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Full text of "Baron Carl Claus von der Deckens̓ Reisen in Ost-afrika in den Jahren 1859 ..."

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BAROS CAEL CIAUS VOK DER DECKEFs 



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REISEN IN OST-AFRIKA 



15 UM JAIBEIT 1869—1866. 



HERAUSGEGEBEN IM AUFTRAGE DERIfUTTER DES REISENDEN, 



FÜRSTIN ADELHEID VON PLESS. 



WISSENSCHAFTLICHER THEIL. 



DRITTER BAND. 






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DRIHE ABTHElLÜNfi. 




LEIPZIfi UND HEUffilLBER«. 

C. F. WINTER'scHit VEBLAG8HANDLÜNG, 

1879. 



BAEOIf CARL CLAUS VOS DER DECKEFs 



REISEN IN OST-AFRIKA. 



DRITTER BAND: 



WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE. 

DKITTE ABTHEILUNG: 

GEOLOGIE; BOTMIK; METEOROLOGIE; ASTRONOMISCHE, GEODÄTISCHE 
UND HÖHENMESSÜNGEN; MAGNETISCHE BEOBACHTUNGEN; GESCHICHTS- 
TABELLEN; LITERATÜRÜBERSICHT. 

BEABBEITET 

VON 

AL.SADEBECK; P. ASGEEBSOIT, BOEGOLEB, F.W. EL ATT, M.£ÜM, 
P. &. LOBEITTZ, W. SOITBEB; 0. KEBSTEIT; B. EASSEürSTEIIT. 



MIT 1 GEOLOGISCHEN KAKTE, 10 UTHOGRAPHIETEN TAFELN ^<^ f^ 
UND 6 METEOROLOGISCHEN TABELLEN. i^' ^ ^^il 





LiaPZI« T'ND HEIDELBERG. 

C. F. WINTERscHK VERLAGSHANDLUNG. 

1879. 



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GAdrncVt bei E. Pols in LttipiiK. 



Vorwort 



Sechs Jahre sind bereits vergangeDy seit die fttnfte AbtheiluDg des von der 
Decken'schen Reisewerkes, der von Hm. Prof. A. Oerstäcker bearbeitete Band ni, ii 
unter dem Titel ^^Gliederthiere'^ veröffentlicht wnrde, und es kann scheinen, dass 
Saumseligkeit des Herausgebers die Hauptschuld an dieser Verzögerung trägt Dem 
ist jedoch nicht so, denn einerseits Hessen persönliche Verhältnisse ein rascheres 
Erscheinen dieser letzten Abtheilung des von der Decken'sehen Reisewerkes nicht 
zu, andemtheils waren die Schwierigkeiten, welche durch die Mannigfaltigkeit des 
vorliegenden Stoffes sowie durch die bedeutende Anzahl der Mitarbeiter verursacht 
wurden, bei diesem Bande ganz besonders gross. Als erster Entschuldigungsgrand 
ist zu erwähnen, dass der Unterzeichnete erst Mitte 1874 von einem mehrjährigen 
Aufenthalt in Palestina zurückkehrte, während dessen es ihm sowol an Müsse wie 
an den nöthigen Hilfsmitteln gebrach, um wissenschaftliche Arbeiten mit Erfolg zu 
treiben; danach verging wiederum mehr als ein Jahr, bis ich in einen anderen 
Wirkungskreis übergetreten und in demselben so eingelebt war, dass ich ohne 
Schädigung näher liegender Interessen mich wieder mit Nebenarbeiten beschäftigen 
konnte, denn als solche musste ich die Vollendung des Decken'schen Reisewerkes 
betrachten , nachdem ich mein bisheriges Verhältniss zu der Familie des Reisenden 
gelöst, die mir, der schon früher bewiesenen Munificenz getreu, zum Abschied 
noch ein wahrhaft fllrstliches Ehrengeschenk gespendet hatte. Einige der mir selbst 
obliegenden Bearbeitungen (Geschichte Östafrikas z. B.) waren zwar ebenso wie 
die von anderen Verfassern herrührenden Abschnitte „Geologie" und „ Literatur- 
Übersicht <^ schon theilweis seit Jahren fertig gedruckt, indessen sollten sie nicht 
vor Vollendung der letzten noch fehlenden Abtheilungen „Botanik" and „Erd- 
magnetismus" zur Ausgabe kommen. Leider stand dem Heraasgeber der uiißprünglicb 
von Hm. Professor Ascherson begonnenen „Botanik", Hm. Dr. Max Kuhn, ebenso 
wie dem unterzeichneten Bearbeiter der magnetischen Beobachtangen , in Folge 
vielfacher Berufsgeschäfte und anderer unabweisbarer Behindcrangen nicht soviel 
Freizeit zur Verfügung, als erwünscht gewesen wäre zum Zweck eines raschen 
Abschlusses der Arbeiten am Decken'schen Reisewerk. Es wird hiernach die lange 



VI • Vorwort. 

Verzögerung wol einigermassen entschuldbar erscheinen , und ich darf hoffen , in 
massgebenden Kreisen wenigstens einen Tbeil der Nachsicht zu finden, welche der 
allezeit opferwillige Verleger dieses Buches mir stets so freundlich gewidmet hat. 
Auch in Betreff der Ausführung bin ich einige Erklärungen schuldig. Nach 
dem in früheren Bänden des Reisewerkes bekannt gegebenen Plane der vorliegenden 
Abtheilung sollte ein ,, Memoire zu den Karten'^ von B. Hassenstein und ,, Sprach- 

■ 

liches'' von mir diesem Bande beigegeben sein; ersteres unterblieb, weil das über 
die Karten zu sagende in die astronomisch -geodätische Abtheilung aufgenommen 
wurde, und letzteres, ein systematisches Wörterbuch der Suahelisprache 
mit Kennzeichnung der überraschend grossen Menge von Wörtern arabischen 
Stammes, soll seiner Zeit, falls die zünftigen Philologen es der Mühe werth er- 
achten, in einer Fachzeitschrift oder als besonderes Werkchen erscheinen. 

Was nun die einzelnen Abtheiinngen dieses Schlussbandes anbelangt, so sind 
dieselben nicht sämmtlich bis zur Gegenwart fortgeführt, was in dem erwähnten 
ungleichzeitigen Fertigwerden derselben seine Erklärung findet. So wünschenswerth 
nun auch eine nachträgliche Ergänzung jener Aufsätze aus manchen Gründen ge- 
wesen wäre, so bedenklich erschien sie in andrer Hinsicht, weil dann wieder ein 
neuer Verzug in der Herausgabe dieses Bandes entstanden wäre; überdies ist der 
Zeitpunkt des Abschlusses jeder Abtheilung ziemlich unwesentlich, sobald man ihn 
nur kennt , ja es wird sogar vortheilhafter sein , an Stelle einiger jetzt veröffent* 
lichten Nachträge in mehreren Jahren erst eine umfassendere Arbeit zu erhalten, 
welche, wo dieses Reisewerk abschliesst, beginnt und die zahlreichen neueren 
Entdeckungen, die jetzt noch theilweis im Gange sind, in desto grösserer Voll- 
ständigkeit darstellt Der Grundgedanke bei Abfassung dieses Buches, „dass auf 
dem begrenzten Gebiete, um welches es sich hier handelt, ein Abschluss mit dem 
bisher bekannt Gewordenen oder Gesammelten erzielt und so späteren Forschern 
einestheils ein bequemes Hil&mittel an die Hand gegeben, andemtheils aber die 
Mühe gespart werden soll, erneute Umschau nach älterem und ältestem Material 
zu halten^', würde somit auch hierin durchgeführt sein. Nur bei der tabellarischen 
Uebersicht der Geschichte Ostafrikas ist für die wichtigsten Ereignisse der 
letzten vier Jahre ein kleiner Nachtrag hinzugekommen; die Literatur üb ersieht 
aber, welche mit November 1873 abschliesst, wird vortheilhafter erst nach einem 
längeren Zeitraum fortgesetzt werden, wenn die Nothwendigkeit dazu sich heraus* 
stellen sollte, und zwar am besten von dem Verfasser Hm. Hassenstein selbst, 
welcher die hierfür nöthigen Materialien auch jetzt noch sammelt. In der Geologie, 
auf welche das Gesagte sich ebenfalls bezieht, sowie vor Allem in der Zoologie 
und Botanik liegen die schönen Sammlangen des unermüdlichen J. M. Hildebrandt 
vor, welche die von mir erhoffte neue Epoche in der Erforschungsgeschichte Ost- 
afrikas bereits würdig eingeleitet haben; ihre zusammenhängende Veröffentlichung 
wird indessen erst später erfolgen, wennschon an dieser Stelle ein Theil der reichen 
Fnnde dieses musterhaften Sammlers mit zur Verwerthang gekommen ist, und zwar 



Vorwort. VII 

seine Farne in Dr. Max Knhn'ti Cryptogamae vasonlares, dem wichtigsten Theile 
des unter seiner Redaktion entstandenen Abschnittes ,, Beiträge zur Botanik von 
Ostafrika '^ Zu meinem Bedaaern ist es trotz aller Bemtthnngen nicht gelangen, 
für die in Bede stehende ^^Botanik^', welche bereits die von Albrecht Boscher 
gesammelten Algen in der vorzüglichen Bearbeitung Dr. W. Sonder's mit umfasst^ 
auch die übrigen Boscher'schen Pflanzen zu erhalten, da Herr Dr. Beichenbach 
in Hamburg sie in seiner Privatsammlung verschlossen hält und weder selbst 
bearbeitet, noch Anderen zur Durchsicht überlässt. Diese Ungefälligkeit oder Saum- 
seligkeit jenes Hamburger Gelehrten ist umsomehr zu beklagen, da der Heraus- 
geber, in Uebereinstimmung mit der von der Decken'schen Familie, sich die Auf- 
gabe gestellt hatte, dem Andenken des leider so Artth verstorbenen Beisenden, in 
dessen Gesellschaft Carl von der Decken einst so Grosses zu leisten hoffte (siehe 
Band I. Seite 140), in diesem Beisewerk ein besonderes Denkmal zu setzen, eine 
Absicht, welche nunmehr hauptsächlich nur in den Sonder'schen „Algen" und iir 
Dr. G. Börgen's pietätvoller Bearbeitung der Boscher'schen magnetischen 
Beobachtungen verwirklicht worden ist, nicht aber in seinem Lieblingsfach, 
der Phanerogamenkunde. 

In der astronomisch-geodätischen Abtheilung und in der ersten 
Hälfte der magnetischen Beobachtungen sind nur die Messungen von 
der Deeken's und seiner Begleiter, theilweise sogar mit einiger Beschränkung (siehe 
Seite 104 des astr. Abschnittes), zur Darstellung gekommen, und zwar in der Art, 
dass der wissenschaftliche Beisende genaue Auskunft findet über die benutzten 
Instrumente und Methoden sowie über die Fehler, welche vorzugsweise zu ver- 
meiden sind, und über die Art und Weise, in welcher man am vortheilhaftesten 
beobachtet. Die Meteorologie von Sansibar (s. S. 3 daselbst) enthält haup^ 
sächlich eine ausitihrliche Bearbeitung der von Dr. G. Edwin Seward, damals Arzt 
in Sansibar, mit ausserordentlicher Freundlichkeit für diesen Zweck znr Verfügung 
gestellten Beobachtungen, während die Aufzeichnungen der Decken'schen Expe- 
ditionen ihre Verwerthung in dem astronomisch-geodätischen Theile gefanden haben 
nnd einiges andere, mir seinerzeit zugegangene werthvoUe meteorologische Material 
später in Fachblättem zur Veröffentlichung gelangen soll, da es sich in den Bahmen 
dieses Beisewerkes nicht gut einfügen liess. 

Wie der erzählende Theil des von der Decken'schen Beisewerkes Ihrer König- 
lichen Hoheit der Frau Kronprinzessin vonPreussen gewidmet wurde, 
um dieser erhabenen Frau, durch hochderen wohlwollende Fürsprache dem Beisenden 
manch wichtige Vergünstigung von Seiten der englischen Marine zu Theil geworden, 
eine wenn auch noch so unbedeutende Erkenntlichkeit zu bezeigen, so glaubte ich 
in diesem Schlussband einer Pflicht der Dankbarkeit nachkommen zu müssen durch 
zwei Widmungen : eine allgemeine und persönliche, durch Zueignung der „Meteoro- 
logie'' an H. W. Dove, und eine besondere, indem ich die „astronomisch-geodä- 
tischen und magnetischen Beobachtungen'^ dem Andenken meines hochverehrten. 



Vm ' Vorwort. 



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nnnmebr gleichf^flls cUthiDgeschiedeften Lehrers- und Freundes, Professor A. Er man 
weihte^ welcher stets in sßlbsfloser Weise hilfsbereit war, wo es galt mich vor- 
zubereiten flir meine Aufgabe bei der von der Deeken'schen Expedition, oder mich 
zu berathen und zu untersttitzen bei VerwerthuBg der Ergebnisse, an denen er 
stets so regen Aniheil genommen. 

Lebhaftesten Dank bin ich ausserdem Hm. Oeheimrath Prof. Dr. Bruhns in 
Leipzig schuldig, der mir, wie vielen Anderen vorher und naehher, bereitwilligst 
mit Bath und That beistand, so oft ich mich an ihn wandte, und desgleichen Hm. 
Prof. F. Tietjen hier, welcher in ebenso freundlicher Weise meine Bestrebungen 
forderte. Nicht zum Wenigsten endlich schulde ich Dank meiner Gattin, welche 
mir und meiner Arbeit zu Liebe sich auf Logarithmen und trigonometrische Formeln 
einübte und danach den grössten Theil der zahlreichen Eontrolrechnuogen selb- 
ständig durchführte sowie die Arbeit der Korrekturen mit mir theilte; sie war mir eine 
durch Sicherheit im Arbeiten wie durch stete Bereitwilligkeit gleich ausgezeichnete 
Gehilfin, und ich glaube mich ganz besonders verpflichtet, ihr hier volle Aner- 
kennung zu spenden, weil es ihrem stillen und anspruchslosen Wirken so wesent- 
lich mit zuzuschreiben ist, wenn das Erscheinen dieses Bandes nicht noch später 
erfolgte. 

Wie viele Mängel und Schwächen das nunmehr vollständig vorliegende 
von der Decken'sche Reise werk hat, weiss Niemand besser als ich. Trotzdem 
flbergebe ich es ohne Scheu der Oeffentlichkeit , weil ich überzeugt sein darf, mit 
redlichem Bemühen nach dem Besten gestrebt zu haben, und weil ich hoffe, das 
hier Gebotene bald durch voUkommnere Leistungen übertreffen zu sehen. Berichti- 
gungen und wohlmeinenden Tadel nehme ich stets mit Dank entgegen, auch werde 
ich nach wie vor bestrebt sein, mir anzueignen, was wissenschaftlichen Beisenden 
in meinem Fache von Vortheil werden kann, und werde Jungem der praktischen 
Erdkunde immer gern zu Diensten stehen, wenn sie das Wenige, was ich auf 
regellosen Pfaden lernte und erfuhr, für ihre Unternehmungen zu nützen wünschen. 

Berlin, im Juli 1879. 

Otto Kersten. 



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TTebersicM der Ergebnisse 

der Reisen 

C. C. Yon der Deeken's und seiner Begleiter. 



Da wol nur Wenigen ein vollständiges Exemplar dieses umfangreichen nnd 
mannigfach gegliederten Reisewerkes zu Gesicht kommen wird, so lasse ich für 
Diejenigen y welche sich näher fär die von der Decken'schen Forschongsreise 
interessiren — die eine der grössten von einem deutschen Privatmann auf eigene 
Kosten unternommene ist — eine gedrängte Uebersicht der Ergebnisse folgen, 
an welche ein kurzes Verzeichniss des Inhalts aller sechs Bände (4 Bände 
in 6 Abtheilungen) sich anschliesst, sowie ein Verzeichniss der neuen Arten und 
Genera aus Band III (s. S. XVIII u. XXI). 

Von dem erzättlendeii Thell» dessen Schlussband im Jahre 1870 erschien^ 
sind besonders die Karten hervorzuheben, durch welche die Ostküste Afrikas, von 
10^ S. Br. bis 4® N. Br. , nebst den benachbarten Inseln auf zusammen 10 Blättern, 
zumeiat im Massstabe von 1 : 300000 bis 1 : 1000000, zur Darstellung gekommen 
ist, während Blatt II (1 : 7500000, von 23<^ S. bis 8^ N. reichend) das ganze mittlere 
Ostafrika umfasst und die Routen v. d. Decken's, sowie anderer hervorragender 
Reisenden wiedergibt. Die grossen geographischen Entdeckungen der Neuzeit haben 
zwar bedeutende Aenderungen der Karten zur Folge gehabt, doch beziehen sich 
diese zumeist auf das hochwichtige Seengebiel^ und nur in einzelnen Fällen auf die 
der Kflste näher gelegenen Landstriche, in denen v. d. Decken's Forschungen sich 
bewegten, sodass die meisten Karten dieses Reisewerkes auch heute noch den 
Stand unserer Kenntniss richtig darstellen, wennschon ihre Verbesserung, wie an 
mehreren Stellen der geodätischen Abtheilung hervorgehoben worden, jetzt mehr 
als je erwünscht und nothwendig ist. Eigentliche Aufnahmen innerhalb dieses 
Gebietes, welches vermutlich in den nächsten Jahren die Aufmerksamkeit unserer 
Pionniere in höherem Masse auf sieh ziehen wird, haben wir. erst in jüngster Zeit 
durch die Gebrüder Clemens und Gustav Denhardt erhalten, welche von Mitte bis 
Ende 1878 einzelne Küstenstriche an der Formosabai sowie den Tanafluss (nicht 
Dana, wie es im Reisewerk heisst) bis oberhalb Engatana sehr sorgfältig vermessen 
und durch ihre demnächst zu veröffentlichenden Aufnahmen unsere bisherigen 
Ansichten in Bezug auf letztgenannten schiffbaren Fluss völlig umgestaltet haben. 
Im Bereich des Djubaflusses und in dem südlichen Somalilande ist seit 
V. d. Decken's ruhmreichen Forschungen von keiner Seite aus etwas Nennenswerthes 
gethan worden, eine Thatsache, die besonders uns Deutschen zur Unehre gereicht, 
da, wie „Astronomie'' S. 103 gesagt, die Barbaren jener Gegenden glauben mtissen 



X ' Uebeisicbt der Ergebnisse der Reisen G. C. ?oq der Decken's und seiner Begleiter. 

dass es niis an Geld, Mut nnd Unternehmungslust fehle, um Etwas durchzuführen, 
was sie, wenn einem der Ihrigen etwas Aehnliches wie von der Decken und seinen 
Begleitern begegnet wäre, jedenfalls längst schon mit Aufbietung all ihrer geringen 
Mittel gethan haben würden. Hoffentlich bleibt dieser Makel nicht mehr lange an 
uns haften, denn der hochverdiente Chef der deutschen Admiralität, dem jetzt 
genügende Mittel zur Verfügung stehet), weiss nationale Forschungsarbeit wohl zu 
schätzen, und unsere wackeren Seeoffiziere werden, wenn der Ruf an sie ergeht, 
nicht zaudern, ihrem ebenso braven als unglttcklichen Kameraden von der Armee 
die Ehre zu erweisen, welche ihm gebührt: sein schön begonnenes Werk zu 
vollenden zum Nutzen der Wissenschaft und des Vaterlandes. 

Was sonst noch in kartographischer Beziehung wünschenswerth ist, findet 
sich erwähnt in der vorliegenden Abtheilnng Bd. III, m auf den Seiten 49, 86 f. (betr. 
Meru und Kilimandscharo, wissenschaftliche Stationen nnd nächster Weg nach dem 
Ukerewesee), S. 49 (Aruschaberge, Kahe und oberer Pangani), S. 51 f. (Buragebirg 
und Kadiaro), S. 53 (Usambara und Paregebirge), S. 54 (Mitwirkung einheimischer 
Fürsten), S. 55 (Landstrich N. und S. von Mombas), S. 57 (Rekognoscirung nnd 
Einzelforschung), S. 63 (Aufnahmen durch Depressionswinkel), S. 76 f. (physikalisch- 
meteorologische Stationen), S. 91 und 99 f. (Djubagebiet), S. 103 (Ganane) und 
S. 104 (Erkundigungen). 

Auf die in neuester Zeit so sehr in den Vordergrund getretene Kolonisations- 
frage ist im erzählenden Theil an folgenden Stellen Rücksicht genommen: Bd. 1 
S. 272 (die Dschaggastaaten am Kilimandscharo), S. 316 f. (Usambara), S. 332 
Anm. 18 (Matake's Residenz); Bd. II S. 191 f. (verschiedene Arten von Kolonien), 
S. 192 ff. (Wichtigkeit der Kolonien für Deutschland), S. 344 f. (Djubaflnss und 
südliches Somaliland), S. 371 f. und 377 (Witu) und ausserdem in Bd« III, m an 
den schon oben erwähnten Stellen S. 54 u. 57 (Vorschläge für Forschungsreisende). 

Von den zahlreichen Abbildungen haben nicht wenige ein wissenschaftliches 
oder künstlerisches Interesse. Das mit grosser Sorgfalt gearbeitete alphabetische 
Register dieses Theiles wird denen, welche SpezialStudien machen wollen, eine 
willkommene Beigabe sein, desgleichen auch der Datumanzeiger (S. 396), welcher 
die wichtigsten Daten aus dem Forschungswerk v. d. Decken's und seiner Begleiter 
in chronologischer Reibenfolge enthält. 



Die Sammlungen und Messungen der Expedition sind in dem nunmehr fertig 
vorliegenden wlssenseliaftillelieii Theile behandelt, dessen I. Abtheilung 
(Säugethiere, Vögel etc.) bereits im Jahre 1869 erschienen ist, während Abth. II 
(Gliedertbiere) im Jahre 1873 zur Ausgabe gelangte. In der soeben zum Abschluss 
gekommenen Abth. III, in welcher, neben den geologischen Verhältnissen Ostafrikas 
und den gesammelten Pflanzen, hauptsächlich die wissenschaftlichen Beobach- 
tungen der Expeditionsmitglieder dargestellt sind^ war ich stets bemüht, Anregung 
zu neuen Forschungen zu geben und auf die Fehler aufmerksam zu machen, welche 
häufig von Reisenden im Dienste der Wissenschaft begangen werden, sowie die zur 
Anwendung gekommenen Instrumente, Beobachtungs- und Rechnungsmetboden ein- 
gehend zu erläutern, wo Dies nöthig erschien. Die hierher gehörige ,,]leteoroIogle 
von Sansilmr'' enthält nicht die meteorologischen Beobachtungen der Expedition, 
die bei Gelegenheit der barometrischen Höhenmessnngen mit zur Verwerthung 
gekommen sind (s. Band III, astronomisch -geodätische Abtheilnng, S. 70 f., 72 f., 
100 f. etc.), sondern diejenigen des englischen Arztes Dr. G. Edwin Seward. 



Uebersicht der Ergebnisse der Reisen C. C. von der Decken*s und seiner Begleiter. XI 

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Diese habe ich, da sie mit grosser Sorgfalt, Regelmässigkeit und Ausdauer augestellt 
sind, 80 Yollständig wie möglich zu bearbeiten gesucht. Unter den hieraus erzielten 
Ergebnissen, welche durch Text und Tabellen, analytische Behandlung und graphische 
Darstellungen veranschaulicht sind, hebe ich besonders hervor die Bemerkungen 
über: die Ursachen der täglichen Barometerschwankungen und die damit 
verknüpften Erscheinungen (S. 9 ff.), die Milde des Sansibarklimas und die 
Wirkung der Monsune auf den Temperaturgang (S. 12 ff.), den täglichen 
and jährlichen Gang der Luftfeuchtigkeit (S. 17 f.), die Jahreszeit- 
Winde und Begenzeiten (S. 23 f.), Gestank vom Strande und Salubrität 
des Klimas (S. 28 f.), tageszeitliche Vertheilung der Winde (S. 29 f.), 
den jahreszeitlichen Windwechsel im westlichen indischen Ocean (S. 31), 
und die auf S. 35 f. sowie in der Astronomie etc. S. 49, 76 f. und 86 f. aufgeführten 
Desiderata. Einer besonderen Beachtung seitens der Meteorologen und Seeleute 
empfehle ich die graphischen Darstellungen auf Tafel I bis V nebst dem 
zur Erläuterung derselben auf S. 7 und 30 f. Gesagten. 

Dem Abschnitt „Astronomische, geodätische und HShenmessangen^* ist auf 
S. 105 f. eine Zusammenstellung der beobachteten geographischen Breiten und 
Längen sowie der wichtigsten Höhenbestimmungen beigefllgt, und zwar mit 
Hinweis auf die bezüglichen Seiten des Textes, sodass diese Uebersicht zugleich als 
Register des ganzen Abschnittes dienen kann und denen willkommen sein wird, 
die sich eingehender unterrichten wollen über die Art und Weise, auf welche die 
Endergebnisse erhalten wurden; das sehr ausführliche Inhaltsverzeichniss macht es 
bequem, das ausserdem Interessante herauszufinden. Wer blos die Resultate sucht, sei 
noch auf einige Höhenmessungs-Tabellen verwiesen, welche in der erwähnten 
Zusammenstellung astronomisch oder trigonometrisch festgelegter Hauptpunkte nicht 
Auiiiahme finden konnten: S. 75 f. (Halteplätze der zweiten Dschaggareise), S. 79 
(Stationen und Halteplätze der ersten Dschaggareise), S. 88 f. (Ugono-, Pare- und 
Risnngu- Berge) und S. 89 f. (sonstige vom Kilimandscharo-Gebiet sichtbare Berg- 
gipfel). Winke für Reisende, betreffend Instrumente, Messungsmethoden u. dgl. 
finden sich auf den Seiten 3 f. (Universalinstrument), S. 4 f. (benutzte Rechnungs- 
fonneln), S. 8 (Längenbestimmung durch Mondhöhen), S. 17 (Instrumentfehler und 
sein Einfluss auf Breiten- und Zeitbestimmungen), S. 18 f. (Berechnung der Zeit- 
änderung für je V geänderte Höhe des Gestirns und 1' grössere oder kleinere 
Breite), S. 28 f. und 32 f. (summarische ührgänge), S. 30 (Verzögerung der Uhr- 
gänge während des Marsches), S. 33 f. (Behandlung der Uhren auf Reisen), S. 37 f. 
(Längenbestimmung durch Mondsterne), S. 41 ff. (das „Problem der drei Breiten^^ 
zur Bestimmung von Längen- und Breiten unterschieden), S. 46 (Bergprofile und 
Skizzen), S. 49 f. (rohe Distanzmessung), S. 57 ff. (Aufnahmen durch Depressions- 
winkel, trigonometrische Höhenmessungen), S. 64 f. (Reisebaroroeter), S. 66 (Kor- 
rektion wegen Luftgehalt), S. 67 (meteorologiijches Reisestatif), S. 71 (Mittelwerthe 
aus unregelmässigen Beobachtungen), S. 73 (Berechnung der barometrischen Höhen- 
mesBungen), S..77 f. (Aneroide und Siedethermometer), S. 83 f. (Berechnung der 
wahrscheinlichen Fehler), S. 92 f. (Wink für Breitenmessnngcn) , S. 94 f. (korre- 
spondirende Höhen und Anordnung der Beobachtungen), S. 96 (feststehende und 
Reflektionsinstrumente) und S. 99 (Flussaufnahmen). 

Auch den „magnetischen Beobachtungen'^ ist eine Uebersicht der Ergeb- 
nisse ans den Messungen Dr. Roscher's und der Mitglieder der v. d. Decken'schen 
Expedition beigefügt (S. 47 f.), nebst einem ausfuhrlichen Inhaltsverzeichniss, sodass 



XII Uebersicht der Ergebnisse der Reisen C. C. von der Decken 's nnd seiner Begleiter. 

hier nnr auf einige weitere „Winke" hingewiesen zu werden braucht; dieselben 
finden sich auf S. 3 ff. (betr. Instrumente und Methoden), S. 4 (Wichtigkeit eines 
kleinen Theodoliten), S. 6 ff. (Berechnung der Beobachtungen), S. 17 f. (Ergänzung 
unvollständiger Intensitätsmessungen und Veränderlichkeit des Magnetismus im Ab- 
lenkungsstab), S. 19 (Winke fttr Intensitätsbestimmungen), S. 26 (Prüfung der 
Bussole), S. 29 f. (Werth der auf den Seekarten angegebenen Deklinationen; Schema 
für Inklinationsbeobachtungen), S. 34 (Wichtigkeit guter Inklinationsnadeln), S. 35 f. 
(der Lamont'sche Reisetheodolit; Berechnung der Intensitätsbeobachtungen), S. 36 
(indirekte Inklinationsbestimmungen), S. 37 ff. (Ergänzung der Roscher'schen Dekli- 
nationsmessungen) und 44 (Inklinationskonstante seines magnetischen Theodoliten). 



Was nun die Sammlungen der y. d. Decken'schen Expedition betrifft, so ist 
in der ^»Geologie von Ostafrika'' von Prof. AI. Sadebeck zum ersten Male der Ver- 
such gemacht worden, das für dieses Fach vorliegende, nicht gerade sehr reichliche 
Material, in Verbindung mit dem von Anderen gesammelten, fbr eine Uebersicht der 
geologischen Verhältnisse des Gebietes zwischen Abessinien und dem Sambesi zu 
yerwerthen, ein, wie der Verfasser selbst gesteht, einigermassen gewagtes Unter- 
nehmen, das aber von grossem Nutzen für den Reisenden in jenen Gegenden ist, 
indem es ihm eine Uebersicht des bis jetzt Vorhandenen gibt und seine Aufmerk- 
samkeit auf das noch Fehlende lenkt Die beigegebene „Kartenskizze'^, welche 
später voraussichtlich bedeutende Aenderungen erfahren wird, ist sicherlich ein 
gutes Hilfsmittel fttr künftige Reisende, wennschon sie, wie Prof. Sadebeck auf 
Seite 4 bemerkt, nicht überall auf sicherem Boden steht; die dem Verfasser zu 
Gebote stehenden Materialien waren spärlich genug, aber ein Anfang musste doch 
irgend einmal gemacht werden. Sehr werthvoU für A. Sadebeck's Arbeit waren 
besonders Thornton's Notizen und Sammlungen; was sonst noch benützt wurde, 
findet sich auf Seite 5 der „Geologie" angeführt 

Früher glaubte man, dass ganz Ostafrika dem krystallinischen Gebirge ange- 
höre; jetzt hat sich diese Ansicht wesentlich geändert, und nicht nur vulkanische 
und metamorphische Gesteine, sondern auch Steinkohlen- und Juraformation sind 
vielfach nachgewiesen worden. Kurze Rekapitulationen der erlangten Ergebnisse 
(auf S. 22 über die Geologie des oberen Nilthals und des abessinischen 
Hochlandes, S. 29 des Aequatorialgebietes und S. 37 des Zambesi- 
gebietes) sowie ein Anhang über die allgemeine Geologie Ostafjrikas 
(S. 87 ff.) gestatten einen raschen Ueberblick. Vulkane finden sich, soviel bis 
jetzt bekannt, nur im Aequatorial-Gebiet und nördlich davon. Von Metallen, 
Erzen und wichtigen Mineralien ist erwähnt: Gold auf S. 11, 22, 31 und 
32 f.; Kupfer S. 24 und 33 (Malachit); Bleiglanz S. 27 (bei Mombaa) und 32 f.; 
Eisen, bes. als Sand und Thoneisenstein, auf S. 14 f., 18, 20, 21, 25, 27, 30, 
31 ff. und 34; Salz S. 21; Steinkohlen S. 20, 28 und 33 f. Von Ver- 
steinerungen und Verkieseiungen handeln S. 19, 20 (Jura), 21, 28 (Jura bei 
Mombas), 35 und 36 f. Einige Winke für nicht fachmännische Sammler sind auf 
S. 3 gegeben , und der Schlusssatz auf S. 40 weist darauf hin , wieviel Neues der 
Paläontolog und Petrograph noch aus Ostafrika erwarten dürfen. 

In dem Abschnitt „Beiträge zur Botanik'^ ist ein sehr lückenhaftes Material 
zur Bearbeitung gekommen. In einigermassen nennenswerther Anzahl wurden nnr 






Uebersicbt der Ergebnisse der Reisen C. C^ ?on der Decken's und seiner Begleiter. XIII 

Kryptogamen gesammelt , für welche v. d. Decken ein besonderes Interesse 
hatte; Phanerogamen sind nor gelegentlich — vor Allem bei der Besteigung des 
Kilimandscharo — anfgegriffen worden, weil die Mitglieder der Expedition zumeist 
von anderen Arbeiten vollkommen in Anspruch genommen waren. Die während 
der Djubareise, namentlich von Dr. Linck, gesammelten Pflanzen sind bei dem 
Untergange der Expedition mit abhanden gekommen. Leider war von uns auch 
auf der Insel Sansibar nur wenig gesammelt worden, dagegen hatte ich Gelegenheit, 
auf den Komoren sowie bei Bergwanderungen auf der Insel Bäunion (Bourbon) 
und auf den Seschellen eine Anzahl Pflanzen zusammen zu bringen. Hat somit 
das V. d. Decken'sche Unternehmen der Botanik verbältnissmässig wenig genützt, 
so ist eine Entschädigung hierfUr in Kurzem nachgefolgt durch die grossartigen 
Sammlungen J. M. Hi Idebrand t's, welche nicht nur die Herbarien, sondern auch 
unsere Treibhäuser in ausserordentlicher Weise bereichert haben. 

Die Gesammtzahl der in den „Beiträgen zur Botanik'^ aufgeführten Pflanzen 
beträgt 302, darunter nur 1 neues Genus, 20 neue Arten und 17 neue Varietäten *) ; 
hierzu kommen noch von der Boscher'schen Sammlung 40 Algen mit einem neuen 
Genus und 2 neuen Arten. Wie bedauemswerth es ist, dass in Folge der Weigerung 
Prof. Reichenbach's in Hamburg nicht auch die Roscher'schen Phanel-ogamen mit 
veröffentlicht werden konnten, habe ich schon im Vorwort (s. S. VII) bemerkt. 
Von der Beigabe floristischerUebersichten musste bei der Unzulänglichkeit 
des vorhandenen Materials hier abgesehen werden, doch hat Hr. Dr. Kuhn, welcher 
die Herausgabe der botanischen Abtheilung leitete, wenigstens für die Gefäss- 
kryptogamen der ostafrikanischen Inseln eine sehr dankenswerthe Zusammenstellung 
auf S. 62 — 71 geliefert.**) Glücklicherweise stehen dem Reisenden in Ostafrika 
jetzt bedeutende Hilfsmittel in dieser Beziehung zu Gebote durch Oliver's vorztigliche 
Flora und durch die neuerdings erfolgte Veröffentlichung der Hildebrandt'schcn 
Pflanzen, welcher, wie wir hoffen dürfen, bald reichhaltige Nachträge durch die 
Bemühungen des jetzt noch in Sansibar weilenden Dr. Fischer folgen werden. 

In der ersten Abtheilung des 3. Bandes sind zunächst die SSngeflilere, 
Amphibien und Flsclie von Hrn. Prof. Peters behandelt. Die Sammlungen dieser 
Thierklassen sind gleichfalls nicht sehr bedeutend, weil das Hauptaugenmerk der 
Deeken'schen Expedition auf Beobachtungen gerichtet war und immer nur das 
gesammelt werden konnte, was zufällig zu Gesichte kam. Von den überhaupt anf- 
gefllhrten 29 Säugethieren und 42 Amphibien haben sich 2 bez. 4 als neu erwiesen. 
Anf Fische hatten wir noch weniger Aufmerksamkeit verwendet, weil ein so aus- 
gezeichneter Kenner wie Golonel R. A. Play fair, engL Consnl und Political Agent 
in Sansibar, zur selben Zeit das Material sammelte zu dem von ihm und A. Günther 
herausgegebenen grundlegenden Werke „The Fishes of Sansibar '' und wir als 
Laien nicht hoffen durften, neben diesem Spezialisten irgend etwas Nennenswerthes 
zu leisten. Die wenigen von uns gesammelten Fische sind in jenem Werke mit 
enthalten bis auf 4 neue Süsswasser fische, von denen einer die Veranlassung 
zur Aufstellung eines neuen Genus gegeben hat (s. S. 144 ff.). Herr Prof. Peters 
hat die Güte gehabt, eine Uebersicbt der bis zum Jahre 1869 bekannt gewordenen 

*) Das Veizeichiiiss der oeuen Arten and Genera s. nnten S. XXI. 

**) Nfiheres über das Material der kryptogamischen Abtheilung, zn welchem n. A. aach J. M. Hilde- 
bimndt, Sdiweinfarth und die Sammlongen des rentorbenen Prof. Mettenins yiele Beitiüge geliefert haben, 
findet sich in Dr. Knhn's firttherer Schrift ^Filices Deckenianae**. 



XIV Uebersicht der Ergebnisse der Reisen G. C. von der Decken^s nnd seiner Begleiter. 

Sängethiere nnd Amphibien beizugeben (Anhang S. 137 ff.), während Herr 
Dr. T. Martens die Sttsswasserfische dieses Gebietes znsammenstellte. 

Etwas reichhaltiger ist unsere TS^elsammlnn; ausgefallen , weil v. d. Decken 
f)lr diese Thierklasse, die überdies zahlreicher ist und mehr in die Augen fällt, 
sich ganz besonders interessirte ; es sind im Ganzen 126 Arten gesammelt worden, 
von denen 19 neu waren. Der Wunsch des Unterzeichneten, späteren Beisenden 
auch fUr diese Klasse eine übersichtliche Zusammenstellung des bisher Bekannten 
zu bieten, aufs Freundlichste gefördert durch die v. d. Decken'sche Familie sowol 
wie durch die Verlagshandlung, wurde Veranlassung zur Herausgabe des vierten 
Bandes unter dem Titel: Die TSgel Ostafrikas, bearbeitet von Dr. 0. Finsch und 
Dr. G. Hartlaub. Es sind in diesem werthvoUen Werke 457 Arten als ostafrikanisch 
beschrieben und durch die sorgfältigsten, fast durchaus auf Vergleichung der 
Originalexemplare gegründeten Beschreibungen unter Beigabe von 11 Tafeln in 
Buntdruck dargestellt worden; unter ihnen befanden sich 10 neue Arten und 4 neue 
Genera. Ausserdem sind in diesem Bande, des Vergleichs halber, noch 87 Arten 
aus anderen Gebieten Afrikas (darunter 21 neue) in derselben sorgfältigen Weise 
beschrieben und mehr als 300 einer kürzeren oder längeren Besprechung unter- 
zogen worden« Die Verfasser sind somit berechtigt, die Hoffnung zu hegen (s. S. VI 
des Vorworts zu Band IV), dass es dem in zoologischer Hinsicht einigermassen 
vorbereiteten Beisenden in Ostafrika gelingen werde, mit Hilfe dieses Buches die 
erlegten Vögel leicht und sicher zu bestimmen, und dass er Anregung finden möge 
zu Beobachtungen des Lebens und Treibens der Angehörigen dieser Thierklasse. 

Die in der ersten Abtheilung von Band UI noch aufgenommenen HoUasken, 
Seesterne und Seelgel sind von Hm. Dr. Ed. von Martens bearbeitet worden. Von 
Meerconchylien finden sich (s. S. 61 bis 65) 142 Arten als von uns gesammelt 
aufgeftlhrt, unter denen allerdings, wie Dies von vornherein nicht anders zu erwarten, 
keine neu waren, doch manche interessant genug, um zu weiterer Erörterung Anlass 
zu geben. Bemerkungen über die geographische Verbreitung derselben sind im 
Texte mit enthalten. Unter den 21 von uns mitgebrachten Land- und Sfiss- 
wassermollusken (s. S. 55 und Anhang S. 160) erwiesen sieh 9 als neu. Für 
letztere Abtheilung ist auf S. 148 ff. eine Uebersicht der bisher in Ostafrika ge- 
fundenen Arten beigefügt. Die Seesterne und Seeigel sind nur durch 13 Arten 
(1 neu) in unseren Sammlungen vertreten. Die hieran sich schliessenden Holo- 
thurien, bearbeitet von Prof. C. Semper, stammen aus anderen Sammlungen und 
sind nur zusammengestellt worden, um zu zeigen, wie dürftig unsere Kenntniss auf 
diesem Gebiete noch ist; es waren nämlich ])\s Ende der sechziger Jahre nur 
23 Holothurien aus dem rothen Meere bekannt und 19 von der Ostküste Afrikas, 
und von den ersteren beschreibt Prof. Semper 3 neue Arten unter Beigabe der 
nöthigen Abbildungen. 

Ueber die v. d. Decken'schen Cmstaceen (49 Arten, darunter 5 neue und ein 
neues Genus) hat Hr. Dr. F. Hilgendorf eine vorzügliche Arbeit geliefert, mit Be- 
merkungen über deren geographische Verbreitung; hierzu gibt Hr. Dr. v. Martens 
(auf S. 104 ff. und 147) eine gewiss jedem Sammler höchst willkommene Uebersicht 
der bisher aus jenem Gebiet bekannt gewordenen Grustaceen mit Bezeichnung ihres 
Vorkommens in den geographischen Bezirken: Rothes Meer, Sansibar, Mosambik, 
Maskarenen und Natal, sowie ausserhalb der genannten Gegenden. 6 Steindmck- 
tafeln dienen zur Erläuterung der Hilgendorf sehen Beschreibungen. 



D^benicht der Ergebnisse der Reisen C. C. von der Decken 's and seiner Begleiter. XV 

Das ziemlich reichhaltige Material ^ welches itir die Gttederthlere (Insekten^ 
Arachniden, Hyriopoden und Isopoden) vorlag, bot Hm. Prof. A. Gerstäcker Gelegen- 
heit zu einer sehr umfangreichen Arbeit, welche eine besondere Abtheilung (die IL 
von Band III) von nahezu 550 Seiten füllt und auf 18 kolorirten Kupfertafeln mit 
etwa 200 Figuren eine grosse Anzahl neuer Arten dieser Thierklasse zur Dar- 
stellung bringt. Die Gliederthiere sind fast durchaus vom Unterzeichneten gesammelt, 
doch hat die Insektenordnung der Käfer eine sehr wesentliche und dankenswerthe 
Bereicherung erfahren durch die in Sansibar von Mr. C. Cooke fUr das Museum 
of Gomparative Zoologie zu Cambridge, U. S., gesammelten Arten, welche Hr. Dr. 
Herrn. Hagen dort im Einverständniss mit Prof. L. Agassiz Herrn Dr. Gerstäcker zur 
BearbeitUDg anvertraute und davon dem Berliner Museum in hOchst anerkennens- 
weither Weise alles dasjenige ttberliess, was in dessen allerdings sehr reichhaltigem 
eotomologischen Kabinet noch nicht vertreten war. Eine namentliche Aufzählung 
der neuen Arten (415 allein unter den 737 Insektenarten) würde hier zu weit 
fuhren, doch mag die folgende kleine Tabelle eine' Uebersicht bieten Ober das Ver- 
hältniss der neuen zu den überhaupt gesammelten Arten in den grosseren Unter- 
abtheilungen der Klasse (vgl. S. 440 der „Gliederthiere'O- 

Coleoptera 458 Arten, davon 281 Arten neu. 

Orthoptera 88 „ „ 53 „ „ 

Hymenoptera 63 „ „ 28 

Lepidoptera 40 „ „ 12 

Hemiptera 74 „ „ 35 

Neuroptera und Diptera 14 „ „ 6 „ „ 

Arachnoidea 49 „ „ 41 „ „ 

Myriopoda 19 „ „ 15 „ „ 

Isopoda 4 „ „ 3 „ „ 

Die Anzahl der neuen Gattungen ist ebenfalls beträchtlich. Natürlich kann 
aus einer gewissermassen im Fluge zusammengebrachten Sammlung, welche wahr- 
scheinlich noch nicht einmal 4 % der in jenen Gegenden vorhandenen Insekten- 
arten enthält, kein zuverlässiger Schlnss auf den wirklichen Charakter der Insekten- 
fauna des Sansibar -Gebietes gezogen werden; immerhin jedoch sind manche 
lehrreiche Folgerungen auch ans diesem Bruchstück zulässig. Hr. Dr. Gerstäcker 
hat sich der Mühe unterzogen, eine höchst lehrreiche zoogeographische Statistik 
aus der vorliegenden kleinen Sammlung abzuleiten (s. S. 438 ff.) und hat hieran 
eine ebenso interessante Charakteristik der Insektenfauna Madagaskars gefügt, 
welche keineswegs so sehr von deijenigen des afrikanischen Kontinentes abweicht, 
wie man Dies nach Aeusserungen von Forschem auf dem Gebiete der höheren 
Thierwelt hätte vermuten müssen, sondern nur ein Bindeglied zwischen Afrika und 
Ostindien darstellt 

Einige kleine Monographien finden sich in der Inhaltsübersicht (S. XII oben) 
verzeichnet, und die Gesichtspunkte, welche den Herrn Veriasser bei dieser Arbeit 
leiteten, sind in seinem Vorwort auseinandergesetzt. 



» 7) 



Zu den Zusammenstellungen für den Gebranch des Reisenden, von 
denen ich mehrere (faunistische Uebersichten etc.) schon bei Besprechung der 
natorgeschichtlichen Abtheilungen erwähnte, gehört auch die sehr dankenswerthe 
tebersleht der Ostaflrika betreffenden Literatur von B. Hassenstein und die 



XVI Ueber^bt der Ergebnisse der Reisen G. C. Ton der Decken^s utd seiner Begleiter. 

tabellarische Ueb^rsicbt der Geschichte Ostafrikas Yom Unterzeichneten. 
Beide Abschnitte der dritten Abtheilnng von Band III sind schon im Vorwort knrz 
erörtert worden ; es bleibt mir hier nnr übrig darauf hinzuweisen, dass der Hassen- 
stein'schen Arbeit einige beachtenswerthe geographische Notizen beigefügt sind, 
und zwar über die Strasse von Kiloa zum Niassasee, das Qnellgebiet des 
Lufidschi und die Ostkttste von Angasija (Gross -Eomoro) nach den ans 
freundlich zur Verftlgnng gestellten Beobachtungen des französischen Gapt BigreL 
Die Geschiohts-llebersleht, welche bis Ende 1878 fortgeführt ist und Geschlechts- 
tafeln verschiedener Herrscherfamilien (der Msara von Mombas, der Ahn Saldi 
von Maskat und Sansibar und der Regenten von Pata) enthält^ soll hauptsächlich den 
Reisenden aufklären über die Vergangenheit jener Gegenden und ihrer Bewohner, 
sowie gleichzeitig Anregung geben zu neuen Forschungen in dieser Hinsicht und 
zum Studium des ausführlichen und gediegenen Guillain'scben Werkes, welches 
leider die meisten Leser durch seine Unübersichtlichkeit etwas abschreckt. 

Ein Wort der Erklärung geziemt sich noch dafttr, dass der Plan dieses 
Reisewerkes nicht ganz programmmässig ausgeführt wurde. Das Memoire zu 
den Karten, welches seinerzeit in Aussicht gestellt war, blieb fort, weil der 
Kartograph des Werkes, Bruno Hassenstein; inzwischen zu anderen Arbeiten 
bei der geographischen Anstalt von Justus Perthes in Gotha berufen worden war, 
und wurde ersetzt durch erläuternde Bemerkungen in der astronomisch-geodätischen 
Abtheilung selbst; das „Sprachliche^' aber, welches von Unterzeichnetem nahezu 
fertig gearbeitet, bisher jedoch zurückbehalten wurde in der Hoffnung, noch ein- 
mal Gelegenheit zu einer gründlichen Revision zu erhalten, soll seine Verwerthung 
ausserhalb des Rahmens dieses Buches finden, und zwar wird Dies der Wahrschein- 
lichkeit nach unter überaus günstigen Umständen geschehen können, da eine begabte 
und hochgebildete Dame aus Sansibar, die Schwester des dortigen Sultans und 
nachmals Gattin eines hamburger Kaufmanns, die jetzt in Berlin weilt, ein leb 
haftes Interesse an derartigen Arbeiten auf dein Gebiete der Hauptsprache ihres 
Heimatiandes nimmt 

Blicken wir nun zurück auf die Gesammt-Ergebnisse der v. d. Decken'schen 
Expedition, so müssen wir, trotz aller vorhandenen Mängel und Lücken doch zuge- 
stehen, dass nur selten ein deutscher Privatmann auf solchem Gebiete mehr geleistet 
hat als Baron Carl Claus v. d. Decken*) und müssen zugleich unser Bedauern 
aussprechen, dass nicht öfter ein junger Mann von Stellung und Vermögen in die 
Feme geht, um gleichen Ruhm zu erwerben, anstatt in den Grossstädten Europas 
Zeit, Geld und Gesundheit in Nichtigkeiten zu vergeuden. Man entgegne nicht, 
dass nur Wenige dazu die Befähigung besitzen; denn die Geschicklichkeit zur 
Leitung einer Expedition lässt sich, wenn man mit leichteren Aufgaben beginnt, nicht 
allzuschwer erwerben, und tüchtige wissenschaftiiche Kräfte zur Begleitung eines 
solchen Führers finden sich stets, wenn nur die Mittel vorhanden sind. Noch 



*) Die Gesammtk Osten der Reisen C. G. von derDecken's mögen sich anf mehr als 250,000 Rm. 
belaufen , 7on denen die Hälfte allein anf Erwerbung und Transport des zur Djnba-Ezpedition benatzten 
Dampfers kommt; die Herausgabe des Reisewerkes kostete ansserdem an 70,000 Rm., wozn die 
V. d. Decken sehe Familie eine namhafte Samme beitrug, indem sie die Karten, Dlustrationen und Honorare 
zu einem grossen Theile bezahlte, während die 0. F. Winter^sche Yerlagshandlung alle Übrigen Her- 
stellungskosten ftbemahm. 



Debcrsicht der Ergebnisse der Reisen G. C. von der I)ecken's und seiner Begleiter. XVII 

ein Pnnkt ist es endlich^ den ich hierbei wiederum; wie ich es dchon öfters gethan, 
kenrorheben moss, dass unser geographischer Forschungseifer sich etwas mehr als 
bisher in nationaler Richtung geltend machen sollte, nämlich einestheils so, dass 
man den, welcher Ttichtiges leistet , vor Noth und Sorgen schtttzt und ihm seine 
mühsamen Arbeiten thunlichst erleichtert, und andemtheils auch so, dass diejenigen, 
welche berufen sind zu Förderern der geographischen Forschung, es fUr eine 
heilige Pflicht erachten, dem Reisenden, welcher auf dem Felde der Ehre gefallen 
isty wenigstens soviel Achtung zu bezeigen, dass man Alles, was möglich ist, 
thut, um seine Forschungen weiter zu führen. Was Deutschland den ermordeten 
V. d. Decken, Dr. Linck u. s. w. gegenüber gethan oder vielmehr fast anderthalb 
Jahrzehende hindurch zu thun unterlassen hat, wäre in England z. B. ganz undenk- 
bar gewesen. So lange wir solche Schuld nicht sühnen, werden wir vergeblich uns 
mühen, es den Engländern in Erweiterung unserer fernländischen Beziehungen auch 
nur im Entferntesten gleich zu thun; nach diesem Ziele aber müssen wir streben, 
und zwar mit allem Ernst und Eifer, und deshalb hoffe ich, so lieb mein Vater- 
land mir ist, dass endlich jener alte garstige Fleck auf einem der ruhmreichsten 
Blätter deutscher Entdeckungsgeschichte getilgt werde, und zwar mit emsiger Bei- 
hilfe von Jedem, dem Stellung, Einfluss oder Vermögen den Beruf dazu gibt. 
Geschieht Dies bald, und es ist noch nicht zu spät dazu, dann dürfen wir hoffen, 
dass Deutschland endlich auch im fernen Auslande, und speziell bei Mitbewerb 
um einen Antheil an der zukunftreichen Gestaltung des schwarzen Erdtheils, die ihm 
gebührende Stellung einnehmen werde. 

Berlin, Juli 1879, ^ 

Otto Kersten. 



V. i). D^okeu, R«Uen HI, Z, 



Kurze üebersicht des Gesammt-Inhalts 

vom erzählenden and wissenschaftlichen Theile des 

C. C. von der Decken'schen 



KnB&Ueiider Theil, 

bearbeitet von 0. Kersten. 

Band I. 

Erstes Buch. Sansibar. Seite 

Der erste Tag in Sansibar 3 

Allgemeines über die Insel 17 

N&hr- nnd Nutzpflanzen 27 

Thierwelt der Insel 49 

Die BerOlkening 75 

Staatliche Verhältnisse 115 

Zweites Bach. Kiassa-Beise. 

Kiloa 140 

Die erste Heise ins Innere 161 

BUckblick und Ergebnisse 178 

Drittes Buch. Der Kilimandscharo (Reise 
mit Bichard Thomton). 

Mombas 190 

Das Missionsgebiet 210 

Bis an die Grenze der Wildniss .... 221 

Beiseleben 231 

Das Binnenland und seine Bewohner. . . 240 

Der See Jipe 256 

Das Dschaggareich Kilema . ^ . . . 267 

Das Land Madschame 286 

Letzte Versuche 304 

Die Backreise 312 

Anmerkungen 327 

Hierzu: 

25 eingedruckte Holzschnitte; 

13 Tafeln in Holzschnitt, Suhlsüch, 

Badirung und Photographie; 
3 Karten mit 9 Kartons und 2 Routen- 
Profilen. 

Band IL 

Viertes Buch. Neue Reisen im Inneren 
und an der Ktlste. 
Nach dem Eisenlande Usanga . . . . 3 



Seite 

Im Lande der Masii 22 

Besteigung des Kilimandscharo ... 38 
Abschied fom Suaheli-Binnenlande ... 57 
Wanderungen und Jagden an der Ktlste 66 
Ein Wort über die Kerbthiere des Binnen- 
landes und der Küste 88 

Fünftes Buch. Die ostafrikanische 
Inselwelt. 

Madagaskar 89 

Die Seschellen 111 

St. Denis, Hauptstadt 7on Bourbon . . . 125 

Rundreise auf der Insel Röunion (Bourbon) 135 

Salazie und der Piton des Neiges . . . 149 

Ueber die Berge nach Cilaos 164 

Der Vulkan auf Röunion 172 

Abschied von den Maskarenen 186 

Nossi-Be 197 

Annäherung an das Ziel 218 

Gross-Komoro und sein Feuerberg . . 228 

Ende der Irrfahrt 244 

Sechstes Buch. Reisen in den Ländern 
der Galla und Somali. 

Vorbereitungen 257 

Die Flüsse der Formosabai 264 

Fahrt nach Norden 273 

Tage des Unglücks 286 

An der Mündung des Djubaflusses . . 294 

Stromaufwärts 301 

Bardera und die Somali 316 

Ende der Expedition # • • 333 

Feststellung des Schicksals der Verschollenen 346 
Das Land Witu und die südlichen Galla . 370 
Lebensbilder der Verstorbenen . . . 378 
Datumanzeiger für die wichtigsten Erleb- 
nisse y, d. Decken 's und seiner Gefährten 396 
Uebersetzungen arabischer Schriftstücke . . 405 

Nachträge 412 

Anmerkungen 413 



Kaize Uebersicht des Gesammt-Inhalts. 



xrx 



YoUsUiadiges Hameii- und Sachregister 
fttr Band I nnd II, nel>8t kurzer Erklärung 
der darin 7orkommenden Wörter . . . 
Hierzu : 

16 eingedruckte Holzschnitte; 

15 Tafeln in Stahlstich, Holzschnitt und 

Buntdruck-Lithographie ; 
8 Karten mit 9 Kartons, 2 Höhen- 
profilen und 2 Ansichten. 



Seite 



421 



WlMieiiftelialtUelier Thell : 

Band m. 
WisseMOhaftHolie Ergebnisiio. 

I. Abtheilnng. 

Mit 35 lithographirten Tafeln, zumeist in 

Buntdruck. 

Saugetbiere urfd Amphibien, 
bearbeitet Ton W. G. H. Peters . . . . 3 
Faunistische üebersicht s. Anhang. 
Hierzu 6 Tafeln. 

Vögel, 

bearbeitet Ton J. Gabanis 21 

(Systematische üebersicht der Vögel 
OsUfrikas s. Band IV des Werkes.) 
Hierzu ISTafelnin Buntdruck, 
gezeichnet von Th. Ton Heuglin. 

Fisohe 

8. Anhang (Stlsswasserfische). 

MoUnaken, 

bearbeitet Ton £d. t. Martens 55 

(Kachtrag dnzu s. S. 160.) 
Faunistische Üebersicht s. Anhang. 
Hierzu 3 Tafeln. 

Cnutaoeen (s. auch Abth. IL)« 

bearbeitet Ton F. Hilgendorf 69 

Üebersicht der ostafrikanischen Grusta- 

ceen, ron Ed. v. Martens 103 

Ergänzung dazu s. Anhang. 
Hierzu 6 Tafeln. 

Inaekten und Bpixmentlüere 
s. Band III, n. Abtheilung. 

Holothurien, 
bearbeitet Ton G. Semper, nebst faunisti- 

scher Üebersicht 119 

Hierzu 1 Tafel. 

Seesteme und Seeigel, 

bearbeitet yon £d. 7. Martens 125 

Faunistische Üebersicht .... 129 
Hierzu 1 Tafel. 



äeita 

Anhang. 

üebersicht der ostafrikanischen Saugethiere 

und Amphibien, von W. G. H. Peters 137 

üebersicht der ostafrikanischen Süsswasser- 

fische, ?on Ed. r. Martens .... 141 

Neue SÜBBwasBerfiBohe , bearbeitet von 

W. C. H. Peters 144 

Ergänzung zur üebersicht der ostafrikanischen 

CruBtaceen 147 

üebersicht der liand- und Süsswasser- 

molluflken, von Ed. t. Martens . . 148 
Nachtrag dazu 160 

AlphabetiBches VerzeiclmiBB der Gat- 
tungen und Arten 161 

IL Abtheilnng: GltedertJiieie, 

bearbeitet von A. Gers tack er. 
Mit 18 kolorirten Kupfertafeln. 

I. Inaecta. 

Orthoptera 3 

Neuroptera 54 

Goieoptera 55 

Hymenoptera 313 

Lepidoptera 363 

Diptera 384 

Hemiptera 394 

Zusätze 436 

üeber den Gharakter der Insektenfauna 
des Sansibar-Gebiets, nebst Be- 
merkungen über die Verbreitung der 

Insekten in Afrika 438 

üeber den Gharakter der Insektenfauna 

Madagaskars 456 

Andere kleine Monographien s. Verzeichniss S. XU 

n. Araohnoidea. 

Acarina 463 

Arthrogastra 470 

Araneina 473 

üeber die Abgrenzung der Familien Lateri- 

gradae und Gitigradae Latr 480 

in. Myriopoda. 

