0,893 bis 0,895 sp. Q. haben
bei 50* (bezogen auf Wasser = 1) die Viskosität 3,15 bis 3,44; helle Ole
(Ersatz für Rüböl u. s. w.) vom sp. G. 0,911 bis 0,923 diejenige 5,86 bis 6,34;
Zylinderöle vom sp. G. 0,911 bis 0,923 diejenige von 2,07 bis 2,88
bei 100*.
Bei den amerikanischen Ölen ergab sich die Viskosität fflr
S p i n d e 1 ö 1 e vom sp. G. 0,908 bis 0,91 1 zu 3,13 bis 3,32 bei 50*; Z y 1 i n -
d e r ö 1 e vom sp. O. 0,886 bis 0,899 zu 4,17 bis 4,82 bei 100*.
Die Beziehungen der Siedepunkte zum spezifischen Gewichte sind
folgende:
Spinddole ....
Heue Maichlnenole .
Dookle Maichlnenole
Zyllnderole • . •
Amerikanische öle
•p. G.
0,908—0,911
0,920
0,884
0,886—0.899
RiuMsche öle
tp.G.
0,893—0.895
0,903-0.905
0,900—0.920
0,911—0,923
Durchschnittlich ist der Gehallt an bis 310* siedenden Ölen bei den
Maschinenölen 7, bei den Zylinderölen 23 Vol.-^. Die amerikanischen Ole
vom sp. G. 0,908 bis 0,920 bezw. 0,884 bis 0,899 entsprechen in Zäh-
flüssig k e i t den russischen Ölen vom sp. G. 0,893 bis 0,900 bezw. 0,900
bis 0,923.
Dass eine Wertbestimmung der Ole nach dem spezifischen Gewicht un-
zulässig ist, geht aus den Untersuchungen hervor: weder Flammpunkt noch
Viskosität stehen in einheitlicher Beziehung zu demselben.
Hinsichtlich des Kälteverhai tens haben die russischen Ole vor
den amerikanischen im allgemeinen den Vorzug, erst bei — 10* zu einer klaren
Masse zu erstarren, während die amerikanischen Ole schon nahe l>ei 0*
paraffinartige Bestandteile ausscheiden.
Die deutschen Ole (Elsass, Olheim) entsprechen den russischen
insofern, als mit steigendem spezifischen Gewicht auch die Viskosität und
der Flammpunkt steigt; sie sind von ihnen dagegen durch geringere Viskosität
und ungflnstigeres Kälteverhalten unterschieden. Bei gleichem spezifischem
Gewicht ist die Viskosität der Elsässer Ole noch grösser als die der amerikani-
schen, welche allerdings einen höheren Flammpunkt haben. —
') Im ofifenen Tiegel bestimmt.
Mineralöle. 759
Hinsichtlich des Verwendungszweckes kann man die Mineral-
schmieröle nach Holde („Untersuchung der Schmiermittel u. s, w.", Berlin
1897) in folgende Klassen einteilen:')
1. S p i n d e 1 ö 1 e für Spinnereimaschinen, unter sehr geringem Druck
sehende leichtflüssige helle Ole vom fe 5-h12 bei 20^ fp P e n s k y 160 bis
2. Eismaschinen- oder KompressorOle, leichtflüssig, f e
bei 20* = 5—7; ep unter — 20« C; £p P e n s k y zwischen 140 und 180» C.
Diese Ole müssen entsprechend ihrer Verwendungstemperatur (bis —20® C.)
eine sehr tiefliegende Erstarrungsgrenze haben.
3. Leichte Maschinen-, Transmissions-, Motoren-
undDynamoöle, massig zähflüssig, fe bei 20® C. = 13—25; fp Pe n s k y
160-210».
4. Schwere Transmissions- und Maschinenöle, zäh-
flüssig, fe bei 20® C. = 25-45, in einzelnen Fällen bis 60; fp P e n s k y 160
bis 210®.
Die vorgenannten Gruppen von Ölen sind in der Regel raffiniert und im
Reagenzglas brflunlichgelb bis braunrot gefärbt, einzelne teuerere Ole der
Gruppe 1—3 sind sogar farblos. Minderwertige schwere Maschinenöle sind
im Reagenzglas undurchsichtig.
5. Dunkle Eisenbahnwagen- und Lokomotivöle, fe
für Sommeröle bei 20® = 45—60, für Winteröl 25—45; fp Pensky über
140® C; ep für Sommeröl unter — 5®, für Winteröl unter — 15® C. Vorstehende
Eigenschaften verlangen die preussischen Staatsbahnen.
6. Dampfzylinderöle, höchstsiedende Destillationsprodukte von
sehr dickflüssiger bis salbenartiger Beschaffenheit, die entweder bei Zimmer-
wflrme oder mehrere Grade über 0 zu dünnsalbigen Massen erstarren; fe be-
tragt bei 50® C. = 23—45. Je nachdem ob sie ganz oder teilweise destilliert oder
nndestilliert sind, sind sie von braunroter Farbe und durchscheinend oder
grfinschwarz und undurchsichtig. Bei auffallendem Lichte sind auch die
destillierten helleren Ole meist graugrün, fp Pensky liegt je nach der
Qualität des Öles zwischen 220 und 315® C.
Über Olschmierung besteht nach C. Ch. Schmidt- Riga (Riga-
sche Industriezeitung 1904, 25$), wie wir dem Referat in der Chem. Zeitschr.IV
(1905), 185, entnehmen, noch wenig Klarheit Die Hauptaufgabe des Schmier-
öls besteht bekanntlich darin, die beiden Gleitflächen so weit auseinander zu
halten, dass die Metalle sich nicht unmittelbar aneinander reiben; es entsteht
hierbei eine neue Arbeit, die zur Überwindung der inneren Reibung des Öles
erforderlich ist. Ein gutes Ol soll selbst wenig Reibungsarbeit verursachen,
also leichtbeweglich, dünnflüssig sein, soll aber auch dabei mit zäher Energie
die Metallflächen auseinanderhalten. Die Prozesse, die sich in der Schmier-
schicht selbst abspielen, sind einmal chemischer Natur — Bildung seifen-
artiger Verbindungen, auch wirklicher Metallseifen — und zweitens physi-
kalischer Natur. Gerade in der letzteren Richtung ist noch manches
ungeklärt. Bei stark gepressten Stellen empfiehlt sich für Lagerschmierung
theoretisch die Anwendung fetter, bei den andern Stellen die dünner
Mineralöle, so dass man zweckmässig Olgemische von fetten Ölen mit Mineral-
ölen anwenden wird. Die Progressöle des Verfassers haben sich in dieser
Richtung gut bewährt. Die Hauptaufgabe eines guten Zylinderöles ist der
Widerstand gegen die hohe Temperatur und gegen die mechanische und
chemische Einwirkung des gespannten Wasserdampfes. Für gewöhnlichen ge-
spannten Dampf genügt ein Ol mit einem Flammpunkt über 220®; bei für über-
hitzten Dampf bestimmten Ölen ist ein Ol mit Entzündungstemperatur von
*) In Holdes Aasitllirungen bedeuten die Abkürzungen ep «> Erstarrungs-
grenze, fp s=s Pensky-Flammpnnkt, im Pensky- Martens sehen Apparat bestimmt;
fe aa" Flüssigkeitsgrad, im Engl ersehen Viskosimeter bestimmt. ^^AlsFlfissigkeitsgrad
gilt der Quotient aus der Ausflusszeit von 200 ccm Ol (bei der Versuchs-
temperatur bestimmt) und der Ausflusszeit von 200 ccm Wasser bei 20® C.
760
Mineralöle.
300® erforderlich. Eine Dampfteniperatur von mehr als 350® hält kein öl mehr
linzersetzt aus. Weiter verlangt man von einem guten Zylinderö! starke Ad-
hflsionskraft und hohe Viskositflti ferner die Abwesenheit harz- und pech-
artiger Bestandteile. Ein besonders dickes Ol zu wählen, um an Ol zu sparen,
ist ganz zwecklos, denn in der Dampftemperatur wird auch das dickste, zäheste
Mineralöl dünn wie Wasser. Z. B. war die Viskosität des ProgressOls O im
Englerschen Apparat bei 70» 270 Sek., bei 100® 116, bei 150« 74 und bei 170®
67 Sekunden; von einem Mineral-HeissdampfOl bei 70® 835, bei 100® 226, bei
150® 93 und bei 170® 73 Sekunden. In den folgenden Tabellen sind die Kon-
stanten einiger ZylinderOle des Handels angeführt:
ZyllnderOle für gewöhnlichen gespannten Dampf.
N ame
sp. G. bei
14® R.
Viskosität
bei 70® C.
Flamm-
punkt
Zylinderöl yon Nobel . .
Hübners Zylinderöl . . . ,
Amerikan. Tribi-Oil . . . .
Zylinderöl OO von Schibajew
Progressöl O
0,913
0,893
0,934
0,921
Sek.
313
893
202
308
270
•c.
232
228
209
238
245
Zylinderöle für aberhitzten Dampf.
N ame
sp. G. bei
14® R.
Viskosität
bei 70® C.
Entzündungs-
punkt
Amerikan. Valvoline ....
Möhrings Zylinderöl . . . .
Englisches „ . . . .
Diamant- „ . . . .
Hamburger Öl
Amerikan. Dark-Zylinder-Oil .
Meyrers Zylinderöl . . . .
Vakuum Valvoline von Ropes
Vakuum - Zylinderöl ....
Englisches „ . . . .
Snowdons „ . . . .
Progressöl HOO
0,905
0.903
0,906
0.906
0,901
0,899
0,908
0,938
0,907
0,900
0,901
0,932
Sek.
721
645
758
700
504
706
937
1115
648
763
732
730
•c.
304
293
307
307
330
313
333
311
330
331
333
345
Weiteres über Mineralöle siehe in den Artikeln „S c h i e f e r 0 1", „E r d
0 V\ „B e n z i n". „Vaseline** u. s. w.
Apparate zur Prüfung von Mineralölen.
Flammpunktsprüfer nach Pensky-Martens, kompl
Dazu: Reserve-Thermometer + 40 bis 160® C
„ „ „ -f 160 bis 360® C
„ „ „ + 50 bis 150® C
Oiffener Flammpunk tspr Ufer
Apparat zur Brennpunktsbestimmung
U-Rohr-Apparat zur Prüfung des FliessTermögens von Mineralölen
in der Kälte
Derselbe für die Untersuchungen von 5 — 10 Ölen, kompl
Apparat zur Paraffinbestimmung in Mineralölen
„ zur Bestimmung des Gefriervermögens
Dazu: Kfil te ther mo me t er von —25 bis -f 20®, in »/t® geteilt
Andere Apparate siehe unter „Schmiermittel** und „Viskosime
Mk.
n
»
n
n
ter
85,00
9,00
10,50
10,50
45,00
1,50
75,00
85,00
9,00
85.00
8,50
Mineralsalze — Mineralwässer, künstliche. 761
O. W. Pabst. Halle a. S.
P. Strahl Jb Oo., Sdioppinitz (Obcncbl.).
Mineralöle:
Cbemiache Fabrik FlSraheim, Dr. H. Noerdlisger,
FlOnheim a. H.
L. Haurwits & Co., Q. m. b. H., Berlin N. 89.
Stettin.
Mineralöle, wasserlösliche:
Louia Blumer, Zwickau i. Sa.
Bllneralsalze siehe „Mineralwässe r*'.
Mlneralsäuren siehe „Sauren'*.
mneralwachs siehe ,,C e r e s i n*\
Bllneralwässer, künstliche. Man kann die gewöhnlichen Erfrischungs-
getränke von denjenigen künstlichen Mineralwassern unterscheiden, welche
therapeutisch wichtige Quellen nachzuahmen bestimmt sind. Die ersteren,
auch kohlensaure Wässer, Selterswasser und Soda-
wasser genannt, enthalten meistens nur wenig Salze, und zwar etwas NaCl
und NasCOs; im übrigen sind sie mit COs unter Druck imprägniert.
Die Apparate zur Darstellung künstlicher Mineralwässer sind dazu be-
stimmt, in das Wasser Kohlensäure einzutreiben. Früher benutzte man nur
Apparate, in denen die COs zuvor entwickelt, gereinigt und aufgefangen wurde,
während heute viele Apparate mit der in Bomben käuflichen flüssigen
Kohlensäure (s. d.) arbeiten. Das Imprägnieren mit COa geschieht
meistens mit einem Druck von 5 Atm., doch steht das fertige Mineralwasser In
den Flaschen meistens nicht unter einem höheren Druck als 1,5 — 2,5 Atm.
Die COi-Entwickelungsapparate bestehen meistens aus Kupfer und sind
mit Blei ausgelegt, doch kommen auch Apparate aus Steinzeug in den Handel.
Man scheidet die Entwickler in Pumpenapparate und Selbstentwickler:
Während bei den ersteren die entwickelte COs in Gasometern aufgefangen und
von dort mittels einer Druckpumpe in das Wasser eingepresst wird, arbeiten
die Selbstentwickler durch den Eigendruck der sich entwickelnden COs. Zur
Entwicklung benutzt man meistens Marmor, Kreide, Magnesit und HsSOi oder
HCl; die entwickelte COs muss vor der Verwendung unbedingt gereinigt wer-
den, und zwar passiert sie zu diesem Zwecke mehrere Waschgefässe mit
reinem Wasser, Natronlauge und schliesslich eine Lösung von Eisenvitriol mit
Natriumbikarbonat (letztere zur Absorption von HsS). Häufig muss man die
CDs noch eine Permanganatlösung passleren lassen, um unangenehme Riech-
stoffe zu beseitigen.
Die Mischgefässe für HsO und COs bestehen aus verzinntem Kupfer oder
emailliertem Eisen oder auch Steinzeug; sie werden meist nach dem Gegen-
stromprinzip konstruiert.
Vor der Imprägnierung wird das Wasser in dem Mischgefäss mit den
zu lösenden Salzen zusammengebracht; ganz ohne solche festen Substanzen
bereitet man kohlensaure Wässer kaum, da sie fade schmecken und die COs
schnell entweichen lassen. Bei gewöhnlichem, sogenanntem „Selters-
Wasser" setzt man auf je 10 1 HsO etwa 25 g krist. NasCOt, 5 g NaCi und
6 g krist. NasSOi zu.
Am besten bedient man sich zur Herstellung der Mineralwässer des
destillierten Wassers, in welchem Falle noch ein entsprechender Destil-
lierapparat zur Fabrikation gehört, da sich der Bezug von destilliertem
Wasser meistens zu teuer gestaltet.
Die Abfüllvorrichtungen für die Mineralwässer sind bei den neueren
Apparaten mit der K o r k m a s c h I n e vereinigt, um den COs-Verlust auf ein
Minimum zu beschränken.
Was die Mineralwässer zu H e i I z w e c k e n anlangt, so werden diese im
allgemeinen nach dem analytischen Befund der betreffenden Naturwässer be-
reitet, jedoch unter Berücksichtigung aller chemischen Umsetzungen bei der
Lösung verschiedener Salze. Zuweilen lässt man auch therapeutisch über-
flüssige oder schädliche Stoffe fort. Die Imprägnierung mit COs geschieht
meistens unter stärkerem Druck, als den Naturwässern entspricht. Alle Mineral-
wässer zu Heilzwecken sollen ausschliesslich unter Verwendung von
destilliertem Wasser bereitet werden.
762 Mineralwässer, künstliche.
Ausser den mannigfachsten natürlichen und künstlichen Mineralwässern
kommen auch die entsprechenden „Mineralsalze" in den Handel, wie sie
teilweise durch Eindampfen der Naturwässer, teilweise durch eine dem Ana-
lysenbefund entsprechende Mischung der in Frage kommenden reinen Salze
gewonnen werden. Da beim Eindampfen der Mineralwässer zur Trockne
manche Zer- und Umsetzungen (vor allem veranlasst durch das Entweichen
von COi) vorkommen, so entsprechen die künstlichen Salzgemische sehr oft
ihrem Zwecke mehr als die natürlichen. Nicht alle diese Salze können in
reinem Wasser gelöst werden; viele lösen sich nur in Gegenwart von COs, also
in künstlichem kohlensaurem Wasser.
Zusammensetzung der wichtigsten künstl. Mineral-
wässer.
(Alle Angaben der folgenden Rezepte beziehen sich auf die Herstellung von
100 kg Mineralwasser.)
1. Apollinaris: 216,985 NaHCOs, 4,4695 NaCl, 2,7856 NasSiOs,
28,945 CaCl,, 42,773 MgCOa + 3 H,0, 16,731 MgSO*, 2,902 FeSO» 4- 7 H,0,
1,6668 HCl.
2. B i li n: 12,693 Na>SiO>, 0,0947 Na.PO«. 5,4315 NaiSO«, 34,6342 NaCl,
2,2553 LiCl, 19,188 K.CO», 371,241 Na,CO., 0.6756 FeSO*, 1,248 HCl, 0,0222
MnSO* + 4 HaO, 0,07853 AlClj, 62,457 CaSO* + 2 H,0, 24,969 MgSOt.
3. E m s e r K r ä n c h e n: 10,1 142 NatSiOs, 0,1841 NatPO«, 0,00224 NaJ,
0,03398 NaBr, 164,9 Na,COs, 63,625 NaCl, 2,916 K.CO«, 0,01282 AlCU, 0,0215
MnCl, + 4H,0, 0,3455 FeS0»+7H,0, 1,691 SO., 0,2916 LiCl, 0,1935 SrCU,
0,0885 BaCl,, 16,663 CaCl,, 13,395 MgCU, 0,2219 (NHt),SOt, 2,484 MgSO* .
4. F a c h i n g e n: 5,1849 Na,SiOt, 0,0707 BtOzNai + 10 H,0, 0,00095 NaJ,
0,02343 NaBr, 0,0963 NaNO., 0,1512 NHtCl, 0,5219 LiCl, 0,8074 KCl, 1,092
MnCl,+ 4H,0, 0,907 FeSO« + 7 H,0, 1,939 SO», 0,026 BaCl,, 0,333 SrCU,
5,0988 CaCl,, 42,826 MgCl,, 38,83 CaCO», 305,56 Na,CO,.
5. Giesshübeler Sauerbrunnen: 1,133 NaCl, 1,448 NatSO*,
1 590 Na,SiO», 78,233 Na.CO», 16,00 CaCO», 14,967 MgC0.+ 3H,0, 0,86
AlCl», 2,157 FeS04 + 7 HaO.
6. Hunyadi Jänos: 2,2810 NaaSiO», 90,496 Na,CO», 28,683 NaCl,
1980,354 Na,SOi, 1949,423 MgSO*, 13,294 ICSO*, 107,893 CaCI,, 0,4934 FeSO*
+ 7 HaO.
7. Karlsbader Sprudel: 14,538 Na.SiO», 0,069 Na.PO|„ 0,764
B^OrNa, + lOHiO, 0,508 NaF, 1,417 LiCl, 177,212 Na^CO», 64,353 NaCl, 0,1047
AlCl,, 0,7333 FeSO» + 7 HaO, 0,028 MnCl, + 4H,0, 2,000 SO», 208,42 NasSO^
18,64 KaSO», 23,79 MgSOt, 0,046 SrCla, 35,76 CaCla.
8. Kreuznacher Elisabethquelle: 2,7145 SiOsNas, 0,3588
BiOiNat + 10 HaO, 0,0423 AsOtNa», 0,0582 POtNa», 0,0431 NaJ, 4,9882 NaBr,
6,5640 LiCl, 2,2155 NHtCl, 15,2642 KCl, 990,016 NaCl, 54,696 NaaCO», 0,1528
MnCl, + 4 HaO, 4,2554 FeCl, + 2H,0, 0,0526 AlCl», 0,7674 ZnCl,, 26,8544
MgCla, 6,465 BaCl,, 7,961 SrCl,, 211,918 CaCl,, 5,141 HCl.
9. Marienbader Kreuzbrunnen: 8,8247 SiOtNa,, 0,3234
POiNa,, 0,4092 NO,Na, 1,1333 LiCl, 60,6937 KCl, 0.2670 NHtCl, 38,6920 NaCl,
220,0750 Na,CO,, 443,9930 Na,SO*, 0,5235 AlCU, 0,5856 MnCl, + 4 HtO, 3,2433
FeS04 + 7HaO, 37,6200 MgSO*, 5,1410 HCl, 64,8160 CaCl,, 0,0765 SrCl,,
0,0408 BaCla.
^ ^ Pi.^ e 1 1 e r s: 0,0033 NaJ, 0,0909 NaBr, 0,0806 NatPO*, 0,4217 K,CO,,
0,6110 NaNO», 1,7630 KCl, 4,0983 KaSO*, 4,3208 Na,SiO„ 145,7412 Na,CO,
164,8454 NaCl, 0,0176 BaCl,, 0,0470 AlCl,, 0,2342 SrCl,, 0,5227 NHtCl, 22,8677
MgCl,, 34,2131 CaCl,, 0,3130 LbCO», 2,2288 HCl, 0,0989 MnS0»+4H,O.
0,7262 FeSO* + 7 H,0.
II. Vieh y: 0,0026 NaJ, 0,013 NaBr, 0,422 Na,P0*, 13,026 Na,SiO«,
20,404 K,S04, 22,686 NaCl. 409,465 Na,CO,, 0,203 AICU, 0,249 SrCl,, 0^23
Minium — Miichmaschinen.
763
NH4CI, 3.991 MgCl,, 27,753 CaCl,. 0,076 MnSO* + 4 H,0, 0,281 FeSO* + 7 H,0,
6^24 SOs.
12. WeilbacherSchwefelquelle: 0,053 LitCO», 0,057 NatPO««
2,958 NasSiOs, 2,570 KtCOt, 3.885 K«SO«, 50,737 NasCOt, 0,011 SrCl,, 0,018
AlClt, 0,107 BaCI,, 0,533 NH»C1, 1,875 CaCOs, 27,163 CaCIt, 38,722 MgCO«-f
3HsO, 189,0 Schwefelwasserstoffwasser (0,4%).
13. WiesbadenerKochbrunnen: 18,2392 KCl, 619,1652 NaCI,
0,4351 NaBr, 0,0017 NaJ, 8,4072 Na,SOi, 40,2767 NajCOs, 0,0030 Na»POi,
0,1574 Na,B40T+ 10H,O, 12,7518 NaaSiO., 2,3104 LiCl, 1,7073 NH4CI, 98,3377
CaClt, 0,1332 BaCU, 1,8943 SrCU, 20,0872 MgCl», 1,6129 FeSOi + 7 H,0,
0,1734 MnSO* + 4 H,0, 0,0235 Na^AsO*.
14. Wildungen Georg V I c tor q uel le: 0,9280 KaSO«, 2,9405
Na,CO., 0,7132 NaCl, 4,4076 NajSiOt, 0,0087 NasPO*, 4,0141 Na,SOi, 0,0338
(NHt),COt, 0,0483 Li.CO», 0,0337 AlCU 0,0014 BaCl,, 50,8291 CaCOj, 59,7139
MgCO« + 3 H,0, 5,2036 FeSO* -f 7 H,0, 0,3058 MnSO* + 4 H,0.
Minlnm (Mennige) siehe „Bleifarben" No. 3.
Mirban«! siehe „N i t r o b e n z o 1".
BUücbgas siehe „W a s s e r g a s*'.
Mlachmaflchinen.
Selbsttätige Teil- und Mischmaschinen nach D r.
J 0 c h u m für kOrnige und pulverfOrmige Trockenstoffe. Sie bestehen aus
einer Reihe nebeneinander angeordneter eiserner Trichter mit aufgesetzten
Behältern zur Aufnahme der zu mischenden Stoffe. Unter jedem Trichter be-
findet sich ein in Drehung versetzter Teller, von dem das einkommende Misch-
gut in eine darunter liegende Schraube abgestrichen wird. Diese (mehr als
3 m lange) Schraube bewirkt das Mischen der abgeteilten Stoffe und befördert
dieselben gleichzeitig nach der Stelle der weiteren Verwendung. Ausserdem
ist eine Vorrichtung vorhanden, mittels welcher das Abteilen der Mengen in
genau vorgeschriebenem Verhältnis bewirkt wird:
Leistung eines Trichters in der Stande
Preis: a) (tir 2 Trichter und 5 m Förderschraube .
nb)„D„ n ^ n n
7> d) „ 5 „ „ 11 „ „
„ e) für jed. Trichter u. entsprechende Anzahl
Meter Förderschraube mehr 240 780 880 1120 „
Trommel-Mischmaschinen zum Mischen trockner pulverfOr-
miger Stoffe, bestehend aus einer schräg zur wagerechten Achse gelagerten
eisernen Trommel, in welcher die aufgegebenen Stoffe während der Drehung
durcheinandergeworfen und so schnell und innig gemischt werden.
75
400
1000
2500 1.
650
1900
2370
3000 Mk.
890
2680
3250
4120 „
1130
3460
4130
5240 „
1370
4240
5010
6360 „
Art dei Betriebet
I Handbetrieb
od«
RieMB.
betrieb
Dnchmeiier der Mischtrommel • •
Liage derselben ^ „
Gesamtinhalt der Mischtrommel (anch an-
nähernd stondliche Leistung) ... 1
Umdrehungen der Trommel in der Minute
Menge des aufzugebenden Mischgutes 1
Kjiftbedarf der Maschine . . etwa HP.
Gewicht der Maschine .... » kg
Preis der vollständigen Maschine . Mlc.
Preis der Ankerbolzen und -Platten .
Riemenbetrieb
600
800
225
20
70
0.5
240
280
20
800
1100
550
20
180
J
620
600
20
1000
1000
780
15
260
3
1050
850
25
1250
1250
1500
15
500
4.6
1550
1270
30
1500
1500
2650
15
900
6
2200
1450
35
1800
1800
4570
15
1500
8
3300
2020
40
2000
2000
e250
15
2000
10
4300
2400
50
\
764
Mischmaschinen.
Trog-Mischmaschinen zum Mischen feuchter oder nasser
Stoffe, bezw. trockener m i t feuchten oder nassen Stoffen bestimmt. Die
Misch- und Knetarbeit erfolgt in einem eisernen Troge mittels messerartiger,
auf einer drehbaren Welle angeordneter Teile, die infolge ihrer Stellung zu-
einander gleichzeitig knetend und schiebend auf das Mischgut wirken. Diese
Mischmaschinen werden in zwei Ausführungen geliefert, die hinsichtlich des
Kraftbedarfs u. s. w. Unterschiede zeigen:
A
B
Dnrchmeaer deg Blechtrogef . . nun
400
500
600
400
500
630
800
Lfinge denelben „ ;
2500
3500
4000
2^00
2500
2850
300a
DnrchmeiBer der Riemenscheibe ^
800
1000
1200
600
800 Si50 1
1200
Breite derselben ,|
150
160
180
110
130
160
180
in der Minnte
150
135
120
120
120
125
86
Kraflbedarf der Msschlae etwa HP.;
6-7
8-10
12-16
3-4
4-6
8-10
10-12
Leistung in der Stunde. . etwa cbm
3
5
7
4
5
7
10
Gewicht d. ^UstSad. MMcUne, etwa kg
1350
2150
3200
720
1050
1490
2000
Tnk der ToIlstSndIgen Maschine Mk. i
1050
1400
1950
900
1150
1500
1«00
Rnis der Ankerbobenuid Platten ,,
35
40
50
30
35
40
50
Mischtrommeln zum Mischen pulverisierter trockner, wie auch
erdfeuchter Materialien, bestehend aus einem innen mit tatzenartigen Vor-
sprüngen versehenen Hohlzylinder mit horizontaler Achse. Die Misch-
trommeln werden entweder nur zum Mischen für diskontinuierlichen Betrieb
oder aber gleichzeitig zum Transportieren eingerichtet; die letztere
Konstruktion ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb:
TVommd
Durchm.
lifischtrosunel • • •
Misch- n. Thmsporttrommei
(
770
1730
770
Läng«
Rieaien»chc3>c
Durchm.
2430
1050
2430
550
1250
550
Breite
100
150
100
Touren*
zahl des
Vor-
gelefei
40
60
40
Gewicht
700
2200
700
74i
181&
181»
Andere Mischmaschinen siehe unter den betreffenden Artikeln, z. B.
unter „Mörtel", „Schokolade" u. s. w.; vg^. ausserdem den Artikel
„Knetmaschine n*'.
Mischapparate für Flüssigkeiten (Agitatoren).
I. Mischapparate mit Rflhrgebläse:
1 ohae Dampfheisangt-Einrichtung
mit Dampfheizungt-EiiiriGlitung
klialt
ÜMB
Terbleit
Kopier
Kupfer
EUen
Eisen
verbleit
Kupfer
Kupfcr
veniBm
I 1
Kk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
10
45
70
100
130
80
105
165
195
20
- 85
125
160
190
135
168
230
260
30
100
150
180
210 ^
160
194
275
305
45
115
168
205
240
175
210
330
365
€5
135*
182
220
255
190 .
230
385
420
75
140
200
240
285
200
252
410
455
100
200
270
330
375
265
330
465
510
Mitin — Mohnöl.
765
II. Mischapparate mit mechanischem Rflhrwerk:
'
ohae Dampfheixuags-Eiiirichtuns
mit]
[>aaipfkemiDgs-IiMichtung
Uball
Kan
EUea
▼«rbleit
Knpfer
Kupfer
▼erziimC
EiMD
verblek
Xiipte
Kupfer
venionft
1
m.
Vk.
Hk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
10
50
95
125
155
95
130
198
223
20
100
152
187
217
150
194
258
288
30
120
1B5
215
245
180
225
308
338
45
135
200
235
270
195
240
360
395
65
155
230
270
305
220
278
435
470
75
170
245
290
335
230
320
455
500
100
230
320
380
425
295
378
510
555
Preise grösserer Mischapparate auf Anfrage bei den fabrizierenden Firmen.
Teil- und Mischmaschinen nach Dr. Jochum, Trommel- und Trog-
Mischmaschinen:
rried. Kmpp AktiengeMllschaft Gruionwenr, Magdcburg-Buckau.
Mischmaschinen:
Borb«cker Maflchinenfabr. & Giesaerei, Th. Eade,
Bergeborbeck.
DraiBwerke, O. m. b. H., Mannheim- Waldhof.
Max Friedrich & Co,, Maachinenfabrik, Leipzig-
Plagwi'tz 66.
Volkmar Hänig & Comp., Hcidenau-Dresden.
Karl Seemann, Berlin N. 39, Sprcngelatr. 15.
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
PhitxS.
Mitin. Eine neue Salbengrundlage; sie besteht aus einer durch Über-
fettung" mit nicht emulgierbarem Fett in eine Salbenmasse verwandelten Emul-
sion, die etwa 50 % serumähnliche Flüssigkeit enthält. Trotzdem ist das
Mitin gut halt- und mischbar und vermag noch weiter erheblichere Flüssig-
keitsmengen aufzunehmen. Als Fett kommt Wollfett, als serumartige Flüssig-
keit Milch oder eine Lösung von aus letzterer gewonnenen Eiweisspräparaten
zur Verwendung.
Ausser dem reinen Mitin (Mitinum purum) kommen verschiedene daraus
hergestellte Präparate, wie Mitincreme, Mitin-Fettpuder, Mitinseife u. a. m., zum
Vertrieb.
ModelliermaBse. Die bekannte Modelliermasse aus Ton, Sand,
Magnesia und Magnesiumchlorid erhält nach dem D. R. P. 188 219 einen
Zusatz von Borax, um die Masse während des Modellierens plastisch zu
erhalten.
Nach dem D. R. P. 187 754 wird die Masse aus zwei Einzelmassen zu^
sammengesetzt, die getrennt aufbewahrt und erst kurz vor dem Gebrauch in
dem gewünschten Verhältnis gemischt werden. Die eine (trockne) Masse
besteht zu etwa % ihres Gewichts aus Kreide, zu etwa ^ aus gebranntem
Cips; der Rest ist Zinkweiss. Die zweite (feuchte) Masse besteht zu etwa
% aus Leinsamenaufkochung, Vb Mohnöl, ^U Lack, Vb stark wasserhaltiger
Leimauf koch ung, ^/lo — ^/i« Kreide und aus einem geringen Zusatz von Zink-
weiss und Gips. Man mischt die trockne Masse mit der feuchten im Ver-
hältnis von 2 (bis 3) : 1; die Mischung lässt sich auf beliebige Weise
modellieren.
Mohnöl (Oleum Papaveria). Aus dem Samen des Mohns durch Aus-
pressen gewonnenes fettes Ol. Es ist blassgelb, dünnflüssig, von angenehmem
Geruch und Geschmack. Sp. G. (bei 15«) 0,920— 0,932; Jodzahl 130—158;
Verseifungszahl 191. Es löst sich in 25 T. kalten und 6 T. heissen Alkohols,
erstarrt bei — 20°; es trocknet an der Luft. Um es zu bleichen, setzt man es in
flachen, halb mit dem Ol, halb mit Salzwasser gefüllten Schalen dem Sonnen-
licht aus.
Man benutzt es als Speiseöl, zu feinem Firnis für Ölmalerei und zu
Emulsionen.
766 Molekulargewicht.
Moleknlargrewloht.
Fomeln zur Molekulargewiohtsbestlmmung.
A. Nach der Dampfdichfebestimmungsniethode von
VictorMeyer. IstO das Gewicht der Substanz, B der auf 0^ reduzierte
Barometerstand, w die Tension des Wassers bei t", v das gemessene Luft-
Volumen, t die Zimmertemperatur und D die Dampfdichte, d. h. das Volum-
gewicht des Dampfes auf Luft bezogen, so gilt die Formel:
^ _ G . 760 (1 + 0,003665 1) _ G (1 + 0,003665) t
*^- (B-w)V.0,0012934 ~^ ^^ (B-w).V
D ist nun =^, wo p das Gewicht des Volumens (V) Dampf, pi das Gewicht
des gleichen Volumens Luft bedeutet. Bezieht man das Volumgewicht auf
Wasserstoff, so ist es 14,46 X D, und da nach dem Avogadro sehen Gesetz
gleiche Voiumina verschiedener Gase unter gleichem Druck und gleicher Tem^
peratur die gleiche Anzahl Moleküle enthalten, da also das Gasmolekfll den-
selben Raum einnimmt wie 2 Atome Wasserstoff, so ist das Molekulargewicht
des Dampfes = 28,92 X D.
B. AusderSiedepunktserhOhung. 1 Gramm-Molekül einer
beliebigen Substanz in 100 g eines und desselben Lösungsmittels gelöst, ruft
stets die gleiche Erhöhung des Siedepunkts hervor. Man ermittelt die mole-
kularen Erhöhungen aus Siedeversuchen mit Verbindungen bekannten Mole-
kulargewichts, kann sie aber auch berechnen nach der Formel 0,02 * — , worin
T die absolute Siedetemperatur (von — 273® an gerechnet) und w die Ver-
dampfungswärme des Lösungsmittels bezeichnet. Die Siedepunktserhöhungen
betragen für 100 g Lösungsmittel bei:
Aceton 16.7»; Äthylalkohol 11,5«; Äthyläther 21,1»; Benzol 26,7»; Chloro-
form 36,6<^; Essigsäure 25,3®; Schwefelkohlenstoff 23,7®; Wasser 5,2®.
Für andere Lösungsmittel werden sie vor dem Versuch bestimmt; dasselbe
geschieht übrigens am besten auch mit den genannten Flüssigkeiten.
Bezeichnet g die auf 100 g Lösungsmittel vorhandene Anzahl Gramm der
Substanz, A die gefundene Siedepunktserhöhung und r die Konstante der
molekularen Erhöhung des Lösungsmittels, so ist das Molekulargewicht
A
C. Aus der Gefrierpunktserniedrigung. (Sehr leicht
auszuführende Methode.) 1 Gramm-Molekül einer beliebigen Substanz M
100 g eines und desselben Lösungsmittels gelöst, ruft stets die gleiche Er-
niedrigung des Gefrierpunkts hervor. Man kann die molekularen Erniedri-
gungen durch Gefrierversuche ermitteln oder nach der Formel 0,02 — be-
in
rechnen, worin T die absolute Erstarrungstemperatur (von — 373^ an gerech-
net) und w die latente Schmelzwärme des Lösungsmittels bezeichnet. Die Oe-
f rierpunktserniedrigungen betragen :
Ameisensäure 28®; Athylenbromid 118®; Benzol 50®; Essigsflure (Eis-
essig) 39®; Naphtalin 70®; Nitrobenzol 71®; Phenol 76®; Thymol 92«;
Wasser 19®.
Bezeichnet g die auf 100 g Lösungsmittel vorhandene Anzahl Gramm der
Substanz, D die gefundene Gefrierpunktserniedrigung (Depression) und r die
Konstante der molekularen Erniedrigung des Lösungsmittels, so ist das Mole-
kulargewicht M = ^g--
Wachsmuth hat einen Apparat zur akustischen Dampfdichtebestim-
mung angegeben. Der auf eine bestimmte Temp. gebrachte Dampf Iflsst eine
dem Apparat beigegebene Metallpfeife ertönen. Ausserdem ist eine Vergleichs-
pfeife vorhanden, deren Tonhöhe reguliert werden kann; an dieser Vergleichs-
Molekulargewicht 767
pfeife kann die Dampfdichte direkt abgelesen werden. Die Kalibrierung der
Vergletchspfeife lässt sich leicht nachkontrollieren. Diese enthält eine Skala
der den Tonhöhen entsprechenden Schwingungszahlen. Man bläst die Ver-
suchspfeife mit dem Munde an (im Erhitzer, weil durch die Umhüllung die
Tonhöhe sich etwas ändert) und bestimmt die Tonhöhe und Schwingungszahl
auf der Vergleichspfeife. (Diese soll at = 1740 sein). Dann verhalten sich
die gesuchten Dichten zu der Dichte der Luft mit grosser Annäherung um-
gekehrt wie die Quadrate der eingestellten Schwingungszahlen. Die genaue
Formel ist (vgl. Boltzmann-Festschrift, Leipzig 1904, S. 923):
A « kxp«(l -Hatx)no'
''^kopod + ato)nx' '
Die Indizes beziehen sich auf Luft. Es bedeuten k das Verhältnis der spezi-
fischen Wärmen bei konstantem Druck und konstantem Volumen (bei Luft =
1,4, bei hochmolekularen Verbindungen angenähert = 1,1), p der Druck (nie-
mals wesentlich von 1 at abweichend und im Zähler und Nenner mit grosser
Annäherung identisch), t die jeweilige Temp. und n die Schwingungszahlen.
Fflr t == 100° heben sich Zähler und Nenner des ersten Bruches ziemlich genau
fort, und man kann nach der Formel d= (-r^)' kalibrieren. — Will man auf
Luft von einer andern Temp. beziehen, so muss die Versuchspfeife zunächst
mit dieser angeblasen, die neue Tonhöhe bestimmt und die Dichteskala der
Vergleichspfeife auf diesen neuen Wert umgerechnet werden.
Apparate zur MolekulargewiohtsbestlniHung.
A. Dampfdichtebestimmungsapparate.
Nach Victor Meyer (Luftverdrängungsverfahren), veränderte Form :
a) äusserer Glaskolben Mk. 2,00
b) inneres Glasgefass mit Tubus und Fallvorrichtung sowie beweglichem
Gasabzugsröhrchen „ 1,50
c) Gnsseiserner Tiegel mit Rinne zur Aufnahme der UmhiUlungsröhre . „ 2,00
d) graduierte Röhren, 50 ccm Inhalt, in ^/s geteilt „ 1,75
e) Luftbad mit HeizTorrichtung nach L. Meyer, zum bequemen Er-
hitzen des Apparats auf 500 » „ 20,00
f) Substanzröhrchen mit Stopfen „ 0,^0
g) Glashähne mit sehr weiter Bohrung zum Durchlassen der Substanzröhren „ 5,00
Kompl. Apparat nach VictorMeyer n 33,00
Nach Hofmann-Schiff, kompl » 42,00
Einzelne Teile:
a) Quecksilberwanne von Eisen mit Glaswänden „ 15,00
b) Lampe, dreifach n 5,00
c) Gabel mit Muffe n 1>25
d) Ring „ „ „ 1,40
e) Halter „ „ n 8,00
n Sämtliche GlasteUe hierzu „ 12,00
g) Gläschen für die Substanz, mit eingeriebenem Stopfen „ 0,«0
h) inneres kalibriertes Rohr n 8,00
i) Umhüllungsrohr n ^»^
Apparat nach Wachsmuth zur akustischen Bestimmung der Dichte
von Gasen und Dämpfen:
Apparat vollständig mit Brenner Stück „ 40,00
„ mit Gaskochapparat und Stativ n 46,00
Dazu gehörige Labialpfeife Stück „ 2Ü,U0
B.Apparate zurBestimmung der Siedepunktserhöhung.
Nach Beckmann, bestehend aus Kochgefass mit eingeschmolzenem
Platindraht, Asbest-Mantel, -Pappe und -Schale, Granaten, EinfÜllpipctte
mit vernickeltem Kugelkühler, Thermometer in ^loo® C geteilt . . . Mk. 43,00
Thermometer, allein n 30,00
Nach Beckmann, neueste Form, bestehend aus Heizkästchen von Asbest
Dampfmantel aus Porzellan, Probierrohr mit eingeschmolzenem Platinstifl
708 Molkereimaschinen — Molybdän und Molybdänverbindungen.
2 Kühlspiralen, 2 kleinen L i c b i g sehen Kühlem, Granaten, Glasperlen,
EinRlllpipettc, Tonplatte, Asbestpapier, Thermometer in Vioo**C. geteilt Mk. 70,00
Pastillenpressen nach Beckmann „ 12,00
Siederohr mit eingeschliffenem Beckmannschem Thermometer und ein-
geschlififenem Kühler, die Tuben auch mit eingeschlifTenem Stopfen ver-
schliessbar, nach Vandenberghe „ 38,00
Jedes weitere Siederohr mit Schliff für das Thermometer passend und mit
cingeschliffenem Kühler „ 8,00
Wägeröhrchen für die im Beckmannschen Apparat zu bestimmende
Substanz nach Vandenberghe . „ 0,60
C. Apparate zur Bestimmung der Oefrlerpunkts-
erniedrigung (Depression).
Nach Beckmann, bestehend aus Batterieglas mit Nickeldeckel, Flaün-
rührcr, 2 Lufimänleln, 4 Einfttllpipetten, Thermometer in »/loo^ C. geteilt Mk. 60,00
Thermometer allein . . . . „ 30,00
Nach E y k m a n n (Depressimeter), mit Zylinder und Thermometer in %o ^ C.
geteilt „ 15.00
Dazu Substanzglas (Tropfzylinder) , „ 1,20
Molkereimaschinen siehe unter „M i 1 c h".
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland (MilchreinigungBapparate).
Motoren dazu:
SiemenB-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Molkose. Nährmitteipräparat, das hauptsächlich aus Nährsaizen
besteht; ausserdem enthält es 22,7 % Eiweiss, welches aus Milch gewonnen
wird. Molkose-Gebäck wird zur Kräftigung empfohlen und soll sich nach
ärztlichen Erfahrungen bei Rekonvaleszenten, schwachen Kindern u. s. w. gut
bewährt haben.
Molybdän und Molybdftnverbindung^en.
1. Molybdän Mo. A. Q. = 96,03. Es wird aus den Oxyden oder
Chloriden durch Glühen im Wasserstoffstrom, meistens aber im elektrißchen
Ofen aus Molybdänoxyd mit Kohle oder neuerdings (kohlefrei) durch Elek-
trolyse von Molybdändichlorid und Na im elektrischen Ofen erhalten. Ferner
hat man versucht, es durch Einwirkung des Molybdänsilizids MotSit auf
Molybdänoxyd MoOt unter Zusatz von CaO im elektrischen Ofen zu ge-
winnen, nachdem man ebendarin das MoiSis durch Erhitzen von MoOi in Gegen-
wart eines Überschusses von SiOt und einer entsprechenden Menge C erzeugt hatte.
Molybdän bildet ein stahlgraues Pulver, das nur bei sehr hohen Tempe-
raturen zu einem harten silberglänzenden Regulus zusammenschmilzt; sp.
0. 9,1. Hämmerbar und schmiedbar; oxydiert sich bei Rotglut zuerst zu Oxyd
und dann zu Trioxyd. Löst sich leicht in HNOs und konz. HsS04. Beim Erhitzen
im elektrischen Ofen mit überschüssiger Kohle bildet es Molybdänkarbid Mo«C.
MolybdänmetaU, rein (ca. 95-97 ö/o) 1 kg Mk. 15,50
„ (98-99o/o) 1 „ „ 20,00
„ ehem. rein 1„„ 75,00
2. Molybdänsäure (Actdum tnolyhdaenicum). Von allen Molyb-
dänverbindungen sind am wichtigsten das Molybdäntrioxyd (Molyb-
dänsäureanhydrid) MoOt und die eigentliche Molybdänsäure
HsMoO«. Ersteres, das durch Rösten von Molybdänglanz oder Behandeln des-
selben mit Salpetersäure und Glühen des umkristallisierten Salzes gewonnen
wird, ist ein lockeres, weisses, sich bei stärkerem Erhitzen gelb färbendes und
dann zu einer rotgelben Flüssigkeit schmelzendes Pulver, das sich kaum in
H«0, leicht dagegen unter Salzbildung in Alkalien löst. Diese Salze siehe
unter „Ammoniumverbindunge n*', „Kaliumverbindungen"
und „Natriumverbindunge n*'.
Die eigentliche Molybdänsäure (Molybdänsäurehydrat) scheidet sich aus
den löslichen Molybdaten bei vorsichtigem Hinzufügen von HCl in weissen,
kaum in HsO löslichen Kriställchen aus.
Molybdänsäurc, ehem. rein 1 kg Mk. 7,90
„ frei von NH, und HNOs In» 16,00
w n
Molybd&nlampe — Montanwachs. 799
3. Molybdäneisen (Ferromol ybdän) und Molybd'än-
stahl. Siehe unter »lElsenlegierungen'' No. IK
MolytMianinetall:
ChcK. rid>rik in FOrth, 6. m. b. H., Fflrth. | KOolgswartcr & ia>eU, Liiid^ vgr Hapn^iier.
Molybdänsfiure:
KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | E. Merck, Damutadt.
Molybdänlampe. Es ist dies eine Metallfadeniampe (elelctrische Olflh-
lampe), deren Faden aus Molybdänmetall besteht. Die Herstellung erfolgt
nach D.R. P. 154 262. Andere hierhergehörige Patente sind die D. R. P.
207 395 sowie 210 325, letzteres mit Zusatz-D. R. P. 212104.
Monelmetall siehe „Nickellegierunge n**.
Monnot-Metalle. Man versteht darunter Verbundmetalle und unter-
scheidet nach der Art des Oberzuges Monnot-Kupfer, Monnot-Aluminium und
Monnot-Silber. Das Verfahren besteht darin, dass ein Stahlblock oder Stahl-
stab mit dem betreffenden Metall durch autogene Schweissung vereinigt und
dann entsprechend weiter bearbeitet wird. Bei dem sehr verschiedenen Aus-
dehnungskoeffizienten der zu verbindenden Metalle soll das Verfahren bedeu-
tende Schwierigkeiten bereitet haben.
Die Monnot-Metalle sollen ohne Schädigung zum Glfihen erhitzt und
dann sofort in Eiswasser getaucht werden können. Auch beim Auswalzen
auf dünnste Blechstärken erweist sich der Überzug als dicht, hart und absolut
fest verschweisst mit dem Qrundmaterial.
Monoazofarbstoffe siehe „A z o f a r b s t o f f e'*.
Monobromkampfer siehe „Brom kämpf er*'.
Monoempramln siehe „H y d r a z i n**.
MoiiA«t9iilarb«tPffe siehe „Oxyketonfarbstoff e".
Mononltrotoliiol siebe „Nitro toi uoT*.
Monotal. Methylglykolsäureester des Guajakols, wird nach* D.<R. P.
171 790 und 191 547 durch Einwirkung von Methoxyessigsäuie auf eine
Lösung von Guajakol in Benzol und Pyridin bei Gegenwart von Phosgen
oder auch durch Einwirkung von Methoxyazetylchlorid auf eine alkalische
Guajakolverbindung direkt erhalten.
Es bildet ein farbloses Öl, wenig löslich in H«0, reichlich in Olivenöl,
soll bei Neuralgien u. s. w. mit Erfolg Verwendung finden.
Monotal H Mk. 5,50
Mcmtanin« Unter dieser Bezeichnung geht eine fast farblose und ge-
ruchlose Flüssigkeit, die eine ziemlich konzentrierte Auflösung (31 Gew. %)
von Kieselfluorwasserstoffsflure ist. Man empfiehlt es wegen seiner gut desin-
fizierenden Wirkung zum Anstreichen von Wänden, namentlich in Brauerei- und
Breanereibetrieben, wo es die Entwicklung von Schifnmelpilzen auf den be-
strichenen Flächen monatelang verhindert.
ISontaiHvaclui. Nach einem vonE. v. B o y e n auf dem Intern. Kongr.
f. angew. Chem. Berlin 1903 gehalt^en Vortrage gewinnt man das Montan-
wachs, indem das durch Benzin extrahierte Bitumen der Schwefelbraunkohle
fluit überhitztem . Wasserdampf destilliert wird. Das technisch reine Montan-
ivachs des Handels hat den Seh. P. 80® und ist der vorzüglichste Ersatz des
'Ceresins; es hat als weitvoUes hartschmelzendes Material die grösste Be-
deutung für die Kersenindustrie und verheisst gleichzeitig eine günstige Ver-
wertung vieler Schwefeikohlenlager.
Bfitgemrerke-ActiengeBiaiTCh«ft, Berlin W. 86» | Dr. B. JOrgeaien, Prag-Weinberg«.
Lfltxowstr. S»-86.
tlont^iwacto
(reines Bitumen) bestor Ersatz für Car^atthawachs.
Vorteilhafte Bezugsquelle: Meyer Cohfl, Hannover.
BIBeher VII. 40
77»
Monte] ni
MMtteJns („Drucicbimen"). Dieselben dienen zur Beförderung von
PItlssigIceiten mittels komprimierter Luft und sind je nach der zu bewegenden
FlUssigkeil aus widerstandsfähigem Material hergestellt oder mit solchem in-
nerlich bekleidet. Auch automatlscheMonteius, die obne Wartung
solange arbeiten, als Flüssigkeit und Druckluft zur Verfügung stehen, sind
konstruiert worden.
Montejus ansSteInzeag:
Inhalt
"SET
fer
Druck
iD ACIDO-
Sota A
Ohm Hihnc
Form B
Hihnen und rin-
Dnüil-
einbud
1
MB
BDI
Mk.
Mk.
Mk.
M*.
100
690
645
4V.
35
ÖO
60
15
150
750
700
4
50
65
75
15
200
825
780
3>/.
70
85
95
18
300
940
890
3'/.
HO
130
145
20
400
1190
700
3
140
165
185
22
500
1275
930
2V*
170
200
225
25
750
1540
1070
2 Vi
360
295
320
38
1000
1540
1170
2
350
395
420
50
1500
1800
1370
1'/»
550
600
625
65
2000
1950
1480
750
BOO
825
80
Druckbirne „W otan" aus Steinzeug. FDIIt sich selbständig
durch Zulauf von einem hoher aufzustellenden Behälter; ein Ventil verhindert
die FlQssigkeit beim Zuströmen der Druckluft am Zu rDclcf Hessen in den Vor-
ratsbehaiter. Der Gebrauch dieser DrucktiJme erfordert die Bedienung nur
eines Hahnes.
^^
Durch-
Pralw
druck
Pr«Ue
Inh>h
KB.l»r
H.hn-
nifiui
Einhiu»«-
V>uU
EI»ni.Scl»U.
oiuchl.
150
700
700
4
55
10
5
10
35
200
800
800
3V.
75
10
5
10
36
300
900
900
3V.
120
20
5
35
500
1200
1000
2V.
180
30
5
10
35
Automatisches Monteius fSäure-
\ pulsometer) System Dr. P I a t b. Dieser
vOllig automatisch wirkende SSurepnlsometer (siebe
nebenstehende Abbildung) besieht ausscbiless-
lich aus Steinzeug. Ein einziger schwimmen-
der geschliffener Hohlkörper vermittelt samtliche
Umschaltearbelt; ausserdem Ist nur noch ein be-
I weglicher Teil, die Binlaufventllkugel, vorhanden.
■ Wahrend des Ftilleiis Ist die Pressluft abgeschlossen:
fes wird also nur so viel davon verbraucht, als der
geförderten Flflsslgkettsmenge entspricht. Die Ven-
tile sind leicht zuganglich, da sie ausserhalb des
MontejuskOrpers angebracht sind.
luh.lt
A.m.
i^
w.i»'d..
Fisii
kompl. liactaL
u. Kchiuat«
Kk.
,
ZuUufi
Sl^igTOhn
60
100
150
5
4V.
4
545
645
700
40
75
75
25
50
50
325
400
420
Montpelliergdb — Mörser. 771
Montejus aus Eisen mit Manometer, Tauchrohr, Probierhahn und
Ventilen, für 5 Atm. Oberdruclc:
Inhalt 500 750 1000 1500 2000 3000 1.
Durchmesser ... 900 900 950 1100 1200 1400 mm.
Höhe 900 1200 1410 1580 1770 1940 „
Ungefähres Gewicht . 540 600 700 860 1000 1350 kg.
Preis 480,00 525,00 600,00 690,00 790,00 920,00 Mk.
Preise anderer metallener Montejus sowie anderer Steinzeug-
Mo n t e j u s auf Anfrage bei den liefernden Firmen.
Montejus:
Dentachie Ton- u. Steinaeug- Werke, Aktiengeaellachmft, Bcrlin-GliArlottenlnirg, Berlinerstr. 28.
Automatische Montejus:
I>evtache Ton- n. Steinaeiic-Werke, AkUwifeeell ichaft, Bcrlin-Gharlottenburg, BerUnentr. 23.
Montejus aus Metall:
Tolkiiur Hftnig & Comp., Heidenau-Dresden. | F. H. Mejrer, HtnnoTer^Halohok (a. Ibm.-A]i1l).
Montejns aus Spezialeisen:
Fried. Krupp Akticngeeellscfaift Gmeonwerk» Magdeburg'Buclura.
Montejus aus Steinzeug:
Deqtaohe Ton- q. Btetosenc-Werke, Aktiengetdl- i Oeeterrekhischer Yerefai, Auniff a. E.
wthait, BcrUn-ChaTlottenbinir, Berlinerstr. 28. |
MontpeUlergelb siehe „Bleifarben**.
Morbldd, Desinfektionsmittel, enthalt etwa 12,5 %. Formaldehyd in
Verbindung mit einer Kaliharzseife. Braune, klebrige Flüssigkeit, die meist
in 1—2 %iger Lösung benutzt wird.
Korin siehe „0 e I b h o 1 z".
Morphin siehe „Opium und O p i u m a 1 k a 1 o i d e**.
MorphoBan, ist Morphinbrommethylat, bildet weisse, leicht in heissem
HsO lösliche Kristalle, soll weniger giftige Eigenschaften als Morphin haben
und wird im übrigen wie dieses (innerlich und subkutan) gegeben.
Mörser.
1. Von Achat, mit Pistill.
Durchm. ... 25 30 35 40 45 50 55 60 65 mm.
Preis la Qualität 1,50 1.60 1,75 2,25 2,45 2,80 3,50 4,30 4,80 Mk.
Durchm. ... 70 75 80 85 90 95 100 105 110 mm.
Prds la Qualität 6,00 7,30 8,40 10,20 11,30 13,35 14,65 16,00 20,00 Mk.
Dnrchm. ... 115 120 125 130 135 140 145 150 imn.
Preis la Qualität 22,00 24,00 28,00 36,00 40,00 45,00 52,00 56,00 Mk.
Sekunda-Qualität 20% bUliger.
2. Von starkem, weissem Qlase mit massivem Pistill.
Durchmesser 50 78 104 130 155 mm.
Ohne FUSS pro 100 Stück . . . 80,00 100,00 110,00 140.00 170,00 Mk.
. 1.00 1,20 1,35 1,70 2,00 „
. 100,00 120,00 130,00 160,00 200,00 „
1,20 1,50 1,60 1,90 2,40 „
n
.. r , 1
MU „ „ 100 „
» n n ^ n
3. Von Ousseisen, innen und aussen roh, mit Keule.
Höhe .... 120 140 160 210 255 330 450 mm.
Stück .... 1,00 2,00 4,00 7,00 10,00 16,00 38,00 Mk.
49*
772 Mörtd.
4. Von Quss eisen, innen ausgedreht, mit abgedrehter Keule.
Höhe .... 120 145 165 220 265 330 430 mm.
Stack .... 4,00 5,00 6,00 9,00 18,00 25,00 43,00 Mk.
5. Mörser von Eisen, niedrige Form, ausgedreht und poliert,
mit Pistill.
Dnrchm 7,5 10,5 11,5 13 14,5 15,5 18,5 20 cm.
Stück .... 2,50 3,30 4,00 4,50 5,50 6,00 10,50 12,00 Mk.
6. Mörser von Berliner Sanitatsporzellan, innen raub,
aussen glasiert, mit Pistill.
Äuss. Durchm. .6 7 8,5 10 11.5 13 15 16,5 18 20 cm.
Ohne Aosguss . 0,25 0,30 0,45 0,60 0,75 0,90 1,05 1,25 1,55 1,75 Mk.
MitAusguss. .0,30 0,35 0,50 0,65 0,85 1,00 1,20 1,40 1,70 i,90 „
Pistül allein . . 0,15 0,15 0,20 0,20 0,25 0,25 0,30 0,35 0,45 0,50 „
Äuss. Durchm. . 21,5 23,5 25 26,5 29 31 34 37 39 41,5 cm.
Ohne Ausguss . 2,00 2.55 2,85 3,50 4,50 6,50 9,00 11,80 16,20 22,75 Mk.
MitAusguss. .2,15 2,70 3,10 3,80 5,00 7,00 9,50 12,30 16,70 23,25 „
Pistill allein . . 0,55 0,60 0,75 0,90 1,10 1,50 1,80 2,40 3,50 4,50 „
7. Von Berliner Sanitatsporzellan, Innen und aussen gM^-
siert, mit Pistill.
Äuss. Durchm. .6 7 8,5 10 11,5 13 15 16,5 18 20 cm.
Ohne Ausguss . 0,50 0,55 0,70 0,80 1,10 1,20 1,50 1,75 2,00 2,25 Mk.
Mit Ausguss. . 0,55 0,60 0,75 0,85 1,20 1,30 1,65 1,90 2,15 2,40 „
Pistill allein . . 0,25 0,25 0,30 0,30 0,40 0,40 0,45 0,55 0,60 0,70 „
8. Von Stahl (Diamantmörser).
Durchm. des Pistills .... 15 17 20 mm.
Stück 8,00 9,00 13,50 Mk.
9. Von Stahl, mit Verschraubung.
Durchm. des Pistills . * . . 17 30 mm.
Stück 12,50 42,50 Mk.
10. Aus Steinzeug, innen unglasiert, sehr kräftig gehalten, mit
Pistill.
Durchmesser im Lichten 16 24 32 40 48 cm.
Preis pro Schale 1,25 2,25 3,75 5,75 8,00 Mk.
Preis pro Pistill 0,25 0,50 0,75 0,75 1,00
Hartguss-Mörser und Hartguss-Stempel:
Fried. Krupp Aktieogetellicluft Orusonwerk, lisgdcborg-Buekau.
Mörser:
Vtreinigte Lausitser Glaswerke A.a., Abt. Warmbrunn, Quilitz ft Co., Berlin NW. 40, Heide-
55/67.
m
acttrtel. Man versteht darunter Bindemittel, die zum Verbinden von
Bausteinen und zum Verputzen des Mauerwerks dienen. Die Mörtel teilt man
in solche, die an der Luft erhflrten, und in solche, die an der Luft und unter
Wasser erhärten; die ersteren bezeichnet man als L u f t m 0 r t e 1, wahrend die
letzteren Wassermörtel, hydraulischerMörtel oder Zement
genannt werden.
Hier ist nur von dem Luftmörtel die Rede; die hydrauilscheo
Mörtel siehe unter „Z e m e n t**.
Als Luftmörtel benutzt man hauptsächlich den Kalkmörtel, d. h.
eine Mischung von gelöschtem Kalk und Sand; der teilweise auch als Mörtel
benutzte 0 i p s ist gesondert behandelt.
Das Erhärten des Kalkmörtels grflndet sich teilweise auf die Verdunstung
des Wassers, hauptsächlich aber auf die Aufnahme von COa, wobei das
Ca(0H)9 in CaCOs übergeht. Die Beimengung von Sand macht die Masse
porös und erleichtert dementsprechend den Zutritt der kohlensäurehaltigen
Moschus. 773
t; ausserdem vermindert der Sand bedeutend das sonst beim Erljärten in
kern Masse auftretende Schwinden der Masse.
Zur Fabrikation von Mörtel nimmt man auf 1 T. zu einem steifen Brei
)schten Kalks etwa 3 — 4 T. Sand. Wo der Mörtel in grösseren Massen
gestellt wird, bewirkt man die notwendige innise Mischung nicht mit der
:ke sondern in geeigneten Mörtelmaschinen. Der Mörtel wird auch zur
rstellung von Ku nstsandsteinen (Kalksandsteinen) ver-
idet.
Über die zur Mörtelfabrikation nötigen Maschinen siehe die Artikel
netmaschine n'\ K o 1 1 e r g ä n g e*% „Mischmaschinen*', und
lege 1". H i e r bleiben zu erwähnen:
Mörtelmaschinen (Misch-Kollergfinge) zur Herstellung von Beton, Mörtel für
Kunststeine u.8. w. In dem gusseisemen Mischtroge sind je nach der Grösse
der Maschine 3 oder 4 auf wagerechten Achsen laufende Hartgusskoller von
balliger Form angeordnet. Auf dem Boden des Troges schleifen Scharrer und
an den Kollern nachstellbare Abstreicher aus Stahlblech. Der Boden des Misch-
troges ist mit Platten aus besonders widerstandsfähigem Material ausgelegt und
mit einem Entleerungsschieber versehen. In kurzer Zeit ist eine innige Mischung
erreicht, w&hrend ein Zermahlen des Sandes nicht stattfindet
Anzahl der Lfiufer 3 3 . 3 3
Durchmesser der Läufer .... 550/800 550/750 360/500 400/500 mm.
Breite der Läufer 650 550 500 240 „
Durchmesser der Riemenscheiben . 1600 1200 800 700 „
Breite der Riemenscheiben ... 175 175 150 120 „
Kraflbedarf 8—12 6—8 4—6 1—2 HP.
Jedesmalige Füllung 600—700 350—400 200—250 120—150 1.
Tagesleistung (10 Stunden) . . . 60—70 35—40 20—25 12—15 cbm.
Gewicht der vollständigen Maschine 7800 5500 2900 2040 kg.
Preis der vollständigen Maschine . 4900 3960 2480 1890 Mk.
Preis der Ankerbolzen und -platten 30 30 — — „
Preis der Befestigungsschrauben . — — 30 30 „
Sowohl vom LuftmOrtel als vom hydraulischen Mörtel verschieden ist der
:hamottemörtel, der auch feuerfester Mörtel genannt wird.
ifselbe ist eine Mischung von trockenem gepulvertem Ton und Schamotta-
ih\ mit Wasser. Es ist zu merken, dass der Schamottemörtel, der besonders
r Feuerungsanlagen benutzt wird, zwar der Hitze gut widei;stebt, aber keine
3sse mechanische Festigkeit besitzt, da eine chemische Brndung („Ab-
n d e n**) beim Erhflrten dieses Mörtels nicht stattfindet.
Mörtelmaschinen (Misch-Kollergänge) :
ed. Krapp AktienffetellachAft Qrusonwerk, Magdeburg-Buckau.
MoschUB (kQnstlicher). Als solchen benutzt man allgemein das
rinitrobutyltoluol CsH.C(CHs)«. Das tertiäre Butyltoluol erhält
m durch Einwirkung von Isobutyl Chlorid auf Toluol bei Gegenwart von
sCl«; auch kommt es in dem zwischen 170 und 200<* siedenden Anteile der
arzessenz (siehe unter „Harzöl e'*) vor. Aus dem tertiären Butyltoluol
iwinnt man durch Nitrieren mit 1 T. HNO« (sp. 0. 1,5) + 2T. rauch. HiSOt
5 % SOs) bei 100^ die Trimitroverbindung, welche beim Eingiessen der
ischung in HsO ausfällt und durch Umkristallisieren aus Alkohol in gelben
adeln vom Seh. P. 96->97® erhalten wird.
Den Träger des natürlichen Moschusgeruchs, ein Keton, dem man den
amen Muskon gegeben hat, isoliert man nach D. R. P. 180 719 aus dem
herischen Ol von der Wasserdestillation des Moschus. Muskon ist ein färb-
ses öl von feinstem Moschusgeruch.
Moschus, künsü 1 kg Mk. 20,00
n lOOo/oig 1 „ «36,00
„ Keton 1 „ „ 160,00
774
Mosaikplatten — Muffelöfen.
Mnffelii.
Muffeln aus Porzellan:
14 X 7 X 4 cm mit Deckel, unglasiert Mk. 3,50
2,00
3.00
6,00
6,00
Unterteil allein
Deckel allein «.«..«.•...
Porzellanmuffel ohne Löcher, unglasiert, 21,5x11x7,5
Dieselbe mit Löchern von 30 mm Durchm., unglasiert
Muffeln von Schamotte:
ji
»
10x10x5 cm . Stflck Mk. 0.80
17x12x8 « . „ „1,00
n
I»
Stttck Mk. 30,00
35,00
54,50
n
n
n
n
20x13x10 cm . . . Stück Mk. 1,20
25x17x11 , . . . „ „ 1,75
18x21x8 „ . „ «1,00
Schamottemuffeln (zum Einbrennen der Schrift auf Glas und Porzellan) mit Ttlr und
Vorsetzer :
50x41x39 cm. Stck. Mk. 14,00 75x62x50 cm
70x50x50 „ . „ „ 18,00 90x66x66 „
72x52x47 „ . „ „ 24,00 124x65x52,5»
Muffeln von feuerfestem liessischem Ton:
Länge etwa 13 16
Breite „ 9,5 11
Höhe „ 7,5 8
Stück 0,85 0,95
Muffeln aus Platin för Zuckerveraschungen u. s. w. Die Muffelböden sind aus
starkem, hartem Platinblech und mit dem Oberteil verfalzt und vernietet Der
Preis setzt sich zusammen aus dem Platinpreis (z. Z. 1 kg Mk. 2600) und dem
Fassonpreis.
Länge 110
Breite 50
Höhe 35
Gewicht ca 40—50
Fassonpreis 2,50
Muffeln:
18,0
12
8,5
1,30
21
12,5
9
1,60
26 cm.
16,5 ,
13 „
2,15 Mk.
mm.
120
70
50
75—80 g.
3,00 Mk.
»
n
Tereinicte Lauaitser GlBswerke A.O., Abt. Warmbnum, Quilits k Oo., Berlin NW. 40, Helde-
66/67.
ainffelttfeii.
TransportableMuffelöfen aus Schamotte ( fiir Probieranstalten, Berg- und Hütten-
werke, Emaillier- und Tonwerke, Porzellan und Glasmalereien u. s. w.) :
Gesamthöhe 1100 mm, Schmelzraum 325 X 220 X 290 mm, Gewicht
255 kg, kompl Mk. 85,00
Gesamthöhe 1080 mm, neue verbesserte Konstruktion, Gewicht 250 kg „ 80,00
Beide Öfen können mit Holz, Braunkohle, Steinkohle und Koks, der letztgenannte
auch mit Gas geheizt werden. Die Brennkosten belaufen sich beim erstgenannten
pro Brand auf 30—75 Pf., beim zweiten auf 6—9 Pf. Dabei lässt sich die Tem-
peratur bis zur Weissglut (Segerkegel 6 und 7) steigern.
Muffelöfen mit Steinkohlenfeuerung, aus Schmiedeeisen mit starker Schamotte-
fütterung:
Lichte Höhe der Muffel 80
Breite 160
Tiefe 245
Preis 92,50
Muffelöfen, neueste Konstruktion, mit Gasheizung. Brauchbar als Emaillieröfen, als
Versuchs- und Probieröfen für Laboratorien u. s. w. Innere Grösse der Arbeitsmuffel :
80
255
340
115,00
140
200
270
140,00
150
290
400
180,00
nun.
250
390 „
660 ,
360,00 Mk.
Breite 88
Höhe 55
Tiefe 145
Gasverbrauch pro Std 1
Preis 75
120
75
200
95
160
80
245
2
110
255 mm.
80 ,
340 .
3 cbm.
150 Mk.
MOglitzol ~ Mühlen.
775
Muffelöfen für Gas nach Wisnegg, Moffelgrösse J8x6,5 cm, mit
5flammigem Brenner Mk. 38,00
Dazu passende Muffeln Stück „ 1,50
Muffelöfen mit Gasheizung, für Temperaturen bis löOO® C, bestdiend
aus Schmiedeeisen mit starker SchamottefÜtterung. Sie arbeiten mit vor-
gewärmter Luft und Gas. Die Muffeln, deren lichte Grösse 75 mm Höhe,
115 mm Breite und 200 mm Tiefe beträgt, sind voin Feuer abgeschlossen „ 190,00
Muffelöfen für Gasolinfeuerung nach Hoskins:
für Muffeln von 8 X 4»/4 X 3 Zoll „ 50,00
„ „ „ 10x6x4 „ „ 72,50
„ 15x9x6 „ „ 125,00
Muffelöfen für Petroleum nach Barth el, mit einfochem oder doppeltem Petroleum-
Gebläseapparat :
je nach Grösse, mit einfachem Gebläseapparat Mk. 135,00—240,00
je Bach Grösse, mit Zwillingsapparat „ 170,00—295,00
Probieröfen für Münzen, Hüttenwerke u. s. w., mit flach liegender Muffel, innere
Grösse der Muffel:
Preis
mm
Breite
55
88
160
255
60,00 Mk.l .^ , , . ^,,
y mit grossen Füssen.
165,00
225.00
Höhe Tiefe
40 mm 100 mm
55 „ 145 „
80 „ 245 „
80 „ 340 „
Grössere Muffelöfen je nach Konstruktion und Leistung.
Muffelöfen:
KBoigl. aidis. Tonwarenfabrik, Muldenhfltten l B.
Muffelofen mit Petroleum:
QuitaT Barthel, Dresden-A. 19.
MttfiTlitzol, parfflmierte und mit geringen Mengen eines ichthyolartigen
Stoffes versetzte Lösung von Formaldehyd in Spiritus, soll äusserlich gegen
Schweiss dienen.
MtUüen.
A. Mahliange für OetreidemUhlen sowie fflr Hartzerkleinerung, zur Her-
stellung von Mehl. Je nachdem ob der obere oder untere Mahlstein in
Drehung versetzt wird, unterscheidet man oberlälufige und unter-
I3uf ige Mahlgänge.
Freistehende unterläufige Einzel-Mahlgänge für Hartzerkleinerung.
Art der Anordnung
^^vdunesser der Steine . • • • . mm
^Umdrehungen der Steine in der Minute
I^vchmesser der Riemenscheibe • • mm
Breite der Riemenscheibe .... ,
Umdrehungen der Riemenscheibe
in der Minute
^^nltbedazf der Maschine • • etwa HP
f Länge •••••• m
«Uomrerbrauch { Breite .•••..,
I Höhe ,
^-*i*^mig in der Stunde an mittelhartem
^^»hlgnt etwa kg
^*^cht der ▼ollitSndigen Maschine ohne
Steine etwa kg
^•'icht der Stein«
500
250
500
100
250
2-3
1,2
0,9
1,8
100
470
170
650
225
550
120
225
3—4
1,8
1,1
2,1
150
850
400
800
200
650
150
200
5—6
2,1
1,3
2,3
250
1450
700
Auf Hohlgosfgestell
1000
175
800
200
250
8-10
1,6
3,0
550
2400
1100
1250
140
1000
•300
175
15-18
2,6
2,0
3,1
900
3000
2400
1500
120
1500
250
120
20-26
3,0
2,5
3.5
1250
5000
3400
Preise gibt das fabrizierende Werk den Interessenten aof Anfrage.
776
Mflfalen.
ilU.
Freistehende oberlänfige Biozel-Mahlf^inge für HartEerkleinernng.
Art der Anordanaf
A«f HohlgBimrtun
• in der Minute
Oiiffcfamener der Steine • • • <
Umdrehungen der Steine . . •
Durchmener der Rlemenfcheibe
Breite der Riemeascheibe ,
Uindrehiuigen der Riemettecheibe • . in der Minute
Knftbednf der Maschine . etwmHP
{Linge •••. m
Breite ••••■••••p
Höhe
Leletong an mittelliartem Mahlgut In da Stunde
etwa kg
Gewicht der ToIlstSndigen Maachine ohne Steine
etwa kg
Gewldit der Steine •»•••••••, ,
Preise gibt das fabrizierende Werk den Interessenten auf Anfrage.
Nassmahlgänge. Man yerwendet sie überall, wo dem Feinheitsgxade des Mahl-
erzeugnisses auf Kosten seiner Menge der Vorzug gegeben wird. Das Mahlgut wird
unter Zuführung von Wasser zu einer unfühlbaren Feinheit vermählen. Sie finden
namentlich in Farben- und Glasfigibriken Verwendung. Nassmahlgänge werden in zwei
Ausführungen geliefert, A als Einzel-Mahlgänge, B als Gruppe zu zweien.
1000
1250
1500
175
140
120
800
1000
1500
200
200
250
150
175
120
8—10
15—18
20-25
2,4
2,6
Bft
1,6
2,0
2,5
8,0
3,1
3,5
550
900
1250
2100
8600
4500
1100
2400
3400
Oberläufige Nassmahlgänge
B
Durchmesser der Steine mm
Umdrehungen der Steine • • .in der Minute
Durdmiesser der Riemenscheibe . • • • mm
Breite der Kiemenscheibe ,
Umdrehungen der Riemenscheibe In der Minute
Kraftbedarf der Maschine • • • • . etwa HP
(Länge m
Breite .• ,
Höhe
Leistung in der Stunde
Gewicht der ToUstindigen Maschine ohne Steine
etwa kg
^wlcht der Steine ••••••».
650
50
500
120
75
1,8
14
1.6
Je
500
340
800
40
600
150
60
1,5
2,2
1.4
nach
750
475
10001
35
650
150
60
2.5
2,4
1,8
Mahlgut
600
50
600
150
75
2
2,8
H
1,7
und
800
40
650
150
60
3
3,3
1,8
Feinheit
looa
35
750
200
60
5
3,8
1150 880
850 680
1280
950
1950
1700
Preise gibt das fabrizierende Werk den Interessenten auf Anfrage.
Mahlen:
H. Schiatcr k Oo.» Mflhlsteinfsbrlk, Magdeburg-Neustadt.
Mahlgänge fflr Trocken- und Nassvermahlung:
Fried. Krupp AktiengeseUflchaft Grusonwerk, Hagdeburg-Buckau.
B. KugolmOhlen. Sie bestehen aus einer umlaufenden Mahltrommei, in
der sich ausser den zu zerkleinernden Stoffen eine Anzahl Stahlkugeln
VOR verschiedenem Durchmesser befindet. Bei der Drehung der Trommel
zerreiben die Kugeln das Mahlgut staubfein, und die Kugelmühlen (die
sich attch zum Na s s m a h 1 e n eignen) kommen überall da in Betracht, wo
die Feinheit des Erzeugnisses wichtiger ist als die Quantität.
Trocken- und Nassmühlcn für satzweise Vermahlung mit wagerecht
gelagertem Mahlgehfiuse aus Gusseisen oder Stahlguss. (Bei No. 1 und 2
gleicht die Trommel einer abgeplatteten Kugel, bei No. 3 a bis 4 ist sie sylinderförmig.
Die grosse No. 5 dreht sich nicht auf einer Achse, sondern auf vier Rollen.)
Mfihlen.
777
Grösse
Art des Betriebes
Nr.
Durchmesser des Mahlgehäuses
Breite desselben
Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute . .
Durchmesser derselben mm
Breite derselben ^
Kraflverbrauch etwa HP
Leistung an gemahlener Kohle in der Stunde „ kg
Gewicht der vollständigen Maschine . . . „ „
Gewicht der Maschine mit Augenlagem , . „ „
{Länge m
Breite ,
Höhe „
Preis d. vollst. Mühle mit Lagerbock einschl. Kugeln Mk.
Preis der Ankerbolzen und Platten „
Preis der Mühle ohne Lagerbock, aber mit Augen-
lagern zum Befestigen auf einem Holzgestell Mk.
Preis der Befbstigungsscbrauben
2 3a 3 4
Riemenbetrieb
500 500 800
130 130 160
65 40
400 800
80 100
0,5 1
5 12 20
185 220 560
165 200 460
1,3
1.1
1,5
240
17
1,2 1,6
0,7| 1,0
0,9' 1,0
240 500
17
20
220 220 400
3 3 14
800
800 1000
400
800 1000
40
40 i 30
800
800 1000
120
130
160
2
3
5
35
50
75
1250
180025001
1020
1675
— .
1.6
2.0
2,3
ifi
1,0
1,3
1,6
1,6
1,7
860
1050
1450
25
35
45
690
860
,
5
5
—
1250
1650
50
650
150
6
120
6950
3,0
2,2
2,3
4050
80
Kugelmühlen mit schräg gelagertem, gusseisernem Mahlgehfiuse.
Art des Betriebes
ü
Riemenbetrieb
luieref daTchmewer des Mahlgehäaict
Innere Breite desselben
Dofcfamener der Riemesiacheibe • •
Breite denelben • •
ümdrdiiiiigeii der Riemenscheibe • •
Knitt>edeif ••••••••••
{ Länge
Breite • • • ■ •
Höhe
t
9
• in der Minute
• • etwa HP
m
m
n
Gewicht der Tollst Maschine einschl. Kugeln, etwa kg
Preis der Tollständlgen MüUe Mk.
Preis der Ankerbolsen und Platten. . • • • • •
«)0
650
230
300
400
400
100
120
100
100
0,8
1,2
^2
1,3
1,1
1,2
1,2
13
800
350
450
130
80
2
1,5
1,3
1,3
1000
400
600
130
80
3
1,5
1,5
Je nach Mahlgut u. Feinheit
420
450
17
620
530
20
850
630
25
1220
800
35
Kugelmühlen mit Porzellanfutter. Sie finden sowohl zum Trocken- als
auch Nassmahlen Verwendung, imd zwar vor allem, wenn es sich darum handelt, ein
eisen freies Mahlerzeugnis zu erhalten. An Stelle der Kugeln werden Flintsteine
von annähernd kugelförmiger Gestalt verwendet.
Art des Betriebes
Äusserer Dnxchm. des Mahlgehäuses mm
Anssere Breite der Trommel .
Durchmesser der Riemenscheibe
Breite der Riemenscheibe • •
Umdrehungen denelben in der Minute
Kzaftbedarf beim Nassmahlen . • • HP
(Länge . •
Breite • •
Höhe . •
Leistung in der Stunde • •
Grewicht der Mahlgutfullung
Gewicht der FUntsteinfüllung . • ^
Grewicht d. voBst Mühle ohne Kugeln „
P)reis der Mühle mU Kugeln . . . Mk.
Hand-
oder Riemeobetrieb
ohn« Vorgelegtt
Rieraenbetrieb
ohn« Rädervorgelcf •
m
n
kg
420
355
280
60
65
0,3
1,0
0,8
1,1
8
12
220
180
ac
500 540 650 870 1210
415 475 500 770 1050
400 400 560 6U0 1230
70 70 80 120 150
60 55 45 40 35
0,5 0,75 12 3
1.1 1,3 1,5 1,6 1^
0,8 1,0 1,2 1,3 1^
1.2 1,2 11 1,3 1,5 2,0
Je nach Mahlgut und Feinheit
200-250
300
2000
1060
15
25
30-45
75—125
20
30
60
150
275
330
450
850
215
240
400
730
778
Mtthlen.
Art des Betriebes
Riemenbetrieb mit Rädervorgelege
fLMtuns Diixdim. dei Bfahlgehi
iiiistere Breite der Tirommel •
Durchmesser der Riemenscheibe
Breite der Riemenscheibe • • . . „
Dmdrehimgea desselbea in der Minute
Kraftbedarf beim Nassnudilen . • • HP.
{ Länge. • ,
Breite . • •
Höhe . • •
Leistong in der Stande • • •
Grewicht der Mahlgutfüllnng •
Grewicht der FlintsteinfäHiing • • . ,
Grewicht d. Tollst Mühle ohne Kugeln ,
Preis der Mühle mit Kugeln • • • Mk.
n
1460
1240
750
150
84
6
2.6
2,2
2.2
Je nach
350—450
600
2900
1600
1720
1470
850
150
110
9
3,3
2,2
2,4
1720
2000
850
180
110
12
3,5
^^
2,5
Mahlgut und Feinheit.
600—750
1000
5000
2850
900—1100
1400
6500
3750
Kueelmühlen mit kontinuierlicher Absiebung und Austragung.
Durchmesser der Mühle ••••••••••
Breite der Mühle •••.••••••••
Lichter Durchmeiler der Mahltrommel •. • • mm
Lichte Breite der Mahltrommel •••••• ,
Durchmesser der Riemenscheiben •••••••
Breite der Riemenscheiben
Umdrehungszahl der Mahltrommel in der Minute
Umdrehungszahl der Riemenscheiben in der Minute
KrafWerbrauch • • etwa HP.
fiewicht der Maschine ohne Kugeln • • • ca. kg
Sewicht eines Satzes Kugeln • • • • • , ,
{Länge •••»••••ca. mm
Breite •• nn
Höhe , ,
Preis der kompL Maschine mit StaubgehSase, Sehuts-
und Feinsieben, Antriebsteilen und Verankerung,
aber ohne Kugeln Mk.
9reis eines Satzes Stahlkngeln •••••• »
1040
620
550
400
550
100
45
45
0,5
800
70
1150
1525
1770
880
II ÖO
1170
1400
1640
740
850
950
650
800
1000
500
600
650
650
800
900
125
150
125
40
30
25
40
30
125
1
2
4-5
1240
2000
3360
100
200
325
1260
1700
2350
1800
2250
3100
2000
2600
2900
1350
1800
2950
70
120
200
1870
1040
1200
700
looe
150
22
110
4M0
4m
2700
3000
ddoo
4165
245
Dusdunesser der Mühle ••••.•.•••
Breite der Mühle ..••...
Lichter Durchmesser der Mahltiommel • • • mm
Lichte Breite der Mahltrommel ....•• ^
Durchmesser der Riemenscheiben ..•••••
Breite der Riemenscheiben ••..•..••
Umdrehungszahl der Mahltrommel in der Minute
Umdrehungszahl der Riemenscheiben in der Minute
Kraftrerbrauch . • • • etwa HP
Gewicht der Maschine ohne Kugeln • • • ca. 1^
Gewicht eines Satzes Kugeln • • • • • „ ,
(Länge ••••••••ca. mm
Breite •••••••• ,,
Hone •••.•••• gg
Vni» der kompl. Maschine mit Staubgehäuse, Schutz-
und Feinsieben, Antriebsteilen und Verankenmg,
aber ohne Kugeln ••••••••• Mk.
Freii eines Satzes Stahlkugeln • • • ^ • • •
2120
2400
2650
1200
1300
1410
1400
1600
1800
800
900
1000
1250
1500
1500
180
180
225
20
17
15
100
95
90
8-10
10—14
12-16
6740
8600
11300
560
850
1000
2750
3500
3700
3850
4200
4800
3800
4200
4400
5050
6000
6800
825
475
560
2900
1450
2000
1000
1500
250
13,5
100
16—20
14000
UM
4000
5100
4700
7700
62»
Kugelmühlen mit stetiger Ein- und Austragung, zur Erziclung eines
möglichst gldcfamässigen Mahlerzeugnisses. Die dem Verschleiss unterworfenen Teile,
nSmlich die Kugeln, die Mahl- und die Seitenplatten, sind aus besonders widerstands-
Olhigem Material hergestellt:
Mtihlen.
779
Anordnung
Auf guMeiscnem Gestell
mit freitragendem Gehiuse
Attf guMiiifinen
Böcken, Gehauae
zwischen den Böcken
gelagert
Art des Betriebes
Hand
betrieb
Riemen-
betrieb
Hand* u.
Riemen-
betrieb
Riemen-
betrieb
Riemenbetrieb
Dmchimwier der MaUtronunel • nun
Bnite deisdben •....• ^
Dwchmener der Riemenscheibe • ,
Breite denelben ,
Umdrehungen der Riemenscheibe
in der Minute
Umdrehungen der Mahltrommel
in der Minute
Knlftedarf bei mittlerer Beanspruchung
etwa HP
Ekfiardediche Materialfullung ... 1
Gewicht der Mühle einschl. Kugeln:
unTerpackt etwa kg
Gewicht einet Salset Stahlkugeln
etwa kg
{Lftnge m
Breite • • • • • ^
Höhe • • • • • • m
Preis der Mühlen ohne Kugeln . Mk.
„ eines Satzes Stahlkugeln . „
„ der Befestigungsschrauben . „
535
270
8
465
35
1,60
1,52
1,35
650
30
5
535
270
400
80
45
45
V«
8
465
95
1,35
0,65
1,35
650
30
5
535
270
400
80
45
45
490
35
1,60
1,52
1,35
670
30
5
660
320
600
80
45
45
•A
12
625
60
1,30
0,90
1,45
750
50
5
660
880
320
500
600
800
80
100
45
38
45
38
•/4
1
12
30
625
1250
60
100
1,00
1,37
ü,90
1,15
1,52
1,90
6^
1300
50
80
5
8
1050
720
1000
130
35
35
2
60
2150
150
1,80
1,32
2.31
ltt50
90
10
Anordnung
Yih Steinfundament (rechts oder links drehend)
Art des Betriebes
tnwi
Durchmesser der Mahltrommel
Breite derselben ...••• „
Oorchmeaser der Riemenscheibe . ,
Breite derselben ,
Umdrehungen d. Riemenscheibe i. d. Min.
, d. Mahltrommel „
Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchung
etwa HP
Erforderliche Materialfnlluag . . • 1
Gewicht der Mühle dnschl. Kugeln:
«nverpackt etwa kg
Gewicht ehiesSatsesStahlkugeln , „
Lange • • • • • m
Breite „
Hohe •••••• n
Preis der Mühle ohne Kugeln . Mk.
„ eines Satzes Stahlkugeln . „
der Ankerbolzen u. -Platten .
{
Riemenbetrieb
1050
1330
1600
1900
2260
2260
2700
720
950
980
990
1180
1380
1180
1000
800
1000
1200
1200
1200
1350
130
150
180
200
220
250
250
35
100
105
108
150
150
125
35
33
30
27
25
25
21
2
5
9
15
18
22
25
60
120
160
250
400
500
700
1900
3850
5250
7550
10800
11750
13780
150
300
450
700
1100
1350
1600
2,26
3,60
4,00
*'^
4,70
5,00
5,05
1,52
1,80
2,00
2,90
2,90
2,90
3,50
2,44
3,00
3,36
3,65
4^25
4,30
5,00
IbJO
31r>0
4200
5100
6b00
7200
ÖÜÜO
90
140
215
330
520
635
750
10
35
50
70
80
100
120
2700
1380
2000
260
86
21
80
800
15800
2000
5,25
3,76
5,00
88U0
940
120
Kui^elmflhleii:
Karl Seemann, Berlin N. 88, Sprengelstr. U.
KuKelmabltn, kontinuierliche:
Brinck 9t Hübner, Mannheim.
Kuf^elmfihlen mit ireschlossenem Mahlgehause für ununterbrocbene Ver-
mahlung und Absiebung:
JMed. Knipp IktlengeseUsdiaft Gnisonwerk, Magdeburg-Buckau.
780
MttUen.
C. WalzenaMlM. Zum Schroten von härteren Gesteinen, Erzen und
Schlacken. Der Feinheitsgrad, welcher mit einer Walzenmahle bei einmaligem
Durchgange des Mahlgutes erzielt werden kann, hängt, abgesehen von der
Grösse der aufzugebenden Stücke und den Eigenschaften des zu vermählen-
den Stoffes, von der Anzahl der Walzenpaare ab, mit welchen die Mühle ver-
sehen ist. Mühlen mit e i n e m Walzenpaar liefern ein Schrot von Erbsen- bis
Haselnussgrösse, solche mit zwei oder drei Walzenpaaren ein gröberes
bezw. feineres, fast immer aber griesiges (rösches) Mehl (Schrotmehl), welches
erforderlichenfalls auf Mahlgängen oder anderen geeigneten Maschinen fein
gemahlen wird. Von den Walzen jedes Paares läuft die eine in festen, die
andere in stellbaren Lagern. Der Walzenabstand wird durch Verstellen der
letztern mittels Schrauben-Stellvorrichtungen reguliert, wdche mit Federbuffera
versehen sind, um die Wirkung der durch härtere Steinstücke verursachten
Stösse abzuschwächen und etwa in dem Mahlgut vorhandene Eisenteile durch
die Walzen zu lassen. Die Walzen der kleineren Mühlen sind im ganzen aus
Hartguss gegossen, dagegen bestehen die Walzen bei den grösseren Walzen-
mühlen aus einem Hartguss-Ring oder Hartguss-Mantel, wel-
cher mittels Schrauben auf einen konischen, gusseisernen Kern aufgezogen ist
und leicht ausgewechselt werden kann.
Einfache Walzenmühlen mit rohen Hartgusswalzen.
Art des Betriebet
DnfchmeMer der Waben • • • •
Bieite denelben ,
Umdrehiuigen denelben in der Minnte
Umdrehtmgen d. Riemenscheibe L d. Min.
Durchmesser der Riemenscheibe . • mm
Breite derselben „
Kraftrerbrauch etwa HP
StundL Leistung an gemahlenem Material
bei 5 mm Spaltweite . . . etwa kg
Gewicht der ▼ollstandIgenMaschine , ,
Gewicht eines Paaiet Walzenxinge , „
{L&Dge m
Breite •••••„
Hohe ••••••,
Freis der ToUstSnd^en Mfihle . • . Mk.
Plrals der Ankeiboben und Platten • „
Einfache Walzenmühlen mit g
bctnci
Riemenbetrieb
ohne U ■
Vorgelefe
260
260
20
150
1140
260
260
80
80
800
120
2
1000
1140
320
260
70
70
1000
140
3
1600
1650
2,0 2,0 2.3
1^ 1,5 1,7
1,3 0,8 1,0
1200 1200 1550
30 30 35
ezahnten Stahlgussscheiben
400
260
60
60
1250
170
5
2500
2450
300
2,4
1»8
1.1
1900
45
550
275
50
200
1000
150
8
4000
3900
450
33
2,6
1,3
3050
75
700
300
45
160
1200
200
11
5D00
5870
650
3,5
3,0
1.4
3900
90
950
320
30
180
1300
220
14
7000
iOOöO
1000
4,1
3,1
1.5
5860
120
Grösse
No.
1
2
3 4
Kaocheabrech«
5
6
Durchmesser der Waben
• mm
260
260
320
3<^0
400
410
Breite deisdben . . • > .
350
800
500
700
250
800
400
1100
400
800
550
Durchm. der Riemenscheibe
800
Breite derselben
' • • »
140
120
130
170
130
130
Umdrehungszahl derselben . .
, in der Min.
50
200
80
100
180
180
Kraftbedarf der Maschine . .
.etwa HP
2
3
4
6
6
8
Leistung in der Stunde . . .
. . » kg
1000
1500
600
1000
3000
5000
[ Länge.
. . . . m
1.3
1,8
2,1
2,2
2,9
2.0
Erforderlicher Raum i Breite ,
• • • »
1,3
1,8
1,7
2.1
2.0
2.0
i Höhe .
• • • 1»
1.0
1,0
1,3
1.6
1.0
1.0
Gewicht der yollstindigen Masc
hine etwa kg
690
870
1570
2600
1400
1500
Preis der ToUstandigen Maschin
le mit Stahl-
gussscheiben
. . Mk.
870
940
1400
1830
1450
600
Preis der Ankerbolzen und •]
PUtten „
25
5
40
50
40
40
MtBHm»
781
Grösse
No.
7
8
9
10
11
12
Darchmesser der Walzen .
• . . mm
450
450
535
560
790
750
Breite derselben ....
400
800
550
800
500
800
780
1200
550
1500
650
Durchm. der Riemenscheibe
• " • n
• • • 1»
1500
Breite denelben ....
• • ■ ff
130
150
150
200
220
220
Umdrehungszahl dexselben .
. in der Min.
180
180
180
180
160
150
Kraitbedarf der Maschine .
. . etwa HP
7
8
10
15
18
20
Leistung In der Stunde . .
• . » kg
4000
6000
7000
lOOOO
12000
15000
Länge
• • . m
2,3
3,4
2,6
3,3
4.3
4.0
Erforderlicher Raum
Breite
• • • • n
2.0
2.2
2,4
3/)
3,0
3.7
Höhe
• • • • »
1,1
1.1
1.2
1.6
1,9
2,2
Gewicht der vollständigen
Maschine
etwa kg
1600
1800
2300
4100
9600
9100
Preis der vollständigen Maschine mit Stahl-
gussscheiben
. . . Mk.
1700
1940
2480
3700
7050
7140
Preis der Ankerbolze]
1 und •
Platten „
40
50
70
100
100
100
Einfache Walzenmühlen tnit fester und schwingender Walze, zum
Aufschliessen von Erzen jeder Art auf ein Korn von 2 — 20 mm, sowie ztmi wdteren
Aufschliessen von Zwischenprodukten.
II 1 1 1«
JSfMg^^SMtMkS^lä^SEä
■ttsdSttttnftdSfeses&sAMi
Dttchmener der Wahte • • • • -nun
Bidte derselben •••••••••••• p
Umdrehungen der Waisen in der Minute
Dnidimesser des Riemensdieiben-Sclnmngrades • mm
SMenv TieiBciiyen ••■•.•••••»• —n
Dnrdunesser der Riemensclieibe ••••••• •«
Breite derselben ••••• «
Kiaftbedaif bei mittlerer Beanspruchung • • etwa HP
Stundliche Leistung je nach Axt des Enes bei etwa
8 mm Speltweite • • . . etwa kg
Gewicht der Mühle ••••n ,
Gewicht eines Paares Walzenringe •••••, ,
i Länge , m
Breite ••••••••
Höhe
Frels der Mühle:
a) mit Hartguss-Walzenringen .•••••• Mk.
b) mit Stahlguss-Walzenzingen „
Preis der Ankerbolzen und Platten .••••• ,
Preis eines Paares Walzenxiage:
a) ans Hartguss •••••••••.
b) aus Stahlguss • • • .
400
m>
80
1200
800
160
6
•
n
3500
2600
300
1.80
1,50
1.30
2100
2150
50
160
210
BS
Walzenmühlen jeder Art:
Med. Krupp AktiengeteUacbaft QfUHttWtrk, ' Magdeburg-Buckaa.
«50
276
70
1500
900
180
8
6000
4200
450
2.20
1,80
1,50
3200
3270
75
240
310
ifese
700
300
60
1800
250
1000
200
12
8000
6700
650
2.80
2.00
1,70
4100
4200
90
330
430
BttSaSH
950
320
45
2400
dsa
1200
220
16
10000
11500
1000
3.50
2,30
1,90
6300
6450
IdO
500
650
D. ' ScYirtttbenmuhleo, (Brechschneck e n), sum Schroten weniger
Harter Stoffe, z. B. von Soda, Gips, Sulfat, trocknemTon u.s. w.
Die Zerkleinerung; wird durch eine Brechschnecke aus Hartguss bewirkt, die
sich in einem Kästen dreht; letzterer enthält einen von aussen verstellbaren
Rost aus Stahl^ussstäben. durch dessen Zwischenräume 4ie von- der Schnecke
zerquetschten Stoffe fallen.
782
Mühlen.
SchfwibciidnicliHM
Xiroi^iig« n
UmdiehviifeB der Biemeascheibe In der Mbmte
Dwchniefser der Rienenfcnelbe
Breite denelben n
Blnftrerbnnich etwa HP
Leistung bei Zerideinening mf Bohnengröne
In der Stande ••••.•• etwm kg
Gefwicht der Yoflitftndigen Mwchine
Rnmwbmch . ^^^
der Mnhle \ ^^^
Preis d. vollst Maschine einschL Losscheibe Mk.
Preis der Ankerbolzen und -Hatten
Schraubenmflhlen (Briechachnecken):
Fried. Krupp Aktiengeflellsehaft Oniaonwerk, Mmgdeburg-Backaii-
E. Glookenmahlen. Sie dienen zum Schroten weicherer Materialien, wie
Salze, Kohlen, Ton u. 8. w. Als zerkleinerndes Organ wirkt ein geriffelter
Konus, der sich in einem ebenfalls geriffelten Rumpf dreht: beide bestehen aus
Hartguss. Der Konus Iflsst sich auf seiner Achse durch ein Handrad verschieben,
wodurch die Feinheit des Produktes reguliert werden kann. Die Glocken-
mfihlen können mit oberem oder unterem Antrieb ausgestattet werden. Nach-
stehende Tabelle bezieht sich auf:
Freistehende Glockenmühlen mit unterem Antrieb.
Gcosster Durchmesser der Mahl-
Rjomverbiaach
der Mühle
I
. . . mm
Umdrehnngea der Riemenscheibe
in der Minute
Durchmesser derselben . • mm
Breite derselben • . • • ,
Blraftrerbranch • . etwa HP
StoadL Leistong an gemahlenem
Material ... etwa kg
Gew. d« Tollständ. Maschine etwa kg
Lange • • m
Breite . • , 1
Höhe . . , I
Preis d. vollst. Maschine . Mk.
Preis d. Ankerbolzen u. -Platten «
275
250
450
100
2
JOOO
400
1.2
0,9
1.2
560
15
400
200
630
130
4
1500-2500
860
1.5
1,0
1,5
800
20
650
200
850
150
6
3500-4500
2050
2.1
14
2,1
1525
30
850
200
1000
150
9
2950
2.4
1.6
2,3
200Ü
45
1260
200
1255
190
12
5000-10000 7500-20000
7300
3.1
1.9
2,9
4250
70
Qlockenmahlen (Konusmahlen):
Brinck & HQbner, ICaimheim.
I
Fried. Krupp AktiengeieUschaft
Magdeburg-Baduti*
r. Exzelsior-MQhlen. Zum Schroten und Vermählen aller weichen und
mftteOharten Stoffe. Die arbeitenden Teile sind zwei vertikale ringförmige
Mahlschefben aus Hartguss, die auf beiden Seiten mit kreisförmig in mehreren
Reihen angeordneten Zähnen von dreieckigem Querschnitt versehen sind. Nach
Abnutzung der einen Seite der Mahlscheiben können sie umgewendet und
weiter benutzt werden.
MliUen. 7gS
Sxselsior-HandmÜlilen:
Mahlscheiben-Durchmesser 160 200 260 mm.
Stündüche Leistung 12—26 15—40 20-50 kg.
Preis ohne Vorgelege 165,00 200,00 260,00 Mk.
n mit „ 225,00 245,00 — „
Reservcmahlschciben, das Paar 9,00 12,50 17,50 „
Bxzelsior-Mühlen mit Riemenantrieb:
Mahlscheiben-Durchmesser « 160 200 260 400 600 mm.
Kraftbedarf •/4— 1 1—1 Vi 2—3 4-5 6—7 HP.
Kraftbedarf mit Vorbrecher. 1—1 Vi 1 Vi- 2 2Vi--3Vi 4—6 7—9 „
Stündliche Leistung ... 25 60-160 100—200 250-750 450—1200 kg.
Mühle mit Fussgestell . . 160,00 195,00 225.00 600,00 960.00 Mk.
Dieselbe mit Schüttclaufgabe 205.00 245.00 275,00 675,00 1075,00 „
mit Vorbrechcr . 270,00 340,00 400,00 1000,00 1650,00 „
Lose RiemenscheiT>e . . . 15,00 lh,00 25,00 40»00 50,00 „
Reservemahlscheiben, Paar . 9,00 12,50 17,50 35,00 80,00 „
Exzelsiormübleii für Hand- und Riemenbetrieb:
d. Krupp AktiexigesellBcliaft Oxxaouwtxk, lUgdeburg-Bu^au-
G. Obstmühlen, zum Zerkleinern von Obst, Trauben und Beeren. Das
hlgut gelangt zunächst in die Hakenwalzen, die es zerrelssen und verteilt
1 Steinwalzen zuzufflhren.
Wabendurchmesser 270 300 350 mm.
Walzenbrcitc 350 400 450 „
Preis 90,00 115,00 135,00 Mk.
H. Vertohiedeae Mflhiea für das LaberatoriaiiL
Kleine Versuchsmtthlen mit Mahlwerk aus gehärtetem Stahl:
Durchmesser der Trommel 9 10 11,5 cm.,
Höhe „ „ 11,5 13,5 16 „
Preis 4,50 5,00 6,00 Mk.
Einfache Mühle zum Zerkleinern von Futterstoffen für die Analyse . Mk. 19,50
Cochenillemühlen, mit besonders hergerichtetem Mahlwerk aus ge-
härtetem Stahl, mit emailliertem Trichter und Schwungrad „ 70,00
Laboratoriums-Kugelmühlen mit Porzellantrommel für Handbetrieb :
Mit 2 kg Flintsteinen für ca. 2 kg Mahlgut „ 37,50
Mit 4 kg „ für ca. 4—5 kg „ „ 5'.i,00
Kugelmühlen nach B. Franck, bestehend aus: 1 Büchse von Porzellan
Höhe 25,5 cm, Inhalt 6,240 kg, mit eingeschliffenem Deckel; 1 Büchse
von Porzellan Höhe 17 cm, Inhalt 1,665 kg, mit eingeschlifTenem Deckel;
je 1 Vorrichtung zum Halten der beiden Büchsen, mit den nötigen
Holzrädem u. s. w., fertig montiert, mit Porzellankugeln „ 75,00
Die Mühlen werden mit Turbinen oder Heissluftmotoren betrieben.
Schrotmühlen zum Grobmahlen und Quetschen von Getreide, Samen etc.,
mit gerifTelten Walzen in verschiedener Feinheit. Kleinste Grösse:
No. 1, Walzenlänge 100 mm, Walzendurchmesser 74 mm.
a) an die Wand oder auf den Tisch zu schrauben, ohne Zuführungswalze „ 86,00
b) desgl., mit Zuführungswalze „ 44,00
c) auf Eisengestell, ohne Zuführungswalze „ 50,00
d) auf Eisengestell, mit Zuführungswalze „ 5^t,00
Schrot-, Gewürz- und Laboratoriumsmühlen: Doppelmühlen mit fein und
grob geriffelten Walzen, zum Mahlen von allen Arten Sämereien u. s. w.:
No 1 2 3
Preis 115,00 225,00 335,00 Mk.
Pulvcrisiermühlen, speziell für Kohlen- und Koksanalysen. Ameri-
kanisches Modell, zum Aufschrauben auf den Tisch Mk. 130,00
lemiscfaes Laboratorium fflr Tönindustrie Prof. Dr. H. Seger ft S. Chaner, O. m. b. B.,
Berlin NW. 21, DreTsestr. 60.
784 Mnkogen ■— MjogCD.
J. SohlHilBriilhlen siehe unter „Deslntegratore n", woselbal auch
die Dlsmembratoreii und Oesaggregatoren zu finden slad.
K. KoireriSige siehe besonderen Artikel.
L Falnnahloiaschlnea siehe besonderen Artikel.
»batt-Att5talt)(.5(bl«er4Co..
JltaBltbBri-J(.
IblatoMi« ■l«B«w Faferlkalto« für •inilieh*
t*a BoMplatt« ■■bIvlH« li Holi uBd EiMm
■dsliu DI>BMNbr«1«paa. Da«lNt*«rataPMi
■ailercIbclarbarUkel aUer Irt.
SaldMIMI*. DMM|*«ab* 1» eiKn, MchIi
Prtitlltten <rni tu Olenilen.
KokogttD. Neues Arzneimittel, der Zusammensetzung nach Cblor-
verblndung des Dimethylphenyt-p-ammonium-^-oxynaphtoxazIns.
Man erhalt es durch Kondensation eines Dinaphtols mit Nitrosodlmethylamln.
Das Mukogen bildet blaue Kristalle, kaum IflsHch In H.O, lOsÜch in alka-
lischen Flfissigkelten. Seine Wirkung soll darauf beruhen, dass es In Dosen
von 0,1—0,3 g reichliche Schleimabsonderung Im Darm enengt, die ihrerseits
die Stuhl entlecrung begünstigt.
XUUerel siehe „Mehl e".
Htuadwasaer:
CbcBdidw rtbrlk FUnteÜB, Dr. H. NottdliMin, FUnbckn ■. IL
Mnnltloii. Siehe unter „S c h t e s s p u 1 v e r".
Munitio ns-Fabrikationsmaschme n :
Qtbr. Httu, Tlwiu, BtniBlKul (ZcntilfuswO.
Motoren dazu:
BnaurSchuckertwcrke, DerUn SW. 11, AAan. Pltti S.
HiulTvold siehe „Z i n n f a r b e n".
Miukon siehe „M o s c h u s".
Mtutenobnti siehe „Qebrauchsmusterschut z".
Hntterltan siehe „Q a 1 b a n u m".
IboffeD. Ein als Nährpräparat dienendes reines Elwelss, das aus Blut-
serum irisch geschlachteter Rinder bereitet wird. Nach der Analyse enthalt
es 13,32 K StickstoHsubstanz, was umgerechnet 83,25 % Eiweiss ergibt.
Nafalan — Nahrungsmittel.
785
N.
Nafalan. Im wesentlichen ebenso zusammengesetzt wie das N a f t a 1 a n
(s. d.), auch von gleichen Eigenschaften und zu denselben Zwedlcen gebraucht.
Kurz kann man sagen: es ist ein seifenhaltiges Rohnaphtaprodukt
Nafalan in Dosen, . -/«
Preis rait33 Vs'^/o Rabatt 0,50
Vi
Vi
0,90
V.
1,65
1
3,00
2 russ. Pfd.
5,80 Mk.
Vaftalan. Salbenartige Masse, hergestellt aus den hochsiedenden An-
teilen und Destillationsrückständen der Naphta einer besonderen kaukasischen
Naphtaquelle. Diese Naphta ist harz- und asphaltfrei und wird durch Zusatz
von 3^-4 % wasserfreier Seife gelatinös und konsistent gemacht.
Salbenartige Masse von braunschwarzer bis braungrflner Färbung, grfln
fluoreszierend. Seh. P. 65— 70^ Unlöslich in HtO, Alkohol und Glyzerin,
löslich in Äther und Chloroform, mischbar mit Fetten aller Art.
Man benutzt es äusserlich mit gutem Erfolge gegen verschiedene Haut-
krankheiten, Verbrennungen und andere Wunden. Es wird von der Haut sehr
leicht resorbiert und eignet sich gut zum Träger fflr andere äusserlich anzu-
wendende Arzneistoffe.
Nährmittel (siehe „Nährpräparat e**):
Nährpräparate. Vgl. darüber die Artikel: „E i we i ss Stoffe'*,
Fleischpräparat e**, „K a s e i n'S „E u k a s i n**, „F e r s a n", „H ä -
m o g a 1 1 0 1", „N u t r 0 s e", „P a n k r e o n**, „P 1 a s m o n", ,',R o b o r a t",
„S a n a 1 0 g e n**, „S o m a t o s e", „T r o p o n".
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung einiger, bekannter
Nährmittel und gleichzeitig das Verhältnis zwischen ihrem Preis und Nährwert:
Nährpräparate
Eiweiss
7«
Fett
7«
Kohle-
hydntte
7o
Wasser
7«
Faser
7*
Asche
7o
'S
8
a ►
Kindemabrung, Mellin .
Kindermehl, Nestle . .
Kindermehl, Kufeke . .
Bodins Eichel - Hafermehl
Nudeln, Klopfer . . .
Butterzwieback, Klopfer .
Kindermehl, Rademann .
Hafermehl, Knorr . . .
Kindermehl, Klopfer . .
Nihrstoff, Heyden . .
Somatose
Nutrose
Sanatogen
Tropen
7,81
0,29
82,58
6,15
9,94
4,53
77,45
6,01
13,24
1,69
73,88
8,37
13,'i5
4,H5
67,96
10,50
! 15,54
0,69
74,78
7,15
10,30
9,20
76,80
2,80
14,15
5,58
70,03
5,58
i:),7l
8,67
66,71
9,12
18,90
3,86
72,95
2,40
79,62
0,10
7,96
81.50
—
—
10,04
82,18
0.41
—
10,97
82,72
0,80
—
9,22
88.76
0,34
—
9,77
2,04
3,17
122,5
1,75
140,5
2,23
145,0
1,90
147,5
1,84
154,5
0,87
156,0
3,93
157,5
1,74
161,5
2,37
177,5
4,75
399,0
6,72
407,5
3,63
412,5
7,26
416,0
1,13
445,0
189
401
414
738
1717
1013
525
1615
355
93
82
187
130
742
Vahnmffsiiiittel. Die folgende Tabelle zeigt von einer Reihe wichtiger
Nahrungsmittel die Zusammensetzung, ferner den Nährwert und — unter Zu-
grundelegung der gewöhnlichen Preise — die Summe derjenigen Nährwert-
einheiten, welche man fflr 1 Mk. erhält.
Bei der Berechnung der Nährwerteinheiten legt man die Kohlenhydrate
als Einheit zugrunde; die Fettkörper gelten als dreiwertig, die Eiweissstoffe
als fünfwertig bezüglich des Nährwertes gegenüber den Kohlenhydraten.
BlOcber VII.
50
Als Beispiel nehmen wir den Nährwert fOr I ke Erbsen = 1740; die Zahl
ergibt sich, Wie folgt: 1000 T. Erbsen enthalten ^ T. 5 (nahr-)wertige El-
weisskOiper, 20 T. 3 werlige FettkOrper und 525 T. 1 wertige Kohlenhydrate.
Mitbin sind
230 X 5 Nahrwerf einbellen = 1150
20X3 „ =60
525 X 1 „ = 525
zusammen 1735 Nahrwertelnhelten vorhandeo;
1740 Nahrwertelnh. in 1 leg Erbsen.
Auf diese Welse Bind die Zahlen der vorletzten Spalte in der Tabelle er-
halten, nur umgerechnet auf 100 g des Nahrungsmillels.
Spargel . ,
Kttibli . .
Erdbeerca
Apfd . '. '.
WcUtknnt .
Kinchen . .
Rotknat . .
HohirObcn .
Blamenkohl .
ZwiebdD. .
WeiDtrauben
SchnittbohnCD
Stunpilic . .
Kartoffeln .
Milch . . .
Feigen . .
Birnen (Backobst)
Apfel (Backobst)
Rotincn . , .
Roggenbrot . .
Grobes Wcüenbrol
ScheUfiich . . .
Kartoffelmehl .
Kommiibrot - . .
Felnea Weizenbrot
0,09
2Ä
95,20
0,78
0,44
8,5
o;3i
2,19
94,33
0,73
1,03
10,0
7,65
78,36
1,29
1,02
11,5
9,74
84,86
4,34
0,66
11,6
0,25
2;6S
93,75
1,04
0,64
12,6
0,13
6,50
90,3-'
1,22
0,73
12,5
0,45
sx
87,66
2,32
0,81
12,6
12,00
83,03
4,30
0,31
14,0
12,85
84,79
1,51
0,49
14,6
0,20
4,87
89,97
1,"4
1,23
15,0
12,91
79,82
6,07
0,73
15,5
0,19
5,86
90,06
1,29
0,77
15,5
0,30
9,17
86,79
1,49
1,02
lelo
0,34
4,55
90,n9
0,91
0,83
18,0
0,10
10,82
85,99
0,71
0.70
19,5
17,11
78,17
,360
0,.63
20,0
o74
6,60
88,75
1,18
0,61
20,5
oll?
3,72
91,30
0,57
0,63
22,6
0,58
4,44
88,47
0,93
2,09
23,6
0,15
21,01
74,98
0,69
1,09
32,0
3,69
4,88
87,17
0,71
33,6
49,79
31,20
2,86
71,0
0,35
69,61
29,41
6,86
1,67
71,0
0,«
63,39
27,95
4,99
iV
7.'5
0,59
6J,04
32,02
1,72
1,21
78,0
0,43
49,26
42,27
0,49
1,46
81,0
0,44
51,12
40,45
0,62
1,22
83,0
0,^6
81,60
1,31
85,6
80,83
17,18
0,96
86,0
0,45
49,41
36,71
1,51
1,46
88,0
0,46
66,58
35,59
0,32
1,09
93,5
12,11
0,65
73,67
1,12
99,6
2,39
5,47
72,80
1,68
101,0
0,82
78,84
—
0,60
102,0
io:6
4900
22«
im
2770
1140
1300
Nalizin — Naphtalin.
787
Nahrungsmittel
Mageres Ochsenfleisch
Tauben
Reis ......
Graupen .....
Fettes Kalbfleisch . .
Hasen
Mageres Schweinefleisch
Fettes Huhn. . . .
Makkaroni ....
Bücklinge ....
Schnittbohnen (Kons.)
Kakes
Heringe
Deutsche Biskuits . .
Leberwurst ....
Fettes Hammelfleisch .
Fettes Ochsenfleisch .
Erbsen
Rauchfleisch ....
Ackerbohnen . . .
Fettes Schwcinefleixch
Linsen
Blumenkohl (Kons.) .
Zervelatwurst . . .
Käse
Schinken .....
Butter
Mettwurst ....
Eiweitt
V.
Fett
•A
Kohl«n-
hydrate
%
20,71
22,14
6,73
7,25
18,88
23,34
20,25
18,49
9.02
21,12
18,36
11,00
18,90
11,93
15,93
16,62
16.75
23,15
27,10
25,31
14,54
25,94
29,97
17,64
25.35
24,74
0,74
27,31
4.74
1,00
0,88
1,15
7,41
1,13
6,81
9,34
0,30
8,51
1,54
4,60
16.89
7,47
26.33
28,61
29,28
1,89
15,35
1,68
37,34
1,93
3,00
39,76
30,25
36,45
84,39
39,88
0,76
78,48
76,19
0,07
0,19
1,20
76,77
45,V0
73,30
1,57
68,*i7
6,38
0,54
52,68
48,33
52,84
30,43
1,43
0,16
0,62
5,10
Wauer
•/c
76,37
75,10
12,58
12,82
7'.^3i
74,16
72,57
70,06
13,07
69,49
20,66
9,60
46,23
10,07
48,70
53,31
53,05
13,92
47,68
13,49
47,40
12,33
21,48
37,37
38,00
28,11
13,59
20,76
Faser
7.
Asche
>
0,51
1,36
9,46
0,75
5,68
8,06
3,92
8,34
1,18
1,00
0.^2
1,23
1,33
1,18
1,10
0.91
0,84
1|24
4,78
1,50
16,41
1.14
2,66
0,93
0,92
2,68
10,59
3,13
0 72
3,0i
6,78
5,44
4,97
10,54
0,66
6,95
d
CS
m
109,0
114,5
115,0
116,0
116,5
120,5
121,5
121,5
12.^^,0
131,0
141,5
142,0
146,5
150,5
165,0
169,5
171,5
174,0
181,5
184,0
184,5
188,5
189,5
207,5
219,0
233,0
257,5
261,5
L^ et
620
635
1915
2650
730
500
870
500
1535
770
260
300
1400
3«0
1030
1115
1020
5800
570
6140
1200
4620
230
560
1150
770
1020
1500
Valiiiii. Neues lokales Anasthetikum für die Zahnheilkunde. Es be-
steht aus: I %lger Nitroglyzerinlosung, Thymolspirftus, HtO, NaCl, Alkohol,
Fomialdehyd, Karbolsaure und 1 g Kokain auf je 100 g der Mischung.
Vaphalan siehe „N a f a 1 a n".
Vaphta siehe „P e t r o 1 e u m".
Vaphtalan siehe „N a f t a 1 a n".
Vaphtalin. CioHg. Produkt der trocknen Destillation vieler organischer
Substanzen und Bestandteil des Steinkohlenteers (s. d.). Man ge-
winnt es aus verschiedenen Fraktionen desselben, wie dem L e i c h 1 0 1 , dem
Kreosotöl (SchwerOl), vor allem aber dem KarbolOl (siehe unter
„P h e n o !*')• Aus allen diesen Fraktionen scheidet sich das Rohnaphtalin
beim Abkühlen kristallinisch aus; man lasst die flüssig bleibenden Ole ab-
laufen und gewinnt das NaphtaJin durch Schleudern oder Pressen. Meistens
bedient man sich mit Dampf geheizter Pressen, die eine grössere Menge von
Verunreinigungen entfernen. Zur Raffinierung wascht man das geschmolzene
Rohnaphtalin zuerst mit Natronlauge von 15—20* Bö und dann mit konz.
HsSO« (sp. 0. 1,84), wobei man ca. 5% des Rohnaphtalins an fein gemahlenem
Braunstein beimengt. Schliesslich wird das Naphtalin bei kleinen Mengen
sublimlert, bei grösseren aus flachen schmiedeeisernen Büasen destilliert.
50*
[ I
7gg Naphtalin.
Das Franz. Pat. 326 163 betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung ffir
das Kristallisieren und die sofortige Abscheidung von Naphtaiin — und An-
thrazen — aus den Mutteriaugen. Die Einrichtung besteht aus einer innen ge-
kühlten rotierenden Trommel, auf welche das Rohöl ausfliesst, um dort zu
erstarren; die Kristallmasse wird von der Trommelfläche mittels Schabers ent-
fernt, darauf filtriert und endlich geschleudert oder gepresst.
Das Engl. Pat. 25 989 von 1903 betrifft die mechanische Reinigung von
Rohnaphtalin beim Sublimations- oder Destillationsverfahren. Man lässt auf
den Naphtalindampf einen Luftstrom einwirken, welcher das Naphtalin kon-
densieren soll, während die leichter flüchtigen Dämpfe der Verunreinigungen
von dem Luftstrom weiter fortgeführt werden. — Das Verfahren dürfte nur den
Wert einer Vorreinigung haben; ehem. rein. Naphtalin .kann man sieber da-
durch nicht erzielen.
Das Engl. Pat. 17 641 von 1903 bezweckt die Übertragung der in der
Paraffinindustrie allgemein angewandten „Schwitzmethode" auf die Naptataltn-
reinigung, und zwar wird das Rohnaphtalin in Blöcken oder Klumpen auf
durchlochten Unterlagen bis nahe an den Seh. P. erwärmt, wobei die leichter
schmelzbaren Verunreinigungen abfliessen. Nachher kann das Naphtalin noch
weiter chemisch raffiniert werden; durch die Vorreinigung erzielt man dabei
efne erhebliche Ersparnis an Reinigungschemikalien.
CH CH
• HC/Y/NCH
Die Konstitution des Naphtalins ist | | . In den Derivaten
bezeichnet man die Stellungen substituierender Gruppen nach dem Schema
a a 8 1
oder nach dem Schema _ I •
a a 5 4
Reines Naphtalin bildet farblose, häufig silberglänzende, durchdringend
riechende Kristallblättehen, die in H9O unlöslich, in Alkohol, Äther und Ölen
leicht löslich sind. Seh. P. 79»; S. P. 217— 218^ doch verflüchtigtes sich schon
bei gewöhnlicher Temperatur, sehr leicht mit Wasserdämpfen. Man verwendet
das Naphtalin zur Herstellung zahlreicher Teerfarbstoffe^ zur Gewinnung von
Phtalsäure, zur Bereitung von Russ, von Wagenschmiere, zur Herstellung
naphtalinhaltiger Firnisse (die Patentanmeldung auf letztere Verwendung ist
allerdings inzwischen wieder zurückgenommen worden), zur Karburierung von
Leuchtgas sowie in der Medizin; auch dient es als Desinfektionsmittel und
Mottenpulver. Ganz neu ist seine Verwendung zu dem Zwecke, mit künst-
lichem Kampfer hergestelltes Zelluloid unentzfindbar und unexplosiv zu
machen (vgl. den Artikel „Z e 1 1 u 1 o i d'*).
Nach Franz. Pat. 379 559 erhält man beim langsamen Erkalten einer ge-
schmolzenen Mischung aus 4 mol. Schwefel und 1. mol. Naphtalin lange
glänzende Kristalle vom Seh. P. 98— 100^ Die neue Verbindung soll hervor-
ragende desinfizierende und antiparasitäre Eigenschaften besitzen und sich
auch zum Vulkanisieren von Kautschuk eignen.
Frttfniifict Das jetst in den Handel kommende Naphtalin ist fast chemJidi rein. Bi
muaa völlig weiss sein, sich ohne Rückstand verfladitigen, genau bei 79* schmelsen und nahem
vollständig innerhiüb eines lliennometergrades destillieren. In Petroleumbenain soU es sich
BU einer waaserhellen, nicht geflrbtcn FIQssigkeit lOsen; beim Ll^en an der Luft und dea
Idcht darf es sich nicht gelb flU'ben und beim AuflBsen In reinster kons. H^Oa dieser nur
eine schwach rosarote Färbung erteiloL Zur Prüfung des Naphtalins auf Licht- und Luft»
beständigkeit der Farbe stellt man Proben auf Ohrgläsem ttber reine konz. (niditrauchende)
HNO«; es soll dabei wenigstens 1—2 Stunden farblos bldben. Nadi einigen Stunden flbbt slc^
auch reinstes Naphtalin Ober HNOji durch Bildung von Nitroproduktcn oberilldiUch gelb.
Unreine NaphtaUne enthalten leicht Spuren von Phenolen; man extraMert diese mit Natron-
lauge, flbersättigt die eihaltene LOsung mit HCl und versetst das sauere Filtrat der Lasong
mit Bromwasser, worauf das Phenol als Trlbromphenol ausfäUt (vgl. Pilifnng von
„Phenol "),
Naphtalioderivate — Naphtole. ^ 789
Rohnaphtalin «/o kg Mk. 10,00—14,00
Naphtalin, gereinigt, weiss, in Sttlckcn oder Pulver . . ^^o kg Mk. 20,00 .
„ rein, weiss, sublim, in Schuppen ....,%„ „ 22,00 I inkl.
„ „ „ in Kerzen 7« » » 24,00 | Emballage»
„ in Kugeln % „ „ 23,00 '
„ ehem. rein, sublim ^/o kg Mk. 80,00
„ „ „ mit Alkohol gereinigt D. A. IV ^jo „ „ 110,00
Naphtalin:
Fuent Broe. ft Co., New Tork, Noc 8 u. 4 Stone { Lehmann & Yoes, Hamburg.
Street (s. Ins. -Anh. S. 18). i TheerprodUiktenfabrik Baese & Meyer, Brann-
Dr. R. Jflrg;ensen, Prag-Weinberge. | schweig.
n'aphtalinderivate siehe unter „N a p h t o 1 e", „Naphtolderi-
V a t e**, „N a p h t y 1 a m i D e" und „Naphtylaminderivat e'*, sowie
„Nitronaphtali n'\
Naphtalinderivate:
Fuerst Bros. & C!o., New York, Noe. 2 u. 4 Stoae Street (s. In8.-Anh. S. 18).
Vaphtene. Man versteht daruntet hydrierte aromatische Kohlenwasser-
stoffe; z. B. gehört dazu das Hexahydrobenzol CsH».
Vaphthlonsäure siehe „Naphtylaminderivat e".
Vaphtole (Oxynaphtaline). CioHt . OH. Von den beiden Isomeren, dem
a-Naphtol und dem ^-Naphtol (Bezeichnungsschema siehe unter „N a p h t a -
1 i n"), ist das letztere von grösserer Wichtigkeit als das a-Derivat.
1. a-Naphtol. Lässt man auf Naphtalin rauch. HsSO« bei 80—90'
einwirken, so wird vorzugsweise a-Naphtalinsulfosäure gebildet. Man stellt
durch Sättigen mit CaCOa das Ca-Salz dieser Säure dar, führt es durch Um-
setzung mit NasCOs in das Natriumsalz über und erhält aus diesem durch
Schmelzen mit NaOH das a-Naphtolnatrium. Bei der Natronschmelze, die in
eisernen Rührkesseln vorgenommen wird, trennt sich die Masse in zwei
Schichten: unten setzt sich das überschüssige NaOH und das gebildete
NasSOa ab; darüber lagert sich das geschmolzene Naphtolnatrium. Aus
letzterem gewinnt man das Naphtol mit HCl oder besser CO9 und reinigt es
durch Destillation im Vakuum. Die bei der Sulfurierung des Naphtalins mit
entstehenden geringen Mengen von jS-Sulfosäure werden vor der Schmelze
durch fraktionierte Destillation der Calciumsalze getrennt. — Nach dem
D. R. P. 74 879 gewinnt man reines a-Naphtol durch Erhitzen der Salze des
a-Naphtylamins mit H2O; das a-Naphtylamin hierzu wird durch Nitrieren von
Naphtalin und Reduktion des Nitronaphtalins dargestellt.
a-Naphtol bildet farblose, phenolartig riechende Kristalle, Seh. P. 95*;
S. P. 278— ^80®. Es löst sich schwer in kaltem, etwas leichter in heissem
HflO, sehr leicht in Benzol, Alkohol und Äther. Das technische a-Naphtol
bildet geschmolzene Kristallmassen.
2. iS-Naphtol. Lässt man rauch. HsSOt auf Naphtalin bei 20Q^ ein-
wirken, so entsteht nur ^-Naphtalinsulfosäure. Man verwandelt diese in ihr
Na-Salz und verfährt dann weiter wie bei der Darstellung des a-Naphtols, d. h.
man unterwirft das Na-Salz der Sulfosäure der Natronschmelze und scheidet
durch Säuren das freie Naphtol ab.
Nach dem D. R. P. 134 401 gewinnt man ß-Naphtol (und seine Deri-
vate), indem man j^-Naphtylamin (und dessen Derivate) durch Erhitzen mit
SO9 und wässerigen Bisulfitlösungen oder mit einem Oberschuss der letzteren
altein in die Schwettligsäureester des Naphtols (bezw. der Naphtolderivate)
fiberffihrt und diese dann durch Alkali oder anderweitig verseift.
iS-Naphtol stdlt sich rein in Form farbloser, glänzender, auch in heissem
HflO schwer, dagegen in Alkohol, Äther und Benzol leicht löslicher Blättchen
dar; Seh. P. 128«; S. P. 285— 290^ doch lässt es sich schon bei viel niedrigerer
Temperatur sublimieren. Das technische Produkt bildet gelbliche bis farb-
lose Kristallmassen. Man benutzt es vor allem zur Darstellung von mannig-
fachen Azofarbstoffen; ausserdem wird es medizinisch verwendet.
790
Naphtolderivate.
PrttfUBVt L Untertcbeidungamerkmale swiachen a- und /}-Kaphtol:
tf-Naphtel
/9-H»phtol
fe) Die w&sMrlg« Lfttong wird dnroh GUorkalklötnng ....
irefirbt; im gerisfea ÜberMhass d«i Beagens Terbchwiadet
di«M Firbnag beim ^-Naphtol.
b) Die wieaerige LAsoag xeigt mit AmrnoaiekflftMigkeit eine .
FlaereaseBs.
e) DU alkehoUeche Lftsang (1 + 6) wird dnrok FeiGI« . . .
geArbt
Sehmilst man 0,6 g Naphtol mit 12 g Chlonlbydrat 10 Min.
lang im fiodeaden Waeeerbade, so nimmt die Masse eine .
Farbe an nnd löst sieh im Alkohol mit
Farbe.
Löst man 0,1 g Vanillin in 2 eem Behwefeliftare und setst
dann 0,1 g Naphtel an. so entsteht beim flohtttteln eine . .
Firbnng, die beim a-MaphtoI sehr bestftndlg ist.
4)
Tiolett
blame
vorftbergehead violeit
rote
roter
rote
g^b
Tiaiata
bestiadig grttt
blaae
Uaaer
ehlorophjUgftae
2. Zum Nachweif von a- Naphtol in /9- Naphtol benutst man nach E. Leger MatrluBh
hypobromit: Man bereitet sich eine kalte geeftttigte wlaeerige LOsung des xu unteraochenden
Körpern, indem man ihn in einem MOrser mit Wasser lerreibt und die Emulsion nadi einigem
Stehen iatrlert. Die HypobromitlOsung wird aus 80 ccm Natronlauge von 80* B6 mit ICD ccm
Wasser und 6 ccm Brom bereitet. 10 ccm der wisserigen NaphtouOsong werden mit einigen
Th>pfen Hjpobromit versetzt. In a-NaphtollSsung entsteht eine achmutrig-violette BVlung
(die Reaktion ist sehr empfindlich) ; in ri- NaphtollOeung nimmt man eine gelbe Fftrbung wahr,
die nach und nach grflnlich wird und wieder ins Gelbliche flbergeht; in verdSnnteren /f-Maphtol-
Uisungen verschwindet die gelbe Farbe bald beim Schfltteln. (Ist weniger empfindlich als die
a-Naphtolreaktion.) Yersetst man die gesättigte wftssaige LOsung beider Na|iht6Iemit dem
gleichen Volumen Wasser und 2 Tropfen llypobromit und schflttelt, so tritt die i?-Maplitol-
reaktion nicht auf, wohl aber die cr-Naphtolfirbung. Auf diese Art llart sich leicht
1 */« a-Naphtol in /!f-Naphtol nachweisen. Die Losungen mOssen jeweils Arisch bereitet werden.
8. Die Prüfung auf Verunreinigungen gesdiieht bei beiden Naphtolen auf
glddie Weise. Vor allem muss der 8ch. P. und & P. stimmen; auch darf 0,6 g Naphtol
beim Erhitsen keinen wägbaren Rückstand hinterlasBen.
4. Zur quantitativen Bestimmung der Naphtole bedient man sich det Methode von K fl s t e r ,
hinsichtlich deren AusfOhrung auf die Originalmitteilungen Berl. hex, 27» 1101 und 1906 vcr»
wiesen werden musL
a-Naphtol, gcrein •/o kg Mk. 185,00
„ dopp. krist., mediz 1
/9-Napbtol, gereinigt ^o
„ Pulver >
dopp. krist., mediz. alb. D. A. IV 1
resublim. mediz 1
Naphitoliuitrium (Mikrozidin) 1
n
n
n
n
»
»
n
n
n
n
6,00
140,00
155,00
2,50
2,ti0
4,00
Naphtole:
Fuerst Bros, ft 0>., New York, Noo. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins. -Anh. 8. 18).
Naphtol-Rektif izierapparate :
Fxiedrich Heckmann, BerUn SO. 16, BrOckenstrisse 6 b (s. Inserate).
Vaphtolderivate. Von denselben seien hier die verschiedenen S n 1 f o -
s fl u r e n aufgeführt. Das Schema zur SteUungsbezeichnung der substituieren-
den Gruppen ist unter N a p h t a 1 i n wiedergegeben.
1. a-N aphtolsulfosäure NW.. Ist NaphtolmonosulfosAure 1 : 4
(N e V i 1 e und W i n t h e r s Säure), zuerst durch Diazotieren von Naphthion-
säure und Kochen der Diazoverbindung mit verd. HtSO« dargestellt; wird jetzt
u. a. auch durch Einwirkung von Bisulfit auf Naphthionsäure gewonnen.
2. a-NaphtolsulfosflureC. (a-Naphtolsulfosäure L.) Ist Mono-
sulfosäure mit der Konstitution OH : SOsH = 1 : 5 (C 1 e v e s Säure). Zur Dar-
stellung kann man 1,5-a-Naphtylaminsulfosäure diazotieren und die Diazo-
verbindung mit verd. HtSO« kochen.
3. i^-Naphtolsulfosäure S (Schflffer sehe Säure). Mono-
sulfosäure der Konstitution OH : SO»H = 2:6. Man erhält sie nach paten-
tiertem Verfahren beim Erwärmen von 1 T. j?-Naphtol mit 2 T. konz. HiSOa auf
100^ bis zur Wasserlöslichkeit.
4. i9-Naphtolsulfosäure B (Croceinsulfosäure;
Bayer sehe Säure). Monosulfosäure der Konstitution OH : SOsH = 2:8.
Man stellt sie auf ganz ähnliche Weise wie die vorige dar, nämlich durch Ein-
Naphtolttm benzoicum — Naphtylamine. 791
tragen von 1 T. i^-NaphtoI in 2 T. konz. HsSOt bei 50 bis 6(P und sofortiges
Eingiessen der Afasse in HtO.
5. a-Naptitoldisulfosäure 1:2:4. Man erhält sie durcli ge-
mässigte Einwirlcung von rauch. HtSO« auf a-Naphtoi.
6. a-Naphtol-«-disulfosaure (Andresens Säure). Zur
Darstellung dienen verschiedene patentierte Verfahren, z. B. erhält man sie
durch Erhitzen von 1:3: 8-Naphtylamindisulfosäure mit HsO unter Druck
auf 180«.
7. a-NaphtoldisulfosäureSch. (Seh OU köpf sehe Säure),
nach patentiertem Verfahren durch Sulfurieren von Naphtosulfon erhalten. Die
Konstitution ist OH : SOsH : SOsH =1:4:8.
8. a-Naphtoldisulfosäure RO, entsteht nach patentiertem Ver-
fahren durch Schmelzen von Naphtalintrisulfosäure mit Atznatron. Die Kon-
stitution ist nicht ganz sicher, doch wahrscheinlich OH :SOsH :S08H =1:3:6.
9. i^-Naphtoldisutf osäure R (2:3:6). Entsteht neben der
unter 11 erwähnten 0-Säure nach patentiertem Verfahren bei der Sulfurierung
von ^-Naphtol.
10. i?-NaphtoldisulfosäureF(2:3:7), gewöhnlich aus 2 : 7-
Naphtolmonosulfosäure dargestellt.
11. i? - N a p h t o 1 d i s u 1 f o s ä u r e O (2:6:8). Sie entsteht neben
der unter 9 genannten R-Säure.
12. a-Naphtoltrisulfosäure 1:2:4:7, nach patentiertem
Verfahren durch Sulfurieren von a-Naphtol erhalten.
13. DioxynaphtalinsulfosäureS (OH : OH : SOsH= 1 : 8 : 4),
entsteht durch Verschmelzen von a-Naphtoldisulfosäure Seh. mit Atznatron.
14. Chromotropsäure, auch Chromogen I genannt, ist
Dioxynaphtalindisulfosäure: OH : OH : SOsH : SOsH = 1 : 8 : 3 : 6; man stellt
sie u. a. nach patentiertem Verfahren durch Schmelzen von a-Naphtoltrisulfo-
säure mit Atznatron dar.
Amidonaphtoisulfosäuren siehe unter „Naphtylaminderivat e*'.
Naphtolderivate:
Fuent Rrof. & Go.. New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (a. In8.-Anh. S. 18).
Haphtolnm benzoionm siehe „Benzonaphto 1".
Vaphtylamliie (Amidonaphtaline). CioHr.NHs. Die beiden Isomeren
werden auf gänzlich verschiedene Weise dargestellt.
a-Naphtylamin gewinnt man, indem man a-Nitronaphtalin (s. d.)
reduziert, und zwar wird empfohlen: 800 kg Fe und 40 kg HCl unter Zusatz
von HsO zu mischen, anzuwärmen und dann unter stetem Rühren nach und
nach 600 kg lufttrocknes a-Nitronaphta&in zuzugeben; die Temperatur soll auf
70* gehalten werden. Bei dieser Temperatur erhält man die Masse nach dem
Eintragen unter fortwährendem Rühren noch 6—8 Stunden. Man setzt dann
gelöschten Kalk (etwa 50 kg) bis zur alkalischen Reaktion zu und destilliert
das Naphtylamin aus Etagenretorten ab, wobei die Temperatur des Kühl-
wassers, um Verstopfungen der Kühlröhren durch Naphtylamin zu vermeiden,
auf 60° gehalten wird. Das zu einer schwarzgrauen Masse in der Vorlage er-
starrende rohe a-Naphtylamin wird durch Rektifizierung gereinigt. Es bildet
dann farblose, leicht sublimierbare, schwer in H2O, leicht in Alkohol und
Äther löbliche Blättchen von sehr unangenehmem Geruch, die sich an der Luft
allmählich braun färben. Seh. P. 50«; S. P. 300». Das technische Produkt
bildet je nach der Reinheit farblose bis braunschwarze Massen. — Auch das
im Artikel „A n i 1 i n" erwähnte D. R. P. 139 457 ist auf die Darstelluns von
a-Naphtylamin ausgedehnt worden. Nach dieser katalytischen Metnode,
wellche sich auf die Hydrogenation in Gegenwart fein verteilter Metalle
Ärflndet, leitet man über eine auf 300— 400<* erhitzte Schicht von reduz. Cu
Dämpfe von Nitronaphtalin, gemischt mit H oder Wassergas, wobei glatte Re-
duktion zu Naphtylamin eintritt. -- Das D. R. P. 205 076 bezweckt ein ver-
bessertes Verfahren zur Gewinnung von reinem a-NaphtyJamin. Solches
lässt sich durch Abspalten der SulfoKruppe aus Naphthionsäure darstellen
oder durch öftere Kristallisation des technischen a-Naphtylamins aus h^ssem
792 Naphtylaminderivate.
Ugroin. Eine einfache und technisch leicht ausführbare Methode zur Tren-
nung der a- und ^-Verbindun^; besteht darin, dass man das homogene Ge-
misch des technischen Naphtylamins mit einem organischen Lösungsmittel,
wie Xylol, Solventnaphta, Chlorbenzol u. s. w., abkühlt, wobei der grösste Teil
der a-Verbindung sich in reinem Zustande abscheidet, während ^-Naphtyl-
amin mit dem Rest der a-Verbindung gelöst bleibt und in bekannter Weise
abgetrennt wird. Die weitere Verarbeitung der Mischung erfolgt in der
Weise, dass man das Lösungsmittel entfernt, mittels verdüninter Salzsäure
die Hydrochloride darstellt, das beim Abkühlen ausfallende a-Naphtylamin-
chlorhydrat abfiltriert und aus dem Filtrat die j9-Verbindung als Sulfat fällt.
j?-Naphtylamin lässt sich nicht auf dieselbe Weise gewinnen, da
b^m Nitrieren von Naphtalin nur a-Nitronaphtalin entsteht. Dagegen gewinnt
man es durch Einwirkung von Ammoniak auf j^-Naphtol:
CioHt . OH + NHa = CioHt . NH, -f H,0.
Man erhitzt z. B. 10 kg j^-Naphtol, 4 kg Atznatron und 4 kg Salmiak in einem
Autoklaven 60—70 Stunden auf 160^, entfernt dann das unangegriffene
iS-Naphtol durch Behandeln mit NaOH und extrahiert aus dem ungelösten
Rückstand das i9-Naphtylamin durch verd. HCl. Nach einem neueren Ver-
fahren setzt man bei diesem Prozess mit Vorteil Sulfite zu; hierbei ent-
steht zunächst der Schwefelsäureester des ^S-Naphtols, der dann viel leichter
als das Naphtol in die Amidoverbindung übergeht. — Das technische Pro-
dukt bildet harte, geschmolzene Massen, während reines iS-Naphtylamln
weisse, glänzende, geruchlose, schwer in kaltem, leicht in heissem HtO, Alkohol
und Äther lösliche Blättchen bildet, die mit Wasserdämpfen flüchtig sind.
Seh. P. 1129; S. P. 294^ Beide Naphtylaraine dienen vor allem zur Dar-
stellung von Azofarbstoffen.
Das Naphtylphenylamin CioHr . NH . CJtig wird in der a-Modi-
fikation durch Erhitzen von Anilinsalz mit a-Naphtylamin auf 240® erhalten.
Das technische Produkt bildet hellbraun gefärbte, geschmolzene Massen, die
reine Verbindung ist farblos. Seh. P. 62«; S. P. (bei 15 mm Druck) 226^
Prftf Unart Techniscbei a-NApfatylamin toH annfthernd den richtigen Seh. P. seigen und
■ich in wanner verdünnter HOi ohne Hinterlavung Ollger Schmieren aiemUch klar lOsen. Eine
LBaong von lalaBaurem a-Naphtjlamin gibt mit FetCl« und andern Oatydationimitteln ^en
Tioletten Niederschlag. Nitrite geben in achwachaaurer LOaung einen braunroten Nieder-
pdüag von Amidoaaonaphtalin.
Das ^-Naphtylamin unterscheidet sich rom a-Naphtylamin durch den tIoI höheren Sch. P.
■owie durch das Fehlen des unangenehmen Geruches. In der LOsung craeugcn Oxydations-
mittel keine charakteristische Farbenreaktion; mit Nitiiten criiUt man dnen siegdroten Nieder-
friiiag von i9-AmldoasonaphtaUn. Das technische Produkt soll nicht nach a-Naphtjlamia
liechen, annähernd den richtigen Sch. P. seigen und sich möglichst vollständig in Terd. HCl
lOsen. Hauptsächliche Verunreinigungen sind N s p h t o 1 und Dinaphtjlamin» deren
Anwesenheit durch Ihre DnlOsUchkeit in verd. HCl erkannt wird.
o-Naphtylamin 1 kg Mk. 1,90; % kg Mk. 170,00
a-Naphtylaminchlorhydnit i „ „ 1,85; % „ „ 160,00
„ ehem. rein 1„ „ 8,00
„ Teigform (36«/o) % „ „ 90,00
Ä-Naphtylaminsulfat, Pulver 1 kg Mk. 1,80; «/o „ „ 150,00
„ ehem. rein 1 ,, ^ 8,00
/J-Naphtylamhi 1 „ „ 4,00
„ ehem. rein In n 12,00
^-Naph^lamlnchlorhydrat 1 n n ^fi^
„ ehem. rein 1 „ „ 16,00
„ Teigform (36<>/o) . . . 1 kg Mk. 1,50; «/o „ „ 140,00
Naphtylamine :
Fuerst Bros. & Co., New York, Noo. 8 u. 4 Stone Street (s.. Ins.-Anh. & 18).
VaphtylaminderiTate. Von denselben seien hier die verschiedenen
Sulfosauren aufgeffihrt. Das Schema zur Stellenbezeichnung der substituierea-
den Gruppen ist unter „Naphtalin" wiedergegeben.
1. Naphthionsäure. Ist a-Naphtylaminsulfosfiure I : 4 und wird
u. a. durch Einwirlcung von rauch. HtSOt auf a-Napbtyiamin in der Wdrme
erhalten.
Naphtylphenylamin — Natrium. 793
2. a-Naphtylaminsulfosaure L (Naphtalldinsulfosflure;
Laurent sehe Säure), mit der Konstitution NHs : SOsH =1:5, entsteht
neben I beim Sulfurieren von a-Naphtylamtn.
3. i9-Naphtylaminsulfosaure D (Da h Ische Säure).
NHi : SOtH = 2:5. Wird nach patentiertem Verfahren durch mehrtägige Ein-
wirlcung von 3 T. konz. HiSOi auf 1 T. ^J-Naphtylaminsulfat bei 15— 20»
erhalten.
4. i9-Naphtylaminsulfosäure Br (B rönner sehe Säure).
NH» : SOsH = 2:6. Wird nach patentiertem Verfahren durch längeres Er-
hitzen von i?-Naphtolsulfosäure S 2:6 (stehe unter ,,Naphtolder1-
V a t e") mit wässerigem Ammoniak in Autoklaven auf \B0^ dargestellt.
5. i^-Naphtylaminsulfosäure F (Deltasäure, F - Säure),
NHt : SOtH =2:7. Wird auf analoge Weise wie die vorige aus 2 : 7-Naphtol-
sulfosäure gewonnen.
6. a-Naphty!amin-fl-disulfosäure 1:3:8. Zur Dar-
stellung sulfuriert man Naphtalin mit rauch. HtSOt bei gewöhnlicher Tempera-
tur, nitriert darauf und reduziert schliesslich die erhaltene Nitronaphtalin-
disulfosäure 1 : 3 : 8.
7. a-Naphtylamindisulfosäure D (Dahl sehe Säure) ist
ein Gemisch der Disulfosäure NHt : SOsH : SOtH =1 : 4 : 6 (Säure 11) mit der
Disulfosäure 1:4:7 (Säure III). Das Gemisch entsteht nach patentiertem
Verfahren beim Erhitzen von 1 T. a-Naphtylamin mit 5 T. 25 %iger rauch.
HtSO« auf 120*. Zur Trennung beider Säuren stellt man die Calciumsalze her,
kocht mit 96 %igem Alkohol aus und behandelt den hierbei ungelösten Rück-
stand mit siedendem 85 %igem Sprit: Hierbei geht das Calciumsalz der Säure II
in Lösung, während das der Säure III darin unlöslich ist.
8. iS-Naphtylamindisulfosäure R 2:3:6, aus j^-Naphtol-
disulfosäure R (siehe unter „Naphtolderivat e") mit NHt erhalten.
9. ß'N aphtylamlndisulfosäure G. 2:6:8 (Gans sehe
Säure), wird nach patentiertem Verfahren durch Erhitzen von j9-Naphtylamin-
sulfat mit 25 %iger rauch. H9SO4 auf 10O-140* erhalten.
10. i9-Amldonaphtolsulfosäure y, NHi : OH : SOtH =
1 : 8 : 6, entsteht durch Verschmeüzen von ^^-Naphtylamindisulfosäure G mit
Atznatron.
11. A m i d 0 n a p h 1 0 1 d i s u 1 f o s ä u r e H. NHi : OH : SOtH : SOtH
= 1 : 8 : 3 : 6, entsteht u. a. nach patentiertem Verfahren durch Erhitzen der
1 : 8 : 3 : 6 Diamidonaphtalindisulfosäure mit verdünnten Säuren auf lOO— 120®.
Naphtylaminderivate :
Puent Brot. & Oo., N«w York, Not. 2 u. 4 Stone Street (t. Int. -Anh. a 18).
Vaphtylphenylamlii siehe „N a p h t y 1 a m i n e".
Varoeln siehe „Opium und Opiumalkaloid e".
Varoof orm siehe „S 0 m n o f 0 r m'*.
Varootln siehe „OpiumundOpiumalkaloid e*'.
Varoyl siehe „N a r z y r*.
Harkoform siehe „S 0 m n 0 f 0 r m".
VarkotU = Methylenchlorid. CHtCls. Es dient als lokales Anästhe-
tikum.
Mcthylenchlorid H Mk. 2,40; 1 kg Mk. 22,00
Varkotln siehe „Opium und Opiumalkaloid e".
Varx«in siehe „Opium und Opiumalkaloid e".
Varzyl = Athylnarzeinehlorhydrat. CssHtiNOt . HCl. Es bildet seiden-
glänzende, in HflO leichtlOsi. Prismen vom Seh. P. 205— 206^ Man benutzt es
medizinisch, da es bei Husten krampfstillend wirkt. Die ablichen Dosen sind
0,06 g innerlich, subkutan 0,02 g.
Hatrimn. Ha. A. O. = 23,05. Zur Darstellung nach dem alten D e -
V i 1 1 eschen Verfahren wurden 30 T. getrockn. NatCOt, 13 T. Holzkohle und
5 T. Kreide gemischt, nochmals zusammen vermählen und dann in schmiede-
eisernen Röhren (die durch weitere Röhren aus Ton vor der direkten Ein-
wirkung der Flamme geschätzt sind) zur Weissglut erhitzt. Die entwickelten
794 Natrium.
Na-Dflmpfe werden in besonderen Rezipienten verdichtet, und zwar tropft das
verflüssigte Na in ein mit sauersofffreiem Ol gefülles Qefäss. Das Rohnatrium
wird durch Umschmelzen oder Umdestillieren raffiniert.
Nach dem Netto sehen patentierten Verfahren gewann man das Na
nicht aus NatCOa sondern aus NaOH, welches durch C bei viel niedrigerer
Temperatur reduziert wird als NasCO«. Die Reaktion entspricht etwa der
Gleichung: 4NaOH + 2C = NajCO, + Nai + 4H + CO. Um bei Rotglut
arbeiten zu können, muss man nur das NaOH zur Reduktion bringen, das neu-
gebildete NatCOs dagegen aus den verwendeten Retorten ablassen. Man be-
nutzt stehende eiserne Retorten (oder auch Schachtöfen), die zu % mit Holz-
kohlestückchen gefüllt sind. Ist die aussen von einem Tonmantel umgebene
Retorte soweit erhitzt, dass sich die Holzkohle in Rotglut befindet, so lässt
man aus einem darüber befindlichen, miterhitzten Gefäss geschmolzenes
NaOH eintropfen: Das Na destilliert ab und wird in Ol aufgefangen; am Boden
der Retorte sammelt sich geschmolzenes NasCO«, welches durch eine Art von
Flüssigkeitsverschluss so abgelassen wird, dass Luft in die Retorte nicht ein-
treten kann.
Auch das C a s t n e r sehe patentierte Verfahren arbeitete mit Atznatron,
benutzt aber zur Reduktion nicht C sondern Eisenkarbid (Kohlenstoffeisen).
Letzteres stellt man dar, indem man fein verteiltes Fe (durch Reduktion von
FesOs mit CO erhalten) mit Pech oder Teer zum Glühen erhitzt. Je nach dem
Mischungsverhältnis zwischen NaOH und FeCs wird mehr oder weniger Na
reduziert; am vorteilhaftesten hat sich das der folgenden Gleichung ent-
sprechende Verhältnis herausgestellt, bei dem theoretisch CO überhaupt nicht
auftritt:
6 NaOH + FeCa = Na, + 2 Na^CO, + 3 H, 4- Fe.
Man benutzt eiförmige Retorten aus Gussstahl, die zwischen 5 und 6 ks
Natron fassen und auf schwache Rotglut erhitzt werden. Die Destillation geht
sehr gleichmässig von statten und ist in 1—1% Stunden beendet; die Neu-
chargierung dauert nicht mehr als 5 Minuten.
Nach dem D. R. P. 138 368 stellt man Na dadurch her, dass man Calcium-
karbid mit Natriumfluorid oder einem Doppelfluorid in einem geeigneten Ge-
fäss unter Luftabschluss auf Rotglut erhitzt, wobei das Na ohne weiteres ab-
destilliert; das Verfahren soll äusserst billig arbeiten. Nach dem D. R. P.
140737 erhitzt man zur Gewinnung von Na ein Gemisch von Aluminium mit
Natriumfluorid in einem Destillierbehälter, wobei das Na abdestilliert und
in reinster Form erhalten wird.
Die D.R. P. 159 632 und 161 428 bezwecken die Darstellung von Alkali-
metallen aus Oxyden oder Salzen, indem man sie mit Sulfaten oder Sulfiten
desselben oder eines andern Metalles und ausserdem mit Schwefel mischt und
das Ganze auf eine Temp. erhitzt, die höher als der Seh. P., jedoch niedriger
ais der Verdampfungspunkt des betreffenden Metalles liegt So soll man Na
durch Erhitzen von ^^asC09 und NatSO« mit S gewinnen.
Sieht man von den drei zuletzt genannten Verfahren ab, deren Bedeutung
bis jetzt noch nicht feststeht, von denen die beiden erstgenannten aber wohl
mehr der Gewinnung von Kalium als von Na dienen sollen, so darf man sagen,
dass man jetzt wohl ausschliesslich elektrolytische Methoden zur Na-
Gewinnung benutzt, und zwar sind vor allem die Verfahren von G r a b a u und
C a s t n e r erwähnenswert, welche beide durch Patente geschützt sind.
G r a b a u elektrolysiert Kochsalz und richtet sein Augenmerk dar-
auf, die Wiedervereinigung der an beiden Elektroden abgeschiedenen Elemente
Na und Cl zu verhindern. Auch sorgt er dafür, dass das Na sich nicht mit
überschüssigem NaCl zu Subchlorid vereinigen kann. Er ordnet deshalb in
dem Zersetzungskessel eine glockenförmige Polzelle an, deren unterer Rand
wieder aufwärts gebogen und bis über das Niveau der Schmelze nach oben
geführt ist. Hierdurch wird eine Leitung des Stromes durch die Polzellenwand,
welche diese bald zerstören würde, unmöglich gemacht. Ausserhalb der Glocke
und um diese herum sind die Kohlenanoden angeordnet, während sich im Innern
der Polzelle die eiserne Kathode befindet. Das in der Zelle abgeschiedene Na
steigt, da es spezifisch leichter als die Schmelze ist, nach oben; es verdrängt
Natrium. i^gg
nach und nach die Schmelze ganz aus der Glocke und fliesst durch ein oben
angeordnetes Rohr in ein mit Petroleum gefülltes Qefäss ab, während das Cl
von der Anode durch ein anderes Rohr weggeleitet wird. Die Erhitzung des
Zersetzungsgefässes geschieht durch Heizgase. Reines NaCl erfordert eine
ziemlich hohe Schmelztemperatur; am besten verwendet man ein Gemisch von
3 Äq. NaCl, 3 Aq. KCl und 2 Aq. SrCl». Anstatt dieses Gemisches werden
neuerdings andere, und zwar namentlich solche der Chloride des Kaliums,
Calciums und Baryums benutzt, die noch unter Dunkelrotglut schmelzen.
Grabau soll es durch seine Anordnungen gelungen sein, reichlich 90 % des
elektrischen Stromes innerhalb des Bades zur Kochsalzzersetzung auszunutzen.
Das so gewonnene Na-Metall ist frei von Sr, Ba und Ca und enthäilt nur
2—3,5 % K.
Ein besonderes Interesse verdient das elektrolytische Cast-
n ersehe Verfahren, bei dem NaOH zersetzt wird. Der Elektrolyt befindet
sich in einem gusseisernen Kessel mit Bodenrohr, durch welches die Kathode
von unter her in den Tiegel eingeführt wird. Der Tiegel selbst hat einen
Durchmesser von 45 cm, die obere (zylindrische) Tiegelhälfte hat eine Höhe
von 60 cm, während das Ansatzrohr 80 cm lang und 8 cm dick ist. Die Ka-
thode ist mit einem aus Siebgaze gebildeten Mantel umhüllt; das Sieb hat
zunächst den Zweck, dass der elektrische Strom durch die Gaze zu fliessen
imstande ist, während anderseits das an der Kathode frei werdende Na inner-
halb des Elektrolyten nur in einem begrenzten Raum emporsteigen kann und
durch eine besondere Anordnung verhindert wird, an die Anode zu gelangen,
wo es ja aufs neue oxydiert werden würde. Die Kathode besteht aus Kupfer;
die Anoden sind rings um die Kathode gestellt und bestehen aus einer Nickel-
Silberlegierung, welche sich beim Stromdurchgang oxydiert, ohne dadurch
ihre Leitungsfähigkeit sehr zu verändern. Gewöhnlich werden 12—20 Tiegd
in einer oder zwei Kolonnen hintereinander geschaltet, so dass die Dynamo
1 10 Volt und 500—1000 Amperes leisten muss. Während der Elektrolyse steigt
das Natrium und der Wasserstoff innerhalb des Netzes nach oben; das ge-
schmolzene Natriummetall schwimmt also auf der Oberfläche und wird von
Zeit zu Zeit mit einem eisernen Sieblöffel abgeschöpft Das Wesentliche dieses
Verfahrens ist die Tatsache, dass die Elektrodenverhältnisse und die Spannung
im Ti^el so gewählt sind, dass das flüssige Alkali, wenn es in diesem Zu-
stande in den Tiegel gebracht wird, durch den Strom immer auf seiner
Schmelztemperatur (etwas über 310* C.) bleibt; der ganze Prozess geht also
ohne jede weitere äussere Wärmezufuhr vor sich. Das Verfahren der Bitter-
felder Werke ist demjenigen von Castner nahe verwandt.
Nach dem D. R. P. 149 558 benutzt man bei der Elektrolyse von ge-
schmolzenem NaOH ein poröses, widerstandsfähiges Diaphragma, dessen
Hauptbestandteil Tonerde ist; das an der Anode entstehende HsO lässt man
durch einen Luftstrom verdunsten.
Ein interessantes Verfahren zur Na-Gewinnung hat L o r e n z in Gemein-
schaft mit Clark und S a c h e r ausgearbeitet; sein wesentlicher Vorzug be-
ruht auf der Unterdrückung der Metallnebelbildung, die sonst die Ausbeute
schädigt. Das entwässerte geschmolzene NaOH wird in einem eisernen Oefäss
elektrolysiert, wobei die Anode aus einem Eisenblech besteht; in das Gefäss
taucht ausserdem ein Magnesitzylinder ein, durch dessen untere Öffnung die
aus einem Eisendraht bestehende Kathode in die Schmelze eingeführt wird.
Nach dem Amer. Pat. 697 997 lässt sich bei der Elektrolyse des NaOH
eine beträchtliche Energieersparnis dadurch erzielen, dass man eine Schmelze
aus gleichen Teilen Atznatron und Schwefelnatrium bei so niedriger
^annung elektrolysiert, dass nur das Schwefelnatrium zersetzt wird. An der
Kathode erhält man ohne H-Entwicklung Na; der an der Anode auftretende
Schwefel bildet mit dem NaOH sogleich wieder Schwefelnatrium, so dass bei
andauerndem Betriebe im wesentlichen nur NaOH nachzutragen ist.
Das D. R. P. 160 540 geht wieder von NaCl aus, verwendet dieses aber
im Gemisch mit einem Alkalifluorid, wodurch sich die Elektrolyse des Schmelz-
flusses bei einer sehr niedrigen Temp. erreichen lässt^ Hierdurch wird das
Verbrennen von Na auf das Mindestmass beschränkt; das KF bleibt bei der
796 Natriumamalgam — Natriumverbindungen.
Elektrolyse unverändert und kann später aus dem Elektrolyten leicht w^ieder
gewonnen werden.
Das sehr aussichtsreiche Verfahren von Ashcroft (D. R. P. 158 574)
schützt die Gewinnunf; von Na mit Hilfe einer auf elektrolytischem Weg:e her-
gestellten schmelzflüssigen Legierung von Na mit Pb. Man verwendet eine
zweikammerige Vorrichtung, deren erste Zelle geschmolzenes NaCl als Elek-
trolyten und ferner Anoden aus Kohle oder Pb enthält; die Kathode besteht
aus Pb. Die zweite Zelle enthält NaOH als Elektrolyten; die Anode wird
durch die aus der ersten Zelle kommende schmelzflüssige Legierung (B 1 e i -
n a t r i u m) gebildet, die Kathode besteht aus Ni oder Fe. Die erste Zelle
wird regelmässig mit NaCl beschickt und ist mit einem feuerfesten Futter
ausgekleidet. Ein solches ist für die zweite Zelle nur dann erforderlich, wenn
man mit einem schwer schmelzbaren Elektrolyten arbeitet; den unteien Teil
der Zelle kann Nickel bilden, das mit einem wärmeisolierenden Oberzug zu
versehen ist.
Mehrere Verfahren gehen auch von der Elektrolyse wässeriger
NaCl-LOsungen aus, wie sie beim C h 1 o r a 1 k a 1 i p r o z e s s (s. d.) nach
dem Quecksilberverfahren ausgefühit wird. Das erhaltene Natriumamalgam
verwendet man nach dem Engl. Pat. 17 640 von 1903 als Anode in einer elek-
trolytischen Zelle, die einen leicht schmelzbaren Elektrolyten enthält. Das
Amer. Pat. 782 893 nimmt die Na-Qewinnung aus dem Amalgam durch Er-
hitzen in einer Wasserstoffatmosphäre vor.
Nach dem Engl. Pat. 19 196 von 1903 gewinnt man Na aus Natrium-
aluminat, indem man es, mit Kohle oder Teer gemischt, im elektriscnen Ofen
behandelt.
Na ist ein silberweisses, stark glänzendes Metall, bei — 20® hart und
spröde, bei 0*» dehnbar, bei gewöhnlicher Temperatur wachsweich; Seh. P.
97,6«; S. P. 742^ Sp. 0. (bei 15«) 0,972. Wegen seiner leichten Oxydierbar-
keit muss man es unter Sauerstoff freien Flüssigkeiten aufbewahren; man be-
nutzt dazu Petroleum (am besten unter Zusatz von 1 % Amylalkohol) oder
Vaselinöl.
Das Na dient zur Darstellung von Mg, Si, AI sowie zur Gewinnung einiger
organischer Verbindungen. Durch die elektrolytische Darstellung von AI hat
das Na an Wichtigkeit verloren. Für Reaktionen benutzt man es sehr häufig
in Form von Draht; letzteren stellt man in besonderen Natrium-
pressen dar.
Natrium-McUll 1 kg Mk. 3,00; > kg Mk. 260.00
Natriumpressen mit 4 aufschraubbaren Kapseln Stück Mk. 35,00
„ grösser und stärker „ „ 75,00
„ nach Beckmann, neueste Form „ ^ 90,00
Natrium:
Fuerst Bros, ft Oo., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Btreet (i. Iiig.-Anh. 8. 18).
Natriumpressen:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.C., Abt. Warmbrunn. QuiUts k Oo., Berlin NW. 40, Hefde-
strave 65/67.
Hatiinmamalgam siehe „Quecksflberleglerunge n".
Vatrinmverbindanfireii.
1. Natriumazetat (essigsaures Natrium ; Natrium ctceiicum).
NaCsHsOs. Das rohe Salz, R o t s a 1 z genannt, gewinnt man aus holzessig-
saurem Kalk (siehe unter „Calci umverbindunge n") durch Zer-
setzung mit Glaubersalz und nachherigen Zusatz von etwas SodalOsung zut
vollständigen Ausfällung des Ca. Die erhaltene Lösung wird zur Trockne
verdampft, der Rückstand zur Zerstörung organischer Beimengungen aaf
250° C. erhitzt, dann wieder gelOst und zur Kristallisation gebracht. Nach
Carl Bauer fügt man NaOH beim Eindampfen der Rohlösung zu, wodurch
schnell ein reines Produkt erzielt wird. Im übrigen werden jetzt grosse Mengen
des Azetats auch aus rektifizierter Essigsäure hergestellt. Nach dem Amer.
Pat. 779290 geht man vom Calciumazetat aus, indem man dessen Lösungen
mit Natriumsulfat versetzt und dann Baryumkarbonat zur Ausfällung der noch
in Lösung gebliebenen Sulfate zufügt.
Natriumverbindungen. 797
Das Natriumazetat bildet mit 3 mol. HsO farblose monokline Sflulen, die
sich in 1 T. H2O, in 23 T. Alkohol lösen; die wässerige Lösung schimmelt
leicht. Man benutzt es zur Darstellung von Essigsäure, weiter zur Rotfärberei
und Zeugdruckerei. Preise siehe unter „Azetat e".
2. Natriamalaun siehe unter ,,A 1 a u n e".
3. Natriumaluminat und Natriumaluminiumchlorid
siehe unter „Alumfniumverbindunge n**.
4. Natriumamid NaNHi. Man stdlt es nach dem D. R. P. 117 623
dar, indem man In das Ober seinen Schmelzpunkt erhitzte Na-Metall in raschem
Strome und möglichst feiner Verteilung Ammoniak einleitet. Das Natrium-
amid hat neuerdings Wichtigkeit für die Indigosynthese gewonnen (vgl. Artikel
„Indigofarbstoff e*').
5. Natriumarsen iat (arsensaures Natrium; Natrium arsenieicum).
Das saure Salz NaHsAsOt erhält man durch massiges aber andauerndes Er-
hitzen von 36 T. AssOs mit 3 T. NaNOa. Das neutrale Arseniat NasHAsO« +
12 HsO wird durch Sättigen der Lösung des sauren Salzes mit NasCOs dar-
gestellt; man benutzt es zuweilen in der Färberei und im Zeugdruck als Be-
festigungsmittel für Beizen.
Natriumareeniat, techn., wasserfrei (50% As«05) % kg Mk. 75,00
(40% AsgO») % „ „ 69,00
» krist oj^ „ „ 78.00
„ dopp. raffin., wasserfrei ^lo n n ^'^fiO
n krist % „ „ 100,00
„ ehem. rein, krist I kg Mk. 1,80; % „ „ 160.00
„ „ „ wasserfrei 1 „ „ 2,60; % „ „ 240.00
Saures Natriumarseniat (65% As«05) % „ „ 73,00
6. Natriumazid. NaNa. Es wird jetzt nach D. R. P. 205 683 durch
Einwirkung von Alkylnitriten atif Hydrazin technisch gewonnen und bildet
weisse, leicht in HsO lösliche Kristalle. Es dient als Ausgangsmaterial zur
Darstellung von Stickstoffwasserstoffsäure und deren Schwermetallsalzen,
welche als Ersatz von Knallquecksilber bei Initialzündern Verwendung finden.
Natriumazid 1 kg Mk. 60,00
Dr. F. Raschig, ehem. Fabrik, Ludwigshafen a. Rh.
7. Natriumbichromat siehe No. 13 Natriumchromate.
8. Natriumbikarbonat siehe No. 25 Natriumkarbonate.
9. Natriumborat. NasBtO?. Gewinnung und Preise siehe unter
„Bora x".
10. Natriumbromid (Bromnatrium; Natrium Iromatum). NaBr.
Die Darstellung geschieht analog der von Kaliumbromid (s. unter ^Kalium-
verbindunge n*')* NaBr ist ein farbloses, neutrales Salz von alkalisch-
salzigem Geschmack, das meist wasserfrei benutzt wird, sonst mit 2H9O
kristallisiert. Es ist sehr hygroskopisch. NaBr findet ausgedehnte medi-
zinische Verwendung.
Natriumbromid, entwässert, D. A. IV 1 kg Mk. 2,50
KOnigswarter & Ebell, Lindem vor Hannover. | £. Merck, Darmstadt.
11. Natfiumchlorat (chlorsaures Natrium; Natrium cMoricum).
NaClOa. Die früher übliche Darstellung aus Kaliumchlorat mit Kieselfluor-
natrium und Natriumbitartrat wird jetzt nicht mehr geübt. Auch das Verfahren
seiner Gewinnung aus Magnesiumchloratlauge ist schon im Verschwinden.
Bei dieser Methode leitet man Cl in Magnesia, die sich in wässeriger Auf-
schwemmung befindet, dampft die erhaltene Magnesiumchlorat-Rohlauge auf
40" Bö ein, bewirkt durch NaOH und NasCOs die Umsetzung zu NaClOt und
dampft weiter auf 50^ Bö ein; hierbei scheidet sich NaCl aus, während aus
der Lauge beim Erkalten NaClOs auskristallisiert. Beachtung findet neuer-
dings das Verfahren von K. J. Bayer; es ist unter Kaliumchlorat (No. 6 im
Artikel „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n**) erörtert.
Die Hauptmenge des NaCIOa wird aber heute etektrolytisch ge-
wonnen, und zwar im wesentlichen auf dieselbe Weise wie KCIOs (s. d.).
798 Natriumverbindangen.
Über Einzelheiten siehe den Artikel „Chlorallcatiprozess, elek-
trolytische r".
Natriumchlorat, krist % kg Mk. 78,00
n Pulver ^lo „ „ 83,00
KOnigiwirter & Ebdl, Linden tot Hannover.
12. Natriumchlorid (Chlornatrium; Natrium chloratum). NaCl.
Alles Technische siehe unter ,,Salz'*. Die reine Verbindung bildet farb-
lose Kristalle des regulären Systems mit hexaedrischer Spaltbarkeit. 100 T.
HsO lösen bei 0^ = 35,5 T., bei 100<^ = 39,2 T. NaCl. Bei Abwesenheit anderer
Beimengungen ist es auch an feuchter Luft beständig; In Alkohol und Äther ist
es unlöslich. Seh. P. 850®.
Cblornatrittm, ehem. rein, D. A. IV % kg Mk. 40,00
„ entwässert •/, „ „ 60.00
« feinstes Pulver »/o „ „ 80,00
„ „ wasserfrei ^jo y, „ 100»00
„ n » geschmolzen .... 1 kg Mk. 2,25; «/o « „ 200,00
Chlornatrium, chemisch rein fflr Analyse:
KSnigHworter & Ebell, Linden tot Hannover.
13. Natriumchromate.
a) Neutr. Natriumchromat (chromsaures Natrium; Natrium
ehromtcum). NatCr04+ lOHtO. Es wird durch Glühen von 6 T. gepulvertem
Chromerz mit 3 T. kalz. NasCO« und 3 T. Kreide in oxydierender Flamme,
Auslaugen der heissen Masse bis zur Stärke von 45' Bö, Eindampfen auf
52^ Bö und Kristallisierenlassen erhalten. Andere Darstellungsmethooen siehe
unter Kaliumchromat (No. 8a im Artikel „Ka 1 i u m ver b i nd ungen").
NasCrO« + 10 HsO bildet gelbe, an der Luft zerfliessliche, in Wasser sehr
leicht lösliche Kristalle, die in der FSrberei und zur Darstellung von Chrom-
farben benutzt werden.
Natriumchromat, techn ^/o kg Mk. 70,00
„ ehem. rein 1 „ „ 3,75
KDnigBwarter & Iia>eU, Linden vor Haxmorer.
b) Natriumbichromat (saures chromsaures Natrium; Natrium
hichramicum). NasCrtOr. Zur Darstellung glflht man Chromeisenstein mit
Kalk, Salpeter und Soda, laugt die Masse aus und versetzt die Lauge mit HCl,
wodurch NatCrtO? und NaCl entsteht; letzteres wird ausgesotten und die
Mutterlauge stark eingedampft. Auch noch verschiedene andere Gewinnungs-
methoden sind im Gebrauch, so erhält man es aus dem neutralen Chromat
durch Behandeln der Lösung mit HsSOt. Nach dem D. R. P. 133 736 verfährt
man zur gleichzeitigen Darstellung von Natriumbichromat und Natrium-
bikarbonat wie folgt: Eine Na,CrO«-Lösung wird mit NHs+COs behandelt,
bis die Hälfte des Na als NaHCG« niedergeschlagen ist. Mau entfernt nun den
Niederschlag und treibt aus der entstandenen Lösung von (NH«)fCr04 +
NasCrOt das NH« aus, wodurch man eine Lösung von NasCraOr erhält, die
bis zur gewünschten Stärke konzentriert wird. Aus dem NaHCO« kann man
die Hälfte CO« austreiben und das zurückbleibende NasCO« zum Aufschliessen
von Chromerz benutzen. Über andere Darstellungsverfahren siehe unter
Kaliumchromate (No. 8a und 8b im Artikel „Kaliumverbindunge n*').
Das dort genannte D. R. P. 151 132 ist jedoch für die Darstellung von Natrlum-
chromaten nicht verwendbar. Man soll dafür nach dem D. R. P. 163 541 eine
geschmolzene Mischung von Chromeisenstein und Atznatron elektrolysieren,
und 2war bei gleichzeitiger Zuführung von Luft, um Natriumsuperoxyd als
Sauerstoffüberträger in der Schmelze zu erzeugen.
Das NasCrsOr bildet rotgelbe, sehr zerfliessliche Kristalle.
Natriumbichromat % kg Mk. 61,00
„ krist., gerein % » » 95,00
„ -wasserfrei 1 „ „ 1,50
14. Natriumeitrat siehe No. 48 Natriumzitrat.
Natriumverbiiidiingen. 799
15. Natriumcyanamid. Na^CNs. Lässt man nach dem D. R. P.
148045 Kohle oder kohlenstoffhaltige Materialien bei einer Temp., welche
unterhalb des Seh. P. des entsprechenden Cyanalkalis liegt, d. h. bei 350 bis
400^, auf A 1 k a 1 i a m i d einwirken, so erhält man Alkalicyanamid, ent-
sprechend der Gleichung: 2 NaNH. + C = Na«CNs + H«. (Dagegen würde
bei SOO^ und darüber nach dem D. R. P. 90 999 unmittelbar Alkalicyanid ge-
bildet werden, entsprechend der Gleichung: NaNH, + C = NaCN + Ht.) Vgl.
auch die D.R.P. 124 977, 126 241, 148 046 und 149 678 untenstehend bei
Natriumcyanid.
16. Natriumcyanid (Cyannatrium; Natrium cyanatum). NaCN.
Allgemeines über die Darstellung der Cyanalkalien siehe unter Kalium-
Cyanid im Artikel „Kaliumverbindunge n". Gerade auf diesem
Gebiete ist eine so überaus grosse Zahl von Methoden veröffentlicht worden,
dass selbst eine Aufzählung an dieser Stelle unmöglich ist.
Von den vier in der Technik zur Darstellung von Alkalicyaniden fast
ausschliesslich gebrauchten Verfahren sind drei unter Kaliumcyanid im
Artikel „Kaliumverbindungen" erörtert. Das vierte, welches für die
Gewinnung von NaCN sehr wichtig zu werden verspricht, geht von metall.
Natrium aus. Nach diesem durch die D. R. P. 124 977 und 126 241 geschützten
Verfahren lässt man Ammoniak auf ein Gemisch von Natriummetall, Kohle
und Natriumcyanid bei einer den Seh. P. des Cyanids nicht wesentlich fiber-
steigenden Temperatur einwirken. Man verwendet also von vornherein das
Produkt, welches man bei dem Prozess gewinnen will, erhält aber durch den-
selben die doppelte Menge. Das Verfahren beruht auf folgendem Prinzip:
Lässt man Natriumamid NaNHt bei ca. 400® auf Cyannatrium einwirken, so er-
hält man Dinatriumcyanamid, entsprechend der Gleichung: NaNHt + NaCN
= N(Nat) . CN + Hs; das Dinatriumcyanamid wieder kann durch Kohle in
Natriumcyanid übergeführt werden, und man kann nun beide Prozesse in der
oben genannten Weise zu einem verschmelzen, indem man das Dinatrium-
cyanamid nur vorübergehend bildet, d. h. ausser dem Alkalimetall und der be-
rechneten Menge Kohle die zur Bildung des Cyanamids notwendige Menge
NaCN in dem Reaktionsgefäss vorschlägt und bei einer nur wenig über dem
Seh. P. des Cyanids gelegenen Temperatur NH« einleitet. Nach den Zusatz-
D. R. P. 148 046 und 149 678 kann man die intermediäre Bildung von Cyanamid
auch erreichen, ohne von vornherein fertiges NaCN vorzuschlagen, und zwar
wird das aus Na, NHs und C zunächst entstehende Alkaliamid durch Kohle
bei einer zwischen 350 und 600® liegenden Temp. in das beständige Alkalicyan-
amid übergeführt (2NaNH2 + C= Na,CN, + HO; ist alles Na in Cyanamid
umgewandelt, so wird die Temp. soweit erhöht, dass durch weitere Kohlen-
stoffaddition das Cyanid entsteht: NasCNt + C = 2 NaCN. Auch kann man,
anstatt bei dem ganzen Verfahren festen Kohlenstoff zu benutzen, denselben
in Form von flüssigen oder gasförmigen Kohlenstoffver-
bindungen zuführen; diese werden zugleich mit dem NHs durch dasselbe
oder ein getrenntes Zuführungsrohr in das geschmolzene Na eingeleitet.
Nach dem D. R. P. 160 637 lässt man HCN von NaOH absorbieren, wäh-
rend letzteres zuerst auf 200® und dann weiter auf 300® erhitzt wird.
Sonst noch für NaCN in Betracht kommende Fabrikationsmethoden,
namentlich das neue Verfahren von Frank und E r 1 w e i n , wobei man vom
Stickstoff der Luft ausgeht, sind unter Kaliumcyanid (No. 9 im Artikel „K a -
liumverbindunge n") besprochen. Bei letzterem Verfahren erhält man
Dicyandiimid, das beim Schmelzen mit NaaCOs hauptsächlich NaCN (und NH«)
bildet. Dem Frank sehen Verfahren in vieler Hinsicht ähnlich ist das Amer.
Pat 787 380, wonach man NaaCOs auf eine Masse von Erdalkalicyanid und
Cyanamid unter starker Erhitzung (auf Rotglut) einwirken lässt; darauf laugt
man aus, gibt NaHCO« zu und lässt zuletzt das NaCN bei höchstens 5® aus-
kristallisieren, während die Verunreinigungen in der Lösung zurückbleiben.
Das D.R.P. 176 080 nimmt zur Gewinnung von Alkalicyaniden mittels
Luftstickstoff den Weg über die Nitride, die sich bekanntlich mit einer
Reihe von Metallen leicht bilden. Nach vorliegendem Verfahren benutzt man
Magnesiumnitrid oder Calciumnitrid, die im Gemenge mit Alkalikarbonat und
300 Natriumverbindungen.
Kohle erhitzt werden; hierbei f2:erät das Qemeni^e ins Glühen, und ohne weitere
Wärmezufuhr setzt sich das Glflhen unter Bildung von Cyanalkali d.urch die
ganze Masse fort. Die Ausbeute wird erheblich besser, wenn man nach
D. R. P. 180 118 das Alkalikarbonat ersetzt durch Aikalimetall; das Mg wirkt
dann anscheinend als Kontaktsubstanz. Beispielsweise lässt man auf ein
Gemisch von 23 Mg, 92 Na und 92 C bei Rotglut reinen N einwirken, wobei
das angewandte Na nahezu quantitativ in NaCN übergeht, anscheinend nach
den Gleichungen:
3Mg + N, = MgsN,. — MgsN, + 2Na + 2C = 3Mg + 2NaCN.
Das Franz. Pat. 347 373 schützt ein Verfahren zur Reinigung von
Cyaniden derart, dass man das Rohcyanid in Gegenwart von Wasser und Am-
moniumsalzen destilliert, das Ammoniumcyanid sammelt und es mittels Saure
oder Base zersetzt. Auch das D. R. P. 207 886 bezweckt ein Verfahren zur
Herstellung von reinem NaCN aus rohen, durch Absorption blausäurebaltiger
Gase in Natronlauge gewonnenen Lösungen: Man versetzt die Lösung mit
einer dem freien und dem kohlensaluren Natron Univalenten Menge
wässeriger Blausäure sowie mit einer dem kohlensauren Natron genau ent-
sprechenden Menge Kalk in Form des reinen, trockenen Hydrats und rührt
einige Zeit um. Dabei treten die Reaktionen ein:
NaOH + HCN = NaCN + HtO;
Na»COs + 2 HCN -f CaO = 2 NaCN + H,0 +CaCO,.
Enthält die Lösung nach der Behandlung mit Kalk noch Sulfat, so wird sie
nach der Filtration vom Calciumkarbonat wieder durch Blausäure und Baryt-
hydrat gefällt, entsprechend der Gleichung:
NajSO* + Ba(0H)2 + 2 HCN = BaSO* + 2 NaCN + 2 H,0.
Die filtrierte Lösung wird im Vakuum bei niedriger Temperatur eingeengt,
wobei sich die Verunreinigungen und der Kalk ausscheiden. Aus der ge-
reinigten, warm filtrierten Lösung erhält man beim Erkalten das reine wasser-
haltige Salz, das abgeschleudert und durch Trocknen im Vak)uum neben
festem NaOH vom Kristallwasser befreit wird.
Das Natriumcyanid wird ebenso benutzt wie das Kaliumcyanid
(s. d.) und scheint dasselbe für manche Zwecke verdrängen zu sollen.
Cyannatrium, tcchn 1 kg Mk. 2,50; % kg Mk. 230,00
„ ehem. rein t „ „ 24,00
17. Natriumferrocyanid siehe „Eisenverbiirdunge n".
18. Natriumfluorid (Fluornatrium; Natrium fluoratum), NaF.
Es wird durch Neutralisieren von Fluorwasserstoffsäure (siehe unter „Fluor-
verbindunge n") mit NasCOs und Eindampfen zur Kristallisation erhalten.
Nach dem D.R. P. 116 848 stellt man es entsprechend folgenden Gleichun-
gen dar:
a) 2 NaHSO* -f CaFs = 2 HF -f CaSO* 4- NatSO*;
b) 2 HF -1- NatSO* = 2 NaF 4- H,SO«.
Zur Ausführung lässt man Natriumbisulfat auf Flussspat bei Rotglut einwirken
und die entstandene Flusssäure sich mit der durch Auslaugen der Schmelze
erhaltenen Sulfatlösung umsetzen.
Man benutzt das NaF vor allem zum Atzen von Glas, weiter auch In der
Spiritusindustrie zur Entwickelungshemmung unerwünschter Gärungserreger.
Ausser dem neutralen NaF wird namentlich auch das saure Salz NaF. HF
verwendet.
Natriumfluorid, neutr. techn. bei grösseren Bezügen % kg Mk. 70,00
gcrein o/^ ^ ^ 190,00
„ ehem. rein o/o „ „ 340,00
„ saueres, techn. krist o/o , „ 90,00
„ „ „ Pulver o/o „ „ 8ö,00
Lehmann ft Vo«, Hamburg.
Natriumverbindungen. gOl
19. Natriumformiat (ameisensaures Natrium; Natrium formicicum),
H . COONa. Zur Darstellung lässt man nach dem Ooldschmidt sehen
Verfahren (D. R. P. 86419) Rohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf ge-
pulvertes Atznatron einwirken. Eine erhebliche Verbesserung dieses Ver-
fahrens bedeutet das Franz. Pat. 342 168; hiernach wird in ein mit Koks ge-
fülltes Gefäss bei 200^ Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO (Gene-
ratorgas) durchgeblasen. Oder man bringt NasCOs-Lösung mit Koks bei 220*
zusammen und behandelt dann längere Zeit mit CO. Weiteres, insbes. über
das D. R. P. 179 515, siehe unter „A m e i s e n s ä u r e**.
Natriumformiat. tcchn •/o kg Mk. 140,00
„ ehem. rein, entwässert 1 kg Mk. 3,00; ®/o n n 26&,00
O. Erdmaim, Leipziff-Lindenau.
20. Natriumgoldchlorid s. unter „Goldverbindunge n".
21. Natriumhydrat siehe No. 30 Natriumoxyde.
22. Natri umhy drosulf i t siehe unter „Hydrosulfite".
23. Natriumhypochlorit siehe unter j3 1 ^ 1 c h e n'*.
24. Natriumjodtd (Jodnatrium; Natrium jodatum). NaJ. Die Dar-
stellung entspricht der von Kaliumjodid (stehe unter „Kallumverbin-
dünge n'*).
NaJ kristallisiert bei gewöhnlicher Temperatur mit 2 HtO in monoklinen
Kristallen, dagegen über 40® wasserfrei in Würfeln. Es löst sich leicht in HtO
und Alkohol und findet ausgedehnte arzneiliche Verwendung.
Jodnatrium, entwässert D. A. IV 1 kg Mk. 23,50
25. Natriumkarbonate.
a) Natriumkarbonat NatCOa siehe unter „S o d a".
b) Natriumbikarbonat (Doppeltkohlensaures Natrium; Natrium
Hcarbonioum), NaHCOt. Das bei der Ammoniaksodafabrikation (siehe unter
„Soda") als Zwischenprodukt entstehende NaHCOt wird wegen seines NHt*
Gehaltes als solches nicht verwendet, vielmehr stellt man samtliches Natrima-
bikarbonat aus Kristallsoda oder neuerdings aus der reineren Ammoniaksoda
dar, indem man Wasserdampf und COt unter einer Temp. von etwa 80*. C. dar-
auf einwirken Iflsst; mit trockner COt wird die Reaktion beendet Ferner
könnte für die Gewinnung von NaHCOt auch noch das unter 12b Natrium-
b i ch r o m a t erwähnte D. R. P. 133736 in Betracht kommen. Das Bikarbonat
bildet farblose Kristalle, die meistens zu Krusten vereinigt sind. An feuchter
Luft werden sie allmählich trübe, und beim Kochen der wässerigen Losung geht
das Salz unter Abgabe von COt in das neutrale Karbonat über. 100 T. HtO
lösen bei 0^ 6,9 T., bei 20« 9,6 T., bei 60^ 16,4 T. NaHCOt. Man benutzt es
zum Entschälen der Seide, zum Waschen von Wolle, als Arzneimittel und zur
Herstellung yon Brausepulvern.
PrUfunfft Auf Yeronreliiigmiffeii prtfft man nach den Tonchrlften des D. A. IV. Dit
qualitativen Methoden som NachweM von Monokatbonat im Bikarbonat dnd almtlidi «umver-
liarig; <|uantitatiT beatiniiBt man den Oehalt an Monokarbonat durch Brmlttelung der Kohlen-
efture oder man verfUirt sehr zweckmaang nach der im Artikel „ A 1 k a 1 i m e t r i e" beachrie-
benen titrimetriscfaen Methode mit Barynmcfalorid.
Natriumbikaxboiut, techn. rein, je nach QuaUtät .... % kg Mk. 16,00—18^00
„ raffln. D- A. IV % « » 19,00
„ ehem. rein, pulv lo „ n 30,00
„ „ in PUttcn o/o „ „ 56,00
Honer 4 Co., Hambrny I, Alaterdamm IS/lS. 1 Tirtimann & Voai, Hamburf.
KBnifCflwarter & Ebell, Linden vor Hannover. j
NATRIUMNITRIT
Lehmann & Voss, Hamburg:.
Blftcber VII.
51
808 NatriuaTcrbiadiuigen.
26. Natriummolybdat (NaMum m^lyhdaenicum), Dnrch Lösen
von Molybdäntrioxyd MoO^ in Natronlauge gewonnen. Ausser dem r^iulAre«
Salz NaiMoO« gibt es noch verschiedene Polymolybdate.
Natanminolybdat, techn 1 kg Bdk. ICMM
„ ehem. rein 1 „ „ 15,00
27. Natriumnitrat (salpetersaures Natrium; Natrium nitricum)
siehe unter „C h i 1 i s a 1 p e t e r*'.
28. Natriumnitrit (salpetrigsaures Natrium; Natriu/m nUrosun^^.
NaNOt, auch kurzweg als N i t r i t bezeichnet, kann unter anderm durch Ein-
tragen von trocknem Natriumnitrat in einen glühenden eisernen Tiegel dar-
gestellt werden. Besser glflht man nicht reines NaNOi sondern ein OemiscA
desselben mit Schwefelbaryum; die Reaktion entspricht der Gleichung:
4 NaNOs + BaS = BaSOt + 4 NaNO«.
Man laugt die geschmolzene Masse nach dem Erkalten mit HsO aus und
dampft die Lauge auf 40 — 45® Bi ein, worauf NaNO^ aaskristallisiert Das
D. R. P. 59 228 ersetzt das teuere BaS durch ein Gemisch von gemahlenem
Bleiglanz mit Kalk. Technisch benutet man beinahe ausschliessfich ein an-
deres Verfahren zur Nitritfabrikation, und zwar schmilzt man Weichblei mit
Chilisalpeter zusammen. Immerhin sind sonst noch viele andere Fabrikations-
melhoden vorgeschlagen worden. So leitet man nach dem D. R. P. 1 17 928
möglichst luftfreie schweflige Säure fiber ein nahe bis zur Sinterung erhitztes
Gemenge von Natriumnitrat und Erdalkalioxyd (an Stelle des letzteren kann
auch aas Hydrat oder Karbonat zur Verwendung kommen), wobei die Um-
setzung folgender Gleichung entspricht: NaNOt + CaO + SOt = NaNOs +
CaSOv Bei der Attsfahrung im Grossen erzielt man die erforderliche' innige
Mischung von Kalk und Chilisalpeter dadurch, dass man den gebrannten Kalk
mit der konzentrierten Salpeterlosung löscht. Die Ausbeute soll fast theore-
tiscti sein und die Trennung vom unlöslichen Gips sich sehr leicht bewerk*
stelUtfen lassen. — Das D. R. P. 138 029 besteht in der Reduktion von Salpeter
mit Sulfiten, und zwar schmilzt man NaNOt bei Gegenwart von NaOH und
Iflsst auf die Schmelze t)ei Temperaturen zwischen 3^) und 420* wasserfreies
Sulfit unter gutem RQhren einwirken; das gebildete Nitrit gewinnt man durch
Aaslaugen mit Nitritmutterlauge und durch Kristallisation. Vermeidet man
jede Überhitzung, so soll eine fast theoretische Ausbeute erzielt werden. —
Nach dem D. R. P. 168 272 leitet man NHs, mft Luft oder O gemischt. Ober
auf 650—750* erhitzte Metalloxyde (wie FeiOt oder CuO; zweckmassig ver-
wendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und ISsst das so erhaltene
Salpetrlgsfiureanhydrid auf eine Lösung von NaOH oder NatCOt einwiriten.
Das D. R. P. 160 671 ISsst NaNOt mit Kalk und Oraphit znsammenschmelcen
und aus der erhaltenen Masse das NaNOt auslaugen, wBfhrend der Rückstand
wieder in den Betrieb zurückgeht Das Franz. Fat. 350619 geht von den
Sticlcsloffoxyde enthaltenden Gasgemengen aus, wie man sie bä elektrischen
Entladungen in Luft erhfilt. Diese Gase leitet man direkt in ein mit NaOH be-
schicktes Absorptlonsgefäss, wobei nach den Versuchen der Patentinhaber
Nitrit entsteht, ohne dass durch Oxydation Nitrat gebildet wfirde. Weitere
Verfahren zur Herstellung von Alkalinitriten siehe bei Kalinmnitrit
unter „Kaliumverbindunge n**. An neuen Patenten seien noch ge-
nannt: D. R. P. 188 188, 203 751, 207 259, 212 203, Franz. Pat. 388276,
388 122 sowie die Norw. Pat. 17 550 und 18 030 von 1907.
Das reine Nitrit kommt gewöhnlich in Stangen geschmolzen hi den
HandeL
mtriumnltrit. techn. (96—98%) «/o kg Mk. 67,0t
„ ehem. Teln, in Stiageln 1 ^ ^ 3,09
S0iiigi*arter k EbeU, Linden vor Hannover. t Iflhoiann A Vc«» Bamburg.
4
29. Natriumoxaiat (oxalsaures Natrium; Natrium oxalieum).
NasCtCt.» Früher wurde es durch Sättigen von NatCOt-L^sung mit Oxalsäure
erhaMon. Ffigt «an noch ebensoviel OxaisAiNre hüiM, als mr Sättigung ver»
Natriumvex1>indimgen. 80S
braucht wurde, so erhalt man Natriumbioxalat (Natrium hioxalicum}
NaHCO«.
Jetzt stellt man es ausschliesslich nach dem Ooldschmidtschen
Verfahren aus Salzen der Ameisensäure dar; Ober diese Methode
und ihre Verbesserungen siehe unter Kaliumoxalat (No. 23 a unter „Ka-
liumverblndunge n'*).
NatxiumozalAt, gei«imgt <^/o kg Mk.100,00
„ ehem. rein */o » n 170,00'
Natriumbioxalat, gereinigt % „ „ lOCOO-
D ehem. rein 1 „ „ 3*20*
Natrinmammoniumoxalat 1 „ „ 2,90
KOnigawarter & EbeU, Linden vor Hannorer.
30. N at r i u m o X y d e.
a) Natriumoxyd {Natrium oxydaium). KasO. Eis vor kurzem war
es noch nicht sicher festgestellt, ob Na und K überhaupt fähig seien, normale
wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darsellung dieser Oxyde gelungen,
und zwar lässt man nach dem D. R. P. 147 933 die entsprechenden Superoxyde
auf die Metalle selbst einwirken. Die Reaktion ist sehr lebhaft und gebt schon
beim Zusammenbringen beider Bestandteile an der Luft unter Entflammung vor
sich, doch ist es besser, die Umsetzung durch Berahrung der Masse mit einem
heissen Metallstabe einzuleiten, wobei sich die Mischung zu lebhafter RotgjltA
erhitzt Zur Darstellung von NatO werden z. B. 39 kg NatOt + 23 kg Na in
einer Kugelmühle fein gemahlen, wodurch ein tiefgraues Pulver erhaJten wird.
Nach beendeter Umsetzung entsteht eine weisse feste Masse von fast reinem
NatO. Eine Abänderung dieses Verfahrens umgreift das D. R. P. 148 784;
hiernach erhitzt man NaiOt mit Na unter Zusatz einer kleinen Menge NaOH
auf eine 400^ überschreitende Temp., indem das Erhitzen gegen das Ende der
Reaktion im Vakuum ausgefflhrt wird. Schliesslich ist das D. R. P. 143467 zu
erörtern: Nach diesem interessanten Verfahren erhält man durch Kalzinatiom
von NaNOt mit Na nicht, wie man Mher fllauble, das Peroxyd, sondern NatO,
entsprechend der Gleichung: NaNOt + 5 Na == 3 NatO + N. unter Erspartmg
von metail. Na kann man diesdbe Umsetzung mit Nitrit erreichen: NaNCX
+ 3 Na = 2 NatO + N. Man schmilzt das Na in einem eisernen Rlihrkessel
und trägt allmählich gesdimoflzenes wasserfrdes NaNOt bezw. NaNO« in ent-
sprechender Menge an, wobei der Kessel gut verschlossen gehalten werdtm
mttss, damit kein Verbrennen der Reaktionsmasse eintritt. Nach dem Zasati*-
D. R. P. 144 243 wirkt Na auch auf die Nitrate und NHrite der a 1 k a I i s c h e«
Erden unter Bildung von NatO ein; die entstehenden ErdaUcalimetntloxyiie
gehen dabei mit in das Reaktionsprodukt fli>er. Der Prozess entsprich! 4er
Gleichung: 10 Na + Ba(NOt)t = 5 NatO -f BaO + Nt oder bei Verwendnng
von Nitrit: 6 Na + Ba(NOt)f =: 3 NatO + BaO + Ns. Bei Verwendung von
Nitraten verläuft die Reaktion stürmischer, weshalb <ler Zusatz von NaOH als
Verdünnungsmittel empfehlenswert ist. — > Vgl. auch Kaliumoxyd <No. 24 a
im Artikel „Kaliumverblndunge n'O-
b) Natriumhydrat (Atznatron, Natron; Nairium hydricwn). NaOH«
Alles Technische über die Darstellung siehe unter „Soda, kaustische^
sowie im Artikel „Chioralkaliprozess, elektrolytischer*';
über die Lösung s. unter „Natronlause''« Das technische Ätznatron
bildet eine weisse steinartige Masse; reines NaOH Ist durchscheinend kristal-
linisch, an der Luft zerfllessend und begierig COt absorbierend, höchst ätzend
wirkend •
Auf das Verfahren zur Darstellung von reinem NaOH für den Labor»-
torlumsgebrauch von Küster (Zeitschr. f. anorg. Chem. 1904, 474 und Chem,
Zig. Repert 1904, 318) sei hier nur verwiesen.
Die technischen Qualitäten siehe unter „Soda, kaustisch e".
Natrlumliydrat, gereinigt, weiss, in Stucken % kg Mk. 80,00
n n Stängeln o/^ ^ ^ 85.00
„ n Pxü^et o/o „ ;, 8-i.OO
51*
804 Natriumverbindungen.
Natriumhydrat, mit Alkohol gereinigt, in Stacken 1 kg Mk.2,00; % kg Mk. 180.00
n Stangeln 1 „ „ 2.10; «/o „ „ 190.00
n Polder 1 n n 2,10; % „ „ 190.00
„ ehem. rein 1 „ „ 8,00
KOnifiwarter & £b«U, Linden vor Hiumover. | £. Merck, Danofitadt.
c) Natriumsuperoxyd (Natriumperoxyd ; Natrium peroxydatum).
NatOf. Man stellt es nach dem D. R. P. 67 094 durch Erhitzen von Natrium
in Aluminiumgefflssen unter Oberleiten von trockener (kohlensäurefreier) Luft
auf 300* her. Nach dem Amer. Pat. 739 375 bringt man zur Gewinnung von
NatOt Natrium zum Schmelzen und setzt es der Wirkung eines oxydierenden
Gases (z. B. der Luft) aus, das im Überschuss vorhanden sein muss. Es bildet
eine weisse Masse, die sich leicht unter Sauerstoffentwicklung in HtO löst,
und wird an Stelle von Wasserstoffsuperoxyd (s. d.) in der
Bleicherei benutzt. 7,25 kg NatOt entsprechen in der Wirkung ca. 100 kg
HtOt von 10—12 vol. %. — Unter der Bezeichnung O x o n e kommt geschmol-
zenes NatOt in den Handel, das an der Luft Feuchtigkeit absorbiert und
gleichzeitig 0 ab^^ibt, deshalb zur Reinigung der Luft in unventilierbaren
Räumen (z. B. Unterseebooten) dienen soll.
Ein Hydrat des NatOt gewinnt man nach dem Franz. Pat. 320 321 durch
Mischen von NatOt mit dem 6— 8 fachen seines Gewichts an zerkleinertem
Eis; die Temp. fällt sehr stark, und es bilden sich kleine weisse Kristalle von
NatOt(HtO)8, die durch Alkohol ausgewaschen und getrocknet werden.
Natriomfuperoxycf 1 kg Mk. 4,00; % kg Mk. 350,00
„ Pulver i „ r, 5,25
„ Tabletten (zu 100 g) l « „ 7.00
„ in Würfeln 1 „ „ 7,50
Btaifiwarter & Ebell, Linden vor Hannover. 1 Chem. Werke Kirchhof k Neinth. O. m. b. H..
I BerUn N. 24.
31. Natriumperborat (fiberborsaures Natrium; Perborax;
Natrium perhoricum). Trägt man ein Gemisch von 248 g Borsäure und 78 g
Natriumsuperoxyd allmählich in 2 1 kaltes Wasser ein, so fällt der Perborax
NatBtOa + 10 HtO als schneeweisses Kristallpulver nieder. Sättigt man von
vornherein die Hälfte des Natrons durch eine Mineralsäure ab, so erhält man
das Metaperborat NaBOa + 4 HtO in weissen, völlig luftbeständigen Kristallen.
Dieses von J a ti b e r t herrührende Verfahren ist durch Franz. Pat. 336062
geschützt. Die so gewonnenen KristäUchen scheidet man durch Kühlung voll-
ständig ab, wäscht sie mit Alkohol und trocknet bei 50-«0^. Ein Zusatz-
patent schreibt vor, die Borsäure gleichzeitig mit HtSO« auf NatOt einwirken
zu lassen. Auch das Engl. Pat. 22 004 von 1904 schützt die Darstellung von
Natriumperborat aus Borsäure und NatOt (in molekularen Mengen) unter Zusatz
einer geeigneten Säure in der Kälte.— Auch aus Borax und Wasserstoffsuperoxyd
in Gegenwart von NaOH lässt sich Natriumperborat erhalten. Nach dem
D. R. P. 193 722 beliandelt man Lösungen von NatOt in HtO mit COt oder
AlkaJibikarbonaten und trägt in die so gewonnene Lösung von Natrium-
perkarbonat Alkaliborate (z. B. Natrituhmetaborat) ein, worauf das Natrium-
perborat als Niederschlag fast quantitativ ausfällt Nach dem D. R. P.
204 279 lässt man HtOt auf Natriummetaborat in Gegenwart von NaOH und
von aussalzenden Mitteln, wie NaCl, bei niedriger Temperatur einwirken,
wobei der Perborax in einer Ausbeute von etwa 87 % ausfällt. Nach J a u b e r t
eignet sich das Natriumperborat vorzüglich zur Darstellung von HtOt in grösster
Reinheit, ]a die Lösung des Perborats in kaltem HtO verhält sich an und fOr sich
wie freies Wasserstoffsuperoxyd. Beim Auflösen von 170gNatriumperborat und
60 g Zitronensäure in 1 1 HtO entsteht eine neutrale 10 vol. %\ge Lösung, die
mindestens so kräftig antiseptisch wirkt wie das gewöhnliche HtOt. Man
benutzt das Perborat deshalb vorteilhaft medizinisch als Wundantiseptikum,
und zwar sowohl in Pulverform wie in Lösung. Über 40® beginnen sich die
Lösungen unter 0-Entwicklung zu zersetzen. Die Löslichkeit des Salzes be-
trägt zwischen 15 und 32^ etwa 25,5—37,8 g auf 1 1 HtO, doch können durch
Zusatz von Säuren konzentriertere Lösungen hergestellt werden.
Nfttrinmverbindungeii.
805
Natriuroperborat
1 kg Mk. 3,50
mediz 1„ „ 4,50
Königswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
E. Merck» DarmsUdt.
a. Werke Kirchhoff k Neiratb, G. m. b. H.,
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32. Natriumperchlorat (überchlorsaures Natrium; Nairium pw^
oricum). NaClOt. Die Darstellung entspricht derjenigen des Kaliumper-
orats; siehe darüber die Artikel „Ka liumverbindungen" (No. 25),
ercblorate'* und „Chloralkaliprozess, elektroly-
5 c h e r".
Natriumperchlorat, raffin % kg Mk. 350,00
„ ehem. rein h n » 525,00
33. Natriumperkar honat (Oberkohlensaures Natrium; Natrium
''carhonicum). Nach Tanatar erhält man Natriumperkarbonat von der
rmel NatCÖ« + 1% H«0 aus Natriumkarbonat und Wasserstoff super-
^d. Nach dem D. R. P. 145 746 erhält man dasselbe Salz in fester rorm
rch Mischen von flüssiger oder fester Kohlensäure mit trocknem kristalli-
rtem Natrtumsuperoxydhydrat, wobei die COt im Überschuss sein muss.
in erhält eine teigartige Masse, die von dem wenigen Reaktionswasser ge-
nnt und getrocknet wird. Die Reaktion entspricht der Gleichung:
Na,Oj . 8 H,0 -h COt = Na,COt + 8 H,0.
ch D.R.P. 188569 gelangt man analog zu einem sauren Natriumperkarbonat,
inn man bei niedriger Temperatur mehr als 1 mol. CO» auf Natriumsuper-
ydhydrat einwirken lässt.
Natriumperkarbonat 1 kg Mk. 10,00
34. Natriumpermanganat (übermangansaures Natrium; Natrium
tnanganicufn). NaMnO«. Es wird entweder wie Kaliumpermanganat (siehe
. 27 unter „Kaliumverbindungen*') oder durch Erhitzen der Man-
noxyde (welche man bei der Regeneration des MnOt von der Chlordarstel-
ig erhält) mit NaOH an der Luft auf 400® gewonnen und bildet in HtO sehr
cht lösliche und schwer kristallisierbare Massen, die hier und da anstatt des
InOt als Bleich- und Desinfektionsmittel Verwendung finden.
Natriumpennanganat, roh «... % kg Mk. 45,00
„ ehem. rein 1„ „ 2(^00
35. Natriumperoxyd siehe No. 30c Natriumsuperoxyd.
36. Natriumpersulfat (Oberschwefelsaures Nairiujn; Natrium
-mlfuricum), NaiSaQ«. Es wird durch Elektrolyse von NasSOt mit HsSO«
lalten (D. R. P. 172 508) und in der Technik als Oxydationsmittel benutzt,
ch die D.R. P. 155 805, 170 311 und 205 067 beziehen sich auf die Qe-
nnung von Natriumpersulfat
Natrinmpcrtalfat, xein 1 kg Mk. 2,70; ^lo kg Mk. 240,00
SQ6 NsLtriumverbiiidttiigea.
23. Natriumphosphat (phosphorsaures Natrium; Natrium phos-
phoricum). NatHPOt. Bei der technischen Gewinnung geht man
meistens von der Knochenasche, sonst auch von natOrlich vorkommen-
den Phosphoriten aus. Man digeriert 10 T. Knochenasche (basisches
Calciumphosphat) mit 50 T. HtO und 9 T. konz. HtSO« mehrere Tage,
filtriert den erhaltenen Brei durch Leinwand und dampft die FlOssIg-
teit» welche freie HtPOt und Monocalciumphosphat CaH4(P0«)s ent-
lait, auf etwa 20 T. ein, worauf man zur Abscheidung von ffelOstem Cal-
ciumsulfat stehen lässt. Dann verdünnt man, fällt sämtliches Ca durch Neu-
fralisieren mit NatCOs-Lösung, filtriert vom Rückstände ab, dampft in eisernen
Kesseln ein und bringt die Lösung zur Kristallisation. Nach andern Verfahren
fersetzt man Caiciumphosphatlösungen mit NaaSOt und führt das hierbei ent-
tteheade saure Salz NasHPO« durch Zusatz von NatCOt in neutrales Phosphat
MatUPO« oder auch in basisches Phosphat NatPO« über. Phosphorite werden
In HQ gelöst und die Lösung dann ebenfalls mit NasSO« wäter behandelt
I>as neutrale Salz NatHPO« + 12 H9O bildet grosse, farblose, kflhlend-salzig
schmeckende, leicht verwitternde, schwach alkalisch reagierende Kristalle,
ixe in 4 T. kaltem und in 2 T. heissem HtO löslich sind; sie schmelzen leicht
ind gehen beim Glühen in Natriumpyrophosphat NatPtOr über. J^n benutzt
HatrhiDiphosphat zur Hersteilung von Glasuren« znra Verzinnen, Löten und
Sctoweissen, auch als Imprägnierungsmittel in der Färberei sowie als Arznei*
mitte«. Durch Auflösen von 5 T. NatHPO* und 2 T. (NHt),HP04 in heissem
Wasser und Erkaltenlassen erhält man das sogenannte Phosphorsaiz,
d; h. saueres Ammoniumnatriumphosphat Na(NH«)HP04-h 4HtO; es bildet
grosse durchsichtige monokline Kristalle^ die leicht schmelzen und dabei Na-
kiummetapbosphat NaPOf hinterlassen, weshalb man das Salz zu Lötrohr-
versuchen und Phosphorsalzperlen benutzt.
Natriumphosphat, raffin., krist % kg Mk. 25,00
„ entwässert 0/0 „ „ 65,00
„ doppelt faffin., kiwt 0/^ ^ ^ ^7^00
„ n j» entwässert . . . 1 kg Mk. 1,10; % „ „ 90,00
„ ehem. rein, krist D.A.IV % „ „ 40,00
^ „ „ entwässert .... 1 kg Mk. 1,60; % „ „ 140,00
. dreibasisch, tecfan. krist «/o „ „ G(»^
„ , raffm. krist «/o „ „ 75,00
. „ n n entwässert % „ „ 12a00
^ „ ehem. rein 1„ „ 3,00
„ sanres, teebn ^/o „ „ 140*00
„ „ raffin 1 kg Mk. 2.00; % „ « 180,00
„ „ ehem. rein 1 „ „ 3.00; % „ „ 250,00
Katriommetaphosphat, ehem. rein 1 „ „ 6,00
Natriompyrophosphat, gereinigt, krist % „ „ 90,00
„ „ entwässert % „ „ 86,00
„ ehem. rein krist % „ „ 170.00
„ I, n entwässert % „ ^ 190,00
„ » » geschm. . . . 1 kg Mk. 2,80; •/© „ „ 270,00
„ saures, techn ^jo „ „ 290,05
„ „ ehem. rein 1„ „ 6,70
Phosphorsalz, techn. »/o „ „ 105,00
^ ehern, rein »/o „ „ 190,00
fiObigs warter k EbeU, Linden vor Hannover. | Lehmann & Voss, Hamburg.
38. Natriumplumbat siehe No. 19 unter „Bleiverbindunrgtin".
39. Natriumrhodanür (Rhodannatrium; Natrium^ rhodanatum).
NaCNS. Die Darstellung entspricht im wesentlichen derjenigen des Ka-
fiumrhodanUrs (vgl. No. 30 unter „Katiumverbindunge n").
Man benutzt es als Beize in der Färberei und Druckerei.
Natriamrhodanür, techn. krist */o kg Mk. 140,00
_ ^ gereinigt 1 » i» 3,50
NätrimttTerbindniigen. g07
Natriamrhoda&Qr, gereinigt, eatHrittert 1 kg Mk. SJbO
^ ehem. rein, krist i „ „ ' 4,50
KBnigawmrter k Ebell, Linden Tor Hannover. | Lehmann A Vom, Hamburg.
40. Natriumsilikat siehe unter „W a s s e r g ! a s".
41. Natriumstannat (zinnsaures Natrium; Präparier-
salz; Zinnsoda; Natrium stannicum)* NatSnOa + 3 HsO, wird durch
Schmelzen von Zinnstein mit NaOH oder durch Glühen von Sn mit NaOH und
NaNOa erhalten; auch gewinnt man es durch Kochen von Sn mit PbO und
Natronlauge, wobei das Sn unter Abscheidung von Pb in Lösung gebt. Die
im Handel befindliche Verbindung bildet eine körnige Salzmasse, die meistcs»
viele Verunreinigungen enthalt, so dass anstatt der theoretischen 56,4 % SnÖt
meistens nicht mehr als 40—44 % vorhanden sind.
Natriumstannat (39/40% SnO«) «/o kg Mk. 170,00
„ (43/440/0 SnO,) % „ „ 180,00
42. Natriumsutfat
a) Neutrales Natriumsulfat. (Sulfat; Glaubersalz;
schwefelsaures Natrium; Natrium sulfuriatm), NatSO«. Alles
Technische siehe unter „S u 1 f a t'*. Abgesehen von dem wasserfreien Sal2
kommt einhydratiges NaiSOt + HtO, siebenfach gewassertes
Salz NatSO« + 7 HtO und schliesslich zehnfach gewässertes Sahi NatSOi
-f 10 HsO vor, wovon das letztere das eigentliche Glaubersalz ist. LQs-
rrchkelt der Modifikationen in HsO siehe unter „S u 1 f a f.
Natriunanlfat, loh, entwänert <»^ kg Mk. 6,00
„ techn, kiiat . . % „ „ 8.00
„ gereinigt, grob kri«t % „ „ 6,50
„ fein kiiat ^jo „ „ 7.25
„ „ entwM«eit, eisenfrei % „ „ 14,00
„ doppelt gereinigt, kiist, metaUfrei .......%„ „ 9,00
n » » entw., „ ^lo j, „ 34,00
„ „ raffin., kriat % „ „ 12,00
„ „ „ entwÄawrt «/o „ „ 36.00
„ ehem. rein, kxist., X>.A.IV % „ „ 20,00
y, „ „ entwawert,. D. A. IV •/© „ „ 42,00
„ » . n geschmolzen 1 „ „ 2,60
« » » n gr*nttl • • 1 » n 3,00
Pnlvcr 1 „ „ 8,50
Glaubersalt krisf. and kalz.:
Ktaigiwarter & Ebdl, Lhiden vor Hannover. I Oesterrcichischer Verein, AusBif a. Elbe.
b> Natriumbisulfat (Bisuftfat; saures Schwefel-
sanres Natrium; Weinsteinprfiparat; Natrium hindfuricum).
NtHSOa. Man erhält es durch Lösen gleicher mol. von NasSO« und HaSOt m
H»0 und Verdunsten der Lösung in der Warme; auch entsteht es bei der Zer-
setzung von Natronsalpeter mit HsSO« (vgl. unter ,,SaIpetersaur t*%
Natriumbisulfat, roh» bei Waggonladnng . . % kg Mk. 2^50^,501 je nachKonjonklv
„ „ gemahlen, bei Waggon!. % „ „ 4,50-^,00j und örtlicher Loge
^ raffin. geschmolzen % kg Mk. 40«00
n Pttl^er % „ , 48,00
^ gekörnt % ^ « ÖOÄ)
n kri»t. % » » 45,00
„ ehem. rein, krist ^/o « » 60*00
^ n » geachmolzen ^/a « n ^M
^ „ fulver «/o . n iWX)
43. Natrfumsulfid (Schwef etnatrium ; Nairiumi sulfuraium). Et
gibt mehrere Natriumsulfide, so das Monosutfid NatS, welches man durch
808
Natrittmverbi&duiige&.
Reduktion von NatSOt mit Kohle erhAlt» sowie neuerdings nacli dem D^ R. P.
126601, indem man Natriumbtsulfat mit Chlornatrium und Kohle erhitzt:
NaHSOt + NaCl + 2 C = Na,S + HCl + 2 CO».
Gewöhnlich gewinnt man es als Nebenprodukt bei der Fabrikation von BaS04;
siehe darflber Barytweiss Im Artikel „Baryumfarbe n". Nach dem
Franz. Fat. 319 187 mischt man zur Gewinnung von NatS entweder NafS04
mit etwas mehr Kohle, als hinreicht, um es in das Sulfid überzufahren, und
setzt das Gemisch unter Luftabschluss dann der Hitze eines elektrischen Ofens
mit Lichtbogen- oder Widerstandsheizung aus, oder man benutzt nicht NaiSO«
sondern NaHSO«, in welchem Falle so viel NaCl beigefügt werden muss, wie
zur Bildung von NatSOt + HCl nötig ist. Die Dämpfe von HCl können bei
dieser Modifikation des Prozesses in einer Vorlage aufgefangen werden.
Welter ist unter den Natriumsulfiden das Natriumsuithydrat NaSH za
nennen, das technisch aus den Calciumsulfid-haltigen Sodarückstanden mit
Natriumbisulfat in der Kälte erhalten wird, gemäss der Gleichung
CaS + NaHSOi = NaHS + CaSO.,
und das sich in Lösung beim Kochen in das Monosulfid NasS und HsS zersetzt
Schliesslich gibt es verschiedene Natriumpolysulfide; davon Ist das
wichtigste Natriumpentasulfid NatS», welches sich beim Eintragen
von Na in die berechnete Menge von geschmolzenem S bildet — Das D. R. P.
132 265, welches die Gewinnung von Natriumsulfiden aus Schwelgas betrifft,
ist Im Artikel „Schwelgas*' erörtert Neuere Verfahren zur Darstellung
von Natriumsulfiden finden sich in folgenden Patenten:' D. R. F. 194 882,
Amer. Fat 903 136, 914 271, 915 633. — Man fasst die Natriumpolysulfide
unter dem Namen Natronschwefelleber zusammen.
Scbwefelnatrinm, techn., krist., für Gerbereizwecke
n
n
»
»
n
n
n
n
n
n
„ konz., geschmolzen %
„ Pulver, grob "/o
(mehrf.), geschmolzen (Natronschvefelleber)
techn. rein . . . >. ®/o
(mehrf.), geschmolz. (Natronflchwefelleb.)» ehem. rein %
(emfiach), ehem. rein, krist . . 1 kg Mk. 1,80; >
n n n geschmolzen 1
„ rt n entwässert 1
(Sulfhydrat), flüssig SO» B6 »/o
(doppO üiXssig 30" Be %
„ trocken ^jo
% kg Mk. 15,00
n
n
n
n
»
n
40,00
42,00
120.00
120,00
2,50
4,00
50,00
30,00
50,00
KOnigswarter & Ebell, Linden tot HannoTer.
Lehiumn 4 Vom* HMsburg
Natriumsulfid:
van Baerle k Oo., O. m. b. H., Worms a. Bh.
Harkortsche Bergwerke u. ehem. Fabriken A.-0.
sa Schwelm n. Harkorten, Gotha.
44. N a t r i u m s u 1 f i t e.
a) Natriumsulfit (schwefligsaures Natrium; Natrium «tflfurosum).
NatSOs. Zur Darstellung teilt man eine gegebene Menge SodalOsung
in zwei gleiche Teile, sättigt die eine Hälfte mit SOs und fflhrt das gebildete
Bisulfit durch Vermischen mit der andern Hälfte in neutrales Sulfit über.
Technisch gewinnt man es aus dem unter b) erörterten NaHSOs, indem man
dessen Lösung mit der ihr äquivalenten Menge Kristallsoda neutralisiert, auf
40^ B6 eindampft, klären lässt, abzieht und zum Kristallisieren bringt; es
kristallisiert gewöhnlich mit 7 HtO. Nach dem D. R. P. 138 028 soll man
NatSOt aus znSOs gewinnen, indem man das Zinksulfit in Gegenwart von
HsO mit NaCl und event. auch noch mit SOt behandelt. Das ZnSOt gewinnt
man aus den gerösteten Zinkerzen durch Behandlung mit SOs oder ROstgasen;
man kann diese Behandlung in einer NaCl-Lösung vornehmen, wobei sogleich
eine Lösung von ZnClt und NatSOt entsteht. Aus dieser Lösung kann das
NatSOt durch Eindampfen oder Aussalzen mit NaCl ausgeschieden werden.
Zweckmässig setzt man gleich einen genilgenden Oberschuss von NaCl dem
Erze zu, wobei dann das Sulfit im ErzrUckstande bleibt, von dem es durch
Auslaugen getrennt wird.
NatriuniTerbinduiigeii. g09
Man benutzt das NatSO« vielfach als A n t i c h 1 o r (s. d.)t weiter zum
Konservieren, als schwaches Bleichmittel u. s. w.
Natriamsulfit, techn. krist % leg Mk. 20,00
„ „ Krifltallmehl (Konsenresals) ....%... <^/o » » 19,00
„ entwässert o/o „ „ 56,00
„ ehem. rein, krist »/o „ „ 28,00
„ entwSssert % „ „ 65,00
Natriumsulfit:
KOnigswuter & EbeU, Lindea vor Hannover. | t^Ki^in 4 Yom^ Hambmv*
b) Natriumbisulfit (saures schwefligsaures Natrium ; Natrium
hiaidfwosum), NaHSOt. Zur technischen Darstellung setzt man feuchte
Sodakristalle einem Strom von SOs (Röstgasen der Pyritöfen) aus; dabei löst
sich das gebildete Bisulfit in dem entbundenen Kristallisationswasser. Auch
durch Einwirkung von SOs auf NaHCOt wird es dargestellt Endlich lässt man
die SO» von einer Sodalösung absorbieren; damit die Bisulf itlauge 40" Bö be-
kommt, muss die Sodalösung 21,5* B6 stark sein«
NatriumbUulfit, flüssig (38— 40<^ B€) o/o kg Mk. 13,00
, tcdrn. trocken Vo n r, 25,00—28,00
„ gerein., entwässert ^/o n n 56,00
^ ehem. rein, entwässert ^/o n n 140,00
Natriumbisulfit:
KSnigBwarter & Ebcll, Linden vor Hannover. 1 Ttphnunn & Voss, Hsmbnrg.
Heinrich Kocks, Chem. FU>r]k, Krefeld. |
45. Natriumsuperoxyd siehe oben No. 30 Natriumoxyde.
46. Natriumthiosulfat (unterschwef ligsaures Natrium; Natrium
thio9ulfuricum). NatStOs. Über die Darstellung siehe unter „A n t i c h 1 o r**.
Neuere Darstellungsverfahren bezwecken D. R. P. 194 881, 208 663, Amer.
Fat 903 135. Das Salz bildet mit 5 HtO farblose Kristalle, die unter starker
Temperaturerniedrigung leicht in HsO, nicht in Alkohol löslich sind. Es dient
als Antichlor in der Papierfabrikation und Zeugbleicherei, zum Bleichen von
Stroh, Wolle, Knochen, Ölen u. s. w., wird als Beize in der Zeiugdruckerei,
weiter zur Darstellung mannigfacher chemischer Verbindungen, wegen der
Fähigkeit seiner wässerigen Lösung viel Jod aufzulösen auch zur Gewinnung
dieses Elements, sowie schliesslich in der Photographie benutzt.
Natriumthiosulfat, krist > kg Mk. 14,00
„ rein, krist % „ „ 17,00
„ chem. rein, krist., D. A. IV % » » 35,00
„ techn. entwässert % n » 48,00
„ chem. rein, entwSssert .....%„ ,» 110,00
Gbeniflche Fslnik Frdberg, Dr. O. P. DroMbach | KOnigswarter & EbeU» Linden vor Hannover.
k Co., Freiberg i. S. j
47. Natriumwolframat (wolframsaures Natrium; Natrium wolfra-
micum). Zur Darstellung schliesst man Wolframerz (gewöhnlich Wolframit)
durch Schmelzen mit NatCOs und KNOs im Flammofen auf, extrahiert die
Schmelze mit HtO, neutralisiert die Lösung mit HCl und konzentriert sie durch
Eindampfen, worauf Natriumwolframat auskristallisiert. Es entspricht nicht
der einfachen Formel NatWO«* sondern hat mannigfache Zusammensetzung; am
besten kristallisiert das sog. Natriumparawolframat NaioWisOu +
28 HtO, das auch als Nebenprodukt bei der Verhüttung wolframhaltiger Zinn-
erze gewonnen wird. Es dient als Ausgangsmaterial tflr die Herstellung der
meisten andern Wolframverbindungen; auch verwendet man es zum Im-
prägnieren von Geweben, um ihnen die Entflammbarkeit zu nehmen (siehe
unter „Flammenschutzmitte 1").
Natriumwolframat, techn. (ca. 50%) % kg Mk. 270,00
„ gereinigt "/o n n 350,00
„ chem. rein, krist ^jo n n 460,00
Natriumwolframat:
KOnisswarter k EbeU, Linden Tor Hannover.
810
Natvonlulk — NsCronlftnge.
49. Natriumzitrat (zftronensaares Natfiam; Nadriunk eUricum).
Es wird aus Z i t r o n e n s a u r e (s. d.) oder zitronensaureni Kaik durch Um-
setzung mit Na-Salzen gewonnen.
Nfttriumzitrat, techn 1 k; Mk.3^50
„ ehem. rein .......1„„ 4,25
„ (»auer), techn . 1 „ „ 5,00
„ „ ehern rdn . . : . 1 „ „ 5,75
KOnigiwartar A EbeU, linden Tor Hannorer.
Natriumverbindungen :
Fnent Brot, k Ck>., New Torte, Not. 2 u. 4 Stone 1 T^iin>anT» 4 Vo«^ Hamburg*
fltrtet (i. lBt.-AalL 8. 11). |
Vatronkalk« Durch Erhitzen eines Gemenges gleicher Tdle von
Natriumhydrat und gepulvertem Atzkalk zur Rotglut dargestellt
Natronkalk •/© kg Mk. 60,00
„ weiss, fein- und grobkörnig h n n 100,00
Vatronlang'e. Lösung von Natriumhydrat NaOH in H9O; Darstellung
siehe unter „Soda, kaustische"
Tabelle Aber den Oehalt von Natronlauge
n a c h d e m sp. 0. b e i 15® C.
Spes. G.
1.007
1,014
1,022
1,029
1.0S6
1,045
1,052
1,060
1,067
1,075
1,083
1,091
1,100
1,10s
i,116
1,125
1,134
1,142
1,152
1,162
1,171
i,iao
1,190
1,200
1,210
Grade
Fiozent
Prozei^i
B^
NatO
NaOH
1
0,47
0,61
2
0.93
1,20
3
1,55
2,00
4
2,10
2,7X
5
2.60
3,35
6
3,10
4,00
7
3,60
4,64
8
4,10
5,29
9
4,55
5,87
10
5,08
6,55
11
5,67
7,31
12
6,20
8,00
13
6,73
8,68
14
7*30
9.42
15
7,80
10,06
16
8,50
10,97
17
9,18
11,84
18
9Ä)
12,64
19
10.50
13,55
20
11,14
14,37
21
11,73
J5,13
22
12,33
15,91
23
13,00
16,77
24
13.70
17,67
25
14,40
ia58
1.220
1.231
1,241
1,252
1,263
1.274
1,285
1,297
1,308
1,320
1,332
1,345
1.357
1,370
1,383
1,397
1,410
1.424
1,438
1,453
1,468
1,483
1,498
1,514
1,530
Ftoseot
NsflO
26
27
28
29
3U
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
15,18
15,96
16,7&
17,55
18,35
19,2d
20,00
20,80
21,55
22,35
23,20
24,20
25,17
26,12
27,10
28,10
29,06
90,08
31,00
32,10
33,20
34,40
35.70
96,90
88,00
Ttotent
NaOH
19,58
29,59
21«42
22,64
23.67
24,81
25,80
26.83
2730
28,83
29,93
31,22
32,47
33,69
34,96
36,25
37,47
38.80
39,99
41,41
42,83
44,38
46.15
47,60
49.02
Natronlauge, techn. (36» B^) 0/0
bei Ballons (inkl.) «/o
„ techn. (40* B6) 0/0
bei BaUons (inkl.) %
„ ehem. rein (sp. G. 1,170). D.A.IV %
„ „ (sp. G. 1,332) «/♦
n n (ip. G. 1,383) ....•/»
kg Mk. 14^0
n n 13.50
n „ 16.00
n n 15,00
n n 36,00
57,00
72,00
n
n
n
I»
NatransBlpeter — Ndkenöl. gj j:
Nafronlange:
Cbainijdie Werke FQntenwalde, Dr. B. Hecker 1 LebmasD & Yov, Hambors.
& W. Zeidler» a m. U H., FOntenwalde-Siirec. |
Anlagen zur Bereitung von Natronlauge, Kristallsoda u. s. w. baut:
Tb* KnflMlp ZhriUnff. Neortiidt» Weit|ir.
Apparate zur Herstellung von J^atronlauge:
F. H. Mejer, HumoTer-Haiiihols.
Vatronnaliieter siehe „C b i 1 i s a 1 p e t e r\
VatronTerbiBiliiiiflreB siebe „Natriumverbindunge n'\
VatronwAMerfflas siehe „W a s s e r g 1 a s".
Vatttrllolie Farbstoffe siehe ,»Pf 1 anzenf a r bstof f e" und
„Tierische Farbstoff e".
Veapelffelb siebe «Bleifarbe n".
Seffropowder siehe „S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e".
Velkenöl (QewflrznelkenOi; Oleum Caryophyllorum). Ätherisches Ol
aus den Gewürznelken, d. h. den getrockneten Biatenknospen von
OopyophyUm aromaUeu» L,, meistens durch Destillation mit überhitEtem
Wasserdampf, teilweise auch durch Extrahieren gewonnen. Klar, farblos bis
gelblich (nach längerer Aufbewahrung rotbraun), etwas dickflüssig, von bren-
nendem Geschmack und starkem Genich nach Nelken. Sp. 0. (bei \5^)
1,060—1,070. S.P. 247»; Kaliabsorption 2,35—2,48; Jodzahl 155^-180. Es
besteht zu 90 X aus Eugenol und enthalt nebenbei Ca ryoph^yUen.
Man verwendet es in der Parfümerie sowie für mediziniscbe Zwecke, als Zu*
Satz zu Zahntinkturen u. s. w.; medizinisch darf jetzt nur noch reimes Eugenol
benutzt werden. Besonders wichtig aber ist das Nelkenöl als Ausgangs-
material für die V a n i 1 1 i nd a r s t e 1 1 u n g (siehe „V a n i Hin**) gewofden.
Tmtunmt Nach ThomB (Vortrag auf der 76. NatiirforadierverMintTiUny KaMd 1908)
prflft aan NelkenBl auf seiiie Bestandteile wie folct: 5 ir NelkeiiQl werden mit SO g Katronlnve
(Ift •fj «MrveMeQ und mü dm WaMerbudB ^L Btd. luv efWMmL Jnt der FÜMigkeit Mfaeidet
oidL alibald die Seaquiterpenaddcht ab. Der Inhalt dca BfecberdMca wird noch warm in
kleinen Sdieidetriditer nut kunem Abflumrohr gegeben und dfe sich gut und bald abeetMnde
wmrme Bagenol-NatroBlgeung In daa Becfaerglai lurOckgegeben. Das Im Scheidetriditer surtok-
bleibende • Ocw|uiterpen wtoeht-man sweknal mit |e 6 com Mitaralauva Oft o/j mul vcieinigt
4ieat mit der Bugenol-Katronliaang. Ucraof gibt nun lu let^mar ft g Boucjlchlortd und
«Mttelt um, wobei ilch unter starker Brwinnung die Bildung des BeuBoyleugenols sogleidi
wollsickt Die lernten Anteile onangegrlffenen BenaoylehloridB aentOrt man durch kune» Br>
n>afmi aqf dem Waaserbade. Man lllliivt nadb dem Brkiiten die Aber dem entirrten Bster
befiwffidM Flflssigkeit ab» spOlt mit 66 ccm WasKr die etwa auf daa FUter gelangten KiistlU-
dien in daa Becherglas aurOck und erwärmt, bis der Krlstallkuchen wieder OlfOrmig geworden
lat. Man Ilsst nach mnftem Vmachflttdn abermals erkalten, fUtrfert die ttberstebende klare
nnsilliliiill ab md wlaeht in gleicher Weise noch mreimal mit ie 60 ccm Waasr den wieder
geachmolsenen Kuchen aus. Daa dann im Becherglaae mrtkdLbleibende Benco^leugenol ist ton
natriumaals und flbersdiilsBigem Nstron freL Bk wird nodi feucht üi demselben Becherglase
nrtt S6 dem Alkohol von 00 o/^ BbfliijeBKm, auf dem. Wasserbade unter Umachwcnken erwirmt,
bfin LOsiuc erfblgt ist. Man setat daa Umschwenken des vom Waaserbsde entfernten Becher-
glaaes so lange fort, iAm das Bensorleugenol in kleinkristallinischer Form sich ausgeschieden hat.
Dm lat nach wenigen Minuten der FaU. Man kflhlt nunmehr auf eine Terap. von 17^ ab, bringt den
kVHTTltTMft^U'>*ti'k-— Wiederschlag auf ein FUter von 0 «m Durdhm. und llssi das FUtrat in eins»
graduierten l^llnder einlaufen. Es werden bis gegen SO ccm desselben mit dem Flltrate ange-
fimt werden. Man wischt die auf dem Filter im Kristallbrei noch vorhandene alkoholisdie
Uaung mit soviel Alkohol von 00 Gew. o/^ nach, dam daa FUtrat im ganien 26 ocm betrlgt,
bringt das noch feoehte Filter mit dem Niederschlag in ein WIgeglischen (letzteres war vorher
mit dem Filter bei 101* ausgetrocknet und gewogen) und trocknet bei 101* bis aum konatanten
Gewicht (von SO ccm 00 */Jgen Alkohols werden oei 17* =: 0,66 g reines Benaojleugenol gelöst,
welche Menge dem Befunoe hinsugexlhlt werden mum). Beseichnet a die gefundene Menge
Benaoesiurecstcr, b die angewandte Menge NelkenBl (gegen 6 g), und ffltriert man 86 com alko-
MoÜaelw LOanag vom Bster unter den oben erllvterten Bedingungen ab» so findet man den Fiv-
4100(ft+0.56)
■eatgehalt des NelksnOls an Eugenol nadi der Formel ^-r Diese Formel resultiert aas
den beiden Gleichungen:
«68 : 16i » (» + 0,55) : gefeadeae Meage Bageaol
Mja.d.BeBt07l- 1La.d#s
eageacls Baganols
,^ ^ 104 (a-f 0,66) ,^ 104 (»4- 0,66). 100 4100 (» -f 0,6«)
lOar h: jg -lOOix, x« ^^ ^.^
812
Neodjrm — Nernsüampe.
Man findet lo die in dem Nelkeiiflle enthaltene Geaamtmengt Bugenol, tum wUvend das fJKie
wie daa Tereaterte. Will man neben der Bestimmung dea Qeaamt-Eogenolgehaltea auch rsimt
aolche dea im NelkenSla yorfaandenen freien Eugenola auafBhren (doKh Subtraktion dea letstcs«»
▼om enteren würde man die in Yereattfter Form vorhandene Ifenge Bugenol featatellan k5imw>), an
verfihrt man wie folgt:
6 g NeUcenOl werden in 20 g Xther gelMt und dieae LBaung in einem Scfaeldetriditer acdmeD
mit SO g 16 0/. iger Natronlauge auageachQttelt; mit je fi g Natronlauge dar gleiohMt BtMfte
wird der Äther nachgewaadien, die vereinigten Eugenol-Natronlflaungen unt dem WaaaeiiwMle mza
Auatreiben des gelösten JLther« aefawacfa erwirmt wul sodann in gewfifanUcher Wdae bsnaojrliert.
Nelkenöl aus Nelken 1 kg Mk. 7,30
„ „ n «ctra hell 1 „ „ 7,50
„ „ „ dopp. rektif. 1„ „ 8.60
„ „ Nelkenstielen i„ „ 6,60
Eugcnol (sp. G. 1,072), D.A.IV 1 „ „ 11,00
Veodym siehe „I^ i d y m**.
Veoform, der Zusammensetzung nach Trijodphenolwismut CaHtJ« . OBtO.
Gelbes, fast ^geruchloses, in den gewöhnlichen Lösungsmittein annähernd an-
lösliches Pulver, soll als Wundstreupulver Anwendung findea
Veopyrln. Unter diesem Namen kommt ValeryLamidoantipyrin in den
Handel. Weisses, sehr bitteres, in H>0 unlösliches Kristallpulver vom
Seh. P. 203®, das wie Antipyrin Verwendung findet, aber weniger giftig als
dieses sein soll.
Veni8tlami>e. Elektrische OlQhlampe, bei der der Olflhkörper nicht aas
einem Kohlenfaden besteht, sondern aus Magnesia, der einige Leuchterden
zugesetzt sind. Da diese Oxyde als Leiter zweiter IClasse in der Kfilte Isola-
toren sind und erst bei 600—600* zu leiten beginnen, so muss der Qlfifakörper
vorgewärmt werden; es geschieht dies durch eine Heizspirale, welche
durch den Strom ins Olflhen gebracht, Jedoch nach Erwärmung des Olüh-
körpers wieder ausgeschaltet wird. Bei heller Olut strahlt der Glfihkörper ein
blendend weisses, dem Tageslicht ähnliches Licht aus; bei diesen Tempera-
turen ist er ein vorzüglicher Leiter.
Die Nernstlampe wird in verschiedenen Modellen — von 16—250 Kerzen
Leuchtkraft — hergestellt; Modell A ähnelt der Bogenlampe, Modell B der
elektrischen Glühlampe. Einer luftleeren Glasbirne wie die kohlenfadenlampe
bedarf die Nernstlampe nicht.
Ist die Nernstlampe auch In der Anschaffung teuerer als die Kohlenglflh-
lampe, so stellt sie sich doch Im Betriebe um vieles billiger. Die nachstehende
Tabelle zeigt an einigen Beispielen, welche Ersparnisse die Nernstlampe
gegenüber der Glühlampe erreichen lässt. Vorausgesetzt ist, dass der Ersatz
einer Glühlampe 50 Pfg. kostet, der Ersatz des Brenners einer Nernstlampe
1 Mk. bei kleinen Lampen. 1,25 Mk. bis 1,75 Mk. bei grossen Lampen; ferner
dass die Brenndauer einer Glühlampe für 3,1 Watt p. IC. bei Spannungen von
100-130 Volt und für 3,6 Watt bei Spannungen von 130-240 Volt etwa
600 Stunden beträgt, dagegen die Dauer eines Brenners der Nernstlampe
300 Stunden, und dass die Stromkosten 55 Pfg. pro Kilowattstunde betragen.
Betriebs-
spannung
Volt
Nernttlampen
Glühlampen
Leucht-
kraft
Kerten
Energie«
verbraucb
Watt
Kosten
für Strom und
Ersatzlampen
fiar 6oo Betriebs-
stunden
Energie-
verbrauch
Watt
Rosten
lur Strom und
Ersatslampen
für 6oo Betriebs-
stunden
XnpanU
in
16
115
28»/4
9,49 Mk.
2,00 „
11,49 Mk.
50
16,50 Mk.
0,50 „
17,00 Mk.
33
32
110
55
18,15 Mk.
2,00 n
20,15 Mk.
100
33,00 Mk.
0,50 „
33,50 Mk.
40
Nerol — NeroHSL
813
Betrieb«*
▼oll
Mernttlampen
Glühlampen
Leucht-
kraft
Kenen
Energie-
Watt
Kosten
(Qr Strom und
Enaulampea
für 600 Betriebft-
stunden
Energie-
▼erbrauch
Watt
Ketten
lur Strom und
Ersatzlampen
liir 600 Betriebs-
standen
Bkiparais
in
7o
64
110
110
36,30 Mk.
3,00 n
39,30 Mk.
4 Lampen ä x6 Kenen
50 Watt
200 66,00 Mk.
2,00 „
68,00 Mk.
43
20
140
35
11,55 Mk.
2,00 „
13,55 Mk.
72
23.76 Mk.
0,50 „
24,26 Mk.
44
32
210
52,5
17,32 Mk.
2.00 „
19,32 Mk.
115
37,95 Mk.
0,50 „
38,45 Mk.
50
64
200
100
33,00 Mk.
2,50 „
35,50 Mk.
4 l4unpett k x6 Kenen
58 Watt
232 76,56 Mk.
2,00 n
78,56 Mk!
55
160
240
240
79,20 Mk.
3,50 „
82,70 Mk.
10 Lamp
580
en k x6 Kenen
8 Watt
191,40 Mk.
5.00 n
196,40 Mk.
58
Veröl. C10H17.OH. Ein dem Oeraniol (s. d.) isomerer Terpen*
alkohot, der in geringer Menge im Neroliöl enttialten ist; wird nach dem Franz.
Pat. 326658 ans dem Petitgrainöl gewonnen, während er nach dem Franz.
Pat 329529 synthetisch dargestellt werden kann, und zwar befindet er sich
in den Reaktionsprodukten, die beim Azetylieren von L i n a 1 o o 1 (s. d.) ent-
stehen. Das D. R. F. 209382 bezweckt seine Darstellung aus dem öle von
Helichrysum anguatifolium. Reines Nerol ist ein farbloses Ol von besonders
Heblichem Rosengeruch; sp. O. (bei 15^) 0,880—0,885; S. F. (unter 760 mm)
225-226», S. F. (unter 25 mm) 125».
Verolin ()9-Naphtolmethyläther). C10H7 . O . CHa. Unter
demselben Namen geht auch /^-Naphtoiathyläther CioH? . O . CtH«.
Zur Darstellung erhitzt man 5 T. i9-Naphtol mit 5 T. absolut. Methylalkohol
(bezw. Äthylalkohol) und 2 T. VitriolOI unter geringem Druck mehrere Stunden
auf 125^ Auch gewinnt man es aus /^-Naphtolkalium CioHr . OK durch Ein-
wirkung von Methyljodid CHtJ (bezw. Athyljodid CHaJ). KristaUisierte Ver-
bindung, deren Geruch demjenigen des OrangenbIfitenOls (Neroliöls) ahn-
lich ist.
Nerolin, krist 1 kg Mk. 16,00
VeroUn (OrangenblfltenOl, PomeranzenbIfitenOl; Oleum Aurantii
florum). Aurantiazeenöl, das aus frischen OrangenblQten (Citrus vulgarü
Risso) durch Destillation mit Wasserdampf oder durch Extraktion mit Petrol-
ather gewonnen wird^ DünnflQssiges, zuerst farbloses, später gelb bis braun
werdendes Ol von sehr angenehmem Geruch. Man unterscheidet Neroliöl aus
bitteren und aus süssen BlOten; ersteres hat sp. G. (bei 15®) 0,870 bis
0,880, letzteres sp. G. 0,893. Das erstere ist das eigentliche echte Orangen-
blOtenOl, wahrend letzteres nur zu dessen Verfälschung dient. Die aromati-
schen Bestandteile sind noch nicht mit Sicherheit isoliert, doch sind kOnstliche
^14 >feMin ^ Ntetnlon.
Ersatzmittel mit Olllck dargestellt worden, so z. B. nach D. R. P. 122 290 mit
Hilfe von Anthranilsfluremethylester (OrangenblOtenOle synthet. Marken
Irol^oe, Loröine, Nerolt „Agfa'*). Vgl. auch Nerolln.
Onngenblfltenöl, I (Bigarrade) « 1 kg Mk. 650,00
„ IIa (Portugal) 1»» 200,00
„ deutsch extrafein 1„„ 7-»O,O0
NeroHöl, kOnsU., je nach Qualität und Starke 1 kg Mk. 50,00 - 400,00
Vesaln, organisches Arsenprflparat, ist eine Verbindung von Arsen mit
Protein und bildet ein gelblichies, fast geruch- und geschmackloses Pulver
mit 10 % As-Oehalt. Es wird subkutan bei Krebskranken verwendet
Neuel (Chinagras; Ramie). Bastfasern verschiedener Nesselarten
(Urticaceen), namentlich der in China, Japan und Indien heimischen Urüca
(Boehmeria) nivea. Der Bast wird nach der Ernte ohne vorhergeganfeoe
Röste vom Holz abgezc^en. Die Fasern, bis 22 cm lang und 0,55 mm dick,
werden wegen ihrer bedeutenden Festigkeit vielfach zu feinen Sellerarbeita
benutzt. Fflr die Verspinnung muss man sie durch Behandeln mit verd. Natron-
lauge und Ol erweichen.
Veurodin = Azetyl-ß-oxyphenylorethan. CeHtCCOs . CHt)NH . COt . CtH».
Zur Gewinnung stellt man nach den D. R. P. 69 328 und 73 285 zunächst dnrcli
Einwirkung von Chlorameisensflureäthylester auf p-Amldophenol das p-Ozy-
phenylurethan C«H4(0H)NH . COtCsH« dar und fahrt dieses durch Aze^lereo
mittels Essigsäureanhydrids in das Neurodia über.
Farblose Kristalle vom Seh. P. 87*, sehr wenig löslich in kaltem HiO,
etwas leichter in heissem. Man benutzt es hauptsächlich als Antlneuralgikifio,
daneben auch als Antipyretikum.
Neurodin H Mk. 7,00; 1 kg Mk. S5,Q0
Venrofebrin, eine Mischung aus gleichen Teilen Neuronal mit Antl-
febrin, entfaltet eine gute analgetische Wirkung, besonders bei Migräne und
nervösem Kopfweh u. s. w. Gewöhnlich gibt man 3— 4mal täglich je 1 Tablette
zu 0,5 g.
Venronal = Bromdiäthylazetamid.
fir
Zur Darstellung des Neuronais wird die Diäthylessigsänre mit Phosphor*
pentachlorid in das Diäthylazetylchlorid umgewandelt Durch aümählicben
Zusatz von 1 mol. Brom entsteht das Bromdiäthylazetylchlorid, das, durcb
fraktionierte Destillation gereinigt, mit wässerigem Ammoniak in das Brom-
dläthylazetamid QbergefQhrt wird.
Farblose Kristalle vom Seh. P. 66—67* C, löslich in HtO, Alkohol, Äther
und Benzol. Neuronal wirkt in Gaben von 0,5—1,0 günstig in den meisten
Fällen von Schlaflosigkeit, Kopfschmerz und wegen des hohes Bromgehalts
von 41 % auch bei EpUepsie.
Neuronal • • . • • 25 kg Bfk. 3,%
Venrotropin = methylenzitronensaures Urotropin. Man verwendet es
medizinisch wie das Urotropin selbst; vgl. darflber den Artikel „H « z a -
methylentetrami n*\
Venrot-Verf alirMi siehe „Tfirkischrotfärbere V\
Ven-Sidonal siehe „S i d o n a 1".
Nenailber siehe unter „Nickellegierunge n".
Ventralen, ein in HtO unlösliches Alumininmsilikat, das in hohem
Masse HCl binden kann, weshalb es medizinisch bei Hyperaziditflt ge*
geben wird.
Neuwiederblaii — Nickel. 815
V0uw%9ömthUM sielie >,K uplerfarbe n".
Niekel. Vi (Nicolum). A. Q. = 58,9. Die wichtigsten Nickelerze sind
Kupfernickel (Rotnickelkies) NlAs, Weissni ckelkles NlAst*
Nickelglanz NiAst.NiSi, Eisennickelkies NiS.2FeS, Antimon-
n i c k e 1 k i e s NiSb, sowie verschiedene Silikate, wie der O a r n i e r i t mit
10—20 % Nickel und der R e v d a n s k i t mit 16—18 % Nickel. Man gewinnt
das Metall teils auf trockenem, teils auf nassem Wege. Nickdsilikate werden
direkt mit Koks und basischen Zuschlägen zu kohle- und eisenhaltigem Roh-
nickel verschmolzen; letzteres entkohlt man im Martinofen mit vorffewarmtera
Oeblfisewind, wobei Fe, Mn und Si verschlacken. Für die MetalTgewinnung
aus schwefelhaltigen Ni-Erzen ist die Tatsache wichtig, dass Ni mehr
Verwandtschaft zum S hat als Fe, aber weniger als Cu, während die Ver-
wandtschaft zum O in umgekehrter Reihenfolge ansteigt. Demgemäss sammelt
sich Ni, so lange genügend S vorhanden ist, mit Cu zusammen im „Stein** an,
aus dem es nach wiederholten ROst- und Schmelzoperationen ähnlich dem Cu
(vgl. den Artikel „K u p f e r'*) als R o h n i c k e 1 gewonnen wird. Da die
Schwefelverbindungen von Ni und Co in der Hitze nicht so beständig gegen
C und H sind wie Schwefeleisen und Halbschwefelkupfer, so verscnlacKen
sie etwas leichter, namentlich das Co. Schmilzt man oxydische Nickel- und
Kobaltverbindungen mit Eisenkies und saurer Sllikatschlacke, so seht das Ni
(auch des Silikats) fast vollständig in den Stein, dagegen das Co nur teil-
weise und das des Silikats überhaupt nicht. Die geschwefelten Nickelerze
müssen vor dem Rohschmelzen abgerostet werden, um einen Teil der Eisen-
sulf urete zu beseitigen; dann verschmilzt man sie in angegebener Welse auf
Stein, um die übrigen Metalle durch Verschlackung zu entfernen. Dagegen
werden die arsenhaltigen Erze geröstet oder ungeröstet auf Speise ver-
schmolzen und in dieser das Ni ebenfalls durch KOst- und Schmelzprozesse
konzentriert.
Die angereicherten Hüttenprodukte der Nickelgewinnung, also Steine
und Speisen, verarbeitet man entweder auf trockenem Wege, d. h.
man verfährt mit den ersteren ähnlich wie beim Kupfer (s. d.), während
man die Rohspeise raffiniert, durch verschiedene Operationen das As entfernt
and die Oxyde in geschlossenen Oefässen durch Holzkohlenpulver reduziert.
In anderen Fällen eignet sich zur Nickelgewinnung aus Steinen und Speisen
sowie namentlich aus oxydischen Erzen besser das nasse Verfahren, wobei
man das Out (geröstet oder ungeröstet) mit HCl oder HsSO« behandelt, die
gewonnenen Laugen durch Behandlung mit verschiedenen Reagentien nach und
nach von den Verunreinigungen, wie Cu, As, Sb, Pb, Bi, Fe und Co, befreit
und schliesslich das Ni in siedender Lösung durch Soda oder Kalkmilch nieder-
sdilägi Diese Reinigungsmethoden entsprechen den verschiedenen Reak-
tionen der analytischen Chemie; am schwierigsten ist dabei die vollständige
Scheidung von Ni und Co. (Ober die Trennung des Ni von Co vgl. den Ar**
tikel „K o b a 1 1'*).
Das auf die eine oder andere Weise gewonnene R o h n i c k e 1 wird
schliesslich raffiniert, wobei es sich vor allem um die Entfernung von C, SI und
O handelt. Erstere beide entfernt man durch einen Puddelprozess oder durch
Verblasen in der Bessemerbirne, während der O durch Erhitzen mit AI, P,
Mn oder namenlSich Mg beseitigt wird. Die Entfernung des O ist sehr wichtig,
da hierdurch das Oiissnlckel um ein Erhebliches an Dehnbarkeit und Schweiss-
bafkeit gewinnt. Das Engl. Pat. 19914 von 1902 schützt ein Raffinierung»*
verfahren von Ni durch Schmelzen des Rohmetalls im Kupolofen.
Neuerdings ist der sogenannte Mondprozess aus dem Ver-
suchsstadium herausgetreten. Dieses von Mond erfundene Verfahren
(D. R. P. 57 320) bezweckt die Gewinnung von raffiniertem Nickel direkt aus
des Erzen, und zwar unter Verwendung des gasförmigen Ni ekel kar-
b o n y 1 s (Nickelkohlenoxyds). Der Oang der Arbeit ist der, dass die Erze
(2—^ % Ni und 2—6 % Cu und Fe sind die günstigste Zusammensetzung) zu-
erst geröstet, dann auf Stein verschmolzen werden, der im Konverter konzen-
triert wird. Der erhaltene Spurstein mit 31,37 % Ni, 48,6 % Cu und 0,7 % Fe
wird gemahlen, geröstet und ausgelaugt. Hierauf folgt die Karbonylblldung,
816 Nickel.
indem man das gebildete NIcIceloxydul durcli reduzierende Oase bei 350—400^
zu metallischem Niclcel reduziert und über dieses bei niedrigerer Temperator
(nicht über 100* C.) Kohlenoxydgas flberleitet, wobei das gasförmige Nidcel-
karbonyl entweicht Man fängt die Dflmpfe desselben auf und erhitzt sie aut
150—180®, wobei sie sich vollständig zersetzen, indem ganz reines metallisches
Nickel frei wird, während anderseits CO entweicht; letzteres kann zur Her-
stellung einer neuen Menge Nickelkarbonyl dienen. Nach dem D. R. P. 149559
wird das durch Reduktion des Oxydes erhaltene Nickel in einem starken Ge-
fasse der Einwirkung von CO unter Druck unterworfen; der Druck beträgt
2—100 Atm. (je nach der Temp.), und der Inhalt des Gefässes wird auf 50 bis
250" erhitzt. Die Dämpfe des Nickelkarbonyls werden, mit dem fiberschfls-
sigen CO gemischt, durch stark glQhende Röhren geleitet, wobei sich durch
Dissoziation metall. Ni abscheidet, während das CO zur Behandlung neuer
Mengen schwammigen Nickels verwendet wird. Auch kann man die Dämpfe
durch einen gekühlten Kondensator leiten; es scheidet sich dann das Karbonyl
als Flüssigkeit ab, die zur Gewinnung von metall. Nickel dienen kann.
Man hat ferner versucht, Ni im elektrischen Ofen durch Reduktion von
Nickeloxydul mittels Kohle im Lichtbogen zu erhalten. Das D. R.P. 151964
schützt die Gewinnung eines für diese Reduktionsart geeigneten Nickeloxy-
duls, das frei von störenden Verunreinigungen ist.
Die Gewinnung des Nickels aus Legierungen von Ni mit Cu, wie man
solche aus Nickelkupfersteinen erhält, wird neuerdings immer mehr e 1 e k -
troly tisch bewirkt, und zwar scheidet man aus den Legierungen zunächst
das Cu elektrolytisch aus, wobei die Legierung zu Anoden gegossen ist,
während Kupferbleche als Kathoden dienen und der Elektrolyt aus einer
Lösung von Kupferchlorid und Nickelchlorid besteht. Damit der Elektrolyt
immer konzentriert genug bleibt, fliesst er beständig durch einen Turm,
welcher mit der gekörnten Ni-Cu-Legierung gefüllt ist. Bei der Elektrolyse
scheidet sich das Cu aus, während das Ni gelöst bleibt und sich im ESektro-^
lyten immer mehr anreichert. Ist dies in genügendem Grade geschehen, so
fällt man daraus Fe und Cu (letzteres durch HtS) und elektrolysiert die ge-
reinigte Lösung zwischen Anoden von Kohle und Kathoden von Kupferblech,
wobei das Ni an den Kathoden ausgeschieden wird. Das an den Anoden ent-
wickelte Cl wird mit in den oben erwähnten, die gekörnte Legierung enthalten-
den und von dem Elektrolyten durchflossenen Turm geleitet und dient so zur
Lösung neuer Mengen der Metalle.
E. Günther hat Versuche angestellt, konzentrierten Nickel-
stein direkt elektrolytisch zu verarbeiten. Er benutzte Anoden-
platten aus Stein mit 75,9 % Ni, 23,9 % S, 0,4 % Fe, 0,16 % Cu und 0,1 %SiOs;
als Elektrolyt diente NiSOt-Lösung mit 0,03—0,25 % freier Säure. Als beste
Stromdichte wird 250—275 Amp. pro qm, bei einer Badspannung von 3 V. an-
gegeben. Die Stromausbeute stellte sich auf 80—92 %. Der Anodenrückstand
bestand aus elementarem S (80 %) und ungelöst gebliebenem Schwefelmetali;
derselbe machte etwa 28 % des aufgebrauchten Anodenmaterials aus. Das er-
haltene Nickel zeigte 99,71 % Ni, 0,20 % Cu und 0,085 % Fe.
Das Amer. Fat. 874864 schützt ein elektrolytisches Verfahren zur
Nickelraffination.
Ni ist ein weissgraues, stark silberslänzendes, weiches und politur-
fähiges, schweissbares, magnetisches Metall, das fast ebenso dehnbar wie Cu
und fester als dieses ist. Sp. G. 8,9; Seh. P. ca. 1500* (bei Gehalt an C
niedriger). Man benutzt es zur Anfertigung mannigfacher Gegenstände, vor
allem aber in Form seiner Legierungen (siehe „Nickellegierungen").
In ausffdehntem Masse dient es zur Herstellung metallischer Oberzüge auf
galvanischem Wege (vgL unter „V e r n i c k e 1 n*0*
Nickelmetall s. Z. 1 kg Mk. 3,00—3,30
„ ehem. rein H Mk. 6,00; 1 „ „ 54,00
„ „ „ Pulver 1„ „ 20,00
Blech In n 7,50
„ Draht, dick 1„ n 8,00
» n dünn 1 „ „ 9,00
Nickelbad — Nickellegierungen. 317
fickclmetall granul. (98— 99«/o) .
„ in Wttrftln (98-99«/o)
„ in Stangen, 4 mm dick
„ Pulver
„ durch H reduziert .
„ Anoden, gewalzt
„ „ gegossen
kg Mk. 4,80
4,50
7,50
5,00
30.00
5,25
5,00
n n
n n
n n
n n
n n
» »
noden sind in folgenden Massen vorrätig (in mm):
gewalzt gegossen
500x200x5 500x200x5
300x200x2 200x100x5
300x-^00xl
200x100x2
200 X 100 X 1
Nickel:
t Brofl. & Co., Aew York, Noo. 2 u. 4 StoM fitreet (■. IiM.-Aiih. S. 19).
Armaturen, Pumpen, Gussstücke aus Reinnickel:
ig Becker, MaschineDfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen ffir Blecbe und Draht aus
ckel und Nickellegierungen:
Krupp Aktiengesellschaft Onisonwerk, Magdeburg-Buckau.
Vlckelbad siehe „V e r n i c k e ! n".
Vlckellegriernnffen. Erst neuerdings, seitdem man gelernt hat, das
:el von C, Si una O zu befreien (vgl. unter „Nicke T*), ist man der
vierigkeiten Herr geworden, die sich bisher der Bearbeitung des Rein-
eis entgegenstellten. Wegen dieser Schwierigkeiten kommt der grösste
dieses Metalls immer noch legiert zur Verwendung, und zwar naupt-
lieh mit Kupfer. Eine besonders schöne weisse Farbe zeigt eine Lesle-
; aus 3 T. Ni und 4 T. Cu, die sich aber auch nur schwierig bearbeiten
:; die deutschen „Nickelmünzen'' bestehen aus 25 % Ni und 75 % Cu.
weiteren Nickellegierungen sind zu nennen:
1. Neusilber (Argentan, MaiAlechort, Pakfong,
»aka, Weisskupfer). Wichtigste aller Ni-Legierungen, besteht aus
Cu und Zn in sehr verschiedenem Verhältnis, durchschnittlich aus 16 T.
7 T. Zn und 4-^ T. Ni. Je nach der Zusammensetzung hat es eine gelb-
weisse bis silberweisse Farbe; es ist gegen chemische Einflüsse sehr
irstandsfähig und harter als Messing. Man steUt es meistens durch Zu-
menschmelzen der Bestandteile in Graphittiegeln dar. Gehalt von As
lit das Neusilber spröde und beeinträchtigt seine Bearbeitungsfähigkeit;
Haupt ist Reinheit der Komponenten von grosser Wichtigkeit, enthält das
Silber einige % Ag, so führt es die Bezeichnung Chinas über (Peru-
b e r), während versilbertes Neusilber als Alfenid, Argyroide
Christofle bezeichnet wird.
2. Nickeleisen und N i c k e l s t a h 1 siehe unter „E i s e n 1 e g i e -
i g e n".
3. Minarg^ent. Sehr harte, in Farbe und Glanz dem Silber ähnliche
erung aus 70 T. Ni, 100 T. Cu, 5 T. W und 1 T. AI.
4. N i c k e 1 i n. NeusUberähnliche Legierung, die als Material für elek-
he Widerstände dient. Zusammensetzung z. B. 54 % Cu, 26 % Ni, 20 %
Spezifischer Widerstand c = 0,4; Temperaturkoeffizient a = 0,0002.
Neusilberwiderstände sich im Laufe der Zeit ändern, bevorzugt man viel-
zinkfreie Nickellegierungen wie das untenstehend beschriebene K o n -
n t a n und das M a n g a n i n (letzteres siehe unter „Manganljegie-
igen").
BlOeher VII. 52
g ]^ g NickeWerbindungeQ .
5. N i c k e 1 a 1 u m i n i u m. Neue Legierung aus Ni und AI, welche als
Metall für den Qlockenguss von Wichtigkeit zu werden scheint. Denn da das
Nickelaluminium bei einer Zugfestigkeit von 13,8 kg pro qmm ein sp. O. von
nur 2,8 besitzt, während die sonst far Glocken benutzten Metalle, wie Quss-
stahl und Bronze, ein sp. O. von 7,8 bezw. 8,8 haben, so würde diese nam-
hafte Erleichterung für die Turmkonstruktionen, welche bekanntlich unter den
Erschütterungen durch die Qlockenschwingungen stark zu leiden haben, von
wesentlicher Bedeutung sein. Die Glocken aus Nickelaluminium sollen einen
ebenso reinen und dabei noch weicheren Ton als die aus Bronze besitzen.
Auch die Wetterbeständigkeit ist vorzüglich, da eine Oxydation vollständig
ausgeschlossen ist. Vgl. unter „A l u m i n i u m 1 e g i e r u n g e n^* No. 7 u. 8.
6. Konstantan. Material für elektrische Widerstände, bestehend
aus 50 X Cu und 50% Ni. Spezifischer Widerstand c = 0,5; Temperatur-
koeffizient a = 0,000025.
7. R o s e i n. Zu Juwelierarbeiten benutzte Legierung aus 40 T. Ni, 30 T.
AI, 20 T. Sn und 10 T. Au.
8. I n V a r. Legierung aus 36 % Ni und 64 % Stahl. Da sie sich in der
Wärme fast gar nicht ausdehnt, so eignet sie sich besonders für die Herstel-
lung von Präzisionsinstrumenten, von Massstäben und Messdrähten für geodä-
tische Vermessungen u. s. w. Ihr Erfinder ist Dr. G u i 1 1 a u m e - Paris.
9. Monelmetall, Legierung aus 70 % Ni und 30 % Cu, wird durch
Schmelzen und Frischen direkt a>us Rotnickelkies hergestellt, nimmt C wie
Stahl auf, besitzt eine höhere Zugfestigkeit und Dehnbarkeit als NickelstabU
lässt sich vorzüglich polieren und kann mannigfaltige Verwendung finden.
Das sp. O. ist 8,86—8,87, gewalzt 8,94—8,95; Seh. P. 1350».
Xiokelverblndunffen.
1. Nickelazetat (essigsaures Nickel; Nicolum aceücum),
Ni(C,H,0,),.
Durch Lösen von Nickeloxydul in Essigsäure erhalten. Kristallisiert mit
4HflO; die apfelgrünen, an der Luft etwas verwitternden Kristalle lösen sich
in 6 T. kaltem HsO und sind unlöslich in Alkohol.
NickclMcUt (flüssig 10« B6) »/o kg Mk. 123,00
„ trocken 1 „ „ 5,25
„ ehem. rein 1 „ „ 7,00
KOnigiwarter ft EbeU, Linden Tor Hannover.
2. Nickelammoniumsulfat siehe No. 7.
■
3. Nickelchlorür (Chlornickel, Nickelchlorid; Nicolum chloratum).
NiCls. Bildet sich beim Lösen von Ni in Königswasser; es sublimiert in gelben
Kristallschuppen. Das D. R. P. 146 363 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von Chlornickelammoniak Ni(NH9)tC]t + 4 NHt; es beruht darauf, eine Lösung
der betreffenden Metallsalze mit überschüssigem NHa zu versetzen und das
Doppelsalz durch Zusatz eines geeigneten Salzes auszufällen. Das D. R. P.
161 119 bezweckt die Gewinnung eines ganz ähnlichen Doppelsalzes von der
Formel Ni(NHs)tCIf + 4 NHt + 2NH4CI; nach diesem Verfahren soll man
Nickeloxydul oder Nickelhydroxydul mit überschüssigem NH« behandeln und
die so erhaltene ammoniakalische Lösung mit Alkalichlorid im Oberschuss
versetzen.
Chlomickcl, tcchn. krist 1kg Mk. 3,00; «/o kg Mk. 270,00
„ „- entwässert 1 „ „ 5,80; «/o „ „ 530,00
„ ehem. rein, krist 1 „ ^ 4,50
„ „ „ entwässert 1 „ „ 12,50
„ „ „ kobaltfrei 1 „ „ 14,00
KSnifliwarttr ft EbeU, linden vor Hannorer.
Nickelverbindungen. gl9
4. Nickeloxydul (Nieolum oxydvlatum), NiO. In der Natlir findet
es sich als B u n s e n i t in durchsichtigen grflnen Oktaedern; als grflnes
Pulver erhält man es durch starkes Glühen des Hydroxyds, Karbonats oder
Nitrats. Das Nickeloxydulhydrat Ni(OH)s wird aus den Nickel-
salzen durch Alkalien als apfelgrüner Niederschlag gefällt, welcher sich in
HHa mit blauer Farbe löst. Alle Nickelsalze entsprechen dem Nickeloxydul.
Nickcloxydul 1 kg Mk. 9,00
Nickcloxydulhydrat 1„ „ 3,35
„ ehem. rein 1„ „ 15,50
5. Nickeloxyd (Nickelsesquioxyd ; Nicolum oxydatum), NisOt.
Es entsteht durch Zersetzung des Nitrats oder Chlorats bei möglichst niedriger
Temperatur, bildet ein schwarzes Pulver und geht beim Glühen in NiO über.
Das Nickeloxvdhydrat Nis(OH)« bildet sich bei der Einwirkung von
Cl auf in HsO aufgeschwemmtes Ni(OH)s, sowie ferner beim Erwärmen der
Lösung eines Nickelsalzes mit alkalischem Hypochlorit als voluminöser tinten-
schwarzer Niederschlag. Das Amer. Pat. 763 053 schützt die Gewinnung von
Nickelhydroxyd aus Nickelammoniumchlorid, indem man dieses, in einer
CaCls-Lösung aufgeschwemmt, erhitzt. Fast identisch damit ist das Amen
Pat. 773 636, bei dem man dieselben Ausgangsmaterialien nicht nur erhitzt,
sondern das NH4CI abdestilliert.
Nickeloxyd, schwarz, techn 1 kg Mk. 4,00
, gereinigt 1 „ „ 11,00
„ ehem. rein 1„ „ 36,00
6. Nickel Sulfat (schwe fielsaures Nickel; Nickel-
vitriol; Nicolum ^furicum). NiSO«. Durch Lösen von Ni in HtSO«
unter Zusatz von etwas HNOt, meistens aber aus dem bei der Nickeldarstel-
lung auf nassem Wege erhaltenen Nickelhydroxydul Ni(OH)fl durch
Lösen in verd. HsSOi und Eindampfen bis zur beginnenden Kristallisation er-
halten. Es kristallisiert bei 15—20® C. mit 7 HsO in dunkel-smaragdgrünen,
verwitternden Kristallen, bei etwas höherer Temperatur mit 6 HsO in bläulich-
grünen Kristallen; bei 280* C. verliert es unter Gelbfärbung sein Kristall-
wasser. Es löst sich in 3 T. HsO; in Alkohol ist es unlöslich. Es dient vor
allem zur galvanischen Vernickelung (vgl. unter „Vernickeln").
Nickeiflulfat, krist 0/0 kg Mk. 95,00
n PuWer •/o „ n 95,00
KOnlgswarter ft EbeU, linden Tor Hannorer.
7. Nickelammonlumsulfat (schwefelsaures Nickeloxydoiam-
moniak; N i c k e 1 s a 1 z; Nicolo-Ammonium aulfuricum),
NiS04 + (NH«)>S04 + 6 HsO.
Zur Darstellung löst man NiSO« in mit HsSO« angesäuertem HsO und giesst die
Flflssigkeit in eine Ammoniumsulfatlösung, wodurch der grösste Teil des Ni
als Ntckelammoniumsulfat ausfällt. Grüne Kristalle, die in HsO ziemlich
schwer löslich sind; bei 20® braucht wasserfreies Salz 17 T. HsO zur Lösung.
In schwefelsauren Ammoniumsulfatlösungen ist es fast unlöslich. Es dient
zur galvanischen Vernickelung.
Nickclsalz, krist. ' . . «/o kg Mk. 80,00
„ Pnlver Vo n n ^5,00
KBoigVirirter 4 EbeU, Luiden tot Humorer.
Nickelverbindungen :
Fiwfst Brot, ft Co., New York, Not. 2 u. 4 Stone Street (■. Iiis.-Aiih. 8. ID.
Anlagen und Verfahren für Nickel Verbindungen:
WiUjr Ifoncer, Ingentourgce. m. b. H.» Dresden.
52*
'320 Nigiaain — Nirvanin.
Vtcnunin. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Ein-
wirkung von NitrodimethylanilinchLorhydrat auf Anilinsalz erhalten wird.
Schwarzes Pulver, welches gebeizte Baumwolle blaugrau färbt.
Xlffranilin siehe „Anilinschwar z**.
Xigrlsln (Neugrau). Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch
Oxydation von Amidodimethylanilin erhalten wird. Grauschwarzes Pulver,
welches BaumwoUe auf Tanninbeize silbergrau bis schwarzgrau färbt.
Xlkotln (Nicotinum), CioHuNs. Alkaloid des Tabaks (Nicoiiana
Tahaeum), Die Konstitution ist:
CH
/v
CH— CHi
>CH..
HC^v JCH N CHt^
N
CH«
2^ Darstellung geht man am besten vom käuflichen Tabakextrakt aus, das
man verdünnt, mit NaOH stark alkalisch macht und dann mit Äther aus-
schüttelt. Dem Äther entzieht man das Alkaloid durch verd. HtSO«^ macht
dann die wässerigen schwefelsauren Nikotinlösungen mit Natronlauge stark
alkalisch und schüttelt wieder mit Äther aus. Diese ätherische Nikotinlösung
endlich entwässert man mit festem NaOH, destilliert dann den Äther ab und
rektifiziert das zurückbleibende Alkaloid im Wasserstoffstrom.
Nikotin bildet eine farblose, leicht bewegliche, steh aber an der Luft all-
mählich verdickende und bräunende Flüssigkeit von starkem Tabakgeruch
und brennend scharfem Geschmack; sp. G. (bei 15^) 1,0147. Nikotin ist mit
Wasserdämpfen unzersetzt flüchtig, während es für sich allein destilliert teil-
weise zersetzt wird. Im H-Strome siedet es unzersetzt bei 240—242®. E s i s t
ausserordentlich giftig. Es mischt sich mit HtO, löst sich leicht
in Alkohol, Amylalkohol, Äther, CHCU, Petroläther und fetten Ölen.
Man benutzt das Nikotin und seine Salze medizinisch, und zwar innerlich
zu 0,001-*0,003 g gegen nervöses Herzklopfen, äusserlich in spirituöser Lösung
zu Einreibungen, Umschlägen, Klystieren.
Nicotinum, cnid. (75%) D Mk.0,60; H Mk.5,50; 1 kg Mk. 50,00
„ puriss D „ 1,00; H „ 8,30; 1 „ n 75,00
„ hydrochlor., crist, alb D „ 2,00
„ salicylic. crist. alb D „ 6,00
„ tartaric. „ „ D „ 2,00
Xiob Xb (Niobium). Seltenes metaUisches Element vom A. 0. 93,9, das,
ebenso wie seine Verbindungen, technische Bedeutung nicht besitzt. Über
die Reindarstellung des Niobs veröffentlichte W. v. Bolton einen interessanten
Aufsatz (Zeitschr. f. Elektrochemie 1907, 145).
Xiobettl (Benzoesäuremethylester) siehe „Benzoesäureester**
anter „Benzoesäure" und „F r u c h t ä t h e r**.
Xinranin = ßalzsaurer Diäthylglykokoll-p-Amido-o-Oxybenzoesäure-
raethylester.
(C«H»)tN : CHi~C0Nh/\0H
.HCl.
y^ JCOtCHt
Zur Darstellung lässt man auf den in Benzol gelösten Methyl^ster der p-Amido-
o-Os^benzoesäure zunächst Monochlorazetylchlorid einwirken find destilliert
das Benzol ab, worauf sich der Chlorazetyl-p-Amido-o-Oxybenzoesäuremethyl-
Nitranilin — Nitrieren. 821
ester abscheidet. Dieser wird in Alkohol gelöst und mit einer Diflthylamin-
lOsuns unter Druck erhitzt, wobei direkt das Nirvanin gebildet wird.
weisse, in HiO leichlösl. Prismen vom Seh. P. 185*. Nirvanin ist ein
lokales Andsthetikum; man benutzt 0,1—2 %ige Lösungen.
ntranllin. CeHt . (NOs) . NHs. Von den drei Isomeren wird das
o-N i t r a n i 1 i n nach folgendem Verfahren (D. R. P. 65 212) gewonnen: Man
erwärmt Oxanilid mit HsSOt, nitriert die gebildete Oxanilidosulfosaure
und erhitzt die so erhaltene Dinitrooxanilidosulfosaure mit bei 130—150* C.
siedender HtSO« in offenen Qefflssen; hierbei entsteht unter Abspaltung des
Oxalylrestes o-NitranUin, welches Kristalle vom Seh. P. 71,5* bildet. Auch
durch Nitrieren der Azetylsulfanilsäure wird dieselbe Verbindung erhalten.
Zur Darstellung des m-Nitranilins kann man nach dem erlosch.enen
D. R. P. 30 889 vom Anilin ausgehen: Man trägt 10 kg fein gepulvertes Anilin-
nitrat portionsweise und unter stetem Rühren in 40 kg auf — 5* C. abge-
kühlte konzentrierte HsSOt ein, wobei die Temperatur nicht über + 5 C.
steigen darf. Dann glesst man die Lösung in 400 1 HsO, versetzt vor-
sichtig mit Natronlauge, wascht den ausfallenden Niederschlag aus, presst ihn
ab und lOst in HCl. Das gebildete m-Nitranilinchlorhydrat kann man entweder
auskristallisieren lassen oder daraus die Base abscheiden. Sie bildet gelbe,
in HsO schwer, in Alkohol leicht lösliche Kristalle; Seh. P. 114«; S. P. 285*.
Das p-Nitranilin endlich gewinnt man aus p-NItrazetanllid. Letz-
teres stellt man dar, indem man Azetanilid in heissem Eisessig löst, nach dem
Erkalten mit HsSOt mischt, das Gemisch stark abkUhlt und dann mit Salpeter-
säure-Schwefelsauremischung nitriert. Nach einigem Stehen glesst man das
nitrierte Gemisch in Eiswasser, wobei sich p-Nitrazetanilid ausscheidet; das-
selbe geht beim Erwärmen mit verd. HzSG« in p-Nitranilin über. Nach dem
D. R. P. 148 749 stellt man es dar, indem man p-Nitrochlorbenzol mit einem
Überschuss von NHa auf etwa 130—180^ erhitzt; hierbei kann die Temp. um
so niedriger sein, je grösser der Überschuss an NHs ist. Das p-Nitranilln
bildet gelbe, in kaltem HsO schwer, in heissem ziemlich leicht lösliche, nadei-
förmige Kristalle vom Seh. P. 147«.
Alle drei Nitraniline werden bei der Darstellung von Azofarbstoffen ver-
wendet. Namentlich benutzt man das p-Nitranilln in ausserordentlich grossen
Mengen und erzeugt daraus direkt auf der Faser durch Diazotieren mit )9-Naph-
tol das p - N i t r a n i i i n r o t , welches ein gefürchteter Konkurrent des Ali-
zarinrots geworden ist.
o-Nitraiulin 1 kg Mk. 23,00
m-Nitranüin, tcchn. (99%) 1 kg Mk. 9,00; 10 „ „ 85,00
„ ehem. rein 1„ „ 30,00
P-Nitranilin 1„ „ 7,50
Teigform (25%) 1 „ n 2,25
ehem. rein H Mk.4,40; 1 „ „ 40,00
Nitrate (salpetersaure Salze) siehe unter den betreffenden Metall-
verbindungen.
Nitrieren. Man nitriert mit Salpetersaure, rauchender Sapetersflure,
weiter mit Gemischen von konz. HsSOi (sp. Q. 1,846) und konz. HNOs (Sp. 0.
1,385—1,440), welches Gemisch man als Nitriersaure bezeichnet, dann
mit Gemischen von HNOs und Eisessig, mit Kaliumnitrit KNOt, mit Silbernitrit
AgNO, u. s. w. Statt HNOi + HiSOt benutzt man auch KNOi + H,SO«, wobei
der Salpeter natürlich auch als HNOs in Wirkung tritt. Im allgemeinen gflitig
ist die Vorschrift, aromatische Körper in der Kälte zu nitrieren, weil die
HNO, in der Warme mehr oxydierend wirkt. Spezielle Nitriervorschriften
sind bei den Darstellungsmethoden der einzelnen Verbindungen erörtert.
Interessant ist der Versuch, aromatische NitrokOrper in alkalischer
Lösung zu nitrieren, ein Verfahren, welches durch Franz. Fat. 314699 ge-
schützt ist. So soll man mit Fe und Natronlauge in sehr guter Ausbeute Nitro-
benzol zu Hydrazobenzol, a-Nitronaphtalin zu a*Naphtylamin u. a. m; redu-
zieren können.
g22 Nitrite — Nitrobensol.
Nitriertopfe aus Steinzeug.
Inhalt 25
Liebte Weite oben 320
„ „ unten 260
„ Höhe 400
Preis ohne Deckel 5,00
H des Deckels 1,50
filter davor.
Inhalt 100
Lichte Weite oben 570
unten 430
n
Höhe 510
Preis exkl. Hahns 23,00
»
50
75
100 1.
400
450
500 mm
320
360
400 „
500
600
630 „
10,00
15.00
20,00 ML
2,00
3,00
4,50 „
terem
Ablassstutzen
und Sieb-
150
200
250 L
650
700
760 mm.
500
540
580 .
600
640
700 .
34,00
46,00
57,50 Mfc
Nitrierzentrifugen. Siehe den Artikel „Zentrifugen".
Für Nitrierzwecke werden die Zentrifugen mit Einsätzen aus Steinzeug oder
Porzellan versehen.
Anlagen und Apparate zum Nitrieren:
VoUnnar Hliüic k Oo., Heidenau-DreBden.
Fiiedridi Heckmann, Berlin 80. 16, BrOcken-
Ob (8. Inserate).
Fried. Krupp Aktiencreaellichaft GruBonweik.
Magdeburg-Bnekau.
Qefässe zum Nitrieren aus Steinzeug:
Dentacfae Ton- u. Stelnseiw-Werke, AktiengeaeU- Oesterreichischer Verein, Aussig &• EIl>e.
Bcfaaft, Berlin-Oharlottenbuig, Berlinentr. 28.
Nitrierzentrifugen :
DeatKfae Ton- u. SteinaeDr-Werke, Aktleiigesell- 1 O. O. Haubold jr., Oheninita (SadiMn).
Kdiaft, Berlin-Oharlottenbiug, Berlinerstr. 28. | Oebr. Heine, Vierien, Rheinland.
Motoren dazu:
SiemenB-Scfauckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Xitrite (salpetriffsaure Salze) siehe unter den betreffenden Metall-
Verbindungen. Unter „Nitrit" schlechthin versteht man Natrium-
nitrit (siehe No. 28 unter „Natriumverbindunge n").
Mitrobensaldeliyd. CaH«(NO,) . COH. Von Wichtigkeit ist f&r die
Indigosynthese der o-Nitrobenzaldehyd, welchen man durcn Oxydation von
o-Nitrozimtsaure mit KMnO« gewinnen kann. Gewöhnlich stellt man ihn nach
einem patentierten Verfahren aus dem o-Nitrobenzylchlorid CaHiCNOi) . CHiCl
dar, indem man dieses in die Sulfonsäure überfahrt, daraus Nitrobenzylalkohol
CeH«(OH) . CHs . OH abspaltet und letzteren zu NitrobenzaJdehyd oj[ydieri Zur
Gewinnung des o-Nitrobenzylchlorids geht man dabei von o-Nitrotolnol aus,
indem man dasselbe in der Seitenkette chloriert. Weiteres siehe im Artikel
„Indigofarbstoff e". Das Franz. Pat. 330 524 der Darstellung von
O-Nitrobenzaldehyd aus Chlorbenzol hat sicher keine praktische Bedeutung,
denn es nimmt folgenden Weg:
CeH5 . Cl ► CeHiCl . SOsH ► C6Ht(N0t)Cl . SO»H [2:1: 4] >
C6H6(NOf)CI — -> CeH6(N0»)CH, y GiH6(N0i).CH«Cl — -> GiH5(NOt)C0H,
führt also über Chlorbenzolsulfosäure, o-NitrochlorbenzolsulfosSure, o-Nitro-
Chlorbenzol, o-NitrotoluoI (!) und o-Nitrobenzylchlorid zum Aldehyd. Auf
die D. R. P. 182 218, 186 881 und 199 147 zur Darstellung von o-Nitrobenzaide-
hyd kann hier nur verwiesen werden.
Xltrobenioes&uren siehe „Benzoesflur e".
XltrobMisol (Mirbanöl). CeHi.NOt. Man erhält es durch Nitrieren
von Benzol, gemflss der Gleichung: CeHe+ HNOt =CJli.NOt + HsO. und
zwar nitriert man mittels Nitriersflure (vgl. unter „Nitrieren**) und
verwendet auf ICH) kg Benzol 120 kg HNOs von 42^» Bö und 180 kg HtSO« von
Nitrocellulose — Nilrofarbstoffc. 823
66* EL Man nimmt die Reaktion in Montejus aus Eisen oder Steinzeug vor;
die Oefässe werden in einen Kahlmantel eingesetzt und dieser durch Wasser
gekühlt. Ein Rührwerk bewirkt die Vermischung zwischen Benzol und Nitrier-
säure, während ein Thermometer die Kontrolle der Temperatur erlaubt. Wäh-
rend des Einlaufens der ersten % der Nitriersäure zum Benzol darf die Tem-
peratur nicht über 25* steigen; dann lässt man Dampf in den Kühlmantel ein-
strömen, bis + 70* C. im Nitriergefäss erreicht ist Das Einlaufen der Säure
für die Nitrierung von 100 kg Benzol nimmt etwa 10 Stunden in Anspruch; da-
nach bleibt das Rührwerk noch 6 Stunden in Tätigkeit. Schliesslich lässt man
das Gemisch in ein anderes Montejus ablaufen und drückt es von da in ein
hochstehendes Reservoir mit konischem Boden, worin sich das Nitrobenzol
oben, die Abfallsäure unten absetzt. Letztere wird unten abgezogen, das
Nitrobenzol dagegen durch mehrmaliges Waschen von anhänsenoer Säure be-
freit und endlich im Dampfstrom destiUiert. Eine weitere Raffinierung be-
zweckt die Abscheidung unangegriffenen Benzols. Das entstandene Produkt
entspricht in der Reinheit dem verwendeten Benzol.
Neuere Verfahren zur Gewinnung von Nitrobenzol enthält einerseits das
D. R. P. 201 623, andererseits das D. R. P. 207 170.
Im Handel unterscheidet man allgemein leichtes Nitrobenzol (fast
rein) und schweres Nitrobenzol (Gemisch von Nitrobenzol mit den
hiöheren Homologen). Letzteres hat einen S. P. zwischen 200 und 240* und
ein sp. G. (bei 15*). von ca. 1,18.
Reines Nitrobenzol bildet eine farblose, stark lichtbrechende, bitter-
mandelartig riechende, giftige, in HtO unlösliche Flüssigkeit, die in der Kälte
Icristalllnisch erstarrt; mit Alkohol, Äther und Benzol mischt es sich in jedem
Verhältnis. Sp. G. (bei 15*) 1,209; Seh. P. + 3*; S. P. 205*.
Es ist das wichtigste Ausgangsmaterial zur Fabrikation von Anilin
(s. d.), von Chinolin, Benzidin, Azobenzol u. s. w. In der Parfümerie dient es
als Ersatz für Bittermandelöl. Schliesslich kommt es auch für Sprengzwecke
in Betracht.
Prtifiinst Bei der Untenudiung der HandeloBorten kommt htuptsftcblich der Sledepookt
in Betracht; Nitrobenxole, welche zur Fabrikation der BlauSle dienen, aoUen faat TolMliidlf
innerhalb eines Thermometerrrades fiberdestillieren, während im flbrigen wohl Schwankunfen
von 2M,6— SOS* O. als suläMif gelten dOrfen. Über die quantitative Zusammensetsong und den
S. P. der schweren Nitrobenzole lAsst sich nichts Bestimmtes sagen.
Nitrobenzol für Sprengzwecke */o kg Mk. 65,00—75,00
„ „ Parfümerie, dopp. rcktif, hell Vo n n 70,00—80,00
Nitrobenzol:
KSnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
Nitrobenzol-Rektifizierapparate:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brficken Strasse 6 b (s. Inserate).
Vltrooellulose siehe „Nitrozellulos e*'.
VltrofarlMtoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder als Chromophor die
Nitrogruppe NOs enthalten, und zwar meistens mehrmals. Als Salzbudner ist
daneben gewöhnlich die Hydroxyl-Oruppe OH, zuweilen auch die Imido-
gruppe NH vorhanden. Sämtliche Farbstoffe dieser Gruppe haben sauren
Charakter und zeigen gelbe Nuancen. Es ist zu merken, dass überhaupt alle
Nitroderivate der Amine und Phenole (namentlich der letzteren) einen mehr
oder weniger ausgesprochenen Farbstoffcharakter tragen. Der älteste Nitro-
farbstoff — und gleichzeitig der älteste Teerfarbstoff überhaupt — - ist die
Pikrinsäure (s. d.). Im übrigen sei noch genannt das Martiusgelb
(Naphtolgelb, Manchestergelb), das Na-, NHt- oder Ca-Salz
des Binitro-a-naphtols (OH : NO» : NOt =1 : 2 : 4), welches man ursprüqg-
lich aus a-Naph^lamin durch Diazotierung und darauffolgende Behandlung
mit HNOt darstellte. Später wurde nachgewiesen, dass es aus a-Naphtolsulfo-
säure durch Salpetersäure entsteht, und seitdem iöst man zur Fabrikation
a-Naphtol in konz. HsSO«, nitriert durch Erwärmen der Lösung mit HNOt auf
100^, verdünnt und verwandelt in das Natriumsalz. Die kristallisierten M-
824 Nitrogenium — Nitroglyzerin.
kalisalze des Binitro-a-naphtols sind erelb bis gelbrot und lOsen sich mehr
oder weniger leicht in Wasser. Das Alkalisalz der ^-Sulfosflure des Martius-
gelbs ist unter dem Namen Naphtolgeib (S fluregelb S) in den
Handel gebracht worden.
Xltroffeniuin siehe „S t i c k s t o f f**.
ntrofflyzeiin (Nobelsches Sprengöl, Salpetersäuretriglyzerid ; Tri-
nitroglyzerin, Trinitrin). CjHsCO . N05)s. Man stellt es durch Nitrieren von
Glyzerin mit Nitriersflure (Salpeterschwefelsflure) dar. Das Glyzerin soll
wenigstens 30» B6 (= sp. O. 1,2505) haben und möglichst rein sein. Die HNO»
soll das sp. G. 1,485 — 1.500 besitzen und nicht mehr als 1 % Untersalpeter-
sflure enthalten. Fflr die HsS04 wird ein sp. O. von 1.845 und möglichste Rein-
heit vorgeschrieben. För 100 kcr Glyzerin verwendet man ein Sfluregemfsch
von 450 kg H9SO4 und 250 kg HNOs; man mischt es in Rflhrgefflssen, Iflsst
es einen Kühlkasten passieren und dann in Montejus laufen, von wo es durch
komprimierte Luft in die Nitriercrefflsse gedrückt wird. Diese bestehen aus
einem Bleigefflss, welches von einem hölzernen Kühlbottich umgeben ist; letz-
terer enthält Kühlschlangen. Während des Nitrierprozesses Iflsst man zur
Kühlung H9O sowohl durch die Kühlschlangen als durch den Zwischenraum
zwischen Blei- und Holzgefflss laufen. Das Glyzerin tropft zu dem abgekühl-
ten Sfluregemisch, und zwar gelangt es dabei bis auf den Boden des Nltrier-
gefflsses; das Glyzerin steht dabei unter dem Drucke gepresster Luft. Wichtig
ist ein fortwflhrendes gutes Mischen des Glyzerins mit dem Sfluregemisch;
man bewirkt dasselbe durch Einblasen von trockner Luft mittels eines Injek*
tors. Wflhrend der Nitrierung. die etwa 1 Stunde dauert, darf die Temperatur
im Nitriergefäss nicht über 30* C. steigen.
Früher trennte man das gebildete Nitroglvzerin von den Sfluren dadurch,
dass man es in Wasser einlaufen Hess. Da hierbei aber die Sfluren selbst ver-
loren gehen, so Iflsst man es jetzt zuerst in einen Scheideapparat aus Blei mit
zugespitztem Boden gelangen, worin es sich in kurzer Zeit oben absetzt und
abgelassen werden kann. Hierauf wird es mehrmals mit Wasser durchein-
ander gerührt, wozu man sich wieder der Injektion von komprimierter Luft be-
dient. Schliesslich wflscht man mit Sodalösung, bis die saure Reaktion ver-
schwunden ist, und filtriert es dann durch Filz, um es von schleimigen und
schlammigen Bestandteilen zu befreien. Indem man auf die Filter eine Schicht
getrockneten Kochsalzes aufstreut, entfernt man das Wasser, welches das
Glyzerin noch in Emulsion enthält. Die vom Nitriergefflss abziehenden sal-
petrigsauren Gase Iflsst man in einen Absorptionsturm gelangen.
Nach dem Amer. Fat. 841 886 stellt man Nitroglyzerin dar durch Ein-
wirkung eines Gemisches aus Nordhfluser Vitriolöl und rauchender Salpeter-
sflure auf Glyzerin, wobei das Verhflitnis der HNOs zur HaSOi das gewöhn-
liche Mencrenverhflltnis bedeutend übersteigt.
Das D. R. P. 183 183 Iflsst Nitriersflure und Glyzerin mit Hilfe geeigneter
Streudüsen vermischen, indem die unter Druck stehende Nitriersflure das
Glyzerin ansaugt und zum Betriebe der die Vermischung bewirkenden Streu-
düse dient.
Das D. R. P. 181 489 bezweckt bei der Nitroglyzerinfabrikation eine
schnellere Abscheidung des Glyzerins dadurch, dass man wflhrend der Her-
stellung sowohl den Sfluren als auch dem Glyzerin ein Reagens (am besten
ein Alkalifluorid) zusetzt, durch das etwa entstandene emulgierende oder
kolloidale Substanzen wieder in Lösun? gehen.
Aus 100 kg Glyzerin erhält man 200—205 kg reines Nitroglyzerin (theo-
retisch 246,74 kg). Dasselbe ist ein farbloses oder kaum gelbliches, geruch-
loses, süsslich schmeckendes, sehr giftiges öl, sp. G. 1,6: in HsO ist es nicht,
leicht dagegen in Alkohol und Äther löslich. Bei — 15® wird das Nitroglyzerin
dickflüssig, ohne zu erstarren, während es bei Temperaturen von + 8* bis — 11*
In langen Nadeln kristallisiert. Ist es einmal gefroren, so taut es erst bei + 11®
wieder auf. Durch heftigen Stoss oder Druck (z. B. durch Knallquecksilber-
Detonation) sowie durch Erwärmen auf etwa 250® C. wird es zur Explosion ge-
bracht. Hierbei zersetzt es sich entsprechend der Gleichung:
2 C»Hfi(ONOj). ^ 6 COs + 6 N + 5 H5O + O.
, Nitroglyzerin. 825
1 1 Nitroglyzerin liefert 1298 1 Explosionsgase, die sich im Augenblick der Ex-
plosion auf 10 400 1 ausdehnen (O u 1 1 m a n n). Gefrorenes Nitroglyzerin
explodiert schwieriger als flflssiges; unreine Produkte sind meistens sehr ge-
fährlich. Es dient zur Darstellung von D y n a m i t e n (s. d.)i von r a u c n -
osem Pulver (siehe „Schiesspulve r*'), hier und da auch als Arz-
neimittel.
Aufsehen erregt das Franz. Pat. 341 911 und Engl. Pat. 8041 von 1904 zur
Herstellung von Dinitroglyzerin und Dinitroglyzerinspreng-
stoffen. Quttmann schreibt darflber (Chem. Zeitschr. IV, 175) folgen-
des: Dem Dinitroglyzerin wird nachgerühmt, es sei viel stabiler als Trinitro-
glyzerin, weniger empfindlich gegen mechanische Einflüsse und gegen Wärme,
und durch Entzündung sei noch nie eine Explosion hervorgerufen worden.
Mit Trinitroglyzerin gemischt, massige es dessen gefahrliche Eigenschaften.
Seine Erzeugung sei gefahrlos, Zersetzungen selbst bedeutender Mengen be-
dingen keine Explosion. Es ist so gut wie ungefrierbar, und, wenn dem
Trinitroglyzerin zugesetzt, erniedrigt es dessen Gefrierpunkt, z. B. eine
Mischung von 60 % Dinitroglyzerin und 40 % Trinitroglyzerin gefriert nicht
mehr. Da Dinitroglyzerin nicht genug, und Trinitroglyzerin zu viel Sauerstoff
zur vollständigen Verbrennung des Kohlenstoffs enthält, so könne man durch
eine entsprechende Mischung ein stOchiometrisch dosiertes Produkt erhalten,
welches kräftiger ist, als das Trinitroglyzerin. Mit Dinitroglyzerin erzeugte
Pulver entwickeln weniger Wärme und langsamer ihre Gase. Das Dinitro-
glyzerin löst sich nicht nur leicht auf in Tiinitroglyzerin, sondern man kann
auch direkt ein beliebiges Gemisch der beiden herstellen. Dinitroglyzerin
gelatiniert ferner ebensogut wie Trinitroglyzerin. Die Erzeugung des Dinitro-
glyzerins erfolgt durch Mischung unter Kühlung von 10 Gew. T. Glyzerin vom
sp. G. 1,262 mit 33 T. HNO» vom sp. G. 1,50, wobei die HNOs langsam in das
Glyzerin laufen gelassen und umgerührt wird. Man lässt dann nötigenfalls
mehrere Stunden lang bei 10^ absitzen, bis das ursprünglich hauptsächlich ge-
bildete Mononitroglyzerin in Dinitroglyzerin verwandelt ist. Sodann wird das
Gemisch mit etwa 10 T. kalten Wassers verdünnt und die HNOs durch ge-
eignete Mittel neutralisiert, bis die Lauge, z. B. bei CaCO», eine Dichte von
1,58 hat. Das Dinitroglyzerin steigt nach oben und lässt sich leicht trennen,
reinigen und trocknen. Die in der Lauge noch enthaltenen Reste von Dinitro-
glyzerin können durch Äther ausgezogen werden. Das erhaltene Dinitro-
glyzerin ist leicht löslich in HsO und kann deshalb durch Abdampfen oder
fraktionierte Destillation in ganz reinem Zustande erhalten werden. Sein
N-Qehalt ist theoretisch 15,38 %, und durch Analyse wurde ein Mittel von
15,35 % gefunden. Durch ein geeignetes Gemisch von HNOt und HsSOi lässt
sich direkt ein beliebiges Verhältnis von Di- und Trinitroglyzerin erzielen,
wobei, wie auch sonst, die Konzentration und das Verhältnis der Säuren, die
Temperatur und Dauer der Nitrierung von Einfluss sind. — Für sich allein
wird Dinitroglyzerin wohl kaum als Explosivstoff zu verwenden sein, da es
zur vollständigen Verbrennung 2 Atome Sauerstoff zu wenig besitzt, dagegen
dürfte sich für dasselbe, wegen seines Einflusses auf die Gefrierbarkeit des
Trinitroglyzerins und die Explosionstemperatur, sowohl in Sprengstoffen wie
in Pulvern, ein Feld finden. Im ersteren Falle wird man wohl den fehlenden
0 durch geeignete Zusätze liefern, um nicht schlechte Schwaden zu erhalten;
da aber Dinitroglyzerin nicht nur in HsO löslich, sondern auch hygroskopisch
sein soll, so könnten sich für Pulver sowohl, wie für Sprengstoffe noch
Schwierigkeiten einstellen.
Weitere Verfahren, die sich teils auf die Darstellung, teils auf die
Reinigung von Dinitroglyzerin beziehen, sind in folgenden Patenten nieder-
gelegt: D.R.P. 205 752, 210 558, 210 990 und Amer. Pat. 879 899.
Anlagen zur Herstellung von Nitroglyzerin baut:
.1. L. Carl KekcU, Berlin N. 4.
82ft N^iUöaet^r -« Nitrotoluol.
Vitroiii«Ur siehe „St i c k s t o f f '.
mtronaplitaliii. Ci«Ht . NOt. Wichtig ist nur das a - M o n o n i t r o -
naphtalin; man stellt es aus dem Naphtalin durch Nitrieren dar, und zwar
entspricht der Prozess dem der Darstellung von Nitrobenzol. Auf 10 T.
Naphtalin verwendet man 8 T. HNO« vom sp. O. 1,4 und 10 T. HtSO« vom
sp. O. 1,84. Die Temperatur der Mischung iflsst man allmählich auf 70* C.
steigen und halt sie noch 6 Stunden nach dem Zugeben des letzten Naphtalins
auf dieser Höhe. Bei derselben Temperatur trennt man auch die AbfaUsflure
vom geschmolzenen a-Nitronaphtalin, wflscht es mehrmals mit siedendem
HflO und Idsst es dann unter starkem Rühren in kaltes HtO laufen, wo es
körnig erstarrt. Es bildet gelbglänzende Kristalle, unlöslich in H»0, leicht
löslich in Benzol, Schwefelkohlenstoff und heissem Alkohol. Seh. P. 6P. Es
dient zur Darstellung von a - N a p h t y 1 a m i n (s. d.) und wird zur 01-
Entscheinung benutzt
Nitronaphtalin, roh, gekörnt (Alpha-) % kg Mk. 68,00
„ „ geschmolzen % » n 80,00
„ gereinigt, krist */o n n 105,00
Pulver o/o „ „ 115,00
Nitronaphtalin:
Puerst Broi. k Co., New York, Not. S u. 4 Stoie Street (■. Iii&-Anh. 8. 18).
ntropheiiole. Zur Darstellung geht man jetzt vielfach (seitdem die
Benzolpreise niedrig geworden sind) direkt vom Benzol aus, indem man
dasselbe in Chlorbenzol überführt und letzteres nitriert. Durch syste-
matisches Fraktionieren im Vakuum (patentiertes Verfahren) lassen sich die
entstandenen Nitrierungsprodukte, nämlich o- und p-Nitrochlorbenzol, von
einander trennen, und aus diesen Derivaten gewinnt man leicht die viel ver-
wendeten o- und p-Nitrophenole.
o-Nitrophenol 1 kg Mk. 5,50
p-Nitrophenol 1kg Mk.3,50; % „ „ 325,00
Xitrosofarbstoffe (Chinonoximfarbstoffe). Klasse von künstlichen Teer-
farbstoffen, die durch Einwirkung von salpetriger Säure auf Phenole entstehen.
Sie enthalten die Atomgruppe H^^OH' ^^^^^^ durch Ersatz eines Sauer-
stoffatoms in einem Chinon durch die Oximidogruppe entstanden zu denken ist.
Die Farbstoffe entstehen durch die Einwirkung von salpetrU:er Säure auf
Phenole und dienen namentlich zur Erzeugung grüner Färbungen auf metal-
lischen Beizen. So benutzt man das Solidgrün (Dinltroresor-
z i n), welches bei der Einwirkung von salpetriger Säure auf Resorzin entsteht,
dazu, Wolle auf Eisenbeize dunkelgrün zu färben.
ntrostilrke. Nach dem Amer. Pat. 779421 erhält man eine haltbar
nitrierte Stärke, wenn man nach dem Nitrieren die Nitrostärke von den Säuren
trennt und in HsO mit CaCOt kocht. Ein z\v'eites Patent (Amer. Pat. 779 422)
schreibt vor, die fertig nitrierte Stärke in einem Alkohol-Azetongemisch zu
lösen, das Azeton abzudampfen und die Nitrostärke von dem Alkohol zu
befreien.
ntrotolnol (Mononitrotoluol). CeH«(NO») . CHt. Technisch werden von
den drei Isomeren nur o- und p-Nitrotoluol verwendet; sie entstehen
beide beim Nitrieren des Toluols, und zwar In wechselnden Mengenverhältnissen
je nach der Art der Nitriersäure. Die Darstellung gleicht der des Nitro-
b e n z 0 1 s (s. d.); anfänglich ist starke Abkühlung von Wichtigkeit. Zur Tren-
nung der Isomeren destilliert man das Gemisch der beiden Isomeren im luft-
verdOnnten Raum unter Anwendung eines Kolonnenaufsatzes über freiem Feuer.
Treibt man 40 % des angewandten gereinigten Nitrotoluolgemisches ab, so
besteht das Destillat fast nur aus o-Nitrotoduol, während der Rückstand beim
Erkalten fast reines p-Nitrotoluol ausscheidet; letzteres wird durch Absaugen
uiNl Abpressen von der Lauge befreit
ich dem D. R. P. 198 219 befreit man das technische o-Nitroto!uol von
und m-Verbindung dadurch, dass man das Rohprodukt bei einer
in — 4» und — W übenden Temperatur etwa zur Hälfte kristallisieren
Die erhaltenen Kristalle bestehen aus reinem o-Nitrotoluol; sie werden
er Zentrifuge, die sich in einem auf — 4« abgekühlten Räume befindet,
:n flüssig gebliebenen Verunreinigungen getrennt. Eine Modifikation
Gefrierverfahrens enthält Franz. Pat 350 200.
echnisches Nitrotoluol (auch als „sehr schweres Nltroben-
)ezeichnet) enthalt mehr o- als p-Nitrotoluol; es soll das sp. 0. 1,167
und zwischen 220 und 240^ C. überdestillieren.
sines O-Nitrotoluol bildet eine gelbliche Flüssigkeit, sp. 0. (bei 23,5*)
S. P. 223*. Die Siedepunktsbestimmung dient zur Prüfung der Reinheit,
eines p-Nitrotoluol bildet farblose Kristalle (Prismen); Seh. P. 54*, S. P.
Die Schmelzpunktsbestimmung dient zur Prüfung der Reinheit,
as m-Nitrotoluol, welches technisch kaum benutzt wird, stellt man aus
3-p-toluidin dar.
ie o- und p-Verbindung dienen zur Gewinnung von Toluidinen, Tolidln,
a u. s. w
gl. die Artikel „Dinitro toi uoT* und „Tr 1 nitro toluoT'.
ololuol, techn »/o kg Mk. 115,00
trololuol 1 kg Mk. 1,50; % „ „ 125,00
extra hcU 1 „ „ 3,00; »/o „ „ 280,00
Ltrotolnol 1 „ „ 3,20; % „ „ 275,00
ritrotolnol, tedin 1 ^ ^ 4^00
„ ehem. rein 1 „ ^ 30,00
otf'A.-G. Oirbo&it, Hunbw-
ritroT«r1iiiidimff«ii siehe die Artikel „Nitriere n*', „N i t r a n 1 -
„NItrobenzaldehy d", „N i t r o b e n z o 1", „D i n i t r o -
0 1", „N i t r o p h e n 0 1 e", „N 1 1 r o t o 1 u o 1", „D I n i t r o t o 1 u o 1",
nitrotoluol", „Nitroglyzerin** und „Ni tronaph talin'*.
Dzellulose siehe unter ,JC o 1 1 o d i u m", Trinitrozellulose unter
iessbaumwoll e*', Trinitrophenofl unter „P I k r I n s fl u r e**,
henylpropiolsäure unter „P r o p i o 1 s fl u r e".
Apparate zur Herstellung von Nitroverbindungen baut:
iil Eckelt, BerUn N. 4.
ritroseIliil<MM. Je nach der Heftigkeit der Einwirkung erhält man beim
ieren (s. d.) von Zellulose entweder die Dinitrozellulose
•diumwoUe) oder aber die Trinitrozellulose, welche neuer-
als Hexanitrozellulose aufgefasst wird und bekannter unter
ezeichnung Schiessbaumwolle oder Schiesswolle ist.
m einzelnen siehe die Artikel „Zelluloid", „Kollodium**,
iessbaumwoll e** und „Seide, künstliche**; in letzterem
1 sowie unter „D e n i t r i e r e n'* sind auch die Verfahren besprochen,
e die Unverbrennlichkeit oder Unentzündbarkeit der Nitrozellulosen
Denitrieren bezwecken.
\nlagen zur Herstellung von Nitrozellulose:
Krapp AktiengeieUKbftft Qnmmwmk, Magdebw-Bnduui.
Viidsnol. Neues Lysolpräparat, das sich gegenüber dem gewOhn-
1 Lysol (s. d.) durch einen angenehmeren Geruch auszeichnet.
Vordh&iuer VltriolU siehe „Schwefelsäure, rauchende*'*
XC«H,J, . OH)t
Votopbeii (Jodophen) = Tetrajodphenolphtalein. C-CeHi.CO.O .
Ii Einwirkung von Jodjodkaliumlösung auf alkalische Phenolphtaleln^
g erhalten. Es bildet ein bräunlichgelbes, geruch- und geschmackloses
IT, unlöslich in HtO und Säuren. Man benutzt es selbst und seine Salze
zinisch, und zwar jnnerlich als Darmadstringens, äusserlicb als Jodoform-
828 Novaspirin — NumöL .
ersatz. -«• No-sophenna trlum siehe unter „Antinosin"; Noso-
p h e n w i s m u t unter „E u d o x i n".
Nosophen H Mk. 17,00; 1 kg Mk. 150,00
VoTaspirln (Disalizylsäureester der Methylenzitronensäure), hat die
Konstitution:
CH2-CO.O.CeH4.CO«H
CHi-CO.O.CeHi.COsH
Es wird nach dem D.R. P. 185 800 gewonnen, indem man auf Salizylsäure
oder auf deren Salze Methylenzitronensäuredihalogenide einwirken lässt,
während man die Methylenzitronensäure aus Zitronensäure und Formaldehyd
direkt erhalten kann. Novaspirin soll als Ersatz des Aspirins (s.
„A zetylsalizylsäur e'*) dienen, da es auch in Fällen, wo dieses Magen-
t)eschwerden macht, gut vertragen wird.
Weisses, säuerlich schmeckendes, in KsO unlösliches Pulver, von guter
antipyrethischer, geringerer schweisstreibender Wirkung, das in Dosen von
1,0 g mehrmals täglich in Pulverform- bei Influenza, Rheumatismus u. s. w.
verordnet wird.
Novaspirin D Mk. 0,70; H Mk. 6,00
„ in TablcUcn (0,5 g) 20 Stück „ 0,70
XoTokaln (Novocainum) = p-Aminobenzoyldiaethylaminoaethanol
C.Ht<cQ J) CaH^ N(C,H5)f • "^^•
KristallnädelQhen vom Sch.P. 156^ in HtO im Verhältnis 1:1 lOslich.
Die wässerige Lösung lässt sich ohne Zersetzung aufkochen.
Ausgezeichnetes lokales Anaesthetikum, vorzflglicher Ersatz des Kokains;
es wird wie letzteres verwandt und dosiert Für viele Zwecke eignen sich
Lösungen, die gleichzeitig Novokain und Suprarenin enthalten.
Novokain 1 g Mk. 0,35; D Mk. 3,00
VoTorenal. Unter dieser Bezeichnung kommen zur Anäthesie ge-
brauchsfertige Lösungen von Novokain mit Adrenalin in verschiedener Stärke
in zugeschmolzenen Röhren in den Handel.
XoTOzon. Gesetzlich geschützter Name für das zu medizinischen
Zwecken hergestellte Magnesiumsuperoxyd nach Dr. Hinz; es
wird sowohl innerlich gebraucht als auch äusserlich bei Wunden und Haut-
leiden in Salbenform. Seine Anwendung, gründet sich auf die starke Oxyda-
tionswirkung.
Novozon in Gläsern ... 200 100 50 g.
- Preis Mk. mit 25»/o Rabatt . 5,75 3,00 1,60
Vokleinsäuren, Stickstoff- und phosphorhaltige organische Säuren von
noch unbekannter Konstitution, die als Bestandteile des Zellkerns weit ver-
breitet vorkommen. Nukleinsäure „Boehringer" wird aus Hefe hergestellt.
Nukleinsaures Natron (Natrium nucUinicum) soll, bei Operationen in der
Bauchhöhle injiziert, die Widerstandsfähigkeit gegen Infektion durch Er-
höhung der Leukozitose erheblich stärken.
Natrium nucIeTfnicum HMk. 15,50; 1 kg Mk. 130,00
Xtimbevffer Violett siehe „M a n g a n f a r b e n**.
Xussttl (Walnussöl; Oleum Juglandis), Durch Pressen aus den Wal-
nüssen gewonnenes grünliches, später hellgelbes, geruchloses, mild schmecken-
des Ol; sp. G. (bei W) 0,924--0,929. Es ist ein schnell trocknendes Ol, das
leicht ranzig wird. Bei — 15» wird es dick, Erst. P. —27®. Verself ungszahl
196; Jodzahl 142—144. Die erste Qualität dient als Speiseöl, während das
geringwertige Nussöl, welches durch Pressung der mit kochendem HsO be-
handelten Presskttchen. vom la Produkt, erhalten wird, als Ersatz des Leinöls
Ntttröie -^ NntocÜappftrate.
820
ient; man benutzt es als Firnis in der Malerei, weiter auch in der Seifen-
ibrikation.
Vntroie = Kaseinnatrium. Es wird nach dem D. R. P. 85 057 dar-
estellt, und zwar fällt man aus frischer Kuhmilch das Kasein und führt es
urch Behandlung mit NaOH oder NaiCOt in Nutrose Aber.
Die Nutrose bildet ein weisses, fast geruch- und geschmackloses Pulver,
:hwer in kaltem, leicht in heissem HtO löslich, sie gilt als vorzflgliches NShr-
äparat; sie enthält 65,2 % Eiweisssubstanz, 20,15 % stickstofffreie Substanz,
15 % Mineraistoffe und 10,5 % Wasser.
Nutiosc 1 kg Mk. 14,00
Vntsoliappftrate.
Nutschenfilter (Saugfilter) aus Steinzeug, mit dicht ein-
schliff enem Sieb; sehr kräftig:
a) Laboratoriums -Nutschen-Filter mit aufgeschliffenem
)erteil:
Inl
es Oberteils
des Unterteils
Lichte Weite
Tiefe
des Oberteils
Tiefe
des Unterteils
Preis pro StOck
1
1
cm
cm
cm
Mk.
l»/i
6 18
(wenn das Unterteil ans Glas)
8
23
7,50
11,00
5 6
16
25
14
32
12,00
20
20
35
21
20
20.00
b) Nutschen-Filter Edda mit unten gewölbten Siebplatten, die
lurch vor dem Zerbrechen in hohem Orade geschützt sind:
Inh
s Oberteils
alt
des Unterteils
Lichte Weite
Tiefe
des Oberteils
Tiefe
des Unterteils
Pk-eis pro Stück
1
1
cm
cm
cm
Mk.
40
40
41
80
43
28,00
50
90
50
26
61
45,00
77
158
60
30
66
61.00
200
200
90
30
55
210,00
c) Nutschen-Filter mit abnehmbarem OberteU:
Inh
OberteiU
alt
des Unterteils
Lichte Weite
oben
Uchte Weite
nnten
lichte Höhe
Preis pro Stück
1
1
mm
mm
mm
Mk.
20 40
400
300
700
30.00
50
80
500
400
900
50,00
110 180
650
500
1200
110,00
400
600
1200
750
2000
375,00
d) Nutsc
:hen-Trichter aus Steinzeug mit festem Sieb:
[t des Oberteils
1
Lichte Weite
cm
Tiefe des ObeiUils
cm
Ganze Höhe
cm
Preis pro Stück
Mk.
3V.
15,7
25,7
V
18
27,5
2,50
4,00
e) Nutschen-Trichter aus Steinzeug mit lose eingelegtem, auf-
iliffenem Sieb:
t des Oberteils
1
Lichte Weite
cm
Tiefe des Oberteils
cm
Ganze Höhe
cm
Preis
Mk.
17,5
40
70
35
45
55
17,5
2ft
30
40
50
61
9
1^
^^7
eso
Objekttve ^ OhstWeta.
f) Niitschapparateans Eisen. Dieselben bestehen ans einem
offenen Oberkasten zur Aufnahme der zu filtrierenden Masse und einem ge-*
schlossenen Untericasten, aus dem die Luft abgesaugt wird; beide Teile sind
getrennt durch einen Rost, welcher auf einem durchlochten Blech ein Filtertuch
trflgt. Die Nutschapparate werden mit g r o s s e m und mit k 1 e i n e m Unter-
kasten hergestellt; bei den ersteren sammelt sich das Filtrat in dem Unter-
kasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit einem tiefer ge-
legenen Sammelgefäss verbunden werden müssen.
FQteriliclM
Preis mit grossem
Preb mit kleinem
Mehrkosten für Inftdiclit
in
Unterlasten
Unterlcnsten
schliessenden Deckel
Onadimtmetern
Mk.
Mk.
Mk.
0,25
205
185
30
0,5
390
270
40
1.0
570
460
75
2.5
1130
910
135
4,0
1700
1400
200
Nntschenfilter aus Eisen für Laboratorien, 4 qdm Filterflfiche:
ohne HeizTorrichtong . . Mk. 70,00 | mit HeizTorrichtong .... Mk. 125,00
Nutschapparate:
Yereiiiigte Lauaitier Glaswerke A.O., Abt. Wmrmbninn, Quilits k Ck>., Berlin NW. 40, H^de-
itnae 56/67.
Nutschapparate aus Metallen:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Nutschfllter aus Steinzeug:
Dentsdie Ton- v. Stdnaeiig-Werke, Aktiengeeell-
•cbaft, Bcrlin-dMurlotteB^^arg, Berllnentr. tS.
Oetterreicillichcr Verein, Aoalff a. E.
O.
ObJakÜT« siehe „Mikroskopie" sowie „Photographische
Objektive".
ObJekttriff«r siehe „Mikroskop! e".
Otetw«ln.
ObstmUhle mit Steinwalzen für Hand- nnd Kraflbetrieb, Leistung bei Handbetrieb
ca. 500—800 kg, bei Kraftbetrieb bU 1200 kg:
No. 1 mit roten Steinen, ca. 280 kg Gewicht Mk. 115,00
No. 2 „ „ „ „ 365 „ „ „ 135.00
No. 3 „ grauen BasalUteinen, ca. 365 kg Gewicht „ 160,00
Andere Obstmtthlen siehe unter „Mühlen*'.
Trauben- und Beerenquetschapparat mit gerippten, emaillierten Gnsswalien«
Das gemahlene Obst fällt direkt in eine unter die Mühle gestellte Bütte:
Als Trauben- und Beerenquetschapparat, fahrbar Mk. 50,00
Als Obstmahlapparat, fahrbar „ 70,00
Dieselbe Mühle, auf Fussgestell statt auf Rädern:
Als Trauben- und Beerenquetschapparat „ 60,00
Als Obstmahlapparat „ 80,00
Dieselben Mühlen, mit Hartholz walzen statt der emaillierten Guss-
walzen kosten pro Maschine mehr „ 3,50
Trauben -Abbeermaschine zum Trennen der Beeren von den Kämmen: Die
Trennung geschieht durch die im Innern der Maschine angebrachte Traubenraqpel,
und zwar werden die losgelösten Beeren durch den Rost gedrückt, während die
Kämme und unreifen Beeren auf demselben liegen bleiben.
Plreia Mk. 80,00
69t
Obit- nnd TraabcD-PrcBiappBrate mit iDtcrmltttcKod wtrkciidem Dmok-
verk, d. h. ein Zapreuen erfolgt nur bei der Vorwlrttbewegaag de« Dindc-
hebelt.
Du
chme«
«ei
WiA-
H^
p.,i..
Kufaik-
■ulKstl.
■nlllUri.
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hall
fOM
es.1
CSS
ca. cm
CLCB
ca. cm
a. l
Ckf
Mk.
Nk.
■k.
6
223
50
70
55
45
90
166
99,00
104,00
10,00
375
W.
M
ßft
50
140
1^30
127,00
133,00
12,00
4
5«
Bll
!W
77
fif.
250
:-»)ft
i7aoo
188,00
17.00
H
1050
75
118
105
90
Ol
54(t
31^,00
327,00
18,00
2
1500
90
H2
120
94
920
850
475,00
490,00
22,00
1
2200
110
176
134
100
1220
1620
785,00
815,00
32,00
Obtt- und Tranben-Frcatapp^rat mit Prcukorb am EichcDhoIistfibcn ; Biet
(Schale) auj liurefeat enuiUieitem Eiiea oder uu Eichenholz. Mit kontinuierlicher
Wirkung, d. h. ein Zupressen erfolet sowohl beim Hingang all Rflckgang de* Druck-
hebeli. Das Druckwerk lisst sich i.Df zwei verschiedene Geschwindigkeiten, je nach
der zur VerfUgung stehenden Arbeitskraft, einstellen :
A. Mit emailliertem Eisenbict.
Piesskorb
s^.
Doreh-
Onick
Preis
"S?
Mo.
iSHut LPrcu
Uunh-
BBka
Bukt-
dtt
Eiche-
EiK».
Prm-
korb«
q»«].i
Sciul«
nun
taolikon
fDlH
X
a.lhU
a.1
CIU
a-aa
CLIUD
CLDim.
ck«
Xk.
Kk.
Uk.
Uk.
1
270
90
500
460
50
700
175
104,00
110,00
10,00
_
420
140
600
500
55
mi
I34,r(
140,00
12,00
n
750
250
7(K)
fiW)
65
1070
455
192,0(
202,00
1700
4
1200
41 H)
m\
800
75
1200
610
260,0C
270,00
17,00
h
IHIKt
m)
945
WXI
80
1300
745
360,0C
375,00
18,00
26,00
H
2700
920
1120
iU()
95
1550
1120
505,0C
525,00
22,00
45,00
V
3600
1220
1250
KKHI
110
1750
1830
H«MI«
870,00
:«,(KI
55,00
B
6400
1800
14ö0
1Ü5Ü
135
2050
3100
1350,00
3:),oo
60,00
B. Mit Etel
enhol
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Preis
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Hk.
Mk.
Hk.
1
270 90
m'
4fi0
50
850
160
132,00
00
9,00
_
2
420 140
MHI
MK)
55
1000
245
182,0(
a
700
65(1
Kfi
1200
455
250,a
4
m
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Vö
1320
6311
;-ifiti,oi,
h
1900 630
945
WK)
Kl)
1460
HKI
a
2700 920
11 vn
»40
S)5
1660
1300
66O,0C
00 25,00 46,00
7
SeOü 1220 1250
1000
110
1800
2000
8
5400 1800
1480
1U5U
136
2800
_
w,uo
6U,ÜU
832
Ocker — Öfen.
Federdruck-Apparate zum selbsttätigen Nacbpressen, zum Anpassen an die
grösseren Nummern der vorstehenden Press- Apparate :
Federdruckapparat
passend zu I^sse
No.
Spindelstfirke
ca. mm
Anzahl der Federn
PlreU
Mk.
4
5
6
7
8
75
80
95
110
135
4
8
10
12
14
80/)0
120,00
185,00
225,00
250,00
Kasten-Kelter. Sowohl das Biet als der in dasselbe eingelegte Zargenkranz
mit Dauben, Senkboden, Deckel u. s. w. sind aus Eichenholz gefertigt. Die ganze
Presse ruht auf einem schmiedeeisernen Unterbau, in welchem die kräftige Stahlspindel
verankert ist. Das Druckwerk ist mit schmiedeeisernem Presssockel ausgestattet:
Tirmuben
kSonen auf-
getchuttet
werden
1
1000
1500
2200
Wiridicher
Rauminhalt
ca.1
Spindel-
Durch-
messer
ca. mm
Kelterbiet
Höhe
ca. cm
550
800
1200
95
110
135
45
50
50
Länge
ca. cm
Breite
ca. cm
im Lichten
110
126
155
HO
126
155
Preis
mit Kupf<
Stiefel
Mk.
750,00
925,00
1425,00
Ooker siehe „E r d f a r b e n".
Ofen. Nach der Art der Heizung unterscheidet man 1. Ofen, worin die
zu erhitzenden Körper dich mit den Brennstoffen In direkter Berührung be-
finden, wo also eine besondere Feuerungsanlage fehlt; 2. Ofen, worin die
Körper nur mit der Flamme in Berührung kommen und durch diese
sowie durch die helssen Ofenwände erhitzt werden; 3. Ofen, in denen die
Körper sich In Gefässen befinden, welche von aussen erhitzt werden.
Zur ersten Klasse gehören die Herdöfen und die Schachtöfen.
la. Die Herdöfen bestehen aus niedrigen Feuerstätten oder Gruben,
entweder ganz offen oder an einer oder mehreren Seiten von niedrigen Wänden
umschlossen. Die Verbrennung des In direkter Berührung mit dem zu er-
hitzenden Körper befindlichen Brennmaterials geschieht entweder durch natür-
lichen Luftzug oder durch Gebläseluft.
1 b. Die Schachtöfen bestehen aus einem gemauerten, mehr hohen
als weiten Raum (Schacht); seine obere Öffnung (Gicht) dient zum
Beschicken mit den zu erhitzenden Körpern und Brennstoffen. Die festen und
flüssigen Produkte werden durch Offnungen an der Schachtsohle entfernt (ab-
gestochen). Die Verbrennung des Brennmaterials geschieht durch unten
eingeführte (entweder angesaugte oder durch Düsen eingeblasene) Luft; die
oben abweichenden Verbrennungsgase bestreichen auf ihrem Wege durch den
Schacht das zu erhitzende Material. Man benutzt die Schachtöfen zum Rösten
(Röstöfen), zum Schmelzen (Schmelzöfen) und zum Verdampfen;
Schachtöfen von über 4,5 m Höhe bezeichnet man auch als Hochöfen
(H o h ö f e n). Vielfach sind die Schachtöfen übrigens auch mit der noch zu
besprechenden zweiten Gruppe verwandt, indem sie dann eine besondere
Feuerung haben und nur die Flamme in den Schacht hineinschlägt; schliesslich
heizt man Schachtöfen auch durch Generator- oder Gichtgase (Gasfeue-
rung). Zu den Schachtöfen gehört auch der Kupolofen, worin das
Roheisen für die Giesserei umgeschmolzen wird.
Öfen. 8Si8
2. Diejenigen Ofen, bei denen die zu erliitzenden KOrper nur mit der
Flamme in Berüiirung Icommen, werden allgemein als Flammofen be-
zeichnet; sie heissen auch Reverberieröfen, weil die Wärme von dem
erhitzten Ofengewölbe zurückgestrahlt (reverberiert) wird. Im besondern
kann man die Flammöfen trennen in Schachtfla-mmöfen, die schon
oben bei den Schachtöfen erörtert sind, und in die eigentlichen Rever-
berieröfen, auch als Herdflammöfen bezeichnet. Es sind mehr
lange, und weite als hohe Räume mit wagerechter oder wenig geneigter Sohle,
bei denen das zu erhitzende Gut von dem Brennmaterial durch eine Mauer
(Feuerbrücke) getrennt ist, so dass es nur von der Flamme getroffen
wird. Im übrigen wendet man auch bei Flammöfen häufig die Gasfeuerung an.
3. Diejenigen Öfen, in denen sich besondere Oefässe zur Aufnahme des
zu erhitzenden Gutes befinden, werden allgemein GefässOfen genannt.
Der Heizraum ist bei denselben teils schachtförmig, teils kuppeiförmig, auch
kannenförmig u. s. w. Die Gefässe sind verschiedenartig gestaltet; es Können
Tiegel, Retorten, Muffeln, Röhren, Kästen u. s. w. sein. Hiernach unterscheidet
man Tiegelöfen, Retortenöfen, Muffelöfen n. s. w.
Von einzelnen Ofen können hier nur transportable Laböratoriums-
und Versuchsöfen sowie einige wenige gangbare Grössen von technischen
Tiegelschmelzöfen und Schmelzöfen aufgeführt werden.
Schmelzöfen für Koksfeuernng aus starkem Schmiedeeisen, mit Schamotte ge-
fUttert, znm Schmelzen von Fe, Cu, Au, Ag, Sn, Messing u. s. w. :
Für Tiegel Höhe . 105 150 200 2 ä 150 mm.
»
Durchm. 70 100 150 2 ä 100
n
Preis 45,00 60,00 90,00 120,00 Mk.
Transportable Ofen für Koks- und Holzkohlenfeuerung:
Breite 55 88 160 255 mm.
Höhe 40 55 80 80 „
Länge 100 145 245 340 „
Preis 40,00 50,00 75,00 95,00 Mk.
Gebläseofen nach Dcville, zur Bestimmung der Feuerfestigkeit der
Tone, für Kohlenfeuer, vollständig, aber ohne Gebläse ..;... Mk. 60,00
Dazu Tiegel mit Deckel und Untersalz Stück „ 0,80
„ Segersche Nonnalkegel (No. 26—30) 4OO „ „ 6,00
n geeigneter Blasebalg in Eisenmantel „ 90,00
Gebläseofen fUr Gas nach Fletcher, zum Schmelzen von Metallen, die besten
and einfachsten Ofen dieser Art (Eisenstücke schmelzen im kleinsten Tiegel in
ca. 7, Stahl in 12 und Nickel in 22 Minuten bei Gaszuführung von Id mm
lichter Weite und Anwendung eines kleinen Blasebalges ; mit dem grösseren Blase-
balg schmilzt Gusseisen in allen Ofen, Stahl und Nickel in N0.-OO, 1 tmd 3,
Bessemer Suhl in No. 00):
No 00 1 3 6
Für Schmclztiegel bis zu . . . 6x5 7,5x7 11x9 15x12 cm Höhe u. Weite.
Stück 15,00 17,00 26,00 38,00 Mk.
Gaszuführung '0 10 13 16 mm.
Pasbcnde Blasebälge V. Fletcher 30,00 30,00 38,00 38,00 Mk.
Schmelztiegel aus Ton .... 0,15 0,20 0,30 0,40 „
Salamandertiegel 0,40 0,50 1,20 2,20 „
Vorlesungs- und Experimentier-Ofen nach Fletcher, iür den ExpeHmentier-
tisch bestimmt, 80 X 90 mm. Er arbeitet mit demselben Brenner Sowohl als
Gebläse- wie auch als Zugofen bis zur höchsten Temperatur, die das Material
erträgt; verwendbar für Schmelztiegel, Kapellen, Muffeln, Röhren:
Der Ofen vollständig Mk. 45,00
Dazu Tonmuffeln j, 1,00
„ Salamandermuffeln „ 2,00
„ Tontiegel . . „ 0,30
„ Salamandertiegel ,i 0,70
„ passender Blasebalg von Fletcher . „ 30,00
BlOcber VU. 53
884 öfi
:cn.
OftttehmelsÖfen nadi Rössler, cor Enengimg hoher TemperatoKii flir Labcnm-
toriiimstwecke, mit Vonichtnng ftr erwärmte Luft:
FOr Tiegel-Höhe 35 60 140 170 200 235 mm.
» Tiegel-Durchmesier . . 35 40 75 130 160 195 .
Metallinhalt 50 150g 1,5 5 10 15—20 kg.
IWi 50,00 55,00 65,00 110,00 130,00 145,00 Mk,
GasschmelsÖfen nach Rössler ftlr grössere TiegeL (Die angegebenen Gröoen
besdchnen das Maximum; kleinere Tiegel können verwendet werden.)
Für Tiegel bis Durchmesser . 70 95 150 200 240 mm.
Metallinhalt 2 4 12 20 35 kg.
Prtif 70,00 95,00 130,00 170,00 200,00 Mk-
Gasschmelsöfen mit überschlagender blauer Flamme, TorgewSrmter Luft und vor.
gewärmtem Gas; der Ofen arbeitet ohne Gebläse. In dem kleinsten kann Eisen
und Stahl geschmolzen werden. Geeignet f&r alle chemischen und technischen
Zwecke, zu Versuchen ftlr Ton und Erze, sowie ftlr Stahl, Eisen, Gold, Silber u.t.w.
Für Tiegel bis Höhe ... 105 150 220 mm.
n n n Durchmesser. 70 90 140 „
Preis 60,00 90,00 120.00 Mk.
Gasschmelzöfen nach Seger, in Terbesserter Form, zur Erzielung
sehr hoher Temperaturen (in den Ofen schmilzt ein Segerschcr Normal-
kegel No. 15 bei etwa 1400^ C), von Schamotte und Eisenbekleidung
auf Untergestell. Heizrorrichtung aus 8 Brennern bestehend, deren
jeder mit Gas- und Lnftregulierung Tersehen ist. Der zur Aufnahme
des Schmelztiegels dienende Raum hat eine Höhe von 120 mm und
eine Weite von 115 mm Mk. 170,00
Derselbe mit Änderungen von Dr. Heinecke, zur Erzielung höherer
Temperaturen; in den Ofen schmilzt ein Segerscher Normalkegel No. 20
bei etwa 1500« C „ 240,00
Gasöfen nach Schönsiegel, besonders geeignet zum Aufschliessen Ton Silikaten
und Glflhen von Niederschlägen in Platintiegeln, ebenso zu metalluigischen
Schmelzrersuchen aller Art; es lassen sich Temperaturen bu zu 1500^ C. endelen:
GfttTttbr. p. 8t Preis
No. 1 geeignet ftlr Platintiegel bis Grösse 4 ca. 150 1 Mk. 45,00
No.2 „ „ „ „ „6 „ 2001 „ 50.00
No. 3 n ff Tiegel bis zu ca. 10 cm hoch und 6 cm weit „ 400 1 „ 55,00
Gasschmelzöfen nach Griffin f&r Tiegel bis 6 cm Durchm. ... „ 6.00
Dieselben nach Hempel ftbr Tiegel tou .... 5 8 cm Durdmi.
mit OxydationsTorrichtung ohne Lampe . .Preis 6,00 12,50 Mk.
Dazu Schamotteteüe allein Mk. 2,75
do. mit Oxydation ftlr Tiegel Ton 5 8 cm Durchm.
Preis 2,75 5.50 Mk.
Gasschmelzöfen ftlr Tiegel bis 5 cm äusserem Durchm. mit Flammen- und Tiegel-
mantel, Dreizackplatte zum Aufsetzen des Tiegels; in Eisenblech gefasst, mit
Eisenblechabzugsrohr. Auf Stativ, mit Fuss f&r die Gaslampe:
Ohne Gasbrenner. . Stfick Mk. 7.50 | Mit Gasbrenner . . . Stfick Mk. 12.00
Dieselben mit 2 Haltern und Ring zur Verlängerung des Tiegelmantels:
Ohne Gasbrenner. . Stttck Mk. 10,50 | Mit Gasbrenner . . . Stück Mk. 15,00
Gasschmelzöfen ftir Tiegel bis 4 cm Durchm., bestehend aus 5 in
Eisenblech gefassten Schamotteteilen mit Zugrohr, auf starkem Dreifuss
mit Gabel und Gasbrenner Mk. 10,50
Dieselben ftir Tiegel bis 6 cm Durchm „ 11,75
do. bis 10 cm Durchm. mit dreiflamm. Gasbrenner „ 39.00
Gebläseöfen nach Sefström ftlr Gebläseluft und Kohlenfeuerung, von starkem
Eisenblech, bestehend aus einem doppelten Zylinder, von denen der äussere
Zylinder den Windraum und der innere (mit Schamotte oder Kieselgur isolierte)
den Schmelzraum bildet Mit Handgriffen und geftlttertem Deckel:
Tiefe des Feuerraumes .... 160 200 250 300 mm.
Durchm. des , .... 125 175 200 250 „
Sttlck 30,00 40,00 52,00 62,00 Mk.
Öfen. 885
Amerikanische GeblSseöfen nach Hoskins:
Für Schmelztiegel von Dnrchm. 4 5 2^1L
Tiefe 5Vt 6Vi »
Pre» 20,00 25,00 Mk.
Dazn Gasolingebilse • . . • Mk. 105.00
Dieselben Hoskins-Ofen :
Fflr 2 4 Schmelztiegel.
PreU 35,00 55.00 Mk.
Dazu Gasolingebisse . 125,00 250.00 ,,
Gasschmelzöfen nach Perrot, mit im Kreise anfgestelltem sechs-
fiammigem Brenner, mit Lufthülsen, mit Manometer zum Messen des
Gasdruckes Mk. 65,00
ReTcrberieröfen nach Fletcher:
No. 1 23 33 6
PreU 70,00 80,00 80,00 90,00 Mk.
Schmelzöfen mit Gasolingasfeuening für 1,5 kg Metall „ 125,00
Schmelzöfen fttr Petroleum nach Barthel, mit ciofachem oder doppeltem
Petroleum-Gebläseapparat :
je nach Grösse, mit einfachem Gebläseapparat ..... Mk. 105,00 — 250,00
mit Zwillingsapparat . ^ „ 1 41 >,00— 310.00
Röhrenöfen fUr Versuchzwecke mit Gasheizung. In den aus Schmiedeeisen mit
starker SchamottelÜtterung bestehenden Ofen, die mit überschlagender Flamme
und vorgewärmter Verbrennnngsluft arbeiten, können Röhren ans Porzellan bis
zu 1600^ C. erhitzt werden:
Heizbare Länge 36 72 cm.
Preis 260,00 375,00 Mk.
Windöfen, zylindrisch, von starkem Schmiedeeisen, mit Schamotte gefUttert, Höhe
der Fflsse 45 cm, ganze Höhe 90 cm:
Dnrchm 20 22 26 39 cm.
Mit Dom und Kajpelle, Preis . . 48,00 55,00 6?,50 75,00 Mk.
Schiessöfen; Gasöfen zum Erhitzen von Substanzen in zugeschmolzenen Glasröhren :
Nach Ca r in 8, mit 5 verschraubbaren Röhren, mit Lampe Mk. 24»00
Nach Lothar Meyer mit 4 Röhren ^ 65,00
n » ff »8 „ n 70,00
Gasregnlator dazu, zur Erzielung konstanter Temperaturen Über *
100^ C. nach von Babo, verbessert von Lothar Meyer ... n 27,00
Nach Keknl6, mit 4 verschraubbaren Röhren und mit Lampe, be-
stehend aus 3 in einer Linie stehenden Brennern mit Schnabel-
auisätzen und mit Muffe zum Befestigen an den Ofen „ 55,00
Der Ofen ohne die Lampe „ 40,00
Nach Lothar Meyer mit Deck- und Seitenplatten von Ton, zur AusfUhrung
prftparaüver Arbeiten, zur Darstellung leichtflüchtiger Chloride n. s. w. n. s. w.
Ganze Länge 50 60 bO cm.
Stflck . . . 45,00 50,00 55,00 Bftk.
Schiessöfen nach Volhard Vollständig ungefährlich. Als Heiz-
flüssigkeit dient Petroleum ; durch Abdestillieren der niedriger siedenden
Anteile lassen sich verschiedene Temperat. bis zu i^OO® einstellen. Kompl. Mk. 136,00
Schiessofen nach Viktor Meyer, sog. Wasserbadkanone, von stark
verzinktem Eisen mit Asbestbekleidnng und mit Einrichtung für kon-
stantes Niveau. Die Röhren werden durch Wasserdampf erhitzt Für
4 Röhren „ 38,00
Derselbe nach Viktor Meyer, sog. Öibadkanone, von Kupfer, hart-
gelötet, mit Asbestbekleidung, an Stelle der Vorrichtung für konstantes
I^veau schräge Einfüllröhre mit Ventilschraubenverschluss „ 70,00
Schiessofen nach Uli mann, zur Verhütung des Springens von Einschmelzröhren,
indem der innere Druck durch äusseren Druck ausgeglichen wird. D. R. P. Für
Temperaturen bis 550® C. Mit 2 Mannesmannschen Stahlrohren, deren Verschinss-
köpf mit an&chraubbarem Kühler versehen ist
(Man gibt in die [auf 600 Atm. geprüfte] Stahlrohre etwas [40—70 ccm} Äther,
Bensin oder ähnliche Snbstanxen (nicht aber Walter), tteckt dann die wie gewöhn-
886 öf«-
lieh vorbereitete Einschmelzröhre in das Rohr und schraubt kr&llig den Verschluss-
köpf mit Hilfe von Schraubstock und Schraubenschlüssel auf. Hierauf wird das
ganze im Ofen wie gewöhnlich erhitzt. Sollen die Röhren Aber 250— .^KX)^ erhitzt
werden, so schraubt man den beigelegten Kflhler auf und ktthlt dann die Dichtung
mit Wasser. Hat man Säure in der Einschmelzröhre, so kann man zur Vorsicht
noch etwas Kalk in die Stahlröhre geben.)
Der Schiessofen kompl Mk. 95.00
Derselbe mit 4 Stahlrohren „ 140,00
Schiessöfen mit Schttttelwerk nach E. Fischer. Fftr Gemische, die nur bei an-
dauerndem Schütteln zur Reaktion gebracht werden können. Apparate zum gleich-
zeitigen Erhitzen und Bewegen im 01b ade, aus Eisenblech, verzinnt, LSnge 60 cm:
Für 4 8 Röhren.
Preis J05,00 120,00 Mk.
Dazu Kupferröhren mit Verschraubung zur Aufnahme der SchiessrÖhren^
für explosive Substanzen zu empfehlen Stück Mk. 12,00
Dieselben Schiessöfen, jedoch zum gleichzeitigen Erhitzen und Be-
wegen in geschlossenen Röhren im Luftbade, bei Temperaturen Über
150^ mit 4 Kupferröhren nebst Verschraubung. Die Apparate be-
stehen aus einem rechteckigen Kasten aus Eisenblech mit Asbest-
umkleidung. An den inneren Seiten der Heizröhren erhebt sich eine
• • eiserne Doppelwand, welche die Heizkammer bildet Die erhitzte Luft
steigt in der Susseren Kammer auf und wird durch die innere in den
Röij'enraum zurückgeführt. Die Pendelbewegung bedingt einen Neigungs-
winkel von etwa 40^; sie soll nicht mehr als 10 — 15 Schwingungen
in der Minute umfassen, und die Röhren sollen höchstens zu */«
gefüllt sein kompl. „ 330,00
Für diese Schüttelwerke brauchbare Heissluflmotoren . . . Stück „ 100,00
Tiegelschmelzofen für die Technik.
a)Für Kupfer- und Knpferlegierungen. Kohlenverbrauch 25 — 27 kg für
100 kg Einsatz. Windverbrauch in der Minute 25 — 30 cbm von 8 — 10 cm Wasser-
druck Schmelzdauer für 100 kg Einsatz 30—45 Minuten:
Inhalt des Tiegels 100 150 300 kg.
Preis des Schmelzofens . . . 1600,00 1800,00 2100,00 Mk.
Teile für diese Ofen:
Rehausse-OberteUe 50,00 60,00 70,00 Mk.
Rehausse-Unterteüe (Schalen) . 12,00 15,00 18,00 „
Windschieber 30,00 35,00 45.00 „
Schlackentüren 30,00 35,00 45,00 „
Gebisse 700,00 850,00 1200,00 „
Graphittiegel 15,00 22,50 45,00 „
b)Für Roheisen ohne oder mit Stahlzusatz. Koksverbranch 40—50 kg für
100 kg Einsatz. Windverbrauch in der Minute 25—30 cbm von 25—30 cm
Wasserdruck. Schmelzdauer für 100 kg Einsatz 50 — 60 Minuten:
Inhalt des Tiegels 100 150 300 kg.
PreU des Schmelzofens . . . 2300,00 2700,00 3100,00 Mk.
Teile für die Öfen wie bei den Tiegelschmelzöfen unter a«
Schmelzöfen (Herdöfen) mit direkter Halbgas- oder Gas-Feuerung.
Fassungsvermögen 100—15000 kg. Preis je nach Grösse . . Bfk. 2000—20000
Weiter sielie Verbrennungsofen unter „Elementarana-
IvBe**; Muffelofen siehe besondern Artikel. Elektrisclie Ofen
siehe „Ofen, elektrisch e'*.
SchamotteOfen siehe unter „Schamott e*'.
Ofen fOr die cliemische Industrie bauen:
Chemisches Laboratorium für Ton-Industrie Prof.
FVdenwalder Sduunottefabrik, Hemebeif 4 Oo.«
Freienwalde a. O.
Willy Manier, Ing«xiieurges. m. b. H., Dresden.
Pfllziscfae Chamotte u. Tonwerke, A.-0. Gran-
Stadt CPtaU).
Schmelzöfen mit Petroleumbeizung baut:
OuftaT BarUiel, Dr«id«ii-A. \9.
Dr. H. Beger ft R» Gramer, Q. m. h. H.,
Berlin NW. '1, Dreytestr. 66.
J. L. Osrl Bckelt, Berlin N. 4.
Öfen, elelrttisdie. 987
in, «Itkirlfloh«. Die Erhitzunff einer Substanz im elektrischen Ofen
liweder durch den Widers fand beim Stromdurchgang bewirkt
(niedrige Spannung, aber grosse Stromstärlce) oder aber mit Hilfe
ctrischen Lichtbogens (hohe Spannung und geringere Strom-
Nach Borchers („Entwickelung, Bau und Betrieb elektrischer
interscheidet man:
derstands-Erhitzung.
Die zu erhitzende Substanz ist selbst als Leitungswiderstand In einen
Stromkreis eingeschaltet.
Die zu erhitzende Substanz befindet sich mit einem elektrisch erhitzten
Widerstand in Berührung.
chtbogen-ErhItzung.
Die zu erhitzende Substanz bildet einen oder beide Pole einet Licht-
bogens.
Die zu erhitzende Substanz befindet sich in einem durch Lichtt)Ogen
erhitzten Räume.
zu treten die neuerdings viel verwendeten elektrischen In-
3 n Böten. Vgl. darüber unter „Stahr.
ise lassen sich nur für kleinere elektrische VersuchsOfcn angeben.
rische Widerstandsöfen nach Heraeus (Horizontal- oder Röhren-Öfen)
3n in der Regel 20 mm Rohrweite. Die Erhitzung der ans schwerst schmelzbarer
orzellanmasse bestehenden Röhren geschieht durch Spiralen von Platinlölie:
esamtULnge des Rohres 60 cm. Länge des bewickelten Teils 45 cm.
latinverbrauch ca. 7 g. Stromverbrauch ca. 2000 Watt. Höchst-
tmperatur 1400—1500 Grad. Auf ca. 25 cm L&nge Temperatu-
interschied im Rohre ca. 20 Grad. Preis des Ofens einschl. 7 g Platin Mk. 85,00
'orschaltwiderstand zum allmählichen Anwärmen und Regulieren
e nach der Spannung) „ 50—70
«samtlänge des Rohres 60 cm. Länge der Bewickelung 33 cm.
latinverbrauch ca. 5 g. Stromverbrauch ca. 1600 Watt Höchst-
tmperatur 1400 — 1500 Grad. Auf ca. 14 cm annähernd gleiche
emperatur. Preis des Ofens einschl. 5 g Platin „ 75,00
orschaltwiderstand (je nach der Spannung) „ 45—55
resamtlänge des Rohres 44 cm, sonst wie No. 2. Preis des Ofens
nschl. 5 g PUtin „ 70,00
esamtlänge des Rohres 44 cm. Länge der Bewickelung 20 cm.
iatinverbrauch ca. 3 g. Stromverbrauch ca. 1200 Watt. Auf
—10 cm annähernd gleiche Temperatur. Preis des Ofens einschl.
g Platin „ 65,00
orschaltwiderstand ca. „ 45—55
gleichen Horizontalöfen werden auch mit Rohren von 30, 40» 50 und 65 mm
chter Weite gebaut, ebenso in drehbarer Anordnung, so dass man das Rohr
orizontal, schräg oder vertikal einstellen kann,
rischer Veraschungsofen nach Heraeus. Preis des Ofens
DschL 6 g Platin Mk. 90,00
schaltwiderstand • „ 25,00
rischer Verbrennungsofen zur Elementaranalyse nach Heraeus.
reis kompl n 200,00
schaltwiderstand „ 25,00
rische Muffelöfen nach Heraeus:
ite Masse 155x90x65 mm. Preis kompl „ 230,00
„ 220x130x85 mm „ 300.00
rische Röhrenöfen nach Dr. Heibig (D. R. G. M.). Die Br-
ing wird in einer Kohlenröhre vorgenommen, die in einem Eisen-
en liegt. Die Stromzuleitungen werden durch Wasser gekohlt.
Ofen hat den Vorzug, dass die Temperatur leicht konstant ge-
sn werden kann Stück „ 300,00
gjg Öfen, elektrische.
Elektrisclier Universalofen nach Borchers, durch Auswechslong einzelner TeQe
für alle Erhitzongsarten brauchbar:
a) Bei der direkten Erhitzung bildet der zu erhitzende Körper den Widerstand. Ein
Ktthlkasten erhält einen Teil der Beschickung fest und schützt so die Ofenwände.
b) Man heizt durch Lichtbogen oder Erhitzungswiderstand vor. Später schalten
sich die Bestandteile der Schmelze, in die man die obere Elektrode tauchen lässt,
in den Stromkreis als Erhitzungswiderstände ein.
c) Für Lichtbogenerhitzung ist eine leicht zu ersetzende Auskleidung aus Formsteinen
mit zweckentsprechenden Offnungen vorgesehen.
d) Bei indirekter Lichtbogenerhitzung fUhrt man die Elektroden von der Seite durch
Öffnungen in zwei Formsteinen ein. Ausserdem sind in den anderen Seiten des
Ofens Öffnungen vorgesehen, von denen die eine ein zur Einführung der Be-
schickung dienendes Kohlerohr aufnimmt, während die andere durch eine Glimmer-
platte bedeckt wird, damit man die Schmelzung beobachten kann. Als untere
Elektrode benutzt man in allen Fällen entweder einen Metall- oder einen Kohle-
block, der mit einem Schraubengewinde versehen ist, um in einen kühlbaren
kupfernen Halter eingesetzt werden zu können. Der Halter steht auf beweglichen
Füssen, die sich leicht in jeder Höhe feststellen lassen. Die Klemme am Halter
für die obere Elektrode ist weit genug, mn unmittelbar die dicksten hier in Be-
tracht kommenden Stäbe aufzunehmen. Ausserdem sind, da man für die Licht-
bogenerhitzung kleinere Elektroden nötig hat, Einsätze vorgesehen, welche sich
Iddit in die weite Klemme einsetzen lassen, um die kleinen Elektroden auf-
zunehmen. Die einzelnen Teile lassen sich mit grösster I^chtigkeit auswechseln.
Der kompl. Ofen Mk. 360,00
Dazu Kohlenstifte:
Länge ... 35 35 35 15 cm.
Durchm. . . 2,5 4 6 0,6 „
Paar .... 1,10 2,00 4,20 0.10 Mk.
Versuchs-Schmelzofen nach Rössler, bestehend aus einem in Eisen gefaasten
Tonmantel. In seinem Boden hat dieser ein Loch, worin der feuerfeste, den
kleinen Tiegel (aus Kohle, Kalk, Magnesit) tragende Block auf- und abbewegt
werden kann In den Tiegel von oben schräg hinein ragen die beiden Kohlen-
elektroden, zwischen denen der Lichtbogen erzeugt wird.
Versuchs-Schmelzofen, einfaches Modell, bis zu 100 Amp. bei
50—60 Volt, Stück Mk. 70,00
Versuchs-Schmelzofen, grösseres Modell, Stück ...;... n 160,00
Derselbe mit Kohlendnstellvorrichtung, Stück je nach Grösse
und Leistung Mk. 180,00—500,00
Dazu 1 Paar Kabel, je 150 cm lang inkl. Verbindungsschuhe „ 22,00
Kohlenstifte 350x16 350x22 mm.
Paar .... 0,45 0,75 Mk.
Kalk- und Magnesittiegel von Mk. 0,20 an
Schutzschirm mit fiurbigen Gläsern, Stück Mk. 5,50
Elektrisch geheizter Autoklav zur Ausführung chemischer Re-
aktionen unter hohem Druck und konstanter Temperatur (für 10 Amp.
bei 110 Volt), mit Platinwickelung ohne Widentand „ 435,00
Elektrischer Ofen nach Dr. Borchers zur Abscbeidung von Mg,
Li, Be u. s. w. aus geschmolzenen Haloidsalzen (D. R. G. M.). Der
eiserne Schmelztiegel dient als Kathode ; die Anode ist ein von einem
Porsellanrohr umhüllter Kohlenstab. Die Heizung geschieht mittels
einer Pcrrot-Feuemng durch einen Fletcher-Brenner. Ein zweiter Tigel
dient zum Schmelzen des Salzes, das dann in den vorgewärmten
Kathodentiegel eingetragen wird. Der Apparat ist für Ströme bis
50 Amp. gebaut kompl. „ 160,00
Ofen zur Elektrolyse elektrothermisch geschmolzener Salze, z.B. zur
Darstellung von AI. Als Anode dient ein Kohlcnstab, als Kathode
eine Stahlplatte, die mit Kühlvorrichtung versehen ist. Der Apparat
ist für Ströme von 100—105 Amp. gebaut kompl. „ 150,00
ölb&der, 839
Schmelt- und Karbidöfen ftr kontinuierlichen Betrieb aach Rötsler, nui
Schmelzen strengflflssiger Metalle, tur Reduktion schwer reduzierbarer Oxyde, cur
Dustellung von Metallkarbiden u. s. w. Je nach der Verwendungsart besteht der
Tiegel aus Kohle und ist dann selbst Kathode, oder ans Magnesit, in welchem
Falle durch ein Loch des Tiegelbodens eine Kathode dngefUhrt wird. Die von
oben in den Tiegel hineinragende Kohlenanode kann durch eine Stellschraube
gehoben und gesenkt werden. Durch den oberen Fttlltrichter llsst sich wfthrend
des Betriebes pulverförmiges Rohmaterial stets nachftllen, wihrend die Schmelie
durch die Abstichöffnung am Boden abgelassen werden kann. Der Ofen ist ftr
Ströme von 100—300 Amp. bd 60—70 Volt su verwenden.
Der kompl. Ofen . Mk. 190,00
Dm 1 Paar Kabel, je 150 cm lang inkl. Verbindungsschuhe • • « 22,00
Jedes weitere Meter pro Paar •• « 9,00
1 Paar Kohleastifte 750 mm lang und 30 mm im Durchm. , ^ 1,40
Voblen- und Mat^nesitcinsÄtr*. c»«-' . . „ 9.00
Elektrische Ofen für Metalldestillationen. Durch ein seitlich angebrachtes
Rohr kann dabei dem Ofenraume irgend welches Gas zugeführt werden. Durch
das nach unten fUirende, mit gebranntem Ton ausgefütterte Eisenrohr wird das
▼om elektrischen Lichtbogen erzeugte Destillat in einen WasserbehSlter eingeleitet.
Die Ofen sind für 55—65 Volt gebaut.
Ohn« mit ohne KohltnantteUvonichtung.
Ofen für ... 200 200 400 Amp.
Stück .... 200,00 260,00 540,00 Mk.
Für die beiden ersteren Ofen:
1 Paar Kohlenstifte, 750 mm lang, 30 mm Durchm Mk. 1,40
Isolierstreupulver für Flanschcnformen, 100 kg „ 28,00
Knochenasche, geglüht und gewaschen, 100 kg „ 90,00
Ober elektrische Ofen mit Kryptolheizunff siehe den Artikel „K r y p t o T*.
Elektrische Ofen liefern:
ns-Schnckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Grosse elektrische Ofen von 3000 bis 8000 PS fflr Karbid und Ferrosili-
I baut:
igenieur Dr. ing. W. Conrad, Wien IX, Hariannengosse 18.
Olbädw.
Ibäder nach Fresenius aus starkem Kupferblech, mit Ösen zum Aufhängen:
Innere Masse . . 10,5x10 5x10,5 12x12x12 13,5 X 13,5 X 13,5 cm.
Stück 20,00 22,50 25,00 Mk.
Dieselben mit Vier-
ftlasen, Stflck . 22,50 25,00 27,50 „
bad in Kasserollenform (mit Vorrichtung, um das Ol abtropfen zu
lassen), Stück Mk. 25,00
Dieselbe Abtropf^orrichtung, kombiniert mit H o f m a n n schem Wasser-
>ad von 16 cm Durchm „ 13,50
bäder von Gusseisen fttr Gasheizung, innerer Kessel emailliert, äusserer Kessel auf
DreilusSy ohne oder mit Rtthryorriditung:
nhalt 1 2,5 5 1.
hne Rttfarrorrichtung Stück 30,00 42,00 60,00 Mk.
lit „ „ 50,00 63,00 87,00 „
Ölbäder:
be l«iiBitaer Glaswerke A.O.. Abt. Wtrmbmnn, QuiUtx k Oo., Berlin NW. 40, Heide-
■e 66/07.
Vereinigte Lauaitier Glaswerke A.O., Abt. Warm-
bnmn, QuiUtz k Ck>., Berlin NW. 40, Heide-
66/67.
840 ölbetzen — öle, ätherische.
tflbeisen. Dieselben werden nur zum Beizen der Baumwolle in der
Tflrkl8chrotfarberei(s. d.) benutzt, und zwar tränkte man frfiher die
gebleichten BaumwoSlgewebe in wöchentlichen Zwischenräumen 5 — 6 mal mit
einer Emulsion aus TournantOl mit KsCO»; nach jeder Behandlung wand
man die Zeuge aus und Hess sie an der Luft trocknen. Wegen der Langwierig-
keit, die diese sog. Weissbeize mit sich bringt, verwendet man jetzt das
TournantOl kaum mehr, dafür aber die sog. TürkischrotOle, d. h.
wässerige Lösungen von Olbeizen, die durch Behandlung von OlivenOl oder
Rizinusöl mit konz. H1SO4 erhalten werden.
Zur Herstedlung von Türkischrotöl aus Olivenöl wird ein gegebenes
Gewicht des letzteren mit der Hälfte an konz. HfSO« unter Kühlung versetzt;
nach 12 stund. Stehen fügt man das Doppelte des Olgewichts an HsO und H
an Natronlauge (36^ Bö) zu, rührt durch und lässt absitzen. Schliesslich
hebert man die wässerige Schicht ab und neutralisiert die ölschicht mit Natron-
lauge oder Ammoniak. Die erhaltene Oilbeize mischt sich mit HfO zu einer
gleichmassigen, wenn auch nicht ganz klaren Flüssigkeit.
iVieistens wird Türkischrotöl nicht aus Olivenöl, sondern aus Rizinusöl
dargestell't. Letzteres versetzt man nur mit % seines Gewichts an konz.
HtSOi, mischt unter Vermeidung von Erwärmung und wäscht nach 24 stund.
Stehen mit Kochsalzlösung zur Entfernung der überschüssigen HiSOt. Die er-
haltene wasserlösliche Olbeize wird entweder so wie sie ist oder nach Neutraii-
sierung bis zur schwach alkalischen Reaktion verwendet.
Über den Chemismus der Türkischrotöl-Darstellung ist man noch im Un-
klaren; es handelt sich um die Entstehung von Oxyfettsäur^n' uhd deren Ester.
Man verwendet übrigens die Olbeizen nicht direkt zur Fixierung von Farb-
stoffen, sondern benutzt sie nur zusammen mit anderen Beizen, z. B. Tonerde-
verbindungen. Es entsteht dann durch Zusammenwirken zwischen der Baum-
wollfaser, der Oxyfettsäure, dem Metalloxyd und dem Farbstoff ein glänzender
und gewöhnlich recht widerstandsfähiger Farblack.
TürkiBchrotöl, techn. (50%) % kg Mk. 60,00
n (75%) % „ „ 70.00
» (90o/o) % n . 90,00
Olbeizen:
Chemische Fabrik FlOraheim, Dr. H. Noerd- 1 Otto Starcke & Co., U. m. b. H.» Lcipiig-
linger, Flörsheim (Main). | Lindenau.
Iso-Seife:
Louis Blumer, Zwickau L Sa.
tflblan siehe „E i s e n f a r b e n'' und „Kupferfarbe n".
tfle. Im einzelnen siehe die Artikel „Fette und 0 1 e'*, „Mineral-
Ö 1 e" und „S c h m i e r m i 1 1 e 1"; vgl. auch „Ole, ätherisch e**.
Zu erwähnen ist, dass neuerdings die sogenannten wasserlös-
lichen Ole mehr und mehr in Aufnahme kommen. Dieselben sind sämt-
lich nur infolge ihres Oehaltes an Alkaliselfe leicht mit Wasser emulgierbar
und dienen in solchen JViischungen zur Schmierung von Werkzeugmaschinen,
als Einfettungsstoffe beim Verspinnen von Wolle, als gut resorbierbare Ver-
teilungsmittel für Medikamente u. s. w. Nach dem Verfahren von Bo4eg
(D. R. P. 129 480) werden Mineralöle (schwere Teeröle) durch Zusätze un-
raffinferter Harzöle und Verseifung der in diesen enthaltenen Harzsäuren
mittels Lauge sowie durch spätere oxydierende Behandlung unter Druck
„wasserlöslich^ gemacht und erlangen hierbei gleichzeitig die Fähigka't,
Wasser in sehr erheblichen Mengen klar gelöst aufzunehmen. Auch die
D. R.P. 122 451 und 148168 bezwecken die Herstellung wasserlöslicher Ole.
Loaii Blumer, Zwickau L Sa. (wasserlösUche). | C. W. Pabst, Halle a. S. . . .
Olextraktionsanlagen :
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noord- | Volkmar Hftnig & Comp., Heidenau-Dresden.
linger« Flörsheim (Main).
Ol«, Atherlsohe (Flüchtige Ole). Man fasst unter dieser Bezeichnung
recht verschiedenartige Produkte des pflanzlichen Organismus zusammen; von
öle, ätheriKh«. 841
übereinstimmenden Eigenschaften ist zu nennen, dass sie stark riechen, sich
mit Wasserdämpfen verflüchtigen und schon bei gewöhnlicher Temperatur ver-
dunsten sowie dass sie auf Papier einen allmählich verschwindenden Ölfleck
hervorrufen.
Hinsichtlich der Oewinnune der ätherischen öle sind drei Methoden zu
unterscheiden, nämilich 1. die Destillation mit Wasserdampf,
2. die Extraktion und 3. die Pressung.
1. Mit Wasserdampf verflflchtigen sich, wie erwähnt, die ätherischen
Ole sämtlich schon weit unter ihrem Siedepunkt. Man kocht deshalb die be-
treffenden Pflanzenteile mit Wasser oder lässt Wasserdampf darauf einwirken
und verdichtet die Dämpfe in einer Vorlage, wobei sich das ätherische Ol auf
dem abergegangenen Wasser ansammelt. Am besten destilliert man mit Dampf,
weil hierbei der Geruch des Oüs nicht durch Berührung mit heissem HsO ge-
schädigt wird und weil auch die Pflanzenteile im übrigen nicht extrahiert
werden, was ihnen einen höheren Wert verleiht. Als Vorlage bei der Destil-
lation und Rektifikation ätherischer Ole verwendet man am besten die
Florentiner Flasche (s. d.). Besonders sorgfältig müssen die Kühi^
Vorrichtungen der Destillierapparate eingerichtet sein, um sämtliche Anteile
des Öles zu verdichten. In Fällen, wo in der Kälte erstarrende Stearoptene
mit dem Ol in grösserer Menge übergehen, muss entsprechend erwärmtes
Kühlwasser verwendet werden, um Verstopfungen der Kühlrohre zu ver-
meiden. Die Wässer des Destillates enthalten teilweise erhebliche Mengen
ätherischer Ole gelöst; man versetzt sie deshalb mit Kochsalz (welches ihre
lösende Kraft verringert und den Siedepunkt erhöht) und trennt dann das Ol
vom Wasser durch Rektifikation. Teilweise destilliert man ätherische Ole auch
ohne Wasserdampf im luftverdünnten Raum. Bei der Destillationsmethode
müssen die Pflanzenteile entsprechend zerkleinert werden, um dem Wasser-
dampf den Zutritt zu erleichtern.
2. Die Extraktion der ätherischen Ole mit geeigneten Lösungsmitteln, wie
Äther, Azeton, Schwefelkohlenstoff, Methylchlorid
u. s. w., wird neuerdings mehr angewandt als früher; doch kommt sie nur da
in Betracht, wo die Pflanzentefle wenig fette Ole und Harze enthalten. Diese
Stoffe halten nämlich das ätherische Ol sehr fest und sind nur durch Destillieren
mit Wasserdampf davon zu trennen. Über die in gewissem Sinne auch zur
Extraktion gehörigen Methoden der Mazeration und namentlich der
Enfleurage siehe den Artikel „P a r f ü m e r i e*'.
3. Die Gewinnung der ätherischen Ole durch Pressung endlich kommt
nur in seltenen Fällen in Betracht, und zwar für frische, sehr ölreiche Pflanzen-
teile, deren ätherisches Ol sich in relativ grossen Gefässen befindet. Meistens
kommen dann Spindelpressen, zuweilen auch hydraulische Pressen zur An-
wendung. Eine besondere Art der Pressung ist das sogenannte Nadelver-
fahren (vgl. unter „Aurantiazeenöl e'*).
Besondere Gewinnungsverfahren sind, wo nötig, bei den einzelnen ätheri-
schen Ölen erörtert. Vgl. auch den Artikel „P a r f ü m e r i e*'. Die Rohöle
werden von den verschiedenen Beimengungen entweder nur durch Lagern
(Klären) gereinigt oder filtriert oder aber schliesslich destilliert; letzteres ge-
schieht wieder entweder mit Wasserdampf oder im Vakuum.
Sehr wichtig geworden ist die Fabrikation von terpenfreien ätheri-
schen Ölen, seitdem man erkannt hat, dass in den meisten dieser Ole die
Terpene nur die Rolle neutraler oder gar die Güte schädigender Ballaststoffe
spielen, während allein die sauerstoffhaltigen Bestandteile die Träger der
praktisch wertvollen Eigenschaften sind. Zur Befreiung von Terpenen unter-
wirft man nach G. H a e n s e 1 die ätherischen Ole der gebrochenen Destilla-
tion nach einem eigenen Verfahren. Wie bekannt, zeigen die eigentlichen
Terpene Ci*Hie, um deren Beseitigung es sich in den weitaus meisten Fällen
allein handelt, die relativ niedrigen Siedegrenzen von 160—190^, während die
sauerstoffhaltigen Komponenten erheblich höhere Siedepunkte aufweisen.
Wenn auch das Darstellungsverfahren der terpenfreien Ole nicht durch den
Druck veröffentlicht worden ist, auch in einzelnen Fällen wesentliche Modifi-
842 ^Ic» flüchtige -- Oleum Citronellae.
katlonen gewiss nicht entbehrlich macht, so steht doch fest, dass die sorgsam
geleitete fraktionierte Destillation auch heute noch den Kern des Verfahrens
bildet. —
Als neues besonderes Verfahren sei hier das D. R. P. 146 976 erwflhnt,
das die Herstellung leicht und haltbar emulgierender, wasserlöslicher ätheri-
scher Öle bezweckt: Die Ole werden in einem geschlossenen, mit Kondensator
verbundenen Apparat bei von 50® langsam auf 70® steigender Temp. etwa
% Std. mit fein verteilter Druckluft behandelt, während man tropfenweise
2—5 % Natronlauge von 20® Bö und 2 % heisses HtO zugibt Nach dieser
Vorbehandlung werden die ätherischen öle mit 30—50 % einer wasserlös-
lichen Mineral- und HarzOlmischung bei 50-— 70® etwa 10 Minuten lang mittels
Druckluft innig vermischt und dann noch durch indirekten Dampf 1 Std. unter
einem Drucke von % — 1 Atm. behandelt. —
Die einzelnen ätherischen öle sind, soweit sie technische Wichtigkeit
haben, In besonderen Artikeln abgehandelt. NiobeOl Ist unter „Benzoe-
säure*' und „F r u c h t ä t h e r** zu finden; DrusenOl unter „K o g n a k 6 1";
WIntergreenOl unter „OaultherlaO r*, die übrigen Ole unter ihren flb-
lichen Bezeichnungen. Auf den Artikel „F r u c h t ä t h e r** sei nochmals ver-
wiesen. Bemerkt mag werden, dass auch der Kampfer (s. d.) zu den
ätherischen ölen gezählt wird.
Ätherische Ole:
Oscar Wender & Oo., Dresden N., LIrdieiistr. 9.
Apparate fflr ätherische Ole:
F. H. Meyer, Htnnorer - Halnholi (s. Ins.-Anh. 1 Volkmar Hinig & Oomp., Hcideiuitt-Dretden.
S. 17). I
Oluntersuchungsapparate :
Sommer & Bonge, Berlin-Friedenftu, BennigsenrtraaK 88/24.
Olfllter:
Heinrich Hirsel O. m. b. H., Leipadg-Plagwits (s. Inf.).
Ole, flttohtiffe, siehe „Ole, ätherisch e".
Oleln siehe „O 1 s ä u r e".
Oleomarffarln siehe „M a r g a r i n e".
Oleum siehe „Schwefelsäure, rauchend e".
Olenm Amyffdalaniin siehe „M a n d e 1 0 V*.
Olenm Amygrdalamin amaniin siehe „BittermandelO I".
Olenm Andropogronls siehe „0 e r a n i u m 0 1".
Olenm Andropoffonis Hardl siehe „Z 1 1 r o n e 1 1 0 i**.
Olenm anlmale siehe „T i e r ö 1".
Olenm Anisl siehe „A n i s ö V*.
Olenm Anonae siehe „Ylang- YlangöT.
Olenm Araohldifl siehe „E r d n u s s ö 1".
Olenm Anrantll oortlols = Süsses PomeranzenschalenOl siehe
„Pomeranzenschalenö V\
Olenm Anrantii oortlolB amari = Bitteres PomeranzenschalenOl
siehe „Pomeranzenschalenö T*.
Olenm Anrantii flomm = OrangenblOtenOl siehe „N e r o 1 1 0 1".
Olenm Ber^amottae siehe „B e r g a m o 1 1 0 T*.
Olenm Caoao siehe „Kakaobutte r*'.
Olenm Carvi siehe „K Q m m e 1 0 1".
Olenm Caryophyllomm siehe „N e 1 k e n 0 1".
Olenm Caasiae siehe „Z I m 1 0 1".
Olenm Oinnamomi siehe „Z 1 m 1 0 1".
Olenm Citri siehe „Z i t r o n e n ö 1".
Olemn Oitionellae siehe „Z 1 1 r o n e 1 1 a ö r*.
Oleum Cocos - öl^fts. g43
Oleum Ooom siehe „K o k o s 0 1".
Oleum EUidifl siehe „P a 1 m 0 1'*.
Oleum Euoalyiiti siehe „EukalyptusO T*.
Oleum Foenionli siehe „F e n c h e 1 ö 1**.
Oleum Oanltheriae siehe „Qaultheriaö 1'*.
Oleum Oossypll siehe „K o 1 1 o n ö 1".
Oleum Jeooris Aselli = Lebertran siehe unter „Tran e".
Oleum Zrldifl siehe „I r i s ö 1".
Oleum Juffl&ndifl siehe „N u s s 0 1".
Oleum Juniperl siehe „Wacholderbeerö 1*'.
Oleum Lavandulae siehe „L a v e n d e 1 0 1".
Oleum Ufful Cedrl siehe „ZedernhoizO 1**.
Oleum Uni siehe „L e i n ö I'*.
Oleum Kaoidle siehe ,,M a z i s 0 1*'.
Oleum Menthae plperltae siehe ,,P f e f f e r m i n z ö I".
Oleum OÜTarum siehe „O 1 i v e n 0 1**.
Oleum Papaveris siehe „M o h n ö V\
Oleum Patohoull foUomm siehe ,,P a t s c h u I i 0 !".
Oleum Peütpraln siehe ,,P e t i t g r a i n 0 1".
Oleum Pinl siehe „K i e f e r n a d e 1 0 1".
Oleum Bapae siehe „R fi b 0 1".
Oleum Bioini siehe „R i z i n u s 0 1".
01«nm Bosae siehe „R o s e n ö I".
Oleum Boemarini siehe „R o s m a r i n 0 1".
Oleum Beeami siehe „Sesam Ol".
Oleum Binapifl siehe ,,S e n f 0 1".
Oleum Tauri pedum siehe „K 1 a u e n 0 1".
Oleum Terebinthinae siehe „T e r p e n t i n ö 1'*.
Oleum Thymi siehe „T h y m i a n ö 1'*.
Oleum Vnonae siehe „Ylang-Ylangö 1".
Oleum Valerianae siehe „B a 1 d r I a n 0 )".
Ölfarben. Farbstoffe, die mit trocknenden Olen oder mit fetten Firnissen
(Ölfirnissen) angerieben sind und teils fQr wetterfeste Anstriche, teils für die
Ölmalerei benutzt werden. Früher rieb der Konsument die pulverisierte Farbe
mit dem Ölfirnis selbst auf der Reibplatte mit dem Läufer zusammen, während
jetzt die Ölfarben meistens zu butterartiger Konsistenz angerieben in den
Handel gegangen. Oder die Farbstoffe sind doch so fein pulverisiert und ge-
schlemmt, dass sie sich sehr bequem mit dem Firnis zusammenmischen lassen.
Die Menge des zum Anmachen nötigen Ols ist nach der Natur des Farb-
stoffs sehr verschieden; je weniger Ol die Farbe enthält, um so schneller
trocknet sie. Um die Ölfarben schneller trocknen zu lassen, setzt man ihnen
verschiedene Stoffe zu (vgl. den Artikel ,*S i k k a t i v e").
Ölfarben:
6. H. Gohn, Farben- u. Lacklabriken» BerÜD- | Hirsch k Meneenicfa, Farbwerko m. b. R., Oren»*
Rixdorf, Canner Chaussee 44/48. | hotiscn.
I Knautfa h Weidloger, Dnaäen-V,
Ölfarben für Kunstmalerei:
Dr. Fr. Sdioenfeld k Oo., Dflsseldorf.
Olflmisee siehe „Leinölfirnisse''.
Olffae (Fettgas). Als Rohmaterial dienen ErdOIfraktionen, die zur
direkten Beleuchtung nicht mehr und zum Schmieren noch nicht geeignet sind,
weiter schwere Ole von der Braunkohlenteer- und Parafflndestillation,
schliesslich auch einige pflanzliche Ole, wie Rflböl, gebrauchtes Achsen-
schmierOl der Eisenbahnwagen u. s. w.
S44 ölgrtttt ^ Olivenöl.
Allgemeines stehe unter „L e u c h t g a s**. Die für die Olgas-Darstellung
verwendeten Retorten müssen so konstruiert sein, dass das langsam zugeführte
Ol zuerst verdampft und dann erst unter weiterer Erhitzung vergast; gleich-
zeitig müssen die Zersetzungsprodukte vor weiterer Erhitzuns bewahrt bTeiben.
Das aus den Retorten abziehende Rohgas wird ähnlich wie aas Leuchtgas aus
Steinkohlen weiter behandelt: es passiert eine Teervorlage, Kühl-, Wasch- und
Reinigungsapparate, um schliesslich in einem geeigneten Oas4)ehaiter auf-
gefangen zu werden.
Kleine Olgasanlagen für Laboratorien u. s.w., bestehend aus komplettem Gaserzengnngs-
apparat mit einer Kugelretorte fär 1 cbm stündliche GasproduktionsfiUiigkeit, mit
Ofenarmatur, Feueningsbestandteilen, den nötigen Schamotte-Formsteinen, den Gas-
Reinigungsapparaten und einem vollstilndigen Gasbehälter mit eisernem Bassin; die
Anlage genügt für 10 — 40 Flammen.
Preis des kompl. Apparates mit Gasbeh<er von 3 cbm Inhalt Mk. 1045,00
n ft n n n n v ^ n n » ill"|W
»rn-n n n n ^ n n n 1*00,ÜÜ
Wegen seines hohen Gehaltes an schweren Kohlenwasserstoffen hat das
Olgas eine Leuchtkraft, die die des Steinkohlengases 3-^ fach übertrifft. Es
wird deshalb in Brennern mit sehr kleiner QaszuführungsOffnung unter reich-
lichem Luftzutritt verbrannt. Komprimiert dient es zur Erleuchtung von Eisen-
bahnwagen; auch wird es zum Karburieren von Steinkohlengas und Wassergas,
hier und da auch zum Betriebe von Oasmotoren verwendet.
Nach dem Engl. Pat. 10 527 von 1903 erhält man ein Olgas von hohem
Brennwert, indem man den zu vergasenden Oldampf mit Wasserstoff oder an
Wasserstoff reichen Verbindungen mischt; das Verdünnungsmittel wird von
den Kohlenwasserstoffen durch fraktionierte Destillation möglichst getrennt
und kann von neuem zu den Retorten zurückgeführt werden. Durch dieses
Verfahren soll die Bildung von Teer und Koks bei der Vergasung vermindert
werden.
Ein flüssiges Leuchtgas, das nach seinem Erfinder B 1 a u als B 1 a u -
gas bezeichnet wird, stellt man aus Olgas dadurch dar, dass man dieses
bei hohem Druck mit geeigneten Absorptionsmitteln wäscht und so die kon-
densierbaren von den sogenannten permanenten Gasen trennt. Das auf diese
Weise von den bei gewöhnlicher Temperatur nicht zu verflüssigenden Oasen
getrennte Leuchtgas wird im komprimierten Zustande in Stahlzylindem auf-
bewahrt (D. R. P. 158 198 und 175 846). Das Blaugas besitzt ein sp. O. 0,51,
soll weniger explosiv als Azetylen sein und beim Einatmen nicht so giftig
wirken, wie Steinkohlengas. 1 kg Blaugas soll etwa 1,20 Mk., und eine Olüh-
lichtflamme von 40— 150 Normalkerzen Leuchtkraft die Stunde rund 3 Pfg.
kosten.
Ölgasapparate:
Heinrich Hirsel G. m. b. H., Leipdg-PlagwitB.
Olflrrtlii siehe „Chromfarbe n".
OllTenltl (Baumöl; Oleum Olivarum), Durch Pressen aus den Früchten
des Ölbaums (Olea europaea) gewonnen. Die besten Früchte geben nach
Entfernung des Kerns durch schwache Pressung bei gewöhnlicher Temperatur
das feinste Speiseöl (Jungfernöl, Provenceröl). Dann presst man
stärker (am vorteilhaftesten unter Verwendung hydraulischer Pres-
s e n), schliesslich unter Erwärmung, wobei man das Baumöl und die
noch geringwertigeren Brennöle, Nachmühlenöle und Höllen-
ö 1 e gewinnt. Die Pressrückstände ' endlich werden zerkleinert und jetzt
meistens mit Schwefelkohlenstoff extrahiert, während sie früher mit heissem
HiO digeriert und nach solcher Behandlung noch 2—3 mal ausgepresst wurden.
Die Extraktion mit Schwefelkohlenstoff ergibt das sog. S u 1 f u r ö 1.
Auch die bei der ersten Pressung abfallenden Kerne werden nach der
Zerkleinerung ausgepresst oder extrahiert; man erhält so das Ollven-
k e r n ö L
Die feinen Qualitäten haben eine gelbe bis blassgelbe, zuweilen auch
durch Chlorophyll etwas grünliche Farbe, schmecken mild und angenehm und
Ölkuchen — Ölitvre.
846
besitzen einen elgentflmlichen, schwachen Geruch. OlivenOl hat ein sp. O.
[bei lö«") von 0,913--0,915. Jodzahl 78-S5. Verseifungszahl 191--194; es
troclcnet nicht, wird aber leicht ranzig. Bei -f- 2® C. erstarrt es. OlivenlcernOl
bat das sp. 0. (bei 15®) 0,916—0,920. Jodzahl 82—83; Verseifungszahl 188,5.
Die feinen Sorten dienen als Speiseöl und sind weitgehenden Ver-
fälschungen unterworfen. Die nicht geniessbaren OlivenOle, die man unter
der Bezeichnung Baumöl zusammenfasst, dienen als Brenn- und Schmier-
mittel, zur Darstellung von Seifen, Haarölen, Salben, zum Fetten von Leder und
^oUe; weiter werden sie in der Färberei benutzt (vgl. „Ol beizen** und
„TQrkischrotfarbere i") u. a. m.
Preise sind schwankend; z. Z. notiert man:
OlWenöl, Bari la feines Speiseöl % kg Mk. 120,00
Nizza, hochfein %
, Vierge »/o
Malaga . %
„ weiss, gebleicht %
Olivenöl:
Hambnrv.
n
n
n
»
n
n
n
rt
n
n
138,00
158,00
76,00
130,00
Puent Broa. k Co., New York, Noi. 2 u. 4 StoM
Street (s. Iiit.-ABh. S. 18).
fiphininn h V
Meyer Oohn,
Einrichtungen für Olivenöl-Fabriken:
Fried. Krapp AktiengeseUBchaft Grasonwerk, lUgdeburg-Buckau.
Olknohen siehe unter „Futterstoffe".
tflpressen. Fflr Saaten mit verhältnismässig geringem Olgehalt (Lein-
saat, Baumwollsaat, Sonnenblumkerne u. s. w.), die nur
einmalige Fressung erfordern, eignen sich ganz besonders hydraulische
Etagenpressen, wie eine solche umstehend abgebildet ist. Das
Pressgut wird, nachdem es in Kuchen geformt und in Tücher eingeschlagen
ist, auf die Pressplatten gebracht. Beim Steigen des Presskolbens werden
die Pressplatten aus den Staffeleisen bezw. Hängeösen gehoben und gegen-
einander gedrückt. Das Ol fliesst hierbei seitlich bis zum Presstisch hin-
unter und wird in einer Rinne aufgefangen, die am untern Holm oder am
Kopfe des Presskolbens vorgesehen ist.
Preise der hydraulischen Etagenpressen
für Ölfrüchte.
Grösse
No.
1
2
350
400
350
350
14
14
600
700
300
300
4200
4900
2900
3300
3
Durchmesser des Fresskolbens mm
Pressdmck in Alm.
Anzahl der Kuchen ftir eine Pressung
Grösse der Kuchen (beschnitten) < 5,^:?
Gewicht der vollständigen Presse
Preis
. etwa kg
. . Mk.
400
350
17
800
300
5700
3500
Ölpresse:
Willy Hanger, logenievrges. m. b. H., Dreaden.
Hydraulische Etagenpressen und andere Pressen:
Frieä. Kmpp Aktiengeiellacfaaft Qrusonwerk, Magdeborg-Buckau.
Olt&nre (Stearinöl; Elainsäure; Acidum oUinicum). CisHuOs. Sie
bindet sich, an Glyzerin gebunden, in den meisten Fetten (namentlich den
ölen); in der Technik bezeichnet man sie als 0 1 e i n , während dieser Name
korrekt nur IQr das OlsaurcRlyzerid ffilt. Die Ölsäure wird technisch als
816 OUnre.
Nebenprodukt bei der Stearhifabiikation sewonnen. Verseift man die Fette
hierbei (vkI. die Artikel „Stearin", „Fettsäuren" und „Seife")
mit Schwefelsaure und
destilliert darauf die Fett-
säuren ab, so bezeichnet
man die gewonnene Ölsäure
als destilliertes Olein,
Geschieht dagegen die Ver-
seifung In Autoklaven mittels
gespannten Wasserdampfs,
so führt die dargesteUfe Öl-
säure die Bezeichnung s a -
ponif iziertes OTeln.
Mit dem letzteren Namen be-
legt man auch Ölsäure, die
durch die gewAlinlicbe Kalk-
verselfung gewonnen Ist. Die
auf die eine oder andere
Weise gewonnenen Fett-
sauren trennt man durch
Pressen In die flQssige Öl-
säure und die feste Masse,
welche als Stearin be-
zeichnet wird. Bei der Dar-
stellung der Fettsäuren durch
saure Verseif ung und De-
s t i 1 1 a t i o n wird die Tren-
nung der rohen Fettsauren in
'^ Olein und Stearin haufiK
/' auch durch fraktionierte
Destillation im luftverdfinn-
t«n Räume bewirkt; auch
kann man bei der Versel-
% funic mittels gespannten
f Wasserdampfs durch f r a k-
' lioniert.e Konden-
,' s a t i o n eine annähernde
'' Trennung der flflssiKen und
festen Sauren erreichen.
Die Ölsäure wird in der
Seifenfabrikation benutzt;
man zieht hierfür das Sa-
^.,^ ponIfIkat-Oleln dem häufig
•ir-,^ Ölpresse. Unangenehm riechenden und
bei unsorgfaitiger Destilla-
tion schlecht verseifenden Destillat-Olein vor. Femer.wird das Ölein zum Einfetten
der Wolle in der Tuchfabrikation und als Putzöl für Messing verwendet.
Die reinste Ölsäure gewinnt man durch Verseifung von LeinOl; In diesem
Falle wird sie auch als LeinOlsaure bezeichnet.
Ober die Methoden, die Ölsäure in feste Fettsäuren aberznfflhren,
siehe den Artikel „Fettsäure n".
Reine Ölsäure ist eine farblose, dickliche Masse, sp. 0. (bei 14*) 0,698;
Erst. F. + 4°; Seh. P. + 14». Mit überhitztem Wasserdampf lässt sie sich bei
2!!>0* unzersetzt destillieren, während bei der Destillation unter gewöhnlichem
Luftdruck Zersetzung eintritt. An der Luft wird sie sehr schnell ranzig. Indem
sie eine gelbe Farbe, unangenehmen Oeruch, kratzenden Geschmack und saure
Reaktion erhält
Obiore, Mcltii. (Olein, Stearinöl], heU, deEtillieit "/o kg Mk. 73^'
„ „ „ „ Mponifiziert */o n i> 83,00
„ ana LdnSl (Lcinöblnie) % „ „ %,00
ÖlMure Sftbe — Ophun und OphauüMotde. 947
Ölsäure:
"uent BroiL * CSo., New York, Not. I o. 4 StoM i WoU-WlaolieNl n. iMmmaiA, BatatQmhUtSbtn,
Street (n Iml-AdIl 8. II). |
OliaoM SalM siehe unter den betreffenden Metallverbin«
I u n s e n.
Olflohwan siehe „R u s s*'.
OlsIlM siehe „Q 1 y z e r i n".
Onmiooloreplatte siehe „P h 0 1 o g r a p h i s c h e Platten**.
Omorol, in H9O unlösliche Silberetweissverbindung, die zur lokalen
SehandlunR von Mandelentzündung und Diphtherie dienen soll.
OnanthAldehyd siehe „Aldehyd e".
Onanth&ther siehe „K o g n a k 0 1*'.
Operment siehe „Arsenfarbe n**.
Opimn und Opiimudkaloide. Als O p i u m bezeichnet man den durch
\nritzen der unreifen Kapseln vom Mohn (Papaver somniferum L) gewonnenen
Milchsaft, nachdem er an der Luft zu einer dicklichen Masse eingetrocknet ist
Das Opium ist braun, im frischen Zustande weich und knetbar, getrocknet
spröde und zerreibbar, riecht eigenartig und hat einen bitteren Geschmack.
Die Wirksamkeit des Opiums beruht auf seinem Oehalt an sehr verschie-
denen Alkaloiden. Diese Opiumalkaloide werden nach P i c t e t , wie folgt,
eingeteilt:
1. Gruppe des Morphins. Stark giftige Basen, die einen
Oxazinring enthalten:
Morphin CtTHiTNO(OH)>
Kodein C»HiTNO(OH)(OCHe)
Pseudomorphin (CitHmNO(OH)s)i
Thebain CitHi.NO(OCH»)>
2. Gruppe des Papaverins, von geringerer physiologischer
Wirkung, die, soweit sie erforscht sind, Isochinolinderivate sind:
Papaverin CiaH.N(0CHt)4
Kodamin CieHi8N0(0H)(0CH»)«
Uudamin CttHisNCOHXOCH»)»
Laudanidin CitHuNCOHKOCH«).
Laudanosin CiTHiBN(0CHt)4
Tritopin (CsiHfrNOe)>0
Mekonidin CnHstNOe
Lanthopin CnHnNOe
Protopin CttHitNOs
Kryptopin Ci.HiTNOe(OCHt)f
Papaveramin CtiHiiNOs
Narkotin CitHtiNOtCOCHt)«
Gnoskopin CttHnNOr
Oxynarkotin Ci.Hi4N05(OCHe)t
Narzein CfHisNOsCOCHe).
Hydrokotamin CnHisNOtCOCH»)
Xanthalin CtrHaeO».
Ausserdem enthalt das Opium Mekonsaure GHiOr, an die die Alkaloide
teilweise gebunden sind, und noch einige weniger wichtige Stoffe. Auch
Milchsaure, Schwefelsaure, Ammoniumsalze, Schleim, Pektinstoffe, Eiweiss,
Kautschuk, Wachs u. s. w. sind Bestandteile des Opiums.
Der durchschnittliche Oehalt an wichtigeren Alkaloiden ist nach P i c t e t:
9 % Morphin (Schwankungen von 1,6—17 % sind beobachtet); 5 % Narkotin;
0,8 % Papaverin; 0,4 % Thebain; 0,3 % Kodein; 0,2 % Narzein.
Zur Darstellung von Morphin nach dem Merck sehen Verfahren wird
das Opium mit H9O erschöpft, der wasserige Auszug zur dünnen Sirupkonsi-
stenz eingedampft und mit NaiCOt versetzt, wodurch samtliche Alkaloide
gefallt werden. Den nach 24 Stdn. abgeschiedenen Niederschlag wascht man
mit HflO aus und behandelt ihn dann mit kaltem Weingeist, welcher, neben
harzigen Bestandteilen und geringen Mengen Morphin, samtliche letzteres be-
gleitenden Alkaloide aufnimmt, uas abgepresste und getrocknete Rohmorphin
^g Opium und Opinnndkaloide.
wird mit verdflnnter Essigsäure bis zur schwacli saueren Realction gelöst (wobei
etwa nocli vorhandenes Naricotin, welclies Icein Azetat bildet, ungelöst zurttclc-
bleibt), die essigsaure Lösung über Tierlcohle filtriert und mit Ammoniak
gefallt. Das ausgeschiedene Alkaloid sammelt man auf Beuteln, wäscht es mit
kaltem HtO aus und trocknet es. Für die Darstellung der Salze ist dieses
gefällte fein kristallinische Morphin meist genügend rein. Um es ganz rei«
zu erhalten, muss man es mehrmals aus siedendem Alkohol unter Zusatz von
etwas Tierkohle Umkristallisieren.
Im D. A. IV sind folgende Maximaldosen für Opium und Opiumprodukte
vorgeschrieben:
Opium 0, 15 g p. dos., 0,5 g p. die
Extract. opii 0,15 g p. dos., 0,5 g p. die
Tinct. opii 1,5 g p. dos., 5,0 g p. die
Morph, hydrochlor. 0,03 g p. dos., 0,1 g p. die
Codein. phosphor. 0, 1 g p. dos., 0,8 g p. die.
IheÜtnmgt Die Prflfaas des Opimns geschieht nach den Torschiiften des D. A. IT. Als
Orenswerte sind nach Dieterich festsuhalten: Wassergehalt 7,86— M,18V«f
Asche 8,66-4,0 Vo; wlsseriges Extrakt 46-46,26 •/•: Morphin 9,9S-16k8l •^
FOr die Bestimmung des Morphins sind ausser der Methode des D. A. IV noch mehrere andere
Verfshren vorgeschlsgen worden; empfehlenswert erscheint die in neuester Zeit Ton A. B.
SteTens (Pharmaoeutical Arcfa. 1902, 6, 41) sngegebene Methode, welche wir der Ohemilcer-
Zflitmag Bepertorium 190S Seite 142 entnehmen: Man verreibt 4 g Opium als feines Pulver
in einem MOrser mit 2 g frischem Galdumhydrat und 10 g Wasser, bis ein einheitliches Gemisch
entsteht. Man gibt 19 ccm Wasser su xmd rtthrt während Va Std. häufig um. Es wird durdi
ein Filter von etwa 10 cm Durchmesser filtriert, und man bringt genau 16 ccm in eine 60 ccm-
Flasche. Hiersu setst man 4 ccm Alkohol und 10 ccm Äther, worauf man das Gemisch durch-
schflttelt. Sodann werden 0,6 g Ammoniumchlorid sugegeboL Man schüttelt während ^/« Std.
gut und häufig durch und setst das Gemlsdi 12 Std. lang an einen kühlen Ort. Man entfernt
aai Stopfen und hebt ihn fOr die weitere Verwendung auf. Hiemach giesst man die Xther-
■ddcht auf einen kleinen Trichter, dessen Abflussrohr mit einem Stflck Watte bedeckt ist Die
Flasche spttlt man mit 10 ccm Äther nach. Ohne zu versuchen, alle Kristalle aus der Flascdie
SU entfernen, wäscht man die Flasche nebst Inhalt des Trichters mit morphlnhaltigem Wasser,
bis die Waschwässer farblos sind. Wenn die Kristalle abgetropft sind, stellt man den Trichter
ia die Flasche, welche die anhaftenden Kristalle enthält, und mit einem kleinen Glaastab lQ«t
man die Watte vom Itichter ab und spält die Kristalle in die Flasche mit 12 ccm ^Z,« K-
Schwefelsäure. Mffi bringt die Watte in die Flasche, korkt zu xmd schflttelt, bis die Kristalle
slle gelost sind. M«" spflit Kork und Trichter mit Wasser ab und titriert den überschuas an
Säora mit V40 N-Kf1^^»"^ydro»yd. Die Anzahl ccm Vit Normalsäure, welche vom Morphin ver-
braucht ist, gibt mit 1,6068 multipliziert den Prozentgehalt des erhaltenen Morphins. Zu dieoer
Zahl addiert man 1,12 fOr das in der LOsung vert>liebe&e Morphin.
Opium, zur Zelt ab Hamburg 1 kg Mk. 28,00—30,00
Morphium pur. crist H Mk. 34,00; 1 kg Mk. 320,00
„ acctic H „ 28,00; 1 „ „ 26?»,00
„ hydrochlor. crist., D. A. IV H „ 27,00; 1 „ „ 260,00
„ sulfiiric. crist. leviss H „ 29,00; 1 „ „ 275,00
„ pulv H „ 28,00; 1 „ „ 265.00
Codeinum pur. crist ^ n ^4,90; H „ 44,00
„ citric D „ 5,90; H „ 50,00
,, hydrochloric. crist ^ n ^i^O; H „ 41,00
„ phosphoric. solub. crist., D. A. IV . . . D „ 4,20; H „ 37,50
Codeinum salicylic. crist D „ 5,90; H „ 50,00
„ sulfuric. crist D „ 4,50; H „ 41,00
Narceinum pur. crist D „ 9,00
„ hydrochlor. puriss. crist D „ 7,00
„ meconic. crist D „ 7,00
„ sulfuric. crist D „ 7,00
Narcotinum pur. crist H Mk. 7,:^0; l kg „ 65,00
„ hydrochlor D „ 1,40; H „ 12,00
Papaverin. pur. crist D „ 2,80; H „ 25,00
„ hydrochlor D „ 2,80; H „ 25,00
Thebalnum pur. crist D „ 3,H0; H „ 30,00
„ hydrochlor. crist. ^ » 3,30; H „ 30,00
„ tartar. acid. crist D „ 3,30; H „ 30,00
Meconin. pur. krist ••• D » 14,00
MeconlDsäure, krist D Mk. 1,20; H ^ 11,00
OnngenblttteDöl — Ondlle. 849
Opium und Opiumalkalolde:
r^ut^ret Brof. k Co., New York, Nob. 8 q. 4 Stone Street (s. fim-Anh. S. U).
Onncmliltttonöl siehe „Nerolior.
Oranffensolialenttl siehe „PomeranzenschalenO 1".
Orchldeenöl siehe „Y 1 a n g - Y 1 a n g ö T*
Oreziii. Frfiher verstand man darunter das Orexinum hydro-
chloricum = Phenyldihydrochinazolinchlorhydrat.
CHf
Zur Darstellung geht man nach dem D. R. P. 51 712 vom Formanilid aus,
stellt daraus, indem man auf die Lösung in Benzol metall. Na einwirken lässt,
Natriumformanilid dar, führt dieses durch Einwirkung von o-Nitrobenzyl-
chlorid in o-Nitrobenzylformanilid über und reduziert letzteres mit Sn und
HCl; hierbei entsteht intermediär o-Amidobenzylformanilid, das unter Ab-
spaltung von HflO in Phenyldihydrochinazolin fibergeht.
Jetzt wird weder das salzsaure Salz noch die freie Base mehr verwendet,
vielmehr allein das gerbsaure Salz (Orexinum tannicum). Man verordnet es
medizinisch, und zwar zur Erregung von Esslust. Die Dosis betragt fflr Er-
wachsene 0,5—1,0 g, für Kinder 0,z5— 0,5 g, ein- bis zweimal tSglich, 1 bis
2 Stdn. vor dem Essen zu nehmen.
Orexin. tannic D Mk. 1,80; H Mk. 16,50
„ „in Tabletten (0,25 g) 10 Stück „ 0,70
Org^nlsolie Tarbstoffe. Im einzelnen siehe „Pflanzenfarb-
stoffe", „Tierische Farbstoffe" und „Teerfarbstoffe".
Jn letzterem Artikel sind die Unterabteilungen zu finden, in welche die Teer-
farbstoffe eingeteilt sind.
Orlean (Anatto). Es wird aus der fleischigen Umhüllung der Samen-
körner des in Südamerika und Indien kultivierten Strauches Bixa arellana
durch Gärung dargestellt und kommt entweder als Teig oder, nach dem
Trocknen, als aussen dunkelbraune, innen rote, weiche Masse in den Handel.
Der Orlean enthält 3 verschiedene (teils gelbe, teils rote) Farbstoffe, von denen
das in dunkelroten Blättchen kristaUisierende B i x i n der wichtigste ist. Or-
lean färbt tierische und pflanzliche Fasern ohne Beize gelb und wird hier und
>da in der Seidenfärberei, für andere Fasern dagegen nur zum Nuancieren ver-
wandt. Im übrigen dient er als Butter- und Käsefarbe.
Orphol (Bismutum naphtolicum) = ^-Naphtol-Wismut.
Bi,Oa(OH) . (CioHtO).
Bräunliches, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in HiO und Al-
kohol. Man verwendet es medizinisch, und zwar innerlich als Darmantisepti-
Jcum, äusserlich als Jodoformersatz.
Orphol D Mk. 0,70; H Mk. 5,50
Onat-Apparat siehe „R a u c h g a s e".
OraeiUe (Persio). Farbstoff, der aus verschiedenen Farbenflechten
(namentlich Roccella iinctoria) auf ähnliche Weise gewonnen wird wie
Lackmus (s. d.). Es gibt verschiedene Orseille-Präparate, so die
eigentliche O r s e i 1 1 e oder Orseille im Teig, weiter O r s e i 1 1 e -
extrakt, französischer Purpur und Persio (roter Indigo).
Die. Orseiille im Teig erhält man durch Gärung der Flechten mit Ammoniak,
den Extrakt durch Ausziehen mit Kalkwasser und nachherige AusfälluQg mit
BIQcher VII. 54
g50 Orthochromatische Platten — Osminmlampe.
Säuren; der französische Purpur ist der aus der Parbstofflösuiig gefällte Kalk-
lack, und der Persio endlich das durch Eintrocknen von Orseilteextrakt ge-
wonnene Pulver. Der eigentliche Farbstoff der Orseille ist das O r c e i n ,
das sich in Alkalien mit violetter Farbe löst. Die Orseille dient fast aus-
schliesslich zur Färbung von Wolle, zuweilen auch der Seide; man erhält vio-
lette bis bläulich-rote, wenig lichtechte Färbungen ohne Anwendung
von Beizen.
OrthoohromatiBOhe Platten s. „Photograph ischePlatte n'\
Orthoform (-Neu) = m-Amido-p-oxybenzoemethylester.
/NH. (3)
CttHaeOH (4) .
x:OOCH, (1)
Zur Darstellung geht man von p-Oxybenzoesäuremethylester aus, nitriert ihn
und reduziert das erhaltene Nitroprodukt.
Feines weisses Pulver vom Seh. P. 142°, sehr schwer löslich in HiO und
Äther, leicht löslich in Alkohol und siedendem Benzol. Man benutzt es als
lokales Anästhetikum äusserlich mit ausgezeichnetem Erfolge, so bei Ge-
schwüren, Riss- und Brandwunden, in der Zahnheilkunde zum schmerzlosen
Zahnziehen, in Form von Einblasungen bei Schnupfen und Heufieber u. a. m.
Orthoform-Neu „Höchst« H Mk. 11,50; 1 kg Mk. 110,00
Orthotolnolsulfamld siehe „T o 1 u o 1 s u I f a m i d".
Saccharin-Fabrik, Akt.-Oea. vorm. Fahlberg, List & Co., Salbke-WeBterhüaexi a. Elbe.
Orthotoluolsulf odilorid siehe «,T o I u o 1*'.
Saccharin • Fabrik Akt-Oes. vorm. Fahlberg, List & Co.. Salbke-WesterhUsen a. Elbe.
Ortol siehe „Photographische Chemikaiie n'*.
Osmlnm. Os. A. G. = 190,8. Platinmetall, das sich aus ge-
schmolzenem Zinn in blauen und sehr harten Kristallen ausscheidet; sonst
bildet es ein grauschwarzes Pulver. Sp. G. 22,48; Seh. P. ca. 2500*. Schwerster
aller Körper und am schwersten schmelzbares von allen Metallen. In fein ver-
teiltem Zustande löst es sich in verschiedenen Mineralsäuren, dagegen ist
kompaktes Os auch in Königswasser nicht löslich. Beim Erhitzen an der Luft
oxydiert es sich.
Das Os wird, mit Iridium legiert, als Osmiumiridium wegen der
Härte und Unangreifbarkeit dieser Legierung zu Spitzen für Stahlfedern und
Füllfederhaltern sowie zu einigen andern Gegenständen benutzt Ferner bildet
es das Material des Glühkörpers bei der neuen A u e r sehen elektrischen Glüh-
lampe; siehe darüber den Artikel „O s m i u m la m p e".
Über das D. R. P. 157 172 zur Darstellung von kolloidalem Osmium
Vf(L den Artikel „P 1 a t i n".
Osmium 1 g Mk. 7,50
Osmiam-Iridium lg „ 7,50
Ouilumlampe. So bezeichnet man die von A u e r erfundene e 1 e k •-
irische Glühlampe: Das Osmium wird zu einer teigartigen Masse unter
Zusätzen verarbeitet und unter hohem Druck zu Fäden gepresst; nach dem
Trocknen werden dieselben unter Zuhilfenahme des elektrischen Stroms zu
reinem Metall reduziert. Der Osmiumfaden wird wie bei den gewöhnlichen
elektrischen Glühlampen in eine luftleere oder mit indifferentem Gas gefüllte
Glasbirne eingeschlossen.
Die Osmiumlampe verbraucht nur 1,5 W. für 1 H.-K.; ein Obelstand ist
die geringe Spannung, mit der die Osmiumlampe brennt So braucht diejenige
von 25 H.-K. zwischen 25 und 30 V., die von 30—35 H.-K. etwa 38 V., so dass
man mehrere Lampen znsammenkuppeln muss, um die in den Beleuchtungs-
netzen übliche Spannung von 110 — 120 V. auszunutzen. Auch ist die Osmium-
lampe wegen der Seltenheit des Os teuer (1 Stck. 5 Mk.), aber sie hält weit
über 1500 Brennstunden aus und macht sich durch die Stromersparnis bald
bezahlt Das Licht ist strahlend-weiss.
Osmiumverbindnngen — Osramlampe.
851
Die nachstehende Tabelle gibt Aber Lichtstärke und Stromverbrauch der
O s 1 a m p e bei Dauerversuchen ein anschauliches Bild; die Zahlen sind
Durchschnittswerte.
Brenndauer in Stunden
Stromstiüice in Amp.
Mittler« Lichutiirke in
Hcfneribmen
Energieverbrauch in Watt
pro Kene
100
400
800
1000
1,348
1,320
1,288
1,272
35,25
33,27
31,50
29.95
1,454
1,510
1,554
1,617
Als weiterer Vorzug der Osmiumlampe ist ihre grosse Unempfindlichkeit
gegen Spannungsschwankungen anzuführen, die das Licht der Osmiumlampe
nur wenig beeinflussen, während sie sich bei der Kohlenfadenlampe so
störend und verderblich bemerkbar machen. Ein Zerstäuben des Osmium-
fadens und das dadurch bewirkte Schwärzen der Birne ist fast gar nicht zu
beobachten, so dass auch dadurch die Leuchtkraft der Lampe nicht beein-
trächtigt wird.
Der Preis der Osmiumlampe von 16 bis 32 Kerzen beträgt 5,50 Mk.; auf
diesen Preis werden für die ausgebrannte Lampe 0,75 Mk. zurückvergütet. Da
die Lampe noch nicht halb soviel Energie verbraucht wie die Kohlenfaden-
lampe, so ist leicht zu errechnen, dass sich bei einem Strompreise von beispiel*
weise 0,40 Mk. per Kilowatt die 32 kerzige Lampe in etwa 170 Brennstunden
amortisiert hat und dass man für die restlichen etwa 600 Brennstunden (wenn
nur die Brenndauer der Kohlenlampe, etwa 800 Stunden, der Rechnung zugrunde
gelegt wird) gegenüber der Kohlenlampe etwa 18 Mk. an Stromkosten spart.
Über die Osramlampe siehe unter „W olframlamp e".
OuiliuiiTerbliidiinflren. Besonders ist das Osmiumtetroxyd
(Überosmiumsäure) Os04, in der Technik fälschlich als Osmium-
säure (Acidum osmicum) bezeichnet, wichtig. Es bildet sich beim Erhitzen
von Os an der Luft oder mit Wasserdiampf, auch beim Behandeln mit HNOs
oder Königswasser. Weisse, leicht schmelzbare, bei ca. 100® siedende, in farb-
losen Nadeln sublimierende Kristallmasse, die sich in HsO leicht löst. Die
Überosmiumsäure verdampft selbst aus verdünnten Lösungen; die Dämpfe sind
stark gütig, riechen stechend und greifen die Schleimhäute heftig an.
Von der Überosmiumsäure kennt man keine Salze, dagegen existieren
O s m a t e (osmiumsaure Salze) von dem im freien Zustande nicht bekannten
Osmiumtrioxyd OsOa.
Dit Überosmiumsäure (Osmiumsäure) dient in der Mikroskopie zum Ab-
töten kleiner Lebewesen.
Osmiumchlorid lg Mk. 6,50
Osmiumammonimnchlorid lg „ 5,00
Osmiumkaliumchlorid lg „ 4,00
Osmiumnatriumchlorid lg „ 4,50
Osmiumsaure, Einteilung in 1 g Ig „ 5,50
» n n 0,5 g lg» 5,50
„ n 0,25 g lg „ 6,00
» 0,1 g lg „ 6.50
Osmiumsanrcs Blei lg Mk. 7.00; D „ 60,00
„ Kalium lg „ 5,50
Kalk lg „ 10,00
„ Natrium lg „ 6,75
Osmose siehe „D 1 f f u s i o n**.
Osmoseapparat siehe „M e 1 a s s e".
Osramlampe siehe „W o 1 f r a m 1 a m p e'*.
54*
852 Ovogal ~ Oxalsäure.
OTOgml. Verbindung von Rindsjjfalle mit Hühnereiweiss, die den Ma^en
unverändert passiert und erst im Darm zur Lösung gelangt, hat gallentreibende
Wirkung.
Unannrenehm schmeckendes Pulver, das deshalb in Oblaten oder Kapseln
verordnet wird.
Oxalate (oxalsaure Salze) siehe unter den betreffenden Metallver-
bindungen.
Ozals&ure (Kleesäure; Acidum oxalicum). CiHsOt = (CO . OH)*.
Sie findet sich in vielen Pflanzen, so als K a 1 i u m b i o x a 1 a t im
Sauerklee, Sauerampfer, Rhabarber u. s. w.; künstlich erhfllt man sie
bei der Behandlung vieler Kohlenstoffverbindungen (Zucker, Stärke, Zellu-
lose) mit Salpetersäure oder schmelzendem Kalihydrat. So kann man
sie durch Erhitzen von 1 T. Rohrzucker mit 8 T. HNOa gewinnen, doch
fabrizierte man sie in der Technik bis vor kurzem ausschliesslich aus
Sägespänen: Auf 1 T. durch Sieben von grösseren Stücken befrute
Sägespäne verwendet man 2 T. Alkali, und zwar in Form von Kalinatron-
lauge (sp. 0. 1,3—1,4), womit man die Späne durchtränkt. Die Mischung
wird, unter ständiger Bewegung durch ein Rührwerk, auf flachen Pfannen (in
2 cm hoher Schicht) auf ca 240** erhitzt, bis eine grünlichgelbe Schmelze ent-
standen ist. Noch heiss kommt diese in warmes Wasser, worauf man auf
38' B6 eindampft und erkalten lässt. Hierbei kristallisiert der grOsste Teil
des Natriumoxalats aus; man trennt dasselbe von der Flüssigkeit, lOst es in
wenig siedendem Wasser und fällt die Oxalsäure mit Kalk aus. Das Caicium-
oxalat endlich wird mit HtO zu einem dünnen Brei angerührt, erhitzt und das
Ca durch HsSOt ausgefällt Die abgezogene Oxalsäurelösung wird weiter ein-
gedampft, bis die letzten Oipsreste ausgeschieden sind, und zur Kristallisation
hingestellt. Durch Umkristallisieren wird die Oxalsäure gereinigt. — Auch
durch Behandeln von Sägespänen mit einem Gemisch von HNOa und HaSOi
wird Oxalsäure technisch gewonnen.
Nach dem D. R. P. 183 022 oxydiert man die Kohlehydrate mit HNOa in
Gegenwart geringer Mengen von Vanadinverbindungen (insbes. VaOs), die
dabei als Sauerstoffüberträger wirken. Vorteile gegenüber der alleinigen Ver-
wendung von HNOa sind: dass der Prozess ohne jede Erwärmung durch-
geführt werden kann, seine Dauer erheblich geringer ist, keine Zwischen-
produkte gebildet werden und die Ausbeute bedeutend besser ist. Eine Ver-
besserung dieses Verfahrens bringt das Zusatz-D. R. P. 208 999.
Seitdem in neuester Zeit die Darstellung der A m e i s e n s ä u r e (s. d.)
durch das patentierte Goldschmidt sehe Verfahren so bedeutend ver-
billigt worden ist, benutzt man die ameisensauren Salze zur Gewinnung von
Oxalaten, und zwar werden Alkalioxalate na^i dem D. R. P. 111078 durch
Erhitzen eines Gemisches von ameisensauren jnd kohlensauren Salzen erzeugt.
Eine wichtige Abänderung des Verfahrens bringt D. R. P. 161512. Über
dieses Verfahren siehe unter Kaliumoxalat (No. 23a im Artikel ,4^ a -
I i um V erb i nd u ngen*'). — Man macht dann aus dem gewonnenen
Oxalat die Säure frei.
Nach dem D. R. P. 204 895 gelingt die technische Umwandlung der
Formiate in Oxalate ohne irgendwelche andere Zusätze, wenn man nicht im
Vakuum bei 360<> arbeitet, sondern die Reaktion bei niederer Temp. (280^)
vor sich gehen lässt.
Sie bildet mit 2HaO farblose, durchsichtige, stark sauer schmeckende,
geruchlose, an der Luft verwitternde Kristalle, die sich in 12—14 T. kalten,
in 0,3-^4 T. heissen Wassers lösen; die Oxalsäure ist giftig. Man benutzt sie
In der Färberei und Kattundruckerei, zur Darstellung von Ameisensäure, Ro-
solsäure, Dextrin und Diphenylaminblau, zum Bleichen von Stroh, zum Rei-
nigen von Stearin und Glyzerin, zur Beseitigung von Tinten- und Rostflecken,
ferner (unter dem falschen Nameb Zuck^rsäure) zum Putzen von
Messing u. s. w.
Prllfiiniri Den Oehalt beatiinmt man durch TltratioB mit Nonnall&uge und Phen»lphtaleiii
all Indikator; ebenao genau iat die Titration mit KMnO« In achwefelaaurer LSnmg. Die Prflfonc
Oxaphor — Ozazine und Thiazine. 858
auf aaorgulMh« Stoffe, «if Cu, Pb, Fe od H^«, gescfaldit In d«r illffaBeiii ttbUchea Weiie,
die auf HMQt mit Dipbenylamin in Schwefekluf«. Auf AmmoninmTerbindanfen firtft mut ntt
N e ■ ■ 1 e r fdiem Beatrens; auch mflOMn iich 0,6 g Qzalalure beim SchUtteln mit 100 cem Xther
gmns Uar und ohne jegUohen Rflckstand auflflaen.
OxalsÄuz«, tcchn. krist «o kg Mk. 70,00
„ (BittersalEform) o/o „ „ 80,00
^ (Pulver) % „ „ 85,00
„ doppelt gereinigt, krist *^/o » n 110,00
„ ehem. rein, krist % « n 180,00
„ „ „ entwässert 1 „ „ 4,00
Oxalsäure:
Pucrst Brot. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone | HoUer & Co., Hamburg I, Alaterdaram Vt/lZ,
Street (t. fiii.>Anh. S. 18). | Lehmann & Toti, Hamburg.
Anlagen zur Herstellung von Oxalsdure baut:
J. L. Carl Ecfcelt, Berlin N. 4.
Oxaphor = Oxy kämpf er in 50 %iger Lösung.
(/CHOH\
Oxykampfer « C«Hi4<(' i 1
Man erhält den Oxykampfer durch Reduktion des Kampferchinons C8Hi«(C0)i
mittels Zinkstaubs und Säuren; der Reduktionsflüssigkeit wird der gebildete
Oxykampfer durch Extraktionsmittel entzogen und durch Destillation mit
Wasserdampf gereinigt.
Weisses Kristallpulver vom Seh. P. 203—205*, schwer löslich in kaltem,
leichter in heissem HsO, sehr leicht löslich in allen organischen Lösungs-
mitteln. Da sich der feste Oxykampfer bei längerem Aufbewahren zersetzen
kann, so kommt nur die 50 %ige alkoholische Lösung in den Handel. Man
gibt das Oxaphor innerlich gegen Atemnot aller Art; Einzeldosis 1 — 1,5 g,
Tagesdosis 1,5 — 2 g.
Oxaphor „Höchst« (50®/oige Lösung) H Mk. 11,00; 1 kg Mk. 100,00
OxaEine and Thlasliie- Zwei Klassen von Teerfarbstoffen, die nahe
miteinander verwandt sind. Man kann sie von den Azinfarbstoffen
(s. d.) ableiten, deren einfachster Repräsentant das Phenazin Ce H4<^ | ^^>CeH4
ist. Aus dem Phenazin entsteht durch Aufnahme von 2H das Hydrophenazin
C«H4<[^^CoH4. Durch Ersatz einer Imidgruppe NH im Hydrophenazin durch O
erhält man ein Oxazin, nämlich das Phenoxazin CoH4<Cq !^C6H4,
während bei Ersatz des NH durch S das einfachste T h i a z i n, nämlich P h e n o-
thiazin (Thiodiphenylamin) C«H4<^>C6H4 entsteht. Vom Phen-
oxazin leiten sich die Oxazinfarbstoff e, vom Phenothiazin die Thiazin-
farbstoffe ab. Erstere haben die chromophore Gruppe <Cq^ oder
vielmehr ^q^, während in den Thiazinen (auch Thioninfarbstoffe
genannt) das Chromophor ^cl> anzunehmen ist.
Zu den Oxazinen gehört beispielsweise das Naphtylenblau (Neu-
blau, B a um wollblau, Echtblau), seiner Zusammensetzung nach
g54 Ozon — Oxyketonfiurbstoffe.
Dimethylphenylammoniumnaphtoxazin Cl(CHs)iN : C«Hs^q>>CioH«, welches
man durch Kondensation von Nitrosodimethylanilinchlorhydrat mit )?-Naphtol
in alkoholischer Lösung bei Gegenwart von Chlorzink erhfllt.
Der einfachste Repräsentant der Thiazine ist das L a u t h sehe Violett
rrhionin):
das durch Oxydation von p-Phenylendiamln in saurer
Lösung mittels FetCU in Gegenwart von HtS ent-
steht, aber nicht mehr im Gebrauch ist. Besonders
wichtig ist dagegen in dieser Klasse das Methylen-
blau, welches ein vierfach alkyliertes Thionin ist (vgl.
den besonderen Artikel „Methylenblau*').
Ozon, geschmolzenes und in Tablettenform gegossenes Natriumsuper-
oxyd, das in der Medizin sowie als Luftverbesserungsmittel in Unterseebooten
Verwendung finden soll.
Ozybenzoesäare siehe „S a 1 i z y 1 s 9 u r e".
Ozyoellulofle siehe „O x y z e 1 1 u 1 o s e*'.
Ozyohinaseptol siehe „D i a p h t h e r i n".
OxsTdasin. Ein als Antiseptikum bei Ekzemen und Wunden empfohlenes
Präparat; es besteht im wesentlichen aus Vanadinsäure in 0,5 Voriger
Lösung.
Ozygar, ein neues medizinisches Wasserstoffsuperoxydpräparat, in dem
das HyOs an Agar-Agar gebunden ist. Das HiO« spaltet sich im Magen
langsam ab.
Ozygrenlt, Gemisch aus 100 Teilen KCIO3, 13 Teilen MnOi mit einem
Zusatz von Kohlenpulver. Die Masse dient zur Sauerstofferzeugung, und
zwar wird durch ein besonderes Entzi)ndungspulver der C zur Entzündung
gebracht und das Gemisch unter Luftabschluss sich selbst flberlassen. Dabei
verbrennt der Kohlenstoff auf Kosten eines Teiles des Chloratsauerstoffes, und
die entwickelte Hitze ist gross genug, um aus dem übrigen Chlorat den O frei
zu machen. Das entwickelte Gas passiert einen Reiniger, in dem es durch
NaOH oder Ca(OH)i von COt befreit wird. Der Apparat zur Zersetzung des
Oxygenits ist fahrbar und dient zum Schweissen.
Ozyffenlniii siehe „Sauerstof f".
Ozykampf er siehe „O x a p h o r'*.
Ozykarbid, soviel wie B a r i u n d u m (s. d.).
OzyketonfarlMitoffe. Diese wichtige Gruppe von Teerfarbstoffen um-
fasst die Monoketonfarbstoff<e, die Oxyxanthone und die
Diketonfarbstoffe.
Die Monoketonfarbstoffe enthalten neben der chromopboren
CG-Gruppe zwei oder mehr salzbildende OH-Gruppen. Sie entstehen durch
Kondensation von aliphatischen und aromatischen Monokarbon- und Oxy-
säuren (bezw. ihren Chloriden) mit Phenolen durch ZnClt, konz. HtSOt oder
SnCU und geben gelbe Färbungen. Hierher gehören z. B. das A 1 i z a r i n -
gelb A und das Alizaringelb C; ersteres ist Trioxybenzo-
phenon:
und entsteht bei der Einwirkung von Benzoesäure
X\ nu (oder Benzotrichlorid) auf Pyrogallol in G^enwart
1 I ^" von Chlorzink. Das Alizaringelb C istGallazeto-
C«H5 . CO— l J— OH p h e n o n CH, . CO . C»H«(OH)g, d. h. es unterscheidet
}{wj sich vom voranstehenden dadurch, dass die Benzyl-
^" gruppe C«H5 . CO durch die Azetylgruppe CH.CO er-
setzt ist; man erhält es durch Einwiricung von Essig-
säure mit Chlorzink auf F^ogallol.
Ozyliquit -— Oxysellulosc. 855
Die Ozyxanthone sind Oxyderivate des Diplienylenketoiis (X a n -
t h o n s) CO<Q^||^>0; als charakteristisch fflr diese Farbstoffgruppe ist
der Ring:
anzusehen. In diese Farbstoffklasse gehören verschiedene
ii natürliche Farbstoffe, so das Euxanthon des Indisch-
'\(-./^\p/ gelb (vgl. unter „Tierische Farbstoffe'); von künst-
V V liehen hat man wohl das der Konstitution nach allerdings noch
>; i; nicht ganz aufgeklärte Qalloflavin hierher zu zählen; man
/ \^/^\ erhält es durch Einwirkung von Luftsauerstoff auf eine alka-
^ lische Lösung von Gallussäure.
Die Diketonfarbstoffe endlich enthalten die CO-
Gruppe zweimal in der p-Stellung und ausserdem mindestens 2 Hydroxyl-
gruppen, die zueinander in der o-Stellung stehen und der einen CO-Gruppe be-
nachbart sind. Da diese sehr wichtigen Farbstoffe fast sämtlich Derivate des
Anthrazens bzw. Antrachinons sind, so bezeichnet man auch wohl sämtliche
Farbstoffe dieser Gruppe als Anthrazenfarbstoffe oder A n t h r a -
chinonfarbstoffe, auch Alizarinfarbstoffe genannt. Die
meisten hierhergehörigen Körper sind Beizenfarbstoffe, d. h. sie vereinigen
sich mit Metalloxyden zu unlöslichen, fest auf der Faser haftenden Farb-
lacken. Der wichtigste Diketonfarbstoff ist entschieden das Alizarin,
Ober dessen Darstellungsmethoden der besondere Artikel „A 1 i z a r i n" unter-
richtet; es bildet eine rotgelbe Paste und färbt Baumwolle auf Tonerdebeize
rot, auf Zinnbeize rosa, auf Chrombeize braunrot, auf Eisenbeize
violett, findet aber seine wichtigste Anwendung inderTflrkischrot-
f ä r b e r e i (s. d.). Ferner sei von Diketonfarbstotfen noch das P u r p u r i n ,
seiner Zusammensetzung nach 1, 2, 4-Trioxyanthrachinon, erwähnt; man er-
hält es durch Oxydation von Alizarin mit MnOi -h HtSO« oder eiektrolytisch
aus einem Oepisch von Anthrachinon und geschmolzenem KOH an der Kathode.
Das Furpurin färbt Baumwolle auf Tonerdebeize scharlachrot, auf
Chrombeize rotbraun.
Ozyllqnlt siehe „Luft, flüssig e".
OzytriphenylmethaAfarlMitoffe. Teerfarbstoffe, die zur Klasse der
Triphenylmethanfarbstoffe (s. d.) gehören. Von den Rosanilin-
farbstoffen (vgl. „Amidotriphenylmethanfarbstoff e**) unter-
scheiden sie sich dadurch, dass die Amidogruppen durdi Hydroxylgruppen
ersetzt sind. Sie enthalten also den Chromophor =C— R— O oder =C=R=0,
wobei das C-Atom und das 0-Atom in dem Phenylreste R zueinander in der
p-Stellung sich befinden. Als einfachster Repräsentant dieser Gruppe ist das
/C«H4 . OH
Aurin (p-Rosolsäure) C^C«H«.OH zu nennen; es bildet sich beim
CeH* : O
Erhitzen von Phenol mit Oxalsäure und Schwefelsäure auf 120 bis 130^.
Ozyzaaitlione siehe „Oxyketonfarbstoff e".
OxyiiaUnles«. Man erh^t dieselbe durch Einwirkung verschiedener
Oxydationsmittel auf Zellulose, z. B. dadurch, dass man 85 g lose Baumwolle
mit 65 ccm Natronlauge von 7^ B^ und einer Lösung von 12 g KMnQ« in
1750 ccm Wasser bis zur Entfärbung der Lösung kocht, filtriert, heiss aus-
wäscht, abtropfen Vkasl mit Natronlauge von 25« B6 bei 50^ C. behandelt nnd
dann bis zum andern Tage stehen lässt; auf diese Weise gewinnt nuui die
Oxyzellttlose als feine Paste, die man im Baumwoileadruck (namentlich auf
Satin) zur Erzielung von Damasteffekten als Aufdruckmasse veaivendet.
Ferner kann man Oxyzellulose durch Kochen von Filtrierpapier mit der
2,5 fachen Gewicbtsnenge HNOt vom sp. G. 1,3 erzeugen. Auf die letzt-
genannte Weise entstehen i9-Oxyzeliulosen, die sich von den noch
bekannten y-Oxyseliulosen in verschiedener Hinsicht unterscheiden (vgl. Chem.
Ztg. Repertor. 1901 Seite 353).
856 Ozokcrit — 0«on.
Verwandt mit den Oxyzellulosen sind die H y d r o z e 1 1 u 1 o s e n , die
zuerst von Q i r a r d durch Erwarmen von Zellulose mit Salzsäure dargestellt
wurden. Nach dem D. R. P. 123 122 entsteht Hydrozellulose in viel kürzerer
Zeit, wenn man bei der unter Einhaltung einer Reaktionstemperatur von 60
bis 70® ausgeführten Behandlung der Zellulose mit HCl eine sehr geringe
(zur Umwandlung von Zellulose in Oxyzellulose unjrenfigende) Menge Ka-
li u m c h 1 o r a t zusetzt; der gerinje Zusatz von KCiOs verleiht der Hydro-
zellulose besondere Eigenschaften: Sie stellt ein weisses, sich sandig anfahlen-
des Pulver dar, welches gegen Säuren und Alkalien widerstandsfähig ist und
daher zur Herstellung von Gegenständen Verwendung finden kann, die von
Säuren und Laugen nicht angegriffen werden sollen. Nach D. R. P. 123 121
entsteht eine von der vorigen verschiedene Hydrozellulose, wenn man rofae
Zellulose in freies Chlor enthaltenden Eisessig einträgt und auf 60 — TO^* unfer
Umrühren erwärmt. Diese Hydrozellulose soll als Zwischenprodukt zur Dar-
sieWunff von Azetyl- und Nitroderivaten Verwendung finden.
Nach dem D. R. P. 137 206 erhält man eine schwefelhaltige
Hydrozellulose, indem man nach D. R. P. 123 122 dargestellte Hydrozellulose
in HCl einträgt, dem entstandenen Brei Chlorschwefel zusetzt und das Ke-
aktionsprodukt zur Abscheidung der Sulfohydrozellulosein HsO ein-
trägt Diese hat die wertvolle Eigenschaft, sich zum Vulkanisieren des Kaut-
schuks verwenden zu lassen, und zwar geht nicht nur der gesamte Schwefel
sondern auch die Zellulose als chemisch gebundener Bestandteil in die Gummi-
masse ttber.
Oiokerlt (Erdwachs). Ein Mineral von schwarzer, grflner oder brauner
Farbe, meist schmierig weich, zuweilen auch so hart wie Gips. Er bestellt aus
einem Gemisch von paraffinartigen Körpern mit flüssigen Kohlenwasserstoffen
(Mineralölen) und wird bergmännisch gewonnen. Der rohe Ozokerit hat ein
sp. G. von 0,85 bis 0,95; der Seh. P. liegt meist zwischen 60 und 70*, schwankt
aber in einzelnen Fällen zwischen 55 und 1 10^ Der Hauptsache nach wird der
Ozokerit auf C e r e s i n (s. d.) verarbeitet.
"Prfkiunmt Als Venmreinigunffeii kommen Im rohen Oiokerlt Ifineralbeatand-
teile (Tob), W a b b e r und Mineralole vor. Zur Untersudiunir bettimmt man a) des
LOaungsrflckatand in PetrolSther (Asche), b) den Gewichtsverlust bei 150*.
der 6 */<, nicht abersteigen soll, und c) den Schmelspunkt. Ist der Ozokerit mit Kolo-
phoiüum TexflUsdit, so seigt er eine Bfturesahl. Auf die Wertbestimmumg de»
Osokerits nach E. ▼. B o y e n (Zeitschr. f. angew. Chemie 1888, 388) kann hier nur ver-
wiesen werden.
Ozokerit:
Kölner Oercsiafabrik, CtebrOder Hans, G. m. b. 1 Lehmann k Voss, Hamburg.
H., Köln a. Rh. |
Oson. Aktiver (verdichteter) Sauerstoff Oa, der das dritte Sauerstoff*
atom sehr leicht abgibt und daher als eines der kräftigsten Oxydationsmittel
gelten darf.
Fflr technische Zwecke kommt aUein die von W. S i e m e n s schon 1857
angegebene Ozon-Darstellungsmethode mittels der dunklen elektrischen Ent-
ladung (Glimmentladung) in Betracht. Die alte Siemenssche OzonrOfare wird
nicht mehr so viel gebraucht wie die neuere OzonglimmerrObre.
Diese besteht aus einem mit Glimmer überzogenen Metailrohr, über weicbes
ein zweites, weiteres Metallrohr gestnipt wird, das innen mit Glimmer ans-
gekleidel ist; zwischen beiden Glimmerrohren wird das zu 0001-
sierende Gas (gewöhnlich Luft, seltener reiner Sauerstoff) durcligeleitet,
während das äussere und das innere Metallrohr mit den Polen eines Rnhm-
korffschen Funkeninduktors verbunden sind. Bei andern Konstruktionen, so
der neuen von Siemens & Halske, besteht die OzonrOhre aus zwd in-
einander gesteckten und in besonderer Weise verschmolzenen QlasrOhreni
zwischen denen die zu ozonisierende Luft durchgeleitet wird; die innere Röhre
ist dagegen mit angesäuertem Wasser gefallt und der ganze Apparat in Wasser
eingesetzt, so dass also die beiden Belegungen des so gebildeten Kondensators
Ozon. 857
aus Wasser bestehen. Ausser Glas und Glimmer hat man teiweise auch an-
dere Dielektriken' als Material für Ozonapparate gewählt. In den Ozon-
apparaten wird ein Teil des durchgeleiteten Sauerstoffs in den aktiven Zu-
stand verwandelt, jedoch ist dazu nötig, dass die zu ozonisierenden Gase
trocken und staubfrei sind.
Nach dem D. R. P. 134929 gewinnt man hochozonisierte Luft durch wieder-
holte Hindurchftthrung derselben Luftmenge durch den EntJadunssraum eines
Ozonapparates. Durch einen Ventilator oder Kompressor wird die Luftmenge
in einem Kreislauf, unabhängig vom Verbrauch, immer aufs neue durch den
Ozonapparat getrieben, während diejenige Luftmenge, die durch ein einge-
schaltetes Ventil zur Verwendung des Ozons entnommen wird, eine selbst-
tätige Ergänzung erfährt.
Das D. R. P. 140 316 schützt einen Ozonentwickler, bei dem Phosphor
in Kerzenform mittels eines vertikal bewegbaren Trägers bis auf ein kurzes
Ende in eine geeignete Flüssigkeit getaucht wird, während das herausragende
Phosphorstück beständig gegen eine über der Flüssigkeit befindliche feste
Decke eingedrückt wird, zu dem Zwecke, eine ununterbrochene Ozonent-
wickelung selbsttätig herbeizuführen (?).
Das D. R. P. 187 493 schützt die an sich längst bekannte Darstellung von
Ozon durch Elektrolyse wässeriKer Flüssigkeiten (Insbes. verd. HiSO«) unter
Anwendung hoher Stromdichten in der besonderen Form, dass man bei der
Elektrolyse gekühlte Anoden anwendet, die zum Teil mit nichtleitendem
Material bedeckt sind und zweckmässig aus innen gekühlten Hohlkörpern be-
stehen. Man soll so bis zu 30 % Ozon erhalten können. —
Obgleich die Darstellung des Ozons noch nicht billig genannt werden
kann, gewinnt es doch mehr und mehr an technischer Bedeutung, so zur
B 1 e i c h u n g von Textilstoffen, zur Reffung von Spirituosen,
zur Verbesserung von Tabaken, zum Bleichen von ölen, zur
Reinigung von Stärke, zur Sterilisierung von Trink-
wasser u. s. w. Vgl. die Artikel „Bleiche n", „Fette und 0 1 e'',
,.S p i r i t u o s e n*^ und „W asserreinigun g''.
Preise von Ozonapparaten für Laboratoriumszwecke:
A. Fttr Betrieb mit Elementen:
Zweiteüiger Ozonapparat, kompl. mit 6 Elementen, Induktor, Aus-
schalter, Trockenvorrichtungen, Verbindungen u. s. w Mk. 290,00
B. Derselbe Apparat, jedoch mit Akkumulatorenbetrieb statt der Elemente „ 316,00
Energieverbrauch von A und B ca. 8 Volt und 1,5—2 Amp.; erzeugtes O« pro Betriebs-
stunde ca. 0,4 g bei 120 1 Lufldurchgang.
C. Grösserer Apparat zu direktem Anschluss an eine Netzleitung
(65—250 V. Gleich- oder Wechselstrom):
Zweiteiliger Ozonapparat kompl. mit Induktor, Unterbrecher, Aus-
schalter, Trockenvorrichtungen, Verbindungen u. s. w Mk. 236,00
Energieverbrauch von C ca. 1,3 K.W. ; erzeugtes O« pro Betriebsstunde ca. 2,7 g bei 240 1
Lufldurchgang.
D. Ozonisatoren zum direkten Anschluss an eine Netzleitung. Geeignet für umfang-
reiche Versuche in den Laboratorien, chemischen Fabriken, Hochschullaboratorieu,
in Schulen u. s. w. besonders auch für Ärzte in Kliniken und Krankenhäusern.
Die Handhabung ist sehr einfach. Bei grösster Variierungsmöglichkeit bleibt die
Ozonausbeute sehr reichlich. Diese Apparate bestehen aus einem oder mehreren
Siemens-Ozonröhrenelementen, die hintereinander oder parallel geschaltet werden
können, aus dem dazugehörigen Transformator, und den erforderlichen Rohr-
verbindungen und Leitungen. Ozonisatoren werden normal ausgeführt filr Wechsel-
strom- bezw. Drehstromanschluss von 1 10 — 220 Yolt Spannung. Bei Vorhandensein
von Gleichstrom gelangt ein Einanker-Umformer zur Verwendung. Der Energie-
verbrauch beträgt je nach Anzahl der Ozonelemente (1 — 5) etwa 40—70 V.A.
Bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 10 1 Sauerstoff pro Stunde beträgt
^58 Ozonventilatoreii.
die Onmassbeitte je nach AnzaU der hmtereiiiajidcrgeKhaltelen 0«Midemente
ca. dO— 120 g Ozon pro cbm. Soaentoff. Bei Verwenduig von Luft tind diese
Werte um etwa 60*/# zu reduzieren.
POr an einzelnes Ozonrdhrenelement Wl, 30,00
n 1 kompl. Ozonisator mit 1 Ozonelement „ 185,50
„ 1 desgL mit 3 Ozonelementen „ 296,00
und mit 5 Ozonelementen „ 366,00
Für grössere Ozonanlagen sind die Preise je nach der Lcistnngslahigkcit sehr
schwankend.
Ozofi-Apparate und -Anlagen :
SitBeni k HaUkc A.'O. Wcmerwerlc, Berlin, Nooncndannn.
Ozon- Apparate:
VereiDicU Uuritser Obswerke A.G., Abt. Wannbrunn, QuiUU k Co., Berlin KW. 40, Heide-
•traase 66/67.
OsoiiTMKtilatoren. Apparate zur Verbesserung und Desodorisierung
der Luft mittels Ozon.
Ozonventilatoren stellen eine Kombination der bekannten LfiftunR[s-
Ventilatoren mit einer Ozonapparatur vor. Sie bestehen aus einem Gehäuse,
in dem sich ein elektrischer Ventilator, Ozoneiektroden und ein TransiFormator
befinden.
Die Ozonventilatoren werden für Anschluss an Wechselstromnetze oder
Drehstromnetze von 110 und 220 Volt 50 Perioden ausgeführt. Bei Gleich-
strom wird ein Einanker-Umformer erforderlich.
a) Wand-Ozonventilatoren, die in den Wanden der zu Iflftenden
Räume, Lagerräume, Arbeitssäle, Hörsäle u. s. w. eingebaut, diese mit
ozonisierter Frischluft versehen.
b) Wand-Ozonventilatoren ohne Frischluftzuführung, zur Bewegung und
Reinigung der Luft in geschlossenen Räumen.
c) Ozonventilatoren zur freien Aufstellung in geschlossenen Räumen,
welche die im Räume selbst befindliche Luft bei Vermeidung eines
zif häufigen Luftwechsels ozonisieren, wodujch eine Ver-
minderung der Heizungskosten erzielt wird.
d) Fahrbare Ozonventilatoren, speziell ffir medizinische Zwecke,
Krankenhäuser, Sanatorien u. s. w. Wirkungsweise wie unter c.
e) Tragbare Ozonventilatoren. Kleindimensionierte Ozonapparate, die
besonders der Lüftung von Schiffsräumen dienen.
Die Preise richten sich nach den zu ozonisierenden Luitmengen und betragen:
für Wandozonventilatoren bei Leistungen von:
10 cbm Lufl pro Minute bei Gleichstromanschluss Mk. 625,00
65„„« »n » n 700,00
Ö0n„» 7) n n n «50,00
iUr Wandozonventilatoren ohne Freiluftzuführung bei
Leistungen von:
15 cbm Luft pro Minute bei Gleichstromanschluss „ 675,00
50 ^ „ , n „ „ „ 750,00
fClr freistehende Ozonventilatoren bei Leistungen von:
10 cbm Luft pro Minute bei Gleichstromanschluss „ 775,00
65 „ „ „ „ „ „ „ 825,00
ftir fahrbare Ozonventilatoren bei einer Leistung von:
10 cbm Luft pro Minute bei Gleichstromanschluss „ 825,00
ftir tragbare Ozonventilatoren bei einer Leistung von:
10 cbm Lufl pro Minute bei Gleichstromanschluss „ 800,00
Bei Anschluss an ein Wechselstrom- oder Drehstromnetz ermässigen sich diese sämt-
lichen Preise um Mk. 175,00.
Sicmma k HalBlce, Akt. -Ges. Wemerwerk, Berlin-Nonnendamm.
Pakfong — Palmöl. 859
P.
Fakt onff (Neusilber) siehe ,,Nickellegierunge n".
Palladium Pd. SchwermetaU, das zur Gruppe der „Platin-
m e t a 11 e" (s. d.) «ehört. A. O. = 106.3; sp. O. 1 1,8. Seh. P. 1700« (nach
neuen Versuchen von Nernst 1541®).
Unter den Palladium Verbindungen ist das Palladlumchlo-
rür (Palladiumdichlorid) PdClt von einiger Wichtigkeit, da es in
der Analyse zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung des Kohlen-
o X y d s dient. Technisch benutzt man das Pd zur Herstellung eines Qlanz-
metalls, das fälschlich alsQlanzsilber bezeichnet wird.
Ober das D. R. P. 157 172 zur Darstellung von kolloidalem Palla-
dium vgl. den Artikel „P 1 a 1 1 n".
Metallisches Palladium 1 g Mk. 6,00
PaUadiumasbest 50®/oig D „ 30,00
Palladiumchlorür, fest D „ 32,00
„ (Lösung 1 : 10) D „ 3,80
Palladiunmitrat, trocken D „ 25,00
„ (Lösung 1 : 10) D „ 4,25
Franz Etsenach k de., Offenbacfa a. M.
Palmaroaattl siehe „G e r a n i u m 0 T'
Palmlaool siehe „Cetyiguajacy T*.
PalHütinaAiire (n-Hexadezylsflure; Acidum pcdmitinicum).
CisHnOi = CHs(CH>)i« . COtH.
Ist ein Bestandteil der meisten Tier- und Pflanzenfette in Form ihres Qlyzerids
(Palmitin) und wird namentlich aus dem PalmOl gewonnen, indem man
dieses verseift, die Seife zersetzt und die PamitinsSure durch fraktionierte
Kristallisation reinigt. Sie bildet eine weisse, weiche, zerreibliche glanzlose
Masse, die aus Alkohol in Schuppen oder Nadeln kristallisiert. Seh. P. 32*.
S. P. 339—356" unter teil weiser Zersetzung; unter 100 mm Druck siedet sie
bei 268,5^ Das technische Produkt wird gewöhnlich als Palmitin be-
zeichnet. Die Palmitinsäuren Alkalien (Seifen) lOsen sich in Alkohol un-
zersetzt, wahrend sie durch viel HiO in Alkali und ausfallendes saures Salz
zerlegt werden. Die übrigen P a 1 m i t a t e sind meist in HiO unlöslich, aber
teilweise in Alkohol löslich.
Palmitinsäure, techn % kg Mk. 120,00
„ ehem. rein 1 „ „ 30,00
Aluminiumpolmitat % n n 150,00
„ ehem. rein 1 „ „ 3,20
Kalinmpaimitat *.o ^ p 125,00
Manganopaimitat ^/o n n 185,00
Natriumpalmitat ^»o „ „ 120,00
Palmöl (Oleum Elaidis). Fettes Ol, aus den Frachten der Olpalme
{Elaeis guineensia; Avoira elais) ^rewonnen. Die Gewinnung geschieht in den
Kulturländern (West-Afrika und Süd-Amerika) ourch Auspressen des Frucht-
fleisches oder durch Auskochen desselben mit Wasser. Die Palmkerne werden
in natura nach Europa exportiert; hier wird das Palmkernöl teils durch
hydraulische Pressung, teils durch Extraktion mit den ätherischen Teilen des
Benzins oder auch mit Schwefelkohlenstoff gewonnen. Frisch ist das Palmöl
farblos, doch nimmt es schnell eine gelbe Farbe an: durch schnelles Erhitzen
auf 240* wird es gebleicht (Pohl sches Verfahren).
360 Palm wachs — Papier.
Im frischen Zustande hat das Palmöl einen ausgesprochenen Veilchen*
geruch; an der Luft verliert er sich, während das Ol weiss wird. Bei niedriger
Temperatur ist das Palmöi fest; der Seh. P. liegt bei den verschiedenen Sorten
zwischen 27 und 42,5*» C; sp. Q. = 0,92—0,97 (bei 15,5»). Jodzahl 51,5; sp. G.
der Fettsäuren bei 100° = 0,839.
Ist der am meisten bevorzugte Rohstoff für die Fabrikation von Stearin-
kerzen; ausserdem benutzt man Palmöl und Palmkernöl zur Darstellung von
Seifen, zu Maschinenschmiere, zur Herrichtung von Weissbädem in der Tür-
kischrotfärberei sowie bei der Weissblechfabrikation (Verzinnung).
Preise sind sehr schwankend.
Palmöl :
Fuent Broa. & Co., New York, No«. 2 u. 4 Stone Btreet (b. lDfl.-A]ih. S. 18).
Einrichtungen für Palmöl-Fabriken:
Fried. Krupp Aktienffesellschaft Qrusonwerk, Mai^eburg-Buckau.
Palmwacbs siehe „W achs, vegetabilische s".
Pankreon. Gegen die Magenverdauung widerstandsfähiges Pankreas-
präparat. Um das Pankreatin der Pepsinverdauung im Magen zu entziehen,
wird es nach dem D. R. P. 128 419 durch eine Behandlung der Drüsenmasse
mit Gerbsäure in eine wasser- und säureunlösliche Form gebracht, ohne dass
dadurch die pankrea tischet Wirkung beeinträchtigt wird; der Tanningehalt von
ca. 10 % ist für die Anwendung des Präparats ohne Bedeutung.
Das Pankreon wird in Form von Tabletten zu je 0,25 g geliefert.
Pankreon, 25 Tabletten zu 0,25 g Mk. 1,40
50 „ „ 0.25 g . „ 2,50
lUU ff „ U,<cö g.. ....•,■•..• „ 4, DU
200 „ „ 0,25 g „8,00
Panpapier siehe „Photographische Papier e".
Papaverln siehe „Opium und Opiumalkalofd e".
Papier. Blätter, die durch Verfilzung feiner Fasern in nassem Zustande
hergestellt werden. Die besten Papierfasern liefern die Hadern (Lumpen);
minderwertigere Papiere erhält man durch Verwendung von Hadernsurrogaten,
wie Holz, Stroh, Esparto u. s. w. Von den Hadern liefern diejenigen
aus Flachs- und Hanfgwebe die haltbarsten Papiere; dann rangieren die Baum-
wollhadern und zum Schlüsse diejenigen aus halbwollenen und halbleinenen
Geweben. Die Holzsurrogate werden in der Form des Holzschliffs so-
wie des Zellstoffs (Zellulose) verwendet.
Die Fabrikation des Papiers zerfällt in d r e i Abschnitte, deren erster die
Gewinnung der Fasern, der zweite die Zubereitung des Pa-
pierstoffs umfasst, während der dritte Abschnitt endlich der eigentlichen
Fertigstellung des Papiers gewidmet ist.
Die Gewinnung der Fasern macht verschiedene Einzeloperationen nötig,
je nachdem ob als Rohstoff Had'ern oder Surrogate dienen. Wird das Papier aus
Hadern bereitet, so unterscheidet man im ersten Abschnitt vier Phasen,
nämlich:
1. Sortieren und Schneiden der Hadern.
2. Reinigen.
3. Zerkleinern.
4. Bleichen.
Das Sortieren der Hadern geschieht mit der Hand; ihm geht eine Reini-
gung der Hadern vorher, die mittels eines Haderndreschers, d. h.
mittels einer mit Schlagtrommeln versehenen Maschine geschieht.
Ein Hademdrescher, der in 12 Stunden 8000—10000 kg Hadern
reinigt und 3—4 HP. braucht, kostet Mk, 3500—4000
Papier. 861
Zum Schneiden der Hadern dient der Hadernschneider, von dem
es verschiedene Konstruktionen gibt. Zweckmässig sind solche mit vertikaler
Messerfflhrune (Hadernstanzer), die nur einen einmaligen Durchgang der
Hadern erfordern.
Ein Hadernschneider dieser Konstmktion, der in 12 Stunden 5000 kg
Hadern leistet und 7—8 HP. erfordert, kostet ca Mk. 2400
Die Weiterbehandlung der zerschnittenen Hadern zerfallt in eine trockne
(mechanische) und eine nasse (chemische) Reinigung.
Zur Reinigung der zerschnittmea Hadern dient derHadernstäuber
(Konstruktion von 1. M. Voith).
Für einen Hademstäuber, der bei einem Kraftbedarf Ton 2 HP. in 12 Standen
10000 kg Hadern verarbeitet, ist der Preis Mk. 2750
Die chemische Reinigung der Hadern geschieht durch Kochen mit al-
kalischen Flüssigkeiten, wie Sodalösung, Atznatron und namentlich
Kalk. Zur Vornahme dieser Reinigung dient der K u g e 1 k o c h e r.
Ein solcher, der cai. 2000 kg Hadern aufnimmt und mit 4 — 5 Atm. arbeitet,
kostet ungefähr Mk. 3500
Die dritte Phase bildet die Zerkleinerung der Hadern, d. h. die
Gewinnung des Papierrohstoffs; sie scheidet sich wieder in die H a 1 b s t o f f-
gewinnung und in die Ganzstoffgewinnung. Fast ausschlieiss-
lieh benutzt man zur Halbstoffgewinnung die Holländer, bei denen mit
Messern besetzte rotierende Walzen das feuchte Gewebe zerfasern.
Ein offener Halbzeugholländer mit 2 Waschtrommeln und einem Fassungs-
vermögen von 250—300 kg, der bei 15 HP. Kraflbedarf ca. 2000 kg
in 24 Stunden leistet, kostet Mk. 6000
Die Ganzstoff gewinnung ist nur eine Fortsetzung der Halbstofferzeugung;
hier wird das Waschen nicht im Holländer selbst sondern in besonderen
Trommeln vorgenommen.
Ein Ganzzeugholländer für 250 kg stellt sich auf Mk. 4800
Die vierte Phase, das Bleichen, geschieht jetzt fast allgemein durch
Chlor. Das Bleichen erfolgt am besten in besonderen Apparaten» den
Bleichholländern, die ungefähr 750 kg Stoff fassen und 2 Wasch-
trommeln enthalten.
Die Maschinenteile eines derartigen Bleichholländers (das eigentliche
Gefass ist ein in Zement gemauerter Trog) kosten Mk. 2500 — Sqqq
Vergleiche auch den Artikel „Bleiche n**.
Was die Gewinnung der Fasern aus Hadern Surrogaten anlangt, so
findet man die Herstellung von Holzstoff und Holzschliff im Artikel „Holz-
stoff*, diejenige von Zellulose und Sulfitzellulose unter „Zellulose".
Bei dem zweiten Abschnitt der Papierfabrikation, der Zubereitung des
Papierstoffs, unterscheidet man drei Phasen:
1. Mischen, Weissen, Füllen, 2. Leimen und 3. Färben.
Die Mischung verschiedener Ganzstoffe und der Zusatz von Surro-
gaten richtet sich ganz nach der zu erzielenden Papiersorte. Um die Fasern
zu schonen, darf man die Bleichung nicht zu weit treiben; man muss deshalb
unter Umständen zur Erzielung eines reineren Weiss den Stoff noch „bläuen"
oder „weissen". Die erstgenannte Operation besteht in einem Zusatz von
Ultramarin, die zweite in einer Beimischung von weissem To)n
(Kaolin), von Patentweiss, Schwerspat u. s. w. Da diese
Stoffe giteichzeitig das Papier glätten, indem sie die Poren ausfüllen, bezeichnet
man ihren Zusatz auch als „Fülle n".
Die aus dem Stoff erhaltenen Papiere sind in jedem Falle porOs und saugen
wässerige Flüssigkeiten auf — riltrierpapier, Löschpapier.
862 Papier.
Sollen sie beschrieben oder bemalt werden, so mfissen sie g e 1 e i m t werden.
Man unterscheidet Leimung im Stoff (vor der Papierbi4dung) und
Leimung im Bogen (nach Fertigstellung des Papiers). Das Leimen im
Stoff (Büttenleimung) erfolgt fast ausschliesslich durch Harz (vege-
tabilische Leimung); dagegen wird fertiges Papier meist mit tie-
rischem Leim überzogen (Oberflächenleimung).
Ein Harzkochapparat (aus Gusseisen mit innerem Kupfermantel) stellt sich
mit allem Zubehör auf etwa Mk. lOOO
Die letzte Phase der Zubereitung des Papierstoffs ist das F ä r b e n. Wie
beim Leimen hat man auch beim Färben die Stofffärbung (Bflttenfärbung) von
der Oberflflchenfärbung (Färbung im BJatt) zu unterscheiden.
Ist der Papierstoff fertig gestellt, so beginnt die eigentliche Papier-
bereitung, indem man das „Zeug" mit Wasser zu einer „Stoffmilch" von ge-
wünschter Dicke anrührt, aus der zuerst die Knoten, der Sand u. s. w. zu ent-
fernen sind. Dann wird der Stoff durch Entfernung des Wassers und Ver-
filzung der Fasern zu feuchtem Papier geformt, das weiter durch Abpressen des
Wassers, Trocknen, Glätten, Zerschneiden (und Leimen) fertig gestellt wird.
Alle diese Operationen werden nur noch in sehr beschränktem Masse mit
der Hand vorgenommen; fast ausschliesslich geschieht ihre Ausführung mittels
Maschinen.
Solche Maschinen kosten je nach der Menge der Leistung sowie
der Qualität der Papiere mit allem Zubehör zwischen . . . Mk. 20000 u. 150000
Zu einer solchen Maschine gehören Knotenfanger, Sieb- und Pressapparate, Trocken-
und Satinierwerke, Kalander u. s. w.
Vgl. auch „F i 1 1 r i e r p a p i e r", „Papiermache** und „Papp e".
Prttf anart Zur Aschenbestimmung trocknet man 1—2 g Papier bei 100—105'
bis zur Oewichtskonstaiiz, verascht in einem Platintiegel und glttht, bis das Gewicht nicht mehr
abnimmt; falls naeÜ der Farbe des PJapiers Pb- Verbindungen vorhanden sein können, muss man
im Porzellantiegel veraschen. In der Praxis verwendet man zur Aschenbeatimmung meistona die
bis auf 0,26 */„ genaue Resultate gebende R e 1 m a n n sehe Aschenwage. Auf Holzschliff
prüft man mit einer wässerigen Lösung von Anilinsulfat, wodurch hokachliffhaltiges
Papier goldgelb gefärbt wird, oder man benutzt dazu eine mit HCl versetzte Phloro-
gluzin- Losung, welche den Holzschliff rot färbt.
Die Leimfestigkeit bestimmt man nach folgender Methode von Leonhardi:
Man bringt einige ca. 8 cg sdiwere Tropfen einer EisenchloridlOsung, die 1*68^/« Fe enthält,
auf das zu untersuchende Papier, lässt sie so viele Sekunden darauf wirken, als das Papier g pro
qm schwer ist und saugt den nicht eingedrungenen Rest schnell mit Fliesspapier auf. Nach dem
Trocknen bestreicht man die ROckseite mit wässeriger TanninlOsung. Entsteht sofort eine
schwarze Färbung, so ist das Papier nicht leimfest; bei leimfesten Papieren entsteht keine
Färbung.
Zur Prüfung auf Harzleim kocht man einige Gramm Papier mit absol. Alkohol und
einigen Tropfen Essigsäure und giesst die Lösung in dest. HaO; trflbt sich das Gemiach, so
ist Harz zugegen. Auch kann man auf Harzlei mung dadurch prüfen, dass man auf dsa Papier
einige Tropfen Äther gibt; nach dem Verdunsten zeigt sich an den betreffenden SteUen ein
durdischeinender Rand, wenn das Papier mit Harz geleimt ist.
Um die Gegenwart von tierischem Leim nachzuweisen, kocht man 5—10 g Papier
mit möglichst wenig dest. HtO aus, filtriert die Lösung, ' dampft auf ein kleines Volumen ein
und «ersetzt mit Tanninlösimg; tierischer Leim verrät sich durch Entstehen eines grauweissen,
flockigen Niederschlags. Um Verwechselungen mit Stärke (die unter bestimmten Ver-
hältnissen mit Tannin einen ähnlichen Niederschlag gibt) zu vermeiden, prüft man den Nieder-
schlag unter Zusatz von verd. Jodlösung mikroskopisch: Leim färbt sich dabei stark braungelb,
Stärke dunkelblau. Im übrigen weist man Stärke durch Einlegen des Papiers in verd. JodlOsung
nach, wobei Je nach der Menge der Stärke eine hellblaue bis dunkelblaue Färbung eintritt.
Hinsichtlich der mikroskopischen Prüfung des Papiers auf die darin enthaltenen Fsser-
•toffe folgen wir den Ausführungen von W. Herzberg (Lunge „Ohemiach-technische
Untersuchungsmethoden'* Bd. III. Berlin 1900):
Je nach der Dicke werden 2— ö qcm des Papiers mit verdünnter (2— «•/J Natron- oder
Kalilauge in einem Reagierglas ein bis zwei Minuten gekocht und so heiss wie möglieh einige
Male kräftig durchgeschüttelt Der so erhaltene Faserbrei wird auf ein engmaschiges Drahtsieb
gebracht und durch Waschen mit Wasser von der Lauge befreit.
Das Präparieren der Fasern geschieht unter Verwendung einer wäseerigea Jod-Jo&alium*
lOsung oder einer OhlorzinkjodlOsung.
Die Jod-Jodkaliumlösung besteht aus 6 T. Jod, 10 T. Kaliumjodid, 10 T. Gljrzerin und 00 T.
\7a^Bcr
Die Chlorzinkjodlösung wird hergesteUt aus 100 T. Zinkchlorid, 10,6 T. Kaliumjodid, 0,6 T.
Jod und 76 T. Wasser; nach dem Absetaen des entstehenden Niederchlags gleMt man die darüber
stehende klare Lösung ab.
Papiermache
868
Die Fawm färben alcb dtoa wie folgt:
Fasern
Firbang in
Jod-JedkaUnmUennf CblorsIakjodUenng
Ornppe I
Leinen, Hanf, Banmirolle
•ebwaeh- bis dankelbraan;
d&nae Laaellea fait farblos
sebwaeb- bis stark wein-
ret*)
Q r nppe 11
(ZellstofTe)
Holuellnloee
StrohKeUnloee nad Jäte
Beparto
graa bis broon
gran
teils gran, teils brann
blan bis retriolett
bUn bis bUnriolett
teils bUn, teils weinrot
Oruppe III
(VerhoUU FMen)
HoluehliC rohe Jute,
Bohleeht anfgeaeliloiaane
ZellBttfA
StrohetoiTe
teils lenohtend gelbbrann,
teils gelb, je naeb Sobichten-
diobo nnd Verbolsungsgrad
teils gelbbrann, teils gelb,
teils gran
sitroDgelb bis dnnkel-
gelb
teils gelb, teils blan,
teils blauTiolett
nicht
in der
Für die Bestimmung der venehiedenen Faaerarten ist es notwendig, auaier auf die Farbe
auch aof den Bau und die GrOesenTerhlltnisse der einzelnen Fasern su achten.
Auf die mechanische Papierprttf img (Festigkeitsprafung) kann hier
n&her eingegangen werden. Es sei nur erwähnt, daas man die Prüfungen sowohl
Maechinenrichtung (Längsrichtung) als auch in der Querrichtung
des Papiers vornehmen muss. Um xu ermitteln, welches die Längs- und Querrichtung im Papier
ist, kann man zwei gleichlange Streifen der Länge nach und der Breite nach aus dem Blatt
schneiden und beide in Wasser legen; derjenige Streifen, der sich am meisten au^edehnt hat,
kennzeichnet die Querrichtung.
Für Lieferung von Papier su amtlichen Zwecken werden die Papitfe in folgende 4 Stoff-
klassen und 6 Festigkeitsklassen eingeteilt:
Stoffklassen I bis IT.
Klasse I. Papiere, nur aus Hadern, mit nicht mehr als 8'/« Asche.
Klasse II. Papiere aus Hadern, mit Zusatz bis zu 26 Vo von Zellulose, Strohstoff, Esparto,
aber frei von HolaKfaliff, mit nicht mehr als 6 <*/a Asche.
Klasse m. Papiere von beliebiger Stoffzusammensetsung, jedoch ohne Zusatz von Holsschliff,
mit nicht mehr als 16 ^L Asche.
Klasse lY. Papiere von beliebiger Stoffzusammensetzung und mit beliebigem Aschengehalt.
Jedes Papier muss leimfest sein.
Festigkeitsklassen 1 bis 6.
t
Bs bedeutet Widerstand
Klasse
1
2
3
4
6
6
gegen Zerknittern:
8) mittlere Reisslänge
0 BS ansserordentlieb gering
in m Bindeateas .
6000
5000
4000
8000
2000
1000
1 Kl sehr gering
b) mittlere Dehnung
2 s= gering
in % der nrspr&ng-
8 B mittelmässig
lioben lAnge min-
4 =s tiemlich gross
destens
4.6
4
8
2,6
2
1,5
6 a gross
•) Widerstand gegen
6 BS sehr gross
Zerknittern . . .
6
6
ö
4
8
1
7 im ansserordentlieb gross
Papier-Walzen-Überzüge aus Gummi:
Franz Clouth, Rhein. Oummiwarenfabrikm. b.H., Köln-Nippes.
Maschinen zur Papier-Fabrikation (Zentrifugen):
C. G. Hanbold jr., Ohemnits (Sadisen). | Siemena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland. 1 Ftatz 8.
Hartgusswalzen für Papier- und Pappen-Fabrikation:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Omsonwerk, Magdeburg-Buckau.
Papiermache. Eine plastische Masse, die aus Papierstoff unter Zu-
satz von Bindemitteln hergestellt und in Formen gepresst wird. Eine andere
Art von Papiermache besteht aus sehr zahlreichen übereinander geiwickelten
^) Erscheinen die Lumpenfasem bläulich, so ist die LOsung su konzentriert und muss vor-
■chüg mit Wasser verdünnt werden, bis sich die Lumpen rot färben. Werden die ZcUuloeefasern
nicht blau sondern r«tUch gefärbt, so ist die Lösung zu schwach; sie kann aber dann meist durch
geringen Zusatz von Zinkchlorid brauchbar gemacht werden; gelingt dies nicht, so ist sie nsa an-
snfertigen.
864 Pappe — PanfTin.
Papierlagen, die durch ein Gemenge von Leim und Kleister miteinander ver-
bunden werden. Die so hergestellten Gegenstände werden nach dem Troclcnen
abgedreht und lackiert.
Für den Gebrauch im Laboratorium stellt M. A. Petit Gerate aus
Papierstoff her, der aus 85 Teilen Holzschliff und 15 Teilen Hadern besteht.
Die geformten und durch heisse Luft getrockneten Gegenstände werden in
eisernen Zylindern durch Absaugen von Luft befreit, worauf man eine er-
wärmte Harz-OllOsung einfliessen lässt, die nun in alle Poren eindringt Durch
Erhitzung in einem Luftstrom, nochmalige Imprägnierung und erneutes
Trocknen erhält man Gefässe, die biegsam, dabei undurchdringlich und säure-
fest sind.
Pappe. Als Pappe bezeichnet man feste und dicke Blätter aus Papier-
masse, deren Stärke sich ungefähr zwischen 0,5 und 5,0 mm bewegt.
Die Fabrikation von Pappe kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B.
so, dass man den Papierbrei auf Formen aus Drahtnetz schöpft, von denen
das Wasser abfliesst. Dieser Prozess, der genau der Fabrikation von Hand-
papier (Büttenpapier) entspricht, gibt aber nur sehr minderwertige Pappe, da
es nur zu einer unvollkommenen VerfUzung der Fasern kommt. Deshalb werden
die besseren Sorten auf andere Weise hergestellt, nämlich so, dass geformte
Papierblätter von gewöhnlicher Dicke unmittelbar nach ihrer Bildung, also
noch feucht, auf einander gelegt und durch Pressen (Kautschen) vereinigt
werden. Man nennt die so entstehende Pappe, zum Unterschied von der vor-
erwähnten Handpappei, „gekautschte Papp e".
Die feinste Pappsorte ist die g e 1 e i m t e Pappe; sie wird durch Auf-
einanderleimen vieler Laeen von fertigem Papier erzeugt; das Leimen ge-
schieht so, dass man auf die zugeschnittenen Bogen Kleister aufstreicht und
soviel Lagen zusammenklebt, bis die gewünschte Dicke erreicht ist.
Die Glanzpappen, auch Pressspan genannt, sind gekautschte
Pappen, die im Stoff geleimt und mit Kaolin oder Schwerspat geAlit sind.
Die Dachpappe (Teerpappe, Steinpappe) erhält man
durch Vermischen des Zeugbreis mit Stein- oder Braunkohlenteer vor dem
Schöpfen; auch wird gewöhnliche Pappe nachträglich mit heissem Teer ge-
tränkt (vgl. den Artikel „Dachpappe").
Schwere Satinier- Walzwerke für Hart- und Stanzpappe:
Fried. Krupp AktiengeeeUichaft Onisonwerk, Magdeburg-Buckau.
Papyrln siehe „Pergamentpapie r".
Paraamldophenol siehe „Photographische Chemikalie n".
Parabismut, ist das Wismutsalz der Paranukleinsäure; es wird nach
D. R. P. 202 955 dadurch dargestellt, dass man wasserlösliche, unorganische
Bi-Salze mit paranukleinsaurem Ca unter Verwendung gesättigter NaCi-
Lösung für beide Salze als Lösungsmittel in Reaktion bringt.
Das Parabismut dient medizinisch als Darmadstringens.
Paraffin. Wachsähnliche Substanz, die aus amerikanischem Erdöl, aus
Erdwachs, Schieferöl und Teer (vor allem aus Braunkohlenteer) gewonnen wird.
Die genannten Rohprodukte werden für die Zwecke der Paraffingewinnung zu-
erst durch fraktionierte Destillation von den niedriger siedenden Anteilen befreit.
Der Rückstand wird unter vermindertem Druck und unter Einleiten von über-
hitztem Wasserdampf destilliert. Das Destillat wird nach der Abkühlung in
Filterpressen in zwei Teile, nämlich das feste Paraffin und das flüssige
Paraffinöl, getrennt; die Abkühlung geschieht neuerdings fast stets mit
Hilfe von Kälteerzeugungsmascninen, wodurch es möglich ist,
noch den Paraffingehalt viel verdünnterer Lösungen als früher auszunutzen.
Die rohen Paraffine sind durch eingeschlossene öle und Farbstoffe gelb ge-
färbt und nicht direkt zu verwerten. Daher schmilzt man die aus den hydrau-
lischen Pressen kommenden Presskuchen wiederholt mit 10—15 % Benzin zu-
sammen und presst bei 80-— 200 Atm. Druck hydraulisch; der Ablauf der ersten
Pressung wird in der Mischerei und Kristallisation verarbeitet, während der
von den folgenden Pressungen zur ersten Pressung einer neuen Portion dient.
Paraffin. 865
Um den Benzingeruch zu entfernen, wird das Paraffin in eisernen Zylindern
mit Dampf von nolier Spannung abgeblasen und nocli flüssig mit Entfflrbungs-
pulver vermischt; als solches dienen gewöhnlich die Rückstände der Blut-
laugensalzfabrikation in Mengen von 0,5 — ^3 %. Auch Tierkohle und fein ver-
teilten, scharf getrockneten Ton hat man als Entfärbungspulver verwendet. Zur
Entfernung des Entfärbungspulvers wird das noch flüssige Paraffin durch
Papier filtriert und in tafelartigen Formen zum Erstarren gebracht.
Das D. R. P. 162 341 zur Gewinnung von Paraffin aus üraunkohlenteer be-
steht darin, dass man nur die niedrig siedenden Bestandteile, wie Photogen,
leichte Paraffinöle u. s. w., abdestilliert; der Rückstand wird darauf nach er-
folgter Kristallisation des Paraffins mittels Zentrifuge und Filterpresse in
Festes Paraffin und höher siedende Teeröle zerlegt. —
Die Entfärbung des Paraffins geschieht in der Technik sehr viel mit dem
sogenannten Entfärbungspulver, welches früher in grossen Mengen
als Nebenprodukt der Blutlaugensalzfabrikation entstand; dieses Pulver ent-
hält 30--40 % Tierkohle, ferner grosse Mengen von SiOs und Silikaten sowie
etwas FesOs. Da man jetzt das Biutlaugensalz auf anderm Wege herstellt,
würde das Entfärbungspulver der Paraffinindustrie vielleicht fehlen, wenn
nicht immer noch mehrere Blutlaugensalzfabriken nach der alten Methode
arbeiteten.
Sehr viel benutzt wird jetzt auch das amerikanische Entfär-
bungspulver; es besteht aus Magnesiumhydrosilikat, ist
recht billig, hat aber eine viel geringere Entfärbungskraft als das der Blut-
laugensalzfabrikation entstammende, an Tierkohle reiche Entfärbungspulver.
Nach der Raffination stellt das feste Paraffin {Paraffinum solidum)
eine weisse, halbdurchsichtige Masse dar, deren Härte und sonstige Eigen-
schaften je nach der Herkunft und dem Reinheitsgrad wechseln. Man unter-
scheidet demnach Weichparaffin, Seh. P. 44—48", sp. O. 0,88—0,89
und Hartparaffin, Seh. P. 52—58», sp. Q. 0,898—0,915.
Abgesehen von der Verwendung des Paraffins zum Imprägnieren von
Marmor, zur Appretur für Gewebe, zum Wasserdichtmachen von Zeugen, zum
Transparentmachen von Papier (Pauspapier), zum Durchtränken von Zünd-
hölzchen u. s. w. dient die Hauptmenge des Paraffins zur Kerzenfabrikation.
Eine besondere Art von festem Paraffin wird aus Erdwachs gewonnen
und führt den Namen C e r e s 1 n (s. d.), durch weitgehende Reinigung des
letzteren erhält man das für pharmazeutische Zwecke benutzte Paraffirvum
solidum, das erst bei 74 — 80" schmilzt.
Das fi^ewöhnlich als „Paraffinöl" bezeichnete flüssige Paraffin
{Paraffinum liquidum) ist eine ölige, farblose Flüssigkeit ohne Geruch unfd
Geschmack; sp. G. 0,880—0,895. S. P. über 360«. Das aus dem Erdöl bei
der fraktionierten Destillation gewonnene Paraffinöl hat ein sp. G. von 0,87
bis 0,925; durch Behandlung mit überhitztem Wasserdampf wird seine Zäh-
flüssigkeit erhöht, wodurch es als Schmieröl wertvoller wird.
Prttfnnsi Rohparaffinmasse kOhlt man auf 8-^ O. ab, pre«t swiichen FUtriar-
papier oder Leinwand und bestimmt den Sch. P. des abgepressten und gewogenen Paraffins. Zur
genauen Paraffinbestimmung empfiehlt sich die Methode von Holde: Man lOst 0,6—1 g Substans
im 20—96 mm weiten Beagensglas in Äther unter Vermeidung eines Itherflberschussesi Man fOgt
man unter bestlndiger AbkOhlung bis auf —20 bis — Sl« O. absol. Alkohol in der gleichen
Menge, wie Äther verwendet wurde, su. Ist die ausgefftllte Paraffinmasse zu breiig, so setzt
man noch etwas Mischung aus gleichen Teilen absol. Alkohol und Äther su und filtriert dann
die ParaffInno<^en von der LOsung bei einer Temperatur von — 20P O. ab. Zu diesem Zweck
befestigt man den Filtriertrichter mittels Korks in einer umgekehrten tubulierten Qlasglocke und
fflUt die letztere mit einem Gemisch von Viehsalz und Eis, so dass der Trichter also von aussen
gekflhlt wird; die Filtration geschieht unter Absaugen. Man wischt mit entsprechend stark
gekohltem Alkohol-Äther nach und spllt das Paraffin dann mit h«fasem Benzin in eine tailerte
Glasschale. Das Benzin wird zuerst auf schwach geheiztem, dann auf stark kochendem Waaserbade
abgedampft, worauf mau die Schale aussen sorgfUtig abtrocknet, den Rückstand im Trocken-
schrank V« Stunde bei lOO» hUt und nach Abktthlung im Exsikkator wigt. Übrigens muas man
im Filtrat der ersten Fillung nach Abdampfen des Lösungsmittels stets nochmals den Paraffin«
gehalt ermitteln, und endlich ist zu dem gefundenen Gesamtprozentgehalt an Paraffin in RQck-
sich auf die LOsUchkeit des Paraffins in Alkohol-Äther noch weiter 1 •/- zu addieren.
Für Weichparaffinschuppen ist das Holde sehe Verfahren nicht brauchbar;
man untersucht dann nach der Methode von E i s e n 1 o h r: 0,6 g SubsUna "^««1« *". ^^0 ccm
absol. Alkohol gelöst, 26 ccm Wasser zugegeben und die Masse auf — 18 bis -M» jofgahlt.
Dann fUtriert man das Paraffin in derselben Weise wie bei Holde unter starker AbkAhlunc
Bl&cher VII. ^^
866 Paraffinöl — Paraldchyd.
mit der Saugpumpe ab und wbcht ea aolange mit auf — 18^ abgektthltem AJkcAol von 80* TV.
aus» bis sich das Filtrat auf Wassersuaats nicht mehr trfibt. Man trocknet daa Paraffin im
Vakuumezaikkator bei 9&—4XP, und awar sind bis sur Erreidiung der Oewiditskonstaas etwa
6—8 Stunden nStig.
Femer ist in den Paraf tinmassen nodi der Gehalt an Wasser und mechanischen
Yerunreinigungen festsustellen. Fflr die wichtige Schmelspunktbestim-
m u n g benutst man gewöhnlich folgendes, vom „Verein für MineralSl-lndustrie" in Halle a. S.
vereinbarte Verfahren (Hallenser Methode):
Ein kleines» mit Wasser gefttUtes Becherglas von ungeflhr 7 cm HOhe und 4 cm DurchmesKi
wird bis ungefähr 70* C. erwlrmt und auf das erwftrmte Wasser ein kleines StOckdien des bi
untersudienden Paraffins geworfen, so gross, dass es nadi dem Zusammenschmelzen ein rundes
Auge von etwa 6 mm Durdmieser bildet. Sobald dies flttssig, wird in dss Wsskt ein Oelsiii«diet
Thermometer (su beliehen von Ferd. Dehne oder von Jul. Herm. Schmidt ia
Halle a. S.) von der durch den „Verein fOr MineralOMndustrie" festgestellten Einrichtung »
tief eingetaucht, dass das llngliche Quecksilberg^fHss des Thermometers gana von Wasser be<tedEt
wird. In dem Augenblicke, wo sich auf dem Paraffinauge ein H&utchen bUdet, wird der Erst P.
an der Skala des Thermometers abgelesen. Wllhrend dieser Operation muss das Bccherglas doreh
eine Umgebung von Glastafeln soigflLltig vor Zugluft geschOtst werden und darf der Hauch det
Mundes beim Beobachten der Skala das Paraffinauge nicht treffen. — Übrigens liast sieb der
Sch. P. des Paraffins auch sehr gut nach der allgemein üblichen Methode in QlaskapUkra
bestimmen.
Nach G r a e f e soll man, um geringe Mengen Oeresin im Paraffin nachzuweistm, tob das
fraglichen Gemisch 1 g in 10 ccm Schwefelkohlenstoff lösen und 1 ccm der TJWnmg niit 10 et»
Ather-Alkohol (1 : 1) bei SO* versetzen. Bleibt eine etwaige Abscheidung auch nach dem £:*
wftrmen und Wiedererkalten flockig, so ist Ceresin vorhanden.
Die Paraffinpreise sind z. Z. ungefähr:
Paraffin roh % kg Mk. 52,(''>
„ in Schuppen, gelb , % ^ „ ÖftO^^
„ „ „ weiss Ia % ^ „ 69,0t.>
„ weiss Ia (Sch.P. 38— 40<»C.) % - n 69,0^
„ „ ( „ 40-42OC) % n „ 70A»
„ „ ( „ 42-44« C) % , „ 71.0U
„ „ ( „ 46-4H0 c.) % , „72,00
„ „ ( „ 48-50« C.) % , ^ 74,0U
„ „ ( „ 54-56« CH «/o . „ 79,0ü
„ „ ( „ 56— 58«C.) % „ ^81,00
„ „ ( „ 60-6.'« C.) % „ „ H5,00
r, « ( n 74-76« C.) D. A. IV % „ „ 170,0ri
Paraffinöl, dunkel, sp. G. 0,880—0,900 «/o „ „ 20.0v
„ Rotöl, sp. G. 0,860—0,880 «/o „ ^ 21(fe
„ raffln., Gelböl, sp. G. 0,850—0.870 «/o „ ^ 22,00
„ „ Fettöl. sp. G. 0,880—0,890 «/o „ „ 27,0l'
Flüssiges Paraffin D. A. IV «/o „ „ 79,1»
Paraffin :
Fuorst Bros. & Co.. New York, Nos. 2 u. 4 Stva.;
Street (s. Ins.-Auh. 8. 13).
Dr. R. JUigensen, Prag-Weinberge.
Einrichtunc[en zur Erzeu}s;un£: von Paraffin:
Dr. B. Jttrgensen, Prsg-Weinberge.
Paraffinöl siehe „Paraffin'*.
Paraform sietie „Formaldehy d*'.
Vtiein L diem. Industrie, Frankfurt a. M.
Paraf ormaldehsrd siehe „Formaldehy d*'.
Paraldehyd. (CsH40)s. Unter Einwirkung geringer Säuremengen poty-
merlsiert sich der gewöhnliche A I d eh y d (s. d.) zu dem medizinisch wert-
vollen Paraldehyd, einer ätherisch riechenden, klaren, farblosen FlflssigkeiU
die in der Kälte erstarrt und bei 10,5'' schmilzt. S. P. 124», sp. G. 0,998.
Leicht in AJkohol und Äther, schwerer in Wasser (namentlich in warmem)
lOslich.
Prafnnst Dieselbe richtet sich nach den Vorschriften des D. A. IT.
Paraldehyd, ehem. rein, D. A. IV 1 kg Mk. 3.1*»
Paraldehyd:
G. Srdmann, Leipzig-Lindenau. | E. Merck, Darmstadt.
▲Itonaer Wachsbleiche Q. m. b. H., Altona
Ottensen.
Paralysol — Pazfömerie. gg7
Paraldehyd-ADoarate :
F. H. Meyer, Hannover - Halnhols (a. Ina.-Anh.)>
Paralysol siehe „L y s o T*.
Paranephrln. Blutdrucksteigernder Bestandteil der Nebenniere, aus
dieser ohne Benutzung von Säuren und Laugen gewonnen. Es kommt als
sterilisierte Lösung 1 : 1000 in den Handel und dient als hervorragendes blut-
stillendes Mittel, so innerlich bei Magen- und Darmblutungen, ferner zur Blut-
stillung von Schleimhäuten in der Gynäkologie, bei Operationen u. a. m.
Paranephrin, sterile Lösung 1 : 1000, Originalgläser von . . 10 20 30 cm.
Preis 0,65 1,10 1,60 Mk.
Paranltranllln siehe „N i t r a n i 1 i n*\
Paraphenylendiamin siehe „Phenylendiami n".
Parfttmerle, umfasst die Darstellung wohlriechender Präparate. Es
zählen hierzu ausser den eigentlichen Parfüms, d. h. wohlriechen-
den Wässern, Essenzen und Tinkturen, auch Pomaden,
Toiletteseifen, HaarOle, Räucherpulver u. s. w.
Die Riechstoffe, welche alien diesen Produkten die Zugehörigkeit zur
Parfflmerie verschaffen, sind teils natürliche, teils künstliche.
Die natürlichen Riechstoffe entstammen zum grOssten Teil dem
Pflanzenreich; nur Moschus, Ambra und Z i b e t werden dem tierischen
Organismus entnommen. Die künstlichen Riechstoffe sind teilweise Nach-
bildungen von Naturstoffen, teils Präparate, die nur dem Geruch nach an-
genehm sind oder mit natürJichen Riechstoffen Ähnlichkeit haben.
Das Gebiet der künstlichen Riechstoffe hat in den letzten Jahren ausser-
ordentliche Fortschritte und Erfolge zu verzeichnen gehabt; wir verweisen in
dieser Hinsicht auf die Artikel „Riechstoffe, künstliche'' und
„T e r p e n e" sowie auch „öle, ätherisch e".
Die Duftstoffe der Pflanzen lassen sich nur zum Teil durch Auspressen,
Extraktion und Destillation gewinnen; andere sind so leicht veränderlich, dass
man sie nur schwierig nach besonderen Verfahren zu gewinnen vermag. Man
überträgt dann den Geruch auf Fette, und zwar sind dafür zwei Methoden,
die Infusionsmethode (Mazeration) und die Enfleurage,
im Gebrauch. Bei der Infusionsmethode übergiesst man die Blüten mit schwach
(auf 60—70°) erwärmtem Fett oder fettem 0\, nimmt die Blüten nach einigen
Stunden heraus und ersetzt sie solange durch frische, bis das Fett mit dem
Riechstoff gesättigt ist. Bei der Enfleurage werden die Blüten zwischen
dünne, auf Glasplatten ausgegossene Schichten kalten Fettes ausgebreitet und
täi^ltch durch frische Blüten ersetzt; nach etwa einem Monat ist das Fett mit
dem Riechstoff gesättigt. Für die Gewinnung einiger Duftstoffe, z. B. Jasmin
und Tuberose, ist die Enfleurage durch kein anderes Verfahren zu ersetzen,
während sie für verschiedene andere Duftstoffe mehr und mehr durch die
Extraktionsmethode verdrängt wird. Durch die schönen Arbeiten von
A. H e s s e ist nachgewiesen worden, dass Jasmin- und Tuberosenblüten nicht
frössere Riechstoffmengen fertig gebildet enthalten, sondern fortwährend
puren davon bilden und ausdunsten. Hier führt zur Gewinnung der Riech-
stoffe nur die Enfleurage zum Ziel, denn dieses Verfahren unterscheidet sich
von allen andern zur Riechstoffgewinnung dadurch, dass die abgepflückten
Blüten fortwährend weiter Riechstoff produzieren können, der dann immer
von dem Fett aufgenommen wird.
Bei der Extraktion extrahiert man die Blüten durch Übergiessen mit
ganz reinem Schwefelkohlenstoff oder Petroläther und giesst die Ex-
traktionsflüssißkeit nach 24 — 48 Stunden von den Blüten ab und über
andere, frische Blüten. Ist schliesslich die Extraktionsflüssigkeit nach
vielmaliger Wiederholung dieses Verfahrens mit dem Duftstoff gesättigt,
so wird sie vorsichtig im Wasserbade abdestilliert. Als Rückstand
bleibt eine fettige Masse, die kaum *6oo% der Blütenmenge ausmacht, jedoch
den gesamten Riechstoff einschliesst; man nimmt diesen Rückstand dann mit
Alkohol auf. Die nach einer dieser Methoden gewonnenen Blütenessenzen
55*
ggg Pariserblau — Patentgesetze.
bezeichnet man als E x t r a i t s (Extraits d'odeur), Esprits und B o u -
q u e t s. Die durch Extraktion von Blüten mittels Olivenöls gewonnenen Ex-
trakte führen den Namen Huiles antiques. Lösungen ätherischer Ole
in Spiritus bezeichnet man als Essenzen.
Die Fabrikation der Parfümerieessenzen, der natürlichen und künst-
lichen Riechstoffe hat in Deutschland eine hohe Vollendung erreicht.
Seit langer Zeit benutzt man in der Parfümerie sogenannte Fixateure,
d. h. Stoffe, durch welche die DuftkOrper fester gehalten und am schnellen
Verdunsten gehindert werden sollen; so ist z. B. Ambra ein bekannter Fixateiu-.
Nach dem D. R. P. 144002 kommt dem Salizylsäurebenzylester (Fixateur »Agfa--'
ebenfalls eine erheblich fixierende Wirkung zu; man setzt ein Teil dieses
Esters auf etwa 1000 T. fertiges Parfüm zu.
Parfümerie und Grundstoffe für Parfümerie:
Actien-Ges. far Anilin-Fabrikation, Pharmazeut. | Haarmann k Reimer, G. ra. b. H.. HolzmiiKki:-
Abteilung, Berlin SO. 86, Jordanstrame. I
Parfflmerief iakons :
Vereinigte Lauaitaer Glaswerke A.Q., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Btraaae 56/67.
Pariserblau siehe ,,E>senfarbe n".
Parlser-Laok siehe ,,K o s c h e n i 11 e'*.
Pariserrot siehe „Bleifarbe n*'.
Parodsrn siehe „A n t i p y r i n*'.
Pastellfarben. Die zur Pastellmalerei benutzten Farbstifte müssen in
allen notwendigen Nuancierungen angefertigt werden, da eine Mischung bei
dieser Art der Malerei nur in sehr beschränktem Masse mOglich ist. Man
fertigt die Pastellfarben aus den verschiedensten Farbstoffen unter Zusatz von
Kaolin, Gips, Leimwasser, Gummi arabicum u. s. w. Gewöhnlich werden die
Pastellfarben in Formen eepresst (P a s t e 1 1 s t i f t e), doch gibt es auch
pulverförmige und weiche Pastellfarben.
Nach dem D. R. P. 148 214 feuchtet man zur Herstellung von Farbstiften
die FarbkOrper (Graphit; Eosin u. s. w.) mit wasserlöslichen, nicht trocknen-
den Flüssigkeiten (z. B. Glyzerin) an und verbindet dann damit die harzigen
Bindemittel (Kolophonium); hierdurch vermeidet man den Übelstand, der sich
beim Zusammenschmelzen der Farbkörper mit Harzen ergibt, dass die Massen
schlecht abfärben.
Die Pastellstifte kosten, je nach Qualität Stück Mk. 0,05— 0,40
Ganz geringwertige Sorten sind billiger.
Pastillen (PasHUi). Das D. A. IV schreibt vor: Zur Herstellung von
Pastillen werden die gepulverten und nötigenfalls mit Binde- oder Auflocke-
rungsmitteln gemischten Stoffe entweder unmittelbar durch Druck oder nach
Überführung m eine bildsame Masse in die gewünschte Gestalt (Scheiben,
Tabletten, Täfelchen, Zylinder, Kegel, Kugelabschnitte u. s.w.) gebracht
Schokoladenpastillen werden aus einer Mischung der arzneiiichen Stoffe
mit geschmolzener Schokoladenmasse, welche aus Kakao und Zucker an-
gefertigt wird, hergestellt.
Jede Pastille soll, wenn nicht etwas anderes vorgeschrieben ist, 1 g
schwer sein.
Pastillen:
C. F. Asche ft Co., HambuK I.
Pasteitrlsleren siehe „Konservierung" und „M i 1 c h".
Patchonlltfl siehe „P a t s c h u 1 i ö 1".
Patentgrelb siehe „Bleifarbe n".
Patentffesetze. Hinsichtlich des deutschen Patentgesetzes sind für den
Chemiker vor allem wichtig § 1 , § 4 und § 35.
„§ 1 : Patente werden erteilt für neue Erfindungen, welche eine gewerN
liehe Verwertung gestatten.
Ausgenommen sind:
1. — ~ — — — — — —, — — — ^_ -^
Patentgesetze. 869
2. Erfindungen von Nahrungs-, Qenuss- und Arzneimitteln sowie von
Stoffen, welche auf chemischem Wege hergestellt werden, soweit die
Erfindungen nicht ein bestimmtes Verfahren zur Herstellung der
Gegenstände betreffen/'
„§ 4 . . . Ist das Patent für ein Verfahren erteilt, so erstreckt sich die
Wirkung auch auf die durch das Verfahren unmittelbar hergestellten Er-
zeugnisse."
„§ 35, Absatz 2: Handelt es sich um eine Erfindung, welche ein Ver-
fahren zur Herstellung eines neuen Stoffes zum Gegenstande hat, so gilt bis
zum Beweise des Gegenteils jeder Stoff von gleicher Beschaffenheit als nach
dem patentierten Verfahren hergestellt."
Es kann also nicht der chemische Stoff an sich, sondern nur der zu
seiner Erlangung eingeschlagene Weg (Prozess) und damit in Ver-
bindung das unmittelbar erzeugte Produkt geschützt werden, während
es unabhängig von dem Verfahren jedem Dritten unbenommen bleibt, das
Produkt auf andere Weise zu erzeugen.
Dagegen befolgt das deutsche Patentamt die Praxis, als charakteristisches
Merkmal der Neuheit eines zum Patent angemeldeten Verfahrens die Tatsache,
anzuerkennen, dass durch das Verfahren ein neuer Stoff gewonnen wird. Es
kann ein schon bekanntes Verfahren dadurch, dass es bei einer speziellen
Anwendungsweise zu einem neuen technischen Effekt führt, patentfähig
werden.
Auf dem V. Intern. Kongr. f angew. Chem. Berlin 1903 wurde folgende
Resolution, die sich für „Verfahrenpatente" und „bedingte Stoffpatente" aus-
spricht, einstimmig angenommen:
1 Der Kongress billigt die Beseitigung des reinen Stoffpatentes durch
die deutsche Patentgesetzgebung und die Gewährung eines Patent-
schutzes auf chemische Verfahren in der Weise, dass der Schutz sich
auch auf die unmittelbaren Erzeugnisse des Verfahrens erstreckt.
2. Der Kongress spricht den Wunsch aus, dass in allen Patentländern der
Schutz der Verfahrenpatente auch auf die durch das Verfahren un-
mittelbar hergestellten Erzeugnisse erstreckt wird.
Mit dem 1. Mai 1903 ist Deutschland Mitglied der Internationalen
Union zum Schutze des gewerblichen Eigentums geworden. Der Union ge-
hören an:
Deutschland, Frankreich, England, Italien, Spanien, Portugal, Schweiz,
Belgien, Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Serbien, Vereinigte
Staaten von Nordamerika, Brasilien, |apan, Dominikanische Republik, Neu-
seeland, Queensland, Mexiko und Tunis.
Es fehlen vor allem noch Osterreich, Ungarn, Russland und Luxemburg.
Holland und Serbien besitzen überhaupt noch kein Patentgesetz, dagegen seit
1906 Rumänien.
Die wichtigste Bestimmung des Unionvertrages ist Artikel 4:
Hiernach soll deijenige, der in einem der vertregschlleBaenden
Staaten ein Gesuch um ein Erflndungspatent vorschriftsmässig hinter-
legt, 8um Zwecke der Hinterlegung in den anderen Staaten während
einer Frist von 12 Monaten und Torbehaltlich der Bechte Dritter ein
Prioritätsrecht geniessen.
Was das Patentverfahren in Deutschland anlangt, so wird
nach einer Prüfung auf Neuheit und einer Auslegung der Anmeldung für
2 Monate das Patent auf 15 Jahre erteilt; innerhalb 3 Jahre nach der Erteilung
muss es dauernd (mit weniger als einjähriger Unterbrechung) ausgeübt wer-
den. Die Anmeldegebühr beträgt 20 Mk.; bei der Erteilung ist die erste Taxe
mit 30 Mk. zu zahlen. Die Taxe für das zweite Jahr beträgt 50 Mk., die für
das dritte Jahr 100 Mk. und so fort für jedes folgende um weitere 50 Mk.
steigend.
g70 Patentgesetee.
Bestimmungen
des Kais. Patentamts über die Anmeldung von Erfindungen
(Vom 22. November 1898.)
§ 1. Die Anmeldung einer Erfindung behufs Erteilung eines Patentes
geschieht in der Form eines schriftlichen Gesuchs, dem die sonst erforder-
fichen Stücke als Anlagen beizufügen sind.
§ 2. Das Gesuch muss enthalten:
a) die Angabe des Namens und des Wohnorts oder der Hauptnieder-
lassung des Anmelders;
b) eine für die Veröffentlichung (§ 23 Abs. 2 des Patentgesetzes) ge-
eignete Benennung der Erfindung;
c) die Erklärung, dass für die Erfindung ein Patent nachgesucht werde.
Bei Zusatzanmeldungen ist die Angabe des Hauptpatentes nach
Gegenstand und Nummer oder der Hauptanmeldung nach Gegenstand
und AJsteuzeichen erforderlich;
d) die Erklärung, dass die gesetzliche Gebühr von 20 Mk. an die Kasse
des Kaiserlichen Patentamts gezahlt worden sei oder gleichzeitig mit
der Anmeldung gezahlt werde;
e) die Aufführung der Anlagen unter Angabe ihrer Nummer und ihres
Inhalts;
f) falls der Anmelder einen Vertreter bestellt hat, die Angabe der
Person, der Berufsstellung und des Wohnorts des Vertreters; als
Anlage ist eine Vollmacht beizufügen (§ 28 der Kaiserlichen Verordnong
vom 11. Juli 1891);
g) die Unterschrift aes Anmelders und seines Vertreters.
§ 3. Die Beschreibung ist in zwei Ausfertigungen einzurdchen.
Dasselbe gilt für alle Nachträge. Die Schriftstücke, welche die Beschrdbong
bilden, müssen sowohl am Rande als auch zwischen den Zeilen ausrdchen-
den Raum für Zusätze und Änderungen frei lassen.
Masse, Gewichte, sowie elektrische Einheiten müssen nach den ge-
setzlichen Vorschriften, Temperaturen nach Celsius angegeben werden.
Bei chemischen Formeln sind die in Deutschland übUchen Atomgewichts-
zeichen und Molekularformeln anzuwenden.
Die Einfügung von Figuren in die Beschreibung ist nicht zulässig.
§ 4. Die für die Veranschaulichung der Erfindung bestimmten
Zeichnungen sind auf das zur Klarstellung der Erfindung Erforderliche
zu beschränken. Sie sind in zwei Ausfertigungen einzureichen.
a) Für die Hauptzeichnung ist weisses, starkes und glattes Zdcben-
papier, sogenanntes Kartonpapier, für die Nebenzeichnung ^ichenleinwand
zu verwenden.
Das Blatt der Hauptzeichnung soll 33 cm hoch und 21 cm breit sein.
In Ausnahmefällen ist, falls die Deutlichkeit es erfordert, ein Blatt in der
Höhe von 33 cm und in der Breite von 42 cm zulässig. Die Nebenzeidmang
muss bei beliebiger Breite 33 cm hoch sein. Für (Se Hauptzeichntmg wie
für die Nebenzeichnung ist die Verwendung mehrerer Blätter zulässig.
b) Die Figuren und Schriftzeichen sind in tiefschwarzen, kräftigten,
scharf begrenzten Linien auszuführen. Auf der Hauptzeichnung sind
Querschnitte entweder tiefschwarz anzulegen oder durch Schrägstriche
in tief schwarzen Linien zum Ausdruck zu bringen. Ist* zur Darstellong
unebener Flächen ausnahmsweise eine Schattierung erforderlich, so darf
sie ebenfalls nur in tiefschwarzen Linien ausgef<mrt werden. Die An-
wendung bunter Farben ist bei der Hauptzeichnun^ unzulässig.
Alle auf den Zeichnungen angebrachten Schnftzeichen müssen ein-
fach und deutlich sein. Die Hauptzeichnung muss sich zur photogra[^uschen
Verkleinerung eignen.
c) Die einzelnen Figuren müssen durch einen angemessenen Zwischen-
raum voneinander getrennt sein.
Patentgesetze. g71
d) Die Figuren sind nach ihrer Stellang fortlaufend und ohne Rück-
sicht auf die Anzahl der Blätter mit Zahlen zu versehen.
e) Erläuterungen sind in die Zeichnung nicht aufzunehmen. Aus-
genommen sind kurze Angaben wie „Wasser*, „Dampf*, „Schnitt nach
A B (Fig. 3)*, sowie Inschriften, die auf den dargestellten Gegenständen
angebracht werden sollen, z. B. „offen", „zu*.
f) In der rechten unteren Ecke jedes Blattes ist der Name des An-
melders anzugeben.
g) Die Hauptzeichnungen dürfen weder gefaltet noch gerollt werden,
sondern sind in glattem Zustande vorzulegen.
85. Die für die Veranschaulichung der Erfindung bestimmten
le und Probestücke brauchen nur in einer Ausführung eingereicht
zu werden.
Proben sind stets einzureichen zu den Anmeldungen, welche die
Herstellung neuer chemischer Stoffe betreffen. Ausgenommen sind
explosive und leicht entzündliche Stoffe, deren Einsendung nur auf be-
sondere Aufforderung zulässig ist.
Bildet ein chemisches Verfahren von allgemeiner Anwendbarkeit,
nach dem ganze Gruppen von Stoffen hergestellt werden können, den
Gegenstand der Anmeldung, so sind Proben der typischen Vertreter der
Gruppen einzureichen. Werden jedoch besondere Ausführungsformen
eines chemischen Verfahrens unter Aufzählung der einzelnen nach ihnen
entstehenden Stoffe beansprucht, so sind die Stoffe sämtlich mit Proben
zu belegen. Bei Farbstoffen sind ausserdem Ausfärbungen auf Wolle,
Seide oder Baumwolle in je einer Ausführung beizuftlgen.
Über die Beschaffenheit der Modelle und Probestücke gilt folgendes :
a) Modelle und Probestücke, die leicht beschädigt werden können, sind
in festen Hüllen einzureichen. Gegenstände von kleinem Umfange
sind auf steifem Papier zu befestigen.
b) Proben von giftigen, ätzenden, explosiven oder leicht entzündlichen
Stoffen sind auf der Umhüllung und, soweit möglich, auf dem Gegen-
stande selbst durch eine deutliche Aufschrift als solche zu kenn-
zeichnen.
c) Proben chemischer Stoffe sind in Glasflaschen ohne vorspringenden
Fuss von etwa 3 cm äusserem Durchmesser und 8 cm uesamthöhe
einzureichen; die Flaschen sind mit einem haltbaren Siegel zu ver-
schliessen und mit einer dauerhaft befestigten Inhaltsangabe zu
versehen. Den Proben ist ein nach der Beschreibung oder dem
Patentansprüche geordnetes Verzeichnis beizulegen.
d) Ausfärbungen müssen möglichst flach auf steifem Papier von 33 cm
Höhe und 21 cm Breite dauerhaft befestigt und mit genauen, den
Angaben der Beschreibung entsprechenden Aufschriften versehen
sein. Den Ausfärbungen ist eine Beschreibung des angewendeten
Färbeverfahrens beizulegen mit genauen Angaben über den Gehalt
der Flotte an Farbstoff, die etwa gebrauchten Beizen, die Tempe-
ratur u. s. w.. sowie auch darüber, m die gebrauchte Flotte erschöpft
war oder erneblichere Mengen von Farbstoff zurückgehalten hat.
§ 6. Die Anlagen des Gesuchs müssen mit einer ihre Zugehörigkeit
zur Anmeldung kennzeichnenden Aufschrift versehen sein. Dasselbe gilt
für Modelle und Probestücke.
Schriftstücke, die zur Mitteilung an andere Personen bestimmt sind,
sind in der dazu erforderlichen Zahl von Ausfertigungen einzureichen.
Zu allen Schriftstücken ist dauerhaftes, nicht durchscheinendes
weisses Papier, zu Schriftstücken, die Anträge enthalten oder zur Be-
schreibung der Erfindung gehören, Papier in der Seitengrösse von 33 cm
zu 21 cm zu verwenden.
Alle Schriftstücke müssen leicht lesbar sein. Die Schriftzüge müssen
in dunkler Farbe ausgeführt sein. Schriftstücke, die mittels der Schreib-
maschine hergestellt sind, müssen deutliche Druckzeichen und zwischen
g<^2 Patentgesetze.
■
den einzelnen Buchstaben, Worten und Zeilen einen angemessenen
Zwischenraum aufweisen.
Auf den später eingereichten Anmeldestücken ist der Name des An-
melders und das Aktenzeichen anzugeben.
Ausführungsbestimmungen.
1. Gebühr.
Die Anmeldegebühr ist zweckmässig entweder unmittelbar bei der
Kasse des Kaiserhchen Patentamts (Berlin SW. 61, Gitschinersir. 97;iCi3
einzuzahlen oder unter genauer Angabe der Anmeldung, für die das Gclö
bestimmt ist. durch Postanweisung zu Übersenden.
Die Beifügung baren Geldes als Anlage ist nicht erwünscht. Wird
das Geld gleichwohl beigefügt, so ist darüber in dem Gesuch ein deat-
licher Vermerk in Rotschrift zu machen. Enthält eine Sendung das Geld
für mehrere Anmeldungen, so ist ein besonderes Verzeichnis über die
Zugehörigkeit des Geldes beizufügen.
Anmerkung. Eine Stundung oder ein hüuss der Anmeldegebühr ist gfseti-
lieh unsttlSssig.
2. Gesuch.
a) Ein Antrag auf Aussetzung der Bekanntmachung (§ 23 Abs. 4 des
Patentgesetzes) wird entweder in einem besonderen Schriftstück einzu-
reichen oder, falls er mit dem Anmeldegesuch oder mit anderen Er-
klärungen verbunden wird, augenfällig, z. B. durch Unterstreichen oder
in Rotschrift, hervorzuheben sem.
Für die Aussetzung der Bekanntmachung auf länger als drei Monate
bedarf es einer Beprtindung. Es empfiehlt sich, die Begründung erst gegen
Ende der ersten Frist beizubringen.
b) Falls der Anmelder die Rechte aus einer früheren Anmeldung in
einem Staate, mit dem das Deutsche Reich einen entsprechenden Vertrag
geschlossen hat, geltend machen will, soll dieser Anspruch gleichfalls in
das Gesuch aufgenommen werden.
c) Soll für den Fall der Zurückweisung einer Patentanmeldung der-
selbe Gegenstand in die Rolle für Gebrauchsmuster eingetragen werden,
so bedarf es hierzu einer besonderen an das „Kaiserliche Patentamt,
Anmeldestelle für Gebrauchsmuster* zu richtenden Anmeldung.
d) Zur Angabe der Person des Anmelders gehört, dass jeder Zweifel
darüber ausgeschlossen wird, ob das Patent von Einzelpersonen oder von
einer Gesellschaft, ob von einem Manne oder von einer Frau, ob auf den
bürgerlichen Namen oder auf die kaufmännische Firma nachgesucht wird.
Bei Einzelpersonen ist der Rufname, bei'Frauen ausserdem der Familien-
stand und der Geburtsname anzugeben.
Die Angabe des Wohnorts muss bei grösseren Städten auch Strasse
und Hausnummer, bei kleineren Orten und bei Orten, deren Name mehr-
fach vorkommt, sowie in der Reeel bei ausländischen Orten den Staat no^^
Bezirk enthalten. Dies gilt auch für den Fall, dass der Anmelder einen
Vertreter bestellt hat.
e) Für den Fall der Vertretung ist zu beachten, dass nach § 28 der
Kaiserlichen Verordnung vom 11. Juli 1891 die Vollmacht auf prozess-
fähige, mit ihrem bürgerlichen Namen bezeichnete Personen, mcht ait
eine Firma auszustellen ist.
Eine Beglaubigung der Unterschrift des Anmelders unter der Voli-
macht ist nur auf besonderes Erfordern des Patentamts beizubringen-^
f ) Falls mehrere Personen ohne Bestellung eines gemeinsamen V er-
treters anmelden, soll diejenige Person namhaft gemacht werden, der die
amtlichen Verfügungen zugesandt werden sollen.
Patentgesetze. 873
3. Beechreibong.
a) Für den Gegenstand der Erfindung ist der Gebrauchszweck an-
zugeben.
b) Die Beschreibung hat sich aller nicht streng zur Sache gehöriger
Ausführungen zu enthalten. Sie beginnt zweckmässig mit der Darstellung
der Aufgabe^ welche die Erfindung lösen soll. Hieran schliesst sich die
Beschreibung der Erfindung im einzelnen.
Besteht die Erfindung m der Vereinigung von bekannten Einzelheiten
zu einem neuen Ganzen, so wird die Beschreibung ztun Ausdruck bringen
müssen, dass die Einzelheiten weder als neu, nodi für sich als schutzfäiß
angesehen werden, und dass der Schutz sich nur auf die neue Gesamtheit
beziehen soll.
Soweit Hinweise auf Bekanntes oder Geschütztes, insbesondere auf
öffentliche Druckschriften oder Patente, zur klaren Abgrenztmg der Er-
findung erforderlich sind, werden sie gleichfalls in die Beschreibung auf-
zunehmen sein.
4. Zeichnung.
a) Auf den Nebenzeichnungen sind die Figuren und Bezeichnungen
so zu stellen, dass für den Beschauer die 83 cm Kante aufrecht steht.
Am linken und rechten Rande ist ein mindestens 3 cm breiter Raum frei
zu lassen.
b) Für die einzelnen Teile der Figuren sind Bezugszeichen nur so-
weit zu verwenden, als ein Hinweis auf die Darstellung des betreffenden
Teiles in der Beschreibung zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
Dieselben Teile müssen in allen Figuren gleiche Bezugszeichen er-
halten. Für verschiedene Teile dürfen die gleichen Bezugszeichen nicht
verwendet werden, auch wenn die Figuren auf verschiedenen Blättern
stehen. Bei Zusatzanmeldungen werden für Teile, die bereits in dem
Hauptpatente sich vorfinden, die dort für diese Teile gewählten Bezugs-
zeichen beizubehalten sein.
Für die Bezugszeichen sind die kleinen lateinischen Buchstaben
(a, b, c) in einfacher, leicht lesbarer Schrift zu verwenden. Sind mehr
als 25 Zeichen nötig^ so sind arabische Ziffern zu verwenden. Zur Be-
zeichnung von Schnittlinien dienen die grossen lateinischen Buchstaben.
Winkel sind mit kleinen griechischen Buchstaben («, ß^ y) zu bezeichnen.
Die Beifügung von Strichen, Häkchen oder Ziffern zu den Bezugs-
zeichen ist zu vermeiden. Nur wenn innerhalb derselben Figur ein Teil
in mehreren Stellungen gezeichnet wird, ist, unter Beibehaltung desselben
Buchstabens für alle Stellungen, die Unterscheidung durch oben rechts
angebrachte Striche oder Ziffern herbeizuführen.
Ist unmittelbar bei den dargestellten Teilen kein genügender Raum
für die Bezugszeichen vorhanden, so sind die Teile mit den möglichst
nahe zu setzenden Zeichen durch geschwungene Linien zu verbinden.
Bewegun^srichtungen sind durch Pfeile anzudeuten, falls dadurch
das Verständnis erleichtert wird.
Projektions- und Mittellinien sind in der Regel wegzulassen.
5. Anspruch.
a) Der Anspruch geht zweckmässig von dem Gattungsbegriff aus, dem
die Erfindung möglichst nahe untergeordnet ist. Dieser Gattungsbegriff
wird auch der für die Veröffenthchung bestimmten Benennung der Er-
findung zugrunde zu legen sein. Zur Unterscheidung von anderen Gegen-
ständen derselben Gattung sind in den Anspruch nur solche Bestimmungs-
merkmale aufzunehmen, die für die Kennzeichnung des Wesens der Er-
findung notwendig sind. Gehört der Zweck zu dieser Kennzeichnung, so
ist aucQ er im Anspruch zu erwähnen.
g74 Patentgesetze.
b) Allgemeine Hinweise auf die Zeichnung, oder die Beschreibung,
z. B. .wie gezeichnet und beschrieben", sind zu vermeiden. Hauptanspruch
und Nebenansprüche sind mit fortlaufenden arabischen Ziffern zu versehcD.
c) In dem Anspruch eines Zusatzpatentes ist auf das Hauptpatent
Bezug zu nehmen und zum Ausdruck zu bringen, was an der früheren
Erfindung durch die neue Erfindung abgeändert oder ergänzt werden soll.
d) Längere Ansprüche werden zweckmässig der Beschreibung nicht
unmittelbar angefügt, sondern als besondere Anlage in zwei Ausführungen
eingereicht.
6. Modelle und Probestüoke.
Bei der Elinreichung von Modellen und Probestücken ist zu erklären,
ob sie im Falle der Entbehrlichkeit zurückgegeben werden sollen oder
vernichtet werden können.
Haben Modelle oder Probestücke einen besonderen Wert, so ist in
dem Anschreiben hierauf hinzuweisen. Können sie schon durch ein un-
vorsichtiges Auspacken leicht beschädigt oder durch die Einwirkung von
Licht, Feuchtigkeit u. dgl. verdorben werden, so ist die Umhüllung mit
der deutlichen Aufschrift zu versehen : „Ungeöffnet in den Geschäftsgang*
7. Versohiedenes.
a) In allen Schriftstücken sind entbehrliche Fremdwörter zu ver-
meiden.
b) Schriftsätze, die mehrere Seiten umfassen, sind mit Seitenzahlen
zu versehen. In ^len Schriftsätzen ist an der linken Seite ein Raum
von mindestens 5 cm für amtliche Vermerke frei zu lassen.
c) In allen Eingaben, zu denen Anlagen gehören, sind die Anlagen
besonders aufzuzählen.
d) Die Sendungen an das Patentamt müssen kostenfrei eingehen.
Bei Geld- und Paketsendungen ist die Bestellgebühr vom Absender im
voraus zu entrichten.
e) Empfangsbescheinigungen werden in der Regel nur über An-
meldungen erteilt, und zwar nur in einer Ausfertigung. Die Erteilung der
Bescheinigiing erfolgt nur dann, wenn ein Schriftstück mit folgendem
Wortlaut eingesandt wird:
„Ihre Patentanmeldung vom
oder:
„Die Patentanmeldung von
vom
auf
ist am •
hier eingegangen und unter dem Aktenzeichen
in den Geschäftsgang gegeben worden."
Wird die Empfangsbescheinigung nicht auf der Rückseite einer Post-
karte vorbereitet, so ist ein mit der Adresse des Empfängers versehener
Briefumschlag beizufügen.
f) Über Gebührenbeträge, die mit der Post eingehen, wird nur auf
besonderen Antrag des Einzahlers eine Quittung erteilt
Rat und Vertretung in Patentangelegenheiten:
Dr. K. A. FnoM Düring, Chemiker u. Fitentanwaltp Berlin SW. 61, QltMhiiicntr. 6.
Patentbestimmungen anderer Länder.
Belgien.
Das Patent gilt 20 Jahre. Eine Prüfung auf Neuheit oder Verwertbar-
keit geschieht nicht Innerhalb eines Jahres nach Beginn der Verwertung im
Auslande muss das Patent auch in Belgien ausgeübt werden. Das Gesuch
Patentgesetze. 875
und die Beschreibung sind in duplo in französischer Sprache einzureichen.
Ausländer müssen dazu in Belgien einen Vertreter bestellen. Die amt-
liche Taxe für das Patent beträgt im ersten Jahre 10 frs., im zweiten Jahre
20 frs., im dritten Jahre 30 frs. u. s. w.
Canada.
Das Patent gilt 15 Jahre; jedoch verfällt es, wenn ein Auslandspatent
früher abläuft. Eine Prüfung findet nur formell statt Das Patent muss
innerhalb 2 Jahre ausgeübt werden; auf Antrag findet eine Stundung für
«in weiteres Jahr statt. Antrag und Beschreibung in duplo in englischer
Sprache. Beides muss vom Erfinder unterschrieben und die eidesstattliche
Erklärung vom englischen Konsul beglaubigt werden. Dagegen ist ein,
Vertreter nicht nötig. Bei der Anmeldung sind 20 $ zu zahlen, ebenso-
viel vor Ablauf des fünften und des zehnten Jahres.
Dänemark.
Nach einer Prüfung auf Neuheit und einer Auslegung der Anmeldung
auf 8 Wochen wird das Patent auf 15 Jahre erteilt; innerhalb 3 Jahre
nach der Ausfertigung muss es ausgeübt werden. Anmeldung und Be-
schreibung sind in duplo in dänischer Sprache einzureichen; Ausländer
bedürfen eines Vertreters. Bei der Anmeldung sind 20 Kronen, bei der
Ausfertigung 10 Kronen zu zahlen; ausserdem beträgt die Patentgebühr
in den drei ersten Jahren je 25 Kronen und steigt dann weiter derart,
dass in den letzten drei Jahren 300 Kronen zu zahlen sind. Nicht patent-
fähig sind ausser Nahrungs-, Genuss- und Arzneimitteln auch Verfahren
zur Herstellung von Nahrungsmitteln.
Frankreich.
Das ohne Vorprüfung erteilte Patent hat eine Dauer von 5, 10 oder
15 Jahren. Spätestens 2 Jahre nach der Erteilung muss das Patent in
Frankreich ausgeübt werden; die Ausübung^ darf nur auf weniger als
2 Jahre unterbrochen werden. Gesuch und beschreibung sind in franzö-
sischer Sprache, letztere in duplo, einzureichen; Ausländer bedürfen eines
Vertreters. Die Taxe beträgt für jedes Jahr 100 frs. Ausgenommen von
der Patentierung sind Heilmittel.
Qrossbritannien.
Es gibt in England provisorische und definitive (komplette)
Patente, von denen das erstere auf 6 Monate, das zweite auf 14 Jahre
Schutz gewährt Die Erteilung erfolgt nach einer formellen Prüfung, zu
der beim definitiven Patent noch eine 2 monatige Auslegung tritt Die
Beschreibung ist in duplo in englischer Sprache einzureichen; ausserdem
ist eine vom Patentamt vorgeschriebene Erklärung seitens des Erfinders
zu unterzeichnen. Die Taxe für das provisorische Patent beträgt 1 j^; die
Umwandlung in ein definitives Patent kostet 4 ^ einschl. Prüfungsgebühr;
es werden bei der Vorprüfung nur die britischen Patentschriften der
letzten 50 Tahre berücksichtigt. Vor Ablauf des vierten Jahres sind
5 jf^, vor dem des fünften Jahres 6 j^ zu zahlen; die Taxe steigt dann
in jedem Jahre um 1 ^.
Während früher eine Ausübung der englischen Patente in Gross-
britannien nicht vorgeschrieben war, ist das jetzt geändert worden. Nach
den Vorschriften des Artikels 27 des am 1. Januar 1908 in Kraft getretenen
englischen Patentgesetzes wird seit dem 28. August 1908 ein Patent, seit
dessen Erteilung vier Jahre verstrichen sind, durch Verfügung zurück-
genommen, wenn jemand dies beantragt und wenn bei der Prüfung gefunden
wird, dass der patentierte Gegenstand oder das patentierte Veriahren
ausschliesslich oder hauptsächlich ausserhdb des vereinigten Königreichs
hergestellt oder zur Ausführung gebracht wird, es sei denn, dass der
876 Patentgesetee.
Patentinhaber ausreichende Gründe anführen kann, die ihn hinderten, die
Erfindung in angemessenem Umfang innerhalb des vereinigten König-
reichs auszuführen. An Stelle der sofortigen Zurücknahme kann dem
Patentinhaber zur Ausführung der Erfindung im vereinigten Königreich
eine Frist gesetzt werden, die auf Antrag bei hinreichender Begründung
bis zu 12 Monaten verlängert werden kann.
Italien.
Patent wird ohne Prüfung erteilt und kann auf verschiedene Zeit,
bis auf längstens 15 Jahre beantragt werden. Im allgemeinen muss das
Patent in Italien ausgeübt werden, doch genügt für Deutsche auch die
Ausübung in Deutschland. Ausser dem Gesuch ist eine Beschreibung
in drei Exemplaren einzureichen; alle Schriftstücke können italienisch
oder französisch abgefasst sein. Die dem Vertreter zu erteilende Voll-
macht muss vom itsoienischen Konsul beglaubigt werden. Die Taxe be-
trägt im ersten^ zweiten und dritten Jahre je 40 Lire und steigt für je
drei Jahre um jährlich 2ö Lire; ein Verlängerungspatent kostet 40 Lire.
Es ist eine Proportionalabgabe von 10 Lire für jedes Jahr der beantragten
Patentdauer vorweg zu zanlen.
Luxemburg.
Das ohne Prüfung erteilte Patent dauert 15 Jahre, doch verfällt es
(auch schon vorher) zusammen mit dem deutschen Patente. Innerhalb
dreier Jahre muss es ausgeübt werden. Ausser dem Gesuch sind zwei
Beschreibungen einzureichen; es ist ausser der französischen auch die
deutsche Sprache zulässig. Ausländer bedürfen eines Vertreters, der durch
unbeglaubigte Vollmacht bestellt wird. Die Taxe beträgt im ersten Jahre
10 frs. und steigt in jedem folgenden Jahre um weitere 10 frs.
Korwegen.
Nach einer Prüfung auf Neuheit und einer Auslegtmg für 8 Wochen
wird das Patent auf 15 Jahre erteilt; es muss innerhalb 3 Jahre nach der
Erteilung; in Norwegen ausgeübt werden. Die Anmeldeschrift und zwei
Beschreibungen sind in norwegischer Sprache einzureichen. Ausländer
bedürfen eines Vertreters; Vollmacht braucht nicht beglaubigt zu sein.
Die Taxe beträgt im ersten Jahre 30 Kronen, im zweiten Jahre 10 Kronen,
im dritten Jahre 15 Kronen und von da an in jedem Jahre um 5 Kronen
steigend.
Österreich.
Das jetzige österreichische Patentgesetz bedingt im Gegensatz zu dem
früheren eine sehr genaue Prüfung der Patentanmeldung auf Neuheit
Erst nach dieser und zweimonatiger Auslegung wird das Patent nach Be-
lieben des Patentsuchers auf 1 — 15 Jahre erteilt. Innerhalb 3 Jahre nach
der Auslegung muss das Patent in Österreich ausgeübt werden. Ausser
dem Gesuch ist nur eine Beschreibung erforderlich, doch sind nur ein-
seitig beschriebene Blätter zulässig. Ausländer haben mittels unbeglaabigter
Vollmacht einen Vertreter zu bestellen. Die Taxe beträgt:
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Jahr
40 50 60 80 100 120 160 200 240 280 360 Kronen
und von nun an jedes Jahr um weitere 60 Kr. steigend.
Dr. Fritz Fuchs, Wien VII, Biebensterng. 1 (einziger Chemiker und Patentanwalt In Österreich-.
Portugal.
Nach wenig eingehender Prüfung der Anmeldung auf Neuheit wird
das Patent nach Wahl des Patentsucners auf 1—15 Jahre erteilt, doch
erlischt es früher, wenn ein vorher erteiltes Anslandspatcnt abläuft. Die
Patentgesetze. 877
Aus&bung hat zwei Jahre nach der Patenterteilung zu erfolgen. Gesuch
und die in duplo erK>rderliche Patentbeschreibung sind portugiesisch ab-
zufassen. Ausländer mtlssen sich durch eine vom portugiesisdien Konsul
zu beglaubigende Vollmacht einen inlandischen Vertreter bestellen. Die
Taxe beträgt für jedes Jahr 3000 Reis (1000 Reis «= 4,54 Mk.). Einspräche
werden nur innerhalb 3 Monate nach der Veröffentlichung berücksichtigt.
BoBsland.
Die Erteilung des auf 15 Jahre gültigen Patents erfolgt nach einer
Vorprüfung auf ^^uheit. Die Ausübung des Patentes ist innerhalb 5 Jahre
behördlich zu bescheinigen. Das Gesuch und die Patentbeschreibung
(1 Exemplar) sind russisch abzufassen. Ausländer bedürfen eines Ver-
treters; die Vollmacht ist vom russischen Konsul zu beglaubigen. Bei
der Anmeldung sind 30 Rubel zu zahlen. Die Taxen betragen:
für das 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Jahr
15 20 25 30 40 50 75 100 125 150 200 250 300 350 400 Rubel.
Einsprüche müssen vor der Bewilligung des Patentes erhoben werden.
Schweden.
Nach einer Vorprüfung und Auslegung wird das Patent auf 15 Jahre
erteilt; es muss innerhalb 3 Jahre ausgeübt werden. Das Gesuch und die
beiden Patentbeschreibuneen sind in schwedischer Sprache einzureichen,
Vertretung geschieht durch unbeglaubigte Vollmacht. Die Anmeldegebflübr
beträgt 20 iur., 25 Kr. die Taxe für jedes der ersten fünf Jahre. Vom
0.— 10. Jahre sind jährlich 50 Kr., vom 11.— 15. Jahre je 75 Kr. zu zahlen.
Sohweis.
Die Anmeldung unterliegt nur einer oberflächlichen Prüfung; auch
wird sie nicht zurückgewiesen, wenn sich der Erfindungsgedanke als nicht
neu herausstellt. Es gibt ein provisorisches Paten^ das 3 Jahre, und
ein definitives, das 15 Jahre läuft. Innerhalb 3 Jahre ist die Ausübtmg
des Patentes nötig; werden patentierte Waren importiert, so bedingt dies
Lizenzzwang. Das Gesuch und die beiden Beschreibungen sind deutsch,
französich und italienisch zulässig. Ausländer haben einen Vertreter zu
bestellen ; es geschieht dies durch unbeglaubigte Vollmacht. Bei der An-
meldung sind (einschliesslich der ersten Jahrestaxe) 50 frs. zu zahlen;
die Taxe für das zweite Jahr beträgt 30 frs. und steigt für jedes folgende
Jahr um weitere 10 frs. Chemische Verfahren werden jetzt auch paten-
tiert, jedoch, falls es sich um die Herstellung von Arzneimitteln handelt,
nur auf zehn Jahre.
Spanien.
Das Patent wird ohne Vorprüfung erteilt, und zwar für gewöhnlich
auf 20 Jahre; doch wird seine Dauer auf 10 oder 5 Jahre beschränkt,
falls die deiche Erfindung im Auslande schon früher patentiert worden
ist. Innerhalb zwei Jahre muss die Ausübung nachgewiesen werden.
Gesuch und zwei Patentbeschreibungen sind in spanischer Sprache ein-
zureichen; die Bestellung des Vertreters gescnieht durch eine un-
beelaubigte Vollmacht. Die Taxe beträgt für das erste Jahr 10 Pesetas
(1 reseta = 81 Pf.) und steigt in jedem Jahr um weitere 10 Pesetas.
Vereinigte Staaten von ITordamerika.
Nach einer Prüfung auf Neuheit wird das Patent auf 17 Jahre erteilt,
jedoch ist es nur rechtsgültig, wenn die Anmeldung spätestens innerhalb
12 Monate nach der Anmeldung in einem andern Lande geschehen ist.
Ausübung ist nicht gesetzlich vorgeschiieben. Abgesehen von der Patent-
878 Patcnlrot — Pech.
beschreibung (1 Exemplar) und dem Gesuch ist eine eidesstattliche Er-
klärung vom Erfinder zu unterschreiben und vom amerikanischen Konsul
zu beglaubigen; für sämtliche Schriftstücke ist die englische Sprache
vorgeschrieben. Auch Ausländer bedürfen keines Vertreters. Die An-
meldegebühr beträgt 15 I, die Erteilungs^ebühr 20 |, jährliche Taxen
existieren nicht Besonders zu beachten ist, dass das ratent nur dem
Erfinder erteilt wird, ohne Rücksicht darauf, wem laut Abkommen u. s. w.
das Eigentumsrecht an der Erfindung zusteht In der oben erwähnten
eidesstattlichen Versicherung muss der Anmelder durch eidliche Be-
teuerung nachweisen, dass er selbst die fragliche Erfindung gemacht hat.
Patentrot siehe „Quecksilberfarbe n*\
Patina siehe „Metallfärbun g*'.
Patsohullöl (Oleum Patchovli foliorum). Ätherisches Ol, das aus dem
Patschulikraut (Pogostemon Patchovli) durch Destillation mit Wasser ge-
wonnen wird. Das braune, dickflüssige öl vom sp. G. (bei 15®) 0,97—0,99
wird wegen seines intensiven Wohlgeruchs in der Parfümerie viel gebraucht.
Patschuliöl, echt aus Blättern 1 kg Mk. 32,0u
Patschuliöl:
llaarmann & Reimer, Q. m. b. H., Holzminden.
Peoh (Pix). Als Pech tfezeichnet man zwei ganz verschiedene Substanzen,
deren eine aus Holzteer, die andere aus Steinkohlenteer erzeugt wird. Durch
Erhitzen des Holzteers, bis alle flüchtigen Bestandteile verdampft sind, er-
hält man das Schiffs- oder Schusterpech, eine dunkle, harzige^
knetbare Masse, die in der Kälte glashart wird. Es dient zum Kalfatern der
Schiffe, zum Steifmachen des Schuhmacherhanfs, zur Bereitung wasserdichter
Kitte u. s. w.
Das Steinkohlenpech ist der bei der Destillation des Steinkohlen-
teers schliesslich in der Destillierblase verbleibende Rückstand. Je nachdem
man die Destillation früher (vor dem Übergehen des Anthrazens) oder später
unterbricht, erhält man weiches oder hartes Pech, von denen das erstere
wertvoller ist. Das Steinkohlenpech dient zur Fabrikation von Briketts, von
Firnissen und Lacken, von Asphalt u. s. w.
Das zum Auspichen von Bierfässern dienende Brauerpech wird aus
Fichtenharz oder Kolophonium durch Ausschmelzen hergestellt; zur Herab-
setzung des Schmelzpunkts und zur Erhöhung der Elastizität setzt man ge-
eignete Stoffe, wie Harzöl, Leinöl, Paraffin, Ceresin u. s. w., zu. Früher bevor-
zugte man aromatisches Fichtenharz; neuerdings verlangt man, dass die ver-
wendeten Materialien von aromatischen, leicht löslichen und niedrig sieden-
den Bestandteilen befreit sind.
Der bei der Destillation des Kolophoniums nach dem Übergehen der Harz-
öle im Kessel verbleibende Rückstand kommt als S c h m i e d e p e c h in den
Handel; auch dient er als Zusatz zum Schusterpech.
Nach den D. R. P. 134 109 und 137 001 erhält man ein Ersatzmittel für
Pech, indem man Torf, Braunkohle, fette Steinkohle, Holz, organische Abfälle,
Kohlehydrate, Leim, Eiweissstoffe sowie auch Fette und Ole, einzeln oder mit-
einander gemischt, mit Teer unter Erhitzung und Druck behandelt. Dabei wird
die Auf Schliessung der Materialien durch Zusatz von Alkalien befördert. Die
entstehenden flüchtigen Bestandteile werden nach der Reaktion abdestilliert,
so dass nur ein in der Wärme noch zähflüssiger, in der Kälte aber harter und
spröder Körper zurückbleibt.
Nach dem D. R. P. 158 731 stellt man Pech aus Teer und Teerölen dadurch
her, dass man die Rohstoffe mit Schwefelsäure nach und nach bis auf 300*
erhitzt; der Prozess dauert etwa 1%— 2 Strin. Auch das Engl. Pat. 23 680
von 1904 bezweckt die Überführung von Teerölen in Pech; das Verfahren
besteht darin, dass in die erhitzten Ole Luft oder ein anderes sauerstoff-
haltiges Gas eingeblasen wird, wobei zunächst Teer entsteht und schliesslich
unter Erhalt leichterer Destillate Pech gebildet wird.
Pegamoid -— Peptone. 879
Nach dem D. R P. 161 236 verarbeitet man wasserhaltigen Wassergas-
teer so, dass man ihn zunächst mit einem Wasser aufsaugenden Stoff, wie
Atzkalk oder gebranntem Gips, verrührt, nach mehrstflndigem Stehen den
völlig entwässerten Teer vom Bodensatz abzieht und nun erst destilliert; das
so als Destillationsrückstand erhaltene Pech soll vor dem gewöhnlichen ver-
schiedene Vorzüge haben.
Mit der Gewinnung: von Pech aus Teer und TeerOlen beschäftigen sich
ferner noch das D. R. P. 163 446 mit den Zusatz-D. R. P. 171 379 und 171 380
sowie das D. R. P. 170 932.
Pech:
Knrrat Bros, .k Co.. Ne»v York, Moe. 2 u. 4 Stone I Dr. R. Jdrgenaen, Prag- Weinberge.
Street (s. lofc-Anh. B. U). | L. HaurwiU & Cd., G. m. b. H., Berlin NW. 52.
Peffamoid siehe „Ledersurrogat e**.
Pegrnln = Milchzucker-Labferment. Es wird aus Milchzucker und
reinem, dem Kalbermagen entstammendem Labferment gewonnen.
Feines weisses Pulver, das sich sehr leicht in HsO und Milch löst und
die Milch sofort zur Gerinnung bringt. Um 1 1 Milch in 2 — 3 Minuten gerinnen
zu lassen, setzt man der nach dem Kochen auf 40" C. abgekühlten Milch
8 — 10 g Pegnin zu. Nach dem Gerinnen schüttelt man kräftig, bis das Ge-
rinnsel vollständig verschwunden ist. Das Pegnin ist ein ausgezeichnetes
Labferment; es besitzt die Fähigkeit, die Kuhmilch für Säuglinge, ältere Kin-
der und Erwachsene leicht verdaulich zu machen.
Pegnin „Höchst", Originalflasche zu JOO g Mk. 1,25
PefiTU siehe „K a t e c h u'*.
Pepsin. Ein Verdauungsferment, das von den Schleim- und Labdrüsen
abgesondert wird und aus der frischen Magenschleimhaut der Kälber (seltner
der Schweine) gewonnen wird, indem man die Schleimhaut mit sehr verdünnter
Salzsäure oder aber mit schwach weingeistigem Wasser extrahiert und die
Flüssigkeit bei niedriger Temperatur (unter 45® C.) verdunstet. Der Rück-
stand wird verschiedenen Reinigungsverfahren unterworfen, doch lässt sich ein
absolut reines Pepsin nicht erzielen.
Das Pepsin ist ein wichtiges pharmazeutisches Präparat, da es die Fähig-
keit hat, geronnenes Eiweiss bei Gegenwart von Salzsäure zu verdauen (zu
peptonisieren).
Nach dem Franz. Pat. 355 560 wird das sonst durch HCl löslich gemachte,
aber in dieser Form wenig haltbare Pepsin dadurch haltbar und leicht wasser-
löslich gemacht, dass man es mit den Chlorhydraten gewisser basischer
Verbindungen (z. B. einer Amidokarbonsäure) zusammenmischt. Derartige
Verbindungen sind : Betainchlorhydrat, Glykokollchlorhydrat, Leuzinchlor-
hydrat und Alaninchlorhydrat.
Pepsin, ehem. rein, Pulver löslich, D. A IV^ I kg Mk. 5,25
„ granuliert l „ „ 10,00
„ in Lamellen J „ „ 12.00
„ mit Stärkemehl I „ „ V,50
» flüssig [ „ „ 5,00
Peptone. Zwischenglieder bei der Eiweissverdauung, durch Einwirkung
von Pepsin mit Salzsäure auf Eiweissstoffe erhalten. Sie dienen zur Ernährung
geschwächter Personen, deren Verdauung gestört ist. Neuerdings verschwin-
den sie teilweise, da bei vielen ein umtngenehm bitterer Geschmack vor-
herrscht, der sie nur kurze Zeit vertragen lässt. Das Ausgangsmaterial bei der
Peptondarstellung ist meistens das Fleisch, doch gibt es ausser diesen
.,F I e i s c h p e p t o n e n** auch „K a s e i n o e p t o n e'* u. s. w. Bei der
Mehrzahl der sehr zahlreichen Peptonpräparate wird di^ Herstellung geheim
gehalten:
Nach dem Franz. Pat. 355 805 wird das an sich bekannte Fischersche
Verfahren, Pepton aus Seidenfibrin (mittels HCl im Vakuum unterhalb 40^)
herzustellen, dadurch vereinfacht und verbilligt, dass man zur Überführui;^
880 Perboratc — Pcrglutyl.
HsSO« oder HsPO« benutz!t, d. h. Säuren, deren Überschuss nach der Um-
wandlunf( leicht mit Ca- oder Ba-Salzen geffillt werden kann, während bei
der alten Methode die Oberschassige HCl mil Ag-Salzen beseitigt werden
musste.
Fleischpepton 1 kg Mk. 5,50
„ trocken 1„ „ 8,50
Pepton aus Eiweiss 1„ „ 25,00
Pepton, ohne Salz (nach Vorschrift des deutschen Apothekervereins) ^ „ „ 12,00
Perborate. Salze der Überborsäure. Das wichtigste Perborat ist das
Natriumperborat (Perborak) NajB^Os + 10 HjO ; über Darstellung und Ver-
wendung siehe No. 31 im Artikel „Natriumverbindunge n".
Perchlorate. Salze der Überchlorsäure HCIO«. Über die bis vor
kurzem allein übliche Darstellung vgl. unter Kaliumperchlorat Im
Artikel „Kaliumverbindunge n**. Neuerdings gewinnt die elek-
trolytische Erzeugung von Perchloraten aus Chloraten erhebliche Wich-
tigkeit. Nach den Untersuchungen von W i n t e 1 e r (Zeitschr. f. Elektro-
chemie VII, 644) lassen sich die Perchlorate ökonomisch nur aus den Chloraten,
nicht dagegen eben so gut direkt aus den Chloriden erzeugen. Vorteilhaft
wird die Perchloratbildung durch Zusatz von Bichromat sowie von Natrium-
chlorid, nachteilig dagegen durch Natriumhydrat beeinflusst. Keinen wesent-
lichen Einfluss scheint die Konzentration des Elektrolyten zu haben, dagegen
steigen die Ausbeuten mit der Stromdichte. Der Elektrolyt soll nicht zu kalt
sein; als Elektrodenmaterial scheint sich nur P 1 a t i n zu bewähren. Die Ver-
wendung von BiChromaten bei der elektrolytischen Darstellung der Chlorate
und Perchlorate ist durch das D. R. P. 136 678 geschützt; vgl. darüber den
Artikel „Chloralkaliprozess, elektrolytische r". Ferner
verweisen wir auf eine Reihe anderer Patente, die in dem gleichen Artikel be-
schrieben sind.
Perffamentpapler (Papyrin, vegetabilisches Pergament). Bei kurzer
Behandlung von Papierstoff mit starker Schwefelsäure bildet sich ein
stärkeähnlicher Körper, Amyloid. Hierauf beruht die Bildung des Perga-
meatpapiers: 1 kg konzentrierte Schwefelsäure wird mit 125 g Wasser ver-
dünnt; in die Mischung taucht man reines ungeleimtes Papier für 3—12 Sekun-
den (je nach seiner Stärke) ein, worauf es durch sorgfältiges Waschen von
jeder Spur Säure befreit wird. Bei dieser Behandlung bildet sich ein gela-
tinöser Überzug, der das Papier durchsichtig, wasserdicht und zähe macht.
Statt der Schwefelsäure benutz man auch Kupferoxydammoniak so-
wie Chlorzinklösung. Das Pergamentpapier, das man zuweilen noch
mit Ol (Paraffinöl) überzieht und zur Erzieiung grösserer Olätte durch einen
Kalander (zwischen polierte und erhitzte Walzen) durchlaufen lässt, dient zu
sehr mannigfachen Zwecken, so zum Ersatz des echten tierischen Pergaments,
als Diaphragma für osmotische und elektrol3rtische Zwecke, zum Verpacken
von Waren u. s. w. Gefärbtes und eigenartig behandeltes Pergamentpapier
dient als künstliches Leder.
Export-Pergament, geschmeidig, zum Verpacken von Waren:
Weiss k kg Braun ä kg
0,93 Mk., 0,89 Mk. bei Abnahme von mindestens 25 ke 1 & #. <. , .
0,89 „ 0,85 „ „ , , n 100« (^^"p'tTenf^
0,87 „ 0,83 „ „ . . „ 500 „ J Pergament.
Pergrenol, ist festes Wasserstoffsuperoxyd, besteht aus Natriumperborat
und Natriumbitartrat und ist als 12 %iges HsOs und 22 %jge Borsäure anzu-
sehen. Es kommt als Pulver und in Tabletten (0,5 g) in den Handel und
dient in Auflösung als Mund- und Gurgelwasser.
Perg^lutyl, ist ein halbfestes bis ganz festes Wasserstoffsuperoxyd-
präparat, das nach D. R. P. 185 597 aus HjOj, Gelatine und Glyzerin her-
gestellt wird und medizinische Anwendung finden soll.
Perhydrol — Permanentweiss.
881
Perhydrol. Reines Wasserstoffsuperoxyd (s. d.).
Perlodiflohos System der Elemente (nach Mendelejeff).
Gruppen . .
Höchste nlzbil-
dende Oiyde .
WaisexstoffVerbin-
dungen . . •
Periode 0 Reihe 0
n
•
1
2
3
4
5
6
n
n
n
n
n
n
n
n
m
n
n
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
I
M«0
Hei
Li = 7,01
Nae23
K» 39,01
Cue 63,18
Rh« 85,02
Ag= 107,71
Ca =132,7
An a 196,2
n
MO
m.
M«o,
IV
MOi
MH4
Be » 9,08
Mg »24,3
Ca »39.91
Za » 65,10
Sr = 87.3
Cd = 111.7
Ba» 136,86
Hg«200
B a 10,9
AI » 27.04
Sc =48,97
Ga = 69,9
y = 88.9
In» 113,6
La» 138,5
Yb.
n
172.6
>204
C« 11,97
Sl » 28,3
Ti«48
Ge = 723
Zr»90,4
Sn» 118,1
Ce- 141,2
Pb = 206,4
Th=:232
M«0»
MHt
Pa
V-.
Aa
Nb
Sb*
Di
Er
Ta
Bi»
»14,01
> 30,96
«51,1
»74,9
»93,7
3 119,6
»145
»166
= 182
207 J>
Gruppen . • .
VI
vn
vni
9^5E-=9
ffnf'hmt^ ■alfVifl-
_
dende Oxyde •
MOt
MtO,
MO4
Wasserttoffrerbin-
dangen . . . «
MHt
MH
—
Periode 0 Reibe 0
^_
.1..
^_
^.^
. 1 » i
O» 15.96
F» 19.06
.—
^mm
n 2 . 2
S = 31,98
a = 35,37
—
—
...
.3,3
Ce » 52.45
Mn = 54,8
Fe » 55,9
Co » 58,6
Ni
»58,6
. 4
Sc = 78,87
Br» 79.76
—
—
—
• 4.6
M = 95,9
—
Ru = 103,5
Rh»104
Pd>
- 106,35
Te » 126
1=126^
,
—
^^
: t
W» 183,6
^~
0»» 191,12
Ir» 192.6
Pt =
»19434
» 10
—
—
—
—
—
• 6 , 11
ü»240
—
—
—
—
Perkeo siehe „Feuerlöschmitte V\
Perkreean. Desinfektionsmittel, das aus einem Gemisch von Kre-
s o 1 e n (ca. 50 %), Wasser und Seife besteht. Es bildet eine hellgelbe dfinne
FlQssijii^keit, die sich bis zu 5 % klar in Wasser lOst, während stärkere Lösungen
milchi|i^ getrübt erscheinen. Mit Alkohol ist es in allen Verhältnissen zu einer
klaren Flflssigkeit mischbar; in Petroläther und Benzin ist es nur teilweise
löslich:
In 1—2 %iger Lösung zeigt es ausgezeichnete Desinfektionswirkungen.
Perkrcsan in Originalkisten k 224 Originalflaschen pro Kiste Mk. 65,00 franco.
Perlwelfls siehe „W ismutfarbe n".
Permanentffrfln siehe „Chromfarbe n".
Permanentwelfle siehe „Baryumfarbe n**.
BlBcher VII. 56
g32 Permanganate — Penulfate.
Pennansraiiate. Die Salze der Übermangansattre sind unter den be-
treffenden Metallverbindungen aufgeführt (z. B. Kaliumpermanganat unter
„Kaliumverbindungen**).
Das D. R. P. 145368 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Per-
manganaten der Schwermetalle, Erdmetalle und Erdalkalimetalle auf elektro-
lytischem Wege mit gleichzeitiger Gewinnung von Alkalilauge, H, O oder Ct.
Dabei wird die Mischung eines alkalischen Permanganats oder Manganats
und einer Sauerstoff- oder Halogenverbindung eines der betreffenden Metalle
in einem mit Diaphragma versehenen Geffiss der anodischen Wirkung des
elektrischen Stromes ausgesetzt.
Nach dem Franz. Pat. 337 629 stellt man beliebige Permanganate her,
indem man vom Baryummanganat ausgeht« Um letzteres zu gewinnen, leitet
man kohlensäurefreie Luft bei niederer Rotglut über eine trockne Mischung
von Braunstein und Alkali und fällt die ausgelaugte Schmelze mit Baryt
Permonit. Dieser Sprengstoff besteht in der Hauptsache aus Ammo-
niaksalpeter, Kaliumperchlorat und Trinitrotoluol und wurde im Jahre 1905
mit grossem Erfolg in den Kaligruben eingeführt.
Permutite. Unter dieser Bezeichnung gehen im Handel künst-
liche Zeolithe, d. h. wirkliche Aluminiumsilikate, die aus Sand, Kaolin
und Soda hergestellt werden und grosse Austausch- und Filtrierfähigkeit
haben. Das hauptsächlich gebrauchte P e r m u t i t ist das basische
Aluminiumsilikat Natrolith (NasAUSisOio + 2H>0). Nach dem D. R. P. 197 11 1
filtriert man Wasser für häusliche und gewerbliche Zwecke durch derartige
Permutite, welche die unerwünschten Basen, wie Eisenoxydul, Manganoxydul,
Kalk, Magnesia u. s. w. im Austausch aufnehmen und dafür nur solche Basen
in das HsG übergehen lassen, welche erwünscht und unschädlich sind. Um
beispielsweise Eisenoxydul und Manganoxydul zu entfernen, filtriert man das
Wasser durch ein Calciumaluminiumsilikat.
Pemambnkhols siehe „Rotholz**.
Peronin = Benzylmorphinchlorhydrat. Man erhält es nach dem D. R. P.
91 813 durch Einwirkung von Benzylchlorid auf freies Morphin; das Reaktions-
produkt wird zuerst mit HtO und dann mit dünner Sodalösung gewaschen und
schliesslich aus Alkohol umkristallisiert.
Lockeres, weisses, schwer lösliches Pulver; man benutzt es medizinisch
als Narkotikum, und zwar als Ersatz des Morphins und Kodeins, um den
Hustenreiz Lungenleidender zu mildern.
Peronin D Mk. 9,00; H Mk. 82,00
Pento siehe „G r s e i 1 1 e'*.
Persnlfate. Salze der Überschwefelsäure HtSsGs. Im freien
Zustande ist die Säure nicht bekannt, dagegen werden die Persulfate technisch
dargestellt, und zwar elektrolytisch.
Das wichtigste dieser Salze ist das Ammoniumpersulfat
NH4 . 0<o^'""^^>0 . NH4,
das sich durch Elektrolyse einer gesättigten Lösung von Ammoniumsulfat
leicht gewinnen lässt. Man arbeitet zweckmässig bei einer Temp. von 7® und
einer Spannung von 5 V.; das Ammoniumpersulfat scheidet sich im festen Zu-
stande aus, und der Elektrolyt muss nach dem Abfiltrieren des Persulfats mit
Ammoniumkarbonat neutralisiert werden, bevor man weiter elektroljrsiert.
Das Natriumpersulfat NasSsGs erhält man nach dem D. R. P.
81 404 durch Elektrolyse von Na^SG«. Die beiden Elektroden sind durch ein
poröses Diaphragma getrennt; im Anodenraum, welcher Sulfat und HsSO«
enthält, findet die Bildung von Na^SaGs statt, während der Kathodenraum nur
H8SO4 enthält. Die Elektrolyse wird unter Kühlung des Gefässes durch-
geführt; von Zeit zu Zeit schüttet man in den Anodenraum etwas festes NasCGs
zur Neutralisation der entstandenen HsSaGs.
Perubalsam — Peruakabin. ggS
Das Kaliumpersulfat KsStOs entsteht durch Elektrolyse einer gesättigten
Lösung von Kaliumbisulfat bei Anwendung eines Stromes von 3 Amp. und
unter Abkühlung der Anode.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Persulfaten, oder vielmehr
eine besondere Ausgestaltung des gewöhnlichen Verfahrens, besteht darin,
dass man eine Zelle mit Diaphragma verwendet, welche eine Platinanode und
eine Bleikathode enthält. In den Anodenraum kommt die Alkalisulfatlösung,
in den Kathodenraum HsSOt (50 Xig); die Stromdichte beträgt 50 Amp. auf
1 qm. Der Kathodenflfissigkeit muss von Zeit zu Zeit HsSO« zugefügt werden;
das Persulfat muss in dem Masse, wie es sich bildet, herausgenommen und
durch Sulfat ersetzt werden.
Neuerdings hat man übrigens Per^ulfate auch durch Elektrolyse neu-
traler Sulfate ohne Diaphragma erhalten, was die Darstellung wesentlich ver-
einfacht; hierbei arbeitet man mit Chromatzusatz, und zwar kann die Elektro-
lyse auch bei 30** ausgeführt werden. Am besten scheinen KohJenkathoden zu
sein; die physikalische Beschaffenheit der Platinanoden beeinflusst die Aus-
beute nicht unerheblich. Dieses Verfahren eignet sich jedocti nur für Am-
moniumpersulfat gut.
Das D.R.P. 155 805 nebst den Zusatz-D. R. P. 170 311, 172 508, 205 067
und 205 068 schützt den Zusatz von Fluorverbindunj^en, Chlorverbindungen,
konz. HsSO«, komplexen Cyansalzen, Rhodansalzen und Cyanaten bei der
Elektrolyse von Bisulfaten ohne Diaphragma, und zwar soll durch diese Zu-
sätze die Ausbeute an Persulfat erheblich gesteigert werden.
Im Grossen wird übrigens direkt elektrolytisch fast nur Ammonium-
persulfat dargestellt; die andern Salze gewinnt man daraus einfach durch
Umsetzung. Nach dem D. R. P. 195 811 elektrolysiert man zur Darstellung
von Ammoniumpersulfat eine stark sauer reagierende Ammoniumsulfatlösung
ohne Diaphragma und ohne Zusatz von Chromverbindungen mit einer katho-
dischen Stromdichte von mindestens 20 Amp. für 1 qdm, wodurch die Ausbeute
gesteigert wird.
Die einzelnen Persulfate sind, soweit sie technische Bedeutung haben,
unter den betreffenden Metallverbindungen aufgeführt.
Pembalsam (BaUamum peruvianum). Unter diesem Namen gehen ver-
schiedene harzig-ölige, aromatische Substanzen, wovon der SanSalvador-
Balsam am meisten verwendet wird. Er wird von dem Baume Myroxylon
Pereirae gewonnen, wobei man das Ausschwitzen des Balsams aus dem
teilweise von der Rinde befreiten Baum durch ein im Umkreise des Stammes
unterhaltenes Feuer befördert.
Der Perubalsam stellt eine dunkelbraune, sirupöse, stark vanilleartig
riechende und bitter schmeckende Flüssigkeit vom so. O. 1,135 — 1,150 dar,
die an der Luft schnell eintrocknet. Er besteht zum grössten Teil aus Z i m t -
säurebenzylester und enthält ausserdem Harz, Benzylalko-
hol, Zimtsäure, Stilben, Benzoesäurebenzylester und
einige andere aromatische Verbindungen, dagegen kein ätherisches Ol.
Wegen seines hohen Preises ist der Perubalsam weitgehenden Ver-
fälschungen ausgesetzt, so wird er mit Fetten und ätherischen Ölen, zuweUen
auch mit Sirup versetzt. Er ist ein offizinelles pharmazeutisches Präparat,
dient weiter als Ersatz für Vanille bei der Fabrikation geringwertiger Schoko-
laden und wird auch in der Parfflmerie benutzt.
Perubalsam D. A. IV H Mk. 1,60; 1 kg Mk. 14,25
Pemol. Lösung von 25 9E P e r u s k a b i n (s. d.) in Rizinusöl. Man
verordnet es äusserlich gegen Krätze und andere tierische Parasiten als
färb- und geruchlosen Ersatz des Perubalsams.
Pcruol, mediz 1 kg Mk. 20,00
Actien-GeBellachaft fOr Anllinfabrikation, Berlin 80. M.
Pemakabln = Benzoesäurebenzylester. CeHs . COi . CHs . CcHs. Wirk-
samer Bestandteil des Perubalsams, der jetzt synthetisch dargestellt wird. In
56*
esi
VetitgruDÖl — Petrolcumbenzln.
Keelgneler Weise verdünnt (vgl. unter „P e r u o I") ist er ein ausgezeichneter,
färb- und geruchloser Ersatz des Perutialsams, der gegen Kratze und andere
tierische Parasiten äusserlich verordnet wird.
PeniskabiD H Mk. 5,80; I kg Mk. 57,00
Pfttlti^raUilU (Oleum Petxlgrain). Es gehOrt zu den Aurantiazeenölen
und wird aus lileinen unreifen Früchten, BlUlen. Kelchen und Blattern von
Citrus Bigaradia gewonnen. Sp. O. 0,887 bis 0,900. Als aromatische Bestand-
teile hat man wie beim BergamottOI (s. d.), Ltnalool (s. d.) und
L i n a I y I a z e 1 a t (e. d.) isoliert.
PetiteTsinöi Paraguay 1 kg Mk. 25,00
P«trokla«tlt siehe „S 1 c h e r-h e 1 1 s s p r e n g s t o f f e".
Petroletua siehe „ErdCI".
BnlileBti.
RgplencliDiteilerel gnl HDscmDenliiniQiiäolt
Gegrfindel 1819
Rektifizier- u-Destiilier-Apparate
In Kupfer und EiseD für
Pelpoleum, Benzin,
Benzol, Naphtol, Gas-
wasser, Äther, Spiritus,
Wasser etc. :: :: :: ::
= Luftpumpen =
Petroleunidestillationsanlafien:
1 Eckfll
. . H. Kej«r.
MriMi Sb (t. IiiKntc). |
Apparate fOr die Untersuchung des Petroleums:
Soiamec k Runs«, Ikrlin-Pritdeniu, BeDnisHiiiIrv« °3/i4.
Explosionssichere Qefässe fflr Petroleum:
ribrtk ciploiIODiBcli««' fitttmi. O. u. b. H., SalikatMml. W.
Petrolasphalt:
RlltgCT»neike%AcIiing™rU3ctiiiH. berlin W. 3S. LB>»o»-3tr. M- SO,
PstrolAonittliwr siehe „B e n z i n".
~ 1 siehe „B e n z i n".
H.. Lcipsic-Plaxwlli.
Pfiuuien — Pflanzenfarbstofle.
885
ö91
445
495
545
612 mn
245
279
295
345
408 „
68
71
75
80
87 „
4,300
5,300
6,500
8,800
12,200 kg.
Pfannen.
Trockenpfannen aus emailliertem Ousseisen, wider-
standsfähig gegen Sfluren und gesfittigte Laugen.
Innere Länge 347
„ Breite 226
„ Tiefe 63
Gewicht ca 3,700
Die Preise richten sich nach der besonderen Ausführung. Ebenso wenig
lassen sich die Preise für die mannigfachen Pfannen aus verschiedenen Me-
taHlen angeben, da dieselben, abgesehen von der Grösse, nach den besonderen
Anforderungen wechseln.
Pfannen:
F. H. Meyer, HannoTer-HainhoU.
Pfannen aus Kupfer:
Volkmar Hftniff ft Oo., Heidenau-Dretden.
Friedrich Heckxnann, Berlin SO.
ttroM 6 b (■. Inserate).
16» Brflcken-
Pfannen aus Steinzeug:
OesCerreichiBcher Verein, Auasig a. E.
Pfannenstein siehe „S a 1 z**.
Pfeffermlnsöl (Oleum Menihae piperitae). Ätherisches Ol, durch
Destillation aus den frischen Blattern und Blüten von Mentha piperita ge-
wonnen. Die Pfefferminzpflanzen werden wie Heu abgemäht; dann lässt man
sie trocknen, bevor man destilliert, da bei getrockneten Pflanzen die Destil-
lation schon in 30—40 Min., bei ungetrockneten dagegen erst in 1—2 Std. be-
endet ist.
Man unterscheidet im Handel englisches, deutsches und amerikanisches
Pfeff erminzöl, von denen das englische (namentlich Mitcham-Pfeffer-
m i n z ö 1) das beste ist.
Kllares, farbloses oder blassgelbes, dflnnflflssiges Ol von intensivem
Pfefferminzgeruch und brennend bitterem Geschmack. Auf der Zunge hinter-
lasst es das Gefühl der Kälte; sp. G. 0,895—0,926. Als bekannte Bestandteile
des Pfefferminzöls sind zu nennen: das Terpen Menth en (40— 80®), Li-
monen, Menthol (20—55 %) und Menthon. Als wirksamer, wert-
vollster Bestandteil gilt davon das Menthol. Letzteres bildet farblose,
pfefferminzfihnlich riechende und schmeckende Kristalle von Seh. P. 43^
S. P. 212«.
Das Pfefferminzöl wird in der Parfümerie und Likörfabrikation verwen-
det; es unterliegt vielen Verfälschungen.
Es wird zur Zeit notiert:
PfcfifenniMÖl, amcr. (Rohöl) 1 kg Mk. 27,00
„ rekt. wasserhell 1
„ Mitcham, dopp. rekt 1
engl., Mitcham, „ „ 1
n » konz 1
Japan, rekt 1
deutsch, rekt 1
deatsch. dopp. rekt. D. A. IV 1
„ extra D. A. IV l
„ aus Blättern 1
Menthol, dopp. krist., D. A. IV i
w
n
n
n
n
»
n
»
»
n
28,f>0
»
n
54,00
n
»
80,00
n
n
110,00
n
n
12,00
ji
n
22,00
n
n
27,00
n
n
48,00
n
7)
72,00
n
ti
24,00
Pfinich&tlior stehe „F r u c h t a t h e r**.
PflanienfMrtotoffo. In vorliegendem Werke sind in Form selbständiger
Artikel folgende Pflanzenfarbstoffe behandelt: „Alk an na", ,,B lauholz",
„Chlorophyll", „Drachenblut", „Färberwau", „Fisetholz",
„Gelbbeeren", „Qelbholz", „Oummigutt", „Indigo^ „Katechu",
„Krapp", „Kurkuma", „Lackmus", „Lokao", „Orlean", „Or-
ggg Pflanzenfasern — Pharmazeuten, Ausbildung.
seille", „Querzitron", „Rotholz", „Saff lor", „Safran", „Saft-
gelb", „Saftgrün" und „Sandelholz".
Bei den flbrigen einschlagigen Stichworten ist auf denjenigen dieser
Artikel verwiesen, wo JErwflhnung erfolgit.
Pflanzenfarbstoffe :
Otto St«rcke & Oo., G. m. b. H., Lelpd^- 1 Osoar Wender & Co., Dresden.
Lindenau. i
Pflansenfasem. Die wichtigsten pflanzlichen Spinnfasern sind in be-
sonderen Artikeln behandelt; vgl. ,3 a u m w o 1 1 e", „H a n f", „J u t e",
„Lein und „N e s s e T*.
Andere Pflanzenfasern, wie der Manilahanf, die Agavefaser
und dieKokosnussfaser, seien nur genannt.
Über die Unterscheidung der verschiedenen Faserstoffe siehe den Artikel
„Gespinstfaser n".
Fflanzenldlme. Solche können aus Agar-Agar, Leinsamen u. s. w.
hergestellt werden, während man andere durch Behandeln von Kleber mit
Alkali gewinnt. Die meisten Pflanzenleime sind jedoch nur Lösungen von
Stärke, wobei man letztere nach verschiedenen Methoden wasserlöslich macht
(vgl. den Artikel „Stärk e").
Die Pflanzenleime sind ein guter Ersatz für tierischen Leim, Dextrin,
Stärke u. s. w.; sie eignen sich zu allen Klebereien, als Verdickungsmittel von
Farben, zum Appretieren von Zeugen u. s. w.
Pflanzenleime je nach Qualität und Verwendungszweck ®/o kg Mk. 15,00 — 50,00
Pflan/enleime (neutral und alkalisch):
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Pflansenwaobs siehe „W achs, vegetabilische s".
Trommsdorff'sches Heil- und Wundpflaster:
H. Trommsdorff, ehem. Fabrik, 'Aadien.
Phannazeuten, Avuibildiinff.
Unter dem 18. Mai 1904 sind neue Vorschriften für die Ausbildung und
Prüfung der Apotheker im Deutschen Reiche erlassen worden, die mit dem
1. Oktober 1904 in Kraft getreten sind. Hiernach berechtigt zum Eintritt in
die Pharmazie die Reife für die Prima eines Gymnasiums, Realgymnasiums
oder einer Oberrealschule; in letzterem Falle haben die Inhaber des betreffen-
den Schulzeugnisses aber schon bei der Zulassung zum Fache den Nachweis
zu erbringen, dass sie in der lateinischen Sprache diejenigen Kenntnisse be-
sitzen, welche für die Versetzung nach der Obersekunda eines Realgymnasiums
notwendig sind.
Die praktische Ausbildung (Elevenzeit) betragt drei Jahre, für die In-
haber eines Reifezeugnisses jedoch nur zwei Jahre. Nach Beendigung bezw.
im letzten Monat der Elevenzeit folgt am Sitze der Regierung die pharma-
zeutische Vorprüfung; sie erstreckt sich über 2 Tage und zerfällt in
3 Abschnitte: schriftliche, praktische und mündliche Prü-
fung.
Hieran schliesst sich eine in Apotheken des Deutschen Reiches zu ver-
bringende Assistentenzeit von mindestens einjähriger Dauer, und dieser wieder
folgt ein Studium von wenigstens vier Halbjahren an einer Uni-
versität des Deutschen Reiches.
Meldet sich danach der Kandidat zur pharmazeutischen Prü-
fung, so hat er nicht nur die Erfüllung der vorgenannten Bestimmungen
nachzuweisen, sondern gleichzeitig den Nachweis zu führen, dass er min-
destens je zwei Halbjahre an analytisch-chemischen und phar-
mazeutisch-chemischen Übungen und mindestens ein Halbjahr an
Übungen in der mikroskopischen Untersuchung von Drogen
und Pflanzenpulvern teilgenommen hat.
Pharmazeutische Apparate — Phenol. 387
Die Hauptprflfung zerfällt in folgende Abschnitte: 1. die schrift-
liche Prüfung; 2. die praktische Prüfung: a) die analytisch-chemische
PrOfung, b) die pharmazeutisch-chemische Prüfung; 3. die mündliche
Prüfung: a) die allgemein-wissenschaftliche Prüfung, b) die pharmazeutisch-
wissenschaftliche Prüfung.
Ist diese Prüfung bestanden, so hat der Kandidat zwei weitere Jahre als
Assistent in Apotheken — und zwar mindestens 1 Jahr in Deutschland — tätig
zu sein, bevor ihm die Approbation als Apotheker, welche zur
selbständigen Leitung einer Apotheke berechtigt, von der BehOrde desjenigen
Bundesstaates ausgestellt wird, in dem er die pharmazeutische Prüfung be*
standen hat.
Pharmasoutisohe Apparate:
Oljutfalirik Sophienhatt«, Bich. Bock» Dmeoau i. Th.
Phellaadren siehe „T e r p e n e".
O C*Hr
Pbenaietin = Azet-p-phenetidin. C«H« <j^/qO . CHa) ' ^° **®^'*
zunächst Phenetidin (s. d.) dar und verwandelt dieses CeHt<C^){
durch Kochen mit Eisessig in die zugehörige Azetylverbindung.
Weisses, glänzendes, geruchloses und fast geschmackloses Kristallpulver
vom Seh. P. 135*, schwer lOslich in HsO, leichter in Alkohol, sehr leicht in
siedendem Alkohol. Man verordnet es als Antipyretikum und Antineuralgikum.
Dosis für Erwachsene: 0,5—0,75 g alle 3—4 Stdn., für Kinder: 0,1—0,2—0,5 g.
Phenazetin (krist oder pulv.) D. A. IV 1 kg Mk. 6,25
CkfleUacfaaft fOr Chemiache Industrie, BaseL
Pbonetidlii = p-Amidophenetol. C«Hi<Cj;iP{ • Zur Darstellung
geht man vom Phenol aus, nitriert es, trennt das p-Nitrophenol vom gleich-
zeitig gebildeten o-Nitrophenol, verwandelt ersteres in das Na-Salz und stellt
daraus durch Einwirkung von Chloräthyl den Athyläther des p-Nitrophenol.«,
d. h. das p-Nitrophenetol, C6H«(N09)0 . CsHs dar. Dieses lässt sich dann
leicht zu seiner Amidoverbindung, dem Phenetidin, reduzieren.
p-Phenetidin 1 kg Mk. 7,50
Pbonooolliim siehe „P h e n o k o 1 V\
Phonoc<Klliim Mdlcyllcum siehe „S a 1 o k o 1 T*.
Fhenokoll (Olykokoll-p-phenetidin; Amidoazet-p-phenetidin).
^"*<NH . CO . CH« . NH« '
Zur Darstellung lässt man Chlorazetylchlorid auf P h e n e t i d i n (s. d.) ein-
wirken und führt das gebildete Oxyäthylmonochlorazetanilid durch Einwirkung
von NHs in Phenokoll über. Man verwendet das Phenokoll in Form seiner
Salze, namentlich als Phenoeollum hydrocJUorieum^ und zwar als Antipyre-
tikum, Antirheumatikum und Antineuralgikum.
Phenokollchlorhydrat D Mk. 1,20; H Mk. 11,00
Phenol (Karbolsäure; Phenylalkohol; Oxybenzol; Steinkohlenteer-
kreosot; Actdum carholicum). C<Ht . OH. Man gewinnt es noch meistens aus
dem Steinkohlenteer (s. d.), und zwar vor allem aus der als K a r -
b 0 1 0 1 bezeichneten Fraktion von 210—250*. Diese Fraktion wird mit Natron-
lauge behandelt, wobei die Phenole in Lösung gehen. Die alkalische Lösung
wird von dem unangegriffenen Teil des Öles abgezogen und mit einer Mineral-
säure zersetzt. Auch aus dem Leichtöl der Steinkohlenteerdestillation wird
Phenol gewonnen, und zwar wird das Leichtöl für diesen Zweck meistens mit
dem Karbolöl vereinigt. Die Menge der zu verwendenden Natronlauge wird
durch einen Vorversuch ermittelt; man benutzt meistens eine schwache Lauge
888 Phenol.
vom 8p. O. 1,09—1,095. Die Mischung des Öls mit der Lauge geschieht ent-
weder durch mechanisches Rühren oder durch Einblasen eines fein verteilten
Luftstromes.
Die erhaltene Lösung von Phenolnatrium wird zuerst durch einen ein-
geleiteten Dampfstrom von sonstigen gelösten Bestandteilen (z. B. Naphtalin)
befreit und dann mit COs oder mit HtSO« zersetzt. Die Anwendung von COs
ist ölconomischer, da man Rauchgase anstatt reiner COt einleiten kann und
NasCOt als Nebenprodukt erhält.
Die gewonnene Karbolsäure wird mehrfach mit HsO gewaschen und
kommt dann als r o h e Karbolsäure in den Handel, häufig auch erst nach noch-
maliger Destillation, wobei die Fraktion zwischen 175 und 210" aufgefangen
wird. Das Rohphenol (sp. O. 1,045—1,065) enthält etwa 40 % Phenol, weiter
Kresole u. s. w. Zur Reinigung destilliert man die Rohsäure entweder mehr-
fach oder unter Anwendung von Dephlegmatoren, bis die Hauptfraktion (180
bis 205'') beim Abkühlen auf 8— 10«^ kristaJlinisch erstarrt. Die Mutterlauge
lässt man ablaufen oder entfernt sie durch Zentrifugieren; der Kristallkuchen
muss nochmals rektifiziert werden, wenn er sich nicht an der Luft rot
färben soll.
Die so dargestellte kristallisierte Karbolsäure enthält noch Kresole. Zur
Entfernung der letzteren verflüssigt man die Masse durch Zusatz von 12 — 15 %
HsO und kühlt auf — 8 bis — 10® ab, wobei sich ein Hydrat des Phenols rein
abscheidet, während das gleichzeitig gebildete Hydrat des o-Kresols erst bei
— 20® erstarrt, also hier noch flüssig bleibt; m- und p-Kresol bilden überhaupt
keine Hydrate, bleiben also ebenfalls im flüssigen Zustande. Durch Zentri-
fugieren trennt man die Kristallmasse von der Lauge und destilliert, wobei
99 %ige Karbolsäure resultiert. Durch Wiederholung des Verfahrens erhält
man chemisch reines Phenod. Die letzte Destillation nimmt man vorteilhaft
i m V a k u u m vor, und zwar benutzt man dabei vielfach Destillationsapparate
aus Steinzeug.
Das bei der oben beschriebenen Behandlung (Hydratbildung und Ab-
kühlung) abfallende Gemisch der drei Kresole ist, sofern eine Behandlung mit
Dampf vorangegangen ist, frei von Kohlenwasserstoffen und in verdünnter wie
konzentrierter Natronlauge klar löslich (Cresolum crvdum des D. A. IV); falls
die beigemengten Teeröle nicht durch Dampfdestillation entfernt sind, löst sich
das Produkt zwar ebenfalls in konzentrierter Natronlauge klar, lässt aber beim
Verdünnen die Kohlenwasserstoffe wieder ausfaUen. Dieses Gemisch, welches
also kein Benzophenol mehr enthält, führt im Handel die Bezeichnungen „rohe'*
oder „90 bis 100 %ige", „95 bis 100 %ige", oder „100 %ige rohe Karbolsäure*',
in England „cresylic acid" genannt. Früher verstand man unter dem gleichen
Namen das Gemisch aller Teerphenole, wie noch jetzt die „crud carbolic acid*'
das Rohmaterial für die kristallisierte Karbolsäure bezeichnet.
Die ausserdem im Handel vorkommenden niedrigprozentigen Karbol-
säuren sind bei etwa 200^ aufgefangene Teerölfraktionen. Die Prozentangaben
beziehen sich auf die Menge der in verdünnter Natronlauge löslichen Be-
standteile.
Zu erwähnen ist hier das D. R. P. 147 999 zur Trennung der Phenole des
Steinkohlenteers von den Neutralölen: Man stellt durch Einwirkung von Kalk
oder basischen Caiciumphenolaten auf die Phenole in Gegenwart von HiG bei
Temperaturen unter 70® neutrale Ca-Salze der Phenole her, befreit die ge-
wonnenen Laugen zweckmässig durch Destillation im Vakuum bei einer die
Neutralsalze nicht zersetzenden Temp. (etwa 60®) von gelösten Neutralölen
oder dgl. und spaltet die so behandelte Lauge durch weitere Vakuumdestil-
lation bei 100® oder durch Destillation unter normalem Druck in Phenole und
basische Calciumphenolate; auch kann man die gereinigten Laugen durch
Mineralsäuren zersetzen.
In neuester Zeit gewinnt die synthetische Darstellung des Phenols
mehr und mehr an Bedeutung, da man dasselbe auf diesem Wege in einer Rein-
heit erzeugt, wie sie die natürliche, aus dem Teer stammende Karbolsäure
nicht aufzuweisen hat. Möglich geworden ist die synthetische Phenolgewin-
nung durch den niedrigen Preisstand des Benzols. Der Prozess hat zwei
Phenol. 889
Phasen zu verzeichnen, 1. die Gewinnung von Benzolsulf osSure durch Ein-
wirkung von rauch. H9SO« auf Benzol: C«H« + H9SO« = CeH» . SOiH + H9O
and 2. das Verschmelzen von benzolsulfosaurem Natrium mit Atznatron zu
Phenolnatrium: C«H» . SOsNa + 2 NaOH = CeHsONa + NasSOs + HsO. Man
verschmilzt gewöhnlich 200 ke benzolsulfosaures Natrium mit 100 kg Atznatron
im eisernen Kessel; aus dem Phenolnatrium lässt sich das Phenol selbst durch
Säuren leicht abscheiden. Beim Teerphenol ist das lastige, in seinen letzten
Spuren unter keinen Umstanden zu eliminierende Kresol fQr manche Industrien
eine höchst unbequeme Beigabe, z. B. für die Fabrikation von Pikrinsäure und
Salizylsäure. Selbstverständlich eignet sich die synthetische Karbolsäure
wegen ihrer besonderen Reinheit auch vornehmlich fQr pharmazeutische
Zwecke, nur ist sie merkwürdigerweise vorlaufig bei den Apothekern noch
nicht beliebt, weil sie fast geruchlos ist, während man gewohnt ist, den inten-
siven Kresol-(Teer-)Geruch als etwas dem Phenol Eigentümliches anzusehen.
Augenblicklich tritt freilich die Fabrikation synthetischer Karbolsäure wieder
etwas in den Hintergrund, da der Preis der Teerkarbolsaure zu sehr ge-
drückt ist.
Rohe Karbolsäure ist ein braunes, durchdringend riechendes Ol. Das
reine Phenoi bildet grosse, farblose, rhombische Nadeln, Seh. P. 39 — iV;
S. P. 180—181». Löslich in 15 T. H9O, mischbar mit Alkohol, Äther, Benzol,
Glyzerin, Fetten und ätherischen ölen. Das Phenol wirkt stark antiseptisch,
in konzentriertem Zustande höchst atzend und giftig.
Man benutzt die Karbolsäure namentlich zur Desinfektion, weiter zur
Darstellung von Salizylsäure, Pikrinsäure, Azofarbstoffen, Oxytriphenylmethan-
farbstoffen u. s. w.
Prfifiinirt Im Handel igt fQr Phenol der Erst. P. allein massgebend. Im reinsten Zu-
stand darf das Phenol nicht unter 88--89^ ochmelaen» während tedmische Ware etwa gegen
ao* Khmilzt und swiacfaen 188 und 186^ siedet; reinere Karbolsäure seigt einen Seh. P. von
86—88^. In grOsster Reinheit musa die Karbolsäure in 16 T. Wasser vollständig klar lOalich und
beim Erhitzen ohne ttflckstand flächtig sein. Schon geringe Beimengungen von Kresol er-
niedrigen den Sch. P. und die Lflelichkeit bedeutend; ebenso drflckt ein Wassergehalt auf den
Seh. P. Flflssige Karbolsäure enthält auch im reinsten Zustande etwa 10 ^^/^ H,0, welches cur
VerflflsBigung der Kristalle nOtig ist.
Die Bestimmung des Phenolgehalts erfolgt am besten nach der von Koppe-
8 c h a a r vorgeschlagenen Methode, welche auf der Ausfällung des Phenols als Tribrom-
phenoi beruht und nach Lunge wie folgt ausgeffihrt wird:
Die erforderlichen FlQasigkeiten sind: 1. Eine LOsung von NatriumthiosuUat, welche genau
einer 6 g Jod im Uter enthaltenden JodlOsung entspricht; SL StärkelOsung; 8. Bromwasser von
solcher Konzentration, dass 60 ccm nach der Zersetzung mit Jodkalium 18— SO ccm der Thiosulfat-
IBsung erfordern; 4. LSsung von Jodkalium, welche 126 g KJ im Liter enthält. — Man 18st
4 g der zu prüfenden Karbolsäure In Wasser und verdünnt auf ein Liter. 28 ccm von dieser
Lflsung pipettiert man in einen mit Glasstöpsel versehenen Halbliterkolben, fflUt ihn geschwind
bis zur Marke mit Bromwasser, schliesst ihn und schflttelt einige Zeit. Ehe man das Brom-
wasser zugibt, pipettiert man 60 ccm desselben in ein kleines, 6 ccm der JodkaliumlQsung ent-
haltendes Becherglas. Nach einer halben Stunde entleert man den Inhalt des Halbliterkolbens
in ein grosses Becherglas, welches schon 6 ccm der JodkallumlOsung enthält, und spOlt den
Kolben zweimal in dasselbe Becherglas aus. Dann titriert man die Flüssigkeit sowohl in dem
kleinen wie in dem grossen Becherglas, indem man gegen das Ende der Operation etwas stärkere
liOsong zusetzt und bliest, wenn die blaue Farbe nach ein paar Minuten nicht mehr wiederkehrt.
— Verwendet sind 26 ccm der PhenollOsung, entsprechend 0,1 g der Karbolsäure. Dazu wurden
476 g Bromwasser zugesetzt und 60 ccm des letzteren mit einer ThiosulfatlOsung der angeführten
ßtärke titriert. Bezeichnet man die Zahl der für die 60 ccm Bromwasser erforderten ccm Thio-
sulfat mit A und die für den Uberschuss an Brom in den 26 ccm der Lösung verbrauchten ccm
ThiosulfatlSsung mit B, so gibt die Formel (0,5 A — B) . 0,61768 direkt den Prozentgehalt des
Phenols in der Probe an.
Den Wassergehalt erfährt man aus der Differenz bei der Bestimmung der Karbol-
fläura WiU man sich darüber vergewissern, ob die Verflüssigung der Karbolsäure durch
den Oehalt an Wasser oder an Phenolhomologen verursacht ist» so ermittelt man den Wasser-
gehalt durch Destillation oder man bedient sich der Probe von Th. Salzer: 10 ccm der ver-
llfiasigten Karbolsäure dürfen von 2,8 ocm Wasser nicht bleibend getrübt werden; bei weiterem
Zusatz weniger Tropfen Wasser soll eine trübe Mischung entstehen, welche dann mit nicht weniger
nls 186 ccm und mit nicht mehr als 140 ccm Wasser eine klare LOsung geben muss.
Charakteristische Reaktionen zur Unterscheidung der Kresole vom Phenol gibt es nicht; auch
die Koppeschaar sehe Methode der Phenolbestimmung ist nur für reine Karbolsäure
genau, nicht aber bei einem Gehalt an Kresol. Am besten kann man zur Unterscheidung noch
die relativ schwere Wasserlöslichkeit der Kresole gegenüber dem Phenol verwerten.
Für die rohe Karbolsäure ist folgende Methode der Gehaltsbestimmung üblich:
10 voL der rohen Karbolsäure werden mit 00 vol. Natronlauge vom sp. G. 1,079 längere Zeit
geschüttelt; nach erfolgter Scheidung und Klärung der Schichten steUt man die Menge des ab-
geschiedenen 01s als „Michtphenole" in Rechnung. Die PhenolnatriumlOsung wird dann vom
darüberstehenden öl getrennt und mit HCl bis zur saueren Reaktion versetzt; durch Zumtz von
KaCL wird das noch in LOsung gebliebene Phenol ausgesalsen und das vol. der abgeschtedensB
g90 Phcnolderivate — Phenylendiamin.
rohen wasierlialtigeii Karbolsäiire abgelesen. Mit dem yoriier beatimmten toL der Hlch^phenole
■oU ildi aanlhernd das cum Venoch verwandte Gesamtrolumen an roher Kaibolsftore ergeben.
Die Methode hat mandierlei Fehler, wird aber in der Praxis allgemein baiutat wad ist auch tob
D. A. 17 Torgeschricben.
Karbolsäure, roh, dunkel (15—20%), jetziger PrcU . . . % kg Mk. 10,?>0 1 5*
„ (25-30%), „ „ ...%„„ 12,00 ?
n (50>60%), „ „ ...%„„ 20.00} W
(100%), „ „ ...%„„ 30,00 3
„ hell (100%), „ „ ...%„„ 38,00 ' r
„ flüssig, D. A. IV liquefact % „ „ 75.00
„ dopp. dcst., krist. Seh. P. 35^ C ^lo n n
„ n n » ehem. rein, D. A. IV . . . % „ „
Phenol, absolut ehem. rein, lose Kristalle '% n n
„ synthetisch % kg Mk, 150,00
Karbolsaurer Kalk (15%), jetziger Preis % „ „ 11,00
» (20%), „ „ % „ „ 14,00
. (30%), „ „ % „ „ 19.00
r (50%), „ „ % « „ 28.00
Phenol:
HieerproduktaaCabr., Baese k Meyer, BraoBschweig.
Phenol und karbolsaurer Kalk:
Chemische Fabrik Ladenburg, Q. m. b. EL,
Ladenburg (Baden).
Dr. F. Baachig, Chemische Fabrik, Ludwigriiafea
a. Bh.
Phenol-Apparate:
Fdedrieh Heckmann, Berlin SO. 16, Brilckci Strasse 6 b (s. Inserate).
Karbolsäurepräparate (wasserlOslichiis) :
Louis Blumer, Zvrickau 1. Sa,
PhenolderlTate. Siehe die Verweise unter „ßenzolverbin-
dünge n", wo die selbständig behandelten Phenolderivate mit erwähnt sind,
sowie Artikel ,„N itrophenol e".
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 n. 4 Stone Street (s. Ina-AnlL S. 18).
Phenolin. Desinfektionsmittel, identisch mit Lysol (s. d.); es ist ein
durch Verseifung wasserlöslich gemachtes Kresol. Gegenüber reiner Kartx)!-
sfiure wird es von den Ärzten teilweise bevorzugt, da es weniger Atzend und
angenehmer im Gebrauch ist
nieerprodcdctenfabrik Baese & M^er, Braunschweig.
Phenolphtalein. Ober die Konstitution siehe den Artikel „P y r o n i n -
f a r b s t o f f e'*. Man benutzt es als Indikator (vgl. unter „A 1 k a 1 i m e t r i e'*),
welter auch medizinisch, endlich zur Denaturierung.
Phenolphtalein, pur. D. A. IV H Mk. 2,20; 1 kg »»,00
„ zu Denaturiemngszwecken H „ 1,80; 1 „ 16,00
Gesellschaft fflr Chemische Industrie, BaseL | E. Merck, Darmstadt.
Phenostal, ist der Diphenylester der hypothetisch angenommenen
o-Oxalsäure Hb&"^^^""^<(Sh^' ^^o»"™* als Pulver und in Form von
Tabletten in den Handel und spaltet bei der Auflösung in Wasser Karbol-
säure ab, jedoch muss diese Lösung für viele Zwecke, so besonders für die
Desinfektion von Metallinstrumenten, zuvor neutralisiert werden, da sie stark
sauere Reaktion besitzt.
Phenyform. Antiseptisches Streupulver, geruchlose Verbindung von
Phenol und Formaldehyd, hat antiseptische und desodorisierende Eigen-
schaften und wird als ungiftiges Wundantiseptikum empfohlen.
Phenylendiamin. (CsH«)9NH. Von den drei Isomeren haben vor
allem die m- und p-Verbindung grössere technische Bedeutung, und zwar
in erster Linie für die Farbenfabrikation.
Phenylglyzin — Phosphor. 391
m-Phenylendiamin gewinnt man durch Reduktion von m-Dinitro-
benzol oder m-Nitraniltn mittels Fe und HCl. Nach dem D. R. P. 130 742 ge-
winnt man es elektrolytisch aus m-Nitranilin in wässeriger alkalisalzhaltiger
Flfissigkeit mittels einer Kupferkathode mit oder ohne Zusatz von Kupferpulver.
Das Zusatz-D. R. P. 131 404 sieht bei der Reaktion auch die Verwendung an-
derer Metallkathoden vor; E 1 b s hat nachgewiesen, dass der Zusatz von
Kupferpulver unbedingt nOtig ist, um m-Phenylendiamin zu erhalten.
~- Die reine Base ist leicht veränderlich und wird deshalb entweder sofort
weiter verarbeitet oder aber in die Form des Chlorhydrats gebracht.
Feine wasserlösliche Nadeln; Seh. P. 63^ S. P. 287*.
p-Phenylendiamin. Durch Reduktion von p-Nitranilin sowie von
Amidoazobenzol (in Anilin gelöst) mittels HsS erhalten. Die freie Base ist be-
ständig und kommt in den Handel. Nach dem D. R. P. 202 170 erhält man
leicht und glatt p-Phenylendiamin, wenn man p-Dichlorbenzol mit NH« unter
Zusatz von Cu-Salzen erhitzt. Das Zusatz-D. R. P. 204 848 geht unter An-
wendung derselben Methode vom p-Chloranilin aus.
Wasserlösliche Kristalle, die beim Handelsprodukt dunkelbraun bis
schwarz gefärbt sind; Seh. P. 147% S. P. 267». Das p-Phenylendiamin bildet
den wirksamen Bestandteil verschiedener Haarfärbemittel, doch ist
es für diesen Zweck wegen seiner Giftigkeit durchaus zu beanstanden.
o-Phenylendiamin (freie Base), ehem. rein H Mk. 50,00
„ -Chlorhydrat H „ 30,00
m-Phenylendiamin, techa. (freie Base) lkg„ 6,50
„ ehem. rcia H Mk. 4,40; 1 „ « 40,00
„ -Chlorhydrat l»i, 7,25
„ , ehem. rein .... H Mk. 4,00; 1 » , 36,00
-Sulfat H „ 4,00; 1 „ „ 36,00
p-Phenylendiamin, techn. (freie Base) In» 7,25
„ ehem. rein krist. (freie Base) . . H Mk. 4,00; 1 „ ^ 36,00
„ -Chlorhydrat 1»» 7,50
„ „ ehem. rein, krist 1 „ ^ 30,00
Pbenylgrlyzin siehe „Indigofarbstoffe".
Pbenylgrlyziiikarbons&ure siehe „I n d i g o f a r b s t o f f e".
Pbenylpropiolsänre CeH« . C : C . COOH. Das Natriumsalz dieser
Säure wird in 1—3 %igeT LOsung zum Inhalieren bei Tuberkulose empfohlen.
Pbenylpropiolsaures Natrium D Mk. 2,20; H Mk. 20,00
Phenylturetlian siehe „E u p h o r i n e".
Phosgren siehe „Chlorkohlenoxy d**.
Pbospliate (phosphorsaure Salze) siehe unter den betreffenden Metall-
verbindungen.
Phosphor. P. A. 0. = 31,03. In der Natur findet sich der Phosphor
fast nur in Form von Phosphaten, namentlich als Calciumphosphat CaiCPO«)!.
Von Mineralphosphaten seien genannt: Phosphorit CaiCPO«)«; Apatit
3 Ca,(PO«)« + Ca(ClF),; V i v i a n i t Fe,(P04)t + 8 H,0; W a v e 1 H t
2 AUCPO«)) + Alt(OH)« + 9 H9O u. s. w. Zur Darstellung des Phosphors be-
nutzt man aber nicht diese Mineralphosphate sondern fast ausschliesslich das
Calciumphosphat der Knochen: Entweder werden die Knochen zur Be-
seitigung der organischen Substanzen gebrannt, oder man extrahiert die Leim-
substanz durch Behandlung der Knochen mit überhitztem Wasser in Auto-
klaven. Schliesslich kann man auch das Calciumphosphat der Knochen durch
HCl extrahieren und aus der Lösung mit Kalkmilch wieder fallen.
Das auf die eine oder andere Weise gewonnene unreine Calciumphosphat
Ca«(P0«)9 — nebenher sind noch Magnesiumphosphat, Calciumkarbonat und
Calciumfluorid vorhandisn — wird beim OlOhen mit C nur sehr unvollständig
zu P reduziert; man führt es deshalb zuerst in Monocalciumphosphal
CaH4(P04)9 über, indem man 'es in mit Blei ausgelegten oder geteerten
Bottichen mit der berechneten Menge arsenfreier HsSO« behandelt, nachdem es
892 Phosphor.
zuvor mit heissem H9O angerflhrt worden ist. Die Reaktion, die in etwa
48 Stunden beendet ist, entspricht der Gleichung: CasCPOOs + 2 HsSO« =
CaH4(P04)t + 2 CaSOt. Der entstandene Brei wird mit mehr HiO angerfihrt
und nach Absetzen des CaSOt-Niederschlages die klare Monocalciumphosphat-
LOsung (sp. Q. 1,05—1,07) abgehebert. A^n dampft die Lauge in Bleipfannen
bis zum sp. G. 1,45 ein, trennt vom nachtraglich ausgeschiedenen CaSOt und
bringt nach Mischung mit 27 % groben Holzkohlenkleins in Kesseln Ober
freiem Feuer zur Trockne. Den Rückstand erhitzt man in feuerfesten Ton-
retorten zuerst mflssig, wobei das Monocalciumphosphat in Calciummeta-
Phosphat abergeht: CaH4(P0i)i = Ca(P0s)9 + 2 HsO. Dann steigert man die
Hitze zu heller Rotglut, wobei das Phosphat zu Phosphor reduziert wird:
3 Ca(POs)a + 10 C = P4 + Cas(PO*)f + 10 CO. Fügt man der Mischung vor-
her Qarzsand (SiOs) zu, so wird sämtliches Phosphat reduziert:
2 Ca(POs)f + 10 C + 2 SiOi = Pi + 10 CO -f 2 CaSiOs. Man fängt die über-
gehenden Phosphordampfe In geeigneten Vorlagen von Steinzeug unter
Wasser auf.
Der erhaltene Rohphosphor enthält viele Verunreinigungen; zur Raffinie-
rung filtriert man den geschmolzenen Rohphosphor entweder durch grob ge-
pulverte Knochenkohle oder man behandelt ihn mit Chromsäuremischung, doch
ist neuerdings gebräuchlicher als beides die Raffinierung durch Destil-
lation. Der gereinigte Phosphor wird unter Wasser geschmolzen und dann
mittels eines Aspirators in Glasröhren eingesaugt, wo er (nach Eintauchen der
Röhren in kaltes Wasser) in Stangenform erstarrt.
Neuerdings wird die Darstellung von Phosphor mit Hilfe des elek-
trischen Stroms immer wichtiger, und schon jetzt wird wenigstens die
Hälfte der gesamten Weltproduktion an Phosphor elektrolytisch erzeugt. Man
verwendet Natriumphosphat oder natflrliches Calciumphosphat und brin^
diese Verbindungen (die letztere häufig nach Behandlung mit HsSO«), mit
Kohle und Sand gemischt, in den elektrischen Ofen. In diesem wird zuerst die
Luft durch Leuchtgas verdrängt; dann lässt man den Lichtbogen zwischen
Kohlenelektroden überschlagen, wobei unter heftiger Reaktion Phosphor-
dämpfe gebildet werden, die man in geeigneten Vorlagen unter Wasser
auffängt.
Der so gewonnene farblose und durchsichtige, nach Lichteinwirkung
gelblich durchscheinend und wachsglänzend aussehende Phosphor (sp. G.
1,84) ist bei gewöhnlicher Temperatur wachsweich, in der Kälte spröde.
Seh. P. 45® C; S. P. 294®, doch verdampft er schon bei gewöhnlicher Tem-
peratur. Unlöslich in H9O, leicht löslich in Schwefelkohlenstoff, Benzol,
Chloroform und Chlorschwefel. Er ist sehr giftig, leuchtet an der Luft im
Dunkeln und entzündet sich an der Luft bei 75®; aus letzterem Grunde und
wegen seiner leichten Oxydierbarkeit wird er unter Wasser aufbewahrt.
Erhitzt man den gewöhnlichen, auch „gelber'' oder „kristallintscher",
genannten Phosphor in verschlossenen eisernen Gefässen auf 250—300*, so
geht er in den sogenannten roten oder amorphen Phosphor aber. Es
ist dies eine rote oder rötlichbraune Masse, unveränderlich an der Luft, un-
löslich in Schwefelkohlenstoff und den andern Lösungsmitteln des gelben
Phosphors. Er ist geschmack- und geruchlos, u n g i f t i g , leuchtet nicht im
Dunkeln und entzündet sich erst bei 260®. Destilliert man ihn in einem
indifferenten Gase, so geht er wieder in den kristallinischen Phosphor fib^.
Grosses Interesse findet in neuester Zeit der von S c h e n c k entdeckte
sogenannte hellrote Phosphor, der nach einem zum Patent an-
gemeldeten Verfahren in feiner Verteilung (zur Verwendung für die Fabri-
kation von Zündhölzern) dargestellt wird. Man erhält den hellroten Phosphor
durch Erhitzen von gewöhnlichem weissen Phosphor in siedendem Phosphor-
tribromid. Diese Modifikation des Phosphors unterscheidet sich wesentlich
von dem durch trocknes Erhitzen gewonnenen roten Phosphor und besteht
aus einer festen Lösung von annähernd 30 T. PBra in P. Der hellrote Phosphor
ist nicht giftig, aber dennoch sehr reaktionsfähig; er dient vor allem zur Dar-
stellung solcher Streichhölzer, die sich an jeder Reibfläche entzünden (vgl. den
Artikel „Z fl n d h ö 1 z e r'O-
Phosphorbronze — Phosphorverbindungen. 893
Gelber Phosphor wird zur Herstellung von Phosphorbronze, Phosphor-
säure und andern Phosphorverbindungen sowie bei der Darstellung von Teer-
farbstoffen benutzt. Pur die meisten dieser Verwendungsarten bedient man
sich in der Te<:hnik lieber des roten Phosphors, soweit dies in den einzelnen
Fällen angängig ist. Die grösste Menge des gelben Phosphors wurde bisher
zur Herstellung von Zündhölzern benutzt, doch wird dies mehr und mehr ver-
boten, und auch im Deutschen Reich ist durch Gesetz die Verwendung von
weissem oder gelbem Phosphor zur Herstellung von Zündhölzern und andern
Zündwaren schon seit dem 1. Januar 1907 untersagt.
Phosphor, deutsches Fabrikat, gelb, in Keilform . 1 kg Mk. 2,70 einschl. Originalkisten
n « n » in Stengen . 1 „ „ 2,90 „ „
n « « roi (amorph) . . 1 „ „ 4,10 „ „
Phosphor:
OhemiKhe Fabrik Grieflhdm-Elektron, Frankfurta. M.
Phosphorbronxe siehe „Bronze n".
Phosphorsaure Salze (Phosphate) siehe unter den betreffenden
Metallverbindungen, so phosphorsauren Kalk unter
„C a 1 c i u m V e r b i n d u n g e n*' u. s. w.
Anlagen und Verfahren für phosphorsaure Salze liefert:
Willy Manger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
Phosphorstahl siehe „Eisenlegierunge n".
Phosphorverbindnnsren. Behandelt sind hier nur solche Verbin-
dungen, die technische Wichtigkeit haben und nicht an andern Orten er-
örtert sind.
1. Phosphorcaicium (Calciumphosphid). CasPs. Zur
Darstellung erhitzt man Kalk zum Glühen in einem Tiegel, dessen Deckel ein
eingesetztes, bis zum Tiegelboden hinabreichendes eisernes Rohr enthält, und
tragt während des Glühens durch das Rohr Phosphorstangen ein. Hierbei ent-
steht Phosphorcaicium im Gemisch mit Calciumphosphat: 14CaO+14P =
5 CasPs -f 2 CasPsOr. Das Phosphorcaicium, welches übrigens auch durch
Schmelzen von Caa(POt)s mit Kalk im elektrischen Ofen gewonnen wird, dient
wesentlich zur Darstellung von Phosphorwasserstoff.
Phosphorcaicium 1 kg Mk. 3,75; bei 20 kg 1 kg Mk. 3,20
in Stängeln ....!„ „ 8,00; „ 20 „ 1 ;, „7,00
KBoigswarter & EbeU, Linden vor Hannover.
2. Phosphorchloride.
a) Phosphortrichlorid (PhoSphorchlorür). PCls. Durch
Oberleiten von getrocknetem Chlorgas über amorphen Phosphor, der in einer
Retorte erwärmt wird, und nachheriges Rektifizieren dargestellt. Wasserhelle,
leicht bewegliche, an der Luft stark rauchende, zu Tränen reizende Flüssigkeit.
Sp. G. (bei 0«) 1,612; Erst. P. — 112»; S. P. 76». Es ist ein gutes Lösungs-
mittel für Phosphor und mischt sich mit Äther, Benzol, Chloroform und
Schwefelkohlenstoff; durch HsO wird es zersetzt. Man verwendet es häufig
als Reagens.
Phosphortrichlorid 1 kg Mk. 2,45; «/o kg Mk. 220,00
b) Phosphoroxychlorid POCU. Durch Destillation von 1 T.
entwässerter Oxalsäure mit 2 T. Phosphorpentachlorid oder durch Behandeln
von PCla mit KClOs erhalten. Nach dem D. R. P. 138 392 gewinnt man es
durch Überleiten von Cl über ein erhitztes Gemenee von Kx)hle mit einem
Mctaphosphat. Ein solches Gemenge erhält man z. B. durch teilweise Reduk-
tion von Calciumphosphat mit Kohle in der bei der Darstellung von Phosphor
üblichen Weise. POCu ist eine leicht bewegliche, wasserhelle, an der Luft
g94 Phosphorverbiadungen.
rauchende FIflssigkeit sp. Q. (bei 0®) 1,712, die bei starkem Abkatüen zu einer
bei — 1,5® wieder schmelzenden, Kristallmasse erstarrt; S. P. 108*.
Phosphoroxychlorid 1 kg Mk. 4,00 ; % kg Mk. 375,00
c) Phosphorpentachlorid PCls. Zur Darstellung leitet man
getrocknetes Chlorgas in eine Lösung von P in CSa ein; hierbei entsteht zu-
nächst PCU, das sich weiter zu dem kristallinisch ausfallenden PCU umsetzt.
Weisse bis blassgelbe Kristallmasse, welche die Augen zu Trflnen reizt; sie
sublimiert ohne zu schmelzen bei 100® und schmilzt unter verstärktem Druck
bei 148®. Mit HiO zersetzt es sich unter Bildung von POCU, und letzteres geht
mit mehr HaO in Phosphorsflure über. Diese Reaktionsfähigkeit gegenober
Hydroxylgruppen macht das PCU als Reagens namentlich fflr die organische
Chemie sehr wichtig.
Phosphorpentachlorid, techn. . 1 kg Mk. 2,75; ®/o kg Mk. 200,00
„ ehem. rein 1 „ „ 3,50; > „ „ 340,00
Phosphorchloride:
ChenlKhe Fabrik Grieaheim-Elektroii, Flraxikfart a. M.
3. Phosphortribromid. PBr«. Zur Darstellung löst man die be-
rechneten Mengen P und Br, jede für sich, in CS», mischt unter guter Kahlung,
verjagt das Lösungsmittel und rektifiziert. Man kann auch Br vorsichtig zu
amorphem Phosphor tropfen lassen, wobei nur die ersten Tropfen Feuer-
erscheinung verursachen. Nach einer vorläufigen Mitteilung von Christo-
m a n o s (Ber. D. ehem. Ges. 1904, 37, 2883) erhält man sehr reines Phosphor-
tribromid in einer Ausbeute von 88 % durch Einwirkung von Br auf gewöhn-
lichen gelben P unter einer Benzolschicht. PBrs ist eine wasserhdle, beweg-
liche Flüssigkeit vom sp. Q. 2,925 bei 0<»; S. P. 175^ Es raucht stark an der
Luft und wird durch HiO unter Erhitzung zersetzt.
Phosphortribromid 1 kg Mk. 14,00
4. Phosphorkupfer siehe „Kupferlegierunge n".
5. Phosphorsäure.
a) Phosphorsäureanhydrid (Phosphorpentoxyd) PsO«. Durch
lebhafte Verbrennung von Phosphor in Eisenblechzylindern unter einem Strome
trockner Luft erhalteta. Es bildet ein weisses, schneeähnlicbes, lockeres
Pulver, das aus der Luft mit grosser Energie HsO anzieht, indem es damit Meta-
phosphorsäure bildet: PsOi + HtO = 2 HPOs.
Wasserfreie Phosphorsäure (Phosphorpentoxyd) 1 kg Mk. 3,15
b) Phosphorsäure (Acidum phosphoricum). Die gewöhnliche
Phosphorsäure (Orthophosphorsäure) HsPO« erhält man am ein-
fachsten durch Zersetzung von Calciumphosphat mit verd. HsSOt entsprechend
der Gleichung: Cas(POt)f + 3 H,S04 = 2HsP04 + 3CaS0t; doch ist diese
Säure sehr unrein und lässt sich Oberhaupt kaum von sämtlichen Neben-
bestandteilen befreien. Wo eine vollständig reine HsPOt nötig ist, stellt man
sie durch Oxydation von Phosphor mit HNOs dar; die Reaktion wird durch
Zusatz geringer Mengen von Br oder namentlich J sehr befördert — Nach dem
Franz. Pat. 340 272 soll man Phosphate mit Kohle mischen und im Vakuum
bei höchstens BOO^ abdestillieren; es sollen sich dabei Dämpfe verschiedener
Phosphorsäuren entwickeln, die in H3O oder Alkali aufgefangen werden. Das
Engl. Pat. 2284 von 1904 schreibt vor, natürliche Aluminiumphosphate auf
etwa 800^ zu erhitzen (jedoch ist hier nicht wie bei dem vorigen Verfahren von
einem Kohlezusatz oder Vakuum die Rede); die entstehenden Phosphorsäure-
dämpfe sollen abgesaugt und durch H9O oder Alkali absorbiert werden.
Reine Orthophosphorsäure bildet, unter ISO** verdampft, einen farblosen
Sirup, der grosse, sehr hygroskopische Kristalle ausscheidet. Beim Erhitzen
spaltet sie HiO ab und geht bei 200— 300<> in Pyrophosphorsäure HiPaOr und
bei 400*» unter weiterem HjO-Verlust in Metaphosphorsäure HPO»
über; letztere erstarrt zu einem farblosen Olas (glasige Phosphor-
säure). Man benutzt Phosphorsäure zur DarsteUung von Phosphaten und
von Wasserstoffsuperoxyd.
Photogen — Photographische Aufnahmen. 395
PhotphonSure, flüssig, tcchn., gereinigt, 25% (27<» B^} % kg Mk. 27,00
n 40%(44OBc) oj^ ^ ^ 35^00
, „ ehem. rein (1,094) Ph. Austr % „ „ 41,00
„ (I.120j Ph.G.lI % „ „ 50.00
„ „ (1,154) D. A. IV •/o „ „ 59,00
. n (l.löO - 20« B6) o/o „ „ 60.00
„ „ (1,Ö00 - 34« Bc) 0/^ „ „ 9t>,00
„ „ (1,..00 - 490 Be) 0/0 „ „ 139.00
» « (»,700 = 60« B^) % „ „ 170,00
„ „ (1.750 = 63« Be) % „ „ 175.00
» „ „ fUr Analyse In» 4.00
„ krist., ehem. rein 1 „ „ 3.30
Glasige Phosphorsäure in Stücken 1 „ „ 3,10
„ Stängeln 1 „ „ 3,20
nigawarter k Ebell, Linden Tor Hannover.
5. Phosphorsulf ide. Wird amorpher Phosphor mit Schwefel zu-
mmengeschmolzen, was in jedem Verhältnis geschehen kann, ßo erhält man
rbindungen, die als Pbosphorsulfid, Phosphorsesquisuifid, Phosphortri-
!fid u. s. w. bezeichnet werden. Davon wird namentlich das Phosphor-
squisulfid in grosser Menge dargestellt, und zwar jetzt meistens so,
SS roter Phosphor und Schwefel mit einem kleinen Oberschuss des letzteren
nischt und hierauf unter COi langsam auf 330* erwflrmt werden. Das
3sphorsesquisulfid findet bei der Fabrikation der Überall entzündlichen so-
lannten phosphorfreien Zündhölzer Verwendung (vgl. den Artikel
und holz er*').
Phosphortrisulfid 1 kg Mk. 4,20; % kg Mk. 375,00
Phosphorpcntasulfid 1 „ „ 3,50; % „ „ 325,00
Phosphorscsquisulfid 1„ „ 3,50; % „ „ 335,00
liache Fabrik Grleaheim-Elektron, Frankfurt a. M.
6. Phosphorzinn siehe „Z i n n 1 e g i e r u n g e n".
Phosphorverbindungen :
t Broa. & Co., New York, Not 2 o. 4 Stone Street (s. Ins.- Anh. S. 18).
Phosphorsaure:
Hwarter & EbeU, Linden vor HannoTer.
Photogen siehe „S o 1 a r 0 1".
Pbotograplilsolie Anfnaluneii. Ist schon allgemein die Bedeutung
V b b i 1 d u ng als Unterstfitzungsfaktor des geschriebenen Wortes ausser-
ntiich gewachsen, so gilt das noch viel mehr im besondern von den Qe-
n der Naturwissenschaft und Technik. Hier lassen sich viele Dinge
laupt nur mit Hilfe bildlicher Darstellungen deutlich machen, und so
achten wir in Lehrbüchern, in Katalogen und Prospekten, in Artikeln
Abhandlungen von Tag zu Tag mehr, wie sich das Bild neben dem Texte
ng verschafft, ja in seiner Bedeutung oft weit über das Wort hinausreicht.
Trotzdem ist unserer Ansicht nach die Art, wie die Mehrzahl solcher Ab-
igen entsteht, nicht die richtige, d. h. sie steht nicht unmittelbar genug
Ziehung zu dem Sachverständigen, dem Fachmann, dem Erfinder, Kon-
eur u. s. w. Ist von irgendemem Apparat eine bildliche Wiedergabe
so wird der Apparat zum Zeichner gebracht oder in das photographische
r einer Reproduktionsanstalt, um auf die eine oder andere Weise fest-
en zu werden. Allerhöchstens erscheinen Zeichner oder Photograph
bei dem Auftraggeber und machen dort unter mehr oder weniger inten-
\nleitung des Fachmanns die Aufnahme. Da zeigt sich denn fast immer,
der Zeichner die Sache nicht richtig aufgefasst oder den Auftrag zu
tierisch'" auszuführen sich bemüht hatte, so dass Abänderungen und
g96 Photographische Aufnahmen.
Wiederholungen das Gewöhnliche sind. Handelt es sich um photographiscbe
Aufnahmen, so wird die unzweckmflssige und dem beabsichtigten Ziele zu-
widerlaufende Art der Wiedergabe sogar erst nach einigen Tagen offenbart
wenn man den „Probeabzug"' erhält, und dann bleiben oft nur zwei Möglich-
keiten: sich entweder mit einem nicht ganz vollkommenen Bilde zu begnügen
oder aber die Kosten und Umständlichkeiten einer zweiten photographischen
Aufnahme zu tragen. Und zu alledem kommen oft Bedenken, dem Photo-
graphen den Eintritt in ein vielleicht aus manchen Ursachen streng abgeschlos-
senes Fabrikgebäude, Laboratorium u. s. w. zu gewähren.
Deshalb sind wir der Ansicht, dass weitaus mehr, als dies jetzt ge-
schieht, der Gelehrte und Techniker sowie namentlich auch der Fabrikant die
photographischen Aufnahmen, welche den beabsichtigten Reproduktionen zu-
grunde liegen sollen, selbst ausführen lerne, ja diese Ausführung mit za
seinen vornehmsten Pflichten rechnen solle. Dann wird auch der Kreis der
Abbildungen in wünschenswerter Weise erweitert, ihre Zweckdienlichkeit be-
deutend erhöht und die Möglichkeit von Missdeutungen wesentlich verringert
werden.
Der Kreis der Darstellungen ist sehr weit. Da werden neue Labora-
toriumsgeräte und Apparate zusammengestellt, die auf keine Weise
besser veranschaulicht werden können als durch gute, verständnis-
volle photographische Wiedergaben. Dasselbe gilt von ganzen Ver-
suchsanordnungen, weiter von Maschinen, Transportvorrichtungen,
Gebäudeanlagen u. s. w. Nicht minder werden Produkte der chemischen In-
dustrie wiedergegeben werden können, so z. B. Kristallaggregate.
Diese kurzen Andeutungen müssen hier genügen; sie werden die Wichtigkeit
der Photographie in den Händen des Fachmanns — dieses Wort in bezng auf
die darzustellenden Objekte angewendet — schon zur Genüge beweisen«
Unsere Ansicht geht also dahin, dass jedes chemische Laboratorium, und
zwar sowohl Unterrichtslaboratorien als Handelslaboratorien und solche für
Nahrungsmittel- und forensische Untersuchungen, einen guten photographi-
schen Apparat haben müssen. Ebenso darf ein solcher keiner Fabrik der
chemischen Industrie fehlen, weiter keiner Werkstätte für Laboratoriumsaus-
rüstung, für Herstellung wissenschatiicher Apparate, technischer Ausrüstungs-
gegenstände u. s. f. Ganz besonders bedeutungsvoll wird der photographtsche
Apparat naturgemäss für die Maschinenfabriken werden, die ja schon jetzt
zur Veranschaulichung ihrer Erzeugnisse die Reproduktionstechnik in grossem
Umfange heranziehen.
Wesentlich ist vor allem die richtige Wahl der photographischen Aus-
rüstung. Sie muss allen vorkommenden Zwecken genügen und durchaus vor-
zügliche Aufnahmen ermöglichen, denn nur solche können von der Reproduk-
tionstechnik zu guten Bildstöcken u. s. w. verarbeitet werden. Auf der andern
Seite darf der Preis des Ganzen nicht allzu hoch sein, jedenfalls bei weitem
nicht so hoch wie bei den Apparaten der Reproduktionsanstalten. Nach lang-
jähriger Erfahrung und sorgsamen Versuchen schlägt der Verfasser in dieser
Beziehung folgendes vor:
Zweckmässig ist eine solide Reisekamera quadratischer
Konstruktion. Eine feststehende Atelierkamera empfiehlt sich nicht;
vielmehr muss die Möglichkeit bleiben, den Apparat ohne grosse Mühe weg-
zubringen. Als Format genügt durchaus 13 X 18 cm; wenn die Aufnahmen
nur den höchsten Grad von Schärfe haben, wenn vor allem das Objektiv gut
genug ist, so kann nach der in Grösse 13 X 18 ausgeführten Originalaufnahme
jede Keproduktionsanstalt auch grössere Bildstöcke genügender Schärfe her-
stellen. Die Kamera muss mindestens doppelten Bodenauszug
haben, d. h. der Auszug muss etwa auf 45 cm zu erweitern sein. Viel besser
noch ist dreifacher Auszug, wodurch man die Möglichkeit gewinnt, kleine
Gegenstände (z. B. Webemuster; Kristalle) erheblich vergrössert aufzunehmen.
Zu leicht darf der Apparat natürlich nicht sein; der ins Ause gefasste Zweck
verlangt vielmehr eine sehr solide Arbeit. Das Stativ sei stark und stabil;
man wähle ein zwei- oder dreiteiliges. Die Kamera mit Stativ wird sich bei
Erfüllung aller erwähnten Bedingungen auf 100-~200 Mk. stellen. Die B e -
Photographische Aufnahmen. 397
schlage der Kamera seien aus Reinnickel oder aber sehr stark vernickelt;
Messingbeschläge empfehlen sich jedenfalls dann nicht, wenn der Apparat in
einem mit sauren Dämpfen gefüllten Fabrikraum, wenn auch nur vorüber-
gehend, benutzt werden muss.
Der wichtigste Teil der Ausrüstung ist das Objektiv. Hier heisst
Sparsamkeit Verschwendung, denn ein minderwertiges Objektiv ermöglicht
niemals höchste Leistungen, und doch sind letztere unumgänglich notwendig,
wenn wirklich aus den gemachten Aufnahmen gute Bildstöcke hervorgehen
sollen. Mit einem Objektiv lässt sich nicht viel anfangen, während eine
Serie guter Objektive ausserordentlich teuer wird. Weitgehende Erfahrungen
berechtigen uns dazu, die Anwendung von Objektivsätzen zu em-
pfehlen. Demjenigen, der nur Amateuraufnahmen macht, ist die Anschaffung
eines Objektivsatzes weniger anzuraten, weil das fortwährende Ab- und Zu-
sammenschrauben der Bestandteile nach und nach schädlich wirkt — nicht nur
auf die Fassung sondern wegen der möglichen Veränderung des Linsen-
abstandes auch auf die optische Leistung. Derartige Bedenken fallen aber
für die vorliegenden Zwecke, wo jede Aufnahme etwas Wesentliches und
Durchdachtes darstellt, durchaus weg; bei einigermassen vorsichtiger Hand-
habung dürfte man noch nach vieljähriger Benutzung eines Objektivsatzes
dieselben Leistungen erzielen wie im Anfang, ja eigentlich entsprechend der
gewonnenen Erfahrung noch bessere.
Gut muss der Objektivsatz freilich sein. Ohne damit eine Kritik aller
andern Fabrikate zu verbinden, können wir doch nach eingehenden Versuchen
den Z e i s s sehen Protarsatz und den Voigtländer sehen Kolli-
nearsatz ganz besonders empfehlen; ersterer kostet für Platte 13X18 cm
Mk. 295,00, letzterer für dieselbe Grösse Mk. 210,00.
Mit diesen Objektivsätzen wird man durchaus jeder Aufgabe ge-
recht werden können. Man wird das Objekt bei gegebener Entfernung in ver-
schiedener Grösse aufnehmen, die Blendenöffnung nach der gewählten Brenn-
weite variieren können und — richtige Anwendung vorausgesetzt — eine „ge-
schnittene Schärfe** erzielen, die die gemachten Aufnahmen jeder Reproduk-
tionsanstalt als willkommenes Material erscheinen lässt.
Ein Momentverschluss ist nicht durchaus nötig, weil es sich
meistens um Zeitaufnahmen handeln wird. Aber es kommen doch auch
Momentaufnahmen vor, so zur Wiedergabe von Verpuffungserscheinungen,
von im Gang befindlichen Maschinen u. s. w. Dann ist auch für Zeit-
aufnahmen das Arbeiten mit dem Gummiball bequemer als mit dem
Objektivdeckel.
Über die Technik der Photographie, auch In bezug auf den hier vor-
liegenden besonderen Zweck, können wir an dieser Stelle nichts sagen. Nur
einige Worte über das Plattenmaterial:
Man wird gut tun, durchweg farbenempfindliche (ortho-
chromatische) Platten zu verwenden, um die Tonwerte in richtigerer
Wiedergabe zu erhalten. In vielen Fällen hat dazu dann noch eine G e 1 b -
Scheibe zu treten, wovon man gewöhnlich drei Heiligkeitsgrade vorrätig
hält. Bei der Aufnahme von Glasapparaten, von blanken Maschinenteilen usw.
erhält man oft Lichtreflexe, die leicht an den entsprechenden Stellen zur Ver-
schleierung (Solarisierung) der Platte führen. Um diesem Übelstande zu be-
gegnen, bedient sich Verfasser ausschliesslich der orthochromati-
schen Isolar-Platten, die vor der Solarisation wesentlichen Schutz
bieten und recht empfohlen werden können. Ein weiteres Mittel, um die
durch Lichtreflexe und andere Umstände bedingten grossen Belichtungs-
differenzen in den verschiedenen Teilen der Platte auszugleichen, bietet der
Zusatz von Azetonsulfit zum Entwickler; das Azetonsulfit wirkt stark
verzögernd und hindert mit fast unbedingter Sicherheit jede Entstehung von
Lichthöfen (vgl. unter „Photographische Chemikalie n").
Im allgemeinen wird man danach trachten, möglichst alle Aufnahmen
bei Tageslicht zu machen und lieber länger zu belichten, falls die Be«
leuchtung ungünstig ist. Aber oft handelt es sich um bewegte Objekte oder
um starken Erschütterungen ausgesetzte Räume, wodurch längere Belichtung
BlQcher VII. 57
g98 Photographische Chemikalien.
unmöglich wird. Dann muss man zu künstlicher Beleuchtung seine
Zuflucht nehmen, z. B. zum Magnesiumbiitzlicht Dabei treten at)er
besonders leicht starke Lichtreflexe auf, die durch Benutzung von Isolar-
platten, event ausserdem durch Azetonsulfitzusatz zum Entwickler unschäd-
lich gemacht werden müssen. Das gleiche gilt auch, wenn man elektrisches
Bogenlicht zur Beleuchtung verwendet, namentlich wenn die Leuchtkörper
mit im Bilde sichtbar werden müssen. —
Ist die Aufnahme gelungen, so bleibt es gleichgültig, durch welche Re-
produktionsart sie festgehalten werden soll, ob Photogravüre, Lichtdruck,
Autotypie u. s. w. in Betracht kommt Man wird gut tun, nicht das Positiv
der Reproduktionsanstalt zu übergeben, sondern direkt das fertige Negativ;
die Reproduktionsanstalt kann sich dann ihren Wünschen und Erfordernissen
entsprechende Positive selbst anfertigen.
Viel zu wenijs: benuü^t werden noch Stereoskop-Aufnahmen.
Zur Demonstration von Apparaten und Laboratoriumsgeräten, Versuchsan-
ordnungen u. s. w. ist vielfach die photographische Wiedergabe durch ein
einfaches Objektiv mittels einer Einzelaufnahme nicht zu erreichen, weil daraus
die räumliche Anordnung von hintereinander liegenden Gegenständen oft nur
sehr mangelhaft oder gar nicht zu ersehen ist. Sobald man dagegen eine
Stereoaufnahme benutzt, ist die räumliche Anordnung mit einem Schlage zu
übersehen, unter Umständen sogar auszumessen. Wir glauben, dass sich
stereoskopische Darstellungen in Katalogen und anderen Publikationen bald
in grösserem Massstabe einführen werden, besonders seit es bequem und
sorgfältig gearbeitete Stereoskopaufnahme- und -Betrachtunsrsapparate gibt.
Ausgezeichnete Dienste leistet z. B. für solche Zwecke der Z e i s s -
Stereo-Palmos (9X12), ein Apparat, der als Objektive die sehr guten
Zeissschen T e s s a r e besitzt und auch für einfache und Panoramenauf-
nahmen benutzt werden kann (Apparat kompl. mit Objektiven und Aus-
rüstung Mk. 392,00). Um beim Betrachten der Stereobilder einen natur-
wahren Eindruck zu erhalten, bedient man sich des Verant-Stereo-
skopes (Preis Mk. 75,00).
Photographische Aufnahmen:
Carl ZtAat, Jena.
Photoffraphlsolie Ohemlkalign. Von der Fülle der hierhergehörigen
Substanzen können wir im folgenden nur die wichtigsten kurz behandeln.
I. Entwlokler.
1. Adurol. Ein Bromsubstttutionsprodukt des Hydrochinons, dessen
Darstellung durch D. R. P. 111 798 geschützt ist In seiner Entwicklungsfähig-
keit steht es zwischen dem Hydrochinon und den eigentlichen Rapidentwick-
lern. Mit Adurol lassen sich ohne Verwendung kaustischer Alkalien stark
konzentrierte, fertig gemischte und längere Zeit haltbare Vorratslösungen her-
stellen. Da sich der fertig gemischte Entwickler nicht durch Oxydation an der
Luft bräunt, so kann er wiederholt benutzt werden. Vorratslösung A: 10 g
Adurol, 80 g krist. Natriumsulfit, 500 ccm HtO; B: 60 g Pottasche, 500 g HiO.
Für Zeitaufnahmen mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 1 Teil HtO.
Adurol H Mk. 6,50
2. Amidol (1:2:4 Diamidophenolsulfat). Leicht löslich in HsO; es
liefert im Gegensatz zu den andern organischen Entwicklern mit NatSOs ohne
jedes weitere Alkali kräftig wirkende Entwicklerlösungen, wird also wie der
alte Eisenojcalatentwickier in neutraler oder schwach sauerer Lösung ver-
wendet. Es entwickelt schnell und mit guten Abstufungen. Vorratslösung:
200 g krist. Natriumsulfit in 1000 ccm HtO zu lösen, dann erst 20 g Amldot
zusetzen; zum Entwickeln wird die Lösung mit 3-~4 Teilen HtO verdünnt.
Wird der Entwickler nicht häufig gebraucht, so empfiehlt sich, nur eine Lösung
von 50 g krist. Natriumsulfit in 1000 ccm HtO vorrätig zu halten und zum Qe-
Photographische Chemikalien. g99
kurz vor der Entwicklung auf 100 ccm der Sulfitlösung 0,5 g Amidol
tanz zuzusetzen.
Ol H Mk 7,50
p-Amidophenol. Die Entwicklungssubstanz des unter No. 16
en Rodinals. Es entwickelt mit Alkalikarbonaten langsam und sehr
t Ätzalkalien dagegen schnell und sehr kräftig. VorratslOsung A: 20 g
)phenol in 1 1 HsO; B: 120 g krist. Natriumsulfit, 120 g Pottasche in
; zum Gebrauch mischt man 1 Teil A mit 2 Teilen B.
idophcnol H Mk. 7,50
Brenzkatechin (o-Dioxybenzol). Es entwickelt langsam, aber
tensiver als das Hydrochinon. Es empfiehlt sich vor allem folgende
ösung, A: 20 g krist. Natriumsulfit in 500 ccm HsO lösen, dann 10 g
techin zusetzen; B: 100 g Pottasche in 500 ccm HsO; zum Gebrauch
nan 1 Teil A, 1 Teil B und 1 Teil HsO.
katechin, krist 1 kg Mk. 25,00
E d i n 0 1 (p-Amidosaligenin). Schleierfrei, weich und detailreich
der Rapidentwickler, vielseitig verwendbar. Es empfiehlt sich z. B.
Vorratslösung: in 100 ccm HsO löst man der Reihe nach 7,5 g Azeton-
iehe unten), 5 g Edinol, 30 g Pottasche und 0,5 g Bromkalium; die
ist zum Gebrauche zehnfach zu verdünnen. Verdünnt man die gleiche
100— 300 fach mit HsO, so eignet sie sich gut zur Standentwicklung,
ivird auch folgender Edinol-Hydrochinon-Entwickler:
:m HsO löst man der Reihe nach 5 g Azetonsulfit, 30 g krist. Natrium-
g Edinol, 0,5 g Bromkalium, 1 g Hydrochinon und 30 g Pottasche,
ung dient in konzentrierter Form zur Entwicklung unterbelichteter
1 doppelter Verdünnung für normal exponierte Films, in 4— 6 fachet
ung für Platten aller Art, in 6—10 facher Verdünnung für Bromsilber^
l, krist H Mk. 7,50
lentwickler, konz., flüssig 0,5 1 „ 5,00
l-Patronen lOSt „ 3,30
: i k o n o g e n (amido-;9-naphtol-^-sulfosaures Natrium). Es liefert
) von hervorragend harmonischer Durchzeichnung, darf aber nicht
IT 20** C. verwendet werden, da sonst dünne und flaue Negative ent-
Man empfiehlt folgende Lösung: 120 g krist. Natriumsulfit, 50 g Pott-
id 30 g Eikonogen löst man in 1 1 koch. HsO und füllt die Lösung noch
gut zu verschliessende Flaschen ab; die Lösung ist unbegrenzt halt-
Irkt sie zu kräftig, so ist sie mit HsO zu verdünnen, während man nur
te der Pottasche nimmt, wenn man besonders weiche Negative er-
ill. Da das Eikonogen an sich weich arbeitet, kombiniert man es gern
hart entwickelnden Hydrochinon. Ein guter Eikonogen-Hy-
inon-Entwickler besteht aus folgenden Lösungen, A : in
koch. HsO löst man der Reihe nach 100 g krist. Natriumsulfit, 16 g
en, 4 g Hydrochinon; B: 40 g Pottasche in 200 ccm HsO. Zum Ent-
mischt man 180 ccm A und 4Ö ccm B, dazu zweckmässig noch
m Bromkaliumlösung (1 : 10).
3gcn H Mk. 8,00
Eisenoxalat Der saure Eisenoxalatentwickler ist durch die
hen Entwickler alkalischen Charakters sehr zurückgedrängt worden,
inoch wird er noch immer viel gebraucht. Er setzt sich zusammen
tnden Lösungen, A: 300 g neutr. Kaliumoxalat in 1 1 dest. HsO; B: 100 g
iol in 300 ccm dest. HsO, dazu 5 Tropfen reine HsSO«. Beim Ent-
nimmt man 3—4 vol. A, in die man 1 vol. B giesst. Durch Verände-
' Mischungsverhältnisse lässt sich dieser Entwickler in so verschie-
eise „umstimmen'*, wie dies kaum bei irgendeinem andern Entwickler
ist.
3 1 y z i n (p-Oxyphenylglyzin). Ausgezeichneter Entwickler, der sehr
d zarte, rein schwarze Negative liefert; er entwickelt sehr langsam,
57*
900 Photographische Chemikalien.
ertaubt beträchtliche Belichtungsunterschiede und wird von Temperatur-
Schwankungen wenig beeinflusst. VorratslOsung: 100 ccm H9O, 25 g krist.
Natriumsuifit; nach der Lösung fügt man 5 g Qlyzin zu, rührt um, setzt 25 g
Pottasche zu und schüttelt, bis völlige Lösung eingetreten ist. Zum Gebrauch
wird die Lösung mit 3-~5 T. HtO verdünnt. Besonders beliebt ist das Qlyzin
in Form des Standentwicklers; hierfür empfiehlt sich folgende Zu-
sammensetzung: 2 g Glyzin, 500 — 1000 ccm luftfreies HtO, 2 e krist. Natrium-
suifit und 15 g Pottasche. Für richtig oder kurz belichtete Platten nehme
man die angegebene kleinste, für stark überbelichtete Platten die an-
gegebene g r ö s s t e Wassermenge.
Glyzin H Mk. 7,f)*J
9. Hydrochinon (p-Dioxybenzol). Eine von Amateuren bevorzugte
Entwicklungssubstanz; es gibt ausserordentlich kräftige, ja sogar etwas harte
Negative von blauschwarzer Farbe. Das Bild erscheint bei der Hervorrnfung
verhältnismässig spät, entwickelt aber dann schnell aus; der Hydrochinon-
entwickler arbeitet gut nur bei Temperaturen von über 18® C. — Vorratslösung:
In 150 ccm HtO löst man zuerst 40 g krist. Natriumsulfit, hierauf 5 g Hydro-
chinon und zuletzt 65 g Pottasche; durch Einstellen des Qefässes in warmes
Wasser erleichtert man die Lösung. Zum Gebrauch verdünnt man die halt-
bare Hydrochinonlösung mit 4 — 6 T. HtO. Da das Hydrochinon etwas hart
arbeitet, kombiniert man es gern mit andern Entwicklern; Vorschriften dazu
siehe unter 5. Edino],6. Eikonogen und 11. M e t o 1.
Hydrochinon . . . ., 1 kg Mk. 7,X>
10. I m o g e n s u 1 f i t. Kein neuer Entwickler sondern nur eine Zu-
sammenstellung mehrerer bekannter Entwickler, denen die erforderliche Menge
krist. Natriumsulfit gleich zugesetzt ist. Vorratslösungen A: 1 T. Imogen-
sulfit in 12 T. H>0, B: kalt gesättigte Sodalösung. Für richtig belichtete
Platten mischt man 2 vol. A mit 1 vol. B, für Unterbelichtung 2 voL A, 1 vol. B
und 2 vol. HtO, für Überbelichtung wiederholt gebrauchter Entwickler oder
solcher mit Bromkaliumzusatz. Die Entwicklung ist in etwa 4 Min. beendet;
die Platten zeigen sich gut moduliert.
Imogensulfit H Mk. 1,65; 1 kg Mk. 12,50
11. Metol = Monomethyl-p-amido-m-kresolsulfat. Ausserordentlich
rasch und energisch wirkender Entwickler, bei dessen Verwendung die Ent-
wicklung in 2—3 Minuten vollendet zu sein pflegt; selbst bei länger dauernder
Entwicklung zeigen die Negative keine Neigung zur Härte. Vorratslösung:
In 1 1 dest. HtO löst man zunächst 15 g Metol und hierauf nacheinander 150 g
krist. Natriumsulfit, 75 g Pottasche und 2 g Bromkalium. Zur Entwicklung
verdünnt man die Lösung gewöhnlich mit 3 T. HtO. Sehr beliebt ist der
Metol-Hydrochinon-Entwickler; er besteht aus den Lösungen
A: 400 ccm dest. HtO, 2 g Metol, 40 g krist. Natriumsulfit, 4 g Natriumphos-
phat (NatHP04), 3,5 g Hydrochinon und 2 ccm Fixiernatronlösung 1 : 100;
B: 400 ccm dest. HtO, 40 g Pottasche. Zum Gebrauch mischt man gleiche
Teile A und B.
Metol H Mk. 7,50
12. O r 1 0 1. (Verbindung von 2 mol. Methyl-o-amidophenol -f 1 mol.
Hydrochinon). Wird ohne Alkali benutzt; auch kann man ihm Fiziematron
zusetzen, wodurch die Platten merkwürdigerweise nicht verschleiern, sondern
geklärt werden. Es arbeitet klar und kräftig; die Lösungen sind gut haltbar,
lan bereitet die Vorrats! ösungen A: 1000 ccm kalt. HtO, 7,5 g Kaliummeta-
bisulfit, 15 g Ortol; B: 1000 ccm HtO, 120 g krist. Soda, 180 g krist. Natrium-
suifit, 1 — 2 g Bromkalium, 10 ccm Fixiernatronlösung 1 : 20. Zum Gebrauch
mischt man gleiche Teile A und B; wünscht man langsamere Entwicklung und
weichere Negative, so mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 2 Teile HtO. In der
Lösung B kann man übrigens die 120 g Soda durch 60 g Pottasche ersetzen.
Ortol H Mk. 7,oC»
13. Paraamidophenol siehe 3. p-AmidophenoL
Photographische Chemikalien. 901
14. P i n a k o 1 P. Konzentrierter, haltbarer Rapidentwickler, der als
entwickelnde Substanz P y r o g a 1 1 o 1 (s. No. 15) enthält. Dagegen sind
darin weder ätzende noch kohlensaure Alkalien vorhanden; an Stelle des-
selben tritt das unten erörterte Pinakolsalz N, ausser welchem nur noch
Natriumsulfit darin enthalten ist. Die Entwicklung mit Pinakol P geht
schneller, kräftiger und klarer als beim alten Pyro-Entwi ekler vor sich; auch
färbt Pinakol P weder Finger noch Gelatineschicht und kann niemals ein
Kräuseln dei Schicht veranlassen. Zum Gebrauch wird die Lösung mit der
&— 10 fachen Menge H«0 verdünnt.
Pinakol P Va 1 Mk. 2,00
15. Pyrogallol (1:2: 3-Trioxybenzol). Die „Pyro-Entwickler"
arbeiten schnell und kräftig; sie lassen sich in sehr weiten Grenzen den Be-
lichtungsunterschieden anpassen. Ein Nachteil ist dagegen, dass Pyrogallol
giftig ist, dass die gemischten Lösungen sich nicht lange halten und dass sie
die Finger bräunen. Man bereitet folgende Vorratslösungen A: 100 g krist.
Natriumsulfit in 500 ccm dest. HaO, dazu 14 g Pyrosallol und 6 Tropfen HsSO«;
B: 50 g krist. Soda in 500 ccm dest. H9O. Beide Lösungen halten sich in gut
verschlossenen Flaschen längere Zeit; zum Gebrauch mischt man 1 Teil A,
1 Teil B und 1 T. HjG. Ausser diesem Pyro-Soda-Entwickler be-
nutzt man auch Pyro-Pottasche-Entwickler. Zu diesem setzt
man folgende Vorratslösungen an. Lösung A: 25 g krist. Natriumsulfit in
100 ccm dest. HsO, dazu 10 g Pyrogallol und 3 — 4 Tropfen (bis zur schwach
saueren Reaktion) reine HsSO^; Lösung B: 45 g reine Pottasche und 12,5 g
krist. Natriumsulfit in 100 ccm. Zum Gebrauch mischt man 100 ccm
H,0 + 3 ccm A + 3 ccm B.
Pyrogallol, krist 1 kg Mk. 7,50
16. R o d i n a 1. Konzentrierte Entwicklerlösung, deren entwickelnde
Substanz das unter 3. genannte p-Amidophenol ist. Die Lösung besteht aus:
50 g krist. Natriumsulfit und 25 g K>COa in 1000 g dest. HtO, dazu 5 g p-Amido-
phenolchlorhydrat. Die Lösung ist fertig käuflich; im konzentrierten Zustande
ist sie fast unbegrenzt haltbar. Man benutzt sie in starker Verdünnung;
bei geringerer Verdi^nnung (1 : 10 bis 1 : 20) entwickelt sie äusserst schnell
und kontrastreich, bei grösserer Verdünnung (1 :30 bis 1 : 40) dagegen lang-
sam und weich.
Rodinal Vi 1 Mk. 5,00
17. U n a 1. Es ist Rodinal in fester Form, enthält also ausser p-Am!do-
Dhenol die notwendis^en Zusätze. Man hat mithin die entsprechende Packung
nur in der vorgeschriebenen Menge H2O zu lösen, um ^gebrauchsfertiges Ro-
dinal zu erhalten.
Originalpackungen zu 2 5 10 20 40 100 g
Für 100 250 500 ccm 1 2 5 1 Lösung.
Preis 0,20 0,35 0,50 0,90 1,50 3,00 Mk.
Schachteln zu . . . 10x2 5x5 5x10 g
Preis 1,90 1,70 2,40 Mk.
Azetonsulfit-Bayer (Azetonbisulfit). Ausgezeichneter Ersatz
fOr Natriumsulfit und Kaliummetabisulfit in den Entwicklerlösungen. Ferner
ist das Azetonsulfit ein gutes Verzögerungsmittel fi)r Rapidentwickler, derart,
dass sogar Platten, die mehrere tausendmal überbelichtet sind, mit Hilfe von
Azetonsulfit noch klar entwickelt werden können. Weiter ist Azetonsulfit ein
Konservierungsmittel für Entwicklerlösungen, ein Klärmittel für Fixierbäder,
ein Klärbad für Entwicklungspapiere und endlich ein Schwärzungsmittel für
die Quecksilberverstärkung.
Azetonsulfit „Bayer", krist H Mk. 1,35
„ „in konz. Lösung 1 kg „ 6,50
Pinakolsalz N = 20% ige Lösung von amidoessigsaurem Natrium.
I^as Pinakolsalz N ersetzt bei organischen Entwicklern das Alkali, ohne dessen
902 Pbotographische Chemikalien.
angreifende Wirkungen auf Haut und Oelatineschicht zu äussern. Die mit
Pinakolsalz angesetzten EntwicklerlOsungen abertreffen die mit Soda und Pott-
asche betractitlich an Rapiditat, Kraft und Klarlieit.
Pinakolsalz H Mk. 6,00
II. Fixler-t Ton- md ToifbcierbUer.
Das neutrale Fixierbad, das aus einer Lösung von 1 T. Fixiernatron
(Natriumthiosulfat) in 4 T. HsO besteht, wird fast gar nicht gebraucht; viel-
mehr benutzt man beinahe ausnahmslos ein saures Fixierbad, weil dieses
die Oelatineschicht hflrtet, die Platten klflrt, und die FixierlOsung selbst langer
klar halt. Saueres Fixierbad erhalt man, wenn man dem neutralen Bade auf
100 ccm etwa 5 ccm sauere Sulfitlauge (NatriumbisulfitlOsuiig) zusetzt Oder
man bereitet die Losungen A: 250 g krist. Natriumsulfit, 1000 ccm HtO, 30 ccm
konz. HsSO«; B: 250 g Fixiernatron, 1000 ccm HtO. Das gebrauchsfertige
sauere Fixierbad erhalt man durch Mischung von 1000 ccm B mit 50—60 ccm A.
Übrigens ist ein s a u e r e s F i x i e r s a 1 z in dem Handel, das man nur 1 : 4
bis 1 :8 in HtO aufzulösen hat, um gebrauchsfertiges, saueres Fixierbad zu
erhalten.
Bei den Tonbadern wird das Tonen der Papierkopien vor dem
Fixieren vorgenommen, wahrend die Tonfixierbader das Tonen (Ool-
den) und Fixieren gleichzeitig besorgen. Ein gutes Tonbad besteht aus folgen-
den drei Lösungen A: 4 g Borax in 1000 ccm dest. HtO; B: 4,5 g geschmol-
zenes Natriumazetat in 1000 ccm dest. HtO; C: 1 g Ooldchloridnatrium in
50 ccm dest. HtO. Zum Oebrauch mischt man 100 ccm A, 100 ccm B und
&— 10 ccm C.
Saueres Tonfixierbad: 250 g Fixiernatron, 25 g Rhodanammo-
nium, 10 g Bleiazetat, 5 g Zitronensaure und 0,4 g Qoldchlorid in 1000 ccm
dest. HtO.
Neutrales Tonfixierbad: 250 g Fixiernatron, 20 g Bleiazetat,
10 g Calciumchlorid und 0,4 g Qoldchlorid in 1000 ccm dest. HtO.
Übrigens werden fflr viele Papiere von den Fabrikanten besondere Vor-
schriften zum Tonen und Fixieren gegeben, denen man folgen muss. Ebenso
befinden sich gebrauchsfertige Tonfixierbader (sauere und neutrale) In guter
Beschaffenheit im Handel.
Fixiersalzzerstörer. Die Tatsache, dass sich die letzten
Spuren Fixiernatron aus Platten (und Papieren) nicht leicht auswaschen
lassen, wahrend anderseits von ihrer vollständigen Entfernung die Haltbarkeit
der Negative und Positive abhangt, erklärt es, dass man seit längerer Zeit
nach Substanzen sucht, die die Fixiernatronreste schnell zersetzen und unwirk-
sam machen. Von derartigen Fixiersalzzerstörem kam zuerst das Kalium-
persulfat (Anthion) in den Handel, wahrend jetzt das Kaliumper-
karbonat zu dem gleichen Zwecke empfohlen wird. Man löst davon 10 g
in 1 1 HtO und badet in dieser Lösung die fixierten und abgespülten Platten
und Papiere einige Minuten; dann folgt ganz kurzes Wassern.
Fixiersalzzerstörer „Bayer" H Mk. 1,90
III. Verstirker and Absohwiober.
Verstarker. Man unterscheidet Quecksilberverstarker
und Uranverstarke r. Bei ersterem legt man die grflndlich ausfixierten
und vorzüglich gewaschenen Negative in eine Lösung, die 2 g Quecksilber-
chlorid und 2 g Bromkalium in 100 ccm dest. HtO enthalt. Ist das Negativ In
der Lösung grau bis weiss geworden, so nimmt man es heraus, spfilt es
1 Min. in HtO ab und bringt es dann in eine Lösung aus 10 g krist. Natrium-
sulfit in 80 ccm dest. HtO, bis sich die Platte durch die ganze Schicht hin-
durch geschwärzt hat. Dann wird gut gewaschen und getrocknet. Für den
üranverstarker bereitet man zwei Lösungen, wovon A aus 1 g Uran-
nitrat in 100 ccm dest. HtO, B aus 1 g rotem Blutlaugensalz in 100 ccm dest
HiO besteht. Zum Gebrauch mischt man in der angegebenen Reihenfolge
50 ccm A, 10 — 12 ccm Eisessig, 50 ccm B.
Photogn^hische Chemikalien. 903
.bschwflcher. Der Biufiaugensalzabschwächer
tn e r scher Abschwächer) besteht aus 100 ccm FixiematronlOsung
der 5 — 10 ccm einer 10 %igen Lösung von rotem Btutlaugensalz zu-
t sind. Dieser Abschwächer greift in erster Linie die feineren HalbtOne
erstarkt also die Konstraste. — Der Ammoniumpersulfatab-
\r 2L c h e r wirkt in erster Linie auf die gedeckten Stellen des Negativs,
ndert also die Kontraste; man benutzt eine 3—5 %\ge Ammoniumper-
lösung, wäscht nach der Abschwächung kurz in HfO, badet die Platte
5 Min. in 10 %iger NatriumsuIfitlOsung und wäscht schliesslich grflnd-
— Oleichmässig abschwächend wirkt der Cerlsulfatabschwä-
r , bestehend aus 10 g Cerisulfat in 100 ccm H»0 und 4 ccm HtSO«.
IV. BlitzpoliMr.
1. Man mischt 30 T. Kaliumchlorat, 15 T. Magnesiumpulver und 5 T.
/efelantimon in fein gepulvertem Zustande trocken. Eine Reibschale darf
i nicht benutzt werden!
2. 3 T. feinpulverisiertes Kaliumpermanganat werden mit 2 T. Magnesium-
er gemischt. Diese Vorschrift hat sich sehr bewährt.
3. Nach dem D. R. P. 136 313 eignen sich Mischungen von sehr feinem
^nesium- oder Aluminiumpulver mit fein gemahlenem Mangansupero}^d
' gut zu Blitzlichtpräparaten; diese Gemische sind weder sehr explosiv,
h entwickeln sie starken Rauch oder giftige Oase. Nach demselben Patent
n man diesen Mischungen zur Erzielung einer gefärbten Flamme oder eines
'sameren Abbrennens noch andere Substanzen, z. B. Sr(NOa)t, zusetzen.
4. Nach dem D. R. P. 158 215 stellt man rauchschwache, sehr lichtstarke,
serst schnell verbrennende und durchaus ungefährliche Blitzlichtmischungen
lurch her, dass man Magnesium- oder Aluminiumpulver mit Nitraten seltner
len (namentlich des Thoriums, Cers und Zirkons) mischt. Als Beispiel wird
Gemisch aus gleichen Teilen feingepulverten Thoriumnitrats und fein-
rnigen Magnesiumpulvers angeführt.
5. Das Engl. Pat. 27 267 von 1904 sieht bei Blitzlichtmischungen aus AI
er Mg ebenfalls einen Zusatz von Salzen seltener Erden vor; im übrigeii
11 das Metallpulver mit einem Alaun oder andern Sulfat gemischt werden.
6. Ein ausgezeichnetes, gegen Reibung und Stoss unempfindliches Blitz-
ulver wird von den Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co., Elberfeld in den
andel gebracht; es ist augenscheinlich nach dem unter 3. erwähnten D. R. P.
36 313 hergestellt und besteht aus einer Mischung von Magnesium und Man-
ansuperoxyd. Da in der Originalpackung beide Bestandteile getrennt sind,
ISO jede Gefahr bei der Verwendung oder Aufbewahrung ausgeschlossen ist,
0 ist dieses Blitzpulver zum Postversand zugelassen.
Blitzlicht „Bayer" D Mk. 0,60; H Mk. 5,50; 1 kg Mk. 50,00
7. Panchromatisches Blitzpulver sendet nicht wie brennendes
eines Magnesium fast nur violette und blaue Strahlen aus, sondern gibt auch
lach Oran(;e hin starke Wirkung.
8. Neuerdings kommt das Z e i 1 1 i c h t immer mehr in Aufnahme, d. h.
eine Mischung, welche nicht blitzschnell, sondern ganz langsam abbrennt.
Man erreicht dies gewöhnlich durch Zumischung von Oxyden, Karbonaten oder
Silikaten von Erdalkalien. Beim Zeitlicht-Bayer, das sich recht gut
bewährt, brennt je 1 g in 2—3 Sekunden ab; die Rauchentwicklung ist ver-
hältnismässig: recht schwach. Es dtirfte nach dem En^l. Pat. 24 987 von
1904 herRestellt sein, d. h. Mg oder AI in Mischung mit Perboraten oder
Wolframsaure (oder mit beiden) enthalten.
ZdtUcht „Bayer" D Mk. 0,75; H Mk. 6,00; 1 kg Mk. 55,00
9. In Pustlampen dürfen die unter 1—8 genannten Gemische unter keinen
Umständen abgebrannt werden: man benutzt vielmehr zum Einblasen in eine
Flamme ausschliesslich reines Mg- oder AI-Pulver.
904 Photographische Chemikalien.
V. Farbenfllter.
Bei der Anwendung orthochromatischer Platten kann man der ü e 1 b -
Scheiben nicht entraten, und für naturfarbige Photographie sind sogar
Farbenfilter ganz verschiedener Art und Farbe nötig.
Hinsichtlich der Herstellung von Gelbscheiben drucken wir das ab, was
die Akt.-Oes. f. Anilinfabrikation in ihrem weit bekannten Agfa-Hand-
buch darüber sagt:
„Tadellose Gelbscheiben lassen sich nun unter Verwendung gewisser gelb-
färbender Anilinfarbstoffe gewinnen, und zwar hat sich das Auramin O als
besonders tauglich erwiesen, weil sein Absorptionsvermögen sich lediglich auf
die blauen und violetten Strahlen erstreckt, ohne den roten, grünen und gelben
Strahlen den Durchgang zu verwehren.
Eine einwandfreie Gelbscheibe kann ferner nur erhalten werden, wenn
schlierenfreies Glas mit planparallelen Flächen verwendet wird, weil sonst
Verzeichnung und Unscharfen auftreten. Dies gilt in erster Linie für den Fall,
dass Objektive mit grösserer Brennweite zur Verwendung gelangen.
Als Träger des Farbstoffes kann Kollodium oder auch Gelatine verwendet
werden. Letztere verdient insofern den Vorzug, als die Farbschicht alsdann
eine geringere Verletzlichkeit besitzt und sich weniger leicht vom Glase ablöst.
Für die Herstellung guter Gelbscheiben handelt es sich somit darum, ge-
eignete, nur schwer zu beschaffende Glasplatten gleichmässig mit einer gelb-
gefärbten Lösung von Kollodium oder Gelatine von bestimmter Zusammen-
setzung zu überziehen. Dies ist jedoch eine Operation, die dem UngeObten
gewöhnlich erst nach langem Probieren in befriedigender Weise gelingt.
Soll eine Gelbscheibe in Verbindung mit einem Objektiv verwendet
werden, dessen Brennweite nicht über 20 cm beträgt, so gelingt die Her-
stellung einer gute Resultate liefernden. Gelbscheibe auf folgende ein-
fache Weise:
Man fixiere auf Solinglas gegossene Trockenplatten (für Diapositiv-
Platten pflegt Solinglas genommen zu werden) in unaktinischem Lichte aus,
wässere und lasse trocknen. Hierauf bade man diese Platten, Gelatineschicht
nach oben, während 5 Minuten in einer kaltgesättigten Lösung von Auramin O
unter fortgesetztem Bewegen der Schale. Die Gelatineschicht der Platte färbt
sich dabei intensiv gelb. Damit die Gelbscheiben klar auftrocknen und um
anderseits den richtigen Grad der Gelbfärbung zu erhalten, lege man die-
selben alsbald einige Minuten in fliessendes Wasser und prüfe von Zeit zu
Zeit das Abnehmen der Gelbfärbung. Ist die gewünschte Intensität erreicht,
so stelle man die Gelbscheiben zum Trocknen auf."
Der beste Platz für die Gelbscheibe ist bei der Aufnahme gewöhnlich
derjenige unmittelbar hinter dem Objektiv. Man schneide sich ein Stück von
passender Grösse heraus und befestige dasselbe, die Schicht nach dem Ob-
jektiv, am Objektivbrett. Die Intensität der Gelbscheibe muss im Einklang
stehen mit der Plattensorte, die zur Verwendung gelangen soll. Bei den ortho-
chromatischen Agfa-Isolarplatten dürften Gelbscheiben, welche die Expo-
sitionszeit um das 5— 10 fache verlängern, die besten Resultate ergeben.
Durch intensive Färbungen wird das Blau übermässig geschwächt. Die Ferne
und etwaige Wolkenpartien kommen mit überkräftigen Gelbscheiben zwar sehr
klar und kräftig, allein das Blau des Himmels gibt sich im Positiv viel zu
dunkel, das Grün des Vordergrundes zu hell wieder, so dass das Bild nach
der entgegengesetzten Seite unwahr erscheint.
Zur Herstellung von Farbenfiltern gibt es sehr verschiedene Vorschriften;
wir bringen hier diejenigen der Farbwerke vorm. Meister Lucius <S Brüning.
Die danach hergestellten Filter sind auf O r t h o c h r o m - und P i n a -
Chrom-Platten (vgl. unter „Photographische Platten*') ab-
gestimmt:
„Von der nach den folgenden Vorschriften hergestellten Farbgelatine
werden 7 ccm auf je 100 ccm Plattenoberfläche gegossen. Die Trockenfilter
Photographische Objektive. 905
werden aus zwei solchen gefärbten Scheiben, die mit Kanadabaisam zu ver-
kitten sind, zusammengesetzt.
a) Lichtfilter für die subtraktive Methode (Drei-
farbendruck).
1. Blaufilter.
4 g Kristallviolett werden unter Zusatz von 5 — 6 Tropfen Essigsäure in
100 ccm Wasser in der Wärme gelöst; 100 ccm 8 %ige Qelatinelösung werden
mit 6 ccm der Farblösung versetzt und filtriert.
2. Graufilter.
3 g Tartrazin -f 6 g Patentblau oder 9 g FiltergrQn I werden in 330 ccm
Wasser heiss gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 4 — ^5 ccm der
Farblösung versetzt und filtriert.
Dieses Filter lässt etwas Rot vom äussersten Ende des Spektrums durch;
will man auch dieses (ganz unschädliche) Rot absorbieren, so löse man 2,5 g
Tartrazin, 6 g Patentblau und 4 g Naphtolgrün in 400 ccm Wasser und ver-
setze 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung mit 5 ccm Farblösung.
3. Rotfilter.
5 g Filterrot I werden in 200 ccm Wasser warm gelöst. 100 ccm 8 %ige
Gelatinelösung werden mit 4 ccm Farblösung versetzt und filtriert. Die Be-
lichtungszeiten verhalten sich bei Verwendung von Orthochrom-Badeplatten
Blau : Grün : Rot ungefähr wie 1 : 3 : 6.
b) Lichtfilter fQr die additive Methode der Dreifarben-
photographie (Chromoskop).
1. Blaufilter.
3 g Kristallviolett und 1 g Methylenblau, chlorzinkfrei, werden unter Zu-
satz von 5 — 6 Tropfen Essigsäure in 100 ccm Wasser in der Wärme gelöst;
100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 7 — 8 ccm der Farblösung versetzt
und filtriert.
2. Grünfilter.
6 g Tartrazin + 1 g Patentblau oder 7 g Filtergrün II werden in 140 ccm
Wasser warm gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung wird mit 7 — 8 ccm Farb-
lösung versetzt und filtriert.
Will man auch hier das äusserste Rot absorbieren, so löse man 6 g Tar-
trazin, 1 g Patentblau und 2 g Naphtolgrün in 180 ccm Wasser und versetze
100 ccm 8 %ige Gelatinelösung mit 8—9 ccm Farblösung.
3. Rotfilter.
4 g Tartrazin + 3,5 g Rose bengale oder 7,5 g Filterrot 11 werden in 150 ccm
Wasser gelöst. 100 ccm 8 %ige Qelatinelösung werden mit 7 — 8 ccm Farb-
lösung versetzt und filtriert.
Die Belichtungszeiten verhalten sich bei Verwendung von Orthochrom-
ßadeplatten Blau : Grün : Rot ungefähr wie 1 : 5 : 8, bei Pinachromplatten wie
1 :4;3.
Da sämtliche Farbstoffe absolut chemisch rein sind, trocknen die Filter
stets gleichmässig und klar auf. Die wässerigen FarbJösungen sind haltbar.*'
Ändere photographische Chemikalien können im einzelnen hier nicht
aufgeführt werden.
Photos^raphische Objektive siehe „Photographische Auf-
nahme n*'.
^Og Photographische Papiere.
Photoffraphisohe Papiere. Im folgenden zählen wir eine Reihe
photographischer Papiere auf, die sich uns bei Versuchen besonders bewährt
haben. Vollständigkeit wurde dabei nicht angestrebt.
Man kann die photographischen Papiere zunächst scheiden in A u s -
kopierpapiere und Entwicklungspapiere.
I. AntkofMeriiaplere.
Das wichtigste Auskopierverfahren ist noch immer das mit Chlor-
silberpapieren. Je nach dem Bildträger unterscheidet man dabei wie-
der mehrere Gruppen:
1. Albuminpapiere. Der lichtempfindliche Körper ist mit Chlor-
stiber, das Bindemittel Albumin.
2. Chlorsilbergelatinepapiere. Der lichtempfindliche
Körper ist Chlorsilber, das Bindemittel Gelatine. Hier sind zu nennen das
Aristopapier (glänzend und matt) von Bayer, Elberfeld (besonders
das matte Papier gibt gute Resultate) und das Emerapapier der Neuen
photographischen Gesellschaft.
3. Chlorsilberkollodiumpapiere oder Z e 1 1 o i d i n -
p a p i e r e. Diese Papiere, die gläncend und matt angefertigt werden, erfreuen
sich besonderer Beliebtheit. Emofehlenswert sind unter andern: Zelloi-
d i n p a p t e r von Kurz, Zelloldinpapler von Schering, Satrap-
Mattpapier von Schering. Hierher gehört auch das Rembrandt-
p a p i e r , das sich namentlich zum Kopieren flauer Negative eignet
Bei dem gegen hohe Temperaturen sehr widerstandsfähigen, recht an-
sprechende Kopien liefernden Laktarinpapier von Bayer, Elberfeld
dürfte Kasein als Bindemittel dienen.
Von Auskopierverfahren ohne Silbersalze ist vor allem wichtig:
Direktkopierendes Platinpapier (PIzzighelllpapier); uns
gab das von Jacoby gute Resultate.
II. Eatwioklungtpapiere.
Hierher gehören Bromsilberpapiere, Chlorbromsilber-
papiere, Platinpapiere mit Entwicklung und Pigmentpapiere.
1. Bromsilberpapiere. Bei diesen Papieren entspricht die Bild-
schicht genau derjenigen der photographischen Trockenplatten, ist also eine
Bromsilbergelatineemulsion. Die Behandlung dieser Papiere muss deshalb
unter denselben Vorsichtsmassregeln geschehen wie die der Platten. Man
benutzt derartige Papiere nicht nur zu Kontaktabdrücken sondern vornehm-
lich auch zu Vergrösserungen, was in ihrer hohen Llchtempfindlich-
keit begründet ist. Alle diese Papiere haben eine matte Oberfläche, viele sind
nebenbei grobkörnig. Wir können von Bromsilberpapieren vor
allem die der Neuen photographischen Gesellschaft (N. P. 0. 1 und 11), das
von Bayer, Elberfeld und das von Schering empfehlen.
2. Chlorbromsilberpapiere. Die Bromsilberpapiere würden
noch mehr verwendet werden, wenn Ihre hohe Lichtempfindlichkeit nicht die
Unbequemlichkeit mit sich brächte, beim roten Lichte der Dunkelkammer ein-
legen und entwickeln zu müssen. Die Bestrebungen nun, die Schönheit dieses
Kopierprozesses mit der Bequemlichkeit der beim gedämpften Tageslicht be-
handelbaren Auskopierpapiere zu verbinden, haben zur Herstellung der
Chlorbromsilberpapiere geführt. Bei diesen ist die Lichtempfindlichlreit so
weit herabgesetzt, dass das Einlegen sowie die Entwicklung in einiger Ent-
fernung von einer Petroleum- oder Gaslampe vorgenommen werden kann;
kopieren kann man sowohl bei Tages- wie bei künstlichem Licht. Sehr be-
kannt geworden ist unter den Chlorbromsilberpapieren das amerikanische
Veloxpapler; uns selbst gaben die besten Resultate: Lentapapier
der Neuen photographischen Gesellschaft, St. Lukaspapier von Bayer.
Elberfeld, Tulapa^ier von Bayer, Elberfeld und Satrap-Oaslicht-
p.apier von Schering.. Ebenfalls hierher gehört das eigenartige Pan-
Photographische Platten. 907
p a p i e r von Bayer, Elberfeld, bei dem sich durch Veränderung der Belich-
tungszeit und verschiedene Zusammensetzung der EntwicklerlOsung die
mannigfaltigsten farbigen TOne erzielen lassen, wie Blauschwarz, Schwarz-
braun, Oiivgrfln, Braun, Rotbraun, Rot, Orange bis zum reinen Gelb.
3. Platinpapiere mit Entwiclclung. Diese geben noch schönere
Bilder als die direkt kopierenden Platinpapiere; ein gutes Fabrikat ist das von
Jacoby.
4. Pigmentpapiere. Der Pigmentprozess, unstreitig das schönste
aller Kopierverfahren, beruht darauf, dass Chromgelatine bei der Belichtung
ihre LOsIichkeit in heissemWasser verliert. Da man der Chromgelatine jeden
beliebigen Farbstoff beimischen kann, so fabriziert man Pigmentpapier aller
möglichen Farben, und die Pigmentkopien sind durchaus unveränderlich, falls
nur licht- und luftbestflndige Farbstoffe verwendet sind. Diesen Vorteilen und
der Schönheit der Pigmentbilder überhaupt stehen die Nachteile gegenüber,
dass der Fortgang des Kopierprozesses nur indirekt mittels Photometers ver-
folgt werden kann, und dass das Bild bei der Entwicklung in der Regel eine
zweimalige Übertragung durchzumachen hat. Neben den Pigment-
papieren der London Autotype Comp, haben sich uns vornehmlich die
der Neuen photographischen Gesellschaft bewahrt.
5. Askaudruck. Dieses interessante, trockne Pigmentverfahren be-
nutzt ein Papier, das mit einem Gemisch von Kautschuk und Asphalt ge-
strichen ist. Dieses Gemisch besitzt eine starke Klebrigkeit, die sich aber
bei der Belichtung entsprechend der Lichtwirkung verliert. Die Belichtung
erfolgt unter einem Diapositiv; das auskopierte Bild wird ohne Be-
nutzung irgendwelcher Bader entwickelt, und zwar durch Bestretien mit
einem Gemisch von feinem Sand und Farbstoffpulver (dessen Farbe be-
liebig f^ewählt werden kann). Der Farbstoff haftet nur an den imbelichteten
(also tatsächlich — wie im Diapositiv — dunklen) Stellen, und die Menge
der anhaftenden Farbe stuft sich nach dem Grade der geschehenen Belichtung
genau ab. Der Oberschuss des Farb-Sandgemisches wird abgegossen, worauf
man das Bild wie eine Kreidezeichnung durch Obersprühen mit einem ge-
eigneten Lack fixiert.
Photographischd Platten. Die mit Bromsilbergelatine-Emulsion
übergossenen photographischen Trockenplatten sind in einer so grossen Zahl
von Marken im Handel, dass wir nur einige wenige davon hervorheben
können, die sich bei unsern Versuchen (vgl. Artikel „Photographische
Aufnahmen*') vornehmlich bewährt haben. Es sind dies Schleuss-
ner-Platten, Sachs-Platten, Perutzsche Eosin-Silber-
platten und namentlich orthochromatische Agfa-Isolar-
platten sowie Agfa-Chromoplatten. Auch die orthochromatischen
Agfa-Isolarplanfilms gaben uns gute Resultate.
Orthochromatische Platten sind Trockenplatten, deren Emulsion rote,
zuweilen auch gelbe und grüne Farbstoffe enthält; diese Farbbeimengung
gleicht die den Silbersalzen innewohnende grossere Lichtempfindlichkeit
gegenüber blauen und violetten Lichtstrahlen aus, so dass die orthochroma-
tischen Platten die Farbenwerte richtiger wiedergeben als gewöhnliche
Trockenplatten.
Die wichtigsten Farbstoffe zur Herstellung orthochromatischer Platten
sind Erythrosin und C y a n i n , zu denen sich neuerdings noch viele
andere gesellt haben. Wir heben davon Pinach rom und Orthochrom
hervor, die sich nach beigegebenen Vorschriften der Fabrikanten (Farbwerke
vorm. Meister Lucius & Brttning) vorzüglich zur Herstellung von „panchroma-
tischen" Platten eignen. Die Pinachromplatten kommen übrigens
auch fertig in den Handel.
Ausserordentliche Wichtigkeit erlang haben die Autochrom-
Platten der Gebr. L u m i ö r e , well sie eine dfrekte Photographie in
natflrlichen Farben mit nur einer einzigen Aufnahme ermöglichen, ohne doch
die gewaltigen Schwierigkeiten des Lippmannschen Verfahrens zu bieten.
Diese Platten, deren Herstellung die D. R. P. 172 851 und 182 099 zugrunde
908 Photometrie — Phtalsäure.
liegen, enthalten unter der lichtempfindlichen Gclatineschicht ein Mehr-
farbenfilter, das aus roten, grünen und blauen Stärkekörnchen zusammen-
gesetzt ist. Die Zwischenräume zwischen den Stärkekörnern sind mit Russ
ausgefüllt. Dieser Stärkekörnerraster ist von der darübejrliegenden pan-
chromatischen Bromsilberemulsion durch eine Lackschicht getrennt. Die Auf-
nahme geschieht durch ein Gelbfilter; die Platte wird verkehrt in die Kassette
gelegt, so dass also die vom Objektiv kommendem Lichtstrahlen zuerst die
gefärbten Stäxkekörner passieren, bevor sie die lichtempfindliche Schicht
treffen. Das Bild wird entwickelt, und das entstehende Negativ durch Be-
handlung mit saurer Kaiiumpermanganatlösung am Licht und nochmalige
Entwicklung in ein Diapositiv umgewandelt. Das Bild erscheint im durch-
fallenden Lichte farbig, ist also ein Farben-Diapositiv. Die Resultate sind
ausgezeichnet; nur ist jedes Bild ein Unikum, da geeignete Kopierverfahren
noch fehlen.
Das Lumi^resche Prinzip des Dreifarbenrasters auf der lichtempfind-
lichen Platte selbst versuchen noch verschiedene Erfinder auf andere Weise
zu verwirklichen. So enthält die Omnicoloreplatte einen Farbraster,
der mittels Aufdruckes von unter 90® sich kreuzenden, aber nicht überdecken-
den roten und blauen Linien in fetter Farbe und Ausfüllen der Zwischen-
räume mit grüner Wasserfarbe hergestellt wird. Bei den Heliochromie-
Platten wird der Farbraster aus parallelen, sehr schmalen, aneinander-
stossenden blauen, roten und grünen Linien auf photographischem Wege
(Chromatleimverfahren) hergestellt. Ahnliche Fabrikate gibt es noch mehrere,
doch befindet sich bisher ausser der Autochromplatte anscheinend nur die
Omnicoloreplatte im regulären Handel.
Photometrie siehe „L i c h t m e s s u n g'*.
Phtaleine siehe „Pyroninfarbstoff e'*.
Phtalsäure (o-Benzoldikarbonsäure). CeH«(C0sH)8. Man erhält sie
durch Oxydation vieler Benzolderivate, die 2 C-haltige Gruppen in o-Stellung
enthalten. Technisch stellt man sie meistens aus Naphtalin her, z. B. leitet
man in geschmolzenes Naphtalin einen starken Chlorstrom, wobei durch
Kühlung die Temperatur unter 170^ gehalten wird. Das so gewonnene
Naphtaljntetrachlorid oxydiert man in flachen Destillierblasen
(Steingutschalen mit flach gewölbten Deckeln, von denen Tonröhren die ent-
wickelten Säuredämpfe ableiten) mit HNO«; die erhaltenen festen Kuchen von
roher Phtalsäure werden mit wenig HaO gewaschen, abgepresst und um-
kristallisiert.
Die neueren Methoden gehen direkt vom Naphtalin aus. Nach den
D. R. P. 79 693 und 86 914 wird Naphtalin mit Permanganat oder Manganat zu
Phenylglyoxyl-o-karbonsäure (Phtalonsäure) oxydiert; letztere geht bei
weiterer Oxydation leicht in Phtalsäure über. Andere Methoden benutzen
zur Oxydation Chromsäuremischung.
Das aussichtsreichste der neueren Verfahren zur Phtalsäuregewinnung ist
wohl das durch D. R. P. 91 202 geschützte. Hiernach oxydiert man das Naph-
talin zu Phtalsäure mittels Schwefelsäure; dabei werden Queck-
silbersalze zugesetzt, die als Kontaktsubstanzen wirken. Nach Ver-
suchen von D i tz (Chem. Ztg. 1905, 581) kann man bei diesem Verfahren die
Quecksilbersalze mit Vorteil durch die Oxyde und Salze der seltenen
Erden ersetzen; praktisch benutzt man die Gemische, welche bei der Fabri-
kation des Thoriumnitrats abfallen.
In neuester Zeit erregt ein weiteres Verfahren Aufsehen; dasselbe ist
durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 410; 138 790; 139 956 und
140 999) geschützt und bezweckt die gleichzeitige Darstellung von Phtalsäure
und Benzoesäure: Es wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitu-
tionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfo-
säuren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen
und oxydierend wirkenden Metalloxyden (FejO»; CuO; MnOt) In ein Gemisch
von Phtalsäure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsäure lässt
Physostigmin — Phytin. 909
sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. Es ist zu bezweifeln,
dass dieses Verfahren mit dem D. R. P. 91 202 konkurrieren kann.
Nach dem D. R. P. 152 063 lässt sich Naphtalin in Gegenwart von Cero-
Verbindungen in sauerer Lösung elektrolytisch glatt zu Naphtochinon und
Phtalsäure oxydieren.
Die Phtalsäure bildet in reinem Zustande farblose Kristalle, schwer lös-
lich in kaltem HsO, leicht löslich in heissem HsO, Alkohol und Äther; Seh. P.
213^ Doch wird sie nur selten gereinigt, vielmehr meistens gleich roh in ihr
Anhydrid übergeführt: Beim Erhitzen über ihren Schmelzpunkt bildet die
Phtälsäure ein inneres Anhydrid der Konstitution C6H4<Cqq!>0.
Dieses, das Phtalsfiureanhydrid, bildet sehr lange nadelartige Pris-
men von charakteristischem Geruch; Seh. P. 128»; S. P. 277", doch sublimiert
es schon weit unter letzterer Temperatur. Beim Kochen mit HsO geht es wieder
in Phtälsäure über.
Meistens kommt nur das Phtalsäureanhydrid in den Handel; es geht dort
unter der Bezeichnung „Phtälsäure". Es dient zur Darstellung von P y r o -
ninfarbstoffen (s. d.). Auch die Tetrachlorphtalsäure
CaCUCCGsH), ist von Wichtigkeit.
Prllfnnirt Bildet die PhtaMure des Handels (d. h. PhUlsloreaiüiTdrid) farblose Nadeln,
vernochtigt sie sich ohne Rflckstand, ist sie In Benxol lOslich und aeifft sie den richtigen
Schmelxpimkt, so darf sie als genflgend rein gelten.
Zur quantitativen Bestimmung des Gehalts lOst man 1 g Phtalafture oder Phtalsiureanhydrid
in 20 ccm N-Natronlauge und 20 ccra Wasser und titriert dann mit N-8alssfture. Ein ccm der
rar Neutralisation yerbnuchten Normallauge entspricht 0,06808 g Phtalsiure besw. 0,07402 g
PhtalsBureanhydrid.
Phtälsäure, roh (65 "/o) % kg Mk. 140,00
Phtälsäure, ehem. rein, krist 1 n n l^iOO
Phtalsäureanhydrid, sublimiert 1 n n 4,50
Phtälsäure:
Fuerst Bros, k Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.- Anh. S. 13).
PhYSOStisrmin (Eserin). CisHnNsOa. Alkaloid der Kalabarbohnen
(Physoshgma venenosum); wegen der leichten Zersetzlichkeit des Alkaloids
muss man bei der Darstellung sehr sorgfältig verfahren. Man extrahiert die
zerkleinerten Dohnen mit 85 %igem Alkohol, dunstet die Auszüge im Vakuum
ein und entzieht dem wässerigen Teil des Extrakts nach Zusatz von NaHCOs
das Alkaloid durch Ausschütteln mit Äther. Letzterem wiederum entzieht man
es durch verd. HsSOi.
Weisse glänzende Blättchen vom Seh. P. 102—103« C, schwerlöslich in
HsO, leichtlöslich in Alkohol, Äther und CHCU.
Sehr giftiges Alkaloid, das in Form seiner Salze medizinisch verwendet
wird, und zwar innerlich oder subJcutan zu 0,0005 — 0,001 g ein- bis dreimal
täglich bei Epilepsie und Tetanus. Ausserlich verwendet man es in 2 %iger
Lösung zum Einträufeln ins Auge wegen seiner pupillenverengenden Wirkung.
M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g.
Physostigminum puriss. crist lg Mk. 3,40
„ salicylic. crist., D. A. IV lg« 2,40
„ sulfuric. alb., D. A. IV lg»» 2,40
Physostol, haltbare 1 %ige sterilisierte Lösung von Physostigmin in
wasserfreiem Olivenöl, wird in der Augenheilkunde benutzt.
Phytin = Calcium-Magnesiumdoppelsalz der Anhydrooxymethylendi-
phosphorsäure. Nach dem Franz. Pat. 318 311 und Zusatzpatent gewinnt man
diese Säure aus vegetabilischem Material, wie aus Ölkuchen, Knollen,
Wurzeln u. s. w.
Das Phytin ist eine assimilierbare Phosphorverbindung mit 22,8 % P; es
soll als gutes Anregungsmittel medizinisch überall da verordnet werden, wo es
auf die Hebung der Körperkräfte ankommt.
Phytin in Schachteln mit 40 Kapseln (je 0,25 g) Mk. 2,80
910 Pigmentpapier — Pikrinsäure.
Phytin-Präparate:
OesellachAft für Ohemlsche InduBtrie, Baisel.
Piffmentpapier siehe „Photographische Papiere**.
Flknometer (Pyknometer) siehe „M e s s g e f ä s s e".
Flkratpulver siehe „S c h i e s s p u 1 v e r".
Pikrliuiäiire (Trinitrqphenol; Äeidum pierinicum), CeHt . OH(NO»)s.
Konstitution OH : NO. : NOs : NO« =1:2:4:6. Man erhalt es durch
Nitrieren von Phenol (oder auch von sulfophenolsaurem Natrium). Fflr den
Prozess existieren verschiedene Vorschriften; die Einzelheiten sind Geheim-
nisse der betreffenden Firmen. Man mischt z. B. gleiche Teile gereinigtes
kristallisiertes Phenol (Seh. P. 40») und konz. HsSO« (sp. G. 1,84) und erwärmt
das Gemenge durch Dampf auf 100*. In die so entstandene, durch Rührwerk
bewegte Phenolsulfosäure Iflsst man konz. HNOt einfliessen. Arbeitet man in
Steingutgefässen ohne Ruh! werk, so bringt man in diese die konz. HNOt und
lässt die Phenolsulfosäure nach Verdünnen mit 2 T. HsO in die HNOt ein-
laufen. Andere Fabriken verfahren wieder so, dass sie die reine Karbolsäure
in tönernen Retorten durch indirekten Dampf schmelzen und nun die Nitrier-
säure, d. h. ein Säuregemisch von HNOt mit HsSO« in wechselndem Verhältnis
(vgl. den Artikel „Nitrieren*'), zuf Hessen lassen.
Nach Beendigung der Reaktion erhält man beim Erkalten die Roh^ikrin-
säure als feste Kristallmasse. Man schmilzt sie, lässt sie in grosse, mit H>0
gefüllte Bottiche fjiessen und wäscht sie zur Entfernung aller H9SO4 gründlich
mit kaltem HsO aus. Dann schleudert man sie aus, schmilzt wieder und lässt
sie durch Rinnen in kaltes H9O fliessen, wo sie durch die plötzliche Abkühlung
in gelben Kristallblättern erstarrt. Man lässt dann das Wasser wieder ab, ent-
fernt die Reste durch Zentrifugieren und trocknet die Pikrinsäure bei 4O--60*.
Will man sie vollständig rein erhalten, so führt man sie mit NasCOt in das
Pikrinsäure Natrium (Natriumpikrat, Trinitrophenol-
n a t r i u m) CeHs . 0Na(N09)s über, kristallisiert dieses um und zersetzt es
dann mit HsSOt oder NaHSO«.
Nach dem D. R. P. 125 096 benutzt man als Ausgangnsmaterial für die
Darstellung der Pikrinsäure Anilin, dessen Marktpreis nicht solchen
Schwankungen unterworfen ist wie der des Phenols. Das Anilin wird zunächst
in Sulfanilsäure und diese weiter mittels salpetriger Säure in Diazobenzolsul-
fosäure umgewandelt, deren Oberführung in Pikrinsäure bereits beim Be-
handeln mit der theoretischen Menge Salpetersäure bei gelindem Erwännen
ganz glatt erfolgt.
Das Franz. Pat. 345 441 bezweckt die Darstellung von Pikrinsäure in der
Kälte: 100 T. HNOt (sp. G. 1,4) werden mit 30 T. denaturiertem Sprit ge-
mischt und dann unter gutem Umrühren mit 20 T. Rohphenol versetzt Ist die
Nitrierung beendet, so giesst man das Reaktionsprodukt in heisses HsO und
trennt nach dem Erkalten die ausgeschiedene Pikrinsäure in bekannter Weise
von der Mutterlauge. — Die Ausbeute soll gut sein, doch geht der verwendete
Alkohol durch Oxydation verloren, was entschieden ein erheblicher Nachteil
gegenüber dem üblichen Verfahren ist.
Reine Pikrinsäure bildet blassgelbe, bitter schmeckende Kristallblätter,
die in kaltem HiO schwer, in heissem leichter löslich, in Alkohol und Äther
leicht löslich sind; Seh. P. 122,5^ Angezündet brennt sie ohne zu explodieren,
doch wird sie durch Knallquecksilber im geschlossenen Raum zur Explosion
gebracht; sie ist giftig.
Geschmolzene Pikrinsäure wird als Fflllmaterial für Granaten benutzt
und ist unter den Namen L y d d i t und Melinit bekannt; sie äussert ausser-
ordentliche Sprengwirkungen. Wichtig sind einige Salze der Pikrin-
säure, welche die Grundlage einer besonderen Art rauchschwacher Pulver,
der sogenannten Pikratpulver, bilden (s. unter „Schiesspulve r").
Man benutzt die Pikrinsäure zur Anfertigung von Schiess- und Spreng-
stoffen, als Farbstoff (siehe „N i t r 0 f a r b s 1 0 ff e'*) sowie zur Darstellung
\erschiedener organischer Verbindungen.
Pülenmaschinen. 91 1
FHIfvniri Zun&chBt ermittelt man den Gehalt an PUcrinatnre; et seacliielit diea a»
beiten dnrdi Bestimmung des Stickstolfgehaltei, welcher 18,M V« "ein toll. Die Stidatoffbeitim-
mung führt man nach KJeldahl aiis.
Üehr wichtig ist femer die Bestimmung dea Scfa. P., die nach einer der cewOhnlidien Me-
thoden au«geffihrt wird. Weiter kommt die Bestimmung der Feuchtigkeit, der M i n e •
ralbeatandteile (durch Verbrennen in offener Schale) und der Schwefelalure in
Betneht; den Gehalt an letzterer ermittelt man durch sorgfältiges Waschen mit WasMr und
Titrieren.
Man kocht 10 g Pikrinalure in UO ccm H|0 sehn Minuten lang aad wigt den filtrierten und
bei 70* getrockneten Rflckstand als Unlösliches.
Oute PikrinsKure soU nioht mehr als 0,8 Vt Feuchtigkeit, 0,0 •/• Mineralbestandteile. 0,2 •/•
freie und kombinierte Schwefelsture sowie 0,2 */« unlösliche Bestandteile enthalten.
Pikrinsäure, dopp. raff, kriat. (»9—100» »o kg Mk. 240,00
„ „ „ „ für Sprengzwecke ^* o „ i, 260,00
„ ehem. rein, krist i „ „ 4,00
Kochgefflsse aus Steinzeu^ zur Darstellung von Pikrin-
säure; Deckel für Wasserverschluss eingerichtet oder aufgeschltffen.
Inhalt 300 400 500 600 800 1.
Lichte Weite 700 750 800 850 9.^0 mm.
„ Tiefe 920 1030 1130 1200 1290 „
„ Weite der Wassgrverschluss-Offhung 390 430 460 490 540 „
„ „des Stutzens 100 110 120 130 150 „
Preis des kompl. Gefässes üO 90 110 155 200 Mk
Pikrinsäure:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone I T^hnumn ft Voss, Hamburg.
Street C*- Ins.-Anh. 8. 18). Westnilisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktlen-GeseU«
Königswarter k Ebell, Linden vor Hannover. schaft, Zentral-Bureau, Berlin W. 9.
PIKRINSÄURE
Lehmann A Voss, Hamburg.
Apparate aus Metall zur Herstellung von Pikrinsäure baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Pikrinsäureapparate aus Steinzeug:
Deotache Ton- u. Bteinaeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenborg, Berlinerstr. 22.
Gepresste und Regossene GranatfUllungen aus Pikrinsäure und Trini-
trotoluol:
Deutsche 8prengstoff'A.-0.| Hamburg.
PiUenmasohlnen.
Pillen-Maschinen, einfache mit 30 betw. 25 Rillen zu Pillen
* a 0,0H, 0,12, 0,18, 0,24 g schwer:
a) Von Buchsbaumholz Stück Mk. 6,00
b) „ Hartgummi v n ^,50
Doppelte, mit 30 bezw. 25 Rillen zu 0,06 und 0,12, 0,12 und
0,18 g schweren Pillen:
a) Von Eisen poliert r n 8,00
b) „ Hartgummi r n 9>00
Pillen-Roller zum Rundmachen der Pillen zu 0,06 und 0,12 g
schweren Pillen n n "»^^
Derselbe mit Stellschraube zum Ausrollen kleiner und grosser Pillen „ n 1»25
Pillensiebe von Hom mit Griff, Durchm. 10 cm n n 1|75
Pillenteller von Hörn, Durchm. 12 cm n w ^»^^
Pillenkapseln von Hom, zum Versilbern der Pillen: Durchm. 6 7 cm.
Stück . 1,50 1.80 Mk.
912
Pilokarpin — Piperazin.
Pillen:
C. F. Asche Jb Co., Hamburg I.
Vereinigte Lauaitser Qlaswerke A.O., Abt. Wam-
brunn, Quillts & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 65/67.
Pilokarpin (Püocarpinum). CuHiaNsOa. Alkaloid, das aus den
Jaborandiblättern (Folia Jahorandi; Folia Püocarpi) gewonnen wird.
Die freie Base bildet einen dicken farblosen Sirup.
Man benutzt das Pilokarpin medizinisch in Form seiner Salze, und zwar
seiner energischen schweiss-und speicheltreibenden Eigenschaften wegen, ferner
auch äusserlich in der Augenheilkunde. M. D. p. dos 0,02 g, M. D. p.
die 0,04 g.
Pilocarpinum pur. (sirupformig) lg Mk. 1,10
„ in Form seiner Salze lg» 0,65
Pinaohromie siehe „P i n a t y p i e'*.
Pinakol siehe „Photographische Cheniikalie n".
Pinatsrpie (Pinachromie). Verfahren der Farbenphotographie, das von
Dr. König erfunden ist. Man nimmt je ein Negati« durch ein Blaufilter,
Grünfilter und Rotfilter auf; von ihnen werden entsprechende Diapositive an-
gefertigt. Von diesen Diapositiven kopiert man nun die sogenannten Druck-
platten (Qelatineplatten), die zuvor mit Chromat sensibilisiert werden; das
Kopieren geschieht mit Hilfe des Photometers. Aus der fertig belichteten
Druckplatte wäscht man das unzersetzte Chromsalz mit Wasser aus, worauf
die eigentliche Herstellung der farbigen Teilbilder beginnt:
Die gut ausgewaschene Druckplatte, die dem Rotfilter-Negativ entspricht,
wird in einer besonders zusammengesetzten blauen Farblösung gebadet. Dann
quetscht man ein Stück Übertragungspapier auf die Druckplatte und zieht es
nach 15 Minuten wieder ab^ wobei das Blaubild auf dem Papier haftet. Die
Druckplatte wird dann aufs neue in der Farblösung gebadet und das Blaubild
in gleicher Weise auf Übertragungspapier abgezogen; so lassen sich beliebig
viele Kopien machen.