Ghilognatha 507 

Ghilopoda 520 

IV. Cmstacea (s. auch Abth. I). 
Isopoda 525 

AlphabetiBohesVerzeiolmiBB der Gattungs- 
und Artnamen 529 

III. Abthellong. 

Mit 1 Karte, 10 Tafeln und 6 Tabellen. 

UeberBioht der Brgebnisae der Beisen 

G. G. y. d. Decken 's und seiner Begleiter IX 



XX 



Kurze Uebersicht des Gesamint-Iuhalts. 



Seite 

Geologrie, 

bearbeitet ?ou AI. Sadebeck. 

Das Gebiet des weissen uud blauen Nib und 

des abessiniscben Hochlandes .... 5 

Das Aequatorial-Gebiet 23 

Das Sambesi-Gebiet 29 

Allgemeine Geologie Ost-Afrikas 37 

Hierzu 1 Karte. 

BeitrS^e zur Botanik. 

AlgaOy bearbeitet ron W. Sonder s. unten. 
MuBoi, bearbeitet ron P. G. Loren tz . . 4 
Cryptogamae vasoulares, bearbeitet ron 

M. Kuhn 7 

Vergleichende Uebersicht 62 

Cjrperaoeae, bearbeitet ron Boeckeler 72 

Iridaoeae» liobeliaoeae, Plantaginaoeae 

und CompoBitae, bearbeitet ron 

F. W. Klatt 73 

Algae BoBOherianae , bearbeitet ron W. 

Sonder 79 

Index der Gattungen und Arten .... 86 

Hierzu 5 Tafeln in Steindruck. 

Meteorologie Ton Sansibar, 

bearbeitet ron 0. Kersten. 

I. Dr. Seward's Beobaohtungen, ana- 

lytisch und graphisch erläutert. 

Luftdruck 5 

Ursache der täglichen Barometerschwan- 
kungen 9 

Luftwärme 11 

Theoretische Temperatur, rerglichen mit 

der beobachteten 13 

Luftfeuchtigkeit 18 

Wind, Wetter, Wolken und Sonstiges 23 

Salubrität des Klimas ron Sansibar 29 
Der jahreszeitliche Windwechsel und 

seine Ursachen 31 ' 

II. Beobachtungen vor 1884 .... 32 i 

IIL Besiderata fOr den Budliohen in- i 

diaohen Ooean 35 , 

Hierzu: 

6 Tafeki mit Zahlentabellen, die | 

nicht im Texte Platz gefunden 

5 Tafeln mit graphischen Dar- 
stellungen in Steindruck. 

Astronomiselie, geodfttisclie und 
HShenmessongen, 

bearbeitet ron 0. Kersten. 

Vorbemerkung; Instrumente u. Formeln . . 3 

l. Sansibar und Seeküste zwischen 
Mombas und Pangani: Breiten, Dhr- 
stände und Zeitunterschiede .... 6 



Seite 

IL Das Gebiet der beiden Dsobagga- 

reisen. 
Astronomische Beobachtungen . 13 
Verbesserte Längenonterschiede ... 81 
Chronometer anf Landreisen zu Fuss 32 
Geodätische Messungen .... 40 
Problem der drei Breiten .... 41 
Längennnterschied Mombas-Aruscha II 44 
Aufnahmen durch Depressionswinkel 57 
Höhenmessnngen. 
Barometrisches Kirellement; Instru- 
mente und deren Berichtigung . . 64 
Trigonometrische HOhenmessungen . . 81 

in. Der DJubafluBS. 

Astronomische Messungen .... 91 

Fluss-Aufhahme 99 

Barometrisches Kirellement .... 100 

IV. Küstengebiet der Galla und Somali 103 

V. und VL Sonstige Messungen ... 104 
Zusammenstellung d e r B r e 1 te n , L an g e n 

und Höhen (zugleich Begister) . . 105 

Hagnetisehe Beobachtungen. 

A. Beobaohtungen v. d. Deoken's und 

seiner Begleiter, 

bearbeitet ron 0. Kersten. 

Instrumente, Beobachtungsmethoden nnd Rech- 

nungsformeln 3 

Horizontal-Intensität 10 

Abweichung (Deklination) 25 

Inklination 29 

- B. Dr. Bosoher's Beobaohtungen» 
bearbeitet ron G. Borgen. 

Instrumente und Methoden 57 

Beobachtungen in Mosambik, Sansibar und 

Kondutschi 41 

Zusammenstellung 45 

C. Uebersioht der Ergebnisse 
aus allen magnetischen Beobachtungen 47 

Tabellarisehe Uebersicht der Gesehiehte 

Ostafrikas, 

bearbeitet ron 0. Kersten. 

Zeit der unsicheren Nachrichten 1 

Gründung des portugiesischen Kolonialreichs 6 

Verfall der Macht Portugals 12 

Herrschaft der Araber aus Oman .... 17 

Das portugiesische Ostafrika im Jahre 1635 23 

Tafel der Herrscher ron Kiloa . . . . 26 

Die Herrscher ron Pata 30 

Geschlechtstafel der Msara in Mombas . 32 

Nachträge bis Ende 1878 33 

Gdschlechtstafel der Abu Saidi ron 

Maskat und Sansibar 34 

Alphabetisches Register 36 



Neue Arten und Geuera aus Band III des v, d. Decken^schen ßeisewerks. 



XX [ 



Seite 

LItenUiir betnfllEi Ostafrika and 
geographlBche Appendiees, 

bearbeitet ron B. Hassen stein. 

Gebeiidcht; benutzte Quellen III 

Werke oder Aufe&tze betr. grössere Theile 
Osti^rikas 1 

Die EUste zwischen Mombas und dem 
Sambesi 7 

Das Gebiet der Schneeberge und der 
grossen Seen 14 

Gallaland, Djnbafluss und Somali- 
Halbinsel 23 

Die ostafrikanischen Inseln, incL Mada- 
gaskar, Maskarenen und Seschellen ... 27 

Anhang über die Strasse 7on Kiloa zum 
Niassa-See, das Quellgebiet des Lufi- 
dschi und die Ostkttste 7on Gross-Komoro 44 



Seite 

Band IT. 

Die T9gel OstaMkas, 

bearbeitet von 0. Finsch und G. Hartlaub. 

Einleitung 1 

Accipitres 29 

Passeres 115 

Scansores 495 

Golumbae 581 

Gallinae 561 

Struthiones 595 

Grallae 609 

Natatores 793 

Nachträge und Berichtigungen 852 

Index der Gattungen und Arten . . 874 — 897 

Hierzu 11 Tafeln in Buntdruck, gezeichnet ron 

0. Finsch. 



Nene Arten nnd Genera 

ans Band III des v. d. Decken'sclieii Relsewerks. 



A. 



Algae. 

Roschera Send., no7. gen. 
africana Sond. 

Gladophora (Aegagropila) corallinicola Sond. 

Cryptogamae yasoulares. 

Trichomanes radicans rar. gigantea Mett Kuhn 
Adiantum caudatum var. hirsuta Mett 

Schweinfurthii Kuhn 

tetraphyllum ?ar. obtnsa Mett 

Ptcridella Mett, nov. gen. 

inroluta rar. tripinuatisecta Mett 

Actiniopteris dichotoma ?ar. australis Hook. 

Pteris arguta ?ar. flabellata Mett 

commutata Kuhn 

simllis Kuhn 
Acrotftichum splendens yar. AngasijensisK uhn 

Deckenii, Kuhn 

Asplenum anisophyllum 

rar. microphylla Kuhn 

Mettenii Kuhn 

praomorsum rar. alpina Kuhn 

Linckii Kuhn 

Sammatii Kuhn 

Lozoflcaphe thedferum rar. concinna Kuhn 

Aspidium moUe rar. riolasceus Mett 

nnitom rar. glabra Mett. 

rar. hirsuta Mett 

Kilemense Kuhn 

Buchholzii Kuhn 

lobatum rar. ß. angulare Mett. 



Sammlungen. 







Sammler: 


Fundort: 


s. 


81 


Röscher 


Sansibar. 


1» 


85 


Röscher 


Sansibar. 


s. 


7 


Kersten 


Bourbon (£^union). 


«1 


12 


HUdebrandt, 


Keren, Sansibar. 






Kersten 


Seschellen, Komoren. 


»» 


12 


Schweinfurth 


Bongo u. Niam-Niamland. 


11 


12 


Schweinfurth u. A. 


Monbuttuland etc. 


»* 


15 


Hildebrandt, Steudner 


Abessinien. 


»» 


18 


Liuck, HUdübrandt 


Sansibar. 


«» 


20 


V. d. D. u. K. 


Kilimandscharo. 


»1 


20 


Schweinfurth 


Niam-Niamland. 


1» 


21 


Schweinfurth 


Assika- und Mbruolefluss. 


«« 


25 


Kersten 


Angasija, (Gr.-Komoro). 


»» 


25 


r. d. Decken 


Kilema. 


1' 


29 


y. d. D. u. K. 


Kilimandscharo. 


11 


29 


y. d. D. u. K. 


Mombas. 


11 


34 


Kersten 


Angasija, Vulkan. 


11 


34 


y. d. D. u. K. 


Kilimandscharo. 


.• 


34 


Schweinfurth 


Monbuttuland etc. 


11 


36 


Schimper 


Abessinien. 


•« 


41 


Schweinfurth, Kersten 


} ongbongboland, Angasija 


11 


42 f. 


Schweinfurth 


oberer Kil etc. 


11 


43 


y. d. D. u. K. 


Kilimandscharo. 


11 


46 


y. d. Decken 


Kilema. 


11 


47 


Bnchbolz 


Kamerun. 


11 


49 


Kersten 


Angasija. 



XXII 



Neue Arten and Genera aus Band III des r. d. Decken'schen Reisewerks. 



Platycerinm elephantotls SchMh. 

Nephrolepis tuberosa yar. undalata Mett 

biserrata ?ar. glaadalosa Kuhn 
Cyathea Deckenii Kuhn 
Lygodinm Eerstenii Kuhn 

Phanerogamae. 

Cyperns Deckenii Bcklr. 

Eerstenii Bcklr. 
Gladiohs Garnieri F. W. Elatt 
Dierama capnliflornm F. W. Elatt 
Tnpa Deckenii Aschers. 
Plantago palmata faf. Eerstenii Aschen. 
Conyza callosa F. W. Elatt 
Phchea snbambellata F. W. Elatt 

Ferro cosa F. W. Elatt 



,? 


54 


Schweinfurth 


Monbntta- und Niam 
Niamland. 


y> 


55 


Eersten, 
Schweinfarth 


Angasija, 
Monbnttuland etc. 


1, 


55 


Eersten 


Seschelien. 


,♦ 


67 


V. d. D. u. K. 


Eilimandscharo. 


n 


58 


V. d. D. u. K. 


Mombas, Nossi-Be. 


s. 


72 


Y. d. D, n. K. 


Eilimandscharo. 


>, 


72 


7. d. D. n. E. 


Eilimandscharo. 


M 


78 


y. d. D. u. E. 


Eilimandscharo. 


« 


73 f. 


y. d. D. n. E. 


Eilimandscharo. 


1« 


74 


y. d. D. n. E. 


Eilimandscharo. 


1, 


74 


y. d. D. u. E. 


EiUmandscharo. 


>' 


76 


y. d. D. u. E. 


Eilimandscharo. 


« 


76 


Eersten 


Angasija. 


M 


76 f. 


Eersten 


Angasija. 



B. Zoologische Sammlungen. 



Sftoiretlilere. 

Rhinolophns Deckenii Peters 
Grocldnra albicanda Peters 

AmphiMeH« 

Ghamaeleo Eerstenii Peters 
Hemidactylns yariegatns Peters 
Philothamnns pnnctatns Peters 
Atractaspis fallaz Peters 

Sflsswasserfiselie. 

Ghiloglanis Peters, noy. gen. 
Deckenii Peters 
Synodontis zanzibaricns Peters 
Barbos Eerstenii Peters 

zanzibaricas Peters 

TSsrel. 

Turdns Decken! Gab. 
Bessomis intermedia Gab. 
Gisticola haematocephala Gab. 
Drymoeca tenella Gab. 
Prionops graculinns Gab. 
Dryoscopus thamnophilns Gab. 
Rhynchastatns In gn bris Gab. 
Lanins candatus Gab. 
Grithagra chloropsis Gab. 
Galyphantria comorensis Gab. 
Teztor intermedius Gab. 
Buceros Decken! Gab. 
Melieraz poliopteras Gab. 
Pterocles decoratus Gab. 
Ptemlstes infus catns Gab. 
Lissotis macnlipennis Gab. 
Oedicnemus yermicnlatus Gab. 
Herodias (Ardea) procernla Gab. 
cineracea Gab. 

Yergl. ausserdem 



S. 6 (tab. II) y. d. Decken u. Eersten Sansibar. 
S. 7 (tab. IT) Eersten Angasija. 



S. 12 (tab. D 


y. d. D. u. E. 


Wanga. 


,, 13 (tab. IL) 


y. d. Decken 


Sansibar-EUste. 


„ 16 (tab. I) 


y. d. D. u. E. 


Sansibar-Euste. 


„ 17 (tab. I) 


y. d. D. u. E. 


Wateito-Ebene. 


S. 144 f.*) 


y. d. D. u. E. 


Ostofrika. 


„ 145 f. 


y. d. D. u. E. 


Mombas? 


„ 146 


y. d. D. n. E. 


Suaheli-Binnenland. 


„ 146 


y. d. D. u. E. 


Mombas. 


*) Tab. 6. Monatsber. BerL Akad. der Win., 19. Nor. 18«8. 


S. 21 (tab. D 


y. d. Decken 


Ostofrika. 


„ 22 (tob. XII) 


y. d. Decken 


Ostafrika. 


„ 2S (tob. II) 


y. d. Decken 


Mombas. 


„ 23 (tob. II) 


y. d. Decken 


Mombas. 


„ 24 (tob. III) 


y. d. Decken 


Mombas. 


„ 26 (tob. VIU) 


y. d. Decken 


Ostafrika. 


„ 26 (tob. XII) 


y. d. Decken 


Ostofrika. 


„ 28 (tob. V) 


y. d. Decken 


Mombas. 


, SO (tob. iX) 


y. d. Decken 


Sansibar? 


„ 31 (tob. X) 


Monestier 


Mayotte. 


,, 32 (tob. XI) 


y. d. Decken 


Eisnani etc. 


„ 37 (tob. VI) 


y. d. Decken 


Suaheli-Binnenland 


.40 


y. d. Decken 


Umba-Fluss. 


„ 43 (tob. XIII) 


y. d. Decken 


See Jipe. 


„ 44 (tob. XIV) 


y. d. Decken 


See Jipe. 


„ 45 (tob. XV) 


y. d. Decken 


Suaheli-Binnenland 


„ 46 (tob. XVI) 


y. d. Decken 


See Jipe. 


„48 


y. d. Decken 


Ostafrika. 


,, 49(tob.XVll). 


y. d. Decken 


Ostofrika. 


Bemerkung auf S. 


XrV betr. Band IV. 





Neue Arten und Genera aus Band III des v^. d. Decken 'sehen Reisewerks. 



XXIII 



MolliiBkeii« 

Helicaiion anreofuscus y. Martens 

Kanina pyramidea y. Martens 

MoBsambicensis 

yar. albopicta v. Martens 

Heliz wüdentata 

yar. ezanthematica y. Martens 

yar. globata y. Martens 

Boliminns rhodotaenia y. Martens 

Pliysa Seschellana y. Martens 

Paimarion Kerstenii y. Martens 

Kanina plicatnla y. Martens 

Bnlimimis conulinns y. Martois 

„ Braunsii y^ Martens 

Pupa abyssinica Beinhardt 



S. 55 (tab. I) 
„ 55 (tob. I) 



1» 



56 (tob. I) 



11 



11 



»1 



11 



58 (tob. I) 

58 (tob. I) 

59 (tob. U) 

60 (tob. II) 
11 160 

,1 160 
,1 160 
„ 160 
„ 160 



y. d. D. n. E. 
y. d. D. u. K. 

y. d. D. IL K. 

y. d. D. u. K. 
y. d. D. u. E. 
y. d. D. u. £. 
y. d. D. XL E. 
y. d. D. u. E. 
Brauns 
Brauns 
Brauns 
Heuglin 



Mombas. 
Mombas. 

Osta&ika. 

Seschellen. 
Seschelleu. 

? ? 
Seschellen. 

? ? 
Sansibar? 
Sansibar? 
Sansibar? 
Sadl. Abessinien. 



Insekten (415 neue Arten) s. Bemerkung auf S. XV und ,,Gliederthiere'' S. 440. 
Cnistaeeen. 



Ozius speciosus Hilgeiid£ 


S. 74 (tob. II) 


y. d. D. u. E. 


Sansibar. 


Deckenia Hilgend£, noy. gen. 








„ imitatriz Hilgendf. 


11 77 (tob. I) 


y. d. D. u. E. 


Wateito-Ebene. 


DotÜla fenestrata Hi1gend£ 


„ 85 (tob. III) 


y. d. D. u. E. 


Wateita-Ebene? 


Grapsos aethiopicus Hilgendf. 


„ 88 (tob. IV) 


y. d. D. u. E. 


Wateito-Ebene. 


Sesarma leptosoma Hilgendf. 


„ 91 (tob. YI) 


y. d. D. u. E. 


Sansibar. 


Atya sp. 


,1 101 


y. d. D. u. E. 


Seschellen. 


Alpheos Bp. sp. 


11 102 


y. d. D. u. E. 


Sansibar. 


Stnhltldere. 










S. 121 (tob. I) 


(Hamb. Mus.) 


Aden. 


„ crucifera Semper 


„ 121 (tob. I) 


(Hamb. Mus.) 


Aden. 


Thyone rosacea Semper 


„ 122 (tob. T) 


(Hamb. Mus.) 


Aden. 


Pteiaster cribrosus y. Martens 


„ 126 (tob. I) 


y. d. T>, u. E. 


Sansibar. 



AusführKche Inhaltsübersicht 

Yon Band III, m. Abtheilunp. 



Seite 

Yorwort des Henuisg^bers Y 

Uebenieht der Ergrebnisse der Reisen 

7011 der Decken 's nnd seiner Begleiter . IX 
Kurze Uebersicbt des Gesammtinhalts von 

Band L bis lY XYÜI 

Neue Arten nnd Genera XXI 

AnsflUirlielie Inhaltsliberalelit ron 

Band HI, m XXIY 

Yerzeichniss der Tafeln und Karten 

s. bei den einzebien UnterabtbeÜQngen. 

Berlelitisrangen XXYIII 

Geologie 9 bearbeitet von AI. S a d e b e c k. 

Einleitung 8 

I. Bas Gebiet des weissen nnd binnen 

Mls nnd des abessinisehen Hoelilandes 5 

1. Die krystallinischen Bildungen ... 6 

2. Porphyre und Melaphyre .... 12 

3. JOngere Eruptivgesteine 15 

4. Die rein vulkanischen Gesteine und das 
Auftreten von Yulkanen 17 

5. Sedimente: Sandstein 18 

Kalkstein, Kohlenbildung 20 

Steinsalz, Diluvium, Alluvium ... 21 

Rekapitulation 22 

II. Das Aeqnatorial- Gebiet. 

1. Die krystallinischen Schiefer 23 

2. filtere Eruptivgesteine 25 

3. jflngore Eruptivgesteine 25 

4. Sedimente: Sandsteine 27 

Ealkablageruugen 28 

Alluvialbildungen 28 

Rekapitulation 29 

III. Das Sambesi -Gebiet. 

1. Krystallinisches Gebirge 29 

2. Sedimente: Sandsteine 33 

kalkige Gesteine 35 

Rekapitulation 37 

lY. All^meine Geologie Ost-AfrilEas . 37 
Karte von OstafHka, zur Uebersicht der 

geologischen Yerhältnisse. 



Beiträge zur BotAnlk. 

I. Algrae m. unten S. 79 f. 

IL Mnsei, bearbeitet von P. G. Lorentz. 
1. Laubmoose 



Seita 

2. Sphagninae 6 

3. HepaÜcae 7 

UL Cryptogramae Tasenlares, bearbeitet 
von M. Kuhn. 

I. FUioea 

1. Hymenophyllaceae 7 

2. Polypodiaceae , . . 8 

3. Gyatheaceae 56 

4. Parkeriaceae; 5. Gleicheniaceae ; 

6. Schlzaeaceae 57 

7. Osmundaceae 58 

n. Marattiaoeae; UL Iiyoopodiaoeae 60 

IV. OphiogloBsaoeae; V. Salviniaoeae; 

VI. EMaginellaoeae 61 

Yergleichende Uebersicht der bis jetzt 
von den Inseln Mauritius, Bourbon 
und Madagaskar bekannt gewordenen 
Gefässkryptogamen 62 

Uebersicht der Gefässkryptogamen der 
Seschellen 6S 

Uebersicht der Gef&sskryptogamen der 
Insel Nossi-Be; Farne der Insel Ste. 
Marie 69 

Die Gefässkryptogamen der Komoren . 70 

lY. Phanerogramae. 

L Qsrperaceae, bearbeitet von Boe ekel er 72 

n. Iridaoeae, bearbeitet von F. W. Klatt 73 

UL liobeliaoeae; IV. Flantaginaoeae . 74 

V. Compositae, bearbeitet von F. W. Klatt 75 

I. Alirae Roseherianae, bearbeitet von 
W. Sonder. 

Fucoideae; Florideae 80 

Ohlorospermeae 84 

Index der Gattungen und Arten . . .86 — 91 

Yerzeichniss der Abbildungen: 
Gladophora (Aegagropila) corallinicola ; 

Roschera africana Tab. I 

Lygodium Kerstenii Tab. II 

Diorama cupuliflorum .... Tab. III 

Plantago palmata vir. Kerstenii . . Tab. lY 

Tupa (Rhynchopetalum) Deckcnii Tab. Y 



In halisrerzeicli dIss. 



XXV 



Seite 

Meteor^losi^ Ton Sansibar 

In MoBatanitteln, bearbeitet von 0. K ersten. 

Yorbemeikan^ 3 

L Dr. 8ewftnl*8 Beobachtungen In San- 
sibar. 

A. Luftdruck. 5 

Graphische Darstellungen .... 7 
Analytische Daistellnng des jähr- 
lichen und t&glichen Ganges ... 8 
Ursache der t&glichen Barometer- 
schwanlcungen 9 

B. Lnftw&rme 11 

Graphische Darstellongen .... 12 
Theoretische Temperatur für 6<^ 9',6 

S. Br., verglichen m. d. beobachteten IS 
Analytische Dantellung des jähr- 
lichen und täglichen Ganges ... 14 

G. Laftfeachtigkeit 

Donstdruck und Barometerschwan- 

knugen 18 

Analytische Darstellong .... 19 
Belative Feuchtigkeit ; analytische 

Dantellung 20 

Einfluss der Glieder p « und q « . . 22 

D. Wind, Wetter, Wolken und 

Sonstiges 28 

Winde und Kiedeischläge, jährlicher 

Gang 24 

Bewölkung 25 

Durchsichtigkeit n.LichteT8cheinungen 2 7 

Gestank vom Strande 28 

Salubrität des Klimas von Sansibar 29 

Tageszdtl. Yertheilung der Winde . 29 
Der jalireszeitL Windwechsel und seine 

Ursachen 81 

n. Beobaehtongren In Sansibar vor 1864 32 
IIL Beslderata für den stidileben In- 

dlseben Oeean 85 

lY. Zahlen -Tabellen. 

1. Barometerstand: Mittel der ein- 
zelnen Beobachtungsstunden; Monats- 
mittel, tägliche Oscillationenund monat- 
liche Extreme; Ergänzung der Einzel- 
beobachtungen zu Tages- und Jahres- 
mitteln. 

2. Trocknes u. feuchtes Thermo- 
meter: Mittel der einzelnen Beob- 
achtungsstnnden ; Vergleich verschie- 
dener Stunden - Kombinationen mit den 
Tagesmitteln; Monatsmittel und ihre 
Eigänzangen zum Jahresmittel ; tägliche 
Schwankungen u. monatliche Extreme. 

3. Feuchtigkeit und Wetter: Dunst- 
dmck und relative Feuchtigkeit in 
Standen- und Monats mittcln nebst täg- 



Seit« 

lieber Schwankung und Extremen; 
Niedeischlag , Ulmmeiserscheinungen 
und Sonstiges. 

4. Form und Richtung der Wolken; 
ältere Beobachtungen, von den 
Jahren 1850 und 1859. 

5. und 6. Yertheilung der Winde in 
Sansibar nach Tagesstunden u. Monaten. 

Y. Oraphlsehe Darstellongen. 

Barometerstand, jährlicher und täg- 
licher Gang; jährlicher Barometergang 
zwischen Kalkutta und Mauritius Tafel I 

Trockenes und feuchtes Thermometer, 
jährlicher und täglicher Gang; Tempe- 
raturgang 6*» 9',6 sUdL Br. . . . Tafel II 

Dunstdruck und relative Feuchtig- 
keit, jährlicher und täglicher Gang Tafel III 

Monatswindrosen und Einzelwinde 
von zwei zu zwei Standen durch alle 
Monate (1864) Tafel lY 

Zweisttlndige Windrosen durch alle 
Monate (1864) Tafel Y 



ABtronomiBclte, KeodAtisehe nnd 
HöhenmeaaiinKeit, 

bearbeitet von 0. K ersten. 

Yorbemerkung; Instrumente und Bechnnngs- 
formeln 3 

I. Sansibar nnd SeekSste zwischen 
Mombas und Pangani. 
Stadt Sansibar: Breite und Länge . 6 
Ausflüge nach Wanga: Breiten ... 8 

Uhrstände 10 

Uhrgänge und Zeitunteischiede ... 11 
Sansibar-Mombas-Wanga: Zeitunter- 
schiede 12 

n. Das Gebiet der beiden Dsehaggarelsen« 

A. Astronomische Messungen. 
Breitenbeobachtungen während der 

n. Dschaggareise 18 

Instramentfehler (J.); Zeitänderung für je 

1" Höhenändemng und 1' Breitenfehler 17 

Uhrstände 20 

Positionen der beobachteten Gestirne . . 24 

Uhrgänge und Zeitunterschiede ... 26 

Summarische Uhrgänge 28 

YerzOgerung des Uhrgangs beim Marsche 80 

Yerbesserte Längenunterachiede 31 
Brauchbarkeit der Chronometer auf 

Landreisen zu Fuss 32 

Behandlung der Uhren* 33 

Chronometer- Yeigleichung 34 

Längenbestimmungen durch M o n ds ter n e etc. 36 

R. Thornton's Breitenbestim mungca . . 88 

b* 



XXVI 



Inb&ltsverzcicbnisä. 



Seit« 



B. Geod&tisclie Messungen. 

Grondlage der Karte des Kilimandscharo- 
gebietes 

Problem der drei Breiten . . . 
Berechnung der relativen Lage der beiden 
Kiiimandscharogipfel za den Sta- 
tionen Aruscha II, Moschi und See III 
Verbessert er Längenunter schied 

Mombas - Aruscha II 

Fehlerquellen und ihr Einflass auf das 

BechnuDgsergebniss 

Verbindung der Stationen des Kilimandscharo- 
gebietes unter einander 

AoBgangsbasifl und Visirobjekte . . . 
X«age der Stationen am Ostrand des See 

Jipe 

Anschluss an die Stationen der Koste. . . 
Kontrole der Läugenbestimmung . . . 

Aufgaben für die Zukanft 

Thornton's .Messungen bei Mombas . . . 

Aufnahmen bei Wanga 

Specialaufnahmen durch Depressions- 
winkel 

Entwicklung der Formel 

Aufnahme des See Jipe 

G. HOhenmessuDgen. 

Barometrisches Nivellement 

Beisebarometer 

Luftgehalt im Vacuum . . . 
Aufstellung und Ablesung . 
Werthe der Luftkorrektion A 
Beduktion der Barometerstände 
Barometerstände an der Küste 
Beobachtungen auf den Stationen der 

zweiten Dschaggareise 

Barometrische HOhenmessung der Stationen 

,, „ der Halteplätze 

Messungen bei Usanga und Wanga . . 

Hypsometer (Siedethermometer) .... 

Thorntons HOhenmessungen 

Trigonometrische HOhenmessungen. 

Hilfsstationen 

Kilimandscharo, Ost- und Westgipfel 

Wahrscheinliche Fehler 

Thornton's Messungen 

Schneegrenze 

Meruberg, Nord- und Südgipfel . . 

Wahrscheinliche Fehler 

Ugono-, Pare- u. Kisunguberge . 
Sonstige Gipfel im Kilimandscharo- 
gebiet 

m. Der DJabaflttss. ^ 

A. Astronomische Messungen. 

Beobachter und Instrumente 

Geographische Breite von Bardera . . . 



40 
41 



42 

44 

44 

46 
47 

49 
51 
52 
53 
54 
56 

57 

58 
61 



64 
66 
67 
68 
69 
70 

71 
73 
75 
77 
78 
79 

81 
82 
82 
84 
86 
86 
87 
8S 

89 



91 
92 



Seite 

Geographische Breite der ftbrigen Sta- 
tionen 93 

Zeitbestimmungen; Beob.-Methode . 94 
Uhistände, -gänge und Zeitunterschiede 97 
Reducirte Längenunterschiede . . 98 
B. Geodätische Aufnahmen. 

Methode der Flussaufhahme 99 

C. Barometrisches Nivellement. 
Meteorologische Beobachtungen in Bar- 
dera 100 

Höhenmessungen der Stationen .... 102 
Weiterführnng der Unternehmungen von der 

Decken's 108 

IV. Bas Küstengebiet der Galla und 

Somali. 
Kleinere Flussaufnahmen v. ... 103 

V. u. VI. Sonstige Messnnfen 104 

Zusammenstellnng der Breiten, LIngen 
und H9hen, zugleich als Register 
dienend 105 



MagnetiBClie BeobaclitiinKen« 

A. Beobaehtungen ?• d. Becken's und seiner 

Begleiter, 

bearbeitet 7on 0. K ersten. 

Instrumente und Beobachter 3 

Nützlichkeit des Theodoliten .... 4 

Beobacbtungsmethoden 5 

Berechnung der Intensitätsbestimmungen . . 6 

Rechnungsbeispiel 8 

Beduktion der Inklinations- Messungen • . . 9 
I. Horizontal-Intensität 

Sansibar und IL Dschaggareise 10 

SescheUen und B6union ......... 13 

Nossi-Be und Angasija 15 

Ausflug nach Wanga 16 

Rechnung bei unvollständigen Versuchen . 17 

Tafel der beobachteten Werthe 7on m . . 18 

Spätere Beobachtungen in Sansibar .... 19 

Tula und Kiama 21 

Stationen am Djubafluss 22 

IL Abweichung (Deklination). 

I. Dschaggareise 25 

II. Dschaggareise und Wangatour 26 

Sonstige Beobachtungen 27 

Angaben der Handbücher und Karten ... 28 

HI. Inklination. 

Rcchnungsbeispiele 29 

Beobachtungen in Sansibar 30 

Stationen der Djubafahrt 32 

Schlussbemerkung 34 

B. Dr. Roseher*s Beobaehtungen, 
bearbeitet ron 0. Borgen. 

Instrumente und Methoden 37 

Ableitung der Deklinationen 38 

Beobachtungen in Mosambik 41 



Iiihaltsv cr^eichii ids. 



XXVII 



Seite 

Sansibar 48 

Kondutschi 45 

ZnsammensteUnng 45 

C. üebenlebt der ErgebnlBse aus allen 

magnetischen Beobachtungen .... 47 



TabeUariselie IJeber- 
sielit der Geseblcltte Ostafrlkas, 

bearbeitet ?on 0. Kersten. 

I. Zeit der unsicheren Nachrichten 1 
Einwanderang ans Arabien nnd Persien 2 

Arabische Geographen 8 

n. Grttndnng des portugiesischen 

Kolonialreichs 6 

Yasco de Gamas Entdeckungen (1497) . 7 
Erste H&ndel in Kiloa, Sansibar, Mombas, 

Malindi nnd Brawa 8 

Besetzung ron Sofala nnd Mosambik 

(1507) 11 

Zweite Einnahme von Mombas (1528) 12 
III. Verfall der Macht Portugals. 

Vorg&nge in Monomotapa (Sofala) 12 
Unternehmungen des Türken AliBey . 18 
Erscheine!^ der Eng Und er (1591); Un- 
ruhen in Mosambik 14 

Erstes Auftreten der Holländer (1597) 15 
Mombas zerstört durch Jussuf ben 

Achmed (1632) 16 

Neubau der Festung ?on Mombas (1635) 17 
lY. Herrschaft der Araber aus Om&n. 
Vertreibung der Portugiesen aus Mom- 
bas durch Sif ben Sultan Ton Maskat 

(1698) 17 

Die Familie der Msara in Mombas . . 18 
Seid Said ben Sultan ?on Maskat 

(1806) und Ostafrika 19 

Englische Kfistenrermessung (1822 — 25) 19 
Endgiltige Unterwerfung ?on Mombas 
(1887); Sansibar wird Residenz von 

Seid Said 20 

Seid Madjid wird Herrscher ron San- 
sibar (1856); Seid Bargasch's Be- 
gierungsantritt (1870) 21 

Aufhebung des Sklavenhandels und 
Errichtung einer englischen Post- 

dampferlinie 22 

Geographie und Statistik des por- 
tugiesischen Ostafrika im Jahie 

1685 28 

Vwderbtheit der portugies. Verwaltung . 25 
Uebersicht der Herrscher von Kiloa . 26 



36ite 

Uebersicht der Herrscher vonPata . 80 

Geschlechtstafel derselben 31 

Geschlechtstafel der Msara in Mombas . 92 

Nachträge 83 

Geschleohtstafel der Abu Saldi von Maskat 

und Sansibar 34 

Alphabetisches Register 86 



Uebersicht der bis 1878 erschienenen, 

Idteratnr won Ostafrika nnd den 

OBtaf rtkaniseben Inseln, and Appen- 

dlees Keograplilsclften Inhalt«« 

bearbeitet von B. Hassen stein. 

Uebersicht; benutzte Quellen lU 

Abth. I: Werke u. Aufsätze betr. ganz Ost- 

a&ika oder grossere Theile 1 
Livingstone 4 

Abth. TL: Die OstkUste zwischen Mombas 

ujid dem Sambesi .... 7 
Seekarten von Sansibar u. der Kttste 1 3 

Abth. III: Das Gebiet der Schneeberge 
und der grossen Seen, nebst 
.[Burton's Expeditionen .... 14] 
[v. d. Decken's Expeditionen . . 15] 

[Livingstone 8 Reisen 18] 

[Speke's und Grant's Expedition . 21] 

Abth IV. Gallaland, Djubafluss und 

Somali-Halbinsel .... 23 
[Die Insel Sokotra]. Seekarten . 26 

Abth. V: Die ostafrikanischen Inseln. 

1. Allgemeines; Komoren, Seschel- 
len, Amiranten, Nossi-Be u. a. 
Inseln nOrdl. von Madagaskar 27 
Seekarten (Indian Ocean Islandb) 30 

2. Madagaskar 30 

[Anonyme Schriften .... 36] ' 
Seekarten von Madagaskar nnd 

den umliegenden Inseln ... 3S 

3. Die Maskarenen (R6nnion, 
Mauritius und Rodriguez) . . 39 
[Anonymes tLber Mauritius . . 41] 
[desgl. über R 6 u n i on (Bourbon) 42] 
Seekarten 43 

Anhang. 

1. Die Handelsstrasse von Eiloa-Kibend- 
sche zum Ntassa-See 44 

2. Notizen tlber das Quellgcbiet des 
Lufidschi 46 

3. Renseignement sur la cOte Orientale 
de la Grande-Comore par Gpt. 
Bigrel ; . 47 



25 „ 23 T. obeB_ | ^ g, Ketsten" zv streichen. 



Berichtigangen. 

Geologie: 

Seite 23 Zeile 20 r. unten lies Kiknmbnlia statt Kikambulin. 

Botanik: 

Seite 13 Zeile 21 7. oben lies Ghoristosoria statt Gboristoria. 
„ 25 „ 23 V, oben 
„ 46 „ 1 y. nnten 

Bleteorologie : 

Tab. Ui, zwiscben S. 36 und 37, hinterste Spalte, muss in der Ueberschrift ^^Monatsmittel" zuerst und 
,,J ah res mittel'' zuletzt stehen. 

Astronomie etc«: 

Seite 3 Zeile 10 ?. oben lies welchem statt welchen 
,, 5 ,, 11 Y. oben ,, fi3>^ 56°" 4>,09 statt 24^ 3» 56>,56 
„ 18 „ 12 f. oben „ 1» 57»,« „ 1» 67«J 

„ 14 „ 12 y. oben „ &• 19^ 40" statt 3» 19' 14" 

,, 18 r. unten ,, (s. Tab. H. 9) statt (s. Tab.) 
,, 20—24, Ueberschrift der letzten Spalte, lies 1' statt V 
,, 23, bei See Jipe III, lies Dec. 18 ZO^ 19m 27«.e statt Dec. 13 8^ etc. 
„ 40 Zeile 13 ?. oben „ Geodfttische statt Geoaäsische 

„ 7 r, unten „ diejenigen statt diejenige 
„ 42 „ 25 T. unten •„ statt W 
„ 44 ., 12 T. oben „ ror Iraseha statt ror See I 
„ 49 „ 8 r. oben „ nur sind statt sind nur 

50 „ 7 u. 8 r. oben lies 07.1 u. 96,1 statt 106 u. 105 (rgL auch S. 81) 
53 ,. 3 y. oben lies IN 28^,6 sUtt 9m 23>,3 

5 y. oben „ » 88» 44" statl 2m 38^,44 
61 „ 4 y. oben ., 7341,7 statt 737,6 (ygl. auch S. 81) 
74 letzte Zeile lies 635,8 Fi statt 635,5 

93 Zeile 4 y. unten ist einzuschieben (Stat. VI) hinter: Lager III 

94 „ 8 y. oben „ „ (Stat IX) „ unterhalb Sorori 
11 7. oben „ „ (Stat. XIV) „ unweit Anoleh 
16 y. oben „ „• (Stat XYI) „ oberhalb Mansni. 



1« 






1» 



MagnetiBclie Beobaelitnngen : 

Seile 3 Zeile 19 y. unten lies ganzen Kraft statt Yertlkal-Komponcnte 

„ t8' y. unten ist eiozoschalten gegen den Horizont hinter: Erdmagnetismos. 
„ 4 „ 2 Y. oben lies Neigung statt yertikalo Richtung. 
„ 6 „ 7 y. unten lies Gauss statt Prof. Erman. 

Gei»cbielftte: 

Seite 21 Zeile 7 y. unten lies Dr. Linek's stett Link's 

22 „ I u. 2 y. oben ist zu streichen: dann Österreichischer Gonsul in Aden 

23 „13 y. unten ist einzuschalten (Eiterye?) hinter: Kiteye. 



1» 
♦1 



Von Band HI, in des von der Decken'schen Reisewerkes werden folgende 
vier Abtheilungen auch einzeln abgegeben: 

A. Geolog^ie von AI. Sadebeck und BeUrB|^ zor Botanik von M. Kuhn u. A. 

B. Heteoroloicie tob SunsIlMr von 0. Kersten. 

C. Astronomische, jeodatiselie nnd HShenmessnni^en von 0. Kersten, mA 
Hag^netische Beobachtung;en von 0. Kersten und C. Borgen. 

D. Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrlkaa von 0. Kersten und 

Literatur von B. TTassenstein. 



ß. '- 



Geologie. 



Bearbeitet von 



ilexander Sadebeck. 



Mit einer Karte. 



V. (t. Decken, Reisen, tlf. 3: Qeologte etc. 



Gfeologie Ton Ost-Afrikat 



Einleitung. 

Es ist unstreitig ein sehr gewagtes Unternehmen, in der jetzigen Zeit, wo die 
wissenschaftlichen Ansprüche an die Geologie so sehr gesteigert sind, mit einer 
Arbeit hervorzutreten, welche so viele Fragen, ja die Hauptfragen nicht nur nicht 
beantwortet, sondern sogar hauptsächlich neue Fragen aufstellt. Die, welche diese 
Zeilen zur Hand nehmen, werden mir hoffentlich ihre Nachsicht nicht versagen, wenn 
sie die Schwierigkeiten erwägen, welche mit der Bearbeitung der Geologie von Ost- 
Afrika verknüpft sind. Da ich selbst nie diesen Erdtheil betreten habe, so muss 
ich mich auf die Angaben und Sammlungen der in diesen Gegenden Gereisten be- 
schrilnken, und wenn ich mir auch sehr grosse Mühe gegeben habe, das Material, 
welches so sehr zerstreut ist, zusammenzutragen, so bin ich doch nicht sicher, dass 
mir nicht noch mancherlei entgangen ist Die Sichtung der von den Reisenden 
gesammelten Notizen war desshalb besonders schwierig, weil sie meist von Laien 
in der geologischen Wissenschaft herrühren. Eben so schwierig war die Bearbeitung 
und Bestimmung der Gesteinsproben, welche mir vorlagen. Der Grund dafür liegt 
darin, dass die Zeit des Beisenden meist sehr beschränkt ist, er will aber einige 
Steine sammehi und hebt solche auf, welche ihm gerade im Wege liegen, er kann 
sieh nicht darauf einlassen, grossere Blocke zu zertrümmern und aus ihrem Inneren 
frische Handstücke herauszuschlagen, wozu auch schon eine gewisse Uebung gehört 
und auch Eenntniss dessen, worauf es ankommt. Wollte er sich aber damit auf- 
halten, so würde sich seine Reise sehr in die Länge ziehen, er würde erst spät 
oder gar nicht sein Ziel erreichen; gerade hier in Ost -Afrika war es ja haupt- 
sächlich ein Gedanke, welcher alle Reisenden beseelte, der, die Quellen des Nil 
aufzufinden. Die Proben, welche nach Europa glücklich gelangt sind, bieten dess- 
halb grosse Schwierigkeiten, weil sie in den meisten Fällen nicht mehr frisch sind. 
Trotzdem müssen wir denen, welche uns damit versorgt haben, zu grossem Dank 
verpflichtet sein: sie haben uns mit einem bisher ganz unbekannten Theile unserer 
Erdkruste bekannt gemacht, wir erkennen in den aus dem fernen Afrika stam- 
menden Gesteinen unsere vaterländischen wieder. Die Aufgabe späterer Reisenden 
es sein, diese oberflächliche Kenutniss mehr und mehr zu erweitem; ihnen 



4 I. Theil. 

allen rufe ich (}ie Bitte zu, möglichst sorgsam beim Sammeln der Gesteine zu sein, 
nnd sich die Mühe nicht verdriessen zu lassen, frische Stücke zu schlagen. Sobald 
dem Geologen frische Stücke vorliegen, welche er genau untersuchen kann, dann 
erst haben auch die Verwitterungsprodukte einen Werth. Auch desshalb ist es 
schon von grossem Werth, aus dem Inneren heraus Gesteinstücke zu schlagen, weil 
man dabei auf das Gestein selbst achtet; man wird so vielleicht manches interessante 
Mineral, manche wichtige Versteinerung 'finden können. Viel schwieriger, als das 
Sammeln von Gesteinsproben, ist die Beobachtung der Lagerungsverhältnisse, wozu 
schon mehr geologische Kenntnisse gehören ; aber gerade dies ist ftir den Geologen 
von grösster Wichtigkeit, denn erst dadurch erlangen wir einen Einblick in die 
Umgestaltungen, die ein Landstrich während der verschiedenen geologischen Epochen 
erlitten hat. Gerade derartige Angaben sind über Ost-Afrika nur sehr spärlich zu 
uns gedrungen; und diese spärlichen Angaben sind immer noch mit grosser Vor- 
sicht zu benutzen, denn es ist ja bekannt, mit wie grossen Schwierigkeiten es 
vielfach verknüpft ist, die Lagerungsverhältnisse richtig zu deuten, selbst wenn 
man dazu vollkommen Zeit und Müsse hat 

Man könnte mir nun den Vorwurf machen, dass ich bei diesem spärlichen 
und unsicheren Material es unternommen habe, die geologischen Verhältnisse Ost- 
Afrika's zu bearbeiten und sogar eine geologische Skizze zu entwerfen. Man wird 
aber hoffentlich das Unternehmen milder beurtheilen, wenn man erwägt, dass doch 
einmal ein Anfang gemacht werden muss. Ich hoffe, dass späteren Reisenden 
durch meine Zusammenstellung wenigstens ein kleiner Anhalt gegeben ist und dass 
sie untersuchen werden, in wie weit meine Angaben richtig sind. Ich sehe voraus, 
dass die Physiognomie einer späteren Karte eine ganz andere sein wird, schon 
desshalb, weil man mit der Zeit mehr Detallstudien wird anstellen können, und 
habe auch die Zuversicht, dass sich die Lücken werden recht bald ausfüllen lassen. 
Die erlangten Resultate selbst kann ich nicht hoch anschlagen , weil sie , wie aus 
dem vorher Gesagten hervorgeht, nicht auf durchaus sicherem Boden stehen, aber 
ich glaube doch, dass wir seit den letzten Karten, die über diese Gegend existiren, 
einen kleinen Schritt vorwärts gekommen sind. Dies lehrt ein vergleichender Blick 
auf die geologische Karte von Afrika, welche dem physikalischen Atlas von 
Johnston beigegeben ist, wo noch fast das ganze Gebiet als dem krystallinischen 
Gebirge angehörig angegeben ist. Eine spätere allgemeine Karte ist die im Jahre 
1861 in Winterthur erschienene Karte von Afrika in dem Marcou' sehen Werk: 
Carte gäologique de la terre, welche kaum erwähnenswerthe Ergänzungen erkennen 
lässt. Am bedeutendsten sind die Veränderungen auf beifolgender Karten -Skizze 
im Gebiete des Kilimandjaro, eine Folge der ersten v. d. Decken'schen Expedition 
nach dem Schneeberge, welche er in Begleitung Thornton's unternommen hat, 
eines jungen englischen Geologen, welcher leider zu früh seinem Wirkungskreise 
in Afrika entrissen worden ist. Sehr zu bedauern ist es, dass es Thornton nicht 
vergönnt war, sein reiches Material zu bearbeiten, er hat nur zwei kleine Aufsätze 
veröffentlicht, auf die ich spät^i* zurückkommen werde. Gerade sein Tagebuch, 
welches zahlreiche geologische Notizen enthält, ist nicht publicirt, es befindet sich, 
von der Hand seiner Schwester abgeschrieben, in London. Die von v. d. Decken 
selbst an Barth geschickten Proben habe ich nicht untersuchen können, da es 
mir unbekannt ist, wo sie sich befinden; dies ist jedoch von Männern geschehen, 
deren Namen einen so guten Klang in der Wissenschaft haben, von G. Ros6 und 
J. Roth. 



Geologie von Ost- Afrika. 5 

Weniger hervorragend sind die geologischen Besnltate der geographisch so 
wiehtigen Reis^ von Barton und Spek'e nach den Seen, welche ich nur nach 
ihren kurzen Angaben eintragen konnte. — Im Norden nmfasst die Karte noch 
theilweise die alte Russegger'sche von Aegypten, Nubien, Kordofan und Abes- 
synien. Hier standen mir von Russegger selbst gesammelte Gesteinsproben, welche 
sich im Berliner mineralogischen Museum befinden, zu Gebote, ferner einige von 
Werne gesammelte Stücke. Ein etwas anderes Aussehen, als auf der Russ eg- 
ge r ' sehen Karte, hat auf der vorliegenden Abessynien erhalten durch die Angaben 
und Proben von Steudner und Schimper, welche ich schon früher bearbeitet 
habe, und durch die englische Expedition, welche der englische Geologe Blanford 
begleitet hat. Weitere Angaben verdanken wir hier v. Heuglin, Hartmann, 
Schweinfurth und Röchet d'Höricourt. — Auch der südliche Theil der Karte 
konnte zum Theil colorirt werden, und zwar hauptsächlich nach Thornton's Be^ 
sehreibnng, welcher die Reise nach dem Zambesi in Livingstone's Begleitung 
unternommen hat. Livingstone selbst hat einige kleine Notizen gegeben. Für 
dieses Gebiet war es mir vergönnt, noch unbearbeitetes Material zu untersuchen, 
nämlich die Proben, welche Herr Prof. Peters gesammelt und im Berliner mine- 
ralogischen Museum niedergelegt hat Auch hatte Herr Prof. Fraas in Stuttgart 
die Güte, mir die von Manch gesammelten Gesteine zur Durchsicht zu übersenden. 

Die drei Theile, der mittlere, nördliche und südliche, sind auf der Karte von 
einander durch grössere uncolorirte Partieen getrennt, so dass eine Dreitheilung 
nach unserer jetzigen Kenntniss mir geboten erscheint. Ich will das mittlere Gebiet 
das Aequatorial - Gebiet nennen, das nördliche das des blauen und weissen Nil- 
Gebietes und des abessynischen Hochlandes, und das südliche das Zambesi Gebiet, 
und zuerst das nördliche, darauf das Aequatorial-Gebiet und zuletzt das Zambesi-Gebiet 
abhandeln, woran sich dann noch einige allgemeine Bemerkungen anreihen sollen. 

Dass ich der beifolgenden Karte nur den Namen geologische Skizze gegeben 
habe, soll darauf hindeuten , dass man es eben nicht mit einer geologischen Karte 
zu thun hat. ' Es soll dadurch nur übersichtlich dargestellt werden^ was bekannt 
ist. Die horizontale Ausbreitung einer Formation habe ich so weit ausgedehnt, bis 
eine neue Notiz eine andere Formation angab, so dass also die meisten Grenzen 
als ungenau zu betrachten sind. Auch die Bildungen selbst sind vielfach nicht 
sicher zu bestimmen gewesen; so war es mir in vielen Fällen nicht möglich zu 
entscheiden, ob ich es mit älteren oder jüngeren Eruptiv -Gesteinen zu thun hätte, 
und bei den Sandsteinen konnte ich mir nur dadurch helfen, dass ich sie als 
unbestimmte Sandsteine verzeichnete. 



I. GetUgie lies UaHen hhiI weissen Nil -Gebietes aad lies abessynisclieH 

OioelilMMles* 

Das hier abzuhandelnde Gebiet schliesst sich im Norden an diejenigen Gebiete 
an, welche von Afrika zuerst bekannt waren. Ein specielles Bild der geologischen 
Verhältnisse des ganzen Landes bis zum Mittelmeer geben die Karten von Rus- 
segger, ein allgemeineres finden wir in der grossen geologischen Karte von 
Europa, welche von Dumont veröffentlicht ist. Darnach schliessen sich die geo- 
logischen Verhältnisse Nord-Afrika's genau denen Süd-Europa's an. Die grosse 
Nummulitenbildung, welche an den Pyrenäen beginnend sich ostwärts bis weit 



g . I. Theü. 

nach Asien bin fortsetzt und auch bei Gibraltar aaftritt, finden wir in Afrika ebenfalls 
vor, ein Beweis ftir die grosse Verbreitung des Mittelmeeres znr Tertiärzeit Ein 
bekannter Fundort flir Versteinerungen ist Mokkatam bei Kairo. Nach Sttden 
schliesst sich daran die Ereideformation , welche sich nach Nubien fortsetzt und 
direkt auf krystallinischem Gebirge zu ruhen scheint Dem krystallinischen Gebirge 
gehört die Halbinsel des Sinai an, femer tritt dasselbe am Berge Dukhan auf, mit 
dem prächtigen rothen Oiigoklas- Porphyr, dem Grestein, welches von den Alten 
vielfach verwendet wurde und unter dem Namen Porfido rosso antico bekannt ist 
An den Katarakten von Assuan steht der bei den Pyramiden vielfach benutzte Gra- 
nitit an, welcher in einem grobkörnigen (Gemenge grünen Oligoklas enthält 

Diese krystallinischen Gesteine setzen sich nach Sttden hin fort und gewinnen 
hier bedeutend an horizontaler Entwickelung ; daneben treten Porphyre und 
Melaphyre auf. Auch jüngere Eruptivmassen und vulkanische Produkte spielen 
eine bedeutende Bolle. Ausserdem habe ich von Sedimenten unbestimmte Sand- 
steine, Jura, Kohlen, tertiäre und quatemäre Bildungen aufgetragen. 

1. Die krystallinischen BUdmifen 

bestehen aus krystallinischen Schiefem in Verbindung mit Granit Sie treten 
westlich von Massaua zunächst in dem Kflstengebirge auf, welches in einer Ent- 
fernung von 6 — 7 Meilen von der Kttste derselben parallel läuft, und erstrecken 
sich von da nach Westen und Süden, so weit überhaupt unsere Kenntniss der 
Gegenden reicht 

Die Kenntniss der Gegend zwischen Keren und Gondar und von hier östlich 
und westlich verdanken wir zumeist den Aufzeichnungen und Sammlungen des 
Dr. Steudner^). Einen kleinen Bericht über die von Steudner gesammelten 
Proben habe ich schon früher gegeben*). In der Umgebung von Keren tritt der 
Granit in zwei verschiedenen Abänderangen auf, mit weissem und mit rothem Feld- 
spath; ersterer giebt dem Zad'amba (weisser Berg) seinen Namen, während der 
rothe Granit in den nächsten Umgebungen von Keren erscheint An den Granit 
lehnt sich der Glimmerschiefer an, welcher im ganzen Ainthal ansteht, die 
Wände desselben bildet, und sich von hier bis hinter Mohaber erstreckt Auf der 
Route nach Adoa löst er bei dem kleinen Dorfe Xabi- Mandel den Granit ab und 
geht bei Zasega in Gneiss über. Dieser Gneiss ähnelt etwas dem Protogingneiss 
der Alpen durch den fein vertheilten Talk, unterscheidet sich aber in seiner Aus- 
bildung durch deutliche Quarzkrystalle , welche theilweise sogar noch die Form 
erkennen lassen. Von mineralogischem Interesse ist noch ein Stück Glimmer, 
welches Steudner gesammelt hat und das wahrscheinlich von Zad'amba herstammt 
Es ist Kaliglimmer (Muscovit), welcher nach zwei Richtungen gestreift ist, die Streifen 
schneiden sich unter einem Winkel von 57^ In diesem Glimmer sind deutliche 
Eindrücke von Leucito^'dem sichtbar, welche nur theilweise mit einem rothen Pulver 
ausgefüllt sind; es scheint mir am wahrscheinlichsten, dass diese Eindrücke von 
Granat herrühren. 

Südlich von Zasega ist die Wasserscheide des Anseba und Maräbb, und das 
kry stallinische Gebirge wird von Eraptiv - Massen bedeckt, deren Alter nicht genau 



1) Steudner, Zeitschrift für allgemeine Erdkmide. Neue Folge. XU. 1862. p. 59—73. XY. 43a. 
XVI. 88, femer Petermann's Mittheflnngen, Erg&nzungsband. III. 1865. 

2) A. Sadebeck, Zeitsefarift der Deutsehen geologisohea Gescjlschalt XYIII. 1866. p. 66a 



Geologie von Ost-Afrika. - 7 

ZQ bestinimen war. Diese Bildungen beginnen an den Quellen des Maräbb mit dem 
Bogeoannten rothen Plateau , welches aus rothem Thoneisenstein besteht , eine For- 
mation, die sich südlich über Axum und Adoa hin fortsetzt und über die ich später 
Gelegenheit haben werde, genauer zu berichten. Für die Gegend von Axum und 
Adoa, also das südlich Tigrö, sind die Schimper'schen Karten und Gesteine von 
Wichtigkeit. Nach Schimper's Angaben und Proben habe ich schon früher eine 
kleine geognostische Skizze dieses Landstriches publieirt^). An den Ufern des 
Maräbb erscheint unter dem Urthonschiefer der Granit, welcher dem Granitit 
G. Rose's zuzuzählen ist. Der Orthoklas hat eine fleischrothe Farbe, derOligoklas 
eine weisse und das ganze Gestein ein mittleres Korn. Leider fehlen mir Hand- 
stücke von Keren zur Vergleichung der beiden Granite. 

Eine andere, etwas feinkörnigere Varietät des Granitit scheint jünger zu sein 
und den älteren Granit durchbrochen zu haben, denn sie bildet die höchsten Spitzen, 
den 4800' hohen Bei^ Semajata, den Gossosso und Subhat, und hat hier den 
krystallinischen Schiefer gehoben. 

Unter den Steudner' sehen Sachen befindet sich noch ein Gestein von Adoa, 
welches ich zuerst für Trachyt hielt. Dasselbe besteht aus Orthoklas und Horn- 
blende, ist somit als Syenit zu bezeichnen. Das Gemenge ist deutlich kömig und 
der Feldspath schon etwas verwittert, Quarz und Glimmer habe ich nicht beobachtet. 

Zwischen den bedeutenden Bergen Semajata, Gossosso und Subhat treten krystal- 
Uniache Schiefer auf, welche gehoben und vielfach wellenförmig gekrümmt und 
geknickt sind ; ihr Einfallen liegt zwischen diesen Bergen, so dass sie darnach ein 
aUgemeines Streichen von Ost nach West haben würden. Ihrer petrographischen Be- 
schaffenheit nach sind es Gneiss, Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer, Talkschiefer, 
Thonschiefer und eine Anzahl unbestimmter, grün gefärbter Schiefer, welche wohl 
auch den Homblendeschiefem zuzuzählen sind. Der Gneiss zeigt in frischem Zu- 
stande einen gestreiften Feldspath und erhält theilweise durch einen bedeutenden 
Beichthum an Magnesiaglimmer ein ganz dunkeles Aussehen. Durch Aufnahme 
von Hornblende scheint er in Homblendeschiefer überzugehen, Quarz ist nur spärlich 
vorhanden. Für einen Geognosten dürfte es von besonderem Interesse sein, an Ort 
und Stelle die Aufeinanderfolge der krystallinischen Schiefer genauer zu untersuchen. 
Der Thonschiefer tritt in schöner schiefriger Structur bei Adoa auf und wird 
hier zum Dachdecken benutzt. Steudner beobachtete ihn, das Flussbett des 
Takassö bildend, an der Stelle, wo er diesen Fluss überschritt, in ähnlicher Weise 
erscheint er in dem Flussbette des Ataba in Gesellschaft mit Granit. Von Tschi- 
bago hat Steudner prächtig ausgebildete Orthoklas -Kry stalle mitgebracht. Es 
sind Krystalle nach dem 2. Habitus, welche jedenfalls aus einem Porphyrartigen 
Granit stammen. 

Die Ausdehnung des krystallinischen Gtebirges, welche ich auf der Karte ver- 
zeichnet habe, beruht zunächst nach Süden auf einzelnen kurzen Angaben. 

Bohlfs*) giebt den Thonschiefer am Ashangi-See an, was mit den Beob- 
achtungen des Engländers Markham^) übereinstimmt. Dieser sagt, dass der 
Schiefer bei Senafeh von Sandstein überlagert ist und in Folge dessen nur in den 



1) A. Sadebeck, Geognostische Skizse der Umgegend von Axum und Adoa im südlichen 
Tigr^ Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde. IV. B. Berlin 1869. p. 347. 
3) Bohlfs, Zeitschr. d. Ges. f. Erdk. zu Berlin. 1868. p. 229. 
8) Markham, The royal geogr. See. of London 1868. p. 2. 



g I. Theil 

Pässen aufgeschlossen ist. Unter dem Thonschiefer giebt er an, dass Granit auftritt^ 
welchen er bei Adigrat beobachtet bat, also ganz analog den nördlicheren 
Distrikten. 

Zwischen Haussen und Angeba erscheint auch nach Bohlfs Glimmerscbiefer 
und Thonschiefer, und dies lässt vermuthen, dass das krystalUnische Gebirge in 
Abessynien eine zusammenhängende Masse bildet. Dass es sich aber noch weiter 
nach Süden ausdehnt, beweist ein von v. Heuglin^) gesammeltes Stttck, welches 
von Woro Haimano südlich von der Hochebene von Talanta stammt Es ist dies 
ein Syenit, welcher dem, welchen Steudner von Andoa mitgebracht hat, sehr ähnlich 
ist. Dass sich das krystalUnische Gebirge nocb weiter südlich fortsetzt, darauf 
weisen die Angaben von Röchet d'Höricourt') hin. Er meint, dass die vul- 
kanischen Gebilde im Lande Adel und im Königreich Ghoa auf krystallinischem 
Gebirge ruhen, welches er 14 Meilen S. 0. von Angolola direkt beobachtet hat, es 
tritt auch wieder im Küstengebirge bei Tadjura auf; zwischen Angobar und An- 
golola hat er bei dem Dorfe Debra-brame Zirkonsyenit mit Silberhaltigem Golde 
beobachtet. 

Nach Osten hin senkt sich das abessynische Hochland und die krystallinischen 
Bildungen werden von Diluvium^ und Alluvium bedeckt. Zu Tage tritt der Granit 
bei Cassala, von wo sich ein Stück in der Werne' sehen Sammlung befindet, 
welcher dem Granitit von Maräbb aus der Schimper'schen Sammlung sehr 
ähnelt Diese Angabe wird auch von Dr. Schweinfurth^) bestätigt; er giebt 
steile Granitfelsen an, welche wie abgewaschen aussehen. Auch auf dem Wege 
von Suakin nach Cassala hat er Granit^) beobachtet, so vor Djebel Scbaba, wo 
auch Thonschiefer zu Tage tritt; bei Langeb Gneiss und Glimmerscbiefer; bei 
Iskenab grauer grobkörniger Granit, welcher sich von hier weiter fortsetzt Es 
ist auch wahrscheinlich, dass ein grobkörniger Marmor mit Grapbitblättchen, welchen 
Schwein furth in der Nähe des Djebel Kuneb gesammelt hat, dem krystallinischen 
Gebirge angehört, in welchem ja überhaupt Lager und Stöcke von Marmor keine 
Seltenheit sind. Auch dies Stück befindet sich in der Sammlung des mineralogischen 
Museums zu Berlin. Das Auftreten krystallinischen Gebirges bei Mandera beweist 
ein von Werne mitgebrachtes Stück Syenit: rother Feldspath, Hornblende, 
schwarzer Glimmer und wenig Quarz. Weitere Notizen giebt Steudner auf seiner 
Tour von Tschelga nach Ghartum; gleich hinter Gedaref giebt er grosse Granit- 
blöcke an und das kleine Gebirge Galla-Arang besteht aus Quarzfflhrendem Syenit. 
Ueberhaupt gehören alle grösseren Erhebungen und Berge in Sennaar und weiter 
hin in Kordofan den krystallinischen Bildungen an. Nach Hartmann^) besteht 
der Djebel Mojeh bis zum Djebel Ghule aus röthlichem, grobkörnigem Granit, 
welcher mitunter von Quarzgängen und feinkörnigem Granit durchsetzt ist Der 
Granit von Mojeh, welcher sich in der Bussegger' sehen Sammlung befindet, 
bat ein eigenthümliches Aussehen; er besteht aus dunkel lauchgrünem Orthoklas, 
gelblichem Oligoklas, schwarzem Glimmer und blauem, milchigem Quarz. Auch 



1) Herr Prof. Fr aas in Stuttgart hatte die Güte, mir die von y. Hemglin gesammelteB Proben 
zar Durchsicht zu schicken, wofür ich ihm hier meinen Dank auszusprechen nicht umhin kann. 

2) Röchet d*Höricourt, Observations göologiques rccueiUies en £gypte, sur la Mer Rouge, 
le goUe d'Aden, le pays d'Adel et le royaume de Choa. Gompt. rend. Paris 1841. 

3) Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Berlin 1866. B. IL p. 407. 

4) Ibidem, p. 385. 

5) Ibidem 1863. B. I. p. 14. 



Geologie Ton Ost-Afrika. 9 

von dem Abn Kadur liegt ein Stück Granit vor, welches der 1. Abtheilang Rus- 
segger'Sy auf die ich später zu sprechen komme, angehört, und das eine Porphyr- 
artige Structur hat. 

Nach Süd- Westen lehnt sich krystallinisches Schiefergebirge an den Granit an, 
hierher gehören dunkele, wenig deutlich schiefrige Thonschiefer von Djebel Dara, 
dieselben sind von Quarzgängen durchsetzt und sollen Erzführend sein ; die Schichten 
fallen nach Norden ein. Vielleicht gehören auch die spärlichen Kupfererzgänge 
von Eruss dem krystallinischen Gebirge an. 

Auch der Zegeli besteht aus Granit, welcher dem von Assuan ähneln soll und 
sieh bis 400' erhebt. Der feinkörnige Granit von Sennaar enthält Gänge von 
Braoneisenerz. 

Verfolgt man den Lauf des blauen Nil aufwärts, so beginnt bei Rosseres wieder 
das krystallinische Gebirge zusammenhängend aufzutreten und scheint die westliche 
Fortsetzung der krystallinischen Gebilde Abessyniens zu sein. Bei Rosseres selbst 
steht Granit an. Derselbe ist ein krystallinisches Gemenge von Orthoklas, Quarz 
und grünem, schuppigem Glimmer. Interessant ist dieser Granit wegen Ein- 
lagerangen von grobkörnigem Marmor, in welchem lichtgrüne Kömchen von Augit 
auftreten. Es ist dies ein Vorkommen, welches eine grosse Anzahl von Analogieen 
hat; so Pargas in Finnland, Arendal in Norwegen n. s. w. Man könnte auch hier 
annehmen, den ältesten Organismus vor sich zu haben, das Eozoon canadense, 
wenn man an dieses Wesen glaubt. 

In Fassoki herrschen dann krystallinische Schiefer vor, Gneiss mit weissem 
Feldspath und schwarzem Glimmer, daran lehnt sich Chloritschiefer,. z. B. am 
Djebel Fasangara. Dunkele Gneisse mit gestreiftem Feldspath treten bei Fabano 
und Chor Götschesch auf. Granit tritt hervor am Djebel Akaro, der Orthoklas ist 
frisch, der OHgoklas dagegen verwittert. Der Granit ist grobkörnig und jünger 
als der Gneiss. In ähnlicher Weise, wie wir es nachher in Kordofan sehen werden, 
treten vielfach Quarz- und Dioritgänge auf, häufig mit Brauneisenerz zusammen. 
Diese Gänge sind Goldführend und daher ist auch der Gold-Gehalt des Sandes 
des Flusses Tnmat herzuleiten. Quarzgänge erscheinen bei Fasangara, Diorit im 
Chor Tumat, es ist ein Glimmer und Quarz führender Diorit, ähnlich am Chor 
Palchidia. 

Diese Angaben finden sich auch bei Hartmann ^) bestätigt. 

Unter den Gebirgen in Kordofan hebe ich zunächst den Araschkol hervor, 
welchen Steudner besucht hat. Er besteht aus Granit und Hornblendeschiefer. 
Letzterer besteht fast nur aus prismatischen Krystallen von Hornblende und ist ein 
recht typischer Hornblendeschiefer. Granit vom Araschkol befindet sich in der 
Rus 8 egge raschen Sammlung, er ist ausserordentlich feinkörnig. Weiter auf- 
wärts den weissen Nil tritt Granit am Berge Njemati auf, worin die Angaben von 
v. Heuglin, Schwein furth und Werne übereinstimmen. Das Belegstück 
aus der Werne 'sehen Sammlung ist ein Granitit mit grossen, rothen, porphyr- 
artig ausgeschiedenen Feldspathkrystallen. Der Berg besteht aus zwei Kämmen, dem 
niedrigem südlichen, der zum Fluss hin vortritt, und dem nord - östlichen welcher 
zwei höhere Kuppen zeigt, eine mittlere, mehr Domförmige, und eine nach Osten fast 
senkrecht in die Ebene abfallende. Die Haupt-Angaben über Kordofan verdanken 



1) Zdtichrift fGat allgemeine Erdkunde. Berlin 1863. I. p. 14. 



10 I- Tiieil. 

wir überhaupt Bassegger, in dessen Werk^) wir auch schon eine geognostiscbe 
Karte dieses Landes finden. Er unterscheidet in Nord -Afrika drei grosse Granit- 
Formationen : 

1) Gestein der Katarakten von Assnan und Waddi Haifa; es ist ein Granitit, 
bestehend aus rothem Orthoklas, grtlnem Oligoklas, schwarzem Glimmer und wenig 
Quarz, ziemlich grobkörnig, und entfernt ähnelnd dem schönen Gestein von Viborg 
in Finnland. Als charakteristisch giebt er an, dass er meist zusammen mit Syenit 
und Porphyr vorkommt. Er soll der jüngste Granit sein. 

2) Granit der Berge von Kordofan und Berberland, mit weissem Feldspath 
und zahlreichen Quarzgängen. Dem Alter nach stellt er ihn in die Grauwackenzeit 

3) Der älteste Granit tritt in den Hochgebirgen der SchongoUo- Neger und im 
Lande Teggele auf, geht häufig in Gneiss und Glimmerschiefer über und wird von 
jüngerem Granit . durchsetzt. Dieser primitive Granit ist Erzführend und erreicht 
die grösste Höhe. Vergleicht man diese Angaben mit den Gesteinen, die ich oben 
aus Abessynien beschrieben habe, so muss man den Granitit des Maräbb zu der 
3. Abtheilung rechnen, weil er unter den krystallinischen Schiefem lagert; man 
könnte dann den Granit der Berge Subhat, BaSto und Gossosso der 2. Abtheilung 
zuzählen, weil dieser das Schiefergebirge gehoben hat, also jünger als dieses sein 
muss, und somit der Grauwackenzeit angehören könnte. Eine Analogie mit dem 
jüngsten Eruptiv-Granit würde dann der Syenit von Adoa bilden. Auffallend scheint 
mir die Russ egger 'sehe Angabe, dass der primitive Granit die höchsten Punkte 
bilden soll. 

Nach der Russegg er 'sehen Sammlung sind sichere Punkte des krystallinischen 
Gebirges folgende und zwar zunächst in Kordofan: 

1) Asso^h, derselbe scheint nur ein Ausläufer des Araschkol zu sein, ist kaum 
60' hoch und besteht aus einem Haufwerk von Granitblöcken. Das Gestein ist 
feinkörnig und gehört der 1. Abtheilung an. 

2) El Goos besteht aus einem deutlichen Syenit, welcher kleine Schüppchen 
Holybdänglanz enthält und wohl auch der L Abtheilung zuzuzählen wäre. 

3) Drei grössere Gebirgsstöcke treten aus der grossen Ebene von Kordofan 
hervor: der Djebel Harras, das Kordofan-Gebirge und Teggele. Der Djebel Harras 
ist nach Russegger ein Porphyrstock, welcher von Granit umgeben ist Leidw 
fehlten mir hier Proben, welche desshalb besonders interessant wären, weil wir es 
hier mit einem der beiden älteren Granite zu thun haben, der jüngere soll ja mit 
Porphyr gleichaltrig sein. Aus dem Kordofan-Gebirge lag mir Granit von Kurbatsch 
vor, mit weissem Feldspath und zweierlei Glimmer, theils grob-, theils feinkörnig; 
von Kordofan selbst grobkörnige Massen mit grossen Ausscheidungen von Horn- 
blende. Dieser Berg erhebt sich 705' über das Centralplateau von El Obechd, und 
ist von zahlreichen Quarzgängen durchsetzt; er gehört der 2. Abtheilung der 
Granite an. 

Im Teggele - Gebirge tritt der primitive Granit auf in Verbindung mit krystal* 
linischen Schiefem. Der Berg Hedra besteht aus deutlich kömigem Granit mit 
rothem Feldspath und zweierlei Glimmer. Ein anderes Stück von eben daher ist 
Granitit, röthlicher Orthoklas, weisser Oligoklas. Ueber die gegenwärtige Lagerung 
der beiden Gesteine fehlen die Angaben, so dass man im Zweifel ist, welches 



l)RaBB egger, Reisen in Europa, Asien a. Afrika, n. Band: Egyptea, Nubien and Oit-Sudan« 
nebst Atlas. 



Geologie von Ost- Afrika. H 

eigentlich der primitive Granit ist, nnd ob nicht die beiden Gesteine in einander 
Übergehen. Gangförmig tritt noch Diorit auf, welcher ein grobkörniges Ge- 
menge eines' gestreiften Feld^patbs und Hornblende ist. Als jüngeren Ursprungs 
könnte man den schönen Syenit von Tabetne auffassen, welcher ein kömiges 
Gemenge von röthlichem Orthoklas, Hornblende und viel Quarz ist Nach Osten 
hin wird das Gebirge hauptsächlich von krystallinischen Schiefern gebildet Vom 
Berge Tira liegt mir ein Stück Gneiss vor, bestehend aus weissem Feldspath, 
weissem Glimmer und viel Quarz; ein anderes Stück hat rothen Feldspath, ist 
weniger deutlich schiefrig und die Gemengtheile sind sehr innig gemengt Am 
Bei^e Scheibun ist der Gneiss feinkörnig und scheint grössere Quarzausscheidungen 
oder Gänge dieses Minerals zu haben. Auch hier tritt feinkörniger Diorit gang- 
förmig auf. Mit den Dioritgängen bringt Russegger den Goldgehalt dieses Ge- 
birges in Verbindung. Das Gold wird von hier durch die Gewässer nach dem 
Schwemmlande von Tira fortgeführt. Mit dem Teggele - Gebirge steht die Gruppe 
des Eadero in Verbindung, ausgezeichnet durch pittoreske Formen. Hier treten in 
dem Granit der 1. Abtheilnng kuglige Concretionen eines sehr feinkörnigen Granits 
auf, in denen der Feldspath vorherrschend ist 

Dass sich die krystallinischen Gebilde noch weiter nach Osten hin fortsetzen, 
ersieht man aus Browne'sO Angaben über Darfour und aus den von v. Heuglin*) 
auf einer Reise nach dem weissen Nil gesammelten, welche neuerdings Schwein- 
fnrth') bestätigt hat Ueber das Land der nördlichen Niamaniam sagt v. Heuglin, 
dass das Gebii^ aus Granit besteht, so der ziemlich isolirt aus der Ebene hervor- 
ragende Kosanga. Schwein furth giebt in seinem ersten Berichte: „Wahr- 
nehmungen auf einer Fahrt von Chartum nach dem Gazellenfluss^' an, dass die 
grosse Trapp-Formation im Djur- und Dör-Gebiet vom Granit der Mondnberge ab- 
gelöst wird. Auf seinen Streifzügen zwischen Tondj und Rohl traf er zuerst an- 
stehendes Gestein südlich der Seriba von Scäbbi. Der Granit hat in Gestalt flacher 
Platten die Thoneisensteinlager, welche ich eben als Trapp-Formation bezeichnete, 
an vielen Stellen durchdrungen, wechselt mit diesem Gestein ab und bietet stellen- 
weise ganze Stücke davon als Einschlüsse. Die ersten Granitberge zeigen sich 
südlich' etwa acht Stunden entfernt. Wir lernen hier auch den Namen, welchen die 
Eingeborenen dem Granit geben, Lsnda. Zwischen Dokkutfi und der Seriba Ngama 
hat er merkwürdige Granit -Eruptionen beobachtet: riesige Kuppen und Blöcke, 
welche mit tischähnlichen Platten wechsellagern; diese treten auch bei Dimindo 
auf. Einzebie dieser Platten haben als homogene Masse eine Länge von 300 Schritt 
nnd zeigen an ihrer glatten Oberfläche eine dünne Abblätterung, welche er auch 
bei den Graniten von Taka, den Bergen von Kassala und an den Ufern des rothen 
Meeres wahrgenommen hat Von weiteren granitischen Punkten, welche ans der 
Ebene hervorragen, giebt er nördlich von Aüri den Gurkenj an, und hinter Aori 
eine Kette seltsam geformter Granitblöcke. Der Granit von Mrölo ist sehr grob- 
körnig, meist schwarz gesprenkelt und Turmalinreich, auch von Gängen secundären 
Alters durchfurcht, welche Feldspathreicher sind, früher verwittern und zur Ent- 
stehung der frei aufrecht, oft in Gruppen nebeneinander gestellten Platten nnd 
Obelisken, vielleicht auch zur Bildung der jetzt gesonderten Blöcke überhaupt 



1) Browne, Travels in Africa, Egypt and Syria. London 1799. 

2) T. Heuglin, Heise in das Gebiet des weissen NU. Leipzig n. Heidelberg 1869. 
8) Schweinfurth, Zeitschrift der aesellschaft für Erdkunde. 1870 n. 71. 



12 I. Theil. 

Veranlassung gaben. Hier blättert der Granit nicht ab, wie bei Dimondo. Auch 
Uohla bei Derago ist von Granit gebildet Nach diesen Angaben giebt es auch 
hier einen älteren und jtlngeren Granit. Der ältere Granit würde dann dem Ur* 
granit zuzuzahlen sein, und der jüngere, welcher ein wesentlich gangartiges Vor- 
kommen zeigt, muss nach der Bildung der Trappgesteine hervorgebrochen sein, da 
er Bruchstücke derselben einschliesst Die Platten, Würfel und Obelisken erklären 
sich durch Verwitterung der umliegenden Gesteinmassen. Es Hesse sich dieser 
Granit dem jüngsten Granit Kussegger's gleichstellen, also auch den Syeniten 
von Adoa, von denen aber keine Angaben existiren, dass sie jünger als die Thon- 
eisensteine sind. 

Der südlichste Punkt des krystallinischen Gebirges, welchen ich verzeichnen 
konnte, ist der, bis zu welchem die Expedition des Dr. Werne vorgedrungen ist 
Es ist ein Gneiss mit weissem Feldspath; dieser bildet die Katarakten im Lande 
Bari, welche die Expedition nicht überschreiten konnte. 

In dem Gebiet des krystallinischen Gebirges treten noch andere Eruptiv -Ge- 
steine als Granit auf, über deren Alter aber jegliche Angaben fehlen; es sind 

2. Porphyre und Helaphyre. 

Von dem Porphyr sagt Bussegger, dass er meist in Gesellschaft des jüngsten 
Granites und des Syenites auftritt, so bei Assuan. Aus Aegypten ist der schöne 
rothe antike Porphyr bekannt, welcher ein Quarzfreier Porphyrit ist; er wird am 
Berge Dukhan gebrochen. Ein anderes schönes Gestein hat Bussegger in der 
nubischen Wüste gesammelt, ein Quarzfreier Porphyr, bei welchem in der dankelen 
Grundmasse rothe Ery stalle von Orthoklas liegen. 

Auf dem Gebiete unserer Karte tritt Porphyr zunächst an einzelnen isolirten 
Stellen auf. 

Am Djebel Mussa hat Werne einen Quarzführenden Porphyr gesammelt, in 
welchem die Feldspathkry stalle schon verwittert sind, die Grundmasse dagegen 
noch frisch ist. Bei weiter fortschreitender Verwitterung wird auch die Gmndmasse 
angegriffen, es entsteht ein Thonstein und dann ein Quarzhaitiger Kaolin. Von 
demselben Fundort liegen auch in der Bussegger'schen Sammlung Belegstüeke 
vor. Von Mandera befindet sich unter Werne's Proben ein schwarzer Porphyr 
mit kleinen Einschlüssen eines feinkörnigen Granits. In Kordofan tritt der Porphyr 
zunächst am Djebel Harras auf, welchen ich schon früher erwähnt habe; hier 
scheint er den Granit durchbrochen zu haben. Aus dem Teggele - Gebirge hat 
Bussegger am Berge Tira einen Porphyr gesammelt, welcher Quarzführend ist 
und bei dem die Krystalle in der Grundmasse so dicht liegen, dass dieselbe fast 
zurücktritt In Abessynien ist der Porphyr besonders bei Axum und Adoa ent- 
wickelt. Es ist ein Qnarzführender Porphyr, in der lichten Grundmasse sind Quarz, 
Orthoklas, Oligoklas und Hornblende ausgeschieden. Dem Aussehen nach wäre 
es möglich, dass man es hier mit einem Liparit zu thun hätte. Die Gegend wäre 
dann trachytischer Natur und man könnte allenfalls auch den oben beschriebenen 
Syenit für Trachyt halten, wie es Steudner gethan hat Eine sichere Entscheidung 
muss hier späteren Forschungen über die Lagerungs- Verhältnisse und genauerem 
Studium der Gesteine vorbehalten bleiben. Weil der Eindruck der vorliegenden 
Gesteine mehr der der älteren Eruptiv - Gesteine ist, zähle ich dieselben zu den 
Porphyren. Am Amba Bachele ist der Porphyr nicht zum Durebbruch gekommen, 



Geologie von Ost-Afrika lg 

sondern hat den Gneiss nur bis 6000' hoch gehoben; man sieht ihn daher nur am 
Gehänge y während der 6200^ hohe Gipfel ans Gneiss besteht. Die grösste Höhey 
9000'^ erreicht er am Amba Hedscha, und am Amba GoUo, in der Nähe von Axum, 
ist er durch seine plattenförmige Absonderung ausgezeichnet. Am Berge SchoIIoda 
geht der Porphyr in reinen Felsit über. 

Bei den Porphyren sei auch der Pechstein erwähnt , welcher bei Amba Bersa 
auftritt Es ist ein schwarzes, fettglänzendes Gestein mit einzelnen Porphyrartig 
ausgeschiedenen Erystallen von Feldspath, von welchem ich nicht bestimmen konnte, 
ob glatt oder gestreift. Ein ähnliches Gestein hat Steudner gesammelt, es trägt 
die Etiquette : Gipfel des Baschit, von dem wir sehen werden, dass er aus Mandel- 
stein besteht. 

Im Süden giebt Kochet d'Höricourt in Ghoa auch, Porphyre an. 

In inniger Beziehung zu den Porphyren scheinen mir die sogenannten rothen 
Plateau's in Abessynien zu stehen. Steudner hält diese Gesteine für vulkanischen 
Ursprungs, aber es sind einmal keine Vulkane in der Nähe, denen man solche 
Produkte zuschreiben könnte, dann aber haben auch die Massen selbst durchaus 
nicht das Aussehen der vulkanischen. Petrographisch sind es folgende Produkte: 

1) Thonstein, von ebenem Bruch, der ganzen Masse nach gleichartig, von 
verschiedener Farbe, häufig violett und roth, mit starkem Thongeruch. Die Gesteine 
gehen häufig in feste Jaspisartige Massen über. 

2) Thonstein-Breccien. Hier bildet der Thonstein das Bindemittel. Die 
eckigen Bruchstücke haben eine sehr verschiedene Grösse, mineralogisch dem Binde- 
mittel gleich und nur durch die Farbe verschieden, sowie auch durch die grössere 
Härte, wesshalb sie auf den Verwitterungsflächen scharfkantig heraustreten. 

3) Thonstein-Conglomerate. Diese Gesteine sind ausgezeichnet durch 
einen bedeutenden Gehalt an Eisenoxyd und Eisenoxydhydrat, wesshalb sie auch 
ein höheres Gewicht haben; Steudner nennt sie Thoneisensteine. 

4) Sandsteine. Auch bei ihnen ist das Bindemittel Thonstein, sie gehen 
allmählig in Thonstein-Conglomerate und Breccien über. Das Bindemittel tritt auch 
bisweilen sehr zurück. 

Was die Lagerungs- Verhältnisse anbetrifft, so ruhen diese Massen direkt auf 
dem krystalUnischen Gebirge, und zwar mit horizontaler Schichtung, sie ftillen 
besonders die Thäler aus, wo man sie nach den von S c h i m p e r entworfenen Pro- 
filen^) analog an beiden Thalabhängen sehen kann. * 

Sowohl was das Alter, als auch die Entstehungsweise dieser Massen anbetrifft, 
so bietet sich ftlr uns eine grosse Schwierigkeit. 

Nach Aufgabe von Steudner 's Ansicht, dass es vulkanische Massen sind, 
bleiben nur zwei Erklärungsweisen : dass es Produkte sind, welche mit dem Ausbruch 
von Ernptiv-Gesteinen in Zusammenhang stehen, oder dass es reine Sedimente sind. 
Gegen die letztere Annahme spricht die petrographische Beschaffenheit der Thon- 
steine, während sie wohl auf die Sandsteine Anwendung finden könnte, besonders 
auf die, bei denen das Thonstein-Bindemittel zurückgetreten ist 

Bringt man die Bildung in Zusammenhang mit dem Ausbruch von Eruptiv- 
Gesteinen, so kann man annehmen, dass mit dem Ausbruch derselben ein Auswarf 
von Detritus verbunden war, analog den vulkanischen Auswürflingen. Dieser 
Detritus kam dann unter Wasser und wurde so verkittet, nachdem sich vorher ein 

1) Vergleiche meinen Aufisatz Ober das südl. Tigr^ in der Zeitschrift der Ges. f. Erdk. Berlin 1869. 



14 ^- Theil. 

Thonschlamm gebildet hatte. War nun die Oberfläche, auf welche dieser Detritas 
geschleudert wurde, mit Quarz - GeröUen bedeckt^ so entstanden Conglomerate, war 
es Sandy Sandsteine. Conglomerate , deren BruchstQcke aus Thonstein bestehen, 
lassen sich so erklären, dass zugleich mit dem feinen Detritus grossere Bruchstücke 
der Eruptiv -Masse ausgeschleudert wurden; dasselbe gilt dann von den Breccien. 
Die Eruptiv-Massen kOnnen dann Granite und Porphyre, vielleicht auch Melaphyre 
gewesen sein. 

Man konnte auch den Thonstein als ein Eruptgestein betrachten, welches sich 
Deckenartig ausgebreitet hat, und so die QuarzgerOlle und SandkOmchen verkittet 
oder Reibungsconglomerate erzeugt hätte; dagegen scheint mir jedoch die petro- 
graphische Beschaffenheit der Thonsteine zu sprechen. Wollte man diese Ansicht 
adoptiren, so müsste njan die Thonsteine für verwitterte Porphyre halten. 

Von ferne lässt sich die Sache endgültig nicht entscheiden, und man muss auf 
spätere genauere Untersuchungen warten, um hierüber Klarheit zu erlangen. 

Die Ausdehnung dieser rothen Plateau's ist in Abessynien eine ganz bedeutende. 
Sie beginnen an der Wasserscheide des Anseba und Maräbb und setzen sich südlich 
fort, wie es auf der meinem Aufsatze beigegebenen Karte zu sehen ist. Die 
Mächtigkeit ist verschieden, sie kann bis 80' betragen. Nach Steudner senken 
sich diese Plateau's nach dem Gebirge Semen hin. 

In der Nähe der rothen Plateau's treten auch Melaphyre auf, und es ist wohl 
möglich, dass auch diese Gesteine einen Einfluss auf ihre Bildung gehabt haben. 
Es sind theils porOse Gesteine mit mehr oder weniger grossen Hohlräumen, 
welclie dann auch ausgefUUt sind, wodurch amygdoloidische Structur hervorgerufen 
wird. Solche Mandelsteine schliessen auch grössere Achatkugeln ein, ebenso Chal- 
cedon; diese Mineralien werden von den Gewässern foi*tgefahrt, finden sich dann 
in den Flussbetten, z. B. des Takazä, und auf den rothen Plateau's. Ferner treten 
in den Hohlräumen grüne, erdige Massen auf, welche ich ftir Delessit halte. Wenn 
man bei den porösen Gesteinen zweifeln kann, ob man es mit Melaphyr oder Basalt 
zu thun hat, so scheint mir doch das Vorkommen von Delessit auf ersteren hinzu- 
deuten. Zweifelhaft kann man wieder bei solchen Stücken werden, welche Krystalle 
von Olivin zeigen. Wir haben es hier wahrscheinlich mit Melaphyren und Basalten 
zu thun, welche sich aber nach den vorliegenden Handstücken und Beschreibungen 
genau nicht unterscheiden lassen. Will man der Schwierigkeit aus dem Wege 
gehen, so braucht man nur fUr beide Gesteine einen gemeinsamen Namen einzu- 
fahren, wozu sich vielleicht der Name „Trappt' eignet. Wenn Steudner auch 
von diesen Gesteinen sagt, dass sie sämmtlich vulkanisch sind, so hat man wohl 
darunter nur zu verstehen, dass er sie für jüngere Eruptiv-Massen hält. 

Blanford^) fasst diese Mandelsteine mit den Basalten und Trachyten in eine 
Gruppe zusammen, welche er einfach „Trappean series'^ nennty und rechnet auch 
hierher die Thonsteine, welche er in nähere Beziehung zu den Trachyten bringt, 
ohne jedoch sich über die Art und Weise der Bildung zu äussern. Dichter Mela- 
phyr tritt am Debre Sina auf; es ist ein dunkeles Gestein von hohem Gewicht, 
welches es jedenfalls einem Gehalt an Magneteisenerz verdankt, worauf auch die 
braune Verwitterungskruste des Gesteins hindeutet In der dunkeln Grundmasae 
liegen einzelne lichtgrüne Feldspathkrystalle mit deutlicher Streifung. Derselbe 
Melaphyr durchbricht auch bei Edda Zäsus die krystallinischen Schiefer. 



]) Quarterly Journal of the geol. 8oc. 1869. p. 401, on the geology of a portion of AbeBsyni«. 



Oeologie Ton Ost- Afrika. ]^5 

Diese Melaphyre oder allgemein Trapp-Gesteine haben eine grosse geographische 
Verbreitung. Auf dem Gebiet der Seh imp er' sehen Karte treten sie an ver- 
schiedenen Punkten auf, und Schimper hat prächtige Exemplare von Mandelstein, 
Achatkugeln, im Innern mit Quarzkry stallen ausgekleidet , gesammelt. Ausser den 
schon erwähnten Punkten, dem Debrä Sina und Edda Jäsus, ist noch hervorzuheben 
der Habal Zoddo und das Vorkommen zwischen Edda Gigorgis und dem Lieanos. 
Stendner fand den Mandelstein zuerst anstehend auf der Höhe des Eisenplateau's 
in der Nähe des Dorfes Gesimbera, weiterhin dann im Flussbett des Ataba. Von 
dem Brachit sagt er, dass er, wie alle Berge Semens, aus einem Trachytgestein 
besteht Er beschreibt dieses Gestein als einen mandelsteinartigen Trachyt, zwischen 
den einzelnen Stficken liegt die grüne Masse der Steinmandeln, also Delessit, umher; 
daraus gebt hervor, dass wir es hier mit mandelsteinartigem Melaphyr zu thun 
haben. Dass auch nach Osten hin die Melaphyre eine grössere Ausdehnung haben, 
beweisen die Geschiebe im Takazö. Die älteren Gtesteine der Trappean series, 
welche auf der Route der englischen Expedition auftreten, sttdlich von Antalo 
bis nach Magdala, nennt Blanford Ashangi-group. Diese Gesteine, welche 
Aehnlichkeit mit den osMndischen Trappgesteinen haben sollen, nennt er Dolerite, 
Mandelsteine, vulkanische Asche und Breccie. Nach diesen Angaben wird man 
wieder zweifelhaft, ob diese Massen nicht nur die tiefer liegenden jüngeren Eruptiv- 
G^teine darstellen. Er hat sie anstehend im Mischek-Thale beobachtet, wo sie 
auf älteren Schichten von Sandsteinen und Gonglomeraten ruhen. Die jttngeren 
nennt er Magdala group. Nach Süden deuten sowohl die Belegstücke als auch die 
Beschreibungen mehr auf basaltische und vulkanische Gesteine. Nach Westen hin 
fehlen jegliche Angaben über Trappgesteine, so itir Sennaar und Eordofan, sie 
spielen aber wieder eine grosse Bolle im Djar und Dör- Gebiet Schwein furth 
sagt, das ganze Gebiet zwischen dem Tondj, Djfir und Maa bis zum Kasanga 
scheint aus einer Formation zu bestehen : rötfalicher, schlackiger und wie Melaphyr- 
Mandelstein aussehender Thoneisenstein voller Blasennieren, und mit wenig deut- 
licher Schichtung. Auch auf seinen Streifzügen zwischen Tondj und Rohl traf er 
diese Bildung wieder an, von den Bongo wird der Thoneisenstein „Lele^^ genannt 
Schon oben habe ich erwähnt, dass hier das Gestein von Granit durchbrochen 
wird. Ueberhaupt soll das ganze ebene Land eine Thoneisenplatte sein, demnach 
hätten wir es mit einer grossen Decke von Trapp zu thun, welche älter ist als der 
jüngste Granit 

Wenden wir uns nun zu den 

3. jtlngeren Eraptiv- Gesteinen, 

80 kommen zunächst dunkele poröse Gesteine in Betracht, bei denen man zweifelhaft 
sein kann, ob man es nicht mit Melaphyren zu thun hat, besonders wenn sie mit 
Hohlräumen erftlUt sind. Hier kommen in Hohlräumen ZeoUthe vor, wie es auch 
bei den porösen Basalten Deutschlands der Fall ist, ich erinnere nur an die netten 
Chabasit-Krystalle von Klein-Sirgwitz bei Löwenberg in Schlesien. Auch Steudner 
hat recht schöne Chabasit- Ery stalle am Bambule in der Nähe von Gondar ge- 
sammelt Femer kommen dichte Abänderungen vor, welche dann gewöhnlich reich 
an Olivin sind. Die Basalte sind hier in Afrika, wie allenthalben, durch Säulen- 
bildong ausgezeichnet. Ausser Basalt kommt auch Phonolith vor, welcher grosse 
Aehnlichkeit mit dem böhmischen hat Der Phonolith von Koldatschi in Kordofan, 



IQ 1. Theil. 

welchen Rnssegger gesammelt hat, ist ziemlich frisch und gleicht auffallend dem 
vom Scblossberge bei Teplitz, indem er auch die in demselben auftretenden gelben 
Titanit-Kry stalle zeigt. Der abessynische Phonolith hat grosse Aehnlichkeit mit 
dem vom Marienberge bei Aussig. Das Grestein schliesst auch rothen Natrolith ein 
und hat kleine mit Stilbit-Erystallen ausgekleidete Drusen. 

Was den Trachyt an betrifft , so findet man in den Reisebeschreibungen Abes- 
syniens denselben vielfach erwähnt, in seine Existenz möchte ich aber einigen Zweifel 
setzen, denn die von Steudner so benannten Gesteine sind theils Mandelstein- 
artige Melaphyre, theils poröse Basalte ; ich habe keinen echten Trachyt aus diesen 
Gegenden gesehen. Blanford giebt auch Trachyt an, beschreibt aber die Ge- 
steine nicht. Die Trachyte, welche Röchet d'Höricoart^) erwähnt, werden auch 
von Dufrenoy, welcher die geologischen Resultate zusammengestellt hat, als 
solche aufgeführt. Diese Eruptiv -Gesteine treten tbeils in isolirten Kuppen auf, 
theils zusammenhängende Decken bildend. — Eine isolirte Basaltkuppe ist der 
Mai-Ualid, mit Säulenförmiger Absonderung. Dieser Berg ragt aus dem Etlsten- 
Alluvium zwischen Massaua und Keren hervor. Im südlichen Tigri hat der Basalt 
bei Reflit die krystallinischen Schiefer durchbrochen; hier tritt er neben Melaphyr 
auf. In ähnlicher Weise hat ihn auch Steudner auf seiner Route von Adoa nach 
Gondar beobachtet; die Basaltsänlen sind theils senkrecht, theils garbenförmig an- 
geordnet. Kurz vor Isaak Debr scheint der Basalt eine zusammenhängende Decke 
zu bilden. Steudner sagt, dass die fruchtbare Hochfläche aus einem basaltischen 
Gestein mit wenig Blasenräumen besteht. Dies wird auch durch die von ihm ge* 
sammelten Stücke bestätigt, welche die Fortsetzung der basaltischen Massen über 
Bambule nach Gondar darthun. Weitere basaltische Punkte sind dann Gorgora, 
Djidda und Beschilo. Bei Djidda giebt v. Heu gl in an, dass in den Spalten 
Pechstein auftritt. Hier ist schon auf der Russegger'schen Karte der Basalt in 
grosser Ausdehnung verzeichnet. Steudner und Blanford bestätigen das Vor- 
kommen von Basalt bei Magdala, und nach den Angaben des letztem ist das 
Gebiet von Magdala östlich bis südlich von Autalo basaltisch. Er unterscheidet 
eine untere Abtheilung, die Ashangi group, deren Gesteine wohl noch zu den 
Melaphyren zu rechnen sind und die ich desshalb schon oben besprochen habe. 
Man könnte dann die Magdala- Group zu den jüngeren Eruptiv- Gesteinen zählen. 
Von ihr sagt er, dass sie eine grössere Verbreitung hat und dass Sedimente einge- 
lagert sind. In ähnlicher Weise treten in Choa Decken von Basalt und Trachyt 
auf. Das Gebirge, welches Angobar beherrscht, die Hauptstadt von Choa, und an 
dessen Abhang die Hauptstadt erbaut ist, ist eine grosse Erhebungs-Masse, gebildet 
von Trachyt, dessen Seiten von Basalt bedeckt sind. Weiterbin besteht, ungefähr 
14 Meilen von Angolola, das Plateau von P^tas aus einer Aufeinanderfolge von 
Trachyt und Basalt und setzt sich bis zum granitischen Gebiet hin fort. An den 
Contaktstellen von dem krystallinischen Gebirge und dem Trachyt tritt ein rother 
Sand auf, in welchem Türkis vorkommt. Die Decken sind hier so vollkommen, 
wie bei reinen Sedimentgesteinen; die unterste ist vollkommen glasig, gewisser- 
massen ähnlich dem Obsidian, aber geschichtet, das heisst Parallellagen zeigend, 
in der Masse liegen einzelne Krystalle von Sanidin. Der Basalt, welcher die Ober- 
fläche des Plateau's bildet, enthält viel Olivin. Dufrenoy hebt noch besonders 



1) Yoyage sur la cdte Orientale de la Her Rouge, dans Ic pays d*Adel et le royanme de Cboa. 
Paria 1841, and Second voyage sur les deux rives de la Mer Ronge etc. Paris 1846. 



Geologie von Ost -Afrika. J7 

die Aehnüchkeit mit den trachytischen und basaltischen Gebilden von Mont Dore 
ond im Cantal hervor. 

Das Vorkommen von Phonolith ist am Guna erwiesen , das von Steudner 
gesammelte Stück zeigt eine deutliche Schiefrigkeit , und bei dunkler Grundmasse 
die den Phonolithen eigene Verwitterungskruste. Vom Gipfel des Guna liegt ein 
wenig poröser Basalt vor, auf dessen verwitterter Oberfläche Olivin und Krystalle 
von Augit hervortreten, v. Heuglin hat Phonolith am Takazeh, zwischen Tigr6 
und Ambara, Provinz Jessent, gesammelt. 

Nach Westen hin erstrecken sich die basaltischen Gesteine bis nach Gedaref. 
Weiterhin fehlen mir jegliche Angaben, dass sie auch in Sennaar erscheinen. Dass 
sie in Eordofan vorhanden sind, beweist der von Bussegger am Eoldatschi ge- 
sammelte Phonolith. Man kann wohl annehmen, dass hier und da, sowohl in 
Sennaar als auch in Kordofan, einzelne Basalt- respective Phonolith-Berge auftreten, 
aber es scheint doch, dass diese Gesteine eine besonders ausgebreitete Entwicklung 
nur in Abessynien und in Schoa haben. 

Es bleibt uns nun nur noch übrig 

4. die rein Tnlkanischen Gesteine nnd das Auftreten von Vnllianen 

überhaupt zu betrachten. Die bis zum Jahre 1850 bekannten Daten hat Gumprecht^) 
in einer sehr grossen Vollständigkeit zusammengetragen. Darin finden wir jedoch 
sehr wenig über das vorliegende Gebiet. Er citirt die Angaben von Leföbre, 
dass S.-S.-O. von Massaua, am Rande der grossen, durch ihren Schwefelgehalt, 
besonders aber durch unermessliche Salzablagerungen bekannten Ebene, im Lande 
des Talkalvolkes 3 Vulkane vorhanden sind, von denen 2 noch brennen sollten. 
Später (1852) hat Buist^) einige kurze Mittheilnngen gemacht. Von Aden nach 
Babelmandeb scheinen die Felsen längs der arabischen Küste ganz vulkanisch 
zu sein, bis auf eine Entfernung von ungefähr 10 englischen Meilen^ an der 
afrikanischen Küste scheint eine eigenthümliche Höhlung am Ende der Bay von 
Tajurra, genannt Zoobul Khareb, der Krater eines alten Vulkans zu sein. 
Steudner erwähnt vielfach Vulkane und vulkanische Gesteine. Er sagt, dass 
durch die im südlichen Theile des rothen Meeres noch wirkende Thätigkeit vulka- 
nischer Massen die Koralleninseln gehoben sind. Er erwähnt dann, dass der bei 
Edd an der Danälküste (in ungefähr 13<> 55' N. B.) liegende Vulkan im Mai 1861 
begonnen habe, Asche und Lava auszuwerfen. Herr Bassori schickte ihm Proben 
der Lapilli nach Keren nach. Es sind sehr poröse, dunkel gefärbte Schlacken von 
Kirsch- bis Wallnuss-Grösse. Auch bei Keren soUen Vulkane auftreten, z. B. der 
Äd-Schemer, welcher 300 bis 400' hoch ist. Auf seiner weiteren Eoute hat er 
keine eigentlichen Vulkane angetroffen, auf ihr Vorhandensein deutet aber der 
Obsidian, welchen er als GeröUe des Beschilo und Djidda gesammelt hat. Das 
Vorkommen von Obsidian erwähnt schon Salt, wie Gumprecht angiebt. 
Blanford's Aden series umfasst die rein vulkanischen Produkte. Eine bedeutende 
Entwicklung hat die vulkanische Thätigkeit im Lande Adel und Choa, wie sich 
aus den Berichten Kochet d'H^ricourt's ergiebt Dufrenoy unterscheidet 



1) Karaten *B Archiv. XXII. p. 205. 

2) Bai 8t, On the Yolcanos of the bay of Bengal, in the Edinburgh new philosophical 
Janmal 1862. 

▼. d. D a c k « 1^ Reisen UI. 3 : Geologie etc. " 



18 1- TheU. 

neben dem schon erwähnten basaltischen und trach^ tischen Terrain, Volkane mit 
deutlichen Krateren. Bochet d'H^ricoart hat schon auf seiner Reise im rothen 
Meere vielfach vulkanische Gesteine gesammelt, und giebt an, dass die Insel Perim, 
am Ausgange des rothen Meeres, ein basaltischer Felsen ist. In der Nähe von 
Tadjurra treten die vulkanischen Gebilde aus dem schon oben beschriebenen krystal- 
linischen Gebirge heiTor; kleine Hügel von 10 — 12 Meter Höhe, welche von allen 
Seiten mit Schlacken umgeben sind, erscheinen bei Alexitine, Gagad^, Nehellä und 
Segadarsa. An letzterem Orte ist ein vulkanisches Gebiet von 50 Meilen im Um- 
fange. Echte Lavaströme treten bei Duffar^ auf in der Dicke von 1.20 bis 1.50 Meter, 
welche in ihrer Oberflächenbeschaffenheit an die Ströme bei Valois in der Auvergne 
erinnern sollen. Diese vulkanischen Bildungen setzen sich nach Ghoa hin fort, 

19 Meilen südlich von Angobar ist ein thätiger Vulkan, Dofäne. Es scheint mehr 
eine Solfatare zu sein, ein isolirter Berg, am Rande einer grossen Ebene, welche 
aus Trachyten besteht. Er hat einen einzigen grossen Krater, dessen Wände mit 
Schwefel bekleidet sind und der beständig Dampf aushaucht. Nach Westen hin 
nehmen die vulkanischen Gebilde, wie überhaupt die jüngeren Eruptiv-Gesteine ab. 
Die einzige vorliegende Angabe ist die des Dr. Werne über den Vulkan Dafafungh 
am weissen Nil, welche durch Belegstücke bekräftigt wird. Hier treten poröse 
rothe Schlacken auf, ähnlich denen des Mosenberges in der Eifel. Dieselben sind 
basaltischer Natur und schliessen Krystalle von Hornblende ein. Theilweise zeigen 
diese Schlacken die Form vulkanischer Bomben. Die Lava ist auch eine 01i\in- 
reiche, basaltische, ähnlich den Schlacken. Ausserdem sind noch Olivinbomben vor- 
handen, welche auffallend denen der Eifel gleichen ; sie enthalten wie diese Smaragdit 
und Bronzit. Leider fehlen von Werne Angaben über den Krater, und ob ein 
Lavastrom vorhanden ist oder ob es nur ein Explosions- Krater ist. Neuerdings 
wird von v. Heu gl in die vulkanische Natur des Berges bezweifelt. Er giebt eine 
Ansicht dieses Berges auf p. 241 seiner Reisebeschreibung in das Gebiet des weissen 
Nil, und beschreibt den Berg als einen gegen 133"* hohen Felskegel, dessen Gipfel- 
kante gratartig zugeschärft scheint^ und an den sich in Osten ein niedriger Fels- 
hügel anreiht. Auf der Nord wand, ziemlich hoch oben, erscheint eine nicht gar 
unregelmässige kreisförmige Erhöhung des Gesteins, das durch grobschalige und 
bankartige Absonderungen gebildet sein könnte. Die Farbe des Felsens ist gelb- 
röthlich, und am Fusse glaubt er von ferne mehrere senkrechte und wagerechte 
Schichtbildungen wahrgenommen zu haben. Ebensowenig wie diese seine Beob- 
achtungen, scheinen ihm Handstücke^ welche de Pruyssenaere de Lowostyn 
gesammelt hat, vulkanische Natur anzudeuten. Er hält eine Verwechselung des 
Fundortes von Werne für möglich. Die Aufklärung über diesen Berg muss einem 
späteren Besucher vorbehalten bleiben. 

Nachdem wir nun die krystallinischen Gebilde und die Eruptiv-Gesteine, sowohl 
die älteren wie die jüngeren, betrachtet haben, bleiben uns nur noch übrig 

5. Sedimente. 

Wegen der äusserst geringen Anzahl von Versteinerungen, welche von den 
Beisenden gesammelt sind, herrscht über das Alter der Sedimente eine grosse Un- 
sicherheit. Besonders unbestimmt ist die geologische Stellung der vielfach auftretenden 

Sandsteine. 

In Abessynien ruht Eisenschüssiger Sandstein in der Nähe der Küste auf 

/ 



Geologie von Ost -Afrika. J^9 

kry stallmischen Schiefern. Derselbe hat nach Markham's^) Angaben eine Mächtig- 
keit von ungefähr 1330"" , und das krystallinische Gebirge ist in den tief einge- 
schnittenen Thälern aufgeschlossen. Auf der Route der abessynischen Expedition 
der Engländer ist er von Senafeh bis nach Adigrath entwickelt. Ueber das Alter 
differiren die Ansichten von Ferret und Galinier mit denen von Blanford. 
Die ersteren halten ihn für tertiär, ohne jedoch durch darin gefundene Ver- 
steinerungen zu dieser Annahme geführt zusein. Solche hat auch Blanford nicht 
gesammelt, er stützt aber seine Ansicht auf die Lagerungs-Verhältnisse, weil er von 
dem Antalo -limestone, welchen er für jurassisch hält, überlagert wird. Demnach 
könnte dieser Sandstein triassisch oder paläozoisch sein. 

Leider fehlen jegliche Notizen über die horizontale Ausdehnung dieser Sand- 
steine. Längs der Küste nach N.-W. können sie jedoch nicht einen regelmässigen 
Verlauf nehmen, denn sie fehlen in dem Eüstengebirge von Keren. Nach S.-O. 
ist uns die Küste unbekannt und die ersten Angaben tauchen wieder erst bei 
Tadjurra auf. Hier giebt Burton^) in Uebereinstimmung mit Röchet d'H6ri- 
court an, dass über den kry stallinischen Schiefern, welche das Küstengebirge, die 
Ghautfl, bilden, Sandsteine gelagert sind. Es sind Schichten, welche mit Thon 
wechsellagem, letzterer ist verschieden gefärbt, gelb, grün oder dunkel. Die 
Schichten sind oft merkwürdig gebogen. Es ist nicht anzunehmen, dass diese 
Sandsteine mit den ersteren gleichaltrig sind. Röchet d'H^ricourt giebt mit 
Sicherheit an, dass er darin Cerithium gigantemn gefunden hat, und zwar bei 
Ganbode^ in der Nähe von Adel, 25 Meilen S.-S.-W. von der Bay von Tadjurra. 
Wir hätten es also hier mit dem unteren Tertiär-Gebirge zu thun, während wir den 
ersteren Sandstein als unter dem Jura liegend fixirt haben, welchem auch die 
Einlagerungen von Thonschichten fehlen. Man muss wohl annehmen, dass dieselben 
-Markham und Blanford nicht entgangen sein würden. Ueber die horizontale 
Ausdehnung dieses tertiären Sandsteins fehlen auch jegliche Notizen, «nd die auf 
der Karte angegebene ist als eine ganz willkürliche zu betrachten. Weiter ins 
Innere von Abyssinien zeigt sich der Sandstein nur untergeordnet. Rohlfs^) 
erwähnt am Ashangi Sandstein in Verbindung mit Thonschiefer, femer bei Hausen *) 
eine von 0. nach W. streichende Sandsteinrippe. Im abessynischen Hochlande tritt 
Sandstein in Verbindung mit dem Thoneisenstein auf, über den ich schon oben 
gesprochen habe. Von hier westlich tritt der Sandstein auch nur sporadisch unter 
der Diluvialdecke hervor. Es scheint derselbe Sandstein zu sein, welcher weiter 
nördlich in Nnbien fiine bedeutende Rolle spielt; es ist Russegger's älterer 
nnbiscber Sandstein, welchen er der Kreideformation zuzählt. Nach seioer Ansicht 
bildete zur Tertiärzeit dieser Sandstein die Küste des Mittelmeeres. Dann senkte 
sich die Küste, wurde vom Meere überfluthet, welches sich weit ins Nilthal aus- 
dehnte, und es erfolgte der Absatz des sogenannten jüngeren nubischen Sandsteins, 
welcher äusserlich schwer von dem älteren zu unterscheiden ist, da dieser auch 
theiiweise das Material zu seiner Bildung geliefert hat. Dieser Sandstein hat eine 
Mächtigkeit bis zu 40 Meter und Russegger hält ihn für diluvial. Der ältere Sand- 
stein ist quarzig, bunt^ eisenschüssig, mit Einschlüssen von Feuersteinen, Achat, 



1) The royal geographica! Soc. of London. 1868. p. 22. 

2) Bar ton, First footsteps in East Africa or on exploration of Harrar. London 1856. 

3) Zeitschrift fOr allgemeine Erdkunde. Berlin 1868. p. 229. 

4) Ibidem p. 481. 

2* 



20 I- Theil- 

Chaloedon und verkieselten Hölzern. Er wechsellagert mit Schichten yon hunten 
Mergeln nnd Thon und ruht direkt auf dem krystallinischen Gebirge. Nach Büpell 
wäre es derselbe Sandstein, welcher in Ost-Abessynien auftritt und von den 
jurassischen Kalken überlagert ist. Diese Kalke zählt er jedoch der Kreide- 
formation zu. Eine solche Identificirung von Sandsteinen scheint mir ohne 
paläontologische Beweise sehr problematisch. Auch fehlen dem abessynisehen 
Sandsteine, wie ich schon oben betont habe, die Einlagerungen von Mergel und 
Thon. In der Bus segger' sehen Sammlung befindet sich ein Belegstück vom 
Gar el Nebbi, wenig südlich von Chartum am weissen Nil, es ist ein brauner Sand- 
stein mit dichten felsitischen Massen von lanzettförmiger Gestalt. Nilanfwärts hat 
V. Heuglin nach Om-dermän hin eine Sandsteinterrasse angetroffen, femer am 
66 — 100°" hohen Djebel Auili einen eisenschüssigen Sandstein. Auch von dem 
Djebel Ber6mah oder Musah glaubt er, dass er aus Sandstein, wie das umliegende 
Terrain, besteht. 

Den jüngeren nubischen Sandstein schreibt Russegger einer Fluth zu, welche 
zur Diluvialzeit die Tertiärschichten bedeckt hat, und in Folge dessen sind diese 
Sandsteine auch kalkhaltig. John Petherik^) giebt an, dass weiter östlich sich 
die Sandsteine verbreiten, besonders am Djur, was aber Schwein furth nicht 
beobachtet hat 

Kalkstein 

wird nur von Blanford bei Antalo angegeben, es ist der schon mehrfach erwähnte 
Antalo-limestone. Er ruht auf dem abessynisehen Sandstein, ist gelb und wohl ge- 
schichtet und nimmt auf der Route der englischen Expedition eine Länge von 
70 Meilen ein, von Dangolo bis südlich von Antalo. Der oberste Theil besteht 
aus Sandstein und Gonglomeraten, welche am besten im Mischek-Thale aufge- 
schlossen sind, im Süden sind wieder Sandsteine und Dolerite (wohl Melaphyr) 
eingelagert. Leider lag mir nichts von den zahlreichen Fossilien vor, nach denen 
Ferret und Galinier das Alter als jurassisch bestimmen. Blanford giebt 
folgende Fossilien an: Hemicidaris sp. nov., verwandt IT. Luciensis d'Orbigny und 
H. Wrightii Cotteau; Trigonia coskUa, var. puUa Sow.; Modida Baini Sharpe; 
Ceramya concentrka, Sow.; C. simüis, Sow.; Fholadomya sp., verwandt mit PA. 
recwrva A g. und Fh. concatenata A g. Diese deuten auf oberen Jura hin. Interessant 
ist diese Bestimmung desshalb, weil sich daraus auch das Alter des Melaphyr- 
Mandelsteins ergiebt. 

Eine KahlenbiManf 

hat Steudner in der Nähe des Tana-Sees, bei dem Dorfe Guang angetroffen. 
Die Kohle hat einen braunen Strich und ist somit der Braunkohle zuzuzählen; wir 
hätten es hier also mit Tertiär zu thun. Steudner giebt 6 Flötze an, welche er 
im Bett des Sar Wuhu beobachtet hat; sie haben eine Mächtigkeit von 3 — 5*" 
und sind eingeschlossen von ungefähr einen halben Fuss mächtigen Thonschichten. 
Ihre Lagerung ist nahezu horizontal, sie fallen 10^ von West nach Ost ein. Das 
Hangende und Liegende ist weisser Thon. Die Koh}enflötze erscheinen nur auf 
dem linken Ufer des Flusses, und lassen sich wohl eine Stunde weit mit dem Auge 
verfolgen. Ausser den Kohlen treten auch noch verkieselte Hölzer auf, welche 
Steudner von Tanta und Gorgora mitgebracht hat. Dem Alter nach scheinen 
hierher von Eruptiv - Gesteinen die Basalte zu gehören, welche in dieser Gegend 

1) Petherik, Egypt, the Soudan and Central Africa. Edinburgh and London 1861. 



Geologie von Ost -Afrika. 21 

eine mächtige Entwicklang haben. Ihrem EiniSuss ist es zuzuschreiben , dass die 
Thone theilweise in Porzellanjaspis umgeändert sind, ähnlich wie bei Teplitz in 
Böhmen. Für die opalisirten Hölzer, welche neben den rerkieselten auftreten, 
haben wir in Deutschland eine Analogie an dem Holzopal von Steinheim bei Hanau. 
Auch hier kommen die opalisirten Hölzer in Verbindung mit Doleriten vor. Die 
Analogie mit dem böhmischen Mittelgebirge wird noch durch das Auftreten von 
Phonolith erweitert, und v. Heu gl in hat auch vulkanische Tuffe mit Augit- 
Krystallen gesammelt. Die Kohlenbildung scheint noch weiter südlich aufzu- 
treten, wenigstens giebt Erapf^) an, dass in Choa reichlich Kohle gefunden 
wird, wo ja auch die basaltischen Bildungen beobachtet wurden. 

Steinsalz 

findet sich in grosser Menge im Lande Adel, aber es fehlen jegliche nähere An- 
gaben über das Vorkommen. Da das Tertiärgebirge in der Nähe auftritt, kann 
man zu der Vermuthung kommen, dass es dieser Formation angehört 

Das IHlaTiiiiil 

besteht hier, wie allerwärts, aus sandigen und lehmigen Ablagerungen. Es löst 
das ältere krystallinische Gebirge der abessynischen Hochlande im Westen ab, das 
beisst, bedeckt dasselbe, verbreitet sich über Sennaar nach Kordofan, und von 
hier wohl noch weiter westwärts. Auch zahlreiche Geschiebe sollen vorkommen. 
Nach Bussegger haben die Diluvial -Ablagerungen beim Dorfe Haschaaba eine 
Mächtigkeit von über 40°. Westlich von Guha, in der Nähe des Dorfes Domma, 
ist dann die Ebene reich an Raseneisenerz. Von diesem Erz vermuthet er, 
dass es sich noch viel weiter nach Osten erstreckt. Die Mächtigkeit der Eisenerz- 
schichten wechselt von 12 — 30 Centim., welche auf eine rohe Weise abgebaut werden. 
Das Diluvium auf dem 670°* hohen Gentralplateau ist anders als in der tieferen 
Ebene, Raseneisenerz fehlt und es ruht direkt auf dem granitischen Grundgestein. 
Man könnte vermuthen, dass die Thoneisensteine , welche Schwein furth und 
V. Henglin in Uebereinstimmung im Dar -Gebiet angeben, mit diesen Eisenerzen 
zu identificiren sind, was mir auch zuerst am wahrscheinlichsten schien, besonders 
nach der Darstellung von v. Heuglin. Er sagt, das Material für die Schmiede- 
hfitten liefert ein bläulicher, und graulich violetter Thon, gemischt mit äusserst 
feinen Bohnerzkömem , so dass er das Aussehen von Rogenstein hat. Fraglich 
wurde mir aber die Sache durch die Angabe Schweinfurth's, dass in dem Granit 
Bruchstücke des Thoneisensteins eingeschlossen wären. Damach kann man es 
nnmöglich mit diluvialen Bildungen zu thun haben. Eine andere Möglichkeit ist 
die, dass hier brauner Jura erscheint, und in demselben, wie in Abessynien, Mandel- 
steine eingelagert sind, später aber von Granit durchbrochen wurde. Endgtlltig 
lässt sieh hier nichts entscheiden. Mit derselben Farbe habe ich das 

Allavinm 

bezeichnet Dasselbe bildet an den Kfisten einen Streifen von verschiedener Breite 
und ftUlt den Raum zwischen dem Strande und dem Küstengebirge aus. Es besteht 
aus feinem Sande mit Salzgehalt, in welchem bisweilen Gypsgänge und Mergellager 
auftreten. Gyps giebt Steudner bei M'Kullu an. Nach Ferret und Galinier 
treten dann längs der Küste häufig Madreporenbänke auf, sowohl in Afrika, als 
auch in Arabien. Es sind Bildungen, welche durch Schalen von noch lebenden 

1) Erapf, Reisen in Ost- Afrika, ausgeführt in den Jahren 1835—55. Eronthal o. Stattgart 1858. 