In derselben Weise badet man die dem Grünfilter-Negativ entsprechende
Druckplatte in einem roten Farbbad und quetscht nun ein Blaubild darauf,
wobei sich genaue Deckung der Konturen leicht erzielen lässt. Zieht man
dann das Übertragungspapier wieder ab, so hat man das Bild schon in zwei
Grundfarben vor sich. Die Druckplatte kann auch hier beliebig oft zum Baden
und Abziehen dienen.
Endlich wird die dem Blaufilter-Negativ entsprechende Druckplatte in
einem gelbem Farbbade behandelt, worauf man das doppelfarbige Bild auf-
quetscht; nach dem Abziehen zeigt sich das Bild vollkommen naturfarbig.
Auch die dritte Platte kann beliebig oft gebadet und abgezogen werden.
Die Pinatypie-Bilder sind sehr lichtecht; um diese Echtheit zu erhöhen
und die Gelatineschicht zu härten, werden die Kopien zum Schluss noch mit
einer besonderen Fixator-Lösung behandelt.
Über die bei der Pinatypie verwendeten Farbenfilter siehe den Artikel
„Photographische Chemikalien" (No. V. Farbenfilter).
Pinen siehe „T e r p e n e".
Pink siehe „Z i n n f a r b e n".
Pink-colour siehe „Z i n n f a r b e n*'.
Pinksalz siehe „Z i n n b e i z e n" und „Zinnverbindunge n**.
Pinolin (Harzspiritus) siehe „Harzöl e'*.
Piperazin = Diäthylendiamin. HN<^J|j ' ^{j|>NH. Man gewinnt
es durch Einwirkung von NH» auf Athylenchlorid.
Piperazinum chinicum — Piperonal. 913
Weisser kristallinischer Körper vom Seh. P. 104^ leicht löslich in HsO.
;en seiner harnsäurelösenden Wirkung wird es bei Gicht, Blasensteinen
». w. verordnet. Dosis 1,0—1,5 g, zweimal täglich (morgens und nach-
ags), und zwar jede Dosis in einer Flasche alkal. Wassers (Apollinaris,
ers u. s. w.) gelöst.
Piperazin H Mk. 35,00; 1 kg Mk. 325,00
Piperaziniim chlnlcnm siehe ,>S i d o n a 1".
Piperin. CuHmNOs. Alkaloid des Pfeffers. Zur Darstellung extrahiert
1 grob gepulverten weissen Pfeffer mit 90 %igem Alkohol, benandelt den
n Verjagen des Alkohols verbleibenden Rückstand mit schwacher Natron-
ge, wäscht das hierbei unlöslich zurückbleibende Rohpiperin mit HiO und
itallisiert es aus heissem Alkohol unter Zusatz von Tierkohle um.
Farblose oder schwachgelbliche, glänzende, geruchlose Kristalle, unlös-
i in HsO, schwerlöslich in kaltem, leichtlöslich in heissem Alkohol.
Piperin. rein krist D Mk. 0,90; H Mk. 7,70; 1 kg Mk. 70,00
Piperonal (Heliotropin). Dieser ausserordentlich wichtige Riechstoff
der Methylenäther des Protokatechualdehyds:
XOH (l
Früher ging man bei der Darstellung vom Pfeffer aus: Grob gepulverter
effer wurde mit Alkohol extrahiert und das Extrakt nach Abdunsten des
kohols mit KOH behandelt, wodurch man als Rückstand das Alkaloid
i p e r i n erhält. Beim Kochen mit alkoholischer Kalilauge spaltet sich das
perin in Piperfdin und Piperinsäure; letzterer kommt die Konstitution
\CH : CH . CH ; CH . CO«H
. Das K-Salz dieser Säure ist das Ausgangsmaterial für die Piperonal-
rstellung. Man oxydiert es mit KMnO% und unterwirft das Gemisch der Destil-
tion mit Wasserdampf, wobei das Piperonal überdestilliert. Aus dem
estillat erhält man es durch Ausschütteln mit Äther.
Jetzt stellt man das Heliotropin ausschliesslich aus dem S a f r o 1
C.H,(C,H»)(0,CH,)
ar. Das Safrol (s. d.) ist der Hauptbestandteil des Kampferöls,
oraus es gewonnen wird. Durch andauerndes Erhitzen mit alkoholi-
:hem Kali oder Natriumäthylat führt man das Safrol in das isomere
/CH :CH.CH,n)
sosafrol CeHs^-O-^pu (3), eine anisähnlich riechende Flüssig*
eit, über. 5 T. Isosafrol werden mit einer Lösung aus 25 T. KsCrsOr, 38 T.
[sSOi und 80 T. H^O bei nicht über 60* behandelt; durch Oxydation bildet
ich hierbei Piperonal. Man destilliert mit Wasserdampf und extrahiert das
)estillat mit Äther. Nach Verdunsten des Äthers bleibt Roh-Piperonal, das
urch Schütteln der ätherischen Lösung mit konz. NaHSOa-Lösung ge-
einigt wird.
Farblose, glänzende Kristalle von starkem und angenehmem Heliotrop-
;eruch. Seh. P. 37«; S. P. 263«. Löslich in 500—600 f. kalt. HjO, leichter
n sied. HsO, leicht in Alkohol und in Äther.
In der Parfümerie findet es weitgehende Verwendung.
Heliotropin, krist 1 kg Mk. 1 2,50
n bei 25 kg 1 „ „ 11.50
„ „ extra rein 1 „ „ 24,00
„ amorph l „ „ 24,00
Blücher VII. 58
914 Pipetten — Plastische Massen.
Pipetten siehe „Messgefäss e**.
Plmolr-Ole:
Ohem. Fabr. FlOnheim, Dr. H. Noerdlinger, FlOrshdm m. M.
Pitral, neues, farbloses, medizinisch zu verwendendes Teerpräparat,
das sich mit allen SalbengrunjdlaRen mischt.
Pix siehe „P e c h'*.
Pix burgrnndica siehe „F i c h t e n h a r z**.
Pixavon, eine geruchlose, flüssige Teerseife (Pittylen und Kaliseife),
die zu Kopfwaschungen bei auf parasitärer Ursache beruhendem Haar-
ausfall dient.
Plantarin siehe „A p p r e t u r m i 1 1 e 1*'.
Plasmon = Kaseinnatrium. Nährpräparat, durch Vermischen von
feuchtem Kasein mit Natriumbikarbonat erhalten.
Plasmon H Mk. 0,60
PlastiBche Massen. Nach dem D. R. F. 140 552 erzeugt man Massen,
die längere Zeit weich und plastisch bleiben und sich dann nach dem Hart-
werden wie Holz bearbeiten, also drechseln, drehen u. s. w. lassen, auf folgende
Weise: Es ist bekannt, dass man durch Wechselwirkung zwischen Phenolen
und Aldehyden bei Gegenwart von Säure und bei höherer Temperatur harz-
artige Kondensationsprodukte erhält, doch haben diese Massen wegen ihrer
SprOdigkeit bisher keine Verwendung gefunden. Nach dem vorliegenden
D. R. P. wird die namentlich durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd
hergestellte spröde und undurchsichtige Masse in einem geeigneten Lösungs-
mittel (Azeton, Alkohol, Glyzerin u. a. m.) gelöst, dann event. in Formen ge-
gossen, eingedickt und getrocknet, wodurch die Masse durchsichtig, plastisch
und elastisch wird. Zur Erhöhung der Härte kann man das Produkt in einem
Gemisch von Formaldehyd und Glyzerin lösen, während man zur Erhöhung der
Plastizität der fertigen Masse Kampfer, Kautschuk, Glyzerin u. dgl. zu-
setzen kann.
Nach dem D. R. P. 144 162 erzeugt man plastische Massen aus fein ge-
mahlenem Asbest oder Glimmer unter Zusatz von Aluminiumsulfat und Agar-
Agarlösung. — Das D. R. P. 145 251 will plastische Massen aus Torf und
andern Faserstoffen dadurch herstellen, dass man diesen Teer oder Gemenge
von Ol und Harz unter Druck einpresst und nach Bedarf die Bindemittel dann
durch Oxydationsmittel in den festen Zustand überführt. — Nach dem D. R. P.
147 994 stellt man plastische Massen aus Kasein her, und zwar behandelt man
zur Erzeugung der erforderlichen Plastizität das getrocknete Kasein vor dem
Pressen nicht mit reinem Wasser sondern mit einer sehr verdünnten Säure
(namentlich Essigsäure).
Das D. R. P. 156 536 behandelt die Herstellung von plastischen Massen
aus dem Bast des Affenbrotbaums, Indem man den Bast durch Kochen mit
Alkali In eine breiige Masse verwandelt, die sich in Formen giessen und
pressen lässt und nach dem Trocknen eine steinharte Masse bildet.
Nach dem D. R. P. 158 364 wird pulverisierter Schiefer unter Zusatz von
CaCOs mit Wasserglas und Harzseife gemischt, die Masse in Formen gepresst,
dann getrocknet und schliesslich gebrannt.
Die D. R. P. 158 496 und 159 193 umgreifen ein Verfahren, aus plastischen
Tonen durch Zusatz von Soda, Natronlauge, Ammoniak, Pottasche, Wasser-
glas, Melasse, Seife u. dgl. eine gussfähige Masse herzustellen.
Die Patentliteratur ist auf dem Gebiete der plastischen Massen neuer-
dings so angeschwollen, dass ein Eingehen auf alle neuen Verfahren unmög-
lich erscheint; wir begnügen uns daher mit blosser Nennung der wichtigeren
Paitente :
Bei der Gewinnung plastischer Massen gehen von K a s e T n aus die
D.R.P. 174 877, 185 240, 185 241, 186 388 und das Franz. Pat 368 704.
Plastrotyl — Platin. 915
D. R. P. 187 479 geht von koaguliertem Blut aus; D. R. P. 178 645
Torf; D. R. P. 179 833 von K n o c h e n f a s e r n; die D. R. P. 174 123
ie 186 280 von Magnesiumverbindungen. Das D. R. P.
129 mischt Faserstoffe mit ölen, Fetten, Teeru. s. w.
behandelt das Gemisch dann in eigenartiger Weise, während das
iz. Pat. 372 584 plastische Massen durch Verarbeiten von Leder,
cemehl, Kork, Wolle und Zellulose miteinander her-
en will. Die D. R. P. 191 125 sowie 200 139 gehen vom Kasein, das
. P. 197 196 von Leder- und Knochenabfällen aus. D. R. P. 197 250 und
265 bereiten plastische Massen aus Ossein, das D. R. P. 201 966 solche
trocknenden fetten Olen, besonders Leinöl.
Weiter vgl. über plastische Massen die Artikel „G a 1 a 1 i t h'', „Z e 1 1 u -
d", „Steine, künstlich e", „H o 1 z m a s s e", „S t e i n g u V\
r z e 1 1 a n", „S t e i n z e u g", „T öp f e r w a r e n" und „Ziege 1".
Farben für plastische Massen:
CohD, Farben* a Jjackfabriken, Berlln-Rixdorf, Canner Chauasce 44/48.
Plastrotyl siehe „T r i n i t r o t o 1 u o 1".
Platin. Pt. A. 0. = 194,8. Nur selten wird es rein gefunden; es
li sich in metallischem Zustande in Gestalt von feinen Körnern in aufge-
remmten Sandlagern, sogenannten Seifen, fast ausschliesslich am
. Man unterscheidet in der Qualität drei Sorten P 1 a 1 1 n e r z , und zwar
alt No. 1 etwa 85 % Pt, No. 2 etwa 82 % Pt und No. 3 rund 75 % Pt.
erdem sind in dem Platinerz die sonstigen P 1 a t i n m e t a 1 1 e (s. d.) vor-
en. Die Qesamtausbeute an Pt im Ural beträst jährlich nur etwa 7000 kg;
ieser Produktion ist die Tätigkeit von 15 000—20 000 Personen beteiligt.
Verwaschen der Seife zur Gewinnung der PlatinerzkOrner geschieht zu-
st auf Siebtrommeln oder in Rührbottichen, dann auf geneigten hölzernen
len. Die weitere Verarbeitung des Platinerzes geschieht jetzt rast ausnahms-
luf nassem Wege; es sind sehr verschiedene Verfahren in Anwendung,
ilch alle den Trennungsmethoden der analytischen Chemie anschliessen.
tens digeriert man das Platinerz mit Königswasser (s. d.), nachdem
letzteres mit 2 T. HsO verdünnt hat, und zwar nimmt man die Digestion
Erhöhung der Wirkung unter 35 — 40 mm Wasserdruck vor. Die erhaltene
erte Lösung dampft man zur Trockne und erhitzt den Rückstand auf
C; hierbei werden die Chloride des Iridiums und des Palladiums (vor
n des Pt) zu Chlorür reduziert. Nimmt man nun den Rückstand mit HsO
ind säuert mit HCl an, so fällt auf Zusatz von NH%C1 rednes Ammonium-
nchlorid (Platinsalmiak) (NH«)sPtCl6 aus, während die Chlorüre von ir
Pd keine schwer löslichen Doppelsalze bilden; erst beim Eindampfen der
erlangen scheidet sich Iridiumsalmiak ab. Aus der schliesslich verbleiben-
LOsung scheidet man den Rest der Platinmetalle durch Eisendrehspäne ab,
hiert das noch ungelöste Eisen mit HCl, filtriert die gefällten Platin-
Ue ab und löst sie wieder in Königswasser. So scheidet man allmählich
inzelnen Platinmetalle voneinander, während man aus dem zuerst gefällten
n Platinisalmiak beim Glühen Platinschwamm erhält; letzterer wird
nmengepresst und in Kalktiegeln im Knallgasgebläse (siehe unter
allgas") eingeschmolzen. Das flüssige reine Platinmetall giesst man
»hnlich in Barren von 3--^ kg; die Platinbarren werden mittels Fallwerks
Dampfhammers ausgeschmiedet und dann zu dicken Blechen oder
ten verarbeitet.
Dichtes Platin ist ein Silber- bis zinnweisses, sehr dehnbares und festes
netall, weicher als Kupfer, von relativ geringem Leitungsvermögen für
ne und Elektrizität. Zusammengeschmolzenes Pt hat das sp. G. (bei 18®)
,48. Bei heller Weissglut wird es weich und schweissbar, um bei noch
re Temp. zu schmelzen. Nach neuen Versuchen von N e r n s t und
/ a r t e n b e r g ist der Seh. P. 1744». Durch Erhitzen von Platin-
iak erhält man das Pt in grauer, lockerer, schwammiger Form — Platin-
58*
916 Platinasbest — Platinlegierangen.
schwamm; das noch feiner zerteilte Plat Inschwarz (Platin-
mohr) entsteht bei Ausfällung des Metalls durch organische Reduktionsmittel
sowie durch Zink. Platinschwamm und Platinschwarz haben die Fähigkeit,
ausserordentlich grosse Mengen von Oasen, namentlich O, zu kondensieren.
Auch lösliches oder vielmehr kolloidales Platin (vgl. den
Artikel „Kolloidale Metall e") hat man dargestellt, und zwar entsteht
diese als Platinhydrosol bezeichnete Modifikation, wenn eine Lösung
von PtCl« (1 : 1500) bei gewöhnlicher Temp. mit einigen Tropfen stark ver-
dünnter Hydrazinhydratlösung versetzt wird. Die so erhaltene Platinlösung
wird durch Dialyse gereinigt und bildet dann eine schwarz bis braun geffirbte
Flüssigkeit. Noch besser lösend wirkt das Hydrazinhydrat, wenn gleichzeitig
Alkalisalze der Lysalbinsäure und Protalbinsäure (s. d.) zu-
gegen sind. Das D. R. P. 157 172 schützt ein Verfahren, sehr hochprozentige
Präparate von kolloidalem Platin, Palladium und Osmium in fester, haltbarer,
wasserlöslicher Form darzustellen, indem man in der angedeuteten Weise
Hydrazinhydrat als Reduktionsmittel verwendet, während gleichzeitig lysalbin-
saures oder protalbinsaures Na zugegen ist.
Die Hauptmenge des Platins wird zu Kesseln für Schwefelsäurekonzen-
tration u. s. w., für Laboratoriumsgeräte und in der Elektrotechnik verwendet;
auch dient es zu Normalmaßstäben, Blitzableiterspitzen, Elektroden, als Por-
zellanfarbe (0 1 a n z s i 1 b e r) u. s. w. Sehr grosse Mengen werden auch in
Form kleiner Stifte bei der Anfertigung künstlicher Zähne verbraucht. Für
viele Zwecke bedient man sich nicht des reinen Platins sondern einer Platin-
Iridiumlegierung, weil diese eine grössere Härte hat.
Der Platinpreis ist starken Schwankungen unterworfen; z. Z. wird notiert:
Platinmetall, rein, netto Kasse 1 kg Mk. 4000,00
Platinschwamm D Mk. 56,00; 1 g „ 6,00
Platinschwarz (Mohr) D „ 55,00; 1 g „ 6,00
Platin:
Ftini Elaenach k Cie., Offenbach a. M.
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen für P4atinbleche und -Draht:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Qnisonwerk, Bfagdeburg-Buckau.
Platinasbest (platinierter Asbest). Zur Darstellung durchfeuchtet man
lose gefilzten Asbest mit einer konz. PtQt-Lösung, lässt trochnen, taucht für
einen Augenblick in NH4C1-Lösung, lässt wieder trocknen und glüht.
Der erhaltene Platinasbest enthalt 8—8,5 % Pt; er ist weich und woUe-
ahnlich. Man benutzt ihn zur Darstellung von Schwefelsäureanhy-
drid (s. d.). Doch wird auch platinierter Asbest mit bis zu 25 % Pt-Oehalt
dargestellt.
Nach dem D. R. P. 134 928 erhält man platinierten Asbest, der bei nur
2 % Pt-Gehalt eine grosse Wirksamkeit hat, dadurch, dass man ein Platin-
salz in Methylalkohol, Äthylalkohol, Azeton oder Essigäther löst, mit dieser
Losung die zu platinierenden Körper (Asbest, Bimsstein u. s. w.) tränkt
und dann anzündet. Hierbei wird das Platinsalz reduziert, und das Pt bleibt
in feinster Verteilung festhaftend auf dem Körper zurück.
Platinasbest (25%) D Mk. 18,00
Franz Eisenach & Cie., Offenbach a. M.
Platinbad siehe „Verplatiniere n*'.
Platinleren siehe „Verplatiniere n**.
Flatinlegrlenmffen. Man verwendet solche vielfach, z. B. eine Platin-
I r I d i u m 1 e g i e r u n g mit 10 % Ir, die sich wegen ihrer Härte und Wider-
standsfähigkeit für verschiedene Zwecke, z. B. zur Anfertigung von Normal-
Platinmetalle — Platin, Utensilien ans. 917
»Stäben, eingeführt hat. Legierungen von Platin mit Silber werden fttf
lucksachen, solche mit K u p f e r und S i 1 b e r zu demselben Zwecke ver«
iet. Ahnliche Legierungen, die ausserdem noch Nickel und K a d -
1 m (teilweise auch W o J f r a m) enthalten, dienen zur Anfertigung von
nteilen für Chronometer. In andern Legierungen zu dem gleichen Ver-
lungszweck ist das Platin mit Vorteil teilweise oder ganz durch P a 1 -
i u m ersetzt worden.
Legierungen von Platin mit Gold werden zur Anfertigung künstlicher
isse verwendet, während seitens der Physikalisch-Technischen Reichs-
dt absolut reine Legierungen von Platin mit Iridium (bis 40 % Ir) und
Platin mit Rhodium (bis 40 % Rh) zum Zwecke der elektrischen
>ung hoher Temperaturen hergestellt worden sind.
Eisenach & Cie., Offenbach a. M.
Platinmetalle. Hierher zählt man die im P 1 a 1 1 n e r z neben Platin
ommenden Metalle, und zwar Iridium, Osmium, Palladium,
) d i u m und Ruthenium. Im besonderen unterscheidet man:
I. Leichte P 1 a t i n m e t a 1 1 e.
Ruthenium Rhodium Palladium
lomgcwicht J0I,7 103 106,3
?. G 12,26 12,1 11,8
tomvolum 8,3 8,5 9,0
II. Schwere Platinmetalle.
Osmium Iridium Platin
tomgewicht 190,8 193 194,8
p.G 22,48 22.42 21,48
tomvolum 8,4 8,6 9,0
Sämtliche Platinmetalle haben viel Ähnlichkeit mit dem Platin; alle sind
^er schmelzbar, schwer oxydierbar, bilden leichtreduzierbare Salze, und
Chloride geben mit Salmiak schwer lösliche Doppelchloride. Die Ab-
idung der einzelnen Platinmetalle und ihre Reingewinnung gelingt erst auf
n recht umständlichen Wege, vgl. den Artikel „P 1 a t i n'*. Osmium und
im finden sich nur Im Platinerz, sie sind meistens zu Osmiridium ver-
en und verbleiben nach der Behandlung des Platinerzes mit Königswasser
lückstand. Rhodium kommt im Osmiridium, namentlich aber mit Gold
rt vor, wflhrend sich Ruthenium besonders mit Osmium zusammen
it.
Im übrigen siehe die einzelnen Artikel, wie „I r i d I u m*\ „O s m i u m"
w.
Platinpapier siehe „Photographische Papier e".
Platinschwamm siehe „P 1 a t i n".
EiBenach k Cie., Offenbacb a. M.
Platin, Utensilien ans.
Platinschalen siehe unter „Schale n"; P I a 1 1 n b 1 e c h unter
jche"; Platindraht unter „Draht"; Platindreiecke unter
ahtdreiecke"; Platingewebe unter „Drahtnetze"; Platin-
Hroden unter „Elektrochemische Apparate'; Platin-
iffchen unter „Elementaranalyse"; Platin-Retorten und
ischen für Flusssäure unter „Fluorverbindungen''; Platin-
el unter „Löffel"; Platinmuffeln unter „Muffeln"; Platin-
tel unter „Spatel" und Platintiegel unter „Tiegel". Die Platin-
rate zur Schwefelsäurekonzentration sind unter „Schwefelsäure" auf-
irt.
91g Plaünverbindungcn.
Platin, Utensilien aus:
Vma Eiienach & Cie., Offenbach a. M.
PlatinTerblndniiffeii.
1. Platinchiorür PtClt, entsteht beim Erhitzen von Platinschwamm
in trockenem Chlorgas auf 250^ Graugrünes» in HsO unlösliches, in Iconz. HCl
lösliches Pulver, das bei stärkerem Erhitzen in Pt abergeht. Vom PtClt exi-
stieren Additions-Doppelsalze, die als Abkömmlinge des Platinochlor-
wasserstoffs HiPtCU zu betrachten sind. So erhfilt man durch Re-
duktion von Kaliumplatinchlorid KsPtCli mit Kupferchlorür das Kalium-
platinchlorür KtPtCl«. In der Technik wird KsPtCU nach H e r a e u s
so dargestellt, dass man krist. HiPtCU in dem doppelten Gew. HsO löst, in die
erhitzte Lösung SOa einleitet (bis herausgenommene Proben mit KCl kein
KsPtCle mehr absetzen) und nun eine heisse KCl-Lösung (von fast der doppelt
berechneten Menge K(:i) zusetzt; das ausgeschiedene KsPtCU wird abgesaugt,
mit Alkohol gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur unter Lichtabschluss
getrocknet.
Platinchiorür, trocken lg Mk. 5,00
Kaliumplatinchlorür, krist lg Mk. 2,50; D Mk.l?3,00; H „ 220,00
Natriumplatinchlortir, „ Ig» 3,00; D „ .27,00; H „ 245.00
2. PI a t i n c h 1 o r i d (P 1 a t i n t e t r a c h 1 o r i d). PtCU. Löst man
Pt unter Erwflrmen in Königswasser und dampft die saure Lösung ein, so er-
hfilt man den gewöhnlich als Piatinchlorid bezeichneten Platinchlor-
wasserstoff HsPtCle + 6 HsO in zerfllesslichen Kristallen. Es ist für die
analytische Chemie wichtig, da es mit K, NHa, Rb und Cs schwerlöslche (in
Alkohol unlösliche) gelbe, kristallinische Niederschläge gibt; z. B. Kalium-
platinchlorid (Platinsalmiak) KsPtCl«.
Platinchlorid, trocken D Mk. 20,00; H Mk. 180,00
„ Lösung 1:9 H„ 21,00; 1 kg „ 190,00
Ammoniumplatincblorid, trocken . . ig Mk. 3,30; D „ 30,00; H „ 270,00
Kaliumplatinchlorid, trocken Ign 3,10; D „ 28,00
krist lg „ 2,80; D „ 26,00
Natriumplatinchlorid 1 g „ 2,50; D „ 22,00; H „ 200,00
3. Platincyanür. Das eigentliche Platincyanür Pt(CN)s hat ebenso-
wenig Bedeutung wie der Platinocyanwasserstoff HsPt(CN)«; je-
doch bildet letztere Sfiure Salze, deren Kristalle einen schönen Dichroismtis
zeigen. So bildet z. B. Kallumplatincyanflr (Platincyankallum)
KsPt(CN)4 gelbe, rhombische Prismen mit blauem Flfichenschimmer; das
Baryumplatincyanflr (Platincyanbaryum) BaPt(CN)« bildet mono-
klfne Kristalle, die zeisiggrün in der Richtung der Hauptsache sind, senkrecht
dazu schwefelgelb mit blauviolettem Reflex. Letzteres Salz sowie das L i -
thiumrubidlumplatincyanür werden zum Bestreichen von „Rönt-
gen-Schirmen'* benutzt, da sie unter der Einwirkung der X-Strahlen hell auf-
leuchten (fluoreszieren). Brochet und Petit (Zeitschr. f. Elektrochem.
1904, 922) empfehlen, Baryumplatincyanür aus Cyanbaryum mit Hilfe des
Wechselstroms zu gewinnen; den Elektrolyten stellen sie aus Ba(OH)s + HCN
her, die Elektroden sind Platinbleche, die Stromdichte ist 20 Amp., die
Spannung 5 V.
Platincyanür 1 g Mk. 4,40
Ammoniumplatincyanür lg ^ 5,20
Baryumplatincyanür in feinen Kristallen D Mk. 26,00; H Mk. 235,00; 1 kg „ 2300,00
Kaliumplatincyanür, krist 1 g „ 3.60; D „ 33,00; H „ 295,00
n (sesqui) 1 g „ 3.90; D „ 36,00
Kobaltplatincyanür "...Ig „ 3,50
Lithiumrubidiumplatincyanür lg Mk. 4,10; D „ 36,00
Magnesiumplatincyanür lg ^ 4,(X)
Natriumplatincyanür lg ^ 5^00
ThoriumplaUncyanür 1 g Mk. 5,70; D „ 50)00
Pktten — Plättmitte]. 919
Platten.
Platten aus Glas siehe „Glasgerätschafte n".
Platten aus P o r z e 1 1 a n für analytische Arbeiten:
Länge .... 5 6 8 10,5 14 15,8 21 18,3 20,3 cm.
Breite .... 3,5 3 5,3 7,3 11 1J,5 11 12 ' 15 „
Stück .... 0,30 0,30 0,30 1,00 1,50 2,00 2,00 2,25 2,25 Mk,
Länge .... 21 23,7 25,5 27,5 32,2 31,5 33,6 34 40,7 cm.
Breite .... 18,3 15,8 19,5 22,3 16,5 25,5 20 29 26,3 „
Stück .... 2,50 3,00 4,00 6,00 6,00 8,00 8.00 13,00 23,00 Mk.
Platten aus Porzellan mit Vertiefungen für kolorimetrische Unter-
suchungen :
Mit 12 Vcrticfmigen 8,5x11,5 cm Stück Mk. 0,60
n 12 „ 9x11,5 „ „ „ 0,80
„ 60 „ 27x17 „ „ „6,00
Platten aus porösem Ton, zum Trocknen von Präparaten, viereckig:
Länge .... 9 12 20 25 30 35 40 cm.
Stück .... 0,15 0,30 0,75 1,10 1,50 3,00 4,50 Mk.
21 X 14 24 X 20 30 X 20 cm.
Stück .... 0,60 0,90 1,20 Mk.
Plattentttmie siehe „R e a k 1 1 o n s t fi r m e*\
Plattieren. Man versteht darunter die Vereinigung zweier verschie-
dener Metalle durch Aufeinanderwalzen; das Zusammenhatten erfolgt hierbei
teilweise direkt ohne Zwischenlage, teilweise durch Lötung. Das Plattieren
greift fiberall da ein, wo es durchführbar und billiger als die Galvano-
s t e g i e (s. d.) ist. Man kann durch die Plattierung Auflagen jeder gewfinsch-
ten Stärke liefern, was der Qalvanostegie nur in beschranktem Mass^ möglich
ist. Die Vernickelung von Eisenblech geschieht beispielsweise stets durch
Plattieren, wflhrend sich Zinkblech nur galvanisch vernickeln Ifisst. Man
plattiert Bleche, Drahte sowie schliesslich auch fertige Gebrauchsgegenstände.
Von Blechen plattiert man solche aus Kupfer mit Silber, Gold oder Platin;
solche aus Eisen mit Kupfer, Nickel oder Blei; solche aus Blei sowie solche
aus Zink mit Zinn. Von Drähten werden plattiert: Silberdraht mit Gold,
Kupfer- und Neusilberdraht mit Silber sowie Stahldraht mit Kupfer oder
Messing. Die Verfahren der Plattierung sind für die verschiedenen Metalle sehr
mannigfach und in wichtigen Einzelheiten meistens Geheimnis der fabrizieren-
den Firmen, so dass eine Beschreibung hier erübrigt. Dasselbe gilt auch vom
Hlektroplattieren, einem Verfahren, das neuerdings in immer
t^rösserem Masse, und zwar für verschiedene Metalle, ausgeführt zu werden
scheint. A. Fischer hat gute Vorschriften zur Elektroplattierung von Alu-
minium (Chem. Ztg. 1903, 987) angegeben.
Nach den D. R. P. 139594 und 147 378 bewirkt man die Elektroplattie-
rung von Metallen dadurch, dass man zwischen ihnen einen Lichtbogen erzeugt.
FULttmlttel.
Plättwachs: 200 T. Japan. Wachs, 200 T. Paraffin und 100 T.
Stearinsäure schmilzt man und giesst die Masse In Formen. — Beim Plätten
überfährt man das Plättwachs mit dem heissen Bügeleisen, das hierdurch
hesser gleitet und gleichzeitig die Wäsche glänzend macht.
Wäscheglanz (Plättöl, Stärkeglanz): Man schüttelt 250 g Wasser
und 5 g Tragantpulver in einer Flasche gut durcheinander, bis letzteres gleich*
"J^sslg aufgequollen ist; dann giesst man die Mischung in 750 g kochendes
Wasser, löst 50 g Borax darin und rührt noch 50 g Stearin und 50 g gepul-
vertes Talkum hinzu. Die Flüssigkeit, welche vor dem Gebrauch jedesmal gilt
^schütteln ist, lässt sich so verwenden, dass man die vorher gestärkte
Wasche mit Hilfe eines Schwammes damit bestreicht und dann bügelt. An-
920 Plejapyrin — Pochwerke.
statt dessen kann man auch 1 Raumteil Stärkeglanz mit 4 Raumteilen gekochter
Starke vermischen.
Plättpulver: 2T. Tragant, 25 T. Talkum und 25 T. Borax.
Plejapsrrln, ein neues Mittel gegen Migräne, ist angeblich ein Kon-
densationsprodukt aus Phenyldimethylpyrazolon und Benzamid und bildet
ein weisses, in 15 T. HsO lösliches, kristallinisches Pulver. Dias neuere
Plejapyrinpara ist eine chemische Verbindung aus 1 mol. Phenyl-
dimethylpyrazolon mit 1 mol. p-Toluolsulfamid.
Plekavol, ein Gemisch von p-Aminobenzoesäureeugenolester mit Para-
formaldehyd, Eugenol, ZnO und ZnSO« (D. R. P. 189 333). Es dient als lokales
Anästhetikum.
Plmnbaffo siehe „Q r a p h i t".
Flnmbiim siehe „B 1 e i**.
Plnmbiim acetioum = Bleiazetat siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n '
No. 1.
Plnmbnm borlonm = Bleiborat s. „B 1 e t v e r b i n d u n g e n" No. 3.
Plnmbnm carboniciim = Bleikarbonat siehe „Bleiverbindan-
g e n" No. 8.
Plnmbnm ohloratnm = Bleichlorid siehe „Bleiverbindun-
g e n" No. 4.
Plnmbnm chromlcnm == Bleichromat siehe „B 1 e i v e r b i n d o n -
gen" No. 5.
Plnmbnm hydroxydatnm = Bleioxydhydrat siehe „B 1 e i v e r b i n -
düngen" No. 14 b.
Plnmbnm hsrperozydatnm = Bleisuperoxyd siehe „B 1 e i v e r b i d -
düngen" No. 14 d.
Plnmbnm mangranicnm = Bleimanganat siehe „Bleiverbindun-
gen" No. 11.
Plnmbnm nltrlonm = Bleinitrat s. „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 12.
Plnmbnm oxallonm = Bleioxalat siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n''
No. 13.
Plnmbnm oxydatnm = Bleioxyd siehe „Bleiverbindungen"*
No. 14 a.
Plnmbnm perozydatnm = Bleisuperoxyd siehe „B 1 e i v e r b i n -
düngen" No. 14 d.
Plnmbnm perralfnilonm = Bleipersulfat siehe „Bleiverbin-
d u ngen" No. 15.
Plnmbnm snbacetlcnm = Basisches Bleiazetat siehe „B 1 e i v e r •
b i n d u n g e n" No. 2.
Plnmbnm snlfnratnm = Bleisulfid stehe „B 1 e i v e r b ! n d u n g e n"
No. 17.
Plnmbnm snlfnrlcnm = Bleisulfat siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n''
No. 16.
Plnmbnm thiosnlfniicnm = Bleithiosulfat siehe „Bleiverbin-
düngen" No. 18.
Pnenmatisohe Wannen siehe „W a n n e n".
Pochwerke. Sie werden hauptsächlich in Aufbereitungsanstalten ver-
wendet und dienen dort zum vollständigen Aufschliessen der Erze. Seltener
benutzt man die Pochwerke zur Zerkleinerung von Knochen und sonstigen
spröden Stoffen.
Die Zerkleinerung geschieht durch eine Anzahl Stempel, welche von
einer rotierenden Welle abwechselnd mittels Hebedaumen gehoben werden und
beim Niederfallen die auf einer Sohle liegenden Erze u. s. w. zerstampfen.
Podophyllin.
921
Dadurch, dass die Hebedaumen den Pochstempeln gleichzeitig eine Drehung
erteilen, wird ein gleichmassiger Verschleiss der Stempel und eine nicht un-
wesentliche Kraftersparnis erreicht.
Die Pochwerk-Anlagen werden mit Eisen- oder Holzgestell geliefert.
Pochschuhe und Pochsohlen sind aus Kruppschem SpezialStahl geschmiedet.
Gewicht der Stempel
Anzahl der Stempel
Anzahl der Schläge jedes Stempels in der Minute
Umdrehnngen der Riemenscheibe „ ^ „
Dorrhmesser „ ,» • • • . mm
Breite „ „ . . . . „
Kiafhrerbrsnch ca. HP
Leistung an gepochtem Material je nach den
Eigenschalten des Erzes in 24 Stunden • t
Raumbedarf f Lange « • m
des i Breite „
Pochwerks | Höhe mit ErzbehSltet ... „
Gewicht der Garnitur ca. kg
Gewicht der Garnitur in seetüchtiger Ver-
packung . M *•
Preis der Garnitur ...•••••• Mk.
M M Seeverpackung . • ,
360 kg
800 Ibs. engL
10
400 kg
— 900 Ibs. engl.
10
92
46
1830
280
8
7-12Vt
7,5
2,5
9
6900
7400
4200
85
92
46
1830
280
16
14—25
\^
4,85
9
13700
14700
8320
170
92
46
1830
280
9
8—14
7,5
2,5
9
7100
7700
4300
100
92
46
1830
280
18
16—28
7,5
4,85
9
14050
15100
8450
175
Gewicht der Stempel
Anzahl der Stempel
Anzahl der Schlage jedes Stempels In der Minute
Umdrehungen der Riemenscheibe mm »
Durchmesser „ „ • • • • mm
Breite „ „ . . , . „
Kraftverbrauch ca. HP
Leistung an gepochtem Material je nach den
Eigenschaften des Erzes in 24 Stunden • t
Raumbedarf 1 Länge m
des l Breite ••
Pochwerks | Höhe mit Erzbehalter. . • „
Gewicht der Garnitur ca. kg
Gewicht der Garnitur in seetüchtiger Ver-
packung ti >,
Präis der Gramitur ...•••••• Mk.
• M Seererpackung . • >,
450 kg
1000 Ibs. engt
92
46
1830
305
10
9-15
7^
2,5
9
8400
9000
4700
100
10
520 kg
1150 Ibs. engL
I
92
46
1830
305
20
18—30
7,5
4,85
9
16600
17700
9250
185
92
46
1830
305
llVt
10—20
7,5
8700
9300
4850
100
10
92
46
1830
305
25
20-40
7,5
4,85
9
17200
18200
9500
185
Pochwerke nnd Pochwerks-Anlagen:
Vtied. Krupp Aktiengcsellichaft Gruaonwerk, Magdeburg-Buckau.
Podophyllin. Alkaloid, das aus der Wurzel der amerikanischen wilden
LImone {Podophyllum peltatum) dargestellt wird. Man benutzt es als Ab-
fuhr- und Wurmabtreibungsmittel; in grossen Gaben erregt es Brechreiz. M. D.
p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,3 g.
Podophyllin D. A. IV . H Mk. 4,10; 1 kg Mk. 36,00
D.A.IV, pulv H „ 4,20; 1 „ „ 37,00
„ puriss. (PodophyUotoxin) H „ 5,30; 1 „ » 48,00
920
Plcjapyrin — Pothwerke.
statt dessen kann man auch 1 Raumteil StarkegUnz mit 4 Raumtf
Starke vermisclien. /
Plattpulver: 2 T. Tragant, 25 T. Taikum und Vi
Plejapyrln, ein neues Mittel gegen Migräne, \9'Ji ,
densationsprodukl aus Phenyldimetliylpyrazolon uni*,-;/ /
ein weisses, in 15 T. H,0 löslicties, kristallinisc;-"^ f
Pie j a py ri np a r a ist eine ctiemische VerW:.'^ «
dimetliylpyrazolon mit 1 moi. p-Toluolsulfamiri :^'
Flekavol, ein Gemisch von p-Aminob^ ,
formaldehyd, EuRenoi, ZnO und ZnSO. (D. r/v^
Anästhetikum. ^^ /^*
Plumbago siehe „O r a p h i 1" .^y
PlmnbiUB siehe „B I e I'
Flnmbani aoetloum
No. 1.
Plnmbnm borlotun
Flumbiun ocubonlc
gel
' No. ;
Plnmbum tibXt"'
g e n" No. 4.
Flumbum '
% e n" No. 5. „W"^
Plumbr .-i/ il
düngen" >;> '" //i*
Plo- . '^
düng ^.■•'
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C.Hi.0.
SibkenickaCtBitO«
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InveitnickeT C«Hi*Ot h14
4ö016p
.,><uu3»3l pt
+ 68,65-0,828 c
+ 11,115415 e,
[ali = 75,08 fBi[o]D
\ =66,5
' "" TAlkohoIlosang
+ 67
+ 64,9
+ 61,3
+ 46,9
+ 51,8
^4
5.4
2—12
.. 0,140
- 54,64—0,567 c
■ + 0J0bi7b et
f +47,926+0,015634?
( + 0,0003883 p.
f+52,71&+O,0i7087p
+ 0,000071 p.
51,78
HCN* .
51,67
Hi--106
DubnabK
\. =-79,5
- --53
— 100
N«iiban«
MJ--104
jodta
., --26,66
Mbnpbv
., =-13,33
„
„ =0
-27,9; HtD
— — (27,9-0,32 t)
TMhMhmid
Hmh
P«Ikt
Polarisation.
V
Substanz
'^HiiOe . . .
Ikohol
>hol
• • • •
173«
923
16
*«"
d==0,812beil9<»
d— 0,933beil9«
d— 0,886 „ 15«
d=l,22ö „ 15»
d=l,54 „15«
35,7
35,7
32,907
15
1—10
0,5-15
[«p
asB
WJ 0,03
+ 24,3
-1,8
— 5,6-6,7
+ 3,6
+ 1.24
+ 3,75
+ 5,34—5,41
+ (15,06 — 0,131c)
[a] - + 8,52
[a]r— -8,53
HJ 6
Beobachter
Paiteur
Franier
Erlenmeyer
Le Bei
Ellenmeyer
Le Bei
Ldndolt
Biet
Past^nr
II. Polarisatlonsapparate.
A. Apparate für weisses oder Lampenlicht mit K e i 1 -
kompensation und linearer Skala (Saccharimeter). Ge-
nau und bequem in der Benutzung, aber nur für Stoffe brauchbar, welche, wie
der Rübenzucker, dieselbe Lichlzerstreuungskraft haben wie Bergkristall;
darum besonders von der Zuckerindustrie und den Steuerbehörden bevorzugt.
Halbschattcn-Polarisationsapparate mit einfacher Keilkompen-
sation neuester Konstruktion, mit neuer Ablesevorrichtung und
Schutzkappe :
Mit 2 Röhren von 100 und 200 mm Länge Mk. 475,00
„ 3 „ von 100, 200 und 400 mm Länge „ 525,00
„ 4 „ von 100, 200, 400 und 600 mm Länge „ 600,00
Dieselben Apparate mit doppelter Keilkompensation (zur Kontrolle
der Ablesungen und zur Kontrolle der Skalenrichtigkeit):
Mit 2 Röhren von 100 und 200 mm Länge und Skalenbeleuchtungs-
spiegel in Kasten „ 725,00
do. „ 3 „ von 100, 200 und 400 mm Länge „ 775,00
do. „ 4 „ von 100, 200, 400 und 600 mm Länge „ 850,00
Rüben-Polarisationsapparate (Halbschattensystem) neuester Kon-
struktion mit beschränkter Skala von 0 — 35® Ventzke gehend, mit
Schutzkappe für die Keilkompensation und Skalenbcleuchtungsspiegel ;
inkl 2 Beobachtungsröhren und Kasten:
Für 200 mm lange Röhren , 260,00
„ 400 „ „ „ „ 290,00
Dieselben mit Vergrösserungsskala (bequemes Ablesen bis zu Vio%)
neuester Konstruktion, auf Bockstativ inkl. 2 Beobachtungsröhren:
Für 200 mm lange Röhren „ 450,00
« 400 „ „ „ „ 485,00
Halbschatten-Apparat mit beschränkter Skala Hir hochprozentige
Lösungen, von 80 — 100% gehend (zur direkten Ablesung der Prozente
bei Anwendung der 400 mm langen Röhre und des ganzen Normal-
gewichts von 26,048 g) komplett mit 2 Stück 400 mm langen Be-
obachtungsröhren und Kosten m 300,00
924
Polarisation.
B. A p p a r a t e für das homogeneLicht der Natriumflamme,
mit geteilter Kreisscheibe.
Polarisationsapparat nach Mitscherlich mit Laurentschem Polari-
sator ; Ablesung 0, 1 ^, mit Patentbeobachtungsröhre und Gas-Natriumlampe Mk. 155,00
Einfacher Polarisationsapparat nach Lippich, mit Absorptions-
gefass, 2 teil. Polarisator nach Lippich, Ablesung des Kreises
auf 0,01^; nebst Holzkasten:
Für Röhren von 220 mm grösster Länge
n n n ^W „ » » ....
Halbschattenapparat nach Landolt mit Steiligem Polarisator nach
Lippich, Ablesung 0,0 1^, fUr Röhren von 220 mm grösster Länge
Grosser Polarisationsapparat nach Schmidt & Haensch flir
400 mm lange Beobachtungsröhre, mit dreiteiligem Lippich'schen
Polarisator, Kreis mit Spiegelbeieuchtung ; Ablesung 0,01^; einschl.
Glaskasten
n
n
350,00
400,00
550,00
1350,00
Hilfsapparate fUr die Polarisation:
Beobachtungslampen für Petroleum, nach Hinks mit Doppelflach-
brenner und Tonzylinder und unzeibrechlichem Metallzylinder, mit
Beleuchtungslinse und Reflektor
Dieselben (ilr Gas (Steinkohlen- oder Olgas) mit dreifachem Flach-
brenner und unzerbrechlichem Metallzylinder, mit Beleuchtungslinse und
Reflektor
Dieselben für Natriumlicht mit Gas zu dem Polaristrobometer und den
zirkulären Halbschattenapparaien, mit Platinring
Dieselben nach Landolt
Dieselben nach Landolt für elektrisches Licht, mit Glühlampe für
800 Std. Brennzeit, vollständig, mit Anschlussdräbten
Polarisations röhren:
n
n
Länge der Röhren
Glasröhre, Schraubenverschluss . .
Reserve-Glasrohr
Messingrohr, Schraubenverschluss .
Patent-Glasröhre mit einseitiger Er-
weiterung, Schraubenverschluss .
Reserve-Glasrohr für Patentröhre .
Röhre mit Wasserumspülung, bes.
fUr Invertzuckerbestiromung . .
25
8,00
1,50
9,00
9,00
2,00
50
8,00
1,50
9,00
9,00
2,00
94,7
8,00
1,50
9,00
9,00
2,00
100
8,00
1,50
9,00
9,00
2,00
21,00
30.00
25,00
45,00
40,00
189,4 mm.
8,00 Mk.
1.50 „
9.00 „
9.00 „
2,00 „
— 16,00 — 16,00 -
Länge der Röhren 200 220 400
Glasröhre, Schraubenverschluss . . 8,00 8,00 9,00
Reserve-Glasrohr 1,50 1,50 1,75
Messingrohr, Schraubenverschluss . 9,00 9,00 10,00
Patent-Glasröhre mit einseitiger Er-
weiterung, Schraubenverschluss . 9,00 9,00 10,00
Reserve-Glasrohr für Patentröhre . 2,00 2,00 2,50
Röhre mit Wasserumspülung, bes.
für Invertzuckerbestimmung . . 18,00 20,00 21,00
Thermometer für die Röhre mit Wasserumspülung
Deckgläschen aus gutem Spiegelglas, zum Verschlusse der Röhren,
Durchm. 15^2 mm Dutzend
Dieselben, Durchm. 28 mm, f. d. erweiterte Ende der Patentröfare
Gummiringe zum Abdichten, Durchm. ib^limm
do. Durchm. 23 mm, f. d. erweiterte Ende der Patentröhre
600 mm.
10,50 Mk.
2,25 „
12.00 „
11,50
3,50
n
n
27,00 „
Mk. 6,00
n
n
n
n
n
3,00
4,50
0,50
0,75
Polarisationsapparate :
Hans Heele, Berlin 0. 27, OrUner Weg 104.
Franz Schmidt & Haensch, Berlin S., Prinzes«
tinnenstr. 16.
Vereinigte Lausitxer Glaswerke A.O., Abt. Warm-
brunn. Quilitz & Co., Berlin KW. 40, Heide-
Strasse 66/67.
Polonium — Porzellan. 925
Poloniiim siehe „Radioaktive Substanze n''.
Polyprin siehe „K a u t s c h u k".
Pomeransenbltttenöl siehe „Neroliör*.
Pomeransensolialenöl. Man unterscheidet bitteres und süsses
Pomeranzenschalenöl; sie gehören zu den Aurantiazeenölen.
Bitteres Pomeranzenschalenöl (Pomeranzenöl, Orangen-
schalenöl; Oleum Aurantii eoriicis amari). Durch Pressen aus den frischen
Fruchtschalen des bttterfrfichtigen Pomeranzenbaumes gewonnen. Gelb-
liches, eigenartig pomeranzenähnlich riechendes, gewflrztg bitterlich schmecken-
des öl. Sp. O. 0,848-0,854; S. P. 175—179«. O. D. ca. + 95». Es enthält
L i m o n e n.
Pomeranzenschalenöl, bitter 1 kg Mk. 18,50
M«7cr Oohn, HannoTcr.
Süsses Pomeranzenschalenöl (Portugalöl; Apfelsinen-
schalenOl, süsses Orangenschalenöl; Oleum Aurantii corticie). Es spielt im
Handel eine viel bedeutendere Rolle als das bittere Pomeranzenschalenöl und
unterscheidet sich von diesem fast nur durch seinen milden, nicht bitteren Ge-
schmack. Blassgelb, nach Apfelsinen riechend. Sp. G. 0,848—0,852. O. D.
= + 96 bis + 98« bei 20» C. Es dient zur Bereitung von Apfelsinen- und
Zitronenessenz.
Süsses Pomeranzenöl 1 kg Mk. 16,50
, „ reküf. 1 „ „ 18,50
„ „ konzentr !„,, 80,00
Poröse Tonwaren siehe „S t e i n g u t" und „Töpferware n".
Portland-Zement siehe „Z e m e n t''.
Porsellan. Das Porzellan gehört zu den dichten Tonwaren, und
zwar im besonderen zu denjenigen mit weissem und durchscheinendem Scherben.
Man unterscheidet: 1. Echtes oder hartes Porzellan (Feldspat-
porzellan), 2. das Weichporzellan und 3. das B i s k u i t - oder
Figurenporzellan.
1. Das echte Porzellan ist eine weisse, bei massiger Dicke durch-
scheinende, harte, mit dem Messer nicht ritzbare, gleichartige, klingende Masse
von muschedigem, feinkörnigem Bruch. Zur Darstellung erhitzt man Kaolin
(Porzellanerde) mit dem sog. F 1 u s s , welcher, fQr sich unschmelzbar, mit der
Tonerde zu einem Glas zusammenschmilzt. Der Fluss besteht aus Feldspat
unter Zusatz von Gips, Quarz und Kreide. Der Kaolin muss zu einem staub-
feinen Pulver zermanlen oder noch besser zuvor durch einen Schlflmmprozess
von den beigemengten grobkörnigen steinigen Minerailien getrennt werden.
Der geschlämmte Ton wird dann mit entsprechenden Mengen Feldspat und
Quarz gemischt; die beiden letztgenannten Materialien mOssen zuvor ebenfalls
sehr fein vermählen sein, was man beim Quarz immer, beim Feldspat teilweise
durch vorheriges Kalzinieren und Abschrecken erleichtert. Die nass vermahlene
oder doch nass gemischte Masse wird nach dem Klären vom überstehenden
Wasser befreit; den Rest entfernt man durch Filterpressen, bis eine knetbare,
plastische Masse entsteht. Diese lässt man noch eine Zeitlang in feuchten
Kellern lagern, wo sie durch eine Art von Gärung oder Fäulnis bedeutend
plastischer wird. Nach nochmaligem Durchkneten ist die Masse fertig; ihre
Zusammensetzung schwankt zwischen 40 und 66 % Tonsubstanz, 40 und 12 %
Quarz bei etwa 15—30 % Feldspat, teilweise unter geringem Zusatz (bis zu
6 %) CaCOs.
Das Formen runder und ovaler Porzellangegenstände geschieht auf der
Drehscheibe (Töpferscheibe); andere Geräte formt man aus freier Hand,
wieder andere giesst man oder walzt sie aus.
Um das Porzellan beim Brennen vor der Einwirkung des Feuers und der
Flugasche zu schätzen, brennt man es in den aus feuerfestem Ton mit
Schamotte hergestellten Kapseln oder Kassetten, die für die einzelnen
926 Porzellan.
Oegenstflnde passend angefertigt werden. Man unterscheidet den V e r g 1 Q h -
b r a n d des Porzellans und den Oarbrand. Bei ersterem werden die ge-
formten und getrockneten Porzellangegenstände (einzeln oder zu mehreren
in Schamottekapseln) bis zur Schmelzhftze des Silbers erhitzt, wobei der Ton
sein chemisch gebundenes HsO verliert und hart wird. Das verglühte Porzellan
ist weiss, wenig fest, kaum klingend und stark saugend. Es wird nun glasiert,
und zwar bestehen die Porzellanglasuren aus Kaolin, Feldspat, Sand und
Marmor (für letzteren wird auch Kalkspat oder Kreide verwendet) in b&*
stimmtem Verhältnis. Die Olasurmaterialien werden trocken gewogen und
dann zusammen nass vermählen; man glasiert, indem man die vergltthten
Gegenstände entweder in die in Wasser suspendierte, rahmähnliche ulasur-
masse eintaucht, oder indem man die Gegenstände mit der Glasur begiesst;
teilweise wird letztere auch aufgespritzt. Die glasierten Gegenstände kommen
in die Kapseln und werden dann gar gebrannt, wobei die Zusammensetzung
der Feuergase von besonderer Wichtigkeit ist. So muss man das Feldspat-
porzellan von beginnender Rotglut an mit reduzierender, darauf mit neutraler
bezw. schwach oxydierender Flamme brennen; im ersteren Stadium, bevor
der Scherben „sich geschlossen" hat, d. h. bevor er gesintert ist, müssen die
reduzierenden Gase die den Kaolin gelb färbenden FeiOs-Verbindungen redu-
zieren und so die Masse weiss färben, während beim Sintern selbst die Reduk-
tion nicht zu kräftig sein darf, damit der in der Masse abgelagerte C heraus-
brennt und nicht zu Auftreibungen Anlass gibt. Beim Garbrennen muss die
Temperatur bis auf Weissglut gebracht werden, wobei das Porzellan eben zu
erweichen beginnt. Die Porzellanbrennöfen scheidet man in solche für
unterbrochenen und solche für ununterbrochenen Betrieb;
die meisten modernen Porzellanbrennöfen werden mit Gasfeuerung betrieben,
d. h. mit Generatorgas geheizt. Die Kammeröfen bestehen aus einer Reihe
von Kammern, von denen ein Teil gefüllt wird, während der Inhalt eines andern
Teiles brennt, der dritte abkühlt und der Rest gerade entleert wird, so dass
ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht ist.
2. Zum Weichporzellan gehört das Frittenporzellan, das
Knochenporzellan und das Segerporzellan. Das Fritten-
porzellan hat eine dem Glase ähnliche Zusammensetzung; es erweicht sehr
leicht und ist ein durch Entglasung milchglasartig durchscheinend gewordenes
Erzeugnis. Zur Darstellung mischt man etwa 60 T. Sand mit 22T. geschmolzenem
Salpeter, 7 T. Kochsalz, 3,5 T. Soda, 3,5 T. Gips und ebensoviel entwässertem
Alaun, frittet die Mischung, pulvert sie, wäscht sie in heissem Wasser aus und
bildet die eigentliche Porzellanmasse aus 75 T. Fritte mit 17 T. Kreide und
8 T. Kalkmergel. Die Mischung wird durch Schmierseife und Leim oder durch
Gummi plastisch gemacht oder als Gussmasse verwendet und dann schon vor
dem Glasieren fast gar gebrannt, wobei die Gegenstände wegen der Leicht-
flüssigkeit der Masse sehr sorgfältig gestützt werden müssen. Da nach dem
Brand die Masse nicht mehr saugend Ist, wird die hierfür bleihaltige
Glasur dickflüssig aufg^ossen und dann bei niedrigerer Hitze als vorher auf-
gebrannt. Dieses schön durchscheinende Frittenporzellan, das man auch
französisches Welchporzellan nennt, ist wegen seiner hohen
Empfindlichkeit gegen Temperaturwechsel mehr und mehr durch das Knochen-
porzellan und das Segerporzellan verdrängt worden. Das Knochenporzellan,
welches auch als englisches Weichporzellan oder natürliches
Weichporzellan bezeichnet wird, besteht aus ca. 45 T. Kaolin, 8 T. Orthoklas,
9 T. Quarz und 44 T. Knochenasche. Auch dieses Weichporzellan wird zuerst
gar gebrannt, dann mit einer blei- und borhaltigen Glasur überzogen und
schliesslich bei niedrigerem Feuer fertig gebrannt. Das wichtigste Weich-
porzellan ist das Segerporzellan, dem japanischen Porzellan nach-
gebildet; es besteht nur aus Tonsubstanz, Quarz und Feldspat, und zwar über-
ragt hier die Flussmenge den GehaJt an Tonsubstanz (Aluminiumsilikat),
während beim Hartporzellan der Gehalt an Tonsubstanz grösser ist als der
an Quarz und Feldspat zusammengenommen. Im Durchschnitt wird das Seger-
porzellan aus 25 % Tonsubstanz, 45 % Quarz und 30 % Feldspat zusammen-
gemischt. Die Masse lässt sich gut formen, muss aber sehr langsam trocknen,
PoneUanfarben. 927
weil sie sich sonst verzieht oder reisst. Man verglOht die Gegenstände wie
beim Hartporzellan bei Silberschmelzhitze, trägt dann die Glasur (durch Ein-
tauchen oder Begiessen) auf und brennt schliesslich bei Wetssglut gar. Dieses
dem Hartporzellan ähnliche Verhalten bringt den Vorteil mit sich, dass man
anstatt der leicht flOssigen, wenig widerstandsfähigen Bleiglasuren des Fritten-
und KnochenporzeUans beim Segerporzellan höher schmelzbare Glasuren ver-
wenden kann, die sich von denen für Hartporzellan nur durch einen höheren
Alkali- und niedrigeren Kieselsflure-Gehalt unterscheiden. Nach einem von
Heinecke auf dem V. Intern. Kongr. f. an^^ew. Chem. Berlin 1903 ge-
haltenen Vortrage ist es ihm gelungen, ein neues Weichporzellan dadurch her-
zustellen, dass er den Feldspat ausschloss, ein besonders konstruiertes Glas
als Flussmittel einführte und die Tonerde des Feldspats durch plastische Ton-
substanz ersetzte. Auf diese Weise lassen sich Porzellanmassen erhalten, die
noch gut verarbeitbar sind und sich für die verschiedensten Dekorationen
eignen. — Ein besonderer Vorzug der Weich- vor den Hart-Porzellanen besteht
darin, dass man hier eine weit grössere Mannigfaltigkeit an verwendbaren
Farben zur Verfügung hat; siehe hierüber „Porzeilanfarbe n''.
3. Als Biskuitporzellan bezeichnet man eigentlich jedes un-
glasierte Porzellan, doch wird solches, wenn es dekorativen Zwecken dienen
soll (z. B. als F i g u r e n p o r z e 1 1 a n), so zusammengesetzt, dass die Masse
ziemlich durchscheinend ist. Man erreicht solches durch einen
hohen Gehalt an Flussmitteln, d. h. man setzt es dem S^erporzellan Ähnlich
zusammen oder man verwendet direkt unglasiertes Knochenporzellan.
Porzellanfarben. Die Porzellanfarben sind gefflrbte Giflser, welche,
fein gemahlen, mit dem Pinsel aufgetragen und dann eingebrannt werden.
Man unterscheidet für die Dekoration des Hartqorzellans 1. Scharffeuer-
farben (Scharffeuer-Dekor), die so beständig sind, dass sie
unter der Glasur aufgetragen und mit letzterer zugleich eingebrannt werden
können und 2. M uf f elfa r b en (M uf f el - D eko r), die über der
31asur aufgetragen und bei viel niedrigererTemperatur (700—^0") in der Muffel
ungebrannt werden. Scharf feuerfarben, die die hohe Temperatur des Gar-
)rennens beim Hartporzellan ohne Schädigung des Farbentons aushalten, gibt
\s nur wenige. Man benutzt namentlich CoO für Blau, CrsOs für Grün,
4n für G e 1 b , Ni für B r a u n sowie Fe für helles Graugrün. Das Muffel-
lekor besteht entweder nur in der Vergoldung oder in der Anwendung
!er sogenannten Schmelzfarben. Bei der Vergoldung wird fein ver-
siltes Gold, mit Wismutsubnitrat und HgO gemischt, aufgetragen und in der
luffel eingebrannt; erst durch Polieren mit Achat und Blutstein wird die Ver-
oldung glflnzend. Neuerdings bevorzugt man G l a n z g o l d , welches sofort
ach dem Einbrennen als glänzende Schicht erscheint (vgl. den Artikel
O 1 a n z ff o 1 d"). In ähnlicher Weise stellt man auch Glanzplatin und
i 1 a n z s 1 1 b e r dar. Die im übrigen für das Muffeldekor verwendeten
Luffelfarben bestehen aus einem leicht schmelzbaren Blei-Borsäuresilikat, dem
irbende Metalloxyde zugesetzt werden. So erhält man schwarz e Farben
it IrOs, weiter durch Zusammenschmelzen von FetOt mit CosOt, blaue
One mit Co (frei von FetOsi), helleres Blau durch Zusatz von ZnO zu
o«Os, grüne Töne mittels CrsOt und CuO, gelbe Farben mittels Neapel-
^Abs (siehe „Bleifarbe n")» PbCrO« und Uranoxyd, ziegelrote Töne
it FeaOi, Purpurrot mit Cassius Purpur (vgl. „Goldfarben"),
orallenrot mit Chromrot (siehe „Chromfarben"). Die fein ge-
ahlenen Schmelzfarben, bestehend aus den Metalloxyden in Mischung mit
^m entsprechenden Blei-Borsäuresilikat, werden mit Terpentin und Dicköl
xydiertem Terpentinöl) verrieben, aufgetragen und in Muffeln eingebrannt.
Die geringere Hitze, die das Segerporzellan (siehe unter „P o r z e 1 1 a n")
im Brennen erfordert, gestattet die Anwendung einer viel grösseren Reihe
n Farben unter der Glasur sowie zwischen zwei Glasuren. Über-
upt hat Seger seinem Porzellan eine besonders reizvolle Art des Dekors in
n farbigen Glasuren gegeben, so vor allem die hellroten, pfirsichf-
ütenen bis dunkelkarmoisinroten Pinkglasuren (vgl. unter Z i n n -
r b e n'*) und die kirschroten bis grünvioletten CusO-Glasuren, wovon die
928 Porzellan, Gerätschaften aus — Pottasche.
ersteren nur in stark oxydierender Flamme entstehen, während die
letzteren wiederum nur in energisch reiduzierenden Ofengasen zustande
kommen. Seger passt seine Glasurfarben der Zusammensetzung der farblosen
Glasur an, indem er ihre Bestandteile teilweise durch Äquivalente Mengen der
gleichartigen färbenden Oxyde ersetzt, also z. B. einen Teil des CaO. durch
CuO, NiO u. s. w. oder anderseits einen Teil der AUOs durch FeaOs, MnsO«,
CrsOs, UtOs u. s. w. Die Farbkraft der einzelnen Oxyde ist sehr verschieden;
sie werden in Mengen von 0,5—10 % verwendet. So benutzt man für B 1 a u:
CoO; für H e H g r ü n: CuO; für Dunkelgrün: CrsOs; für G e 1 b: UsO«;
für D u n k e 1 g e 1 b bis B r a u n: FesOs; für B r a u n: MnaOs und NiO. Man
brennt die Farbglasuren bis zur Goldschmelzhitze mit stark reduzierenden
Feuergasen ein; hierbei ist die Glasurschicht noch porös, so dass etwa redu-
zierte Teile beim nachherigen Brennen mit 0-Überschuss wieder oxydiert
werden. Oberhalb Goldschmelzhitze brennt man deshalb oxydierend; das
Brennen findet ausschliesslich mit Holz in einem Ofen mit überschlagender.
Flamme statt.
Das eigentliche Bemalen des Segerporzellans geschieht meistens,
wie erwähnt, u n t e r der Glasur. Die reinen Metalloxyde kann man als Farben
nicht benutzen, da sie sich in der Glasur auflösen würden, vielmehr versetzt
man die Oxyde mit schwer löslichen Basen (z. B. mit AlsOs, CaO, ZnO oder
SnOs), frittet die Mischung und versetzt den erhaltenen FarbkOrper zum Be-
festigen auf dem Scherben mit etwas Borsäure.
Über der Glasur dekoriert man das Segerporzellan mit sogenannten
Emailfarben, d. h. mit Baryt- und Borsäure-haltigen Silikaten, in welche
farbige Metalloxyde eingeführt sind. Die Emaillefarben werden bei schwacher
Hitze aufneschmolzen.
Tittle (Chem*. Ztg. 1903 Repert. 12 nach Sprechsaal 1902, 1886)
stellte in allen Farben glänzende moderne Lüster-Porzellane her,
indem er die 2»5 % Kobaltoxyd enthaltende, im Scharffeuer aufgebrannte
Glasur des Porzellans zunächst mit Wismutoxyd dünn überstrich und die
Gegenstände im Muffelofen bei Segerkegel 09 brannte. Darauf wird das
Porzellan mit dem bei H e r a e u s käuflichen Purpurlüster, einem Gold-Zinn-
präparat, überzogen und dieser bei schwachem Glanzgoldfeuer eingebrannt.
Sodann wird auf die Porzellane ein Uran-Wismutgoldlüster aufgetragen, dessen
Herstellung nachstehend angegeben ist, und das Ganze in der Schmelzmuffei
bei Segerkegel 015 nochmals gebrannt. Der Uran-Wismutgoldlüster, welcher
auf den Porzellanen den eigentlichen Effekt hervorbringt, wird hergestellt
durch Mischen von 20 g Uranlüster mit 10 g Wismutlüster und 1 g Glanzgold.
Porzellanfarben.
Wasaermann k JsLegee, Kalk-EOln.
Porseilan, Gerätschaften ans. Im einzelnen siehe die Artikel
„Becher«, „Filter«, „Qlühapparate«, „Hähne«, „Infundier-
büchsen«, „Kasserollen«, Kessel«, „Kolleren«, „Kühlen« (Kühl-
schlangen), „M ö r s e r«, „Muffeln«, „Retorten«. „Röhren«, „Schalen«,
„Tiegel«, „Trichter«, „Untersätze« und „Wannen«.
Porzellan, Gerätschaften aus:
KönigL Porzellan - Manufaktur, Berlin NW. 23,
WegelystrasBe.
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.6., Abt. Wann-
brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 55/57.
Pottasche (Pottasche; Kaliumkarbonat). KtCOs. Früher gewann man
die Pottasche ausschliesslich aus Holzaschen, so enthält z. B. Buchenholzasche
15,4 % KsCOs. Bei diesem Verfahren, das allerdings nur da in Frage kommt,
wo eine andere Verwertung des Holzes unmöglich ist, wird die Holzasche zu-
erst mit H9O angefeuchtet und dann durch mehr HtO ausgelaugt; nach drei-
maligem Aufsaugen ist der Rückstand erschöpft und wird dann als Dünge-
mittel verwertet. Die Laugen (20<^ B€ stark) werden in grossen Pfannen ein-
getrocknet und der dunkelbraune Rückstand (F l u s s oder Salin) zur Zer-
störung der organischen Substanz geglüht Die aus Pflanzenaschen gewonnene
Pottasche hat stets einen nicht unbedeutenden NagCOs-Gehalt und enthält
weiter KCl, KsSOt und ewas unlösliche Salze.
Tottasche. 929
Je mehr das Holz im Preise stieg, um so mehr musste man auf andere
Ausgangsmaterialien für die Pottasche bedacht sein. So gewinnt man jetzt
grosse Fottaschemengen aus der Schlempekohle der Rabenmelasse:
Ist aus der Melasse (s. d.) der Zucker ausgefälit oder ist dieselbe auf
Spiritus (s. d.) verarbeitet, so hinterbleibt die Schlempe, eine dilnne
Flflssigkdt (4^ B6), die mit CaCOs neutralisiert und nach Absetzen des etwa
entstandenen CaSO«-Niederschlages zuerst in einer Pfanne oder im Vakuum
auf 40^ B6 eingedampft, dann im Kalzinierofen eingetrocknet und schliesslich
ebendaselbst weissgebrannt wird (siehe unter „Schlempe"). Die weiss-
gebrannte Schlempekohle (Salin) ist sehr wechselnd zusammengesetzt und
enthalt zwischen 30 und 60 % KsCOs, während der N bei der Veraschung ver-
loren seht. Man mahlt sie zwischen kannelierten Walzen und laugt sie syste-
matiscn aus; die Lauge läuft mit einer Konzentration von 27^ B6 ab. Nun
dampft man bis 40® 86 ein und klflrt in der Warme, wobei sich KsSOt aus-
scheidet; dann lässt man die klare Lauge auf ca. 27® abkühlen, wobei der
Hauptsache nach KCl auskristajlisiert. Nun wird unter Benutzung eines Rühr-
werks weiter auf 50* B6 eingedampft, wobei sich NasCOs ausscheidet; nach
einstündigem Stehen zieht man die Lauge in eine andere Pfanne ab, worin sich
beim Abkühlen bis auf 50® ein Gemisch von KCl und KtSO« abscheidet. Dann
wird die Lauge wieder abgezogen und möglichst stark abgekühlt, wobei sich
Kaliumnatriumkarbonat KNaCOt + 6 HsO ausscheidet. Die von den Kristallen
befreite Lauge wird jetzt auf 55 — 57® B6 konzentriert, wobei sich nochmals
NasCOs ausscheidet. Die klare Lauge kommt in den Kalzinierofen, wird zu-
nächst zu einem dicken Brei eingedampft und dann unter stetem Rühren ali-
mähJich zur Rotglut erhitzt, wobei die Pottasche nicht schmelzen darf. Erst
nochmaliges Auflösen, Konzentrieren und Kalzinieren ergibt ein für den
Handel geeignetes Produkt. Auf die Verarbeitung der verschiedenen Aus-
scheidungen kann hier nicht eingegangen werden.
An Orten, wo grosse Wollwäschereien bestehen, gewinnt man Pottasche
ausWollschweiss, indem man die Wolle wascht, das Waschwasser zur
Trockne verdampft, den Rückstand in Retorten der trocknen Destillation unter-
wirft und die kohlehaltige Salzmasse mit HtO auslaugt. Das weitere Verfahren
entspricht demjenigen der Pottaschegewinnung aus Schlempekohle, doch ist
als grosser Vorteil zu nennen, dass der Wollschweiss viel weniger Na enthält
als die Schlempe. Man gewinnt etwa 5 % vom Gewicht der Wolle an KsCOa.
Die grOsste Bedeutung hat die Pottaschegewinnung aus den Stassfurter
A b r a u m s a 1 z e n (s. d.) gewonnen, indem man das rohe KCl auf KsSO«
verarbeitet. Das Kaliumsulfat behandelt man nun weiter nach dem
Leblanc-Verfahren (s. unter „S o d a"), d. h. man erhitzt es mit
CaCOs und C. So verwendet man Mischungen von je 150 kg Sulfat, 130 bis
160 kg Kalksfein und 65--80 kg möglichst aschenfreier Kohle; die Erhitzung
geschieht vorteilhaft in Drehöfen. Die Pottasche wird systematisch aus-
gelaugt, wobei die Laugen nicht über 40® warm werden sollen. Man dampft
die Laugen (22—30® B6 stark) ein und kalziniert den Rückstand, doch muss
man die so erhaltene Pottasche durch Lösen in heissem Wasser, Eindampfen
und Kalzinieren nochmals raffinieren.
Besondere Wichtigkeit erlangt hat in den letzten Jahren das Engel sehe
Magnesiaverfahren, das ebenfalls von dem KCl der Abraumsalze
ausgeht Engel hatte gefunden, dass KCl und MgCOs sich bei der Behand-
lung mit COa in wässeriger Lösung entsprechend der folgenden Gleichung
umsetzen :
3 MgO + 2 KCl + 4 CO, -f 9 H,0 = 2 (KHCO. . MgCO, . 4 H,0) + MgCl,,
d. h. es entsteht einerseits leichtlösliches MgClt und anderseits das schwer lös-
liche Doppelsalz Kaliummagnesiumkarbonat. Letzteres wird von der MgCU-
Lösung durch Filtration befreit und dann mit H,0 in geschlossenen Gefässen
auf 115® erhitzt; hierbei zersetzt es sich unter Entwickelung von CO9 in un-
lösliches MgCOt und in Lösung gehendes K,COs. Dieses Verfahren ist noch
durch zahlreiche Patente abgeändert und verbessert worden, z. B. durch das
D, R. P. 55 182 derart, dass man das Doppelsalz zur Befreiung von der MgClt-
BlOcher VII. 59
930 Pottasche.
haltigen Mutterlauge mit Magnesiumbikarbonatlösung auswäscht. Ein Aus-
waschen mit HtO ist nämlich nicht zulässig, weil dadurch das Doppelsalz teil-
weise zersetzt wird. Das Magnesiumbikarbonat stellt man nach dem genannten
Patent durch Einleiten von CO* in Magnesiamilch oder durch Behandeln der
letzteren mit CO« unter Druck dar. Eine weitere Verbesserung des Magnesia-
verfahrens besteht in den D. R. P. 135 329 und 141 808, wonach man das
Kaliummagnesiumkarbonat in H9O oder verd. KtCOt-Lösung aufschwemmt und
es bei einer durch Kühlung stets unterhalb 20® gehaltenen Temp. entsprechend
der Gleichung:
2 (MgCOt . HKCO,, 4 H,0) + MgO + HjO
= 2 (MgCOi . 3 H,0) + MgCOi + 4 H,0 + K,CO,
mit einer zur Neutralisation der BikarbonatkohJensäure eben ausreichenden
Menge MgO oder Mg(OH)i behandelt. Man erhält so konz. PottaschelOsungen
und anderseits vollkommen reaktionsfähiges MgCOs, das aufs neue zur Über-
führung von KCl in Kaliummagnesiumkarbonat dient.
Noch zahlreiche weitere Verbesserungen des Magnesiaverfahrens sind
angegeben worden; alle bezwecken sie: das MgCOs als dreifach gewässertes,
reaktionsfähiges Salz zu erhalten, welches gleich wieder in den Prozess zu-
rückgeführt werden kann.
So nennen wir dieD.R.P. 143594 u. 144742 zur Darstellung von dreifach ge-
wässertem kristallinischen Magnesiumkarbonat. Nach dem ersteren behandelt
man aufgeschwemmtes Magnesiumhydrat mit einem Überschuss von kohlensäure-
haltigem Gas und lässt dabei entsprechend der Zunahme des gebildeten Kar-
bonats den COs-Gehalt der eingeleiteten Gase ansteigen, während man nach
dem zweiten dieser Patente das Magnesiumhydrat in verd. KCl-Lösung auf-
schwemmt und dann mit COs behandelt. — Ferner sind hier zu erörtern die
D. P. P. 143 408 und 143 595 zur Darstellung von Kaliumma^nesiumkarbonat.
Nach dem ersteren beseitigt man die bei der Einwirkung von COt auf eine
MgCOs-Lösung entstehende Wärme durch künstliche Kühlung und hält das
Doppelsalz, um es vor Zersetzung zu bewahren, mittels eines CO«-haltigen
Gasstromes in der Flüssigkeit schwebend. Nach dem andern Patent beseitigt
man nach der Bildung des MgCOt und vor dem Zusatz des KCl einen Teil der
Flüssigkeit und reichert den verbleibenden Rest mit KCl an (wodurch letzteres
besser ausgenutzt wird); dann bewirkt man durch Einleiten von CO« die Bil-
dung des Doppelsalzes.
Das D. R. P. 157 354 ist ein Zusatzpatent zu den oben genannten D. R. P.
135 329 und 141 808. Um bei diesem Verfahren die Bildung von amorphem
basischem Magnesiumkarbonat zu verhindern, darf die Temperatur nicht über
20® steigen; bei Einhaltung dieser Massregel kann man das Magnesiumhydrat
sogar in grossem Überschuss verwenden. Man soll deshalb gleich das
Doppelte der theoretisch erforderlichen Magnesiamenge zugeben und dann das
entstandene Gemisch von MgCOt + Mg(OH)s wieder zur Zersetzung einer
neuen Menge Kaliummagnesiumkarbonat verwenden.
Das D. R. P. 159 870 lässt, um die Entstehung basischer Salze einzu-
schränken, die kohlensäurehaltigen Gase unter einem Druck von wenigstens
3 Atm. zur Einwirkung gelangen; enthalten die Gase weniger als 20—30 %
COi, so muss der Druck noch weiter gesteigert werden.
Auch die D. R. P. 143 409 und 155 007 wollen die Zersetzung von Kalium-
raagnesiumkarbonat so leiten, dass das Magnesiumkarbonat nur als dreifach
gewässertes Salz erhalten wird; zu diesem Zwecke bewirkt man nach dem
ersteren dieser Patente die Zersetzung mit HtO bei einer nicht über 80*
liegenden Temp. und entfernt ausserdem das dreifach gewässerte Magnesium-
karbonat möglichst schnell, um seine Umwandlung in das amorphe ZM^ei-
f a c h gewässerte Salz zu verhindern. Das zweite Patent schreibt * vor,
während der Zersetzung das Entweichen der COs zu verhindern oder direkt
auf das sich bildende dreifach gewässerte Salz COt einwirken zu lassen; hier-
bei kann man die Temp. von 80* zweckmässig noch bis zur Siedehitze steigern.
Einzelne dieser Patente scheinen sich gewissermassen zu widersprechen;
die Einzelheiten der wirklichen Fabrikation sind teilweise noch Geheimnis der
betreffenden Firmen.
Pottasche.
981
Andere Verfahren können flberffaiu;en werden; über die el ektro -
1 y t i s c h e Pottaschegewinnung durch Zersetzung von KCl vgl. den Artikel
„Chloralkaliprozess, elektrolytische r". Die Einzelheiten der
elektrochemischen Darstellungsverfahren werden zum grossen Teil noch ge-
heim gehalten, und es Iflsst sich heute noch nicht sagen, ob dieselben sich auf
die Dauer neben dem Leblanc-Prozess und namentlich dem*
Magnesia-Verfahren behaupten können oder gar diese verdrängen
werden.
Zur Fabrikation von Flintglas bedarf man einer von Sulfaten vollständig
freien Pottasche. Man stellt für diesen Zweck 80 % ige hydratisierte
Pottasche dar, indem man gewöhnliche, einmal raffinierte Ware zu 60® Bö
löst, die klar abgesetzte Lauge in eisernen Schalen zu dickbreiiger Konsistenr
verdampft, dann das Feuer entfernt und nun die Masse solange umschaufeitr
bis sie feinkörnig und ganz trocken geworden ist.
Chemisch reines KsCOt lässt sich durch Umkristallisieren von Pottasche
nicht gewinnen, vielmehr stellte man es früher aus Weinstein dar, während es
jetzt aus Kaliumbikarbonat (siehe No. 17 b unter „Kaliumverbin-
dung e n") durch Eindampfen in emaillierten Eisenschallen oder in solchen
aus Silber gewonnen wird.
Reines KtCOs bildet eine feste, weisse, stark alkalische Masse. Aus sehr
konzentrierten Lösungen kristallisiert das Salz 2 KsCOt + 3 HsO in grossen,
glasglänzenden Kristallen, die bei 100® in das Salz KtCOs+ H9O übergehenr
bei 135® entweicht auch der Rest des Kristallwassers. 100 T. HtO lösen bei 0®
89,4 T., bei 20® 112 T., bei 50® 121 T., bei 100® 156 T., bei 135® (S. P.) 205 T.
K>COt*
Spez. Qew. und Oehalt von Pottaschelaugen bei 15®
(nach Lunge).
ilcbm
z cbm
Spe>.0«w.
Grade
K.CO,
enthäU
K.CO,
Spw. Oew*
Qnde
K«COfe
enthilt
KfCOi
%
kff
•/•
Wc
1,007
1
0,7
7
1,231
27
23,5
289
1,014
2
1.6
15
1,241
28
24,5
304
1,022
3
2,3
23
1,252
29
25,5
319
1,029
4
3,1
32
1.263
30
26,6
336
1,037
5
4,0
41
1,274
31
27.5
350
1,045
6
4,9
51
1,285
32
28,5
366
1,052
7
5,7
60
1,297
33
29,6
384
1,060
8
6,5
69
1,308
34
30,7
402
1,067
9
7,3
78
1,320
35
31,6
417
1,075
10
8.1
87
1,332
36
32,7
436
1,063
11
9,0
97
1,345
37
33,8
455
1,091
12
9,8
107
1,357
38
34,8
472
1,100
13
10,7
118
1,370
39
35,9
492
1,108
14
11,6
129
1,383
40
37.0
512
1,116
15
12,4
138
1,397
41
38,2
534
1,125
16
13,3
150
1,410
42
39,3
554
1,134
17
14,2
161
1,424
43
40,5
577
1,142
18
15.0
171
1,438
44
41.7
600
1,152
19
16,0
184
1,453
45
42,8
622
1,162
20
17,0
198
1,468
46
44,0
646
1,172
21
18,0
211
1,483
47
45,2
670
1,180
22
18,8
222
1,498
48
46,5
697
1,190
23
19,7
234
1,514
49
47,7
722
1,200
24
20,7
248
1,530
50
48.9
748
1,210
25
21,6
261
1,546
51
50,1
775
ijm
26
22,5
275
1,563
52
51,3
802
59*
•932 Prädpilat — Praseodym.
Man benutzt die Pottasche in der Glasfabrikation, Fflrberei, Bleicherei
«nd WoUwäscherei, zur Darstellung von Schmierseifen, von andern Kalisalzen
<nanientlich Cyankalium und Ferrocyankalium) u. s. w.
Prttfiuirt Die üntenocbtmgsprobe mua gleidi nach der Entnahme in einer gans trocknoi
Beibflcfaale gleicbmlMig gemischt und verrieben und dann sofort in luftdicht m Terschlieaende
Gllser eingefBUt werden, da de sonst viel Feuchtigkeit ansieht.
Hauptsachlich sind sn bestimmen: Feuchtigkeit, Oessmtalkalinitlt, Na-
triumkarbonat, Unlösliches, Kaliumchlorid, Kalium salfat, Ka-
llnmsilikat, sowie bei unreineren Produkten X t s k a 1 i.
Zur Bestimmung der Feuchtigkeit erhitst msn 10 g im Platinticgel bis sum kon-
stanten Gewicht.
Die Alkalinitlt bestimmt man in der Fabrikprazis durch Abwigen ron 2,6 g Pott-
asche, L0sen in dest. H,0 und Titrieren mit Bchwefelslure. Im Laboratcwinm wigt man ge-
wOhnUch 6 g Pottasche, lOst su 600 ccm, entnimmt davon 26 ccm (= 0,26 g Pottasche) und
titriert mit */,« N-Schwefelslure in der Kilte unter Zusats von 2 Tropfen llethjloiangelOsang
(1 g Methylorange auf 1 1 H,0). Die Sittigung wird durch den Umschlag der gelben FSibnng
in Rosa angesdgt.
Um den Gehalt an NagOQi sn ermitteln, fflhrt man die Kaibonate durdi Eindampfen mit
HO! und, wenn nOtig, durch AusflUen der HiSOi mittels BaOls in die Chloride aber. Die folgende
Bertimmung nadi R 0 1 1 g e r und P r e c h t gründet sich auf die veradüedenen LOsUdUkeits*
rerhaitnisse ron Nad und KCl in AlkohoL Es lOsen sich nftmlich bei lE^ in 100 T. Alkohol ron
90 92,6 96 Osw. %
SB CkloroatriaBi 0M6 0,228 0,146 T.
»B Chlorkallnm 0,073 004S 0,028 T.
Hat man suvor 20 g Pottasche mit HCl u. si w. behsndelt, so spfllt man dss erhaltene Chlorid-
gemisch mit 00*/Jgem Alkohol in einen HO ocm-Kolben und schflttelt es darin mit etwa
80 ccm des 00*/» igen Alkohols >/, Stunde lang tflchtig. Dann ffiUt man mit Alkohol derselben
Stärke bis sur Marke auf, entnimmt 60 ccm (= 10 g Pottasche) der LOsung, dampft dieselbeB
in einer PUtinscfaale sur Trockne, glBht schwach und wigt.
Zur Bestimmung des Unlöslichen ISst msn 10 g Pottasdie unter Erwlrmen, fütriert
durch ein gewogenes Filter, wftscht mit heissem Wasser aus und wigt nach dem Trocknen bei 100*.
Um den Gehalt an Chlorkalium su ermitteln, neutralisiert man Je nach der
Reinhdt der Wsre 2—10 g Pottasche in einem Bechergisse sehr genau mit SalpeterAure nach
Zusats dnes Tropfens Methylorangelflsung; dann betimmt man den Chlorgehalt durch Titratloa
mit Vio N-Silberl6sung unter Benutzung von KgCrOi als Indikator.
Das Kaliumsulfat bestimmt man durch LOsen von 10 g Pottasche in HCl, Filtrleten«
Brhitsen sum Sieden und Ausfillen mit BaCl, gewichtsanalytiseh in flbllcher Weise.
Zur Bestimmung des Kaliumsilikats lOet msn 6 g Pottasche in HaO, filtriert, rer-
setst das Filtrat mit HCl und dampft in einer Platinschale aur staubigen Tro^ne ein. Der
ROckstand wird serrieben, mit HCl aufgenommen, erwirmt und dann mit B,0 Terdünnt; die
ausgefiUte Kieselsiure wird sbfiltriert und nadi dem QlOhen gewogen.
Kaliumkarbonat, gerein. (Pottasche) 90—94 •/© */© kg Mk. 54,00
96-98«/o % n » 58.00
^ dopp. gercin. granul. hydratisiert */o » » 53,00
„ rein, D. A. IV Vo n n 72,00
Pottasche:
Fuerst Bros, k Co.. New York, Nos. S u. 4 Stone 1 C. Erdroann, Lelpdg-Undenau.
Street (s. Ins.-Anh. S. 16). |
Pottascheöfen:
Willy Manger, Ingenieurges. ro. b. II., Dresden.
Einrichtutifi^en zur Erzeuj^uns: von Pottasche:
Dr. B. JQrgensen, Prsg-Weinberge.
Scblempekohlenöfen baut:
Th. KnSsel, Neustadt, Westpr.
Fräoipitat siehe „P r a z i p i t a V\
PräparatengrlAser siehe „Z y 1 i n d e r".
Präpariersalz (Natriumstannat) siehe No. 41 unter „Natrium-
verbindunge n".
Praseodsrm siehe „D i d y m".
Pressen.
988
Prftzlpitat. Roter P. = Quecksilberoxyd; weisser P. =
Merkuriammoniumchlorid; beide sielie unter ,,Q u e c k s i 1 b e r -
verbindunge n".
Pressen.
I. Kleinere hydraulische Pressen.
Durchmcttsr
des
Kolbens
SpAiinttsif bis
Atm.
Dnrchmesscr
des
Resstopfes
Kolbendnick
in kg
Preis der Press«
mit Manomeccr
Mk,
75
75
100
100
300
600
300
600
100
100
125
125
13 000
26000
23 000
46 000
220
310
285
400
II. Vertikale hydranllSOhe Pressen, mit am Presszylinder montiertem hydraulischem
Pumpwerk fiir Handbetrieb. Sie werden für einen Druck im Presszylinder bis zu
300 Atm. geliefert:
Durchm.
des
Flress-
stempels
Hub des
Press-
stempels
Unge des
Press-
tisches
Bkeite des
Press-
tisches
Eatfemung
xwischen
Presskopf
bJS
9 g
Gewicht der
kompL
Presse
in kg
Pkeis der
Presse
in Mk.
200
300
400
400
400
7
1900
1100
200
800
400
400
800
14
2000
1150
250
400
450
450
500
9
2850
13^0
250
400
450
450
1000
18
3000
1425
300
500
500
500
600
10
3850
1700
300
500
500
500
1200
22
4100
1800
ili. Vertikale hydraallsohe Pressen ohne Pumpwerke.
Durchm.
des
Prtss-*
Stempels
Hub des
Press-
stempels
LSnge des
Press-
tisches .
Breite des
Press-
tisches
EatfemuQg
zwischen
Presskopf
u. Presstisch
Ansahl der
Pressbleche
Gewicht der
kompt
Presse
in kg
Preis der
Presse
in Hk.
250
400
450
450
500
9
2800
1200
250
400
450
450
1000
18
2900
1250
300
500
500
500
600
10
3700
1400
300
500
500
500
1200
22
3900
1475
325
650
600
600
800
14
4500
1800
325
650
600
600
1200
22
4700
1850
350
800
600
600
1200
22
5400
2160
370
850
630
630
1400
24
5800
2380
460
500
915
915
1000
18
9500
3900
460
500
710
710
1500
26
1(»000
4100
500
800
1250
1250
2000
35
24200
9700
500
800
1250
1250
3000
50
25600
10000
Zu letzteren Pressen kosten hydraulische Pumpwerke mit Hand-
und Riemenbetrieb Mk. 175-4000
Dieselben mit Dampibetrieb „ 1350 — 4000
Schwere hydraulisclie Pressen, Presspumpwerke und Akkumulatoren:
KiMpp Aktiengeflellachaft Griuonwork, Magdeburg-Buckau.
934
Pressen.
IV. Hydraulische Pressen fOr ÖlfrGobte. Siehe den Arükel „ö 1 p r e s s e n«'.
Hydraulische Pressen:
Brinck & HBbner, Mannheim.
Hydraulische Seiher-Pressanlagen:
Fried. Krapp Aktiengesellflchaft Orusonwerk, Magdcburg>Buckau.
V. Spindelpressen mit gelochtem Presszylinder ans verzinntem Kupferblech:
Inhalt des Presszylinders . . 1 2 4 6 10 20 1.
Ganzer Druck .... ca. 3000 3500 4500 6000 8000 10000 kg.
Mit Hebel, ohne Traggestell 45.00 60,00 75,00 85,00 100,00 135,00 Mk.
mit „ — _ -. — 130,00 170,00 „
n
VI. Kräuter-, Tinkturen- und Dekoktpressen mit etwa 50 kg Nettodruck pro qcm
Pressfläche, mit feststehendem Stahlbügel und ohne Mantel, nur geeignet für Materialien,
bei denen die Flüssigkeit unter verhältnismässig leichtem Druck abfliesst:
Durchm. des Pressbehälters .
Höhe „ „ .
Inhalt „ „
Gesamt-Nettodruck ....
Preis
Dieselben mit drehbar. Stahl-
bügel und Mantel z. Behälter 79,00
125
150
195
250 mm.
130
180
200
250 r,
1,5
3
6
12 1.
9000
16000
25000
40000 kg.
70.50
84,00
126,00
215,00 Mk.
95,00
136,00
226,00
VII. Hebelpresswerfce mit kontinuierlich wirkendem Doppeldruckwerk und mit
besonders konstruiertem Schnellpresskorb, zur Saftgewinnung für die chemische Industrie,
Nahrungsmittel-, Ol-, Leim-, Hefenindustrie u. s. w. :
Inhalt
Durchmesier
H5be
des Korbes
ca. cm
Gewicht
der Preiee
ca. kg
Piraig
Mk.
dt$ Korbes
ca. Liter
der Spindel
ca. mm
des Korbet
ca. cm
30
50
90
140
250
400
630
50
50
55
65
75
80
90
40
45
55
66
77
90
105
30
40
45
50
65
80
90
90
120
250
335
500
750
1000
100,00
125,00
175,00
225,00
290,00
400,00
560,00
VIII. Spindelpressen für Dampfheizung zum Auspressen öliger Substanzen, namentlich
zum Auspressen des „Swintcr" der Wollwäschereien. Der eiserne Kasten misst im
Lichten 1030 mm breit, 1030 mm tief und 1600 mm hoch; der Maximaldruck betragt
ca. 14000 kg, der Dampf tritt direkt in den Kasten; das ausgepresste Fett oder Ol
fliesst durch eine Öffnung der Bodenplatte ab:
Preis der kompl. Presse Mk. 1400,00
IX. Kleine Spindelpresse Air Laboratorien, mit Porzellaneinsatz, namentlich zum
Abpressen von Substanzen mit stark sauren und alkalischen Pressflüssigkeiten; Press-
fläche 15,5 cm:
Preis Mk. 150,00
Dazu Reserve-Porzellaneinsätze „ 30,00
Andere Pressen sind bei den ihrer Bestimmung entsprechenden Artikeln genannt,
so findet man Obstpressen unter „Obstwein"; Knetpressen unter „Seife"; Ziegel-
pressen unter „Ziegel" u. s. w. Filterpressen sind besonders erörtert.
Pressgaslicht — Probierkunst. 985
Pressen:
GuBtav Christ & Co.. Berlin- Weisscnsee. | Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
I Platx 8.
Fressgraallolit siehe „M 1 11 e n i u m 1 1 c h V\
Fresshefe siehe „H e f e".
Presikohlen siehe ,,B r i k e 1 1 s".
Fresslingre (Gepresste Rübenschnitzel) siehe ,,Futt er Stoffe".
PresBluf tgras siehe „L u f t g a s*\
Freiissisoliblau siehe „Eisenfarbe n''.
Prlmiilin. Teerfarbstoff siehe „Thiobenzenylfarbstoffe^*;
vgl. auch den Artikel „I n g r a i n f a r b e n".
Probenehmer.
Probestecher fiir Mela^c, zur Entnahme von Proben fttr Analyse u. s. w. Mk. 20;00
Dieselben nach Böckmann zur Entnahme von Durchschnittsproben fester
Substanzen aus Fässern „ 13,75
Probierkonst«
Probiergeratschafte n:
Ansiedescherben von Schamotte:
Äusserer Durchmesser . . 54 56 58 63 68 84 mm.
100 Stück 2,80 2,80 2,80 3,00 3,50 5,00 Mk.
Ausgiessbleche von Kupfer:
Mit 6 12 16 20 Vertiefungen.
Stück 6,50 10,50 13,00 15,00 Mk.
Goldglühtiegel, 25 mm hoch, 27 mm breit 10 Stück Mk. 2,00
33 „ „ 33 „ „ 10 „ „2,60
GoldkochkÖlbchen von weissem Glase . , 10 „ „ 2,25
„ von böhm. Glase 10 „ „ 6,50
Goldprobenkochapparat mit Bunsenschen Brennern
mit 6 8 10 12 16 20 Flammen
52,00 70,00 86,00 103,00 138,00 172,00 Mk. ohne Kasten
78,00 105,00 132,00 158,00 210,00 264,00 „ mit braun gebeiztem Kasten
mit Tonrohr.
Goldprobenglühapparat mit gleichzeitiger Gas- und Luflregulierung
mit 6 10 12 Flammen inkl. Brett
52,00 86,00 103,00 Mk.
Goldprobentafel nach Goldschmidt Stück Mk. 10,00
Kapellen von Holz- und Knochenasche:
a) Zur Feinprobe 30 mm oberer Durchm 100 „ „ 4,50
b) Zur Silberprobe 38 — 44 mm oberer Durchm 100 „ „ 5,50
Kapellen von reiner Knochenasche, rein weiss:
Oberer Durchm. . . 22 24 27 30 35 38 41 51 .mm.
100 Stück .... 3,00 3,75 4,50 4,75 6,75 8,50 13,50 18,00 Mk.
Kapellenformen nach Plattner von Buchsbaumholz Stück Mk. 1,25
„ von Messing:
Für Kapellen von . 30 40 mm Durchmesser.
Stück 7,50 9,50 Mk.
Kapellenstative nach Plattner „ „ 4,00
Kölbchen von weissem Glase, nach Plattner:
a) Kugel am geschlossenen Ende, 60 mm lang, 6 mm lichte Weite 10
b) Ohne Kugel, 75 mm lang, 6 mm lichte Weite 10
Kohlen, künstliche, prismatisch geschnitten 10
„ Sprengkohlen, dünne runde Stangen 10
n
„ 0,60
n
„ 0,45
rt
„ 1.20
n
„ 0,60
936 Propäsin — Propiolsäure.
Kohlenbohrer nach Plattncr:
a) Kleine, mit Stahlheft 1 Stück Mk. 1,00
b) MitÜere, mit Holzheft 1 „ n 1.4t'
c) Grosse 1 n n 2,00
Kohlenformen zu prismatischen Kohlen 1 „ „ 3,50
Kohlenhalter nach Plattner 1 „ „ 3,00
„ mit Platinblende und Ring 1 „ „ 5,00
Kohlen Öfen mit Deckel für vorstehende Kohlenhaltcr .... 1 „ „ 2,00
Kohlensägen mit Heft, kleine 1 » „ ^M
„ „ „ grosse 1 „ „ 1,20
Kohlenschälchen 10 „ „ 0,35
Kohlentiegel 10 „ „ 0,30
Kornbürsten 1 „ » 1,00
Kornzangen 1 „ n ^»30
Platinblenden ftir den Kohlenhaltcr 1 »<=*•» li^O
Platindrahthalter nach Plattner 1 „ y, 1,00
. Platinkapsel zur Kohlenanalyse 1 n <^^ » ^t^
Plattnersche Spinne 1 n i» 9,00
Probierblei, gekörnt 1 kg „ 1,50
Probierbleimass nach Plattner 1 Stück „ 0,75
Probierbleisieb „ „ 1 „ y, l/Ä
Probiertutten, Bleitutten:
Höhe 85 115 125 135 mm.
Durchmesser ... 50 55 70 80 ,,
100 Stück . . . 6,50 6,75 8,50 10,00 Mk.
Probiertutten, Eisentutten:
Höhe 90 115 mm.
Durchmesser ... 45 65 „
100 Stück . . . 8,50 16,50 Mk.
Spatel von Stahl nach Plattner 1 Stück Mk. 0,50
Tonzylinder als Halter ftlr Ton- und Kohlentiegel 1 » » 0,35
Tonschälchcn 10 « » 0,30
Tonschäl chenform aus Buchsbaumholz 1 » „ 1,25
Tontiegcl 10 Stück Mk. 0,35
Tontiegelform von Messing 1 ^ « 9,00
Vgl. die Artikel „Lö troh r prO f ung", „Muffeln" und „Muf f cl-
ö f e n".
Probiergerätschaften :
KAnigL Sidis. Tonwarenfabrik. MuldenhQtten i. S.
Frop&sin, ist der Propylester der p-Amidobenzoesfiure:
H,N . C«Ht . CO . O . CJdi.
Es ist ein weisses, in HtO schwer, in Alkohol und Äther leicht lOslicbes,
kristallinisches Pulver, das als gutes lokales Anasthetikum wirkt und äusser-
lich direkt auf die Schleimhäute gebracht wird.
Propiolsäure. Handelsbezeichnung fQr die o - N i t r o p h e n y 1 -
propiolsäure. C6H4(NOs)C : C . COtH. Zur Darstellung führt man
Z i m t s ä u r e (s. d.) durch Einwirkung von Alkohol und konz. HsSOi in
Zimtsäureäthylester Ober und nitriert letzteren mittels der berechneten Menge
Nitriersäure in der Kälte, wobei annähernd gleiche Mengen von o- und p-Nitro-
zimtsäureäthylester entstehen. Man erwärmt das Gemisch mit Alkohol und
lässt dann auf 35--40'^ erkalten, wobei sich die p-Verbindung fast vollständig
abscheidet, während der gelöst bleibende o-Nitrozimtsäureester durch Ab-
destillieren des Alkohols isoliert werden kann. Man verseift ihn dann durch
Erwärmen mit HsSO«, trocknet die o-Nitrozimtsäure und fahrt sie durch die
Propionsäure — Propylalkohol. 937
berechnete Menge flflssigen Broms in das D i b r o m i d Aber. Lflsst man
dieses nun in wflssriger Losung mit konz. Natronlauge (unter Vermeidung
stärkerer Erwärmung) stehen, so erstarrt die Masse zu einem Brei von NaBr
und o-nitrophenylpropiolsaurem Na. Aus letzterem erhält man durch Zusatz
verdünnter Säuren die o-Nitrophenylpropiolsäure in glänzenden Kriställchen,
die man filtriert und auswäscht. Die Substanz kommt als „Propiolsäure" in
Form einer dünnen Paste (20 % Trockengehalt) in den Handel, wird aber jetzt
kaum mehr benutzt; früher diente sie zur synthetischen Indigodarstellung.
Propionsftiire. CHs . CHi . COsH. Entsteht beim Vergären von Weizen-
kleie, auch bei der trocknen Destillation des Holzes, weshalb sie ein Bestand-
teil des rohen Holzessigs ist. Meistens stellt man sie durch Oxydation von
normalem Propylalkohol (s. d.) mit CrOs dar. Sie bildet eine farb-
lose, stark sauere, durchdringend essigartig riechende, mit HiO, Alkohol und
Äther mischbare Flüssigkeit vom sp. G. 0,992 (bei 18«); S. P. 140«. Ihre Salze
sind kristallisierbar und sämtlich in HiO löslich. Ihre Ester riechen obstartig
und werden als F r u c h t ä t h e r (s. d.) benutzt.
Propionsäure 1 kg Mk. 14,00
„ ehem. rein H Mk. 4,40; i „ „ 40.00
Propiontaurer Kalk, ehem. rein H „ 8,00; 1 „ „ 72,00
Propionsaures Natrium, ehem. rein 1„ „ 25,00
Propionäther (Propionsäuieäthylester) 1„ „ 15,00
n „ ehem. rein 1„ „ 35,00
Propions&urcamylester H Mk. 7,50; 1 „ „ 60,00
„ cbem. rein H „ 10,00
(iso) 1kg „ 20,00
„ „ ehem. rein H „ 15,00
Propionsäuremethylester 1 kg „ 20,00
„ ehem. rein H Mk. 6,00; 1 „ „ 55,00
O. ErSmana, Lelpzig-Iindeiuiu.
Proponal (Dlpropylbarbitursäure; Dipropylmalonylharnstotf)
CtH7-v^|-,^C0 — NH-.^^|-v
C.H7'^^^C0-NH-^^'^-
Es bildet eine farblose, kristallinische, schwach bitter schmeckende Substanz
vom Seh. P. 145^ in kaltem HiO sehr wenig, in kochendem HiO leichiter,
in verdünnten Alkalien sehr leicht löslich. Es wird als zuverlässig wirkendes
Schlafmittel empfohlen und ist von besserer und stärkerer Wirkung als das
ihm chemisch verwandte V e r o n a 1. Die Herstellung geschieht nach
D.R.P. 146496.
Proponal H Mk. 50,00
„ in Tabletten (0,1 g) 10 Stüek „ 1,25
Propylalkohol (Alcohol propylicus). CsHt.OH. Man hat zu unter-
scheiden 1. den normalen oder primären Propylalkohol (Athylkarbinol)
CHt . CHi . CHi . OH und 2. den sekundären Propylalkohol (Isopropyl-
alkohol; Dimethylkarbinol) (CHs)t : CH . OH. Davon ist der normale Propyl-
alkohol technisch allein wichtig; er findet sich im Rohspiritus, Fuselöl und im
Weintreberfuselöl. Man stellt ihn daraus entweder nur durch Fraktionieren
dar (technisch) oder absolut rein, indem man seinen Bromwasserstoffester
darstellt. Er bildet eine angenehm alkoholisch riechende, mit HiO in jedem
Verhältnis mischbare, brennbare Flüssigkeit. Sp.G. (bei IS"») 0,8066; S. P.
97,4^ Im Gegensatz zu Äthylalkohol löst er sich nicht in einer kalt gesättigten
CaCls-LOsung.
Propylalkohol o/o kg Mk. 300,00
„ ehem. rein 1» , 4,30
„ (iao), teehn H kg Mk. 7,25; 1 „ „ 65,00
„ ehem. rein H „ „ 12,00; 1 „ „ 110,00
938 Protalbinsäure und Lysalbinsäure — Pumex.
Propylalkohol:
Ohemlache Werke Fttratenwalde, Dr. B. Hecker 1 R. BIseimuum, Berlin O. 17., liahlenstr. 6—7.
k W. Zeidler, O. m. b. H., Füntenwalde-äpree. | G. £rdm«nn, Leipzig^Lindenau.
ProtalUnaftiire nnd Lysalbinsftiire nennt man die durch alkalische
Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte. Die wasser-
löslichen Alkalisalze dieser Säuren bilden sich nach dem D. R. P. 129 031 wenn
man Albumin der alkalischen Hydrolyse unterwirft, die Produkte durch An-
säuern und Filtrieren von einander trennt und einerseits den Niederschlag, die
Protalbinsäure, in flberschüssigem Alkali auflöst, anderseits die Lösung, ent-
haltend die Lysalbinsäure, mit überschüssigem Alkali versetzt. Die Lösungen
werden solange dialysiert, bis das Diffusionswasser neutral reagiert und keine
Mineralsalze mehr enthält, und schliesslich vorsichtig zur Trockne eingedampft.
Zum Zwecke der alkalischen Hydrolyse werden z. B. 100 T. Albumin unter
Umrühren in eine Lösung von 15 T. NaOH in 500 T. HiO eingetragen und unter
Ersatz des verdampfenden Wassers auf dem Dampfbade erwärmt, wobei das
Albumin bis auf einen geringen flockigen Rest allmählich in Lösung geht. Die
erhaltene Flüssigkeit wird filtriert und nach dem Erkalten solange mit verd.
HNOs versetzt, als sich noch ein Niederschlag von Protalbinsäure bildet. Das
übrige Verfahren ist oben angedeutet.
Die Alkalisalze der Protalbinsäure und Lysalbinsäure vermögen aus den
Schwermetallsalzen, namentlich aus den Salzen des Ag, Hg und Au, das Metall
in kolloidaler Form abzuscheiden (vgl. den Artikel „Kolloidale Kör-
p e r"). Auf gleiche Weise ist es M ö h 1 a u gelungen, den Indigo in
Lösung zu bringen; siehe darüber den Artikel „I n d i g o f a r b s t o f f e*\
Protar siehe „Photographische Aufnahme n".
Protarffol. Verbindung des Silbers mit einem Eiweisskörper. Es bildet
ein staubfeines, hellgelbes Pulver mit 8,3 % organisch gebundenem Ag, das
sich leicht in HiO bis zu 50 % löst Man verwendet es namentlich medizinisch
gegen Gonorrhoe, weiter auch als geschätztes Wundantisepttkum.
Protargol „Bayer" D Mk. 1,60; H Mk. 14,00
Protokateohualdehyd. Diese Verbindung, mit der Konstitution
yCOH (1)
CeHs^OH (3)
\0H (4)
wird jetzt wichtiger, da sie als Ausgangsmaterial für die Darstellung von
Vanillin (s. d.) mit Vorteil dienen kann. Nach dem D.R. P. 162 822
stellt man den Protokatechualdehyd aus Piperonal (s. d.) durch Behand-
lung mit verd. Säuren oder saueren Salzen (wie Bisulfit) bei 12 Atm. Druck
bzw. einer 190^ nicht übersteigenden Temperatur dar. Andere Verfahren
seiner Darstellung aus Piperonal umgreifen die D. R. P. 165 727 sowie ander-
seits 166 358 (letzteres ist Zusatzpatent zu D. R. P. 162 822).
Provencertfl siehe „O 1 i v e n ö 1".
Fseiidojonon siehe „J o n o n**.
Pseiidokumol siehe „K u ni o T*.
Psorlalan. Durch Einwirkung von Margarinsäure auf gelbes Queck-
silberox^d ^haltene salbenartige Masse von rosa Farbe und angenehmem Ge-
ruch. Es wird zur Einreibung gegen verschiedene Hautkrankheiten empfohlen.
Pnddeln siehe „Schweisseise n".
Pnlsometer siehe „M o n t e j u s**.
Pulver siehe „S c h i e s s p u 1 v e r".
PulTerbttduieii siehe „Flasche n".
PulTerlslemuMChliieii liefert:
Sicmens-Schuckertwerke» Berlin SW. 11, Aalun. Plitx I.
Pnmez siehe „B i m s s t e i n".
Pumpen.
989
Fnmpen. Fflr die chemische Industrie kommen hauptsächlich in
Betracht:
1 . RstitrtU« taiv wi OrackpMpaa für Handbetrieb.
Preig in Mark
des Fuss-
ventils
das nreiten
Schwung-
ndes
6
8
12
7,00
7,50
13,00
des Eisen-
rohres £
d m
1,50
1,80
2,50
2. FilselpMipta für dünne und dicke Flüssigkeiten.
Lichte
Gewicht
Leistung
in der
Minute
Leistung
für
den Hub
Preise
Weile der
Röhren
In Eisenf ehäuse
mit Messingwerk
Oans in
Messing
Blit Messing-
muttem mehr
mm
c«. kg
ca.1
1
Mk
Mk.
Mk.
10
4
12
0,12
16,00
21,00
0,25
u
5
18,5
0,18
18,00
25,00
0,25
20
6
30
0,30
20,00
28,00
0,25
26
8
33
0,36
24,00
36,00
0,25
32
12
44
0,60
29,00
50,00
0,30
32
16
60
0,90
36,00
60,00
0,30
40
18
85
1,28
40,00
75,00
0,35
40
23
100
1,60
48,00
85,00
0,50
52
31
130
2,25
58,00
110,00
0,70
52
45
175
3,50
70,00
140,00
0,70
65
54
210
4,60
85,00
180,00
1,00
80
72
240
7,00
125,00
240,00
1,20
80
96
300
8,10
160,00
300,00
1.20
3. Laigtpiapta für die Seifenindustrie mit Handbetrieb: Zylinderdurchm.
75 mm; Rohrdurchm. 50 mm; Hub 280 mm; Hub-Leistung 1,2 1.
Rohrlängc . . VOO 250 300 350 400 cm.
Preis 70.00 75,00 80,00 85,00 90,00 Mk.
4 a. Ttar- wU A»»Mialtwaiur-Pi»pci für Handbetrieb (Saugpumpen mit
Kugelventilen), Ausgussdurchmesser 50 mm.
Saugpumpe Mk. 70,00
Saug- und Druckpumpe „ 85,00
4b. Dieselben Pumpen für Maschinenbetrieb mit verstellbarem Hub:
Durchm. der Saugröhren . . 45 65 SO mm.
Preis 290,00 480,00 580,00 Mk.
5. Plinftr-Oiapfpaflipeii mit eingebauten Kugelventilen, zum Fördern von
Schmutzwasser, Teer, Ölen u. s. w.
Stündliche Leistung
Tourenzahl in der Minute
Durchm. des Dampf kolbens
„ „ Plungcrs . .
Hub
Weite des Saugstutzens . .
„ „ Dnickstutzens .
„ der Dampfeinströmung
„ „ Dampfausströmung
Ungefähres Gewicht
1.1
60
80
75
80
40
35
15
20
250
Preis, freistehend 460
2
60
100
90
100
50
45
20
25
390
585
3.2
4,3
7,3
10,5
IG cbm.
60
60
55
55
50
120
150
180
200
250 mm.
105
liO
135
155
200 „
120
150
180
200
200 „
60
80
90
100
125 „
50
70
80
90
100 „
25
30
35
40
50 „
30
35
40
45
60 „
530
750
1100
1300
1600 kg.
700
870
1145
1290
1545 Mk.
940
Pnmpco.
6. Oifacfc wiriiiii ftnftr-BiflplHapn mit angeschraubten Pumpenteileo
aus R o t g u 8 s , mit Kugelventilen. Zum Fördern von Schlamm, Teer, Sfturen,
Laugen, Lohbrfihe u. s. w.
Aosfiihning
i;
Puixipenieilc und Zubehör aus Rotguss
Stfindliche Ldstnng . .
Tourenzahl in der Minute
Ourchmmesser des Dampfkolbens
„ „ Plungers
Hub
Weite der Saug- u. Druckleitung
Dampfeinströmung
Dampfausströmung
Ungefähres Gewicht . .
Preis, freistehend . . •
„ Wandanordnung
Saugkorb mit Kugelventü
Saugwindkessel auf T-Stttck
Dmckwindkessel
ff
ti
ff
ff
cbm
• •
mm
•t
tf
tt
•f
ff
1^
Mk.
ff
»f
tf
t>
1,3
60
100
75
100
50
20
25
370
745
770
30
65
65
2,5
60
120
95
120
60
25
30
510
880
910
38
80
80
6
60
150
130
150
80
30
35
750
1145
1175
50
105
105
9
55
180
150
180
100
35
40
950
1325
1360
70
130
130
11,2
55
200
160
200
100
40
45
1250
1595
70
130
130
7. Dtpptit «irktitfe lMMi|Miafer-OaBpfpa«pea
und eingebauten Kugelventilen, fflr dicke
Sfluren u. 8. w.
Stündliche Leistung ....
Tourenzahl in der Minute
Durchm. des Dampfkolbens .
„ „ Plungers . . .
Hub
Weite des Saugstutzens . . .
„ „ Druckstutzens . .
„ der Dampfeinströmung
Ungefähres Gewicht ....
Preis
Saugkorb mit Fussventil extra
Saugwindkessel auf T-Stück .
Wasserabscheider für Auspuff
inkl. Ablasshahns ....
mit innenli^enden Stopfbüchsen
Flfissigkeiten, Schmutzwasser,
4
60
100
90
100
70
60
20
500
760
25
40
7
60
120
110
120
90
80
25
725
1010
35
52
9
60
130
120
130
100
90
25
900
1155
40
60
13
55
150
140
150
125
JOO
30
1100
1300
55
70
13
14
8. HtnbrM-PrapM für Säuren, Farbstoffe,
14 15
Laugen u.s.w.
21 cbm.
55
180 mm.
165 „
1^ n
125 „
100 „
35 „
145a kg.
1545 Mk.
55 „
70 „
16 «
Sa*tg. u. Druckp
röhr Durchm.
Preis
Mk
F«r Handbetrieb
„ Kraflbetrieb ohne Antrieb
fi
n
40
40
50
50
200
180
240
210
Handbetrieb
Kraftbetrieb ohne Antrieb • • •
9. Nartblsi-SiirtpiiiiiMi mit Gummikolben oder eingeschliffenem Bleikolben
und Kugelventilen.
Fflr Handbetrieb als Saug- und Druckpumpe
Kraflbetrieb ohne Vorgelege ....
Handbetrieb als Saugpumpe mit Ausguss
H
n
•9
f9
91
mit Ausguis
Durchmesser
d«r Cylinder
mm
80
80
80
60
60
der Rohn
mfa
Preis
Mk
40
40
40
30
30
165
160
110
76
90
Pumpen.
10. lir1|MMi|NMpil.
Säugpumpe fUr Himdbclricb. Zylinderdarchm. 50 mm; Hub 900 mm;
Leistung pro Hub ca. 1,3 1
Säugpumpe fUr H&adbetrieb. Zylintlcrdiirchm. 105 mm; Hub 250 mm;
Leijlung pro Hub ca. 2 I
Dieselbe Säugpumpe fUr Maschinenbelrieb ohne Aatricbsteile ....
Dieselbe Pumpe IUt Maschinenbetrieb mit Antriebsteilen (Fest- und
Losschdbe)
Saug- und Druckpumpe fUr Handbetrieb, Zylinderdurchm. 105 mm,
Hub 2&0 mm, Leistung pro Hub ca. 2 1
Dieselbe Saug- und Druckpumpe filr Maschinenbetrieb ohne An-
triebsleile
Dieselbe Pumpe fUr MaEchineDbelrieb mit Antriebsicilen (Fest- und
Losscheibe)
Saug- und Druckpumpe fUr Hand- und Maschinenbetrieb:
Zylinderdurchm. .
350,00
510,00
Hub
115
200 „
1,7 1.
LeisluDg pro Hub .
Weite der Rohre . . . . 4U W mm.
Preis für Handbetrieb ... ISO 275 Mk.
„ „ Maschinenbetrieb. 160 3Ö0 „
Flflgclpumpe mit WandbrelL Innerer GehSoscdurchm.
Leistung pro Doppclhub ca. 1 1, Rohnreite 32 mm . . .
Membranpumpe, stehend oder liegend. Plungerdurchm. 80
20O mm, Hubleistung ca. O.TÖ 1, Rohnreite 50 mm . . . .
Hartgummi pumpen (saurebesUndig):
nCIonth, BhalB. aummiinTeiilibrikra.b.H., KOln-NIppM.
Mk. 240,00
„ 270,00
für Rienienantri
eb, fertig montiert.
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Zuiauig
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Druck.
B«fW
^^^ 1 BrdL,
Blnftch. IZ-illlasi-
ca.
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UIH
50
1,5
_
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300
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_
_
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45
300
65
410 i -
45
h,4
10,8
65
400
80
750
90
45
8
16
80
500
80
1000
100
750 1 i:i25
40
9,6
19,2
90
500
80
1000
100
950 1 1675
Ji.
10,5
ai
100
600
100
1000
120
1250 i 2150
, Ztitrlta|ilyi«pca Ml Slili-
(siehe nebenstehende Ab-
ing). Sie dienen zur Be-
igung grosser Mengen von
en FIttssigkeiten, und
zum Heben auf massige
i. Alle mit der Saure in
hrung kommenden Teile
aus Steinzeug, so dass
Korrosion der Pumpen
1 Säure ausgeschlossen
Sie nehmen wenig Raum
laufen leicht und ruhig
erfordern geringe Kraft,
ibte SaughOhc 2,5 m, er-
e Druckböhe 10 bis
942
Purgatin — Purr^.
Durchmesser
der
Stutzen
der
Flftgelräder
Riemscheiben-
Breite
Durchmesser
Tourenzahl
Pk«U
50 mm
65
120
»
200 mm
270
360
n
n
80 mm
80
100
n
130 mm
liO
160
n
n
1500
1200
1000
350 Mk.
550
750
n
Pumpen:
Ludwig Becker, Maschinenfabrik,
a. IL, Ludwigstr. 42.
Offenbach
A. L. O. Ddme, Halle t. 8. (& In8.-Aali.).
Weise k Monski, Halle a. S. is Ins. unten).
Gas-Pumpen aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Oharlottenbmg, Berlinentr. 23.
Kesselpumpen:
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. Bf., Ludwigstr. 42.
Kreiselpumpen:
A. Borsig, Berlin-Tegel.
Mammutpumpen:
A. Borsig, Tegel bei Berlin.
Plun^erpumpen:
Ludwig Becker, Masdiinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. tt.
Pumpen aus Metall und Eisen:
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach
tu Bf., Ludwigstr. 42.
Volkmar Hftnig & Oo., Heidenau-Dresden.
Pumpen aus Steinzeu^:
Deutsche Ton- u. Steütseug-Werke, AktiengeseUichaft, Berlin-Gharlottenborg* Berlinentr. 2S.
Vakuumpumpen:
ßiemens-Schuckertwerke, BerUn SW. 11, Askan. Platz 8.
Zentrif ugal-Pumpen :
Friedridi Heckmann, BerUn 00. 1(^ BrtckcB-
Btrasse 6 b (e. Inserste).
Weise k Monski, Halle s. & (Bau von Hoch- u
Ifiederdruck-Zentrifugalpumpen mit höchstem
Nutzeffekt und FOrderhOhen).
A. Borsig, Tegel bei Berlin.
Weise & Monski, Halle a. S.
Telegramm- Adresse: Weisens, Hallesatle.
Duplex - Dampfpumpen
für alle Zwecke der chemischen Industrie
Zentrifugal pumpen
Kolbenpumpen, Vacuumpumpen, Kondenswasser- Ruckspeisepumpen.
Purfirattn = Trioxydiazetylanthrachinon. Es wird als AbfOhrmittel ver-
wendet.
Purgatin H Mk. 4,40; 1 kg Mk. 40,00
Pnrgron, ist Phenolphtalein in Form von Tabletten und dient als mildes
Abführmittel.
Pnrröe (Indischgelb; Pjuri). Aus Indien und China kom-
mender Farbstoff. Man gewinnt ihn aus dem Harn von KOhen, die mit Mango-
Putzmittcl — Pyridin und Chinolin. 948'
blättern gelottert sind; durch dieses Futter nimmt der gelbe Gallenfarbstoff der
Kahe zu. Das Purr6e, dessen färbender Bestandteil das Magnesiumsalz der
Euxanthinsäure ist, wird zur Bereitung der Malerfarbe Indisch-
g e 1 b {Jaune indim) verwendet.
Putzmittel siehe „Metallputzmitte 1".
Pyoktantn. Man versteht darunter zwei verschiedene, medizinisch ver-
wendete Teerfarbstoffe: Gelbes Pyoktanin {Pyohtaninum aureum) ist
Auramin; blaues Pyoktanin (PyohtanifMim coenileuin) ist Methyl-
violett.
Beide Pyoktanine, namentlich das blaue, finden wegen ihrer bakterien-
vernichtenden Eigenschaften Verwendung, und zwar äusserlich in der Wund-
heilkunde, bei Geschwüren u. s. w. In der Tierheilkunde werden sie als spezi-
fische Mittet gegen Maul- und Klauenseuche gebraucht.
Pyoktaninum aureum D Mk. 0,85; H Mk. 3,50
„ coerulcum D „ 0,75 ; H „ 2,75
Pyknometer siehe „Messgefäss e".
Pyramiden = Dimethylamidoantipyrin (Phenyldimethyldimethyiamido-
pyrazolon)
CHa
C«H5~N io
C»Hi7N,0 - CH«-^f C-N<^H^
Die Darstellung (D. R. P. 71261) geht vom Antipyrin aus und stellt daraus
zunächst das Nitrosoprodukt her. Durch Reduktion von Nitrosoantipyrin
entsteht nach folgender Gleichung Amidoantipyrin: CuHuNiG. NO + 2 Zn +
4 CIH = CiiHuNfÖ . NH, + 2 ZnCl, + H,0, welches, mit Halogenalkylen be-
handelt, Pyramidon liefert.
C11H11N2O . NH, + 2 CHjJ = CiiHiiN^O . N<^|J + 2 JH.
Kleine farblose Kristalle vom Seh. P. 106— 107^ löslich in HiO, leichter
in warmem HtO, sehr leicht in Alkohol und Benzol. Man benutzt es als Anti-
pyretikum, und zwar soll es vor dem 'Antipyrin Vorzüge haben. Dosis
0,1-0,5 g.
Ausser dem Pyramidon selbst sind das salizylsaurePyramidon
und das kampfersaure Pyramidon wichtig geworden.
Pyramidon „Höchst" H Mk. 17,00; 1 kg Mk. 160,00
PsrraioUn = A n t i p y r i n (s. d.).
Psrraiolonfarbstoffo siehe „T a r t r a z i n".
Pyrenol, Arzneimittel, das ein Reaktionsprodukt zwischen Benzoesäure
und Thymol in einem. Schmelzgemisch von Natriumbenzoat und Natrium-
salizylat sein soll, nach verschiedenen Untersuchungen aber nur ein
mechanisches Gemisch ist. Es wird als Antipyretikum und Sedativum
gebraucht
Pyrenol D Mk. 0,75; H Mk 7,40
in Tabletten (0,5 ß) 20 Stück „ 0,70
PjrrUlln nnd Ohinolln. Die Pyridinbasen entsprechen der all-
gemeinen Formel CDH2n-6N; ihre Stammsubstanz ist das Pyridin CsHsN;
man fasst dasselbe als Benzol auf, worin 1 CH-Gruppe durch N ersetzt ist.
Man isoliert es aus dem Steinkohlenteer sowie aus dem Knochenteer; letzterer
wird mit verd. H9SO« erwärmt, die filtrierte Lösung mit NaOH gefallt und die
freien Basen fraktioniert Bei der Gewinnung aus Steinkohlenteer geht man
von den sauren Wascbwässern der LeichtOle aus, die grosse Mengen Pyridin
enthalten; das Verfahren ist dasselbe: man zerlegt die Wässer mit Natronlauge
und destilliert die abgeschiedenen Basen, muss aber eveni noch einmal mit
nsSO« lösen, wieder mit NaOH fällen und fraktionieren. Auch aus dem
oraunkohlenteer fängt man neiuestens an, das Pyridin zu gewinnen.
944 Pyrizit — Pyrogallol.
Pyridin bildet eine farblose, intensiv und charakteristiscii riechende,
mit HsO mischbare Flüssiglceit vom sp. 0. (bei 0") 0,9802; S. P. 115«.
Es dient zum Denaturieren von Spiritus, medizinisch als Mittel gegen
Asthma, dann nach dem D. R. P. 134 139 zur Reinigung von synthetischem
Indigo, ferner nach dem D. R. P. 139 669 zur Darstellung von Zelluloseestern
und endlich zur Gewinnung verschiedener Pyridinderivate. Homologe des
Pyridins sind P i k o 1 i n CeHiN, L u t i d i n CtH.N, K o 1 1 i d i n CsHuN u.s.w.
Die Chinolinbasen entsprechen der allgemeinen Formel CnH2n-ii
ihre Stammsubstanz, das C h i n o 1 1 n CvHtN, verhält sich zum Pyridin wie das
Naphtalin zum Benzol. Das Chinolin hat also die Konstitution:
up xr Es bildet sich bei der trockenen Destillation stickstoff-
"b^ f^ haltiger organischer Verbindungen und findet sich dem-
HCr H^/^iCH entsprechend im Steinkohlen- und Braunkohlenteer. Inter-
n . essant ist seine DarsteUung nach der sog. Skraup-
HCL y(\ Jen sehen Synthese durch Erhitzen von 28 T. Anilin
u>< /^ ^^^ ^^ '^- Glyzerin und 100 T. konz. H.SOi bei Qegen-
"C CH wart von 24 T. Nitrobenzol:
_H CH,(OH)-CH(OH) /CH-CH
C«H4<JL + I +0 - GiH4< I +4Ä0.
^NH, ^ CH.(OH) \n=CH
Anilin Glyzerin Chinolin
Das Nitrobenzol wirkt hierbei nur als Oxydationsmittel; mau kann anstatt
dessen z. B. auch AssOs verwenden.
Das Chinolin bildet eine farblose, stark lichtbrechende, intensiv und
charakteristisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0") 1,1055; S. P. 236^
Es wird in der Medizin sowie auch zur Darstellung von Farbstoffen benutzt.
Pyridinbasen zum Denaturieren % kg Mk. 90,00
Pyridin, ehem. rein (S. P. 116— 118«) 1„ „ 8,00
Pyridinsalze (Azetat, Nitrat, Sulfat) 1 „ „ 15,00
Chinolin, synthet 1 „ „ 14,00
„ ehem. rein H Mk. 2,30; 1 „ „ 21,00
Chinolinchlorid . . .' H „ 6,60; 1 „ „ 60,00
Chinolintartrat, ehem. rein, veiss H „ 1,70; 1 „ „ 15,00
Isochinolin D „ 5,00
Pyridinbasen ffir Alkoholdenaturierungszwecke:
Dr. R. JOrgensen, Prag-Weinberge.
Psrrlslt, Mischung von Borfluorverbindungen und Natriumbisulfat, ist
ein grauweisses, in HiO leicht lösliches Pulver, das als Desinfektionsmittel
dient und besonders für die GSrungsindustrie empfohlen wird.
Pyrocateohln siehe „Brenzkatechi n".
Pyroffallol (Pyrogallussflure; Äcidum^ pyrogaUicum), Der Konstitu-
tion nach 1:2: 3-Trioxybenzo] CaHs(OH)s. Es entsteht beim Erhitzen von
Gallussäure und wird meistens dargestellt, indem man die Gallussäure mit
der 2—3 fachen Menge HsG ca. % Stunde im Autoklaven auf 200—210* er-
hitzt, die erkaltete Lösung durch Kochen mit Tierkohle entfärbt, filtriert, ein-
dampft und der Kristallisation überlässt; das Produkt wird durch Sublimation
gereinigt. Auch durch Destillation eines Gemenges von 1 T. Gallussäure mit
2 T. grob gepulvertem Bimsstein im COt-Strom kann man es erhalten.
Nach dem Franz. Pat. 387 170 gehen unter dem Einfluss von Alkalien
die 2,6-DihalogenphenolsuHosfluren leicht in Pyrogallol-5-sulfosaure Aber;
erhitzt man diese mit Mineralsäuren, so entsteht unter Verlust der Sulfo-
gruppe Pyrogallol.
Im reinen Zustande bildet es weisse, glänzende, bitter schmeckende
Blättchen oder Nadeln, die giftig wirken. Seh. P. 131^ S. P. 210*; es subli-
miert unzersetzt. Löslich in 1,7 T. HsO, in ebensoviel Äther und in 1 T. Alkohol.
Alkalische Lösungen absorbieren mit Energie O aus der Luft und bräunen sich
dabei. Die wässerige Lösung wird durch frisch bereitete FeSOt-Lösung blau,
durch FetCl« braunrot gefärbt, durch AgNOt-Lösung geschwärzt. Es wirkt
Pyrokatechin — Pyrometer. 945
stark reduzierend, wird in der Photographie und Galvanoplastik) zur Bestim-
nung von Sauerstoff, in der Medizin und als Haarfärbemittel benutzt.
Prflfvnirt Dieselbe geschieht noch den Vorschriften des D. A. IV. Zur Prüfung auf 0 • 1 -
luss&ure lOst man 2 g PyrogaUol in 6 ccm Äther vom sp. Q. 0,72, wobei eine gans klare
Iß&mg entatdien musg. Es lassen sich so noch 0,1 ^/^ GaUuasfture nachweisen, indem die LOsung
getrflbt erscheint oder ein geringer kristallinischer Rtlckstand ungelOst bleibt.
Pyrogallol puriss. albiss 1 kg Mk. 7»50
„ bisublimat D. A. IV 1 „ „ 7,75
„ oxydatum 1„ „ 25,00
Pyrogallol :
Herck, Damutadt.
Apparate zur Gewinnung von Pyrogallol:
L. Carl Eckelt. BerUn N. 4.
Pyrokatechin siehe „Brenzkatechi n".
Pyrometer (Hitzemesser), zum Messen von Hitzegraden ttber 300^ C.
Unstreitig die besten Pyrometer sind die von Le Chatelier in der
m H 0 1 b 0 r n und Wien angegebenen Form. Diesem von Heraus
I Hanau angefertigten Pyrometer liegt folgendes Prinzip zu Grunde:
Zwei in der Regel 0,6 mm starke und 150 cm lange Drflhte, von denen
r eine aus absolut reinem Platin, der andere aus einer Legierung von solchem
atin mit 10 % Rhodium besteht, sind in einem Endpunkt zu einer kleinen
Igel, der „Lötstelle" zusammengeschmolzen und bilden so ein Element.
Werden die Schenkel desselben zu einem Stromkreis verbunden, so ent-
ht bei Erhitzung der Lötstelle ein schwacher elektrischer Strom (im Mittel
Ol V. für eine Temperaturerhöhung von 100"), dessen Stärke zu der Tem-
atur in bestimmtem Verhältnis steht. Da dieses Verhältnis für jedes Element
1 der Physik, techn. Reichsanstalt durch Vergleichung mit einem Normal-
ment genau festgestellt und das Ergebnis in einer Tabelle, die jedem so ge-
fiten Element mitgegeben wird, niedergelegt ist, so lässt sich ein solches
ment direkt zu Temperatur-Messungen verwenden.
Zum Zwecke der Temperaturmessung verbindet man die beiden Enden
Elementes direkt oder in der Regel mittels gewöhnlichen Leitungsdrahtes
einem geeigneten Galvanometer und bringt die Lötstelle an den Ort, dessen
iperatur gemessen werden soll. Durch Vergleichung der gefundenen
:tromotorischen Kraft mit der Tabelle erfahren wir die Temperatur, die an
betreffenden Stelle herrscht. Die speziell für das Pyrometer konstruierten
(Manometer gestatten aber auch die direkte Ablesung der Temperatur, In-
der Zeiger auf 2 Skalen spielt, deren edne die Mikrovolt, die andere die
peratur-urade anzeigt.
Von nicht zu unterschätzendem Vorteil ist es, dass das Galvanometer in
ser Entfernung von dem zu messenden Ofen aufgestellt werden kann, o^ne
die Genauigkeit der Messung im geringsten darunter leidet, indem die
indung zwischen Element und Galvanometer mittels gewöhnlichen
ingsdrahtes hergestellt wird. Es ist nur darauf zu achten, dass der Wider-
i in der gesamten Leitung nicht viel mehr als 1 Ohm beträgt; bei einer
^rnung von 100 m zwischen Element und Galvanometer genügt hierfür
ngsdraht (isolierter Kupferdraht) von 2 mm Durchmesser. Man kann
ach mit einem Galvanometer, das beispielsweise auf dem Bureau Anf-
ing findet, eine ganze Anzahl weit auseinanderliegender Ofen kontrollieren,
n man sie abwechselnd mit dem Galvanometer verbindet; die Anzeige des
iments erfolgt momentan.
Die Genauigkeit dieses Pyrometers ist eine ausserordentlich grosse;
Holborn und Prof. Wien haben festgestellt, dass das Element die Tem-
Liren mit einem Fehler von nur ± 5® oei 1000" anzeigt.
Die Vorsichtsmassregeln, welche zu beobachten sind, um einer Zer-
ig der Elementdrähte während der Messungen vorzubeugen, sind die-
1. die für Platin überhaupt gelten; dasselbe darf in glühendem Zustand
mit Substanzen in Berührung kommen, welche Verbindungen mit ihm
len und es dadurch unbrauchbar machen. In der Regel kommt deshalb
lement In Porzellanrohr montiert zur Anwendung und zwar ein engerem
seits offenes, welches die beiden Elementdrahte von einander isoliert,
IQcher VII. 60
946 Pyrometer.
und ein weiteres an einem Ende geschlossenes, welches das erstere umschliesst
und die Drflhte vor der Einwirkung der Flammengase u. s. w. schlitzt.
Von der König]. Porzellan-Manufaktur in Berlin werden Rohre aus einer
besonders schwer schmelzbaren Porzellanmasse, „Marquartsche Masse" ge-
nannt, für diesen Zweck hergestellt, welche Temperaturen bis 1600® aushalten.
Für viele Zwecke sind die Le Chatelier sehen Platinelemente zu
teuer. Als Ersatz bringen PaulBraun&Co., Berlin, neuerdings Elemente
aus Kohle-Nickel auf den Markt, welche bis 1250® C. reichen und infolge ihrer
hohen elektromotorischen Kraft recht genau, weiter auch sehr dauerhaft sind.
Durch Einschluss in feuerfeste Rohre wird ein Verbrennen des Elementes
verhindert, so dass es auch zum ständigen Einbau dienen kann. Je nach Art
der Armatur können die Elemente zur Messung von trockener Hitze, oder zum
Eintauchen in flüssige Metalle u. s. w. dienen. Zur Messung bis 600® C. stellt
dieselbe Firma Elemente aus Eisen-Konstantan her, die sich eben-
falls für Messungen aller Art eignen. Alle elektrischen Pyrometer können zur
Fernmessung auf beliebig lange Strecken angewendet, ebenso auch selbst-
registrierend eingerichtet werden.
Le Chateliersches Pyrometer. Die Teile kosten:
Normalelement aus 0,6 mm starkem Draht, jeder Schenkel 150 cm lang,
mit Eichschein der Physik.-Techn. Reichsanstah Mk. 150,0l>
Galvanometer zum direkten Ablesen der Temperatur Mk. 150,00 — 200,00
Porzellanrohr aus schwerst schmelzbarer Marquart scher Masse, 180 cm
lang (für das Normalelement passend) Mk. 80,00
zusammen Mk. dJO,00— 300,00
Braunsche Pyrometer.
a) fiir Temperaturen bis 600®.
Thermoelement aus Eisen-Konstantan kompl. in 1 m langem Eisenschutzrohr Mk. 22,50
Galvanometer dazu Mk. 75,00—105,00
Transportkasten Mk. 14,00
zusammen Mk. lil,ÖO — 141,50
b) für Temperaturen bis 1250®.
Thermoelement aus Kohlc-Itickel, kompl. in 1 m langem Eisenschutzrohr Mk. 60,00
Galvanometer Mk. 1Ü0,0()— 1 V0,"0
Transportkasten Mk. 14.00
zusammen Mk. 174,00—194,1*0
Preise dieser Pyrometer in anderer Ausrüstung und für besondere Zwecke
auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma.
Von sonstigen Pyrometern sind zu erwähnen:
Pyrometer aus Metall z. senkrechtem Gebrauch. Skalendurchm. 80 mm Mk. 38,00
Dieselben zum wagcrechten Gebrauch „ 36,00
Pyrometer aus Graphit, bis 1200® C. verwendbar; Skalendurchm. 155 mm:
Länge des Eintauchrohrs bis . . 500 750 1000 1250 1500 1750 mm.
Preis zum senkrechten Gebrauch 4'',00 5i,00 55,00 58,00 65,00 75,00 Mk.
Preis zum wagerechten Gebrauch 50,00 58,00 57,00 60,00 - — »
Quecksilber-Pyrometer mit KohlensäurcfÜllung zum Messen der Temp. bis 575® C.
mit 500 mm langem, stark in Messing gegossenem breitem Skalenteil, Teilung und
Schrift auf Milchglas unter Glasschutz. Die Eintauchrohre aus Stahl mit Asbest-
packung; auf dem Stahlrohr ein starker verschiebbarer Flansch.
Eintauchrohr 500 mm lang Mk. 60,00
1000 „ „ „ 75,00
If'OO „ „ „ 85.00
2000 „ „ „100,00
2500 „ „ „115,00
Registrierende Quecksilber-Pyrometer, wie vorstehend, mit Re<
gistrierappaiat der den Stand der Quecksilbersäule selbsttätig registriert.
Mit Aluminiurokamera, Uhrwerk, Oberscbiebzylinder, Eintauchrohr aus
Suhl bis 1500 mm lang „ 240,00
Dazu Registrierblätter DUd. „ 4,20
50
50
10
31 cm.
16
11
12,5
21 „
0,6
0,15
0,15
0.9 „
8,00
8,50
6,00
20,00 Mk.
nach
Holborn
und K
urlbaum.
Pyrometer. 947
Elektrische Pyrometer nach Siemens, mit Voltameter, auf dem die
Messungen abgelesen werden ; fUr besonders genaue Messungen geeignet Mk. 450,00
Dieselben, mit Differentialgalvanometer, Widerstandsrollen und Batterie-
kasten „ 825,00
Patent-Luftpyrometer nach Wiborgh, für Temperaturen bis 1500® „ 200,00
Dazu jede weitere Porzellanröhre mehr ^ 22,00
Pyrometer aus Porzellan (Luft- Ausdehnungspyrometer) :
Rohr ... 25
Ballon . . 25,5
Öffnung. . 0,15
Stück . . 7,50
Optische Pyrometer nach Holborn und Kurlbaum. Man vergleicht die
leuchtende Strahlung einer Wärmequelle mit der Strahlung einer Glühlampe; da
die Intensität dieser Strahlung von dem die Glühlampe durchlaufenden Strom ab-
hängig ist, bildet die Messung der Stromstärke zugleich ein Mass fUr die Temperatur
der (empirisch geeichten) Glühlampe und damit der zu messenden Wärmequelle. Die
Methode ermöglicht die Temperaturmessung jedes festen oder flüssigen Körpers
(Ofen, Heizraum), sobald er nur dem Auge sichtbar ist. Messbereich von 600** C.
bis zu den höchsten darstellbaren Temperaturen.
Die Instrumente bestehen im wesentlichen aus : Femrohr, veränderlichem Wider-
stand, Amperemeter und Akkumulator. Bequem zu handhaben und leicht zu
transportieren.
Preis ca Mk. 500,00
Pyrometer nach Wanner zum Messen aller Temperaturen über 900®. Die Messung
geschieht durch ein Photometer unter Vergleichung mit dem Licht einer kleinen
Glühlampe. Das Pyrometer ist überall anwendbar, wo es möglich ist, das von dem
zu untersuchenden Körper ausgestrahlte Licht zu sehen. Dem Instrument ist auch
der zum Betriebe der elektrischen Vergleichslampe nötige Akkumulator beigegeben.
Apparat kompl. bis VOOO® geeicht Mk. 315,00
„ „ filr Temp. über 2000® „ 420,00
Segerkegel (s. diese) sind keramische Schmelzkörper, kleine Tetraeder von etwa
6 cm Höhe und 2 cm Grimdlinie und bestehen aus Silikatgemengen (Glasuren) von
verschiedenen, stetig zunehmenden Schmelzpunkten. Die Segerkegel erweichen langsam
und neigen die Spitze; als geschmolzen sieht man den Segerkegel an, dessen Spitze
die Unterlage gerade berührt. Die ganze Reihe der begerkegel umfasst 59 Nummern.
Segerkegel jedes Stück Mk. 0,05
„ 100 Stück „ 4,50
Wasserpyrometer nach Fischer, mit versilbertem Kupfergetäss,
Messingmantel mit Asbestverkleidung, Messingdeckel mit Thermometer-
halter, Eisenbüchse mit Handhabe, Schutzschirm, Rührerund 1 Platinzylinder „ 90,00
Dieselben nach Fischer, mit grösserem, unversilbertem Kupfergefass,
Holzmantel mit Messingdeckel, Eisenbüchse, Schutzschirm, Rubrer nebst
3 genau gleichen Zylindern aus Reinnickel „ 36,00
Wasserpyrotneter n. Siemens, m. Thermometer u. 6 Kupferzylindern „ 100,00
Dieselben mit 6 schmiedeeisernen Zylindern „ 105,00
Dazu: 1 Reservethermometer mit Skala „ 17,00
„ 1 Reserve-Skala „ 13,00
„ 1 Kupferzylinder 137 g schwer „ 3,00
„ 1 schmiedeeiserner Zylinder 112 g schwer „ 3,75
Vgl. auch die Artikel „Ka l ori m etri e", „Seger kegel" und
„T h e r m o m e t r i e".
Pyrometer:
dicmisches Laboratorium fttr Tonindustrie Prof.
Dr. H. Seger & E. Cnmer, 0. m. b. H.»
Berlin NW. 21, Dreywstr. 66.
C(. A. Schultse, Berlin • Charlottenburg, Cluur>
lottenbiirger-Ufer 53/54.
Wwe. Job. Scfaofflacher, Mawchinen- o. Arma-
turenfabrik, Köln, Bayenstr. 67 g Ins -Anb ).
Siemens & Halske, A.-Q., Wemerwerk, Berlin-
Nonnendamm (spez. thermoelektrische Pyro-
meter!
Vereinigte Lausitzer Olaswerke A.O., Abt. Warm-
bninn. Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 66/67.
60»
948 Pyroninfarbstoffe.
Psn^nlnfarlMitoffe. Hierzu gehören die Plitaleine (Eosine und
Rliodamine) und die eigentliclien P y r o n i n e. Die Pyronine sind durch
die Atomgruppe =C— R— CO cliarakterisiert, wobei die beiden C-Atome mit
0
2 benaclibarten Kolilenstoff atomen des durch R bezeichneten Phenyien-
(Athylen-)Re8tes verbunden sind, also zueinander die o-Stellung einnehmen.
Man erhalt solche Verbindungen durch Kondensation von 1 mol. Phtalsäure-
anhydrid (oder Bernsteinsäureanhydrid) mit 2 mol. eines ein- oder mehr-
wertigen Phenols oder eines m-Amidophenols, wobei die Kondensation meist
durch Zusatz wasserentziehender Mittel (z. B. SnCl« oder konz. HtSO«) herbei-
gefflhrt wird. So entsteht Phenolphtalein aus Phtalsäureanhydrid (vgl.
den Artikel „Ph tal sfl ur e^') mit 2 mol. Phenol nach der Gleichung:
r*f\ p .: (C«H4 . OH)«
C.Hi<co>0 + 2 C.H. . OH = CH4<^>0 + 2 H.O.
Phtalsäureanhydrid Phenol Phenolphtalein.
Man schreibt auch vielfach die Konstitution des Phenolphtaleins
/CeHi.OH
Cc-CeH4.0H . Farbstoffe bilden können in der Regel aberl^nur solche
I N:eH4.C0.0
Phtaleine, bei denen durch weitere Anhydridbildung zwischen den beiden ein-
yV
geführten Phenolmolekülen der Ring U, U entstehen kann. So z. B.:
^O''^ GiH3(0H)
r H ^CO-^n o. 9r H ^OH ru ^ C<-CiH«(OH)
Phtalsäureanhydrid Resorzin Fluoresiein.
Auch das Fluoreszein (Resorzinphtalein) selbst ist noch kein Farbstoff,
sondern nur seine Salze und Ester. Grössere Wichtigkeit haben die E o s i n e ,
welche durch Eintritt von Halogenatomen oder Nitrogruppen in die Resorzin-
Reste des Fluoreszeins zustande kommen; so entsteht das unter dem Namen
^CeHBr« . OK
Eosin bekannte Alkalisalz des Tetrabromfluoreszeins C^CeHBrs.OK
^C«Hi . CO . O
durch Bromieren des Fluoreszeins. '
Kondensiert man statt Resorzin m-Amidophenol und seine Alkylderivate
mit Phtalsäureanhydrid, so gelangt man zu den Rhodaminen. Man kann
diese auch durch Behandeln von Fluoreszeinchlorid mit NHt bezw. Diall^l-
amin erhalten, z. B. entsteht Rhodamin B (Chlorhydrat des Diäthylmetamido-
phenolphtaleins) aus Fluoreszeinchlorid und Diathylamin nach der Gleichung:
/CH.<g /C.H.<g(C.H»)«
CflH4<(C5>0 + 2 NH(C«H5)2 = CH4<Q^>0 ^^^"*^« ^ 2 HCl.
Die Pyronine endlich entstehen aus m-Amidophenolen mit Methylen-
chlorid oder Methylenbromid, Azetaldehyd, Paraldehyd, Ameisensäure und
/GiHa.NR»
Formaldehyd. Sie entsprechen der gemeinsamen Formel: CH<C >0
^C6Hs:NRt.Cl
Pyrophorc Legierungen — Quarzglas. 949
Während also die Eosine und Rtiodamine zu den T r i p h e n y 1 methanfarb-
stoffen zu zählen sind, derivieren die Pyronine von dem D i p h e n y 1 methan.
Pyrophore Lesrlenmgron, von Auer von Welsbach erfundene Legie-
runii^en aus 70 % seltener Erdmetalle (besonders Cer) mit 30 % Fe oder
diesem nahestehenden Metallen (Co, Ni, Mn). Sie geben durch Ritzen,
Schlag oder Stoss intensive Funkengarben und dienen besonders für Leucht-
11 nd Zündzwecke, z. B. ffir Feuerzeuge.
Pyrosohwefelsäiire (Dischwefelsäure) siehe „Schwefelsäure,
rauchend e".
Pyroteolmlk siehe „Feuerwerkere i".
Pyrozylln siehe „Schiessbaumwoll e".
Q.
Quarz. (Kieselsäureanhydrid). SiOs. Kristallisiert durchsichtig und
farblos als Bergkristall, hellgelb als Zitrin, violett (durch Mn) als
.\ m e t h y s t, braun bis schwarz (durch bituminöse Beimengungen) als
Rauchtopas, undurchsichtig grau oder gelblich alsgemeinerQuarz^
milchweiss als Milchquarz, rosa als R o s e n q u a r z. Der Quarz ist
ein wesentlicher Gemengteil vieler Felsarten (Granit, Syenit und Gneis);
selbst bildet er die Felsart Quarzit, den Kieselschjefer, den
Sand und den Sandstein; letzterer besteht aus einzelnen QuarzkOrnern,
die durch ein Bindemittel vereinigt sind. Der Quarzschiefer wird als Ersatz
der Schamottesteine benutzt, während der gemahlene Quarzit in der Stahl-
fassongiesserei verwendet wird.
Quarz:
Wilhelm Minner, Bergprodukte, Arnstadt (Thflr.). i Pfälzisclie Chamottc ii. Toinverke, A.-U. ürttn-
I Stadt (Pfalz).
Quarzsand, gewaschen und gesiebt:
tYeicnwaldcr SchamottefalMrik, Hcnneberg A Co., Froienwalde a. O.
Quarz-Zerkleinerungs-Anlagen :
Fried. Kmpp AkttengcaellKhatt Grusonwerk» Magdeburg-Buckau.
XBpaBBSt«la,bla«%FlMS« V
•pat, Wlthsplt, QMarz, ^^
KalksMt« F«B«pst«la« Knv«!«
f llatstsla«. •optlspt. «to. in St&ck.,
gekörnt, ff. gemahlen.
vnhelni Hlnner. hnialt (lUr.).
Gegrandet 1871.
Qnarijrlas. Nachdem man schon hier und da versucht hat, reine Kiesel-
säure, also Quarz in der Form von Bergkristall, zu schmelzen und der Technik
nutzbar zu machen, stellt jetzt H e r a e u s -Hanau derartiges Quarzglas in
grösseren Mengen dar, und zwar schmilzt man den BergKristall in einem
Iridiumofen, der mit einer grossen KnaUgasflamme erhitzt wird. Andere Ge-
fasse als solche aus reinem Iridium können nicht verwendet werden, da Quarz
erst bei 17(X)' schmilzt; in den Arbeitsgefässen muss man eine Temperatur von
höchstens 2000® einhalten, da sonst das Ir auch schmilzt.
Bei der Fabrikation von Quarzglas wird der Bergkristall vor dem
Schmelzen in kleinen Stücken auf 1000® erhitzt und dann schnell in kaltes HiO
gebracht; durch mehrmalige Wiederholung dieser Vorbehandlung erzielt man
einen sehr geringen Ausdehnungskoeffizienten des Materials. Nach dem
950 Quarzglas.
D. R. P. 157 464 kann man nun ein Quarzglas gleicher Eigenschaften nicht nur
aus Bergkristall herstellen, sondern auch aus Quarzsand, Kieselerde u. dgl.
Zu diesem Zwecke schmilzt man das Rohmaterial zu einer zusammenhängen-
den Masse zusammen, schlägt diese nach dem Erkalten in kleine StQcke und
behandelt letztere genau wie BergkristalL
Aus dem Quarzglas werden mannigfache Gefässe hergestellt, die vor
Glasgefässen viele Vorzüge haben. Sie lassen sich ausserordentlich hoch er-
hitzen, ohne zu erweichen, und sind gänzlich unempfindlich gegen Tempe-
raturschwankungen, so dass man z. B. in ein weissglühendes iCOlbchen aus
Quarzglas kaltes Wasser giessen kaoin, ohne dass das KOlbchen Schaden
nimmt. Da der Ausdehnungskoeffizient des Quarzglases nur Vit von demjenigen
des Platins ist, eignet sich das Material gut zu Normalthermometem. Diesen und
andern Vorzügen steht die grosse Empfindlichkeit des Quarzglases bei höherer
Temperatur gegen alle Oxyde gegenüber. Ganz geringe Afengen von Alkali
greifen es an, sogar diejenigen, die durch blosse Berührung von dem Schweisse
der Haut übertragen werden. Man muss deshalb Quarzglas, das hoch erhitzt
werden soll, zuvor sehr sorgfältig reinigen und darf es dann nicht mehr an-
fassen. Dagegen wird es von ganz oxydfreien Metallen nicht angegriffen, so
dass es zum Schmelzen von Metallen und sogar zu deren fraktionierter Destil-
lation benutzt werden kann. So z. B. destilliert aus Gold zunächst das darin
stets enthaltene Silber als solches ab.
Da das Quarzglas nur in Oefässen aus dem kostbaren Iridium hergestellt
werden kann, da ferner beim Schmelzen und Verarbeiten sehr viel Sauerstoff
verbraucht wird und da endlich nur die geschicktesten Glasbläser imstande
sind, das Quarzglas vor der Gebläseflamme zu Gefässen zu verarbeiten, so sind
die Preise für Geräte aus Quarzglas sehr hoch, aber trotzdem werden solche
Geräte für viele Zwecke ausserordentlich willkommen sein.
Von anderer Seite werden Geräte aus geschmolzenem Quarz für tech-
nische Zwecke in den Handel gebracht, die erheblich billiger sind und aus
Quarzsand hergestellt werden; sie sind milchweiss, silberglänzend, aussen
rauh, innen glatt und nicht durchsichtig. Ihr sp. Q. beträgt 2,2, Seh. P.
2000», Ausdehnung durch die Wärme nur 0,0005 für 1000*, d. h. ca. Mit des
Geräteglases.
Neuere Patente auf die Herstellung von Quarzglas sind das D. R. P-
203 712 und 204 537, letzteres mit den drei Zusatz-D. R. P. 204 853, 204854
und 206 545.
Geräte aus Quarzglas (durchsichtig), für das Laboratorium:
Röhren, in Längen bis zu 1 m und darüber:
Dünnwandig Dickwandig
r>B^M^MMBHk ^^^^^^^^>t
Durchm 20 10 5 20 10 5 mm.
Länge 10 10 10 10 10 10 cm.
Preis ca. ...... 15,00 7,50 5,00 25,00 12,50 7,00 Mk.
AUe zwischenliegenden Dimensionen werden ebenfalls angefertigt.
Kapillarröhren:
Aussen ca 7 5 3 mm.
Länge 10 10 10 cm.
Preis ca 15,00 10,00 5,00 Mk.
Pyrometerschutzrohre:
Aussenrohr ca. 10— 12 mm Durchm.. JO cm Mk. 10,00—15,00
Probierrohrc, je nach Grösse „ 18,00—30,00
Rundkolben:
Inhalt exkl. Hals ca. . 10 15 30 60 100 ccm.
Preis ca 10,00 15,00 20,00 30,00 40,00 Mk.
Stehkolben mit langem engem Hals, oder kurzem weitem Hals:
Inhalt ca 10 15 30 60 100 ccid.
Preis ca 10,00 15,00 20,00 30,00 40,00 Mk.
Destillationskölbchen (Hofmanns Kolben) Mk. 10,00—15,00 mehr. (Es könnea
Kolben bis 500 ccm Inhalt hergestellt werden.)
Quebracho — Quecksilber. 951
Bechergläser: bis 250 ccm Inhalt Mk. 10,00—50,00
Tiegel:
Inhalt ca 10 15 20 30 ccm.
Preis ca 10,00 12,50 15,00 20,00 Mk.
Dazu Deckel Mk. 7,50—10,00
Schälchen (halbkugelig oder mit flachem Boden (bis zu 200 ccm
Inhalt) „ 10,00-50,00
Luf tthermometergefässe mit 80 cm langer, ca. 6 mm dicker Kapillare:
Inhalt ca 50 100 150 200 250 300 ccm.
Preis ca 60,00 75,00 90,00 105,00 115,00 125,00 Mk.
Die Kapillaren können beliebig lang geliefert werden. Die Gefasse werden dann
entsprechend teurer.
Kugelröhren: Kugel mit 5 cm Durchm., je nach Grösse der
Kugel und Länge des Rohres Mk. 10,00—30,00
Wägeröhrchen mit cingeschliifenen Stopfen, je nach Grösse „ 12,00 — 25,00
Undurchsichtige Geräte aus Quarzglas (Quarzgut):
Abdampfschalen:
Durchmesser
Tiefe . .
Preis je nach
Form . . 5,50-12,50 6,20-18,20 6,90-13,90 7,80—14,80 8,20— 15,20 Mk.
Durchmesser . . 200 220 250 280 mm.
Tiefe 90 100 115 130 „
Preis je nach Form 11,50— 19,50 15,20-23,50 17,80—26,00 19,50— 27,80 Mk,
Durchmesser . . 310 350 400 460 mm.
Tiefe 150 170 190 200
Preis je nach Form 21,50— 29,50 24,80—36,00 43,00—54,00 47,00— 57,00 Mk.
Tiegel, glasiert:
Durchm 20 25 30 35 40 45 mm.
Preis 1,20 1,30 1,55 1,65 1,80 1,95 Mk.
Preis des Deckels . 1,20 1,20 1,20 1,20 1,20 1,25 „
Durchm 50 55 60 65 70 75 mm.
Preis 2,15 2,25 2,35 2,70 3,00 3,35 Mk.
Preis des Deckels . 1,45 1,45 1,65 1,90 2,20 2,30 „
Durchm 80 85 90 95 100 mm.
Preis 3,65 4,20 4,45 4,80 5,30 Mk.
100
125
140
IHO
180
mm.
45
60
65
75
80
n
Preis des Deckels . 2,50 2,75 3,00 3,20 3,40
n
Auch grössere Tiegel, flache Schalen, Einäscherungsschiffchen, Drei-
ecke, Muffeln, Heber und gezogene ROhren werden aus derartigem Quarz.
J?ut geliefert.
Qnobraoho (Quebrachoholz) siehe „Q e r b m a t e r i a 1 i e n".
Lehmann & Vo«, Hunborg.
Apparate zur Herstellung von Quebracho:
*"• H, IfcjTer, Hannorer-Hainholr..
Qneoksllber. Hff (Hydrargyrum). A. O. =^ 200,3. Das einzige bei ge-
wöhnlicher Temperatur flflssige Metall; es findet sich hier und da gedi^en,
auch als Silberamalgam, hauptsachlich aber als Zinnober (Merkurbiende)
952 Quecksilber.
HgS. Aus letzterem Erz geschieht die Gewinnung des Hg entweder durch ein-
faches Rösten an der Luft in Gefäss-, Schacht- oder Flammöfen, wobei der
Schwefel bei Rotglut oxydiert und beide Bestandteile des Erzes sich verflüchtigen
(HgS + Os=Hg+SOs), oder durch Zerlegung des Erzes mittels Eisen oder Kalk,
an welche Materialien der S gebunden wird, während sich das Quecksilber
verflüchtigt. Letzterer Prozess, der in Gefässöfen vorgenommen wird, ent-
spricht, je nachdem die Zerlegung durch Fe oder CaO «[eschieht, den Glei-
chungen HgS-f Fe=Hg-f FeS oder 4HgS + 4CaO = 4Hg+3CaS + CaSO«.
Das verflüchtigte Hg wird entweder in gemauerten Kammern oder besser in
Kondensationsvorrichtungen (in Wasser eintauchende Ton- oder Eisenröhren)
verdichtet; auch Kondensatoren aus Glas haben Verwendung gefunden.
H. Becker macht den Vorschlag, die Hg-Gewinnung im elektri-
schen Ofen vorzunehmen, indem man diesen beständig mit einer Kalk-
Zinnobermischung beschickt und das verdampfende Hg in gekühlten Ge-
fässen auffängt.
Die verschiedenen vorgeschlagenen nassen Verfahren zur Hg-Ge-
winnung haben sich nicht eingeführt. Dagegen scheint die el*ektrolytische
Darstellung, wobei der Zinnober unter Anwendung von NaCl-Lösung oder HCl
an der Anode leicht zersetzt und Hg an der Kathode abgeschieden wird, Aus-
sicht auf Einführung in die Technik zu haben; denn bei der etwa 1 Volt be-
tragenden Spannung am Bade lässt sich der Kohlenverbrauch für 1 kg Hg in
der Stunde auf 1,08 kg berechnen, und ausserdem wäre hier die gesundheits-
schädigende Wirkung der trocknen Prozesse gänzlich vermieden.
Das gewonnene Quecksilber befreit man von mechanischen Verunreini-
gungen, indem man es durch Beutel aus Leder oder Leinwand durchpresst.
Häufig wird es auch nochmals destilliert, doch gehen hierbei geringe Mengen
verunreinigender Metalle mit über. Um diese zu entfernen, lässt man das Hg
in feinem Strahl durch eine hohe Schicht von verd. HNOs rieseln, welche die
andern Metalle leichter löst als Hg; danach wird mit HaO gewaschen und ge-
trocknet. In den Handel kommt das Quecksilber in schmiedeeisernen Flaschen,
welche in A m a 1 d 6 n (Spanien) und in Mexiko 34,5 kg, in Kalifor-
nien 34,7 kg fassen.
Silberweisses, glänzendes, an der Luft unveränderliches, schon bei Zim-
mertemperatur, noch mehr bei massiger Erwärmung verdunstendes Metall vom
sp. G. 13,59; Erst. P. —39,4«; S. P. 357,3«. Nahe dem S. P. geht es in ein
rotes HgO über, das aber bei weiterer Temperatursteigerung (er. 500«) wieder
in Hg und O zerfällt. Die grössten Mengen Hg werden bei der Gewinnung von
Gold und Silber zur Amalgamation verwendet. Weiter dient es zur Füllung
von Barometern, Thermometern, Manometern, Quecksilberluftpumpen u. s. w.,
zur Darstellung von Knallquecksilber (siehe „F u 1 m i n a t e*') und künstlichem
Zinnober, zum Belegen von Spiegeln u. s. w.
Quecksilber 1 kg Mk. 6,00
„ die Flasche zu ca. 35 kg z. Z „ 184,00
„ ehem. rein, D. A. IV „ 7,90
Quecksilberbüchsen von Porzellan, Inhalt 270 ccni Stück „ 1,80
„ n n °*it Schrift „ „ 2,70
„ „ Glas, mit Deckel und Hahn .... „ „ 7,50
Quecksilberge fasse aus Eisen, mit verschraubbarem Deckel und einem
Stellhahn mit federndem Selbstverschluss; durch letzteren wird das Ein-
fliessen der kleinsten Quantitäten Quecksilber in Röhren u.s.w. ermöglicht „ 10,00
Vollständiger Quecksilber - Destillations- und Reinigungs-
apparat; bei einem Gasverbrauch von ca. 40 1 werden in der Stunde
250 g vollkommen reines Hg erzielt. Beide Apparate zusammen auf
Brett montiert, kompl. „ 90,00
Quecksilber-Reinigungsflaschen, bestehend aus tubulierter Flasche
von 1^/s 1 Inhalt, mit Tubus am Boden und eingeschlifTcnem Scheide-
trichter „ 10,50
Quecksilber-Reinigungsapparat nach Falmaer, vollständig aus
Glas, sehr praktisch Stück ^ 6,00
Quecksilberatoxyl — Quecksilberfarben. 958
Queoksllberatozyl, mit dem A s i p h y 1 (s. d.) identisches Arznei-
mittel, das gegen Syphilis injiziert wird.
QueokBllberdampIlampe. Sie besteht aus einem langen, sehr hoch
evakuierten Glasrohr mit zwei eingeschmolzenen Elektroden; in der Röhre be-
findet sich etwas Quecksilber. 2^m Zwecke des Anzündens überwindet man
das Valcuum zunächst dadurch, dass man vorübergehend einen sehr hoch-
gespannten Strom hindurchschickt, oder — > was bequemer und gebräuchlicher
ist — man neigt das Rohr, so dass das Quecksilber sich ausbreitet und eine
fadenförmige Leitung zwischen den beiden Elektroden darstellt. Geht der
Strom einmal durch die Röhre, so kann man bei der ersteren Anordnung die
hohe Spannung wieder bis auf das übliche Mass erniedrigen bzw. bei der
zweiten Anordnung das Rohr wieder aufrecht stellen. Die Elektrizität durch-
strömt die Röhre dann dauernd, und der darin enthaltene Quecksilberdampf
kommt in lebhaftes Glühen, wobei er ein intensiv blauweisses Licht ausstrahlt.
Am zweckmässigsten erscheint die verbesserte Quecksilberdampflampe der
Cooper-Hewitt Electric Company; die Röhre hängt schief und
ist um eine horizontale Achse drehbar, aber so ausbalanziert, dass sie immer
wieder in die normale Schräglage zurückkehrt. Um die Lampe zu entzünden,
dehl man (nachdem der Strom eingeschaltet ist) an einer entsprechend an-
^[ebrachten Kette, bis das Rohr wagerecht liegt, wobei das Quecksilber die
/erbindung von Elektrode zu Elektrode herstellt. Dann lässt man die Kette
vieder los — die Lampe kehrt in die normale Schräglage zurück, der Queck-
lilberfaden reisst ab, und die Lampe entzündet sich.
Die Quecksilberdampflampen können für verschiedene Spannungen von
[0—50 V. gebaut werden, die zu zweien in einen Stromkreis von 100--125 V.
geschaltet werden, ebenso wie gewöhnliche Bogenlampen, die ja meist auch zu
weien hintereinander geschaltet sind. Solche Lampen sind etwa 50 — 60 cm
3ng, also immerhin noch ziemlich handlich; Lampen für 100 — 110 V. dagegen
/Orden eine Länge von mehr als 1 m erhalten müssen, wodurch sie sehr un-
equem würden.
Die Quecksilberlampen werden beim Betrieb recht heiss, und die Gefahr
es Springens ist wegen der Giftigkeit des Quecksilberdampfes nicht unbe-
enkllch. Das veranlasste H e r a e u s , Quecksilberdampflampen aus
ua rzglas (s. d.) herzustellen, da das Quarzglas gegen Temperaturunter-
ihiede ganz unempfindlich ist. Für gewöhnliche Beleuchtungszwecke ist aber
ne solche Lampe nicht zu gebrauchen, denn das Quarzglas lässt die sonst
mi Glase zurückgehaltenen ultravioletten Strahlen mit durch, und diese
rahlen, an denen die Quecksiiberlampe sehr reich ist, entfalten ausserordent-
h starke physiologische Wirkungen, erzeugen Hautverbrennungen, Netzhaut-
tzündungen u. s. w. Die Bedeutung dieser Lampe liegt auf wissenschaft-
hem und medizinischem Gebiete.
Weil man die ultravioletten Strahlen mit Erfolg zur Behandlung von Haut-
inkheiten heranzieht, hat man versucht, eine ähnliche Lampe wie die
raeussche zu konstruieren, bei der das sehr teuere Quarzglas vermieden ist.
le solche Konstruktion liegt in der neuen Schott sehen U v i o 1 1 a m p e
*; die Röhre besteht aus einem besonderen Glas, das grosse Mengen ultra-
letter Strahlen ungehindert hindurchlässt.
Die gewöhnlichen Quecksilberdampflampen würden sich als Beleuch-
gsmittel viel leichter einführen, wenn ihr Licht nicht einen so unangenehm
ten, blauweissen Ton hätte. Man versucht diesen Übelstand durch farbige
»cken zu Beseitigen. Bei der sogenannten Orthochromlampe ist
3 Quecksilberdampflampe mit mehreren gewöhnlichen Kohienfadenglüh-
pen in einer Glocke vereinigt; das weissblaue Quecksilberlicht und das
iche Kohlenfadenlicht ergänzen sich zu einer sehr angenehmen weissen
Züchtung.
Da die Quecksilberdampflampe sehr reich an chemisch wirksamen
hien ist, gewinnt sie immer grössere Bedeutung zur Beleuchtung photo-
>hischer Ateliers.
Qneoksilberf arben. Als solche wird nur noch der Zinnober
i n esischrot, Patentrot, Vermii Ion) HgS benutzt. Er kommt
954 Quccksilberlegicrungen.
zwar als Mineral vor, wird aber für die Verwendung als Farbe fast stets kunst-
lich dargestellt, und zwar teils auf trockenem, teils auf nassem Wegei
Bei dem trocknen Verfahren reibt man 540 T. Hg und 75 T. S zusammen
und sublimiert das entstandene schwarze Quecksilbersulfid aus birnenförmigen
Qefflssen von Gusseisen mit aufgesetztem tönernen Helm, an welchen sich zum
Auffangen des destillierenden Schwefels eine tönerne Vorlage anschliesst. Der
Zinnober setzt sich als dunkelrote, strahllg-kristallinische Masse ab, die zur
Verhütung des Staubens mit HtO gemahlen und dann durch Erhitzen mit Pott-
aschelösung (zur Entfernung mechanisch beigemengten Schwefels) raffiniert
wird. Der gereinigte Zinnober wird schliesslich sorgfältig gewaschen, auf
Schüsseln getrocknet und zu einem feinen Pulver vermählen. Die Darstellung
des echten chinesischen Zinnobers, der wegen seiner ausserordentlichen
Schönheit etwa fünfmal so hoch im Preise steht wie der europäische, ist in
seinen Einzelheiten nicht bekannt.
Darstellungsverfahren des Zinnobers auf nassem Wege gibt es ver-
schiedene, so werden nach einem solchen 5 T. Hg mit 1 T. S zu einem gleich-
massig grauen Pulver zusammengerieben und das Gemisch mit starker Kali-
lauge (45—50® B^) auf 45® erwärmt, bis das Pulver glänzendrot geworden ist.
Eine ähnliche Vorschrift besteht darin, dass man 100 T. Hg mit 38 T. S verreibt
und das Gemisch in einer dünnen Kaliiauge auf 45® erwärmt; nach etwa 8 stfln-
diger Einwirkung beginnt die Masse sich rot zu färben, und man lässt die
Mischung, wenn der Ton feurigrot geworden ist, ganz allmählich (in mehreren
Stunden) abkühlen, worauf in kaltes Wasser gegossen, gewaschen und ge-
trocknet wird. Wieder nach einer andern Vorschrift fällt man HgCls-LOsung
mit NHt und behandelt den erhaltenen weissen Präzipitat HgClNH»
mit einer Auflösung von S in Schwefelammonium längere Zeit bei 45 — 50*. Ist
der Niederschlag schön rot geworden, so behandelt man mit Kalilauge, wäscht
aus und trocknet.
Die sehr schöne rote Farbe des Zinnobers erscheint um so heller, je feiner
er gemahlen ist; durch Zusatz von Eisenoxyd, Schwerspat, Gips, Mennige
u. 8. w. wird er verfälscht, bezw. in der Qualität beeinträchtigt. Man würde den
Zinnober in der Malerei noch mehr benutzen, wenn er nicht allmählich ver-
blasste und missfarbig würde.
Zinnober, echt, la Qualität, in 4 Nuancen 1 kg Mk. 7,£K)
bei Originalkiste von 12 V« kg In n 7,00
Zinnober, echt, IIa Qualität, Nuancen hell und mittel J „ „ 7,15
bei Originalkistc von 12^« kg 1 „ „ 6,65
Zinnober, echt. Ha Qualität, Nuancen dunkel 1,, ,. 7,25
bei Originalkistc von 12Va kg 1 „ „ 6,75
Pseudo-Zinnober (Zinnober-Imitation) Nuance 1 (dunkelst) . . . . ^/o kg Mk. 205,00
„ U (dunkel) <>/o „ „ 160,00
„ III (mittel) »/o „ r, 135,00
« IV (hell) o/o „ „ 120,00
„ V (hellst) % „ „ 100,00
Queokstlberlegrieninffen (Amalgame). Das Hg legiert sich mit den
meisten Metallen direkt; mit andern, zu denen es nur geringe Affinität hat
(z. B. Fe), kann die Vereinigung durch Behandeln der sehr fein verteilten Me-
talle mit Quecksilber 1 0 s u n g e n erzielt werden. Viele Amalgame sind an-
fangs flüssig und scheiden erst nach einigem Stehen die eigentlichen, nach
stOchiometrischen Verhältnissen zusammengesetzten Legierungen in fester und
kristailisierter Form aus.
Bei gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur verbinden sich mit
Hg direkt: K, Na, Mg, Sn, Zn, Pb, Bi, Ag, Au, AI und Sb. In erwärmtem Hg lOst
sich leicht Cd, und man erhält so ein nur langsam erhärtendes, aber dann sehr
fest werdendes Amalgam, welches — ebenso wie ein solches aus 1 T. Cd und
2 T. Sn mit Hg — als Z a h n k i 1 1 Verwendung findet.
Ooldamalgam dient zur Feuervergoldung von MetaHen; siehe unter
„Vergolde n**. Zum Belegen der Spiegel benutzt man Zinnamatgam,
r n
n n
r> r
Quecksilberluftpttmpen — Quecksilberverbindungen. 955
welches % bis % Sn enthäH und durch Übergiessen von Stanniol mit Hg er-
zeugt wird.
Bekannt ist, dass man die Zinkelektroden galvanischer
Elemente durch Einreiben mit Hg oberflächlich amalgamiert, weil
die Elemente durch das Zinnamalgam einen gleichmässigeren und dabei langer
dauernden Strom liefern.
Als Reibzeug für Elektrisiermaschinen benutzt man das
Kienmeyer sehe A m a 1 g a m , das aus 2 T. Hg, 1 T. Sn und 1 T. Zn be-
steht; zur Darstellung reibt man feine oxydfreie Späne von Zn und Sn ii
einem erwärmten Eisenmörser mit Hg zusammen.
Der Seh. P. leichtflüssiger Bi- und Cd-Legierungen wird durch Zusatz
von etwas Hg noch weiter erniedrigt. So benutzt man ein Amalgam aus 45 T.
Bi, 17 T. Pb, 20 T. Sn und 10 T. Hg, das schon bei 70« schmilzt und beim Er-
starren ziemlich fest wird, zum Einspritzen anatomischer Prä-
parate.
Als M e t a 1 1 k i 1 1 verwendet man eine Lösung von Kadmiumamal-
gam, und zwar stellt man aus 26 T. Cd und 74 T. Hg kristallisierenden Kad-
miumamalgam dar und löst dieses in einem geringen Uberschuss von Hg. Die
Masse wird zuerst bei massiger Erwärmung wachsweich und knetbar, erhält
aber allmählich eine beträchtliche Härte.
Natriumamalgam benutzt man vielfach zur Reduktion leicht zersetz-
barer Substanzen mittels naszierenden H. Zur Darstellung bringt man Hg in
einen eisernen Mörser und drückt in dasselbe mit dem Pistill nach und nach
kleine Stückchen trockenes Na hinein; hierbei zeigt sich namentlich anfangs
eine kleine Feuererscheinung, auch verflüchtigt sich Hg, weshalb die Dar-
stellung unter Benutzung eines Abzuges vorzunehmen ist. Je nach der Menge
des Hg ist das Natriumamalgam flüssig oder fest. Nach dem Amer. Pat.
689 926 erhitzt man zur Gewinnung von Natriumamalgam Paraffin auf 130*,
setzt 1 T. Na hinzu und erhitzt weiter; ist das Na geschmolzen, so fügt
man 53 T. Hg zu. Dann wird das Paraffin abgegossen und das Amalgam
während des Abkühlens gerührt. Das meiste Natriumamalgam gewinnt man
jetzt durch Elektrolyse von NaCl unter Benutzung einer Quecksilberkathode
{vgl. darüber den Abschnitt Quecksilberverfahren im Artikel
„Chloralkaliprozess, elektrolytische r*'). Auch die andern
Amalgame werden jetzt meistens in gleicher Weise elektrolytisch gewonnen.
— Das D. R. P. 148 044 schützt eine Vorrichtung zum Auswaschen von elek-
trolytisch gewonnenem Alkaliamalgam.
Bleiamalgam
Kupferamalgam H Mk. 2,10;
Natriumamalgam (2 *^/o Na)
(3«/oNa)
(40/0 Na)
(50/0 Na)
(10«/oNa)
Nickelamalgam
Zinkamalgam
Zink-Zinnamalgam (Kienmeyersches Amalgam)
Zinnamalgam
n
>T
kg Mk. 3,00
19,00
7,50
8.00
8,00
9,00
10.00
12,00
8.00
8,00
12,00
» n
n n
n n
n n
« »
n n
n n
r> T)
» n
n n
Qnecksllberlnftpiimpen siehe „Luftpumpe n'*.
Quecksilberpräparate :
Fr. Ohr. FUcentscfaer, G.m.b.H., Zwickau!. Sa.
Qaecksilberrerblndimg'en (Merkurverbindungen).
1. Quecksilberchlorür (Kalomel, Merkurochlorid;
Hydrargyrum chloratum mite). HgsCU. Zur Darstellung erhitzt man
ein inniges Gemisch von 4 T. HgCb mit 3 T. Hg in einem bedeckten
eisernen Kessel, bis die graue Masse weiss geworden ist Dann setzt
man auf den Kessel eine grosse Schale (in der Technik wird die ab-
gesprengte untere Hälfte eines Säureballons auf den Kesselrand gekittet) und
956 Quecksilberverbiadungen.
erhitzt starker, bis das Kalomel vollständig sublimiert ist. Auf nassem Wege
gewinnt man es durch Fällen einer Lösung von Hgf(NOt)f mit NaCl oder durch
Einleiten von SOs in HgCls-LOsung. H&CU bildet eine farblose, kristallinische,
als Pulver gelbliche Masse, geschmack- und geruchlos, fast unlöslich In HsO
und verd. Säuren. Durch kochendes HtO wird es zersetzt, ebenso durch wieder-
holte Sublimation; auch am Licht scheidet es Hg aus. Man benutzt es in der
Porzellanmalerei (zum Vermischen mit Au), zur Bereitung bengalischer Flam-
men sowie als Arzneimittel; für letzteren Zweck muss beigemengtes HgCJt durch
Auswaschen sorgfältig entfernt werden. — Siehe ajuch den Artikel „K a 1 o -
ni e 1 0 1".
Kalomel, tcchn. pulv % kg Mk. 564,00
p. vapor. D. A. IV % „ „ 655,00
gefdUt % „ „ 655,00
präpariert, D. A. IV % « r> 655,00
„ sublim, in Stücken % ?< r ^^>^,00
2. Quecksilberchlorid (Sublimat, Merkurichlorid;
Hydrargyrum hichloratum). HgCb. Durch Sublimieren eines Gemenges
von HgSO« mit NaCl, dem etwas MnOs zugesetzt wird, in Tonretorten
auf dem Sandbade erhalten; es sublimiert als weisse kristallinische
Masse. Man kann es auch auf nassem Wege darstellen, und zwar
entweder durch Auflösen von Hg in Königswasser oder von HgO in
HCl und Eindampfen der Lösung. Schmeckt metallisch, wirkt stark
ätzend und sehr giftig. Löslich in HtO, Alkohol und Äther. 100 T. HsO lösen
bei 20» 7,39 T., bei 50» 11,34 T., bei 100» 54 T. HgClt. Es dient zum Konser-
vieren von Eisenbahnschwellen, von tierischen Substanzen, zum Atzen von
Stahl, zur Darstellung von Anilinrot und von Quecksilberpräparaten, weiter
auch in der Kattundruckerei sowie schliesslich in der Medizin als starkes Anti-
septikum.
Quecksilberchlorid, techn., Pulver ^ o kg Mk. 500,00
in Stücken % „ „ 570,00
in Pulver. D. A. IV «/o „ „ 580,00
ehem. rein in Kristallen ^'o n n 528,00
3. Quecksilbernitrat.
a) Quecksilberoxydulnitrat (Merkuronitrat; Hydrar-
gyrum nitricum oxydvlatum). Hgs(NOt)fl. Zur Darstellung lässt man 1 T.
Hg mit 1 T. nicht zu konzentrierter HNOt in der Kälte stehen. Es kristallisiert
mit 2 mol. HaO, wird von wenig Wasser unverändert gelöst, durch viel Wasser
anter Ausscheidung eines basischen Salzes zersetzt. Sehr ätzend, höchst
giftig; es färbt die Haut am Licht purpurrot, dann schwarz.
Quecksüberoxydulnitrat, krist 1 kg Mk. 6,10; *»/o kg Mk. 526,00
„ basisch 1,, „ 9,50
b) Quecksilberoxydnitrat (Merkurinitrat; Hydrar-
gyrum nitricum oxydatum). Hg(NOs)s. Durch Kochen von Hg mit über-
schüssiger HNOs oder durch Lösen von HgO in HNOt erhalten. Beim Ver-
dampfen der Lösung lassen sich Salze mit verschiedenem Kristallwassergehalt
erbalten; sie zersetzen sich sämtlich mit HtO leicht unter Bildung basischer
Salze. Höchst giftig und sehr ätzend.
QuecksUberoxydnitrat 1 kg Mk. 6,00; % kg Mk. 521,00
4. Quecksilberoxyd (Rotoxyd; Roter Präzipitat; Hydrar-
gyrum oxydatum). HgO. Durch Erhitzen eines innigen Gemisches gleicher
Moleküle Hg(NOs)s und Hg erhalten. Es bildet ein ziegelrotes, schuppig-
kristallinisches, in HflO etwas lösliches, ätzend und sehr giftig wirkendes
Pulver. Durch Eingiessen einer HgClfLösung in kochende Natronlauge er-
hält man HgO als orangegelbes Pulver. Es schwärzt sich am Licht unter
Abscheidung von Hg. Man benutzt es in der Porzellanmalerei, in der Medizin,
zur Darstellung anderer Quecksilberverbindungen sowie als Anstrich für
Schiffsböden (um das Ansetzen von Tieren und Pflanzen zu verhindern).
n
n
Quellstock — QuctschhähQe. 957
icksilberoxyd^ rot, präpariert, techn., garant. rein "o kg Mk. 620,00
y. „in Stücken, mediz «o „ „ 710,00
„ „ präpariert, mediz. D. A. IV ^/o „ „ 760,00
„ krist., hochrot 1 „ „ 7,50
gelb, gefällt, techn 1 kg Mk. 6,75; «o „ „ 660,00
„ „ D.A.IV. . . . 1 „ „ 9,20; ^'o r n 910,00
I. Quecksilbers ulfat (Hydrargyrum sulfuricum). Das O x y -
uifat(Merkurosulfat) HgsSOt entsteht beim Erhitzen von konz.
mit flberschüssigem Hg als ein in HsO schwerlöslicher, kristallinischer
rschlag. Wichtiger ist das Oxydsulfat (Merkurisulfat)
I, das man aus Hg oder HgO beim Erwärmen mit flberschUssiger konz.
erhält; man bezeichnet es als A ma Iga m i er salz. Beim Behan-
nit viel HsO bildet sich basisches Merkurisulfat (Turpethum mineraiB)
i . 2 HgO| ein zitronengelbes, kaum in HtO lösliches Pulver.
:cksilberoxydsulfat, neutr. (Amalgamiersalz) . . lkgMk.5,50; % kg Mk. 451,00
„ basisch (Turpethum minerale) 1 „ „ 7,25 ; ®/o « n 651 ,00
:!cksilberoxydulsulfat Ir « 7,70
). Quecksilbersulfid (Hydrargyrum sulfuratum) siehe unter
icksilberfarbe n**.
^ Merkuriammonium Chlorid (Weisser Präzipitat;
irgyrum praecipiiaium älhum). NHtHgCl. Man erhält es durch Fällen
HgClt-Lösung mit NHs als ein in HsO und Alkohol unlösliches weisses
r. Es dient zur Darstellung von Zinnober (vgl. unter Quecksilberfarben);
verwendet man es in der Medizin.
isscr PräiipiUt, in Stücken, D. A. IV ^/o kg Mk. 636,00
in Pulver o'o ^ ^ 661,00
I. Knallquecksilber siehe ,,F u 1 m i n a t e''.
)uellstock siehe ,3 i e r" und „M a 1 z'*.
)neroltron. Rinde verschiedener Eichen, namentlich der F ä r -
i c h e Querctis nigra oder tinctoria. In den Handel kommt die von der
rzen Aussenschicht befreite gelbe Rinde zu Pulver vermählen oder in
eines Extraktes. Es enthält die beiden gelben Farbstoffe Q u e r z i t r i n
3uerzetin. Man benutzt es ähnlich wie Oelbholz (s. d.)
Woll- und Seidenfärberei. Ein besonders farbkräftiges, aus dem Quer-
dargestelltes Präparat ist das F 1 a v i n.
1 Hirsel, Ldpsig^Placwits. I Lehmann k Von, Hamburg.
)uetsclihäliiie.
etschhähne, übliche Form nach Mohr von Messing:
Jchenkellängc 50 60 65 80 mm.
IG Stück 2,00 2,20 2,70 3,00 Mk.
L „ 0,25 0,30 0,35 0,40 „
etschhähne nach Mohr von vernickeltem Stahldraht aus einem Stück:
khenkcllänge 50 60 65 80 mm,
jtück 0.30 0,35 0,40 0,45 Mk.
hraubenquetschhähne nach Hofmann:
^o 1 2 3 4
5tück 0,45 0,50 0,60 0,70 Mk.
vlit aufzuschlagendem Unterteil Stück 0,65 0,70 0,75 0,80 „
hraubenquetschhähne nach Mohr mit seitlicher Öffnung und
i^ührungsstift Mk. 0,75
li Versal -Schraub enquetschhähne:
Mo 1 2 3 4
Stück 0,35 0,40 0,45 0,50 Mk.
eselben für breite Schläuche Mk, 1,50
958 Quietol — Radioaktive Substanzen.
Quetschhähne:
Vereinigte Laiuitaer Glaswerke A.O., Abt. Wantbrunn, QuilitK & Oo., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 66/67.
Qnletol. Es ist Valeryloxybutyreinbromhydrat:
CHsv/CHsNCCHahBrH
Clo- CO-CH2 - CH<S{J»
i
CH,
00 . CaH?
Es bildet in HsO und Alkohol leicht lösliche Kristallnadeln vom Seh. P. 119*'.
die durch Mischen molekularer Mengen von Valerylbromür mit Propyl-
dimethylaminooxyisobuttersäureester erhalten werden. Es wird als Mittel
l^e^en Nervenkrankheiten u. s. w. verordnet.
R.
Radioaktive Sntatanien. Mit diesem Namen belefi^t man eine Reihe
von Stoffen, welche die Eigenschaft haben, dunkle, den Kathoden- una Rönt-
genstrahlen ähnliche Strahlen auszusenden. Man unterscheidet dabei eine
selbständige und eine induzierte Radioaktivität; letztere kommt
einerseits neben der ersteren in der Natur vor, während sie anderseits durch
Kontakt oder durch elektrische EinflQsse künstlich erzeugt werden kann.
Zuerst fand man die Eigenschaft der Radioaktivität am Uran, doch
Hessen verschiedene Tatsachen darauf schliessen, dass die Strahlen nicht vom
Uran selbst, sondern von unbekannten Beimengungen desselben herrühren.
Man bezeichnete das radioaktive Agens als R a d i u m und erhielt es als R a -
dium-Baryum, wenn man aus Pechblende und den Rückständen der in-
dustriellen Urandarstellung das Baryum abschied. Die verschiedenen Radium-
Baryumsalze besitzen zuerst (nach der Kristallisation bezw. Fällung) nur ge-
ringe Aktivität; diese steigt aber im Laufe einiger Wochen bis zu einem
Maximum, um dann konstant zu bleiben. Abgesehen von den aktiven Eigen-
schaften entsprechen die Radium-Baryumsalze in physikalischer und chemi-
scher Hinsicht vollständig den einfachen Baryumsalzen. Auch Radio biet
ist dargestellt worden, und zwar so, dass man aus Uranpecherz, Uranglimmer
und andern Uranmineralien das Blei nach den gewöhnlichen analytischen Me-
thoden abschied; auch die Radiobleisalze entsprechen im übrigen ganz den
einfachen Bleisalzen.
Das Element Radium (Ra) hat das A. G. 225 und ist dem Baryum
ähnlich; es färbt die Flamme rot, und seine Salze sind durch ein besonderes
Spektrum und durch Phosphoreszenz ausgezeichnet. Sehr merkwürdig ist die
Gasentwickelung durch feste und gelöste Radiumsalze (vgl. darüber Ber. d.
deutsch, ehem. Ges. 35, 3608 und Chem. Ztschr. 11, 396).
Aus der Pechblende wurde dann von den Entdeckern des Radiums P.
und S k. Curie ein sehr stark aktives Wismut dargestellt; sie schrieben
die Aktivität einem dem Wismut beigemengten neuen Element P o 1 o n 1 u m zu.
Die Gewinnung des Polonium - W i s m u t s erfolgt nach der gewöhnlichen
analytischen Methode. Der Elementcharakter des Poloniums hat sich flbrig^ens
nicht bestätigt. Nach Versuchen von Marckwald lässt sich aus emer
Lösung von aktivem Wismutchlorid durch ein blankes Wismutstäbchen die
radioaktive Substanz auf diesem als Überzug abscheiden.
Endlich ist zu erwähnen, dass das aus uranhaltigen Thorerzen abge-
schiedene Thorium ebenfalls radioaktive Eigenschaften besitzt; man hat
die letzteren auf ein Element Aktinium zurückführen wollen und das ak-
tive Thorium als Thorium-Aktinium bezeichnet. Auch r a d i o a k -
tivesTellurist entdeckt worden.
Radioaktive Substanzen. 959
Nach E. D u b o i s ist die Radioaktivität der bekannteren radioaktiven
Mineralien die folgende, wobei die Radioaktivität des Urans als Einheit an-
genommen ist:
Pechblende von Johanngeorgenstadt .... 3,6
„ „ Joachimstbal 3
Verschiedene Thorite 0,04—0,6
Orangit 0,9
Carnotit 2,7
Autunit 1,2
Chalcolit 2,3
Cleveit 0,6
Monazit 0,2
Fergusonit 0,04—0,2
Samarskit .... 0,5
Niobit 0,04—0,12
Tantalit 0,01
In ihrem Buche „Untersuchungen Ober die radioaktiven Substanzen",
deutsch von W. Kaufmann (Braunschweig 1904, Vieweg & Sohn) gibt Frau
Curie folgende Vorschrift zur Gewinnung von Radium aus der Joachimsthaler
Pechblende:
Das zerkleinerte Mineral wird im Bergwerk mit NatCOt geröstet, das
Röstprodukt mit warmem HtO und darauf mit verdünnter HsSO« ausgezogen.
Die Lösung enthält das Uran, der Rückstand die radioaktiven Substanzen. Er
besitzt eine 4,5 mal grössere Radioaktivität als metallisches Uran und enthält
hauptsächlich die Sulfate von Blei und Calcium, ferner Silizium, Aluminium
und Eisenoxyd. Ausserdem finden sich in mehr oder weniger grosser Menge
beinahe alle Metalle (Kupfer, Wismut, Zink, Kobalt, Mangan, Nickel, Vana-
dium, Antimon, Thallium, die seltenen Erden, Niobium, Tantal, Arsen, Baryum
u. s. w.) darin vor. Das Radium befindet sich in dieser Mischung von Sul-
faten als das am wenigsten lösliche. Um es aufzulösen, muss die HsSO« so
weit als möglich beseitigt werden. Dazu beginnt man die Behandlung des
Rückstandes mit einer konz. kochenden Natronlauge. Die mit dem Blei, Alu-
minium und Calcium verbundene HsSO« geht grösstenteils als NatSO« in
Lösung, das durch Auswaschen mit HsO beseitigt wird. Durch das Alkali
entfernt man gleichzeitig das Pb, Si und AI. Der unlösliche Teil wird dann
mit HaO gewaschen und nun mit HCl behandelt, wobei die Substanz auf-
geschlossen wird und zum grössten Teil in Lösung geht. Aus dieser Lösung
kann man das Polonium und Aktinium ausscheiden: Ersteres wird
durch HaS niedergeschlagen, letzteres findet sich in den Hydraten, die durch
NHt aus der Lösung niedergeschlagen werden, nachdem diese von den Sul-
faten getrennt und oxydiert ist. Das Radium bleibt in dem unlöslichen Teil;
dieser wird mit HtO gewaschen und dann mit kochender konz. NatCOs-Lösung
behandelt. Wenn nur wenige nicht angegriffene Sulfate zurückgeblieben
sind, so bewirkt diese Operation eine vollkommene Verwandlung der Baryum-
sulfate in Karbonate. Man wäscht darauf die Substanz sehr gründlich mit HsO
und behandelt sie weiter mit reiner (von HiSO? freier) HCl. Die Lösung, die
das Radium wie auch das Polonium und Aktinium enthält, wird filtriert und
mit HtSO« niedergeschlagen. Man erhält so rohe Sulfate von radiumhaltigem
Ba, die auch Ca, Pb und Fe enthalten und ein wenig Aktinium und Polonium,
welche in derselben Weise getrennt werden können wie von der ersten salz-
sauren Lösung. Aus 1 t Rückstand erhält man so 10—20 kg rohe Sulfate,
deren Aktivität 30—60 mal grösser ist als die des metallischen Urans. Man
schreitet nunmehr zur Reinigung der Sulfate: Dazu kocht man sie in NasCOs-
Lösung und verwandelt die erhaltenen Karbonate in Chloride. Die Lösung
wird mit HaS behandelt, woraus eine kleine Menge aktiver Sulfide resultiert,
die Polonium enthalten. Man filtriert die Lösung, oxydiert sie mit Cl und
schlägt sie mit NHt nieder. Die niedergeschlagenen Oxyde und Hydrate sind
stark aktiv, und zwar rührt die Aktivität vom Aktinium her. Die filtrierte
Lösung wird mit NatCOt niedergeschlagen; die gefällten Erdalkalikarbonatc
960 Ramie — Rapidin.
werden gewaschen und in Chloride verwandelt. Diese Chloride dampft man
zur Trockne und wäscht mit konz. HCl, wobei sich das CaClt beinahe voll-
ständig löst, während das radiumhaltige BaCls unlöslich bleibt. Man erhält
so von 1 t Ausgangssubstanz ungefähr 8 kg radiumhaltiges BaCb, dessen
Aktivität ungefähr 60 mal grösser ist als die des metallischen Urans. Die
weitere Trennung des Baryumchlorids und Radiumchlorids geschieht durch
fraktionierte Kristallisation; das BaCU ist in HaO leichter löslich als das
RaCl,. —
Die von den radioaktiven Substanzen ausgehenden Strahlen bezeichnete
man anfangs allgemein als Radiumstrahlen oder als Becquerel-
strahlen, nach H. Becquerel, der die ersten Mitteilungen darüber ver-
öffentlichte. Jetzt teilt man die Radiumstrahlen in drei Strahlengattungen, von
denen die a- und ^-Strahlen magnetisch und elektrisch ablenkbar sind, wäh-
rend die y-Strahlen nicht abgelenkt werden. Letztere gleichen in ihren Wir-
kungen durchaus den Röntgenstrahlen, während die positiv ge-
ladenen a-Strahlen den sogenannten Kanalstrahlen der Crookesschen
Röhren, die negativ geladenen /^-Strahlen den Kathodenstrahlen der Crookes-
schen Röhren entsprechen. Man fasst diese Strahlen als abgeschleuderte S'toff-
teilchen auf.
Auf die Ausstrahlung von Kathoden- und Röntgenstrahlen lassen sich die
meisten an den Radiumpräparaten beobachteten Erscheinungen zurückführen:
Alle Radiumverbindungen sind selbstleuchtend; sie bringen Baryumplatin-
cyanürschirme zum Aufleuchten und schwärzen die photographische Platte.
Sie wirken ferner sehr energisch auf die Haut ein, derart, dass sie gleichsam
Brandwunden erzeugen; diese Eigenschaft macht die Radiumsalze einerseits
zu gefährlichen Giften, während sie anderseits zu einer ausgedehnten medi-
zinischen Verwendung dieser Salze geführt hat. Ferner ist die ganz unerklär-
liche Tatsache zu nennen, dass die Radiumsalze unaufhörlich Energie in Form
von Wärme ausstrahlen.
Das Radium hat die Fähigkeit, seine Aktivität auf andere Körper zu
übertragen, eine Erscheinung, die man, wie schon oben gesagt Ist, als in-
duzierte Aktivität bezeichnet. Man betrachtet deshalb jetzt den
eigentlichen Träger der Aktivität als ein Gas, weiches man nach Rutherfords
Vorschlag Emanation nennt. Von grösstem Interesse ist die von W. Ram-
say und F. Soddy entdeckte, durch sorgfältigste Versuche bewiesene Tatsache,
dass in der Emanation Helium auftritt, mit andern Worten, dass Helium
aus Radium entsteht. Diese eigenartige Tatsache, wie überhaupt sämtliche
Erscheinungen der Radioaktivität deuten auf eine fortschreitende Umwand-
lung der radioaktiven Stoffe, deren Atome unstabile Gruppierungen von
Teilchen eines Urstoffes darstellen und unter Aussendung von Strahlen
explosionsartig, und zwar meist dtirch aktive Zwischenprodukte hindurch,
in stabile (nicht aktive) Endprodukte übergehen. Ein solches Zwischen-
produkt ist nun auch das Helium. — Auf weitere Einzelheiten dieses grossen,
noch täglich neue Entdeckungen und Hypothesen verzeichnenden Gebietes
kann hier nicht eingegangen werden.
Es sei hinzugefügt, dass^man neuerdings noch an sehr vielen andern
Stoffen radioaktive Erscheinungen entdeckt hat. Beispielsweise enthalten
zahlreiche Heilquellen Radium, so dass verschiedene Forscher die Heil-
wirkung dieser Quellen auf ihren Radiumgehalt zurückzuführen geneigt sind.
Auch die L u f t enthält Radium, ja es scheint erwiesen zu sein, dass die elek-
trische Leitungsfähigkeit der Luft zum grössten Teil von der darin befind-
lichen Radiumemanation herrührt.
Ramie siehe „N e s s e V\
Bapldln. Mineralöldestillat, dessen Siedegrenzen zwischen 100—250^
liegen; es ist chemisch gereinigt und durch Zusatz von Benzolen u. s. w. so
verbessert, dass es ohne weiteres in jedem Explosionsmotor statt Benzin
gebraucht werden kann.
Rapidin ist wasserhell, geruch- und geschmacklos, sp. G. 0,750—0,800.
Der Verbrauch für 1 P. S.-Stunde stellt sich auf 290f— 300 e. Die Vergasungs-
produkte sind unsichtbar, geruchlos und säurefrei.
Rattchende Salpetersäure — Rauchgase. 96 X
Bestätigt sich im praktischen Gebrauch die Oeruchslosiffkeit der Ex-
plosionsf^ase und können auch die übrigen Eigenschaften mit denen des
Benzins konkurrieren, so dürfte das Rapidin für den Betrieb von Benzin-
motoren eine grosse Zukunft haben.
Bauchende Salpeteraftnre siehe „Salpetersäur e**.
Bauchende Schwefelsäure s. „Schwefelsäure, rauchend e**.
Bauchg-ase. Untersuchungsapparate:
Rauchgas-Untersuchungsapparate nach Orsat-Fischer in mit
Schiebern versehenem, tragbarem Holzkasten mit 3 Absorptionsgefässen
nebst Gummisauger, vollständig Stück Mk. 55,00
Glasteile allein „ ^ 27,50
Dieselben in Muenckescher Ausführung, Hahnrohr versichert durch Holz-
umkleidung, Absorptionsgefasse durch Scheiblersche Blasen verschlossen,
mit Russ- und Staubfangrohr, vollständig Stück „ 60,00
Dieselben nach Orsat-Fischer, Apparat zur Bestimmung von 2 Gasen
mit 2 Absorptionsgefässen, Ausführung wie vorher, in verschliessbarem
Mahagonikasten Stück „ 45,00
Glasteile allein „ „ 2^5,00
Dieselben nach Orsat-Lunge, mit 4 Absorptionsgefässen, Lämpchen
für Palladium- Verbrennungsröhren, vollständig Stück „ 75,00
Glasteile allein „ „ 42,50
Dieselben nach Orsat-Salleron, mit Saugebalg, in verschliessbarem
Kasten, vollständig Stück „ 60,00
Glasteile allein „ „ 37,50
Dieselben nach Orsat, kompendiöser, kompl „ „ 175,00
Rauchgas-Untersuchungsapparat nach Aron-Seger, vollständig
in verschliessbarem Kasten Stück „ 55,00
Glasteile allein „ „ 34,00
Rauchgas-Untersuchungsapparat nach Fischer-Petrzilka, mit
Wecbselhahn, der die sonst übliche, mit 3 Hähnen versehene Röhre
ersetzt, vollständig Stück „ 55,00
Apparat zur Rauchgasanalyse, bestehend aus einfacher Gasbürette
nach Hempel , zwei verschiedenen einfachen und einer zusammengesetzten
Hempelschen Absorptionspipette, allem Zubehör, den notwendigen Rea-
gentien u. s. w., vollständig „ 47,00
Dazu: 1 Flaschenaspirator „ 25,00
„ ca. 30 m Kühlrohr „ 16,00
Zugmesser für Brennöfen mit 8 Stellschrauben, zum Messen des Luftzuges
im Schornstein , „ 22,50
Derselbe auf Stativ mit Dreifuss zur selbsttätigen Einstellung .... „ 32,00
Derselbe, an Stelle des Dreifusses eine Metallgiocke mit hohem Stativ-
stab, zum direkten Aufstellen auf dss Heizloch „ 82,00
Derselbe nach Fischer, einfach, mit U-Rohr auf verschiebbarer Skala „ 3,50
Zug- und Druckmesser nach Seger (D.R.P. 19426), zum Messen von
geringen Druckdifferenzen, für Feuerungen, mit Gebrauchsanweisung „ 20,00
Differential- Manometer nach Dr. A. König, mit konzentrisch angeordneten
Röhren, zur genauen Kontrolle der Zug- und Druckverhältnisse bei allen rationellen
Feuerungsanlagen (D.R.P. 48807).
Für 10 20 30 mm Druck.
Auf poliertem Brett .... 15,00 18,00 21,00 Mk.
In verschlossenem Kasten . . 20,00 24,00 30,00 „
Dazu: Dreiweghähne Mk. 7,00
„ eine Flasche Flüssigkeit zur FüUung „ 1,00
Dieselben, ganz einfache, aber recht praktische Instrumente, viel&ch
verwandt, vollständig Stück „ 5,00
Hydrostatische Gaswage zur Kontrolle des COt-Gehaltes der Rauch-
gase, bestehend aus Grundplatte, Standrohr, Manometer und Zubehör „ 135,00
Rauchgas- Analysator, System Krell-Schultze (Prinzip des Differential-
manometers). Apparat zur selbsttätigen Feststellung des COi-Gehaltes
der Rauchgase, kompl » 300,00
BlGcher VII. 61
962 Rancfahelme — Rcagentien und Reaktionen.
Denelbe Apparat mit photogrephitcher RegistrieiTonichtimg, kompl. . . Mk. 500,00
Automatischer Heizeffektmesser „Monopol'', ohne zerbrechliche
Glasgefisse und GummischlauchTeibindnngen, Ifihrt automatisch alle fünf
Minuten eine Kohlensäurebestimmnng der Heizgase aus und zeichnet
das Resultat auf. Preis „ 460,00
Untersuchungsapparate fflr Rauchgase:
Vereinigte Lausltxer Glaewerkc A.Gm Abt. Warrobruim, i^iiliU k Co., Berlin NW. 40, Heide-
66/67.
Banohlielm«.
Aluminium-Kopfhelm (400 g) mit Luftkissen, Gurt mit Gurttasche,
Träger, Stahlflasche mit 60 1 Sauerstoff, Reduzierventil und Verbindungs-
schlauch Mk. 120,00
Magnalium-Kopfhelm, Zubehör wie vorstehend „ 130,00
Kopfhelm aus Aluminium (400g) ohne Garnitur ....;...„ 40,00
„ „ Magnalium ohne Garnitur „ 50,00
Staubhelm (500 g) n 20,00
Staubmaske „ 20,00
Kopfmaske aus Stoff „ 12,00
Sauerstoffmaske „London^ . . . „ 35,00
BauohliMiM Fnlver (Rauchschwaches Pulver) siehe „S cbi ess-
pul v e r".
Baoflohffelb siehe „Arsenfarbe n**.
Bansohffold siehe „B 1 a 1 1 m e t a 1 1 e".
Bansohsilber siehe „B 1 a 1 1 m e t a 1 1 e".
Beaffentten und Boaktionen. Nur die wichtigsten Reagentlen sind
berOcksichtigt worden, und auch diese nur insoweit, als ein Zweifel Aber die
Zusammensetzunfl;, Konzentration u. s. w. möglich schien. Unnötig erschien
dagegen eine Aufzahlung der Anforderungen an die Reinheit, weil die zur Aus-
führung von Reaktionen dienenden Stoffe jetzt von vielen Firmen besonders
fOr diesen Zweck in ausgezeichneter Reinheit geliefert werden.
1. A m m o n i a k. NHs* Meist als 10 %\gt Lösung (sp. O. 0,96) benutzt.
Daneben kommt auch konz. Ammoniak vom sp. 0. 0,91 zur Anwendung.
2. Ammoniumchlorid. NH4CI. Lösung 1 : 9.
3. Ammoniumeitrat siehe No. 9. Ammoniumzitrat.
4. Ammoniumkarbonat. (NH4)4CtOs. 1 T. kflufl. Salz + 3 T.
dest, H,0 + 1 T. NH. (sp. O. 0,96).
5. Ammoniummolybdat. (NH4)6MotOs4 + 4 H9O. 150 g des krist.
Salzes werden in 1 1 HsO gelöst und die Lösung In 1 1 konz. HNOs (sp. O. 1,2)
gegossen.
6. Ammoniumoxalat (NH4)fCtO«. Man benutzt eine stärkere
Lösung von 1 T. Salz in 10 T. HtO und eine verdünnte von 1 T. in 24 T. HiO.
7. Ammoniumsulfid siehe unten No. 98. S c h w e f e 1 a m -
m o n i u m".
8. A n i 1 i n s u 1 f a t. 1 X Ige wässerige Lösung; auch kann man 10
Tropfen Anilin In 50 ccm verd. HsSO« (1:6) lösen.
9. Ammoniumzitrat. C.H«(OH)(COfl . NH4)s. Man löst 300 g
Zitronensäure in 400 ccm HsO und versetzt die Lösung nach und nach mit 325 g
feingepulvertem kflufl. Ammoniumkarbonat. Nach elnstQndigem Stehen ver-
dünnt man auf 1,5 1 Flüssigkeit (sp. 0. 1,105).
10. Barfoeds-Reagens: IT. Kupferazetat in 15 T. HsO gelöst; zu
200 ccm der Lösung fügt man 5 ccm Essigsäure von 68 % zu. Dient zur
Prüfung des Dextrins auf Traubenzucker.
11. Baryumchlorid. BaClt + 2 HtO. Lösung 1 : 10.
12. Baryumhydrat. Ba(OH)s -h 8 H.O. Lösung 1 : 20 (Baryt-
Wasser).
Reagentien und Reaktionen. 963
!. Baryumnitrat. Ba(NOt)t. Lösung 1 : 14 oder 1 : 20.
f. Baudouin sehe Reaktion aufSesamOI. Die Reaktion
bligatorlsch zum Nachweis von Margarine (für die ein Zusatz von 10 %
\ vorgeschrieben ist), und zwar in folgender Ausführung: Man schüttelt
les geschmolzenen Fetts mit 0,1 ccm alkoholischer FurfurolIOsung (1 vol.
0 s e s Furfurol in 100 vol. absol. Alkohol) und 10 ccm HCl (sp. O. 1,19)
ilinute kräftig durch; die deutliche Rotfärbung der sich abscheidenden
gt Sesamöl an. Falls Farbstoffe vorhanden sind, die die HCl allein rot
müssen sie vorher durch Schütteln mit konz. HCl entfernt werden.
'. Bechi-Reaktion auf KottonOl. Man stellt die Reaktion,
auf der reduzierenden Wirkung gewisser Bestandteile des KottonOls
VgNOa beruht, am besten nicht mit dem Ol selbst, sondern mit den un-
kten Fettsäuren desselben an, und zwar wie folgt: Man verseift das Ol,
siert mit Essigsäure, fällt mit Pb(C9HtOs)s die Bleiseifen aus, wäscht die-
mit siedendem HsO aus und tupft sie dann mit Filtrierpapier möglichst
Alsdann behandelt man sie mit Äther und befreit die hierbei in Lösung
en Pb-Salze der ungesättigten Säuren nach der Trennung vom Unge-
lurch Schütteln des Äthers mit HCl und dann mit HtO im Scheidetrichter
I. Aus der so erhaltenen ätherischen FettsäurelOsung destilliert man den
b, löst den Rückstand in 10 ccm 96 % igem Alkohol, schüttelt mit 1 ccm
r wässeriger AgNOt-Lösung und erwärmt dann auf 60—70^. Bei Gegen-
)n Kottonöl trübt sich das Gemisch, und dann entsteht ein schwarzer
»chlag.
1 Bettendorfs Reagens auf Arsen. Konzentr. Lösung von
lorür in rauch. HCl. Farblose Lösungen geben mit diesem Reagens je
er vorhandenen Arsenmenge in der Kälte oder beim Erwärmen eine
che Färbung oder einen braunen Niederschlag von As. Die Reaktion ist
ipfindlich.
'.Blauholztinktur. 15 g Kampecheholz in feinen Spänen dige-
an ca. 48 Stunden mit 100 g absolut. Alkohol. Die filtrierte Lösung
rschiossen aufzubewahren!) dient zum Nachweis geringer Mengen Cu
im Trinkwasser.
I. B 1 e i a z e t a t Pb(C>H.Of )fl + 3 H>0. Lösung 1 : 10.
). Bromwasser. Durch Schütteln von Br mit kaltem HtO erhalten;
s löst 2—3 % Br.
). Calciumchlorid. CaCli + 6 H,0. Lösung 1 : 5.
l. Calciumhypochlorit. Ca(OCl)f. 1 T. Chlorkalk wird mit
^sO verrieben.
l. C a r o sches Reagens auf Alkaloide. Dasselbe besteht aus
»monopersäure und wird durch Lösen von Ammoniumpersulfat
aliumpersulfat in konz. HflS04. erhalten. Das Eintragen muss langsam
i niedriger Temperatur (unter Kühlung der Schale mit Eis) geschehen;
^ei entstehende Paste wird gegen das Ende des Eintragens ganz fest,
rwendung der Verbindung als Reagens auf Alkaloide beruht auf seiner
chen Oxydationsfähigkeit.
\. Denig^s* Reaktion auf Zitronensäure: Man löst 5 g
Silberoxyd in 20 ccm konz. HiSO« und 80 ccm HsO. 5 ccm der 1—2 %
msäure enthaltenden Flüssigkeit erhitzt man mit 1 ccm des Reagens zum
und setzt dann tropfenweise 2 %ige KMnO«-Lösung zu: Die Flüssig-
ird entfärbt, und Jioch bei einem Gehalt von 1 T. Zitronensäure in
T. Flüssigkeit entsteht ein feinkristallinischer weisser Niederschlag.
I. Eisenchlorid. FesCle. Lösung 1 : 20.
3. Erdmanns Reagens auf Alkaloide. Eine HNOt ent-
le konz. HsSO«: Man verdünnt 10 Tropfen HNOi von 1,153 sp. G. mit
1 dest. HsO und gibt von dieser Flüssigkeit 20 Tropfen zu 40 ccm
konz. HtSO«. Auf 1—2 mg trocknes Alkaloid in einem weissen
anschäldren giesst man 1 ccm des Reagens und wartet 15—30 Minuten
B Reaktion; Temp. 18—22« C. (Weiteres siehe „Alkaloide").
5. Essigsäure. CsH«Ot. Man benutzt gewöhnlich 50 %ige
. 1,06),
61»
964 Reagentien und Reaktionen,
27. F e h 1 i n f? sehe L 0 s u n j; siehe Artikel t,M a s s a n a 1 y s e'\
28. Fischers Reagens auf Zuckerarten: 2 T. salzsaures PbenyF-
hydrazln + 3 T. Natriumazetat in 20 T, HiO.
29. FrOhdes Reagens. AuflOsun^ir von 0,5 f( Natriummolybdat
in 100 ccm konz. HtSOt, fj^ibt mit vielen Alkaloiden charakteristische Far-
bunf^eo.
30. Oerbsflure (Tannin). Lösung 1 : 10. Dient als Reagens auf
Titansäure; eine Lösung von 1 T. Qallusgerbsäure in 8 T. HtO und 1 T.
Alkohol dient als Reagens auf Alkaloide.
31. 0 o 1 d c h 1 o r i d. AuCl« -f 2 HsO. Lösung 1 : 20. Dient als Alka-
loidreagens; Lösung 1 : 30 als Reagens auf Zinnoxydulsatze.
32. G r i e s s'sches Reagens. Dasselbe dient zum Nachweis und zur
kolorimetrischen Bestimmung von salpetriger Säure: 0,100 g reines (weisses)
a-Naphtylamin wird durch viertelstündiges Kochen mit 100 ccm H9O aufgelöst
dazu 5 ccm Eisessig gesetzt, eine Lösung von 1 g Sulfanilsäure in 100 ccm HsO
zugesetzt und die Mischung in gut verschlossener Flasche aufbewahrt. Eine
ganz schwach rosarote Färbung des Reagens stört bei der Verwendung von
1 ccm desselben auf 50—100 ccm der zu prüfenden Flüssigkeit nicht; stärkere
Färbung lässt sich durch Zinkstaub beseitigen. 1 ccm uriesssches Reagens
zeigt ^Aooo mg Nitritstickstoff in 100 ccm Wasser nach 10 Minuten noch sehr
deutlich durcn Rosafärbung an.
33. O r 1 g n a r d sehe Reaktion. Aus metallischem Magnesium und
Haloeenalkyien erhält man feste Verbindungen der allgemeinen Formel
RMgHal, worin R ein Alkyl, Hai ein Halogenatom ist. Die so erhalteneu
Organomagnesiumverbindungen sind äusserst reaktionsfähig und haben die
Synthese zahlreicher Verbindungen erst ermöglicht, bei andern bedeutend er-
leichtert. Wir verweisen auf die ausführlichen Berichte über die Synthesen
mittels der Grignardschen Reaktion: Chem. Zeitschr. 111,35 und IV, 315.
34. H a 1 p h e n sehe Reaktion auf Kottonöl: Gleiche Raumteile
öl, Amylalkohol und mit Schwefel gesättigter Schwefelkohlenstoff werden in
einem Bade von siedender Kochsalzlauge 10—^15 Minuten erhitzt: Bei Gegen-
wart von Kottonöl tritt entweder solort oder nach längerem Stehen eine
charakteristische orangerote bis rote Färbung ein, doch versagt die Reaktion,
wenn das Kottonöl vorher auf 250* erhitzt worden war.
35. Hämatoxylinlösung siehe No. 17. „B 1 a u h 0 1 z t i n k t u r".
36. Helwigs Blutlösungsflüssigkeit. Lösung von 1 T. KJ
in 4 T. HsO, löst eingetrocknete BlutfJecke ohne Veränderung des Blut-
farbstoffs.
37. Hubers Reagens auf freie Mineralsäuren. Mischung der
wässerigen Lösungen von Ammoniummolybdat und Kaliumferrocyanid. Bei
Gegenwart freier Säuren färbt sich das Gemisch rötlichgelb bis dunkelbraun.
38. Jodjodkaliumlösung. 5gJ werden mit 5 g K J und 100 ccm
HsO verrieben und mit HsO auf 1 1 verdünnt.
39. Jodzinkstärkelösung. Man kocht 5 g Stärkemehl und 20 k
ZnCif mit 100 ccm HtO zu einer klaren Lösung (unter Ersatz des verdampfen-
den HsO), fügt 2 g Znjs zu und verdünnt auf 1 1. Gut verschlossen und im
Dunkeln aufzubewahren.
40. Kaliumbichromat. KsCrsOr. Lösung 1 : 10.
41. K a 1 i u m k a d m I u m j 0 d i d. Man löst 10 T. Cd|t und 20 T. KJ
zusammen in 80 T. HsO. Dient als Reagens auf Alkaloide, mit denen es hell-
gelbe Niederschläge gibt.
42. Kaliumchromat KsCrO«. Lösung 1 : 20.
43. Kaliumcyanid. KCN. Lösung 1 : 5.
44. Kaliumferricyanid (rotes Blutlaugensalz). KsFe(CNV
Lösung 1 : 10.
45. Kaliumferrocyanid (gelbes Blutlaugensalz). K4Fe(CN)«-
Lösung 1 : 10.
46. Kaliumhydrat (Atzkali). KOH. Lösung (Kalilauge) 1 : 10;
für die Elementaranalyse Lösung 1 : 2 (sp. 0. 1,27).
Reagentien und Reaktionen. 965
. Kaliumnatriumkarbonat. Gemisch von 13 T. KtCOs mit
wasserfreiem NatCOs. Dient zum Aufschliessen imlOslicher Silikate und
1. K a I i u m n i t r i t. KNOs. LOsung 1 : 3.
I. Kaliumrliodanid. KCNS. Lösung 1 : 10.
I. Kaliumsulfokarbonat. KaCSs. Man löst 12 k KOH mit
% 1 und leitet i n d i e H ä 1 f t o dieser Kalilauge HtS bis zur Sättigung
ann fOgt man die andere Hälfte hinzu, lässt 10 ccm CSa zufliessen und
t die Mischung in lose verschlossener Flasche etwa 2 Tage bei massiger
. Die abgegossene dunkelrote FlOssiekeit benutzt man zum Nachweis
ckeOsalzen, die damit eine tief braune Färbung erzeugen.
. Knapp sehe Flüssigkeit zur Bestimmun? von Traubenzucker.
Tsetzt 103 g HgCls mit soviel KCN-LOsung, dass NaOH keinen Nieder-
mehr gibt; dann fflgt man 100 ccm Nattonlauge (sp. O. 1,145) zu und
tit auf 1 I.
l Kobaltnitrat. Co(N09)f + 5 HsO. Lösung 1 : 10.
L Königswasser. 3T. HCl vom sp. O. 1,12 + 1 T. HNO« vom
1,20. Vor dem Gebrauche frisch zu bereiten.
k Kramatoreaktion nach Hager auf Arsen. Siehe darüber
' r ü f u n g in den Artikeln „Schwefel** und „Schwefelsäur e**.
). Kupferchlorld. CuCU -f 2 H,0. Lösung 1 : 10.
). Kupferchlorür. CusCli. Man fällt CuCU-Lösung mit SnCIs
den weissen Niederschlag ab, wäscht ihn mehrmals mit kaltem H9O,
lit Alkohol und Äther, trocknet im COi-Strom bei etwa 90^ und bewahrt
.icht- und Luftabschluss auf. Es dient in der Gasanalyse zur Bestim-
^on CO.
7. Kupfersulfat. CuSO* + 5 Hrf>. Lösung 1 : 10.
). L u g 0 Ische Lösung siehe No. 38. Jodjodkaliumlösung.
}. Magnesiamischung. 1 T. krist. MgSOt + 1 T. NH4CI in
lO gelöst und 4 T. NHs (sp. G. 0,96) zugefügt; nach mehrtägigem Stehen
•
}. Magnesiumchlorid. MgCU + 6 HiG. Lösung 1 : 10.
1. Magnesiumsulfat. MgSO« + 7 HsO. Lösung 1 : 10.
2. Mandelins Reagens auf Alkaloide. Lösung von 1 g
niumvanadat in 200 g Schwefelsäure (Monohydrat). Die Lösung gibt
kaloiden charakteristische Farbenreaktionen; z. B. entsteht mit Strych-
le prachtvolle Blaufärbung, die allmählich über Violett in Zinnoberrot
ränge übergeht.
3. MarmisReagens siehe No. 41. Kaliumkadmiumjodid.
4. Meckes Reagens auf Alkaloide. Lösung von 1 T. seleniger
in 200 T. konz. H9SO«. Mit dem Reagens geben verschiedene Alkaloide
iteristischc Färbungen: Morphin blau, dann blaugrün bis olivgrün;
norphin dunkelviolett; Narkotin grünlichblau, dann kirschrot;
i i n blau, dann smaragdgrün u. s. w.
5. Meyers Lösung siehe No. 92. Quecksilberkalium-
d.
6. Millons Reagens. Man löst Hg im gleichen Gewichte konz.
(sp. G. 1,41) zuerst in der Kälte, dann unter massigem Erwärmen, ver-
die Lösung mit dem doppelten vol. HsO und giesst die Flüssigkeit vom
schlage nach mehrstündigem Stehen ab. Die Lösung dient zum Nachweis
Ibumin.
7. Mohr sches Salz. Man versteht darunter das Doppelsalz Eisen-
oniumsulfat FeSO«, (NH«)>S04 + 6 HsO, welches sich besser als
itriol ohne Oxydation hält und zur Titerstellung von Kaliumpermanganat
hien worden ist.
i8. Molybdänflflssigkeit siehe No. 5. Ammonium-
r b d a t.
19. i? - N a p h t o 1. C10H7 . OH. Seine Lösung in Kalilauge dient als
ns auf Chloroform, indem sie sich damit blau färbt.
966 Reagentien und Reaktionen.
70. Natriumazetat NaCaHsO« + 3 HsO. LOsua« 1 : 10.
71. Natriumammoniumphosphat (Pbosphorsalz).
Na(NH0HPO4 + 8 H,0. Man löst 6 T. Na,HP04 und 1 T. NH4CI in 2 T.
heissem HsO, lässt auskristallisieren und reinigt durcli mehrmaliges Umkristal-
lisieren aus ganz scliwacli ammoniaklialtigem HsO.
72. Natriumhydrat (Ätznatron). NaOH. Man* benutzt gewöhnlich
eine Natronlauge 1 : 10.
73. Natriumhypobromit. NaBrO. 100 g NaOH in 250 g H«0
gelöst und nach vollständigem Erkalten 25 ccm Br zugefügt. Dient zur azoto-
metrischen Bestimmung von NHs und Harnstoff.
74. Natriumhypochlorit NaClO. Man sättigt Natronlauge in
der Kälte mit Chlorgas und fügt dann einige Tropfen anderer Natronlauge zu,
bis der Geruch nach freiem Cl verschwunden ist. Es dient statt Bromwassers
als kräftiges Oxydationsmittel. (Kühl und dunkel aufzubewahren!)
75. Natriumkarbonat. NatCOs. Lösung 1 : 5 (entwässertes
Salz) bezw. 1 : 2,7 (krist. Salz).
76. Natriumphosphat. NasHP04 + 12 HtO. Lösung 1 : 10.
77. N a t r i u m s u 1 f i d. NasS. Durch Einleiten von HtS in Natronlauge
erhalten; zuweilen mit Vorteil anstatt Schwefelammoniums gebraucht.
78. Natriumthiosulfat. Nas&Oi + 5 HsO. Lösung 1 : 10.
79. Natriumwolframat. NatWOt + 2 HtO. Gesättigte, wässerige,
mit Essigsäure stark angesäuerte Lösung: sie dient als Reagens auf Protein-
Substanzen; selbst in sehr verdünnten Lösungen von Albumin, Kasein, Leim,
Blutserum entstehen voluminöse Niederschläge.
80. Nesslers Reagens. 35gKJ+13g HgCU mit 800 ccm H>0
zum Kochen erhitzt, dann tropfenweise mit kalt gesättigter HgCls-Lösung ver-
setzt, bis eben ein bleibender Niederschlag entsteht. Dann fügt man 160 g
KOH zu, verdünnt mit HtO auf 1 1, setzt noch eine kleine Menge HgClt-Lösung
zu, lässt absetzen und dekantiert. In gut verschlossenen Flaschen auf-
zubewahren!
81. Palladiumchlorür. PdClt + 2HtO. Lösung 1:500. Zum
Nachweis von CO benutzt.
82. Phenol. CeHs . OH. Lösung von 1 T. Phenol in 4 T. konz. HsSOi
dient nach Verdünnen mit 2 T. HtO als Reagens auf HNOs, eine Lösung von
Phenol in Kalilauge als Reagens auf Jodoform, eine Lösung von Phenol in
Quecksilberoxydulnitrat-Lösung als Reagens auf salpetrige Säure.
83. m-Phenylendiamin. CiH«(NHt)t. Man löst 5 g in dest. HtO,
fügt sogleich verd. HtSOt bis zur deutlich sauren Reaktion zu und füllt mit dest.
HtO auf 1 1 auf. Empfindliches Reagens auf salpetrige Säure.
84. Phlorogluzin (sym. Trioxybenzol). C6Hi(0H)t. Lösung 1 :200
Dient zur Erkennung von Holzsubstanz, welche sich damit violettrot färbt.
85. Phosphorantimonsäure. Antimonperchlorid wird in
Phosphorsäurelösung eingetragen. Reagens auf Alkaloide.
86. Phosphormolybdänsäure. Durch mehrmaliges Eindampfen
von phosphormoiybdänsaurem Ammoniak mit Königswasser (behufs Zer-
setzung des NHs), Verjagen der HCl durch Abdampfen und Auflösen des Rück-
standes in HtO erhaltene Lösung. Vorzügliches Alkaloidreagens; auch fertig
käuflich.
87. Phosphorsalz siehe No. 71. Natriumammonium-
phosphat.
88. Phosphorwolframsaures Natron. 100 g Natrium-
wolframat und 80 g N4tHP0« werden in 500 ccm mit HNOa angesäuertem HsO
geOöst. Gutes Reagens auf Alkaloide.
89. Pikrinsäure. C«Ht(OH)(NOs)«. Wässerige Lösung 1 : 100
dient als Alkaloidreagens; wässerige Lösung 1 : 250 als Reagens auf Blau-
säure und Traubenzucker benutzt. In kalt gesättigter alkoholischer Lösung
gibt Pikrinsäure mit den aromatischen Kohlenwasserstoffen charakteristische
Niederschläge.
90. P 1 a t i n c h 1 o r i d. PtCU + 10 HtO. Lösung 1 : 10.
1
Reagentien und Reaktioocn. 967
. Quecksilberchlorid. HgCU. Lösung 1 : 16.
. Quecksllberlcaliunijodrd. HrJ« . KJ. Man löst 13,55 g
md anderseits 49,8 g KJ In HtO, mischt beide Lösungen und verdflnm
t. HflO auf 1 I.
. Queckstlberoxydulnitrat. Hgs(NOi)t + 4 HtO. Lösung
Über die Darstellung des Salzes vgl. den Artikel „Quecksilber-
n d u n g e n'' (No. 3iX
. Salpetersflure. HNOs. Konzentriert vom sp. t). 1,52 (= 100 T.
verdünnt vom sp. 0. 1,20 (= 32 T. HNOi). Oft benutzt man noch eine
Verdünnung aus 1 T. Sflure vom sp. 0. 1,20 mit 3 T. HtO.
. Salzsäure. HCl. Konzentriert vom sp. O. 1,20 (=39T. HCl);
it vom sp. O. 1J2 (= 24 T. HCl). Hflufig kommt ausserdem eine Ver-
g aas gleichen Teilen Sflure vom sp. O. 1,12 und HtO zur Verwendung.
. Scheiblers Reagens siehe No. 88. Phosphorwolfram-
! s Natron.
. Schulzes Reagens siehe No. 85. Phosphorantimon-
I
»•
i. Schwefelammonium. (NH«)sS. Man leitet HiS in NHi bis
tigunff und fügt das gleiche vol. NHa-FIOssigkeit zu. Digeriert man
is Scnwef elammonium mit pulv. S, so erhfllt man gelbes Schwefel-
ium (Ammoniumpolysulfid).
I. Schwefelsflure. HiSG«. Konzentriert vom sp. Q. 1,84
I T. HsSO«); verdünnt vom sp. O. 1,40 (= 50 T. HtS04). Ausserdem
man sich einer Verdünnung aus I T. Sflure vom sp. Q. 1,84 und
O.
K). Silbernitrat. AgNOs. Lösung 1 : 20.
II. Soltsiens Reaktion auf Sesamöl: Man schüttelt 6 g des
Tsuchenden Öles mit 2 ccm Bettendorfs Reagens (s. No. 16.)
rwflrmen im kochenden Wasserbade einmal krflftig durch und Iflsst das
en im Wasserbade stehen, bis sich die entstandene Emulsion getrennt
li Gegenwart von Sesamöl ist die Zinnchlorürlösune rosarot bis dunkel-
[ gefflrbt. Es soll sich noch 1 % Sesamöl nachweisen lassen.
)2. Storchs Reagens auf gekochte und ungekochte
Lösung von 2 g p-Phenylendiamin in 100 ccm HtO. Versetzt man
Milch mit 2 Tropfen des Reagens und 1 Tropfen einer 0,2 Xigen
Stoff superoxydlösung, so fflrbt sich ungekochte Milch indigoblau; war
och über 80* C. erhitzt, so bleibt die Blaufflrbung aus.
)3. Uranazetat (Uranylazetat) siehe den Artikel „Mass*
f s e".
)4. Wenzels Reagens aufStrychnin. E\ie Lösun>[: von 1 T.
in 200 T. HiSO« gibt mit Strychnin eine vioJette Fflrbung. Die Reak-
sehr empfindlich, doch muss das Alkaloid frei von jeder Spur fremder
de sein und nicht von andern organischen Substanzen begleitet werden.
Veinsflure und Zitronensäure, Tartrate, Zitrate und Rhodanide fflrben
t dem Reagens blauviolett; ]edoch ist die Reaktion weniger intensiv und
nicht solange bestehen wie mit Strychnin.
)5. Wismutlösung, alkalische. Man fflllt Wismutnitratlösung
)H im Überschuss und fügt tropfenweise Weinsflurelösung zu, bis der
schlag gelöst ist. Die Lösung dient zum Nachweis von Zucker im Harn.
}6. Zinnchlorür. SnCl« + 2 HiO. Man löst reines ^anuliertes
konz. HCl, filtriert die Lösung durch Asbest und bewahrt sie über
schem Sn auf. Dient als kräftiges Reduktionsmittel. Versetzt man
lorfirlOsung mit Natronlauge, bis der anfangs entstandene Niederschlag
gelöst ist, so dient die alkalische Lösung zur Traubenzuckerbestim*
;Methoden von Knapp und S a c h s s e).
37. Zitronensflure. CaH«(OH)(COtH)i. Lösung von 20 g freier
in 1 1.
!eagentien aller Anft)rderungen:
k, Dannita4t.
968 Reagiergläser — Reaktionstürme.
Reaffierffllser (Reagensgiflser).
Reagiergtflser:
Reagiergläser von dünnem, weissem Glase:
Länge . . 50 65 80 100 100 130 130 160
mm.
Weite . . 6 8 9 13 16 13 16 13
1000 Stück 12,00 15,00 16,00 22,50 26,00 26,00 28,00 28,00 Mk
100 „ 1,30 1,60 1,80 2,50 2,80 2,80 3,00 3,00 „
Länge . . 160 160 160 180 180 200 200 200 mm.
Weite . . 16 18 20 20 26 15 20 25 „
1000 Stück 30,00 35,00 37,50 42,50 50,00 40,00 50,00 70,00 Mk.
100 „ 3,25 3,75 4,00 4,50 5,50 4,25 5,50 7,50 „
Reagiergläser von Jenaer Geräteglas:
Aussendurchm. annähernd . . 12—14 15—16 17—18 19—20 21—22 mm.
0,05 0,07 0,07 0,08 0,10 Mk.
Länge ca. 100 mm; Stück
0,06 0,07 0,08 0,09 0,11
0,06 0,08 0,09 0,10 0,12
0,07 0,09 0,09 0,11 0,13
0,07 0,09 0,10 0,12 0,14
0,08 0,10 0,11 0,13 0,15
r
n
«
n
n n 160 „ „
n n 1^ „ n
n n 200 „ „
Reagiergläser auf Fuss, vor der Lampe geblasen:
Höhe 40 60 80 105 120 150 mm.
Durchm 9 10 13 15 20 26 „
10 Stück .... 0,60 0,80 i.OO 1,10 1,20 1,50 Mk.
Reagierkelche von starkem Glase, mit Fuss und Ausguss, zylindrische Form:
Höhe 12 14 16.5 18 19,5 21 21 23 cm.
Durchm 4,5 5 5,5 3 6 3,5 6 6,5 „
Stück 0,35 0,40 0,50 0,50 0,70 0,50 0,70 0,90 Mk.
Dieselben, konische Form:
Inhalt 30 60 100 150 200 250 500 com.
Stück 0,25 0,30 0,35 0,40 0,50 0,55 0,85 Mk.
Dieselben, nach Hof mann, eleganter (für Vorlesungen), ohne Ausguss:
Höhe 18 21 26 31 cm.
Stück 0,50 0,60 0,75 0,90 Mk.
Reagierglasgestelle von Holz:
f^ 6 12 18 24 48 Reagiergläser.
Stück 0,60 0,80 1,20 1,50 3,25 Mk.
mit Stäben, Stück 0,80 1,20 1,50 1,85 — „
Reagierglasgestelle aus Holz, nur aus Stäben bestehend:
mit 12 18 24 36 Stäben.
Stück 0,75 1,00 1,40 1,80 Mk.
Reagier glasgestelle von Blech zum Zusammenlegen:
Für 6 12 Rcagiergläser.
Stück 1,35 1,60 Mk.
Reagierglasgestelle von Messingblech, für 10 Reagiergläser, für
Gläser jeder beliebigen Länge und Weite verwendbar, sehr stabü . . Mk. 1,50
Reagierglasgestelle von Metall, runde Form für 40 Gläser ... „ 12,50
Rcagierglasbürsten Stück „ 0,25
Reagiergläser :
Vereinigte Lausitxer Qlaswerke A.Q.. Abt. Wannbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW. 40, Heide-
atnase 66/67.
Beaktionstttrme, auch Absorptionstürme und K o n d e n «
sationstflrme genannt, dienen in der chemischen Industrie zur gegen-
seitigen Einwirkung von Oasen und Flflssigkeiten. Dies kann entweder zum
Zwecke der Trocknung und Reinigung von Oasen sein (z. B. Trocknung von
Chlor oder schwefligsauren Oasen bezw. Reinigung von KOstgasen aus Pyriten,
von abgesaugten Luftmengen aus den Nitrieranlagen u. s. w.) oder zur Ab-
sorption von Säuregasen in Flüssigkeiten, z. B. Salzsäure-, schweflige Säure-,
Keaktionstfirme. 9g9
itersflure-Oase im Wasser» namentlich aucti zur Regeneration von Salpeter-
gasen, herstammend aus dem Nitrier- und Oxydationsprozess.
Alle für Säure dienenden Tflrme sind aus Ton und bestehen im wesent-
1 aus dem Turm s^bst und seiner Fflliung. Prinzipiell ist der Turm immer
onstruiert, dass auf einem geschlossenen Unterteil (mit Oaseintritts-
;n und Hahn zum Ablauf der Säure versehen) mehrere Zylinder aufgesetzt
deren letzter oben einen Gasaustrittsstutzen erhält, während das Ganze
Einern sogenannten Fächerdeckel verschlossen ist. Dieser letztere ist
leinen Röhrchen zum Einlaufen der Flüssigkeit an verschiedenen Stellen
hen und so eineerichtet, dass Glöckchen, welche über diese ROhrchen
Ipt sind, einen Wasserverschluss hervorbringen, welcher den Austritt der
nach aussen verhindert, der Flüssigkeit aber Eintritt gewährt. Über
Fächerdeckel steht ein Verteiler, welcher von einem zentralen Eintritts-
aus die Säure auf 8, 12, 24, 36 oder 48 Überlaufschnauzen verteilt, jede
[aufschnauze speist ein Fach des Fächerdeckels.
Die Füllung kann je nach dem Zweck des Turmes verschieden sein. Die
ste Füllung ist Koks, wird aber nur da angewendet, wo keine die Koks
iif ende Säure (z. B. Salpetersäure) zur Verwendung gelangt. Koks hat den
teil, dass er sich zersetzt und im Laufe der 2eit ungünstig wirkende
le bildet, die eine gleichmässige Verteilung im Innern des Turmes hindern.
Bei den Füllungen aus hartgebranntem Ton unterscheidet man lose
ngen und dimensionierte Füllungen. Zu den losen Füllungen ge-
i solche, welche ohne Rücksicht auf die Weite des Turmes beliebig ein-
jt werden, z. B. Rohrabschnitte mit und ohne innere Scheide-
e (letztere zur Vergrösserung der Absorptionsoberfläche), Kegel, welche
eine Schale tragen und unten einen Hohlraum haben zwecks Stossung der
(besonders bei Reaktions- und Reinigungstürmen angewendet), V o 1 1 -
ein, da angewendet, wo es sich um möglichste Erhaltung der Wärme
lern Turm handelt, Hohlkugeln, bei starkem Zug angewendet und da,
las Füllmaterial möglichst leicht se«n soll« Schalen, mit Ausschnitten
hen, um die Flüssigkeit an 3 bis 6 Stellen gleichzeitig in die nächst tiefere
reten zu lassen.
Zu den dimensionierten Füllmaterialien gehören die Platten der so-
nnten Plattentürme (System Lunge-Rohrmann), welche mit einem
irordentlich feinen Netzwerk von Rippen und Leisten versehen sind und
zahlreiche Löcher tragen, durch welche die Flüssigkeit und das Gas durch-
1 müssen, um so abwechselnd in äusserst feine Strahlen gespalten und
zwischen den Platten immer wieder vermengt zu werden, ferner die
i k e sehen Sternplatten. Das sind schräg gestellte, mit Becken und
Ichen sowie Rippen versehene Platten, zwischen denen die Gase hinauf-
:hen und welche die Säure, im weitverzweigten Zickzackwege an den
!n entlangstreichend, beriesein muss. Die letztere Art von Türmen wird
tzt, wenn es sich um möglichst leichten Zug handelt, da sie gegenüber
rn Füllmaterialien in dieser Beziehung besonders günstig wirken. Dann
ren dazu die Kaskadenschalen und deren weitere Ausbildung
en patentierten Agirplatten, welche den Querschnitt des Turmes,
al rechts, einmal links liegend, nicht gänzlich verdecken und so die Gase
gen, im Zickzackwege im Turm nach oben zu steigen, während die Flüssig-
von Schale zu Schale tropft und infolgedessen grosse Oberfläche bietet.
Endlich sind noch zu nennen die G 1 o c k sehen S t ä b e , d, h. Tonstäbe,
kreuzweise gepackt dicht aufeinander liegen und dadurch die herab-
inde Flüssigkeit in Form eines breiten Bandes nach abwärts führen, wo-
h stets erneut die Oberfläche, welche sich den Oasen bietet, wechselt.
Ein recht günstiges Füllmaterial für Türme, bei denen mit Verstopfungen
chnet werden muss oder wo besonders grosser Wert auf geringes
men gelegt wird, bilden die Randplattensteine Rabe und
1 1 el n s t e i n e Rabe. Sie werden im gegenseitigem Verband mit-
ader aufgestellt und ergeben nicht nur bemerkenswerte Festigkeit im
»au, sondern auch groBe Reaktionsflächen und Zwischenräume für den
:htritt der Oase. Die Flüssigkeit rinnt an den Oberflächen in dünnen,
970 ReaktioiutflnDe.
sich bestandiK erncnernden Piachen herab ilnd cfbt äusserst fEflnstige Reak-
tionswirkniu!. Die Randplattensteine Rabe enthalten In I cbm Reaktions-
raum 47 qm Reaktionsoberflache bei 60 % freiem Quer&chqHt und haben
ein Oewichit von 960 kii; die Plattenstelne Rabe enthalten in 1 cbm Reaktions-
raum 59 qm Reaktionsoberflache bei 46 X freiem Querschnitt und wiegen
1080 kfc. Beide FDIlkOrper eignen sich namentlich fQr Ctover- und Oay-
LussactOrme.
Als FüllkOroer fQr ReaktionslOrme werden seit einiger Zeit auch „d a c h -
fßrmJee FUllkOrper, D. R. P. 197 871" angewandt. Der Ffillkörper
(siehe Abbildung), der eine ausserordentlich vollkommene Durchmischung von
Gas und FItlssiKkelt bewirkt, besteht aus zwei durchlochten Platten, die derart
wlnkeÜK miteinander verbunden sind, dass sie ein dachförmiges Gebilde dar-
stellen. Die Platten sind seitlich in waeerechter RichlunK durchbohrt und
zeisen horizontal verlaufende tiefere Rillen, welche stets zu einer Durchlochung
fQhren. Durch diese VorrichtunK wird bewirkt, dass die auf die eine Seite
der einzelnen Platte auflaufende FlQssiekeit, leictit durch die Locher hindurch-
fliessend, auf die andere Seite eelaneen kann. Auch den Gasen wird Oe-
ieeenheit cebolen, alle Seiten, des FUllkörpers zu bestreichen. Durch die
Lochuneen der Platten werden sie in eine grosse Zahl (teKcneinander nerich-
teter dünner Gasstrahlen zerlegt, die sich unter icleichzeitiKer Mischun«: mit
der FlÜssiRkeit wieder vereinieen. Durch den FüllkOrper wird eine Durch-
wfrbelunK der Gase, eine innige Mischung von Oas und zerstäubter Flüssig-
keit, sowie eine grossere Oberflächenwirkung erzielt. Die FflllkOrper sind,
auf den Kubikmeter Füllraum gerechnet, viermal so billig wie die Lunge-Rohr-
mann-Platten. —
Es sind eine Reihe weiterer Vorschläge zur Füllung von Türmen gemacht;
da sie aber verhältnismässig wenig zur Ausführung gelangt sind, so wurden nur
die hauptsächlich in Betracht kommenden hier genannt.
Türme im allgemeinen pflegen von 500— 1^X> mm Durchmesser geliefert
zu werden. Die Hohe richtet aicn nach der Anzahl der übereinander gesetzten
Zylinder. Bei der durchschnittlichen Höhe von 800 mm für die einzelnen Teile
stellen sieb die Prdse wie folgt:
Ehirchmeuer 500 600 700 TäO 850 DOO 1000 1200 1400 min.
Bnhöhe der Glieder ..600tWI750F)009(X)800 750 800 800„
UDtertdl mit Boden . . 22,0035,0045,0055,0070,W70,(W75,00]30,00 180,00 Mb.
„ ohne Boden. . - _ — — _ 65,0068,00112,00160,00 ,
Milidldl 15,0025,0035,0045,0055,0055.0058,00 100,00145,00 „
Oberteil 18,0028,0038,0048,0060,0060,0063,00110,00155,00 ,
Flcherdeckelm-Glikkcbeo 20,00 24,00 .30,00 30,00 3H,00 40,00 42,00 60,00 90,00 „
Verteiler 16,0016,0020,00200024,00 28,0028,00 35,00 35,00 ,
Lochplatten 5,00 7,50 9,0010,0012,0015,0015,00 26.00 40,00 ,
n
n
n
Reaktionstürme 971
Preise für Plattentfirme nach Lunge-Rohrmann.
Durchmesser der Türme im Lichten 400 510 600 720 820 1000 mm.
BaQhöhe der Glieder:
Unterteil 400 400 600 600 600 800
Mittelteil 800 700 600 600 700 800
Oberteil 400 400 600 600 700 800
Anzahl der Platten pro Glied .12 10 10 10 12 10
Unterteil ....'.... 18,00 25,00 40,00 55,00 70,00 90,00 Mk.
Mittelteil 25,00 25,00 35,00 45,00 70,00 85,00
Platte 5,25 7,25 10,00 13,50 16,00 27.00
Dichtungsringe pro Platte . . 0,75 0,75 1,00 1,50 2,00 3,00
Oberteil 15.00 18,00 32,00 42,00 60,00 80,00
Fächerdeckel 18,00 20,00 24,00 30,00 38,00 42,00
Verteiler 16,00 16,00 16,00 20,00 24,00 28,00
Haube 15,00 18,00 30,00 40,00 50,00 65,00
n
n
r
n
n
Preise fflr Sternplattentürme System Kypke.
Normale Grössen der Sternplattentttrme -.
Durchmesser 730 1000 mm.
Bauhöhe der Glieder 750 750 „
Anzahl der Plattcnlagen pro Glied 5 5 „
Anzahl der Platten pro Lage . . 19 21 „
Unterteil 55,00 90,00 Mk.
Mittelteil 45,00 85,00 „
Oberteil 42,00 80,00 „
Fächerdeckel 30,00 42,00 „
Verteiler 20,00 28,00 „
Plattenlage 19,00 35,00 „
Preise der Füllmaterialien:
Röhrchen ohne Scheidewände, 100 mm Durchm., 100 mm hoch iOOO St. Mk. 60,00
„mit „ 100 „ „ 100 „ „ 1000 „ „ 80,00
Kegel. 150 mm Durchmesser, 75 mm hoch 100 „ „ 27,00
« 125 „ „ 70 „ „ 100 „ „ 22,00
„ 100 „ „ 65 „ „ 100 „ „ 18,00
Vollkugcln, 80 mm Durchmesser 100 „ „ 20,00
60 „ „ 100 „ „ 16,00
Hohlkugeln, 70 mm Durchmesser 100 „ „ 24,00
64 „ „ 100 „ „ 22,00
57 „ „ 100 „ „ 20,00
Schalen, flach, 180 mm Durchmesser, 40 mm hoch 100 „ „ 30,00
„ tief, 180 „ „ 80 „ „ 100 „ „ 50,00
Rohrmannsche Platten, 50 cm Durchmesser „ „ 8,00
n 70 „ „ „ „ 10.00
n n80„ „ rn 16,00
Kypkesche Sternplatten in Lagen von 10 cm Höhe . . Lage für 70 cm Turm „ 20,00
n n »» nlO»n'«rnöü„„„ ^0,UU
» .» n n »10»».. rt n 100 „ « „ 40,00
Kaskaden und Ägirplatten für die oben angegebenen Turmweiten:
500 600 700 800 900 lOCO 1200 mm.
12,00 15,00 18,00 22,00 27,00 34,00 45,00 Mk.
Künstlicher Koks aus Steinzeug:
Gewicht pro cbm Fttllung ca. 660 kg.
Preis „ „ „ 36 Mk.
Glocksche Stäbe: Gleiche Preise mit den Kypkeschen Sternplattenfttllungen.
Als besondere Modifikation der Absorptionstflrme seien noch die
Schwefelsaurezwischentflrme erwähnt, welche hauptsAchlidi
mit Lunge-Rohrmannschen Platten gefüllt werden und viereckig sind. Sie
972 Realgar — Reflektometer.
dienen sowohl als Zwischentflrme zwischen den Kammern (zur Untersfflizung
dieser), wie auch als Vortfirme fflr die Qay-Lussacs, zur Entlastung dieser
letzteren.
Als Tflrme kann man ferner die Kolonnen auffassen, welche in der Essig-
säurefabrikation ausserordentlich viel Verwendung finden und mit Sieben,
Nflpf eben und Röhrchen nach dem System S a v a 1 1 e sefQllt werden. Die
Siebe liegen auf Ringen und schliessen hier dicht an, so dass sich die Flüssig-
keit auf den Sieben sammelt und nur durch eingehängte OberlaufsrOhrchen,
welche ca. 2 cm über das Sieb hinüberstehen, ablaufen kann. Die Essigsäure-
gase durchbrechen von unten die Löcher und waschen sich so an den FlQssig-
keitsschichten. Die Garnituren für die Kolonnen bestehen aus Tragringen,
Sieben und Näpfchen.
N&pfchen, Röhrchen und Siebe kosten bei 50 cm Durchm. . . 100 Stück Mk. 14,00
w n »n n»o0„„ .. 100 ,, „ 20,00
Die Kolonnenmäntel werden auch aus Ton geliefert, mfissen aber von
einem Metallmantel umgeben sein, weil die Temperatur, welche in den
Kolonnen herrscht, freistehende Tonteile zersprengen wQrde. Vorzugsweise
wird für diese Ummantelung das System Marx verwendet.
Die Wirksamkeit der Reaktionstürme wird gesteigert durch den Ein-
bau von Kühl- oder Temperierelementen Rabe (D. R. P.
139 234). Bei diesen werden innerhalb des Reaktionsraumes sowohl die
Gase wie die Flüssigkeiten einer Temperaturregelung unterworfen und somit
z. B. bei Absorptionen die für die Absorption ungünstig wirkende Temperatur-
erhöhung beseitigt. Bei einer neueren Ausführung der Temperierelemente
werden die Gase und Flüssis:keiten während der Temperierung gleichzeitig
gemischt, ohne dass die Flüssigkeitsverteilung aufgehoben wird. Der 0 a s -
und F 1 ü s s i g k e i t s m i s c h e r Rabe (G. M. 257 705) bewirkt gleich-
zeitig Temperierung, während die Ausführung nach G. M. 256 946 nur zur
Mischung dient. Da in beiden Apparaten sämtliche Gase und Flüssigkeits-
teilchen zusammengeführt und von neuem geteilt werden, tritt schon hier-
durch Temperaturausgleich ein.
Reaktionstürme aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinseug-Werke, Aktienge§ell- 1 OesterreichiBcher Verein, Avarig a. E.
flchaüFt, Berlin-Charlottenburg» Berlinerstr. 2S. I
Plattentürme nach Rohrmann:
Deutsche Ton- u. Steinzeug- Werke, AktiengeeeUichaft, Berlin-Charlottenburgr, Berlinentr. 28.
REARTIONSTÜRME..
Wirksamste Fflllkdrper aus säurefestem
Steinmaterial für alle Arten Reaktionstürme
Vereinigte Dampfziegeleien u. Industrie- Aktien-Gesellschaft, Berlin W.
Sealffar siehe „Arsenfarbe n'*.
Sebensohwarz siehe .^Frankfurter Schwär z".
Reflektometer:
Reflektometer, Total-Reflektometcr nach Pulfrich , ein Universal-
Instrument für Kristall-Optik, Fernrohrkreis in ^a ^ geteilt, zwei Nonien
geben direkt eine Minute an Mk. 340,00
Dasselbe, Fernrohrkreis in V»® geteilt, zwei Nonien geben direkt
20 Sekunden an ^ 385,00
Refraktometer, 973
n Zylinder, Brechbarkeit 1,61, mit Fassong, Korrektions- Vorrichtung
und Vergleichspiisma Mk. 110,00
sradsichtiges Spektroskop xum Totalreflektometer „ 55,00
reiseitig geschliffenes Prisma mit Fassung und Vergleichsprisma . . „ 80,00
efraktometer sind Apparate, bei welchen die Messung des Brectanngs-
irfolgt durch Beobachtung des Orenzwinkels der Totalreflexion in einem
von bekannter höherer Lichtbrechung, mit dem der zu untersuchende
in ebener FIflche zur Berfihrung gebracht wird,
lan hat zu unterscheiden die Refraktometer nach P u I f r i c h , die«
1 nach Abbe und endlich das Eintauchrefraktometer,
as P u 1 f r i c h sehe Refraktometer beruht im Prinzip auf der Anwendung
K)®igen Prismas aus stark brechendem Glase, dessen eine, horizon-
1 nach oben gelegte Fläche mit dem zu untersuchenden Objekt in Be-
g gebracht wird und durch dessen zweite (vertikalstehende) Fläche die
Inie des streifend in das Objekt einfallenden homo-
n L 1 c h t e s beobachtet wird. Aus dem mittels Fernrohrs und Teilkreises
>enen Winkel, unter dem der Orenzstrahl die Vertikalflache des Prismas
it, und dem bekannten Index des Prismas erhält man den Brechungs-
der Substanz mit Hilfe einer Tabelle. Zur Aufnahme von FlOssigkeiten
rine auf das Prisma gekittete Glasröhre, während feste Körper mit zwei,
i senkrecht zu einanaer stehenden anpolierten Flächen versehen werden
1.
»as Abbe sehe Refraktometer beruht im Prinzip auf der Anwendung
sog. Abbeschen Doppelprismas, letzteres bestehend aus zwei
asprismen von ca. 61' brechendem Winkel, zwischen denen die zu unter-
ide Flfisstgkeit als dünne (ca. 0,05 mm dicke) Schicht einge-
ben ist. In Wirklichkeit dient das zweite, dem Fernrohr abgewandte
i zu Beieuchtungszwecken, insofern nämlich durch dasselbe
lern der Flüssigkeitsschicht im wesentlichen der gleiche Strahlengang
wird, wie bei der Methode des streifenden Eintritts. Zum Zwecke der
igung falschen Lichtes ist die mit der Flüssigkeit in Berührung kommende
des Beleuchtungsprismas matt geschliffen.
)urch einen sogenannten Kompensator wird die Anwendung
s e n Lichtes ermöglicht. Die Abbe sehen Refraktometer, welche in
Linie für die Untersuchung von Flüssigkeiten bestimmt sind und
Qm Brechungsindex 1,3 aufwärts bis 1,7 verwenden lassen, zeichnen sich
eine ausserordentlich bequeme Handhabung aus. Die s:anze mit Tages-
.ampenlicht vorzunehmende Beobachtung besteht in einer einzigen kunst-
Einstellung und in der nachfolgenden Ablesung an einem Teilkreis,
e Ablesung den gesuchten Brechungsindex (np) unmittelbar, d. h. ohne
lechnung ergibt Dazu kommt, dass die Untersuchung an wenigen Tropfen
gkeit vorgenommen werden kann.
nfolgedessen sind diese Apparate ganz besonders für die Zwecke der
ngsmittelchemie, Pharmazie und für viele andere chemisch-technische
[e zur Unterscheidung vieler Stoffe und zur Prüfung ihrer Reinheit ge-
.
ki dem neuen Eintauchrefraktometer endlich ist das zweite,
ir Beleuchtung dienende Prisma des Abbe sehen Doppelprismas dadurch
irlich gemacht, dass man das Refraktometer prisma einfach in
i untersuchende Flüssigkeit eintaucht und gleichzeitig durch Wahl eines
leten Qefässes oder durch die Haltung des Instruments dafür Sorge trägt,
sin den Anforderungen der Methode der Totalreflexion entsprechender —
inder — Lichteintritt stattfindet. Selbstverständlich ist ein solches Ver-
1 nur in solchen Fällen anwendbar, wo relativ grosse Flüssigkeitsmengen
ie Untersuchung bereit gestellt werden können, also z. B. für die Be-
un^ des Alkohol- und des Extraktgehaltes von Weinen und Bieren, für
estimmung des Salzgehaltes von Meer- und Mineralwasser und dergl.
ist die Anwendbarkeit des Apparats nicht auf diese Fälle beschränkt.
Instrument wird ein Hilfsprisma (vgl. weiter unten) beigegeben, welches,
ie freie Fläche des Refraktometers gelegt, auch die Untersuchung eines
974 Refraktometer.
Fiassigkeits tropfens ermöglicht. Der Vorteil des Verfahrens besteht zu-
nächst darin, dass die Lichtbrechung einer Flflssigkeit in gleich einfacher Weise
sich feststellen Ussut, wie ihre Temperatur mit Hilfe eines Thermometers oder
ihr sp. 0. mittels eines Aräometers. Vor allem aber ergibt sich für die Beob-
achtung der Qrendinie der Vorzug, dass die Grenzlinie w^en des Wegfalls
des zweiten Prismas viel schärfer markiert erscheint als bei Einschliessung der
Flüssigkeit zwischen die beiden Qlasprismen des Abbeschen Refraktometers.
Es kann daher fflr die Beobachtung der Grenzlinie eine erheblich stärkere
Fernrohrvergrösserung angewandt und dadurch die Genauigkeit des Mess-
verfahrens entsprechend gesteigert werden.
Preise von Refraktometern:
Refraktometer nach Pulfrich (Neukonstruktion), ftir Chemiker, zur Be-
stimmung des Brechungsezponenten an festen und flüssigen Körpern, zar
Messung bei gewöhnlichen und erhöhten Temperaturen, mit besonderer
Beleuchtungs- und Mikrometervorrichtung, ohne Erhitzungsapparat . Mk. 475,00
Dazu Prisma I (für no = 1,33— 1,61) „ 50,00
„ Erhitzungsapparat (wobei das Prisma an der Erhitzung teilnimmt) „ 55,00
„ Prismall («Ir no = 1,47— 1,74) „ 57,00
Abbe sches Refraktometer, mit heizbaren Prismen und Stabthermometer „ 353,60
Eintauchrefraktometer ftlr die Untersuchung von Flüssigkeiten mit
niedrigem Brechungsindex, namentlich für wässerige, alkoholische,
ätherische Lösungen u.s.w.:
Mit vollständig freistehendem Refraktometerprisma . „ 250,00
Dazu Hilfsprisma ITir die Untersuchung kleiner Flüssigkeitsmengen und
sehr dunkler Lösungen „ 12,00
Dazu ferner:
Temperiereinrichtung A (Temperiertrog mit Bechergläsern, Heizspirale,
Wasserdruckregulator und Thermometer) „ 117,25
oder: Temperiereinrichtung C (Topf, Einfüllrohr, Refraktometerhalter,
Schirmgestell mit Bechergläsern und Thermometer) „ 90,50
oder: Temperiereinrichtung £ (Refraktometerhalter, 5 Winkelblechc
mit Bechergläsern und Thermometer) . . » „ 54,50
Ferner ist hinzuzunehmen:
Für die Bestimmung des Alkohol- und Extraktgehaltes im Biere die
Rechenscheibe nach Ackermann „ 70,00
Für die Bestimmung des Alkohol- und Extraktgehaltes in Kartoffel-
maischen der Redienschieber nach Frank- Kamenetzky ... „ 15,00
Für die optische Analyse nach Wagner Wagners Tabellen zum
Eintauchrefraktometer « „ 20,00
Refraktometer, neue Konstruktion, kleines Modell, vollständig mit einem
50gTädigen und einem 60grädigen Prisma, mit 4 Thermometern, einer
H-Röhre und Siedekolben. Als Siedeflüssigkeiten eignen sich namentlich
Äthyläther (ca. 35»), Schwefelkohlenstoff (46— 47«), Benzol (80— 81 <»),
Toluol (109—112») und Xylol (137-141 •); diesen Siedeflüssigkeiten
entsprechen die 4 beigegebenen Thermometer. Genauigkeit der Werte
fSr den Brechungsindex bis auf 1 Einheit der 4. Dezimale. Kompl.
Apparat „ 485.00
a) Soll der Apparat auch zur Untersuchung fester Körper dienen, so
muss die Lötung des Bades mit einem schwerer flüssigen Metall
erfolgen; dadurch erhöht sich der Preis des Apparates um . . . „ 2bfiO
b) Vorrichtung zur Befestigung einer H-Röhre und mit ein- und aus-
schaltbarem 90® Prisma für die gleichzeitige bequemere Beleuchtung
mit Na-Licht „ 24flO
c) Reserveprismen mit Stiel Stück „ 8,50
d) Siedekolben aus bestem gekühltem Glas ^ „ 0,50
e)H.Röhren „ „ 6,00
f) Transportabler Akkumulator, Zelle aus Zelluloid in Einbaukasten
mit Deckel und Griff" Stück „ 13,rx.»
Regulatoren — Rektifikation. 97g
l) Funkenindaktor flir 1,5—2 cm Funkenlänge < . . Mk. 50,00
i) Planparalielglasplatte mit OberflächenvenUberung nebst Gauasichem
Spiegel, welcher vor dem Okular anklemmbar ist, in geeigneter
Fassung zur Justierung der Femrohre „ 20,00
aktometer, wie das vorige, nur grösser; Ablesung nicht durch
nien, sondern durch Mikroskope. Bad durch Trieb hoch und tief
llbar, kompl. Apparat „ 875,00
Das bei vorigem Apparat unter a) bis h) aufgeführte Zubehör ist auch iUr das
>sse Modell verwendbar.
aktometer zur Bieranalyse mit Hallwachsschem Differential-
sma, kompl. inkl. Beleuchtungslinse auf Stativ, Ableselupe und
chnungstefeln in Kasten Mk. 210,00
»azu: Landoltscher Gasnatriumbrenner mit 2 Platinnetzrollen „ 22,50
2 Aräometer zur Bestimmung des spez. Gew. (das eine von 1,0100
bis 1,0330, das andere von 1,0320 bis 1,0560 gehend) . k 13,50 „ 27,00
1 Aräometerzylinder „ 1,50
1 Thermometer von 10 • bis 32« C. in Vio® geteilt „ 4,00
idere Refraktometer siehe unter „B tt 1 1 e r"' und „Mite h'*. Vgl. auch
ikd „Brechungsexponente n**.
^fraktometer:
!le, Berlin O. 27, Qriiner Weg 104.
bbesche, Pulfrichsche und Eintauchrefraktometer:
i, Jena. Prospekt Meas IQO.
egulatoren siehe „Druckregulatoren*' und „Thermo-
I a t o r e n".
egrulin. Mischung aus An^ar Agar mit 20 % Extrakt. Cascarae Sagra-
ent zur Regelung des Stuhlganges, wird jetzt auch in Form von wohl-
kend gemachten Tabletten in den Handel gebracht.
elbapparate:
eibmaschlnen siehe „Farbenreibmaschlne n".
eibschalen siehe „Morse r*'.
«IbzUndhölzolien siehe ,,Z Q n d h ö II z e r".
■einignngiifn aain siehe „L e u c h t g a s".
«iMt&rke siehe „Stark e".
;ektiflkation. Destillation zu dem Zweck, aus einem FlOssigkeits-
h den einen Bestandteil möglichst schnei und voUstAndiff und unter
tist geringem Brennmaterialverbrauch abzuscheiden; namentlich fflr die
llun^ von Spiritus (s. d.), Benzol (s. d.), Phenol (s. d.)
/. wichtig.
>ie Rektifikationsapparate beruhen auf zwei verschiedenen Prinzipien:
iine Mischung von Alkohol und Wasser erhitzt, so enthalt der entwickelte
verhältnismässig mehr Alkohol als die Flüssigkeit, und das konden-
Destillat ist dementsprechend ebenfalls alkoholreicher und siedet bei
;erer Temperatur als das Ausgangsmaterial. Erhitzt man nun wieder das
at zum Kochen, so erhalt man ein zweites, noch alkoholreicheres Destil*
s. w. Neben diesem eigentlichen Rektifikationsprinzip ist in den be-
den Apparaten noch das Prinzip der Dephlegmation wirksam,
2S in folgendem besteht: Kühlt man die aus Alkohol und Wasser bestehen-
ämpfe bis unter den S. P. des Wassers ab, jedoch so, dass die Kühl-
ratur noch oberhalb des Alkohol-Siedepunkts liegt, so verdrehtet sich eine
9l-WassermischunK, welche bei der Rflhiltemperatur sieden würde, wah-
ilkoholreichere Dämpfe unverdichtet bleiben.
)urch die Kombination beider Prinzipien liefern die Rektifikationsappa-
n einer einzigen Operation hochgradigen Spiritus (bezw. aus den ent-
lenden Teerölen fast reines Benzol). Als Rektifikationsvorrichtung dienen
; in grosser Zahl übereinander zu SäuSen angeordnete flache kupferne
:n, bei denen die von unten eintretenden Dämpfe durch umgebogene
:n genötigt werden, durch die sich in diesen Becken kondensierende
gkeit hindurch zu streichen; sie erhitzen den Inhalt eines Beckens zum
n, worauf sich die Dämpfe in dem nächst höheren Becken kondensieren,
976
RebUfikMioo.
bis sie auch von da wieder zum Verdampfen gebracht werden. In das oberste
Becicen gelangt ein ziemlich alltohoireicties Qemiscli, wahrend das von Becken
zu Becken mehr abgeschiedene Wasser schliesslich in die Blase zurOckgelangt.
Als Dephlegniator wird vorzugsweise das P 1 s t o r 1 u s sehe Becken
verwandt. Es Ist dies ein flaches, rundes, kupfernes Becken, in dessen Innern
ein loser Zwischenboden die von unten eintretenden Dampfe zwingt, an den
Watiden des Beckens entlang zu streichen. Die untere Flache des Beckens
wird durch Luft, die obere HSche durch auffllessendes Wasser gekühlt. Die
hierdurch niedergeschlagene alkohcdarmere Flüssigkeit fliesst nach unten in
die Blase zurück, wahrend der alkoholreichere Dampf durch das obere Rohr
des Pistoriusschen Beckens abströmt und weiter in den Kühler oder aber In
das darüber gesetzte zweite Becken gelangt.
Diese Andeutungen müssen an dieser Stelle genügen; Im einzelnen gibt
es ausserordentlich verschiedene Konstruktionen von Rektifikationsapparaten,
die neuerdings meistens für kontinuierlichen Betrieb eingerichtet
sind, d .h. in den Apparat fliesst beständig die rohe Flüssigkeit ein, wahrend
anderseits das Destillat und der DestlllationsrUckstand ebenfalls den Apparat
ohne Unterbrechung verlassen.
Das Prinzip eines neuen, durch D.R. P. 140 824 geschützten Rektlfika-
llonsapparates ttlr Spiritus, Benzol, Äther u. s. w. ist im Artikel „B e n z o t"
kurz angedeutet
Laboratariums-RcklirUi«rapparat in Mctil], ßlr Ättier, Allcohol u. s. w. mit
KoloDnfnaursiti (FnlhaUcwl 0 Siebböden), Dephlegmator nnd Kühler; Heizung
aiittcU Wttsserbades:
lobalt der Blase 5 10 1.
Preis des Apparates mit Wasserbad und Kolonne: 3^0,00 4. '0,00 Mk.
Die Preise grdsserer Rektifizierappa.mte fUr die Tecbnik schwanken oacb Material,
Grösse und Ausruhnm^faiin in zu weiten Grenzen, als dasa hier darUt>er Angaben
gemacht werden binnten.
.11 I I n I I I I I I I M M I I M I I I I I I I I I 1 I I 1 I I
Fni!iliiilifli!i][MUi!iliiS01UiiU.li)
Kupferschmiederei und Haschinenbauanstalt p
Gegrfindet 1819
Rehtinzler- unilDestllllenippiinite
In Kupfer und Elsen bei atmospb.
Druck und Im Vakuum arbeitend,
farllkohoUfher,
Benzsl, Gljzerlii,
ilher. Die,
Petroleum, Wasser
ele. ele.
ffll
'^ iiiiiiMminiiiiMiiiihiiimf
Rembrandtpapier — Resorzin. 977
^ektifikationsapparate aus Metall:
Christ dt Co.. Berlin-Weidsenaee. Friedrich Heckmaxm, Berlin BO. 16, Brflcken-
arl Eckelt, Berlin N. 4. straase 6 b (n. luMrate).
• Hftnig k Comp., Heidenau-Dreeden. F. H. Meyer, HannoT«;r-Hainholz (■ Ini.-Aiih.).
i Hirael G. m. b. H., Leipsig-Plagwits. '
(ektifikationsapparate aus Steinzeug:
e Ton- u. Stelnieug-Werke, Aktiengesell Mhaft, BerIin-€3urlotteQburg, Berlinergtr. 28.
Etembrandtpapler siebe „Photographische Papier e'\
Reservoirs siehe „Kufe n*'.
ftestna Benxoe siehe „B e n z o e''.
Etesina Dammar siehe „D a m ni a r'*.
Etesina Draconis siehe „D r a c h e n b 1 u V\
Etesina Elemi siehe „Eiern i".
Etesina Gnajaci siehe „G u a j a k h a r z'\
Resina Fini siehe „F i c h t e n h a r z**.
Resina Sandaraoa siehe „S a n d a r a k".
Etesinate (harzsaure Metallverbindungen). Sie finden einerseits als ge-
)lzene und anderseits als niedergeschlagene Präparate in der Lack- und
Industrie ausgedehnteste Verwendung, die meisten als Trockenstoffe
itive), andere als Härtungsmittel für Firnisse.
Resinit, durch Kondensation von Phenol und Formaldehyd mit Hilfe
lalzen hergestelltes Produkt (Kunstharz), das mannigfaltige Verwen-
finden kann. Je nachdem man die Reaktion früher oder später unterbricht,
: man Resinitmasse A, die sich zum Härten, und Wasserfest-
en von Holz, Pappe u. s. w. eignet, oder Resinitmasse B (eigent-
; Resinit), das in Formen gegossen und auf 80® erhitzt ein rotes, durch-
ges, unschmelzbares und kaum angreifbares Produkt zur Anfertigung
Hutnadelknöpfen, Gemmen u. s. w. gibt. Eine andere Zwischenstufe,
i n i t m a s s e C, erstarrt durch Zusatz von Säuren und gibt ein
sches, leicht zu bearbeitendes Produkt; in dieser Form dient es als
feuergefährlicher Ersatz von Zelluloid, Steinnuss, Hörn u. s. w.
Besorbin. Aus Mandelöl, Wachs und Wasser bestehende, durch wenig
ine und Seife gebundene Fettemulsion, die als Salbengrundlage dient.
sorbin 1 kg Mk. 5,00
lecksilberresorbin, grau (3J*/$%) 1„ „ 8,00
Resorbin:
Qes. f. Anilin-Fabrikation, Berlin 80. 30.
Quecksilberresorbin :
Ges. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 3C.
Resorzin (m-Dioxybenzol). CeH4(OH)9. (OH : OH = 1 : 3.) Man stellt
chnisch aus Benzoldisulfosäure durch die Kalischmelze dar: Zuerst sul-
t man reines Benzol (toluolfrei), und zwar erhitzt man ein Gemisch von
rlsSO« (67<» Bö) mit 1 f. Benzol unter fortwährendem Rühren massig durch
skten Dampf. Die so erhaltene Benzolmonosullfosäure wird mit der über-
>sigen Säure zusammen unter Zusatz von 25 % Sulfat 8 Stunden hindurch
a. 230* erhitzt, wobei sich Benzoldisulfosäure (und zwar der Hauptsache
die m-Verbindung) bildet. Man laugt die Schmelze mit H9O aus und stellt
1 Neutralisieren mit Kalkmilch daraus das Calciumsalz dar. Durch Zusatz
Soda und Erhitzen zum Sieden erhält man hieraus das benzoldisulfosäure
um, dessen abfiltrierte Lösung bis zur festen Masse eingedampft wird. Zur
führung in Resorzin schmilzt man 230 kg NaOH (mit wenigen Litern HtO)
aem eisernen Rührkessel und trägt möglichst schnell 125 kg benzoldisulfo-
Blücher VII. 62
978 Respirationsapparatc — Retorten.
saures Na ein; die Temperatur soll 270® nicht wesentlich fibersteigen. Ist die
Masse braun und ölig geworden, so Iflsst man den Schmelzkuchen erstarren,
zerkleinert ihn dann und sfluert mit HCl an, worauf sich aus dem gebildeten
Resorzinnatrium das Resorzin selbst abscheidet. Letzteres schüttelt man in
einem besonders konstruierten Schflttelapparat mehrmals mit Fuselöl aus, zieht
den resorzinhaltigen Amylalkohol ab und destilliert mit Wasserdampf, wobei
in der Blase eine wässerige Resorzinlösung verbleibt. Diesen Rückstand dampft
man vorsichtig zur Trockne und destilliert das Resorzin im Vakuum.
Rein bildet es farUose, süsslich-kratzend schmeckende, leicht in HaO.
Alkohol und Äther, ziemlich schwer in siedendem C^Ha lösliche Kristalle; Seh.
P. HO®; S. P. 271®; bei letzterer Temperatur zersetzt es sich teilweise. Die
wasserige Lösung schmeckt süsslich und wird durch FetCU tief violett ji^efärbt.
Erhitzt man Resorzin mit Phtalsäureanhydrid auf etwa 200*, so bildet sich
F 1 u o r e s z e i n (s. d.); die Schmelze löst sich in schwacher Alkalilauge oder
Ammoniak mit stark grüner Fluoreszenz.
Das Resorzin wird namentlich zur Darstellung von Teerfarben, daneben
auch medizinisch verwendet.
Prttfiinvt Dai Im Handel befindliche Resorzin ist beinahe fnuntf idemlidi rein. Ai>
beete Merkmale der Reinheit gelten das Aussehen (wenig getiibte, sich an der Luft nicht
brftimende, trockne Kristallmaase) und der richtige Schmelspunkt. Auch soU es aicli i&
lUO klar und nur mit geringer Färbung lösen, sowie kaum nach Phenol riechen. Einen Wasser-
gehalt bestimmt man durdi Trocknen einer serriebenen Probe über HJ90«.
Resorzin, techn 1 kg Mk. 5,2ä
„ krist., D. A. IV 1 ^ „ IfitJ
„ ehem. rein, resublim., mediz 1„ „ 19,00
Sespirationiiapparate.
Respiratoren; Gehäuse aus Aluminium nach der Gesichtsstärke ge-
arbeitet, nicht störend beim Arbeiten, je nach Einrichtung . . . Mk. 3,50 — 12,<r*
Inhalationsapparatc zum Einatmen von komprim. Sauerstoff, als
Rettungsapparat bewährt:
Inhalationsmaske Mk. 25,00
Rettungskasten, kompl „ 90,00
Pneumatophor, kompl „ 80,00
Giersbergs Rettungsapparat, kompl „ 100,00
Stahlflasche mit 1000 1 O gefiült „ 55,00
n 500 1 O „ „ 40,00
n 120 1 O „ „ 25.00
„ 601 O „ , 20,«X^
(Vgl. den Artikel „Sauerstoff".)
Retorten.
Retorten aus weissem Glase:
Inhalt 50 60 100 125 150 200 250 ccn.
ohne Tubus per 100 Stück 12. <5 13,«5 15,40 15,40 17,00 21,65 23,00 Mk
mit „ « 100 „ 20,00 21,50 2.^,00 23,00 2t>,25 32,-^5 34,00 -
mit Stöpsel „ 100 „ 30,75 33,(5 38,50 3tf,50 43,-^5 54,00 55,25 .
Inhalt 300 400 500 750 1000 1500 ccn:.
ohne Tubus per 100 Stück 2^,00 2^5 32,35 38,50 43,25 52,50 Mk.
mit „ „ 100 „ 40.00 43,25 5«,00 6 »,00 73,00 84,00 r
mit Stöpsel „ 100 „ 61,50 64,50 77,00 «9,50 101,00 116,00 ^
Inhalt 2000 2500 3000 4000 5000 6000 cct..
ohne Tubus per 100 Stück 61,50 77,00 H8,V5 107,00 140,00 182,00 Mk.
mit „ » 100 „ 92,50 10H,00 123,V5 15 «,00 200.00 246.00 .
mit Stöpsel „ 100 „ 123,25 140.00 154,00 185,00 231,00 308,00 ..
Retorten. 979
Retorten aus böhmischem Glase:
Inhalt 50 100 150 200 250 500 750 ccm.
ohne Tubus per j 00 Stück 18,00 18,00 22,00 22,00 30,00 40,00 50,00 Mk.
mit „ « 100 „ 38,00 33,00 50,00 50,00 64,00 90,00 100,00 „
mit Stöpsel „ 100 „ 64,00 64,00 70,00 70,00 104,00 150,00 170,00 „
Inhalt 1000 2000 3000 4000 5000 6000 ccm.
ohne Tubus per 100 Stück 60,00 110,00 140,00 160,00 i 80,00 250,00 Mk.
mit „ „ 100 „ 110,00 150,00 200,00 230,00 300,00 370,00 „
mit Stöpsel „ 100 „ 190,00 270,00 320,00 380,00 450,00 520,00 ,,
Retorten aus Jenaer Glas ohne Tubus:
Inhalt .... 50 100 250 500 ccm 1 j'/a 2 1.
100 Stück . . 34,00 45,35 65,00 105,00 135,00 162,00 202,00 Mk.
Inhalt .... 3 4 6 8 10 15 1.
100 Stück . . 275,00 308,00 453,00 680,00 907,00 1377,00 Mk.
Retorten aus Jenaer Glas mit Tubus ohne Stöpsel:
Inhalt .... 50 100 250 500 ccm 1 IV« 2 ).
100 Stück . . 56,75 65,00 97,00 154,00 19ö,00 235,00 290,00 Mk.
Inhalt .... 3 4 6 8 10 15 1.
100 Stück . . 405,00 437,50 567,00 890,00 1134,00 1782,00 Mk.
Retorten aus Glas mit angeschliffener Vorlage, beide mit Tubus und
Stöpsel:
Inhalt .... 50 100 200 250 400 500 750 1000 ccm.
100 Stück . . 110.00 116,00 140,00 150,00 175,00 220.00 262,00 300,00 Mk.
Retorten von Porzellan:
Inhalt 60 120 240 480 720 960 ccm 1,5 2 3 1.
Ohne Tubus 0,90 1.20 1,50 1,^0 2,10 2,40 2,^5 3,50 — Mk.
Mit Tubus und Stopfen . 1,20 1,50 l,öO 2,10 2.40 2,75 3,25 4,00 5,75 „
Retorten von Porzellan, kugelförmig, mit Tubus und Stöpsel:
Inhalt 2,650 12.800 1.
Stück 6,00 80,00 Mk.
Retorten von Steinzeug, mit cingeschlifTenem Stöpsel:
Inhalt .. 1 2 3 4 5 6 7 8 10 12 15 20 1.
Durchm. . 130 160 180 200 220 230 240 250 270 290 310 340 mm.
Preis . . 2,00 2,60 3,20 4,00 4,50 5,25 5,75 6,25 8,00 10,00 12,00 15,00 Mk.
Retorten von Gusseisen, mit eingeschlilTenem Rohr:
Inhalt ca. 500 750 ccm.
Ohne Tubus Stück 5,50 6.50 Mk.
Mit Tubus und Stöpsel „ 6,50 8,00 „
Retorten von Gusseisen, auf Dreifuss. zur Entwickelung von Sauerstoff:
Inhalt 250 500 ccm 1 1,5 1.
Stück 3.75 4,50 6,00 7,50 Mk.
Retorten von Schmiedeeisen, Inhalt 11 Mk. 20,00
Retorten aus Blei siehe „Blei, QerStschaften an s".
Retorten aus Platin siehe unter „Fluorverbindunge n**.
Grössere Retorten werden aus allen Materialien gefertigt; Auskunft er-
teilen die liefernden Firmen.
Vgl. auch die Artikel „L e u c h t g a s", „V e r k o h 1 u n g", „Destil-
lation" und „Vorlagen".
Retorten aus Glas:
GUafabrik Sophienhfltte. Elch. Bock. Ilmenau
t Th.
Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.Q., Abt. Warm*
brurai. QuilitB & Co.. Berlin NW. 40. Heide-
Strasse 66/67.
Retorten aus Metall:
Volkmar Hänig & Co., Heidenan-Dresden. | F. H. Meyer. Hannover-Hainholz (s. Ins.- Anh.)
62*
980 Retortenkohle — Rhodanverbindungen.
Retorten aus feuer- und säurebeständif^em Qusseisen:
Fried. Knipp AktiepgeBelluchaft Onuonwerk, Magdeburg-Buckau.
Setortenkoble, auch Retortengraphit und Karbon genannt.
Sehr festes kohlenstoffreiches Material, das sich bei der Fabrikation von
Leuchtgas (s. d.) infolge teilweiser Zersetzung der Kohlenwasserstoffe
an den glühenden Retortenwänden bildet und sich in den Retorten als feste und
dichte Schicht absetzt. Es dient zur Fabrikation von Kohlentiegeln. Kohlen-
elektroden u. s. w. Siehe auch den Artikel „Elektrische Kohle n'*.
Retortenkohlc in Stücken ®/o kg Mk. 20,00—28,00
„ granuliert o/o „ „ 70,00—80,00
„ präpariert ^'fo „ „ 90.00-95,00
Sennlol. Terpenalkohol, der aus dem GeraniumOl gewonnen wird
und intensiv rosenähnlich riecht. Wahrscheinlich ist er keine einheitliche Ver-
bindung, sondern ein Gemisch, vielleicht von C i t r o n e 1 1 o l (s. d.) mit
0 e r a n i o 1 (s. d.)*
Reuniol 1 kg Mk. 170,00
Rezotan = Methylen-Tannin-Harnstoff. Es entsteht durch Kondensa-
tion von Harnstoff und Tannin mittels Formaldehyds.
Gelbbraunes, amorphes, geruch- und geschmackloses Pulver, das medi-
zinisch, und zwar als Darmadstringens und Darmdesinfiziens, Verwendung
finden soll.
Utamnetin siehe „G e 1 b b e e r e n".
Utenmasan. Überfettete Seifencreme, der 10 % freie Salizylsäure zu«
gesetzt sind.
Das leicht resorbierbare und unbegrenzt haltbare Mittel soll zu Ein-
reibungen bei rheumatischen Leiden dienen.
Uieiiiiuuiol. Schwarzbraune Flüssigkeit, bestehend aus 10 T. Salizyl-
säure, 10 T. Petrosulfol (angeblich mit Ichthyol identisch) und 80 T. Salizyl-
vasol, findet äusserlich Anwendung in Form von Pinselungen und Um-
schlägen bei Hautkrankheiten, EntzOndungsprozessen und rheumatischen Er-
krankungen.
Rhemnatln = salizylsaures Salizylchinin.
C«H*(OH)COa . CoHmNjO . CeH4(0H) . CO.H.
Weisse Kristallnadeln vom Seh. P. 179^ schwer löslich in HsO. Es wird als
Ersatzmittel für Salizylsäure, vor der es viele Vorzüge haben soll, gegen
rheumatische Leiden mit gutem Erfolge verwendet. Dosis dreimal täglich 1 g;
nach 3 — 4 Tagen immer einen Tag Pause.
Rheumatin H Mk. 17,50; 1 kg Mk. 162,50
Rhezlt siehe „Dynamit e" u. „Sicherheitssprengstoff e**.
Uiodamlne siehe „P y r o n i n f a r b s t o f f e".
RhodanTerblndnngren (Sulfocyanverbindungen; Thiocyanverbin-
düngen; Schwefelcyanverbindungen). Leiten sich vom Rhodanwasser-
stoff (Sulfocyansäure) NCSH ab und entstehen durch einfache Addition bei
Einwirkung von S auf CN-Metalle, ferner synthetisch durch Erhitzen von
Schwefelkohlenstoff mit Ammoniak in Autoklaven. Techniscti gewinnt man die
Rhodansalze ausschliesslich aus den Gasreinigungsmassen (vgl.
unter „Leuchtgas'*), die zwischen 0,8 und ttber 4 % HSCN enthalten. Bei
der trocknen Destillation der Steinkohle entstehen als Nebenprodukte HtS, NHs
und CN, woraus sich sowohl im Gaswasser als in der Gasreinigungsmasse
(Raseneisenerz) Ammoniumrhodanür bildet. Man laugt die gebrauchte Rei-
nigungsmasse mit HtO systematisch aus und dampft die Laugen (sp. G. 1,070
bis 1,085) auf 22~24<» B6 ein, wobei beigemengtes (NH«)fSO« und NH«C1 aus-
kristallisieren. Durch weiteres Eindampfen gelangt man zu rohem R h o d a n -
a m m o n i u m mit einem Gehalt von 80—90 % NH«CNS. Da aber bei starkem
Eindampfen stets ein Teil des Salzes zersetzt wird, tut man besser, dflnnere
Laugen (die auch verunreinigt sein können) mit CuS04 zu fällen, wodurch das
Rhodan quantitativ ausgeschieden wird.
Rhodinol — Riechstoffe, künstliche und isolierte. 981
enutzt man Kalk zur Gasreinigung, so erhält man die Rhodanverbin-
I in Form von Rhodancalcium. Um letzteres Salz in reinem Zustande
i^innen, laugt man den Oaskalk aus und dampft die erhaltene Lösung
lodancalcium und Caiciumthiosulfat bei höherer Temp. ab. Hierbei soll
lodansalz unverändert bleiben, während das Thiosultat in Calciumsulfit
:hwefel zerfällt; letztere beide Stoffe fallen aus und können zur Dar-
g von Alkalithiosulfaten benutzt werden.
ach dem Amer. Pat. 705 152 behandelt man Steinkohlengas zur Ge-
ig von Rhodaniden in folgender Weise: Das Gas, welche NHi und
irbindungen enthält, wird nacheinander in einer Anzahl von Skrubbern
[) oder ^moniakwasser gewaschen; dabei müssen die Skrubber S ent-
Aus dem ersten Skrubber zieht man von Zeit zu Zeit die starke Am-
tirhodanidlösung ab, während gleichzeitig die Flüssigkeit aus jedem der
Skrubber in den nächst vorhergehenden gebracht wird,
ach dem Engl. Pat. 8166 von 1903 gewinnt man die Cyanverbindungen
einkohlengases in Form von Magnesiumrhodanid, und zwar so, dass
as Gas nach Entfernung des Teeres und Ammoniaks durch eine Mag-
sulfid enthaltende Flüssigkeit leitet; diese Flüssigkeit lässt sich dar-
, indem man HsS (oder das Gas aus einem Kalkreiniger) durch ein Ge-
von in HfO aufgeschwemmter Magnesia und Schwefel leitet und die
;keit dann von dem Produkt abgiesst oder abfiltriert,
uch nach dem Engl. Pat. 24 767 von 1902 stellt man Rhodanid aus
Steinkohlengas dar, indem man dieses Cyan, Schwefelkohlenstoff und
liak enthaltende Gas durch MgO oder MgCOa hindurchleitet, wobei man
lodanid wie beim vorgenannten Patent als Magnesiumrhodanid erhält;
das Gas nicht genug Schwefel, so kann man solchen oder Sulfide zu
issigkeit hinzugeben, in der die Magnesia aufgeschwemmt ist. Das-
^atent gibt auch an, Magnesiumrhodanid durch Erhitzen von CSa und
it MgO in geschlossenen Gefässen auf 110^ darzustellen,
ndere neuere Verfahren können übergangen werden,
ie einzelnen Rhodansalze sind unter den betreffenden Meiallverbin-
i behandelt.
hodansalze:
irtcr & EbcII, Linden vor Hannover.
Jiodlnol. Aus Rosenöl, Geraniumöl und Zitronellaöl dargestellter
lalkohol, der (nach Entfernung von Nebenbestandteilen) nichts anderes
i r a n i o I (s. d.) ist
tiodlum. &h. A. G. = 103,0. Es gehört zu den Platinmetallen
hat eine silberweisse Farbe, sp. G. 12,1, schmilzt schwerer als Platin.
3m Zustande löst sich Rh nicht in Königswasser. Man benutzt es neuer-
n Legierungen mit Platin zur Anfertigung besonders genauer Pyro-
r (s. d.). Weiter dient es als Zusatz zu den sogenannten Glanz-
II en; diese zeigen nur bei Gegenwart von Rhodium nach dem Ein-
n die erforderliche Widerstandsfähigkeit.
reise zur Zeit:
dium i) Mk. 180,00; H Mk. 1600,00
diumchlorid-Lösung (10> Chlorid j D „ 17,00; W „ 150,00
diumoxyd RhiO« I K •- 40,00; D ,, 360,00
hodium :
genftch ft Cle., Offenbftch t. M.
iolniLiöl siehe „R i z 1 n u s ö r*.
982 Kinnmanns Grün — Rizinusöl.
„Zimtaldehyd", „Zimtalkohoi", „Zimtöl, künstliches", „Zimi-
s ä u r e", „Zitronenöl, künstliche s".
Riechstoffe, künstliche und isolierte:
Haarmanu & Reimer, Chem. Fabrik, Holzminden. | Oscar Wender & Co., Drceden.
Syntt)etfscl)e Kiedistoffc,
Hnettjol, nnisalbebyb, Benzalbcljyb, Benzylacetat CassicblOtcnSI
kanstl., Cumarin, Geranfol, fjelfotropfn, Iralbtffne, IrfsOI, Iron, Jonon,
Isoeugenol, Cfnalool Tlerolfn, RosenOI kflnstl., Tcrpineol Vanfllin,
3iintalkot)ol etc., fabrizieren als Spezialität
ijaarmdnn & Reimer,
djemfsdje fabrfk zu Qolzmfnben, 6. m. b. Q.,
Ijolzmfnbgn a. b. iPcsgr.
Riechstoffe für technische Parfümerien:
Actien-Go«. für Anilin-Fabrikation, Pharmazeut. Abteil un^j, IK*rlin SO. 30, Jordanstrds?e.
Irolöne extra, Irol^ne seifenecht, Lor6ine, Neroli „Agfa", Neroli „Agfa*
Neroli seifenecht, „Agfa**, Centarome, „Agfa'*, Veilchenketone. „Agfa".
Fixateur, „Agfa**, Rondarom, „Agfa**, Gernarol, „Agfa**, Rosonol, „Agfa*,
Technische Riechstoffe, „Agfa**:
Acticn-Ges. fflr Anilin-Fabrikntion, Pharmazeut, Abtoiluns, I?orlin SO. .'JG, .TonlansiraH.-.«.
Apparate zur Herstellung von Riechstoffen:
Volkmar Hänig & Co., Heidenau-Dresden. | F. H. Meyer, Hannovcr-Haüiholz.
mm-Hutimm fOr j^nilin-fabrikation
DMcllung: SyRtbtt. KieAstoTfe
BerilM $0 36.
^
Spezialität: Patentierte kOnftlidie OrangenblOtenöle
* BiumenburtsGrunbrtoffe aller Rrt c^ Korn
poptionen fOr Cxtraits«f abrikation c^ Ried)
rtoffe fOr tecl)nircl)e 3a7ecke c>i Seifenfarben.
j
Rlnnmaniui Orlin siehe „K o b a 1 1 f a r b e n'*.
Rlzlnnsttl (Christpalmöl; KastorOl; Oleum Bicini). Wird aus den
Samen des gemeinen Wunderbaums Ricinus communis gewonnen, und zwar
die beste Sorte durch Auspressen der zerkleinerten, auf 80** erwärmten Samen;
durch zweite und dritte Pressung erhält man geringere ölsorten, ebensolche
durch Extraktion mit Schwefelkohlenstoff.
Roborat — Roheisen. 983
Zur Raffinierung erhitzt man das ausgepresste Ol mit dem gleichen vol.
HtO zum Kochen und bleicht es dann durch Filtration Aber Knochenkohle. Zu
demselben Zweck setzt man es auch dem Sonnenlicht aus, doch wird es dann
später bei Luftzutritt leicht ranzig. Nach dem D. R. P. 144 180 wäscht man
das Rizinusöl zur. Reinigung mit einer Lösung von NasCOs in 50 %lgem Weln^
geist; hierbei soll sich das Rizinusöl klar abscheiden, während die Seife in
die alkoholische Waschflflssigkeit fibergeht. Mit wässeriger NaaCOs-
LOsung lässt sich die Reinigung nicht ausführen, da hierbei auch nach dem
Aussalzen die Seife im Ol gelöst bleibt.
Blassgelbliches, fadenziehendes, nicht trocknendes Ol von mildem, hinter*
her etwas kratzendem Geschmack. Bei 0^ trübt es sich, bei — 18® wird es
butterartig fest. Sp. G. (bei W) 0,915; Verseifungszahl 180; Jodzahl 83—94.
Man benutzt es In der Seifenfabrikation, der Kosmetik, der Medizin, ferner
als Brennöl sowie, nach Verseifung, als Farbbeize (vgl. den Artikel „0 1 -
beize n").
Unter dem Namen F 1 o r i z i n kommt ein Produkt in den Handel, das
nach dem D. R. P. 104 499 aus Rizinusöl gewonnen wird, und zwar so, dass
man das Ol in einer Retorte auf etwa 300® erhitzt und die Destillation fortsetzt,
bis es zwischen 5 — 10 % Gewichtsverlust erlitten hat. Man erhält dann ein
gelblichbraunes, grün fluoreszierendes Ol von gleicher Viskosität wie Rizinus-
öl, aber von gänzlich anderen Löslichkeitseigenschaften. Es ist nämlich —
dies der Zweck des Verfahrens — bei gewöhnlicher Temp. in jedem Verhältnis
mit Mineralöl mischbar, eine Eigenschaft, die dem Rizinusöl an sich abgeht.
Florizin nimmt auch beliebige Mengen Ceresin und Vaseline auf, ist dagegen
fast unlöslich in Alkohol und Essigsäure. Ein anderer Name für das Florizin
'.st D e r 1 z I n (s. d.).
Die D. R.P. 150554 und 152 596 schützen die Herstellung eines medi-
zinisch zu verwendenden wohlschmeckenden, pulverförmigen Rizinusöl-Prä-
parats: Das Rizinusöl wird entweder mit kondensierter Magermilch emulglert
und die erhaltene Emulsion zur Trockne gebracht, oder man ersetzt die Milch
durch Ihre Hauptbestandteile, d. h. Kaseinsalze und Milchzucker.
Auch das D. R. P. 156 999 bezweckt, Rizinusöl in ein trocknes Pulver
überzufahren, und zwar dadurch, dass man das Ol mit MgO oder MgCOs und
HttO vermischt und das Ganze dann lufttrocken werden lässt; auch die Mit-
verwendung von arabischem Gummi ist vorgesehen. Wozu das Rizinusöl-
pulver dienen soll, ist nicht gesagt.
Rizinusöl, tecbn. la, ab Hamburg z. Z % kg Mk. 60,0<J
„ ganz weiss, medizin. D. A. IV .... 1 kg Mk. 1,00; ^jo „ n 85iOO
Rizinusöl :
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, FlSrsheim a. M.
Apparate zur Gewinnung von Rizinusöl:
J. L. Carl Eckelt, BerUn K. 4.
Einrichtungen fflr Rizinusöl-Fabriken:
f^ried. Krupp Aktleogesellschaft Gnisonwerk, HagdeburK-Buckaii.
Boborat. Nährmittel, das aus reinem Pflanzeneiweiss besteht.
Es wird aus Qetreidesamen gewonnen, bildet ein geschmackloses, staubfeines,
grösstenteils wasserlösliches, gut verdauliches Pulver und enthält bei 11 bis
12 % Wassergehalt etwa 83 % Eiwelsssubstanz (ca. 95 % der Trocken-
substanz. — Detailpreise:
Roborat, Kartons k 500 g 1 kg Mk. 5,40
21 ?50 g 1 „ „ 5,60
a 100 g In « 6,00
Boborlt siehe „Sicherheltssprenj^stoff e*'.
Kodinal siehe „Photographische Chemikalle n".
Bohelflen. Allgemeines siehe unter „Else n''; dort sind auch die wich-
tigsten Eisenerze genannt. Zunächst werden die Erze zur Entfernung von HtO,
^Oi, S, As u. s. w. an der Luft geröstet, dann zerkleinert unc] schliesslich
t'gattiert", d. h. man mischt verschiedene Erze nach dem Elsengehalt mit-
n r
984 Röhren.
einander und fügt die erforderlichen schlackenbildenden Zuschläge zu. Die
Schlacke besteht aus Silikat, und so benutzt man als Zuschlage für kalk-
und magnesiareiche Eisenerze Quarz und Tonschiefer, d. h. kiesel-
saure- und tonerdereiche Substanzen, während man umgekehrt Kalkstein
oder Dolomit zuschlägt, wenn die Gangart des Erzes reich an SiOs und
AlsOs ist. Das Gemenge aus Erzen und Zuschlägen erhitzt man in bis über
30 m hohen Schachtofen (vgl. unter „0 f e n")« die hier im besondem als
Hochofen (HohOfen) bezeichnet werden. Der Hochofen wird vor-
gewärmt und bleibt dann dauernd im Betriebe. Man beschickt ihn von oben
(durch die Gicht) mit abwechselnden Schichten des Erz-Zuschlaggemenges
und Koks (anstatt des letzteren kann auch Anthrazit oder Holzkohle verwendet
werden). Die oben entweichenden CO-reichen Gichtgase werden durch einen
über die Gicht gehängten eisernen Gasfang aufgefangen und zur Erhitzung der
Gebläseluft benutzt. Unten verjüngt sich der Schacht zu der „Rasf *, wo sieb
zusammengeschmolzene Schlacken und darunter flüssiges Roheisen an-
sammeln. Von unten leitet man durch Düsen auf SOO-^SOO** vorgewärmte Luft
(Gebläsewind) in den Schacht ein. Die aufsteigenden heissen Gase bewirken
im untersten Teil des Schachts eine Austrocknung und Vorwärmung der Be-
schickung, während in den oberen Regionen die Reduktion der Erze zu
metallischem Fe stattfindet. Letzteres ist zuerst nur teigig, geht aber bald
durch weitere Aufnahme von C in das leichter schmelzbare (Seh. P. \00O—\2O0^}
Roheisen über, welches nach unten abfliesst, wo es durch die darüber lagernde
flüssige Schlacke vor erneuter Oxydation durch den Gebläsewind geschützt
bleibt. Aus den Schlacken nimmt das Roheisen dabei noch Si auf, während es
anderseits mehr oder weniger Mn, P und S enthält.
Ausserordentliches Aufsehen hat ein Vortrag des Amerikaners G a y 1 a y
erregt, wonach man durch Trocknung des Hochofenwinde 's
mittels Kältemaschinen sehr erhebliche Vorteile erzielt; dadurch dass der
Wassergehalt des Windes von 13 auf 4 g herunterging, erzielte er eine Pro-
duktionsvermehrung um 25 % bei einer gleichzeitigen Ersparnis an Brenn-
material um 20 %. Es bleibt abzuwarten, ob sich bei der Nachprüfung all-
gemein die Windtrocknung als so vorteilhaft bestätigt.
Allgemein teilt man das Roheisen nach den internationalen Beschlüssen
von Philadelphia in folgende drei Sorten:
1. Graues Roheisen. Ein Teil des Kohlenstoffes wird beim Er-
kalten graphitisch ausgeschieden. Farbe der Bruchfläche grau. — In der
Giesserei zu Gusswaren verarbeitet heisst das graue Roheisen Gusseisen.
2. WeissesRoheisen. Der Kohlenstoff bleibt gebunden. Farbe der
Bruchfläche weiss. Härter und sprOder als graues Roheisen.
3. Eisenmangan e. Kohlenstoffhaltige Eisenmangan-Legierungen
mit reichem Mangangehalte. Der Kohlenstoff bleibt gebunden. Farbe der
Bruchifläche weiss oder gelblich.
Finden sich im grauen Roheisen lichtere Partieen oder im weissen Roh-
eisen graue Körnungen, so bezeichnet man das Produkt als halbiertes
Roheisen. Wird geschmolzenes graues Roheisen schnell abgekühlt, so
geht es in weisses über, während umgekehrt bei starker Hitze geschmolzenes
weisses Roheisen sich bei langsamem Abkühlen in graues Roheisen umwandelt
Roheisen ist sprOde, nicht schmiedbar, schmilzt beim Erhitzen plötzlich.
Weisses Roheisen (für Bessemer-, Martin- und Thomasprozess) hat das
sp. G. 7,5—7,7; Seh. P. 1050— llOO*. Graues Roheisen (für Giesserei-
zwecke) hat das sp. G. 7,0—7,3; Seh. P. 1150—1250».
Im übrigen vgl. die Artikel „Eise n*', „F 1 u s s e i s e n" und
„S c h w ei s s e i s e n".
Btthren.
Röhren von weissem, weichem, leicht schmelzbarem
Glase. Äusserer Durchm. 2—20 mm .... 1 kg Mk. 1,60; % kg Mk. 140,0)
Dieselben bis zum Durchm. (aussen) 40 mm 1 „ „ 2fl(>
n n n n » 60 „ 1„„ 3.00
Verbrennungsröhren aus böhmischem, schwer schmelzbarem
Glase t kg Mk. 3,00; ^^.'o „ „ 27o,(>J
Röhren.
985
ircn aus Jcnenser Gerätcglas, vor der Lampe zu vcr-
rbeiten. Biegeröhren von 6—25 mm Weite und 70 oder
40 cm Länge 1 kg Mk. 4,00
brennungsröhren aus Jenenser Glas von 12 — 25 mm
ussenweite, der üblichen Wandstärke von ca. */io des Durchm.
ad 1 oder 2 m Länge l ., „ 2,70
selben, arsenfrei 1 „ „ 3,00
schmelzröhren für Bombenöfen aus Jenenser Verbundglas;
l — 25 mm Aussenweite (Wandstärke ca. ^'g des Durchm.) und
oder 2 ra Länge 1 „ „ 2,70
selben aus dem noch widerstandsfähigeren Jenenser Durax-
las l „ „ 3,50
iren aus Berliner Porzellan, innen und aussen glasiert, bis 120 cm lang:
usserer Durchmesser . . 1,2 2 2,8 3,8 5 6 cm.
nerer „ . . 1 1,4 1,9 2,7 3,5 4,3 „
änge 120 120 120 120 120 120
ück 9,60 12,00 14,40 19,20 21,60 24,00 Mk.
iren aus Sanitätsporzellan, innen und aussen glasiert; sie werden ebenfalls-
bis 120 cm lang geliefert:
nerer Durchmesser . . 0,7 1,5 2 2,5 3 4 5 6 cm.
inge bis 30 cm ... 0,60 0,90 0,90 1,20 1,25 1,75 1,75 2,50 Mk.
„ per cm mehr . . 0,06 0,06 0,08 0,08 0,12 0,12 0,20 0,20 „
iren aus Steinzeug, gerade:
chte Weite 10—25 30—50 75 100 125 150 175 200 mm.
andstärke 2,5 4 7 10 10 10 12 12 „
ück ä 1 m Baulänge . 1,00 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 3,00 4,00 Mk.
cht« Weite 225 250 275 300 325 350 375 400 450 mm.
andstärke 15 15 15 15 15 15 15 20 20 „
ück ^ 1 m Baulänge . 4,50 5,50 6,00 7,00 8,00 9,00 10,00 11,00 13,00 Mk.
h r e n aus Steinzeug, gerade, über Im lang, aus einem Stück:
chte Weite 10— V5 30—50 75 100 125 150 175 200 mm.
.00 mm lang; Stück . 2,00 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 6,00 8,00 Mk.
50 „ „ „ . 3,00 4,50 5,25 6,00 6,75 7,50 9,00 12,00 „
KK) „ „ „ . 5,00 7,50 8,75 10,00 11,25 12,50 15,00 20,00 „
)00 ^ „ „ . 10,00 15,00 17,50 20,00 22,50 25,00 30,00 40,00 „
KX) „ „ „ . 13,00 19,50 22,75 26,00 29,25 32,50 39,00 52,00 „
nische Röhren aus Steinzeug:
ichtc Weite am engeren Ende . 100 125 150 175 200 250 275 300 mm.
•eis pro Stück a 1 m lang . . 3,00 4,00 5,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 Mk.
a;enröhren, Knieröhren, Fass o ns t ü c k e, viereckige Ab-
zugsröhren für Digestorien u. s. w. aus S t e i n z e u g :
•eise auf Anfrage bei den bezüglichen Firmen.
Ihren aus Blei für Gasleitungen:
e
Wand-
Gewicht
Lichte
Wand-
Gewicht
Uchte
Wand-
Gewicht
e
stärke
für X m
Weite
itärke
fOr I m
Weite
stärke
fOrx m
mm
kg
mm
mm
kc
mm
ff^lW^
kg
1,5
0,25
11
1,5
0,80
18
2,0
1,40
2,0
0,40
11
2,0
1,00
18
2,5
1.80
1,5
0,40
13
2,0
1,00
20
2,5
1,95
2,0
0,65
13
2,5
1,25
20
3,0
3,40
1,5
0,50
14
2.0
1,00
23
2,5
2.40
2,0
0,80
14
2.5
1,40
23
3,0
2,50
1.5
0,60
15
2,0
1,20
25
2,5
2,35
2,0
0,85
15
2,5
1.45
25
3.0
3,00
1,5
0,70
16
2.0
1,25
2,0
1,05
16
2.5
1,60
Die Preise sind sehr schwankend.
986
Röhrenkühler — Röntgen-Apparate.
Röhren aus Kupfer: Preise sind sehr schwankend. Zu dem Grundpreis kommen
folgende Zuschläge in Mk. auf % kg för Röhren:
W«Bd-
•tirice
Innerer Durchmesser
in mm
mm
-6
6-10
ii-iö
ie~ao
21-86
36-65
£6-100
101-180
181-155
166-180
181-216
lu.1,25
170
75
70
65
35
28
...
.—
^—
.^—
1,5
80
60
40
30
25
20
20
20
—
—
—
2
— -
35
25
15
7
3
3
3
20
5
7
2,5 u. 3
— —
25
17
13
5
2
2
—
4
2
5
3^
—
15
9
2
—
—
—
—
—
4
4
— —
—
15
7
2
—
—
—
—
— >
2
4,5
—
—
14
7
2
—
—
—
—
- 1
—
5
—
—
12
6
2
2
—
1
1
—
Röhren aus Guttapercha siehe „Guttapercha, Uten*
s 1 1 i e n au s".
Röhren:
Vereinigte Laiisitzer OlaBWorkc \.Ü., Abt. Warmbrunn, Qiiilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
atrasse 56/57.
Röhren aus Hartgummi (säurebeständig):
Frans Clouth, Rhein. Gummiwarenfabrik m.b.H., EOln-Nippea.
Röhren aus Glas:
Glasfabrik Sophienhtltte, Rieh. Bock, Ilmenau i. Th.
Röhren aus Steinzeug und Schamotte:
Oesterreichischer Verein, Auasig a. E.
SRchriachc Tonwerkc Akt. Ges., Verkaufs-
Techn. Bureau, Berlin W. 80.
und
,,K fl h 1 -
Deatache Ton- o. Steinseng-Werke, Aktiengesell-
Khaft, Berlin-Charlottenburg, BerÜnerstr. 23.
Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H., Zwickau i. Sa.
BtthrenkttUer siehe ,,K fi h 1 e r".
Bohrsohlangren siehe ,,H e i z s c h 1 a n g e n** und
schlänge n".
Rohrzucker siehe „Zuckerarten^'u. ,,Zuckerfabrikatio n*\
Boman-Zement siehe „Z e m e n t''.
Bonffalit siehe „Hy d r es u l f i t e'\
Btfntfiren-Apparate.
Funkeninduktoren dazu, siehe „Induktionsapparat e''.
Röntgen-Röhren fQr Influenzmaschinen sowie für Induktoren mit
Neefschem Hammer, Deprez-Unterbrecher oder Quecksilberwippe:
Dnrchm. d. Kugel ca. 80 100 110 125 140 150 160 165 170 mm.
Funkenlängc des
Induktors . .8—10 10-12 15-20 bis: 30 40 50 60 70 80 cm.
Preis 8,00 12,00 15,00 16,50 18,00 20,00 22,00 24,00 26,00 Mk.
Röntgen-Röhren für aussergewöhnlich lange Betriebsdauer mit
grossen Induktoren von 50—100 cm Funkenlänge:
Durchm. der Kugel . 200 250 mm.
Preis 50,00 60,00 Mk.
Tantal-Röntgen-Röhren nach Siemens & Halske. (Das
Tantal der Antikathode zeigt weissglühend keine oder nur eine minimale
Zerstäubung.) Die Röhren werden ohne und mit wassergekühlter
Tantal-Antikathode geliefert. Kugeldurchm. ca. 170 mm.
Preis ohne Wasserkühlung Mk. 75,00
mit . 130,00
n
Röntgenschirme — Rosmarinöl. 987
^öntgen-Apparate :
& HalBkc, Akt.-Oes, Wernerwerk, Berlin-Nounendamm.
itOntffensolilrme (Fluoreszenzschirme). Meistens sind sie mit Baryum-
:yanür bestrichen; es gibt aber auch Calciumwolframatschirme.
l. Merck, Darmstadt stellt Baryumplatincyanürschirme in 9 X 12.
13, 13X18, 18X24, 24X30, 30X40, 36X38, 40X50 und
46 cm lichter Weite, Calciumwolframatschirme in 13 X 18, 18 X 24,
30 und 30 X 40 cm lichter Weite her.
Etosamliie = Benzorhodamine; die Rhodamine sind unter
oninfarbstoffe" behandelt.
ftosanllinfarbstoffe Amidotriphenylmethanfarbstoffe*
ftoseln siehe „Nickellegierunge n".
Rosenttl (Oleum Roaae). Zur Gewinnung destilliert man die Rosenblätter
asser, wobei man gewöhnlich mehrere Fraktionen trennt, die meistens noch
iziert werden. In derTQrkei schöpft man das Ol nach 1— 2tägigem Stehen
Destillats von diesem ab, während man bei vollkommenerer Fabrikation
\ durch Benutzuns einer Florentiner Flasche als Vorlage vom wässerigen
lat trennt. Letzteres kommt als Rosenwasser in den Handel,
ind man ein geringwertigeres Rosenwasser durch Schfitteln von 2 Tropfen
löl mit 1 1 Wasser darstellt. Je frischer die Rosenblätter nach dem
ken zur Destillation kommen, um so besser ist das erzielte Rosenöl;
res wird in besonders vorzüglicher Qualität neuerdings in Deutschland
men.
Schwach gelbliche Flüssigkeit vom sp. O. (bei 20<») 0,855—0,865; S. P.
Der Träger des Geruches ist nicht das Stearopten — ein Paraffin CisHs«
eh. P. 36,5* — welches das Erstarren des Rosenöls bei 12— 20« bewirkt,
ehr ist der Ursprung des Wohlgeruchs in dem flüssig bleibenden
3 p t e n zu suchen.
Künstliches Rosenöl (Rosenölsurrogat) wird nach ver-
lenen Verfahren gewonnen. Nach dem D. R. P. 126 736 setzt man
I Gemisch der hauptsächlich im Rosenöl aufgefundenen Verbindungen
aniol, Citronellol, Phenyläthylalkohol und Citral
L i n a 1 0 o 1 sowie hochmolekulare aliphatische Aldehyde zu; bewährt hat
1^ a. folgende Mischung: 80 T. Geraniol, 10 T. Citronellol, 1 T. Phenyl-
iTkohol, 2 T. Linalool, 0.25 T. Citral und 0,5 T. Oktylaldehyd; statt des
ren sind auch Heptylaldehyd und Dezylaldehyd mit Erfolg benutzt worden.
xsenöl, la, bulg I kg Mk. 700,00
bei Orig.-Kanister von 1 und 2 k,,- l ., „ 6^,00
flüssig, stcaroptcnfrei I „ „ 1000,00
deutsches, echt 1 ., ^ 900,00
künsü l ,, ,, 260,00
)senholzöl 1 .. „ 50,00
„ bois de rose /emelle l ,. ,. 30,00
Rosenöl:
inn k Reimer, Chcm. Fabrik, Holöiiimleii.
Roses Metall siehe „W ismutlegierunge n".
Roslndnllne siehe Artikel „S a f r a n i n e".
Roslrsalz siehe „Zinnverb indunge n".
Rosmarintfl (Oleum Rosmarini). Ätherisches öl, das aus Blättern
Blüten des Rosmarins Roemarinibs officinalis durch Destillation mit
gewonnen wird. Farblos oder schwach gelblich, sp. 0. (bei 15^) 0,900
,915, riecht durchdringend gewin-zig, verharzt an der Luft und wird dick-
ig. Besonders geschätzt ist das italienische, dann folgt das französische,
uf das Dalmatiner, während das spanische und deutsche minder wertvoll
Man benutzt es in der Parfümerie, als Arzneimittel, zur Vertilgung von
[ten, zur Denaturierung von Olivenöl und zu Firnissen.
♦1
r
n
n
9gg Kosolsäurc — Rostschntzmittel.
Rosmarinöl, franz., D. A. IV 1 kg Mk. i.bO
span., D. A. IV 1 , „ 4^
dalmatin., D. A. IV 1 „ , 5,00
Bosolsftnre (Aurin). Konstitution und Darstellung siehe unter ,,0 x y -
t r i p h eny 1 m et h a nf a r bs to f f e"; sie wird auch als Indikator (vgl.
die Artiicel „AI ka 1 i m e tri e** und ,J nd i ka to r en**) verwendet.
Rosolsäurc 1 kg Mk. 7,00
Bowhaar, kttnstl. siehe „Seide, kflnstl.'*
Bösten. Im besonderen versteht man darunter die Erhitzung von Erzen
bis zu einer Temperatur, bei welcher sie noch nicht schmelzen, aber aufge-
lockert und so der Einwirkung anderer Reagentien zugänglich werden. Grossen-^
teils ist auch gleich eine chemische Reaktion mit dem ROsten verbunden, in-
dem nämlich ein Teil der Bestandteile des Erzes durch den Sauerstoff der Luft
oxydiert wird. Aber man kennt auch reduzierende, chlorie-
rende und sulfatisierende Röstungen.
Man nimmt das ROsten in Schachtofen, Flammöfen, Muffel-
Ofen , weiter inRöstOfenmitmechanischenDreh- oder R fi h r-
vorrichtungen vor, aber auch einfach In Haufen oder in Mauer-
gruben, d. h. sogenannten Stadeln.
Röstöfen für Erze und Hfittenprodukte:
Fried. Krapp AktiengiefleUBcbaft Oraaonwerk, Magdeburg-Buckau.
BtatfiTvunnii siehe „D e x t r i n".
Bostsohutsfette, alkalisch reagierende Fettkompositionen, die an
Stelle der früher gebräuchlichen Gemenge aus Talg und Kreide zum Einfetten
blankpolierter Maschinenteile und Werkzeuge als Rostschutz verwendet
werden.
Bostschutzmittel. Das Rosten des Eisens besteht in einer Oxydation
durch den Luftsauerstoff unter gleichzeitiger Einwirkung von HsO; daher rostet
Fe nicht an trockener Luft und ebenso wenig in luftfreiem Wasser. Man bat
aber anzunehmen, dass auch reine Luft (aus O und N bestehend) mit HsO das
Eisen noch nicht zum Rosten bringt, dass vielmehr hierzu noch die COt der
Luft nötig ist. Hierbei bildet sich zunächst Ferrobikarbonat Fe(HCOs)!i, das
weiter in Eisenoxydhydrat Fe9(OH)6 übergeht. Der Rost bildet eine poröse
und hygroskopische Schicht; er schützt nicht die innen liegenden MetaUteile
vor der weiteren Einwirkung der Luft, vielmehr rostet das Eisen immer weiter,
bis es vollständig in Oxydhydrat übergegangen ist. Bemerkenswert ist, dass
sehr kohlenstoff reiches hartes Gusseisen viel weniger leicht rostet als
Schmiedeeisen und Stahl.
Unter. H,0, dem CaO, NaOH, NasCOs — kurz ein COt bindendes -
Mittel beigemischt ist, rostet das Elsen so lange nicht, als diese Stoffe noch
COs absorbieren. Ein ferneres Rostschutzmittel ist das Verzinken (Gal-
vanisieren) des Eisens.
Ferner überzieht man das Eisen mit Email (emailliertes Ge-
schirr) sowie mit verschedenen Metallen, wie Cu, Pb, Ni, Bronze, Ag, Sir
und Zn. Das Zinn schützt vor dem Rosten nur solange, als es in lückenloser
Schicht dem Eisen aufliegt, während es geradezu das Rosten befördert, sol)ald
die Schicht an einer Stelle losgelöst wird. Viel günstiger wirkt das schon
oben erwähnte Galvanisieren des Eisens (vgl. unter „Verzinke n*'),
Indem das Zn namentlich im Wasser befindliches Eisen auch dann — und eben
gerade dann — vor dem Rosten schützt, wenn die Zinkschicht das Elsen nicht
vollständig bedeckt. In diesem Falle wirkt nämlich die Kombination von Fe
und Zn (in Gegenwart von HtO) als galvanisches Element, wobei
Zn als elektropositiveres Metall funktioniert. Am Zn entwickelt sich O, während
am Fe umgekehrt H frei wird und jedes Rosten des Eisens unmöglich macht
Andere Rostschutzmittel bestehen in Anstrichen mit Ölfarbe,
salbenartigen Misctni^gen aus Mineralfarben mit Fetten und Harzen, spirftu-
Rotbeize — Rubidium und Rubidiumverbindungen. 989
Ösen Harzlösungen mit Farben oder ebensolchen Harz-Farbmischungen in Ter-
pentinöl. Ferner ist als Rostschutzmittel das Brünieren des Eisens ver-
breitet, welches in dem Überziehen des Eisens (namentlich der Qewehrlflufe)
mit einer dünnen, festhaftenden Eisenoxydschicht besteht; vgl. den Artikel
,,Metallf är bung". Ein vorzügliches Rostschutzmittel zum Anstrich ge-
winnt man durch Zusammenschmelzen von 50 g Wachs mit 5—20 g Lanolin.
Das D. R. P. 156 441 schützt die Herstellung eines Rostschutzmittels
für Gewehrläufe, welche mit Nitropulver beschossen werden. Das Mittel ist
eine Salbe, welche aus Glyzerin und V a s o g e n (s. d.) unter Zusatz von
Ammoniumkarbonat bereitet wird.
Rostschutzmittel:
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Kocrdlin^er,
Flörsheim a. M.
S. H. Cohn, Farben- u. Lackfabriken, Berlin-
Rixdorf, Gauner Gbausfiec 44/48.
Knauth k Weidinger, Drusden-N.
Rostschutzfarbe Tegolin:
Court k Baur, G. m. b. H., Koin-Ebrcnfeld B 31.
Botbelxe siehe „Tonerdebeize n''.
Rötel siehe „E r d f a r b e n".
Bote rauchende Salpeten&nre siehe „Salpetersäur e'\
Bote« Blotlangrensalz (Kaliumferricyanid) siehe „Ei s en v er b i n -
•dünge n*\
Botfferberel siehe „Lohgerbere i".
Botfifnss. Man versteht darunter kupferreichere Messingsorten
:sowie Bronzen (vgl. die Artikel „Bronze n*' und „Ku p f e r I e g i e -
•r u n g e n**).
Botholz (Fernambukholz* Pernambukholz). Unter
iliesem Sammelnamen geht eine ganze Reihe von Hölzern, die mehreren in
Ostindien und Süd-Amerika wild wachsenden Cäsilpinien entstammen. Man
bezeichnet einige Sorten auch als Brasilienholz, Calffornien-
holz, Nikaraguaholz, Japanholz u. s. w. Die HOJzer kommen
geraspelt, gemahlen oder in Extraktform zur Anwendung; sie enthalten sämtlich
den Farbstoff B r a s i 1 i n , der sich in verd. Alkalien mit karminroter Farbe
löst und unlösliche Metalllacke bildet; bei Oxydation in alkalischer Lösung
ceht das Brasilin in das B r a s i 1 e 1 n über. Man benutzt das' Rotholz in der
Baumwoll- und Wollfärberei für rote und braune Töne, wobei man Baumwolle
mit Tannin- und Tonerdebeize, Wolle mit Chromatbeize behandelt. Auf Baum-
wolle kann man mit Zinnbeizen orangefarbene, mit Eisenbeizen violettgraue,
mit einer Mischung von Eisen- und Tonerdebeizen dunkelpurpurrote Töne er-
zielen.
Apparate zur Herstellung von Rotholzextrakt:
F. H. Mejer, Hannover-Hainhols.
Botlerapparate. Nach den Beschlüssen des V. Intern. Kongr. f. angew.
Chem. Berlin 1903 sollen analytisch gebrauchte, namentlich bei der Unter-
suchung von Futter- und Düngemitteln verwendete Rotierapparate 30—40 Um-
drehungen in der Minute machen.
Botsalz. Man versieht darunter 1. rohes Natriumazetat (siehe
unter „Azetat e'') sowie 2. rohe, durch FeaOs rot sfefärbte Pottasche
(s. d.).
BttbenmelaMO siehe „M e 1 a s s e*'.
Bttbenzuoker (Rohrzucker) siehe „Z u c k e r a r t e n'* und „Zucker-
f a b r i k a 1 1 0 n".
Bubldlnm und BabldlnmTerblndungren. Rubidium. Rb. A. G.
— fö,4. Ist ein, dem K ähnliches silberweisses, weiches Leichtmetall vom
sp. 0. 1,52; Seh. F. 38,5«. Oxydiert sich sofort an der Luft; auf HiO geworfen
verbrennt es mit violetter Flamme. Seine Verbindungen kommen mit denen
des K zusammen vor; namentlich liefert der rubidiumhaltige Stassfurter Kar-
990 Rubin, künstlicher — Rührwerke.
nallit (s. unter ,,Abr a um sa 1 ze") Rb und seine Verbindungen. Das
Metall selbst gewinnt man durch Glühen seines Oxydhydrats RbOH mit Mg
oder AI.
Von den Rubidiumverbindungen ist namentlich der Rubi-
diumalaun RbflSO« . Alt(SOft)s + 24 HtO wichtig, da man mit seiner Hilfe
meistens das Rb von dem sehr ähnlichen K trennt. Der Rubidiumalaun ist
nämlich in HsO ungefähr 6 mal schwerer löslich als Kalialaun. Vom Rubidium-
alaun ausgehend stellt man dann die übrigen Rb*Verbindungen dar.
Rubidiumalaun, je nach Menge 1 kg Mk. 30,00 — 40,00
Rubidium-Alaun:
Ktliwerke, Aichenleben.
Bnbin, kttnatlloher siehe „Korund, künstliche r'*.
Bttbtfl {Oleum Bapae), Fettes Ol, das aus den in Schoten befindliche!]
Samen verschiedener kultivierter Brassica-Pirtenj namentlich des Raps Brassica
Napua und des Rübsens Brassica Bapa gewonnen wird, und zwar presst man
2 — 3 mal warm aus oder man gewinnt das Ol durch Extrahieren; in letzterem
Fall ist das Produkt reiner. Die Wintervarietäten (im Herbst gesät
und im Sommer geerntet) sind Olreicher als die im Frühling gesäten und im
Herbst geernteten Sommervarietäten.
Das rohe Rüböl kann auf verschiedene Weise gereinigt werden, z. B. ge-
schah dies früher vielfach durch Behandeln mit Wasserdampf bei 120* und
Schütteln mit Sodalösung. Jetzt rührt man das Ol zur Raffinierung mit 1 %
konz. HtSOi durch, lässt klären, setzt 50* warmes Wasser und schiiesslicb
etwas Kalkmilch zu, rührt gut durch und zieht das Ol nach 8 — 14 tägigem
Stehen ab.
Dickflüssiges, gelbes bis braungelbes, unangenehm riechendes und
schmeckendes Ol, das bei — 3* talgartig wird. Sp. O. des rohen RübOls
(bei 15°) 0,914—0,917, des raffinierten 0,913—0,915. Verseif ungsza hl des
rohen 01s 172—180, des raffinierten 174—180; Jodzahl beim rohen 97—105,
beim raffinierten Ol 100—108. Man benutzt es als BrennOl und Schmieröl,
weniger ausgedehnt in der Seifenfabrikation. Frische, unraffinierte Rflböle
werden, nachdem ihnen durch starkes Erhitzen und Eintauchen einer Zwiebel
in das heisse Ol der unangenehme Geruch und Geschmack genommen ist, in
einzelnen ländlichen Gegenden als Speisefett benutzt.
Rüböl, z. Z. ab Hamburg % kg Mk. 60,W
Rüböl :
Obem. Fabr. FlSnhehn, Dr. H. Noerdlinger FlOrtheim a. M. (wasserlöslich).
Einrichtungen für Rüböl-Fabriken:
Fried. Krupp AktienKesellachaft GruBonwerk, Magdeburg-Buckau.
Btihrwerke.
I. Rührwerke für die Technik.
Vgl. hierzu den Artikel „A u t o k 1 a v e n**.
Dampfstrahl-Rührgebläse nach Körting zur kräftigen Umrühnmg sowie
zum Mischen von Flüssigkeiten, zum Aufrühren suspendierter Körper u. s. w. Die
Wirkung beruht auf der Benutzung eines Dampfstrahls, der Luft ansangt und diese
von unten in die Flüssigkeit eintreibt.
Für Behälter von einem Inhalte von . 1 — 2
Geringste Weite des Dampfrohres . . 25
„ „ der Luftröhren . . ÖO
Preis des Apparates ohne Mantel . . 50,00
„ „ Dampfventiles 11,50
Die Luftröhren werden zweckmässig mit 10 mm weiten, schräg nach unten gerichtetes
Löchern versehen, deren Gesamtquerschnitt gleich dem doppelten Querschnitt
der fUr die einzelnen Gebläse angegebenen Luftrohre ist
Rührwerke von Eisen, benutzbar in zementierten Gruben von kreisrunder Form,
zum Einschlämmen von Ton, Kreide u. s. w., bestehend aus einer unten auf Spur-
zapfen, oben in Hals&agem laufenden Achse, an der eine Anzahl Rührstangea
2-4
4-8
8—16 cbm.
30
40
50 mm.
ÖO
100
120 ,
75,00
100,00
175,00 Mk.
14,00
l-,00
25,00 ,
Rundbrecher. 991
tragender Arme befestigt ist. Die Bewegung des Vorgeleges wird durch Kamm-
räder auf die Achse übertragen.
urchm. der Grube 4000 5&00 mm.
icfe der Grube 1900 2300 „
urchm. der Riemenscheibe 1600 1600 „
reite „ „ 200 250 .,
ouren des Vorgeleges i. d. Min. . . 75 60
ewicht 4ö00 5500 kg.
reis 3200 3475 Mk.
hrwerk aus Ton mit teilbarer, den Deckel abdichtend durchdringender Welle:
essel aus Ton, 300 1 Inhalt Mk. 50,00
•eckel dazu „ 20,00
ompl. Rührwerk „ 20,00
Kompl. Mk. 90,00
hrwerk aus Steinzeug, bestehend aus :
Fessel aus Steinzeug, 200 1 Inhalt, mit geschliffenem Flansch .... Mk. 85,00
Deckel mit geschliff. Flanschrand, mit Gasaustrittstutzen, Mannloch-
stutzen mit aufgeschliff. Deckel sowie Rührerstutzen mit Stopfbüchse „ 30,00
.ührer (Platten- oder Schraubenform) „ 15,00
Kompl. Mk. «0,00
. Rührwerke für das Laboratorium.
hrkessel aus Gusseisen; innen emaillierte und mit Rührwerk versehene
Papinsche Topfe:
ihalt 1,75 2,75 4 7 9 14 1.
reis 17,50 18,50 20,00 22,50 25,00 H0,00 Mk.
ntrifugalrührer nach Witt:
lit Nickelhülse und Holzrollen Stück Mk. 4,00
„ Glashülse „ „ „ „ 2,50
h r e r nach Priesemuth, von Glas „ „ 8,00
iralrührer nach Meyerhoffer „ „ 2,00
hrvorrichtung, bestehend aus Rabescher Turbine, Zentrifugal-
ührer, Stativen und Klemmen kompl. „ 30,00
hrwerk, um in zwei Gelassen gleichzeitig zu rühren, kompl. mit
Turbine, schweren Stativen, Klemmen und zwei Zentrifugalrührern mit
^ickelhülse „ 45,00
hrwerke lUr 6 Gefösse (ohne Rührstäbe), geeignet für Motor- und
iandbetrieb Stück „ 50,00
EU R ü h r s t ä b e mit Doppelflügel „ „ 0,60
Rührwerke:
rke, 0. m. b. H.» Mannhelm- Waldhof. Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Wpim-
brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Motoren dazu: Strasse 66/67.
-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Rührwerke und RUhrkessel aus Metall:
!arl Eckelt, Berlin N. 4. | Volkmar Hinig & Oo., Heidenau-Dresden.
Rührwerke und Rührkessel aus Steinzeug:
te Ton- n. Steinaeug- Werke, Aktiengesdl- Deutsche Rteinzeugwarenfabrik, Friedrlchsfcld
:, Berlin-CSiarlottenburg, Berllnerstr. 28. in Baden.
Oesterreichischer Verein, Aussig a. E.
Rührwerke (Bekleidunjir solcher mit Hartgummi):
:iouth, Rhein. Gummiwarenfabrikro. b.U., KOln-Mippes.
Bum&ther:
mann, Leipxig-Lindenau.
Bumessenz:
mann, Leipzig-Lindenau.
Bundbreoher. Zerkleinerungsmaschine zur Herstellung von Schotter
<ies aus Gesteinen, zur grobkörnigen Zerkleinerung von Erz u. s. w. Die
lart des Rundbrechers besteht darin, dass ein auf stehender Spindel an-
Ineter kegelförmiger Brechkörper in einem trichterförmigen Brechrumpfe
992 RuQdbreclier.
eine kreisende Bewegung ausfahrt. Der Brectirumpf bildet das Mittelstack
eines kräftigen, dreiteiligen Gehäuses und Ist mit zwei aufeinander Besetzten
Futlerringen aus Hartstahl bekleidet. Die Arbeitsflache des ebenfalls aus
Hartstahl gefertigten Brechkegels ist gerippt (s. Abbildung).
Im Oberteil des OehSuses bcinden sich drei EinwurfOffnungen ffir das
Brechgut und ein Gleitlager, iu dem der kugelförmige Kopf der stählernen
Spindel gelenkartig geführt wird.
Das Unterteil des Gehäuses enthält das Spurlager und ein Winkelrader-
paar fDr den Antrieb der Spindel, sowie eine schräge, mit Hartgussplatten
belegte Rutsche für das gebrochene Gut.
Bundbrechtr 1.
In der Fussplatte des Gehäuses ist eine RotgussbDchse gelagert, auf
deren oberes Ende das wagerechte Winkelrad aufgekeilt ist In der exzentri-
schen und gegen die Senkrechte etwas geneigten Bohrung der Rotgussbflchse
ist das untere Ende der stehenden Spindel mit etwas Spiel gelagert, so dass
bei der Drehung der BDchse das untere Ende der Spindel Im Kreise herum-
sefQhrl wird, wahrend das obere Ende im Kugellager beweglich ist Die
Achse der Spindel beschreibt also einen Kegelmantel. Infolgedessen macht
auch der Brechkegel im Brechrumpf eine kreisende Bewegung, bei welcher
der Spalt zwischen beiden bald verengt, bald erweitert und das Im Rumpfe
befindliche Brechgut zerkleinert wird.
Das Brechgut fällt bei der Bewegung des Kegels im Rumpfe von selbst
nach und gleitet, nachdem es allmählich auf die gewBnschte StUckgrOsse zer-
kleinert ist, durch den von Kegel und Rumpf gebildeten Spalt auf die Rutsche.
Die zulässige OrOsse der aufzugebenden Stucke richtet sich nach den
Abmessungen der Einwurfsfiffnungi^n, die StückgrOsse des gebrochenen Gutes
Rundbrecher.
99S
nach der Weite des vorerwähnten Spaltes, die sich durch Heben oder Senken
der Spurplatte der Spindel in gewissen Grenzen verändern lässt
Der Antrieb erfolgt durch eine lose Schwungrad-Riemenscheibe, die mit
der in Ringschmierlagern laufenden Vorgelegewelle in der Weise gekuppelt
wird, dass der Brechstift eines auf letzterer sitzenden ausrückbaren Mit-
nehmers in die Nabe der Riemenscheibe eingreift. Der Brechstift dient zu-
gleich zur Sicherung gegen etwaige, infolge Überfüllung des Brechers oder
aus anderer Ursache eintretende Brüche.
Grösse No.
1
2
3
4
Grösse der Einwurfsöfinungen . mm
130 X 300
150x350
175x380
200x450
Durchmesser der Riemenscheibe „
500
600
700
800
Breite der Riemenscheibe ... „
190
220
270
320
Umdrehungen der Riemenscheibe
1
in der Minute
i 475
1
1
450
425
400
Kraflbedarf bei mittlerer Beanspruchung
etwa PS. !
! 8-10
12-15
16-20
20-30
Stündliche Leistung an zerkleinertem
'
'
Gestein von etwa 60 mm Grösse
3500
5000
9000
13000
etwa kg >
1 bis 5500
bis 8000
bis 15000
bis 21000
Raumbedarf 1 ¥^' ....ml
der M.«=hme \ ^^^- \ [ \ [l
2,2
1,2
2
2.5
1.4
2,3
2,9
1.6
2,7
3,2
2
3.1
Gewicht der Maschine. . . etwa kg
2700
4000
7000
10500
Preis der Maschine, der Ankerbolzen
1
und -Platten Mk.
2300
3000
4900
7350
(Preise unverbindlich.)
Grösse
No.
mm
r
r
Grösse der Einwurfsöfinungen .
Durchmesser der Riemenscheibe
Breite der Riemenscheibe . . .
Umdrehungen der Riemenscheibe
in der Minute
Kraflbedarf bei mittlerer Beanspruchung
etwa PS.
Stündliche Leistung an zerkleinertem
Gestein von etwa 60 mm Grösse
etwa kg
Länge • • . . m
Breite „
Höhe ......
Gewicht der Maschine . . . etwa 1^
Preis der Maschine, der Ankerbolzen
und -Platten Mk.
250 X 500
900
Raumbedarf
der Maschine
370
375
30^-40
22000
bis 28000
3.4
2,4
3,6
15000
9750
280 X 600
1000
420
350
40-60
27000
bis 40000
3,7
2,6
4.1
20000
12800
350 X 750
1150
470
350
60-100
45000
bis 80000
4
3,2
4,8
30000
18600
8
450x1050
IHOO
520
350
100—150
90000
bis 110000
4,3
3,4
5,1
43000
25500
(Preise unverbindlich.)
Ein neuer Rundbrecher der Bauart Symons (s. umstehende Abb.) besteht im
wesentlichen aus einem BrechkeRel, dessen Schwerpunktachse um die Mittel-
linie einer in der Mitte der Maschine stehenden kräftigen Säule kreist, einem
starken Gehäuse mit hohlkeRelfOrmif^em Brechrumpf und den nötigen An-
triebsteilen. Der Brechkegel ist durch einen Federkeil mit einer zylindrischen
Büchse verbunden, die sich mit einem an ihrem unteren Ende vorgesehenen
Flansch gegen einen festliegenden Qrundring stützt und oben gegen einen
AbschluBring stößt. Mittels zweier auf dem Büchsenflansch aufliegender Trafl^-
Blficher VII. 63
QQi Rundbrecher,
kdle und einer von auBen stellbaren Druckschraube kann die Laee des Brech-
kecels auf der Büchse geändert und somit die Weite des Brechspalts einKe-
stellt werden. Der Brechkenel init seiner Büchse sitzt auf einer langen
Kusseisernen, aussen und innen mit Weissmetall bekleideten Hülse, die mit
einer ausser der Mitte liegenden Bohrune auf der Mittelsäule des Rund-
brechers drehbar angeordnet ist und an ihrem unteren Ende ein Antriebs-
kegelrad traet. Das Gehäuse des Rundbrechers bildet in seinem oberen TwI
den hohlkeKelförmitcen, mit auswechselbaren Brechplatten ausgestatteten
Brechrumpf. Der untere zylindrische Teil tragt mit mehreren Armen eine
Nabe zur Lagerunic für die MitlelsSule, die exzentrische Hülse und den Orund-
ring der Büchse des Brechkegels. Das Gehäuse wird bekrönt von einem
trichterförmiR ausgebildeten Kranz mit einer Nabe und zwei Armen, die zwei
grosse Öffnungen zum Aufgeben der zu zerkleinernden Stoffe freilassen. Ge-
häuse und Kranz werden von der Mittelsäule mittels Doppelmuttern zu-
Kundbrecber II.
sammeng ehalten und sind ausserdem durch Flanschenschrauben miteinander
verbunden. Der Antrieb geschieht durch Kegelzahnrader; die wagerechle
Voigelege welle, welche in sehr langen Lagern läuft, trägt die als Schwungrad
ausgebildete Riemenscheibe. Für gute Schmierung des Rundbrechers wird
durch eine von der Vorgelegewelle angetriebene Pumpe gesorgt, welche Ot
aus einem Behälter saugt und zwischen die sich bewegenden Flächen drückt,
von wo es dem Behälter wieder zufliesst. Sämtliche Lager sind staubdicht
abgeschlossen. Die zu zerkleinernden Stücke werden in Grössen, die sich
nach der Weite der Einwurfsöffnungen Im Kranze richten, dem Rundbrecher
aufgegeben und auf dem Wege durch den vom Brechrumpf und Brechkegel
begrenzten Hohlraum zerkleinert. Das zerkleinerte Gut fällt durch den Spalt
und wird durch eine am Gehäuse angebrachte Auslauf schurre ausgetragen.