22 I- Theil. 

Mollusken als moderne bezeichnet werden, z. B. Solarium perspectivtim , Rosteäaria 
curvirostris, Area düuvii etc. Die Kalk - Ablagerungen , in denen sich diese Beste 
finden, liegen ungefähr 50 Meter über dem Niveau des Meeres. Femer bildet das 
Alluvium die Flussbetten und bedeckt die Thäler derselben in verschiedener Breite. 
Auch die Ufer des Tana-Sees bestehen aus Alluvium, weissem Sandstein, Mergel 
und Thon. 

Eine genauere Kenntniss des Alluviums der oberen Nilländer verdanken wir 
den Beobachtungen Werne's. Das Alluvium des blauen Nil besteht aus festen 
Gonglomeraten und Mergeln, welche zahlreiche verkieselte Hölzer einschliessen. 
finssegger erwähnt Bänke, welche ganz mit Etheria erfüllt sind, ähnlich den 
Muschelbänken. Eine Analogie mit den Ufern anderer Flüsse, z. B. des Rheines, 
besteht darin, dass auch hier kalkige und merglige Concretionen vorkommen, so 
dass es vielleicht Bildungen sind, die dem Löss entsprechen. In dem Flusssande 
findet sich in Fassoki und am Teggele in Kordofan vielfach Gold, welches auch 
an zahlreichen Stellen gewaschen wird. Das Gold ist durch das Wasser ans dem 
krystallinischen Gebirge fortgeführt. Besonders reich an Gold ist der Sand des 
Tumat in Fassoki, und Russegger giebt eine ausführliche Beschreibung dieses 
Goldgebietes, welches sich über 300 geographische D Meilen erstrecken soll. 
Aehnlicher Art ist jedenfalls auch das Gold -Vorkommen im Lande Ghoa, dessen 
Krapf Erwähnung thut. 

Von Eruptiv-Massen gehören in die Zeit des Alluviums die, welche die Korallen 
Inseln gehoben haben, überhaupt die meisten vulkanischen Inseln des rothen Meeres, 
jedenfalls auch der von Röchet d'H6riconrt beschriebene Vulkan Dofäne. 

Recapitulation über die Geologie des Gebietes des blauen 
und weissen Nil und des abessynischen Hochlandes. 

Im Westen in Kordofan beginnend, treffen wir eine grosse Diluvial-Ebene an, 
welche bei el Obheed eine Höhe von 670" erreicht. Sie ruht zum grossen Theil 
auf krjstallinischem Gebirge. Dieses setzt die grösseren Gebirgszüge zusammen, 
z. B. Kordofan, Teggele, und einzelne Bergkuppen, wie Arachkol, Njemati. Von 
hier scheint sich das Diluvium nach dem Djur- Gebiet fortzusetzen, wo wohl auch 
der Granit die Grundlage bildet und ausserdem eine Trapp - Formation stark ent- 
wickelt ist. Nach Osten hin wird es von dem Alluvium des weissen und dann 
des blauen Nil bedeckt. Bei Chartum ruht es auf dem älteren nubischen Sand- 
stein, welcher auch an einzelnen Stellen heransragt. Es setzt sich dann mit wenigen 
Unterbrechungen bis an das krystallinische Gebirge von Rosseres und Fassoki fort 
Jüngere Eruptiv-Gesteine spielen in Kordofan keine grosse Rolle, fehlen aber nicht, 
wie das Vorkommen des Phonoliths von Koldatschi beweist. Die einzige Notiz 
über vulkanische Thätigkeit bezieht sich auf den Berg Dofafungh. Nach Osten 
hin erscheint dann am Tana-See die Braunkohlenformation mit ihren Basalten und 
Phonolithen, welche mir eine gewisse Aehnlichkeit mit der böhmischen zu haben 
scheint. Der Basalt dehnt sich dann nach Norden aus und setzt wahrscheinlich 
das Gebirge Semen theilweise zusammen, ebenso dehnt er sich noch nach Osten 
hin über Magdala hinaus aus. Neben den Basalten kommen noch ältere Eruptiv- 
Gesteine vor, welche eine amygdoloidische Structur, wie der Basalt, zeigen, aber 
die wohl der Jura-Formation zuzuzählen sind, da sie jurassischen Gesteinen bei 
Antalo eingelagert sind. So junge Melaphyr- Mandelsteine sind zwar nicht häufig, 



Geologie von Ost -Afrika. 23 

aber kommen doch auch in anderen Gegenden vor. Die Trappe der Insel Skye 
sind auch jünger , als die Lias- Formation , und in der Krimm sollen nach de 
Verneuil Melaphyre vorkommen, welche erst zwischen der Jura- und Kreide- 
Formation ausbrechen. Unter diesen Kalken liegen dann nach der Küste hin 
unbestimmte Sandsteine , und diese wieder ruhen auf krystallinischem Gebirge. 
Dasselbe bildet also hier, wie im Westen, die Grundlage. Nach Norden hin tritt 
es besonders im südlichen Tigr^ auf, wo es nur theilweise von der Thoneisenstein- 
bildung überlagert ist. Von dieser problematischen Formation halte ich es für 
möglich, dass sie mit den Ausbrüchen des Quarzführenden Porphyrs in inniger 
Beziehung steht. Ueber das Alter der Porphyre liegen uns keine Angaben vor. 
Es ist wahrscheinlich, dass wir es hier mit verschieden -alterigen Graniten zu thifn 
haben, einem älteren Decken - Granit , welcher von den krystallinischen Schiefem 
überlagert wird, und einem jüngeren, welcher die Schiefer durchbrochen hat. Ver- 
folgen wir von hier die Boute Stendner's nach Norden, so bleiben wir im krystal- 
linischen Gebirge, welches das Küstengebirge bildet. Der schmale Streif zwischen 
diesem nnd der Küste gehört den jüngsten Bildungen an, welche von jüngeren* 
Eraptiv-Gesteinen durchbrochen werden, denen die Korallen-Inseln ihre Entstehung 
verdanken. Ganz ähnlich ist der geologische Charakter von Choa nnd Adel. Auch 
hi$r wird, wie im nördlicheren Abessynien, das krystallinische Gebirge von jüngeren 
Emptiv-Gesteinen bedeckt, und Dufrenoy vergleicht diese Gegenden passend mit 
dem geologischen Charakter der Auvergne. Am Küsten -Gebirge treten dann bei 
Tajurra über dem krystallinischen Gebirge tertiäre Sandslyne auf, und es gehören 
vielleicht die Steinsalzbildungen dem Tertiär an. 



IL Geolope des Aeqaatorial -Gebietes. 

Unter dem Ni&men Aeqnatorial - Gebiet fasse ich hier das ganze Gebiet vom 
Kilimandscharo bis Kiloa nach Süden und nach Westen hin bis zu den Seen im 
Inneren zusammen. Es liegen also darin gerade diejenigen Gegenden, welche von 
V. d. Decken durchforscht sind, wesshalb es für vorliegendes Werk ein besonderes 
Interesse hat. 

Die geologischen Verhältnisse haben mit denen des eben abgehandelten Ge- 
bietes grosse Aehnlichkeit : krystallinische Schiefer mit Granit, nnbestimmte Sand- 
steine, Kohlenbildungen ^ Jura, junge Korallenkalke nnd jüngere Eruptiv- Gesteine. 

1. Die krystallinlselien Schiefer, 

in Verbindung mit Granit, haben eine sehr bedeutende horizontale Ausdehnung nnd 
stehen vermuthlich in Zusammenhang mit dem Gebirge, welches in Kordofan die 
Grundlage des Diluviums bildet. Dieses scheint hier zu fehlen, denn die krystal- 
linischen Schiefer haben durchschnittlich eine Höhe von 1300°^ und senken sich 
allmählig nach Norden. 

Gehen wir von dem Punkte aus, bis zu welchem Werne vordrang und von 
wo er Gneiss mitbrachte, so liegen uns nach Süden nur zerstreute Angaben von 
Speke^)und Burton^ vor. Nach Speke erscheint bei Madi Granit, am Kuku- 

1) John Hanning Speke, Journal of the discovery of the soorce of the ITUe. Edinbargh an^ 
London 1863. 

2) Richard J. Burton, The lake regions of Central Africa, a picture of ezploration. 
London 1868. 



24 n. Theil. 

berge Gneiss und Glimmerschiefer, und die Karuma- Fälle sollen zwischen syeni- 
tischen Felsen liegen. Weiter sttdlich beobachtete er dann metamorphische und 
Eruptiv -Gesteine bei Rozoka, und auch die am Fusse des Mond - Gebirges ange- 
gebenen Kupferminen sollen im krystallinischen Gebirge liegen, ebenso in Uzinza 
werden Granit-Hügel angegeben, lieber die petrographische Beschaffenheit dieser 
Gesteine fehlen jegliche Angaben. Nach Westen hin zu dem Tanganyika-See giebt 
Burton in Uzinza Hornblendeschiefer mit Gneiss an, worin Quarzgänge auftreten, 
dann weiterhin in der Landschaft Ukaranga primitives Gebirge und Granit Aach 
in üniamuezi bildet das krystallinische Gebirge die Grundlage des 1000 — 1300 M. 
hohen Hochplateau' s ; aus den Sedimenten ragen einzelne Granit - Hügel hervor, 
welche durch ihre pittoresken Formen ausgezeichnet sind, dasselbe findet in Hgunda- 
Mkhali statt, und die Granit-Partieen setzen sich weiterhin nach Ugogo fort Hier 
soll Syenit, Grünstein, Glimmer- und Talkschiefer vorkommen. Es folgt nun nach 
der Küste zu das Rubeho-G^birge , welches aus Granit besteht und von Grünstein- 
gängen durchzogen ist. Nach den bildlichen Darstellungen hat dieses Gebirge ein 
sehr pittoreskes Aussehen. Wenden wir uns von hier nach Norden , so fehlen alle 
Angaben über die Verbreitung des krystallinischen Schiefergebirges ; auf der Karte 
habe ich es aufgetragen, weil wir es dann in dem von Thornton^) durchforschten 
Gebiet wieder antreffen. Er giebt krystallinische Gesteine in den drei Gebirgszügen 
von Usambara, Pare und Ugono an. Die schiefrigen Gesteine sollen alle einfach ge- 
neigt sein und nach Osten einfallen, besonders steil die der Pare-Kette, weniger steil 
die der Usambara-Kette. Die UgonoKette besteht im östlichen Theil aus geschichtetem 
Gebirge, im westlichen aus Syenit. Auch von Anasha glaubt Thornton, dass 
dort krystallinisches Gebirge auftritt Nördlich von dieser Gebirgsreihe erscheint 
das krystallinische Gebiet wieder am Kadiaro, wo es unter 5^ nach Osten einfällt 
Von der Bura-Kette ist es ebenfalls wahrscheinlich, dass sie hierher gehört 

Diese Angaben werden bestätigt durch Belegstücke ^ welche v. d. Decken 
nach Europa geschickt hat und welche Heinrich Barth an G. Bose^) und 
J. Both^) zur Untersuchung mitgetheilt hat 

Von der Pare-Kette lag G. Rose ein echter Glimmerschiefer vor, aus dünnen 
abwechselnden Lagen von graulich weissem, stark durchscheinendem, kömigem Quarz 
mit schwarzem, kleinblättrigem Glimmer bestehend, worin rother Granat in anregel- 
mässig begrenzten Körnern eingemengt war. In den dttnnschiefrigen Lagen befindet 
sich zwischen dem Quarz auch etwas gelb gefärbter Feldspath, sehr deutlich spaltbar 
und durchscheinend, weniger in den Glimmer- und Granatreichen Lagen. Ein 
anderes Stück enthält noch Hornblende, und wieder ein anderes zoUgrosse Granaten, 
welche sogar Thaler -Grösse erreichen sollen. Roth giebt einen mit dem von 
G. Rose beschriebenen identischen Glimmerschiefer an von der Ostseite des See's 
Jipe. In den nicht mehr frischen Stücken liess sich doch noch Orthoklas und 
Oligoklas erkennen. Das zweite Stück zeigte einen etwas abweichenden Habitus, 
indem Orthoklas und Quarz im Gleichgewicht waren, so dass man es schon nicht 
mehr Glimmerschiefer nennen kann. Das Gestein ist von Lagen durchzogen, 
welche aus dunklem, feinblättrigem, zum Theil durch Verwitterung heller gewordenem 



1) Thornton, On the geology of Zanzibar. Quarterly journ. of the geol soc. of London. XYIIL 
1862. p. 477. 

2) Zeitschrift für allg. Erdk. Berlin. Neue Folge. XIY. p. 245. 

3) Zeitschrift für allg. Erdk. Berlin. Neue Folge. XY. p. 543. 



Greologie von Ost -Afrika. 25 

Oiimmer, etwas Quarz und 'kleinen rothen Granaten bestehen. Derselbe Glimmer- 
schiefer tritt auch im Ugono-Gebirge auf. Von hier lag Roth aus einem Flussbett 
von 1150 M. Höhe Sand vor, der als Eisenerz verwendet wird. Es sind Quarzkömer, 
Magneteisen, sparsam Granat und stammt wahrscheinlich aus dem Glimmerschiefer. 
Weiter nach Süden erwähnt dann Kirk*) am Bufuma Gneiss mit grossen 
Feldspath-Krystallen. 

2. Von Siteren Empüv- Gesteinen 

beschreibt G. Rose Hypersthenfels von Hügeln zwischen DaflFeta und dem See 
Jipe. Derselbe hat eine merkwürdige BeschaflFenheit. Es ist ein Gemenge von 
Hypersthen, Olivin und Labrador von mittlerem Korn. Der Hypersthen ist auf der 
deutlichsten Spaltungsfläche von Nelkenbrauner Farbe und starkem metallischen 
Perlmutterglanz, in den übrigen Richtungen von schwärzlich -brauner Farbe und 
Fettglanz, nur schwach an den Kanten durchscheinend. Der Olivin ist licht gelblich- 
braun und nur an der Oberfläche, wo er etwas verwittert ist, von deutlicher röthlich- 
brauner Farbe. Der Labrador ist graulich -weiss und durchscheinend, sehr voll- 
kommen spaltbar, und auf der deutlichsten Spaltungsfläche, die starken Perlmutter- 
glanz hat, nach der bekannten Richtung deutlich gestreift. Der Hypersthen findet 
sich in der grössten Menge, in den grössten Körnern, die zuweilen 6 — 10°^ 
erreichen. Der Olivin ist viel kleiner, und kleine Körner sind in dem Hypersthen 
öfters vollkommen eingewachsen. Der Labrador ist sehr unregelm'ässig begrenzt, 
doch sieht man ihn zuweilen mit den schmalen Spaltungsflächen von 6 — 8"" 
Länge. Das Ganze ist im Bruch sehr frisch, nur an der Oberfläche ist der Olivin 
etwas verwittert, so dass der Hypersthen hervortritt. 

Quarzführenden Porphyr führt G. Rose noch an. Es war ein kleines 
Stück, aufgelesen in der Nähe der Küste von Mombas. 

Weitere Angaben über ältere Eruptiv -Gesteine liegen nicht vor, ein ganz be- 
sonderes Literesse gewähren aber 

3. die jflngeren ErnptiT-Gestelne. 

Im Inneren von Afrika habe ich Basalt an einer Stelle von Burton erwähnt 
gefunden, er sagt, dass am Ufer des TanganyikarSee's neben den Sandsteinschichten 
vielfach Basalt-Säulen auftreten. Diesen Basalt habe ich wegen der unbestimmten 
Angabe auf der Karte nicht verzeichnet. 

Eine ausgedehnte Verbreitung haben die jüngeren Eruptiv - Gesteine in dem 
von V. d. Decken durchforschten Gebiet des Kilimandscharo, über dessen 
geographische Verhältnisse ich hier nichts zu sagen, sondern nur auf den I. Theil 
dieses Werkes hinzuweisen brauche. Thornton sagt, dass das ganze Gebirge 
ans Lava besteht, welche unter der Luft, nicht unter Wasser erstarrt ist. Der 
Kilimandscharo war wahrscheinlich ein Vulkan, und der nordöstliche Theil reprär 
sentirt noch den alten Kraterrand, während der südwestliche Theil desselben, 
welcher einige 1000' niedriger liegt, zerstört zu sein scheint. Er vermuthet, dass 
eine Höhe, welche einige Meilen nördlich von Madjami liegt, aus den Resten dieses 
zerstörten Kraterrandes besteht. 

Von dem höchsten Punkte, bis zu welchem v. d. Decken vorgedrungen war, 
lagen J. Roth fünf Stücke zur Untersuchung vor, welche er, nach der petro- 



1) Jonm. of the geol. Soc. of London 1865. p. 154. 



26 n. Theil. 

graphischen Beschaffenheit, zu den Trachyten zählf Zwei von diesen Stücken 
zeigen reichliche, glänzende, durchscheinende, graulichweisse, grosse, bis 10 M. M. 
breite Sanidin - Krystalle , die im Querbruch als Rhoi[nben erscheinen. Die Gnind- 
masse ist röthlichgrau, durch Verwitterung etwas gelockert und dann grünlichgrau, 
von unregelmässigen Höhlungen durchzogen und ziemlich feinkörnig, bei einem 
anderen Stück etwas poröser, von leberbrauner und dunkelbraun geflammter 
Färbung. J. Both hält diesen Trachyt für unzweifelhaft identisch mit dem, welchen 
G. Kose vom Fusse des Kilimandscharo beschrieben hat, aus dem Djagga-Gebiet, 
im Weri - Weri - Flussbett , dessen Beschreibung auch vollkommen übereinstimmend 
ist. Nach Thornton wäre dies das gemeinste Gestein, welches im südlichen und 
südwestlichen Theil des Gebirges auftritt. Das Gestein ist auch auf dem Berge 
in einer Höhe von 4,160 M. beobachtet worden. 

Ein anderer Trachyt tritt mit diesem zusammen auf und unterscheidet sich 
von dem ersteren leicht dadurch, dass er magnetisch ist und keine grossen Sanidin- 
Krystalle ausgeschieden enthält. Es erscheinen nur undeutliche Feldspathblättchen, 
und in der Grundmasse sparsam Augit und Magneteisen. Die Grundmasse selbst 
ist sehr feinkörnig, etwas porös und blaugrau gefärbt. In einem wahrscheinlich 
identischem Gestein treten kleine, matte, gelbliche Krystalle auf. Dass man es hier 
nicht mit Phonolith zu thun hat, beweist der Umstand, dass die Stücke mit Säuren 
nicht gelatiniren. 

Obsidian tritt am höchsten Punkte des Kilimandscharo auf. Unter dem 
Mikroskop zeigt das Gestein in feinen Splitteni unbestimmt begrenzte Punkte 
reichlich eingesprengt, aber keine Krystalle. Einige Stücke zeigen, wie der Obsidian 
des Monte nuovo bei Puzzuoli, eine durch dunkelbraune und schwarze Lagen be- 
wirkte Bänderung. Auch poröser Obsidian wurde mitgebracht, die Poren sind 
vollkommen leer, und Roth vermuthet, dass es die Glasform der zweiten Abänderung 
des Trachytes ist. Von Kikumbulin befindet sich ein Stück Obsidian in dem Kgl. 
mineralogischen Museum der Universität Berlin, welches von Krapf gesammelt ist. 

Die übrigen vulkanischen Gesteine gehören der Basaltgruppe an. Vom höchsten 
Punkt des Kilimandscharo rührt ein stark verwitterter Basalt her, der in der 
matten, graubraunen, dichten Grundmasse neben meist verwittertem und daher 
braunem Olivin frische Augite zeigt. Hier und da ist in der Grundmasse das be- 
kannte, Bol genannte Verwitterungsprodukt des Basaltes sichtbar. Auch wurde 
eine schwache Einwirkung auf die Magnetnadel festgestellt. Einen dichten Basalt 
mit Hohlräumen hat Krapf von Kikumbulin gesendet. Am Fusse des Kili- 
mandscharo hatte V. d. D e c k e n in den Flussbetten Weri-Weri und Goni gleichfalls 
Basalt gesammelt. Derselbe zeigt eine dichte, graulichweisse, splittrige Grundmasse 
mit sparsam eingemengten Körnern von Olivin und unregelmässigen Höhlungen 
mit glatten Wänden, zuweilen sind auch Augite sichtbar. Nach Roth's Angaben 
rührt von der Daffeta- Ebene auch ein schlackiger, rothbrauner Basalt her, ohne 
jegliche Krjstalle. Nach den neuesten Nachrichten Wakefield's^) treten jen- 
seits des Kilimandscharo und Kenia aus der 1300 M. hohen Ebene Vulkankegel in 
grosser Anzahl hervor. Südlich vom See Baringo erhebt sich der von Krapf 
unter dem Namen Kirima ja Zioki erwähnte Vulkan Doengo Mburo, der einzige, 
an dem man Zeichen von Thätigkeit wahrnimmt, denn er hat nicht nur heisse 
Quellen an seinem Fusse, sondern auch viele rauchende Kratere. Es giebt da am 



1) Petermann'B Mitth. 1871. p. 366. 



Geologie yon Ost- Afrika. 27 

Fasse des Berges 30 bis 40 nicht sehr grosse Kratere. Aus diesen steigen fort- 
während grosse Rauchwolken auf. Feurige Massen oder Steine werden nicht aus- 
gespieen. Am Fusse des Berges finden sich schwarze Steine^ welche als Flinten- 
steine benutzt werden, aber nur ein- bis zweimal brauchbar sind. Bei ziemlich 
konischer Form ist der Berg von den Abhängen bis zum Gipfel felsig und rauh, 
hier und da gespalten und gekerbt; die Felsen sind zugespitzt und scharf. 

An den Ufern des Rufuma sollen dann noch nach Kirk Trapp -Gesteine auf- 
treten, deren petrographische Beschaffenheit er leider nicht besehreibt. Ich habe 
sie als fragliche jüngere Eruptiv -Gesteine aufgetragen, möglicher Weise sind es 
Melaphyre. 

4. Von Sedimenten 

treten zunächst an vielen Punkten Sandsteine auf, welche die krystallinischen 
Schiefer überlagern. Nach Speke sind es thonige Sandsteine, welche einen sehr 
fruchtbaren Boden liefern, in Uganda und bei Rozoka, in ganz ähnlicher Weise in 
Karague. Diese Sandsteine sind gleichfalls weich und bestehen ans verschieden 
gefärbten Lagen, braunen, rothen und weissen. Reich an Eisen sollen die Sand- 
steine von Usui, Uzinza und Unvamiezi sein. 

Eine weitere Ausdehnung derselben wird durch Burton 's Angabe wahr- 
scheinlich, dass in Ukaranga, an der Küste des Tanganyika-See's, vielfach gebogene 
Sandsteinschichten auftreten. Speke erklärt diese Sandsteinbildungen als Süss- 
wasser-Absätze und meint^ dass das ganze Gebiet zwischen den Seen früher unter 
Wasser gewesen ist, und in diesem grossen Wasserbassin das krystallinische Gebirge 
Inseln bildete. Dafür spricht der Umstand, dass die Sandsteine vielfach auch 
Thonlagen haben, und die älteren Gesteine Mantelförmig umlagern, femer, dass 
an den Contaktstellen mit denselben gröbere Gonglomerate erscheinen, die GeröUe 
des früheren Ufers repräsentirend. Weiter westlich in Usagara ist der Sandstein 
nach der Lagerung ein ganz anderer, er erscheint auf dem Kamme der theilweise 
bis 2000 Meter hoch ansteigenden Bergkette. Damit scheinen die Sandsteine 
übereinzustimmen, welche am Cap auftreten und die v. Hochstetter^) Tafel- 
Sandsteine nennt. Sie sind vollkommen leer an Versteinerungen und bilden am 
Cap Gebirgsketten mit langen und tiefen Seitenthälem. Wenn die Schichten hori- 
zontal gelagert sind, hat man es mit den echten Tafelbergen zu thun, wenn sie 
steil aufgerichtet sind, sind es zackige Berggipfel und allerlei pittoreske Formen. 
Dies führt mich zu der Vermuthung, dass auch hier die von Burton und Speke 
beobachteten pittoresken Formen, welche sie dem Granit zuschreiben, wohl dem 
übergelagerten Sandstein angehören mögen. Aehnlich scheinen auch die Sandsteine 
zu sein, welche nach Thornton zwischen Kadiaro und dem krystallinischen Ge- 
birge auftreten; er nennt sie metamorphische Sandsteine, und sagt auch, dass 
dicke Schichten derselben das Usambara-Gebirge bedecken. Auch am Kilimandscharo, 
an der Aussenseite des südöstlichen Abhanges hat Thornton einige Rippen dieser 
Sandsteine aus der Lava hervorragend beobachtet, welche ihre ursprüngliche Ab- 
dachung zu haben schienen. Ueber das Alter steht mir hier in keiner Weise ein 
Urtheil zu. Von Mombas hat Krapf ein Stück Bleiglanz gesendet, welches dem 
Aussehen nach im metamorphischen Sandstein auftritt. Ueber die Lagerstätte 
fehlen sonst nähere Angaben. 



1) y. Hochstetter, Reise der österreichischeii Fregatte NoTara um die Erde; geolog. Theil. 
n. Band. 



28 ^- "n^eii. 

Von diesem metamorphischen Sandsteine ist dann wieder ein anderer zu 
trennen, welcher näher an der Ettste bei Kadiaro auftritt. Er ist weiss und in 
ihm kommen vielfach Wasserbehälter vor. Zu diesem Sandsteine scheinen die 
weiterhin auftretenden Schiefer (wohl Schieferthon) zu gehören, welche denen der 
Kohlen-Formation am Zambesi ähneln sollen und ungefähr 5 ^ gegen Osten einfallen. 
Ihr Anfangspunkt wird durch einen steilen Abfall von ungefähr 70 M. Höhe be- 
zeichnet. Weiterhin treten dann wieder Schiefer und Sandsteine auf^ welche das 
Kttstengebirge bilden. In den Schiefem zeigen sich manche Spuren von Fossilien 
und dünne Lagen von kohliger Substanz ; bei Rabbai sollen Calamiten vorkommen. 
Das Einfallen bleibt Seewärts, aber es giebt mannigfache Verwerfungen, so bei 
Babbai. Der höchste Punkt ist der Schimba, welcher ungefähr 800' steil nach 
dem Inneren abfällt. An diesem Abfalle hat Thornton verkieselte Hölzer ge- 
funden. Eine weitere Verbreitung dieser Formation längs der Ktlste macht der 
Umstand wahrscheinlich, dass ähnliche Bildungen von Kirk am Bufuma ange- 
troffen wurden. 

Auch über das Alter dieser Kohlen - Sandsteine lässt sich nichts sagen; eine 
genauere Untersuchung der verkieselten Hölzer jedoch würde uns bald Aufschlnss 
verschaffen. Man könnte sie für gleichaltrig mit den jüngeren Sandsteinen im 
Inneren halten, bei denen aber keine Kohleneinlagerungen angegeben werden. 

Kalkabla(fenni;en 

sind im Innern von den Beisenden an keiner Stelle erwähnt, sie treten aber im 
Gebiete des Kilimandscharo auf. 6. Böse führt aus der Ebene zwischen See 
Jipe und Pare einen kieseligen, sehr harten Kalkstein an, welcher stark mit Säuren 
braust. Nach Bammelsberg 's Untersuchungen ist es ein Gemenge von Kalk- 
carbonat mit einem zersetzbaren Silicat von Thonerde, Kalk und Bittererde. Both 
fügt noch hinzu, dass es hier und da Hohlräume enthält. G. Böse hält diese 
Kalksteine für ganz neue Süsswasserbildungen. 

An der Küste treten die Kalkablagerungen, wie es scheint, der ganzen Länge 
nach auf. Thornton schreibt diesem 3 — 5 Meilen langen Bande, welches sich 
parallel der Küste hinzieht und aus Korallenkalk mit Sandstein besteht, ein ganz 
jung tertiäres Alter zu. Die Korallenkalke bilden auch die Inseln in der Nähe 
der Küste, z. B. Pemba und Zanzibar. Hier ist es ein dichter Kalkstein mit ebenem 
Bruch, welcher zahlreiche Steinkerne einschliesst; unter den von Peters gesam- 
melten liessen sich Cerithien erkennen! 

Auch bei Bufuma führt Kirk Kalkablagerungen an: Quarzkömer, welche mit 
Kalk cämentirt sind, ein weisses und zerreibliches Gestein, welches an der Luft 
erhärtet, und dem er ein tertiäres Alter zuschreibt. 

S p e k e erwähnt einen pisolithischen Kalkstein an dem linken Ufer des Kingani, 
welcher Meeres-Conchylien enthalten soll; über das Alter giebt er keine Notiz, nur, 
dass sich dieser Kalkstein an der ganzen Ost-Küste von Somali fortsetzt 

Von besonderem Interesse ist eine Notiz von Fraas^), dass Krapf an der 
Ost-Küste bei Kisaludini, unweit Mombas, Ämmonites anmdaris gesammelt hat, somit 
also hier brauner Jura C Quenstedt's auftritt. 

Ueber Allavialblldiinsen, 
besonders über Bodenbeschaffenheit sind noch einzelne Daten anzugeben. Für das 



1) Würtembergische naturwiBsensch. Jahreshefte. B. 15. 1859. p. 356. 



Geologie von Ost -Afrika. 29 

Kilimandscharo- Gebiet sagt Thornton^ dass der grösste Theil des Bodens mit 
rother Erde bedeckt ist. Die Ausdehnung dieser rothen Erde scheint eine bedeu- 
tende zu sein; Bnrton ftihrt sie bei Rufnma, im Usangara-Gebirge, bei Ziwa u. s. w. 
an. Als Alluvial -Bildungen werden diese Ablagerungen durch Einschlüsse von 
Landkrebsen und Sflsswasserfossilien charakterisirt. 



ßecapitulation der Geologie des Aequatorial-Gebietes. 

Das krystallinische Gebirge, welches in Abessynien und überhaupt in dem 
nördlichen Gebiete die Grundlage bildet, setzt sich nach Süden fort und wird von 
Sedimenten an einzelnen Stellen überlagert, jedenfalls scheinen die grösseren Ge- 
birgszüge demselben anzugehören. Von Eruptiy-Gesteinen kann man Granit, vielleicht 
auch Hypersthenfels hierher rechnen. Unter den überlagernden Sedimenten spielen 
die Sandsteine eine grosse Solle, über deren Alter sich nichts Sicheres angeben 
lässt. Nur die Sandsteine, welche im Kilimandscharo-Gebiet auftreten, werden als 
metamorphische bezeichnet. Dem Alter nach würde dann das Kohlen -Gebirge 
folgen, wenn die Angabe von Galamiten richtig ist. Diese liegen zwischen den 
metamorphischen Sandsteinen des Kilimandscharo und der Küste, und sind von 
Sehieferthonen begleitet. Da sie sich bei Sufuma wiederfinden, so könnte man 
einen zusammenhängenden Zug parallel der Küste annehmen. Der braune Jura 
erscheint bei Mombas, und die Küste selbst wird von Korallenkalken gebildet. 
Die jüngeren Eruptiv-Gesteine spielen am Kilimandscharo eine Hauptrolle, wurden 
von B u r 1 n auch im Inneren beobachtet und von K i r k an den Ufern des Rufuma. 
Demnach lässt sich eine gewisse Analogie mit der Geologie des nördlichen Gtebietes 
nicht verkennen. 



IIL (leoligie des Zanbesi • (Sebietes. 

Dieses Gebiet umfasst den südlichsten Theil der beifolgenden Kartenskizze 
und grenzt südlich an die etwas mehr bekannten Landestheile Süd-Afrika's. 

Auch hier treten hauptsächlich krystallinische Schiefer mit Graniten auf, unbe- 
stinmite Sandsteine, Porphyre, Melaphyre, Kohlenbildungen und Kalkablagerungen, 
von denen wir sehen werden, dass sie tertiär sind. 

1. KrystalUnlsches CSebirse. 

Nach Livingstone^) bildet der Syenit die Grundlage und Hauptmasse, welche 
dann von krystallinischen Schiefem überlagert wird. Darauf, dass Livingstone 
den Syenit hervorhebt, darf man kein Gewicht legen, er versteht darunter jedenfalls 
auch Granite, und mögen wohl diese Gesteine in einander übergehen. Eine grosse 
Granitmasse giebt er bei Ghinanga an , welche sich 300 M. hoch am Nombe rume 
erbebt. An den Murchison-FäUen wird der Syenit von Glimmerschiefer überlagert. 
Von hier scheint sich das krystallinische Gebh-ge südwestlich nach dem Flussgebiet 
des Zambesi fortzusetzen, und Livingstone führt an den Kerebrassa-Fällen Syenit 
an. Derselbe soll an einzelnen Stellen ein prächtiges blaues Aussehen haben, was 
er mit Lasurstein vergleicht. Es wäre möglich, dass diese blaue Farbe einem 

1) David and Charles Livingstone, Narrative of an expedition of the Zambesi and its 
tnbotaries 1866—64. London 1864. 



30 ni. TheÜ. 

Orthoklas angehört, ähnlich dem schillernden Feldspath von Friedrichswäm in 
Norwegen ; es könnte aber aach ein dem Labrador von der St. Paalsinsel ähnlicher 
Feldspath sein; er giebt nämlich noch an, dass einzelne Theile grün gefärbt sind. 
Im Flussbett des Zambesi finden sich zahlreiche Blöcke Yon Syenit, Granit und 
allen möglichen krystallinischen Gesteinen. Den Zambesi aufwärts setzt sich dann 
Gneiss, Glimmerschiefer und Syenit mit Granit bis zu den Victoriafällen hin fort. 
Den Zambesi abwärts ist das krystallinische Gebirge besonders bei Tete entwickelt, 
und über diese Gegend liegt mir das noch unbearbeitete Material vor, welches 
Herr Prof. Peters gesammelt hat. 

Krystallinische Schiefer treten bei Chidima, Kerebrassa, Machinga, Inhandogue 
und Chicogue auf. 

1) Chidima. Dieser Gneiss ist besonders charakterisirt durch Eisenglanz, 
welchen ich nicht nur als accessorischen Gemengtheil, sondern als wesentlichen 
auffassen möchte. Der Eisenglanz tritt theilweise in grösseren Partieen, theilweise 
in Körnchen und theilweise in Blättchen auf. Diese letzteren sind in den einzelnen 
Gemengtheilen, und zwar besonders im Glimmer eingewachsen. Betrachtet man ein 
rothgefärbtes Glimmerblättchen bei schwacher Vergrösserung unter dem Mikroskop, 
so scheint die rothe, zum Theil auch gelbliche Masse des Eisenglanzes ganz un- 
regelmässig begrenzt zu sein, und erst bei öOOfacher Vergrösserung erkennt man, 
dass diese Massen Aggregate lauter kleiner 6seitiger Täfelchen sind, welche je 
nach ihrer Dicke auch eine verschiedene Farbe zeigen. In europäischem Gneiss 
ist Eisenglanz auch bekannt, so giebt ihn C o 1 1 a im Gneiss des nördlichen Fichtel- 
gebirges an; hier soll aber der Eisenglimmer ein Vertreter des Glimmers sein. 

Das Verhalten der wesentlichen Gemengtheile ist bei den vorliegenden Stücken 
ein verschiedenes, so dass man darnach verschiedene Abarten unterscheiden kann, 
welche allmählig ineinander übergehen mögen. 

a) Der Feldspath ist Orthoklas, der Glimmer nur Muscovit Die Glimmer- 
blättchen sind deutlich parallel gelagert und rufen so eine schiefrige Struktur hervor. 
Der Eisenglanz ist in Körnchen vorhanden, aber auch in Blättchen, die den 
Glimmer roth färben, so dass das ganze Gestein eine röthliche Farbe hat. 

b) In der Farbe stimmt diese Abänderung mit der ersteren überein, aber sie 
ist dadurch verschieden, dass der Glimmer sehr stark zurücktritt. Den Uebergang 
zu den folgenden bildet sie dadurch, dass neben dem Muscovit noch dunkler 
Glimmer auftritt. 

c) Hier ist der Glimmer nur stellenweise roth gefärbt, der Muscovit wiegt noch 
vor dem dunkelen Glimmer vor, und die Struktur ist deutlich schiefrig. 

d) Der dunkele Glimmer ist überwiegend vorhanden und giebt dem ganzen 
Gestein ein dunkeles Aussehen, daneben tritt spärlich auch Hornblende auf. Der 
Feldspath ist deutlich gestreift. Der Eisenglanz erscheint spärlich in Kömchen, 
und es fehlen vollkommen die kleinen Blättchen. Als accessorischer Gemengtheil 
ist noch Granat zu erwähnen. 

2) Der Gneiss der Flussenge von Kerebrassa ist frei von Eisenglanz. Es 
treten zwei Feldspathe auf. Der Orthoklas ist in grossen Krystallen Porphyrartig 
ausgeschieden, so dass man das Gestein als Augengneiss bezeichnen kann. Der 
Oligoklas ist weiss und tritt nur in kleinen Krystallen auf. Von Glimmern ist 
Muscovit und ein dunkeler vorhanden. Charakteristisch für diesen Gneiss ist die 
transversale Schieferung, welche mit der wirklichen einen Winkel von 45^ bildet 



Geologie yon Ost-AMka. 3X 

Ferner liegen noch Stücke vor, welche keine Feldspaihkrystalle Porphjrartig 
ansgesehieden enthalten, wohl aber Quarz. 

Ebenda kommt Homblendeschiefer vor, bei welchem die Hornblende sehr 
reichlich entwickelt ist; die Krystalle sind sehr klein und eng mit einander ver- 
kntlpft. Daneben erscheinen noch hier und da Feldspath-Erystalle. Accessorische 
Gemengtheile sind Granat und Eisenkies. 

Etwas abweichend ist ein Stück dadurch, dass die Hornblende theil weise in 
Stengligen Partieen auftritt, wobei die Spaltungsrichtungen quer gegen das Stenglige 
liegen. Daneben erscheint hier ein grünes Mineral, welches auf den durch Wasser 
polirten Flächen in Körnern hervorragt, ohne eine Ery stallform erkennen zulassen; 
jedenfalls ist es Olivin. Ausserdem sind in dem Stück grössere Ausscheidungen 
vorhanden, von ungefähr lanzettförmiger Gestalt, welche scharf gegen das Gestein 
abschneiden. Das Innere dieser Ausscheidungen bildet ein gestreifter Feldspath 
mit deutlichen Spaltungsflächen von dunkelbläulicher Farbe. Derselbe wird durch 
eine ziemlich regelmässige Zone von dem Gestein selbst getrennt. Diese Zone 
besteht aus einem weissen, körnigen Mineral, in welchem ebenso wie in dem 
Gestein selbst Olivin in Körnchen auftritt. Adern dieser Zone setzen sich auch 
in den inneren Feldspathkem fort. Es ist möglich, dass wir es hier mit einer 
beginnenden Umänderung des Kerns zu thun haben, worüber nur genauere Unter- 
suchungen, zu denen das Material fehlt, Aufschluss geben könnten. Aeusserlich 
hat das Mineral grosse Aehnlichkeit mit dem Saussurit genannten Gemengtheil in 
alpinen Gesteinen, welcher theils Anorthit, theils Labrador, theils Zoisit, theils 
Meionit ist. An Kalkspath kann man wegen der bedeutenden Härte nicht denken, 
und dann braust auch das Mineral nicht mit Säuren. 

3) Machinga. Augengneiss, welcher dem von Kerebrassa sehr ähnelt, auch 
qner gegen die Schichtung parallel zerklüftet ist. Bei einem Stück mit grossen, 
Porphyrartig ausgeschiedenen Orthoklas-Krystallen tritt die Schichtung ganz zurück, 
and es ist fraglich, ob man es hier nicht eher mit Granit zu thun hat» 

An demselben Fundort hat Peters Stücke von krystallinischem Quarz 
gesammelt, welcher wahrscheinlich in Gängen im Gneiss auftritt. Mit dem Quarz 
zusammen findet sich Eisenglanz, welchen ich hier in dem Gestein selbst nicht 
beobachtet habe. Von noch grösserem Interesse ist das Vorkommen gediegenen 
Goldes an dem Quarz, woraus sich schliessen lässt, dass in den Flussbetten des 
2^ambe8i und seiner Zuflüsse Gold vorhanden sein mnss, ähnlich wie es in Fassoki 
der Fall ist Quarz mit Eisenglanz, und krummschaligen Eisenglanz allein hat 
Peters 6 Meilen südlich von Tete gesammelt. Es scheinen demnach die Quarz- 
gänge in dem Gneiss eine grössere Ausdehnung zu haben. Livingstone giebt 
von Tete Magneteisenerz an, welches sich unter vorliegenden Gesteinen nicht findet, 
es ist aber möglich, dass hier eine Verwechselung mit Eisenglanz vorliegt. 

4) Inhandogue. Das Gestein ist ein Homblendegneiss von dnnkelem Aus- 
sehen , Feldspath, Quarz, Glimmer, Hornblende, und als accessorischer Gemengtheil 
erscheint noch Granat. Auch ein feinkörniger Homblendeschiefer liegt von hier vor. 

Das Streichen der krj'stallinischen Schiefer giebt Thornton^) von Nord- 
westen nach Südosten an, und die Schichten fallen unter einem steilen Winkel 
nach Nordosten ein. 



1 ) Notes on the Zambesi and the Shir^, Journal of the geogr. Soc. of London 1861. 



32 DI. Theil. 

Von krystallinisch körnigen Gesteinen sagt er, dass Porphyr nnd 
Grtlnstein die beiden auf der Karte verzeichneten Formationen, die Tertiär-Formation 
und das Eohlengebirge, trennen. Peters hat Granit, Diorit nnd Melaphyr ge- 
sammelt 

1) Granit von Kerebrassa, ein krystallinisches Gemenge von mittlerem 
Korn, Orthoklas, wenig Glimmer und Quarz. Der Orthoklas ist frisch und hat 
eine röthliche Farbe, der Quarz hat ein milchiges Aussehen, wie in manchen 
nordischen Geschieben, und eine bläuliche Farbe. Das Gestein ist zerklüftet und 
die vorliegenden Stücke haben eine durch das Wasser polirte Oberfläche. 

2) Der Granit von Taenta ist etwas feinkörniger und zeigt Ausscheidungen 
von dunkelem Glimmer, welche die Grösse einer Haselnuss erreichen. 

Diorit von Ghicogue ist etwas feinkörnig, man kann aber Feldspath und 
Hornblende noch deutlich von einander^ unterscheiden , feine Adern von Feldspath 
durchsetzen das Gestein. Femer liegt ein grobköniiges Gemenge vor, welches 
Quarzhaltig ist und auch Glimmer enthält. Dies Gestein besitzt eine grosse 
Festigkeit. 

Melaphyr stammt 6 Meilen in nordöstlicher Richtung von Tete. Er besteht 
aus einer dunkelbraunen Grundmasse mit amygdoloidischer Struktur. In der 
Grundmasse liegen kleine Feldspath-Krystalle, welche theilweise eine langgestreckte 
Form haben. Die Hohlräume sind im Innern theils mit Kalkspath, theils mit 
Ghlorit ausgefüllt. An der verwitterten Oberfläche ist ersterer ausgelaugt, letzterer 
hat sich zunächst in erdiges Eisenoxydhydrat umgeändert. Der innere Kern der 
Chlorit-AusfüUungen besteht aus unregelmässig durcheinander liegenden Krystallen, 
während an der Grenzzone die Krystalle eine parallele Lage haben und senkrecht 
gegen die Innenfläche des Hohlraumes stehen. Bei manchen Hohlräumen ist nur 
diese Grenzzone vorhanden. 

Auf dem rechten Zambesi-Ufer habe ich das krystallinische Gebirge verzeichnet, 
obgleich mir direkte Angaben über das Gebiet bis Umfule fehlen. Es scheint aber 
sehr wahrscheinlich, dass die Bildungen an beiden Ufern des Flusses analog sind, 
und sich südlich fortsetzen. Von Umfule an liegen Beobachtungen von Manch ^) 
vor, und Herr Professor Fraas in Stuttgart hatte die Freundlichkeit, mir die 
Mauch'sche Sammlung zur Ansicht zu schicken. 

Hornblendeschiefer, sehr reich an Quarz, steht drei Meilen südöstlich 
von Umfule an. Von Umfule selbst hat Manch Magneteisenerz gesendet, welches 
aus Erbsengrossen, polygonalen Kömern besteht, und wohl Lager in den krystal- 
linischen Schiefem bildet. Wie am Zambesi sind auch' hier die krystallinischeu 
Schiefer von Quarzgängen durchsetzt. Der Quai'z ist gleichfalls Goldflihrend und 
enthält noch Bleiglanz. Auch Buntkupfererz hat Manch in Umfule gesammelt, 
aber nichts über das Vorkommen gemeldet 

Glimmerschiefer tritt etwas nördlich von Umsweswe auf. 

Diorit erscheint zwischen dem Tschanganä undBambesi, westlich davon soll 
Gabbro und Serpentin stockförmig auftreten. 

Granit und Syenit hat Manch gleichfalls gesammelt. Bei Bili und White* 
Waterrand, am Ursprünge des Hexflusses, tritt Schriftgranit auf, rother Orthoklas 
mit Quarz, daneben noch schwarzer Glimmer und Pistazit. Bei Sustenberg wird 
in dem Syenit wieder kömiges Magneteisenerz angegeben. Auch Erzführender Quarz 



1) Petermann*8 geogr. Mittheil. 1867. p. 281. 



Geologie von Ost- Afrika. 33 

liegt noch von verschiedenen Punkten vor : vom Erokodilflusse mit Kupferkies and 
Malachit^ vom Hexfliisse mit Eisenkies und Bleiglanz, vom oberen Marico mit Eisen- 
glimmer, von Magalisberg mit Pyromorphit n. s. w. 

Weiter südlich führt er wieder Homblendegneiss an, welcher sich an den 
zwischen Seruli und Gokwe auftretenden Porphyr nördlich anlehnt und Granaten 
iUhrt Auch von Mahalapye, einem kleinen Bache, welcher sich einige Meilen 
nördlich vom Wendekreise in den Limpopo ergiesst, liegt GranateniUhrender Horn- 
blendeschiefer vor mit viel Glimmer. Derselbe hat mit dem in den Sammlungen 
vielfach vertretenen Homblendeschiefer von Arendal in Norwegen eine grosse 
Aehnlichkeit. 

Der Glimmerschiefer von Talin hat grosse Aehnlichkeit mit dem alpinen, 
sowohl durch den Strahlstein, als auch durch Granaten, welche in dem weissen 
Gestein eingewachsen sind. 

In das Gebiet der krystallinischen Schiefer scheinen auch Marmorlager zu 
gehören, so grauer Marmor von Wonderfontain, in welchem eine Höhle mit Tropf- 
steinbildung liegt. 

Ueber das Bergwerksgebiet von Talin berichtet Hühner^), der Reisebegleiter 
Mohr 's, dass der gangartig auftretende Quarz zwar Gold ftthre, dass aber keines- 
wegs auf einen erspriesslichen Bergbau zu rechnen sei. 

Die Fortsetzung der krystallinischen Schiefer von Talin nach Natal giebt 
Griesbach') an. Dieselben sind steil, 70^ bis 75^, aufgerichtet, und streichen 
von Ost nach West; auch Quarzadem und Gold hat er darin beobachtet. Das 
Streichen stimmt ziemlich mit dem von Tete ttberein. 

2) Sedimente, 

hierher gehören zunächst Sandsteine, welche Peters von Tete mitgebracht hat. Es 
sind Aggregate grober Quarzkömchen, welche mit sehr wenig Bindemittel untereinander 
verkittet sind. Neben dem Quarz erscheint auch Feldspath und Glimmer. Die Grösse 
des Korns ist bei den einzelnen vorliegenden Stücken verschieden, ebenso der Zu- 
sammenhang der Kömer; einzelne Stücke sind ganz bröcklig, andere haben mehr 
Consistenz und bei diesen hat der Quarz ein gefrittetes Aussehen. Die Farbe ist roth 
durch Eisenoxyd oder braun durch Eisenoxydhydrat. Nach Thornton streichen die 
Sandsteine von Nord-West nach Süd-Ost, also ebenso wie das krystallinische Ge- 
birge, und fallen steil nach Nord -Ost ein. Sie sind, wie er sagt, halb metamor- 
phosirt, worauf auch die gefritteten Stücke von Peters hindeuten. Weiter den 
Zambesi aufwärts erscheint der Tete - Sandstein mit verschiedenem Streichen und 
Fallen, ersteres von Nord-Nord-Ost nach Süd-Süd-;West, letzteres mit grossem Winkel 
nach Ost -Süd -Ost. Weiter nach Westen giebt Livingstone gekrümmte Sand- 
steinschichten bei Chicova an, und noch weiter den Zambesi hinauf. Diese Sand- 
steine gehören wenigstens zum grossen Theil einer Kohlenformation an, welche 
besonders bei Tete entwickelt ist. Auch von der Kohle verdanken wir Peters 
Belegstücke. Die Kohle hat einen schwarzen Strich und ist deutlich geschichtet, 
daneben sieht man eine auf der Schichtung senkrecht stehende Parallelabsonderung. 
Im Bruch ist die Kohle muschlig und glänzend. Mit der Kohle zusammen treten 
Kohlenschiefer auf, welche deutlich blättrig sind, und wahrscheinlich das 
Hangende und Liegende der Flötze bilden. Die Mächtigkeit der Flötze soll 8°" 

1) Zeitschrift für Erdkunde. Berlin 1870. 

2) Jahrb. der k. k. geol. Beichsanstalt Wien 1870. p. 501. 

▼. ü. Decken, B«I««n. Ul. 3: Qeoloifie etc. ^ 



34 ™. Theil. 

4 

betragen. Ich will hierbei noch erwähnen, dasB sich in der Peter' sehen Sammlang 
ohne Etiquette ein Stück thonigen Rotheisensteins befindet, von dem ich es 
ftlr wahrscheinlich halte, dass es dem Kohlengebirge angehörte. Es ist dies eine 
Vermnthang, welche darauf basirt, dass auch im deutschen Kohlengebirge, z. B. 
von Westphalen und Oberschlesien, Eisensteineinlagerungen auftreten. Die horizon- 
tale Verbreitung des Kohlengebirges habe ich nach Thornton's Angabe aufge- 
tragen, einerseits dass es im Schir^thal auftritt, andererseits nördlich von Tete. Weiter 
nach Westen giebt Livingstone Kohlen bei Ghicova an. Von hier muss die 
Formation eine weitere Entwicklung nach Norden haben, da der in den Zambesi 
mündende Singore Kohlen führt. Auch bei den Victoriafällen treten Kohlen- 
bildungen auf, femer an dem Fluss Mapatizia, welcher noch in der äussersten Ecke 
der Karte verzeichnet ist. Ueberhaupt sagt Livingstone, dass diese Formation 
überall da zu Tage tritt, wo das Urgebirge fehlt. Auch sollen vielfach Eruptiv- 
massen eingelagert sein. So fuhrt er bei den Victoriafällen Lava und Basalt an; 
mir scheint es wahrscheinlich, dass es Melaphyr ist, nach der Angabe, dass sich 
bei den Fällen vielfach Achate vorfinden. An der Mündung des Singore giebt er 
an, dass der Berg Kukolole aus Basalt besteht. Auch an den Murchison- Fällen 
soll der auf dem Glimmerschiefer ruhende Sandstein von Trapp durchbrochen sein. 
Diese Eruptivmassen scheinen die Metamorphose bewirkt zu haben, deren Thornton 
Erwähnung thut. 

Livingstone stellt die Hypothese auf, dass das ganze Gebiet früher ein 
grosses Binnenbassin gewesen ist, an dessen Bändern eine sehr üppige Flora 
vegetirte; der Sandstein wurde dann durch Eruptivmassen gehoben, die Pflanzen- 
reste verkohlten pder verkieselten. 

Auf eine grössere Entwicklung dieser Formation scheinen mir noch folgende 
Angaben Manch' s hinzudeuten. Nördlich von Mahuka, bei Mosilikatse giebt er 
Melaphyr an. Femer sagt er, dass die Berge bei Sekhomo (22® 15') aus Dolerit 
bestehen, mit Neigung zur parellelipedischen Absonderung. Sie sind eine Doppel- 
reihe von, mit Gesteinstrümmem bedeckten, oberflächlich dunkelgrau gefärbten, 
200°' hohen und fast kahlen Bergen. Auch Eisensteinlager erwähnt er mehrfach; 
so sagt er, dass die östliche Bergkette bei Mahuka aus schiefrigen und kiesligen 
Eisensteinen besteht, deren Schichten unter bedeutendem Winkel nach Ost einfallen ; 
ferner am oberen Notuami, und zwar hier in der Grauwacke. Gleichfalls in der 
Grauwacke erscheint er am oberen Marico in mächtigen Lagern. Bei Praetoria, 
am oberen Vaal- Fluss, giebt er Steinkohlen an, welche jedoch unbenutzt sind. 
Ueber die Schichten von Mahuka bis zum Vaal-Fluss sagt er, dass sie regelmässig 
dem Granit aufgelagert sind. 

Was das Alter der Sandsteine und Kohlenbildungen anbetrifft, so ist es wahr- 
scheinlich, dass wir es hier mit Bildungen zu thun haben, welche theils den soge- 
nannten Tafelberg-Sandsteinen am Gap entsprechen, theils den Karoobildungen. 

Die Tafelberg -Sandsteine sind nach v. Hochstetter jünger als die Thon- 
schiefer, welche Sandberger und Sharp e ftlr devonisch halten. Diese Sand- 
steine bilden die grossen Platean's und Tafelberge, welche für Süd -Afrika so 
charakteristisch sind. Sie sind theils auf den devonischen Schiefern, theils auf 
Granit horizontal gelagert und bilden so die Decke der steil abfallenden Tafelberge. 
Wenn sie dagegen steil aufgerichtet sind, so bilden sie zackige Berggipfel mit 
allerlei pittoresken Formen. Die Sandsteine enthalten keine Versteinerungen; 
V. Hochstetter vermuthet, dass sie der Kohlenformation angehören. Sie sind 



Geologie von Ost -Afrika. 35 

somit als älter als der Granit zu betrachten, und nicht durch den Ausbruch desselben 
gehoben. Er nimmt an, dass sie eine groisse zusammenhängende Centralplatte 
bildeten 9 welche später an vielen Stellen zerrissen ist. Griesbach^) identificirt 
damit den metamorphischen Sandstein in Natal. Hier fand er darin Lagen eines 
weichen Schiefers mit undeutlichen organischen Besten, kleine Biyalven und eine 
fein gestreifte PaieUa. Das Vorkommen verdeutlicht er durch ein geologisches 
Profil des 1260°* hohen Krantzkop, dessen Höhe mit einem Melaphyrartigen Grün- 
stein bedeckt ist Es wäre wohl möglich, dass diese Sandsteine einem Theil der 
oben beschriebenen Sandsteine entsprechen, und, wie schon früher angedeutet, den 
metamorphischen Sandsteinen im Gebiet des Kilimandscharo. 

Die Earoo- Formation ist so genannt nach den Earoo's, den grossen Ebenen 
im Innern Afrika's, welche sie zusammensetzt; in den Drakenbergen erreicht sie 
die Höhe von 3000°*. Sie ruht auf dem Tafelberg -Sandstein, aber nicht gleich- 
massig. Es sind in Natal dunkelgrüne und blaue Schiefer mit umfangreichen 
Einlagerungen von Rotheisenstein. Weiter nach oben gehen sie allmählig in Sand- 
steine über, welche mit dem Tafelberg- Sandstein theilweise eine grosse petro- 
graphische Aehnlichkeit haben, und darin liegen wieder Schiefer, welche Kohlen- 
flötze einschliessen. Diese Bildungen bergen zahlreiche Thier- und Pfianzenreste. 
Es tritt hier das eigenthflmliche Thier auf, welches Owen Dioynodon genannt hat; 
es zeigt einen Säugethierartigen Oberkiefer, Schildkrötenartigen Unterkiefer, Kro- 
kodilartiges Hinterhaupt und Eidechsenartigen Schädel. Von Pflanzenresten werden 
Calamiten, Equisetaceen und Lepidodendren angegeben, v. Hochstetter hält 
diese Bildungen für permisch, Mr. Wyley für Kohlengebirge und Mr. Täte für 
triasaisch, welcher Ansicht sich auch Griesbach anschliesst, indem er sie mit 
gewissen Bildungen in Indien gleich stellt. Jedenfalls hat man es hier mit einer 
Land- und Süsswasserbildung zu thun. Von Eruptivmassen gehören hierher Grün- 
steine (Melaphjr oder Diabas), welche regelmässig eingelagert sind und die älteren 
Gesteine eingeschlossen enthalten. 

Diese Formation hat somit grosse Aehnlichkeit mit den Kohlenbildungen am 
Zambesi, welche Griesbach auch hierher rechnet. 

Von weiteren Sedimenten treten noch 

kalkit^e Gesteine 

auf, und zwar auf Mosambique und auf dem Festlande in der Nähe der Küste. 
Peters sagt auf der Etiquette eines Kalktufifs: die ganze Insel Mosambique besteht 
aus demselben, mit zahlreichen 1 — 1^/,' senkrechten Höhlen; die Schichtung ist 
horizontal. 

1) Mosambique. Grobe Quarzkömchen sind durch ein kalkiges Bindemittel 
mit einander verkittet, und in dem Gestein kommen vielfach Bruchstücke von 
wahrscheinlich recenten Conchylien vor. Als Beleg für die beginnende Höhlen- 
bildung hat Peters ein Stück durchlöcherten Kalktufif gesammelt. Eines der 
Stücke besteht ganz aus Schalen von Serptda^ und andere zeigen, dass diese Ge- 
steine allmählig in dichte Kalksteine übergehen. 

2) Festland nördlich von Mosambique. Ein weicher, deutlich oolithischer 
Kalkstein, welcher zahlreiche organische Beste einschliesst, von den Conchylien ist 
jedoch nichts so deutlich erhalten, dass es sich mit Sicherheit bestimmen liesse. 



1) The quarterly Journal of the geoL soc. of London 1871. p. 53. 

3^ 



36 HL Theil. 

Zur genaueren Bestimmung sendete ich einige Stttcke nach Wien an meinen Freand 
Felix Karrer, welcher sich gerade viel mit Polythalamien beschäftigt hat. 
Derselbe hatte die grosse Güte, die Stücke zu untersuchen und auch Herrn Pro- 
fessor Reuss vorzulegen. Er theilte mir darüber Folgendes mit: 

Unter den drei Stücken ist eines, welches Steinkeme von Korallen zeigt, und 
zwar nach Herrn Prof. Reuss die Gattungen Stylocoenia und Astrccoema, die 
Species Hessen sich natürlich nicht bestimmen. Beide Gattungen sind sehr häufige 
Vorkommnisse in oligocänen und eocänen Ablagerungen. Die beiden anderen Stttcke 
sind voll von Foraminiferen , und zwar sind es Amphisteginen und Nummuliten. 
Die Species sind möglicher Weise neu, ihre Bestimmung aber ist mit grossen 
Schwierigkeiten verknüpft, und bei der Verschwommenheit und grossen Differenz 
der Ansichten über den Werth einer solchen Bestimmung kaum von Belang. Die 
Hauptsache aber ist schon durch die generische Bestimmung festgelegt, dass wir 
hier einen oligocänen, vielleicht sogar eocänen Kalk vor uns haben, wie es ja auch 
die Korallen nachweisen. Die ganze Bildung gehört somit sicher dem älteren 
Tertiär-Gebirge an. 

Was einen in dem Kalkstein eingeschlossenen Brachiopoden-Scherben anlangt, 
so ist es irgend ein Terebratulide, mehr lässt sich darüber nicht sagen. 

3) Am Conduziaflusse ist südlich von seinem Ausflusse das Gestein dichter 
und auch lichter gefärbt, es ist reich an Fossilien, welche aber auch keine nähere 
Bestimmung zuliessen: Steinkeme von Pteroceras, Nerita, Seeigel -Stacheln, fiter- 
ptdu u. s. w. Nahe an seinem Ausflusse hat Peters knollige Goncretionen ge- 
sammelt, welche ganz den Septarien in dem oligocänen Braunkohlenthon Nord- 
deutschlands ähneln. Sie sind in derselben Weise vielfach zerklüftet, und auf den 
Kluftflächen hat sich fasriger Kalkspath gebildet, dessen Fasern senkrecht gegen 
die Kluftflächen stehen. Zugleich kommen darin Kalkspathkrystalle in der Form 
von Skalenoedem und Quarz - Kry stalle vor, welche zahlreiche Zwillingsbildungen 
zeigen. 

Mir ist es wahrscheinlich, dass diese kalkigen und thonigen Bildungen des 
Festlandes dem Tertiär-Gebirge angehören, wie aus den Versteinerungen hervorgeht. 
Auch Thornton giebt diese Formation am Zambesi an, er sagt, dass sie sich 
ins Innere fortsetzt, südlich von Schupanga und nördlich von Senna nach Lupata. 
Hier sind es weisse Sandsteine, Kies und Conglomerate, welche horizontal gelagert 
sind und eine Ebene mit einigen Hügeln bilden. Bei Senna herrscht die rothe 
Farbe vor; gegenüber von Senna, auf dem halben Wege von Lupata, sind die 
Schichten metamorphosirt und gemischt mit Grünsteinen und anderen vulkanischen 
Gesteinen, das Streichen ist ungefähr parallel dem Flusse und das Fallen 15<* nach 
Südwesten. Griesbach giebt an, dass es hier kein Tertiär- Gebirge giebt Die 
übrigen Kalke, z. B. diejenigen, welche die Insel Mosambique zusammensetzen, 
sind jedenfalls junge Korallenkaike , wie sie an der ganzen Ostküste von Afrika 
auftreten. 

Auch im Innern treten ganz junge Bildungen auf, welche unserem Löss ent- 
sprechen. 0. Böttger^) hat dergleichen vom Gokwe beschrieben. Das Gestein 
ist ein graulichweisser kalkiger Löss, welcher im Wasser nicht zerfällt, mit Säuren 
dagegen heftig braust. Von gröberen Bestandtheilen enthält er ausser goldglänzenden, 



1) Oskar Böttger, Ueber den Mergel vom Gokwe in Süd -Afrika and seine Fossilien. 
XL Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde. 



Geologie von Ost -Afrika. 37 

feinen Glimmerschttppchen nur kleine Qnarzkömer. In demselben sind Gonchylien 
von ziemlich guter Erhaltung eingeschlossen, und zwar folgende: Ptcpa tetrodus 
und CioneUa Gokweana, Dieselben erinnern sehr an unsere deutschen Formen 
und haben eine auffallend geringe Grösse; alle jetzt in Afrika lebenden Gattungs- 
genossen sind bedeutend grösser. Dies lässt auf eine der jetzigen Epoche voran- 
gegangene kältere schliessen. 

Becapitalation der Geologie des Zambesi-Gebietes. 

Zunächst treffen wir an der Etlste und hauptsächlich den Inseln junge Eorallen- 
kalke, dann folgen Tertiär- Ablagerungen, wahrscheinlich Oligocän, Kalksteine, 
Thone, Sandsteine, welche sich aufwärts den Zambesi fortsetzen. Mit den ter- 
tiären Sandsteinen zusammen treten vulkanische Gesteine auf, welche sich auch 
den Zambesi aufwärts noch sporadisch finden. Sie werden dann von dem Tete- 
Sandstein abgelöst, von welchem sie durch eine Zone von Eruptiv-Massen getrennt 
sind. Der Tete - Sandstein ist Kohlenftlhrend, und ist wahrscheinlich den weiter 
südlich auftretenden SUsswasser- Bildungen gleichzustellen, denen man den Namen 
Karoo - Formation gegeben hat. In dieser Formation kommen Einlagerungen von 
Grttnsteinen vor und auch Eisensteinlager. Es ist wahrscheinlich, dass noch ältere 
Sandsteine auftreten, welche metamorphosirt sind, und die dann den Tafelberg- 
Sandsteinen des Caps entsprechen. Die Tete - Sandsteine ruhen zum grossen Theil 
auf dem krystallinischen Gebirge, welches an vielen Stellen zu Tage tritt und durch 
seine Goldführenden Gänge ausgezeichnet ist 



lY. AllgeMehe Geologe Ost- Afrika'». 

Die erste allgemeine Auffassung über die geologischen Verhältnisse Afrika's 
giebt Murchison^). Er basirt hier auf den Resultaten der geologischen Unter- 
suchung des Caplandes durch Mr. Baines und stellt folgende Theorie auf: 

Ganz Afrika hatte früher ein grosses centrales Wasserbecken, von welchem 
die Seen -Seihe, die, mit dem Ngami-See beginnend, mit dem Tschad -See endigt, 
noch ein Rest ist. Damit stimmt dann auch die Angabe überein, dass der östliche 
und westliche Theil des Atlas von krystallinischen Gesteinen und silurischen 
Schiefern gebildet ist Weiter schliesst er daraus, dass sich die höheren Gebirge 
nur an den Küsten finden, und desshalb auch die Quellen des Nil in den Küsten- 
gebirgen gesucht werden müssten. Zu dieser Theorie wurde er besonders durch 
die im Innern der Cap-Colonie mächtig entwickelte Karoo-Bildung geführt, von der 
wir ja gesehen haben , dass sie auch noch weiter nach Norden hin entwickelt ist. 

Später^) modificirte er seine Theorie dahin, dass Afrika während der ganzen 
Aufeinanderfolge der secundären Formationen nicht unter Wasser gekommen ist, 
wofür der Umstand spricht, dass kein Reisender in Inner-Afrika Meeres-Conchylien 
aufgefunden hat. Diese Modification seiner ersten Theorie hat darin ihren Grund, 
dass Baker am Albert N'anza Gneiss bei 1000 "" Höhe fand. Ferner hebt er noch 
besonders hervor, dass Spuren vulkanischer Thätigkeit nur an den Küsten 
beobachtet sind. 



1) Googr. Soc. of London 1852. Jahresbericht 

2) Geogr. Soc of London 1864. 



38 IV. Theü. 

Damit in UebereiDStimmung ist ein geologischer Querschnitt durch Süd-Afrika, 
welcher Livingstone's fieisen ^) beigegeben und von Seiten der Kgl. geologischen 
Gesellschaft in London angefertigt ist. Derselbe zeigt in der Mitte ein grosses 
Gentral-Plateau, welches der Earoobildung mit Einlagerungen von Tra^p angehört 
Dieses Profil schneidet Afrika iin Westen unter 8 ^ — 12^ südlicher Breite, im Osten 
unter 15^ — 18^. Also der östliche Durchschnitt fällt noch in das Gebiet unserer 
Karte. Der höchste Punkt im Osten ist hier der 1500°" hohe Kolomo, welcher aus 
Granit besteht, und an den sich die krystallinischen Schiefer, nach Westen und 
Osten einfallend, anlehnen. Im Osten sind dieselben von Trapp durchbrochen und 
dann gefältelt. Im Westen fallen die krystallinischen Schiefer auch nach Osten 
ein, und zwar in der Nähe von Pungo Andongo. 

Auch nach Griesbach scheint das krystallinische Schiefergebirge von Granit 
gehoben, in Natal von Nord nach Süd, und fällt nach Osten und Westen steil 
unter 70»— 80« ein. 

Demnach könnte man annehmen, dass im Süden von Afrika das centrale 
Wasserbecken Murchison's durch eine Erhebungslinie des krystallinischen Gebirges 
gebildet ist, welche der Küste parallel läuft, was auch durch die Angaben von 
V. Hochstetter nicht widerlegt wird. Derselbe sagt, dass die halb krystallinischen 
Thonschiefer am Gap von Südosten nach Nordwesten streichen, also parallel der 
Küste. 

Die Angabe von Thornton über das Streichen der Schichten im Zambesi- 
Gebiet stimmt damit nicht überein. Hier fallen die Schichten steil nach Nordosten 
ein, es steht also die Streichungslinie auf der Küstenlinie, welche hier von Südost 
nach Nordwest läuft, senkrecht und geht ungefähr dem Lauf des Zambesi parallel. 

Mit der Murchison'schen Theorie vereinbar ist wieder die Angabe Thorn- 
ton 's , dass im Gebiet des Kilimandscharo die Schichten der krystallinischen Schiefer 
nach Osten einfallen. 

In Kordofan, Fassoki und überhaupt im nördlichen Gebiet deuten die La- 
gerungsverhältnisse darauf hin, dass die Schichten parallel dem Nil streichen, und 
in das Nilthal abfallen. In dem abessynischen Hochlande aber ist das Streichen 
ein sehr verschiedenes, was jedoch auf die allgemeine Auffassung keinen Einfluss 
ausübt. 

Die Uebereinstimmung in der Richtung des Nilthaies mit der der Seen und 
dem Streichen der krystallinischen Schiefer im Süden, lassen uns die Mu rc bi- 
so n' sehe Theorie annehmbar erscheinen. Die bedeutenden Höhen in Inner-Afrika 
haben dann in dem grossen Central- Bassin Inseln gebildet, und würden insofern 
der Theorie nicht hinderlich sein. Was dann das abweichende Streichen am 
Zambesi anbelangt, so ist es möglich, dass dies nur die Folge localer Einflüsse 
ist Wir hätten es hier mit einem zweiten, auf dem Haupthebungssystem senkrecht 
stehenden zu thun, über dessen horizontale Entwicklung uns alle Notizen fehlen. 
Wir dürfen diese Abweichung von der allgemeinen Streichlinie nicht als einen 
Beweis gegen die Theorie auffassen, da man für ein so grosses Areal, wie Afrika, 
keine vollkommene Homogenität annehmen kann. Auch lässt sich die senkrechte 
Richtung zur Hauptrichtung mit der letzteren noch am leichtesten in Einklang 
bringen. 

Die krystallinischen Schiefer werden am Gap von wahrscheinlich devonischem 



1) Livingstone, Missionary travels and rechearches in South Africa. London 1857. 

t 



Geologie von Ost- Afrika. 39 

Tbonschiefer überlagert und yon dem sogenannten Tafelberg-Sandstein. Mit diesem 
Sandstein verwandte scheinen sich am Zambesi zu wiederholen, und auch im 
Gebiete der Seen, so wie in den Umgebungen des Kilimandscharo. Es wäre möglich, 
dass die metamorphischen Sandsteine Abessyniens, welche nach Blanford von 
dem jurassischen Antalo limestone überlagert werden, gleichaltrig sind, aber bei 
den grossen Entfernungen, dem Fehlen von Organismen, mflsste eine Identificirung 
mehr als gewagt erscheinen. 

Die Hebung der afrikanischen Küsten müsste man nach Absatz dieses Sand- 
steins annehmen. Dabei entstanden zahlreiche Bruchlinien, in denen das Material 
vom Wasser fortgewaschen wu^de, und so erklärt auch y. Hochstetter die 
Bildung der Tafelberge und überhaupt die pittoresken Formen des Sandsteins. 
Nachdem auf diese Weise ein Rand geschaffen war, sammelte sich das Wasser in 
dem Gentralbecken an und der Körper Afrika's wurde nicht mehr vom Meer bedeckt. 
Es hob sich aber bald auch der Boden des Gentralbeckens, und das Wasser wurde 
auf den Baum eingeschränkt, welchen die jetzigen Seen einnehmen. So kamen 
in Süd -Afrika die Karoobildungen zu Tage und ebenso die thonigen Sandsteine 
im Gebiete der Seen. Während jedoch die Karoobildungen und die Sandsteine 
am Zambesi Kohlenflötze führen, so giebt Speke solche im Gebiete der Seen 
nicht an. Vielleicht sind aber die Kohlengebirge am Bufuma, und das von 
Thornton auf der Kilimandscharo -Reise aufgefundene hierher zu rechnen. Die 
Ursache der Hebung ist wahrscheinlich der Trapp, welcher ja an yielen Stellen 
zum Durchbruch gekommen ist und Decken gebildet hat, die nun den Sedimenten 
eingelagert sind. Wir hätten es somit hier mit einem Süsswasserabsatz zu thun, 
welcher der Zeit nach in das Bothliegende und alle darauf bis zur Jetztzeit fol- 
genden Formationen gehört. Begonnen hat die Hebung im Süden und zunächst 
das Gapland trocken gelegt Dass die Hebungen nach Absatz der Karoobildungen 
immer noch fortgewirkt haben, beweist schon der Umstand, dass dieselben yieli'ach 
in ihrer horizontalen Lage gestört sind. Auch im Norden von Afrika wiederholen 
sich die Trappbildungen, wie aus Schweinfurth's Berichten hervorgeht, im 
Gebiet des Djur, und auch in Abessynien haben wir sie angetroffen. Gehen wir 
noch einen Schritt weiter, so wären die Kohlenbildungen am Tzana-See auch hierher 
zu rechnen. Dieselben scheinen aber der Zeit nach viel jünger zu sein. 

Nach den neuesten Berichten des Missionärs Th. Wakefiel d^) breiten sich 
jenseits des Kilimandscharo und Kenia mindestens 1300°^ über den Meeresspiegel 
gehobene Ebenen aus mit grossen darin eingebetteten Seen, so dass also das Gebiet 
dem des übrigen Ost-Afrika conform gebildet wäre. 

Die Schlussfolgerung dieser Gombinationen wäre die, dass wir in Inner-Afrika 
eine Aufeinanderfolge von Süsswasserformationen haben, die für den Geologen ein 
besonderes Interesse hätten, weil bei ihrem Absatz kein äusserer Einfluss mitge- 
wirkt hat Besonders interessant wäre dann Inner-Afrika für den Paläontologen, 
welcher verfolgen könnte, wie sich die Faunen und Floren hier in dem unermesslich 
grossen Zeitraum verändert haben, ohne dass andere von aussen hinzukommende 
Organismen einen Einfluss ausgeübt haben. Auch wäre hier noch eine Vergleichung 
anzustellen mit den Bildungen in Indien, welche Griesbach für analog erklärt 

Grösseren Veränderungen, als der Körper von Inner-Afrika, war die Nordküste 
ausgesetzt. Man kann annehmen, dass das krystallinische Gebirge, welches den 



1) Petermann'a MittheUungen. 1871. p. 366. 



40 IV. Thdl. Geologie von Ost -Afrika. 

Nordrand des Beckens bildete, zur Kreidezeit unter Wasser kam, und dass sich 
hier der ältere nubische Sandstein bildete, welcher vielleicht noch südlich von 
Chartum vorhanden ist Dann wurde die Küste gehoben, kam aber wieder unter 
Wasser zur Zeit der ausgedehnten Nummulitenbildung. Nach Russegger ist 
dann noch die Diluvialfluth in das Nilthal eingedrungen, hat sich besonders im 
Lande Sennaar ausgebreitet, und ist wohl noch südlicher gegangen, wie weit^ 
darüber haben wir keine Angaben. 

Die Annahme Murchison's, dass Afrika während der ganzen Zeit vom 
Kohlengebirge an bis jetzt nicht vom Meere bedeckt gewesen ist, wird dadurch 
bestätigt, dass man bis jetzt noch keine Meeres - Conchylien im Inneren gefunden 
hat, sondern nur an den Küsten. So tritt in Abessynien der Jura, und zwar der 
obere auf, bei Mombas der braune Jura, Tertiär - Ablagerungen bei Tadjurra und 
am Zambesi. Griesbach hebt besonders die Aehnlichkeit der Kreidebildungen 
von Natal mit denen Indiens hervor. 

Femer möchte ich noch hervorheben, dass die einfachen Conturverhältnisse 
Afrika's auch auf einen einfachen geologischen Bau schliessen lassen. 

Was nun die Angabe Murchison's anbetrifft, dass sich Vulkane nur in der 
Nähe der Küste finden, so scheint mir diese nicht mehr zutrefl^end zu sein. Wir 
haben ganz im Innern den Vulkan Dafafungh kennen gelernt und auch gesehen, 
dass Wakefield jenseits des Kilimandscharo zahlreiche Vulkane angiebt. Im 
Gebiete der Seen und am Zambesi kommen, wenn auch nicht wirkliche Vulkane, 
so doch Basalte vor. Diese Basalte sind jedenfalls an Stelle des Trapps getreten, 
und stehen demselben vielleicht auch petrographisch nahe. Für den Petrographen 
wäre es wichtig, die Beziehungen dieser älteren und jüngeren Gesteine kennen zu 
lernen. 

Aus dem Gesagten ergiebt sich, das Ost -Afrika sowohl für den Paläontologen, 
als auch für den Petrographen ein reiches und fruchtbares Feld zur Erforschung 
bieten dürfte. Möge sich auch in der Wissenschaft der Geologie noch recht oft 
der Ausspruch „aliquid üovi ex Africa^' bewähren. 



1 



• I 



Botanik. 



Bearbeitet 



Ton 



P. Afioherson, O. Böckeier, F.W. Elatt, M. Kuhn, 

P. O. Lorentz, W. Sonder. 



Mit 5 Tafeln. 



T. d. D«ek«n, Bait«n m. 8. BoUnlk. 



L Algae, 

Bearbeitet von Dr. W. Sonder. 



In der Sammlung von 40 Seealgen, die der unglückliche Dr. Albrecht Röscher 
in der Gegend von Sansibar sammelte, befinden sich zwei neue, noch nicht be- 
schriebene Arten. Die eine derselben, eine kleine zarte Conferve, gehört zu der 
Gattung Gladophora ; sie ist als Üladophora corallinicola Sd. auf Taf. 1, Fig. 1 
bis 4 abgebildet. Die zweite bildet ein interessantes neues Genus, ähnlich den 
Gattungen Dictyurus und Hanowia, ist mit dem Namen des Entdeckers belegt und 
als Roßchera africana Sd. auf Taf. 1, Fig. 5 — 11 abgebildet. Ungefähr ^4 <ier 
übrigen Algen gehört solchen Arten an, die schon aus dem rothen Meere bekannt sind. 

Der beschreibende Text ist in Folge eines unliebsamen Versehens erst am 
Schluss dieser Abtheilung hinter den Phanerogamen zum Abdruck gekommen. 



IL MuscL 

Bearbeitet von Prof. Dr. P. G. Lorentz. 



Die Moosausbeute von der Decken'schen Expedition, welche mir zur Bearbeitung 
fibergeben wurde, bestand nur aus wenigen, mit einer Ausnahme sterilen Exem- 
plaren, sämmtlich 1863 auf der Insel Reunion von Dr. Kersten gesammelt. Die- 
selben Hessen sich trotz ihres unvollständigen Zustandes doch bestimmen, da sie 
sämmtlich bekannten Arten angehörten, und mit den von Bory gesammelten Exem- 
plaren verglichen werden konnten, wobei mir der verehrte Dr. Hampe mit gewohnter 
Güte den erbetenen Beirath leistete. — Da die Arten bekannt und schon mit Dia- 
gnosen in den bryologischen Werken ausgestattet sind, so genügt, um nicht Be- 
kanntes zu wiederholen, eine kurze Aufzählung, wobei ich mir nur gestatte, wenige 
Bemerkungen zur Vervollständigung der vorhandenen Beschreibungen hinzuzufügen. 
Dieselben beziehen sich hauptsächlich auf die Anatomie der fraglichen Moosarten, 
Kennzeichen, welche von den Bryologen bisher nicht beachtet, von mir als ein 
wichtiges Moment für die Systematik der Laubmoose nachgewiesen wurden. 

1» 



Botanik von Ost- Afrika. 



I. Laubmoose. 

1. Funaria hygromdma Hedw., die Form, welche Brid. als eigne Art be- 
trachtete und als Funaria campylopus abgrenzte. 

In insula Borboniae leg. 0. Kersten 1863. n. HO. 

2. Pölytrichum rmiotifölmm P. B. 

Zwei verschiedene Formen liegen vor : eine dichter beblätterte, röthlich gefärbte 
(von „Caverne du four" 2400 "^^ n. 112) und eine lockrer beblätterte, grüne (ohne 
näheren Standort n. 111). Beide stimmen aber nach genauerer Untersuchung sowohl 
unter sich, als mit der echten Art; beide sind steril und wenig entwickelt. Sie be- 
weisen, dass das Kennzeichen der an der Basis entfernt stehenden Blätter, auf 
das Schwaegrichen für die Abgrenzung der Art von P. commune Werth legte 
und auf das P. B. seine Benennung gründete, kein constantes ist. 

Die anatomische Untersuchung zeigt im Wesentlichen den Bau der bis jetzt 
untersuchten Polytricha, Die Centralgruppen sind in Mehrzahl vorhanden; die 
Zellschichten zwischen den Centralgruppen und der Epidermis des Rückens sind 
mehrzählig, schwach verdickt und gefärbt. Die Zellschichten zwischen den Central- 
gruppen und den Lamellen sind aus schwächer und stärker verdickten Zellen un- 
regelmässig gemischt; die stärker verdickten werden doch nie substereid, sind wenig 
zahlreich und wenig lebhaft gefärbt. Die Lamellen sind oben schief gestutzt. 

Der Stengel ist sehr entwickelt, der Centralstrang ist nicht sehr zellenreich, 
die Zellen wenig verdickt und gefärbt, die Blattspuren treten wenig hervor, Sekundär- 
stränge konnte ich nicht entdecken. 

In diesem Bau des Blattnerven und Stengels finden sich Unterschiede von 
Pölytrichum commune, dessen Anatomie ich in meiner Bearbeitung der Ehren- 
bergischen Moose (Abhandlungen der Berliner Akademie 1867) S. 49, tab. 14 und 15 
beschrieben und durch Abbildungen erläutert habe. Ueber den Werth dieser Unter- 
schiede will ich indess hier kein Urtheil abgeben; vollständigere Untersuchungen 
über das ganze Genus wären hierzu erforderlich. 

3. Campylopus nivalis Brid. 

Der Blattnerv ist im Querschnitte nach dem Schema 1 — 3, S. 406 und 407 
meiner „Grundlinien zu einer vergleichenden Anatomie der Laubmoose'^ inPrings- 
heim's Jahrbüchern 1868 aufgebaut. 

Die basalen Deuter sind sehr gross und weitlichtig, meist in radialer Richtung 
gestreckt und bleiben immer dünnwandig, während die andern Zellen sich mehr oder 
weniger verdicken. Nach der Basis zu werden dagegen die duces bedeutend kleiner 
und den andern Zellen homogener. Die Zellen a' der besagten Schemata bleibeu 
an der Basis des Blattes, so wie am Rande der Nerven einzeln, verdicken sich 
aber zu substereider Form, nach der Mitte und der Spitze des Nerven zu ver> 
wandeln sie sich dagegen in Gruppen von Stereiden, 2 — 8, welche zuweilen sich 
als continuirliche Schicht zwischen den Zellen b' und der Epidermis lagern. Wahr- 
scheinlich haben an dieser Schicht auch tangentiale Theilungen der Zellen b so 
wie Theilung und Verdickung der unteren Theilzelle Antheil. — 

Der Rücken des Nerven zeigt keine Lamellen, ist eben, blos nach der Spitze 
zu etwas rauh. 

Der Stengel ist entwickelt, der Centralstrang zellenreich und ziemlich scharf 
abgesetzt, das umgebende Parenchym weitlichtig- dünnwandig; blos die äussersten 



n. Musd. 5 

I 

3 Zellscbichten , welche den Blättern zagehören^ sind enger, dickwandiger, leb- 
hafter gefärbt. 

In monte Piton des neiges ins. Reunionis leg. 0. Eersten. n. 113. 
4. Campylopus au^eo-nifens (C. Müll.). 

Der Nerv dieser Art ist nach dem Schema 6 resp. 7 (S. 408 1. c.) gebaut, 
doch mit dem Unterschiede, dass die Bauehzellen ungetheilt bleiben und somit auf 
je einen Deuter statt 2 Zellen blos eine solche kommt. Am Bande des Nerven, 
sowie an der Basis des Blattes fallen diese Bauchzellen sogar ganz weg, es sind 
bloss die Zellen d, a', a und b des besagten Schemas vorhanden. Dieser Umstand 
charakterisirt die besagten Zellen als Bauchzellen, ferner der Umstand, dass die- 
selben im oberen Theile des Blattes constant zweischichtig werden und zwar in 
der Mitte des Nerven in einer tangentialen Breite von 1 — 3 Zellen. Da bilden sie 
denn eine nach der Bauchseite des Blattes convexe Hervorragung. 

Wo die Bauchzellen in der Mitte des Blattes einschichtig sind, hat der Quer- 
schnitt des Nerven ganz das Ansehen, als ob er zu Schema 1 — 3 gehörte, und es 
ist demnach doch sehr wahrscheinlich, dass beide Schemagattungen nicht principiell 
verschieden sind, sondern derselben Entwicklungsgeschichte angehören, dass somit 
in ersterem Schema auch die Zellen d als Bauchzellen, die Zellen b' als die eigent- 
lichen Deuter zu betrachten sind. 

Der Blattnerv dieser Art zeichnet sich ferner dadurch aus, dass sein Rücken 
mit ziemlich hohen Lamellen bedeckt ist. Dieselben entstehen dadurch, dass die 
Zellen a sich 2 — 3 Mal durch tangentiale Wände theilen und so Zellplatten bilden 
welche über den Kücken des Nerven hinausragen. 

In der Mitte des Nerven theilt sich zuweilen eine Zelle a auch durch eine 
radiale Wand, die Theilzellen durch tangentiale Wände, so dass hier 2 Lamellen 
anf einen Deuter kommen. 

Die Zellen a' bleiben nur an der Basis und am Rande des Nerven einfach, 
sonst theilen sie sich im unteren Theile des Blattes in 2 Zellen, welche ziemlich 
weitlichtig bleiben, weiter nach oben in Gruppen von 2 — 6 Zellen, welche sub- 
stereide Form annehmen. Unter der Stelle, vvo an Stelle der einfachen eine Doppel- 
lamelle auftritt, sind auch die Stereiden zahlreicher, 8 — 9. 

In einzelnen Fällen bleibt in de<p Winkel zwischen je 2 Deutern eine dieser 
Zellen un verdickt, nimmt durch den Druck der Nachbarzellen eine ausgebuchtete 
Gestalt an, und gleicht dann vollkommen einer Begleiterzelle. 

Der Stengel ist sehr entwickelt, der Centralstrang zellenreich und ziemlich 
scharf abgesetzt, das Parench} m ist weitlichtig, wird nach dem Rande zu englich- 
ttger, stärker verdickt und ist aussen mit einer deutlichen, ziemlich schart* abge- 
setzten spbagnoiden Mantelschicht versehen. 

Die Alarzellen sind bei den Stengelblättem und den breiten, grossen Hüll- 
blättern der gehäuft stehenden weiblichen Blüthen wenig scharf abgesetzt und 
wenig zahlreich, indem die an der Basis sich verschmälernde lamina fast ganz 
mit dem sich verbreiternden Nerven zusammenläuft, in der Grösse wenig von den 
Spreitezellen verschieden, aber mit derberen, lebhafter gefärbten Wandungen ver- 
sehen, bei den Perichätialblättern sind sie im Yerhältniss bedeutend grösser. 

Die Blüthen sind zweihäusig, die Archegonien sind ausserordentlich langhalsig, 
nicht von Paraphysen begleitet. 

Hab. Gross -Comoro oder Angasija, wahrscheinlich am Vulcan leg. Kersten 
20. Mai 1864. u. 114. 



g Botauik von Ost-Afrika 

5. Gampylopus. 

Hieher gehört wahrseheinlieh ein steriler Gampylopus, dessen Käsen aus alten, 
halb verwitterten, niederliegenden Stengeln besteht, aus denen eine Menge junger 
lebhaft grüner Adventivästehen entspriesst. ^ 

Der Nerv ist nach Schema 6 resp. 7 zusammengesetzt, doch am Rande der 
Blattneryen ohne Bauchzellen, dieselben treten erst in der Mitte des Nerven zu 
2 — 12 auf und sind klein und englichtig; die Zellen a, bleiben am Rande des 
Nerven einfach und sind stark verdickt, in der Mitte des Nerven wandeln sie sich 
zu Stereidengruppen um; die Zellen b ragen nur wenig über den Rücken des 
Nerven hervor, bilden keine eigentlichen Lamdlen. 

Am Grunde ist der Nerv schmäler, ohne hervorragende. Zellen am Rücken, 
die anliegenden Spreitezellen, die Flügelzellen, sind weitlichtiger als der Nerv und 
verjüngen sich nach dem Rande zu. 

Der Stengel ist wenig entwickelt, der Centralstrang arnizellig ; das Parenchym 
lebhaft gefärbt, die äussersten beiden Zellschichten stärker verdickt. 

6. Schlotheimia squarrosa Brid. 

(wahrscheinlich; da blos ein Stempelchen mit einer Frucht vorlag, Hess sich 
die Art nicht mit Sicherheit bestimmen.) 

Hab.: In insula Borboniae, Gaverne des Musards, leg. Kersten. n. 115. 



n. Spha^ninae. 

Sphagnum ericetorum Brid. 
Leider tragen die von Kersten gesammelten Exemplare wenig zur Vervoll- 
ständigung unserer Kenntniss von dieser nur steril bekannten Art bei. Die vor- 
liegenden Exemplare, deren Identität durch Vergleichung mit solchen, die Bory 
gesammelt, festgestellt erscheint, zeigen fast durchweg nur aufwärts gerichtete 
Aestchen, welche einzeln, an kräftigen Exemplaren zu zwei stehen und in spitzem 
Winkel nach oben streben. Die abwärts gebognen, dem Stengel anliegenden Aest- 
chen fehlen meist ganz, nur bei kräftigen Exemplaren war jeder aufstrebende Seiten- 
ast mit einem kurzen, abwärts gebognen Aestchen versehen. 

Die Blätter sind breit und hohl , an der Spitze mit 2 — 3 kurzen Spitzen ver- 
sehen, die Stengelblätter sind den Astblättern ähnlich, breit eiförmig, stark hohl, 
grösser und breiter, als die letzteren, beide sind ganzrandig, aber nicht völlig unge- 
säumt, sondern mit einem Saume von 1 — 3 Reihen schmaler, faserloser Zellen ver- 
sehen. Die Faserzellen (sit venia verbo) sind breit und ziemlich lang, im oberen 
Theile des Blattes durchweg mit den bekannten Einschnürungen und Löchern ver- 
sehn ; an der Basis fehlen die ersteren, die letzteren sind gross und zahlreich, aber 
nicht scharf begrenzt. Die Ghlorophyllzellen stehen an der Bauchseite des Blattes, 
sie sind im Querschnitte dreieckig mit abgestumpften Ecken und kehren der Bauch- 
fläche des Blattes eine Seite zu. Der obere Winkel des Dreiecks ist nicht von den 
Faserzellen bedeckt, letztere berühren sich nicht, sondern sind durch die Ghloro- 
phyllzellen vollständig getrennt. Das Blatt entspricht demnach in seinem Quer- 
schnitte etwa dem Sphagnum acutifolium und rubellum Schimper Monogr. tab. XXVII. 

Der Stengel ist von nur einer Schicht poröser Zellen umgeben, die sehr weit- 
lichtig und ziemlich dickwandig sind, das Parenchym ist aussen lebhaft rothbraun, 
nach innen blasser, in der Mitte gelblich gefärbt. 



III. Cryptogamae vasculares. 7 

Durch diesen anatomischen Bau unterscheidet sich unser Moos sowohl von 
S. cymbifolinm , als S. molluscum, mit denen sie K. Müller, Synops. S. 103 ver- 
gleicht, schärfer, als durch die sonst hervorgehobenen Differenzen. 

Ins. Reunionis. leg. Kersten ao. 1863. n. 116. 

III. Hepatlcae. 

1. Flagiochüa angusta Lindb. var. 2 — 3 dentata. 
Hab. Insula Reunionis. leg. Kersten. n. 117. 

2. Sendtfiera dicrana Tayl. 

Hab. Insula Reunionis. leg. Kersten. n. 118. 



in. Cryptogamae vasculares. 

Bearbeitet von M. Kuhn. 

Sectio I. Isosporeae. 

Cohors I. Trichosporangieae. 

Farn. I. Filices. 

Ordo L Hymenophyllaceae Endl. 

!• Triehomanes L. 

1. Triehomanes radieans Sw. 

var. gigantea Mett. msc. Kuhn Fil. Afric. p. 36. 

Petiolus cum rhachi marginatus s. vix marginatns, lamina ovata supra decom- 
posita, indusium cylindricnm ore breviter bilabiato vix dilatato. 

Ins. Bourbon, Source p6trifiante 1000"^ 8. Juli 1863. leg. Kersten. n. 82*). 

Diese Varietät, welche von vielen Autoren noch als eigene Art betrachtet wird, 
stimmt in allen Hauptcharakteren mit Tr. radieans überein und hat folgende geo- 
graphische Verbreitung : Cuba (Wright 902), Costarica (Hoffmann 80. 598), Nova 
Granada (Schlim 594), Venezuela (Moritz 90), Brasilia, S. Gabriel (Spruce 2181), 
Peruvia (Pöppig 1132), Bourbon, Ins. Comorae (Boivin), Pondichery (Perrottet 
601), Mishmee (Griffith), Sikkim (Hook et Thomson). Die Varietät hat dem- 
gemäss mit der Hauptart eine fast gleiche Verbreitung, jedoch mit dem Unterschied, 
dass letztere noch weiter in die nördlich gemässigte Zone hinaufreicht. (Irland.) 

2. Triehomanes reptans Mett. 

Diese Species umfasst folgende Varietäten : 

1. var. muscoides Mett. 
Folia snbsessilia, cordata, subpalmatipartita s. subpinnatipartita laciniis infimis 
deorsum adauctis; nervi spurii pauci. 

(Tr. muscoides Sw. Tr. apodum Hk. Gr.) 
Cuba, Trinidad, Mexico, Venezuela, Brasilin. 

^) Die Pflanzen aller hier an geführten Standorte sind von mir persönlich untersucht und bestimmt 
worden, wesshalb ich ein ! zu jedem Standort hinzuzusetzen fiir überflOsBig erachtet habe. M. E. 



g Botanik von Ost-Afrika. 

2, var. Kraussii Mett 

Folia lanceolato - oblonga, obtusa, laciniae angoste elongato-oblongae, sinuato- 
pinnatifidae, rarios bipinnatifidae ; nervi sparii paaci| rarius nuUi. 

(Tr. Kraussii Hk. Grev.) 
Antillae, Gostarica, Nova Granada, Venezuela , Ecuador, Brasilia. 

3. var. major Mett Kuhn Fil. Afrie. p. 37. 

Folia majora lanceolato-oblonga, pinnatipartita ; laciniae oblongae sinuato- 
lobatae; nervi spurii numerosi. 

(Tr. reptans Sw. Tr. quercilblium Hk. Grev. Tr. Robinson i Hook. Tr. pusil- 
lum Hook. Bak. Syn. fil. p. 77 certe partim. Mc. Ken, Natal fems. p. 3. t. spec.) 

Mexico, Costarica, Nova Granada, Ecuador, Venezuela, Brasilia, Natal (I.Bucha- 
nan n. 8). 

Letztere Varietät dürfte analog dem Vorkommen anderer Famarten auch noch 
bis in die Region der grossen Seen in Central -Afrika ihre geographische Verbrei- 
tung haben. 

3. Trichomanes melanotrichum ScMdl. 

Kuhn Fil. Afric. p. 35. Tr. pyxidiferum Hook. Bak. Syn. p. 81. pt. Mc. Ken, 
Natal fems. p. 3. 

Ins. Comorae, Bourbon, Mauritius, Natal (Buchanan 9). 

Vorstehende Art, welche von vielen Autoren mit Tr. pyxidiferum L. vereinigt 
wird, unterscheidet sich, abgesehen von den sehr charakteristischen schwarzen Spreu- 
schuppen des Rhizoms durch folgende Diagnose: Folia e cuneato-oblonga, bipinnati- 
partita; laciniae erecto - patentes , longitudinaliter complicatae; indusium e cuneato 
cylindricum ore dilatatum, anguste alatum. Auch anatomisch unterscheiden sich 
beide Arten hinreichend, indem Tr. pyxidiferum polsterförmige Verdickungen in 
den Parenchymzellen (Gellulae parenchymatis cingulatae) zeigt, während unsere Art 
gleichmässig verdickte Zellen (cellulae aequaliter iimbatae) hat, wie dies schon von 
Mettenius (Ueber die Hymenpphyllaceae p. 427) angegeben wird. 

4. Trichonumes rigidum Sw. 
Natal. (Buchanan n. 10.) 

Bei reichlicherem Material aus West -Afrika möchte sich wohl die Lficke der 
geographischen Verbreitung zwischen Natal und Süd- Amerika bald ausfallen lassen, 
zumal da bei einer kritischen Untersuchung Tr. Guineense Afz. Sw., von dem ich 
nur ungenügendes Material gesehen habe, sich als eine Form von Tr. rigidum 
herausstellen dürfte. 

2. Hymenophyllam Sm, 

1. HymenophyUum Tunbridgense Sm. 
Natal. (Buchanan n. 7.) 

Ordo n. Polypodiaceae R. Br. 

Subordo I. Chaetopterides. 

Die hierher gehörigen Gattungen zeichnen sich durch ein meist kriechendes 
Rhizom, welches mit haarähnlichen Spreuschuppen, wie wir sie bei den Hymeno- 
phyllaceen finden, dicht besetzt ist, ans. Im Rhizom finden wir eine geschlossene 
Gefässbündelröhre. 



III. Gryptogamae vasculares. 9 

3. Gymiipsrainme Dsv. 

1. Gymnogramme leptqphyUa Dsv. 

Abyssioien, an tiefen und hohen Orten stets im Schatten an senkrechten Erd- 
wändeD. Amba Sea. 6500'. (leg. W. Schimper. n. 764). — An senkrechten Bach- 
ufem bei GafiFat. 8100'. (W. Schimper. n. 1417.) 

Ausser vorstehender Art rechne ich noch folgende Species zu dieser Gattung: 
G. chaerophylla Dsv. G. Ascensionis Hook. G. microphylla Hook. 

4. Lindsaya Dry. nett. 

1. Lindsaya Kirkii Hook. msc. in Hook. Bak. Syn. fil. p. 108. Linds. Pervillei 
Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 17. 68. 

Ins. Seschellae, in coUinis. leg. Eersten n. 11. Aug. 1863 
Diese Art ist bisher nur auf dieser Inselgruppe gefunden und steht der auf 
Ceylon vorkommenden L. venusta Kaulf. am nächsten. 

2. Lindsaya ensifdia Sw, 

Natal (Buchanan. n. 16). Die Species findet sich auch auf Bourbou, Mauritius, 
Madagascar und Nossi-Be. 

5. Hypolepis Bernh. 

1. Hypokpis punctata Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 120. 
Ins. Boarbon, Salazie Jul. 1863. leg. Kersten. n. 95. 

Unbekannt bis jetzt auf dem afrikanischen Continent, findet sich vorstehende 
Art auf fast allen Afrika umgebenden Inseln, so auf Fernando Po, St. Helena, 
Tristan d'Acunha, Bourbon und ist einerseits verbreitet bis nach Golumbien und 
Chili, andrerseits bis nach Neu -Seeland und Japan. 

2. Hypclepis sparsisora Kuhn Fil. afric. p. 120. H. anthriscifolia Pr. 
Natal (Buchanan 20). 

Eine vom Gap, Natal und Fernando Po bisher nur bekannte Species, die sicher- 
lich in Central -Afrika noch eine grössere Verbreitung besitzt 

6, Hlcrolepia Pr. 

1. Microlepia Spduncae Moore. 

Am AtasiUi in Uando's Gebiet (Schweinfnrth n. 3219). Am Nabambisso in 
Sßurrur's Gebiet im tiefschattigen Dickicht (Schweinfurth 2959. 2965). Victoria, 
am Fusse der Gamerunberge (Buchholz). Bach bei Majombe bei Chinchoxo, 
Loango. (Soyaux 133a). Natal (Buchanan 13). 

Die Wedel erreichen nach Schweinfurth eine Höhe von 8'. — Ausser asia- 
tischen, polynesischen und amerikanischen Standorten ist diese Species in Afrika 
von Senegambien und wie die von Schweinfurth unter dem 5.^ N. B. im Nil- 
gebiet gesammelten Pflanzen beweisen, durch Central -Afrika bis Natal verbreitet, 
sowie auch auf den innerhalb der Tropen gelegenen Inseln, fehlt dagegen am Gap. 
Die von Schweinfurth unter 2965 gesammelten Pflanzen sind ganz junge Exem- 
plare, welche 3 — 15 Gm. Höhe erreichen und in ihrem unfruchtbaren Zustande 
ganz wie unsere Gystopteris fragilis aussehen, aber sofort durch die glänzenden 
haarförmigen Spreuschuppen sich unterscheiden. 

7. Histiopteris (kg.) J. Sm. 

Die Gattung Histiopteris unterscheidet sich von Pteris durch das kriechende 
Rhizom mit der geschlossenen GefässbUndelröhre* und durch die Anheftung der 



I 10 Botanik von Ost -Afrika. 

i 



Spreuhaare; die Fruchthaufen bedecken djön ganzen Rand der Segmente. Zwei 
Arten umfasst diese Gattung, eine indisch -polynesisch (Histiopt^ris aurita J. Sm. = 
Pteris aurita Kze. Mett.), die andere cosmopolitisch (Histiopteris incisa J. Sm. = 
Pteris incisa Thbg). 

1. Histiopteris incisa J. Sm, 

Seschellen (Pervill6 75), Bourbon, Salazie (Kersten 86), Natal (Buchanan 
38), Madagascar (Garnier 87). Der Verbreitungsbezirk dieser Art erstreckt sich 
einerseits von den Antillen bis Chili und Juan Fernandez, andrerseits von West- 
Afrika bis zum Caplande, über die niascarenischen Inseln nördlich bis Assam, süd- 
lich bis Tasmanien und Neu -Seeland. 



8. Lonchitls L, emend. 

Die Gattung, die fast rein afrikanisch ist, unterscheidet sich von der vorher- 
gehenden dadurch, dass die Fruchthaufen die unteren Theile der Einbuchtungen 
bedecken. Folgende Arten gehören hierher: 

A. Folia pinnatisecta, segmenta pinnatipartita^ jnfima basi deorsum bipinna- 
tipartita. 

1. Lomhitis Ciirrori Mett. 

Pteris Currori Hook. Spec. fil. II. p. 232. T. 140. 

West-Afrika, an eineniBach bei Majombe bei Chinchoxo, Loango, (Soyaux 132); 
im Nilgebiet bei Nabanda Juru (Schweinfurth 3283). Diese Art, welche bisher 
nur von der westafrikanischen Küste bekannt war, findet demnach, wie so manche 
andere Species, gegen Osten eine ziemlich weite Verbreitung. 

B. Folia bipinnatisecta. 

2. Lonchitis gldbra Bory. Voy. I. p. 321. 

Folia membranacea s. hirsuta, denique glabriuscula; segmenta secundaria plera- 
que ala angusta confluentes; maculae sterilium utrinque ad rhachin et costas 
uniseriatae. 

Prom. bon. spei. — Natalia. — Ins. Bourbon. 

3. Lonchitis hirsuta Bory, Voy. I. p. 321. (L. pubescens W. hb. Klf.) 

Folia subcoriacea, hispido- hirsuta, in rhachi tomentosa; segmenta secundaria 
pleraque distincta, pinnatipartita, superiora ala angusta confluentia ; maculae ad sinus 
laciniarum bi- s. triseriatae. 

Ins. Bourboniae, Hellbourg, (leg. Kersten. n. 86) et ins. Mauritii. 

4. Lonchitis Nataletisis Hook. 

Hook. Spec. fil. IL p. 57. T. 89. t. spec. — L. Madagascariensis Hook. Spec. 
fil. IL p. 58. T. 87 B. t. spec. — L. pubescens Hook. Bak. Syn. fil. p. 128 pt. 
Mc. Ken. Natal ferns. p. 6. 

Folia subchartacea, glabriuscula s. hispida; segmenta secundaria pleraque 
distincta, pinnatipartita superiora ala lata confluentia, maculae tri- s. plariseriatae. 

Natalia (Gueinzius, Buchanan li)). — Ins. Comorae, Moheli (Boiviu), 
Johanna (Kirk). — Madagascaria (Garnier 99). 

5. Lonchitis Lindeniana Hook. 
Hook. Spec. fil. IL p. 56. T. 89. A. 

Die einzige ausserafrikanische Art der Gattung, welche in Columbien und dem 
oberen Amazonenthal vorkömmt. 



III. Cryptogamae vasculares. Jl 

9. Pteridlam Gledltscb. 

Gleditsch in Boehmer Flor. Lips. p. 295. n. 723. 

Zu dieser Gattung gehört eine einzige Art, nämlich der über alle Erdtheile 
verbreitete Pteris Aquilina L. Wenn ich diese Art von der übrigen Gattung Pteris 
abtrenne, so liegen die Gründe dafür einerseits in dem kriechenden Rhizom, welches 
mit ,, paleis setosis'^ bedeckt, andrerseits in der geschlossenen Geiassbündelröhre, 
die das Rhizom durchzieht. Beide Merkmale fehlen den übrigen Arten der Gattung 
Pteris, wie dieselbe von den meisten Autoren bis jetzt aufgefasst wurde. Ich habe 
den Gattungsnamen von Gleditsch, abgesehen von dem Rechte der Priorität gegen* 
über der Gattung Eupteris Newman, desshalb vorgestellt, weil denselbe gerade Pt. 
Aquilina von der übrigen Gattung Pteris trennen zu müssen glaubte, zu welcher 
letzteren er indessen fälschlich unsere norddeutschen Aspidien (A. Filix mas, acu- 
leatum etc.) stellte. 

I. Pteridium aquüinum, 

var. lanuginosa Hook. 
Nilgebiet, am Steppenrande und bei Uando's Dorf (Schweinfurth 3150. 3314); 
bei Munsa's Dorf (Schweinfurth 3350. Wedel 8' hoch). — Sansibar (Hilde- 
brandt 1106). — Am Kilimandjaro im Dschaggadistrict, 3 4000' (v. d. Decken 
undKersten n. 24). — Vulkan der Insel Angasija 3600 — 6000^ (Kersten n. 25). 
Natal (Buchanan 37). — West- Afrika, Bango am Quillu (Soyaux 122). 

Die behaarte Varietät ist mir bis jetzt in Afrika nur vorgekommen, während 
nnsere kahle nordische Form dort ganz zu fehlen scheint. 

Die 3 zuletzt angeführten Gattungen bilden die Gruppe der Lonchitideae und 
haben folgende analytische Merkmale: 
Lonckitidcae, 

Rhizoma setosum, sori Pteridis, margine revoluto obtecti. 
I. Sporae oblongae, paraphyses numerosissimae s. paucae, fasciculus vasorum 
1 hippocrepicus. 

1. Histiopteris Mett. Sori totum marginem scgmentorum occupantes. 

2. Louchitis L. Sori sinus crenarum occupantes. 

II. Sporae tetraödrico-globosae. 

3. Pteridium Gled. fasciculi vasorum petioli 10 — 20. 

Subordo IL Lopidopterides. 

Die Gattungen, welche zu dieser Unterabtheilung gehören, haben entweder ein 
kriechendes oder aufrechtes Rhizom, welches von 1 oder mehreren Gefässbtindeln 
durchzogen wird, die jedoch niemals eine geschlossene Röhre bilden, wie bei der 
vorhergehenden Abtheilung. Die Spreuschuppen sind sogenannte „paleae squamosae", 
theils clathratae, theils cystopteroideae. 

10. Adiantam L. 

1. AdiafUuM reniforme L. 

ß, asarifolium Moore. 
Ins. Bourbon, Hellbourg. 5. Jul. 1863 (Kersten 83). 

2. Adiantum ItmidcUum Burm. 

Nilgebiet, schattige Felsen bei Adai an Thoneisensteinblöcken (Schweinfurth 
2250. 2181); im Lande der Niam-Niam am Jubbofluss (Schweinfurth 3672) und 
am Hunh (Schweinfurth 3875). — Ins. Nossi-Be (Kersten 7). — West-Afrika, 



12 Botauik vou Ost -Afrika. 

bei BaloDg (Mojuka) in einer schattigen Schlacht auf schwarzem, vulkanischem 
Gestein (Buchholz). 

3. Ädianttmh catidatum L. 

var. hirsuta Mett. 
Abyssinien, Umgebung von Keren (Beccari 316), im Lande der Habäb 3 bis 
5000' (Hildebrandt 326). — Sansibar (Hildebrandt 1103). — SescheUen, auf 
Hügehi; Aug. 1863 (Kersten 9). — Comoren, Angasija bei der Stadt Kitanda; 
7. Mai 1864 (Kersten 8). 

4. Adiantum Schweinfurihii n. spec. 

Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde z. Berlin 1869. p. 40. Bot. Zeit. 
1870. p. 90. 

Bhizoma abbreviatum paleis setaceis, linearibus, fuscis dense squamosum ; folia 
glaberrima, membranacea, laete viridia; petiolus ad 6 — 8 centim. longus, cum rhachi 
supra profunde sulcatus, ferrugineus, nitidus, glaberrimus, basi paleis paucis lanceo- 
lato-subulatis, acuminatis, ferrugineis vestitus; lamina ad 15 centim. longa, glabra, 
elongato'lanceolata, utrinque attenuata, pinnata cum impari s. rarius apice prolifera; 
pinnae subsessiles, patentissimae 1 — IV2 centim. longae, Va centim. latae, e basi 
Buperiori oblique truncatae, dimidiato-elongatae, obtusae, apice sursum recurvatae, 
leviter incisae vel lobatae; lobi oblongi s. elongato-obovati; pinna terminalis tri- 
angularis, apice incisa; sori sparsi; indusium mcuibranaceum, rotundatum s. elongato- 
rotundatum glaberrimum. 

Im Gebiet der Bongo bei Kulongo, an den Felswänden der Höhle Gubbihi 
(Schwein furth 2237); in einer 80' tiefen Schlucht am Huuh im Lande der 
Njam-Njam (Schweinfurth 3814). 

Adianto caudato L. proximum, sed pinnularum ac rhacheos glabritie, textura 
membranacea, indusio rotundato, glaberrimo ab omni evolutionis statu Adianti caudati 
satis recedens. 

5. Adiantum tetraphyUum W. 

var. obtusa Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 66. 

Pinnulae trapezio-oblongae, truncato- obtusae plus minus profunde incisae, mar- 
gine superiore atque plerumque et antico soriferae. 

Gebiet der Monbuttu, am Gaddaufer (Schweinfurth 3524) und Ufer des 
Kibaliflusses (Schweinfurth 3559). — Im Walde bei Victoria, am Fusse der 
Gamerunberge (Buchholz). — Majombe bei Chinchoxo, Loango. (Soyaux 137). 

6. Adiantum CapUlus Vefieris L. 

In der Felsengrotte Abba Matha, Abyssinien, 6300' (Schimper 488). Tigre- 
name ftlr diesen Farn ist: Mester Quasot. — Natal (Buchanan 17). — Ins. Bourbon, 
source p6trifiante 1000"- (Kersten 84). 

7. Adiantum hispidulum Sw. 

Comoren, auf einem Httgel stldlich von der Stadt Kitanda- M^ini auf der Insel 
Angasija (Kersten 11). 

Das Vorkommen dieser Art am Niger scheint mir noch zweifelhaft, da der 
sonstige Verbreitungsbezirk sich über die Küstenländer des indischen Oceans und 
der polynesischen Inseln erstreckt. 

8. Adiantum crenatum Poir, 

(Ad. thalictroides W. herb.) 
Natal (Buchanan 18). 
Auf der Ostkttste von Afrika vom Cap der guten Hoffnung bis nach Abyssinien 



^ 



m. Cryptogamae vasculares. ]^3 

verbreitet. Hooker' s Ansicht, der Baker und F6e folgen, dass Ad. crenatum 
Willd =" Ad. Wilesianum Hook., nnd dem gemäss der für die vorliegende Art von 
mir proponirte Name zn ändern sei, bedarf doch noch sehr einer genaueren Prüfung; 
denn die Abbildung von Ad. Wilesianum in Hook. Spec. fil. H. T. 83. C. und die 
von Plumier Fil. T. 53 gelieferte Figur stimmen durchaus nicht ttberein, lassen 
vielmehr darauf schliessen, dass die von Plumier gegebene Figur zu vergleichen 
sei mit den Species aus der Gruppe von Adiantum polyphyllum, deren letzte Seg- 
mente mit den mittleren an Grösse überein stimmen. Vorläufig halte ich also an 
Adiantum crenatum Poir. fest und bemerke zugleich, dass die von mir aufgestellten 
Merkmale zwischen Ad. crenatum Poir. und Ad. aethiopicum L. (vergl. Beiträge z. 
Mexicanischen Farnflora p. 7) sich in allen zweifelhaften Fällen bewährt haben, 
zumal da am Cap und der Ostküste von Afrika beide Arten gleichzeitig vorkommen. 

11. Choristosorla nett, 

Folia bi-quadripinnata, pinnulis ultimis distinctis articulatim secedentibus cata- 
drome dispositis, costulam catadrome pinnatim excipientibus, nervis ad sinus crena- 
rum soriferis. 

Species unica: Choristosoria pteroides Mett. (Cheilanthes pteroides Sw.) 

Dispositione pinnularum nervorumque generi „Pteridella" congruens; soris ad 
Sinns crenarum distinctis recedens; ab Cbeilanthidis sectione: „Adiantopsis^^ pinnu- 
larum nervorumque dispositione catadroma recedens. 

Choristoria pteroides Mett. 

Africa orientalis tropica, prope urbem Mombas. (Exped. Deckenian. n. 12.) 

Das Vorkommen dieser Art unter einem so nördlichen Breitengrade ist um so 
auffallender, als wir die Species bisher nur vom Gap kennen, und sie schon in 
Natal fehlt, so weit wenigstens unsere bisherige Kenntniss dieses Gebietes reicht. 

Der von Baker auch in der 2. Edition seiner Synopsis angeführte Standort 
auf Java ist irrthümlich, wie ich dies bereits bei verschiedenen Farnen vom Cap 
gezeigt habe. (Vergl. Miquel, Ann. Mus. Lugd. Bat. Vol. IV. p. 282.) 

liS. Pteridellti Nett. nov. gen. 
Fasciculns vasorum 1 canaliculatus non hippocrepicus ; pinnulae ultimae distin- 
ctae reticulatim secedentes s. confluentes; pinnae primariae oppositae s. suboppo- 
sitae; nervi pinnularum catadromi dispositi; sori Pteridis. 

Die Gattung bildet den Uebergang zwischen Pellaea und Pteris und ist fast 
ausschliesslich nur auf Afrika beschränkt; eine genauere Begründung der Gattung 
werde ich später bei anderer Gelegenheit geben. Folgende Arten gehören hierher: 
A. Pinnae ultimae distinctae denique articulatae e rhachi deciduae. 
*a. Nervi liberL 
**a. Rhachis supra sulcata. 
1. Pterideüa Doniana Mett, 

Rhachis supra hirsuta; lamina pinnata s. bipinnata, pinnae e basi subcordata 
ovato-oblongae s. lanceolatae. 

Pellaea Doniana Hook. cf. Kuhn Fil. Afric. p. 80. 

Kiani-Niamland, am Baginse, feuchte Felsen auf Glimmerschiefer (Seh wein- 
furth 3824. 38G2) nnd in schattigen Gneissspalten am Gumango (Schweinfurth 
391()). Diese Art reicht an der Ostküste bis zum Sambesi hinunter, wo sie von 
Kirk gesammelt wurde; an der Westküste erstreckt sich der Verbreitungsbezirk 
von Cap Palmas bis Angola. 



1^ Botanik von Ost -Afrika. 

2. Pteris leucomelas Mett, 

Kuhn. Fil. African. p. 83. — Pellaea Baker in Hook. Bak. Syn. fil. p. 478. 
Rhachis ebenea laevis; lamina bipinnata, pinnulae oblique oblongae s. ovato- 
oblongae, acutiusculae, terminales trilobae. 
Africa anstralis extratropica (Breutel). 
**ß. Rhachis teres. 

3. Pte7'idella IvastaJta Mett. 

Pteris hastata Thbg. Kuhn Fil. Afric. p. 81. 207. Pellaea calomelanos Lk. Me 
Ken. Natal ferns. p. 8. 

Rhachis laevis glabra, 1 — 4 pinnata^ pinnulae petiolatae, cordato-triangnlares 
s. rotundatae. 

Angola. — Promontorium bon. spei. — Natal (Buchanan31. Sanderson). — 
Regio Sambesiana. — Ins. Bourbon. — Abyssinia pr. Keren (Beccari 315), in 
regione Habäb 3 — 5000 ped. (Hildebrandt 322 ex paii»), — Himalaya, Kumaon. 

4. Pteridella adiarUoides Kuhn. 

Pteris adiantoides Dsv. Ann. Linn. VI, p. 299. t. spec. herb. Desv! (non Bory 
et Willd.) — Pellaea Boivini Hook. Spec. fil. II. p. 147. T. 118. A. — Pteris Moore 
Kuhn Fil. Afric. p. 78. 