Die Feinheit des Erzeugnisses richtet sich nach der Weite des einstellbaren
Auslauf Spalts.
1. a. harten Stoffen:
Ruadkolben — Russ. 995
Bundkolben siehe ,,K o 1 b e n".
&11S8 (Kienruss, Lampenschwarz). Man versteht darunter die bei
unvollkommener Verbrennung organischer Substanzen in höchst fein verteilter
Form abgeschiedene unreine Kohle. Den Kienruss (Holzruss) gewinnt man
aus harzreichem Holz oder Harzabfällen, indem man sie bei beschränkter Luft-
zufuhr verbrennt und die russfQhrenden Dämpfe durch Kammern oder Säcke
leitet. Den grössten Teil Russ gewinnt man jetzt in besonderen Russbrenn-
apparaten aus Kolophonium, Pech, Teer, TeerOlen u. s. w. Eine besonders
feine Russsorte ist der Lampenruss, auch Olschwarz genannt; man
erhält ihn aus Ölen oder Kampfer, die ohne oder mit Docht verbrannt werden
und über deren Flamme gekühlte Metallzylinder rotieren. Der auf den Zylin-
dern abgeschiedene Russ wird durch Schaber oder Bürsten abgestrichen.
Ferner gewinnt man Russ aus dem Gasteer, worin er bis zu 30 % und
mehr vorkommt, durch Filtration des vorher durch ölzusatz verdünnten Teeres.
Der so gewonnene Russ dient zur Fabrikation von Kohlenstiften und 'Elek-
trodenkohlen.
Sehr grosse Russmengen stellt man durch unvollkommene Verbrennung
aus Tran, Mineralöl, Harzen u. s. w. dar, neuerdings namentlich auch aus
Azetylen und in Amerika aus Erdgas; die Materialien werden in geeigneten
Lampen oder auch ohne solche in Schalen verbrannt.
Von den vielen Patenten, die sich auf die Gewinnung von Russ beziehen,
seien nur folgende neue genannt:
Nach dem D. R. P. 132 836 erhitzt man Azetylen mit einem Halogen-
substitutionsprodukt der Kohlenwasserstoffe oder man bringt ein Karbid mit
einem der erwähnten Substitutionsprodukte in glühendem Zustande zusammen.
Hierbei gewinnt man einerseits fein verteilten Kohlenstoff und anderseits Ha-
logenwasserstoffsäuren oder deren Salze.
Nach den D. R. P. 127 467 und 138 940 stellt man Russ dadurch her,
dass man Teer oder andere kohlenstoffhaltige Stoffe unter Durchleiten von
erwärmter Pressluft destilliert und die mit der Luft gemischten Dämpfe ohne
Kondensation zu Russ verbrennt.
Zweifelhaft erscheint bis jetzt die praktische Brauchbarkeit des D. R. P.
141 884, wonach man in bekannter Weise die endothermischen Eigenschaften
des Azetylens und namentlich seine Zersetzung unter Druck für die Erzeugung
von amorphem Kohlenstoff nutzbar machen kann. Hierbei hielt man es für
nötig, die Luft aus dem zur Azetylenzersetzung dienenden Behälter vorher zu
entfernen, während nach der vorliegenden Erfindung dies unnötig ist, wenn im
Zersetzungsgefässe ein entsprechender Druck von etwa 4 Atm. herrscht. Man
kann zur Verbesserung der Qualität des zu erzielenden amorphen Kohlenstoffs
dem zu zersetzenden Azetylen einen gasförmigen exothermiscfaen Kohlen-
wasserstoff oder eine Mischung solcher Gase (Methan, Äthan, Steinkohlengas
u. s. w.) zusetzen, welche einen Teil der frei werdenden Energie aufnehmen
und dabei in ihre Elementarbestandteile zerfallen.
Interessant ist das Verfahren von A. Frank, wonach man Gemische von
Azetylen mit CO oder COt zur Verbrennung bringt; die Reaktionen ent-
sprechen, je nachdem, ob CO oder COs benutzt wird, den Gleichungen:
CH, + CO = 3 C + H,0
2 C,H, + CO, = 5 C + 2 H,0.
Die Reaktion geht am besten in geschlossenen Stahlgefässen mit einem
Anfangsdruck von 6 Atm. und einem Explosionsdruck von 125 Atm. durch
elektrische Zündung vor sich. Der Russ ist stark färbend und deckend, spezi-
fisch schwer und leitet Wärme und Elektrizität gut.
Das D. R. P. 157 542 bezweckt die Herstellung von Russ aus Naphtalin,
indem man dieses nach der Verflüssigung in Dochtlampen verbrennt. Um hier-
bei Sublimation zu verhindern, ist die Dochthülse mit Wasserkühlung ver-
sehen. Die Verschmelzung geschieht in einem mit der Lampe verbundenen
Die D.R. P. 194 301. 194 939 und 212 345 betreffen Verfahren zur Russ-
erzeugung durch Zerlegung von Kohlenwasserstoffen, und die D. R. P. 198 646
63*
996 Ruthenium — SachvexstSiidlge, GebtUuren fttr.
und 201 262 schützen Apparate zur Russerzeugung durch Dissozia^tion ge-
eigneter Gase.
Russ, schwedischer •/© kg Mk. 16,00— 21,00
Kienruss, je nach Qualität «/o ;, „ 40,00— 55,00
Lampenruss, je nach Qualität % „ „ 160,00—420,00
Russanlagen:
Willy lianger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
Batbeninm. Bu. A. O. = 101.7. Gehört zu den Platinmetalleo
(s. d.) und findet sich sowohl im Platinerz als namentlich im Osmiridium.
Sp. G. 12,26, sehr spröde, in grösseren Mensen selbst im Knallgasgeblflse un-
schmelzbar (schmilzt nach Osmium am scnwersten)» Reines Ru wird von
Königswasser nur sehr schwer zu RusCl« gelöst.
Ruthenium, Pulver lg Mk. 18,00
, geschmolzen ^S« 1B,50
„ Schwamm lg, 18,00
Rutbeniumchlorid ISn ^»^
Ruthenium: . .
Wmbm WwfMch 9t de., Offohich a. M.
S.
Sabromin, ist das Calciumsalz der Dibrombehensäure Ca(CssH«iBrsOt)9.
Es ist ein weisses, geruch- und geschmackloses Pulver von neutraler Reak-
tion, unlöslich in H2O, Alkohol, Äther und Azeton, löslich in Benzol, Ligroin
und Tetrachlorkohlenstoff. In der Zusammensetzung entspricht es dem
S a j o d i n (s. d.) trad dient medizinisch als gutes Bromprfiparat.
teocbarln siehe „Süssstoffe, künstliche'*.
Saccharin in allen Sorten und Stärken:
SBOcharin-Fabrik, Akt.-Ge8. Torm. FtUberf, List A Oo., Stlbke-Wciteihfliai a. BUm.
Saoohaiiineter siehe „P o I a r i s a t i o n*'.
Saooharose (Rohrzucker) siehe „Zuckerarte n".
Saoohamm siehe „Zuckerarte n".
Saeohaxum amylacenm siehe „Starkezucker".
Baooliamm Laotl« siehe „M i 1 c h z u c k e r".
SaohTentändigre, Gebtthren für. Es ist zu unterscheiden, ob der
Chemiker als Sachverständiger oder nur als „sachverstän-
diger Zeuge" vor Gericht gezogen wird; in letzterem Falle stehen ihm
nur die Gebühren eines Zeugen zu.
Die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Gebühren für Sachver-
ständige und Zeugen seien hier im Auszug wiedergegeben:
§ 2. Der Zeuge erhält eine Entschädigung für die erforderliche Zeit-
versäumnis im Betrage von 10 Pf. bis Mk. 1,00 auf jede angefangene
Stunde.
Die Entschädigung ist unter Berücksichtigung des von dem Zeugen ver-
säumten Erwerbes zu bemessen und ftlr jeden Tag auf nicht mehr als
zehn Stunden zu gewähren.
6 3. Der Sachverständige erhält für seine Leistungen eine Vei^tnng
nach Massgabe der erforderlichen Zeitversäumnis un Betrage bis zu
Mk. 2,00 auf jede angefangene Stunde.
Safflor — Safranine. 997
« Die Vergütung ist unter Berücksichtigung der Erwerbsverhflltnisse des
Sachverständigen zu bemessen und für jeden Tag auf nicht mehr als zehn
Stunden zu gewähren.
Ausserdem sind dem Sachverständigen die auf die Vorbereitung
des Gutachtens verwendeten Kosten, sowie die für eine Untersuchung
verbrauchten Stoffe und Werkzeuge zu vergüten.
§ 4. Bei schwierigen Untersuchungen und Sachprüfungen ist dem
Sachverständigen auf Verlangen für die aufgetragene Leistung eine Ver-
^tung nach dem üblichen Fteise derselben und für die ausserdem statt-
findende Teilnahme an Terminen die im § 8 bestimmte Vergütung zu
gewähren.
§ ö. Als versäumt gilt für den Zeugen oder Sachverständigen auch
die Zeit, während welcher er seine gewöhnliche Beschäftigung nicht
wieder aufnehmen kann.
S 6. Musste der Zeuge oder Sachverständige ausserhalb seines
Au/endialtsortes einen Weg bis zur Entfernung von mehr als 2 km
zurücklegen, so ist ihm ausser den nach §§ 2l>is ö zu bestimmenden
Beträgen eine Entschädigung für die Reise und für den durch die Ab-
wesenheit von dem Aufenthutsorte verursachten Aufwand nach Massgabe
der folgenden Bestimmungen zu gewähren.
§ 7. Soweit nach den persönlichen Verhältnissen des Zeugen oder
Sacliverständigen oder nacn äusseren Umständen die Benutzung von
Transportmitteln für angemessen zu erachten ist, sind als Reiseentschäougung
die nach billigem Ermessen in dem einzelnen Falle erforderlichen Kosten
zu gewähren, in anderen Fällen betragt oie Keiseentächadigung für jedes
angefangene Kilometer des Hinweges und des Röckweges 5 rf.
1 9. Musste der Zeuge oder Sachverständige innerhalb seines
Au&nthaltsortes einen Weg bis zu einer Entfernung von mehr als 2 km
zurücklegen, so ist ihm für den ganzen zurückgelegten Weg eine Reise-
entschädigung nach den Vorschriften des § 7 zu gewähren.
§ 16. Die Gebühren der Zeugen und Sachversändi^en werden nur
auf Verlangen derselben gewährt. Der Anspruch erlischt, wenn das
Verlangen binnen drei Monaten nach Beendigung der Zuziehung oder
Abgabe des Gutachtens bei dem zuständigen Gericht nicht angebracht
wird.
§ 17. Die einem Zeugen oder Sachverständigen zu gewährenden
Beträge werden durch das Gericht oder den Richter, vor welchem die
Verhandlung stattfindet, festgesetzt
Safllor. Die getrockneten, dunkelrotgelben Blumenkronen des in
verschiedenen Ländern angebauten Safflors (Färberdisteln) Cartha-
mus tinctorius enthalten einen löslichen gelben und einen unlöslichen roten
Farbstoff; nur der letztere, das Karthamin (Karthaminsäure), wird be-
nutzt. Er kommt teils in Wasser aufgeschwemmt als Safflorkarmin,
teils nach dem Trocknen des Teiges als Tassenrot oder Tellerrot in
den Handel. Früher zum Rotfärben von Baumwolle, Wolle und Seide benutzt,
ist er jetzt durch die Teerfarbstoffe fast ganz verdrängt, dient aber noch zur
Herstellung roter Schminke.
Safflor ist auch eine Kobaltfarbe; vj^rl. „Kobaltfarben".
Safran. Die getrockneten Blütennarben des Safrans Orocus sati-
vus; sie enthalten einen gelben Farbstoff, das C r o c i n. Man benutzt den
Safran nur noch zum Färben von Nahrungs- und Oenussmitteln (sowie als Ge-
würz).
Safranine. Die Safraninfarbstoffe sind Teerfarbstoffe, welche zu den
Azinfarbstoffen(s. d.) gehören und wie diese die chromophore Gruppe
enthalten.
998 Safranine.
In den eigentlichen Safraninen sind 4 N-Atome vorhanden und minde-
stens 3 Kohlenwasserstoffkerne. Diese Farbstoffe entsprechen dem Schema
' OR . NRj oder ClRiN : R<kt>R • NR> und entstehen durch Kon-
R,N.R<f|
i
HsN
V^
densation eines I n d a m i n s (s. d.) mit noch einem primären Monamin. Zur
DarsteUung kann man ein Indamin mit einem primären Amin erhitzen oder ein
p-Diamin mit 2 mol. von Basen (davon eine primäre) oxydieren, ferner ein
p-Diamidodiphenylamin (oder eine diesem analoge Verbindung) zusammen mit
einer primären Base oxydieren; schliesslich entstehen Safranine bei der Ein-
wirkung von Aminen auf Amidoazokörper, indem letztere hierbei In p-Diamin
und Monamin zerfallen. Der einfachste hierher gehörige Farbstoff, den man
durch Oxydation von 1 mol. FaraphenyJendiamin mit 2 mol. Anilin durch
KsCrgOr oder MnOs und Essigsäure gewinnt, ist das P h e^n o s a f r a n i n:
dessen Homologes das eigentliche Safranin ht.
y\y \y/\ Letzteres, der Konstitution nach Tolusafraninchlorid
' ' ^ I NH.(CH,)C6H8<5>C6H2(CH,)NH8,
Cl wird jetzt nur noch durch Oxydation gleicher Mole-
küle p-Toluylendiamin und o-Toluidin und Kon-
densation des so erhaltenen Indamins mit Toluidin
\^y (bezw. Anilin) dargestellt. Diese Methode, welche
PhenoM^nin ^ur technischen Darstellung der Safranine ausschliess-
lich üblich ist, beruht also, wie schon oben bemerkt,
auf der Oxydation von 1 mol. p-Diamin mit 2 mol. Monamin.
Man erhält das betreffende Basengemisch durch Reduktion von Amido-
azokörpern: Gewöhnlich stellt man aus o-Toluidin durch Einwirkung von
NaNOfl -f- HCl ein Gemisch von Amidoazotoluol und o-Toluidin her und er-
hält daraus durch Reduktion mit Zinkstaub oder Fe und HCl ein Gemisch von
1 mol. p-Toluylendiamin -I- 2 mol. o-Toluidin. Das Gemisch wird in ver-
dünnter, mit CaCOs neutralisierter Lösung durch Kochen mit KsCrsO? oder
MnOs oxydiert, wobei das zunächst entstehende Indamin mit dem überschüs-
sigen Monamin zu Safranin kondensiert wird. Das Tolusafranin wird haupt-
sächlich in der Baumwollfärberei benutzt, und zwar erzeugt man damit unter
Zusatz gelber Farbstoffe scharlachrote, dem Türkischrot ähnliche, aber un-
echtere Töne.
Erwähnt sei, dass der erste technisch dargestellte Anilinfarbstoff, das
M a u V e i n , ein phenyliertes Tolusafranin ist.
Im einzelnen scheidet man die Safranine wohl noch in Benzosafra-
n i n e und Naphtosafranine. Zu den letzteren gehört z. B. das M a g -
dalarot (Naphtalinrot), welches man durch Erhitzen von a-Amido-
azonaphtalin mit a-Naphtylamin erhält.
Die sogenannten Aposafranine unterscheiden sich von den Safra-
ninen durch den Mindergehalt einer Amidogruppe und sind deshalb schwächer
basisch als diese. Das einfachste Aposafranin HtN. CeHs<^| yC6H4 ent-
L
iHs
steht durch Kochen der primären Diazoverbindung des Phenosafranins mit
Alkohol. Zu den Aposafranlnen gehören die früher den I n d ul i n e n (s. d.)
angereihten Rosinduline und Isorosinduline, welche als Ana-
loge des Aposafranins anzusehen sind. Bei den Rosindulinen wie den Isoros-
indulinen ist ein Benzolrest durch einen Naphtalinrest ersetzt. So hat das
einfachste Rosindulin die Formel: NH : CioH5<;j5>C«H4, während beim
CoHr,
Safransurrogat — Sälen. 999
Isorosindulin die Konstitution: HN : CeH8<j5>CioHi ist, d.h. hier ist
die NH-Gruppe am Benzolrest verblieben, während die anderseltige Benzol-
gruppe durch die Naphtalingruppe ersetzt ist.
Safransurroffat siehe „A n t i n o n n i n".
Safrol. Eine für die Riechstoffindusfrie neuerdings sehr wichtig ge-
wordene Verbindung von der Konstitution.
/CHj.CH :CH, (l)
CeHs^O-^^u (3) . Es findet sich im Kampferöl,
Sassafrasöl, SternanisOi u. a. m.; aus dem Sassafrasöl gewinnt man durch
Abpressen in der Kälte oder durch Destillation 90 % Safrol. Es bildet eine
farblose oder schwach gelbliche Flüssigkeit vom S. P. 233^; beim Abkühlen
erstarrt es zu einer Kristallmasse, die erst bei + 11® schmilzt. Es riecht nach
Sassafrasöl, an dessen Stelle es auch verwendet wird. Hauptsächlich dient es
:ur Darstellung von Isosafrol (s. d.) bzw. von Piperonal (s. d.).
Safrol 1 kg Mk. 3,00
Saftfarben. Man bezeichnet so alle in Wasser löslichen Qummifarben,
Ije den Untergrund durchscheinen lassen (lasieren); vgl. „Aquarell-
a r b e n**.
Saftrelb (Schflttgelb). Pflanzenfarbstoff, der aus den Qelbbeeren
s. d.), d. n. den im halbreifen Zustande gesammelten und getrockneten Beeren
lehrerer Arten von Kreuzdorn (Rhamnus) gewonnen wird; namentlich
ind die persischen Kreuzbeeren geschätzt. Das in den Beeren ent-
altene Glykosid Xanthorhamnin spaltet beim Behandeln mit ver-
3nnten Säuren den eigentlichen gelben Farbstoff Rhamnetin ab.
Das Schüttgelb ist ein in der Malerei verwendeter Farblack, zu dessen
ewinnung man eine Qelbbeerenabkochung mit Alaunlösung versetzt und
nn durch Kreide den gelben Tonerdekalk fällt.
Saftffrtln. Eine eingedickte Abkochung unreifer deutscher O e 1 b -
; e r e n , der etwas Alaun und Indigokarmin zugesetzt ist.
Sajodin = Calciumsalz der Monojodbehensäure, die aus der Erukasäure
s Rfiböls durch Anlagerung von Jodwasserstoff entsteht.
Es hat die Zusammensetzung (C92Hu09j)9Ca und bildet ein farbloses, ge-
;h- und geschmackloses, in HsO unlösliches Pulver mit einem Oehalt von
% J.
Man gibt es als gutes, keine schädlichen Nebenwirkungen zeigendes Jod-
parat innerlich bei verschiedenen Krankheitszuständen in Tagesdosen
1—3 g.
sajodin D Mk. 1,00; H Mk. 9.76
„ in Tabletten (0,5 g) 20 Stück „ 1,20
Salazetol = Azetolsalizylsäureester. CeH4(OH)COfCH2COCH,. Durch
tzen von Monochlorazeton mit Natriumsalizylat erhalten.
Farblose, schwach bitter schmeckende Kriställchen vom Seh. P. 71*,
ver löslich in HsO, leichter in Alkohol und ölen. Man verordnet es an
e von Natriumsalizylat bei Gelenkrheumatismus, und zwar in Tagesgaben
2—4 g.
ilazctol H Mk. 9,00; 1 kg Mk. 85,00
Salben (Unguenia). Zum äusseren Gebrauche bestimmte Arzneimittel
butterartiger Beschaffenheit.
Salbeninühlen:
itcraann, Berlin X. 3ü, Sprcugelstr. 15.
Sälen« Gemisch gleicher mol. von Methyl- und Athylglykolsäureester
alizylsäure.
1000 Salenal — Salizylsäure.
Ölige Flüssigkeit, die als solche oder in Verdünnung mit Alkohol als Ein-
reibung bei rheumatischen Erkrankungen dienen soll.
Salcn . H Mk. 3,80; 1 kg Mk. 35.00
OefleÜBdiaft fflr Chcmiadie Industrie, BaBel.
Salenal. Salbe mit 33% % Sälen, wird äusserlich bei Rheumatismus
angewandt.
Sallbromin = Dibromsalizylsäuremethylester. CJitBrfl(OH)COtCHs.
Pulver, unlöslich in H9O, lOsüch in Alkalien. Man verordnet es als Antirheuma-
tikum und Antipyretikum.
Salloylaftnre siehe „S a 1 1 z y 1 s ä u r e".
Salloylafturemethylester siehe „Salizy Isäureester^
Ballmentliol. Salizylsänreester des Menthols, bildet eine hellgelbe,
angenehm riechende Flüssigkeit, die äusserlich und innerlich als Antisepti-
kum, Beruhigungsmittel gegen Zahnschmerz, Rheumatismus u. s. w. an-
gewendet wird.
8allp3nin (Antipirinuin sdlicylicum). Zur Darstellung erwSrmt man
Antipyrin und Salizylsäure in entsprechendem Verhältnis auf dem Dampfbade;
die Masse schmilzt zu einer Öligen Flüssigkeit, die nach dem Erkalten fest
wird. Zur Reinigung kristallisiert man das Salz aus Alkohol um.
Färb- und geruchloses Kristallpulver vom Seh. P. 92^, schwer lOslich in
kaltem, leichter in heissem HsO, ziemlich leicht lOslich in Alkohol und in
Äther, leicht lOslich in Chloroform. Man verordnet es als Antipyretikum und
Antineuralgikum.
Salipyrin H Mk. 2,60; 1 kg Mk. 24,00
Sallt = Salizylsäurebornylester. CioHirO . CO . CeH« . OH. ölige
Flüssigkeit, unlöslich in H2O, wenig lOslich in Glyzerin, in jedem Verhältnis
lOslich in Alkohol, Äther und in ölen. Man verordnet es medizinisch bei
rheumatischen Erkrankungen und Ischias, und zwar wird es von der Hand aus
dem KOrper zugeführt; die Einreibung besteht aus etwa gleichen Teilen Salit
und Olivenöl.
Salit „Hcyden" H Mk. 2,20; 1 kg Mk. 20,00
Salizylflapen (vgl. „Sapene")- Sapen mit 25% Salizylsäure, wird
bei Gelenkrheumatismus, Ischias, Gicht, Neuralgien u. s. w. eingerieben. Die
Erfolge solleni ausgezeichnet sein.
Sallzylafture (o-Oxybenzoesäure; Acidum sdlicylicum).
CaHUOH) . COfH.
Findet sich teils frei, teils in Form ihres Methylesters in verschiedenen Pflanzen-
teilen, wird aber technisch ausschliesslich synthetisch, und zwar aus Phenol-
natrium mit COs, dargestellt: Zunächst sättigt man Phenol mit Atznatron und
setzt das erhaltene Phenolnatrium nach dem Trocknen bei gewöhnlicher Tem-
peratur solange der Einwirkung von trockener COs aus, als noch Absorption
stattfindet. Hierbei entsteht zunächst Phenylnatriumkarbonat, entsprechend
der Gleichung: CgHö . ONa + COi = CeHsO . COiNa. Wird letzteres im Auto-
klaven mehrere Stunden auf ca. 140® erhitzt, so lagert sich das Phenylnatrium-
karbonat direkt in salizylsaures Natrium um. Letzteres, das als trockene,
staubige Masse erhalten wird, lOst man in HsO, fällt mittels einer Mineralsäure
die Salizylsäure aus und reinigt durch Umkristallisieren. Anstatt dieses ur-
sprünglichen (patentierten) Verfahrens werden neuerdings teilweise ver-
schiedene Modifikationen benutzt, z. B. füllt man das gut getrocknete Phenol-
natrium sogleich in einen Autoklaven, pumpt unter Druck die nötige Menge
COt (unter anfänglicher Kühlung des Autoklaven) ein, wonach letzterer ge-
schlossen wird und zur VoHenaung der Reaktion mehrere Stunden stehen
Salizylsäure. IQOl
t. Hierauf wird er einige Stunden auf 120—140* erhitzt, wobei wieder die
Atzung des Plienyinatriumkarbonats in Natriumsalizyiat erfolgt.
Einfacher ist die patentierte Darstellunesmethode von M a r a s s e ,
ler ein Gemisch von Phenol und Pottasche m einem geschlossenen Qefäss
30—160« erhitzt und gleichzeitig darauf CO9 einwirken lässt. Wichtig ist,
auf 1 T. Phenol ca. 3 T. Pottasche kommen, um durch diesen Überschuss
Schmelzen der Masse zu vermeiden. Die Umsetzung entspricht der
hung: 2 CH» . OH + K,COs + CO» = 2 C«Ht(OH) . CO,K + H,0.
Die reinste Salizylsäure erhält man aus dem synthetischen Phenol
unter „PhenoT). Nach dem D. R. P. 133 500 benutzt man zur Dar-
ms; zweckmässig die bei der synthetischen Phenolfabrikation resultierende
lelze von Phenolnatrium + Natriumsulfit, und zwar bringt man dieSchmelze
auf Eisenbleche, pulvert sie nach dem Erkalten und führt sie durch Über-
1 von COs in Natriumsalizyiat Ober; aus dem Na-Salz kann die Salizyl-
i in üblicher Weise abgeschieden werden. Bei diesem Verfahren umgeht
die Abscheidung und Reinigung des Phenols und spart dadurch erheblich
Laterial und Arbeit.
Um das Anhydrid der Salizylsäure, das S a 1 i z y I i d C«H4<C q I> zu
Iten, erwärmt man Salizylsäure mit Phosphoroxychlorid. Eine andere Dar-
mgsmethode ist durch das D. R. P. 134 234 geschützt; man erhitzt danach
yrlsalizylsäure 5—6 Stdn. auf 200—210®, kocht das Reaktionsprodukt mit
aus, löst es dann in Azeton oder ähnlich wirkenden Lösungsmitteln und
mit HiO. Das so dargestellte Salizylid bildet ein weisses Pulver, löslich
hloroform, Eisessig, Benzol. Es beginnt bei 110" zu sintern und ist bei
völlig geschmolzen. Das Salizylid findet Gebrauch in der Pharmazie
soll auch als Ausgangsmaterial für andere Derivate, z. B. Nitrosalizylid,
en.
Reine Salizylsäure bildet farblose, das technische Produkt gelblich-weisse
lalle; sie schmeckt süsslichsauer. Seh. P. 156«; sie sublimiert bei 200«
destilliert mit überhitztem Wasserdampf bei 170«. Bei 15« löst sie sich in
T. HsO. bei 100« in 12.6 T. HsO; auch in Alkohol und Äther ist sie löslich.
Sie dient zur Konservierung, weiter als Arzneimittel und Desinfiziens,
I in der Farbenfabrikation sowie zur Darstellung mehrerer künstlicher
hstoffe verwendet.
Eine Fabrikationseinrichtung zur Erzeugung von jährlich 150 000 kg
zylsäure kostet etwa 32 000 Mk.
PrUfansi HinsichtUch der Prflfung luf Verunreinigungen vgl. D. A. IV. Beim
Mutzen darf die Salizylsäure nicht Terkohlen; der GlOhrflckstand soU nicht mehr ila 0»6Vo be-
ragen. Zur PrOfung auf Phenol und S a 1 o 1 löst man 5 g Salizylalure in 100 ccm NaaCX)«-
iBflung (1 : 5), wobei eine TOUig klare Lfleung nur entsteht, wenn Salol nidit vorhanden ist.
Hese L08ung schflttelt man mit 80 ccm Äther aus, hebt die Atherschicht ab, adiflttelt dieselbe
ann noi^mals mit 80 ccm H,0 aus und verdunstet nun auf einem Uhrglas bei gewöhnlicher
'emperatur (ohne Erwirmen). Der eventuell verbleibende Rflckstand darf nicht nach Phenol
iechen; sum Kachweis von Salol lOst man ihn in einigen Tropfen Alkohol und llsst langsam
erdunsten, worauf das auskristalliaierte Salol an seinem Seh. P. (42—48^ erkannt werden kann.
Zur Gehaltsbfstimmung lOst man 1 g Sall^lslure mit QOVoigem Alkohol su 100 ccm und
itriert davon 10 ccm mit ^A« N-Kalilauge und Phenolphtalein. 1 ccm Vi«> Normallauge entspricht
»,018800 g Salizylsfture.
Salizylsäure, ehem. rein, gefällt, D. A. IV . . . 1 kg Mk. 2,60; > kg Mk. 245,00
„ „ » krist., ,. . . . 1 „ „ 3,00; %
Salizylsaures Ammon., krist
Bld -
„ Eisenoxyd
Kali
Kalk
Knpfer
Magnesium
Manganoxyd H kg Mk. 7,00;
Natrium, ehem. rein, Pulver
„ „ ^ ., krist.j D. A. IV
'/o „
n
285,00
1 y»
n
11,00
1 n
y>
16,00
^ yi
n
8,50
^ n
n
8,00
1 n
n
9,00
• n
n
10,00
' n
n
11,00
•* r»
>i
62,00
* n
rj
3,20
1 n
r*
3,6Ö
1002 Salizylsäureester — Salokoll.
Salizylsaurcs Natrium (saures) 1 kg Mk. 5,00
„ Quecksilberoxyd D. A.IV. . . . H kg Mk. 1,40; 1 ^ „ 12,00
„ Wismut (ca. 40% BiiOs) 1 „ „ 12,00
„ „ (ca. 64% Bi20s), D. A.IV 1 ,. „ 15,25
„ Zink 1„ „ 16,00
Apparate zur Gewinnung von Salizylsäure:
J. L. G. Eckelt, Berlin N. 4.
Salizylsäureester. Der Salizylsäuremethylester
U.M. -^COO . CH:. (2)
findet sich zu 90% im QaultheriaOl (s.d.)) jedoch stellt man iHh
meistens synthetisch dar durch Destillation von 2 T. Salizylsäure, 2 T. Methyl-
alkohol und 1 T. konz. HtS04. Man bezeichnet ihn als künstliches
WintergrtinOl; er riecht stark aromatisch und dient zum Parfflmieren
von Seife, zur Herstellung von Fruchtäthern u. s. w. Sp. G. (bei 16^) 1,1819;
S. P. 224^ Der analog darstellbare Salizylsäureäthylester riecht
ähnlich und findet die gleiche Verwendung.
Salizylsäuremethylesler 1 kg Mk. 3,00; % kg Mk. 280,00
Salizylsäureäthylester i „ „ 6,25
Salizylsäurcamylester 1„ „ 13,00
C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. ) Oskar Wender & Co , Dresdeu-N.
Salmiak (Ammoniumchlorid). Darstellung, Eigenschaften, Preise u. s. w.
siehe im Artikel „A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n'* No. 5.
Salmiak:
Theerproduktenfabrik Baese & Meyer, Braun-
schweig.
Salmiakpastillen:
C. H. Burk, Stuttgart, Archivstr. 21/28.
Lehmann & Voss, Hamburg.
Gustav Schulz & Cie., A.-G. f. ehem. Industrie,
Bochum 5 (s, Ins. vordere innere Dcckelsoite).
Salmiakgeist siehe „A m m o n i a k*'.
Frankfurter EohlensRurewerk der Oe werkschaft
Wähle I, ROdelhcim (techn. u. ehem. rein).
Saccharin - Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlberg.
List t Co.. Salbke-Wcsterhnsen a. Elbe.
Einrichtung von Fabriken und modernste Verfahren für Salmiak und
zwar techn. fein krist. rein weiss, metallfrei "^Aoo % :
Heinrich Hirzel G. m. b. H., I^ipzig-Plagwitz.
Apparate zur Herstellung von Salmiakgeist:
Dr. R. JUrgetiflen, Prag-Weinberge. \ F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
Salocliliiin= Salizylsäurechininester. CeH4(OH)COs.CsoHssNsO. Weisse,
geruch- und geschmacklose Kristalle, unlöslich in HsO. Man verordnet das
Salochinin als Antipyretikum, Antineuralgikum und Antirheumatikum; gewöhn-
lich gibt man Dosen von je 1 — 2 g und zwar mehrmals täglich.
Salochinin Zimmer D Mk. 2,00; H Mk. 17,50; 1 kg Mk. 162,50
SalokoU (Phenocollum salicplicum).
C6H«(OC2H5)NH . CO . CHa . NHs . GHsOs.
über die Darstellung siehe unter „P h e n o k o 1 V\
Weisse Kristallnadeln, schwer löslich in kaltem HsO. Man verordnet es
als Antipyretikum, Antirheumatikum und Antineuralgikum. Gegen Fieber gibt
man Erwachsenen 0,5-^1 g mehrmals täglich, während bei Verwendung als
Salokreol — Salpeter. 1003
Antirheumatikum und Antineuralgikum Einzelgaben von 1 g 3 — 4 mal täglich
verordnet werden.
SalokoU H Mk. 9,00
Salokreol = Salizylsäureester des Kreosots. Neutrale, ölige, braune
Fifissigkeit von kaum merklichem Geruch. Man benutzt es äusserlich zu
Aufpinselungen und Einreibungen bei Gesichtsrose, Rheumatismus, Gicht,
Drüsenschwellungen u. a. m.
Salole. Im allgemeinen versteht man darunter die Salizylsäureester der
Phenole, so des Phenols, des NaphtoJs u. s. w.: auch die gleichen Verbin-
dungen der Phenole mit Homologen der Salizylsäure bezeichnet man so. Im
besonderen gehört der Name S a 1 o 1 dem Salizylsäurephenylester
C6H4(OH) . COOCeHs. Mehrere, teilweise patentierte Verfahren sind zur Dar-
stellung der Salole angegeben worden, so erhält man das eigentliche Salol z. B.
durch Erhitzen molekularer Mengen von Natriumsalizylat und Phenolnatrium
mit wasserentziehenden Mitteln (Phosphorchlorid, Pho'sphoroxychlorid, Ka-
1iumbisulfat,Kohienoxych]orid), wobei vorteilhaft gewisse indifferente Sub-
stanzen, wie Benzol, Toluol, Xylol, zugesetzt werden. Nach beendeter Reak-
tion destilliert man diese „Kontaktsubstanzen" ab, wäscht das Reaktions-
produkt mit heissem Wasser aus und kristallisiert aus Alkohol um. Bei dieser
Darstellungsmethode entspricht die Reaktion folgender Gleichung:
2 CeHaONa + 2 CeH4(0H)C0,Na + POCU = 3 NaCl + 3 NaPO, +
2C6Ht(OH).CO,.C«H5.
Das eigentliche Salol (Salizylsäurephenylester) bildet färb- und ge-
schmacklose, kaum riechende Kristalle vom Seh. P. 42 — 43^ Es ist in HsO
fast unlöslich, leichter in Alkohol und sehr leicht lösiich in Äther und Chloro-
form. Wichtiges Arzneimittel, das namentlich als Antirheumatikum und Anti- .
septikum innerlich verordnet wird; es wird besser als Salizylsäure vertragen.
Innerliche Gaben: 0,6—1 g drei- bis viermal täglich: für Kinder 0,15 g drei-
bis viermal täglich. Ausserlich dient es als Desinfiziens und Desodorans. —
Auch in der chemischen Technik wird es gebraucht.
Prllfiuiart Hiiudchtlich der Untenuchung auf Verunreinigungen Tgl. D. A. IV
unter Phenylum ttüicyluium,
Salol, D.A.IV (Phenylum salicylicum) ... 1 kg Mk. 4,80; % kg Mk. 465,00
Balophen = Azet-p-amidophenylsalizylsäureester (Azetyl-p-amido-
OH
salol). ^•H4<!cooC H NHCOCH * ^^° gewinnt es aus dem Salizyl-
säurenitrophenolester durch Reduktion und Azetylferung.
Geruch- und geschmacklose Kristallblättchen vomdch.P.187 — 188^ kaum
löslich in kaltem, wenie in heissem HsO, leicht löslich in Alkohol und Äther. Es
dient als starkes Antirheumatikum und Antineuralgikum. Bei akutem Gelenk-
rheumatismus gibt man es in Gaben bis zu 6 g p. die; bei nervösen Affektionen
verordnet man es zu 0,5—1,5 g.
Salophen „Bayer" H Mk. 9,50 ; 1 kg Mk. 90,00
„ „ Tabletten zu 0,5 g Glas mit 10 Stück „ 0,60
Salpeter« Unter Salpeter schlechthin versteht man den Kali-
salpeter (Kaliumnitrat; Kalium nitricum). KNOs. Die Ge-
winnung aus den salpeterhaltigen Erdschichten in Ostindien (nament-
lich Ceylon) durch Auslaugen hat für Europa keine Wichtigkeit. Auch
die früher viel angewandte Darstellungsmethode, wonach man tierische
Abfallstoffe (Viehdünger), mit lockerer Erde gemischt, in Haufen unter
regelmässiger Befeuchtung mehrere Jahre der Oxydation (Nitrifika-
tion) überliess und das gebildete KNOs mit Wasser auslaugte, verliert
immer mehr an Bedeutung. Jetzt wird die Hauptmenge des Salpeters
aus dem ChiHsalpeter (s. d.), also aus Natriumnitrat dargestellt, und
zwar durch Umsetzung mit KCl. Zur Fabrikation derartigen Konversions-
1004 Salpeteräther — Salpetersäure.
Salpeters benutzt man Chilisalpeter mit etwa 95 % NaNOt und Stassfurter
Chlorkalium mit etwa 80 % KQ, die man in äquivalenten Mengen (zweck-
mässig mit geringem NaNOt-Überschuss) auflöst und eindampft. Die Trennung
der Vorhandenen Salze KNOs, NaCl und KCl beruht darauf, d'ass diese Salze
sich in kaltem und warmem Wasser sehr verschieden leicht lOsen. Z. B. braucht
bei 0« 1 kg KNOs 7,5 kg H9O, während KCl nur 3,41 und NaCI gar nur 2,84 kg
HsO zur Lösung braucht. Dagegen sind beim Siedepunkte der betreffenden
gesättigten Lösungen nötig fflr 1 kg KNO« nur 0,928 kg, fOr 1 kg KCl schon
1,68 kg HfO und tür NaCI gar 2,47 kg HsO. Man dampft die Lösung auf das
sp. O. 1,5 ein, wobei das sich ausscheidende NaCI fortwährend herausgefischt
wird. Hat die soweit konzentrierte Lauge sich etwas geklärt, so kommt sie in
die KristaMisierkästen, deren Rührwerk das KNOs während des Abkflhiens als
feines Kristallmehl ausfallen lässt. Den so gewonnenen Rohsalpeter „deckt"
man 1—2 mal mit kaltem Wasser, um die Reste von NaCI und KCl zu entfernen;
dann wird er aus siedendem HsO unter Kaltrühren umkristallisiert.
Über die Erzeugung von Salpeter aus Luft siehe den Artikel
„Salpetersäur e".
Reines KNOs bildet grosse« durchsichtige, luftbeständige Kristalle oder
ein kristallinisches Pulver. 100 T. HsO lösen bei 0° 13,3 T., bei W 21,1 T.,
bei 20» 31,2 T., bei 50* 86,0 T., bei 80« 172 T., bei 100» 247 T. und bei 114«
(S. P.) 284 T. KNOs. Die wässerige Lösung reagiert neutral und schmeckt
kflhlend salzig.
KNOs dient zur Erzeugung von Schiess- und Sprengpulver (siehe
„S c h i e s s p u 1 V e r"), von Feuerwerkskörpern (s. „F e u e r w e r k e r e i*')f
zum Einpökeln von Fleisch, in der Landwirtschaft sowie in der Metallurgie
als Zusatz bei Schmelzoperationen.
Natronsalpeter siehe unter „C h i 1 i s a 1 p e t e r**.
Prttfiinart Der raffinierte Kalisalpeter muss fast chemisch rein sein. Zur F e n c h : * nr -
keitsbestimmung trocknet man 10 g KNO« swei Stunden bei UO—lBXfi; der Gehalt an
H«0 soll höchstens 0,26^/^ betragen. Zur Ohlorbestimmung benutst man 100 g KNO,;
der mit AgNOt erhaltene AgCl -Niederschlag wird durch Wägung bestimmt. Der Ohlorgebalt
darf 0,0006 Vo (= 0,011 «A NaCI) nicht flbcrsteigjen.
Die Bestimmung des Unlöslichen, femer von Oa, Mg, 80. u. s. w. geschieht nach dea
ttblichen Methoden; meistens genOgt eine Qualitative Prflfung, wozu man jedesmal 100 g KNO.
verwendet. Zur Prüfung auf Na benutst man Kaliumantimoniat.
Um einen etwaig«a Gehalt an KOlO« festsusteUen, rOhrt man 10 g fein gepulverten Salpeter
in einem von aussen gekühlten Poraellantiegel mit 25 ccm reiner kons. H^«: Die S&nre muss
vollst&ndig farblos bleiben und durchaus nicht gelblich werden.
Über die Prüfung auf Perchlorat vgL unter „Ohilisal p e t er".
Vom V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1008 sind bezüglich der Salpeteranalyse fol-
gende BeschlüBse gefasst worden: ^ ^^,
Die indirekte Analyse (Bestimmung von unlöslichem Rückstand, Feuchtigkeit und Ohlor
beaw. NaCI) und Berechnung von NaNO, aus der Differena ist au verwerfen. Es ist stets eine
direkte Bestimmung des Stickstoffs sussufOhren. Dazu geeignete Methoden sind: A. Reduktion des-
selben lu Ammoniak und Bestimmung desselben in üblicher Weise: a) Methode Ulich,
b)MethodeDewarda. B. Gasvolumetrische Methode: s) MethodeLttnge,b) Me-
thode SchlOsing-Orandeau. C. Austreiben von N,0» mit Quamand: a) Methode
Reich, b) Methode Persos: Erhitsen mit KaUumbichromat.
Kalisalpeter, raffin z. Z. % kg Mk. 47,00
ehem. rein, krist., D. A. IV % „ „ 75,00
Kali- und Natron-Salpeter:
Saccharin • Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlberg, List k Co., Salbke-Westerhflsen a. Elbe.
Salpeter-Brech- und Sichtmaschinen:
Fried. Krupp AktiengeseUschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Balpeterftther (Athylnitrit) siehe „Athylverbindunge n".
Salpeter, kubUcher (Natriumnitrat) siehe „C h i li s a 1 p e t e r".
Balpetenaluftnre siehe „Könii^'s wasser".
Salpetersäure (Scheidewasser; Acidum nitricum), HNOs. Für die
Technik kommen als Ausgangsmaterialien nur Chilisalpeter und HsSO« in Be-
tracht. Die der Gleichung 2NaNOs+HsS04=NasS04 + 2HNOa entsprechende
Reaktion geht nur bei höherer Temp. vor sich, wobei gleichzeitig ein nicht uner-
heblicher Teil der HNOs sich in NsOi und O zersetzt Bei niedrigerer Tempera-
Salpetersäure. 1006
tur entsteht nicht NasSO«, sondern NaHSO«; man muss hier die doppelte Menge
HsSOi verwenden, und der Prozess entspricht dann der Gleichung: NaNOs
+ HsSOi = NaHSO« + HNO«. Diese bei massiger Wärme vor sich gehende
Reaktion ist aber von mannigfachen Nebenprozessen begleitet, die einen Teil
der HNOs wieder in Untersalpetersäure NsO« und O spalten. Da
diese Spaltung zumeist von der wasserentziehenden Wirkung der konz. HsSO«
lierrflhrt, so benutzt man gewöhnlich nicht solche von 66^ Be sondern nur von
etwa 60' B6, und zwar mit einem Überschuss von 20—50 % über die theore-
tische Menge. Nur wenn es sich um die Erzeugung der HNO« vom sp.-O. 1,5
handelt, gelangt HsSO« von 66^ B6 zur Verwendung.
Die Zersetzung des NaNOs mit der HsSO« geschah früher in gläsernen
Retorten, während man jetzt ausschliesslich gusseiserne oder tOnerne Retorten,
und zwar in Form von liegenden Zylindern, Trögen oder Töpfen, benutzt; an
der tiefsten Stelle des Gefässes ist eine verschliessbare Öffnung vorhanden,
um das flüssig bleibende NaHSO« ablassen zu können.
Die Kondensationseinrichtung für die HNO« besteht in einer Reihe Kon-
densationstöpfe (Bombonnes; Tourills) und Kühlschlangen aus Steinzeug
(Ton); zwischen je 2 Tourills ist eine Kühlschlange eingeschaltet. Von jeder
der Vorlagen (Tourill-Kühlschlange-Tourill-Kühlschlange-Tourilll) lässt sich
die dort kondensierte Säure unter hydraulischem Verschluss abziehen, wobei
man eine Trennung zwischen farbloser und roter (NsO«-haltiger) Säure vor-
nehmen kann. Von diesen Kondensationsvorlagen aus treten die Dämpfe in
einen Kondensationsturm, der mit HsSO« oder mit HsO gespeist wird, wobei
im ersteren Falle nitrose Säure (verwendbar für HtSOt-Fabrikation), im zweiten
schwache HNO« entsteht. Früher benutzte man allgemein den noch jetzt viel
verwendeten Koksturm dazu, während neuerdings die viel besser wirkenden
(und in den Dimensionen weit kleineren) AbsorptionstOrme, die mit
Kugeln, Schüsseln u. s. w. aus Ton gefüllt sind, immer mehr in Aufnahme
kommen (vgl. unter „Reaktionstürm e"). Vielfach wird die HNO« auch
n u r in durch Luft gekühlten grossen Kondensationsröhren aus Ton (die in der
Anlage den Luftkondensatoren der Gasanstalten ähneln) verdichtet, und von
da aus gelangen die nicht kondensierten Dämpfe in den Absorptionsturm. So
besteht die bekannte Salpetersäure-Kondensationsanlage Patent Gutt-
mann darin, dass die von der Zersetzungsretorte kommenden Gase in
6 langen Tonröhren rasch und bei einer solchen Temperatur kondensiert wer-
den, dass der grösste Teil der salpetrigen Säure und das Chlor flüchtig
bleiben und nach einem Kugelturm gelangen. Durch eine sinnreiche An-
ordnung wird die kondensierte Säure sofort ausser Berührung mit den Gase«
gebracht; den Gasen führt ein selbsttätig wirkender Apparat fortwährend
Luft zu, welche die salpetrige Säure teils in der Batterie, teils im Turme in
FiNOs verwandelt, während das Chlor verjagt wird.
Bei der Fabrikation der HNO« lässt sich die Bildung von NsO« niemals
vollständig vermeiden; man „bleicht" die erzeugte gelbe (rote) Säure durch
^inblasen von Luft oder man führt gleich dem der Retorte entströmenden
)ampfgeniisch von HNOs, NsO« und HsO Druckluft zu.
Wie oben erwähnt ist, richtet sich die Stärke der HNO« nach der Kon-
entration der HsSO«. Aus solcher von eO^ Bö erhält man HNOs von 40— 42<» B6
sp. O. 1,38—1,41), während man zur Erzeugung konzentrierter HNOs dann
[2SO« von 66^ Bö, unter Umständen (für HNOa vom sp. G. 1,52) ausserdem
charf getrockneten (chlorfreien) Chilisalpeter verwenden muss. Um dünne
alpetersäure zu konzentrieren, destilliert man sie mit Schwefelsäure von
5^ B€ im Valentinerschen Vakuum-Apparat. Die Säure wird dann direkt hoch-
rozentfi^ (1,5 sp. G. = 48^ Bö und höher) und ist ganz weiss und frei von
erunreinigungen. Das letztere bedingt ihren hohen Wert für Nitrierungen.
le HsSO« wird bei der Redestillation zu Säure von 60® Bö; man benutzt sie
im Zersetzen neuen Salpeters.
So einfach die Salpetersäurefabrikation auch prinzipiell ist, in der Praxis
etet sie doch mancherlei Schwierigkeiten wegen der hohen Anforderungen,
s die Sprengstofffabriken an die Reinheit der Salpetersäure stellen. Win-
ter (Chem. Ztg. 1905, 820) hat die Vorbedingungen für die rationelle
X006 Salpetersäure.
Salpetersäurefabrikation studiert und fasst die Ergebnisse seiner Versuche,
wie folgt, zusammen:
Zur Erlangung höchst konzentrierter Salpetersäuren mit günstigster Aus-
beute muss
1. die Destillationstemperatur möglichst niedrig gehalten werden.
2. Es darf keine Überhitzung des Retorteninhaltes eintreten.
3. Das Erhitzen muss so langsam geschehen, dass obige Oberhitzung aus-
geschlossen wird. Grösse und Form der Retorten bedingen infolge verschie-
dener Wärmeübertragung die notwendige Zeit.
4. Höchstkonzentrierte Salpetersäure mit bester Ausbeute wird nicht mit
höchstkonzentrierter Schwefelsäure und getrocknetem Salpeter erhalten, son-
dern mit einer Schwefelsäure von etwa 92 %,
5. Zufuhr von Luftsauerstoff in die Retorte hebt die Ausbeute an konzen-
trierter Säure.
6. Rasche Abkühlung der destillierenden Oase ist von Vorteil.
Die rohe HNOs wird, wie schon gesagt ist, durch einen warmen Luft-
strom gebleicht, und zwar wird sie hierbei selbst erwärmt; bei diesem Ver-
fahren wird nicht nur NiO« (und NsOa) sondern auch das stets beigemengte Cl
(au& dem NaCl des NaNOa) ausgetrieben. Absolut reine HNOa wird aus durch
Waschen gereinigtem und dann getrocknetem NaNOa mit reiner HsSOt erzeugt
Die Salpetersäuredarstellung ist in den letzten Jahren durch verschiedene
Neuerungen bereichert worden. Da sind vor allem die Verfahren von Q u 1 1 -
mann und von Valentiner zu nennen. Beim Guttmann sehen Ver-
fahren (D. R. P. 63 799, 73 421 und 136 679) wird, wie schon oben angedeutet
ist, in die aus den Salpeterretorten entweichenden Oase Luft eingeblasen,
während man nach V a I e n t i n e r (D. R. P. 63 207 und 88 321) i m V a k u u m
destilliert; man erhält so direkt und ohne Bleiche weisse Säure vom
sp. 0. 1,5. Ein Kondensationsturm ist beim Val en t i nerscben System
nicht erforderlich. Nach dem D. R. P. 144 633 derselben Firma erhält man
reine hochgradigste HNOa im Vakuum so, dass man von der erforderlichen
Menge HtSO« zunächst nur % zusetzt und die übrige Menge dann entsprechend
der abdestillierenden HNOa allmählich zufliessen lässt. Dabei fliesst die
HaSOi den abziehenden Salpetergasen entg^en, die dadurch von HiO und
von Verunreinigungen befreit werden. Auf diese Weise soll es möglich sein,
100 %ige HNOa in einer Operation zu gewinnen.
Ferner erwähnen wir das Verfahren von U e b e 1 (D. R. P. 106 962); es
besteht in einer kontinuierlichen Darstellung von HNOa durch Zersetzung des
Salpeters mit P o I y s u 1 f a t statt mit H1SO4.
Nach N i e d e n f ü h r (D. R. P. 155 095) ordnet man eine Anlage zur
Darstellung von HNOa so an, dass sich in der Mitte des Ganzen eine Vorrich-
tung befindet, welche gleichzeitig drückt und saugt; auf die eigentliche Er-
zeugungsanlage der Salpetersäure und auf die ersten Kondensationsteiie flbt
diese Vorrichtung eine ^ugwirkung aus, dagegen auf die zur Oxydation und
Verdichtung der niederen Stickstoffoxyde dienenden Teile der Anlage eine
Druckwirkung.
Nach dem D. R. P. 170 532 werden NaNOa und H9SO« gleichzeitig, aber
getrennt und möglichst unter Luffa bschluss allmählich in solchem Masse in
die heisse Retorte eingeführt, dass in dieser dauernd eine über 140® liegende
Temperatur erhalten bleibt.
Das D. R. P. 155 006 bezweckt die Reinigung von Salpetersäure durch
Destillation. Hiernach lässt man die Salpetersäure auf Kieselsteine oder dgL
fliessen, die in einen von aussen geheizten Destillierkessel eingefüllt sind.
Die Säure soll verdampfen, bevor sie die Gefässwandungen berührt, und dann
in üblicher Weise kondensiert werden. Ein Kessel von etwa 0,5 m Höhe und
0,4 m Durchmesser soll in 24 Stdn. etwa 400 kg chemisch reine HNOa liefern
können. Bisulfat, Eisenverbindungen, Kieselsäure und sonstige nicht flüchtige
Verunreinigungen sollen in dem Kessel zurückbleiben.
Salpetersäure. 1007
Um verd. HNOti wie sie bei vielen cliemischen Prozessen erhalten wird,
zu konzentrieren, mischte man sie bisher mit konz. H2SO4 und destillierte die
konz. HNOa ab, doch ist das Verfahren umständlich und erfordert mehrere
j^etrennte Arbeitsausführuni?en. Besser ist die Methode des Franz.
Pat. 358 373, wonach die verd. Säure in Gegenwart von Polysulfaten auf
110 — 130*^ erhitzt wird. Man erhält so in einer Operation konz. HNOs und
ausserdem ein Hydrat des Polysulfats, das erst bei weiterem Erhitzen über
230® das Hydratwasser ab|?ibt und so für weitere Aufarbeitung: von verd.
HNO. verwendbar wird. — Sehr ähnlich ist das D. R. P. 174 736.
Nach dem D. R. P. 189 865 bilden die wasserbindenden Nitrate, ins-
besondere entwässertes Ca- und Mg-Nitrat, ein s^utes Mittel zum Konzen^
trieren von verd. HNOs. Nach dem Zusatz-D. R. P. 191 912 leitet man dazu
die Dämpfe der zu konzentrierenden HNOs durch eine Reihe von Vorlagen,
welche mit dem entwässerten Nitrat beschickt sind. Das D. R. P. 180 052
bezweckt ein Konzentrieren von HNOs durch Elektrolyse. Das D. R. P.
210 803 schützt ein Verfahren, verd. HNOs durch Destillieren mit der mehr-
fachen Menge konz. H2SO« auf hohe Konzentration zu bringen, einen Prozess,
der sonst nur im Laboratorium, nicht aber im Grossbetrieb praktisch brauch-
bare Ergebnisse geliefert hatte.
Über die Salpetersäuredarstellung aus atmosphärischem Stickstoff
siehe unten. —
Die rote rauchende Salpetersäure, d. h. eine gesättigte
Auflösung von NsO« in roher HNOs (sp. G. über 1,4), stellt man durch DestiN
lation von KNOs (oder NaNOs) mit weniger H3SO« bei höherer Temperatur dar;
um die Reduktion der HNOs zu NsO« zu fördern, mischt man dem Salpeter
meistens etwas Stärkemehl bei.
Anlage zur Salpetersäurekondensation für die Zersetzung von 400 kg
Salpeter in 24 Stunden, vollständig mit 4 Tourills, 2 Kühlschlangen,
1 Absorptionsturm mit Kaskadcnschüsseln, ReduktionsmufTen, Steig-,
Abfall-, Knie- und Verbindungsröhren. Die kompl. Anlage .... Mk. 707,70
Anlage zur Salpetersäurekondensation mittels Kühlschlange fiir 2 Zylinder
h HOO kg SalpeterfOllung (abwechselnd zu verbinden), kompl. mit
3 Tourills, 2 Kühlschlangen, 2 Abtreibtöpfen und einem kompl. Platten-
türm. Die ganze Anlage „ 1021,50
Dieselbe Anlage f\ir 2 Zylinder ä 300 kg SalpeterfÜllung mittels Kühl-
schlangen, jedoch mit einem gewöhnlichen Koksturm von 6 m Höhe.
Die ganze Anlage „ 909,25
Einfache Anlage zum Abchloren und Bleichen der rohen Salpetersäure,
bestehend aus 2 Abtreibtöpfen, je ca. 350 1 Inhalt, mit Verbindungs-
und Ubergangsrohren sowie 2 Tourills mit Hahn, kompl ,, 157,00
Vgl. auch „Reaktionstürm e'*.
In neuester Zeit versucht man von verschiedenen Gesichtspunkten das
alte Salpetersäureverfahren aus Salpeter zu durchbrechen, und zwar haben
einerseits die Versuche, HNOs aus Ammoniak und anderseits diejenigen»
HNOs aus L u f t zu gewinnen, seit kurzem grössere Bedeutung gewonnen, als
man ahnen konnte. Zu solchen Versuchen hat man Grund genug, denn, wenn
man mit der gleichen Zunahme des Salpeterverbrauches wie bisher rechnet,
kann man sich nicht verhehlen, dass die chilenischen Salpeterlager in weniger
als 20 Jahren erschöpft sein müssen.
Das O s t w a 1 d sehe Verfahren (Engl. Pat. 698 von 1903) besteht darin,
dass man zurGewinnung vonHNOs eineMischung vonAmmoniak und Luft über
eine rotglühende Kontaktsubstanz leitet. Als katalytischer Stoff dient fein ver-
teiltes Platin oder ein anderes Platinmetall; um eine Überhitzung der Kon-
taktsubstanz zu vermeiden, soll nicht reines Platinschwarz angewendet werden,
sondern entweder Platin, teilweise mit einem Überzug von Platinschwarz ver-
sehen, oder auch überhaupt nur massives Platin. Das Gemisch aus Luft und
1008 Salpeters&ure.
Ammoniak kann gebildet werden, indem man Luft in Berührune mit einer
ammoniakhaltigen Lösung bringt, wobei die Luft in umgeketirter Richtung wie
die Ammoniaklösung strömt. Die ammoniakalische Lösung kann erhitzt wer-
den, indem die durch die katalytische Reaktion erzeugte Hitze in geeigneter
Weise für diesen Zweck nutzbar gemacht wird. Inzwischen sind Ober das
O s t w a 1 d sehe Verfahren weitere Angaben in die Öffentlichkeit gedrungen.
Hiemach muss die Luft sich in grossem Überschuss befinden: die Reaktions-
temperatur muss über 300® C. gehalten werden, die Oase sollen so rasch wie
möglich durch die Kontaktmasse hindurchstreichen und nach dem Grundsätze
des Gegenstroms durch solche Gase vorgewärmt werden, die die Kontalctmasse
schon hinter sich haben. Der Apparat besteht aus einem offenen Rohr, das
an einem Ende mit dem Kontaktmaterial beschickt ist. Dieses Rohr befindet
sich in einem Zylinder. In letzterem ist in der Nähe der Austrittsstelle der Gase
aus dem Apparat eine Öffnung, um die Gasmischung hineinzulassen, die so um
das Rohr herumstreichend vorgewärmt wird, bis sie am andern Ende in dieses
eintritt. ^ Nach dem Franz. Pat 335 229 soll die Mischung von NH« mit Luft
bei 700® C. über FetOs oder ein anderes geeignetes Oxyd geleitet werden; das
erhaltene N9O5 wird dann durch HsO in HNOs oder durch ein geeignetes Oxyd
in das entsprechende Nitrat übergeführt. — Das neueste Ostwald'sche Patent
ist das Amer. Pat. 858 904.
Noch interessanter und wichtiger als diese beiden Methoden sind die
Verfahren, HNOa mit Hilfe der Elektrizität aus dem Stickstoff der Luft dar-
zustellen. Denn da NHa und HNOa in einem gewissen Verhältnis zueinander
stehen, wird man schliesslich auch an NHa Mangel haben, nachdem der NaNOa
knapp geworden ist. Eine wirkliche Lösung des Problems kann man demnach
nur so finden, dass man die unerschöpflichen Vorräte an ungebundenem Luft-
stickstoff nutzbar macht.
Das Prinzip des Verfahrens, den Luftstickstoff elektrisch zu verbrennen,
ist schon sehr lange bekannt, aber man glaubte, dass der Stromverbrauch zu
gross und die gebildete HNOa-Menge zu klein sei, als dass an eine technische
Ausnutzung gedacht werden könnte. Neuerdings sind derartige Versuche aber
tatsächlich In die Praxis übergeführt worden. Zuerst erregte das Verfahren
von Bradley und Lovejoy Aufsehen; es wurde unter Benutzung der
Wasserkräfte des Niagara im Grossen ausgeübt. Nach diesem Verfahren
(Engl. Pat. 8230 von 1901) erzeugt man in einem Gemisch gleicher
Teile Sauerstoff und Stickstoff oder auch direkt in Luft bei einer Tem-
peratur von 80" C. durch elektrische Entladungen HNOa. Wesentlich ist,
dass der überspringende Funke- in sehr kleine Unterabteilungen zerlegt
wird, so dass einem geringen Energiequantum eine grosse Oberfläche
geboten wird. Nach Chem. Ztg. 1903 Repert. 152 betreibt man das Verfahren
mit einem Gleichstrom von 10000 Volt Spannung. Den negativen Pol bildet
eine senkrechte Achse, welche an 33 Punkten je 6 strahlenförmige Arme trägt;
die positiven Pole sind auf dem Umfange eines eisernen Zylinders angebracht,
welcher den Reaktionsraum bildet. Die Achse macht 500 Umdrehungen in der
Minute und bildet und unterbricht in der nämlichen Zeit 414 000 Lichtbogen.
Die rasche Rotation der Achse, sowie ein durch den Zylinder mit Heftigkeit hin-
durchgetriebener Luftstrom bringen eine starke Abkühlung hervor, welche einer
bei höherer Temperatur zu befürchtenden Dissoziation der entstandenen HNOt
vorbeugt, so dass die abziehende Luft nur 2—3 % Stickoxyd enthält. Da nach
den angestellten Versuchen zur Erzeugung von 1 kg Salpetersäure 15,5 H. P.-
Stunden nötig sind, so glaubte man, dass dieses Verfahren sich wenigstens
unter Benutzung der billigen Wasserkraft des Niagara rentabel erweisen
würde. Hierin hat man sich getäuscht; das Unternehmen hat keinen Erfolg
gehabt, da die erzielten Produkte sich höher im Preise stellten, als der natür-
liche Chilisalpeter.
Dann hörte man von dem Verfahren K o w a 1 s k i ' s (D. R. P. 179 288),
bei dem die Bindung des Luftstickstoffs mit Hilfe von Wechselstrom sehr
hoher Spannung (bis zu 50000 V.) erfolgt. Auch dieses Verfahren scheint sich
nicht zu bewähren, wenigstens ist die Versuchsanlage wieder zum Stillstand
gekommen.
Salpetersaure. 1009
m so grössere Hoffnungen darf man auf das Verfahren der Norweger
Hand und £ y d e setzen; es ist durch Amer. Pat. 772 862 und 775 123,
=>at. 13 280 und 13 240 von 1903, Norw. Pat. 14 209 von 1904 und zahl-
andere geschützt. Wir folgen bezüglich dieses interessanten Prozesses
Vortrage von Witt (Prometheus XVII, 129 ff., 149 ff., 165 ff.): Schon
war es bekannt, dass der Flammenbogen eines massig gespannten
ilstroms im Bereiche eines magnetischen Feldes die Form einer Scheibe
lt. Die in dem Felde wirkenden Kräfte sind bestrebt, die fortwährend
stehenden Flammen gewissermassen auszublasen; so kommt es zu einer
folge von nach zwei Richtungen fliehenden Flammen, die sich für das
u dem Eindruck einer ruhig brennenden Sonne vereinigen. Birke-
und E y d e haben nun gefunden, dass diese von dem magnetischen
zur Seite geblasenen Flammen in ausserordentlich hohem Masse den
:kstoff zu verbrennen vermögen. Um diese Beobachtung praktisch aus-
;n, wird die Wechselstrom-Flammenscheibe in flache, mit Kupfer ge-
:e Ofen aus feuerfestem Ton eingeschlossen; durch die Ofen wird ein
IT Strom von Luft hindurchgejagt. Die praktisch benutzten Apparate
gewaltige Flammenscheiben von 2.m Durchmesser; ihr normaler Energie-
ich beträgt 500 Kilowatt. Die Fixierung des verbrannten Luftstickstoffs
:ht in der Weise, dass die den Offen entströmende elektrisierte Luft —
nisch von unverbrauchtem O und N mit kaum 2 % Stickoxyd — infolge
»rhandenen überschüssigen Sauerstoffs von selbst ihr Stickoxyd in
Dfftetroxyd (Untersalpetersäure) verwandelt. Die Oase werden in
Berührung mit HsO gebracht, wobei das Tetroxyd unter Freiwerden
Mengen von Stickoxyd HNO» liefert; das Stickoxyd vermag dann noch
I HNO« zu bilden. Die Säure reichert sich in den Absorptionstürmen
einem Oehalt von 50 % an und wird durch Neutralisieren mit Kalk-
1 Calciumnitrat übergeführt; letzteres lässt man in eisernen Trommeln
en und bringt es so in den Handel. In der nach dem Birkeland-Eyde-
V^erfahren arbeitenden Fabrikanlage bei Notodden in Norwegen werden
jetzt täglich 1500 kg wasserfreie HNOs erzeugt. Die dortigen Wasser-
liefern die elektrische Energie zu etwa 12 Mk. für 1 P. S. und Jahr; die
iten schwanken zwischen 500 und 600 kg wasserfreier HNOs pro
ttjahr. Die Erzeugungskosten sind so, dass die Produkte unter Zu-
legung des Chilisalpeter-Marktpreises schon jetzt einen guten Nutzen
Auch in Form von Nitriten lässt sich der Luftstickstoff nach diesem
ren gewinneh. —
usser dem Verfahren von Birkeland und Eyde hat sich im Orossbetrieb
:hönherrsche Verfahren bewährt, das von der Badischen Anilin- und
brik ausgebeutet wird. Hier werden Lichtbogeif von vorher noch nicht
tellter Länge verwendet, die ruhig im Innern von Röhren brennen und
len die Luft entlang geführt wird. Schon bei der ersten Versuchsanlage
XK) P.S. beträgt die Flammenlänge 5 m. Im Bau befindet sich in
gen eine Anlage, die zuerst 120 000, später 240 000 elektrische P.S.
»en soll. —
>ie Patentliteratur bezüglich der Verfahren, die auf diese oder jene
von dem Stickstoff der Luft zur Salpetersäure bzw. zu Nitraten ge-
wollen, wächst von Tag zu Tag, ohne dass doch viel Brauchbares
er wäre. Als neueste Patente, die auf diesem Oebiete liegen, seien
itens genannt: die D.R.P. 180 691, 182 297, 182 849. 184 958, 185 094,
4, 187 367, 192 883, 193 366, 196 112, 198 240, 200 876, 205 006, 205 018,
1, 209 959, 209 961, 210 167; Franz. Pat. 374 237, 380 059, 380467,
3, 388276, 388 281, 388 305; Norw. Pat. 18029, 18 030, 18 031 von
Amer. Pat. 877 446 und 877 448.
onstige Methoden, welche auf neuer Orundlage eine Gewinnung von
srsäure bezwecken, können hier übergangen werden, da ihnen )ede
sehe Bedeutung abgeht.
eine HNO« ist eine wasserhelle, an der Luft stechend riechende, Dämpfe
ichende, sehr ätzende Flüssigkeit, die sich am Licht gelblich färbt. Das
ydrat hat den S. P. 86^ doch tritt hierbei teilweise Zersetzung in NsO«
ücher VII. 64
und 0 ein, und der S. P. stei|;;t, bis er bei 126* konstant bleibt; hierbei destil-
liert das 4 fache Hydrat 2HN0. + 3H,0 tlber.
Tabelle der sp. 0. von Salpetersauren verschiedener
Konzentration bei IS".
Buogen uif HfO Ton 4°. (Nuh Lnoge und K«;.)
0
0
0.08
0,10
0,19
0.1010,001
0,001
0,002
0.002
0,001
0.7
1
0.85
1.00
1,89
1,03| 0,008
0,010
0,019
0,016 0,010
1,4
2
1,62
1,90
3,60
1.95 0.016
0,019
0,036
0.031
0,019
2.1
3
2,39
2,80
5.30
2.8^
3,79
0,024
0,028
0.053
0,045
0,029
2,7
4
3.17
3.70
7,01
0,033
0,038
0,072
0,061
0.039
3.4
5
3,94
4,60
8,71
4,72
0,040
0,047
0,089
0.076
0,048
4.1
6
4,71
5,50
10.42
5,64
0,019
0,057
0,108
0,092
0,058
4.7
7
5,47
6.38
12,08
6,54
0,057
0,066
0,126
0,107
0,068
Ö.4
8
6,22
7,26
13,75
7,45
0,064
0,075
0,142
0,121
Offn
6,0
9
6,97
8,13
15,40
8;34
0,073
0,085
0,161
0,137
0,087
6.7
10
7.71
8.99
17.03
9,22
0,081
0,094
0,178
0,162
0,096
7.4
11
8.43
9.84
18.64
10,09
0.089
0,104
0,197
0,168
0,107
8,0
12
9,15
10,68
20.23
10,95
0,097
0.113
0,214
0,182
aii6
8.7
13
9.87
11.51
21.80
(1,81
0,105
0,123
0,233
0.198
0,126
9,4
14
10.57
12.33
23,35
12,65
0,118
0.132
0,250
0,213
0,135
10,0
lö
11,27
13.15
24,91
13.49
0,121
0,141
0.267
0,228
0,145
10,6
16
11,96
13,95
26,42
14,31
0,129
0,151
0,286
0,244
0.155
11.2
17
12,64
14,74
27.92
15,12
0,137
0.160
0,303
0,258
0,164
11.9
18
13.31
15,53
29.41
15,93
0,145
0,169
0,320
0,273
0,173
12,4
19
13,99
16,32
30.91
16,74
0,153
0,179
0,339
0,289
0,1a*
13,0
20
14,67
17.11
32.41
17,55
0,161
0,188
0,356
0,304
0,193
13,6
21
15,34
17,89
33,89
0,170
0,198
0,375
0,320
0,2(Q
14.2
22
16.00
18,67
35.36
19,15
0,177
0,207
0,392
0,335
0,212
14.9
23
16,ß7
19,45
36,84
19,95
0,186
0,217
0,411
0,360
0,223
IM
24
17.34
2a23
3r--
20.75
0,195
0,227
0,430
0,366
0,233
16,0
25
18.00
21.00
21,54
0,202
0,236
0,447
0381
0.242
16.5
26
18.66
21,77
4
22,23
0,211
0,246
0,466
0,397
ft252
17.1
27
19.32
22,54
4:
23,l3
0,219
0,256
0,485
0,413
0,263
17.7
28
19,98
2331
4:
23 91
0,228
0,266
0,504
0,430
0,273
18,3
29
20.64
24.08
41
24,70
0.237
0,276
0,523
0,446
0,283
18.8
30
21,29
24.84
4'
0,245
0,286
0,542
0,462
0,293
19,3
31
21,9J
25,60
41
0,Ubi
0,296
0,561
0,478
0,304
19,8
32
22,60
2636
4!
0,262
0,306
0,580
0,494
0,314
20,3
33
23,25
27.12
ö
0,271
0,316
0,598
0,510
0,324
20.9
34
23,90
27,88
5:
0,279
0,326
0,617
0,526
0,334
2M
35
24,54
28,63
5.
6
0,288
0,336
0,636
0,543
0345
22.0
36
25.18
29,38
51
3
0,297
0,347
0.657
0,560
0,356
22.&
37
26,83
30.13
5'
0
0,306
0,357
0,fi76
0,577
0,366
23.0
38
26,47
30.88
5L.-.
7
0,315
0,367
0.695
0,593
0,376
23.6
39
27,10
31,62
59.89
3
0,324
0,373
0,715
0,610
0,388
24,0
40
27,74
32.36
61.29
9
0,333
0,388
0,735
0,627
0,398
24.5
41
28,36
33.09
62.67
1
0,342
0,399
0,755
0.644
0,409
25,0
42
28,99
33,82
64,06
9
0.351
0,409
0,775 ; 0,661
0.419
25,5
43
29.61
34.55
66,44
4
0,360
0,420
0,795 1 0,678
0.431
36.0
44
30,24
35.28
66.82
8
0.369
0,430
0,815 '0,695
0.441
26.4
45
30.88
36,03
68,24
5
0,378
0441
0,835 1 0,712
0,452
36.9
46
31.»
36,78
69,66
%
0,387
0,452
0,856
0,730
0,466
Dlerolerauchende Salpetersaure hat ein sp. Q. von Ober 1,4 (ge-
wöhnlich 1,50); ihre Dichte weicht in ganz un regelmässiger Weise von der-
jenigen der farblosen HNO* ab. Nach Lunge und Marchlewski bat
man tüi die sp. O. von HNOi, welche NiOt enthalt, folgende Korrekturen zu
machen, und zwar hat man bei Sauren vom sp. O. 1,496 (bei -^j die in nach-
stehender Tabelle verzeichneten Werte abzuziehen, um das der wirklich
vorhandenen HNO« entsprechende sp. O. zu finden, falls die beistehenden
% NtO« vorhanden sind.
Die NNOi wird in der HtSOi- Fabrikat Ion, femer zum Oelbbrennen von
Kupferleglerungen, zu Nilrierungen, zur Darstellung von Teerfarben und Ex-
plosivstoffen sowie zu zahlreichen anderen technischen Zwecken benutzt.
FvKtnBBi In der Pniii bnUmnit min den BluieKchmlt mdit duidi du Alla-
ne t er (vgl. die Tontehcnden TibEllec), obwohl damit irDne ÜnddirThrlt TtrimDplI Ut. Fit
wlditlcere BotlmmimBeB t i t r 1 1 r t mu den Slur«sehill, docb dttt Hcth)'!«**'«* >1* lodl-
klUr Bldit TerwtDdrt wfrdm. Zwecki TltritloD niid die Slure Ycrdflnnti nuctitode Sorten wlct
BiD 1d tiatc KDtelbtbnilipctte ib.
n n
»
n
n n n
n
Salpetcrsäurctriglyzcrid — Salz. 1013
Zur Ermittelung der UnterBalpeterBlure bedient man sich der Toritehend suletst
edruckten Korrektionstahelle; nach Abzug der darin angegebenen Werte sucht man in dn
ipttabelle den dem verbleibenden sp. O. entsprechenden HNO«-Gehalt auf. Im flbrigen laaen
i Salpetersäure und Untersalpetersäure natUrlicfa auch mittels Nitrometers bestimmen.
Die Bestimmung der Verunreinigungen in der HNOt geschieht nach den allgemein fiblichen
lytischen Methoden.
petersäure, techn. 36® Be o/o kg Mk. 31,00
40« Be, D. A. IV o/^ ^ ^ 35^00
45' Be oj^ ^ ^ 48^00
» 47,50Be 0/^ ^ ^ 58^00
gerein., chlorfrei, 36« Be o]f^ ^ 32^00
40« Be 0/^ ^ ^ 36^00
ehem. rein weiss, sp. G. 1,153 D. A. IV . . . . ojfo „ „ 19,00
n l.lÖo Oj^ ^ ^ 20,00
n 1.'200 ^lo „ „ 22,00
« l.'^OO ^lo „ „ 30,00
n 1,340 ^lo „ „ 34,00
n n n » n ^ ,400 «/o „ „ 39,00
„ sp.G. J,425 o/o „ „ 50,00
n J,440 0/^ ^ ^ 6800
» 3,480 0/^ ^ ^ 9j^^00
n n 7» 1,510 0/^ ^ ^ 105^00
„ rauchende, gereinigt:
gelb sp.G. 1,486-1,500 D.A. IV . . . . «/o „ „ 70,00
rot „ 1,525 . . . . 1 kg Mk. 1,00; «/o „ „ 80.00
>alpetersaure:
h Curtius, Duisburg.
ilchiacher Verein, Aussig a. E. (auch
rein).
Saccharin - Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlberg,
List & Co., Salbke-Westerhasen a. Elbe.
Anlagen und Apparate zur Salpetersäure-Fabrikation:
} Ton- u. Steinseug-Werke, Aktiengesell- I J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Berlin-C^arlottenburg, Berlinerstr. 28. I
Condensationsgefässe aus Steinzeug zur Salpetersäurefabrikation:
. Fikentacher, G. ni.b. H., Zwickau i. 8a.
Salpetersäure- Anlagen.
Lieferung der Kondensations-Anlagen.
Ingenieur-Bureau für die chemische Industrie
l^ereinigte Dampfziegeleien und Industrie-Aktien-Gesellscbaft, Berlin W.
(alpeterfläaretrisrlyzerid siehe „N i t r o g 1 y z e r i n**.
»alpetriffsftureäthylester (Athylnitrit) siehe „Äthyl Verbindungen".
Salvarsan (Ehrlich-Hata 606), der Zusammensetzung nach Dioxydia-
rsenobenzoldichlorhydrat, wird mit Rrösstem ErfolR:e R:egen Siphilis be-
und zwar meistens intravenös.
/arsan, I Ampulle (0,6 g) Mk. 10,00
(alz (Kochsalz; Chlornatrium; Natriumchlorid; Natrium chloratum).
Findet sich in mächtigen Lagern als Steinsalz, aus denen es berg-
sch gewonnen wird, ferner gelöst in den aus solchen Lagern kommenden
n (Salzsolen) und in Salzseen sowie im Meerwasser. Aus dem Meer-
r gewinnt man das Salz (S e e s a 1 z) entweder durch freiwillige Ver-
ing in sogenannten Salzgärten (Meersalinen) oder durch Aus-
des Wassers oder schliesslich durch Eindampfen unter Erhitzung. Bei
)nzentration fallen zuerst FesOs* dann CaCOs, hierauf CaSOt aus; steigt
)nzentration auf 25^ Bö, so fängt NaCl an auszukristallieren, und zwar
;s sehr reines, ffir Speisezwecke, während später durch MgSO«, MgCl?
1014 Salz.
und NaBr verunreinigtes ausfällt. Lfisst man Salzwasser gefrieren, so reichert
sich das Salz in der Sole immer mehr an, während fast reines HtO kristalli-
siert (£:efriert).
Abgesehen von den natflrlichen Solquellen erschliesst man solche künst-
lich durch Tiefbohrung. Die aus den natürlichen Solquellen stammende
schwache Salzsole konzentriert man in Ländern, deren Sonnenwärme die Er-
richtung analoger Einrichtungen wie die Meersalinen nicht zulässt, mittels so-
ffenannter Gradierwerke; diese kommen namentlich auch für Deutsch-
land in Betracht. Die Gradierwerke bestehen aus 10—16 m hohen Holz-
gerüsten, welche mit Reisig und Faschinen (am besten aus Asten des Schleh-
dorns) ausgefüllt werden und senkrecht zur vorherrschenden Windrichtung
aufgestellt sind. Man pumpt die Salzsole bis in eine über der Domwand ange-
brachte Verteilungsrinne, von wo sie durch das poröse Geflecht hinunterrieselt
Bei diesem Durchgang verdunstet HsO, während sich gleichzeitig schwer los-
liche Bestandteile der Sole auf den Reisern als „D o r n s t e i n" abscheiden,
i^n lässt die Sole das Gradierwerk 3— 4 mal passieren, wodurch eine Kon-
zentration bis zu 25 % NaCl erzielt wird. Durch den Wind wird übrigens eine
beträchtliche Menge NaCl fortgeführt, und zwar beträgt der Salzverlust 20 bis
über 30 % der ursprünglichen Menge.^)
Die gradierte Sole wird zur weiteren Konzentration in flachen Pfannen
eingedampft, wobei sich zuerst unter Aufschäumen CaSOt und organische Sub-
stanzen ausscheiden und abgeschöpft werden. Hat sich die Sole bei weiterem
Einkochen gesättigt, so lässt man sie etwas klären, zieht sie dann in die eigent-
lichen Sudpfannen ab und dampft sie dort bei etwa 90® C. weiter ein. Das
hierbei an der Oberfläche auskristallisierende fast ganz reine NaCl wird aus-
geschöpft und getrocknet; es dient zu Speisezwecken (S u d s a 1 z). Am Boden
der Sudpfannen setzt sich der harte Pfannenstein ab; er besteht aus
CaSO«, NaiSO« und NaCl.
Während die natüilichen Salzquellen nur schwache Solen geben, kann
man nahezu oder vollständig gesättigte Solen dort erhalten, wo es möglich ist,
in der Tiefe liegende Steinsalzlager durch fiele Bohrlöcher (150—300 m tief)
zu erschliessen. Man treibt dann zwei ineinander steckende kupferne Röhren
bis in das Salzlager und lässt durch den Zwischenraum beider Röhren das
Lösungswasser hinunterfliessen, während die gesättigte Sole aus dem Mittel-
rohr emporgepumpt wird. Man lässt die Sole zuerst sich klären und fällt
dann durch Kalkmilch CaSO«, Mg(OH)s, Fes(0H)6 und AIs(0H)6 aus; ein Ober-
schuss von Kalk ist dabei zu vermeiden bezw. muss er durch Zusatz von mehr
Sole aufgehoben werden. Hat sich der Niederschlag abgesetzt, so „versiedet'*
man die geklärte Sole, und zwar geschieht dies entweder in offenen Pfannen
oder im Vakuum oder endlich in geschlossenen Kesseln unter Kompression
des Dampfes. In letzterem Falle wird der auf 2 Atm. verdichtete, etwa 120*
heisse Dampf durch eine in der 100® heissen Salzlösung liegende Spirale ge-
drückt; er gibt hier seine latente Wärme an die Sole ab und wird vollkommen
kondensiert. Sowohl durch letztere Methode wie durch das Versieden unter
vermindertem Druck wird es möglich, den Dampf (auf 100 kg NaCI sind etwa
300 kg HiO zu verdampfen) auszunutzen, der sonst unkondensiert entweicht,
weil er bei gewöhnlicher Spannung höchstens 100® hat, während gesättigte
Salzsole bei 108® siedet.
Ein Problem von grösster Wichtigkeit für die Gewinnung von Sudsalz ist
die Beseitigung des Gipses aus der Sole. Zunächst ist dazu zu bemerken, dass
heute das Versieden schon zum grössten Teil in Vakuumapparaten geschieht
Man verwendet in der Vakuumsiederei Apparate mit zweifacher Wir-
kung (double effet) und sogar solche mit dreifacher Wirkung {iripU
effet). Die Apparate sind hierbei nach dem barometrischen Prinzip kon-
struiert, d. h. sie haben die Form von Türmen, deren Höhe dem sp. G. der ein-
zudampfenden Flüssigkeiten entspricht, sind unten offen und tauchen in ein
Bassin mit konstantem Niveau; aus diesem Bassin wird die zu verdampfende
Flüssigkeit durch den Luftdruck in den Turm, aus dem von oben her die Luft
^) Der hohe Salzgehalt der von den Gradierwerken herkommenden Luft macht diese
EU einem geschätzten Heilfaktor.
Salz. 1015
abgesaugt wird, emporgetrieben. Zur Erhitzung des Apparates dient ein
Dampfmantel, der aber nur den oberen Teil des Turms umgibt. Die zum
Sieden erhitzte Flüssiglceit schwimmt, da sie weniger dicht ist, auf der dar-
unter lagernden kälteren Sole; das sich beim Verdampfen ausscheidende ganz
feinkörnige weisse Salz fällt in dem Turme herunter durch die kältere Sole-
schichten (die es dabei erwärmt) auf den Boden des Bassins, von wo es —
da das Bassin selbst ja seitwärts offen sein kann — fortwährend entfernt
wird. Um nun einen Verdampfapparat mit mehrfacher Wirkung herzustellen,
verbindet man mehrere einzelne in folgender Weise: Der Dampf mantel des
ersten Appartes wird gewöhnlich durch den Abdampf einer Dampfmaschine
auf 100" erwärmt; im Innern des zugehörigen Verdampfturms muss also die
abzusaugende Luftmenge so reguliert werden, dass die oberen Teile der Sole
etwa bei 80® sieden. Die mit der Luft abgesaugten Dämpfe aus dem Innern
des ersten Apparats treten in den Dampfmantel des zweiten Apparates ein
und bringen diesen auf eine Temperatur von 80®. Hier muss also die Luft-
verdfinnung so reguliert werden, dass das Sieden der Sole schon etwa bei 60®
erfolgt. Die ganze Anordnung ist dann ein Vakuumsiedeapparat mit doppelter
Wirkung; um einen solchen mit dreifacher Wirkung zu erhalten, benutzt man
den abgesaugten Dampf von 60® zur Heizung eines dritten Apparates, in dem
die Sole durch noch stärkere Luftverdünnung etwa schon bei 4iD® siedet.
Die Vakuumsiederei in den geschilderten Apparaten lässt sich nur dann
gut durchführen, wenn die Sole e n t g i p s t ist. Denn sonst lagert sich bei
der Verdampfung das (zuerst sich ausscheidende) CaSOt in Krusten an die
Wandungen an und verhindert mehr und mehr die Wärmeübertragung von
dem Dampfmantel in das Innere. Das beste Verfahren zur Entgipsung der
Sole ist das durch D. R. P. 118 451 und mehrere Zusatzpatente (D. R. P.
140 604, 140 605 und 146 713) geschützte. Hierbei wird der Gips aus der
Sole ausgesalzen, und zwar durch irgendwelche andere leichter lösliche Sul-
fate oder Calciumsalze, z. B. durch Zusatz grosser Mengen CaCU oder
NasSO«. Spuren von Gips, die hierbei noch in der Sole verbleiben, werden
entfernt durch Wechselzersetzung mit BaCl« (falls die Aussalzung mit CaCli
geschah) bezw. Na^COs (falls NasSO« zur Aussalzung gedient hatte). Das
NasCOs kann erspart werden, wenn man der Sole anfangs Atzkalk und
NasSOi zusetzt, so dass freies Alkali entsteht; in diesem Falle ist die filtrierte
Sole mit COt zu behandeln, bis das freie Alkali in Karbonat umgewandelt ist.
-- Das D. R. P. 142 856 will die Reinigung der Sole von Ca-Satzen mittels
künstlichen Magnesiumkarbonats bewirken.
Das Trocknen des Salzes für Speisezwecke geschieht in Trockenpfannen
oder auf Horden.
Das D. R. P. 171 714 bezweckt die Herstellung von weissem und prak-
tisch reinem Salz durch Umschmelzen von unreinem und missfarbigem Stein-
salz, wobei durch die geschmolzene Salzmasse 20 — 40 Minuten lang Luft
geblasen wird. Ebenfalls die Reinigung von NaCI bezwecken die D. R. P.
204 444, 206 409, 206 569 und 206 833.
Über die reine Verbindung NaCl siehe No. 12 unter „N a t r i u m v e r -
b i n d u n g e n'*. In Deutschland hat Speisesalz eine Abgabe von Mk. 120 für
1000 kg zu entrichten, während das ins Ausland gehende, ferner das technisch
verwertete oder als Viehsalz dienende NaCl nur mit einer Abgabe von Mk. 2
pro 1000 kg belastet ist. Soll die niedrigere Abgabe Platz greifen, so muss das
Salz denaturiert und hierdurch für den menschlichen Genuss ungeeignet
gemacht werden (vgl. unter „Denaturiere n"). Die Ausführungsbe-
stimmungen des Zollgesetzes schreiben folgende Denaturierungsmittel vor:
1. F ü r V i e h s a 1 z: Die häufigste Denaturierung für Viehsalzlecksteine
(Kugeln aus denaturiertem Sekunda-Salz und Lehm) ist ein Gemenge von Eisen-
oxyd und Wermutpulver, und zwar ist Vorschrift a) für Siedesalz:
% % Eisenoxyd und % % Wermutpulver; b) für Steinsalz: %% Eisen-
oxyd und Vk % Wermutpulver.
Statt Wermut ist auch Holzkohle gestattet, und zwar a) für S i e d e s a 1 z:
% % Eisenoxyd und % %Ho]zkohlenpulver; b) für S t e i n s a 1 z: Vt % Eisen-
oxyd und % % Holzkohlenpulver.
1016 Salzsäure.
2. Für Düngesalz:! % Russ.
3. Für gewerbliche Zwecke: Von der Denaturierung des zur
Sulfat- und Ammoniaksodafabrikation steuerfrei zu verwendenden Salzes kann
abgesehen werden, wenn diese Verwendung unter ständiger steueramtlicher
Kontrolle erfolgt.
Sofern das Bestellsalz für zuverlässige Gewerbetreibende auf den Salz-
werken denaturiert wird und ein anderes Denaturierungsmittel als Schwefel-
säure fflr das betreffende Gewerbe nicht zulässig erscheint, ist Denaturierung
mit 2 % Schwefelsäure (1 T. Säure von 66<> B6 mit 3—4 T. Wasser verdünnt)
oder auch nur mit 1 % Schwefelsäure (1 T. Säure 66 <» Bö mit 1 T. Wasser)
gestattet.
Ferner verwendet man auch noch häufiger für Gewerbesalz: % % Petro-
leum (namentlich für Gerbereien), ebenfalls für Gerbereien % % Kienöl, wäh-
rend das in Bierbrauereien zum Eismachen verwendete Salz durch 4 % Eisen-
vitriol oder 1 % Seifenpulver denaturiert wird. Andere Denaturierungsmittel
sind weniger wichtig.
'Prüktungt Sehr wichtig iit, 6am man cur Untersuchuof dee Salset eine gute Durch-
ichnittsprobe nimmt. QualitatiT prüft man auf K a ) ~ u m , dann auf Alkalibro-
mide und Jodide, sowie bei Speiaesali auf Metallaalte (Pb, Cu, Sn). Die Schwer-
m e t a 1 1 e werden in bekannter Weiae nachgewiesen. Zur Pv-Ofung auf die andern genannten
Stoffe behandelt man eine grflsserc Menge Salz mit einer zur y«UstIndigen LOsung ungenllgenden
Menge HfO, dampft das erhaltene Extrakt nach der Filtration Muf Vt ^n und filtriert nodimals
Die eine H&lfte des Filtrats wird dann mit Platindilorid stark geechflttelt: Bei Gegenwart von
KCl zeigt sidi ein zitronengelber Niederschlag; die andere HKlfte des Filtrats versetzt man Tropfen
fBr Tropfen mit Chlorwasser und schüttelt mit Chloroform, wobtl zuerst das Jod, dann das Biom
in Freiheit gesetzt und vom Chloroform aufgenommen wird.
Die quantitative Untersuchung erstreckt sich im techjiischen Betriebe gewöhnlich anf
Wasser, Ohlor, Schwefelsäure und Unlösliches. Die Feuchtigkeit
ermittelt man am böten durch vierstflndiges Erhitzen von etwa 6 g Salz in einem vollkonmien
trocknen Erlenmeyerkolben von ^/^ Liter Inhalt auf 140—160^. Die Menge des Gesamt-
Chlors ermittelt man durch direkte Titration mit ^/,m N-SilberlOsung unter Verwendung von
KcCkO« als Indikator; das Cl wird auf NaCl umgerechnet. Die HaSOi-Bestimmung geschieht auf
flbliche Weise gewichtsanalytisch.
Zur Bestimmung des in H,0 Unlöslichen lOst man 60 g der sehr fein zerriebenen Durdi-
Bchnittsprobe in lauem Wasser, filtriert durch ein gewogenes Filter, spQlt das UnlOsUche ohne
Verlust in einen glisemen MOrser und zerreibt es dort mit genflgend Wasser, um s&mtlicfaes
CaSO« in LOsung zu bringen. Indem man das Wasser in der Beibschale dekantiert» wiederiwtt
man das Verfahren nodi einigemal, bringt den Rflckstand schUessUch aufs Filter und trodmet
bei 10^
Nach der W&gung lOst man das Unlösliche auf dem Filter in warmer verd. HCl, fUlt mit
NHa, lOst den Niederschlag wieder in verd. HaSOi (1 : 4) und Ütriert nach Reduktion (mit En)
mit KMnO^-LOsung (ca. 1 g KMnO« in 1 1) dasEisenoxyd. Der in HCl unlösliche FUter-
rfldEstand wird mit HaO gut ausgewaschen und dann wieder bei 100° getrocknet, wodurdi num
den Gehalt an 8 a n d und Ton erhilt. Zieht man die Summe von Eisenozyd + Sand und Ton
von dem in H,0 Unlöslichen ab, so kann man die Differenz als CUciumkarbonat (und Magnesinm-
karbnnat) in Rechnung setzen.
Im FUtrat von der Bestimmung des in H,0 Unlöslichen ermittelt man den Gehalt an Ca und
Mg nach Zusatz von NH4CI und NHg in flblicher Weise.
Man berechnet alles Mg als MgClt und zieht die äquivalente Menge NaCl vom Gesamt-Ohlor-
natrium ab, wodurdi sich der wlrUiche KaCl-Oehalt ergibt Ist mehr H^^ vorhanden, alt dem
gefundenen Gehalt an lOslidiem Ca entspricht, so beredmet man den überschuss ala Na^BO«, wih-
rend man im entgegengesetzten Falle den Ca-Rest als CaClt in Rechnung setzt; es muss daim
natflrllch die dem C^Cl, iquivalente Menge NaCl wieder vom Oesamt-Chlomatrium abgcaogcn
werden.
Einrichtungen fflr SalzmOhlen:
Fried. Krupp AktiengeseDschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Balisäare (Chlorwasserstoff; Acidum hydrochloricum; Actdum
muriaticufn), HCl. Sie wird in der Technik als Nebenprodukt bei der Fabri-
kation von Sulfat (s. d.) gewonnen, d. h. durch Zersetzung von NaCl mit
H,SO« entsprechend der Gleichung: 2 NaCl + HiSO« = 2 HCl + NaiSO«. Das
hierbei entweichende Salzsäuregas gibt, von HsO absorbiert, die gewöhnliche
Salzsäure.
Die Kondensation muss so geschehen, dass das HCl-Gas mit dem HsO
eine grosse Berflhrungsfldche hat; da man die Wassermenge (zur Erzielung
einer entsprechenden Starke) nicht beliebig steigern kann, so muss man dafür
sorgen, dass das HsO in oftmaliger Wiederholung mit HCl in Berührung
kommt und dass die stärkste Säure stets mit den reichsten Oasen, das reine
HsO hingegen mit dem von HCl schon fast ganz befreiten Dampf zusammen-
trifft. Ehe die HCl kondensiert wird, muss man für starke Abkühlung der
Salzsäure. 1017
sorgen. Die Art der Kondensationseinrichtungen ist verschieden, je
em ob das HCl-Gas viel oder wenig Luft beigemengt enthält. Die HCl aus
i und Herd des Muffelofens wird getrennt abgeführt, weil die HCl aus der
i reiner und konzentrierter ist, wahrend die unreinere Säure vom Herd
luffelofens nicht zum Verkauf gelangt, sondern von der Fabrik ver-
et wird. Jede der beiden zu einer Anlage gehörenden Kondensations-
ien besteht aus einem Waschturm aus säurebeständigen Sandstein-
1, der feucht gehalten aber nicht gekühlt wird, so dass kaum HCl, aber
össte Teil der beigemengten HtSÖ« dort zurückgehalten wird. Von da
urchstreichen die Dämpfe jederseits eine grosse Anzahl von Steinzeug-
(Bombonnes; TouriUs), um dann in einen Kondensationsturm') (Koks-
Plattenturm; Kugelturm) zu gelangen, wo das von unten eintretende
urch das von oben herabrieselnde H3O von dem letzten Rest HCl befreit
Aus dem Turm fliesst die entstandene schwache Säure (ca. 8® B6) durch
rschiedenen Tourills immer der Richtung der Gase entgegen, so dass sie
ide (d. h. bei der Eintrittstelle des Gases in die Tourill-Reihe) in ver-
ähiger Stärke von 20—22? B€ ausfliesst.
e Kondensationsanlage fUr die Zersetzung von ca. 400 kg Salz in
14 Stunden, bestehend aus einem Strange für die Pfannen- und einem
olchen fUr die Herdsäure des Sulfatofens, setzt sich für jeden Strang
usammen aus einem Waschturm aus säurebeständigen Sandsteinplatten,
i4 Stück zweihalsigen Tourills von ca. 300 1 Inhalt, 1 dreihalsigcn
Pourill von ca. 500 1 Inhalt und einem Kondensationsturm aus Steinzeug.
Die ganze Anlage mit Aufsatz und Knieröhren, allen Verbindungsstücken,
ilinspritzröhren, Füllung der Kondensationstürme mit Röhren, Kugeln,
Ichalen oder Platten, sämtliche Steinzeugteile zusammen « . Mk. 9128
Anlage gleicher Grösse, jedoch zur Ersparung von Platz aus 2 X 58
e 1 m langen Steinzeugröhren fiir Luftkühlung bestehend, mit zugehörigen
Tourills, Waschtürmen und Kondensationstürmen, mit allen Verbindungs-
tücken und sonstigem Zubehör. Gesamtpreis der Steinzeugteile ... „ 6497
Preise der einzelnen Tourills und Kondensationsröhren siehe in den Artikeln
ondensieren" und „Reaktionstürme".
)ie gewonnene HCl wird zur Befreiung von As mit HiS oder BaS be-
It; letzteres entfernt gleichzeitig auch die HsSOt, welche andernfalls ge-
't mit BaCls beseitigt werden muss. Rohe HCl ist meistens durch fein
tes Selen rot gefärbt; dasselbe wird zusammen mit dem As entfernt.
Im ganz reine HCl zu erhalten, destilliert man die Rohsäure nach der
ung vom As aus Olasretorten oder man lässt HsSO« zufliessen und ab-
rt den entwickelten Chlorwasserstoff in HiO.
Lussichtsreich erscheint das Oehlersche Verfahren (ausgearbeitet von
[or Meyer), wonach man gemahlenes (D. R. P. 136 998 NaCl in über-
;iges geschmolzenes Natriumbisulfat hineinschüttet und gleichzeitig
H9SO4 zufliessen lässt Es entwickelt sich trockenes Chlorwasserstoff-
las abgeleitet wird, während im Schmelzgefäss durch Zuführung von
und NaCl immer wieder Neubildung von Bisulfat erfolgt,
ür die Herstellung reiner Salzsäure sind neuerdings die. D. R. P.
6 und 123 861 wichtig geworden. Nach dem ersteren erfolgt die Dar-
ig reiner HCl in bleiernen Gefässen so, dass man die vom As befreite
»alzsäure in heisse verd. H1SO4 einfliessen lässt, wobei reine Salzsäure
ler gleichen Konzentration, wie die ursprünglich angewandte, über-
iert; das Schwefelsäurebad wird dabei durch eine Dampfschlange ge-
Das zweite Patent unterscheidet sich von dem ersten nur dadurch, dass
he Salzsäure nicht in H9SO4 sondern in ein Bad von siedender MgCU-
b: einfliesst, das stets auf 118—120° gehalten wird. Auch hier destilliert
tlzsäure genau In der Stärke über, die sie vorher hatte, und zwar frei
sSO« und Fe; ja, die in der rohen HCl enthalten gewesene H9SO« macht
aus dem MgCli Salzsäure frei, die mit überdestMliert, während in der
b: Bittersalz entsteht, welches nach genügender Anreicherung aus dem
gewonnen werden kann.
) Vergl. die^Artikel „Salpetersäure^ und „Reaktionstürme".
1018 SfJzsäure.
Das D. R. P. 164 355 Iflsst zur Reinifj^un^ arsenhaltigfer Salzsäure darauf
in der Wärme VanadinoxydulverblndunRen einwirken (indem die unreinen
HCl-Oase durch die betreffende LOsuur streichen), wobei das As metallisch
ausfällt, während das Vanadinoxydul höher oxydiert wird. Nach den D. R. P.
179 513 und 179514 lässt man die unreinen Oase Waschtflrme passieren, die
mit Mineralöl berieselt werden; das Ol soll die As- Verbindungen und andere
Verunreinigungen zurückhalten.
Von anderen Vorschlägen zur Salzsäuredarstellung sind wohl am wich-
tigsten die Bestrebungen, HCl aus den chlormagnesiumhaltigen Ablaugen der
9tassfurter Kalibetriebe zu gewinnen. So wird möglichst konz. MgCls-
Lösung zunächst in Muffelöfen eingedampft und dann in Retorten stärker er-
hitzt, während man gleichzeitig in die Retorten Wasserdampf einleitet; die
Umsetzung entspricht der Gleichung: MgCli + HiO = MgO + 2 HCl. Nach
diesem Verfahren wird in einzelnen Fabriken gearbeitet, jedoch hat die so
gewonnene HCl bis jetzt die beim Leblanc-Prozess erzeugte noch nicht ver-
drängen können.
Weiter hat man den Vorschlag gemacht, HCl aus elektrolytisch gewon-
nenem Chlor (s. d.) darzustellen. Zu dieser Umwandlung leitet man Cl,
mit Wasserdampf gemischt, über schwach rotglühenden Koks, wobei sich die
den beiden folgenden Gleichungen entsprechenden Reaktionen abspielen:
1. C + H,0 + Cl, = 2 HCl + CO und 2. C + 2 H,0 + 2 Q, = 4 HCIH- CG,.
Diese Umwandlung von erst durch Zersetzung von Chloriden gewonnenem
Cl wieder in HCl bedeutet aber, rein thermochemisch genommen, einen Rück-
schritt, so dass derartige Prozesse von vornherein wirtschaftlich Bedenken
erregen müssen. Trotzdem tauchen immer neue hierher gehörige Verfahren
auf, und man kann nur insofern vielleicht an ihre Rentabilität glauben, als das
Cl möglicherweise als Nebenprodukt beim elektrolytischen Chloralkali-
pro z e s s (s. d.) gewonnen wird.
Bei dieser Gewinnung von HCl aus Cl hat man statt glühenden Kokses
auch andere Kontaktsubstanzen verwendet; dabei werden Gemische aus Cl
und H übergeleitet. Nach dem D. R. P. 166 598 ist es vorteilhaft, das Oas-
?;emenge nicht über Kontaktsubstanzen, sondern über Metallchloride
von AI, Zn oder Sn) zu leiten, wobei das HCl auf chemischem Wege entsteht.
Die betreffenden Chloride zersetzen sich nämlich bei der Erhitzung in Gegen-
wart von HflO teilweise in basische Chloride und Hydroxyde und HCl; diese
basischen Körper können dann wiederum zur Absorption von Cl und H be-
nutzt werden. Die Reaktionen entsprechen folgenden Gleichungen:
1. ZnCl(OH) + Cl + H = ZnCl, + H,0.
2. ZnCl, + H,0 = ZnCl(OH) + HCl; ZnCl(OH) + H,0 = Zn(OH). + HCl.
Da sich diese Reaktionen schon in wässerigen Lösungen abspielen, so kann
man das Gemisch von Cl und H, wie es bei der Elektrolyse von Chloralkalien
entsteht, nach der Sättigung mit heissem Wasserdampf auf poröse, mit Metall-
chloriden getränkte Körper leiten oder auch die Gase durch Chloridlösungen
hindurchgehen lassen; die passende Zersetzungstemperatur liegt bei 100*. Das
Verfahren eignet sich zur Darstellung von HCl und von HBr.
Das D. R. P. 158 086 bezweckt die Erzeugung von HCl unter gleichzeitiger
Gewinnung von Produkten der trocknen Holzdestillation; man soll das Cl bei
150—300* auf Holz oder verwandte organische Stoffe einwirken lassen. Holz-
kohle, Alkohole, Essigsäure, Salzsäure und Teer soll man erhalten. — Erheb-
liche Bedeutung wird dieses Verfahren sicherlich nicht gewinnen.
Endlich sind jene Verfahren zu nennen, die HCl durch Zusammenbringen
von Chlor und schwefliger Säure darstellen wollen. Hierher gehören das
Franz. Pat. 324 859, das Engl. Pat. 14 342 von 1903 sowie die D. R. P. 157 043
und 157 044. Nach den letzteren führt man in einen mit Steinen gefüllten
Reaktionsturm von unten Kiesofengase und Cl ein, während von oben nur so
viel HsO zufliesst, wie der Bildung von gasförmigem HCl und konz. HtSO«
entspricht. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die Patentschriften
selbst verwiesen werden; der ganze Prozess zur gleichzeitigen Gewinnung von
SalMÜuie. 1019
ind HfSOi erscbeint zu umständlich, teuer und zu sehr mit unerwQnscbten
nreaktJonen durchsetzt.
Trockner Chlorwasserstoff Ist ein farbloses Gas vom sp. O. 1,2996, das
er Luft dichte saure Nebel bildet und durcti Abkilhlen unter erhöhtem
Ic zu dner FIDssigkeit verdichtet werden kann. Die wässerige HCl Ist
)S, in konz. Zustande an der Luft rauchend; beim EnvSrmen verliert sie
und HtO und wird schwächer, bis das sp. O. 1,101 erreicht Ist; dann
I die Konzentration konstant, und der S. P. Ist 110*.
Folgende Tat>elie von L u n ^ e und Marchlewski unterrichtet Hber
p. O. von Salzsäuren verschiedener Konzentration:
1020 Sämischgerberei.
HCl dient zur Fabrikation von Cl, KClOs^ Chlorkalk und verschiedenen
Chloriden, von COs^ Superphosphat, Phosphor, Knochenleim u. s. w.; sie wird
in der Metallurgie, in der Färberei und zu vielen anderen Zwecken verwendet.
PrOfnngri Der Gehalt wird mcistenB arftometrisch unter Benutzung der vorstehencten Ti*
beUe ermittelt. Zur genaueren Bestimmung verdtlnnt man 10 ccm der Siure (deren sp. O. be-
kannt aein muaa) mit deat. H,0 auf 200 ccm, miast davon 10 com ab, veraetst mit üodatilaimy
bis cur genau neutralen oder eben schwach alkaliachen Beaktion und titii^t dann das Cl mit
Via N-SllberlSsung unter Zusata Ton K^CrO« als Indikator.
Zur Bestimmung der H^SO^ neutralisiert man die HCl nicht ganz mit Na,00| und fUlt daaa
in flblicher Weise mit BaCl,. Fe titriert man nadi Reduktion von Zb und nacdi Znaats voo
Mangansulfat mit KMnO«. SOa oxydiert man zu H1SO4 und bestimmt diese mit BaClj; ans der
Differenz der so ermittelten und der ursprünglich vortümdenen H^SO« berechnet naan dSe 80^
Auf As prOft man nach Krauch wie folgt: 10 g HCl werden mit 10 ccm H,0 verdünnt and
vorsichtig mit 6 ccm frischem Schwefelwasserstoffwaaser im Reagenzglase fibenchicfatet; nacb
einstOndigem Stehen sowohl in der K<e als in der'WIrme (AraensiLure) darf vtriechen bddeo
Flflsaigkeitsschichten keine Färbung und kein gelber Ring entstehen. Empfliidliclikeit =
0,000006 g As in 1 g HCl, also ^«a mg in der Probe. — Zur <iuantitativen As-Bestimmmv redniert
man etwa vorhandenes AsOl« durch anhaltendes Einleiten von SO« und flUlt dann durch eiaea
H«S-Strom das As als AsaS* aus. Der Niederschlag wird gut ausgewaschen, auf dem Filter in
NH, gelöst, die LOsung in einem tarierten Porzellanschftlchen verdunstet und das Ai^ bei 100*
getrocknet und gewogen. 1 g As,S, «= 0,00976 g As » 0,80488 g Aa,0».
lYeies Cl gibt sich beim ErwBrmen der HCl durch den Geruch sa erkennen; mch vemmdit
dann die verdOnnte S&ure eine BUluung von Jodkaliumstirkepapier.
Über Oefässe zum Transport der HCl vgl. die Artikel „Ballon s" und
.»Transportgefäss e".
Salzsäure, roh (20—22« Be) ®/o kg Mk. 7,00
gerein., arsenfrei, sp. G. 1,160 **/o « „ 10,00
„ 1,190 •/, „ ,17,00
ehem. rein, sp.G. 1,124 = 16» Be, D. A. IV ....«/,„ „ 16.00
n
n
n
„ „ „ 1,160 = 200 Be o,^ ^ ^20.00
„ „ „ 1,i75 = 2lOBe o/o „ „ 21,00
, „ „ 1,190= 230 B6 0/0 „ „ 24.(10
Salzsfiure:
Chemische Werke Fflrstenwalde, Dr. B. Hecker
& W. Zeidler, G. m. b. H., FUrstenwalde-Spree.
Harkortsche Bergwerke u. ehem. Fabriken A.-G.
EU Sdiwelm u. Harkorten, Gotha.
Oesterreicbischer Verein, Aussig a. E. (auch
chemisch rein).
Saccharin-Fabrik, Akt. -Ges. vorm. Fahlberg,
List 9t Co., Salbke-WesterhOsen a. Elbe.
Anlagen zur Salzsäure-Fabrikation baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. 1 Vereinigte Dampfziegeleien und Industrie-Akt.«
I Ges., Berlin W. 0, Potsdamcrstr. 5.
Kondensationsgefässe aus Steinzeug zur Salzsäurefabrikation:
Deutsche Ton- u. Steinzeug- Werke, Aktiengesell- 1 Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H., Zwickau!. Sa.
Schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 28. |
Transportgefässe aus Steinzeug für Salzsäure:
Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H., Zwickaul. Sa.
S&mischg'erberel. Allgemeines siehe unter „G e r b e r e i". Bei der
Sämischgerberei wird die Haut dadurch in Leder umgewandelt, dass man eine
starke Fettschicht zwischen den Fasern der Haut ablagert. Die durch Oxy-
dation aus den Fetten entstehenden Oxyfettsäuren sind so innig mit der
Faser verbunden, dass das Leder selbst Waschen mit Seife aushält, ohne sich
zu zersetzen (Waschleder). Bei diesem Gerbverfahren, fflr welches
namentlich Wildhäute, Schaf- und Ziegenfelle in Betracht kommen, stösst man
nicht nur die Fetthaut und Epidermis sondern auch die Narbe ab, um dem Fett
einen leichten Eintritt in die Fasern zu ermöglichen. Man entkalkt die Blossen
durch Sauerbeize und besprengt sie, nach gutem Ausringen und Durchwalken,
auf der Narbenseite mit Walfischtran, der mit der Hand verrieben wird. Dann
werden mehrere Häute kugelförmig zusammengerollt und im Troge eines Walk'
hammers durchgewalkt. Nach mehrstündiger Bearbeitung werden die Häute
aufs neue geölt, wieder gewalkt u. s. w., bis kein Ol mehr aufgenommen wird.
Schliesslich lässt man die Häute, zu Haufen vereinigt, in einer Wärmekammer
gären, wobei sich Oxyfettsäuren bilden, die Haut anschwillt und das anhaf-
tende Fett absorbiert. Der Überschuss des Fettes wird durch Auspressen oder
durch Pottaschelösung entfernt (vgl. den Artikel „D e g r a s").
Sammler — Sandelholz. 1021
Das sämisch^are Leder dient zur Anferti^unfr von Handschuhen, MUitär-
lederzeug, Beinkleidern, zum Putzen von Glasscheiben u. s. w.
Ein dem Sämischleder in allen wesentlichen Eigenschaften gleichendes
Produkt erhält man nach dem D. R. P. 111408, wonach das Leder mit ver-
dünntem Formaldehyd in Gegenwart von Alkalien gegerbt wird; man be-
zeichnet das so hergestellte Leder als C a s p i n. Durch seine ausserordentlich
schnelle Herstellung, die vollständig weisse Farbe und die hohe Widerstands-
fähigkeit gegen siedendes Wasser erscheint das Caspin als ein gefährlicher
Konkurrent des Sämischleders.
Sammler siehe „Akkumulatore n'*.
Samol, Salbe, die 25 % Salimenthol (s. d.) enthält.
Sanatoeren. Neuerdings sehr gerühmtes Nährmittel, das aus 95 T.
Kasein und 5 T. glyzerinphosphorsaurem Natrium besteht.
Sanatogen in Dosen k 250 100 50 g.
Preis 7,70 3,20 1,65 Mk. mit 20% Rabatt.
Sandarak (Sandaraca; Resina Sandaraca). Harz, welches aus der
Rinde des in Afrika heimischen Nadelbaumes CMiiris qtLadrivalvis hervor-
quillt und in Tropfenform erstarrt. Das Handelsprodukt bildet stengelige,
blassgelbliche bis gelbe, weisslich bestäubte, spröde, im Bruche glasglänzende
Stückchen, die häufig mit Körnern und Tränen untermischt sind. Der San-
darak schmeckt harzig-aromatisch, schwach bitter und riecht nur beim Er-
hitzen wenig balsamisch; reiner Sandarak löst sich in Alkohol vollständig und
klar. Er dient namentlich zur Fabrikation von Firnissen, nebenbei auch zur Be-
reitung von Pflastern.
Sandarak, extrafein 1 kg Mk. 1,85
„ ausgesucht, staub- und grannenfrei 1 „ „ 2,10
Sandbäder.
Sandbäder für Dampfheizung, auf Dreifuss. Preise mit Dampfeingangs ventil
und Dampfausgangsrohr mit Siphon:
Durchm. von 300 mm und 100 mm Tiefe Mk. 85,00
„ 450 „ „ 120 „ „ „ 130,00
„ 600 „ „ 120 „ „ „ 170,00
„ 800 „ „ 150 „ „ „ 250,00
Sandbäder für direkte Feuerung, bestehend aus gusseisernem Topf, dessen ab-
gedrehter Rand auf der abgedrehten Leiste der beigegebenen gusseisernen Herd-
platte dicht aufsitzt:
Lichter Durchm. des Sandbades 220 300 500 mm.
Tiefe des Sandbades 250 300 500 „
Preis inkl. Herdplatte .... 27,00 40,00 60,00 Mk.
Sandbäder nach Rüdorff, transportabel, auf schmiedeeisernem Vierfuss, mit
schlangenfbrmig gebogenem Heizrohr mit blau brennenden Flämmchen, mit Vor-
richtung zum Hoch- und Niedrigstellen:
Arbeitsraum ... 25 : 15 40 : 1^0 50 : 25 cm.
Stück 12,00 15,00 20,00 Mk.
Sandbadschalen von getriebenem starkem Eisen mit flachem Boden:
Durchm 6 8 10 12 14 16 18 20 22 26 30 cm.
Stück 0,20 0,25 0,30 0,45 0,60 0,80 0,90 1,00 1,10 1,30 1,80 Mk.
Dieselben, halbkugelförmig:
Durchm 6 8 10 12 14 18 20 22 26 30 cm.
Stück 0,25 0,30 0,40 0,60 0,80 0,90 1,00 1,10 1,30 2,00 Mk.
Sandbäder:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. AVarmbnmn, Quilitx & Cüo., Berlin NW. 40, Heide-
strftsse 66/67.
Sandbdder, elektrische:
Ghemisch-electrische Fabrik „Prometheus", Q. m. b. H., Frankfurt a. H. — Bockenheim
(b. Ins.-Axih.).
Sandelliolz. Holz eines in Südasien heimischen Baumes Ptero-
carpus santali nu8. Das Holz ist sehr hart, fest, schwer, blutrot; es kommt in
Stücken oder als rotbraunes Pulver in den Handel. Der Farbstoff ist das
1022
SaadstrahlgeblSse — Sangainal.
Santalin, ein rotes Pulver. Man benutzt es zur Herstellung brauner
Farben, namentlich in der Wodlffirberei, meistens mit andern FarbhOlzem zu-
sammen. Man beizt die Wolle n a c h , d. h. man entwickelt den Farbstoff, und
zwar entweder mit KaCriOr und Alaun oder mit CuSO«. In der Praxis wird
das Sandelholz oft durch das sehr Ähnliche Caliaturholz ersetzt.
fltauidstralilg'ebläse.
I. Rotationskugel mit gleichmfissig bestrichener Innenfläche, zum
Putzen für Kleinguss-Gegenstaude.
HP
3
5
7-9
10—12
Putztrommd
Durchm.
820
820
1200
1200
1
1
2
3
Leistung
L d. Stunde
200—400
300—500
600-1000
1000—1500
Prelle
ICk.
1200 mit Roots-GeblUe
1600 mit Luitkompr. dnicU. WlndkMMl
3320 » » • »
3870 B B ■ ■
II. G e b 1 ä s e mit Luftkompressor-BetrIeb für Glasarbeit, zur Herstellung
von Mattgold, Mattsitber u. s. w.
Leistung i. d Stunde rund
Luft,
kompressor,
Touren
in der Minute
Preis mit Luftkonpresaor
und Windkessel
HP
Mattglu
qm
roter
Über&ng
qm
Buchstaben
graviert
ohne Mantel-
auftats
Mk.
mit Mantel-
gyfiaty
Mk.
2
4
e— 7
2-5
5-8
8—12
0,5—1
0,8-1.5
1,3-2,4
50-80
100—150
150—250
260
220
180
740
970
1450
800
1030
1550
III. Gebläse mit transportablem Strahl und Luftkompressor-BetrIeb
für Glas- und Gravierarbeiten sowie zum Putzen grosser Gussstücke:
HP
2
4
6—7
Leistung i. d. Stunde
in Stfick
graTierten Buchstaben
50—80
100—150
150—250
Luftkompressor
Touren i. d. Minute
260
220
180
IV. Kleine Sandstrahlgebläse
Silber u. s. w., mit Tretvorrichtung:
Preis mit Luftkompi
und Windkesecl
Mk.
740
970
1450
zum Mattieren von Gold,
Durchmesser des
Apparates
myn
Durclunesser
des Zylindergeblases
mm
Preu
Mk.
Preis mit
drehbarer Lötscheibe
Mk.
450
475
500
360
430
500
62
72
90
80
90
110
fltauidzieirel siehe ,,Kalksandstei n".
SajDigriilnal. Bluteisenpräparat; es besteht aus 10 T. Hämoglobin, 44 T.
Muskelalbumin und 46 T. Blutsalzen.
Man verordnet es bei Blutarmut, Bleichsucht, Skrofulöse, allgemeinen
Schwächezuständen u. a. m.. und zwar meist in Form von Pillen {Püulae
Sanguis Draconis — Saponin. 1023
inalis), die hdufiff noch andere Medikamente enthalten, weiter aber auch
ü s s i g k e i t (Liquor Sanguinalü).
lanffiilB DraooDlfl siehe „Drachenblu t".
ianoform = Dijodsalizylsäuremethylester. C6HiJt(0H)C0iCHt. Man
ndet es in der Wundheilkunde als geruchlosen Ersatz des Jodoforms.
oformj H Mk. 8,00
(anoffen. Desinfektionsmitel, weiches eine Verbindung der desinfi-
den Bestandteile verschiedener Teeröle mit CaCli und MgCb in ver-
Form darstellt. Da von den Kresolen des Teers im Sanogen nur Kreo-
s Kreosotseife enthalten ist, sind die giftigen Wirkungen anderer flhn-
Desinfektionsmittel hier bedeutend vermindert. In Verdünnung ist Sanogen
mmen geruchlos. Es wird als Sanogen iechnicum und Sanogen medicincie
1 Handel gebracht; letzteres dient namentlich zur Wundbehandlung und
^nservierung des Wassers. Auch als Düngerkonservierungs-
e 1 , zur Verhütung wertvermindernder bakterieller, Zersetzungen des
irs, wird das Sanogen empfohlen.
lanoleum. Dem S a p r o 1 (s. d.) ähnliches Gemisch von Rohkresolen
ohlenwasserstoffen. Es dient namentlich zur Desinfektion von Pissoirs,
war sowohl zum Bestreichen der Wandflächen als auch zum Fflllen der
hverschlüsse (Siphons).
:he Fabrik FlSrabelm, Dr. H. Noerdlinger, FISnhcim a. IL
iantonln. CisHisOt. Der aus den Zittwerblüten abgeschiedene wirk-
Bestandteil, und zwar ist das Santonin ein inneres Anhydrid (Lakton)
antoninsäure CisHsoO«.
Färb- und geruchlose, bitter schmeckende Kristalle, die sich am Licht
gelb färben; Seh. P. 170^. Sehr schwer lOsl. in kaltem, etwas leichter
dendem HsO, besser lösl. in Alkohol, Äther und Chloroform.
Das Santonin besitzt eine spezifische Wirkung gegen Spulwürmer. Kleine
r erhalten 0,025 g, grössere 0,05 g ein- bis zweimal täglich. M. D. p.
),1 g, M. D. p. die 0,3 g.
itonin pur. albiss. recrist. D. A. IV 1 kg Mk. 27,00
Santonin:
k, Darmstadt.
3a&t3^ (Santalolsalizylester) C6H4(OH) . CO . 0 . CiJAn. Oeschmack-
01, das gegen Gonorrhoe verordnet wird.
Saparoform. Auflösung von 3-^ % Paraform (Paraformaldehyd)
jsiger Kaliseife, oft mit aromatischen Zusätzen versehen. Es soll medi-
h verwendet werden.
Bapene« aus flüssiger Seife bestehende Arzneimittelträger, die je nach
einverleibten Medikament (Salizylsäure, Jod, Kreosot u. s. w.) als S a 1 i -
apen, Jodsapen, Kreosotsapen u. s. w. bezeichnet werden,
iizen die Haut nicht, durchdringen sie aber rasch und wirken prompt.
Saphir, kttnstl. siehe „Korund, künst 1.'*.
Bapo siehe „Se i f e*'.
Bapo Formalini siehe „F o r m a 1 i n < e i f e".
Bapo palveratiu siehe „S e i f e n p u 1 v e r"
Sapokarbol = Lysol (s. d.).
Saponin. Ist der wirksame Bestandteil der Quillayarinde (Panamarinde;
irinde) Cortex Quülajae oder Panamawurzel und wird an Stelle von
zum Waschen von Kleidungsstücken u. s. w. gebraucht; es dient auch
chaummittel. Das Saponin gehört, ebenso wie die ihm ähnlichen, aus
en Pflanzen erhaltenen Saponinsubstanzen, wahrscheinlich zu den Glyko-
. Die Saponinsubstanzen lösen sich in HtO; diese Lösungen schäumen
beim Schütteln. Sie schmecken kratzend, erregen in Pulverform Niesen,
;ieren öle und lösen die roten Blutkörperchen auf; letzterer Eigenschaft
1024 Saprol — Ssoere Fart»loffc.
wegen wirken sie giftig. Ausser seiner Verwendong zum Waschen empfiod-
Heller Gewebe wird das Saponin hier and da auch medizinisch benntzt
Um das Saponin rein zu erhalten, zieht man nach dem D. R. P. 116 591 die
Wurzel genfigend mit HsO aus, kocht die dunkel gefärbten Extrakte unter Zu-
satz geringer Mengen Formaldehyd längere Zeit auf und filtriert von den io
dichten Flocken abgeschiedenen Färb- und Eiweissstoffen ab. Unter Um-
rühren wird dann zur Trockne eingedampft Das so gewonnene Saponiii
bildet ein fast weisses, stark zum Niesen reizendes Pulver.
Femer nennen wir das D. R. P. 144760; hiemach stellt man Saponin ans
Rosskastanien her: Die frischen reifen Frfichte werden geOffnet, die Samen
geschalt, die wasserreichen Kotyledonen zerkleinert oder zerquetscht und bei
40—50* getrocknet Das erhaltene Pulver wird zunächst mittels Benzins oder
Petroläthers entfettet und dann mit starkem Alkohol mehrmals ausgekocht
Die erhaltenen weingeistigen Auszfige dampft man ein, trocknet im Vakuum,
zerreibt, löst in heissem Alkohol und behandelt die Lösung zur Ausfällnng von
Verunreinigungen mit frisch gefälltem Bleihydroxyd (aus Pb(NOt)» + NHj).
Die warme konzentrierte Lösung giesst man in die mehrfache Menge Äther ein,
wobei das Saponin weiss ausfällt. Man wäscht es mit Äther und wiederholt zur
Reinigung die Auflösung in Alkohol und Ausfällung durch Äther mehrmals.
Das gewonnene Saponin, welches 10 % der verarbeiteten Samen betragen
soll, ist ein weisses Pulver; es löst sich in HiO in jedem Verhältnis zu stark
schäumenden Flüssigkeiten.
Nach dem D. R. P. 156 954 gewinnt man ein ungiftiges Saponin aus Rinde,
Blättern, Zweigen und Wurzeln des Ouajakbaumes {Chrnjacum officinaU)
bzw. aus dem Guajakharz, indem man einen Extrakt herstellt, das Saponin
daraus mit Bleiessig fällt und den abfiltrierten Bleiniederschlag mit H>S
zersetzt.
Es sei hinzugefügt, dass unter der Bezeichnung „Saponin** auch ein Bohr-
und Schneideöl in den Handel kommt, das mit dem wirklichen Saponin nichts
zu tun hat
Saponin roh 1 kg Mk. 10,00
n gercin 1 „ „20,00
„ ehem. rein 1„ „ 40,00
„ aus Guajakrinde H Mk. 17,00; 1 „ „155,00
Fabrik ehem. Präparate Dr. Richard ßthamer, Hamburg.
Baprol. Gemisch von Rohkresolen mit Kohlenwasserstoffen, welche
jedenfalls der Petroleumdestillation entstammen.
Dunkelbraune, auf HsO schwimmende und darauf eine glelchmässig
dünne, die Luft abschliessende Haut bildende Flüssigkeit, die zur Desinfek-
tion von Aborten, Pissoirs u. s. w. benutzt wird.
Saprol, je nach Zweck und Qualität o/o kg Mk. 40,00—60,00
Alleiniger Fabrikant:
Ohemiaohe Fabrik FlSnheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
Satrap-Papiere siehe „Photographische Papier e".
Bataratlon siehe unter „Melasse" u. „Z u c k e r f a b r i k a 1 1 o n".
BaturnBlnnober siehe „Bleifarbe n".
Sauere Farbstoffe, Die hierher gehörigen Teerfarbstoffe sind fast
sämtlich AlkalisaJze von Sulfosäuren der b a s i s c h e n F a r b s t o f f e (s. d.)
oder der Azoverbindungen. Sie sind vor allem für die Wollfärberei wertvoll,
indem sie sich mit der basischen Wollfaser direkt im sauren Bade ohne Bei-
hilfe einer Beize verbinden. Seide färbt man mit sauren Farbstoffen meist im
gebrochenen Bastseifenbade, d. h. in einem solchen, welches durch H9SO4 oder
Essigsäure schwach angesäuert ist.
Für pflanzliche Fasern eignen sich die sauren Farbstoffe fast gar
nicht, da sie selbst durch Beizen — mit wenigen Ausnahmen — nicht wasch-
echt fixiert werden; nur In der J u t e f ä r b e r e i finden einige saure Farbstoffe
SaucrstoflF. 1025
Verwendung, wobei man entweder im sauren Bade oder unter Zusatz von Alaun
färbt oder aber die Faser vorher mit Tonerdebeizen behandelt.
Sauerstoff. 0 (Oxygenium). A.0.= 16,00 (wenn H= 1,008). Zur Darstel-
lung erhitzt man KClOt, und zwar vorteilhaft unter Zusatz vonMnOt; doch muss
derBraunstein rein sein. Noch besser setzt man dem KClOt nicht MnOt sondern
dafür frisch gefälltes und ausgeglühtes FeiOt {Caput mortuum) zu. Ferner ge-
winnt man O durch Erhitzen von MnOs mit HsSOt in Retorten oder indem man
ein Gemisch der beiden genannten Substanzen in passenden Gefässen durch
einen unter Druck einströmenden Luftstrom zersetzt; in letzterem Falle ist
Erhitzung nicht nötig. Eine andere Methode fusst auf der Tatsache, dass über-
schüssiger Chlorkalk mit den Oxyden von Nt, Co und Cu Sauerstoff entwickelt,
und zwar namentlich mit CoiOt: Man erhitzt eine konzentrierte und geklärte
Chlorkalklösung nach Zusatz von 0,1—0,5 % ihres Gehaltes an CotOs auf
70—^60^; noch einfacher leitet man in eine mit Kobaltsalz versetzte dicke
Kalkmilch Cl ein, wobei die gleiche Umsetzung erfolgt, entsprechend der
Gleichung: Ca(C10)f + 2 CoiOi = CaCl, + 4 CoO + 2 Ot. Dem Vorteil, der
bei diesem Verfahren darin liegt, dass das entstandene CoO stets wieder O
zu binden und in CoiOt überzugehen vermag, steht der Nachteil gegenüber,
dass der Chlorkalk in CaCU verwandelt wird, also immer wieder in neuer Menge
zur Verwendung kommen muss. Nach dem D. R. P. 143 548 bedient man sich
zur Darstellung von reinem O des Natriumsuperoxyds. Dieses wird in
Würfelform mit ein wemig Ni- oder Cu-Salz gemischt und dann im K i p p sehen
Apparat mit HaO in Berührung gebracht; der Zerfall erfolgt unter Bildung von
NaOH und O. Hierher gehört auch das D. R. P. 193 560.
Alle diese Methoden sind für die Technik zu teuer; hierfür erscheinen
in erster Linie aussichtsvoll diejenigen Verfahren, welche den O der atmo-
sphärischen Luft benutzen. Es sind hauptsächlich 5 Methoden, die
zur Gewinnung von Sauerstoff aus der Luft vorgeschlagen sind:
1. Erhitzt manB aryumsuperoxyd BaOi auf 800® C, so spaltet diese
Verbindung Sauerstoff ab: BaOi = BaO + O (bei 800® C). Leitet man nun
bei 500-^600® C. über das entstandene Baryumoxyd einen Strom von reiner
Luft,') so nimmt die Verbindung aus der Luft wieder Sauerstoff auf: BaO + O
= BaOi (bei 500—600® C). Es bleibt also theoretisch immer dieselbe Menge
Baryumoxyd wirksam; der gewonnene Sauerstoff entstammt allein der atmo-
sphärischen Luft.
2. Nach K a s s n e r kann man Sauerstoff aus Calciumortho-
p 1 u m b a t CaiPbOt entwickeln, wenn man über diese Verbindung reine
Kohlensäure leitet:
2 Ca.PbO« + 4 CO. = O, + 2 (2 CaCOi + PbO).
Letztere Verbindung lässt sich durch Überleiten von Luft wieder zum
Ausgangsprodukt regenerieren:
2 CaCOi + PbO + O(Luft) = 2 CO, + Ca.PbO«.
Man sieht, dass hier nach der Theorie nicht nur das Calciumplumbat sondern
auch das Kohlendioxyd in gleicher Menge wieder regeneriert wird. Auf dem-
selben Prinzip beruht das Verfahren:
3. Hier verwandelt man das Calciumorthoplumbat in feuchtem Zustande
durch verdünnte Kohlensäure*) in Calclumkarbonat und Bleisuperoxyd:
CaaPbOi + 2 CO, = 2 CaCOi + PbOs. Wird letzteres Gemenge geglüht, so
spaltet das Bleisuperoxyd Sauerstoff ab: 2 CaCO. + PbO, = O + (2 CaCOi
+ PbO). Die Regenerierung des letztgenannten Gemisches zu Calciumortho-
plumbat geschieht genau ebenso wie bei der vorbeschriebenen Methode.
4. Fejner hat man vorgeschlagen^ die Luft durch Gipsplatten diffundieren
zu lassen. Der Stickstoff diffundiert durch eine poröse Membrane schneller
als der spezifisch schwerere Sauerstoff. Die diffundierte Luft ist also stick-
stoffreicher, während der zurückbleibende Anteil einen höheren Sauerstoff-
^) Die überzuleitende Luft muss durch Natronlauge von Kohlensäure befreit sein.
^ Man verwendet zu diesem Zweck die kohlendioxydhaltigen Rauchg;ase der tech-
nisch^'* Betriebe.
BlGcber VII. 65
1026 Sauerstoff.
gehalt hat. Lflsst sich so theoretisch eine beliebige Anreicherung des Sauer-
stoffs denken, so dürfte doch anderseits ohne weiteres ersichtlich sein, dass
sich diese Methode für die praktische Ausfflhrung wenig eignet.
5. Eine weitere Methode der Sauerstoffgewinnung aus der atmosphäri-
schen Luft beruht auf der Tatsache, das Stickstoff im Wasser weniger löslich
ist als Sauerstoff:
1 vol. Wasser löst 0,04114 vol. Sauerstoff
1 „ „ „ 0,02035 „ Stickstoff
bei 0* und 760 mm Druck.
Lässt man also Luft von Wasser absorbieren und treibt das absorbierte
Oasgemisch nachher durch Erhitzen wieder aus, so findet man es sauerstoff-
reicher als die atmosphärische Luft. Leitet man das Gemisch wieder in kaltes
Wasser, treibt wieder aus und wiederholt das Absorbieren und Austreiben
mehrmals, so erhält man ein recht sauerstoffreiches Oasgemenge, das fflr die
meisten technischen Zwecke dieselben Dienste tut wie reines Sauerstoffgas.
Man hat auf das zuletzt beschriebene Verfahren anfangs grosse Hoffnungen
gesetzt, aber es hat sich dann doch gezeigt, dass die Kosten recht beträchtlich
sind. Praktisch ausgenutzt werden von den beschriebenen Methoden, soweit
dem Verfasser bekannt ist, nur die erste von Boussignault angegebene,
von den O e b r. B r i n verbesserte, bei der Baryumoxyd verwendet wird, und
dann die zweite, von K a s s n e r herrührende, welche (ebenso wie die dritte)
auf der Zersetzung von Calciumorthoplumbat beruht.
6. Sehr wichtig zu werden berufen sind augenscheinlich die Verfahren
der O-Oewinnung, die von der flüssigen Luft ausgehen; über das
Linde sehe Verfahren siehe den Artikel „Luft, flüssige**.
Dieses Verfahren hat schnell eine grosse Verbreitung erlangt; dabei
wird die zu zerlegende Luft zuerst vollständig verflüssigt und dann unter
Wiedergewinnung der zur Verflüssigung erforderlichen Kälte rektifiziert, wo-
bei der leichter verdichtbare Sauerstoff sich immer mehr anreichert. Man
erreicht leicht einen Reinheitsgrad des O von 95 % ; unter Verminderung der
Produktionsmenge kann der Sauerstoffgehalt auf 98 — ^99 % gebracht werden.
Das Verfahren ist durch relativ sehr geringe Betriebskosten ausgezeichnet. Eine
Verbesserung des Lindeschen Verfahrens umgreift das D. R. P. 203 814. —
Ferner gehört in diese Kategorie das P i c t e t sehe Verfahren zur Trennung
der atmosphärischen Luft in O und N auf thermomechanischem Wege.
Die auf dieses Verfahren genommenen Patente (Engl. Pat. 19 254 von
1900, Franz. Pat. 322 600 mit Zusatz und D. R. P, 162 323) schützen in
der Hauptsache folgende Punkte: 1. Die Luft wird filtriert, zusammen-
gedrückt und vom Wasser befreit. 2. Die trockne und zusammengeprcsste
Luft wird auf ihren Verflüssigungspunkt abgekühlt, nämlich auf ungefähr
— 194» C. 3. Die verflüssigte Luft wird filtriert, um das in ihr schwebend be-
findliche feste Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit
wird wieder der Verdampfung ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren Be-
standteil, nämlich den Sauerstoff, aus ihr entweichen zu lassen. 5. Die Ver-
dunstungskälte der flüssigen Luft wird für die Verflüssigung der in den Apparat
eingepumpten komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vor-
richtung sichert ein ununterbrochenes Arbeiten. 7. Eine andere selbsttätige
Vorrichtung sorgt dafür, dass Stickstoff und Sauerstoff den Apparat genau in
dem gewünschten Orade der Reinheit verlassen, wie er für den betreffenden
Verwendungszweck nötig ist; sie verhindert auch das Entweichen von Oas-
mischungen, die von der Zusammensetzung der gewöhnlichen Luft zu wenig
verschieden sind. — Der Pictetsche Apparat besteht aus zwei Kammern, deren
grössere der Ansammlung des N und deren kleinere derjenigen des O dieneo
soll. Der untere Teil der ersteren erhält ein Flüssigkeitsbad, das mit ver-
flüssigter Luft betrieben wird und in dem Schlangen für den Durchtritt kalter
komprimierter Luft einliegen. Hierbei ist die Temperatur in dem Bade so, dass
wesentlich nur N entweicht, während die flüssige Luft an O angereichert wird:
Die verflüssigte Luft tritt in die zweite Abteilung ein, die ähnl'ch der ersten
eingerichtet ist. Sie wird nun von der ausgeschiedenen festen CDs durch Fil-
trieren befreit und dann dazu verwendet, in der ersten Kammer die Verflflssl-
Sauerstoff. J Q27
der eintretenden Luft einzuleiten. Indem sie sicli hierbei stets erwflrmt,
t sie N, der in naiiezu reinem Zustande entweicht. Auf Ähnliche Weise
n der kleineren Kammer der O gewonnen. — Endlich ist hier zu nennen
erfahren von George Claude, der die partielle Verflüssigung der
:ur nachherigen vollkommenen Zerlegung in reinen O und reinen (4
;t; es muss abgewartet werden, ob sein Apparat tatsächlich die Vor-
;eigt, die man ihm nachrühmt.
. Wenig Aussicht auf technische Brauchbarkeit hat das durch D. R. P.
4 geschützte Verfahren, wonach man abwechselnd Luft und Dampf auf
nanganat einwirken lässt. Bei der Dampfeinwirkung zersetzt sich das
nat entsprechend der Gleichung: NaiMnO«+HsO=2NaOH + MnOB + 0.
0 erzeugte Atzalkali und Mangandioxyd können nun wieder O ab-
ren. Auf Einzelheiten des Verfahrens kann hier nicht eingegangen
1.
. Grosse Bedeutung hat dagegen die elektrolytische G-Gewin-
rlangt; man zersetzt dabei HsO bzw. wässerige Salzlosungen und hat es
iden, diesen so lange bekannten Prozess zu einem technisch brauch-
Verfahren auszugestalten. Man arbeitet mit Eisen- oder Kohlenelek-
während der Elektrolyt aus Natronlauge oder einer Lösung von KbCOi
',; der O wird an der Anode und der H, davon getrennt, an der Kathode
ngen. Ausführungsformen der elektrolytischen 0-Gewinnung gibt es
ele, jedoch bestehen prinzipielle Unterschiede zwischen ihnen nicht.
Das oben beiläufig erwähnte Verfahren, O aus Chlorkalk zu gewinnen,
\t man jetzt ebenfalls in die Technik überzuführen. Hier sind nament-
e Verfahren von Jaubert (EngL Pat. 21122 von 1903, Engl. Pat.
von 1903, D. R. P. 157 171) zu nennen, wonach man die Reaktion durch
gewisser Kontaktsubstanzen erhebJich verbessern kann. Als solche
(Substanzen kommen Ferrosalze und Manganosalze in Betracht; ausser-
tzt man geringe Mengen eines Cu-, Co- oder Ni-Salzes als Erregungs-
iz zu. Das Gemisch wird als Pulver oder zu Würfeln gepresst in einen
ivicklungsapparat gebracht; bei Zusatz von HtO beginnt sofort die
icklung. Nach den neuesten Angaben von Jaubert ist es vorteil-
ir den trocknen Chlorkalk mit CuS04, CoSO« oder NiSO« zu mischen
t beim Gebrauch eine Lösung von FeSOt oder MnSO« zuzusetzen.
I. Im kleinen lässt man nach dem D. R. P. 185 331 zur Entwicklung
Manganoborat mit oder ohne Borsäurezusatz auf Perborate einwirken,
em Zusatz-D. R. P. 194 037 kann man statt der Perborate auch freies
^rwenden. Der gewonnene O soll zu Desinfektions-, Bleich- und Heil-
n dienen, besonders auch zu moussierenden Sauerstoffbädern.
. Nach dem D. R. P. 194 327 gewinnt man O durch Erhitzen von
en oder Perchloraten unter Zusatz von die Verbrennung unterhaltenden
sowie einem indifferenten Stoff, z. B. Infusorienerde. Beispielsweise
let man Gemische aus KCiOa, MnO, Infusorienerde und Holzkohle,
trockner gepulverter Form; die Gemische werden in Säckchen aus
ewebe eingeschlossen und mit einer Zündpille entzündet. —
in verschickt den Sauerstoff in nahtlosen Stahlflaschen, auf 100 Atni.
ist ein farbloses, geruch- und geschmackloses Gas vom sp. G. 15,96
= 1 bezogen), vom sp. Q. 1,106 (auf Luft = 1 bezogen). Kritische
itur — 119^ kritischer Druck 50 Atm. Der flüssige O ist hell- bis
LI, hat das sp. G. 1,124 (auf HtO = 1 bezogen) und siedet unter 760 mm
ei — 182' C.
n benutzt O neuerdings anstatt der Gebläseluft bei verschiedenen
nprozessen, ferner zur Schmelzung und Klärung der Glasmasse, für
Stellung von SOa, auch wohl zur Regenerierung der Gasreinigungs-
(vgL ,iLeuchtgas"). Siehe auch die Artikel „Knallgas** und
t o r t e n zur Darstellung von O im Laboratorium siehe unter „R e -
I".
1028 Sauggas.
Bestimmungsapparate für Sauerstoff:
Kreuslers Kupferendiometer zar Besümmimg des SaueistofT-
gehaltes der Atmosphäre Mk. 275.0i>
Hcmpels Apparat zur exakten Sauerstoffbestimmung in der
Atmosphäre (über Quecksilber) kompl. „ 350,00
Hempels Apparat zur technischen Sauerstoffbestimmung, bestehend
aus Gasbflrette, Absorptionspipette und Zubehör kompl. „ 30,00
Sauers t of f :
komprimiert, Stahlbombe zu 250 1, per Bombe Mk. 4,00, Bombe extra Mk. 25,00
n 500 1, „ „ „ 6.00, „ „ „ 30.00
„ 1200 1, „ r, „ 12.00. „ „ „ 35,00
„ 1500 1. n r, r 15.00, „ „ „ 40,00
n 4000 1, „ „ „ 25,00, „ „ ,. 80,00
Sauerstoff:
Chem. Fabrik Oriesheim-Elektron, Frankfurt a. M.
Sauerstoff anlagen :
Ges. f. Linde'B Eismaschinen, A.-O., Abt. B. GasrerflOsiflgung, Manchen 11.
Anlagen zur Herstellung von Sauerstoff baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Anlagen zur elektrolytischen Sauerstoffdarstellung:
Siemens & Halske, A.-0.. Wemerwerk, Berlin* Nonnendsmm.
(iesellschaft für LInde's Ebnosciilnen H-G.. Nlnchen (ttt.fiaiiiilllBiiBi)
Baa ¥•■ Anlapen in jeder GröOe zur Verflfissignng von Gtsen und zur Gewinnung von relne<n Sauer
Stoff und reinem Stickstoff sus verflOssigter Luft nsch System Linde, und von reinem Wasserstoff sus
Wsssergss. nsch System LInde-Frsnk-Csro. a Seit 1904 wurden geliefert und sind in Ausf&hmog b^griflisB:
61 Sanepstafff-ABtagen. 16 8tlok«t«fff- Anlagen, 4 «••••PSt«n-A»la«Mk
Sausrstaff-Fabriksn In : Altons, Antwerpen, Bsrcelons, Berlin, Bordesux, Buenos-Alres, Buffilo, Bukarest,
Chlcsgo, DQsseldorf-Relsholz, Gumpoldskirchen, HöUrlegelsgreuth, Kopenhagen, London, MaUand,
Manchester, Mttlhelm-Ruhr. Newark, Newcastle, Nfirnberg, Oerebro, Paris, St. Petersburg, Pisno d*!)?!«,
Rio de Janeiro, Santiago de Chile, Toulouse, fQr eine Jahresproduktion von 3880000 cbas Sancrsioff.
BaxiggaBm Es ist bekannt, dass die sogenannten Explosionsmotoren, wie
Gaskraftmaschinen, Benzinmotoren, Petroleummotoren u. s. w., die Energie
verhältnismässig besser ausnutzen als Dampfmaschinen. Vor allem gilt dies
von den Gasmotoren. Die licewöhnlichen Leuchtgasmotoren litten aber an dem
Übelstand, dass ihr Betrieb beschränkt blieb auf solche örtlichkeiten, wo
eine Leuchtgasleitung vorhanden ist. Deshalb ist man schon lange dazu Ober-
gegangen, auch Explosionsmotoren für Generatorgas zu bauen, d. h.
für ein Gas, das fiberall ohne Schwierigkeit für den Einzelbetrieb erzeugt
werden kann (vgl. den Artikel „Generatorgas**). Sollte das Generatorgas zum
Betriebe von Motoren dienen, so konstruierte man eine Druckgas-
anlage mit Dampfkessel: Bei einer solchen wird mit Hilfe eines Dampf-
Strahlunterwindgebläses ein Gemisch von Dampf und Luft unter den Rost des
mit (einmal beim Aufgang des Betriebes zum Glühen erhitzten) Kohlen ge-
füllten Generators geblasen; das entstehende Generatorgas entweicht dann
ebenfalls unter Druck und gelangt so — nach entsprechender Reinigung —
in den Motor.
Viel vorteilhafter sind die neueren Sauggasanlagen: Bei diesen
fällt der Dampfkessel fort, und zwar wird durch die beim Saughub der
Maschine in der Gasanlage erzeugte Luftleere durch die glühende Kohlen-
schicht des Generators Luft selbsttätig hindurchgesaugt. Es wird also, ent-
sprechend der Belastung der Maschine, ohne weiteres Zutun mehr oder weniger
das erzeugt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sauggasanlagen ohne Gefahr fast
überall aufgestellt werden können, weil infolge der in der ganzen Zusammen-
stellung herrschenden Luftleere kein Gas aus der Anlage austreten kann.
Säureäther — Säurebeständige Steine. 1029
Eine Sauggasanlage besteht in der Hauptsache aus einem Generator,
Wasserverdunster, dem Wechselventil und den Reini-
igsappa raten; der Generator ist mit einem Anblaseventilator
shen.
Der Generator, bei kleinen Anlagen aus Gusseisen, bei grossen aus
niedeeisen hergestellt, besteht aus einem Schacht oder zylindrischen Be-
!r mit feuersicherer Ausmauerung, Rost und Aschenkasten, Füllschacht,
!e Einwurftrichter mit doppeltem, luftdichtem Verschluss.
Aus dem Generator tritt das heisse Gas in den Verdunster, eine Art
len Dampfkessels, in dem es seine Wflrme an das in demselben befind-
I Wasser abgibt. Der hierdurch erzeugte Dampf mischt sich mit der
hfalis im Verdunster vorgewärmten Verbrennungs-Luft und wird dann
r den Rost des Generators geführt, wo das Dampfluftgemisch beim
:hstreichen der glühenden Kohlenschicht das Generatorgas oder
ftgas, hauptsachlich aus Kohlenoxyd, Wasserstoff, Kohlensaure und
[Stoff bestehend, erzeugt.
Das so im Verdunster abgekühlte Gas tritt durch das Wechselventil in
Reinigungsapparate, die je nach der Güte des Brennmaterials aus dem
bber, oder mit einem Trockenreiniger vereinigtem Skrubber, oder aus
enannten Apparaten und dem Sflgespanereiniger bestehen, die dazu'dienen,
asche. Staub u. s. w. auszuscheiden. Von dem Retniger gelangt das Gas
Motor.
Um die Anlage in Gang zu setzen, ist dieselbe mit Ventilator und
liselventil versehen. Der erstere dient dazu, so lange Luft unter den Rost
Generators zu blasen, bis brennbares Gas vorhanden ist; das Wechsel-
1 stellt hierbei die Verbindung mit dem Gas-Abzugsrohr her, um den
xhten Gasen den Abzug zu gestatten. Der Name Wechselventil ist des-
gewählt worden, weil dieses Ventil den Generator wechselweise entweder
jem Motor oder, bei abgestelltem Motor, mit dem Gasabzugsrohr oder
rnstein in Verbindung setzt.
Der Antrieb des Ventilators kann entweder von Hand, durch Elektrizität,
i Druckwasser oder auch durch eine andere, von der Anlage unabhängige
ebskraft erfolgen; auch ist die Möglichkeit des Betriebes, bei kleineren
mittleren Anlagen, durch die Gasmaschine selbst gegeben, nur muss man
;re während der Zeit des Anblasens des Generators mit Leuchtgas oder
Benzol betreiben.
Ausser den genannten Hauptteilen besitzt die Anlage noch die nötigen
»erleitungen für den Verdunster, die Verbindungsleitungen für die ein-
n Apparate, Überlauf, Wassertöpfe, Ventile u. s. w.
Ist die Kraftabgabe der Maschine und damit die Gaserzeugung sehr
ankend, so wird zweckmässigerweise ein Regler eingeschaltet, um da-
1 die Beanspruchung des Generators regelmässiger und das Gas besser
dchfin
Soll das Gas ausser zum Kraftbetrieb auch zum Heizen oder sonstigen
;ken verwandt werden, so ist ein Exhaustor nötig, um das aus der Gas-
;e abgesogene Gas unter Druck zu setzen.
S&nreftther siehe „Este r".
S&urebaUoiis. Grösse und Preise siehe unter „Ballons" und
ansportgefäss e".
Säureballons:
be Ton- u. Steinieuff-Werke, AktiengeieUichmft, Berlin-Oharlottenburg, Bcrllnentr. S8.
Säureballon-Entleerungs-Apparate :
Olouth, Rhein. Oummiwannlabrik m. b. H., KOln-Nippet.
S&urebest&ndlffe Oef Asses
ir. Fikentacher, 6. iD.b.H.f ZwickaaLSa.
SänrelMStAiidlffs SteiiM:
GcfleDflduitt fSr Olaaliidiiitiie, Tona. 1 PttlsischeTChainotte- n. Thonwerke, A.-G.» Grün-
Ir. SIemeiM, Dresden. I iUdt (PCili).
1030
Säuren — Säureventile.
naren. Im einzelnen siehe „AmefsensAur e*% „B u 1 1 e r s ä a r e",
„E 8 8 i (i; 8 ä u r e*', ,»M i 1 c h s ä u r e'S „P h o s p h o r s ä u r e", „P r o p i o n -
8 fl u r e , „S a 1 1 z y 1 s fl u r e", „Salpetersäur e'S „S a 1 z s ä n r e**,
»»S c h w e f e 1 sä tt r e'" u. 8. w. u. s. w.
Chemisch reine Säuren:
Hsrkort'wh* Bargwerlgt o. ehem. IU>rilqen m fldiwelm k HaifcortCB, A.-G., OoCIuu
Mineralsäuren (chemisch rein):
SAGcharin - Fftbrik Akt.- Geg. vorm. Fahlberr, LiBt & Co., Salbke-Weaterhasen a. Elb«.
StandRefässe für Säuren:
Fr. Obr. FUcentMlMr, 0.iiLb.H., Zwickau 1. Sa.
Sehr vorteilhafte Bezugsquelle: Meyer Cohn^Hannover.
SAurepidsometer siehe „M o n t e j u s''.
Deattcfae Ton- u. Steinseoff- Werke, Aktiengeflcll- 1 Vereinigte Dampteiegeleien und Industrie- Atrt-
•chaft, Berlin-OharlottenbuTff, Berlinerstr. 28. | Ges., Berlin W. 0, Potadamerstr. 6.
SAnreininipeii. Grössen und Preise siehe unter ,,P u m p e n".
Säurepumpen aus Steinzeu^:
Dantidiie Ton- v. Stdaaeng- Werke, 'AktieafCKD^
fcfaaft, Berlia-CaiarlotteBbiiriL Berlinerstr. V;
Oetterveichiacher Verein, Alling a. E.
Deoteehe Btetnaeugwareafabrik, Friedridufeld
ia Bad«.
Säurepumpen aus Hartgummi:
Ftens dooth, Bbal». Chiaiialwaraiilaiirikm.l».H., KUii-lHppca.
Säurepumpen liefern:
F. H. Megrer, Hannorcr • Halnhola (i, lBi.-Aiih.).
SAnreTentlle.
Säureabsperrventil „Sirus** mit säurebeständigem Steinzeog
angekleidet (D.R. G.M No. 203197, 203 108, 203 356). Der Abschluss
findet Steinzeug auf Steinzeug statt um die Oefahr des Springens zu ver-
meiden, ist das Ventil mit einem Eisenmantel umgeben. Es wird für eisen
Probedruck von 6 Atm. geliefert
Lichter Durchmesser ,
Banlinge . • . . ,
Flanschdorchmesser
Lochkreisdorchmesser ,
Aiixahl der Schrauben
Stärke der Schrauben .
Preis ...«.,
25
135
110
80
4
Vt-
85,00
30
150
120
90
4
90,00
40
180
140
110
4
100,00
50
200
160
125
4
122.60
60
220
175
135
4
V .
140,00 Mk.
mm
n
Lichter Durchmesser
Baulänge ....
Flanschdurchmesser
Lochkreisdnrchmesser ,
Anzahl der Schrauben
Stärke der Schrauben ,
Prds ,
70
240
185
145
4
•/.-
165,00
80
260
200
160
4
187,50
90
280
215
170
4
*/•*
220,00
100
300
230
180
4
125
350
260
210
4
V
250,00 370,00 Mk.
Säureverteiler — Schalen. 1031
Säureventile:
che SteinKugwareBiabrik, Friedridufeld ia Baden.
8&iir«Terteller (Flflftsin^keitsverteiler). Man unterscheidet Oberlauf-
teiler und zwan^sIfluÜKe Verteiler. Bei ersteren verteilt
die FlflssiRkeit durch Überlaufschnauzen in so viele Teile, wie Oberläufe
»ordnet sind. Die Überlaufverteiler sind ziemlich unabhängig von der
Re der Flflssi^keit, da^e^en empfindlich Kef^enüber ihrer Reinheit (un-
ichbar für Salzlösunf^en und trflbe FlOssiffkeiten). Bei zwangsläufigen
eilern wird der FlOssigkeitsstrahl über einer darunter befindlichen sektor-
r eingeteilten Fläche gedreht und so in so viele Teile geteilt, wie Sektoren
landen sind. Die Drehung geschieht gewöhnlich durch den Ausfluss des
hles aus einer drehbaren, tangential auslaufenden Spitze (Segnersches
;serrad), der Einfluss erfolgt im Zentrum. Das Segnerrad läuft auf einer
»spitze oder schwimmt auf einer Kugel; es ist durch Offnen der Auslaufe
Ee auf bestimmte Umdrehungszahl einzustellen; bei geringerer Flüssigkeits-
hr bleibt es leicht stehen, bei grösserer kann die Flüssigkeit unverteilt über-
sn. Da die Auslatifspitzen eng sind, treten bei unreinen Flüssigkeiten
it Verstopfungen ein. Von den einzelnen Sektoren der Verteilerfläche er-
st sich die Flüssigkeit entweder direkt auf die Berieselungsfläche oder
I mittels besonderer Leitung dorthin geleitet.
Die Flu ssigkei tsverteil er Rabe (D.R.P. 188 276) und
tersen (D.R.P. 215 096) bewirken die Verteilung von Flüssigkeiten
Berieselungsflächen rein mechanisch. Sie bestehen aus einer rotierenden
sibe von derartiger Beschaffenheit, dass die auflaufende Flüssigkeit nach
1 Richtungen hin fortgeschleudert wird. Ein jeder Kreisring erhält um
nehr Flüssigkeit, ]e grösser er ist. Diese ergiesst sich regenförmig über
Fläche; die Tropfengrösse kann eingestellt werden. Für die Wirkung ist
Menge und Beschaffenheit der Flüssigkeit unerheblich, Verstopfungen und
entwicklungen sind ausgeschlossen. Die Flüssigkeit wird innerhalb der
ieselungsräume verteilt. Beaufsichtigung ist nicht nötig, da der Antrieb
aussen erfolgt (Elektromotor oder Transmission).
Flfissigkeitsverteiler kommen in Betracht für die Reaktionstfirme der
ivefelsäurefabrikation (Glover-, Gay-Lussac- und sonstige Zwischen-
le), für die Absorptionstürme der Salzsäure^ und Salpetersäuredarstellung,
er zum Trocknen, Anfeuchten, Absorbieren von Oasen, für Kühl- und
rärmetürme, für Dephlegmatoren u. s. w.
Säureverteiler:
migte Dampfkiegeleieii und Industrie- Akt-Gca., Berlin W. 9. Potsdamentr. 5.
8oliaohtöfeii siehe „ö f e n".
Solialen.
Abdampfschalen aus Porzellan, innen glasiert, mit Ausguss:
Durchmesser. . . 9,5 11,5 14 17 19,5 21,5 23,5 26 28,5 cm.
nhalt 100 150 250 400 600 800 1000 1500 2000 g.
100 Stfick . . . 32,00 40,00 48,00 56,00 80,00 96,00 120,00 160,00 224,00 Mk
1 „ ... 0,60 0,75 0,85 1,20 1,40 1,60 1,80 2,10 2,60 «
[hircbmesser ... 30 31 34 38,5 40,5 cm.
nbdlt 3 3,5 4,5 5,5 6 1.
100 Stück . . . 272,00 320,00 400,00 528,00 720,00 Mk.
1 „ ... 3,20 3,80 4,75 6.00 8,00 „
Chirchmesser . . . 45 47,5 49,5 58 64 cm.
inhalt 7,5 12 18 30 41 1.
100 Stttck . . . 960,00 1280,00 1920,00 8840,00 4800,00 Mk.
1 „ ... 10,50 14,00 21,00 40,00 52,00 „
Halbkugelige Formen sowie solche mit Aussenglasur etwas höber.
1032 Schalen.
Schalen aus S t e i n z e u g:
a) Flache Form:
Im Lichten
weit . 20 25 30 35 40 45 50 55 60 70 80 90 100 cm.
Im Lichten
tief. . 6 8 11 13 15 17 19 21 23 27 29 33 36 „
Inhalt. . 1,25 2,5 5 8 12 16 25 33 45 55 75 115 160 1.
St., Preis 0,50 1,00 1,50 2,25 3,00 4,00 5,50 7,00 9,00 12,00 15,00 22,00 32,00 Mk.
ti) Halbkugelige (Kessei-) Form:
Im Lichten weit .50 60 75 100 cm.
„ „ tief . 25 30 37,5 50 „
Inhalt 33 57 110 245 1.
Stück, Preis . . . 8,00 l'i,00 25,00 50,00 Mk.
Schalen aus getriebenem Elsenblech, halbkugelfOrmig, innen
und aussen emailliert, mit Henkel und Ausguss:
Inhalt 100 150 300 400 600 1000 ccm \ Preis pro kg
Gewicht .... 100 140 160 200 350 370 g J Mk. 5,00
Schalen aus emailliertem Gusseisen (säurefest):
Inhalt 1,5 2 2,5 3 3,5 4,5 8 10 l.
Gewicht .... 1,100 1,650 2,300 2,450 2,500 4,300 6,500 7,300 kg.
Preise richten sich nach der speziellen Form und Verwendongsart
pro 1 kg ca. Mk. 5,00
Orosse Schalen aus e m a i 1 1 i e r t e m E i s e n für die Technik:
Preis o/o kg Mk. 60,00—70.00
Schalen aus Platin, mit Ausguss:
Inhalt 20 35 50 90 150 200 250 325 400 500 ccm.
Gewicht .... 8 14 22 32 48 65 90 125 150 175 g.
Fassonpreis . . . 1,50 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 9,00 10,00 Mk.
Der Preis der Platinschalen setzt sich aus dem nach dem Gewicht be-
stimmten Platinpreis und dem Fassonpreis zusammen. Der derzeitige
Platinpreis ist pro kg Mk. 3800.00
Schalen aus F e I n s i 1 b e r:
Zn gleichen Gewichten und gleichen Fassonpreisen wie die Platinschalen.
Preis des Reinsilbers z. Z pro kg „ 120,00
Schalen aus Blei:
Durchm. . . .
Tiefe ....
Wandstärke . .
. 50 75 100 125
. 30 50 55 65
.2233
. 0,65 0,80 0,95 1,10
.600 700 800
. 350 380 420
.6 7 8
150
80
3
1,65
900
480
8
200 250
110 135
3 3
300 400
160 215
4 5
500 mm.
270 .
6 ,
Preis. . . . .
Durchm. . . .
Tiefe ....
Wandstärke . .
2,85
1000 mm.
520 „
8 »
^ kg 1,40
Mk.
Preis ; ä kg Mk. 1,10
Schalen aus K u p f e r , für Dampfbäder mit eingeschliffenen messingenen
Dichtungsringen und Handgriffen:
Inhalt 2 3 4 6 8 12 1.
Preis 12,50 14,50 16,50 19,00 27,00 30,50 Mk.
Schalen aus reinem Zinn, für Dampfbäder, mit eingeschliffenefl
messingenen Dichtungsringen:
Inhalt 2 4 8 12 1.
Preis 24,00 35,00 45,00 65,00 Mk.
Schamotte und Schamottewaren. 1083
Schalen aus Reinnickel:
)urchni 4 5 6 7 8 10 12 15 cm.
reis 0,85 1.00 1,20 1,60 2,00 2,70 3,60 4,50 Mk.
Schalen aus Aluminium:
)urchm 4,5 6 8 10 12 14 16 18 20 25 cm.
'reis 0,30 0,50 0,60 0,90 1,20 1,50 2,00 2,50 3,00 4,00 Mk.
Schalen aus Jenenser Oerflteglas, vorzflgHch zum Abdampfen:
)urchm 6 7 8 9 10 11 cm.
'reis 0,35 0,40 0,50 0,60 0,70 0,85 Mk.
)nrchm 12,5 13,5 15 20 25 30 cm.
'reis 1,10 1,30 1,50 2,00 2,50 3,50 Mk.
Rechteckige Schalen aus Glas, für photographische Zwecke:
a) mit Ausguss:
.ichte Masse . . 10 X 13 15x20 19x27 cm.
Jtück Preis . . . 0,20 0,30 0,55 Mk.
b) ohne Ausguss:
Jchte Masse . . 26 X 32 32 X 47 36 X 42 42 X 52 cm.
Jtück Preis . . . 1,50 3,50 3,50 4,50 Mk.
Rechteckige Schalen
rcke:
Jchte Weite im Boden gemessen
:^ichte Breite im Boden gemessen
:.ichte Tiefe
5tück Preis
aus S t e i n z e u g ,
31 37 42 52
26 31 37 42
fi ß 6 7
2,00 3,00 4,00 6,50
aus Steinzeug zum
80 100 150
70 80 60
10 10 16
56 80 144
28,00 36,00 52,50
für photo
60 68
50 58
7 7
9,00 12,00
i Spülen, n
150
50
20
150
52,50
graphische
98 cm.
82 „
8 . „
33,00 Mk.
Rechteckige Schalen .
zen in der Mitte des Bodens:
Länge ... 60 75
Breite ... 50 50
riefe. ... 10 12
Inhalt ... 30 45
Preis. . . . 20,00 22,50
lit Ablauf-
200 cm.
100 „
19 „
200 1.
100,00 Mk.
Vgl. auch die Artikel „K r i s t a 1 1 i s a 1 1 o n", „K e s s el", „Wannen
I „iThrgUser".
Schalen:
einigte Lausitser Glaswerke A.Q., Abt. Warmbnmn, Quilitz k Co., Berlin NW. 40, Heide-
itrasse 65/67.
Schalen aus Steinzeug:
»che Ton- n. Steinseag- Werke, AktiengesclT
laft, BerlIn-CSiark>ttenburg, Berlinerstr. 18.
Oesterreichiscfaer Verein, Aussig a. E.
Sichsische Tonwerke Akt. Ges., Verkauft* und
Techn. Bureau, Berlin W. 80.
Sohamotte und Schamottewaren. Unter Schamotte versteht man einem
glichst scharf gebrannten Ton, der dann auf Steinbrechern, Kollergflngen
IT mittels Stampfwerke zerkleinert und durch Siebe in Schamottemehl
i gröbere SchamottekOrner getrennt wird. Die Schamotte wird un-
»ranntem, feuerfestem Toni zugesetzt, falls die herzustellenden Artikel he-
iders hohen Temperaturen ausgesetzt werden sollen. Namentlich für f e 1 1 e
ae ist ein Zusatz von Schamotte angebracht, weil dieser das starke Schwin*
1 der fetten Tone beim Trocknen und Brennen vermindert Aber die Scha-
tte besitzt, namentlich wenn sie sehr scharf gebrannt ist, noch die weitere
rtvolle Eigenschaft, gegen Chemikalien (zumal Sfluren) sehr widerstands-
ig zu sein. Diese Eigenschaft haben in gewissem Orade natürlich auch die
ter Schamottezusatz hergestellten Tonwaren.
Namentlich Schamottesteine werden zum Bau von Ofen, Glashfifen und
iterungen viel verwendet; ausserdem sind LatioratoriumsOfen aus Schamotte,
1034 Schamotte und Schamottewaren.
Scbamotterohre, Brennkapseln (zum Brennen von Porzellan), Muffeln, Tiegel
u. s.w. im Gebranch.
Schamotte-Möitel % kg Mk. 3,00
ft f««n % M « 4,00
Schamotte-Kom % „ „ 300
Schamotte-Mehl % „ ^ 4,00
Schamotte-Ton % „ „ 2,50
Schamotte-Steine, Noimalformat 25 X 12 X 6,5 cm:
QnaUtät Prima I pro Müle „ 100,00
Extra Prima „ „ „ 165,00
». n 75,00
Sehamotte-Steine, Englisch-Format 22,5x11x5,5:
QaaUtät I „ „ 95,00
„ n „ „ „ 72.00
Schamotte-Steine, Flachfonnat: Qualität I „ „ „ 75,00
Knpolofen-Steine fnr Eisengiessereien (nach beliebigem Radins):
Prima Schamotte */• l^; » 4,50
Extra Prima Schamotte % „ „ 6,25
Laboratorinmaofen von Schamotte:
45,5 cm Höhe, 24,5 cm Dnrchm., kompl Stack „ 15,00
55,0 cm „ 30,5 cm „ • „ „ „ 20,00
71,0 cm. „ 33,5 cm „ , „ 25,00
Kleinere Ofen, kompl. . Stack Mk. 1,50—10,00
Gaaschmelzöfen, kompl. . . . . , „ „ 2,00 — 5,00
Griffinscher Ofen, kompL • . . . Stack Mk. 1,75
Hempelsche Verbrennungsofen:
klein, 9teilig, kompL „ „ 1,26
g«>W| II ff M «» 2,60
Grössere transportable Muffelöfen (far Probieranstalten, Berg- und Hütten-
werke, Emaillier- n. Tonwerke, Porzellan- u. Glasmalereien u. s. w.) :
Gesamthöhe 1100 mm, Schmelzraum 325x220x290 mm. Gewicht
255 kg, kompL Mk. 85,00
Gesamthöhe lOoO mm, neue verbesserte Konstruktion, Gewicht 250 kg „ 80,00
Beide Öfen können mit Holz, Braunkohle, Steinkohle und Koks, der letztgenannte
auch mit Gas geheizt werden. Die Brennkosten belaufen sich beim erstgenannten
pro Brand auf 30—75 Pf., beim zweiten auf 6->9 Pf. Dabei lisst sich ^^
Temperatur bis zur Weissglut (Segerkegel 6 und 7) steigern.
Schamotte-Muffeln :
150x100x50 mm Stuck Mk. 0,80
170x120x80 r, « »1.00
180x210x80 „ „ n ^00
185x80x60 „ „ »1,00
200x130x100« „ n 1,20
240x160x80 „ „ » l,7ö
250x170x110 „ „ „ 1,75
250x220x110 „ „ »2,00
300x160x105 „ „ »3,00
300x200x150 „ „ »4,00
320x225x160 „ „ »4,50
360x180x150« « »4^50
350x260x150« « »5,60
400x200x150 „ « »7,50
410x300x175 „ » »,00
410x320x180 „ • « „9,50
Schamotte-Muffeln (sum Einbrennen der Schrift auf Glas und Pondlan)
mit Tor und Vorsetser:
380x310x290 mm ... Stick Mk. 10,00
500x410x290 „ « « 14,00
700x500x600 « « „ 18^00
Scheel — Scheerenbrecher. 1035
720x520x470 mm Stück Mk. 24,00
720x540x520 „ „ „ 27,00
750x620x500 „ ^ „ 30,00
900x660x660 „ „ „ 35,00
1240x650x525 „ „ „ 54,50
Schamotte-ABchenniifreln :
67x42x42 cm „ „ 10,00
Schamotte-Schmelzdegel mit Deckel:
Höhe 6,5 8 10,5 13 16 18 30 cm.
Preis 0,15 0,20 0,25 0,35 0,45 0,60 5,50 Mk.
Dieselben ohne Deckel mit Ausgoss:
Höhe 6,5 8 10,5 13 16 18 cm.
Preis 0,15 0,20 0,25 0,35 0,45 0,60 Mk.
Schamotte und Schamottewareti:
Actien-GeKllschaft fBr OlasiBdustrie, TOnn. 1 Oetterreichiscfaer Vereiii, Aussig s. B.
Firiedr. Bianens, Dresden. |
Schamotte und Oerfltschaften daraus:
Freienwalder Schsmottefabrik Henntbery & Ck>.,
n«ienwalde a. O.
RABigl. Slchs. Tonwarenfabrik, Muldenb&tten
i. 8.
Einrichtungen ffir Schamottefabriken:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonirerk, Ifagdebnrg-Buckau.
Pfttlaisohe Chamotte- u. Thonwerke, A.-G., Grün
Stadt (Pfals).
Pfälzische Chamotte- u.Thonwerke-A.-6.
Gränstadt (Pfalz)
offeriert:
la« hochfeuer« und säurefeste Ohamottesteine
für alle Zwecke der chemischen und elektrochemischen Industrie
insbesondere für Soda«, Sulfat-» Schwefellues-Röst-Öfen,
Glovertflrme, Gay'LussaoApparate etc. etc.
Q p&yi A I if Af. Iflsserst dicht ■epresste
4J'' ^ ■ v';^^^-^'^ •':'_ ^■^^* -■■ ■ — Ä steine Illr Dr6hrohr5f6fl.
Hoehthonorilerelehe Steine mit Ms 44% iU 0, n. Seier-Ieiel 11.
Femer:
la^reinstgewaschenen Kristallquarzsand Aber 99^1^% SiOg,
rohe, feinst -geschlänraite und gemahlene Kaolinthone,
Bolus etc. — laelln- n. IlekiMiil» Ckamettemirtel, Fenereeant
Telegnunm-Adresse: P«UltiM firllSMA Pf«lS*
Soheel siehe „W o I f r a m**.
Sohoel^flOhM Ortin siehe HKupferfarbe n'*.
Soh^erenlirttolier siehe „S c h e r e n b r e c h e r'*.
1086 Schetdeapparaie — Scherenbrecher.
SolMldMtpMrikt«.
Die Preise der Scheideapparate aus Steinzeug sind unter „Dekantier-
ff e f ä s s e" und „S t a n d g e f ä s s e" vermerkt. Scheidetrichter siehe
„Trichter**.
Scheideapparate liefern:
DttttielM Tob* u. BttliiMiiff-WtriM, Akiieafeaell- 1 F. H. Mextr, Haanover-HalBhols.
•eliAft, B«rliii-Charlottenoiirg, Berlinentr. tZ, \
SohaldewaMer siehe „Salpetersflur e".
Sohallaok (Zrocca in tdbulis). Auf den Zweigen verschiedener in Indien und
auf denSundainseln einheimischer Gewflchse, namentlich der Ficus religiosa und
indiea, kommt der durch den Lebensprozess der Gummilackschlldlaus
OoccuB lacca entstehende Gummilack (Stocklack) in grossen Mengen
vor. Dieses Harz enthält den Farbstoff L a c k d y e (siehe „Tierische
Farbstoffe"). Nach Gewinnung dieses Farbstoffes durch Ausziehen mit
HiO wird der Harzrfickstand getrocknet, dann geschmolzen, durch Gewebe-
oder Drahtgeflecht geseiht und in dünne Tafeln, in Kuchen oder dicke St&cke
ausgegossen. Die so erhaltenen Produkte bilden den Schellack in seinen
verschiedenen Handelssorten, die nach Qualität und Farbe unterschieden
werden. Beim Erwärmen erweicht der Schellack leicht und lässt sich dann
zu Fäden ausziehen; so erhält man den gesponnenen Schellack.
Man unterwirft den Schellack auch wohl verschiedenen Reinigungs-
prozessen, z. B. entfernt man durch Kochen mit einer 3 %igen NaiCOs-Lösung
das in dem Harz enthaltene Wachs. Auch bleicht man ihn durch Filtration über
Knochenkohle oder durch Alkalihypochlorit. In diesem Falle wird er zuvor
mit wenig Äther zum Aufquellen gebracht, weil er sich sonst nach dem Bleichen
nur schwer in Alkohol lOst. Eine klare Losung erhält man übrigens von un-
reinem Schellack niemals; um ein voMständig alkohollösliches Harz zu ge-
winnen, löst man nach G r ä g e r 1 T. Schellack in 4 T. Alkohol (92 vol. %)
und setzt allmählich so viel dest. HtO zu, bis eine käseartige Masse aasgefallen
ist, über der eine klare Flüssigkeit steht. Dann koliert man, presst aus und
filtriert; aus den vereinigten Flüssigkeiten gewinnt man den reinen alkohol-
iöslichen Schellack, indem man den Alkohol abdestiUiert und den Rückstand
auf dem Wasserbade eintrocknet.
Um Schellack zu entfärben, setzt man ihm nach D. R. P. 205 472 Fette
in heisser wässeriger Emulsion zu, worauf man diese durch Extraktion oder
in anderer Weise wieder entfernt
Der Schellack, der häufig mit Kolophonium verfälscht wird, dient zu
Firnissen, Kitten, Siegellacken u. s. w.
Das Amer. Pat. 760 541 bezweckt die Herstellung eines Ersatzmittels für
Schellack zu Politurzwecken: Man kocht 9 T. 100 %iges KOH mit 140 T. HtO,
setzt 56 T. in Alkohol lösliches Harz und 2—^ % des Harzgewichtes Ölsäure
zu, reinigt und zersetzt das abgekühlte und verdünnte Gemisch dnrch verd.
HtiSO« und wäscht und trocknet den erhaltenen Niederschlag. — Ober künst-
liche Harze als Schellackersatz vgl. unter „Harz e".
Die Schellackpreise sind sehr wechselnd.
Schellack:
AUonatr Wachibletche O. m. b. II., Alto&a-
Otteown.
B«ttM4 4 BoMibirf, Witn 9/1, UcchtcmtciB-
O. Erdmann, Lei|Ki«-LiiidcBAa (c^telchQ.
Fuent Brot, h Co.* New York, Noa. S «. 4 StMe
StTMt (t. Im-AalL S. IS).
Kobtrt BwthoM CohB k Co., BcrUn*8ch«neber«,
AkaiieniU. Sft.
Exzelsiormtthlen für Schdlack:
rricd. Krapp Akttcmctenaehaft OranowcA* Magtlcbarc-Bii^aQ.
SohertntetclMr. Diese ZerUdnerm^esmaschiiie, von der umstehende
Figur eine Ansicht wiedergibt, dient vorzugsweise zum Vorbrechen von
Mineralien zäher, sehniger Natur, wie z. B. von Asphalt- und Asbest*
felsen, Baryt, Steinsalz, Steinkohle, und für manche chemische Prodokte,
überhaupt für alle solche Materialien, für welche der Maulbrecher nicht
geeignet ist. Die Brecharbeit wird hierbei durch Gitter vollzogen, die
ans einzelnen gezahnten starken Stahlstil>en zusammengesetzt and zwischen
e Wände eingebaut sind Das eine dieser Oitter steht fest, wfltirend das
e durch Schubstangen, die mit rotierenden Kurbeln in Verbindung stehen,
nea mit dem feststehenden Oitter Kemeinsamen Mitteipuukt pendelartig
.nd her schwingt, derart, dass die Stabe des schwingenden Gitters
'enartig in die Zwischenräume der Stabe des feststehenden greifen, wo-
1 das zwischen die Oitter einceworfene Material in Stücke zermalmt wird,
he dann durch die Citterspalten hindurchfallen.
Die Leistung eines Scherenbrechers betrSgt je nach der Art des Materials
ilich 4000—8000 kg.
Asphalt-Scherenbrecher:
Krupp AktlcnfKUfduft C^uaMMrtrk, Hicdcburg-Buckin.
Motoren für Scherenbrecher:
IB-Sdiuclurtwerke, BctIId SW. U, AAu. PbU S.
1038 Schieferöl — Schiessbaumwolle.
Sohieferttl. Ein Mineralöl, das durch trockene Destillation aus bitumi-
nösem Schiefer (vgl. ,»$ c h i e f e r t e e r**) erhalten wird. So erhält man aus
1000 kg Schiefer etwa 135 1 Rohöl (nebenbei 295 1 Ammoniakwasser und 59 cbni
Oase). Das Rohöl ist dnnkelgrfin und durch das darin enthaltene Paraffin bei
gewöhnlicher Temperatur haibfest; oberhalb 80* C. ist es flüssig. Das sp. G.
schwankt zwischen 0,86—0,89. Man unterwirft das Rohöl einer Destillation
aus reihenweise untereinander verbundenen Blasen, wodurch es in O r fl n -
n a p h t a (Chreen naphta) von sp. 0. 0,753 und 0 r fl n ö I (Oreen oü) von sp.G.
0,858 getrennt wird. Die Fraktionen werden mit Sflure und Lauge behandelt
und nochmals destilliert. Hierauf ist die Grflnnaphta marktfähig, während das
Orflnöl durch Fraktionieren in leichte öle und schwere Öle getrennt
wird. Den schweren ölen wird durch Kühlen und Abpressen ihr wichtigster
Bestandteil, das feste Paraffin, entzogen, worauf das verbleibende „B 1 a u 0 r*
zu Schmieröl verarbeitet wird.
Das D. R. P. 159 262 bezweckt eine Reinigung von Schieferölen, vor
allem von dem darin enthaltenen S, und zwar besteht das Verfahren darin, dass
man verd. HtSO«, dann Alkali und zuletzt AbCU auf die öle in der Hitze unter
Druck einwirken lässt. Nach der Behandlung mit jedem einzelnen dieser
Reagentien wird letzteres von dem öl getrennt und das öl gewaschen. Das
Verfahren will gute Leuchtöle liefern.
Sohlefersoliwari siehe „E r d f a r b e n".
Sohleferteer. Durch Schwelen bituminöser Schiefer gewonnener Teer;
man schwelt jetzt meistens in kontinuierlich arbeitenden Retortenöfen unter
Mitwirkung von überhitztem Wasserdampf. Die Destillation des Schiefer-
teers geschieht dagegen ohne Wasserdampf, und zwar teils mit, teils ohne
Vakuum. Die Destlilationsprodukte sind etwa die gleichen wie beim Braun-
kohlenteer(s. d.). Das sp. G. der Schieferteere liegt zwischen 0,850 und
0,900; der Seh. P. ist sehr schwankend.
SohleferwelM siehe „Bleifarben".
Sohlessbanmwolle (Nitrozetluloser Trinitrozellulose; Hexa-
nitrozellulose; Pyroxylin). Die Zusammensetzung Ist nC«HTOi(0 • NOs)«
oder CifHi404(0 . NOt)«. Man erhält die Schiessbaumwolle durch Nitrieren von
Baumwolle mit Salpeterschwefelsäure (vgl.„Nitrleren**). DieBaumwolle moss
ganz rein, durch Behandeln mit verd. NasCOs-Lösung von Fett befreit, mit HtO
ausgewaschen, am besten noch mit warmer verd. HNOs behandelt, wieder aus-
gewaschen und bei ca. 110* getrocknet sein; ztdetzt wird sie vor dem Nitrieren
auf einer Fadenreissmaschine in Fäden zerlegt. Die Nitriersäure besteht aus
1 T. HNO. (sp. G. 1,516) + 3 T. H>SO« (sp. G. 1,842). Mischung und Über-
führung der Nitriersäure in die Nitriergefässe geschieht wie bei Nitro-
glyzerin (s. d.). Früher nitrierte man ausschliesslich in viereckigen guss-
eisernen, von kaltem HtO umspülten Gefässen, In welche man die Biumwolle
mit einer Eisengabel eintaucht, umrührt und nach bestimmter Einwirkungsdauer
auf einem über dem Gefäss angebrachten Rost ausdrückt. Jetzt nitriert man
vielfach auch in Btettöpfen und vor allem in Nitrierzentrifugen.
Die rohe Schiessbaumwolle wird In Bottichen wiederholt mit kaltem und
warmem HiO gewaschen, dann durch Kochen mit HbO (früher benutzte man
dazu CaO, NaiCOa, Schlämmkreide) vom letzten Säurerest befreit und schliess-
lich zentrifugiert. Dann zerkleinert man die Schiessbaumwolle in Holländern
(s. „P a p i e r**), zentrifugiert nochmals und trocknet endlich auf wannen
eisernen Platten bei 40—50®; letzteres bietet mancherlei Gefahren, da die
Schiessbaumwolle während des Trocknens häufig elektrisch wird. Deshalb
setzt man, falls es die Beschaffenheit der Schiessbaumwolle oder die Art Ihrer
Verwendung (z. B. die Natur des daraus herzustellenden rauchschwachen
Pulvers) erlaubt, an die Stelle des Trocknens das sogenannte Alkoholi-
sieren der Schiessbaumwolle. J\ilan verdrängt hierbei das in der Schiess-
baumwolle enthaltene Wasser durch hochprozentigen Alkohol, indem man die
Schiesswolle In geschlossenen Gefässen unter Zuhilfenahme komprimierter
Luft bei einem Druck von mehreren Atmosphären mit Akohol impräräiert; der
überschüssige Alkohol wird dann durch hydraulische Pressung entfernt
Schiessöfen — Schiesspulver. 1089
Von den zahlreichen Neuerungen, welche Einzelheiten in der Fabrikation
von Nitrozellulosen betreffen, seien hier nur zwei erwähnt:
Nach dem D.R.P. 150 319 behandelt man zum schnellen Entsäuern und
Stabilisieren die Nitrozellulose (Schiessbaumwolle, Kollodiumwolle u. dgl.) in ge-
schlossener Zentrifuge während der Umdrehung mit gut entwässertem ge-
spanntem Dampf; durch diesen werden die unbeständigen Verbindungen zer-
setzt und mit dem Kondenswasser ausgeschleudert. Nach Beendigung des
Dämpfens wird die Nitrozellulose, während die Zentrifuge noch in Bewegung
ist, zuerst mit heissem und dann mit kaltem HsO ausgewaschen.
Das Engl. Pat. 5126 von 1904 erzeugt Nitrozellulose in der Weise, dass
man die Baumwolle bei einer Temperatur von 2—3® in 5 T. konz. HsSOt mit
etwa 2^3 % HNOs auflöst und dann 2 T. konz. HNO. zufügt, wodurch die
Nitrozellulose in harten sandigen Klumpen ausfällt; die Masse wird nach
einigen Stunden, wenn sie fest geworden ist, in einer Filterpresse ausge-
waschen. So erzeugte Nitrozellulose bildet ein feines, nur langsam brennendes
Pulver, das selbst zwischen Eisen und Eisen nicht explodiert. —
Für militärische Zwecke wird die Schiessbaumwolie meistens in k o m -
primf ertem Zustande verwendet. In diesem Falle kommt die zentrifu-
gierte, aber noch feuchte Schiesswolle zuerst in eine Hebelpresse und dann in
eine hydraulische Presse, wo ihr unter 600 Atm. Druck eine zylindrische oder
prismatische Form gegeben wird.
Gekörnte Schiessbaumwolle erhädt man, indem der aus den Hollän-
dern kommende Brei zu Platten geformt und letztere zerschnitten werden. Die
KOrner taucht man auf einen Augenblick in Essigäther, wodurch sie eine harte
Oberfläche erhalten.
Die Schiessbaumwolle zeigt dem Aussehen nach keinerlei Unterschiede
von gewöhnlicher Baumwolle; nur fühlt sie sich etwas härter an und ist nicht
ganz so weiss. Sie ist unlöslich in HsO, Alkohol und Essigsäure, schwer lös-
lich in Äther und Aceton, lOslich in Essigäther und Nitrobenzol. Im losen Zu-
stande explodiert trockene Schiesswolle durch Reibung, Schlag und Stoss,
ebenso bei stärkerem Erhitzen. Beim Erhitzen verpufft sie so schnell, dass
darunter liegendes Schiesspulver nicht mit entzündet wird. Im komprimierten
und feuchten Zustand ist sie gegen Schlag und Stoss unempfindlich und brennt
beim Entzünden ohne Explosion langsam ab. Um sie in diesem Zustande zur
Explosion zu bringen, muss man eine kleine Menge trockener Schiesswolle in
die feuchte komprimierte Masse hineinbringen und erstere durch Knallqueck-
stlber entzünden. Bei der Explosion liefert 1 kg Schiesswolle ca. 850 I Gase
(kalt gemessen); die Verbrennungstemperatur Ist zu 6000® berechnet worden.
Die Schiesswolie findet Anwendung als Füllung von Torpedos, Minen und
^ringgranaten sowie zu Sprengungen in Bergwerken; die Hauptmenge wird auf
rauchloses Pulver verarbeitet (siene „Schiesspulve r**).
Schiessbaumwolie :
Einrichtungen, Maschinen und Apparate zur Herstellung von Schiess-
baumwolie:
J. L. Carl Bckelt, Berlin M. 4. Gebr. Heine, Viersen, Rheinknd (Sture* und
IWedricli Hecioniuin, Berlin BO. 16, Bracken- WaaMr-Zentrifugen).
Hi^anin eb (p. Imente^. med. Knii>p AkÜcngeieUachaft Onuonwerk,
Magdd)urg-Buckau.
8oliieM0fen siehe „0 f e n".
SoliieMpiilTer (Geschosstreibmittel).
I. Scirarartpihrir.
Mischungen von Salpeter, Kohle und Schwefel in wechselndem Verhältnis,
uad zwar sind durchschnittlich 74—78 % Salpeter, 9—12,5 % Schwefel und
10^16 % Kohle vorhanden. Doch gilt dieses Verhältnis (Durchschnitt 75 %
KNOs, 10 X S und 15 % C) nur für das alte Militärpulver und allenfalls noch
far Jagdpulver, während für Sprengpulver grössere Abweichungen vorkommen,
und zwar schwanken die Verhältnisse dabei zwischen 60 und 75 % KNOa, 10
und 15 % S, 12 und 21,5 X C.
1
J040 Schiesspulver.
Als Salpeter kommt nur KNOs in Betracht, wahrend NaNOs zu hygro-
skopisch ist. Der Salpeter wird noch besonders raffiniert, indem man ihn in
Leimwasser löst, den an der Oberfläche auftretenden Schaum abschöpft, die
Lauge auf 45** B6 eindampft und in Kristallisierpfannen unter standigem Kfihren
erkalten lasst. Der so als Kristallmehl ausgeschiedene KNOa wird nach dem
Abtropfen durch Beglessen mit Flusswasser ausgewaschen, worauf man Ihn
zuerst auf Gitterrahmen und schliesslich in Trockenpfannen oder in Zentri-
fugen trocknet.
Als S kommt nur Stangenschwefel in Betracht; SchwefeSblumen
sind wegen des Gehaltes an SOs untauglich. Den Stangenschwefel reinigt man
entweder durch Destillation oder durch Schmelzen und darauf folgendes F/I-
trieren durch Gaze.
Die Kohle muss porös und leicht entzündlich sein sowie schnell unter
Zurficklassung von wenig Asche verbrennen. Diesen Anforderungen entspriclzt
am besten die Kohle verschiedener Laubhölzer, namentlich Faulbaum,
Else, dann Hasel, Weide; auch Pappel, Linde, Weinrebe,
Kornelkirsche, Taxus u. a. werden benutzt. Die Verkohlung ge-
schieht in geschlossenen eisernen Zylindern; das Produkt ist um so leichter
entzündlich, also für die Pulverfabrikation um so geeigneter, je niedriger die
Verkohlungstemperatur gehalten wird. Bei 270* C. erhalt man die rötliche
bis rotbraune sogenannte Rotkohle, wahrend von 340* an Schwarz-
kohle entsteht. Steigt die Temperatur bei der Verkohlung über 430*, so ist
das Produkt für die Pulverfabrikation untauglich.
Das Zerkleinern der Bestandteile des Schwarzpulvers geschieht in Trom-
meln, Kugelmühlen oder auf Kollergangen, und zwar pulvert man den Salpeter
für sich oder mit Kohle zugleich, ebenso den Schwefel mit Kohle zusammen,
worauf die Mischung in grossen Ledertrommeln unter Beigabe von Pockholz-
kugeln gemischt wird. Vielfach mischt man auch unter Zuleitung von Wasser-
dampf und trocknet den entstandenen Brei in Pfannen. Geschieht das Zer-
kleinern in Kollermühlen, so schliesst sich das Mischen gleich daran, wobei das
Gemisch mit 2—4 % HtO angefeuchtet wird.
Der so erhaltene Pulversatz wird in Vorbrechapparaten zerkleinert und
dann mittels eines Walzwerkes oder neuerdings häufiger mittels hydraulischer
Pressen gedichtet. Man steigert den Druck allmählich, bis derselbe etwa
25 — ^30 kg auf 1 qcm beträgt. Der gedichtete Pulverkuchen muss nun vor dem
Trocknen gekörnt werden, und zwar geschieht dies in Körnmaschinen, die
mit Sieben oder geriffelten Walzen arbeiten. Die Pulverkörner werden nach
der Grösse sortiert und dann auf Horden getrocknet. Schliesslich poliert
man das Pulver, indem man die Körner in ledernen Trommeln, Rollfässem oder
sacken rotieren lasst (vielfach unter Zusatz von etwas Graphit). Das polierte
Pulver wird durch ein Flügelrad entstaubt und schliesslich nochmals sortiert.
Das für Geschütze benutzte prismatische Pulver wird durch Kom-
pression des feuchten Pulverkuchens mittels hydraulischer Pressen in Formen
dargestellt.
Neuerdings ist man bestrebt, das teuere KNOs durch den billigeren nnd
Sauerstoff reicheren Natronsalpeter trotz der grossen Hygroskopizität des
letzteren zu ersetzen. Nach dem Engl. Pat. 17 626 von 1901 verwendet man
sehr gasreiche Steinkohle neben NaNOt und Schwefel und nimmt die Her-
stellung unter Zusatz von Gasolin und heissem HtO vor (?). Nach dem Russ.
Priv. 7541 soll ein Schwarzpulver bestehen aus 69 T. NaNOi, 5 T. KNOi, 10 T.
S, 15 T. Steinkohlenteer und 1 T. Kaliumbichromat; der Teer schützt dabei vor
Feuchtigkeit.
11. Rficlitcliwaclie (raichifM) Pilvtr.
Die rauchschwachen Pulversorten verdanken ihre Entstehung der Forde-
rung, Geschosstreibmittel zu erhalten, die das Schwarzpulver an Triebkraft
übertreffen, bei kleineren Geschossen eine mindestens gleiche lebendige Kraft
wie früher mit grösseren erzielen lassen, den Geschossen eine möglichst ge-
streckte Flugbahn und möglichst grosse Schussweite verleihen; schliessiicli
Schiesspulver. 104 1
sollte der störende Rauch des Schwarzpulvers beseitigt oder doch möglichst
vermindert werden.
Man kann die heute benutzten rauchlosen Pulversorten in 3 Gruppen
teilen, nämlich in die Schiesswollpulver, die Nitroglyzerin-
pul v e r und die P i k r a t p u 1 V e r.
Bei der ersten Gruppe wird möglichst vollkommen nitrierte S c h t e s s -
bäum wolle (s. d.) in Holländern gemahlen, ausgewaschen, getrocknet und
in Azeton oder Essigäther oder aber vorzugsweise in einer Alkohol-Ather-
nischung gelöst. Hierbei erhält man eine gelatineartige Masse, die in Knet-
iiaschinen innig durchgeknetet und dann in einem Kalanderwalzwerk zu
Annen durchscheinenden Platten ausgewalzt wird. Die Platten werden ge-
rocknet und dann zu viereckigen Plättchen zerschnitten; In andern Ländern
tanzt man auch linsenförmige Scheibchen aus den Platten. Die Kanten der
lättchen oder Körner werden nach nochmaligem Trocknen durch Rollieren
it Graphit abgeschliffen. Einzelheiten des Verfahrens werden geheim ge-
ilten; auch kommen mannigfache Abweichungen vor. So wird beispielsweise
(S Plastomenit durch Lösen von Schiessbaumwolle bezw. Holznitro-
llulose in Nitrotoluolen unter Zusatz von Ba(NOs)> und KaCrtOr erhalten.
Die der zweiten Gruppe angehörenden rauchschwachen Pulversorten
ben Sprenggelatine (s. unter „Dynamit e") zur Grundlage: Man
seht Kollodiumwolle (s. d.) mit Nitroglyzerin (s. d.) im
kuum bei 6—8® C, presst oder zentrifuglert das überschüssige Nitroglycerin
und erwärmt dann das Gemisch allmählich (zuletzt unter Wasser) auf 60 bis
, wobei die Mischung gelatineähnlich wird. Man entfernt in Pressen bei der
eben Temperatur das Wasser und walzt die Masse zu papierdfinnen Platten
. die entweder direkt zu quadratischen Blättchen zerschnitten oder aber
ch Zusammenwalzen vieler Platten zwischen erwärmten Walzen und nach-
ges Schneiden zu Würfeln von 9,5—20 mm Seitenlänge geformt werden,
artiges rauchloses Würfelpulver führt den Namen B a 1 1 i s t i t. Das der
immensetzung nach gleiche F i 1 i t besteht aus Fäden quadratischen Quer-
Ittes, die 0,5 — 1 mm dick sind. Beim C o r d 1 1 wird nicht Kollodiumwolle
'endet, sondern Schiessbaumwolle, die In Azeton gelöst und dann mit
pg]yzet\n gemischt wird; Beimengungen wie Graphit u. s.w. machen das
Isch explosionsträger. — - Nach dem D. R. P. 141 314 löst man Hexanitro-
lose in heissem Benzol und setzt Nitroglyzerin hinzu; auch kann man ein
seh der Hexan! trozellulose mit Trinitrobenzol verwenden und das Ganze,
lern man es durch Eingiessen In heisses Benzol amorphisiert hat, in
^lyzerin lösen.
\ls Pikratpulver endlich bezeichnet man Gemische, deren Grund-
as K' oder NH^-Salz der Pikrinsäure Ist. Diese äusserst explosiven,
>eii Nadeln kristallisierenden Salze werden mit KNOs (häufig ausserdem
>hle) gemischt, wozu die Masse angefeuchtet wird. Den Satz presst man
ilisch, körnt, sortiert durch Sieben, poliert und trocknet. Mit zu den
yulvern zu zählen sind die Abkömmlinge des der Pikrinsäure homologen
i trokresols CtH4(OH)(NOs)3, die allerdings meistens nicht als Ge-
treibmittel sondern als Sprengstoffe Verwendung finden. So ist der
Stoff C r e s y 1 1 1 e geschmolzenes Trinitrokresol und der E c r a s i t
nmoni umsalz.
jhJJose andere Geschosstreibemittel haben bisher praktische Bedeutung
rIanRt; sehr vieles auch, was in den zahlreichen neuen, auf rauch-
te Ruiversorten sich beziehenden Patentbeschreibungen niedetgelegt
nie hier nicht berücksichtigt werden.
uctischivache Pulversorten:
-^Diuiltische Sprengstoff •Aktien-GeeellBchaft, Zentral-Bureau, Berlin W. 0.
ichloses Jagdpulver:
c ICasloch a. Main, G. in. b. H., Hasloch a. Main.
iess^volle:
»x-ov^^s^off-Akt.-Ocs., Hamburg.
er VII. 66
]^042 Schiffchen — Schlackenzement.
Einrichtungen und Maschinen zur Herstellung von Schwarzpulver und
rauchschwachem Pulver bauen:
J. L. Oorl Eckelt, Berlin N. 4. | Fried. Krupp Aktiengeaellachaft Onnonwerk.
O. O. Haobold jr., Ohenuütx (Stchsen). | Magdeburg-Buckau.
Bohlffohen (Qlühschiffchen) siehe „Elementaranalys e'*.
Bohilder.
Kastenschilder von emailliertem Eisen in verschiedenen Formen:
Länge . . . 6 — 7,5 8—12,5 13 — 17,5 cm.
Stück . . . 0,35 0,40 0,45 Mk.
Ein Doppelrand erhöht den Preis um 3 Pf. pro Stück. Bei Entnahme von
100 Stück 10 % billiger.
Kastenschilder von Porzellan in verschiedenen Formen:
Länge ... 6,5 9 12 14,5 17 cm.
Stück . . . 0,40 0,45 0,50 0,60 0,70 Mk.
Balkenschrift 1
Schwarz mit weisser Schrift > Stück 10 Pf. mehr.
Ein farbiger Rand )
Aushängeschilder von Porzellan, in ovaler Form, zum Aushängen
an Gefässe, für Säuren, öle, Säfte u. s. w. mit eingebrannter Schrift,
8 cm breit Stück Mk. 0,6U
Koliertuchschildchen von Porzellan oder emaill. Eisen mit Schrift,
mit 1 oder 4 Löchern Stück „ 0,30
Schilder:
Vereinigte Lauaitzer GlMwerke A.G., Abt. Wnrmbrunn, Quilita & Co., Berlin NW. 40, Heidc-
Btrane 66/67.
Schlacken. Bei den meisten Schmelzprozessen von Erzen entstehende
glas- oder emailartige Abfalle, die meistens eine Verbindung von SiOi mit ver-
schiedenen Basen darstellen (Silikatschlacken) oder aber Metalloxyde
mit untergeordnetem Gehalt an SiOi sind. Die Schlackenbildung schützt die
beim Schmelzprozess durch die Einwirkung von Reduktionsmitteln gebildeten
Metadle vor erneuter Oxydation.
Die Schlacken werden in mannigfacher Weise verwendet, wobei ihre
verschiedene Struktur, Härte u. s. w. mit massgebend sind. Sauere (SiOs-
reiche) Schlacken formt man zu Bau- und Pflastersteinen (Schlacken-
steinen), wie man anderseits solche durch Mischung zerkleinerter Schlacken
mit gebranntem Kalk herstellt; ferner wird gepulverte Schlacke an Stelle des
Sandes zur Mörteibereitung und zur Formerei benutzt wie anderseits zur
Qlasfabrikation. Hochofenschlacken (siehe unter „Roheisen*') werden
zur Darstellung von Zement, Kitt, Alaun und als DQnger verwendet. Die
früher als Wärmeschutzmittel (Isoliermittel) benutzte Schlackenwolle,
die man durch Einblasen von Luft oder gespanntem Wasserdampf in noch
fjüssige, dem Hochofen entstammende, nicht zu basische Schlacke als fein-
fädlge, watteähnliche Masse erhielt, wird neuerdings kaum mehr dargestellt.
Dagegen benutzt man ähnliche Verfahren zur Abkühlung flüssiger Schlacke
unter Erzielung von körnigem Out. Bei der Oberführung der flüssigen
Schlacke in den festen Zustand bedient man sich zur Wärmeentziehung ent-
weder gasförmiger Körper (Luft oder Wasserdampf) oder Flüssigkeiten
(Wasser) oder endlich fester Stoffe (gekühlter Metallflächen). Zahlreiche
Verfahren dieser Kategorien sind unter Patentschutz gestellt. — Viel Schlacke
wird heute auf Schlackenzement (siehe „Z e m e n f *) verarbeitet.
Die als Düngemittel wichtige Thomasschlacke ist das Abfalb-
produkt der Birnenprozesse bei der Flusseisendarstellung (s. den Artikel
„F 1 u s s e i s e n"). Die Verarbeitung der Thomasschlacke für Dungzwecke
ist im Artikel „D ü n g e m i 1 1 e 1 , k ü n s 1 1 i c h e** erörtert.
Schlacken-Orantüations-Anlagen, Einrichtungen für Thomasschlacken-
mühlen und Einrichtungen zur Verarbeitung me&llhaltiger Schlacken:
Fried. Krupp AktiengefleUschaft GruBonwerk, Magdcburg-Buckau.
Schlackenzement siehe „Z e m e n t*'.
Schlaglot — Schläuche.
1048
Schlafflot siehe „Löten**.
Solilaffmtl]ile& siehe „Desintegratore n*'.
Sohlangren (Rohrschlangen) siehe „Heizschlangen" und „K ü h 1 -
lange n".
Sohlämmapparate siehe „B o d e n".
Bohl&nohe.
Gummischlauche siehe „Kautschukfabrikat e''.
Olouth, BheiB. GamndwarenfabTik m.b.H., KSIii*Nippef.
Metallumflochtene Schläuche, auf 50 Atm. geprüft, für
pf, Wasser, Säuren oder Luft. Der Zweck ist bei der Bestellung an-
ben.
MetaUiixnflochiene
Snmiiiischläache für Dampf.
MeUllumflochtene Gnmmischlänche
fnr Wasser.
mit iim«ii freiliegender Spirale.
Mit innen freiliegender Spirale.
lerer
Wand-
Ptoic
Wan/I.
ZiJil der Umflecbtungen
irch-
issei
tTBI1U~
starke
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Bfflc
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3 mal
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8
6,5
6,06
4
3,28
4,58
5.94
LG
6,5
6,30
4
3,66
5,04
6,50
13
7.5
9,34
4
4,42
5,92
7,48
15
8,5
11,66
4
4,88
6,46
8,08
16
9
12,24
4
5,08
6,70
8,36
19
9
14.38
4,5
6,52
8,48
10,54
>0
9
15,06
4,5
6,82
8,82
10,92
>2
9
16,60
4,5
7,28
9,40
11,56
>5
9
17,54
5
8,78
11,04
13,40
>6
9
18,02
5
9,02
11,34
13,74
>8
9
19,02
5
9,56
11,96
14,42
JO
10
22,32
5
10,14
12,68
15,28
)2
10
23,50
5,5
11,82
14,68
17.90
35
10
25,12
5,5
12,68
15,70
18,H0
J8
10,5
28,40
5,5
13,56
16.70
19,96
iO
10,5
29,48
5,5
14.12
17.88
20,72
i2
10,5
30,70
6
15,98
19.48
23,10
15
10,5
32,32
7
19,62
23.54
27,60
i8
11,5
35,96
7
20,80
25.02
29,26
30
11,5
37,80
8
24,44
28,98
33,62
bl
12
41,12
8
24,86
29,44
34,12
bb
12
43,64
8
26,40
31,22
36,12
50
12
46,84
9
31,82
36,98
42,24
65
12
50,10
9
34.14
39,70
45,34
70
13
57,98
10
40,30
46,20
52,24
75
13
61,38
10
42,76
48,94
55,20
BO
18
64.72
11
49,50
56,04
62,66
85
13,5
70,96
11
52,32
59,26
66,26
90
13,5
74,58
12
59,74
67,01
74,40
Biegsame Metallrohre ohne Naht (D. R. P. 83 341); die Bieg-
feeit wird durch Einwalzen schraubenförmig gewundener Wulste her-
2llt. Die biegsamen Metallrohre sind elastisch, absolut dicht, sehr wider-
dsfähig (auch beim Gefrieren einer eingeschlossenen Wassersäule). Sie
en sich zur Fortleitung von Leuchtgas, Luft, Flüssigkeiten
Dämpfen, ferner infolge ihrer grossen Aussenfläche (das dreifache
60*
1044
Schleifmittel — Schleudermühlen.
eines glatten Rohres von gleichem innerem Durchm.) zuHeiz-undKttlil-
zwecken.
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1
Gewicht
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170
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4,80
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0,63
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36,5
0,6
0,82
250
12
60
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8,00
8,40
2,80
5,60
25
42,2
0,7
1,24
280
9
50
90
10,00
10,50
3.10
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25
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1,44
280
11
55
95
11,00
11,55
3,10
6,Ä'
30
51,5
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1,65
320
7
45
80
12,00
12,60
8,85
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35
58,5
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2,00
380
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14,00
14,70
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40
62,6
0,8
2,34
350
6
35
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16,40
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45
68,2
0,8
2,40
370
6
35
50
17,20
18,00
4,45
8,9Ö
50
73
0,8
2,51
400
5
30
45
19,00
20,00
4,80
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60
86
1,2
4,46
900
8
30
40
32,00
33,60
5.70
11,40
70
96
1,2
5,40
1000
7
25
35
40,00
42,00
5,85
11.7U
80
107
1
4,85
750
5
20
30
43,00
45,00
6,15
12,30
SoUelfmittel siehe „Metall-, Putz-, Polier- u. -Schleif-
mitte r*.
Soblempe. Man versteht darunter die durch Destillation vom Alkohol
befreite Maische (siehe „S p i r i t u s*'). Die Zusammensetzung siehe unter
„Futterstoff e". Dort ist auch darauf hingewiesen, dass man die Schlempe
zur Konservierung und zur Befreiung von dem erössten Teil des HsO zuerst zu
einem Brei eindickt, dann in eine mehlartige Masse verwandelt und letztere
in besonderen Trockenapparaten trocknet.
Abgesehen von dieser Verwendung als Viehfutter benutzt man die
Schlempe aSs Ausgangsmaterial zur Gewinnung von Pottasche (s. d.)- In
diesem Artikel ist die Art und Weise, wie man die dünne Schlempe-Flüssigkeit
für diesen Zweck weiter behandelt, eindampft, trocknet und schliesslich ver-
kohlt, angedeutet; das Verkohlen geschieht in einer Retorte mit überhitztem
Dampf, Die so erhaltene Schlempekohle wird durch Einblasen von
nassem Dampf zerbröckelt.
Das D. R. P. 149 538 bezweckt die Herstellung leichtverdaulicher Schlem-
pen. Zu diesem Zwecke werden die vergorenen Maischen in verschlossenen
Oefässen, um Alkoholverlust zu vermeiden, so lange auf einer Temperatur vob
30—36^ C. gehalten, bis die Selbstverdauung der Hefe eingetreten, die Peptase
aus der Hefezelle ausgetreten ist und eine ausreichende Auflösung der Ei-
weissstoffe der Maische selbst stattgefunden hat. Hierzu ist eine Zeit bis zu
12 Stdn., in Maischen, welchen die Hauptmenge der Hefen entnommen ist, eine
Zeit bis zu 24 Stdn. erforderlich. Durch Bewegung der Maische mittels eines
RUhrers kann diese Arbeit der Hefe unterstützt werden.
Schlempekohleöfen :
Willy Manger, Ingcnicxirges. m. b. H., Dresden. | Th. KnOsel, Ziviling. Neustadt, Wcatpr.
Sohlendermanchlnen siehe „Zentrifuge n*'.
Cxebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zentrifagen).
BohlendermtUilen siehe „Desintegratore n''.
Schlichtmittel
Schmelzen.
1045
SohUohtmlttel:
E. Bernard k Cle., Mfilhanflen (EIb.). j Louis Blimier, Zwickau i. S.
Sohmalte (Smalte) siehe „Kobaltfarben''.
SohniAls siehe „Schweineschmal z".
Sohmalstfl. Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene Produkte,
z. B. das Olein des Schweineschmalzes, das in letzterem durch Pressen von
den starren Fettteilen (P a 1 m i 1 1 n und Stearin) getrennt werden kann; es
kommt auch als S p e c k 0 1 oder L a r d 0 1 in den Handel und dient zu Seifen,
Pomaden sowie als Schmiermittel.
Ferner bezeichnet man als Schmalzöl ein aus Rflböl durch Behandeln
mit Lauge und überhitztem Wasserdampf gewonnenes goldgelbes klares Ol,
das als Schmiermittel sehr geschätzt ist.
Meyer Oohn, HaimoTer.
Sohmels^n.
Schmelz- bezw. Gefrierpunkte verschiedener Körper.
Alkohol (Äthylalkohol) .
Alnminiiim
Azmnoxiiak • • • • .
Amlin •••••.
Anthrazen
AnthrachJnon • • • .
Antimon
Antipanin
Benziditt •••••.
Benzoeiänie . • • • .
Benzol ••••••
Blei
Brom •••••••
Bronze ••••••
Chloralhydrat ....
Chlorofonn
Diphenylamin . . . .
Eisen:
GusseiscDf grau . . .
„ weiss
Stahl
Eisessig
Glas
<^ld
Jod
Jodoform
Kadmium
Kalium
Kampfer
Kautschuk
Kobalt
|l
— 13')
+ 625
— 75
— 8
+ 213
+ 273
+ 432
+ 113
+ 122
+ 121,4
+ 6
+ 328
-7.3
+ 900
+ 57
■«-7
+ 64
+ 1200
+ 1100
+ 1300—1400
+ 17
+ 1000—1200
+ 1072
+ 114
+ 82
+ 320
+ 62,5
+ 175
+ 112
+ 1400
Kupfer . .
Magnesium .
Menthol . .
Naphtalln
o^Naphtol .
/9-Naphtol .
Natrium • •
Nickel . .
Nitio^yzerin
Panffin . .
Phenol . .
PhosphoTt weiss
Pikrinsäure .
Platin . . .
Pyrogallol •
Quecksilber .
Resorzin • •
Rübol . . •
Schwefel . .
Schwefeldiozyd
Silber . . .
Stearin . .
Teipentin
Wachs, gelbes
Walrat . .
Wasser:
dest. •
Wismut
Zink .
Zinn .
+ 1082
+ 750
+ 42
+ 79-80
+ 94
+ 122
+ 96
+ 1600
+ 8—11
+ 36—76
+ 41
+ 44,2
+ 122,6
+ 1776
+ 115
-39
+ 110
— 3—4
+ 109
— 76
+ 968
+ 43—60
— 10
+ 62,6
+ 49
0
-2,6
+ 269,2
+ 417,6
+ 231.7
Vgl. auch den Artikel „Metall e*'.
Apparate zur Schmelzpunktbestimmung.
Bestimmungsapparate nach Anschütz & Schulz Stück Mk.3,50
Schmclzpunkts-Bestimmungskolben „ „ 0,50
Schm«Izpunkts-Bestimmungskolben, neu nach Houben . . „ ,, 3,50
Stative zu Schmelzpunktskolben nach B i s c h o f f, kompl. mit Doppelbrenner, ,, „ 30,00
Schmeizpunkts-BestimmungsrÖhrchen, 60 mm lang, an einem Ende zu-
gcschmolzen 100 ^ „ 0,65
1046 Schmelzfarben — Schmiennittel.
Schmelzkessel siehe „K e s s e T*.
Schmelzöfen siehe „0 f e n**.
Schmelztiegel siehe „T i e g e V\
Tongefässe zum Schmelzen liefern:
DeutKfae Ton- u. Bteinseoff-Werke, AktiengesellMluift, Berlin^CRurlottenburg, Bcrlinentr. S3.
Bohmelsfarbeii siehe ,,0 1 a s f a r b e n'* u. ,,P o r z e 1 1 a n f a r b en".
Dr. B. JOrgensen, Prag-Weinberge.
Bohmelxfflas siehe ,»E m a i I".
Schmelxtffen siehe „0 f e n''.
Sohmiedeeisen siehe ,,E i s e n''.
Schmiermittel. Von flüssigen Schmiermitteln sind als wichtig :d
nennen zuerst die ve getabilischen öle, wie RflbOl, Bauin&l.
Baumwollsamenöl u. s. w., ferner die Mineralöle sowie weitei
Teer öle und HarzOle. Als konsistente Schmiermittel kommen Talg
Vaseline, Seife, letztere auch in Mischung mit verschiedenen flüssigen
Schmiermitteln zur Verwendung.
Die eigentlichen fetten Ole, also vegetabilische und animalische Schmlti-
mittel sind teurer als die Mineral≤ auch oxydieren sie leichter an der Lnft
und greifen die Metalle eher an. Diesen Nachteilen gegenüber steht der Vor-
teil, dass sie bei höherer Temperatur die reibungsvermindemde Schlflpfn'glceit
länger behalten als Mineralöle von gleichem sp. U. Deshalb werden die fetten
öle zur Schmierung erhitzter Maschinenteile den Mineralölen vorzuziehen sein.
Besonders bewährt haben sich Mischungen fetter Ole mit Mineralölen.
Die Mineralöle sind in besonderem Artikel behandelt; siehe dort
auch die zu ihrer Prüfung im besonderen dienenden Flammpunktsprflfer.
Ebenso sind die Harzöle gesondert erörtert. Über Teeröle, die yer-
wendung als Schmiermittel finden, vgl. die Artikel „Holzteer**, „Stein-
kohlen teer" und „Schieferör. Über konsistente Schmiennitfcl
unterrichten die Artikel „T a 1 g", „Tran e** und „V a s e 1 i n e".
Die sog. W a g e n f e 1 1 e (s. d.) werden durch Einkochen von Mineralöl
mit Kalk zu einer weichen butterartigen Masse dargestellt; vielfach wird dabei
das Mineralöl mit Teeröl gemischt.
Auch der 0 r a p h i t ist ein viel gebrauchtes Schmiermittel. Besonders
wird er jetzt in einer von Acheson dargestellten neuen Modifikation, als so-
genannter „entflockter" Graphit, als welcher er sich aus Mischungen mit Ol
nicht wieder absetzt, als Maschinenschmiermittel in immer steigendem Masse
benutzt. Vgl. unter „O r a p h i f.
Untersuchungsapparate für Schmiermittel.
Thermo-Aräometer, geeicht, für Mineralöle, nach den Vorschriften
der Eichnngskommission, bestehend aus 6 Spindeln, um£sissend den
Zwischenraum 0,610—0,840. Der ganze Satz in Etui Mk. 7M
Dazu einzelne Thermo- Aräometer Stück ^ ^^'^
Pyknometer für genaue Bestimmungen. Kölbchen mit eingeschliffenem Thermon^^^^
in Va^ geteilt, mit eingeblasenem Steigrohr und aufgeschlifTener Kappe:
Inhalt .... 50 75 ccm.
Preis .... 2,50 3,00 Mk.
Pyknometer nach Sprengel filr feste Fette Stück Mk. J-'^'
Apparat zur Bestimmung des Gefriervermögens von Fetten, ölen und
Mineralölen, kompl n
Dazu KiQtethermometer von —25 bis 20®, in V«*^ geteilt . . Stück »
Vorrichtung zur titrimetrischen Bestimmung der freien Säure,
kompl. Apparat r.
Schmirgel — Schokolade. 1047
Autoklav-Einrichtung zur Bestimmung der ZersetzUchkeit von ölen durch ge-
spannten Wasserdampf und des Angriffsvermögens der mit Wasserdampf be-
handelten öle auf Gusseisen:
a) Autoklav, 20 Atm. Arbeitsdruck, innerer Durchm. des Kessels 12 cm,
innere Tiefe 20 cm, mit Sicherheitsventil, mit starkem Stahlbügel,
mit Zentralschraube, mit Schraubenschlüsseln Mk. 120,00
b) Reguliermanometer, selbsttätig Mk. 30,0<J
cjWeckemhr mit selbsttätig absperrendem Gashahn „ 15,00
Geteilte Schüttelzylinder, zum Nachweis von Mineralöl im Harzöl . Stück „ 3^50
Weitere Prüfungsapparate siehe unter „Mineralöl e", „Flamm-
unktsprüf er", „Vi s kosi m ete r", „Polarisation" und „Re-
r a k t i 0 n".
Schmiermittel (Maschinenöle und Fette):
uis Blumer, Zwickau i. Sa.
emische Fabrik FlQraheim, Dr. H. Noerdlinger,
nSrBheim a. M.
C. W. Pabst, Halle a. S.
P. Strahl k Co., Schoppinits, O.-Schl.
Sobmirgrel.
Sohmlnkweifls siehe „W ismutfarbe n**.
Schokolade. Mischungen von Kakao und Zucker, denen meist noch Ge-
irze, namentlich Vanille, zugesetzt werden. Über die Vorbereitung des
kaos siehe den Artikel „K a k a o". Die Maschinen zur Mischung der Kakao-
sse mit dem Zucker sind den Ko II ergangen (s. d.) ähnlich; sie be-
:en eine kreisförmige Reibplatte, auf welcher zylindrische, kegelförmige oder
psoidiscfae Steine rollen. Die wirkenden Flachen der Laufer dürfen nicht
quetschen, sondern müssen zugleich die Masse innig zerreiben. Bei an-
n Mischmaschinen (Melangeurs) rotiert die Bodenplatte. Letztere ist
[edem Falle (gleichgültig, ob sie still steht oder rotiert) von unten h e 1 z -
r, und zwar durch eine Dampfschlange; hierdurch erweicht der Kakao
erleichtert die Mischung. Der fertige Schokoladenteig passiert meistens
^ Entluftungsmaschine, welche die Schokoladenmasse von den Luftblaschen
eit und sie dichter und fester macht; die Entluftungsmaschine ist häufig
einem Teilapparat verbunden. Die abgeteilten, weichen Stücke der Scho-
denmasse drückt man in flache Blechformen und stellt letztere dann auf
el- oder Klopftische, deren Bewegung eine vollkommen gleichmassige Aus-
'ung der Schokoladenmasse in der Form bewirkt. Hierauf kommen die ge-
m Formen in den Kühlkeller; nach vollständigem Erstarren lassen sich die
»koJadentafeln leicht aus den Formen lösen.
Reine Schokolade hat gewöhnlich 48—^2 % Zucker (Mittel 54 %), 18 bis
; Fett (Mittel 22 %) und 1,08-^1,75 % Asche (Mittel 1,39 %),
MiickiiN nr Sckotolaieifakrikitioi.
:>Ilergänge zum Mahlen von Zucker und Gewürzen:
Raumbedarf, Länge .... 2550 2025 1550 1300
„ Breite 2500 2000 1700 1275
„ Höhe 2200 1800 1500 1300
:;ewicht, brutto 6380 3250 2200 1050
„ netto 5290 2850 1880 880
{odenstein-Durchm 1750 1300 1050 800
Käufer, Durchm 1000 700 550 450
Breite 400 300 300 220
este und lose Riemenscheibe,
Durchm 700 560 560 420
>., Breite 280 280 280 200
>., Touren 60 60 60 60
raftbedarf 3 2,5 2 0,5
eis 2500 1950 1400 1200
1150
1350 mm.
1100
1200 „
1100
1550 „
730
980 kg.
600
850 „
720
720 mm.
390
390 „
190
190 ,
350
""" n
150
**"" r
60
0,3
— HP
800
850 Mk
]
1048
Schokolade.
Siebmaschinen für Zucker und Gewürze:
Raumbedarf, Länge .... 2200 2000 1400 2220 2000 mm.
„ Breite 1000 800 800 1000 800 „
Höhe 1750 1500 1450 2000 1700 „
Gewicht, brutto 720 550 450 800 600 kg.
„ netto 560 410 340 600 450 „
Sieb-Zylinder, Länge .... 1000 800 450 1000 800 mm.
„ Durchm. ... 700 500 500 700 500 „
Feste und lose Riemenscheibe,
Durchm 300 300 300 300 300 „
do., Breite 200 200 150 200 200 „
do., Touren , 180 180 180 180 180
Kraftbedarf 0,5 0,4 0.3 0,5 0.4 HP.
Preis 570 450 350 520 420 Mk.
Dazu gehör. Leitriemen ... 15 12 10 15 12 „
Extra SiebeinsaU 70 60 35 70 60 „
Stampf werk mit zylindrischen, ausgedrehten Töpfen zum
Pulverisieren aller Arten Gewürze. Während des Aufganges der Stempel drehen
sich die Töpfe um ihre Achse, was die Mischung befördert. Gestell ganz vou
Eisen, staubdicht verschlos-scn :
Raumbedarf, Länge 1650 mm.
„ Breite 1000 „
„ Höhe 2300 „
Gewicht, brutto 1600 kg.
„ netto 1400 „
Feste und lose Riemenscheibe, Durchm. . 560 mm.
do., Breite 240 „
do., Touren 60
Kraftbedarf 1,5 HP.
Preis 1000 Mk.
Mclangeur mit rotierendem Bodenstein, sowohl zum Mahlen des Kakaos wie zum
Mischen und Durcharbeiten der Schokoladenmasse. Bodenstein und Läufer aus
Granit Jeder Läufer kann unabhängig von dem andern gehoben werden. Unter
dem Bodenstein liegt eine Rohrschlange zum Anheizen durch Dampf:
Raumbedarf, Länge 2800 2000 1800 mm.
„ Breite 1800 1500 1300 „
Höhe 1550 1400 1300 „
Gewicht, brutto 3800 2780 1850 kg.
netto 3300 2400 1650 „
Bodenstein-Durchm 1400 1200 1000 mm.
Läufer, Durchm 580 500 450 „
„ Breite 400 350 265 „
Feste und lose Riemenscheibe, Durchm. . 560 470 420 „
do.. Breite 240 240 200 „
Jo., Touren 105 105 120
Kraftbedarf 1,5 1 0,8 HP.
Preis 2375 2050 1170 Mk.
Entluftungsmaschine ftir Schokolade, mit Nachstopfapparat :
Raumbedarf, Länge 1700 1400 mm.
„ Breite 500 450 „
„ Höhe 1400 1350 „
Gewicht, brutto 590 420 kg.
„ netto 490 330 „
Feste und lose Riemenscheibe, Durchm. . 350 300 mm.
do., Breite 150 150 „
do., Touren 50 60
Kraftbedarf 0,5 0,8 HP.
Preis 610 500 Mk.
SchSpfer — Schrotmühlen.
1049
n
Rntlaftun^smaschine mit Teiiapparat. Tägliche Leistung 10000 Tafeln
Schokolade k 125 g:
Raumbedarf, Länge 1450 mm.
„ Breite 750
„ Höhe 1250
Gewicht, brutto 630 kg.
„ netto 500 „
Feste und lose Riemenscheibe, Durchm. . 350 mm.
do., Breite 150
do., Touren 80
Kraftbedarf 0,5 HP.
Preis 1500 Mk.
Teilmaschine fttr Tafelschokolade; es lassen sich damit Tafeln von 100 — J 25 g
genau abteilen. Tägliche Leistung ca. 15 000 Tafeln a K'5 g:
n
Raumbedarf, Länge
„ Breite
„ Höhe . .
Gewicht, brutto . . .
„ netto ....
Riemenscheibe, Durchm.
„ Breite .
,, Touren
Kraftbedarf
Preis
n
1950 mm.
720
1350
950 kg.
800 „
350 mm.
150
80
0,75 HP.
n
n
i
n
2100 Mk.
Klopftische zum Einklopfen der Schokolade in die Formen. Die Tischplatten
der Klopftische (860 X 6i<0 mm) sind aus hartem Holz gefertigt :
Raumbedarf, Länge 1050
Breite 700
Höhe 850
Gewicht, brutto 275
„ netto 210
Feste und lose Riemenscheibe, Durrhin. . 210
do., Breite 150
do., Touren 250
Preis 420,00
Maschinen zur Schokoladenfabrikation:
J. M. Lehmann, Dresden-A. 28.
Schöpfer aus Stahlblech, ohne Niet und Naht, aus einem Stück
getrieben, mit Nietröhre.
2 2.2 3 4 5,5 6,5 9 4
1100
1100
mm.
800
800
n
850
850
;i
235
280
kß.
190
210
r
350
350
mm.
150
150
rt
80
100
200,00
250,00
Mk.
Inhalt .
Durchm.
Höhe
Preis . .
180
95
r),50
2,2
200
100
6,00
220
105
6,50
240
120
7,00
260
135
7,50
280
140
8,00
1.
300 180 mm.
145 160 «
8,50 8,00 Mlc.
Inhalt .... 5 6,5 8,5 11 13
Durchm. ... 200 220 240 260 280
Höhe .... 180 200 220 240 260
Preis 8,50 9,00 9,50 10,00 10,50
Für Seiher erhöhen sich die obigen Preise um 1 Mk.
BohranbenmtUileii siehe „Mühle n''.
Schrlftseuff (Schriftgiessernietall,
siehe „Antimonlegierunge n".
Solirotmetall siehe „Ble^l^gierunge n**.
BohrotmtUilen siehe „Mühle n'*.
16
300
280
11,00
19 1.
320 mm
300 „
11,50 MU.
Letternmetall )
1050 Schuhcreme — Schüttelapparate.
Schuhcreme. Man teilt die Schuhcremes ein in Terpentinöl-
er e m e s und Wassercremes; letztere sind billiger, aber auch minder-
wertiger. Hauptbestandteile beider ist Karnaubawachs« das hohen Glanz gib:
und bedeutende Härte hat. Zusätze sind Insbesondere Paraffin, ferner
Ceresin, Schellackwachs, Montanwachs, Japanwachs und Bienenwachs. Die
Wachse werden ^[eschmolzen, nach einigem Abkühlen das Lösungsmitte'
(Terpentinöl) hinzugesetzt und schliesslich der Teerfarbstoff darin gelöst.
Für Wassercremes sind nur emulgierbare Wachsarten verwendbar, so
Karnaubawachs, Bienenwachs, Japanwachs, Insektenwachs, nicht dagegen
Ceresin. Paraffin und andere Mineralwachsarten. Zur Erzielung einer Emulsion
wird eine neutrale Fettseife nebst der erforderlichen Menge Alkali zugesetzt
Die Wachsarten werden mit der Seife, dem Alkali und dem Wasser unter
Umrühren bis nahe zum Siedepunkt erhitzt, wobei eine gleichmassige Milch ent-
steht, die dann zu einer Salbe erstarrt. Vorher wird noch der Farbstoff zu-
gesetzt, der in diesem Falle ein wasserlöslicher, alkalibestandiger Teerfarb-
stoff sein muss.
Sohttttelapparate. Nach den Beschlüssen des V. Intern. Kongr. f. an-
gew. Chem. Berlin 1903 sollen analytisch gebrauchte, namentlich bei der Un-
tersuchung von Futter- und Düngemittedn benutzte Schüttelapparate 150 Touren
in der Minute machen.
Schüttelapparate für 2 Flaschen:
Von je 5 10 1 Inhalt.
Stück 60.00 65,00 Mk.
(Preise ohne Vorgelege, ohne Flaschen und ohne Motor.)
Schüttelapparate für 2 Flaschen:
Von je 5 10 20 1 Inhalt.
Preis . 70,00 80,00 110,00 Mk.
Dazu ein Vorgelege zum Betriebe , . Mk. 13,00
„ eine Turbine „ „ „ 20,0<»
Schüttelapparate mit Schaukelbewegung (ohne Turbinen u. Flascbeo)
Für 2 Flaschen von je . 5 10 1 Inhalt.
Preis 65,00 70,00 Mk.
Schüttelvorrichtung für Handbetrieb, für 8 Sozhletschc
Milchflaschen eingerichtet, auch zum Ausschütteln der Superphosphate.
Rahmen nach der Flascbengrösse verstellbar Mk. ÖöM'
Derselbe Apparat für Betrieb mittels Rabescher Turbine eingerichtet.
Preis ohne Turbine « ^^'^
Derselbe Apparat fUr Handbetrieb, gleichzeitig als Sieb- und Schüttel-
apparat für trockene Substanzen, mit 4 Hamburger Normalsieben von
Messingdrahtnetz n o^,W
Schüttelapparat nach Spiegelberg mit exzentrisch bewegtem Teller
für Gläser, Becher, Karaffen u. s.w. Sehr vielseitig verwendbar. Teller-
durchm. 320 mm; eingerichtet für 6 Gläser. Kompl. m. Wasser-Turbine „ 40,00
Schüttelapparat mit horizontaler Bewegung einer vollständig ge-
schlossenen Siebvorrichtung, ohne Turbine Stück t, ^»JJ.
Dazu: 1 Siebvorrichtung auf 3 Rädern n 20,01
„ 1 emailliertes, vollständig geschlossenes Sieb von 200 mm Durchm. ^,
mit 6 auswechselbaren Einlagen verschiedener Maschenweite . n ^*>J^
;, 1 gusseiseme Turbine n ^^'
Schüttel- und R o tier appar at e zur Bestimmung der citratlöslichcn Phosphor-
säure in Thomasmehlen, ganz von Metall, fUr Hand- und Motorbetrieb, ^^ *
und 1 Liter-Flaschen:
Für 6 10 Flaschen.
Kompl. Apparat .... QbflO 85,(X) Mk.
Dazu Heisluftmotoren . . 60,00 100,00 „
Schüttelflaschen nach Stohmann, mit einfacher Marke :
Inhalt ... 500 1000 ccm.
10 Stück . . 6,50 8,50 Mk.
Schüttgelb — Schwefel. 1051
Schüttelflaschen mit aufgeät^tcr Bezeichnung des Inhalts :
Inhalt ... 500 " 1000 ccm.
10 Stück . . 10,00 12,50 Mk.
Gummistopfen für Schüttelflaschen :
Inhalt ... 500 1000 ccm.
10 Stück . . 3,50 5,50 Mk.
Vereinigte Lauaitxer Glaswerke A.G., Abt. Warrobninn. Quilitx & Co., Berlin NW. 40, Ileide-
strasse 65/57.
Motoren dazu:
Siomcns-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 3.
Sohttttffelb siehe „Saftgelb^*; vgl. „G el b b e er en*\
Sohntxbrillen.
Schutzbrille, Blechgehäuse mit weissem Muschelglas .... Stück Mk. 1,25
„ Drahtgewebegehäuse mit weissem Planglas . . „ „ 1,50
„ ganz Drahtgewebe „ „ 0,70
„ Blechgehäuse mit Glimmereinsatz „ „ l,5o
„ » » weissem Planglas „ „ 1,20
„ mit Drahtgazeeinsatz „ „ 1,50
„ „ rauchschwarzem Planglas „ „ 1,80
n n n Muschelglas „ „ 1,80
Schieber-Schutzbrillen, schützen das Auge vor Staub, Rauch, Gasen u. s. w.
Durch verstellbare Schieber ist es möglich, dem Auge nach Belieben Luft zu-
zuführen oder es absolut luftdicht gegen die äussere Atmosphäre abzuschliessen.
Die Gläser lassen sich leicht abnehmen und ersetzen:
Blechgehäusc, Planglas Stück Mk. 1,50
„ Muschelglas „ „ 1,50
„ Planglas und Gummiring „ „ 2,50
„ Muschelglas und Gummiring „ „ 2,50
Alumini unigehäuse, Planglas „ „ 1,80
Muschelglas „ „ 1,80
Planglas imd Gummiring „ „ 2,80
Muschelglas und Gummiring .... „ „ 2,80
Vereinigte Lauaitrer Glaswerke A.G., Abt. Wamibninn, Qiülitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
siraaae 56/S7.
Schwarzbeize (für Tischplatten) siehe „Laboratoriums-Aus-
r ü s t u n g".
Schwarzfarben. Im einzelnen siehe die Artikel „Beinschwar z'\
„Frankfurterschwarz**, „Erdfarbe n**, „Knochenkohl e**,
„R u s s** u. s. w.
s. H. Oohn, Farben- u. Laekfabriken, Berlin- Uixdorf, Canner Chaussee 44/48.
SchwarzpulTer siehe „Schiesspulve r**.
Schweelgras siehe „S c h w e 1 g a s*'.
Sohweelöfen siehe „V e r k o h 1 u n g**.
Schweelteer siehe „S c h w e 1 1 e e r*'.
Schwefel. S. (Sulfur). A.G. = 32,06. Die Hauptmenge kommt noch immer
aus Sizilien, wo der gediegene Schwefel grosse Lager und Gänge bildet. Meistens
ist der S mit dem sedimentären Gestein durchsetzt; man gewinnt ihn daraus
durch einfaches Ausschmelzen. Letzteres geschah früher m Meilern, die aus
dem S-haltigen Gestein aufgebaut, mit Lehm bedeckt und entzündet wurden,
während man dasselbe jetzt In offenen zylindrischen Schmelzöfen (K a 1 k a -
r o n e n) vornimmt, die 1000 cbm und mehr fassen und deren Sohle gegen die
Ausflussöffnung stark geneigt ist. Die Gesteinsstücke lagern im Ofen so, dass
dazwischen genügend weite Luftkanäle bleiben; als Decke benutzt man eine
Schicht schon ausgeschmolzenen, zerkleinerten Gesteins. Ist der S entzündet,
so schllesst man die unteren Offnungen des Ofens, so dass die Verbrennung
nur langsam von oben nach unten fortschreitet. Ein Teil des S verbrennt zu
SOt und entweicht; die Hauptmenge sammelt sich seschmolzen auf der Sohle
an und wird in nassen Holzformen, weiche 50—60 kg schwere Brote ergeben,
aufgefangen. Ein derartiger Schmelzprozess dauert je nach der Menge des
n
1052 Schwefel.
Gesteins 30—90 Tage, ökonomischer arbeitet der G i 1 1 - O f e n, in welchem
das Ausschmelzen des S durch Wasserdampf bewirkt wird; durch diesen
Ofen werden die starken Schädigungen der nachbarlichen V^etation durch
SOa fast ganz vermieden.
Findet sich der natürliche Schwefel fast frei von Gesteinsbeimengungen,
so wird er direkt in gusseisernen Kesseln ausgeschmolzen.
Höchst interessant ist die Art der Schwefelgewinnung in Texas und
Lousiana, wo sich der Schwefel in einer Tiefe von 150—250 m in gewaltigen
Schichten von Gipsgestein findet. Man treibt dont mehrere ineinander
steckende Röhren von der Oberfläche aus bis in das schwefelhaltige Gestein
und presst auf 165° C. überhitztes Wasser in die Rohre, wodurch der Schwefel
geschmolzen wird. Um den geschmolzenen Schwefel leichter nach oben zu
befördern, wird ferner Luft unter 20 Atm. Druck durch ein enges Rohr nach
unten gepresst: Die Luftbläschen mischen sich mit dem geschmolzenen
Schwefel und verringern so das sp. G.; das Gemisch steigt dann in starkem
Strahle nach oben. Die Bohrlöcher geben täglich eine Ausbeute von 200 Tons
Schwefel und mehr. —
Ferner gewinnt man S durch Glühen von Eisenkies FeSa unter LuU-
abschluss. Bei diesem Prozesse (3 FeSs = FesS« + St) wird nur '/4 des S der
Kiese gewonnen. Vielfach wird das Verfahren so modifiziert, dass man FeSi
in Schachtöfen entzündet: Es verbrennt dann etwa die Hälfte des S zu SO9»
während der andere Teil des S sublimiert und in Holzkammern aufgefangen wird.
Nach dem D. R. P. 134 734 kann man Schwefel aus Schwefelerzen und
Schwefelmetallen durch feuerflüssige Elektrolyse gewinnen, und zwar wird
das Schwefelerz (z. B. Bleiglanz) unter Zusatz eines aus schwer schmelzbaren
Chloriden eines Schwermetalls (z. B. PbCls) gebUdeten Bades auf hoh^ Temp.
erhitzt und darauf der Elektrolyse unterworfen. Dabei zerlegt sich das als
Bad des Erzes dienende Metallchlorid in Metall und CMor; letzteres wirkt dann
auf die Erze derart zerlegend ein, dass es sich mit den Metallen wieder zu
Chloriden vereinigt, während S frei wird und kondensiert werden kann. Bei
Bleiglanz entsprechen die Vorgänge also den Gleichungen: 1) PbCU = Pb
+ Clt und 2) PbS + Cli = PbCla + S. Das Metall scheidet sich an der Kathode
aus, während das an der Anode entwickelte Cl das dort befindliche Erz angreift.
Nach dem D. R. P. 205 017 gewinnt man S aus durch Hitze zersetzbaren
mehrfachen Schwefelmetallen, indekn man gleichzeitig .einen Teil des S
destilliert und den übrigen S durch Röstung mit Luft und Dampf in einem
Schachtofen zu SO9 und HsS umsetzt. Letztere beide Gase werden
dann in Gegenwart von flüssigem HtO zur gegenseitigen Einwirkung gebracht
wobei die Umsetzung dem unten beschriebenen Verfahren von Schaffner und
Heibig entspricht. —
rerner hat man versucht, S aus den Gasreinigungsmassen zu
gewinnen, in der sich durch den Gebrauch freier S anreichert (s. „L e u c h t -
g a s**), und zwar bis über 40 %. Doch hat man weder mit dem Abdestillleren
des S durch überhitzten Wasserdampf, noch mit der Extraktion der gebrauchten
Reinigungsmassen durch CSs besonders gute Erfahrungen gemacht.
Wichtiger erscheinen jedenfalls die verschiedenen Vorschläge, die Rück-
stände vom Leblanc-Sodaprozess (s. „Sod a") zur Gewinnung von S zu ver-
werten. Von den zahlreichen Verfahren mögen nur zwei, nämlich 1. das von
Schaffner und H e 1 b i g und 2. das von Chance ihrem Prinzip nach
angedeutet sein; es sind wohl die einzigen, denen grössere praktische Bedeu-
tung zukommt. Schaffner und H e I b i g tragen die Sodarfickstände durch
eine Schnecke nach und nach in starke ChJormagnesiumiauge (über 24* Bö)
ein, welche sich in einem geschlossenen, mit Rührwerk versehenen eisernen:
Zylinder befindet. Hierbei zersetzt sich das Schwefelcalcium der Sodarfick-
stände mit dem MgCli entsprechend der Gleichung: CaS + MgClt + HaO*
=: CaCls + MgO + HiS. Das HaS-Gas trifft in einem Turm mit SOs zusammen,
während gleichzeitig in dem Turme CMorcalciumlauge herunterrieselt; die An-
wesenheit der letzteren hat sich als notwendg ergeben, um die Ausfällung des
S nach der Gleichung 2 H,S + SOi = 2 HiO + 3 S vollständig zu machen und
gleichzeitig dem sich ausscheidenden S eine körnige, die Filtration er-
Schwefel. 1053
ögilichende Struktur zu geben. Nach der Reaktion wird der Inhalt des eisernen
,^linders über ein Sieb entleert, das die gröberen Teile des Sodarückstandes
irückhält, während das in feiner Form ausgefällte MgO mit dem CaCU in
idern Qefässen (nach Abkühlung) mit CO» behandelt wird. Hier voUzieht sich
e Reaktion: MgO H- CaCU 4- COi = CaCO. H- MgCl,, d. h. das MgCl, wird
generiert und kann aufs neue zur Zersetzung von Sodarückständen verwendet
erden. — Eine Abänderung dieses Verfahrens schützt D. R. P. 202 349.
Das in der Praxis schon sehr viel geübte Verfahren von Chance besteht
Irin, dass die gesiebten Sodarückstände mit CO«, d. h. hochprozentigen Kalk-
engasen, in zu Batterien vereinigten Zylindern behandelt werden, wobei aus
2m CaS zunächst Calciumsulfhydrat Ca(SH)s gebildet wird, das sich weiter
iter Entwicklung von H,S zersetzt: 2CaS + 2Hj04-2CO»=2CaC08 4-2H,S.
le Kalkofengase müssen frei von O sein, da sonst S durch Oxydation verloren
ht. Das HjS wird in grossen Gasometern über Teeröl aufgefangen und dann,
\t einer genau bestimmten Menge Luft gemischt (entsprechend der Formel:
HiS 4- Ol = 2 HiO -f Si), unter den Rost eines Schachtofens geleitet, in
Blchem sich eine Schicht zu dunkler Rotglut erhitzten Eisenoxyds befindet,
xtzteres braucht nur vor Beginn des Prozesses einmal glühend gemacht zu
erden; nachher wird es durch die Reaktionswärme selbst glühend erhalten
id vermittelt die vollständige Verbrennung des HjS zu HsO und S. Der
:hwefeldampf wird in Kammern kondensiert. Der schwierigste Punkt des
irfahrens liegt darin, dass das im Gasometer aufgefangene Uas immer den
eichen HsS-uehalt haben muss, weil andernfalls die zugemischte Luft ent-
sder zu viel oder zu wenig O enthält; im ersteren Falle würde ein Teil des
zu SOi verbrennen, im andern ein Teil HjS unbenutzt entweichen.
Das Amer. Pat. 871 912 zur Gewinnung von S aus Röstgasen ist für
ibriken wichtig, die aus Rücksicht auf die Nachbarschaft die SO» aus ihren
3stgasen entfernen müssen, anderseits aber in ihrem näheren Absatzgebiete
iine genügende Verwendung für HsSO* haben. Nach dem Patent werden
e Röstgase in Flugstaubkammern gereinigt und mit Wasserdampf gesättigt,
klangen dann in grosse und lange Kühlkammern, in die von Kühlflüssigkeit
irchströmte Rohrsysteme eingebaut sind, um den Wasserdampf des Gases
1 verflüssigen. Hierbei soll sämtliche SOs mit niedergerissen werden. Die
haltene konzentrierte wässerige S02*Lösung kommt in Auskochapparate,
n die SO2 wieder in Gasform überzuführen; das Gas streicht dann, mit
'asserdampf gesättigt, über glühenden Koks, wo es in HsS übergeht, um
ch dann mit überschüssiger SO9 zu S umzusetzen.
Der auf die eine oder andere Weise gewonnene Rohschwefel wird zur
Einigung s u b 1 i m i e r t. Die Kondensationskammern werden hierbei bald
»er den Schmelzpunkt des S erwärmt, worauf sich letzterer geschmolzen am
)den sammelt; man lässt ihn dann in Formen ab. Der so gewonnene
tangenschwefel ist fast chemisch rein. Lässt man die Sublimation
ngsam verlaufen, so dass die Kondensationskammern nicht über 1 10® warm
erden, so erhält man den S als Schwefelblumen, eine lockere, schnee-
inliche, blassgelbliche Masse, die aber stets durch Spuren von SOi oder
rS04 verunreinigt ist. — Das D. R. P. 177 281 betrifft ein Verfahren und
nen Apparat zur kontinuierlichen Herstellung von Schwefelblüte, bei dekn in
:kannter Weise ein die Schwefeldämpfe aus der Retorte absaugender und
e in den Kühlraum befördernder Strom eines inerten Gases benutzt wird,
js Neue besteht darin, daB dieser inerte Gasstrom frei durch den Kühl-
um hindurch und dann gedrosselt in einen Sammler, in dem er wieder ex-
mdieren kann, geleitet wird. Die Folge davon ist, dass die sich im Kühl-
um bildende Schwefelblüte unter Mischen von dem Gasstrom mitgerissen,
den Sammler geführt und erst dort ausgeschieden wird, worauf der Gas-
rom, wenn nötig, von neuem dem Ventilator zugeführt und von diesem
lederum durch den Kühlraum und Sammler getrieben wird.
Ein Verfahren zur Gewinnung von fein verteiltem S schützt das D. R. P.
)2 815. Kolloidalen S kann man auf chemischem Wege nach D. R. P.
)4 664, auf physikalischem Wege nach D. R. P. 201371 herstellen.
1054 Schwefel.
In der Natur findet sich der S in rhombischen Kristallen, während er
beim Erkalten aus dem geschmolzenen Zustande monoklin kristallisiert.
Er ist hellgelb, leicht pulverisierbar, sp. 0. 1,98—2,06; Seh. P. 111—114,5''
(die Angaben differieren etwas). Der bei der Schmelztemperatur dflnnflfissige
gelbe S wird bei 160® dickflüssiger und orang^elb, bei 220" zflhe und rOtlich.
zwischen 240 und 260" sehr zähe und rotbraun, über 340" rotbraun aber etwas
flüssiger, bis er bei 444,5" siedet, indem er in dunkelbraungelben Dampf aber-
geht Auf 230" erhitzter S wird beim plötzlichen Abkühlen durch Eingiessen
in HfO weich und plastisch, so dass er zu Formarbeiten benutzt werden kann;
nach einigen Tagen wird er wieder vollständig fest. Bei 250" entzündet S sich
an der Luft und verbrennt mit blauer Flamme zu SOa. Er ist unlöslich in HsO,
kaum löslich in Alkohol und Äther, leichter in Kohlenwasserstoffen, leicht in
Chloroform, Chlorschwefel und vor allem in Schwefelkohlenstoff. 100 T. CSs
lösen bei 15" 37,15 T., bei 47" 146,21 T. S. Beim Kochen mit HNO», Königs-
wasser, Natronlauge, Kalilauge und Schwefelalkalien wird er ebenfalls gelöst,
indem er sich mit den genannten Agentien verbindet oder durch sie oxydiert
wird. Er ist ein Nichtleiter der Elektrizität.
Die wichtigste Verwendung des S ist die zur Fabrikation von H1SO4;
ferner dient er zur Darstellung von SO9, Sulfiten, Thiosulfaten, CS», Schiess-
pulver, Zündhölzchen, Zinnober und andern Metallsulfiden, Ultramarin, zum
Vulkanisieren von Kautschuk und Guttapercha, zum Bleichen von Seide und
Stroh, zum Schwefeln des Hopfens, des Weines und der Fässer, zur Bekämpfung
der Traubenkrankheit, zur Anfertigung von Kitten u. s. w.
Vgl. den Artikel „S c h w e f e 1 ö f e n*\
PrlUiiiiSi Die PrOfung des Rohachwefeb entreckt aicli sewöhnlich auf Asche, Arien,
zuweilen auch auf Feuchtigkeit. Den Aachengehalt bestimmt man durch Verbrennen Ton
10 ff 8 im Poraellantiegd. FOr die Bestimmung der Feuchtigkeit muss man eine gute Durcfa-
Schnittsprobe benutzen und mindestens 100 g verwenden. Zur qualitativen Prüfung auf As be-
dient man dch zweckmlsslg der Hager sehen Kramatomethode (Pharm. Centr. 18&4,
266 und 448): 1 g S wird mit 16 Tropfen NH« und 2 ccm H,0 durchscfaOttet, nach ^/, Stunde
auf ein Filter gebracht und das Filtrac in einem Reagfnzglas mit 80 Tropfen HCl und 16 Tropfen
OxalsIurelSsung versetst. Dann stellt man einen blanken Streifen Messingblecfa hinein und er-
hitst auf 60— lOO**, worauf bei Gegenwart von As auf dem Blech sofort ein eisenfarbener bis
schwarzer Obenrag entsteht. Zur quantitativoi A»-Be«timmung empfiehlt sich die 8 c h i p p i-
sehe Methode, wonach man das Sulfid und Oxyd des Arsens durch Digestion mit verd. NH, bei
70—80* aus dem 8 extrahiert, die ammonJakaHsche L6sung genau nüt NH, neutralisiert, ver-
dflnnt und mit ^/«^ N-Silberl6sung titriert; als Indikator dient neutrales Kaliumchromat, das
nadi Auaf&llung des As durch einen Tropfen dec LOsung braun gefirbt wird. Die Araenite
findet man nach Extrahieren des Schwefels mit CSi im KUclistand; man digeriert den ROckstand
mit Königswasser und prflft dann in gewOhnlidier Weise auf As.
Zum Nachweib von Selen oxydiert man den S durch Verpuffen mit KNOs Iflst die Sdimelae
in HCl und behandelt mit schwefliger Sture; hierbei fEUt das Se als rotes Pulver aus.
Auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1008 empfahl v. K o n e c k sur quanti-
tativen Bestimmung des 8 in Kohlen, ErdOlen, Asphalten und organischen Verbindungen Ober-
haupt ein neues und einfaches Verfahren. Diese Methode, die der Vortragende wegen ihrer
raschen und mOhelosen Ausführbarkeit „Rapid" benannt wissen will, beruht auf der Oxydation
der Substanz im Paar sehen RalorimettT mit NafOi und Best, des S als HiSO« mit BaClt. Man
bringt das Oxydationsprodukt in ein Becherglas mit H,0, wobei allerdings vonlcfatig Twfahrai
werden muss, da der aus dem Naad entwickelte O mit etwa zurückgebliebenen Kohlenteilchen
kleine Explosionen gibt, wodurch leicht Verspritzen eintritt. Bei RohOlen, Bitumen, Kohlen und
Aq>balten gab die Methode sehr befriedigende Resultate; der 8 wird audi dann v<dlkommfln
oxydiert, wenn Kohlenteilchen curflckbleiben. Eine gleichseitige Bestimmung der Halogene ist
nicht mfiglich, da dieselben von NSfO« teilweise oxydiert werden.
Apparate zur Schwefelbestimnmng siehe „E i s e n".
Schwefel, roh, z. Z. ab Hamburg ®/o kg Mk. 10,50—12,50
„ raffin., z. Z. ab Hamburg o/o „ „ 13,00—15,00
„ sublim. Schwefelblumen ®/o „ „ 15,00- 18,0<J
„ raffm., gewaschen D. A. IV o/o „ „ 23,00
„ gefällt, medizin Schwefelmilch D. A. IV . . . . »/o „ „ 72,00
Schwefel:
ruerat Bros, ft Co.. New York, Nos. 2 u. 4 Stons Street (ß, Int.- Anh. 8. 18).
Destillations- und Extraktionsapparate fQr Schwefel baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Schwefel-Brech- und Sichtmaschinen:
FYied. Krupp Aktiengesellschaft Orusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Schwefeläthcr — Schwefelfarbstoffe. 1055
SchwefeUltiier siehe „A t h e r**.
Schwefeldlozyd siehe ,|Scbweflige Sflur e*'.
Sohwefelelsen (Eisensulfide) siehe „Eisenverbindunge n'*.
Schwefelfartatoffe (Sulftnfarben). Grosse Klasse von Teerfarbstoffen
1 Konstitution bisher nicht sicher feststeht. Die Mehrzahl aller Schwefel-
!n wird in der Schwefel-Schwefelnatriumschmelze gewonnen, d. h. durch
zen von Schwefel und Schwefelalkalien mit Sagespänen, mit verschiedenen
diaminen, mit Azetylnitraminen, mit Chinon u. s. w. So erhielt man den
ten Schwefelfarbstoff, das Cachou de Laval, durch Schmelzen von
Spänen mit Schwefelnatrium, dann das Vidalschwarz durch Ver-
elzen von p-AmidophenoI mit Schwefel und Schwefelnatrium u. s. w.
hat dann nicht nur zahllose Benzolderivate, sondern auch solche des
italins u. s. w. der Schwefel-Schwefelnatriumschmelze unterworfen, wobei
die Abkömmlinge des Diphenylaminsals das wichtigste Ausgangs-
rial für die Sulfinfarben erwiesen. So erhält man das vorzüglich echte
ledialschwarz durch Verschmelzen des p-Oxy-o-p-dinitrodiphenyl-
s mit S + NatS. Daneben sind es m-Diamine der Benzolreihe, hauptsäch-
m-Toluylendiamin, aus denen man Schwefelfarben hergestellt hat.
Die Zahl der neuen Sulfinfarben ist kaum noch übersehbar, und ihre An-
lung nimmt immer grössere Dimensionen an. So herrscht in neuester
das Bestreben, von vornherein schwefelhaltige Körper, ja teilweise fertige
Stoffe (z. B. Thiazinderivate), als Ausgangsmaterialien für die Fabrikation
Schwefelfarben zu benutzen, um solchen Farbstoffen, die an sich wenig
chbar sind, durch die Schwefelschmelze die ausgezeichneten Eigen-
ften der Sulfinfarben zu verleihen.
Nach und nach hat man die technisch verwertbaren Diphenylaminderivate
chtlich der Darstellung von Sulfinfarben erschöpft und wendet sich andern
angsmaterialien zu. So sind zahlreiche Verfahren patentiert worden,
ie zunächst Indophenole bereiten und diese dann mit Schwefel und
refelalkali zu Sulfinfarben verschmelzen oder kochen. Hinsichtlich dieser
phenol-Schwefelfarbstoffe scheinen besonders die Franz. Fat. 330 388
332 884 von Wichtigkeit werden zu sollen; vgl. darüber den Artikel
j o p h e n o 1 e".
Es würde viel zu weit führen, wollten wir hier auf die ausgedehnte Patent-
tur über die Schwefelfarbstoffe eingehen. Nur sei das Bestreben erwähnt,
[bliche Schwefelschmelze zu verfeinern, da man erkannt hat, dass hohe
)eraturen (150—200^) leicht zur Bildung verunreinigender Nebenprodukte
ilassung geben. So finden sich in den neuesten Schwefelfarbstoffpatenten
g Temperaturen von nur 100® angegeben: die Reaktion wird in wässeriger
alkoholischer Lösung durchgeführt. Überhaupt legt man immer mehr
auf strenge Einhaltung bestimmter Temperaturen, seitdem man gefunden
dass häufig schon Temperaturunterschiede von 30 — 50° das Endprodukt
tändig verändern.
Viele Verfahren bezwecken, weniger stark hygroskopische Schwefel-
:n herzustellen, als es diese Produkte im allgemeinen sind, und zwar unter
rm schon durch ihren Oehalt an Schwefelnatrium. Wir nennen hier nur
3. R. P. 144 104, wonach man nicht mit Schwefel und Schwefelalkali ver-
ilzt, sondern ein Gemisch von Thiosulfat mit Atzalkali verwendet.
Die Schwefelfarben sind sämtlich Substantive, also die Baumwolle
Beize direkt färbende Farbstoffe. Das Auffärben geschieht in einem
en NasS-Bade unter Zusatz von NaQ oder NasSO«: Durch das über-
>sige NatS werden die Farbstoffe in der Färbeflotte gelöst, zu einer Leuko-
ndung reduziert und als solche von der Baumwollfaser aufgenommen; an
.uft wird die Leukoverbindung dann wieder zum Farbstoff oxydiert. Die
zielten Färbungen sind im allgemeinen sehr echt; zuweilen verbessert man
'iefe der Färbung und den Echtheitsgrad durch eine oxydierende Nach^
ridlung, z. B. mit KjCriOr + H,SOt.
Interessant ist das Franz. Pat. 319 876, welches ein Verfahren zur direkten
igung von Schwefelfarben auf der Faser betrifft: Das Gewebe wird mit
1 056 Schwefelkohlenstoff.
einer Mischung von Natriumtetrasulfid und p-Amidopiienol geklotzt und dann
unter Druck gedämpft, wodnrcti ein Blauschwarz entwickelt wird.
Zunächst wurden nur schwarze, blaue, violette, grOne
und braune Schwefelfarben aufgefunden; hiervon haben die schwarzen
und tiefblauen Farbstoffe wegen der Eigenschaft, sich ohne Beize auf Baum-
wolle zu fixieren, wegen der hohen Beständigkeit der damit erzeugten Fär-
bungen im Licht und in der Wäsche sowie wegen ihres verhältnismässig
niecuigen Preises für die Baumwollfärberei die grösste Wichtigkeit erlangt.
Später ist es auch gelungen, einen roten, hierher gehörigen Farb-
stoff darzustellen; es handelt sich dabei um einen schwefelhaltigen Azo-
farbstoff, dessen Erzeugung nach dem Franz. Fat. 337 329 geschieht: Man er-
hitzt zunächst Dinitrochlorbenzol mit KCNS in alkohol. Lösung, bis das Cl
durch die CNS-Oruppe ersetzt ist. Dann reduziert man mit Schwefelammo-
nium, diazotiert das entstandene Nitroamidothiophenylderivat und vereinigt es
schliesslich mit entsprechenden Azokompcnenten, nach deren Wahl man zu
orangeroten bis rein roten Farbstoffen gelangen kann. Wendet man z. B.
Naphthylamin an, so erhält man einen roten Farbstoff, dessen Färbungen auf
Baumwolle durch Oxydation oder durch Behandeln mit Metallsalzen ausser-
ordentlich waschecht werden. Diesem ersten roten Schwefelfarbstoff sind
inzwischen noch mehrere andere gefolgt, die sich durch purpur- oder
bordeauxrote Farbentöne auszeichnen.
Schwefelkohlenstoff (Kohlendisulfid; Oarhoneum svlfuratum). CSi.
Bei weitem die grösste Menge stellt man noch immer nach dem ältesten Ver-
fahren, nämlich durch Überleiten von S-Dampf über dunkel rotglühende Kohle
dar. Man verfährt gewöhnlich so, dass man Kohlestückchen (meistens Holz-
kohle) in zylindrischen, aufrecht stehenden Retorten ans Gusseisen zum
Glühen erhitzt und durch eine fast bis zum Boden der Retorte hinunter-
reichende Porzellanröhre S in kleinen Portionen einträgt. Der S schmilzt, ver-
dampft und vereinigt sich mit dem glühenden Kohlenstoff, entsprechend der
Formel : C + Ss = CSa. Der mit S-Dampf gemischt entweichende C& wird
in geeigneten Kühlapparaten verdichtet und durch Rektifikation gereinigt. Bei-
mengungen (wie namentlich der dem H-Gehalt der Kohlen entstammende H^)
werden durch Waschen des CSa mit Kalkwasser noch vor der Destillation ent-
fernt; in der Destillierblase mischt man den CSs mit farblosem fettem Ol, setzt
etwas HsG und ganz wenig Bleiacetat-Lösung zu, worauf aus dem Wasserbade
destilliert wird.
Auch durch Glühen von Schwefelkies FeSt, von Schwefelantimon oder
Zinkblende mit C kann man CSs erhalten (2 FeSs + C = 2 FeS + CS«), ebenso
durch Überleiten von SOa über glühende Kohlen. In der Technik werden diese
Verfahren aber nur in sehr beschränktem Umfange geübt. Dagegen gewinnt
die Herstellung von CSs imelektrischenOfen immer grössere Wichtig-
keit. Das Taylor sehe Verfahren (Amer. Pat. 688 364) bezw. der von
1' a y 1 o r konstruierte Gfen hat die CSa-Gewinnung in Amerika ganz ver-
ändert. Der Ofen besteht in der Hauptsache aus zwei aufrecht stehenden,
konzentrischen, gemauerten Zylindern, deren innerer Kohle enthält, während
der Zwischenraum mit Schwefel ausgefüllt wird; im unteren Teile sind
2 Kohlenelektroden mit je 20 Quadratzoll Gberfläche eingesetzt, welche die
Erhitzung und Verbrennung der niedersinkenden Masse bewirken. Der ver-
dampfende Schwefel tritt zu den zum Glühen erhitzten Kohlen (Holzkohle); der
Abbrand der Kohlenelektroden soll gerinsr sein. Nach den das Taviorsche Ver-
fahren behandelnden D. R. P. 150 826, 150 980, wozu jetzt noch das
D. R. P. 162 629 hinzugetreten ist, werden der Schwefel und die Kohle in
ununterbrochener Beschickung derart voneinander getrennt in die Heizzone
des Ofens eingebracht, dass der flüssige, nichtleitende S von unten
gegen die freiliegenden Elektroden tritt und diese beim Ansteigen mehr oder
weniger vollkommen umgibt, um dadurch den elektrischen Flammenbogen zu
regeln. Sobald sich der S der Heizzone nähert, wird seine flüssige Masse an
der Oberfläche verdampft, und der Dampf steigt durch die darüber liegende
Kohle, welche sich mit dem Schwefeldampf zu CS« verbindet; der CSs-Dampf
steigt über die Kohle aufwärts, wird abgeleitet und kondensiert.
Schwefelkupfer — Schwefelöfen. 1057
Das Engl. Pat. 13 466 von 1903 will CSt aus Leuchtgas, Heizgasen n. s. w.
inen, indem man die Gase mit einem Ol wäscht, welches auf der Ober-
i der bei der trocknen Destillation von Schlempe erhaltenen Flüssigkeit
mmt. Dieses Ol, welches in geeigneter Weise getrocknet werden kann,
t grosse Mengen CS« auf; für die Wiederverwendung kann es durch Er-
I mit oder ohne gleichzeitige Einführung von Dampf gereinigt werden.
Roher oder unvollkommen gereinigter CS« ist eine blassgelbe, höchst
wärtig riechende Flüssigkeit vom sp. G. 1,293. Dagegen bildet er im
1 Zustande eine wasserklare, leicht bewtegliche, stark Uchtbrechende,
dringend chloroformartig riechende Flüssigkeit; sp. G. 1,2684; S. P. 46,5*.
rflüchtigt sich schon bei gewöhnlicher Temperatur, ist sehr leicht ent-
ich und verbrennt mit blauer Flamme. Mit Luft gemischt sind die Dämpfe
3xplosiv. Er löst sich zu weniger als 1 % in HsO, ist mit Alkohol, Äther,
oform, Benzol u. s. w. in allen Verhältnissen mischbar und ist ein vor-
:hes Lösungsmittel für Fette, Ole, Harze, Wachs, Kampfer, Teer, Kaut-
, Guttapercha, Jod, Phosphor und Schwefel.
Er dient zur Extraktion von Ve^etabUien und Knochen, zum Entfetten
flanzlichen und tierischen Fasern, zum Vulkanisieren des Kautschuks, zur
;ung von Talg, Stearin, Paraffin und Wachs, zum Füllen von Hohlprismen,
abrikation von Chlorkohlenstoff (s. d.) sowie, abgesehen von
I andern Zwecken, als Mittel gegen die Traubenkrankheit und die Reblaus,
^tzteren Zweck wird er häufig in der Form des xanthogensauren
s (Kaliumxanthogenats) CS(OCsHb)SK gebraucht. Dasselbe
iht durch Versetzen einer alkoholischen KOH-Lösung mit CS«.
Prttfvnari Reiner CSi Ist gewöhnlich nur durch S verunreinigt; dieser ist tber such wohl
» vorhanden. Beim Verdunsten von ca. 60 ccm GS* auf dem Wasserbade darf nur eine Spur
wefel surückbleibät. Bleikarbonat darf beim Schfltteln mit OB« nicht gebräunt werden.
Will man den CSi-Gehalt bestimmen, so gibt man eine gewogene Menge CSt in alkoholisch«
ilauge, säuert nach kuner Einwirkung mit Essigsäure an und fällt mit OuSO« das fast oa-
iche xanthogensaure Kupferoxydul aus. Das Cu des gelben kristalllnisdien Niederschlagi
ift man als CuO oder bestimmt es titrimetriscfa (vgl. Zeitschr. f. anaL Ohem. ZI, 410;
, 126; XXI, 188). Aus den erhaltenen Werten kann man den CSa-Gehalt berechnen, da einem
livalent Ou zwei Äquivalente CS. entsprechen.
iwcfclkohlenstoff, rcküf. «/o kg Mk. 2.^,00
„ dopp. rektif. % n n 34,00
„ ehem. rein 1 „ „ 1,20
liumxanthogenal (Teigform) % n n 78,00
„ chem rein % « ri 400,00
triumzantbogcnat (Teigform) % n n 80,00
„ ehem. rein «/o „ „ 525,00
\nlagen zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff baut:
arl Eckelt, BerUn N. 4.
ixplosionssichere Gefässe für Schwefelkohlenstoff:
explosionsdcherer Gefässe, 0. m. b. U., Salskotten 1. W.
Ichwefelknpfer (Kupfersulfide) siehe „Kupferverbindunge n".
Schwefelleber siehe No. 35 unter „Kaliumverbindungen'*
4o. 43 unter „Natriumverbindunge n".
(chwefelmetalle (Metallsulfide) siehe unter den betreffenden Metall-
dungen.
(chwefelttfen aus säurebeständigem Eisenguss, zur Herstellung von
urch Verbrennen von S. Der Ofen hegt vollständig in HaO und wird der-
kühlt, dass die erzeugte SOs mit geringer Temperatur aus dem Ofen tritt;
st die Verstopfung von Ventilen und Rohren durch sublimierenden Schwefel
chlossen. Preis der kompletten Öfen:
ehm 200 200 300 450 550 mm 700 D 900 D
Ige 0.60 1,00 1,25 1,50 1,50 2,00 2,40 m.
wefelinhalt ca. . 10 20 50 100 200 500 1000 kg.
.ficht ca 200 3V0 550 850 1250 1700 2400 „
B 175 210 300 500 650 850 1150 Mk.
.icher Vn. 67
1058 Schwefelsäure.
Bohwef^lsäiire (Aeidum siUfuricutn). HsSOt. Die Rohmaterialien der
(bSOt-Fabrikation sind SOt, KNOs, O und H>0. Die schweflii^e Säure stellt
man nur verhältnismässig: selten noch durch Verbrennen von Rohschwefel dar,
häufiger durch Abrösten der Gasreini^unR:smasse (s. unter „SchwefeT");
meistens gewinnt man die SOs durch Rösten von geschwefelten Erzen, und
zwar vor allem von Pyrit (Eisenkies), weiter auch von Kupferkies, Zink-
blende und BleiR:lanz. Die Ofen zum Rösten der Erze sind verschieden, je
nachdem ob es sich um Pyrite oder Blenden handelt. Das Augenmerk ist
darauf zu lenken, dass die dem Röstofen entströmenden Gase einen möglichst
hohen SO»-Gehalt haben und gleichzeitig die für einen ökonomischen Betrieb
notwendige Menge O enthalten; auf die sehr mannigfachen Ofenkonstruktioneu
kann hier nicht eingegangen werden. Der Grad der Abröstung hängt davon
ab, ob die Erzeugung der Röstgase, also die Fabrikation von H^Ot, die
Hauptsache ist, oder ob sie nur einen Nebenbetrieb von der metallurgischen
Verarbeitung der geschwefelten Erze darstellt; im ersteren Falle röstet man
z. B. Pyrite möglichst vollständig, also entsprechend der Formel: 2FeSt
-f 11 O = FejOt + 4 SO«.
Die SOf (mit der entsprechenden Luftmenge gemischt) tritt nun in die
Bleikammern, nachdem sie vorher in gusseisernen Kühlröhren auf 60
bis 90^ abgekühlt und durch Passieren von Flugstaubkammern von mitge-
rissenem Staub möglichst befreit ist. Die Kühlung, die meistens zum Ein-
dampfen von verd. HsSGi nutzbar gemacht wird, fällt fort, falls ein Glover-
Turm (s. u.) in den Betrieb eingeschaltet ist.
Die Bleikammern bestehen aus zusammengelöteten Bleiplatten, die in
einem Holzgerüst befestigt sind; nur die Decke und Seitenwände sind aus
Bleiplatten gebildet; die Kammern stellen also an der Unterseite offene
Kästen dar, die in einem flachen Bassin hängen. Der Verschluss wird durch
die am Boden befindliche Säure, in welche die Ränder der Kammerwände
eintauchen, bewirkt. Es werden mindestens 2 — ^3 Bleikammern zu einem
Kammersystem vereinigt, wovon jede einzelne Kammer 1000 bis 3000 cbm
fasst. Auf je 1 kg FeSs, das innerhalb 24 Stunden abgeröstet wird, hat man
etwa 0,5 cbm Kammerraum zu rechnen. Jede Kammer (mit Ausnahme der
letzten, die als Trockenkammer dient), ist mit Vorrichtungen versehen, um
den für die Reaktion nötigen Wasserdampf (auf 1 kg S etwa 2,5 kg HsO)
einströmen zu lassen. Übrigens hat sich neuerdings herausgestellt, dass es
viel vorteilhafter ist. das Wasser nicht als Dampf, sondern in Form von feinem
Wasserstaub in die Kammern einzuführen (Franz. Pat. 342 117).
Die Oxydation der SOs zu H9SO« erfolgt durch Vermittelung nitroser
D a m p f e , d. h. der höheren Oxyde des Stickstoffs (und zwar namentlich der
salpetrigen Säure HNOt). Früher dachte man sich den Prozess einfach ent-
sprechend der Gleichung: SO* + 2 HNO9 = H9SO4 + 2N0; der überschüssig
vorhandene Luftsauerstoff führt (nach dieser Ansicht) das NO sofort wieder in
salpetrige Säure bezw. deren Spaltungsgase') über: 2 NO 4- O + H,0 = 2HN0t.
In neuerer Zdt nimmt man an, dass die Vorgänge in den Bleikammern kompli-
ziertere sind, und zwar bildet sich nach Lunge zunächst N i t r o s y 1 -
schwefelsaure (Nitrosulfonsäure) HSNO5. Die wichtigsten zur Nitrosyl-
schwefelsäure führenden Reaktionen in der Bleikammer sind folgende:
2 SOf + NO + NO, + O2 -f HaO = 2 ONO . SO, . OH.
2 SO, + 2 NO -f O, + H,0 = 2 ONO . SO, . OH.
2 SO, + 2 NO, -f O -f H,0 = 2 ONO . SO, . OH.
Von diesen Reaktionen ist nach Lunge die erste im grössten Teile des Kammer-
systems vorherrschend. Die zweite tritt anfangs, bei Überschuss von Stick-
oxyd und Sauerstoff, auf; die dritte kommt für den letzten Teil der Kammer,
bei Überschuss von Stickstoffperoxyd, in Betracht. — Beim Zusammentreffen
mit überschüssigem H,0 setzt sich die Nitrosylschwefelsäure sofort in HsSOt
um : 2 HSNO5 + 2 H,0 = 2 H2SO4 + 2 HNO,. Die entstandene salpetrige
Säure, die entweder als Hydrat oder als Anhydrid zu denken ist, bildet nun aus
^) Statt der HNO, kann man sich deren Anhydrid N,Oa und ftir dieses die
Spaltungsprodukte NO -f- NO, wirksam denken.
Schwefelsäure. 1059
!uen Mengen SOa, Luft und H2O wieder H9SO4, so dass theoretisch dieselbe
enge nitroser Dämpfe ein für allemal für eine Schwefelsäurefabrik ausreicht;
aktisch entstehen natQrlich Verluste, die etwa 1—2 % der gewonnenen
tSOt an Salpeter betragen.
Was die Oxydation der nitrosen Dämpfe anlangt, so betreibt man neuer-
ngs die Bleikammern vielfach mitmechanischerLuftzufQhrung^
älche mit Hilfe von Ventilatoren aus Steinzeug bewirkt wird.
Da man nicht reine SOs nsit O in die Bleikammern eintreten last, sondern
eRöstgase, welche viel N enthalten, so muss man letzteren wieder aus
n Kammern herauslassen, wobei die nitrosen Dämpfe in grosser Menge mit-
rissen werden. Um den Verlust derselben und gleichzeitig starSe Be-
»tigungen der Umgebung zu vermeiden, leitet man die aus den Kammern
ziehenden, etwa 40® warmen Dämpfe von unten nach oben durch den G a y -
iissac-Turm, d. h. einen mit Bleiplatten ausgekleideten, mit Koks-
Icken gefüllten Turm, jn welchem 80 % ige HsSOt in feiner Verteilung her-
terrieselt. Im Gay-Lussac-Turm werden — richtige Regulierung voraus-
setzt — die nitrosen Dämpfe (NO + NOt) von der HjSOt unter Bildung von
trosylschwefelsäure vollkommen absorbiert: 2HfSO«+NO + NOs=2HBNOB
HsO. Aus der sich am Boden ansammelnden Nitrosylschwefelsäure-hal-
en HsSOi regeneriert man die HNOt und lässt sie aufs neue in den Kanimer-
)zess eintreten. Diese Regenerierung (Denitrierung) geschieht in dem
lon oben erwähnten G 1 o v e r t u r ui, der heute in keiner bedeutenderen
!iwefelsäurefabrik mehr fehlt; er dient gleichzeitig drei Zwecken: er hat
nlich ausser der Dinitrierung der nitrosen Säure des Gay-Lussac-Turms die
fgabe, die vom Ofen kommenden Röstgase auf 50—80® (durchschnittlich 60®)
sukühlen, und schliesslich ist er dazu bestimmt, die aus den Bleikammern
nmende HtSOt (die sogenannte Kammersäure) von 50—55® B6 auf
-62® Bö zu konzentrieren. Der Gloverturm hat etwa 3 m Durchm. und 10 m
he und ist aus einem äusseren Gusseisengerüst und Bleiplatten gebildet;
Etere sind im Innern zum Schutz mit säurefesten Steinen oder — wie
lerdings vielfach — mit Lavaplatten ausgekleidet. Auf den mit Flint-
inen gefüllten Gloverturm pumpt man nun sowohl die Nitrose des
y-Lussac-Turms als auch die Kammersäure hinauf und lässt das Ge-
ch aus geeigneten Verteilern über die Steinfüllung des Turmes hinabrieseln.
Jchzeitig strömen von unten die 200—400® (durchschnittlich 300®) heissen,
den Pyritöfen kommenden Röstgase der Säure entgegen, wobei sie 1. deni-
rt und 2. auf 80 % (ca. 61® Bö) konzentriert werden; eine höhere Konzen-
ion darf nicht stattfinden, weil sonst das Material des Oloverturms schnell
;tört würde. Die Denitrierung der Nitrose im Gloverturm geschieht ent-
gehend der Formel: 2 HSNO, -f- SOi + 2 HiO = 3 HtSOt + 2 NO; man sieht
), dass, abgesehen von der Denitrierung, gleichzeitig eine wirkliche Bildung
HsSOt schon im Gloverturm (noch vor den Bleikammern) erfolgt. Dass
1 gleichzeitig im Gloverturm die Kammersäure konzentriert, ist
in begründet, dass andernfalls durch Nebenreaktionen Salpeterverluste
reten würdien, während so die Nitrose teilweise auch durch die Ver-
nung mit Kammersäure denitriert wird.
Die vom Gloverturm mit etwa 60® C. in die Bleikammern eintretenden Röst-
e verlieren ihre SOs beim Durchgang durch die Kammern immer mehr,
rend die Menge der regenerierten NOs gegen das Ende der Kammern immer
r zunimmt; aus den Kammern müssen die Gase stark rot gefärbt und noch
etwas 0-Gehalt in den Gay-Lussac-Turm übertreten.
Die aus dem Gloverturm kommende 80 % ige HsSO« wird zum kleinen
auf den Gay-Lussac-Turm (s. o.) zur Absorption der Nitrose gepumpt,
rend die Hauptmenge der Säure für viele technische Zwecke direkt ver-
dbar ist (z. B. zur Sulfatgewinnung für den Leblanc-Sodaprozess). Zum
en der Säure auf beide Türme bedient man sich gusseiserner oder tönerner
:kfässer (Montejus) und gusseiserner oder bleierner Druckleitungen; das
in selbst erfolgt durch in die Druckfässer eingepumpte komprimierte Luft.
Als Oxydationsmittel bedient man sich entweder der Salpetersäure (die
sn Kammern durch die SOt zu HNOs und weiter reduziert wird) oder man
67*
1060 Schwefelsäure.
führt die nitrosen Dampfe von aussen fertig in die Kammern ein. In letzterem
Falle stellt man sie in besonderen Salpeteröfen dar, in denen Chili-
salpeter durch H9SO4 zersetzt wird. Derartige Salpeteröfen sind aber in
Europa kaum noch gebräuchlich. Früher erhielten sie oft keine besondere
Heizung, sondern wurden durch die Röstgase selbst geheizt, die vom Pyrit-
ofen kommend, einen gemauerten Kanal des Salpeterofens durchstrichen und
dort die NaNOs-Zersetzungspfannen umspülten; in diesem Falle gelangten die
Röstgase also erst nach dem Passieren des Salgeterofens in den Gloverturm.
Soweit die H9SO4 nicht roh und in der Stärke, wie sie aus dem Glover-
turm kommt, benutzt werden kann, reinigt man sie von den mannigfachen Ver-
unreinigungen, und zwar namentlich von As und NtOs« während die übrigen
Nebenbestandteile sich von selbst ausscheiden. Zur Ausfällung des As ent-
wickelt man HsS (aus FeS + HsSO«) und lässt ihn in einem Arsenfäll-
turm mit der H3SO« zusammentreten, wobei ausser dem As alle übrigen aus
sauerer Lösung fällbaren Metalle sowie das Selen niedergeschlagen werden;
doch muss die HsSOi hierfür auf 46—50^ B^ verdünnt werden, weil sich der
HsS bei Einwirkung der -konz. Säure unter Abscheidung von S zersetzt.
Die Entfernung der nitrosen Bestandteile geschieht dadurch, dass man
auf die heisse, in den Eindampfpfannen befindliche H1SO4 AmmoniumsuJfat
«ufstreut, wobei die Stickstoffverbindungen unter Entwickelung von N zer-
setzt werden, z. B. : N,Oi + 2 NHi = 4 N + 3 Ht O.
Sofern die im Gloverturm gewöhnlich erzielte Stärke von 6t — 62* B^
nicht genügt, kann man die H9SO4 in gusseisernen Kesseln weiter konzen-
trieren, falls dafür gesorgt wird, dass das Ousseisen nicht mit schwächerer
Säure ajs solcher von GO^ Bö in Berührung kommt. Die durch HsS gereinigte,
also auf 46—50^ Bö verdünnte H3SO4 wird fast ausnahmslos in zwei Abschnitten
eingedampft, nämlich zuerst auf 60° Bö und dann weiter auf 66* Bö. Das Ein-
dampfen bis auf 60* Bö erfolgt fast stets in B 1 e i p f a n n e n , die entweder
mit Unterfeuerung oder mit Dampfheizung versehen sind. Bis auf 65* Bö werden
auch vielfach durch ein Sandbad geheizte Glasretorten oder O 1 a s -
schalen, nach dem neuesten Vorschlag auch Porzellanschalen zur
Konzentration benutzt. Weiter wird jetzt unter der Bezeichnung „Neutral-
eisen** ein Material in den Handel gebracht, das gegen H2SO4 und HNOt sehr
widerstandsfähig sein und sich zur Schwefelsäurekonzentration gut be-
währen soll.
Im allgemeinen verwendet man schon von 60* Bö an Platinappa-
rate, die über 65* Bö überhaupt nicht zu entbehren sind. Es kommen da
namentlich drei Systeme in Betracht, nämlich 1. das Svstem Faure und
Kessler, 2. das von D e 1 p 1 a c e und schliesslich 3. das System P r e n -
t i c e; hiervon ist das System Kessler das verbreitetste. Die Platinapparate
sind jetzt fast immer nach der von H e r a e u s eingeführten Art dauerhaft mit
Gold gefüttert.
Platinschalen von Faure und Kessler, aus einem Stück getrieben haben bei
70 cm DurchnL ca. 7 — 8 kg Gewicht.
Dieselben mit verstärktem Boden „ 10—11 „ schwer.
Geschlossener Konzentrationsapparat System Del place, mit gepresstciR oder
glattem Boden, 150 cm lang und 50 cm breit; Leistimg ca. bOOO kg 66*igcr Säure
in 24 Stunden ca. 18 — *<^0 kg schwer.
Geschlossener Konzentrationsapparat System Prentice, mit Wellblechbodcn,
120 cm lang und 50 cm breit; Leistung ca. 5000 kg 66<^iger Säure in 24 Stunden
ca. 18 —20 kg schwer.
Zu dem hiernach zu berechnenden Platinpreis (gegenwärtig 1 kg =3 3800 Mk.)
kommen noch die Fasson kosten der Apparate. Letztere werden neuerdings ohne An-
Wendung von Lot verschmolzen; man heizt sie jetzt fast stets mit Gas.
Fehlt der Anlage ein Gloverturm, so konzentriert man die schwache
Kammersflure direkt in Bleipfannen, und zwar sehr häufig auch in solchen mit
Oberfeuerung. Man erhält so zwar eine durch Rauch gebräunte Säure,
die aber trotzdem für viele Zwecke recht geeignet ist, z. B. zur Darstellung
von Sulfat, von Superphosphat u. s. w.
Schwefelsäure. 1061
In neuerer Zeit gewinnt das Dr. Z a n n e r sehe Konzentrationsverfahren
R. P. 134 661) in direkt in die Röstgaskanflie eiingebauten Pfannen an Ver-
itung, da es sehr einfach ist und keine besonderen Heizkosten verursacht.
I Zannerschen Konzentrntionspfannen bestehen aus Spezialgusseisen und
d mit säurefesten Steinzeugplatten ausgefüttert, die ihrerseits durch ab-
chsetnd durchlöcherte Querwände versteift sind. Zum Schutz gegen Flug-
üb sind die Pfannen überdeckt, die Deckel zum Abziehen der Gase mit
nungen versehen, welche mit Schutzkappen gesichert sind, so dass kein
gstaub in die Pfannen hineingelangen kann.
Zannersche Konzentrationspfannen :
Länge Breite Höhe Preis
2000 X 400 X 200 mm 400 Mk.
2000x600x200 „ 430 „
2000x8"0x200 „ 500 „
Anstatt des Gay-Lussacturms werden jetzt vielfach die kleineren und
;ser wirksamen Reaktionstürme, wie der Lunge-Rohr-
t n n sehe Plattenturm, der Kegelturm, der G u 1 1 m a n n sehe Kugelturm
i andere ähnliche verwendet (v^l. unter „ReaktionstOrm e"). Die-
ben Türme sind ausserdem geeignet, die Bleikammern selbst (abgesehen
I der ersten, besonders reichlich produzierenden) zu ersetzen, also direkt an
Erzeugung von HaSO« teilzunehmen; man bezeichnet die Türme dann als
iter stützungstürme. Auch den Oloverturm füllt man jetzt viel-
h statt mit Flintsteinen mit Steinzeug-Kegeln, -Schalen, -Röhren u. s. w.
Ein sehr grosser Teil der HsSO« dient zur Darstellung von Sulfat NasSO*
i durch dieses zur Fabrikation von Soda. Seitdem das CaS der Sodarück-
tide durch das Chance sehe Verfahren (s. unter „S c h w e f e T*) aus-
lutzt werden kann, lässt sich als wahrscheinlich prophezeien, dass die Pyrite
die Darstellung von HfSO« mehr und mehr durch die Sodarückstände ver-
ngt werden. Denn der nach dem Chance sehen Verfahren aus dem CaS
altene HaS verbrennt beim Anzünden zu SOs und Wasserdampf; die Hitze
lügt zum Betrieb des Gloverturms und gleichzeitig zur Konzentration von
ire in Bleipfannen, die auf den Ofen gesetzt werden. Nach dem Durchgang
ch den Gloverturm leitet man die Verbrennungsgase vom HaS in die Blei-
nmern, wo ihr S-Oehalt fast quantitativ in HtSÖ« übergeführt wird. Die so
^^onnene HsSO« ist fast ganz rein, namentlich fehlen As und Fe.
Ausserordentliche Bedeutung kommt dem neuen Anhydridver-
h r e n zu, welches jetzt in zahlreichen Modifikationen ausgeübt wird. Ober
ses Verfahren siehe unter „Schwefelsäureanhydrid"; einfach
ch Lösen des letzteren in HfO kann man reine HaSO« jeder Konzentration
Bugen, oder man leitet den SOt-Dampf in 50 %ige HsSOt, ein, wodurch eben-
s beliebig starke Säure (von jedem gewünschten Anhydridgehaüt) erhalten
den kann. Bei Bekanntwerden des Anhydridverfahrens hat man allgemeün
phezeit, dass dasselbe unzweiselhaft nach und nach den ganzen kompli-
ten und schwerfälligen Bleikammerprozess verdrängen werde. Es scheint
r doch, als ob die Technik da, wo es sich um die Herstellung dünnerer oder
liger reiner Säure handelt, vielfach bei dem altbewährten Kammerprozess
len bleiben wolUte, im Gegensatz zu dem das Anhydridverfahren doch
nerhin noch weniger erprobt, schwieriger zu überwachen und mit dem
ang der Lizenzzahlung, sowie mit einer dadurch bedingten Betriebskontrolle
iens des Lizenzgebers belastet ist. So erklärt es sich, dass immer noch
e Bleikammern gebaut werden, und namentlich bietet das Meyer sehe
ngentialkammersystem (D. R. P. 101 376, wozu neuerdings das
R. P. 186 164 getreten ist), das runde Kammern in Verbindung mit Re-
ionstürmen und Ventilatoren benutzt, viele Vorzüge und gewinnt immer
ir an Verbreitung.
Einen vollständigen Ausschluss der Bleikammern bezweckt die Osterr.
.-Anm. 5079—07 mit dem Zusatz-Österr. Pat.-Anm. 1054—08. Man er-
gt danach HaSOt rasch ohne Anwendung von Kammern dadurch, dass man
Röstgase komprimiert durch nitrose Schwefelsäure drückt. Zum Heben
1062
Schwefelsäure.
und Zerstäuben der nitrosen Säure dienen Emulseure, die mit Kiesofengasen
und Luft betrieben werden.
Abgesehen von dem neuen Anhydrid-Verfahren stellt man nahezu reine
HiSO« dadurch dar, dass man möglichst gereinigte Säure von 98 % auf — 10^
ablcQhlt, wobei sich das sog. Monohydrat HfSO« ausscheidet. Durch ein
zweites Umkristallisfieren lässt sich die Reinheit noch steigern. Absolut
chemisch reine HfSOt gewinnt man durch fraictionierte Destillation von tech-
nisch reiner Säure; nur darf letztere keine flüchtigen Verbindungen (nament-
lich nicht As und HF) enthalten.
Die Versuche, HtSO« durch elektroytische Oxydation von SOi zu ge-
winnen, schienen eine technische Bedeutung nicht erhalten zu sollen. Jetzt
schützt das D. R. P. 127 985 ein Verfahren, verd. Schwefelsäure unter An-
wendung eines Diaphragmas zwischen Flüssigkeits- und Gasraum derart zu
elektrolysieren, das dem Anodenraume SOt unter Druck zugeführt wird.
Letzteres soll quantitativ zu Schwefelsäure oxydiert und gleichzeitig an der
Kathodie reiner Wasserstoff in äquivalenter Menge erhalten werden. Ein
anderes Verfahren (D. R. P. 117 129) beschäftigt sich ebenfalls mit der elektro-
lytischen Oberführung von SOs in HsSO«, und zwar erreicht es denselben
Zweck wie das vorgenannte Patent dadurch, dass es der Schwefelsäure im
Anodenraum als Sauerstoffüberträger Mangansulfat zusetzt; auf diese Weise
soU aus SOs schliesslich eine Schwefelsäure von 63,5® Bö gewonnen werden.
Vorläufig erscheint es freilich sehr zweifelhaft, ob ein elektrolytisches
Schwefelsäureverfahren irgendwie konkurrenzfähig werden kann.
Endlich sind Verfahren angegeben worden, gleichzeitig HtSO« und HCl
durch Zusammenbringen von Cl und SO» darzustellen. Wir nennen da die
D. R. P. 157 043 und 157 044; nach ihnen führt man in einen mit Steinen ge-
füllten Reaktionsturm von unten Kiesofengase und Cl ein, während von oben
nur so viel HsO zufliesst, wie der Bildung von gasförmigem HCl und konz.
H2SO4 entspricht. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten verweisen wir auf die
Patentschriften; für die HtSOt-Fabrikation dürften die Patente keine Bedeu-
tung gewinnen.
Das Franz. Pat. 381 863 schützt die Herstellung von starker H9SO« und
neutralem NasSO« aus Bisulfat, dem Nebenprodukt der HNO^-Fabrikation.
Man mischt das Bisulfat fein gemahlen mit so viel einer indifferenten Substanz
(Sand, Silikate u s. w.), dass die Mischung beim Erhitzen nicht ins Schmelzen
kommen kann. Bei Rotglut destilliert dann sämtliche HsSO« leicht über und
kann durch Abkühlen konzentriert erhalten werden, während Na>SO^ (zu-
sammen mit dem Zusatzstoff) zurückbleibt.
Weiteres siehe in den Artikeln „Schwefelsäureanhydri d",
„Schwefelsäure, rauchende*' und „Überschwefelsäur e".
Die Salze der Schwefelsäure (Sulfate) sind unter den betreffenden Metall-
verbindungen zu finden.
Reine konz. H2SO« ist eine färb- und geruchlose, ölige, höchst ätzende
Flüssigkeit vom sp. G. 1,842 (bei 12°), S. P. 338^ sie enthält noch etwa 1,5 %
H9O. Sie zieht mit Begierde aus der Luft HsO an. Bei niedriger Temperatur
erstarrt sie zu einer KristaJlmasse, die bei 10,5*' schmilzt. Bei gewöhnlicher
Temperatur ist sie die stärkste aller Säuren.
Folgende Tabelle von Lunge und Isler unterrichtet Ober die
sp* G. u. s w. der verschiedenen SchwefelsäurekonzentraUonen.
Vol.
Gew.
1
•0
xoo Gew.-T. entsprechen bei
chemisch reiner Säure
X 1 enthält kg bei chemisch
reiner Säure
beii?
(luftLR.)
so.
Rrof.
HtSO^
Prot.
öo-grSd.
Säure
Froz.
50-grad.
Säure
Proz.
SOfc
H,SO»
60-grSd.
Säure
5o*gr&d
Store
1,000
1,005
1,010
0
0,7
0
1
2
0,07
0,68
1,28
0,09
0,83
1,57
0,12
1,06
2,01
0,14
1,33
2,51
0,001
0,007
0,013
0,001
0,008
0,016
0.001
0,011
0,020
0,001
0,013
0,025
Schwefelsäure.
2,1
3
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2,135
2,66S
1,827
74,69
91,50
117,25
146,10
1,364
1,671
2,142
2,67ö
).828
66,4
74,86
91,70
117,51
146,72
t,S68
1,676
2,148
2,682
1.82»
75,03
91,90
117,76
147,01
1,372
1,681
2,154
2.689
1.830
166
75,19
9^,10
118,02
147,36
1,376
1,685
2,159
2,696
i,8ai
65,5
75,35
92,30
118,27
147.68
1,380
1,690
2,165
2,704
1.832
75,^3
92,52
118,66
148,03
1,384
1,695
2.172
2,711
1,813
65i6
75,72
92,75
118.85
148,40
1,388
1,700
2,178
2.720
1,834
75,96
93,05
1)9,23
148,88
1,393
1,706
2,186
V30
1,8:(6
65,7
167
76,'»7
93,43
119,72
149,49
1,400
1,713
2,196
2,743
1,836
76;57
9i,80
120,19
150,08
1,106
1,722
2.2n7
2,755
1.837
76,90
94,20
120,71
150,72
1,41J
1,730
2,217
2.769
1,8;J8
65,8
77,23
94,60
121,22
151.36
1,419
i,?a9
2,228
2,782
1839
77,55
96,00
121,74
152.00
1,126
1,748
2,239
2,795
1,840
65,9
168
78,01
95.60
122,51
152.96
1,436
1,759
2,2.54
2,814
1,8405
78,33
95,95
122,96
153,52
1,411
1,765
2,262
2,825
1,8110
79.19
97,00
124,30
155,20
1,458
1.7i'6
2,288
2,857
1.8-1 lö
79,76
97,70
125,20
156,32
1.469
1,799
2,31«
2,879
1,8410
80,16
98,20
125,81
157,12
1,476
1,808
2,317
2.893
l,8-ii'5
80,57
98,70
126,18
167,92
1,483
1,816
2,328
2,906
1,8400
80,98
99,20
127,12
158,72
1,490
1,825
2,339
2,920
1,8S85
81,18
99,45
li'7,44
159,12
1,494
1.830
2,344
2,927
t,8390
61,39
99,70
127,76
159,52
1,497
1,834
2,349
2,933
1,8385
—
—
81,59
99,95
128,08
159,92
1,500
1,838
2,355
2,940
Folgende Tabelle von Anthoa bcrOckslchtigt die Kon-
traktion, welche beim Mischen von H1SO4 (spez. Gew. 1|84)
mit HjO eintritt.
i»Gc»--T.
lOoCew.T.
■ 00 Ge«.-T.
Wuae.
»on ij'— ao"
Geben Siun
«n -s'-»'
Geben Silin
Y.,11 .}« -iO»
gemischt mit
yao VdIuu-
gcn,<<cht niil
gemi.chi roil
G.-.-T.H.SO.
Gewichl
Gt*.-T. H.'O.
Gewicht
üe.. T. H.SO.
Gewicht
TM.. .8,
Ton ..B4
Vo1.-Ge«.
VoL-G.w,
Vol.-Gew.
1
1,009
10
1,060
25
1,140
2
1.015
15
1,090
30
1,165
5
1,035
20
1,113
35
Schwefelsäure.
1067
Jcw.-T.
xoo Gew.«T.
100 Gew.-T.
isser
Wasser
Wasser
50— ao«
GebcD Säur«
von i5«— ao*
Geben Säufe
von 15» — ao»
Geben Säure
cht mit
vom Volum-
gemischt mit
vom Volum-
gemischt mit
vom Volum-
\ H,S04
Gewicht
Gew. T. H,S04
Oewicht
Üew.-T. H,804
Gewicht
1,84
von 1,84
von 1,84
•Gew.
Vol.-Gcw.
VoL-Gew.
40
1,210
190
1,556
400
1,733
45
1,229
200
1,568
410
1,737
50
1,248
210
1,580
420
1,740
55
1,265
220
1,593
430
1,743
60
1,280
230
1,606
440
1,746
65
1,297
240
1,620
4j0
1,750
70
1,312
250
1,630
460
1,754
75
1,326
260
1,640
470
1,757
80
1,340
270
1,648
480
1,760
85
1,357
280
1,654
490
1,763
90
1,372
290
1,667
500
1,766
95
1,386
300
1,678
510
1,768
00
1,398
310
1,689
520
1,770
.10
1,420
320
1,700
530
1,772
20
1,438
330
1,705
540
1,774
30
1,456
340
1,710
550
1,776
140
1,473
350
1,714
560
1,777
50
1.490
360
1,719
570
1,778
160
1,510
370
1,723
580
1,779
[70
1,530
380
1,727
590
1,780
80
1,543
390
1,730
600
1,782
Eine H,S04 von 10 % Gehalt siedet bei 102«, von 20 % bei 105^ von
bei 108», von 40 % bei 114°, von 50 % bei 124«, von 60 % bei 141,5»,
0 % bei 170°, von 80 % bei 207°, von 90 % bei 262,5° und von 95 % beji
Im Gegensatz zur rauchend. en Schwefelsäure (VitriolOl;
n) bezeichnet man die gewöhnliche konz. HaSO« des Handels noch jetzt
ch als englische Schwefelsäure.
Die Schwefelsäure ist die wichtigste aller Säuren und eines der wich-
n Hilfsmittel der chemischen Technik überhaupt. Ihre Verwendung ist
annigfach, dass eine Aufzählung hier zu weit führen würde.
PrUfunffi Die OehaltsbeBtimmung erfolgt meistens nach dem sp. G. unter Zu-
fenahme der vorstehend abgedruckten Tabellen; im übrigen titriert man die U«S0., indem man
^ g abwägt, mit H,0 verdünnt und mit N-Natronlauge titriert; als Indikator dient am
tten Methylorange in möglichst geringer Menge, imd zwar bei gewöhnlicher Temperatur (nicht
der W&rme).
Die Prüfung auf Verunreinigungen und deren Bestimmung erfolgt nach den ge-
hnlichen analytischen Methoden:
Zum Nachweis von schwefligerSfture behandelt man die H^SO« mit Zn und prüft dann
t Bleipapier oder mit alkalischer NitroprussidnatriumlOsung auf den durch Reduktion aus der
I entstandenen HaS. Ist eine quantitative Bestimmung nOtig, so erfolgt dieselbe durch Ti-
ition mit JodlÖBung.
Auf Stickstoffsäuren prüft man am besten in bekannter Weise mit Diphenylamin
d auf salpetrige Säure im besondern mit m-Phenylendiamin oder mit dem noch em-
ndlicheren 0 r i e s s sehen Reagens (siehe No. 28 unter „Reagentie n*'). Zur quanti-
tiven Bestimmung der salpetrigen Säure titriert man mit KMnO^ und awar muss immer die
ure in das Permanganat einfliessen (niemals umgekehrt): Man verdünnt ^/, N-Permanganat-
(ung mit der fünffachen Menge auf 80--40^ erwärmten Wassers und läast nun die Schwefelsäure
8 einer QlashahnbQrette aufUessen, bis die Farbe eben verschwunden ist. 1 ccm ^/, N>Per-
anganat = 0,0095 g N^O,. lil der Gehalt an salpetriger Säure sehr gering, so kann die Be-
mmung kolorlmetriach mit G r i e s s schem Reagens erfolgen. Im übrigen ermittelt man den
tsamtgehalt der Stickstoffsäuren durch das Nitrometer.
Zur Prüfung auf Arsen empfiehlt sich die Hager sehe Kramatomethode, welche
i HaSOi nach Lunge („Chem.-techii. Untersuchimgsmethoden", Bd. I, Berlin 1809) wie folgt
geführt wird: In eine ca. 0 cm weit« Porzellansdiale gibt man genau 20 topfen der kons.
,80^ und 40 Tropfen H,0. Dann versetxt man mit 1,6 g fein gepulvertem Natriumbikarbonat
\
1068 Schwefdsäoreanhydrid.
und erwlnat auch wohl, wenn nach dem ümrfiliren innerhalb 6 Mfamten noch kleine Taue de»
NaHOOa unssltat aein aoUten. Nun fOgt man nodi 10 Tropfen Ammoniali und etwm S g An^
monlumozalat hinzu, damit die HJSO^ (waa fOr die Zuverllaalgkeit der Beaktion imbedlngt nötig
iat) Tollatändig gehtmden wird; adilieflalich wird nodi mit 80 Tropfen HOl atark aauer gemaoht.
Gibt man einen Tropfen dieaer Flflflaigkeit auf ein (mit feinem 8and blank gerid>enes mid dnaa
getrodcnetea) Ifeaaingblrcfa und erwinnt aunlchat achwach und dann etwaa atlrker Aber einer
adir kleinen Flamme, ao tritt nach dem Abwaachen dea entatandenen Salafledcea ein Je nnck
der Menge dea Torhandenen Aa grau bia rot oder aelbat adiwan gef&rbter Fleck herror. — Em
quantitativen Aa-Beatimmung empfiehlt aich die Methode von Hattenaaur (Seitachr. L
angew. Chem. 1800. 180): Man rerdOnnt 600 ocm HJSO« mit 600 ccm H,0, aetxt unter AbkÜhliii«
600 ccm Terd. HCl (1:2) au, leitet unter Abkflhiung eine Stunde lang HJS ein und fütilert
iofort den Niederschlag ab, der aua reinem bleifreiem AaJS^ besteht Daa Filtrieren und Ana-
waachen erfolgt zweckmiaaig in einem Gooch-Tiegel (Siebtiegel) aua Platin oder Pomel-
lan; suletst entfernt man eine darin vorhandene Spur Schwefel durdi helaaen Alkohol, trocknet
und wigt daa Araenpentasulfid im TiegeL In Ermangelung einea Gooch-Tlegela ISst man den
auagewaachenen Niederschlag auf dem Filter in SO ocm verd. NH, (1 : S), dampft im Poisdlan-
tiegel ein, ozjrdiert au Araenaäure und beatimmt ala Ammoniummagneaiumaraeniat.
Die flbrigen Prüfungen und Beatimmungen, soweit sie häufiger vorkommen, bieten nichts
Besonderes.
Schwefelsäure, roh(60»B6) % kg Mk. 7,25
, (66»B^), D.A.IV 0/^ ^ ^ 9^00
„ gereinigt, arsenfrei (66® B^) % „ „ 11,50
„ chem. rein (sp.G. 1.8 JO« 66 «Be), D.A.IV. . . % « « 30,00
Schwefelsäure ftir Akkumulatoren:
i9« B<§ «/o r » 5,00
21« B6 % „ „ 5,25
23« B<§ »/o r » 6,00
25* Be »/o „ „ 6,50
Schwefelsaure:
Chemische Werke FOrstenwalde, Dr. B. Hecker
k W. Zddler, G. m. b. H., FOrstenwalde-Spree.
Friedrich Ourtius, Duisburg.
(kstfeifitichischer Vcfcin, Aussig a. B.
(auch chemisch rein).
Schwefelsäure in allen Stärken:
laecharin-Fabrik, Akt. -Ges. Yorm. Fahlberg, List k Oo., Salbke-Westcihflsen a. Elbe.
Einrichtung von Schwefelsäure-Fabriken:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. 1 Dr. B. Jflrgeaaen, Prag- Weinberge.
M. Hartmann in Wiesbaden und CHichy-Paris. 1
Schwefelsäure-Apparate :
Deutsche TMi- «. 8tehiaei«-Wcrke, AktiengeseUsdiaftt BcrUnOiarlottenImfg» Bcrifnefrtr. tS.
Schwefelsäure-Konzentrations- und Reinigungsapparate, Konzentrations-
pfannen:
Frans Hsenach k de., Offenbach a. M. (aus Fiatin).
SchweffelsSupe-Einpichtungen.
Attsarbeitttng von Projekten« Lieferung von Plänen, Lieferung aller
Materialien, BauausfQhrung, Umbau, Bleilötung, Oberwacbung.
Ingenieur - Bareau für die ctiemisclie Industrie
der Vereinigte Dampfziegeleien und Industrie-Aktlen-Gesellschaft, Berlin W
Sohwef^lsäiireaiiliydrld (Schwefeltrioxyd, wasserfreie Schwe-
felsäure; Acidum sulfurtcum anhydricum). SOs. Früher stellte man es durch
Erhitzung von rauchend. HsSOt (s. „Schwefelsäure, rauchend e'*)
oder durch Erhitzen von vollständig entwässertem Fes(S04)s, von Natrlnm-
pyrosulfat NasSsOr (für sich oder in Mischung mit MgSOt) dar, neuerdings
dagegen nach einem ganz andern Verfahren, und zwar durch Synthese aus
SOs und O. Man hört dies neue Verfahren immer wieder als eine Erfindung
Schwefelsäureanhydrid. 1069
ran C 1. W i n k 1 e r bezeichnen, aber wenn dies auch theoretisch unzweifel-
laft richtig ist, so doch keineswegs technisch: Winkler zersetzt konz. HaSOt
n mit Quarzstocken gefüllten Tonretorten durch starkes Glühen in SOt, HtO
ind O, lässt den Wasserdampf durch konz. HtSO« absorbieren und leitet die
Tocknen Gase durch mit Platinasbest gefüllte glasierte Porzellanröhren, die
SU eben beginnender Rotglut erhitzt sind. Hierbei wirkt der P 1 a t i n a s b e s t
;s. d.) als Kontaktsubstanz und bewirkt die Vereinigung von SOs und O zu
SOt. Winkler ging bei diesem Prozess von der Annahme aus, dass nur das
lus der Zersetzung von konz. HaSOa entstehende, genau stOchiometrische Qe-
nisch von SOj -f O sich unter der Wirkung fein verteilten Platins zu SO» ver-
iichten lasse. Das Winklersche Verfahren geht mithin von Schwefel-
säure selbst aus; es hatte jedoch grosse Bedeutung für die Erzeugung von
rauchender Schwefelsäure.
Dem Prinzip nach basiert aber auf diesem Winklerschen Verfahren der
schon unter „Schwefelsäure" kurz erwähnte neue Prozess, der berufen
erscheint, die ganze Schwefelsäurefabrikation umzugestalten. Nach diesem
patentierten Verfahren leitet man die gewaschenen (namentlich As-freien) und
getrockneten warmen Röstgase (also SOi + O) über Kontaktsubstanzen, wobei
ebenfalls die Reaktion 2SOf + 09 = 2SOs vor sich geht. Dieser von der
Badischen Anilin- und Sodafabrik unter Leitung von R. Knietsch erfundene
Kontaktprozess unterscheidet sich also vom Winklerschen Verfahren
(abgesehen vom Ausgangsmaterial) wesentlich dadurch, dass nicht nur, wie
Winkler angenommen hatte, stOchiometrische Gemische von SOs + O sich
zu SOs verbinden, sondern dass dieselbe Reaktion auch mit den verdünnten,
ganz verschiedene Mischungsverhältnisse zwischen SOs und O (sowie N) auf-
weisenden ROstgasen vor sich geht.
Bei dem Verfahren wird der die Kontaktmasse enthaltende Apparat
von aussen gekühlt, um die Reaktionswärme, welche sonst die Ausbeute
schädigt, möglichst zu beseitigen. Man kann diese Wärmemenge zum Vor-
wärmen der in die Reaktion eintretenden Gase, die durch das Waschen ja ihre
Hitze eingebüsst haben, nutzbar machen. Das erwähnte Verfahren ist in den
D. R. P. 113 932, 113 933, 119059, 133 713 u. a. m. beschrieben. Von den
ausserordentlich zahlreichen Abänderungen dieses Verfahrens können hier
nur sehr wenige erwähnt werden: Namentlich war man bestrebt, die teueren
Platinmetalle durch andere Verbindungen zu ersetzen (D. R. P. 105 876,
109 483, 107 995, 108 445, 108 446, 119 505, 136 134, 140 353, 142 144, 142 410,
149 677 u. a. m.); so wurden Kiesabbrände, Oxyde verschiedener Leicht- und
Schwer-Metalle (namentlich FetOt) u. a. m. vorgeschlagen. Wichtig geworden
ist in dieser Beziehung namentlich das Verfahren D. R. P. 128 616, nach
welchem das PJatin als Kontaktsubstanz mit Vorteil durch Vanadinver-
bindungen (besonders Vanadinsäure) ersetzt wird, und zwar tränkt
man Asbest mit einer Lösung von vanadinsaurem Ammoniak, trocknet und
glüht. Die katalytische Wirkung der Vanadinsäure hält selbst nach dauerndem
Überleiten des SOt-Luftgemisches mit unverminderter Stärke an.
Das D. R. P. 139 554 bezweckt die Darstellung von SOs aus Röstgasen
bei gleichzeitiger Verbrennung des in den Kiesabbränden vorhandenen sulfidi-
schen Schwefels auf folgende Weise: Mit Ferrosulfat imprägnierte Kies-
abbrände werden mit Röstgasen zunächst bei niedriger Temp. (300—400®) be-
handelt. Dabei wird SOt an die Abbrände gebunden, infolge der Anwesen-
heit von Ferroverbindungen. Erhitzt man nun auf höhere Temp. (500®), so
wird das gebundene SOs zum Teil in Form von SO* wieder abgegeben. Dann
erfolgt die Bildung weiterer Mengen von SO* durch Kontaktwirkung. Zugleich
tritt infolge der in den Gasen vorhandenen Feuchtigkeit die glatt verlaufende
Verbrennung des in den Abbränden noch vorhandenen Schwefels ein. Zweck-
mässig wird das Verfahren in der Weise ausgeführt, dass den dem Kiesofen
entströmenden ungereinigten heissen Röstgasen kontinuierlich mit Ferrosulfa^
imprägnierte Kiesabbrände entgegengeführt werden.
Schon kurz nach der praktischen Einführung des Kontaktprozesses stellte
es sich heraus, dass die Hauptsache für eine rationelle Durchführung des
Verfahrens eine sehr sorgfältige Reinigung der Röstgase ist
1070 Schwefelsäureanhydrid.
und dass namentlich selbst Spuren von As die Wirkung der Kontakt-
substanzen schnell vernichten. Um den durch As vergifteten Platinkontakt
wieder zu beleben» wird nach dem D. R. P. 135 887 den in den Kontaktraum
einströmenden heissen ROstgasen solange Wasserdampf beigemischt, bis in
den austretenden Reaktionsgasen Arsenverbindungen nicht mehr nachweisbar
sind. Die auf dem Platin abgelagerten nicht flüchtigen As-Verbindungen
werden dadurch in flüchtige umgewandelt. Wenn in der kondensierten Sflure
kein As mehr nachweisbar ist, lässt man wieder trocknes Gas eintreten, und
der Platinkontakt erlangt dann bald seine frühere Wirksamkeit wieder.
Nach dem D. R. P. 142 895 reinigt man unwirksam gewordene Kontakt-
masse dadurch, dass man den Röstgasen geringe Mengen flüchtiger Halogen-
verbindungen so lange beimischt, bis sich die Verunreinigungen aus der Masse
mit verflüchtigt haben; als geeignete Halogenverbindungen nennt das Patent
Salzsäuregas, Salmiak, Chlorschwefel, Sulfurylchlorid, Phosgen und orga-
nische Chloride.
DasD.R.P. 148 196 bewirkt die Reaktivierung der Platinkontaktmasse durch
trockne schweflige Säure (hochprozentige Röstgase), welche man bei hoher
Temp. auf die erschöpften Massen einwirken lässt.
Besonders interessant ist das durch D. R. P. 154 084 geschützte Ver-
fahren von Lunge; hierbei setzt man dem als Kontaktsubstanz dienenden
Metalloxyd (am besten FesOs) arsenhaltige Substanzen zu, so dass die Kon-
taktmasse 5 % und mehr As enthält, d. h. jedenfalls mehr als frisch gebranntes
Erz. Dann werden in üblicher Weise Pyrit-Röstgase über die Kontaktmasse
(welche vorteilhaft öfters erneuert werden muss) geleitet. —
Dem Prinzip des Kontaktprozesses entspricht es, dass die Gegenwart
von HsO streng auszuschliessen ist, aber es muss doch erwähnt werden, dass
einige Verfahren umgekehrt geradezu Wasserdampf einblasen lassen; aller-
dings scheinen derartige Erfindungen praktisch nicht benutzt zu werden. Das
D. R. P. 157 767 betrifft ein Kontaktverfahreu. bei dem direkt HiSOt entsteht,
also ohne die Zwischenstufe des SOs. Die Kontaktmasse soll gekörntes
Silizium sein; man verbindet es leitend mit den Polen einer Elektrizitäts-
quelle. Man saugt die Röstgase durch die Kontaktmasse, während letztere
gleichzeitig mit Wasser besprüht wird; die hierbei stattfindende elektrolytische
Zersetzung des HtO schafft ganz oder teilweise den zur Oxydation der SOt
nötigen O. —
Es ist vollständig unmöglich, an dieser Stelle eine Aufzählung sämtlicher
Patente zu bringen, die Abänderungen oder Verbesserungen des Kontakt-
verfahrens bezwecken. Das Wichtigste ist jedenfalls in vorstehendem erOrtert
worden; im übrigen sind sicherlich viele der neueren Patente praktisch be-
deutungslos, und aus erklärlichen Gründen dringt nicht viel davon in die
Öffentlichkeit, ob eine besondere Modifikation sich in der Industrie bewährt
oder nicht. Wir registrieren deshalb nur kurz die neueren Patente, denen
mehr oder weniger Bedeutung zuzukommen scheint; es sind dies die D. R. P.
163 835, 164 722, 169 728, 178762, 179 588 und 187 077.
Das D. R. P. 194 879 will die empfindliche Kontaktmasse überhaupt
vermeiden: Man setzt ein Gemisch von SOs und überschüssigem O einem
Druck von über 100 Atm. aus. Ein Kompressor saugt das Gemisch an und
komprimiert es, wobei glatt die Bildung von SOs erfolgen soll. Die bei der
Reaktion frei werdende Wärmemenge kann zur Erwärmung des Gasgemisches
dienen. Das unter hohem Druck aus dem Kompressor austretende Gas lässt
man expandieren, wobei die Temperatur derart sinkt, dass das SOt flüssig
und weiterhin fest wird, während der überschüssige O verdampft.
Man kann das SOs für sich kondensieren; durch Lösen in HsO lassen
sich Schwefelsäuren beliebiger Stärke erhalten. Oder man lässt das dampf-
förmige SOs in einem Reaktionsturm auf 50 %ige HsSOt einwirken, wodurch
man Schwefelsäuren jeder Konzentration und Jedes Anhydridgehalts gewinnen
kann. Das neue Verfahren ergibt eine wesentliche Brennmaterialersparnis
und spart ferner den grossen Salpeterverbrauch des alten HsSOt-Prozesses.
Schwefelsäure, rauchende. 1071
Auch lässt sich SOt billiger transportieren als HaSOt, da es im Verhältnis zum
Gewicht leonzentrierter ist.
Reines SOt ist unterhalb + IG^' eine feste, asbestflhnliche, aus Kristall-
nadeln bestehende Masse, oberhalb dieser Temperatur eine farblose Flüssig-
keit; letztere hat das sp. 0. (bei 20<>) 1,97; S. P. 46,2«. Es ist sehr hygro-
skopisch, raucht stark an der Luft, löst sich in HsO unter Zischen (grössere
Mengen explosionsartig) zu HaSOt auf.
Schwefelsäureanbydrid in Glaskölbchen :
Von ca. 100 g brutto für netto 1 kg Mk. 20,00
» « 300 g „ „ „ 1 „ „ J7,00
f> n 450 g „ „ „ 1 „ „ 14,00
n » 700 g „ „ „ 1 „ n 1 ,00
Schwefelsäureanhydrid in Blechdosen von 1 kg Inhalt, per Dose inkl. „ 2,i 0
„ Eisenbombe von ca. 4 kg Inhalt, p. Bombe inkl. „ 15,00
„ inkl. Eiscnfass von 100 kg Inhalt % „ „ 60,00
„ inkl. Blcchtrommel von 100 kg Inhalt . . .% „ „ 40,00
Anhydrid:
fiaocbarin-Fabrik, Akt. -Ges. vorm. Fahlberg, Lifit k Co., Salbke-WesterhOaen a. Elbe,
Schwefelsäure, rauchende (Oleum; Vitriolöl; Nordhäuser Vitriol-
Öl; Acidum svlfuricum fumans). Gemisch von HsSOt mit SOt. Zur
Darstellung benutzte man früher ausschliesslich das folgende Verfahren;
man ging dabei aus vom Vitrioischiefer, einem weicheren
Schiefer mit bis zu 30 % eingesprengtem Schwefelkies, welcher an der
Luft leicht zu FeSO«, bei langem Lagern weiter zu Fes(S04)t verwittert.
Nach dreijährigem Lagern an der Luft wird der verwitterte Vitriolschiefer
ausgelaugt und die Lauge zur Sirupsdicke eingedampft; man lässt sie
auf Steinfliesen laufen, wo sie zu dem „rohen V i t r i o 1 s t e i n" (R o h -
8 1 e i n'*) erstarrt. Der Rohstein enthäilt Ferri- und etwas Ferrosulfat neben
den Sulfaten von Ca, Mg und AI; man kalziniert ihn zuerst im Röstofen bei
schwacher Hitze, wodurch das HaO entfernt und das FeSO« in Fe9(S04)s über-
geführt wird. Den kalzinierten Rohstein zerkleinert man und unterwirft ihn
in Tonretorten der trockenen Destillation. Jede Retorte fasst 1—3 kg Material;
in einem „Galeerenofen" liegen 30—35 solcher Retorten nebeneinander und
3 — 4 Reihen von solchen übereinander. In den Vorlagen aus Steinzeug be-
findet sich entweder HiO oder HiSO«. In den Retorten bleibt FesOs (Caput
mortuum) zurück.
Später stellte man rauch. Schwefelsäure meistens aus NaHSO« her,
welches bei der Fabrikation von S a J p e t e r s ä u r e (s. d.) als Nebenprodukt
abfällt. Beim Schmelzen geht das NaHSO« zuerst in Natriumpyrosulfat NasSsOT
über, und dieses spaltet sich bei stärkerem Erhitzen in NatSO« + SOt. Letzteres
wird in HsSO« aufgefangen. Der Retorteninhalt von NasSO« geht bei Zusatz
von H9SO4 wieder in NaHSO« über, welches dann sofort aufs neue destilliert
werden kann. Bei niedrigerer Temperatur als das reine NaHSO« wird ein zu-
sammengeschmolzenes Gemisch desselben mit MgSO« unter Bildung von SOa
zersetzt.
Dann wurde für die Fabrikation von rauch. Schwefelsäure das W i n k -
1er sehe Verfahren (vgl im Artikel „Sc h w ef el sä u r ea nhy d ri d*')
Von Wichtigkeit, während man jetzt sämtliche rauch. Schwefelsäure durch
Auflösen von nach dem Kontaktverfahren gewonnenem Schwefelsäure-
anhydrid (s. d.) in HsSO« gewinnt.
Rauchende Schwefelsäure ist eine ölige, hellbraune bis farblose, an der
Luft (unter Entweichen von SOa) rauchende Flüssigkeit vom sp. G. 1,86—1,90.
Kühlt man sie auf 0^ ab, so scheiden sich Kristalle von Pyroschwefel-
säure (Dischwefelsäure) HaSsOr aus. Letztere Verbindung schmilzt
bei 35® unter Zersetzung in HaSO« und SOa. Man kann demnach die rauchende
Schwefelsäure unterhalb 35* auch als Lösung von HaSsOr in HaSO«, darüber
jedoch nur als Lösung von SOa in HaSO« ansehen.
1072
Schwefelsaure Salze.
Über die Dichte der rauch. H2SO4 des Handels bei 20* unterrichtet
folgende Tabelle von C 1. W i n k 1 e r:
Getarnt
SOi
ZOO Teile tnthalten
VoU-
Gew. bd
•6»
Gesamt
SO.
xoo Tefle cnthahea
V©i-
Oew.b«
9^
ab-
destillier^
bares
SOt
H.SO4
Säure
von
66* Bl
ab-
destxUiefw
bares
SO,
H,S04
Sian
Toa
6eBi
1,835
1,840
1,845
1,850
1,855
1,860
1.Ö65
1,870
1,875
1,880
1,885
1,890
1,895
1,900
75,31
77,38
79,28
80.01
80,95
81,84
82,12
82,41
82,63
82.81
82,97
83,13
83,43
83,48
1,54
2.66
4,28
5,44
6.42
7,29
8,16
9,34
10,07
92,25
94,79
97,11
98,01
99,16
98,46
97,34
95,76
94,56
93,58
92,71
91,94
90,66
89,93
100,00
91,61
83,92
80,91
77,15
73,55
72.43
71.24
70,05
69,62
68,97
68,23
67.48
66.91
1,905
1.910
1,915
1,920
1,925
1,930
1.935
1,940
1,945
1,950
1,955
1,960
1,965
1,970
83,57
83,73
84,08
84,56
85,06
85.57
86,23
86.78
87.13
87,41
87,65
88,22
88.92
89.83
10,56
11,43
13,33
15,95
18,67
21,34
25,65
28,03
29,94
31.46
32,77
35.87
39,68
44,64
89,44
88,57
86,67
84,05
81,33
78,66
74,35
71,97
70,06
68,54
67^
64,13
60,32
55,36
66,34
65.91
64,48
62,73
60,51
58.44
^ 55,77
53.54
52;12
50.99
50.02
47Ji
44,87
41.19
Prttfmiffi Die Schwierigkeit liegt darin, da» das SO« ichon bei gewöhnlicher Tempcn^
Terdampft, KusKrat liTgroakoplaeh ist und dcfa mit H,0 unter heftigster Reaktion wMndct
Man nimmt deshalb das Abwtgen der Probe in dVnnwandigcn FUacbchen mit CBitopfcn.^**
in KUgeschmolsenen KugelrOhren vor und giesst die Probe in kaltes H,0. besw. llast sie darci
Abbrechen des einen sugesdmiolaenen Rohrendes in kaltes Wasser eintreten.
Zur Oehaltsbestimraung wird das Muster stark verdOnnt und ndt N-NatronlMp
und Methylorange als Indikator in der Kilte titriert Den Qehalt an schwefliger SKiire cniitwt
man durch Titration mit JodlOsung. Über diese und andere Bestinmiungen r^ aoeh fi*
PrOfung unter „Schwefels&ur e".
Schwefelsäure, rauchend, mit 11 % SOs 7o kg Mk. 34,00
„ 250/0 SO, % „ « 35,00
n n » 60®/o SO, einschl. Eisenfess . . . % „ „ 55,00
„ ehem. rein (15% SOi) 1 „ „ 2,50
Schwefelsäure, rauchende:
Saccharin-Fabrik. Akt.-Oes. Torm. Fahlberg^ List k Oo., Salbke-Westerfaflsen a. Hb«.
■ Liiniin(iBg.LferiiuitF.iBi«).isaii^^
■ Installationsbureau fOr die chemische Gross -Industrie*
I Spezialitäten: Schwefelsäure-, Sulfat-iSalzsäiire-Fabriken. Einrichtung |
■ zur Verarbeitung von BIsuHat unter Wiedergewinnung der Schwefelsäura '
B Kupfervitriol -Anlagen nach eignem Verfahren. Superphosphatfabriken. ■
' 40 jahrige Praxis. Referenzen in allen Industrieländern. .
Sohwefelsaitre Sah» (Sulfate) sind unter den betreffenden !A^^'
Verbindungen aufgeführt, z. B. scliwefelsaures Ammoniak (Am*
Schwefelsaure Tonerde — Schweflige Säure. 1073
. ■ • - '
iöni um Sulfat) unter „Ammaniiimverbind ungen",' seh we-
elsaurer Baryt (Baryumsulfat) unter „B ^ ry um verb i n -
fl n g e n'* u. s. w. ■ '
Sohwefelsaare Tonerde (Aluminiumsulfat) siehe unter »»AJumi-
i:um verb ind ungen'\
Schwefeleesquiozyd. S2OS. Man erhfilt es durch Eintragen von ge-
ulvertem S in rauch. Schwefelsäure.
Zerfliessliche Kristallkrusten, die in schwefelsaurer LOsung neuerdings
el als Reduktionsmittel gebraucht werden, namentlich in der Fabrikation von
eerfarbstoffen.
Sohwefelverblndniii^en. Schwefe]metalle(Sulfide,Sttlfu-
^ t e) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen, ebenso Sulfate,
Ulf i te und Thiosulfate. Schwefelchlorür (Chlorschwefel)
; unter „Chlorverbindungen" behandelt Schwefelcyan-Ver-
i ji d u tt g e n siehe „Rhodanverbindungen"; Schwefelleber
ihe „K a 1 i u m V e r b i n d u n g e n*' und „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n**;
ihwefeläther siehe „Äther"; Schwefeidioxyd siehe „Schwef-
ge Säure*'; Schwefeltrioxyd siehe „Schwefelsäure-
ihydrid"; Sulfurylchlorid und Thionylchlorid siehe
h lor verbi nd ungen". Besondere Artikel bilden: „Hydrosulfite",
chwefelkohlenstof f *, „Schwefelsäur e**, „Schwefel-
s q u i 0 X y d". „Schwefelwasserstof V% „Schweflige
Iure" und „Überschwefelsäur e".
SoliwefelwaMentoff. HsS. Zur Darstellung bedient man sich des
S, welches man durch Eintragen eines innigen Gemenges von 30 T. Eisen«
e mit 21 T. Schwefelblumen in einen rotglühenden Tontiegel erhält Im
3$sen stellt man das Schwefdeisen durch Olühen von Schwefelkies FeSt
Luftabschluss oder durch Zusammenschmelzen von Schwefelkies mit
3fererzschiacken dar, wobei der FeSs seinen S-Überschuss an das in den
>ferschlacken enthaltene Fe abgibt.
Man zersetzt das FeS (in nussgrossen Stocken) zur Darstellung von HtS
verdflnnten Mineralsäuren, und zwar am besten mit verd. H1SO4 (1 : 3 bis
4), vtrobei die Reaktion entsprechend der Gleichung: FeS + HiSO« == FeSO«
US erfolgt Reinsten HsS gewinnt man durch Zersetzten von Granspiess-
izerz Sbtoa mit konz. HtSO« unter Erwärmen oder aus reinem BaS; letzteres
setzt sich, wie das FeS, mit verd. Säuren bei gewöhnlicher Temperatur.
Nach dem Amer. Fat 718 556 gewinnt man rdnen Schwefelwasserstoff
SO9, welches in Ofengasen oder in andern Gasgemengen enthalten ist
folgende Weise: Man absorbiert das SO9 in starker NatrinmsnlfitlOsung,
)indet das absorbierte SO« mit Ba, indem maa das entstandene Natrium-
tlfit auf BaCO^ einwirken lässt, und fängt die entwickelte reine COi auf.
so erzeugte Baryumsulfit reduziert maiC durch Glühen mit Kohle zu BaS,
letzteres endlich bringt man mit dem aufgefangenen COi zur Reaktion, um
isS unter Wiedergewinnung von BaCOa zu erzeugen.
H9S ist ein farbloses, widerlich riechendes, sehr giftig wirkendes Gas
sp. O. 1,178 (auf Luft = 1 bezogen). Bei + W wird es durch 15 Atm.
ck XU einer Finssfgkeit verdichtet Letztere hat das sp. G. 0,9 (auf HsO
); S. P. —74» (bei 760 mm Druck); Erst F. — 85». 1 voj. H,0 löst bei
1,3 vol., bei 15® 3,2 vol. HsS-Gas; die gesättigte LOsung wird als
iwefelwasserstoffwasser bezeichnet
S c h wefelwasserstoff-EntwIckelungsapparate siehe
r „O asentwickelungsapparat e*'.
Sol&i'V'eflig'e Sänre (Schwefeldioxyd; Acidum wlfuroaum). SOs. Zur
Stellung konz« wässeriger SOs-Lösungen verbrennt man S in einem gut
snden Ofen und lässt die abziehenden Gase in feiner Verteilung mehrere
chten Wasser passieren. Konzentriertere Lösungen erhält man durch
len von HiSO« (etwa 62® Bö) mit Holzkohle; die Zersetzung entspricht der
BIQcher VII. 68
1074
Schweflige Säure.
Gleichung: 2IiiS04 + C = 2S0s + 2HtO + COi; durch eine Nebenreakii<Mi
entsteht ausserdem eine geringe Menge CO.
Um reine flüssige SOs zu gewinnen, lässt man ROstgase von Pyriten
oder Blenden (vgl. unter „Schwefels äur e'*) in einem Koks- oder
sonstigen Absorptionsturm mit hernnterrieselndem kaltem HiO zusammen-
treten. Die erhaltene wässerige SOi-Lösung wird in Bleipfannen zum Sieden
erhitzt, wobei die SOs wieder entweicht. Die Dfimpfe gelangen in eine durch
Wasser gekühlte Schlange und von da in einen Kessel, in den konz. HsSO« ein-
gespritzt wird, um dem SOt-Oas beigemengtes HsO voUstfindig zu entziehen.
^as trockne SO* gelangt dann in eine Kompressionspumpe und von hier aus
in eine zweite Kühlschlange, wo das Gas sich zu einer Flüssigkeit kondensiert.
Alle aus dem Betriebe abziehenden Gase müssen durch mit Kalk gefüllte
Absorptionstflrme oder solche, in denen HiO herunterrieselt, streichen, weil die
SOfl sonst als „Hüttenrauch'* in der Umgebung auf die Vegetation sehr
schädigende Wirkungen ausübt.
Andere Methoden der Darstellung von flttss. SOi sind weniger wichtig,
z. B. hat man sie aus den wässerigen Lösungen durch Ausfrierenlassen des
H»0 dargestellt.
Nach dem D. R. P. 160 940 ist Dicalciumphosphat in Gegenwart von
H»0 ein sehr gutes Absorptionsmittel für Sd; bei der Absorption bildet sich
Bisulf it und saures Phosphat:
2 CaHPG* + 2 SO. + 2 H,0 = CaHtCPOi), + Ca(HSO,),.
Bei schwacher Erwärmung (auf höchstens 100°) wird die SOs wieder ausge-
trieben, wobei das Dicalciumphosphat sich regeneriert; es kann dann sogleich
aufs neue als Absorptionsmittel dienen. Nach diesem Verfahren lisst steh die
SOt aus verhältnismässig armen Gasen gewinnen.
Nach dem D. R. P. 186 332 führt man S durch Verbrennen in SOt fiber,
und zwar derart, dass man den S zunächst bei einer Temperatur schmilzt
bei der er noch dünnflüssig ist, und ihn dann mittels Dampf oder Pressloft
zu einer Wolke von Schwefeltröpfchen zerbläst, die sich leicht entzünden
lässt und dabei vollständig zu S02 (frei von beigemengten Schwefeldampf) verbrennt.
Nach dem D. R. P. 191 596 führt man S derart ununterbrochen in einen Luft-
oder Sauerstoffstrom ein, dass er beim Zusammentreffen mit dem Strom ent-
zündet und sofort verbrannt wird. Dabei fällt der S durch ein Sieb in den
Verbrennungsraum und entzündet sich mit dem zutretenden Gasstrom an
einem glühend gemachten Platindraht, der dann ausgeschaltet wird, weil der
Ofen selbsttätig weiter arbeitet. Das Produkt ist reicher an SOa als bei den
tiisherigen Verbrennungsöfen, bei denen Luft im Überschuss zugeführt
werden musste.
SOfl ist ein farbloses, stechend riechendes, erstickend und giftig wirken-
des Gas vom sp. G. 2,21 12 (auf Luft = 1 bezogen). In HtO löst es sich bei
gewöhnlicher Temperatur nur mechanisch, während sich bei niedriger das
eigentliche Schwefligsäurehydrat HsSOs vorübergehend zu bilden scheint.
H a r p f hat folgende Tabelle tfber die Löslichkeit der schwefligen Säure
in Wasser aufgestellt:
T«mp.
•C.
1 1 H,0 löst
Liter SO,
1 1 HtO löst
Gramm SOt
0
5
10
15
20
79.8
67.5
56,6
47,3
39.4
228,3
193,1
161,9
135,8
112.7
1 1 der «rStserig.
gesättigt. I>ösiuig
eathült
Litei so.
Volumgewicht
der
wässerigen
Lösung
j r
Vermehrung des
Volumens
von 1 auf
68,86
59,82
51,38
43,56
36,21
1,0609
1.059
1,0547
1,042
1,0239
1,158
1,127
1,102
1,090
1,087
•/.
der
18.58
16,16
43,93
11,92
lO.ia
Schweinefett.
1075
Ober das sp. 0. der wasserigen Losungen von SO9 und ihren Gehalt unter-
richtet die folgende Tabelle von Scott, die sich auf die Temperatur von
15» C. bezieht:
Vol.-Gew.
SO«
VoL-Gcw.
SOt
VoL-Gcw.
SOt
Vol.-Gew.
SOg
%
%
%
•/•
1,0028
0,5
1,0168
3,0
1,0302
5.5
1.0426
8,0
1.0('56
1.0
i.0194
8,5
1,0328
6,0
1.0450
8.5
1,0085
1.5
1,0221
4,0
1,0353
6,5
1.0474
9,0
1,0113
2,0
1,0248
4.5
1,03/7
7.0
1,0497
9,5
1,0141
2,5
1,0275
5,0
1,0401
7.5
1.0520
10,0
Das Gas lässt sich bei gewöhnlicher Temperatur durch etwa 3 Atm. Druck
kondensieren; die flüssige bOs ist farblos, leicht beweglich, sp. G. 1,49 bei
— 20»; S. P. — 8»; Erst. P. — 76«. Für flüssige schweflige SÄure gelten auf
den deutschen Eisenbahnen folgende Transportbedingungen: Für 1 kg Füllung
erforderlicher Gefässraum 0,8 L Amtliche Prüfung des Transportzylinders,
welche jedes Jahr zu wiederholen ist, auf 30 Atm. Druck.
SOi findet sehr mannigfaltige Verwendung, so zur Darstellung von H1SO4,
von Sulfaten, Thiosulfaten, Sulfiten, von S aus HtS, zum Bleichen von Seide,
Wolle, Federn, Leim, Papier, zum Konservieren (Schwefeln) von Wein, Hopfen,
zum Desinfizieren, als Feuerlöschmittel, ferner zum Betriebe von Eismaschinen,
in flüssigem Zustande als vorzügliches Schmiermittel, nach einem patentierten
Verfahren zur Extraktion von Fetten und ölen u. s. w.
Prllfanfft LOcungen Ton SOa in HsO kftnn man mittels vontehender Tabelle durch dai
sp. G. auf ihren Oehalt untersuchen, doch versagt diese Bestimmung, falls Verunreinigungen
(ron denen uuDeiitli<4i HJBO^ h&ufig vorkommt) lugegen sind. Zur genauen Bestimmung titriert
man einmal mit JodUlsung (cur Ermittelung des SQrOehalts) und bestimmt dio Oesamtasiditit
mit N-Matronlauge und Phenolpbtalein als Indikator.
Plflssige SO«, bei der namentlich hlufig eine starke Verunreinigung mit H^« gefunden
werden soll, lOst man mm Zwedc der Untersuchung in H,0 und verOhrt dann, wie oben an-
gegeben ist.
Schweflige Säure, konz. wässerige Lösung, 5 ® Be % kg Mk. 6,00
Schweflige Säure, flüssig, wasserfrei in eisernen Flaschen:
In eigenen Flaschen des Käufers ^jo „ n 25,00
In Leihflaschen der Fabrik % „ „ 30,00
Dazu eiserne Flaschen auf 30 Atm. geprüft:
Inhalt 100 50 10 2,5 kg.
Kaufpreis 80,00 50,00 30,00 22,00 Mk.
Monaüichcr Mictspreis») 2,00 1,50 1,00 0,75 „
Schweflige SSure:
BoUer ft Co., Hamburg 1, Alsterdamm 12/18.
Anlagen zur Herstellung von schwefliger Saure bauen:
I>^«t8che Ton- u. Steinceug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlineistr. 2:i.
Apparate zur Herstellung von schwefliger Säure:
P' H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-iü>h.;.
Schweinefett (Schweineschmalz; Adeps BuiUus). Es wird entweder
durch Ausschmelzen über freiem Feuer oder durch Schmelzen mit Wasser oder
mit Wasserdampf gewonnen. Es bildet eine reinweisse Masse, die der Hauptsache
nach aus Olein, Palmitin und Stearin mit etwa 0,25 % unverseifbarer Substanz
besteht. Sp. G. (bei 15«) 0,930-0,940; sp. O. bei 100« = 0,861. Seh. P. ist
') Die ersten 3 Monate sind gewöhnlich mietfrei.
68*
1076 Scbweinfiirter Grün — Schweisseisen.
sehr schwankend (zwischen 28 und 42*); doch auch bei letzterer Temperatur
ist das Schweinefett noch trübe und wird erst bei 48—50* vollständig durch-
sichtig. Es ist löslich in Äther, Chloroform, Schwefelkohlenstoff, heissem
Benzin sowie in 27 T. kochenden absoluten Alkohols. Bei gleichzeitiger Ein-
wirkung von Luft und Licht wird es leicht ranzäg.
Reinigungsverfahren ffir unreines Schmalz sind zahlreich vorgeschlagen
worden. So benutzt man nach dem D. R. P. 105 671 dazu CaCls. Anderseits
soll man MgO und MgCOs verwenden. E. M e i s s 1 schlägt vor, bräunliches
und übelriechendes Schweinefett durch Einrühren von 0,25—0,5 % Blutlaugen-
salzrückstände (eisenoxyd- und kieselsaurehaltige Kohle) bei 80* C. und nach-
folgendes Durchtreiben durch eine Filterpresse zu bleichen.
Abgesehen von der Verwendung als Speisefett dient es zu Salben, Po-
maden, Toiletteseifen sowie zum Einfetten von Lederwerk. Den durch Ab-
pressen des S c h m a 1 z ö 1 s (s. d.) erhaltenen festen Rückstand (Solar-
Stearin) verarbeitet man auf Kerzen.
Sohweiiifnrter Ortln siehe „Kupferfarbe n".
SohweüNieisen. Man versteht darunter schmiedbares Eisen,
welches nicht in flüssigem, sondern in festem oder in teigigem Zustande ge-
wonnen wird (vgl. die Artikel „Eise n'* und „F 1 u s s e i s e n**), während man
das Flusseisen in flüssiger Form darstellt.
Die Umwandlung des Roheisens (s. d.) in schmiedbares Eisen be-
zeichnet man als F r i s c h e n. Es ist d^es ein Prozess, bei dem die Reinigung
des Metalls durch Oxydation der Nebenbestandteile erfolgt. Auf diese Weise
wird das Roheisen beim Frischen auch kohlenstoffärmer. Folgende Aufstel-
lung unterrichtet über die verschiedenen Arten, wie das Frischen vorgenommen
werden kann.
Frischen
Luftfrischen Erzfriscben
Bifen tropft Flnidgei Eisen Luft wird durch Eks wird in Eiienstib«
durch den Luft- -wird geröhrt flnssiget Elien flüssigei Elsen werden in Eisen*
Strom gebissen gerfihft ers geglüht
Herdfrischen Pnddeln Bessemer- und Landore- ^' Tempern
^i^— ■ M • * Tliomas -Verfahren Frosess
Schweisseisen Flusseisen
Die direkte Erzeugung schmiedbaren Eisens aus den Erzen durch das
Rennverfahren wird seit der Einführung des Hochofenprozesses kaum noch
ausgeführt. Der Frischprozess zerfallt in drei scharf getrennte Abschnitte: Im
ersten, Feinen genannt, wird das Si zu SiOs, der grOsste Teil des Mn und
eine gewisse Menge Fe oxydiert; gleichzeitig bildet sich eine saure Schlacke,
die aus Bi- oder Trisilikat besteht. Das graue Roheisen geht hierdurch in
weisses Roheisen über« Im zweiten Abschnitt des Frischprozesses,
dem Rohfrischen, oxydiert die grOsste Menge C, und zwar entweder
durch den O der Luft oder des in der Schlacke gelösten Eisenoxyduloxyds.
Denn solches nimmt die Schlacke beim Rohfrischen auf, nachdem sie zuvor
in ein Monosilikat übergegangen ist; durch die Auflösung des Oxyduloxyds
wird die Schlacke basisch. Durch das Rohfrischen ist das im ersten Ab-
schnitt entstandene weisse Roheisen zu Stahl geworden. Im dritten Ab-
schnitt des FHschprozesses endlich, dem Qarfrischen, wird auch der
übrige Tefl des C (bis auf einen geringen Rest) oxydiert, und zwar entweder
ebenfalls durch den Luftsauerstoff oder durch den der Schlacke; der Stahl wird
hierbei zum Schmiedeisen.
Beim Herdfrischen werden die drei Abschnitte des Frischprozesses m
vollständig getrennten Absätzen ausgeführt. Geht man gleich von weissem
Roheisen aus, so bedarf man zur Darstellung von Schmiedeeisen nur zweier
Schmelzungen, da das Feinen wegfällt. Umgekehrt wird für die Erzeugung
Schweisseisen. 1077
von Stahl das Qarfrischen Oberfifissig. Das Herdfrischen wird nur in sehr
holzreichen Gegenden geübt, da man dazu viel Holzkohle nötig hat Beim
Einschmelzen auf Holzkohle und vor dem Gebläse auf dem Frischherd fliesst
das schmelzende graue Rohdsen tropfenweise in den Herd; die durch GsQr-
dation entstehende SiOs vereinigt sich mit dem Eisenoxydul zu der Roh-
schlacke, wahrend durch den Übergang des Graphits in gebundenen Kohlen-
stoff weisses Roheisen entsteht. Die Schlacke wird dann abgelassen, die auf
dem Herd erstarrte Eisenmasse in Stücke zerschlagen und letztere einzeln vor
dem Gebläse geschmolzen, bis das abermals erstarrte Produkt zu Stahl gewor-
den ist. Wieder wird die Schlacke abgelassen, die Eisenmasse in Stücke ge-
brochen und nochmals geschmolzen (Garfrischen). Das so gewonnene
Schmiedeeisen bildet einen Klumpen (L u p p e), der zur Entfernung einge-
schlossener Schlacke unter einem Hammer bearbeitet und zu einem würfel-
ähnlichen Stück (Massel) ausgeschmiedet wird.
Der grosse Verbrauch an teuerem Brennmaterial verdrängt das Herdfrischen
immer mehr; statt seiner gewinnt der Puddelprozess an Bedeutung.
DerseObe wird im Flammofen ausgeführt und gestattet nicht nur die Anwendung
von Steinkohlen, sondern (mit Regenerativfeuerung) auch die von Braunkohle
und Torf. Man schmelzt das Roheisen auf dem Herde des Flammofens mit
Friscbschlacken und Hammerschlag ein und lässt die sauerstoffhaltigen Feuer-
gase zuströmen; dabei wird das Eisen beständig gerührt (gepuddelt;, wodurch
schnelle Entkohlung und Bildung von Schmiedeeisen erreicht wird. Vielfach
wird das anstrengende Puddeln auch durch die Anwendung eines rotierenden
Puddelofens ersetzt. Das sich zuerst in kleineren Partien teigig ausscheidende
Schmiedeeisen vereinigt sich bald zu grösseren Klumpen, bis die ganze Be-
schickung des Ofens eine Luppe bildet, die durch Behandeln mit Hämmern,
durch hydraulische Pressen und Walzwerke von eingeschlossener Schlacke
befreit wird.
Während beim Herdfrischen und Puddeln das Roheisen zur Entkohlung
verflüssigt wird und erst das entstehende Endprodukt halbfest ist, erfolgt beim
Glühfrischen (Tempern) die Oxydation von vornherein in starrem Zu-
stande bei Glühhitze: Man ^üht Stäbe von Roheisen, die in einem
Oxydationsmittel verpackt sind, und zwar dient als solches „Temperpulver**
hauptsächlich Roteisenstein. Die Entkohhing schreitet beim Tempern
von aussen nach dem Innern der Eisenstflcke fort, doch wird nur amorpher
Kohlenstoff (nicht Graphit) durch das Temperpulver oxydiert, so dass man nur
weisses Roheisen mit Erfolg dem Glühfrischprozess unterwirft. Ober-
haupt werden vorteilhaft nur sehr reine Roheisensorten getempert, weil ausser
dem C kein Nebenbestandteil des Roheisens (namentlich nicht S und P) hier-
bei oxydiert werden. Wichtig ist das Tempern zur Herstellung schmiedbarer
Gusswaren, wie für solche Stücke, die zweckmässig zuvor aus Roheisen ge-
gossen werden, dann aber in ihren Eigenschaften dem schmiedbaren Eisen
nahekommen sollen. Meistens verpackt man die Gegenstände zum Tempern
in Tiegel oder Töpfe.
Ein Prozess, der dem Tempern gerade entgegengesetzt verläuft, ist das
Zementieren: Man glüht Stäbe von reinem Schmiedeeisen, in Holzkohlen-
pulver verpackt, anhaltend. Hierbei nimmt das Eisen zunächst an der Ober-
fläche und dann auch im Innern Kohlenstoff auf, so dass es erst oberflächlich
„verstähif * und schliesslich vollständig in Stahl verwandelt wird. Das Zemen-
tieren findet in grossen Kisten aus Sandsteinplatten statt, die in den Zemen-
tierofen so eingebaut sind, dass sie allseitig von den Heizgiasen umspült wer-
den. Beiiil Zementieren geht das sehnige Gefüge des Schmiedeeisens in ein
feinkörniges über; der fenige Stahl ist brüchig und auf der Oberfläche blasig
(Blasen stahl). Das Produkt ist direkt nicht verwendbar, erhält aber
durch ausgleichende Behandlung (Schweissen oder Umschmelzeh) eine vor-
zügliche Beschaffenheit. Der beste englische Gussstahl wird durch Zemen-
tieren und nachberiges Umschmelzen erzeugt. Ausserdem dient das Zemen-
tieren dazu, sehen fertigen Gegenständen aus Schmiedeeisen eine ober«
flächliche Stahlschicht zu geben und sie so zu härten; So härtet man 2. B,
Nähnadeln durch Glühen In Holzkohlenpulver.
1078 Schwdsscn — Schwelgas.
Nach den D. R. P. 163 376 und 163 377 benutzt man als Paefcmasse
beim Zementieren Calciumcyanamid oder andere Cyanamide, aus denen in
der Hitze Cyankalium entsteht, das zum Teil als Kohlenstoff vom Elsen auf-
genommen wird.
Das D. R. F. 167 034 Iflsst zum Zementleren die Oe{(enstande In der
Roti^lut mit Lösungen ameisensaurer Salze behandeln, wodurch eine gleich-
mflsslsre und starke Kohlun^ erreicht werden soll, wflhrend die Oberflächen
glatt bleiben; Auf Streupulver zu verwenden soll unnOtlg sein.
Das Bessemer- und Thomas- Verfahren ist unter „F I u s s e i s e n" er-
örtert.
SohweUien. Immer grössere Bedeutung' gewinnt die autogene
Schweissung der Metalle mittels H und O und dem D r ä g e r sehen
Sicherheits-Schweissbrenner. „Autogen" wird diese Schweissung genannt,
well weder Flussmittel noch Hammerschläge noch Pressung zum Verbinden
der Schweissstelle erforderlich sind.
Die Wasserstoff-Sauerstoffflamme hat eine Temperatur von 1900* C.
Das Metall kommt hierbei direkt zum Schmelzfluss, die Schweissnabt fliesst
von selbst zusammen.
Die Schwelssstücke brauchen, da die Flamme reduzierend wirkt, nicht
blank zu sein. Die Arbeit ist leicht zu erlernen, nicht anstrengend, unschäd-
lich für die Augen und vollkommen gefahrlos.
Die autogene Schweissung gestattet die Herstellung von Schweissstficken.
wie sie mit keinem anderen Verfahren ausführbar sind.
Die Verwendung verdichteter Gase in Flaschen Ist der elektro-
lytischen Selbsterzeugung entschieden vorzuziehen.
Sehr gut führt sich die autogene Schweissung mittels der Azetyle-
n 0 t h e r m I e (s. d.) ein, wobei Azetylen und Sauerstoff In passenden
Brennern (z. B. denen der Firma Wwe. Joh. Schumacher, Köln a. Rh.) zur
Schweissflamme vereinigt werden.
Autogene Schweissung:
Obcmliche Fabrik Orieahdin-Klektroii, Flank- | Wwe. Joh. Schumacher, KOln, Baycntr. 57.
fürt a. M. I
SohweUraa (Schweelgas). Das bei der Schwelung (trocknen Destlllation)
der Braunkohle, der bituminösen Schiefer u. s. w., sowie auch bei der Destil-
lation des BraunkoMenteers gewonnene permanente Gasgemisch (Schwelgas)
wird zu Heizzwecken, zur Beleuchtung und neuerdings namentlich
nach Vorschlag von Krey als Motorgas benutzt; man befreit für diesen
Zweck das Schwelgas vom HsS. Die Zündung der Motoren ist eine magntU
elektrische; der Heizwert der Oase betrflgt 1800—2700 Kai. Der Gasver-
brauch eines Motors betragt pro Pferdekraftstunde 1 cbm; ein Schwelzylinder
liefert in 24 Stunden aus 35—40 hl Kohlen nicht weniger als 400 cbm Schwel-
gas, welches pro Kubikmeter als Heizgas einen Wert von 0,5 Pf., als Kraftgas
einen solchen von 3 Pf. hat.
Das D. R. P. 132 265 bezweckt die Nutzbarmachung des Schwefelgehaltes
der Schwelgase, und zwar werden die Schwelgase zunächst durch die bei der
Verarbeitung des Braunkohlen-Schieferteers als Abfallprodukt gewonnene
Kreosotlauge geleitet. Dann trennt man die ausgeschiedenen Kreosote von
der wässerigen Lauge und dampft letztere ein; hierbei erhält man neben sich
ausscheidendem NasCOs und NaHS natriumpolysulfidhaltige Salze. Der Vor-
gang wird durch folgende Gleichungen erklärt:
1. CaHs(ONa) + H»S = CaHsOH + NaHS; 2. 2 NaHS + S = Na>S> + HtS.
Der Erfinder des Verfahrens hat sich gleichzeitig die Ansnutzimg der so
gewonnenen Polysulfidlaugen zum Enthaaren von Häuten und Feilen dnrch
K R. P. 132 372 schätzen lassen.
Nach dem D. R. P. 144 (X)4 soll man die bedeutenden Scfawefelmengen
der Schwelgase dadurch gewinnen, dass man das Gas auf ein Gemisch von
fiisenoxydsalzen und Kupfersalzen einwirken läset Werden Eiscnoxydsalie
.aHeltt verwendet, so verläuft die Reaktion
Fe,(SO*)a + H,8 =i= 2 FeSO* + HtSOt + S
Scbwelöfen — S«Kerkcge1.
1079
nur sehr langsam, dagegen ausserordentlich energisch bei Gegenwart von
Kupferaalzen ; in diesem Falle entspricht die Umsetzung folgenden Olelchungen:
1. CuSO, + H,S= CuS + H,SO.;
2. CuS + FcCU = CuCU + 2 FeCI. + S.
■ohwelSfen (Schweelflfen) siehe „Verko h I ung".
SohWBltsar ( Seh weel leer). Die bei der Schwelung (trocknen Destil-
lation) von Braunkohle, bituminösem Schleter, Torf u. a. m. gewonnenen Teere;
vgl. die Artikel „B r a u n k o h i e n t e e r" und „S c h I e f e r t e e r".
8ohwenp«t (Baryumsulfat). BaSO.. Findet sich kristallisiert und derb
in der Natur sehr verbreitet, ist hart und sprOde, durchsichtig bis durch-
scheinend, weiss oder durch Belmengimgen gelb, rötlich oder grau; sp. O.
4,3—4,6. Weiteres siehe unter „Baryumfarbe n".
Schwerspat I>, wem, IT. gemahlen .
. % kg Mk. 6,50— 7,50
. 1000 „ „ 60,00-65.00
. % „ „ 5,00- 6.00
.1000 , „ 45,00-50,00
Schwerspat:
Schwertspat, gemahlen:
Harkon'Rchs Bergwerke und chemiKhe Fibriken A.-aet.. OothL
Einrichtungen far SchwerspatmOhlen:
Fried. Krupp Aktiei^efeUKluft OriBonwBk. Ific<lebuT(-B(Klua.
Soopolunln siehe ,.S k o p o I a m i n".
■oopomorphln siehe „Skopomorphi n".
Borobbar (Skrubber) siehe „L e u c h t g a s".
■elrirol siehe „T a n 1 o 1".
Sebnm siehe „T a I g".
■efferkairal sind keramische SchmelzkOrper, kleine Tetraeder von etwa
6 cm Höhe und 2 cm Grundlinie und bestehen aus Silikatgemengen
(Glasuren) von verschiedenen, stetig zuneh- ._ __
menden Schmelzpunkten. Die SegerkegeJ er-
weichen langsam und neigen die Spitze; als
geschmolzen sieht man den Seüerkegel an,
dessen Spitze die Unterlaee gerade berührt.
Man benutzt die Segerkegel zur Messung
des Fortschreitens der Hitze In Ofen und
Feuerungsanlagen der verschiedensten Art;
vergleiche hierüber den Abschnitt „Pyro-
meter".
Die einzelnen Nummern der Segerkegel haben folgende chemische Zu-
sammensetzung und annähernde Schmelzpunkte.
Nr.
Chemis
che Zm
..„.e.
seiiuo
e
Scbmeli-
022')
0,5
0,5
NmO 1
2
SiO,
.1
B,o,
600»
021
0,50
0,25
N»,Oi
CO }
MfO i
0.02
AUO,
(1,04
SiO,
BiO,
650«
0,25
') Sprich: Null iwdmuliwaiiiig u. i. w.
1080
Segerkegd.
Segerkegel
Nr.
Chemische Zasammensetsnng
Schmels- ■
temperatnr
020
019
018
017
016
015 a
014a
018 a
012 a
011a
010a
09a
07 a
06i
0,50
0,25
0,25
0,50
0,25
0,25
0,56
0,25
0,25
0.50
0,25
0.25
0,50
0.25
0,25
0,432
0,482
0,136
0,385
0,385
0,230
0,343
0,343
0,314
0,345
0,341
0,314
0.349
0,840
0,311
0,838
0,011
0^38
0,318
0,336
0,018
0,335
0,311
0,279
0i038
0,369
0,314
0,261
0,055
0,391
0,293
0,247
0,069
0,407
0,277
NaiO
CaO
MgO
Na'sO
CaO
MgO
NasO
CaO
MgO
NaiO
CaO
MgO
NatO
CaO
MgO
NatO
CaO
MgO
NaiO
CaO
MgO
NatO
CaO
MgO
NatO
CaO
MgO
NatO
CaO
MgO
}
}
}
}
}
}
}
}
}
}
0,04 AltOs
0,08 AltOt
6,13 MtOt
0,2 AltOi
0.31 AltOi
0,34 AltOt
0,34 AltOt
0,34 AltOt
0,365 AlfOt
0,4 AltOt
0,428 AlfOs
0,469 AltO^
0,548 AltOt
0,554 AltOt
{
{
{
{
{
{
{
{
{
{
{
{
1,08 SiOt
1 BtOt
1,16 SlO«
1 BtOt
1,26 SiOt
1 BtOt
1,4 SiOt
1 BtO,
1,61 SiOt
1 BtOt
2,06 SiOt
0,86 PtOt
1,92 SiOt
0,77 BtOt
1,78 SiOt
0,69 BtOt
2,04 SiOt
0,68 BtOt
2.88 SiOt
0,68 BtOt
2,626 SiOt
0,675 BtOt
3,087 SiOt
0,671 BfOt
2,691 SiOt
0,559 BtOt
/ 2.984 SiOt
\ 0,521 BtOt
670 •
690 •
710»
780 <
750 •
790'
815"
885 <
856«
880^
900^
920^
940*
960»
0,561 AltOt
{
3,197 SiOt
0,493 BtOt
980'
SegerkegeL
1081
Segerkegel
•Nr.
05i
04a
03 a
02a
01a
la
2a
3a
4a
5a
6a
7
8
9
10
Chemische Zusammensetzung
0,229
0,086
0.428
0,257
0,204
0,109
0,458
0,229
0,182
0,130
0,484
0,204
0,167
0,153
0,513
0.177
0,134
0,174
0,541
0,151
0,109
0,198
0,571
0,122
0,085
0.220
0,599
0,096
0,059
0,244
0,630
0,067
0,048
0,260
0,649
0,048
0,028
0.274
0,666
0,032
0,013
0,288
0,685
0,014
0,3
0,7
0,8
0,7
0,3
0,7
0,8
0,7
j
0,571 AlsOt
0,596 AltOt
0,598 A1|0,
0,611 AlgOs
0,625 AlsOs
0,639 AliOt
0,652 AUOi
0,667 AlgOt
0,676 AlgOt
0,684 AlgO]
0,693 AltOs
4,572 SiOs
0,314 BtOi
4,981 SiOft
0,268 BfOt
[8,
(o,
/3,
\0,
{
{
{
{
{
{
(5;
467 SiOt
457 B«Ot
860 SiOs
407 BsOs
4,199 SiOft
0,363 BtOt
5,326 SiOt
0,217 B^Ot
5,687 SiOi
0,170 B«Ot
6,083 SiOs
0,119 BtOa
339 SiOg
086 BtOs
565 SiOi
056 B«Oi
801 SiO«
026 BaOt
0,7 AliOa . 7 SiOs
0,8 AltOj . 8 SiOi .....
0,9 AliOs . 9 SiOfl
1,0 AlsOs . 10 SiÖt
Schmels-
temperatur
1000
0
1020»
1040»
1060»
1080 •
1100»
1120*
1140»
1160^
1180*
1200«
1230»
1250 •
1280 •
1800*
1082
Segerkegel.
Segerkegel
Nr.
Chemische Zusammensetzung
Schmelz-
temperatur
11
12
18
14
15
16
17
18
19
20»)
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
S:? CaO } 1.2 AUO. . 12 SiO.
S;? K } 1.4A1.0..14SiO.
S;? Ca'o } 1,6 A1.0, . 16 SiO.
2;? Ca'o } 1.8 A1.0, . 18 SiO,
2;? Ca'o } 2,1 A1.0. . 21 SiO. . . . . .
2;? CaO } 2.4A1.0,.24SiO.
2)7 C^O } 2,7 AUO» . 27 SiO«
2;? CaS } M A1.0. . 31 SiO.
2;? CaO } 8,5 A1.0. . 85 SiO.
2;? ^O } 3,9 A1.0, . 89 SiO.
2:? ao } 7.2 AUO. . 72 SiO.
0 7 clo } 20 A1,0. . 200 SiO. . . . .
AliOt.lOSiO,
AliOi . 8 SiOi
AljOa.eSiOi
AliOt.5SiOt
AltOi.4SiOs
Al«Ot.3SiO»
AliO, . 2,5 SiOt
AlsOj.2SiOi
AlaOi.l,66SiO«
AUOs . 1,33 SiO«
AltOs . 1 SiOi
AlfOj . 0,66 SiOi .
AlgOs . 0,33 SiOg
AltOs . 0,13 SiOfl
A1,0,
1320^
1350O
1380«
1410®
14350
1460«
1480 •
1520 0
1520»
1530 0
1580
0
1610<»
1630»
1650«
1670»
1690«
1710«
1730O
1750»
1770«
1790*
18250
1850«
1880»
1920»
1960«
2000«
Die einzelnen Zweite der Tonindustrie bedienen sich für die Beurteilui^
des Qarbrandes im allgemeinen der folgenden Segerkegelnummern.
Forsellanfarbeii und Lflster Kegel 022 bis (HOa
Ziegel aus kalk- und eisenoxydreichen Tonen, Ofenkacheln u. dgl. „ 010a „ 01a
Ziegel aus kalk- und eisenoxydarmen Tonen, Klinker, Fussboden-
platten und fihnliche Erzeugnisse „ la „ 10
Steinzeug mit Salz- oder Lehmglasur „ 3a „ 12
^) Die Segerkegel 21 — 25 werden nicht mehr hergestellt, weil ihre Schmelzpunkte
zu nahe aneinander liegen.
Seide. 1083
Steingut (Rohbrand) Kegel 3a bis 10
Steingut (Glattbrand) „ 010a „ 6a
Scfaamottewaren, Porzellan und Zement „ 10 „ 20
Si]ika-(E>inas-) Ziegel und Schmelzen schwerflüssiger Qläser bezw.
in der Stahl- und Wassergasindustric „ 18 „ 20
Bestimmung der Feuerfestigkeit der Tone, anderer feuerfester
Rohstoflfc und feuerfester Erzeugnisse „ 26 „ 42
Preis : Segerkcgel 1 Stück Mk. 0,05
100 „ , 4,50
Segerkegel :
0>€^mi8chea Laboratorium für Tonindustrie, Prof. Dr. II. Scgcr & B. Gramer. Ck m. b. H.,
Berlin NW. 21, Dreyaestrasse 4.
Seide. Die Naturseide ist der Kokonfaden des Maulbeerseidenspinners
Bombyx mori. Um Beschädigungen der Kokons durch den auskriechenden
Schmetterling zu verhindern, tOtet man die Puppe, indem man die Kokons
trocken oder durch Wasserdampf auf 75® erhitzt und dann trocknet. Zum Ab-
haspeln des Fadens vom Kokon erweicht man den die Windungen zusammen-
klebenden Leim kurze Zeit durch siedendes Wasser und haspelt die Fäden
von 4 — 18 Kokons zusammen ab; durch den vom Wasser erweichten Seiden-
fetm werden die Einzelfäden beim Trocknen zu einem einzigen starken Faden
ztfsammengeklebi Die Abgänge und das äussere Fädengiwirr des Kokons
geben nach Kochen mit Sodalösung, Kämmen und Verspinnen die sog.
Florettseide.
Was die chemische Zusammensetzung der Seidenfaser anlangt, so besteht
diese in rohem Zustande aus 66 % eigentlicher Seidensubstanz, weiche man
F f b r o i n nennt und aus dem die Seidensubstanz umhüllenden Seiden-
1 e i m. Letztere Substanz ist leimähnlich und wird als S e r i z i n , auch als
Seidenbast und Seidengummi bezeichnet.
Vor dem Verweben und Färben muss die Rohseide von dem umhfillenden
Seidenleim befreit (e n t s c h ä 1 1) werden; erst dann erhält sie Olanz, Glätte,
Weichheit und ist geeignet, Farbstoffe aufzunehmen. Das Enfschälen ge-
schieht durch Behandeln mit Seifenlösung. Es zerfällt in das Entbasten
(Entleimen; Degummieren) und das Weisskochen (Ab-
kochen). Das Entbasten geschieht durch Umziehen in fast kochender neu-
traler Seifenlösung ;^) danach spQlt man die Strähne in verd. Sodaiösung. Soll
die entbastete Seide nicht dunkel gefärbt werden, so muss man sie weiss-
kochen, d. h. man näht sie in grobe Säcke ein und kocht sie etwa % Stunde
in Seifenlösung. Dann wäscht man zunächst in schwacher SodaJösung und
dann in reinem Wasser und bleicht hierauf mit gasförmiger SOs oder Wasser-
stoffsuperoxyd, worauf wieder gründlich gespfllt wird.
Die entleimte Seide nennt man C u i t e; die Cuiteseide ist stark glänzend
und hat einen weichen Griff. Das bekannte „Krachen** der Seide ist der
Faser nicht von Natur eigen, sondern entsteht erst bei der Weiterbehandlung
durch den Einfiuss der saueren Farbbäder.
Wegen des hohen Gewichtsverlustes, den d\fi Seide beim Entleimen
erleidet, zieht man es für viele Zwecke vor, den Seidenleim ganz oder doch
grösstenteils In der Faser zu lassen. Um die Seide dennoch weich zu machen,
unterwirft man die Rohfaser dem sogenannten Souplieren. Dabei ver-
wendet man zuerst ein schwaches und nur lauwarmes Seifenbad, dann be-
handelt man sie mit einer Untetsalpetersäure enthaltenden Schwefelsäure,
wäscht aus und bleicht mit schwefliger Säure; jetzt erst folgt das eigentliche
Souplieren, d. h. Baden in einer kochenden dünnen Weinsteinlösung. Die so
gewonnene Souple-Selde ist also weich gemachte Robseide; sie kann
*) Die mit Sdderieim gesättigten Seifenbäder werden als Bastseife beselekiMt
«i4 faiden in der Seidenföiberei vid&die Verwesdung.
1084 ^><^<=i künstliche.
sowohl hell als dunkel gefärbt werden. Damit sie aber nicht beim Trocknen
doch wieder hart wird, bedarf sie noch einer weiteren Behandlung, nflnüich
des sogenannten Chevillierens: Man hflngt dazu die Strähne aber einen
an der Wand befestigten, glatt polierten Pfahl (C h e v i 1 i e) und streckt und
windet die Strähne mittels eines ebenfalls glatt polierten Stockes anhaltend,
wobei der Aufhängepunkt der Strähne mehrmals gewechselt wird. Neaer-
dings wird die Arbeit mehr und mehr durch Chevilliermaschinen
(Olossiermaschinen) ersetzt. Hierbei gehen die Strähnen zwischen mehreren
Reihen drehbarer walzen hindurch; die Walzen vollführen, abgesehen von
der Drehung um ihre Achse, noch eine auf- und niedergehende Bewegung und
eine horizontale Drehung, so dass die Strähnen unter gleichbleibender Span-
nung gedreht und gewunden werden.
Endlich ist noch eine dritte Sorte von Seide zu nennen, nämlich die
E c r u - oder C r u s e i d e. Dies ist ebenfalls eine nicht entleimte Seide wie
die Souple-Seide, aber während die letztere wenigstens noch weich gemacht
ist, unterlässt man bei der Ecruseide auch diesen Prozess und behandelt die
Rohseide nur so, dass man sie mit Wasser wäscht, durch kurze Einwirkung
von schwefliger Säure und Königswasser bleicht und dann wieder wäscht
Während beim Souplieren immer noch 8—12 % des Rohgewichtes verloren
gehen, beträgt der Gewichtsverlust bei Herstellung der Ecru-Seide nur 2—5 %.
>\e Ecru'Seide ist hart, lässt sich nur dunkelgefärbt verwenden und wird
Oberhaupt nicht in grossem Umfange benutzt. —
Ausser der edlen oder echten Seide verarbeitet man auch die sogenannte
wilde Seide oder T u s s e r s e i d e (T a s a r s e i d e); sie ist das uespinsit
der Raupe des Schmetterlings Antheraea mylitta, ist glänzend hellbraun g^«
färbt, dicker als die Fäden der echten Seide und sehr dauerhaft. —
Der durchschnittliche Wassergehalt der Seide beträgt 11 X; da dieselbe
aber bis 30 % ihres Gewichts an HiO aufnehmen kann, ohne nass zu er-
scheinen, so ist die Wasserbestimmung fOr den Seidenhandel von grOsster
Wichtigkeit. Dieselbe geschieht in den sogenannten Konditlonierappa-
raten; in allen für den Seidenhandel wichtigeren Plätzen befinden sich
Konditionieranstalten, welche die Wasserbestimmung der Seide (sowie auch
Von Wolle) mittels des Konditionierapparates ausführen.
Weiteres siehe „Seidenfärbere i'*.
Beide, kiliuitilohe. Gewöhnlich bebteht das, was wir heute als
Kunstseide bezeichnen, aus Zellulose oder Derivaten der Zellulose; sie
ist also eigentlich der Baumwolle näher verwandt als der Seide, welche aus
Fibroin, einem eiweissartigen Körper, besteht.
Thiele unterscheidet folgende Klassen von Stoffen, deren Lösungen
zur Herstellung künstlicher Fasern benutzt werden:
1. Die verschiedenen Nitrozellulosen, teils in Mischung mit Harzen, ölen,
Fischleim u. s. w. in den verschiedensten geeigneten Lösungsmitteln (Kollo-
d i u m s e i d e n).
2. Die esterartigen Verbindungen der Zellulose mit organischen Säuren,
besonders mit Essigsäure (Azetatseiden).
3. Das Zellulosexanthogenat (Viskoseseide).
4. Die Lösung von Zellulose in Kupferoxydammoniak (0 1 a n z s t o f f ).
5. Die Lösung von Zellulose in Chlorzink.
6. Die Lösung von Zellulose in Schwefelsäure und Phosphorsäure.
7. Die Lösung von Azidzellulose In Natronlauge.
8. Lösungen, die als (}]iindsubstanz keine Zellulose oder Zellulosederivite
enthalten.
m
Die älteste Art von . sogenannter künstlicher Seide Ist die Kollo-
dium s e i d e; ihr Erfinder Ist Graf Chardonnet Nach seinem
durch die D. R. P. 56 331 und 81599 geschützten Verfahren nitriert
man reine Baumwolle zu Tri- bzw. Tetranitrozellulose (Pyroxylin); die nitrierte
Baumwolle wird in einem Gemisch von 60 % Äther und 40 % Alkohol gelöst,
und zwar hat sich gezeigt, dass Nitrezeilulose mit 25 % HsO sich In Äther-
Seide, kttnsUiche. 1085
Alkohol viel leichter löst als trockne. Die so erhaltene (15—20 %\ge) KoUo-
diumlösung bringt man in ein verschlossenes Kupfergefäss, aus dem das dick-
flüssig^ Kollodium unter hohem Druck durch enge Ulasröhrchen (Kapillaren)
herausgedrückt wird, und zwar tritt der Faden unter Wasser aus und wird dort
durch geeignete Vorrichtungen auf die Stärke der natürtichen Seide ausgedehnt.
Hierbei wird der Faden immer härter, indem dem Kollodium durch das Wasser
seine Lösungsmittel mehr und mehr entzogen werden, und zwar geht diese
Entziehung und Erhärtung um so schneller vor sich, je dünner der Faden schon
geworden ist. Die ausgestreckten Seidenfäden werden kontinuierlich auf einen
Haspel aufgewickelt, nach einer gewissen Umdrehungszahl vom Haspel ab-
genommen und getrocknet. Nach dem Trocknen werden sie gespult, gezwirnt
und endlich denitriert.
Das Denitrieren (vgl. den Artikel „D e n i t r i e r e n") vermindert die
Brennbarkeit der Kollodiumseide sehr erheblich und macht sie überhaupt erst
praktisch brauchbar. Bevor man die Nitrozellulose-Seide denitrieren gelernt
hatte, war dieses Produkt viel zu entzündlich und explosiv, als dass es hätte
Eingang in die Praxis finden können.
Das Denitrieren geschieht nach dem D. R. P. 56 655 mit Schwefelammo-
nium (Ammoniumsulfhydrat) oder andern Alkalisulfhydraten, nach dem D. R. P.
125 392 mittels einer salzsauren Lösung von Kupferchlorür, nach dem D. R. P.
139 442 mittels einer ammoniakalischen Kupferchlorürlösung und nach dem
D. R. P. 139 899 mittels Kuprosalzlösungen in Chloralkalien; andere Denitrier-
verfahren haben weniger Bedeutung gewonnen. Um die künstliche Seide un-
verbrennbar zu machen, hat man sie auch wohl mit Ammoniumphosphatlösung
getränkt
Von Neuerungen auf dem Gebiete der Herstellung von Nitrozellulose-
seide sei das D. R. P. 135 316 genannt, wonach man zum Auflösen der Nitro-
zellulose eine JVlischung von Azeton, Essigsäure und Amylalkohol verwendet.
Durch den Amylalkohol soll die Durchsichtigkeit des aus der Lösung erhaltenen
Produktes gesichert werden. Als Mischungsverhältnis werden angegeben:
540 ccm Azeton, 310 ccm Amylalkohol, 150 ccm Essigsäure, um 200 g Nitro-
zellulose in Lösung zu bringen. Nach dem Amer. Pat. 699 155 benutzt man
nicht Pyroxylin mit 2!^30 % HsO sondern solches mit 6—10 % HsO; dieses
ist an einem kühlen Orte unbegrenzt haltbar.
Ebenfalls ein Nitrozelluloseprodukt ist die Lehner sehe Kunstseide;
das Verfahren der Herstellung ist durch D. R. P. 55 949, 58 508, 82 555 u* a.
geschützt. —
Von neuen Patenten auf dem Gebiete der Herstellung von Kollodiuny-
seiden seien aufgezählt die D.R. P. 168 173, 171639, 171752 und 200 265
sowie die Franz. Pat. 361 690, 361 960, 372 889 und 382718.
Nicht viel später als die Kollodiumseide fing man an, die Zellu-
loseseide herzustellen, die man jetzt gewöhnlich nach dem erfolgreichen
Erfinder auf diesem Gebiete Thiele-Seide nennt.
Als Lösungsmittel der Zellulose benutzt man dabei haupt-
sächlich Kupferoxydammoniak oder C h 1 o r z i n k (D. R. P.
98642; 109996; 119098; 119099; 118836; 118837; 119230; 121429; 121430).
Hier wird reine Zellulose (Watte) entfettet und dann in Kupferoxydammoniak
gelöst; die weitere Behandlung ist dieselbe wie mit der Pyroxylinlösung, nur
dass der die Kapillaren umschliessende BehUlter nicht mit HsO, sondern mit
verd. Säure gefüllt ist, welche Cu und NHs löst und den feinen Zellulosefaden
ausscheidet. Nach Amer. Pat. 672 946 führt man das Auflösen der Zellulose
in Kupferoxydammoniak bei Gegenwart von freiem Kupferhydroxyd aus; die
Auflösung der Zellulose wird beschleunigt, wenn diese vorher mit starker Atz-
kalilauge behandelt worden ist.
Die Fabrikation der Zeiluloseseiden hat besonders viele Neuerungen auf-
zuweisen. Da sind zunächst die D. R. P. 154 507 und 157 157 zu nennen;
hiernach lässt man die konz. Kupferoxydammoniakzelluloselösung aus weiten
1086 Seide, küosUiche.
Offnungen in eine sehr langsam wirkende Fällflüssigkeit austreten und streckt
sie darin zu feinen Fäden aus. Als geeignet wirkende Flüssigkeiten kommen
Wasser, Äther, Essigäther, Benzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff u. dgi.
in Betracht; über die Flüssigkeit wird eine andere geschichtet, welche eine
sehr energische Zersetzung der Zelluloselösung bewirkt. Das Verfahren soll
einen sehr feinen und dabei erheblich festeren und elastischeren Faden Itefero
als andere Kunstseiden.
Das D. R. P. 162 866 schützt eine Modifikation des Auflösungsverfahreus
der Zellulose in Kupferoxydammoniak. Das Franz. Fat. 347 960 und das
Amer. Fat. 779 175 fällen die Zellulose aus der Kupferoxydammoniak-Lösung
nicht durch Säuren, sondern umgekehrt durch Atzalkalilaugen.
Auf dem Gebiete der Zelluloseseide mittels Kupferoxydammoniaks
scheint die Erfindertätigkeit besonders rege zu sein. Wir rei^istrieren von
hierhergehörigen neueren Patenten nur die folgenden: die D. R. P. 169 567.
173 678, 174 508. 175 296 mit Zusatz-D. R. P. 185 139, ferner 178 942,
179772, 183 153, 183 557 mit Zusatz-D. R. P. 187 313, ferner 184 150, 185294,
186 367, 186 387, 186 766, 187 263, 190 217 und 208 472, sowie die Franz. Fat.
373 088 und 373 429, und endlich Amer. Fat. 806 533.
Sehr interessant ist das Verfahren des Franz. Fat. 323475; es besteht
darin, Azidzellulose (hydrierte Zellulose) in Natronlauge zu lösen: Die Baum-
wolle wird mit der zehnfachen Menge Schwefelsäure vom sp. Q. 1,55 durch-
gerührt und die Masse in viel HsO eingetragen; die erhaltene hydrierte Zellu-
lose (vegetabilisches Pergament) wird gewaschen und in Natronlauge vom
sp. 0.1,12 gelöst. Aus dieser Lösung wird die Zellulose durch Säuren wieder
gefallt und soll sich in bekannter Weise verspinnen lassen. Liesse sich dieses
Verfahren brauchbar gestalten, so wäre es sicherlich das bei weitem billigste
zur Erzeugung von Kunstseide. In den Handel gekommen zu sein scheint
derartige Kunstseide noch nicht; man scheint neuerdings die Lösung des
Zellulosehydrats durch NHs zu unterstfitzen (Franz. Fat. 372 002).
Eine weitere Art künstlicher Seide ist die sogenannte Viskoseseide,
welche aus dem wasserlöslichen Zellulosexanthogenat nach dem D. R. P-
108 511 erzeugt wird. Die Viskose besitzt die Eigenschaft, sich in HsO zu
einer schleimigen Flüssigkeit zu lösen; zur Erzeugung von künstlicher Seide
presst man diese Lösung durch Kapillaren und lässt den austretenden Strahl
in Ammoniumchloridlösung einfliessen. Hierbei zersetzt sich die Viskose, und
es bleibt ein Zellulosefaden zurück, doch muss man, um die Zersetzung zu
Ende zu führen, später die zu Strängen gehaspelten Fäden noch weiter mit
kochender NHtCl-Lösung behandein. Wird die Viskose vor der Lösung nach
dem D. R. P. 133 144 gereinigt, so ist die daraus hergestellte Seide viel wert-
voller. Weiteres siehe im Artikel „Viskos e'*.
Wieder eine andere Art von Kunstseide ist die sog. Azetatseide,
d. h. Zelluloseazetat. Über die Darstellung siehe den Artikel
„Zellttloseeste r". Da dieses Produkt im Gegensatz zur Kollodiumseide
^icht brennbar ist und nicht denitriert zu werden braucht, hat es eine erhd>lich
grössere Festigkeit. Es ist anzunehmen, dass die seit kurzem im Handel be-
findliche Azetatseide eine besonders grosse Verbreitung gewinnen wird. 0\^
Verarbeitung von Azetylzellulose (Zelluloseazetat) nach dea
für die Kunstseide üblichen Methoden schützt das Franz. Fat. 350 442.
Nicht in den Handel gekommen ist die 0 e I a t i n e s e i d e , die aucn
alsVandura-Seide bezeichnet und nach dem D. R. F. 88 225 aus 0 el a -
t i n e und Formaldehyd hergestellt wird.
Sonstige Verfahren zur Gewinnung künstlicher Fasern haben ebenfalls
keine Bedeutung gewonnen, so z. B. das D. R. P. 148 587, wonach man von
vegetabilische!n Schleimsubstanzen (Agar*Agar, Algen, Karagaheenmoos o.s.wj
ausgeht, die in heissem HtO löslich und in kaltem HiO unlöslich sind.
Interessant sind die neuen Versuche, künstliche Fäden für Haare und
Gewebe aus Kasein herzustellen, indem man letzteres in einer alkalischen
-j
Seide, künstliche. X0g7
FifissiRkeit löst und dann in Form dünner Fäden in ein Sflurebad presst; auch
kann man auf diese Weise Überzüge natOrlicher Gespinstfasern und Gewebe
herstellen. Das Verfahren ist durch das D. R. P. 170 051 mit den Zusatz-
D.R.P. 178 985 und 182 574 Keschtttzt. Nach dem D.R.P. 183 317 des-
selben Erfinders wird das Kasein mittels Chlorzinks zu einer fadenziehenden
Lösung verarbeitet und dann in bekannter Weise in Form dünner Fäden in
ein Fällbad i;epresst.
Die Kunstseide, für die auch der Name Olanzstoff seitens
einer Firma gebraucht wird, steht an Schönheit der natürlichen Seide kaum
nach; auch färben lässt sie sich vorzüglich. Dagegen ist ihre Festigkeit und
Widerstandsfähigkeit bis jetzt noch wesentlich geringer als die der Naturseide.
Übrigens hat man auf dieselbe Weise auch stärke^re Spinnfasern
u. s. w. dargestellt, so führt sich namentlich das künstlicheRosshaar
mehr und mehr ein; es wird nach dem D. R. P. 125 309 erzeugt, indem man
mehrere Kollodium- oder Zellulosefäden unmittelbar nach ihrer Bildung zu-
sammenlaufen lässt Ein neueres Verfahren zu dem gleichen Zweck ist das
D. R. P. 129420; hiernach führt man Fäden aus Zellulose oder Zellulosederi-
vaten durch geeignete Lösungsmittel hindurch, wodurch die einzelnen Fasern
des Fadens so erweicht bzw. aufgelöst werden, dass sie sich zu einem ein-
zigen, vollkommen homogenen Faden von glatter und geschlossener Ober-
fläche vereinigen. Dieser Faden wird dann durch eine geeignete Erstarrungs-
flfissigkeit gezogen bzw. an der Luft zur Erstarrung gebracht.
Auch die D. R. P. 181784, 186 766 mit Zusatz-D. R. P. 188 113 und
D. R. P. 189 140 sowie Amer. Pat. 856 857 und Franz. Pat. 383 413 um-
greifen Verfahren zur Herstellung dickerer Fäden, die als Ersatz für Ross-
baar dienen sollen. — Derartige Produkte kommen unter verschiedenen
Namen (Meteor; Sirius; Viscellin) in den Handel.
Endlich sei erwähnt, dass man die Zellulosefäden auch als künst-
liches Menschenhaar (für Perücken) benutzt. Nur einen Fehler
haben die Kunstfäden für diesen Zweck; sie sind zu glänzend. Diesen Obel-
stand beseitigen verschiedene Verfahren, so die D.R.P. 129 420 und 137 461,
welche hier nur genannt seien. —
Die Herstellung von künstlichem Hanfbast durch Eintauchen
glänzender Fäden beliebiger Art in Kollodium, gelöste Zellulose oder Viskose
(wobei deckende Stoffe, wie Schwerspat, Kreide, ZInkweiss, zugesetzt
werden) schüüt das D.R.P. 184 510.
Nach £. Herzog findet die Kunstseide ihre Hauptverwendung
in der Besatz- und Posamentenbrancbe zur Herstellung hochglänzender Litzen,
Spitzen und Borten für die Damenkonfektion. Während diese Artikel bis vor
etwa 4—5 Jahren ausschliesslich auf den Flecbtmaschlnen hergestellt wurden,
fabriziert man jetzt ^uch Bänder auf den Jacquardwebstühlen In grossen
Mengen, mit Kunstseide in Schuss und Kette. Man fabriziert ferner Zwischen-
sätze aus Kunstseide, welche, mit seidenen Bändern oder Streifen seidenen
Gewebes vernäht, Stoffe zu Blusen und Damenkleidern geben, ferner Kra-
watten- und Kleiderstoffe. Eine aussichtsvolle Zukunft scheint die Herstel-
lung von Tapeten und Dekorationsmöbelstoffen aus Kunstseide zu haben.
Gegenüber solchen Stoffen mit Naturseide haben die mit Kunstseide neben
dem grösseren Effekt den Vorzug leichterer ReliKigung von anhaftendem Staub.
Der neueste Industriezweig für die Verwendung von Kunstseide ist die Her-
stellung von Qlühstrflmpfen aus diesem Material. Diese sollen elastischer
und von stärkerer und längerer Olflhkraft als die bisherigen sein.
Die Produktion an Kunstseide betrug 1908 nach Schätzung jährlich mehr
als 2 Million kg im Werte von mindestens 75 Millionen Mark.
PHIfvBiPi Die Metboden mm Ntdiweis Ton kOnatlieben Seiden in Geweben werden inuner
wicktigw. Blwt der irichcnCen OntwicheidnngMnlttel der MnfUidicB Seide Ton mtflrUcher
l Ogg Seidenf ftrberei.
o^er toch meroeriiierter Baumwolle in Geweben iat tolfend«: Man eriittBt den n prttaiden
Stoff 10 Minuten lug «uf 200*. Nach dieier Zeit iit die KosatMlde wohl noeh ihier StnActar
nach eihalten, aber gtnslich Terkohlt, lo da« sie beim Berflhren lerOllt. Bamnwolle, Wolle
mid Natuneide lind dagegen nnverlndert geblieben, de aelgen kaum die Spur einer BriUmaac
oder Schwicbung. Beibt man daa erbitste Gewebe, nachdem ea gtnOgend abgekflhlt ist, ao wiid
alle Kunstseide als Staub entfernt, und man kann durdi Vergleidi mit elnar uryrtlnglich—
Frobe des Gewebes gans genau bestimmen, welche und wie viele Fiden aus Kunstseide bestanden.
Besonders einaelne konstseideae Bffektflden, wie solche in Barmen-Elberfelder BcsatsartikBln
vielfach vorkommen, lassen sich auf diese Weise mit grosser Sicherheit nachweisen und von der
Naturseide unsweifelhaft unterscheiden.
Nach A. B e r s o g bediene man sich lur Unterscheidung der natflrlidien und kllnstUdien
Seiden des Polarisationsmikroskopes. unter diesem gesehen endieinen gefirfete
Vatnrsdden nicht dichroitisch. GefliMe ISellulose-Kunstadden sind dagegen stark dlchroltiach,
beaonders solche, die mit Kongocot, Bencoaswdn oder Methylenblau getirbt sind.
Wie die Elberfeld-Barmer Seidentrocknungsanstalt mitteilt, haben
sshlreidie von ihr gemachte Untersachungen ergeben, dam die Kunstseide so viel Peuchtlgkcit
ans der Luft aufsaugt, wie die Rohseide. Der hichst emdttelte I^ucbtigkeltsgehalt vo mehieien
hundert Untersuchungen betrug lB,80Ve» der geringste 0»88^/«, der grOsrte UntenchJed mithin
4,00% und der Durchschnitt eämtlicher Prosentverluste ll^Ve- Auf Grund dlenr Unts^
sndiungen und im Interesse der einschllgigen Industrie hat die Anstalt bei der Regierung die
Brlanbnis nachgesucht, die PrOfung der Kunstseide und die Peststellung des HawMüewIdito
derselben vornehmen und hierbei die ggentalichen Bestlaunungen fBr Rohseide snweideft sb
dürfen. Von der Regierung ist der Anstalt die Berechtigung verliehen werden» dsa Handele-
gewicht der Kunstseide festsustellen. Der sullsslge Feuchtlgkeitsgehslt, der dem Jsefundencn
flrockengewlcht Bi«erechBet wird, betiigt UV«. Ausser der rwtsteUm« dM HandelsgewidhiB
- den
ist die Anstalt von der R^ierung ermlchtigt worden, dse Reingewicht, den Titer, die
und die Dehnbarkeit und Sttrke der Kunstseide festsustellen. Die au erhebenden Gebühren rind
dieselben wie bei der Rohseide. Die Feststellung des Handdsgewidits der Kunstseide ist gleich-
aeitig eine Prüfung derselben anf ihre F^uergefllhrUchkelt. Nicht denitrierte Kunstseide hat
einen sehr geringen Feuchtigkeitsgehalt, ft-#/sVe. Der Feuchtii^eitsgehalt der Kunstseide
wird auf den TVockenaetteln der Anstalt in Proeenten angi^geben.
Anlagen zur Herstellung kflnstl. Seide:
J. L. Oarl Eckelt, Berlin K. 4.
SeldenfArberei. Die Affinität der tierischen Fasern zu den meistCB
Farbstoffen ist weit grösser als die der Baumwolle zu denselben. Das ttntec
,,W o 1 1 f ä r b e r e i" Gesagte gilt im allgemeinen auch für die Seide. Ab-
gesehen davon ist hier noch Ober das Chevi liieren und das L A s t r i e -
r e n zu sprechen, zwei Operationen, die n u r bei der SeSdenfftrberel in Frage
kommen.
Die gefärbten Seidensträhnen werden cheviUiert, um ihnen eise
erhöhte Weichheit und einen besimmten „Griff** zu geben. Man hänet dazu
die Strähne über einen an der Wand befestigten glatt polierten Pfahl (Ch e-
V i 1 1 e) und streckt und windet die Strähne mittels eines ebenfalls glatt
polierten Stockes anhaltend^ woba der Aufhängepunkt der Strfihne mehrmals
gewechselt wird. Neuerdings wird die Arbdt mehr und mehr durch C h e v i 1 -
liermaschinen (Glossiermaschinen) ersetzt Hierbei gehen die StrShne
zwischen mehreren Reihen drehbarer Walzen hindurch; die Walzen vofiftthren,
abgesehen von der Drehung um ihre Achse, noch eine auf- und ntedergehehde
Bewegung und eine horizontale Drehung, so dass die Strähne .u^ter gleich-
bleibender Spannung gedreht und gewunden werden.
Das LUstrieren hat den Zweck, den Glanz der gefärbten Seide zu
erhöhen und gekräuselte Fasern zu strecken. Auch in den Lflstrier-
maschinen sind Walzen tätig, die die Strähne bearbeitexi. doch befinden
$ich diese mit den Walzen in einem geschlossenen Kasten, in den während der
Operation Dampf einstrOmt.
Alles übrige hinsichtlich der Seldenfärl)erei entspricht, wie gesagt, in der
Ausführung der Wollfärberel. Auch das Beizen der Seide geschieht ähnlich
wie das der Wolle, nur vermeidet man hohe Temperaturen: MetaflsalzIOstingen,
mit denen die Seide zwecks Beizens behandelt wird, brauchen zur Dissozi-
ierung nicht, wie bei der Wolle, erhöhte Temperatur, vielmehr zerfallen sie
bereits beim blossen Waschen mit H9O, indem sich eSn Oxydhydrat öder basi-
sches Salz auf der Seidenfaser fixiert.
In Verbindung mit der Färbung erfährt die Seide eine Beschwerung.
Das Beschweren jst, sobald es im Übermass geschieht, sicherlich; ftlae Ver-
fälschung, aber es ist zu einem durch die Zeit geheiligten Brauch« geworden.
Seife.
1089
Eine gewisse Beschwerung ergab sich ohne weiteres, als man die Seiden-
färbung unter Zuhilfenahme der gewichtigen Metallbeizen bewerkstelligte.
Auch beabsichtigte man zunächst nur, den Verlust, den die Seide durch das
Entleimen erleidet, wenn nicht ganz, so doch teilweise zu ersetzen. Das ge-
lang am leichtesten bei der schwarzen Seide, da die Färbung mit Blauholz
eben die Anwendung schwerer Metallbeizen nötig macht. Schliesslich ging
man Schritt für Schritt weiter, verwendete stärkere Beizen, wiederholte das
Beizen mehrere Male u. s. w. und erzielte dadurch bald eine Gewichtszunahme,
die den Entleimungsverlust weit überstieg.
Viel schwieriger war es, eine Beschwerung buntfarbiger Seide zu er-
reichen. Man verfiel schliesslich darauf, die Seide nach dem Färben in Zucker-
lösung zu tauchen, was nicht nur eine direkte Gewichtszunahme bedingt, son-
dern auch gleichzeitig die Seide befähigt, mehr Feuchtigkeit aus der Luft an-
zuziehen. Jetzt wird die Zuckerbeschwerung mehr und mehr durch die Be-
schwerung mit Gerbsäure verdrängt, die zusammen mit der Färbung vor-
genommen wird. Man erreicht dadurch Beschwerungen um 15 — 20 % des
Seidengewichts ohne Einbusse der sonstigen Eigenschaften. Für höhere
Beschwerung verbindet man die Gerbsäure mit einem Metatlsalz, und zwar
namentlich mit Zinnsalz, und für die höchsten Beschwerungsgrade werden
Zinnverbindungen allein benutzt, jedoch dann sehr auf Kosten der Haltbarkeit.
Verwendet man zur Beschwerung Zinnchlorid und Natriumphosphat, so lässt
sich eine Erhöhung des Gewichts um 100—300 % erzielen!
Seidenfärberei-Maschinen :
G. O. Haubold jr., Chemnits (Sachien).
Gebr. Heine. Viersen, RheinUoid, (Zentrifugen;
Hartgummizentrifugen; Pinksentrifugen).
Seife (8apo). Die Fette und 0 1 e (s. d.) sind Glyzeride von Fettsäuren,
die bei Einwirkung von Atzalkali in G 1 y z e r i n (s. d.) einerseits und in die ent-
sprechenden Salze der Fettsäuren (s. d.) anderseits zerfallen; die fett-
sauren Salze bezeichnet man als Seife, und den die Spaltung der Fette in
Glyzerin und Seife bewirkenden Vorgang als V e r s e i f u n g. So erfolgt die
Verseifung des eigentlichen Stearins, also des Glyzerids der Stearinsäure.^ nach
folgender Gleichung: CsH6(CiaHmOs)s + 3 NaOH = 3 CiaHnOsNa -f CsHs(OH)a.
Stearin Atmatron itearinsaures Natrium Glyierin
Am leichtesten bilden sich Kaliseifen, schon etwas schwieriger Natronseifen
und viel weniger leicht solche von Kalk, Baryt, Bleioxyd u. s. w. Bei der Ver-
seifung spielt die Konzentration der Lauge eine grosse Rolle; meistens muss
das kaustische Alkali etwas AJkalikarbonat enthalten, um vollständige Ver-
seifung zu bewirken. Dagegen ist das Karbonat an sich nicht zur Verseifung
befähigt.
Zur Seifenbereitung benutzt man Kokosöl, Palmöl, Palmkernöl, Talg,
Baumöl, Sesamöl, Erdnussöl, Kottonöl, Leinöl, Tran, Hanföl und Ölsäure
(s. d.); letztere ist Nebenprodukt der Stearinsäurefabrikation. Als Zusatz be-
nutzt man Fichtenharz; Seifen aus reinem Harz werden nicht fest, lassen sich
aber auch anderseits nicht als Schmierseifen verwenden. Die Laugen stellt
man teilweise durch Auflösen von NaOH oder KOH in H>0 dar; teilweise aber
bereitet man noch NasCOs- oder KsCOs-Lösungen und zersetzt die Soda (bezw.
Pottasche) mit Hilfe von Atzkalk. Man setzt dann nicht so viel Kalk zu, dass
das Karbonat vollständig in AtzaJkali übergeht, sondern lässt einen Teil Kar-
bonat unzersetzt bestehen, was, wie gesagt, die Seifenbildung günstig beein-
flusst. Die verschiedenen Fette bedürfen annähernd der gleichen Menge
Alkali zur Verseif ung, und zwar kommen auf 100 T. Fett 13,5—15 T. NaOH
oder 19—21 T. KOH.
Die Verseifung bewirkt man entweder durch gelindes Kochen in eisernen
Siedekesseln über freiem Feuer oder aber mittels Dampfheizung.
Neuerdings nimmt die sogenannte Karbonatverseifung immer
grössere Wichtigkeit an. Hierbei spaltet man die Fette erst im Autoklaven
') In der Technik bezeichnet man vielfach auch die Stearin säure als Stearin (s. d.).
Blücher VII. 69
1090 Seife.
(vgl. den Artikel „F e 1 1 s fi u r e n") und verseift die entstandenen FettsHorcii
nun nicht mit Atzalkali sondern mit Alkalikarbonat, also mit Soda bezw. Pott-
asche. Die Karbonatverseitung ist bequemer und billiger und sie gestattet
gleichzeitig die Verwertung des Glyzerins.
Ganz neu ist das Verfahren der fermentativenFettspaltung,
das vielleicht berufen erscheint, die ganze Seifenindustrie umzuwälzen. Ober
diese fermentative Fettspaltung, auch „Fettspaltung durch Ea-
z y m e" genannt, siehe den Artikel „Fettsäure n".
In der modernen Seifenindustrie zeigt sich überall das Streben, die Fette
vor der Umwandlung in Seife zu deglyzerinieren, d. h. in Fettsäure and
Glyzerin zu trennen, letzteres zu gewinnen und dann die Säure zu verseifen.
Diesem Streben verdankt auch das interessante Verfahren von K r e b i t z
(D. R. P. 155 108) seine Entstehung: Die Fette werden bei 100<> mit gelöschtem
Kalk und H>0 gemischt, wobei Olyzerinwasser und unlösliche lockere Kalk-
seife gebildet werden. Anstatt des Kalks können auch andere Oxyde, welche
unlösliche Seifen bilden, zur Verwendung kommen. Die Kalkseife wird zer-
kleinert, zur Glyzjeringewinnung mit heissem Wasser mehrmals ausgelaugt und
schliesslich direkl mit Sodalösung verkocht, wobei CaCOs ausfällt und Seifen-
lösung entsteht
Endlich ist das eigenartige Fettspaltungsverfahren von E. T w i t c h e 1 1
zu nennen. Hiernach spaltet man das Fett durch Kochen im offenen Kessel
mit Dampf unter Zusatz eines vom Erfinder gelieferten Fettspaltungsmittels;
letzteres ist nach Untersuchungen Benzolstearolsulfosäure
C,H4(HSO.)(Ci8H«0,).
Ist der Verseifungsprozess beendet, so lässt man die Seifenmasse in
grossen KUhlkästen (Formen) erstarren; statt der früher flblichen zerlegbaren
Holzformen kommen mehr und mehr zerlegbare Seifenformen aus Schmiede-
eisen in Gebrauch. Die erhaltenen Seifenblöcke werden durch Stahldraht in
Seifenriegel und Seifenstflcke zerschnitten; es geschieht dies
neuerdings wohl ausschliesslich mit geeigneten Schneidemaschinen. Femer
sind Knetpressen und Formpressen in Gebrauch, die zur Darstellung fetner
ToiJettenseifen dienen. Man zerkleinert zu diesem Zwecke eine gute Qrund-
seifenmasse, mahlt sie weiter in sogenannten Piliermaschinen, mischt
darauf mit Parfüm und Farbstoff und bringt sie dann in die Knetpresse
(P e 1 o t e u s e), wo sie stark komprimiert und durch die Formpresse in die
gewünschte Form gebracht wird.
Im einzelnen gestaltet sich die Seifenfabrikation sehr mannigfach, je
nach der Natur des darzustellenden Produkts.
Man unterscheidet harte Seifen (Natronseifen) und weiche
Seifen (K a 1 i s e i f e n). I>ie harten Seifen trennt man wieder in Kern-
seifen, Halbkernseifen und Leimseifen, während die Kali-
seifen in transparente Seife, Kornseife und Schälseife
zerfallen.
Die besten Seifen sind die Kernseifen; namentlich ist die Talg-
kernseife vorzüglich. Sie wird durch Verseifung mit reiner Natronlauge
und Zusatz von Kochsalz bis zur flockigen Gerinnung des Seifenleims darge-
stellt; man kocht dann weiter, bis die Seife sich kömig zusammenballt und
schliesslich zum Erstarren in Formen geschöpft werden kann. Die Konzen-
tration der Lauge, die Art des Kochens u. s. w. sind von besonderer Wich-
tigkeit. Rührt (k r ü c k t) man die heiss in die Form geschöpfte Masse bis zit
Beginn der Erstarrung, so erhält man glatte Kernseife, während bei rahigem
Stehen eine Marmorierung (durch vorhandene Verunreinigungen) ein*
tritt; durch Zusatz von Farbstoffen lässt sich die Marmorierung verstärken.
Um die Marmorierung zu vermeiden und gleichzeitig die Verunreinigungen zu
entfernen, wird die Kernseife „geschliffen", d. h. man setzt ihr nach dem
Klarsieden noch etwas HsO oder L^uge zu: Durch den Wassergehalt scheidet
Seife. 1091
sich bei langsamem Erkalten die Palmifin- und Stearinseife kristallinisch von
der die Verunreinigungen einschliessenden Oleinseife. — Abgesehen vom Talg
verarbeitet man auch SesamOl, Palmöl, KottonOl und Olivenöl auf Kernseife;
bekannt und in der Seidenfärberei geschätzt ist die M a r s e i 1 1 e r Seife,
auch Olivenöikernseife, spanische Seife und venetiani-
scheSeife genannt. Ferner stellt man Kernseifen unter Zusatz von Harz
in grossen Mengen dar, weil die Harzkernseifen billig sind, sich leicht
verseifen und gut schdumen. Besonders leicht verseifbar ist das P a 1 m -
k e r n ö 1 , und so gewinnt die Fabrikation von Palmölkernseifen immer mehr
an Bedeutung.
Während die Kernseifen nur das von den übrigen Bestandteilen getrennte
fettsaure Alkali darstellen, umfassen die L e i m s e i f e n den ganzen Inhalt
des Siedekessels; sie enthalten also neben der eigentlichen Seife immer noch
die Unterlauge. Die Leimseifen werden im ausgedehntesten Masse be-
schwert, wozu Alkalikarbonate, Talk, Ton, Kryolith, Mehl oder Wasser-
glas dienen. Fast stets werden die Leimseifen mit Kokosöl bereitet, welches
sich zwar sehr leicht, aber nur mit starken Laugen verseifen lässt und eine
Seife liefert, die 50—70 % HsO bindet, ohne Einbusse an ihrer Härte zu erleiden.
Zwischen den Kernseifen und Leimseifen stehen die Halbkern-
seifen, auch Eschweger Seifen genannt. Sie zeigen gute Marmo-
rierung, sind fest und trocken, enthalten aber ziemlich viel Wasser; sie lassen
sich nur mit Beihilfe von Kokosöl oder Palmkernöl bereiten. Man kann sie
darstellen, indem man aus den letztgenannten Fetten eine Leimseife kocht
und diese einer aus Talg u. s. w. erhaltenen Kernseife zusetzt. Bequemer als
dieser Indirekte (aber am leichtesten ein gutes Fabrikat liefernde) Weg ist das
direkte Verfahren, bei dem man Talg u. s. w. mit Kokos- oder Paümkernöl zu-
sammen versiedet; für Erdnussöl, Leinöl, Olein und Kottonöl wird die direkte
Methode ausschliesslich verwendet. Ist die Seifenmasse gut gebunden, so wird
mit Wasserglas versetzt.
Man kann Natronseifen aus Kokosöl sowie auch aus Palmkernöl
gänzlich auf kaltem Wege herstellen, sofern man konzentrierte Natronlauge
(38* Bö) verwendet. Die Verseifung tritt hierbei durch nachträgliche Selbst-
erhitzung in der Form ein. Bei diesem Verfahren kann der Masse auch ein
gewisser Prozentsatz von schwerer verseifbaren Fetten, wie Schmalz, Talg,
Olivenöl u. s. w., zugesetzt werden, die dann an der Verseifung teilnehmen.
Man erhält so weisse, feste Seifen, die als billigere Toiletteseifen verwendet
werden.
Die Kali seifen (Schmierseifen) sind schmierig, geschmeidig,
salbenartig; zur Darstellung benutzt man Leinöl, Leindotteröl, Sesamöl, Rflböl,
Erdnussöl, Kottonöl, ferner Talg, Palmöl, Kammfett und Olein. Die glatten
transparenten Schmierseifen (schwarze, braune und grflne Kro-
nenseife) werden meistens aus Leinöl mit Kalilauge (Pottaschenlauge mit Kalk
versetzt) hergestellt: doch fügt man fast stets mehr oder weniger NaOH zu, da-
mit das Produkt nicht im Sommer ganz flüssig wird. Ein Oehalt der Laugen an
Karbonat ist unbedingt nötig.
Die K o r n s e i f e ist die beste Schmierseife; sie wird aus Mischungen
von harten Fetten und weichen Fetten oder Ölen mit reiner Pottaschelauge
dargestellt; erstere liefern das Korn, während aus letzterem die klare Grund-
seife entsteht. Ohne Karbonatgehalt der Laugen kann die Kornseife nicht
entstehen.
Die Schälseife endlich, auch Silberseife und Elainseife ge-
nannt, ist eine glatte, perlmuttterähnliche Schmierseife, die aus Kottonöl unter
Zusatz von Talg, Schweinefett, Palmöl u. s. w. dargestellt wird. Ihr eigen-
artiges Aussehen rührt davon her, dass man der zum Sieden verwendeten
Pottaschelauge 20—30 % Sodalauge von 25^ B6 zusetzt: die entstehende Na-
tronseife bildet hier weissglänzende Streifen in der Kali-Ölseife.
Genauer auf die Seifenfabrikation einzugehen, verbietet der Raum. Vgl.
auch die Artikel „Metallseifen", „Fettsäuren", „Forma lin-
seife n", „S e i f e n p u 1 v e r" u. s. w.
69*
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Lause „CbemlMh-techuIs^he UnteraucbungiDiethoden", Bd. III. Bnlin IMO, ur-* Dinna
„Randbuch der chemlicbn Tecbnalocle". Bd. m, Btnttcart 18H.
ScUmi^d
SchÖi>fci
Kflbel «,
Appiriti i>r BcIfcifibrikitltR.
S U d e k f s s c 1 sUlie unter „t
Seife.
1093
Schmiedeeiserne Seifenformen (Kühlkasten) mit Schraubzwingen System Krull
(D. R. G. M.).
Inhalt
'g
Lichte Mass«
ia
Höhe
BrtUe
500
1000!
750
1000
1000
1260
1250
1260
1500
1260
1750
1560
2000
1560
2500
1560
3000
1H80
3500
2000
4000
2000
4500
2050
5000
2100
1000
1400
1400
1400
1460
1460
1460
1780
1780
1900
2(XX)
2150,
2200 1
500
530
580
750
780
780
840
880
880
900
1000
1050
1100
is netto in Mk.
für die
Form
mit t
Boden
fördi«
Fonn
mit a
Böden
für die
Um-
hül-
lung
tat
Roll-
lider
(am
Boden)
143
172
213
2^0
276
310
334
375
420
460
490
515
535
161
200
240
276
316
350
380
425
470
520
555
585
610
23
27
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
20
22
25
30
30
lur Laugen-
abflass
Boden
an der
Seite
15
15
15
16
16
16
18
18
18
18
20
20
20
13
13
13
13
13
13
15
15
15
15
15
15
15
Annäherndes Gewicht in kg
einer eines •*'*««'
Foim einxd- ""«l-
mit I nen I "•"
Boden Bodens, ^"^^
I Wand
205
255
315
355
390
430
465
525
640
710
735
825
885
dcrMa.
tratxen*
Um-
hüllung
45
60
70
80
85
90
95
115
115
120
130
145
160
55
70
85
85
95
115
115
130
165
180
195
220
235
40
5d
65
70
80
95
105
120
135
150
176
200
215
Schmiedeeiserne Seifen formen wie vorstehend, £Ur Toiletteseifen.
Lichte Masse in
mm
Preise netto in Mk.
Uhak
B5he
Lttnge
Breite
fQr X Form
aus Ter^
sioktem
lOr die
för Mittel-
kg
m. X Boden
Bleche mehr
Umhüllung
wand
50
280
600
310
55
10
5
6
75
420
600
310
60
13
7
8
100
560
600
310
65
15
8
10
150
620
600
420
75
18
10
12
200
620
600
5fS0
86
21
12
14
250
620
660
660
97
23
14
16
300
700
660
660
106
25
16
18
350
700
700
700
114
27
18
18
400
700
800
700
121
30
20
18
450
700
9'0
700
128
32
22
18
500
700
lOUO
700
135
35
24
18
Üb-- 260
23b- 320
245— 370
„K u f e n".
Riegelschneidcmaschinen verschiedener Konstruktion und
Grösse, Preise zwischen Mk. 265 — 1580
Stückenschneidemaschinen zum Teilen fertiger Riegel
in Stücke von beliebiger Länge, je nach Konstruktion und Grösse
Spindelpressen für alle Stanzen
Schlagpressen ftir Stücke (nicht für längere Riegel) .... „
Schmiedeeiserne Reservoirs für Laugen u. s. w. siehe unter
Seifen:
P. strahl k Co., Schoppinitz CO'S^enchl.).
Maschinen für Herstellung von Seifen:
Aug. Kmll, Maschinenfabrik, Helmstedt i. Br. | J. M. Lehmann, Dresden- A. 28.
Motoren dazu:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Plats 8.
Fabriken zur Herstellung von Seifen bauen:
J. L. Carl Eckelt. Berlin N. 4. | Aug. Krull, Maschinenfabrik, Helmstedt i. Br.
Marseillerseife:
Krefelder Seifenfabrik Stockhausen & Traiser, Krefeld.
1094 Seiten fllr Textilmdnstrie — Selen.
Kernseife:
Krefelder Seifenfabrik Stockhauaen k Traiaer, Krefeld.
Seifen für Teztilindustrle.
Monopolseife (D. R. P.):
Krefelder Seifenfabrik Stockhaoaen & Traiaer, Krefeld.
Seifenfarben. FOr Halbkernseifen benutzt man folgende Farben: fflr
O r a u Knochenkohlenstaub oder Frankfurter Schwarz; für B 1 a u Ultramarin;
fOr Rot Englischrot, Bolus, Marmorrot oder Zinnober. MU den gleichen
Farbstoffen (auch mit Braunstein) marmoriert man die Kernseifen. Leim-
seifen endlich werden gelb mit Palmöl und Harz, braun mit Zuckerkulör
gefärbt, während für andere Färbungen die schon oben genannten Farbstoffe
dienen. Auf kaltem Wege dargestellte Seifen färbt und marmoriert man mit
wasserlöslichen Teerfarben, die neuerdings übrigens auch für gesottene Seifen
meistens zur Anwendung kommen.
Seifenkresol soviel wie „Kresols elf e".
Ghendache Fabrik Ladenburg, O. m. b. H.. Ladenburg (Baden).
Selfenpnlver (8apo ptUvercdus). Man unterscheidet Orundseifen-
p u 1 V e r , das durch Mahlen von neutraler Orundseife für Toilettezwecke
hergestellt wird, mediz. Seifenpulver, das eine besonders reine Seife
darstellt, sowie Seifenpulver zum Wäschewaschen. Letzteres
wird aus Seifenabfällen oder roher alkalischer Seife unter Zusatz von Soda
hergestellt.
Reibemaschinen zur Herstellung von Seifenpulver. Gewicht
ca. 120 kg, Leistung ca. 200—300 kg pro Tag (kann auch von
Hand betrieben werden). Komplett mit Untergestell and auto-
matischem Schüttelsieb Mk. 330
Seifenpulvermühle mit selbsttätigem staubfreiem Siebwerk
und mit Sammelkasten. Länge der Mahlwalzen 175 mm:
mit Handbetrieb „ 290
„ Riemenbetrieb „ 315
Seifenpulver:
P. Btnhl k Co., Sdiopplnita (Obencfal.).
Selffnettesalz (Kallumnatrlumtartrat) siehe No. 37 unter ,,K a II u m -
verbiindunge n".
Selbstentlader :
Orenstein & Koppel — Arthur Koppel» Akt. -Ges., Berlin NW. 6, Dorotheenstr. 46.
Selen. Se. A. O. =79,1. Dem Schwefel verwandtes Element, das
sich in geringer Menge in Eisenkiesen und Kupferkiesen findet und sich bei
der Darstellung von Schwefelsäure (s. d.) in den Bleikammern an-
sammelt. Zur Isolierung des Se aus dem Kammerschlamm verteilt man diesen
in H>0 und leitet Cl ein. Das zuerst In selenige Säure und schliesslich in
Selensäure übergegangene Se wird reduziert, indem man die filtrierte Lösung
stark eindampft, mit konz. HCl erhitzt (wobei die Selensäure zu seleniger
Säure reduziert wird) und schliesslich SOs einleitet oder NaHSOa zusetzt;
hierbei fällt das Se als rotes, amorphes Pulver aus. Beim Erhitzen geht es in
bleigraues kristallinisches Se vom Seh. P. 217® über. Letzteres Ist In CSi
unlöslich, während amorphes Se sich darin löst. Wichtig Ist die Eigenschaft
des Se, dass sein Leitungsvermögen fflr die Elektrizität um so grösser ist, je
stärker es vom Licht bestrahlt wird.
Nach dem Schwed. Pat. 16 359 von 1903 werden selenhaltige Mineralien
(Berzelianit) gepulvert und dann längere Zelt mit konz. HsSO« gekocht, wobei
alles Selen aufgelöst werden soll. Die Lösung wird filtriert und dann mit
wässeriger Suifitlösung versetzt, wobei das Selen wieder ausfällt.
Die Gewinnung von Se hat jetzt erhöhte Bedeutung, da man es zur Rot-
färbung von Olas verwendet.
Die Se-Verblndungen sind der Konstitution nach denen des Schwefels
analog, in Ihren Eigenschaften denselben sehr ähnlich: Selenwasserstoff HtSe;
Selendioxyd SeOs (seienige Säure HsSeOs); Selensäure HaSeO« u. s. w.
Selterswasser — Sicherheitslampen. 1095
Selen, techn., 1 kg Mk. 55,00
Selenigsaures Natrium für Glasindustrie H Mk. 4,30; i „ „ 37,00
SelterswaMier siehe „Mineralwflsse r'*.
Senfttl (Oleum Sinapis).
1. Fettes SenfOl. Aus schwarzem Senf Brassica nigra und
aus weissem Senf Sinapis alba durch Auspressen, seltener auch durch
Extrahieren gewonnen. Es bildet ein gelbliches bis bräunliches öl vom sp. O.
(bei 15») 0,916, wird bd — 5* talgartig, bleibt aber bis — 15* fliessend. Ver-
seifungszahl 173 — 178. Es wird in der Seifenfabrikation, als BrennOI und
Schmiermittel verwendet.
2. Ätherisches Senföl (AllylsenfOl). CsH« . N : C : S. Es findet
sich im schwarzen Senf nicht frei, sondern in Form des glykosidflhnlichen
myronsauren Kalis, aus dem es durch Einwirkung des Ferments M y r o -
s i n abgespalten wird:
ClHisKNOioS, = C«Hi,Ot + KHSO4 + CJ1J4CS.
Myronsauzes Kali Traubensucker Kaliumbisulfat Benföl
Zur Gewinnung benutzt man die fein gequetschten schwarzen Senfsamen,
nachdem sie durch Pressen von dem grOssten Teil des fetten SenfOls (s. o.)
befreit sind. Der Presskuchen wird wieder gemahlen und, mit HsO zu einem
dflnnen Brei angerflhrt, in einem dicht verschlossenen Oefflss 6—12 Stunden
stehen gelassen; dann verdünnt man mit HiO und destilliert schnell mit Dampf.
Das Ol wird vom Wasser in efinem Scheidetrichter getrennt und Aber CaCIs
entwassert. Geflbliche, sehr scharf riechende Flflssigkeit; sp. O. (bei 15^) 1,02
bis 1,032. Synthetisch gewinnt man es durch Einwirkung von KaHumrhodanid
auf Allyl Jodid oder Allylschwefelsäure.
Ätherisches Senföl aus Samen, D. A. IV 1 kg Mk. 54,00
„ „ künstlich 1„ „ 12,00
Einrichtungen fflr Senf Öl-Fabriken:
Fried. Krupp AktienffeaeUKhaft Qruflonwerk, ICacdebarg-Buckau.
Sepia (Sepiabraun; braune Tusche). Aus dem Tintenbeutel des
Tintenfisches (Sepia) gewonnener Farbstoff. Man löst den Inhalt der
Beutel in Natronlauge und fällt die filtrierte Lösung mit SSure; der ausge-
waschene braune Niederschlag wird, mit Gummilösung gemischt, zu Tfifelchen
geformt Die Sepia ist eine Aquarellfarbe.
Serldn siehe „Seid e".
Sesamlll (Oleum Sesami). Aus dem Samen von Sesamum indieum
durch Pressen gewonnen, und zwar presst man einmal kalt, dann unter Be-
netzung mit kaltem HsO und schliesslich feucht in der Wärme. Nicht trock-
nendes, heigelbes, geruchloses und angenehm schmeckendes öl vom sp. O.
(bei 15») 0,919—0,921; bei —5® wird es butterartig fest. Verseifungszahl
191—199, Jodzahl 103—110. Es dient als Speiseöl sowie zu technischen
Zwecken.
Deutsches Sesamöl siehe „Leindotterö 1".
Einrichtungen für Sesamöl-Fabriken:
Fried. Krupp AktiengeaeUBchaft Gniaonwerk, liagdeburg-Biickau.
Shoddy siehe „W o 11 e".
Slcoatlve siehe „S 1 k k a t i v e".
Sloherheltslampeii (Grubenlampen).
Mit Benzin- oder ölbrand und Magnet-Plomben- oder Schranben-
▼erschluss; Brenndauer 14 — 16 Stunden; je nach Ausführung, Stück Mk. 7,00 — 10,00
Beamtenlampen; je nach Ausführung in Messing, Neusilber,
Aluminium Stück „ 10,00—20,00
Sicherheitslampen:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warmbnmn. Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Strasse 66/07.
]^096 Sicherheitsröhren — Sicherheitssprengstoffe.
Sioherlieltsröhren (TrichterrOhren) siehe unter „Trichter**.
Sloherheltssprengrstoffe. Die Erkenntnis, dass eine grosse Anzahl von
Schlagwetterexplosionen durch den Gebrauch der Sprengstoffe veran-
lasst war, führte zur Einsetzung von Schlagwetterkommissionen, welche die
Sprengstoffe auf ihre Wettergefähriichkeitzu prüfen hatten. Dem-
zufolge ist die Verwendung von Schwarzpulver und von Dynamit
zu Sprengarbeiten in durch Grubengas gefährdeten Bergwerken vollständig
verboten worden, wahrend auf der andern Seite die Sprengstoff techniker Immer
neue „Sicherheitssprengstoffe*' erfanden, d. h. solche, welche eis
wettersicher angesehen werden dürfen.
Nach den VereinbarunR:en des VI. Internationalen Kongresses für ange-
wandte Chemie in Rom 1906 sind unter dem Ausdrucke „Sicherheitsspreng-
stoffe'' nur Verkehrssicherheitssprengstoffe zu verstehen, nicht aber solche
für schlagende Wetter und Kohlenstaubentzündungen.
Der Hauptbestandteiil der meisten und — wenn man das Carbonit aus-
nimmt — gerade der besten Sicherheitssprengstoffe ist Ammonium-
nitrat (Ammoniaksalpeter); da dasselbe für sich nicht zur Explo-
sion gebracht werden kann, mischt man ihm andere Stoffe bei, welche diesem
Mangel abhelfen. Als solche Zusätze kommen Kollodiumwolle,
Harz, Kaliumbichromat, Kalisalpeter, Naphtalin,
Nitronaphtaline, Holzmehl, sowie namentlich auch Nitro-
glyzerin u. a. m. in Betracht Dass die Wettersicherheit der so her-
gestellten Sprengstoffe von der Menge der Zusätze zum Ammoniumnitrat
abhängt, ist selbstverständlich. Beispielsweise hat der sehr kräftige Sprengstoff
D o n a r i t , bestehend aus 80 % Ammoniumnitrat, 12 % Trinitrotoluol, 4 %
Mehl, 3,8 % Nitroglyzerin und 0,2 % Kollodiumwolle,
nur eine sehr geringe Schlagwettersicherheit.
Andere Sicherheitssprengstoffe enthalten statt des Ammoniaksalpeters
sonstige Nitrate, z. B. K a 1 i s a 1 p e t e r (Kaliumnitrat), Natronsalpeter
(Natriumnitrat) oder Barytsalpeter (Baryumnitrat). So wird nach dem
D. R. P. 123 641 der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-Aktiengesellschaft
erhöhte Wettersicherheit dadurch erreicht, dass ein geringer Teil des Ammo-
niumnitrats durch Natriumnitrat oder Baryumnitrat ersetzt wird; als Beispiel
wird angegeben: 91 % Ammoniumnitrat, 5 % Harz, 4 % Natrium- oder Baryum-
nitrat. Zu dem gleichen Zwecke verwendet man nach dem D. R. P. 112067
derselben Firma neben Ammoniumnitrat und Harz einen niedrigen Prozentsatz
Kalisalpeter. Dieselbe Firma hat sich durch das Engl. Pat. 3334 von 1902 die
Herstellung von Sicherheitssprengstoffen schützen lassen, welche bei der Ex-
plosion freies NHs entwickeln; letzteres wirkt flammenlOschend. So kann man
bei Ammoniumnitratsprengstoffen Terpentinöl als guten Ammoniak-
Nach den Engl. Pat. 1 1 325 und 22 645 von 1902 soll man Sicherheits-
sprengstoffen, welche hygroskopische Salze enthalten, gelatinöse Lösungen
von Leim, Dextrin u. dergl. zusetzen, auch dem Leim Glyzerin beimischen.
Interesse erregen die Aluminiumsprengstoffe; sie sind ver-
hältnismässig wettersicher, doch ist ihre Kraft anfänglich erheblich über-
schätzt worden. Da ihre Wirkung im Prinzip denen des Goldschmidt-
schea Thermitverfahrens (vgL den Artikel „Thermit") ent-
spricht, so bezeichnet man sie auch als Thermitsprengstoffe. Der-
artige Sprengstoffe sind z. B. das in der unten stehenden Tabelle ge-
nannte A m m o n a 1 und das B r o c k i t. Nach dem Engl. Pat 25 540 von
1902 wird die Wirkung der Aluminiumsprengstoffe verbessert, wenn man
nicht pulverförmiges AI, sondern Aluminium wolle benutzt. Man mischt
z. B. 80 T. Pikrinsäure jnit 20 T. Aluminiumwolle oder 85 T. Westfaiit mit
15 T. Aluminiumwolle. Auf die zahlreichen weiteren Patente, welche die
Herstellung von Aluminiumsprengstoffen betreffen, kann hier nicht ein-
gegangen werden. — Ein. Bedenken bleibt übrigens allen derartigen Ther-
mitsprengstoffen gegenüber bestehen, nämlich das. ob ihre Kraft — die nach
Sicherheitssprengstoffe. 1097
neueren Versuchen von B i c h e I Oberhaupt relativ ^erin^: ist — nicht bei
längerer La^erun^ durch eintretende Oxydation des AI herabgemindert wird.
Im folgenden führen wir einige der wichtigsten Sicherheitssprengstoffe
unter Angabe ihrer Zusammensetzung auf:
Ammonal: Mischung aus Ammoniumnitrat und Aluminium, und zwar
soll sich das Verhältnis von 95 % NHtNOs und 5 % AI bewährt haben.
Manchmal setzt man auch Holzkohle oder ähnliche Körper zu.
AmmonfOrdit I: 85% Ammoniumnitrat, 4% Mehl, 3,8% Nitro-
glyzerin, 0,2 % Kollodiumwolle, 2 % Glyzerin, 1 % Diphenylamin, 4 %
Kaliumchlorid.
Ammon-Karbonit: 90% Ammoniumnitrat, 6% Mehl, 3,8% Nitro-
glyzerin, 0,2 % Kollodiumwolle. Bei der Fabrikation wird die Hygro-
skopizität des Ammoniumnitrats nach dem D. R. P. 129 481 durch Uni-
hfillung mit verkleistertem Mehl nahezu unschädlich gemacht.
Ammonit: 88% Ammoniumnitrat und 12% Dinitronaphtalin. (Ist ein
englischer Sicherheitssprengstoff.)
Bellit 1: 83,5 % Ammoniumnitrat und 16,5 % Dinitrobenzol.
B eil i t III: 93,5 % Ammoniumnitrat und 6,5 % Dinitrobenzol. (Bellit I und
Hl sind englische Sicherheitssprengstoffe.)
Bob binite: 62—65 T. Kaliumnitrat, 17—19,5 T. Holzkohle, 1,5—2,5 T.
Schwefel, 13—17 T. Kupfersulfat und Ammoniumsulfat. Die Mischung
wird zu einem Zylinder gepresst und mit Paraffin bedeckt.
Brockit: Nach dem Engl. Pat. 2977 von 1903 hergestellte Mischung aus
Baryumchlorat und Aluminiumpulver.
Chromammonit siehe unten KOln-Rottweiler Chromammonit.
Dahmenit A: 91,3% Ammoniumnitrat, 6,475% Naphtalin, 2,225%
Kaliunibichromat.
FOrdit I: 25,5% Nitroglyzerin, 1,5% Kollodiumwolle, 5% Nitrotoluol,
4 % Dextrin, 3 % Glyzerin, 37 % Ammoniumnitrat, 24 % Kaliumchlorid.
Gelatine-Karbonit: 25,3% Nitroglyzerin, 0,7% Kollodiumwolle,
6,9 % Gelatine (3,5 Glyzerin : 1 Leim), 25,6 % Natriumchlorid, 41,5 %
Ammoniuumitrat.
KarbonitI:25% Nitroglyzerin, 30,5 % Natriumnitrat, 39,5 % Mehl, 5 %
Kaliumbichromat. Die Herstellung dieses Sprengstoffs, welcher eine
stärkere Wirkung als das unten genannte Kohlen-Karbonit zeigt, ist durch
D. R. P. 97 852 geschützt.
Karbonit II: 30% Nitroglyzerin, 24,5% Natriumnitrat, 40,5% Mehl,
5 % Kaliumbichromat. Von noch stärkerer Sprengwirkung als Karbonit I.
Kohlen-Karbonit: 25% Nitroglyzerin, 34 % Kaliumnitrat, 1 %
Baryumnitrat, 38,5 % Weizenmehl, 1 % Lohmehl, 0,5 % Soda. Altester
der Karbonit-Sprengstoffe; er gilt als einer der sichersten von allen Sicher-
heitsspreni?stoffen.
Köln-Rottweiier Chromammonit 1) für Kohle 75,0% Am-
moniumnitrat, 14,0 % Kaliumnitrat, 6,0 % Trinitrotoluol^ 4,5 % Chrom-
ammoniakalaun, 0,5% Vaseline; 2) für Gestein: 78,0% Ammoniumnitrat,
2,0%! Kaliumnitrat, 17,0% Trinitrotoluol, 2,5% Chromammoniakalaun,
KoVonit: 38—40 T. Nitroglyzerin, 1—1,5 T. lösliche Schiesswolle, 26 bis
28 T. Ammoniumnitrat, 3— ö T. Kaliumnitrat, 11—14 T. stearinsaure
Tonerde, 8—11 T. Roggenmehl, 2-4 T. Holzmehl, 2—4 T. flüssiges
Paraffin.
Negropowder (Negerpulver): 86—90 T. Ammoniumnitrat, 9 bis
11 T. Trinitrotoluol, 1—3 T. Graphit.
Petroklastit: Gemisch von Salpeter, Schwefel, Steinkohlenpech und
Kaliumbichromat. Es ist nur im geschlossenen Räume (Bohrloch) explosiv,
während es sonst ruhig abbrennt; man entzündet es wie Schwarzpulver
mittels Schnur (ohne Sprenghütchen). Laut Verfügung fällt es nicht unter
das Sprengstoffgesetz, es darf als Stückgut mit der Bahn versandt werden.
1098
Sicherlieitszflndhölzcr — Siebe und Siebma »rhinen
Rhexit: 64% Nitroglyzerin, 18% Natrlummtrat, 7% Holzmehl, 119(
Hoizmoder. (Ist ein (Vsterreicbischer Sicherheitssprengstoff.)
R o b u r i t I: 87^5 % Ammoniumnttrat, 7,0 % Dinitrobenzol, 0,5 % Kalinm-
pennanganat, 5,0 % Ammoniumsulfat.
R 0 b u r 1 1 111 : 87 % Ammoniumnitrat, 1 1 % Dinitrobenzol, 2 % Chlor-
napbtalin.
Sicherheits-Dynamit: 24% Nitroglyzerin, 1 % SchiessbaumwoUe,
75 % Ammoniumnitrat.
Siehe r.heits - Gallerte - Dynamit: 32,25 % Nitroglyzerin.
1,25% Kollodiumwolle, 1,05% Leim, 1,05% Dextrin, 4,30 % GlyzeriiL
22,60% Ammoniumnitrat, 10,80% Natriumnitrat, 18,00% Mehl, 5,50 51^
Kaliumchlorid, 3,20 % Wasser.
Vigorit: 76% Ammoniumnitrat, 10% Kaliumnitrat, 2% Harz, 2 % Ka^
liumchlorat, 10 % nitrierte Kohlenwasserstoffe (?).
Westfalit I: 95% Ammoniumnitrat, 5 % Harz.
Westfalit II: 91 % Ammoniumnitrat, 4 % Kollodiumwolle, 5 % Harz.
Westfalit, verbessert: 92% Ammoniumnitrat, 3% Kalium-
bi Chromat, 5 % Harz.
Wetterdynamit: 52% Nitroglyzerin, 14% Kieselgur, 34%
Kristallsoda.
Wittenberger Wetterdynamit: 25% Nitroglyzerin, 34%
Kaliumnitrat, 1 % Baryumnitrat, 38,5 % Roggenmehl, 1 % Holzmehl, 0,5 %
Natriumbikarbonat.
Zahlreiche sonst noch vorgeschlagene Sicherheitssprengstoffe mfisseo
hier flbergangen werden. . Vgl. auch den Artikel „Dynamit e".
Sicherheitssprengstoffe :
Sprangitoff A.-0. „Ckrbonit", Hamburg. 1 Vereinigte KSln • RottweUer Pulverfabriken,
I Berlin NW. 7« Dorotheenatr. tf.
Sloherheltflsündlilllzer siehe „ZOndhOlze r'*.
Slderln^elb siehe „Eisenfarbe n'\
Siderosthen, blauschwarze Farbe für Eisenanstrich, ist eine Lösung
einer asphaltartigen Masse In leichten Kohlenwasserstoffen und wird aus
Olgasteer hergestellt. Der Anstrich ist elastisch und bildet ein gutes Rost-
schutzmittel.
Sldonal = chinasaures Piperazin (Piperaainum ehinicum). Man ge-
winnt es durch Neutralisation von P I p e r a z i n (s. d.) mit Chinasflure.
Farbloses, säuerlich schmeckendes, in HsO sehr leicht lösliches Salz vom
Seh. P. 168 — 17 1^ Wegen seiner harntreibenden Wirkung wird es vor allem
bei Olcht verordnet.
Neu-Sidonalist Chinasäureanhydrid (75 %) mit Chinasäure (25 %).
Sidonal (neu) 25 g Mk. 3,75
Siebe imd Slebmaeolüneii.
Siebe von Rossbaargewebc in Holzspan&ssung, 30 cm Durchm. :
Auf den laufenden cm ca. 24 20 18 16 10 8 Maschen.
Stück 4,50 4,20 3,75 3,40 3,00 2,70 Mk,
Siebe von Eisendrahtgewebe verschiedener Maschenweite, in
Holzspanfassung, 45 cm Durchm Stück
Siebe von Messingdrahtgewebe in Holzspan&ssung, 20 cm
Durchm., Maschenweite 0,25, 0,5, 1, 2 oder 5 mm Stück
Siebe mit Ober- und Unterdeckel von Leder in Holzspan£sissung mehr:
30 45 cm Durchm.
pro Deckel 3,00 4,00 Mk.
Siebe von Messingdrahtgewebe in Blechfassung, 12 cm hoch, 15 cm
Durchm. :
Maschenweite 0,1 0,5 12 3 5 mm.
In Weissblechfassung Stück 3,60 2,55 2,40 2,30 2,20 2,10 Mk.
in Messingblechfassung „ 7,20 5,10 4,80 4,60 4,40 4,20 „
Mk. 4,00
„ 3,00
Siebe und Siebmaschinen.
1099
Mit Wcissblechdeckcl mehr Stück 0,80 Mk.
Mit Messingblechdeckel mehr „ 1,60 „
Siebe, bestehend aus Messingfassung mit Messingring, zum Einspannen
von Seidengewebe, 7,5 cm Durchm. Hierzu 6 Siebböden von Seiden-
gewebe in verschiedener Feinheit Stück Mk. 3,50
Siebe, bestehend aus Messingfassung und Messingring, durch Bajonett-
verschluss an erstere zu' befestigen, zum Einlegen loser Siebscheiben
aus gelochtem Zinkblech mit 0,5, 1 und 2 mm weiten Öffnungen,
12 cm Durchm Stück „ 6,00
Siebe von Messingdrahtgewebe in Messingfassung, 5 cm Durchm., für
den Schöneschen Schlämmapparat Stück „ 1,25
Siebsätze nach K n o p , 16 cm Durchmesser, bestehend aus 5 auf-
einander passenden Messingsieben in Zinkblechfassung zu 0,5, 1, 2, 4
und 7 mm Lochweite ' Stück „ 15,00
Siebsätze nach K n o p , von Messing, in Taschenformat, zum Ge-
brauch auf Exkursionen, mit Deckeln Stück „ 15,00
Siebsätze nach K n o p, für Knochenkohle, 16,5 cm Durchm., mit
3 Feinheiten und 2 Deckeln Stück „ 12,00
Siebsätze nach Kühne, 8 cm Durchm., bestehend aus aufeinander
passenden Zinkringen mit Sieben, teils aus gelochtem Blech, teils aus
Messinggeweben, zu 1, 2, 3, 4 und 5 mm Lochweite .... Stück „ l8,00
Siebsatz nach Nobbe, für Samen, 10 cm Durchm., 25 cm hoch,
mit gebohrten Löchern von 0,5, 1 und 2 mm Durchm. . . . Stück „ 55,00
Siebsatz, Hamburger Normalsieb aus Messingdrahtgewebe No. 100 E,
zur Bestimmung des Feingehaltes von Thomasschlackenmehl, 35 cm
Durchm., mit Ober- und Untertrommel Stück „ 16,50
Andere Siebsätze siehe unter „Boden*'.
Siebmaschinen, Pulver-Kömmaschinen, mit exzentrischer Bewegung
für Siebe von:
350 mm Durchmesser ohne Sieb Stück „ 125,00
400 „ „ „ „ „ „ 135,00
500 „ „ „ „ „ „ 150,00
Schüttel- und Siebapparat siehe unter „Schüttelapparate''.
Siebvorrichtungen (Siebzylinder) mit abnehmbarem Siebrahmen; die Rahmen
sind mit Gewebe bespannt. Unter dem Zylinder wird entweder eine Förderschraube
angebracht, die das gesiebte Mahlgut weiter führt, oder es befmden sich — falls
der Zylindermantel aus Geweben verschiedener Maschengrösse besteht — unter dem
Zylinder Trichter, welche das Mahlgut von verschiedenem Feinheitsgrad gesondert
auffangen und weiter leiten:
Durchmesser des Zyiindcn . •
Länge desselben ..... ^
Durchmesser der Riemenscheibe „
Breite derselben „
Umdrehnngen der RiemeDicheibe
in der Bünutt
Krafbrerbianch HP
{Länge • • • • m
Breite • . • . „
Höhe M
Gewicht des Zylinders ohne Hob-
kasten und ohne Förderschiaube kg
Gewicht des Holzkastens . . . „ '
ft der Förderschranbe . . „
Preis des Zylinders ohne Hokkasten
und ohne Fördenchraube . . Mk.
Preis des Hohkastens . . • • ^
M der Förderschranbe • • m
500
500
600
600
f<00
800
1000
2500
3500
2500
3500
2500
3500
2500
600
600
700
700
bOO
800
900
120
130
120
130
120
130
120
33
33
30
30
25
25
23
0,2
0,3
0,3
0,4
0,5
0,6
0,75
3,5
4,5
3,6
4,6
3,9
4,9
3,9
1.2
1,2
1,3
1.3
1,7
1.7
2,0
1,7
1.7
1,8
1.8
2,2
2,2
2,5
320
375
360
420
510
590
650
330
380
430
500
490
550
600
40
55
40
55
55
70
65
550
730
630
800
700
850
870
170
220
220
250
250
340
340
130
150
130
150
130
150
150
1000
3500
900
130
23
1.0
5,0
2,0
2,5
750
700
100
980
400
180
1100
Siedekessd — Siegellack.
Karl Seemann, Berlin X. 29, Sprengclstr. i:
Siebe:
Vereinicrte Lausitser Glaswerke A.G., Abt. Wannbrunn, Quilitz & Ck)., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 56/67.
Siebe und Siebmaschinen:
Borbenker Maachlnenfabr. & Gleaserei, Tb. Ead.%
Benreborbeck.
Motoren dazu:
Siemens-Schuckcrtwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 3.
Siebzyiinder resp. Siebmaschinen:
Uu Fiiedrich & Co., Maacfainentabnk, Leipzig- 1 Fried. Krapp AktiengeadlMliaft GnmovcTL
Plagwitz 66. I Magdeburg-BttckAU.
Siedekessel siehe „K e s s e V\
Siedepunkt. .
S. P. «c.
S. P. »c
Aldehyd (Azetaldehyd) .
Alkohol (Äthylalkohol) .
Ameisensäure ....
Ammoniak
Amylalkohol ....
Anilin
Anthrazen
Anthrachinon . . . .
Äther (Äthyläther) . .
Azetanilid
Azeton
Benzaldehyd ....
Benzo&äure
Benzol
Benzophenon . . . .
Blei
Brom
Chlor
ChlorkohlenstofT . . .
Chloroform
Chrysen
Cyan
Cyanwasserstoff . . .
Diphenylamin . . . .
Essigsäure (Eisessig) . .
Essigsäureanhydrid . .
Fluorwasserstoff . . .
Formaldehyd . . . .
Glyzerin
Jod
Kadmium
-1-20,8
+ 78,4
+ 99
— 34
+ 129—131
+ 1^4,1
+ 351
i-373
4 35
+ 295
+ 56,3
-H 179,1
+ 249,2
+ ^0,5
305,8
+ 1510
+ 59
— 33,5
-f77
+ 61
+ 448
— 21
+ 26,5
+ 310
+ 119
+ 138
+ 19,4
-21
+ 290
+ 180
+ »60
Kalium
Kampfer
Kohlenozyd . . .
Kohlensäure (COt) .
Leinöl
Luft
Methylalkohol . . .
Methylsalizylat . . .
Naphtalin ....
«•Naphtol ....
/9-Naphtol ....
Natrium
Paraffin
Phenol
Phosphor ....
Quecksilber ....
Sauerstoff ....
Schwefel
Schwefelkohlenstoff .
Schweflige Säure (SOs)
Schwefel phosphor . .
Stickstoff ....
Terpentinöl ....
Toluol
Triphenylmcthan . .
Wasser, dest, . . .
Wasserstoff ....
Zink
Zinkchlorid ....
Zinnchlorür ....
+ 720
+ 205
— 190
+ 79
— 316
— 191
+ 66-67
+ 223
+ 217,9
^ 27?*— 2'^
+ 285-286
+ 742
+ »50
+ 1>'0
+ 290
+ 357,25
— 1H2,7
+ 44«,4
+ 46
— 8
+ 518
-194,4
+ 1^7
+ 111
+ 356,2
+ 100
— 243
-* 730
+ 730
+ 606
und
Siedepunkts-Bestimmunesapparate siehe „Destillation**
„Fraktionierapparat e".
Siegellack. Zusammengeschmolzene Mischungen, hauptsächlich aus
Schellack mit Terpentin, wozu als mineralische Beimengungen Kreide, Schwer-
spat, Magnesia, gebrannter Gips, Zinkweiss und Wismutweiss, als Färbungs-
mittel Zinnober, Mennige, Englischrot, Beinschwarz, Kienruss, BerlinerbKiu,
Chromgelb, Ocker und Zinkgelb kommen. Bei geringen Sorten ist ein Teil des
Schellacks durch Kolophonium, Paraffin, Pech oder Ceresin ersetzt; feiner
Siegellack wird zuweilen mit PerubaJsam parfümiert.
Zur Darstellung schmilzt man zuerst Schellack tfnd Terpentin unter stcin-
digem Rühren bei massiger Warme zusammen, worauf die mineralischen Bei-
Siemens-Martinprozess — Silber. 1101
mengungen in PuSverform zugesetzt und zuletzt etwas Terpentinöl beigefügt
wird; letzteres befördert das Brennen. Die fertige Masse wird in dünn mit
Ol ausgestrichene Blechformen gegossen.
Guter Siegellack soll leicht schmelzen und brennen, gut fliessen, aber
nicht leicht abtropfen; er soll auf dem Papier gut haften, scharfe Abdrücke
geben und seine Farbe nicht verändern.
Über die künstliche Bereitung von Siegellack veröffentlicht Dr. Carl
Goldschmidt eine Mitteilung (Chem. Ztg. 1905, 33), worin er schreibt:
Bei der Giftigkeit der meisten Siegellacke hat eine billige Bereitung eines
geeigneten Harzes wohl Wert. Die Formaldehydharze eignen sich nun dazu
am besten. Am geeignetsten zur Bereitung von blauem Siegellack ist das Harz,
welches aus Formaldehyd, Salzsäure und Methyldiphenylamin entsteht.
Siememi-Martlnproxess siehe „F I u s s e i s e n*\
Slffnalthennometer siehe „Thermomete r".
Slkkatlve (Trockenmittel). Unter dieser Bezeichnung gehen mannig-
fache Zusätze zu Leinöl, Firnis und Firnisfarben, die ein schneileres Trocknen
dieser Medien bewirken. Die Sikkative kommen teils als Flüssigkeiten, teils
in Pulverform in den Handel. Erstere, die man Trockenöle nennt und
durch Kochen von Blei-, Mangan- oder Zinkpräparaten mit Leinöl sowie mit
Mischungen aus Leinöl und Terpentinöl erhält, sind neuerdings teilweise durch
die f e s t e n Sikkative verdrängt worden, d. h. dieselben Ölsäuren, leinölsauren
sowie auch harzsauren Metallsalze, die durch Eindampfen aus den Trocken-
ölen oder auch durch Zusammenschmelzen der Ausgangsmaterialien gewonnen
werden. So erhält man die harzsauren Salze durch Zusammenschmelzen der
Blei-, Mangan- und Zinkverbindungen mit Kolophonium.
Daneben finden als „Sikkative'' Blei glätte, Mennige, Blei-
zucker, Bleiborat, B 1 eima nga na t, Manganborat, Man-
ganoxalat, Braunstein u. a. m. Verwendung. Das Manganborat wird
als Sikkativ schlechthin bezeichnet.
Für Leinöl ist das beste Sikkativ nach v. Zoul (Chem. Revue 11, 80)
oxyleinölsaures Mangan, erhalten durch Verkochen von Leinöl
mit Braunstein oder besser durch Neutralisation und dann folgende Oxydation
von Leinölsäuren mit KMn04. Dieses Sikkativ wirkt schon in der Kälte auf
Leinöl.
Das D. R. P. 154 756 schützt den Zusatz von Naphtalin bei der Herstellung
von Sikkativen.
Die einzelnen Sikkative sind unter den betreffenden Metallverbindungen
aufgeführt.
Sikkative:
OiemiBche Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdllngcr, 1 Knauth & Weidinger, Dresden-K.
Flörsheim a. M. |
Silber. ÄST (Argentum). A. O. = 107,93. Es findet sich häufig ge-
diegen; von seinen Erzen sind vor allem wichtig: Silberglanz AgaS,
Kupfersilberglanz CusS.AgsS, Schwarzgültigerz SbsSs.5AgiS,
dunkles Rotgültigerz Sb>Ss.3Ag>S (Antimonsilberblende), lich-
tes Rotgültigerz (Arsensilberblende) AstSt.AgsS, Poly-
b a s i t AsaSt . 9 (Ägs + Cu9)S und Hornsilber AgCl. Ferner gewinnt
man Silber aus den Fahlerzen, namentlich aus dem Antimonfahlerz.
Man gewinnt das Silber teils auf trocknem, teils auf nassem Wege, häufig
auch durch Kombination beider Verfahren.
Früher wurde der trockne Weg, d. h. die Ansammlung des Silbers im
Blei und seine Abscheidung daraus durch den Treibprozess. allein an-
gewandt, während neuerdings die Amalgamationsverfanren und
in letzter Zeit vor allem die Laugprozesse immer mehr an Ausdehnung
gewinnen.
Bei der Verhüttung der Silbererze auf trocknem Wege schmilzt man die
Erze mit Pb oder PbO zusammen; hierbei wird das Ag in seinen Verbindungen
durch Pb ersetzt (AgjS H- Pb = PbS 4- Ag) und von dem überschüssigen me-
tallischen Pb im geschmolzenen Zustande gelöst. So erhält man silberhaltiges
1102 Süber.
Werkblei (vf;l. darüber auch den Artikel „Blei"). Ist das Werkblei reich anAg,
so i^ewinnt man letzteres am besten durch den Treibprozess, auch Treiben
oder Abtreiben {genannt. Hierbei wird das Werkblei in einem Gebläseflamra-
ofen (Treibofen) bezw. auf einem Treibherd unter Einwirkung eines oxydieren-
den Luftstroms bei allmählich g[esteigerter Temperatur solange geschmolzen,
bis sämtliches Pb zu PbO oxydiert ist; das PbÖ sammelt sich über dem Ag
und fliesst ab, so dass schliesslich reines Ag metallglänzend zurückbleibt
(„blickt**) — Blicksilber. Das Blicksilber wird nochmals einem oxy-
dierenden Schmelzen vor dem Gebläse in einer porOsen Muffel unterzogen,
wobei letztere die oxydierten Verunreinigungen einsaugt. Ist das Werkblei
sehr silberarm, so „p a 1 1 i n s o n i e r t" man es vor dem Abtreiben, d. h. man
schmilzt es in eisernen Kesseln und lässt es dann langsam erkalten; hierbei
kristallisiert zuerst fast Ag-freies Pb aus, das sich so ohne Schwierigkeit von
der länger flüssig bleibenden, weil leichter schmelzbaren, Ag-Pb-Legterung
trennen lässt. Das so gewonnene silberreichere Werkblei wird in gewöhnlicher
Weise getrieben. Ein Nachteil des Pattinson-Prozesses lieaft darin,
dass es sehr reines Pb erfordert; deshalb wird statt seiner viel&ch der
Parkes-Prozess benutzt. Derselbe beruht darauf, dass man dem ge-
schmolzenen Werkblei bei etwa 450^ Zn unter Umrühren zusetzt; letzteres ver-
einigt sich mit sämtlichem Ag und ewas Pb zu einem Schaum, der bei lang-
samem Abkühlen an die Oberfläche kommt und leicht abgehoben werden kann.
Aus dem Schaum wird das Ag schliesslich durch Abtreiben gewonnen. Kom-
binationen des Pattinson- und Parkes-Prozesses sowie Modifikationen davon,
die in neuerer Zeit hier und da vorgeschlagen sind, müssen hier übergangen
werden.
Wie schon oben gesagt ist, zerfällt die Ag-Gewinnung auf nassem
Wege in die A m a 1 g a m a t i o n und die A u s 1 a u g u n g. Die Amalga-
mation wird namentlich für die eigentlichen Silbererze angewandt und beruht
auf der Fähigkeit des Quecksilbers, mit Ag ein im Überschuss des Hg lösliches
Silberamalgam zu bilden. Das gediegene Ag der Erze wird direkt
vom Hg gelöst, während die Ag -Verbindungen zuvor in das Metall
selbst übergeführt sein müssen. Man röstet z. B. die Erze mit NaCl und
zersetzt das entstandene AgCl durch Eisen: 2 AgCl + Fe = Ags + FeCls;
schliesslich wird Hg zugefügt, welches das gebildete Ag extrahiert Das Siiber-
amalgam erhitzt man in Retortenöfen, wobei Hg abdestilliert, während metal-
lisches Ag zurückbleibt.
Die Ag-Gewinnung durch Laugprozesse deckt sich in vieler Hinsicht mit
der Kupfer- Gewinnung auf n a s s e m Wege (vgl. den Artikel „K u p f e r"*);
so führt man z. B. das Ag der Erze durch HCl oder durch chlorierende Röstung
(mit Alkalichloriden) in AgCl oder aber anderseits durch H9SO4 oder durch
sulfatisierende Röstung in ÄgSOi über. Das AgCl wird in Kochsalzlösung, das
AgSOt in H9O durch Auslaufen gelöst; aus den Lösungen schlägt man das Ag
durch Cu nieder (vgl. auch den Artikel „G o 1 d"). Auch mit Hyposulfiten
werden Silbererze ausgelaugt, ja neuerdings versucht man sogar mit Erfolg,
die für die Goldgewinnung so wichtige Cyanidlaugerei auf Silber zu
übertragen.
In letzter Zeit gewinnt die elektrolytische Entsilberung des
Kupfers immer mehr an Bedeutung. Über die elektrochemische Scheidung
von Gold und Silber nach dem M ö b i u s sehen Verfahren, welches sich schon
vollständig eingebürgert hat, vgl. den Artikel „G 0 1 d". — Das Amer. Pat.
795 887 schützt ein Verfahren zur elektrolytischen Raffination von wismut-
haltigem Silber.
Ag ist ein reinweisses Edelmetall, weich, sehr dehnbar, von allen Me-
tallen der beste Leiter für Wärme und Elektrizität. Sp. G. 10,4 bis 10,6; Seh.
P. 968^ lässt sich bei Weissglut durch das Knallgasgebläse destillieren, wobei
es bläulichen Dampf bildet. Reines geschmolzenes Silber absorbiert aus der
Luft sein 20faches vol. O, der beim Erstarren unter „Spratzen" des Silbers
wieder entweicht.
Neuerdings hat man das Ag auch in einer wasserlöslichen oder,
richtiger gesagt, kolloidalen Form kennen gelernt. Ober die Herstellung kollol-
Silberapparate — SUberverbindungen. 1103
daler Silberlösungen vgl. den Artikel „KolloidaleKörpe r". Abgesehen
von den dort erwähnten Methoden sei das Verfahren von K fl s p e r t (Ber. d.
deutsch, ehem. Ges. 35,4066 und 4070) genannt; hiernach erhält man rot-
braune Lösungen von kolloidalem Ag auf Zusatz von AgNOs-Lösungen zu
konz. formaldehydhaltigem Wasserglas. Olivgrüne bis hellgraugrüne Silber-
lösungen erhält man aus verd. AgNOa-Lösung nach Neutralisieren mit NasCOa
durch Zusatz von Hydrazinhydrat (1 :2000). Auch mit Hilfe der Lysalbin-
säure und Protalbinsäure stellt man vorteilhaft kolloidales Silber her. —
Über kolloidales Ag als Medikament siehe den Artikel ,,K o 1 1 a r g o 1".
In einer HsS-haltigen Atmosphäre bedeckt sich As mit einer braunen bis
schwarzen Schicht von AgS; in verd. HNOs ist das Metall leicht löslich. In
reinem Zustande wird es wegen seiner Weichheit nur zur Anfertigung chemi«
scher Apparate, wie Tiegel und Schalen, benutzt. Im übrigen vgl. die Artikel
„Plattiere n", „Silberlegierungen" und „V e r s i 1 b e r n". A 1 1-
Silber (oxydiertes Silber) siehe unter „M e t a 1 1 f ä r b u n g".
Süber, rein z. Z. 1 kg Mk. 72,00
Feinsilber (in Form chemischer Apparate) „ 1„ „ 120,00
Silber:
Frans Biflenach & de., Offenbach a. IC.
Silbererz-Aufbereitungs-Anlagen :
Fried. Krupp AktiengefleUschaft Onuonw«rk, Hagdeburg-Buckan.
SUberapparate :
Frana Eiaenach & Cle., Offenbach a. M.
Silberbad siehe „V e r s i 1 b e r n".
Sllberfflätte (Bleiglatte; Bleioxyd) s. unter „B 1 e i v e r b i n d u n g e n*\
Sllberlefi:leninfi:en. Wegen der Weichheit wird das Ag fast nur mit
andern Metallen legiert verwendet. Den Ag-Qehalt der Legierungen drflckte
man früher so aus, dass man angab, wieviel Lot feines Silber in der Mark dei)
Legierung enthalten sind. Man teilte hierbei die Mark Silber in 16 Lot ä 18
Grän, z. B. enthält zehnlötiges Silber in einer Mark (16 Lot) 10 Lot Ag und
6 Lot Cu. Jetzt bedient man sich zur Gehaltsbestimmung nicht mehr der
„Lötigkeit**, sondern drückt den Feingehalt in Tausendsteln aus. Eine
Legierung vom Feingehalt 850 enthält also in 1 kg Masse 850 g Ag und
150 g Cu.
Meistens legiert man mit 10 % Cu, und so haben die Silbermünzen der
meisten Länder, wie fast alle silbernen Schmucksachen, einen Feingehalt von
900. Bei silbernen Scheide münzen wählt man den Cu-Gehalt oft höher,
um ein grosseres Format zu erhalten. Legierungen bis 50 % Cu sind noch
ziemlich weiss, darüber hinaus rOtlich; man gibt solchen Legierungen eine
dünne weisse Oberfläche, indem man sie bei Luftzutritt glüht und dann das
oberflächlich entstandene CuO durch Kochen mit Weinstein-Kochsalzlösung
entfernt (W e i s s s i e d e n).
Ag vereinigt sich mit Cu nicht besonders leicht; auch wird durch die
Beimengung von Cu das lästige, zu blasigen Gussstflcken führende Spratzen
(s. unter „Silbe r*') nicht vollständig beseitigt. Deshalb fügt man häufig
Kleinere oder grössere Mengen Z i n k zu, welches sich mit dem Ag leicht ver-
einigt; auch Cd kommt als Zusatz in Betracht.
Zu dem Zwecke, kupferreichen Ag-Legierungen eine schöne silberweisse
Farbe zu erhalten, wird Aluminium und Nickel (s. unter „Nickel-
iegierunge n") sehr häufig mit dem SUber legiert, bezw. den AgCu-
Legierungen beigemischt.
Sllberutensilien :
Frana Eisenach & Cie., Offenbafth a. M.
Sllberverblndniiffeii.
L Silberchlorid (Chlorsilber; Argentum chloratum). AgCl.
Findet sich in der Natur als Mineral Silberhornerz, wird künstlich
1104 Silicide — Silizium.
durch Fallen von AgNOt-Lösungen mit HCl- oder NaCl-LOsung als weisser
käsiger Niederschlag erhalten. Ausgewaschen und getrocknet bildet es ein
weisses, amorphes, in H9O. HNOt und HCl unlösliches, in NHt leicht lösliches,
sich am Licht durch Reduktion schnell schwarz färbendes Pulver, das bei 26Xf
schmilzt und dann zu einer farblosen, weichen, hornartigen Masse (Horn-
Silber) erstarrt.
2. Silberjodld (Jodsilber; Argentum jodatum). AgJ. Findet
sich in der Natur aisjodargyrit, wird kflnstlich durch Fällen von AgNOs-
Lösungen mit HJ oder Alkalijodiden erhalten. Blassgelbes, in H9O und verd.
Säuren fast unlösliches, in NHt schwer, leichter in konz. KJ-Lösung lösliches
Pulver, das beim Erhitzen schmilzt und dann zu einer hornähnlichen gelben
Masse erstarrt.
3. Silbernitrat (Argentum nitricum), AgNOs, siehe den besonderen
Artikel „H ö 1 1 e n s t e i n'*.
4. Silbersulfat (schwefelsaures Silber; Argentum sutfuricumY
AgsSOi. Durch Erhitzen von Silberfeilspänen oder schwammfOrmig redu-
ziertem Silber (aus AgCl durch Zn + HCl erhalten) mit HsSOt und Abdampfen
zur Kristallisation dargestellt. Kleine, farblose, glänzende Kristalle; löslich in
200 T. HjO von 15», in 70 T. H«0 von 100«, leichter löslich in mit HjSOi oder
HNOt angesäuertem Wasser.
SUbersulfiit H Mk. 10,00; 1 kg Mk. 92,00
5. Silberzitrat (zitronensaures Silber; Argentum dtricum) siehe
den Artikel „I t r 0 1".
SUldde siehe „S i 1 i z i d e'*.
Sillclnm siehe „S i 1 i z i u m".
Sillclnmverblndiingen siehe „Siliziumverbindunge n".
Slllkatdttnffer siehe „Düngemittel, kflnstlich e".
SllikatBchlaokenpiilver siehe „Eisenschlack e".
Silin. Verbindung von H e x a m e t h y 1 e n t e t r a m i n (s. d.) mit
Zitronenkieselsäure; in alkalisch-erdigem Wasser gelöst kommt es als S i 1 i n -
Brunnen in den Handel. Es soll zur Bekämpfung der harnsauren Diathese
dienen.
Suizide. Das Silizium (s. d.) verbindet sich im elektrischen Ofen
mit vielen Metallen zu Suiziden, die in mancher Hinsicht den Karbiden
(s. d.) sehr ähnlich sind. Die Suizide sind durch besondere Härte ausge-
zeichnet, was ihnen bald weitergehende technische Bedeutung verleihen dflrfte.
Es seien Chromsilizium SiCrs, Mangansilizium SIMut, Eisen-
Silizium SiFei und Kupfersilizium SICus genannt. Man erhält die
Suizide teils durch Zusammenschmelzen des betreffenden Metalles mit Sili-
zium im elektrischen Ofen, teils durch Erhitzen von Oemischen aus Kiesel-
säure, Metalloxyden und Kohle. Bemerkenswert ist, dass sich das Silizium
mit den Metallen häufig bei einer Temperatur verbindet, die unterhalb des
Schmelzpunktes der Bestandteile liegt.
Verfahren zur Herstellung der Silizide von Ba, Sr, Ca sind in den
D. R. P. Id9 193, 204 567 und 206 785 niedergelegt. Eine Methode zur Oe-
winnung der Silizide von Schwermetallen schützt D. R. P. 210 216.
S i 1 i z 1 irm k a r b i d siehe „K a r b o r u n d" und „S II u n d u m".
SiUzium. Si. (Kiesel). A. G. =-. 28,21. Ist nächst O das Element,
welches .an dem Aufbau der oberen Erdschichten den grössten Anteil hat; es
findet sich jedoch niemals frei, sondern stets als SiOt (s. „Siliziumver-
bindungen*') oder in Form von Silikaten. Das Element selbst erhält man
u. a. durch Reduktion von staubförmiger SiOf mittels Magnesiumpulvers und
nachheriges Extrahieren mit Säuren. Während es auf diese Weise im amor-
phen Zustande als dunklbraunes, lockeres, an der Luft entzündliches Pulver
resultiert, erhält man kristallisiertes (diamantförmiges) Si
durch Erhitzen von Kieselfluorkalium KsSiFa mit AI oder durch Eintragen einer
Silizium Verbindungen. 1105
Mischung von 15 T. NasSiFe mit 20 T. granul. Zn und 4 T. Na in einen zum
Olühen erhitzten Tontiegel oder schliesslich durch Reduktion von Quarz mittels
Holzkohle unter Zusatz von CaO und MusOi im elektrischen Ofen; das Re-
aktionsgemisch wird von den andern Bestandteilen durch Ausziehen mit HCl
und HF befreit. Nach dem Amer. Fat. 732 410 gewinnt man Si aus tonerde-
silikathaltigen Materialien (z. B. gewöhnlichem Ton), indem man sie, mit
flietall. pulv. AI vermischt, in einem elektrischen oder andern Ofen einer hohen
Temp. aussetzt; man kann dann einerseits 9i und anderseits aluminiumoxyd-
haltige Schlacke abstechen. Nach dem D. R. P. 147 871 gewinnt man kristal-
linisches Si so, dass man Gemenge einer Siliziumsauerstoffver-
bindung mit Aluminiumpulver und Schwefel zur Entzündung bringt: Die
Mischung fängt an zu brennen und schmilzt zu einer Schwefelaluminiummasse
zusammen, in der sich nach dem Erkalten das Si eingebettet findet; man ge-
winnt es, indem man das AlsSt durch H9O zersetzt.
In kristallinischer Form bildet das Si schwarze glänzende Bldttchen oder
harte spröde Oktaeder, die an der Luft unverändert bleiben, dag^en unter
Einwirkung von COs-Gas in SiOs übergehen. Unlöslich in Säuren, löslich in
heisser konz. Kalilauge und Natronlauge.
Man verwendet das Silizium namentlich in Legierung mit Cu, Sn und Zn
als Siiiziumbronze (s. unter „Bronze n*'); hierbei setzt man das Si
der Bronze in Form von Siliziumaluminium oder von Silizium-
k u p f e r zu. Ersteres erhält man direkt durch Elektrolyse von Aluminium-
silikat, letzteres u. a. durch Schmelzen von Cu mit SiOa und NaCl.
Siliziummetall, techn., geschmolzen 1 kg Mk. 20,00
„ amorph, mit HF gereinigt 1„„ 140,00
„ Graphitform l«n 160,00
y, ehem. rein krist i „ „ 200,00
Sllixiuinverliliidimffeii.
1. Siliziummonoxyd (Monox) SiO. Nach Potter vollzieht sich
die Reaktion St03 + Si = 2SiO im elektrischen Ofen in einer indifferenten
Atmosphäre, noch besser, wenn man statt Si Siliziumkarbid als Reduktions-
mittel verwendet. Das SiO bildet einen weichen, braunen, sehr feinen,
"voluminösen Niederschlag.
Nach Amer. Pat. ^6 636 verwendet man statt Si (oder C) geeignete
Mengen von Leichtmetallen (Mg oder AI) als Reduktionsmittel der SiO>. Das
Erhitzen geschieht unter Ausschluss der Luft in CO oder unter stark ver-
mindertem Druck. Auch das Amer. Pat. 908 131 bezieht sich auf die Ge-
Avinnung von SiO.
2. Siliziumdioxyd (Kieselsäureanhydrid; Acidum süi-
€icum)t SiOs, auch schlechthin Kieselsäure (oder Kieselerde) ge-
nannt Es findet sich in der Natur kristallisiert als Q u a r z und T r i d y m i t ,
amorph als Opal; hiervon ist der Quarz weitaus die wichtigste und ver-
l)reitetste Form. Künstlich erhält man SiOs in Kristallen durch Zersetzung von
Olas und andern Silikaten mittels H2O unter Druck bei 300— 400^ amorph
durch sehr starkes Glühen von Silikaten. Ober Gefässe aus geschmolzener
Kieselsäure vgl. den Artikel „Q u a r z g 1 a s*\
Wirkliches Kieselsäurehydrat erhält man durch Eindampfen der Lösung
von Natriumsilikat (oder Kafliumsilikat) mit HCl und Wiederaufnehmen des
Rückstandes mit H3O als gallertigen Niederschlag.
Kieselsfiure, natm-., weiss, Pulver % kg Mk. 1^0,00
n n n präpariert 1„ „ 2,00
„ gelatinös, gereinigt l „ „ 2,00
„ gelallt, techn., weiss **;o „ „ 39,00
„ . „ gereinigt, Pulver J kg Mk. 1,00; % „ „ 75,00
n „ ehem. rein, Pulver 1„ „ 2,60
3. Kieselfluorwasserstoff siehe besonderen Artikel.
4. Siliziumbronze siehe „Bronze n".
Blüchep VII. 70
2J06 Siloxikon — Skrubbcr.
5. Siliziumkarbid siehe „Kar bor und** und „Silundum*.
6. Siliziumkupfer siehe „S i 1 1 z i u m**.
7. Ferrosilizium siehe „Eisenlegierunge n".
8. Silikate siehe unter den betreffenden Metallverbindungen;
Wasserglas siehe besonderen Artikel.
Siloxikon. Feuerfestes, von selbst hart werdendes Material, sehr
widerstandsfähig gegen Alkalien und Säuren, unlöslich in geschmolzenem
Eisen und Schlacke. Man benutzt es zur Herstellung feuerfester Ziegel,
Muffeln, Röhren, Tiegel, Ofenauskleidungen u. s. w. Es hat ungefähr die
Zusammensetzung SisCiO und wird nach den Amer. Pat. 722 902 und 722 903
so dargestellt, dass man im elektrischen Ofen gepulverte Kieselsäure mit einer
geringeren Menge Kohle erhitzt, als zur Gewinnung von K a r bo r u n d (s. d.)
nötig ist.
SUnndiim. Chemisch Siliziumkarbid, also mit Kar bor und (s. d.)
identisch. Man gewinnt es dadurch, dass man Kohlenstücke bei einer
Temperatur von 1800— -1900® unter Luftabschluss der Einwirkung von Sili-
ziumdämpfen aussetzt. Dabei ändert sich die Form der Kohlenstücke nicht.
Silundum ist sehr hart und dient hauptsächlich als Widerstandsmaterial
zum elektrischen Kochen und Heizen, also ebenso wie Kryptol (s. d.).
Besonders wird es auch empfohlen, um elektrische Einäscherung von Leichen
zu ermöglichen. Wichtig ist, dass Silundum sich als elektrischer Leiter noch
bei 160(V— 1700** benutzen lässt, also bei Temperaturen, denen Platin nicht
mehr standhält.
Sirolin. Flüssiges Heilmittel, das eine Lösung von 10 T. Thiokol
(s. d.) in 140 T. Orangensirup ist.
Es wird bei Lungenkrankheiten, Katarrhen, Keuchhusten u. a. m. inner-
lich gegeben.
Su-olin Flasche Mk. 3,20
Sirup (Syrup). Eine mehr oder weniger gereinigte, meist . gesättigte»
dickflüssige, wässerige Zuckerlösung, welche bei der Zuckerfabrikation als
Neben- bezw. Zwischenprodukt erhalten wird. Vgl. darüber die Artikel „I n -
vertzucke r", „M e 1 a s s e", Stärkezucker" und „Zucker-
fabrikatio n". Für pharmazeutische Zwecke sowie zur Darstellung von
Likören, Limonaden u. s. w. werden reine Sirupe durch Auflösen von Zucker
in HsO dargestellt. Sirupe, die gleichzeitig aromatische Bestandteile von
Früchten u. s. w. enthalten, bezeichnet man als Fruchtsirupe.
Bestimmung des Wassergehalts im Sirup mittels des Abbeschen Re-
fraktometers:
Oarl Zeias, Jena. Prospekt Ueaa 172.
Sirup:
Fuerat BroB. ft Ck>.. New York, No«. 2 u. 4 Stone Street (e. In8.-Anh. 8. 18).
Vakuum-Apparate zur Sirupfabrikation:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Biückerstraflse 6 b (s. Inserate).
Anlagen zur Sirupfabrikation:
Volkmar Hänig & Comp., Hddenau-Dresden.
Skopolamln (Hyoszin), CirHsiNOt, Alkaloid, das im Samen des
Bilsenkrauts, in der Wurzel von Tollkirsche und Stechapfel u. a. gefunden
wird. Es bildet farblose, in HjO unlösliche Prismen vom Seh. P. 59». Die
Salze werden medizinisch als Beruhigungsmittel und Narkotika benutzt.
Skopolamln in Form von Salzen 1 kg Mk. 3,00; D Mk. 2bfi0
Bkopomorphln. Gemisch von Skopolamln und Morphium, wird zur
Erzeugung von Narkosen injiziert.
Skrubber siehe „L e u c h t g a s".
Smalte — Soda. HO?
Smalte siehe „Kobaltfarbe n".
Soamln, Natriumsalz der p-Aminophenylarsinsäure, ist ein Ersatzmittel
des Atoxyls und wird Regen Syphilis verwendet.
Soda (Natriumkarbonat). NasCOs. Für die technische Darstellung kom-
men drei Verfahren, nämlich der Leblanc-Prozess, der Ammoniak-
Sodaprozess und neuerdings das elektrolytische Verfahren
in Betracht; bei allen dreien geht man vom'K o c h s a 1 z aus.
I. Leblanc-Prozess.
Das NaO wird zunächst im NasSOi übergeführt; über diesen Teil der
Fabrikation siehe den Artikel „S u 1 f a t'*. Das NaaSOi schmilzt man mit
Kohle und Kalkstein; hierbei gehen zwei Reaktionen vor sich, nämlich 1. die
Reduktion des Sulfats zu Natriumsulfid (NajSOi + 2 C = NajS -H 2 CO«) und
2. die Umsetzung des Suüfids zu Soda und unlöslichem Calciumsulfid (NasS
-h CaCOi = Na,COi + CaS).
Das Sulfat soll möglichst wenig NaCl und keine freie HsSOi enthalten;
es soll locker und porös sein und keine geschmolzenen Stücke aufweisen. Man
verwendet es meist ohne vorherige Zerkleinerung. Der Kalkstein, welcher grob
gemahlen wird, sei möglichst rein und weich. Die Kohle verwendet man
meistens als Grus; sie soll aschenarm sein, langsam verkoken und eine hohe
Koksausbeute liefern. Das Mischungsverhältnis der drei Materialien ist in
den einzelnen Werken verschieden; für rotierende Öfen benutzt man ge-
wöhnlich 100 T. Sulfat, 80 T. Kalkstein und 35—40 T. Kohle.
Früher fand die Reaktion, d. h. das Schmelzen der Rohsoda, in Flamm-
öfen statt, bei denen mittels Handbetriebs ein fortwährendes Durchstossen
und Umwenden der Masse bewirkt wurde; dies ist nötig, um Klumpenbildung
tind mangelhafte Reaktion der Einzelbestandteile aufeinander zu vernieiden.
Neuerdings ist der Handbetrieb fast überall durch rotierende Soda-
öfen (Z y linderöfen; Revolveröfen) ersetzt worden. Der „R e -
v o 1 V e r** ist ein eiserner, innen mit feuerfesten Steinen ausgemauerter Zy-
linder, der um seine Achse rotiert. Die Feuerungsgase (entweder durch ein-
fache Rostfeuerung oder durch Gasfeuerung gewonnen) durchstreichen den
mittleren Kanal des Zylinderofens, während sich letzterer fortwährend dreht.
Ist die Reaktion fast beendet, so gibt man etwa 6 — 7 % des Zylinderinhalts an
Sulfat und ebensoviel Kalksteinpulver zu, wodurch die Masse sehr dünn-
flüssig wird und sich deshalb leicht aus dem Revolver ausgiessen lässt; auch
bläht sie sich nachher stark auf und lässt sich gut auslaugen.
Die gewonnene Schmelze bleibt einige Tage an feuchter Luft liegen,
wodurch der stets vorhandene Atzkalk gelöscht und die Masse gelockert wird;
letzteres erleichtert die Auslaugung. Dann wird die Masse grob zerschlagen
und systematisch ausgelaugt. Es geschieht dies in eisernen Auslaugekasten,
die zu 4--6 zu einer Batterie vereinigt sind. Die Einrichtung ist so getroffen,
dass das reine HsO zuerst zu der schon fast vollständig ausgelaugten, zuletzt
dagegen zu der ganz frischen Masse gelangt, indem es vom Boden ernes
Kastens nach dem oberen Teil des nächsten Kastens strömt. Ist ein Kasten
völlig erschöpft, so wird er neu beschickt und reiht sich nun dem letzten
an, während das frische HsO in den zweiten Kasten eintritt.
Die gewonnenen Laugen müssen sich zunächst klären, und zwar in der
Wärme, weil sonst unreine Soda auskristallisiert. Man verdampft die geklärte
Rohlauge in Pfannen, die durch die abziehenden Feuergase der Sodaöfen ge-
heizt werden. Hierbei wird wiederholt Lauge nachgefüllt und das Verdampfen
solange fortgesetzt, bis der ganze Inhalt einen dicken Brei bildet; durch Um-
rühren und Losstossen verhindert man Ansetzen und Anbrennen des ausschei-
denden Salzes. Das gewonnene Rohsalz lässt man abtropfen und bringt es
hierauf in den Kalzinier ofen; häufig wird es zuvor durch Dampf ausgewaschen,
wobei namentlich das gebildete Atznatron (s. „Soda, kaustisch e*') in
Lösung geht. Beim Kalzinieren, d. h. dem Entwässern der Soda, muss ein
Schmelzen der Masse vermieden werden; dies ist schwierig, falls das Soda-
70*
1108 Soda.
salz NaOH und Schwefelnatrium enthält, falls diese Salze also nicht durch
Auswaschen mit Dampf entfernt wurden oder falls die bei diesem Aus-
waschen entstandene Atzlauge (R o 1 1 a u g e) mit auf Soda verarbeitet werden
soll. In solchen Fällen , »karbonisiert'* man das NaOH, indem man schon beim
Eindampfen der Sodalauge Sägespäne zusetzt; letztere verbrennen beim Kal-
zinieren zu COs und führen das NaOH in Na»COt, das NaiS in NasSOi über.
Besser erreicht man den Zweck, wenn man die durch Waschen m<it Dampf er-
haltene Rotlauge mit COs und Luft behandelt; auch kann man sie übef einen
Koksturm (Reaktionsturm) fliessen und ihr COs mit Luft engegenstrOmen
lassen. Als COi benutzt man Kalkofengase oder Koks-Verbrennungsgase; die
karbonisierte Rotlauge wird eingedampft und mit der gewaschenen Soda zu-
sammen kalziniert. Die Kalzinieröfen haben sehr verschiedene Konstruktion;
meist sind sie mit Rührwerken versehen, während andernfalls ein häufiges
Durcharbeiten von Hand nötig ist.
Die so gewonnene Soda ist meistens nicht rein weiss, auch nicht klar in
HsO löslich. Man löst sie zur Raffinierung nochmals in HsO, klärt die Lösung,
fügt zur Zerstörung organischer Substanzen Chlorkalk zu, dampft dann wieder
zur Trockne und kalziniert wie früher.
Von je her hat man sein Augenmerk darauf gerichtet, die grossen Massen
von Sodarückständen des Leblanc-Prozesses irgendwie nutzbringend zu ver-
werten. Von den vielen Verfahren sind namentlich L das von Schaffner
und Heibig und 2. das von Chance wichtig; beide sind im Artikel
„Schwef er* erörtert. Das letztere wird mit dem Verfahren von Claus
kombiniert und liefert durch Verbrennen von HaS mit einer genau äquivalenten
Menge O einesteils S und andernteils HsO; auch kann man das HsS zu SO»
verbrennen und auf Schwefelsäure (s. d.) verarbeiten.
H. Ammoniak-Sodaprozess.
B6i diesem Verfahren, das auch als Solvay-Sodaprozess be-
zeichnet wird, geschieht die Umwandlung von NaCl in NasCOs direkt, also
nicht wie bedm Leblanc-Prozess unter Vermittelung von NasSOi oder andern
Natriumsalzen. Das Prinzip des Verfahrens beruht in der Reaktion:
NaQ + NHi . HCOi = NaHCO, + NH4CI,
d. h. Kochsalz wird durch saures Ammoniumkarbonat in schwer lösliches Na-
triumbikarbonat einerseits und in gelöst bleibenden Salmiak anderseits um-
gewandelt; durch Erhitzen stellt man aus dem NaHCOt das neutrale Karbonat,
d. h. Soda, her. In der Praxis lässt man nicht fertig gebildetes NH4 . HCOa
sondern ein Gemisch von NHt und COs auf das NaCl einwirken. Die ab-
fallenden SalmSakiaugen werden mit Kalk destilliert, wobei das NHt wieder
entweicht und aufs neue in den Prozess eintritt. Anderseits wird beim Er-
hitzen des NaHCOt die Hälfte der benutzten COs wieder frei und geht eben-
falls in den Betrieb zurück. Theoretisch würde man also mit derselben Menge
NHt ein für allemal reichen und nur immer die Hafte der COs neu zuführen
müssen; in der Praxis braucht man aUerdings bedeutend mehr COs, und auch
NHi-Verluste lassen sich nicht vermeiden.
Man benutzt eine beinahe kalt gesättigte Kochsalzlösung, und zwar ge-
wöhnlich direkt als S a 1 z s 0 1 e , wobei das Versieden des Salzes gespart
wird. Durch die Möglichkeit, dieses ausserordentlich billige Rohmaterial zu
verwenden — aber auch nur dadurch — ist der Ammoniaksodaprozess dem
Leblancverfahren wirtschaftlich überlegen. Gleichzeitig wird dadurch aber
die Ammoniaksodafabrikation weit mehr von örtlichen Verhältnissen abhängig.
In die starke Sole leitet man NH* ein, welches durch Destillation unreinen
Ammoniakwassers bezw. der im Betriebe selbst abfallenden Salmiaklaugen
mit Kalk entwickelt wird. Die Sättigung der NaCl-Lösung mit NHt geschieht
meistens in Kolonnenapparaten, worin die Salzsole über Terrassen
von oben nach unten fliesst und dabei den unten eingeführten, aufsteigenden
NHt-Dämpfen begegnet; durch einen um den Kolonnenapparat angebrachten
Kühlmantel macht man die bei der Absorption entstehende Wärme unschädlich.
Soda. 1109
Die mit NHt gesättigte Sole wird nun mittels Montejus in die Karboni-
sationsapparate gedrückt, in denen sie der durch Brennen von Kalkstein^) ent^
wickelten Kohdensäure begegnet. Die Karbonisatoren sind mannigfach kon^
struiert; meistens sind mehrere zu einer Batterie vereinigt. Geeignete KflhN
Vorrichtungen müssen dafür sorgen, dass die Temperatur bei der Umsetzung
nicht über 40^ steigt, doch soll sie zweckmässig auch nicht unter 30** sinken.
Das so gebildete und wegen seiner SchwerlOsiichkeit ausfallende NaHCOs
wird in Nutschenfiltern von der Mutterlauge getrennt und mit HjO sorgfältig
ausgewaschen. Durch Erhitzen in Flamm- oder Muffelofen oder noch besser
In der geschlossenen T h e 1 e n sehen Pfanne führt man das Bikarbonat in Soda
über; die entweichende Kohlensäure wandert in die Karbonisatoren zurück.
Wir verweisen auf die ausgezeichnete, sehr eingehende Monographie
von K. W. J u r i s c h „Aus der Praxis der Ammoniaksoda-Industrie*', die in
elf Einzelabhandlungen in der Chemiker-Zeitung (Jahrg. 1906, Seite 681,
719, 799, 821, 880, 895, 904, 1073, 1091, 1143 und 1170) erschienen ist.
III. Elektrolytische Sodagewinnung.
Das elektrolytische Verfahren, aus wässerigen NaCl-Lösungen NaOH und
NaaCOt darzustellen, gewinnt jetzt, nachdem die vielen sich anfangs ergeben-
den Schwierigkeiten fast sämtlich überwunden sind, immer grössere Bedeu-
tung, schon deshalb, weil es hier in einem einzigen Prozesse möglich ist,
einerseits Cl und anderseits AlkaHhydrate bezw. Alkaiikarbonate zu gewinnen.
Vgl. über das Verfahren den Artikel „Chloralkaliprozess, elek-
trolytische r". Bei diesem Prozess scheidet seh an der Kathode Na aus,
welches dann mit dem Lösungswasser NaOH (und H) bildet. Will man aus
dem NaOH Soda gewinnen, so fällt man das NaOH durch Zuleiten von COt
zum Kathodenraum als NaHCO» aus und zersetzt letzteres später durch Er-
hitzen. Wirtschaftlich freilich kann die Gewinnung von NasCOa auf dem Um-
wege über NaOH nicht erscheinen.
Bis zu Ende der 70 er Jahre wurde fast die ganze Menge der Soda nach
dem Lebüanc-Verfahren gewonnen, während jetzt 80 % aller Soda nach dem
Solvay-Prozess dargestellt werden. Vielleicht wäre das Verhältnis noch mehr
zu Gunsten des Ammoniak-Verfahrens verschoben, wenn nicht zu grosse Kapi-
talien in den Fabrikanlagen der Leblanc - Industrie festgelegt wären.
Ob der elektrolytische Sodaprozess, wie man vielfach prophezeit, über kurz
oder lang auch das Solvay-Verfahren verdrängen wird, lässt sich heute noch
nicht entscheiden.
Die Soda kommt teils kalziniert, teils als K r i s t a 1 1 s o d a in den
Handel. Zur Darstellung der letzteren löst man das gereinigte kalzinierte Salz
(frei von NasS und NaHCOs) in siedendem HfO zu einer Stärke von 30 bis
34** B^, setzt etwas Kalkmilch zur Zerstörung von NaOH sowie etwas Chlor-
kalk zur Zersetzung organischer Substanz zu und lässt die klare Lösung in
die Kristallisiergefässe ab. Blockkristallsoda erhält man nach dem
D.R. P. 140 826, indem man einen Brei von Sodakristallen unter 200 Atm. zu-
sammenpresst.
Für viele Zwecke ist der grossstückigen Kristallsoda die pulverig-kristal-
linische F e i n s o d a vorzuziehen. Nach dem D. R. P. 104 187 erhält man
Feinsoda in klein-kristallinischem Zustande dadurch, dass die zu kristal-
lisierende Sodalösung In Gefässen durch ein Rührwerk in beständiger Be-
wegung gehalten wird, während gleichzeitig mittels Luft Abkühlung erfolgt.
Das Verfahren bietet mancherlei Vorteile, so ist die Feinsoda absolut frei von
Mutterlauge, es wird an Arbeitskraft und Fabrikationsraum gespart, und end-
lich ist die Feinsoda schon 30 Minuten nach Beginn des Verfahrens lieferbar.
') Auf diese Weise gewinnt man auch gleich den fUr die Zersetzung der Salmiak-
laugen notwendigen Ätzkalk.
1110
Soda.
Das D. R. P. 182 462 schützt ein Verfahren zur DarstdlnQ^ von fein
kristallisierter Soda ohne Hinterlassung von Mutterlauge. Das D. R. P.
182 299 mit dem Zusatz-D. R. P. 184 228 beschreibt eine Kristallisiervor-
richtung zur Herstellung von Kristallsoda.
Die Soda kristallisiert mit 10 HaO in grossen farblosen Kristallen, welche
an der Luft verwittern und hierbei schliesslich in einfach gewässertes Salz
NasCOs + HiO übergehen. Nach L ö w e 1 lösen 100 T. HsO bei:
0«
100
15*
20«
25«
30*
38*
104»
NatCOt • . . .
NaaCOt + 10 HtO
6,97
21,33
12,06
40,94
16,20
63,20
21,71
92,82
28,50
149,13
37,24
237,64
51,67
1142,17
45,47
539,6a
Spez. Qew. der Sodalösungen nach Lunge.
f. -
Grade
Bauini
Qew.-Proa. 1
Spex.
Gewicht
bei X5*
Grade
Oeww-Ptot.
Gewicht
bei S5*
Na,CO,
Na,CO,-}-ioH,0
N»,CO,
Ma,CO,+ioHaO
1,007
1,014
1,022
1,029
1,036
1,045
1,052
1,060
1,067
1,075
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0,67
1,33
2,09
2,76
3,43
4,29
4,94
5,71
6,37
7,12
1,807
3,587
5,637
7,444
9,251
11,570
13,323
15,400
17,180
19,203
1,083
1,091
1,100
1,108
1,116
1,125
1,134
1,142
1,152
11
12
13
14
15
16
17
18
19
7,88
8,62
9,43
10,19
10,95
11,81
12,43
13,16
14,24
21,262
23,248
25,432
27,482
29.532
31,851
33,600
85,493
38,405
Spez. Qew. konzentr. Sodalösungen
bei 30® nach Lunge.
Grade
Banmi
Gew^Rrox.
8pex.
Gewicht
bei 30^
Grade
Baumi
Oew. PMS.
BpM.
Gewicht
bei 30*
NatCO.
Na«CO,+ zoH.O
Na«C0|
Na,COrfKoH.tt
1,142
1,152
1,162
1,171
1,180
1,190
1,200
1,210
1,220
18
19
20
21
22
23
24
25
26
13.79
14,64
15,49
16,27
17,04
17,90
18,76
19,61
20,47
37,21
39,51
41,79
43,89
45,97
48,31
50,62
52,91
55,29
1,231
1,241
1,252
1,263
1,274
1,^85
1,297
1,308
27
28
29
30
31
32
33
34
21,42
22,29
23,25
24,18
25,11
26,04
27,06
27,97
57,80
60,15
62,73
65,24
67,76
70,28
73,02
75,48
Was die Bezeichnung der Grädigkeit von Handelssoda betrifft, so
geben die deutschen Grade die Prozente NasCO», dieGay-Lussac-
Grade die Prozente NasO an, während die französischen Grade
Soda.
Uli
(Descroizillcs-Grade) die Mengen Schwefelsäure (H.SO.) be-
deuten, welche von 100 T. der Soda neutralisiert werden; sonst beurteilt man
die Soda auch wohl nach den äquivalenten Prozenten NaOH. Viele englische
Pabriken (sofern sie nicht Gay-Lussac-Grade gebrauchen) benutzen Orad-
bezelchnungen, die ausserordentlich unbestimmt und schwankend sind. Die
am meisten üblichen englischen Orade (Newcastler Grade) beziehen
sich ebenfalls auf Prozente Na.0 wie die Gay-Lussac-Grade, aber sie gehen
von dem unricbtigen Äquivalent (d. h. halben Molekulargewicht) 32 statt 31
für NajO aus. Folgende Tabelle unterrichtet über das Verhältnis der ver-
schiedenen Qrade zueinander.
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1,0 i 1,71
1.01
1,58
22.5
38.47
22,80
35,56
44,0
1
69.55
1,5 i 3,56
1,52
2,37
23.0
39.33
23,30
36,35
44,5
70.34
2,0 a.i2
2,03
3,16
23.5
40,18
23,81
37.14
4&,0
71. IH
-',&
4,27
2.54
3,95
24,0
41,01
24,31
37.93
45,5
71.92
3,0
5,13
3,04
4,74
21,5
41,89
24,82
38,72
46,0
72.71
3,5
5,98
3.55
5,53
25,0
42,75
25,33
39,51
46,5
73,50
4,0
6.84
4,'»
6.32
25,5
43.60
35,83
40,30
47,0
74.29
4,5
7.69
4,56
7,11
26,0
44.46
26,34
41,09
47,5
75,08
5,0 i 8,55
5.06
7,90
26,5
45,31
26,85
41,88
48,0
75,87
5,5 1 9,40, 5,57
8,69
27.0
46,17
27,35
42.67
4«,5
76.66
6,0 1 10,20
6.08
9,48
27,5
47.02
27,86
43.46
49,0
77,4;.
6,5 i 11,11
6.59
10,27
28,0
47.88
2H,36
44,25
49,5 1
78,24
7,0 1 11,97
7.09
11,06
28.5
48.73
28,87
45.04
50,0
79,03
7,5 i 12.82
760
11,85
29.0
49,59
29,38
45.83
50,5
79.83
slo
13,68
aio
12,64
29.5
50.44
29,89
46,62
51,0
80,61
8,5
14,53- 8,61
13,43
30,0
51,29
30,39
47,42
51,5
81,40
9,0
15,39 9.12
11.22
30,5
52,14
30,90
43.21
52,0
f*2,19
9,5
16,21
9.6:i
15,01
31.0
5;t,oo
.il,41
49,00
52,5
82.98
10,0
17.10
10,13
15,11
31,5
51.85
31,91
49,79
53,0
83,77
10,5 ! 17,95
10,64
16.60
32,0
54,71
32,42
50,58
53,6
84,56
11,0 ' 18,81
11.14
17,39
32.5
55,56
32,!t2
51,37
54,0
85,35
11,5 i]9,ti6
11.65
18,1*1
3.i.0
56,42
33,43
52.16
54,5
86,14
12,0 : 20,ft2
13.17
18,97
33.5
57,27
33,94
52,95
55,0
86,93
12,5 121,37
12.68
19,76
31.0
58.13
34,44
53.74
55,6
87,72
13,0 : 22,23
l:t.l7
20.55
34,5
58.98
34,95
.54,53
56,0
88,53
13,Ö 23.08
13,68
21.34
35,0
59.84
35,46
55.32
5fi,5
89,31
14,0 23,94
14,18
22,13
35,5
i;0.B9
35,96
56.11
57,0
90,10
14,5 .24,79
14,69
22,92
36,0
61.55
36.47
56.90
57,6
90,89
15,0 , 25.65
15,19
23.71
36,5
62.40
36.98
57,69
.58,0
91,60
15,5 26,50
15,70
24,50
37,0
63,26
37,48
58,48
58,5
93.47
16,0 j 27,36
16,21
25,29
37,5
64,11
37,99
59,27
59,0
9;-1.26
16.5 28,21
16:73
26,08
38,0
64,97
38.50
60,06
59,5
91.05
17,0 1 29,07
17.22
26.87
38,5
65,82
39,00
60,85
60,0
94.84
17,5 129,92
17.73
27,66
39,0
66,68
39.51
61,64
60,5
95,63
18,0 ( 30,78
18.23
28.45
39,5
67,53
40.02
62,43
61,0
^^^
I.S,j 1 31,63
18.74
29.24
40,0
68,39
40.52
63.22
61,5
97.21
19,0 32.49
19.25
30.02
40,5
69,24
41.03
64,01
62,0
98,00
19,5
a:t,u
19,76
30.82
41,0
70,10,41,54
64,81
62.6
98,79
20,0
3-1,20
20.26
31,61
41.5
70,96 i 42,04
65.60
63,0
99,58
20,5
35,05
20,77
32.40
42.0
71,M 1 42,55
66,39
63,5
100,37
21,0
35,91
21.27
33,19
42,5
72,66 43.06
67.18
64,0
101,16
36,76
21,78
33.98
43.0
73.52
43,57
67,97
64,5
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101,95
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1 109,85
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126,52
74,97
116.9 7
103.53
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119,69
70,92
110,64
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127.37
75,48
117.76
104,32
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120,53
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111,43
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128,23
75,99
118.55
105,11
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121,39
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129,08
76,49
119,34
105,90
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122,24
72,-14
113,02
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12lt,94
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120,13
106,69
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123,10
72,95
113,81
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130,79
77,51
120,92
107,40
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123,95
73,45
114,60
77 H
131,65
7801
121.71
10«,27
VH,0
124,ei
V3,9M
115,39
7V,t.
132,50
-8,52
122,50
109,0ü
v:),5
■1 25,^6
74,47
116,14
Dte Hauptmenge der Soda dient zur Herstellung von Glas unct Sdfe;
ferner wird sie In der Farberei, Bleicherei, Papierfabnlcation, zur Darstellung
zahlreicher Na-Salze (Phosphat, Wasserglas, Borax) benutzt sowie weiter als
Mittel gegen Kesselstein, in der Metallurgie sowie bei vielen sonstigen tech-
nischen Prozessen.
Über die Verarbeitung der Sodarflckstände s. den Artikel „Schwele l".
PpUCdiiki Bei chemlBcb nloem Nl.CO, findn nun den Ochalt ua dem «p. 0. ontei Be-
nutniD« äei abgedmckten Tibelloi tod L u d ■ e, Sie Alkkllultlt bestimmt mia dorcli
TltrlereD mit N-aalnaure mit Hethj'loraDce sli Lidlkitot In dei Ktlte oder mit Lidamll in
Sledhltu. Du ErgebulB der Tltntloa drückt min in O r ■ d e n euii vsl. duu die Tontetacod
■bgednickte Tabelle Qbtr das VerhEltnis da Tenchledenen SodiEnd«- Iit kiliinlerte Soda
m unterauchcn, » miw dlnelbe vor der AiiKijrae unbedingt achvicb geElflbt werden.
Koobialies, dea Sullata, eflteaer (ucb dee Bcbwefelnatrinm*, daHc
trlumiulriti. dei ElBena u. a. v. Dai UnlneUcbe beatimmt man dimh Be-
bandeln von U g Soda mit «armem Wiaeer unter längerem UmtUhrtn, AbfUtiieren, Auiwaaciien
mit beisem H,0 nnd nacb dem Trocknen WSgen auf dem Filter. Um daa Im rnlDalichen ent-
baltene Elienoifd in beaünunen, befeucbtet man das trockene FUto nacb der WlguDS
wieder mit H,0 DOd Mat da< re.0, auf dem f ilter in warnier HCl. Dai Filtrat mit man wieder
nUt NH„ ISM den dabei enlMxhenden Nledencblas nacb dem Abültrieren In reid. H^, (1 = *)■
redu^ert mit Zn und titriert dann mit eina ^/„ N-Permanganatlaflung. Zur Bealimmiinf tou
MaOl Tcraütit man die SodatSminc bie lur genau neotralen oder scbwacb alkallacben Reaktion mit
HNO, und titriert dann mit SnbcrlSeung unter Anwendung Ton K^,9rO, als Indikator. Zur Be-
itimmuns dea S u 1 f a t a bereitet man eine Uaung von Soda in HOl und flUt daa helan FUtrat
nit Bi(A_ Die Kenae dea SeboeFelnatrlumi ermittelt man. Indem man E t Böda in
100 ccm H|0 lC(t, die LsininK mm Sieden cilütit, fto, meetit und dann mit ammonlakaliacber
anberUninc titriert, bia kein acbwaner Niederscblas von Ag|S mebr entiteht. (Zur BervitDIlc
der ammoaiakalitcben SUbeiKWung ISet man IS.BU g FeinailbtT In reiner HNO,, verartat die
LOsung mit £60 ccm NQ,-FlllHlgkelt und lerdannt dinn mit H.O au 1 1. 1 ccm dieser BUber-
ISeung = 0,00(1 g NajS.) Im Filtrat dieser Bentimmuns ermittelt man den OehalC aa Hatrium-
auint, indem man CO ccm FUtrat mit EnigsHure analuert und nteh Zuaati von SttrkeltlnmK mit
■/,o Jodlttomg titriert; 1 ccm der Vu N-JodUMung = 0,00S3 g NatSOa.
Hat man Robioda au untersuchen, ao digeriert man SO g gepulverte Bub«tatt mit
«0 ccm abgekochtem. CO.-(reIem Waisei bei 1G°, fDUt auf 600 ccm auT, Itast absetaen und
Hitriert, Durch Titrieren von 10 oem dieser LDeung mit »-Salnture und llethjloraag« erbUt
man den alhalimetriaehcD aesimtgeball, welcber Na.CO,. NaOH und Ha^ umfaHt Zur Be-
BlimmuBg des NaOH + Na^ vereetit man SO ccm der SodalSsung In einem 100 ccm-Kolbai mit
10 ccm BaarliBBang (1:10), fallt mit siedendem Waner auf, scbttttelt n
Kolben, pipettiert nacb Abaetaea des Nlederscblaga U ccm beraui und titriert ndt N
mul tfethrlorange, wodurcb man die Summe von NaOH und Na^ erhglt. Um nun «DdUdk den
Oebalt an Na^ lu ermitteln, icrdtlnnt man 10 ccm der SodalSaung mit H|i) auf MO con tmd
Utrlert nach Ansluem mit EialgMnre und ZnnU von SIKikel«sung mit >/.. N-JodUlMnr.
1 ccm der '/., N-Jodlüeong = O.OOSfl g Na^.
Soda, ktisl., inkl. Sack von »/o kg Inhall % kg Mk. 6,50-7,50
„ kaliinierl, 98% inkl. OriginalfiL^^ »/o ,. „ 13,00
„ rafBo. entwässert % „ ., 15,00
„ dopp. gereinigt, krist "/o . „ 14,0f)
„ „ „ cnlwässtn »/o , „ 4.'},00
„ ehem. rein, kriat., D.A.IV o/„ , ., 18,0(1
„ „ „ entwässert, D. A. iV o/o „ , 48,00
„ „ wasserfrei »,o „ „ 88,00
Soda, kaustische. lllo
Soda-Fabrikationsmaschinen :
Gebr. Heine, Yienen, Rheinland (Zentrifugen f&r Orob- «. Feinsoda).
Soda-Verdampf apparate :
Volkmar H&nig & Co., Heidenau-Drcsden. 1 rriedridk Heckmann, Berlin SO. 16, Brttcken-
I Btraase 6 b (jk Inaerate).
Soda, kaustische. Man versteht darunter ein Produlct, das im wesent-
lichen aus Natriumhydrat (Atznatron) NaOH besteht, meistens aber,
durch NasCOs mehr oder weniger verunreinigt ist. Will man kaustische Soda
direkt aus Rohsoda erhalten, so gibt man der Schmelze (vgl. „S o d a") von
vornherein einen höheren Zusatz an Kohle, laugt auch die Schmelze mit etwas
wärmerem Wasser (50®) als gewöhnlich aus und lässt die Laugen dünner ab-
fliessen. Am bequemsten erhält man kaustische Soda aus den Rotlaugen
vom Auswaschen der rohen Soda (s. d.); diese Laugen enthalten grosse
Mengen NaOH, so dass man sie direkt eindampfen und die ausgeschiedenen
Salze entfernen kann, worauf in der verbleibenden Natronlauge nur noch das
NaiS zerstört werden muss.
Aus fertiger Soda stellt man NaOH durch Umsetzung mit Ca(0H)9 dar,
doch dürfen die Sodalaugen nicht stärker als 11 — 13® Bö sein, weil sonst die
Umsetzung sehr unvollständig erfolgt. Man behandelt die Sodalaugen mit
dem Kalk bei Siedehitze, wobei die notwendig Bewegung der Hüssigkeit ent-
weder durch ein Rührwerk oder durch einen eingeblasenen Luftstrom (mittels
Körtingschen Injektors) bewirkt wird; in letzterem Falle wird gleichzeitig das
NasS grösstenteils oxydiert. Der Kalk wird in einem eingehängten Siebe in
der Lauge selbst gelöscht. Nach der Reaktion wird die klare Lauge abge-
zogen, durch ein Nutschenfilter filtriert und in Pfannen (oder auch in Dampf-
kesseln) eingedampft. Ist eine Konzentration von 38® Bö erreicht, lässt man
die Lauge einige Zeit stehen und dekantiert dann von den ausgeschiedenen
Salzen (hauptsächlich NaiSOi und NasCOs). Die Lauge passiert nochmals
Klärgefässe und kommt dann in den eigentlichen Schmelzkessel, wo zuerst bis
zu einem S. P. von 160® eingedampft und nach Entfernung der ausgeschiedenen
Salze und des Schlamms weiter erhiitzt wird, bis der S. P. über 3o0® gesti^en
ist. Dann bedeckt man den Kessel und oxydiert nunmehr das noch vorhandene
NaaS durch mehrstündiges Einblasen eines Luftstroms oder Zusatz von NaNOi
in kleinen Portionen. Zum Schluss wird der geklärte Kesselinhalt in eiserne
Trommeln oder Tonnen geschöpft.
Nach einem andern (patentierten) Verfahren erhält man kaustische Soda
durch Glühen eines Gemisches von reiner Soda mit Eisenoxyd im Drehofen bei
heller RotgUut: Es entweicht COs, während Natriumferrid zurückbleibt.
Beim Auslaugen mit heissem HsO (80—90® C.) zersetzt sich das Natriumferrid,
indem sich NaOH löst, während FesOs zurückbleibt; letzteres kann nach dem
Trocknen wieder für den Prozess verwendet werden.
Beim Eindampfen der Atzalkalilaugen werden die Gefässe stark an-
gegriffen. Diesen Ubelstand will das Franz. Pat. 352 076 dadurch beseitigen,
dass man die Lauge unter vermindertem Druck bei 180® entwässert; die Masse
wird dabei dick und fest und zerfällt bei geeignetem Rühren in ein trocknes
Pulver.
In dem D. R. P. 140 605 zur Reinigung von NaCl-Lösungen wird an-
geführt, dass sich die Umsetzung von Sulfat mit Atzkalk zu NaOH und CaSOi
in technisch verwertbarem Umfange vollziehe, wenn man die beiden Aus-
gangsmaterialien in einer Kochsalzlösung aufeinander einwirken lasse. Es ist
nicht ausgeschlossen, dass dieses Verfahren noch einmal für die Gewinnung
von kaustischer Soda wichtig wird. —
Vor allem hat neuerdings die e 1 e k t r o 1 y t i s c h e Gewinnung von
NaOH aus Chlornatrium grosse Bedeutung gewonnen. Ober den Prozess
siehe den Artikel „Chloralkaliprozess, elektrolytische r*'.
Man soll aber auch durch Elektrolyse wässeriger Lösungen von Sulfat
Atznatron erzeugen können. So elektrolysiert man nach dem Franz. Pat.
332 510 NasSOt-Lösungen, die durch Zusatz von Kalk kaustisch gemacht sind.
1114 Sodawasser — Soluto].
Prnfuiivt Qroase Sorgfalt muss man auf die Probenahme legen; eine etwa ▼orhandcne
blinde Kruste (durch Anziehung von H,0 und CO« entstanden) muas man vor dem Abwlgen der
Proben abkratzen.
Die Prüfung erstreckt sich meistens nur auf die Qesamtalkalinität, das it s n a -
t r o n und unter UnutAnden auf Wasser, Natriumchlorid und Sulfat. Den
Qesamttito' ermittelt man wie bei Soda durch Titrieren mit N-Salzsäure und Methylorange in
der KAlte; die Resultate berechnet man genau wie b^ Soda (vgL die dort abgedrudcte Tabelle
Aber das Verhältnis der Grade). Auch die Bestimmung des NaOH erfolgt, wie bei Soda an-
gegeben, d. h. nach Zusats von ttberschOssigem BaCli durch Titrieren mit HCl und Methylorange
(oder Phenolphtalein). Den Wassergehalt kann man nidit durdi direktes Erhitzen im
PorseUantiegel bestimmen, weil dabei Verluste unvermeidlich sind. Lunge verflhrt so, daas
er 6 g kaurtische Soda in einem kleinen, vollkommen ausgetrockneten Erlenmejerkolben (HQhe
14—16 cm; Inhalt ca. ^/^ 1), der zusammen mit einem aufgesetzten, ebenfalls trocknen Trichter
vorher abgewogen war, auf einem Sandbade 8—4 Stunden auf 160* erhitzt; die Substanz muas
den Boden des Kolbens in dflnner Schicht bedecken. Schliesslich lisst man den lEoIben samt auf-
gesetztem Trichter auf einer Marmorplatte erkalten und wftgt zurflck.
Die Übrigen Bestimmungen werden genau wie bei Soda (s. d.) ausgefOhrt.
über das sp. Q. reiner Losungen von kaustischer Soda vgl. unter „N atronlaug e".
Soda, kaustische, geschmolzen einschl. Eisentrommel v. 300 kg:
127— 129<> o/o kg Mk. 28,00
1310 0/^ ^ ^ 32,00
Soda, kaustische, techn. geschmolzen, zerstückelt lo n » 35,00
n r « « Schuppen o/o r « 46,00
r y^ V ,7 granul o/o „ „ 48,0n
,, „ n r Pulver 0/^ ^ ^, 50^00
Andere Qualitäten (gereinigt und reines NaOH) siehe unter „Natrium-
verbindungen" (No. 30 b. Na t r i u m h y d r a t); kaustische Soda in
Lösung siehe unter „Natronlaug e**.
Soda, kaustische:
Fuerst Bros. & Oo., New Tork, Nos 2 u. 4 Stone Street (s. Ins. -Anh. S. 13).
Anlagen zur Bereitung von Natronlauge, Kristallsoda u. s. w. baut:
Th. KnOsel, Ziviling., Neustadt, Westpr.
Sodawasser siehe „Mineralwässe r".
Sodophthalyl, ist Phenolphthaieindinatriumchinon, dient als Abführ-
mittel, wirkt wie Phenolphthalein, aber intensiver, eignet sich auch zu
subkutanen Injektionen.
Solanin. CüHstNOis. Alkaloid, das in den Nachtschattenarten (Sola-
neen) vorkommt. Es zeigt ziemlich starke Qiftwirkung.
Solanin, ehem. rein krist D ^^k. 1 1 >0C)
SolarU (Photogen). Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene
Kohlenwasserstoffe, die bei der Verarbeitung des Braunkohlenteers
(s. d.) auf Paraffin (s. d.) als Nebenprodukte gewonnen werden. Im be-
sonderen bezeichnet man als P h o t o g e n die leichter flüchtigen Körper vom
sp. 0. 0,800—0,820, während zum S o 1 a r ö 1 die bei 160—1950 übergehenden
Kohlenwasserstoffe vom sp. 0. 0,825—0,830 gezählt werden; eine scharfe
Trennung beider Fraktionen ist unmögJich. Das Photogen wird zur Reinigung
von Paraffin, zur Karburierung von Leuchtgas und als Fleckwasser benutzt,
während die Solaröle zur Beleuchtung dienen.
Eine andere Art von Solaröl wird bei der Destillation des Erdöls ge-
wonnen, und zwar stellt dasselbe ein zwischen Petroleum und Schmierölen
stehendes Abfallöl dar, welches man zur Karburierung von Wassergas sowie
auch vielfach zur Auflösung der mit Kalk neutralisierten Säureharze (Abfalle
der Petroleumraffination) benutzt. Diese Mischung dient zur Heizung von
Destillier-, Dampf- und Lokomotivkesseln, kommt jedoch nur für die Ur-
sprungsländer (namentlich Russland) in Frage.
Sole siehe „S a l z**.
Solurol. Unter diesem Namen wird die Nukleotinphosphorsäure
CsoHisNiOis . 2 PsOs, auch Thyminsäure genannt, in den Handel gebracht.
Gelbes, amorphes, in H9O leichtlösliches Pulver, das als Oichtmittel
dienen soll, da es die Eigenschaft besitzt, bei 20*^ sein eigenes Gewicht Harn-
säure in Lösung zu halten.
Solutol siehe „K r e s 0 1 e*\
Solvent-Naphta — Sozojodol. 1115
Solvent-Naphta. Fraktion des Steinkohlenteers (s. d.)i das
bei der Rektifikation des L e i c h t ö A s gewonnen wird. (Vgl. auch den Ar-
tikel ,,Benzol".) Es ist eine Flüssigkeit vom sp. 0. (bei 15<>) 0.875; b^i
160'* müssen etwa 90 % übergehen, während bei 130<* höchstens 20 % ab-
destillieren dürfen. Die Solvent-Naphta (Auflösungsnaphta) enthält Xylole und
Trimethylbenzole; die übrigen Bestandteile sind grossenteils noch nicht genau
erforscht. Der Name Solvent-Naphta rührt dahjer, dass diese Fraktion zum
Auflösen von Kautschuk bei der Herstellung wasserdichter Stoffe benutzt wird.
Ferner dient sie zur Reinigung von A n t h r a z e n (s. d.).
Solvent-Naphta :
Theerproduktenfabrik Baete & Meyer» Bnun- | Oheraificfae Werke Fflrstenwalde, Dr. B. Hecker
schwelg. I & W. Zeidler^ Q. m. b. H., Fflrstenwalde-Sprce.
Bolveol. Kresole, die durch Zusatz von kresotinsaurem Natrium wasser-
löslich gemacht sind.
Braune, durchsichtige, ölige, neutrale Flüssigkeit von mildem Teergeruch,
mit HsO ohne Kresolabscheidung mischbar; sp. G. 1,153 — 1,158. Es dient als
Desinfiziens.
Solveol 1 kg Mk. 3,10
Somatose. Ein aus Fleisch nach nicht bekanntem Verfahren her-
gestelltes Nährpräparat, dessen wesentlicher Bestandteil Albumosen sind,
und zwar sind etwa 78 % Albumosen und 3 % Pepton darin enthalten.
Gelbes, fast geschmack- und geruchloses Pulver, leicht löslich in HsO.
Man gibt es Genesenden, bei geschwächter Verdauung, Bleichsucht, Rha-
chitis u. s. w.
Auch als flüssige Somatose, als Milchsomatose und als
Eisensomatose kommt dieses Nährpräperat in den Handel.
Somatose H Mk. 5,00 (mit 20 «/o Rabatt
Eisensomatose H „ 5,75 « » »>
Flüssige Somatose Flasche „ 2,50 „ „ „
Somnal. Lösung einer Mischung von Chloralhydrat und Urethan in
Alkohol. Man verwendet es medizinisch als Hypnotikum.
Somnal D Mk. 0,40; H Mk. 3,30
Somnoform (N a r k o f o r m). Mischung aus 60 T. Chloräthyl, 35 T.
Chlormethyl und 5 T. Bromethyl. Es soll als lokales Anästhetikum dienen.
Sonnenbronze siehe „Kobaltlegietrunge n".
Sophol. Formonukleinsaures Silber, nach dem D. R. P. 188 435 dar-
gestellt, ist ein gelbliches, leicht lösliches Pulver, das als antiseptisches
Mittel Verwendung findet und sich besonders bei Behandlung gonorrhoischer
Blennorrhoe bewährt hat.
Sorlsln. Nachahmung des S i r o 1 i n s (s. d.).
Sozojodol. Als Sozojodol-Präparate bezeichnet man die medizinisch
verwendeten Salze der Dijod-p-phenolsulfosäure (Sozojodolsäure; Acidum
sozojodolicum) : OH (1)
^"'^io«H (4) •
^J (6)
Zur Darstellung geht man von p-phenolsulfosaurem Kalium aus und führt
dieses in salzsaurer Lösung durch Zusetzen einer Lösung von KJ und Kalium-
jodat in das saure dijod-p-phenosulfosaure K über; durch verd. H9SO4
kann daraus die freie Säure C«H8j3(OH)SOsH abgeschieden werden.
Die Sozojodolpräparate werden als Antiseptika, namentlich als Jodo-
formersatz, verwendet, und zwar in Form von wässerigen Lösungen, von Salben
und (mit Talkum oder Milchzucker gemischt) als Streupulver, in dieser Form
z. B. bei Schnupfen. Das Quecksilbersalz ist als Antisyphilitikum im Ge-
brauch. Die Sozojodolsalze sind sämtlich geruchlos.
Sozojodol-Natrium H Mk. 8,00
r, Kalium H „ 7,50
JJJg Spanischweiss — Speckstein.
Sozojodol-Zink HMk. 11,00
„ Quecksilber H „ 13,00
„ Wundaalbe » i Tube Mk. 1,00; V« Tube „ 0,55
„ Wundstreupulver ^ i Dose „ 0,75; V« I^ose „ 0,50
„ Schnupfenpulver ^'i „ „ 0,50; V» « n 0,35
Sozojodolpräparate:
H. Trommidorff, ehem. Fabrik, Aachen.
Spanlflchweiss siehe „W ismutfarbe n".
Spatel.
Doppelspatel von poliertem Eisen:
Länge . 10 12,5 15 17,5 20 22,5 25 27,5 30 35 40 45 50 cm.
Stück . 0,20 0,25 0,30 0,40 0,45 0,50 0,55 0,65 0,80 0,95 1,25 1,50 1,80 Mk.
Spatel aus hartem Holz:
Länge .15 20 25 30 40 50 cm.
Stück . 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,50 Mk.
Spatel aus Glas, IGO mm lang Stück Mk. 0,20
Spatel aus Knochen:
Länge . 10 12 14 16 cm.
Stück . 0,20 0,25 0,30 0,40 Mk.
Spatel aus Berliner Sanitäts-Porzellau:
Länge .... 10,5-13 16-18,5 21-23,5 26—29 31—34 cm.
Mit Knopf . . 0,40 0,60 0,75 1,00 1,30 Mk.
Doppelspatel . 0,50 0,70 0,85 1,20 1,45 ' „
Länge .... 36—39 42 44,5 47 cm.
Mit Knopf . . 1,60 1,90 2,50 3,00 Mk.
Doppelspatel . 1,80 2,15 2,75 3,40 „
Doppelspatel aus Hörn:
Länge .... 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 30 cm.
. 1,30 1,40 1,75 2,50 2,80 3,20 4,00 5,50 6,50 7,50 9,00 Mk.
. 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,45 0,60 0,70 0,80 1,00 „
Nickel nach Liebermann:
. 7,5 10 13 cm.
. 0,60 0,75 0,90 Mk.
atel aus reinem Nickel:
. 12 15 18 21 cm.
. 0,70 1,00 1,20 1,50 Mk.
Silber 1 g ca. Mk. 0,HO
. 15 20 g.
9 15 cm.
Grösste Breite . 12 15 mm.
Stück ca. . . . 5,00 8,00 Mk.
Spatel aus Platin, 6 g und 8 g schwer, Fasson Mk. 1,00 — 2,(HJ
Löffelspatel aus Platin in jeder Länge und beliebigem
Gewicht, Fasson „ 2,00— 5,0<J
(Gewöhnlich ca. 20 g schwer.)
Messerspatel aus Platin, mit feststehendem Griff, 5 — 10 g Ge-
wicht, Fasson Mk. 2,'.«'
Messerspatel aus Platin, z. Einschlagen, v. 8 — 16 g Gew., Fasson „ 3,Üt'
Der Plaünpreis beträgt z. Z 1 kg Mk. 3800,0(>
Andere Spatel stehe unter „L Off er*.
Spatel:
Vereinigte Lausitzer Qkswerke A.O., Abt. Warmbrunn, Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 65/57.
Speckstein (Steatit). Wasserhaltiges Magnesiumsilikat, und zwar eine
Abart des T a i k s (s. „T a 1 k u m"); er ist amorph, kommt in nieren-, knollen-
und kugelförmigen Massen vor, ist grau, gelblich oder grünlichwass gefärbt.
Der Speckstein fühlt sich fettig an, ist dreh- und schneidbar, wird bei stärkerem
Erhitzen weiss und brennt sich sehr hart.
Bcfnfeld & Rotenberg, Wien 9/1, Ltechtenstein- ! Rdaard Elboffen, Wien m/S, Dampfach Iffstr. 10.
ftr. 21.
10 Stück
Stück
Spatel aus
Länge
Stück
Boppelsp
Länge
Stück
Spatel von
Gewicht ca
Länge
J
Spektralanalyse — Spezialwagen. 1117
Spektralajialyle, Apparate dazu.
Grosses Pr äzisio nsspek t r o me t er m i t 3 automatisch
bewegten Rutherford-Prismen. Mit Tisch, Prismen, Spalt
und 5 Okularen kompl. Mk. 3140,00
Gradsichtiges Spektroskop nach Hoffmann, mit Spalt,
Okularen und Zubehör „ 228,00
Grosses Spektroskop nach Kirchhof f-Bunsen mit Rutherfordprisma
oder Flintprisma, mit Okular, Skalenrohr und Spalt:
mit Flintprisma Mk. 365,00
mit Rutherfordprisma „ 392,00
Kleines Spektroskop nach Kirchhoff-Bunsen mit Flint-
prisma, Spalt, Okular und Zubehör „ 124,00
Derselbe Apparat mit beweglichem Fernrohr „ 171,00
„ n n n n ^- Rutherfordprisma „ 191,00
„ n „ fester Schutzkappe, Triebbewegung des
Fernrohrs und Flintprisma „ 212,00
Derselbe Apparat mit fester Schutzkappe, Triebbewegung des
Fernrohrs und Rutherfordprisma ,, 232,00
Einfaches Taschenspektroskop mit festem Spalt in Futteral „ 22,00
« » « bewegl. „ „ „ „ 27,00
Taschenspektroskop mit beweglichem Spalt und Reflexionsprisma
mit Beleuchtungsspiegel, in Etui „ 39,00
Taschenspektroskop mit beweglichem Spalt, Reflexionsprisma
mit Beleuchtungsspiegel und Wellenlängenskala „ 80,00
Dasselbe Instrument, jedoch verbessert (D. R. P. 128 104), so
dass für verschiedensichtige Augen keine Verschiebung von Spalt und
Skala mehr nötig ist; die scharfe Einstellung wird durch eine exzen-
trische Scheibe mit 6 verschieden starken Linsen bewirkt „ 85,00
Universalstativ zu den Taschenspektroskopen, je nach Zubehör Mk. 48,00 — 56,00
Halter Air Reagenzgläser einschl. 6 Gläschen, zu den Taschen-
spektroskopen passend Mk. 9,00
Spektralapparat für den Bessemer-Prozess. Spalt- u. Beobachtungs-
fernrohre 26 mm Öffnung und 234 mm Fokus; mit 2 Prismen aus
extra schwerem Glase. Dispersion ca. 14® „ 200,00
Vergleichsspektroskop ftir Laboratoriumszwecke mit
Mikrospektralapparat nach Abbe, mit Wellenlängenskala auf Mikroskop-
stativ, zum Vergleich der Absorptionsspektren zweier Flüssigkeiten,
Strahlenfilter, Farbgläser u. s. w., kompl „ 300,00
Dazu Absorptionsgefässe mit Deckglasplatten (Höhe 1,
2, 5 oder 20 mm).
Einzclgefäss Stück „ 2,00
Doppelgefass „ „ 4,00
Absorptionsgefäss mit variabler Dicke der Flüssigkeitsschicht „ „ 35,00
Vergleichsspektroskop für Farbentechniker, genau
wie das vorige, jedoch zum gleichzeitigen Beobachten von drei
Spektren eingerichtet, mit Wellenlängenskala „ 350,00
Dazu Absorptionsgefässe wie zu vorgenanntem Instrument.
Spektralanalyse-Apparate :
Carl Zei«, Jena, MikroipektraUpparate, Mikro-Katalog M. 181, S. 87, 88. Neues Gitterspektroakop.
Spektralapparate:
Hans Ileelc, Berlin O. 27, Giilner Weg 104. | Franz Schmidt & Haensch, Berlin S. 42,
I Prinieasinncnstr. 16.
Spektrofi[raph für sichtbares und ultraviolettes Licht mit allem Zubehör,
ca. Mk. 1400:
Carl Zeifls, Jena. Prospekt Mea 163.
Spermazetl nnd Spermazetiöl siehe ,,W a 1 r a V\
Spezialstahl (Wolframstahl) siehe „Eisenlegierunge n".
SpezialWaffen:
Orenatein & Koppel — Arthur Koppel, Akt. -Ges., Berlin NW. C, Dorotheenstr. 46.
1118
Spezifisches Gewicht.
Sp^Blllscliw Gewicht (Volumgewicht; Dichte; Dichtigkeit).
Spezifische Gewichte fester Körper«
1 Spez. Gew.
Spez. Gew.
Achat
2.55—2,67
Formsand, eingestampft. .
1.65
Alabastef ....
2,61—2,88
Galmei
2,56—4.41
Alaun
1,75
Gips
! 2.17—2.31
Alannschiefer . • .
2,34—2,59
Glas, Fenster- . .
1 2,64
Alaminimn, ehem. lein
2.6
, Flint-, . .
3,:i0
n gegossea
2.56
, grnnes . .
2.81
, Bnmie •
7,7
„ Kristall- .
1 239
6,71
„ Spiegel- . .
li 2,37—2,56
„ -hlende
4,50—4.60
Glimmer. . . .
i 2,51-3,07
y -gUni
4,70-4.85
Gold
•' 19.36
II -<»yd
5,78
3,56-4.25
Axienik . . .
5.77
Granit ....
2.54-2,96
Aabeit . . .
0.91-2,44
Graphit ....
1.70—2.33
Anhalt . . ,
1.07—1,16
Gummi arab. . .
! 1,36—1,44
Baryt . . . ,
4,00
Gummigutt . . . <
j i.18
Baryam . , ,
4.00
Gummilack ....
1 1,14
Baryomazetat .
1,83
Harz. Fichten-. . .
] 1.07
Baiyamkarbona
4,30
Holz, lufttrocken :
1
Baryamnitzat
2,92
„ Ahorn- . •
0,67
BarynzDsalfat .
4,20
„ Akazien-
0,65—0,70
Basalt . .
2,41—236
„ Birken- . .
0.70-0,74
1,06—1,11
„ Birnen- . .
1} 0,60—0,73
t 0.94
Bimastem
0,91
M Bnchsbanm-
Blei ... .
11,39
„ Eben- . .
0,78
Bleichlorid . ,
5,80
y, , fiisch
; 1.33
Bleikarbonat
6.43
„ Eichen- . . ,
1 0,ti9
Bleioxyd . . ,
9,28
„ Erlen- . . ,
1 0,4»
Blatstein • .
4.36
., Eschen- . •
1 0,67
Bnumeiseiisteiii
3»80— 4.O0
„ Espen- . .
1 0-4^
Calciumchlorid
• ■
1.76
M Femambnk-
1 1,01
Caiciumkarbonat siehe
w Fichten- . . .
0.47
,,Kalkstein''
„ Hainbuchen-
0,73
Calciumozyd siehe .Kalk*'.
„ Kiefer- . .
0,55
Chalcedon
2,66
., Kork- • •
! 0,24
Chrom
5.90
., Lärchen- . .
0,f»2
Chromoxyd . . .
5,21
„ Linden- . «
0,56
Chrysopras . . .
2,48
., Mahagoni- .
0.7^
Cölestin • . • . «
11 3.95
„ Nussbaum- .
0,66
Cyaneisenkalinm . ,
1 1'^
„ Pappel- . .
0,38-0,39
Diamant . . • . ,
3.65—3.44
„ Pock- . .
S 1«*^6
Dolomit
2.79
M Rotbuchen- .
1 0.75-0,85
Risen, gegossen •
7,21
,y Tannen- . .
1 0,56
„ geschmiedet ,
7.79
„ „ fiisch
1 039
y -Gosastahl.
7.92
„ Weiden- . .
1 0.49
n -kies . • ,
4,60-438
)f Zedern- .
{ 0,56
^ -Stahl, gehärt .
732
Hornblende . . .
5,33-3,41
„ imgehiit..
733
Indigo
0,77
Elfenbein
133
Jaspis
2,31
Erde, lehmig, fiisch . .
2,10
Jod
' 4,95
„ „ trocken .
1,90
Kadmium ....
1 8,66
tw mm
„ mager, trocken .
1.30
Kalium
, 0,H65
Fahlerz
4,K0-5,10
Kaliumbromid . . .
, 2.42
Feldspat
2,53-2,60
„ -Chlorid . . .
1,H4
Feuerstein
2,58- 2,59
„ -Jodid . . .
3.08
Fischbein . .
•
•
m
1 1,24
„ -hydrat . . .
;: 2.66
spezifisches Gewicht.
1119
Spez. Gew.
Kaliumkarbonat .
w -niirat . .
„ -solfat . «
Kalk, gebrannt
„ gelöscht
KalkraorteL trocken
Kalkspat
Kalkstein
Kampfer
Kaolin
Kaatschuk
Kies, trocken . .
Kieselsaare, amorph.
„ krist.
Knochen . . •
Kobalt ....
Kobaltglanz . .
Kohle, von Pappelholz
„ „ Tannenholz
M Braun* . .
M Stein- . . .
19 „ geschichtet,
inkL Zwischenräume
in kl. Strk
do. in gr. Stck
Koks
„ einschl. Zwischenräume
Kolophonium . . .
Kopal
Kork
Kreide
KjyoliLh
Kupfer, gegossen . .
geschmolzen
gezogen . .
-glänz . . ,
-kies . . ,
-azetat . .
-oxyd . . .
-Sulfat, krist.
>»
n
Laya . . .
Leder, trocken
gefettet
Lehm, frisch
„ trocken
Leim . ,
Magnesia
Magnesit
Magnesium
Mangan .
Marmor .
Mastix
Mauerwerk mit Kalkmörtel
▼on Bruchstein .
von Sandstein .
von Ziegelstein .
Mennige ....
2,26
1,98
2,62
2,3—3,2
1.3-1.4
1,65—1,75
2.62-2,75
2,46 -2,84
0,99
2,21
0,93
1.8
2,2
2,6
1,7-2.0
8,5-9,5
6.0-6.1
0.12
0,60
1,20
1.21—1,51
o.8f^— 0.95
0,95-1,05
1,4
0,55
0,93-1,20
1,04-1,06
0,24
2.69
2.96
8.79
8.94
8.88
8,7ü
4.17
1.78
6.43
2.2-2,3
2,80
0.86
1,02
1.67-2.9
i.52
1.27
3.20
3.0
1,74
8,0i
2,52—2.86
1,04
2.40
2,05-2.12
1,47—1,59
9.10
,♦
M
,*
»•
„
»f
„
,*
♦,
tt
**
Mergel ....
Mecall-Legiernngen :
Bronze . .
GlockenmetaU
Kanonengut .
Messing . .
Naphtalin . .
Natrium . . .
-Chlorid
-hydrat
-karbonat
•sulfat
Neusilber . ,
Nickel . . .
Ocker . . .
Paraffin . . .
Pech, weisses .
„ -blende .
Perlmutter . .
Phosphor, weiss
rot .
-bronze
-eisen
-kupfer
-saure
Platin, gehimmert
gewalzt
•Draht .
Porphyr . . .
Porzellan . .
Quarz . . .
Quecksüberoxyd
Rotbleierz . .
Rotkupferers .
Rubin . . «
Salmiak . • •
Sandstein • .
Saphir . . .
Schiefer . . .
Schlacke (Hochofen)
Schmirgel . . .
Schwefel, amorph,
gediegen
-kies (Pyrit)
Schwerspat . .
Selen ....
Serpentin . .
Silber . . .
-bromid
•Chlorid
-Jodid
,. -nitrat .
Smalte . . .
Speckstein . •
Stearin . . •
Steinsalz . • •
Strass . • •
,t
,»
„
»>
„
Spes. Gew.
2,30-2,70
7,4—8,60
8,80
8.44
8.2
1.05
0.98
1.89
2,81
2,47
2,25
8.4—8.7
8,7—9,2
3.5
0,87
1,07
6,50-6,60
2,76
1,77
2,18
8,9
6,70
a9
1,56
20,34
22.07
21.40-21,W)
5,77—5.79
2,15—2.39
2,65
11,07
5.95
5,70—6,00
3,13-3.99
1.53
2,09—2.62
3,13—4.83
2.67
2,6—3.2
4,0
1,93
2,09
4,9-6,3
4,56
4,30
2.68
10.47
6.36
6.13
6.6 t
4,35
2.44
2,61
0.97
2.26
3.60—3.6^
1120
Spezifisches Gewicht
ft
SCxontianit . .
Strondvinkaiboiut
Sjnit
Talg . • .
Talk . . .
Ton . . .
M -fcbiefer
Topas . .
Tnchyt . .
TTagantgummi
Tripel • .
Tnfistein
Turmalin .
Umbfa . .
Utanpecheis
Wachs . •
Walnl • .
Spes. Gew.
3.7
3.62
3.59
2.6—2.8
0,91—0,94
2.7
1,8—2,6
2,75—2,90
3,50-4,01
2,6
1,32
1,00-2,20
1,3
3,02— 3;2ö
2.2
6,60
0,96-0.98
0,88—0,95
Weinstem • • • .
Wismut
Wismiitoxyd • • •
Wolfinun . • • •
Ziegel
Zink, gegossen • •
Zink, gewalzt . . •
„ -blende . • .
.. "Chlorid . • •
„ -spat (Galmei) .
„ -iul&t,
Zinn . . .
„ -chlorid.
,. -cbloraz
Zinnober
Zinnstein •
Zucker • •
1^
9,40-9Ä
8.97
17.60
1.4-230
6.86
7.12-7^
401
2,25
4.1-4,5
2,04
7,29
2,25
2,29
ai2
6,4-7.0
i;iO-1.62
Spezifische Gewichte flüssiger Körper»
Sp€Z,
Oewichc
Azeton
Äther (Athyllther) .
Aldehjrd • • . .
Alkohol (wasserfrei)
Amylalkohol . . .
Anilin
Anisöl
Baldrianöl ....
BaumwoUensamenöl .
Bensin
Benzol • • • • •
Bier
Brom
Buttexilnre . • • •
Chloroform • • •
Riweiss
Cassigither. . . .
Rssigsäure (Eisessig).
Glyzerin (wasserfrei)
Harzöl
Kampferöl ....
Karbolsäure, roh . •
Kienöl • • • • •
Klauenfett . • • •
Kokosnnssöl • • •
Kreosotöl • . • •
LaTendelöl . • • •
Leinöl, gekochtes •
Mfierwasser. . . •
0,792
0,736
0,801
0,793
0,810
1,035
0,996
0,965
0,926
0,68-0.70
0,899
1.02-1,035
3.187
0,96
1,480
1,041
0,905
1,056
1.27
0,955
0,910
0,95-0,965
0,85—0,86
0,916
0,925
1,04-1,10
0,877
0,942
1,03
20
0
0
15
20
0
16
16
15
15
0
0
15
18
15
17
15,5
100
15
15
15
15
15
15
16
15
4
Spcx.
Qevkhc
Methylalkohol
Mineralschmieröle
Mohnöl . . .
Naphta, Petroleum
ölsäuze ....
Olivenöl. (Bamnöl
Provenceröl)
Palmöl . . .
Petroleum&ther
Petroleum. Leucht
Photogen . •
Putzöl . . •
Quecksilber •
Rapsöl, roh .
., raffiniert
Rizinusöl . .
Rüböl, roh .
„ raffiniert
Salpetersäure (49,9^ B^)
Salzsäure (40o/o HCl)
Schwefelkohlenstoff .
Schwefelsäure (6C<* B6)
„ rauchende
Schweiz Säure verdichtet
Steinkohlenteer . . .
Terpentinöl . . . .
Tran
Wasser (destilliert) . .
i
a789
0,9-0,925
0,924
0,758
0,898
! 0,918
i 0,905
! 0,665
0,795-0,805
' 0,78-0,85
1 0,74-0,75
I 13,596
0,915
0,913
0,969
0,915
0,912
1,530
1,192
1,293
1,842
1,89
1,491
1,195
0,873
0,918-0,9»
1,000
0
20
5
9
5
f»
5
d
5
5
0
5
5
20
6
Speadfische Wärme ^~ Spiköl.
1121
Ober Apparate zur Bestimmung des sp. G. siehe im einzelnen die Artikel
„A r ä 0 m e t e r", „M e s s g e f 3 s s e" (Pyknometer), „V o 1 u m e n o -
m e t e r**, ,,W 3 g e n" sowie auch Molekuiargewich t*\
Speziflsohe Wärme ist die bei der Temperaturerhöhung um P von der
GeAvichtseinheit eines Körpers (1 kg) aufgenommene Wärmemenge. Als Ein-
heit der Wärmemenge gilt die K a 1 o r i e (s. unter „Brennstoff e"). Die
spezifische Wärme ist von der absoluten Temperaturhöhe abhängig; gewöhn-
lich bestimmt man die mittlere spezifische Wärme für einen bestimmten
Temperaturintervalll.
Wird die spezifische Wärme nicht auf die Gewichtseinheit sondern auf
das Molekulargewicht des Körpers bezogen, so erhält man die Molekular-
warm e.
Bei allen Elementen ist die A t o m w ä r m e , d. h. das Produkt aus dem
Atomgewicht und der zugehörigen sp. Wärme, annähernd gleicb-
gross, nämilich ungefähr = 6,36.
Spezifische Wärme einiger fester und flüssiger Körper.
Subttaag
Antimon
Blei
Schmiedeeisen . • • .
Glas, sprödes . • • .
„ gekühltes . • •
Gold
Gusseisen • • • • •
Holzkohle
Holz, eichen • • . •
Kupfer • . • • « •
Messing
Platin
Quecksilber
Schwefel, starr , . •
M geschmolzen •
Spezifische
Wanne
0,0508
0,0314
0,1138
0,1923
0,1937
0,0324
0,1-^98
0,2411
0,5700
0,0951
0,0939
0,0324
0,0333
0,1764
0,2026
Silber
Stahl, weicher
„ harter . • • • •
Wismut
Zhik
Zinn .•••••••
Phosphor •••••.
Ziegelsteine
„ feuerfest • . ,
Roheisen zwischen 0 u. 200®
„ 0 o. 1200»
Alkohol, absoluter
Schwefelsäure • •
Wasser . • • •
• • •
SpexifisclM
Wime
I
0,0570
0,1165
0,1175
0,0308
0,0955
0,0562
0,1887
10,2410-0,1890
0,2063
0,13
0,16
0,7000
0,335
1,000
Spezifische Wärme einiger Gase und Dflmpfe.
Waster = l |
Luft — 1
Substant
bei konstantem
bei konstantem
bei konstantem
Volumen
Druck
Druck
Atherdampf , .
0,3411
0,4810
2,0285
Alkoholdampf .
0,3200
0,4510
1,8986
Atm. Luft • ,
0,1686
0,2375
1,0000
Koblenoxyd ,
0,1758
0,2479
1,0793
Kohlensäure ,
0,1535
0,2164
0,9104
Sauerstoff . ,
0,1548
0,2175
0.9180
Stickstoff . ,
0,1730
0,2438
1,0265
Sumpfgas . ,
► «
—
0,59HO
—
Wasserstoff. ,
> 4
2,4123
0,4090
14,3231
Wasserdampf .
1 0,3337
0,4750
1,9794
Spikn siehe „L a v e n d el 0 1
BlQcker VII.
«4
71
XX 22 Spiim£uern — Spirituosen.
Spinnfasern siehe „Gespinstfaser n*\
Spinnöle (Schmelzmittel), dienen zum Sctilfipfrigmachen der WolHaser
beim Verspinnen. Vj;!. , J s o T*.
Lovifl Blumer, Zwickau i. Sa. (wasserlöslich).
Spirituosen. Man reclinet hierzu 1. die gewOhnlichenTrink-
branntweine,2. diehOherqualifizierten Spirituosen, wie Ar-
rak, Rum und Kognak und 3. die L i k 0 r e und Bitter.
Die Trinkbranntweine werden im allgemeinen durch Verd&noooi
von Alkohol mit Wasser dargestellt, und zwar derart, dass die resoltierendei
Produkte zwischen 25 und 45 % Alkohol enthalten. Je nach der AbstammoflS
des verwendeten Alkohols unterscheidet man Kornbranntwein (Nord-
hfluser Korn und Whisky) und Kartoffelbranntwein; ferner
9ind Kirsch- und Zwetschenbranntwein, Wachholder-
branntwein und Tresterbranntwein (Fr anzb r a nntwein)
zu nennen. Solche Branntweine werden teilweise Aber FrOchten destilliert
(Fruchtbranntwein), teilweise erhalten sie Zusfltze von Zucker, lth^
rischen Ölen u. s. w. Die einzelnen Sorten sind durch besondere, dem Alkohol
noch beigemengte Stoffe (z. B. Onanthflther, Fuselöl) in ibrer Art
charaktensiert.
Die Bezeichnung Arrak ist dgentlich ein Kollektivbegriff far in Ost-
indien und in anderen tropischen Ländern durch Vergärung hergestellte G^
tränke, wobei im besondern der Reis und die Blutenkolben der Kokos-
palme vermaischt, vergoren und destilliert werden; hierauf wird nocb 1 u^
2 mal rektifiziert. Der Alkoholgehalt echten Arraks schwankt gewOfanlicb
zwischen 48 und 54 Qew. %.
Den Rum stellt man unter Verwendung der Melasse des echten Rohr-
zuckers her, indem man dieselbe, mit Wasser verdflnnt, ver{;flreD 1^
Aus der vergorenen Maische gewinnt man den Rum durch Destillatioii ood
Rektifikation. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen 65 und 73 Gew. %•
Den Kognak (sogenannten echten Franzbranntwein) er-
hält man durch Destillation von Wein. Das Destillat nimmt erst nach längereoi
Lagern auf Eichenfässern den Charakter als „Kognak" an. Der Alkoholgebalt
beträgt 40 bis fiber 60 Qew. %.
Arrak, Rum und Kognak werden kflnstlich täuschend nachgeahmt.
Die L i k 0 r e und B i 1 1 e r sind gewöhnlich Gemische von Alkohol m
Wasser mit Zucker, ätherischen Ölen, Pflanzenextrakten, Essenzen o- ^ ^
Ihr Alkoholgehalt kann zwischen 20 und 60 % schwanken; ihre Bereihingsart
ist bei den äusserst zahlreichen Sorten sehr verschieden. Die zuckerreicbstes
Liköre führen die Bezeichnung Cremes.
Bei allen Spffituosen wird eine gute Qualität erst durch langes Lageri
erzielt. Verschiedene Mittel sind vorgeschlagen worden, um diese „Reifoi«
in kürzerer Zeit zu bewirken. Für diesen Zweck scheint sich namentlich die
Behandlung der Spirituosen mit Ozon zu bewähren, und es werden vob
Siemens & Halske Ozonanlagen zur künstlichen Alterung von Spinto-
osen (und Weinen) verschiedener Leistungsfähigkeit gebaut (vgl. auch dea
Artikel Ozon).
Zur Färbung von Spirituosen benutzt man: Karminlösung, Hefdelbeer-
tinktur und Himbeerfarbe für Rot. Indigkarmin (in wässeriger LOsang) "t^
Blau. Mischungen der angegebenen roten und blauen Farbstoffe fQr Vio-
let(, Kurkumatinktur für Gelb. Chlorophyll für Grün. Zuckerkiüör
für Braun.
Allgemeines über die Fabrikation spirituöser Getränke siehe oo^^
„Spiritus"; Lieferanten von Essenzen, ätherischen ölen, Farben u. s. «•
für Spirituosen siehe unter „Likör e**.
Ozon-Anlagen zur Reifung von Spirituosen:
ttement & Halske A.-Q. Wcraerwerk, Berlin, IffmtiOtteorti. -
Spiritus. 1123
Splrltu (Alkohol, Athylaükobol, Weingeist). Als Rohmaterialien der
Spiritusfabrikation benutzt man:
1. alkoholhaltige Materialien, wie Wein, Abfälle von Wein, von
Bier u. s. w.;
2. zuckerhaltige Materialien, wie Zuckerrüben, Melasse und süsse
Früchte;
3. stärkehaltige Materialien, wie Kartoffeln und Getreide.
Alkoholhaltiges Rohmaterial bedarf zur Spiritusgewinnung nur der Destil-
lation, während bei zuckerhaltigem zunächst der Zucker durch die Hefegärung
in AlJcohol übergeführt und danach letzterer abdestilliert werden muss. Ent-
hält schliesslich das Rohmaterial nur Stärkemehl, so muss letzteres zunächst
in Zucker umgewandelt werden, was meistens durch Diastase, selten durch
Kochen mit verd. Säuren geschieht; der Zucker wird dann wieder vergoren
und der Alkohol durch Destillieren von der Maische getrennt. Man hat dem-
nach prinzipiell nur die Spiritusgewinnung aus stärkemehlhaltigen
Rohstoffen zu beschreiben, um die Einzelheiten der Fabrikation aus zucker-
und alkoholhaltigem Material mit zu umgreifen; geringfügige Abweichungen
werden zum Schluss zu erörtern sein.
Handelt es sich um die Darstellung des Spiritus aus Kartoffeln, so
werden letztere zunächst in besonders konstruierten Kartoffelwaschmaschinen
sorgfältig gewaschen und dann durch Dampf gar gekocht (gedämpft), um
die Stärke in eine leicht verzuckerbare Form überzuführen. Das Dämpfen ge-
schieht meistens in dem sog. Henze-Dämpfer, einem nach unten ko-
nisch zugespitzten Apparat, worin die Kartoffeln mit Dampf von 2 — 3 Atm.
weich gekocht und dann (mittels des Dampfes) durch einen scharftkantigen
Rost hindurch in den Maischbottich gedrückt werden. Hierdurch sind die
Kartoffeln aber noch nicht genügend zerkleinert; sie werden im Maischbottich
durch eine Art von Holländer (vgl. unter „P a p i e r") oder auch in einer,
zwischen dem Henze-Dämpfer und dem Maischbottich in die Rohrleitung ein-
geschaJtefen Mühle zu Brei zermahlen. Meistens wird schon vorher das
L a 1 z (s. d.) in zerquetschter Form zugesetzt, so dass bei der weiteren Zer-
kleinerung eine innige Mischung zwischen Kartoffeln und Malz erfolgt. Das
im Malz enthaltene Ferment Diastase bewirkt die Verzuckerung der Kar-
toffelstärke in etwa ^^ Stunde; am günstigsten ist hierfür eine Temperatur von
55^ Früher musste man die Wärme auf ca. 65® steigern, um die mit den Ma-
terialien zugeführten und aus der Luft hineingelangten, den Oärungsprozess
schädlich beeinflussenden Bakterien abzutöten; neuerdings erreicht man das-
selbe besser und bequemer durch einen geringen Zusatz von Flusssäure
oder Natriumfluorid bei der Vergärung. Die verzuckerte Maische wird
durch Wasserkühlung und Luftkühlung, auf eine Temperatur von 15— 20<' ab-
gekühlt, worauf man Kunsthefe (s. „H e f e") zusetzt und so in den Gärbottichen
(aus Fichten- oder Eichenholz) den Zucker zu Alkohol vergären lässt Da in
Deutschland die Spiritusfabrikation nach dem Maischraum besteuert
wird, so maischt man möglichst dick ein, und zwar zeigen die Dickmaischen
20—26® Ball. Bei der Gärung steigt die Temperatur um etwa W; vorher darf
die Maische nicht mehr als ca. 14^ warm sein, weil beim Überschreiten einer
Temperatur von 31® die Gärung leidet. Die Gärung verläuft in drei Phasen
(Angärung, Hauptgärung und Nachgärung); man unterscheidet
steigende, fallende und wälzende Gärung. Die gesetzlich zuläs-
sige Gärdauer beträgt drei Tage. 1 kg Stärkemehl liefert theoretisch 71,6
Literprozenf ) Alkohol; in der Praxis werden zwischen 48 und 63 Literprozent
erzielt.
Was die Fabrikation von Spiritus aus Getreide anlangt, so gibt vor
allem Mais eine gute Ausbeute. Ferner kommen Gerste, Reis und Weizen in
Betracht, während Roggen nur selten Verwendung findet. Kornbranntweine
werden meistens als Nebenprodukt bei der Darstellung von Hefe (s. d.) ge-
wonnen. Mais wird zur Spiritusgewinnung zunächst ungeschrotet im Henze-
^) Literprozent Alkohol bezeichnet das Produkt aus der Anzahl der Liter
mit den Volumprozenten des Spiritus.
71*
1124 Spiritus.
Dämpfer unter UmrQhren gekocht dann anter steigendem Druck gedämpft und
schliesslich durch ein scharfkantiges Ventil hindurch in den Maischbottich
geblasen; ähnlich werden auch die andern Getreide verarbeitet.
Die Verzuckerung von Stärke ohne Malz durch Behandlung mit verd.
Säuren kommt für Deutschland nicht in Betracht; man wendet sie in südlichen
Ländern an, wo die Malzbereitung Schwierigkeiten macht.
Aus der vergorenen (weingaren oder reifen) Maische muss der Alkohol
durch Destillation abgeschieden werden. Die Maische enthält 8 — 13 vol. %
Äthylalkohol, daneben aber auch mehr oder weniger Amylalkohol, Pro-
pylalkohol, Butylalkohl u. s. w. Destilliert man die Maische aus
einem einfachen Destillationsapparat (bestehend aus Blase, Helm, Kühlschlange
und Vorlage), so erhält man ein Produkt (L u 1 1 e r), das weniger als 40 %
Alkohol enthält; erst durch nachträgliche Retkifikation lässt sich eine höhere
Konzentration erzielen. Man benutzt aber jetzt zur Destillation der Maische
sehr vollkommene Apparate, die in einer einzigen Operation die Gewinnung
eines Spiritus von 75 — ^95 vol. % Alkohol gestatten; über das Prinzip der dazu
verwendeten Apparate siehe den Artikel „Rektifikatio n'*. Viele der-
artige Apparate arbeiten kontinuierlich, d. h. auf der einen Seite verlässt der
Spiritus den Apparat, während anderseits die entgeistete Maische (Schlempe
genannt) herausfKesst und eine neue Menge weingarer Maische eingefüllt wird,
ei den automatischen Apparaten (kurzweg Automat genannt) geschieht
das Einfliessen der Maische in gleichmässiger, dem Fortgang der Destillation
angepasster Menge vollständig automatisch; eine Skala zeigt an, ob der
in den Apparat einlaufende Maischestrahl die richtige Grösse hat. Gleich-
zeitig wird der Spiritusstrahl durch ein Alkoholometer und ein Thermo-
m e t e r gemessen, während schliesslich der Schlempeprober einem
Teil der abfliessenden Schlempe destilliert und im Destillat durch ein Alkoholo-
meter die geringste Spur noch vorhandenen Alkohols nachweist und anzeigt.
Das Prinzip eines neuen, auch für Spiritus brauchbaren Rektifikationsappa-
rates, geschützt durch D. R. P. 140 824, ist im Artikel „B e n z o T* beschrieben.
Der Rohspiritus enthält neben 75—95 vol. % Äthylalkohol und Wasser
noch andere Alkohole, ferner Furfurol, Azetal, Essigsäureäther u. s. w.; hiervon
wird der Amylalkohol zusammen mit Propylalkohol und Butylalkohol sowie
den Estern der Essigsäure, Kapron- und Kaprinsäure unter der Kollektivbe-
zeichnung Fuselöl (s. d.) zusammengefasst. Um diese Bestandteile zu ent-
fernen, wird der Rohspintus einer Raffinierung unterzogen; es geschieht diese
meist in besonderen Fabriken, wobei der Rohspiritus durch Holzkohle filtriert
und so von Fuselöl befreit und weiter sehr sorgfältig rektifiziert wird. Man
erhält so W e i n s p r i t und F e 1 n s p r 1 1 mit 96 vol. % Alkohol, Prima-
sprit (94—96 voL %), Sekunda«prit (90—92 vol. %), während die
übrigen Fraktionen (Vorlauf, Lutter und Nachlauf) auf andere Produkte ver-
arbeitet oder mit einer neuen Portion Rohspiritus zusammen rektifiziert werden.
Für die Herstellung von Trinkbrannweinen wird der Rohspiritus nur filtriert
weil bei der Feinrektifikation die gewünschten, aromatisch riechenden und
schmeckenden Nebenbestandteile entfernt werden.
Andere Methoden zur Raffinierung des Rohspiritus, wie die Behandlung
mit Soda, Kalk, Chlorkalk, Permanganat u. s. w., sind weniger wichtig. Durch
wiederholtes Schütteln von Spiritus mit fettem Ol kann man eine vollständige
Entf uselung erreichen. Von 1 1 g e s ist ein besonderer Felnspritauto-
m a t konstruiert worden, der die Gewinnung von fuselfreiem Feinsprit direkt
aus der Maische ermöglicht.
Von zuckerhaltigen Rohstoffen, die auf Spiritus verarbeitet wer-
den, sind 1. die Rüben (Zuckerrüben), 2. Melasse und 3. süsse
Früchte zu nennen. Spiritus aus Rüben wird in Deutschland nicht vid
gewonnen. Die Vergärung des Rohzuckers der Rüben ist erst nach seiner In-
version möglich; man vergärt entweder Rtibenbrei oder besser Rübensaft. In
letzterem Falle mazeriert man die Rübenschnitzel (vgl. „Zuckerfabri-
kation") mit warmem, säurehaltigem Wasser (oder Schlempe) und versetzt
den Saft durch Hefe oder durch gärenden Rtibensaft In Gärung. Die Me-
lasse Cs. d.) wird neuerdings, seitdem man den darin enthaltenen Zucker
Spiritus. 1125
direkt gewinnt, wenig mehr vergoren. Soll letzteres geschehen, so muss sie
mit der 3—4 fachen Menge HaO verdünnt und dann durch Zusatz von Sfluren
genau neutralisiert oder höchstens ganz schwach angesäuert werden; die
Gärung erfolgt durch Kunsthefe. Süsse Früchte, wie Kirschen, Zwetschen
u. s. w., werden nur im Kleinbetrieb vergoren; man zerquetscht sie, überlässt
den Saft der freiwilligen Gärung und destilliert dann.
Über die Verwertung der abfallenden Schlempe siehe den besonderen
Artikel „Schlempe'* sowie „Futterstoff e".
In neuerer Zeit sind die Versuche, Spiritus aus Holz zu gewinnen, wichtig
geworden. Namentlich das durch die D. R. P. 111868, 118 540, 121869,
123 91 1 und 130 980 geschützte Verfahren von C 1 a s s e n hat unter Umstan-
den Aussicht, praktische Bedeutung zu gewinnen. Das Holz wird in der Form
von Sägespänen verwendet; zur Verzuckerung behandelt man es mit SOi
+ H3SO« oder mit SO9 allein oder man setzt die feuchten Sägespäne der Ein-
wirkung von Schwefelsäureanhydriddämpfen aus. Die Inversion zu Dextrose
findet in rotierenden, mit Blei gefütterten Trommeln statt; durch vorheriges
Erwärmen der Trommeln auf 30--40® C. wird die Umwandellung beschleunigt.
Das Verfahren wurde dann derart erweitert, dass die Sägespäne sehr stark
angefeuchtet werden und dass das durch SO» erhaltene Reaktionsprodukt in
geschlossenen Gefässen weiter auf 125 — 135° erhitzt werden sollte, wodurch
die Aufschliessung beschleunigt und vervollständigt wird. Das neueste der
genannten Patente endlich bedient sich zur Aufschliessunc: nur der wässerigen
schwefligen Säure, womit das Holz schwach angefeuchtet wird. Es wer-
den 100 kg Holz (mit 25—30 % Feuchtigkeit) mit 30—35 kg wässeriger schwef-
liger Säure von etwa 9 % Anhydridgehalt gemischt, und die nur feucht er-
scheinende Masse wird im Autoklaven unter Kühren auf 120—145° erhitzt. Nach
60 Minuten bläst man die freie SO« ab und kocht die aufgeschlossene Masse
mit H3O aus, wobei der noch verbliebene Anteill schwefliger Säure verschwin-
det. Nach dem Neutralisieren ist die Flüssigkeit für die Gärung fertig, die so
leicht verlaufen soll, als wenn reine Dextroselosungen vorlägen. Aus dem
angewandten Holz werden nach der Patentschrift durchschnittlich 25 % auf-
geschlossen, von welchen 90 % vergärbar sind. Da auch der gewonnene Spiri-
tus einen angenehmeren Geschmack und Geruch besitzen soll als der nach
dem früheren Verfahren hergestellte, so scheint dieses neue Verfahren manche
Vorzüge aufzuweisen. Zu allen diesen Patenten hat C 1 a s s e n jetzt noch das
D. R. P. 161 644 genommen. Es geht von der Tatsache aus, dass gerbsäure-
haltige Hölzer schlecht vergärbare Lösungen liefern. Der hemmende Körper
ist dabei Gallussäure, und man soll diese als unlösliche Metallver-
bindung ausfällen, bevor man zur Vergärung schreitet. — Bei der praktischen
Ausführung des C 1 a s s e n sehen Verfahrens seitens der Gesellschaft L i g -
num Inversion Co. bei Chicago arbeitet man mit 3 %iger schwefliger
Säure und erhitzt mit Dampf bei 7 Atm. Druck auf 165°. Man gewinnt aus
100 kg ungefähr 12 1 reinen Alkohol.
Das Verfahren zur Spiritusgewinnung aus Sägespänen von Simonson-
Christiana, über das dieser auf dem V. Intern. Kongr. f. ansew. Chemie Berlin
1903 Mitteilung machte, ist dem Classen sehen ähnlich: Das Holz wird
unter Druck mit verd. H9SO« behandelt, und der erhaltene Zucker wird ver-
goren. Man gewinnt durchschnittlich 25 % Zucker, wovon bei den besten Ver-
suchen 78 % vergoren wurden.
Noch genannt seien das Russ. Priv. 6319 von 1902 und das Amer. Pat.
745 675, die sich ebenfalls auf Verfahren zur Spiritusgewinnung aus Holz
beziehen.
Spiritus aus Torf soll nach verschiedenen Methoden gewonnen
werden, so durch Aufschliessen mit Säure, mit oder ohne erhöhten Druck, und
darauffolgende Vergärung der Torfmaische.
Spiritus a us Fäkalien soll man nach dem Engl. Pat. 21 824 von
1901 dadurch gewinnen, dass man d^'e Fäkalien der trockenen Destillation unter-
wirft, die entstandenen Gase in HsO absorbiert und darauf das erhaltene Qe-
1126 Spiritus.
misch destilliert; die RfickstSnde von der letzten Destillation können als Ab-
sorptionsmittel füir die Oase dienen. — Die mit dem Verfahren von Dornig
und Pratorius angestellten praktischen Versuche haben dasselbe als aus-
sichtslos, ja die ganzen ihm zugrunde liegenden Beobachtungen als unrichtig
erwiesen.
Es mehren sich die Versuche, Alkohol synthetisch zu erzeugen.
So lässt man nach dem D. R. P. 149 893 Ozon bei niedriger Temp. auf ein
Oemisch von Azetylen und Wasserstoff einwirken. Zweckmässig verwendet
man 4 vol. H auf 1 vol. CjHs, womit man in besonderen, gekfihlten Apparaten
das Ozon im Überschuss zusammenbringt; die ZustrOmung der getrockneten
Gase wird so reguliert, dass nur reiner O abzieht. Bei dieser Reaktion soll
Alkohol leicht, schnell und in guter Ausbeute gebildet werden.
Ein anderes Verfahren der synthet. Alkoholdarstellung ist das von
Arachequenne; hiernach erhitzt man im elektrischen Ofen ein Gemisch
von Metalloxyden (welchen, ist Geheimnis) mit gepulvertem Koks; hierbei
bildet sich ein Karbid, genannt Athylogen, das mit H9O Athylengas ent-
wickelt, also ebenso, wie aus CaCs mit HsO das Azetylen entsteht. Der er-
schöpfte Rückstand wird getrocknet, mit Koks gemischt und zur Erzeugung
von neuem Athylogen in den elektr. Ofen gebracht. Das Athylengas sammelt
man in einem Gasometer und presst es dann in HsSO«, wobei sich Ather-
schwefelsäure bildet; letztere liefert, mit HsO behandelt, Alkohol. Theoretisch
braucht man zur Erzeugung von 1 hl Alkohol 50—53 kg Koks; praktisch sind
alleidings zur Zeit noch 200 kg erforderlich.
Nach Amer. Pat. 866 426 soll man Alkohol herstellen durch Einwirkung
von Azetylen und Wasserstoff aufeinander unter Behandlung des Oas^
gemisches mit Schwefelsäure, worauf H9O zugesetzt, destilliert und das
Kondensat aufgefangen wird.
Der Feinsprit ist noch kein absoluter Alkohol; um solchen zu er-
zielen, muss man den Sprit mit wasserentziehenden Substanzen, wie Chlor-
calcium oder Atzkalk behandeln und dann nochmals destillieren.
Interessant ist das D. R. P. 142 502, wonach man zur Gewinnung von ab-
solutem Alkohol den Spiritus unter Zusatz von Benzol fraktioniert. Dieses Ver-
fahren beruht auf der Tatsache, dass eine Mischung von Alkohol, Wasser und
Benzol in konstantem Verhältnis übergeht und bei niedrigerer Temp. siedet als
ßder der drei Bestandteile für sich; femer wurde beobachtet, dass eine
ischung von Alkohol mit Benzol ebenfalls in konstantem Verhältnis übergeht
und bei niedrigerer Temp. siedet als jeder der beiden Körper für sich, jedoch
bei höherer Temp. als die Mischung dieser beiden Körper mit Wasser. Wird
demnach eine Mischung dieser drei Stoffe, z. B. 90—94 % Alkohol mit Benzol,
der Destillation unterworfen, so geht zuerst bei der niedrigsten Temperatur das
zuerst genannte Gemisch von Alkohol, Benzol und Wasser über, bis sämtliches
Wasser in dem Destillate enthalten ist. Wird die Destillation fortgesetzt, so
fodgt das Gemisch von Alkohol und Benzol, bis auch alles Benzol übergegangen
ist. In dem Destilliergefässe befindet sich nunmehr lediglich reiner Alkohol,
frei von Wasser und Benzol, welcher nun noch überdestilliert wird. Man
gelangt daher in einer einzigen Operation von gewöhnlichem Handelssprit zu
absolutem Alkohol. An Stelle von Benzol können auch Chloroform, Tetrachlor-
kohlenstoff, Schwefelkohlenstoff, Benzin und andere Flüssigkeiten von nicht
zu hohem Siedepunkt verw^endet werden. —
Ein neues Produkt ist der sogenannte Leuchtspiritus. Er wird
nach dem D. R. P. 156 988 durch Mischen von ungefähr 70—95 vol. eines
etwa 90 %igen Spiritus mit 5—30 vol. gereinigten, bei mindestens 160 — ISO»
siedenden Benzolöls hergestellt. Der Leuchtspiritus soll in einer Dochtlampe
ohne Russentwicklung mit schöner heller Flamme brennen, also ohne Ver-
wendung eines Olühkörpers. Trotzdem dürfte der Leuchtspiritus wohl nicht
mit der Petroleumbeleuchtung konkurrieren können, wenngleich er wesentlich
billiger und auch weniger feuergefährlich als gewöhnlicher Spiritus ist. Den
unangenehmen Benzolgeruch verdeckt man im Leuchtspiritus durch Zusatz von
etwa 2 % Methylalkohol.
Spiritus.
1127
Absoluter Alkohol ist wasserklar, leichtflflssig, riecht aneenehm und
schmeckt scharf brennend; sp. O. bei ()• = 0,80625, bei 15» = 0,79367. Er
zieht aus der Luft Wasser an und wirkt auf organische und anorganische Stoffe
wass^erentziehend. Beim Mischen mit H»0 tritt eine Kontraktion ein.
Folf^ende Tabelle nach Tralles vergleicht das Volumgewicht und den
Oehalt in vol. % eines wässerigen Alkohols bei 15,56^
Anwhol
VoL
Gmr.
Alkohol
Vol.
Alkohol
VoL
Alkohol
Vol
TOL •/.
▼oL«/li
Qcw.
▼oL^K.
Gew.
^L^
Qoiv.
1
0.9976
26
0,9689
51
0,9315
76
0,8739
2
9961
27
9679
52
9295
77
8712
3
9947
28
9668
53
9255
78
8685
4
9933
29
9657
54
9254
79
8658
5
9919
30
9646
55
9234
80
8631
6
9906
31
9634
56
9213
81
8603
7
9893
32
9622
57
9192
82
8575
8
9881
33
9609
58
9170
83
8547
9
9869
34
9596
59
9148
84
8518
iO
98!>7
35
9583
60
9126
85
8488
11
9845
36
9570
61
9104
86
8458
12
9^34
37
9559
62
9082
87
8428
13
9823
38
9541
63
9059
88
8397
14
9812
39
9526
64
9036
89
8365
15
9802
40
9510
65
9013
90
8332
16
9791
41
9494
66
8989
91
8299
17
9781
42
9478
67
8965
92
8265
18
9771
43
9461
68
8941
93
8230
19
9761
44
9444
69
8917
94
8194
20
9751
45
9427
70
8892
95
8157
21
9741
46
9409
71
8867
96
8116
22
9731
47
9391
72
8842
97
8077
23
9720
48
9373
73
8817
98
8034
24
9710
49
9354
74
8791
99
7988
25
9700
50
9835
75
8765
100
7937
Das Aräometer von Tralles gibt direkt vol. % an. Ein Spiritus von
70 % Trall. ist ein solcher, der in 100 T. bei der Normaltemperatur von
15,56* C. 70 vol. % absolut. Alkohol enthält. Aus den gefundenen Volumen-
prozenten berechnet man die Gewichtsprozente, indem man das sp. O. des ab-
solut. Alkohols (0J937) durch das sp. G. des in Frage kommenden Spiritus
dividiert und den Quotienten nut seinem vol. %-Gehalt multipliziert.
Abgesehen von seinem Verbrauch zu Genusszwecken findet der Alkohol
ausgedehnte Verwendung als Lösungsmittel, zur Darstellung von Chloroform,
Chloral, Jodoform u. s. w. u. s. w., dann als Brennmateria! und (in Form des
Spirttusglühlichts) als Beleuchtungsmaterial. Vgl. auch den Artikel „A 1 k o -
hol-Hydrokarbonga s".
Festen Spiritus siehe unter „H a r t s p i r i t u s".
Über das Denaturieren des Alkohols siehe den Artikel „Dena-
turieren". Nach dem D. R. P. 139 387 lässt sich denaturierter Alkohol
direkt aus zuckerhaltiger i\i(aische mittels alkoholischer und amylalkoholischer
Garung erzeugen. Zweckmässig beginnt man mit der amylalkoholischen
Gärung, far welche 35 — 40* die günstigste Temp. sind; man arbeitet mit
Mikroben, die sich in kalkhaltigen Gewässern finden, und setzt während der
Gärune zur Neutralisation der sich bildenden flüchtigen Fettsäuren CaCOt zu.
Nach Aufhören der amylalkoholischen Gärung kühlt man auf 24* ab und ver-
gärt dann in gewöhnlicher Weise unter Zusatz von Hefe. Ist auch diese
Gärung beendet, so destilliert man die Maische bis zur Erschöpfung und er-
hält so einen Alkohol von 90 vol. %, der das Petroleum in seinen verschie»
1128
Spiritus.
denen Verwendungsarten ersetzen soll. — Das Verfahren dürfte kaum wirt-
schaftlich sein.
Die folgende Tabelle, welche der Zeitschr. d. Vereins deutsch. Ing. ent-
nommen ist, enthalt Angaben über die zum Denaturieren des Spiritus in ver-
schiedenen Ländern verwendeten Mittel; zum Teil sind die Zahlen Ergebnisse
von chemischen Analysen, weil die Denaturierverfahren in vielen Staaten
geheim gehalten werden.
Spiritusart
und
Bezeichntiog
Sp.G.
bis 16« C.
Methylen
und
seine Verun-
reinigungen
Pyridin
oder
Pyridin-
basen
%
Azeton
%
Benzol
Bcax.'n
Frankreich
Deutschland (denaturiert) .
„ (Motorenspiritus
Österreich (denaturiert) . .
„ (Motorenspiritus)
Russland
Italien (Motorenspiritus) . .
Schweiz
0,832
0.819
0,825
0,835
0,H26
0,836
0,«35
0,^37
7,5
1.5
0,75
3,75
0,5
10,0
6,5
5,0
0,5
0,25
0,5
Spur
0,5
0,65
0,32
2,5
0,5
0,25
1,25
Spur
5.0
2.0
2,2
2fi
2,5
1,0
0,5
Prttfnnfft Die Oehaltsbeitimmung von reinem Spiritus erfoUrt durdi das ap. G.
(▼gL die oben abgedruckte Tabelle). Freie S&uren bestimmt man durch Titration mit al-
koholischer Vi0— Vao N-KaUlauge unter Benutzung von Phenolphtalein als Indikator. Zorn Nacb-
weis von A 1 d e h y d destilliert man von 600 ccm Spiritus 100 ocm ab und gieaat in das Destillat
eine wftSKrige Lösung von m-Phenylendiaminchlorhydrat; eine sich swischen beiden FtOssigkeiteB
Innerhalb 2—4 Minuten bildende gelbrote Zone leigt Aldehyd an. Auf Furfurol prttft man
durch Versetaen von 10 ccm Spiritus mit 10 Tropfen Anilin und S Tropfen HCl: Bei Gegenwart
von Furfurol fftrbt sich die FlOasigkeit rossrot. Zur Prüfung von Sprit anf einen Ge-
halt an leicht oxydierbaren Körpern (Aldehyd. Furfurol u. s. w.) dient die B a r b e t sehe Per-
manganatmethode, nach der man 60 ocm des anf 95 vol. */• gebrachten Sprits mit 1 ocm
einer O.OSVoisen KKnO^-LOsung versetct; die Entftrbungsdauer ist ie nach der Menge (und Axt)
der Nebenbestandteile verschieden. Mach den Vorschriften der Schweiaerischen Alkoholverwaltong
sind W e i n 8 p r i t e , die bei der Permanganatpiobe eine Bntf&rbungsdauer von weniger als
80 Minuten aufweisen, und Primasprite, die sich in weniger als 16 Minuten entfiMwi, an
beanstanden; Feinsprite, weldie die PermsnganatlSsung in weniger als 1 Mimite ent-
färben, sind als ungenflgend su betrachten.
Zum Nachwels von Fuselöl verdunstet man den grOssten Teil des Spiritus bei niedriger
Tempnatur und schttttelt den Flflsslgkeitsrest mit dem gleidien VoL Xther. Beim Yerdnnstcn
der ätherischen LOsung bleibt das Fuselöl surOck, welches am Geruch erksnnt wird.
Zur Bestimmung des Fuselöls bedient man sich des ROse-Hersfeld-Windiacb-
schen Apparats: Man bestimmt durch das sp. 0. genau die Alkohol-Menge und bringt den Splri-
10 V — 2K)0
tus dann auf eine Konzentration von 80 vol. Wo Alkohol nach der Formel X = -
8
V die gefundenen Volumprosent, z die auf 100 ccm Spiritus sususetaenden ocm H^O
nach der Verdflnnung muss das sp. G. nochmals kontrolliert und evenhieU die Konsentration durch
Zuaats von absol. Alkohol oder H^O korrigiert werden, bis das sp. G. bei 16* genau 0.M5M betoigt.
Der AusBchOtteluagsapparat wird mit reinstem Ohloroform bei 16^ bis sum Teilstridi 10 gdnut;
dann gibt man 100 ocm des 80 vol. Vo igen Spiritus und 1 ccm H^O« vom sp. O. 1,1867 hinan,
versdilleast den Apparat, schttttelt 160 mal kräftig durdi. bringt den Apparat dann dordi Bin-
senken in auf 15^ tempöiertes Wasser in vertikaler Lage zum Sdiwimmen tmd Ueat nach dem
Absetzen des Chloroforms die Steighöhe desselben bei 16* ab. Der Gehalt an FoselSl etgEbt
sich dann aus folgender TabeUe. welcher die Beobachtungen des Kaiserlichen QesundheitaaMtes
an Grunde liegen.
Steig,
höhe
Fuselöl
Steig-
höhe
Fuselöl
"Steig-
höhe
Fuselöl
Steige
höhe
Fuselöl
Steig
höhe
Fuselöl
Steig,
höhe
Fuselöl
ccm
Vol.-Proi.
ccm
Vol..Pro«
ccm
Vol -Prot.
ccm
Vol. Prot.
ccm
Vol Pkox.
ccm
VoLPtoz.
0,01
0.0066
0,12
0,0796
0.28
0.1525
0,34
0,2255
0.45
0.2984
0.66
03713
0,08
0,0183
0,18
0,0862
0,24
0.1591
U.3o
0.8321
0.46
0.8060
037
03780
0.08
0,0199
014
0.0928
0,25
0,1658
0.36
0.2887
0,47
0.8117
038
0381«
0,04
0,0266
0,16
0,0996
0,26
0.1724
0,37
0,2465
0.48
0,P188
039
03912
0,05
0.0882
0.16
0,1061
0,27
0,1790
0,38
0,2620
0.49
0.8249
0.60
0,8979
0.00
0,0896
0.17
0,1127
0,28
0,1867
0.39
0,2586
0,60
0.8916
0.61
a40«6
0.07
0.0464
0,18
0.1194
0.29
0,1923
0.40
0,2662
0,61
03889
0.88
0.4111
0,08
0,0531
0,19
0,1260
0,80
0,1989
0,41
0.2719
0,52
03448
0.68
0.4168
0.09
0.0597
0,20
0,1826
0,31
0,2055
0,48
0,2785
0,58
0,3614
0,64
0,4844
0,10
0.0668
0.81
0,1398
0,32
0,2128
0,43
0.2851
0.54
03581
0.66
0.4310
0.11
0.0729
Ü.JW
0,1469
0.33
0,2188
0,44
0,2918
0,55
03647
036
0,4877
Spirituslacke — Sprenjg^stofTe. 1129
versteuert tuvertteuert
Alkohol, absolut 98 > % kg Mk. 247,00 Mk. 110,00
n 98,5% % „ „ 250.00 „ 113,00
„ 99% % „ „ 253.00 „ 116,00
„ 99,5-100% % „ „ 255,00 „ 126,00
Über die refraktometrische Schnellmethode der Bestimmung von Alkohol
und Extrakt in Kartoffelmaischen nach Dr. A. Frank-Kamenetzky:
Carl Zeias, Jena. Prospekt llew 100.
Alkoholometer :
G. A. Schultre, Berlin-Charlottcnburg, Charlottenb. Ufer 63/54.
Absoluten Alkohol:
R. Eisenmaxm, Berlin O. 17, Mülilenstr. 6/7. | C. Erdmann, lieipzig-Lindenau.
Spiritus-Rektifizier- und Brennereiapparate:
Fabrik explosionssicherer Gefässe, Q. m. b. H.,
Salzkotten i. Westfalen.
Volkmar HSnifir & Comp., Hcidenau - Dresden.
Friedrich Beckmann, Berlin SO. 16, Bracken-
straase 6 b (a Inserate).
F. H. Meyer, Hannover-HiBdnhola (a. Ina« Anh.).
Explosionssichere Oefässe für Spriritus:
Fabrik cxploaionssicherer GefMase, Q. m. b. H., Salzkotten 1. W.
Ozon-Anlagen für Spiritus:
Siemens & Halake A.-G. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Splrltuslaoke siehe „F i r n i s s e**.
Knauth k Weidingcr, G. m. b. H.,
Dreaden-N. 17.
Dr. Max Aacher k Co., Q. m. b. H., Berlin W. 9,
Linkatr. 29.
Chemiache Fabrik FlOraheim, Dr. H. Noerdlingrer,
Flörsheim a. M.
Splrltuslampen siehe „Lampe n'*.
Spirltusseife. Allgemeines siehe unter „H a r t s p i r i t u s". S a 1 -
benartigeSpiritusseifefür Toilettezwecke u. s. w. erhält man nach
dem D. R. F. 134 406 so, dass man in 80—95 %igem Spiritus etwa 25—35 %
zerkleinerte Seife unter Erwärmen auflöst. Auch das D. R. P. 149 793 be-
zweckt die Herstellung einer Spiritusseife, und zwar einer solchen von hohem
Spiritusgehalt, die schwer schmelzbar sein soll und mit Hilfe von Kokos-
natronseife bereitet wird.
Splrosal, ist der Monosalizylsäureester des Athylenglykols:
^"*<C00 . CHa . CHiOH '
wird nach D. R. P. 173 776 durch Einwirkung von Athylenhalogenhydrinen
auf Salizylsäure Salze erhalten. Es bildet eine nahezu färb- und geruchlose,
ölige Flüssigkeit vom S.P. 169^170» (bei 12 mm Druck), leichtlöslich in
Alkohol, Äther, Chloroform und Benzol, schwer in HsO und dient zur ausser-
liehen Behandlung (Einreibungen) schmerzhafter rheumatischer Leiden.
Spodlum. Man bezeichnet als Spodium (schwarzes Spodium)
die „K n o c h e n k o h 1 e'* (s. d.), während unter weissem Spodium
die „K n o c h e n a s c h e*' verstanden wird. Über Fabrikation, Eigenschaften
und Preise vgl. die beiden genannten Artikel.
Einrichtungen für Spodium:
Max Friedrich & Oo., Ldpdg>Plagwitz 66.
Poliertrommeln und Kollergänge zur Reinigung und Abrundung von
Knochenschrot, Kugelmühlen zum Feinmahlen von Spodium:
Pried. Krupp Aktiengesellachatt Gruaonwerk, Magdeburg-Buckau.
SprenfiTsrelatine siehe „Dynamit e".
Sprengröl siehe „Nitroglyzeri n**.
Sprenntoffe (Explosivstoffe) siehe im einzelnen die Artikel „D y n a -
m i t e", „Fe uerwerkere i", „F u 1 m I n a t e", „Nitroglyzeri n",
1130 Sprit — Spritefiasehen.
„Pikrinsäure", „S chi essba um wo 11 e^*, „Schi essputvef
und „Sicherheitssprengstoff e*'. O x y I i q u i t Ist unter „L of t.
f 1 fi s s i K e" erwähnt
Sprengstoff-Untersuchungsapparat zur Analyse des Salpeters und
der Salpetersäureester (Nitroglyzerin, Schiessbaumwolle u. s. w.) nach
Hempel, kompl. mit Stativ Mk. %0D
Apparat zur Bestinmiung des Stickstoffs in der Schiessbaumwolle nach
Schellbach, kompl „ 36,00
Dazu Gasmessröhre mit Kühlvorrichtung mehr „ 3,00
Stabilitäts-Prüfungsapparat nach Hörn, zur Feststellung der Zer-
setzungstemperatur und Zerstreuungszeit von Schiess- und Sprengstoffen
(SchiessbaumwoUe, rauchschwaches Pulver u. s. w.), aus Kupfer, ansäen
vernickelt, mit Thermometer, Kugelkühler und 50 VerpufTungsröhren . „ ilftOO
Verpuffungs- Apparate zur offiziellen Untersuchung von Pulver nnd
Sprengstoffen, bestehend aus Kupfergefass mit Deckel, auf Dreifuss, mit
Kupferplatte als Rührer, Wasserturbine mit Gehäuse, mit Zubehör kompl. „ ^M'
Dieselben aus Glas, auch als Wasser- oder Ölbad zu benutzen, mit
kupfernem Deckel, mit federnden Vorrichtungen zum Festhalten der
Reagiergläser, zur Bestimmung der Zersetzungs-Temperatur und -Zeit
von Schiesswolle und zur Verpuffungsbestimmung von Schiesspulver und
Sprengstoffen, mit Dreifuss, ohne Gasbrenner und Thermometer . . ^ ^/^
Apparate zur Sprengstoffuntersuchung nach den Methoden der
Sprengstoff-A.-G. Carbonit. und zwar Druckmesser, Kalorimeter, Apparat
zur Messung der Flammenzeit imd -Länge sowie Apparat zum Messen
der Detonationsgeschwindigkeit: Gesamtpreis fOx alle Apparate ca. . „ 8000,00
Mischsäure für Sprengstoffabriken:
E. Merdc, Dannstadt.
Anlagen zur Herstellung von Sprengstoffen bauen:
J. L. Carl Eckelt. Berlin N. 4. 1 Fried. Krapp 2LktiengeKll8cliaft QnaoBf^
I ICagdeburg-Buckau.
Sprengstoff-Fabrikationsmaschinen (Saure- und Wasser-Zentrifugen):
Gebr. Heine, YlerKn, Rheinland.
Steinzeug-Apparate zur Sprengstoff-Fabrikation:
Dentidke Ton- u. Stelnseng-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Chariottenbnig, Berllnentr. SS.
Untersuchungsapparate baut:
£. A. Lents, Berlin N. 24, Gr. Hamburgerstrasse 2.
C. A. Lenfz, ßerlin N 24,
Sprit sb'ehe „S p i r i t u s**.
Sprltsflasohen (vollständig armiert).
Spritzflaschen mit Stehkolben aus gutem Glase:
Inhalt 250 400 500 750 1000 ccm.
Stück 0,70 0,80 0,90 1,00 1,20 Mk.
do. aus Jenaer Geräteglas 0,90 1,00 1,10 1,25 1,55 n
do. mit Erlenmeyer-Kolben 0,70 0,80 0,90 1,00 1,20 r
do. do. ans Jenaer Geräteglas .... 0,85 0,95 1,10 1,25 1,50 ,.
do. mit Kochflaschen in Korbgeflecht . 1,10 1,20 1,30 1,50 1,75 «
Spülstcinc — Stahl. 1131
D ieselben yon Glas, mit allseitiger Bewegung der Ausflussspitze, mit Gummistopfen :
Inhalt ... 250 400 500 750 1000 ccm.
Stück ... 1,50 1,75 1,H5 2,00 2,25 Mk.
D i e s e 1 b e n von Glas, mit Handgriff, für heisses Wasser: Inhalt 500 ccm Stück Mk. 2,00
Dieselben für Äther und Alkohol mit eingeschliffenem Glasstopfen und mit ein-
geschmolzener Armatur:
Inhalt ... 250 500 750 1000 ccm.
Stück ... 2,00 2,25 2,50 3,00 Mk.
Dieselben von emailliertem Eisenblech nach Büchner, mit Henkel :
Inhalt 750 ccm kompl. Mk. 4,00
Spritzfiaschen:
Vereinisrte Lausitzer Glaswerke A.6., Abt. Wanrnbninn. Quilitz k Co., Berlin NW. 40. Heide-
Btraase 65/67.
SptUstelne (Ausgussbecken) siehe „Laboratoriums-Aus-
r fi s t u n g**.
Sta^rnin. Blutstillendes Präparat, das durch Antolyse der Milz ge-
wonnen wird. Fermentnatur kann es nicht haben, denn es behält beim Ein-
dampfen seine Wirksamkeit.
Stahl. Eisen mit einem Kohlenstoff gehalt von 0,4--4),5 %^ der als
Hartungskohle oder Eisenkarbid FesC darin enthalten ist. Der
Stahl ist schmiedbar, schweissbar und härtbar; Seh. P. 1300~1800<>. Man
unterscheidet den in nlchtflflssigem Zustande erhaltenen Schweissstahl
(Herdfrischstahl, Puddelstahl u. s. w.) und den in flQssigem Zustande er-
haltenen Flussstahl (Martinstahl, Bessemerstahl u. s. w7). Weiteres sle;he
In den Artikeln „Eise n**, F 1 u s s e i s e n** und „Schwelsselse n**.
Der rohe Schweissstahl wird durch Umschmelzen raffiniert; man be-
zeichnet ihn dann als Gussstah 1".
Vgl. auch „Elsenlegierunge n".
Neuerdings erregen die Versuche, Stahl mittels Elektrizität direkt aus
Erzen darzustellen, immer grösseres Aufsehen.
Die wichtigsten Verfahren zur Stahlerzeugung im elektrischen Ofen sind
die von Stassano, von H 6 r o u 1 1 , von Keller, Kjellln und 0 i n.
Bei diesen und allen andern Verfahren kann man zwei Klassen unterscheiden.
In die erste Klasse gehören die Methoden, welche mitKohlenelektro-
den arbeiten; hierzu zählen die Verfahren von Stassano, Keller,
Höroult, Härmet und C o n I e y. In die zweite Klasse reihen sich die
Methoden ein, welche ohne Kohlenelektroden ausgeführt werden;
es sind dies die Verfahren von Kjellln, Oln, Olrod und Ruthen-
burg.
Am längsten bekannt dürfte das Verfahren von Stassano sein (D.R.P.
141 512). Hier wird Stahl aus hochprozentigen Eisenerzen, die mit Holzkohle
und Zuschlägen brikettiert sind, durch Erhitzen im Lichtbogen von 1 m Länge
bei 2000 Amp. und 170 V. Wechselstrom erschmolzen. Der dabei benutzte Öfen
war ursprünglich einem Hochofen ähnlich, während er sich jetzt mehr einem
Martinofen nähert; es sind drei Paar von der Seite in den Ofen ragende Elek-
troden vorhanden, die mit dem Metalle selbst nicht In Berührung kommen.
Bei dem Stassanoschen Verfahren muss die Mischung von Erz, Kohle und
Kalkstein fein pulverisiert sein; die Bestandteile müssen In einem der Erz-
Zttsammensetzung genau angepassten Mengenverhältnis vorhanden sein.
Neuerdings bevorzugt Stassano mit Erfolg rotierende Ofen.
Bei dem Verfahren von K e 1 1 e r (D. R. P. 122 271) sind zwei Ofen über-
einander gebaut. Der obere erzeugt Roheisen aus Erz, ist also ein Schacht-
Ofen, nur dass die erforderliche Temp. nicht durch die Verbrennung von Koks,
sondern durch Elektrizität erzielt wird. Das aus diesem Widerstands-Schacht-
öfen kommende Rohelsen wird in dem unteren Ofen raffiniert. Wo übrigens
ein gewöhnlicher Hochofen das Roheisen liefert, fällt der Wlderstandsschacht-
ofen fort.
H 6 r 0 u 1 1 stellt Werkzeugstahl her, und zwar so, dass ein Gemenge von
Qusseisen und Stahlschrott In einem nach Art der Bessemerbirnen zu kippen-
den Ofen mittels zweier Wechselstromlichtbögen von je 60 V. bei 4000 Amp.
1132 iitalil.
verschmolzen wird. Nach dem Höroultschen Patent (Amer. Pat. 12 658 er-
neuert 1907, ursprünglich 721 703 von 1903) besteht die Eigentttmlichkeil
des Verfahrens darin, zwei in Serie geschaltete Lichtbogen zu erzeugen, da^
durch, dass man eine Isolierende Schlackenschicht zwischen das Metall und
die Kohlenelektroden bringt. Die Schlacke vermeidet die Berührung von
Elektrode und Metall, der Strom geht von der einen Elektrode in das Metall
und durch dasselbe zur anderen Elektrode. Durch Einschaltung eines Volt-
meters zwischen jeder der Elektroden und dem Metallbade lässt sich auch
äusserlich jede Veränderung der Spannung und somit der Abstand der Elek-
trode vom Metallbad erkennen.
Das Verfahren von Härmet (D. R. P. 142763 u. 143 111) und das des
Syndicat de Tacier Qörard nehmen ebenfalls den Umweg über das
Roheisen; sie saugen die aus der Gicht des elektrothermischen Schachtofens
entweichenden CO-reichen Gase ab und führen sie von unten wieder in den
Ofen ein, wo sie aufs neue an der Reduktion des Erzes teilnehmen.
Wohl das eleganteste und auch aussichtsreichste Verfahren der elek-
trischen Stahlerzeugung ist das von K j e 1 1 i n (D. R. P. 126 606). Dieser geht
von einem Gemisch aus Guss- und Schmiedeeisen aus und arbeitet ohne
Kohlenelektroden; sein Ofen ist ein elektrischer Induktionsofen, d. h. er be-
steht aus einem Transformator, worin der flüssige Stahl die sekundäre Wick-
lung, d. h. hier diejenige mit hoher Stromintensität und niederer Spannung,
darstellt, während der Primärwicklung hochgespannter Wechselstrom von
geringer Stärke zugeführt wird. In G y s i n g e (Schweden) wird nach diesem
Verfahren schon im grossen gearbeitet; das Wichtigste dabei ist, dass der
nach der Methode K j e 1 1 i n erzeugte Stahl von vorzüglicher Qualität (gleich
Tiegelstahl) ist.
Bei dem Verfahren von G. Gin (D. R. P. 181 888) besteht der Ofen im
wesentlichen aus einer Schmelzkammer, in der gleichzeitig die Reinigung und
Oxydation erfolgt, einer zweiten für Entoxydierung und Kohlung und einer
dritten Kammer, in der die endgültige Zusammensetzung des Stahls geregelt
wird. Die Elektroden in der ersten Abteilung sind mit einem der Pole der
Elektrizitätsquelle, und die Elektroden der Abteüungen 2 und 3 in Parallel-
schaltung mit dem andern Pol verbunden. Der Strom geht von den Elektroden
zum Metall durch eine auf dem Bade schwimmende Schicht von geschmol-
zener Schlacke, deren Widerstand die nQtige Joulesche Wärme erzeugt Da-
bei ist die Schlackenschicht in Kammer 1 oxydierend, in den Kammern 2
und 3 neutral; alle 3 Kammern sind durch Kanäle verbunden. Zum Inbetrieb-
setzen führt man geschmolzenes Rohelsen ein, das sich über die 3 Kammern
verteilt. Hierauf wird der Strom eingeschaltet, wobei die Elektroden nach
Bedarf mehr gehoben oder gesenkt werden.
Ein neuer Induktionsofen, System H i o r t h , besteht in der Hauptsache
aus zwei nebeneinander gestellten Kjellinschen Schmelzofen.
Das Verfahren von Ruthen bürg (D. R. P. 138659) liefert kein
flüssiges Metall, sondern nur gesinterte Produkte. Es soll Verwendung
finden für feinkörnige oder pulverige Erze, die sich zur Verhüttung im Hoch-
ofen nicht eignen. Zwischen zwei walzenförmige, langsam sich drehende
Elektromagnete, die mit einer Schicht von Retortenkohle überzogen sind,
rieselt das Erz. Der Kohlenschicht wird Strom zugeführt, das Erz bildet für
den Strom eine Brücke, erhitzt sich bis zur Schmelztmg oder Sinterung und
fällt dann in eine Grube; es ist jetzt für die Verarbeitung im Hochofen in ge-
eignete Form gebracht und gleichzeitig durch teilweise Entschwefelung und
Entphosphorung verbessert.
Die andern genannten Verfahren zur elektrischen Stahlerzeugung sind
weniger wichtig und können übergangen werden.
Neuerdings hat eine Kommission kanadischer Fachleute die wichtigsten
hierhergehörigen Prozesse am Orte der betreffenden Anlagen studiert. Nach
ihrem Outachten betrug der Stromverbrauch bei den Stahlprozessen:
H 6 r o u 1 1 - Prozess 1 100 und 718 K. W.-Stdn. |
Keller- Prozess 804 K. W.-Stdn. > Für 1 t Stahl.
K j e 1 1 1 n - Prozess 832 und 1040 K. W.-Stdn. I
Stahlbad — Standgefasse.
1133
Der Stromverbrauch der Roheisendarstellung bei den gleichen Prozessen
belief sich auf:
Höroult-Prozess 3380 K.W.-Stdn.
Keller- Prozess 3420 K. W.-Stdn.
Das Gutachten kommt zu dem Schlüsse, dass Tiegelstahl ebenso gut und
billiger im elektrischen Ofen hergestellt werden könne, wie nach dem jetzigen
hüttenmännischen Verfahren. Die elektrische Herstellung von gewöhnlichem
Stahl für Konstruktionszwecke kann mit dem Bessemer- und Martinprozess
nicht konkurrieren. Die Roheisenerzeugung könnte mit dem Hochofen nur
dort In Wettbewerb treten, wo die elektrische Energie sehr billig und Brenn-
stoff sehr teuer ist. Auf der Basis von 40 Mk. das P. S. Jahr und 28 Mk. für
die Tonne Koks wUrden die Kosten ungefähr gleich sein. Zu gleichen
Schlössen ist auch B. Neumann in seiner kritischen Beleuchtung der elek-
trothermischen Erzeugung von Eisen und Eisenlegierungen gelangt.
Anlagen für Elektrostahl-Darstellung nach Kjellin für Deutschland, Oster-
reich*Unearn, Luxemburg:
Siemens k Halskc A.-G. Wernerwerk, Berlln-Nonnendamm.
Stahlbad siehe „V e r s t ä h 1 e n'\
Stahlzylinder für komprim. Sauerstoff, Luft, Wasserstoff, Leuchtgas
u. s. w. Amtlich geprüft auf 250 Atm.:
Sauerstoff-Inhalt bei 100 Atm.
Druck ca 110 220 550 1050 3300 4200 5000 1
Inhalt ca 1,1 2,2 5,5 1(»,5 33 42 50 1
Länge mit Kappe 450 570 650 1000 1550 1850 2135 mm
Durchmesser 70 90 140 140 204 204 204 „
Gewicht, leer 2,^00 5 12 18,5 52,5 62,5 72 kg
„ gefallt 2,830 5,26012,700 19,8 56,5 67,7 78,5 „
Preis mit „Dräger^ Verschlussventil
und Dnickprobe-Attest .... 18,00 22,00 24,00 30,00 60,00 72,00 90,00 Mk.
StandffelAflse.
Standflaschen siehe „Flasche n".
Standgefasse (Kübel) aus Steinzeug, konisch, von hoher und breiter
Form, mit oder ohne Ablasstülle (auch als Dekantiergefässe verwendbar):
HoIm Fofin
lichte Weit«
Udito
B»hm
Brdto Fom
380
480
480
550
600
600
710
710
710
900
900
950
950
1120
1120
1200
285
320
360
400
450
450
550
550
550
650
650
700
700
800
800
860
Ucht0
Hftlw
Inhalt
330
385
430
480
510
560
600
640
700
900
900
900
900
1000
1000
1060
330
50
385
75
430
100
480
150
510
200
560
250
600
300
640
400
710
500
710
600
820
700
930
800
1200
1000
1300
1200
1510
1500
1900
2Ö0O 11
Vrclt
Uk.
7,50
11,25
15,00
22,50
30,00
37,50
45,00
60,00
75,00
90,00
105,00
120,00
158,00
210,00
262,00
350,00
Standgefasse:
von Poncet, Glashütten werke A.-0., Berlin SO. 16. KBpeulckerstr. M.
XI 34 Stanniol — Stärke.
Stand[2[efässe aus Steinzeug:
Deutedie Ton- u. Steinseug-Werke» Aktiengcaell«
■diaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinentr. 28.
Fr. Chr. FikentMher, 0.iiLb.H., ZwlduvLSi.
SftdisiBche Tonwerke Akt.Gea., Yerkaofi- md
Techn. Bureau, Berlin W. 80.
Stanniol siehe „B 1 a 1 1 m e t a 1 1 e**.
Stannnm sletie „Z i n n**.
Stannnm aoetlcnm = Zinnazetat siehe „Zinnverbindungen**
No. 6.
Stannnm blohloratnm = Zinnchlorid siehe „Zinnverbindun-
g e n" No. 7.
Stannnm chloratum = Zinnchlorflr siehe „Zinnverbindungen*'
No. 8.
Stannnm ozydatnm = Zinnoxyd siehe „Z i n n v e r b i n d u n g e n**
No. 10.
Stannnm rliodanatnm = Zinnrhodanttr siehe „Zinnverbindon-
gen*' No. 11.
Stannnm ralfnratnm = Zinnsulfid siehe ,,ZinnverbindungeD"
No. 15.
St&rke (Stäricemehl, Amylum). Zu den K o h 1 e h y d r a t e n (s. d.) gft^
höriger Pflanzenstoff. Technisch gewinnt man die Starke aus Kartoffeln,
Weizen, Mais, Reis und einigen andern Pflanzen. Das Prinzip der Gewianung
besteht darin, dass man das umhüllende Gewebe zerreisst und die dann frei
Pd^ten Stärkekörnchen mit Wasser abschlämmt. Vorbedingung für die
abrikation ist sehr reines, klares, eisenfreies, weiches Wasser.
Zur Gewinnung der Kartoffelstärke werden die Kartoffeln, welche
durchschnittlich 20 % Starke enthalten, «in besonderen Maschinen gewaschen
und dann in Reibmaschinen fein zerrieben. Aus dem geriebenen Kartoffelbrei,
der ausser den Stflrkekörnchen, dem Fruchtsaft und den Zellwflnden (Zelln-
lose), noch geschlossene Kartoffelzedlen enthalt, wascht man die Starke durch
Wasser aus, und zwar geschieht dies unter Beihilfe von Bflrsten, welche die
Trennung der Starkekörner von den Karloffeizellen erleichtern. Hierbei wird
die Starke als Milch fortgespült, wahrend die Faserbestandteile (mit dem Rest
der Starke), Pulpe genannt, zurückbleiben; die Pulpe dient als Viehfutter,
zur Starkezuckergewinmmg u. s. w.
Besonders gute Wirkung hat der sogenannte Bflrstenextrakteur,
auch Bürstenmaschine oder Auswaschmaschine genannt; hier be-
wirken die spiralig auf der Achse der Maschine angeordneten Bürsten einen
Transport des Kartoffelreibseis von einem zum andern Ende der Maschine.
Auf Sieben verschiedener Feinheit bleiben die Faserbestandteile zurück, wäh-
rend die abfliessende Starkemilch in grosse, zementierte Bottiche geleitet wird,
wo die Starke zu Boden siqkt. Vorteilhafter verwendet man Rinnen von
schwacher Neigung, in welche die Starkemilch aus einem Bottich mit Rühr-
werk eintritt; hier setzt sich die Starke viel schneller als in den Bottichen ab,
was eine bessere (weissere) Qualität zur Folge hat. Die Rohstarke wird zur
weiteren Reinigung in Wasch- oder Quirlbottichen mit reinem Wasser auf-
geschiammt; nach dem Absetzen zieht man das überstehende Wasser ab und
kratzt die oberste Schicht, die aus grauer, unrefiner Schlammstarke besteht, ab.
Durch mehrmalige Wiederholung desselben Prozesses erzielt man ein voll-
standig reines Produkt. Neuerdings wird das Reinigen vorzugsweise durch
Zentrifugieren bewirkt. Auch zur Entwässerung der abgetropften, sogenannten
grünen Starke (mit 45 % H9O) dient die Zentrifuge. Die weitere Ent-
wässerung geschieht auf Horden oder in andern Trocke«iappara4en. Ver-
schiedene solcher Anordnungen bewegeil die Starke beim Trocknen fort-
wahrend; in diesem FaUe resultiert die Starke nicht in Stücken sondern
als feines Mehl — Kartoffelmehl; letzteres wird oft nochmals gemahlen.
Die Trockentemperatur darf nicht über 60* steigen, weil sonst Verkleisterung
eintritt. — D(e sogenannte Glanzstarke besteht aus Kartoffelstärke
mit Zusatz von Borax oder feingepulverter Stearinsaure. Um künstlichen
stärke. 1135
Sago zu gewinnen, treibt man die noch feuchte Kartoffelstärke durch ein
Sieb mit 3—5 mm grossen Offnungen und bringt die gelcörnte Masse unter Zu-
satz von etwas troclcner Stflrlce in ein schnell rotierendes Fass. Die erhaltenen
Körner werden sortiert, dann auf Blechen in einem feuchten Raum auf 100"
erhitzt, bis sie glasig geworden sind, und schliessiich bei nredriger Temperatur
getrocknet.
Bei der Gewinnung von Weizenstärke erschwert der Kleber die
Abscheidung der Starke sehr. Will man den Kleber verloren geben, so zer-
stört man ihn durch sauere Gärung, indem man den Weizen einquellt, zer-
quetscht und dann unter Zusatz von Sauerteig oder Hefe vergären lässt. Nach
beendeter Gärung behandelt man die Masse in Waschtrommeln mit H9O und
verfährt dann in ähnlicher Weise weiter wie bei der Kartoffelstärke. Ökono-
mischer ist das, die Gewinnung des Klebers mit gestattende süsse Ver-
fahren. Bei diesem wird der Weizen gequellt zerquetscht und unmittelbar
nach dem Quetschen in besonderen Apparaten ausgewaschen. Es geschieht
dies durch die Einwirkung von Wasserstrahlen, die den innigen Zusammen-
hang zwischen dem zähen Weizenkleber und der Stärke aufheben. Die Ver-
arbeitung der erhaltenen Rohstärkemilch erfolgt durch Absetzenlassen,
Schlämmen oder Zentrifugleren und Trocknen. Der Weizen enthält 58—64 %
Stärke und durchschnittlich 10 % Kleber.
Zur Gewinnung der Reisstärke benutzt man meistens Bruchreis, den
man zur schnelleren Erweichung mit verdünnter Natronlauge einquellt odec
einmaischt. Die weichen Körner werden nass vermählen, wobei wieder Natron-
lauge zugesetzt wird. Man spOlt die Stärkemilch durch Siebe, auf denen die
Faserstoffe u. s. w. zurOckbleiben. Die weitere Behandlung ist ähnlich wie
oben beschrieben. Der Reis enthält 70—75 % Stärke.
Maisstärke gewinnt man, indem man den Mais in mehrmals er-
neuertem reinem oder schweflige Säure enthaltendem Wasser bei 40—50® ein-
weicht, neuerdings den Keim auf mechanischem Wege trennt, dann den Mais
in Mahlen zerkleinert, mit HsO anrflhrt und durch Siebe mit Bürsten die Stärke
von den Fasern trennt. Die Verunreinigungen schlämmt man später von der
Stärke ab. Der Mais enthädt durchschnittlich 59 % Stärke.
Auf Einzelheiten der Stärkefabrikation kann hier nicht eingegangen
werden. Man verwendet die Stärke in mancherlei Form als Nahrung, ferner
technisch zur Appretur von Geweben, in der Kosmetik, in der Papierfabrikation,
als Verdickungsmittel beim Zeugdruck, zum Kleben, zum Steifen dier Wäsche,
als Rohmaterial für die Darstellung von Dextrin und Stärkezucker u. s. w.
Auf verschiedene Weise gelin«:t es, eine wasserlösliche Stärke
zu erhalten, z. B. fällt Alkohol aus der durch Kochen mit HsO erhaltenen
schleimigen LQsung ein weisses, in Wasser lösliches Pulver. Femer bereitet
man eine StärkelOsung durch Einrühren von gepulverter Stärke in Natronlauge.
Weiter kann man die in H9O eingerührte Stärke durch Erwärmen mit Malz löslich
machen, während man anderseits zum gleichen Zweck H2SO4 und wieder bei
einer andern Methode Chlorkalk verwendet. Um mit letzterem eine recht
dünnflüssige und doch stark wirkende, konzentrierte Stärkelösung zu erhalten,
verrührt man 25 kg Kartoffelmehl in kalt. HtO, trägt die Milch in 100 1 HsO
ein, setzt nun 12 1 ChlorkalklOsung von 5 — 6® Bö zu und erwärmt unter stän-
digem Rohren ganz allmählich bis zum Kochen, worauf man noch 25 Minuten
zur Verflüchtigung des Cl weiter sieden lässt. Erst zuletzt gibt man die
beabsichtigten Zusätze, wie Leim, Fett u. s. w., zu und verkocht.
Das D. R. P. 134 301 schützt ein Verfahren zum Löslichmachen der Stärke
mittels Persulfats: Man behandelt die Stärke in Gegenwart von Wasser mit
Persulfat, z. B. mischt man 100 kg Stärkemehl mit 3—5 kg Ammoniumpersulfat
und 150 I kaltem H3O und lässt unter zeitweiligem Umrühren bei gewöhnlicher
Temp. etwa 10 Stdn. stehen. Hierbei wird Sauerstoff entwickelt r(NH«)sSsOt
4-HtO=2(NH4)HS04 + 01, der im Entstehungszustande auf die Stärke einwirkt
und sie in die lOs^tche Modifikation überführt. Man giesst ab, filtriert und
wäscht bis zur vollständigen Entfernung des gebildeten Ammonlumsnifats aus
1136 Stärke.
und trocknet die Stärke. Mit heissem Wasser gibt das Produkt eine klare
Losung, welche beim Erkalten zu einer gelatineartigen Masse erstarrt. Der
Körper lässt sich vorteilhaft zum Schlichten in den Textilgewerben benutzen.
Nach dem D. R. P. 137 330 erwärmt man die Stärke mit etwa 1 % einer
flüchtigen organischen Säure (Ameisensäure, Essigsäure u. s. w.) 5—6 Stdo.
auf 115^ worauf durch Abdestillieren die überschüssige Säure entfernt wird.
Gegenüber der Benutzung nichtflüchtiger Säuren bietet dieses Verfahren den
Vorteil, dass man nach der Umwandlung nicht zu neutralisieren braucht
Ahnlich ist das Verfahren des D. R. P. 182 558, wonach man trcckene Stärke
mit Eisessig erhitzt.
Weiter nennen wir das D. R. P. 149 588 mit Zusatz-D. R. P. 168 980,
welches die Herstellung einer in kochendem HsO löslichen Stärke betrifft und
darin besteht, dass man die Stärke zunächst mit Chlorgas behandelt und die
Masse dann auf 100® erhitzt.
Nach dem D. R. P. 156 148 behandelt man die stärkehaltigen Stoffe mit
übet schüssigem (mehr als 1,5 %) Kaliumpermanganat, und zwar bei höchstens
50® C, bis alle Stärke in die lösliche Modifikation übergegangen ist.
Wieder auf andere Weise will das Amer. Pat. 773 469 lösliche Stärke er-
zeugen: Man erhitzt gepulverte Stärke auf 62—63® und behandelt sie dann
bei dieser Temp. mit einer geeigneten Säure in Dampfform, am besten mit HCl.
Das D. R. P. 157 896 schützt ein Verfahren zur Herstellung einer in kaUen
HsO quellenden Stärke. Zu diesem Zwecke verrührt man gepulverte Stärke
zwischen 10 und 30® mit soviel Äthylalkohol oder Methylalkohol von 50 — 80 %,
dass eine dünne milchige Flüssigkeit entsteht, in der man die Stärke durch
Rühren schwimmend erhält. Dieser Mischung werden auf 100 kg Stärke
40 kg Natronlauge von 30^ Bö zugesetzt, wobei sich die Masse breiig ver-
dickt. Nach etwa einer Stunde wird mit einer beliebigen Säure, z. B. Essig-
säure, neutralisiert, die Stärke von der alkoholischen Salzlösung at^epresst
oder abgeschleudert, getrocknet und schliesslich gemahlen. Wenn dieses
Produkt in die zehnfache Menge kalten Wassers eingerührt wird, so entsteht
in ganz kurzer Zeit eine starke, kleisterähnliche Quellung. Diese Stärke ist
zu den verschiedensten technischen Zwecken, z. B. als Ersatz der gebräuch-
lichen Klebe- und Appreturmittel, sehr gut verwendbar.
Das D. R. P. 166 259 lässt Stärke mit warmer NatSOt-Lösung verrohren,
dann ein Gemisch von Natronlauge und NatSOi-Lösung hinzufOgen, nach
10 Minuten abpressen, die Stärke trocknen und pulverisieren. So behandelt.
quillt sie bei Zusatz von HsO und wird kleisterförmig.
Nach dem Amer. Pat. 813 647 soll man zum Löslichmachen trockne
Stärke und trocknen Chlorkalk mit NaHCOs zusammenmischen (?).
Das Franz. Pat. 383 902 gewinnt lösliche Stärke durch Einwirkung eines
kalten Gemisches von Essigsäure mit wenig konz. Mineralsäure. Das D. R. P.
199 753 mit Zusatz-D. R. P. 202 229 benutzt zum Löslichmachen der Stärke
Perborate.
Nach dem D. R. P. 179 509 werden Verbindungen von Stärke mit
Formaldehyd bei Gegenwart von Alkali hergestellt. Diese in entsprechender
Weise gereinigte Formalinstärke soll angeblich als Desinfektions-
mittel sowie in der Pharmazie und Textilindustrie Verwendung finden.
Prüfung I Um xu entscheiden, aus welcher Oetreideartdie Stärke fewosBoi Ist,
man sich der mlkroskopisehea üntersuchmff bedienen, worauf hier nldit
werden kann.
Zur Wasterbestimmung wftgt nan 10 fs StArke in einen TerachliMriMreB Wlcc-
glftschen ab, erhitzt xunftchst eine Stunde bei 40—^ O. und dann Tier Stunden auf senan ISO^;
nach dem I^kalten im Exsikkator wird dann gewogen. Wichtig ist dabei dieVorwlrmumg
auf 40-^60?; würde man gleich Ober 00* hinausgehen, so finde eine Verkletetenrng der Sürkc
statt. Gute Handelsstirke darf nicht Aber ^% H«0 enthalten,
Ist S ft u r e Eugegen, so rOhrt man nach 8 a a r e 26 g Stftrke mit 80 com 11,0 n cinera
dicken Brei an und titriert unter starkem Umrfihrcn mit Vio N-Natronlauge» bis ein IVopfeB d«
SUrkemilch, auf mehrfach gefaltetes Filtrierpapier aufgetragen, durch Lackmus nidit mdir rot
gcfSrbt wird: Als Kontrolle bedient man sich neutral reigierender Stirke, trolche sn ^eich dicker
Stirkemllch angerührt ist Eine Stftrke, welche auf 100 g bis 6 «cm Vi» Normallange ▼)
wird „Eart sauer*', eine solche, die bla 8 ccm verbraucht, „sauer", und eine soldie von
Aslditatagrad „stark maat** tenamit
Stärkegummi — Stärkezucker. 1137
Di« Klebflhigkeit der Sttrke bestimmt mui am besten nach 8 e h r e i b , iaden
man die Stirke mit H«0 su einer Milcti aniUhrt mtd aber einem Bnnsenbnnner mter stetigem
Umrfihren kocht, bis der Kleister durchsichtig wird und gleich daraof anflnftt aufsoschinmen;
man entfernt dann den Kleister yom Feuer und rOhrt noch einige Zeit gut um. Bei Anwendung
"voii 4 g Stirice auf 50 ccm Wasser soll hierbei eine normale Stirke einen nach dem Brkalten
festen Kleister geben, der nidit aus dem SdiJUchen ausfUesst; das Kochen darf nidit Ober «ine
Minute dauern.
Sonstige Verunreinigungen bestimmt man durdi Verasdien oder nach dem X^sen
der Stirke im Bfickstand; handelt es sich um unllMUche llineralsubstansen, so bewirkt man die
Losung durdk Erwärmen mit kons. HNO., wlhrend man die Stirke sonst durch Kochen mit H^O
▼erkleistert und dann durdi sweistflndlge Behandlung mit Normalmalzextrakt (100 g Mals auf 1 1
Wasser) bei 08» in LBsung bringt.
Zur Stirkebestimmung in Mehl und Handelsstlrke Terflhrt Witte, der die Methode Ton
Baumert und B o d e umgearbeitet hat, laut Chem. Ztg. 1904 Bepert. 66 wie folgt:
Zweimal Je 1 g Mehl, das zuvor durch ein feine« Uaarsieb getrieben wurde, reibt man in einem
Ponellahbecher von etwa 100 ccm Inhalt mit wenig Warner an, füllt darauf die Becher etwa
V« mit Wasser und erhitst S Stdn. lang im Dampftopfe bei 4 Atm. Nach dem Brhitaea wird
der Dampf topf nach etwa Vistflndigem Stehen geOffnet und der Inhalt der Becher in einem
Kolben, in welchem sich einige Zinksplne befinden, 10 Minuten lang gekocht. Die nach dem
Abkittilen auf 600 ocm gebradite StIrkelOsung filtriert man durch ein nicht sn didces Asbest-
plattenfilter, wobei die nerst filtrierte Ullasigkeit wegen des aus dem feuchten Asbest auf«
genonunenen Wassers sweimal entfernt wird. Je 60 ccm des Filtntts versetst man mit 6 ocm
10% Natronlauge, etwa 1 g feinflockigem Asbest und unter Umrflhren mit 100 ccm OOVoigem
AlkohoL Sobald' sich die ausgefUlte Stirke abgesetst hat, wird sunichst die FlQssIg-
keit und hierauf der Niederschlag mittels 40 eem OOV<iigan Alkohol in ein weites
AsbestfilterrOhrchen gebracht. Zum Auswaschen des Filters verwendet Yerfssser soerst
40 ccm OOVoigem Alkohol hierauf eine aus 26 ccm OOVoigem Alkohol, 10 ccm WasMr
und 5 ocm 10V«ig» flsliilure bestehende Mischung, slsdJann wieder 40 ocm OOVölgen
Alkohol, schliesdich » ocm Alkohol von 06Vo und suletst Xther. Die Aäbestrthrchen ndt der
Stirke werden nach scharfem Absaugen bei 120> unter Hindurchsaugen eines getrockneten Luft-
Stromes 20 Hinuten lang getrocknet. Nach dem Wägen wird die Stirke in einem Luftstrome
verbrannt. Die Dlfferens beider Wigungen, mit 600 multipUaiert, ergibt den Prosentgehalt der
Stirke. Handelt es sich um die Untersuchung von Weisen- oder Kartoftdstirke, so wendet msa
2 g ftibstans an, welche im Dampftopfe behandelt werden. Bei der Kartoffelstirlm genflgt
fibrigens schon ein Druck von 8^/i Atm. Wegen des geringeren Proteingehsites der Stirke bringt
man die StirkelBsung nur auf 260 ccm und verwendet hiervon Je 20 ccm, welche mit 6 ccm
NatronlAiige und 120 ocm OOVoigem Alkohol versetat werden. Das Auswasdien der geflllten
Stirke erfolgt mit SOVoigem Alkohol, besw. mit einer aus 25 ocm OOVoigem Alkohol,
6 ccm Wssser und 6 ocm lOVoiger Salaiiure bestehenden Mischung. Beis- und Maisstirke
werden ebenso wie Weiaenstirke behandelt, nur ist hier 2 stOndiges Brhitien bei 4Vi Atm.
erforderttch.
Beiche k Braener, Inh. Joh. Apell, Kartottet-
stirke- u. Deztrinfabriken, Oieamumsdorf bei
Waltersdorf, Kreis Sprottau.
Starke :
Fuerst Brak k Oo., New Ycriu Nos 2 u. 4 Stone
Street (s. Ins.-Anh. B. IS).
Louis Blumer, Zwickau i. Sa. Gösliehe).
Starke-Fabrikationsapparate :
Volkmar Hinig k Comp., Heidenau-Dreeden. 1 Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
I Plats S.
Stflrkefabrikations-Maschinen (Zentrifugen):
Oebr. Heine, Viersen, Bheinland.
Exzelsiormühlen für Kartoffeln, Mais, Reis, Weizen und andere zur
Starkefabrikation verwendbare Rohstoffe:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Orusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Kupferne Dnickgefasse fflr Starket-Fabrikation:
Priedridk Heckmann, Berlin SO. 10, BrUckenitrasse Ob (s. Inserate).
Stftrkeffimimi siehe „D e x t r I n'*.
'Btftrk^teniiff siehe „Massanalys e".
StftrkMdnip siehe „Starkezucker".
Stftrkemoker (Traubenzucker, Kartoffelzucker, Dextrose, Qlykose;
Saccharum amylaceum). CsHisOs. Das Prinzip der Gewinnung besteht darin,
dass Starke (Kartoffelstarke) beim Kochen mit HsSOt zunächst in 1 0 s 1 i c h e
Starke, dann in Dextrin und Maltose, sowie schliesslich in Dextrose
übergeht. Wird das Kochen nicht sehr lange fortgesetzt, so dass noch Dextrin
BlQcher VII. 72
1138 Stärkezucker.
und Maltose in grösserer Menge vorhanden sind, so erstarrt die Masse nicbt;
man erliflit dann Stärkesirup, wfihrend man durch genflgend langt
Durchfflhrung des Prozesses festen Starkezucker gewinnt.
Bei der Fabrikation von Starkezucker ist die Konzentration der Sta^k^
milch und der HsSOi-Lösung von grOsster Wichtigkeit. In der Praxis benotzt
man gewöhnlich 1,5—2,5 T. einer 1—2 %igen HsSOi auf 1,5 T. grflne (bezw.
auf IT. trockne) Starke. Man bringt die verdünnte Saure in hölzernen Fassen
durch Dampf zum Kochen und iasst die Starkemilch aus einem hoher steiien-
den Ruhrbottich zufliessen; das verdampfende Wasser muss ersetzt werden.
Gibt eine entnommene Probe mit Jod keine Blaufärbung mehr, so wird nod
etwa % Stunde gekocht und dann die FlQssigkeit in besondere Bottiche ab-
gelassen, wo durch Zusatz von CaCOs (das frei von Mg sein muss) neutra-
lisiert wird. Den ausgefällten Schlamm entfernt man durch Filteipressen
und verdampft dann die Zuckerlösung in offenen Qefassen zum sp. u. 1,15
bis 1,25. Hierauf lasst man den Qips auskristallisieren, entfärbt die LOsoflg
durch Filtrieren Aber Knochenkohle und kocht den Sirup nunmehr In Vakuoin-
apparaten (unter 0,2—0,3 Atm. Druck) fertig, d. h. zum sp. O. 1,37 — 1,44 ein
Dann lasst man den Sirup in grosse eiserne Ktthlpfannen fliessen, wo er all-
mählich erstarrt. Dies wird durch Hineinwerfen eines Stückes Dextrose b^
schleunigt; besandiges Rflhren ist nötig, um eine gleichmassige Masse zo er-
halten. Der Zuckerbrei wird in kleine Oefasse gefüllt, wo er vollständig
erstarrt und als K i s t e n z u c k e r in den Handel kommt. Zur Raffinienmg
des fertigen Produkts sind verschiedene Methoden vorgeschlagen worden,
z. B. presst man aus der noch breiigen Masse den Sirup durch hydranliscbe
Pressen oder durch Zentrifueieren ab. Anderseits wird der rohe Starkezncker
mit siedendem Methylalkohol behandelt, woiauf man bei 30— -40" kristallisieren
lasst Odier man dampft den Sirup auf 46* B6 (bei 90<^ gemessen) ein und lisst
dann bei 35-— 50* sehr langsam kristallisieren. Andere Raffinierungsmethoden
mflssen hier übergangen werden.
Zur Gewinnung von Starkesirup aus Starke mittels SSure verfSbrt
man ebenso wie oben, nur müssen genflgend dextrinartige Produkte vorhanden
und der Qips völlig entfernt sein, um ein AuskristallTsieren von Zucker ra
hindern und den Sirup dauernd klar zu erhalten. Man verwendet 2— 3X
HflSO« und 300 % HsO und kocht nur so lange, bis mit Jod keine Blaufarbnng
mehr erfolgt.
Wegen mancher Misslichkeiten, welche die Verwendung der Schwefel*
sauf^e mit sich bringt, hat man vielfach andere Sauren zu benuuen versucht, so
Salzsaure, Oxalsäure und in neuester Zeit Flusssflure, jedocb
ohne dass bisher solche Methoden weitgehende Anwendung gehinden
hatten.
Anderseits kann man Starkesirup auch durch Verzuckerung der Starke
mittels Ma Izes statt HtSOi erzeugen; vgl. den Artikel „S p i r i t u s'*. Man er-
wärmt die Starke mit 350—400 X HsO und 1—3 % Malz bis zur Verkleisterung
(nicht über 70®), dann kühlt man auf 55* und setzt noch 4—7 % Qrünmalz zn;
die Temperatur wird unter Rühren auf 55* erhalten. Die Zuckerlösung wird
ohne Verzug (um Garung zu vermeiden) konzentriert und als M a 1 z s i r u p
(Malzextrakt; Malzzucker) in den Handel gebracht
Nach dem D. R. P. 141 589 erhalt man aus hartem, kriitalliniscbeni,
rohem Starkezucker dadurch reinen Traubenzucker (C^HisO« + HsO), dass
man ersteren einem allmählich ansteigenden, sehr hohen Druck (auf 1 qcm
175—420 kg) aussetzt; je niedriger die Temp. ist, desto höherer Druck ninss
angewendet werden. Bei dem Verfahren soll die durch das Pressen aus-
getriebene Feuchtigkeit die Verunreinigungen mit entfernen.
Starkezucker:
roent Brot, ft Oo., New York, Kos S o. 4 8ton< Street (s. Iiis.'Aiüi. S. IS).
Starkezucker-Vakuumapparate :
Tolkmar HIaig ft Ob., Heideiuiii-Dreideii. 1 Friedridi Heeknumn, Berlin 80. U, Brikk»
I Strasse 6 b (s. InssTAteX
Stassfurter Salze — Stearin. XI 39
StAMfarter Salse siehe „A b r a u m s a 1 z e*'.
Stative.
Universalstativ nach B u n s en , grosses, allgemein übliches
A4odell aus Eisen:
a) Stativ auf viereckiger Eisenplatte Mk. 1,75
b) Gabel mit Muffe ^ 0,75
c) Gaslampe mit Httlse, Stern- und Gabelstück „ 2,85
d) Lampenteller aus Porzellan mit Ausguss „ 0,60
e) Lötvorrichtung ^ 0,25
f) Schornstein ^ 0,20
g) Ring mit Muffe, 7 cm Durchmesser „ 0,90
h) Ring mit Muffe, 10 cm Durchmesser „ 1,00
i) Ring mit Muffe, 13 cm „ „ 1,10
k) Kleine Klemme, ohne Muffe „ 1,50
1) Mitüere Klemme, „ „ „ 1,80
m) Grosse Klemme, „ „ „ 2,50
n) Bürettenhalter, mit „ „ 2,30
0) Doppelmuffen, 3 Stück für k, 1, m, ä Mk. 1,00 ...'... „ 3,00
p) Universal-Doppelmuffe, nach allen Seiten drehbar ....... „ 1,75
Komplett Mk. 22,25
Dasselbe, aus oxydiertemMessing,niit vierkantigen Stäben:
a) Stativ auf eiserner Platte oder Dreüiiss Mk. 2,74
b) Muffe „ 1,00
c) Stab mit einer Verschraubung ,, 1,50
d) Gabel fiir den Brenner „ 1,25
e) Gaslampe mit Hülse, Stern und Gabelstück „ 3,00
f) Lampenteller aus Porzellan „ 0,55
g) Schornstein „ 0,20
h) Lötrohrvorrichtung „ 0,30
i) Ring „ 1,10
k) Ring „ 1,10
1) Ring „ 1,10
m) Einfacher Stab „ 0,90
n) Grosse Klemme „ 4,00
o) Klemme mit Scharnier „ 3,00
p) Einfache Klemme „ 2,75
q) Kurzer Stab mit zwei Verschraubungen „ 1,80
Komplett, mit sämtlichen Teilen Mk. 26,30
Stative:
YexviBifte Lauaitzer Glaiwerke A.G., Abt. \\8}-inbrunnt Quilits k Co., Berlin NW. 40, Heide-
Btnwe 65/57.
Stanbf&ngrer n. Stanlisaiiiiiiler (vgl. den Artikel „Exbaustore n**):
Stearin (Stearinum; Acidum Hearinicum). Triglyzerid der Stearin-
säure, das sich neben Palmitin und Olein in den meisten Fetten findet In den
Handel gelangt niclit reines Stearin sondern ein Gemisch desselben mit Pal-
mitin; man trennt diese beiden starren Fette von dem flüssigen Olein, indem
man Talg, Palmöl, Kokosöl, Schmalz u. s. w. schmilzt, die Masse sehr langsam
abkühlen lässt und aus ihr, wenn sie h a 1 b f e s t jgeworden ist, das Olein
abpresst; die Operation des Schmelzens und Abpressens wird mehrmals
wiederholt.
Die Entfernung des Oleins aus dem Gemisch von Stearin und Palmitin
gelingt auf diese Wefise nur teilweise; viel vollkommener ist die Trennung bei
den FettsSuren dieser Fette zu erzielen, und so verseift man die Fette ge-
72*
1140 Stearinöl — Steinbrechmaschinen.
wohnlich, schmilzt die erhaltenen Fettsauren um, Usst sie erstarren und trennt
dann mittels hydraulischer Pressen die flflssige Ölsäure von der festen Paflmitin*
säure und Stearinsäure (vgL den Artikel „Fettsäure n")* So erklärt es
sich, dass im Handel unter der Bezeichnung Stearin stets ein Gemisch der
beiden Säuren, der Palmitinsäure und Stearinsäure, verstanden wird.
Die heute gewöhnlich angewendete Methode der Verseifung ist die in
Autoklaven mit Kalk oder besser Magnesia (2 %) bei 9 Atm., worauf
man die Fettsäuren durch Auskochen der Megnestaseife mit schwacher HsSOi
Isoliert und bei 105-— 110* trocknet. Um Verunreinigungen zu entfernen und
noch vorhandene Neutralfette zu zersetzen, behandelt man die getrockneten
Fettsäuren mit 2 % HsSOt von 6&* B6, wäscht die Schwefelsäure mit H9O aus,
trocknet die Fettsäuren und d e s 1 1 1 M e r t sie dann. Nach dem Erstarren
folgt die Pressung.
Zuerst presst man kalt und dann unter Erwärmung auf 35—40*; die er-
haltenen harten weissen Presskuchen werden zunächst an den Rändern be-
schnitten, well sie dort Ölsäure (s. d.) enthalten, dann Aber verd. HtSOt
geschmolzen und schliesslich die Säure mit HtO ausgewaschen. Wünscht man
das Stearin sehr rein, so kristallisiert man aus Alkohol oder andern Lösungs-
mitteln um.
In den grossen amerikanischen Schlachthausbetrieben werden die Fette
geschmolzen, mit Petroleumäther zu einem Brei angerührt und das Ol vom
tearln abgepresst; letzteres wird dann noch elnlse Male aus Petroleumäther
umkristallisiert und kommt in zwei Güten in den Handel.
Eine Reihe von Verfahren beschäftigt sich damit, flüssige Fettsäuren in
feste zu verwandeln. Ober diese Verfahren, die für die Stearinfabrikation
von Wichtigkeit sind, vgl. man den Artikel „Fettsäuren**.
Fast die ganze Menge des in den Handel kommenden Stearins wird zur
Fabrikation von K e r z e n (s. d.) benutzt; reine Stearinsäure kommt nur wenig
in Betracht.
Als Nebenprodukt der Stearinfabrikation gewinnt man O 1 y z e r i n (s. d.).
Stearinsäure, roh gelb, Seh. P. 40/45<> C % kg Mk. 80.00
„ techn, weiss (Stearin) % » n 112,00
n P«lv« % „ „ 135,00
Stearin:
Fuent Bros, k Oo., New York, Nos S u. 4 Ston« 1 WoU-Wlscfaerei u. EMmmetti, HaanOTer-DMtfen.
Street (s. Ins.-Änh. 8. IS). |
Fabriken zur Herstellung von Stearin baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Stearin-Destillierapparate:
Friedrich Heckmsmi, Berlin SO. 16» BrackeKStrasM Ob (s. Inaertte).
Stearlnttl siehe „0 1 s ä u r e".
Stoarinpeoh.
Preis bei Waggonladung % kg Mk. 28,00-40,00
Steohheber siehe „Hebe r".
Stehkolben siehe „K o 1 b e n".
Stelnbreolimasclilnen.
Steinbrecher für harte Stoffe; die Zerkleinerung geschieht In dem inner-
halb des Rahmens durch zwei Seitenkeile und zwei Hartguss-^Brechbacken ge-
bildeten Brechmaule. Aus der unten ang^ebenen Grösse des letzteren ergibt
sich die zulässige Grösse der aufzugebenden Stficke. Als höchste erreich-
Steinbrechmascbinen.
1141
bare Feinheit sind Stocke von etwa Walnussgrösse, vermischt mit feinerem
Korn, anzunehmen:
Art d«i Betriebet
»f
Breite des Brechmaules« . •
Weite desselben
Umdrehongen der Schwongradwelle
in der Minute
Dnrcfam. der Riemenscbeibe • mm
Breite derselben •••••••
Kraftyerbrauch HP
Stfindliche Leistung an gebrochenem
BCaterial bei 50 mm Spalt etwa kg
Stfindliche Leistung an Steinschotter
bd 60 mm Spalt . . etwa cbm
Gew. d. yoUstlmd. Maschine etwa kg
eines Paares Brechbacken „ „
Seitenkeile „ „
Druckplatten „ „
Länge t • • m
Breite . • . »,
Höhe ... «I
Preis der ToUst&ndigen Maschine Mk.
Ankerbolsen und Platten
I»
•»
M
tf
•I
RaumTerbrauch •
(Haiid-
trieb
Riemenbetrieb
II
»>
150
100
100
650
26
10
5
1.1
0,9
690
13
150
100
100
310
75
0,8
300
680
26
10
5
1,3
0,7
0,9
720
13
200
120
250
400
90
1.5
600
0,5
1200
50
17
8
1,4
0,9
1,1
850
18
250
150
250
470
100
3
1250
1
2000
90
32
20
1,7
1,1
1,2
1200
22
320
200
230
680
150
6
2500
2
3250
180
56
34
1,9
1,3
1,4
1700
30
400
250
220
700
150
9
SOOd
bU
6000
4—5
4900
280
82
50
2,3
1,4
1,6
2300
40
500
320
200
850
200
12
7600
bU
10000
6-8
8000
490
132
80
2,6
1,8
1,9
3300
60
650
380
200
1000
220
1«
10600
bis
186000
8-10
12400
1020
200
125
3^
2,2
2,0
5200
90
Art des Betriebes
11
Breite des Brechmaules
Weite desselben .
Umdrehungen der Schwungradwelle
in der Minute
KiafWerbrauch HP
Stündliche Leistung an gebrochenem Material
bei 50 mm Spalt etwa kg
Stfindliche Leistung an Steinschotter bei 60 mm
Spalt etwa cbm
Geidcht der yollstlndigen Maschine • etwa kg
M eines Paares Brechbacken .
n 99 n Seitenkeile .
„ n t9 Druckplattes.
f Länge . . • •
Raumverbrauch < Breite . • • •
\ Höhe • • • •
Preis der yoUsttndigen Maschine .
m m Ankerbolsen und Platten
»f
I»
ft
m
„
f,
Mk.
Direkter Dampfbetrieb
320
200
250
6
2500
2
3800
180
56
34
2,5
1,4
1.9
3400
30
400
250
250
9
5000-6000
4—5
5000
280
82
50
3,0
1.5
2.1
3860
40
500
320
250
12
7500—10000
6-8
9300
490
132
80
3,5
1,7
2.3
6100
60
Vgl. auch „Knochenbreche r".
Steinbrecher:
Brinck k Hflbner, Ifannheim.
Steinbrecher und Schotter-Anlagen:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Qrusonwvk, ]Cafdeburg>Buokau.
Steinbrechmascbinen :
Max Friedrich k Co., Ldpsig-Plsgwlts 66. I Siemene-Schackertwerke, Berlin SW. 11» Askaa«
I PUti 8.
IJ42 Stcindruckfiirben — Steine, künstliche.
Stelndmokf Arten. Unterscheiden sich von den Buclidrnct
fachen (s. d.) durch höheren Oigehalt.
Steine, kttnstliohe. Die Fabrikation der Kunststeine gehört in ge-
wissem Sinne mit zu der Herstellung der M ö r t e 1 (s. d.) und des Zemente.'
(s. d.), denn die Kunststeine sind Massen, die aus natflrlichen Oesteinsartei
aus Abfällen von Industrieprodukten u. s. w. durch Verkittung mit eiaei
Bindemittel hergestellt werden, und dieses Bindemittel ist in den meisten Faiia
eine Mörtel- oder Zementart.
Als Ausgangsmaterialien dienen vor allem: Glasscherben, Schlacket
Feuerstein, Lava, Schieferabfdlle, Schlflmmrflckstande, MarmorbrockeB, Gips
Zi^elsteinpulver u. s. w.
Nach der Art des Bindemittels unterscheidet man 1. Steine mit Loft-.
Wasser- oder Gipsmörtel als Bindemittel, 2. Kunststeine mit Mag-
nesiazement als Bindemittel, 3. Kunststeine mit W a s s e r g I a s als
Bindemittel und 4. Kunststeine mit Bindemitteln organischer
Natur.
Was die Kunststeine mit Mörtel als Bindemittel anlangt, so sind am wies-
tigsten die Kalksandsteine geworden; hierflber «ehe den besonderes
Artikel „Kalksandstei n". Auch der mit Zement als Bindemittel he-
gestellte Beton (s. d.) gehört hierher.
Im übrigen tauchen auf dem Gebiete der Kunststeinfabrikation so zahl-
reiche Neuerungen auf, dass man auf eine vollständige Aufzähltuig vou vorn-
herein verzichten muss; dies ist auch um so leichter zu rechtfertigen, als die
meisten derartigen Erfindungen wenig Neues bieten.
Kunststeine mit Magnesiazement herzustellen hat man schon seit
längerer Zeit namentlich in Nordamerika versucht: Man brennt den Magnesit
bei niederer Hitze, mahlt ihn und versetzt das Pulver mit so viel Sand, di^
das Gemisch etwa 10 % MgO enthält; zum Anrflhren benutzt man MgCli
Lösung von 20—30* B6. Das Produkt wird in Formen gepresst, und die er-
haltenen Steine können nach einer Woche für Bauzwecke u. s. w. Verwendoog
finden.
Nach dem D. R. P. 56 057 stellt man Kunststeine dadurch her, dass man
100—150 T. frisch gefälltes Kasein mit 50-60 T. Kalkhydratmagnesiamischnng.
10—20 T. Glyzerin, 10—20 T. Kali- oder Natronwasserglas und 5-10 T.
trocknendem Ol innig vermischt und dann mit Hobelspänen zu eineni Teig
verarbeitet. Die erhaltene Masse wird in Formen gepresst, bei 20—30' ge-
trocknet, dann geschliffen und poliert.
An Bindemitteln organischer Natur kommen Teer, Asphalt übc
H a r z e zur Anwendung.
Viele Vorschriften sind zur Herstellung von kflnstlichemMarmor
bekannt geworden, z. B. erzielt man solchen aus gewöhnlichem Oips ohne
weitere Beimengungen nur durch möglichst langsames Brennen; das sehr lang-
sam abbindende Produkt ist äusserst dicht und fein kristallinisch. Eine andere
Art von Stuckmarmor besteht zur Hälfte aus Oips, zur Hälfte aus scharfen
Sande; das Ganze wird mit schwachem Leimwasser angemacht und mit einer
den Grundton des Marmors nachahmenden Farbe versetzt. Durch Zwischen-
streuen von reinem Gips, durch Einmischen anders gefärbter Massen u. s. w.
erhält man einen, dem Marmor ähnlichen Stuck; nach dem Erhärten der Masse
werden die gröbsten Unebenheiten mit einem Hobel fortgenommen, fiod^'
letzt schleift man mit grobem und endlich mit feinem Sandstein oder Too-
schieferschleifsteln, bis die Fläche glänzend poliert ist.
Nach dem D. R. P. 138 689 verfährt man zur HersteMung wfl
kflnstlichemMarmor, Onyx, mehrfarbigen Oesteinsartei
u. s. w., wie folgt: Man vermischt eine Lösung von Alaun in Wasser
mit in Wasser verrflhrtem Schwerspat und Farbe nnd lässt das 0^
misch unter Rflhren abkflhlen, worauf man es in Formen giesst Etwa
1000 T. Alaun werden unter Erwärmen in etwa 100 T. Wasser gelöst; sobaW
die Lösung siedet, mischt man 10—100 T. mit Wasser verrQhrten Schwerspat
und Farbe hinzu, kocht ein, bis das Gennsch etwa 3 % seines Gewichtes ver-
loren hat, und lässt unter beständigem Rühren abkühlen, bis die Mischang i^
Steine, künsüiche. 1143
einer schwach fliessenden Masse geworden ist. Die Masse wird In eine inner-
licli mit mehreren Kollodiumschfchten Aberzogene Form gegossen und in der
Form erkalten gelassen. Zur Nachahmung von Onyx durchsetzt man den Ouss
in der Form mit zuvor gefärbten Stücken von Alaun. — -
Von neueren patentierten Verfahren zur Herstellung von Kunststeinen
seien die folgenden kurz erwähnt:
Kunststeine aus Schiefer erhält man nach dem D. R. P. 144 284, in-
dem man feingepulverten Schiefer mit verd. HCl oder HNO« anfeuchtet, mit
Wasserdampf aufschliesst, in Formen prcsst, die erhaltenen Steine an der Luft
trocknet und dann mittels gespannten Wasserdampfs härtet
Die D. R. P. 144 352 und 144 457 stellen Kunststeine aus F tt 1 1 m a t e •
r i a 1 und Teer nach besonderem Arbeitsgange her.
Nach dem D. R. P. 146 244 trägt man ungebrannten Oips mit einem
Magnesiumstiikat enthaltenden Mineral in geschmolzenes Wasserglas ein,
formt die Masse und glflht die Formstflcke.
Das Verfahren des D. R. P. 149 135 lässt Z e c h s t e in mit Zement
und einer geringen Menge Magnesia mischen, die Mischung mit Wasser
anfeuchten, in Formen pressen und die geformten Steine an der Luft trocknen;
Dampfbehandlung zum Erhärten soll nicht nOtig sein.
Nach dem D. R. P. 151 252 lässt man konz. HCl auf Magnesia einwirken,
neutralisiert dann die Säure durch überschüssige Magnesia und setzt irgend-
welche Füllstoffe, z. B. Asbestpulver, zu.
Das D.R.P. 152 190 (Zusatz zu D. R. P. 138 054) mischt Sand oder
kteselsäurereiche Schlacken, Calciumhydrat und Rückstände der Sodafabri-
kation unter reichlichem Wasserzusatz auf Kollergängen, presst die Steine
hl Formen und härtet sie mittels gespannten Dampfes,
Das D.R.P. 154 625 benutzt ein hochgespanntes Gemisch aus über-
hitztem Wasserdampf und gereinigten Verbrennungsgasen zum Erhärten
einer plastischen Masse, die aus Schlacke, Torf, Stroh- und Holzabfällen unter
Zusatz von Sand und gelöschtem Kalk hergesteltt wird.
Nach dem D. R. P. 154 750 erzeugt man feuerfeste Gegenstände aus einem
Gemisch von gepulvertem Chromerz mit Schamottemehl und Tonerdehydrat;
nach dem Formen werden die Steine^ gebrannt.
Das D. R. P. 154 975 schützt die Herstellung von Sandsteinen, bei denen
nicht Kalk, sondern Magnesia als Bindemittel verwendet ist.
Künstlichen Granit stellt man nach dem Amer. Pat. 776 460 her,
indem man ein Glas schmilzt, gepulverten Glimmer und ein gefärbtes Oxyd
dazu mischt und zum Schluss das Glas durch langsames Abkühlenlassen der
Form entglast.
Nach dem D. R. P. 159 469 stellt man hochfeuerfeste Körper aus reinem
Tonerdehydrat unter Zusatz von Quarz oder Schamotte her. Von dem oben
genannten D. R. P. 154750 unterscheidet sich dieses Verfahren also nur durch
das Fehlen des Chromerzes in der Mischung.
In recht eigenartiger Weise will das D.R. P. 161641 poröse Kunst-
steine herstellen, nämlich dadurch, dass man die zur Verwendung gelangenden
Stoffe, wie Zement mit Schlacke, Sand oder Kies, Gips mit Schlacke u. s. w.,
unter Zusatz von Eisstückchen mischt und in die Formkästen einstampft.
Die Eisstückchen beginnen sofort aufzutauen und sollen so die gewünschte
Porosität erzeugen. (?).
Das D.R.P. 162 858 mit den Zusatz-D. R. P. 185 272 und 185 524
lässt zur Herstellung von Kunststeinen Sand und Kreide unter Zusatz von
Fettstoffen, wie Leinölfirnis, Fett oder Wachs, mischen und das Gemenge
als lockeres Pulver an der Luft ziemlich trocken werden; hierauf wird die
Masse (geformt und die Erhärtune der Formlinge durch Erhitzung auf
120-180« für 12—24 Stdn. vollendet.
Ferner seien von neuen Patenten noch aufgezählte
D.R.P. 170320: Künstlicher Marmor, Granit u. s. w. dargestellt durch
Schmelzen von Gips mit Flussspat.
1X44 Steingat — Stemkohlenbenziii.
D. R. P. 174 122: Kunstmarmor aus verschieden gefärbten Zementsiassa
die durch gelochte Musterplatten hindurch zusammenfliessen.
D.R. P. 176 626: Ziegel u. s. w. aus Gichtstaub.
D. R. P. 182 283: Kunstschiefer aus Zement mit Braunstein.
D.R. P. 185 272 mit Ztisatz-D. R. P. 187 631: Kunststeine, deren Fi&
Stoffen oder Bindemitteln Schwefel oder Chlorschwefel zugesetzt wird.
D. R. P. 194 287: Kunststeinplatten unter Zusatz von im Holländer tct-
mahlenem Fasernmaterial, besonders Asbestfasern.
Andere Verfahren zur Bereitung von Kunststeinen können Hberganges
werden. ^
Das als Steinholz oder X y 1 o 1 i t h bezeichnete Produkt ist im Ar-
tikel „H o ] z m a s s e" erörtert.
Vgl. auch die Artikel „Plastische Massen" und „Ziege r.
Farben fflr kflnstliche Steine:
S. H. Gohn, Farben- u. Lackfabriken, Eterlin-Rixdorf, Canner Chaussee 44/48.
StelnfiTUt. Man versteht hierunter Tonwaren poröser Struktur, wddK
§1 a s i e r t sind. Im einzelnen unterscheidet man l.feineFayence oder
teingut; 2. gemeine Fayence oder Majolika und 3. T Opfer-
war e n oder Töpfergeschirr.
Die genannten Fabrikate lassen sich leicht durch die Art der Glasur toc
einander unterscheiden. Das eigentliche Steingut (englisches Stein-
gut) oder die feine Fayence hat durchsichtige CUasuren, die entweda
farblos sind, so dass die darunter liegende Malerei sichtbar bleibt, oder aber
gefärbt, so dass der Scherben durchschimmert. Dagegen ist die Qlasnr der
Majoliken undurchsichtig (durch SnOs), und zwar weiss oder gefäiht:
die Malerei wird auf d&r Glasur angebracht und schmilzt beim Brennen mit
ihr zusammen. Das Steingut hat einen weissen, harten, kiingenden Scherben^
während derjenige der gemeinen Fayencen aus gelbrötlich brennendem Lelun,
häufig unter Zusatz von Kreide bei niedriger Temperatur gebrannt ist nnd sidi
ritzen lässt.
Zur Herstellung von Steingut benutzt man fette, bildsame, weiss-
brennende Tone (plastischen Ton) unter Zusatz von Quarz oder fein ge-
mahlenem Feuerstein. Die Zusammensetzung der Massen ist wechselnd; aer
Oehalt an Tonsubstanz liegt zwischen 35 und 65 X, djerjenige an Quarz
zwischen 35 und 60 %. Die Glasuren, welche bei weit niedrigerer Temperatur
aufgfebrannt werden, als vorher die Masse zum Oarbrennen (Verschrfihen)
erfordert, sind entweder Blei-Alkalisilikate oder aber bleifreie Borsäuregläser.
Als Rohmaterial fflr Majoliken benutzt man kalkhaltige Dilnvialtone
(wie fflr Ziegel); der Ton wird durch Schlämmen von gröberen Steinen befreit
und dann mit der erforderlichen Menge Kreide, zuweilen unter Zusatz von
feinem gelbem Sande (als Magerungsmittel des fetten Tons), gemischt Die
Majolikamassen enthalten meistens zwischen 25 und 40 % CaCO«. Die
Glasuren der Majoliken sind Bleisiltkate, die durch Zusatz von SnOs undurcb-
sichtig gemacht sind; Aber die Zusammensetzung der farbigen Glasuren vgl
unter „Porzellanfarbe n''. Mit letzteren geschieht auch die Bemaloiig
der Majoliken auf der Glasur; durch Zusatz von weisser Sn-Olasur erhöht niaii
dabei den Schmelzpunkt der Porzellanfarben.
Ober „Töpferwaren" siehe besonderen Artllcel.
Steingutgefässe (Steingutfässer u. s. w.):
Dentwdie Ton* u. Steimeuf-Werke, AktlengeieUKliAft, Berlin-OharlotteBbari, BcrUiicnlr. 91
Stoinliols siehe „H o I z m a s s e**.
Farben zur Fabrikation von Steinholz-(Xylolith-)Fussböden:
S. H. Oohii, nuben- o. LaddabrÜEen, BerUn-Bizdoif , Oumer ChaoHee U/4B.
Steliikolile siehe den Artikel „Brennstoffe^*. Kohlenbi:ecber
siehe unter „Kohle n".
StainkohleiLlMiixin siehe „B e n z o V\
Steinkohlengas ~ Steinkoblenteer.
1146
Steinkohleiififas siehe „L e u c h t g a s'*.
8t«iiikoliletipeoli siehe „P e c h**.
St^inkohlenteer. Als Nebenprodukt bei der Fabrikation des Leucht-
gas e s (s. d.) gewonnen, bildet der Steinkohlenteer eines der wichtigsten
Rohmaterialien fflr die chemische Industrie. Seitdem die Verarbeitung des
Qasteers den Bedarf nicht mehr deckt, erhfilt seine Gewinnung als Neben-
produkt bei der Verkokung (vgl. unter „Koks") immer grössere Be-
deutung.
Der Steinkohlenteer ist edne mehr oder minder dunkelgefärbte, ölige,
häufig auch zähflfissige und schmierige, intensiv charakteristisch riechende
Masse, dessen sp. G. zwischen 0,954 und 1,220 schwankt, meist aber mehr
als 1 beträgt. Von der sehr grossen Zahl chemischer Verbindungen, die der.
Steinkohlenteer enthält, sind viele bisher Oberhaupt noch nicht isoliert
Folgende sind die wichtigsten Bestandteile, welche bei der Destillation des
Steinkohlenteers (Gasteers) in den verschiedenen Fraktionen gewonnen
werden :
Fr Aktion
Mlttleret
spei. Gew.
Menge d«t
DMdUatM
Wetentllcha Bettandteile
Vorlauf
(von 80* C an)
0,900-0,925
2-3%
Kohlenwasieiitoffe der Bensolxeihe. Ge-
linge Mengen von Phenolen nnd Baaen,
Schwefelkohlenftoff; sehr geringe Mengen
y. acyklischen (Fett-)Kohlenwasseistoffen.
Leichtöl
(Ton 170 • C. an)
0.995—1,0
2-3*/,
Tolnol, Xylol, Komol. Phenol (20 ^J:
Naphtalin (25— 30»/o).
Karbolöl
(von 220» C an)
1,015—1.025
ö%
Phenole (40%), namentlich Kresole. Naph-
talin (40^/J und höher siedende aroma-
tische Kohlenwasserstoffe.
Kreosotöl
(▼on 2dO*C aa)
1,045—1,050
20 \
Phenole (15— 20<^/o); hauptsächlich Kresole
nnd Xylenole. Pyridin nnd Chinolinbasen
(5%). Naphttlin vnd andere feste aroma-
tische Kohlenwasserstoffe(50%). Flüssige
aromat Kohlenwasserstoffe (25— 30«/o)
Anthrazenöl
(Ton 280^ C an)
1,085-1,095
10%
Phende (2—3%). Anthrazen (3%), sehie
Hydrnre vnd Homologe: Fhenanthren,
P;7ren, Blaoranthren, Karbasol, Aze»
naphten n. s. w.
Die Hanptmenge besteht ans bisher nicht
erforschten flnssi?en Kohlenwasserstoffen.
Nach Q. Kraemer erhält man bei der Steinkohlenteerverarbeftung
folgende Erzeugnisse in dem dabei vermericten Mengenverhältnis:
%
Benzol und Homologe 2,50
Phenol und Homologe 2,00
Pyridin (ChinoUnbasen) 0,25
Naphtalin (Azenaphten) 6,00
Schwere öle 20,00
Anthrazen,' Phenanthren 2,(X)
Asphalt (lösliche Bestandteile des Pechs) 38,00
Kohle (unlösliche Bestandteile des Pechs) 24,00
Wasser 4,00
Gase und Verluste 1,25
Der rohe Teer als solcher wird nur noch in verhältnismässig geringer
Menge, z. B. als Heizmaterial, als Anstrich von Baulichkeiten, fflr die Her-
1X46 Steinkohlenteer.
Stellung von Dachpappe, für Desinfektionszwecke u. s. w. benutzL Fast innuef ]
zieht man es vor, zuerst durch Destillation die wertvollen Bestandteile daras
abzuscheiden und danach durch Mischen des verbleibenden Steinkohlenpecfe
mit den billigen Schwerölen einen Teer zu regenerieren, der sich für die ob«
genannten Verwendungsarten mindestens so gut wie das Rohmaterial eigiet
vvgl. den Artikd „T e e r ö 1 e").
Vor der Weiterverarbeitung wird der Steinkohlenteer neuerdings hiofis
durch Filtration von dem darin suspendierten Kohlenstoff, der bis 30 X
und mehr des Gasteers ausmacht, getrennt; s. darüber den Artikel „Kasr
Zur Zerlegung des Steinkohlenteers in seine Bestandteile und zu dera
Reinigung benutzt man die Destillation. Man destilliert meistens ae
schmiedeeisernen Destillierblasen von sehr verschiedener Form (nameotlidi
stehende Zylinder), wobei die Heizung entweder durch freies Feuer oder
mittels überhitzten Dampfes erfolgt. Die erste Destillation bezweckt vor alias
eine Trennung der abzudestillierenden von den nichtflflch-
t i g e n Bestandteilen; letztere bleiben als P e c h zurück. Um heftiges Stossec
bei der Destillation zu vermeiden, muss man zuvor das auf dem Teer an-
gesammelte Wasser abziehen und zu Beginn der Destillation sehr aUmäiilic&
erwärmen, damit das Wasser zuerst übergeht
Die Tasache, dass der Wassergehalt des Teers die Destillation sehr er-
schwert, indem Schaumbildung und Überkochen eintritt, wodurch die Destillate
verunreinigt werden, führt neuerdings zu immer neuen Versuchen, den Teer
vor der Destillation zu entwässern. Zwei Verfahren sind da vor aUem n
nennen: Nach dem der R ü t g e r s w e r k e (D. R. P. 161 524) geschieht die
Entwässerung des Teers vor der eigentlichen Destillation in einer gewöhn-
lichen Teerblase, die mit der Abhitze der Hauptdestillierblase geheizt wird.
Dabei bilden zweckmässig immer 3 Blasen zusammen ein System. Das Ver-
fahren von S c h o 1 V i e n (Engl. Pat. 12 696 von 1903) beruht darauf, dass
das HsO durch einen Zusatz von gebranntem Kalk oder Oips chemisch g^
bunden wird, worauf der Teer nach Abscheidung des Hydrates in gewOhnlicber
Weise zur Destillation gelangt.
Bei der eigentlichen Destillation geht das noch vorhandene HsO zuerst
über. Nach diesem destillieren dieleichtenOle über; sämtliche Uestilia-
tionsprodukte werden in einer Kühlschlange verdichtet und laufen in einen
Kasten. Bei Beginn der Destillation ist gut zu kühlen; später muss das
Kühlwasser warm gehalten werden, damit nicht die schwerflüchtigen Frak-
tionen schon in der Kühlschlange erstarren, was Verstopfen und Platzen des
Destillierapparates herbeiführen könnte. Ist die Destillation beendet, so Usst
man das noch flüssige Pech aus einem unteren Ventil der Blase ao. ^^
Abtreibung der hochsiedenden Fraktloaien kann durch Einführung flber-
hltzten Wasserdampfes beschleunigt werden. Der Deckel der Blase enthält
ein Thermometer, um die Siedetemperatur ablesen zu können. Hinter der
Kühlschlange ist eine Trenn- und Verteilungsvorrichtung angebracht, die es
gestattet, die einzelnen Fraktionen nach Leichtölen und Schwerölen zu trenflen
und ersteres von dem mit übergegangenen HtO zu scheiden. Man benutzt
Blasen, die bis zu 25 t Teer fassen; bei einer solchen Menge nimmt die
Destillation durchschnittlich 46 Stunden in Anspruch, wovon 30 Stunden auf
den Vorlauf, 2 Stunden auf das Lei chtöl , 3 Stunden auf aas Kar-
bol öl , 7 Stunden auf das Kr eoso töl und 4 Stunden auf das Anthra-
zenöl kommen.
In neuester Zeit ist die Destillation des Steinkohlenteers bedeutend modi-
fiziert worden, und zwar dadurch, dass man heute schon die erste Destil-
lation untervermindertem Druck vornimmt. Hierdurch erzielt man
eine bessere Scheidung der einzelnen Teile und hält die Zersetznng der wert-
vollen Bestandteile in viel engeren Grenzen, als dies früher möglich war. f>^^
weitere Fraktionierung geschieht in Kolonnenapparaten und ebenfalls anter
vermindertem Druck.
Ein neues Verfahren zur Destillation von Steinkohlenteer unter An-
wendung von hohem Vakuum ist durch das D. R. P. 153 322 geschützt worden.
Die Destillation des Teeres geschieht intermittierend in Apparaten mit Innen*
Steinkohlenteei^ 1147
heizang, und zwar in liegenden Zylindern mit vielen engen Heizröhren
(ähnlich wie beim Lokomotivkessel); das Vakuum wird fast bis zur Luftleere
festeigert, so dass der Teer selbst am Schluss der Destillation nicht höher als
70 — 280^ gelangt.
Endlich erwähnen wir das neue Lennardsche Verfahren; es beruht
auf der Verdampfung von aberhitztem Teer mit Hilfe von überhitztem Wasser-
dampf und nachfolgender fraktionierter Kondensation.
Über die einzelnen Fraktionen der Teerdestillation ist folgendes zu sagen:
Der Vorlauf wird auch als Essenz oder leichte Naphta be-
zeichnet; er enthalt neben den bei niedrigster Temperatur flüchtigen Bestand-
teilen des Teers auch mit übergerissene schwerer flüchtige in wechselnder
Menge. Man behandelt den Vorlauf zunächst mit Natronlauge, wodurch das
Phenol als Phenolnatrium abgeschieden wird und durch Abziehen leicht von
dem darüber lagernden öl zu trennen ist. Letzteres behandelt man nunmehr
mit konz. HsSO«, welche die Verunreinigungen verharzt und mit ihnen als
teerartige Masse zu Boden sinkt. Die so vorgereinigte Naphta wird nun über
freiem Feuer fraktioniert, und zwar fangt man gewöhnlich drei Frak-
tionen, bis 110®, 140' und 170<» auf. Die Rektifikation dieser Fraktionen ge-
schieht hierauf durch Destillation ipit direktem oder indirektem Dampf.
Das L e i c h t ö I enthalt noch etwas Benzol, viel Toluol, Homologe da-
von, ausserdem Phenole, Naphtalin u. s. w. Gutes Leichtöl soll nur wenig
Bestandteile unter 120* abgeben; die Hauptmenge soll bis 170® flüchtig sein.
Durchschnittlich betragt das sp. 0. 0,975. Das Leichtöl wird zunächst durch
Rektifikation in d r ei Fraktionen geschieden, deren erste mit dem Vorlauf zu-
sammen verarbeitet wird, wahrend der über 170® flüchtige Rückstand für sich
oder mit dem K a r b o 1 ö 1 zusammen weiter behandelt wird. Der mittlere
Anteil endlich wird, ahnlich wie der Vorlauf, mit Saure und Lauge gereinigt
und dann einer zweiten Rektifikation unterzogen. Die hierbei erhaltenen FraiE-
tionen siehe unter „B e n z o 1" und „Soivent-Napht a**. Durch mehr-
fach wiederholte Rektifikation dieser Fraktionen in Kolonnenapparaten ge-
lingt es schliesslich, daraus die einzelnen Kohlenwasserstoffe rein abzu-
scheiden.
Die Weiterbehandlung der nächsten Fraktion des Steinkohlenteers, des
zwischen 220 und 250® übersehenden K a r b o 1 ö 1 s , ist in den Artikeln
„P h e n o r* und „N a p h t a H n" beschrieben.
Das eigentliche Schweröl (K r e o s o t ö 1), d. h. die Fraktion von
250—280®, wird meistens nicht weiter verarbeitet, vielmehr findet es direkt
Verwendung zur Darstellung von Olgas, als Schmieröl, zum Karburieren von
Leuchtgas, zur Fabrikation von Russ, zum Weichmachen von Pech, zum Im-
prägnieren von Holz, schliesslich als Desinfektionsmittel und zur Darstellung
von solchen (Kreolin und Lysol). Das Schweröl, dem man auch die aus den
übrigen Steinkohlenteer-Fraktionen erhaltenen Abgange beimischt, ist eine
sehr widerlich riechende dick-ölige, gelbgrüne, stark fluoreszierende Flüssig-
keit; sp. Q. ca. 1,05.
Die aus den höchstsiedenden Teerteilen bestehende Fraktion ist das
AnthrazenöL Über seine Verarbeitung siehe „A n t h r a z e n". Um das
Anthrazenöl geruchlos zu machen, chloriert man es (vgl. den Artikel „K a r -
boUneum")-
In der Blase Verbleibt bei d^r Destillation des Sieinkohlenteers das
Steinkohlenpech, das entweder durch Vermischen mit Schweröl zu
Teer regeneriert wird oder direkt als P e c h (s. d.) in den Handel kommt
Prttfvsffi Die üntenuchunc des Bofateen entreckt dch tuf dei spesifische Ge-
wicht, den freien Kohlenstoff sowie auf eine Destillationsprobe.
Zur Bestimmung des sp. 0. muss der Teer entwiasert werden; man stellt ihn au diesem Zweck
in einem grossen bedeckten Becher^as für S4 Stunden in warmes Wasser (Temperatur nicht
Ober fiO^ 0.) und entfent dann das Waaer, welches sich inswiscben an der Oberfllche abgesefale»
dea hat, durch Abffiessen sowie Abtupfen mit FUesspapier. Die Abscheidung des Wessen wird
untent&tst, wenn man TOn Zeit au Zeit leicht gegen die Wandung des Becfaerglases klopft. Den
ton Wasser befMten Teer fQUt man mittels eine« Trichterrohn in ein PyknometerkSlbchen und
bMtlmBt das sp. 0. bei U^ O.
1148 Steinöl •— Steinzeag.
Zur Bestinmung des freien Sohlenitoffs Terfihrt man lutdt K O h 1 c r (^m-
PölTtechn. Joum. 270, & 888) wie folgt: 10 g SteiBkoUeiiteer worden mit eiiier IGaciin« u
Je £6 g Eiaeaeig und Toluol am RackfluaakQhler im Erlenmeycrachen Bedier waxa Seden «ifx.
die FlOasigkeit durch zwei ineinander geechobene, gegeneinander abtarierte Filter filtriat oi
mit heiaaem Toluol ao lange nacfagewaadien, bia dieaea farbloa abUnft. Bfaui eriiAlt bo den G vi£
kommen frei Ton teerigen Beatandteilen und findet aua der OewicSitadif ferens der beidea FSä;
nach dem Trocknen bei 120^ bia cum konat. Qew. die Menge dea fr«leo Kohlenstofib ia to
unterauchten Probe. Ein normaler Steinkohlenteer enthUt etwa 10 V» firefeai KoUenafoEL
Die Deatillationaprobe wird nach Lunge und S c h m i <1 COhem. Ind. 13*
S. 887) in folgender Weiae Torgenommen: Man Terwendet gllaeme tubulierte RetortcD nm e»
6 1 Faaaungaraum, füllt dleaelben bia cur Hälfte mit dem H,0 befreiten Stelakohlcnteg wi
erhitst in einem Sandluftbad. Im Tubua der Retorte befeatigt man elneo doppdC «hvdiba^tK
Korkatopfen, deaaen eine Öffnung daa Thermometer tilgt, wlhrend durcii die andere da s
Kapillare auageaogenea Qlaarohr bia etwa in die halbe HOhe der FlOaaieri^eit eintanebt Inäm
man beim Dettillieren einen achwachen Luftatrom durch die Kapillare ein- beswr. durcbaangt, ve
hindert man nach AnachOta daa atOrende Stoaaen der aiedenden Finwrigrkrtf, Solange &
fiberdeaUllierten Ole vollat&ndig fiaaaig aind, verbindet man den Bala der Retorte dvch laa
Yoratoaa mit einem L i e b i g achen KOhler, den man aber entfernt und direkt durch die Fori^a
eraetat, aobald aich im KOhlrohr die eraten featen Auaacheidungen neigen 0»e± etwa ITD— M-
▼on da an kann man auch daa fernere Durdileiten Ton Luft dnatellen. IM e Piatlflitim wb
2,&— 8 l Teer dauert etwa 8 Stunden; aie muas unbedingt in einem Zuge su Knde s^eführt vefdK
wenn ihre Resultate xuTerllaalg aein aoRen. Wichtig iat, daaa dn meduuiiacfa bdgeaMSce
Waaaer vor der Deatillation vollständig entfernt iat, Folgoide Fraktionen werden Mntfgf4mr^
LLeichtOlbla 17(fi; 2. M i 1 1 e 1 0 1 bia 2aXfi; 8.Schwer01bia 270»; 1[. A n t h r asei-
Ol, bia daa Deetillat aeine Farbe wechselt und durdi Auftreten reichlicher G ti r y mea - Mof^
intensiv gelbrot wird.
Zur WeiterprOfung dea LeichtOla benutzt man 200 oem, die in einem Scheldetrichtcr wä
20 ccm H«SO« von 00^ B6 fflnf Minuten kriftig geacfaOttelt werden. Man sieht die teerig gi-
w<»ilene Schwefela&ure aorgftltig von dem fiberatdienden dunkel gefirbten Ol mb and nir^
letsterea zweimal mit Je 80 ccm H«0 im Scheidetrichter» wobei daa Waadiwaaser Jedeanal »f*
faltig abgesogen wird. Nun folgt auf dieselbe Weiae eine Behandlung mit 30 cem Natroekflie
vom ap. O. 1,000 und acfalieaslich abermala eine solche mit 80 ccm B,0. Man miast das TioL^
Obrig bleibenden Öls in einem Meanylinder und bringt die Differens swischen dem onprtBT
liehen imd dem verbleibenden Volumen als Reinigungsverlust in Recfanoag. Dv f^
reinigte Ol wird fraktioniert, wie unter PrOfungim Artikel „B en a o 1" angegeben iat If
Destillat bis 120^ besteht im wesentlichen aua einem Gemiach von Benaol und Toluol,
dasjenige xwiachen 120 und 170* ist als Solventnaphta anzusdien, und der Destfllirtw»
rest im Kolben wird ala KreosotOl beseidmet.
Daa MittelOl und ebenso daa KreoaotOl werden sor Absob^dung des Mspfci^
mehrere Tage stehen gelaasen; dann filtriert man daa Naphtalin ab, acUlgt den FYtterrteWv
in Leinen ein und preast ihn in einer kleinen bydrauliachen Presse aua. Daa aus beiden Ku-
tionen gewonnene abgepresste Naphtalin wird «Mammen als R oh naphtalin in Beiliwl
geateUt. Nach der Abscheidung des NaphtaUna aua dem MittelBl wird daa letatere in gi^ckr
Weise wie daa LeichtOl fraktioniert.
Daa AnthrazenOl bleibt 8—6 Tage stehen; dann flltrleit man ea durdi Leinwand, pn*' '^
Rohanthrasen kalt ab, erwftrmt eventuell auf porOaem TonteUer auf 80—40*, preast abcnak v
wlgt alsRohanthraaen.
Der ROckstand in der Retorte von der Teerdestillation kommt ala Pech in Anrcdiaanf;
meistens berechnet man aeine Menge aua der Differens swischen der angewandten IPeemcnge v
der Summe der DestiUationaprodukte.
Die Preise von Steinkoblenteer und seinen Destiliationsprodokteii
schwanken in weiten Grenzen
Steinkolilenteer:
L. HaurwlU & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 62.
Steinkohlenteer-Qewinnungsapparate :
Friedridi Heckmann, Berlin SO. 16, Brflcken- I Dr. R. Jfirgenaen, Prag-Weinberge,
strame 6 b (s. Inserate). |
Destillationen für Steinkohlenteer baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Rektifizierapparate für Teerprodukte:
Dr. R. Jargenaen, Prag-Weinberge.
Volkmar Hinig k Oo., Heidenau-Dreeden.
Fziedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brflcken
6 b (a. Inaerate).
Steinöl siehe „Petroleum".
Stelnseaff. Man versteht darunter T o n w a r e n (s. d.) von d i c h t,^
Struktur, die hiernach dem Porzellan (s. d.) nahe stehen. Docb t>f^J^
das Steinzeug einen undurchsichtigen oder wenig durchscheinenaa
Scherben, der bei dem feinsten Fabrikat weiss, sonst aber farbig (schiefermittt
grau oder braun) ist; Steinzeug ist gewöhnlich glasiert. Die znr ner*
l
Steinzeug- Apparate. 1149
Stellung benutzten Tone sind sehr plastisch und noch ziemlich feuerfest, von
wechselndem Fe-Gehalt Sie enthalten meistens so viel Feldspat, Quarz und
Alkalisilikate, dass sie ohne weiteren Zusatz von Flussmitteln als Steinzeug-
masse verarbeitet werden können, falls die Tone nicht gar zu fett sind; In
letzterem Falle schlflmmt man Quarz, Magerton oder unglasierte gebrannte und
dann zermahlene Steinzeugscherben ein. Das Glasieren der Steinzeuggesschirre
geschieht entweder im rohen Zustande durch Begiessen, wobei Glasuren aus
kalkhaltigen Ziegeütoifen, Kalifeldspat mit Schlämmkreide, Kaolin und Quarz
oder auch Borsäureglasuren oder endlich Bleiglasuren verwendet werden, oder
man wirft, anstatt eine Glasur aufzugiessen, während des Brennens K o c h -
s a 1 z in den Ofen: Die in der Flamme enthaltenen Wasserdämpfe setzen sich
mit NaCl zu HCl und NaOH um; letzteres bildet mit den im Stadium beginnen-
der Erweichung befindlichen Aluminiumsilikaten auf der Oberfläche der Ge-
schirre leichter schmelzbares Natriumaluminiumsilikat, das den Scherben als
glänzende Haut fiberzieht. Das Brennen der Steinzeuggeschirre, welches wie
das des Porzellans (s. d.) in Kapseln oder aber so geschieht, dass man
die Gegenstände durch Einbauen mit Ziegeln vor Flugasche schfitzt, erfordert
eine ziemlich hohe Temperatur, namentlich dann, wenn die Glasur in der ge-
schilcterten Weise durch Einwerfen von NaCl erzeugt werden soll.
Ober die Verwendung von Korund zur Herstellung von Steinzeug-
sefässen ffir chemische Zwecke vgl. die Artikel „K o r u b 1 n'* und „K o r u n d".
Steinzeug:
Oesterreicfaischer Verein, Aunig t. E.
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Fr. Chr. Fikentscher,
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Preislisten kostenfrei. . .
Steinseuff-Apparate. Im einzelnen s. die Artikel „Hahn e*', „K e s -
s e 1", „Schalen^, „S t a n d g e f a s s e", „Transportgefäss e'\
„Röhre n" u. s. w.
1150 Stempelfarben *- Stickstoff.
Steinzeugapparate :
Deutsche Steiniengwarentebrlk, Friedrichafeld
JB Baden.
DcutKhe Ton- n. Steinsevg-Werke, Aktieni^csell-
•chaft, Berlin-Gharlottenburg, Berlinerstr. 28.
Fr. Ohr. Fikentacfaer, O. m.b.H., Zwickau!. Sa.
Qebr. Heine, Vienen, Rheinland (Zentrilogen).
Oeaterreichischer Verein, Avaäg a. B.
SftchsiBche Tonwerke Akt. Ges., Verkaufs- und
Techn. Bureau, Berlin W. 80.
Vereinierte Dampfdegeleien und Industrie- Akt. -
Ges., Berlin W. 9, Potadamerstr. 6.
Steinpslfaxbeii.
I. ffirKautschukstempel. E. Dieterich ^ibt folgende Vor-
schriften: Man löst die unten vorgeschriebene Menge Anilinfarbstoff und 15 g
Dextrin in 15 g Wasser und fügt 70 g Glyzerin hinzu. Als Anilinfarbstofi ver-
wendet man je nach der gewünschten Farbe: 3 g Anilin- Wasserblau I B oder
2 g Methylviolett 3 B, 2 g Diamantfuchsin I, 4 g Anilingrün D, 5 g Vesuvin
D, 3 g Phenolschwarz B, 3 g Eosin BBN. — T ö 1 1 n e r nennt für denselben
Zweck folgende Rezepte: Die unten angegebene Menge wasserlöslicher Anilin-
farbe wird mit 100 g arab. Gummi in 200 g HsO durch Erwflrmen Im Wasser-
bade gelöst, worauf man 700 g Glyzerin zufügt. Die nötigen Mengen wasser-
löslicher Farbe sind folgende: 25 g Nachtblau, 20 g Diamantfuchsin T, 25 g
Methyiviolett K, 50 g Schokoladenbraun F, 35 g Grün D, 35 g Eosin E, 40 g
Tiefschwarz A.
II. für Metallstempel. Nach T ö i 1 n e r : Die unten angegebene
Menge Farbstoff wird mit 250 g Leinölfirnis und 50 g Olein verrieben; dann
fügt man 200 g Rizinusöl und 500 g Leinöl hinzu. Folgende Mengen ge-
eigneter Farbstoffe sind dieser Vorschrift angepasst: 80 g pepulv. Indigo,
250 g Zinnober, 250 g Grünspan, 120 g Kienruss, 250 g Mennige, 30 g öllös-
liches Anilinscharlach B, 35 g öllösliches Anilinweinrot F, 35 g öllösliches
Anilinblau A, 35 g öllösliches Anilinviolett R, 60 g öllösliches Aniiinschwarz L,
45 g öllösliches Anflingelb U.
HI. Waschechte schwarze Stempelfarbe. 20 T. Kupfer-
sulfat und 30 T. Aniiinchlorhydrat werden, jedes für sich, fein zerrieben, dann
miteinander sorgfältig gemischt, nachdem noch 10 T. Dextrin zugesetzt worden
sind. Die Mischung wird hierauf mit 5 T. Glyzerin und soviel Wasser ver-
rieben, bis eine dicke, gleichförmige, breiartige Masse entstanden ist, welche
zum Gebrauche mittels Schablone und Borstenpinsel verwendbar ist Es
bildet sich hierbei auf und in der Faser des Stoffes Aniiinschwarz, welches
beim Kochen nicht zerstört wird.
IV. Unauslösllche Wäschetinte. Lösung A: 5 g Silbemltrat,
10 g Ammoniakflflssigkeit. Lösung B: 7 g krist. Natriumkarbonat, 5 g arab.
Gummi, 12 g dest. Wasser. Man giesst A In B und erhitzt die Mischung, bis
sie braunschwarz ist. Man schreibt mit einer Stahlfeder auf das gestärkte
und gebügelte Gewebe und fiberfahrt die Schrift nach dem Trocknen mit einem
heissen Bügeleisen.
SterlUsation siehe „D e s i n f e k 1 1 o n''.
Stlliliim siehe „A n 1 1 m o n**.
StlMiim ohloratnm = Antimonchlorid siehe „Antlmonverbin-
dungen'' No. 1.
Stiblmn flttoratnm = Antimonf luorid siehe „Antimonverbin*
düngen*' No. 3.
StIMiim ozalicmn = Antimonoxalat siehe „Antimonverbin-
dung c n*' No. 4.
Stibluai ozydatimi = Antimonoxyd siehe „A n 1 1 m o n v e rb I n -
düngen" No. 5.
Stiblmn pentaohloratum = Antimonpentacblorld siehe „Antimon-
Verbindungen" No. 2.
Stiblnm mlfnratnm s. „A n t i m o n v e r b I n d u n g e n" No. 8 u« 9.
Stiokatoff. V (Nitrogenium). A. Q. = 14,04. Durchsichtiges, färb-,
geruch- und geschmackloses Gas. Sp. G. (auf Luft =1) 0,9713; sp. O. (auf
H = l) 13,98. Kritische Temperatur —146^ C; kritischer Druck 35 Attn.;
S. P. des f 1 ü s s I g e n Stickstoffs unter 760 mm Druck — 194,4« C; bei dieser
Temperatur ist sein sp. G. (auf HtO= 1) 0,885. Durch Druckverminderung
auf 60 mm lässt sich flüssiger Stickstoff bis —214« abkühlen und wird bei
dieser Temperatur fest.
Stickstoff. 1151
Zur Darstellung des sehr indifferenten N geht man gewöhnlich von der
Luft aus, die man zunächst durch KOH von COs, durch TisSOt von Wasser-
dampf beireit, wahrend schliesslich der Sauerstoff durch alkal. Pyrogallol-
LOsung oder durch Überleiten aber glühende Kupferspane entfernt wird. Nach
dem D. R. P. 134 134 soll man Sauerstoff und Stickstoff aus Luft mittels Alkali-
manganates herstellen, und zwar so, dass man Aber das Manganat abwechselnd
Luft und Dampf leitet; der O der Luft wird absorbiert, so dass der N fibrig
bleibt. Auf Einzelheiten des wenig Erfolg versprechenden Verfahrens kann
hier nicht eingegangen werden.
Rein gewinnt man N aus Ammoniumnitrit NH« . NOs; man erhitzt
entweder das trochne Salz oder erwflrmt anstatt dessen eine konz. wflsserige
Lösung von Kaliumnitrit mit Salmiak; in letzterem Fädle wird zweckmässig
etwas Kaliumbichromat zugesetzt. Nach v. K n o r r e ist es vorteilhafter, eine
Losung von 1 T. Natriumnitrit, 1-— 2 T. Ammoniumsulfat und 1 T. neutr.
Kaliumchromat zu erhitzen; der entwickelte Stickstoff wird durch verd. HsSO«
oder besser durch ein Gemisch von KsCrsOr und HsSOt gewaschen.
Knietsch (Vortrag auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin
1903) empfiehlt zur Herstellung von reinem Stickstoff: ein Gemenge von Luft
und Wasserstoff zunächst Aber Platinasbest zu leiten, wodurch der O als HsO
abgeschieden wird, und hierauf in der Wärme Aber CuO, wodurch der über-
schüssige H ebenfalls als HsO beseitigt wird.
Gefährlich ist die Darstellung von N durch Einleiten von Cl in wflsseriges
Ammoniak, weil sich bei Überschuss von Cl der höchst explosive Chlor-
Stickstoff bildet.
Für die Technik haben in letzterer Zeit besondere Wichtigkeit die Ver-
fahren erlangt, die den Stickstoff auf dem Wege über die flüssige Luft
hinweg gewinnen. Dies erreicht Linde, indem er die flüssige Luft verdampfen
Iflsst und sie dabei einer Rektifikation unterwirft; hierbei kann man einer-
seits Sauerstoff gewinnen oder aber, durch Einschaltung eines Niederdruck^
kompressors in die Anlage, reinen Stickstoff.
Weiteres über die Lindesche Methode sowie über das Pictetsche
Verfahren zur Trennung der atmosphärischen Luft in Stickstoff und Sauerr
Stoff auf thermomechanischem Wege siehe den Artikel „Sauerstof f*.
Es sind hier besonders die D. R. F. 202 778 und 203 814 zu nennen.
Andere Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff aus Luft sind in den
Patenten: D. R. F. 193 410, 204 882, Amer. Fat. 914 279 sowie Engl. Fat.
19 033 von 1906 niedergelegt.
Interessant ist es, dass man nach H. Erdmann festen Stickstoff
gewinnen kann. Man verflüssigt dazu trockne kohlensäurehaltige Fressluft
bei etwa 1—4 Atm. Überdruck in einem Kühlapparat und bringt die erhaltene
klare Flüssigkeit in ein Vakuum von 10—20 mm Hg. Dabei scheidet sich
„feste Luft" kristallisiert aus, und es gelingt leicht, den N vom O zu trennen,
weil der Stickstoff einen verhältnismässig hohen Seh. P. (60* absolut Temp.)
hat, während der Seh. P. von Sauerstoff unter 40® (absolut. Temp.) liegt.