Rhachis supra tomentello-hirta, bipinnata; pinnulae oblongae s. ovato- oblongae. 

Natal, Mauritius, Bourbon, Madagascar, Nossi-Be. — Vorder -Indien, Ceylon 
und Nilgiris. 

Im äasseren Habitus ähnlich der in unseren Gärten vielfach cultivirten Pteris 
viridis Forsk. unterscheidet sich diese Art durch die dichte fast filzige Behaarung 
der Spindeln auf ihrer Oberseite sofort von allen den vielen Varietäten von Pteris 
viridis. Orginalexemplare von Desvaux lassen keinen Zweifel darüber, dass er 
vorstehende Art für Pt. adiantoides gehalten hat und demgemäss ist dieser Name 
voranzustellen. 

5. PterideUa pectiniformis Mett 

Pteris Godet Kuhn Fil. Afric. p. 87. — Pellaea Baker in Hook. Bak. Syn. 
Fil. p. 147. — Pteris dura Hook. Spec. fil. II. p. 139 (ex parte) et Tab. 113. A. 

Rhachis supra paleaceo-hirsuta, pinnata s; bipinnata; pinnae e basi eordata, 
lineares, integerrimae. 

Natalia (Buchanan 27). — Ins. Mayotte. — Madagascaria (Garnier 108). 
— Angola. 

*b. Nervi Doodyae. 

6. PtendeUa dura Mett. 

Pteris dura Willd. Spec. Fil. V. p. 376. t. spec. — Pellaea Hook. Spec. Fil. II. 
p. 139 ex parte excl. Tab. 113. A. Mc Ken. Natal ferns p. 7. — Pteris Burkeana 
Hook. Spec. fil. II. 213. T. 126. B. — Pellaea Baker in Hook. Bak. Syn. p. 153. 
Mc. Ken. Natal ferns p. 8. 

Rhachis teres supra tomentella, bipinnata ; pinnulae e basi subcordata elongato- 
oblongae s. lineares obtusae. 

Angola (Welwitsch 178). — Natalia (Burke, Buchanan 32). — Ins. 
Gomorae, Angasija ad 6000 ped. (Kersten 14). — Ins. Nossi-Be (Boivin). 
Madagascaria (Garnier 98). — Ins. Bourbonia (Bory, Boivin). — Ins. Man- 
ritii (Boivin). 

Von allen vorstehend aufgeführten Standorten habe ich Exemplare untersucht 
und stets anastomosirende Nerven nach Art der Doodya-nervatur gefunden. Die 



in. Cryptogamae vasculares. 25 

Synonymie dieser Art ist etwas verwickelt, da verschiedene Pteridologen habituell 
ähnliche Arten damit vereinigt oder verwechselt haben. Uooker vereinigte in den 
Species Filicum (I. c.) mit unserer Pt. dura auch Pt. pectiniformis , die er auf 
Tafel 113 A (eod. loc.) abbildete, was um so leichter möglich ist, da die pinnulae 
bei ihrer lederartigen Textur die Nervatur gar nicht erkennen lassen und man nur 
durch Aufkochen über den Verlauf der Nerven Sicherheit erlangen kann. Was Mc. 
Ken in seinem Natal ferns (1. c.) unter Pteris dura versteht, vermag ich zur Zeit 
nicht anzugeben, obgleich ich durch die grosse Liberalität von Rev. J. Buchanan 
in Durban y dem ich eine fast vollständige Sammlung der in obigem Werke be- 
schriebenen Farne verdanke, über fast alle übrigen Farne von Natal mit Sicherheit 
Aufklärung zu geben vermag. Möglicher Weise versteht Mc. Ken mit Hook er 
and Baker unter Pellaea dura Pellaea pectiniformis, was um somehr möglich ist, 
da in der oben angeführten Sammlung sich letzterer Farn vorfindet, jedoch schon 
mit seiner richtigen Bestimmung. 

7. PterideUa angulosa Mett. 

Pteris angulosa Bory. Willd. Kuhn Fil. Afric. p. 75: 

Rhachis teres supra tomentella; folia bi-tripinnata; pinnulae ovatae, acuminatae. 

Bourbon. — Mauritius. — Madagascar. 

B. Folia pinnatisecta s. supra decomposita, segmentis ultimis conflucntibus. 
Nervi omnium specierum liberi. 

*a. Nervi dorsum crenarum adeuntes s. intra marginem integerrimum 
desinentes. 

8. PterideUa involuta Mctt. 

Pteris involuta Sw. Syn. 104. 300. Kuhn Fil. Afric. p. 82. — Pellaea Baker 
in Hook. Bak. Syn. Fil ed. II. p. 148. 

Rhachis paleacea, supra leviter depressa, pinnatisecto-pinnatipartita s. bipinna< 
tisecto -pinnatipartita. 

Promontorium bonae spei et ins. Sansibar. 

Die von Thunberg am Cap gesammelten Exemplare zeigen eine auf der Ober- 
seite abgeplattete Rhachis, welche ringsum mit glänzenden Spreuhaaren besetzt ist. 
Nach handschriftlichen Aufzeichnungen von Mettenius gehört hierher auch die 
von Zeyher (n. 4627) am Cap gesammelte Pflanze, welche Hook er (Spec. fil. IL 
p. 108) für Cheilanthes profusa hielt. Nach der neuesten Ausgabe der Synopsis 
filicum von Baker soll die Pflanze auch auf Sansibar vorkommen. 

var. tripinnatisecta Mett. 

Pteris contracta Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 78. — Pellaea Bojeri Hook. Spec. 
Fil. n. p. 146. T. 119. A. — Pellaea consobrina Bak. in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. 
p. 150 partim. 

Promont. bon. spei (spec. n. vidi.). — Madagascaria (spec. n. v.). — Abyssinia, 
in regione Habäb 3 — 5000 ped. (Hildebrandt 322 pt.); in regione Schohos ad 
Chor Ain (Steudner). 

Diese Varietät kenne ich aus dem südlichen Afrika hinsichtlich der Original- 
exemplare nicht, dagegen habe ich zahlreiche Exemplare aus dem Freibnrger und 
Lieipziger botanischen Garten untersucht, welche aus südafrikanischen Sporen er- 
zogen worden sind, und diese Exemplare stimmen mit der von Steudner und 
nildebrandt gesammelten Pflanze genau überein. Gegen eine Vereinigung dieser 
Varietät mit Pt. quadripinnata, wie solche von Baker angegeben wird, sprechen 



IQ Botanik von Ost -Afrika. 

einerseits die Endigungen der Nerven, andererseits auch so bedeutende habituelle 
Charaktere ; dass hier sicher eine Trennung vorgenommen werden muss. 

9. PterideUa Bdangeri Mctt. 

Pteris Belangen Bory in Belang. Crypt p. 44 (1833) t. spec. orig. — Chei- 
lanthes varians Hook. Spec. Fil. IL p. 89. T. 103. A. 

Rhachis laevis supra sulcata/ pinnatisecto-pinnatipartita; laciniae in apicem 
elongatum confluentes. 

India orientalis. — Ins. Philippinae. — Amboina. 

'''b. Nervi sinus dentium adeuntes 

10. PterideUa viridis Mett. 

Rhachis depressa, marginata, rufa, glabra; pinnatisecto-tripinnatisecta, segmenta 
ovata, obtusa s. acuminata; paraphyses nullae. 

Pteris viridis Forsk. Flor. Aeg. Arab. p. 186. Kuhn Fil. Afric. p. 89. — 
Pteris hastata Sw. 

Ins. Capoverdicae ; montes Cameruni; Angola; Prom. hon. spei; Natalia 
(Buchanan 29. 30); regio Sambesiana; Madagascaria; ins. Comorae, Angasija in 
monte ignivomo inter 600 et 6000 ped. (Kersten 15. 16. 17); ins. Mascarenae; 
ins. Seschellae; ager Mosambicensis ; Abyssinia, montes pr. Amba Sea ad 6500 ped. 
(Schimper 222 nom. vemac. Mester Quala). 

Diese Art ist vielleicht rein afrikanisch, da ich bisher aus Arabien noch keine 
Exemplare zu Gesicht bekommen habe, und dieser Standort in den pteridologischen 
Werken auch stets ohne Sammler angegeben wird. Von Pter. involuta var. tripinna- 
tisecta unterscheidet sich vorstehende Art leicht durch die nackte Rhachis, die mit 
einem schmalen hellbraun geflügeltem Saume versehen ist. Die von Hildebrandt 
und Steudner in den Vorländern von Abyssinien gesammelten Pflanzen (vergl. 
unter Pt. involuta var. tripinnatisecta), welche ich früher für eine Varietät von 
Pteris viridis gehalten habe, zeigen eine mit Spreuschuppen dicht besetzte Rhachis, 
welche ungeflUgelt ist und nur eine sehr leichte Depression auf der Oberseite besitzt. 

11. PterideUa quadripinnaia Mett, 

Pteris quadripinnata Forsk. Flor. Aeg. Arab. p. 186. — Cheilanthes Kuhn Fil. 
Afric. p. 74. 207. 

Rhachis supra marginata, rufa, glabra, supradecomposita ; segmenta oblonga 
s. lineari- oblonga; paraphyses numerosae. 

Ins. Capoverdicae; montes Cameruni; Prom. hon. spei; Natalia (Buchanan 28); 
Madagascaria (Oarnier 110. 111); Abyssinia. 

Unter den zahlreichen, mir vorliegenden Exemplaren dieser Art lassen sich 
mit Leichtigkeit zwei Formen unterscheiden. Die am Cap wachsenden Pflanzen 
zeigen sehr kleine Segmente, welche vielfach an Cheilanthes multifida erinnern, 
während die in Natal, Abyssinien und Madagascar vorkommenden einen äusserst 
robusten Habitus und in Folge dessen natürlich sehr grosse Segmente besitzen. Es 
bedarf überhaupt noch einer genaueren Untersuchung, ob die Capenser Pflanze hier- 
her gehört, oder, wie ich fast geneigt bin anzunehmen, eine eigene Art ist. Was den 
Standort der Capverdischen Inseln anlangt, so hat^Mettenius ein von Limminghe 
auf jenen Inseln gesammeltes Exemplar erbalten, welches habituell mit den Pflanzen 
von Abyssinien und Natal Uberein stimmt, jedoch bis jetzt von keinem andern 
Sammler wiederum gefunden worden ist, was indessen sein Vorkommen dort nicht 
ausschliesst , da die Pflanze nach H o o k e r auf den Camemnbergen vorkömmt and 



m. Cryptogamae vasculares. 17 

unter der Amiahme der Richtigkeit jenes obigen Standortes eine gleiche Verbreitung 
wie Pteris viridis haben würde. 

13, Cheilanthes Sw« 

1. Cheilanthes Schimperi Ksse. 
Kze. Fil. I. p. 52. tab. 26. 

Abyssinien, auf allen Bergabfällen von 5500' abwärts; Berrechowa 3200^ 
(Scbimper 132).— Schire (Quartin-Dillon et Petit). — Umgegend von Keren 
4500—5000' (Beccari 813). — Im Bogoslande 5000' (Hildebrandt 320). 

2. Cheüanlhes midtifida Sw. 

Sw. syn. fil. p. 129. 334. Kuhn Fil. Afric. p. 73. 
Natal (J. Bnchanan 24). 

3. Cheilanfhes Bergiana SdUdl. 
Schlechtdl. Adambr. p. 51. Tab. 31. 

Natal (Bnchanan 21). 

4. Cheüanthes hirta Sw» 

Sw. Syn. p. 128. 329. Kuhn Fil. Afric. p. 72. 

Natal (Bnchanan 22. 23). 

Rev. Bnchanan theilt mir mit; dass in Natal die „varietas intermedia '^ die 
gewöhnliche Form sei, welche in den Ktlstengegenden vorkomme (n. 22), während 
die ,,varietas parviloba'^ (n. 23) auf dem Hochplateau sich finde. 

5. Cheüanthes capensis Sw. 
Natal (Bnchanan 25). 

Die Pflanze scheint in Natal selten zu sein, da sie in den von Mc. Ken heraus- 
gegebenen „Natal fems^' fehlt und Rev. Bnchanan brieflich zu dem mir Obersandten 
Exemplare bemerkt: „can find no trace of this plant in Natal beyond one small 
rocky bush at Movi River.'' Das mir aus Natal vorliegende Exemplar, obgleich 
sehr fragmentarisch, weicht von den Capenser Pflanzen nur durch „indusiis margine 
eroso-dentatis, non ciliatis'' ab, stimmt aber sonst in allen wesentlichen Merkmalen 
mit Capenser Pflanzen überein. 

6. Cheüanthes farmosa Klf. 

Klf. Ennm. fil. p. 213. Kuhn FU. Afric. p. 71. 
In Granitspalten im Thale von Erkauit bei Suakin (Schwein furth 351); 
Abyssinien, Amba-Sea 6500' (Schimper 221); Eeren (Beccari 312); im Distriet 
der Habäb 4—5000' (Hildebrandt 321). 

7. CheüarUhes coriacea Done, 
Decaisne Arch. d. Mus. IL p. 190. 

In Granitspalten im Thale von Erkauit bei Suakin (Schweinfurth 243). — 
Umgegend von Keren (Beccari 309). — Im Lande der Habäb (Hildebrandt 325). 

14» Notholaena IL Br« 

1. Notholaena Maranlae R. Br. 

Oymnogramme Marantae Mett. FiL h. Lips. p. 43. 
Abyssinien, auf Felsen am Berge Semajata 9800' (Schimper 479). 
2« Notholaena veUea B. Br. 

B. Brown. Prod. p. 146. 
Im Thale von Erkauit bei Suakin (Schweinfurth 241). 

r. d« Decken, Reisen Ul. 8. Botanik. 2 



18 Botanik von Ott -Afrika. 

3. Nofholaena BucJumani Baker. 

Baker in Hook. Bak. Syn. p. 373. Mc. Eeii; Natal ferna. p. 22, 
Natal (Bnchanan 118). 

Eine recht charakteristische Art, welche durch die Architektur der Lamina vor 
allen andern Arten der Gattung sich auszeichnet. 

4. Nothciaena EcMoniana Kge. 
Kunze Linnaea 10. p. 501. 

Natal (J. Buchanan 117). 

Steht der Notholaena Marantae habituell am nächsten. 

5. Nofholaena inaequalis Kze, 

Kze. FU. I. p. 146, Tab. 64. Fig. I, 
Natal (J. Buchanan 116). 

15« Ceropteris Lk. 

Link. Spec. Fil. p. 141. 
Die Gattung Gymnogramme im Sinne der meisten Pteridologen umfasst eine 
ganze Anzahl von Gruppen oder Gattungen, welche nur das eine gemeinsame Merk- 
mal besitzen, dass die Fruchthaufen auf der Unterseite der Lamina im Verlaufe 
der Nerven ohne jegliche Indusien liegen. Wie ich bereits im Anfang (p. 9) gezeigt, 
habe ich den Gattungsnamen Gymnogramme ftlr eine ganz beschränkte Anzahl von 
Arten benutzt und bin daher genOthigt, für die mit einem gelben oder weissen Puder 
versehenen Arten den von Link treffend gewählten Namen „Ceropteris^' zu verwenden. 

1. Ceropteris argentea. 

Acrostichnm Bory iter. I. p. 321. — Gymnogramme Mett msc. Kuhn Fil. 
Afric. p. 59. 

Natal (J. Buchanan 121. Sanderson 1075). 

var. aurea Mett. Kuhn 1. c. 
Natal (J. Buchanan 122); Bourbon. 

16« Actlniopteris Link* 

Link. Spec. Fil. p. 79. Hook. Spec. Fil. III. p. 275. 

1. Actiniopteris dkhotoma Mett. 

Pteris dichotoma Kuhn Fil. Afric. p. 79. — Actiniopteris radiata Link Spec. 
fil. p. 80. 

Im Thale von Erkauit bei Suakin (Schweinfurth 242). — Auf Bergabfällen, 
an Felsen von 5000' abwärts in heissen Gegenden, Bellitschen (Schimper 164). — 
Schire (Quartin-Dillon et Petit). — Im Lande der Habfib, 4— 6000^ (Hilde- 
brandt 324). 

var. australis Hook. 

Hook. Icon. plant. T. 976. — Pter. dichotoma var. elongata Mett. Kuhn fil. 
afric. p. 80. 

Lamina 2 — 4'^ longa, rarius divisa s. bifida, plerumque e basi cuneata ter quater 
dichotoma, partitiones inferiores elongatae, ultimae lineares antiee incisae 8. margine 
involuto subulatae. 

Umgegend von Keren in den Bogosländem (Beccari 308). — Sansibar 
(Link 13. Hildebrandt 1104). 



III. Cryptogamae TascuJares. 19 

17« Doryopteris J. Smith, einend, 

J. Smith Histor. filic. p. 288. Klotzsch Linnaea vol. 20. p. 342. 

1. Doryopteris concclor. 

Pteris concolor Langsd. et Figch. Icon. fil. p. 19. Tab. 21. 

Niam-Niamland amNabambisso (Schweinfurth 3028) uad in einer Schlucht 
am Hnnh (Schweinfurth 3873). — Natal (Buchanan 26). 

Die von Schweinfurth gesammelten Exemplare stimmen mit südafrikanischen 
darin überein ^ dass die Sori einzeln getrennt von einander an den Nervenenden 
sich befinden. Solche Pflanzen glaubte W. J. Hooker für eine eigene Art halten 
zu müssen und nannte sie Cheilanthes Kirkii Hook. Icon. fil. cent. H. T. 81, zumal 
da ihm von mehreren Standorten, wie von Grahamstown (Sanderson), Moramballa 
am Sambesi (Kirk) und von Pungo Andongo (Wel witsch 142) derartig ab- 
weichende Pflanzen vorlagen. In meinen Fil. Afric. p. 88 habe ich bereits ohne 
weitere Motivirung Cheilanthes Kirkii einfach zu Pteris concolor gestellt und zwar 
auf Grund der Untersuchung einer Originalpflanze von Cheil. Kirkii; seitdem habe 
ich die volle Ueberzeugung gewonnen, dass wir es hier nur mit einer Variation 
einer allbekannten Pflanze zu thun haben. Die Natur liebt es manchmal, unsere 
ganz willktlrlich gezogenen Gattungscharaktere durch eine plötzlich auftauchende 
Mittelform über den Haufen zu werfen. Cheilanthes Kirkii gehört unzweifelhaft 
seiner Fructification nach zur Gattung Cheilanthes, seinen vegetativen Merkmalen 
nach zu Doryopteris. Wie wir bei jenem wunderbaren Scolopendrium Krebsii alle 
Uebergänge von einer wirklichen scolopendrioiden Fructification bis zu den Frucht- 
haufen von Blechnum finden, ebenso fijiden wir bei Dor. concolor die Uebergänge 
von cheilanthoiden Fruchthaufen zu den von Pteris. — Ich habe zahlreiche Exem- 
plare aus allen Welttheilen gerade auf diese Eigenthümlichkeit hin untersucht und 
habe gefunden, dass hauptsächlich afrikanische Pflanzen diese Abweichung zeigen. 
Ein von Gueinzius in Natal gesammeltes Exemplar hat auf ein und demselben 
Rhizom bald continuirlich fortlaufende Sori, bald cheilanthoide Sori. Exemplare 
von Burchell am Cap (n. 3158), von Breutel an der Kumakala bei Bethel am 
Cap, von Jelinek in Brasilien (n. 151) gesammelt, zeigen fast stets jene chei* 
lanthoiden Fruchthaufen, während die amerikanischen und asiatisch - polynesischen 
Pflanzen meist Sori aufweisen, wie wir sie bei Pteris zu sehen gewohnt sind. 

18. Pteris L. 

1. Pteris longiföUa L. ^ 

Ins. Sansibar (Link n. 19. Hildebrandt n. 1105). — Prope urbem Mombas 
(Exped. Deckenian. n. 18). 

2. Fteris cretica L. 
Natalia (Buchanan 33). 

Bisher nur in Ost -Afrika gefunden Und zwar bekannt von Abyssinien, Natal, 
dem Caplande und den ostafrikanischen Inseln; scheint in West- Afrika zu fehlen. 

3. Pteris Camerunicma Ktihn. 

Kuhn Fil. Afric. p. 207. — Pteris Manniana Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 84. — 
Pt pellucida Hook. Bak. Syn. fil. p. 154 partim. 

Camerungebiet, im Walde am Ufer des Victoria River, selten (Buchholz). 

Mettenius hatte zuerst nach Pflanzen des Herbariums in Kew die Species 
aufgestellt und zwar nach Exemplaren, welche G. Mann auf Fernando Po (n. 126) 
und Barter an den Camerunbergen (u. 1385) gesammelt hatten. Die von 

2* 



20 Botanik von Ost -Afrika. 

Bnchholz gesandten Exemplare, obgleich das Rhizom fehlt, stimmen genau mit 
der von Mettenins aufgestellten Diagnose überein und zeigen so differente Charak- 
tere, dass eine Vereinigung mit Pt. pellucida Presl und Pt. venosta Kze., wie solche 
von Hook er und Baker angenommen wird, uns unpassend erscheint. 

4. Pteris arguta Axt. var. fläbeUata Mett. 

Forma major Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 76 (Pteris flabeUata Thbg). 
In monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5800 — 7800 ped. (v. d. Decken et 
Kersten no. 23). — Natalia (J. Buchanan n. 36 partim). 

5. Pteris biaurüa L, 

Abyssinien, afi Bacbufem im Gebüsch im tiefen Schatten bei Amora Oettel 
7000' (Schimper n. 1468). — Am Nabambissobache im Niam-Niamlande (Schwein- 
furth n. 2958). — Seschellen (Kersten n. 20). — Umgegend von Mombas (Expedit 
Deckenian. n. 21). — Gomoren, Angas^ja am Abhang des Vulkans (Kersten n. 22). 
— Natal (Buchanan 34. 35). — Umgegend von Victoria am Fuss der Gamerun- 
berge (Buchholz). 

Eine infolge ihrer Verbreitung durch alle Tropenländer sehr veränderliche Art. 
Ich werde später bei anderer Gelegenheit auf die Varietäten eingehen , die sich 
nach bestimmten Gesichtspunkten classificiren lassen und will hier nur so viel be- 
merken, dass die von Schweinfurt (2958) und Buchanan (n. 35) gesammelten 
Pflanzen einer Varietät angehören , die ich ,,repandula'' nenne, entsprechend dem 
Pteris repandula Link; die andere von Buchanan gesammelte Pflanze (n. 34) 
gehört zur var. Blumeana Mett. (Pt. Blumeana Agardh). 

6. Pteris commutata not\ spec, 

Khizoma oblique adscendens paleis lineari - lanceolatis longo acuminatis ferm* 
gineis dense vestitum; folia subehartacea supra obscure, infra laete viridia, glabra, 
infra scaberula, subdifformia; petiolus 20 — 46 Gm. longus, cum rhachi stramineus, 
deorsum pnrpurascens, basi paleis lanceolatis nitidis laxe vestitus; lamina pinnati- 
secta cum impari; folia sterilia petiolo 30 — 46 Gm. longo imposita, late ovato- 
lanceolata; lamina 20—35 Gm. longa, 15 — 30 Gm. lata; segmenta bi-quadrijuga, 
sessilia, 15 — 19 Gm. longa, 2 — 3 Gm. lata, knceokta, basi superiore attenuata, 
inferiore subattenuata , in petiolo longo decurrentia, obtusa, margine vix levissime 
undulata apice argute semdata; segmenta infima bipartita; nervi laxi in dimidio 
extemo maculas eloogatas efformantes; folia fertilia petiolo 20^—50 Gm. imposita, 
ovato- lanceolata, lamina 15 — 45 Gm. longa; 15 — 30 Gm. lata; segmenta 3 — 7-juga, 
sessilia, lanceolata, subacuta,^ apice serrulata, basi superiore subsoluta, inferiore 
longe decurrentia, 10—20 Gm. longa, 1,5 Gm. lata, infima s. inferiora bipartita, 
rarissime tripartita; margo integerrimus, planus; sori e basi segmentorum fere ad 
apicem extensi; nervi in dimidio externo maculas elongatas s. more Doodyae, in 
dimidio intemo maculas ovales efformantes hinc inde etiam liberi; paraphyses nullae; 
sporae tetraSdrico-globosae, verrucosae. 

Africa centralis, in regione Niam-Niam ad rivulum Mbula (Schweinfurth3515) 
et ad rivulum Diagbe (Schweinfurth 3118). 

Eine sehr charakteristische Art, welche der Pteris grandifolia am nächsten 
verwandt ist, jedoch durch weiter entfernt stehende Nerven und eine geringere An- 
zahl der Segmente sich unterscheidet. Die Nervation neigt vielfach zur Nervatura 
elentherophlebia, wie dies ja öfter bei der Section Litobrochia der Fall ist. 

7. Pteris cUrovirens WiM. 
Willd. Spec. plant. V. p. 385. 



JII. Cryptogamae vasculares. 21 

Am Nabambisso im Niam-Niamlande (Scbweinfurth 2957); am Diagbebache 
ebend. (Scbweinfurth 3105). 

Diese Species ist bisher nur von der Gtuneaktiste und Angola bekannt und 
dürfte wohl in diesen Gegenden ihre Ostgrenze erreichen. 
8. Pleris simüis nov, spec, 

Khizoma adscendens paleis lineari- lanceolatis longissime acaminatis ferrugineis 
medio linea nigrescenti carinatis dense vestitum; folia membranacea juniora laete 
Tiridia, fertilia opaco-viridia, glaberrima; petiolos et rhaches primariae atque par- 
tiales densissime spinnloso-acnleritae; petiolas et rhachis ad 3 M. longus, petiolus 
40 — 60 Cm. longus, flavns s. pnrpnrascens, basi laxe paleaceus; lamina elongato- 
lanceolata, pinnatisecto-pinnatipartita, 100 — 130 Cm. longa, 40 — 56 Cm. lata; 
segmenta distantia, nnmerosissima (ntrinqne ad 21) subsessilia, elongato - lanceolata, 
longe acaminata, 25 — 35 Cm. longa, 7 — 12 Cm. lata; laciniae namerosae, sinnbus 
OTatis distinctae, ala 2 — 3 Mm. lata confluentes, patentes, lineari - lanceolatae , ob- 
tnsae, versus apicem argnte serratae; laciniae infimae basales deorsnm adauctae; 
costae utrinqae prominulae; nervi manifesti, basales extemi e costa in vicinia costulae 
egredientes, infimi costularum primariarum arcum Pleocnemiae 5 — 6 radiatum effor- 
mantes; maculae secus costalas nni- s. biseriatae; nervi Ultimi soll liberi; sori e 
sinn laciniarum versus apicem eztensi; margo revolutus ; paraphyses nullae ; sporae 
tetraSdrico-globosae, verrucosae. 

Africa centralis, locis palndosis ad rivulum Assika (Scbweinfurth 3311) et 
ad flumen Mbruole (Scbweinfurth 3087). 

Die grosse Anzahl der Segmente (bis 28 jederseits), die lang zugespitzten, am 
Bande scharf gezähnten Lacinien, sowie das Fehlen der Paraphysen unterscheiden 
vorliegende Art von Pt atrovirens, mit der sie unleugbar am nächsten verwandt 
ist Irgend welche herablaufenden Leisten, wie ich sie stets bei den fertilen Wedeln 
von Pt. atrovirens wahrgenommen, fehlen ebenfalls gänzlich. 

9. Pteris tripartita Sw. 

Ich habe früher bei der Abfassung meiner Filices africanae Pteris tripartita, 
marginata und Pseudo-Lonchitis trennen zu müssen geglaubt; eine genauere Unter- 
suchung dieses tropischen Farn hat mir indessen gezeigt, dass jene früheren Unter- 
schiede illusorisch sind und die Synonymie sich daher folgendermassen ergiebt: 
' Pteris tripartita Sw. in Schrad. Joum. 1800. II. p. 67. Syn. fil. p. 100. 293, 

Pteris marginata Bory Yoy. aux 4 isl. II. p. 192. t. spec. orig. in herb. 
Willd. n. 20015. 

Pteris semiovata Poir. Ena V. p. 723. t. spec. herb. Desv. — Desv. Ann. Linn. 
VI. p. 298. 

Pteris linearis Poir. Enc. V. p. 723. t spec. herb. Thouars. 

Pteris attenuata Swartz in Schrad. Joum. 1800. 11. p. 66. Syn. fil. p. 98. 
291. t. spec. herb. Thunbg. 

Pteris Pseudo-Lonchitis Bory in Willd. Spec. pl. V. p. 389. t. spec. herb. Willd. 20000. 

Africa occidentaUs tropica (Exemplaria nondum vidi). Africa orientalis: Natalia 
(Buchanan 36 partim). Madagascaria (Garnier 91. 92). Ins. Bourbonia (Bory, 
Boivin 845). Ins. Nossi-Be (Boivin). Ins. Mayotte Comorarum (Boivin 2463). 
Ins. Seschellae (Per vi IIa 60). 

Ausserdem durch Central -Indien bis zum Himalaya und über die Sundainseln 
durch die ganze polynesische Inselwelt bis Tahiti verbreitet. Eine im Genus Pteris 
äusserst polymorphe Art. 



22 Botanik von Ost -Afrika. 

19, Clirysodliim F^e Hett. 

1. Chrysodium aureum Mett. 
Mett. Fil. h. Lips. p. 21. 

Seschellen (Pe rvill 6). — Sansibar (Hildebrandt 1108); — Natal (Bucha- 
nan 131). — West-Afrika^ an Ufern des Creek, der von Camaroons nach Mungo 
führt; weit über mannshoch (Bnchholz). 

2. Chrysodium Gäboonense Kuhn. 

Kuhn Fil. Afric. p. 51. Acrostichum Hook Spec. fil. V. 274. Hook. Bak. 
Syn. fil. p. 417. 

West- Afrika im Camerungebiet bei Balong (Mojnka) am Ufer eines Oebirgs- 
baches (Bnchholz). 

Bisher nur vom Gaboon und Angola bekannt. 

3. Chrysodium puncUUum Mett. 

Mett. in Kuhn. Fil. Afric. p. 51. — Acrostichum punctulatum Sw. et Willd. 
Am ChorDiagbe bei Uando's Dorf im Lande der A-Banga (Schweinfurth3102). 
Von Fernando Po bis Angola auf der Westkttste, auf der Ostktiste ttber Mada- 
gaskar, die Maskarenen und Comoren verbreitet. 

20. Polybotrya H. B. Kth. 

1. Pdybotrya acrostichaides Mett. 

Mett in Kuhn. Fil. Afric. p. 52. — Hemionitis Afzel. Sw. 

Nilgebiet; an Felswänden der Höhle Gubbihi bei Kulongo im Lande der Bongo 
(Schweinfurth 2235. 2236); am Juru im Gallerienwalde im Lande der A-Banga 
(Schweinfurth 3284); am Nabambissobache (Schweinfurth 3043). — Bei 
Victoria im Camerungebiet (Buchholz). 

Die von Schweinfurth in der Höhle Gubbihi gesammelten Exemplare (2236) 
sind ganz junge Pflanzen^ welche derartig zarte Wedel besitzen; dass man anfangs 
eine Hymenophyllacee vor sich zu haben glaubt; jedoch bald durch das kriechende 
Rhizom; so wie durch die Paleae clathratae vom Gegentheil überzeugt wird. Die 
Wedel sind tiberdies rosenroth gefärbt und behalten auch in ihren mehr entwickelten 
Stadien diese Farbe bei, wie dies auch bei anderen Arten von Polybotrya und 
Lomariopsis der Fall ist; dieselbe verliert sich erst- mit der Ausbildung der fer- 
tilen Wedel. 

2. Polybotrya tenuifolia Kuhn. 

Kuhn Fil, Afric. p. 52. — Lomaria Desv. — Acrostichum Baker in Hook. 
Bak. Syn. fil. p. 412, 

Natal (Buchanan 130). 

Vom Gap der guten Hoffnung bis nach Natal und von dort ttber Madagascar^ 
die Maskarenen und Seschellen verbreitet; dürfte diese Art auf dem Continente auch 
sicherlich bis in die Aequatorialgegenden vorkommen. 

21. Lomariopsis F^e. 

1. Lomariopsis marginata. 

Lomaria marginata Schrad. Goett. gel. Anzeig. 1824. p. 871. t. spec. orig. — 
Lomaria fraxinifolia Raddi Fil. Brasil. (1825) p. 51. T. 73. t spec. orig. — Loma- 
riopsis fraxinifolia Mett. msc. — Lomaria scandens Baddi syn. fil. p, 89, — Acro- 
stichum Japurense Martins loon. pl. crypt. (1828) p. 86. T. 24, — Lomariopsis 
phlebodes F^e Acrost. p, 66, — Lomariopsis erythrodes Fte Acrost p. 67* 



m. Cryptogamae vascolares. 23 

* 

Im Nilgebiet y im Lande der Monbatta, an Banmstämmen kletternd in tief- 
schattigem Dickicht der Gallerie am Bache bei Bongna's Dorf (Schwein fnrth 
3607). — In West-Afrika, im Camerangebiet bei Victoria auf Bombax- und ElaYs- 
Stämmen y selten am Boden wachsend (Bach holz). 

Die Art ist hauptsächlich in Süd -Amerika verbreitet und zwar von Panama bis 
Pera und Brasilien ^ wurde von englischen Sammlern dann an der afrikanischen 
Westküste zuerst aufgefunden und durch Schweinfurth im Nilgebiet, scheint 
jedoch nach den bis jetzt vorliegenden Standorten den Aequator nach Süden hin 
nioht weit zu überschreiten. 

82« Acrostichiim L. F6e Hett. 

1. AarosUdium Aubertü Besv. 

DesY. BerL Hag. V. p. 309. t spec. orig. Desv. Joum. bot. III. p. 272. Ann. 
Lin. Paris- VI. p. 209. F6e Acrost p. 45. T. 18. f. 1. F«e Gen. p. 43. Hook. Spec. 
fiL V. p. 219. Hook. Bak. Syn. p. 406. Kuhn Fil. Afric. p. 43. Mc. Een^ Natal 
fems p. 23. — Eiaphoglossum Moore Ind. fil. p. 352. 

Acrostichum lineare Fäe Acrost. p. 47. T. 15. f. 2. F£e Gen. Fil. p. 43. Ettingh. 
Farn. d. Jetztw. p. 6. T. 1. f. 17. 18. Hook. Spec. fil. V. p. 221. Hook. Bak. 
Syn. fil. p. 406. — Eiaphoglossum Moore Ind. fil. p. 360. 

Acrostichum oligotrichum Eze. in herb. Mart 

Acrostichum Klotzschii Moritz in sched. Eaton Fil. Wright. Feudi, p. 194. 

Acrostichum Boivini Mett. t. icon. herb. Mett. Kuhn FiL Afric. p. 43. 

Acrostichum Reichenbachü Moritz in sched. Kuhn Linnaea vol. 36. p. 42. 

Acrostichum eximium Mett. Ann. scienc. natur. S^r. V. vol. II. p. 199. 

Ins. Mascarenae; Bourbonia (Boivin B. 798!), Mauritius (Boivin t. icon. in 
herb. Mettl). — Natal (Buchanan 127!). — Mons Dzomba ad flumen Sambesi 
(Kirk). — Fernando Po (Mann 662). — Brasilia (Gardner 98. 5927. Glaziou 
4372! 4362!). — Venezuela, Tovar (Funk et Schlim 968. Moritz 419! Fendler 
281!). — Nova Granada (Lindig 315!). — Costa Rica, in silvis montanis montis 
ignivomi Barba (C. Hoffmann 27!). — Guatemala (Salvin et Godmann). 

Zunächst muss ich bemerken , dass ich frtlher Acr. Boivini , Reichenbachü, 
eximium und lineare von Acr. Aubertü als eigene Arten trennen zu müssen glaubte, 
allein eine Vergleichung aller mir zu Gebote stehenden Exemplare von den ver- 
schiedenen Standorten hat sämmtliche früher angenommenen Unterscheidungsmerk- 
male als hinfällig erwiesen, und so sehen wir denn diese Species wie so viele 
andere Farne von Mittel- Amerika bis zu den mascarenischen Inseln verbreitet, eine 
Erscheinung, die im Genus Acrostichum nicht allzu häufig ist, da die Arten im 
Allgemdnen nur eine sehr locale geographische Verbreitung besitzen. Was die 
Exemplare von den einzelnen Standorten anlangt, so sind die von Glaziou gesam- 
melten Pflanzen (n. 4372 und 3462) eine sehr grosse üppige Form, was zur Folge 
hat, dass die Nerven des fertilen Wedels hin und wieder einzelne Anastomosen 
bilden. Auf demselben Rhizom findet sich ein Wedel, der durchaus nicht von den 
Exemplaren von Bourbon abweicht und dann 2 andere Wedel, welche sehr lang 
gestielt sind und dadurch ein ganz anderes Aussehen erhalten. Die Basis des 
fertilen Wedels ist herzförmig und bildet so gewissermassen den Uebergang zu 
Aer. eximium Mett., dessen fructificirende Wedel allerdings in der Längenausdehnung 
ihrer Blattfläche kürzer sind, dagegen in dem Froportionsverhältnisse von Blattstiel 
und Blattfläche fast genau mit den brasilianischen Exemplaren übereinstimmen. — 



24 Botanik von Ott -Afrika. 

Je nach dem mehr oder minder vorgerttckteo Entwicklangsstadinm der Pflanze 
finden wir Blattstiel und Blattfläche entweder dicht bedeckt mit Sprenschuppen 
oder fast kahl. Die Exemplare von Bonrbon zeigen beide Stadien^ die von Bncha- 
nan in Natal gesammelten Exemplare sind jnng und über and tiber mit Spren- 
schuppen bedeckt und dadurch genau übereinstimmend mit der von Boivin auf 
Mauritius (Acrost. Boivini Mett) gesammelten Pflanze. Die Exemplare von Venezuela 
und Costa Rica halten in Bezug auf die Ausbildung der fertilen Wedel die Mitte 
zwischen afrikanischen Exemplaren und denen von Neu -Granada. Schliesslich will 
ich noch bemerken, dass die Standorte ohne ein ! von Mettenius geprüft und der 
einen oder anderen seiner Arten zugezählt sind. 

2. Äcrostichum spaÜmUttum Bory. 

Bory. Voy. I. p. 363. F6e Acrostich. p. 51. T. 14. f. 3. 

Natal (Buchanan 129). 

Ausserdem von Tristan d'Acugna, Bourbon, Madagascar und Ceylon bekannt 
Die Exemplare aus Natal sind kräftig entwickelt und durch die lang gestielten 
Wedel von den mir vorliegenden Pflanzen von Bourbon etwas abweichend , sonst 
aber in allen wesentlichen Charakteren übereinstimmend. Eine Vereinigung dieser 
Art mit Acr. horridulum Klf. und Acr. piloselloides PresL, wie solche von englischen 
Pteridologen vorgenommen wird, halte ich nach meinen bisherigen Untersuchungen 
fUr unstatthaft, da letztere beide Arten einen fertilen Wedel besitzen, der glatt aus- 
gebreitet ist, während von allen 5 mir bekannten Standorten bei Acr. spathulatum 
die fertilen Wedel mit ihren beiden Hälften zusammengefaltet sich entwickeln und 
auch so bei fortschreitender Entwicklung verbleiben. 

3. Äcrostichum hj/bridum Bory, 

Bory. Voy. IIL p. 95. Hook. Grev. Icon. t. 21. Kuhn PiL Afric. p. 45. 

Äcrostichum Lindbergii Mett msc. Kuhn. Linnaea vol. 36. p. 46. 

Äcrostichum propinquum Mett. msc. Kuhn Linnaea vol. 36. p. 45. 

Bourbon (Bory, Vieillard). — Mauritius (Labillardi6re, Sieber syn. 
fil. 27). — Africa australis extratropica (Burchell 5152). — Natal (Buchanan 126). 
— Brasilia (Lindberg 537. Glaziou 4363). — Peru, Agapata (Lechler 2007). 
var. vulcani F^e Acrost. p. 41. T. IX. f. 3. 

Äcrostichum microphyllum Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 46. 

Bourbon (Boivin 796. 797). — Ins. Comorae, Angasya, in monte ignivomo 
inter 6000 et 9000 ped. (Kersten 1. 2). 

Von vorstehender Art unterscheide ich mit Fäe zwei Formen, die eine bat 
eine sehr lange Blattfläche und lange weiche Spreuschuppen am Khizom, die andere 
Form ist kaum halb so gross, hat eine eiförmige, beiderseits etwas zugespitzte 
Blattfläche und starre Spreuschuppen, letztere bildet die Var. Vulcani F6e. Aus 
dem Vorkommen in einer ziemlich beträchtlichen Meereshöhe erklärt sich einerseits 
der gedrungenere Wuchs der Pflanze, andrerseits die stärkeren Spreuschuppen. 
Zu dieser Varietät gehört auch Acr. microphyllum, welches Mettenius als eigene 
Art trennen zu müssen glaubte ; indessen besitzen die Pflanzen von der var. Vulcani, 
welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, genau dieselben Sprenschuppen^ wie 
auch andrerseits die Blattfläche genau mit den von Boivin und Kersten gesam- 
melten Exemplaren übereinstimmt, nur dass wir es bei Acr. microphyllum mit einem 
sehr kleinen Exemplare zu thun haben, welches vielleicht in beträchtlicher Meeres- 
höfae auf sehr sterilem Boden gewachsen ist. Mit den Exemplaren von Natal 
stimmen die von Glaziou gesammelten Pflanzen, welche ich im Herb. Eich 1er 



III. Cryptoganne Tasculares. 25 

untersucht habe, hinsichtlich der Form der Blattfläche, der Sprenschnppen, der Lamina 
und des Bhizoms genau überein, so dass ich keinen Anstand nehme, auch die von 
Lindberg (537) und Lechler (2007) gesammelten Pflanzen, welche sich nnr in 
Folge ihres mehr entwickelten Zustandes durch weniger zahlreiche Paleae unter- 
scheiden, hierher zu stellen. Von Fernando Po und den Gamerunbergen habe ich 
bis jetzt noch keine Exemplare untersuchen können und weiss daher auch nicht 
anzugeben, ob dieselben analog ihrem Vorkommen auf vulkanischem Boden zu der 
Varietät gehören. Wir haben demnach wiederum eine Art von Acrostichum, welche 
von Peru durch Brasilien bis zu den mascarenischen Inseln verbreitet ist. 

4. ÄcrasHcJiMm spUndens Bory. 

Bory in Willd. Spec. plant. V, p. 104. F6e Acrost. p. 60. T. 21. f. 2. 
var. Angasijensis Kuhn FiL Afric p. 16. 
Lis. Comorae, in monte ignivomo insulae Angas\jae inter 6000 et 9000 ped. 
(Kersten n. 3). 

Die von mir aufgestellte Varietät weicht von den Pflanzen von Bourbon durch 
intensiv dunkelschwarz gefärbte, sehr starke und feste Spreuschuppen des Bhizoms 
ab, während die Pflanzen von Bourbon viel hellere und weichere Paleae besitzen. 

5. Acrostidmm Decketm Kuhn, 
Kuhn Fil. Afric. p. 17. 

Khizoma repens paleis nigricantibus laciniatis vestitum; petiolus 33 — 36 Cm. 
longus; lamina 23 — 31 Cm. longa, 3 Cm. lata, lanceolata, paleis dilaceratis utrin- 
qne obsita. 

In regione Kilema ad radices montis Eilimand|jaro 3'-4000 ped. (v. d. Decken 
et Eersten n. 5). ' 

Eine genauere Beschreibung dieser eigenthfimlichen Art habe ich bereits an 
dem oben angeführten Orte geliefert und will hier nur noch bemerken, dass diese 
durch ihre Grössendimensionen unter allen afrikanischen Acrostichen bisher einzig 
dastehende Art, dem Acrostichum laminarioides Bory aus Gujana am nächsten ver- 
wandt ist, jedoch durch die viel zahlreicheren und glänzend hellbraun gefärbten 
Spreuschuppen sich sofort unterscheidet. 

6. Acrostickum viseosum Sw. 

var. salicifolia (Eaulf. en. p. 58). 

Insulae Comorae, insula Angasija in monte ignivomo inter 6000 et 9000 pedes 
(Kersten n. 4). 

Diese Varietät kömmt ausserdem in Angola, auf Fernando Po, den Mascarenen 
vor und ist östlich durch Nepal, Assam, Bhotan und Birma über die Sundainseln 
bis zu den Philippinen verbreitet 

7. Acrostichum conforme Sw. 

Swartz Syn. fil. p. 10. 192. T. 1. i. 1. — Acrost. viseosum Mc. Ken, ferns of 
Natal p. 23. 

Natal (Buch an an 125. 128). 

Durch die grosse Liberalität von Rev. Buchanan in Durban bin ich in Besitz 
zweier Formen dieser Art gelangt, von denen er bei der einen (n. 125) Folgendes 
bemerkt: „the speoimen is larger, coarser, biunter than no. 128 also grows more in 
shade, and is always more or less pendent''. In der That zeigt dieses Exemplar 
eine sehr lederartige Textur, fast gar keine Paleae am Blattstiel und der Bhachis 
und macht überhaupt den Eindruck einer sehr weit in ihrer Entwicklung vorge- 
schrittenen Pflanze. Die andere Form (n. 128) hat zahlreiche grosse eiförmige Paleae 



26 Botanik von Ost-Aiiika. 

am Blattstiel und der Rhachis, ist auf der Unterseite der Blattfläche dicht drflsig 
nnd erweckt so den Eindmck einer Pflanze^ welche auf dem Höhepunkte ihrer 
Entwicklung steht. Von der grosseren, oder geringeren Breite der Blattfläche will 
ich ganz absehen, da der Grund hierfür allein wohl nur in einem mehr oder weniger 
günstig gelegenen Standorte zu suchen ist, und es finden sich ausserdem auf ein 
und demselben Rhizom auch breite und schmale Blätter, so dass eine Varietät auf 
diese Erscheinung zu gründen, wie dies Kunze gethan hat, wohl nicht statthaft 
ist Unter einer ganzen Reihe von Exemplaren vom Gap habe ich immer diese 
beiden Formen unterscheiden können, bin aber schliesslich doch im Zweifel gewesen, 
ob nicht die kahle Form lediglich auf einen schattigen Standort zurück zu fthren 
sei, wo die Pflanze sich länger hält nnd im Laufe der Jahreszeit ihre Paleae am 
Bkttstiel und der Bhachis abwirft. 

S8, Bleehnmii L. SehldL 

1. Bkchnum aiusträle L. 
Natalia (Buch an an 48). 

Vom Caplande durch Natal bis Madagascar verbreitet, scheint dagegen auf 
den mascarenischen Inseln zu fehlen, da mir sichere Exemplare Yon diesen Inseln 
bis jetzt noch nicht vorgekommen sind. Ebenso ist das in meinen Filices africanae 
p. 91 angegebene Vorkommen auf den capverdischen Inseln fraglich und bedarf 
jedenfalls noch einer weiteren Bestätigung. 

2. Bhchmm ^wäniiatijim Sw, 

Swartz Schrad. Joum. 1800. II. p. 75. Kuhn Fil. Afrio. p. 93. 

Natalia (Buchanan 42). 

Durch die freundliche Vermittlung von Rev. Buchanan erhielt ich einen Wedel 
vorstehender Art, welcher blechnoidische Fruchthaufen ausgebildet hat nnd welcher, 
wie mir derselbe nach Einsicht von Originalexemplaren mittheilt, das von Pappe 
und Rawson in der Synopsis filicum capensium aufgestellte Blechnum Atherstoni 
sei. Die (1. c.) gegebene Diagnose stimmt denn auch auf das Genaueste mit der 
mitgetheilten Pflanze, und Rev. Buchanan bemerkt brieflich dazu, dass er von 
dieser Form bis zu jenem ganz abnormalen Zustande, welchen Kunze Scolopen- 
drium Erebsii genannt hat, alle Zwischenformen gefunden habe. Das mir über- 
sandte Exemplar (n. 44) ist die blechnoide Form, während (n. 43) die Var. scolo- 
pendrioides Mett. darstellt, zwischen beiden habe ich auch schon an einigen wilden 
und Gartenexemplaren Uebergänge zu einander beobachtet, wie denn überhaupt 
die Uebergänge von sterilen in fertile Wedel in der Natur sehr häufig vorkommen. 
Vergl. Luerssen Fil. Graefiean. p. 132. 140. 

3. Blechnum capense SMecht. 
Schlecht. Adumbr. p. 34. Tab. 18. 

Natalia (J. Buchanan 45. 46). 

Auch hier liegen mir wieder mannigfache uebergänge von fertilen und sterilen 
Wedeln vor. Das von Buchanan unter no. 46 gesandte Exemplar zeigt Fiedem, 
die an der Basis steril sind, während der obere Theil der Fieder wohlausgebildete 
Fruchthaufen enthält; andrerseits liegt mir ein von Sir F. Grey am Cap gesammeltes 
Exemplar vor, dessen Fiedem gerade die umgekehrte Abnormität zeigen. Ob Bl. 
capense mit Blechnum procerum zu vereinigen sei, wie dies von Hooke», Baker 
und Luerssen gethan wird, lasse ich noch dahin gestellt, da ich noch nicht hin- 
reichende Gelegenheit gefunden habe, mich über den Formenkreis von Blechnum 



III. Cryptogamae vasculares. 27 

vestitiim BL, welches in seiner geographischen Verbreitung die Uebergangsbrttcke 
zwischen den beiden Arten bildet ^ zu orientiren. 

4. EUchnum pdtfpodioides Kuhn. 

Kahn Fil. Afric. p. 92. — Lomaria attenuata Willd. Spec. plant. V. p. 290. 

Ins. Borboniae, Hellbourg (Eersten n; 87), Natalia (J. Bnchanan 89. 40). 

Das von Bnchanan unter no. 40 erhaltene Exemplar stellt eine Var. luxurians 
dar, indem die sterilen lanzettlichen Fiedem in unregelmässigen Abständen von 
einander wiederum fiederschnittig sind. Die Art ist auf afrikanischem Boden vom 
Caplande durch Natal über die Comoren (Johanna leg. Sir F. Grey!), Madagascar 
bis nach Mauritius und Bourbon verbreitet. 

5. Blechmim vnflexum Kidm. 

Kuhn Fil. Afric. pt 92. — Lomaria Kunze Fil. I. p. 150. T. 65. — L. discolor 
var. natalensis Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 481. 

Natalia (J. Bnchanan 41). 

Wenn ich auch im Laufe der Jahre bei Untersuchung unzähliger Farne zur 
Annahme eines immer grösser werdenden Formenkreises bei einzelnen Arten mich 
veranlasst gesehen habe, so sind es doch hinwiederum pflanzengeographische 
Momente, welche mich hindern, geographisch getrennt vorkommende Arten kurzweg 
als Varietäten aufzufassen. In diesem Falle besitzt auch unsere Pflanze aus Natal, 
wie dies bereits von Kunze (1. c.) in seiner Diagnose angegeben und in seiner 
trefflichen Abbildung zum Ausdruck gebracht ist, derartige unterscheidende Charak- 
tere, dass eine Vereinigung mit Lomaria discolor mir höchst inopportun erscheint. 

6. BlechnuM täbulare Kuhn. 

Kuhn Fil. Afric. p. 94. — Lomaria Boryana Willd. Spec. plant. V. p. 292. 
Natalia (J. Bnchanan 47). 

Vom Gaplande durch Natal, über Madagascar (Garnier 101. 102) bis zu den 
mascarenischen Inseln verbreitet. 

)34. Vittaria Sm. 

1. Vittaria gumemsis Dsv. 
DesY. BerL Mag. V. p. 325. 

Im Camerungebiet, an Bombax- und Elalfsstämmen bei Victoria (Buchholz). 

2. VUtaria isoet^dia Bary, 

Bory It. II. p. 325. Luerssen Fil. Graeffean. p. 23. — Vittaria lineata Mc. 
Ken, Fems of Natd p. 23. 
Natalia (Bnchanan 124). 

S5« Asplennm L. 

1. Asflemim Nidus L. 

Umgegend von Mombas (Exped. Deckenian. n. 26). — Insel Bourbon, Source 
pteifiante (K ersten 88). 

2. Äsplenum sinuatum PoZ. Beauv. 

P. Beauv. Flor. d'Oware. II. p. 33. T. 79. f. 1. 
Im Camerungebiet an Bombax- und Palmenstämmen bei Aburi und Victoria 
(Buchholz). — An der Loangoküste , auf den QuiUuinseln und bei Majombe 
(Soyaux 127). 

3. Ä^ßemm tepandum Mett. 

Kuhn Fil. Afric. p. 114. Hook. Bak. Syn. fil. ed. 11. p. 482. 



28 Botanik von Ost-Afrika. 

Mungo im Camerungebiet (Buch holz). 

Diese von Mettenins zuerst unterschiedene Art zeichnet sich durch ein 
kriechendes Rhizom und verhältnissmässig lang gestielte Blätter vor allen Übrigen 
ähnlichen Species aus. 

4. Asplenum emarginatum P. Beauv, • 
PaL Beauv. Flor. d'Oware IL p. 6. Tab. 61. 

Im Camerungebiet y Balong (Mojuka) (Buchholz). — Am Chor Diagbe im 
Lande der A-Banga (Schweinfurth). 

Vorstehende Art wurde von Welwitsch in Angola (98! non 96) gefunden und 
dürfte im östlichen Nilgebiet auch noch weiter südlich verbreitet sein. 

5. Asplenum Prionitis Kze. 

Eze. Linnaea 10. p. 511. Kuhn FiL Afric. p. 112. 

Natal (Buchanan 61. 62). 

Rev. Buchanan sandte eine zufällig aufgefundene Form, welche ich ,, forma 
auriculata'' nenne. Die mittleren Segmente haben nach oberwärts gerichtete Oehr- 
eben, welche bis 1,5 Cm. breit und 5,5 Cm. lang sind und bis auf die primäre 
Costa hin von der ganzen Blattfläche abgetrennt erscheinen. Bei den weiter gegen 
die Basis der Rhachis stehenden Segmenten sind die Auriculae vollständig ange- 
wachsen an die Lamina und erhalten dadurch eine beilförmige Gestalt Jedenfalls 
ist diese interessante Form eine Variation der Normalpflanze, wie wir diese Ab- 
änderungen auch bei Asplenum gemmiferum kennen. 

6. Asplmum anisophyUum Kee. 

Kze. Linnaea vol. 10. p. 511. Kuhn Fil. Afric. p. 96. 207. Hook. Bak. Syn. 
fil. p. 2Q4. Mc. Ken, Natal fems p. 13: 

Promont. bon. spei. — Natalia (Gueintzius!). — Moramballa montes ad 
flumen Sambesi (Horace Waller!) 
var. sanguinolenta. 

Segmenta e basi superiore subauriculata vel manifeste auriculata; nervi snb 
angulo 20 — 40® decurrentes. 

Asplenum sanguinolentum Kze. Mett. Asplen. n. 35. T. 4. flg. 10. Hook. Spec. 
fil. XU. p. 114. Griseb. Cat. pl. Cubens. p. 277. 

Asplenum anisophyUum Moore Ind. fil. p. 113 part. Hook. Spec. fil. III. 
p. 111. pt. Hook. Bak. Syn. p. 204 part F«e Möm XI. p. 34. Eat Fil. Wright 
Feudi, p. 205: 

Asplenum anisophyUum var. latifolia Hook. Spec. fil. III. p. 111 pb 

Asplenum* nigrescens Hook. Transac. Linn. Soc. XX. p. 170. 

Antillae, Cuba (Wright 845! Linden 1887); St. Domingo. — Brasilia (Bey- 
rich! Gardner 5942). — Ins. Galapagos. 
var. elongata Kze. 

Kze. Linnaea 10. p. 512. Mett. Asplen. n. 36. 

Folia plerumque apice gemmifera; segmenta e basi superiore exciso - truncata, 
inferiore exciso-cuneata, ovata, acuminata, serrata; serraturae inferiores bifidae. 

Asplenum anisophyUum ß latifolium Hook. Spec. fiL HI. p. 111. T. 166. — 
Aspl. Boltoni Hook. msc. ex Hook. Bak. Syn. fil. 1. c. — Aspl. crassum Pappe et 
Rawson msc. 

Promont. bon. spei. — Natalia (Buchanan 63! 641); Townhill, Maritzburg 
(Sanderson 82!). — In monte Kilimandjaro regionis Dschagga (v. d. Decken 
et Kersten 28!). — Ins. Borboniae (Boivin857l Ker8ten89! Houillet!)« — 



Ilt. Cryptogamae vasculares. 29 

Africa occidentalis tropica , Fernando Po (Mann); Montes Gameruni (Mann 1404. 
2055 ex Mett. mse.). 

yar. microphylla. 

Segmenta magis chartacea e basi inferiore et superiore cuneata, grosse et 
panci-serrata; nervi snb angulo 10 — 20 ^ decurrentes. 

Asplennm anisophyllum ß. microphyllum Kuhn Fil. Afric. p. 20. ex parte. 

In monte Kilimandjaro regionis Dschagga (v. d. Decken et Kersten 27!). 

Vorstehende Art, welche in Airika das Centrnm ihrer Verbreitang hat und in 
Amerika nnr an vereinzelten Punkten auftritt, zeichnet sich durch ,,indusia fornicata'' 
leicht vor den verwandten Arten aus. 

7. Asplenum gemmiferum Schrad, 

Schrad. Goett. gel. Anzeig. 1818. p. 916. Kuhn Fil Afric. p. 103. 
Natal (Buchanan 66). 

var. laciniata Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 103. 

Natal (Buchanan 67). 

Während die eigentliche Art von Angola bis zum Caplande und von dort durch 
Natal bigi zum Sambesi und bis Bourbon verbreitet ist, hat sich die Varietät bisher 
nur im Caplande und in Natal vorgefunden. 

8. A^flmum lineatum Sto. 

Sw. in Schrad. Joum. 1800. IL p. 51. — Aspl. nodulosum Kaulf. in Sieb. Fil. 
exsicc. Kuhn Fil. Afric. p. 108. 

Insula Borboniae, Hellbourg (Kersten 91). 

Ich habe früher Anstand genommen, Aspl. lineatum mit A. nodulosum zu ver- 
einigen, indessen kann nach Vergleichung der Originalexemplare kein Zweifel 
darüber mehr bestehen; dagegen ist in meinen Fil. afric. p. 109 von der Var. 
bipinnatisecta Mett. das Asplenum Fabianum Hombr. et Jacq., welches auf Bourbon 
und Mauritius sich findet, zu trennen und als eine eigene Art zu betrachten. Ich 
hofie bei anderer Gelegenheit auf die Unterscheidung der doppelt gefiedeilien Formen 
von A. nodulosum und den Grundformen von A. Fabianum zurückzukommen, mit 
welchen die Formen von Aspl. Vieillardii Mett. und A. rutaefolium Mett. theils in 
nahem Zusammenhange stehen, theils auch von manchen Autoren mit einander ver- 
wechselt worden sind. 

9. Asplenum MeUenü Kühn. 

Kuhn Fil. Afric. p. 20. 107. Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 488. 

Umgegend von Mombas (Exped. D ecken i an. no. 29). 

£ine sehr charakteristische Art, welche von Hook er in seine grosse Collectiv- 
Bpecies gestellt wird, welche er Aspl. bulbiferum nennt. Ich habe von dieser seiner 
Art ausser vorliegender Species auch eine mexikanische Pflanze als Asplenum 
commutatum Mett Linnaea 36 p. 99 abgetrennt, sowie Asplenum grande F6e und 
Asplenum achilleaefolium Liebmann, welche letzteren nach Untersuchung der Ori- 
ginalpflanzen echte Asplena sind und keineswegs zur Gattung Athyrium zu stellen. 
(Vergl. Hook. Bak. Syn. fil. ed. H. p. 227. 489.) 

10. Asplenum Dregeanum Kge. 

Kze. Linn. 10. p. 517. FiL L p. 53. T. 27. — Aspl. brachypteron Kze. Linn. 
23. p. 232. Mc. Ken, Natal fems p. 15. 

Natal (Buchanan 77). — An Baumstämmen bei Bonjongo im Camerungebiet 
häufig (Buch holz). 



30 Botanik Ton Ost -Afrika. 

Eine Vergleichang der Originalpflanze des ÄspL Dregeanum von Drege vom 
Omzameabaflasse gesammelt mit den Originalpflanzen von Aspl. brachjpteron Eze. 
zeigt auch nicht den geringsten Unterschied; wie dies übrigens schon vor 15 Jahren 
zuerst richtig von Mette nins erkannt worden ist. Es wird daher in Zukunft auch 
für meine englischen pteridologischen GoUegen A. brachypteron nur ein Synonym 
von A. Dregeanum sein. Was die geographische Verbreitung dieser Art anlangt, 
so sind von Mettenius und mir Pflanzen von folgenden Standorten geprüft worden: 
Sierra Leone (Don, Barter) — Fernando Po (Mann 376!) — Montes Cameruni 
(Mann 2057. 1399. Buchholz!) — St. Thomas (Mann) — Angola, Pungo Andongo 
(Welwitsch 92) — Prom. hon. spei (Drfege!) — Natalia (Plant 310, Bucha- 
nan 77!) •— Madagaskar (Lyall Meiler!). Ich will hierbei noch bemerken, dass 
die von Meiler auf Madagascar gesammelten Pflanzen sehr schmale fruchttragende 
Zipfel zeigen, welche indess von der Hauptform nicht so wesentlich verschieden 
sind, um daraus eine eigene Varietät zu machen. 

11. Asplemm rtäaefolium Mett. 

var. b. Mett lieber Asplen. n. 60. — Aspl. stans Eze. Linn. 10. p. 521. 
Natal (J. Buchanan n. 78). 

12. Asplenum brachyotus Rge. 

Eze. Linn. 10. p. 512. Mett. lieber Asplen. n. 74. 

Natal (J. Buchanan 57. 58). 

Ob eine Vereinigung mit Asplenum erectum Bory, wie solche von Hooker 
angegeben, statthaft ist, muss ein vollzähligeres Material entscheiden, als solches 
mir zur Zeit vorliegt. Nach den mir vorliegenden Exemplaren besitzt die Species 
eine Lamina pyramidata, bei welcher höchstens das unterste Paar der Fiedem etwas 
kürzer ist, während Aspl. erectum und die dahin gehörigen Arten eine Lamina 
decrescens zeigen. Von den beiden aus Natal vorliegenden Pflanzen hat die eine 
länger gestielte Segmente, als die mir sonst vorliegenden Exemplare aufweissen; 
eine Abweichung, die in dieser Gruppe öfter wiederkehrt. 

13. Asplenum pterqpus Klf. 

Elf. Enum. p. 170. Spreng. Syst. IV. p. 83. Eze. Flora 1839. I. Beibl. p. 40. 
Mett. Asplen. p. 119. n. 77. Moore Ind. fil. p. 157. Hook. Spec. fil. III. p. 122. 
T. 177. Griseb. flor. brit. Westind. p. 683. F6e Mem. XI. p. 35. F6e Fil. Brasil, 
p. 66. — Aspl. Eohautianum Presl. Tent. p. 107. t. spec. Moore Ind. p. 189. Mett. 
Ueb. Asplen. p. 119. n. 76b. — Aspl. alatum Sieb. fil. exsicc. — Aspl. resupinum 
L'Hermin. msc. t. spec. — Aspl. lunalatum y. pteropus Baker in Martins Flor. Brasil. 
I. p. 436. ^ Aspl. lunulatum Hook. Bak. Syn. fil. p. 202 partun. Griseb. Cat. 
plant. Cub. p. 277. 

Guadeloupe (L'Herminier 9!) — St. Domingo! — Portorico (Berterof) — 
Martinica (Sieb er fl. mart. suppl. n. 83) — Mexico, Orizaba (Müller!) — Vene- 
zuela (Fendler 137. 433! Birschel! Engel 26!) — Ecuador, in monte Ghim- 
borazzo (Spruce 5688) — Peruvia orientalis, St. Gavan (Lechler 3314!) — 
Brasilia (Chamisso, Martins 347! Pabst 210!). 
var. major Mett. Asplen. p. 120. n. 77. 

Mett. Ann. sc. nat. s^r. V. vol. IL p. 288. — Aspl. Femandezianum E^otzsch. 
Linn. 20. p. 355. t. spec. — Aspl. Elotzschianum Eze. msc. partim. 

Cuba (Wright 849! Linden 269!) — Mexico Mirador (Sartorius!) — 
Nova Grauada (Lindig 175! Schlim 395) — Venezuela (Moritz 23b! Engel 82! 
Funk et Schlim 249). 



m. Gryptogamae vaaculareB. 3X 

var. Barteri. 

Segmenta subapproximata, basi inferiore exciso - caneata , saperiore truncata, 
sabanricalata; obtasa, grosse crenata, apice in segmentom longe aenminatam 
producta. 

Asplenrnn Barteri Hook. Icon. fil. Cent. II. p. 75. — Aspl. lanulatum Hook« 
Bak. Syn. fil. p. 202 partim. 

Africa occidentalis, ad flnmen Niger (Barter!) pr. Victoria (Bachholz !). — Africa 
centralis^ ad rivalom Mbula in regione Niam-Niam (Schwein fnrth 3521!) 

14. Asptenum erectum Bory. 

Bory in Willd. Spec. V. p. 328. Mett. Asplen. p. 122. n. 81. 

Insel Boarbou; Salazie (K ersten 92). ^ 

var. harpeodes Mett 
Mett Aspl. (1. c). 
Natal (Buchanan 59). 

var. snbbipinnata Hook. 

Hook. Spec. fil. in. p. 127. 

Asplenom pnlchram Thouars ex Presl. Tent. p. 108. Kze. bot. Zeit. VI. p. 175 
snb n. 347. Z. Mett. Asplen. p. 117. n. 73. Tab. V. f. 24. Kuhn Fil. afric. p. 113. — 
Asplen. cnneatnm Kze. Linn. 10. p. 516. Pappe et Baws. Syn. fil. cap. p. 20. — 
Asplen. lobatntn Pappe et Baws. Syn. fil. p. 22. Moore Ind. fil. p. 141. Kuhn Fil. 
afiric. p. 105. 

Prom. hon. spei. — Natalia (Buchanan 60). 

15. Asplevmn IwnuUxtum Sw. 

Sw. Syn. fil. p. 80. Kuhn fil. Afric. p. 105. 

Natal (Buchanan 55. 56). 

Die Zusammengehörigkeit von Asplenum lunulatum und erectum, welche mit 
ihren Hauptformen liber die alte und neue Welt verbreitet sind, hoffe ich an anderer 
Stelle erörtern zu können und will hier noch bemerken, dass aus Natal mir zwei 
Formen vorliegen, von denen die eine dem Asplenum Dobabella Kze. (no. 55) genau 
entspricht, während die andere (n. 56) mit dem in Südamerika allgemein verbreiteten 
Aspl. auricularium Desv. übereinstimmt. 

16. Asphwum Krattsm Moore. 

Moore Ind. fil. p. 139. Hook. Spec. fil. III. p. 147. T. 180 A. 
Natal (Buchanan 49). 

Bisher ist diese Art nur aus Natal und dem Kaffemlande bekannt , in welch 
letzterer Gegend sie durch Bawson aufgefunden wurde. 

17. Asplenum Sanäersoni Hook. 

Hook. Spec. fil. m. p. 147. T. 179. Kuhn Fil. Afric. p. 20. 116. 208. 

In monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800 ped. (v. d. Decken 
et Kersten 30). — Natalia (Buchanan 50). 

Eine ebenso scharf charakterisirte Art, wie die vorhergehende, findet sie ihre 
Nordgrenze am Kilimandjaro und reicht durch das Sambesigebiet bis nach Natal, 
andrerseits über die Comoren und Madagascar bis nach Bourbon. 

18. Asplenum formosum WiBd. 
Willd. Spec. p. V. p. 329. 

Central -Africa, im Lande der Niam-Niam in einer Schlucht am Huuh (Schwein- 
forth), am Fusse der Baginsefelsen auf 01immerschiefer(Schweinfurth 3810. 3864). 



32 Botanik von Ost -Afrika. 

Auf afrikaniBchem Boden bisher nur aus Angola und vom Congo bekannt, 
dttrfte diese Art auch noch südlicher im Nilgebiet verbreitet sein. 

19. Asplenum monanthemtmi L, 
Natal (Buchanan 52. 53). 

In Bezog auf die geographische Verbreitung dlirftß die Art in den Ländern 
Ost -Afrikas zwischen Natal und Abyssinien gewiss noch aufzufinden sein. 

20. Asplenum ebeneum Aitan. 
Natal (Buchanan 54). 

Ihrer Verbreitung nach eine der merkwürdigsten Arten , da sie im Gaplande 
sowie Natal und dann wiederum in den östlichen Gegenden der Vereinigten Staaten 
und kl Ganada auftritt, ohne in irgend welchen dazwischen liegenden Gegenden 
bisher gefunden zu sein. 

21. Asplenum l'richamanes L. 
Natal (Buchanan 51). 

22. A8plent4m pumüum Sw. 

Abyssinien, an senkrechten Erd wänden im Schatten an Bachufem, Hamedo 
bei Bellitschen 4400' (Schimper 181). 

Da nach Hooker und Baker (Syn. fil. p. 212) diese Art von Dr. Kirk auch 
am Sambesi gesammelt worden ist, so dürfte sie auf der ostafrikanischen Küste 
auch an verschiedenen anderen Orten noch gefunden werden. 

23. Asplenum varicms Hook. Grev. 

Hook. Grey. Icon. T. 172. — Asplen. fimbriatum Kze. Linn. 18. p. 117. Kuhn 
Fil. Afric. p. 102. 

Prom. hon. spei (Zeyher, Burchell 3161). — Natal (Buchanan 76). 

Das Gentrum der Verbreitung dieser Art liegt in Gentral- Indien, einerseits 
finden wir die Species bis nach Ghina und Japan verbreitet, andrerseits über Ceylon 
bis Natal und dem Gaplande, wobei indessen auf der dazwischenliegenden afrika- 
nischen Ostküste bis jetzt noch kein Standort bekannt ist. 

24. Asplemim AdiantfMn nigrum L. 
Natal (Buchanan 69. 70). 

Da diese Art auf den Camerunbergen , in Abyssinien und im Caplande vor- 
kommt, so dürfte ihr Vorkommen auf den Gebirgen Ost- Afrikas nichts überraschen- 
des darbieten. 

25. Asplenum protensum Sehrad. 

Schrad. Gott. gel. Anz. 1818. p. 916. Schlecht. Adumbr. p. 29. Tab. 16. Kuhn 
Fil. Afric. p. 113. 

Promont. bon. spei. — Natalia (Buchanan 68). — In monte Kilimandjaro 
regionis Dschagga 5500— 78Ü0 ped. (v.d. Decken et Kersten 31). — Abyssinia, 
locis valde umbrosis in valli fluminis Bepp. 7000 ped. Gerra Abuna Tekla Hai- 
manot (Schimper 1132). — Montes Cameruni (Mann 1403, 2043). — Ins. Fer- 
nando Po (Mann 360). 

Diese Art hat für Gentral- und Südafrika genau dieselbe Verbreitung, wie die 
vorhergehende Species. 

26. Asplenum nitens Sw. 
Swartz Syn. fil. p. 264. 421. 

Ins. Borboniae, Hellbourg (Kersten 90)< 



in. Cryptögamäö vasculareS. 33 

27. Asphnum 7tiacrqphyüum Sw. 

Swartz Syn. fil. p. 77, 261. Kuhn Fil. Afric. p. 106. — Aspl. dimidiatum 
Hook. Speer fil. III, p. 159. Hook. Bak. Syn. fil. p. 209 quoad speeim. loeis Afri- 
canis enata. 

Insula Angasija, prope arbem Kitanda (Karsten 35). — Insula No^si-Be 
(Karsten 36). -r- Madagascar (Perville 410). 

Die von Mann auf der Insel Fernando Po (no. 244. 366. 379) und von Barter 
auf der Prinzauinsel (no. 1455. 1896) gesammelten Exemplare, welche Hook er 
und Baker zu Asplenum dimidiatum stellen, gehören richtiger zu unserer Species. 

28. Asplenum contiguum KatUf, 

Ennm. p 172. — Asplenum nitens var. angustifolia Kuhn Fil. Afric. p. 21. 108. 

Ins. Angasija, in monte ignivomo inter 3600 et 6000 ped. (K ersten 34). 

Die drei mir vorliegenden Wedel, welche in der Mitte der Rhachis abgeschnitten 
sind, so dass man gar kein Urtheil über die Basalfiedern gewinnen kann, hntte 
ich früher zu Aspl. nitens gestellt, nachdem ich aber eine grosse Reihe von 
Exemplaren von Aspl. contiguum zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, glaube 
ich, dafis die Pflanze mit den Formen von Aspl. contiguum, wie die, welche von 
Camin g auf den Philippinen gesammelt und von J. Smith als Aspl. lepturus be- 
schrieben sind, viel genauer übereinstimmt, als mit Aspl. nitens. Ein endgültiges 
Urtheil über die Stellung dieser Pflanze von Angasija werden wir erst dann ge- 
winnen können, wenn uns vollständige Exemplare vorliegen. 

29. Asplenum caudatum Forst. 

Forst Prodr. n. 80. p. 432. Mett Ann. Lugd. Bat. II. p. 235. — Aspl. con- 
tiguum var. elongata Kuhn Fil. Afric. p, 21. 100. — Aspleni spec. Kuhn Fil. Afric. 
p. 21. — Aspl. Serra Mc. Ken, Natal ferns p. 13. — Aspl. Serra var. natalensis 
Baker, in Hook. Bak. Syn*. fil. ed. II. p. 485. 

Ins. Angasija, in monte ignivomo inter 3600 — 6000 ped. (Kersten 33). — 
Ins. Johanna (Kirk). - In monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800 ped. 
(v. d^ Decken et Kersten 32). — Natal (Buchanan 65). 

Die Grenzen zwischen Aspl. contiguum und caudatum sind, wenn die Exem- 
plare, wie die vom Kilimandjaro und Angasija mir vorliegenden nur sehr fragmen- 
tarisch sind, äusserst schwer zu bestimmen, und dürfte es nur eine Frage an ein 
grösseres Material von verschiedenen Standorten sein, zu entscheiden, ob Aspl. 
contiguum, caudatum, horridum nichts als eine Art mit Varietäten sei. Die Pflanze 
vom Kilimandjaro stimmt genau überein mit Exemplaren von der Insel Java, so 
wie mit den von Buchanan in Natal gesammelten Pflanzen, welcher mir auch ein 
steriles Exemplar mittheilte, das genau identisch ist mit dem von Kersten auf 
Angasija gesanunelten sterilen Fragmente, während eine von Kirk von Johanna 
gesandte Pflanze mit dem javanischen Exemplare wiederum am meisten Aehnlich- 
keit besitzt. Ob Asplenum caudatum auch in Angola vorkommt, vermag ich nicht 
anzugeben, da ich Exemplare von Welwitsch bis jetzt nicht gesehen habe. 

30. Asplenum praemorsum Sw. 
Kuhn Fil. Afric. p. 111. 

Abyssinien, auf Felsen am Semajatagipfel 7800' (Schimper 477); zwischen 
Felsgestein auf allen Bergen von 6500—11000'; am Berge Hedscha 9000'. Tigre- 
name: Gossli-Gundi Ewweni d. h. Felsblockblatt (Schimper 321); Bagla 7000' 
(Hildebrandt 319). — Somaliland, Meid, Serruthgebirge 4500 — 6000' (Hilde- 
brandt 1490). ' Niam - Niamland , am Fuss der Baginsefelsen (Schweinfurili 

T. d. Decken, HeUea lU, 3. Botanik. 3 



34 Botanik von Ost -Afrika. 

3828. 3863); am Gumangoberge auf Granit (Schweinfartb 2910. 3915); im Gebiet 
des Uando und an der Grenze der Monbuttn (Sebweinfnrtb 3930. 3295). — Auf 
Ängasija; auf Hügehi sUdlieb von der Stadt Kitanda Mdjini (Kersten 37) und auf 
dem Vulkan der Insel 6000' (Kersten 38). — Bourbon, Salazie (Kersten 93). — 
Natal (Buebanan 72. 73. 74). 

yar. tripinnata Baker, in Hook. Bak* Syn. fil. ed. II. p. 487. 

Katal (Buebanan 75). 

var. alpina Kubn Fil. Afric. p. 22. 

Angasija, auf dem Vulkan der Insel 6000—9000' (Kersten 89). 

Diese Art; welcbe ibr Verbreitungseentrum in Africa hat, besitzt in Folge ibres 
Vorkommens in sebr verscbiedener Meeresböbe eine äusserst variable Gestalt, sodass 
selbst Pflanzen aus ein und derselben Gegend oft ein sebr verscbiedenes Gepräge 
an sieb tragen, wie z. B. die von Buebanan in Natal gesammelte Varietas „tri- 
pinnata^' eber den Eindruck von Aspl. laserpicüfolium maebt, als von AspL prae- 
morsum, wenn man nur den Habitus im Auge bat, obne die übrigen Gbaraktere 
zu beacbten. Eine andere von Buebanan gesammelte Form ist fast ganz kahl 
und erinnert in ihrer Theilung der Segmente an Aspl. dareaefolium Bory (in Willd. 
Spec. plant. V. p. 335. Kuhn Fil. Afric. p. 100. — Caenopteris inaeqnalis Dsv. 
Ann. Linn. VI. p. 267. t. spec! — - AspL caenopteroides Dsv. Ann. Linn. VI. p.'276. 
t. spec! — Asplenum Boivini Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 98. t. spec.!), welches 
sich auf Mauritius und Bourbon findet. 

31. Asplenum cuneatum Lam. 

Ins. Bourbon: Salazie (Kersten 94). 
Eine in der alten und neuen Welt in den Tropen zerstreut vorkommende Pflanze. 

32. Asplenum spiendens Kee. 
Natal (Buebanan 71). 

Die Pflanze wird in der zweiten Ausgabe von Hook er und Eaker's Synops. 
fil. nur vom Caplande angeflibrt, ist aber im Westen bis Angola verbreitet, da 
Mettenins ein von Welwitseh (no. 91) in diesem Lande gesammeltes Exemplar 
zu untersuchen Gelegenheit hatte. 

33. Asplenum Linckii Kuhn. 
Kuhn FU. Afric. p. 22. 105. 

In monte Kilimandjaro, regionis Dschagga 5500 — 7800 ped. (v. d. Decken 
et Kersten 40). 

Eine sehr charakteristische Art, deren Wedel vierfach fiederschnittig sind nnd 
mit keilförmigen am oberen Rande drei bis viermal eingeschnittenen letzten Fieder- 
eben endigen. Die Species steht dem Asplenum laserpicüfolium und spiendens am 
nächsten, doch unterscheidet sie sich von beiden durch die lanzettlichen, keilförmigen 
letzten Abschnitte, die underer Species ein sehr zierliches Ansehen geben. 

34. Asplenum (Diplazium) süvcUicum Mett, 

Mett. Fil. bort. Lips. p. 74. Kuhn Fil. Afric. p. 116. 
Ptope urbem Mombas (Exped. Decken. 41). 

Die Verbreitung dieser Art erstreckt sich über das tropische Afrika, Asien 
und Polynesien. 

35. Asplenum (Dipldzium) Samniaiii n. spec. 

Truncus erectus paleis membranaceis nigricantibus lanceolato - acnminatis da- 
thratis squamosus; folia membranacea laete viridia, siccitate hinc inde flavo-viridia, 
glaberrima; petiolus 45 — 95 cm. longus, basi nigricans paleis laxe obsitus, snpra 



ttl. CrTpbgämae vascular^d« 36 

flayo-viridi^ glaber; lamina 60 — 75 cm. longa, 20 — 30 cm. lata, lanceolato-oblonga, 
acominatÄ, pinnatisecta, apice subpinnatifida; segmenta patentia, subapproximata, 
12 — 15 Joga, 18 — 22 cm. louga, 4—5 cm. lata; sessilia e basi superiore truncata, 
inferiore oblique truncata, in segmentis basalibus binc inde sursum auriculata, ob- 
longa plernmque longe acuminata, margine serrata; serraturae dentibus 3 — 5 acu- 
minatis inaequaliter productis; segmentum terminale basi pinnatifidum, sursum pro- 
funde inciso-serratum; costulae 5 mm. distantes, manifestae sub angulo 60® decur- 
rentes; nervi ntrinqne 2, antici plerumque soris diplazioideis instrueti, dorsum dentium 
intrantes; sori e costula fere ad marginem extensi; indusium membranaceum. 

West -Afrika, in Wäldern bei Majombe, Loango (Soyaux 134). — Central- 
Africa, im Niam-Niamlande am Chor Diagbe bei Uando's Dorf (Schwein furth 
3117), am Bach bei Bongua's Dorf (Schwein furth 3588); im Lande der Mon- 
bnttu am Mbulabache nördlich vom Eibaliflusse (Schweinfurth). 

Vorstehende neue Art ist aus der Verwandtschaft von Aspl. silvaticum und 
habe ich sie nach dem grossherzigen Beschützer unseres Freundes Dr. Schwein- 
furth, dem nubischen Elfenbeinhändler, Mohammed-el-Hadschi-Abd-ul- 
Sammat genannt. 

36. Asplenum (Diplasium) prolifemm Lam, 

Kulin Fil. Afric. p. 112. — Asplenum decussatum Sw. 

Im Walde bei Victoria, am Fusse der Camerunberge (Buchholz). 



20. AthyriDin Roth. 

Der Verlauf der Gefässbtindel im Wedel und Rhizom, sowie die Structur der 
Spreuschuppen veranlassen auch mich, wie dies schon Milde (Fil. Europ. et Atland. 
p. 48) gethan, das Genus Athytium von Asplenum und Diplazium zu trennen. 

1. Athyrium Schimperi M&ugeot. 

F&e Gen. p. 187. Kuhn Fil. Afric. p. 116. — Asplenum Filix femina Mc. Ken, 
Natal fems. p. 15. 

Abyssinien, an feuchten Felsgrotten auf dem Berge Semajata 8500' (Schimper 
739), auf Felsen im Gebüsch bei Gaffat 8400' (Schimper 1111); an schattigen 
Orten auf Bergen bei Amba Sea 6500' (Schimper 258). — Camerunberge (Mann 
1371). — Natal (Buchanan 79). 

Diese Art scheint weit über Afrika verbreitet zu sein und dort die Stelle 
unseres Athyrium filix femina zu vertreten. Wie mir I. Buchanan brieflich mit- 
theilty zeigt auch die in Natal vorkommende Pflanze ein weit hin kLriechendes Bhizom, 
gleich wie die auf den Camerunbergen und in Abyssinien gesammelten Exemplare, 
welche ich zu untersuchen bis jetzt Gelegenheit hatte , und habe ich desshalb die 
Pflanze von Natal hierher gezogen, wenngleich sie sich durch eine etwas stärkere 
Textur der Blattfläche auszeichnet. Baker hat zwar in der zweiten Ausgabe der 
Synops. fil. vorstehende Art (p. 489) anerkannt, giebt aber auf Seite 228 fUr Aspl. 
filix femina noch Natal und die Camerunberge an, welche infolge dessen als Standorte 
zu streichen sind. 

2. Aihyrmn scandicinum F4e. 

Fee Gen. p. 186. Moore Ind. fil. p. 187 partim. — Asplenum aspidioides 
Schlecht. Adumbr. p. 24. Tab. 13. Kuhn Fil. Afric. p. 97. — Athyrium laxum 
Pappe et Raws. Syn. fil. capens. p. 16. t. J. Buchanan in litt. 
Natal (J. Buchanan 80. «1), 

3* 



3() Botanik von Ost-Afrika. 

Bis jetzt nur vom Caplande, Natal, Madagascar und Bourbon bekannt ^ aber 
gewiss auch noch weiter auf dem Festlande gegen den Aequator bin verbreitet. 

27. Ceteraoh Willd. 

Die Begrenzung dieser Gattung von Scolopcndrium und Asplenum, welche auch 
hier zu weit führen würde, gedenke ich an anderer Stelle zu geben und bemerke 
hier nur, dass ich die Gattung folgendermassen eintheile: 

I. Indusium nullum. 

A. Nervi Hemidictyi. 

1. Ceterach officinanim Willd. 
Europa, West -Asien, Nord -Afrika. 

B. Nervi liberi. 

2. Ceterach cordatum Klf, 

Süd -Afrika, St. Helena, Natal (Buchanan 120). 
Eine habituell sehr veränderliche Art. 
IL Indusium laterale. 

3. Ceterach alternans. 

Asplenum alternans Wall. cat. 221. Hook. Bak. Syn. p. 194. Kuhn Fil. 
Afric. p. 96. 

Abyssinien, Felsengrotte Abba Matha; Serriro 6 — 7000' (Schimper 556). 

28, Loxoseaphe Moore. 

Diese von Moore (in Hook. Journ. bot. V. p. 227 und Index filic. p. XCIV) 
aufgestellte Gattung hauptsUchlicb begründet auf die habituelle Verwandtschaft 
der zugehörigen Arten unter einander umfasst 6 Species, von denen 2 in Afrika 
vorkommen. 

I. Sori sub apice laciniarum. 

1. Loxoscaphe theciferum Moore. 

Moore Ind. p. 302. — Davallia Kth. in Humb. BonpL Nov. Gen. I. p. 23. — 
Asplenum Mett. Ann. sc. nat. s6r, V. vol. IL p. 227. Kuhn Fil. Afric. p. 117. 

Panama, Nova Granada, Venezuela, Brasilia. — Angola, Pungo Andongo 
(Welwitsch 77); Fernando Po (Mann 371). 
var. concinna. 

Lamina oblonga. 

Davallia concinna Schrad. Goett. gel Anz. 1818. p. 918. — Asplenum Kuhn 
Fil. Afric. 99. Davallia Schimperi Hook. Speo. fil. I. p. 193. T. 50, A. 

Abyssinien; auf Baumstämmen im tiefen Schatten bei Debra Tabor 8500^ 
(Schimper 1128). — Natal (Buchanan 14). — Capland. 

2. Loxoscaphe gibberosum Moore. 

Moore Ind. fil. p. 295. - Davallia Sw. — Trichomanes Forst. 

Ins. Sandvicenses , Societatis, Feejeenses. 

Von dieser Art giebt es zwei Formen; die eine hat: „laciniae ultimae, abbre- 
viatae, oblongae ala latiore confluentes'' ; die andere: „laciniae lineares ala angustiore 
confluentes". 

3. Loxoscaplie hrachycarpum. 

Asplenum Kuhn Linn. 36. p. 104. Fil. N. Hebrid. p. 8. 
Novae Hebrides. 



III. Gryptogamae vasculares. 37 

4. Loxoscaphe foefiktdaceum Moore, 

Moore Ind. fil. p. 295. — Davallia Hook. Icon. fil. Cent. IL T. 54. Hook. 
Bak. Syn. p. 101. Luerss. fil. Graeff. p. 220. 
Ins. Feejeenses. 

5. Loxoscaphe Mannii, 

Microlepia Mannii Eaton in H. Mann Hawaiian plants p. 212. t. spec. orig. 
Ins. Sandwicenses. 
II. Sori in basi laciniarum, lobulum anticum infimum brevissimum ocenpantes. 

6. Loxoscaphe nigrescens Moo)'e. 

Moore Ind. fil. 297. — Davallia Hook. Icon. fil. Cent. II. p. 93. Bak. Syn. 
p. 101. — Asplenum hypomelas Kuhn Fil. Afric. p. 104. 

Fernando Po (Mann 448!). 

Durch die an der Basis der Lacinien sitzenden Fruchthaufen eine leicht kennt- 
liche Art. 

29. Gystopteris Beruh. 

1. Gystopteris fragüis Bernh. 

Abyssinien, in feuchten Felsgrotten am Berge Hedscha 8500' (Schimper 737). — 
Natal (Buchanan 15). 

Die Species dürfte in den gebirgigen Gegenden zwischen Abyssinien und Natal 
gewiss noch eine sehr ausgedehnte Verbreitung besitzen. 

30. Hypodematium Kze. 

Kze. Flora 1833. II. p. 689. Anal. Pterid. p. 45. Fee Gen. p. 297. 

1. Hypodmmtium crenatum. 

Aspidinm crenatum Willd. Spec. fil. V. p. 269. Kuhn Fil. Afric. p. 129. — 

Aspidium odoratum Bory. Willd. — Nephrodium Baker in Hook. Syn. fil. p. 280. 

Abyssinien, am Rande der Berge am Worra-hey-Thale 5000' (Schimper 677). 

Die geographische Verbreitung dieser Art erstreckt sich von den capverdischen 

Inseln ttber Abyssinien durch Central-Indien bis nach China und der Mandschurei. 

31. Aspidium Sw, ^ 

Unter den afrikanischen Aspidien, welche eine ^^lamina decrescens'* besitzen, 
haben sich derartige Irrthttmer eingeschlichen, dass eine vollständige Bevision dieser 
Arten hier wohl am Platze sein dttrile. 

I. Nervi indivisi infimi versus sinus laciniarum conniventes, segmenta inferiora 
decrescentia. 
*A. Folia infra sessile glandulosa, laciniae basales elongatae. 

1. Aspidium strigosum WiUd. 

Tmncus erectus, paleae rhizomatis glaberrimae; folia cbartacea tenuia in costis 
hirsnta; laciniae oblongae; sori margini approximati; indusium minutissimum 
setosnm et sessile glandulosum. 

Aspidium strigosum Willd. Spec. plant. V. p. 249. t. spec. Willd. herb. no. 19778. 
— Poir. Suppl. IV. p. 254. 

Nephrodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256. t. spec. herb. Desv. 

Lastrea Presl. Tent. p. 75. fide Mett. — Aspidium pulchrum Bory in Willd. 
Spec. V. p. 253. t. spec. herb. no. 19787. Mett. Aspid. n. 215 b. Kuhn Fil. 
Afric. p. 140. 



38 Botanik von Ost -Afrika. 

Ifephrodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256. — Lastrea Presl Tent p. 75, — 

Aspidium Boivini Mett. in herb. Berol. 

Aspidiam Bergianum var. Mett. in herb, quibusdam. 

Polypodium birticaule Desv. herb. ined. t. spec. fide Mett. 

Polypodium Sieberianum Desv. herb. ined. t. spec. fide Mett. 

Ins. Bourboniae (Bory, Boivin 887. Richard). — Ins. Mauritii (Hb. Willd. 
19778). — Madagascaria (Hb. Le Jolis). 

"i. Aspidium tomentosum. 

Uhizoma abbreviatum horizontale; paleae rhizomatis pubescentes; iblia dense 
puboscentia; rhachis cana aerophoris instructa; laciniae oblongae; sori margini 
laciniarum subapproximati ; indasium minutam margine et dorso setosum. 

Polypodium tomentosum Aub. du Pct. Thouars Flor, Trist. d'Acngn. (1804) 
p. 32. T. 3. t. spec. Poir. Enc. Suppl. IV. p, 502. Presl Tent. p. 181, 

Nephrodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256 partim t. spec. Hook. Bak. Syn. 
fil. p. 269. 

Lastrea Moore Ind. fil. p. 86. 

Aspidium riparium Bory in Willd. Spec. plant. V. p. 250 (1810) t. spec. herb. 
Willd. 19782. Poir. Enc. Suppl. IV. p. 514. Kuhn Fil. Afric. p. 140 ex parte. 

Nephrodium Dsv. Ann. Linn. VI. p. 256 t. spec. fide Mett. 

Lastrea Presl Tent. p. 75. Moore Ind. fil. p. 102. 

Aspidium bifidum Carm. Trans. Linn. Soc. XII. p. 511 t. spec. fide Mett. 

Phcgopteris thelypteroides F6e Gen. fil. p. 243. 

Polypodium Sieb, fil, exsicc. Spreng. Syst. IV. p. 56. 

Aspidium Mett. Pheg. Aspid. n. 194 excl. synon, 

Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 95 t. spec. 

Nephrodium conterminum var. Thouarsiana Hook. Spec. fil, IV. p. 91, 

Nephrodium strigosum Bojer herb. t. spec. fide Mett, 

Ins. Tristan d'Acugna (Thouars). — Ins. Bourboniae (Bory, Vieillard et 
Deplanche 3). — Ins. Mauritii (Sieber 50. Boivin). — Madagascaria (Gar- 
nier 94. 97). 

Die beiden vorstehenden Arten besitzen mancherlei übereinstimmende Charak- 
tere, haben aber trotzdem derartige trennende Merkmale, dass eine Unterscheidung 
nicht schwer fällt. Sie sind beide über ein und dasselbe Florengebiet vertheilt, 
sodass eine Verwechslung, zumal bei mangelhaftem Materiale, um so leichter mög- 
lich war. Zu der ersteren Species ziehe ich Aspidium pulchrum Bory Willd., welches, 
obgleich nur ein Stück eines hierher gehörigen Aspidium im Wil 1 den o waschen 
Herbarium sich vorfindet, dennoch alle geringeren Merkmale in der Bekleidung der 
Blattfläche u. s. w. aufweist, die seine Vereinigung mit Aspl. strigosum nur um so 
sicherer machen. Unbekannt ist mir bis jetzt geblieben, unter welcher Art Hooker 
und Baker unsere erstere Species subsumiren, und möchte ich fast annehmen, dass 
sie dieselbe als Form von Aspidium conterminum betrachten, da sie letztere Art 
für Bourbon angeben, während die richtige amerikanische Pflanze bis jetzt von den 
mascarenischen Inseln mir nicht zu Gesicht gekommen ist. 

Was die zweite Art anlangt, so habe ich früher dieselbe unter dem Willdenow- 
sehen Namen angeführt, mich aber nach Prüfung der von Aubert du Petit 
Thouars gesammelten Exemplare überzeugt, dass der von letzterem Autor gegebene 
Name die Priorität hat. Unter Nephrodium tomentosum hat Desvaux zwei ver- 
schiedene Pflanzen in seinem Herbarium aufbewahrt; die eine ist unsere vorstehende 



III. Gryptogamae vasculares. 39 

Art, die andere aber entschiedenes Nepbrodiam molle Dsv. — Aspidiom subglandu- 
losom Mett. olim in Hb. Lenormand ist eine kleine Form von Aspidiam tomentosum, 
welche Mettenius frtlher als eine- eigene Species unterscheiden zu müssen glaubte, 
indessen bei reichlicherem Material sich überzeugte , das» diese Art, welche wahr- 
scheinlich in den oberen Regionen der Gebirge von Bourbon gesammelt wurde, «-- 
denn ein von Lenormand an Mettenius, sowie auch mir mitgetheiltes £xemplar, 
ist mit „Montagnes de Bourbon ^^ bezeichnet, — nichts weiter sei, als ein unter 
klimatischen Einflüssen verkümmertes Aspidium tomentosum. Ueberhaupt variirt 
die Art in den Grössendimensionen ihrer Exemplare sehr bedeutend, wie z.' B. ein 
von Vieillard und Deplanche gesammeltes Exemplar von dem Montagne du Brul6 
eine Blattfläche von 125 Gm. Länge besitzt, während die Breite 18 Cm. beträgt 
und der Blattstiel 40 Cm. lang ist. Gegen die Annahme von Baker (Syn. fil. 
p. 269) y dass unsere Pflanze „a luxuriant villose variety of N. conterminum ^' sei, 
sprechen, abgesehen von der verschiedenen geographischen Verbreitung, auch sonstige 
wesentliche Merkmale in den Wachsthumsverhältnissen beider Pflanzen. 
*B. Folia infra non glandulosa, laciniae basales elongatae. 

3j, Aspidium Bergianum Mett. 

Truncus erectus, folia ubique pubescentia, a^'rophora nuUa, laciniae ala angusta 
confluentes oblongae s. elongatae, indusium minutum tenerum, sori medii s. margini 
approximati. 

Aspidium Bergianum Mett Ueber Aspid. p. 79. no. 188. Kuhn Fil. Afric. 
p. 127 partim. Mett. Novara Exped. p. 218. 

Polypodium Schldl. Adumbr. p. 20. Tab. 9. Kze. Linnaea 10. p. 500 partim. 
Pappe et Baws. Syn.' fil. cap. p. 39. 

Lastrea Moore Ind. p. 86. 

Polypodium obtusilobum Hook. Bak. Syn. fil. p. 305 (an partim?). 

Prom. bon. spei (Mundt et Maire, Burchell (!at. plant. Afric. austr. extra- 
trop. 5853), pr. Kerstenbosch (Bergius). — Natalia (Buchanan 102. 103. 104). — 
Fernando Po (Mann 342). — Montes Cameruni (Mann 2044). 

Vorstehende Species ist von verschiedenen Pteridologen in einem sehr von 
einander abweichenden Umfange aufgefasst worden. Die Pflanze zeigt im Allge- 
meinen eine mehr oder minder dicht behaarte Oberfläche, welche keine Drüsen 
aufzuweisen hat. Die Rhachis ist fast vierkantig, wie dies bei den beiden dieselbe 
durchlaufenden Gefässbündeln natürlich ist. Die untersten Segmente nehmen aü 
Grösse allmälig ab und werden fast im letzten Segmentpaare dreitheilig. Die Art 
wurde von Schlechtendal zuerst nach Exemplaren, welche von Bergius süd- 
östlich von Kerstenbosch und von Mundt und Maire ohne speciellere Angabe im 
Caplande gesammelt, aufgestellt; Mettenius fand das Indusium, welches, wie ich 
ebenfalls bei der Untersuchung gefunden habe, sehr klein und sehr leicht hinfällig 
ist und stellte infolge dessen die Pflanze zur Gattung Aspidium. Das Nepbrodiam 
Bergianum der englischen Pteridologen gehört nicht zu unserer Art, ist vielmehr 
nach Untersuchung von Originalexemplaren Aspidium prolixum Willd. (A. Gueintzia- 
DOm Mett.), über welches später noch die Rede sein wird. Auf welche Autorität 
bin nun Baker in Hooker's Syn. fil. (1. c.) unsere Pflanze mit Polypodium obtu- 
silobum Desv. zusammengebracht, habe ich nicht zu ergründen vermocht; indessen 
lassen die Originalexemplare, sowie auch die Diagnose von Desvaux (Berl. Mag. 
Y. p. 317) keinen Zweifel darüber, dass unsere Pflanze durchaus nicht damit zu 
vereinigen sei. Ich habe die Species von Desvaux, da bereits ein Aspidium obtu- 



/JQ Botanik Ton Ost- Afrika. 

silobum vorhanden ist, Aspidiam Desvauxii genannt und begreife darunter eine 
Pflanze aus der Gruppe von Aspidium crinituni, welche aber auf der Unterseite der 
Rhachis, sowie auf der Unterseite der Costulae .primariae dicht niit glänzenden 
Spreuschuppen besetzt ist, wie auch Desvaux in seiner Diagnose angiebt: „nervis 
squamosis, squamis adpressis'^ Diese Desvaux'sche Species, das ächte Polypodinm 
obtnsilobfm, wurde dem Berliner Herbarium aus dem Herbarium von Kew unter 
dorn Namen „Nephrodium crinitum Desv." mitgetheilt und ist von Dr. Philip B. 
Ayres auf der Insel Mauritius gesammelt. — Eine in West- Afrika auf den Camernn- 
bergen und auf Fernando Po vorkommende Pflanze rechne ich ebenfalls hierher, 
wenngleich ich davon nur Fragmente zu untersuchen Gelegenheit hatte, die indessen 
vollständig mit den Originalpflanzen von Bergius vom Gap tibereinstimmen. Die 
von Rev. Buchanan mir freundlichst gesandten Exemplare zeigen aber eine Eigen- 
thümlichkeit, welche ich nicht mit Stillschweigen übergehen kann. Das eine Exem- 
plar no. 102 ist ganz normales Aspidium Bergianum ohne jedwede Spur von Drtisen 
auf der Unterseite der Blattfläche, dagegen sind die zwei anderen Exemplare 
(no. 103. 104) weniger behaart, noch in einem sehr jugendlichen Entwicklungs- 
zustande und zeigen sehr zahlreiche Drüsen auf der Unterseite.. Es würde daher 
streng genommen diese Pflanze nach der von mir oben aufgestellten Diagnose nicht 
hierher zu rechnen sein, wenn ich aber berücksichtige, dass Rev. Buchanan dabei 
bemerkt: „It was found at 4000 ft, under the sliade of a steep bushy bank on 
the edge of a streamlet — where the sun could not much affect it — but where 
it was open to the southern sky'^, so glaube ich mit Recht diese unter so beson- 
deren Umständen gefundene Pflanze hierher rechnen zu müssen, zumal da alle 
übrigen Charaktere der Pflanze für Aspidium Bergianum sprechen. Die Angabe 
von Baker, dass sein P. obtusilobum auf Mauritius und Madagascar vorkommt, 
vermag ich nicht zu verificiren; vielleicht begreift er unter seiner Species unser 
Aspidium strigosum, welche ja habituell manche Aehnlichkeiten besitzt. Kunze 
begreift unter P. Bergianum (Linnaea 10. p. 500) zwei verschiedene Pflanzen, die 
eine ist das lichte P. Bergianum, die andere Pflanze dagegen, welche von Eckion 
am Teufelsberge am Cap gesammelt wurde, ist nach Prüfung eines Originalexem- 
plares Aspidium prolixum. 

4. Aspidium hcteroptcrum Mett. 

Rhizoma ignotum, paleae pubescentes; segmenta numerosa decrescentia; laciniae 
oblongae, nervosae, pubescentes; indusium tenerum. 

Aspidium heteropteron Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 134. 

Polypodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256. 

Aspidium stipulaceum Mett. Ueber Aspid. p. 82. no. 198. 

Lastrea Moore Ind. fil. p. 105. 

Phegopteris scalpturata F6e Gen. fil. p. 245. 

Aspidium prolixum Hook. Bak. Syn. fil. p. 269 partim. 
Ins. Bourboniae (Bory, Richard 717). — Madagascaria. 

Unter Nephrodium heteropterum begreift Desvaux zwei verschiedene Arten; 
einmal vorstehende Pflanze, zweitens aber ein Aspidium, welches Goniopteris-Nervatur 
besitzt und welches ich in den Filices Africanae als Aspidium procerum Boj. auf- 
geführt habe. Die Pflanze von Bourbon, welche von Richard gesammelt wurde 
und vom Pariser Museum den übrigen Herbarien mitgetheilt, zeigt die untersten 
Lacinien der Segmente an der Rhachis sehr stark entwickelt, so dass sie nicht 
bloss die Rhachis bedecken, sondern auch zur Hälfte noch auf das Segment der 



IIL Cryptogamae vasculares. 41 

andern Seite binttberragen. Die Species unterscheidet sich durch diese scheinbare 
Stipnlarbildnng sofort von Aspidium strigosum und A. tomentosnm, mit welchen sie 
Hook er früher vereinigte, sowie auch von A. prolixum, zu welcher Coliectivspecies 
sie jetzt von Baker gestellt wird. 

5. Aspidium procerum Bojer. 

Rhizonia repens snbelongatum paleis ferrugineis ovatis acuminatis squamosum ; 
folia chartacea, scabra breviter hirsuta s. hispida; petiolns 10 — 15 cm. longus, basi 
laxe paleaceus; rhachis tenuiter hirsuta; lamina 30—64 cm. longa, lanceolata, 
pinnatisecto-pinnatifida; segmenta numerosa sessilia, media patentissima ad 18 cm. 
longa, 2 cm. lata, e basi latiore sensim attenuata acuminata, inferiora subabruptim 
decrescentia, distantia, ima remota abortiva; lobi ala 2 — 4 mm. lata confluentes 
oblong!, apice obliquo acnti, basales intemi imprimis in segmentis inferioribus de- 
crescentibus adaucti; nervi utrinque 6 — 10, infimi anastomosantes (rarius arcus 2 s. 3), 
proximi ad sinus hyalinos conniventes; sori costulae paullulum magis quam mar- 
gini approximati; indusium manifestum, reniforme dorso setosum; sporangia setis 
1 — 2 obsita. 

Aspidium procerum Bojer in Herb. Kze. Kuhn Fil. Afric. p. 139. 

Nephrodium Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 502 e descr. 

Ncphrodium heteropterum Desv. Ann. Linn. Par. VI. p. 256 ex parte t. spec. 

Aspidium niauritianum Bory herb. n. 104 t. Mett. msc« 

Aspidium pulchrum Carm. in Herb. Hook. t. Mett. msc, 

Nephrodium moUc Hook. Spec. fil. IV. p. 67 partim Hook. Bak. Syn. fil. Ed. I. 
p. 293 ex parte 

Ins. Bourboniac (Boivin 888, Richard, Vieillard, Kersten 91. 98). — Ins. 
Coraorae, ins. Johanna (Hb. Hooker. t. Mett. msc). 

In meinem Gatalog der afrikanischen Farne habe ich diese Art ohne Diagnose 
nur mit der Standortsangabc publicirt. Sie gehört ihrer systematischen Stellung 
nach zwischen Asp. sophoroides Thbg. und Asp. procurrens Mett. Nach der Be- 
schreibung ist unsere Art identisch mit dem Nephrodium procerum Baker, von 
welchem ich aber bis jetzt noch keine Originalexcmplare gesehen habe. Die Art 
ist in ihren Grössenverhältnissen variabel, was indessen wohl auf Standortsverhält- 
nisse znrückzunihren sein dtirfte. 

6. Aspidium Thdypteris Sw. "'^ 

var. squamuligera Schldl. Kuhn Fil. Afric. p. 142. 
Natal (Buchanan 91). 

Da in West- Afrika die Species bis nach Angola verbreitet ist, so dürfte auch 
im Osten ihre Grenze über das Sambesigebiet hinausreichen. 

7. Aspidium moUe Sw. 

Insnla Bourbon, Salazie (Kersten 96). - Prope urbem Mombas (Exped. 
Deckenian. 50). 

var. violascens Mett 

Lamina infVa sensim decrescens. 

Im Walde am Boden bei Victoria am Fuss der Camerunberge ziemlich häufig 
(Buch holz). — Am oberen Biri im Lande der Jongbongbo (Schweinfurth). — 
Secbellen (Pervill6 155). — Comoren, Angasija bei der Stadt Kitanda (Kersten 51). 
— Natal (Buchanan 98). 

Aspidium molle mit seiner Varietät violascens ist eine allgemein durch die 
Tropen verbreitete Art, unter welcher indessen von verschiedenen Autoren auch 



42 Botanik von Ost -Afrika 

manche nicht dazu gehörige Arten begriffen werden. So kommt in Sttdchina und 
Polynesien eine Pflanze vor, welche dem Aspid. moUe täuschend ähnlich ist, sich 
aber dnrch ein langkriechendes Bhizom unterscheidet und da wir häufig Wedel 
ohne Rhizome erhalten, so ist hier ein Irrthum in der Bestimmung um so leichter. 

8. Äspidiu7n cirrosum Schum. 

Schum. K. Dansk. Ved. Afh. IV. p. 457. Kuhn Fil. Afric. p. 127. — Aspidium 
crinibulbum Hook. Spec. fil. IV. p. 92. Tab. 244. 

Umgegend der Stadt Mombas (Exped. Decken. 47). 

Obgleich das vorliegende Exemplar nur sehr fragmentarisch ist, so unterliegt 
es doch keinem Zweifel, dass dasselbe mit der westafrikanischen Pflanze identisch 
ist, da ich neuerdings Gelegenheit hatte, ein Fragment, welches von Mann auf 
den Camerunbergen gesammelt wurde (no. 1390), damit zu vergleichen und welches 
in allen wesentlichen Punkten mit unserer Pflanze übereinstimmt. 

9. As2)idium ovLCuUatum BL 

Blume Enum. p. 151. Kuhn Fil. Afric. 130. 

Sechellen, auf Hügeln (K ersten 52). 

Diese Art scheint auf dem afrikanischen Continente zu fehlen, ist dagegen von 
Madagascar über die Comoren, Mascarenen, Sechellen bis nach Ceylon und von 
dort über die Sundainseln bis nach Neuholland verbreitet. 

10. Plicgopteris unita Mett, 

Mett. Pheg. Aspid. n. 42. Kuhn Fil. Afric. p. 124. — Polypodium Hook. Bak. 
Syn. fil. p. 317. 

Natal (Buchanan 106). 

Da ich kürzlich Gelegenheit hatte, die von Mann auf den Camerunbergen 
(no. 2048) gesammelte Pflanze zu untersuchen, welche genau mit der Pflanze aus 
Natal übereinstimmt, so dürften sich auch in späterer Zeit noch weitere vermittelnde 
Standorte im centralen Afrika ergeben. 

11. Aspidium datum Bojer. 

Bojer Hort. Maurit. p. 390. Kuhn Fil. Afric. p. 131. 
Nephrodium elatum Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. IL p. 502. 
Natal (Buchanan 97). — Madagascar (Garnier 95. 96). 

AeuBserlich nahe verwandt mit gewissqp Formen von Aspidium moUe var. 
violascens unterscheidet diese Art sich aber sofort durch das langhin kriechende 
Bhizom, welches, wie mir J. Buchanan mittheilt, Wedel von 6 — 9 Fuss Höhe 
hervortreibt. Der Umfang des Formenkreises dieser Species ist überhaupt noch 
sehr unbekannt, und bin ich über eine Pflanze, welche Schwein furth in Central- 
Afrika, im Gebiete Uando's am Chor Diagbe (n. 3119) sammelte und welche ich 
früher zu Aspidium elatum rechnete, neuerdings wieder zweifelhaft geworden, wenn- 
gleich dieselbe ein deutlich kriechendes Bhizom und dieselbe Nervatur, wie die 
Exemplare von Natal und Madagascar besitzt. Andere Merkmale deuten aber darauf 
hin, dass wir es hier dennoch vielleicht mit einer neuen Species zu thun haben, 
was indessen nach der augenblicklichen Lage des vorhandenen Materials sich nicht 
mit Sicherheit entscheiden lässt. 

12. Aspidium unüum Mett, 

Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. I. p. 230. Kuhn Fil. Afric. p. 143. 
Nephrodium Hook. Bak. Syn. fil. p. 289. 
var. glabra Mett. 1. c. 



III. Gryptogamae vasculares. 43 

Nilgebiet bei Port Rek (Schweinfurth 1272). An den Ufern des Bahr-el- 
Gasal bei der Djurmttndung und den Nuerdörfern (Schweinfurth 1211. 1160). 
Am Bache Bei in Nganje's Gebiet (Schweinfurth 2911); am Chor Mongolongbo 
(Schweinfurth 2925); am Nabambisso und am Boddobache im Lande derNiam- 
Niam (Schweinfurth 2970); am Bache bei Munsa's Dorf (Schweinfurth 3457). — 
Madagascar (Pervill6 98t6r). -_ Natal (Buchanan 96). 
var. hirsuta Mett. 1. c. 
Am Kilimandjaro im Dschaggadistricte 5500—7800' (v. d. Decken und Kersten 
n. 49). — Madagascar (Pervillö 98ter). 

Eine durch Afrika sehr verbreitete Art, wie dies auch wiederum die vielen 
von Schweinfurth über einen Raum von ca. 100 Meilen aufgefundenen Standorte 
beweisen. 

. 13. ÄspiditMn prolixum WiUd. 

Aspidium prolixum Willd. Spec. pl^t. V. p. 251. Poir. Enc. suppl. IV. p. 514. 
Mett. Pheg. et Aspid. p. 89 (373) n. 215. d. 

Nephrodium Dsv. Ann. Linn. VI. p. 256. Hook. Bak. Syn. fil. p. 268 partim. 

Lastrea Presl. Tent. p. 75. Moore Ind. fil. p. 101. 

Nephrodium pubescens Don Prodr. fl. nepalens. p. 6. 

Aspidium glanduliferum Wall. Cat. 347 partim. 

Lastrea Moore Ind. fil. p. 93. 

Nephrodium ochtodes Hook. Spec. fil. IV. p. 110 partim. 

Aspidium Gueintzianum Mett. Pheg. et Aspid. p. 83. (367> n. 201. Kuhn 
Fil. Afric. p. 134. 

Lastrea Moore Ind. fil. p. 97. 

Aspidium patens Kze. Linn. 10. p. 547. 

Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 96 partim. 

Lastrea Pappe et Raws. Syn. fil. cap. p. 12. Moore in Hook. Journ. bot. 
VIL p. 227. 

Aspidium natalense Föe Mäm. VUI. p. 102. 

Polypodium Bergianum Klf. Linn. VI. p. 183. 

Nephrodium Hook. Bak. Syn. fil. p. 269. Mc. Ken, Natal ferns. p..l7. 

Aspidium Kuhn Fil. Afric. p. 127 partim. 
Prom. bon. spei (Mund et Maire, Lalande, Droge, Eckion U. 1. n. 97b, 
Eckion et Zeyher 57, Col. Bolton). — Natal (Sanderson, Buchanan 90). — 
Ins. Bourboniae. — India orientalis (Ventenat in Hb. Willd. 19783), montes Khasya 
4 — 5000ped. (Hooker fil. et Thomson), Sikkim, 5000 ped. (Hooker fil.), montes 
Emodi (ex distrib. Herb. Kew.). 

Vorstehende Art hat bisher manche Verwechselungen erfahren, da sie habituell 
mit einer ganzen Reihe von verwandten Arten übereinstimmt. Englische und deutsche 
Pteridologen haben sie mit Polypodium Bergianum verwechselt, von dem sie sich 
aber durch das persistente Indusium und die Glandulae an der Basis der einzelnen 
Segmente leicht unterscheidet. Dass auch in der Synopsis von Hooker und Baker 
unsere Pflanze unter diesem falschen Namen aufgeführt wird, dafUr habe ich folgende 
zwei Beweise : einmal befindet sich im Berliner Herbarium eine Pflanze, welche von 
Colonel Bolton bei Graham's Town im Gaplande gesammelt und von Baker iHr 
Nephrodium Bergianum bestimmt worden ist, und zweitens besitze ich ein Fragment 
aus Natal, von Sanderson gesammelt, welches mir seiner Zeit mein verstorbener 
Freund Milde mittheilte, welches ebenfalls von Baker als Nephr. Bergianum 



44 Botanik von Ost -Afrika. 

bezeichnet worden ist. Auch Kaulfuss hat, wie aus vorstehenden Synonymen %u 
ersehen ist, sich in demselben Irrthum befunden. Kunze und nach ihm verschie- 
dene andere Autoren haben unsere Pflanze für Aspidium patens, welches bisher 
nur auf dem amerikanischen Continente gefunden worden ist, gehalten, von welchem 
sie sich aber leicht durch die Lamina decrescens unterscheidet, wie auch durch, 
das Vorhandensein von sehr deutlichen „Ae'rophora" an der Basis der Segmente. 
Ob hierher auch noch Species gehören, wie Aspidium ochtodes Kze. und Aspidium 
tylodes Kze., welche Thwaites und Beddome als eigene Arten unterscheiden, 
muss einer späteren Untersuchung vorbehalten bleiben. 

14. Phegopteris totta Mett. 

Mett. Pheg. Aspid. p. 18. (302) n. 31. Kuhn Fil. Afric. p. 123. 
Natal (Buchanan 119). 

Eine subtropische Art, welche über Amerika, Afrika, bis nach China und 
Japan verbreitet ist. 

15. Phegopteris prdifera Kuhn (non Mett.). 

Hemionitis prolifera Retz Observ. VI. p. 38 (1791). Sw. in Schrad. Journ. 
1800. II. p. 17. 

Goniopteris Presl. Tent. p. 183. Bedd. F. S. Ind. p, 57. T. 172. J. Smith 
ferns brit. for. p. 138. J. Smith, Historia filicum p. 192. 

Meniscium Sw. Syn. fil. p. 19. 207. Willd. Spec. plant. V. p. 135. Poir. 
Enc. suppl. III. p. 656. Eees Cycl. 23. Hook. Icon. Fil. Cent. II. p. 15. 

Polypodium König. Roxb. Crypt. plant, p. 27. Wall. Cat. 312. Lowe Fil. II. 
T. 18. Hook. Spec. fil. V. p. 13. Hook. Bak. Syn. fil. p. 315. 

Asplenum Wall. Cat. 202 partim. 

Polypodium luxurians Kze. Linn. 23. p. 280. 

Phegopteris Mett. Pheg. Aspid. p. 25. (309) n. 51. Mett. Ann. sc. nat. s6r. IV. 
vol. XV. p. 74. Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. I. p. 224. Luerss., Flora v. Queensl. p. 18. 

Ampelopteris elegans Kze. Bot. Zeit. VI. p. 114. 

Ampelopteris firma Kze. Linn. 24. p. 251. 

Phegopteris meniscioides Ettingh. Farn d. Jetztw. p. 167. T. 109. f. 3; 
T. 110. f. 2. 

Angola (spec. n. vidi). — Natalia (Buchanan 105). — Montes Manganja ad 
flumen Sambesi (Kirk t. Mett. msc). — Ins. Bourboniae (Lamar-Picquot). 

India orientalis, Ceylania (Reynaud), montes Nilagirici, montes Khasya 
(Griffith), Panjab (Thomson). — China australis (Sampson t. Mett. msc). — 
Ins. Philippinae (Cuming 20. Llanos 11). — Ins. Sundaicae; Sumatra (Kort- 
hals 214), Java (Zollinger it. IL. 2360), Timor (Zippelius), Nova Guinea. — 
Nova HoUandia (Daemel in coli. Thorey. 54), — Nova Caledonia (Vieillard 1614). 

Nach den bisher in Afrika bekannt gewordenen Standorten ist diese Art gewiss 
noch weiter gegen den Aequator hin verbreitet. Sie gehört zu jener Beihe von 
Farnen, welche rund um die Länder des indischen Oceans verbreitet sind und 
deren Gesammtbetrachtung uns sicherlich noch Aufschluss geben kann über den 
von Huxley und F. Blanford aufgestellten Continent von Indooceanien. Der 
Name von Phegopteris prolifera Mett. (Venezuela, Brasilien), die bei uns in den 
Gärten schon seit langer Zeit cultivirt wird, ist in Phegopteris diversifolia (cf. Baker 
in Martins, Flor. Bras. L p. 504) zu ändern. . . 



in. Cryptogamae vasculai^s. 45 

16. Phegopteris subsimilis Mett. 

Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 123. Gymnogramme Hook. Spec. fil. V. 
p. 142. Tab. 293. 