Die Scheidung des auskristallisierten N von der Mutterlauge bietet allerdings
noch gewisse technische Schwierigkeiten, doch erzielt man durch das Ver-
fahren so reinen Stickstoff, wie er auf andere Weise gar nicht gewonnen
werden kann.
Über die Methoden, den Stickstoff der Luft nutzbar zu machen, siehe die
Artikel „A m m o n i a k", „Kalkstickstof f"„ ferner Calciumcyan-
a m 1 d unter „Calciumverbindungen** sowie endlich „Salpeter-
säur e".
StickstoiT, komprim. in Stskhlbomben von 1000 1 . . . . per Bombe Mk. 30,00
Bombe dazu „ 35,00
Siemeni-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Fiats t.
Apparate zur Stickstoffbestimmung:
Absorptionsgefäss nach Arendt Mk. 0,60
„ „ Varrcntrappu. Will..,. „ 0,60
„ „ Fresenius „ 1,00
1152 Stickstoff.
Absorptionsgefäss nach Schiff auf Holzfuss mit Träger ftlr
daB Druckgeföss, kompl Mk. 11,00
Azotometer nach Hüfn er:
ohne mit Holzfuss
Stück ... 8,00 10,00 Mk.
Azotometer nach Knop Stück Mk. 45,00
„ „ Knop-Wagner „ „ 31,00
„ „ Ludwig, mit Stativ, kompl „ „ 15,00
„ „ Schwarz, mit Stativ „ „ 12,00
Stickstoff-Bestimmungsapparat nach Gant her, für
Nitrate Stück „ 8,00
S tickst off- B estimmun gsap parat nachHampe, für Nitrate
und Ester, mit HolzsUtiv Stück „ 8,50
Nitrometer nach Lunge, No. I, ursprüngliche Form, mit Teilung 0—50 cm:
In ... . ^/s ^/lo ccm geteilt.
Ghisteile Stück 10,00 11,00 Mk.
Dasselbe mit Stativ und 2 Klenmien mehr Stück Mk. 7,50
Nitrometer nach Lunge:
No. II, zur Bestimmung des Salpeters, mit kugelförmiger Erweiterung
von 100 ccm Inhalt und mit Teilung der Röhre von 100—140 ccm
in Vio Stück „ 12,00
No. m, für Rauchgase, mit kugelförmiger Erweiterung von 60 ccm
Inhalt und Teilung der Röhre von 60—100 ccm in ^/lo, nebst an-
hftngendem Entwickelungsfläschchen Stück „ 13,50
No. IV, Korrektionsinstrument för Gase, mit Teilung von 100 — 140 ccm
in ViOi™^^^^'^^'^^^°^^^'^^^^^^^^''^^^^S^>>^^^^i^°st^^^o*II Stück „ 10,00
No. V, Ureometer, zur Bestimmung des Hamstofib, mit Teilung von
0 — 30 ccm in 7io, mit anhilngendem Entwickdungsfläsdichen . Stück „ 7,50
Dazu Tabellen, von Lunge berechnet 2 „ „ 2.00
Nitrometer nach P. Schellbach, Inhalt 80 ccm, von 40-^0 ccm
in Vio geteilt, mit Glasmantel Stück „ 9,00
Nitrometer nadi Zipperer, zur Bestimmung des Stickstoffs in
den Salpeter-Superphosphaten und im Chilisalpeter .... Stück „ 13.00
Apparate zur S ticks to f f b es ti mmung nach Kjeldahl, bestehend aus
rundem Eisengestell mit 3, 4 oder 6 Bunsenschen Brennern, Kühlgefliss aus ver-
bleitem Stahlblech, eisernem Gestell Air die Destillierkolben und einer Heizschlange
mit 3| 4 oder 6 Brennern, zur gleichzeitigen Ausführung von
3 4 6 Bestimmungen.
Preis kompl. mit Hartglaskolben 50,00 65,00 95,00 Mk.
Derselbe Apparat mit Verbesserungen nach Aubry, Kühlgeffiiss
senkrecht stehend, mit Kühlröhren aus böhmischem Glas und 6 Reltmair-
Stutzerschen DestiUationsau&ätzen, kompl Mk. 100,00
Derselbe nach Wagner in neuester Form, ohne Wasserkühlung, mit Zersetzungs-
gestell, Sandbadschalen, Destillationsgestell, mit allen Glasteilen und Gummistopfen,
ohne Lampen, kompl.
för . . . . 3 4 6 Bestimmungen.
Preis . . . 35,00 50,00 75,00 Mk.
Digestionsofen nach Stutzer, zum Erhitzen der Kolben, mit
6 Brennern, ursprüngliche Form Mk. 45,00
Derselbe, verbesserter Ofen, kompl., mit 10 Brennern „ 100,00
Derselbe, mit 15 Brennern in 3 Reihen „ 145,00
Destillationsapparat nach Reitmair-Stutzer, bestehend
aus Kochkolben, Kugelaufsate, Destillationsrohr mit Vorlage ... „ 3,20
Digestionsofen nach Kessler, zur Stickstoftbestimmung nach
Kjeldahl, mit 12 Brennern, dient nach Aufnahme der Deckplatte auch
sehr zweckmässig als Träger eines geräumigen Wasserbsdes, Trocken-
kastens oder sonstiger gleichmässig zu heizender grösserer Fläche . „ 110,00
Kjeldahl-Kolben siehe unter „Kolben**.
Glaskugel mit Spitze zum Bedecken der Kolben „ 0,10
SUckstoffkalk — Storax. 1153
Destillation saufsätze nach Reitmair-Stutzer (zur Ver-
hinderung des Übersteigens von Flüssigkeit) Stück Mk. 0,80
Stickstoff-Bestimmungsapparat nach Taylor, bequem
und viel Ramn ersparend. Derselbe besteht aus 2 Teilen:
1. aus dem Aufschliessapparat; derselbe bildet ein nach
vorne offenes Viereck von 75 cm Fläche, fiir 20 Kjeldahl-Kolben
von 300—500 ccm Inhalt mit 20 Gasbrennern, ohne Kolben Stück „ 120,00
2. aus dem Destillierapparat; derselbe ist mit 8 Gras-
brennern in konzentrischer Anordnung und 8 Kjeldahl-Kolben aus*
Jenaer Glas versehen. Die Kühlröhren laufen durch den in der
Mitte des Apparats senkrecht stehenden Kühler ; die Vorlagen liegen
unterhalb des Heizkranzes. Preis kompl. mit 8 Kjeldahl-Kolben
aus Jenaer Glas (300 ccm) und 8 Erlenmeyer-Kolben aus Jenaer
Glas (300 ccm) „ 125,00
(iesellscilott fOr Linde's Elsmoscilinen Arfi«. NOnclien (UrtJaswlllBiini)
Bau von Anlaasn in feder Große zur VerfifiMlgung von Gasen und zur Gewinnung von reinem Sauer-
stoff und reinem Stickstoff aus verflBssigter Luft nach System Linde, und von reinem Wasserstoff aus
Wassergas, nach System LInde-Prank-Caro. a Seit 1904 wurden geliefert und sind In AusrDhrung begriffen :
61 Saiiorstoff-Anliison. 16 Stlokstofff-Anlavsn. 4 Wa«««pstoN-lliila«on.
Sauerstoff-Fabriken In: Altona, Antwerpen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Buenos-Aires, Buffklo, Bukarest,
Chicago, DGsseldor^Reisholz, Gumpoldskircben, Höllrlegelsgreuth, Kopenhagen, London, Malland,
Mancbester, Mfilbelm-Rubr, Newsrk, Newcastle, NQrnberg, Oerebro, Paris, St. Petersburg, Piano d'Orte,
Rio de Janeiro, Santiago de Chile, Toulouse, fQr eine Jabresprodukiioa von 3880000 cbm Sauerstoff.
Stlokatoffkalk, Produkt, das dem Kalkstickstoff (s. d.) chemisch
etwa j^Ieich ist und nach D. R. P. 163 320 dadurch herR:estellt wird, dass
man Ober ein innifi:es Gemisch von Kalziumkarbid und kalziniertem CaCli
bei etwa 750® reinen Luftstickstoff leitet.
Er soll als DfluKemittel verwendet werden, darf jedoch nicht direkt mit
der Aussaat in den Boden gebracht werden, weil er sonst schädigend wirkt,
noch wenif2:er als Kopfdfingunf;.
Stlokatoffverliiiidanffen. Technisch wichtig ist vor allem Ammo-
niak und Salpetersäure; beide sind in besondern Artikeln behandelt.
Nitrate und Nitrite siehe unter den betreffenden Metallverbindungen;
A t h y 1 n i t r i t unter „Athylverbindunge n". Selbständige Artikel
bilden ferner „Kalkstickstof f", „N i t r o g 1 y z e r i n**, „Kollo-
d i u m", „P i k r i n s ä u r e'* u. s. w.
Stickstoffanlagen:
Gesellschaft für Linde's Eismaschinen A. 0. Abt. B: GasverfIttssiffung, Hünchen 2.
Stickstoff-Bestimmungsapparate :
Vereinigte Lausltser Glaswerke A.O., Abt. Warmbrunn. QuiUts & Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 56/57.
Stomosan. Unter dieser Bezeichnung kommt das Phosphat des Methyl-
amins in den Handel; es soll arzneiliche Verwendung finden.
8torax (Styrax), Ein terpentiu'ähnlicher Baisam, der aus der Rinde
des in Kleinasien und Syrien heimischen Storaxbaumes {lAquidamhar Orientale)
durch Auskochen mit Wasser und Auspressen gewonnen wird.
Der so erhaltene flüssige Storax ist eine sehr zähe braune Masse, die
sehr allmählich eintrocknet, aber immer klebrig bleibt. Durch Erwärmen im
Dampfbad, Lösen in Alkohol, Filtration und Eindampfen wird der Storax ge-
reinigt. Er findet in der Medizin sowie vor allem in der Parffimerie Verwen-
dung; er ist durch einen hohen Gehalt an Zimtsäureestern, freier Zimtsäure,
Benzoesäure, dem ätherischen öl S t y r o 1 und S t y r a z 1 n ausgezeichnet.
Der sogenannte feste oder rote Storax (Styrax caiamiia) ist ein Kunst-
produkt, das durch Vermischen von geringwertigem Storax mit Sägespänen
und Pressen der Mischung hergestellt wird. Es ist eine braunrote bröckelige
Masse, die das Material für Räucherkerzen und Räucherpulver bildet.
Biacher VII. 73
JX54 Stovain — Strontium.
Storaz, flüssig, roh .... ^ 1 kg Mk. 1,35
„ „ gereinigt, D. A. IV 1 » » 3,00
9 fest (Styrax calamitui) 1„ „ 1,65
8toTalii= Chlorhydrat des BenzoyidimethylaminodimethylflthylkarbinoU:
N(CH8)t .HCl
int
CfH6-(!:-O.CO.C«H5
ii
Weisses kristallinisches Pulver vom Seh. P. 175% leichtlöslich in HsO und
Methylalkohol, schwerer in Alkohol, fast unlöslich in Äther. Es ist ein lokales
AnAsthetikum, das als Ersatzmittel des Kokains wichtig ist, da es sehr wirk-
sam und dabei weit weniger giftig als das Kokain selbst ist.
Strahlapparate siehe „I n ] e k t o r e n".
StrAM. Man versteht darunter G 1 a s (s. d.), das zur Nachahmung von
Edelsteinen dient. Der Name rührt von seinem Erfinder, dem Wiener uold-
Schmied J. Strasser, her. Der Strass ist ein Olas, das Aber 50 % Blei-
oxyd enthalt. Man verwendet sehr reine Materialien, z. B. ffir farblosen Strass
(zur Nachahmung von Diamanten) ein Gemisch aus 100 T. Sand, 40 T. Mennige,
24 T. Pottasche, 20 T. Borax, 12 T. Salpeter und 0,4 T. Braunstein.
Farbige Edelsteine erhfilt man durch Zusammenschmelzen von farb-
losem Strass mit Metalloxyden, wobei die Qualität des Erzeugnisses von der
Sorgfalt beim Mischen und Schmelzen sowie von mancherlei Kunstgriffen al>-
hAngig Ist. Nach D o u a u 1 1 benutzt man folgende Mischungen zur Nach-
ahmung von:
Smaragd . lOOOT. Strass, 8T. CuO. 0,2T, CrtOt.
Amethyst . 1000 „ „ 8 T. MntOa, 5 T. Co« Dt, 0,2 T. Goldpurpur,
Saphir . . 1000 „ „ 15 T. Co«Os.
Topas . . . 1000 „ „ 40 T. Splessglanzglas, 1 T. Goldpurpur.
Rubin... 8 „ „ und 1 T. der eben genannten Topas-Masse.
Granat . . 1000,, „ 500 T. Spiessglanzglas, 4 T. Goldpurpnr.
4 T. MntÖt.
8tr«loli]ilUsoheii siehe „Z ü n d fa 0 1 z e r**.
Ütrmidilseii« Sie dienen zur Zerstäubung von Wasser und andern
FiOssigkeiten und wirken in der Weise, dass durch einen im Innern der Dflse
festsitzenden Schraubengang die hIndurchstrOmende Fiassigkelt In eine
drehende Bewegung versetzt wird, so dass sie vermöge der Fuehkraft sofort
nach Verlassen der Dflse in feinste Teile auseinandergerissen, also zer-
stäubt wird.
Fflr die chemische Industrie wichtig sind die Streudosen mit Glas-
körper. Ihre Anwendung kommt überall da in Betracht, wo es sich um 1. Zer-
stäuben von sauren, 2. Zerstäuben von alkalischen Flflssigkeiten, 3. Zerstäuben
von Wasser innerhalb sauerer Gase handelt. Bei dieser Ausführung besteht
der eigentliche DflsenkOrper aus Glas, die Spirale dagegen, sowie die Ver-
schraubung nach Bedarf entweder aus Hartgummi oder Hartblei, also aus
Materialien, die Sfluren und Alkalien dauernd Widerstand zu leisten vermögen.
Die Lechlerschen Streudüsen dienen für die gleichen Zwecke wie
die vorstehend beschriebenen Düsen. Die Drehbewegung der Flüssigkeit wird
bei den Lechlerschen Streudüsen durch tangentiale Einleitung in eine
zylindrische Trommel erreicht, aus deren zentrischer Öffnung das Wasser
vermöge seiner Fliegkraft fein zerstäubt austritt.
PftOl I^echler, Stuttgart. 1 Vereinigte DampfsiegeUien und Industrie-Akt.-
1 Ges., Berlin W. 9, Potsdamerstr. 6.
Strontimn. 8r. A. G. = 87,62. Findet sich In Form der Minerallen
Strontianit SrCOa und Co lest in SrSO«. Das Strontium, ein bell
messinggelbes Metall vom sp. G. 2,5, erhält man durch Elektrolyse von ge-
schmolzenem SrClf bei Gegenwart von NH«C1. Nach Borchers und
Strontium Verbindungen, 1155
S t o c k e m gewinnt man es durch Elektrolyse von geschmolzenem SrCU be-
quem, wenn man in der elektrisch im FIuss erhaltenen Schmelze einer grosseq
von der Wand des Ofens gebildeten Anode eine kleine Eisenkathode gegen-*
Dberstellt, die von unten in die Schmelze gebracht wird; unter Anwendung
einer geeigneten Kühlvorrichtung kann dabei das Sr In Kugeln von 10 mm
Durchm., die an der Kathode herabsinken, aus der erstarrten Schmelze er-
halten werden.
Ferner kann man Strontium durch Erhitzen von Strontiumamalgam
im Wasserstoff Strom gewinnen; das Amalgam erhält man durch Eintragen von
Natriumamalgam In eine erhitzte, gesättigte, wässerige SrCIs-Lösung. Das
Sr zersetzt HsO schon bei gewöhnlicher Temperatur, es oxydiert sich an der
Luft; entzündet verbrennt es mit rötlichem Qlanze. Das Strontiummetall selbst
hat keinerlei technische Bedeutung.
Strontiummetall, dektrolyt. gewonnen lg Mk. 30,00
y, aus Amalgam Ig« 7,00
StrontinmTerbindiuifireii.
1. Strontiumazetat (essigs. Strontium; Strontium aee-
tieum). Sr(C9HsOs)s. Durch Zersetzung von SrS oder SrCOt mit Essigsäure
erhalten.
StrontiumazeUt, techn 1 kg Mk. 2,50; % kg Mk. 225,00
„ dopp. raffin 1 „ „ 6,00
„ ehem. rein 1„ „ 9,00
Kftnigtwarter k EbcU, Linden Tor HannoTcr.
2. Strontiumchlorat (chlorsaures Strontium; Stron^
Hum cMaricum), Sr(C10t)s. Zur Darstellung suspendiert man SrCOs in HtO
und leitet Cl ein. Auch lässt es sich eiektrolytisch auf analoge Weise ge-
winnen wie Baryumchlorat (siehe No. 4 unter „Baryumverbln-
dungen**)* Es findet in der Feuerwerkerei zur Herstellung roter Flammen-
sätze Verwendung.
Strontiumchlorat für Feuerwerk 1 kg Mk. 4,70
„ dopp. raffin 1„ „ 7,00
„ ehem. rein 1„ „ 9,00
Strontiumkaliumcfalorat 1„ „ 10,00
Kttnigiwarter ft KbeU, Linden vor Hannover.
3. Strontiumchlorid (Chlorstrontium; Strontium cMo-
ratum). SrCU. Technisch durch Zersetzung von SrS mit HCl und Eindampfen
zur Kristallisation erhalten. Bildet mit 6 HsO farblose, sehr leicht in HtO lös-
liche Kristalle und findet ebenfalls in der Feuerwerkerei Verwendung.
Strontiumchlorid, raffin. krist % kg Mk. 73,00
„ „ entwässert % „ „ 155,00
„ ehem. rein krist % n n 1^0,00
„ „ „ entwässert % „ „ 250,00
Konigswarter k £bell, Linden vor Hannover.
4. Strontiumhydrat siehe No. 8 Strontiumoxyde.
5. Strontiumkarbonat (kohlensaures Strontium;
Strontium carhonicum), SrCOi. Findet sich in der Natur als S t r o n 1 1 a n i t ,
wird künstlich durch Behandeln von SrS mit gasförmiger COs oder aus Stron-
tiumsalzlösungen durch Fällung mit Alkalikarbonaten, weiter durch Schmelzen
von SrSO* mit NaiCOt oder (D. R. P. 120 317 und 121 973) aus SrSO* durch
Einwirken von COs und Alkalikarbonat unter Druck erhalten. Nach dem
D. R. P. 131 566 gewinnt man SrCOs aus SrSO«, indem man dieses in einer
Lösung von Fhenolnatrium mit COf behandelt; die Reaktion entspricht der
Gleichung:
2 C0H5 . ONa + SrSOi + CO, + H,0 = 2 CaH. . OH + SrCO. + NaiSO«.
in der abfiltrierten Lösung wird das Fhenolnatrium durch Zusatz von CaO
wieder zurfickgebildet. Indem gleichzeitig Olps entsteht:
2 CJl5 . OH + NatSO« + CaO = 2 CJl. . ONa + CaSO« + H,0.
73*
X 1S6 StrDfrtiumvcrbiDdimgqi.
Nach dem D. R. P. 150 543 gewimit man SrCOs ans SfronfianrOckstaiidea
so, das8 man das Strontium der Aasgangsmaterialien mittels MgCIs in SrCb
flberffihrt, das dabei mitentstehende MgO nach der Ansiangang des SrCI» aus
den Rückständen isoliert nnd es (unter gleichzeitiger Einwirkung von COi) zar
Oberffihrung des SrCb in SrCOi benutzt; es handelt sich hier also nm einen
vollständigen Kreisprozess.
SlroDtiimikarboiiat, nalar. (StrontiaiiitJ •/•kg Mk. 3f^,(*'
n if nuver .o r » " *;
„ gefallt, icchn. weiss .' •©„ „ 4ü,(i"
„ „ ehem. rein la *o n n 100/^
KSniffivartcr k EbeU, Uaden m Hannorcr. ! f^rtimana k fom, HambafS.
6. Strontiumnitrat (salpetersaures Strontium; ßtron-
Uum niMcum). Sr(NOs)s. Durch Zersetzen von SrCOt oder SrS mit HNO>
und Eindampfen zur Kristallisation in weissen, wasserfreien, in H^O leicht lös-
lichen, dagegen in absoL Alkohol fast unlöslichen Kristallen erhalten; ausser-
dem bildet es verwitternde Kristalle mit 4 HaO. Das D. R. P. 196 861 \ässi es
durch Kochen von gepulvertem BaCOs mit Ca(NOa)t herstellen, wahrend man
nach D. R. P. 204476 das Oxalat oder Phosphat des Sr auf Calciumnitrat-
lösung zur Einwirkung bringt Das D. R. P. 205 167 endlich Iflsst in gleicher
Weise BaS auf Ca(NOs)t-Lösung reagieren. Sr(N0s)9 wird ebenfalls in der
Feuerwerkerei benutzt.
StroDtinmiiitrat, krist •'•kg Mk. 7f»,00
„ entwässert, ftlr Feuerwerk, la % „ ^ 67,00
KUBigiwarter k EbeU, Linden vor Hamiofier. ] T<fhmami k Yom, HaBsbars.
7. Strontiumoxalat (oxalsaures Strontium; Sironiium
oxalieum). SrCsO«. Durch Fflllen von Strontiumsalz-Lösungen mit Oxalsäure
erhalten.
Strontiumoxalat <»/o kg Mk. l4o,0C>
KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannorer.
8. Strontiumoxyde.
a) Strontiumoxyd {Strontium oxydatum), SrO. Durch Erhitzen
von Sr(NOt)s erhalten; bei Weissglut entsteht es auch aus SrCOt. Nach dem
D. R. P. 135 330 gewinnt man SrO durch Reduktion von Sr-Salzen (nament-
lich SrCOt) mittels Strontiumkarbids, und zwar werden die gemischten Mate-
rialien unter Luftabschluss erhitzt; die Reaktion entspricht der Oieichung:
3 SrCOt + SrCs = 4 SrO + 5 CO.
Strontiumoxyd, techn % kg Mk. 95,0r»
KOnigBwarier k Ebell, Linden vor Hannover.
b) Strontiumoxydhydrat (Strontiumhydrat, Atz-
s t r o n 1 1 a n; Strontium hydroxydatum). Sr(OH)s. Technisch gewinnt man
es gewöhnlich aus SrSO«, indem man dieses in SrS Qberfflhrt letztzeres mit HsO
auslaugt und die Lösung mit Kupferoxyd zersetzt. Auch wird es durch Löschen
von SrO mit wenig HiO erhalten. Ferner existiert ein patentiertes elektro-
lytisches Verfahren zur Gewinnung von Sr(OH)s, nach welchem SrQi unter
Anwendung löslicher Metallanoden zersetzt wird. Sr(OH)s ist eine starke Base,
die sich in Wasser unter Wflrmeentwickelung löst und aus heiss gesättigter
Lösung mit 8 HtO kristallisiert.
Das Strontiumhydrat findet wichtige Verwendung fOr die Entzuckerung
der Melasse (s. d.) nach dem sogenannten Strontianverfahren.
Strontiumhydrat, techn., krist., No. 1, cisenfrei % kg Mk. 38»0*
n No.2 o/o „ « 30,(.H'
„ ehem. rein krist ....!„„ *2,JJ
KSnigBwarter & EbeU, Linden vor Hannover.
c) Strontiumsuperoxyd (Strontiumperoxyd; Strontium
peroxydatum), SrOi. Hydrate dieser Verbindung erhalt man durch Ein-
wirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf eine wässerige Sr(OH)f-Lösung. Er-
n n
n
n
Strophanthin — Strydmin. 1157
hitzt man das Strontiumsuperoxydhydrat auf 100®, so entweicht HsO, und SrOs
bleibt als weissliches Pulver zurück.
Strontiumsuperoxyd, Jnist., weiss » H Mk. 8,00
(Hydrat) 1 kg „ 11.50
KQnig^s^rartcr & Ebell, linden Tor HannoTer.
9. Strontiumsulfat (schwefelsauresStrontium; Stroti'
tium svlfuricum), SrSO«. Findet sich in der Natur als C 0 1 e s t i n , wird
künstlich aus StrontiumsalzlOsungen durch Fällen mit HsSOt oder löslichen
Sulfaten als weisser, erst in 7000 T. H2O löslicher Niederschlag erhalten.
Strontiumsulfat, natur., Stücke (Cölcstin) ®/o kg Mk. 24,00
Pulver ^lo „ „ 29,00
gefällt, weiss <>/o „ „ 75,00
„ schneeweiss ' • **/o « n 84,00
Königswarter & Ebell. Linden vor Hannover.
10. Strontiumsulfid (Schwefelstrontium; Strontium
svZfuratum). SrS. Durch starkes Glühen von SrSO« mit C und Auslaugen der.
Schmelze erhalten. Es wird weniger fflr sich benutzt, als zur Darstellung an-
derer Strontiumverbindungen (Azetat> Chlorid, Karbonat, Nitrat, Hydrat) ver-
wendet.
Strontiumsulfid, kohlehaltig 0/0 kg Mk. 60,00
„ techn. ^lo „ „ 150,00
„ gereinigt 0/0 „ „ 290,00
„ ehem. rein 0/0 „ „ 380,00
11. Strontiumsuperoxyd siehe No. 8 Strontiumoxyde.
12. Strontiumtartrat (weinsaures Strontium; Stron'
tium tartaricum). SrC«H40e. Durch Fällen von konz. Strontiumsalzlösungen
mit Weinsaure oder Ammoniumtartrat erhalten.
Strontiumtartrat, techn. . 1 kg Mk. 3,75; <>/o kg Mk. 345,00
„ ehem. rein 1„ „ 6,00
KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Strontiumverbindungen :
Lebmann & Voss, Hamburg.
Anlagen und Verfahren für Strontiumverbindungen:
Willy Hanger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden.
Strophantlilii. Unter diesem Namen kommen zwei, aus Strophanthus
Kombe und anderen Strophantus-Arien hergestellte Körper in den Handel,
von denen besonders das amorphe medizinisch bei Herzkrankheiten viel
benutzt wird. Es gehört zu den stärksten Herzgiften und ist von ähnlicher
Wirkung wie Digitalin.
Strophanthin puriss 1 g Mk. 1,20; D Mk. 10,00
Stryolmln (Strychninum). CsiHssNsOs. Alkaloid, das in verschiedenen
Pflanzen vorkommt; zur Gewinnung benutzt man ausschliesslich die Brech-
nüsse oder Krähenaueen, d. h. die Samen des in Indien bis Nordaustralien
heimischen Baumes Strychnos Nux Votnica»
Die Darstellung des Alkaloids geschieht nach zwei Methoden. Nach der
ersten feuchtet man die zerkleinerten Brechnüsse mit heissem HsO an, bis sie
aufquellen, und vermahlt sie dann zu einem schleimigen Brei, der mit heissem
Alkohol extrahiert wird; durch Destillation befreit man den Auszug vom Wein-
geist. Das zurückbleibende wässerige Extrakt wird mit Bleiazetatlösung ver-
setzt, um Verunreiaigungen zu fällen, und der Bleiüberschuss durch HsS oder
HsSO« entfernt; aus der gereinigten Lösung fällt man die Alkaloide durch
Sodalösung. Dabei fällt Strychnin fast vollständig aus, während das ebenfalls
in den Strychnosarten enthaltene Alkaloid B r u z i n (s. d.), da leichter löslich,
teilweise gelöst bleibt. Nach dem zweiten Verfahren kocht man die Samen
24 Stdn. lang mit schwefelsäurehaltigem Wasser, wodurch sie vollständig er-
weichen. Sie werden dann scharf abgepresst, worauf man aus dem klaren,
H „ 12,00
1 kg „ 62,W
1 n » 55,00
1 n n 93.00
1 « f, bO.OO
1 „ n 82,00
H „ 10,00
1 kg „ 55.00
1 n n 60,00
1158 Styptizin — Subcril.
bi aungefärbten Auszug durch aberschflssigen Atzkalk die Alkaloide ffllit. Dem
entstandenen Niederschlage entzieht man die Alkaloide wieder (furch Kochen
mit verd. Weingeist und verfahrt dann weiter wie bei der ersten Methode.
Die Reinigung des Rohstrychnins vom beigemengten Bruzin geschieht
durch Behandlung des getrockneten Alkaloidgemenges mit konz. Alkohol, der
Bruzin leicht löst, Strychnin dagegen nur wenig aufnimmt.
Die freie Strychninbase bildet farblose wasserfreie Kristalle, die über
260* unter Zersetzung schmelzen.
Das Strychnin Ist ein sehr starkes Oift; es wird in Form seiner Salze
medizinisch benutzt. M. D. p. dos. O.Ol g (Deutschland). 0.007 g (Österreich);
M. D. p. die 0.02 g. M. D. für Injektionen p. dos. 0.005 g, p. die O.Ol g.
Strychninum, pur. crist H Mk. 7.60; 1 kg Mk. 69.00
„ praccip H „ 7.30; 1 „ „ 66,00
„ acetic H „ 8,10; In» 73,50
„ citric D „ 3,50
„ hydrobromic ^ » li^i
.. hydrochloric H „ 6,90;
„ nitric, crist. D. A. IV H „ 6.10;
„ „ puriss. (frei von Bruzin) . . . H ., 10,80;
„ „11, zum Vergiften von Raubzeug H „ 5,50;
„ phosphoric H „ 9,10;
„ salicylic, crist ^ n 140;
„ sulfuric H „ 6,10;
„ „ neutr H „ 6,60;
Strychnin:
£. Merck, DarmsUdt.
Styptiziii (Coiaminum hydrochloricum). Kotarnin entsteht bei der
Einwirkung von lauwarmer Salpetersflure auf Narkotin; nach der Reak-
tion filtriert man, fflllt das Kotarnin aus dem Filtrat durch Kalilauge, löst es
nach mehrmaligem Umkristallisieren in der berechneten Menge HCl und iflsst
die Lösung im Exslkkator eintrocknen.
Gelbes, kristallinisches, sehr leicht In HsO lösliches Pulver, das inner-
lich und subkutan zur Stillung von Blutungen verordnet wird.
Styptizin D Mk. 6,50; H Mk. 60.00
Styptofiran. Ausserilches Blutstillungsmittel, besteht aus Kaliumper-
manganat, das mit Vaselin zu einer Paste angerührt ist. Es wird mit Erfolg
bei parenchymatösen Blutungen angewendet.
Styptol = phtalsaures Kotarnin (Ootarninum phialicum). Es wird wie
Styptizin (s. d.) als blutstillendes Mittel medizinisch verwendet.
Styptol, Pulver lg Mk. 0,60; D Mk. 5,50
„ in Tabletten (0,05 g) 20 Stück „ 0,60
Styrakol (Siyraeolutn). Zimtsflureester des Quajakols.
C«Ha . CH i CH • COs . C0H4 . CHt*
Man verwendet es medizinisch als geschmack- und geruchlosen Ersatz des
0 u a j a k 0 1 s (s. d.); im Darm spaltet es sich in Ouajakol und Zimtsflure.
Styrakol H Mk. 7,50; 1 kg Mk. 72,00
„ -Tabletten 0,5 g 24 Stück „ 1,00
Utyrmx siehe „Storax'*.
Sttboutiii siehe „S u b k u 1 1 n".
Suberit. Korkersatz, der nach patentiertem Verfahren aus zerkleinerten
Korkspflnen mit einem Bindemittel hergestellt wird. Er zeigt im wesentlichen
alle Merkmale des Naturkorks, ist vollstflndig wasser-, wetter- und frost-
bestflndig. widersteht der Einwirkung von kochendem Wasser und heissen
Dflmpfen. wiel auch der Fflulnis, desgleichen dem Einflüsse von Spiritus,
Benzol. Petroleum. Schwefelkohlenstoff, Terpentin, Salzsflure u. s. w. In
erster Linie findet er Verwendung als Ersatz von Naturkork-Stopfen und
Subeston — Sublimation. 1159
-Spunden, dann in Forni von Polierscheiben zum Polleren von Ouss-
stflcken u. s. w.
Sttberit-Platten zum Belegen von Laboretoriumstischen u. 8, w. :
Stärke .... 5 8 10 15 20 mm
Maximal-Lange .480 480 480 480 480 ,,
Maximal-Breite .400 400 400 400 480 „
Preis pro 1 qdcm 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 Mk.
Suberit-Scheiben zum Aufbauen von Apparaten, als Unterlage fttr heisse Geftsse u.s.w. :
Höhe .... 10 20 40 mm
Durchm. ... 12 12 12 „
Stück .... 0,45 0,60 0,90 Mk.
Suberit-Stopfen:
Durchm. ... 9 11 13 15 17 19 22 26 30 33 mm
100 Stück. . . 0,25 0,35 0,45 0,60 0,90 i,20 1,60 2.25 3,00 3,50 Mk.
Suberit-Spunde:
Oberer Durchm. .35 40 45 50 55 60 65 70 75 mm
Unterer Durchm. .30 35 40 45 50 55 60 65 70 „
100 Stück ... 3,50 5,00 7,00 8,50 10,50 12,50 15,00 18,00 22,50 Mk.
Suberit-Ringe als Ersatz für Strohkränze:
Lochgrösse . . 3 6 9 12 15 18 cm
Stück .... 0,50 0,70 0,90 1,10 1,35 1,50 Mk.
Subeston, ist ein Aluminiumazetat, an£[eblich der Pormel:
Al(OH),(CHsO,),
dient als zusammenziehendes und desinfizierendes Mittel, wird flusseriich
verwendet.
Subkutln = p-Pheno!sulfosauresalz des p-AmIdobenzoesAureflthylesters,
d. h. des A n a s t h e 8 1 n 8 (s. d.) C.H4<c5jcfl2*" ' ^•"•O".
Parb- und geruchlose feine Kristallnadeln vom Seh. P. 195,6^ schwer
löslich in HsO. Es soll ein gutes, lokales Anflsthetikum sein.
tablamin = Quecksilbersulfat-Athylendiamln. HgSO« . 2 CtH«Ns . 2 HiO.
Es hat sehr starke bakterientötende Kraft und bildet einen vorzflgllchen reiz-
losen Sublimatersatz für die Desinfektion der Hflnde und der Haut
Sublamin in Pastillen H Mk. 6,50; 1 kg Mk. 60,00
Sublimat (Quecksilberchlorid) siehe „Quecksilberverbin-
dung e n**.
Sublimat-Pastillen:
O. F. Aiche k Oo., Hamburg I.
Sublimatpastillen-Apparate. Diese sind nach den unter ,^Kom-
primiermaschlnen beschriebenen Anordnungen gebaut.
Sublimat-Tabletten:
G. F. ÄBche k Co., Hamburg I.
Sublimation. Technische Sublimationsapparate werden für mancherlei
Zwecke, so namentlich für Ammonlumchiorid (s. „Ammoniumverbindungen"),
Anthrazen (s. d.], Phtalsflureanhydrid (s. d.), Benzoesäure und
Jod (s. d.) benutzt; die Preise richten sich nach Material, Grösse, Aus-
stattung u. s. w.
Sublimierschalen aus Steinzeug fUr Joddarstellang, mit luftdicht auf-
geschlifTenem Deckel mit oder ohne Stutzen:
Preis für 320 mm lichte und 355 mm äussere Weite; untere Schale
60 mm hoch Mk. 6,00
Sublimationsapparate fllr Versuche, nach Brühl, aus ver-
nickeltem Messingblech, Durchm. 15 cm, Höhe 1,5 cm, kompl. m. Dreifuss „ 9,50
Apparate fflr Sublimation bauen:
Deutttfte T<m- u. Steimeug-Werke, AktiesiffcaeU- 1 J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
•diaft, BcrUn-OInrlotteDburg, Berlinentr. 2S. | F. H. Mejw, HamMUTer-Hainbols.
1160 Substantive Farbstoffe — Siil£uilsäure.
SutatantiTe FarlMtoffe. Man versteht darunter Farbstoffe, deren
Affinität zur Baumwollfaser so gross ist, dass sie sich auf dieser ohneBefze
direkt waschecht fixieren lassen. Man bezeichnet sie deshalb als Direkt-
farbstoffe oder substantiveBaumwoMfarbstoffe. Es sind
sämtlich Alkaiisaize von Sulfosäuren aromatischer Verbindungen, und im be-
sondern meistens Disazofarbstoffe (s. d.)« Ausserdem gehören hier-
her die sog. Schwefelfarbstoffe (s. d.).
Wegen der Bequemlichkeit ihrer Anwendung werden die Substantiven
Farbstoffe immer mehr benutzt; das Färben damit bezeichnet man als sub-
stantives Baumwollfärben.
Die Substantiven Baumwolifarbstoffe sind gegenüber denjenigen Farb-
stoffen, die sich nur mit Hilfe von Beizen auf der Banmwollfaser
fixieren lassen, in der Minderzahl. Man bezeichnet die letztgenannten Farb-
stoffe, die für die Baumwollfärberei der Beizen nicht entraten kOnnen, als
adjektive Farbstoffe. Hierher gehören also „Basische Farb-
stoffe" (s. d.), „Beizenfarbstoffe** (s. d.) und „Sauere Farb-
stoffe" (s, d.).
Saooiniinld siehe „Bernsteinsäur e".
Snoclnit siehe „B e r n s t e i n".
Sttoolnum siehe „B e r n s t e i n".
Sudoformal. 10 %ige Formalinseife, wird gegen Fusssch weiss emp-
fohlen.
Sttdol. Gelten Fussschweiss angepriesene Spezialität, enthält Formal-
dehyd und Gaultheriaöl.
Sukrol (Dulzin) siehe „S fl s s s t o f f e , künstlich e".
Sulfanilsäare (p-Amidobenzolsulfosäure; Acidum svlfanüicum).
C«H«(NHs)SOsH. (NHs : SOsH = 1 : 3.) Man erhält sie durch Behandeln von
Anilin mit HsSÖ« in d6r Hitze, wobei sie durch Umsetzung aus dem zunächst ge-
bildeten sauren Anilinsulfat entsteht. Nach Nevile und Winther trägt man
100 kg reines Anilin unter stetem Rflhren in 105 kg HsSO«, welche sich in
einem mit Rührwerk ausgestatteten, innen verbleiten, eisernen Kessel befinden,
ein, verteilt die geschmolzene Masse auf Bleche und erhitzt sie In einem Ofen
24 Stunden hindurch auf 200-^250^ Nach dem Erkalten löst man die eine
graue Masse bildende Sulfanilsäure in HsO und filtriert die Lösung; durch
mehrmaliges Umkristallisieren gereinigt, bildet sie farblose, in kaltem Wasser
schwer. In heissem ziemlich leicht lösliche Kristalle. Für die Darstellung von
Teerfarbstoffen ist eine Reinigung meist nicht nötig; man verwendet dann
direkt die durch Auslaugen der Schmelze erhaltene Lösung.
Beim Erhitzen des Anilinsulfats auf Blechen — dem sogenannten B a c k -
prozess — sind Überhitzungen und Verkohlungen an einzelnen Steilen
kaum zu vermeiden. Deshalb nimmt man die Erhitzung jetzt vielfach im
Vakuum vor.
Nach D. R. P. 205 150 erhitzt man zur Darstellung von Sulfanilsäure
85 T. Chlorbenzol-p-sulfosäure mit 400 T. 20*%iger wässeriger Ammoniak-
lösung und 5 T. Kupferchlorid während 12 Stunden in geschlossenem Gefäss
auf etwa 170°, versetzt das Reaktionsgemisch mit Soda, treibt das über-
schüssige Ammoniak ab, filtriert und dampft die Lösung des sulfaniisauren
Natriums zur Kristallisation ein. Die Ausbeute an Sulfanilsäure beträgt etwa
80 % der Theorie.
Prflfiiiiffi Beim Verbrennen soll die Sulfanilsäure keinen wftgbaren RQckstand hiaterli
Auf Schwefelefture prUft man die aus 1 g Sulfanilsäure mit 25 ccm siedendem Wasser be-
reitete Lteung durch einige Tropfen BaOIa-L^song. Zum NachwelH Ton Salssftar« achatteU
man 1 g Sulfanilsäure mit 20 ccm HaO, filtriert und versetzt das Filtrat mit AgNOs-LBaung, wo-
bei höchstens eine schwach opalisierende Trübimg entstehen darf. Zur Prüfung auf Anilin-
8 a 1 s e erwärmt man 1 g Sulfanilsäure mit 10 ccm Natronlauge und setzt etwas Chloroform sa;
es darf dch dann kein Geruch nach Isonitril bemerkbar machen.
Zur Oehaltsbestimmung der Sulfanilsäure kann man die Titration benutxea« . der-
art, dass man 1 g Sulfanilsäure in 10 ccm N-Natronlauge und etwas H,0 löst und mit N-Sab-
siure titriert; 1 ccm der zur Neutralisation verbrauchten Normallauge «=> 0,20016 g SulftanilsKure.
Ist freie HtSOi in der Sulfanilsäure enthalten, so befeuchtet man die abgewogene Sobstaas mit
BadrLOAing, verdunstet die in Freiheit gesetzte HCl auf dem Wasseibade, IBst dann bt dncr
gemessenen Menge Oberschflssiger Normallauge und titriert darauf, wie oben angegeben,
Ist die Sulfanilsäure, wie häufig, verwittert, so rind die erhalteoeB Resultate so hoch.
Sulfat. 1161
Die Isomeren der Sulfanilsdure, also o- und m-AmidobenzolsulfosAure,
siehe unter „Benzolverbindunge n'*.
Sulfenilsaure, gereinigt 1„ „ 2,75; % kg Mk. 200,00
„ ehem. rein 1 „ „ 7^00
Sulfanilsaures Natrium, techn ®/o w n 225,00
„ „ gereinigt 1„ „ 3,50
„ „ ehem. rein 1„ „ 9,00
n (meta) 1 kg Mk. 3,00; % „ „ 250,00
„ n n ehem. rein 1„ „ 7,50
Sulfat (Natriumsulfat; schwefelsaures Natrium). NatSO«. Die Haupt-
menge wird durch Erhitzen von NaCl mit HsSO« erhalten. Die Umsetzung ge-
schieht in zwei Phasen, indem zunächst Natriumbisulfat NaHSOt und
bei stärkerem Erhitzen hieraus NasSO« entsteht Der erstere Teil des Prozesses
geschieht in Pfannen, der zweite Teil durch starkes Glühen im Ofen. Das
verwendete Kochsalz oder Steinsalz soll möglichst rein und nicht ganz fein-
körnig sein; die H2SO« hat gewöhnlich die Stärke 59-^0<» B6. Ist die erste
Phase der Umsetzung vorüber, so wird der Inhalt der Schale nach dem Ofen
flbergeschöpft. Mechanische Öfen, welche die Handarbeit des Rührens und
Oberschöpfens ersetzen, scheinen sich bewährt zu haben und sind jedenfalls
vielfach zur Einführung gelangt. Ober die Kondensation der bei dem Prozess
entweichenden HCl, über die Kondensationsanlagen u. s. w. siehe den Artikel
„S a 1 z s ä u r e*\
Ferner gewinnt man Sulfat aus Kochsalz durch Einwirkung von schwef-
liger Säure und feuchtem Sauerstoff: Das NaCi wird angefeuchtet, zu festen
Kuchen gepresst, getrocknet und in geeigneten Zersetzungsgefässen der Ein-
wirkung der Gase ausgesetzt. Als solche benutzt man Röstgase von Pyriten
(vgl. unter „Schwefelsäure"), da diese ausser SOt gleich den not-
wendigen O enthalten. Vor dem Eintritt in das Zersetzungsgefäss wird den
Röstgasen Wass^erdampf zugeführt. Die Umsetzung entspricht der Gleichung:
2 NaCI + SOi + O + H,0 = Na,S04 + 2 HCl.
Nach dem D. R. P. 136 998 (öhlersches Verfahren, ausgearbeitet
von T h. Meyer) wird zur Darstellung von NagSO« und konzentriertem
HCl-Gas ein inniges Gemisch von fein gepulvertem NaCi + NaHSO« in ent-
sprechendem Verhältnis in geschlossenen, nur mit Gasableitungsrohr ver-
sehenen Gefässen unter Vermeidung mechanischer Durcharbeitung auf die zur
Zersetzung erforderliche Temperatur (400®) erwärmt. Es soll besonders das
Bisulfat aus der HNOs-Fabrikation auf diese Weise aufgearbeitet werden.
Nach dem Engl. Pat. 6898 von 1904 gewinnt man neutrales Sulfat und
SOt aus Bisulfat, indem man letzteres in einer gusseisernen Retorte erhitzt,
worin die Masse mittels eines Rührwerkes mit etwa 12 % ihres Gewichts an
Sägespänen und 2 % an Koksstaub innig gemengt wird: SO9 entweicht, und
Na^SOi bleibt zurück. Dasselbe Verfahren, wenig verändert, wird durch
Franz. Pat. 381 863 (vgl. unter „Schwefelsäur e") geschützt.
Die Hauptmenge des Sulfats wird gleich roh weiter auf S o d a (s. d.) ver-
arbeitet. Will man dasseilbe jedoch reinigen, so stellt man eine siedend ge-
sättigte wässerige Lösung her, neutralisiert mit Kalkmilch und fügt unter
stetem Rühren (immer noch bei Siedhitze) Chlorkalklösung zu, bis alles Fe
ausgefällt ist. Der Niederschlag setzt sich sehr schnell zu Boden; man zieht
die Idare Lösung dann zur Kristallisation ab. Erkaltet die Lösung ohne Be-
wegung, so erhält man grosse Kristalle, während kleine durch Kühren der
Flüssigkeit gewonnen werden. Oder man dampft die klare elsenfreie Lösung
ein, schöpft das auffallende Salz heraus und kalziniert es vollständig durch
Glühen im Ofen.
Das mit 10 H9O kristallisierte Na^SO« wird als Glaubersalz be-
zeichnet. Dassdbie findet sich in der Natur in vielen Mineralquellen, als Aus-
witterung am Rande mehrerer Steppenseen u. s. w. Gewöhnlich stellt man es
aus dem Löserfickstand von der Verarbeitung des K a r n a 1 1 i t s (s. „A b -
r a u m s a 1 z e**) dar. Dieser enthält u. a. 45—55 % NaCl und 25—30 %
MgSO«; man lässt die Masse einige Zeit an der Luft liegen, stellt dann eine
1162
SuUat
Lösang von 31-— 33® B6 (nach Abkflhlune auf 33* gemessen) dar und setzt
diese in flachen Kristallisierlcasten über Nacht der winterkalte aus. Hierbei
findet eine Umsetzung, entsprechend der Gleichung MgSO« + 2 NaCl = NasSOi
+ MgClfl, statt, und das Glaubersalz scheidet sich aus; es wird durch Ud-
kristallisieren von der anhaftenden Mutterlauge befreit und bei ca. 30* ^
trocknet. Zur Darstellung von kalziniertem Glaubersalz für Glasfahrika
dampft man geklärte RohsalzlOsung ein und verfahrt weiter wie oben an-
gegeben.
Folgende Tabeire von L 0 w e 1 gibt die LOslichkeit von NasSO« In 100 T.
HsO an.
Temp»-
ntnr
WasseifrdM Salt
Kristall« mit soHtO
KcUtaU« mit 7H/>
Na.80«
Na^4
•{-loHaO
Na«SO«
+ ioH,0
Na^SO«
+7H.O
0*
10
15
18
20
25
26
30
33
34
40,15
45,04
50,40
59,79
70,61
8^,42
103,17
4
53,25
52,76
51,53
51,31
50,37
49.71
49,53
48,78
47.81
46,82
45,42
44,35
42,96
42,65
371.97
361,51
337,16
33H,06
31643
305.06
302,07
290,00
275.34
261,36
24'-^,89
229,87
213,98
210,67
5,02
9,00
13,20
16.80
19,40
28,00
30,00
.40,00
50,76
55,00
12,16
23,04
35,96
48.41
58.35
98.48
J09.O1
18^,09
323,13
412,22
19,62
30,49
37,43
41,63
44,73
52,94
54,97
44.84
78,90
106.79
124,59
140,01
1^8,46
20i,6i
59,23
11473
161,57
200^
23440
365,28
411,45
Zu der Tabelle ist zu bemerken, dass oberhalb 34» NatSO« + 10 HiO
nicht bestehen kann, dass vielmehr dann nur wasserfreies Salz In der LOsung
vorhanden ist, dessen LOslichkeit von 18^—103,17* stetig abnimmt. Unterhalb
18* geht das gelüste wasserfreie Salz unter Luftabschluss in solches mit 7HtO,
bei Luftzutritt in solches mit 10 HsO Ober. Die LOslichkeit des Salzes NasSOi
4* 7 HsO steigt von 0*— 26*; Ober dieser Temperatur geht es in wasserfreies
Sulfat aber.
Die Hauptmenge des Sulfats wird zur Fabrikation von Soda verwendet,
nicht geringe Mengen aber auch bei der Glasfabrikation, Ultramarindarstelluifi
Teerfarbenindustrie und Farberei. Das kfist. Salz dient als Arzneimittel sowie
zur Herstellung von Kaitemischungen.
Prllfiiiiirt Freie Säure beitliiimt man durch TltntioB mit NonuanAUff» «ad Metjvl*
orange in der KUte, Ohlornatrium in der genau neutraliderten Lüsong durch TltntM*
mit BUberlOiuBg unter Verwendung ran K^OrO« als Indikator. Zar Beatimmung des Fle IM ■<>
10 g SuUat in HtO, redusiert die KispuMlae mit Zn4-ByBQ4 und Ütriert dann mit XMaO^ U«
Bestimmung des Uni Oi liehen, desCte. Mg und AI bietet nichta Beoonderea.
Zur Ermittelung dea Oehaltea anNatriumaulfat iBst man 1 g Sulfat (wenn nOtlf v^
Zusata von etwaa HCl), aetat Salmiak und Ammoniak au, fiUt Cht und Vt mit AMmnn^^■»ntt^
lOaung, nitriert, dampft daa FQtrat nadi Znaata einiger Tropfen BJKh >v Ttodam und «if^
nachdem man suerst fOr sich und dann unter Zuaata einea CKII<^diens Ammoniumnitrat f*^^
hat. Von dem gefundenen Gewicht sieht man 1. daa vorher ermittelte NaCS, umgcfechaet m
NadSOA a T. Nad = 1,S1M T. Na^J und S. die vorher bcatimmte ICagnetfa, unigutchnK 9d
llgSQi (1 T. lfgO = S,9708 T. IfgSOJ ab; der Beat entaprlcfat dem in 1 g SnUkt cntfailtwi
Na^«.
Sulfat, roh «/o kg Mk. 4,OO-^00
n 92/94% 0/, ^ ^ 4,50-^60
« 96/98^0 . % „ n 5.00-e.öö
Sulfate, Sulfide und Sulfite ^ Sulfopyrin. 1153
Preise anderer Qualitäten siehe unter Natriumsulfat im Artikel
.,N a t r i u m V e r b i n d u n g e n*\
Einrichtungen fflr Sulfatmflhien; Sulfat-Piannen, -Schalen und -Kessel:
Fried. Knipp AktlengeKllBchaft Gniionwerk, Magdeburg-Buckau.
Ofen für Sulfat baut:
J. L. Carl Eckelt, BerUn N. 4.
Hfltriainsolfot, Nntriomblsulfnt
Steinsalz und andere Natriumverbindungen.
Meyer Cohn, Hannover.
Sulfate, Sulfide und Sulfite siehe unter den betreffenden Metall-
verbindungen.
Snmdal, kolloidaler Schwefel (80 % S und 20% Eiweissstoffe), wird
nach D. R. P. 164 664 dargestellt, indem man den S bei Gegenwart anderer
kolloidaler Substanzen, z. B. Eiweiss, aus saurer Lösung abscheidet. Es ist
ein grauweisses, in HsO zu einer milchähnlichen Flüssigkeit sich lösendes
Pulver, das in Form von Salben, Seifen, Pasten u. s. w. bei Hautkrankheiten
Verwendung findet.
Snlflnfarben siehe „Schwefelfarbstoffe".
Snlfltselliileee siehe „Z e 1! u 1 o s e".
Snlf ocyanverbindnngreii siehe „Rhodanverbindunge n**.
SnlfoireiioL Dem Ichthyol in der therapeutischen Wirkung ähnliches
Produkt, jedoch ohne dessen unangenehmen Geruch und Geschpiack.
Als Ausgangsmaterial dient ein aus bituminösem Schiefer gewonnenes
schwefelhaltiges Ol. das in die Sulfosäure flbergefahrt wird.
Sulfogenol ist eine sirupdicke, klare, rötlichbraune FlQssigkeit, Schwefel-
gehalt 12—13 %, die sich in HtO in jedem Verhältnis löst.
Sulf oid, frühere Bezeichnung für S u 1 f i d a 1 (s. d.).
Sulf omonopen&nre siehe No. 22 C a r o sches Reagens im Artikel
„R e a g e n t i e n".
Solfonal = Diäthylsulfondimethylmethan. cS^^'^So! c!h^ * ^"''
Darstellung wird ein Gemenge von Azeton und Merkaptan durch Einleiten von
trocknem rlCl-Gas zu Merkaptol kondensiert und dieses mit KMnOt zu
Sulfonal oxydiert.
Weisses, geruch- und geschmackloses Pulver vom Seh. P. 125*, schwer
löslich in kaltem, etwas leichter in heissem HtO, leicht löslich in Alkohol. Es
ist ein gutes (nicht betäubend wirkendes) Schlafmittel. Dosis 1,0—1,5 g.
Sulfonal, D. A. IV 1 kg Mk. 26,00
Snlfoplieepliit- Unter diesem Handelsnamen kommt ein Produkt in den
Handel, das als ausgezeichneter Ersatz des gelben Phosphors für die Zünd-
holzfabrikation wichtig ist. Mit dem Sulfophosphit, das aus Zink, Phosphor
und Schwefel besteht, lassen rieh paraffinierte und geschwefelte Hölzer her-
stellen, und zwar mit einem beliebigen Grade der Entzündlichkeit. Die Her-
stellung der Tunkmasse ist gefa^los, da das Sulfophosphit nicht mit dem
KClOa zusammen vermählen werden muss. Der Körper leitet durch atmo-
sphärische Einflüsse nicht mehr als roter Phosphor und ist bedeutend be-
ständiger als Phosphorsesquisulfid. Weiter siehe im Artikel „Z ü n d -
h ö 1 z e r**.
SulfophospliH 1 kg Mk. 3,50 einschl. Originalkistc.
Chem. Fabrik Orleafaeim-Elektron, Frankfurt a. H.
Sulfopyrin. Gemisch von Antipyrin mit Sulfanilsäure, soll gegen Kopf-
schmerzen, Migräne u. s. w. gegeben werden.
Sulfopyrin . . H Mk. 5,50; 1 kg Mk. 50,00
}lg4 Sulfurit — Superphosphat.
Sulfnrit. Ein doppelt rektifizierter Schwefellcohlenstoff. Sietie
„Schwefelkohlenstoff*.
Snlfurylohloild siehe unter „Chlorverbindunge n".
Bumach-Extrakt :
OrUnberger & Seidel, Zittau.
Bnperphospliat (saures Calciumphosphat; Monocalciumphosphat}.
KQnstliches Düngemittel, das aus Tricalciumphosphat durch Aufschliessen mit
HiSOt dargestellt wird. Als Rohmaterialien kommen natOrliche Phos-
phate» wie Koprolithen, Phosphorite, phosphatische
Guanos, sowie ferner Kunstprodukte, wie Knochenmehl,
Knochenkohle und Knochenasche (Knochenphosphate)
in Betracht. Von der QOte des Ausgangsmaterials hängt die Qualität des er-
zielten Superphosphats hauptsächlich ab.
Bei der Behandlung des Rohmaterials mit HtSOi wird zunächst 1 T. des
Tricalciumphosphats unter Bildung von CaSOi zersetzt; die gleichzeitig ent-
standene Phosphorsäure setzt dann langsam das übrige Tricalcium-
phosphat Cat(PO«)s in Monocalciumphosphat CaH4(P0«)s um.
Das Gemenge von Monocalciumphosphat mit Gips führt die Bezeichnung
Superphosphat. Ist bei der Umsetzung nicht genügend HsSO« ver-
wendet worden, so wird nachträglich ein Teil des gebildeten Monocalcium-
phosphats durch unverändert gebliebenes Tricalciumphosphat in D i c a 1 1-
ciumphosphat CasH2(P0«)t übergeführt. Letzteres ist unlöslich in HiO,
aber löslich in Ammoniumzitrat; es findet ein Zurückgehen der Super-
phosphate statt, d. h. eine Verminderung der wasserlöslichen Phosphorsäure
bezw. eine Vermehrung der zitratlöslichen HaPOt. Ein solches Zurückgehen
tritt auch ein, wenn das Rohmaterial Eisen in irgend einer Form enthielt.
Meistens verwendet man zur Superphosphatfabrikation Kammersäur«
(vgl. unter „Schwefelsäure"). Ist das Rohmaterial sehr feucht, so muss
es zuerst getrocknet werden; nur wo konzentrierte HtSOt billig zur
Verfügung steht, kann das Trocknen unterbleiben. Nach dem Trocknen werden
die Phosphate fein gemahlen und dann entweder in gemauerten Gruben oder
neuerdings mehr in besonderen Mischmaschinen mit der H9SO« gemischt. Die
schädlichen Gase, HCl, HF und SiF«, werden durch ein Dampfstrahlgebläse in
einen Turm geleitet und dort durch herabrieselndes Wasser, Sodalösung oder
dünne Kalkmilch kondensiert. Als Nebenprodukt bei der Fabrikation gewinnt
man Kieselfluorwasserstoffsäure.
Die gemischten Materialien müssen 1—2 Monate in luftigen Schuppcm
unter möglichst wenigem Umstechen lagern. Ist eine solche Lagerzeit nicht
angängig oder erscheint das Superphosphat zu nass, so muss es öfter um-
geschaufelt oder künstlich getrocknet werden. Die trockne Ware wird zer-
kleinert und dann gesiebt. Häufig bringt man auch direkt das aus den Auf-
schliesskammern kommende Superphosphat noch warm zur Zerkleinerung;
das erhaltene feine Pulver trocknet sehr schnell aus.
Im Handel werden die Superphosphate mit Marken bezeichnet, die sich
meistens auf die Art des Rohmaterials beziehen; ausserdem wird der Gehalt
an aufgeschlossener (wasserlöslicher + zurückgegangener) Phosphorsäure
angegeben. Durchschnittlich enthalten die Superphosphate 20 % wasser-
löslicher HaPG«.
Als Doppelsuperphosphate bezeichnet man Düngemittel, die
etwa die doppelte Menge wasserlöslicher HtPO« der gewöhnlichen Superphos-
phate enthalten. Zur Darstellung bereitet man durch Zersetzung von L a h n -
Phosphoriten freie Phosphorsäure, scheidet aus der HsPOt-Lösung durch
Abkühlen den Gips aus und dampft in Pfannen auf 56^ Bö ein. In die konzen-
trierte Lösung rührt man nach dem Erkalten Knochenkohle oder phosphatischen
Guano in solcher Menge, dass Monocalciumphosphat entsteht. Der feste Teig
wird durch heisse Luft getrocknet und dann zerkleinert.
AlsAmmoniak-Superphosphat bezeichnet man Gemische von
Superphosphat mit Ammoniumsulfat, die zu Düngzwecken in verschiedenem
Verhältnis hergestellt werden.
Suprarenin — Süssstoffe, künstliche.
1165
Vgl. auch den Artikel „Dangemittel, künstlich e".
was das Aufschliessen der Materialien mit HsSO« bei der Superphosphat-
fabrikation anlangt, so bedient man sich dabei besonderer Aufschliess-
maschinen. Die Aufschliessmaschinen bestehen aus einem hohen glocken-
förmigen Mischgefdss und einem darin umlaufenden Rührwerk. Das letztere
ist an einer senkrechten Welle befestigt, die durch ein Decken-Vorgelege an-
getrieben wird.
Die aufzuschliessenden Stoffe werden den Maschinen durch eine Öff-
nung im Deckel des Mischgefflsses in abgewogenen Mengen zugeführt, wäh-
rend gleichzeitig SSure von bestimmtem Konzentrationsgrade aus einem Mess-
gefdsse durch ein Rohr zufliesst.
Das fertige, breiige Gemisch wird durch Klappen abgelassen, die am
Boden des Mischgefässes angebracht sind und mittels Handhebels bedient
werden.
Zur Ableitung der Gase, die nötigenfalls unter Anwendung eines Ex-
haustors erfolgt, sind an den Deckel Rohre anzuschliessen.
Preise der Aufschliessmaschinen.
Grösse
No.
Durchmesser des Mischgefässes mm
Höhe desselben „
Durchmesser der Riemenscheiben .... „
Breite derselben „
Umdrehungen der Riemenscheibe . in der Minute
Umdrehungen der Rührwelle . . « « „
Kraftbedarf etwa PS.
Stündliche Leistung an Superphosphat . etwa kg
( Länge m
Raumbedarf | Breite „
iHöhe „
Gewicht der vollständigen Maschine . . etwa kg
Preis der vollständigen Maschine, der Anker-
bolzen und -Platten Mk.
750
1000
500
120
135
45
3
4000
900
1200
600
r>b
120
40
4,5
8000
1050
1300
900
150
105
35
7
12000
1200
1400
1200
IKO
90
30
9
16000
Je nach den örtlichen Verhältnissen
1,1 I 1,3 I 1,5 I 1,8
Gewöhnlich 3 m Etagenhöhe
1500
1770
2150
1460
3650
2160
4350
2350
J. L. Carl Eckelt. Berlin N. 4.
Fried. Krupp AktiengesellachAft
Macdeburg-Buckau.
Grufloawerk,
Einrichtungen fflr Superphosphat-Fabriken:
Sieinens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 3.
Vereinigte Dampfziegeleien und Induatrie-Akt.-
Gcs., Berlin W. 9, Potsdamerstr. 6.
Suprarenin siehe .,A d r e n a 1 i n**.
SiUsstoffe, kttn«tliolie.
1. Saccharin, der Konstitution nach Anhydro-o-sulfamin-
CO
benzoesflure bezw. Benzoesäuresulfinid. C6H4<CgQ^!>NH.
Zur Darstellung sulfuriert man Toluol mit konz. HaSO« bei einer 100^ nicht
übersteigenden Temperatur und führt die so entstandenen o- und p-Toluol-
monosulfosfluren zuerst in das Ca-Salz und dann in das Na-Salz über. Das
trockne Na-Salz wird mit PCU und Cl behandelt, worauf man, nach Abdestil-
lieren des gebildeten POGsi das entstandene Gemisch von o- und p-Toluot-
sulfochlorid stark abkühlt. Hierbei kristallisiert die p-Verbindung aus, während
das o-Sulfochlorid flüssig bleibt und durch Zentrifugieren abgesondert wird.
Durch Einwirkung von NHs auf letzteres erhält man zunächst o-Toluolsulfamid,
welches durch Oxydation mit KMnO« in o-benzoesulfaminsaures K übergeht;
aus letzterem scheiden sich durch Zusatz von Säuren unter gleichzeiiiger
Wasserspaltung Kristalle des Benzoesäuresulfinids,d. h. des Sac-
charins aus.
Es bildet ein weisses, geruchloses, in HaO sehr schwer lösliches Pulver
vom Seh. P. 224^ Durch Behandeln mit Alkalikarbonaten erhält man daraus
llgQ Sylvinsäure -^ Tabak.
leicbtlOsMcbes Saccharin (K r y s t a 1 1 o s e). Das Saccharin wird
nach patentiertem Verfahren auch eleictrolytisch durch Zersetzung von o-To-
luolsulfamid in allcallscher Lösung dargestellt.
Andere kfinstllche Süssstoffe sind entweder der Konstitution nach das-
selbe wie Saccharin, so z. B.:
2. Sfiss-Stoff Sandoz, oder
3. Methylsaccharin C«H,(CH,)<:so,>NH.
Ferner seien erwähnt:
4. D u I z i n (S u k r 0 1) , der Konstitution nach Phenetolkar-
b a m i d.
5. 0 1 u z i n , d. h. Amidotriazinsulfosäure und ihr Na-Sa!z.
Naoh dem BuBaBtof^eBeta vom 7. Juli 1902 ist es verboten, knnstlipha
S&BBstoffl» beraoBtellen, fellsiihaUexi, bu verkaufen und su importieren. Aub-
nahmen sind nur insoweit BulasBig, als das Sacoharin bu wisBenBehaftllehen
oder H'^ilBweeken besw. Bum Genuas f&r Kranke bestimmt ist. Der Ver-
kauf findet im allgemeinen nur duroh die Apptbeken statt
Süssstoffe, künstliche:
Saccliarin-Fabrik, Akt.-a«a. vorm. Fahlberr» Liit 4k Oo., 8a]l>ke-Weiteriifl8efi a. EUie.
Sylvinsäure siehe „A b i e t i n s a u r e^'.
Syndetikon (Zuckerkalkleim): 100 CaO löscht man in 50 HsO, giesst
das überstehende HtO ab und setzt 15 T. des entstandenen gelöschten Kalks
einer Lösung von 60 Meliszucker in 180 HtO zu, erwfirmt auf 75^, stellt unter
öfterem Umschütteln einige Tage beiseite und löst darauf in 255 T. dieser
klaren Lösung 60 Kölner Leim auf.
Syrffolf eine Verbindung von kolloidalem Silber mit Albumosen, bildet
wasserlösliche Kristalle. In 2-~4 ^/ooiger Lösung wird es mit gutem Erfolge
bei Gonorrhöe verwendet.
Ssrmp siehe „S i r u p".
T.
Tabak. Blatter mehrerer Nicotiana-Aritn, welche zum Rauchen,
Schnupfen, Kauen verschieden zubereitet werden; wichtige Bstandteile sind
das Nikotin (s. „A 1 k a 1 o i d e") und das T a b a k ö 1.
Die Tabakblätter werden getrocknet und dann, zu Haufen geschichtet,
einer Gärung unterworfen, während welcher mehrmaliges Umpacken erfolgt
Die Weiterbehandlung ist sehr verschieden je nach dem Verwendungszweck;
meistens unterwirft man den Tabak einer weiteren Gärung, die durch sog.
Saucen oder Beizen unterstützt wird. Die Beizen enthalten Gewürze.
Sirup, Kochsalz, Salpeter u. a. m.; sie erzeugen das Tabakaroma. Nach der
letzten Gärung werden die Tabakblätter zuRoilentabak gesponnen oder
zerschnitten und getrocknet oder schliteslich geröstet. Ein grosser Teil des
Rauchtabaks wird auf Zigarren verarbeitet. Gewöhnliche Rauchtabake machen
häufig nur eine Gärung durch und werden mit Wasser, Aschenlauge oder
ganz schwacher Säure ausgelaugt. Bemerkenswert ist, dass die Nikotinmenge
nicht in einem direkten sondern eher in ^nem entgegengesetzten Verhältnis zur
Güte des Tabaks steht.
Neuerdings benutzt man mit Vorteil das Ozon zur Behandlung von Roh-
tabaken, um eine Verbesserung der Qualität durch Nikotinentziehung und eine
Erhöhung der Brennfähigk<eit zu erzielen. Über Ozonapparate vgl. den Artikel
„O z 0 n".
Tabakextrakt — Talg. 1167
Vielfach hat man Versuche angestellt, das Tabakrauchen unschädlicher zu
machen. So hat man dem Tabak das Nikotin durch Extraktion entzogen, aber
hierbei werden auch die andern Stoffe entfernt, welche das Aroma des Tabak-
rauchs ausmachen, so dass der extrahierte Tabak strohig schmeckt. Ander-
seits hat man den Tabakrauch durch Faserstoffe filtriert, welche die Giftstoffe
beim Rauchen zurückhalten sollten. Zur Erhöhung dieser Wirksamkeit wurde
das Rauchfilter noch mit Sauren präpariert. Verhältnismässig gute Erfolge
scheint das Verfahren von T h o m s (U. R. P. 145 727) zu ergeben. Hier ent-
hält das Mundstück der Zigarre einen Wattebausch, der mit Eisenchlorid oder
Eisenvitriol (noch besser Ferroammoniumsulfat) imprägniert ist. Hierdurch
werden, wie Versuche beweisen, das ätherische BrenzOl und HsS vollkommen,
HCN zur Hälfte und das Nikotin mit seinen Spaltbasen zum grOssten Teil
zurückgehalten.
Nach dem D.R. P. 178 962 wird das Nikotin zunächst durch Alkalien
aus seinen Verbindungen frei gemacht; darauf wird der Tabak bis zur Nikotin-
freiheit ohne Wärmezufuhr in einem luftleeren Raum belassen. Auch das
D. R. P. Id7 159 schützt ein Verfahren zur Entnikotinisierung von Tabak.
Zum Aromatisieren von Tabak, Zigarren, Zigaretten u. s. w.
setzt man den rohen oder verarbeiteten Tabaken Methyleugenol, Methyliso-
eugenol oder deren Homologe zu.
Ozon-Anlagen zur Behandlung von Tabaken bauen:
BicBiCM k UaUke A.-G. Werner werk, Berlin, Nonnendamm.
Tab£^k-Vakuum- und Vakuumtrocken-Apparate:
Friedrich Heckmann, Berlin 80. 16, BrflckeritntK Ob (i. Inserate).
Tabakeztrakt. Schwarzbraune, dickflüssige, schwach aber nicht un-
angenehm riechende Masse, hergestellt aus Tabakblättern oder Tabakrippen.
Findet in 1 — 2 % igen Lösungen Anwendung als vorzügliches Mittel gegen
parasitäre Erkrankungen der Haustiere (Krätze und Räude der Schafe), wird
ferner zur Vernichtung von Pflanzen-Insekten sowie bei der Herstellung des
Kautabaks benutzt.
Tabakextrakt:
Pocnt BnM.'ft Co., New York, Nof. S u. 4 Btone Street (ß, Int.- Anh. S. 18)-
Tabakextrakt-Apparate:
F. H. Meyer, Htnnover • Hainholx (t. .Tn8.-Anb. 6. 17).
Tabletten;
0. F. Asche k Oo., EUunborg I.
Tablettenpreasen siehe „Komprimiermaschine n".
Karl Secbiänii, Berlin N. 80, SprenKelstr. 15.
Motoren dazu:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin 8W. 11, Askan. Platz 3.
Taeni^ril siehe „T ä n i o 1".
Talg: (Unschlitt; 8ehum). Das Fett der Rinder (R i n d s t a 1 g) und der
Hammel (Hammeltalg) ist farblos, hart, eigentflmlich riechend und ent-
hält durchschnittlich 75 % Stearin + Palmitin und 25 % Olein. Der Hammel-
talg ist härter als Rindstalg; Seh. P. des ersteren 46,5-^47,5^; Seh. P. des
Rindstalgs 43,5— 45»,
Zur Gewinnung wird der Rohtalg zunächst mit Wasser gewaschen, um
das Blut und die Schmutzteilchen zu entfernen, und dann auf Walzenquetsch-
maschinen zerkleinert, um die Zellgewebe zu zerreissen. Hierauf erfolgt das
Ausschmelzen, und zwar unterscheidet man trockenes Schmelzen
und nasses Schmelzen. Das trockne Schmelzen erfolgt über freiem Feuer,
während das nasse über Wasser oder mittels Wasserdampfs bewirkt wird.
Der Rohtalg muss möglichst bald verarbeitet werden, weil die anhängenden
Zellhäute, Blut u. s. w. schnell in Fäulnis übergehen. Man scheidet den R o h -
t a 1 g in Rohkern (grössere zusammenhängende Fettmassen) und Rohaus-
schnitt (mit Blut- und Hautteilen stark durchsetzte Fetttette). Der Rohkern
wird gewöhnlich bei 60--65^ ausgeschmolzen und nach kurzem Stehen von den
Xlgg Talg, vegetabilischer.
Verunreinigungen abgeKOSsen. Das Produkt (Premier jus) wird nach Abkühlen
auf ca. 35^ abgepresst: Der Rückstand ist Prima-Presstalg, das abge-
presste Fett ist Prima-Margarin, auch Oleoma rgarin genannt.
£rsterer ist ein geschätztes Material fQr die Fabrikation von Kerzen (s. d.),
wahrend letzteres zur Darstellung von Margarine (s. d.) dient. Auf die-
selbe Weise erhfllt man aus dem Rohausschnitt den Sehunda-Premier jus, der
als Rückstand den Sekunda-Presstals:, als abgepressten Anteil das zur Seifen-
fabrikation dienende Sekunda-Margarin liefert.
Wird der Talg bei niedrigerer Temperatur abgepresst, so resultiert das
schon bei gewöhnlicher Temperatur flüssige T a 1 g 0 1. Letzteres dient (ebenso
wie auch der Talg) als Schmiermittel und als Bestandteil von solchen.
Das trockne Schmelzen erfolgt in offenen, eingemauerten Kesseln unter
standigem Rühren und allmählichem Erwärmen; das Feuer darf nur den Kessel-
boden bestreichen. Bei 100^ gerat die Masse ins kochen, bis das Wasser ver-
jagt ist; dann wird die Oberfläche ruhig, und man kann das klare Fett durch
ein Filter abschöpfen, während die zurückbleibenden Grieben (Griefen)
in der Griefenpresse vom Rest des Fettes teilweise befreit werden. Die aus-
gepressten Grieben dienen als Viehfutter oder (nach vollständiger Entfettung
mittels CSs) zur Gewinnung von B 1 u 1 1 a u g e n s a 1 z (s. No. 14 unter
„Eisenverbi'n dünge n*')- Die sehr fibelriachenden Dämpfe beim
trocknen Talgschmelzen leitet man am besten In die Feuerung. Neuerdings
empfiehlt Lidoff die Vakuumtalgschmelze, und zwar soll man das
trockne Ausschmelzen unter 350—400 mm Druck vornehmen.
In grösseren und rationell arbeitenden Talgschmelzereien kommt im
übrigen nur noch das nasse Schmelzen in Betracht; hierbei wird der Dampf
entweder im Schmelzgefäss selbst erzeugt oder in dieses aus einem besonderen
Kessel unter 1,5—2 Atm. Druck eingeleitet. Der Rohtalg wird, zusammen mit
HflO, in das Schmelzgefäss gegeben, und zwar dienen als solches offene höl-
zerne, innen mit Blei ausgescMagene Gefässe oder autoklavenartige ge-
schlossene Kessel. Um eine höhere Ausbeute zu erzielen, setzt man häufig
etwas HsSOi (oder auch NaOH bezw. NasCOt) zu. Die auch hier auftretenden
übelriechenden Dämpfe werden gewöhnlich verbrannt.
FQr viele Zwecke muss der gewonnene Talg raffiniert werden. Häu-
fig genügt längeres Schmelzen über kochendem Wasser unter stetem Rühren
und nachheriges Filtrieren; sonst setzt man chemische Agentien zu, z. B. H^Ot
mit Braunstein oder HsSOt + KsCrtOr; man schmilzt unter Zusatz von HNO»,
von Alkalien oder man bleicht mit Knochenkohle, Ton, SOt, Ozon, KMnO«,
HsOt, BaOt u. s. w. Verschiedene dieser ChemikaSien verringern aber durch
ihre verseifende Wirkung die Qualität des Produktes.
Man benutzt Talg als Nahrungsmittel, zur Herstellung von Margarine,
Kerzen, Seifen, Stearinsäure, Schmiermitteln sowie in der Gerberei.
Vegetabilischer Talg siehe „Talg, vegetabilische r".
Nach dem Norw. Pat. 12 410 gewinnt man einen Talgersatz aus Tran, in-
dem man diesen mit HiSOt mischt und dann mit Nitriten behandelt; nach der
Reaktion lässt man auf die Masse Wasserdampf einwirken und reinigt den
erhaltenen Talg durch Destillation. — Das Verfahren dürfte recht teuer sein,
das erhaltene Produkt besteht aus Fettsäuren.
Talg:
Fuertt Bro«. & Co.» New York, Nob. 2 u. 4 Ston« Street (■. Ins.* Anh. 8. 13).
Talg-Schmelzanlagen baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
Talg:, ▼egretablllsolier (Pflanzentalg). Feste Pflanzenfette, die den
Talgarten ähnlich sind. Hierher gehört z. B. der farblose oder grünlichweisse
chinesische Talg (Oleum 8tillingiae) aus den Samen von 8tü-
lingia sebifera, der Malabartalg (Vateriafett; Pineytalg)
aus den als Butterbohnen bezeichneten Samen des indischen Kopalbaums
Vaterui indica und der Mafurrah-Talg aus den Kernen von Trichüia
emetica. Auch das aus den Beeren verschiedener amerikanischer Jhfyrica-
Arten erhaltene Myricawachs (Myrtenwachs) sowie das den Kernen
Talk — Tannigcn. 1169
des in China und Japan gezogenen BhtLs succedanea entstammende Japa-
nische Wachs (Gera japonica) gehOren nicht eigentlich zum vegetabili-
schen Wachs, sondern müssen zum vegetabilischen Talg gezahlt werden,
weil sie, wie die echten Fette, bei der Verseifung Glyzerin liefern.
Talk (Talkum; Talkstein). Wasserhaltiges Magnesiumsilikat vom
Härtegrad 1, das sich fettig anfühlt, auf Tuch abfärbt und in starker Hitze
hart brennt. Von dem Talk im engerenSinne (blätterigem Talk; Talcum venetum),
welcher als weisse Farbe, als Polier- und Schmiermittel sowie als Feder-
weiss (Rutschpulver) verwendet wird, ist zu scheiden der Speckstein
<s. d.), der härtere chinesische Speckstein sowie der Seifen-
stein (spanische oder VenetianerKreide).
Talkum:
Af lenzer Grafit- und TalksteingewerkBchaft, Ge-
seUBchaft m. b. H.» Aflenz (Steiermark).
fiernfeld & Rosenberg, Wien OAt Uechtensteia-
Str. 21.
Puerst Bros. Ss, Co., New York, Nos. 2 u. i Stoae
Street (a. In8.-Anb. S. !•*)■)
Eduard Elbogen, Wien m/S, Dampf aehiftetr. 10.
Talkerde (Magnesiumoxyd) siehe unter „Magnesiumverbin-
dungen" No. 11 a.
Talksiiat siehe „M a g n e s i t".
Tanargentan (Tanargan), eine Tanninsilbereiweissverbindung, die
nach D. R. P. 198 304 durch einfaches Mischen der Lösungen ihrer Bestand-
teile (wässerige Eiwelsslösung, Tannin- und Silbernitratlösung) erhalten
wird. Es entsteht ein grauer Niederschlag mit 11 % Ag, schwerlöslich, wirkt
adstringierend und desinfizierend und wird zu je 0,5 g zwei- bis dreimal täg-
lich bei Typhus, Dysenterie und Darmtuberkulose gegeben.
Tftnlol. In einigen Myrsinazeen (EmbeHa-Arien) hat Goldman
einen Körper, S e b i r o 1 genannt, gefunden, der im Gemisch mit Dithymol-
salizylat und Terpentinöl ein gutes Anthelminthikum bildet, namentlich gegen
die Wurmkrankheit der Bergleute, weiter gegen Bandwurm, Spulwurm und
Fadenwurm.
Die oben genannte Kombination kommt, in Qelatinekapseln, unter dem
Namen „T ä n i o 1" in den Handel.
Tankanlagen;
Fabrik explosionasicherer Gef&ssc, G. m. b. Fi.. Snlzkotten i. W.
Tannal. Basisch gerbsaures Aluminium. In der Medizin als zusam-
menziehendes Mittel benutzt.
Tannal H Mk. 3,30
Tannalbin. Ei weiss Verbindung der Gerbsäure, die bei Dflnn- und
Dickdarmkatarrh als Darmadstringens dient.
Tannalbin H Mk.4,40; 1 kg Mk. 40,00
„ für Tierheilzwecke H „ 3,30; 1 „ „ 30,00
TannallnhAute. Zu photographischen Zwecken benutzte Gelatine-
flaute (Films), die durch Formaldehyd gehärtet sind.
Tannalnm. Man unterscheidet Tannalum solubile^ d. h. g e r b -
sauresAluminium, und Tannalum insoluhüey d. h. basisch gerb-
saures Aluminium. Letzteres erhält man durch Fällen einer
Al2(S04)a-Lösung durch eine mit NH» neutralisierte Gerbsäurelösung. Löst
man das so gewonnene, in HtO unlösliche, braune Pulver in Weinsäurelösung
und dampft zur Trockne ein, so erhält man Tannalum solubile,
Tannlgren. Der Zusammensetzung nach Azetyltannin oder, ge-
nauer, Triazetyltannin. CiiHrO«(CO. CHa)8. Es wird nach dem
D. R. P. 78 879 durch Erhitzen von Tannin mit Essigsäureanhydrid bei Gegen-
%vart von Eisessig oder Essigäther am Rückflusskühler erhalten.
Blücher VII. 74
4.170 Tannin.
Oelblichgraues. geruch- und geschmackloses Pulver, kaum lOsIich in
H3O. Man verwendet es als Darmadstringens bei chronischen Durchfallen.
Erste Dosis 0,75 g; hierauf alle drei Stdn. 0,5 g. Für Kinder die Hälfte.
Tannigen H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 67,50
. Tannin (Gerbsäure; Gallusgerbsäure; Acidum iannicum). CiJlitfO».
Es ist das Anhydrid der Gallussäure. Das Tannin ist der wirksamste Be-
standteil aller Gerbstoffe (s. „G er bma terial ien"); dieselben sind da-
durch charakterisiert, dass sie mit tierischer Haut eine unlösliche Verbindung,
das Leder (vel. „Gerberei" und „Lohgerbere i*'), eingehen. Das
Tannin ist im Pflanzenreich sehr verbreitet; man gewinnt es aus dem
S u m a c h sowie aus den Galläpfeln (s. d.).
Im Handel unterscheidet man Wassertannin, Alkoholtannin
und Athertannin, je nach den zur Gewinnung aus Sumach und Gallen
benutzten Extraktionsmitteln. Die beste Sorte ist das Athertannin, gewöhnlich
Schaumtannin genannt.
Die Gallen werden zunächst in QuetschmQhlen zerbrochen und dann zu
§robem Pulver vermählen; hierauf kommen sie in Diffusionsapparate,
eren mehrere zu einer Batterie vereinigt sind. Ober das Prinzip des Diffu-
sionsverfahrens siehe unter „Z ucker fabrikatio n'*. Die so erhaltenen
wässerigen Tanninlaugen müssen zunächst durch Filtrieren klar und „blank*'
gemacht sein; darauf werden sie mit Äther ausgeschüttelt, und zwar geschieht
dies in kupfernen Mischgefässen mit Rührwerk; zum Ausschütteln benutzt man
das bei der ersten Rektifikation von Rohäther gewonnene Produkt, d. h. einen
etwas wasser- und alkoholhaltigen Äther. Nach guter Mischung bleibt die ge-
samte Flüssigkeit in fassartigen Gefässen 8—10 Tage stehen, worauf man die
unten lagernde dicke, das Tannin enthailtende Schicht in Destillierblasen durch
Destillation vom Äther befreit. Das zurückbleibende dickflüssige Tannin wird
entweder auf grossen, rasch rotierenden Zylindern getrocknet oder aber auf
Zinkblechtafeln aufgestrichen und so in den Trockenraum gebracht Durch
kurzes Übeileiten von Dampf über die auf den Zinkblechen getrocknete Masse
erhält man diese in leichter, heller, aufgeblähter Form, d. h. sogenanntes
Schaumtannin. Weniger rein als dieses ist W a s s e r - und Alkohol-
t a n n i n.
Das Tannin kommt als gelbliches Pulver oder als kristallähnliche Schup-
pen In den Handel; es löst sich in 1 T. Wasser, 2 T. Alkohol, 8 T. Glyzerm
und in Essigäther, fast gar nicht in Äther, Chloroform, Benzin, Benzol und
Schwefelkohlenstoff.
Die Hauptmenge des Tannins wird als Beize in der Färberei verwendet;
ferner dient es zum Klären von Bier und Wein, zur Darstellung von P y r 0 -
g a 1 1 o 1 (s. d.) und T i n t e (s. d.) sowie schdlesslich als Arzneimittel.
ri Der Wateergehalt (durch Trocknen bei 100^ bestimmt) soU nicht aber U*/i.
der Asohengvhiklt nieht über 0,2% betragen. Zar PrüfuDg »nf Znoker, Dextria and SxtrmktiT- -i
atoffe mlMbt nan 10 oen einer TeDotnlAeung (10 g-f ßO g HiO) aiit 10 een Atbobel (90%), woM i
die TanninlOsung klar bleiben muss: auch auf weiteren Zusatz Ton 6 ccm Äther darf keine Tiübaiic '
entstehen. Im flbrigen vgl. die Vorschriften des D. A. IV. Ober die Hantpulvennetbode siehe den I
Artikel ,,Gerbmaterialie n". I
D r e a p e r (Chem. Ztg. Repert. 1904, 270) beschreibt eine Methode sur Bestimmung der |
Qerb- und OaUussture, die befriedigendere Resultate liefen soll als das Hautpul wei v«a fahren.
Folgende Lösungen sind daeu nfttig: 1. KiipfersulfatlSsung — 0.05 g CuO in 1 ccm; 2. 90 fr
(NHOaOOs nnd 60 g Natriumsulfit in 1 1; 8. 20 g essigsaures Blei xmd 60 ccm Btsessig. —
L 60 ccm der ProbelOsung (10--15 g Tannin in 1 1) wird mit flberschllsaigem OalciumKarboiBat er* i
hitct, abgekahlt und mit der KupfersulfatlOsung (1) titriert Als Indikator dient Fcfrocjuid. I
Ein Tropfen davon wird auf doppelt gelegtes Fütrierpapier mit einem Olaastabe gepresst Die i
untere Schicht, getränkt mit klarer Ferrocyanidl6sung, dient sum Prüfen. Das Randtat» aua- !
gedrOckt in CuO, stellt den Gesamtgehalt an Tannin und GaUussfture vor, vom Standpunkte dei 'j
Färbers als Beicengehalt aufzufassen. II. 60 ccm der TanninlSsmig, »eise tat mit S6 ccm der '|
Lösung 2, werden titriert mit LOstmgl, wobei die wieder als Indikator dienende Fenocjanidlason; ,
stark mit Essigsäure angesäuert werden muss. Es fällt Kupfertannat aus, frei vom GanuaiMnrf ',
salz. Am Ende der Titration ist die Reaktion sehr langsam, und es dauert i~~t VinuCen, Ms die \
endliche Reaktionsfärbung erreicht wird. Wenn d^ qualitative Zusammensetsung der Probe> |
10sung nicht bekannt ist, muss der Niederschlag abfiltriert und bei 106^ gewesen werdes. Da die
Menge von OuO bekannt Ist, ist der Gehalt an Gerbsäure leicht ausnirechnen. IIL 60 ccm dff
ProbclOsung werden mit 10 ccm der Lösung 8 bei Gegenwart von Baryumsulfat versetst, gut ge-
Khflttclt und durch trocknes Filtrierpapier filtriert. Das Filtrat wird mit etwas wassutiüf»
WatriumsuUat versetat, um Blei su entfernen. Nach 6 IfOnnten wird noeh eimnnl dun* «»
Tannisol — Tannothymal. 1171
trocknes Filter filtriert; 40 ccm des Filtrates werden mit Caldumkarbonat erwirmt und dann wie
unter I titriert. Dadurch wird die GaUussiure ermittelt und durch Düferena die Ocrbsäure.
Tannin, techn., Pulver, je nach Qualität % kg Mk. 245,00—285,00
„ „ Nadelform la ^o „ „ 345,00
na «0 . „ 275,00
Pulver, D. A. IV « 0 „ „ 395,00
„ in Flocken la, D. A. IV ^ o „ „ 500,00
„ in „ Ha, rein ^o „ ^ 410,00
Tannin:
Dr. R. JOrgeuBen, Prag-Weinberge. | Lehmann ft Vosb, Hamburg.
Köoigswarter ft Ebell, Linden vor Hannover. | E. Merck, Darmstadt.
Fabriken zur Herstellung von Tannin baut:
J. L. Carl Eckelt, BcrUn N. 4.
Tannin-Apparate:
F. H. Meyer, Hannover • Hainhola (q. Ins.- Anh. S. 17).
Tannin-Anlagen :
Volkniar HAnig & Comp., Heidenau-Dresden.
Tannisol (Methylditannin), Kondensationsprodukt aus Formaldehyd und
Tannin, ist ein rötliches, geruch- und geschmackloses, in HsO unlösliches
Pulver. Es wird innerlich in Gaben von 0,1—0,5 g bei Darmkatarrh und
Diarrhoe angewendet, äusserlich gegen Schweiss.
Tannlwlsmut, geschützter Handelsname für saures Wismuttannat, das
zur Behandlung von Darmkatarrhen dienen soll.
Tannobromln. Nach dem D. R. P. 125 305 aus Formaldehyd und Di-
bromtannin dargestellt.
Rötlichgraues Pulver, wenig löslich in HsO, leicht löslich in alkalischen
Flüssigkeiten. Es soll bei Magen- und Darmkrankheiten innerlich gegeben
werden. S a a 1 f e 1 d hat es auch äusserlich mit Erfolg zur Behandlung des
vorzeitigen Haarausfalls benutzt.
Tannobromln H Mk. 12,75; 1 kg Mk. 120,00
Actiea-Qea. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. S6.
Tannochrom. Verbindung von Chromoxyd, Tannin und Resorzin, das
als Hautmittel dienen soll.
Tannocol siehe „T a n o k o T*.
Tannoform. Methylditannin, durch Einwirkung von Formaldehyd auf
Gerbsäure gewonnen. Es ist ein Antiseptikum, das innerlich gegen Darm-
katarrh gebraucht wird. Dosis: 0,5 — 1,0 g, für Kinder 0,1—0,25 g. Äusser-
lich verordnet man es mit gutem Erfolge gegen Wunden, Ekzeme u. s. w. In der
Mischung 1 : 2 Talkum bildet es ein vorzügliches Streupulver gegen Schweiss.
Tannoform H Mk. 2,80; 1 kg Mk. 25,00
„ -Streupulver H „ 1,00
Tannen (Tannopin). Der Zusammensetzung nach Hexamethylentetramin-
lannin (Ci4HioOb)s . (CHs)eN4, durch Kondensation von Tannin mit H e x a -
methylentetramin (s. d.) erhalten. Es ist ein gutes Darmadstringens
und wird bei Darmentzündungen, Typhus u. s. w. verordnet. Dosis für Er-
wachsene 1 g, für Kinder 0,25--^,5 g, je vier- bis achtmal tflglich.
Tannen H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 67,50
„ für Tierheilkunde H „ 2,00; 1 „ „ 18,00
Tannopin siehe „Taniion".
Tannothymal, eine Verbindung von der Konstitution:
CsH?
H0<( )>CHa-Ci4H90i> ,
CHi
wird nach D. R. P. 188 318 durch Kondensation von Thymol mit Tannin und
74*
1172 Tannyl —Tantal.
Formaldehyd erhalten. Es bildet ein weisses, in Alkohol lösliches, ge-
schmackfreies Pulver, das als Darmadstrinf^ens empfohlen wird.
Tannothymal H Mk. 7,50; 1 kg Mk. 73,5»1
Tannyl, der Zusammensetzung nach Oxychlorkaseintannat, wird nach
D. R. P. 202 791 dargestellt, indem man alkalische Kaseinlösung durch Be-
handeln mit Natriumhypochloritlösung oder Cl in Oxychlorkasein überfahrt
und dann Tannin zusetzt, wobei Tannyl ausfällt. Es ist ein gelblichgraues,
geruchloses, in HsO und Alkohol fast unlösliches, in Alkalien leichtlösliches
Pulver, das als Darmadstringens sehr gelobt wird.
Tannyl H Mk. 4,00; 1 kg Mk. 36.*
Tanokol (Tannokol). Leim- und Tanninverbindung, durch Fällen voq
Qelatinelösung mit Tanninlösung gewonnen. Es bildet ein kaum gelbliches,
geruchloses Pulver, das als vorzügliches Darmadstringens gerühmt wird.
Dosis mehrmals tflglich 1 g für Erwachsene, 0,5 g für Kinder.
Tanokol H Mk. 5.45; 1 kg Mk. 48,00
„ für Tierheilkunde H „ 3,50; 1 „ „ 30,Oj
ActieB-Gea f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 3d.
TanoMl (Kreosottannat; Kreosal). Durch Einwirkung von Phosgen
auf ein Gemisch von Qerbsflure und Kreosot gewonnen. Man benutzt es als
Ersatzmittel für Kreosot, vornehmlich bei Lungenschwindsucht.
Tantal. Ta. A. O. = 182,5. Seltenes Element, das sich stets zu-
sammen mit Niob findet. Früher hatte das Ta gar keine technische Bedeu-
tung, doch hat sich dies jetzt geändert, namentlich durch die Konstruktion der
Tantallampe (s. d.).
Das Ta gewinnt man nach verschiedenen Methoden, so aus Tantalslure
und Kohle im elektrischen Ofen oder aber durch Reduktion der Oxyde mittels
Natriums. Aber auf diesen Wegen lässt sich reines Tantalmetall nicht ge-
winnen. Um das Ta frei von allen Verunreinigungen zu erhalten, kann Aian
nach zwei Methoden arbeiten, die von Siemens & Halske aufgefunden
worden sind. Nach der ersteren geht man von der weissen Tantalsflure (Tan-
talpentoxyd) aus, formt sie mit Paraffin zu Stäbchen und führt sie in Kohle-
pulver bei etwa 1700^ in das braune Tantaltetioxyd über. Die bügeiförmigen,
den Strom leitenden braunen Stäbchen werden in Glasbirnen gebracht, worauf
man die Birnen stark evakuiert und einen Strom durch die Stäbchen hindurcb-
schickt. Bei diesem Verfahren gibt das Tantaltetroxyd Sauerstoff ab, während
reines Ta zurückbleibt.
Um grössere Mengen Ta zu gewinnen, erhitzt man Kaliumtantalfluorid
TaFs . 2 KP mit Na, doch ist das so erhaltene Ta nicht ganz rein. Zur Reini-
gung schmilzt man es nach dem D. R. P. 155 548 im elektrischen Flammen-
bogen, jedoch auch hier am besten im Vakuum. Das Rohmetall mnss zu
diesem Zwecke zuvor stark zusammengepresst und so leitend gemacht werden.
Als Elektroden darf man nicht solche von Kohle verwenden; dagegen sind
solche aus Metall sehr brauchbar, am besten aus Tantalmetall selbst.
Von neueren Patenten seien genannt: Amer. Pat. 866 385 zur Dar-
stellung von technisch reinem, duktilem Ta; D. R. P. 171 562, 200 174, 200 175
und Amer. Pat. 925 988 zum Härten von Ta; die Amer. Pat. 873 958. 904831
und 925 798 zur Herstellung homogener Körper aus Ta; D. R. P. 194074 zur
Herstellung von Oefässen aus Ta, und zwar von solchen, die sonst aus Pt
hergestellt werden.
Reines Ta hat einen Seh. P. zwischen 2250 und 2300*; sp. Q. des reinen,
zu Barren geschmolzenen Metalles 16,64, eines stark gedehnten dfloneii
Drahtes von 0,05 mm Durchmesser 16,5. Seine spez. Wärme ist (zwischen
16 und 100<^) 0,0365. Der lineare Ausdehnungskoeffizient ist = 0,0000079; der
steigt mit der Temperatur
bei 1,5 Watt Energieverbrauch pro 1 H.-K. 0,855. In der Spannungsreibe
steht Tantal zwischen Platin und Silber und zwar näher an letzterem. Der
Tantallampc. 1173
Elastizitätsmodul ist etwa gleich dem des Stahls, die Zerreissfestigkeit beträgt
für Tantaldraht von 1 mm Durchmesser 93 kg, berechnet auf den Querschnitt
von 1 qmm; sie steigt mit sinkendem Querschnitt und beträgt bei einem
Durchm. von 0,05 mm 150—160 kg. Dabei ist die Dehnung sehr gering und
beträgt vor dem Zerreissen, je nach der Güte des Materials, 1—2 % ; trotzdem
iässt sich das Metall zu feinstem Draht von 0,03 mm Durchm. ausziehen. Wird
ein zur Rotglut erhitzter Tantalklumpen unter den Dampfhammer gebracht, so
wird er sofort in ein Blech verwandelt, das, nachdem es mehrfach
wieder geglüht und gehämmert worden ist, eine Härte erhält, welche
der der Diamanten gleich kommt. Ein Versuch, solch ein Blech von
etwa 1 mm Stärke auf der Dianiantbohrmaschine zu perforieren, er-
gab nach drei Tagen ununterbrochener Arbeit des Bohrers bei 5000 Um-
djehungen in der Minute nur eine kleine Mulde von etwa ^Z«, mm Tiefe, wobei
der Diamantbohrer stark abgenutzt war. Ein vollkommenes Durchbohren des
Bleches war unmöglich, trotzdem konnte es aber noch dünner ausgewalzt
werden unter Beibehaltung seiner zähen Härte. Diese Eigenschaft soll für
Werkzeuge wie Ziehkaliber, Bohrer, Lager, Drehwerkzeug, Schrei bf eidern
u. s. w. ausgenutzt werden.
Tantal legiert sich leicht mit Wasserstoff und hält denselben so fest, dass
er auch beim Schmelzen des Metalls nur teilweise entfernt wird. Glühendes
Tantalpulver, in Wasser geworfen, zerlegt dieses sehr stark, wobei sich
der Wasserstoff entzündet und in langen Flammen emporschlägt. Beim
Erhitzen in Luft werden grössere Stücke von Tantal nur schwer angegriffen,
sie laufen bei 400^ gelb an und bedecken sich schliesslich mit einer weissen
Schicht Pentoxyd; dünner Draht verglimmt in Luft und Sauerstoff ohne
Flamme. In Stickstoff glühender Tantaldraht wird matt und unter Absorption
des Gases sehr brüchig. Tantal mit Schwefel, Selen oder Tellur, unter einer
Decke von Chlorkalium erhitzt, verbinden sich unter Feuerer3cheinung zu
dunklen Körpern.
Auf Eisen wirkt Tantal härtend wie Vanadin; mit Molybdän und Wolfram
gibt es Legierungen, die unter 5 % Tantal dehnbar, darüber spröde, hart und
brüchig sind. Mit Silber und Quecksilber legiert sich Tantal nicht.
Spuren von Kohlenstoff sowie von Bor und Silizium machen das Tantal
härter, ohne es in seiner Dehnbarkeit zu schädigen; bei mehr als 1 % C wird
Tantal spröde und Iässt sich nicht mehr zu Draht ausziehen.
Gegen alle Säuren ist Tantal sehr widerstandsfähig, selbst Flusssäure
greift es nur träge an; wird aber Tantaldraht in Flusssäure getaucht und mit
Platin (Platintiegel) in Verbindung gebracht, so löst sich der Draht unter
lebhafter Wasserstoffentwicklung und unter Aufnahme des Gases auf, wo-
durch es sehr brüchig wird.
Wässerige Natron- und Kalilauge sind auch in der Hitze ohne Einwirkung
auf das Tantal; in schmelzendem Alkali zerfällt dasselbe dagegen zu kristall-
ähnlichen Klumpen.
Tantallampe. Das Tantal (s. d.) hat man in der Form eines sehr
dünnen Drahtes von 0,05 mm Stärke zur Herstellung elektrischer Glühlampen
benutzt. Die neue Siemenssche Tantallampe enthält äusserlich die bekannte
Glasbirne der alten Kohlenlampe. In dieser Birne befinden sich auf einem
Stäbchen in einem Abstände von etwa 4 — ^5 cm 2 Sterne mit 11 bezw. 12 Zacken.
Zwischen diesen Zacken ist nun der feine Tantaldraht in einer Länge von etwa
50 cm ausgespannt und wird durch den Strom auf eine Temperatur gebracht,
welche weit über 2000®, wahrscheinlich dicht unter dem Schmelzpunkte liegt.
Bei solcher Temperatur würde der Kohlenfaden der alten Glühlampe sofort
zerstäuben. Der Tantalfaden hält diese Temperatur aus und gibt ein mildes
rötliches Licht.
Ausser den im Artikel „T a n t a 1" genannten Verfahren hat Siemens
& Halske sich noch insbesondere für die Fabrikation der Tantallampe
folgende Patente erteilen lassen: D. R. P. 163 414, betreffend das Ausglühen
von Drähten aus Tantalmetall im Vakuum; das Amer. Fat. 848 600, be-
treffend die Herstellung homogener Körper aus Tantal, wobei dieses im Hoch'-
vakuum von Kathodenstrahlen geschmolzen wird; und das D. R. P. 171562.
1174 Tartalin — Teer und Teerprodukte.
betreffend das Härten von weichem Tantalmetall, durch Zusätze (nicht fiber
1 9g) an C, Si, B. AI, Sn. Tl, H oder O.
Der Vorzug der Tantallampe besteht darin, dass sie nur die Hälfte
des Stromes der Kohleniampe für dieselbe Lichtstarke braucht. Während
man bei der Kohlenlampe für die Normalkerze 3 Watt rechnet, braucht die
Tantallampe nur 1,5 Watt. Die neue Lampe bietet also die f2:leiche Strom-
ersparnis wie die Nernstlampe. Wahrend diese aber eine Anheizvorrichtnn^
nötig hat, arbeitet die Tantallampe otine alles Beiwerk und leuchtet bereits in:
Momente der Stromeinschaltung hell auf.
Dabei ist der Preis der Lampe verhältnismässig gering. Sie wurde zu-
erst für 4 Mk. auf den Markt gebracht; inzwischen ist der Preis auf 2,50 Mi:.
heratoesetzt worden.
Die Tantallampe kann in jede Glflhlampenfassung eingeschraubt werdeü
und brennt in jeder Lage; erst nach 600— 1000 stündiger Brennzeit steigt ib:
Stromverbrauch von 1,5 auf 2,1 Watt auf 1 Hefnerkerze. Die einzelne Tantal-
lampe hat eine Lichtstärke von 25 H. — K.
Neuerdings wird auch eine Hochvolt-Tantallampe für 200—240 V. her-
gestellt, die eine Stärke von 32-i50 Kerzen aufweist und 1,5—1,7 W. für die
Kerze verbraucht. Die Lampe brennt in jeder Lage, ist unempfindlich gegen
Erschütterungen und hat eine mittlere Lebensdauer von 800 Brennstunden.
Siemena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Tartalin. Englisches Ersatzmittel für Weinstein zum technischen Ge-
brauche; es besteht aus Kaliumbisulfat
Tartaros = Weinstein (s. d.).
Tartarus ammoniatus (Ammoniakweinstein)
2 [HCNHOC^HtOf] + H,0.
Tartarus boraxatus (Boraxweinstein).
Tartarus "natronatus (Natronweinstein; Seignettesalz) ; siehe No. 37 unter
„Kaliumverbindunge n*'.
Tartarus stibiatus (Brechweinstein; Kaliumantimonyltartrat); siehe unter
„Antimonverbindungen*' No. 10.
Tartraiiii. Teerfarbstoff, welcher durch Einwirkung von 2 moL p*
Phenylhydrazinmonosulfosäure auf 1 mol. Dioxyweinsäure, und zwar dorcii
Erhitzen der beiden Komponenten in angesäuerter Lösung, entsteht. Das Tar-
trazin ist nach den neueren Untersuchungen einPyrazolon wie das A n t i -
p y r i n (s. d.), und zwar hat das Tartrazin die Konstitution:
CdHs
/ \
N CO
HOgC.C C = N.N-CeH6.
Es kommt in Form des Na-Salzes in den Handel, bildet ein orang^elbes Pulver
und erzeugt auf Wolle und Seide in saurem Bade ein sehr licntbeständiges
und walkechtes Goldgelb.
Tanohflnid (Versteifungsflüssigkeit für Glühkörper) siehe „Gas*
g 1 ü h 1 i c h t".
R. F^*"»""*«"", Berlin 0. 17, Mahlcnstr. 6—7.
Gefässe für Tauchfluid:
Fabrik expkMionflBicherer GefBsK, G. m. b. H., SaUkotten i. W.
Teer nnd Teerprodnkte. Im einzelnen siehe die Artikel ,ßrant^'
k 0 h 1 e n t e e r", „H o 1 z t ee r" und „S t e i n k o h 1 e n t e e r*'. In diesen
Artikeln sind auch die Teerprodukte entweder mit behandelt oder die
Artikel genannt, wo dieselben zu finden sind.
Teer und Teerprodukte:
RUtgerswerke-Actienf^eseUBchaft, Berlin W. 36,
LfltzowBtr. 88—36.
Ohemiacfae Fabrik FlOnheim, Dr. EL NoerdUaf^«
FlOnheim a. M.
Anlagen und Apparate zur Gewinnung von Teer und Teerprodukten:
F. H. Meyer, Hannover - Hainhola (a. Inf.-Ash. S. 17).
Teerfarbstoffe — Teeröle. 1175
Destillationsapparate für Teer baut:
J. L>. Carl Eckelt, Berlin N. 4. ; Heinrich Hinel Q. m. b. H.. Leipdff-PUgwitB.
StiilkililiiliiF = liiiikiliIntiiF = MiM
und sämtliche Derivate in fester und flGssiger Form.
Meyer Cohn, Hannover
Teerfarbstoffe (Anilinfarben, Alizarinfarben u. s. w.)- In vorliegendem
Werke ist die Behandlung in folgenden Gruppen erfolgt:
Amidotriphenylmethanfarbstoffe,
Oxytriphenylmethanfarbstoffe,
Diphenylnaphtylfarbstoffe,
Azof a r bstof f e,
Disazofarbstoffe,
Trisazofarbstoffe,
Tetra kisazofarbstoffe,
Nitrofarbstoffe,
Nitrosofarbstoffe,
Indoph e no 1 ,
Oxyketonfarbstoffei
Akrid inf a rbstof f e,
Azoxy f a r bstof f e,
Diazoamidofarbstoffe,
Pyroninfarbstoffe,
Chinolinfarbstoffe,
Oxazine und Tbiazine,
Ind igof ar bstof fe,
Thiobenzenylfarbstoffe,
Pyrazolonfarbstoffe,
Azinfarbstoffe (davon gesondert Safranine u. Induline),
Schwefelfarbstoffe (Sulfinfarben).
Fuchsin, Alizarin, Methylenblau und T a r t r a z i n sowie
Cachou de Laval, Thiiokatechin, Uraniablau, Ursol,
Ni^ramin, Nigrisin, Anilinschwarz, Chromogen und
1 n d a m i n e sind in Einzelartikeln behandelt. Dagegen haben wir von einer
Aufzflhlung der einzelnen Farbstoffe in den betreffenden Farbstoffgruppen
Abstand nehmen mflssen.
Teerfarbstoffe:
GeseUflchalt für chemiflche Industrie, Basel.
Apparate zur Teerfarbstoff-Fabrikation:
Friedridi Heckmann, Berlin SO. 16, Brackecstraase 6 b (s. Inserate).
Teeröle (siehe „Holzteer** und „S tei nko hl en t eer"). Auch
heute noch führt man technisch eine Trennung der schweren TeerOle im Grossen
gewöhnlich nicht durch, sondern verwendet das Gemisch im ganzen zur Dar-
stellung von Olgas, zum Karburieren von Leuchtgas, zur Fabrikation von Russ,
als Desinfektionsmittel sowie zur Darstellung von solchen (Kreolin; Ly-
sol; Sanogen u. s. w.), zum Weichmachen von Pech, zum Imprägnieren
von Holz, als Waschmittel fflr Gewebe u. a. m. Namentlich die wasserlöslich
oder wenigstens emulgierbar gemachten Teeröle erfreuen sich für die genannten
und andere Zwecke wachsender Beliebtheit. Wasserlöslich macht man die
Teeröle durch Stifuriieren, emulgierend durch Zuhilfenahme von Seifen; vgl.
darüber die Artikel „0 1 e** und „Mineralöl e". In letztgenanntem Artikel
sind auch die Verfahren zum Geruchlosmachen von Teerölen erwähnt.
1176
Teilmaschinen — Tension.
Teeröle:
L. HfturwiU & Co., G. m. b. U., Berlin NW. 62.
Dr. F. RftBChig, ehem. Fabrik, Ludwigshafen
a. Rh.
Teeröle, wasserlöslich:
Louii Blnmer, Zwickau i. Sa.
Theerproduktenfabrlk
achwdg.
Baeae St Meyer, BraoB*
Chem. Fabr. Flörsheim,
FlCrshelm a. M.
Dr. II. NoertllIlu^•'.
Tellmaschinen. Siehe die Artikel „Komprimiermascfainen**
sowie „Mischmaschine n**.
Tellur. Te. A. G. = 125,3. Seltenes Element, das dem Schwefel und
noch mehr dem Selen nahe steht. Das Tellur und seine Verbindungen haben
keine technische Bedeutung.
Tellur, chem. rein, in Pulver . . . D Mk. 4,50; H
„ „ „ in Stängeln . . D „ 6,00; H
Tellurgold lg
Tellurzink H
Tellurige Säure lg
Tellurigsaures Kali D
„ Natron D
Tellursäure lg
Tellursaures Kali, chem. rein, krist D
„ Natron D
Temperator siehe „Thermoregulatore n'\
Tempern siehe „Schweisseise n".
Tenazlt. Aus Asbest, Harzen und alkalischen Erden zusammengesetzter
elektrischer Isolierstoff, dessen Form^iiebung in Presswerkzeugen geschiebt
Das Tenazlt verbindet mechanische Festifi:keit und Wetterbestkndigkeit
mit hoher Isolierfähigkeit und Hitzebestflndigkeit.
Tenazit kommt in verschiedenen Qualitäten und mannigfachen Form-
stücken in den Handel.
Tension (Dampfspannung).
Spannkraft des Wasserdampfes nach Regnault
AV
:. 40,00;
1 kg
Mk
. 3Ö0.C'«.'
n
50,00;
1 «
«
4ö0,^>•
n
4.00;
D
n
35,<>>
n
40,00;
1 kg
«
350,«.»'
n
1.30;
D
n
11,£h
n
7,50;
H
n
68,0"
n
10,00;
H
r
90,i>»
n
2,40;
D
rt
22,Cj<»
n
7,50;
H
K
68.0 •
n
10,00;
H
r»
90,rnj
T«Bpe-
Spannkraft
Tempe-
Spannkraft
Tempe-
Spaxmkraft
Tempe-
ratnr
ii
ratur
mm
ratur
mm
ratur
.ua
-30
0,386
-f 11
9,792
+ 35
41,827
+ 135
2353,73
-26
0,605
--12
10,457
-- 40
54,906
+ 140
2717,63
-20
0,927
+ 13
11,162
-- 45
71,391
+ 145
3125,55
— 15
1,400
--14
11,908
-- 50
91,982
+ 150
3581,23
-10
2,093
--15
12.699
-- 55
117,478
--155
4088,56
- 5
3,113
--16
13,53G
-- 60
148,791
--160
4651,62
— 4
3,368
--17
14,421
-- 65
186,945
--165
5274,54
— 3
3,644
.-18
15,357
+ 70
233,093
--170
5961,66
- 2
3,941
--19
16,346
-- 75
288,517
.-175
6717,43
- 1
4,263
-.20
17,391
-- 80
354,643
--180
7546,39
0
4,600
--21
18,495
-- 85
433,041
--185
8453,23
+ 1
4»940
--22
19,659
-- 90
525,392
--190
9442,70
+ 2
5,302
-t-23
20,888
-- 95
633 692
--195
10519,(3
+ 3
5,687
+ 24
22,184
--100
760,00
--200
11680,96
+ 4
6,097
+ 25
23,550
--10Ö
906,410
--205
12955,66
+ 5
6,534
+ 26
24,988
+ 110
1075,370
--210
14324,80
+ 6
6,998
+ 27
26,505
+ 115
1269,410
+ 215
15801,33
-h 7
7,492
+ 28
28,101
+ 120
1491,280
+ 220
17390.36
-t- 8
8,017
+ 29
29,782
+ 125
1743.88
+ 225
19097,04
4- 9
8.574
+ 30
31,548
+ 130
2030,28
+ 230
20926,40
-f 10
9,165
Tcreben — Terpentin. 1177
Tereben. Zur Darstellung mischt man Terpentinöl allmählich mit 5 %
konz. HsSOt, destilliert nach längerem Stehen im Wasserdampfstrom, wäscht
das Destillat mit verd. Sodalösung, hebert ab, entwässert mit CaCls und frak-
tioniert, wobei die zwischen 156 und 160<^ übergehenden Anteile aufgefangen
werden.
Gemisch verschiedener Terpene; es bildet eine schwachgelbliche Flüs-
sigkeit und dient als Ersatz des Terpentinöls.
Tereben 1 kg Mk. 3,50; % kg Mk. 310,00
Terebinthlna siehe „T e r p e n t i n".
Terpene. Kohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel CioHie, aber im
einzelnen sehr verschiedener Natur, die in den ätherischen Ölen enthalten sind
oder z. T. auch diese vollständig zusammensetzen. Die Terpene sind leicht
oxydierbare, teilweise verharzende Körper; man scheidet sie gewöhnlich in
die olefinische Terpengruppe, in die Terpan- oder M e n -
thangruppe und in die K a m p h a n r: r u p p e.
Zur olefinischen Terpengruppe gehört eine Reihe olefinischer Kohlen-
wassrstoffe, Alkohole, Aldehyde und Säuren mit offener Kette, die sich in
ätherischen Ölen finden; sie lassen sich meist leicht in terpenartiee oder aro-
matische Substanzen überführen. Olefinische Terpenalkohole sind z. B. 0 e -
ranlol und Linalool; zu den olef iniseben Terpenaldehyden gehören
Z i t r 0 n e 1 1 a 1 und Z i t r a 1.
Die Angehörigen der Terpangruppe (Menthangruppe) sind durch einen
sQchsgliederigen geschlossenen Ring ausgezeichnet. Dte Terpene dieser
Gruppe vermögen 4 einwertige Atome zu addieren. Kohlenwasserstoffe der
Terpangruppe sind u. a. Limonen, Terpinen und Phellandren;
zu den Terpanalkoholen gehören Menthol, Cineol und T e r p i n e o 1 ,
zu den Terpanketonen u. a. K a r v o n.
Die Angehörigen der Camphangruppe sind ebenfalls durch einen sechs-
gliederigen geschlossenen Ring ausgezeichnet; sie vermögen nur 2 einwertige
Atome zu addieren. Zu den Kohlenwasserstoffen der Kamphangruppe ge-
hören K a m p h e n und das P i n e n der Terpentinöle. Unter den Alkoholen
der Kamphangruppe ist vor allem das B o r n e o 1 (s. d.) zu nennen, während
unter den Kamphanketonen der Kampfer selbst hervorgehoben werden muss.
Vgl. die Artikel „B o r n e o 1", „Kampfe r" und „Riechstoffe,
künstlich e", ferner auch „0 1 e , ätherisch e", „Aurantiazeen-
ö 1 e", „P f e f f e r m i n z ö 1" u. s. w.
Terpentiii (Terebinihina), Balsame, die bei Verletzungen aus den
Stämmen der Nadelhölzer (Ooniferen) hervorquellen. Honigdicke, klebrige
Masse, die bei den sog. gemeinen Terpentinen trübe ist und beim
Erwärmen klar wird, während diefeinenTerpentine stets klar sind.
Gemeiner Terpentin wird durch Anbringen von Rindenschnitten aus
der Fichte, der Schwarzkiefer, seltener auch der gemeinen Kiefer gewonnen;
er bildet eine klebrige, halbflüssige, unangenehm riechende Masse. Ahnlich
ist der von der Strandkiefer stammende französischeTerpentin so-
wie der aus der Weihrauchkiefer und Pechkiefer gewonnene amerika-
nische Terpentin.
Zu den feinen Terpentinen zählt vor allem der venetianische
Terpentin aus der Lärche, ein Balsam, der anfangs milchig getrübt ist,
sich aber bald klärt. Ferner gehört hierher der ungarische, der k a r -
p a t i s c h e und der Strassburger Terpentin sowie schliesslich
der Kanadabalsam (letzteren siehe unter „Balsam e**).
Man benutzt den Terpentin zur Gewinnung von Terpentinöl (s. d.),
von F i c h t e n h a r z (s. d.) und vom Kolophonium (s. d.), ferner dient
er zu Firnissen, Lacken, Kitt, Siegellack, Salben und Pflastern.
AlsgekochtenTerpentin oder G 1 a s p e c h bezeichnet man den
Rückstand von der Te/pentinölgewinnung, d. h. das bei der Destillation des
Terpentins mit Wasser zurückbleibende feste, gelbliche, undurchsichtige Harz.
Das Amer. Pat. 834 759 schützt eine besondere Destillationsanlage für
Terpentin, das Amer. Pat. 856 049 eine Retorte zum Abtreiben von Terpen-
1178
Terpentinöl.
tinen aus feinzerkleinertem Holz oder Sägemehl mitteis Heissdampf; ähnlich
ist das Amer. Pat. 881 787. Die Amer. Pat. 851 687, 852 236 und 852 078
umgreifen Verfahren, um Holz zwecks Gewinnung von Terpentin zu
extrahieren; als Extraktionsflüssigkeit dient beim letztgenannten Verfahren
ein Gemisch von Holzteer und Kienöl, bei den beiden davor genannten ein
hocherhitztes Bad von geschmolzenem Harz.
Verfahren zur Reinigung von Rohterpentin betreffen das Amer. Pat.
813 088 und das Norw. Pat. 16 277 von 1906.
„Künstliche" Terpentine gewinnt man aus leichtem Kolophonium, in-
dem man dieses mit hellem Harzöl zusammenschmilzt und gut vermischt.
Prttfun^rt Nach HirschBohn (Phann. Zentralh. 1908, 825; Chem. Ztg. lOOS Rep. 816)
eignet tldi cor Ontencheidung des Kunstterpentliis von gewShnlidiem Terpentin und Ltrdien-
t«grpentin (renet. Terpentin) lOVoige Ammoniakflflnigkeit und Alkohol von 80 Vd Ttallea.
Folgende Tiü>elle seigt die Unterachiede im Verhalten:
BeseiehavBg der Terpentiae
AmmoniaUflarigkait (ap. O. 0,96)
1 Terpeatia + 6 NE,
Alkohol (80% Tr.) 1 Tarpeatii
+ 8 Alkohol
Lftreheaterpentia.
Yerteilt aioh nicht; gibt im Waaaer-
bade aiaa MHoh.
Gibt «iae fast klare Lfianag.
Gew. Terpentin.
Zergeht leicht an elaer milohartigen
Miachong, wird bald gallertartig nad
im Waaaerbade klar.
Ea aeheidan aioh groai« Mengen
ab; dia Miachaag witd Im Waaaer«
bade klar.
Kftnitl. Terpaatia.
Yerieilt aieh, wird im Waaserbada
einen Aagenbliok klar, daan trfibe.
Trfibe Löanng and AaBaahaidnag
im Waaserbade tr&be nad Ana-
scheiduag.
Preise schwanken in weiten Grenzen.
Terpentin-Apparate:
l>r. R. Jflrgemen, Prag- Weinberge. ! F. H. Meyer, Hannover-Hainhola (a. In8.>Anh.).
TerpentlnISl (Terpentinspiritus; Oleum Terebinthinae). Aus dem
Terpentin (s. d.) durch Destillation gewonnen, und zwar destilliert man
gewöhnlich mit direktem oder indirektem Dampf. Zur Rektifikation des Öles
wird die Destillation nach Zusatz von 0,5 % gebranntem Kalk mit Wasser-
dampf wiederholt. Für den pharmazeutischen Gebrauch muss die Rektifika-
tion überhaupt von Zeit zu Zeit wiederholt werden, da das Terpentinöl sich an
der Luft teilweise zersetzt. Neuerdings bürgert sich übrigens die Darstellung
des Terpentinöls durch trockne Destillation immer mehr ein.
Die wichtigsten TerpentinOOsorten sind das französische, eng-
lische und russische; femer kommen deutschesTerpentinöl
und Latschenkieferöl in Betracht; über die beiden letzteren siehe
unter „Kiefernadelö T*.
Das sogenannte K 1 e n ö 1 ist mit dem Terpentinöl im wesentlichen über-
einstimmend; es wird aus dem harzreichen Wurzelholz (Kienholz) der
Kiefer durch trockne Destillation und darauf folgende Rektifikation gewonnen.
Das Engl. Pat. 10004 von 1903 betrifft ein Verfahren, russischem Ter-
pentinöl den unangenehmen Geruch zu nehmen, und zwar durch Behandeln
mit der Lösung eines Oxydationsmittels wie Permanganat, Chromsäure oder
Persulfat.
Nach dem D. R.P. 170 543 mit Zusatz-D. R. P. 180 207 wird Kienöl
zur Reinigung erst mit trocknem Alkali oder Erdalkali, dann mit alkoholischer
Alkalilösung und schliesslich mit verdünnter Säure behandelt.
Rohes Terpentinöl ist dünnflüssig, farblos oder gelb, klar, wird beim
Stehen an der Luft unter Verharzung dickflüssig; rektifiziert ist es farblos; sp.
G. 0,855—0,876; S. P. 156— ^161«; Bestandteil ist das Terpen P i n e n. Terpen-
tinöl absorbiert O, den "es teilweise in O z o n umwandelt; es wirkt eingeatmet
schädlich, ebenso bei grösseren Innerlichen Gaben. Es dient zur Bereitung
von Lacken, Firnissen und Ölfarben sowie zum Lösen von Kautschuk, das ozon-
haltige zum Bleichen von Elfenbein; auch als Arzneimittel wird es benutzt.
Tcrpinen — Tetrachlorkohlenstoff. 1179
Dr. B. Jttrgcnsen, Pra^-Weinberge.
Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag, Falun
(Schweden).
Terpentinöl:
Ou'Tniache Werke FOrstenwalde, Dr. B. Hecker
^ W. Zeidler, O. m. b. H., FOrstenwalde
C Spree).
Fuerst Bros, ft Co., New York, No« 2 u. 4 Stone.
Stxeet (s. Ins -Anh. S 13). i
Terpln-Isol (wasserlösliches Terpentinöl):
I.ouis Blumer, Zwickau i. Sa.
Terpentinöl-, Destillations- und Rektifikations-Apparate:
\'oIkmar Hinig & Comp., Heidenau - Dreaden. 1 F. H. Meyer, HaimoTer-Hainholz.
CTrockenapparate, Vakuumtrockenapparate, Ya- 1
kuumtrocken-Schrftnke.)
Terpinen siehe „T e r p e n e".
Terpineol (Terpenhydrat), CioHi? . OH. Zyklischer Terpenalkohol
der Konstitution:
Es entsteht, wenn man 2 T. franz. Terpentinöl mit 1 T. konz.
CHs HsSOa und 3 T. 90<^/oigen Alkohols 12 Stunden stehen lässt.
I Von den vielen sonstigen Darstellungsmethoden sei nur das
y interessante Bertram und Wal bäum sehe Patent er-
u^y^ Xpu wähnt, nach welchem man 5 mal je 200 g rektif. Terpentinöl
n^ ^m j^^^jj ^^^ j^^^jj jj^ g.jj Gemisch aus 2 kg Eisessig, 50 g HjSO*
u rl Jru ^^^ ^ S HtO einträgt, soweit kühlt dass die Temperatur
\/ • nicht über 50« steigt, nach einigem Stehen mit Wasser ver-
CH dünnt und dann mit Sodalösung ausschüttelt. Das so erhaltene,
I aus Terpenen und Teipenylestem bestehende Produkt wird
C(On) durch Destillieren mit wasserdampf gereinigt und dann mit
w^>>„ alkoholischer Kalilauge erwärmt, wobei sich Terpineol
HaC CHa bildet. Dasselbe ist wegen seines Fliedergeruches
sehr geschätzt; es kommt sowohl flüssig als fest (kristallisiert)
in den Handel, wovon ersteres stärker riecht
Wasserlösliches Terpineol (als bakterientötendes Mittel) gewinnt man
nach D. R. P. 207 576, indem man es in grösseren Mengen gewöhnlichen
Grundseifen zusetzt.
Terpineol 1 kg Mk. 3,60
Apparate zur Herstellung von Terpineol:
r. H. Meyer, Hannover-Hainhclx.
Terplnhydrat:
E. Merck, Darmstadt.
Apparate zur Herstellung von Terplnhydrat:
F. H. Mejer, Hannorer-Hainholz.
Terra dl Slena siehe „E r d f a r b e n**.
Tetrachloräthan siehe „Azetylentetrachlor i&\
Tetraohlorkohleiurtoff (Tetra; Chlorkohlenstoff: Kohlenstoff Chlorid:
Kohlenstofftetrachlorid; Carhonevm ieircLchloraium). CCU. Man gewinnt ihn
aus Schwefelkohlenstoff, indem man ein Gemenge von Cl und CSs-Dampf durch
eine glühende Porzellanröhre leitet. Einfacher wird trockenes Cl in CSa ein-
geleitet, nachdem in letzterem etwas Jod gelöst worden ist Das Jod wirkt nur
als Chlorflberträger; die Reaktion entspricht der Formel: CSf + 6Cl = CCU
+ SsCls. Man destilliert dann ab, wobei zuerst CCU übergeht, während der
schwerer flüchtige Chlorschwefel zurückbleibt Der CCU wird durch Frak-
tionieren, Waschen mit Alkali und nochmaliges Destillieren gereinijgt
Nach dem D. R. P. No. 72999 und dem Engl. Pat No. 19628 wirdSchwefel-
kohlenstoff mit Chlorschwefel unter Zusatz eines Metallpulvers (am besten
Eisenpulver) erwärmt. Nach der Gleichung CSs + 2 SsCU = CCU + 6 S ent-
steht Tetrachlorkohlenstoff und Schwefel, so dass man also nicht ChlorschwefeU
wie nach dem alten Verfahren, als Nebenprodukt erhält der sich in grösseren
Mengen nicht absetzen lässt, sondern Schwefel, welcher wieder zur Darstellung
des benötigten Schwefelkohlenstoffes dient Die Reinigung des so erhaltenen
Chlorkohlenstoffes geschieht wie vorher angegeben.
1 1 gO Tetrachlorkohlenstoff.
Eine neuere Darstellungsart (Engl. Pat. 25688 von 1901) rührt von C oic-
bes her» und zwar lasst man danach Chlorschwefel auf glühende Kohle
einwirken, am besten in einer Chloratmosphäre. Arbeitet man ohne Cl, so
entsteht ausserdem CSs» der in bekannter weise (s. oben) ebenfalls in Cd
umgewandelt werden kann. Verwendet man bei der Reaktion einen Chlor-
strom, so wird immer wieder Chlorschwefel gebildet, der aufs neue in den
Prozess zurückgeht. Ungefähr dasselbe Verfahren schützt D. R. P. 204 941
Nach dem Franz. Pat. 327 322 leitet man gasförmiges Cl und CS> koo-
tinuierlich in Gegenwart einer in den Reaktionsprodukten unlöslichen Kod-
taktsubstanz (z. B. auf Asbest ausgebreitetes Manganchlorür) gegeneinander
oder bringt Chlorschwefel, der bei diesem Prozess gleichzeitig mit CCU ent-
steht, mit dampfförmigem CSs in Gegenwart von Metallsulfiden (Eisensulfid)
in Reaktion. — Eine Verbesserung zur kontinuierlichen Darstelluni; von
CCU schützt das Franz. Pat. 355 423.
Nach dem Amer. Pat. 737 123 gewinnt man ihn beispielsweise durch Er-
hitzen eines Gemisches von 1 T. Koks, 4 T. NaCl und 2 T. Quarzsand. Nacli
dem Amer. Pat. 745 637 erhitzt man eine C enthaltende Substanz und ein Siii-
ziumchlorid in einer wasserfreien und nicht oxydierend wirkenden Atmosphäre
elektrisch auf eine Temp., die genügt, um die Verbindung des C mit dem Ci
herbeizuführen, z. B. CSt + SiCU = CCU + SiSt. [Durch Erhitzen des SiS>
mit C erhält man gleichzeitig Si.l Man kann auch ein Gemisch aus SiOt und
Alkalichlorid durch Erhitzen zu SiCU verbinden, dieses mit einer Kohlenstoff-
Verbindung mischen und dann wieder erhitzen.
Nach dem Amer. Pat. 794 789 lässt man zur Gewinnung von CCU auf CSs
die theoretisch doppelte Menge Schwefelchlorür einwirken bei Gegenwart von
Aluminiumamalgam.
Nach dem Amer. Pat. 889 573 soll man zur Herstellung von CCU fiber
ein Gemisch von Chlorkalk und Calciumkarbid Salzsäfuregas leiten. Die
Reaktion entspricht der Gleichung:
5 Ca(C10)9 + 20 HCl -f 2 CaC, = 4 CCU + 7 CaCU -h 10 H,0
und findet ohne äussere Wärmezufuhr statt.
Das Amer. Pat. 794 970 bezweckt die Reinigung des CCU, indem man das
Schwefelchlorür daraus durch Zusatz eines löslichen Sulfides (Alkali- oder
Erdalkalisulfids) in Form eines Thiokarbonates abscheidet. Nach dem
Franz. Pat 357 781 scheidet man den Chlorschwefel aus CCU mittels heisser
alkalischer Waschungen ab, wobei der Chlorschwefel zerstört wird. — Ein
anderes Reinigungsverfahren ist im Amer. Pat. 875 232 niedergelegt.
Schwere, farblose, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit. Sp. G. 1,629;
S. P. 77^. Er ist ein ausgezeichnetes Lösungs- und Extraktionsmittel, das auf
vielen Gebieten das Chloroform zu verdrängen beginnt. Da er fast unentzfind-
lich ist, wird er immer wichtiger für die Farbindustrie, die chemischen
Wäschereien und ganz besonders für die Wollwäsche als Ersatz des feuer-
gefährlichen Benzins. Misserfolge mit der Extraktion durch CCU erklären
sich dadurch, dass dieser das Gusseisen der Extraktionsapparate erheblich
angreift; alle Übelstände werden durch Verwendung verbleiter oder ver-
zinnter Apparate vollständig beseitigt.
Tetrachlorkohlenstoff löst kalt eine Reihe Hart- und Weich-Harze, wie
z. B. Benzoe (Slam), Dammar, Elemi, Mastix; in der Wärme wird das Löslicfa-
keitsverhältnis bedeutend gesteigert. Schellack in den verschiedenen Sorten,
als Knopflack, A. C. Granat, Rubin, Orange und gebleicht, löst sich in reinem
Tetrachlorkohlenstoff nur in geringen Mengen, während eine Mischung von
70 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff und 30 Gewichtsteilen Alkohol in der
Wärme ca. 25 % löst. Auch Sandarak und Benzoe (Sumatra), welche in
reinem Tetrachlorkohlenstoff nur wenig löslich sind, lösen sich leicht in einer
Mischung von 90 g Tetrachlorkohlenstoff und 10 g Alkohol, bzw. 80 g Tetra-
chlorkohlenstoff und 20 g Alkohol. — Kopale lassen sich dagegen in reinem
Tetrachlorkohlenstoff sowie in der Mischung mit Alkohol nur in Spuren zur
Lösung bringen.
Für den Chlorkohlenstoff ist das Wortzeichen „B e n z i n o f o r m" ein-
getragen worden.
Telra-Isol — Thallium. 1181
Nach dem D. R. P. 169 930 gelingt es, CCU mit H9O mischbar zu machen;
er bildet nämlich mit sulfonierten Ölen (z. B. TfirkischrotOl), besonders aber
mit der nach D. R. P. 113 433 aus sulfoniertem Rizinusöl hergestellten gelatine-
artigen Seife eine völlig homogene Masse, die sich in jedem Verhältnis mit
H2O mischt und daher für viele technische Zwecice verwertbar ist. —
Auch der Sesquichlorkohlenstoff, in den der CCU beim Durchtreiben durch
glühende Röhren übergeht, findet in der Farbenfabrikation als Oxydations-
mittel Verwendung.
Tetrachlorkohlenstoff 1 kg Mk. 0,75 ausschl. Verpackung.
Tetrachlorkohlenstoff :
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. EL Noerdllnger,
Flörsheim a. M. (waaserlöslich).
ChemiBche Fabrik Oriesheim-Elektron, Frankfurt
a. M.
Dubois k Eaofnuum, Bheinau b. Ifannheim.
Dr. R. JUrgensen, Pragf-Weinberge.
KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.
Anlagen zur Extraktion mittels Tetrachlorkohlenstoff:
Dr. R. Jttrgenaen, Prag-Weinberge.
Tetra^Zsol. In Wasser klar löslicher Tetrachlorkohlenstoff, dient als
flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel, insbes. in der Textilindustrie.
T»iiis Blumer, Zwickau i. Sa.
Tetraküiazofaxbstoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder die Azogruppe
— N=N— viermal enthalten. Vgl. dazu die Artikel ,,Azofarbstoff e",
„Disazofarbstoffe" und „Trisazofarbstoff e".
Tetrakisazofarbstoffe können durch Kondensation von 2 Monaminen mit
1 Diamin oder anderseits durch Kondensation von 2 Diaminen zustande kom-
men. So entsteht beispielsweise das Hessischbraun BB (Natriumsalz
des Benzidin-disazo-bi-sulfanilsäure-azoresorzins) durch Kondensation von Re-
sorzin mit Sulfanilsäure, worauf 2 MolekQle des Kondensationsproduktes mit
1 mol. Benzidin kondensiert werden. Die Darstellung entspricht also dem
Schema :
ySulfanilsäure yNaphthionsäure
Resorzin Zu den Tetrakisazofarbstoffen aus Tolidin
\d^«*:^j« 2 Diaminen gehört z. B. das Azo- \ rkj«^„^;«i,««„i
^Benzidm . orange R mit dem Darstellungs- /^'""""^"^ZmuII'
Resorzin Schema: Tolidin meman.
^Sulfanilsäure ^Naphthionsäure
Sämtliche Tetrakisazofarbstoffe sind direkt färbende Baum-
wollfarbstoffe.
Tetrapol, eine nach D. R.P. 169 930 (Verfahren zum Wasserlöslich-
machen von Tetrachlorkohlenstoff) hergestellte Kombinia>tion aus Monopol-
seife und CCU, ist eine gelbliche Flüssigkeit, die sich mit kaltem H9O in be-
liebiger Verdünnung ohne Ab6cheidung von CCU mischt. Sie ist nicht brenn-
bar, vollkommen neutral und greift weder Gewebe noch Farbe an. Tetrapol
wird in der Textilindustrie als wasserlösliches Fettl^ösungsmittel in weit-
gehendem Masse verwendet.
Krefelder Seifenfabrik Stockhausen & Traiser, Krefeld.
Tetrazofaxbstoffe siehe „Disazofarbstoff e*'.
Thallium. Tl. A. G. = 204,2. Nicht häufiges Element, das in che-
mischer Hinsicht mit dem Silber Ähnlichkeit zeigt, während es anderseits
den Alkalien verwandt ist und von wieder andern Gesichtspunkten mit dem
Blei zusammengesteült wird; man zählt es jetzt gewöhnlich zur Aluminium-
gruppe.
Thallium ist kristallinisch, zinnweich und schneidbar, wird wegen seiner
leichten Oxydierbarkeit an der Luft am besten unter H2O aufbewahrt. Sp. G.
11,9; Seh. P. 270«; S. P. bei Weissglut.
Weder das Thalliummetall noch seine Verbindungen haben grosse tech-
nische Bedeutung.
1182 Thebain — Thcozin.
ThaUium-Metall 1 kg Mk. 100,(X»
ThaUiumchlorid D „ 3,00
Thalliumkarbonat D „ 3,00
Thalliumnitrat D „ 3,0C>
Thalliumoxyd D „ 3,00
Thalliumsulfat D „ 3,00
Thalliumsulfid D , 3,00
Tbebain siehe „Opium und Opiumalkaloid e".
Tbeln siehe „K a f f e i n".
Tbeer nnd Tbeerprodnkte siehe „T e e r** u. s. w.
TlieiiardB Blan siehe „Kobaltfarbe n".
Tbeobromln = Dimethyixanthin:
CHs-N — CH
CO C~N— CHs.
I I >co
Base der Kakaobohne, die dem K a f f e i n (s. d.) nahe steht. Die Kakao-
bohnen enthalten etwa 1,5 %, die Kakaoschalen etwa 0,3 % Theobromin.
Zur Darstellung kocht man nach Dra^endorff Kakaoschalen mit
HsO aus, presst die Abkochung ab, fällt die abgepresste Brühe mit Bleiessig,
filtriert, entfernt das Blei durch H3S, trocknet die Lösung mit gebrannter
Magnesia ein und kocht den c:epulverten Rückstand mit Alkohol aus. Beim
Erkalten des Filtrats scheidet sich ein Teil des Theobromins aus; der Rest
wird durch Abdestillieren des Alkohols gewonnen und durch Umkristallisieren
gereinigt. — Statt von Kakaoschalen kann man auch von entöltem Kakaopulver
ausgehen, indem man es mit seinem halben Gewicht frisch bereiteten Kalk-
hydrats mengt und am Rückflusskühler wiederholt mit 80 %igem Alkohol aus-
kocht; mit dem alkoholischen Auszuge verfährt man wie oben.
Färb- und geruchloses Kristallpulver von allmählich auftretendem
bitterem Geschmack; es sublimiert bei 290 — 295®, ohne zu schmelzen oder sich
zu zersetzen. 1 T. Theobromin löst sich in 1700 T. kaltem oder 150 T. heissem
H3O, in 4300 T. kaltem oder 430 T heissem absol. Alkohol, dagegen wesent-
lich leichter in wässerigem Alkohol.
Wegen seiner geringen Löslichkeit wurde es früher medizinisch nur wenig
verwendet; jetzt kennt man jedoch ein leichtlösliches Salz, das Theohrominum
nairiO'sdIicyUcum, das ein wichtiges Arzneimittel darstellt; siehe darüber den
Artikel „D i u r e t i n".
Theobrominum, puriss H Mk. 8,00; 1 kg Mk. 72,00
natrio-acetic H „ 6,(10; 1 „ „ 56,00
„ benzoic H „ 7,50; 1 „ „ 68,00
„ salicylic. D. A. IV . . . . H „ 4,40; l\ „ 40,00
sulfuric D „ 1,10; H „ lO.OC.»
Theocin siehe „T h e 0 z i n".
Theolaktln. Doppelsalz von Theobrominnatrium und Natriumlaktat,
bildet ein weisses, geruchloses, hygroskopisches Pulver von salzig-bitterem
Geschmack, das als Diuretikum dienen soll.
Theonaoet. Bezeichnung: für Theobrominum natrio-aceticum.
Theonasal. Bezeichnung für Theobrominum natrio-salicylicum.
Theophyllin. Andere Bezeichnung für das nachstehend erörterte
T h e 0 z i n.
Theozln (Theocinum) = 1 . 3-Dimethylxanthin. ' Die Konstitution wird
durch die Formel
CHsN-CO
C-NH
n
n
06
CHsN— C— N
Thcphorin — Thermit. 1183
veranschaulicht. Es wird nach verschiedenen Methoden dargestellt, z. B. von
der Cyanessigsäure aus.
Das Theozin dient als vorzüglich wirkendes Diuretikum, namentlich in
Form des leichtlöslichen Doppelsalzes Theocinum nairto-aceticum. .
CTHTN40,Na . CHaCOfNa.
Dosis 0,3—0,5 g, zwei- bis dreimal täglich.
Theozin D Mk. 3,00; H Mk. 28,50; 1 kg Mk. 280,00
„ -Tabletten (0,25 g) , 20 Stück „ 1,65
Theocinum natrio-acetic D Mk. 2,40; H Mk. 23,00; 1 kg „ 225,00
Theiifaorln. Doppelsalz von Theobrominnatrium und Natriumformiat,
bildet ein staubförmiges, in HsO leichtlösliches Pulver, das in Dosen von
0,5 — 1,0 g mehrmals täglich als Diuretikum verordnet wird.
Thephorin in Tabletten (0,5 g) 20 Stück Mk. 1,60
Thermlol. Unter diesem Namen kommt eine 25 %\gt Lösung von
phenylpropiolsaurem Natrium in den Handel, die zu Inhalationen bei Kehlkopf-
und Lungenleiden verwendeit werden soll.
Thermit. Mischung von gepulvertem Aluminium mit Metalloxyden, z. B.
mit Eisenoxyd, Manganoxyd, Chromoxyd u. s. w., die, einmal entzündet, von
selbst weiter brennt und hierbei eine Hitze von 2000— 3000^ C. entwickelt. Dieses
Verfahren zur Erzeugung hoher Temperaturen wird Aluminothermie ge-
nannt; es gestattet, die srroBe im AI aufgespeicherte thermische Energie (die
Verbrennungswarme des AI mit 7140 Kalorien ist grösser als die aller andern
Metalle) auf einfachste Weise (ohne Maschinen und umfangreiche Apparate)
nutzbar zu machen. Bei der Aluminothermie verbrennt das AI zu Korund
(Rubin), während das im Thermit ausser dem AI enthaltene Oxyd zu dem
betreffenden Metall reduziert wird.
Da die Verbrennung des AI, d. h. die Entzündung der als T h e r m i t be-
zeichneten Gemische, eine hohe Anfangstemperatur verlangt, so streut man
auf das Thermit sogenanntes Entzündungsgemisch; letzteres ist ein
Gemisch aus Baryumsuperoxyd mit Aluminium- oder besser Magnesiumfeilicht.
Das Entzfindungsgemisch wird mit einem Sturmstreichholz entzündet, worauf
die Reaktion des Thermits beginnt und sich von der Entzündungsstelle aus
immer weiter fortpflanzt, so dass man durch Aufstreuen weiterer Mengen
Thermit den Prozess immer weiter fortsetzen, also die sehr hohe Hitze lange
erhalten kann. Eine Erwärmung von aussen findet hierbei nicht statt.
Die Aluminothermie dient zum Verschweissen von Rohren und Schienen,
zum Ausbessern fehlerhafter Stahlgüsse, ferner zur Gewinnung kohlefreier Me-
talle, wie Chrom, Mangan, Nickel, Kobalt u. a. m., sowie auch zur Darstellung
von künstlichem Korund, der als Schmirgel sowie als Material für feuerfeste
Tiegel, Formen und Steine wertvoll ist. In neuester Zeit endlich benutzt man
Thermit als Zusatz zu flüssigem Gusseisen und Stahl, um vollkommen poren-
freie Gussstücke zu erzielen.
Dieses ganze Goldschmidt sehe Verfahren ist unter Patentschutz
gestellt. Über das neue Verfahren von Kühne siehe unter „A 1 u m i n o -
t h e r m i e".
Eine Verbesserung des Goldschmidtschen Thermitverfahrens betrifft die
Verwendung von Calciummetall. Dieses ist in einem Gemisch mit Si sowie
anderseits mit AI ein gutes Reduktionsmittel für metallische Oxyde, Sulfide
und Salze.
Über die sogenannten Thermitsprengstoffe (Aluminiuni-
sprengstoffe) siehe den Artikel „Sicherheitssprengstoff e".
Thermit, schwarz, Mindestquantum 25 kg 1 kg Mk. 3,00
n weiss, „ 25 „ In» 3,00
n '*0t| » ^5 „ , . . l „ „ H,00
Entzündungsgemisch 1 „ „ 5,50
Mangan, gepulvert 1 „ „ 6,00
1184
Thermochemie — Thermometrie.
Spezial-Tiegel :
No.l für 1,3 kg Thermit Stück Mk.2,50
n ^ n *»" n n n r) ^i5ü.
3 „5,1
n
n
n
n
»
»
6,00
No. 4 für 11 kg Thermit Stück Mk. 10,00
5 „ 24 „ „ « « 16,00
n
n
n
Zangen für Spezial-Tiegel:
No. 1 Stück Mk. 2,25
2
3
n
n
r
3,00
4,00
No. 4 Stück Mk. 6,50
«5 „ „ 9,00
n
2
3
4
5
Automatische Tiegel (Spitztiegel)
No. 1 für 2 kg Thermit
4
6
10
15
25
50
75
100
150
200
350
6
7
8
9
10
nll
12
n
n
n
w
n
n
n
n
«
n
r
r
r
w
r
r
Stück Mk. 4,00
6,00
8.00
11.00
15,00
30,00
45,00
65,00
85,00
125.00
175,00
225,00
r
n
n
n
v
?^
r
r
r.
n
n
«
n
und Kappen dazu:
Stück Mk. 1,00
r
» 1.25
n
„ 1.50
n
« 1,75
r.
n '^.00
V
„ 3,00
T
r 3,50
.•
. 4,00
w
r 4,75
r
r 5,50
r
r, 6,75
r
- 7,50
Tbermooliemie siehe „Brennstoffe" und „K a 1 o r i m e t r i e".
Tbermometrle. Umrechnung der Thermometergrade nach
Celsius (C), R e a u m u r (R.) und Fahrenheit fF.) ineinander:
x«C. =-=-x<>R.
x«R. =-,-x<»C.
4
Bei Umrechnung von Celsius- in Reaumur-, und von Reaumur- in Celsius-
Grade bleibt das Vorzeichen dasselbe.
x«C. = (|x + 32)«F.
C.
x«F. = (x-32).:^
' 9
5o,
x«R. = (|x + 32)«F.
x«F. = (x — 32).i. «R.
Korrektion der Therm ometergrade:
Ist T die vom Thermometer angeziei^te Temperatur und N die Länge der
aus dem Apparat herausragenden Quecksilbersäule, ausgedrflckt in der Anzahl
von Graden, sowie t die Temperatur der Quecksilbersäule beim Funkt T
— % N, so sind zu T noch die in der folgenden Tabelle angegebenen Grade
zuzuzählen. Die Tabelle basiert auf der Formel: T = 0.000154 N . (T — t), da
0.000154 die Differenz der kubischen Ausdehnungskoeffizienten von Queck-
silber und Glas ist.
N.
T-t — 10«
20«
40»
50«
60«
80*
100*
120*
10
0,02
0,03
0,06
0,08
0,09
0,12
0,15
048
20
0,03
0,06
0,12
0,15
0,18
0,25
0,31
0,37
40
0,06
0.12
0,25
0,31
0,37
0,50
0,62
0,74
60
0,09
0,18
0,37
0,46
0,56
0,74
0,92
*»*i
80
0.12
0,25
0,50
0,62
0,74
0,99
1,23
1,48
100
0,15
0,31
0,62
0,77
0,92
1,23
1,54
1,85
120
0,18
0,37
0,74
0,92
1,11
1,48
1,85
2,26
140
0,22
0,43
0,86
1,08
1.39
1,72
2,16
2,59
160
0,25
0,49
0,99
1,23
1,48
1,97
2,46
2,96
180
0,28
0,56
1,11
1,39
1,66
2,22
2,77
3,33
200
0,31
0,62
1,23
1,54
1,85
2,46
3,08
3,70
llkttniotMtrtc.
1185
Thormomotcr«
n
n
IL IktrMMttr Hk tu Labtratirimi.
Thermometer fUr den allgemeinen Gebrauch, in ganze Grade geteilt:
Von 0—100 0-200 0— 300» C.
Auf Röhre geteilt .... 1,60 1,90 2,30 Mk.
Mit MUchglasskala . . . 1,30 1,60 1,80
Mit Papierskala .... 1,00 1,20 —
Dieselben, sehr gutes Fabrikat, luftleer, in ganze Grade geteilt:
Von 0-100 0-250 0-360 • C.
Auf Röhre geteilt .... 2,75 3,25 3,75 Mk.
Mit MUchgUsskala ... 2,25 2,75 3,25 „
Thermometer für wissenschaftliche Zwecke, mit Stickstoff oder Kohlensture ge-
ftUlt, in ganze Grade geteilt:
Von 0—100 0-250 0—360« C.
Auf Röhre geteilt .... 4,25 4,75 5,25 Mk.
Mit MUchglasskahi . . . 3,75 4,25 4,75 „
Feinste Normalthermometer auf Röhre geteilt oder mit Milchglasskal^i,
mit Prüfungsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt:
Geteilt in Vi " Vt " V» * Vi
Von — 10 bis + 50®
Von ~ 10 bis + 100«
Von — 5 bis + 200«
Von — 5 bis + 360«
10
15,00
23,00
25,00
26,00 Mk.
33,00
n
n
n
9,00 11,00
12,00 15,00
15,00 18,00
20,00 23,00
Feinste Normalthermometer, Satz aus drei Stück, mit Prüftingsschein
der Phys.-Techn. Reichsanstalt:
No. 1 — 15 bis +100 in Vt*|
No. 2 + 100 bis + 200 in "/i * ? der Satz kompl. in Etui . . , . Mk. 72.50
No. 3 +200 bis +300 in Vt®l
Normalthermometer mit einstellbarer Skala: die Verstellung ge-
schieht mittels einer Schraubvorrichtung :
Skala auf MUchglas von 0-200 in >/t « geteUt Stück Mk. 13,50
13,50
14,00
16,00
16,00
16,00
16,00
n
n
n
„ 40—180 in V, 0
n
n
n
n .
„ 150—270 in >/• "
n
n
n
n
„ 40-180 in Vio «
n
n
»
n
„ 70-105 in Vio«
n
n
n
fi
. 94—120 in Vio «
n
n
n
n
„ 170-190 in Vio«
n
n
r>
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Normalthermometer ftlrdie fraktionierte Destillation nach Anschütz. Satz
aus 7 Thermometern, umfassend das Interrall von — 15 bis + 360«. Die
einzelnen Thermometer sind 10—11 cm lang, in Vi^ auf Milchglasskala geteilt:
Satz aus 7 Stück kompl. in Etui Mk. 50,00
Dieselben, iedoch in Vt^ geteUt, 12 cm lang Satz „ 57,00
Dieselben, jedoch in Vt« geteüt, 13 cm lang „ „ 65,00
Dieselben in Sätzen von 5 Thermometern:
In V»* geteilt
siehe unter »Molekular
In Vi ^ geteUt . . Satz Mk. 37,00
In Vt® geteflt . . „ n ^fiO
Normalthermometer nach Beckmann
gewicht".
Normalthermometer ftir hohe Temperaturen, mit Kohlensäure unter
Druck gefüllt, auf Röhre geteilt, mit Nullpunkt und Einteilung von 200
bis 575« in Vi* C. geteilt Stück
Dieselben mit Prüfungsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt . „
Thermometer für Trockenkästen mit langem Stiel:
Von. . . . 0-60« 0-100« 0-360«
GeteUt in Vi® 2,75 3,75 5,00 Mk.
„ n Vi* 3,00 4.00 - „
Satz Mk. 47,00
Mk. 30,00
n ^5,00
BtüelMr TU.
75
};l8ß ThcrmomeCiie.
Quarzglas-Widerstand« therm cmd e t e r (für Temperaturen bis 900^ mit
Platin widerstand, in Verbindung mit Femanzeiger, Registrierung und Signalisierung:
Thermometer Mk. 40,00— 5O,00
Anzeigeapparat • . n 150,00—170,00
Registriergalvanometer „ 6C0,0O
B. TbtnMMttr fir in Fibrikhttritb.
Fabrikthermometer (Stockthermometer), Skala auf Milchglas, Teilung yoii
0 bis 360^ in Vi:
TotallSnge bis . . . 100 125 150 200 250 cm.
Länge des Stockes bis 70 100 120 170 220 „
Stück 5,00 5,50 6,00 7,50 10,00 Mk.
Gerade Thermometer mit drehbarer Schutzhülse:
Länge ab Konus bis Ende Rohr .... 150 600 1000 1500 mm.
Preis ohne Flansch Stück 15,00 19,00 22,50 27,00 Mk.
„mit „ „ 20,00 24,00 27,50 32,00 «
„ für Reserveglasrohr .... „ 4,00 5,25 6,25 7,75 „
Thermometer zum Einhängen in Pfannen, Bottiche u. s. w., mit Haken oder
Flansch und Schutzhülse:
Stocklänge 60 100 150 200 cm.
Mit einfacher Schutzhülse .... Stück 17 18 20 24 Mk.
Mit doppelter „ . ...» 18 20 22 26 „
Mit einf. eiserner Schutzhülse und Flansch 19 22 24 28 „
Mit dopp. „ „ „ „ 20 24 26 30 „
Thermometer mit Glasglocke oder Flansch :
Stocklänge ... 15 60 100 150 200 Mk.
Stück .... 20 24 28 32 36 ,
Win kelther mometer in Metallfassung, mit Konus und ein&cher
Schutzhülse ohne Flansch Stück Mk. 1^,00
Dieselb'en mit doppelter, drehbarer Schutzhülse „ 20,00
Maischthermometer, 1 m lang, in Stock, mit Milchglasskala . „ 9.00
Keller-Thermometer für Gärkeller, Eiskeller u. s. w. 50 cm lang,
mit Papierskala von — 5 bis -^-^^i
GeteUt in . . Vi V» V
10
0
Stück ... 2,50 3,50 4,50 Mk.
Thermometer für Trockenräume mit gebogenem Stiel von
ca. 10 cm Länge; Skala 22 cm lang, von 0-120® . . . . Stück Mkl 4,50
Hochgradige Fabrikthermometer mit Kohlensäure unter Druck gefüllt,
von 0— 550®C., geteilt von 5 zu 5":
Ganze Länge Im Stück Mk. 28,00
„ „ 1 „ mit Eisenfassung „ p 40,00
„ 1 „ „ Stahlrohrfassung „ „ 48,00
I» n 1|^ »•••• n » 35,00
'„ „ 1,5„ mit Eisenfassung „ „ 52,50
n n ^fin tt Stahlrohrfessung „ „ 57,50
n n 2 „ „ „ 40,00
„ „ 2 „ mit Eisenfassung „ „ 62,50
„ „ 2 „ „ Stahlrohr&ssung „ „ 67,50
Thermometer für Zuckerfabriken mit Nullpunkt .und Ein-
Uilung in Vio " C, von 14—27 • C Stück „ 10,00
Thermometer zur Untersuchung von Denaturierungsmitteln,
geprüft von der Phys.-Techn. Reichsanstalt bei 75 und 140® . . Stück „ 12,00
Elektrische Meldethe r m o m e t e r nach F. Cochius, wirkend
mit Stäbchen aus Metalllegierungen von bestimmtem Schmelzpunkt . . „ 10,00
DazuStäbchen ausMetalllegierungen vom Seh. P. 65® und beliebig höher, lOOSt. „ 15,00
Signalthermometer mit beliebig zu verändernden Maximum- und
Minimumkontakten für Zentralheizungsanlagen, Heizkammern u. s. w.
(D.R.G.M. 160256):
Fraise für Räume mit Zimmertemperatur „ 35,00
„ auf hitzeiicherem Material für Heizkammem n. s, w ^ 45,00
Thermoregnlatoren. 1 1 87
C. HtttirolfilMlt Tbirmatttr.
Normal-Fensterthermometer in ^s^ geteilt, mit PrtÜiingf -
bescheinigung Mk« 25,00
Dieselben in >/i*^ geteilt, ungeprüft „ 15,00
Thermograph in ^/s® geteilt, mit amtlich geprüften Thermometern . „ 30,00
Thermograph in Vi® geteilt, ungeprüft „ 20,00
Reisethermograph, geprüft, in Etui „ 25,00
„ ungeprüft, in Etui „ 20,00
Maximum- Minimum- Thermometer, S3rst. Six- Kapeil er,
auf polierter Holzskala, Marken durch Magneten einstellbar, 24 cm lang Mk. 12,00
Maximum-Minimum-Thermometer ftir meteorologische Stationen, be-
stehend aus:
1. Maximum-Thermometer von — 20 bis -j- 50 in ^t*^ C. geteilt.
2. Minimum-Thermometer mit U-förmigem Weingeistgefass von — 30
bis -f 40 in V«*^ C. geteilt Mk. 30,00
M a X i m u m - T h e r m o m e t e r von — 30 bis -f 50 in ^l^^ C. geteilt . Mk. 15,00
Minimum-Thermometer von — 40 bis + 50 in ^/s ® C. geteilt . „ 18,00
0. Metfiziiiscbt Thtraiatttr.
Maximal-Thermometer von ca. 34 — 45 ® in '/lo ^ geteilt :
In Holzfiitteral Stück Mk. 1,00
In Hartgummihülse „ ^ 1,25
In Nickelhülse „ „ 1,25
Dieselben, mit Prüftmgsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt, in Hairt-
gummihülse „ 2,50
Badethermometer in Holzzwinge mit Griff, mit Papierskala:
Länge der Holzzwinge 25 30 40 cm.
Stück 0,50 0,60 1,00 Mk.
C. Thmitmttr llr allftatiMi Mraich.
Zimmerthermom^ter für Laboratorien, Fabrikränme u. s. w.
je nach Ausstattung Stück Mk. 0,50—3,00
Fensterthermometer auf geschliffener Spiegelglasplatte, mit
Mcssinghaltern Stück „ 4,00
Thermometer in Glaszylinder, von — 10 bis -{- 100® C, mit
Papierskala, in Pappftitteral (ca. 30 cm lang) » 0,75
Dieselben bis -fl50oc . „ 0,75
Dieselben mit Milchglasskala bis -flOO®C „ 2,50
Siehe auch den Artikel „Fernthermometer
Thermometer:
•4
Paul Altmann, Berlin NW., LolseBstr. 47.
Dr. Heinrich GOckel & Co., Berlin NW. 6» Luisen-
straaae 21 (PrSsieioDsarbeit).
O. A. Schultae, Berlin • Oharlottenbitfg, Char-
lottenburger-Ufer 68/54
Dr. Siebert k Kühn, GukI.
Vereinigte LausitEer Glaswerke A.O., Abt. Wstm-
bnmn. Quilita & Co., Berlin NW. 40, Heide-
Btrasse 66/67.
Quarzglas-Qiecksilber-Thermometer bis plus 750» C. Patentiert in vielen
Kulturstaaten, o Thermometer aus Jenaer und Tbltringer Glas von mirtHs
200 bis plus 575® C. o Qas-Analysen-Apparat „Deotz^ Universal-Apparat
==^=zur Ausführung genauer und vollständiger Gasanalysen.
Pä"" "^^ 'Ä Dr. Siehert a Kahn, Cassel. a?«!* » ^ eä
Thermometer für technische Zwecke und Präzisions-Thermometer:
O. A. Schnitze, Berlin-Oharlottenburgr, Charlottenb. Ufer 68/64.
TliennoreffiilAtoren (WSrmeregulatoren).
Einfachrtc Art von Glas " . . . . StUck Mk. 2,00
75*
1188
Thermot&ttlen «^ Thigenol.
Mk.
4.00
8,00
9,50
8,00
20,00
2,00
4,25
n
6,00
8.50
26.0C)
Nach Hecker, von Glas; sichere und genaue Regulierung durch Drehen
des inneren Glasrohres Stück
Nach Reichert mit Quecksilber gefüllt ^. . „
,, „ verbessert, mit Hahn, als Ersatz für die Notöffnung „
„ Rohrbeck, von Glas, vom Barometerstand unabhängig, Regulierung
bis 0,0 >• Stück
Derselbe mit Metallmontage u. Stopfbüchsenführung .... „
Nach S o X h 1 e t , ganz aus Glas, mit vergröss. Luftraum. Durch die Ausdehnung
der Luft und Dämpfe niedrig siedender Flüssigkeiten funktionierend . .
Derselbe, für niedrige Temperaturen, unterhalb der Zimmertemperatur .
Nach Lothar Meyer, durch die Dämpfe niedrig siedender Flüssigkeiten
funktionierend, für Temperaturen unter 100^ C, bestehend aus Gefäss-,
Regulier- und Füllrohr, Regulierrohr mit Millimeterteilung, in Kautschuk-
führung verstellbar, kompl. mit Gebrauchsanweisung
Derselbe mit Stahihttlse zum Schutz des Regulators
Derselbe nach Lothar Meyer, bestehend aus Hebelvorrichtung und
Pyrometerrohr (Kupferrohr und Glasstab) und gesonderter Quecksilber-
Regulierungs-Vorrichtung. Auf dem Prinzip der relativen Ausdehnung
einer Kupferröhre und eines Glasstabes beruhend
Thermo-Regulator, sehr empfmdlich, durch die Dämpfe niedrig siedender
Flüssigkeiten funktionierend. Gaszuführungsrohr aus Metall mit Stahlspitze,
in Stopfbüchse luftdicht verschliessbar und mit einer Schraube zu fixieren.
Um den jedesmaligen Stand kontrollieren zu können, ist auf demselben eine
Millimeterteilung eingeschlagen. Die Füllung geschieht auf dem bekannten
Wege mit etwas Äther oder absolutem Alkohol und Quecksilber. . .
Elektrischer Regulator, verbesserte Konstruktion nach Scheibler .
Hierzu offenes Thermometer mit eingeschmolzenem Platindraht, Teilung
bis 250»
Hierzu elektrisches Läutewerk
Automatischer Wärmeregler „Temperator" für technische Zwecke (D. H. P.
140889 und 159 U05), wirkt durch ölausdehnung, kann so eingestellt werden,
dass die Temperatur auf 1 — 2^ C. konstant erhalten wird:
Preis je nach Grösse ' . . . Mk. 40,00—90,00
Ventile dazu aus Rotguss „ 9,00—15,00
Thermoregulatoren :
Scfaultze, Berlin-Charlottenburg, Oharlottenburger Ufer 5S/54.
TbemMNi&iileii. Thermosflulen nach O fi 1 c h e r. Grosse Dauer-
haftigkeit, hohe Leistung (ca. 70 V. A. bei 1 cbm stündlichem Gasverbrauch),
billiger Betrieb und bequeme Handhabung. Keine Polarisation! Eignet sich
vorzüglich für Galvanoplastik und Galvanostegie, für alle elektrolytischen Ar-
beiten, zum Betriebe elektrolytischer Apparate, zum Laden von Akkumula-
toren u. s. w.:
28,00
25,00
7,00
7,50
O. A.
Griten
im El«m«Bl«
BcrooutSrk«
Amp.
Elektro-
motorische Kraft
VoU
Lmcrer
Widentand
Ohm
im im niii»Ji
1
VopMko«
■k.
1
t
»
26
50
66
8
8
8
1.6
8,0
4,0
70
190
ira
85
160
180
Thermostaten siehe „Bakteriologi e*'.
ThiaioUarbstoffe s. „Diazoamidofarbstoffe" und „T h i o -
benzenylfarbstoff e**.
Thiffenol (-Roche). Konzentrierte Natriumverbindung der Olsulfosäure,
worin 10 % Schwefel organisch gebunden sind. Dunkle, geruchlose, zShe
Flüssigkeit, die namentlich ausserlich bei Hautkrankheiten, Entzündungen,
Schwellungen u. s. w. verwendet wird.
Thigenol „Roche« H Mk. 2,10
Thiobenzenylfarbstoffe — Thiol. 1189
Thiobensenylfarbstoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder sich ebenso wie
diejenigen der D i a z o a m i d o f a r b s t o f f e (s. d.) vom Dehydrothio-
1 0 1 u I d i n HaC . CeHa<3>C . C«H« . NHs ableiten und vielfach mit diesen zu-
sammen zu der Gruppe der Thiazolfarbstoffe vereinigt werden, weil
sie sämtlich den Thiazolring i \c — enthalten.
Das Dehydrothiotoluidin entsteht beim Erhitzen von p-Toluidin mit
Schwefel; bei längerer fortgesetzter Reaktion bildet sich hieraus das Pri-
m u H n. Man stellt dasselbe durch Erhitzen von 2 mol. p-Tolnidin mit 5 Ato-
men Schwefel auf 250—280® und Sulfurieren der entstandenen Primulinbase
mit rauch. HtSOt dar. Das Primulin ist das sulfosaure Natrium einer Base, der
augenscheinlich die Konstitution
HaC . C6Ha<^>C . CeHa<s>C . C«Hi . NH.
zukommt. Ungeheizte Baumwolle wird durch das Primulin in neutr. Bade
gelb gefärbt; über andere Färbungen vgl. den Artikel „Ingrainfarbe n*'.
Die andern Thiobenzenylfarbstoffe sind Homologe des Dehydrothioto-
luidins und Primulins.
Die Thiobenzenylfarbstoffe sind wahre ThiazolkOrper; sie sind sämtlich
gelb gefärbt. Hierher gehören die Thioflavine und das C h 1 o r a -
m 1 n g e 1 b.
Bei den Diazoamidofarbstoffen dagegen tritt der chromogene Charakter
des Thiazolkörpers in den Hintergrund, während sie auch nicht wohl als echte
Azokörper aufgefasst werden können.
Dfe meisten Thiobenzenylfarbstoffe färben, wie das Primulin, Baumwolle
ohne Beize.
Thlooateoliin siehe „T h i o k a t e c h i n".
Thloool siehe „T h i o k o 1".
ThlooyanTerblndtinflreii siehe „Rhodanverbindunge n".
Thioform = dithiosalizylsaures Wismut (Bismuium dithiosalicylicum).
Durch Digerieren von 1 mol. dithiosalizylsaurem Na mit 4 mol. neutr. Wismut-
nitrat bei Gegenwart von Natronlauge erhalten.
Gelbliches, geruchloses, in HiO unlösliches Pulver, das äusserlich als
Jodoformersatz verwendet wird, während man es innerlich bei Magen- und
Darmkatarrh verordnet.
Thioform H Mk. 5,50; 1 kg Mk. 50,00
Thiokatechin. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, zu dessen
Darstellung man p-Diamine oder Azetyl-Nitramine mit S und Na>S schmilzt,
die Schmelze in H2O löst und durch Zusatz von Säure (wobei H>S entweicht)
den Farbstoff niederschlägt. Das Thiokatechin gehört also zu den S ch w e -
f e 1 f a r b s t o f f e n (s. d.). Durch Reinigen des Farbstoffes und Lösen in
Alkalisulfit erhält man Thiokatechin S.
Es dient zum Braunfärben von Baumwolle; man färbt unter Zusatz von
NaCl und NasCOa und entwickelt mit Chromkali und Schwefelsäure.
Thiokol = o-gua}akolsulfosaures Kalium. C«Ha(OH)(OCHa)SOaK.
Farbloses Kristallpulver, sehr leicht löslich in HiO. Man verordnet es als
ungiftigen Ersatz des Guajakols bei Lungentuberkulose.
Thiokol H Mk. 10,00; 1 kg Mk. 88,00
„ -Tabletten (0,5) 25 Stück „ 1,25
Thlol. Ein dem Ichthyol (s. d.) sehr ähnliches Produkt, zu dessen
Darstellung man Braunkohlenteeröl (Gasöl) durch Erhitzen mit Schwefel sul-
furiert, das Reaktionsprodnkt mit starker HiSO« behandelt und die Masse
dann in Wasser giesst. Das Thiol wird dann mannigfach gereinigt; es kommt
sowohl in fester Form (Thiolum siccum) als in konz. wässeriger Lösung (Thio-
lum liquidum) fn den Handel.
1190 Thionylchlorid — Thorium und Thoriumvarbindungeii.
Man verwendet das Thiol medizinisch in derselben Weise wie I c h -
thiol (s. d.).
Thiolum liquidum (40%) H Mk. 2,50; 1 kg Mk. 22,00
„ siccum H „ ^<,80; 1 n n ^|00
ThlonyloblOTld siehe nnter „Chlorverbindunge n'*.
Thiopinol, ein Schwefelprflparat, das aus einer Kombination von
Schwefelalkali mit ätherischen Nadelholzölen besteht und bei Hautkrank-
heiten (als Thiopinolbad» Thiopinolseife und Thioplnolsalbe) Verwendung
finden soll.
Thlosiiiaiiiiii (Allylsulfoharnstoff ). NHt . CS . NHCtH». Es entsteht aus
Senföl CS : NCM$ mit NH».
Kristalle vom Seh. P. 74^ leichtlösl. in Alkohol und Äther, schwerer
in HsO.
Man benutzt es medizinisch wegen seiner spezifisch narbenerweichenden
Wirkung. Vgl. dazu den Artikel „f^ibro lysin".
Nach dem D. R. P. 163 804 löst mau Thiosinamin in Gegenwart von
Natriumsalizylat in HtO auf und dampft zur Trockne ein; das zurflckbleibende
kristallinische Pulver ist in HsO in der Kälte sehr leicht löslich. Auch kann
man durch weniger starkes Eindampfen direkt sehr konzentrierte Thiosin-
aminlösungen darstellen.
Thiosinamin H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 30,00
Thloralfate. Die Salze der unterschwefligen Säure werden, um Ver-
wechslungen zu vermeiden, besser nicht mehr als Hyposulfite sondern aus-
schliesslich als Thiosulfate bezeichnet, weil man erkannt hat, dass sich
SOs noch weiter zuhydroschwefligerSäure(s. d.) reduzieren lässt
Die einzelnen Thiosulfate sind unter den betreffenden Metallverbindungen
zu suchen.
Thioioiii Verbindung des Linalylazetats von folgender Formel:
S
s/Ns
CifH.oOfS, = I O.COCH,
— C-CH«-CHi~CH.-C-CH=CH«.
CH«
i:
Hs CH]
siehe unter „Ton**, „Tonerde", „Tonerde-
beizen" U. S. W. U.S.W.
Es stellt eine dunkelbraune Lösung dar und dient als medizinisches Schwefel-
präparat, dessen Vorzug die genaue Dosierkeit der Schwefelmenge bildet
(gegenüber den mechanischen Gemischen dieser Art).
Thomasphosphat (Thomasschlacke) siehe unter „Schlacken" und
„Düngemittel, kflnstlich e*'.
Thon
Thonerde
Tbonerdebelseii
Thonardenatron
Thongref&Me
Thonwaren
Thonsellen
Thorlnm und ThorlnniTerbindiiiifireii. Thorium. Th. A. 0. = 232,5.
Das Element selbst hatte bis vor kurzem keinerlei Wichtigkeit, doch hat Jetzt
die S i e m e n s & H a 1 s k e A. G. mehrere Patente zur Darstellung von Tho-
riummetall genommen: Nach D. R. P. 133 958 erhält man Th, indem man Tho-
riumnitrid (dargestellt durch Einwirkung von NH«-Gas auf verschiedene Tho-
riumverbindungen bei Rotglut) unter Vermeidung jeder Oxydationswirkung er-
erhitzt. Nach dem D. R. P. 133 959 lässt man Dämpfe von metali. Na auf
Dämpfe flüchtiger organischer Thoriumverbmdungen einwirken; man kann auf
diese Weise. Körper mit Thoriummetall festhaftend Aberziehen, z. B. eine
Kohlenseele im Vakuum. Das D. R. P. 146 503 behandelt die Reinigung
Thranc — Thyminsättrc. 1191
von metallischem Thorium. Das D. R.P. 187 546 bezüVeökt dlQ Dar^tellunK
eines Thoriumsulfides, das zur Gewinnung von ehem. reinem Th besonders
Reeiernet ist.
Besondere Wichtigkeit haben die Thoriumverbindungen, und zwar sind
sie für die Bdeuchtung mittels QasglUhlichts von ^össter Bedeutung, da die
Glflhkörper gewöhnlich aus einer Mischung von 99 % Thorerde (Thordiöxyd)
ThOs mit 1 % Ceroxyd CeOs bestehen. Man gewinnt Thoriumverbindungen,
die mit denen des Z i r k o n i u m s (s. d.) grosse Ähnlichkeit haben, fast aus-
schliesslich aus dem Monazit, welcher ein leicht aufschliessbares Cer-
Thoriumphosphat ist. Zur Imprägnierung der Glühkörper (vgl. „G a s g I fi h -
lieh t") benutzt man verschiedene Thoriumsalze, die dann beim Glühen In
das Oxyd übergehen; meistens findet das Thoriumnitrat Th(N0a)4, welcheß mit
6 HiO kristallisiert und in Wasser leicht löslich ist, Anwendung.
Die Preise sind sehr schwankend.
Thoriumnitrat, ehem. rein 1 kg Mk. 34,00
Thorium:
Chemiflche Fabrik FrtiberK, Dr* 0. P. Droirt>adi & Co., Freiberg L 8.
Thoriumverbindungen (im besondern Thoriumnitrat):
Fabrik ehem. Priparate Dr. Ridiard Sthamer, 1 Pr. O. Kafifler k Co., PUttaeniee b. BerUa.
' Hamburg. I
Thrane siehe „Tran e".
ThttrpU. Mittel gegen Kfllberruhr und tierische Durchfalle, enthalt
Granatrindenextrakt, Myrobalanen u. a.:
Thürpil i/i Dose Mk. 2,00; V«5DoscMk. 1,10
Alleiniger Fabrikant:
Ol. Lageman, Ghemiache Fabrik, jkachen.
Thymianöl und Tbymol. Aus dem frischen, blühenden Thymiankraut
{Thymus vulgaris) durch Destillation mit Wasser gewonnenes ätherisches Ol
(Oleum Thymi), dessen wesentlicher Bestandteil das T h y m o 1 ist, welches
sich darin neben den Terpenen Thymen und C y m e n findet. Das Thymol
ist ein Homologes des Phenols, und zwar Methylisopropylphenol
CioHiiO (CH, : CaHr : OH = 1 : 4 : 3).
wahrend früher das ThymianOl selbst arzneiliche Verwendung, und zwar
als Antiseptikum fand, wird jetzt zu diesem Zwecke fast ausschliesslich das
reine Thymol (Methylisopropylphenol)
/CHs (1)
CaH^OH p„ (3)
benutzt. Im Grossen gewinnt man das Thymol aus den Samen des indischen
A j o w a n , indem man das daraus mit Wasserdampf destillierte A ] o w a n ö 1
mit Natronlauge schüttelt und das hierbei gelöste Thymol, vom Unlöslichen
getrennt, . durch Mineralsauren ausfallt und reinigt Meist gewinnt man es
durch starkes Abkühlen des Öles, wobei es auskristallisiert. Zur synthetischen
Darstellung von Thymol führt man o-Brom-p-zymol durch rauch. HiSOt in
die kristallisierbare Zymol-2-brom-5-sulfosäure über, und aus letzterer gewinnt
man durch Erhitzen mit Zinkstaub und Ammoniak unter Druck die ZymolSulfo-
saure, welche sich durch Schmelzen mit KOH in Thymol überführen lasst.
Thymol bildet grosse, farblose, nach Thymian riechende, aromatisch
schmeckende Kristalle, Seh. P. 50^; S. P. 231,8^ Es löst sich leicht in Alkohol,
Äther und Chloroform, jedoch erst in ca. 1100 T. HiO. Mit Wasserdampf ist
es leicht flüchtig.
Thymianöl, deutsches, D. A. IV 1 kg Mk. 12,50
y, französisches, rotes, la 1 „ „ 9,00
„ „ weiss, rekt. la, D. A. IV 1 „ „ 10,00
Thymol, krist., D. A. IV 1 „„ 13,00
Thsrmlnjiftnre siehe „S o 1 u r o T*.
1192 Thymol — Tiegel.
I4t
6V4
6V4
6V4 nun.
100
125
150 kg.
17,50
22,50
27,50 Mk.
60
70
80 mm.
200
350
550 ccm.
o,m
1,00
1,75 Mk.
Thfmol siehe nThymianor
ThyrMOl, Methylflther des Santalols CitHn . O . CH$. Es bildet eine
farblose, schwach aromatisch riechende ölige FlQssigkeit und wird Innerlich
gegen Gonorrhöe verordnet
n«ffrt (Olflhtiegel; Schmelztiegel).
Giessereitiegel ans Stahlblech, aus einem Stück:
Blechstirke . . . 3V4 dV« 5 5 5
Inhalt 12 25 38 50 75
Preis 3,50 5,50 8,00 10,00 13.50
Blechstirke . . . 6V4 6V4 6V4 8 8 8 8 8 mm.
Inhalt 200 250 300 350 400 500 600 750 kg.
Preis 37,50 45,00 47,50 50,00 52,50 55,00 62,50 67,50 Mk.
Blechstärke ... 8 8 8 8 8 9Vi 9Vt mm.
Inhalt 1000 1250 1500 1750 2000 2250 2500 kg.
Preis 77,50 90,00 100,00 110,00 120,00 135,00 145.00 Mk.
Schmelstiegel von getriebenem Eisen mit Deckel:
Höhe 25 35 40 45 50
Inhalt 25 40 65 100 125
Stück 0,45 0,50 0,55 0,60 0,70
Schmelstiegel von Gasseisen mit Deckel:
Höhe 80 100 120 145 160 mm.
Durchm. .... 60 75 80 90 95 „
Stück 0,70 1,20 1,70 2,25 3,00 Mk.
Schmelstiegel ans Knpferblech mit Deckel:
Höhe 50 60 70 mm.
Dnrchm. .... 60 70 80 „
Stück 1,00 1,25 1,50 Mk.
Schmelstiegel ans Reinnickel mit Deckel:
Höhe 30 35 45 55 70 90 mm.
Dnrchm 35 40 50 60 80 100 „
Stück 1,25 1,50 1,80 2,25 3,40 4,50 Mk.
. Platintiegel: Gewichte und Fassonpreise:
Inhalt 8 ccm. Gewicht ca. 5 g, inkl. Deckel, Fasson Mk. 2,00
n *^ n n n *" n n n n n *,^*^
»l^j» n n '^ f> n n n ••••••»» *,^^
n ^ n n »*"„„ ^ n n *»'^
«2ö„ ,) ff ZA p yy „ n n 3,0Ü
»30„ „ „2o„„ „ „ „ 3,2o
l|40„ n „OD„„ „ „ „ 3,50
iiöü„ „ „4^„„ „ „ „ 4,UU
Die Preise setzen sich zusammen ans dem eigentlichen Platinpreis nnd dem Fassonpreis;
s.Z. wird notiert:
1 kg Platin Mk.3800,00
Silber tiegel. Gewichte nnd Fassonpreise dieselben wie für Platintiegel
1 kg Sübcr z. Z „ 120,00
Schmelztiegel ans Berliner Porzellan der Königl. Porzellanmann&ktiir, innen
nnd aussen glasiert, mit Deckel:
No 000 00
Inhalt 5 13
Stück 0,15 0,25
Dieselbien ohne Deckel, Stück 0,10 0,20
Dieselben, zylindrische Form, mit Deckel, No. 1 -a 15 g Inhalt, Mk. 0,40
n n „ „ „ No. 2 - 35 g „ „ 0,50
Schmelstiegel von feinem Berliner SanitStsporzellan:
No 00 0 1 2 3 4 5
Inhalt ca. . . . 13 14 25 45 90 150 265 ccm.
Stück .... 0,18 0,18 0,23 0,25 0,30 0,35 0,50 Mk.
0
1
2
3
4
5
14
■ 25
45
90
150
265 g.
0.35
0,45
0,60
0,75
0,85
1,00 Mk.
0,30
0,35
0,50
0,65
0,75
1,00 n
Tiefel.
1193
SchmeUtiegel von Meissener Porzellan der Königl. SSchs. Porsellanmftnufftktnr,
mit Deckel:
No 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Höhe .... 65 60 53 45 40 35 28 23 17 13 11 mm.
Durchm. ... 80 70 65 55 45 40 35 30 23 18 14 „
Inhalt .... 200 130 110 60 30 25 15 8 4 2 1 ccm.
Stück .... 1,00 0,75 0.65 0,55 0,45 0,40 0,30 0,25 0,25 0,25 0,25 Mk.
Schmelztiegel von Biskuitporzellan mit Deckel:
Höhe .... 5,5 6,5 8 9,5 10,5 11,5 cm.
Inhalt .... 10 80 130 230 880 480 ccm.
Stück .... 0,:^0 0,35 045 0.55 0,65 0,80 Mk.
Schmelztiegel nach Rose (Reduktionstiegel), von Bisknitporaellan, mit durch-
lochtem Deckel nnd Gaszuleitnngsrohr, kompl Mk. 1,85
Dieselben von Berliner Sanitätsporzellan kompl. mit Rohr wid dorchlochtem
Deckel Stück Mk. 0,95
Schmelztiegel nach Gooch von Thüringer Porzellan, mit Siebboden, Siebeinlage
und Deckel:
Höhe .... 38 40 45 mm.
Durchm. ... 35 38 40 „
Stück .... 0,65 0,65 0,65 Mk.
Schmelztiegel von Porzellan mit durchlöchertem Deckel:
Mit Filtrierröhre von Glas und Gummiring Stück
Glastrichter allein „
Schmelztiegel aus Schamottemasse:
Höhe .... 25 35 50 60 80 100 120 150 180
Durchm. ... 25 30 35 40 50 50 70 80 90
10 Stück ... 0,60 0,80 1,00 1,20 1.40 2,00 3,60 5,00 7,00
Deckel extra . . 0.30 0,80 0,40 0,40 0,50 0,50 0,50 0,80 0,80
Mk.
200
100
9.00
1.00
1,50
0,60
mm.
n
Mk.
Schmelztiegel aus feuerfestem, hessischem Ton, dreieckig, ohne Deckel:
10
0.10
0,03
12
0,15
0,06
15
0,25
0,10
18
0,35
0,15
26 cm.
0,95 Mk.
0,30 „
Höhe .... 8
Stück .... 0,05
Dazu Deckel . . 0.02
Dieselben in Sätzen:
Höhe des grössten Tiegels 7 9 12
Ohne Deckel Stück 0,10 0,15 0,25
von 3 4 5
Schmelztiegel von feuerfestem, hessischem Ton, rund:
Höhe 9 10,5 12 14 16 18
Mit Deckel Stück . . . 0,15 0,20 0,30 0,40 0,50 0,55
Schmelztiegel aus Graphit:
Fasson A.
14
0,45
6
17
0,75
7
cm.
Mk.
Stück
20
0,70
25
1,00
cm.
Mk.
iakg
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
12
14
GrBtM ia
H5h«
95
115
125
\35
t60
170
175
175
185
190
210
220
oberer
Durchm.
85
95
105
120
130
135
145
155
J80
180
IfiO
180
Inhalt
In kg
MeMing
15
16
18
20
25
30
35
40
45
50
CO
70
Orftue In
Höhe
225
230
240
255
270
280
295
310
315
325
340
345
oberer
Durchm.
185
185
200
210
225
235
250
265
280
285
285
290
iukff
80
90
100
120
130
150
200
250
300
400
500
tooo
(kftiMia
Hfthe
365
375
390
400
420
440
480
570
610
690
750
860
315
340
840
S50
350
365
406
415
420
470
560
680
nu
Ti^elprocesie — Tiaktoren.
Puson B (Schöpft lege 1) su 4, 6 und 8 kg Inhalt.
Fasson C (Tiegel fUr Eisen).
Inhalt In kg
Höhe
Oberer DurchiB«
Eisen
mm
mm
30
315
210 .
40
355
235
60
400
250
75
420
270
Fasson D (Tiegel ftir Stahl.)
InhcXt in kg
SciJil
205
245
P reise der Graph itschmel stiege I :
Für jedes kg Inhalt 14 Pf. (ab Lager).
Tiegel:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warrnbrunn, Quilits & Co., Berlin NW. 40, Heide-
66/W.
Zerkleinerungs- und Mischanlagen ffir Schmelztiegel-Fabriken:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Qrusonimlt, Hagdeburg-Buckau.
Tieffelpros6«M siehe „F 1 u s s e i s e n**.
Tierische Farbstoffe. Im einzelnen sind von solchen im Vorliegenden
Werk behandelt: „Kermes", „Koschenille**, „Lac-dye**, „Pur-
r 6 e** und „S e p i a**.
Tierische Farbstoffe:
Tifhiwann k Vom, Hamburg.
Tierische Fasern siehe die Artikel „Seid e" und „W o 1 1 e**.
Tierkohle. Man versteht darunter jede Kohle, die durch Erhitzen
tierischer Substanzen unter Luftabschluss erhalten ist. Dem Ursprung nach
sind Knochenkohle, Blutkohle und Fleischkohle zu unter-
scheiden. Vgl. „Kohlen**.
TiAmann ft Vota, Hamburg.
Tieröl (Oleum animdle). Aus tierischen Stoffen, namentlich Knochen,
durch trockene Destillation gewonnenes, pyrrolhaltiges und nament-
lich an Pyridinbasen reiches schwarzbraunes Ol, das zum Dena-
turier e n (s. d.) von Spiritus dient.
Tieröl, roh «/o kg Mk. 13,00—22,00
„ vorschriftsmässig zum Denaturieren von Spiritus . 1 „ „ 3,00
„ äther., rekt., mediz 1„ „ 7,00
ClMmische Werke FOrstenwalde, Dr. B^ Hecker & W. Zeidler, O. m. b. H., FQnteawalde-Spree.
Tinkturen. Alkoholische oder ätherische Auszüge von pflandichen
oder tierischen Stoffen. Zur Darstellung werden die grob gepulverten oder
mittelfein zerschnittenen Substanzen mit der Flflssigkeit übergössen, in gut
verschlossener Flasche an einem schattigen Orte bei etwa 15---20* ungefähr
1 Woche stehen gelassen, während welcher Zeit man häufig umschQttelt Da-
nach dekantiert man, seiht durch oder filtriert schnell (um Verdunstung zuver-
m^fdtn) ab.
Tinten — TiUn, 1195
Tinkturen werden zu Hellzwecken sowie zur DareteMung von Likören und
Parfflmerien benutzt.
nnten. Die sctiwarzen Scfireibtinten lassen sich fast sämtlich in die
beiden Klassen der Eisengallustinten und der Blauholztinten
einordnen.
Die Eisengallustinten enthalten Eisenoxydulsaiz (Elsenvitriol) und eine
gerbstoffhaltige Flüssigkeit (Oalläpfelextrakt; Tannin); ein Zusatz einer
schwachen, meist flüchtigen Säure, wie Holzessigsäure oder Salzsäure, erhält
das Fe im Oxydulzustand gelöst und verhindert eine Oxydation der Tinte im
Glase. Erst in den Schriftzflgen tritt allmählich Oxydation zu schwarzem
gerbsaurem Elsenoxyd ein. Da eine solche Tinte ursprünglich fast farblos ist,
setzt man eine geringe Menge eines organischen Farbstoffes, z. B. Blauholz-
extrakt oder einen schwarzen, violetten, blauen oder rötlichen Farbstoff zu,
um die Schriftzüge beim Schreiben selbst erkennen zu können. Zu den Eisen-
gallustinten gehört auch die sogenannte Alizarintinte; der Name rührt
davon her, dass die ersten derartigen Tinten einen Krappzusatz erhielten, der
später als unwesentlich weggelassen wurde. Als Normaltinte gilt nach
S c h 1 u 1 1 1 g und N e u m a n n folgende Lösung: Man löst 23,4 g Tannin und
7,7 g krist. Gallussäure In schwach erwärmtem HtO, verdünnt, setzt dann eine
bereitete Gummilösung aus 10 g Gummi arabicum zu, hierauf 2,5 g HCl (bezw.
das dieser Menge entsprechende Quantum käufl. Salzsäure), hierauf eine
Lösung aus 30 g EisenvitrloH und schliesslich 1 g Karbolsäure, worauf das Oe-
misch auf 1 1 aufgefüllt, gut durchschüttelt und 4 Tage bei 10—15* C. ruhig
stehen gelassen wird. Man giesst schliesslich die blaugraue Flüssigkeit von
dem Bodensatz ab und färbt nach Bedarf mit Blauholzextrakt.
Die Blauholztinten enthalten die aus dem Hämatoxylin des Blau-
holzes (s. „P f 1 a n z e n f a r b s t o f f e**) durch Metallsalze fällbaren dunklen
Farblacke oder aber die daraus durch Einwirkung oxydierender Agentien ent-
stehenden Farbstoffe. Man benutzt namentlich Kallumchromat, weiter auch
Kupfervitriol, Eisenvitriol oder Alaun zur Fällung der Blauholzilösung. So löst
man z. B. 15 T. Blauholzextrakt in 900 T. HaO, dekantiert nach dem Absetzen,
erhitzt die Lösung zum Kochen, löst darin 15 T. krist. Soda und setzt dann
tropfenweise unter Umrühren eine Lösung von 1 T. gelbem (neutralem) Kallnm-
chromat In 100 T. HtO zu. Die erhaltene schön blauschwarze Tinte flliesst gut,
greift die Feder nicht an und trocknet sehr leicht; der NatCOs-Zusatz ver-
hindert das sonst häufig vorkommende Gelatinieren. Ein Zusatz von Karbol-
säure kann zwecks Konservierung gemacht werden.
Farbige Schreibtinten sind wässerige Auflösungen verschiedener Farb-
stoffe, meistens unter Zusatz von etwas Gummi; z. B. nimmt man für Rot:
Eosin, Fuchsin, Karmin; für Blau: Indigokarmin, Methylenblau, Alkaliblau,
in Oxalsäure gelöstes Berlnerblau; für Violett: Methylviolett oder eine
Mischung von cochenillle mit Indigokarmin; für G r ü n: Malachitgrün, Kupfer-
azetat mit Weinstein, Indigokarmin mit Pikrinsäure.
Kopiertinten sind Im Prinzip nicht anders als Schreibtinten zu-
sammengesetzt, jedoch stärker konzentriert und unter Zusatz kleiner Mengen
einer hygroskopischen Substanz, die die Schriftzüge weniger leicht eintrocknen
lässt, bereitet; als solche Zusätze sind namentlich Glyzerin, weiter auch
Zucker, Gummi, Dextrin, Calciumchlorid u. s. w. zu nennen.
Otto Starcke k Oo., O. m. b. H., Leipslg-Idnd«iu»L
Tiodin, ein Anlagerungsprodukt von Jodäthyl an Thiosinamin
/NH(C.H5)
C=S , wird durch Erwärmen seiner beiden Komponenten in moleku-
'^NH(C8H6)J
larem Verhältnis erhalten. Es bildet weisse, in HsO leichtlösliche Kristalle
und findet als medizinisches Jodpräparat Verwendung.
Titan. Ti. A. G. = 48,1. Seltenes Element, von dem drei Oxydations-
stufen, nämlich TItanmonoxyd TiiOt, Titanoxyd (Titan s äure-
anhydrid) TIOi und Titansesquioxyd TisO« bekamit sind. Dh
1166
Titrierapparate — o-ToUdin.
Verbindungen des Titans sind im allgemeinen nur von geringer Wfchtigkeit.
Nach dem D. R. P. 123 860 soll man durch Aufschliessen von Titanverbin-
dungen mit Bistdfat, Auslaugen mit verd. HsSOt und darauf folgendes Ein-
dampfen Produkte erhalten, die sich gut als Farbbeizen verwenden lassen.
Das D. R. P. 152 257 betrifft die Herstellung und Abscheidung von Titan-
verbindungen, das D. R. P. 150 557 die elektrolytische Titangewinnung.
Mit Vorteil wird reines Ti neuerdings nach dem aluminothermischen Ver-
fahren von Kühne (s. „Aluminothermi e'!) aus Rutil im Tiegel
niedergeschmolzen.
Das Ti findet jetzt Verwendung als Zusatz zum Temperguss und zu
Stahl, wodurch Zerreissfestigkeit und Bruchdehnung ausserordentlich erheb-
lich erhöht werden.
Titanverbindungen werden seit einigen Jahren auch mehr ge-
braucht, und zwar insbesondere in der Färberei.
— Auf die Herstellung von TitansflurelOsungen in Milchsäure bezw. von
Verbindungen von Titansäure mit Milchsäure beziehen sich die D. R. P.
136 009 und 149 577. — Das Amer. Pat. 742 797 und Franz. Pat. 338 934 schützt
ein Verfahren zur elektrolytischen Reduktion organischer Körper mittels Titan-
verbinduQgen. Nach dem Engl. Pat. 6329 von 1906 gewinnt man wasser-
lösliche Doppelpyrophosphate von Ti und Alkali, die in der Textilindustrie
Verwendung finden sollen.
Titanlegierungen siehe tmter „Aluminiumlegierungen*' No. 9
und „Eisenlegierungen*' No. 10.
n
25,00;
2,75;
Titanmetall, techn
„ ehem. rein H
Titanammoniumfluorid, leicht löslich H
Titanammoniumozalat
„ ehem. rein
Titanfluorid, techn
„ ehem. rein H Mk. 10,00;
Titankaliumoxalat, techn
„ ehem. rein
TiUncblorid (tri), wässerige Lösung (15 %)
„ (tetra) H Mk. 11,00;
Titannitrat H Mk. 20,00;
Titansulfat, techn
„ ehem. rein H Mk. 22,00;
Titansäure, natur., feinst präpar. 99®/o (Rutil) ....
Titansäureanhydrid, ehem. rein H Mk.
Titansäurehydrat, Teigform (40 % Hydrat)
„ rein, gefällt
„ ehem. rein H Mk. 2,20;
TiUnsaures Blei H „ 8,00;
Eisen H „ 5,50;
Kupfer
Natrium H Mk. 6,00;
3,50;
ike
Mk.
80,00
•t n
n
200,00
* »
n
25,00
■^ r
n
10,00
* n
n
20.00
* r
n
10,00
* n
T)
85,00
•»^ n
n
3,00
* n
n
20,00
' n
n
7,50
^ r
n
100,00
^ n
n
180,00
*^ n
r
2,50
^ n
r
200,00
•*• 1»
n
2,75
^ n
n
30,00
* n
n
1.50
■■• r
n
5,00
* w
r
20,00
^ r
w
70,00
^ »
n
50,00
1 «
n
20,00
•*• n
«
5.5,00
Tltrlerapparat« siehe „Messgefäss e".
o-Tolidln. Ci«His . (NHs)». Der Konstitution nach dasp-Diamido-
Produkt des o-Ditolyls NH, . (CHs)C«Ht . C«Hs(CHt) . NHt. Durch
Behandeln von Hydrazotoluol mit HCl erhalten; das Hydrazotoluol ge-
winnt man durch Reduktion von o-Nitrotoluol mit Natriumamalgam. Auch
durch Behandeln von Azotoluol mit Sn und HCl lasst sich o-Tolidin erhalten.
Es bildet glänzende BUttchen vom Seh. P. 128"; ausser den Basen selbst
kommen das Chlorid und das Sulfat, letzteres als feuchte Paste in den Handel.
Es dient zur Darstellung verschiedener Azofarbstoffe.
Tolidin (Base) 1 kg Mk. 12.00
O-Tolidin, rein . 1 „ „ 15,00
Tolidinsulfat, in Teiß (35%) 1 kg Mk. 3,00; %
260,00
TolabfllMdD -* Toloidili. HQ^
TolnlMlMtm (BäUamum iotutanum). Er wird aus der in Süd-
amerilca helmischen Toluifera Bahamum gewonnen. Der nach Anzapfen des
Stammes ausfliessende Saft ist anfangs brdunlichgelb und flüssig; in den
Handel kommt er häufig erhärtet als braunrote, bröckelig-kristallinische Masse.
Er riecht aromatischer als Perubalsam und schmeckt süsslich; im übrigen ist
er dem letzteren nahe verwandt.
Man benutzt den Perubalsam in der Medizin, häufiger in der Parfümerie.
Tolubalsam, filtriert D. A IV 1 kg Mk. 2,60
Toluidin (Amidotoluod) C6H«(CHt)NH9. Die Gewinnung entspricht voll-
kommen derjenigen des A n f 1 i n s. Es kann also auf den Artikel „A n i 1 i n**
verwiesen werden; die in diesem Artikel erwähnten D. R. P. 139 457 und
144 809 sowie die elektrolytische Darstellung kommen für Toluidin
ebenfalls in Betracht.
Da beim Nitrieren von Toluol gleichzeitifi; alle 3 isomeren Nitrotolnole
entstehen und dementsprechend bei der Reduktion auch die 3 isomeren Tolui-
dine, so ist ihre Trennung voneinander und vom Anilin von grosser Wichtig-
keit. In geringster Menge entsteht das m-Toluidin.
Beispielsweise trennt man die Toluidine durch Ausfrieren einer Mischung
von Rohtoluidin mit Wasser, wobei p-Toluidin bald erstarrt und durch Ab-
saugen getrennt werden kann. Auch kann man Rohtoluidin in eine mit HG
versetzte Oxalsäureiösung einfliessen lassen und dann zum Sieden erhitzen,
wobei das schwerlösliche p-Toluidinoxalat ausfällt, während das o-Toluidin
als Chlorhydrat im Filtrat verbleibt. Die Trennungsmethoden der Toluidine
von Anilin benutzen teilweise die verschiedene Stärke der Basen, teilweise
die verschiedene Löslichkeit der Azetylverbindungen von Anilin und p-Toluidin.
Interessant sind die patentierten W ü 1 f i n g sehen Trennungsmethoaen, welche
die Tatsache benutzen, dass nur solche Amine leicht in Amidoazokörper über-
gehen, deren p-Stelle frei ist; nach der. Reaktion (Behandeln mit HCl + NaNOt)
wird das unverändert gebliebene p-Toluidin mit Wasserdampf abgetrieben.
Ein anderes Wülfingsches Verfahren bedient sich der Tatsache, dass auch die
Sulfurierung nur bei solchen Toluidinen leicht gelingt, deren p-Stellle
frei ist, so dass p-Toluidin auch beim Sulfurieren unverändert bleibt.
0 - T o 1 u i d i n ist ein farbloses, sich an der Luft bräunendes Ol; sp. O.
1,00; S. P. 198®. Dem Anilin sehr ähnlich, doch durch die geringere Löslich-
keit des Nitrats und die grössere Löslichkeit des Chlorhydrats davon unter-
schieden. Das o-Toluidinoxalat ist in 250 T. Äther löslich.
m - T 0 1 u i d i n ist ein farbloses Ol, sp. 0. (bei 25<>) 0,998; S. P. 197^
Es ist im Anilinöl nur in geringer Menge vorhanden.
p-Toluidin bildet farblose, in kaltem H9O schwer, leicht in Benzol,
Alkohol und Äther lösliche Blättchen, Seh. P. 45^»; S. P. 198^ Das p-Toluidin-
oxalat ist in Äther fast unlöslich.
Die Toluidine finden Verwendung bei der Fabrikation von Teerfarb-
stoffen.
PrttfiiASi Du p-Toluldin llart rieh nach dem IiuBeien Anaehen iowi« nadi d«m Scbmels*
ponkt beurteUen. Das o-und p-Toluldln unterscheiden sich nicht durch den Siedepunkt, wohl aber
wesentlich durch das spesifiache Gewicht. L u n g e hat in der Chem. Ind. 1886, 74 eine Tabelle
Ober den Oehalt eines Gemisches TOn o*und p-Toluidin nach dem sp. G. verOffentUcht, auf weldie
hier Terwiesen sei. Zur Bestimmung des p-Toluidins neben o-Toluidin hat Rosenstiel ein
Verfahren vorgeschlagen, das auf der oben erwähnten verschiedenen LOslichkeit der (hnlate in
Äther beruht; wir versichten aber auf eine Beschreibung des Verfahrens, da dasselbe nur mit
absolut alkoholfreiem Äther annehmbare Resultate liefert, wie solcher nur durch
wodienlanges Stehen fiber Natrium erhalten werden kann.
O-Toluidin, tcchn 1 kg Mk. 2,30; % kg Mk. 210,00
„ chem. rein In „ 3,80
o-Toluidinchlorhydrat, techn i „ „ 2,20
„ chem. rein i „ „ 4,50
o-Toluidinnitrat Ip » 18,00
m-Toluidin, techn 1 kg Mk. 4,00; % „ „ 350,00
„ chem. rein 1» „ 50,00
P-Toluidin, techn 1 kg Mk. 4,00; % „ „ 330,00
„ chem. rein .!„ „ 13,00
1198 Tüluol — ton.
p-Toltüdi&cblorikydmt 1 kg Mk. 6,00
„ ehem. rein t„ „ 14,U0
p-Tolnidinnitrat i „ „ 8,00
p-Toluidinsulfat, ehem. rein 1 „ „ 12,00
Tolnd (Methylbenzol). C«H5.CH$. Homologer Kohlenwasserstoff des
Benzols. Es kommt meistens in dem 50 %igen Rohbenzol und in den höher
siedenden Rohölen in den Handel. Da die Trennung durch Fraktionieren nicht
zu erreichen ist, so entfernt man die besonders störenden Pettkohlenwasser-
stoffe in der Technik durch Ausschatteln mit angewärmter salpetersäurehaltiger
H9SO4. Bei dieser Behandlung polymerisieren die Olefine, während die Thio-
phene zerstört werden; die Paraffine bleiben unverändert und lassen sich
spater nach dem Nitrieren leicht mit Wasserdampf abtreiben. Im Kleinen ent-
fernt man die Beimengungen des Toluols durch Kochen der Teeröle mit Natrium,
wobei sie sich als Harz abscheiden.
Reines Toluol ist dem Benzol sehr ähnlich, sp. 0. 0,87, S. P. 110*; es
muss innerhalb eines Qrades aberdestillieren; bei -^28® ist es noch flflssig.
Es dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen, synthetischen Arzneimitteln,
kflnstlichen Riechstoffen u. s. w.
Prttfnnss Die Untenuchung iat im allgemeinen dieselbe wie beim Bensol (ß, d.).
Reines Tolnol eoU innerhalb eines Grades flberdestilUeren und, mit dem glddken toL konk
HaSO« llngere Zeit geschOtteltp keine Firbung leigen. Scfattttelt man femer 90 ccm Toluol mit
10 ocm HNO, yom sp. O. 1,44 in einem hohen GlasstOpselsjUnder mehrere Minuten lang krIftSg,
so darf sich die SalpeterSIure nur rot firben; sie muss aber yOllig klar und duichsicfatig bleiben,
nicht grOnschwan und dick werden.
Toluol, ehem. rein, S.P. 110— 112 • % kg Mk. 47,00
„ „ „ bei Eisen&ss exkl »/o „ „ 45,00
Toluol :
Saccharin - Fabrik Akt- Ges. yorm. Fahlberg, | Thecrproduktenfabrik Baese ft Meyer, Brsun-
List & Oo., Salbke-Westerhflsen a. Elbe. I schweig.
Apparate zur Herstellnns^ von Toluol :
F. H. Mejer, Hannoyer-Hainhola.
CH
o-ToliiaLnilfamid. C«H4<3q| j^^. Es wird nach verschiedenen Ver-
fahren herRestellt, z. B. so, wie unter Saccharin im Artikel „Sflss-
stoffe, kanstliche*' auRedeutet ist.
Man benutzt es in der Sfissstoff- und Farbenindustrie sowie zur Her-
stellung von Arzneimitteln.
Saccharin • Fabrik Akt- Ges. yorm. Fahlberg, List & Co., SalbkeWesterhOsen a. Elbe.
Orthotoluolsulf ochlorid :
SacchariQ - Fabrik Akt- Ges. yorm. Fahlberg, List k Co., Salbke-Westerhflsen a. Elbe.
Tolnylendlamln. C«Hs(CHs)(NH9)3. Hauptsächlich wird das o-p-
Toluylendiamin (CHt ,: NH, : NH, = 1 : 2 : 4) gebraucht; man stellt
es durch Reduktion von D i n i t r o t o 1 u o 1 (s. d.) mit Fe + HCl dar. Meistens
wird es gleich in wasseriger Lösung weiter verarbeitet. Es dient zur Dar-
stellung von Teerfarbstoffen.
Toluylendiamin, techn 1 kg Mk. 5 00
Toluylendiamincblorhydrat 1^ ^ b[00
Tolnyl- und Tolyl-Verbindimgren. In besonderen Artikeln behandelt
sind: „Toluol", „NI trotol uol", „Din i tro toi uol", „Trinltro-
toluol" Toluidin". „Tolidin", „Kresoie" u. „Toluylendi-
a m i n'*. Da{;egen sind AzotoluolundAmidoazotoluol Im Artikel
,,A z o V e r b in d u n g e n*' zu finden.
Tombak siehe „Kupf erl egi erungen".
Ton. Verwitterungsprodukt des Feldspats. Letzterer hat die Zu-
sammensetzung AlsOs .3 SiOi + KiO . 3 SiOi; bei der Verwitterung wird das
Alkalisilikat unter teilweiser Abscheidung von SiOt in Karbonat umgesetzt und
hl dieser Form mehr oder weniger vollständig mit der KleselsXure «uag^
Tonerde nnd TonerdeverbindungeB ^» Toaerdebeiien. 1109
waffc^en. Der zurfickbleibende unlösliche RITckttand, w^dicr 21U0 aitfr
nimmt, istAluminiiimhydrosillkat(kiese]8auresTontrd»-
b y d r a t ) AlsOt . 2 SiOt . 2 HtO. Diese . Verbinduni^ Ist der charakteristische
und wertvollste Bestandteil der Tone; sie wird als Ton Substanz be-
zeichnet.
Findet sich die Tonsubstanz noch auf der ursprünglichen Bildungsstätte
im Urgebirge, so hat man es mit einer primären Ablagerung zu tun. Die
Reinheit des Tones richtet sich danach, ob der Verwitterungsprozess des
Feldspates vollständig- oder nur teilweise durchgeführt ist Sehr reinen
Ton auf primärer Lagerstätte bezeichne man als K a o 1 i n (s. d.); oft enthalten
die Kaoline noch unverwitterten Feldspat, Quarz, Glimmer und andere Mineral-
reste.
Ist der Ton von der ursprünglichen Bildungsstätte fortgeschwemmt und
an einem andern Orte wieder abgelagert worden, so wird er als sekun-
därer oder sedimentärer Ton bezeichnet. Bei dieser Ortsverände-
rung macht der Ton meistens einen Schlämmprozess durch, der ihn von dem
unverwitterten OerOll befreit. Solche Tone sind häufig aufs innigste mit den
Beimengungen der Kohlenflötze, in denen sie sich finden, durchmischt und
meistens durch den Druck überlagernder Schichten stark verdichtet. Es werden
derartige Tone als feuerfeste plastische Tone bezeichnet. Dagegen
werden eingetrocknete, spaltbare, blätterige, wenig plastische Tone, die SLch
geschichtet oder massig abgelagert haben; Tonschiefer oder S c h i e f e r -
tone genannt.
Ist dagegen die Tonsubstanz bei dem Schlämmprozess mit den so-
genannten Flussmitteln, wie Sand, Calciumkarbonat, Eisenoxyd, Alkalien, Mag-
nesia u. s. w., in grösserer Menge durchmischt worden, so sind die entstan-
denen Produkte mehr oder weniger leichtflüssig; sie werden schmelz-
bare'Tone genannt. Von diesen bezeichnet man die leichtflüssigsten als
Lehme und Ziegel mergel, während die an Flussmitteln ärmeren
TOpfertone heissen.
Abgesehen von dem Grade der Feuerfestigkeit, d. h. der Schmelzbarkeit,
ist die P 1 a s t i z i t ä t oder Bildsamkeit der Tone von grOsster Wichtig-
keit. Je bildsamer, fetter und. backender ein Ton ist, um so grössere Mengen
an Magerungs- und Flussmitteln können ihm zugesetzt werden. . Anderseits
wächst mit der Bildsamkeit auch seine Schwindung, d. h< der Grad seiner Zu-
sammenziehung beim Trocknen; deshalb muss ein plastischer Ton Zusätze
von Magerungsmitteln erhalten, weil ctr sonst schwer und ungldchmässig
trocknet, sich dabei wirft und reisst.
Bei starkem Trocknen und vor aUem beim Brennen in schwacher Rotpilut
verliert der Ton sein Hydratwasser und damit ein für allemal seine Plastizität
Beim Sintern, d. h. bei der Temperatur, in der der poröse Scherben die
Saugfähigkeit verliert, und noch mehr beim Schmelzen bildet die Tonsubstanz
mit den beigemischten Bestandteilen neue Silikate. Bei welcher Tem-
peratur dies erfolgt, hängt von der Natur und Menge der Beimischungen ab.
Ton:
Hinch k Merwidch, Farbwerke m. b. H., Grenz- 1 Pfftlziache Schamotte u. Ton werke, A.-0., Gfttn-
■Udt (Ptals). I 0ta4t.
Maschinen zur Tonverarbeitung:
Fried. Krupp AktiengeaeUflchaft Onnonwerk, llagdeburg-Bockau.
Untersuchung von Tonen:
Ohemiachee Laboratorium für Toniadustrie, Prof. D^. H. Seger u. E. Kramer, Berlin NW.,
Dkeyidtr. 4.
Tonerde und TonerdeTerbinbungren siehe „A 1 u m i n i u m v e r -
b i n d u n g e n".
Tonerdebeizen (Aluminiumbeizen).
I.Alaun. Als Farbstoff beizen werden defr K a 1 i a 1 a u n und der
Ammoniakalaun nicht selten benutzt; durch Zusatz von CaCOa, NaiCOa
u. s. w. wandelt man die Alaunlösungen in basisch« Salze (soteaännte ab«
1200 To&crdenftUoti -^ Tonol.
gestumpfte Manne) um. Die Alanne werden namenflich zum Beizen
der Wolle verwendet Weiteres siehe unter ,^ 1 a u n t*\
2. Aluminiumsnlfat (schwefeis. Tonerde), Darstellung,
Preise u. s. w. siehe unter „Aluminiumverbindunge n*'. Nur Pro-
dukte, die frei von Fe und Sflure sind, lassen sich als Beize verwenden. Da die
basischen Salze sich viel leichter zersetzen als das neutrale Sulfat, so versetzt
man die Lösungen mit CaCOa, NasCOa, NaHCOt oder Alt(OH)f, wodurch
basische AluminTumsulfate verschiedener Zusammensetzung entstehen. Solche
basische Lösung verwendet man namentlich zum Benzen von Baumwolle; nach
dem Trocknen der gebeizten Faser wird die Tonerde als unlösliches Salz durch
Behandeln mit Ammoniak, Natriumphosphat, Ammoniumkarbonat, Silikat oder
Seife auf der Faser fixiert Dagegen bedient man sich zum Beizen von Wolle
und Seide des neutralen Siifats.
3. Aluminiumazetat (essigs. Tonerde), Darstellung s. unter
„Aluminiumverbindunge n**, Preise unter „Azetat e**. Das durch
Umsetzung von Alaun mit Bleiazetat erhaltene Produkt ist wahrscheinlich
Aluminiumazetatsulfat mit einem Oehalt an KiSO«; es ist eine gute
Farbstoffbeize. Um die Herstellung des Bleiazetats zu umgehen, fällt man aus
Alaun- oder Aluminiumsulfat-Lösungen mit NatCOa basisches Alnminiumsulfat
und löst dieses in Essigsflure. Die Lösungen werden als^ Rotbeizen b^
zeichnet, weil sie in der Baumwollfflrberei und vor allem beim Kattundruck
zur Hervorbringung roter Krapp- bezw. Alizarin-Fflrbungen dienen (vgl.
„Tflrkischrotfflrberei").
4. Aluminiumchlorid. Allgemeines siehe unter „Aluminium-
verbindungen**; es dient nur selten als Beize, hflufig dagegen zum Kar-
bonisieren von wolle (vgl. „T i e r i s c h e F a s e r n").
5. Aluminiumoxalat (oxalsaure Tonerde). Allgemeines
s. unter „Aluminiumverbindunge n". Man t>enutzt es zuweilen in
der Kattundruckerei zur Erzeugung bestimmter Dampffarben. Dasselbe gilt
auch vom Aluminiumtartrat.
6. Aluminiumrhodanfir(Rhodanaluminium). Allgemeines
s. unter „Aluminiumverbindunge n**. Es wird vorteilhaft anstatt
der Aluminiumazetatbeizen in der Baumwolldruckerei für Alizarindampfrot-
farben benutzt, da es die stählernen Abstreichmesser nicht wie das Az^t
angreift
7. Natriumaluminat (Tonerdenatron). Allgemeines siehe
unter „Aluminiumverbindunge n''. Man verdickt die Beize mit
Dextrin und trägt sie beim Kattundrucx auf das Gewebe auf; letzteres wird
nach dem Trocknen durch eine Salmiaklösung gezogen, wodurch die Tonerde
fixiert wird.
Ameisensaure Tonerde:
Loolf mumer, Zwickau i. fli.
Essigsaure Tonerde:
Hdaridk Kucka, ehem. Fabrik, Krefeld.
Anlagen und Verfahren fflr Tonerdebeizen liefert:
Willy llABger, Ingenieurgea. m. b. H., Dreeden.
Toii«rd«Batron (Natriumaluminat) s. unter „Alumininmverbin-
dungen** und „Tonerdebeizen**.
TonffaflsM. Im einzelnen siehe „K e s s e V\ „Schale n", „Stand-
gef ässe**, „Transportgefässe*' u. s. w.
Tongefässe:
DtutMhe Tob- v. Bteimeuf-Werke, Aktiengeiell- I Oeiteneicliiidier Verein, Amdg a. B.
Mluft, BerÜB-GhwtottenBarff, BerUncntr. S8. |
Tond siehe „O 1 yzer in phosp hör säure".
Tonwaren — Töpferwaren. 1201
Tonwaren. Zweckmässig teilt man die Tonwaren in folgender Weise ein:
A. Dichte Tonwaren. Scherben gesintert, also nicht mehr saugend,
dicht; Bruch muschelig.
1. Scherben weiss und durchscheinend, glasiert oder unglasiert: Por-
zellane.
2. Scherben nicht weiss, nicht oder fast nicht durchscheinend: Stein-
z e u g (glasiert); M e 1 1 1 a c h e r P 1 a 1 1 en u. s. w. (unglasiert).
B. Poröse Tonwaren. Scherben porös, saugend, an der Zunge
hängend; Bruch erdig.
I. Scherben klingend oder ziemlich klingend.
1. Scherben weiss oder fast weiss, schwerflüssig:
Steingut; feine Fayence.
2. Scherben gelb bis braunrot; l^ichtflflssig:
Ordinäre Fayence (mit undurcnsichtiger weisser oder ge-
färbter Glasur).
Töpferware (mit undurchsichtiger und durchsichtiger Glasur).
II. Scherben kaum oder wenig klingend; glasiert oder unglasiert: Ziegel.
Im einzelnen siehe hlerflber die Artikel „P o r z e 1 1 a n**, „Steingut
„S t e i n z e u g", „Töpferwaren" und „Z lege r.
Ober die Verwendung von Korund zur Herstellung von Tongefässen fflr
chemische Zwecke siehe die Artikel „K o r u n d" und „Komb in**.
TONWAREN SÄUREFEST.
In. sAMPOtentes Stnlnmaterlal ffir
Glover-y Gay-Lussac- und Reaktlonstfirme.
Vereinigte Dampfziegeleien u. Induetrie-Alctien-Geeeiisciiaft, Beriin W.
Tonwaren, feuerfest:
Deutiohe Ton- u. Steinzeug- Werke, Aktleiigeien$chaft, Berlin-Charlotteiiburg, Derlinentr. 98.
Tonwaren, säurefest:
Deutsche Ton- u. Stcinzeuff-Werke, AktiengeieU- | Fr. Ohr. Fikentacher, G.iiLb.H., EwickAttLSa.
■cfaaft, Berlin-CaiarlottexkEurg. BerUnerstr. 28. |
Einrichtungen für Tonwaren-Fabriken:
Fried. Krupp AktiengeKUfebaft Qniaonwerk, lUgdeburg-Buckau.
Königücli Säclisisclie Tonvarcnfabrii(
HnldMlkltttei bei Freiberg i. S.
Prohlergefä888 aus Jon, SdiMnotta und firaphlt
Transportablo liiifffsiaffsii fOr Holz-, HolAohleo-, Kohlen- und Koktteuerant
tum Glfll^n und Schmelzen, zur Anfertigung von Gold- und Silberproben, sowie zum
Einbrennen von PorzeUtn- und Emtllleftu'ben.
Kaatenansohläge und Preislisten freL
Tonsellen siehe „ElektrochemischeApparate'*.
Töpfe siehe „Nitriere n^'.
Töpferwaren (Geschirr; Töpfergeschirr). Meistens versteht man dar-
unter poröse Tonwaren, die den gemeinen Fayencen zugehören. Man unter-
Blücbor VII. 76
läOä Torf.
scheidet dieWeisstOpferei von der Brauntöpferei (Bunzlaaer
Töpferei). Die erstgenannten Erzeugnisse werden aus weniger feuer-
beständigem, fettem Ziegelton (unter Zusatz von Sand, Feuerstein u. s. w.)
gefertigt, während diejenigen der Brauntöpferei aus fettem, schwerfiOssigem
Ton hergestellt werden. Die Töpferware steht in vieler Hinsicht dem Stein-
zeug nahe, obgleich ihr Scherben nicht gesintert sondern porös ist Übrigens
werden auch mancherlei glasierte Tonwaren mit dichtem Scherben als
Töpferwaren bezeichnet.
Die Erzeugnisse der Weisstöpferei erhalten eine leichtflfissige, meistens
sehen, die aus Lehm und Bleiglätte gemischt ist; die Geschirre werden mit der
bleihaltige Glasur. Die Bunzlauer waren werden mit einer Begussglasur ver-
Glasur in einer Operation fertig gebrannt. Die Lehm-PbO-Glasur verleiht den
Geschirren nach dem Brennen ein tiefbraunes Aussehen. Anderseits benutzt
man leichtflüssige Feldspatglasuren oder Borsäuresilikatglasuren die empfehlens-
werter als Pb-haltige sind. Das Innere der Geschirre enthält häufig einen
weissen Tonbeguss, durch Mischung eines weissbr^inenden Kaolins mit Quarz,
Feldspat und Kreide erhalten. Die innen begossenen (engobierten) Ge-
schirre werden verglüht und darauf glasiert. Die Glasur der Geschirre ist
entweder durchsichtig oder braun und undurchsichtig. Das Brennen der
Töpferwaren geschieht ohne Kapseln, jedoch werden die Geschirre durch Ein-
bauen in Steine vor der Flugasche geschützt. Als unglasirte Töpferwaren
sind die Blumentöpfe zu nennen.
Vgl. auch die Artikel „S t e i n g u t", „S t e i n z e u g", „T o n w a r e n**
und „P o r z e 11 a n".
Torf. Jüngstes der fossilen Brennmaterialien, durch Vermodern von
Pflanzenteilen entstanden und sich auch heute noch bildend. Zusammen-
setzung und Brennwert des Torfs siehe unter „Brennstoff e".
Die Art der Gewinnung des Torfs richtet sich nach seiner Beschaffenheit.
Der Stechtorf wird mittels Spatens oder mit Maschinen in Form von
Ziegeln gestochen und an der Luft getrocknet. Ist der Torf zum Stechen zu
schlammig oder erdig, so wird er in Eimern oder Sieben geschöpft oder ge-
baggert (Baggertorf) und nach entsprechendem Eintrocknen geformt.
Oder man schlägt bezw. streicht die Masse in Formen; meisens arbeitet man
mit Maschinen, die den gebaggerten Rohtorf zerkleinern und event. unter
Wasserzusatz zu einem gleichmässigen Brei verarbeiten, der auf Trockenplätzen
ausgebreitet und nach entsprechendem Lagern durch Hand- oder Maschinen-
arbeit geformt wird (Maschinentorf; Kunsttorf). Schliesslich ist
noch dieTrockenpressmethodezu erwähnen, bei welcher der Roh-
stoff in Zentrifugen vorgetrocknet, dann fejn gemahlen und nach weiterer
Trocknung mittels dampferhitzter Pressen in Formen gepresst wird (Press-
torf; Torf briketts).
Um den Torf zu einem gleichmässigeren und ausgiebigeren Brennmaterial
zu gestalten, befreit man ihn in besonderen Torfdarröfen von dem
grössten Teil der Feuchtigkeit Zuweilen wird er auch durch Erhitzen auf
250 — 400« in Torfkohle übergeführt; in dieser Form ist er sogar für me-
tallurgische Zwecke gut brauchbar. Die durch Schwelung von Torf hergestellte
Torfkohle ergibt durchschnittlich 6500 W. E., was einer mittelguten Steinkohle
entspricht; der Herstellungspreis soll sich für 1 t Torfkohle auf 3 Mk. stellen.
Abgesehen von seiner Verwendung als Brennmaterial benutzt man den
Torf in zerkleinertem Zustand (T o r f s t r e u) als Streumaterial und Dünge-
mittel in der Landwirtschaft, ferner als Desinfektionsmittel, als vorzQgilichen
Wärmeisolator, als Packmaterial, zur Herstellung poröser Zi^elsteine; auch
Torfpappe und Torfpapier werden erzeugt. Namentlich der Tori
der Hochmoore vrird in Form der Torfstreu ausgenutzt, indem man ihn nach
oberflächlichem Trocknen durchharkt, dann weiter trocknet und auf Maschinen
in fingerlange Fasern zerreisst. Von der so gewonnenen Torfstreu wird das
mitenstandene Pulver abgesiebt. Das letztere, T o r f m u 11 genannt, wirkt,
mit 2 % HsS04 versetzt, stark desinfizierend und findet ebenfalls vidseltige
Verwendung.
Tor^gas — Trane. 1208
Das D. R.P. 180397 schlitzt ein Verfahren zur Aufschliessun^ nnd
Bleichunii: von Torffasem, und zwar erhalten diese nach befkannter Vor-
befaandluni; durch Einwirkunji^ verdflnnter Flusssflure und darauf Behandlung
mit Wasserstoffsuperoxyd heile Farbe und grosse Weichheit
Sehr wichtig werden kann vielleicht das Verfahren von A. Frank, durch
Vergasen der Torfsubstanz Kraftgas und, wenn diese Vergasung in einem
Gemisch von Luft und flberhitztem Wasserdampf erfolgt, ausserdem Am-
m o n i a k (als Sulfat) zu gewinnen.
Einrichtungen fflr Torfmühlen:
Fried. Krupp AktiengeKUsehaft Oniionwerk, Magdeburg-Bnckaii.
Motoren für Torfmaschinen:
Siemena-Schuckertwerke, Berlin 8W. 11, Aakan. Plats S.
Torf ffas siehe „H o 1 z g a s".
Torfkohto siehe „T o r V\
TonrllLi siehe „Kondensiere n'*.
Tonmantttl siehe „0 1 b e i z e n".
Trabant siehe „G u m m i a r t e n".
Trane. Fette Öle, die aus dem Speck von Robben, Walfischen, Del-
Ehinen und Haifischen sowie femer aus der Leber des Dorsches, Kabeljaus,
ejigfisches u. s. w. gewonnen werden. Findet das Auslassen des Trans nicht
auf dem Schiff unmittelbar nach dem Fange statt, so geht der Speck in Fäul-
nis über, und der Rohtran fliesst aus dem zerstörten Gewebe direkt heraus.
Derartiger Tran aus gefaultem Speck ist dunkelbraun und besitzt einen ausser-
ordentlich widerlichen Geruch, wahrend der aus frischem Speck durch Er-
warmen auf 100^ bezw. mit Wasser oder Dampf ausgelassene Tran heller ist,
mild schmeckt und rein fischig riecht. Nach dem D. R. P. 131 315 soll man
zur Gewinnung von Tran und Leim den zerkleinerten Walspeck durch Pressen
in k a 1 1 e m Zustande zum grOssten Teil entwässern und den Rückstand sodann
mit Benzin behandeln; nach der Extraktion lassen sich die Pressrflckstande
vorzüglich auf Leim verarbeiten.
Das D. R. P. 151 553 Usst Fischtran durch Erhitzen der zu Brei zer-
kleinerten Fische in einem autoklavenahnlichen Zylinder mittels hoch-
gespannter Dampfe unter Zuhilfenahme eines Rührwerkes gewinnen.
Zur Reinigung des Rohtrans sind verschiedene Verfahren im Gebrauch,
so erwärmt man ihn längere Zeit mit oder ohne Wasser auf 100", wobei sich
die Verunreinigungen zu Boden setzen. Die übelriechenden Zersetzungspro-
dukte entfernt man durch Mischen mit wasseriger Chlorkalklösung; nach dem
Klaren wird der Tran abgezogen.
Nach dem Engl. Pat. 15603 von 1901 bleicht man Tran mit Hilfe von
Oxydationsmitteln, z. B. Lösungen von Bichromaten oder Permanganaten, und
zwar werden die Trane mit den oxydierenden Lösungen unter Zusatz einer
Saure (z. B. HaSO«) anhaltend durchgerührt, um eine Emulsion zu erzeugen.
Man lasst dann unter fortdauerndem ROhren Dampf eintreten, bis die G-Ent^
Wickelung beginnt; nach vollendetem Bleichen stellt man das Rühren ein,
treibt die Emulsion durch eingeleiteten Dampf auseinander und lass das Ol
sich absetzen.
Um den im Tran enthaltenen Leim zu beseitigen, erwärmt man den Tran
mit Lohbrühe oder irgend welchen Gerb Extrakten (s. d.), oder man
fallt den Leim mit Alaunlösung, Bleiazetat, Kupfervitriol u. s. w. aus.
Zur Gewinnung von Lebertran werden meistens Lebern vom Dorsch
und Kabeljau benutzt; das Auslassen geschieht neuerdings fast ausnahmslos
durch Behandlung mit gespanntem Wasserdampf. Der zu medizinischen
Zwecken bestimmte Lebertran soll bei einer nicht über 50* liegenden Tempe-
ratur gewonnen, dann geklart nnd filtriert sowie durch Abkühlen auf 0* von
den festen Glyzeriden (Stearin nnd Palmitin) befreit sein.
Ein neueres, patentiertes Verfahren lasst das Ausschmelzen des Leber-
trans in geschlossenen Oefassen vornehmen, worin die Luft durch ein in-
differentes Gas, wie Wasserstoff oder Kohlensaure, ersetzt wird; dadurch,
dass das Ansiassen, Filtrieren und Abkühlen des Tranes unter Ausschluss der
76»
1204
Transmissionen — Transpoitrorrichiungen.
Luft stattfindet, werden Zersetzung:en, die sonst den soRenannten Tran-
Geschmack (von Oxy^fluren herrührend) hervorrufen, Känzlich vermieden.
Das D. R. P. 169410 will Fischöle dadurch geruchlos machen, dass man sie
in einer Wasserstoffatmosphdre unter Einwirkung elektrischer Oiimment-
ladun^en in stetiger Bewegung halt.
Fischtrane haben ein sp. O. (bei 15") von 0,915—0,930: sie sind
leicht verseif bar ( Verseif ungszahl 140— 290); Jodzahl 81->148. Sie finden
Verwendung zur Bereitung von Seifen (Schmiersfeifen), von Schmiermitteln und
Wichsen, ferner in der Gerberei, zum Einfetten der Wolle und des Leders, zu-
weilen auch als Leuchtmaterial.
L e b e r t r a n hat ein sp. 0. (bei 15*) von 0,908—0,927; Verseif ungszahl
171—189, Jodzahl 123-^153; er enthalt 0,5—1,3 X Cholesterin. Der
beste Lebertran findet arzneiliche Verwendung, wahrend geringere Sorten
ebenso wie andere Trane benutzt werden.
Über den Tran, der im Kopf des Potwals enthalten ist (S p e r m a z e t i -
0 1; W a 1 r a t ö 1), siehe den Artikel „W a 1 r a f*.
Über ein Präparat, das als Ersatz des Lebertrans dienen soll, siehe den
Artikel „Fukol".
EHe Preise für Tran und Lebertran sind sehr wechselnd.
Anlagen zur Gewinnung von Tran baut:
J. L. Carl Eckelt. Berlin N. 4.
Transmissionen, Motoren für:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
TransportTorriohtnnffen. Als solche kommen Hängebahnen,
Aufzüge, Becherwerke (Becher-Elevatoren), Transportban-
der und Transportschnecken (Förderschnecken) in Be-
tracht.
Becherwerke zum Heben mehrförmiger, kömiger, auch grobstückiger Stoffe,
werden als Kettenbecherwerke, Riemen- und Gurtbrecher-
werke ausgeführt.
Grösse
No.
3
Anordnung
Ohne Rädervorgelege
Mit lUder-
vorgeleice
Breite der Becher mm
Umdrehungen der Ketten- oder Gurtscheibe
in der Minute
Durchmesser der Antriebs-Riemenscheiben . mm
Breite derselben
Umdrehungen der Riemenscheiben in der Minute
Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . etwa P.S.
Inhalt eines Bechers bei Vs^^H^uig 1
Stfindl. Leistung bei V« Füllung der Becher, etwa 1
Gewicht der Antriebsteile für Kettenbecher-
werke etwa kg
Gewicht eines lfd. Meters Kette mit Bechern
etwa kg
Gewicht der Antriebsteile für Riemen- oder Gurt-
becherWerke etwa kg
Gewicht eines lfd. Meters Riemen oder Gurt mit
Bechern etwa kg
Gewicht des Scböpflroges „ „
des Trogaufsatzes « „
des Oberteiles „ „
eines lfd. Meters UmhUllungsrohr
(Doppelrohr) etwa kg
r
100
46
700
100
46
0,3
0.26
1900
220
3.7
200
2
160
30
80
40
120
46
700
100
46
0.5
0,36
2600
250
4.2
220
2,6
160
35
95
43
150
42
800
110
42
0,7
0,75
5500
330
8,8
310
4
210
4b
140
54
100
46
600
HO
122
0.3
0,26
1900
425
3,7
400
2
160
30
60
40
120
46
600
ItO
122
0,5
0,36
2600
425
4,2
400
2,6
160
35
95
43
Preise wechseln je nach Grösse und AusfÜhrungsform.
Tninsportvorrichtangen.
1205
Grösse No.
Anordnung
Breite der Becher mm
Umdrehungen der Ketten- oder Gurtscheibe
in der Minute
Durchmesser der Antriebs-Riemenscheiben . mm
Breite derselben
Umdrehungen der Riemenscheiben in der Minute
Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . etwa P.S.
Inhalt eines Bechers bei Vt Füllung 1
Stündl. Leistung bei ^s Fttllung der Becher, etwa 1
Gewicht der Antriebsteile für Kettenbecher-
werke etwa kg
Gewicht eines lfd. Meters Kette mit Bechern
etwa kg
Gewicht der Antriebsteile für Riemen- oder Gurt-
becherwerke etwa kg
Gewicht eines lfd. Meters Riemen oder Gurt mit
Bechern etwa kg
Gewicht des Schöpftroges „ „
„ des Trogaufsatzes „ „
„ des Oberteiles „ „
„ eines lfd. Meters Umhüllungsrohr
(Doppelrohr) etwa kg
Preise wechsein je nach Grösse und Ausfühnmgslbrm.
Mit Rädervorgelege
150
200
250
300
42
35
30
30
600
700
750
800
110
120
120
120
112
110
120
120
0,7
1,0
1,6
2,5
0,75
0,92
2,2
3.1
5500
6650
12000
17400
470
560
760
800
8,8
17
23
25
450
520
—
—
4
7,5
^_
..
210
340
400
440
45
60
90
110
140
210
240
250
54
75
85
100
350
27
900
130
108
3,0
4,5
24000
900
30
550
120
300
HO
Förderschnecken mit Antrieb durch Stirnräder- oder Kegelräder- Vorgelege
oder unmittelbar durch Riemenscheiben. Der Mantel des Schneckentroges besteht
aus Stahl, die Stirnwände aus Gusseisen, die Schneck^nwälle aus Stahl.
Grösse No.
Durchmesser der Förderschnecke . . mm
Umdrehungen derselben . in der Minute
Kraftbedarf bei 10 m Länge . etwa P.S.
Stündliche Leistung etwa 1
Gew. eines lfd. Meters Trog aus Stahlblech,
nebst Troglagern und Deckblech, etwa kg
Gewicht eines lfd. Meters Schnecke aus
Stahlblech, nebst Kupplungen und
Achse etwa kg
Gewicht eines lfd. Meters Schnecke aus
Hartguss, nebst Kupplungen und
Achse . etwa kg
Preise wechseln nach Grösse und Ausführungsform.
1
2
3
4
4a
5
150
120
0,6
1200
200
HO
0,8
2000
250
100
1
4000
300
80
1.2
7000
350
70
1,4
11000
400
60
1,6
16000
21
32
36
45
56
75
12
19
31
42
54
66
24
35
49
64
78
92
500
50
2
30000
95
82
118
Trntportlf lilM (Säureballons) aus Steinzeug.
Transport flaschen aus Steinzeug (Ersatz für Glasballons) mit 2 Hand-
haben. Stöpsel zum Einschrauben oder Einkitten eingerichtet:
Inhalt . . .
Preis . . .
40
50
60
75
100 1.
4,00
5,00
6,00
7,50
10,00 Mk.
1206
Trasttlfan — Trichter.
Transportge fasse aus Steinzeug auf 1 Atm. Überdruck geprtlft. Deckel
in verschiedenen Formen. Die Gefässe werden in bauchiger Form (A) und in an-
nähernd zylindrischer Form (B) geliefert:
Grdstter Durchm.
anMeo
Bodenw«ite auuen
H5b«
Ultft«B
folialf
Pk^B
Fom A
Fonn B
Form A
Form B
Forai A
Fonn B
1
mm
mm
■um
mm
mm
Mk.
500
840
940
590
790
1240
1100
50
600
930
1050
630
830
1310
1180
60
700
980
1100
690
870
1400
1220
70
750
1000
1130
710
890
1410
1240
75
800
1020
1170
720
910
1440
1290
80
900
1080
1190
770
940
1530
1320
90
1000
1110
1240
790
980
1560
1380
125
12(10
1180
1310
840
1030
1630
1450
150
1500
1260
1330
890
1050
1780
1820
185
2000
4380
1560
980
1320
1990
1880
250
Transportgefasse aus Eisen siehe „Fässer" und „Ezplosions-
sichereGeffiss e".
Transporteefässe ans SteinzeuK*.
Deutsch« Ton- u. Btelnzeog- Werke, AktiengeeeU- | Fr. Chr. Fikentacher, O. m.b.H., ZwidcaQi.8e.
sohaft, Berlin-'Clivlottenburff, Berllnerstr. 18. |
Transportvorrichtungen :
Fried. Xmpp AkttenfeseUschaft Groioawcrl^ I Orenstein & Koppel -r- Arthur Koppel, Akt.-Oee.,
Megdeburg-Buckau. | Berlin NW. 6, ]>orotheenstr. 45.
Motoren dazu:
Siemeiu-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aakan. Platz 8.
Exploslonssicbere Transportvorrichtungen :
Fabrik ezploeionaiidherer Qefiase, O. m. b. H., Salskotten L W.
Trasnlfan. Anderer Name für Ammonium sulfoichihyölicum,
Tranbenraoker stehe „Stfirkezucke r".
Treber (Trester) siehe ,3 i e r'' und „Futterstoff e**.
Treiben (Abtreiben) siehe „Silber**.
Trester siehe „B i e r" und ,,F u 1 1 e r s t o f f e**.
Tribromphenol siehe ,3 r o m o 1".
TrlohloreMiffs&iire siehe „Chloressigsfiure n".
Trlohlormetfian siehe „C h 1 o r o f o r m*'.
Trichter.
Trichter von weissem Glase, im Winkel von 60®:
Durchm 3 4 5 6 7 8 9.
Mit gerade abgeschliff. Rohr Stück 0,11 0,12 0,14 0,15 0,16 0,20 0,20 Äfk.
„ schräg „ „ „ 0,13 0,15 0,17 0,18 0.20 0,25 0,25
Innen gerippt „ 0,13 0,15 0,17 0,18 0,20 0,25 0,25
Durchm 10
Mit gerade abgeschliff. Rohr Stück 0,25
schräg „ „ „ 0,30
Innen gerippt
0,30
Durchm 22
Mit gerade abgeschliff. Rohr Stück 0,90
„ schräg « „ n 1,10
Innen gerippt
1,10
12
0,30
0,35
0,35
24
1,10
1,40
1,40
14
0,35
0,40
0,4a
26
1,30
1,60
1,60
16
0,40
0,50
0,50
28
1,60
1.90
1.90
18
0,55
0,65
0,65
20 cm.
0,70 Mk,
0,90 „
0,90 ,
30
2.00
2,30
35 cm.
3,25 Mk
3,50 „
3,00 —
n
n
Trichter. 120
Trichter von weissem Glase, im Winkel von 60^, mit Hahn, mit oder ohne Deckel:
Durchm 10,5 IH 16 18 21 24 26 32 cm.
Mit Hahn ohne Deckel . Stück 2,00 2,40 3,20 4,00 4,50 5,25 6,00 7,00 Mk.
„ „ mid „ . „ 2,40 2,75 3,75 4,50 5,00 6,00 7,00 8,00 „
Scheidetrichter mit eingeschli f f e nem Glasstabe:
Durchm. . . 8 10 12 15 cm.
Stück . . . 0,75 0,90 1,00 1,20 Mk.
Scheidetrichter mit eingeschliffenem Hahn und Stöpsel:
Inhalt ... V» V* Vt % 1 1,5 2 34 51.
Stück . . . 2,75 2,75 3,20 3,60 4,25 5,25 5,75 7,00 8,50 10,00 Mk.
Tropftrichter aus geblasenem Glas, kugelförmig, mit Hahn und
Stopfen :
Inhalt ... 30 50 100 150 200 250 375 500 ccm.
Stück ... 1,50 2,00 2,25 2,40 2,65 2,90 3,20 3,75 Mk.
Tropftrichter aus geblasenem Glas, zylindrisch, oben offen, mit
Hahn im Rohr:
Inhalt 50 100 150 200 250 ccm.
Stück 1.90 240 2,65 3.10 3,30 Mk.
Oben mit Glasstopfen . Stück 2.65 2,H0 3,30 3,80 4,00
Graduiert, von 10 zu 10 cm, „ 3,30 3,60 4,20 4,75 5,00
Tropftricbter nach Walter, um das Abfliessen einzelner Tropfen
beobachten zu können. Inhalt 60 ccm Mk. 3,50
Tropftrichter nach Dr. Hoffmann, mit drehbarem Glasstabe, |Ür Anthracen-
Analysen. Das Abtröpfeln der 25 ccm Chromsäuremischung kann bei diesen
Trichtern so reguliert werden, dass es genau in 2 Stunden geschieht:
Inhalt. . . 30 100 250 ccm.
Stück ... 1,50 1,75 2,25 Mk.
Schutztrichter für Wasserbäder von V. Meyer, von Glas, mit umgebogenem
Rande und Abflussrohr:
Durchm. . . 17—18 20-21 26 cm.
Stück . . . 1,75 2,25 4,00 Mk.
Trichterröhren (Sicherheitsröhren) von Glas, mit langem Rohr:
Länge 20 30 40 50 cm.
Mit Hüttentrichler . . 0,20 0,25 0,35 0,45 Mk.
Mit Glockentrichter . 0,10 0,15 0,20 0,25 „
Trichterröhren nach Weiter mit Glockentrichtcr und zur Schleife
gebogener Röhre, ohne Kugel Stück Mk. 0,30
Dieselben mit .. 1 2 3 4 Kugeln.
Stück 0,35 0,40 0,50 0,75 Mk.
Trichter von Porzellan im Winkel von 60®:
Durchm 9 11 12,5 14,5 17 20 25 cm.
Ohne Rippen . Stück 0,50 0,60 0,^0 1,00 1,50 1,75 2,25 Mk.
Mit „ „ 0,60 0,75 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 „
Konische Trichter von Porzellan (Fil t r ie r k ör be) mit kleinen
Öffnungen :
Durchm 8 9 11 12,5 14 16 18,5 21 cm.
Mit Rippen . Stück 0,60 0.75 1,00 1,50 2.00 2,50 3,00 3,50 Mk.
Ohne „ „ 0,50 0,60 0,75 0,90 1.25 1,75 2,25 2,75 „
Dieselben, jedoch mit weiten Offnungen, ohne Rippen:
Durchm 10 12 14 15 17 20 cm.
Stück 0,50 0.75 1.00 1,40 1,75 2,25 Mk.
Filtriertrichter aus Porzellan, mit fester Filterplatte nach Hirsch,
zum Absaugen:
Durchm 5 7 9 11 12,5 14 16 23 30 cm.
Stück 0,85 1,25 1,50 1,90 2,25 2,75 3,50 7,00 12,00 Mk.
Filtriertrichter aus Porzellan mit fester Filterplatte und geraden Wänden,
nach Büchner:
Durchm 5 6,5 8 10 12,5 15 20 25 cm.
Wandhöhe .... 8 3,5 4.5 3 4,5 6 8,2 11 ^
Stück 1,20 1,50 2,00 2,50 3.25 4,50 7,50 12,^ Mk.
1208 Triformol — Trigemin.
Trichter von Steinzeug (Ton), mit oder ohne Schutzrand sowie Trichter-
einlagen:
Lichte Weite .... 10 15 20 25 30 35 40 cm.
Ohne Schutzrand Stück 0,40 0,55 1,10 1,65 2,40 3,75 4,75 Mk.
Mit „ „ 0,65 0.80 1,30 2,00 3,00 4,25 5,25 „
Trichtersieb z. Einlegen
in oberen Trichter . 0,55 0,80 1,10 1,65 2,10 2,75 3,25 „
Trichter von Steinzeng mit festem Sieb (Lochweite 2 mm) :
Lichte Weite .... 10 15 20 25 30 35 40 cm.
Stück 1,75 2,25 3,25 3,75 5,25 7,00 9,00 Mk.
Trichter von Steinzeug, mit Hahn:
Weite des Trichters .20 30 40 cm.
„ „ Ablaufs . . 1,5 2 3 „
Stück 3,50 5,50 8,50 Mk.
Siebtrichter aus Steinzeug:
Lichte Weite .... 10 15 20 25 30 35 40 cm.
Stück 1,25 1,65 2,25 3,25 4,75 6,00 8,50 Mk.
Trichter aus Hartgummi:
Durchm 5 8 10 13 15,5 cm.
Stück 0.75 1,10 1,45 2,00 3,00 Mk.
Trichter aus Blei:
Oberer Durchm. . . 50 70 80 90 100 110 mm.
Preis 2,10 2,45 2,75 3,05 3,30 3,85 Mk.
Oberer Durchm. . .130 150 170 190 230 300 mm.
Preis 4,40 5,00 5,50 7,20 8^25 13^0 Mk.
Heisswassertrichter von Kupfer, mit innerem Glastrichter; mit Rohr-
ansatz zum Erhitzen:
Durchm. des Glastrichters . . 10,5 13 14,5 16 18 cm.
Stück 4,50 5,25 6,25 7,00 7,50 Mk.
Dieselben in Weissblech Stück 8,50 4,00 4,50 5,00 5,50 „
Heisswassertrichter von Kupfer, ohne Lötnaht, zum Einhängen in
Flammenringe (Ringbrenner); innen mit Glastrichter:
Durchm. des Glastrichters . . 8 10 12,5 15 cm.
Stück 3,50 4,25 4,50 5,50 Mk,
Dieselben mit Ringbrenner (ohne
Stativ) Stück 7,00 7,75 8,50 10,00 „
Dieselben mit Ringbrenner, mit
Hahn (ohne Stativ) . Stück 8,00 8,75 9,50 11,00 „
Trichter:
Vereinigte Lausitser Glaswerke A.G., Abt. Wanrbrunn. Quilitz & Co., Beriin NW. 40, Heide-
Strasse 66/67.
Triformol. Darstellung und Zusammensetzung siehe unter „Form*
a 1 d e h y d". Man benutzt das Triformol als Desinfektionsmittel.
Trigremln = Dimethylamidoantipyrin-Butylchloralhydrat. CtTHnNtOtCl«
Die Konstitution ist:
CH, C
A I
CH,-N e-N<g{j;+6c, .
CeH»-N CO C-H
OH OH
Zur Darstellung ISsst man Butylchloralhydrat auf Dimethylamidoantipyrin
einwirken und reinigt das Reaktionsprodukt durch Umkristallisieren aus Al-
kohol oder Benzol.
Trikresol — Trisalytc. 1209
Feines, weisses, wenig hygroslcopisches Kristallpttiver vom Seh. P. 85®,
löslich in HtO, leicht löslich in Allcohol und Benzol, schwer in Äther und
Ligroin. Wegen seiner analgetischen Wirkung verordnet man es bei Kopf-
schmerzen, Migräne, Neuralgie u. s. w.; auch ist es ein mildes Antipyretikum.
Dosis 0,5—1,2 g.
Trigemin D Mk. 1,50; H Mk. 13,50
Trikresol. Gereinigtes und rtektifiziertes, aber sonst ungetrenntes Ge-
misch der drei Teerkresole (vgl. den Artikel „Kresole*')» und zwar sind
darin ungefähr 35 % o-Kresol, 40 % m-Kresol und 25 % p-Kresol enthalten.
Wasserhelle klare Flüssigkeit vom sp. G. 1,042—1,049, die sich zu 2,2 bis
2,55 % klar in H9O löst. Die Lösungen dienen als kräftiges Antiseptikum.
Trlmethylbenzol siehe „Kümo 1".
Trlnltrln siehe „N i t r o g I y z e r i n*'.
Trlnltrobeniol. CeHs(NOs)s. Zur Darstellung geht man vom Trinitro-
toluol aus und oxydiert dieses nach dem D. R. P. 127 325 in starker HtSOt mit
Chromsäure zu Trinitrobenzoesäure. Letztere spaltet durch blosses Erhitzen
CO» ab und geht in Trinitrobenzol über.
TrlnltrofflyEerln siehe „N i t r o g I y z e r i n*'.
Trinltrophenol siehe „P i k r i n s ä u r e".
Trinitrotoluol. CeHiCCHsXNO»).. Man gewinnt die Trinitrotoluole auf
ähnliche Weise aus Toiuoll wie das Trinitropheool aus Phenol (vgl. die Artikel
„Pikrinsäure** sowie auch „N i t r o t o 1 u 0 1** u. „D i n i t r 0 1 0 1 u 0 !**)•
Trinitrotoluol wird in der Sprengstoffindustrie gebraucht; es kommt mit
den Schmelzpunkten von 71—80® C. in den Handel.
Die Sprengstoff A. G. Carbonit bringt nahezu chemisch
reines Trinitrotoluol vom Seh. P. 81 — 81,5® unter der geschützten Bezeich-
nung T r 0 1 y 1 , ferner ein plastisches Trinitrotoluol unter der geschützten
Bezeichnung Piastrotyl in den Handel.
Trinitrotoluol «/o kg etwa Mk. 200,00—320,00
Der Preis richtet sich nach der Höhe des Schmelzpunktes.
Sprengstoff- A.-G. Carbonit, Hamburg.
Trional = Methylsulfonal (DidthylsulfonmethyUthylmethan).
CHa^s^P^^Ä^SOt . C«Ha
CiHft-^^^SO« . CHä •
Man gewinnt es, entsprechend dem S u 1 f 0 n a 1 (s. d.), durch Kondensation
von Methyiathyllceton mit Merkaptan und Oxydation des entstandenen Mer-
kaptols mittels KMnO«.
Farblose Kristallbiättchen vom Seh. P. 76^ leicht lOslich in Alkohol und
Äther, schwer in H«0. Es ist ein gutes (nicht betSubend wirkendes) Schlaf-
mittel. Erste Dosis 1,5 g, folgende je 1,0 g.
Trional . .• H Mk. 5,00; 1 leg Mk. 47,50
Triozymetliyleii siehe „Formaldehy d".
Trlphenln = Propionyl-p-pbenetidin. CaH4(OCsH5)NH(CO . CHs . CHa).
Die Darstellung entspricht der des Phenazetins (s. d.); sie erfolgt durch
Erhitzen von p-Phenetidin mit Propionsfinre.
Farblose Kristalle vom Seh. P. 120^, sehr schwer löslich in H9O. Es dient
als Antip3rretikum und Antineuralgikum.
Triphenin H Mk. 4,00; 1 kg Mk 35,00
TTiphenylBiethAnfarlMitoffe. Klasse von Teerfarbstoffen» die sich
sämtlich vom Triphenylmethan HC(CeH8)a ableiten. Hierher gehören
dieAmidotriphenylmethanfarb8toffe(s. d.), Leiter die O x y -
tripheinylmethanfarbstoffe (s. d.) und schliesslich die Ph ta-
leine; die letzteren siehe unter „Pyroninfarbstoff e".
Trlsldyte stehe „O a ! v a n 0 s t e g i e*\
1210 Trisa£0&r1>stoffe — Trocknen.
TrlMtsofartetoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder die Azogruppe
_N=N— dreimal enthalten. Vgl. dazu die Artikel „Azofarbstoff e",
„D i 8 a z 0 f a r b s 1 0 f f e" und „Tetrakisazofarbstoff e".
Trisazofarbstoffe können aus einer Diamidoazoxyverbindung oder aus
einem Diamin, ferner aus einem Diamin und einem Monamin sowie viertens
aus einem Triamin dargestellt werden.
Zur ersten Gruppe iiehött beispielsweise das D i a n t h i n (NatriumsaJz
der Diamidoazoxytolnol-disazo-bi-l-naphtol-4-sulfosiure), welches durch Kon-
densation von 1 mol. Diamidoazoxytoluol mit 2 mol. a-Naphtolsulfosflure NW
entsteht. Zur zweiten Gruppe gehört u. a. das Benzograu, dessen Dar-
stellung aus dem Schema:
/Salizylsäure hervorgeht. Aus einem Di- /Salizylsäure
Benzidin amin und einem Monamin Benzidin
\?ffijff" mamÄn'VmftdS >A«idonapbtolg^fo.
sifrÄJw. Darsteüungsschema: p-Nitriiilin «*««^ "•
Aus einem Triamin endlich ist das Alizaringelb FS kondensiert, welches
man durch Einwirkung von Salizylsäure auf Fuchsin darstellt.
Trookenmlttdl siehe „S i k k a t i v e".
Trookenprftparate. Zur Herstellung solcher aus tierischen und pflanz-
lichen Säften fOr Nahrungs- und Erfrischungszwecke benutzt man nach dem
D. R. P. 154 732 die Fähigkeit entwässerter Salze, Wasser nach Massgabe
ihres natürlichen Kristallwassergehaltes zu absorbieren, ohne dabei in Lösung
zu gehen. Dieses Verfahren, das sich z. B. bei der Verwendung von ent-
wässertem Natriumphosphat dazu benutzen lässt, Trockenpräparate aus Blut,
Milch, Eiern, Fleischsaft, eingedickten Pflanzensäften u. s. w. zu bereiten, ver-
meidet jede Anwendung von wärme.
Über Trockenpräparate aus Milch siehe im übrigen den Artikel „Milch-
präparat e", über solche aus Fleisch den Artikel „Fleischprä-
parat e**.
Technische Trockenpräparate (zur Beförderung des Trocknens von
Farben usw.) siehe „S i k k a t i v e**.
Trockne Destlllatloii siehe „V e r k o h 1 u n g".
Trocknen.
A. Tri ckmiMVitt fir <!• Ttclalk.
Die in der chemischen Industrie benutzten Trockeaapparate sind sehr
mannigfaltiger Natur. Im weitesten Sinne sind zu den Trockenapparaten auch
Schraubenpressen, hydraulische Pressen, Fiiterpressen und Zentrifugen zu
rechnen, während man im besondern dazu nur Einrichtungen zählte die die
Entfernung des Wassers durch Wärme bewirken. Meistens ffeschieht die
Wärmezufuhr durch Berührung mit atmosphärischer Luft, nur verhältnismässig
selten unter Luftabschluss.
Die einfachsten Trockenapparate sind offene Plandarren, also
Flächen aus Ton oder Elsen, die von unten direkt durch Feuersase erhitzt wer-
den. Auch bedecktePlandarrenmit künstlichem Luftzug werden be-
nutzt. Letztere leiten schon über zu den besser wirkenden Trockenkam-
mern, worin das Trockengut aufgestapdt oder auf Horden, in Schalen u. s. w.
ausgebreitet wird. Die Erwärmung geschieht durch direkte Feuerung, durch
strahrende Wärme oder durch Luftheizung, während das verdampfende Wasser
durch ein Kamin oder durch einen Exhaustor abgesaugt wird. Derartige
Trockenkammern wirken aber nur gut bei Temperaturen über 100^; in den
viel häufigeren Falten, wo das Trocknen unterhalb dieser Temperatur statt-
finden muss, ist es nötig, den Kammern ununterbrochen frische Luft zuzu-
führen, die sich entweder in der Kammer selbst erwärmt und beim Bestreichen
des Trockengutes diesem das Wasser entzieht oder besser noch vor Eintritt
in die Trockenkammer vorgewärmt wird. Einen besseren Nutzeffekt als
Trocknen. 1211
beim Durchsaugen der Luft durch die Kammern erzielt man, wenn man
dieselben unter massigem Überdruck mittels eines Gebläses durch dieselben
hindurchpresst.
Aber auch die Trockenkammern wirken noch nicht besonders rationell.
Vorzugsweise bedient man sich z. T. der Trockenanlagen mit bewegtem
Trockengut, wobei die eintretende, ganz trockene und heisse Luft mit dem
schon fast ausgetrockneten Material m Berfihrung kommt, während die schon
ziemlich feuchte und beinahe schon abgekfihflte Luft am Ende des Trocken-
raums die A n w 8 r m u n g des eben eintretenden Trockengutes besorgt.
Zu diesen Trockenvorrichtungen, die auf dem Oegenstromprin-
z i p beruhen, zählen die Anlagen mitTrockenkanal und diejenigen mit
Trockentrommel. Die beliebten Kanaltrockner bestehen aus
gemauerten Kanälen, in welche das Material auf Wagen eingefahren wird; mit
jedem frisch beschickten Wagen schiebt sich der ganze Wagenzug um eine
Wagenlänge vor, so dass jeder am andern Ende des Kanals anlangende Wagen
den iöinal mit vollständig getrocknetem Material verlässt. Die heisse Luft,
welche in einer beliebigen reuerungsanlage erhitzt ist, strömt der Bewegung
der auf Schienen laufenden Wagen entgegen; bei den Kanaltrocknern Ist es
nicht nötig, die Luft durchzudrücken, sondern dieselbe kann abgesaugt werden.
Im Gegensatz zu sonstigen Konstruktionen arbeiten übrigens die
Trockenkanäle von Möller&rfeifer nicht nach dem Gegenstrom-, son-
dern nach dem Qleichstromprinzip, Luft und Trockengut durchlaufen also in
derselben Richtung die gemauerten Kanäle. Dabei wird die Luft ständig quer
zur Bewegungsrichtung in Umlauf gesetzt, so dass sie die Wärme der Heiz-
körper sehr energisch abnimmt und auf das zwischen den Heizkörpern an-
geordnete Trockengut überführt. Ausserdem wendet dieses System eine
Kückkühlung des Brüdens an und gewinnt mithin die im ausgettriebenen
Wasserdampf enthaltene latente Wärme zum grössten Teile wieder.
Bei den Anlagen mitTrockentrommeln befindet sich das Trocken-
gut in einem von innen oder aussen oder beiderseits erwärmten Zylinder; es
wird darin durch Schaufeln oder Schnecken durchgerührt und gleichzeitig aU-
mählich von einem zum andern Ende der Trommel befördert — immer dem
eintretenden Heissluftstrom entgegen. Eine Kombination von Kanal- und
Trommeltrocknem bilden Apparate, worin das teigförmige Material auf end-
losen Transporttüchern durch die Kammer hindurch befördert wird. Die
Trockentrommeln von Möller & Pfeifer arbeiten, wie die Trockenkanäle dieser
Firma, nicht nach dem Gegenstromprinzip, sondern nach dem Gleichstrom-
prinzip; Trockenglut und Heizluft gelangen also an derselben Stelle in die
Trommel und verlassen diese gemeinsam am Ausgangsende. Es arbeiten mit-
hin diese Trommeln mit recht geringen Endtemperaturen und dementsprechend
hohem Nutzeffekt. Sie unterscheiden sich von allen sonst auf dem Markt be-
findlichen auch dadurch, dass sie keinerlei bewegte Teile, wie Schaufeln und
Rührwerk, im Innern besitzen, sondern dass sie nach dem Patent der genannten
Firma mit einer grossen Zahl parallel zur Trommelachse liegender Zellen aus-
gestattet sind, welche gleichmässig mit Trockengut beschickt werden.
Schliesslich sind noch die Vakuum-Trockenapparate zu
nennen, in denen durch starke Luftverdflnnung das Trocknen schon bei einer
sehr niedrigen Temperatur erfolgt; die Anwärmung des Vakuum-Trockners ge-
schieht meistens durch Dampf.
Preise lassen sich bei der ausserordentlichen Verschiedenheit in der
Grösse und der Ausführung der Anlagen generell nicht angeben.
B. Trecteuppirati fir in Laltraftrliii.
Trockenkästen (Trockenschränke, Luftbäder), mit
einfachen Wänden:
Zylindrische nach Rammeisberg, ^ Höhe ....
Durchm. . . .
Von Eisenblech Stück ....
Von Kupferblech „ ....
11
13,5 cm.
9
11 »
2,25
2.75 Mk.
3,75
5;25 „
1212 Trocknen.
Halbrunde nach Qarius von Kupferblech Stück Mk. 5,75
Viereckige, einfachste von Eisenblech mit 2 Tuben und einer einschiebbaren,
durchlochten Platte:
Höhe. BreUe, Tiefe 18 X 13 X 13 25 X 15 X 15 cm.
Mit Ösen Stück 5,00 7,00 Mk.
Dieselben mit Vierfuss . . . 6,00 8,00 „
Viereckige, einfiichste von starkem Kupferblech, mit 2 Tuben und einer ein-
schiebbaren, durchlochten Platte:
Höhe ... 13 15 15 20 25 25 25 cm.
Tiefe ... 13 15 15 20 25 25 25 „
Länge ... 18 15 25 20 25 35 40 „
Mit Ösen . . 8,00 8,00 10.50 11,50 20,00 24,00 28.00 Mk.
Mit Füssen . 9,50 9,50 12,00 13,00 22,00 26,00 30,00 „
Von starkem Aluminiumblech, mit unter dem Boden befestigter ver-
nickelter Eisenplatte zum Schutz gegen die Wirkung des Gasbrenners:
Höhe, Breite, Tiefe 18 X 13 X 13 25 X 15 X 15 cm.
Mit Ösen Stück 12,00 15,00 Mk.
Dieselben mit Vierfuss „ 13,50 16,50 ^
Nach Fresenius von Kupferblech, Vorder- und Rückwand mit
Glimmerplatten versehen:
Breite, Höhe, Tiefe 25 X 15 X 15 cm.
Stück 18,00 Mk.
Dazu Vierfuss mit Heizvorrichtung . 12,00 „
Aus Kupfer mit 4 angenieteten Füssen, Deckel und Türe mit durchsichtiger
Glasplatte, um den Vorgang bequem ohne öffnen der Schranktür beobachten
zu können:
Höhe, Breite, Tiefe . . 18 X 13 X 13 25 X 15 X 15 cm.
Stück 12,00 15,00 Mk.
Nach Rüdorff. aus starkem Kupfer, 20 cm hoch, 25 cm breit und
15 cm tief, auf schmiedeeisernem Gestell, mit schlangenförmigem Gasrohr Mk. 25,00
Dieselben, jedoch mit Vorrichtung zum Einlegen von Drahtnetzen
zwischen G^tell und Kasten „. 32,00
do. mit Asbestbekleidung mehr „ 5,00
Nach Dr. Grete, aus starkem Kupferblech mit drei Abteilungen, jede
Abteilung 20 cm breit, hoch und tief, der äussere Raum mit einem
Mantel aus verzinktem Eisenblech umgeben, welcher mit Asbest aus-
gefüllt ist „ 40,00
Derselbe, nur mit einer Abteilung, 20 cm breit, hoch und tief . . „ 20,00
Nach Dr. W. Hofmeister. Der Trockenprozess wird durch einen
heisaen Gasstrom befördert. Der Tubus wird mittels durchbohrten
Pfropfens und eingesetzten Thermometers geschlossen. Das Gas erfüllt
den ganzen Raum des Schrankes und tritt durch das aus dem Tubus
geleitete Rohr in den Bunsenbrenner. Das Drahtnetz dient zur Ab-
schwächung der Flamme und wird nach Bedürfnis angewandt Der
Kasten ist aus starkem Kupferblech mit Asbestbekleidung. Die Ein-
strömung des Gases in den Kasten erfolgt durch ein auf dem Boden
liegendes, schneckenartig gewundenes Rohr, das mit vielen kleinen
Öffnungen versehen ist . • • . ^ „ 22,50
Trockenkasten mit doppelten Wfinden:
Doppelwandige Luftbäder von Eisenblech mit Asbestbekleidung, zum An-
hängen, mit Ösen:
Höhe. ... 24 30 45 40 60 cm.
Breite ... 18 23 28 30 50 „
Tiefe .... 16 20 28 22 35 „
Preis .... 33,00 40,00 52,50 52,50 90,00 Mk.
Dieselben mit 4 Füssen mehr Mk. 5,00
Trocknen.
1213
Dieselben nach Lothar Meyer in runder Form von starkem
Schmiedekupfer und mit Asbest bekleidet, mit dreifacher Luftzirkulation,
zweifach tubuliertem Deckel, herausnehmbarem Einsatz und verstellbarem
Flammen kränz, Innenraum 25 cm hoch, 20 cm Durchm Mk
Diesel ben, der äussere Doppelzylinder von feuerfestem Ton , , , „
Dieselben, kleiner, der äussere Doppelzylinder von feuerfestem Ton,
Innenraum 13 cm hoch, 15 cm Durchm., mittlerer und innerer Zylinder
von Eisen „
Dieselben, Doppelzylinder von Ton, mittlerer und innerer Zylinder
von Kupfer „
Dieselben in Trichterform, zum Abdampfen von wässerigen Lösungen
in Tiegeln
Nach Thor n er, säurefest, von Kupferblech, mit Asbestbekleidung,
eisernem Dreifuss, EinsatzgefUss aus festem Porzellan, von 20 cm Höhe,
15 cm Durchm., mit 2 durchlochten Einlegeplatten
Doppelwandige Luftbäder, auch zur Füllung mit Wasser, öl
und Paraffin geeignet. Die Trockenschränke sind fUr Gasheizung ein-
gerichtet, bestehen aus hartgelötetem Kupfer, pmtn verzinnt, doppel-
wandigen Türen, durchlochten Einsatzblechen, Ventilationseinrichtung,
mit Vierfiiss oder Wandkonsole, den nötigen Gasbrennern u. s. w. :
n
85,00
80,00
23,00
33,00
16,50
45,00
Pkd««iM«
ter Fich«r daw
BnSu «ine« fach««
Höh« data KsehM
TUCi «in«« Fach««
ksmoLSclMudNiL
wi« ob«a
Sehnmlnt
h««f!irtift«u
mm
mm
mm
Mk.
100
100
100
24,00
110
150
150
83.00
160
160
160
44.00
180
180
180
55.00
200
200
200
70.00
250
250
250
92.00
doo
250
800
110.00
2
110
150
150
280.00
2
160
160
160
300.00
2
180
180
180
350.00
2
200
200
200
875.00
2
250
250
250
40000
Wasserstandsanzeiger, kompl. mit Anbringen Mk. 9,50
Wassertrockenschränke von Kupferblech, mit kontinuier*
lichem Luftzug, Wasserstandsrohr, doppelwandiger Tür u. s. w. Arbeits-
raum 23,5 X 17,5 X 17,5 cm, zum Aufhängen mit Ösen ....
Dieselben mit Vierfuss
n
n
44,00
47,50
Trockenkästen mit Luflzirkulation fUr konstante Temperaturen von
100 — 105^, aus Kupfer, doppelwandig, mit Asbestbekleidung. Arbeits-
raum 45 X 25 X 25 cm. Besteht aus vier Abteilungen, die durch drei
Türen verschliessbar sind. Zur Füllung dient CaClt-LÖsung; das ver-
dampfende H«0 wird durch einen Kühler verdichtet. Schrank auf Vier-
fuss, mit Soxhletkühler und 3 Thermometern .
157,00
Wassertrockenschrank zur Erzielung gleichmässiger Temperaluren mit
Luftzirkulation und mit Vorrichtung ftir konstantes Niveau, von verbleitem
Suhlblech:
Innere Länge
25
50
75
cm.
Innere Höhe
25
25
25
n
Innere Breite
25
25
25
n
Stück ....
. 50,00
65,00
95,00
Mk.
1214
Trocknen.
Innere Breite
Innere Höhe
Innere Tiefe
cm.
n
Wasser trocken schrank för gleichmässige Temperaturen bis 100^ C, mit
dreifa<:hen Wänden; die zwei inneren Wände aus Kupfer, die äussere aus Stahl-
blech und mit Asbest bekleidet. Zwischen den beiden inneren Wänden befindet
sich HfO, während die Heizgase zwischen der äusseren und mittleren Wandung
aufsteigen. Heizung durch ein Schlangenrohr, dessen Entfernung vom Kasten des
Bodens verstellbar ist. Kasten auf Vierfuss:
25 30
20 25
15 20
Stück 85,00 130,00 Mk.
Laboratoriums-Trockenschrank ftlr konstante Temperatur Über 100'
mit gespanntem Dampf im Doppelmantel
räum 15x15x15 cm:
Preise für konstante Temperatur bis 105® C Mk.
110® C
n n n n „iavv^ n
n 7) n n n *^0 C „
„ „ „ verstellbare Temperatur bis 110® C „
» n » n n l» ^20 C „
Fussgestell
und Thermoregulator. Innen-
80,00
90.00
105,00
120.00
130.00
5*00
Hartgelötete Trockenkästen (Ölbäder) nach Fresenius, von
Kupfer, mit Ösen zum Aufhängen:
Innere Masse . . 10,5 X 10.5 X 10,5 12 X 12 X 12 13,5 X 13,5 X 13,5 cm.
Stück 20,00 22,50 25,00 Mk.
do. mit Vierfüssen . 22,50 25,00 27,50 „
Tiegeltrockner nach Victor Meyer, hartgelötet, von starkem Kupfer, mit
Vorrichtung für Luftströmung durch den Trockenraum, mit Dreifuss u. Gaslampe:
Kleine, 7 cm hoch, 6,5 cm weit Stück Mk. 15,00
18.00
20,00
Mittlere. 9 cm hoch, 8 cm weit
Grosse, 7 cm hoch. 12 cm weit ,
Zur Füllung für eine konstante Temperatur im Innenraume
von
n
1 60* wird beoutzt . .
. . . Chloroform.
70» „
n ' •
. . . Methyl-Äthylalkohol 3 : 7.
75» „
1» • •
. . . Äthylalkohol.
80» „
n . . .
. . Äthyl-Propylalkohol 7:4.
90» „
n . . .
. . Äthyl-Propylalkohol 1 : 8.
lOO» „
n . . .
. . Wasser.
107» „
n . . .
. . Toluol.
136» „
n . . .
. . Xylol.
150« „
» . . .
. . Anisol.
161» „
1» . . .
. . Kumol.
180» „
1» . . .
. . Anilin.
200« „
1» . . .
. . Naphtalin.
310» ,
n . . .
. . Diphenylamin.
Dampf- Trockenschränke aus Kupferblech, innen verzinnt, znm Anschluss
an eine Dampfleitung, mit Dampfeingangsventil und Ablaufrohr für Kondenswasser
mit Rückschlagventil, auf Wandkonsolen:
darFidMT
der Fächer
Breite
100
110
160
180
200
250
300
U8b«
mm
100
150
160
180
200
250
250
Tfeft
mm
100
150
J60
180
200
250
300
Preis,
wemi Dempf-
raam nicht
verzinnt
Mk.
21,00
30,00
39,50
Ö0,0:)
60,00
82,50
99,00
Mehrpreis
£ Venrinnen des
Dun|»firaitmee
Mk.
4,00
5,00
6,50
7,80
9.00
11,0*)
17,00
Mehrpreit
(. FUsumhüllung
und
Ifolirerkleldnag.
Mk.
25,00
2a»oo
Trocknen.
1215
Dixaensionmi der Fächer
IVeu.
Melirpreis
f. Verziimeii des
Dampfrftumei
Mehrpreis
Am« Kl
wemi Dampf-
raom nicht
▼erzinnt
f. FllzumhüUung
der Fächer
Brek«
Höhe
Tiefe
und
Holaverkleidung
mm
mm
mm
Mk.
Mk.
Mk.
110
150
150
182,00
20,00
32,00
160
160
160
148,00
21,00
36,00
180
180
180
165,00
22,00
38,00
200
200
200
187,00
23,50
40,00
2M
230
210
209,00
28,50
45,00
200
100
400
242,00
32,50
50,00
260
250
250
242,00
32,50
50,00
250
250
900
253,00
35,00
55,00
200
800
400
286,00
39,00
60,00
110
280
150
100
150)
1501
265,00
32,50
50,00
160
400
160
120
180)
180 f
310,00
36,00
55,00
200
470
200
150
250 1
250[
385,00
41,50
65,00
250
570
250
150
320 1
320/
528,00
52,00
80,00
300
680
300
180
400)
400 J
560,00
70,00
100^00
110
150
150 D 310,00 j
36,00
50,00
200
200
200
420,00
41,00
70,00
250
250
250
520,00
58,00
90,00
300
200
400
615,00
70,00
100,00
110
150
200
500,00
45,00
75,00
200
200
200
660,00
52,00
85,00
250
250
250
815,00
70,00
100,00
300
250
315
880,00
85,00
125,00
300
300
400
940,00
100,00
150,00
2
500
300
480
2
500
480
4-0
IJ 60,00
140,00
260^00
2
600
800
550
9
6
120
195
160
160
160)
160/
965,00
110,00
150,00
24
HO
150
150
1240,00
140,00
180,00
Zylindrischer Vakuum-Troclcenapparat m. Doppelmantel fUr Wasser-
füllung, zur Verbindung mit einer Wasserstrahlluftpumpe. Der Apparat aus
Kupfer mit Einlegeboden und Thermometer. Dimensionen des Trockenraumes,
15 cm Dnrchm., 41 cm Länge:*
Preis des Apparates Mk. 160,00
n n n ™^^ Rührwerk versehen „ 210,00
„ „ Gasbrenners „ 5,00
Derselbe Apparat wie vorstehend, jedoch die Vorder- und Rüclcwand mit Glasscheiben,
femer mit zwei Thermometern, Valcuummeter und Wasserstandsglas versehen.
Dimensionen des Trockenraumes: 19 cm Durchm., 41 cm Länge:
Preis des Apparates Mk. 300,00
„ „ Gasbrenners „ 5,00
1216 Trocknen.
Zylindrischer Vakutim-Trockenapparat mit Dampfisantel, für ge-
spannten Dampf, zur Erzielung von Temperaturen von 100—112® (und darüber).
Dimensionen des Trockenraumes: 13 cm Durchm., 41 cm Länge:
Preis des Apparates Mk. 250,00
„ „ Gasbrenners „ 5,00
„ eines einstellbaren Thermoregulators „ 25,00
Vakuum-Trockenkästen nach Sidersky, zum Austrocknen
von Substanzen aller Art im luflverdünnten Raum, aus Kupfer, doppel-
wandig, 30 cm hoch, 26 cm Durchm „ 75,00
Vakuum-Trockenschrank, Modell des „Vereins für die Rüben-
zuckerindustrie des Deutschen Reiches^ für Erhitzung durch Toluol.
Aus starkem Schmiedekupfer mit Bleidichtungsring, konisch eingeschlifT.
Deckel aus Messingguss, nebst auischraubbarer, dreiteiliger Klammer
und Zentralschraube, Vakuummeter, Metallkühler, durchlochter Einlage
mit Einsatzgefass fUr ungelöschten Kalk bezw. gebrannten Marmor.
Grösse des Arbeitsraumes: 40 cm lang, 9,5 cm Durchm „ 105,00
Trockenscheiben nach Fresenius zum Trocknen von Boden-
proben u. s. w., von Gusseisen mit sechs numerierten Messing-
gefassen mit Deckel, mit Zapfen für das Thermometer. Preis ohne
Thermometer und Lampe „ 14,50
Trockenscheiben nach Reischauer, zum Trocknen von
Niederschlägen, mit 6 konisch geformten Öffnungen, zum Einsetzen
von 6 Glastrichtern. Preis ohne Thermometer und Lampe. ... „ 12,50
Trockenstative nach R. Finkener zum Gebrauch bei der
Phosphorsäure-Bestimmung nach der Molybdän-Methode u. s. w., be-
stehend aus Stativ mit viereckigem Kasten von 12 cm Quadrat, mit
Doppelleisten zum Einschieben von Drahtnetzen, von Eisen, Stück „ 12,00
Dieselben von Messing „ „ 18,00
Dazu: Gasbrenner „ „ 5,00
Extikkatoren von Glas nach Scheibler, inkl. Messingdrahtnetz:
Durchm 10 13 14 15 18 cm.
Ohne seiüichen Tubus . . . Stück 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 Mk.
Mit seiüichem Tubus ... „ 2,50 3,00 3,50 4.50 5,50 „
Mit seiüichem Tubus und Hahn, „ 5,00 5,50 6,00 6,50 7,00 „
Dieselbe Form nach Liebermann, aus braunem Glas, für lichtempfindliche Sub-
stanzen, Durchm. 14 cm:
Ohne seitlichen Tubus Stück Mk. 3,50
Mit seitlichem Tubus „ „ 4,00
Mit Tubus und eingeschliffenem Hahn „ „ ßfiO
Dazu: Einsätze aus Porzellan, mit 3—4 Öffnungen und Füssen:
Durchm. . . 10 11 13 14,5 cm.
Stück . . . 1,40 1,60 1,85 2,40 Mk.
Dosen-Exsikkator nach Fresenius, mit durchlochter Messingplatte:
Durchm 7,5 9 10,5 cm.
Einfache Form Stück 2,50 3,00 3,50 Mk.
Mit eingeschliffenem Hahn, mit Haken, „ 5,50 6,50 7,50 „
Mit Gummbtopfen und Glashahn . . „ 5,00 5,75 6,50 „
Dieselben aus braunem Glas mehr Stück Mk. 0,50
Dazu Dreiecke aus Glas mit Füssen,' an Stelle der Messing-
platte verwendbar „ „ 0,25
Exsikkatoren nach H e m p e 1 , mit Anordnung des Trockenmittels oberhalb der
zu trocknenden Substanz:
Innerer Durchm. des Zylinders ... 9 10 12i5 15 20 cm.
Mit eingeschliffenem Glasstopfen, Stück 3,25 3,50 4,50 5,50 7,50 Mk.
„ „ Glashahn „ 5,25 5,50 6,50 7,50 9,50 „
Exsikkatoren nach Frühling & Schulz, Höhe 17^/i cm, innerer
Durchm. 20 cm, mit durchlochter Porzellanplatte Stück Mk. 7,25
Exsikkator nach J. Haas, mit Tubus im Deckel, eingeschliffenem
Glashahn und Porzellanplatte mit vier Öffnungen „ 12,00
Trocknen. 1217
Vakuum-Exsikkatoren, sehr starkwandig, fUr jeden Druck geeignet, mit
Einsatz von Porzellan, Hahn und Gummistopfen:
Innerer Durchm. 14 16 cm.
Stück .... 8,00 8,75 Mk.
Exsikkatoren bestehend aus Glasglocke mit Knopf und plangeschlifTenem Rande,
plangeschlifTener Spiegelglasplatte, Porzellangefäss mit Scheidewänden:
Durchm. der Glasglocke .... 15
Grösse der quadratischen Glasplatte . 18
Durchm. des Porzellangefasses . . . 11,5
Stück 5,50
Porzellangefässe allein . . Stück 1,70
Exsikkatoren, bestehend aus Glasglocke mit Knopf und plangeschliffenem Rande, plan-
geschliffener Spiegelglasplatte, Porzellangefäss mit Rohr in der Mitte und Holzgestell :
Durchm. der Glasglocke .... 15 17 20 cm.
„ des Porzellangefasses . . . 11,5 13 16 „
Stück 4,50 5,50 6,50 Mk.
Porzellangefässe allein . . Stück 0,65 0,90 1,25 „
Dieselben wie vorstehend, jedoch Glocken mit Tubus
undGlashahn mehr Mk. 3,50—5,00
Spiegelglasplatten ftir vorstehende Exsikkatoren, quadratisch, einseitig matt:
6—8 mm dick 20 25 30 35 cm im Quadrat.
Stück ... 1,75 2,50 3,50 4.50 Mk.
17
20 cm.
21
24 „
13
15,5 „
6,50
7,50 Mk.
2,40
2,85 „
FricMcli Kectnaflfl, B^Hin SO 16, imm\r. sb.
OegrOndet 1819.
Yaeuum-Troekensehränke P^. VXL."^.
Exsikkatoren (Trockenapparate):
Glasfabrik Sophlenfatttte, Rieh. Bock, nmenau 1. Th.
Trockeneinrichtun^en :
Dr. R. JflrKenaen, Prag-Weinberge.
Möller k Pfeifer, Berlin W. 10, Friedrich-
Wilhelmstr. 19.
Trockenkasten:
Julius Pintsch, AktiengesellMhaft, Berlin O. 27.
Andreasstraflse 72/78.
Hans Reisert Q. m. b. H.» KOln-Braunsfeld.
Gustav Christ & Co.. Berlin- Weissensee
(s. In8.-Anh.).
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Wann-
brunn, QuiUt» & Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 55/57.
Trockenöfen:
Borbecker Maschlnenfabr- & Giesserel, Th. Kade, Bergeborbeck.
Trockenpfannen:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warmbrunn. Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
strasse 66/57.
Trockenschranke, elektrische:
Chemisch-electrische Fabrik „Prometheui", O. m. b. H., Frankfurt a. M. — Bockenheim
(flL Ins. -Anh. ).
Trockentrommeln :
»löUer & Pfeifer, Berlin W. 10. Friedrich- Wilhelmstr. 19.
Trockenapparate für sämtliche Materialien:
Heinrich Hirjeel G. m. b. H., Leipsig-Plagwita. I Julius Pintsch, Akt.-Ges., Berlin O. 27. Andrea»-
W. H. Meyer, HannoTcr-Halnholz. I Strasse 72/78.
Vakuum-Trockenapparate :
Julius Pintach, Akt. -Ges., BerUn 0. 27, Andreustr. 72/7«.
Blücher VII. 77
1218 Trockene Destillation — Tropfgläscr.
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau « Dresden
GegrQndet 1867.
H Vahuum-Trochenschränhe h
Condonsatoron. Lufftpuaipeii.
Vakuum -Trockenapparate in Ousseisen und Schmiedeeisen:
Friedridi Heckmann, Berlin SO. 16, BrückenstraaBe 6 b (a. Inserate),
Trockene Destillation siehe „V e r k o h 1 u n g**.
Tropakokaln (Tropacocainum) = Benzoyl-v -tropin. CtoHisNOa. Base»
welche sich nur in kleinen Mengen in den Kokaalkaloiden findet; Seh. P. 49*.
Seine Darstellung ist durch die D. R. P. 88 270, 89 597 und 89 999 geschätzt.
Es bildet ein vorzügliches lokales Anästhetikum und wird in Immer
steigendem Masse verwendet.
TropacocaYnum hydrochlor 0,1 g Mk. 0,25; 1 g Mk. 2,00; D Mk. 18,00
Tropfffläser (Tropfflaschen).
Tropfgläser mit eingeschliffener Pipette, die mit Kautschuk Überbunden
ist, für Farblösungen u. s. w Stück Mk. 0,55
Tropfgläser für Farblösungen mit eingeschliffener Pipette und Kautschukhütchen:
Inhalt 15 30 bO ccm.
Stück 0,40 0.45 0,55 Mk.
Tropfgläser für Flüssigkeiten aller Art:
Inhalt 5 10 15 20 25 30 50 60 75 100 g.
Rund:
Halbweiss . lOOSt 1,65 1,80 1,90 2,00 2,00 2,10 2,20 2,35 2,50 2,65 Mk.
Braun . . 100 „ 1,90 2,10 2,20 2,30 2,35 2,45 2,55 2,75 2,90 3,05 ,.
Weiss . . 100 „ 2,50 2,60 2,70 2,T5 2,80 2,90 3,00 3,V0 3,40 3.70 ,1
SechscckicT!
Halbweiss .* 100 „ 2,20 2,35 2,45 2,65 2,70 2,75 2,90 3,10 3,30 3,45 „
Braun . . 100 „ 2,55 2,65 2,85 3,05 3,15 3,20 3,40 3,60 3,80 4,00 ,.
Oval:
Halbweiss . 100 „ 2,20 2,35 2.45 2,55 2,60 2,65 2.75 2,90 2,90 3,00 .
Weiss u. braun 100» 2,70 2,80 2,90 3,00 3,20 3,30 3,50 3,60 3,80 4,00 „
A,chteckiff*
Halbweiss \ 100 „ 2,55 2,75 2,90 3,20 3,30 3,45 3,75 4,00 4,20 4,50
Weiss u. braun 100 „ 3,00 3,20 3,40 3,60 3,80 4,00 4,35 4,60 5,00 5,50
Inhalt 125 150 175 200 250 300 400 500 750 1000 g.
Rund:
Halbweiss . lOOSt. 2,90 3,10 3,30 3,30 4,15 4,95 7,15 8,60 12.25 15,50Mk.
Braun . . 100 „ 3,35 3,60 3,80 3,80 4,80 5,70 8,25 10,00 14,25 18,00
Weiss . . 100 „ 4,00 4;20 4,50 4,80 5,50 6,50 8,00 9,00 15,00 18,00
Sechseckig:
Halbweiss . 100 „ 3,55 3,85 4,10 4,30 5,50 7,00 8,80 11,00 16,50 20,00
Braun . . 100 „ 4,10 4,50 4,75 5,00 6,50 8,25 10;^5 12,75 19,25 23,00
Oval:
Halbweiss . 100 „ 3,^0 3,55 3,65 3,65 4,25 5,25 7,50 9,75 — —
Weiss u. braun 100 „ 4.20 4,50 5,00 5,50 6,00 7,50 9,00 11,00 — —
Halbweiss ' . 100 „ 5,00 5.50 5,75 6,10 7,?5 8,40 10,50 13,25 ~ —
Weissu. braun 100 „ 6,00 6,50 6,75 7,00 8,40 9,75 12,25 15,00 — —
Tropfgläser Patent TK, mit eingeschliffenem Glasstopfen zum Drehen:
Inhalt 10 15 20 30 50 bO ccm.
Weisses Glas, Stück 0,20 0,20 0,20 0,20 0,25 0,25 Mk.
Braunes „ „ 0,25 0,25 0,25 0,25 0,30 0,30 „
n
r
r
n
Tropftrichtcr — Tumenol. 1219
Tropf-Standflaschen Patent TK:
Inhalt 30 50 100 150 250 ccm.
Aus weissem Glas Stück 0,40 0,40 0,45 0,50 0,55 Mk.
Aus braunem Glas „ 0,50 0,50 0,60 0,65 0,70 „
Aus weissem Glas, mit eingebranntem Emaille-
schild und radierter Schrift . . Stück 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 „
T r o p f f 1 a s c h e n aus Steinzeug nach Mariott e, mit 2 Wasserstandsstutzen
und 1 Ablasstülle:
Inhalt 50 100 150 200 1.
Lichte Weite ... 360 440 500 560 mm.
Lichte Höhe .... 540 650 750 840 „
Preis 8,00 13,00 21,00 27,50 Mk.
Preis des Hahnes inkl. Einschleifens je nach Grösse . ..... . Mk. 3,00 — 5,50
Tropf gläser:
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warmbninn, Quilitz k Co., Berlin KW. 40, Heide-
strasse 66/67.
Tropftricbter siehe „T r i c h t e r".
Tropon. Nährpräparat, bestehend aus reinem geronnenem Elweiss, aus
tierischen und pflanzlichen Abfällen, namentlich aus Fleischfuttermehl, d. h.
dem Rückstande der Fleischextraktbereitung, gewonnen, und zwar behandelt
man die Rohstoffe mit sehr verdünntem Alkall und fällt aus der so erhaltenen
Lösung die Proteinstoffe mit Säure wieder aus. Die Nebenbestandteile entfernt
man durch Behandeln mit HsOs und unterchloriger Säure. Gewöhnlich setzt
man das Tropon zu % aus tierischen und zu % aus pflanzlichen Protelnstofffen
zusammen.
Tropon stellt ein trocknes Pulver dar. 1 kg Tropon hat (nach dem Ei-
weissgehalt) den gleichen Nährwert wie 200 Eier. Es wird in Suppen und
Getränken verabreicht sowie mit Mehlteig verbacken (T r o p o n b r o t).
Ausser dem reinen Tropon ist solches mit Eisenzusatz (E i s e n t r o p o n),
mit Nährsalz, mit Mehl (Kindernahrung) u. s. w. im Handel.
Tropon, in Dosen ... äi 500 250 100 g.
Verkaufepreis k Dose . . 2,70 1,40 0,60 Mk.
(mit 20 ^Iq Rabatt).
Trotyl siehe „T r i n i t r o t o l u o I".
Trsrpanosan, ein halogeniertes Fuchsin, das günstig gegen Trypano-
sanen wirkt und in Kombination mit Arsenpräparaten bei Schlafkrankheit an-
gewendet werden soll.
Trypanrot. Farbstoff aus der Klasse der Benzopurpurine, bildet ein
braunes, wasserlösliches Pulver, das zur Bekämpfung der durch Trypano-
somen hervorgerufenen Krankheiten (auch bei Lymphdrüsenentzündungen)
injiziert werden soll.
Tuben siehe „Z i n n t u b e n'*.
TnbenftUlmaschiiien siehe „Dosenfüllmaschine n".
Tubenf üllmaschinen :
Karl Seemann, Berlin N. 30, Sprengel Btr. 15.
Tulapapler siehe „PhotographischePapier e**.
Tnmenol. Im Handel befinden sich 1. Tumenol, 2. Tumenol-
sulfon (Tumenolöl)» ^ Tumenolsulfosäure (Tumenol-
p u 1 V e r) und 4. Tumenolammonium.
Das Tumenol wird erhalten durch Sulfurierung der aus bituminösem
Schiefer gewonnenen Mineralöle und stellt ein Gemisch von Tumenolsulfon und
Tumenolsulfosäure dar. Die Trennung dieser beiden Bestandteile erfolgt in
77*
1220
Turbinen.
der Weise, dass man das Tumenol vencde mit Natronlauge behandelt und das
Reaktionsprodukt zur Gewinnung des Tumenolsulfons mit Äther extrahiert.
Das Natronsalz der Tumenoisulfosäure bleibt als im Äther unlöslich bei der
Extraktion zurück. Aus dem Natronsalz wird mittels Salzsäure die Tumenol-
sulfosäure als dunkles Pulver abgeschieden.
Tumenol ist ein dunkles, .sirupdickes Ol, fast unlöslich In HsO, leicht
löslich In Fetten. Ahnlich sind die äusseren Eigenschaften des Tumenol-
sulfons. Dagegen ist die Tumenolsulfosäure ein dunkel gefärbtes Pulver,
leicht löslich in heissem HtO, schwerer löslich in kaltem. Das Tumenolammo-
nium endlich ist eine ölige Flüssigkeit, die besonders wirksam ist.
Man benutzt das Tumenol medizinisch als austrocknendes, Entzündungen
mässigendes Mittel &usserlich bei Hautkrankheiten, Wunden, Verbrennungen
u. s. w. Für gewöhnlich wird das Tumenolammonium abgegeben.
Tumenol H Mk.3,00; 1 kg Mk. 27,50
Tumenolammonium H
2,20; 1
20,00
Turbinen.
A. FOr die Industrie.
Radial-Vollturbinen mit festem innerem Leitrade,
Wasserzufuhr von unten :
äusserem Laufrade;
DlBCII>
Kanal-
Höhe
Breite
OewidU
500
600
800
900
1050
1150
1200
1250
1300
1350
1400
1500
1550
1600
1700 I
176
250
325
400
450
500
525
550
600
625
650
700
750
776
800
350
450
650
650
700
800
850
900
950
1000
1050
1100
1150
1200
1250
350
500
750
1100
1800
1400
1500
1600
1800
2100
2400
2600
2800
3100
3400
970
1070
1320
1540
1800
1925
2090
2225
2365
2600
2860
3135
3410
3630
3960
Durch*
1760
1800
1950
2100
2200
2360
2450
2550
2650
2800
2950
3000
3100
3200
H8he
825
850
900
950
1000
1050
1100
1200
1250
1300
1400
1500
1550
1600
Brak»
1300
1400
1500
1700
1800
190q
2000
2100
2200
2300
2400
2500
2600
2700
8700
4000
4500
5000
5600
4900
5400
5900
6600
7800
8300
9200
10200
11200
4300
4450
4840
5280
5650
6560
6720
5950
6210
6650
6930
7500
8030
8700
Radial-Vollturbinen mit äusserem Leitrade, innerem Laufrade; Wasser-
zufuhr yon oben :
Rohr-
Laufrad -
Leitrad-
Rohr-
Laufirad-
Leitrad-
Durcb-
I>urch-
me«ier
Durch-
messer
Gewicht
Frais
Dim:b-
mester
Ptirch-
mesMr
Durch-
messer
Pi«b
meMer
300
500
650
600
1050
1050
1400
1750
3800
3850
400
600
750
900
1270
1100
1500
1850
4100
4070
460
700
900
1000
1430
1250
1600
2000
4500
4360
500
800
1000
1300
1540
1300
1700
2100
4900
4560
550
850
1100
1500
1650
1350
1800
2200
5100
4730
600
900
1200
1600
1820
1450
1900
2300
5400
4840
650
950
1250
1700
1980
1550
2000
2400
5700
5060
700
1000
1300
2000
2180
1600
2100
2500
6000
6170
750
1100
1400
2400
2570
1700
2200
2600
6400
5390
850
1200
1500
2800
2970
1750
2300
2700
6800
5660
950
1300
1650
3300
3350
Turnbulls Blau — Ttirkischrotfärberci. 1221
B. Für das Laboratorium.
Turbinen nach R a b e , am meisten im Gebrauch :
Grösse I U HI
Raddurchm 60 70 95 mm.
Wasserverbrauch pro Minute 4—5 8—12 15—29 1.
Tourenzahl pro Minute .... 2500-4000 2500—4000 1800-2500
Preis 8,50 11,50 17,50 Mk.
Dieselben, Grösse 11, stehend Stück Mk. 17,50
Turbinen mit amerikanischem Doppelschaufelrad : Durchmesser 95 mm ;
Höhe des Gehäuses 150 mm ; Breite des Gehäuses 130 mm ; Wasser-
verbrauch pro Minute 15—20 1 ; Tourenzahl pro Minute 1800-2500 St. „ 37,50
Dieselben mit vertikalem, verstellbarem Friktionsvorgelege für lang-
samen und schnellen Gang Stück „ 55,00
Turbinen ftlr Arbeiten, welche eine grössere Kraft beanspruchen. In gusseisemem
Gehäuse mit vertikalem Schaufelrade. Die DüsenöfTnung lässt sich erweitem,
wodurch die Kraft der Maschine sich vergrössert.
Leistung in HP 0,01 0,03 0,1
Umdrehungen in der Minute 1000 800 600
StündHcher Wasserverbrauch 200 1000 5000 1.
Preis 46,00 80,00 115,00 Mk.
Tumbnlls Blau siehe „Eisenfarbe n".
Turnen Gelb siehe „Bleifarbe n'*.
Tilrklschrottärberel. Besondere Art der Rotfärbung von Baumwolle
(daneben auch von Wolle und Seide), bei der als Farbstoff .früher Krapp
(s. unter „Pflanzenfarbstoff e") verwendet wurde, während jetzt dazu
reines A 1 i z a r i n (s. d.) dient. Da dieser Farbstoff weder zur tierischen noch
zur pflanzlichen Faser Affinität zeigt, muss er in jedem Falle durch eine Beize
fixiert werden, und zwar entstehen mit Tonerdebeizen rote, mit Eisenoxyd-
befzen violette, mit Zinnbeizen orange und mit Chromoxydbeizen bor-
deauxbraune, sehr licht-, seifen- und walkechte Färbungen.
Bei der Türkischrotfärberei unterscheidet man das alte Weissbad-
verfahren und das Neurotverfahren (Türkischrotöl-
verfahren). Bei ersterem geschieht das Beizen in einer Mischung von
Tournantöl mit Mist (Schaf- oder Kuhmist) in einer wässerigen Na»CO»-Lösung.
Das im Mistbade (Emudsionsbade) behandelte Garn wird dann nach 24 stün-
digem Liegen an der Luft unter massiger Erwärmung getrocknet, wobei sich die
durch Oxydation gebildete unlösliche Oxyfettsäure auf der Faser fixiert. Die^
selbe Operation wird noch zweimal wiederholt, worauf das Garn viermal mit
schwacher Sodalösung (den sog. Weissbädern) behandelt wird, um das
überschüssige öl zu entfernen. Dann wird das Garn gut gewässert, gewaschen,
getrocknet, noch warm mit einer Sumachabkochung „galliert** und hierauf mit
einer Lösung von basischem Alaun gebeizt. Dann endlich erfolgt das Färlyen
mit einer Alizarinüösung, worauf durch Kochen des Garns mit Seife und Zinn-
salz das sog. Schönen (Avivieren und R o s i e r e n) erfolgt.
Viel weniger Zeit in Anspruch nimmt das Neurotverfahren, bei
dem an Stelle von Tournantöl (saurem Olivenöl) ein mit Ammoniak neutrali-
siertes Türkischrotöl tritt. Ober letzteres siehe den Artikel „ö 1 b e i z e n**.
Beim Neurotverfahren wird das Baumwollgarn mit Soda abgekocht, dann ge-
waschen, mit warmer neutr. Türkischrotöllösung durchtränkt, getrocknet, ge-
dämpft, mit Tonerdebeize behandelt, gefärbt, nochmals mit Türkischrotöl be-
handelt, wieder gedämpft und schliesslich zweimal mit Seife unter Druck „ge-
schönt".
Bisher war es unmöglich, den wertvollen türkischroten Lack auch in der
Apparatenfärberei zu benutzen, denn das zum Türkischrot erforderliche Ali-
zarin konnte bis jetzt m gelöstem Zustande nicht verwendet werden, wenn der
richtige, alle seine wertvollen Eigenschaften zeigende tflrkischrote Lack dabei
entstehen sollte. Diesen Mangel beseitigt das neue patentierte Verfahren von
F. Kornfeld, wodurch es möglich ist, mit den für die Apparatenfärberei not-
Krefelder Seifenfabrik Stockhausen & Traiaer,
Krefeld.
Otto Starcke & Ck>., O. m. b. H., LeipEig-
Lindenau.
1222 Türkischrotöl ~ Tussol.
wendigen klaren Lösungen zu arbeiten und doch den richtigen Tflrkischrotlaclc
zu erzielen. Kornfeld erreicht das durch Calciumsaccharat; diese
Verbindung ist alkalisch genug, um das Alizarin in Lösung zu halten und ent-
hält zugleich die zur Erzeugung des Türkischrots nötige Menge Kalk. Letzterer
fallt in Form von Alizarinkalk erst dann, wenn ein dritter, zum Alizarin Affini-
tät zeigender Körper hinzutritt, d. h. die Faser mit der in ihr gefällten fett-
sauren Tonerde.
Das D. R. P. 138 391 zur Herstellung von Tarkischrot oder Türkischrosa
bezweckt eine Neuerung bezw. Vereinfachung des Neurot-Prozesses, ins-
besondere eine Zeitabkürzung beim Beizen und bessere Fixierung der Ton-
erde und des Alizarins. Sie besteht darin, dass man die Baumwolle zunächst
wie üblich ölt und trocknet, dann aber, abweichend von der bisher geübten
Methode, in verhältnismässig dünne Lösungen geeigneter Tonerdesalze bringt
und diese Lösungen langsam erwärmt. Dadurch soll eine so innige und voll-
ständige Fixierung der Tonerde auf der Baumwolle erhalten werden, dass das
Verhängen oder Trocknen, sowie das Fixieren mit Wasserglas, Soda u. s. w.
überflüssig wird. Es genügt ein kurzes Spülen nach dem Beizen, wonach
sofort ausgefärbt werden kann. Als für dieses Verfahren geeignete Tonerde-
salze empfiehlt das Patent normale essigsaure, milchsaure, ameisensaure,
chromwasserstoffsaure, phtalsaure und normale oder saure schwefligsaure
Tonerde, sowie dieselben Salze mit einem Überscbuss an freier Essigsäure,
Ameisensäure oder Milchsäure.
Türkischrotöl siehe „Ol beizen*'.
Türkischrotöl:
Looifl Blumer, Zwickau i. Sa
Ohemlsche Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,
Flörsheim a. M.
Iso-Seife:
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Tuschen. Im allgemeinen versteht man unter Tuschen Aquarell-
farben (s. d.) zum Kolorieren von Zeichnungen, die, abgerieben und mit
einem Bindemittel versetzt, in Formen gepresst werden. Als Bindemittel dienen
weisse Leimlösungen, Tragant, Oummi arabicum u. s. w.
Die Chinesische Tusche wird in China aus sehr sorgfältig be-
reitetem Russ dargestellt. Hauptsächlich benutzt man Russ, der von Hanföl,
Kohlsamenöl, Bohnenöl, Dryandraöl, Kampfer oder frischem Harz, seltener sol-
chen, der durch Verkohlen von Tannenholz gewonnen wird. Die Verkohlung
der OlQ geschieht in kleinen Tonlampen. Man benutzt nur den sich am weite-
sten von der Flamme entfernt absetzenden Russ, der frei von unverbrannten
Olbestandteilen ist; er wird wiederholt in verschlossenen Oefässen ausge-
glüht, durch feine Siebe getrieben und muss sehr trocken aufbewahrt
werden.
Aus Bindemittel dient Rinderleim oder Fischleim (am besten eine Mischung
von beiden). Die Leimbereitung geschieht ebenfalls mit peinlichster Sorg-
falt; zur Reinigung und Konservierung setzt man dem Leim verschiedene Sub-
stanzen und zur Parfümierung etwas Kampfer und Moschus zu.
Russ und Leimlösung werden zu Brei geknetet und dieser zu Kugeln ge-
formt. Letztere kocht man nach dem Trocknen im Wasserbad, knetet und
stampft sie nach dem Erkalten stundenlang im Mörser und wiederholt das
Trocknen, Kochen und Kneten viele Male, bis ausserordentlich gleichmässige
Mischung erreicht ist.
Schliesslich bildet man aus der Masse besondere Formen, die ent-
sprechend gestempelt und vergoldet werden.
Tussol = mandelsaures Antipyrin (Antipyrinum amygdalinicum).
Durch Erhitzen von Antipyrin (s. d.) in entsprechendem Verhältnis mit
Mandelsäure im Dampfbade zum Schmelzen und Umkristallisieren der erkal-
teten Schmelze aus Alkohol erhalten.
Überchlorsäure — Uhrgläser. 1223
Farblose, bitter schmeckende, in HsO und in Alkohol lösliche Kristalle
vom Seh, P. 52—53«.
Das Tussol hat ausser den antipyretischen noch narkotische Eigen-
schaften; man verordnet es als Spezifikum gegen Keuchhusten, ferner bei
Bronchial- und Kehlkopfkatarrhen.
Da Milch das Tussol in seine Bestandteile spaltet, so darf es niemals
in Milch oder unmittelbar vor oder nach Milchmahlzeiten gegeben werden.
Tussol „Höchst« H Mk. 9,50; 1 kg Mk. 90,00
u.
Überohlorsänre (Addum perchloricum). HCIO4. Ober die Dar-
stellung der Überchlorsauren Salze (Perchlorate) s. unter „C h 1 o r a 1 k a 1 i -
prozess, elektrolytische r**, unter Kaliumperchlorat im
Artikel „Kaliumverbindungen" sowie unter „Perchlorat e".
Die freie Überchlorsäure hat nur als Reagens einige Wichtigkeit; man stellt
sie aus dem Kaliumperchlorat durch Umsetzung mit Kieselfluorwasserstoff-
sdure dar, entsprechend der Gleichung 2 KCIO4 + HsSiFe = KsSiFo + 2 HCIO4.
Die Oberchlorsäure dient nach W e n s e und C a s p a r i zur Best, des Kaliums
(vgl. Zeitschr. f. angew. Chem. 1891, 691 und 1893, 68), und zwar verdient
diese Bestimmungsmethode warme Empfehlung.
Überchlorsäure, techn., sp. G. 1,125 (20» 1 kg Mk. 3,50
„ chem. rein, sp. G. 1,125 (20%) i „ „ 17,00
„ „ sp. G. 1,410 (50«/o) 1 „ „ 30,00
Überohlorsanre Salze siehe „Perchlorat e".
Überliitier siehe „Dampfüberhitze r**.
Überkohlensänre siehe Kaliumperkarbonat (No. 26 unter
^,Kal i um ver bindunge n") und Natriumperkarbonat (No. 33
unter j,N atriumverbindunge n").
ubermaiisransaiires Kall (Kaliumpermanganat) siehe No. 27 unter
„Kaliumverbindunge n**.
Übermaagransaares Natrinm (Natriumpermanganat) siehe No. 34
unter „N atriumverbindunge n".
Übenohwefels&nre siehe „P e r s u I f a t e".
Uhrfirläser.
Uhrgläser von farblosem Glase:
Durchm 3 4 5 6 7 8 9 cm.
Stück 0,05 0,05 0,06 0,10 0,12 0,14 0,18 Mk.
Durchm 10 12 14 16 18 20 22 cm.
Stück 0,23 0,35 0,50 0,55 0,80 1,00 1,25 Mk.
Uhrgläscr mit plangeschliffenem Boden, zentralem Loch oder seitlichem Ausschnitt
mehr Stück Mk. 0,10—0,20
Uhrgläser, paarweise aufeinander geschliffen :
Durchm. ... 4 5 6,5 8 9 10,5 13 15,5 cm.
Paar 0,20 0.25 0,35 0,40 0,50 0,70 1,40 1,60 Mk.
Klemmen von Messingdraht für Uhrgläser von :
5 6,5 6 cm Durchm.
Stück 0,20 0,25 0,30 Mk.
Klemmen von Messingblech für Uhrgläser von :
5 6,5 8 10 12 cm Durchm.
Stück 0,25 0,30 0,35 0,50 0,75 Mk.
Uhrglaser:
Vereinigte Lausitser Glaswerke A.Q., Abt. Warmbrunn. Quilltz & Co., Berlin NW. 40, Heide-
straaae 66/67.
1224 Ultrafilter — Ultramarin.
ültralllter, ein gewöhnliches Filter, das mit einer Gallerte (Gelatine,
Kollodium) imprägniert ist und dazu dient, aus kolloidalen Lösungen die
feinsten suspendierten Teilchen zu entfernen. Hierzu wird die Flüssigkeit
durch das Ultrafilter (das von H. Bechhold erfunden ist) unter starkem Druck
hindurchgetrieben.
Ultramarin (Lasurblau). Blaue Farbe, die früher aus dem Lasur-
stein (Lapis Lazidi) durch Pulverisieren und Schlämmen bereitet wurde,
jetzt aber ausschliesslich künstlich dargestellt wird, und zwar so, dass man
eisenfreien Ton und Schwefel mit Soda oder mit Glaubersalz und Kohle
schmilzt. Das Prinzip des Verfahrens beruht auf der Vereinigung von Ton mit
Schwefelnatrium, und je nach der Art, wie man letzteres bei dem Prozesse dar-
stellt, unterscheidet man 1. das Sodaverfahren, 2. das Sulfat-
verfahren und 3. das kombinierte Verfahren.
Zur Herstellung von Soda-Ultramarin mischt man den ge-
schlämmten, getrockneten und schwach geglühten, möglichst Fe-freien Kaolin
mit reiner Soda, arsenfreiem Schwefel und Holzkohle; ein Teil der Soda wird
häufig durch Sulfat ersetzt, während man als Reduktionsmittel ausser der Kohle
auch wohl Braunkohlenpech oder Kolophonium mit verwendet. So besteht
z. B. ein bekannter Satz aus 100 T. Kaolin, 46 T. Soda, 41 T. Sulfat, 13 T.
Schwefel und 17 T. Kohle. Noch beliebter ist ein Satz aus 100 T. Porzellan-
erde, 90 T. Soda, 100 T. Schwefel, 4 T. Kohle und 6 T. Kolophonium oder
Schwarzpech. Das Brennen der Mischung geschieht in bedeckten Schamotte-
tiegeln oder in grossen Schamottemuffeln bei Gelbglfihhitze; besonders wichtig
ist sorgfältiger Luftabschluss, also die Gegenwart reduzierender Heiz-
gase. Vielfach schmilzt man die Soda mit dem Kaolinpulver zu einer „Farb-
basis" zusammen und lässt dann erst diese in einer zweiten Operation auf die
übrigen Bestandteile einwirken.
Zur Darstellung von Sulfat-Ultramarin bereitet man zunächst
ein inniges Gemisch, das z. B. aus 100 T. Kaolin, 80 T. kaiz. NasSO«, 17 T.
Kohle und 10 T. S (je mehr NasSOt, um so weniger S und umgekehrt) besteht.
Beim Rösten des Sulfat-Ultramarins erhält man zunächst ein grünes Produkt;
dasselbe wird wiederholt mit HbO ausgelaugt, fein gemahlen, abgepresst, ge-
trocknet, gesiebt und schliesslich „blau" gebrannt. Das Blaubrennen besteht
darin, dass die Masse mit Schwefel unter Luftzutritt geröstet wird.
Das kombinierteVerfahren beruht darauf, dass man Sätze von
Soda-Ultramarin und von Sulfat-Ultramarin gemischt verarbeitet.
Das nach einem dieser Verfahren gewonnene Roh-Ultramarin wird
in Kesseln mehrmals mit HsO ausgekocht, wodurch NasS04 und NasSO» ent-
fernt werden. Dann mahlt man die Masse, laugt nochmals aus und entfernt
durch Zentrifugieren oder in Filterpressen das Wasser. Schliesslich erfolgt
das sogenannte Strecken, wobei zur Erziel ung feiner Qualitäten das Ultra-
marin mit der vierfachen Menge MgCOs, für geringere Sorten mit der 10 fachen
Menge Kreide, Gips oder Kaolin gemischt und vermählen wird; Zusätze von
Glyzerin verleihen den Präparaten einen dunkleren Ton.
Präparate, die an SiOs reich sind, lassen sich auf Ultramarin-
violett und auf Ultramarinrot verarbeiten. Zur Darstellung des
ersteren behandelt man Ultramarinblau bei erhöhter Temperatur entweder mit
Chlor und Wasserdampf oder mit HCl und Luft oder schliesslich mit Salmiak
und Nitraten. Durch Einwirkung von HCl- oder HNOs-Dämpfen bei etwa 130*
wird Ultramarinblau in Ultramarinrot übergeführt.
Das D. R. P. 149 203 will den unvorteilhaft hohen Schwefelverbrauch und
den grossen Brennstoffaufwand bei der Ultramarinfabrikation dadurch ver-
meiden, dass man zunächst die Muffel, worin das Ultramarin erhitzt wird, mit
einer doppelten Wandung umgibt. Dieser Zwischenraum steht mit einem
Ventilator in Verbindung, so dass die aus der eigentlichen Muffel entweichen-
den schwefligen Gase nicht ins Freie gelangen, sondern nach einer Konden-
sationsanlage hin befördert werden. Ferner ist die Muffel dreiteilig angeordet
und wird gleich einem Schachtofen betrieben, so dass zunächst oben ein Vor-
wärmeraum ist, in den die zu glühende Masse eingebracht wird; dann folgt der
eigentliche Reaktionsraum, und schliesslich der Kühlraum.
Ultramaringelb — Unfallverhütimg. 1225
Das D. R. P. 156335 verwendet zur Herstellung von Ultramarin ein Oe-
misch aus Kohle, Porzellanerde, Schwefel, Rohsoda, Reishülsen und andern
geeigneten Stoffen. Der Hauptzweck des Verfahrens ist, Kohle und Kiesel-
erde in ein und demselben Rohstoff zuzugeben; ein derartiger Rohstoff wird
auch so erhalten, dass man Reishülsen bei 30Q-400* verkohlt.
Das D. R. P. 206 466 bezweckt, statt der zwei Phasen des Brenn-
verfahrens (Roh- oder Orünbrand und Blaubrand) das Brennen der Einsätze
in drei Phasen vorzunehmen, wodurch man unter bestimmten Bedingungen,
wegen der auf den Wortlaut des Patentes verwiesen sei, in kürzerer Zeit
gleich gute Endprodukte wie nach dem alten Verfahren erhält.
über die Konstitution des Ultramarins herrschen noch Zweifel. Das
Ultramarinblau bildet ein lasurblaues, geruch- und geschmackloses, hygro-
skopisches, in allien gewöhnlichen Lösungsmitteln unlösliches Pulver, das
durch Säuren und sauer reagierende Salze unter Entwickelung von HjS zersetzt
(entfärbt) wird.
Ultramarin dient zum Bemalen von Kalkputz, zum Tapeten- und Zeug-
druck sowie zum Entfärben (Bläuen) gelbflicher Stoffe, wie Zucker, Papier,
Stärke, Wäsche u. s. w. Die geringe Widerstandsfähigkeit des Ultramarins
gegen Säuren ist der Orund, dass die Produktion eher zurückgeht als ansteigt.
Ultramarin:
Vereinigte UltnmarinfAbriken Akt-Oei. Tonn. LeTerku, Zeltner ft Ck>naorten, KSln.
ültramariiisrelb siehe „Chromfarbe n**.
ültramlkroskoplsohe Teilchen siehe „M i k r o s k o p i e**.
Umbra siehe „E r d f a r b e n*'.
Unal siehe „Photographische Chemikalie n".
Unfallverhtttimsf.
Unf al 1 ver hü tungsvo rsch r 1 f ten der
Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie.
L Bananlagen und llinrichtimg der CkibSade.
§ 1. Die Fassböden sowie die feststehenden LanfbObnen und
Treppen sind an den Verkehrs- und Arbeitsstellen in einem gangbaren
sicheren Zustande zu erhalten.
§ 2. Die Arbeitsraume und Betriebsstätten müssen, soweit es die
Eigenart des Betriebes zulässt, nach Möglichkeit so eingerichtet oder mit
solchen Vorrichtnngen versehen sein, dass die Lnft von schädlichen
Mengen gesondheitsgefahrlicher Gase, Dampfe oder Stoffe jeder Art
(Staub) freigehalten wird.
§. 3. «eststehende Treppen von mehr als 1 m Höhe müssen
mindestens an einer Seite mit schützender Einfassung (Geländer oder
Wand mit einer Vorrichtung zum Festhalten), Treppen, welche ^eich-
zeitig in beiden Richtungen benutzt werden, müssen anf beiden Seiten
mit umfassbaren Geländern versehen sein.
§ 4. An denjenigen Stellen der Arbeitsraume, an welchen bei ge-
wöhnlicher Vorsicht Gefahr besteht, dass Menschen durch Hinabsttüi^en
sich verletzen oder durch herabfallende Gegenstände beschädigt werden*
sind, soweit es ohne erhebliche Störung des Betriebes ausßüirbar ist,
Sicherheitsvorrichtungen anzubringen.
§ 5. In allen Aiilagen, in welchen feuergefährliche Gewerbe be-
trieben oder leicht brennbare Stoffe verarbeitet werden, muss nadi
Möglichkeit durch geeignete Vorrichtungen, insbesondere Anbringung von
feuersicheren Treppen oder Sicherheitsleitem, sowie dnrch Türen, die
nicht nach innen schlagen, Sorge dafür getragen werden, dass bei Aus-
bruch einer Feuersbrunst die Rettung der Arbeiter bewerkstelligt werden
kann.
1226 Unfallverhütunf^.
n. Belenohtiuig.
$ 6. Die Arbeitsräume und Betriebsstätten einschliesslich der Zu-
gänge mtissen während der Betriebszeit bezw. während der Dauer ihrer
Benutzong gentigend erleuchtet sein.
§ 7. Räume, in welchen sich explosive oder brennbare Gase be-
finden oder bei Anwendung gewöhnlicher Vorsicht in gefahrdrohender
Menge entwickeln kOnnen, sowie Räume, in welchen Explosivstoffe erzeugt
oder aufbewahrt werden, dürfen nur vermittelst zuverlässiger isolierter
Innen- oder Aussenbeleuchtung erhellt oder nur mit Sicherh^tslampen
betreten werden.
m. ]ffasehin«n und Transmiaaionmii.
§ 8. Sämtliche Maschinen und Triebwerke fTransmissionen oder
deren Teile, Wellen, Riemenscheiben, Zahnräder, Schwungräder, gezahnte
Getriebe, Treibriemen, Treibseile und Ketten u. s. w.) müssen, soweit
' solches nicht durch den Zweck derselben ausgeschlossen wird, so ein-
tefriedigt oder mit geeigneten Schutzvorrichtungen versehen werden,
ass Menschen bei der Arbeit oder beim Verkehr durch die bewegten
Teile nicht gefährdet werden.
Mit der Bedienung der Betriebsmaschinen (Motoren) sollen jugend-
liche und weibliche Arbeiter nicht betraut werden.
S) 9. Alle hervorstehenden Teile an Wellen, Riemenscheiben,
. ungen müssen vermieden oder zweaceutsprechend eingekapselt
werden.
§ 10. Das Reinigen, Schmieren und Reparieren der Maschinen und
Transmissionen während der Bewegung, das Anlegen von Leitern an be-
wegte Wellen, das Auflegen von Riemen auf bewegte Scheiben darf nur
geduldet werden, wenn bei gewöhnlicher Vorsicht eine Gefahr für den
Arbeiter damit nicht verbunden oder durch Benutzung geeigneter Vor-
richtungen ausgeschlossen ist.
§ 11. Alle Vorrichtungen, Ausrückungen, welche dazu dienen,
Maschinen und Transmissionen in Ruhe zu setzen, müssen bequem er-
reichbar, leicht zu handhaben und so beschaffen sein, dass sich an den-
selben nichts selbständig auslöst oder einrückt
§ 12. Arbeitsmaschinen (Kreissägen, Fräsen und andere Holz-
bearbeitun^maschinen, Werkzeugmaschmen, Walzen-, Koller- und Mahl-
gänge, Stembrecher, Zentrifugen u. s. w.), namentlich solche mit rasch
laufenden Schneidezeueen, müssen mit Schutzvorrichtungen versehen
sein, insofern solche onne wesentliche Behinderung des Betriebes an-
gebracht werden können.
§ 13. Beginn und Ende der Bewegung der Betriebsmaschinen muss
nach allen Räumen, in denen sich Arbeitsmaschinen oder Apparate be-
finden, die an die Kraftmaschine angeschlossen sind, in |)assender und
verständlicher Weise signalisiert werden. Ebenso muss von jenen Räumen
aus ein Signal zum Stulstellen der betreffenden Betriebsmaschinen ge-
geben werden können, wenn nidit Einrichtungen zur Aussetzung der
Transmissionen in den betreffenden Räumen vorhanden sind, oder wenn
nicht durch die Art der Anlage und des Betriebes eine Gefahr überhaupt
ausgeschlossen ist
§ 14. Wo dieselbe bewegende Kraft von verschiedenen Unter-
nehmern selbständig benutzt wird, müssen Einrichtungen getroffen sein,
welche es ermöglichen, jeden einzelnen Betriebsteil unabhängig von dem
Gesamtbetriebe rasch und sicher in Ruhe zu versetzen.
IV. Apparate unter Druok.
€15. Kochgefässe, in denen mit Überdruck g:earbeitet wird, sollen
ihrer Benutzung entsprechend konstruiert und vor ihrer Inbetriebsetzung
mit IVflfftchem Afaximalarbeitsdruck sachverständig geprüft werden.
UnfaUverhfitung. 1227
Es ist Sache des Betriebsantemehmers bezw. Betriebsleiters, je nach
der Inanspruchnahme des Gef&sses diese Prüfung in geeigneten Zeit-
rftomen wiederholen zn lassen.
V. AofBÜge.
§ 16. Alle Aof Züge nnd Fahrstühle, welche durch mehrere Stock-
werke gehen, müssen so eingerichtet werden, dass:
die Bahn des Förderseffisses und des Gegengewichtes zweck-
entsprechend abgeschlossen ist,
die Zugangsöffnung zum Schachte mit einer zweckmässigen Ab-
schlussvorrichtung versehen ist,
die Förderschale, wenn sie beim Auf- und Abladen von Arbeitern
betreten werden muss. festgestellt werden kann,
die Verständigung zwischen den Förderstellen durch leicht ftmktio-
nierende Vorrichtung gesichert ist.
Die Förderung von Menschen darf nur da zugelassen werden, wo
tie mit Rücksicht auf die Natur des Betriebe? nicht zu umgehen ist. Der
Aufzug muss in diesem Falle mit Fangvorrichtung und Korbdach versehen
und die Förderschale allseitig umschfossen sein. Wo die Förderung von
Personen stattfindet, darf die Belastung ein Drittel der angegebenen Trag-
fähigkeit nicht überschreiten.
§ 17. An Fahrstühlen und mechanischen Aufzügen muss die Trag-
fähigkeit in Kilogrammen an einer in die Augen fallende Stelle, ebenso
müssen an den zugangsthüren der Fahrstühle die Worte „Vorsicnt, Fahr-
stuhl'' in deutlicher Schrift angebracht werden.
VI. Geräte.
§ 16. Die bei Fördermaschinen und Hebevorrichtungen zur Ver-
wendung kommenden Ketten, Seile und Gurte müssen in geeigneten Zeit-
räumen einer Revision unterworfen werden.
VIL Sohutamittel und Kleidang.
§ 19. Schutzbrillen, Masken und Respiratoren sind den Arbeitern
bei solchen Verrichtungen zur Verfügung zu stellen und ihre Benutzung
zu empfehlen, wo dieselben erfahrungsgemäss erforderlich sind und die
Art der Arbeit solche zulässt.
§ 20. Anliegende Kleider sind überall da zu benutzen, wo solche
erfahrungsgemäss erforderlich sind.
VUL Verwaltung.
§ 21. Auf jeder Fabrik, auf der nicht mit Leichtigkeit sachgemässe
Hilfe zu erlangen ist, müssen die nötigsten Mittel für erste Hilfeleistung
bei plötzlichen Unglücksfällen (Verbandzeug, event. Tragbahren, Kranken-
betten u. s. w.) vorhanden sein.
§ 22. Die Vorschriften zur Verhütung von Unfällen smd an ge-
eigneter Stelle durch Anschlag bekannt zu machen.
DC Übergangsbestimmungen.
€ 23. Für die in Gemässheit vorstehender Bestimmungen zu treffen-
den Änderungen wird den Betriebsuntemehmem eine Frist von sechs
Monaten vom Tage der offiziellen Bekanntmachung an gewährt
§ 24. Der Uenossensdiaftsvorstand ist berechtigt, die Frist der Ein-
führung der Betriebseinrichtungen, wie sie in diesen Vorschriften ge-
fordert werden, auf Antrag des betreffenden Unternehmers und Befür-
wortung des Sektionsvorstandes zu verlängern.
X. Straf beatimmungen.
t25. Genossenschaftsmitglieder, welche den UnfallverhütnngB-
riften zuwiderhandeln, können durch den Genossenschaftsvorstand
1228 Unfallverhütung.
in eine höhere Gefahrenklasse eingeschätzt, oder falls sich dieselben be-
reits in der höchsten Gefahrenklasse befinden, mit Zuschlägen bis zum
dqppdten Betrage ihrer Beiträge belegt werden (§ 78 Abs. 1 Ziffer 1
des U.-V.-G).
Versicherte Personen, welche den Allgemeinen Unfall-
verhütongsvorschriften zuwiderhandeln, oder welche die angebrachten
Schutzvorrichtungen nicht benutzen, missbrauchen oder beschädigen, ver-
fallen in eine Geldstrafe bis zu 6 Mark, welche der betreffenden Kranken-
kasse zufällt. Die Festsetzung der hiemach event zu verhängenden Geld-
strafen erfolg durch den Vorstand der Betriebs-(Fabrik-)Krankenkasse,
oder wenn eme solche für den Betrieb nicht errichtet ist^ durch die Orts-
polizeibehörde. Die betreffenden Beträge fliessen in die Krankenkasse,
welcher der zu ihrer Zahlung Verpflichtete zur Zeit der Zuwiderhandlung
angehört (§ 78 Abs. 1 Ziffer 2 und § 80 des U.-V.-G.).
Besondere Unfallverhütungsvorschriften der Berufs-
genossenschaf t der chemischen Industrie für den Betrieb
von Dampffässern und sonstigen Apparaten und Gefässen
unter Druck.
(Beschlossen von der Genossenschaftsversammlung zu Nürnberg am 29. Juni 1896.)
Ausser den UnfaSlverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft der
chemischen Industrie vom 26. September 1888 gelten für den Betrieb von
Dampffässern und sonstigen Apparaten und Gefässen unter Druck folgende
Bestimmungen.
▲• Für Arbeitgeber und Betriebsbeamt«.
§ 1. Die nachstehenden Bestimmungen gelten:
1. für alle Gefässe, in welchen gespannter Dampf, der einem andern
Dampferzeuger entnommen ist, mit einer höheren, als der atmo-
sphärischen Spannung verwendet wird (Dampffässer).
2. für alle sonstigen Apparate und Gefässe, in denen während der
Arbeit ein Oberdruck vorhanden ist
Ausgenommen von diesen Bestimmungen sind:
a) Maschinenteile und dergleichen, insofern dieselben nicht unter
den Begriff Apparate und Gefässe fallen (Dampfcylinder, Dampf-
kompressoren, Dampfleitungsrohre, Dampfheizungen, ikalander-
walzen, Gummipressplatten u. s. w.);
b) diejenigen Mineral wasserapparate und Trantporteefässe kompri-
mierter Gase, bei denen das Produkt aus dem i^issungsranm in
Litern und dem Betriebsdruck in Atmosphären die Zahl 300
nicht überschreitet, sowie sonstige Apparate .xmd Gefässe, bei
denen dieses Produkt die Zahl 500 nicnt übersteigt; femer mit
Dampfmantel versehene offene Kochgefässe bis zu 1 m Durch-
messer;
c) diejenigen Apparate und Gefässe, bei denen der Überdruck
Vt Atmosphäre nicht überstei^, und eine Sicherheitsvorrichtung
vorhanden ist, welche das Emtreten eines höheren Drucks un-
möglich macht;
d) diejenigen Apparate und Gefässe, in denen regelmässig ab-
wechselnd hydraulischer und Dampf-, Luft- oder Gasdruck er-
zeugt wird, wenn der hydraulische Druck mindestens das 1 7t fache
des Dampf-, Luft- oder Gasdrucks beträgt (Holz-Imprägnierungs-
kessel).
§ 2. Sämtliche unter die Bestimmungen des € 1 fallenden Apparate
und Gefässe sind auf ihre Betriebssicherheit durch einen nach § 3 be-
fugten Sachverständigen hinsichtlich ihrer Einrichtung zu untersuchen
und einer Druckprobe zu unterwerfen. Diese Prüfung ist bei neu auf'
Unfallverhütung. 1 229
znstdlenden Apparaten vor der Inbetriebsetzang und bevor dieselben
eingemauert und verkleidet sind, vorzunehmen; bei älteren Apparaten
nacn jeder grösseren Reparatur und bei feststehenden Apparaten nach
jeder Veränderung des Betriebsortes.
Die Druckprobe ist mit dem IVt fachen zulässigen Arbeitsdruck,
mindestens jedoch mit einer denselben um eine Atmosphäre über-
steigenden Pressung auszuführen.
Nach bestandener Prüfung ist der Apparat, beziehungsweise das
Gefäss von den Sachverständigen mit einem Stempel zu versehen.
Die Ergebnisse der Druckprüfung sind in em zweckentsprechend
eingerichtetes Revisionsbuch einzutragen, welches dem Beauftragten auf
Verlangen jederzeit vorzul^en ist.
§ 3. zur Ausführung der Prüfungen sind befugt die Beauftragten
der Berufsgenossenschaft, üampfkesselrevisoren, und sonstige Technfter,
welche den an die DampfkesseLrevisoren gestellten Ansprüchen genügen,
und denen die Befugnis von der Behörde oder von dem Genossenschafts-
vorstande übertragen worden ist
Die Auswahl des Sachverständigen aus dem Kreise der vor-
bezeichneten Personen bleibt dem Betriebsuntemehmer überlassen.
§. 4. Jedes mit Dampf geheizte Gefäss und jeder unter Druck
stehende Apparat muss für sich von der Dampf-, beziehungsweise Druck-
leitung abgesperrt werden können.
Die Feuerungen, durch welche Druckapparate oder Druckgefässe
feheizt werden, müssen so eingerichtet sein, dass ihre Einwirkung auf
ie letzteren ohne weiteres gehemmt werden kann.
§ 5. An jedem Damplfass und jedem Apparat oder Gefäss unter
Druck oder deren Druckleitung muss ein zuverlässiges Sicherheitsventil
und ein zuverlässiges Manometer nebst Kontrollflansch angebracht sein.
Werden mehrere Dampffässer oder Apparate unter gleichem Druck
von derselben Druckleitung gespeist, so genügt die Anbringung eines
für diesen Druck eingestellten Sicherheitsventfls an der gemeinsamen
Leitung.
Die Sicherheitsventile müssen mindestens eine dem Querschnitt des
betreffenden Zuleitungsrohres gleichkommende Öffnung haben.
Apparate und Gefässe, welche für den höchsten Druck des Druck-
erzeugers geprüft sind, bedtirfen keines besonderen SicherheitsventiLs
oder Manometers. Der Druckerzeuger muss dann mit den entsprechenden
Sicherheitsvorrichtungen zur Begrenzung des Druckes versehen sein.
Bei Autoklaven Kann das Sicherheitsventil und der KontroUflansch
am Manometer in Wegfall kommen ; auch kann das Manometer unter Zu-
stimmung des Beauftragten durch ein Thermometer ersetzt werden,
sofern ersteres infolge der Eigenart des Betriebes nicht funktionieren
würde.
§ 6. An jedem Dampffass beziehungsweise an jedem Apparate imd
Gefässe unter Druck muss mit dauerhafter, nicht entfembarer Schrift die
Nummer und der höchste zulässige Überdruck angegeben sein.
Die Betriebsuntemehmer haben die unter mese Unfallverhütnngs-
vorschriften fallenden Dampffässer, Apparate und Gefässe unter Druck
in ein Verzeichnis aufzunehmen, welches auf Erfordern dem Beauftragten
jederzeit vorzulegen ist.
§ 7. Die Besitzer von Dampffässem und von Apparaten imd Ge-
fässen unter Druck sind verpflichtet, dieselben alljährlicn einer äusseren
Revision zwecks Kontrolle der Sicherheitsvorridhtungen, und, sofern die
Bauart dies gestattet, in angemessenen Zeiträumen von längstens 3 Jahren
einer inneren Besichtigung zu unterwerfen. Überdies sind die be-
zeichneten Apparate und Gefässe in Zeiträumen von längstens 6 Jahren
einer Druckprobe (§ 2 Abs. 2) durch einen der genannten Sack-
verständigen unterziehen zu lassen. Bei denjenigen Apparaten, deren
Bauart eme innere Besichtigung nicht zulässt, muss die Druckprobe in
Zeiträumen von längstens 3 Jahren erfolgen. Einmauerungen und Ver*
1230 Unfallverhütung.
kleidongen sind bei der Wasserdruckprobe, soweit es der Sachverstftndige
für erforderlich erachtet, zu entfernen und die Gefässe gereinigt bereit
zu halten.
Für Apparate, welche erfahrungsmfissi^ einer starken Abnutran^
unterliegen, sei es durch korrodierende Eänwirkungen, direkte Fenenin|,
grosse Temperaturschwankungen oder besonders hohe Spannungen, wt
Autoklaven, Gefässe für verflüssigte Gase u. s. w., können von dem Ge-
nossenschaftsvorstande kürzere Zeiträume ftU* die Prüfungen festgesetzt
werden.
§ 8. Von jeder Explosion eines der Gefässe, die diesen Unfall-
verhütungsvorschriften unterliegen, ist sofort dem Sektionsvorstande An-
zeige zu erstatten, auch wenn dadurch Verletzungen von Personen nicbt
herbeigeführt sind.
B. Voraehriftan für Arbeitnehm«*.
§ 9. Sämtliche Sicherheitsvorrichtungen sind stets in braacfabarem
Zustande zu erhalten.
§ 10. Die Verschlüsse sind sorgfältig in Stand zu halten, das Sieh-
tungsmaterial ist sachgemäss zu verwenden.
§ 11. Bei Schraubenverschlüssen sind stets sämtliche Schrauben
zu benutzen, fehlerhafte Schrauben und Muttern sind sofort zu ersetzen.
Das Anziehen der Schrauben hat in vorsichtiger und gleichmässiger Weise
zu erfolgen; die Benutzung aussergewöhnlicher Mittel zum Nachziehen,
z. B. Aufstecken von Rohren auf die Schlüssel, Verwendung langer Eisend
Stangen bei Flügelmuttern oder Antreiben derselben durch llammer-
schll^e ist verboten.
§ 12. Das Lösen der Verschlussschrauben darf erst erfolgen, nadk-
dem die Druckleitung abgesperrt und der Druck aus dem Gefftss vQUig
beseitigt ist
§ 13. Der Arbeitsdruck im Gefäss darf die festgesetzte höchste
Spannung nicht überschreiten. Die Sicherheitsventile sind bei jeder
neuen Beschickung durch vorsichtiges Anheben zu lüften; jede Ver-
grösserung der Ventilbelastung ist verboten.
§ 14. Grössere Undichtigkeiten, Beschädigungen und Abrostongen
an den Apparaten und Gefässen sind sofort dem Vorgesetzten zu mel&ik
C. Allgemeine und Strafbestimmungen.
^ 15. Für die in Gemässheit vorstehender Bestimmungen zu treffen-
den Änderungen wird den Betriebsuntemehmem eine Frist von 6 Monaten
vom Tage der amtlichen Bekanntmachung durch den Reichsanzeiger ge-
währt.
§ 16. Der Genossenschaftsvorstand ist berechtigt, die Frist der Ein-
führung der Betriebseinrichtungen, wie sie in diesen Vorschriften ge-
fordert werden, auf Antrag des betreffenden Unternehmers und Befür-
wortung des Sektionsvorstandes zu verlängern.
§ 17. Diese Unfallverhütungsvorschnften sind durch Anschlag aa
geeigneter Stelle in den Betriebsräumen bekannt zu machen.
§ 18. Genossenschaftsmitglieder, welche diesen Unfallverfaütungs-
vorscnriften zuwiderhandeln, können durch den Genossenschaftsvorstand
in eine höhere Gefahrenklasse eingeschätzt, oder fiüls sidi dieselben be-
reits in der höchsten Gefahrenklasse befinden, mit Zuschlägen bis zum
doppelten Betrage ihrer Beiträge belegt werden (§ 78 Abs. 1 Ziffer 1
des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Tuli 1884).
§ 19. Versicherte Personen, welche diesen Unfallverhütungsvor-
schriften zuwiderhandeln, oder welche die angebrachtenScbntzvorrich-
tungen nicht benutzen, missbrauchen oder beschädigen, verfallen in eine
Geldstrafe bis zu 6 Mark. Die Festsetzung der hiernach eventuell zn
verhängenden Geldstrafen erfolgt durch den Vorstand der Betriebs-
(Fabrik-)Krankenkasse, oder wenn eine solche für den Betrieb nicht er-
Unglasierte Tonwaren — Unglücksfalle. 1231
richtet ist, durch die Ortspolizeibehörde. Die betreffenden Beträge
fliessen in die Krankenkasse, welcher der zu ihrer Zahlung Verpflichtete
zur Zeit der Zuwiderhandlung angehört (§ IH Abs. 1 Ziffer 2 und § 80
des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1H84).
Unfallverhfltungs-Vorschrlf ten für besondere Betriebe der chemischen
Industrie können wegen Raummangels nicht wiedergegeben werden.
Vgl. den Artikel ,,Chemische Wäschere i".
Unfiflaslerte Tonwaren siehe ,,T o n w a r e n".
UnfflttoksffiUe, erste Hilfe. Nach E s m a r c h.
Bei allen Unglttcksfällen muss der erste Grundsatz des Hilfe
leistenden Laien bleiben: Nur nicht schaden!
Bei Verwundungen: Vor allem keine Verunreinigung, des-
halb keine Charpie, kein Heftpflaster, kein Schwamm, keine schmutzige
Leinwand, keine schmutzigen Finger, sondern AbspCdea mit ganz reinem
Wasser, besser mit solchem, das eben gekocht hat, . am besten versetzt
mit fäulnisswidrigem Mittel, wie Karbol, Salizyl, Kreolin oder Bleiwasser.
Darin getaucht als Verband reine Leinwand oder Watte. Ist die
Wmide von geronnenem Blute überzogen, so darf dieses nicht abgewischt,
sondern muss gehütet werden. Wenn aus der Wunde hellrotes Blut in
starkem Strahl absatzweise hervorspritzt, dann ist Pulsader verletzt und
grosse Lebensgefahr. Schnell Arzt rufen. Bis dahin das blutende Glied
m die Höhe heben und oberhalb der Wunde den Stamm der Pulsader
stark zusammendrücken.
Verrenkung: Zu erkennen an der Formveränderung bei Ver-
gleich mit dem Gelenk der anderen Seite. Das Gelenk muss möglichst
bald eingerichtet werden, aber nur vom Arzt 1 Alle Versuche vermeiden,
nur Ruhe, bis der Arzt kommt.
Verstauchung: Keine Formveränderung, aber Anschwellung des
Gelenkes, jede Bewegung schmerzhaft Ruhe, bis der Arzt kommt Kalte
Umschläge, kalte Einwickelung, aber nicht kneten, nicht reiben.
Verbrennung undVerbrühung: Bis der schnell gerufene
Arzt kommt, den Verbrannten in warmem Zimmer auf den Fussboden
oder Tisch legen, nicht ins Bett Die Kleider entfernen. Wo es nöti^,
die Kleider mit scharfem Messer oder Schere vorsichtig so durch-
schneiden, dass sie von selbst abfallen; nicht ziehen oder reissen, weil
man sonst die Blasen zerreisst. Nur keine Blasen abreissen! Sehr ge-
spannte Blasen mit Nadel aufstecken. Klagt der Verbrannte über Durst,
dann warmen erregenden Trank geben, Tee oder Grog.
Nicht kalte Umschläge. Ist Apotheke nahe, dann hole man anti-
septische Brandsalbe oder Jodoformpulver, v/elches rasch die Schmerzen
beseitigt. Auch ist Kreolin brauchbar oder Salizylsäure, darüber Watte
oder Mull. Ist alles nicht zu haben, dann bestreichen mit öl oder
Schmalz, Butter, Sirup, Talk, Mehl. Jedenfalls die verbrannte Haut vor
Einwirkung der Luft schützen.
Ist jemand in Kalkgrube oder Seifenlauge gefallen, dann stecke man
flm rasch in Wasser, auch mit Essigwasser waschen.
Ertrinken: Jeder Ertrunkene ist als scheintot zu betrachten,
darum mit Hilfsversuchen nicht ermüden. Die dringendste Aufgabe ist,
die Atmung wieder herzustellen. Man lege den Ertrunkenen auf den
Bauch, den einen Arm unter den Kopf, Kopf und Brust etwas tiefer.
Mund und Nase vom Schlamm reinigen, die Zunge hervorziehen. In die
Nase Schnupftabak streuen, den Schlund mit Feder kitzeln, Brust und
Gesicht reiben, bespritzen, mit nassem Tuch schlagen. Wenn nicht hilft,
dann den Körper flach auf den Rücken legen, Kopf etwas erhöht, una
künstliche Atmtmg hervorrufen durch Drücken des Brustkastens.
Zeigt sich wieder Atembewegung, dann in trockene uecKen hüllen,
möglichst in warmes Bett, warme bteine auflegen, warmes Getränk
einflössen.
2232 Unschlitt — Uran und UranYcrbindungen.
£rfrieren: Den Erfrorenen in {geschlossenen kalten Raum
bringen, nicht in warmen. Mit Schnee reiben, oder mit kalten nassen
Tüchern; eiskaltes Wasserbad. Scharfe Riechmittel wie ^^^imialr an-
wenden, als innere Reizmittel kalten Wein oder Kaffee.
Erstickung: Die Bewusstlosen an die frische Lnft schaffen,
aber mit Vorsicht, damit die Helfer nicht selbst unterliegen. Rück-
sichtslos Fenster und Ttiren einschlagen, um frische Luft zu schaffen.
In den Brunnen steigen nur mit Tuch vor dem Mund, welches in Essig-
wasser oder Kalkwasser getaucht
Bewusstlosigkeit: Die einschnürenden Kleidun|;sstflcke vom
Halse entfernen. Frische Luft schaffen. Bei blassem Gesicht auf den
Rücken legen, den Kopf niedrig Bei gerötetem Gesicht den Kopf
höher legen.
Hitzschlag: An kühlen Ort trafen, die Kleider öffnen, frische
Luft zufächeln, mit kaltem Wasser begiessen. viel Wasser einflössen.
Vergiftung: Erbrechen errcfi^en durch Reizung des Schlundes
und Trinken von vielem warmem Wasser, wenn Brecmnittel nicht di,
bis der Arzt kommt. — Siehe auch den besonderen Artikel, ,Gifte
und Gegenmittel".
Das Fortschaffen Verunglückter muss mit Vorsicht
geschehen auf einer irgendwie hergestellten Bahre. Nur zwei tragen
die Bahre, der Dritte sorgt für den Patienten und wechselt ab. Die
Bahre in eine Linie mit dem Verunglückten stellen, ihn rückwärts auf
die Bahre schieben.
Die Träger nicht Schritt halten! dann schwankt die Bahre. Mit
ungleichem Fuss antreten, dann die Bewegung der Bahre gleichmässig.
Kurzen Schritt halten. Die Träger möglichst von gleicher Grösse.
Unsohlltt siehe „T a 1 g'*.
Unterohlorlffsaure Salie (Hypochlorite) siehe „Bleichen" und
„C h 1 o r k a 1 k".
Untenätie.
Untersatzschalen von Porzellan fOr Säuregefasse :
Innerer Durchm. . 6 7 8 9 10 12,5 15 18 20 cm.
Stück 0,12 0,15 0,18 0,25 0,30 0,35 0.50 0,60 0,75 Mk.
Unteraohwefllffe Sänre siehe „T h i o s u 1 f a t e**.
Untenuchnng'en siehe „Chemische Untersuchunge n".
Unverbrennllchea Holi siehe ,,H o 1 1\
Urallt. So bezeichnet man ein isolierendes und unverbrennbares Pro-
dukt, das zunächst einer Asbestpappe gleicht, dann aber im Ofen so gehärtet
wird, dass es die Härte einer Metallplatte erlangt. Zur Herstellung walzt man
eine Mischung von Asbest mit Spanischweiss und gallertartiger Infusorienerde
zu Platten von 2 mm Dicke, glüht die Platten im Gasofen aus, tränkt sie mit
einer Lösung von Natronwasserglas, trocknet, taucht sie dann in eine Natrium-
bikarbonatlösung, trocknet wieder und behandelt sie zuletzt in einem KCl-
Bade. Das Verfahren ist durch verschiedene Patente, u. a. durch D. R. P.
143 880 geschützt.
Die Uralittafeln lassen sich leicht mit Tischlerwerkzeugen bearbeiten,
zeigen einen bedeutenden Widerstand gegen das Biegen und isolieren Wärme
ebenso gut wie Elektrizität.
Uran und UranverMndniiffen.
I.Uran. U. A. O. = 239,4. Seltenes Element, das sich namentlich in
Form von schwarzem Uranpecherz (Pechblende), chemisch U r a n -
oxyduloxyd UsOs = 2 UOa . UOs findet. Das Uran selbst wird neuerdings
durch Reduktion von Uranoxyd UO» mit C im elektrischen Ofen erhalten. Es
ist ein eisenähnliches, an der Luft sich oberflächlich oxydierendes, stahlhartes
Metall von sp. G. 18,7. Das Metall selbst findet keinerlei technische Verwen-
dung. Die Verbindungen des Urans stehen an Giftigkeit denen des Arsens
nicht nach.
Uran-Metall D Mk. 11,00; H Mk. 90,00
Uramublau — Uresin. JL288
2. Uranoxyde. Wichtig ist nur das Urantrioxyd UD», welches
beim Erhitzen von Uranylnltrat auf 200® aus gelbbraunes Pulver zurückbleibt.
Dasselbe löst sich leicht in Säuren und bildet damit die Urapoxd- oder Üranyl-
Salze, worin das zweiwertige Radikal U r a n y i (UOt) die Stelle des Metalls
vertritt.
Durch Fällen von Uranyl-SalzlOsungen mit KOH, NaOH, NH«, Ba(OH)s
u. s. w. erhält man nicht Hydroxyde des Urans, vielmehr uransaure Salze
(U r a n a t e), die in der Technik unter der Bezeichnung Üranoxyde gehen
und zur Herstellung von eelbgrün fluoreszierendem Olas (U r a n g 1 a s) benutzt
werden. Namentlich wira das Natriumuranat (Natrlumdluranat)
NasUsOr im Grossen dargestellt und kommt als U r a n g e 1 b oder U r a n -
oxydnatron in den Handel.
Urangclb (Uranoxydnatron) lichtgelb No. 1 1 kg Mk. 28,00
n No. 2 1 „ „ 27.00
n n orange 1 » .» 29,00
Uranoxyd, rot (UransSure) i „ „ 64,00
Uranoxydhydrat (uransaures Ammon) 1,, „ 35,(X)
Uranoxydkali 1„ „ 31,00
Uranprotoxyd, schwarzes 1 „ „ 50,00
KOsigBwarter & EbeU, linden m BannoYer.
3. Uranylazetat (essigsaures Uranoxyd). UOsCCsHaOs)*.
Zur Darstellung erhitzt man Uranylnltrat, bis sich etwas basisches Salz aus-
scheidet, und erwärmt den gelbroten Rfickstand mit etwas konz. Easlmäure,
worauf beim Erkalten schöne Kristalle des Azetats erhalten werden, bilden
sich dieselben unter 10* C, so enthalten sie 3 mol. HsO, darüber jedoch nur
2 mol. HtO. Das Uranylazetat ist leicht löslich in HtO und Alkohol; es bildet
sehr leicht Doppelsalze. Man benutzt es u. a. in der analyt. Chemie zur Be-
stimmtmg der Phosphorsäure.
Uranylazetat, rein 1 kg Mk. 41,00
KSnigswarter & Ebell, Linden Tor Hannorer.
4. Uranylnltrat (salpetersauresUranoxyd). U0s(N0s)s.
Rein erhält man es durch Lösen von UO^ in HNO», doch stellt man es technisch
direkt aus Uranpecherz auf verschiedene Weise dar; empfehlenswert ist folgen-
der Qang: Man digeriert Pecherz mit verd. HNO», fällt aus der filtrierten
Lösung durch HsS die Metalle Pb, Cu und As, verdampft das Filtrat zur Trockne
und nimmt den erkalteten Rflckstand mit HsO auf (wobei Oxyde von Fe, Co und
Mn zurflckbleiben). Die Lösung gibt beim Verdampfen Kristalle von U0s(N0s)s
+ 6 HsO, die durch Umkristallisieren gereinigt werden. Die grossen, gelben,
etwas grünlich schSIlernden Kristalle lösen sich in Alkohol und Äther, leicht
in HsO. Das Salz dient zur Darstellung anderer Uranpräparate und wird auch
in der Photographie benutzt.
Uranylnitrat 1 kg Mk. 26,50
KAnigawartcr & Ebell, Linden vor Hannover.
5. Uranylphosphate(phosphorsauresUranoxyd). Von
den verschiedenen Phosphaten ist namentlich das normale oder einfach-
saureSalz (U0s)HP04 von Wichtigkeit Es entsteht u. a. durch Behandeln
von Uranylazetat mit Phosphorsäure oder durch Umsetzung des Azetats oder
Nitrats mit NasHPO«, wird aber auch noch auf verschiedene andere Weise dar-
gestellt.
Uranylphosphat 1 kg Mk. 44,00
KOnigswarter & Ebell» Linden vor Hannover.
UranlAblan. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch gemein-
same Oxydation von ^-Dinaphtyl-m-phenylendiamindisulfosäure und p-Amido-
dimethylanilinthiosulfosäure erhalten wird. Er färbt Wolle und Seide Im
sauren Bade blau.
Urea siehe „H a r n s t o f V\
Uresin. Namentlich bei Nierensteinen empfohlenes diuretisches Prä/-
parat, ist zitronensaures Urotropin-Dillthium.
BlOeher VII. 78
1234 ^^^ — Vakuumapparate.
Urin siehe ,,H a r n".
Urodtral. Diuretikum, soll Th^obrominnatriunizitrat der Forme!
C7H7N«)OsNa . CtH«(OH)(COONa)> sein.
Uroool, sind Tabletten, die 0,5 ff, Urol, 0,001 g Kolchizin und als
Konstituens 0,5 g Milchzucker enthalten und bei Oichtanfflilen f[nte Dienste
leisten sollen.
Uroffosan. In Oelatinekapseln erhältliche Verbindung von Oonosafl
und Hexamethylentetramin, die als Blasenantiseptikum empfohlen wird.
Urokol siehe „Uro cor.
Urol = chinasaurer Harnstoff. Die Herstellung geschieht nach des:
D. R. P. 124 426.
Wegen seiner starken harnsäurelösenden Eigenischaften wird es als
Gichtmittel lebhaft empfohlen.
Urosln. 50 %ige wässerige LOsung von chinasaurem Lfthtam
(Lithium chinicum). Man verordnet es gegen Gicht.
Urosin-Tabletten ä 0,5 g 25 Stück Mk. LV>
Urotropln siehe „Hexamethylentetrami n". — Neu-Uro-
t r 0 p i n ist anhydromethylenzitronensaures Hexamethylentetramin, das iE
Einzelgaben von 1 g, drei- bis viermal täglich, in HtO gelöst, verordnet wird
und zwar zu den gleichen Zwecken wie Urotropin selbst
Neu-Urotropin D Mk. 0,70; H Mk. 6,20
Ursol. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der auf der Faser durdi
Oxydation von p*Phenylendiamin oder von p-Amidopdienolchlorid mitifeis
Wasserstoffsuperoxyds oder KfCrsOr erzeugt wird. Das Ursol dient nament-
lich zum Braun- bis Schwarzfärben von Haaren (Pelzwerk).
UrystAUiln = Hexamethylentetramin-Lithiumbenzoat Als Gichtmittei
empfohlen.
V.
Vaknnmapparate.
Vakuam-Destillierapparat nach Hausmann, bestehend aus PockSu-
schale mit flachem Boden mit plangeschlifTenem Rande, mit au^eschliffoxr Gtas-
glocke mit Tubus, mit gläsernem Ubergangsrohr, ohne Thcnnometer:
Innerer Durchmesser der Porzellanschale 95 140 sim.
Tiefe der Porzellanschale 40 60 «
PreU 4,00 6,00 Mk.
Vakuum-Destillierapparat nach Hausmann, mit Wasserbad tos
emailliertem Gusscisen, Dreifuss, Gasbrenner, W o u 1 ff scher Flasche mit 2 Hilsc&
und unterem Tubus und gläserner Wasserstrahlpumpe :
Innerer Durchmesser der Porzellanscbale 95 140 mm.
Preis 25,00 27,50 Mk.
Vakuum-Destillierapparat mit Porzellanschale von
l^t 1 Inhalt, bestehend aus kupfernem Wasserbade auf 3 Fflssen, mit
Ablasshahn und messingenem Schlussringe zum dampfdichten Einsetzen
der Porzellanschale ; Porzellanschale von etwa 1 ^Z« 1 Inhalt, mit ein-
geschliffenem Dichtungsrand für das Wasserbad und geschliffenem Rande
für die Glasglocke, von etwa 180 mm Durchmesser ; Glasglocke mit
plangeschliffenem Rande, Tubus ohne Thermometer und 1 Ubergangs-
rohr nach dem Kühler ; kupfernem Kühlapparat nut Kühlschlange von
reinem Zinn, einem Kreuzstück am Ausfluss zum Aufsetzen auf eine
Glasfiasche, die als Sammelgef^ für die kondensierte Flüssigkeit dient,
mit Vakuummeter und Verbindung nach der Wasserluftpumpe ; Wasser-
luflpumpe mit Rückschlagventil, im Kühler befestigt, damit das von der
Pumpe ablaufende Wasser zum Kühlen benutzt wird Mk. 87tW
Vaknumapparate. 123&
Derselbe Apparat nur als Abdampfapparat, ohne Kflhler, Sammel-
gefUss und Luftpumpe Mk. 41,0(V
Vakunmapparat zum Abdampfen im Vakuum, mit PorzeUanschale
von 5 1 Inhalt, bestehend aus kupfernem Wasserbade auf 3 Füssen mit
Ablasshahn und messingenem Schlussringe zum dampfdichten Einsetzen
der Porzellanschale ; Porzellanschale von etwa 5 1 Inhalt, mit ein-
geschliffenem Dichtungsrand fUr das Wasserbad imd plangeschliffenem
Rande fOr die Glasglocke ; Glasglocke mit plangeschliffenem Rande,
Tubus ohne Thermometer und Obergangsrohr ; Übersteiggefass von Glas
mit verstellbarem Untersatz und Metallaufsatz, mit Vakuummeter, 2 Stutzen
zur Verbindung mit dem Vakuumapparat und der Luftpumpe ; messingener
Wasserluflpumpe mit Rückschlagventil „ 140,00
Derselbe Apparat mit Porzellanschale von 9 1 Inhalt „ 166,00
n n ' n n n^*»» » 175,00
Vakuum-Destillierapparat mit Porzellanschale von ö 1 Inhalt,
bestehend aus kupfernem Wasserbade auf 3 Füssen, mit Ablasshahn und
messingenem Schlussringe zum dampfdichten Einsetzen der Porzellan-
schale ; Porzellanschale, etwa. 5 1 vollgemessen, mit eingeschliffenem
Dichtungsrand und plangeschliffenem Rande für die Glasglocke ; Glas-
glocke mit plangeschliffenem Rande, Tubus ohne Thermometer und Ober-
gangsrohr nach dem Kühler ; kupfernem Kühlapparat mit zinnerner Kühl-
schlange, einem Kreuzstück am Ausfluss zum Aufsetzen auf eine Glas-
flasche, die als Sammelgefäss für die kondensierte Flüssigkeit dient ;
Vakuummeter mit Verbindung nach der Wasserluftpumpe; im Kühler
befestigter Wasserluftpumpe mit Rückschlagventil, damit das von der
Pumpe abfliessende Wasser zum Kühlen benutzt wird „ 200,00
Derselbe Apparat mit Porzellanschale von 9 1 Inhalt „ 230,00
Vakuumapparat mit Dampfheizung, bestehend aus umlegbarer Ver-
dampfschale mit Doppelboden, welcher der Heizdampf durch eine Rohrleitung
mit Stopfbüchse zugeführt wird. Glasglocke und Kondensator. Inhalt der Schale 6 1:
Preis ohne Luftpumpe mit blanker Kupferschale Mk. 275,00
Mehrpreis für Verzinnung der Schale „ 4,00
„ „ Zinnplattierung der Schale „ 40,00
Wasserstrahlluflpumpe mit Rohrverbindung . • „ 15,00
Thermometer „ 5,00
Derselbe Apparat mit Rührwerk „ 350,00
Vakuumapparate zu Versuchen, ganz aus Kupfer, ffii Dampfheizung, mit Dampf-
doppelboden, Oberflächenkondensator und Sammelgefäss, mit angeschraubtem
Oberteil und Schaugläsem, mit Thermometer, Vakuummeter, Wasserstandsglas am
Sammelgefsiss, Hähnen und Ventilen :
Preis des Apparats mit Blase von 10 1 Inhalt Mk. 365,00
»» n n n »20„„ „ 570,00
Grössere Vakuumapparate, Vakuum-Trockenschränke und Vakuum- Ver-
dampfapparate aus Metall variieren im Preise ausserordentlich, je nach Grösse,
Material, Verwendungszweck u. s. w.
Vakuum-Filterapparate aus Eisen, bestehend aus einem offenen Oberkasten
zur Aufnahme der zu filtrierenden Masse und einem geschlossenen Unterkasten, aus
dem die Luft angesaugt wird ; beide Teile sind getrennt durch einen Rost, welcher
auf einem durcblochten Blech ein Filtertuch trägt. Die Nutschapparate werden
mit grossem und mit kleinem Unterkasten hergestellt ; bei den ersteren sammelt sich
das Filtrat in dem Unterkasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit
einem tiefer gelegenen Sammelgefäss verbunden werden müssen.
Filterfläche 0,25 0,5 1,0 2,5 4,0 qra.
Preis mit grossem Unterkasten . . 205 390 570 1130 1700 Mk.
Preis mit k 1 e i n e m Unterkasten .... 185 270 460 910 1400 „
Mehrkosten für luftdicht schliessenden Deckel 30 40 75 135 200 „
Vakuumgefässe aus Steinzeug (Ton) von hervorragender Haltbarkeit. In drei
Formen, wovon A ziemlich gestreckt-zylindrisch mit 3 Tuben, Form B mehr bauchig
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250,00
—
—
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-
Vgl.
such die Artikel
D e s 1 1 1 1 r e r e n", „F i 1 1 r
lerapparitr, 1
„T r 0 c k
nen" an
d „Nuts
chapp
a r a t e"
Vakun
mfilter). '
p
Knpferschmiederei und Maschinenbauanstalt
GcfrOadet 1810
= Takuuin-Trocken8ClLr&zike =
rund 18000 qm Im Betriebe
ITakuum und Verdampf apparatej
Auch fOr «chSumemle FlOsai-
ketteti, SahcISsungen usw. ::
Vakuumap parate:
Ouitav Chiigt k Ca., Berlin
Dnittd» Tmi- i
■chtlt, Balln-Ohirlottoibari. BallBOKr. :
J. L. Oirl Eclult, BarllD 8. «.
Volknur HIdIk i Co., HcldcDiii-I>r«den.
mmbKA HankBum. BnUm SO. 1«, BrOeb
■tTM» eb (i. loMtiM.
Vcr«lnii:te Uodtttr OUtiretke A-O.. .Un. "iv
bnimi, QulliU A Co.. BrUb NV. M H"
Vakttummeter — Vanadin und VanadinTerbindongen. 1237
Vakuumfilter:
Deutadie TMi- u. Stefoseng-Werke, Akttenfetenschaft, Berlln-Charlottenborg, BerUaerttr. tS.
Vakuum-Trockenapparate und Vakuum-Trockenschränke:
Fried. Krupp AktiengefleOMhaft Onuonwerk, Magdeburg-Buckau.
Vakuum-Trockenapparate :
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrOckenatnMM 6 b (a luBerate).
Vakuum-Trockenschrflnke in Ousseisen und Schmiedeeisesi:
Volkmar H&nig & Co., Heidenau-Dreaden. ( Friedridt Hecknuam, Berlin SO. 16, BrBoken-
rtnne 6 b (^. Inserate).
■M
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau -^ Dresden
ftibrlxleran eeit 40 Jahren als SpeziaUdk:
Ifaku um -Vardampff- Apparate
Vakanmiiioter.
Kompressions-Vakunmmeter nach Reiff Mk. 50,00 — 70,00
Arthur Pfeiffer, Fabr. ehem. u, pl^ik. App., Wetzlar (s. Ins. bei Luftpumpen).
ValoriaiuAiiro siehe „BaldriansSur e".
Valerydin = Isovaleryl-p-phenetidin. Man hat es gegen Neuralgie,
Kopfschmerzen, Migräne, Hysterie verordnet, doch scheint es jetzt nur wenig
mehr verwendet zu werden.
Valcrydin D Mk. 1,50; H Mk. 10,00
C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Validol = Valeriassflurementholester (Meniholum valenanieum). Zur
Darstellung erwärmt man 16 T. Menthol mit 12 T. Valerylcblorid, setzt dami
verd. Natronlauge zu, zieht das Validol mit Äther aus und rektifiziert es nach
dem Abtreiben des Äthers im Vakuum.
Farblose, erfrischend riechende, etwas dickliche Flflsslgkeit, die als be-
lebendes und anregendes Mittel bei verschiedenen Krankheiten gegeben wird.
Validol H Mk. 9,25; 1 kg Mk. 85,00
Valinervin, ist brausendes Baldrianbromid, wird bei nervöser Schlaf-
losigkeit, Neurasthenie, Hysterie, Epilepsie u. s. w. verordnet.
VallBan, ist Bromisovaleriansäureborneolester, also mit E u b o r n y 1
(s. d.) identisch und wird als Beruhigungsmittel bei nervösen Beschwerden
gegeben.
Valyl = Valeriansäurediäthylamid. CHs . CH« . CH» . CHt . CO . N(CsH5)t.
Man erhält es durch Einwirkung von Diäthylamin auf Valeriansäureanhydrid.
Pfefferartig riechende, wasserhelle Flüssigkeit vom S. P. 210<^. Man ver-
ordnet es bei Hysterie, Neurasthenie, Hypochondrie, bei Neuralgien, Herz-
klopfen u. a. m.
Valyl „Höchst" in Kapseln ä 0,125 g 50 Stück Mk. 2,40
Vanadin und VanadinTerbindungr^n.
1. Vanadin V. A. 0. = 51,2. Das Metall lässt sich nur schwierig
durch Reduktion von Vanadinsäure mit Kohle Im elektrischen Ofen darstellen.
Dass auf dieses längst bekannte Verfahren das Engl. Pat. 12 727 von 1903
erteilt werden konnte, erscheint sehr merkwürdig. — Nach dem D. R. P.
153 619 elektrolysiert man in geschmolzenem Calciumfluorid gelöstes Eisen-
fluorid unter Benutzung einer Anode, die aus einem innigen Gemenge von
Vanadintrioxyd und Kohlenstoff besteht, und einer Kathode, die aus einem
metallischen Eisenbad gebildet wird. Bei dieser Elektrolyse bildet sich
Vanadinfluorid VFa, das sich im CaFs löst und weiter In F und freies Vanadin
1288 VanUlia.
zerfflilt. Letzteres verbindet sich mit dem, die Kathode bildenden metallischen
Eisen, so dass schliesslich Vanadineisen erhalten wird.
Nach dem Amer. Pat. 875 208 wird zur Erzeugung eines schwach sili-
zierten und schwach gekohlten Ferrovanadiums zunächst kieselsaurehaltiges
Vanadinerz geröstet, das Röstprodukt mit Fe oder FesOs und der entsprechen-
den Menge Kohle gemischt und mit Kalkzuschlag in einem mit Kohle aus-
gekleideten elektrischen Ofen verschmolzen. Dem so entstehenden hoch-
silizierten Ferrovanadium soll das Si durch Erhitzen mit Oxyden von Fe oder
von V entzogen werden.
Das Vanadinmetall gewinnt neuerdings technische Bedeutung in Form
seiner Legierungen. Über Vanadineisen und Vanadinstahl siehe
auch den Artikel „Eisenlegierungen'' No. 12.
2. Von den Verbindungen des Vanadins ist am wichtigsten die V a n a -
dimsHure (Vanadlnsäureanhydrid; Vanadi npen toxyd)
VtOs. Zur Darstellung löst man das Erz Vanadinit (Bieivanadat) in
HCl und scheidet aus dem Filtrat durch Eindampfen mit NH4CI das in Salmiak
schwer lösliche Ammoniumvanadat (Ammoniummetavana-
d a t) (NHi)V09 ab. Durch Glühen dieses Salzes erhält man die technische
Vanadinsäure, aus der durch mehrfache Reinigung das reine Vanadinpentoxyd
gewonnen wird. Geschmolzen erstarrt dasselbe amorph oder in rotbraunen
glänzenden Kristallnadeln, die mit ca. 1000 T. HtO eine gelbe saure Lösung
geben. Neuerdings wird das VfO« namentlich aus den Schlacken von der Ent-
phosphorung des Eisens dargestellt. Das VfO« bildet Salze (Vanadate oder.
Vanadinate), die im allgemeinen der m-Vanadinsäure HVOs entsprechen, doch
sind auch ortho- und pyrovanadinsaure Salze bekannt. Ammoniumvanadinat
siehe unter „Ammonlumverbindunge n".
Neuerdings wird die Vanadinsäure als K 0 n t a k t s u b s t a n z bei der,
Fabrikation von Schwefelsäure verwendet (vgl. den Artikel „Schwefel-
säureanhydri d"). Im übrigen haben die Vanadinverbindungen bedeu-
tende Wichtigkeit in der Anilinschwarzfärberei erlangt.
Erhitzt man Vanadinpentoxyd V^O« im Wasserstoffstrom, so erhält man
Vanadintrioxyd VfOs.
Vanadinmetall, techn. für Stahl&brikation 1 kg Mk. 200,00
„ rein lg , 5,06
VanadinsSure (Vanadinpentoxyd) H Mk. 9,00; 1 kg „ 80,00
„ „ ehem. rein . . . H „ 17,00; 1 „ „ 13^00
Vanadinsaares Ammonium, ehem. rein 1„ „ 30,00
„ Baryt H „15,00
„ Blcioxyd 1 kg „ 117,00
„ Eisenoxyd H „ 10,00
„ Kali 1 kg „ 58,00
„ Natron ]„ „ 70,00
„ Uranoxyd 1„ „ 105,00
„ Zinkoxyd 1„ „ 38,00
Vanadin und Vanadinverbindungen:
KOaigswarter & EbeU, Linden vor Hannoyer.
XOH (1)
Vanillin (Protokatechualdehydmethyläther). C«Hsf O . CH» (3). Dieser
X)H (4)
in der Natur sehr verbreitete Riechstoffe wird auf mannigfache Weise dar-
gestellt, z. B. aus dem im Saft der Koniferen enthaltenen Glykosid K o n i f e r t n
durch Oxydation mit CrO». Praktisch geObt wird u. a. die Darstellung aus
E u g e n o 1 (s. d.) oder besser Isoeugeno 1 (s. „Eugeno r')i indem man
dieses mittels Essigsäureanhydrids azetyliert, das Azetisoeugenol mit CrOs
zu Azetvanillin oxydiert und dann die Azetylgruppe wieder abgespaltet Ferner
kann man vom Piperonal (s. d.) ausgehen, indem man dieses zunächst
in Protokatechualdehyd (s. d.) überführt. — Andere Darstellungs-
methoden müssen hier übergangen werden. Es bildet weisse Kristallnadeln
von intensivem Vanillegeruch Sclv P. 80—61"; S. P. 285^ ,
Vaporin — VcUcbenwurzelöl. 1239
Vanillin, krist., puriss 1 kg Mk. 37,00
Haamuum & Beimer, O. m. b. H., Uolaminden. i E. Merck, DarmsUdt.
Vaporin = Naphten-Eukalypto-Kampfer. Das Präparat wird mit
Wasser verdampft und bildet, eingeatmet, ein gutes Mittel gegen Keuch-
husten.
Vaseline (Mineralfett; Adeps mineralis; Adepa PeiroUi). Eine fett-
ähnliche, salbenartige, durchscheinende, gelbe. Im gebleichten Zustande weisse,
geruchlose oder schwach nach Petroleum riechende, indifferente Masse, die
namentlich in Amerika bei der Rektifikation von Petroleum (s. d.) ge«
Wonnen wird, und zwar erhitzt man helle Sorten pennsylvanischen Rohöles
bei niedriger Temperatur unter Einblasen erhitzter Luft, bis das gewünschte
sp. G. (0,865-0,875) erreicht Ist, worauf man zur Entfärbung Ober erwfirmte
Tierkohle filtriert.
Eine andere Darstellungsmethode, die auch für gallzlsche und deutsche
Erdöle benutzt wird, besteht darin, dass die Rflckstflnde der Leuchtöt-Rektlfi-
kation, und zwar meistens unter Verdünnung mit Benzin, durch mehrfaches
Behandeln mit HtSOt raffiniert werden.
Die Entfärbung der Vaseline geschieht mit Hilfe des sogenannten E n t "
färbungspulvers; vgl. darüber den Artikel „E r d ö T'.
Künstliche Vaseline erhält man durch Zusammenschmelzen und Verreiben
von 1 T. C e r e s 1 n (s. d.) in 4 T. flüssigen Paraffins.
Die Vaseline, deren Seh. P. je nach Darstellung und Rohprodukt zwischen
33 und 45^ liegt, während das sp. O. in derselben Weise zwischen 0,855 und
0,880 schwankt, Isit ein wechselndes Oemisch fester und flüssiger Kohlen-
vrasserstoffe; es findet Verwendung zur Darstellung von Salben, Schminken
und Pomaden, als Rostschutzmittel zum Einfetten von MetaHen, femer als
Schmiermittel für Maschinen und als Wagenfett, neuerdings auch zur Her-
stellung von rauchschwachem Pulver.
Unter der Bezeichnung Vaselineöl kommt ein färb- und geruchloses
Mineralöl in den Handel, das als Haaröl und feines Scbmleröl dient.
Vaseline:
O. W. Pibit, Hau« a. & >(
Vaaellnetfl siehe „V a s e 1 i n e".
Bütgenwerke-ActiengeflelUchaft, Berlin W. S6, Lütsowstr. 8S— 86.
Vaselineölanlagen :
Heimridi Hinel G. m. b. H., Leipsiir-Plagwiti.
Vasoffen (Vaselinum oxygenatum). Es wird aus Vaseline mit olein-
saurem Ammonium nach einem in den Einzelheiten geheim gehaltenen Ver-
fahren dargestellt.
Vasogcn 1 kg Mk. 5,40
Veffetabillsohe Farbstoffe siehe „P f 1 a n z e n f a r b s t o f f e*'.
Veflretalln. So wird von der herstdlenden Firma ein In der Gerberei
zum Entkalken, Beizen und Schwellen dienendes Mllchsfiureprfiparat
bezeichnet; es wird nach den D. R. P. 104 281 und 113 385 aus dem Abwasser.
der Konserven-, besonders der Sauerkrautfabriken durch direktes Eindampfen
l2rewonnen. Nach vorgenommenen Untersuchungen schwankt der Milchsäure-
Ijrelialt zwischen 8,6 und 9,6 %.
I^hminn & Vom, Hamburg.
VeUohenrleohstoffe. Solche werden künstlich auf mannigfache
Weise hergestellt, insbesondere aus I o n o n (s. d.)» z. B. nach dem in diesem
Artikel angeführten D.R.P. 138939.
Die Darstellung anderer veilchenartig riechender Duftstoffe behandeln
die Franz. Pat. 354 050 sowie ferner 355 315, das D. R. P. 201058 und das
Bngl. Pat. 13 347 von 1905.
Haannann & Belmer, Q. m. b. H., Holaninden.
Vellohenwurieltfl siehe „I r 1 s 0 1".
1240 Vcnetianerweiss —' VerbandÄoÄe.
Venetianerweln siehe „Bleifarbe n".
Ventilatoren siehe „Exhaustore n'*.
Ventilatoren:
Dr. R. JQrgenMn, Prag-Weinberge. j Siemena-Schuckertwerke, Borlin SW. 11,
1 PlaU S.
Ventilatoren aus Steinzeus:
Deuti^e Ton» a. Stelnieiig-Werke, AktlengMeÜfdiaft, BerUn^SioIotteiibiug, Boünentr. t&.
Ventile siehe „Sflureventil e".
Veratrln. Ein Gemisch verschiedener Basen, das aus dem Ldasesana
{Bemen ßahadülae) dargestellt wird: Man kocht die zerkleinerten Samca
mehrmals mit saizsAurehaltigem HsO aus, engt die Auszüge ein und fallt das
Veratrin mit Ca(0H)2. Dem Niederschlag entzieht man es mit Alkohol, ver-
dunstet letzteren aus dem gewonnenen Extrakt und nimmt aus diesem wieder
das Alkaloid mit Essigsäure auf. Im Filtrat fällt man es mit NHs oder NatCOs.
extrahiert mit Äther, verdunstet diesen, löst den Rückstand wieder in verd.
Essigsäure, entfärbt die Lösung mit Tierkohle und fällt endlich das gereinigle
Veratrin in der Wärme mit NHs. Wegen der schon in geringster Menge die
Schleimhäute aufs heftigste angreifenden Eigenschaften des Veratrins darf die
Darstellung nur unter Einhaltung grösster Vorsichtsmassr^eln geschehen.
Weisses geruchloses Pulver, dessen Staub heftigstes hßessen erregt; sehr
leicht löslich in Alkohol, Chloroform und Äther.
Das Veratrin ist eine starke Base; medizinisch wird es jetzt wohl nsr
noch ättsserlich zu reizenden Einreibungen benutzt, kaum noch innerlich and
sehr Seiten subkutan. Es ist ein starkes Gift. M. D. p. dos. 0,005 g« M. D. p.
die 0,015 g.
Vcralrinum, puriss., D.A.IV H Mk. 18,00; 1 kg Mk. l$D,Gi'
„ „ crist D „ 3,30; H „ dQxV
„ acctic H „ 18,00; 1 kg „ letVX
„ hydrochlor H „ 18,00; 1 „ „ 16(MX'
„ nitric H „ 18,00; 1 „ „ lAW
„ sulfuric H „ 20,00; 1 » „ 175,*
„ valerianic H „ 18.00; 1 » „ 160,i»
Verbajidstoffe.
1. Watte (Baumwolle). Zur Herstellung von Verbandwatte be-
nutzt man möglichst langstapelige Rohbaumwolle. Sie wird zunächst 4ivt&
Behandeln mit einer schwachen kochenden NaiCOs-LOsung entfettet, a«s-
gepresst, dann mit Hypochloritiösung gebleicht, wieder ausgepresst, mit räsm
Wasser, dann mit schwach salzsaurem Wasser und endlich wieder mit reines
Wasser gewaschen, bis sie genau neutral reagiert. Nach dem Trocknen vird
sie durch nochmaliges Krempeln aufgelockert.
2. Ver bandm Uli (Hydrophiler Verbandstoff; anti-
septische Oase). Glattes, leichtes, lockeres Baumwollgewebe, das auf
1 qcm 11X11 bis 15 X 15 Fäden enthält. 1 qm wiegt 30-45 g. Der Roh-
stoff — ein weisser, unbeschwerter und nicht appretierter Mull — wird mit
heissem Wasser gewaschen, dann für 24 Stdn. in kaltes Wasser gelegt, aas-
gepresst, mit schwacher Hypochloritlösung gebleicht, nun in reinem, dann in
salzsaurem, zuletzt wieder in reinem Wasser gewaschen und getrocknet
3. Imprägnierte Verbandstoffe. Watte oder Mull werden
nach der Vorschrift so imprägniert, dass man bestimmte Gewichtsmengen der
betreffenden Verbandstoffe mit einer Lösung des Arzneikörpers tränkt, die ge-
nau dosiert und so bemessen ist, dass sie bei massigem Druck vollständig aof-
gesogen wird. Dann werden die Stoffe in staubfreien, luftigen, vor heUen
Tageslicht geschlitzten Räumen bei Zimmertemperatur oder höchstens bei
25—30° C. getrocKnet und sogleich verpackt.
4. T o r f m u 1 1. Der Torf der Hochmoore wird oberflächlich getrocknet
dann durchharkt, darauf weiter getrocknet und nun auf Maschinen in finger-
lange Fasern zerrissen. So erhält man die Torf streu, die vielfache
industrielle Anwendung findet. Durch Sieben sondert man von der Torfstrefl
VctbenaOI ~- Venlampfen. 1341
das mitentstandene Pulver ab; dtees Pulver, Toffmnll genamiti wirkt,
mit 2 % H9SO4 versetzt, stark desinfizierend und findet als Verbandmaterial
Verwendung.
5. Sterilisierte Verbandstoffe. Meistens werden die Ver-
bandstoffe nur durch trockne Hitze sterilisiert und dann dicht verpackt. Ein«
wandfrei ist Jedoch nicht dieses Verfahren, sondern nur die Sterilisation mit
Wass^rdampf, und zwar so, dass der Dampf auf die schon vorher verpackten
Stoffe zur Einwirkung gelangt.
Verbenaöl (Grasöl; ostind. OrasOlj Limongrasöl). Ätherisches Ol, das
in Indien und Arabien aus Andropogon NarduB durch Destillation mit HtÖ ge-
wonnen wird. Es ist farblos, riecht stark nach Rosen und wird in der Par-
fümerie benutzt.
Verbenaöl, echt 1 kg Mk. 50,00
Limongrasöl 1„ „ 10,00
ft lektif. 1„ „ 12,00
Verbleien. Das Überziehen metallener, namentlich eiserner Gegen-
stände mit Blei kommt neuerdings bei Apparaten der chemischen Technik in
ausgedehntem Masse zur Anwendung, um dieselben vor Einwirkung von
Säuren, vor Rost u. s. w. zu schützen. Zur Ausführung reinigt man die zu ver-
bledenden MetaUflflchen sehr sorgfältig mit Stahlbflrste und LOtwasser, erhitzt
sie dann auf den Seh. P. des Bleis, giesst solches auf und verreibt dasselbe so
lange, bis eine innige Vereinigung des Pb mit der Unterlage erfolgt ist. Als
LOtwasser bewährt sich namentlich Zinkchlorid.
Nicht selten benutzt man zum Verbleien auch Hartblei oder eine ge-
schmoizene Legierung aus 13 T. Pb, 3 T. Sn, 1 T. Cu und 1 T. Sb. Das Eisen
wird in HCl (sp. G. 1,38), in welche man Zinkstflcke gelefft hat, abgebeizt und
dann noch nass in die geschmolzene Legierung eingetaucht
Der Preis des Verbleiens stellt sich je nach Art und Grösse auf etwa 10 — 25 Mk.
für 100 kg fertige Ware.
Verbleien von Eisen führt aus:
J. L. Carl £ckelt. Berlin K. 4.
Verbleiungs-Anlagen baut:
J. U Girl Eckelt, Berlin N. 4.
Verbrenunttffitffeii. Solche zur Eiementaranalyse siehe unter „E 1 e -
ni e n t a r a n a 1 y s e'* und „K r y p t o P* ; im übrigen vgl. die Artikel
„ö f e n" und „Ofen, elektrische**.
Df. R. Jflrgenaen, Prag-Weinberge.
Verbrennungsöfen mit Benzinheizung:
Gustav Barthel« Dresden-A. 19.
Verbroanimffsrttliren siehe „E 1 e m e n t a r a n a 1 y s e**.
Verbrennmigr^wärme siehe unter „Brennstoff e**.
Verdaa^fen siehe „Abdampfe n".
I ca SaflriiBdst 1894 ca [ f
ttrand Prix Pant 1900
Dr. R. JOrgensen, Prag -Weinberge (OsterreieH)
BBS Yerdampfapparate für die chemische Industrie, as
Ratlonene Verdampfuntf von Siften In Zackerfabriken.
Hdelist ▼•rtelUiAlte ElBdampfanir ▼•!■ Melasseschlempe In Spirltna*
f AlkvilK«!! bis ntf hflchstea Kontentradon.
▼erd*a[ipfM«ti«BeB «b4 Calctel^rttfeA Ükw Potaseh«r«ffla«rt«B.
T#rd«DipfBiiir von scIkttaDiendeB n« salBaasoelieldeiideB Flttsalyk^ltMi«
Qarantiert höchste Dampfdkonomie.
Projekte, Xoftenan«ehl&ge fär Neabauten und Bekonatroktlöiiea.
L.
1242 Verdrängungsapparate — Vergolden.
Verdampf apparate in Kupfer und Eisen:
FVledridi Heokmum, Berlin SO. Ifl^ BrflckeBfteaae 6 b (p. lannte).
Verdampf apparate fflr alle Arten von Flüssigkeiten:
Dr. B. JOigeiifeii, Prag-Weinberge.
VerdrängrunffsapparAte (Deplacierungsapparate). Apparate, in denen
Vwetabilien mittels verscliiedener Flflssigkeiten extrahiert werden; die Flflssig-
keit bildet eine hohe Sfiuie und wirkt deshalb unter starkem Druck auf das aus-
zulauffende Material.
Deplacierungsapparate fflr das Laboratorium werden meistens aus Glas
gefertigt; solche fflr die Technik bestehen aus Ton oder Metallen. Vielfach
wählt man auch ein aufrecht stehendes hölzernes Fass, das dicht am Boden
dnen Ablasshahn und wenige Zentimeter darflber eine Siebplatte trägt: auf
letzterer lie^t das zu extrahierende Material. Durch den Deckel des rasses
ist nach oben eine lange (enge) Röhre gefflhrt; von der Länge dieser Röhre
(nicht von ihrer Weite und nicht von der Flflssigkeitsmenge darin) hängt der
auf das Material ausgeflbte Druck ab.
Deplacierungsapparate nach Guibonrt, bestehend ans cweihalsigei
Flasche mit Tnbns am Boden und eingeschlifienem Hahn, mit Zylinder mit Hahn
Stopfen, Tubus und Verbindungsröhre:
Inhalt ... 0,5 1 1,5 1.
Stück . . . 7,50 12,00 13,50 Mk.
Derselbe nach Robiquet, bestehend aus einhalsiger Flasche mit Tubus am
Boden, mit Zylinder mit Hahn und Stopfen:
Inhalt 0,5 0,75 1 1,5 1.
Ohne Tubus am Boden 4,00 5,00 6,25 7,50 Mk.
Mit eingeschUffenem Hahn am Boden 8,50 9,50 11,00 12,50 „
Verdrflngungsapparate fflr die Technik:
friedlich Hiwkwiimi, Berlin 80. 18, BrBckenitnwM 6 b (si Inserate).
VBrüfüuAgntLK der Oase siehe „KondensationderOas e".
Verffiftunff siehe „Gifte und Oegenmitte V\
Vergroldon. Man hat zu unterscheiden die Feuervergoldung
und diegaivanischeVergoldung. Erstere wird nur noch selten aus-
geflbt, und zwar werden die Oegenstflnde (aus Kupfer und Kupferfegierungen)
zunächst durch Einlegen in eine Quecksilberoxydulnitrat-Lösung verquickt
und hierauf mittels einer weichen Bflrste mit uoldamalgam eingeriet>en.
Dann spfllt man die Gegenstände, trocknet sie in Sägespänen und raucht das
Quecksilber durch langsames und gleichmässiges Erwärmen flber Holzkohlen-
feuer ab; Kratzen mit weichen Messingbflrsten und event. Polieren mit Blut-
stein beendet die Operation. Um das zur Feuervergoldung nötige Goldamalgam
herzustellen, löst man Gold in Königswasser, fällt das Metall durch Eisensulfat,
wäscht es aus, trocknet und verrflhrt es dann in auf ca. 150^ erwärmtes Queck-
silber; nach dem Erkalten wird das Hg abgepresst, worauf das Amalgam als
weiche Masse zurflckbleibt. —
Was die g a 1 v a n i s c h e Vergoldung anlangt, so ist allgemeines aus
dem Artikel „u a 1 v a n o s t e g i e" zu ersehen. Man unterscheidet kalte
und warme Vergoldung; erstere wird fflr grosse Gegenstände, letztere viel-
fach vorteilhaft fflr kleinere angewandt.
Bad fflr kalte Vergold ung:^) Man löst 60 g Qoldchlorid (= 30 g
Au) in ca. 200 g dest. H9O, setzt ca. 20 g Ammoniak (sp. G. 0,96) zur Neutrali-
sation und dann eine Lösung von 130 g ehem. rein Kaliumcyanid') in
ca. 900 g dest. H9O zu. Die farblose Lösung wird filtriert und dann mit dest
H9O zu 10 1 aufgefflllt; zweckmässig setzt man dem Bade noch 20 g Kalium-
formiat (ameisensaures Kali) zu.
^) Nach Steinach und Büchner „Die galvanischen Metallniederschläge".
•) Nur reinstes Cyankalium (99%) darf Anwendung finden.
Vcrkohlung. 1243
Bad ffirwarmeVer^oldutiRiO Man stellt sich zunächst 3 Lösun-
gen dar, und zwar a) 10 g Ooldchlorid in 1 i dest. H2O, b) 600 g Natrium-
phosphat in 8 1 dest. HtO und c) 20 g Kaliumcyanid + 100 g rein, trocknes
Natriumbisidfit in 1 1 dest. H9O. Man mischt Lösung a) und b) und gibt dann
Lösung c) zu. Falls nicht Kupfer, Kupferlegierungen oder Silber sondern
Stahl (direkt ohne vorherige Verkupfef ung) vergoldet werden soll, darf
Lösung c) nur 10 g Kaliumcyanid + 100 g rein. Natriumsulfit in 1 HiO ent-
halten. Dieses Bad wird bei der Anwendung aut ca. 70^ C. erhitzt.
Als Anode benutzt man Goldblech oder aber Platinblech; letzteres ist
namentlich für w a r m e Bflder zu empfehlen. Je weniger man die Platinanode
in das Bad eintaucht, um so heller ist die Färbung der Vergoldung. Da die
Platinanode sich nicht wie die Goldanode im Bade löst, muss man von Zeit zu
Zeit das ausgefällte Gold durch Zusatz von Goldchlorid und etwas Kalium-
cyanid ersetzen.
Die geeignetste Stromdichte für galvan. Vergoldung ist 0,2 bis 0,25 Amp.
pro 1 qdm.
Einrichtungen zum Warmyergolden mit Batterie, emaillierter Wanne,
Leitung, Bad, Anoden :
5 1 mit Wanne, 20 X 15 X 18 cm ca. Mk. 29,00
10 1 „ „ 35x20x18 n n n 50,00
50 1 „ „ 50x35x30 „ „ „ 135,00
Einrichtungen zum Kaltvergolden mit Batterie, Steinzeugwanne, Leitung
und Bad:
10 1 mit Wanne, 35 X 20 X 18 cm ca. Mk. 85,50
50 1 „ „ 50x35x30 „ „ „ 270,00
Dynamomaschinen dafür:
Siemens-Scfauekertwerke, Berlin SW. 11, Askati. Plats 3.
Verkohlnnff (Trockne Destillation). Vgl. dazu die Artikel „Holz-
verkohlung** und „V e r k o k u n g".
Kugelretorten, einhalsig (birnförmig) und durchgehend (zweibalsiif^ mit den
zugehörigen Retortenköpfen, Deckeln und Bügeln:
eiokaUig darchgehead
Äusserer Durchm I^O" 200 300 360 450 mm.
PreU 70,00 35,00 50,00 60,00 80,00 Mk.
Stehende Retorten einschliesslich Helm, mit Abgangsstutzen, Deckel und
Bügelverschluss :
Ungefährer Inhalt 5 15 30 40 1.
Äusserer Durchm 190 250 300 400 mm.
Tiefe, exkl. Helm 230 400 450 500 „
Preis der stehenden Retorten . 35,00 50,00 70,00 95,00 Mk.
Retortenöfen mit Kugelretorten (wie oben) mit Köpfen, Deckeln
und Bügeln, einschliesslich vollständiger Feuerungsarmatur (Feuertüren mit
Rahmen und Anker, Feuerplatte, Rostbalken, Roststäben, Ofengucker, Essen-
schieber), Ofen Verankerung und den nötigen Schamotte-Formsteinen:
Retorten: einhaUig durchgehend
Äusserer Durchm 440 200 300 360 450 mm.
Preis der Retorte inkl. Ofenteile 165 95 110 150 175 Mk.
Schwelöfen zur Vornahme von Schwelungs- und Verkohlungsversuchen, mit
Entleerungsstutzen an der tiefsten Stelle der Retorte; dazu DampfÜberhitzungs-
apparat, vollständige Feuerungsarmatur und Ofenverankerung. Die Retorten-
deckel sind zur Aufnahme von Pyrometern eingerichtet, jedoch sind letztere und
die Steine zum Ofen nicht in den Preis eingeschlossen:
Ungefährer Inhalt der Retorte .20 50 100 1.
Preis des Schwelofens ... 250 350 500 Mk.
D?izu 1 vertikales Pyrometer 70 „
. 1 horizontales « 75 .
/
I
^) Nach Steinach und Buchner „Die galvanischen Metallniederschläge".
1244 VerkokuBg.
Vollst&ndige Verkohlungsftnlagfc, bddcr skIi sämüiche NebeafOT<Us
(Teer, Ammoniakwasser, flüchtige Basen imd Gase oder andenelts T«
säure, Holzgeist uid Gase) möglichst getrennt von einaatder sama
Die fertige Kohle kann in glühendem Zustande unter AbscbluBs der L.aft sn
den Retorten in hermetisch verschliessbare Wagen abgelassen werdco.
Preis eines voUstMndigen VerkohlnngaapparateSi bestehend aus 1 Retorte
von ca. 100 1 Inhalt mit kompl. Feuerungsgamkur und Ofenamatar,
den nötigen Kondensationsapparaten, 2 hermetisch verschliessbarea
Kastenwagen und den zur Verbindung der einzelnen Teile notwendigen
Rohren und Verbindungsstücken Mk. 21 H>
Derselbe Apparat mit 2 Retorten von je ca. 100 1 Inhalt ^ 2^
Preise grösserer Verkohlungsanlagen und -Apparate für die Technik richten sic^ nsä
der speziellen Einrichtung.
Apparate zur VerkohlunK:
Dr. R. Jfirgensen, Prsg-Weiiiberge. | F. H. Mejer, Hsnnover*Haiahols.
Verkokuiiff. Frflher wurde die Verkokung, d. h. die trockne DestOü-
tlon von Kohle, nur vorsenommen, um den DestillationsrQckstand, K o k s g^
nannt, zu gewinnen. Man konnte hier offene Meiler, offene Ofen, Retorfes-
Ofen u. 8. w. benutzen« ohne an besondere Konstruktionen gebunden zu seil.
Immerhin wurde eine Reihe von Arbeitsbedingungen bestimmt durch die An-
sprüche, welche man an die Beschaffenheit des Koks stellte.
Die Hauptmenge des Koks wird fflr den Hochofenbetrieb benatzt; mal
verlangt hier ein Brennmaterial, das möglichst reiner Kohlenstoff ist und keiae
flüchtigen Bestandteile enthält; auch soll der Hüttenkoks dicht und fest seis.
d. h. möglichst keine Poren haben. Alles dies wird in dem Betriebe der Oas-
anstalten (vgl. den Artikel „Leuchtgas") nicht erreicht, und der Oaskob
ist in der Tat für metallurgische Zwecke fast unverwendbar, hauptsächllä
wegen seiner schwammigen Beschaffenheit. Um die Poren des scbwammiga
Koks zu verschliessen, müsste man die aus der Kohle entstehenden Oase oit
dem Rückstand längere Zeit in Berührung lassen, was eben bei der Leocfat-
gasherstellung unmöglich ist.
Musste man demnach für die Hütten einen Koks unabhängig von der
Leuchtgasfabrikation herstellen, so konnte doch auf der andern Seite ketae
Rede davon sein, die uralte Kohlendestillation in Meilern oder offenen Ofa
wieder aufzufrischen, da die hierbei nutzlos weggehenden Destillationspi9-
dukte einen ungeheueren Geldverlust ausmachen. Zu alledem kam nod der
Umstand, dass die chemische Industrie immer gewaltigere Mengen von S t elt-
kohlenteer und von Destillationsprodukten daraus brauchte — so g^
waltige Mengen, dass die Leuchtgasfabrikation sie nicht mehr liefern komrte.
Alle diese Umstände führten zu der sogenannten Destillatioas-
k 0 k e r e i , die das alte Kokereiverfahren so gut wie ganz verdrängt hat in
der Destillationskokerei vergast man die Kohle bei möglichst hoher Tempe-
ratur unter Benutzung einer Kegenerativfeuerung; die entstehenden Gase wer-
den abgesaugt und in den Koksofen zurückgeführt, um die Regenerativfenening
zu speisen. Damit der Koks die erforderliche Dichtheit erhält, ist die
Kohle in hoher Schicht aufgeschüttet, so dass die unteren Schichten mit den
Gewicht der darüber lagernden belastet sind; dadurch ist das schwammige
Aufblähen des Rückstandes nicht möglich wie bei der Leuchtgasherstellnng,
wo die Kohlen in den Retorten in dünner Schicht ausgebreitet sind.
Bevor man nun aber die aus dem Destillationsofen abgesaugten Oase der
Regenerativfeuerung zuführt, scheidet man aus den Gasen die wertvollen Be-
standteile ab, nämlich Ammoniak, Teer und Benzol.
Die Abscheidung des Ammoniakwassers (Gaswassers) und des Teers ent-
spricht im allgemeinen den gleichen bei der Leuchtgasfabrikation beootzteo
Methoden; wir verweisen also auf den Artikel „Leuchtgas**.
Besonders wichtig ist die Gewinnung des Benzols aus den Gasen der
Destillationskokerei: Aus dem Leuchtgas darf man das Benzol nicht entfernen,
denn es bildet den wichtigsten Faktor beim „Leuchten** der Gasflamme, ja
man „karburiert** das Leuchtgas unter Umständen noch durch Zusatz von
Verkupfern — Vermessingen. 1245
-^ Benzoldflmpfcfl. Diese Gesichtspunkte gelten aber nicht fQr die Oase der
^ Destillationskokerei, bei denen der Heizwert — der ja allein in Betracht kommt
.'-. — durch die An- oder Abwesenheit des Benzols kaum beeinflusst wird.
>- Für die Abscheidung des Benzols aus den Oasen der Kokerei kommen
bc verschiedene Methoden in Betracht: Entweder Iflsst man das Benzol aus dem
" Gase mit Hilfe von Kältemaschinen ausfrieren, oder man wäscht die
r Gase nach der Methode Brunck mitschwerflflchtigen Ölen, die
',: das Benzol zurfickhalten. Die Aktiengesellschaft für Kohlen-
:,• destillation in Bulmke wäscht die Gase zwecks Zurückhaltung des
Benzols, genau wie Brunck, mit einem hochsiedenden Teeröl, wendet aber
gleichzeitig Kälteerzeugungsmaschinen an, welche die waschenden Teeröle
auf 1—0^ C. abkühlen, nachdem man erkannt hat, dass das Benzol um so
* vollkommener von den Teerölen zurückgehalten wird, je kälter letztere sind.
Über die weitere Verarbeitung des gewonnenen Teers siehe den Artikel
„S t e i n k o h 1 e n t e e r". Die bei den Teerdestiilationsanlagen für die Ab-
, treibung von Leichtöl gebräuchlichen Destillierapparate werden auch ver-
wendet, um aus den Waschölen das absorbierte Benzol wieder abzutreiben.
' Auf dem Gebiete der Verkokung werden immer neue Patente genommen,
ohne dass gerade viel davon in die Praxis käme. An neueren patentierten
Verfahren seien nur aufgezählt die D.R. P. 171901, ferner 171203 mit Zu*
satz-D. R. P. 174 695 und endlich das D.R.P. 176365.
Verkupfern. Dasselbe wird ausschliesslich galvanisch ausgeführt,
und zwar benutzt man dazu sauere, neutrale und alkalische Bäder.
Letztere kommen für die Verkupferung von Zink, Zinn und Eisen in Betracht,
da diese Metalle von verd. H«SO« angegriffen werden.
Allgemeines siehe im Artikel „ualvanostegi e". Die saueren
Kupferbäder sind im wesentlichen denen gleich, die bei der Galvano-
p i a s t i k (s. d.) verwendet werden. Die alkalischen Kupferbäder sind
Lösungen des Doppelsalzes Kaliumkupfercyanid.
Alkalisches Kupferbad nach Langbein: Man löst 200 g
neutr. Kupferacetat in 5 1 HfO, setzt 250 g krist. Natriumkarbonat und 200 g
trocknes NatriumbisuAfit sowie eine Lösung von 225 g reinstem Kaliumcyanid
in 3 1 HtO zu, worauf auf 10 1 aufgefüllt wird. Die Lösung muss farblos oder
höchstens weingelb sein; andernfaHs Ist noch etwas Cyankalium zuzusetzen.
Stromdichte: 0,5 Amp. pro 1 qm bei 3—3,5 Volt.
Kupferbad ohne Cyankalium: 350 g Kupfervitriol in 5 1 HsG
werden mit einer Lösung von 1500 g Seignettesalz und 800 g Atznatron in 5 1
HaO gemischt. Eine andere Vorschrift nach Roseleur, die sich für Zink-
waren bewährt hat, lautet: 10 1 HtO, 190 g Kupfervitriol, 190 g Weinstein
(kalkfrei), 425 g krist. Natriumkarbonat und % 1 Natronlauge (16« B6).
Als Anoden benutzt man Platten von ganz reinem Elefctrolytkupfer. Die
verkupferten Gegenstände werden aus dem Bad genommen, mit Kupferdraht-
bfirsten blank gekratzt, mehrmals In kaltem, dann in heissem HtO gespült, mit
Sägespänen trockra gerieben, im Trockenschrank scharf getrocknet (und
schliesslich, falls Hochglanz gewünscht, poliert).
Fertiges Kapfcrbad zur schweren Verkupferung aller Metalle
10 1 Mk. 3,25; 100 1 Mk. 30,00
Dasselbe in trockener Form 100 1 „ 25,00
Bad zur leichten Verkupferung aller Metalle . . 10 1 Mk. 2,25; 100 1 „ 20.00
Dasselbe in trockener Form 100 1 „ 15,00
Kompl. Anlagen zox galvanischen Verknpferung ungefähr zu gleichen Preisen wie
Vemickelungsanlagen (vgl. unter „Vernickeln'').
Dynamomaschinen dazu:
Sicnena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 3.
Venac— Inyn« Allgemo'ncs siehe unter „Galvanostegi e". Die
Messingbäder sind kombinierte Kupfer-Zinkbäder, und zwar sind unter anderm
folgende V<»^chriften empfehlenswert:
Messingbad 1. Davon ist A fflr Kupfer, Zink und Eisen, B fflr Eisen-
1246 Vernickeln.
waren bestimmt; Bad A enthält 0,4 g Cu und 2,3 g Zn in 1 l, Bad B 1,9 g Cs
und 13,5 g Zn in 1 1.
A B
Kupfervitriol, rein ... 16 75 g.
Zinkvitriol, rein .... 100 600 g.
Cyankalinm, rein . . . 160 1350 g.
Dest. Wasser 10 10 1.
Man löst einerseits Kupfer- und Zinksulfat in 5 ! H>0 und anderseits de
Kaliumcyanid in HaO und mischt dann beide Losungen. Da hierbei Cyan eoi-
weicht, muss die Operation im Freien oder unter einem Abzug vorgenomma
werden.
Messingbad 2. Man löst 150 g Kupfervitriol und 150 g ZinkvitrioL
zusammen in 2 1 HaO und setzt so lange konz. NasCOs-LOsung zu, als noch eii
Niederschlag entsteht (ca. 400 g Kristallsoda). Der Niederschlag von Zlok-
karbonat und Kupferkarbonat wird mehrmals ausgewaschen und dann in eine
Losung von 200 g Natriumbisulfitpulver, 200 g rein. Cyankalium, 200 g krtsL
Soda und 2 g arseniger Saure (Arsensesquioxyd) in 5 1 HtO eingetragen; nadi
dem Filtrieren wird die Losung mit HtO auf 10 1 aufgefüllt.
Als Anoden verwendet man entweder Messingplatten oder man
hangt gleichzeitig Platten von Zink und von K u p f e r ein; durch verschiedene
Grösse oder durch verschieden tiefes Eintauchen der beiden Platten lässt sicfe
die Farbe des Messingniederschlages in weiten Grenzen variieren. Man elek-
trolysiert kalt (bei Zimmertemperatur), und zwar mit einer Stromdichte tm
0,6—0,7 Amp. auf 1 qdm bei 3—4 Volt
Fertiges Messingbad zur schweren Vermessingung aUer Metalle
10 1 Mk. 3,25; 100 1 Mk. 30,00
Dasselbe in trockener Form 100 I „ 25gOO
Bad zur leichten Vermessingnng aller Metalle . 10 1 Mk. 2,50; 100 1 „ 2000
Dasselbe in trockener Form 100 1 „ 15,00
Kompl. Anlagen zur galvanischen Vermessingung ungefilhr zu gleichen Prcisee
wie Vemickelungsanlagen (vgl. unter „Vernickeln").
Dynamomaschinen dazu:
Siemena-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Plats t.
Vernickeln. Allgemeines siehe unter „O a 1 v a n o s t e g i e". Dk
galvanische Vernickelung bat eine besonders hohe Bedeutung erlangt, weä
das Nickel wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen Süssere Einflüsse std
fflr alle möglichen metallischen Gebrauchsg^enstfinde aufs beste eignet
Um einen rein weissen Nickelüberzug zu erhalten, muss das Bad schwick
sauer sein, und zwar setzt man kleine Mengen von Borsäure, Zitronen-
säure oder Benzoesäure zu. Man verwendet meistens nicht Nickel-
sulfat sondern das sogenannte Nickelsalz (Ni ckelammonittn-
Sulfat), weil dieses einen geringeren Leil^uigswiderstand hat. Kupfer,
Messing, Neusilber und andere Kupferlegierungen werden, ebenso wie Eises
und Stahl, direkt vernickelt, während Gegenstände aus Zinn, Zink, Brftannia-
metall und Blei zweckmässig zunächst dünn verkupfert oder vermessingt and
danach erst vernickelt werden. Jede galvanische Vernickelung gerät am besten,
wenn die Ware p o 1 i e r t in das Bad gehängt wird. Als Anoden dienen ge-
gossene oder gewalzte Nickelbleche, die zu beiden Seiten der Kathodenstange
(in 10—15 cm Abstand), bei runden Gegenständen im Kreise um dieselben,
angeordnet werden.
N i c k e 1 b a d: Man benutzt eine 5—7 % Lösung von reinstem (absolut
Cu-freiem) Nickelsalz (NickeiammoniumsuLfat); die Lösung muss absolut
neutral sein oder mit NHs genau neutralisiert werden. Dem fertigen Bad wird
2,5 % reine Borsäure oder 0,5 % Zitronensäure zugesetzt; häufig setzt man des
Bädern auch noch 1—2 % krist. Ammoniumsulfat zu.
Vernickelt man nach vorheriger Verkupferung, so arbeitet man mit etwi
1,2 Amp. Stromdichte bei etwa 20^ C; dagegen wendet man zur d irekten
Vernickelung von Kupfer, Kupferlegierungen, eisen etwa 0,6 Amp. pro qdm an*
Anfänglich soll man mit stärkerem Strom arbeiten, um schnell eioea
Veronal. 1247
dflnnen Nickelfiberzug zu erzeugen, weil bis dahin in dem Nicicelbad ein starker
Polarisationsstrom dem elektrolytischen Prozess entgegenwirkt. Um die Ver-
änderung der Stromstärke bequem bewirken zu können, werden die Vernicke-
lungsanlagen stets mit einem Regulator (Regulierwiderstand) ausgestattet. Die
NickelbAder erfordern eine Zersetzungsspannung von 2,0—2,2 Volt.
Sehr dicke Nickdlniederschlflge kann man in kalten Bädern nicht erzielen,
weil dann Abblätterung eintritt Dagegen gelingt die Erzeugung von Nickel-
platten beliebiger Dicke auf den sonst am schwierigsten zu vernickelnden
Zinkblechen, wenn man letztere zuvor hochglänzend poliert und die Bäder auf
Temperaturen zwischen 60 und 90* erwärmt.
Nach einem neuen Vemickelungsverfahren von Edison werden die
Oberflächen eines Eisen- oder Stahlstacks zuerst elektrolytisch mit einem ganz
dünnen Nickelfiberzuge versehen und dann in einer nicht oxydiereden Aono-
spliäre, wie Wasserstoff, bis zum Seh. F. des Ni erhitzt. Die so aufgeschmol-
zene Nickelschicht soll so fest halten, dass weder durch Strecken noch durch
Prägen Risse in sie gebracht werden können.
Nickelanoden, gegossen, rein (99%) in verschiedenen
Stärken und Grössen 1 kg Mk. 5,00
Nickelanoden, gewalzt, rein (99%) in verschiedenen Formen
und Grössen 1„ „ 5,25
Fertige Nickelbfider in fester Form (1 kg Salzgemisch gibt
10 1 Bad) je nach Stärke ... 1 kg Mk. 1,60—3,50; % » „ 150—330
Vollständige Einrichtungen zum Vernickeln, mit Batterie, Stein-
zengwanne, Vemickelungssalz, Nickelanoden mit angenieteten Nickelstreifen,
Leitungsstangen aus Kupfer, Stangenklemmen und Leitungsdraht, kompl.:
Inhalt 10 31 50 1.
Wannengrosse 35x20x18 50x25x25 50x85x30 cm.
Preis der kompl. Einrichtung 22,50 35,00 44,00 Mk.
Inhalt 95 110 120 1.
Wannengrösse 80x35x35 65x40x45 80x50x30 cm.
Preis der kompl. Einrichtung 77,50 86,00 86,00 Mk.
Inhalt 160 240 1.
Wannengrösse 100x40x40 80x60x50cm.
Preis der kompl. Einrichtung 105,00 138,50 Mk.
Dazu: Regulator Mk. 14,00
„ Voltmeter „ 30,00
Grössere Einrichtungen zum Vernickeln, mit Dynamomaschine,
Steinzeugwanne, Vemickelungssalz, je 12 Nickelanoden mit angenieteten Nickel-
blechstreifen, 3 Leitungsstangen, 4 Stangenklemmen, Leitungsdraht imd Haupt-
stromregulator:
Inhalt 250 300 320 ' 1.
Grösse der Wanne . . .100x50x50 100x60x50 100x80x40 cm.
Preis kompl. ohne Voltmeter 266,50 285,00 293,00 Mk.
„ „ mit „ 310,50 319,00 317,00 „
Inhalt 490 1.
Grösse der Wanne . . . 100x70x70 cm.
Preis kompl. ohne Voltmeter 361,50 Mk.
„ „ mit rt 385,50 „
Dynamomaschinen dazu:
Bieraens-Schuckertwerke, Berlin 8W. 11. Askan. Plats 8.
C.H6V yCO-NH
Veronal = Diäthylmalonylharnstoff. >C< >C0. Weisses,
CHfi/ m:o-nh
schwach bitter schmeckendes Kristallpulver vom Seh. P. 191^ leichtlöslich in
Äther, Azeton, warmem Alkohol; auch löst es sich In ungefähr 12 T. siedenden
Wassers.
J248 Veronesergelb *— Venübem.
Es ist ein ausgesEeicfanetes Hypaotikum, das besonders l>ei nervöser
Schlaflosigkeit und tiü Erregungszuständen gute Dienste leistet; auch zur Be-
kämpfung des Keuchhustens hat man es verordnet. Dosis als Hypnotikaa:
0|5— 0,75-^1^ g, am besten in warmem Tee gelöst Dosis bei Keuchhustea:
0,05—0,1 g ein- bis zweimal Uglich.
Veronal H Mk. 17,00; 1 kg Mk. 150,0^'
Veronal-Tablctten (0,5 g) 10 Stück , 1,2:
Veronesornr^b siehe „Bleifarbe n".
Veroneserffiün siehe „Erdfarben**.
Verplartinieren (Platinieren). Stahl, Kupfer und Messing kann mai
durch Reiben mit einem Brei aus Platinsalmiak (Platinammoniumchlorid) und
Weinstein verplatinieren. Ferner benutzt man zur Hochglanz-Platinierung vn
Kupfer, Messing, Tombak eine siedende Lösung von 1 T. Platinsalmiak nsd
8 T. Ammoniumchlorid in 40 T. H»0, in welche die abgebeizten und blank ge-
scheuerten Gegenstände ffir einige Sekunden eingehängt werden; nach den
Herausnehmen werden dieselben mit Schlämmkreide geputzt, gewaschen lud
getrocknet
Zur galvanischen Verplatinierung benutzt man eine Lösung ans
10 g Platinchlorid in 1 1 dest. HfO, der entweder 450 g Natriumkarbonat oder
600 g Natriumphosphat zugesetzt werden. Das Bad, welches h e i s s aazo-
wenden ist, eignet sich am besten für Kupfer; es gibt einen mattgrauen Platis-
niederschlag, der mit Bimsstein oder mit eisernen (nicht messingenen) Polier-
bürsten poliert wird. Als Anode dient ein Platinblech.
Platinblech zu Anoden (wechselnd) z. Z 1 kg Mk. 3800,0i'
Fertiges Platinbad zu starker Verplatinierung . 1 1 Mk. 14,00; 10 1 „ iSO.lXt
Dynamomaschinen dazu:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin BW. 11, Askan. Platz 3.
Verqvloken = Amalgamieren; siehe „Quecksilberlegie-
rungen" und „V e r s 1 1 b e r n".
Verseifen siehe „Fettsäure n'*, „Glyzerin^ und „Seif e**.
VeraUbem. Die Feuerversilberung geschieht genau auf dk-
selbe Weise wie die Feuervergoldung (s. unter „Vergolden"); sie hat wie
diese nur noch sehr gerinse Bedeutung.
Um so wichtiger ist die g a 1 v a nis c h e Versilberung (allgemeines sdi^
unter „G a 1 v a n o s t e g i e"); sie wird ausschliess>lich mittels LOsunges fOB
Kaliumsilber Cyanid bewirkt, d^ h. mittels Lösungen von iQ^ ia
überschüssigem KC^f.
Silberbäde r/) Davon ist No. I für g e w 0 h n 1 i c h e Versllbemugt
No. II für s ch w e r e Versilberung mit B a tter i e und No. III für s chwere
Versilberung mit Dynamomaschine bestimmt.
Man löst: I H HI
Sübemitrat, rein 170 340 425 g.
in dest. Wasser 5 5 5 1.
und setzt dazu eine Lösung von:
Cyankalium, reinst >) 260 520 650 g.
in dest. Wasser 5 5 5 1.
Das Bad enthält in 1 1 10,8 21,6 27 g Ag.
Als Anoden dienen Silberbleche; als mittlere Stromdichte verwendet man
bei 0,5—0,75 Volt Spannung 0,25—0,35 Amp. pro qdm. Vorteilhaft ist es, neoen
Silberbadern auf je 10 1 eine Lösung von 20 g Kaliumformiat (ameisensaorem
Kali) und 4 g Ammoniak (sp. G. 0,96) in 100 g dest. Wasser zuzusetzen.
Die in üblicher Weise vorbereiteten Waren (vgl. unter „Galvano-
stegie") werden, sofern sie aus Kupfer oder Kupferlec^ierungen bestehen.
^) Nach Steinach und Buch n er „Die galvanischen MetallniederschlSge".
') Nur reinstes Cyankalium (99%) darf Anwendung finden!
Verstählen — Verzinken. 1249
biiifig 2iiHicii9t mit dnem Olwcksilbeiilberziig vereefte»; diese ,,Ver(ltticKuBg**
f Acmeht in der «oftMiittiten Q u I c k b e i z e , d. li. in elae# 0,t— 0^ % ttea
LGstttg voft Qttecksilberoxydnitrat, der 0,2-^,4 % HNOt zugesetzt sind. Ün*
bedinst nötig i$l die Verquicknng bei der OewichtsversilbefKng
und darauf Tolgenden Polieriuig, d. h. bei starke n SilberttiederSchlXgeir,
deren Oewielit durch Wflgen m Bade selbst festgestellt wird. Gegenstände
au» Eisen, Stahl, Nickel, Zinn, Britaiiniametall nna Blei werden zifaXchst Ver-
kupfert und hierauf entweder direkt in das Silberbdd gebracht oder aber, für
stärkere Versilberung, zuvor (auf den» Kupferniederschlag) ver4|«lokt.
Silberanoden, ehem. rein, in alleA Grössen, je nach Tagespreis :
Silber z. Z 1 kg Mir. 73,00
Fertiges Silberbad (per 1 10 g Felnsilbfer) . . . 1 I Mk. 4,10; 10 1 „ 10,00
Bad zur starken Verstlbentng (per 1 25 g Feürtilber) 1 1 „ 2,f<0; 10 t „ 27,00
£inrichtuhg<in zum Versilbern (fOg Silber auf 1 ^d) mit ]^atterie,
Wanne, Leitung, Bad und Feinsilberanoden:
5 1 mit Steinzeugwanne, 20x15x18 cm, ca. Mk. 21,00 eikl. Verpackung.
10 1 n „ 35x20x18 ^ n » 31,00 „ „
50 1 n „ 50x35x30 „ n n 105,00 „ „
EinrichtvA^ea zur GewichtSTersilbdrumg (25 g Silber per l Bad)
aiit BaMcrie^ Wattne, Leitung, Bad, FeiusilbefiBioderi:
100 1 kM Steftöefugwiüme 65x40x45 cifi, ca. Mk. 500 est». VetpAdkvtäg.
Dynamomaschinen dazu:
Sieracns-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aakin. Plats 8.
Vtvtoüld^. Man V^steht dartnif^r d«4 Übtnl^htn ton MetaKte nrtt
Eiden. Ed wird besonder» lar ErliObiiag der Mahfto'k^it bei Rnpf erdrtfckplalMen
und Klischees angewendet, da das entstehende, sehr dOiine, keHncaft^ Disen-
MAtekeif die H»f€ dts SUtbUt» besHst und all« Kcnitiiff^fntreiieii Mr ur-
s^iWichen EH^kpi^t^ WIderriM. Eil» geeignetes S t a h 1 b a d besiebt 2. R.
att» 26 g rehltAf krist« Etsenvifriol (Ferrdsotfat) uM f2 g t€in. Amm^ukkk^
oMdridy nusamme» hi 1 I dest. H^O getöit. Als AiNiöe dkin^ eWe Eisesfriatte;
der Abstand ziriscbei» dieser Md der zo v^stählenden Ka^bode wird ^eWOta-
lich nur zu 5 cm bemessen. Beim Verstählen darf nur eine geringe Strom-
dichte angewendet werden; man arbeitet gewöhnlich mit 0,02 Amp. auf 1 qdm.
Anfänglich solf die Stromspannung 1,0—1^ Volt betragen; bat sich eine
diihne Deckschichf g'^bllaet, so ist nur eine Spannung von.Ö,7---l yolt nötig;
Ein Stahlniederscmag von 0^01 mni Dicke braucht eftwa 30 Stünden Zeil .
E!jn von Rf. N a m i ä s empfohlenes Verst^lungsbad Sestehf aus 40 g
krist. Eisenvitriol mit 100 g Ammoniümchlorid in t t Wasser; vorteilhaft setzt
man dem Bade noch 100 g Ammonfumzitraf zu. um das Ausfallen basischer
£isensalze, besonders an (Ter Anode, zu verbinaern.
Nach dem D. RV P. 137 325 benutzt man als Verstählungsbad eine Lösung,
cUe durch 4 stQ;idige Abkochung von Eisen- oder Stahlspanen mReiner Auf-
lösung von itBr und NH«Cf erhalten wird. Als Anoden dienen PTatten aus
Gnsseisen.
Fertiges Stahlbad 10 1 Mk. 2,00; 100 1 Mk. i5,00
Dasselbe hi trockener Form 10 1 „ 1,20; 100 1 „ 10,00
IreMÜlrker siehe „Photdgrap frische Chemikafid n".
Versinken« Fast ansschliesslich wird Eisen verzinkt (galvani-
siert), und zwar, um es vor frosten zu schützen; vgl. den Artikel „f(ost-
schutzmitte T'.
Sind Eisen bleche zu galvanisieren, so werden sie zunächst sorgfältig
gebeizt (in einem Gemisch aus verd. HsSO« und HCl), gewaschen, getrocknet,
ann ausgeglüht, kalt gewalzt, nochmals gebeizt und schliesslich gewaschen.
Hierauf behandelt man sie mit einem Lötwasser, welche» aus 50 T.
H9O, 50 T. HCl, 3 T. Zinkchlorid und 1,5 T. Ammoniumchlorid besteht. Ist
dieses Lötwasser auf den Blechen eingetrocknet, so ergreift man sie mit Zangen
und taucht sie für wenige Sekunden m das hoch erhitzte, leicht flüssige Zfnk;
Bl&cher VII. 79
1250 Verzinken.
das Zinkbad muss, um Oxydation des geschmolzenen Zn zu vermeiden^ mit
Salmiak bedeckt sein. Nach dem Verlassen des Zinkbades kann man die
Bleche sofort in kaltes Wasser werfen, doch werden sie dadurch hart und
spröde; besser lasst man sie in heissem HtO oder noch empfehlenswerter in er-
hitztem Palmöl langsam erkalten.
Zu verzinkender Draht wird von einer Trommel ab* und auf eine andere
aufgewickelt; zwischen beiden Trommeln passiert er verschiedene Gefässe,
so Beiz« und Waschbottiche und das Bad mit dem geschmolzenen Zink.
Eine neue Oalvanisiermethode fflr Eisen ist von Cowper-Coles
erfunden worden; sie weicht dadurch von den älteren Verfahren ab, dass das
Zink dabei in fester Form (als Zinkstaub) verwendet wird: Der Gegenstand
wird wie gewöhnlich mechanisch durch Sand^ebläse oder durch Beizen ve-
reinigt und zusammen mit dem Zinkstaub in emen eisernen Zylinder gepadct,
der luftdicht verschlossen wird. Dann erhitzt man den Zylinder einige Stun-
den lang auf 250—300° C. und Iflsst ihn abkühlen. Der Zinküberzug des
Gegens&ndes ist eben, gleichartig, und seine Stärke hängt von der Dauer des
Erhftzens ab. Schraubenmuttern, Bolzen u. s. w. mit bearbeiteten Flächen
brauchen von etwa anhaftendem Ol nicht gereinigt zu werden; sie können
direkt galvanisiert werden, da Fettstoffe den Prozess zu begünstigen scheinen.
Die Zylinder sind innen mit Graphit bestrichen, um die Flächen vor Zink-
überzug zu schützen; sie müssen auch luftdicht sein, damit das Zn nicht zu
Oxyd verbrennt, das dem Prozess zu schaden scheint. Die Zinkascbe erhält
man bei der Zinkdestillation aus den Erzen im Handel in beliebigen Mengen.
Dieses neue Verfahren scheint einfach ausführbar zu seith und da es so
niedrige Temperaturen braucht, dürfte es die mechanischen Eigenschaften des
Materials Wenig beeinflussen; seine Vorzüge gegenüber dem heissen Verfahren
sind, dass der gleiche Schutzüberzug weniger Zink braucht, weil es sich
pleichmässiffer verteilt.
Nach dem D. R. P. 165 977 mit den Zusatz-D. R. P. 166 671 und 168202
setzt man dem Zinkbad etwa 0,5 % Aluminium und 0,2 % Wismut (statt des
letzteren auch 0,2 % Zinn) zu, wodurch aus den eisernen Behältern und den
zu verzinkenden Eisengeräten kein Fe mehr aufgenommen, also auch kein
das Bad schnell unbrauchbar machendes Hartzink mehr gebildet vrird.
Die Verzinkung auf galvanischem Weg hatte lange Zeit mit grossen
Schwierigkeiten zu kämp^n, die auch jetzt noch nicht sämtlich überwunden zu
sein scheinen; doch arbeiten neuerdings verschiedene Firmen auf folgende
Weise: Die zu verzinkenden eisernen Gegenstände werden nicht gebeizt, weil
dann das elektrolytisch gefällte Zn nicht festhaftet, sondern mit dem Sand-
strahlgebläse gereinigt. Als Bad dient eine Lösung von 11,3 kg krist. Zink-
sulfat und 1,5 kg Eisenvitriol in 45 kg HsO. Das Verfahren soll einen glänzen-
den, sehr fest haftenden Zinkniederschlag liefern.
Nach Untersuchungen von O. Gab ran (Chem. Ztg. 1903 Rep. 306)
eignet sich zur elektrolytischen Galvanisierung von Eisen am besten ein Elek-
trolyt, der auf 6 1 HtO 1200 g Zinksulfat und 60 g Schwefelsäure von 24* B€
enthält; bei Arbeiten in grösseren Bädern wurde eine Stromdichte von 6 Amp.
auf 1 qm bei 8—10 V. Spannung verwendet.
Auf das Franz. Pat. 328 282, welches einen Apparat zur elektrolytischen
Verzinkung von Blechen schützt, kann hier nur hingewiesen werden. — Das
D. R. P. 151 336 setzt dem aus einer salzsauren Chlorzinklösung bestehenden
Elektrolyten Pyridin zu, wodurch ein dichterer und sehr festhaftender
Zinkniederschlag erzielt werden soll. — Nach dem D. R. P. 154 492 erreicht
man eine dichte und widerstandsfähige Verzinkung von Eisen dadurch, dass
man dem Bade arabisches Gummi zusetzt. Als Badzusammensetzung
empfiehlt das Patent: 5 kg 50 %ige ZnCla-Lösung werden mit einer Lösung
von 1,5 kg NasCOs-Lösung in 10 1 HsO behandelt. Ausserdem bereitet man
eine heisse Lösung von 3 kg NH4CI auf 20 1 HjO, worin 6 kg arabisches
Gummi aufgelöst werden. Man vereinigt beide Lösungen und erhitzt kurze
Zeit; dann wird die Flüssigkeit auf 100 1 verdünnt.
Verzinnen.
1251
Drahtverzinkungs-Anla g e«
Ansahl
der
TrommelB
12
24
60
Silbnl«rHdMrl
Raam
LBag«
m
23,0
BnIm
m
2,6
36,5
3,0
|60,0
8,5
dmrkht
Aal«f«
kiaft
HP
9000
15500
29000
3—4
6-8
112-151
Ltisfinig der Aidage pro Stunde
la Dr»ht
von
SnniSlirke
2200 m
»330 kg
4400 m
s 660 kg
9200 m
SS 1380 kg
in Dnht
von
3,4mmScäHGe
4280 tt
»300 kg
8500 m
= 600 kg
17850 m
=: 1250kg
in Dmht
von
e,5mmStIrlce
8270 m
— 310 kg
16540 m
= 620 kg
34460 m
= l30ükg
in Draht
von
xmmStirice
12100 in
= 72 kg
24200 m
= 144 kg
50410 m
= 300 kg
IVeis
Mk.
6500
10650
18600
Einrichtung zumVerzinlcen von Drahtgeflecht
Erforderlicher Raum
LSnge
4.1
Braite
.
Gewicht der
ganzen
Einrichtung
3,0
3500
Betriebikraft
HP
Leistnag
der Einrichtnag
pro Miaute
r
Mk.
8 Ifde. Meter
[
2500
Die Preise der angefahrten Anlagen zur V^rzinküng von Draht und Draht geflechC um-
greifen alles, was zur Anlage gehört, mit Ausnahme des Beizbottichs und der Maurer-
arbeiten. Die Aofwickeltrommeln bei der Verzinkungsanlage haben, 600 mm Durchm.;
die Einrichtung zum Verzinken von Drahtgeflecht genttgt f^r Geflechte bis zu 2 m Breite.
Öad zur galvanischen Verzinkung, für t i e f e Objekte 10 1 Mk. 3,00; 100 1 Mk. 28,00
Dasselbe, in trockener Form , 100 1 „ 25,00
Bad zur galvanischen Verzinkung, ftlr f 1 a c h e Objekte 10 1 Mk. 2,00; 100 1 „ 15,00
Dasselbe in trockener Form 100 1 „ 12,00
Dynamomaschinen dazu:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Versiimeii. Das Verzinnen von Elsenblech, also die Fabrikation von
W e i s s b 1 e c h , ist eine sehr umständliche Operation. Zunächst werden die
Bleche sehr sorgfältig in einem Gemisch von verd. HtSOi und HCl vorgebeizt,
dann gut gewaschen, getrocknet und hierauf, in eiserne Kisten verpackt, in
einem Kanalofen allmählich zu Kirschrotglut erhitzt. Nach 6 stündigem Ver-
weilen in dieser Temperatur lässt. man sie allmählich erkalten, glättet sie dann
durch kalte Behandlung zwischen Hartgusswaizen, glüht sie nochmals ganz
kurz unter Luftabschluss und beizt sie in einer gärenden Kleie-Wassermischung
fertig, worauf kurzes Nachbeizen in verd. H9SO4, Waschen, Bürsten mit Sand
und Einlegen in reines Wasser die Vorbereitung der Bleche beschliesst.
Die Bleche müssen nun nacheinander fünf Behälter passieren, deren erster
und letzter heisses Fett (Palmöl) enthalten, während der zweite mit 0 r -
dinärem geschmolzenem Zinn von- .400® gefüllt ist; zum Schutz
gegen Oxydation ist das Zinn mit einer Schicht Palmöl bedeckt. Die vor-
bereiteten Bleche kommen nass in den Fettkessel itnd. werden nach etwa 10 Mi-
nuten von dort in den ersten Zinnkessed (Grobkessel) gechafft, wo sie
ebenfalls 10 Minuten bleiben. Von da kommen sie in den zweiten Kessel, den
sogenannten Bürstkessel, der etwas besseres Zinn von höchtens 240®
Wärme enthält. Dem Bürstkessel entnimmt rnan immer eine Anzahl (20)
Bleche, legt sie auf die sogenannte Bürstplatte und behandelt sie dort
mit iangen, in Ol getauchten Bürsten, wodurch erst die Bildung der festhaften-
den Legierung zwischen Fe und Sn erfolgt. Die beim Bürsten entstehenden
Streifen beseitigt man durch Eintauchen in den letzten Zinnkessei, den Durch-
führkessel; derselbe enthält reinstes Zinn, das mit einer dünnen
79*
12&ä
Vcsipytin — Vigorit.
Schicht Palmöl bedeckt ist. Von hitf itt^ ^Mftclk köirtiH^n- d\t BliJcfid lli den
fffiiffien Kedsel, der wieder tnlf PafmOf Reffiflt isf, and zwar haf dasselbe eine
Temperatur von 200--400». Dieser letzte Kessel (Walzkerss^el) enthat
mehrere Walzenpaare, welche die verzinnten Eieche hinein und wieder heraiis-
Iflhren. Die fertigen Bleche Mrerden zu recht «IhnäMioher Abkflhiung in Fett
von niedrigerer Temperatur eingestellt und später durch Abreiben mit Kleie
und Schlämmkreide von der Fettschicht befreit
Die Verzinnung von Draht geschieht im wesentlichen ebenso wie das
Verzinken (s. d.) von solchem, d. h. derselbe bewegt sich zwischen zwei
Trommeln und passiert dabei erst eine BeizflQssigkeit, dann Wischlappen,
welche den Oberschuss der Beizen entfernen und schliesslich dnen Trog mit
geschmolzenem Zinn.
Neuerdings wird auch fflr das Verzinnen der galvanische W^ Tor-
fleschlagen, doch liegen bisher nur wenige gilnstige Erfahrungen vor. Nach
R 0 s e 1 e UT benutzt man ein Bad, das 12 g Zinnsalz und 100 g Natriumpiios-
phat auf 10 1 HsO enthält; das Bad muss während der Elektrolyse durch Zu-
satz einer konzentrierten Zinn'chloHlr-Natriumphosphat*I^siing konstant er-
halten werden. Die Spannung soll 2—3 Volt betragen, die Temperatur nicht
unter 20* C. li^en; als Anode benutzt man Platten aus Zinn von grosser Ober-
fläche.
Drahtverzinnungs-Anlage.
ErfonUrlicber ||QMriolit
Raum
Ltistung dor Anlage pro SlAde
m
kg
954(>m
ü- 120 kg
19080 m
» 240 kg
ttr
8625 m
^52 kg
17250 m
^ 104 kg
34500 m
==208 kg
11730 m
-^45 kg
23460 m
»±90k^
46920 m
»^I80l^s^
16710 m
d3420']n
»60 kg
66840 m
--lOOkgl
2900
4650
7500
Die Preise umgreifen alles, wM tut Ajüiage gefaöft mH Ausnahme des Beixbottichs
uttd der Maittefarbeiten; die Auiwlckeltaommelsi habem 250 läm Dufdliii.
10 1 Mk 2,00; % 1 Mk. »flb
10 1 ^ 3,0U; % 1 „ 2&,00
Verzinmugsbadf leicht, in trockexwr Foim . .
Vgt. auch den Artikel ..Enitinnunft'-
Dyiiattiomaschinen zum Verzinilen:
Si^mens-Schackertwftrke, Berlin 8W. Il, AdUin. Platz 3.
Verzinnungs- Anlagen baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
ITesipyrin = PheAylester der Azetylsalizylsäure:
c u ^*^0 . CO . CH»
^"«^COO.&Hs '
Gutes Anttrheumatikmn und Hamdesinfizlens. EinzeigabeH für Erwacbseae
1»0 gf Tagesgaben 2,0—5,0 g; Einzeigat>en für Kinder 0,5 g, zwei- bis dreimal ta^kh-
Vesipyrin H Mk. 4,50; 1 kg MV.4?,(>'
iriehwasclmiittel. feines der wirksamsten und bekanntesten ist die
Kresolharzseife flOssig, welche 50 % Kresole enthält und, als 1—2 % Lösung
angewendet, Ungeziefer und Bakterien tötet.
Viehwaschmittel:
Ohem. Falir. FlBrSbeim, Dr. H. lloefdlii«er, FlOrdieiai «. IC.
Vigrorlt siehe „Dynamit e".
Viktionftlack r-< Vis)(Q6e. |^53
Vtni^l^ite* WiMDsAur^v^rbindiHifl: des ihPiieietidiffs. diait g«gen Mii-
^räne usw.
Vinopyrin H Mk. e,00; 1 kg Mk. 58,00
„ Tabletten (0,75 g) 10 Stflck „ 1,00
Viskolan. Eine neue Salbengnindlage, enthalt aus der Rinde der
Misteln her^i^estelltes, gereinigtes Viscin.
ITlskove« Nacti dem D. R. P. 70 999 durcli Einwirlcung von Scbw^ffl*
kolilenstoff und Alkali auf Zellulose erhaltenes Natronsalz der Z e 1 1 u 1 o s e •
xanthogensflure, und zwar lässt man entweder Baumwollfasern in Al-
kalien aufquellen oder kocht zerkleinertes Kiefernholz unter Druck mit Na-
tronlauge und behandelt die in beiden Fallen erhaltene Masse mit Schwefel-
kohlenstoff. Nach S t e a r n - London behandelt man zur Herstellung voq
Viskose 100 T. Zellulose 24 Stdn. mit einer 17,7 92 igen NaOH-LOsung, presst
den Überschuss an Natronlauge bis auf das dreifache Gewicht der angewen?
deten Zellulose ab, lasst diese dann in verschlossenem Oefasse w Stdn.
stehen, setzt hierauf 75 T. Schwefelkohlstoff zu und rührt das Gemisch 5 Stdn.
durch. Das so erhaltene Produkt setzt man zur Verdunstung des flberschfls-
sigen CSa der Luft aus und verrührt es darauf mit einer Lösung von 54 T.
NaOH in 300 T. H9O, bis eine gleichmassige Lösung entstanden ist.
Die Viskose ist in HsO löslich und hat die Eigenschaft, bei mehr als 1 %
Gehalt die Lösung gallertig gestehen zu lassen. Die Gallerte ISsst sich formen,
schrumpft allmählich zusammen und erstarrt zu einer homartigen, unlöslichen
Masse. Ebenso scheidet sich die Viskose beim Erwarmen ihrer Lösungen auf
60--80^ C. in vollständig wasserunlöslicher Form aus. Die Viskose dient in
dünnen Platten als Ersatz von Glas und Zelluloid, ferner als
Appretur- und Dichtungsmittel, als teilweiser Ersatz des H a r z -
1 e i m s in der Papierfabrikation; durch die Formbarkeit der Viskose lassen sich
daraus alle Gegenstande herstellen, die sonst in Hörn, Elfenbein, Zel-
luloid ausgeführt werden. Man kann die Viskose auch leicht azetylieren
und die Lösung des Azetats in Chloroform als Kollodiumersatz ver-
wenden.
Besondere Wichtigkeit hat die Viskose als Material zur Herstellung von
Kunstseide (vgl. den Artikel „Seide, künstlich e"). Eine ganze
Reihe von Verfahren betreffen die Herstellung von Faden aus den alkalischea
Viskoselösungen, so Amer. Pat. 716 778 und 896 715, Franz. Pat. 323 473,
323 474, 343 515, Engl. Pat. 16 604 von 1903, D. R. P. 152 743 und 153 817,
Meistens erfolgt das Verspinnen der Viskose so, dass man die aus den Spinn-
drüsen herausgepressten Flüssigkeitsstrahlen« in eine Ammoniumsalzlösung
eintreten lasst, wodurch zunächst eine gelatinöse Viskose entsteht, welche
nachträglich durch Erhitzen des in Strangform gebrachten Fasermaterials
in Wasserdampf von 100® wahrend einer Stunde vollständig zersetzt und
erhärtet wird.
Für die Verarbeitung der Viskose zu künstlicher Seide u. s. w. ist die
Reinigung der Rohviskose sehr wichtig. Hier ist vor allem das D. R. P. 133144
zu nennen. Dieses Verfahren beruht darauf, dass dieSalzederZellulosexanthogen-
säure durch schwache Sauren, wie Essigsaure, Milchsaure, Ameisensaure
u. 8. w., bei gewöhnlicher Temp. nicht zersetzt werden, wahrend sich durch
solche Säuren die durch Einwirkung von CSs auf NaOH entstandenen Neben-
produkte (Alkalisalze der Kohlensaure, Thiokohlensaure und des Schwefel-
wasserstoffs) entfernen lassen. Nach der Behandlung mit den Sauren fallt
man das Zellulosexanthogenat durch wasserentziehende Mittel, wie NaCl oder
Alkohol, wäscht den lederartigen Niederschlag mit verd. NaCl-Lösung oder
verd. Alkohol und schleudert oder presst ihn dann aus. Das Produkt, die
technisch reine Viskose, ist neutral, färb- und geruchlos; es ist das hydrati-
sierte Natritimsalz der Zellulosexanthogensäure und löst sich im Wasser schnell
und vollständig auf. — Das Amer. Pat. 763 266 benutzt Natriumbikar-
bonallösungzur Reinigung der Viskose. Andere Patente über Reinigung
von Viskose sind D. R. P. 187 369, 197 086 und 209 161.
1254 Viskbsimcter — Vorlagen.
Sonstige Verfahren, welche die Herstellung von Viskose bzw. von Fäden
daraus betreffen, sind im D. R« P. 183 623 sowie in den Amen Pat M9822,
849 823 und endlich 849 870 niedergelegt.
Als V i s k 0 i d bezeichnet man eine Mischung von Viskose mit ver-
schiedenen andern Substanzen, wie Ton, Hornmehl, Zinkoxyd u. s. w. Das
Viskoid wird allmählich hart wie Ebenholz und kann wie dieses gedreht
und bearbeitet werden.
Auf das D. R. P. 138 511, welches ein Verfahren zur Herstellung homogener
Miischungen von Viskose mit Kautschuk betrifft, kann hier nicht ein-
gegangen werden.
Die Herstellung von in Mineralsäuren zu glänzenden Fäden, Häut-
chen u. s. w. verarbeitbaren, von Sulfidverbindungen freien Zelluloselosungen
aus Viskoselösungen schützt das D.R. P. 200 023: Man lässt AI- oder Cr-
Salze unmittelbar auf die nicht koagulierten Viskoselösungen einwirken, wo-
durch sich beim Stehen unter zeitweiligem Rühren eine verhältnismässig reine
Zelluloseverbindung ausscheidet, die nach dem Schleudern oder Auspressen
ein trocknes Pulver darstellt.. Das erhaltene Produkt, anscheinend eine hydra-
tisierte Zellulose, ist nicht in HsO, wohl aber in Natronlauge löslich.
Viflkosimeter (Konsistenzmesser).
Viskositätsmesser nach E n g 1 e r zur Bestimmung der Schmierfähig-
keit der öle, bestehend aus 2 flachen Messingschalen, OlbehiUter und
Wasseibad, Thermometer, Dreifuss, Messkolben ; der Ölbehälter yergoldet,
Ausflussröhrchen aus Platin, geeicht Mk. 70,00
Dazu Messkolben mit normalen Abmessimgen, mit Marke 50 u. 100 ccm, Stück „ 1,50
„ Messkolben i^irabgekÜrzteVersuche, mit Marke 100, 200 u. 240 ccmy „ „ 2,75
Viskosimeter, bestehend aus kleiner Glaskugel mit Stöpsel und Ab-
flttssröhre, dazu ein Messzylinder von 100 ccm „ 4,50
Viskosimeter:
Vereinigte Lausitser Qlaiwerke A.G., Abt Wam-
bnmn, QiiiUts & Co., Berlin NW. 40, Hdiie-
Strasse 56/67.
VlBvit. Nährpräparat, der Hauptsache nach Weizenkleber, enthält
Lezithin, Hämoglobinalbumin u. a.
Vitriole. Im allgemeinen versteht man darunter Sulfate (schwefel-
saure Salze) von Schwermetailen, z. B.:
Grüner Vitriol = Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol). Weisser Vitriol
= Zinksulfat (Zinkvitriol). Blauer Vitriol = Kupfersulfat (Kupfervitriol).
Gemischter (Admonter, Salzburger) Vitriol = kupferbaitiger
Eisenvitriol.
Grünen Vitriol s. No. 1 1 unter „Eisenverbindunge n", weissen
Vitriol s. No. 14 unter „Zinkverbindunge n", bdauen Vitriol s. No. 9
unter „Kupferverbindunge n".
Vitriolöl siehe „Schwefelsäure, rauchend e".
Vivianit siehe „E r d f a r b e n".
Voltameter und Voltmeter siehe „Elektrische Messlnstra*
m e n t e".
Voliimenometer.
Volumenumeter nach T h ö rn e r zur Bestimmung des sp. G. grösserer
Stücke irgendwelcher Körper, 0—100 ccm geteilt in V» Mk. 9,00
Volumeno me te r nach Schumann fUr Zement „ 6,00
„ „Segerfür Tone „ 50,00
Volnmffewiclit siehe „Spezifisches Gewich f.
Vovlagren.
Einfachste Vorlagen (Rundkolben) siehe unter „K o 1 b e n*'.
Vorlagen (Rundkolben) von weissem Glase:
Inhalt 50 100 150 200 250 400 500 TöOceau
Ohn Tubus .... 0,20 0,25 0,30 0,35 0,38 0,40 0,45 0,50 Mk.
MitcTubus .... 0,30 0.40 0.45 0,50 0,55 0,60 0,65 0,75 ^
Mit Tubus und Stöpsel 0.45 0.55 0,60 0,65 0.70 0,75 0,80 1,00 «
Sommer & Runge, Berlin-Friedenau, BennigBen
Strasse 28/24.
Yorlesungsapparate — Wachholderbeeröl. 1255
Inhalt 1 1,5 2 3 4 1.
Ohne Tubus 0,60 0,70 0,80 1,00 1,25 Mk.
Mit Tubus 0,80 0.90 1,10 1,40 1,75 „
Mit Tubus und Stöpsel . . . 1,10 1.20 1,40 1,70 2,10 „
Inhalt 5 6 8 10 !.
Ohne Tubus 1,50 1.75 2,25 3.00 Mk.
Mit Tubus ....... 2,00 2,25 3.10 4,00 „
Mit Tubus und Stöpsel . . 2,30 2,65 3,50 4,50 „
Vorlagen (Rundkolben) mit 2 gegenüberliegenden Tuben :
Inhalt 250 500 750 ccm 1 2 1.
Stück 1,25 1,75 2,00 2,50 3,00 Mk.
Vorlagen (Rundkolben) kugelförmig, mit 2 und 3 Hälsen :
Inhalt 50 • 100 250 500 ccm 1 1.
Mit 2 Hälsen Stück 0,40 0,50 0,60 0,75 1,10 Mk.
„ 3 „ „ 0,60 0,70 0,90 1,10 1,50 „
Spitzballons, mit langem konischem Rohr, mit 2 und 3 Tuben :
Inhalt 250 500 ccm 1 2 4 1.
Mit 2 Tuben Stück 1,20 1,50 2,00 2,50 3,80 Mk.
„ 8 „ „ 1,50 2,00 2,50 3,60 4,50 „
Rund kolben mit 1,2 m langem Rohr, Inhalt 3 1 .... Stück Mk. 2,50
Rundkolben mit eingeschlifTenem, '/« m langem Rohr :
Inhalt 250 500 1000 ccm.
Stück 1,75 2,00 2,50 Mk.
Vorlagen nach Junghahn flir Wasserdampf-Destillation ätherischer
öle. zur selbsttätigen Trennung von Ol und Wasser .... Stück Mk. 5,00
Vgl. auch den Artikel „Florentiner Flasche n**.
Vorleflnngraapparate :
Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Warmbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW. 40. Heide-
Btrasse 56/67.
Vulkanfiber (vulkanisierte Faser). Durch Hindurchziehen von reinem
Lumpenpapier durch Zinkctiloridlösung, Waschen und Trocknen gewonnenes
festes und fast unzerreissbares Erzeugnis, das einer rohen tierischen Haut
ähnelt. Es findet Verwendung, wo grosse Harte und Tragfestigkeit verlangt
wird, z. B. zu Hemmklötzen, kleinen Kiemen, Rollen, Koffern u. s. w.
Ausser Papier hat man auch Pflanzenfasern verschiedener Art auf Vul-
kanfiber verarbeitet; die Pergamentierung wird zum Teil nicht durch ZnCU,
sondern durch H9SO4 erreicht. In jedem Falle geschieht die Herstellung der
Vulkanfiber unterhohemDruck.
Man unterscheidet verschiedene Arten von Vulkanfiber, namentlich
biegsame und harte.
Vulkanisieren siehe „K a u t s c h u k'*.
w.
Waoholderbeeröl (Oleum Juniperi), Aus den Wacholderbeeren, d. h.
den Fruchten von Juniperti» communis^ durch Destillation mit Wasser gewon-
nenes ätherisches Ol. Es ist eine anfangs farblose, später grünlich- oder
bräunlichgelbe Flüssigkeit, sp. O. (bei W) 0,865—0,885; S. P. 171— 181*. Es
hat einen starken charakteristischen Geruch und einen gewürzigen Ge-
schmack; an bekannten Bestandteilen sind die Terpene Pinen und Ka-
di n e n zu nennen. Das Wacholderbeeröl, welches sich in Alkohol und Äther
lOst, wird hauptsächlich in der Likörfabrikation, daneben auch in der Medizin
benutzt.
Auch aus dem Wacholder holz werden ätherische Ole, und zwar das
WacholderholzOl und das empyreumatischa Wacholder-
hol z 0 1 (OL cadini) gewonnen.
1256 Wacht.
Wachholderbecröl, rekt 1 kg Mk. 8,0»)
„ dopp. rekt. D. A. IV 1 „ „ 11,00
„ „ „ cxlra D. A. ly 1 „ „ 15,00
„ konzentr i„ „ 70,00
Wachholderholzöl 1 „ , 2,50
„ empyr. (Ol. cadini) 1 >• n WO
WtLChM(Cera). Im Gegensatz zu d^n ßchten Fet^n (s. d.) sini) die Wacbs-
arten Fettsäureester nicht des Glyzerins sondern /des einwertigen Cetyialko-
hols, Cerylalkohols, Myricilalkohols u. s. y/. Die meisten Wachs^rten sind
fest, und zwar g/shOren hiertier ßi,enenwachs, Insektenwaciis,
Walrat und* Karnaubawachs, während Spermazetiöl (Walrat-
öl) ein flüssiges Wachs ist.
g
sisches Baumwachs; Cera chinensis) entstan^mt der auf chlnesiscfaen
Baumarten lebenden Wachsschildlaus und koipmt ffir den europäischen Handel
kaum in Betracht.
Das sog. japanische Wachs und Myrtenwachs (Myrica-
wachs) sind keine wirklichen Wachsarten, vielmehr Fette, die dem Talg
nahe stehen (s. unter ,,Talg, vegetabfitsche r'*).
Das eigentliche Wachs, und zwar die wichtigste Wachsart üjberhaupt,
ist das Bienenwachs, d. h. das von den Bienen produzierte Material
ihrer Zeilen (Waben). Zur Gewinnung des Bienenwachses werden die vom
Honig befreiten (ausgeschleuderten) Waben mit Wasser oder durch Dampf ge-
schmolzen. Man erhilt so das durch Verunreinigungen (Honig, Blfltenstaub
u. s. w.) gelb bis dunkelbraun gefärbte R o h w a c h s; zur Reinigung kocht
man dasselbe mehrmals mit Wasser aus, wobei die Verunreinigungen teils in
das Wasser übergehen, teils sich an der Grenze zwischen geschmolzenem Waclis
und Wasser ablagern.
Üas $0 we;t gereinigte Wachs wird noch gebleicht, jedoch darf die
Blelch^ng nicht mit C^lor geschehen, sonclern man bleicht das Wachs mittels
Sonnenlichts. Zu diiesem Zwecke schmilzt man das Wachs mit D^mpl und
lässt es durch enge Scnlitze auf eine rotierende, halb in Wasser tiucbende
Walze lliessen, wodurch es in rorm langer dünner Bender (Spän^) erstarrt;
in dieser Form, die flem Licht eine grosse Oberfläche darbietet, setzt mM ^
dem Sonnenlicht aus. Beschleunigt wird fliese Naturbleiche durch Zusatz von
Terpentinöl, oder man bleicht überhaupt njcht an der Sonne, sondern dQfcn
Behandeln mit KtCrtOr + HiSO«.
Zum Bleichen von Bienenwachs erhitzt man n^cb Amer. Pat. 883^1
das Rohwachs unter ständigem Umrühren auf 130^ fügt in kleinen Meni^en
etwa 10%: Walkererde hinzu und erhöht die Temp. allmählich auf 150— IW
Nach genügender Bleichung wird das noch heisse gebleichte Wachs durch
Filtrieren oder Schleudern von dem tiefschwarz gewordenen Rückstand ge-
trennt. Der letztere enthält noch 40—50 % Wachs, das ihm mit CSi oder
CCl« entzogen wird, worauf man durch Destillation das Wachs vom LOsuflgs-
mittel trennt.
Das indische G h e d d a w a c h s ist ein echtes Bienesw^chs; seine ptip'
kaiischen Eigenschaften sind von denen des europäischen Bienenwactises
kaum verschieden. j w
Unter der Bezeichnung Extraktionswachs kommt ein PfOdutt
vor, das aus den Pressrückständen der Bienenwaben durch Au^iehea mittels
Benzins gewonnen wird. _ .
Gelbes Bienenwach^ hat ein sp. G. (bei W) von 0,962-0,966; Seh.
P. 62-64»; Erst. P. 60,5*; Verseifungszahl 87,8-96,2; Jodzthr «,3-n •
Weissem Bienenwachs kommt in Form runder Scheiben in den Handelt <|'
härter als gelbes Wachs, hat ein sp. G. (bei 15*) von 0,964-6,968; Scb. P'
63— 64»; Erst. P. 61,5-62«; Verseifungszahl 90,4—91,4.
Man benutzt das Wachs zur Kerzenfabrikatioa, zur Appretur, zur Dar-
Wachs, vegetabiliidies — WSgen.
lesr
st^lljMig ««>n Wachspapier, zu Pflastern, SattMs, alt Fonmnaase Mr pbistische
W^rke tj^. S..W.
Kunstwachs soll man i^acb dem Amer. Pat. 735 538 erhalten ditrch
Mischen eines Ketons der Azetonreibe mit einem Oljiersclivss voq j^^r^fflfi oder
mit Paraffin und Stearin, niit oder ohne Zusatz von Ceresin.
Erdwa^e siehe iiiit^r ,»0 z o ic e r f t^* und „C e r e s i n**.
Vgl. auch die Artiicel „M o n t a n w a c |i s*' und „Wach^, vegeta-
bilisch e f"".
Wachs:
Alto&«er Wachsbleiche O. m. b. H., Altona- 1 Fuent Broe. k Oo., New Toiic, Noi. S u. 4 Stooe
OOenflen. 1 Btroet (s. Ins.-Anh. S. 18).
Apparate zur Qewiniiung von Wachs:
Vereinig LaualUer Glaswerke 4.Q., Abt. Wsnnbninxi, Quillt^ & Co., Berlin KW. 40, Ueide-
66/57.
Wajoihm, Tag^abilUKilias (Pf|anzenwacbs; Palmwachs). Die wich-
tigste bierhergehörlge Wachsart (vgl. den Artikel ^.W a c b s") ist d^s K a r -
naubawachs (Oera Camauoae)^ welches sich in Schüppchen auf der
Oberfiftche der Blätter von der Karnaubapalme Copemicia cerifera findet und
hauptsflcblich aus Cerotinsfiuremyricylester besteht. Es ist eine feste Masse
vom sp. O. (bei 15») 0,990-0,999; Sch.P. 83—91»; Erst P. 86—87»; Ver-
seifungszahl 79—93. iVlan benutzt es zur Darstellung von Kerzen, von Wachs-
firnissen u. a. m.
Als Baumwachs bezeichnet man eine durch Zusammenschmelzen
von 120 g gelbem Wachs, 270 g gereinigtem Harz, 60 g dickem Terpentin, 15 g
Baufnöl ujpid 15 g Fett erhaltene Masse, die zuin Bedecken von Wunden an
Bäumen benutzt wird. Nach anderer Vorschrift schmilzt man 40 T. Ficbtenharz,
15 T. gelbes Wachs, 15 T. Japanwachs und 3 T. Talg, fügt dann 24 T. gewöhn-
lichen Terpentin und schliesslich eine Lösung von 0,2 T. K^rkumaextrakt, in
0,8 T. Weingeist gelöst, zu. Flüssiges Baumwachs erhält man durch
langsames Schmelzen vqn 0,5 kg Fichtenharz und Zusatz von 150—^20 g
starkem Alkohol, wobei stetig umzurühren ist.
Baumw^hs 1 kg Mk.1,50; % kg Mk. 115,00
ij» Stabchen 1 „ „ 1,40; «/o „ „ 125,00
flüssig 1 „ „ 1,30; > „ „ 115,00
JapanischesWachs und Myricawachs (Myrtenwachs)
siebe unter „T a 1 g > vegetabilischer''.
jCarnaubawachs:
Altonaer Wachsbleiche 0. m. b. H.,
AlUnwOttenBen.
vngmL,
A. Wagen fftr die Technik.
WaffOnwafta mit Geleisunterbrechung. Preise mit Windewerks-Entlastung und Riffel-
blecbbelag (ohof Fahrschienen);
«;
1 Steinfundament.
BrfickengrÖM 5000/2000
6000/2000
6600/2000
7000/2000
TraglDmft
1«
Praif
ICk.
Gewicht
kc
Preis
Mk.
Gewidit
kg
Preis
Mk.
Gewicht
kg
Preis
Mk.
Gewicht
kg
20000
30000
40000
1350
1420
1470
3200
3400
3500
1480
1520
1640
3500
3700
4000 i
1650
1700
1780
4000
4200
4400
1720
1820
1910
4200
4500
4800
b) Gussfundament.
20000
30000
40000
1940
4800
2260
5800
2440
6300
2560
1990
5000
2330
6000
2510
6500
2610
2090
5300
2420
6300
2590
6800
2730
6(
7200
1258
Wägen.
Mehrpreis Blx Segment-SchneU-EntUstung Mk. 200,00
„ „ Registrier-Apparat ,1 130,00
Wa||«IWa|«l ohne Geleisunterbrechung, fUr 30 000 kg, mit Windewerks-Entlastung,
Riffelblechbelag, Signalscheibe u. s. w., ohne Fahrschienen:
Brttcken-
Steinfundament
TrSge
r-BeU
^ QtuKis.*Bett
grOoe
Prds
Gewicht
Preis
Gewicht
Prell
Gewicht
an
Mk.
kg
Mk.
kg
Mk.
kg
6000
2180
5500
2350
6000
2630
6800
6500
2300
5800
2470
6300
2770
7200
7000
2420
6200
2640
6800
2860
7500
7500
2520
6500
2740
7100
3100
8200
8000
2800
7300
3040
8000
3370
9000
9000
3130
8300
3370
9000
3700
10000
Mehrpreisfür Segment-Schnell-EIntlastung
„ „ Registrier- Vorrichtung . .
Mk.250
n 130
ribrwtrkt«i|M fUr Steinfundament oder mit eisernem Bett. Die Pfeife gelten für
die übliche Ausführung mit Eichenholzbelag mit Entlastung durch Windewerk:
a) Steinfundament
b) Gussfundameat
BrflckengrfliM
TragknCft in kg
»o
s
o
82
Brttckengrtee
Tragkraft fai kg
»o
i
.1
3000/2000 j ^^
4000/2000 j^
4500/2000 j ^^
5000/2000 1 1^
5000/2200 j ^^
Mehrpreis für
570
1200
690
1500
750
1650
730 —
1600 —
770 800
17001850
850
980
910
185012100 2300
960 1060
2200 2500
Registrierapparat
125
125
125
125j
125;
3000/2000 j ^^
4000/2000 { ^;
4500/2000 )S;t
5000/2000 } ^^
Preis
Gew.
5000/2200 {
920
2100
1090
2600
960
2200
IHO
2700
1190
2900
1295
3100
1160 -
2800 -
12301290
80003200
1320 1410
32003500
14201590
350014000
. . Mk. 125
125
125
125
125
125
Waim fir tclimltlNirgtltlM. Die Preise verstehen sich für
ohne Schienen:
Brlag in Riffelblech
Tragkraft
Brüc kengr össe in mm
Mehrpreis
lilr R«.
1000/800
Preif J Gew.
1200/900
1500/1000
1500/1200
2000/1200
2500/1200
gistrier-
Apparat
kg
PrcisJ Gew.
Preis L Gew.
Preis 1 Gew.
Preis 1 Gew.
P^is
Gew.
500
1000
1500
2000
2500
3000
5000
6000
7500
lOOOO
330
340
350
370
390
580
590
600
630
680
370
385
400
420
440
460
500
730
750
780
800
830
850
930
440
480
500
530
560
620
660
880
900
930
950
1000
1120
1240
460
500
520
550
600
660
720
900
930
970
990
1060
1240
1300
500
530
570
630
680
740
780
1000
1050
1100
1200
1300
1400
1500
940
1
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2000!
1 110
120
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^ 125
1
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Brücken-
Piei« i« Mark d« | ^^-^Zf
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1
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530
210
225
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800
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230
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750
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255
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270
1000
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701)
295
320
35
110
1'^l
350
1500
IIKKI
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310
340
35
370
2000
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V«i*i»kfTnc-
360
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430
3000
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380
45
5, ;'
500
5000
7500
10000
1500
1500
2000
1'20U
1400
2000
ts£r
520
650
920
50
120
130
860
loao
li'OO
amwt OuiailmHa von 100-500 kg Tragkran,
a) Dreieckige Brflcke mit ichmiedeeuerBem Gestell:
**^-
Ptmi
. d..
in kl
LIiV-
Bl^M
W.C*
Uk.
Mk.
Lul-
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Mk.
Bk>U
Mk
100
200
300
500
450
500
600
750
320
400
500
600
55
75
90
125
5
6
7
10
8
8
10
12
0,75
1,00
1,50
1,50
0,75
0,75
0,75
0,75
30
50
80
140
b) Viereckige Brflcke mit »chmiedceiserneni Gestell;
450
350
60
ö
8
1,00
500
450
80
6
8
i,;f0
650
540
HO
7
10
1,75
800
650
140
10
12
1,75
0,75 II
0,75
0,75
0.75
«^
Praii«
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Ge»ick>
kl
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Bkmh
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750
800
650
170
190
15
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1000
.900
700
200
225
15
35
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in
280
1000
1000
1000
240
270
15
35
2,50
3,25
10
340
1500
1000
800
235
265
15
35
3-10
4?5
10
330
2000
^^m
m\
800
330
15
40
350
495
10
440
3000
1100
m\
330
465
15
50
im
5 95
10
490
5000
1200
1000
480
520
15
firio
7W
10
800
5000
1500
1200
560
600
H50
7'95
7500
1500
1500
800
850
15
—
9,50
10,25
10
1300
Von 2000 kg Tr>ekl»ft a
: EntlaatDDg gcteltlicb voigeich rieben.
1290
Wfifm.
a) S#4^wi£eii Im Dedmalsyiteiii mit Wagnendier Futkuhmg!
Ti»gtoft . . 300 500 kg.
Brfickc . . . 500x500 650x500 mm.
Pmis .... 145 170 Mk.
Gewicht ... 130 150 kg.
b) Gleichannige Sackwage, tiansportabd :
Tngknil . . 100 kg.
Pro» .... 235 Mk.
Gewicht ... 270 kg.
c) Ungleichannige Sackwage mit Guiagestell, transportabel:
Tragkraft . . 50 100 kg.
PrcU .... 170 190 Mk.
d) Dieselbe Wage, fftr Fässer eingerichtet:
Tragkraft . . 200 kg.
PrcU .... 270 Mk.
KrthmnilU bis zu 50000 kg Tragkraft:
No.
Tragkraft
PreU
Gewicht
kc
Mk.
kf
1
200
150
60
2
1000
220
140
3
2000
260
150
mit Entlastung
4
3000
320
160
D »
5
5000
350
190
n n
6
7500
390
250
n n
i
10000
430
300
9 n
8
15000
480
350
n n
9
20000
620
420
» n
10
25000
890
750
n »
11
30000
980
950
I» n
12
50000
1520
1500
ft ii
13
60000
1650
1600
Yi n
14
100000
2400
2000
n »
MehrpreU fltr Registrierapparat: No. 1—2 Mk. 110,00
n 3-6 » 120,00
„ ß-9 „ 130^
„ 10-14 „ 150,00
BalkMwai
•■ mit Gewichts- und Lastschale:
Tragkraft
kg
Länge
mm
Preis
Mk.
Gewicht
kg
Eichung
Mk.
Sin «Mtor Stiwier, u« die
Wag« als Btandvage be-
nutMn so ktanea, kostet
100
200
500
1000
1000
1000
1200
1600
2000
2200
140
160
240
420
475
100
140
260
470
560
1,25
1,75
3,75
5.75
5,75
50 Mk.
60 „
76 „
100 „
100 „
AitMiatlulM Ii«titw«|u:
Stündliche Leistung . . 4500
Jedesmalige Ausschüttung 20 — ^25
Preis 900
7500
12000
24000 kg.
30-50
60-100
150-200 „
1150
1400
1900 Mk
WM^M.
1261
IhrtiaitilCl» WlfM. Dlteclben wiegen
hindurchlaufende Gut und registrieren
apparat :
ohne jede Beihilf« ^ines Arbcitets das
das gewogene Quantum auf einefi Zähl-
Prd«
Preis
Fünnng
Stnndlt<die
Leiitaag
(Gewicht
einschlMtl.
£ichung tad
Gewichte
Füllung
Stündliche
Leistung
Gewicht
eiiMciUesal.
Eichung und
Gewichte
^t
U
^
Mit.
kg
^z
U
Mk.
9
lÖOO
105
540
50
1
10000
645
15J90
7^
1950
120
600
75
13500
670
1570
10
2600
175
660
100
18000
980
1900
ib
3460
180
800
150
24U00
1190
2400
aö
4600
275
900
200
30000
1300
2950
do
6d00
290
1100
100
200
500
1000 g.
Vio
Vio
V5
27 cm.
20
22
24
230
250
580
300 Mk.
B. Warnt nr das Laboratorivioi«
Analjsenwägen vollkommenster Konstruktion, in hochfeiner Ausfülirung^ mit 3 Aus-
lösungen (Arretiefiiiigen), fttr den Balken, die Schalen Idrd die GA&nge, sowie mit
VorrichtiXig zum Versetzeh der Rteiter; Wagebalktil von vergoldetem Hart-
messing in 100 Teile geteilt, die Achsen ^on SteiA und aiif Stein spielend,
Schalen vergoldet (oder Platin plattiert), id Mahagötii-Glask^sten fliH Vorder-
vnd 2 Seitentüren und hinterem Schieber, VerschliesiMKu: (ode^ für die Vorder-
tflre balahcierendet Schiebet):
Tnigkraft 50
Ettipfindlicfakeit bei völler Belastung . ^lo
Balkenlänge 18
Stück 210
AnalysenWag^ vöh "ävLU'gt fUr 200 g Maximalbelasiung, meist verlangte
LabotaUlriumsgrÖsse. Balkefü und schwingende Teile aus Argenfan; die Achsen
und Lager sowie die Kontaktstellen des Balkens, der Gefit^e ttnö det Schalen
aus Achat. Auf Glas- oder Marmorplatte.
Mit Schalen aus BergkristttH 68 um Dtschm Mk. 340,00
„ „ Aiyentan , 300,00
Wagen vod Sartorius, kurztfnnig^ patentierte Analysen wage mit Aluminium-
balken, Achsenkorrektinn und Rompensationsgehäoge ; Achsen und Pfannen
von Kameolstein, Sclialen mit Platinplatietung. Pein ausgestattetes ^tessing-
bronzegfehäuse mit ausbalanciertem Vordefschieber, Grundplatte von schwarzem
Spiegelglas:
. 21 22 18 14 12 10 cm.
. 0^ 0,15 0,1 0,1 0,05 0,Ö5 mg.
. 2000 1000 500 200 100 50 g.
. 750 625 500 400 400 400 Mk.
Analysenwagen derselben Konstruktion wie vorstehend, jecloch mit 6 eckigem
Metallkasften mit 2 seitlichen Türen und einer Klappe mit Üeckel:
a) Mit Alumiliiumbalken:
.14 12 cm.
. 0,1 0,05 mg.
. 200 100 g.
. 400 400 Mk.
Balkenlänge
Empfindlichkeit
Belastung . .
Preis . • ,
Balkenlängc
Empfindlichkeit
Belastung . .
Preis . . .
b) Mit vergoldetem Phosphorbronzebalken:
Balkenlänge
Empfindlichkeit
Belastung . .
Preis . . .
Analysenwagen,
15 12 cm.
0,1 0,05 mg.
200 100 g.
375 375 Mk.
kurzarmig, patentiert, mit gradlinigem Pbosphorbronzebalken,
der gleichzeitig das Reiterlineal bildet, Kreisbogenarreticrung, Achsenkorrektion,
Kompensationsgehänge und Parallelreitervcrschicbung, Schalen mit Platinplattierung,
1262
Wägen.
Achsen nnd Pfannen von Karneolstein. Beliebte Wage för
Fabriklaboratorien :
U
und
Balkenlänge . .
. 27
22
18
14
12 cm.
Empfindlichkeit •
. 100
0.20
0,15
0.10
0,10 mg.
Belastung . . .
. 2000
1000
500
200
100 g.
Preis ....
. 450
375
280
220
220 Mk.
Analysenwagen nach Sartorius, neuestes Modell für Fabriklaboratorien. Drei-
eckiger Balken aus Phosphorbronze, mit oder ohne Reiterlineal. Am Balken Vor-
richtung zum Jessen der Empfindlichkeit. Achsen und P£uinen von Kameolsteio,
Schalen aus Neusilber, Gehäuse lackiert, mit ausbalanciertem Vorderschicber. Gruad-
platte von Spiegelglas, bei 5000 — 50()00 g von NussbaumhoU:
B<taftiiFw
BalkeaUUige
Eapfiadlichkeit
Preis mit
Rehtnrerschi«baac
Pk«ifl «hne
Reltetverschiehm
g
cm
ng
Uk.
Mk.
50000
90
10
550
500
25000
90
5
475
440
10000
45
2
430
400
5000
30
1,6
350
315
3000
30
1
225
195
1000
22
1
200
175
500
18
0,5
150
180
200
14
0.5
115
90
100
12
0,2
115
90
50
10
0,2
110
85
20
8
0,1
110
85
10
8
0,1
105
80
5
8
0,1
105
80
1
8
0,05
iöb
80
Mikrowage nach Nernst. Sie erlaubt, Gewichte bis zu etwa 2 mg mit
einer Genauigkeit von 1 — 2 Tausendstel rag zu bestimmen Mk.80,')0
An^lM8enwaji:en:
▲. Verbeek k Peckholdt» Dresden.
Mk.
Mk.
CkMltcMtcliiitclM Wa|«i.
Chemisch-technische Wagen, Empfindlichkeit 2 — 10 mg:
Tragkraft ... 50 100 200 500 1000
Lackiert ... 50,00 57,00 65,00 77,00 90,00
Vernickelt . . 53,00 61,00 70,00 82,00 95,00
Dieselben, Empfindlichkeit 2—20 mg:
Tragkraft ... 50 JOO 200 500 1000
Lackiert . . . 41,00 42,50 47,50 50,00 60,00
Vernickelt . . 44,00 47,00 53,00 57,50 67,50 „
Dieselben, Eisenstativ auf poliertem Brett, eine runde und eine eckige Schale.
ohne Arretierung:
Tragkraft ... 50 100 250 500 1000 g.
Lackiert . . . 10,50 12,00 13,00 15,00 17,50 Mk.
Dieselben Wagen, wie vorst., jedoch Messingstativ aufpoliertem Brett, mit Arrctienmg-
Tragkraft ... 50 100 250 5Q0 1000 g.
Lackiert . . . 15,00 16.50 18,00 21,00 25,00 Mk.
Vernickelt . . 17,00 19,00 21,00 24,00 29,00 „
Stativwagen mit federnder Balken- und Schalenarretierung:
Für .... 10 20 50 100 200 500 g-
Stück .... 10,50 12,50 13,50 15,00 17,50 20,00 Mk-
Präzisions-Säulen- Wagen, mit runden oder viereckigen Schalen, als Hao^
Verkaufswagen beliebt. Ausführung A. mit lackierter Messingsäule, Ausführung ^
mit bronzierter.
Tragkraft
A. Preis
B. „
verzierter Eisensäulc:
0 5 1 3 5
2s;00 30,50 34,50 38,50
26,00 27,50 31,50 34,50
10 15 20 kg-
44,00 53,00 66.00 Mk.
37,00 48.00 58,00 «
wagen. 1263
Handwagen mit Hornschalen und seidenen Schnüren:
Balkenlfinge . . 10 11 12 13 15 17 19 22 cm.
Schalendurchm. . 3,5 4 4,5 5,5 6 7 8 9 „
Tragkraft ... 5 10 15 20 30 50 100 200 g.
Preis .... 2,50 2,60 2.75 3,00 3,25 3,75 4,25 4,75 Mk.
Prazisionsstempel 0,50 Mk. mehr
Balkenlänge . . 25 27 30 32 35 cm.
Schalendurchm. , 10 12 14 16 18 „
Tragkraft ... 300 400 500 700 1000 g.
Preis .... 5,50 6,50 7,50 8,00 11,00 Mk.
Prazisionsstempel 0,50 Mk. mehr 1,00 „
Wafltn xir tptx. 6tw.-Btttlnnii|.
Wage inr Bestimmung des spez. Gewichtes flüssiger
und fester Körper, nach Mohr, mit Patentthermometerkörper
nach R e i m a n n , Reitergewichten, Glaszylinder, Pinzette, 2 Schalen zu
analytischen Wägungen, eine dritte zur Bestimmung des spez. Gewichtes
fester Körper, in verschliessbarem Mahagonikasten, mit Anleitung . . Mk. 35,00
Eine Garnitur Patent-Thermometerkörper nach R e i m a n n, mit Reiter-
gewichten und Gegengewichten, zur Mohr sehen Wage . . , . „ 6,50
Dieselbe zur Bestimmung des spez. Gewichtes von geringen Mengen
Flüssigkeiten bis zur vierten Dezimale, nach Westphal, Stativ ver- '
stellbar, alle Messingteile vernickelt, in Kasten „ 30,00
Dieselbe zur Bestimmung des spez. Gewichtes von geringen Mengen
Flüssigkeiten von G. Westphal, Originalwage, gibt bei nicht
adhärierenden Flüssigkeiten noch die vierte Dezimale an. Balken
und Achsen vergoldet, Stativ zum Ausziehen mit Vor-
richtung zum Aufhängen der Reiter, mit sehr kleinem
Thermometerkörper, in poliertem Kasten ^ 45,00
Dieselbe, grössere derartige Wage, namentlich ftir pharmazeutische
Zwecke, Bierbrauerei^, sowie Mineralwasser-Bestimmungen, mit Thermo-
meterkörper (von 0 bis -(-24* C), Stellschraube im Stativ, mit ver-
goldetem Balken, Achsen und Reitern, in Nussholzkasten „ 4b,00
Dieselbe Wage, das Stativ mit zusammenlegbarem Dreifuss, in poliertem,
mit Schloss versehenem Nussholzkasten „ 66,00
Dieselbe von Westphal, wie vorher, grösser, namentlich flir Zucker-
fabriken, zur Bestimmung des spez. Gewichtes von Rüben- und Zucker-
säften, mit Thermometerkörper, vergoldetem Balken, vergoldeten Achsen
und Reitern „ 45,00
Dieselbe von Sartorius, zur spez. Gewichtsbestimmung von Flüssig-
keiten, mit grossem Rumannschen Senkkörper, 10 ccm Wasser ver-
drängend und mit Temperatur angebendem Senkgeföss. Die Zunge
spielt vor einem Gradbogen. Vergoldete Reitergewichte ftir 4 Dezimal-
stellen, 10» 1, ViO) Vioo g schwer. Stativ mit Stellschraube und mit
allen Verbesserungen zum Aufhängen der Reiter Mk, 50|00
Dieselbe ohne Anwendung von Reitergewichten, mit Einrichtung zur
Benutzung von Analysengewichten auf einer besonderen hydrostatischen
Schale, durch welche Einrichtung die Wage geeignet ist, ftir absolute
Gewichtsbestimmung fester Körper bis zur Schwere von 20 g durch
die Methode der Substitution, und femer zur Wägung dieser Rörpcr in
einem Glaskörbchen unter Wasser, behufs Bestimmung des spez. Ge-
wichtes derselben verwendet zu werden ^ 60,00
R u m an n sehe Senkkörper an dünnem Platindraht und Aufhangcöse:
bei 15* 10 ccm Wasser verdrängend ^ 7^00
» 1^* 5 » » n «6,00
« 15« 2 „ „ n „5.00
. lö* 1 » n n »5,00
1364 W«9eiif<^e.
Feder wage nach J o 1 y , in schnellen und gemuien BtetimAong das
spez. Gewichtes von Mineralien u. s. w., mit 3 genau adjustierten
Spiralen, Stativ von Holz mit auf Spiegelglas geteilter Skala .... Mit. 40,00
Dieselbe in feinerer Ausführung, das Stativ ganz von Metall „ 100,00
NHftflM'ilicMlii fir LaktrattriMtwa|««i
Wftgeröhrchen, mit rundem oder flachem Boden, mit Stöpsel,
80—50 mm Sttfck Ifk. 0,50
Wlgeröbrchen, bestehend ans 2 ineinander passenden RiAren, die
^ innere mit Öse:
Länge des Innenrohr<!8 . . . 70 70 75 mtti.
Durchmesser des Innenrohres 10 15 20 ,»
Paar 0,40 Ö,46 0,55 Mk.
Wftgeröhrchengestelle fUr Aufiiahme von WSgeröhrchen in
Ezsikkatorcnglocken. Jede Gefahr des Umfallens tmd daraus folgende
Substanzverluste sind ausgeschlossen. (In der Mitte der Gsstelle ist ein
Raum freigelassen, der zur Aufnahme anderer su trocknender Subslansen
dienen kann); aus Messingblech für 10 Wägeröhrchen . . . .Stück n 3,00
Dieselben ans Weissblech fibr 10 Wägerafarehen ^ * 2,00
Wägeglaschen, leicht, mit hohlem Stopfen and flachem Bod^:
köhe exkl. Griff . . 40 50 60 70 80 80 VO dO SO mm.
Durchm. . . • « . 25 30 30 35 40 45 50 55 70 .
Stück 0,50 0,55 0,60 0,70 0,80 0,90 1^60 1^ 2,M Mk.
Mit Hals:
H«hc 52 52 52 60 iOO mm.
DurchA 25 30 36 50 60 »
Stück •0,95 0,60 0,90 1,00 1,« Mk.
Wägegläschen mit übergreifendem, nicht eingeschliflenem Deckel, der gleich-
zeitig als Untersatz dient:
Höhe 50 7^0 80 mm'.
DArchm 30 35 ^9
Stück 0,^ 0,50 0,75 Mk.
Wägeschälchen aus Glas, Uhrglasform, 52 msä Dilrthlntf soit Hand-
habe, das Paar gleich schwer ......•#....•.. Mk. i^^
Wägeschiffchea:
Länge 65 80 90 ttm.
Von AhRnlninm, Stück -^ ^ 0,75 Uk.-
Von Gläs. . . • . 0,50 0,66 0,80 „
Gewichte siehe besonderen Artikel.
Chemtedie üM cllemisch-techhische Wägeii:
Yereiaigte Lausitzer QUfwerke A.G.p Abt. Watmbrunn, Qvlllta & Oo., Berlin MW. 40, Heide-
66/07.
Wäg^läscftett:
Vereinigte Uusiizer Glaswerke A.G., Abt. Warmbnmn. QuiUU k Co., Berlin NW. 40, Heide
Strasse 56/91^.
Inserat der Firma F. Sartorius, Göttlngeo, siehe nächste Seite.
Waffenfette. Konsistente oder auch halbflflssige Achsenschmiermittel,
werden auf kaltem, meist jedoch aui warmem Wege aus Harzöl, ParaffinOI oder
MineralOJ-IitÜckstanden durch entsprechenden Zusatz von Calciumhydrat her-
gestellt, wobei die Harzöle den Hauptbestandteil bilden mflssen. Die blauen
Wagenfette sind Naturfette; die g e 1 b e n werden durch Verseif ung mit Laa^^
und Zusatz von Palmöl hergestellt.
Die Verbifligung der Wageiifette geschieht durch Füllung (Zusatz) von
Leicht- oder Schwerspat, Graphit oder Talkum bis zu 50 %. Mit diesen Fall-
WMd — Walf«t.
F. Sartorins
TtreiDlgle ■ertsWIel rir vlsstiisebin-
Uehe lislraffleile n> F. S>rlorlDS
t.leeterii]iHilwl|Tesilorfl
Göttinnen
(Hannover)
inalvsenwaagen
:: und Gewiebte ::
amf Grund 40Jihri|er
wiBunschaftlicner und
praktischer Eii^brung
konatndert.
Stoffen hergesteUte Wagenfette eignen sich immerhin noch fOf alte Wagen mit
ausgefahrenen Buchsen und Achsen, weil das Fett energischer an den Scbmier-
Iläcnen anhaftet und nicht so leicht aus den lockeren Buchsen herausgepresst
wird wie die reinen Fette. Für gut schliessende Buchsen und Achsen dagegen
sind nur die Superior-Wagenfette, rein aus Fetten uQd Ölen herge-
stellt, empfehlenswert Dieselben erkennt man durch dje Schwipim-
probe.
Wagenfette:
Dr. H. Voad-
I P. Stnbl t Ca., ScbopplQit» (ObcncbL). .
Wald siehe „I n d f g o".
WaldwoUSl siehe „K i e f e r n a d e 1 0 I".
WaUtererde (Walkerde). Tonart, welche wegen ihres hohen Ver-
mögens, Fett einzusaugen, beim Walken der Tuche Anwendung findet, ina-
besondere soviel wie Fullererde (s. d.).
WalnoMtn siehe „NuSsOi".
Walrat. Im Kopfe des Patwals ist das Spermazetlol (Walrat-
0 1) enthalten, welches sich als Gemisch von festen und flüssigen Wachsarten
(vgl unter „Wach s") darstellt. Bald nach dfm Ausfliessen des SpermaaetiOls
trttbt sich dasselbe und scheidet das feste Wachs Walrat (,Oetaegum)
kristallinisch aus. Zur Reinigung pressl man stark aus und wascht mit Kali-
lauge. Es ist eine färb-, geruch- und geschmacklose, perimutlergianzende,
leicht zerreibliche Masse vom sp. 0. (bei 15») 0,942—0,960; S^ch. P. 43,5—49*;
IBM
WalManftSse *- Wamen.
Erst P. 43,4—48^; Verseifttngszaht lüS— 128. Man tienatzt es zur Hersfaäliiiig
teuerer Kerzen, durchsichtiger Seifen, ferner zur Apfiretur, zu Salben, Poauuieni
auch als Arzneimittel. Es besteht im wesentlichen aus Palsnilinsanicaelyl-
ester und lasst sich nur schwierig veneSen.
Das ?om Walrat befreite SpermasetlOl Ist eine heSselte, dünne PHtasig*
keit vom sp. O. (bei 15<>) 0,875-0384; Veraeifungseahl 132; lodzafal 84. Es
hat einen Gehalt von ca. 40 X unverseifbarer Bestandteile, weidie fest nad ii
Alkohol löslich sind. Das SpermazetiOl verdickt sich nicht und ist ein ge-
schätztes Schffilermittel (S p i n d « 1 0 1).
Die Masse der Buchdruckwalzen (Farfoen-Anftragwalzen)
besteht aus Misdiunmi von Leim mit Sirup oder von Gelatine mit Qlyzeria
kl sehr wechselndem Mischungsverhältnis, wobei noch viele, m^r oder minder
wichtige ZusAtze in Betracht kommen.
WakomuMe, je nach QualitSt % kg Mk. 180,00— 300,M
Walienmlllileii siehe „MOhlen".
WaB4ieB (KSüen) Ton gepitsstem Glaae, iiyieii
yitofodkig; Waodiwg 4— -5 cbi hodh:
Uage. . . la 16 2i
Breite. . . 10,5 13 15,5
Stück . . . 1,10 1,30 2,00
Uoge. . » 31,5 34 36,5
Breite. . . 26 28,5 31,5
Stück . . . 5,50 6.00 7,00
Dieselben Yon weissem Glase, tiefe Form:
und aussen gkitt oier aussen gerippt
TU . 26 31,5 oa.
18 21 23.5 ,
%40 3,08 4^ Mk.
41,5 44,5 52,5 c&
31,5 36,5 42 .
10,00 13,00 17,0OBflL
L&nge .5 10 15 20
Breite .2,5 5 10 12
Höbe . 2,5 5 6 12
Stück . 0,50 0,60 1,25 2,00
Dieselben von starkem vreisscm Glase,
Aquarien:
Lange . 32 37 32 32
Breite . 16 14 16 16
Höhe . 12 12 15 18
Stock . 5,50 6,50 5,75 6,50
25 30 30 35
15 16 20 25
15 16 15 13
3,50 4,50 5,50 6,50
fHr Museen mid com Gebrandi sk
30
22
20
7.50
42
22
24
12,00
42
26
24
13,00
37
13
26
10,50
32 m,
32 •
32 .
14,00 Mk
Grosse eckige Glaswannen:
Länge
Breite
Höhe
Gewicht
c«.
Inhalt
1
Preise
ohne Mantel
mit Kopfer-
50
50
50
50
50
50
M
50
90
50
fO
50
100
60
100
W
160
60
50
40
55
44
60
48
40
56
45
65
50
75
50
84
55
93
60
112
100
HO
120
143
160
180
240
265
268
20,00
23,00
26,00
dO,€0
35,00
40,00
50,00
67,50
65,00
35,00
3%00
44,00
50,00
57,00
64/»
78^
88,00
97,00
MrMlllC&a
1M7
Wannen aus Stein zeug ftr GalTanostegie «nd GilfaiiOFAaitfk :
Innen-Maue
Inhalt
Preis
Innen-Masse
Infaiüt
Preis
lang
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tirf
lang
breit
tief
cm
cm
cm
1
Xk.
QU
cm
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1
Mk.
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23
23
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50
30
150
25
40
30
30
36
6
100
50
40
200
34
40
40
30
48
8
100
50
50
250
42
50
40
30
60
10
100
60
50
300
51
50
40
40
80
14
100
60
60
360
61
60
40
30
72
12
100
70
70
490
88
60
50
30
00
15
100
70
80
560
05
60
50
40
120
20
120
50
40
240
48
60
50
50
150
25
120
50
50
300
60
70
30
30
63
11
120
60
60
430
86
70
40
30
84
14
120
70
70
588
118
70
50
40
140
24
120
80
80
.770
154
70 60
50
210
36
150
60
60
540
108
80 50
30
120
20
150
70
70
735
147
80
50
40
160
27
175
60
60
630
126
80
50
50
200
34
200
60
60
720
144
80
60
50
240
41
200
70
70
960
200
80
60
60
288
49
200
80
80
1280
280
do
60
50
270
46
200
90
90
1620
375
90
70
60
878
64
200
100
100
^^000
'500
Wannen ans Steinseng com Atsen:
Llnge
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cm
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cm
10
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60
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12
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Wannen ans emaülieitem Gnsseisen;
Lunge 1 Breite | Höhe 11
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4.5C
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1208
Wannenöfen — * WarcnzeichenBchutz.
Hol
zwannenfür grosse gaWasische Bader, innen
L mit ehem. reinem Bleiblecb ausgelegt:
Läage Breite Höh«
Inhalt
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Inhalt
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am Lichten
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cm 1 cm 1 cm
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Mk.
120
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60
480
105,00
160
60
60
576
120.00
140
40
85
196
76.00
200
40
70
560
127,50
160
40
60
800
98.00
200
80.
60
960
148,50
160
50
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800
91,00
200
100
40
800
148,00
150
60
60
540
116.50
180
80
70
1008
158,50
160
70
70
785
181.60
180
90
80
1296
185,00
160
40
60
884
105,00
200
100
80
1600
215,00
160
40
75
480
115,50
von lackiertem Weissblech
'28|5 cm.
23,5 ^
18 ;
4,00 Mk.
mit verlegbarer Brücke;
Pneumatische Wannen
LSbge 25
' Breite 17
Höhe . . . . : 12
Stück 3,00
Pneumatische Wannen aus starkem Metallrahmen, die Scheiben aus starkem
Spiegelglas, Brücke von Spiegelglas :
Läng6 . . . .
Breite . . . .
H6he . . . ..
Preis ... . .
Pneumatische
32
. 20
. 12,5
. 18,00
Wannen
aus
aus Spiegelglas, mit verstellbarem Eudiometer-Träger :
37 cm.
24 „
14 \
25.00 Mk.
poliertem Holz mit eingekitteten Längswandei
37 cm.
10 „
11
16,00 Mk.
aus schwarz lackiertem Gusseisen,
Unge 26 30-32
Breite 10 10 9
Höhe 9 9 9
. Preis 14,00 15,00 15,00
Pneumatische Wa n-n e n ftlr Quecksilber,
mit eingekitteten Längswänden aus Spiegelglas :
Länge 23 39 37 cm.
Breite ..... 17 10 10 „
Höhe ..... 9 9 11 n
Preis 12,00 14,00 16,00 Mk.
Mit verstellbarem Eudiometer-Halter, poliert und vernickelt mehr pro St. Mk. 6,cK)
Pneumatische Wannen aus Porzellan :
für . 2 4 8 kg Quecksilber.
Stück 1,20 2,00 3,30 Mk. .
-> .W a n n e n e i n s ä t z e aus Glas, zum Gebrauch in pneumatischen Wannen St. Mk. 0,85
Waqnen:
Yereiiügte Lauaitzer Glaswerke A.G.. Abt. Warm brunn. Quilitz &Qo.. Berlin NW. 40. Heidestr. 5q/^'-
Wannen aus Steinzeug:
Deutacbe Ton- u. Steiazeug- Werke, Aftiengesell- I Oestcrreichischer Verein. Auaalg a. E.
fchaft. Berlin-Charlottenburg. Berlinerstr. 23. | Fr. Chr. Fikentacher, G.m.b.H.. Zwidktttl»'
Wannenöfen siehe „Q 1 a s".
Warensdioheneohntz, fflr Deutschland durch das Qes. v. 12. 5.1894 ge-
rejeeU* Ein In einem üeschüftsbetriebie benutztes Warenzeichen,
das zur Unterscheidung von den Waren anderer Herkunft dient, kann, zur Ein-
tragung in die ZeichenipUe angemeldet werden. Die Eintragung wird versagt:
1. für F r e i z e 1 c h e & , d. lii für so^^Che Zeichen, welphe sich bisher im freien
Gebrauch aller oder gewisser KlasseJD. von Oewerbtrelbenden. befunden haben;
2. für Warenzeichen, welche ausschliessJich inj Zahlen^ Buchstaben oder solchen
Wörtern bestehen, die Angaben Ober Art, Zdit und Ort der Herstellung, flher
die Beschaffenheit, über diel Bestimmung» Über Preis*-, Mengen- oder Ge-
wichtsv^hältnisse der Ware» enthalten; 3. für Warenzeichen, welche in- oder
ausländische Staatswappen oder Wappen eines inländischen Ortes, eines in-
ländischen Gemeinde- oder weiteren Kommunalverbandes enthalten; 4. w
Warenzeichen, welche ärgerniserregende Darstellungen oder solche Angaben
Wärme — Wärme, gebundene.
1269
enthalten, die ersichtlich den tatsüchlichen Verhaltnissen nicht entsprechen und
die Gefahr einer Täuschung begrOnden.
Für jedes Warenzeichen ist bei der schriftlichen Anmeldung an das
Kaiser]. Patentamt, Berlin, Anmeldestelle ffir Waren-
zeichen, eine Gebühr von 30 Mk. einzusenden. Der Warenzelcb^ischtttz
dauert 10 Jahre und kann fortiaufend immer weiter auf je 10 Jahre erneut
werden; eine zeitliche Begrenzung des Warenzeichenschutzes besteht nicht
Bei Anmeldung der Erneuerung, die spätestens einen Monat nach Ablauf der
jeweiligen 10 jährigen Schutzfrist erfolgen muss, ist eine Erneuerungstaxe von
10 Mk. zu zahlen. Erfolgt die Erneuerung nicht rechtzeitig, so wird das
Zeichen gelöscht; dasselbe geschieht auf Anuag des Inhabers sowie von Amts
wegen dann, wenn die Eintragung des Zeichens hätte versagt werden müssen.
Ein Dritter kann die Löschung eines Warenzeichens beantragen:
1. wenn das Zeichen für ihn auf Grund edner früheren Anmeldung für dieselben
oder für gleichartige Waren in der Zeichenrolle oder In dem nach Massgabe
des alten Markenschutsgesetzes (von 1874) geführten Zeichenregister einge-
tragen steht; 2. wenn der Geschäftsbetrieb, zu welchem das Warenzeichen ge-
hört, von dem eingetragenen Inhaber nicht mehr fortgesetzt wird; 3. wenn Um-
stände vorliegen, aus denen sich ergibt, dass der Inhalt des Warenzeichens
den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspricht und die Gefahr einer
Täuschung begründet.
Auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chemie Berlin 1903 hat die Sektion XI
folgende Resolution beschlossen, die aber der Gesamtkongress nur in den
Punkten zu 1 und 2 angenommen hat.
1. Die Wortmarken sind von ganz besonderer Bedeutung für die chemi-
sche Industrie, und das Interesse die Industrie erfordert, dass die Wortmarken
von der Gesetzgebung aller Länder als schutzberechtigt anerkannt werden.
2. Die Eignung eines Wortes als Marke ist nicht deshalb zu verneinen,
weiü das Wort einen Hinweis auf einzelne Eigenschaften oder auf die Her-
stellungsweise oder auf die Verwendungsart der zu kennzeichnenden Ware ent-
hält, sofern nicht infolge des Hinweises das Wort im Sinne der in Betracht
kommenden Verkehrskreise sich als die notwendige oder doch selbstverständ-
liche Sachbezeichnung darstellt.
3. Eine Wortmarke kann nicht dadurch ihre Bedeutung als Marke ver-
lieren, dass sie in der wissenschaftlichen Literatur als Name für einen der
Ware entsprechenden chemischen Körper gebraucht wird.
W&xme s. die Artikel „Brennstoff e**, „SpezifischeWärm e**,
„Thermometri e", „W arme, gebunden e", „W ä r m e 1 e 1 1 u n g",
„Wärm e s t r a h l u n g'* sowie auch „Isolierunge n**.
Wärmeapparate, elektrische:
Oieiniflch'electrlache Fabrik „Prometheus", O. m. b. H., Frankfurt a. li.-Bockenhei]ii.
Wftnne, srebnndene (Latente Wärme). LatenteSchmelzwärme
einiger Elemente und anorganischer Verbindungen, be-
rechnet für 1 kg Substan z.^)
Subitanz
Schmelz-
punkt
326
I
-7.5 bis 8
30.15
113—115
320
62,5
339
90
313
1500
KaL
5,320
5,37
16,185
19,11
11.7
13,66
0,61
48,9
0,73
64,87
36,3
Blei
Brom ..••••
Gallium
Jod
Kadmium ....
Kalium • • • • •
Kaliumnltrat • • .
Natrium
Natrinmnitrat • . .
Palladium . . • •
*) Nach Damm er „Handbuch der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895.
Substanz
Phosphor
Platin . •
Schwefel . •
Silber . « .
Wasser (Eis)
Wismut . .
Zink , • •
Zinn • • •
Schmelz-
punkt
KaL
{
27,35
44,2
1779
115
999
0
266,8
415,3
222,5
228
4,744
5,034
27,18
9,368
21,07
79,4 .
12,64
28,13
14,258
1370
W&neUttuiig •— WSMberei.
^^ _,_. Itt d€it folgendta TaMUn der WinncleltttMffliahigkeit
bezeichnen die Zahlen die Wärmemenge, welche durch eine ebene Platte voi
1 mm Dicke, deren Seite« um !• verschiedene Temperaturen hab^, pro
Quadratmillimeter HÄche in der Sekunde durchgeht, und zwar ausgedrückt ta
jütligiaimiikfllnfiru
1^ Feste KOvper«
finmwDlIe 0,004 |
Blei 7,1^
Eil • • • • •
Ffls
<Htf
HJBtgui&ini . • •
Kantacfaiik . . .
IQefittidioli (ptufft)
(adbl)
Kofk • » . .
Kttpfe ....
ICtgaefliiiD . •
0,23
0,009
0,13
0,026
0,009
0,090
OjOOO^
o,on
9^23
87,60
MeuQber
Qoedodlbi
ScoteMf
Stidil:
BMMRIMIBtSln
PodMitiJil.
30^20
24,60
10i94
0,018
M7
0^061
20,70
100)60
Hl«
80,71
14»46
b) Flflaslge Körper.
Alkflbol 0,150
Äther ..•.•...
BeBZ<d • •
CMyseriii .•••••
KapfervitzioOofaiig • • • (^Itt
OUTenol ....•• 0,039^
Weiter .•••••• C^i65
Amxnoniak
Kohlensäiire
SanentofT •»•••• 0,00668
Stidcetoff 0,005d4
Waeserstoff • • • • . 0,08824
0,040
0,038
0,075
0,00458
0,00305
Lnft 0,00492
WlmiereffvlatoreB siebe „Therraoregulataren".
WftrmeeohittzBiittel siehe „Isolierungen".
WftrmeBtralilnnff. Die Grösse der Wärmestrahlung hangt ab voo
der Beschaffenheit der Oberfläche des Wärme abgebenden bezw. aufnehmen-
den Körpers; sie hängt weiter ab von der Temperaturdifferenz zwischen dem
Körper und seiner Umgebung und schliesslich von der absoluten Temperator
der, Umgebung. Dagegen ist die durch Strahlung von der Oberfläche ab-
gegebene Wärmemenge unabhängig von der Form und Grösse des Körpers.
Nach Versuchen von Fielet beträgt der Ausstrahiungskoeffizient ffir:
8.60
}
Gl«
Gips
Holi ,
BaostelBe •••••• 8,60
gSgesj^e •••••• 3,53
y* ••••••••• • »*4
Olanstiddi ••.••• 3.71
Seikl 8,62
WoUe 8,68
Pepier 3,77
Wftrme« spestflaohe siehe „S p e z i f i s c h e W ä r m e*'.
Wasohblan (Neublau). Blaue Farbstoffe, die dem Wasch- oder Spfll-
Wasser zugesetzt werden, um den gelblichen Ton der Wäsche zu verdecken; zo
demselben Zwecke werden sie auch bei der Appretur verwendet Man
benutzt verschiedene Farbstoffe, so Ultramarin, Berlinerblau, Indigokarmin,
Anilinblau und Smalte. Meist entttält das Waschblau Zusätze von Stärke, Too,
Gips, Kreide, Glyzerin u. a. m.
WAwherei siehe „Chemische Wäschere i*'.
Silber • • • • 1
. » 03
KAp£v • • • 1
. . 0,16
Zink • • • • <
. . 0,24
ZfaUl • • • • 4
> . 0,215
BiM&
. . 3,17
Sckwar^lech • ,
> . 2,77
Polierlei Eisen. «
. . 0,45
Verbleitei Eisen .
► . 0,65
Oxydiertes Eben .
. . 3,86
Messing • . ' . •
. . 0,26
Waschpulver --* Wasser. 1271
VaaohpvlTw. Sie bestehen fast alle in der Haniiteaclie aus Mhrerf-
sierter Soda mit Zusatz von etwa 5 % Seife; einigen fia6 fferinge Meifea
(unter IX) Terpentin und Salmiak beiKemenst-
WasMr. BtO.
Anforderungen an Trinkwasser:
F. Fischer stellt an gutes Trinkwasser folgende Aniordenmgen:
h Es moss klar, farblos und geruchlos sein.
2. Die Temperatur in verscbtedenea Jahreszeiten darf nur innerhalb ge«
ringer Grenzen schwanken (&— 12* C).
3. Es darf nur wenig organische Stoffe und durchaus keine (Fflulnis-)
Organismen enthalten.
4. Es darf kein Ammoniak» keine salpetrige Säure und keine grlVfsertii
Mengen von Nitraten, Sulfaten und Chloriden enthalten.
5. Es soll nicht zu hart sein, namentlich keine wesentlichen Mengen von
Magnesiumsalzen enthalten.
Wolffhilgel schreibt vom hygienischen Standpunkte folgende An-
sprüche für ein gutes Trinkwasser vor:
„Das Wasser muss unbedingt frei sein von toxisch oder infektiOs wirken-
den Körpern; es sei klar und farblos, wohlschmeckend und geruchlos. Seine
Temperatur soll erfrischend sein und im Laufe des Jahres keine grossen
Schwankungen zeigen. Oivanisierte Beimengungen soit das Wasser womög-
lich nicht enthalten. Die Menge der gelösten Bestandteile darf nur innerhalb
enger Grenzen schwanken, der Qehalt an organischen Substanzen sei möglichst
gering, ebenso an Chloriden, Sulfaten und Nitraten. Es muss von Schwefel-
wasserstoff ixä sein; Grundwasser darf von Ammoniak und salpetriger Sflure
auch nicht Spuren erkennen lassen. Die Hflrte soll 18 deutsche Härtegrade
nicht Oberschreiten und darf weder durch Magnesiumsalze noch durch Gfps
wesentlich bedingt sein.**
Anforderungen an Wasser zu gewerblichen
Zwecken.
Die Anforderungen, welche die verschiedenen Industriezweige an das
für sie nötige Wasser stellen, sind recht mannigfacher Natur. Im allgemeinen
ist gutes Trinkwasser auch als Wasser für Fabrikationszwecke geeignet, doch
bestehen immerhin Unterschiede sowohl nach der Richtung, dass Bestand-
teile, die die Genussfähigkeit des Wassers nicht berühren, solches Wasser für
einzelne Industrien unbrauchbar machen, als auch umgekehrt derart, dass
Bestandteile, welche im Genusswasser unangenehm empfunden werden, für
manche Fabrikationszweige nützlich wirken kOnnen.
1. Kesselspeisewasser.
Um die Bildung von Kesselstein zu verhindern, soll das Speisewasser mög-
lichst weich sein, d. h. wenig Kalk und namentlich wenig Magnesia enthalten.
Entspricht es diesen Anforderungen nicht, so muss es vor dem Einlassen in
den Dampfkessel einer Reinigung (vgl. unter „Wasser r ei nigung*')
unterworfen werden.
Wichtig ist, dass Kesselspeisewasser frei ist von Stoffen, die Rostbildung
und damit nach und nach eine Zerstörung der Kesselwandungen bewirken.
Diese Wirkung üben Wässer, die Sauerstoff, und solche, die Konlensäure (frei
und halbgebunden) in grosseren Mengen enthalten. Ebenso zu verwerfen ist
Wasser, das Schwefelwasserstoff, und sokhes, das grossere Mengen von Am-
moniumsalzen aufweist. Schliesslich wird die Rostbildung begünstigt durch
Chlorverbindungen, namentlich durch Magneslumchlorid, das als besonders
schädUch anzusehen ist
Auch fetthaltiges Kondensationswasser ist als Sneisewasser recht
bedenklich, da dann im Ressel unter Umständen eine Kalk-Eisenseife entsteht,
die sich in dünner Schicht auf den Wandungen ausbreitet, die Benetzung
hindert und schnelle Zerstörung der Wandungen nach sich zieht. Unscbädttch
1272 Wasser.
ist fetthaltiges Kondensatfonswasser dann, wenn M i n e r a 1 0 1 e znr Sctunie-
rnng verwendet* werden.
2. Wasser für Färbereien, Druckereien
undBleichereien.
Das Wasser muss klar und farblos sefn; besonders ungflnstig wirkt
Eisengelialt. Auch hartes Wasser ist im allgemeinen zu verwerfen; eine Aus-
nahme^ bildet das Einspinnen der Rohseide; wozu hartes Wasser vorteilhaft isL
Für das. Färben mit manchen Farbstoffen (Krapp, AHzarin, Tfirkiscbrot, Por-
piirin u. a.) ist ein gewisser Kalkgehalt im Wassef erwünscht.
3. W a s 8 e r f J r B r a u e r e i e n.
Das Wasser soll wenig organische Stoffe, vor allem aber keine GSnuig
oder Fäulnis verursachenden Orgadhsmen enthalten. Im übrigen muss man aa
die im Brauereibetriebe zu verwendenden Wässer dieselben Anforderung«
stellen Vie an ein gutes Trinkwasser; sie müssen also etwa den von F is eher
aufgestellten Normen (siehe oben) entsprechen.
Weiches Wässer Ist besser als hartes; stärker eisenhaltiges muss als
bedenklich gelten.
4. WasserfürBrennereien,
Im allgemeinen sind die gleichen Anforderungen zu stellen wie an Wasser
für Brauzwecke: Es soll weich sein, frei von organischen Stoffen und Fäulois-
organismen. Grösserer Gehalt an Kochsalz beeinflusst den Keimprozess un-
günstig, noch viel mehr aber Magnesiumchlorid.
5. WasserfürZuckerfabriken.
Vor allem schädlich sind Nitrate Im Wasser, weil solche die secbsfacbe
Menge Zucker am Auskristallisieren hindern. Auch Sulfate sowie die Karbonate
der alkalischen Erden sind in dieser Beziehung schädlich. An sich beeinträch-
tigt ein hoher Salzgehalt des Wassers den Wert des Zuckers, weil dadurch der
Aschengehalt erhöht wird. Faulende Stoffe darf das Wasser nicht enthalten.
weil es sonst Zersetzungen des Zuckers veranlassen kann.
6. Wasser für Stärkefabriken.
Hierfür ist ein sehr reines, farbloses, klares Wasser nOtl{;
es soll wenig organische Substanz und sehr wenig Mikroorganismen enthalten.
zumal nicht solche, die Gärung oder Fäulnis verursachen. Karbonate der al^
lischen Erden sind schädlich, weil sie den Aschengehalt erhöhen; Gehalt as
Tonerde macht die Stärke grau, Eisengehalt färbt sie gelb. Dagegen soll eii
fewisser (geninger) Gehalt an Natriumchlorid im Wasser die Darstellung der
tärke günstig beeinflussen.^)
7. Wasser für Papierfabriken.
Hartes Wasser ist wenig geeignet; eisenhaltiges ist ganz n
.verwerfen, weil es. Rostflecken im Papier erzeugt. Wasser mit grösserem 0^
halt an organischen Stoffen sowie solches mit einem hohen Gehalt von Mibo-
Organismen kann Pilzwucherungen im Papier veranlassen.
8. Wasser für Gerbereien.
. Das Wasser soll keine grösseren Mengen organischer Stoffe enthalten,
weil diese ein Verfallen des Leders bewirken; im Sommer kann das Leder so-
gar darin faulen«
Das Schwellen des Leders findet am besten statt in Wasser, das Mag-
nesiumsnlfat und nächstdem auch Calciumsulfat enthält; aacn
gelöste Kohlensäure wirkt günstig.
Geringer Eisengehalt ist nicht nur nicht schädlich, soiidem es wird sofaf
häufig dem Wasser etwas Ösen zugesetzt, um den „Schnitt" des Leders dankei
^XL färben.
'*) G'r Ö s s e r e r Kochsalzgehalt ist dagegen entschieden schädlich.
Wasser.
1273
Dichtigkeit und Volumen des Wassers bei — 10» bis +I00«.
Nach RosAtti, auf 0* und auf 4* als Einheit besoeea.
Dichte
•-lO*
0,998274
1,001729
— 9»
0,996556
1,001449
— 8*
0,998814 '
1,001191
— V
0,999040
1,000968
— 6«
0,999247
1,000756
— 5»
0,999428
1,000578
— 4»
0,999584
1,000416
— 8»
0,999719
1,000281
_ 2«
0,999882
1,000168
— !•
0,999926
1,000074
0*
1,000000
1,000000
+ !•
1,000057
0,999948
+ 2*
1,000098
0,999902
+ 8»
1,000120 '
0,999880
+ 4«
1,000129
0,999871
+ 50
1,000119
0,999881
+ 6«
1,000099
0,999901
+ 7»
1,000062
0,999938
+ 8«
1,000015
0,999985
+ 9«
0,999958
1,000047
+ 10»
0,999876
1,000124
+ 1P
0,999784
1,000216
+ 12»
0,999678
1,000822
+ 18'»
0,999559
1,000441
+ 14»
0,999429
1,000572
+ 15»
0,999289
1,000712
+ 160
0,999131
1,000870
+ 17»
0,998970
1,001031
+ 18*
0,998782
1,001219
+ 19*
0,998588
1,001413
+ 20<>
0,998888
1,001615
+ 210
0,998176
1,001828
+ 22«
0,997956
1,002048
+ 23»
0,997730
1,002276
+ 24«
0,997495
1,002511
+ 26«
0,997249
1,002759
+ 26«
0,996994
1,003014
+ 27«
0,996782
1,003278
+ 28«
0,996460
. 1,003558
+ 29«
0,996179
1,003835
+ 30*
0,99589
1,00412
+ 81«
0,99560
1,00442
+ 82*
0,99580
1,00473
+ 880
0,99498
1,00505
+ 84«
0,99465
1,00588
+ 85«
0,99481
1,00572
+ 86«
0,99896
1,00608
+ 87«
0,99860
1,00645
+ 88«
0,99828
1,00682
+ 89«
0,99286
1,00719
+ 40*
0,99248
1,00757
+ 41«
0,99210'
1,00796
+ 42«
0,99171
1,00886
VoittoMa
b«iO«-il
0,998145
0,998427
0,998685
0,998911
0,999118
0,999298
0.999455
0,999590
0,999703
0,999797
0,999871
0,999928
0,999969
0,999991
1,000000
0,999990
0,999970
0,999988
0,999886
0,999824
0,999747
0,999655
0,999549
0,999480
0,999299
0,999160
0,999002
0,998841
0,998654
0,998460
0,998259
0,998047
0,997828
0,997601
0,997867
0,997120
0,996866
0,996603
0,996881
0,996051
0,99577
0,99547
0,99517
0,99485
0,99452
0,99418
0,99383
0,99347
0,99310
0,99278
0,99285
0,99197
0,99158
1,00185b
1,001575
1,001817
1,001089
1,000888
1,000702
1,000545
1,000410
1,000297
1,000208
1,000129
1,000072
1,000031
1,000009
1,000000
1,000010
1,000030
1,000067
1,000114
1,000176
1,000258
1,000845
1,000451
1,000570
1,000701
1,000841
1,000999
1,001160
1,001348
1.001542
1,001744
1,001957
1,002177
1,002405
1,002641
1,002888
1,008144
1,003408
1,003682
1,003965
1,00425
1,00455
1,00486
1,00518
1,00551
1,00586
1,00621
1,00657
1,00694
1,00732
1,00770
1,00809
1,00849
1274
Watiec.
Dichte
Voloineii
Pichte
VolOM«
t
baiO»-il
beiO*-il
b«i4* — 1
M^f-l
+ w
0.99181
1,00876
0,99118
1,00889
+ 44*
0,99091
1,00917
0,99078
1.0098»
+ 46*
0,99050
1,00958
0,99087
1,00871
+ 46»
0,99009
1,01001
1,01014
+ 47«
0,98967
1,01044
0,98954
1,01057
+ 48*
0,98928
1,01088
0,98910'
1,01101
+ 50*
0,98878
1,01184
0,96866
1^01148
0,98882
1,01182
0^98819
1.01195
+ 61«
0,96785
1,01280
0,98778
t,01848
+ 62«
0,98787
1,01279
0,98725
1,01898
4- 5»«
0,98689
1,01828
0,98677
1,01841
+ 5^
0,98648
1,01877
0,96689
1,01880
+ 65*
0,98594
1,01426
0,98581
1,01489
+ 56*
0,98547
1,01475
0,98534
1,01488
+ 57*
0^98499
1,01524
0^98486
1,01587
+ 68»
0,98450
1,01574
0,98487
1,01587
+ 69*
04^8401
1,01625
0,98888
0,08388
0^98286
1,01688
+ 60»
0,98850
1,01678
1,01691
+ 61«
0,98299
1,01781
1,01744
+ 62«
0,98247
1,01785
0,98234
1,01798
+ 68*
0,98194
1,01889
0,98182
1,01858
+ 64«
0,98140
1,01895
0,98128
1,01908
H" 65*
0,98086
1,01951
0,96074
1,01964
+ 660
0,98082
1,02008
0,96019
1,02081
+ Ö7»
0,97977
1,02065
0,97964
1,02078
+ 68»
0,97921
1,02124
0,97908
1,08137
+ 69*
0,97864
1,02188
0,97851
1,08196
+ ?(>•
0,97807
1,02248
0,97794
1,08256
+ 71«
0,97749
1,02808
0,97786
1,02316
+ 72^
0,97690
1,02865
0,97677
1,02378
+ 78»
0,97681
1,02427
0,97618
1,02440
+ 74*
0,97571
1,02490
0,97558
1,02508
+ 75«
0,97511
1,02558
0,97498
1,02566
+ 76*
0,97450
1,02617
0,97488
1,02630
+ 77*
0,97389
1,02681
0,97877
1,02694
+ 78«
0,97828
1,02745
0,97316
1,02758
+ 79*
0,97267
1,02809
0,97255
1,02628
+ 80*
0,97206
1,02874
0,97194
1,02887
+ 81*
0,97145
1,02939
0,97132
1,02952
^ 83»
0,97088
1,08005
0,97070
1,08018
+ ^!
0,97020
1,08072
0,97007
1,03085
•f 84*
0,96956
1,08189
0,96943
1,08158
+ 85»
0,96892
1,08207
0,96879
1,08881
+ 86*
0,96828
1,08276
0,96815
1,08888
+ 87*
0,96764
1,03845
0,96751
1,08358
+ 88«
0,96699
1,03414
0,96687
1,03487
+ 89*
0,96684
1,03484
0,96628
1^08497
+ 90^
0,96568
1,08554
0,96556
1^08567
+ 91»
0,96508
1,08685
0,96486
1,08688
+ ^
0,96485
1,08697
0,96488
1,08710
+ 9«^
0,96868
1,08770
0,96856
1,08782
+ 94*
0,96800
1,08844
0,96888
1,08856
+ 96»
0,96281
1,03918
0,96n#
1,68981
+ 96*
0,96161
1,03998
1,04069
0,96148
1,81006
+ SS
0,966«l
0,96878
1,84088
+ 98»
0,96086
1,04145
0,96008
1,04156
+ ^
0,9594^
l,0tö88
0,95837
1,04885
4-^00»
0,95879
1,04299
0,95866
1,04812
10,00
12,00
10,00
12,00
20,00
20,00
3000
4000
7,00
10,00
15,00
18,00
25,00
7,00
7,50
8,00
8,00
9,00
Wasser. 1275
OmNIitripMnlt Mr Vaiiif.
Apparat cor HerrteUnng Ton dest. Wasser aus Abdampf (mit Relniguig
des Dampfes), bestehend ans 1 DampfBlter ans Kupfer mit Isolieimantd,
1 Kondensator and 1 Reiipient, ebeafidls ans Knpfer, alles innea
▼erziant, Araatiir in Bronze, Preis des kompL Apparates mit aller
Armatur Mk. 1050
Apparat snr Darstellung von dest. Wasser, direkt aus Naturwasser
(auch cur Herstellung yoo Extrakten, snr Alkoholgewinnung u. s. w.) mit
kupferner Käse in eisernem Manlelofen filr Gas-, Spiritus- und Petroleum-
beizung:
Inhalt der BlaM 3 6 10 15 25 l.
Preis 95,00 105,00 135,00 165,00 270,00 Mk.
« des Gasbrenners 3,00 5,00 5,00 7,00 8,00 •
9 des Spiritua-Bunsenbrenaiers mit
BehSlter und Schlauch ...
9 des Petroleumbrenners • . .
9 eines Einhinge - Zylinders zur
Aufnahme Ton Kräutern . . .
n eines Siebbodens fUr dicke
BAaischea 7,00
Wasserdestillierapparat mit transportablem, eisernem Ofen fttr Kohlen'
heizung, mit kupferner, innen Terzinnter Destillierblase und mit kupferner, innen
verzinnter Kühlschlange in Kühlgeftss. Die Blase kann mit einem Aufimtz ver-
sehen werden, der das Obexreissen von Wasser verhindert und zwecks Reinigung
der Dämpfe von Geruch und Geschmack mit Bimsstein- und KohlenstUckchen
gefüllt wird:
Inhalt ca. 60 140 L
Stündliche Leistung ca. 20 35 1.
Preis ohne Aufsatz, ohne selbsttätige Speisung und mit Ge-
fasskühler 675,00 1020,00 Mk.
Mehrpreisfttr Aufsatz 30,00 40,00 „
„ „ selbsttätige Speisung 20,00 20,00 «
Reservoirs für dest Wasser aus Kupfer, innen verzinnt, mit Füllstutzen, Ablass-
hahn, Wasserstandsglas, 2 Traggriffen, auf bronzierter gusseisemer Konsole :
Inhalt des Reservoirs ... 15 20 28 1.
Preis 72,00 84,00 95,00 Mk.
Reservoirs fOr destilliertes Wasser aus Steinseug, mit Deckel und Ab-
lasshahn :
Inhalt 50
Lichte Weite 340
Lichte Höhe 590
Preis pro Stück inkl. Deckels 9,00
Preis des Hahnes inkl. Bnsehleifens Mk; 3,00—6,00
Andere Wasser-Destillierapparate siehe im Artikel „Destillation^.
WasNHIitenMlNwitapparali.
Hydrotimeter zur Härtebestimmung des Wassers mit Seifrnlftsung nach Bov*
tzon & Boadet, bestehend aus:
Bürette von 6 ccm Stück Mk. 2,00
Ptobeiäachcken mit Stöpsel zun SchAtteln, von 10 zu 10 cm bis 40 ccm
geleUt Stück ^ 1,00
Zylindrisches GeOss mit Stopfen, Inhalt 200 ecm, bei 100 ccm mit einer
Mbike • • Stück ,| 1,00
Dasselbe, Inhalt 80 com, mit Marke bei 40 ccm . • • • • • « • ^fi^
Siedekölbchen von 125 ccm mit Marke „ „ 1|00
Seifenlösung mit Flasche il » 3,00
100
150
200 1.
420
480
530 mm.
735
840
930 „
15,00
22,00
29,00 Mk.
1276
Wasserbäder.
Verbrauch an Seifenl^snng fflr 100 ccm Wasser bei
verschiedenen Hürtegraden.
Vtrimach
an
Seifealttiung
DttttMlw
Htr««pwU
I ccm Litaang
entspricht
Hürtegraden
Verbnuch
an
Seifenlftsuog
Deutsche
Hilnegnute
t ccm L&mi
eatsprickt
Rixtcpada
3,4
0.5
26,2
6;^
0,277
5.4
1,0
0,25
22'g
7,0
2^
7,4
1.5
0,25
29,8
7,5
0,277
9.4
2,0
0,26
31,6
8,0
0.277
11,3
2.5
0,26
33,3
8,5
0,294
13,2
3,0
0.26
35,0
9,0
0,294
16,1
3,5
0,26
36,7
9,5
0,294
17,0
4,0
0,26
38,4
10,0
0,294
18,9
4.5
0,26
' 40,1
10,5
0,294
20,8
5,0
0,26
41,8
11,0
0,294
22,6
5,6
0,277
43,3
11,5
031
24,4
«.0
0,277
45,0
1
12,0
0,31
Weiteres über Wasser siehe unter „W a s s e r r e i n i g u n g"'; vgl. auch
die Artiken „E i s", „T e n s i o n** und „Wasserversorgung**.
Wasser-Destillationsapparate:
Guitav Christ & Co., Berlin- Weisaensee.
(s. Iiit.-Aiih. S. 21).
Yolkmar Hänig & Comp., Heidenau • Dresden.
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BiUcken-
fl b Ci. Inacmte).
21
5,00
6,50
21
23 »
5,75 3&^
7,75 ,
23 OL
B. A. Lents. Berlin N. 94, QroMe Hsmlnirpr
fftraaae 2.
F. H. Meyer, Haimorer • Halahols (i. leärkA
S. 17).
Wasser-Destillations- und Untersuchungsapparate:
Vereinigte Lauaitcer Glaswerke A.O., Abt. Wannbrunn, QuiliU & Co., Berlin NW. iO, Heide-
strasse 65/67.
WaaserbAder.
Wasserbäder, zylindrisch, aus Gusseisen, innen emailliert, mit flachem Boden, zvs
Handhaben, Ring zum Einhängen in DreiftLsse, mit Einlegeringen aus polkits
Kupfer :
Durchmesser 12 14 16 18
Stück 2,25 2,75 3,25 4,00
Dieselben mit Dreifuss . . . 3,25 4,00 4,50 5,30
In Form der vorigen, mit Niveauhalter :
Durchmesser 12 14 16 18
Stück 5,00 5,50 6,00 7,50
Dieselben mit Dreifuss . . . 6,00 6,75 7,25 8,80
Wasserbäder mit Porzelianplatte mit 3 Öffnungen mit Deckeln, 16 cm
Durchm., mit Vorrichtung für konstantes Niveau Stück Mk. 6,70
Nach B a u m a n n , mit Sicherheitsvorrichtung für ge£ELhrloses Arbeiten mit leicht est*
zündlichen Flüssigkeiten;
Durchmesser: 12 14 16 18 21 an.
Ohne Lampe, vollständig . . Stück 12,50 13,50 14,00 15,50 16,00 Mk.
Halbkugelformig, aus starkem Kupfer mit Einlegeringen und kupfernen Handhaba^
Durehmesscr 12 14 16 18 20 22 25 ca.
. Stück 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 11,00 Mk.
D i e s e 1 b e n mit konstantem Niveau 5,50 6,60 7,50 8,50 10,00 11,00 14,00 ,
Dieselben mit konstantem Ni'^reau
und Dreifuss 7,00 8,00 9,00 10,00 12,00 18,00 16,00 ,
Nach K e k u I 6 , von verzinntem Kupfer mit Einleg^ingen von Kupfer und Vo^
richtune liir konstantes Niveau :
f* eil
110 mm Höhe, 130 mm Durchm. mit 4 Einlegeringcn Mk. (^
8,50 10.00 ML
10,00 12,00 ,
fifi.
WaascFbSder. 1277
Dieselben:
110 mm Höhe, 150 mm Durchm., m. 5 Einlegeringen Mk. 9,50
HO „ „ 150 n yy « & n von PoncUan . „ 10,50
Wasserbäder, viereckig, von Kupfer, Länge 25 cm, Breite 21 cm,
Höhe 10 cm, mit Platte aus Porzellan mit 4 verschieden grossen
Öffnungen woA Ring^, mit konstantem Niveau, vollständig . Stück „ 21,00
Wasserbäder, trichterförmig, nach v. B c c c h i , aus starkem Kupfer, mit Ein-
legeringen und konstantem Niveau :
Durchmesser ...... 13 16 18 20 23 26 26 cm.
Stück 6,00 7,50 8,50 9,00 10,00 10,75 11,50 Mk.
Dieselben, auf eisernem Stativ, mit viereckiger Eisenplatte, Ring zum
Tragen des Wftsserbadcs nnd Gabel mit Viktor Meyer schem Schutz«
trichter ans Glas (ohne Gasbrenner) Stück mehr Mk. 6,00
Wasserbäder nach Viktor Meyer, trichterförmig, aus starkem
- Kupfer, mit Porzellan-Einlegeringen, einer Porzellanplatte mit vier ver-
schiedenen durch Deckel zu verschliessenden Offnungen, Schutztrichter
aus Glas auf dem verlängerten Dreifuss des Wasserbades ruhend, mit
Niveauhalter, Durchmesser des Wasserbades 26 cm „ 21,00
Nach Bettendorf, ohne Wasserleitung zu benutzen, aus Kupfer, 18 cm
Diffchmesser, trichterfönnig, mit. kupfernen Einlegeringeti, drei angenieteten
Fflssen und 20 cm langem, messtnge&em Zuflvssrohr, mit Glaszylinder
und Glaskugel zur Herstellung dnes konstanten Niveaus.. . , kompl. „ 17,00
Nach Mttrle, mit konstantem Niveau, ohne Wasserleitung zu benutzen,
aus Kupfer, mit Einlegeringen ; das ganze ruht auf einem Dreifuss und
nimmt wenig Raum ein, kompl. ohne Lampe „ 20,00
Nach H o f m a n n , aus Kupfer, zylindrisch, jedoch unten verengt, mit kupfernen
Einlegeringen und zwei Handhaben:
Durchmesser 16 18 20 22 cm.
Preis 7,00 8,00 9,00 10,00 Mk.
D i e s e 1 b c n mit Niveauhalter 9,50 10,50 11,50 12,50 .„
Aus Porzellan, nach D 1 1 1 m a r , mit Porzellan-Einlegeringen u. Zuleitungsrohr Mk. 7,50
Kombinierte Wasserbäder nach G r i f f i n zum Trocknen und Heiss-
filtrieren, von Kupfer, innen verzinnt, 33 cm lang, 18 cm breit, 12 cm
hoch, auf 4 Füssen, mit kupfernem Trichter zur Aufnahme eines Glas-
trichters von 13 cm Durchm. und einer mit Einlegeringen versehenen
Öf&iung von 13 cm, ohne Glastrichter und ohne Lampe, „ 18,00
Dieselben mit neuem konstanten Niveau „ 24,00
Kombinierte Wasser bäder nach G r i f f i n , 33 cm lang, 24 cm breit,
13 cm hoch, mit 2 mit Einlegeringen versehenen Offnungen von 10 und
1 von 7,5 cm, mit einer Schieblade mit Tür zum Trocknen von Glas-
platten von 10 cm Länge, 10 cm Breite, 3 cm Höhe „ 30,00
Wasserbäder zum Heissfiltrieren nach L a n d o 1 1 , bestehend aus vier-
eckigem Kupferkasten von 38 cm Länge, 25 cm Breite mit 2 Etagen,
die eine mit 3 Offnungen zum Einhängen von Bechergläsern, Spritz-
flaschen u. s. w., die andere mit 3 Metalltrichtem „ 45,00
Für Paraffmeinbettungen nach Lothar Meyer, 26 cm lang, 23 cm
breit, 7 cm hoch, aus Messingblech, mit gegossener Deckplatte, in welcher
sich 7 Öffnungen verschiedener Grösse und 2 grössere mit herausnehmbaren
Gelassen, 5 Stück halbrunde Pfännchcn aus Nickelblecb, sowie ein Bad von
14 cm Länge, 10 cm Breite, 7 cm Tiefe befinden, Schublade zum Trocknen
von Glasplatten, aufschraubbarem Schornstein und Umlegcgnffen . . . „ 48,00
Zur Inversion nach B a u m a n n , von starkem Kupferblech, innen verzinnt,
30 cm lang, 17 cm breit, 14 cm hoch, mit verstellbarer Brücke Zur Auf-
nahme von 4 Kochkolben imd des Thermometers, mit konstantem Niveau,
Ablasstiahn und losem Vierfuss , . . . .-. \i 24,00
EJtcktrisch zu heizende Wasserbäder von Kupfer, mit Deckplatten oder
Einlegeringen für etwa! Amp. '........'... .Stück „ 50,00
Vgl. auch die Artikel „D a m p f a p p a r a t e" und „T r o c t n e n*\
1278 WmncrdiclitmMlmi
Wasserbider, elektrische:
(ß. lDt.*ADh.).
WaMmra6htmmohmn tob CtawibMi. HierfOr sind «elir vracfaial««
Verfahren im Gebrauch, die man etwa in folf esde fftaf Orappca tcttca kan:
A. Man triRt au! das Gewebe mehrmals einen zarten FarbeiArd ut,
der zur Hälfte aus rohem, zur Hftlf te aus gekochtem Leinöl, mit Erdfautes w*
mischt, besteht; nach jedem Auftragen muss getrocknet werden. Auch Sikbtn,
Harze in Benzol u. s. w. verwendet man gleichzeitig«
B. Die Gewebe werden durch eine dlnse LOsoQg von Purallin k Beini
fpezogen; auch danne Teerarten sowie Fette in Benzia werden in gleicher
Welse zum Imprägnieren benutzt.
C. Man behandelt das Gewebe mit Leim oder Gelatine und gerbt es dir-
auf mittels Tannins, oder man verwendet Chromleim und macht diesen mcfc
der Imprägnierung dadurch unlöslich, dass man die Gewebe der Elnwirkni
des Lichts aussetzt
D. Man beluindelt die Gewebe mit fotteir Setfedösaagen und nut einer
Metallbeize, wobei «ich im Gew«be Melaliseilen bilden, die den Stoff «isscr-
dichft machM. Namentlicta Alaminiumazetat lionunt als Beize in B^
tracht, wAhrend man der Seifenlösnag vorteilhaft noch Wachs, Haize^ Nie
u. s. w. beimischt.
E. Die Gewebe werden mit Lösungen von Kautschuk imprSgniert. -
Auf Einzelheiten hinsichtlich der Verfahren zum WasserdfcMmadieii m
Geweben kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden, etiensowenig aid
die Äusserst zahlreichen, dieses Gebiet betreffenden Patente. Nur einiiie
neueste hierhergehörige patentierte Verfahren seien kurz erwähnt:
Nach dem D. R. P. 137 216 vermischt man erweichten Kautschuk, Oott^
percha, Balata oder deren Abf Alle sowie regenerierte Produkte dieser Art Bit
wasserunlöslichen Seifen aus elaidierten oder nidit elaidierten Fetten oder Fett*
sAuren. Man erhalt dadurch eine plastische, widerstandsf Ahige Masse, die ski
namentlidi zum Wasserdichtmachen und Imprägnieren von Oew^en, Papieffl
u. dgl. sowie zur Herstellung von Lederiuchen und LedertmitationeB, Tapda.
FussbodenbelAgen u. dgl. eignet Diesen Massen können noch Zdliikft
Viskose, Zelluloid, Ole und Fette, Harze, Glyzerin, FasermateriaHen aller Art
Eiweisskörper, Farben, Metallsatze und Oxyde n. s. w. einveifeitrt werden.
Das D. R. P. 141 411 schätzt ein Verfahren, Stoffe unter Eitaltung ibr«
Luft- und SchweissdurchlAssigkeit wasserdicht zu machen: Man tränil die
Stoffe in einer Lösung von essigsaurer Tonerde und nach dem Abtrocknen oocb-
mals in einer Lösung von Wollfett oder Wollschweiss oder Lanolin in 6vm
flflchtigen Lösungsmittel, worai^f man das Ot>erschllssige Fett beseitigt IHr
essigsauren Tonerde kann man vortellhalt Blelzuckerlösui^ (»eimlsciKB.
Das Verfahren 4les D. R. P. 147 029 ist gekennzeichnet durch die gldcfe-
zeitige oder aufeinaader folgende Behandlu|g der Stoffe oder OtteiBttide
mit einer Verdickungsmasse aus Wurzeln der Pflanzenfamilie 4er AiaorpiM^
phalleen, insbesondere der Gattung ConophaUua, und mit solchen XArpen
deren Lösungen wMserdichte und elastische Schichten liintedassen, wie z. B^
Kautschuk, Jüuttsclioklack u. s. w. Die leichte und billige kmoqfluofiM^
masse macht luftdicht und schimmelt nicht, wAhrend der JS^nts^ak öci
wasserdichten Oberzug liefert.
Nach dem D. R. P. 165 201 werden die In tekannter Welse dnrch ßebd
und Obendeben vorbcfhaadelten Gewebe In einer tochenden LOsaag ^
Harzseife nachbehandelt und dann Auf der «Inen Mte mik wätkmi^
Stoffen, auf der andern Seite mit def Lösung eines Klebmittels (s B. Ptfi'
gumml) ftbenoKtn«
127»
Nach dem D.R.P. 166390 «wentai die Fascnlofte mmBi inil wisse-
rlfifen Emulsionen aas Ammonsaksen waaseranltelicher F^tsftinren oder Hais-
säuren einerseits und Fetten, Wachsen, festen Kohlenwasserstoffen ander-
seits in der Wärme Ketränkt, dann zur AbspaltunK des Ammoniaks aus den
Anunonsalzen getrocknet osd zuletet KtMeeüi oder heiss Jcabutdneit. Das
ZusalzHD. R. P. 179608 verbindet diese Art des WassenHchtmacfaens nU
dem Färben der Pflaaaenfaseraloff e.
Einer Abhandlung von S. Eisenstein (AQg. Chem. Ztg. 1905, '907)
Aber die Herstelluqg wasserdichter Gewebe entnehmen wir folgende Rezepte:
Tuchartlge Stoffe werden in einem mit essigsaurer Tonerde 5^ B6 ge-
füllten Bottich 12 Stdn. eingeweicht, dann herausgezogen, getrocknet und bei
60— 65<» C. abgedanstet.
Wagendecken, Segel, Plad&en, Planen werden mit einer 7 SIgea Oelaäae-
lOsuQg bei 40" C. durchtränkt, an der Luft getrocknet, hierattt durch «ine
4 %lge Alaunlösung genommen, an der Luft getrocknet, durch Wi^saer ge-
zogen und nochmals getrocknet.
Baumwoll-, Leinen», Jute- «nd Hanfgewebe nimmt man vorerst durch «In
Bad von schwefelsaurem Kuprferos^dnAmmooiak 10^ B6. bei einer Tempentur
von 25^ C, bis sie v01I(g durchtränkt sind, dann durch eine Atznatronlteung
2* B&, worauf getrocknet wird« Man kann, um die wasserdichtmadiende
Wirkung zu erhöhen, vorteilhaft die Atznatronpassage durch eine L(toung von
scbwefelsaurer Tonerde ersetzen.
Weisse und hellfarbige Oewebe werden zuerst durch ein essigsaures
Tonerdebad 4^5^ B6. bei einer Temperatur von 40* C. gezogen. Nach dem
Passieren wird das Oewebe durch Presswalzen von der Oberschflssigen
FlUss^keit befreit und kommt in eine SeifenlOsung (5 kg gute Marseilier Seile
in 100 kä: weichem Wasser). Schliesslich werden die Stoffe durch etaie 2%k^
AlaunlOsung gezogen, 2—^3 Tage auf Stellten getrocknet und hernach <dle
anhaftenden Sellenpartikelchen durch eine Bürstmaschine entfernt.
Ander« Vorschrift ffir BaumwoUgewebe: In 50 Liter kochendem Wasser
werden 1,5 kg Gelatine gelöst, dann 1,5 kg geschabte Talgkernseife zugefflgt
und allmählich 2,5 ke Alaun eingetragen. Man Iflsst die Flotte auf 50* C.
auskühlen, zieht das Baumwollgewebe breit durch, trocknet und kalandriert
Zellstoffe werden wasserdicht Imprägniert, indem man sie mit .der
warmen Lösung von 1 kg Oelallne, 1 kg Glyzerin und 1 kg Tannin in 12 kg
Holzessig 12* B6. imprägniert.
Leinen-, Hanf-, Jute-, Baumwoll- und andere Gewebe kann man vorteil-
haft mit einer geruchlosen, wasserdichten Appretur versehen, indem man sie mit
nachstehender Komposition imprägniert und hierauf in einer Bflrstmaschiae
der wiederholten Einwirkung mehrerer Bfirstenwalzen aussetzt, wodurch der
Stoff trockeqgebflrstet wird und die Kettenfäden tyesonders hervortreten, die
Fasern sich legen, ein besonderer Glanz und ein vollkommen geruchloser«
nicht abfärbender und wasserdichter Stoff erhalten wird. — Das aus rohen
und gefärbten Garnen In gebräuchlicher Welse hergestellte Oewet>e pas^ert
die Flotte der wasserdichten Appretur, die hergestellt ist aus: 90 kg Japan-
wachs, 22,5 kg Paraffin, 15 kg Harjfseife, 35 Iqg StäWce und 5 log Aiaunlösoog,
5 %ig. Die erstgenannten Bestandteile werden in einem Kessel igeadimolzen,
die Stäfke und zuletzt die Alaunlösni^; zugesetzt und das Oanaae tifechtlg
verrflhrt.
Eine vorzügliche Substanz, welche, aul wasserdicht «ewesene Oewebe
einfach aufgetragen, die Wasserdichtigkeit derselben wieder herstellt, tiesMit
aus einer Lösung von 0,5 kg Gelatine und 0,1 kg doppelchromsauiem Kall oder
auch Cbromaiaun und 0,1 kg Essigsäure (zur Verhindecung der Oelathileiiang
der Leiralösung) in 3--5 kg Wasser. Dieser Lösung wird 0^ kg fCupieroQ^
Ammoniak von 10* B^. zugeHtei Die ler^tlge Sttetanz trägt man einfach
mittels einer Bürste oder eines Pinsels a*«f die Oewebe Mf und seist Ictatoe
sodann der Trocknung und Belichtung aus.
«1280 Wafiser<er — Wassdrgas.
MaterJalien zum WasserdichtmacHen von Geweben:
Ohtmiiclie Fabrik FlOratieiiB, Dr. H. NoerdUnger, FlOnheim a. 11.
WAMorfllter siehe „Wasserreinigung**.
WaMerfffts. OasförmiKes Oemisch, weithes beim Überleiten voi
Wasserdampf über glühende Kohlen erbalten wird und theoretisch aus 50 vol. %
Wasserstoff und 50 vol. % Kohlenoxyd besteht; seine Bildung entspridit
der Gleichung: C + HjO = CO + H,. In Wirklichkeit enthält das Wassergas
durchschnittlich 3—5 % COt und dafür weniger CO; auch Stickstoff und (so
lange ungereinigt) Schwefelwasserstoff ist darin vorhanden.
Die Darstellung des Wassergases geschieht in Generatoren, welcbe
Koks oder Anthrazit enthalten. Ein Teil des Materials wird verbrannt und er-
hitzt hierbei den übrigen Teil des Kohlenstoffs auf die für die Umsetzung
nötige Temperatur von 1000—1200^; hierauf lertet man Wasserdampf ein. Es
werden zwei Generatoren neben einander aufgestellt. Während in dem eines
durch Oberleiten von Wasserdampf über glühende Kohlen Wassergas erzengt
wird, wird der Inhalt des andern Generators durch Zufuhr von Luft ,,heiss-
geblasen**. Sind die Kohlen im ersten Generator unter 1000* abgekühlt, die
des zweiten Generators über diese Temperatur hinaus erhitzt, so kehrt man den
Prozess um, indem man nun in den ersten Generator Luft und in den zweiten
Wasserdampf einführt. So Iflsst sich dbr Betrieb weiterführen, bis die Kohle
in den Generatoren aufgebraucht ist, ja, bei geeigneter Anordnung bewirkt so-
gar ein Beschicken der Generatoren mit Brennmaterial keine Unterbrechiing
der Gasproduktion.
Der rationelle Betrieb hat dafür zu sorgen, dass sich die genannten wert-
losen und schädlichen Verunreinigungen gegenüber den beiden Hauptbestand-
teilen nur in verschwindender Menge bilden. Vor allem darf die Kohlensaure
nicht überhand nehmen; eben deshalb muss die Temperatur bei der Dar-
stellung sehr hoch sein, denn bei geringen Hitzegraden erfolgt die ümsetzang
mehr und mehr nach der Gleichung: C + 2HtO = COt + 2Ht, d. h. um so
mehr Kohlensäure gelangt zur Entstehung.
Nach dem D. R. P. 153 840 verbessert man die Wassergasherstellung sehr
wesentlich dadurch, dass man beim Warmblasen im Gaserzeuger mehrere
Kohlenschichten mit hoher Temp. und zwischen diesen liegend Schichten mit
niedriger Temp. herstellt. Dementsprechend streichen der Wasserdampf oixi
das erzeugte uas abwechselnd durch Schichten höherer und niederer Tenp.<
und zwar derart, dass vor dem Austritt des Gases aus dem Gaserzeuger iminer
eine Schicht höchster Temp. zu durchstreichen ist. Durch diese Anordnoi^
soll ein sehr kohlensflurearmes und an CO reiches Gas erzielt werden.
Zur Reinigung des Wassergases benutzt man gewöhnlich Eisenoxyde,
doch wird dadurch immerhin nur der anorganisch gebundene Schwefel ent-
fernt; auch wird das Gas dabei wieder in gewissem Grade mit Eisenkohleo-
oxydverbindungen beladen, die einen nachteiligen Einfluss auf die Verwendnog
des Wassergases zu Leuchtzwecken ausüben. Von diesen Erwägungen au^
gehend schützt das D. R. P. 159 136 ein Reinigungsverfahren für Wassergas,
welches darin besteht, dass man das vorteilhaft zunächst von seinem COr
Gehalt befreite Wassergas zur Entfernung des S und CN in heissero Zustande
durch' heisre oder glühende Oxyde, ' HsMroxyde, Karbonate oder Silikate der
Alkalien, alkalischen Erden und Erden oder durdh die Oxyde und Hydroxyde
von Eisen und Zink leitet. Man kann eine Temp. bis zu 500* anwenden, wo-
durch die ReakticMi erheblich beschleunigt wtrd. Zur Entfernung des Wasser-
gases von COt empfiehlt es sich, das Gas zunächst durch mit Koks gefflUtt
und von aussen erhitzte Retorten zu leiten; um die COt möglichst zu CO n
rMnzteren.
Abgesehen von einer^ sorgfältigen Reinigung, der das fertige Rdbgas za
.noterzieben ist, hängt die GAte des Produktes von der Qualnät des Her-
^Hungsmaterkals, d. h. der Kdhle ab. Aber während man früher nur senf
feine Kohle, wie Anthrazit und Koks, verwenden durfte, ist es neuerdings g^
inngen, önch minderwertigeres Brennmaterial mit Vorteil zur Wassergasdar-
Stellung heranzuziehen.
Wasserglas. 1281
Der Wert des Wassergases liegt in seiner Bedeutung als Heiz- und Be-
leuchtungsmaterial, indem es bei der Verbrennung eine ausserordentlich hohe
Temperatur erzeugt.
Direkt kann das Wassergas übrigens nur zu Heizzwecken dienen, weil es
zwar mit einer sehr heissen, aber vollständig unfleuchtenden (blauen) Flamme
verbrennt. Dagegen kann man auf indirektem Wege das Wassergas mit Vor-
teil auch der künstlichen Beleuchtung dienstbar machen.
Hierzu stehen zwei Wege offen: Der eine besteht darin, dass man in der
Wassergasflamme Olühkörper, z. B. die bekannten Auerschen Gasglflhkörper,
erhitzt; der andere Weg besteht darin, dass man das Wassergas karburiert.
Die Karburierung besteht darin, dass man das Wassergas mit den Dflmpfen
von Benzol oder von Petroieumrückständen belfldt. Besondere
Beachtung verdient die von L e w e s - London vorgeschlagene A u t o k a r -
b u r a t i o n; sie besteht darin, dass man das Wassergas durch die mit Kohle
beschickten glühenden Gasretorten (vgl. Artikel „Leuchtgas'*) leitet und
so dem Wassergas direkt Steinkohlengas beimengt.
Das Wassergas ist ein sehr billiges und vorzügliches Heiz- und Beleuch-
tungsmaterial, das mehr und mehr zur Einführung gelangt.
Ein Obelstand ist, dass das Wassergas vollständig geruchlos ist, während
es auf der andern Seite wegen seines hohen Gehaltes an Kohlenoxyd ausser-
ordentlich giftige Eigenschaften hat. Man beseitigt diesen Fehler dadurch,
dass man dem Wassergas stark riechende Substanzen (z. B. Athylmerkaptan)
beimengt.
In immer steigendem Masse werden Wassergasanlagen in Verbindung
mit Steinkohlengasanstalten errichtet, um durch Zumischung von Wassergas
den Betrieb zu verbilligen oder die Ungleichmässigkeiten des Retortenofen-
betriebes auszugleichen. Selbstverständlich muss der Wassergaszusatz
jmmr so eingerichtet werden, dass das entstehende Mischgas für den all-
gemeinen Zweck brauchbar bleibt und einen stets gleichbleibenden Heiz-
wert besitzt.
Nahe verwandt mit dem Wassergas ist das Halbwassergas, auch
Dowsongas, Generatorwassergas und Mischgas genannt.
Es wird durch gleichzeitiges Überleiten von Luft und Wasserdampf über
glühende Kohlen erhalten, Ist noch billiger als das eigentliche Wassergas, hat
aber auch eine viel geringere Heizkraft, weil es etwa 50 % Stickstoff enthält,
während nur 15 — 18 % Wasserstoff und 25 % Kohlenoxyd darin vorhanden sind.
Wassergrlas. Ein Glas (s. d.), worin die Kieselsäure nur an Alkali
und nicht gleichzeitig an alkalische Erden oder Schwermetalle gebunden ist;
aus diesem Grunde ist das Wasserglas leicht schmelzbar und wasserlöslich.
Am wichtigsten ist das Natronwasserglas (Natriumsili-
k a t), das in der Zusammensetzung zwischen NasO . 4 SiOt und NatO . 2 SiOt
schwankt. Man gewinnt es durch Schmelzen von 45 T. Quarzpulver mit 23 T.
kalz. Soda und 6 T. Holzkohle im Flammofen oder in Glashäfen. Die erhaltene
Schmelze wird nach dem Erkalten zerschlagen und gepulvert und dann mit
heissem HsO behandelt, wodurch man die (meistens durch Fe grün gefärbte)
Wasserglaslösung erhält. Auch durch Digerieren von Infusorienerde
oder von Kieselsäure (amorph oder gefällt) mit starker Natronlauge lässt sich
direkt Wasserglaslösung j^ewinnen.
Das ebenfalls wichtige Kaliwasserglas (Kaliumsilikat) ge-
winnt man durch Zusammenschmelzen von 45 T. Quarzsand, 30 T. Pottasche
und 25 T. Kohle.
Ausser Natron- und Kali Wasserglas unterscheidet man Doppel-
wasserglas (ein Gemisch beider) und Fixierungswasserglas;
letzteres ist ein mit SiOs vollständig gesättigtes Kaliwassergfas, das einen Zu-
satz von sehr alkalireichem Natronwasserglas erhält.
Eine Verbesserung der Herstellung von Wasserglas bezweckt das Franz.
Pat. 325 164. Die Verbesserungen bestehen darin, dass eine Mischung von
Kieselsäure und den Sulfaten oder Karbonaten der Alkalien unter Zufügung
von kohlehaltigen Stoffen in einem elektrischen Ofen mit Widerstand erhitzt
Blttcber VII. 81
1282 Wasserlösliche Öle — Wasserreinigung.
wird; man kann auch dem Gemisch von Kieselsaure, Alkalisulfat und Kohle
ein Alkalichlorid zusetzen und es im Ofen erhitzen.
Die Losungen der Wasserglasarten werden durch COt unter Abscheidung
von SiOt zersetzt; in HsO löst sich Kaliwasserglas besonders leicht. Mit wenig
HtO quillt gepulvertes Kaliwasserglas gallertig auf und erhärtet in 2—3 Tagen
zu einer steinharten, glasigen Masse; aus diesem Grunde verwendet man es
als Kitt unter Wasser. Ferner dient es zum Tränken von Sandsteinen, zur Her-
stedlung von Kunststeinen, als Flammenschutzmittel, als Beschwerung^mittel in
der Seifenfabrikation u. s. w. Auch in der Färbered, Zeugdruckerei, Papier-
fabrikation und Malerei (Stereochromie) kommt Wasserglas zur Anwendung.
Natronwasscrglas, Lösung (38— 40*> Be) % kg Mk. 11,00
„ (50-55» Be) % „ „ im
n D.A.IV o/o „ „ 18,0U
„ GaUerte »/o „ „ 19,iXi
„ in Stücken % „ „ 16,Ui»
„ in Pulver, schwerlöslich % n „ 21,UU
„ » n leichtlöslich % „ „ 3«,W
Kaliwasserglas, Lösung (30— 3ü» B€) «/o „ „ 27,l<^
„ in Stücken «/o „ „ 41 f!^}
n Pulver % „ „ Ö2J-
Wasserglas:
van Baerle k Comp., O. m. b. H., Worms a. Bh.
Apparate zur Herstellung von Wasserglas baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. I Willy Manger, Increnieurges. m. b. H., Drt-d^ o.
Dt, B. Jtirgeiuen, Prag-Weinberge. |
WaMerlösUche Ole. Die darauf bezüglichen Verfahren siebe unter
„Mineralöl e*'.
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
WaMerlnftpiunpen siehe „Luftpumpe n'*.
WASsermörtel (Hydraulischer Mörtel) siehe ,,Z e m e n t'*.
WAMerreinigruiifi:. Man hat zu unterscheiden zwischen denjenigen
Reinigungsmethoden, die sich für den Hausgebrauch eignen, und den-
jenigen, die der Reinigung und Verbesserung des Wassers im Grossen zu
dienen haben. Von den Reinigungsverfahren für Qenusswasser wieder
verschieden sind diejenigen Methoden, welche ein Wasser für die Zwecke
industrielller Verwendung zu verbessern haben.
A. ReinigMg voi 6«MttwatMr.
Besonders wichtig ist für die Reinigung von Trinkwasser die Filtra-
t i o n. Die Hausfilter beruhen sämtlich darauf, dass das Wasser unter einem
gewissen Druck durch poröses Material getrieben wird, welches die suspen-
dierten Stoffe zurückhält. So sind zu nennen die Kohlenfilter (Knochen-
kohle), die B r e y e r sehen Mikromembranfilter (Asbestmasse), die .
P i e f k e sehen Asbestzellulosefilter (s. unten), die C h a m b e r- I
1 a n d sehen Filter (gebrannte Porzellanerde), dieBerkefeld-Nordt-
m e y e r sehen Filterkerzen (gebranntes Kieselgur) u. s. w. Alle solche
Hausfilter wirken jedoch nur eine gewisse Zeit vollständig, dann verstopfen $i<^
sich oder sie lassen nunmehr Mikroorganismen mit durchgehen und mflssec
dann wieder gereinigt werden.
Die zentrale Wasserfiltration geschieht durch Sandfilter, die teil-
weise offen, teilweise (was besser ist) bedeckt sind, oder neuerdings besonders
durch die schon oben genannten Piefkeschen Asbestzellulose-
f i 1 1 e r.
Bei den Sandfiltrationen, die zuerst in England ausgeführt wurden nR*-']
Ende der 40 er Jahre nach Deutschland kamen, benutzt man aus verschiedece
Wasseireinigung 1283
Sandschichten zusammengesetzte Filter, die zwischen 1,5 und 6 m Höhe haben.
Nach K r ö h n k e wird die Fiiterniasse derart aufgebaut, dass von der Sohle
des flachen gemauerten Bassins nach oben Schichten von faustgrossen, von
walnussgrossen, von haselnussgrossen Steinen, von verschiedenkOrnigem
Kiese und von feinem Sande als oberste Lage folgen, so dass jede Schicht als
Stütze der über ihr ruhenden dient; auf diese Weise wird das Einstürzen der
oberen Lagen in die unteren unmögilich. Die Stärke der einzelnen Schichten
ist bei den verschiedenen Ausführungen recht verschieden; v. Esmarch
gibt für die einzelnen Schichten der Sandfilter folgende Durchschnittszahlen an:
1. Feldsteine 60 — 200 mm Durchmesser 255 cm hohe Schicht.
2. Grober Kies 30—60 mm Korngrössc 150 „ „ „
3. Mittel feiner Kies 20 — 80 mm Komgrössc . . . 120 „ „ „
4. Feiner Kies 10 — 20 mm Durchmesser 8 „ „ „
5. Grober Sand 3 — 4 mm 5
6. Feiner, scharfer Sand 0,5 — 1,0 mm . . . 60 — 150 „ „
n
Sämtliche Füllmaterialien sollen gut gesiebt, also gleichmässig in der
KorngrOsse, vollkommen rein (frei von organischen Beimengungen) tmd vor
dem Einbringen sorgfältig ausgewaschen sein. Nur die obere Sandschicht kann
als eigentliche Filtrationsschicht gelten; mit ihrer Dicke wächst die Sicher-
heit in der Wirkung des Sandfilters.
Ein solches Sandfilter wird zuerst umgekehrt, d. h. von unten nach oben,
gefüllt, bis das Wasser 1 m über der Sandschicht steht; nach 24 Stunden lässt
man dann Wasser von oben zutreten und Offnet unten den Abfluss. Erst nach
einiger Zeit erreicht das FUter seine volle Wirkung, nämlich dann, wenn sich
oben auf dem Sande eine dünne Schlammschicht aus feinsten Sinkstoffen ge-
bildet tiat, die die eigentliche filtrierende Wirkung entfaltet.
Nach und nach nimmt die Dicke dieser Schlammschicht zu, wodurch all-
mäMich das Filter verstopft, so dass es dann durch Erneuerung der obersten
Sandschicht regeneriert werden muss.
Die Sandfilter galten lange Zeit als die besten Vorrichtungen zur zentralen
Wasserreinigung. Aber vollkommen waren sie keineswegs; vielmehr ist er-
wiesen, dass unter Umständen auch pathogene Bakterien durch das Filter
durchschlüpfen können. Bei ordnungsmässigem Betriebe wird dies allerdings
nur höchst selten vorkommen können; dagegen wächst die Gefahr, wenn das
Wasser das Filter zu schnell zu passieren hat, wenn also die Fidtrations-
geschwindigkeit^) übermässig gesteigert wird. Noch grösser wird die Gefahr,
wenn der Inhalt eines Sandfilters, wie dies im Winter nicht selten vorkommt,
gefriert, weil hierbei Spalten und Risse in der Sandschicht entstehen, durch
die Unreinigkeiten leicht hindurchgehen.
Grosse Vorzüge vor den Sandfiltern besitzen unzweifelhaft die A s b e s t -
Zellulose-Feinfilter neuer Konstruktion, System P i e f k e. Bei
denselben dient als Filtermaterial eine präparierte, sehr feinfaserige Mischung
von Asbest mit Zellulose, welche schon in ganz dünner Schicht eine ausser-
ordentlich dichte Filterfläche bildet. Die Fiüter selbst bestehen aus einer
grossen Anzahl von Filterkammern, welche Siebböden besitzen; man spült das
faserige Filtermaterial mit Wasser in die Kammern hinein, in denen es sich auf
dan Sieben als dichte Filterschicht ablagert. Nach längerem Gebrauch spült
man durch einen Gegenstrom das Filtermalerial wieder heraus und reinigt es
in einem Stofffänger mit Waschtrommel, worauf es aufs neue in
Benutzung genommen werden kann. Andere Konstruktionen desselben Systems
arbeiten mit abgepassten, gepressten Scheiben von Asbest-
zellulose. Die Wirkung des Asbestzellulose-Systems ist vorzüglich, der Be-
trieb billig.
^) Die Geschwindigkeit der Wasserbewegung im Filter soll nicht grösser als 125 mm
in der Stunde « 3 m im Tage sein ; es beträgt dann die Fördermenge auf 1 qm Füter-
fläche 3 cbm Wasser im Tage,
81*
1284 Wasscirdnigüng.
P i e f k e hat auf Grund dieses Filtersysteins auch eine M^hode znr toII-
kommenen Enteisenung des Wassers ausgearbeitet, und zwar sdieidet er
zunächst das gelöste Eisen als Fet(OH)« aus, indem er das Wasser durch einen
entsprechend konstruierten, mit geeignetem Material geffilltem Apparat mit
Luft In innige Berührung bringt; das Fe» (OH)« wird dann mittels Filtration
durch Asbestzellulose entfernt
Ferner ist die chemische Reinigung des Wassers zu nennen, so
namentlich durch Zusatz von Kalk, welcher die Bikarbonate der Erdalkalien
sowie Mg und Fe niederschlägt und dabei sonstige Verunreinigungen mit za
Boden reisst
Viel benutzt wird bei Wasserversorgungsanlagen die Klärung. Man
lässt dabei die Schwebestoffe in Klärbecken oder Klärbrunnen sich atisetzen
und unterstfitzt, wenn es nötig ist, diese Sedimentation durch Znsatz
geeigneter Fäilungsmittel.
Als derartige Fällungsmittel dienen zahlreiche Verbindungen, die entweder
fOr sich im Wasser flockige Niederschläge bilden und mit diesen die Schwebe-
stoffe niederreissen, oder die diese Niederschläge erst dann bilden, wenn eine
zweite geeignete Verbindung gleichzeitg oder danach zum Wasser zugefügt wird.
Wir nennen von derartigen niederreissenden Verbindungen Eisen-,
Aluminium-, Mangan- und Magnesiumsalze in Verbindung
mit K a 1 k , K r e i d e , S o d a u. s. w. Wohl am häufigsten wird davon eine
Kombination von Alaun (oder Aluminiumsulfat) mit Kalk (Calci umhydrat)
verwendet, so beispielsweise in den Kläranlagen von Frankfurt a. h/L In diesem
Falle veriäuft die Reaktion, wie folgt: Alfl(SOt)s + 3 Ca(OH)s = Al.(OH)i
+ 3 CaSO«. Der lockere Niederschlag von Aluminiumhydrat reisst hier die
suspendierten Bestandteile aus dem Wasser mit nieder.
Nicht immer ist der Zusatz zweier Verbindungen zur Fällung nötig:
beispielsweise entsteht in Calciumkarbonat-fflhrendem Wasser der genannte
Niederschlag von Aluminiumhydrat schon auf Alaunzusatz allein.
Bei der Verwendung derartiger Fällungsmittel muss man darauf achten,
dass nicht die durch den Reinigungsprozess in das Wasser fibergehenden
Stoffe seine Qualität in anderer Hinsicht verschlechtern. So vergrösseri z. B.
bei der erwähnten Klärung mit Aluminiumsulfat und Kalk der in Losung
gehende Oips den Härtegrad des Wassers.
Die genannte Art der Fällung, die darin besteht, dass künstlich erzeugte
Niederschläge andere Schwebestoffe des Wassers mit niederreissen, wird als
indirekte Fällung bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht die direkte
Fällung, wobei der erzeugte Niederschlag z. T. in den aus dem Wasser zu ent-
fernenden Stoffen selbst besteht. Die direkte Fällung wendet man an: zur
Entfernung der gelösten Calcium- und Magnesiumsalze, zur
Enteisenung, zuweilen auch zur Beseitigung von H u m i n s u b -
stanzen.
Mit gutem Erfolge benutzt man zur Behandlunj; von Wasser ffir hSus-
Hche und gewerbliche Zwecke nach D. R. P. 197 111 die Filtration durch
wasserhaltige Aluminiumsilikate; v^\. darüber „P erm u t i t e'*.
Enthält das Wasser viel Eisen, so muss es, um als Qenusswaser (oder
aber für Färbereizwecke) verwendbar zu werden, enteisent werden. Zu
diesem Zwecke wird das Wasser in geeigneter Weise (z. B. durch Rieselung
aber Kokshaufen) kräftig durchlfiftet, wodurch das als Bikarbonat gelOste Eisen
in Form von FeCOsund Fe9(OH)6 ausgeschieden wird. Eine der Durchlflftung
folgende Filtration vervollständigt das Verfahren (vgl. auch oben die Be-
merkungen über Asbestzellulose-Filter). Die D. R. P. 145 797 und
154792 verwenden zur Enteisenung von Rohwässern Filter, welche mitMangan-
oxyden in feiner Verteilung durchsetzt sind, während man nach dem D. R. P.
148 404 zur Erleichterung der Enteisenung die Alkalität der Wässer durch vor-
hergehende Behandlung künstlich erhöht.
Von Wichtigkeit ist neuerdings die Reinigung von Qebrauchswasser (und
Abwässern) mit Hilfe deselektrischenStromes geworden. Hierbei wird
entweder Ozon entwickelt, oder aber man zersetzt die Chloride des Wassers
Waaserreinigung. 1285
derart, dass Chlor und Hypochlorite entstehen, welche die Mikroorganismen des
Wassers zersetzen. Das Ozon (s. d.) wird in besonderen Apparaten nach
Siemens&Halske durch Elektrizität erzeugt und durchströmt dann von
unten nach oben einen Turm, in welchem das zu reinigende Wasser in feiner
Verteilung berunterrieselt; vorher durchströmt das Wasser ein Sandfilter, und
zwar ein Schnellfiflter nach K r ö h n k e. Als Ozonapparate dienen Siemens-
sche Ozon-Röhrenapparate mit 8—10000 Volt Spannung. Ein Apparat mit
6 Röhren erfordert zum Betriebe etwa 1 PS. Die Betriebskosten be-
rechnen sich nach Er i wein bei einer Anläse von 120—150 cbm stündlicher
Leistung und einem Preise von 5 Pfg. für die Pferdekraftsstunde zu 1,726 Pfg.
Davon entfallen auf Energiekosten 1,086 Pfg., auf Löhne, Reparaturen und
Schnellfilterreinigung 0,229 Pfg., auf Verzinsung und Amortisation 0,411 Pfg.
Die sämtlichen Unkosten für 1 cbm sterilisierten Wassers an der Verbrauchs-
steile betragen einschliesslich Schnellfiltration, Pumpkosten für Türme und
Hochdruckileitung mit Amortisation und Verzinsung einschliesslich des städti-
schen Rohrnetzes 5,031 Pfg. Die Wasserreinigung mit Ozon bietet, wie nicht
nur Versuche in Versuchs-Wasserwerken, sondern vor allen Dingen der
praktische Betrieb gezeigt hat, das absolut sicherste Mittel zur Sterilisation
infizierten Trinkwassers und daher auch den sichersten Schutz vor epide-
mischer Ausbreitung verheerender Seuchen. In Paderborn beispielsweise
sind seit Inbetriebnahme des von Siemens & Halske vor 9 Jahren erbauten
Ozon- Wasserwerkes die in früheren Jahren so häufigen Typhus-Epidemien
völli$r verschwunden. Auch in Hermannstadt (Ungarn) konnte man einzig
durch die Errichtung eines Ozon-Wasserwerkes, das nunmehr seit fast zwei
Jahren in Betrieb ist, der zahlreichen Typhus-Epidemien Herr werden.
Zur Bekämpfung der Cholera hat St. Petersburg jetzt die Errichtung
eines grossen zentralen Ozon-Wasserwerkes für die Oesamtversorgung der
Stadt t)eschlossen. Ebenso werden in Paris zwei grosse Ozon-Wasserwerke
gebaut.
Für kleinere Wasserversorgungen bis ca. 10000 1 Stundenleistung führt
die Siemens & Halske-A.-G. Ozonanlagen eines besonderen Typus, bestehend
aus 2 Ozonröhrenapparaten ORA» auf einem Wandkonsol, einem Oleich-
strom-Wechselstrom-Umformer, Sterilisationsturm u. s. w., aus. Die Anlagen
(jedoch ohne Sterilisator) finden auch in anderen Betrieben, z. B. ehem.
Fabriken u. s. w. Verwendung, in denen grössere Ozonmengen zu industriellen
Zwecken benötigt werden. — Ozonleistung: ca. 50 g pro Stunde.
Ozonkonzentration: 1 g pro 1 cbm Luft. Energiebedarf:
ca. 2,5 KW.
Preis der kompl. Anlage bestehend aus:
1.) 1 Gleichstrommotor direkt gekuppelt mit einer Wechselstromdynamo-
Spezialmaschine für Ozonanlagen. 2.) 1 Wandkonsol mit 2 Ozon-Röhren-
apparaten ORA 6, 1 Transformator, 1 Sterilisator, 1 Wechselstrom-
spannungs- und Stromzeiger, 1 einpoligen Hebelausschalter und 2 Siche-
rungen sowie den Rohrleitungen för Kühlwasser, Luft und Ozon inkl.
Ankerschrauben. 3.) 1 Schalttafel mit 1 Gleicbstromspannungs- und
Stromzdger, 1 zweipoligen Hebelausschalter und 4 Sicherungselementen,
femer 1 Magnetregulator und Anlasser. 4.) 1 Geblase für Antrieb vom
Umformennotor, kompl. inkl. Verpackung ca. Mk. 6000
Die Sterilisation von Wasser durch elektrisch erzeugtes Chlor (und Hypo-
chlorite) ist von Her mite vorgeschlagen worden; derselbe zersetzt iVieer-
wasser oder aber eine Salzlösung durch den elektrischen Strom (vgl. unter
vB 1 e i c h e n**) und mischt die so gewonnene Sterilisierungsflüssigkeit, H e r -
m i t i n genannt, mit dem zu reinigenden Wasser. Das Hermitesche Verfahren
hat anfänglich grosses Aufsehen erregt, doch haben sich schliesslich viele
Mängel ergeben, die eine praktische Durchführung hindern.
Die Destillation kommt als Wasserreinigungsverfahren im grossen
nur insoweit in Betracht, als es sich um die Erzeugung von SQsswasser aus
Meerwasser handelt
X286 Wasserreinigung.
B* Rtiiiiv«!!! vti KetttltptlMwatMr.
Das zur Kesselspeisung: dienende Wasser muss so beschaffen seia,
dass der Kessel geschont und dass an Brennmaterial gespart wird. Vor allemsoll
das Wasser keine Kesselsteinbildner enthalten, namentlich keine Ca-
und Mg-Salze. Als Kesselstein bezeichnet man Ausscheidungen inner-
halb des Dampfkessels, die teils durch die Wfirme, teils durch zunehmende
Konzentration der im Wasser gelösten Salze bewirkt werden. So werden die
Bikarbonate der Erdalkalien, des Mg und Fe in der Hitze unter COs-Entwicke-
lung in neutrale (unlösliche) Karbonate zerlegt, während CaS04 sich durch die
zunehmende Konzentration ausscheidet; auch Fet(0H)6, SiOi, organische Sub-
stanzen, Fettsfiuren (aus dem Schmieröl) u. s. w. nehmen an der Kesselstein-
bildung teil. Der Kesselstein bewirkt als sehr schlechter Wärmeleiter
einen höheren Verbrauch an Heizmaterial; er verursacht ungleiche Er-
hitzung der Kesselwände, wodurch Kcsselexplosionen herbeigeführt werden
können u. s. w.
Die Mittel zur Verhütung des Kesselsteins teilen sich in mechanisch
und in chemisch wirkende. Zu den ersteren zu rechnen ist häufiges Aus-
blasen des Kessels, um den Schüamm zu entfernen, ferner Bestreichen der
Kesselwände mit Mineralöl, Zusatz von Petroleum,^) Bestreichen mit einer
sehr hitzebeständigen und gleichzeitig vor Rost schützenden Kesselfarbe (vgl.
„Dampf kessel seh utzfa rb ^')l u. s. w. Die chemischen Mittel
zur Verhütung der Kesselsteinbildung beruhen darauf, dass sie das
Wasser weich machen: Man behandelt das Speisewasser mit verschie-
denen Chemikalien (Kesselsteinpulvern): so sind Baryum-
chlorid, Magnesia, Atzalkalien, Salzsäure u. a. m. vorgeschlagen worden,
doch verwendet man jetzt meistens nur Soda und Kalk, wovon
erstere zur Fällung des CaSO«, letzterer (als Kalkmilch oder Kalkwasser)
zur Zersetzung der Bikarbonate dient. Auch mit Soda allein kann man
das Kesselspeisewasser reinigen, doch muss dann das Wasser gleichzeitig er-
wärmt werden, so dass das NatCOs den Oips ausfällt, während durch die Er-
wärmung die Bikarbonate zersetzt werden. Meistens erfolgt die Reinigung
des Speisewassers jetzt vor Eintritt in den Dampfkessel, und erst das durch
Absetzen geklärte oder in Filterpressen filtrierte Wasser wird dann dem Kessel
zugeführt. Im einzelnen können wir auf die übergrosse Zahl angegebener
Systeme und Apparate zur Kesselspeisewasser-Reinigung nicht eingelien; es
sei nur noch bemerkt, dass man an Chemikalien spart, wenn man das Wasser
vor dem Zusatz erwärmt.
Neuerdings wird ^varm empfohlen, Baryumkarbonat zu ver-
wenden, doch macht dies eine eigenartige Abänderung der üblichen Fäil-
behälter nötig; auch würde sich die Reinigung mit BaCO» nicht unerheblich
teuerer stellen als mit NatCOs.
Auch die schon genannten P e r m u t i t e (s. d.) werden als Kessel-
steinmittel empfohlen, ferner Magnetine (s. d.).
Der Wert aller Wasserreinigungsanlagen bleibt aber illusorisch, wenn der
Erfolg der Reinigung nicht einer steten chemischen Kontrolle unterli^, wenn
also der Zusatz der Chemikalien nicht in dem richtigen Verhältnis zu der je-
weiligen Zusammensetzung des Wassers steht. In dieser Hinsicht verdient
der Wasserprober Securitas, welcher alle zur Wasserprfifung
nötigen Apparate und Chemikalien nebet Anweisung enthält, jedenfalls
Empfehlung.
^) Während Mineralöle wie Petroleum dem Speisewasser ohne Schaden zugesetzt
werden können, ja sogar, als den Kesselsteinansatz verhindernd, günstig wirken, dürfen
andere Fette und öle nicht im Speisewasser vorhanden sein, denn sie werden unter dem
Druck und der hohen Temperatur im Kessel unter Bildung von Fettsäuren zerlegt; letztere
aber lagern sich auf den Kesselwandungen als Überzüge von sehr geringem Wärme-
leitungsvermögen ab und greifen das Material stark an.
Wasserreinignng. 1287
C. Reiiifiif von Abwisitni.
Über die Reinigung der Yndustriellen Abwässer siehe den Artikel
,,A b w fl s s e r**; an dieser Stelle soll nur die Reinigung städtischer Ab*
Wässer erörtert werden.
Das beste Reinigungsverfahren für städtische Abwässer ist sicherlich das
Rieselverfahren. Bei diesem wird die Spflljauche in grossen Mengen
auf hierfür bestimmte, mit blattgrünen Pflanzen bebaute Terrains (Riesel-
felder) geleitet; die Abwässer versickern, werden durch die oberen Boden-
schichten filtriert und lassen hier ihre organischen Bestandteile zurück, um
dann durch passend in den Untergrund eingebettete Drainröhren gereinigt ab-
zufliessen. Bei günstigem Boden, rationellem Betriebe und genügender Grösse
arbeiten die Rieselfelder ausgezeichnet, wie dies namentlich das Beispiel der
ßeiliner Rieselwirtschaft zeigt; freilich sind die Erfolge in wirtschaftlicher
Hinsicht viel weniger befriedigend als in hygienischer. —
In zweiter Linie sind die chemischen Reinigungsverfahren zu nennen,
und zwar können dabei zur Fällung genau dieselben Chemikalien dienen, die
schon unter A. für die chemische Reinigung von Genusswasser genannt worden
sind. Besonders hervorzuheben ist hier das Rothe-Degener sehe Hu-
musverfahren, welches zur Klasse der gleichzeitig chemisch und mecha-
nisch wirkenden Klärverfahren gehört. Der Vorgänger dieses Verfahrens war
dasjenige von Rothe-Röckner, wobei die mit chemischen Fällungs-
mitteln — meistens Kalk und Aluminiumsulfat — versetzten Abwässer sich in
einem Klärbrunnen langsam aufwärts bewegen. Der Rothe-Röckner sehe
Klärturm setzt sich aus einer Hebergilocke und einer Klärbrunnenvorrichtung
zusammen; er bildet eine Anordnung, bei der an Baugrund erheblich gespart
^ird. Ein Nachteil der meisten Klärverfahren und so auch des Rothe-
Röckner sehen ist der sich absetzende, sehr wasserhaltige und durchaus
minderwertige Klärschlamm, der weder landwirtschaftlich noch industriell zu
verwerten ist und dessen Entfernung die grössten Schwierigkeiten bietet.
Diese Nachteile vermeidet das Rothe-Degener sehe Humusverfahren ;
man verwendet hier zur Reinigung der Abwässer Humus in Form von f^n ver-
mahlener Braunkohle oder älterer Torfmoorerde. In dieser Form wird der
Humus dem Abwasser beigemischt und entwickelt sogleich eine ausgezeichnete
absorbierende Wirkung auf die Unreinigkeiten. Zur eigentlichen Klärung
setzt man dann passend wirkende Metallsalze zu, so Eisenoxydsulfat oder Alu-
miniumsulfat, auch Magnesiumsulfat u. s. w. Bei der praktischen Ausführung
des Verfahrens gelangt die mit Humusbrei und Salzlösung versetzte Spflljauche
nach dem Passieren einer Mischvorriehtung in den Rothe-Röckner sehen
Klärzylinder. Der sich bei diesem Verfahren absetztende Schlamm wird in
Vakuum-Entwässerungsapparaten vom grössten Teil des anhaftenden Wassers
befreit und bildet dann eine Masse, die torfähnlich in Formen gestochen und
an der Luft getrocknet, auch direkt brikettiert werden kann und ein gutes
Brennmaterial darstellt. Eine bessere Verwertungsart ist die Vergasung der
Schlammrückstände; eine solche Anlage in der Stadt Elbing bewährt sich gut.
Femer kommt für die Abwässerreinigung das sogenannte biologische
Verfahren in Betracht. Es beruht auf der Lebenstätigkeit gewisser Mikro-
organismen, welche die organischen Verbindungen der Spflljauche zersetzen.
Als Sitz der Reinigungsbakterien dienen Filterbeete aus Kies oder Koks in
solcher Zahl, dass sie abwechselnd benutzt werden, um dann wieder mehr-
stflndige Ruhe zu geniessen. In den Reinigungsfntern steht die Spflljauche nach
dem Volllaufen zwei Stunden; ihre organiscnen Substanzen sind dann durch
die Reinigungsbakterien oxydiert. Entweder kommt die Spflljauche ohne
weiteres auf die Filterbeete oder sie wird in besonderen Faulkammern
einer Vorbehandlung durch Fäulnis unterworfen und gelangt erst danach in die
Filterbeete; In den Faulkammern verbleiben die Abwässer etwa 24 Std. —
Von den fflr die Abwasserreinigung noch sonst empfohlenen Methoden
sind das Ozonveffahren sowie das Verfahren von H e r m i t e ebenfalls
schon oben unter A. Reinigung von Genusswasser erörtert.
2288 Wasserreinigung.
Appariti m WasttmiiiiMf.
Wasserfilter aus poröser Kohle.
a) Filterblöcke aus plast. poröser Kohle:
Grösse 1 2 3 4
Dimensionen 5x:5 6ViX6V« 8x8 10x10 cm.
Leistung per Tag ca. 6 8 20 40 1.
Preis der Blöcke mit Kork ... St. 0,50 0,65 0,75 1,50 Mk.
^ der Blöcke m. Schlauch u. Glasrohr, „ 0,75 1,00 1,25 2,25
„ ebenso in Nickel- oder Blechdosen, „ 1,50 1,75 2,50 4,00 „
Grösse 6 7 8 9
Dimensionen 13 X 13 15 X 15 15 X 23 23 X 30 cm.
Leistung per Tag ca. 60 80 120 200 1.
Preis der Blöcke mit Kork ... St. 2,25 4,50 5,65 15,00 Mk.
„ der Blöcke m. Schlauch u. Glasrohr, „ 4,00 6,50 8,65 20,00 r
„ ebenso in Nickel- oder Blechdosen, „ 6,40 9,00 12,00 — ^
b) Kohle filter an die Wasserleitung anzuschalten:
Grösse 1 2 3
Leistung per Tag 250 500 1000 1.
Preis kompl. m. Ventilhahn, Bleirohr u. Verschraubung, St. 36,00 60,00 84,00 Mk.
Preis der ErsatzflÜlung 3,00 9,00 12,00 „
c) Filter in Verbindung mit Pumpen:
Grösse 1 2 3
Leistung per Stunde 100 200 300 1.
Preis kompl. auf Holzplatte Stück 86,00 120,00 132,00 Mk.
„ ebenso, mit Saugventil und Seiher. . . „ 91,00 125,00 138,00 .,
„ der ExtiafUllung 3,00 9,00 12,00 „
d) Eimer filter:
Inhalt des Eimers ... 3 6 9 12 1.
Leistung per Tag . . . 12 30 50 70 1.
Preis .... Stück 10,50 16,00 21,00 26,50 Mk.
Ersatzblöcke . . „ 0,75 1,50 2,25 4,50 „
Poröse Tonfilter (Haldenwanger-Filter).
a) Filtriefkexzen mit glasiertem oder unglasiertem Rand 20 cm lang,
oberer Durchm. 43 mm, Durchm. der Kerze 25 mm Stück Mk. 1,0'')
Dieselben mit glasiertem Mundstück, nach P a s t e u r, 24,5 cm hoch „ n 14^
Filtrierkefzen mit üaJtiger (gerippter) Filtrierfläche, Stück Mk. 1,50 und 3,00
„ klein, Satz von 8 Stück Mk. 3,00
b) Filtriergefässe aus Tonfiltriermasse tun Bakterienkulturen :
Höhe .... 47 58 70 82 95 110 mm.
Oberer Durchm. 35 37 43 50 53 60 „
Stück .... 0,30 0,45 0,60 0,75 1,00 1,50 Mk.
c) Tonfilter in Flaschenform zum Filtrieren von Flüssigkeiten von aussen nach
innen :
No. 1 2 3
Stück 0,75 1,00 3,00 Mk.
[d) Filtriergefässe (tonnenformig) mit porösem Einsatz, ohne Wasserleitung selbst
tätig filtrierend, kompl. mit Nickelhahn:
Inhalt 7% 10 16 1.
Preis 15,00 20,00 25,00 Mk.
e) Wasserfilter zum Anschrauben an die Wasserleitung, bestehend aus
Porzellanbassin, PorzeUandeckel mit poröser runder Filterkerze, Verbindimgs-
rohr mit Nickelhabn, Metallverschluss mit 3 Flügelmuttern, 1 Gummtsch^ibe
sowie Metallhaspe mit Stift zum Befestigen, kompl . Mk. 35,00
Wasserreinigung.
1289
Wasserfilter (Standfilter) aus S t e i n z e u g mit unterem ein-
geschliffenem Ablasshahn:
Inhalt
1
Grötste Weite
GaD
50
450
75
4ao
100
560
150
650
200
710
IJÖO
1350
1680
1760
1840
14,00
18,00
23,00
28,00
34,00
Hahn extra iaid.
Eiaschleiieas
Hk.
3,50
4,00
4,50
4,50
5,50
Berkefeld sehe Kieselgurfilte r/)
a) Einzelne Filterzylinder:
No. des
Zy-
Imders
1
1*/.
IV»
3
Länge
der
Zylinder
cm
Dnrchm«
der
Zylinder
cm
e;
Zylinder mit Mctallkopfstück
«
T)
10
12
12b
15
n
n
Porzellankopfstück und Sicherheitsröhre
Metallkopfstnck, Vierkant- und Sicherheits-
röhre«) för FUter M
„ und Sicherheitsröhre ^ f%lr
Armeefilter
n
n
26
18
18
9
26
26
15
20
6
6
26
5
5
5
5
5
3
2V«
IV.
5
Preis
Mk.
5.50
4,50
4.00
3.00
6,50
6,50
5.00
4,50
2,25
2,00
5,50
„ Porzellanrand
„ Metallkopfstück, extra langes Ausflussrohr
Bei Bestellung von Zylindern bediene man sich der obigen Nummern.
b) Vollständige (zusammengesetzte) Filter:
Hausfilter f\ir Wasserleitungen kompl. mit Filterzylinder, glattem Ge-
häuse und vernickelten Metallteilen. Leistung ca. 2 1 per Minute, Preis Mk. 30,00
Dasselbe in eleganter Ausführung, Preis „ 35,00
Hausfilter in Verbindung mit Druckpumpe. Preise je nach Grösse und*Aus-
stattung kompl. mit Pumpe Mk. 46,00. 70,00, 90,00 und darüber. ':: ""T^TZ
Filter für die Industrie (Filtertöpfe). Die Zylinder hängen in einem Topfe
an einem gemeinsamen Einsatzstück zu 3 — 39 Stück ; das Filtrat kann nur durch
das gemeinsame Abflussrohr austreten. Bei konstantem Betriebe ist (zur Vermeidung
allzuhäufiger Reinigung) für je 50 1 stündl. bei mindestens 1 Atm. Druck 1 Filter-
zylinder zu rechnen, wenngleich die Anfangsleistung wesentlich höher ist. Q
Gnsseisen
Anxahl der
FOtersyliiider
•nttea gestrichen, innen emailliert
korepL ReaerrecinMli
^
mit Zylinder 1
mit Zylinder In
mit Zylinder 1
mit Zylinder 1 a
Vi"
8
58,00
61,00
17.10
20,10
Vi"
5
76,00
81.00
27,00
32,00
V4"
9
115,00
124,00
47,00
56,00
1"
15
180.00
195,00
77,00
92,00
vu"
27
282,00
809,00
186,50
163.50
IV/'
39
872.00
411,00
199,50
238.50
^) Nur ein Teil der verschiedenen Berkefeld-Filter ist aufgeführt; andere sind auf
Anfrage von der fabrizierenden Firma zu erfahren.
«) Unter Sicherheitsröhre ist eine durchlochte Metallröhre zu verstehen, welche ganr
durch den Zylinder durchgezogen ist und diesem eine grössere Festigkeit verleiht
1290
Wasserremigong.
Steinfilter System Kurka (D.R.P. 96047) für den Orossbetrieb.
Die Elemente dieses Filters sind poröse Steinrohre mit geschlossenem Boda.
quadratischem Kopfansatz und keilförmigen Kopfflächen. Die Lange eines Fü&ie
elementes beträgt 120 cm, Durchm. 23 cm, Wandstärke 7 cm; Gewicht des kosp:
Rohres 65 — 75 kg. 16 Elemente beanspruchen zur AuMellung 1 qm Raom es'
haben eine Nutztagesleistung von 44,5 cbm Filtrat. Die Elemente sind in Kisaisxn
angeordnet, durch welche das Wasser durchströmt.
Die Anlagekosten betragen bei normalen Filteranlagen von mehr als 1000 £!^
menten Mk. 50 pro eingebautes Element. Bei einer Anlage von 1000 Elemeaift
(2781 cbm Tagesleistung) stellen sich die Kosten der Filtration (Verziosss|
Amortisation und Arbeitslohn) für 1 cbm auf 0,4 Pf., dagegen bei einer Ank^
von 10 000 Elementen nur auf 0,26 Pf.
Asbestzellulose-Feinfilter, System Piefke.
Feinfilter, Konstruktion C (die Filterschicht besteht aus einem Brei von Asbestzellulo«
Mittel-Modell No. 1 , Mantel aus innen verzinntem Kupfer, 700 vsl
Durchmesser :
Anzahl der Filterkammern ....
Leistung per Stunde ca
Eine Füllung erfordert Filtermaterial ca
Höhe des Kupfermantels
Nettogewicht des kompl. Apparates ca.
Preis mit verzinkten Eisensiebböden .
y, „ verzinnten Messingsiebböden
10
12
15
6600
80* '0
10000 L
1500
1800
23U) i:.
690
ci30
1035 rar
630
693
786 H
1445
1595
1820 yu
1520
1685
1933 .
Feinfilter, Konstruktion C, Gross-Modell No. 0, Mantel aus innen vcrzinctra
Kupfer von 1200 mm Durchm.:
6 8 10 12
10/15000 13/20000 16/^5000 20/300001
Anzahl der Filterkammem . . .
Leistung per Stunde ca
Eine Füllung erfordert Filtermaterial ca
Höhe des Kupfermantels ....
Nettogewicht des kompl. Apparates ca
Preis mit verzinkten Eisensiebböden
verzinnten Messingsiebböden
n
2250
3000
3750
450Ü
g-
535
695
865
1035
lES.
1000
1160
1305
1430
kj.
2100
2395
2690
2980
>u.
2205
2535
2865
3190
r
Filtriermaterial zu vorstehenden Apparaten, Konstruktion C, in voll-
kommen trocknen Tafeln 1 kg Mk. LV'
Feinfilter, Konstruktion D (die Filterschicht besteht gewöhnlich in abgepassten gepres^t^:
Scheiben oder aber aas präparierter loser Asbestfaser).
Mittel -Modell No. 1 :
Gewicht
Preise al
b Fabrik
Anzahl
der Filter*
des kompL
Apparates
Höhe
des Mantels
Leistung
pro Stunde
mit Teninkteii
Eisensiebboden
mit «eixIatfcB
Messangsebböd«
ca. kg
mm
ca. 1
Mk.
_.
Mk.
10
91
280
500
275
1
305
15
112
370
750
335
380
20
133
460
1000
395
455
25
155
550
1250
460
535
30
1 176
640
1500
, 520
670
35
197
730
1750
1 585
690
40
218
820
2000
, 650
770
45
; 240
910
2250
715
850
50
262
r
1000
2500
780
930
Wassenremigiing.
1291
Feinfilter Konstruktion D, Gross-Modell No.
0:
Gewicht
Preise a1
b Fabrik
Anmhl
der FilUr-
kammcm
des kompL
Apparates
Höhe
des Mantels
Leistung
pro Stunde
mit versinkten
Eisensiebböden
mit reninnten
Messingsiebböden
Mk.
ca. kg
mm
ca. 1
Mk.
6
1000
400 1 3300 '
1330
1385
9
1250
550
5000
1560
1640
12 '
! 1450
700 ! 6600 '
1790
1900
15 i
1645
850 8250
2020
2155
18
1830
1000 10000
2250
2415
21
2000
1150
11650 .
2480
2680
24
2170
1300
13250 i
2710
2930
26
2300
1400
14350
2865
3100
28
2440
1500
15400
3020
3275
30
2560
1600
16500
3175
3445
32 i
2680
1700
17600
3330
3620 ■
34 j
2810
1800
18700
3485
3790
36 i
2925
1900
20000
3640
3965
38 :
3070
2000
21100
3795
4140
40
3200
2100
22200
3950
4310
Filtriermaterial zu Torstehcnden Apparaten Konstruktion D :
Abgepasste gepresate Scheiben fllr Modell No. 1, stark pro Scheibe 0,05 Pfg.
mittelstark „ „ 0,04
schwach „ „ 0,03
stark „ „ 0,35
mittelstark „ „ 0,26
schwach „ „ 0,16
Präparierte lose Asbestfaser 1 kg Mk. .3,00
n
n
n
r*
r
r
n
«
n
«
r
»1
j»
n
r
11
n
n
0,
rt
n
r>
n
ji
n
n
r>
n
v
r
r
r
r>
Kesselspeisewasser - Reinlg:unia;sapparate, System
P o 11 a CS ek:
Stündliche
fi
Anzahl
1
Grösse der
Reservoirs
Preise
Leistung
der
Reservoirs
Länge
Breite
Höhe
Gesamt-
Rauminhalt
ab Fabrik
cbra
1
mm
mm
mm
cbm
Mk.
0,30
2000
800
i 900
1,44
820
0,75
2000
1000
1100
2,20
1510
1,12
2000
1600
1100
3,52
1 1705
1,55
1 A
1 2450
1600
1100
4,31
1840
1,87
1 1
! 2550
1800
1150
5,28
2130
2,30
■t
j 2600
1900
1300
6,42
; 2265
3,00
i ^
1 3600
1500
1500
8,10
' 2635
3,85
i 1
3450
2000
1550
10,70
2830
4,60
l 1
4100
2000
1550
12,70
3115
5,35
1 2
2450
2000
1550
15,20
3465
6,25
i 2
2800
2000
1550
17,36
4290
7,00
2
3100
2000
1550
19,22
' 453U
7,75
2
3400
2000
1550
21,08
! 4715
8,50
2
3800
2000
1550
23,56
5985
9,20
2
4100
2000
1550 ,
25,42
5235
10,00
2
3600
2500
1550 '
27,90
1 5615
11,00
2
4000
2500
1550
31,00
6000
12,00
2
4000
2500
1700
34,00
6200
13,00
2
4200
2500
1750
36,75
6500
14,00
2
4500
2300
1850 i
38,29
6900
15,00
2
4500
2300
2000
41,90
7250
1292 WasserstandflglSser.
Wasserprobe r. Securitas:
Je nach Art der Anwendung und Ausstattung, sämtliche Apparate
und Chemikalien in Wandschrank Mk. 33,00—52,00
Enteisenungs-Anlagen.
Preise verschieden, je nach den besonderen Verhältnissen ezkl. Gebäude für eine stündL
Leistung von 10000 20000 30000 40000 50000 100000 1.
Anlagekosten ca 2000 3000 4000 5000 6000 9000 Mk,
Wasser-Destillationsapparate siehe in den Artikeln
„W a s s e r" und „D e s 1 1 1 1 a t i o n".
Abwässerkläranlagen :
Wilh. Bothe & Comp., Berlin NW. 23, Klopatockstr. 51.
Wasserreinigungsmittel :
Cbem. Fabr. FlOraheim, Dr. H. NoerdUnger, FlOrBheim a. M.
Wasserreinigungs-Apparate :
A. L. O. Dehne, Balle a. 8. 1 Wwe. Job. Schumacher, Maschinen- o. Arm-
Hans Reisert G. m. b. H., KGln-Braunsfeld. | turenfabrik, KSIn, Bayeastr. 67 (&bia.-AnL}.
Enteisenung:
Wwe. Joh. Schumacher, Maschinen- u. Armatnrenfabrik, Köln, Bayenstr. 57, (s. Ins.-Anh <■
Ozonsterilisationsanlagen für Wasserreinigung:
Siemens ft Halske, Ä.-0., Wemerwerfc, Berlin, Nonsendamm.
Wasserprober Securitas:
OffentL ehem. Laboratorium Dr. Hundeshagen & Dr. Philip, Stuttgart, Waldeckstr. S.
WaMentandsglAser.
Wasserstands-Röhren in Längen von 2m:
bis zu ?.0 mm äusseren Durchmesser 1 kg Mk. 1,50
von 21 bis 35 , , , 1 , „ 1,80
» 35 „ 50 . . . 1 . . 2,25
Wasserstands-Röhren in Längen von mehr als 2 m 15% Aufschlag.
Wasserstands-Röhren in vorgeschriebene Längen geschnitten, verschmolzen oder
verschlifTen.
Für die gangbaren Dimensionen gelten folgende Preise und zwar fär 10 Stück:
Äusserer
]
Uioge io Mttlimeter bii
i
Durch messer
in mm
250
300
350
400
450
500
550
600
10
0,85
1,00
1,15
1,35
1,50
1,65
1,80
2,00
11
1,00
1,20
1.35
1,60
1,75
2,00
2,15
2,3?
12
1,15
1,35
1,60
1,80
2,00
2,25
2,50
2,70
13
1,30
1.60
1,85
2,10
2,35
2,60
3,00
3,15
14
1,50
1,80
2,10
2,40
2,70
3,00
3,30
3,60
15
1,70
2,00
2,30
2,70
3,05
3,40
3,70
4ß
16
1,90
2,25
2,60
3,00
3,40
3,75
4,15
4,50
17
2,10
2,50
2,90
3,30
3,70
4,15
4,55
4,95
18
2,25
2,70
3,15
3,60
4,05
4,50
5,00
5,4ü
19
2,50
3,00
3,50
4,00
4,45
5,00
5,45
5,95
20
2,70
3,25
3,80
4,35
4,85
5,40
5,95
6,50
Wasserstands-Röhren wie vorstehend, aber weiter als 20 mm
werden nach Gewicht berechnet nnd zwar 1 kg Mk. V^^
Für Längen unter 180 mm wird ein entsprechender Aufschlag berechnet.
\
Wasserstandsglfiser.
1293
Wasserstandsgläser aus Jenenser Verbundglas und Duraxglas. In zugeschnitten«
Stücken mit verschmolzenen Enden.
Aus«en-
4urchmesser
Llnge
mm
200
220
240
260
280
300
320
340
360
380
400
420
440
460
480
500
12—14 mm
>
Pf.
13
14
15
16
17
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
a
Q
Pf.
15
16
17
19
20
21
22
23
25
26
27
29
30
31
32
33
15—17 mm
>
Pf.
17
19
20
22
23
25
26
27
28
30
32
33
35
36
38
39
PI
21
23
25
26
28
30
32
33
35
37
39
40
43
45
46
48
18—19 mm
FC
Pt
20— -21mm
-6
M
r
P£
ga
Q
PI
24
26
28
31
33
35
37
39
41
44
46
48
50
52
54
57
30
28
32
30
35
33
38
35
40
38
43
40
46
43
48
45
51
48
54
50
57
53
59
55
62
58
65
61
67
63
70
66
34
37
40
43
47
50
53
56
59
62
66
69
72
75
78
81
22— 23 mm
a
•e
>
i
Pf.
32
35
38
40
44
46
49
52
55
58
61
64
67
70
73
76
39
43
46
50
54
57
61
65
69
72
76
80
83
87
91
94
24— 25nmi
^6
Pf.
8j
Pf.
36
40
43
46
50
53
57
60
63
67
70
73
77
80
84
87
45
49
53
57
62
66
70
74
78
m
87
91
95
100
104
108
Kurze starkwandige Röhrenstücke f[ir Schaugläser, Oler u. s. w. beiderseits
rauh verschliffen. Preise fttr 10 Stück:
Äusserer
Länge m Millimeter bis
Du rchmesser
in mm
60
70
80
90
100
HO
120
25
2,10
2,25
2,40
2,55
2,70
2,85
3,00
30
2,40
2,65
2,85
3,10
3,30
3,50
3,75
35
3,00
3,30
3,60
3,90
4,20
4,50
4,80
40
3,60
4,05
4,50
4,95
5,40
5,85
6,30
50
4,50
5,10
5,70
6,30
6,90
7,50
8,10
60
5,40
6,15
6,90
7,65
8,40
9,15
9,90
70
6,30
7,20
8,10
9,00
9,90
10,80
11,70
80
7,50
8,55
9,60
10,65
11,70
12,75
13,80
90
9,00
10,20
11,40
12,60
13,80
15,00
16,20
100
i 10,50
11,85
13,20
14,55
15,90
17,25
18.60
Kurze starkwandige Röhrenstttcke
fein verschliffen und poliert. Preise für
f\3a Schaugläser, Oler
10 Stück:
u. s. w. beiderseits
Äusserer
Läng<
i in Millimeter bis
Dtirchmesser
in mm
60
70
80
90
100
HO
120
25
3,00
3,15
3,30
3,45
3,60
3,75
3,90
30
3,45
3,70
3,90
4,15
4,35
4,60
4,80
35
4,35
4,65
5,00
5,25
5.55
5,85
6,15
40
5,25
5,70
6,15
6,60
7,00
7,50
7,95
50
6,45
7,05
7,65
8,25
8,85
9,45
10,00
60
7,80
8,55
9,30
10,00
10,80
11,55
12,30
70
9,10
10,00
10,90
11,80
12,70
13,60
14,50
80
^Ml
11,90
12,75
13,80
14,85
15,90
17,00
90
12,60
13,80
15,00
16,20
17,40
18,60
19,80
100
14,70
16,00
17,40
18,75
20,10
21,45
22,80
1294 Wasserstoff.
Wasserstandsglftser :
Veieiziigte Lausitxer Glaswerke A.O., Abt Wuis-
bruim, QuiUts k Co., Berlin NW. 40, Heitk-
66/67.
Haas Reisert O. m. b. H., K01n-Braun8leld.
(Sleherheits-WasserstandsgläserO
WaMenrtoff. H (Hydrogenium). A.0.= 1,008 (wenn 0=16,00). Durch-
sichtiges, färb-, geruch- und geschmacklose, an der Luft entzündet mit sehr
heisser, nichtleuchtender Flamme zu H9O verbrennendes Gas. Der leichteste aller
Körper; 1 1 H wiegt unter 760 mm Druclc bei 0* (unter dem 45. Breitengrad)
0,089873 g; auf Luft = 1 bezogen ist das sp. O. des Wasserstoffs = 0,0695.
Kritische Temperatur —234«; krit. Druck 20 Atm. Der flüssige Wasserstoft
siedet unter 7oO mm Druck bei — 243^ Festen Wasserstoff hat D e w a r
aus dem flüssigen durch teilweise Verdampfung unter 50 mm Druck bei
äusserer Kühlung mit flüssiger Luft erhalten. Fester Wasserstoff schmilzt,
wenn der Druck des darüber lastenden Dampfes 55 mm erreicht, bei einer
absolut Temp. von 16— 17^ die krit. Temp. liegt bei 30—32« (absolut).
Zur Darstellung von H zersetzt man Zn oder Fe mit verd. MineralsAuren
(HCl oder HtSOi). Im russischen Feldzuge hat sich eine andere Methode
bewährt, wonach man H aus Aluminium und Natronlauge entwickelte. Fernei
ist der Apparat von M a j e r t und Richter zu erwähnen, in welchem ein
Gemisch von Calciumhydrat mit Zink in eisernen Retorten zur Rotglut erhitzt
wird; diese Methode, wobei die Reaktion nach der Gleichung: Ca(OH):T
Zn = H» + CaO + ZnO erfolgt, ist namentlich zum schnellen Füllen yon Luft-
ballons für Militärzwecke vorgeschlagen worden.
Auch kann man Wasserstoff dadurch gewinnen, dass man Wasserdampf
über glühendes Eisen leitet, und auch aus W a s s e r g a s (s. d.) lässt sich H
in technischer Reinheit erhalten, wenn man dhs Wassergas durch Absorptions-
mittel leitet, welche CO9 und CO daraus entfernen. Nach dem D.R.P-
174 324 (Frank'sches Verfahren) (gewinnt man reinen H aus Wassergas, indem
man dieses vorgetrocknet über Calciumkarbid bei einer Temperatur über 300^
leitet. Nach dem Zusatz-D. R. P. 177 703 erfolgt eine Vorreinigung des
Wassergases physikalisch, indem man es in eine Lindesche Luftverflüssigungs-
maschine leitet.
Grosse Wichtigkeit gewonnen hat die e 1 e k t r 0 1 y t i s c h e Darstellung
von H, wobei angesäuertes Wasser oder Natronlauge zersetzt wird. Auf
die zahlreichen Konstruktionen von Apparaten, die für die technische Wasser-
elektrolyse angegeben worden sind, kann hier nicht eingegangen werden.
Die grossen Mengen von Wasserstoff, welche als Nebenprodukt bei der
Elektrolyse von Chloralkalien auftreten (vgl. den Artikel „C h lor a Ikall-
prozess, el ek trol y t i s ch er"), werden jetzt von einigen Werken
namentlich der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektroo,
nutzbar gemacht; der H kommt von dort gereinigt in komprimiertem Zustande
in den Handel, und zwar beträgt die Kompression gewöhnlich 150 Atm.
Neuerdings hat die Gewinnung von H mittels H y d r o 1 i t h (s. d.)
Wichtigkeit erlangt. Dieses entwickelt reichlich H, wenn es (ohne Erwär-
mung) mit HflO in Berührung gebracht wird. Deshalb dient das Hydrolilt
zur Ausrüstung transportabler Luftschifferstationen, um schnell und bequem
Wasserstoff zur Ballonfüllung zu entwickeln. Noch besser scheint für diesen
Zweck jedoch H y d r 0 g e n i t (s. d.) zu sein.
Man benutzt den Wasserstoff zur B 1 e i 1 ö t u n g (s. d.), zum
S c h w e i s s e n (s. d.), zur Füllung von Ballons sowie auch als Beleuchtungs-
material. In letzterer Beziehung hat sich herausgestellt, dass H im Labora-
torium das Leuchtgas völlig ersetzt und wider alles Erwarten nicht mehr,
sondern weniger explosionsgefährlich ist als Leuchtgas; denn wegen seines
niedrigen spezifischen Gewichtes und seiner hohen Diffusionsgeschwindigkeit
verteilt und verdünnt er sich ungewöhnlich schnell zu ungefährlichen
Mischungen, und man kann ruhig einige Hähne im Arbeitsraume stondenlase
offen stehen lassen. Die Flamme ist viel heisser als die von Leuchtgas!
eignet sich deshalb vorzüglich zum Glasblasen, russt nicht und entbält keine
Oxyde des Schwefels, so dass sie nicht wie die Leuchtgasflamme Platin-
gefässe angreift und durch HySOt-Zufuhr Fehler in die Analysen hineinbringt
WasscrstofTsupcfoxyd. 129&
Wasserstoflf (98/99% H) in Stahlflaachcn l'iOO 1 Mk. 10,00
Flaschen dazu siehe Artikel „S t a h 1 z y l i n d e r'*.
Wasserstoff, komprim., Bombe von 1000 1 Mk. 10,00
Dazu Stahlbombe extra „ 60,00
Wasserstoff-Entwickelungsapparat, ganz aus Blei, mit
allem Zubehör „ 150,00
Derselbe Apparat mit vollständiger Einrichtung flu: Knallgasgebläse . „ 220,00
Wasserstoff-Entwickelungsapparate, bestehend aus Säuregetäss^
Sammelgeiass und Entwickler, ganz aus Blei bezw. aus verbleitem Eisen :
Kompl. Apparate zu 20 50 100 1 Säurefüllung.
Preis 180,00 300,00 420,00 Mk.
Andere Apparate siehe unter „Gasentwicklungsapparat e'*.
Wasserstoff-Bestimmungsapparat nach B u n s e n . Stück Mk. 9,00
Derselbe, modifiziert von Ehrenberg, kompl. mit Stativ . „ „ 25,00
Optische Analyse nach Prof. Haber:
Prospekt von Carl Zeist, Jena.
Wasserstoff:
Chem. Fabrik Griesheim-EIektfon, Frankfurt a. IL
Anlagen zur elektrolytischen Herstellung von Wasserstoff liefern:
Siemens & Halske A.-G., Wornenverke, Berlin-Nonnendamm.
Entwickelungs* und Bestimmungsapparate:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. | Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. Warm-
brunn. Quillt« & Co., Berlin NW. 40, Heiae-
straasc 65/67.
Wassenrtoffraperozsrd (Hydroperoxyd; Eydrogenvum peroxydatum).
HfOa. Zur Gewinnung stellt man zunächst aus Baryumsuperoxyd BaOa das
Baryumsuperoxydhydrat her, indem man fein geriebenes BaOt in verd. HCl
löst, bis die Säure fast neutralisiert ist, die Lösung filtriert, abkühlt und mit
soviel Barytwasser versetzt, bis BIOs und die verunreinigenden Oxyde aus-
gefällt sind und ein schwacher Niederschlag von Baryumsuperoxydhydrat ent-
standen ist. Dann filtriert man wieder und fällt nun aus dem Flltrat mit fiber-
schüssigem Barytwasser sämtliches Baryumsuperoxydhydrat aus. Dasselbe
wird ausgewaschen und feucht aufbewahrt. Zur Darstellung von HsOt trägt
man das feuchte Baryumsuperoxydhydrat unter UmrQhren in verd. HtSOt
(1:5 H»0) ein, bis die Säure fast neutralisiert ist. Nach dem Abfiltrieren des
BaSO« fällt man im Filtrat den letzten Rest H3SO« mit Barytwasser und filtriert
nochmals.
Auch durch Umsetzung von BaOt mit Kieselfluorwasserstoffsäure wird
technisch viel HtOt dargestellt.
Nach dem D. R. P. 132 090 gewinnt man wässerige HjOi-Lösung aus Na-
triumsuperoxyd, indem man dieses vorsichtig in einer Lösung von Fluorwasser-
stoffsäure bei niedriger Temp. auflöst. Die Reaktion entspricht der Gleichung
3 NatOs -I- 6 HF = 6 NaF + 3 H,Ot. Es ensteht also eine wässerige Lösung
von Fluornatrium und Wasserstoffsuperoxyd; ersteres wird durch Zusatz von
Aluminiumfluorid in kflnstl. Kryolith verwandelt und so ausgefällt:
6 NaF + 2 AIF, = 2 Na.AlF,.
Die nach einer der Darstellungsmethoden erhaltene HsOs-Lösung kommt
gwOhnlich direkt in den Handel; nur selten stellt man durch Ausfrierenlassen,
Trocknen im Vakuum exsikkator über Schwefelsäure oder Verdampfen im
trocknen Luftstrom konzentriertes HsOt her. Letzteres bildet eine sirupdicke,
farblose, bitter schmeckende, ähnlich wie HNOs riechende Flüssigkeit vom
sp. O. 1,499, leicht löslich in HtO und Alkohol. Reines HtOt kann aus ver-
schiedenen Ursachen heftig explodieren, während die wässerigen Lösungen
haütbar und ungefährlich sind. Das HsOa wirkt einerseits stark oxydierend,
anderseits merkwürdigerweise auch reduzierend.
1296 Wasserstoffsuperoxyd.
Nach S t a e d e 1 (Ztschr. f. an«:ew. Chem. 1902, 642) Iflsst sich HtOa in
grossem Massstabe mit Leichtigkeit wasserfrei und in kristallisiertem Zustande
darstellen, und zwar durch Abkühlen der konz. 96 % igen Lösung mit Äther-
kohlensäuregemisch. Bringt man von der so gewonnenen harten Masse eine
Spur in die auf — 8® abgekühlte 96 % ige ROssigkeit, so schiessen sofort
prachtvolle säulenförmige, wasserheile Kristalle von chemisch reinem HgOi an.
Das Präparat hat den Seh. P. — 2®. Platinmohr oder Braunstein zersetzen es
mit explosionsartiger Heftigkeit. Wolle, Kohle, Magnesiumpulver entzünden
sich in dem reinen Wasserstoffsuperoxyd sofort. Merkwürdigerweise reagiert
reduziertes Eisenpulver nicht damit. Das kristallisierte Präparat soll steh ohne
grosse Gefahr transportieren lassen.
Nach dem D. R. P. 152 173 zur Darstellung von hochkonzentriertem,
chemisch reinem HsOt wird das aus NatOs und HaSO« erhaltene Rohwasser-
stoffsuperoxyd ohne vorherige Entfernung des gelösten Na^SOt direkt
destilliert. Der Patentinhaberin dieses Verfahrens (Chem. Fabrik £. Merck)
wurde der Name Perhydrol geschützt für 100 %iges Wasserstoffsuper-
oxyd, d. h. ein Prflparat, das 30 Oew. % HtOa enthält und bei der Zersetzung
100 vol. aktiven Sauerstoff abgibt. Das Perhydrol wird als Mittel zur äusseren
Antisepsis verwendet und durch Eintragen der berechneten Menge NaA
in 20 %ige HtSO« unter Kühlung dargestellt
Ein gutes Mittel, um Wasserstoffsuperoxyd in grosser Reinheit jederzeit
darzustellen, bildet das Natriumperborat (siehe No. 30 unter „N a •
triumverbindungen'* sowie den Artikel „Per bo ra t e'*). Beim
Auflösen von 170 g Natriumperborat und 60 g Zitronensäure in 1 1 H3O ent-
steht eine neutrale 10 vol. % ige Lösung, die eine dem HtOt entsprechende
Wirkung besitzt und medizinisch benutzt werden soll. Noch besser scheint
sich zur Darstellung von H^Ot das Baryumperkarbonat (siehe unter
„B a r y u m V e r b i n d u n g e n**) zu eignen. Nach dem D. R. P. 179 771
braucht man die Einwirkung von CO» auf Baryumsuperoxyd in Gegenwart
von HsO nur weiterzutreiben: dann zersetzt sich das Baryumperkarbonat
wieder unter Bildung von BaCOs und HsOs. Andererseits erhält man aus
fertigem Baryumperkarbonat nach dem D. R. P. 179826 bequem HsOt, wenn
man ersteres mit H»0 stehen lässt.
Eine eigenartige Methode zur Gewinnung von HsOs t)esteht (nach
Fischer) darin, dass man Wasserdampf mit grosser Geschwindigkeit gegen
heisse Körper bläst, so dass das gebildete HtOs sehr rasch aus der heisseo
Zone weggeführt wird und keine Gelegenheit mehr hat, zu zerfallen. Die
Methode ist jedoch ganz unwirtschaftlich, da sehr grosse Wasserdampf-
mengen nötig sind, um winzige Mengen H9O9 zu erhalten. Eine Verbesserung
des Verfahrens in dieser Hinsicht will das D. R. P. 205 262 erzielen, doch ist
es vorläufig kaum anzunehmen!, dass die Methode praktische Bedeutung
gewinnt.
Elektrolytische Darstellungsverfahren von HsOs schützen das Franz. Fat
371043 sowie die D. R. P. 195 351 und 199 958.
In haltbare feste Form bringt man H20t nach D. R. P. 185 597 dadurch,
dass man unter massiger Erwärmung und Glyzerinzusatz darin Gelatine löst
— Verfahren, H9O« haltbar zu machen, schützen die D. R. P. 196 370, 196 TOC
und 196 701.
Das Wasserstoffsuperoxyd ist ein vorzügliches Bleichmittel, das zna
Bleichen von Stoffen, Federn, Elfenbein, Haaren u. s. w., ferner als Desinfek-
tionsmittel in der Medizin, zum Restaurieren von alten Gemälden und Zeicb-
nungen u. a. m. dient.
Wasserstoffsuperoxyd (10 — 12 vol. O entwickelnd), techn. ... % kg Mk. 25,Öt
Wasserstoffsuperoxyd (10 — 12 vol. O entwickelnd), Qual, extra, fÄr
Elfenbein und Federnbleiche 0/0 „ »28,0)
Wasserstoffsuperoxyd (10 — 12 vol. O entwickelnd), für medizinische
Zwecke ^fo ^ „30.0»^
Wasserstoffsuperoxyd (20 vol. O entwickelnd), techn % » » ^^^^
Wasserstoffsuperoxyd (30—33 vol. O entwickehid), techn. . . . »/o „ „ 350.')
WaaserstraUgebULse — Wdn. 1297
Wasserstoffsuperoxyd (30—33 vol. O entwickelnd), mediz. . . . > kg Mk. 500,00
Wasserstoffsuperoxyd (55—60 vol. O entwickelnd), 1 kg Mk. 10,00 ; bei 10 „ „ 7,50
Wasserstoffisuperoxyd ftlr Analyse (frei von HtSOi und HCl)
1 kg Mk, 8,00; bei 10 „ „ 6,00
Wasserstoffsuperoxyd (100% ig) »= Perhydrol:
Origiaalgläser von 50 200 g.
Preise der Gläser mit Blech . . . 0,bO 0,80 Mk.
Wasserstoffsuperoxyd :
Orfinbeicer & Seidel, Zittau. 1 KOnigswarter ft Ebell, Linden ror Hannover.
Uoller A Oo,, Hamburir I, Alsterdamra lS/18. | E. Merck, Dsmistadt.
Wasserstoffsuperoxyd-Apparate:
F. H. Meyer, Uannover-Hainhols (s. Ina. -Anh. S. 17).
WamerstralilirebUUe siehe „O e b 1 ä s e".
Waasentralil-Liiftsaitflrer siebe „Luftpumpe n'*.
Wassenrersorgmiiff. Vgl. die Artikel „W a s s e r'* und „W a s s e r -
r e i n i g u n g**.
Wassersenetsmig: siehe unter „Sauerstoff" und „W a s s e r -
s t o f f.
WaMerzersetznngrsapparate (Voltameter) siehe „Elektrische
Messinstrument e'\
Wan siehe „F ä r b e r w a u".
Wein. Alkoholische Getränke, die durch Gärung zuckerhaltiger Obst-
säfte erhalten werden; im engeren Sinne der gegorene Saft aus den Beeren
des Weinstocks (Vitis vinifera): Die Beeren werden zunächst gemaischt,
d. h. zerdrückt; es geschieht dies teilweise noch einfach durch Austreten,
teilweise auch in Traubenmfihlen oder kastenförmigen Maisch-
apparaten. In letzterem Falle geschieht mit dem Zerdrücken zugleich das
Abbeeren,d. h. das Entfernen der säurereichen Kämme.
Die zerdrückten Beeren werden gekeltert, d. h. der Saft wird ab-
gepresst; es geschieht dies in Spindelpressen oder Hebelpressen.
Zur Gewinnung von Rotwein versetzt man die aus den von Kämmen befreiten
Beeren bereitete Maische zuerst in Gärung und presst dann erst ab; der ent-
stehende Alkohol extrahiert hierbei den Farbstoff der blauen und roten
Beerenhfllsen.
Der durch das Keltern gewonnene Most wird in zwei Stadien vergoren,
und zwar unterscheidet man die stürmisch in 3 — 14 Tagen verlaufende Haupt-
gärung und die bei niedriger Temperatur längere Zeit andauernde Nach-
gärung (Jungweingärung; stille Gärung).
Nach Beendigung der Nachgärung wird der Jungwein vom Bodensatz ab-
gezogen und nun in grossen, verschlossenen, eichenen Lagerfässem kühl auf-
bewahrt, biserflaschenreif geworden ist. Das Lagern und Reifen be-
steht in mannigfachen chemischen Veränderungen; namentlich bilden sich aus
Fettsäuren und Fuselölen verschiedene Ester, die zusammen das W e i n -
b u k e 1 1 ausmachen. Während des Lagerns findet infolge Verdunstung von
Alkohol ein Schwinden des Weines statt; von Zeit zu Zeit ist deshalb
Nachfüllen nötig, weil andernfalls Mikroorganismen zur Entwickelung gelangen
und den Wein verderben können. Durch häufiges Umfüllen wird das Reilen
beschleunigt; zur Beseitigung der Trübungen kilärt (schönt) man den Wein
mit Eiweis, Kaolin (Klärerde), Gelatine, Hausenblase, Gips
u. s. w. Von den Verfahren zur Weinverbesserung sind nur das Ver-
schneiden ,Chaptalisieren und G a 1 1 i s i e r e n gestattet. Das
Verschneiden geschieht bei den meisten Weinsorten, indem man verschiedene
Porten Most oder Jungwein mischt. Das ChaptaJisieren dient zur Verbesserung
säurereicher Moste; man stumpft die Säure durch reines Calciumkarbonat ab
und setzt Rohrzucker bis zum normalen Zuckergehalt hinzu. Das Galllsieren
wird zur Verbesserung von saurem und zuckerarmem Most benutzt; man setzt
dann Wasser und Zucker (bezw. eine reine Zuckerlösun^) zu, bis der Most den
Normalgehalt von 24 % Zucker und 0,65 % Säure aufweist. Das Galllsieren ist
vbesonders wichtig; mit seiner Hilfe kann man in schlechten Jahren noch saure
Bl&cher VII. 82
1298 Wcmbeeröl — Weinsatti«.
Moste, die an sich überhaupt nicht vergären würden, zur Weinbereitung
benutzen.
Nicht ohne weiteres statthaft ist das Alkoholisieren, d. b. de/
Zusatz von Alkohol zum fertigen Wein, und auch das Scheelisieren,
welches in einem Glyzerinzusatz zum Wein besteht, ist nicht erlaubt Übrigens
darf auch das Gallisieren nur in einem gewissen Umfange geflbt werden, und
eine Abart des Chaptalisierens, welche zur Entsäuerung des Mostes
nicht CaCOs sondern Gips benutzt, ist bedenklich, weil beim G i p s e n Ka-
liumbisulfat in den Wein übergeht.
Teilweise Kunstprodukte sind die mancherlei Süd weine (Sflss-
weine), die durch Vergären der ausgepressten Trester mit Zuckerwasser er-
haltenen Tresterweine sowie die Schaumweine.
Die Bereitung von Kunstwein (aus Spiritus, Sirup, Zucker, Glyzerin,
Fruchtäther mit billigen Obstweinen) ist gesetzlich verboten.
Weinpressen siehe unter „O b s t w e i n**.
Weinbeerttl siehe „Kognak 6V\
Weinessig:
JotaB. OswaldowBld, Altona.
Wolnfireist (Alkohol) siehe „S p i r i t u s**.
Weinpressen, Motoren fUr:
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aakan. Platz 8.
Welns&nre (Weinsteinsäure, Dioxybernsteinsäure; Acidum tartaricvsn).
CH(OH) . CO9H
^"•^''^(!:h(oh).co.h-
Technisch ist nur die rechtsdrehende Modifikation von Bedeutung.
Man stellt die Weinsäure ausschliesslich aus Weinrückständen dar, und
zwar vor allem aus Rohweinstein, weiter auch aus Weinhefe und
Weintrestern. Der Rohweinstein (siehe unter „W e i n s t e 1 n") besteht
aus saurem weinsaurem Ka8i (Kaliumbitartrat) mit Calciumtartrat; er wird grob
gemahlen und mit der zehnfachen Menge HtO unter Zusatz von rober HCl durch
eingeleiteten Dampf zum Sieden erhitzt; hierauf fällt man durch Kalkmilch sämt-
liche Weinsäure als Callciumtartrat; der Niederschlag wird abfiltriert, mit HsO
ausgewaschen und getrocknet. Der so gewonnene weinsaure Kalk, der einen
Handelsartikel bildet, wird mit überschüssiger HsSO« zersetzt, worauf man die
WeinsäurelOsung vom CaSO« abfiltriert und in Wasserbadpfannen bei 70— SO*
eindampft (bei höherer Temperatur wird die Weinsäure durch die HsSO« ge-
bräunt); ist eine Stärke von 30° B6 erreicht, so zieht man von dem noch nach-
träglich ausgeschiedenen Oips ab und konzentriert die Lösung in Pfannen oder
Vakuumapparaten weiter auf 43®B6. Dann lässt man die Lösung in Kristallisier-
gefässe laufen, zieht die Mutterlauge nach 8 Tagen von den Weinsäure-
kristallen ab, dampft weiter ein, lässt zum zweitenmal kiistallisieren uod
wiederholt diese Behandlung, so lange noch Weinsäure erhalten wird.
Die so gewonnene Weinsäure wird zur Reinigung gelöst, mit Knochen-
kohle entfärbt, auf 36<* B6 eingedampft und zur Kristallisation hingestellt; das
Entfärben und Umkristallisieren wird unter Umständen mehrmals wiederholt
Aus der von der Weinbereitung abfallenden W e i n h e f e gwinnt mu
zunächst durch Destillation Branntwein und Weinbeeröl; der Rflck-
stand wird gepresst und getrocknet und kommt so in den Handel; er entbSt
Kaliumbitartrat und Calciumtartrat. Zur Gewinnung von Weinsäure kocht mas
diesen Rückstand mit HtO unter 4—5 Atm. Druck, worauf der erhaltene Brei.
wie oben geschildert, mit Kalkmilch versetzt und weiter behandelt wird. Die
ans der Weinpresse kommenden Trester endlich werden mit Wasssr unter
Zusatz von HsSO« 3~-4 Stunden gekocht, wobei die Weinsäure in Freiheit g^
setzt wird und in Lösung geht; aus dem erhaltenen Filtrat fällt man durch
Kreide Calciumtartrat und verfährt weiter wie oben.
Nach dem Engl. Pat. 11991 von 1904 wird zur Gewinnung von reiner
Weinsäure das Rohmaterial, das aus Weinhefe, Roh Weinstein, Calcituntartrai
und dgl. besteht, auf 150— 200^ C. erhitzt, wodurch die vorhandenen Färb*
Weinstein. 1299
Stoffe zerstört und die mineralischen Verunreini^unRen teilweise unlöslich
werden: Das zerbröckelte Material wird auf Rosten in einer Darre ausgebreitet
und durch zirkulierende indifferente Oase (z. B. CO9) auf eine konstante Temp.
gebracht Dann löst man die Masse in verd. HCl, filtriert, fallt die Wein-
säure als Calciumtartrat, wascht aus, behandelt mit H9SO« und mazeriert das
ausgefällte CaSOt zur Abscheidung der Weinsäure.
Andere Verbesserungen in der Darstellung von Weinsäure sind in den
Patenten: Engl. Pat. 4613 von 1907, Engl. Pat. 22 029 von 1908 und Franz.
Pat. 387 784 niedergelegt. Die elektrolytische Gewinnung von Weinsätire
aus Tartraten und Bitartraten in besonderer Anordnung schützt Franz. Pat.
382 824 mit Zusatzpatent.
Reine Weinsäure bildet grosse, geruchlose, wasserhelle Kristalle von an-
genehm saurem Geschmack; Scb. P. 135^ Löslich in 1,8 T. kalten Wassers,
leichtlöslich in heissem H3O und in Alkohol, unlöslich in Äther. Man benutzt
sie als Beize in der Färberei und Zeugdruckerei, zur Bereitung von Limonaden
und moussierenden Getränken, als Arzneimittel, in der Photographie u. a. m.
Prliittngi In der technischen Ware finden sich Spuren von Fe, Pb, Ca und H,SO.; cur
PrUfUDiT aul'diete Veruwrelnlgwngen UM man je 8 g Weinafture in H,0 und prüft die mit NH,
flbenlttigte Losung mitSchwefelwaaseratoffwaaaer, femer die ammoniakaliache LOsung mit Ammo-
niumozalat, die mit HKQi angeaftuerte Lflaong mit AgNO. und die neutrale LSaung mit BaOL.
Den Qehalt an Weinsäure ermittelt man durch Titration nut Normalalkali; beim QlUhen darf die
Weinaäure einen wftgbaren Rfickstand nicht hinterlaaBen. — Vgl. auch D. A. lY. ,
Weinsäure, rein, krist. oder pulv <>/o kg Mk. 220,00
„ ehem. rein, krist., D. A. IV % „ „ 23b,00
„ Pulver, D. A. IV 0/0 „ „ 243,00
Weinsäure:
Holler ft Oo., Hambag I, Alafterdamm IS/IS. i Lehmann & Vom, Hamburg.
Apparate zur Herstellung von Weinsflure baut:
J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.
m^eimrteln (Kaliumbitartrat; saures weinsauresKali; Cretnor ioHari; Tar-
tarus). KCtHaOff. Findet sich weit verbreitet im Pflanzenreich und scheidet sich
namentlich beim Lagern des Weines in Krusten ab. Dieser Rohweinstein
Ist grati (aus Weisswein) oder rot (aus Rotwein); zur Reinigung wird er ge-
mahlen, in siedendem Wasser unter Zusatz von HCl gedöst und die durch Ab-
setzen geklärte LOsung eingedampft. Aus den so gewonnenen Kristallen des
halbraffinierten Weinsteins erhält man durch Lösen in HsO, Entfärben
mit Knochenkohle, Klären mit Ton, Filtrieren, Eindampfen u. Umkristallisieren
den ganzraffinierten, gereinigten Weinstein (W e i n s t e i n r a h m).
Er bildet kleine, farblose, säuerlich schmeckende Kristalle, löslich in 180 T.
kaltem, in 15 T. heissem HtO, unlöslich in Alkohol. Beim Verpuffen mit KNOs
erhält man, ie nach der Menge des letzteren, kohlehaltiges oder kohlefreies
Kaliumkarbonat (schwarzen oder weissen Fluss).
Das im Artikel „Weinsäure" erwähnte Engl. Pat. 1 1 991 von 1904
eignet sich auch zur Gewinnung von reinem Weinstein, nur dass man das
gedörrte Material nicht in HCl, sondern noch heiss in siedendem Wasser löst.
Wenn nötig wird die Lösung durch Tierkohle entfärbt, das Tartrat auskristalli-
siert und noch einmal aus siedendem HsO umkristallisiert.
Nach dem D. R. P. 177 173 wird das Rohmaterial mit Lösungen von
Oxalsäure gekocht, um Calciumoxalat zu bilden und die Weinsäure freizu-
machen; durch Zusatz von KCl wird daraus Weinstein gefällt
Man benutzt den Weinstein als Beize in der Färberei, weiter zur 0er
winnung der W e 1 n s ä u r e (s. d.) und anderer weinsaurer Salze, zum Weiss-
sieden gelb gewordener Silberwaren,. zur nassen Versilberung, zum Verzinnen
von Messing, zur Herstellung von Backpulver sowie in der Medizin.
Prttfiiitflpt Der Welnatein kommt entweder mit wechaelnden Mengen von Oaldumtartrat
saaammen kriatalliMert oder alt leinpulveriger reiner Weinstein in den BandeL Die Prafung auf
R e i n h e 1 1 erfolgt^ wie bei Weinafture (a. d.) angegeben ist. Yeraacht man Weinstein
und extrahiert die Asche mit HOl, so darf der Auszug mit Ammoniak beim Kochen keine Fällung
geben. Den Weinsfturegehalt kann man durch Titration, den Ca-Gehalt in flblicher Weise ge-
wichtaanaljtiaGh beatinimen.
1300 Weiostempitpant — Wismut
Weinstein, roh, gemahlen la % kg Mk. 1^,00
. n* > " " il^«S2
„ n ^ Platten, dopp. gesiebt la rot /o » n 150,00
. « « n . IIa weiss > »» « IS'22
rein krist % « « 250,00
n Pnlvcr % „ « 260,00
Welnstolnprftiiarat siehe Natriumbisulfat (No. 42 b) unter
„Natriumverbindunge n''.
WelnrnUAmAuxB siehe „W e i n s ä u r e".
Welssbleoh siehe „Verzinne n".
Weiwfferberei siehe „Mineralg^r berei".
WeiiMmetall siehe „Lagermetalle*' und „Antimonlegie-
r u n g e n**.
Welxaiurtftrke siehe „Stärk e".
Westfallt siehe „Sicherheitssprengstoffe".
Westmmlt siehe „Mineralöl e".
Wetterteste Farben:
Chem. Fabr. FlSrsfaeim, Dr. H. Noerdlinger, FUMheias m. M.
Wetterdynamlt siehe „D y n a m i t e." u. „S i c h e r h e i t s s p r e n g-
Stoff e".
Wlohee. Mischungen sehr verschiedener Zusammensetzung, meist Beifl-
schwarz, Baumöl, Schweinefett, Sirup und Schwefelsäure enthaltend oder auch
ohne Schwefelsäure mit Terpentin, Schellack u. a. m. bereitet. Farbige
Wichsen enthalten statt Beinschwarz mannigfache andere Farbstoffe.
Widerstand, elektrlsoher siehe „Elektrische Lettungs-
f ä h i g k e i t".
WlndVfen «siehe „Ofen".
Wlntergrreenttl (WintergrfinOl) s. „Ga ul th er iaO r.
Wismut Bl (Bismutum). A. G. = 208,9. Das Wismut kommt meistens
gediegen vor; daneben haben Wismutglanz BitSs und Wismut-
o c k e r BiaOs für die Gewinnung des gewöhnlich zu den Metallen gerechneten,
jedoch eigentlich mit P, As und Sb zusammengehörigen Elementes Bedeutung.
Die Erze werden meistens zunächst geröstet und dann unter Zusatz von Koble,
Eisen und SchSacke geschmolzen; dabei dient die Kohle zur Reduktion, das Fe
zur Entschwefelung und die Schlacke zur Aufnahme der Gangart Hierbei er-
hält man unmittelbar unter der Schlacke eine mit dieser zu^eich erstarrende
Schicht, welche Pb, Ag, Ni, Co und Fe mit S und As enthält, während die dar-
unter lagernde schwere Schicht von länger flfissig bleibendem Bi abgelassen
werden kann. Das R o h w i s m u t erhält eine erste Reinigung durch vorsich-
tiges Umschmelzen auf einer geneigten Eisenplatte, wobei es von dem Rest
der metallischen Verunreinigungen abfliesst. Zur weiteren Raffination oxydiert
man die Beimengungen entweder durch Schmelzen mit KNO« oder mit NasCOi
und KClOs oder man löst das Metall in HNO«, fällt daraus BiO(NOs) durch
Wasser und reduziert dasselbe durch C.
Beim Treiben wismuthaltiger Pb- und Ag-Erze erhält man stark
wlsmuthaltiges Werkblei, aus dem man durch Digerieren mit HCl Wismnt-
chlorid löst; durch HtO fällt man daraus basisches Wismutchlorid. Mehr-
maliges Lösen und Fällen ist nötig, um letztere Verbindung rein zu erhalten;
sie wird schliesslich nach dem Auswaschen getrocknet und durch Schmelzen
mit Holzkohle, Soda und Glas in eisernen iTegeln reduziert.
Stark glänzendes, rötlichweisses, sehr sprödes, beim Bi^en knirschen-
des, in wflrfelähnilich6n Rhomboedern kristallisierendes Metall. Sp. 0. 9,8;
Härte 2,5; Seh. P. 268^ S. P. etwa 1600«. Bi läuft an feuchter Luft etwas an;
es ist ein sehr schlechter Wärmeleiter. Das Chlorid und das Nitrat des Bi
werden schon durch Verdünnen der Lösungen mit HsO unter Abscheidung
basischer Salze zersetzt.
Wismat£urben — Wismutverbindangen.
1301
Das Bi wird fast nur in Form von Legierungen und Verbindungen benutzt.
Wismut I a 1 kg Mk. 18,00
„ gercin., arsenfrei 1„ „ 19,00
„ ehem. rein 1„ „ 21,00
n „ Pulver 1 „ „ 24,00
Wismut:
Fuerst Brof. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. 8. 13).
WIsmntfarben. Nur das basische Wismutnitrat (Wismut-
subnitrat; Bismutum aubnitricum). BiO(NOs) wird als Farbe verwendet,
und zwar auch nicht als Malerfarbe sondern nur als S c h m i n k e; es führt die
Bezeichnungen Wismutweiss, Schminkweiss, Periweiss und
Spanischweis s. Zur Darstellung löst man Wismut in überschüssiger
rauch. HNOa und giesst die Lösung in viel HsO, wobei das basische Nitrat aus-
fällt. Es ist ein schweres, sehr weisses Pulver, das aber an der Luft gelblich
wird und gegen HsS sehr empfindlich ist. Deshalb und wegen seines hohen
Preises kommt für Schminken anstatt seiner mehr und mehr das Z i n k w e i s s
(s. unter „Z i n k f a r b e n") zur Verwendung.
Wismutweiss (Wismutsubnitrat) .... 1 kg Mk. 16,25 ; bei % kg Mk. 14,00
Wlsmntieglemiiffeii. Die Legierungen des Bi sind durch einen sehr
niedrigen Seh. P. ausgezeichnet; sie dienen zum Klischieren von Holzschnitten
und Stereotypplatten, ferner zum Löten leicht schmelzbarer Legierungen, ais
Metallkitte, zur Herstellung von Metallbädern beim Härten des Stahls; schliess-
lich werden aus leichtschmelzbaren Bi-Legierungen Sicherheitsverschlüsse für
Dampfkessel hergestellt.
Bekannte Wismutlegierungen sind:
Woods Legierung: 15 Bi, 8 Pb, 4 Sn, 3 Cd. (Seh. P. 68«.)
R o s e s M e t a 1 1: 8 Bi, 8 Pb, 3 Sn. (Seh. P. 79».)
L i p o w i t z sehe Legierung: 15 Bi, 8 Pb, 8 Sn, 3 Cd. (Seh. P.
70»); die Legierung wird schon unter 60® weich. Sie eignet sich vor-
zü^ich zur Herstellung feiner Abgüsse von Gegenständen, die keine
hohe Temperatur vertragen.
N e w t o n s M c t a 1 1: 8 Bi, 5 Pb, 3 Sn. (Seh. P. 94,5^)
Zu Sicherheitsverschlüssen für Dampfkessel können folgende Legierungen
dienen:
Bi
Pb
Zn
Sch. P.
•C
Drack
in Atm.
Bi
pi>
Zn
Scb.P.
Druck
in Atm.
I
8
•
5
3
100
1
VII
8
16
12
146
4
11
8
8
4
113,3
1,5
Vlll
8
22
24
154
5
in
8
8
3
123
2
IX
8
32
36
160
6
IV
8
10
8
130
2,5
X
8
32
28
166
7
V
8
12
8
132
3
XT
8
30
24
172
8
VI
8
16
14
143
3,5
«
Leichtflüssige Wismutlcgierungen 1 kg Mk. 13,00—18,00
Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.
IXTlmintverblndims:«!! (Bismutverbindungen). Von Wichtigkeit sind
namentlich Wismutchlorid, Wismutnitrat und Wismutozyd.
I. Wismutchlorid (Wismuttrichlorid; Binmtum cMo-
ratum). BiCl«. Durch Erhitzen von Bi im Chlorstrom, ferner durch Lösen
von Bi in Königswasser oder von BisOa in HCl erhalten. Kristallinische JVlasse
vom Sch. P. 227''; S. P. 447^ Verdünnt man konzentrierte Lösungen mit viel
HfO, so erhält man einen blendend weissen Niederschlag von Wismut-
oxychlorid BiOCl, der in Sauren löslich ist. Letztere Verbindung wird
zu gleichen Zwecken wie das Wismutsubnitrat (siehe unter „W I s m u t -
färben") verwendet.
1302 Witherit — Wolfmm.
Witmutchlorid, krSat 1 kg B«k. 21,00
„ sublim, puriss 1,, ,, 35,00
Wismutoxychlorid 1„ n 18|5^
2. Wismtttnitrat, basisches (Wismutsubnitrat; Bis-
muium suhnifricum). BiO(NOs). Darstellung siehe unter „W i s m u t -
färbe n**. Die Hauptmenge wird arzneiiich und zu Porzellanlüsterfarben
verwendet, daneben als Schminke.
Wismuteubnitrat 1 kg Mk. 16,25 ; bei ®/o kg Mk. 14,00
Wismutnitrat, krist i „ „ 12,5U
3. Wismutoxyd (Wismuttrioxyd; BiatMiium oxpdatum),
BitOs oder BitOt. Findet sich in der Natur als Wismutocker, kflnstlich durch
Erhitzen des Nitrats, Karbonats oder Hydroxyds sowie auch durch anhaltendes
Erhitzen des Metalls an der Luft erhalten. Oe]t)es, in H9O unlösliches Pulver
vom sp. O. 8,2, das bei Rotglut zu einer braunen Flüssigkeit schmilzt und zu
einer gelben kristallinischen Masse erstarrt. Man verwiendet es in der Olas-
fabrikation: Ersetzt man im Flintglas das PbO durch Bi>Os, so erhfllt das Glas
ein sehr hohes LichtbrechungsvermOgen.
Wismutoxyd 1 kg Mk. 27,r>0
4. Wismutoxydhydrat (Wismuthydroxyd; Bismtiium
hpdroxydatum), BiO . OH. Es scheidet sich beim Zusatz einer Lösung des
Nitrats zu Kalilauge als weisser Niederschlag aus, der bei 100* getrocknet wird.
Wismutoxydhydrat 1 kg Mk. 24,50
Wismutverbindungen :
E. Merck, Darmatadt.
Witherit. Natürlich vorkommendes Baryumkarbonat BaCOi,
weisses, schweres Pulver, sp. O. 4,30, unlOslich in HsO, leicht löslich in HCl.
Faent Brof. & Oo., New York, Noi. t u. 4 Stone | Wilhelm lllnner, Bergprodukte, Arnstadt in Hiür.
(S^eet 8. Ins.-Anh. 8. 13 k
^ spat, WithsrH, OMrai, ^^
KallMiBat, Faasrstabii Rii««l«
fUntstalna« sortIsH, eto. in Stack.,
gekflmt, ff. genahlen.
wnhelDi Nlnner. Inttalt Olb.).
Gegrfindet 1871.
Wittenberfirer Wetterdynamlt siehe „Dynamit e" und „Sicher-
hei tsspr engst off e**.
Wolfram. W. (Scheel, Katzenzinn). A. 0. = 184,1. Findet sieb in
der Natur in Form wolframsaurer Salze (Wolframate), so als S c h e e I i t oder
Tungstein CaWOt, als S ch eel bleispat PbWOt, als Wolframit
(Fe, Mn)W04. Das JVletall wird durch Reduktion der Osc^de oder Chloride im
Wasserstoffstrom oder mittels Kohle im elektrischen Öfen erhalten. Nach
dem D. R. P. 141811 zur Gewinnung von reinem W aus Wotframerzeo,
wotframhaltigen Schlacken u. s. w. schmilzt man in einem Arbeitsgange die
wolframhaltigen Rohstoffe zunächst bei etwa 300® mit Natriumbisultat allein.
sodann unter Steigerung der Temp. auf etwa 8(X)* mit dem Bisi4fat und Kalk
oder Kalksalzen (CaCO«; CaClt u. s. w.) unter Zusatz von Chloralkalien; Bi-
sulfat muss stets im Überschuss vorhanden sein. Bei vollständig durch-
geführtem Verfahren erhfllt man so alles W als Wolframsflure HiWO« oder
Natriumwolf ramat NatWO«; die Wolframsaure wird reduzierend zu metall. W
verschmolzen. — Viel Ähnlichkeit mit diesem Verfahren zeigt das des
D.R.P, 149 556.
Wolfniserz — Wolframlampc. J.308
Das D. R. P. 147 326 betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Metallen
der Eisengruppe (so auch Wolfram) im elektrischen Ofen; der Inhalt des
Patents ist im Artikel „C h r o m*' wiedergegeben.
Wolfram bildet ein glänzendes, stahlgraues, hartes, schwer schmelzbares
Pulver, sp. 0. 19,13. Nach v. Wartenberg liegt der Sch.-P, zwischen 2800
und 2850^ Seine Legierungen und Verbindungen haben, technische Wichtig-
keit. Das Wolfram selbst wird in neuester Zeit als GIflhkörper einer be-
sonderen elektrischen Lampe, der Wolframlampe (s. d.), verwendet.
Wolfram-Metall, techn. rein (95— 9b%) zur Stahlfabrikalion . . 1 kg Mk. 7,00
Wolfram-Metall, ehem. rein, Pulver H Mk. 3,00; 1 „ „ 27,50
Wolfram-Metall, geschmolzen, auf elckrtolyt. Wege , D „ 5,75; H „ „ 52,00
Wolfram :
Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. I Woscnfeld, Dicke & Co., Chem. Fabrik, Bannen-
Dr. O. KnOfler & Go., PlStxensee b. Berlin. | RitterriMtnen.
Wolframers.
Wolframerz in Stufen «/o kg Mk, 290,00—326,00
„ Pulver (Schlick) % „ „ 250,00—275,00
^Tolframlaiiipe. Zu den Metallfadenlampen gehörige elektrisclie
Glühlampe, deren Faden aus metallischem Wolfram besteht Die Herstellung
geschieht nach verschiedenen Verfahren; G. Loring schreibt darüber nath
Chem. Zif^, Repert. 1909, 303 folgendes:
Das für Glühlampenfäden verwendete metallische Wolfram wird aus
Wolframit gewonnen; in Amerika wird Wolframsaure (Wolframtrioxyd WO«)
eingeführt zur Fabrikatton der Fdden. WCs wird aus Wolframit gewonnen
durch Erhitzen des fein gemahlenen Wolframits mit HCl; dabei bilden sich
Wolframoxyd und lösliche Chloride von Fe und Mn. Diese drei Produkte
werden sorgfaltig gewaschen, indem man etwa ein Dutzenmal sie mit Wasser
mischt, absetzen lässt, das Wasser ablässt und neues aufgibt. Der Nieder-
schlag von Wolframoxyd wird in Ammoniak gelöst, wobei man Ammonium-
wolframat erhalt. Letzteres wird filtriert und erwärmt und dann mit HNOs
zum Sieden erhitzt (zur Entfernung von Fe und Mn). Dann erhält man aus
dem gut gewaschenen Ammoniumwolfram^t durch Glühen Wolframsäure.
Diese bildet den Ausgangspunkt für die Herstellung des metallischen Fadens
nach Dr. Auer (O s r a m I a m p e), der durch Alustreiben des Sauerstoffs
metallisches Wolfram erzeugt und dieses mit einem Bindemittel mischt und
durch feine Diamantmatrizen treibt. Dr. Just und Hanaman verwenden den
Substitutionsprozess. Bei dem Kolloidprozess nach Kuiel (daher: Kuzel-
1 a m p e) wird das metallische Wolfram abwechselnd mit starken siedenden
Säuren und Alkalien behandelt, dazwischen natürlich mit Wasser jedesmal
gut gewaschen, bis es in ein Kolloid übergeführt ist. Das Kolloid wird dann
gefällt, die Flüssigkeit abgezogen und der eine gelatineartige Masse bildende
Rückstand zu Fäden durch die Diamantdüse getrieben. — Ein anderer Weg
zur Erzeugung kolloidalen Wolframs besteht darin, dass man durch zwei
unter Wasser gebrachte Elektroden aus metallischem Wolfram einen elek*
frischen Strom schickt. Dabei werden kleine Teilchen von Wolfram von den
Elektroden losgerissen und bilden kolloidales Wolfram. Die Erzeugnisse der
drei Methoden sind gleichwertig; der aus def Düse austretende Wolfram-
faden wird im Ofen getrocknet und dann in einem elektrischen Ofen auf
2000^ C erhitzt, um die flüchtigen Bestandteile auszutreiben. Hierauf lässt
man in einer Atmosphäre inerten (indifferenten) Gases den elektrischen
Strom durch den Faden streichen und gewinnt so einen für Glühlampen
geeigneten Faden.
Die genannten Verfahren und ihre zahlreichen Abänderungen, Er-
weiterungen und Verbesserungen sind in vielen Patenten niedergelegt, von
denen als die wichtigsten hier nur folgende genannt seien: Franz. Pat. 373 923,
Engl. Pat. 28 154 von 1904 sowie die D. R. P. 154 262, 178475, 184 704,
J304 Wolfiamlegieniiigcii.
187 083, 194 348, ld4 468, 200 466, 200 938, 200 939, 201 283, 201 460, 201 461.
201 462, 201 567, 204 437, 204 616, 204 973, 206 518, 207 163, 207 395, 210325.
211804 und 212 104.
Der Wattverbrauch der Wolframlampe stellt sich nur auf 1 — 1,3 W. für
die Hefnerkerze, gej^enfiber 3,2 W. der Kohlenfadendampe. Nachteile sind
nur der höhere Preis und die grössere Zerbrechlichkeit des Fadens. Dafür
hat sie aber eine längere Lebensdauer (1000 Brennstunden gegenüber 450 der
Kohlenfadenlampe) und ist gegen Stromschwankungen viel unempfindlicher.
Ausserdem hat die Wolframlampe ein viel schöneres Licht
Eine besondere Wolframdrahtlampe der Siemens & Halske A.-G., die
sich in fast allen gebräuchlichen Spannungen und Lichtstärken im praktischen
Betriebe bewährt hat, kommt unter dem Namen: „Wotanlampe'* auf den
Markt. Der Name Wotan ist eine Zusammenziehung von Anfangsbuchstaben
der Worte W O Iframdraht-T A N talwicklung, letzteres in bezug darauf, dass
die Wicklung des Drahtes dem der Tantallampe gleicht. Die Wotanlampe
ist, wie alle anderen bekannten Wolframlampen, eine sogenannte Einwatt-
lampe, d. h. sie braucht je nach Spannung und Lichtstärke nur etwas über
1 Watt pro Normalkerze. Die Fabrikation ist so weit durchgebildet, dass die
Lampe für die meisten der in der Praxis verlangten Spannungen und Liclit-
stärken geliefert wird, d. h. sowohl als 1 — 16voltige Lampen (Miniaturlämp-
chen) für die verschiedensten Zwecke als Lampen für Trockenelemente, als
Handlampen, als Lampen für Kraftfahrzeuge u. s. w., dann aber insbesondere
auch als hochkerzige Lampen für 100, 200, 300, und 400 Kerzen in Frage
kommen. Von bochkerzigen Lampen, die in vielen Fällen als eine willkommene
Zwischenstufe zwischen gewöhnlichen Glühlampen und Bogenlampen geltes
können, sind bis jetzt vorzugsweise die 100 und 200 kerzigen Lampen in den
Handel gekommen.
SiemeBB-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Aakan. Pitts 8.
Wolframleffiemng^en.
1. Wolframeisen (Ferrowolfra m). Zur Darstellung behandelt
man zunächst gerösteten Wolframit mit HCl zur Entfernung von S und As; der
gereinigte Wolframit wird mit Kohle und Eisenerzen in verschlossenen Titeln
stark geglüht oder aber direkt mit Roheisen im Kupolofen zusammengeschmol-
zen. Das Ferrowolfram dient zur Darstellung von Wolframstahl. Vgl. im
übrigen den Artikel ,,E i s e n 1 e g i e r u n g e n" No. 4.
Ferrowolfram (50 % W.) l kg Mk. 3,50 ; «/o kg Mk. 300,ÖÜ
(65-70% W.) 1 „ „ 5,00;% „ „ 450,00
(ca. 80% W.) 1 „ „ 5,50; % ^ „ 500.»-^
n
2. Wolframstahl. Zur Darstellung setzt man dem Stahl beim Tiegel-
schmedzen entweder Wolframeisen oder neuerdings auch reines Wolfram zu,
und zwar in einer Menge, dass der entstehende Wolframstahl 5 — 8 % W ent-
kält. Das W erhöht die erreichbare Härte und Festigkeit des Stahls bedeutend,
ohne seine Geschmeidigkeit zu beeinträchtigen; auch vermindert es nicht die
Schmiedbarkeit und Scbweissbarkeit, wie dies ein hoher Kohlenstoffgebalt tut.
Der Gehalt des Wolframstahls an C beträgt höchstens 1,5 %; er ist um so ge-
ringer, je hoher der Gehalt an W steigt. Hochprozentiger Wolframstahl be-
darf des Härtens nicht; er wird naturhart gebraucht. Siehe auch den
Artikel „Eisenlegierungen" No. 4.
3. Wolframbronze. Man versteht darunter entweder eine wirk-
liche Legierung, die d5 X Cu, 3 % Sn und 2 %W enthält, oder aber eine
Wolframverbindune, nämlich Na tr i umd i wolf r a mat + Wolf ram-
dioxyd NatWiOffNatWaOr -f WO,]. Diese Verbindung, welche durch
OlUhen von Natriumwolframat mit Wolframsäure (in entsprechenden Oewichts-
verhältnissen) im Leuchtgas- oder Wasserstoffstrom erhalten wird, bildet
prächtig goldgiänzende Wflrfel und findet technische Verwendung.
Wolframverbindungen — Wolle. 1305
Wolframv6rMndimg«n.
1. Wolframsflttre (Wolframtrioxyd). WOt. Durch Fallen
einer Lösung von Natriumwolframat (8. No. 36 unter „Natriumverbin»
dünge n'*) mit HCl erhalten. Besser fällt man die Lösung des Natriumsalzes
mit CaClt und zersetzt das reine Catciumwolframat mit HCl. Schliesslich kann
man WO« auch direkt aus Wolframit gewinnen. Man behandelt das Mineral
mit HCl und zuletzt mit HNOa (zur Entfernung von Fe und Mn) und löst den
Rückstand in NHa; das erhaltene Ammoniumwolf ramat wird geglüht, wobei
WOs zurückbleibt.
Zitronengelbes, in HtO und Säuren unlösliches Pulver, das als Maler-
farbe (Mineralgelb) dient und zur Darstellung von Wolframbronze (siehe
.,W olframlegierunge n") und Wolframblau benutzt wird. Letz-
teres, auch Mineralblau und BlauerKarmin genannt, ist wahrschein-
lich ein Oxyd der Formel WiOb, welches ein intensiv blaues, in HsO unlösliches
Pulver bildet. Zur Darstellung von Wolframblau reduziert man WO« entweder
durch Zn + HCl oder durch sehr schwaches Erhitzen im Wasserstoffstrom.
Wolframsäure, tcchn 1 kg Mk, 7,00
„ dopp. raffin 1„ „ 11,00
„ ehem. rein 1„ „ 20,00
Wolframsäure:
£. Herck, Darmatadt. | Weteafeld, Dicke & Ole., Cbem. Fabrik, Barroea-
i RittenhauaeB.
2. Wolframsaures Natron (Natr. iumwoiframat) siehe
No. 47 unter „Natriumverbindunge n**.
Von sonstigen Wolframverbindungen seien aufgeführt:
Amxnon iumwoiframat 1 kg Mk, 16,00
„ ehem. rein 1„ „ 20,00
Baryumwolframat, rein 1 „ „ 11,00
Calciumwolframat, gefüllt 1 „ ,, 14,00
„ krist 1„ „ 30,00
Chromwolframat, techn. Teigform *^/o „ „ 375,00
« Pulver 1 „ „ 10,00
Kaliumwolframat, gereinigt 1„ „ 11,00
„ ehem. rein 1„ „ 15,00
Magnesiumwolüramat, krist 1„ „ 60,00
Natriumwolframat, techn. (er. 50<*o) "o „ „ 270,00
rein, krist. . »o „ „ 350.00
extra rein «/o „ „ 460,00
Wolf ramverbindungen :
KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. 1 Wesenfeld, Dicke & Cie., Barmen-R.
Dr. O. KnAfler & Co., PlOtsenaee b. Berlin. I
Wolle. Haare verschiedener Schaf arten; die meisten gezüchteten
Rassen sind durch Kreuzung mit dem durch die besonders vorzügliche Wolle
ausgezeichneten spanischen Merinoschaf entstanden. Die Rohwolle wird zu-
nächst in Wasser gewaschen (Vorwäsche) und dann durch Kochen mit Seifen-
lösung, Soda u. s. w. von dem Wollfett befreit; vielfach wird das Ent-
fetten auch durch Extraktion der Wolle mit Schwefelkohlenstoff oder andern
FettlOsungsmitteln bewirkt.
Das D. R. P. 143 698 schützt ein Verfahren zum Entfetten der Wolle,
welches darin besteht, dass man zuerst die Wolle der Einwirkung des er-
hitzten Entfettungsmittels unterwirft, dann den Oberschuss des Entfettungs-
mittels aus der Wolle durch mechanischen Druck auspresst, darauf die Wolle
mit heissem Wasser wäscht, um die zurückbleibenden Reste des Entfettungs-
mittels daraus zu entfernen, und schliesslich das überschüssige Wasser aus
der Wolle durch mechanischen Druck auspresst. Alle diese Operationen
seilen in einem einzigen Gefäss nacheinander ausgeführt werden. Die Ver-
wendung erhitzten Entfettungsmittels ermöglicht, nicht nur das Fett aus der
Wolle zu entfernen, sondern auch d a s zu entfernen, was unter dem Namen
n
1306 Wollechtbraun.
Wollschweiss und Suinter bekannt ist. Wenn der WoUschweiss nicht ratfernt
wfire, würde sich das in das ExtraktionsgefSss spSter eingefGhrte Wasser,
weiclies das in der Wolle zurückbleibende Entfettungsmittel entfernen soll
mit besagtem Entfettungsmittel verbinden, um mit dem WoUschweiss eine
Emulsion zu bilden, welche nicht nur den Umlauf des Wassers durch die
Masse der Wolle hindert, sondern auch das nachfolgende Waschen und
Reinigen der Wolle ernstlich beeinträchtigt.
Nach dem D. R. P. 155 744 kann man auch nasse Wolle mittels Benzins
entfetten, indem die Rohwolle vor der Fettextraktion einer Behandlung mit
Salz- oder SäurelOsungen unterworfen wird.
Die D.R. P. 144485 und 146 845 bezwecken ein Verfahren, Wolle gegen
Alkalien widerstandsfähiger zu machen; zu diesem Zwecke wird die Wolle mit
Formaldehyddampf oder FormaldehydlOsung behandelt. Die dieser Behandlung
ausgesetzte Wolle verträgt beim Waschen, Bleichen, Färben u. s. w. heissere
und konzentriertere AlkalilOsungen als nicht behandelte. In dem zweites
Patent wird dies Verfahren in der Weise abgeändert, dass man die Fasern
zuerst mit einer FormaldehydlOsung zusammenbringt und dieser die alkalische
Lösung, mit welcher die Faserstoffe nachträglich behandelt werden sollen,
unmittelbar zusetzt oder dass man die Faserstoffe in eine schwach alkalische
FormaldehydlOsung bringt und erhitzt.
Die gewaschene (und event. mit SO» gebleichte) Wolle wird nunmehr vor
dem Färben karbonisiert. Unter der Karbon isation versteht man
die Entfernung beigemengter pflanzlicher Substanzen, wie Kletten oder Stroh-
teile. Zum Zwecke des Karbonisierens weicht man die Wolle mit Salzsäure
oder Schwefelsäure oder mit AluminiumchloridlOsung (s. unter „A I u m i -
niumverbindunge n'*) ein, schleudert sie hierauf gut aus und bringt sie
dann in den sog. Karbon isationsofen, worin das Material zunächst
durch Ventilation bei ca. 45^ getrocknet und dann durch weitere Erwärmung
auf 75-~80^ karbonisiert wird. Nach der Operation ist die Pflanzensnbstanz
zu Staub zerfallen und kann leicht aus der unangegriffenen Wollfaser heraus-
geklopft werden. Auch mit Salzsäuredämpfen karbonisiert man.
und zwar teilweise unter Erwärmung, teilweise — was besser ist — in der
Kälte. Als mildes Karbonisationsmittel wird neuerdings auch das Natrium-
bisulfat sehr empfohlen. Die Karbonisation ist von besonderer Wichtigkeit
für die Fabrikation der Shoddy-Wolle, auch Kunstwolle nnd
Lumpenwolle genannt. Als Ausgangsmaterial dienen hier bereits |[ e -
tragene Zeuge, und zwar nicht bloss Wollstoffe, sondern auch h a i b-
wollene; aus letzteren entfernt man beigemischte Pflanzenfasern, nament-
lich Baumwolle, durch Karbonisieren.
Andere Wollsorten sind das als Mohair bekannte Haar der Angora-
ziege, Kaschmir dasjenige der Kaschmirziege, während Alpacca-
wolle, Vicuilawolle (Vigogne) und L a m a w o 1 1 e die Haare ver-
schiedener Kamelziegen sind.
PHIffUAfft über die qnalitatire Prftfanff und Untencfaddiinff Ton modern Ti iinfiiiu.
den Artikel MOetplnstfaier n".
Zur quantitativen Trennung von Baumwolle und Wolle Terflhrt man nsch der Anlettaag des
dentscben Bundesrats wie folft: In einem einen Idter Itswnden Becherglas flbergiesifc nan S ff
Wollgarn mit 200 ocm lOVoiger KatronliydratlSsung, bringt die Flflssi^eit über eiser kkineB
Flamme langsam sum Sieden und erhftlt dieselbe bis 16 Minuten in dnem gelinden ficden. Ii
dieser Zeit wird die WoUe Tollrtlndig aufgelüst. Bei appretierten WaUganen hat der BcbaBd-
lung mit Natronhrdrat eine solche mit 8/00 iger Salasiure Toransogehen; hierauf ist die n
untersuchende Probe so lange mit heissem Wasser ausimwasehen, bis empfindliches Taiiwi
papier nicht meiir gerOtet wird. Nach der AuHUeung der Wolle ffltriert man die nnsslt^ilr
durch einen Goochschen Tiegel, trocknet bei gelinder Wlrme den Tiegel samt den darin aortek-
gebliebenen Baumwollfasem und Usst die hygroskopische Hasse vor dem Vei wiegen nocli einige
Zeit an der Luft stehen. Die Oewichtsdifferena des Tlegek vor «gad nac& der Be-
■cfaiekung gibt das Gewicht der Baumwollteaem.
Eine Methode cur quantitativen Trennung von Wolle, Seide und Baumwolle hat R « m ont
angegeben. Auf dieses redit brauchbare Verfahren, das in der Chem. Ztg. 1881, 972 letetieit iiL
kann hier nur yeiwluseu werden.
Wolleofatbraan :
Otto Starcke ft Oo., G. m. b. H., Leipzig- Lindenau.
WoUÄrberei — Wollfett. 1307
Wollfftrberei. Die tierischen Fasern haben den meisten Farbstoffen
geigenfiber eine grössere Affinität als pflanzliche Fasern. Deshalb ISsst sich
die Wolle vielfach durch blosses Einlegen der entfetteten und durchfeuchteten
Fasern in das kalte oder angewflrmte Farbbad bei allmShlicher Steigerung der
Temperatur des letzteren färben. Derartiges substantives Woll-
farben geschieht mit basischen Farbstoffen, saueren Farbstoffen, Benzidin-
farbstoffen u. s. w. Gewöhnlich ist das Farbbad anfangs 25—30® warm und
wird während des Färbens allmählich zum Sieden erhitzt.
Bei manchen Farbstoffen bedient man sich auch in der Wollfärberei der
Beizen, und zwar sind vier Arten des adjektiven Woilfärbens
möglich:
1. Vorbeizen (Zweibadmethode). Die Wolle wird zuerst
gebeizt und dann gefärbt. JVlan benutzt meistens Tonerde und Chrombeizen
mit Weinsäure und HgSO« sowie Zinnsalz und beizt im kochenden Bade, worauf
die Faser in der Beize erkalten muss. Dann wird die Wolle gespült, in^das
schwach erwärmte Farbbad gebracht und darin zum Sieden erhitzt. Dieser
Pebräuchlichsten Methode der Wollfärberei bedient man sich zum Färben mit
'arbhölzern, mit Alizarinfarbstoffen u. s. w.
2. Mitbeizen (Einbadmethode), besteht in einer Vereinigung
der beiden unter 1 genannten Bäder zu einem. Die Methode erspart Arbeit
und Zeit, lässt sich aber nur anwenden, wenn der aus Farbstoff und Beize ent-
stehende Farblack in der heissen oder saueren BadflOssigkeit teilweise löslich
ist. Derartige Farblacke bilden Cochenille und Zinncnlorid, Gelbholz und
Alaun, Gelbholz und Zinnsalz, Blauholz mit Kupfersulfat u. s. w.
3. Nachbeizen (Nachdunkeln). Man färbt die Wolle zuerst
und fixiert sie durch nachträgliches Beizen.
4. Kombiniertes Vor- und Nachbeizen (Dreibadme-
thode), namentlich zum Schwarzfarben von Woflle mit Blauholz benutzt:
Man beizt mit KsCraOr vor, färbt im Blauholzbade und fixiert die noch nicht
mit der Beize verbundenen sondern nur mechanisch von der Faser absorbierten
Farbstoffteile in einem andern KtCr^Or-Bade. In andern Fällen dient das dritte
Bad dem Zwecke, die Farben glänzender zu machen; man bezeichnet das Ver-
fahren dann als A v i v i e r e n (Schönen).
Man färbt die Wolle entweder unversponnen („in der Wolle") oder ver-
sponnen („im Garn") oder schliessilich gewebt („im Tuch"). In der genannten
Reihenfolge nimmt auch die Echtheit der Färbungen ab, da unversponnene
Wollfasern die Farbstoffe am besten aufnehmen und Wollgarn dies
wieder besser kann als Tuch. Anderseits kann man zum Färben der unver»
sponnenen Wolle nur sehr echte Farbstoffe verwenden, die die späteren
mannigfaltigen Operationen der Verarbeitung ohne Schädigung ertragen.
Vgl. auch den Artikel „Kflpen und Küpenfarbstoffe".
Wollfett (Adeps Lanae). Durch Einweichen der Rohwolle in Wasser,
und Waschen derselben mit Seife und Alkalikarbonaten wird der W o 1 1 -
seh weiss erhalten; das Wollwaschwasser wird zentrifugiert und so das
rohe Wollfett vom Seifenwasser getrennt.
Zuweilen entfettet man die Wolle auch durch Extraktion mit Petroleum,
Äther oder Schwefelkohlenstoff. Man erhält so das Wollschweissfett,
eine schmierige, gelbe bis braune Masse von unangenehmem Geruch, sp. O.
(bei 15») 0,937; Seh. P. 39— 42,5«. Es ist grösstenteils ein Gemenge au$
Cholesterin mit Cerotinsäurecerylester, Palmitinsäurecholesterylester und Stea-
rlnsäurecholesterylester. Bei der Destillation des WoUschweissfetts erhält man
dasdestillierteWollschweissfett,ein Gemenge aus Cholesterin
mit freien Fettsäuren.
Nach dem D. R. P. 143 567 soll man das Fett aus der Wolle mechanisch
wegsaugen, und zwar durch Staub von Infusorienerde, Ton oder Kreide mit
Hilfe eines Klopfwerkes. Der Wert des Verfahrens erscheint recht zweifelhaft.
Nach dem D. R P. 155 744 bringt man zum Zweck der Wollfettextraktion
<i\e von der vorgewaschenen Wolle zurückgehaltenen Seifen und anderen
1308 WoUfettpech — Woodi MeUlI.
emulgierenden Sloffe mit Losungen von NaCI, Na,SO(. KCl oder H*SOa üi
Berührung, wodurch sie benzinunlOslIch werden sollen. Dann soll sich
ilte nasse Wolle obne weiteres mit Benzin extrahieren lassen, obne dass
Emulsionsbildung eintritt. — Es ist setir zu bezweifeln, dass die nasse Wolle
vom Benzin gut durchtränkt wird.
Dem Wollfett wird jetzt auf verschiedene Weise der unangenehme Oeracb
entzogen.
Eine besondere Wichtigkeit darf das KCr^inigte Wollfett bean-
spruchen, welches man als Lanolin bezeichnet. Zum Zweck der Reinignag
bebandelt man das Robfett nach verschiedenen Verfahren, z. B. trennt man es
von den Schmutzbestandteilen mittels siedenden Azetons oder aber man be-
handelt mit Benzin (oder einem andern FettlSsungsmittel) und gewinnt das ge-
reinigte Fett durch Abdestillieren des Lösungsmittels. Nach einem andern
Patent setzt man der PettlOsung eine konzentrierte Kochsalzlösung zu, was die
Trennung der Wollfettl<}suhg von den übrigen Bestandteilen erleictitert.
Meistens nach der Reinigung, zuweilen aber auch schon vorher, behandelt man
das Wollfett zur Entfernung beigemischter Fettsäuren mit Alkalien und lOst
die gebildete Seife in Alkohol, wahrend das gereinigte Wollfett zur&ckbteibt.
Man schmelzt dasselbe schliesslich und knetet es mit Wasser zusammen: Der
so erhaltene weisse, salbenartige, etwa 25 %HjO enthaltende KOrper ist das in
4er Pharmazie so viel benutzte Lanolin. Es ist schwer verseifbar und wird
deshalb nicht ranzig. Es kann bis 1 10 % HiO aufnehmen, ohne seine Kon-
sistenz zu verlieren. Der Hauptgrund fUr seine ausgedehnte Anwendung als
Salbengrundlage n. s. w. ist eine ausserordentlich lachte Absorbierbarke';
seitens der Haut.
Nach dem D.R. P. 163 254 mit Zusatz-D. R. P 178 804 lasst sich das
Wollfett in ein Wasser leicht bindendes Fett (Lanogen) und einen Wasser
schwer absorbierenden Teil dadurch trennen, dass man es Aber Knocben-
kohle stehen ISsst. Die Kohle nimmt das Lanogen auf; es wird daraus mii
Spiritus oder mit Benzin, dem S — 10 % Spiritus beigemengt sind, extrahiert.
Das erhaltene fettartige, sehr z3he und klebrige Produkt hat so starke
WasseraufnahmefShigkeit, dass schon Zusatz von zwei Teilen bei 98 T. Pa-
raffinsatbe eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit hervorruft
Die neutralen Wollfette unterscheiden sich von vegetabilischen und
animalischen Fetten dadurch, dass in ihnen die Fettsauren nicht an Glyzerin,
sondern an Cholesterin und Fettalkohole gebunden sind. Die Wollfette sind
sehr bestandie gegen äussere Einflüsse, werden nicht ranzig und sind unlei
den gewöhnlichen Verhältnissen kaum verseifbar. Hierdurch und durch ihre
hohe Aufnahmefähigkeit fttr Wasser eignen sie sich auch für zahlreiche tecb-
■iscbe Zwecke.
Wollfett:
Fnent Bk». 1 Co., New York, Kot Ü u. t Stonc Streel (s, Int^.-Atili. S. IS).
Wollfeltprodukte
Adeps lanae (LaDolin) Gereinigte neutrale Wolifiette
Wolifett-Destiliate (Stearin, Oleio, Pech)
WOLL-WASCHEREI UND KAMMBKEI
IN DOHREN BEI HANNOVER.
WolUettpMh:
Won-KUscherrl u. Klnunercl, Humover-DSIma.
XPood-oll siehe ,,H o 1 z 0 1".
mroods Hstoll siehe „W ismutlegierungen'
Wonl&che Flaschen — Xaxaquin.
1309
Wonlfcohe Flaschen.
Woulfsche Flaschen aus starkem weissem Glase.
Mit swei
iHÜMii
Mit drei HiLb«n
hlmlt
Mit zwei
HUaea
Mit drai Hilsea
laluüt
ohn«
mit
ohne
mit
ohne
mit
ohne
mit
Tubus,
Tubus,
Tubus.
Tubus.
Tubus,
Ttabus^
Tribut.
Ttabui,
Stuck
ScAck
Stück
Stück
Stück
Stück
Stück
Stück
1
Bfk.
Mk.
Mk.
Mk
1
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
0,25
0,75
0,90
0,90
1,40
5
3.60
4,00
4,00
5,00
0,5
0.90
1,10
1,10
1,75
6
4.50
5.00
5,50
6,50
1
1,30
1,60
1,50
2,30
8
6,00
6.00
6,50
7,00
2
1,75
2.10
2,00
2.75
10
8.00
8,50
8,00
10,0Q
5
2,50
3.00
2,75
4.00
15
10.00
11.50
11,50
14,00
4
3.30
3.50
3,50
4.75
20
15.00
17,00
17,00
20,00
Wouifsche Flaschen (Tourllls)
Form).
aus S t e i n z e u g (bauchige
InbaU
Durch-
messer
komplett
ohne H«hn
Inhalt
Durch-
messer
GeOuhSh«
Preis
komplett
ohne Haha
1
cm
cm
Mk.
l
cm
cm
Mk.
25
34
46
5.00
200
71
82
28.00
50
45
56
10,00
250
74
86
35.00
75
48
58
12,00
300
78
89
42,00
100
56
70
16,00
350
82
100
48.00
125
65
75
20.00
400
89
108
52.00
150
65
82
22.00
500
90
120
65.00
Woulfsche Flaschen, aus Steinzeug, zylindrische Form.
Inhalt
Durch-
GeOsshöhe
PNis
luhalt
Durch-
GefiUshtthe
PkcU
1
cm
cm
Mk.
1
cm
cm
Mk.
25
23
64
5,50
200
48
127
30,50
50
30
80
11,00
250
52
140
38,60
75
35
93
13.00
300
55
144
47,50
100
38
100
17.50
350
58
154
55,00
125
41
108
22.00
400
61
162
62,50
150
43
114
24,U0
500
64
170
78,00
Vgl. auch den Artikel „Kondensiere n".
Woulfsche Flaschen:
Glasfabrik SophienhOtte. Rieh. Bock, üinenau
i. Th.
Yereiniffte Lauaitzer Qlaswerke A.O., Abt. Warm-
brunn, Quilits & Oo., Berlin NW. 40, Helde-
straaae 66/57.
Woulfsche Flaschen aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlln-Charlottenburg, Berlincrstr. 23.
X.
Zanthog^ensanres Kali siehe „Schwefelkohlenstof f.
Xanthorhamnln siehe „G e 1 b b e e r e n*'.
Xazaqiün, das Chininsalz der Azetylsalizylsäure, bildet ein farbloses
kristallinisches Pulver, kommt in Form von Tabletten \ti den Handel und
1310 Xcrofonn — Xyol.
wird als Antipyretikum, besonders bei Influenza und Gelenkrheumatismiiß
empfohlen.
Zerofonn = Tribromphenolwlsmut (Bismutum tribromphenolievm).
BitOf . OH . (O . CeHaBrs). Durch Einwirkung von Wismutchlorid oder Wis-
mutnitrat auf Natriumtribromphenolat erhalten.
Gelbes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in H»0 and ii
Alkohol. Man verordnet es Innerlich als Darmantiseptikum; äusserlich benatzt
man es bei Wunden und Hautkrankheiten als Jodoformersatz.
Xeroform H Mk. 4,80; 1 kg Mk. 45,01'
Xylole nnd Zylldine.
1. Xylole (D 1 m e t hy 1 b enzol e). CsHtCCH»)!. Drei isomere
flüssige Kohlenwasserstoffe, die sich im Rohbenzol (siehe „B e n z o V" und
„S t e i n k 0 h 1 e n t e e r") finden. Durch fraktionierte Destillation scheidei
man daraus das R o h x y 1 o 1 ab, jedoch lassen sich nicht auf die gleidse
Weise die einzelnen isomeren Xylole aus dem Rohxylol gewinnen. Man treom
sie nach einem ziemlich umständlichen Verfahren, das auf dem verschiedeneQ
Verhalten des o-, m- und p-XyloIs gegen HNOa, konz. HtSOt und rauch. HsSOt
beruht. Alle drei Xylole sind farblose Flüssigkeiten und sieden zwischen 137
und 142®; technisch am wichtigsten ist das m-Xylol, welches znr Dar-
stellung verschiedener Teerfarbstoffe dient.
Xylol, S. P. 137—140« C ®/o kg Mk. 45/0
o-Xylol, techn 1 kg Mk. 1,75 ; % „ „ 150,00
„ ehem. rein H „ 8,00 ; 1 „ „ 72,0i}
m-Xylol, icchn lkg„ 1,75 ; % „ ,., 150,0i>
„ ehem. rein 1„ „ 14,0i'
p-Xylol, techn 1 kg Mk. 1,75 ; % „ „ 150,0l'
„ ehem. rem H „ 4,40; 1 „ ^ 40,^
2. Xylidine (Am i doxy lol e). C«Hs(CHs)t . NH>. Beim Nitrieren
von Rohr^lol und nachfolgender Reduktion der gebildeten Nitroxylole erbllt
man ein Gemisch von Xylidinen, welches von den 6 Isomeren 4 enthalt, und
zwar der Hauptmenge nach as-m-Xylidin (NHt : CH« : CH« =1:2:4) und
p-Xylidin (NH» : CH« : CH« = 1 : 2 : 5). Auch das im Artikel „A n i i i n*' er-
örterte D. R. P. 139 457 ist für die Herstellung von Xylidinen nutzbar gemacht
worden. — Für manche Zwecke kann das technische Xylidin direkt verwendet
werden, für andere ist eine Trennung nötig, wobei das m-Xylidin besonders
wertvoll ist. Es gibt mehrere Trennungsmethoden, die meistens patentien
sind und auf der verschiedenen Löslichkeit von m- und p-Xylidinacetat, weiter
von m- und p-Xylidinchlorhydrat sowie endlich auf der verschiedenen Lös-
lichkeit der Xylidinsulfosfluren (in Form der Natriumsalze) beruhen. Am besten
geht man übrigens zur Gewinnung der reinen Xylidine von den reinen
Xylolen aus.
m- und p-Xylidin sind farblose, sich an der Luft bald gelb färbende
Flüssigkeiten. Das m-Xylidin hat das sp. G. (bei \5^) 0,9184, S. P. 212*;
P-Xylidin hat das sp. G. (bei 15<») 0,980, S. P. 215^
Xylidin 1 kg Mk. 2,90 ; % kg Mk. 250,0«
Xylidinchlorhydrat 1 „ „ 4,5"
o-Xylidin, ehem. rein 1„ „ ±bfi}
m-XyUdin 1 „ „ 6,(X'
m-Xylidinchlorhydrat In » 6,0
P-Xylidin, techn 1 kg Mk. 3,00 ; % „ „ 275,» V
p-Xylidin, gerein 1» » ^fi-
„ ehem. rein In j» 2QJiK*
Xylole:
Theerproduktenfabrik Baese & Meyer, Braunschweig.
Xylolith siehe „H o 1 z m a s s e*\
Zyol. Neues Desinfektionsmittel; es ist eine Formaldehyd enthaltende
klare Flüssigkeit, deren Losungen mit HtO milchig weisses Aussehen haben,
haltbar sind und sehr starke bakterientOtende Eigenschaften zeigen.
Ylang-yiangöl — Yttrium. 1311
Y.
Ylauff-Ylang^öl (OrchideenOl; Oleum Anonae; Oleum Unonae), Äthe-
risches Ol, das nicht von einer Orchidee stammt, sondern aus den Blüten einer
in den Tropen kultivierten Anonazee, der ünona (Anona) odoratiasima
gewonnen wird. Es hat das sp. G. (bei 15<^) 0,940—0,955. Wegen seines lieb-
lichen Wohlgeruches wird es in der ParfOmerie viel benutzt.
Als Ersatz des Ylang-YlangOls dienen nach dem D. R. P. 142 859 Ge-
mische, welche Linalool (250 T.), Geraniol (130 T.), Kadinen
(50 T.), Eugenol (2 T.), p-Kresolmethyläther (10 T.), Ben-
zoesäuremethylester (60 T.), Ben,zy la Iko h ol (150 T.),
Benzylazetat (100 T.), Benzoesäurebenzylester (67 T.),
Isoeugenol (20 T.), K r e o s o I (1 T.), Isoeugenolmethyläther
(40 T.), Eugenolmethyiather (100 T.), Salizylsäureme-
thylester (20 T.) und Anthranilsäuremethylester (0,5 T.)
enthalten. (Die Gewichtsverhältnisse machen nicht das Wesen des Patentes
aus, sondern sind nur als Beipiele gewählt.)
YlaAg-Ylangöl, Manila superfein 1 kg Mk. 450,00
„ • „ extralein 1„ „ 300,00
„ künstlich 1„ „ 200,00
Ylang-Ylangöl-Apparate:
F. H. Meyer, HaxinoTer - Hainhols (i. Iha-Anh. 8. 17).
Yohimbin. Alkaloid, das aus der Rinde des afrikanischen Y u m b e -
hoa-(Johimbehe-)baumes gewonnen wird, und zwar ist es der
Methylester der Johimboasäure.
Man gibt das Yohimbin innerlich mit gutem Erfolge gegen Impotenz.
Yohimbin IgMk. 16,00
Yohimbin-Tablctten (0,005 g) 10 Stück „ 1,50
„ hydrochlor. ad. ns. veter. (50% reines Salz) 1 g n '^lOO
Yohimbin-Tabletten (1 g) ad. us. veter. (enth. je 0,01 g salzsaures Yohimbin)
10 Tabletten „ 0,85
Yohimvetol, ist ein weniger reines Yohimbin, das bei Tieren An-
wendung findet.
Ytterbium. Yb. A. 0. = 173. Seltenes ErdmetaJl, das, ebenso wie
seine Verbindungen, technische Bedeutung nicht besitzt.
Yttrinm. Y. A. G. = 88,9. Seltenes Erdmetall, das sich als Silikat in dem
Mineral G a d o 1 i n i t findet. Von andern Oxyden iässt es sich durch die Lös-
lichkeit seines Kaliumdoppelstdfats leicht trennen. Da das Yttriumoxyd
(Yttererde) YtOs schon bei niedrigen Hitzegraden ein intensiv gelblich-
weisses Licht ausstrahlt, werden Yttriumverbindungen z. T. als Zusatz zu
Oasglühlichtkörpern benutzt, so Yttriumchlorid YCls, Y 1 1 r i u m n i -
trat Y(NOi)i, Yttriamsulfat Y8(S04)a u. s. w. Ausgedehntere Ver-
wendung finden die Yttriumverbindungen als Bestandteil der N ernst sehen
Olühkörper. — Übrigens ist es gelungen, das Yttrium in zwei neue Elemente,
Neoyttrium und Lutetium, zu zerlegen. Mithin kann das Yttrium
selbst nicht mehr als einheitliches Metall gelten.
Yttrium-Metall 1 g Mk. 15,00
Ytthumchlorid, ehem. rein H Mk. 38,00
YUriimikarbonaty ehem. rein H „ 33,00
Yttriumnitrat, ehem. rein H „ 20,00
Yttriumoxyd, ehem. rein H „ 44,00
Yttriumoxydhydrat, ehem. rein H „ 33,00
Yttriumsulfat, ehem. rein H „ 22,00
Yttrium-Erbiumoxyd (frei von Ce) H „ 11,00
Yttrium-Erbiumaulfat H „ 11,00
Yttrium:
OiMniaehe Fabrik Firdbeig, Dr. G. P. Drossbach ft Co., Freiberg L S.
1 kg „ 300,00
1 n » 300,00
1 « n mOO
1 » n 400,00
1 „ „ 300,00
1 » « 190,00
1 n n 100.00
1 „ „ 100,00
1312 ZapomhA — ZcBdoid.
z.
(Si^e auch imtcr C.)
Zaponlack siehe ,^ e 1 1 n 1 o i d 1 a c ke".
CliciBlidM rabrik FUMicüb, Dr. H. HoadUafar, 1 C. fintanm, LeipBC
FlOrriwim a. M. I
SedemholsSl (ZedernOl; OZaum Zt^m CeirO. Ätherisches Ol, das ent-
weder aus dem Holz der echten Zeder (C^druM Libani), der H i m a -
laya-Zeder (Cedrus Deodara) oder aber der virginischen Zeder
(Juniperus virgitUana) durch Destillation mit Wasser i;ewonnen wird. Das
meiste ZedemOl des Handels stammt jedenfalls von dem letzteren Baom (ricb>
(iger virginischerWacholder gekannt).
Farbloses oder blassgelbliches, leicht t>ewegliches ätherisches Ol; sp. G.
(bei 15*) zwischen 0,906 und 0,965. Es wird in der ParfQmerie sowie (in ein-
gedicktem Zustande) in der Mikroskopie als Vermittelungsmedium zwischen
der Frontlinse des Objektivs und dem Deckglas benutzt Auch zur Seifen-
fabrikation sowie zum Verschneiden anderer Ole findet es Verwendung.
Zedcmholzöl, Florida 1 kg Mk. 2,8-'«
„ bei 50 kg 1 „ „ 2,6U
„ dickflüssig f&r optische Zwecke 1 ^ „ 15,0*
ZaUhom siehe ,;Z e 1 1 u 1 o i d*'.
ZeUit, eine neue, eigenartige Azetylzellnlose (vgl. Zelluloseester), die
sich in Essigsäure löst und, mit Kampfer oder künstlichem Kampferersatz
gemischt, eine sehr zelluloidahnliche Masse bildet Ihre Festigkeit und Härte
kann dabei durch geeignete Zusatzmittel so beeinflusst werden, dass es mög*
lieh ist, aus Zellit harte, hornartige, wie andererseits weichere, biegsame.
lederartige und endlich noch weichere, gummiartig dehnbare Massen herzu-
stellen. Das Material ist völlig glasklar und durchsichtig, wasserbeständig,
nicht brfichig und vor allem sehr schwer brennbar. Es bildet daher ein vor-
zügliches Material für Kinematographenfilms, ist aber auch für alle anderen
Zwecke ein ausgezeichnetes Ersatzmittel des Zelluloids.
Selloldin. Aus dem Kollodium (s. d.) erhalten, indem man eine
Kollodiumlösung mit Wasser fallt. Da hierbei die schmierigen bräunlichea
Substanzen gelöst bleiben, so besteht das Zelloidin aus reiner Nitrozellulose.
Man formt es in Tafeln von ca. 200 g Gewicht, die eine homharte (anfangs
weichliche), durchsichtige, milchig getrübte Masse bilden.
Zelloidin in Tafeln, jede zu 40 g (20%) Kollodiumwolle:
per Blechdose, k 1 Tafel Mk. 3,00
in Blechdosen zu 5 und 40 Tafeln, a Tafel „ 2,6»^
2Selloldinpaiiler siehe „Photographische Papier e".
Zellotropln. Man gewinnt es aus dem A r b u t i n der Bflrentraubeo-
biatter durch Einwirkung von Benzoylchlorid. Der Konstitution nach ist das
Zellotropln : Monobenzoylarbutin C Ji4<Q ; co "(^h^ *
Weisses, neutrales, geruch- und geschmackloses, kristallinisches Pulver
vom Seh. P. 184,5^ löslich in Alkohol und in siedendem Wasser, sehr schwer
in kaltem Wasser. Es soll die natürlichen Schutzstoffe des Organismus gegea
Infektionskrankheiten vermehren und wird namentlich gegen Tuberkulose and
Skrofulöse verordnet. Dosis 0,3—0,5 g dreimal taglich.
Zellstoff siehe „Z e 1 1 u 1 o s e".
Zelluloid (Zellhorn). Wenn man Nitrozellulose mit Kampfer zusammen-
presst, so erhält man unter besonderen Umstanden die als Zelluloid bekannte
Masse. Die Nitrozellulose muss hierfür wesentlich aus Dinitrozellu*
Zelluloid. 1313
lose (siehe unter „Kollodiutn'O bestehen; sie wird im Hollflnder gemahlen,
entwässert und mit 40—50 % Kampfer zusammengewalzt, hierauf hydraulisch
in Formen i^epresst und unter starkem Druck auf 80—130* erhitzt. Nach mehr-
stündigem Pressen wird das Zelluloid im Vakuum fiber geschmolzenem CaCU
getrocknet. Sind Farbstoffe zuzumischen, so geschieht dies gleichzeitig beim
Mischen der Nitrozellulose mit dem Kampfer. Nach anderem Verfahren wird
das Mischen nicht trocken sondern unter Zusatz von Methylalkohol oder Äther
vorgenommen; man arbeitet dann also in der KSlte unter Anwendung von
Kampferlosungen und walzt die erhaltene plastische Masse zu Platten aus,
die nach dem Erhärten in hydraulischen Pressen unter Erwflrmung behandelt
werden.
Ausserordentlich zahlreiche, grösstenteils patentierte Verfahren be-
zwecken namentlich den Ersatz des durch seinen Geruch sich bemerkbar
machenden Kampfers durch andere Substanzen. So verwendet man als
Kämpferersatz Naphtalin, Nitronaphtalin, Naphtylaze-
t a t , femer PhosphorsSureester und KohlensSureester des
Phenols, der Kresole und des Naphtols, Halogenderivate
der aromatischen Kohlenwasserstoffe, dann Phenoxyl-
und Naphtoxylessigsflure, Azetochlorhydrine, Aze-
tine, Di na p h t hy 1 keton , Methy Ina ph t hyl keton, Nitro-
zellulose und vieles andere. Am wichtigsten dürften hiervon sein: das
D. R. P. 139 589, welches die Karbonate der Phenole, Kresole und Naphtole
für diesen Zweck vorschlagt, und die D. R. P. 128 120 und 144 648, welche die
Phenolester der Phosphorsaure in gleicher Weise verwenden lassen. Femer
sind hier zu erwähnen das Franz. Fat. 349970, welches den Kampfer durch
B 0 r n e 0 1 ersetzt und das Engl. Pat. 5280 von 1904, welches zu dem gleichen
Zwecke Ketone (namentlich Methyiathyiketon, ferner Methylnaphtylketon
u. a. m.) vorschlagt.
Zelluloidahnliche Massen erhalt man auch durch Zusammenkneten von
Nitrozellulose mit Kasein, und noch bessere Produkte werden gewonnen
(D. R. P. 138783 und 139 905), indem man gewöhnlichem Zelluloid Kasein
oder aber eine Verbindung von Kasein mit einem Metalloxyd zusetzt.
Auch keratinhaltige Stoffe hat man zur Zelluloidfabrikation her-
angezogen, und zwar wird nach dem D. R. P. 134 314 das keratinhaltige Mate-
rial (Wolle, Klauen, Nagel, Hörn, Haare, Federn u. s. w.) fein zerteilt, in alka-
lischer Lauge aufgelöst und durch Sauren ausgefallt. Die ausgepresste Masse
wird durch Behandeln mit gasförmigem oder gelöstem Formaldehyd gehartet
und unquellbar gemacht. Dieses Material soll ein ausgezeichnetes Zelluloid
abgeben.
Was das gewöhnliche Kampfer-Zelluloid anlangt, so hat man schon
längere Zeit versucht, den natürlichen durch den künstlichen Kampfer
(vRl. den Artikel „Kampfer") zu ersetzen; aber das Produkt befriedigte gar
nicht, und zwar waren die Fehler auf Verunreinigungen des künstlichen
Kampfers zurückzuführen. Nunmehr hat C a 1 1 e n b e r g ein Verfahren zur
Raffinierung von künstlichem Kampfer entdeckt, nach welchem der letztere in
kristallklaren Massen erhalten wird und auch solche nitrierte Baumwollen auf-
löst, die von alkoholischen Lösungen natürlichen Kampfers nicht aufgenommen
werden. Das so dargestellte Zelluloid ist sehr haltbar und, wenn ihm mit der
Kampferlösung zugleich eine gewisse Menge Naphtalin beigegeben wird, weder
entzündbar noch explosiv.
Von neueren Patenten, weiche Ersatzmittel des Kampfers im Zelluloid
betreffen, können hier nur die folgenden aufgezahlt werden: D.R.P. 163 668,
168 49T, 172941, 172 966 mit den Zusatz D.R. P. 172 967 und 174 259;
D.R.P. 173 020, 173 796, 174 914, 176 474, 178133, 178 778, 180126, 185 808,
188 542 und 188 822, ferner die Franz. Pat. 368 004, 372 512 und 377 671 sowie
Amer. Pat. 831028.
Um die Feuergefahrlichkeit und Explosivität des Zelluloids zu beseitigen
oder doch stark zu verringern, mischt man der Masse Aiuminiumsalze,
Magnesiumchtorid, Asbest, Naphtalin u. a. m. bei. Ober das Denitrieren
der Zelluloidmassen vgl. die in den Artikeln „D e n i t r i e r e n" und
Blücher VII. 88
1314 Z«Ualoidlacke — Zellulose.
„Seide, irfl amtliche** augegebenea Methodea. Nach dem D.R.P.
162 239 soll aiaa dem Zelluloid, um es schwerer verbreniülch a
machen, statt der Metallsalze essigsaure Zellulose (Zelluloseazetat)
zusetzen, während das D. R. P. 149764 zu dem gleichen Zwecke Alkyl-
ester der Kieselsaure (z. B. Amylsüikat oder Athylsilikat) empfiehlt
Die sonstigen Verfahren, welche zum gleichen Zweck vorgeschlagen worden
sind, können als weniger wichtig, teilweise auch als ganz abenteuerlich oder
geradezu unsinnig fibergangen werden.
Durchscheinende bomflhnliche, harte, elastische, schwer zerbrechlidic^
bei guten Fabrikaten geruchlose (bei schlechten nach Kampfer riechende)
Masse, die sich in der warme durch Druck schweissen sowie aufleimen llsst
Zelluloid ist unlöslich in Wasser, leicht entzündlich, verbrennt mit russender
Flamme unter Kampfergeruch. Bei 125* wird es plastisch; bei 140* zersetzt
es sich, ohne zu explodieren. Seine vielseitige Verwendung ist belcannt
Ein Ersatzmittel von Zelluloid soll man nach D. R. P. 173 990 durch Eii-
wirkung von Formaldehyd auf Phenole, insbes. auf KarbolUure Rewinnea,
ferner nach Franz. Pat 372 018 aus Leim, Rizinusöl, Kampfer unter Zusatz
von etwas fertigem Zelluloid. — Vgl. ferner „Z e 1 1 i V\
Einrichtungen für Zelluloid-Fabriken:
Fried. Krupp AktleBg«Mllaohaft Gnuonwsrk, Magdebuiir-Biidcaii.
Maschinen und Apparate zur Zelluloid-Fabrikation:
Deotacfae Ton- xl Steinseug-Werke^ Aktiengeaell- I Oebr. Heine, VierBen, Rheinbuid (gcntrifugea^.
tchflft, Berlin-Oitrlottenburg, Berlineretr. 23. I
aSellnloldlaoke. Lösungen von Zelluloid in Äther, Azeton oder Amyl-
azetat. Farblose klare Flflssigkeiten, die auf den damit behandelten FlScbes
ein zartes Zellutoidhflutchen zurücklassen. Sie halten Metalle vorzOglich blank
und naturglfinzend und rufen darauf kein Farbenspiel hervor. Auch aufsaugende
Materialien, wie Holz, Leder, Leinwand, werden durch Zelluloidlack vor
Süsseren Einflössen geschätzt, ohne dass ihr Aussehen durch den Lack ver-
ändert wird.
Die* Zelluloidtacke sind unter verschiedenen Namen im Handel, so ak
Zaponlack, Brassoline, Kristalline, Viktorialack. Ein
Gemisch von Zelluloidlack mit Metaltpulver, das die Bezeichnung Q a 1 -
V a n o 1 a c k ffihrt, vermag häufig galvanische Niederschläge zu ersetzen, da
die aufgetragene Schicht gegen atmosphärische EinflUsse sehr widerstands-
fähig ist.
In neuester Zeit findet der Zaponlack ausgedehnte Anwendung zur Kob-
servierung von Altertumsfunden, Dokumenten, Münzen, Medaillen, Siegeii
u. s. w.; vgl. darüber den Artikel „A 1 1 e r t ü m e r".
Brassoline, hell per liter Slk. 2,80; 100 1 Mk. 250^)
„ gold „ „ „ 2.80; 100 1 „ 250,»
„ Verdünnung „ „ „ 1,50; 1001 „ l25,flP
Zaponlack zum Tauchen „ „ „ 2,00; 100 1 „ 160,00
„ „ Streichen „ „ „ 2,20; 100 1 „ 1^,00
„ Verdünnung „ „ „ 1,50; 1001 „ 125,0»}
„ ganz rein „ „ „ 3,00; 1001 „ 265.00
Zeiluloidlacke:
Gfaan. Fflbr. FUnhetm, Dr. H. NoerdUnger, FlBiihcim a. IL
Zellolone (Zellstoff). An Hadernsurrogaten für die Papierbereitung sind
der Holzschliff und die Zellulose zu nennen; über ersteren siebe
den Artikel „H o 1 z s t o f f**. Der Zellstoff unterscheidet sich von dem Holi-
schliff dadurch, dass er die reine, durch chemische Mittel von alla
Nebenbestandteilen befreite Zellulose darstellt
Man gewinnt die Zellulose aus Holz, aus Stroh und aus E s p a r t o;
nach dem Ausgangsmaterial ist das erhaltene Produkt verschieden. Weitass
am wichtigsten ist der Holzzellstoff.
Die üewinnung des Holzzellstoffs geschieht heutzutage nach drei Ver-
fahren, nämlich durch das Natronverfahren, das Sulfitver-
fahren und das elektrischeVerfahren.
Zellulose 1315
1. Beim Natronverfahren wird das zu Scheiben zerkleinerte H0I2
mit Natronlauge von 12^ B6 unter 6—8 Atm. Druck mehrere Stunden gekoduL
Die dann nach kurzem Waschen mit Wasser und Zerkleinern im Holländer er«
haltene bellgraue Masse liefert auf der Entwasserungsmascblne eine nasse
Pappe, die schliesslich noch im Bleichholländer (vgl. Artikel „P a p i e r"') auf-
gelöst und gereinigt wird. Verbesserungen des Verfahrens bestehen darin,
dass das Holz abwechselnd mit Dampf und Lauge behandelt wird, wobei
ersterer immer heisser, letztere Immer konzentrierter zur Anwendung gelangt;
man arbeitet hierbei gleichzeitig mit 7—^0 zu einer Batterie vereinigten
Kochern, die so verbunden sind, dass man Dampf und Lauge von einem zum
andern leiten kann.
Nach dem D. R. P. 134263 gewinnt man Zellulose nach dem Natron-
verfahren aus den bei der Baumwollengewinnung an den Schalen des Baum-
wollsamens zurflckbleibenden Fasern. Diese beim Egrenieren (vgl. unter.
Baumwolle im Artikel „Pflanzenfasern'*) an den Samenschalen
zurückbleibenden Faserreste werden zuerst mit Kohlenwasserstoffdämpfen
(Naphta) von ihrem Oehalt an Wachs, Oummiarten, Ölen und Fetten befreit,
hierauf unter Druck mit schwacher Atzalkalilauge bis zur voülständigen Auf-
Schliessung gekocht und zuletzt ausgewaschen.
2. Das wichtigste Zeltstoffgewinnangsverfahren ist dasjenige mittels
schwefliger Säure oder ihrer Salze; man erhält so die Sulfit-
Zellulose (Sulfitzellstoff).
Die Sulfite (oder Bisulfite) stellt man aus natürlichen Calcium- imd
Magnesiumkarbonaten durch Einwirkung von SOi-Oas bei Gegenwart von
H2O dar, wozu man sich geeigneter Türme oder Kammeranlagen bedient.
Die beim Sulfitverfahren benutzten Kocher werden sehr gross konstruiert,
da der Kochprozess lange Zeit in Anspruch nimmt. Sie werden liegend ge-
baut, haben ca. 12 m Länge, 4 m lichten Durchmesser und fassen 100 cbm zer-
kleinertes Holz sowie ausserdem 60 cbm Lauge; das Kesselblech ist 1,8—2 cm
stark und innen mit dünnen Bleiplatten, gebrannten Ziegeln oder Schamotte-
platten ausgekleidet, weil das Blech sonst schnell zerstört wird. Man heizt die
Kocher stets mit Dampf, entweder mit direktem oder mit indirektem. Die Be-
wegung der Lauge wird <hirch Körting sehe Injektoren bewirkt
Auch hier wird das Holz in Scheiben geschnitten; die Sulfitlauge hat
gewöhnlich 4 — 5® B^. Mam dämpft erst langsam mit Wasserdampf an, gibt
dann die Lauge zu und erhitzt bei allmählich eesteigerter Temperatur bis etwa
3 Atm. (120*^). Das Dämpfen nimmt 10—15 Stunden, das eigentliche Kochen
30 — 40 Stunden in Anspruch; rechnet man dazu die Zeit für das Anheizen, das
Füllen, das Abkühlen und das Entleeren, so ergibt sich eine Qesamtdauer des
Prozesses zu 90—100 Stunden.
Die fertige Zellulose wird, nachdem die Sulfitlauge abgelassen ist, noch
mit kaltem Wasser gewaschen. Die Ausbeute an Zellulose beträgt zwischen
40 und 65 %.
3. Sehr interessant ist das neuerdings viel geübte elektrischeVer-
fahren von K. K eü 1 n e r: Man erhitzt das Holz mit Kochsalzlösung unter
gleichzeitiger Einwirkung des elektrischen Stromes. Das entstehende Chlor
(und die unterchlorige Säure) lösen die Bestandteile, welche die Zellulose im
Holz einhüllen und verunreinigen. Bei diesem chemischen Angriff wird das
Gl in HCl übergeführt, und diese vereinigt sich mit dem an der Kathode ab-
geschiedenen Natriumoxyd wieder zu NaCI, so dass also ein Kreisprozess vor-
liegt, der sehr wenig Zersetzungsmaterial (Salz) verbraucht. Man heizt die
beiden, im Kellnerschen Apparat verbundenen Kocher (Anodenkessel und
Kathodenkessel) mit indirektem Dampf auf 126—128"; als noch zweckmässiger
dat es sich erwiesen, ganz ohne Druck in offenen Qefässen zu arbeiten; ge-
ivöhnlich kehrt man die Richtung des Stromes alle Viertelstunden um, was den
^rozess vorteilhaft beeinflusst. (Vgl. das Franz. Pat. 326 313 und das Amer.
^at 773 941).
4. Eigentlich nicht neu, aber doch augenscheinlich jetzt erst zu wirk-
ich praktischer Anwendung gekommen ist das Verfahren von B fl h 1 e r
!>. R. P. 94467; hiernach benutzt man Phenole und ihre Derivate berw.
83»
J 3 J 5 Zdluloseestcr.
phenolhaltige TeerOle zum Aufschliessen von Holz, um daraus Zellulose za
gewinnen. —
Die nach einem dieser Verfahren erhaltene Zellulose wird In Stampf-
werken, Waschrinnen und Knotenfängern oder speziellen Zellulose-
r e i n i g e r n weiter behandelt, dann sortiert und schliesslich in Trocken-
maschinen entwässert; dem Entwässern geht häufig noch ein Bleichen
voraus.
Die aus den Trockenmaschinen kommende Zellulose enthält noch ca. 50 X
Wasser, das durch Anwendung von Trockenzylindern auf 20—10 % herunter-
gebracht werden kann.
Ausser aus Holz stellt man Zellulose in bedeutendem Umfange auch aus
Stroh sowie aus Orasarten (namentlich Espar togras) dar; hier-
bei werden die Gräser nach dem Natronverfahren^ das Stroh entweder mit
Natronlauge oder mit Sulfitlauge weiter behandelt Nach dem D. R. P. 151 285
benutzt man zur Aufschliessung eine 1—3 Xige wässerige Lösung von SOt, in
die man vorher NH» bis zur völligen Neutrallsiernng eingeleitet hatte; die Be-
handlung der Fasern erfolgt bei einem Drucke von 4 — 10 Atm.
Vgl. auch die Artikel „Nitrozellulose**, „Oxyzellulose",
i „V i s k o s e" und „Zelluloseeste r". —
In neuester Zeit hat man es auch gelernt, die Zellulose auf verschiedene
Weise zu verspinnen, ja derartige Gewebe sind jetzt nicht einmal
mehr selten; sie kommen unter der Bezeichnuns: L i c e 1 1 a - O a r n e u. s. w.
in den Handel. Zu ihrer Herstellung kommt der wässerige Zellulosebrei auf
Vorrichtungen, die den Papiermaschinen ähnlich sind (Vorgarn-
maschinen), wo man Stoffbahnen erzeugt, die in schmale Bänder zer-
legt werden. Letztere werden nur halb getrocknet und dann den Spinn-
maschinen zugeführt, wo daraus Garne hergestellt werden, die ihrerseits
feucht verwebt werden können.
Zellulose:
Fuent Broe. ft Co., New York, Kos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.- Anh. S. 18).
Verbesserungen und Neueinrichtungen von Stroh- und Holzzellstoff-
fabriken; Kraftzellstoff aus Stroh nach neuestem zum Patent angemeldeten
Verfahren:
Tb. XbOmI» ZlviUng., NeutAdt (Westpr.).
Zellnloseester. Ester der Zellulose lassen sich auf verschiedene Weise
darstellen, so Zelluloseazetat nach dem D. R. P. 85 329 mittels Azetylchlorids
und Zinkazetats, nach dem D. R. P. 86 368 mittels Magnesiumazetats. Bei der
Esterbildung wirkt nach dem D. R. P. 105 347 ein Zusatz von Nitrobenzol vor-
teilhaft. Die Reaktion des Azetylchlorids oder anderer organischer Säure-
chloride auf Zellulose wird gemäss dem D. R. P. 139 669 sehr gflnstig beein-
flusst, wenn man Pyridin oder Chinolin zusetzt, und zwar liegt aie Um-
setzungstemperatur der Zellulose je nach der zugesetzten Pyridinmenge
zwischen 100 und 150®. Um eine schnelle Umwandlung zu erzielen, muss man
ein Lösungsmittel für den gebildeten Zelluloseester zufügen. Als Lösungs-
mittel dienen z. B. Azeton, Nitrobenzol, Naphtalin u. s. w.; man trennt sie
durch Wasser bzw. Alkohol vom Zelluloseester und kann sie, ebenso wie das
durch Kalk frei gemachte Pyridin, durch Destillation wiedergewinnen und aufs
neue benutzen.
Nach dem Amer. Pat. 709 922 unterstützt man die Einwirkung des Säure-
chlorids auf die Zellulose durch Zusatz einer aromatischen Sulfonsäure, z. B.
Phenolsulfosäure oder Naphtolsulfosäure.
Nach dem D. R P. 118 538 stellt man Zelluloseazetat aus Hydro-
Zellulose durch Einwirkung von Essigsäureanhydrid her; eine Abänderung
des Verfahrens, geschützt durch Franz. Pat. 319 848, lässt Zellulose mit ge-
ringe Mengen HtSO« enthaltendem Eisessig auf 50^ erhitzen, abkühlen und zu
dem so erhaltenen Hydrozellulos^emisch eine entsprechende iMenge Essig-
säureanhydrid hinzufügen. Ganz ähnlich sind die Verfahren der D. R. P. 153 350
Zement. 1317
und 159524 und des Amer.Pat. 733729; auch sie stellen das Zelluloseazetat
aus Zellulose, Essigsäureanhydrid, Eisessig und Schwefelsäure her. Im Franz.
Pat 316 500 ist bei derselben Reaktion die HaSOt durch die verschiedenen
Phosphorsäuren ersetzt, während das Franz. Pat 324 862 an die Stelle der
Schwefelsäure ein Gemisch von Phenolsulfosäure und phenolsulfosaurem
Natrium setzt. Das Engl. Pat. 10 243 von 1903 setzt dem Gemisch aus Eis-
essig und Essigsäureanhydrid, welches zum Azetylieren der trocknen fase«
rigen Zellulose dient, kleine Mengen eines wasserfreien anorganischen Säure-
chlorids (wie Phosphoroxychlorid oder Phosphorpenta Chlorid) zu; die Ein-
wirkung erfolgt 7—8 Stdn. lang in einer Wärmekammer bei etwa 55®, worauf
die Reaktion durch Zufügen von Wasser beendet wird. Man erhält auf diese
Welse gut lösliches Zelluloseazetat. Zu demselben gelangt das Franz. Pat
345 764, indem man dem Gemisch von Eisessig und Essigsäureanhydrid
Dimethylsulfat zusetzt Nach dem Franz. Pat 347 906 endlich azetyliert man
mit Essigsäureanhydrid oder Azetylchlorid in Gegenwart von Schwefelsäure,
Phosphorsäure oder einer organischen Sulfosäure, und zwar erfolgt die Aze^
tylierung in einer indifferenten Flüssigkeit, welche das Lösen der Azetyl-
zellulose verhindert; als Flüssigkeiten dieser Art kommen Benzin, Äther u. s. w.
in Betracht
Neuere Patente, welche Verfahren zur Azetylierun^ von Zellulose
schützen, sind: D. R. P. 163 316, 175 379, 185 837, 203 176, 203 642 und
206 950; die Franz. Pat 368 738, 368766, 371357, 371447, 385 179 und
385 180; das Engt Pat 9998 von 1905 sowie die Amer. Pat 826 229 und
838 350.
Bei dem Verfahren des Franz. Pat 374 370 geschieht die Esterifizierung
so, dass die Materialien die ursprüngliche Gestalt der verwendeten Zellulose
beibehalten; dies wird dadurch erreicht, dass man während des Prozesses
Tetrachlorkohlenstoff zusetzt
Nach dem D. R. P. 180 666 mit Zusatc-D. R. P. 180 667 stellt man Zellu-
loseester mit Sulfinsäuren und organischen Säuren her, indem man die Zellu*-
lose in Gegenwart organischer Säureanhydride mit Sulfinsäuren zusammen-
bringt.
Das Zelluloseazetat (Azetylzellulose) hat sich als ganz
ausgezeichnetes Material für die Fabrikation von Kunstseide! erwiesen; man
lässt die Lösung des Azetats entweder in Alkohol oder in Ammoniumchlorid-
lösung aus sehr feinen Düsen zwecks der Fadenbildung eintreten. Vgl. den
Artikel „Seide, künstlich e'\ Wegen seiner hohen elektrischen Isolier-
fähigkeit, welche diej^enige der Seide übertrifft, wird das Zelluloseazetat
auch zur isolierenden Umhüllung feiner Drähte verwendet (Azetatdraht,
siehe unter „D r a h t").
Die Amer. Pat 774 713 und 774 714 schützen die Erzeugung eines Ersatz-
mittels für Hörn, Zelluloid u. s. w. aus Zelluloseazetat indem man dieses mit
Thymol und Chloroform oder mit einem Phenol allein unter Druck erhitzt;
dem Thymol kann auch Rizinusöl zugesetzt werden. — Vgl. auch „Z e 1 1 i t".
Das Franz. Pat 341 007 schützt ein neues Druckverfahren, wobei alkohol-
lösliche Zelluloseazetate als Ersatz für Verdickungs- bzw. Fixierungsmittel zur
Erzeugung von Zeugmustern dienen. — Ein Verfahren zum Färben von Azetyl-
zellulose behandelt D. R. P. 198 008.
Hydrozellulose siehe im Artikel „O x y z e 1 1 u 1 o s e"; der Xan-
thogensäureester der Zellulose ist gesondert im Artikel „Viskos e" be-
handelt
Zement (Wassermörtel; hydraulischer Mörtel; hydraulischer Kalk). Wäh-
rend der Luftmörtel vom Wasser ausgelaugt und teilweise gelöst wird, erhärten
die Zemente unter Wasser, indem sie H2O chemisch binden. Es gibt natür-
liche und künstliche Zemente. Zu den ersteren gehören die sogenannten
Puzzolane, welche aus natürlichen vulkanischen Stoffen bestehen und,
mit gelöschtem Kalk vermengt, hydraulische Mörtel bilden. Anstatt der Puzzo-
lanerde benutzt man auch ähnlich zusammengesetzte künstliche ge-
brannte Silikate, namentlich Hochofenschlacken-
1318 Zement.
Wichtiger sind die eigentlichen künstlichen Zemente, wie Roman-
Zemente und Portland-Zemeinte. Erstere enthalten freien Kalk
in grösserer Menge und werden gewonnen, indem man tonigen Mergel glüht
(unterhalb der Sinterungsgrenze), bis die CO9 möglichst vollständig ausge-
trieben ist. Beim Brennen bildet das Material etwa faustgrosse Stocke; man
bedient sich kontinuierlicher Ofen, in welche das Materiat, abwechselnd mit
Koks geschichtet, durch die Oicht eingetragen wird. Der gebrannte Roman-
zement wird zerstampft und gemahlen; man benutzt ihn teils unvermischt, teils
mit schwachkörnigem Sande vermengt. Beim Anmachen mit Wasser erhflrtet
er aillmählich unter geringer Wärmeentwickeiung. Das Ausgangsmaterial, die
Art des Brennens u. s. w. beeinflussen die Eigenschaften des Produkts sehr
stark.
Der wichtigste hydraulische Mörtel ist der P 0 r 1 1 a n d z e m e n t , den
man gewinnt, indem man eine innige Mischung von Kalk und Ton bis zor
Sinterung brennt und dann ptflvert. Als Rohstoffe dienen namentlich Kalk-
merge) und Kreide; der Ton soll sandfrei sein oder von diesem durch Schläm-
men befreit werdeii. Bei diesem nassen Prozess (Schlammver-
fahren) werden Kalk u^id Ton in H«0 erweicht und in einer Schlämme durch
ein Rührwerk vermischt. Die von den Verunreinigungen befreite feine
Schlammmischung wird in Absetzbehälter geleitet; nach entsprechender
Wasserverdunstung arbeitet man den steifen Brei in einem Tonschneider gut
d«rch, formt die Masse zu Ziegeln und brennt diese.
Beim Trockenprozess werden Ton und Kalk getrocknet bezw. ge-
röstet, einzeln vermählen und dann gemischt; die Mischung wird mit HsO zu
einem Brei angerührt, auf einem Tonschneider durchgeknetet und zn Zement-
ziegeln geformt.
Schliessüich ist noch der halbnasse Prozess zu nennen, bei dem der
Kalk geschlämmt und dann mit dem im trocknen Zustande fein vermahlenen
Ton vermischt wird, oder man verfährt umgekehrt. Auch hier wird die
Mischung durchgeknetet und zu Ziegein geformt.
Das Brennen der Zementziegel geschieht in periodischen Schachtöfen
oder in kontinuierlichen Ofen. In ersteren schichtet man sie mit Koks and
steigert die Hitze bis zur Weissglut; der Luftzutritt erfolgt von unten her durch
den Rost. Die Ofen mit kontinuierlichem Betrieb (Dietzschsche Etagen-
öfen; Hauenschildsche Schachtöfen) bedingen eine wesentliche Brenn-
stoff ersparnis.
Der gebrannte Zement wird sortiert, auf Steinbrechmaschinen zerkleinert
und schliesslich zu feinstem Pulver vermählen. Die Eigenschaften hängen von
den Materialien und der Art der Fabrikation ab.
In neuester Zeit hat man die Hochofenschlacke (Eisen-
schlacke) als ein ausgezeichnetes Material zur Herstellung von Portland-
zement erkannt, ist doch hochbasische Hochofenschlacke der Zusammen-
setzung nach an sich nichts anderes als kalkarmer Portlandzement. Der mit
Hilfe solcher Schlacke hergestellte Portlandzement wird Schlacken-
zement, Eisenzement oder Eisen-Portlandzement genannt.
Das Verfahren der Herstellung besteht darin, dass man die Schlacke zuerst
körnt, wozu man sie gewöhnlich nach dem Abstechen direkt in kaltes
Wasser laufen lässt, dann trocknet, mit Kalk mischt und schliesslich das Ge-
misch vermahlt; statt des Kalks kann auch fertiger Portlandzement zugemischt
werden. Das Verfahren ist durch D.R. P. 151228 (Engl. Pat 18353 und
26 683 von 1902) geschützt.
Andere Verfahren lassen das Gemisch von Hochofenschlacke mit Kalk
zum Sintern bringen, so das D. R. P. 151 588. Dagegen verarbeiten die
D. R. P. 153 056 und 158 363 Hochofenschlacke, welche an sich grössere
Mengen Kalk enthält, ohne Zusatz von solchem auf Zement, und zwar der-
art, dass die in Wasser gekörnte Schlacke in einem Brennofen bis zur Sinte-
rung erhitzt und dann gemahlen wird.
Nach dem D. R. P. 150 769 erhitzt man ein Gemenge von wassergekömter
Hochofenschlacke und Atzkalk mit gespanntem Wasserdampf und vermählt
das Gemisch dann. Diese Vermahlung des mit Wasserdampf behandelten
Zement. 1319
Gemenges setzt jedoch meistens eine vorhergegangene TrocicMsg voraus;
um solche zu umgehen, wird nach dem Zusatz«D. R. P. 159865 die wasser-
SekOrnte Hochofenschlaclce zunächst für sich allein mit gespanntem Dampf
beliandelt und danach mit der erforderlichen Menge von Atzkallc versetzt.
Beim Mischen der beiden Materialien entsteht ein trocknes Gemenge, welches
in geeigneten Mahlapparaten nun ohne Vortrocknung zu Staub vermählen
werden kann.
Nach D. R. P. 162 330 wird die feurigflflssige Schlacke ohne irgend-
welche Zuschläge und insbesondere ohne Kalkzusatz in dünner Kalkmilch ab-
geschreckt und das entstehende gekörnte Produkt in üblicher Weise getrock-
net und vermählen. — Weitere Verfahren zur Herstellung von Schlackenzement
betreffen die D. R. P. 189 144, 189 153 und 200 828.
Der Schlackenzement erhärtet langsamer als gewöhnlicher Portland-
zement, wird aber fester als dieser. Er hat sich schon sehr gut eingeführt
und besitzt unbedingt eine grosse Zukunft. —
Endlich sei der Magnesiazement oder Sorelzement er-
wähnt; er besteht aus schwach gebranntem Magnesit (Dolomit), welcher;
mit einer MgCls- Lösung gemischt, zu einer festen Masse erhärtet, in-
dem sich unter Wärmeentwicklung Magnesiumoxychlorid bildet. Um einer
Entmischung der Masse vorzubeugen, versetzt man die MgCb- Lösung
häufig noch mit dicken gallertigen Flüssigkeiten, wie Leim-, Dextrin-
oder Stärkelösung, Kiesetgallerte (durch Zusatz von Wasserglaslösung
zur MgClt- Lösung erzeugt), Tonerdehydrat u. s. w. Derartiger Mag-
nesiazement ist nicht wetterbeständig, wird aber sehr hart und eignet
sich namentlich zum Kitten von Metalleegenständen. Nach B e r k e 1
erzeugt man Magnesiazement, indem man HtSO« einige Zeit auf Flussspat
reagieren lässt und dann Kieserit oder eine MgSO«-Lösung zusetzt. Sobald
sich HF entwickelt, wird das Ganze mit MgO gemischt-, es bilden sich CaSOt
und MgFa, welche Körper mit .MgSO« gemischt bleiben. Derartiger Magnesia-
zement soU nicht nur sehr hairt, sondern auch frei von Magnesiumoxychlorid
sein und von HsO wenig angegriffen werden; die Gegenstände werden ge-
presst, an der Luft getrocknet und zuletzt massiger Wärme ausgesetzt. Zur
Herstellung eines wetterbeständigen Magnesiazements soll man nach dem
D. R. P. 126 178 die in den Rohstoffen vorkommenden schwefelsauren Ver-
bindungen durch Zusatz von Barythydrat oder Witherit entweder vor der Ver-
mischung ausscheiden oder während der Vermischung binden. Andere Ver-
fahren der Herstellung von Magnesiazement sind durch D. R. P. 143 933 sowie
anderseits durch D. R.P. 151 947 geschützt. Nach dem letztgenannten Patent
wird Sorelzement aus gebranntem Magnesit hergestellt, indem man diesen
mit gasförmiger HCl bis zur teilweisen Sättigung behandelt. Aussichtsreicher
erscheint das D. R. P. 154 976 mit Zusatz-D. R. P. 169 663, das den umge-
kehrten Weg einschlägt: man erhitzt krist. Magnesiumchlorid nicht nur bis
zur Entwässerung, sondern darüber hinaus, bis die HCl teilweise ausgetrieben
ist; es verbleibt ein Gemenge von MgO und MgCli, das als Sorelzement
dienen soll.
Andere Verfahren, die sich auf die Herstellung von Magnesiazement
beziehen, wenn sie auch nicht viel Neues bringen, sind in den D. R. P.
173 120, 178 013 und 186 448 niedergelegt.
Vg^. die Artikel „M ö r t e V\ und „B e t o n". Maschinen zur Zement-
bereitung siehe unter „Steinbreche r'*, „Mühle n**, „Siebmaschi-
n e n** u. s. w. Apparate zur Zementprüfung siehe unter „Baumateri-
alien, Prüfun g*\
Zement-Untersuchungen :
Ohemladie« Laboratorium fttr Tonindustrie Prof. Dr. H. Segtt ft E. Qramer, O. m. b. U.,
Berlin NW. 21, Dreyiestr. 56.
Einrichtungen für Portland-Zementwerke und Erzzement-Fabriken:
Fried. Krupp Aktiengeeellichaft Orusonwerk, Magdeburg-Buekau.
Zementfarben:
8. H. Oohn, Farben- a Lackiabriken, Berlin- { Hirsch h Meraenicli, Farbwerk» «. b. H., Omb»-
Bixdorf, Canner Chaussee 44/48. | haUSen.
1S20 ZenieaticTen ~ Ztatz^agtn.
KwnentiBWO siehe „Schweisselse n".
XentrUntralpnmpen siehe „Pumpe n".
luitiUngwi (Schleudermaschinen). Dieselben bewlrlcen die Trenmut
fester Körper von flflsslses mit Hilfe der Zentrifugalkraft. Sie bestehen itf
einer zylindrischen Troiflmel aus Drahff^ewebe oder durchlflchertem Ble^'
welche auf einer vertikalen Welle sitzt und in schnelle Rotation versetzt win-
Man unterscheidet Zentrifugen mit oberem und solche' mit unteremAs-
triebe;, die letzteren brauchen zur Aufstellung mehr Raum als die erstero-
aber sie bedOrfen keines so starken Fundamentes, weil ErschOttemngen i>
ihnen fast ganz vermieden sind. Ein wesentlicher Vorteil der Zentrifugea nii
1 Antrieb Ist, d«s der Zentrifugenkessel von oben ganz frei zuKlnsKcb
ist Die Zentrlfugenkessel werden aus Kupfer, Stahl, Schmiedeeisen, Bronze,
Nickel, Poraellan, Steinzeug, femer verbleit, emailliert und mit einem Hart-
Kummiüberzug celielert. Besonders wichtig sind neuerdings auch die
Nitrierzentrifttgen geworden.
Die nebenstehende (erste) Figur zeigt eine patentierte Zentrifuge für die
chemische Industrie zum Entlaugen von Salzen bIMt Art und zur Entleerung
des Trommellnbaltes nach unten, mit einfachein< lc><^^^ u°<^ schnell wirkendem
600
700
850
1000
1200 mi
300
850
400
400
400 ,
85
135
227
314
458 1.
2
3
4
5
6 HF
1000
900
700
600
ÖOO
1822 Zeatriftigen.
Enileerungsmecliaiiismiis. An Stelle der Dampfnasctiiiie kann etat RiemeB-
vorgelege, Elektromotor oder Leitrollenantrieb treten.
Die zweite Abbildung zeigt ebenfalls eine patentierte Untenentleemigs*
Zentrifuge zum Entlaugen und Trocknen von Salzen und Kristallen aller Art
Diese Maschine wird auf Trflgern oder OewOibe hängend aufgestellt und
befördert das Schleudergut direkt in Transportgerate u. dgl.
A. ZütrifiiM fir die TtclwIlL
Zentrifugen zum Ausschleudern von Wäsche, Geweben, Abscheiden von Ol u. s. v.
mit unterem oder oberem Antrieb, in sehr verschiedener Ausführung :
Durchmesser des kupfernen
Schleuderkessels ... 380 500 600 700 mm.
Höhe 280 300 300 350 .
Preis 225—300 300—450 600—650 800—850 Mk.
Durchmesser des kupfernen
SchleuderkesMls ... 850 1000 1200 1500 mm.
Höhe 400 400 400 425 ,
Preis 1000— 1100 1300— 1400 1500-1600 2000— 2200 ML
Zentrifugen fttr die chemische Industrie, gebräuchlichste Konstruktion:
Trommel-Durchmesser ....
Trommel-Höhe
Total-Inhalt ca
Kraftbedarf ca
Umdrehungen p. Minute . . .
Mit unterem Antrieb einschl.
Vorgelege 650,00 850,00 1050,00 1350,00 1700,00 ML
Mit oberem Antrieb einschl.
Vorgelege 800,00 1000,00 1300,00 1650,00 2100,00 «
(Die Angaben dieser Tabelle sind nur allgemein orientierend und ohne Gewähr ;
genaue Auskunft erteilen die liefernden Firmen in jedem einzelnen FaUe auf
Anfrage.)
B. Zettrilif w Mr ta Uberateriwi.
Zentrifugen für wissenschaftliche Versuchszwecke, besonders
ftir Harnanalyse, Blut- und Milchproben u. s. w., mit zwei oder vier Haltern
zum bequemen Einstellen der ReagierglSser, mit Schutzmantel:
No 1 2 3 4
Zahl der Reagierglashalter 2 4 2 4
Durchm. des Schnurradte 82 82 125 125 cm.
Umdrehungszahl in der Minute .... 2700 2700 4000 4000
Stück 125,00 130,00 145,00 155,00 Mk.
Kleine Handzentrifugen für klinischen Gebrauch,
nach Litten, mit Räderttbersetzung, verstellbarem Friktionsantrieb
und starkem Schutzmantel, Höhe 46 cm, 5000 Umdrehungen in der
Minute, ftir zwei Reagiergläser Mk. 65,00
Dieselben ftir vier Reagiergläser „ 75,00
Dieselben mit kupferner, verzinnter Schleudertrommel von 20 cm
Durchmesser, 12 cm Höhe und mit verzinntem Fangmantel und Deckel,
5000 Umdrehimgen in der Minute „ 95,00
Harn-Zentrifuge zum Ausschleudern von Sedimenten in kleinen
Glasröhrchen, mit 10 Glasröhrchen, 5000 Umdrehungen in der Minute „ 70,00
Eimer-Zentrifuge nach Braun, zur schnellen Bestimmung des
Phosphorgehalts im flüssigen Eisen, nach der Götz sehen Methode, audi
ftir andere Zwecke gut verwertbar, kompl. mit sämtlichem Zubehör für
14 Bestimmungen, 14 mit Skala versehenen Füllgläsem und Ge-
schwindigkeitsmesser , 4^,00
Dazu graduierte Schleudergefasse, nach K. Bormann. . Stück „ IfdO
Zentrifugen. 1S28
Viktoria-LaboratoriumS'Zentrifugc zur Prüfung von
Milch und Butter, nach Thdrner, und zur Verwendung bei ana-
lytischen und mikroskopifclien AibeHen, mit Telkr fllr 8 Htten,
Schraubenschlüssel^ Ölkännchen und Reserveteilen Mk. 250,00
Dam eine Blechflasche mit 1,5 kg Zentrifugen-Öl „ 2,50
„ ein 2^ntrifugierteller mit 2 grossen und 2 kleinen Hülsen . . „ 40,00
„ ein Dampfbad für Gas oder Spiritus „ 14,00
„ ein Brett mit 47 Löchern fUr die Röhrchen „ 8,00
„ swd Tarierbüchsen i Stück Mk. 1,50 „ 3,00
„ zwei Satz Zentrifugierröhrchen, No. 1—8, für Vollmilch, mit
Vollstopfen „ 36,00
„ ein Satz detgl. für Magermilch, No 1—4 „ 9,00
„ zwei Satz Zentrifugierröhrchen für Mehl, Butter u. s. w., No. 1— 4 „ 18,00
„ acht MesszyUnder von 10 ccm mit 4 Glasplatten, k Stück Mk. 0,75 „ 6,00
„ je sechs Zylinder für Sputum, Holzfaser u. s. w., von 50 und
100 ccm, a Stück Mk. 1,00 „ 12,00
Dazu je vier Zentrifugierröhrchen für Harn, in zwei Grössen, a Stück
Mk. 2,25 „ 18,00
„ vier Zentrifugierröhrchen für Phosphor-Bestimmung, a Stück
Mk. 2,25 „ 9,00
„ vier Zentrifugierröhrchen, für Rahm, k Stück Mk. 2,25 ...» 9,00
„ vier Zentrifugierröhrchen zur Bestimmung der Fettsäure in Butter,
Margarine u. s. w., ä Stück Mk. 2,25 „ 9,00
„ zwölf Holzbttduen für Zentrifugierröhrchen k Stück Mk. 0,75 „ 9,00
„ Ablesevorriohtung . „ 3,00
Zusammen: Mk. 455,50
Zentrifugen mit direktem Turbinenbetrieb für Dampf oder
Wasser:
Durchm. der Lauflrommel 200 300 375 mm.
Höhe 120 170 200 „
Umdrehungszahl der Lauftrommelwelle in der Minute 4000 3000 2500 „
Preis 120 140 200 Mk.
Dieselben Zentrifugen mit starkem Aufsatz fUr 2 Reagiergläser Mk. 120,00
Dieselbe mit 4 Reagiergläsem „ 130,00
Zentrifugen nach Simon, für Handbetrieb durch Schneckenrad und
Schnecke mit 4 Reagiergläsern a 20 ccm Inhalt Stück „ 50,00
Die Gläser drehen sich bei einmaligem Umdrehen der Kurbel 36 mal, so dass
pro Minute 4000 Umdrehungen erreicht werden können.
Zentrifugen für elektrischen Antrieb nach I s i n g , mit
Elektromotor, mit 2 Haltern für Reagiergläser, Batteriebetrieb durch
Akkumulator oder durch 4 Elemente, exkl. Batterie . . . Stück Mk. 40,00
Dieselben mit Haltern für 4 Reagiergläser und mit stärkerem
Elektromotor Stück „ 53,00
Dieselben mit Aufsatz für 4 Reagiergläser und Schutzmantel, Akku-
mulator oder Lichtleitungsbetrieb oder Batterie (6 Ele-
mente), exkl. Batterie Stück „ 145,00
Zentrifugen für das Laboratorium:
Fmnl >Altinann, Berlin NW., Luisenstr. 47.
£. A. Lent2, Berlin IS 24,
Gr. Hamburgepstr. 2.
Gebr. Heine, Yiersen (Rheinland).
Lelitungsflbigste Spezfilhbrlk von
ZENTRIFUGEN
für die gesamte cftemtsche Industrie.
«llbara» K«««IUa. 4 caM. lla«altl«B
Ober IN Tenebleleie, im groBen Teil palenUerte leistnUlDUi
^AikdnC/iflAik IUI» Trennen der FlQssiekeit von Produkten alkrAff
*®ntnjügCI) „„ fceHobliBM Antrieb.
^AH^infii/iA*« '"'" Entltugen von SbIzbii aller Art mit pateitiertee
A'€l7iriJU(|ei7 EetleerungsvorrIcMunBen.
^&nMfua^n "*'' *'<'c'^'*"<'b^'>'8Ci> BekleldanBan (Hart|unml, Steli-
^»nin$iia»i% '"" patentierten Antriebsvorrichtungen zur selbtttitigen
Arei7TriJU2J vl7 Rtgiiiierung und VerbStang der Oberschreitiibg der Touren-
zahl ebne BetriebietSrung.
XGI)iPu^9®^ *"" 8^^^'^'- 8cs'=l>- Brema- und Slcberheltavorrlctatungert.
^AwtnfyiyiAM mit Vorrichtung zum Behandeln des Inhalts mit Diapf
AentriJügeO oder Fia«algkelt
S^nfrifUd&n '""^ ^''™'"'' verschiedenartiger Flüssigkeiten Tonein-
ZeDfrifugeo »., üofeoeofleeruijg '^„iLÄoS
tionen für grobe, feine, eoklammige und eure Salze.
Klär-Zentri fugen, Sllure-Zentrifugen, Nltrier-Zentri fugen, SUrite-
Zentrifugen, Äther- Zentrifugen, Versuch-Zentrifugen usw.
(Blaha aaob Bell« 910)
Gebr. Heine, Vienen (Rheinland).
Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. 11, Askan.
PlatsS.
Zeolithe, künstliche — Zeugdruck. 1325
Nitrier-Zentrif ugen :
Gebr. Heine, Ylefien (Rheinluid). 1 Fried. Krupp AktiengeaellBchaft Qrueonwerk,
! Magdeburg-Bttckau.
Zentrifugen (ffir Nitrierzwecke):
Denliahe Ton- n. Steinaeug- Werke, Aktiengeeell* | Gebr. Heine, Vieris (Rheinland).
■ adiaft, Ber]in-G3iarlottenbarg, Berlinentr* 28.
Zentrifugen fOr die Technik:
Deutaoiw Ton- n. Btelnaeng-Werke, Aktiengeaell-
sehaft, Berlin-Oharlottenburg, Berlineratr. 23.
C. G. Haubold Jr., Spesialtabrik für Zentrifugen
aller Systeme, Chemnlts (s. Inserat S. 211).
Zentrifugen-Auskleidungen :
Fjrtns Gkwth, Bheiniache Gummiwarenfabr. m. b. H., EUn-Nippes.
Zeollthe, künstUclie, siehe ,,P e r m u t i t e".
Zeresin siehe „C e r e s i n".
Zerium siehe „C e r i u m".
Zerklelnenmffsmasolilneii. Im einzelnen siehe die Artikel ,,D e s i n -
tegratore n**, „Feinmahlmaschine n", „Koksbreche r'\
„K o 1 1 e r g ä n g e", , JVl ü h 1 e n", „Pochwerk e", „R u u d b r e c h e r"
und „Steinbr e<:her**.
Zerkleinerungsmaschinen:
Brinck & ^[ttbner, Mannheim.
Hart-Zerkleinerungsmaschinen jeder Art:
Ifaz Friedridi ft Co., Maschinenfabrik, Leipaig- Fried. Krupp AktiengewUschaft Grutoniverk,
Plagwits 66. Magdeburg-Buckau.
Motoren dafflr:
SicBieBfl-Scfauckertwierke, Berlin SW. 11, Askan. Platz 8.
Zerstäuber. KörtingsZerstäuber mit Druckluftbetrieb
zum Zerstäuben von Wasser oder ähnlichen Flüssigkeiten in feinster Form und
in kleinen regulierbaren Mengen. Der einfache Zerstäuber gibt stfindlich 10 1
Flflssigkeit ab; die Menge ist mit Sicherheit bis auf 0 herab regulierbar. Durch
einen Schwimmkugel-Regler wird die Leistung von der Veränderung der
Saughöhe unabhängig gemacht. Die Apparate werden als einfache und
als doppelte Zerstäuber gebaut.
Einfache Zerstäuber Mk. 60,00
1 Satz Absperrhähne dazu „ 12,00
Doppelte Zerstäuber „ 100,00
1 Satz Absperrhähne dazu y, 15,00
Schwimmkugel-Regler mit Siebtopf und Absperrventil „ 150,00
Zeaffdmck. (Stoffdruckerei.) Man bedruckt die Stoffe mittels Kupfer«
druckwalzen, in welche die Muster vertieft eingeschnitten sind. Um ein Aus«
laufen der aufgedruckten Färb- und Beizflüssigkeiten zu verhüten, werden
dieselben verdickt, und zwar kommen als Verdickungsmittei Stärke, Dex-
trin, Albumin, Oummi arabicum, Tragant und Gelatine
in Betracht. Die bedruckten Zeuge werden zum Trocknen über erhitzte
Dampfplatten oder durch Dampf kammern geführt; auch Heissituftkammem
unter gleichzeitiger Anwendung von Exhaustoren kommen in Betracht. Auf
den getrockneten Stoffen werden die Muster durch Dämpfen, d. h. Durch-
zieihen durch Dampfkessel, fixiert.
Man druckt entweder die verdickten Farbstoffe direkt auf (direkter
Druck), oder man druckt Substanzen (Reserven) auf, die beim späteren
Eintauchen des Stückes in das Farbbad die Aufnahme des Farbstoffs an den
bedruckten Stellen hindern (Reservagedruck), oder man färbt schliess-
lich zunächst das ganze Stück und bedruckt es danach mit Agentien, die den
Farbstoff an den betreffenden Stelllen zerstören (A t z d r u c k).
Direkte Baumwollfarbstoffe (vgl. den Artikel „Substantive
Farbstoffe") werden im Zeugdruck nicht gerade häuüg verwendet, da sie
1S2$ Zettg4nick.
wenig waschecht sind. Man druckt sie unter VerdickiuiR mit AlbumiB direkt
auf, oder man fltzt weisse Muster in das ausgefärbte Zeug, indem man nach-
träglich Zinnsalz, Zinnacetat oder Zinkstaub + NaHSO« aufdruckt; nach dem
Atzdruck wird gedämpft, gewaschen und getrocknet. Derartige Atzdrudce
eignen sich fQr alle Azofarbstoffe, da diese durch die genannten Redaktio»-
mittei in farblose Produkte übergefflhrt werden. Will man bunt fitzen, so
setzt man der aufzudruckenden Atze Farbstoffe zu, die durch Reduktionsmittel
nicht verändert werden; man erhält so farbige Muster auf andersfarbigen
Grund.
Basische Farbstoffe (s. d.) druckt man meistens in einer
Mischung mit Tannin und Essigsäure auf: Beim Dämpfen entweicht letztere,
und der entstandene Tannin-FarUack wird unlöslich. Nach dem Dämpfen
muss man die Zeuge durch ein warmes Brechweinsteinbad ziehen, um die
Waschechtheit des Farblacks zu erhöhen. Man kann das Gewebe auch mit
Tannin bedrucken, durch Brechweinstein ziehen und schliesslich mit basi-
schen Farbstoffen ausfärben; beim Waschen bleiben nur die gebeizten Muster
gefärbt.
Beizenfarbstoffe (s. d.) druckt man entweder direkt mit Ver-
dickongsmittein, basischen Metalloxydsalzen (Tonerdebeizen, Cbrombeizen,
Eisenbeizen u. s. w.) und Essigsäure auf und dämpft sie dann; da die Btidiiag
des Farblacks erst beim Dämpfen erfolgt, bezeichnet man die Beizenfarbstoffe
im Zeugdruck auch als Dampffarben. Oder man bedruckt die Stoffe mit
verdiclden Beizen, fixiert, trocknet und färbt dann mit einem Beizenfarbstoff,
der so ebenfalls nur an den gebeizten Stellen fixiert wird. Beim Reservage-
druck wird das Zeug mit Weinsäure oder Zitronensäure bedruckt und ge-
trocknet; das danach zur Einwirkung gelangende Gemisch von Beizenfarbstoff
und Beize kann sich an den sauer reservierten Stellen nicht fixieren. Bein
Atzdruck bedruckt man das vorgebeizte Zeug mit schwachen Säuren und färbt
dann aus; dagegen werden schon gefärbte Zeuge mit oxydierenden Agentien,
so KsCriOr + HsSO«, mit Chlor abgebenden Gemischen u. s. w. geätzt.
Von Wichtigkeit sind schliesslich fflr den Zeugdruck diejenigen Farb-
stoffe, die erst auf der Faser erzeugt werden; es wQrde zu weit führen, hier
daraujf und auf sonstige Methoden des Zeugdrucks einzugehen.
Der Zeugdruck kommt hauptsächlich für Kattun (Kattundruckerei)
in Betracht. Für den W o 1 1 d r u c k werden namentlich die beim Kattun-
druck fast ^ar nicht verwendeten saueren Farbstoffe (s. d.) benutzt
Man druckt sie, verdickt, unter Zusatz von Säuren auf die gechlorte Wolle und
dämpft dann; die meisten saueren Farbstoffe lassen sich mit Reduktions-
mitteln ätzen.
Der Seidendruck wird wie der Wolldruck gehandhabt; ausser dem
direkten Druck und dem Atzdruck bedient man sich auch hier des Reservage-
drucks, indem man die seidenen Gewebe mit Fettreserven bedruckt und dann
ausfärbt.
Verbesserungen und Neuerungen auf dem Get>iete des Zengdmdcs
tauchen in jedem Jahre in so ausserordentlich grosser Menge auf, dass w'u
selbst auf eine blosse Aufzählung von vornherein verzichten mflssen. Wir
verweisen nur auf die ausgedehnte Verwendung, welche neuerdings die
Hydrosulfite als Atzmittel im Zeugdruck finden. Diese Art der Ver-
wendung war bisher mit mancherlei Schwierigkeiten verknüpft, welche be-
sonders in der geringen Konzentration der bis jetzt zugänglichen Natrifon-
hydrosulfltlösungen und der leichten Oxydierbarkeit des Ptäparates lagen.
Den Übelstand beseitigt das D. R. P. 133 478. Hiemach hat man gefunden,
dass Hydrosulfite in konzentrierter sowie fester Form, besonders aber auch
die Doppelsalze der bydroschwefligen Säure, sich vermöge ihrer Beständigkeit
und verhältnismässig guten LöslTchkeit für Atzzwecke ganz hervorragend
eignen, indem es durch deren Verwendung möglich ist, genügend grosse
Mengen des wirksamen Mittels In die Druckpaste zu bringen. Auf diese weise
können Färbungen auf Wolle, Baumwolle und Seide wie auf gemischten Ge-
weben schön rein weissgeätzt werden.. Das schönste Weiss wird l>el Ver-
wendung von Zinknatriumhydrosulfit erhalten, infolge des sich auf der Faser
Zeqgdruck. 1327
mit niederschlagenden Zinkhydroxyds. Durch Zusatz von gegen Hydroeulfit
beständigen Farbstoffen zur Druckpaste lassen sich auch Bunteffekte erzielen.
Das Verfahren ist anwendbar auf Fflrbungen mit Azofarbstoffen substantiver
oder saurer Natur, auf basische Farbstoffe und die Sulfosfluren der Triphenyl-
methanfarbstoffe, sowie für, auf der Faser entwickelte, Färbungen. Den Atz-
pabten können auch Lösungsmittel (Azetin, Glyzerin), Alkalien, alkalisch wir-
kende Salze, Albuminate oder organische Säuren zugesetzt werden. — Nach
einem Zusatzpatent No. 135 725 aer gleichen Firma hat sich auch ein Zusatz
von Bisulfiten zur Atzmasse von Vorteil erwiesen, da alsdann auch die im
allgemeinen schwerer ätzbaren Farbstoffe sich mit grosser Leichtigkeit ätzen
lassen. Vgl. hierzu das Franz. Pat. 297 370 mit seinen drei Zusätzen. — Die
Anwendung der Hydrosulfite in der Druckerei nimmt fortwährend zu. Nameaft*
lieh wird das Hydrosulfitpräparat H y r a 1 d i t viel verwendet; über dieses
sowie Ober die Methoden der Herstellung, Reinigung und Haltbarmachung von
Hydrosulfiten ' siehe den Artikel „Hydrosulfite*'. Dort sind auch die
ebenfalls für den Atzdruck wichtigen Präparate E r a d i t und R o njK a 1 i t
erwähnt. Bei dem gewaltigen Anwachsen der Literatur über diesen Gegen-
stand, ist es unmöglich, hier weiter darauf einzugehen; wir verweisen auf den
schönen Artikel *von Henri Schmid „Die Anwendung der halt-
barenHydrosulfiteinderDruckerei'* (Chem. Ztg. 1905, 609 ff.).
In den letzten beiden Jahren hat der W o 1 1 d r u c k besondere Verbrei-
tung gefunden, und noch mehr scheint sich das Atzen der Wolle mit Hydro-
sulfiten einzuführen. —
Das Franz. Pat. 341 Q07 schützt ein neues Druckverfahren, wobei alkohol-
lösliche Zlelluloseazetate als Ersatz für Verdickungs- bzw. Fixierungsmittel zur
Erzeugung von Zeugmusterta dienen; so bedruckte Gewebe zeigen nicht nur
lebhaftere Nuancen und t>esaere Waschechtheit, sondern auch grössere
Weichheit als die mit Albuminfarben bedruckten Qewebe, welche sich infolge
der koagulierten Eiweissschicht hart anfühlen.
Die D.R. P. 139217, 140 602 und 141 450 sowie das Franz. Pat. 338831
betreffen Verfahren zum Indigodruck.
Zwei eigenartige Verfahren, die mit zur Zeugdruckerei gehören, aber von
den sonst dabei üblichen Methoden grundsätzlich verschieden sind, müssen
noch kurz erörtert werden, nämlich das C a d g 6 n e sehe Zerstänbungs-
verfahren und das R o I f f sehe photomechanische Druck-
verfahren.
Das sehr interessante, dnrch mehrere Patente geschützte Zerstäubnngs-
verfahren von C a d g ö n e besteht im Prinzip darin, dass der Stoff an einer
Reihe von Dflsenöffnungen vorbeiläuft. Diese Düsen saugen aus geeigneten
Behältern gefärbte Lösungen an und zerstäuben sie als feinen Dunst gegen
das Seidenstück. Wie man sieht, ist die Sache im Grunde sehr einfach, und
doch gestattet der Cade^nesche Apparat die Erzielung wunderbarer Effekte,
und zwar durch verschiedene Einrichtungen, die wir hier wenigstens streifen
möchten: Im einfachsten Falle stehen die zerstäubenden Düsen fest, und dann
entstehen bei gleichmässigem Lauf des Stoffes parallele Färbungsstreifen, die
in der Mitte am dunkelsten sind und einen zarten Gmbrö-Effekt zeigen. Da
man die Entfernung der Düsen voneinander ändern kann und da man weiter
die Stärke der Farblösungen in den einzelnen Düsen zu variieren sowie auch
verschiedene Farben miteinander zu kombinieren vermag, so lassen sich ausser-
ordentlich wechselnde Effekte von hoher Schönheit mit Leichtigkeit erzielen.
Nun aber kommt weiter dazu, dass durch geeignete mechanische Vorrich-
tungen die Düsenreihe in Bewegung gesetzt werden kann, und zwar kann man
sie horizontal hin und her, vertikal auf und ab, schräg, in Kurven u. s. w. be-
wegen. Die Zerstäubungsstrahlen lassen sich periodisch stärker oder schwä-
cher machen, und dem Stoff selbst kann el)enfalls eine periodisch wechselnde
Bewegung gegeben werden. Am besten eignet sich das Verfahren für S e i d e n -
Stoffe, einerseits well auf diesen die Pracht und der Glanz der Farben
am besten zur Geltung kommen, anderseits aber auch deshalb, well die Seide
1328 Zeugdruck.
Sich sehr leicht netzen Usst und leicht unmittelbar getrocknet werden kann, so
dass feinere Abstufungen der FarbentOne als mit irgendeinem anderen
Textilmaterial erzeugt werden. Die Farbstoffe werden in den meisten Fällen
in wässeriger LOsung verwendet; bei „Faille-** und „Surrah-"Geweben bedient
man sich alkoholischer FarbstofflOsungen, damit die Stoffe ihre charakteristi-
schen Eigenschaften nicht verlieren. Das Gewebe geht mit einem i^itiaufer
von oben nach unten, wird von den farbigen Dampfstrahlen getroffen und
lauft Ober Trockenvorrichtungen, Gasbrenner, dann Trockenzylinder und fiUt
in Falten ab. Bei dflnnen Seidenstoffen wie „Pongöe" muss das Gewebe
rascher vorbeigleiten, bei Atlas, Halbseide u. s. w. muss die Geschwindigkeit
verlangsamt werden. Fflr Regenbqgenfarben, d. h. irisierende Effekte, wäcbe
durch kurbelartige Bewegung der Zerstäuber bedingt werden, wobei der Stoff
relativ langsam läuft, braucht man 4 — ^5 Minuten für ein 60 m langes Stfick:
die Farbstoffmengen sind sehr klein, der Apparat ist ausserordentlich einfadi.
Übrigens ist in neuester Zeit die Priorität des Zerstäubungsvferfahrens von
K n a p s t e i n fflr sich in Anspruch genommen worden. —
Als eine hervorragende Neuerung im Zeugdruck ist das R o 1 f f sehe
Photogravflre- und Dreifarbendruck-Verfahren zu be-
zeichnen. Aber das der Erfinder auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chenu
Berlin 1903 durch einen Vortrag unterrichtete: Die Hauptschwieriskeit lag
darin, eine ganz gleichmässige lichtempfindliche Schicht auf der Walze zu
erzeugen, und dies gelang dem Erfinder nach vielen vergeblichen Versuciien
auf spiralförmigem Wege.
Hiermit war die Hauptschwierigkeit beseitigt, denn in allem andern
konnte er sich an den Illustrationsdruck auf Papier und im besonderen an den
sogenannten Rasterdruck^) anlehnen. Als lichtempfindliche Schicht wird
meistens Chromfischleim benutzt, der die Eigenschaft hat, an den belichteten
Stellen in Wasser unlöslich zu werden, dagegen an den unbelichteten Stellen
löslich zu bleiben. Von dem aufzudruckenden Bild stellt man einen Rasterfilm
her, bringt den biegsamen Film auf die mit der Schicht versehene kupferne
Wailze, kopiert an der Sonne oder bei elektrischem Licht und entwickelt das
Bild dann durch Drehen der Walze im Wasser; hierbei löst sich der Chrom-
leim an den nicht belichteten Stellen von der Walze ab, und das blanke Kupfer
kommt hier zum Vorschein. Dann trocknet man die Schicht, erhitzt nun die
Wailze solange, bis der Fischleim eine ganz harte Masse bildet, und ätzt die
Walze endlich, worauf sie zur Ausführung der Drucke fertig ist. — Handelt es
sich nicht um einfarbige sondern um mehrfarbige Muster, so erzeugt man fflr
jede einzelne Farbe das Muster photographisch auf einer kleinen Stahlwalze
als harte Reliefmolette und presst diese dann auf eine kupferne Druckwalze.
Handelt es sich um ganz feine Tonabstufungen, so zeichnet man die Muster
in Tusche auf und bringt sie dann durch den Raster auf den Film und weiter
auf die Motetten. Der Raster gibt dabei die Tonunterschiede so vorzflglicb
wieder, dass z. B. bei Blumen, die sonst in 6 Farben gedruckt wurden, R o 1 f f s
den gleichen Effekt mit 3 Farben erzielt. Schon bis hierher ist das geschilderte
Verfahren ausserordentlich interessant, und die herumgezeigten Muster be-
wiesen, wie schöne Resultate sich damit erzielen lassen. Aber der Erfinder
ist noch weiter gegangen: er hat sich an das Schwierigste auf dem Gebiete
des Papierdrucks, an den Dreifarbendruck, gewagt und auch diesen
der Kattundruckerei nutzbar gemacht. Bekanntermassen besteht der Drei-
farbendruck darin, dass man das aufzunehmende Bild durch geeignete Licht-
f i 1 1 e r in seine Grundfarben Gelb, Blau und Rot zerlegt. Die so er-
haltenen Teilbilder werden direkt in die Walzen geätzt, und man erzielt aof
diese Weise Bilder und Muster in einer 10—20 mal kürzeren Zeit als früher.
Man braucht ferner in jedem Falle und auch für die kompliziertesten Farben-
effekte nur noch drei Walzen, druckt viel schneller, spart Walzen, spart am
Schleifen von Rackeln sowie an Farbe selbst und spart endlich auch an
Hilfskräften. Ursprünglich hatte R o 1 f f s sein Verfahren, das natürlich durcii
^) Bekanntlich besteht der Rasterdruck darin, dass man das ganze Bild in ein Neti
von Punkten zerlegt.
Ziegel. 1329
Patente geschützt ist, nur für den Kattundruck ausgearbeitet, doch hat es auch
ffir den Tapetendruck schnell Bedeutung gewonnen.
Annähernd das gleiche Verfahren zur photographischen Druckwalzen-
erzeugung hat auch Meyer veröffentlicht und als seine Erfindung in An-
spruch genommen. Etwas davon verschieden ist das Verfahren von V/ o 1 -
k o f f , und zwar wird hier die lichtempfindliche Schicht nicht auf der Walze,
sondern auf ebenen Flächen belichtet. Die Chromgelatineschicht befindet
sich auf Papier, wird nach der Belichtung auf diesem entwickelt und dann
erst durch Abrollen auf die Walze übertragen.
Ziegel (Mauersteine). Man hat zu unterscheiden zwischen wetter-
beständigen Ziegeln (Mauerziegeln) und feuerfesten Ziegeln.
Für feuerfeste Zieg^ verwendet man einen möglichst schwer schmelz-
baren, an Flussmitteln armen Schieferton, der mehrmals gebrannt und dann
mit einem fetten plastischen Ton vermischt wird. Die feuerfesten D i n a s -
steine (Dinas bricks; Flinkshiresteine) werden durch An-
rühren von reinem Quarz mit etwas Kalkmilch geformt
Das Rohmaterial für die gewöhnlichen Mauerziegel sind kalkreiche Tone
(Tonmergel), wie sie sich namentlich in Norddeutschland in mächtigen Ab^
lagerungen finden. Sie enthalten CaCOt nicht nur in feiner Verteilung sondern
oft auch in grösseren Stücken (Kalknieren), daneben Eisenocker, Sand,
Feüdspattrümmer u. s. w. Sind die Tone zu fett, so werden sie mit Sand
gemischt.
Die geförderten Tone lockert man durch längeres Lagern auf; hierauf
werden sie, sofern gröbere Verunreinigungen vorhanden sind, geschlämmt.
Man arbeitet dann den Ziegelton in stehenden oder liegenden Knetmaschinen
(Tonschneidern} durch, vor allem dann, wenn eine Mischung verschie-
dener Materialien in Frage kommt.
Das Formen der Ziegel geschieht entweder von Hand in hölzernen oder
eisernen Formen oder aber in besonderen Ziegelpressen. Häufig sind die
Tonschneider so eingerichtet, dass die durchgeknetete plastische Masse in
Form eines langen Stranges heraustritt, dessen Querschnitt demjenigen der
Ziegel genau entspricht; es braucht dann nur die Masse in Länge der ein-
zelnen Ziegel durchschnitten werden.
Die geformten Steine werden in Schuppen oder aber künstlich durch die
strahlende Wärme des Brennofens getrocknet. Zum Brennen der getrockneten
Ziegel dient namentlich der Hoffmann sehe Ringofen; derselbe besteht
aus 12-— 20 unter einander verbundenen Abteilungen, deren jede 5000— 20 (XK)
Stück Ziegel fasst. Die Heizung geschieht mittels Kohle oder aber durch
Generatorgas. Während in einem Teile der Kammern die Steine in Glut stehen,
kühlen in andern Abteilungen die Ziegel eben ab; ein dritter Teil der Kammern
wird zur gleichen Zeit entleert, während wieder andere mit getrockneten
Ziegeln beschickt werden. Die abziehenden Ofengase wärmen die frisch ein-
gebrachten Steine vor. Das Feuer wandert also in den Ringöfen im Kreise her-
um; man erzielt dies durch verschiedene Stellung der Feuerschieber u. s. w.
Die Farbe der Ziegel ist verschieden nach der Art der Zusammensetzung,
dem Gang des Brandes und der Zusammensetzung der Feuergase (oxydierende
oder reduzierende Gase). Verblendsteine färbt man auch durch Metalloxyde,
oder sie erhalten irgend eine Glasur.
Die beim Brennen zu stark erhitzten (verglasten) Mauersteine werden
Klinker genannt; dieselbe Bezeichnung führen auch feuerfeste Steine,
welche aus besonders geeigneten Tonen durch Zusatz von gebranntem Ziegel-
mehl erhalten werden.
Ffir Fabrikate, die besonders gleichmässig ausfallen müssen, wie Form-
steine und Verblender, benutzt man besser nicht kalkreiche, sondern kalkarme
Tone, oder man mischt die kalkreichen fetten Alluvialtone mit feuerfesten Ton-
materialien, wie Schamotteabfällen u. s. w. Derartige, für unverputzte Roh-
bauten benutzte Ziegel werden besonders sorgfältig geformt und nachbearbeitet;
beim Brennen schützt man sie durch geeignete Vorrichtungen vor der ver-
unreinigenden Flugasche, oder, noch besser, man brennt mif Oasfeuerung.
BIQchei* VII. 84
1830
Schlagmfihlen zar Vermafainng von Ton siebe aoter
JDesintegratore n".
Kagelmftblen siebe imter ,JM fi b 1 e n**.
Walzenmfiblen siebe unter ^ fi b 1 e n**.
Kollerginge (s. (L).
Trog-MIscbmascbfnen.
snscbcibe ••••••
irimrhribe . . . mderlfin
ne etwa 1
imUttMw»^ ia der Stnade •••••••
Gewicht der ▼oUstaadigen Mirhinr . • • » bg
nek der ToDitSadigen Masrlnnf . • • • •
Fpeis der Ankcrixtbcn ud Platten • • • •
400
MM)
1 630
800
2500
2500
! 2»50
3000
600
8Ü0
; 860
1200
110
130
! 160
180
120
120
1 125
80
3—4
4—6
18-10
10-12
4
5
1 7
10
720
lOfiO
1 1490
2400
900
1150
1 1500
IIKXI
30
35
i 40
50
Stehende Knetmaschinen (Knetzylinder). In der
Maschine findet ein Kneten und Mischen der eingebrachten Stoffe anter gldcb'
zeitiger Fortbewegung nach der Austrittsöffnong zn statt.
DiircluieMcr des Kjietzyluulen ...... mm
Linge des KnetzylindeD „
IHDuUBencr der Riemenscbcioe •••••• «
elTc
Umdiehuigcs
UrndfefanagCB der M(
Kntt>edaif der ICaschiae • • •
Länge ....
Breite . • • •
Höbe . . • .
in der Stunde • . • .
Gewicht der ToUstandigen BCascfaine
FiÖM der vollständigen Maschine .
Preis der AnkeiboUen und Plsttea
in der Minute
1
m
etwa
• n
cbm
Mk.
! 350
450
600
1 löOO
1500
1700
k 700
130
1000
1100
150
160
68
54
49
17
±3fi
10
3
4
5-6
1,4
1,6
1^
Ofi
M
1,3
2Jb
2,8
3.0
2
3
5
1 1000
1600
2100
i; 900
1200
1700
: 30
35
40
Liegende Knetmaschinen mit gusseisemem Rtmipf, ange-
schraubtem zweiteiligem Knetzylinder und vorderem Verschluss, sowie etoer
stählernen mit Knetflfigeln (Messern) besetzten Welle ffir Ton, Lehm o. s. w»
450
looa
220
120
12-15
5000
5600
lidttei DfchmtJtf «m Mlschkistca . •
DnrchmeMcr der Riemenscheibe .... „
Breite derselben m
Umdrehungen dendben . • • . ia der Ifinnte
Kcüftrerbnmch der Mairhinf • • • ctwm HP
Ständlicbe Leistnng „ kg
Gewicht der vollständigen Maschine . „ „
Preis der Toüstindigen Maschine ohne Abschneide-
Apparat und ohne Kopftt&ck, aber mit Ver-
schlnss der Anstrittsöffanng Mk.
Preis der Ankert>olzen nnd -Platten. • . „
230
300
350
400
800
700
800
900
150
175
180
200
125
200
165
135
4—6
ß-S
8-10
10-12
2000
2500
3500
4500
1250
1950
2250
2900
1075
1490
1695
2060
40
ii
45
50
65
2480
90
Ziegelmaschinen ffir Zementwerke mit Bewassemngs-Mundstflclc
filr Vollsteine an Stelle des vorderen Verschlusses, sonst genau wie die vor»
Zimaliuxn — Zimtalkohol.
1381
erwähnten liegenden Knetmaschinen konstruiert, jedoch ausserdem mit Ab-
schneide-Apparat (mit verstellbaren Stahldrähten und Filzrollen) ausgestattet
Die Maschinen können auch zur Anfertigung von Hohlsteinen verwendet wer-
den, doch ist dann die Leistung geringer und der Kraftbedarf höher.
mnfi
»»
Lichter Durchmesser am Mischkasten,
Durchmesser der Riemenscheiben . .
Breite derselben „
Umdrehungen derselben . . L d. Minute
Kraftbedaxf der Maschine . . etwa HP
Ständl. Leistung an Vollsteinen, etwa Stück
Gewicht der vollst Maschine . . etwa kg
I^reis der vollst. Maschine mit Bewässemngs-
Mondstück für Vollsteine n. Abschneide-
Apparat Mk.
Preis der Ankerbolsen imd -Platten
•»
230
300
350
400
800
700
800
900
150
175
180
200
125
200
165
135
4-6
6-8
8-10
10-12
600-800
800-1100
1100—1400
1400—1800
1800
2400
3000
3750
2035
2410
2695
3110
40
45
50
65
450
1000
1220
120
12—15
1800—2200
4800
3730
90
Zieigel pressen, bestehend aus Einwurfkasten mit zwei Speisen-
"walzen, Presszylinder mit Pressschnecke, Presskopf, Mundstück und Ab-
schneide-Apparat.
Oloie Walxwerk mit Abtchneide-Appurat
Mit Walswerk und
Abschneidetisch
Ldstong
im Reichs-
fomat
Stück
Kraft-
Bedarf
HP
Qewicht
der
Ziegel-
presse
kg
Pi«ia
der
Ziegel-
presse
Mk.
Pi«is
einer
Hesser*
weU«
Mk.
PreU
eines
Satxes
Messer
Mk.
Preis
eines
Sattes
Messer-
sdnitt
Mk.
Gewicht
ke
Mk.
800— KKH)
1200—1500
1500—1800
1800—2100
2200—2500
8-10
12-15
18—20
20—25
25-30
2500
3000
3800
4500
5500
1600
2CK)0
2400
2800
3000
70
90
100
125
150
80
100
120
150
180
30
36
42
48
4000
4700
5800
7000
8300
28$0
2850
3400
4050
4400
Ringofen. Die Baukosten betragen einschliesslich Material, Schorn-
stein und einfachem Dach für eine Sommerleistung (200 Brenntage) nach
Normalsteinen berechnet:
FOr Vt 1 IV* 2 3 4 Millionen Normalsteine
80U0 13000 17000 20000 24000 30000 Mk.
Trog-Mischmaschinen, stehende und liegende Knetmaschinen fflr Ton
und Lehm, Ziegelmaschinen für Zementwerke, Ziegelpressen:
Fried. Krapp Aktieogeaenachaft Gmaonwerk, llagdeburg-BockAi].
Motoren dafür:
SiemeoA-SclMickertwerke, Berlin SW. 11, Aakan. Platz 8.
Zlmallum siehe „Aluminiumlegierungen" No. 12.
Zlmtaldehyd. CeHs . CH : CH . COH. Man gewinnt ihn aus echtem
Zimtöl oder aus KassiaOl durch Ausschütteln mit Bisulfit. Zur syntheti-
schen Darstellung lässt man nach Peine 10 T. Benzaldehyd, 900 T. HtO,
10 T. 10 %ige Natronlauge und 15 T. Azetaldehyd bei 30<» 8—10 Tage stehen,
nimmt sodann in Äther auf und fraktioniert im luftverdünnten Raum. S. P.
128— 130*'; Erst. P. — 7.5^ Er ist der wesentliche Bestandteil des Z i m 1 0 1 s
(s. d.), das er für fast alle Zwecke ersetzen kann.
Zimtaldehyd, chlorfirei ." 1 kg Mk. 15,C0
Zimtalkohol (Styron). CeHs. CH: CH. CH». OH. In Form des
Styrazins an ZimtsMure gebunden findet er sich im Perubalsam und
84*
1332 Zimtöl — Zimtsaurc.
im flüssigen Storax. Aus letzterem isoliert man das Styrazin auf umstflndlicfae
Weise und gewinnt dann daraus durch Verseifen mit Kalilauge und Ausschtttteln
mit Äther den Zimtalkohol. Derselbe bildet Kristalle vom Seh. P. 33^ S. P.
250^ riecht stark und angenehm nach Rosen, nebenbei etwas nach Hyazinthes
und wird fQr Pailüms und Seifen viel benutzt.
Zimtalkohol 1 kg Mk. 65,00
Zimtöl. Man hat zu unterscheiden das eigentliche ZimtOl
(CeylonzimtOl; Oleum CinnamonU zeylonici) und das Z imtkassia-
ö 1 (K a s s i a ö 1; Oleum Cassiae; Oleums Cinnamomi Caasiae).
Ersteres wird aus dem Abfall der Ceylonzimtrinde durch Destination mit
Salzwasser gewonnen, ist zuerst goldgelb, später rotbraun und hat feinen
Zimtgeruch. Sp. O. (bei 15') 1,025—1,035; es enthält 70-90 % Zimtaldehyd
(vgl. unter „Riechstoffe, künstlich e"), daneben Essigsäureamt-
ester. Man gewinnt das ZimtkassienOl aus Rinde, Kelchen, Früchten, Blatten,
Blüten u. s. w. des Zimtkassienbaums durch Destillation mit Wasser.
Beide genannten ätherischen Ole werden in der Parfümerie und Likör-
fabrikation benutzt; das CeylonzimtOl wird häufig mit ZimtkassienOl verfälscht
Ersatzstoffe für ZimtOle hat man auf verschiedene Weise dar-
zustellen versucht. Zur Darstellunsc von künstlichem Ceylon-Zimt-
01 mischt man nach dem D. R. P. 134789 folgende Verbindungen,
und zwar beispielsweise in den dazu gesetzten Qewichtsverhäitnissen:
700 g Zimtaldehyd, 10 g Eugenol, 20 g normales Amyl-
methylketon, 5 g Nonylaldehyd, 3 g Kuminaldehyd, 43 g
Karyophyllen, 22 g Linalool, 20 g Linalylbutyrat, 45 g
Zymol, 5 g Benzaldehyd, 5 g Phenylpropylaldehyd, 2 g
Furfurol, 20 g Pinen und 20 g Eugenolmethyläther.
Künstliches Kassienblütenöl erhält man nach dem D. R. P. 139 635
durch Mischung folgender Verbindungen, und zwar beispielsweise in den daza
bemerkten Qewichtsverhäitnissen: 550 T. Salizylsäuremethylester, 200 T.
Benzyialkohol, 80 T. Linalool, 12 T. Qeraniol, 28 T. Terpineol, 20 T. Jonon.
60 T. Iron, 20 T. Dezylaldehyd und 30 T. Kuminaldehyd. Das Zusatz-D. R. P.
150 170 lässt den im Hauptpatente angeführten Stoffen noch Anisaldehyd,
Eugenol, Eugenolmethyläther und Benzaldehyd zusetzen. — Das D. R. P.
150 501 verwendet zur Darstellung von künstl. Kassienblütenöl ein Oemisdi
verschiedener Verbindungen, denen ein besonderer Alkohol CibHmO vom
sp. 0. 0,885 und dem Brechungsindex nD= 1,4888, S. P. (unter 10 mm) 160*
(siehe „F a r n e s o T'), zugesetzt wird.
PrUfnnst Nach A. Paachand (Ghem. Zty. 1904 B«p. 80) verOhrt man war Wert-
beatimmung von ZimtOl, wie folgt:
10 ff ZimtOl werden in einen Brlemegrerkolben von 160 ocm gegeben, mit SO
80V«iffen NatriumbiauUitlOflang venetst und anter beitladigera Umidiwenken Im
erwärmt. Nachdem sich die anflnglich gebildete gelbe Hase wieder gelflet bat,
unter Umschwenken und Erwftrmen nach und nadi nodi 40 com Natriimabiflalfitlflamg
Man llsBt erkalten, bringt die Flflesigkeit in einen Scheidetrichter, gibt noch 10 eem JLtt«
hinzu und Bchflttelt krftftig durch. Nadi Trennung der Sdiiditen liast man die wHiitai. SckkÜ
ab, bringt die ttherische LOaung in einen tarierten Erlenmeyerkolben, achOttelt no<diiBaIa snt
90 ccm Xther aua» verdampft die vereinigten Itheriachen LBaongen» trodmet bei M— V^
und wigt.
Zimtöl, Ceylon 1 kg Mk. 120,00
Zimtblätteröl 1„ ^ 8^00
Kassiaöl D. A. IV (80—85%) 1„ „ 10.75
« rektif. 1 „ ^ 13,00
Kassienblütenöl 1„ , 900,00
„ künsü 1 kg Mk. 320,00 — ifiO.00
ZimtsAure (Acidum cinnamylicum). C«Hs . CH : CH . COtH. Mmsl
kann sie entweder aus natQrlich vorkommenden Materialien gewinnen oder sie
synthetisch darstellen. In ersterem Falle destilliert man Storax (siebe
unter „Balsame'*) mit überschüssiger Natronlauge, wobei Styrol
Ziak. 1333
Zimfalkohol abgetrieben wetden, während zimtsaures Natrium im Destillations-
rüclcstande verbleibt; aus letzterem wird die Säure selbst durcli HCl abgeschie-
den, worauf man sie durch Lösen in AmmoniumkarbonatlOsung, nochmalige
Fällung durch HCl und Umkristallisieren aus heissem HsO reinigt.
Synthetisch erhält man sie z. B. durch Erhitzen von Benzalchlorid mit
Natriumazetat im Autoklaven auf 180— 200":
C«H. . CHQt + CH» . COiNa = C«Hb . CH : CH . COiH + HCl + NaCl.
Auch aus Benzaldiazetat hat man sie dargestellt, ferner aus Benzyliden-
azeton, endlich durch Erhitzen von Benzaldehyd mit Natriumazetat in Gegen-
wart von Essigsäureanhydrid. —
Nach dem D. R. P. 53 671 stellt man Zimtsäureäthylester, wie folgt, her:
Zu alkoholfreiem Essigäther (etwa 5—6 mol.), in Eiswasser gekühlt, fügt man
fein geschnittenes Natrium (1 Atom). Alsdann lässt man Benzaldehyd all-
mählich htnzufliessen, so dass die Reaktion nie zu lebhaft wird. Wenn alles
Natrium verschwunden ist, wird eine dem Natrium entsprechende Menge
Essigsäure zugesetzt. Durch Verdünnen mit Wasser scheidet man hierauf den
Äther ab, trennt die ölige Schicht, trocknet mit Chlorcaicium, destilliert den
Essigäther aus dem Wasserbade ab und rektifiziert den Ester, der gleich sehr
konstant (260—275°) fibergeht. Aus dem so gewonnenen Ester lässt sich
durch Nitrieren die o-Nitrozimtsäure am besten erhalten.
Die Zimtsäure bildet farblose, schwer in kaltem, leichter in heissem HiO
und in Alkohol lösliche Kristalle, Seh. P. 133^ S. P. 190<».
Die Zimtsäure und die daraus durch Nitrieren erhaltene o-Nitrozimt-
säure dienen zur Darstellung von o-Nitrophenylpropiolsäure (siehe unter
„Propiolsäur e")> zur Gewinnung mehrerer künstlicher Riechstoffe und
Farbstoffe. Endlich benutzt man die Zimtsäure medizinisch.
Prttfnnss Zur Gehaltsbestimmung iCst man 1 g ZimtAure in 10 «cm N-Natron-
lange und etwas Waaser und titriert mit N-Salzaäure; 1 ccm verbrauchter Normallauge =
0,14808 g ZimtBKure.
Als Verunreinigungen kommen Minejalatoffe, SehwetelBture, Salisiure,
Bensoesäure und fremde organische Stoffe (Harzbestandteile u. s. w.) in Betracht. Beim
Veraschen und gelinden Gl&hen darf 1 g Zimtsäure keinen Rackstand hinterlaasen. "Eine LOaung
von 1 g ZimtsBure in 25 ccm siedendem Wasser darf weder mit Ba(NO,i),-L08ung auf H^^ nodk
mit AgNO.-LOsung auf HCl reagieren.
Benzoesäure Iftsst sich mit Sicherheit nur nachweisen, wenn die Zimtsiure daroB
mindestens 1% enthält. Zum Nachweis schüttelt man 1 g Zimtsänre mit 100 ccm HtO während
einer Stunde bei 20^ häufig gut durch, filtriert und unterwirft 60 ccm des Filtrats einer Titration
mit Vio N-Natronlauge und Phenolphtaleln. Zlmtsäure lOst sich in HsO bei 80^ im Ver-
hältnis 1 : £400, Bensoesäure 1 : 860. Nach der besdiriebenen Behandlung yerbrauchen 60 ocm
FUtrat bei reiner Zimtsäure nidit mehr als 1,4 ccm, dagegen bei reiner Beoxoeiäure 11,8 ecn
Vio Normallauge. Zimtsäure mit einem Gehalt ron iVo Benzoesäure yerbraucht sor Neutralisation
nach der Methode 1,0 ccm Vi Normallauge.
Anf harsige Stoffe u. s. w. prQft man durch LBsen von 1 g Zimtsänre in heiser
HJSO«; die LSsong darf höchstens weingelb, nicht aber braun erscheinen.
Zimteäure, krist 1 kg Mk. 13,50
„ ehem. rein, 1„ „ 15,00
Zimtsaures Natrium, ehem. rein 1„ „ 16,00
Zimtsäureäther (Zimtsäureätbylester) H Mk. 4,50; 1 „ r» ^0,00
Zink. Zn. A. O. = 65,41. Von den Zinkerzen sind namentlich wichtig
G a 1 m e i oder Z i n k s p a t ZnCOs und Zinkblende ZnS, nebenher auch
Kieselgalmei (Kieselzinkerz) ZnaSiOt+HsO und Willemit
ZnsSiO«.
Zur Gewinnung des Metalls werden die Erze zunächst geröstet, was bei
Galmei sehr leicht, dagegen bei Zinkblende nur sehr schwer vollständig ge^
lii^t Das Röstgut, das im wesentlichen aus Zinkoxyd besteht, wird durch
Erhitzen mit zerkleinerter Kohle reduziert; dieReduktion geschieht bei einer Tem-
peratur, wobei das Zn schon dampfförmig ist, so dass es aus den Reduktions-
gefassen abdestiUiert und in geeigneten Vorlagen aufgefangen werden kann. Die
[eduktion und DestlMation geschieht entweder in röhrenförmigen feuerfesten
1384 Zink.
Retorten, welche in den Ofen in mehreren Reihen flbereinander liegen (Bei*
ffische Methode) oder aber aus grossen Muffeln (Schlesiscbe
Methode). Das Zn sammelt- sich in eisernen Vorlagen; es enthält noch
mannigfache Verunreinigungen, namentlich Pb und Fe, weiter auch Cd, As,
Sb, Bi, Ag und Cu. Ist das Zu aus Blende gewonnen, so enthält es auch noch S.
Neuerdings wird für die Zinkindustrie immer wichtiger die magne-
tische Aufbereitung (s. den Artikel „Aufbereitun g"). Die
ursprünglichen Apparate von W e t h e r i 1 1 sind neuerdings mannigfach
modifiziert worden; diese Apparate werden zur Scheidung des Zinkerzes von
Spateisenstein benutzt. Jedenfalls hat die Erfindung Wetherills, hochkonzeo-
trierte magnetische Felder zu verwenden, die Aufbereitung schwach magn^
tischer Mineralien mOglich gemacht.
Das D. R. P. 149 161 betrifft ein Verfahren zur Trennung von Zinkblende
und Schwefelkies, das auf der verhältnismässig leichteren Oxydierbarkeit des
Schwefelkieses gegenüber der Zinkblende beruht. Das Eisen wird durch eine
Art künstlicher Verwitterung in Eisenoxydulsulfat übergeführt und kann dorch
Laugen entfernt werden. Nach dem Zusatz-D. R. P. 151 770 trennt man das
sich infolge der Zersetzung des Schwefelkieses bildende mehlige Pulver von
der unveränderten Zinkblende durch Absieben. —
Um das gewonnene Rohzink zu raffinieren, schmilzt man es entweder mir
um und lässt es bei massier Hitze längere Zeit in geschmolzenem Zustande
stehen; hierbei sinkt ein Teil der Verunreinigungen zu Boden, während sich
ein anderer Teil auf der Oberfläche absetzt, sich oxydiert und mit der Zinkasche
zusammen abgezogen werden kann. Neuerdings raffiniert man das Robzink
(namentlich solches aus Blende) mit Vorliebe in Flammofen. Besonders reines
Zn erhält man, wenn man daraus basische ZinksulfatlOsungen herstellt, hieraus
das Metall elektrolytisch ausfällt, umschmilzt und im Vakuum sublimieri
Sehr zahlreiche Erfinder beschäftigen sich seit vielen Jahren mit den
Versuchen, direkt aus den Erzen (nach vorhergehender Rüstung) das Zo
auszulaugen und es dann elektrolytisch abzuscheiden. Bis vor kuneoi
hatten diese Versuche überhaupt keine praktische Bedeutung; jetzt scheint sich
das nach und nach zu ändern, wenn auch die direkte elektrolytische Zink-
gewinnung immer noch keine besondere Bedeutung beanspruchen kauL
^ie hierher gehörigen Verfahren kann man in mehrere Gruppen teilen:
Bei der einen Gruppe der Verfahren laugt man die gerösteten Erze mit
Natronlauge aus; die so gewonnene Natriumzinkatlauge wird dam
«eiektrolysiert.
Bei der zweiten Gruppe bringt man Zinkchloridlaugen zur Elek-
trolyse, und zwar laugt man zur Gewinnung des ZnCU die Erze entweder
mittels geeigneter Chlorsalze (bezw. Chlors) aus oder man unterwirft die Ent
zunächst einer chlorierenden Röstung und laugt dann; die Elektrolyse erfolgt
selbstverständlich immer erst, nachdem die Lauge von den störenden Neben*
bestandteilen gereinigt ist. — Für die Verfahren dieser Gruppe kann das
D. R. P. 155 065 wichtig werden; es bezweckt, dünne ZnCls-Laugen, die sich
zur direkten Elektrolyse wenig eignen, anzureichern. Das Verfahren grfiodet
sich auf die Beobachtung, dass das in HtO unlösliche Zinksulfit sich in heisser
ZnCls-Lösung leicht löst, während Bleisulfit auch in konz. ZnCIs-Lauge no-
löslich ist. Das mit in Lösung gehende Chlorblei führt alles Zink in ZnQi
über, während das Blei als Bleisulfit ausfällt, entsprechend der Gleichong:
PbCl, + ZnSOa = PbSOt -f ZnCIi. Dabei fallen sowohl das Blei, wie die
schweflige Säure hei einem der Berechnung entsprechenden Zusatz von Cblor*
blei quantitativ aus, so dass eine sehr reine Chlorzinklösun^ erhalten wird;
Durch fortgesetzten abwechselnden oder gleichzeitigen Zusatz von Cblorbiei
und Zinksulfit erhält man fortgesetzt konzentriertere Chlorzinklösungen. Die
Reaktionsgeschwindigkeit der Umsetzung wird durch Schütteln oder Rfihrci
des heissen Gemisches beschleunigt.
Zu der dritten Gruppe der elektrolytischen Zinkgewinnungsverfabren f^*
hören die Verfahren, bei welchen das Zink aus Sulfatlösungen X^
fällt wird.
Zink. 1385
Die DurchfOhruns dieser Verfahren in einer dem industriellen Gross*
betrieb entsprechenden Weise ist erst möglich R^eworden, als es gelang,
Anoden zu finden, die in schwefelsaurem Elektrolyten absolut unangreifbar
sind. Nach dem D. R. P. 162 785 werden Anoden verwendet, an denen stellen-
weise eine bedeutend höhere Stromdichte herrscht als an der Kathode. Durch
die an diesen Stellen der höchsten Stromdichte auftretenden Mengen von
Ozon und Oberschwefelsäure wird die lästige Zinkschwammbildung an der
Kathode verhindert. Durch diese Anoden-Anordnung ist es auch möglich,
Platin als Anodenmaterial zu verwenden, welches eine Verunreinigung des
Kathodenzinks durch Fremdmetalle ausschliesst. Der gleiche Zweck wird bei
den in den D. R. P. 206 329, 195 033 und 221 130 beschriebenen Verfahren
erreicht. Bei den beiden erstgenannten Patenten wird elektrolytisch gefälltes
Bleisuperoxyd, bei dem letztgenannten Mangansuperoxyd als Anodenmaterial
verwendet. Beide Metalle gestatten die Gewinnung eines glatten, dichten
Zinküberzuges an der Kathode von ausserordentlicher Reinheit.
Von den eiektrolytischen Verfahren, welche sich eines schmelzflüssigen
Elektrolyten bedienen, ist das von Ashcroft-Swinburnezu erwähnen,
welches geschmolzenes Chlorzink als Elektrolyten und geschmolzenes Zink
als Kathode verwendet: Man führt die sulfidischen Erze durch in den Kon-
verter eingepresstes Chlor in ZnCls über, laugt letzteres aus und dampft die
Lauge über freiem Feuer ein, wodurch das Produkt oxychloridhaltig wird.
Zur Zersetzung des Rückstandes dienen eiserne, mit feuerfesten Steinen aus-
gesetzte Zellen; als Kathode dient geschmolzenes Zink, als Anode Kohle. Das
Schmelzen des Elektrolyten geschieht, wie die Zersetzung, durch den Strom;
man benutzt einen solchen von 10 000 Amp., wobei die Spannung 3000 bis
4000 V. beträgt. Dieses Verfahren hat sich in der Industrie keinen dauernden
Platz sichern können.
Auf die ausserordentlich zahlreichen sonstigen Patente über elektro-
lytische Zinkgewinnung sowie auf Einzelheiten überhaupt können wir hier
nicht eingehen. Das meiste hat sich nicht bewährt.
Zum Schmelzen und zum Destillieren des Zinks bedient man sich neuer-
dings vielfach des elektrischen Ofens. Ein Verfahren zur ununterbrochenen
Destillation von Zn im elektrischen Strahlungsofen direkt aus den Erzen, wo-
bei die nichtflüchtigen Beschickungsteile gleichzeitig veraschen, ist durch
die D. R. P. 148 439, 157 603 und 162 535 geschützt. Ein anderes Verfahren
zur Gewinnung von Zn im elektrischen Ofen behandelt das D. R. P. 158 545.
Bei der Reduktion und Destillation des Rohzinks schlagt sich zu Beginn
der Destillation in den noch nicht warm gewordenen Vorlagen der sogenannte
Zinkstaub (Poussiere) nieder, d. h. ein Gemisch von fein verteiltem
Zinkpulver mit Zinkoxyd.
Zink hat im gegossenen Zustande das sp. O. 6,86, gewalzt 7,20; im
chemisch reinen Zustande gegossen betragt das sp. O. 6,91. Es ist ein grau-
weisses bis blauliches Metall, bei gewöhnlicher Temperatur hart, spröde und
pulvertsierbar, bei 100 — 150** dehnbar, hammerbar, walzbar und sehr fest, ober-
halb 200^ wiederum spröde und pulverisierbar. Seh. P. 412^^ (nach neuesten
Versuchen 417,6^); S. P. 950^ (in letzter Zeit soll der S. P. des Zn zu nur 730«
bestimmt worden sein). An trockner Luft und in luftfreiem Wasser unver-
ändert, überzieht sich das Zn an feuchter Luft mit einem dichten Hautchen
von basischem Zinkkarbonat, welches das darunter liegende Metall vor weiterer
Einwirkung schützt. In verd. Sauren löst es sich sehr leicht, namentlich wenn
es nicht ganz rein ist; mit verd. HsSO« und verd. HCl entwickelt es hierbei H.
Man benutzt es zum Oiessen von Kunstobjekten, zur Anfertigung von Oe-
fassen, die viel mit HtO in Berührung kommen sollen (Badewannen, Röhren»
Rinnen, Dachbekleidungen), femer zu Druckplatten, zum Verzinken (Galvani-
sieren) von Eisen, zu EAektrodenplatten für galvanische Batterien u. s. w.
Ferner dient es zur Herstellung mannigfacher Legierungen und Verbindungen.
1386 Zinkalium — Zinkfarben.
Zinkstaub wird in der chemisdien Teclinik als Reduktionsmittel vid
benutzt.
Die Zinkpreise sind sehr schwankend; z. Z. wird etwa notiert:
Zink, roh, geschmolzen in Blöcken % kg Mk. 55,00—75,00
„ „ granuliert > „ „ 100.00
„ arscnfirci, granuliert ^/o „ „ 170,00
„ „ in Stängcln > „ „ 185,00
„ ehem. rein, granuliert % n n 200|00
„ „ „ in Stängeln ^jo „ „ 250,00
„ absolut ehem. rein, granuliert 1 „ „ 5,00
n n « » in Stängeln 1 « » 5,50
Zinkstaub (Poussiere) ^jo „ » 53,00
Zink:
Vnerat Bros. & Oo., New York, Not. 8 n. 4 Stono | P. StnOü ft Oo., Söhopplniti» O.-SchL (Zink-
Stieet (s. Ins.-Anh. S. 18). | staub).
Zink und Zinkstaub:
A. Auerbach, Hamburg, Passage Scholvien.
Zinkerz-Aufbereitungs-Anlagen :
Vried. Kmpp Aktiengesellschaft Qrasonwerk, ]l8gdd>urg-BuckaQ«
Elektrolytische Zinkgewinnungsanlagen:
Siemens & Halske, A.-G. Wemerwerk, Berlln-Nonnendsimn.
Zlnkalliim siehe „Aluminiumlegierungen** No. 13.
Zlnkfaxben.
1. Zinkweiss (Ewigweiss; Schneeweis s; Zinkoxyd).
ZnO. Man stellt es durch Verbrennen von Zn an der Luft oder aber direkt aus
Erzen durch Rösten derselben dar; auch als Nebenprodukt bei der Gewinnung
von Ag nach dem Parkes- Prozess (vgil. unter „Silbe r**) wird Zinkweiss
id Western (D.R.P. 151 022) ge
winnt man Zinkweiss direkt aus Zinkblende durch Auslaugen mit sauren AI-
erhalten. Nach Ellershausen und Western (D.R. P. 151022) ge-
kalisulfatlOsungen und Ausfällen des Zinks aus den erhaltenen ZnSOi-Laugen
mit NHs. — Nach dem Verfahren O e 1 1 1 i soll man eine warme NaaSO4-L0sung
zwischen Zinkelektroden elektrolysieren, wobei an der Anode ZnSO« in Lösung
geht, während durch das an der Kathode gebildete NaOH aus der warmen
Zinklösung Zn(OH)i ausgefällt wird; letzteres soll abfiltriert und durch Qlfiben
in das Oxyd übergeführt werden. Das Verfahren dürfte viel zu teuer sein, als
dass es Aussicht hätte, in die Praxis eingeführt zu werden.
Das Zinkweiss dient als gutdeckende weisse Farbe, die vor Bleiweiss den Vor-
zug hat, durch H^S nicht geschwärzt zu werden.
Zinkweiss, Blausiegel % l^g ^^- 53*00
Rotsiegel % „ „ 60,00
Grünsiegel «/o „ „ 65,00
2. L i t h o p o n e (Z i n k o 1 i t h; G r i f f i t h s W e i s s). Gemische von
ZnS mit BaSOt (und ZnO), das durch Fällen von Zinkvitriollösungen mit BaS-
Lösung erhalten wird. Um Nachdunkeln zu vermeiden, soll man in heisser,
konzentrierter Lösung fällen und dem Niederschlag weniger als 1 % frisch ge-
fälltes Magnesiumhydrat und Kochsalz zufügen. Der Niederschlag wird aus-
gewaschen, getrocknet, zerkleinert, mit 3 % Salmiak gemischt und geglüht
^ie geglühte Masse wird zur Auflockerung noch heiss in kaltes Wasser ge-
worfen, wieder getrocknet und gemahlen. Lithopone werden als weisse An-
strichfarbe in grossen Massen hergestellt und verwendet. Man handelt sid
gewöhnlich in den Marken G e 1 b s i e g e 1 mit 1 1—18 % ZnS, B 1 a u s i eg e 1
mit 22—30 % ZnS und G r ü n s i e g e 1 mit 32—42 %• ZnS.
Zinklegiemiigeii — Zinkperhydrol. 1337
Die Engl. Pat. 1836, 1837, 3768 und 3769 von 1903 sowie das D. R. P.
167 772 betreffen die Herstellung von Farbstoffen, welche im wesentlichen
nichts anderes als Lithopone sind. Dasselbe gilt von den D. R. P. 178 983,
180 718 und 182 730.
Nach dem D. R. P. 163 455 mit Zusatz-D. R. P. 170 478 erhält man
im Sonnenlicht weiss bleibende Lithopone, wenn man solche nrach dem
Glühen und Auswaschen mit geringen Mengen Baryumsuperoxyd oder Alkali-
superoxyden oder HsOs behandelt. — Nach dem D. R. P. 166717 verwendet
man Lithopone als Zusatz zu Hydrosulfitätzfarben zur Erzieiung eines reinen
und haltbaren Atzweisses auf gefärbten Woll- und Halbwollstoffen.
Neuere Patente sind das Amer. Pat. 868 253 zur elektrolytischen Ge-
winnung von Lithoponen, ferner die D. R. P. 197 166, 202 253, 202 420 und
202 709; diese vier Patente betreffen die Herstellung von lichtbeständigem
Lithopon.
Uthoponc, Gclbsiegcl (15» % kg Mk. 31,00
„ Rotsicgcl (30%) > „ „ 39,00
„ Grünsicgel (32<>/o) »/o „ „ 42,00
Lithopone:
liphinann ft Vo«, Hamburg.
3. Zink-Baryum-Farhen. Ausser den eigentlichen Lithoponen
gibt es noch sehr ähnliche Farben, deren Darstellungen durch die Engl. Pat.
11112, 11113, 13 812, 13 813 und 17 784 von 1903 geschützt sind. Diese
Farben sind Gemische von Zinkhydroxyd mit Baryumkarbonat; teilweise ent-
halten sie ausserdem Baryumsulf at. In den Farben der Engl. Pat. 11113 und
13 813 ist das Zink nicht als Hydroxyd, sondern als Karbonat vorhanden.
4. Z i n k g r a u. Als solches kommt sowohl fein gemahlene Zinkblende
(ZnS) in den Handel, als auch ein Gemisch von ZnO mit fein verteilter Kohle,
welches als Nebenprodukt bei der Zinkweissfabrikation erhalten wird. Das
Zinkgrau findet als gutdeckende silbergraue Ölfarbe Verwendung.
Zinkgrau la % kg Mk. 35,00
« na o/o „ „ 30,00
5. Zinkgelb (Zinkchroma t; Zinkchromgelb). Durch
Fällen von ZinksalzlOsungen mit Allkalichromaten erhalten; meistens basische
Chromate. Vielfach kocht man zur Darstellung auch Zinkweiss mit Natron-
lauge und fällt die erhaltene Losung mit KsCrsOr.
Wegen seiner absoluten Lichtbeständigkeit sehr geschätzte gelbe Farbe.
Zinkgelb, fein «/o kg Mk. 140.00
„ ehem. rein h » m 235,00
KOnigsvrarter & Ebell, Linden vor Hannover.
6. Z i n k g r fl n. Mischung von Zinkgelb mit Pariserblau (letzteres siehe
unter „E i s e n f a r b e n*')-
Zinkgrün «/o kg Mk. 140,00
Zinkfarben:
S. H. Oohn, Farben- tk, Lacktabriken, Berlin-
Rixdoif , Oanner Ohauaaee i4/48.
Hinch ft Menenicli, Farbwerke m. b. H., Greaa-
hauten.
P. Strahl & Oo.» Schoppinita, O.-SchL
Zinklefflenuiffeii. Dieselben sind bei den Legierungen der andern
Komponenten mit aufgeführt; so vgl. „Alluminiumlegierunge n",
„K up f er 1 egi er ungen", „Nickellegierungen** u. s. w. sowie
auch „Bronze n** und „Lagermetalle.
KÖnlgawarter & Ebell» Linden yor Hannover.
Zinkperhydrol siehe Zinksuperoxyd im Artikel „Z i n k v e r -
b i n d u n g e n** No. 9 c.
1338 Zinkstaub — Zinkverbindongen.
Zlnkstanb siehe „Z i n k*\
ZlnkverbindnnffeiL.
KOnigswarter & Ebell, Linden vor HuinoTer.
1. Ammoniumzinkchlorid (LOtsalz) siehe unter „Löte n^
2. Zinkazetat (essigsaures Zink; Zincum aeeücum),
Zn(CtH«Oi)f. Zur Darstellung löst man Zinkweiss (s. unter „Z i n k f a r b e n")
in verd. Essigsäure, fällt fremde Metalle durch Einwerfen von metallischem
Zn aus, filtriert nach mehrtägigem Stehen und dampft zur Kristallisation ein.
Es bildet weisse, perlmutterglänzende, fettige, an der Luft verwitternde, leicht
in HtO, schwer in Alkohol lösliche Kristalle. Kristallisiert das Salz bei mitt-
lerer Temperatur, so enthält es 3mol., dagegen bei Kristallisation in der
Wärme nur 1 mol. HsO.
Preise siehe unter „Azetat e".
3. Zinkborat (horsaures Zink; Zincum horicum). Das
basische Salz, welches neuerdings zur Bereitung von Zinkstrenpuder dient,
hat nach Holdermann die Formel Znt(B«OT)s(OH)s. Man erhält es durch
Einrühren einer mit Natronlauge versetzten Boraxlösung in Zinksulfatlösung
unter Beobachtung der entsprechenden Qewichtsverhältnisse; die Umsetzung
entspricht der Gleichung:
2 (NaiBiOr, 10 HaO) + 2 NaOH + 3 (ZnSOt, 7 H,0) = ZutCBiOrWOH), +
3 Na,S04 + 41 H,0.
4. Zinkchlorid (Chlorzink; Zincum cldoraiAim), ZnCU. Durch
Auflösen von Zn-AbfäUen, von Zinkblende oder von Zinkoxyd (gerösteten
Zinkerzen) in HCl dargestellt Technisch eisenfreie ZnCls-Laugen erhält man
nach dem D. R. P. 136 521, indem man Zinkverbindungen mit Eisenchlorfir
unter Lufteinblasen behandelt; das Fe soll dabei vollständig gefällt werden
und das Zn als fast reines ZnCU in Lösung gehen. Nach dem D. R. P. 158 087
erhitzt man, um ZnCU aus Abbränden oder Erzen zu gewinnen, diese nicht
ganz auf die Sublimationstemp. des ZnCls (550®) und leitet dann HCl-Gas
allein oder im Gemenge mit Luft hindurch; den so behandelten, noch heissen
Abbränden wird das ZnClt durch systematische Auslaugung entzogen. Über
das Verfahren von K. J. Bayer zur gleichzeitigen Gewinnung von Alkali-
chloraten und Zinkchlorid siehe unter Kaliumchlorat (No. 6 im Artikel
„Kaliumverbindunge n").
Wasserfreies ZnCU (Zinkbutter) erhält man durch Erhitzen von
ZnSO« mit NaCl, wobei ZnClt sublimiert. Im wasserfreien Zustande bildet es
eine weisse, durchscheinende, sehr hygroskopische, in H9O ausserordentlich
leicht lösliche Masse. Aus der sirupösen Lösung erhält man farblose, zer-
fliessliche Kristalle mit 1 mol. H9O. Es ist giftig, verkohlt Holz, oxydiert
Alkohol zu Äther und wirkt überhaupt auf organische Stoffe ähnlich wie konz.
HaSO«. Man benutzt es zum Imprägnieren von Holz, zum Konservieren tieri-
scher Stoffe, zur Herstellung von Pergamentpapier (s. d.), von Äther
und von Teerfarbstoffen; es wird zum Raffinieren von öl, zum Desinfizieren,
als Atzmittel und in der Färberei verwendet.
Prttfimct In den Handel kommt es fest (in Stttcken) und In LOenng. In finhuUni prfift
man ee gewöhnlich nur auf Abwesenheit von Zinkosycfalorid, was man an der klans LlWIiciikeit
in HtO erkennt. Die LOsong untersucht man aiuf frde Sfture; ist solche sugegen, so wird Ultra-
marinpapier entflrbt. — Vgl. auch D. A. IV.
Zinkchlorid, techn. flüssig, eisenfrd (45 <» B6) % kg Mk. 18,00
» (50« B6) •/o „ „ 19,50
n » » n
n n
n
n
n n
(«•B«) •/,„, 21,00
Pulver, eisenfrei ®A> » n ^OO
gerein. „ „ "/o n » ^l.??
dopp. gerein., flüssig (sp.G. 1,800) % » 1. 60,00
„ Pulver % n » 60,00
Zittkrerbindangen. 1389
Zinkchlorid, dopp. gerein., geschmolzen ^/o kg Mk. 74,00
„ ehem. rein, entwässert D. A. IV '/o » » 80,00
„ n » geschmolzen % » » 165,00
Zinkchlorid :
KOnicrswarter & Ebell, linden vor HaimoTW. 1 y<fthm>nn & Tom, Hamburg.
5. Zinkchromat (chromsaures Zink; Zincum chromatum)
sielie Z i n k g e I b unter ,,Z i n k f a r b e n*'.
Künigswarter ft EbeU, Linden tot HazmoTer.
6. Zinkhydrosulfit. Dieses Präparat, welches in der Küpen-
f a r b e r e i (s. d.) teils als solches, teils unter Ersatz des Zn durch ein anderes
Metall Verwendung finden soll, wird in Form einer festen, in H9O schwer los-
lichen Masse nach den D. R. P. 130 403 und 137 494 gewonnen: Man behandelt
Sulfite mit Zinkstaub in Gegenwart von H9O und verd. Säure bei massiger
Wärme. Andere Darstellungsmethoden umgreifen das Franz. Pat. 374 673,
die D. R.P. 184 564 und 203 846 sowie Amer. Pat. 896 610.
7. Zinkkarbonat (kohlensauresZink; Zincum carbonicum).
ZnCOs. Findet sich in der Natur als Z i n k s p a t oder edler Qalmei,
wird aus ZinksalzlOsungen durch KHCOt oder überschüssige COt als weisses
Salz gefallt; neutrales Alkalikarbonat schlägt wechselnd zusammengesetzte
basische Karbonate nieder.
Zinkkarbonat, gefallt, la rein % kg Mk. 95,00
„ ehem. rein > „ „ 140,00
KOnlgswarter k Ebell, Linden vor Hannorer.
8. Zinkoxalat (oxalsaures Zink; Zincum oxdLicwm). ZnCaOt.
Durch Fällen von ZinksalzlOsungen mit Oxalsäure erhalten.
Ziakoatalat 1 kg Mk. 3,75
KOnigswarter k Ebell, Linden vor HaanoTer.
9. Zinkoxyde.
a) Zinkoxyd {Zincum oxydatum). ZnO. Darstellung siehe Z i n k -
weiss unter „Z i n k f a r b e n".
Zinkoxyd, techn., je nach Qualität % kg Mk. 55,00—65,00
„ rein, D. A.IV % „ „ 71,00
„ ehem. rein, D. A. IV <>/o „ „ 140,00
Lehmann & Von, Hamburg.
b) Zinkoxydhydrat (Zinkhydroxyd ; Zincum hydroxydatum).
Zn(OH)i. Durch Fällen von Zinksalzlösungen mit Alkalien in weissen amorphen
Flocken erhalten.
Nach dem D. R. P. 177 297 stellt man es elektrolytisch dar, ohne
Diaphracrma, mit einer unangreifbaren Kathode, einer Anode aus Zn und
einem Elektrolyten, der eine verd. Wasserstoff superoxydlOsung ist; es muss
bei etwa 50® gearbeitet werden.
Zinkoxydhydrat, ehem. rein, Teigform % kg Mk. 70,00
„ trocken **/o n „ 220,00
c) Zinksuperoxyd (Zincum peroxydatum). ZnOs. Es wird erst
seit einiger Zeit dargestellt, und zwar lässt man nach dem Amer. Pat. 740 832
in H»0 aufgeschlämmtes BaOt auf ein Zinksalz einwirken, dessen Säure ein
unlösliches Ba-Salz bildet. Nach dem D. R. P. 151 129 stellt man es elektro-
lytisch in einer mit Diaphragma versehenen Zersetzungszelle dar. Der Anoden-
raum enthält wässerige ZnCU-LOsung, der Kathodenraum ein Gemisch von
Wasserstoffsuperoxyd und ZnCis-LOsung. Beim Stromdurchgang (2,5—3 V.)
scheidet sich an der Platinkathode Zinksuperoxyd aus, das sich leicht ablöst
und in den Elektrolyten zurückfällt. Es wird gesammelt, gewaschen und bei
massiger Wärme getrocknet. Auch nach den utitw NVa^^uesiumsuper-
(340 Zinkverbindimgen.
o X y d im Artikel ,J\4agiiesiuinverbindungen'' urenaimten beitfct
Patenten: D.R. P. 171372 und Franz. Pat. 364 249 wird Zinksaperozyd il!
Vorteil dargestellt.
Unter der Bezeichnung ZInkperhydrol bringt E. Merck ein weises
Pulver in den Handel, das aus gleichen Teilen ZnOt und ZnO besteht nai
als Wundpuiver empfohlen wird. Kirchhoff und N e i r a t h bringen eli
hochprozentiges ZnÖs für medizinische Zwecke unter dem Namen Ektogai
(s. d.) in den Handel.
weisses, sich samtartig anfühlendes Pulver; die Handelsware &M
50 — 60 % reines ZnOs. Es wird u. a. medizinisch verwendet, da es sicli als bei
der Wundbehandlung sehr günstig wirkend erwiesen hat; es ist mögtider-
weise berufen, für viele Zwecke das ZnO zu verdrängen.
Zinksuperoxyd 1 kg Mk. 12,00-20^'
Zinksuperoxyd:
CBmbi. Werke Kirchhoff k Neinth, G. m. b. H., BerUn N. U.
10. Zinkperborat (überborsaures Zink). Nach des
D. R. P. 165 278 lässt man zur Darstellung entweder NatOs und Borsaure a^
Zinksalze einwirken oder Natriumperborat auf Zinksalze oder endlich Zink-
superoxydhydrat auf Borsäure. Man hat es in der Hand, verschieden n-
sammengesetzte Produkte zu erhalten, die sämtlich weisse, amorphe, lockere
Pulver darstellen.
Zinkperborat 1 kg Mk. 15.*
11. Zinkrauch siehe Artikel „Kadmium".
12. Z i n* k s t a u b siehe Artikeü „Z i n k*'.
13. Zinkperhydrol siehe No. 9c. Zinksuperoxyd.
14. Zinksulf at (schwefelsaures Zink; Zinkvitriol:
weisser Vitriol; weisser Galitzenstein; Zincum mvir
rieum). ZnSO«. Zur Darstellung lOst man Zn- Abfälle in HtSOi o^
man röstet Zinkblende und laugt dann mit heisser verdünnter HiSOi
aus. Aus der Lauge entfernt man Cu durch Einlegen von Zn, während
ein Qehalt von FeSOt durch längeres Erhitzen an der Luft beseitig:
wird; die Lauge wird dann filtriert und zur Kristallisation eingedampft
Das kristallisierte Salz (+ 7HsO) wird geschmolzen, bis zum Ericaita
gerührt und in zuckerhutartige Formen geschlagen. Weitere Reinigiai
erfolgt durch Umkristallisieren. Nach dem D. R. P. 135 056 zur Herstellia«
einer ZnSOt-Lösung aus sulfidischen Mischerzen werden die in bekaniitef
Weise entschwefelten und in ein Sulfatgeimenge übergeführten Erze unter Z&-
Satz von Ca(OH)s und NaNO« in einem Muffelofen geröstet, um die vernit'
reinigenden Beimengungen vollständig auszutreiben bezw. in wasseronlösItcBC
Verbindungen überzuführen; nach beendeter Röstung wird das ZnSOi aus-
gelaugt, welcher Vorgang durch das aus dem NaNOt entstandene NasSO« ooter*
stützt wird. Endlich sind zur Darstellung von ZnSOt an neueren Verfahrt
noch die D. R. P. 120 822 und 135 182 zu nennen; dieselben sind anter
Kupfersulfat im Artikel „Kupferverbindungen** erörtert
Zinkvitriol bildet farblose, oberflächlich verwitternde Kristalle, weldie
bei 100^ 6 mol. HsO, das siebente bef gelindem Glühen verlieren. 100 T. jl^
lösen bei 10« 138 T., bei 20» 161 T., bei 50» 264 T., bei 100» 654 T. krisL Zml;-
Vitriol. Man benutzt ihn zum Konservieren von Holz und Häuten, zur Dar-
stelSung von Firnis, von O, von rauch. HtSO«, zum Desinfizieren, als Flafflnie»-
Schutzmittel, zur Darstellung anderer Zinkpräparate, als Beize in der KattsB-
druckerei und als Arzneimittel.
PrUfnnst Siehe die Vorechriften dei D. A. TV.
Zinksulfat, raffin. krist »/o kg^kJÄ*
„ entwässert */• « " oi i^
„ dopp. raffin. krist. cisenfrei % n f>
Zinn. 1841
Zinksolfat, dopp. rafBn., entwässert, eisenfrei ^/o leg Mk. 75,00
f, ehem. rein krist., D, A. IV lo r, n 35,00
„ „ „ entwässert % „ „ 88,00
KBnigiwarter ft Ebell, Linden rot Hannorer. | Lehmann ft To«, Hambnrg.
15. Zinksulfid (Schwefeizink). ZnS. Findet sich in der Natur
als Zinkblende, künstlich durch Fällen von ZinksalzlOsungen mit Alkalisulfiden
als weisser Niederschlag erhalten. Nach dem D. R. P. 132 916 verfährt man
zur gleichzeitigen Gewinnung von ZnS und Cyanammonium aus geringwertigen
Zinkerzen so, dass man die Erze in verd. NH« löst und dann auf die ammonia-
kalische ZinklOsung Koksofengase, ungereinigtes Leuchteas oder sonstige HtS
und CN-Verbindungen enthaltende Gase einwirken lässt; man leitet die Gase
so lange durch, bis das anfänglich neben dem ZnS gebildete Zn(CN)9 sich eben-
falls in ZnS umgesetzt hat; alles CN ist dann als Cyanammonium vorhanden.
Nach dem D. R. P. 137 801 verarbeitet man Zn- und Ba-haltige Kupferschlacke,
indem man sie fein mahlt und dann nur mit so viel HCl behandelt, dass Ba,
Ca und Fe als Chloride in Lösung gehen, während das ZnO in unlösliches ZnS
übergeführt wird. Nach dem D. R. P. 149 557 gewinnt man reines ZnS, indem
man die Rohstoffe mit einer schwach sauren Lösung von Eisensulfaten aus-
laugt und aus der erhaltenen ZnSO«-Lösung das Zink in der Wärme mittels
HsS ausfällt: die Mutterlauge soll zum Auslaugen neuer Mengen Rohstoff
dienen. — Ein Schwefelzink von fettartiger Beschaffenheit, das sehr zer-
reiblich ist, erhält man nach einem Verfahren, das durch D. R. P. 167 172
mit den Zusatz-D. R. P. 167 498, 171872 und 179022 geschützt ist, indem
man entweder Baryumzinkat mit BaS in wässeriger Lösung bei Gegenwart
von Wasserstoff fällt oder aber indem man von Zinkoxydalkati und Schwefel-
alkali ausgeht, z. B. gekörntes Zink mit Atznatronlauge kocht (gleichzeitig
beigegebene Fe-Späne erleichtem die H>-£ntwicklung) und dann Schwefel-
alkalilauge zuf Hessen lässt
ZnS ist weiss, unlöslich in HsO und Alkalien sowie in Essigsäure, leicht
löslich in verd. Mineralsäuren (vgl. Lithopone unter „Z i n k f a r b e n**)-
Schwefelzink, rein weiss % 1^ Mk. 105,00
„ ehem. rein 1„ „ 5,00
KOnigiwarter & EbeU» Linden vor Humorer.
16. Zinksulfit (schwefligsaures Zink). ZnSO«. Man ge-
winnt es aus gerösteten Zinkerzen durch Behandlung mit SOt oder Röstgasen.
Zinksul£t, techn % kg Mk. 100,00
„ ehem. rein ^/o n n 185,00
Zinkbisulfit, flüssig (24* Be) % „ „ 36,00
17. Zfnksuperoxyd siehe No. 9c. Zinkoxyde.
Zinkverbindungen :
Fuent Brot. & Oo., New York, Noi. S n. 4 Ston« 1 Tiftiminn k Tom, Bimborf .
Stnet (s. In8.-Anh. 8. 18). |
Zinn. 8n (Stannum). A. G. = 119,1. Es findet sich in der Natur fast nur
als Z i n n s t e i n (Z i n n d i o x y d). SnOa. Der Zinnstein wird zuerst durch
Pochen und Schlämmen von der Gangart befreit und dann in Öfen mit rotieren-
dem Herd geröstet, um S und As möglichst vollständig zu entfernen. Hierauf
wird nochmals mit H9O geschlämmt; häufig t)ehandelt man das geröstete Erz
auch noch mit roher HCl. um Cu, Fe und Bi zu entfernen. Schliesslich reduziert
man das Erz durch Verschmelzen mit Holzkohle in Schacht- oder Flammöfen.
Zur Raffination wird das Rohzinn bei möglichst niedriger Temperatur
umgeschmolzen, wobei das reine Metall in ein Reservoir abfliesst, während
die schwerer schmelzbaren verunreinigenden Metalle (mit etwas Sn) im Ofen
surückbleiben. Das soweit gereinigte Zinn wird in geschmolzenem Zustande
anhaltend mit frischen Holzstangen umgerührt, wobei alle leichter oxydier-
baren Metalle als Schlamm an die Oberfläche treten.
1342 Zinn-
Als beste Zinnsorte ^alt früher das Banca-Zinn. Heutzutage ist das
nicht mehr durchaus zutreffend; es werden noch bessere Maricen geliefert,
z. B. S t r a 1 1 s - und Austral-Zinn. Auch in Deutschland hat sich eine
bedeutende Zinnverhflttung entwickelt; namentlich ist das von den Zinnwerken
zu Tostedt erzeugte TostedterZinn wegen seiner Reinheit (99,95 % Sn)
vorteilhaft bekannt und wird z. B. von der deutschen Marine ausschllesslicli
verwendet —
Nach dem D. R. P. 146 965 entzieht man der Zinnschlacke das Sn aof
nassem Wege, und zwar laugt man die gemahlene Zinnschlacke mit einem
Gemisch von HfSOt und HCl im Verhältnis von 2:1 aus; an Stelle von HCl
können auch lösliche Chloride Verwendung finden, die bei Gegenwart von
HfSOi freie HCl abspalten. Aus der gewonnenen ZinnlOsung wird das Metall
elektrolytisch abgeschieden.
In neuerer Zeit hat die Wiedergewinnung des wertvollen Zinns aus Weiss-
blechabfflllen grosse Bedeutung erlangt. Die Methoden der „E n t z i n n u n g*'
lassen sich in drei Gruppen teilen, nflmlfch in eine mechanische, eine
chemische und eine elektrolytische Scheidung.
Bei dem mechanischen Verfahren, das flbrigens schlechte Resultate
liefert, wird das Zinn abgeschmolzen oder in der Hitze abgeschleudert
Bei der chemischen Trennung werden die Weissblechabffille in der Kälte
mit verdannten Sauregemlschen (HCl -f HNOt oder HtSOi) behandelt und
das gelöste Zinn mit Zink ausgefällt. Auch andere Lösungsmittel sind mit
mehr oder weniger Erfolg versucht worden.
Viel wichtiger als die mechanischen und chemischen Verfahren Ist die
elektrolytische Entzinnung. Meistens dient dabei als Elektrolyt heisse
Natronlauge (von 6—7 % NatO); die aufgelockerten, in Körbe aus Draht-
geflecht zusammengepackten Weissblechabfälle dienen als Anoden, während
die Kathoden durch die aus Eisen bestehenden Wandungen der Bader oder
durch eingehängte Eisenbleche gebildet werden. Die durchschnittliche Bad-
spannung soll 1,5 V. betragen. Das Sn wird schwammfOrmig ausgeschieden.
Andere Verfahren benutzen sauere Elektrolyten, so besteht z. B. das ältere
Siemens & Halske sehe Verfahren darin, dass die in Holzgitter-
körbe verpackten Weissblechschnitzel als Anode dienen, denen verzinnte
Kupferkathoden gegenüberstehen; der Elektrolyt besteht aus einer Mischung
von 1 vol. 60 %iger HsSOt und 9 vol. HsO. Die Stromdichte beträgt
ca. 100 Amp. per Quadratmeter. In neuerer Zeit wird von Siemens 6l Halske
ebenfalls ein alkalischer Elektrolyt verwendet der gegen den früher verwen-
deten saueren Elektrolyten bedeutende Vorteile bietet Jedenfalls kann man
heute aussprechen, dass elektrolytische Verfahren, welche sich eines sanren
Elektrolyten oder eines solchen aus Ferrisulfat bedienen, praktische Bedeu-
tung nicht erlans:t haben.
Die grösste Menge der Weissblechabfälle wird letzt nach dem Chlorver-
fahren entzinnt, welches zuerst in grösserem Massstabe von Lambotte,
Brüssel (D.R. P. 32 517) ausgeführt wurde. Die Hauptbedingung für den Er-
folg dieses Verfahrens ist der vollständige Abschluß von Feuchtigkeit bei der
Entzinnung, die Vermeidung zu hoher Temperaturen und ein gutes Waschen
der entzinnten Abfälle. Geschützt ist das Verfahren durch die D. R. ?•
176 457, 176 456 und 188 018.
Andere Patente können hier als unwichtig, ja zum Teil geradezu phan-
tastisch übergangen werden.
Zinn ist ein fast silberweisses, spiegelglänzendes Metall, Seh. P. 233'; S. F.
ca. 1500®. Sp. G. des geschmolzenen und wieder erstarrten Sn 7,29 bei 15*. Bei
? gewöhnlicher Temp. ist es welch und dehnbar, so dass man es in Blattform
Stanniol) auswalzen kann; bei 200® wird es spröde und brüchig. Setzt
man Sn einer Temperatur von *-- 40® aus, so geht es in eine besondere Modifi«
kation, das pul verförmige graueZinn vom sp. 0. 5,8 über; beim Erwärmen
desselben erhöht sich das sp. O. wieder auf 7,29. Das Sn erstarrt kristallittiscb
und lässt beim Biegen der Barren ein eigenartiges Geräusch (Schreien
des Zinns) hören, das vom Reiben der Sn-Kristalle aneinander herrührt. Bei
gewöhnlicher Temperatur bleibt Sn an der Luft und Im Wasser unverändert;
L
Zinnbeucen — Ziimfarben. 1343
in geschmolzenem Zustande bedeckt es sich mit einer grauen Schicht und geht
nach und nach in weisses Z i n n o x y d über. Es löst sich beim Erwärmen in
HCl, ebenso in verd. kalter HNOs, dagegen wird es von konz. HNO« zu un-
löslicher Metazinnsflure oxydiert
Man benutzt Sn zur Anfertigung von Geraten und Qefflssen, zum Ver-
zinnen anderer Metalle, zum Löten, ferner a4s Stanniol (Zinnfolie) zum Be-
legen von Spiegeln, zum Verpacken von Nahrungsmitteln u. s. w. Zinnlegie-
rungen und Zinnverbindungen finden mannigfache Verwendung.
Die Preise des Zinns sind sehr starken Schwankungen ausgesetzt.
Zinn:
A. Auerbach, Hamburg, Paaeage Scholvien. | Fuent Broa. ft Oo.^ New Tork, Nof. 2 n. 4 Stone
I Street (b. Ins.-Anh. S. 18).
Zinnfolien-, Plattier- und Streifen-Walzwerke:
Fried. Krupp Aktleogeaellachaft Grusonwerk, l£agdeburg-Buckau.
Entzinnung:
SIexnena k Halake A-G. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
Zinnbelxen.
1. Zinnsalz (Zinnchlorflr). SnCl«. Darstellung siehe unter
„Zinnverbindunge n". Es löst sich in wenig HiO klar, wird beim Ver-
dünnen als unlösliches Zinnoxychlorür Sn(OH)Q gefallt. Jedoch nicht, falls
freie HCl zugegen ist. Es dient als Wollbeize fflr Cochenillescharlach sowie
zum Beschweren und Schwarzfarben der Seide. Fflr Baumwolle wird es nur
zusammen mit andern Beizen verwendet, um den Ton des Farblacks zu nuan-
cieren.
Zinnsalz, tcchn. krist > kg Mk. 180,00
2. Zinnchlorid. SnCU. Darsteltung siehe unter Zinnverbin-
dungen. Es dient zum Beschweren von Seide und als Beize beim Farben
der Baumwolle mit Farbhölzern (Rotholz, Blauholz, Qelbbolz). Man behandelt
in diesem Falle die Baumwolle zuerst mit Gerbsäurelösung und dann mit Zinn-
cbloridlösung; hierbei dient die Gerbsäure nur zum Fixieren des Zinnoxyds,
während letzteres den Farbstoff des betreffenden Farbholzes als Beize fixiert.
Zinnchlorid, tcchn., flüssig (50® Be) % kg Mk. 110,00
„ „ geschmolzen "/o „ „ 155,00
3. Pinksalz (Ammoniumzinnchlorid). (SnCU + 2 NH4CI).
Darstellung siehe unter „Zinnverbindunge n". Anwendung genau wie
bei Z i n n c h 1 o r i d.
Pinksalz, flüssig (20» Be) % kg Mk. 85,00
„ fest 0/0 „ „ 200,00
4. Prapariersalz (zinnsaures Natron). NaiSnOt + 3 Hf O.
Darstellung und Preis siehe No. 38 unter „Natriumverbindunge n'*.
Man verwendet es zum Beizen von Baumwolle und Wolle, indem man die
Stoffe mit einer Lösung des SaHzes trankt und sie dann schnell durch sehr
verd. HsSO« zieht. Hierbei lagert sich auf der Faser Zinnoxydhydrat ab und
bildet dann mit den Farbstoffen unlösliche Farblacke.
Prapariersalz (43/44%) 0/0 kg Mk. 185,00
5. Zfnnrhodanflr(Rhodanzinn) wird neuerdings auch als Beize
verwendet; vgl. unter „Zinnverbindunge n**.
Ziimfarben.
1. Musivgold (Zinndisulfid) SnSt. Man kann es auf nassem
Wege durch Fällen von SnCU-Lösung m|t HiS gewinnen, doch wird es in
schöner golddhnlicher Nuance nur auf trncKfi^^ V/ege erhalten, indem man
feingepulvertes Zinn oder besser Zinnaiw igaf» ^^^ ^H*C\ uttd S ethltzt. So
1344 Zinnlegierungen — 2UnnTerbindungeii.
trflf^t man z. B. 1 T. Hg in 2 T. geschmolzenes Sn ein und erhitzt ein Gemenge
aus 18 T. des so erhaltenen Amalgams mit 7 T. S und 6 T. NH«Cl in Retorten;
hierbei sublimiert zuerst NHtCl und dann HgS, während Musivgold in der Re-
torte zurückbleibt. Dasselbe bildet feine, goldgelbe, unzersetzt sublimierende
Schüppchen, die zum Vergolden von Spiegelrahmen Verwendung finden, aber
mehr und mehr von den sogenannten Bronzefarben verdrängt werden.
Musivgold (Zinndisulfid) in verschiedenen Nuancen 1 kg Mk. 12,00
2. P i H k. Eine Chrom-Zinnverbindung, die im oxydierenden Feuer leb-
haft rot wird und in der Keramik häufig als Unterglasurfarbe gebraucht wird
Seltner findet Pink, auch Pink-colour oder Nelkenfarbe genannt,
als hellrote Malerfarbe sowie als Druckfarbe Verwendung.
Zur Darstellung führt man zunächst 1 kg Sn durch HNOt in SnO» über,
fügt eine Lösung von 50 g KsCrsOr in 1 1 Wasser und weiter 2 kg Kreide sowie
1 kg gemahlenen Quarzsand zu, lässt die Masse trocknen, zerreibt und glüht
mehrere Stunden stark im hessischen Tiegel. Die zusammengesinterte rosen-
rote Masse (Chromoxyd-Zinnoxyd) wird gemahlen, dann zum zweitenmal ge-
glüht (und zwar zweckmässig unter Zusatz von wenig kalz. Na«COs), nass ge-
mahlen und getrocknet. Als Porzellanfarbe kann sie schon nach dem ersteo
Glühen Verwendung finden.
3. Qoldpurpur. Der ebenfalls zinnhaltige Qoldpurpur (Cas-
8 i u s p u r p u r) ist unter „0 o 1 d f a r b en** behandelt.
Ziii]il.eg:lemn8:en. Die technisch wichtigen Zinnlegierui^en sind in den
Artikeln „Antlmonlegierunge n*', t^Bleilegierunge n**, „B r o n-
z e n", „Lagermetalle** u. s. w. erörtert Hier bleibt noch zu be-
sprechen:
Phosphorzinn. Legierung von Sn und P, welche durch Auflösen
von etwa 5 — 10 % Phosphor in geschmolzenem Zinn erhalten wird. Es dient
als Zusatz beim Herstellen und Ümschmelzen von Kupferlegierungen.
Phosphorzinn (5<>/oP.) % kg Mk. 365,00
Zinnober siehe „Quecksilberfarben**; Grüner Zinnober
siehe unter „Chromfarbe n**.
Zinntuben (Stanniol tubeo; Farbentuben; Salbentuben):
Länge 42 75 100 63 83 100 100 145 225 mm
Durchm. .... 13,5 13,5 13,5 19* 19 19 25 25 35 ,
100 Stück .... 2,05 2,55 2,95 3,10 3,45 3,75 6,15 7,60 17,60 Mk.
Zinnverbindnng^en. Man unterscheidet Stannoverbindungeii
(Zinnoxydulsalze), Stanniverbindungen (Zinnoxydsalze) und S t a n -
n a t e , d. h. Salze, worin das Zinnoxydhydrat die Rolle einer Säure spielt
1. Ammoniumzinnchlorid (Pinksalz). SnCU . 2 NH4CI. Zur
Darstellung löst man 2 T. Zinnsalz (siehe unten No. 8 Zinnchlorür) in
H9O, sattigt die Lösung mit Chlorgas und giesst sie in eine heisse Lösung von
1 T. Ammonium Chlorid in 2 T. H9O. Das sich ausscheidende farblose Pinksalz
löst sich in 3 T. H9O. Die konz. Lösung wird beim Kochen nicht verändert,
während die verd. sich beim Kochen unter Abscheiden von Metazinnsäure zer-
setzt. Das Pinksalz wird namentlich an Stelle des stark ätzenden Zinnchlorids
in der Färberei als Beize benutzt.
Ammoniumzinnchlorid, flüssig (20^ B6) 0/0 kg Mk. 85,00
fest % ^ „ 200,00
2. Natriumstannat (Zinnsaures Natron; Präparier-
salz; (Natrium stannicum) s. No. 41 unter „Natriumverbindunge n".
3. P i n k s a 1 z siehe No. 1 Ammoniumzinnchlorid.
4. Präpariersalz (Natriumstannat) siehe No. 41 unter „N a -
triumverbindunge n*\
5. Rosirsalz (Physik; Zinnkomposition). Wird durch
Auflösen von Sn in Gemischen von HCl und HNOt, seltener auch in Oe-
Zinaverbindangen.
13i5
mischen von HCl und HfSOi dargestellt; im ersteren Falle besteht die Haupt-
menge aus SnCU, im letzteren aus SnCli. Ausserdem ist in der gelben dick«
liehen Flüssigkeit Stannonitrat, Metazinnsäure und Ammoniumnitrat in wech-
selnden Mengen enthalten. Früher häufiger als jetzt benutzt, und zwar als
Beize in der Färberei.
6. Zinnazetat (Stannoazetat; essigsaures Zinnoxy«*
dul; Stannum aceticum). Durch Lösen von frisch gefälltem Zinnoxydul-
hydrat in verd. Essigsäure erhalten und als Beize in der Kattundruckerei be-
nutzt. Auch eine Lösung von SnCls mit Natriumazetat geht unter dem gleichen
Namen, oder man bezeichnet sie als Z i n n b e i z e.
Zinnazetat, flüssig (20/22 ® Be) «/o kg Mk. 95,00
7. Zinnchlorid (Zi nn t et ra c hl o r i d; zweifach Chlor-
zinn; Stannum hichlaratum). SnCU. Durch Auflösen von Zinnoxyd in HCl
und Eindampfen oder durch Einwirkung von Cl (oder Königswasser) auf SnClt
erbalten; im wasserfreien Zustande gewinnt man es durch Erhitzen von Weiss-
blechabfällen im Chlorstrom, wobei Fe zurückbleibt, während SnCU subli-
miert. Aus konzentrierten Lösungen erhält man beim Verdampfen, das ohne
oder mit Vakuum erfolgen kann, zerfliessliche undurchsichtige Kristalle der
Zusammensetzung SnCU + 5 HiO. Verdünnte Lösungen scheiden beim Er-
hitzen Metazinnsäure aus; diese Eigenschaft benutzt man in der Seidenfärberei
zum Beschweren der Seide. Weiter wird es als Beize in der Färberei, zum
Avivieren (vgl. unter „W olifärberei") sowie auch zum Verzinnen be-
nutzt. Es kommt entweder flüssig oder als zerfliessliche Salzmasse in den
Handel.
Sp. 0. und Qehalt von Zinnchloridlösungen bei 15^
(O e r 1 a c h).
Sr. G.
8aa«+6HiO
8p.O.
&nCl«+6HtO
sp.a
SnC]ft+6IM>
J,012
2
1,2268
34
1,588
66
1,024
4
1,242
36
1,563
68
1,036
6
1,259
38
1,587
70
1,048
8
1,2755
40
1,614
72
4,059
10
1,293
42
1,641
74
1,072
12
1,310
44
1,669
76
1,084
14
1,329
46
1,698
78
1,097
16
1,347
48
1,727
80
1410
18
1,366
50
1,759
82
1,1236
20
1,386
52
1,791
84
1,137
22
1,406
54
1,824
86
1,151
24
1,426
56
1,859
88
1,165
26
1,447
58
1,893
90
1,180
28
1,468
60
1,932
92
1,195
80
1,491
62
1,969
94
Uio
32
1,514
64
1,988
96
Zinnchlorid, techn., flüssig (50<^ B6) .....> kg Mk. 115,00
„ „ geschmolzen % n » 157,(X)
„ wasserfrei, rauchend 1 kg Mk. 5,50; % „ „ 500,00
8. Zfnnchlorür (Zinnsalz; Zinndichlorid; einfach
Chlor Zinn; Stannum cMaratum). SnClf + 2HsO. Durch Auflösen von
Zinnspänen in HCl und Abdampfen der Lösung (unter Zusatz von granuliertem
Sn) erhalten. Da es sich beim Trocknen etwas zersetzt, wird es nur abge-
schleudert. Es bildet weisse Kristalle mit 2 HiO, ist leicht löslich in HsO und
Alkohol. Die wässerige Lösung scheidet bald basisches Salz ab, was durch
Zusatz von Weinsäure vermieden wird« Man benutzt es in der Färberei als
Beizmittel, zum Reduzieren von Indieo, zum Avivieren (siehe unter „W 0 1 1 -
f ä r b e r e i"), zur Darstellung von öoldpurpur (s. unter „Goldfarben*')»
zur galvanischen Verzinnung u. s. w.
Blikcher VlI. 85
1346
Zinnverbindiuigeii.
Sp. Q.
fO e r I a c h).
und Oehalt von ZinnchlorürlOsungen bei IS*
8p. G.
Sp. G.
8n€U.+2HtO
SpwGw
•1-
1,013
2
1,212
28
1,497
54
1.026
4
1,230
30
1,525
56
1,040
8
1,249
32
1,554
58
1,054
8
1,268
34
1,582
60
l,0t)8
10
1,288
36
1,613
62
j,083
12
1309
38
1,644
64
1,097
14
1,330
40
1,677
66
1,113
16
1,352
42
1,711
68
1,128
18
1,374
44
1,745
70
1,144
20
1,397
46
1,783
72
J,161
22
1,421
48
1,821
74
1,177
24
1,445
50
1,840
75
1,194
26
1,471
^
Zionsalz, krist., techn. rein % kg Mk. 180,00
„ „ ehem. rein <^/o „ „ 225,00
„ geschmolzen, ehem. rein 1„ » 4|00
9. Zfnnkomposition siehe No. 5Ros!rsalz.
10a. Z i n n 0 X y d (Stannum oxydatum). SnOs. Findet sich in der Natur
als Z i n n s t e i n und entsteht bei anhaltendem starkem Erhitzen von Sn an
der Luft. Es ist amorph, weiss oder gelb, nicht flOchtig, wird von konz.
Säuren nicht angegriffen, dagegen von Kalilauge gelöst. Man benutzt es als
Poliermittel und zur Darstellung von Milchglas, Email und undurchsichtigen
Glasuren. — Nach dem Amer. Fat. 780 984 leitet man zur kontinuierlichen Er-
zeugung von SnOs stark erhitzte Luft über geschmolzenes Sn und entfernt das
auf der Oberflflche sich bildende Zinnoxyd.
Zinnozyd, rein, extra leicht % kg Mk. 330,00
Anlagen für Zinno^d baut:
Willy Manger, Ingenieurgefl. m. b. H., Dresden.
10b. Zinnoxydhydrat. Durch Fallen von SnCU-LOsungen mit
NHs oder NasCO$ erhält man einen weissen Niederschlag von Zinn-
oxydhydrat (ZinnsSure) von der Zusammensetzung H4Sn04 oder
HsSnOs. Der Niederschlag ist nicht ganz unlöslich in HiO; er lOst sieb
leicht in konz. HCl, HNOs, HsSOi und in verdünnten Alkalien. Gleiche Zu-
sammensetzung mit der Zinnsdure hat die M e t a z i n n s 9 u r e , welche bei
der Einwirkung von konz. HNOs auf Sn entsteht und ein unlösliches
Fulver bildet. Beide Zinnoxydhydrate (Zinnsäure und Metazinnsäure) geben
beim Erhitzen in SnOs Über.
Wassermann Sc Jaeger, Kalk-Köln.
11. Zinnrhodan.ür (Rhodanzinn; Stannum rhodanahtm).
Zinnrhodanür, flüssig (15* Be) «/o kg Mk. 215,00
Zinnrbodanid ^ (15<>B6) o/o „ „ 120,00
Kteigiwarter 4 Ek»aU> Linden Tor Hannover.
12. Z i n n s a 1 z siehe No. 8 Z i n n c h 1 o r fl r.
13. Zinnsäure siehe No. 10 Z i n n o x y d.
14. Zinnsaures Natron (Natriumstannat) siehe No. 41.
unter „Natriumverbindunge n*'.
15. Zinnsulfid (Schwefelzinn; Sia/nnum svlftiraium). Das
Zinnsulfür SnS fällt aus den Losungen der Stannosalze dwch Efawirkong
von HflS als dunkelbrauner amorpher Niederschlag. Wiehtig ist nur das
Zinndisulfid SnSt (Musivgold); siehe onter ,,Z i n n I a r b e n'%
Zinol — ZUftfin. 1347
Zinnver bifldungea :
Fvent Bro«. & Co., New York, Not. S a. 4 Stone Stttet (8. In8.-ADh. 8. 18).
Zinol = i^-naphtoldisulfosaures Aluminium-Zinkazetat.
[CwH.OH(SOi)»Al,] + Zn(C,H,0,)..
Man erhält es durch Vereinigung molekularer Mengen von A 1 u m n o 1 (s. d.)
und Zinkazetat
Weisses, geruchloses Pulver, ausserordentlich leicht löslich in H«0.
Wegen seiner zusammenziehenden und desinfizierenden Eigenschaften benutzt
man es zu feuchten Verbänden, zu Spülungen u. s. w.
Zirkontum und ZlrkonliuiiTerbliidiiiiigren. Das Zirkonium Zr,
A. 0. = 90,6, ist ein seltenes Metall ohne technische Bedeutung. Seine wich-
tigste natürlich vorkommende Verbindung ist der Z i r k o n ZrSiOi. Aus
diesem gewinnt man die Zirkonerde (Zirkondioxyd) ZrOs, indem
man den Zirkon mit HsSOi aufschliesst und aus der Lösung mittels NHt das
Zirkonoxydhydrat Zr(0H)4 fällt; aus letzterem erhält man durch Er-
hitzen das ZrOs als weisses, hartes, unschmelzbares Pulver. Dasselbe strahlt
im Knallgasgebläse ein blendendweisses Licht aus. Aus demselben Grunde
bat man Zirkoniumsalze mit als Bestandteil von QasglühkOrpern verwendet.
Zirkonerz 1 kg Mk. 4,00
Zirkonmctall, krist HMk. 50,00; 1 „ „400,00
Zirkonchlorid H „ 14,50; 1 „ „ 130,00
(25%igc Lösung) H „ 3,30; 1 „ „ 30,00
Zirkoxikarbonat, ehem. rein ^ n 3|30; 1 » n 80,00
Zirkonnitrat, krist., löslich H „ 5,00; 1 „ „ 45,00
(25»/oige Lösung) H „ 2,00; 1 „ „ 15,00
Zirkonoxalat, ehem. rein H „ 6,60; i „ „ 60,00
Zirkonoxyd, „ „ H„ 6,60; 1 „ „ 60,00
Zinkonoxydhydrat, ehem. rein ^ n ^>40; i „ „ 40,00
Zirkonsulfat, ehem. rein H „ 5,50; i „ „ 50,0Q
Chcmiache Fabrik Freibeig» Dr. G. P. Droasbaoh Ie Co., Freiberg i. S.
Zirkonlampe. Früher verstand man darunter eine Anordnung, worin
ein Zirkonoxydstäbchen durch eine Knallgasflamme zur Weissglut erhitzt
wurde.
Jetzt bezeichnet der Name „Zirkonlampe" eine elektrische Lampe^
die der O s m i u m 1 a m p e (s. d.) ähnlich ist, nur dass die Glühfäden aus
Zirkon bestehen. Zur Herstellung der Fäden wird nach W e d d i n g Zirkon-
oxyd mit Magnesium bei höherer Temp. der Einwirkung von Wasserstoff aus-
gesetzt, der sich mit dem Zirkon zu Zirkonwasserstoff vereinigt. Mit Zellulose
wird es zu einer plastischen Masse geformt, aus der dann Fäden gezogen
werden. Aus 1 kg Zirkon kann man 100000 Fäden herstellen, und der Preis
der Lampe soll sich auf 1,50 Mk. stellen. Sie braucht 2 W. für die Kerze, ver-
trägt aber nur eine Spannung von 37 V. Ihre Brenndauer hat sich zu 700 bis
1000 Stdn. ergeben, ohne dass störende Beschläge im Innern der Glasbirne
auftraten.
Die Zirkonlampe befindet sich noch im Versuchsstadium, und man muss
abwarten, wie äie sich im dauernden Gebrauch bewährt. Jedenfalls zeichnet
sie sich durch ein sehr intensives und blendendweisses Licht aus.
Xlflkoii siehe „Aluminiumlegierunge n".
Zltarln. Einwirkungsprodukt von Foimaldehyd auf Natriumzitrat, und
zwar der Konstitution nach anhydromethylenzitronensaures Na
CHt-COONa
.0 — CH«
CO-0
;Hi*COONa.
85»
k
1348 Zitrokoll — Zitronensaft.
Weisses, kristallinisches, in HtO sehr leicht lösliches Pulver, das wessen
seiner harnsäurelösenden Wirkung als vorzügliches Mittel bei Oicht ver-
ordnet wird. Bei Anfällen verordnet man Dosen von 2 g am ersten Tag 5 mal,
dann abklingend 4—3—2 mal täglich, in kaltem HsO gelöst zu nehmen.
Zitarin „Bayer" H Mk. 8,00; 1 kg Mk. 75,00
„ „ in Tabletten (lg) 10 Stück „ 0.95
Zitrokoll, Arzneimittel, angeblich neutrales zitronensaures Amidoazet-
p-phenetidin (Triphenokollzitrat) der Formel :
(CA . OCHß . NH . CO . CHsNH,), . CeHsOr,
ist aber wahrscheinlich nur ein Gemisch. Es soll bei Oicht u. s. w. Ver-
wendung finden.
Zitronellöl (Andropogonöl; Oleum Ändropogonis Nardi; Oleum
Citronellae). Ätherisches Ol, das auf Ceylon aus den Blättern des Zitronen-
g r a 8 e s Ändropogon Schoenanihua durch Destillation mit Wasser gewonnei
wird. Es ist ein ziemlich dünnflflssiges, gelbes bis braunes Ol von narzissen-
artigem Geruch. Sp. G. (bei 15^) 0,895—0,910. Man hat darin K a m p h e n ,
C 1 1 r 0 n e 1 1 a 1 und G e r a n i o 1 nachgewiesen. Man benutzt es haupt-
sächlich zum Parfümieren von Toiletteseife (H o n ! g s e i f e n).
Zitronellöl, Ceylon 1 kg Mk. 3,20
„ rektif., wasserhell 1„ y, 4,25
n Java la „ 5,70
n n rektif. 1 „ „7,60
Zitronentfl (Limonöl; Oleum Ciiri). Aus den Fruchtschalen der
Limone, Citrus LimK>num Biaso gewonnen; Die vom Fruchtfleisch befreite
Schale der in vier Teile geschnittenen Limone wird zusammengefaltet und mit
der linken Hand fest gegen einen Schwamm gedrückt, den der Arbeiter in der
rechten Hand hält. Die auf der Oberfläch'e der Schale befindlichen ölführen-
den Zellen platzen und geben ihr Ol an den Schwamm ab, der von Zeit zu Zeit
in einen irdenen Topf ausgepresst wird. Nach dem Absetzen des, Wassers
trennt man das oben schwimmende Ol und klärt es durch Filtrieren.
Blassgelbes bis grünlichgelbes, stark nach Zitronenschalen riechendes
Ol, sp. G. 0,85a-0,861. S. P. ungefähr 177«. O. D. + 60-64« bei 20«. Ausser
den Terpenen P i n e n und L i m o n e n ist der Aldehyd C i t r a 1 darin auf-
gefunden worden; letzterer gilt als das eigentliche aromatische Prinzip.
Künstliches Zitronenöl hat man nach verschiedenen Methoden
darzustellen versucht Nach dem D. R. P. 134 788 mischt man folgende
Verbindungen, und zwar beispielsweise in den dazu gesetzten Ge-
wichtsverhältnissen : 92 T. L i m 0 n e n und Phellandren ver-
setzten Gewichtsverhältnissen: 92 T. L i m o n e n und Phellandren ver-
setzt man mit 7 T. einer Mischung von Citral, Citronellal, Oera-
niol, Geranylazetat, Linalool und Linalylazetat und fügt
hinzu 1 T. einer Mischung von Nonylaldehyd und Oktylaidehyd.
Die Menge der letz^enannten Fettaldehyde richtet sich nach Art und Stärke
des gewünschten Zitronengeruchs.
Zitronenöl la., D. A. IV 1 kg Mk. 8,50
„ rckt. weisB l»» 10,50
n konz 1 „ „ 75,00
„ weiss rekt., terpenfrei, SOfach 1„ „ 170^00
Zitronensaft. Zur Darstellung werden die Zitronen geschält, zerdrückt
und nach Entfernung der Samen in leinenen Pressbeuteln au^epresst Der
frische Saft wird erhitzt, nach dem Erkalten mit Talkum geschüttelt und nadi
dem Absetzen filtriert. Zur Konservierung kocht man den Saft mit 10 X
Zucker auf und füllt ihn dann siedendheiss in keimfrei gemachte Flaschen, die
sofort verschlossen werden.
Mit gutem Erfolge wird der Saft neuerdings nicht durch Auspressen,
sondern mittels Zentrifugen gewonnen. Er enthält dann weniger trübende
Bestandteile; auch werden dabei die Kerne nicht zerdrückt, so dass derea
unangenehm bitterliche Extraktivstoffe nicht mit in den Saft übergehen.
Zitronensäure. 1349
Kflnstiicher Saft wird durch Lösen von Zitronensäure in Wasser und
Gelbfärben der Lösung erhalten.
Prllfiuiirt Hensel tind Prinke (Chem. Ztg. 1904 Rep. 80) geben tn:
Ein reiner, konflenrierter, ane reifen frischen Zitronen gepreester flaft hat nicht vnter 0^2
nnd nidit iber 7,0 Vo Säure. 100 g Nfttandtroneniaft maaaen durch 10 g Salmiakgeist (10 Vi)
rotbraun geOrbt werden durch die natOrlichen Farbstoffe des Zitronensaftes. Durch Oliloir-
baiyum darf er nicht getrObt werden; 100 ccm, mit 40 ccm Alkohol fiberschichtet, mflSMn infolge
der Torhandenen Pektin- und Eiweissstoffe eine weisse Zone geben.
Zitronensaft:
Lehmann k Voss, Hamburg.
CITRONENSAPT
mit der Engelschutzmarke
LEHMANN A VOSS, HAMBURG
Abt: Fpuohtsafftpr«ss«p«l«
Zltronensftare (Äcidum citricum). Dreibasische Säure CsHsOt von der
Konstitution
CHs . COsH
CH(0H).C08H.
CH» . CO«H
Man gewinnt sie aus dem Zitronensaft, indem man diesen fast bis zum
Sieden erhitzt und unter beständigem Rühren mit fein verteilter Kreide
versetzt, wobei das unlösliche Calciumzitrat ausfällt. Im weiteren
gleicht die Fabrikation vollständig derjenigen der W e i n s ä u r e (s. d.)> d. h.
das Calciumzitrat wird für sich mit HsSO« zersetzt, worauf die abgezogene
Lösung erst bis zur Ausfällung des CaSOi konzentriert und dann für sich weiter
eingedampft wird. Die hierauf in denKristallisiergefässen gewonnene, noch mehr
oder weniger gefärbte rohe Zitronensäure wird zur Reinigung in möglichst
wenig heissem HsO gelöst, durch Knochenkohle filtriert und dann der Kristalli-
sation überlassen.
In neuester Zeit stellt man sie auch durch Vergären von Traubenzucker
mittels besonderer Pilze (Citromyces glaber und Öitromyces Pfefferiawus)
technisch dar; die Ausbeute beträgt etwa 55 % des Traubenzuckers.
Reine Zitronensäure kristallisiert mit 1 mol. HsO, löst sich bei 15« in % T.,
bei 100<^ in % T. HsO; in Alkohol ist sie schwer löslich. Mit Kalkwasser gibt
sie nicht in der Kälte sondern erst beim Aufkochen einen Niederschlag; ihr
saures Kaliumsalz ist im Gegensatz zu dem der Weinsäure leicht löslich. Man
benutzt sie und ihre Salze in der Färberei, in der Medizin und zu Qenuss-
zwecken.
Prllfaiiirt Zur Oehaltsbestimmung titriert man die LOeung mit N-Kalilauge und Phenol-
phtalein; 1 ocm Kormallauge entspricht 0»07008 g Zitronensäure. Die Unterscheidung und Tm-
nung Ton Weinsäure fOhrt man mittels des schwerlOsUchen Ealiumbitartrats aus; cur Brfcemiung
und Bestimmung etwa vorhandener Oxalsäure dient die UnlOsUchkeit des Oaldumoxalats in
kalten Losungen, aus denen CelciumzItTat nicht ausfällt.
Die Prflfong der Zitronensäure auf Verunreinigungen erfogt genau so wie bei der Wein«
säure (s. d.). — VgL auch D. A. IV.
Zitronensäure, krist., z. Z % kg Mk. 310,00
„ chem. rein, krist., D. A. IV % „ „ 320,00
„ « » Pulver, D. A. IV o/o „ „ 325,00
Zitronensäure:
Holler ft Co., Hamburg I, Jüsterdamm 12/13. t Lehmann ft Vosi^ Hamburg.
Anlagen zur Herstellung von Zitronensäure:
jr. L. Oarl Eckelt, BerUn N. 4.
2S50 ZitrophcD — Zacker&brikation.
ZitroffenflSure*Apparate :
F. H. llejrer, HannoTer • Hainholz (s. Ins.-Anli ).
Zitropben = Zitronensäuretriphenetidid. Zur Darstellung erhitzt man
1 T. Zitronensäure mit 2 T. p-Phenetidin unter Zusatz wasserentziehender
Mittel, wäscht das Reaktionsprodukt mit sehr verdünnter Natronlauge und
kristallisiert aus heissem HiO um.
Weisses kristallinisclies Pulver, schwer in kaltem, etwas leichter in
heissem HaO lösl.; Seh. P. 18P. Man verwendet es medizinisch und zwar
innerlich gegen Fieber, bei Neuralgien u. s. w.
Zitrophen H Mk. 7,50; 1 kg Mk. 72,00
Zolltarif siehe „A n h a n g".
Zuckerarten (vgl. den Artikel „Kohlehydrate). Man scheidet die
Zuckerarten gewöhnlich in die Gruppe des Traubenzuckers und die
des Rohrzuckers. Die der Traubenzuckergruppe angehören-
den Zuckerarten (Hexosen, Glukosen« Saccharide) haben die
Rohzusammensetzung CeHi^O«, während den Gliedern der Rohrzucker-
gruppe (D i s a c c h a r i d e) die Formal CuHnOu zukommt.
Die Hexosen sind sflss schmeckende, meist kristallisierende, in H9O sehr
leicht lösliche Verbindungen, unlöslich in Äther, schwer löslich in absol. Alko-
hol. Dem Charakter nach sind es ffinfwertige Aldehyd- oder Ketonalkohole;
die meisten sind gärungsfähig. Zu den Hexosen gehören Traubenzucker
(Dextrose, Glukose), Mannose, Galaktose, Lävulose (Frucht-
zucker, Fructose) und mannigfache nicht natadich vorkommende, aber syn-
thetisch dargestellte Verbindungen. Der S t ä r k e z u c k e r (s. d.) auch
Kartoffelzucker genannt, ist nicht reiner Traubenzucker, sondern ent-
hält ausserdem Dextrin (s. d.) und un vergärbare Substanzen.
In die Gruppe des Rohrzuckers gehören alle diejenigen Verbindungen
der Zusammensetzung CmHssOu, welche durch Einwirkung verdünnter Säuren
unter Wasseraufnahme in Hexosen CeHisOe übergeführt werden. Die Ver-
bindungen dieser Gruppe kristallisieren leichter und sind beständiger als die
Hexosen; im übrieen schmecken sie wie diese meist süss, sind leicht löslich
in HsO u. s. w. Mit Ausnahme von Maltose gären sie nicht direkt sondern
erst nach vorhergegangener Spaltung zu Hexosen; sie sind optisch aktiv.
Die Spaltung der Kohrzuckergruppe, welche beim Kochen mit verd. Mineral-
säuren oder bei Einwirkung von Enzymen (z. B. Diastase des Malzes) erfolgt,
entspricht der Gleichung UjHmOu + H«0 = 2 CeHuG«, jedoch entstehen hier-
bei gewöhnlich nicht 2 mol. einer Hexose, sondern je 1 mol. zweier ver-
schiedener Hexosen. So spaltet sich Rohrzucker in gleiche Moleküle Glukose
lind Fruktose, während Milchzucker in Glukose und Galaktose zerfällt; nur die
Maltose bildet bei der Spaltung 2 mol. Glukose. Das bei der Spaltung (In-
version) des Rohrzuckers erhaltene Gemenge von Glukose und Fruktose
wird Invertzucker genannt, weil es die Polarisationsebene des Lichtes
links dreht, während der Rohrzucker umgekehrt rechtsdrehend ist. Die wich-
tigsten Glieder der Rohrzuckergruppe sind : Rohrzucker (Saccha-
rose), weiter Milchzucker (Laktose) und schliesslich Malz-
zucker (Maltose). Der Rohrzucker wird auch wohl als Rübenzucker
bezeichnet, da er nicht nur aus dem Zuckerrohr (Saccharum) sondern vor-
nehmlich aus dem Saft der Runkelrüben gewonnen wird.
Im einzelnen siehedieArtikel „Invertzucke r", „Fruchtzucke r",
,JVLilchzucke r", „S t ä r k e z u c k e r*' und „Zuckerfabrikation"
sowie auch „M e I a s s e".
Zuckerfabrikation. Die Fabrikation des Rohr- oder Rübenzuckers
(vgl. unter „Zu ckerarte n") geschieht in Deutschland beinahe ausschliess-
lich aus dem Saft der R u n k e 1 r ü b e , d. h. der Wurzel einer durch Kultur
veredelten Abart von Beta maritima.
Die Rüben werden gewaschen, wozu man sich der Trommel-
waschmaschinen oder Quirlwaschmaschfnen bedient Dann
Zuckerfobrikation. 1351
erfotgt die Zerkleinerung der Rflfoi«, und zwar zerkleinert man die*
selben seit Einführung des Diffusionsyerfahrens nicht mehr zu einem feinen
Brei, sondern zerschneidet sie in lange dflnne Schnitzel von 0,5 — 1 mm Dicke;
die Zerkleinerung besorgen die Schnitzelmaschinen verschiedener
Konstruktion.
Die eigentliche Saftgewinnung erfolgt durch das Diffusions-
verfahren, das auf dem Vorgang der Osmose oder Membran-
diffusion beruht: Befindet sich Zuckerlösung in einem aus pflanzlicher
oder tierischer Membran gebildeten Gefäss und steht letzteres in einem Qe-
fäss mit Wasser, so diffundieren Zuckermoleküle durch die Membran nach
aussen in das Wasser (E x o s m o s e), während umgekehrt Wassermolelküle
von aussen nach innen treten (Endosmose); die Diffusion hört erst auf,
wenn die spez. Gew. der Flüssigkeiten innen und aussen gleich geworden sind.
Der Diffusion unterlie|;t nicht nur Zucker sondern alle kristallisationsfahigen
Körper (K r i s t a 1 1 o i d e), während nicht kristallisierende Körper (Kol-
loide), wie Eiweiss, Gummi, Pektinstoffe u. s. w., die Membran fast gar
nicht zu durchdringen vermögen.
In der Runkelrübe befindet sich der Zuckersaft in einzelnen, von Mem-
branen begrenzten Zellen, und wenn man die Rübenschnüzel (welche im
grossen ganzen als Zellenreihen angesehen werden können) mit Wa$ser in
Berührung bringt, so werden die Schnitzel durch den Vorgang der Diffusion
ausgelaugt, d. h. der Zucker tritt in das Wasser über.
Zur Gewinnung des Zuckersaftes werden die Rübenschnitzel in mehreren,
zu einer Diffusionsbatterie vereinigten Meta'llgefässen (D i f f u -
s e u r e n) der Einwirkung von warmem Wasser ausgesetzt, und der erhaltene
Saft wird abgeführt. Die Diffuseure sind zylindrisch und allseitig geschlossen;
sie haben einen doppelten Boden, ein oberes Zuleitungs- und ein unteres
Ableitungsrohr und sind so zur Batterie verbunden, dass das Wasser In Gefäss
1 einfliesst, die verdünnte Zuckerlösung von da nach Gefäss 2 und aus diesem
weiter nach Gefäss 3 u. s. w. gelangt: aus dem letzten Diffuseur der Batterie
tritt ziemlich konzentrierter Zuckersaft heraus. Ist Gefäss 1 ausgelaugt, so
wird dasselbe ausgeschaltet, mit frischen Schnitzeln beschickt und als letztes
in die Batterie eingefügt; es fliesst dann reines Wasser zuerst nach 2, der Saft
von da nach 3 u., s. w., schliesslich von Gefäss 12 nach 1, wo er die Batterie
verlässt. So verläuft der Kreisprozess weiter, so dass jedes Gefäss alle
Stadien der Diffusion durchmacht. Beim Übersteigen des Saftes von einem
zum andern Gefäss wird derselbe durch indirekten Dampf wieder soweit an-
gewärmt, dass er immer auf einer Temperatur zwischen 55® und 75® verbleibt,
lie Diffusionsbatterie umfasst gewöhnlich 10—16 Diffuseure von 3—12 cbm
Inhalt.
Die ausgelaugten Schnitzel werden in Schnitzelpressen ausgepresst und
dann als Futtermittel benutzt (siehe „Futterstoffe"); sie dürfen nicht
mehr als 0,4 % Zucker enthalten. Auf 100 kg Rüben zieht man etwa 160 1
Saft ab.
Eine neue Methode der Saftgewinnung, das sogenannte Steffen sehe
B r ü h V e r f a h r e n (D. R. P. 149 593 und 153 859), besteht darin, dass die
in Scheiben geschnittenen Rüben mit Wasser von 95® C. eingebrüht und dann ab-
gepresst werden; hierbei geben die Rüben etwa 70 % ihres Saftes ab, während
30 % im Rückstande verbleiben und nach dem Trocknen als Viehfutfer ver-
wendet werden sollen. Die Behauptung, dass trotzdem mehr Zuckei als beim
Diffusionsverfahren gewonnen würde, ist inzwischen von selten zahlreicher
Fachleute widerlegt worden. Immerhin ist nicht zu leugnen, dass sich das
Brühverfahren in den letzten Jahren eine nicHt unerhebliche Bedeutung zu
verschaffen gewusst hat. —
Nach dem D. R. P. 146 871 erhält man den Zuckersaft in reinerem,
kristallfähigerem Zustande, wenn man dem Diffusionswasser Formalde-
hyd zusetzt, und zwar etwa 0,0025 % der frischen Schnitzel. —
Der Rohsaft enthält neben Zucker Salze, Markbestandteile, Farbstoffe,
Eiweiss- und Schleimstoffe. Säuren und sonstige Verunreinigungen, die ent-
fernt werden müssen, weil bei ihrer Gegenwart der Zucker nicht «uskristaHi-
1S52 Zncker&brlkation.
siert Die Saftreinigung besteht in der S c h e i d u n g und der Saturation,
d. h. man behandelt den Saft in der Wärme mit gebranntem Kaiic
(Scheidung) und entfernt den Überschuss an CaO mit Kohlensäure
und schwefliger Säure (Saturation). Frflher schied man zuerst
mit CaO und saturierte dann mit COf, während man Jetzt beides vereinigt und
darauf mit SOi nachsaturiert (Saturationsscheidung).
Der Kalk wird in Form von Kalkmilch verwendet; der Frozess geschieht
in Scheide- oder Saturationspfannen, d. h. viereckigen, ge-
schlossenen, eisernen Kästen mit stark nach vorn geneigtem Boden, in denen
eine Dampfschlange zur Erwärmung liegt, während die eingeleitete Kohlen-
säure am Boden aus vielen kleinen Offnungen in die Höhe steigt; durch ein
Ablassventil kann der in der Pfanne gebildete Schlamm abgelassen werden.
Bei der Scheidung geht der Kalk der Kalkmilch zunächst in Caldum-
saccharat Aber, welches besonders reaktionsfähig ist. Die organischen Säuren
werden als unlösliche Kalksalze gefällt, ebenso ein Teil der mineralischen Saft-
bestandteile, und auch der Farbstoff wird zersetzt und gefällt; die stickstoff-
haltigen Verbindungen, wie Glutamin, Asparagin u. s. w., werden in Ammoniak
und Amidosäuren übergefflhrt. Die gleichzeitig eintretende Kohlensäure fättt
den überschüssigen Kalk als CaCOt, und alle diese verschiedenen Nieder-
schläge zusammen bilden den Scheideschlamm.
Die Scheidung erfolgt, indem man den auf ca. 60* vorgewärmten, die
Pfanne halb füllenden Saft mit Kalkmilch (auf 100 kg Rüben 2—3 kg frischem
Atzkalk) versetzt und dann Kohlensäure und Dampf einleitet, so dass die
Temperatur schliesslich 85— 90" beträgt; nach der ersten Saturation muss der
Saft noch schwach alkalisch sein. Der Saft wird filtriert und bildet dann eine
heHgelbe, klare, ammoniakallsch riechende Flüssigkeit. Man wiederholt den
Prozess 1—2 mal; wird der Saft nicht über Knochenkohle filtriert, so wird, wie
oben erwähnt, mittels schwefliger Säure nachsaturiert. Neuerdings führt man
die Scheidung und Saturation teilweise auch wieder getrennt aus. Atzkalk und
Kohlensäure gewinnt man in den Zuckerfabriken selbst durch Brennen von
Kalksteinen (CaCOt) in geeigneten Ofen, welche das Auffangen der abziehen-
den COf gestatten; letztere wird zur Reinigung und Kühlung durch Wasch-
Pefässe mit H9O geleitet und dann in die Saturationspfannen gedrückt. Die
iltration des Saftes zur Trennung vom Scheideschlamm geschieht meistens
durch Filterpressen, seltner über Kies, Holzwolle u. s. w.; dagegen ist die
früher gebräuchliche Filtration über Knochenkohle jetzt nur noch für die
Raffination üblich.
Zur Reinigung des Rohsaftes sind ausserordentlich zahlreiche andere Ver-
fahren empfohlen worden, die sich aber sämtlich kaum einzuführen scheinen.
Das D. R. P. 131 875 lässt dem Saft gepulvertes Mangansuperoxyd bei etwa
60^ zusetzen (auf den Saft aus 100 kg Rüben werden neben 1,4 kg Atzkalk 50 g
MnOs zugesetzt) und das Oemisch dann unter beständiger Zirkulation der
Flüssigkeit mit einem Strom von 5 V. und 1 Amp. auf 1 qcm Elektrodenfläcbe
eiektrolysieren; das MnOi soll hierbei die Bildung von O an der Anode und die
Oxydation der Nichtzuckerstoffe befördern.
Andere hierhergehörige Vorschläge sind z. B. der von L e h m k u h 1 ,
wonach man geringe Mensen Aluminiumsulfat verwendet, während Berke-
f eld 1 Xige schweflige Säure bei 90^ C. einwirken lässt W6ry empfiehlt
Baryt mit schwefliger Säure, R e m b e r t Baryumaluminat, Wagner
Phosphorsäure u. s. w. —
Der gereinigte Saft (D ü n n s a f t) wird nun eingedampft; hierbei unter«
scheidet man 2 Phasen, nämlich das Verdampfen des Dünnsaftes zu Dicksaft
(ca. 50 Saccharometergrade) und das Verkochen des Dicksaftes zn
Füllmasse, die entweder einen Kristallbrei oder eine übersättigte Zucker-
lösung mit mehr als 90 % Trockensubstanz darstellt
Das Eindampfen geschieht unter vermindertem Drucke (im Vakuuni)
unterhalb 100®; es sind 2 oder 3 Vakuumapparate so kombiniert, dass die vom
Saft abgegebenen Dämpfe zur Erwärmung des Saftes in dem folgenden Ver«
dampf körper dienen; im übrigen geschieht die Erwärmung durch Dampt
Ist der Saft genügend weit eingedampft, so wird er aus dem Dflnnsaft*
Zacker&brikatiioii. 1358
k 0 r p e r in den damit verbundenen DicksaftlcOrper hineingetrieben,
wo das Verdampfen weiter fortgesetzt wird. Der schüesslicli erhaltene Dick-
saft wird zunächst nochmals in der Wflrme filtriert und dann eingekocht.
Beim Einkochen unterscheidet man KochenaufKorn und Blank*
kochen. Bei ersterem erfolgt die Kristallbildung wahrend des Kochens,
so dass schliesslich ein steifer Kristallblei resultiert; das Kochen auf Koro
wird meistens angewendet, doch ist es nur bei reinen Lösungen, die höch-
stens 20 % Nichtzucker enthalten, ausfflhrbar. Beim Blankkochen dagegen
erhält man eine klare (übersättigte) Lösung, die erst beim AbkOhlen Kristalle
ausscheidet. Auch das Einkochen geschieht im Vakuum, wobei mit indirektem
Dampf geheizt wird. Will man blankkochen, so setzt man das Verdampfen
soweit fort, bis eine Probe zwischen den Fingern einen Faden von bestimmter
Länge gibt, und lässt dann die noch vollständig klare Füllmasse in grosse
eiserne Kästen ab, worin die Kristallisation erfolgt
Beim Kochen auf Korn verfährt man anfangs ganz ebenso, dann aber
zieht man in den Verdampfkörper recht häufig frischen Dicksaft nach und
dampft wieder ein, wobei die Luftverdünnung so reguliert wird, dass der Saft
eine Temperatur von 60—70^ hat. Schliesslich vermag der Saft nicht mehr,
sämtlichen Zucker in Lösung zu halten, und die Kristallbildung beginnt. Durch
mehr oder weniger häufiges Nachziehen bestimmter Mengen von Dicksaft,
durch langsames ruhiges Kochen oder durch starkes AufwaMenlassen der Flüs-
sigkeit kann der Sieder die Ausbildung der Kristalle regeln, d. h. ein g r ö -
b e r e s oder feineres Korn erzielen.
Die auf die eine oder andere Weise erhaltene Füllmasse wird in grosse
eiserne Kästen abgelassen. Die blankgekochte Masse kristallisiert, wie ge-
sagt, in diesen Kästen erst aus, während die auf Korn gekochte Masse darin
ihre Kristallisation vollendet. In jedem Falle erhält man einen dicken Brei
von Zuckerkristallen mit anhängendem Sirup. Der Brei wird zerkleinert, mit
anderm Sirup verdünnt und dann in Zentrifugen abgeschleudert. Durch weite-
res Einkochen des abgeschleuderten Sirups erhält man tin Produkt
zweiter, und auf dieselbe Weise von diesem später ein Produkt dritter
Qualität. Als Rückstand erhält man zuletzt einen schwerflüssieen, dunkel-
braunen, widerlich riechenden und schmeckenden Sirup, die Melasse,
welche 45—60 % Zucker enthält. Letzterer kristallisiert daraus nicht mehr,
weil zu grosse Mengen von Fremdstoffen zugegen sind. Man benutzte deshalb
früher die Melasse ausschliesslich zur Fabrikation von Spiritus (s. d.),
während man es jetzt gelernt hat, noch den grössten Teil des Zuckers aus der
Melasse abzuscheiden. Über die Melassen-Entzuckerung siehe den Artikd
„M e 1 a s s e".
Der aus der Füllmasse erhaltene Rohzucker ist noch gelb gefärbt und
hat einen wenig angenehmen Oeruch und Geschmack. Die Reinigung (Raf-
fination) geschieht in besonderen Zuckerraffinerien; man ge-
winnt in diesen den Konsumzucker, der weder unangenehm riecht noch
schmeckt, noch auch Gelbfärbung zeigt, also zum Genuss geeignet ist.
Zwei Methoden sind es, nach denen man vom Rohzucker zum Konsum-
zucker gelangt. Die erste Methode besteht in dem sogenannten Decken,
d. h. man übergiesst die Zuckerkristalle mit reiner Zuckerlösung und verdrängt
so nach und nach den Sirup, welcher den Kristallen des Rohzuckers anhaftet,
vollständig. Die Zuckerlösung erhält man durch Obergiessen des ersten Pro-
duktes (Rohzycker erster Qualität) mit Wasser. Früher Hess man die Zucker-
lösung durch die Rohzuckermasse einfach durchsickern und wiederholte das
Verfahren solange, bis der unreine Sirup entfernt war und reine Zuckerlösung
abfloss; jetzt bedient man sich zu demselben Zwecke ausschliesslich der Zen-
trifugen.
Die zweite Methode der Zuckerraff ination besteht in einer Filtration
durch Kohle, die recht langsam und bei hoher Temperatur vorsichgehen
muss. Man bedient sich hoher Filterzylinder, füllt dieselben mit Knochen-
I;854 Zucker&brikatioii.
kcriile, heizt die Zylinder durch hindurchströmenden Dampf stark an und ISsst
dann den durch Auflösen des Rohzuclcers in Wasser erhaltenen Sirup in die
Filter gelangen. Der unten abfliessende filtrierte Dicksaft (K I ä r s e 1) wird im
Vakuum auf Korn verkocht Für die Filtration ist nur friscbeKnochen-
kohle brauchbar; nach mehrfachem Gebrauch wirkt die Kohle nicht mehr
genügend und muss „wiederbelebt'* werden, wofür zahlreiche Rei-
nigungsverfahren (Behandlung mit Salzsäure, Qflrenlassen u. s. w.) im Ge-
brauch sind.
Neuerdings (flsst man der Filtration gewöhnlich eine Vorreinigung
vorangehen, indem man den Rohzucker zeiitrifugiert, ihn in der Wfirme decict
und dann erst aus dem Rohzucker eine dicke Lösung herstellt. Diese wird mit
Kalk als Klflrmittel versetzt, dann durch Filterpressen filtriert und nun erst der
Filtration über Kohle unterworfen. Ja, endlich ist die Knochenkohle über-
haupt fast überflüssig geworden, indem man an ihre Stelle die Filtration durch
Filterpressen hat treten lassen.
Die Konsumzuckerarten sind Melis, Farin, Kristallzucker
und Kandiszucker. Der Meliszucker ist eine dichte Masse ver-
wachsener Kristalle; es gehört hierher der Hutzucker (Brotzucker),
der Pilizucker und der Würfelzucker. Unter Farin versteht man
fein gemahlenen Zucker, unter Kristallzucker einzelne kleine Kristalle
und unter Kandiszucker grosse Kristalle.
Bei der Melisdarstellung kocht man auf Korn, und zwar bei mög-
lichst niedriger Temp. Um die schwach gelbliche Farbe zu verdecken, seät
man der Masse etwas von dem blauen Farbstoff Ultramarin zu, nSmIicb
50 g auf je 100 000 kg Füllmasse. Die fertig auf Korn gekochte Masse wird
nach dem Verlassen des Vakuumkochers in Pfannen auf fast 90® erwärmt, wo-
bei sich die kleineren Kristalle im Sirup lösen. Dann giesst man die Masse
in die auf die Spitze gestellten eisernen konischen Hutformen und Ifisst die
Masse darin durch sehr allmähliche Abkühlung langsam erstarren. Darauf
öffnet man den Verschluss an der Spitze der Form, so dass der Sirup ab-
fliesst, und deckt die Brote, indem man von oben (an der Basis des Zucker-
kegels) Zuckerlösungen von immer mehr zunehmender Reinheit aufgiesst, bis
alle Unreinigkeiten verdrängt sind. Besondere Nutschbatterien saugen
schliesslich den letzten Rest von Feuchtigkeit aus den Broten.
Der Pilo- und Würfelzucker wird derart dargestellt, dass die
grobkörnige Füllmasse zentrifugiert und gedeckt wird, worauf man sie in
der Zentrifuge zu Broten erhärten lässt, falls Pil^zucker (Stückenzucker) ge-
wonnen werden soll, während man die Masse für die Fabrikation von Würfel-
zucker zu Platten oder Stäben presst. Aus den grossen Brocken stellt man
den Pil^zucker in besonderen Pil^brechwerken dar, welche die Zer-
kleinerung in geeigneter Weise besorgen. Der Würfelzucker wird aus den
Platten oder Stäben in sogenannten Knipsmaschinen erhalten.
Der Farin, d. h. der gepulverte Zucker, wird meistens aus Zuckerab-
fällen und Ausschussbroten durch Mahlen gewonnen; nicht selten stellt man
ihn auch aus auf Korn verkochter Füllmasse direkt in der Zentrifuge dar.
Der bei uns weniger gebräuchliche Kristallzucker (er wird in
Deutschland meist nur zur Verzierung von Backwaren verwendet) wird durch
langsames Kochen bei niedriger Temperatur und geringem Druck, Zentrifo-
gieren, Decken und Trocknen erhalten.
Den Kandiszucker, d. h. grosse Zuckerkristalle, erhält man aus
blank gekochter Füllmasse, indem man diese in konischen Kristallisiergefässen
allmählich abkühlen lässt; die Kristalle setzen sich dabei an Zwirnsfäden, die
dnrch die Kristallisiergefässe gespannt sind, ab. Aus Rübenzucker lässt sich
nur weisser Kandis herstellen, da der rohe braune durch den Oehalt an
Sirup einen unangenehmen Geschmack hat. Will man braunen Kandis
. gewinnen, so färbt man die raffinierte Masse mit Zuckerkulör. Echter
wohAschmeckender brauner Kandis kann nur aus wahrem Rohrzucker (aus
Zscfcerrohr) erhalten werden.
Zuckerkulör — Zugmesser.
1355
Volumgew. von Rohrzuckerlösungen bei + 15* (S
ch eib
ler)
•
•;•
VoL Gew.
•/.
VoL Gew.
%
VoL Gew.
•/•
Vol Gew.
%
VoL Gew.
%
VoL Gew.
0
1,00000
13
1,05293
26
1,11101
39
1,17470
52
1,24444
65
1,32067
1
1.00390
14
1,05721
27
1.11571
40
1,17985
53
1,25007
66
1,32682
2
1,00783
15
1.06152
28
1,12044
41
1,18503
54
1,25574
67
1.33301
3
1,01178
16
1,06586
29
1.12020
42
1,19024
55
1,26144
68
1,33923
4
1,01576
17
1,07023
30
1,12999
43
1,19550
56
1,26718
69
1,34550
5
1,01978
18
1,07464
31
1,13482
44
1,20079
57
1,27297
70
1,35182
6
1,02382
19
1,07907
32
1,13969
45
1,20611
58
1,27879
71
1,35817
7
1,02789
20
1,08 i54
33
1,14458
46
1,21147
59
1,28465
72
1,36457
8
1,03199
21
1,08804
34
1,14952
47
1,21687
60
1,29056
73
1,37101
9
1,03611
22
1.09257
35
1,15448
48
1,22231
61
1,29650
74
1.37749
10
1,04027
23
1,09713
36
1,15949
49
1,22779
62
1,30248
76
1,38401
11
1,04446
24
1,10173
37
1,16452
50
1,23330
63
1,30850
12
1,04868
25
1,10635
38
1,16960
51
1,23585
64
1,31457
Siemens-Scluickcrtwerke, Berlin SW. 11, Askan.
Platz 8.
Über die Fabrikation anderer Zuckerarten siehe die Artikel „I n v e r t -
zucke r", „Milchzucker** und „Stärkezucke r".
DadieVerzuckerungvonHolznurzu dem Zwecke vorgenom-
men wird, die so gewonnene Glykose weiter zu Alkohol zu vergSren, so sind
die betreffenden Verfahren im Artikel „Spiritus'* erOrtert.
Vakuumverdampfapparate für die Zuckerfabrikation:
Yolkxnar Uänig & Ooxnp., Heidenau-Breiden.
Zentrifugen zur Zuckerfabrikation:
Gebr. Heine, Vicraen. Rheinland.
Zucker-Unlersuchungsapparate :
Hans Heele, Berlin O. 27, Qrfiner Weg 104.
Zuckerfabrikat ions -Apparate:
Fkledridi Hecknumn, Berlin 80. 16, Brflckcn-
■tiMiio 6 b (ji. Inierat«).
Dr. R. JOisensen, Prag-Weinberge.
Vorbrech-Walzwerke für Zuckerrohr (Crushers), Zuckerrohr-Walzwerke
für Dampf-, Riemen- und Qöpelbetrieb, Rohr- und Bagasse-Transporteure;
Steinbrecher zur Zerkleinerung von Hutzucker, Exzelsiormühlen zur Erzeu-
Runz gleichmässigen Farins in beliebiger Körnung, ferner zur Vermahlung von
gut gebranntem, steinfreiem Kalk und Strontianit:
Fried. Krapp AktiengcaellBcbaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
ZnekerknlOr (Couleur; Karamel; gebrannter Zucker; Zuckertinktur).
Zur Darstellung wird Starkezucker oder Starkesirup (siehe unter
„Starkezucker*') in eisernen Rührkesseln geschmolzen; vielfach setzt
man dabei 1—3 % Soda oder Atznatron zu. Je höher die Erhitzungstempera-
tur ist, um so besser löst sich das erhaltene Produkt in Weingeist, doch darf
die Temperatur von 200® nicht fiberschritten werden. Nach Beendigung des
Schmelzprozesses setzt man 50 % der Masse an heissem Wasser zu und
filtriert durch Kohle. Nach dem Erkalten bildet die Zuckerkulör eine braune,
zah-sirupöse Masse, die sich mit tief braungelber Farbe in HaO und Alkohol löst
und wegen ihres starken Farbeverniögens zum Farben von Likören, Essig,
Spiritus, Bier u. s. w. dient.
Auch die sogenannte K a f f e e - E s s e n z (s. d.) ist nichts anders als
Karamel.
für Feuerungsanlagen
In Dosengehäuse mit Skala Mk. 36,00
Mit Schreibvorrichtung n 210,00
1356 Zuckenaure — Zündhölzer.
Zuokenäare. Im Handel versteht man darunter Oxalsäure (s. d.)-
Znekerwaxen siehe „Konditorware n".
Zttndhtflzer (ReibzündhOlzchen; Feuerzeuge). Man unterscheidet P h o s-
Phor-ZandhOlzer, die sich durch einfaches Reiben an beliebiger
lache entzünden, und Sicherheits- oder sog. Schwedische
Zündhölzer, die in den ZündkOpfen selbst keinen Phosphor enthalten
und sich nur an besonders präparierten Anstrichflächen entzünden. Zu diesen
beiden Klassen von Zündhölzern ist in neuerer Zeit noch eine dritte getreten; es
sind dies Hölzer, die keinen weissen bezw. gelben (giftigen) Phosphor ent-
halten und sich dennoch an jeder beliebigen Reibfläche entzünden lassen.
Zur Herstellung der Phosphor-Zündhölzer wurde das Holz der Tanne,
Kiefer und Fichte, seltener das der Espe, Linde oder Weide verwendet, wäh-
rend für Sicherheits-Zündhölzer fast ausschliesslich die Espe verarbeitet wird
und nur für weniger gute Ware andere Pappelarten, oder Linde, Weide und
Kiefer.
Der Holzdraht für Phosphor-Zündhölzer wird meistens mittels besonders
konstruierter Hobelmaschinen hergestellt, solcher für Sicherheits-Zündhölzer
ausschliesslich durch Schäl- und Abschlagmaschinen, indem auf der Schäl-
maschine ein Band in der Stärke des Zündholzes abgeschält wird, welches,
mit anderen gleichen Bändern zu grösseren Paketen vereinigt, auf der Ab-
schlagmaschine in einzelne Hölzchen zerteüt wird. Gehobelter Holz-
draht kann für Sicherheits-Zündhölzer nicht verwendet werden, weil er beim
Hobeln gepresst wird und deshalb nicht porös genug ist, um das Paraffin ein-
zusaugen. Holzdraht für bessere Sicherheits-Zündhölzer wird vor der weiteren
Verarbeitung mit einer 1 %igen Lösung von Ammoniumphosphat imprägniert, um
das Nachglimmen zu vermeiden; der Tmprägnierungsflüssigkeit setzt man einen
in Wasser löslichen Farbstoff, meistens Rhodamin oder Ponceau, zwecks
Färbens der Hölzer zu.
Der Holzdraht wird nach dem Trocknen mittels Maschinen in sog. T u n k -
rahmen gespannt, in welchen die Hölzchen auf ca. 1 cm Abstand von ein-
ander isoliert stehen. In diesen Rahmen werden die Hölzchen alsdann in
Schwefel getaucht, wenn es sich um gewöhnliche Phosphor-Zündhölzer
handelt, oder in Paraffin, wenn bessere Phosphorhölzer oder Paraffin-
Zündhölzr fabriziert werden sollen. Dieses „Schwefeln" oder „Paraf-
finieren'* ist notwendig, um die zur Entzündung des Holzes erforderliche
Flammenbildung herbeizuführen, da d»e durch die Entzündung des Zflnd-
kopfes selbst erzielte Flamme allein zur Entzündung der Hölzchen nicht aus-
reicht.
Die Zündköpfe der gewöhnlichen geschwefelten Phosphorhölzer enthalten,
neben ca. 38 % Leim, Gummi oder Dextrin als Bindemittel, 20 % weissen
Phosphor sowie 38 % Kreide oder Zinkweiss als Füllstoff, der dazu dient, die
Entzündung zu verlangsamen, und 4 % venetianischem Terpentin.
Bessere Phosphorhölzer, z. B. die Vulkan- oder Sicherheits-
hölzer, enthalten nur 6—7 % weissen Phosphor und daneben noch Blei-
superoxyd oder Bleinitrat. Eine besondere Art Phosphor-Zündhölzer sind die
sog. Paraffinhölzer, auch Magenta-Zündhöizer oder P a r -
lorMatches genannt, welche, neben ca. 27 % Leim und Gummi als Binde-
mittel, 6—7 % Phosphor, ca. 36 % Kaliumchlorat und ca. 30 % Füllstoff
(meistens Zinkweiss und Qlasmehl) enthalten.
Die Zündmasse der Sicherheits-Zündhölzer besteht aus 15—16 % Leim
und Gummi als Bindemittel, 45 — ^55 % Kaliumchlorat, ca. 5 % Kaliumchromat,
ca. 5 % gemahlenem Schwefel und ca. 25—30 % Füllstoff und Farbe; als
Füllstoff dienen Zinkweiss, Glasmehl, Infusorienerde, Kreide, ats Farbe Caput
mortuum für braune, Rhodamin für rote Zündmasse. Für gelbe Massen bleibt
der Farbstoff weg; dafür nimmt man etwas Kaliumchromat und Schwefel.
Manche Fabriken verwenden noch Baryumchromat.
Die Reibfläche der Schachteln der Sicherheits-Zündhölzer besteht aus
ca. 23 % Gummi oder Leim als Bindemittel, ca. 53 % amorphem (rotem, un-
giftigem) Phosphor, 10 % dreifach Schwefelantimon und ca. 13 % Kienniss
oder Kasseler braun als Farbe und Füllstoff.
Zündhölzer. 1357
Von geringen Änderungen abgesehen, die manchmal noch als ein Qe-
lieimnis der betreffenden Fabriken behandelt werden, sind alle Zflndmassen
nach obieen Vorschriften in den angegebenen Verhältnissen zusammengesetzt.
Bei der Herstellung der Massen Ist nach bestimmten Vorschriften bezüglich
AuflOsens und Temperatur des Bindemittels zu verfahren; die Masse der
Sicherheits-ZündhOlzer muss sehr sorgfältig gemischt und wiederholt gemahlen
werden, ebenso die Anstrichmasse für Schachteln. Die Zubereitung der Phos-
phorzündmassen darf nur in besonderen, luftdicht verschliessbaren Gelassen
vorgenommen werden. —
Es kann nicht geleugnet werden, dass der Gebrauch der sogenannten
SicherheitszflndhOlzer mit mancherlei Unbequemlichkeiten ver-
knüpft ist, eben weil diese Hölzer sich nur an besonders präparierten Reib-
flächen entzünden lassen. Auf der andern Seite sind die gewöhnlichen Phos-
phorhölzer giftig, so dass ihre Anfertigung und Verwendung in immer mehr
Ländern verboten wird. Auch in Deutschland ist das darauf bezügliche
Gesetz mit dem 1. Januar 1908 in Kraft getreten, so dass weisser oder gelber
Phosphor zur Herstellung von Zündhölzern und andern Zündwaren nicht mehr
verwendet werden darf. Zündwaren, die unter Verwendung von weissem
oder gelbem Phosphor hergestellt sind, dürfen nicht mehr feilgehalten, ver-
kauft, in Verkehr gebracht oder in das deutsche Zollinland eingeführt werden.
Diesem, zwar jetzt erst in Kraft getretenen, aber schon vor einigen
Jahren erlassenen Gesetz gegenüber wurden von allen Seiten Versuche an-
gestellt, ein an jeder Reibfläche entzündbares, von weissem Phosphor freies
Zündholz herzustellen; lange Zeit blieben diese Versuche vergeblich^ und
keines der vielen patentierten und offerierten Rezepte wollte sich als brauch-
bar erweisen. Auch der von der französischen Monopol-Verwaltung benutzten
Masse von Cahen & Severe, die statt des gewöhnlichen Phosphors Phosphor-
sesquisulfid vorschreiben, haften sowohl bei der Verarbeitung wie bei dem
Gebrauch sehr viele Mängel an. Aber nach und nach hat man diese Mängel
zu verringern verstanden, und heute gibt es in der Tat an jeder Reibfläche
leidlich gut entzündbare Zündhölzer, die statt des weissen Phosphors ein
Phosphorsulfid (vgl. unter „Phosphorverbindunge n**) ent-
halten.
Um die bisherigen Fabrikanten giftiger Phosphorhölzer zu entschädigen,
kaufte das Deutsche Reich das Schwiening sehe Verfahren an und
stellte es den Industriellen, welche durch das neue Gesetz zur Einstellung
der Fabrikation giftiger Phosphorhölzer gezwungen wurden, kostenlos zur
Verfügung. Die Masse des ungiftigen, an jeder Reibfläche entzündbaren
Schwiening sehen Triumphholzes, das jetzt vielfach auch
Reichszündholz genannt wird, enthält neben rotem Phosphor und
Kaliumchlorat noch Calciumplumbat (siehe No. 20 unter „B 1 e i v e r -
verbindunge n"). Diese „R e i c h s z ü n d m a s s e" hat sich aber nur
wenig eingeführt.
Um so wichtiger sind die sonstigen Verfahren, an jeder Reibfläche ent-
zündliche, von weissem Phosphor freie Zündhölzer herzustellen. Wir können
hier nicht auf die vielen Vorschläge und Patente über diesen Gegenstand ein<-
gehen und erwähnen davon hier nur die folgenden:
Nach dem Amer. Pat. 727 758 mahlt man, um ungiftige Massen für Zünd-
hölzer herzustellen, Phosphortrisulfid und Zinkoxyd zusammen, mischt mit
diesem Mahlgute Kaliumchlorat, Eisenoxyd und gemahlenes Glas in be-
stimmtem Verhältnis und macht aus dem Gemisch durch Verrühren mit einer
Leimlösung eine Paste. Auch das Engl. Pat. 4009 von 1903 benutzt Schwefel-
phosphorverbindungen für giftfreie Zündhölzer, die durch Reibung zu ent-
zünden sind. Nach dem D. K. P. 153 188 verwendet man für die Herstellung
der Zündmasse solche Schwefelphosphorverbindungen, welche nebenbei Metall
enthalten, also die Hypothiophosphite und Thiophosphite (z. B. Zinkhypothio-
phosphit). Zur Herstellung der Hypothiophosphite und Thiophosphite mischt
man roten Phosphor, Schwefel und Schwefelmetall (von letzterem eignen sich
besonders Antimonsulfid, Eisensulfid, Kupfersulid und Zinksulfid) in dem
theoretischen Verhältnis und trägt die Mischung nach und nach in einen guss-
1358 ZOndhölier.
eisernen Kessel ein, wobei die Temp. allmäblich auf 450® gesteigert wird; wäh-
rend der Operation und des Erlcaltens wird COs durch den Apparat geleitet
Das D. R. P. 157 424 schützt eine Zflndmasse aus Sulfokuprobaryumpoly-
thionat mit KClOt. (Zuerst stellt man aus Kuprisalzen mit Sulfiten und durdi
nachherige Ausfällung mit Baryumsalzen das Kuprobaryumpolythionat dar,
mischt es innig mit Schwefel und führt es durch starkes Zusammenpressen in das
Sulfokuprobaryumpolythionat über.) Das Produkt ist locker, Iflsst sich leidit
pulverisieren und gut auf Tunke verarbeiten; die Zflndmasse entzündet sidi
besser als die Schwieningsche Masse, wenn sie auch darin den Weiss-
phosphorhölzern nachsteht.
Unter Umständen noch wichtiger für die Fabrikation phosphorfreier, a
jeder Reibfläche entzündbarer Zündhölzer dürfte der sogenannte Schenck-
sche hellrote Phosphor werden. Diese eigenartige Phosphormodi-
fikation (vgl. den Artikel „Phosphor"), die durch Erhitzen von weissen
Phosphor in Phosphortribromid hergestellt wird, ist ungiftig, ferner auch bd
Arsengehalt des Ausgangsmaterials vollständig arsenfrei, in HtO vOUig imlös-
lich, an der Luft nicht selbstentzündlich, dabei wegen der feinen Verteünog
sehr reaktionsfähig. Das D. R. P. 144 456, das die Verwendung des heUroten
Phosphors für Zündhölzer u. s. w. schützt, bemerkt, dass man zu kalinm-
chlorathaltigen Sätzen 10 % hellroten Phosphor zugeben kann, ohne dass Ex-
plosionsgefahr eintritt, und dass sich derartige Zündhölzer bequem an jeder
Reibfläche entzünden lassen.
Nach dem D. R. P. 157 382 der t:hemischen Fabrik Griesheim Elektron
verwendet man als Zündmasse ein Gemisch von Phosphoroxyd (P*0) mit
KClOt und andern üblichen Stoffen; die Zündhölzer können sowohl an glatten
wie an rauhen Flächen entzündet werden. — Das S u I f o p h o s p h i t (s. d.)
dieser Firma scheint für die Herstellung derartiger Zündhölzer besondere Be-
deutung gewinnen zu sollen. Es ist ^enso haltbar wie roter und hellroter
Phosphor, dabei aber bedeutend billiger als letzterer. Gegenüber den
Schwefelphosphorverbindungen hat es den grossen Vorteil fast völliger Uii-
empfindlichkeit gegen die Einflüsse von heissem Wasser, Luft und Feuchtig-
keit. Zur Herstellung der Zündmasse bereitet man zunächst zwei Mischungen,
von denen A aus 12 T. Sulfophosphit, 3 T. Zinkoxyd, 4 T. Kreide und 18 T.
Glaspulver (mit Wasser zum dicken Brei angerührt und höchst fein vermahleo)
und B aus 45 T. Kaliumchlorat, 4 T. Gips, 15 T. Leim und 2 T. Tragantgumnl
(der Leim in heissem HiG gelöst, dann mit den übrigen Bestandteilen ver-
mengt und zuletzt sehr sorgfältig heiss vermählen) besteht; schliesslich wer-
den A und B gut miteinander verrührt. — Diese Herstellung Ist viel weniger
gefährlich als bei der Schwieningschen Masse, wo zum Schlüsse die den roten
Phosphor enthaltende Mischung und der das KCIOs enthaltende Teil noch ein-
mal zusammen vermählen werden müssen. Das D. R. P. 163 078 derselbei
Firma schützt die Herstellune: einer nichtgiftigen Zündmasse für Streichhölzer
unter Verwendung von Phcsphortrisulfid (PiSi), Triphosphorhexasalfii
(PtSe) und Phosphorpentasulfid (PsSs), wobei der Schwerpunkt darauf liegt.
dass die Herstellung bei Temp. unter 30^ geschehen muss, um Zersetznnges
zu vermenden.
Das D. R. P. 197 865 will die Explosivität der Tunkmassen, die neben
KCIO« Modifikationen von P oder Schwefelphosphorverbindungen enthalten,
dadurch beseitigen, dass man Salze der Polythionsäuren oder Sulfopolythloo-
säuren zusetzt.
Die Herstellung von Zündhölzern ohne Kopf bezwecken D. R. P. 201 170
20152rsowle 201976.
Maschinen zur Zfindholzfabrikation.
Baumstamm-Quersäge mit Blockwagen und Schienengeleise
zum Querschneiden und Abkürzen der Baumstämme .... Mk. 1450
Schälmaschinen mit einfochem Antrieb von 400 — 600 mm
Schnittbreite mit vollständiger Ausrüstung für Holsdraht oder
Schaehtelspanfabrikatjon 1050-1600
I
Zün&ölier. 1859
Schälmaschinen mit doppeltem Antrieb von 4!^0'-*800 mm
Schnittbreite mit vollständiger Ausrüstung för Holzdraht oder
Schachtelspanfabrikation Mk. 1450—2400
Holzdrahtabschlagmaschinen flir 3—4 und 7 — 8
Hölzerbreiten mit Vorschub durch stehende Walzen oder Gurten-
vorschub „ 900—1200
Holzdraht-Hobelmaschinen fttr runden oder fassonierten
Draht für Phosphorztlndhölzer, einfach wirkend mit 100 mm
Hobeleisen „ 460
Doppelt wirkend „ 610
Holzdraht-Trockenapparate für direkte oder Dampf-
heizung eingerichtet „ 2800—5700
Holzdraht-Putzmaschine mit eisernem Gestell ... y^ 400
Holsdraht-Poliertrommel „ 450
Holzdraht-Gleichlegemaschinen für Riemenbetrieb,
je nach Grösse und Letstungsföhlgkeit „ 225-600
Für Handbetrieb „ 225
Einlegemaschinen mit 2 oder 4 Schlaghebcln für quadra-
tischen oder runden Holzdraht, für Hand- oder Riemenbetrieb „ 850—10
Für flachen Holzdraht „ 1100
Selbsttätige Ausbalanzierung des Oberkastens
75 Mk. extra.
Einlegerahmen mit gezogenen Eisenstäben, Lättchne aus
Buchenholz, Klinken- oder Stiflen-Verschluss „ 1,60—2,00
FahrbareTrockengestelle aus Winkeleisen für 15 Rahmen „ 26
Für 20 Rahmen „ 30
Eiser ner Par affinier- oder Seh wefelherd . ... „ 260
Dampf-Paraffinier- Apparat „ 370—470
Tunkplatten mit oder ohne Warmwasserheizung „ 45 — 105
Handtunkapparat mit Warmwasser- oder Dampfheizung . „ 300—375
Tunkmaschine für Sicherheits-Zündhölzer mit Dampfheizung „ 1250
Walzen-Tunkmaschine für Phosphorhölzer mit Warm-
wasserheizung „ 375
Phosphormasse-Kochapparate ftir 25 und 50 kg Masse^
für direkte oder für Dampfheizung „ 210—325
Kegelmühlen zum Mahlen von Zündmassen, kleine gewöhnliche
Konstruktion für Hand* und Riemenbetrieb „ 25 — 180
Mühlen zum Mahlen der amorphen Phosphormasse für Schachtel-
anstrich in verschiedenen Konstruktionen und Grössen:
Exzentermtihlen „ 300 — 400
Mühlen mit französischen Mahlstein „ 300—450
Schachtelspanteilmaschinen lür Hand- oder Riemen-
betrieb „ 650-1450
Seh ach t el kl eb m as chine n:
Für Aussenschachteln mit Rollenpapier, einfach oder doppelwirkend „ 1200 — 1800
„ „ „ Umschlagetiketten „ 1600
Etikettiermaschine „ 400
Etikettier- und Einstossmaschine „ 600
Einstossmaschine „ 450
Innenschachtelmaschinen „ 1600
Rahmen-Abfüllmaschinen „ 400 — 550
Schachtel füllmaschine„JönkÖping" „ 3200
Schachtelanstrichmaschinen zum Anstreichen der
amorphen Phosphormasse an die Schmalseiten der Sicherheit»*
Zttndholzschachtiiln mit Trockenvorricfalung f\ix Dampfheizung, je
naob verlangter Leistungsfiihigkeit 6,9 oder 12 m lang, mit kompl.
Armatur „ 1350-17^0
Schachtelbesandungsmascbine mit 9 m langer Trockoa-
varrichtwig fttr Dampiibeizung zun fiesanden der Schiebeschachteln
für paraffmierte Phosphor-Zündhölzer „ 1500
1360 ZflndpUlen — Zündsätze.
Schachtelpackmaschine zum Verpacken der Schachteln
in Pakete von 10 Schachteln Mk. 3500
Maschinen zur ZUndholzfabrikation:
4. Boiler, BerUn N. SO, Prinaett-Allee 24. t Siemens-Schuckertwerke, Berlin SW. U, Aj
I Plsts 8.
JL SoUer, Hnsciunenfiilnilt. Berlin H. ZO
Ausschliessliche Spezialität:
iaschlBeB zur lyilholz- u. Zflniiholzschachtel-Falirijtttioi.
Lieferant der bedeutendsten Zündholz-Fabriken des In- und Auslandes.
B^^ Hftohste Aussttlohnung b^^
Weltausstellung Chicago 1883. Paris 190a
Katalog« !■ frsudsa Spraobea nd KsstSMusekligs aaf Vsrtaifsn.
Ztlndplllen. Zflndpillen bilden den wesentlichen und wirksamen Be-
standteil der im Handel in den verschiedensten Formen vorkommenden cheoi-
sehen Gasselbstzünder. Die Wirkung derselben beruht auf der bekanntes
Eigenschaft des Platinschwammes oder Mohres, an seiner Oberfläche Gase
zu verdichten und dadurch eine Temperatursteigerung zu bewirken, sotMld
oxydable Gase, wie Wasserstoff, Leuchtgas u. s. w., darüber streichen.
Die ersten Zündpillen wurden von DObereiner (J. f. prakt Chem. 1839.
Band 17) hergestellt, indem er Ton und Platinschwamm mit Wasser zu eines
Teige anrührte und daraus kleine Kugeln formte, welche getrocknet, geglüht
und alsdann reduziert wurden; diese Pillen haben sich als technisch unbrandh
bar erwiesen. — Im Jahre 1895 beschreibt Duke ein Verfahren (D.R.P. 91 284),
wonach Meerschaum mit PlatinlOsung imprägniert und das Platinsalz mittels
Kohlenwasserstoffgasen reduziert wird. Bei diesem Verfahren bilden sich ib
der Pille schädliche hygroskopische Bestandteile, welchem Obelstande J. Per!
(D.R.P. 104 035) durch Auswaschen der so hergestellten Pillen zu beger
nen sucht.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von festen ZündkOrpem fflr Gas-
selbstzünder wird von E. Nowak in dem I).R.P. 113 861 beschrieben. Hier-
nach wird das Rohmaterial, wie z. B. Meerschaum, vor der Imprägnienrnf
mit Salzsäure, Wasser, Alkohol und Äther nacheinander intensiv behanddt
Dabei gehen alkalische Erden, hauptsächlich Magnesia, Eisen, Aluminium ntf
Teile der Silikate, in Lösung, und es bleibt ein durchaus beständiges reines
kieselsaures Skelett zurück, welches mit geeigneten Platinsalzen zur Trocke«
eingedampft, im Vakuum getrocknet und dann in bekannter Weise reduziert
wird. Nach der Patentbeschreibung sollen diese Pillen vollkommen feuer-
beständig, den atmosphärischem Einflüssen gegenüber unempfindlich und zt-
verlässig andauernd wirksam sein.
Zündpillen:
Batzke*8 Oasglfihlicht, Akt.-Oe8 , BerUn 8. 4S
ZtlndaAtze (Knallsätze). Der wichtigste Zündsatz ist noch immer das
Knallquecksilber (siehe unter „F u 1 m i n a t e*')* Von neoen Vor-
schriften zur Füllung von Zündern, Zündhütchen u. s. w. seien genannt:
Nach dem Franz. Pat. 320 199 benutzt man Mischungen von NUrokiesolci
oder Trinitroresorzin mit Kaliumchlorat Das Franz. Pat 326055 verwendet
für den gleichen Zweck neben aromatischen NitrokOrpem auch Rhodan-
quecksilber.
Zyan — Zylinder und AuastdhmgisglSser. 1361
Der Zflndsatz des Engl. Pat 20755 von 1001 besteht aus einem Gemisch
von KuproammoniumnitraC Kaiiumnitrat und Aluminium, während das Engl.
Pat. 24812 von 1902 ein Gemisch aus Kaiiumnitrat, Kaliumbikarbonat,
Schwefel und Aluminium vorschreibt.
Ferner nennen wir das D. R. P. 148 203, welches ebenfalls einen Ersatz
des Knallquecksilbers bezweckt: Rhodanammonium und Kaliumchlorat ge-
mischt geben ein rasch brennendes Gemenge, das aber nicht explodiert. Diese
Mischung wird in kupferne Sprengkapseln gefüllt und mit Alkohol befeuchtet.
Nach dem Trocknen hat man einen hOchst explosiven Zündsatz. Es ist
Kupferammoniakrhodanat Cu(NHsCNS)s entstanden, ein Körper,
der, mit KClOt gemischt, heftig detoniert. Die Herstellung dieser neuen Zün-
der ist billig und vOklig ungefährlich.
Nach dem Engl. Fat. 20 965 von 1903 wird ein verbesserter Sprengzünd-
satz zur Verwendung in gashaltigen und staubigen Kohlenbergwerken auf
folgende Weise hergestellt: Man mischt A 75 T. KNOs, 22,5 T. Holzkohle und
2,5 T. Schwefel; B werden 77 T. Stärke gekernt und mit 23 T. geschmolzenem
Paraffinwachs durchtränkt. Man mischt 85—87,5 T. A mit 15—12,5 T. B.
Als Initialzünder bezeichnet man einen Zündstoff, der bei seiner
Zündung alle anderen damit in Berührung befindlichen Sprengstoffe zur
Detonation bringt. Früher war nur Knallquecksüber als Initialzünder bekannt,
doch mehren sich jetzt, wie die aufgeführten Patente zeigen, die Versuche,
an seine Stelle andere Stoffe zu setzen. Eine neue Erfindung auf diesem
Gebiete bringt das D. R. P. 196 824, wonach man die Schwermetattsalze der
Stickstoffwasserstoffsäure, z. B. die A z i d e des Ag und Hg, als Initialzünder
verwenden soll. Man braucht von ihnen nur etwa den zehnten Teil des Knall-
quecksilbers zur Erzielung der gleichen Wirkni^.
Zyan u. s. w. siehe „C y a n'* u. s. w.
Kyklooitral siehe „C i t r a T*.
Zylinder und AnsstellnngrsgrUser.
Zylinder von Glas mit Fuss und mattgeschliffenem
Rande.
Höhe
Durchm.
Stuck
8
2,5
0,20
8
5
0,25
10,5
4
0,20
10,5
8
0,35
10,5
8
0,35
13 13
4 5
0,30 0,35
13
8
0,40
16
4
0,35
16
5
0,40
cm.
Mk.
Höhe
Durchm.
Stück
16
8
0,50
18
5
0.40
18
8
0,50
18
10,5
0.70
21
5
0.45
21 21
8 10,5
0.60 0.80
24
5
0.50
24
8
0.65
24
10,5
0.80
cm«
Mk.
Höbe
Durchm.
Stück
26
5
0.60
26
8
0.80
26
10.5
1,10
32
5
0,80
32
8
1.00
32 36
10.5 ö
1.30 0,90
36
8.
1.10
36
10,5
1.50
42
5
1,00
cm.
n
Mk.
Höhe
Durchm.
Stück
42
8
1,30
47
8
1,40
47
10,5
2,00
52
10,5
1 2.50
52
13
3.0C
52
16
) 4.00
60
10,5
5,00
70
10,5
7.50
95
13
12,00
cm.
n
Mk.
Ebensolche, ni
edr
ige b
reite
{ Form.
Höhe
Durchm.
Stuck
8
13
0,60
10,5
16
0.80
13
13
1,00
16
16
1.20
18
18
1,50
21
13
1,20
21
18
1,60
cm.
Mk.
Höhe
Dorchm«
Stück
26
13
1,50
26
21
2.40
32
16
2.40
39
13
2.70
39
18
4.00
47
16
4,50
47
21
6.50
cm.
n
Mk.
Blfiober VII.
86
1362 Zylinder und Aiustellungsgläser.
Ebensolche, niedrige breite Form mit eingeschüffenem StOpseL
Höhe
6
6
8
8
10
10
13
cm.
I>archm.
6
8
8
10
10
13
13
if
Stück
0.60
0,75
0.90
1.10
1,30
1,50
2,00
Mk.
Höhe
13
16
16
18
18
21
21
cm.
Dnrohm.
16
16
18
18
21
21
23
f
Stack
2.50
2,75
3.00
3.50
4,50
5,00
6.00
Mk.
Zylinder mit einfallendem Deckel mit geschlif-
lenem Prisma- oder Birnform-Knopf.
Hahe inkl. Knopf .21 27 32 37 42 47 52 cm.
Durchmesser ... 9 12 14 16,5 18,5 20 21 „
Sttck 1,00 1,50 2,50 3,00 4,00 5,00 6,00 >flt
Zylinder mit überfallendem Deckel mit geschlif-
fenem Knopf.
Höhe InkL Knopf . 40 45 55 60 65 cm.
Durchmesser ... 13 14,5 15,5 17 19 „
Stflck 3,00 3,50 4,50 5,75 7,00 Mk.
Zylinder mit flbeilailendem Deckel.
Höhe inkl. Knopf . 21 26 32 cm.
Dnrchmesser . . . 10,5 13 14,5 „
Stück 0,60 0,90 1,25 Mk.
Zylinder, glockenförmig mit luftdicht eingeschlif-
fenem Sockel förmigem Stöpsel und ohne Stöpsel«
Höh 13 16 19 24 cm.
Durchmesser 5 6,5 8 9 p
Mit Stöpsel p. Stück 0.35 0,50 0,75 1,10 Mk.
Ohne , „ „ 0,25 0,30 0,45 0,70 ,
Höhe 32 37 42 50 cm.
Durchmesser 10,5 13 16 18 n
Mit Stöpsel p. Stück 1,50 2,25 3,00 5,00 Mk.
Ohne „ „ „ 1,00 1,50 2,00 4,00 „
Zylinder, glatt mit lose einfallendem Deckel, mit
geschliffenemKnopf.
Höhe inkl. Knopf . 40 50 58 65 75 90 110 cm.
Durchmesser ... 8 9 10 11 13 15 18 ,
Stück d,75 2,25 3,00 4,00 5,50 8,00 12,00 Mk.
Zylinder und Ausstellungsgiflser:
Olastabrik SophienhOtte, Blch. Bodc, nmenan Verelniirte Lausitaer Glaswerke A.G.. Abt. Wann-
L Th. bninn, Qmlits & Co., Berlin NW. iO, Heide-
strasse 66/67.
>'ii»
im^m*mmt»ttm*M*m*»»mm9mt*t^m**9»tt»»tii*»»***tt»mmtm*mt*tittti*M»M*9i*mM»»tmmtttituumm»m99mm*»«»mm9M»»9tmtm4
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nnbang :
Seite
Dcutfdjcr 3olltarlf 3
Tabellen :
HTflnztabelle nad) beutfcfjer Rel4)sa?fll)njng 27
mafte und 6eipf4)te fflr Deut^lanb 2S
UmiDanblung Don Eftem fn engl. Gallons ) _
Umvanblung Don engl. Gallons In Eiter j
Umvanblung oon Eltern In amerfk. Galls \ _
UmvanMung oon amerlli. Galls In Elter J
UTafte unb 6ea?f(t)te fflr bas lluslanb 31
Portoßllfe 32
Tabelle zur Bere4)nung ber llnalyfen 33
Pergleld)ung oon Ta?abell-6raben mit rationellen
Baum^-6raben 36
niultfpla ber lltomgeiirfd)te 37
ntomgeipfdjte ber demente auf farbigem
Karton!
Inferate.
.jn III lim« ff irnniniii- ****
umin»
t
Deutscher Zolltarif.
Vom 25. Dezember 1902.
(Auszug.)
9!
Erster Abschnitt
Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft und andere tierische
und pflanzliche Naturerzeugnisse; Nahrungs- und Oenussmittel.
A. SrseugnlMe des Aoker-, Oarten- und Wiesenbaues.
Handels- und Gewerbspflanzen, anderweit nicht genannt.
32 Farbpflanzen nnd Teile von solchen, auch gesalzen, getrocknet, gedarrt,
gebrannt, gemahlen oder sonst zerkleinert
Fracht- und Pflanzensäfte.
59 Säfte von Früchten (mit Ausnahme der Weintrauben) xmd von Pflanzen zum
Genuss, nicht äther- oder weingeisthaltig , uneingekocht oder ohne
Zuckerzusatz eingekocht, auch entkeimt (sterilisiert):
Zitronen-, Pomeranzen- und anderer Südfruchtsaft
Säfte von Obst, ungegoren
Birkenwasser, ungegoren, und andere vorstehend oder anderweit nicht
genannte Säfte zum Genüsse
60 Säfte von Früchten und von Pflanzen zum Gewerbe- oder Heilgebrauch,
anderweit nicht genannt, nicht äther- oder weingeisthaltig, auch eingedickt
Kolonialwaren und Ersatzstoffe für solche.
Anaerkung su No. 66 und 67. QewfirM zur Qewinnung flflditlger
(fttherisoher) Ole, sowie Mnikstnawe und denn Hmnanwiliitcl nr Ge>
winaunff Ton Muskatbutter (Muskathtlsam) kOiuieii auf Briaaboiacheln
unter Überwachung aollfrei ibgeUsKn werden.
Sonstige pflanzliche Erzeugnisse zum Gewerbe- oder
Heilgebrauche.
71 Beeren, Blätter, Blüten, Blütenblätter, Blumen, Knospen, Kräuter, Nüsse,
Rinden. Sämereien, Schalen, Wurzeln und sonstige Pflanzen und Pflanzen-
teile, anderweit nicht genannt, zum Gewerbegebrauch, auch eingesalzen,
getrocknet, gedarrt, gebrannt, geschält, gemahlen oder sonst zerkleinert;
Obstkeme, anderweit nicht genannt, ungeschält oder geschält; Baum-
schwämme, roh oder bloss geklopft und vom Holze gereinigt; Weber-
karden (Weberdisteln); Wermut (Absinthkraut), auch getrocknet oder
gemahlen
72 Chinarinde, auch gemahlen oder sonst zerkleinert; Fcldkümmelkraut ; is-
ländisches Moos und andere Flechten (Lichenen), roh, auch gemahlen;
Tamarinden und Tamarindenmark, Rohrkassia; Beeren, Blätter, Blüten,
Blütenblätter, Blumen, Knospen, Kräuter, Nüsse, Rinden, Schalen,
Sämereien, Wurzeln und sonstige Pflanzen und Pflanzenteile, anderweit
nicht genannt, zum Heilgebrauch, auch eingesalzen, getrocknet, gedarrt,
gebrannt, geschält, gemahlen oder sonst zerkleinert; Holz zum Heil-
3
ZollMtS
lOrlds
Mk.
frei
1,00
6,00
frei
frei
frei
gebrauch, auch zerkleinert; ferner getrocknete und gepulverte Iniekten-
pulverblumen
73 Pflanzenwachs (aus Palmen, Palmblätlem od. dgl.) in nattbrlicbem Zustande
B. BraengniSBe der Forstwirtsohaft
86 Holz zur Herstellung von mechmnisch bereitetem Holzstoffe (Holzmasse,
Holzschliff) oder von chemisch bereitetem Holzstoffe (Zellstoff, Zellulose),
nicht über 1.20 m lang und nicht Aber 24 cm am schwächeren Ende
stark, unter Überwachung der Verwendung
86 Holzkohlen, auch gepulvert; Holzkohlenbriketts .
89 Holzmehl und Holzwolle, auch für Heilzwecke zubereitet
90 Korkhok (Rinde der Korkeiche), unbearbeitet, auch in lediglich ausein-
andergeschnittenen Platten oder Sttlcken; auch Zierkorkholz ....
91 Farbhölzer in Blöcken, auch gemahlen, gera^>elt oder in anderer Weise
zerkleinert; angegoren (fermentiert)
92 Gerbrinden, auch gemahlen
93 Quebrachoholz und anderes Gerbholz in Blöcken, auch gemahlen, geraspelt
oder in anderer Weise zerkleinert
94 Algorabilla, Bablah, Dividivi, Eckerdoppem, Galläpfel, Knoppern, Mjro-
balanen, Sumach, Valonea sowie sonstige anderweit nicht genannte
Gerbstoffe, auch gemahlen; Katechu, braunes und gelbes (Gambir), roh
oder gereinigt; Kino
95 Eicheln, frisch oder gedarrt, auch geschält; wilde Kastanien xmd sonstige
Forstsämereien (mit Ausnahme der Bucheckern)
97 Terpentin und andere Hartharze, Weichharze (natürliche Balsame, auch
Storaz, flüssig oder fest) und Gummiharze (Schleimhaxze), roh oder ge-
reinigt; Gummilack, Schellack; Akaziengummi (arabisches Gummi), Akajou-
gummi, Kirschgummi, Tragantgummi, Kuteragummi, Bassoragnmmi ; auch
wässerige Auflösungen von Akaziengummi oder von Kirschgummi . .
98 Kautschuk, Guttapercha und Balata, roh oder gereinigt; ölkautschuk und
andere Kautschukersatzstoffe
99 Kampfer, roh oder gereinigt; Manna (Mannazucker)
Zblbatz
firldz
Mk.
frei
10,00
frei
frei
0,40
frei
frd
1,50
7,00
3,00
frei
frei
frö.
frei
O. Tiere nnd tierische Eraeagnime.
Tierische Fette.
126 Schmalz und schmalzartige Fette (Schmalz von Schweinen und Gänsen,
Rindsmark, Oleomargarin und andere schmalzartige Fette) ..... 12,50
129 Talg von Rindern und Schafen, roh (Rinderfett, SchafTett) oder geschmolzen,
auch Presstalg 2,50
Anmerkung au No. 126, 1S7 und 119. Tierische IVtte der beaeich'
neten Art zur Herstellunff von Seile oder Lichten auf KlanbnlsMhein unter
t^berwachung oder vorher amtlidi ungeniespbar gemacht (denatozleit) 2,00
130 Knochenfett; Abfallfette (Wollschweissfett, Leimfett, WoUwaschfctt, Walk-
fett, natürliches und künstliches Gerbefett) 2,00
131 Fischspeck, Robbenspeck; Fischtran, Robbentran, imgereinigt oder gereinigt,
auch in Flaschen; Walfett und anderes auf gleiche Weise wie Walfett
aus Tran hergestelltes Fett, auch Walknochenfett 3,00
132 Tierfett, anderweit nicht genannt, roh, geschmolzen oder gepresst . . . 2,00
Anmerkung au No. 180 und 182. Sind AbfaUf ette bd einem vom
Bundesrat zu bestimmenden WIrmegrade OUg, so unterliegen ate der Ter-
sollung nach No. 17S. Dagegen wird nicht bemmden genanntes Tierfett
in Olartigem Zostaiide wie fettes <H behandelt.
Erzeugnisse von landwirtschaftlichen Nutztieren,
anderweit nicht genannt.
137 Eigelb, flüssig, auch eingesalzen oder mit anderen die Haltbarkeit erhöhen-
den Zusätzen; Eigelb, getrocknet, auch gepulvert; eingeschlagene Eier
ohne Schale (Eigelb und Eiweiss vermischt)
Anmerkunff. Blffelb n gewerblldien Zwecken wird amtlich nngenie«-
bw gemacht (denatviert) oder unter überwadiung dkf Terweadaag aollfrei
abgeuaen.
138 Eiweiss, flüssig, auch eingesalzen oder mit anderen die Haltbarkeit er-
höhenden Zusätzen
141 Bienenwachs und anderes Insektenwachs in natürlichem Zustand, auch roh
ausgelassen
Walrat und Hausenblase.
142 Walrat, auch gereinigt
143 Hausenblase, echte und unechte
Tierische Rohstoffe, anderweit nicht genannt,
und Abgänge.
157 Därme und Magen von Vieh, frisch oder getrocknet, auch eingesalzen, nicht
zum Genüsse; tierische Blasen, mit Ausnahme der Hausenblase, frisch
oder getrocknet; Goldschlägerhäutchen, zugeschnitten; Lab, auch ein-
gedickt, nicht wcingeisthaltig
158 Knochenkohle, Knochenasche
lÜO Sonstige, anderweit nicht genannte rohe tierische Stoffe, z. B. Eier, andere
als von Federvieh oder von Federwild (Fischeier, frisch, auch befruchtet,
Seidenwurmeier u. dgl.), Tintenfischschulp (Black fischbein), Fischschuppen,
Ameiseneier, Seidenwurmschnüre, Rindergalle, Ambra, Bibergeil, Bisam
(Moschus), Zibet, spanische Fliegen, Maiwürmer; auch Tierflechsen, zu
Stöcken, Reitpeitschen od. dgl. ganz grob vorgerichtet
161 Blut von geschlachtetem Vieh, flüssig oder eingetrocknet; Tierflechsen, auch ge-
trocknet; Abfalle von Fischen, auch von gesalzenen Fbchen ; Dünger, tierischer
(Abtritt- und Stalldünger), auch getrocknet; die bei der Transiederei ab-
fallenden, lediglich zur Düngung verwendbaren Rückstände von Dorsch-
und Robbenlebem od. dgl. (Trangrugge) sowie derartige Rückstände von
Fischspeck uod Robbenspeck; Grieben (Rückstände beim Ausschmelzen
des Talgs aus Tierfett) und Griebenkuchen; tote Tiere, zweifellos zum
Genuss nicht verwendbar, auch getrocknet, und ähnliche tierische Abgänge
D. Erseugnisse landwirtschaftlicher Nebengewerbe.
Erzeugnisse der ölmüllerei und der sonstigen Gewinnung
fetter Öle.
(166/7) Fette Öle:
166 in Fässern:
Rapsöl und Rüböl
Leinöl
BucheckernÖl, Erdnussöl, Mohnöl, Nigeröl, Sesamöl und Sonnenblumenöl
Anmerkung. SesRmOl, amtlieh ungenlesriMtf gemacht (denaturiert) •
Baumöl (Olivenöl), rein
Anmerkung. Reines Baumdl, amtl. ungeniesebar gemacht (denaturiert)
Lavat- und Sulfuröl
BaumwoUsamenöl
Anmerkung. BaumwollaamenOl, amtl. ungeniaiibar gemacht (denaturiert)
Holzöl
Ririnusöl
Anmerkung. Rizinusöl» amtlich ungenieabar gemacht (denaturiart) .
anderes fettes öl
Anmerkung. Nicht besonden genannte fette öle, amtUeh ungentaabar
gemacht (denaturiert)
5
ZolUatx
fitrldz
Mk.
8,00
frei
10,00
15,00
10,00
frei
frei
frei
frei
12,00
4,00
10,00
5,00
10,00
2,00
2,00
12,50
5,00
4,00
9,00
2,00
10,00
4,00
167 in anderen BcBUtnüsen;
Baumöl (Olivenöl)
Baumwollsamenöl, Bucheckernöl, JErdnuasöl, Moknöl, Nigeröl, Sesamöl
und SoonenbhimcnÖl
Rizinusöl und anderes vorstehend nicht genanntes fettes öl
Anmerkung. RislnuaOl in BlechgeflSBen, bei etnem Gewidite des Bkcfa-
geOflset nebst Inhalt von mindestens 16 kg, amtlidi ungarfesrtisr
(dSBataritrt)
(168/71) Pflaniliche Fette:
168 Kakaobutter (Kakaoöl)
169 Muskatbutter (Muskatbalsam); Lorbeeröl, butterartiges:
' in Fässern
in anderen Behältnissen
170
171
172
173
174
176
176
177
187
Baumwollstearin
Anmerkung. Baumwollstearln cor Hersteihmg von Seife eder liehten
auf Erlaubninchein unter übcrwaehimg oder vorher cmtÜdi iiimiiiliriMii
gemacht (denaturiert)
Palmöl, Palmkemöl, Kokosnussöl und anderer pflanzlicher Talg, z. B. Shea-
butter, Vateriatalg, zum Genüsse nicht geeignet
Anmerkung. Zum OenuHe geeigneter pflsaslfteher Tklg unteriiegt den
Zolle ffir llsgariae.
Ölsäure (Olein) und öldrass
Stärke und Stärkeerzeugnisse
mit Ausnahme des wohlriechenden oder durch seine Umschliessung als
Schönheitsmittel (kosmetisches Mittel) sich darstellenden Puders.
Stärke, grün oder trocken, auch gemahlen
Stärkegummi (Dextrin), geröstete Stärke (Leiogomme), Kleister (Schlichte),
flussig oder getrocknet, Tragantstoif und ähnliche stärkemehlhaltige Klebe-
und Zurichte- (Appretur-) Stoffe; Kleber (Gluten), auch gekörnt, getrocknet
oder durch Gärung verändert (Eäweissleim); Glutenmehl
Pfeilwurzelmehl (Arrowroot), Sago und Sagomehl, Mandioka, Tapioka, ost-
indisches Mehl, Saleppulver, Sagoersatzstoffe (Graupen und Griess aus
Kartoffeln)
Zucker.'
Rohr-, Rüben- und sonstiger Zucker von der chemischen Zusammensetzung
des Rohrzuckers (der Saccharose):
raffinierter
anderer fester und flüssiger aller Art; auch Füllmassen und Zuckerabläafe
(Sirup, Melasse); Rübensaft, Ahomsaft
Stärkezucker (Traubenzucker, Glykose, Dextrose, Maltose), Fmchtsucker
(Lävulose) und anderweit nicht genannte gärungsfahige Zuckerarten,
kristallisiert oder sirupartig; auch Dextrinsirup; gebrannter Zucker aller
Alt; Färbzucker (Zuckercouleur), dextrinfrei (Rumfarbe, Rumcouleur) oder
dextrinhaltig (Bierfarbe, Biercouleur); Zuckerfarben
Milchzucker
Essig aller Art:
in Fässern oder Kübeln
in anderen Behältnissen
Essig und Hefe.
Zollsatz
förldz
Mlc
20,00
20,00
20,00
2.00
35,00
9,00
20,00
furlds
Rohgev.
12,50
förldz
5.00
2,00
4,00
16,00
18,00
15,00
40,00
40,00
40,00
80,00
10,00
48,00
Anmerkung. Esrig mit mehr als 16 OewichttteÜfln
wie Easigaäure sn vcnoUea.
in IM Ist
6
188
189
190
191
193
194
195
196
197
212
213
214
217
Zollsats
fÜrldE
Mk.
(188/9) Hefe :
^ycinhcfe:
flüssig 24,00
trocken oder teigartig 1,50
Andere Hefe aller Art 65,00
Wasser and Eis.
Mineralwasser, natürliches und künstlicfaea, einscfaiiesslich der Flaschen und
Krüge frei
Anmerkung. MlnenlwaaMr in Flaaehen, die einem Zolle von mehr als
S Mk., oder in Krügen, die einem aolchen 'von mehr ala 1 Mk. für 1 da
unterliegen, wird mit den UmtchliesBungem nach deren Beachatfenheit
versollt.
Anderes natürliches Wasser, auch destilliert; Eis, rohes, natürliches und
künstliches frei
Abgänge von der Verarbeitung landwirtschaftlicher
Erzeugnisse.
Rückstände, feste, von der Herstellung fetter öle, auch gemahlen oder in
der Form von Kuchen (Ölkuchen); auch Mandelkleie frei
Rückstände von der Stärkeerzeugung, ausschliesslich als Viehfutter verwend-
bar; Branntweinspülicht (Schlempe), auch getrocknet; Melasseschlempe frei
Ausgelaugte Schnitzel von Zuckerrüben, auch gepresst:
frisch frei
getrocknet (gedarrt) 1,00
Anmerkung. Gedarrte ZudcerrObeiMehnitsel, welche für inlindiache, an
audändiflche Zuckerfabriken geUeferte Zuckerrüben an inULndiache Produ-
senten vertragsmSmig surfickgewährt werden, sind aoUfrel.
Weintreber 5,00
Anmerkung. Weintreber cur Kognakbereitung werden unter tJber-
wadiung der Verwendung solUrei abgelamen.
Andere Treber, auch getrocknet; Malzkeime frei
B. Eneugnisse der Nahnmg^s* und GenaBBmittel-Qewerbe,
in den Unterabechnitten A bis D nicht inbegriffen.
Auszüge (Elssenzen), nicht äther- oder weingeisthaltig, zur Bereitung von
Getränken (Kaffee-, Limonade- u. dgl. Essenz) sowie zum Würzen zu-
bereiteter Speisen und Getränke (Vanilleessenz u. dgl.); Auszug (Extrakt)
von rohen Kaffeeschalen, sirupartig eingedickt; Gewürzauszüge (Gewürz-
extrakte); Kastanienauszug (Kastanienextrakt) von geniessbaren Kastanien;
Kaffeepulver, gemischt mit gebranntem Zucker; Kapseln aus mit Zucker
versetzter Gelatine; Kastanienmehl von geniessbaren Kastanien, geröstet
oder mit Zucker, Vanille u. s. w. zubereitet; Kindermehl, aus Weizenmehl
unter Zusatz von Zucker und eingedickter Milch bereitetes (Nestlemehl)
u. dgl.; Kraftmehl, mit Zucker versetzt; Kefyrzeltchen; Limonade-
pulver 60,00
Säfte von Früchten (mit Ausnahme der Weintranben) und von Pflanzen,
nicht äther- oder weingeisthaltig, mit Zucker oder Sirup versetzt oder
mit Zusatz von Zucker oder Sirup eingekocht, einschliesslich des
Schachtelmus (der Marmelade) und der pflanzlichen Gallerten (Gelees);
Himbeeressig 60,00
Säfte von Früchten (mit Ausnahme der Weintrauben) und von Pflanzen, zum
Genuas, äther- oder weingeisthaltig 240,00
Chemisch zubereitete Nährmittel, z. B. Plasmon, Somatose, Tropen,
Pepsin frei
7
ZoBsau
fiirldz
Mk.
Zweiter Abschnitt.
Mineralische und fossile Rohstoffe; Mineralöle.
A« Erden und Steine.
221 Gartenerde, auch Rasenplatten; Kies, Mergel, Sand, auch naturfarbiger
Streusand sowie Formersand; ungefärbte Glimmerschuppen; Schlamm,
auch Scheideschlamm fre
222 Gefärbter Sand, auch gefärbter Streusand einschliesslich des Streugoldes und
Streusilbers (aus Glimmer erzeugten Streusandes) und andere gefärbte
Gllmmerschuppen frei
223 Ton einschliesslich der Porzellanerde (Kaolin) und Lehm aller Art, auch
gebrannt, gemahlen oder geschlemmt; Schamotte- und Dinasmörtel . . frd
224 Farberden (auch Kreide), roh, sowie als rohe Farberden verwendbare Ab-
falle und Nebenerzeugnisse der Industrie; Graphit, roh (in Stücken), ge-
mahlen oder geschlemmt frd
225 Bimsstein, Schmirgel, Polier- oder Putzkalk (Wiener Kalk), Tripel und
ähnliche mineralische Schleif-, Polier- und Putzmittel, roh, gemahlen
oder geschlemmt:
in Btlchsen, Gläsern, Krügen oder ähnlichen fllr den Kleinverkauf be-
stimmten Aufmachungen 6,&)
in anderer Verpackung, auch zu Ziegeln geformt frd
226 Kieselgur (Infusorienerde), Quarz, Quarzsand; Feuersteine, roh, auch ge-
schreckt oder gemahlen fre
227 Kalk, kohlensaurer, Magnesit, Dolomit, Witherit, Strontianit, auch gebrannt;
Kalk, gebrannter, gelöscht; Kalkmörtel; Kalk, natürlicher phosphorsaurer frei
228 Gips (schwefelsaurer Kalk), auch gebrannt, gemahlen, geschlemmt; Supcr-
phosphalgips frd
229 Wasserbindende (hydraulische) Zuschläge, z. B. Tuff, Trass, Puzzolan und
Puzzolanerde, Santorin (Santorinerde), auch gemahlen oder gestampft frei
230 Portlandzement, Romanzement, Puzzolanzement, Magnesiazement, Schlacken-
zement u. dgl., mit oder ohne Zusatz von Färbemitteln oder anderen
Stoffen, ungemahlen (Zementklinker, Zementgriese u. s. w.)t gemahlen,
gestampft; auch gemahlener Kalk O,:*"
231 Meerschaum, roh, auch künstlicher Meerschaum in ungeformten Stücken;
Asbest, roh, auch gemahlen; Asbestfascm, auch gereinigt; Speckstein
(spanische oder Venetianer Kreide) xmd Talk, roh, auch gemahlen oder
gebrannt; Glimmer, roh, auch in rohen Platten oder Scheiben .... frd
232 Baryt, natürlicher schwefelsaurer (Schwerspat), und Strontian, natürlicher
schwefelsaurer (Cölestin), auch gepulvert oder gemahlen; Feldspat, ge-
meiner, auch gepulvert oder gebrannt; Flussspat, roh, auch gemahlen;
Bauxit, ungereinigt; Eisstein (Kryolith) | frd
323 Schiefer: {
rohe Schieferblöcke 0,2o
rohe Schieferplatten, roher Tafelschiefer, Dachschiefer
Anmerkung. SchleferpUtt«n von mehr als SO cm Stirke sfnd als
flchieferblOcke su beliandaln.
234 Steine (mit Ausnahme von Schiefer und Pflastersteinen) sowi^ Lava, poröse
und dichte, roh oder bloss roh behauen, auch gesägt, jedoch an nicht
mehr als drei Seiten, oder in nicht gespaltenen, nicht gesägten (ge-
schnittenen) Platten; auch gemahlene Steine, vorstehend nicht genannt frd
235 Edelsteine und Halbedelsteine, roh 6d
236 Sonstige Erden und rohe mineralische Stoffe, anderweit nicht genannt oder '
inbegriffen, auch gebrannt, geschlemmt, gemahlen oder gereinigt; Kreide-
masse (aus Kreide, anderen Erden, Leim u. dgl.) zu Formerarbeiten . . &d
8
U^
237
238
239
240
241
242
243
244
245
B. Bne» Behlaoken, ABetaen.
Erze, auch aufbereitet; eisen- oder manganhaltige Gasreinigungsmasse;
Schlacken und Sinter aller Art zum Metallhüttenbetrieb, auch gemahlen
(mit Ausschluss des Thomasphosphatmehls), Schlacken und andere Ab-
fiUle vom Metallhüttenbetriebe; sog. SchlackenfUze; Schlackenwolle;
Aschen mit Ausnahme der Knochenasche, auch ausgelaugt; Kalkäscher
C. JPosaile Brennstoffe.
Steinkohlen, Anthrazit, unbearbeitete Kännelkohle und Braunkohlen, auch
gemahlen; Torf; Koks (poröse Rückstände von der trockenen Destillation
der Steinkohlen und Braimkohlen), auch gemahlen ; Torfkoks (Torfkohlen) ;
koksartige Rückstände von der Destillation der Mineralöle nnd des Teers;
Brennstoffe, künstliche (einschliesslich der Presskohlen), aus Braunkohlen,
Steinkohlen, Torf, Teer od. dgl., auch unter Verwendung von Holz be-
reitet; Kohle, formbare (plastische), aus fossilen Stoffen und Gaskohle
(Retortengraphit), ungeformt; auch formbare (plastische) Pflanzcnkohle in
ungeformter Masse
D. Mineralole und sonstige fossile Bohatoilb.
£rdöl (Petroleum), flüssiger natürlicher Bcrgtcer (Erdteer), Braunkohlenteeröl,
Torfol, Scbieferöl, Öl aus dem Teer der Boghead- oder Kännelkohle
und sonstige anderweit nicht genannte Mineralöle, roh oder gereinigt:
Schmieröle; auch teerartige, parafßnhaltige und im Wasser nicht unter-
sinkende pechartige Rückstände von der Destillation der Mineralöle;
Harzöl
andere
Anmerkungen.
1. Der Bundesrat ist befugt, mineralische öle, die für andere gewerbUdie
Zwecke als für die Herstellung von SchmierBl, LeuditOl oder Leuchtgas
bestimmt sind, unter Überwachung der Verwendung vom Zolle frei zu lassen.
2. Der Bundesrat Ist befugt, mineralische öle, die für die Bearbeitung in
iniindischen Betriebeanstalten bestimmt sind, unter Oberwacfanng vom
Zolle frei su lassen. Die daraus gewonnenen Eraeugnlsse sind wie aus-
landische zu behandeln, mit Ausnahme der leichten Ole, welche, soweit
sie nicht zu Schmier- oder Beleuchtungoswecken einschliesslich der Br-
■eugnng von Leuchtgas verwendet werden, unter Überwachung der Ver-
wendung auf Erlaubnisschein zollfrei bleiben.
3. Der Bundesrat ist befugt, die Verzollung von gereinigten, zu Beleuch-
tungazwecken geeigneten Mineralölen nach dem Raumgehalte mit der
Mangabe zuzulassen, dass dabei für 126 1 bei einer Temperatur von UP O.
1 Doppelzentner gerechnet wird.
Asphalt, fester; Asphaltmastix (Asphaltzement), Asphaltkitt (Mineralkitt,
Harzzement, Holzzement
Erdwachs (Ozokerit), roh, auch umgeschmolzen
Bernstein, roh; auch Bernsteinstaub und Bernsteinmasse; Jet (Gagat), un-
bearbeitet
Pech aller Art mit Ausnahme des Steinkohlenpechs; Pechsatz (Rückstand
von der Pechbereitung); pechartige Rückstande von der Destillation der
Mineralöle, soweit sie im Wasser untersinken; Teer aus erdpechhaltigem
Schiefer; ITorfteer; Braun kohlenteer; auch Holzteer und Dagget (Daggert,
Birkenteer)
E. Steinkohlenteer 9 Steinkohlenteerdle und
8teinkohlenteer8to£R9.
Steinkohlenteer; auch Steinkohlenpech
Steinkohlenteeröle, leichte, einschliesslich der ölartigen Destillate aus Stein-
1 kohlenteerölen, z. B. Benzol, Cumol, Toluol, Xylol, und schwere, z. B.
ZoUaats
ftirldz
Mk.
frei
frei
10,00
6,00
frei
frei
frei
frei
frei
9
246
247
248
249
250
251 1
254
255
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258
259
260
261
262
Anthrazenöli Karbolöl, Krcoiotöl; auch Asphaltnaphta und sogenannter
Kohlenwasserstoff
Naphtalin ; Anthrazcn ; durch einfache Destillation des Steinkohlenteers her-
gestellte nicht ölartige Erzeugnisse, z. B. Phenol (Karbolsäure); Anilin
(Anilinöl), Anilinsalze und andere Steinkohlenteerstoffe (Anthrachinon,
Nitrobenzol, Toluidin, Naphtylamin, Rcsorzin, Naphtol, Fhtalsäure u.s.w.)
Dritter Abschnitt
Zubereitetes Wachs, feste Fettsäuren, Paraffin und ähnliche
Kerzenstoffe, Lichte, Wachswaren, Seifen und andere unter Ver-
wendung von Fetten, Ölen oder Wachs hergestellte Waren.
Bienenwachs und anderes Insektenwachs sowie Pflanzenwachs, zubereitet
(gebleicht, gefärbt, in Täfelchen oder Kugeln geformt u. s. w.), auch mit
anderen Stoffen versetzt; Wacbsstumpfen; Baumwachs (Wachskitt) . .
Abf&lle und Rückstände von der Zubereitung des Bienenwachses, nur geringe
Mengen Wachs enthaltend
Erdwachs (Ozokerit], gereinigt und Ceresin (aus Erdwachs hergestellt, auch
mit Paraffm versetzt), in Blöcken, Täfelcben oder Kugeln ; Wachsstumpfen
von gereinigtem Erdwachs und von Ceresin
Stearinsäure (auch Stearin genannt); Palmitinsäure (auch Palmitin genannt);
Margarinsäure; Paraffin, roh (ParafTmschuppen, Paraffinbutter u. s. w.)
oder gereinigt, mit Ausnahme des Weichparaffms, und ähnliche Kerzen-
Stoffe, anderweit nicht genannt, roh oder gereinigt
Weichparaffm
Schmierseife, gemeine weiche (Kalbeife, Fassseife); flüssige Wasserglasseife;
öle und flüssige Fette, mit Alkalien zu Waschmitteln zubereitet; Türkisch-
rotöl; flüssiges KreoUn und ähnliche Dennfektions-, Reinigungs- u. s. w.
Mittel in flüssigem Zustande; Gemische von Wasser imd Seife zu Zurichte-
(Appretur-) od. dgl. Zwecken ; alle diese in Fässern oder anderen grösseren
Behältnissen.
Feste Seife (mit Ausnahme der Zahnseife), festes Kreolin und ähnliche
Desinfektions-, Reinigungs- u. s. w. Mittel in festem Zustande, Fettlaugen-
mehl, sog. Phönixlauge ; alle diese, soweit sie nicht unter No. 256 fallen
Waren der in No. 254 und 255 genannten Art, zum unmittelbaren Gebrauch
geformt (gepresst oder in Formen gegossen) oder in Büchsen, Flaschen,
Krügen, Tiegeln, Töpfen od. dgl. ; flüssige Seife mit Ausnahme der in
No. 254 genannten; Seifenpulver; feine weiche Seife; Seifenblätter (Seifen-
papier); mit zerkleinerter Seife vermengte Mandelkleie; Formerarbeit
aus Seife
Anmerkung su No. 254 b i s 266. Seifeneraataatotte, a. B. Braeognlaae
aua der Seifen- (QuinaJaOBinde, imterlicceB den EoUaätaeB flBr Belle.
Glyzerin, roh oder gereinigt; Unterlange von Seifensiedereien
Paraifinsalbe, Vaselin und Vaselinsalbe (nicht wohlriechend); Lanolin und
Lanolinverbindungen
Wagenschmiere
Andere Schmiermittel, unter Verwendung von Fetten oder ölen hergestellt,
flüssig oder fest, auch geformt
Schuhwichse, schwarze, nicht flüssige
Schuhwichse, nicht unter No. 261 fidlend, auch unter Verwendung von
Wachs oder Ceresin hergestellt; Bohnennasse aus Wachs oder Ceresin
mit Zusatz von Terpentinöl od. dgl
10
ZoOutz
fibldz
Mk.
fiti
frei
15,00
frei
15,00
10,00
10,00
5.00
10.00
30.00
frei
fiirldx
Rohga«.
12.00
fir |d
10.00
liirlds
Rohgcv.
12,00
furldi
3,00
18.00
263
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
ZolUatx
für Idx
Putsiohteli unter Verwendung Ton Fetten, ölen oder Seife hergestellt (Putz-
fette, Futzpomaden, Pntzseifen), z. B. Eisenoxid, mit Stearinsäure und
Talg Tersetzt; Tonerdeseife (Äluminiumpalmitat) ; Poliersteine (aus ge-
brannten, gemahlenen oder geschlemmten Erden mit' Stearin, Talg u. s. w.
geformte Steine) ; Formerstoffe, aus mineralischen Stoffen unter Verwendung
von Stearin, Palmitin, ParaiTm, Wachs, auch von Harz hergestellt . .
Vierter Abschnitt.
Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Farben und
Farbwaren.
A. Chemische Orundstoffe, Säuren,
Balse and sonstige Verbindungen chemischer Qrundstoflb»
anderweit nicht genannt.
Quecksilber und Quecksilberlegierungen (Amalgame)
Alkalimetalle, andere sonst nicht benannte Metalle
Brom
Jod
Phosphor, gewöhnlicher (kristallinischer, weisser) und roter (amorpher) . .
Schwefel, roh oder gereinigt, auch gepulvert; Spencemetall (^Eiscnthiat, ein
Gemenge von Schwefel und Schwefelmetallen)
Ammoniakwasser (Gaswasser), Salmiakgeist
Salzsäure
Schwefelsäure und Schwefelsäureanhydrid
Salpetersäure
Borsäure und Borax (borsaures Natron, Natriumborat)
Oxalsäure und ozalsaures Kali (Kaliumozalat, Kleesalz)
Essigsäure, auch kristallisiert (Eisessig), imd Essigsäureanhydrid-.
bei einem Gewichte der unmittel- 1 von mindestens 20 kg . . .
baren Umschliessung nebst Inhalt j von weniger als 20 kg . . .
Milchsäure und Milchsäuresalze (Laktate)
Weinsäure (Weinsteinsäure), Zitronensäure
Salz (Chlomatrium [Siede-, Stein-, Seesalz]), sowie alle Stoffe, aus denen
Salz ausgeschieden zu werden pflegt; ferner Mutterlauge, Pfannenstein
und Steinsalzwaren, auch Abraumsalze, neben der inneren Abgabe .
Dornstein (Rückstand bei der Gradierung der Salzsole)
•
Quellsalze, natürliche und künstliche; auch Moorsalze
Chlorbaryum (Baryumchlorid)
Jodkalium (Kaliumjodid), Jodnatrium (Natriumjodid), Jodammonium (Am-
moniumjodid)
Bromkalium (Kaliumbromid), Bromnatrium (Natriumbromid), Bromammonium
(Ammoniumbromid), Bromeisen
Kohlensaures Ammmoniak (Ammoniumkarbonat, Hirschhornsalz) ....
Soda, natürliche und künstliche:
roh, auch kristallisiert
kalziniert, auch auf andere Weise entwässert oder gereinigt ....
Doppelkohlensaures Natron (Natriumbikarbonat)
Atznatron, fest (Natrinmhydroxyd) oder flüssig (Natronlauge); Ätzkali, fest
(Kaliumhydroxyd) oder flüssig (Kalilauge)
Pottatche aller Art; auch Schafschweissascfae
Schlempekohle
Chlorkalk und Bleichlaugen; Baryumsuperoxyd, Wasseritoffsuperoxyd . .
Chlorsaures Kali (Kaliumchlorat), nicht in Hülsen oder Kapseln eingebend
10,00
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
8,00
12,00
48,00
frei
8,00
f^r 1 dz
Reingew.
0,80
frei
fiirldz
3,00
frei
frei
frei
5,00
0,90
1,50
1,50
3.50
2,00
frei
1,00
frei
11
294
297
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
3J6
317
318
319
320
321
322
Schwefelsaures Natron (Glaubersalz , Natriumsuliat) und saures schwefel-
saures Natron (doppelschwefelsaures Natron, Natiiumbisulfat)
Schwefelsaures Kali (Kaliumsulfat) und pbosphorsaures Kali (Kaliumphosphat)
Kupfervitriol (blauer Vitriol, Kupfersulfat), auch gemischter Kupfer- und
Eisenvitriol
Eisenvitriol (grüner Vitriol, Eisensulfat), Zinkvitriol (weisser Vitriol, Zink-
sulfat)
Ammoniak-, Kali- und Natronalaun, schwefelsaure Tonerde (Alumininm-
sulfat), Tonerdealaun, Tonerdenatron (Natriumaluminat), Chloraluminium
(Aluminiumchlorid), essigsaure Tonerde (Aluminiumacetat) ; Tonerde, künst-
liche; auch gereinigter Bauxit
Chrom-, Eisen- und Kupferalaun
Bleioxyd (Bleiglätte, gelbe [Silberglätte] und rote [Goldglätte]) in Brocken,
Schuppen oder Pulver
Zinnoxyd
Salpetersaures Ammoniak (Ammoniaksalpeter, Ammoniumnitmt), nicht in
Hülsen oder Kapseln eingehend, salpetersaures Blei (Bleinitrat) . . .
Salpetersaures Natron (Natronsalpeter, Chilesalpeter, Natriumnitrat) . . .
Salpetersaures Kali (Kalisalpeter, Kaliumnitrat), salpetersaurer Baryt
(Baryumnitrat)
Chromsaures Natron (Natriumchromat) und saures chromsaures Natron
(Natriumbichromat) , chromsaures Kali (Kaliumchromat) und saures
chromsaures Kali (Kaliumbichromat) ; Chromoxyd, Chromhydroxyd . .
Mangansaures Kali (Kaliummanganat) und Übermangansaures Kali ((Calium
pemumganat)
Wasserglas (Kalium- und Natrium-Silikat)
Kali-Blutlaugensalz (Ferrocyankalium [Kaliumeisencyanür] und Ferricyan-
kalium [Kaliumeisencyanid]), Natron-Blutlaugensalz (Ferrocyannatrium
[Natriumeisencyanür] und Ferricyannatrium [Natriumeisencyanid]), Cyan-
kalium (Kaliumcyanid)
Essigsäuresalze (Acetate), anderweit nicht genannt, sowie Acetonöl . . .
Bleizucker, Bleiessig
Weinstein :
roh
gereinigt (raffmicrt); auch Natronweinstein
Brechweinstein und andere Antimonpräparate
Kohlensaure Magnesia, künstliche (Magnesiumkarbonat)
Kohlensaurer Strontian, künstlicher (Strontiumkarbonat), salzsaurer Strontian
(Strontiumchlorid) ; Strontiumoxyd, Strontiumhydroxyd
Zinksalze, anderweit nicht genannt; Chlorzink (Zinkchlorid), fest oder
flüssig
Calciumkarbid, Aluminiumkarbid, Siliciumkarbid (Karborund) und ander-
weit nicht genannte Metallkarbide
Vorstehend und anderweit nicht genannte Metalloide, Säuren, Salze und
Verbindungen von Metalloiden untereinander oder mit Metallen . . .
B. Farben und Farbwaren.
0,25
frei
3,00
frei
6,00
3,00
frei
frd
frei
frei
l.OÖ
8,00
1,00
1.00
fr«
8,00
a,oo
frei
2,00
fxei
4.00
frei
Tierische Farbstoffe, z. B. Cochenille, wilde, zahme und unechte
(tierischer Kermes), audi gemahlen oder in Teigform ; Cochenillekarmin ;
Sepia • i frd
Anilin- und andere nicht besonders genannte Teerfarbstoffe .frei
Alizarinfarbstoffe, trocken oder in Teigform frei
Indigo, natürlicher und künstlicher, auch Indigokarmin, rein oder venetzt |
mit mineralischen Stoffen oder Stärke, trocken oder in Teigform . . . ; frei
Berliner Blau, rein oder versetzt mit mineralischen Stoffen oder Stärke, |
trocken oder in Teigform j 10,00
12
•Mi
323
324
325
326
327
328
329
i^.
330
331
332
333
334
335
336
'>
337
338
339
340
ji'
.v5
341
342
ZolUatx
für 1 dz
_Mk.
Ultramarin, rein oder versetzt mit mlneraliachen Stoffen oder Stärke, trocken
oder in Teigform 15,00
Bleimennige, Bleiweiss 1,00
Barytweiss (Permanentweiss) , , 3,00
Zinkoxyd (Zinkweiss und Zinkgrau), Zinksulfidwciss (Litbopon) .... 2,00
Zinnober, roter (rotes QuecksUbersuliid) 10,00
Farbholzauszüge (Farbfaolzextrakte); auch Auszüge aus anderen pflanzlichen
Farbstoffen :
flüssig 2,00
fest 4,00
Anmerkung. Flüssige Farbholaaussflge und flüssige AusiBge aus anderen
pfUnxlichen Farbstoffen von mehr als 28^ B6 werden wie feste Tciaollt.
Erdfarben:
Kreide, geschlemmt; auch gestäubte oder in anderer Weise fein ge-
pulverte Kreide 0,40
Andere Erdfarben (gebrannte, gemahlene oder geschiemmte Farberden
und als solche verwendbare Abialle und Nebenerzeugnisse der Industrie,
auch als Farberden gemahlene Erze), trocken oder in Teigform, auch
geschönt 0,50
Russ; Buchdrackschwärze, trocken, nicht zubereitet; auch dgl. Kupfer-
dmckschwärze 5,00
Bronzefarben frei
Pigmentfarben und Farblacke (Lakfarben), anderweit nicht genannt, rein
oder yersetzt mit mineralischen Stoffen oder Stärke, trocken oder in
Teigform frei
Andere nicht zubereitete Farben frei
Fapierdruckfarbe, aus Russ oder Kupferdnickschwärze hergestellt . . . 10,00
Bleiweiss, Zinkweiss, Lithoponweiss, Eisenozyd, Eisenmennig, mit öl an-
gerieben, nicht in Blechbüchsen oder in Aufinachungen für den Klein-
verkauf 3,00
Die in No. 335 genannten zubereiteten Farben in Blechbüchsen oder in
Aufmachungen filr den Kleinverkauf; andere zubereitete Farben (mit öl,
Ölfirnis, Glyzerin, Leim, Mineralöl oder einem anderen Bindemittel oder
mit Weingeist versetzt oder angerieben); nicht zubereitete Farben in
Bläschen, Kapseln, Muscheln, Pasten. Tuben, Töpfchen, Täfelchen
od. dgl.; Farben in Farben- und Tuschkasten 20,00
Tinte und Tintenpulver 5,00
Graphit :
geformt (in Tafeln, Blöcken od. dgl.) 4,00
in Aufmachungen für den Kleinverkauf 6,00
Speckstein, geschnitten oder geformt zum Zeichnen (Schneiderkreide), auch
in Holz gefasst 6,00
Blei, Farben- und Kohlenstifte (zum Zeichnen oder Schreiben); Kreide
(geschnitten oder geformt):
ungefasst oder nur mit Papier bezogen 20^00
mit Fassung aus gemeinem Holze zum handwerksmSssigen Gebrauche
(Zimmermannsstifte) 25,00
andere, soweit sie nicht wegen ihrer Verbindung mit anderen Stoffen
unter höhere Zollsätze fiallen 40,00
C. Flmiase» Iiaoke, Kitte.
Ölfirnisse, auch mit Zusatz von Trockenmitteln; Fimissatz; Standöl;
Vogelleim aus eingedicktem Leinöl 7,(X)
Weingeistfimisse (Auflösungen von Harzen in Weingeist, auch in Holzgeist)
mit oder ohne Zusatz von Farbstoffen; Schellackkitt (in heissem Wein-
geiste zur Sirupdicke aufgelöster Schellack) 30,(X)
13
344
345
346
343 Lackfirnisse, Locke, ohne Verwendung von Weingeist hergestellt (Auf-
lösungen von Harzen in Terpentinöl, Mineralöl, Harzöl, Ölfirnis,
Aceton, Alkalien oder anderen Lösungsmitteln), auch mit Farbstoffen
versetzt; Asphaltlack (Auflösungen von Asphalt oder asphaltähnücher
Masse in Mineral- oder Terpentinöl, sowie Auflösungen von Asphalt oder
Steinkohlenpech in Steinkohlenteeröl oder Holateeröl); Kutscherlack (Auf-
lösung von Farbstoff und Wachs); Zaponlack (Auflösung von Kollodium-
wolle in Amylacetat)
Siegellack (auch Siegelabdrücke in Siegellack); Flaschenlack
Ölkitte (Fimiskitte), Harzkitte, Kautschuk- und Guttaperchakitte, Leim-,
Eiweiss- und andere Kitte mit Ausnahme von Aabestkitt, Mineralkitt
(Asphaltkitt), Schellackkitt und Wachskitt (Baumwacbs)
Asbestanstrichmasse (flüssiger Asbest), auch mit einem Zusätze von Faifoe
(Asbestfarben); Asbestkitt
D. Äther; Alkohole, anderweit nicht genannt oder inbegriffen;
flüchtige (ätherische) öle, künstliche Blechstoffe, Blech- und
Schönheitsmittel (Parfümerien und kosmetische Mittel).
347 Äther aller Art, einfache und zusammengesetzte; auch Kognaköl (Wein-
beeröl) :
in Fässern
in anderen Behältnissen
Fuselöle; auch Amyl-, Bntyl- und Propylalkohoi
Anmerkung. FuaelOle mit einem Welngeistgehalte von 8 GewiebtstdlsB
oder darflber in 100 sind wie Branntwein su verzollen.
Holzgeist (Methylalkohol) roh; Aceton, roh
Holzgeist, gereinigt; Aceton, gereinigt; Formaldehyd in wässriger Losung
Acetaldeliyd, Paraldehyd
Holzteeröl (Wachholderteeröl u. s.w.), auch gereinigt; Kautschuköl; Tieiöl,
roh (Hirschhomöl) oder gereinigt (Dippelsöl)
Flüchtige (ätherische) Öle;
Terpentinöl, Fichtennadelöl, Harzgeist (Haizessenz), Kampferöl (flüssiger
Kampfer) ,,
andere flüchtige (ätherische) Öle; femer Menthol (Mentbakampfer), nach
in Umschliessungen aus Holz (Migränestifte)
354 Künstliche Riechstofie (Vanillin, Kumarin, Heliotropin und ähnliche znr
Bereitung von Riechmitteln dienende Stoffe)
355 Woiüriechende Fette, Salben und Pomaden, sowie wolilriechende fette und
mineralische Öle:
bei einem Gewicht der unmittel- ) von mindestens 5 kg . . .
baren Umschliessung nebst Inhalt j von weniger als 5 kg . . .
356 Äther- oder weingeisthaltige Riechmittel (Parfümerien) und Schönheitsmittel
(kosmetische Mittel, z. B. Haarfarbemittel sowie Haut- und andere Ver-
schönerungsmittel) ; äther- oder weingeisthaltige Kopf-, Mund- und Zahn-
wässer; wohlriechende oder zur Verbreitung von Wohlgeruch dienende
äther- oder weingeisthaltige Auszüge (Essenzen, Extrakte, Tinkturen) und
Wässer; wohlriechender Essig
357 Wässer, wohlriechende, nicht äther- oder weingeisthaltig:
bei einem Gewicht der unmittel- 1 von mindestens 5 kg . . .
baren Umschliessung nebst Inhalt J von weniger als 5 kg . . .
358 Puder, Schminken, Zahnpulver, wohlriechend; Zahnseife, Räucherpapier,
Schminkpapier und alle anderweit nicht genannten Riech- und Schön-
heitsmittel (Parfümerien und kosmetische Mittel)
Anmerkung. Puder, Schminken, Zahnpulver, nicht wohlrieciiend,
liegen ebenfalls der Versolhmc nach Nb. 808, fSlls de rfch durch Ihre Ui
seUieMongen als SohWnhritsmttfl (hosmetisehe Mittel)
14
348
349
350
351
352
353
Zoüsati
firldz
Mk.
25,0:^
3,0^.1
3.03
frei
160,00
240.00
20,0i.f
5,00
2aüU
4O,0i3
frei
frei
30,00
80,0D
2O,0iJ
100,C»J
300,öiJ
20,lV
100,0c*
100,00
359
360
361
362
ZoUmu
färldz
Mk.
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
X. Künstlioh« l>finffeiiiitteL
Guano, künstlicher (Fisch-, Fleisch-, Blut-, Gameelen- u. s. "w. Goano);
auch natürlicher Guano; Tiermehl, Flechsenmehl, gemahlener tierischer
Dünger (Pondrette)
Knochenmehl
Thomasphosphatmehl
Mit Säuren behandelte, phosphorbaltige Düngemittel (Superphosphate), auch
mit anderen Stoffen vermischt
▲ amerkung au B. Vorstehend nidkt genannte an tldk soUpfliditige
Stoffe, welche an DOaceswecken beatinmt sind, können auf besondere &•
laubnia und erforderlioheafaUa unter t)berwachung der Yerwendunc aallfrel
abgelassen werden.
F. Sprengstofife, Sohiessbedarf und Zündwaren.
Schiessbaumwolle, Kollodiumwolle
Schiesspulver, Sprengpulver und andere vorstehend nicht genannte Spreng-
mittel :
nicht in Hülsen oder Kapseln
in Hülsen oder Kapseln, nicht unter No. 365 oder 366 fallend . . .
Zündpillen, Zündspiegel; gefüllte Zündhütchen und Sprengzündhütchen;
gefüllte Geschosszündungen, Schlagröhren und Zündschrauben; Kugel-
zündhütchen und Schrotzündhütchen (Flobertmunition)
Gefüllte Patronen:
mit Kupfer- oder Messinghülsen
mit Papier- oder Papphülsen
mit Hülsen aus Papier oder Pappe in Verbindung mit anderen Stoffen
Zündhölzer; Zündstäbchen aus Pappe
Zündkerzchen aus Stearin, Wachs oder ähnlichen Stoffen
Feuerwerk aller Art (Feuerwerkssatz und Feuerwerkskörper); Antimon-,
Magnesium-, Zinkfackeln
Pechfackeln, Schwefelfaden, Zunderpapier, zubereiteter Feuerschwamm,
Zündschnüre jeder Art, Zündblättchen für Kinderpistolen, Zündbänder
für Grubenlampen und für Feuerzeuge, sowie sonstige anderweit nicht
genannte Zündstoffe und Zündwaren
Q. Chemisohe und pharmaseutisohe SSrseagnisae,
anderweit nicht genannt«
Glühstrümpfe (Glühkörper für Beleuchtungszwecke), ausgeglüht, auch mit
Kollodium, Gelatine, Leim, Schellack od. dgl. getränkt oder in Ver-
bindung mit unedlen Metallen oder Legierungen unedler Metalle , • ,
Eiweiss und Eiweissstoffe, tierische und pflanzliche, nicht unter andere
Nummern des Tarifs fallend •
Käsestoff (Kasein), Käsestoffgummi und ähnliche Zubereitungen, soweit sie
nicht unter No. 206 fallen
Rohleim (entkalkte Knochen)
Leim aller Art (mit Ausnahme des Eliweissleims), fest oder flüssig; Gelatine,
auch gefärbt • .
Blätter, Füttern, Kapseln (leere und gefüllte), Oblaten und andere geformte
Gegenstände aus nicht mit Zucker versetzter Gelatine « f
Anmerkung. Gefällte Gelatinekapieln unterliegen dem Solle fOc tfla
Fällung, falls dieser hflher ist
Elastischer Leim zur Herstellung von Buchdruckwalzen od. dgl,, sowie Druck-
platten für Hektographen und ähnliche VervielfSltigungsvoxrichtungen •
Holzteer- und Todteerkreosot
Verdichtete Gase einschliesslich der als Umschliessung dienenden Stal^l^..
flaschen • . . .
frei
ird
frei
frei
3,00
frei
3,00
30,00
30,00
12,00
24,00
10,00
10,00
30,00
5,00
120,00
frei
10,00
3,00
5,00
30,00
10^
frei
6,00
15
87
380
381
382
383
384
385
386
387
389
390
394
395
396
397
398
399
Alkaloide (oiganische Basen des PflaasenretcbB), Alkaloidialze und Alkaloid-
Terbindnngen
Kollodinm und Celloidin
Chloiofoim nnd Chloralhydrat ,
Biomoform und Jodoform
Gerbstoffauszüge (Gerbstoffextrakte), anderweit nicht genannt:
flosfig
feit
▲ nmerkoBg. Flflasige OerbstoffauaBage Ton mehr all 28^ B6 werden wie
f efte Teraollt
Snaaholaaaft mit Zacker^ Honig, Anisöl, Salmiak oder sonstigen Geschmacks-
sntaten oder Heilmitteln versetzt, oder in Aufmachnngen für den Klein-
verkauf; anch Bnutkuchen, Brustlclg
anderer Süssholzsaft. roh oder geremigt
Balsame, künstliche; Ausnüge (Kadenzen,. Extrakte, Tinkturen), Wasser n. dgl.,
nicht wohlriechend, zum (iewerbe- oder Hdlgebrmnche (mit Ausnahme
der Farbholz- und GerbstotVauszune):
nicht äther- oder wcingeisihaUig . .
äther- oder weingeisthalti^
Säfte von Früchten (mit Ausnahme von Weintrauben) und yon Pflansen,
zum Gewerbe- oder Heilgebraucb, üiher- oder weingeisthaltig ....
Zubereitete Arzneiwaren und sonstigre pharmazeutische Erzeugnisse» ander-
weit nicht genannt oder inbegriflcn •
Anmerkung su No. 880 bis 888. Äther- oder wringffathaHlge pliar-
maseutlsche Enseugnisae unteiliegen der YeisoUnng als Branntweia^ faBa
aor Herstellung der gleichartifen Waren im Inlande nicht
gemachter (undenaturierter) Branntwein steuerfrei nidit
den darf.
Geheimmittcl
Chemische Erzeugnisse, anderweit nicht genannt oder inbegriffsn
Fünfter Abschnitt.
Tierische und pflanzliche Spinnstoffe und Waren daraus;
Menschenhaare; zugerichtete Schmuckfedem; Fächer und Hüte.
A. Seida.
(394/5) KünstHche Seide:
Ungeswimt oder einmal gezwirnt:
ungefärbt
geftrbt (auch weiss gefärbt)
Zweimal gezwirnt» ungefärbt oder gefärbt
(396/7) Florettseide (Abfallseide);
Ungekämmt
Grekämmt:
ungefärbt.
gefaibt (auch weiss gefärbt)
Floiettseidengespinstei ein- oder mehrfach, auch gezwirnt:
ung^Srbt
geiflbrbt (auch weiss geftirbt)
in Verbindung mit anderen Spinn Stoffen oder Gespinsten, ungelarbt oder
gefärbt
Seidenswini aller Art, auch gemischt mit anderen Spinnstoffen oder Ge-
spinsten, ungefärbt oder gefärbt, in Aufmachungen für den Einxelverkauf :
aus Rohseide oder künstlicher Seide
aus Florettseide ... . . , •
ZoDati
furldx
ML
frei
24,00
20.00
frei
14.00
28,00
60,00
frei
40,00
60,00
60,00
40,00
500,00
Im
30,00
60,00
90.00
frei
frei
12,00
frei
36,00
36,00
300.00
75,00
16
400
570
571
572
573
574
579
580
Rohaeide, künstliche Seide und Fl^ettseidengesploste, auch mit anderen
Spinnstoffen oder Gespinsten gemischt, in Veibindung (jedoch nicht um-
sponnen) mit Metallfäden (Draht oder Lahn)
Siebenter Abschnitt.
Kautschukwaren.
A. WarML aus welchem Kftnteehok«
Kautschuk, aufgelöst, auch mit Beimischung Ton Harz
Weichkautschukteig, auch gefärbt oder mit Asbestfasem, Graphit oder
anderen Stoffen vermischt; gewalzte Platten daraus; Kantschuk- Abschnitte
und -Streifen, unbearbeitet; Kautschukplatten mit eingewalztem Draht
oder Drahtgeflecht; alle diese nicht ▼ulkanisiert; Guttaperchapapier . .
Greschnittene Platten (Patentplatten) aus rohem, gereinigtem, gefSrbtem,
auch mit Schwefel oder anderen Stofien gemischtem Kautschuk, nicht
vulkanisiert, auch in Abschnitten und Streifen, unbearbeitet ....
Kautschukfiden, gesogen oder geschnitten:
ohne Verbindung mit Gespinsten
mit Gespinsten aus pflanzlichen oder tierischen Spinnstoffen uavoUstindig
umsponnen oder umflochten •
mit Seide oder mit Gespinsten, in denen Seide enthslten ist, nbersponnen
mit anderen Gespinsten übersponnen
Schläuche :
aus Kautschuk für die Bereifung von Fahrzeugradem
aus Kautschuk zu Stielen für künstliche Blumen
andere aus Kautschuk; aus Kautschuk mit Unterlagen aus pflanzlichen
Spinnstoffen; aus pflanzlichen Spinnstoffen, mit Kautschiüc getrfiakt
oder überzogen oder durch Zwischenlagen aus Kautschuk verbunden;
aus Kautschuk, mit Gespinsten umflockäcn oder umsponnen; alle diese
auch in Verbüidung mit unedlen MetaUen oder X«gierungen unedler
Metalle
Anderweit nicht genannte Waren aus weichem (auch vulkanisiertem) Kaut-
schuk oder damit ganz oder teilweise überzogen, soweit sie nicht durch
die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen:
unlackiert, ungefärbt, unbedruckt; Fussbodendecken aus derartigem Kaut-
schuk, auch mit Unterlagen von Gespinstwaren oder FHz; Kautschuk-
platten mit ein- oder aufgewalzten Gespinstwaren oder mit ein- oder
aufgewalztem Filz; Kolbenpackungen, Stopf bnchsenpackungen und
Dichtungsschnure aus groben Gespinstwaren, Gespinsten oder Fils in
Verbindung mit Kautschuk oder mit Stearinsäure, Talk, Talg oder
Asbest, sowie andere Kolbenpackungen und Dichtnngsschnüre von
ähnlicher Beschaffenheit
lackiert, gefärbt, bedruckt oder mit eingepressten Mustern venehess
Fussbodendecken ans deraitigem Kautschuk, auch mit UnterlagCB voa
Gespinstwaren oder Filz
Geqdnstwaicn, auch FUs, aalt Kautschuk getxankt oder überzogen oder
durch Zwischenlagen aus Kautschuk verbunden; Getpinstwaren In
Verbindung mit Kautschukfäden; Gewebe aus Kantschukfäden In
Verbindung mit Geapinstsn; Kantschukwaren, mit Gespinstwaren üb«*
zogen oder mit Gespinsten umsponnen; alle diese, wenn die Gespinst»
wsM odcf das Gespinst betteht:
ganz oder teilweise aus Seide • . • ,
ans anderen SpInnetoffiM .
▲ nmerkung. Bistishte llii||lnnnann. 4er voriMiristastan ist Püfci
wie gnlhte OcgwstlBde aw toktm fVESoltt.
.7 "•
Zollsats
fOrlds
Mk.
300,00
3,00
5,00
8,00
10,00
20,00
60,00
40,00
60,00
80,00
40,00
40,00
60,00
180,00
iQOfif>
581 Kantschukdracktüclier für Fabriken und Kratzentflcher f&r Kratsenfabriken
auf Erlaabniaschein unter Oberwachung der Verwendung
B. HartkautBOhuk and HartkaatsohiüLwaren.
582 Hartksutschukteig (nicht vulkanisiert)
583 Hartkautschukteig für zahntechnische Zwecke, mit Farben, Metallpulver
oder anderen Stoffen gemengt
584 Hartkautschuk (Kautschukhonmiasse) in Platten, Stangen, auch zerschnitten,
ohne weitere Bearbeitung; Rohpressungen aus Hartkautschuk, die rwar
schon die Gestalt der Ware erkennen lassen, aber noch die Pressnahte
an sich tragen und deshalb der weiteren Bearbeitung bedürfen; unbe-
arbeitete Platten aus Hartkautschuk mit Unterlagen von Gespiostwaren
oder Papier
585 Röhren aus Hartkautschuk, ohne weitere Bearbeitung
586 Andere Hartkautschukwaren, auch in Verbindung mit anderen Stoffen, so-
weit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen
ML
30,(»
635
636
637
638
639
loaci'
640
641
▲ llirenielne Anmerkung lum siebenten Absohnltlt \
Waren aus Outtapercha, Balata oder Eaatschukeraatntoffen, oder damit
gaoa öder teilweise übenogen, werden, soweit sie nicht besonders gcnaimt
lind, wie Kautscfaukwaren versollt.
Zehnter Abschnitt.
Waren aus tierischen oder pflanzlichen Schnitz- oder Formerstoffen.
C. Korkwaren.
10,«'
40.C«'
45.C»)
3M
10,0'
Kork, zu Stückchen oder Mehl zerkleinert
Zugeschnittene Platten,' Streifen' und Wflrfe'l mit' Rinde; 'Rindenspunde;
Steine, Ziegel, Röhren und Rohrenteile aus Korkabfallen; Korkfender
Zugeschnittene Platten, Streifen und Würfel ohne Rinde; Korkscheiben 1^^'
Korkwaren (mit Ausnahme der Hüte), auch in Verbindung mit anderen Stoffen, ,
soweit sie nicht durch ihre Verbindungen unter höhere Zollsatze fallen , ^-'
AnmerkunffEuC.
Waren aus Eunstkork werden wie Xoikwiren behandelt.
P. Waren aus anderen pflanBÜchen Schnitzatoffen
als Hols und Kork oder aus anderweitig nicht genannten
Formeretoffen.
ZteUhom (Zelluloid) und ähnliche Stoffe:
- rohe angeformte Stücke, rohe geschnittene oder gezogene Blätter, Blöcke,
• Platten,- Röhren oder Stäbe . ; . •. 4,('''
geschliffene, mattierte, polierte oder in ähnlicher Weise an der Oberfläche
bearbeitete Blätter, Platten, Röhren oder Stäbe, oder für Waren er-
kennbar voigearbeitete Stücke lOOA'
Waren gaüz oder teilweise aus Zellhom oder ähnlichen Formerstoffen, j
anderweit nicht genannt, soweit sie nicht durch die Verbindung mit I
anderen Stoffen unter höhere 2^Ilsätae fallen oder als Nachahmungen
' höher »belegter Waren anzusehen sind -. > 'lOOX'C)
Anderweit nicht genannte oder inbegriffene pflanzliche Schnitsstoffe in rohen
Iriofs^^efecluilttettcgi Platten; auch HoUundetmark, geschnitten, und Schilf-
rohr, gespalten, zugeschnitten oder Zügespitft ^^'i'
18
648 Waren aos fonnbarer (plastischer) Koble (einschliesslidi deijenigen aas
fossilen Stoffen) oder ans Gaskohle, auch in Verbindnng mit andof n
Stoffen, soweit de nicht dadurch unter höhere Zollsatze fallen:
bei einem Reingewichte des Stückes von 3 kg oder darüber • • . «
bei einem Reingewichte des Stückes von weniger als 3 kg . . .- .
▲ nmerkang. Bei SohlcnfldeB Ar elektriselie BelendttungABi ptf oder
. dcrgldclien bldht eine ▼«Undanc nrit Platin avf die TanoOn«
Sinflnak
ZoUmus
lürlds
Mk.
3,00
30.00
ElfterAbschnItt.
Papier, Pappe und Waren daraus.
(649/50) Halbzeug (Halbstoff zur Papier- und Pappenbereitnng), bleiartig
oder in fester Form« anch gebleicht oder gefSrbt oder mit mineralischen
Stoffen, Leim n. s. w. versetzt:
649 Ans Abfallen Ton Gespinstwaren od. dgl. • • • frei
650 Ans Holz, Stroh, Espartogras oder anderen Pflanzenfasern:
Holzmasse (mechanisch bereiteter Holzstoff, Holzschlifi) ....*. 3,00
chemisch bereiteter Holzstoff (Zellstoff, Zellulose); Stroh-, Espaito- und
anderer Faserstoff • • • 3,00
663 Photographisches Papier k 10,00
664 Gelatinepapier; Pauspapier (Paraffin-, öl-, Wachspapier u, dgl.); Blaa«
(Anilin- und Ultramarin-) Papier; gefettetes Indigopapier; Desiofektions-
papier; Schweisspapier, Fliegen- und Mottenpapier; Ozonpapier; Reagenz-
papier und anderes chemisches Papier; mit Guttaperchalösung, Leim,
Gummi, Ttagant, Stärke oder ähnlichen Stoffen bestrichenes oder ge-
pudertes Papier, auch auf den so behandelten Stellen mit Harz, öl,
Wachs oder Kollodium gedecktes 12,00
Dreizehnter Abschnitt.
Waren aus Steinen oder anderen mineralischen Stoffen (mit Aus-
nahme der Tonwaren) sowie aus fossilen Stoffen.
678 Edelsteine:
bearbeitet (geschliffen u. s. w.) ohne Fassung oder nur zu technischen
Zwecken in Holz, Hörn, Knochen oder unedlen Metallen gefasst
(Schneide- und Schreibdiamanten) ; auch Drahtzieheisen in Verbindung
mit gebohrten Edelsteinen 60,00
'in anderer Weise gefasst; in einer zur unmittelbaren Verwendung als
Schmuck oder Zierat geeigneten Form oder geschnitten (Gemmen,
Kameen); vorstehend nicht genannte Waren aller Art in Verbindung
mit Edelsteinen, soweit sie nicht an sich unter hOhcre Zollsätze fallen 6(X),00
679 Halbedelsteine (einschliesslich der glasigen Lava):
bearbeitet (geschliffen u. s. w.) ohne Fassung 60,(X)
gefasst, geschnitten (Gemmen, Kameen) oder sonst zu Waren verarbeitet,
soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere
Zollsätze fallen 175,00
680 Steine (mit Ausnahme von Schiefer und Pflastersteinen) sowie Lava, poröse
und dichte, an mehr als drei Seiten gesägt, an den nicht gesägten Seiten
roh oder bloss roh behauen | 0.50
(682/3) Platten:
682 gesägt (geschnitten) oder gespalten, weder geschliffen noch gehobelt, poliert
oder mit Schmelz überzogen:
aus Alabaster, Marmor, Serpentinstein • . 8,50
19
684
685
688
689
694
695
696
697
699
700
701
702
703
aus Grtnit, Porphyr, Syenit oder Shnlicheti borten Steinen; ans polier-
fiOiigem Kalkstein; ans Lava, poröser oder dichter
ans anderen Steinen (mit Avsnabme von Schiefer); aus Gümmer, sn-
geschnitten, vngetlürbt (anch dergleichen Scheiben)
▲ nmerkuttff. Platten Ton mdir als IS cm Stiifce sind nadi Hol MO as
704
Schieferblöcfce nnd Schieferplatten, an einer oder mdunerea schmalen Seiten
(Kanten) gesägt (geschnitten), weder gehobelt noch geschliffen oder poliert
(685/6) Steinmetzarbeiten, ungeschliffen, ungehobelt, anch in Verbindimg
mit nnlackiertem, unpoliertem Holze oder Eisen:
von schlichter, nicht profilierter Arbeit, nicht abgedreht, nicht veräert:
ans Alabaster, Marmor, Serpentinstein
ans Granit, Porphyr, Syenit oder ähnlichen harten Steinen; ans polier-
fthigem Kalkstein; aus Lava, porOser oder dichter
atM anderen Steinen (mit Ausnahme von Schiefer)
Künstlich gefärbte oder Tcnierte Glimmerplatten; geschliffene, gehobelte,
profilierte oder sonst weiter bearbeitete Schieferplatten; bearbdteter Tafel»
schiefer; Schiefertafeln, anch in Rahmen aller Art; anderweit nicht ge-
nannte Waren aus Schiefer ohne Verbindung mit anderen Stoffen . .
Schieferstifte (Schiefergriffel), auch bemalt, mit Papier flberzogca oder in
Holi gefasst
Waren gana oder teilweise aus Lava, poröser oder dichter, soweit sie nicht
durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fiEÜlen
(694/5) Poliersteine, Schleif- und Wetzsteine, auch Probiersteine:
ganz oder teilweise aus Schmirgel, Korund, Karbomnd, Fenerstein oder Quarz
andere, auch künstliche (mit Ausnahme der mit Stearin, Talg u. dgl. ver-
setzten Poliersteine); femer Feuersteine, zum Gebrauche vorgerichtet
(Flintensteine), gehauen oder geschnitten:
ohne Verbindung mit anderen Stoffen
in Verbindung mit Holz oder Eisen; auch Schmirgelfeilen und Schmirgel-
scheiben aus Holz mit aofgeklebtem SchmirgelpuWer sowie Sensen-
streichen aus Holz mit aufgeklebtem Sande oder Pulver von Feuerstein
Glas oder Schmirgel
Anmerkuag. Polier^, ßdilelf- u. s. w. Btdne der No. 686 tn VcfUn-
düng Bfiit aadören Stoffen als Hola od« Bisen fallen «nter No. ttl.
Wärmeschutzmasse aus Kieselgur
Waren aus Asphalt (auch mit Kies od. dgl. gemischt), Harziement oder
ähnlichen Formerstoffen:
Platten, auch solche aus Asphalt, Abfallen von der Seilerei, augedrehten
Seilen und Sand bereitet
andere Waren, auch in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht
dadurch unter höhere Zollsätze fallen
Kalksandziegel
(700/3) Waren aus Gips (Gipsguss), auch aus einer Mischung von Gips
mit Schwefel oder mit Kreide und Leim oder mit anderen Zusätzen:
Bauplatten und Bausteine, ungefärbt, auch mit Einlagen:
unverziert
verziert
andere ungefärbte Waren; auch Gipsformen mit Schwefeleinsatz . . • .
gefärbt, bronziert, lackiert, geglänzt (mit Stearin, Wachs od. dgl. getrankt
[Elfenbeinmasse, Chromopasta, Kallipasta]) . .
Waren aller Art in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht da-
durch unter höhere Zollsätze fallen
Anmerkung su No. 700 bis 708. FbcmeiaxbeitflB aus Sdmcfel (aook
Bpenoemetall), KieselgurmasK, Kreldemaan oder T^ werden wie Qipa-
waren venoUt.
Schlacken, zu Bau« oder Pflastersteinen geformt
ZoUnb
fnrliz
Ik.
3.00
2,50
3,00
2,50
m
1,25
laoo
frd
200,00
24.0Ö
0,511
6,00
O30
fira
3.00
0.15
1,00
2A^
3,00
6,00
6,00
im
20
■m
705
706
707
708
720
724
725
726
732
733
Papier und Pappe aus Asbeit, in Bogen, Rollen oder Platten, auch mit Ein-
lagen Ton Draht oder Drahtgeflecht aus unedlen Metallen oder Le-
gierungen unedler Metalle:
nngeformt (unbeschnitten oder nur rechtwinklig beschnitten) ....
geformt, auch dwchlocfat »*•..»»».».
Game, Sdbdllre, Str&nge, Stricke und Seile aus Asbest» aach in Verbindung
mit anderen Spinnstoffen oder mit einer Seele aus unedlem Metidle
(mit Ausnahme der Dichtongsschnllre) . »
Gewebe aus Asbest, auch in Verbindung mit anderen Spinnstoffen oder mit
Kette oder Einschlag Ton Draht aas unedlen Metallen oder Legierungen
unedler Metalle ^ . « i ^
Anderweit nicht genannte Waren aus Asbest, Asbestpapier oder Asbest»
geweben (z< B. Asbestkautschukgewebe [gekautschukte Asbestwaren],
Handschuhe, Kleider, Masken, Mützen, Schl&uche, Schuhe aus Asbest-
geweben, auch gekautschukten) ; alle diese Warea auch, ia Verbindung
mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze
fallen
Vierzehnter Abschnitt.
Tonwaren. •
Waren aus gemeinem Steinzeuge (mit Ausnahme der in No. 716 und 728
genannten):
Röhren, Röhrenformstücke, Soblsteine, Senkk&stcn, Ausgüsse u. dgl.;
Krippen, Viehtröge
Krüge und andere Gefasse zu Wirtschaftszwecken .
Steine und Platten aller Art zu technischen Zwecken
Fass- und Abzugshähne, Kühlschlangen, Pumpen und sonstige vorstehend
nicht genannte Gegenstände zu technischen Zwecken
Feuerfeste Steine jeder Art (Schamottesteine, Dinas- und andere Quarzsteine,
Bauxit- und Magnesiasteine, Kohlenstoffsteine iUr feuerfeste Ofen-
ausmauerung), unglasiert oder glasiert:
rechteckige bei einem Reingewichte des Stückes von weniger als 5 kg
rechteckige bei einem Reingewichte des Stückes von ö kg oder darüber;
andere als rechteckige ohne Rücksicht auf das Gewicht des
Stückes
Schmelstiegel, Retorten, Muffeln, Kapseln, Röhren, Zylinder, Platten, Düsen
und andere nicht als Steine au bezeichnende geformte, feuerfeste Erseug«
nisse aus Ton oder toniger Masse, unglasiert oder glasiert ; auch Sohmdz-
tiegcl aus Magnesiazement oder Speckstein • .
Schmelztiegel und andere Gegenstände aus Graphitmasse
Tonwaren aller Art (mit Ausnahme von Porzellan und porzeUanaitigen
Waren) in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadturch
unter höhere Zollsätze fallen 4 . .
Porzellan und porzellanartige Waren (Weichporzellan [englisches und Frftten-
Porzellan], unglasiertes Porzellan [Biskuit, Parian, Jaspis u. s. w.]):
weiss
farbig, auch mit Lüster- oder mit Metallüberzug
in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere
Zollsätze fallen
▲ nmerkungsuNo. 7tt. PoracUanperlen werden wie Gla^eilen vefiolU.
7S4 1 Scherben und Bruch von Ton- und Porzellanwaren ........
21
ZollMtz
(Orlds
Mk.
10,00
94,00
24,00
40,00
60.00
0,40
1,00
0,40
1,00
0,35
0,60
2,00
4,00
25,00
14,00
30,00
30,00
frei
735
736
737
749
750
751
752
759
ZoUsatt
furldi
ML
760
761
762
763
768
Fünfzehnter Abschnitt
Olas und Qlaswaren.
Glasmasfe (auch Strass, angeformt oder in Form roher Klampen), Schmels-
glas^ (Email-) Masse, Glasnrmasse, ungefiirbt oder gefirbt; GlassUnb (ge-
mahlenes Glas)
Rohe Stangen und Röhren, aus naturfarbigem Glase; Glasröhren und Glas-
stSagdchen, ohne Unterschied der Farbe, wie sie zur Perlenbereitung
und Kunstglasbläserei einschliesslich der Herstellung Ton Kunstglas ge-
braucht werden
C737/40) Hohlglas:
weder gepresst noch geschliffen« poliert, abgerieben« geschnitten, geitit oder
gemustert:
natur&rbig
weiss (auch halbweiss) durchsichtig, auch mit einxelnen Ringen von
massivem weissem (auch halbweissem) Glase
gefärbt oder weiss undurchsichtig, auch mit gelarbtem oder mit weissem
undurchsichtigem Glase überfangen
Trockenplatten fQr photographische Zwecke mit einseitigem Überzuge von
lichtempfindlicher Masse, auch mit darauf befindlichen Negativbildern
(Glas-Negative)
Drahtglas :
roh, ungefärbt, mit ebener Fläche, auch gerippt
geschliffen, poliert, gefärbt, gemustert, gebogen
Dachpfannen und Dachadegel aus Robglas, Tafelglas oder Drahtglas , .
Rohes optisches Glas (auch zur Erprobung der Reinheit angeschliffen) . .
Glasplättchen; Glasperlen, Glasschmclz und Glasschuppen, auch lediglich
zum Zwecke der Verpackung und Versendung auf Gespinstfiiden ge-
reiht ; Glastropfen (Glastränen, Springgläser) ; Glaskömer (Glaskfigdchen,
massive Glastropfen):
weiss, auch gefärbt •....
bemalt, vergoldet oder versilbert
Glasflüsse (unechte Edelsteine), bleihaltig oder bleifrd, Glassteine und Glas-
korallen, ohne Fassung, auch lediglich zum Zwecke der Verpackung
und Versendung auf Gespinstfäden gereiht:
roh
bearbeitet (geschliffen u. s. w.)
Glasperlen, Glasflüsse, Glasstdne, Glaskorallen u. dgl., auf Gespinstftden,
Schnüre oder Draht genSht oder gereiht und ohne weiteres als Schmuck
verwendbar; auch in gldcher Weise heigestdlte Besatsartikd aus Glas-
perlen u. s. w • • •
Waren aus Glasflüssen, Glassteinen oder GlaskoraUen, vorstehend nicht
genanbt, auch in Verbindung mit anderen Stoffen, sowdt sie nicht da-
durch unter höhere Zollsätze fallen •
Glas, anderweit nicht genannt, auch durch Pressen oder Stanzen hergestdlt
oder geschliffen, poliert, abgerieben, geschnitten, geätzt, gemustert;
Glasgespinst und Glaswolle:
nicht gefärbt, nicht undurchsichtig ••..
gefärbt, oder undurchsichtig ^ . . • • •
bemalt, vergoldet oder versilbert, auch durch Auftragen oder Einbrennen
vpn Farbep gen^ustert ,••••...........
Abfälle von der Glasbereitung und von Glas, z. B, Glasbrocken, Glas-
bruch, Glasgalle, Glasschaum, Herdglas; Sdierben von Glas und Glas-
waren ..-.,.
22
3.00
3,00
3,00
forldx
Rohge«
8,00
f3rldf
17,00
fiirldi
Rollgew.
24,00
7,00
24,00
15,00
furlds
3.00
4,00
30,00
30,00
60,00
60,00
60,00
18,00
24,00
30,00
frei
769
770
771
772
173
774
776
Sechzehnter Abschnitt.
Edle Metalle und Waren daraus.
A. Oold.
Feingold, roh oder gegossen, gehSromert oder gewalzt, in Stangen, Blech
oder Draht; legiertes Gold, roh oder gegossen; Goldmflnzen . • . •
Legiertes Gold, gehämmert oder gewalzt, auch in Form von Blech oder Draht
Waren ganz oder teilweise aus Gold, anderweit nicht genannt, soweit sie
nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zoll-
sätze fallen:
unpoliert » . . •
poliert; Blattgold (echter Goldschaum)
Anmerkung sn A. Platin und die sogenannten PlatinmetaUe (fdäSmn,
Osmium, Palladium, Bhodium, Ruthenium) sowie ganz oder teilweise danm
hergesteUte Waren werden, soweit sie nicht anderweit fennmt sind, nach
No. 709 bis m behandelt
B. BUber.
Feinsilber, roh oder gegossen, gehämmert oder gewalzt, in Stangen oder
Blech; legiertes Silber, roh oder gegossen; Silbermünzen
Legiertes Silber, gehämmert oder gewalzt, auch in Form von Blech; legiertes
oder unlegiertes Silber, vergoldet oder auf mechanischem Wege mit
Gold belegt
Draht, auch legiert :
rund
geplättet oder geformt (fassoniext)
vergoldet oder auf mechanischem Wege mit Gold belegt
Waren ganz oder teilweise aus Silber, anderweit nicht genannt, auch ver-
goldet oder auf mechanischem Wege mit Gold belegt, soweit sie nicht
durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen;
Blattsilber (echter Silberschaum)
frei
250,00
300,00
600,00
frei
100,00
100,00
200,00
250,00
600,00
777
784
785
786
842
843
Siebzehnter Abschnitt.
Unedle Metalle und Waren daraus.
A. Eisen und Msenlegienuigen.
Roheisen und nicht schmiedbare Eisenlegierungen 1,00
Robluppen; Rohschienen; Blöcke; Platinen; Knüppel; Tiegelstabl in Blöcken 1,50
Schmiedbares Eisen in Stäben (gewalzt, geschmiedet oder gezogen), auch
geformt (fassoniert); femer Bandeisen:
nicht über 12 cm lang, zum Umschmelzen 1,00
mit eingewalzten Mustern oder Verzierungen . 5,00
anderes 2,50
Blech, roh, entzundert, gerichtet, dressiert, gefimist:
in der Stärke von mehr als 1 mm 3,00
in der Stärke von 1 mm oder darunter 4,50
Eisensand und Stahlspäne 1,00
EisenabfiUle:
Brucheisen, Alteisen (Schrott); Dreh-, Bohr-, Hobelspäne; Eisenfeilspäne;
Stabeisenenden, Eisenblechkanten und andere nur zom Einschmelzen
oder. Schweisten rerwendbare Abfalle Ton Elisen ..•«.*. 1,00
Glühspan (Hammerschlag und Walzzunder); Schliff; Abfälle von ver-
zinntem Eisenblech (Weissblech) von xdcbt mehr als • 5 mm Stärke frei
23
▲ nmerkangen so A*
„Büsoi" mnfUrt im Simie dm ZoUtarUi Mich den Begdll
Bnttt
1. Der Begriff
2. Sduniedbares Eiflen in Fonn tob FUcheiien toa mehr als SS
wird als Blech vetEoUt.
8. Als bearbeitet im Oegtenntw m roh gdten finragniHe am
wenn sie «Ine nachtrlgllche Bearbeitung der Oberllidke oder Vefindeniiig
der Ckstalt erfahren haben, um sie fOr ihren Sondersweck gebrEDchajMMg
tn machen, um ihr Aumeben sn heben oder mn M« gegen Boit ma wliafn.
Zu den bearbeiteten gehBren Uemach inabcaondei« alle gcMlten, ge-
fHsten, abgedrehten, gehobelten, geachliffanen, polierten, nadi der Fertig
•tellung geglflhten, blau angelaufenen, durch Auaglflhen geblliitcn, dura
Erhitaen mit einem Olfiberrage glelchmiarig grau, bnmn oder aoa* ge-
firbten, im RoUfaaa oder in der Putstroramel geacheuerten, lemer alle nn*
gestrichenen, gefinüsten, lackierten, mit SchmelB belegten (emailUerCcn),
oxydierten, mit anderen unedlen Metallen oder Legierungen anedler MetaUa
flbenogenen (dieae mit Ausnahme der in Anmerkmg 4 behaadcItcB), wwla
alte vernieteten, TerKhranbten oder in Ihnlicher Weise nacbtrigllch in
sich Terbundenen Waren. Auch die teilweise oder ginaliche Entfemong
der groben Quss-, Schmiede- oder Walafaaut hat die Behandlung der Er-
aeugässe als bearbeitete anr Folge; dabei macht es keinen ünterachied, ob
die Entfernung der rauhen Haut unmittelbar bd der Herstellang des
Gegenstandes oder ob sie durch ein besonderes Verfahren erfolgt ist, sowie
ob damit eine Änderung der Gestalt dea Gegenstandes vettrandsB Ist
oder nicht.
Den bearbeiteten stehen gleich dtsjcsigeii Waran, wdche anmitfecAar
bei ihrer Herstellung ein blankes Aussehen erhalten haben.
Dagegen wird das Anschneiden von Gewinden an Rohrenden, Bdmnben
und Mutton, das Vorarbeiten sum Zweck der Prüfung der Gegenstinde anf
Fehlertreiheit (VorMhruppen), das Beseitigen von Gossnlhten und An-
sitsen, das Ebnen von Bruchfllchen sowie das Abstechen der verlowacn
KOpfe, das Ausstechen von NietlOchem und das Einbohren von LBchem mit
oder ohne Schraubengewinde (soweit nicht fOr gelochte und gebohrt* Br-
aeugnlsse besondere Bestimmungen getroffen sind), das Blanksdicoeni
einzelner Teile, ein rauher Ölfarben- oder Teeranstrich sowie das Ober-
streichen mit Graphit nicht als Bearbeitung angesehen.
4. Eisen in Stäben, Draht, Blech, Bflhren imd andere Bisenwaren, die snf
mechanischem Wege mit Kupfer, Kupferl^erungen« Nidcel odet Alnmlnlnaa
ttberzogen oder auf chemischem Wege vemidcelt sind, unterliegen, soweit
nidit besondere Bestimmungen getroffen dnd, einem Zollsuschlsge von
50 vom Hundert. Sofern für die genannten Gegsnstlnde in poliertem oder
allgemein in bearbeitetem Zustande besondere ZoUsfttne bestehen, werden
letctere der Berechnung sugrunde gelegt.
6. Die Verbindung von Eisenwaren mit anderen Stoffen irt, soweit nidit Im
Unterabschnitt A besondere Bestimmungen getroffen rind, nur dann anf
ihre VeraoUung von Einflnss, wenn in anderen Taxifabscfanitten vorge-
schrieben ist, dass Waren, auch wenn sie nur teilweise aua einem Btolfe
hergestellt sind, ebenso versollt werden sollen wie die gans aus iHiisi m
Stoffe hergestellten Waren.
6. Statuen (einschUesslich der Bflsten, Bellefi und Tlcrflguren) mindestens in
natürlicher GrOsse werden, sofern sie Kunstgegenstlnde sind, sollflrel ab-
gelassen.
fol<b
Mk.
844
845
B. Aluminium und Aluminiumlegierungen.
Alamlniam in rohem Zustande (in Blöcken, Barren, Maatein, Koniexn},
auch in Plattenform gegossen ,
Aluminium, geschmiedet oder gewalzt, in Stangen, Blechen, Tafeln od. d^. ;
auch Formgussstttcke in unbearbeitetem Zustande
Anmerkun
alumiaii
Metallen.
SU B. Dem Aluminium gleich behandelt werden nur jUe
chen Legierungen von Aluminium mit
C Blei und Bleilegierungen.
650
851
Blei, roh (}jol Blöcken, Mulden od. dgl.)
Blei, gewalzt (Bleoh), auch gerollt (RoUblel), roh, abgeschliffen, gefiraiet,
lackiert, poliert oder mit anderen unedlen MetaUen oder Legleraugen
unedler Metalle Aberzogen; Fensterblei .•••«•»••••
fm
12,00
ta
3,00
24
8&5
856
860
861
864
865
869
Zolls ttz
furldz
D. Sink und Zinklesierungen.
Zink, roh (in Blöcken, Tafeln, Kliunpen, Scheiben, Tropfen [Tropfzink]) . frei
(856/7) Zink, gestreckt, gewalzt (Blech):
roh:
mehr ala 0,25 mm stark 3,00
0f25 nmi oder darunter stark 4,50
B. Sinn und Sinnlegierongen.
2^imi, roh (in Blocken, Stangen, aufgerollten Platten [Rollsinn]) . . . • frei
Zinn, gewaUt (Blech) 3,00
Anmerkung sa E. BritanniametaU (Leglennig von SQnn und AntiniOB
ndt geringen Znsfttsen von Zink, Kuirfer, Nickel oder Wismut) und Waren
daraus werden wie Zinn und Zinnwaren behandelt.
7. Nickel und Niokellogierongen.
Nickelmetall (Nickel), roh (in Barren oder Stttcken, auch gegossen in Form
von Platten oder Rosten, die nur zur Verwendung bei Vernickelungen
auf elektrolytischem Wege geeignet sind); Nickelmünzen frei
Nickel, geschmiedet oder gewalzt, in Stangen oder Blech ; Formgussstücke
und Schmiedestucke in unbearbeitetem Zustande 12,00
Anmerkung su F. Dem Nickel gleiofa behandelt werden nur die
nickellhnllchen Legierungen aus Nickel mit anderen unedlen Metallen.
G. Kupfer und Kupferlesierungen.
Kupfer, roh (in Scheiben oder sog. Rosetten, Blöcken [Hartstncken]»
Barren oder Platten, in Pulverform u. s. w.) ; Kupfermünzen ; Kupfer-
legierungen, roh • . frei
» <» •
Mflnztabelle
nach deutscher Reichs-Währung.
sa
Belgien
Dinemtrk
Deutsches Reich
Frankreich •
Griechenland
Grossbritannien u. Irland .
Italien
Luxemburg
Niederlande
Österreich-Ungarn und
Liechtenstein . . • •
Portugal
Ruminien . •
Russland
Schweden und Norwegen .
Schweiz
Spanien • • -
Türkei
Verein. Staaten von Amerika
{
{
Franc » 100 Centimes
Krone s» 100 Oere
Mark s= 100 Pfennig
Franc «i 100 Centimes %
Drachma a 100 Lepta » 1 Franc .
Pfund Sterling -» 20 Schilling k 12 Pence
Lin » 100 Centesimi
Ducato -B 100 Grani
Franc » 100 Centimes
Golden s lOO Cents .
Krone » 100 Heller .••... ^ ,
Milrdfs — 1000 Reis
Piaster
Leu -B. 100 Ban Para
Silber-Rubel » 100 Kopeken . . .
Gold-Rubel .
Krone »i 100 Oere
Franc «i tOO Centimes (Rappen) .-. .
Peseu ms 100 Cents
Duro SS 20 Reales
Piaster «» 100 Cents , .
00 spanische Realen ........
Piaster ==> 40 Para i 3 Kurant-Asper
Dollar B« 100 Cents
1
1
20
3
1
2
3
1
4
4
21
80
12,»
80
80
40
SOw»
44
80
70
.85
50
30
80
25
20
12>s
80
80
14
18
25
Die Wtrtt In Spalte 3 sind in den Beträgen angegeben, welche der Deutsche
Bundesrat durch Beschluss vom. 19. Januar 1882 als Mittelpreise hei Umrechnung
fremder Währungen iu Deutsche Reichs-^ihrung festgestellt hsL
27
Maasse und Gewichte.
1. Lftngeiunaasse.
1 Meter m (Stab) «i 10 dm Dedmeter «i 100 an Cendmeter (NeuoU) ^ 1000 mm
MiUimeter (Strich),
i Dektmeter (Kette) » 10 Meter. 1 Kllomeier •» 1000 Meter.
Vergleichong^:
\ Meter » P/i preuas. Elle (genauer 1,4004) » 3Vt prenaa. Fnaa (3^1862)
s 387« preuaa. Zoll (38»28^
1 Centlmeter » 4,5888 (4%) preuaa. Linien.
1 Dekameter » 2,65517 (2^1 o) preusa. Ruten.
I neue Melle » 0»00500 (1) biaher. preuaa. Melle ■« 23800,5 blahcr. pnoat. FUi
-i 1,01072 (IVioo) seosr MeUe.
1 geogr. Meile -■ 0,08030 (**/ioo) neue Meile.
1 Preuaa. Meile » 1,0043 (l'/tto) neue Meile.
I . Rute -> 3,76624 (3%) Meter.
1 • Elle » 66,603 Centlmeter (*/t Metei).
1 « Fnaa ■« 31,30 (31 Via) Centimeiar.
1 • ZoU — 2,615 (2*/ft) Centlmeter.
2. Flftehenmaasse;
1 GMcter -i 100 QDedmeter -> 10600 QCaMtoeiar.
I Hektar -i 100 Ar. 1 Ar -i 100 QMeter.
I QMalle — 5625 Hektar •- 562500 Ar.
Vergleichungen:
Ar — 7,0400 (7%) biahtr. piMiaa. QRuiMk
» 1015.187 (1015^^) Wahar. prauaa. DFuta.
1 QMeter — 10,15187 (lOV?) biaher. praMa. Gphu».
1 Hektar — 3^0166 (3^Vit) biaher. preuaa. M«fieo.
1 Mahtr. preuaa. MorfHi — 25^5322 Ar (25^/k).
8. Kftrper« und HohlmaasM.
1 Liter (Kanne) — 10 DedUter — 100 CentUHer — 1000 MilUUttf.
1 Hektoliter (Faaa) — 100 Uter. 1 Scheffel — 50 Uler.
Vergloichungen:
1 Liter — 0,8733 (^/t) biaher. preusa. Quart
1 HektoUter — 87,33 (87Vt) • » »
— 1,8104 (1^6) » • ScheM.
50 Uter (neuer Scheffd) — 0,0007 (»/ta) biaher. preuaa. Sekaibk
1 biaher. preuaa. Kubikftiaa » 30,015 (30*/ia) Uter.
1 , . Scheffel « 54,062 (54*/i«) ,
i , , Quart - 1,145 (IV7) •
4. Gewichte.
1 Kilogramm (kg) » 10 Hektogramm ■» 100 Dekagramm ■■ 1000 Gnuna.
1 Gramm — 10 Declgramm (dg) -« 100 Centigramm (cg) » 1000 MüllcnuBB M
1 Tonne (t) ■« 1000 Kilogramm. 1 Centner ■» 50 Kilogramm.
Vergleichongen:
1 Kilogramm «i 2 biaher. Pfund -■ 60 biaher. Lot -■ 600 bleher. Quentcheo.
1 Dekagramm (Neulot) »s •/» dea biaher. Lota <» 6 biaher. Quentchen ^ 60 Cent
1 Gramm >« % dea biaher. Quentchena -■ 6 bisher. Cent -■ 60 biaher. Korn.
1 biaher. Lot «= l*/t Dekagramm (Neulo^ » 16*/t Gramm.
1 biaher. Quentchen «i l*/t Gramm » 16*/t Declgramm,
28
T. Umwandliiiig toh Litern in engl. Gallons«
Liter
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0
0,00
0,22
0,44
0^66
0,88
1.10
1,32
1,54
1,76
1,96
10
2,20
2,42
2,64
2,80
3,08
3,30
3,52
3,74
3,96
4,18
20
4,40
4,62
4,84
5,06
5,28
5,50
5,72
5,94
6,16
6,38
30
6,60
6,82
7,04
7,26
7,48
7,70
7,92
8,14
8,36
8,58
40
8,80
9,02
9,24
9,46
9,68
9,90
10,1
10,3
10,6
10,8
50
11,0
11,2
11.4
11,7
11,9
12,1
12,3
12,5
12,8
13,0
60
13,2
13,4
13,6
13,9
14,0
14,3
14,5
14,7
15,0
15,2
70
15,4
15,6
15,8
16,0
16,3
16,5
16,7
17,0
17,2
17,4
80
17,6
17,8
18,0
18,3
18,5
18,7
18.9
19,1
19,4
19,6
00
10,8
20,0
20,2
20,5
20,7
20,9
21,1
21,3
21,6
21,8
100-
»22,0
500 »= 1 10,0
900 =»198,0
1300 »286,0
1700 »374,0
3000 » 660,0
200 =
»44,0
600^ 132,0
1000 — 220,0
1400 »308,0
1800—396,0
4000 B 880,0
300»
»66,0
700= 154,0
1100 »242,0
1500—330,0
1900=418,0
5000<=1100
400»
«88,0
800»=
176,0
1200»
264,0
1600-
• 352,0
2000«
: 440,0
6000 =
siaao
n. ümwandlnng Ton engL Gallons In Liter.
Balls
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0
0,0
4,5
0.1
13,6
18,2
22,7
27,3
31,8
36,4
40,9
10
45,4
50,0
54,5
50,1
63,6
68,2
72,7
77,2
81,8
86,3
20
90,9
95,4
100,0
104,5
109,1
113,6
118,2
122,7
127,2
131,8
30
136,3
140,9
145,4
149,9
154,5
150,0
163,6
168,1
172,7
177,2
40
181,8
186,3
190,8
195,4
199,9
204,5
209,0
213,6
218,1
222,6
50
227,2
231,7
236,3
240,8
245,4
249,9
254,5
259,0
263,5
268,1
60
272,6
277,2
281,7
286,3
290,8
295,4
299,9
304,4
308,9
313,5
70
318,1
322,6
327,2
331,7
336,3
340,8
345,3
349,9
354,5
359,0
80
363,5
368,1
372,6
377,1
381,7
386,2
390,8
395,3
399,9
404,4
80
409,0
413,5
418,0
422,6
427,1
431,7
436,2
440,8
445,3
440,0
100 =
: 454,4
300— 1363,2
500=2272,0
700=3180,8
900=4089,6
1500=6816,0
200a
908,8
400=]
1817,6
600=:
2726,4
1
800=;
3635,2
1000»
4544,0
2000a
9086,0
29
m. Umwandliuig tob Lltem in amerik. 6all&
Liter
0
1
2
3
4 5
6
7
8
9
0
0,00
0,26
0,53
0,70
1,06
1,32
1,58
1,85
2.11
2,38
10
2,64
2,90
3,17
3,43
3,70
3,96
4,22
4,49
4,75
5,02
20
5,28
5,54
5,81
6,07
6,34
6,60
6,86
7,13
7.39
7,66
30
7,92
8,18
8,45
8,71
8,97
9,24
9,50
9,77
10,03
10,30
40
10,56
10,82
11,09
11,35
11,62
11,88
12,14
12,41
12,67
12,94
50
13,20
13,46
13,73
13,99
14,26
14,52
14,78
15,05
15,31
15,58
60
15,84
16,10
16,37
16,63
16,90
17,16
17,42
17,69
17,95
18,22
70
18,48
18,74
19,01
19,27
19,54
19,80
20,06
20,32
20,59
20,86
80
21,12
21,38
21,65
21,91
22,18
22,44
22,70
22,97
23,23
23,50
90
23,76
24,02
24,29
24,55
24,82
25,08
25,34
25,61
25,87
26,14 1
100 = 2M
500 = 132,0
900=237,6
1300=343,2
1700=448,8
3000» 792,1
200 s 52,8
600 r= 158,4
1000=264,0
1400=369,6
1800=475,2
4000» 1056.0
300 = 79,2
700 = 184,8
1100=290,4
1500=396,0
1900»501,6
5000« 1320,0
400 B
: 105,6
800 s=
211,2
1200==
■
316,8
1600=
1 422,4
2000-
■ 528,0
6000-
> 15810
ly. Umwandliuig von amerik» OallB in Liter«
Galls
T^
1
2
3
4
5
8
7
8
9
0
0,0
3,8
7,6
11,4
15,2
18,9
22,8
26,5
30,2
34,1
10
38,0
41,6
45,5
49,3
53,0
56,9
60,6
64,5
68,2
72,0
20
75,8
79,5
83,4
87,2
91,0
94,7
98,5
102,2
106,1
110,0
30
113,8
117,5
121,2
125
129
133
136
140
144
148
40
152
155
159
163
167
171
174
178
182
186
50
190
193
197
201
205
209
213
217
220
224
60
228
231
235
239
242
246
250
254
258
262
70
266
269
273
277
280
284
288
292
296
300
80
303
307
311
315
319
322
326
330
334
337
90
341
345
349
353
357
360
364
368 372
375
100 =
= 378
300=1138
500=1900
700 = 2660
900 = 3410
1500 = 5090
200-
»758
400 =
1520
600 =
2280
800«
3030
1000«
= 3780
2000=:
s75S0
30
giliiiill IlllliS iii iiii
S--SSf---S 533 = 3-5-- --8' ---Sf
f I i 3 d i 1 1 6 1 g ■§ i 6 'S 3 11 1 I § M ^
OBaöTUHeSU BBBBSBn bIa BBBO^
g.---jj---g-_-g-g-^jr----g- ----,- ----^o gs
1 g|3*
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a B a lÄ B X I
^ H a B a S m
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llllllsllli lilli
AeaseaouEB-< alasi!-
lllsillli silHIl til liiii
Portosätze.
A. Fflr Deutschland und Österreich-Ungarn.
Bri0f0 im Gewicht von 20 { 10 Pf , bis 250 g 20 Pf., im Oitsveii»hr 5 Pf.
PottkaKen 5 Pf., mit ROckantwort 10 Pf., Kartenbriefe 10 Pf.
DrMktaclieil im Gewicht bis zu 50 g 3 Pf., 100 g 5 Pf., 250 g 10 Pf., 500 g 20 Pt,
1000 g 30 Pf. Höchst zulässiges Format in Rollenform 75 cm lang, 10 cm Dofdi-
messer. Meistgewlcbt 1 kg.
Warenproliail im Gewicht bis zu 250 g 10 Pf., 350 g 20 Pf. Maassgrenze: 30 cm
lang, 20 cm breit, 10 cm hoch, in Rollenform 30 cm lang, 15 cm Darchmesier.
EiBtohreibef0biilir ausser dem Porto für die betr. Sendung 20 Pf., Rackscbein Qedoch
nur bei firankierten Brief-, Vert-, Einschreib- oder Packetsendnngen zuUssIg) 20 Pt
Eilb0tt0ll00M im Ortsverkehr fOr Briefe 25 Pf., nach Orten ohne Postanstalt 60 Pf.,
» , Packete 40,.,, , 90.
Wertbriefe in der l. Zone 20 Pf., auf alle weiteren Entfernungen 40 Pf., anaserden
eine Versicherungsgebflhr fflr je 300 M, 5 Pf., mindestens jedoch 10 PC.
RoataBWeiaunoea bU 5 M. lO Pf., bis lOO M. 20 Pf., bis 200 M. 30 Pf., für Je weÜSR
200 M., bis zum Höchstsätze von 800 M., je 10 Pf. mehr.
Paekete bis 5 kg in der l. Zone 25 Pf., auf weitere Entfernungen 50 Pf., bei mehr
als 5 kg. jedes weitere kg in der I. Zone (10 geogr. Meilen) 5 Pf., in der II. Zone
(20 Min.) 10 Pf., III. Zone (50 Min.) 20 Pf., IV. Zone (100 Min.) 30 PfL, V. Zone
(150 Min.) 40 Pf., VI. Zone (Aber 150 Min.) 50 Pf. mehr.
Naehnahne (zulflssig bei Briefen und Packetsendungen) neben dem gew. Porto 10 Pt,
ferner die Posunweisungsgebfibr fQr Obermittelung des einges. Nachnahmebeirap.
HOchstbetrag 800 Mark.
PaatanftrSga zur Einziehung von Geldbeträgen bezw. zur Vorzeigung von Wedisda
fQr Porto und Einschreibgebflhr 30 Pf., ferner die Postanwelsungsgebahr fBr Ober
mittlung des eingezogenen Nachnahmebetraga (HOchstbetrag 800 M.), für Retov-
Sendung von Wechseln bei Annahme 30 Pf., bei Nichtannahme beidea Ihmko.
•aaehlftapaplere im Gewichte bis 250 g 10 Pf., bis 500 g 20 Pf., bis 1000 g 30 PI,
im Ortsveikehr 5 bezw. 10 bezw. 15 Pf. (Fflr Osteneich-Ungam anzaUssig)
(Drucksachen, Warenproben nnd Geschtftspapire mflaoen frankiert werden. Dai
Znaammenpacken ist im Deutschen Reiche zulissig. Porto wie fOr Geschaflapapiere.)
B. Nach sämtlichen übrigen Ländern des Weltpostvereins.
Briefe firankiert 20 Pf., unfhmkiert 40 Pf. fftr je 15 g (nach der Schweiz IBr Je 20 c).
Poatkartea 10 Pf., mit Antwort 20 Pf.
DmokaaoiieB 5 Pf. fllr je 50 g bis zum Meistgewicht von 2 kg.
8eaohäftapaplera 5 Pf. fllr je 50 g bis zum Meistg^cht V. 2 kg., mindest, fedoch 20 PL
WaareapraiieB 5 Pf. do. do 350 g do. da. lO Pt
ElMohrelbeoebOhr 20 Pf. — ROekaohelaoebSiir 20 Pt
Telegramme.
(Uatsrscheldiugpzelebea, wie: Komma, Bindestriche^ Klammem, AnffBbnmcaaaiebeB,
Apostrophe werden nicht gezählt)
Gebflhren für 1 Vort bia zu 15 Buchstaben bezw. 5 Zlflbm In:
Deutschland einschL Helgoland (Inn. Verkehr), Österreich-Ung., Laxembwf 5 Pt
(Mindestbestrag 50 Pf.), in Deutschland Stadtverkehr (Mindestbeirag 30 PI) 3 p
nach Dinemark, Belgien, Niederlande, Schweiz 10 »
p Frankreich 12 .
p Grossbritannien n. Irland (mind. 80 Pf.), Italien, Rumlaien, Sohweden-Nofwcfaii 15 »
p Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Montenegro, Serbien, Ruaaland (eun^ «.
kaukas.), Portugal, Spanien 20 p
Gibraltar 25 Pf., Griechenland 30 Pf., Malta 40 Pf., Tflrkai (ohne Oetrva^) 45 ,
Die nihere Bezeichnnng des Bestimmungsorts (z.B. NeltfllMl^Do•ee)
wird nur als 1 Vort gerechnet
Tabelle zur Berechnung der Analysen.
Gefunden
Gesttcht
Faktor
Gefunden
Gesucht
Faktor
Ai$imimum
ArsiH
A1K>»
AI«
0.53033
As«0*
030439
A1«{P0*)«
A1«0»
0.41850
2A80«
0.99929
Ammomum
As'O«
033420
NH^Cl
NH»
031801
A8»S»
136046
NH*
0.33775
2(MffNH«A8
NH^OH
0.65551
As«
2NH*C1
<NH*)«.0
0.48720
As«0»
031683
(NH*)«PtCl«
2NH»
oxnoes
2AsO«
064585
* w
2NH*
0061504
AsH)*
060384
2NH*.OH
0.15818
As«S*
064631
(NH*)*.0
ail757
As«S«
031465
N«
04)63202
Mg«AsO»
As«
0.48275
2NH*.C1
0.24131
AsK)»
0.63724
PI
2NH*
ai7525
2AsO^
0.79172
2NH*
0.18563
As«0»
0.74022
2NH\OH
036026
As«S«
0.70228
(NHrO
026776
A8«S»
0.99864
N«
014415
3BsSO«
As«
031417
2NH*.C1
OJS4050
As«0»
038271
(NH*)«SO*
2NH«
0.25820
2A80«
0.35124
3NH*
0.27348
A8«S»
035150
2NH^OH
OÄWn
As*S»
0.44305
(NH*)».0
0.30440
2AsS«
058038
2NH*.CI
0.80871
Baryum
Anümem
BaSO«
Ba
Sb*0»
Sb«
033334
BaO
0.65705
Sb«0»
1.11112
BaCO'
Ba
0.69605
2SbO'
1.16668
BaO
0.77709
Sb«S»
138993
BaCrO«
Ba
054201
Sb«0»
Sb*
0.75000
BaO
0.60512
Sb"S*
li)5055
BaSiP«
Ba
0.49107
2SbO*
i.asooo
BaO
034824
Sb«0»
O«(ND0
BaF«
032687
Sb«S»
1.25003
BaCl«
Ba
035963
Sb«S*
Sb»
0.71390
BaO
0.73643
Sb«0«
035668
Ba<NO«)«
Ba
032547
Sb«0»
035188
BaO
038665
8b«S»
Sb«
0.59956
BaO
Bs
039772
SbK>»
0.71947
Bin
ZShO»
033938
PbO
Pb
032822
SbK)»
0.79941
PbS
137206
Sb«S*
033683
PbSO«
135016
Arsm
PbS
Pb
0.80582
A««0*
As«
075757
PbO
0.93278
2A80«
1.24242
PbSO«
136780
A8«0»
1.16161
PbCI«
Pb
0.74478
Ai*S»
134331
1.56715
PbO
030238
A8*S»
PfcJ«
Pb
0.44920
AsH)»
As*
065217
^m
PbO
048304
As*0»
036087
PbSO*
Pb
068294
2AsO»
1,00957
PbO
0.73575
A8«S*
137034
PbS
078877
As«S»
134012
030031
PbCrO*
Pb
0.64056
As^»
As«
PbO
039010
Gefunden
Gesucht
Faktor
Gefunden
Gesucht
Faktor
Blä
Eisen
PbS
0.73063
FeS
Fe
033503
Pt
PbO
1.07733
FeO
031762
Br0m
2FeS
Fc»0»
0.90647
AsBr
Er
0.4^'>57
Fe»(PO«)»
Fe»
037086
HBr
0.4d09S
2FeO
a47682
BrO»
0.68104
Fc»0»
032960
2AgBr
Br«0»
0.63848
Fluor
Cadmium
CaF»
F»
0.48718
CdO
Cd
0.87500
2HF
031309
CdS
Cd
0.77746
BaSiF»
6F
0.40743
CdO
0.88853
6HF
042000
CaUtHm
H»SiF«
031614
CaO
Ca
0.71428
SIF«
030603
CaCl«
1.06034
SIF*
037312
CaSO*
Ca
0.20300
3KF
032087
CaO
0.41 150
K*SIF»
6F
031654
CtCl«
0.81506
6HF
034400
CaCO*
Ca
0.40000
H»SiF«
035436
CaO
0.56000
SIF»
0.64522
CaCl«
1.10000
SiF*
0.47304
CO«
CaCO»
2.27274
2KF
032006
at0r
Jod
AgCI
Cl
0.24725
J»0»
y
0.76026
HCl
0.25428
2HJ
07663
CIO*
0J»202
2J0»
0iM705
CIO*
0.69360
AgI
J
034020
NaCl
0.40801
m
034450
KCl
052020
JO»
O7440
NaClO»
0.74278
;o*
031280
KCIO»
0.85507
2AgJ
j»o»
0.71067
2AgCl
CIK)»
0JS2622
J»0^
0.77883
Chrom
PcU»
2HJ
070531
Cr«0*
Cr«
0.68464
0.71002
2CrO»
131538
210»
J^O»
0.07221
•
2CrO*
1.5ZS63
0.02773
Cr«0'
1.42053
ao*
?0'
1.06116
BaCrO*
Cr
0.20552
1.01669
CrO»
0.30487
Kähutii
CrO*
0.45708
KCl
K
13248p
2&aCrO^
Cr«0»
0.30010
2KC1
K»0
0.63203
Cr«0'
0.42643
K»SO*
K»
0.440Ü7
PbCrO*
Cr
0.16130
K«0
034083
•
CrO»
030091
2KCI
035570
CrO*
035044
K«PtCI«
K»
0161 18
2PbCrO*
Cr'O»
0.23560
KK)
0.10411
Cr«0'
033468
2KC1
030712
K«Cr*0'
Cr»
035382
K»CO»
0JK8468
Cr«0«
031680
KobaH
2CrO«
0.67078
Co
CoO
1.27110
2CrO*
0.78844
CoO
Co
0.78667
v%a
CrH)'
0.73412
K"Co(NO")»
Co
0113033
CoO
016568
Fe«0»
Fe«
0.70000
Kohitmiöff
2FeO
030900
CO»
C
0.27273
2PeS
1.10075
CaCO»
CO»
0.44000
2FeS«
130152
BaCO»
CO»
0.2228B
GeAinden
Gesucht
Faktor
Gefunden
Gesucht
Fsktor
Kupfer
Phosphor
CuO
Cu
0.79901
Ca«(PO*)*
0.086159
Cu»S
Cu«
0.79809
PlaÜn
2CuO
0.99961
<NH*)«.PtCl*
Pt
0.43908
CuK)
0.89915
PtCl*
0.75868
Magntsium
Pt
PtCH
1.72791
MgO
2Afg
0.60357
K'PtCl«
Pt
0.40099
Mg«P«0'
0.21875
PtCH
0.69287
2MgO
0.36243
Qutehsilber
MgSO*
^1.
0.20229
Hg
HgO
1.07969
MgO
0.33516
HgS
1.16006
Mangan
2Hg
H|«0
Hg^Cl«
1.03994
MnO
Mn
0.77464
1.17696
MnK)*
3Mn
0.72051
HgO
Hg
0.92002
dMnO
0.93012
HgS
1.07424
3MnO*
l.ddolM
2HgO
Hg*0
0.96301
MnS
Mn
0.63174
HgS
Hg
0.86203
MnO
0.815S3
HgO
0.93089
MnO*
X.00000
Hg'Cl«
2Hg
0.84963
MnSO*
Mn
0.36409
2HgO
0.91751
MnO
0.47001
Hg»0
0.88357
Molybdän .
2HgS
0.96562
MoS>
Mo
0.40953
Schweftl
•
MoO«
0.66604
BaSO*
S
0.13732
//airinm
SO«
0.27430
NaCl
Na
0.39401
SO«
034293
2NaCl
NaK)
0.53076
H«SO*
0.^011
Na'SO*
Na«
032428
H«S
0.14596
Na«0
0.43683
As«S*
3S
039069
2NaC]
0.82302
3H«S
0.41531
Na«H«Sb«0'
2Na
ail522
CdS
S
0.22255
Na«0
0.15520
H«S
023657
2NaCl
0.29242
Silber
Na'CO»
2Na
0.43449
AgCl
4
Ag*0
0.75275
Na«0
0.58529
2AgCl
0.80656
Nickel
AgBr
0.57443
NiO
Ni
0.78581
2AgBr
0.61702
NiSO*
Ni
0.37930
AgJ
a45971
NiO
0.48268
2AgJ
0.49379
Palladium
AgCN
Ag
Ag*0
030562
P<U'
Pd
0.29469
2AgCN
0.86535
Phosphor
Ag
HCN
025036
PK)»
2P
0.43662
Silicium
Mg«P«0'
2P
0.27837
SiP*
SiO«
037855
2P04
0.85308
SiO«
Si
0.47020
P«0»
0.63757
SiO*
126490
P«0'
0.78125
SIO*
132980
2PO»
0.70941
K«SIF«
H«SiF«
0.65436
Fe«(PO*)»
2P
020530
SiO«
027368
•
2P0*
0.62913
SiP*
0.47304
p«o»
0.47020
BaSiF*
H'SiF»
031614
yiptQU
2P
0.086471
SIO«
021587
2PO*
0.26499
SiF*
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Band II (Druckpapier und Buchhandel) M. 6.—, geb. M. 8.—.
Band 111 (Eisen und Stahl I) M. 7.50, geb. M. 0.50.
Band IV (Eisen und Stahl II) M. 6.—, geb. M. 8.— .
Daraus einzeln:
Heft 1 : Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat M. 3.—.
Heft 2: Rheinisch- Westfilisches Kohlensyndikat und Oberschles. Kohlen-
konvention M. 2.80.
Westfilisches Kokssyndikat . M. 2.—.
Verband deutscher Druckpapierfabriken 6. m. b. H M. 2.—.
Rheinisch-Westfälisches Robeisensyndikat M. 3.50.
Halbzeugverband M. 2.->.
Bärsenverein der deutseben Buchhändler M. 4.50.
Verbände der Drahtwalzwerke und Drahtstiftfabrikanten . . . . M. 2.40.
WeiOblechverband M.2.50.
Stahlwerksverbände M. 4.50.
Tapetenindustrie M. 3.50.
Spiritusindustrie M. 7.—.
Heft 3
Heft 4
Heft 5
Heft 6
Heft 7
Heft 8
Heft 0
Heft 10
Heft 11
Heft 12
Denkschrift über das Kartellwesen«
Bearbeitet im Reichsamt des Innern.
I. Teil : Einleitung und Obersicht Ober die in Deutschland bestehenden Kartelle
unter BeifOgung der Statuten (vergriffen) . . . M. 13.—, geb. M. 16.50.
II. Teil: Vorschriften des inländischen Zivil- und Straf rechts unter BerOck-
sichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts M. 2.50.
in. Teil: Die Kartelle der Kohlen-Industrie M. 8.—, geb. M. 1050.
IV. Teil: Ausländisches Kartellrecht. M. 4.50, geb. (zusammen mit dem
zweiten Teil) M. 9.50.
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