West -Afrika, Victoria am Fusse der Camerunberge , häufig (Buchholz). 

Baker glaubt, dass vorstehende Art identisch sei mit Polypodium Vogelii Hook. 
(Spee. fil. IV. p. 271) und zwar unterscheide sich Pheg. subsimilis nur durch nicht 
vollkommen entwickelte Sori. Ich habe aus dem Herbarium von Hook er 3 Frag- 
mente von Polypodium Vogelii, welche mit „Fernando Po, Vogel n. 41" bezeichnet 
waren, gesehen und kann nach Untersuchung dieser Fragmente unmöglich der 
Behauptung Baker's zustimmen. Die von Buchholz gesammelte Pflanze ist voll- 
ständig entwickelt, die Sori sind reif und zeigen wohl ausgebildete Sporen und 
kann desshalb von einem mangelhaften Entwickelungszustande keine Bede sein. 
Polyp. Vogelii ist in allen Theilen nach meiner Ansicht gänzlich verschieden von 
Pheg. subsimilis und gehurt erstere Art in die Gruppe von Aspidinm funestnm und 
protensum, während unsere Pflanze am nächsten verwandt ist mit Phegopteris 
cyatbeaefolia Mett, welche auf Mauritius vorkömmt. 

17. Aspidium Idnuginosum Willd. 

Willd. herb. Klf. Enum. p. 244. Kuhn Fil. Afric. p. 135. — Aspidium cato- 
pterum Kze. — Nephrodium Hook. Bak. Syn. fil. 'p..284 partim. Mc. Ken, Natal 
ferns. p. 18. 

Natal (Buchanan 95). 

Der Name von Willd enow (1824) hat gegenüber dem Aspidium catopterum Kze. 
(1836), sowie dem Nephrodium elatum Dsv. (1827) die Priorität. 

18. Aspidium Schimperianum, 
Höchst. Kuhn Fil. Afric. p. 141. 

Abyssinien, Nordostseite des Berges Hedscha 9000' (Seh im per 311). 

19. Afpidium digodonton Dsv. 

Je grössere Beihen von Exemplaren von den verschiedensten Standorten man 
mit einander vergleicht, desto mehr ist man oft geneigt, zwei Arten, die man bisher 
immer getrennt hatte, nur als Formen ein und derselben Art zu betrachten. Dies 
gilt von Aspidium canariense A. Braun und Asp. inaequale Schldl.; Exemplare 
vom Cap stimmen so genau überein mit Pflanzen von Fernando Po und anderer- 
seits mit Pflanzen von Tenerifia, dass ich absolut keinen durchgreifenden Unter- 
schied zwischen beiden vorstehenden Arten mehr habe finden können. Infolge 
dessen erglebt sich folgende Synonymie: 

Aspidium elongatum Willd. Spec. plant. V. p. 2G9. t. spec, (non Swartz). 
J. Smith Cat. f. cult. p. 58. Webb et B'eith. Phyt. canar. III. p. 437 vix Tab. 250. 
Webb. in Hook. Niger Flora p. 194. Schmidt, Flora Caboverd.. p. 132. 

Lastrea Bedd. Ferns S. Ind. p. 39. T. 112. 

Polypodium Filix mas Bory Ess. Fort. p. 311. 

Aspidium oligodouton Desv. Berl. Mag. V. p. 322. t. spec. 

Nephrodium Desv. Ann. Linn. Paris VI. p. 2G1. 

Aspidium canariense A. Braun, Flora 1841. p. 708. Bolle Boupl. III. p. 123. 
Lowe Ferns. IV. Tab. 42. Bolle, Zeitschr. f. Erdk. N. F. I. p. 218. Mett. Fil. h. 
Ups. p. 93. Mett. Pheg. et Aspid. p. 64. (3d8) n. 150. Kuhn Fil. Afric. p. 127. 

Lastrea Moore Ind. fil. p. 87. 

Aspidium aquilinoides Bolle, Zeitschr. f. Erdk« N. F. I. p. 221. Bull. Soc. 
bot. France, t. XIV. Revue p. 43 



4(} Botanik von Ost -Afrika. 

Lastrea elongata J. Smith Ferns Brit. for. p. 157. t. spec. herb. Berol. 

Aspidium oliganthum Desy. Berl. Mag. V. p. 321. t. spec. herb. Juss. 
fide Mett. msc. 

Aspidium inaequale Schldl. Adambr. p. 23. T. 12. t. spec. Spreng. Syst. IV. 
p. 104. Kze. Linn. 10. p. 549. Mett. Pheg. Aspid. p. 64. (348) no. 151. Kuhn 
Fil. Afric. p. 23. 134. 

Lastrea Presl. Tent p. 77. Pappe et Raws. Syn. fil. p. 12. Moore Ind. 
p. 94. J. Smith Eist. fil. p. 215. 

Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 125. Hook. fil. Journ. Linn. Soc. VII. 
p. 234. Hook. Bak. Syn. fil. p. 277. Mc. Ken, Natal ferns, p. 18. 

Aspidium marginatum Wall. Cat. n. 391. t. spec. 

Lastrea Moore in scfaed. herb. Hook, et Thoms. Ind. Orient. 

Nephrodium amplum Bory in Bölanger Voy. II. p. 62. t. spec. 

Aspidium Kuhn Fil. Afric. p. 125. 

Nephrodium Boryanum Hook. Spec. fil. IV. p. 126. t. spec. fide Mett. msc. 

Lastrea pentagona Moore in Hook. Jonm. VII. p. 227. Pappe et Kaws. 
Syn. fil. cap. p. 13. 

Aspidium Kuhn Fil. Afric. p. 139. 

Nephrodium filix mas Hook. Spec. fil. IV. p. 116 partim. 

Polypodium Vogelii Hook. Spec. fil. IV. p. 271. quoad ins. Caboverd. t. spec. 
fide Mett. msc. 

Phegopteris Vogelii Kuhn Fil. Afric. p. 124. quoad ins. Caboverd. 

Ins. Ganarienses, Tenerifia (Bourgeau 1549). — Ins. Gaboverdicae, S. Nicoiao 
(Bolle). — Ins. Fernwido Po (Mann s. num. in herb. Berol.). — Ins. St. Thomas 
(Mann fide Mett. msc). — Montes Cameruni (Mann 2053). — Prom. hon. spei 
(Bergius, Mundt etMaire, Krebs 359, Dr^ge, Eckion et Zeyher, Burchell 
5834). — Natalia (Gueintzius, Buchanan 93). — Moramballa montes ad flumen 
Sambesi (Kirk fide Mett. msc). — Ins. Comorae, Angasija (Kersten 44. 45). — 
Madagascaria (Garnier 88. 89. 90). — Ins. Mauritii (Bojer, Thouars). — Ins. 
Borboniae (Bory). — India orientalis; India septentr. (Falconer); prope Simla 
(Hooker et Thomson); montes Khasya (Hooker et Thomson); montes Nila- 
girici (Perottet 1436. 1446. Weigle 22a); montes Anamallayenses (Beddome 
127. fide Mett. msc). 

Ich habe den Namen von Desvaux fttr unsere Art vorausgestellt, da der 
Name Aspidium elongatum bereits flir die nahe verwandte Art von den Azoren 
vergeben ist. Die indischen Exemplare sind so genau übereinstimmend mit Pflanzen 
von den Gomoren und vom Caplande, dass ich dieselben nicht einmal als eine 
Varietät oder Forni habe unterscheiden können. Als eine weitere Gonsequenz der 
Vereinigung dieser beiden Arten dürfte wohl folgen, dass Aspidium oligodonton 
nichts weiter sei, als eine Form von Aspidium filix mas, welche von der Grund- 
form durch eine Lamina ovato - deltoidea verschieden ist und würden zu diesem 
Formenkreis alsdann auch jene ostasiatischen Arten zu ziehen sein, welche an und 
für sich schon so mannigfache Uebergänge zum echten Aspidium filix mas darbieten, 

20. Aspidium Küemense (nee Kilmense) Kuhn. 

Kuhn Fil. Afric p. 24. 135. — Nephrodium Baker in Hook. Bak. Syn. fil. p. 498« 
In Kilema ad radices montis Kilimandjaro regionis Dschagga 3 — 4000 ped* 
(v. d.' Decken et Kersten 46). 



, 11t. Cryptogamae vasculared. 47 

Am nächsten verwandt mit Aspidium sparsam Spr. und Asp. purpurascens Bl. 
nnterscheidet sich vorstehende Art durch die rhombisch eiförmigen ^ an der Spitze 
2' oder S-zähnig^ abgestumpften Fiedem letzter Ordnung, die durch einen ganz 
schmalen FlOgel verbunden sind. Die Unterseite ist mit breit eiförmigen Spreu- 
schuppen bedeckt. 

21. Aspidium aihamanticum Kze. 

Kuhn Fil. Afric. p. 126. — Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 125. T. 258. 
Mc. Ken, Natal ferns. p. 18. 
Natal (Buchanan 92). 
Bis jetzt nur aus Angola und Natal bekannt. 

22. Aspidium Buchhdm n. spec, 

Rhizoma erectum paleis membranaceis elongato - lanceolatis pauUulum acuminatis 
opaco-ferrugineis squamosum ; fölia rigide membranacea, opaco - viridia, siccitate in- 
fnseata, utrinque glaberrima; petiolus 17 — 30 cm. longus, iufuscatus, glaberrimus, 
nitidus, basi paleis paucis lanceolatis squamulosa; laniina ovato-deltoidea, pyrami- 
data, pinnatisecto-subpinnatifida, apice pinnatiiida, 20 — ^26 cm. longa, 13 — 20 cm. 
lata; segmenta primaria opposita s. subopposita, inferiora petiolata, elongato -lanceo- 
lata, subito acuminata, 9 — 12 cm. longa, 2 — 4 cm. lata; segmenta iniima sub- 
pinnatifida, deorsum laciniis adauctis, ovatis breviter acuminatis ; segmenta superiora 
petiolata s. sessilia , elongato - lanceolata , grosse lobata ; lobi irregulariter serrati ; 
nervi pmnati liberi, rarius in infimis segmentis inferiores lateris cujusque cum 
proximis superioribus conjuncti; sori in dorso nervorum inter costulas secundarias 
utrinque uniseriati medii inter costulam et marginem; indusium subcoriaceum, 
reniforme, glandulosum margine integerrimo persistens; sporangia nuda; para- 
physes nuUae. 

Africa occidentalis tropica, Mungo in regione Gameruniana, locis umbrosis 
silvarum (Buchholz). 

Habitu cyatheoideo, Phegopt. cyatheaefoliae Mett. (Polyp. Sieberianum Kaulf.) 
proximum, sed indiisiis manifestis diversum. 

23. Aspidium cariaceum Sw. 

Bourbon, Hellbourg (K ersten 103). — Natal (Buchanan 86). 

In neuerer Zeit finden wir hauptsächlich in englischen pteridologischen Werken 
anaere Species unter dem Namen Aspidium capense angeführt und zwar glaube 
ich, dass hier eine Verwechslung vorliegt. In Linnä's Supplementum syst, vegetab. 
p- 445 wird ein Polypodium mit folgender Diagnose beschrieben: „Polypodium 
fronde supradecomposita : foliis bipinnatis: pinnis basi unifloris'^ Hierzu bemerkt 
Houttuyn (Pflanzensystep. XIIL p. 245. Deutsche Ausgabe), dass Sparmann 
diesen Farn am Gap gefunden. ,, Das Blatt ist dreifach zusammengesetzt; dieAeste 
sind abwechselnd doppelt gefiedert; die Blättchen lanzettförmig und abwechselnd 
einfach gefiedert; die Lappen sind länglich, sägenartig gezähnt, ziemlich spitzig 
und an der Basis dicht genähert. An der Basis eines jeden Lappens liegt ein 
einzelner Fructificationspunct.^' — Wenn wir diese Beschreibung mit dem Aspidium 
eoriaceum vergleichen, so sehen wir, dass Linnä damit eine andere Pflanze gemeint 
hat, denn kein Punkt der Beschreibung passt zu Aspidium eoriaceum. Die von 
Linn6 beschriebene Pflanze ist uns aber gar nicht unbekannt, da die Diagnose 
genau mit HemiteKa capensis tibereinstimmt, welche die Fruchthaufen einzeln an 
der Basis der Lacinien ausbildet. Demgemäss bleibt Aspidium eoriaceum Sw. 
(Polypodium eoriaceum Sw. Prodr. p. 133 [1788]) immer noch als der älteste Name 



4 g Öotanik ron Ost -Afrika. 

beizubehalten, wobei es indessen immer noch höchst auffällig erscheint, dassLinne 
diesen cosmopolitisch- tropischen Farn nicht gekannt haben sollte. 

24. Aspidium protensum Afzd, 

Sw. in Schrad. Journ. II. p. 36. Kuhn Fil. Afric. p. 139. 
West- Afrika, Mungo, in feuchten schattigen Wäldern (Buchholz). — Loaugo, 
an Bächen bei Majombe (Soyaux 133). 
var. securidiforme Hook. 
Hook. Spec. fil. IV. p. 130. — Aspidium securidiforme Mett. in Kuhn Fil. 
Afric. p. 141. 

West. Afrika, bei Victoria im Camerungebiet, häufig (Buch holz), 
var. tripinnata Hook. 
Hook. Spec. fil. IV. p. 130. — Aspidium speciosum Mett. Kuhn Fil. Afric p. 142. 
Kiam-Niamgebiet am Bache bei Bongua's Dorf im tiefen Schatten des Gallerien- 
Waldes (Schweinfurth 3608). 

Zwischen der Grundform und den Varietäten finden sich so zahlreiche Ueber- 
gänge, dass eine Trennung in einzelne Species, wie ich es mitMettenius früher 
angenommen habe, als nicht gerechtfertigt erscheint. 

25. Aspidium squamisetum Kuhn. 

Kuhn Fil. Afric. p. 24. 142. 

Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 140. T. 268. t. fragm. orig. — Hook. 
Bak. Syn. p. 278. 

Nephrodium Buchanani Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 498. 
Ins. Fernando Po (Mann 380). — In monte Kilimandjaro regiouis Dschagga 
inter 5500 et 7800 ped. (v. d. Decken et Kersten 48). — Ins. Borboniae 
(Boivin). — Natalia (J. Buchanan 94). 

Die- Exemplare von den vier Standorten stimmen in allen wesentlichen 
Characteren derartig auf das Genaueste überein, dass ich keinen Grund sehe, 
Nephrodium squamisetum und Nephrodium Buchanani als Arten zu unterscheiden. 
Die Pflanzen aus Natal sind im Allgemeinen sehr vollkommen entwickelt und zeigen 
zwischen kleineren Exemplaren mit einer Lamina pinnatisecto-pinnatifida auch 
Exemplare, welclie eine Lamina quadripinnatisecto-pinnatifida besitzen. 

26. Aspidium cai-yotideum Wolh 

Wall. Cat. n. 376. Hook. Grev. Icon. Fil. Tab. 69. 

Aspidium anomophyllum Zenk. Plant. Ind. p. 1. T. 1. Kuhn Fil. Afric. p. 125. 

Aspidium falcatum Mc. Ken, Natal ferns. p. 17. 

Cyrtomium falcatum Pappe et Raws. Syn. fil. cap. 15. 

Aspidium . falcatum ß. caryotideum Hook. Bak. Syn. fil. p. 257. 
Natal (Buchanan 98). 

Die früher von Mett enius angenommenen Unterscheidungsmerkmale zwischen 
Aspid. caryotideum und Asp. anomophyllum haben sich bei reichlicherem Materiale 
als hinfällig erwiesen, dagegen trenne ich Aspidium caryotideum und Aspid. falca> 
tum als Arten, da ich bei Untersuchung von zahlreichen Exemplaren von sehr ver- 
schiedenen Standorten bis jetzt keine Uebergänge gefunden habe. Die Merkmale 
sind folgende: 

Aspidium falcatum : Segmenta callose maginata, integerrima s. sinuata rarios 
laciniata; laciniis callose marginatis. 

Aspidium caryotideum: Segmenta tenuiter s. manifeste spinulose serrata. 



llt. Cryptogamae Yasculaired. 49 

tter callöse Rand ist für erstere Art das beste Merkmal, während die scharfen 
Sägezähne; die in feine Stachelspitzen auslaufen, die zweite Art kennzeichnen. 
Die geographische Verbreitung erstreckt sich über Natal, durch Vorderindien bis 
Nepal und nach den bisherigen Untersuchungen treten als isolirte Standorte» die 
Japanischen und Sandwichs-Inseln hinzu. 

27. Aspidium Idbaium Sto, 
fi. angulare Mett. 

Angasija 6—9000' (Eersten 42. 43). Natal (Buchanan 83). 

28. Aspidium luduosum Ksse. 

Aspidium luctuosum Kze. Linn. 10. p. 548. Mett. Pheg. et Aspid. p. 51 (335) 
No. 119. Kuhn Fil. Afric. p. 136. 

Polystiehum Moore Ind. fil. p. 95. Pappe et Raws. Syn. fil. cap. p. 14. 

Aspidium aculeatum Hook. Spec. fil. IV. p. 19 partim. Hook. Bak. Syn. fil. 
p. 251 partim. 

Aspidium TsusSimense Hook. Spec. fil. IV. p. 16. T. 220. Miq. Ann. Mus. 
Lugd. Bat. m. p. 176. 

Aspidium triste Kze. in sched. herb. Berol. 
Promont. hon. spei. (Eckion etZeyher 61, Hutton). — Natalia (Bucha^an 
84). — India orientalis, Assam (Griffith), Bbootan (Griff ith). — Ins. Tsus-Sima 
(Wilford). 

Die Exemplare von den oben angeführten Standorten stimmen derartig überein, 
dass ich keinen Anstand genommen habe, Aspid. luctuosum und Aspid. Tsus- 
Simense mit einander zu vereinigen. Durch eine lamina pyramidata unterscheidet 
sich vorstehende Art leicht von Aspidium aculeatum und verwandten Arten. 

29. Aspidium ammifdlium Dsv. 

Desv. Berl. Mag. V. p. 321. Kuhn Fil. Afric. p. 125. — Aspidium stra- 
mineum Klf. Spreng. Syst. IV. p. 105. 

Insel Bourbon, Salazie (Kersten 99. 100), zwischen Gap Anglais und Gaverne 
des Musards (Kersten 101), Hellbourg (Kersten 102). 

30. Aspidium pungens Klf, 

Klf. Enum. p. 242. Kuhn Fil. Aftic. p. 140. Mc. Ken, Natal ferns p. 16. 
Hook. Bak. Syn. fil. p. 252. 

Natal (Buchanan 85). 

Diese Art, welche, sich durch das kriechende Rhizom von allen andern ähn- 
liehen Arten leicht unterscheidet, ist bisher nur» vom Gaplande und Natal bekannt. 

31. Aspidium aristatum Sw. 

Swartz Syn. fil. p. 53. 253. 421. Mc. Ken, Natal ferns p. 17. 
Aspidium frondosum Hook. Bak. Syn. fil. p. 255 partim. Mc. Ken, Natal 
ferns p. 17. 

Forma laxa. ^ 

Natal (Buchanan 87). — Ad flumen Sambesi (Melier ex Mett msc). 
Durch etwas lockerer gestellte Segmente, die eine länglich rhombische Gestalt 
haben, unterscheiden sich die auf afrikanischem Boden gewachsenen Exemplare 
Yon^ denen, die in Indien und Polynesien vorkommen. 
32« A^idi»m Barten J, 8m. 

J. Smith Ferns Brit. for. p. 286 (non Mett.). 
Kuhn Fil. AMc. p. 126. — Nephrodium Bak. in Hook. Bak. Syn. p. 299. 

r, d. Decken, RelMii ni. 3. Botanik. 4 



50 Botanik von Ost -Afrika. 

In Wäldern bei Victoria am Fass der Gameranberge häufig (Bachholz). 
Diese Art war bisher nor von Fernando Po bekannt. 

33. Aspidium nigrescens Mett. 

. Kahn Fil. Afric. p. 137. Nephrodianj Bak. in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 504. 

In Wäldern bei Victoria, West -Afrika, am Boden wachsend sehr häafig 
(Bachholz). 

Scheint auf der Westküste sehr verbreitet za sein und vertritt dort Aspidinm 
coadonatam Wall., welches sich aaf der Ostktlste and den Inseln findeL 

34. Aspidmn Cameroanianum Mett. , 
Kahn FU. Afnc. p. 127. 

Im Walde bei Majombe, Westafrika (H. Soyaax 143). 

Die von Soyaax gesammelten Pflanzen stimmen genaa überein mit Exemplaren, 
die ich vor mehreren Jahren darch die Freandlichkeit von Herrn Baker erhielt 
and welche in Kew kaltivirt waren. 

35. AspiääMifn coadwMxtum Woiä, 
Kahn Fil. African. p. 128. 

Ostafrika, Umgebang von Mombas (Exped. Decken, n. 53). 

3S. Polypodtnm L. 

1. P(Aypoämfn vulgare L. 
Natal (Bnchanan 107). 

2. Tol/ixpoäimi incanum Sw. 
Natal (Bnchanan 108). 

3. Fölypodium U/copodioides L, 
Kahn Fil. African. p. 149. 

Central -Afrika, im Niam-Niamlande (jallerienwald südlich vom Mbrnole 
(Schwein fnrth 3744); an Oelpalmenstämmen bei Mansa's Dorf im Lande der 
Monbntta (Schweinfnrth 3370). — Uferwald am Edngani bei Bagamojo gegen- 
über Sansibar (Hildebrandt 1288). — Natal (Bnchanan 112). — Westr 
Afrika, Umgebang von Bonjongo ani den Stämmen der Elaeis goineensis 
(Bachholz). 

Soweit sich aas den bis jetzt vorliegenden Standorten schliessen lässt, ist die 
Art dnrch ganz Centralafrika ebenso allgemein verbreitet, wie sie sich in Amerika ' 
von Mexiko bis Bolivia and von Gnba bis Sttdbrasilien aasdehnt. 

4. Tdypoäium Icmcecitxtum L. 
Knhn Fil. African. p. 147. 

Ins. Angasija, in monte ignivomo inter 3600 — 6000 ped. (Kersten 55). — In 
monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500—7800 ped. (v. d. Decken et Kersten 
54). — Natolia (Bnchanan 110. 111). 

Dies Polypodinm besitzt dieselbe Verbreitang wie die vorhergehende Art, nnr 
dass es aach in Vorderindien sich findet, sowie in Südamerika bis znr Magellan- 
strasse vorkommt 

5. Pölgpodium Loxogramme Mett, 

Kahn Fil. Afric. p. 148. — Oymnogramme abyssinica Bak. Syn. fil. p. 517. 
Abyssinien, bei Gerra, anf Bäamen im Schatten 7500' (Schimper 1445). — 
Comoren, aaf der Insel Angasya 6000' (Kersten 61). — Natal (Bnchanan 123). 
Von den Fidji-Inseln bis Ostafrika sehr verbreitet 



ni. Cryptogamae vascalares. 51 

6. Pciypodium Scclqpendrium Harn. 

Harn, in Don Flor. Nepal, p. 1. — P. sesquipedale Wall. Kuhn Fil. Afric. 
p. 153. — P. phlebodes Kze. Mett. Polypod. n. 163. 

Abyssinien, Schire und Maigoiga (Qaartin-DiUon n. Pitit). 

Vorstehende . Art sowie P. simplex Sw., P. Pappei Mett., P. lineare Thbg. 
werden von verschiedenen Autoren für vollständig identisch gehalten, besitzen 
indessen so specifische Merkmale, dass ihnen vorläufig das Artrecht gesichert bleiben 
mnss. Diese afrikanischen sowie einige indo-polynesischen Arten bilden eine eigene 
Gruppe Clathropeltis , welche sich durch ungetheilte Wedel, meist schildförmige 
Paraphysen und eine Nervatura Phlebodii appendiculati auszeichnet und deren 
fernere Begründung als Untergattung ich mir Äir später vorbehalte. Dahin gehören 
folgende Species: 

1. Paraphyses peltatae. 

A. Folia difformia. 

1*. PdUfpodkm neglectum PL Enum. p. 121. 
Java. — Philippinen. 

2*. Pol/ypodium lyciaefölium Bory. 

Bory Voy. d. 1. Coq. p. 260 (1828). — Polyp, accedens Bl. Enum. p. 121 (1830). 
Sunda-Inseln, Philippinen, Fic^ji- und Societäts-Inseln. 

B. Folia conformia. 

3*. Pölgpodium lineare Thbg. Kuhn Fil. Afric. p. 148. — P. Wightianum Wall. 
cat 2222 t. spec. — P. loriforme Hook. 6ard. fems Tab. 14. — Pleopeltis ussuriensis 
Begel et Maak Tent. fl. Ussuriens. p. 176. t. spec. — Polyp. Schraderi Milde Fil. 
Europ. p. 16. (excl. syn.) Mc. Ken Natal fems p. 20. — Paleae rhizomatis 2—^3°'"' 
longae, fuscae s. nigricantes margine pallidiore dentatae s. runcinatae; folia sessilia 
8. petlolata, lanceolata s. linearia ; maculae immersae, appendices supra sub foveola 
nigra desinentes; sori costae approximati s. medii. 

Sandwichs-Inseln; sehr allgemein verbreitet von der Mandschurei und Japan 
durch China und Vorderindien bis nach Ceylon. In Afrika auf den östlichen Inseln 
fehlend, aber in Natal von Gueinzius und von J. Buchanan (n. 109) ge- 
sammelt Letzterer Sammler hält vorstehende Art für Polyp. Schraderi, von welchem 
es sieh abgesehen von anderen Merkmalen durch die Anwesenheit der schild- 
förmigen Paraphysen sofort unterscheidet. Jedenfalls ist das Vorkommen dieser 
Art ohne weitere Zwischenstationen nach Ceylon und Vorderindien hin höchst auffällig. 

4*. Pdypodiwin loriforme WaU. 

Wall. Cat. 271 t. spec. 
Nepalia (Wallich 271 partim). — Ins. Bonin (Wright. 9). 
Sabstantia laminae et canaUbus intercellularibus amplis trajectis a Polypodio 
Uneari recedens. 

5*. Pciypodium Scoiopendrium Harn, 

Hamilt in Don. Prodr. fl. Nepal, p. 1 (non Burm.). — P. sesquipedale 
Wall. Cat n. 275 t. spec. Kuhn Fil. Afric. p. 153. — P. lorifoime Hook. Spec. fil. V. 
p. 57 partim. — P. phlebodes Kze. Mett. Polyp, n. 163. 

Paleae rhizomatis m^juseulae fuscae, ovato-lanceolatae acuminatae, integerrimae 
8. eiUatae; folia sessilia, lanceolata infra sparse paleacea; maculae prominulae; 
sori medii inter costam et marginem. 

4» 



« 



g^ botanik Yon Ost -Afrika. 

Auf afrikanischem Boden bis jetzt nur auf Fernando Po, in Angola und in 
Abyssinien gefunden, dagegen sehr allgemein verbreitet durch ganz Vorderindien 
bis in die hinterindischen Gebirgsdistricte hinein. 

6*. Pclypodium simplex Sw, 
Kuhn Fil. Afric. p. 153. — P. excavatum Bory. Willd. 

Paleae rhizomatis elongati-pruinati ferrugineae, fascorcarinatae, ovato-lanceo- 
latae, integerrimae ; folia petiolata, lanceolata; maculae elevatae; sori impressi 
medii inter costam et marginem. 

St. Thomas. — Fernando Po, — Comoren, Angasya 3600—6000' (K ersten 
n. 56). — Bourbon. 

Durch gestielte Wedel und tief liegende Fruchthaufen von der voraufgehenden 
Art leicht zu unterscheiden. 

7*. Pölypodiuin hngifdium MeU. 
Mett, Polyp, n. 153. Tab. I. Fig. 46. Hook. Bak. Syn. fil. p. 355. 

Paleae rhizomatis abbreviati lanceolatae, acuminatae, ferrugineae ; folia coriaceo- 
camosa, sessilia, lanceolata; maculae ünmersae; sori marginales elongati. 

Hinterindien. — Philippinen. — Sunda-Inseln. 

8*. PcltffmlitMn Pappei MeU. 
Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 150. — P. normale Hook. Bak. Syn. fil. 358 
partim. — Mc. Ken Natal fems p. 23. 

Paleae rhizomatis ovatae, acuminatae, fuscae; folia petiolata, subcamosula, 
lanceolata; maculae immersae; sori costae magis approximati, bi-triseriati. 

Natal (J. Buchanan 113). 

Habituell dem P. normale Don sehr ähnlich , unterscheidet sich jedoch durch 
die Nervatur. Während P. Pappei eine deutlich charakterisirte nervatora Phlebodii 
appendiculati besitzt, bei welcher die costulae deutlich parallel laufen, so dass 
dadurch leicht zu unterscheidende maculae paracostales entstehen, finden wir bei 
P. normale derartig verzweigte und verästelte costulae, dass eine deutlich wahr- 
nehmbare Gliederung der maculae paracostales nicht mehr zu erkennen ist.. Ausser- 
dem sind eine ganze Anzahl anderer Merkmale noch vorhanden, die mich veran- 
lassen, es mit P. zosteraeforme Wall., linguaeforme Mett., myriocarpum Mett in 
die Gruppe „ Phymatodes '' zu stellen, trotzdem es wie P. Pappei paraphyses 
peltatae besitzt 

2. Paraphyses nullae, 

9*. Pclypodium Schraderi Mett, 
Mett. Polypod. n. 179. T. II. f. 11. Kuhn Fil. Afric. p. 152. 

Paleae rhizomatis validi repentis nigricantes ovatae denticulatae ; folia lanceo- 
lata sessilia e medio utrinque sorifera; sori medii inter costam et marginem. 

Promontorium bonae spei. 

Diese Species ist mir bis jetzt nur vom Caplande bekannt und fehlt in Natal 
trotz der Angaben von Hooker und Mc. Ken. Nach Untersuchung von Original- 
exemplaren (Mc. Ken 174, Buchanan 109) gehören die flir P. Schraderi gehal- 
tenen Pflanzen z6 P. lineare, weil sie deutlich schildförmige Paraphysen besitzen. 

10*. P. rastralum Hock. 
Hook. Icon. plant Tab. 953 etc. 

Bhizoma vagans paleis subulatis vestitum; folia elliptica utrinque attenuata, 
subcuspidata ; sori costae approximati. 

India. orientalis. 



t • ■J'-Meven 



III. Cryptogamae Tascolares. 53 

7. Pöljfpodium Fhymatodes L. 

West-Afrika, Victoria an Palmstämmen am Strande (Bachhoiz). — Comoren, 
Angasija anf dem Vnlkan zwischen 600 nnd 3600 Fnss (Kersten n. 59). — Anf 
der Insel Nossi-Be (Kersten n. 58). — Seschellen aaf Hügeln (Kersten n. 57). — 
Natal (Buchanan 115). — Sansibar (Hildebrandt 1107. 1109). — Sansibarküste, 
im Uferwald des Kingani bei Bagamojo (Hildebrandt 1289). — Umgebnng von 
Mombas (Exped. Decken, n. 60). — Central-Afrika, im Lande der Niam-Niam in 
schattigen Gallerien an alten Stämmen in Uando's Gebiet (Schweinfarth 3261); 
im Lande der Monbuttn bei Munsa's Dorf an Oelpalmenstämmen (Seh weinfurth 3301). 

8. PdypoditMn punctatum Sw. 
Knhn Fil. African. p. 151. 

Central-Afrika , im Lande der Monbuttn (Schweinfarth s. nnm.). — West- 
Afrika, bei Victoria an Baumstämmen (Buch holz); auf den Quilluinseln (Soyaux 
128). — Natal (Buchanan 114). 

9. Pohfpodium Schimperianum Mett. 

Kuhn Fil. African. p. 152. Hook, et Bak. Syn. filic. ed. II. p. 513. 

Gentral'Afrika, auf faulen Baumstämmen im Dickicht des Gallerienwaldes 
zwischen Bonguas und Isingerrias Dorf im Lande der Monbuttu (Schwein- 
forth 3195). 

Unsere Art ist, wie es scheint , durch das ^anze tropische Afrika verbreitet, 
da sie ausser in Abyssinien auch in Angola von Welwitsch gesammelt wurde. 
In Sttd-Afrika wird diese Art durch Polyp. Africanum Mett vertreten, welche der 
abyssinischen Pflanze im Habitus sehr ähnlich ist, aber dennoch hinreichende 
Merkmale besitzt, um beide als gesonderte Arten erscheinen" zu lassen. Diebeiden 
Diagnosen sind folgende: * 

Polyp. Schimperianum: Paleae 6>™ longae, membranaceae , ovatae, inte- 
gerrimae; setae radiis abbreviatis basi tumidis apice attenuato - obtusis ; lamina 
spatbulato-lanceolata, acuminata. 

Polyp. Africanum: Paleae majnsculae, membranaceae, subfuscae, ovatae, 
ciHolatae, setae radiis elongatis acuminatis; folia spathulato-lanceolata , fertilia in 
apicem soriferum attenuata. 

10. Pölypodium Wittdenowii Bory. 
Kuhn Fil, Afric. p. 154. 

West-Afrika, Camerungebiet , im Gebirge bei Mapunia und Bandu auf Banm- 
stftpmen (Buchholz). — Central -Afrika im Lande der Monbuttu an Oelpalmen- 
stämmen bei Munsa's Dorf (Schweinfurth 3373). 

Baker vereinigt diese west- und centralafrikanische Art mit Polyp, propin- 
quum Wall., von welcher sie sich aber nach meinen bisherigen Untersuchungen 
durch sehr regelmässige maculae paracostales unterscheidet, während dieselben bei 
der indischen Art kaum wahrnehmbar sind. Ein grösseres als das jetzt mir vor- 
liegende Material kann erst hierin eine Entscheidung bringen. ' 

83« Platycerlam Dsv. 

1. PUxtycerwm Stemmaria Dsv. 
Kuhn Fil. Afric. p. 58. 

West-Afrika, an Baumstämmen nicht selten bei Victoria im Gamerungebiet 
(Bnohholz). -^ Central -Afrika an Oelpalmenstämmen bei Munsa's Dorf im Mon- 
bnttnlande (Schweinfurth 33l7). 



54 Botanik von Ost-Afrika. 

Bisher nur von der westafrikanischen Küste bekannt, dürfte diese Art, wie das 
Vorkommen im Monbnttalande beweist, aueh in Gentral-Afrika weiter verbreitet sein, 
als es bisher den Anschein gehabt. In Ost-Afrika und auf den Inseln tritt PL 
alcicome an seine Stelle. 

2. Platyceriiim alcicome Dsv. 
Kuhn Fil. Afric. p. 57. 

Ostafrika, Umgegend von Mombas (Exped. Decken, n. 6). 

3. Platycerium de^hantotis Scktofth. 
Schweinfarth. Bot. Zeitung 1871. p. 361. 

Paleae rhizomatis 6 — 8™° longae, lanceolatae, acumlnatae, ferrugineae, late 
fusco-carinatae ; folia sterilia decumbentia, ampla, sessilia, 25 — SO*^'^ longa, 10^12^ 
lata, imbricata, suborbicularia s. subreniformia, margine hinc inde sinuata, pilis 
stellatis pluriradiatis albidis obtecta, mox glabra, supra papyracea, versus basin 
cellnlis spongiose incrassatis instructa; folia fertilia bihatim evoluta, subpetiolata, 
28 — 48<^ longa, 18— 20<^"' lata, ereota, juniora subrotundata , denique manifeste 
cuneata, apice intemo producta, versus basin pauUatim in petiolum brevem attenuata, 
utrinque subintegra, margine petiolo opposito hinc inde. leviter subsinuata, coriacea, 
supra pilis . albidis stellatis , pluriradiatis , infra tomento denso ferrugineo e pilis 
stellatis pluriradiatis obtecta ; discus sorifer ovoideus s. rotundatus maximam partem 
laminae inferioris occupans 6—1 0<^ longus, 8 — 14^ latus, margine undique remotus; 
paraphyses stellatae setis pluriradiatis conformes. 

Gentral-Afrika, im Niam-Niamlande, Papilibucku am Chor Linducku (Schwein- 
furth 3067) und am Chor Diagbe bei Uando's Dorf (Schwein furth 3120); im 
Monbuttulande an Oelpalmenstämmen bei Munsa's Dorf (Seh wein furth 3374). 

Eine ausgezeichnete Art, welche durch ihre ganze Entwicklung der Wedel sich 
von PI. Stemmaria leicht unterscheidet. Schweinfurth hat bei Munsa's Dorf 
(cf. Bot. Zeit 1871 p. 361) alle drei Arten (PL alcicome, Stemmaria und elephan- 
totis) zusammen wachsend gefunden und von letzteren beiden Pflanzen ganz junge * 
lExemplare mitgebracht, die den Unterschied zwischen den beiden letzteren recht 
deutlich hervortreten lassen. Bei PI. Stemmaria entwickeln sich zuerst 3 bis 4 
sterile Wedel, welche denen von PL elephantotis ähnlich sind, alsdann folgen 
2 schmal lanzettliche fertile Wedel, welche noch keine Fruchthaufen zeigen; nach 
diesen bilden sich wiederum ein Paar neue Wedel, welche bereits tief dichotom 
getheilt sind und an den Spitzen eine weitere dichotome Theilung zeigen. Diese 
letzteren Wedel, wenn sie ganz ausgewachsen, sind bereits im Stande am Grunde 
der Bifnrcation einen Fruchthaufen hervorzubringen. 

Bei PL elephantotis entwickeln sich ebenfalls im Anfange 3—4 sterile Wedel, 
dann aber folgen gleich die breiten keilförmigen ungetheilten Wedel, die bei dem 
3. und 4. Wedel grosse, runde mehr oder minder centrale Fruchthaufen ausbilden. 
Diese ganze Entwicklung spricht so sehr fttr die Art dieser neuen von Schwein- 
furth entdeckten Pflanze, dass von einer Vereinigung mit PL Stemmaria nicht 
mehr eine Rede sein kann. Möglicher Weise gehört hierher auch die von Baker 
(Syn. fiL ed. II. p. 425) erwähnte Pflanze, welche von Welwitsch in Angola 
gesammelt wurde und sich ebenfalls durch ungetheilte Wedel und einen die ganze 
Unterseite der Blattfläche bedeckenden Sorus auszeichnen soll. Unter den von 
Schweinfurth gesammelten Exeihplaren befinden sich auch wahre Biesen- 
exemphire , wie z. B. ein Wedel bei einer Länge von 57<» und dner Breite von 
26^ einen 25<"b langen und ebenso breiten Fruchthaufen auszubilden im Stande war. 



in. Gryptdgamae Tascnlares. 55 

Die Pflanze würde mit ihren breiten ongetheilten Wedeln unstreitig eine deeoratire 
Zierde unserer Gewächshäuser sein. 

84. Woodsla R, Br. 

1. Woodsia Burgessiana Gerr. msc. 

Hook. Bak. Syn. p. 48. Kuhn Fil. Afric. p. 209. Hc. Ken Natal fems p. 2. 
Natal (Gerrard 637. Buchanan 6). 
Durch die Articulation des Blattstiels zur Gruppe Physematium gehörig. 

S5. Nephrolepis Sehott« 

1. Nqoihrdlqns iuberosa Presi. 
Kuhn Fil. Afric. p. 156. 

Bourbon, Salazie (Kersten 105). 
yar. undulata Mett 

Comoren^ Angas\ja auf dem Vulkan zwischen 600 und 6000 Fuss (Kersten 
62. 63). — Central -Afrika, im Niam-Niamlande am Fusse der Baginsefelsen im 
Grase an bewässerten Stellen (Schweinfurth 3861. 3872); am Chor rel Renegi in 
der Steppe nördlich vom Niam-Niamlande (Schweinfurth s. num.); an Oel- 
pafanen bei Munsa's Dorf im Monbuttulande (Schweinfurth 3393). 

2. Nephrd&pis hiserrata Schott. 
Kuhn Fil. Afric. p. 155. 

Central- Afrika, im Lande der Niam-Niam bei Uando's Dorf (Schweinfurth 
3078); im Lande der Monbuttu an dicken Baumstämmen bei Nembe's Dorf 
(Schweinfurth 3206) und bei Munsa's Dorf an Oelpalmen (Schweinfurth 
3372). — Am Kilimandjaro im Dschaggadistrict 5000—7800 Fuss (v. d. Decken 
und Kersten 69). — Comoren, Angas\ja, auf Hügeln südlich von Kitanda-M^jini 
(Kersten 67. 68}. — Natal (Buchanan 99). 
var. glandulosa Kuhn 1. c. 

Seschellen (Kersten 64. 65. 66). 

8. Nephrölqpis punchdata 2V. 
Kuhn FiL Afric. p. 155. 

West-Afrika im Camerungebiet bei Victoria häufig (Buchholz); an der Quelle 
des Makunga bei Chinchoxo (Soyaux 98). 

4. Nephrdlepis abrupta Mett. 
Kuhn Fil. Afric. p. 154. 

Bourbon, Salazie (Kersten 104). 

86. Diilymoehlaeiia Dsv. 

1. DidymocMaena tumdata Dsv. 

Forma dimidiata Kze. 
Natal (Buchanan 82). 

Die yyVarietas dimidiata Kze.^' ist höchstens als eine Form der sehr weit ver« 
breiteten tropischen Pflanze zu betrachten. 

S7. Arthropteris J« Hm. 

J. Smith. Historia filicum p. 223. 
1. Arthropteris ätbapunctata J. Sm. 
Aspidium albopunctatum Bory. Willd. Kuhn Fil. Afric. p. 124. 



56 Botanik Yon Ost-Afrika. 

Central-Afrika^ im Monbnttnlande auf faulen Baumstämmen im Gallerienwalde 
zwischen Bongna's and Isingerria's Dorf (Schweinfurth 3196) and an Oelpalmen- 
Stämmen bei Munsas Dorf (Schweinfnrth 3354). — West-Afrika ^ bei Boi\jongo 
im Camerang«biet (Bachholz). — Natal (Bnchanan 89). 

Die Articalation des Blattstieles ist je nach der Entwicklang des Blattes and 
der Grösse der Wedel bald mehr dem Bhizom genähert , bald mehr der Basis der 
Blattfiäche. Selbst Wedel ein und desselben Rhizoms sind in dieser Hinsicht 
sehr verschieden. 

2. Arthrqpteris ramosa Meü, 
Mett. in Novara Expedit, p. 213. — Nephrolepis ramosa Moore Kahn Fil. 
Afric. p. 156. 

West-Afrika, bei Victoria im Gamerangebiet an Stämmen der Elaeis gaineensis 
(Bachholz). 

38. Oleandra Cav. 

1. Okandra articulata Pred. 
Kahn Fil. Afric. p. 144. 

Central -Afrika, an Oelpalmen stammen bei Mnnsa's Dorf im Monbattalande 
(Schweinfnrth 3371). — Natal (Bnchanan 100. 101). 

Je nach der mehr oder minder günstigen Lage des Standortes mit kürzeren 
oder sehr weit kriechenden Bhizomen versehen. 



39. Davallla Sm. 

1. BavaUia rejpens Kuhn. 

Kahn Fil. Afric. p. 158. — Davallia pedata J. Sm. 
Seschellen auf sonnigen Hügeln (Kersten 71). 

2. DaväUia dentmUata Mett. 
Kuhn Fil Afric. p. 157. 

Central-Afrika , Niam-Niamland in einer Schlacht am Fasse der Baginsefelsen 
(Schweinfnrth 3865); im Lande der Monbatta bei Mansa's Dorf (Schwein- 
fnrth s.nnm.). — Seschellen aaf Hügeln (Kersten 70). — Natal (Bnchanan 11.12). 

Ob Davallia nitidula Kze. vom Caplande hierher gehört, bedarf einer genaneren 
Untersachang, znmal da die von Schweinfnrth gesammelten Exemplare darauf 
hindeuten, dass zu diesem Formenkreise anch Davallia Vogelii Hook, za ziehen 
sei, wie dies schon von Baker geschehen ist. Die von Kunze und Mettenius 
angegebenen Merkmale für D. nitidula schwinden immer mehr, je mehr Material 
ich aus bisher unbekannten Gegenden von Afrika zu sehen bekomme, und halte 
ich es schliesslich nicht ausser dem Bereich der Möglichkeit liegend, dass auch 
Davallia Mauritiana Hook, mit diesem Formenkreise zu vereinigen sein dürfte. . 



Ordo in. Cyatheaceae EndL 



40, Hemltelia R. Br. 

1. Hemitdia capensis B. Br, 
Natal (Bnchanan 4). 



m. Cryptogamae ▼asculares. 57 

» 

41. Cyathea Sm. 

1. Cjfoihea Dregei Kee, 
Natal (Bnchanan 3). 

2. Cf^xO^ea Deckenii, 

Cyathea spec. Kuhn Fil. Afric. p. 27. 165. 

Differt a Gyatheis nunc notis laminäe inferioris paleis 3 — 4"^ longis fnseo- 
ferrngineiB ovatis acaminatis Bubintegris et aliis ferragineis dilaceratis , rhachi 
Dodnlosa, laciniis nltimis densioribus. 

In monte Eilimandjaro regionis Dschagga inter 5500 et 7800 ped. (v. d. Decken 
et Kersten no. 72.) 

Nach Vergleichnng mit allen übrigen bis jetzt bekannten afrikanischen Cyathoen 
und in Anbetracht, dass eine jede Gyatheenspecies im Allgemeinen nur einen sehr 
kleinen geographischen Verbreitnngsbezirk besitzt, habe ich nach neuerer Unter- 
sachüng dieser Pflanze keinen Anstand genommen, sie fttr eine bisher unbeschriebene 
Art zn erklären, trotzdem die Exemplare sehr mangelhaft sind und gar keine Spur 
Yon Fmctifioation zeigen. 

Ordo IV. Parkeriaceae Hook. Grev. 

42. Ceratopteris Brongn. 

1. Ceratopteris thalktraides Brongn, 

Kuhn Fil. Afric p. 166. 
Central' Afrika, am Biriflusse im Lande der Nduggo (Schweinfurth s. num.). 

Ordo V. Gleicheniaceae R. Br. 

43. Gleichenia Sm. 

1. Gleichenia dichotoma Hook. 
Kuhn Fil. Afric. p. 167. 

Seschellen, auf Hügeln (Kersten 73. 74). — West-Afrika, Camaroons am 
Flnssufer ziemlich häufig (Buchholz). 

Auffällig ist, dass von dieser sonst so sehr verbreiteten tropischen Pflanze weder 
aas dem centralen, noch aus dem östlichen continentalen Afrika irgend ein sicherer 
Standort bis jetzt bekannt geworden ist. 

2. Gleichenia polffpodioides Sm. 
Nata^ (Buchanan 1). 

3. Gleidienia umbracui^era Moore. 
Natal (Buchanan 2). 

Ordo VI. Schizaeaceae Mart. 

44. Lygodinm Sw. 

1. Lygodium Snuthianum Pr. 
Presl. Tent. suppl. 112. Kuhn Fil. Afric. p. 169. — Lygodium pinnatifidum 
Hook. Bak. Syn. fil. 438 partim. 

West-Afrika, Camaroons an Flussufern (Buchholz). 



/ 



58 Botanik ?on Ost-AMka. 

Lygodinm Smithiannm wird von Baker in der Synopsis filicom mit L. pinnar 
tifidam Sw. and L. salicifolinm Presl vereinigt, unterscheidet sich jedoch sofort 
durch den Hangel irgend welcher Articulation der Fiederchen letzter Ordnung. Es 
ist dies überhaupt ein Merkmal , welches zur Unterscheidung habituell fthnlioher 
Arten dieser Gattung vortrefflich zu verwenden ist 

2. Lygodmn Kerstemi Kuhn. 
Kuhn Fil. Afric. p. 28. 169 (Jan. 1868) Hook. Bak. Syn. fil. ed. IL p. 525. 
L. subalatum Bojer in Kuhn Fil. Afric. p. 170. Hook. Baker Syn. fil. ed. I. 
p. 438 (April 1868). 

Madagascaria (Bojer). — Ins. Nossi-Be (E er steh 75. Boivin 1956). — Ins. 
Johanna (Kirk. Hildebrandt 1795). — Prope Mombas (Exped. Deckenian. 76). 

Tab. II. Fig. 1. 1*^ junge in der Entwickelung begriffene Pflanze. Fig. 2. 2*^ 
fmctificirende Wedeltheile. 

Die Abbildung zeigt , dass unsere ostafrikanische Pflanze in sofern mit dem 
westafrikanischen L. Smithianum übereinstimmt , als es keine Articulation der 
fiederchen besitzt, sondern dieselben sind vielmehr durch einen mehr oder minder 
breiten Flügel fest mit der Rhachis verbunden. Was die Priorität zwischen 
L. Kerstenii und subulatum Bojer anlangt, so war die Diagnose von L. Kerstenii 
schon lange gedruckt, als ich beim Fortschreiten der Publication der Filices 
africanae in Hettenius schriftlichem Nachlass L. subulatum mit einer Diagnose 
vorfand, die mir indessen in ^manchen Punkten derartige Abweichungen von meiner 
Pflanze zu besitzen schien, dass ich es damals nicht für geboten erachtete, beide 
Pflanzen mit einander zu identificiren , vielmehr in L. subulatum eine andere neue 
Art vermuthete und demgemäss L. subulatum auch als eine eigene Species (L c. 170) 
auffllhrte. Als ich dann später Exemplare von Bojer und Kirk zu untersuchen 
Grelegenheit hatte, stellte sich die Uebereinstimmung sofort heraus. Da nun der 
Name von Bojer nur ein Hanuscriptname war und der lOte Fascikel von der 
Synopsis filicum von Hook er und Baker (cf. ed. I. p. 482) erst einige Monate 
später erschienen ist als die Filices africanae, so behält L. Kerstenii die Priorität 

45. Aneimia 8w. 

1. Aiminia Dregeana Este. 

Hook. Bak. Syn. fil. p. 431. Mc. Ken Natal ferns p. 25. 
Natal (Buch an an 185). 

46. HobriA Sw. 

1. Molhria caffrarum Dsv. • 

Hook. Bak. Syn. fil. p. 436. Mc. Ken Natal ferns p. 25. 
Natal (Bu Chan an 136). 



Ordo Vn. Osmundaceae Mart, 

47. Todea Wind. 

1. Todea harlara Moore, 

Kuhn Fil. Afric. p. 172. Mc. Ken Natal ferns p. 25. 
Natal (Buch an an 134). 



in. "ÜrypCogamae vasculares. 59 

Da von verschiedenen Autoren unsere afrikanische Pflanze mit der neuhoUän- 
diseben zu einer Art vereinigt wird, so benutze ich hier die Gelegenheit, um auf 
die Unterschiede beider Pflanzen aufmerksam zu machen. 

T. barbara: Folia stricta; segmenta basi non constricto-articulata. 
T. rivularis Sieb.: Folia curvata; segmenta basi constricto-articalata. 

Diese Articulation der Segmente ist ein so untrügliches Merkmal, dass ich bei 
Untersuchung einer sehr grossen Anzahl von Capenser Pflanzen von den verschie- 
denartigsten Standorten bei keiner Pflanze die geringste Andeutung einer solchen 
Gliederung bemerkt habe. In neuerer Zeit ist die Pflanze vom Cap unter den 
Namen T. Vroomii Hort. Belg. oder T. affinis Hort. J. Veitch in den Handel 
gekommen und zeichnet sich in der Entwicklung der jungen Wedel durch eine 
viel zartere und weichere Consistenz der Blattfläche aus, während bei T. rivularis, 
die in unseren Gärten so allgemein verbreitet ist, die Wedel gleich anfangs eine 
harte pergamentartige Textur zeigen. 



48. Oimiuuh L« 

1. (himmia regäUs L. 
Kuhn FU. Afric. p. 173. 
var. capensis Milde Monogr. Osmund. p. 65. 

Natal (Buchanan 132. 133). 

Die von Buchanan gesammelten Exemplare stimmen genau überein mit den 
Pflanzen von Droge (/^.a und /^.b), Gueinzius, Eckion und Zeyher (4/7. 11), 
welche Milde zu seiner varietas „capensis^' rechnet, 
var. Plumieri Milde. 
Milde Monogr. Osmund. p. 62. 
Forma abyssinica, foliis fertilibus et sterilibus separatis. 

Abyssinien, an Bachufem im Gebüsch bei Gaffat 8100 Fnss bisher nur gefunden 
(Schimper 1414). 

„Eine höchst interessante Pflanze'^, wie Schimper dazu bemerkt, und in der 
That ist die Trennung der sterilen und fertilen Wedel bei der abyssinischen Pflanze 
im höchsten Grade merkwürdig und erinnert dadurch an die var. japonica, bei der 
stets die Fruchtwedel von dem sterilen Laube getrennt erscheinen. Den unfrucht- 
baren Wedeln nach stimmt die Pflanze von Schimper genau ttberein mit Exem- 
plaren von Szovits aus Mingrelien, welche Milde seiner Zeit als var. Plumieri 
ß latifolia beschrieben hat (cf. Monogr. Osmund. p. 63). Ich hatte früher Osm. 
japonica in Folge der getrennten Ausbildung der Wedel immer für eine besondere 
Art gehalten, nachdem mir aber vor einiger Zeit schon mein Freund Baker mit- 
getbeilt, dass einige aus Süd-Afrika stammende Pflanzen mit ganz getrennten Wedeln 
ihm Yorgekommen seien, wurde ich hinsichtlich des Artrechtes der Osm. japonica 
schon bedenklich. Die von Schimper gesammelten Pflanzen zerstlJrten nun 
voUends meine an sich noch schwachen Beweise für die Eigenartigkeit der Osm. 
japonica, so dass ich jetzt vielmehr annehme, dass Osmunda regalis unter geeig- 
neten klimatischen Bedingungen in derselben Weise die Wedel getrennt auszubilden 
vermag wie Osm. cinnamomea. 



gO Botanik von Ost-Afr&a. 



Farn. IL Marattiaceae Klf. 

49. Haimttia Sdl 

1. 'M.a/rcü&ok fraxinea Sm. 

Kuhn Pil. Afric. p. 174. 
BonrboD, Hellbourg (Eersten 106). 

2. MaratHa scHiciföUa Schrad. 

Natal (Bnchanan 137). 

Wenn ich mich mit den meisten Pteridologen in Uebereinstimmnng befinde, 
dass die Bftmmtlichen von de Vriese aufgestellten Arten der Gattung Angiöpteris 
nichts weiter sind als klimatische Formen ein und derselben Art, so kann ich mich 
in Bezug auf die Gattung Marattia noch nicht zu dieser Ansicht bekennen, da die 
aus den verschiedenen Erdtheilen herstammenden Pflanzen derartige Merkmale 
besitzen, dass man sie mit Leichtigkeit unterscheiden kann, wie z. B. die süd- 
afrikanischen Wedel einen Habitus und Merkmale zeigen, wie sie mir bis jetzt von 
' keiner anderen Lokalität wieder vorgekommen sind. Ich halte aus diesen Gründen 
an dem Artrecht der M. salicifolia noch fest. (Gfn Luerssen Fil. Graeffeanae 
p. 260 ff.) 



Farn. IIL Lycopodiaceae Sw. 

50. Lyoopodinm L« 

1. Ljfcopodium Saiururus Lam, 

Kuhn FiL Afric. p. 186. 
Bourbon (Eersten 77). 

2. Ljfcapodium gnidioides L. 
Kuhn Fil. Afric. p. 184. 

Bourbon, Salazie (K ersten 108). 

3. Lyccpoöium robfUiStum Klobssch. 

Linnaea 18. p. 518. Spring Monogr. U. p. 29. 
West-Afrika, Abo, an Baumstämmen (Buch holz). 
Bisher nur aus Gniana bekannt 

4. Lycopodiufn cemuum L. 

Seschellen (PervilH 17. Kersten 79). — Bei Hickory Town im Camerun- 
gebiet (Buch holz). — Feachter Hochwald bei Insono an der Loangokttste 
(Soyaux.69). 

5. Lycqpodmm Mchiatmn Bary. 
Kuhn FiL Afric. p. 186. 

Bourbon, Salazie (Kersten 109). 

• 6. Lyccpodium clavatum L. 

Comoren, Angas^a auf dem Vulkan zwischen 3600 und 6000 Fuss (Kersten 78), 
— Bourbon zwischen Gaveme des Musards und Gap Anglais (Kersten 107). 



in. Cryptogjunae tasciil red. g]^ 

< 

Cohors IL Phyllosporangieae. 

Farn. IV. Ophioglossaceae R. Br. 

51. Ophloj^lossnm L. 

1. Oj^iAo^io^siwm fibrosum Schum, 
Kuhn Fil. Afric. p. 176. 

Central -Afrika, im Lande der Djnr bei der Seriba Ghattajs (Schweinfurth 
s. nnm.). 

Der nördlichste bis jetzt bekannte Standort. 

2. Ophioghssum reHadatum L. 

Central -Afrika, im Niam-Njamlande am Fnsse der Baginsefelsen (Schwein- 
furth 3807). — Natal (Buchanan 139). . 

3. Ophioghssum capense ScMdl. 
Kuhn Fü. Afric. p. 176. 

Natal (Buchanan 138). 

Sectio II. Heterosporeae. 

Cohors I. Trichosporangieae. 

Farn. V. Salviniaceae BarÜ. 

52. Azolla Lam. 

1. AßclUa pinnata B. Br. 
Kuhn Fil. Afric. p. 202. 

Loangokttste, im fliessenden Wasser des Baches Makunga oder Tonde bei 
Chinchoxo (Soyaux 149). 

2. Ajsoßa nüotica Dcne. 
Kuhn Fil. Afric. p. 202. 

Bahrd-Abiad, an der Sobatmttndung (Schweinfurth 996. 1012. 1135). 

Cohors IL Caulosporangieae. 

Farn. VI. Selaginellaceae Mett. 

53. Selaglnella P. Beaa?. 

1. Sdagin^a imbricata Spring 
Kuhn FU. Afric. p. 190. 

Ost-Afrika, im Lande der Habäb (Hildebrandt 323). — Somalikttste im 
Ahlgebirge (Hildebrandt 879). 

2. Sdagmetta sca/ndens Spring 
Kuhn Fil. Afric. p. 192. 

West- Afrika, im Walde oft mannshoch bei Aburi im Camerungebiet (Buch holz). 

3. SdagineUa fissidenhides Spring 
Kuhn Fil. Afric. p. 190. 

Seschellen (Kersten 80. PervilU 76 auf der Insel Mähe). 
Auch von Madagascar und Bourbon bekannt 

4. SdagineUa Kraussiana A. Br. 
Kuhn Fil. Afric. p. 190. 

In monte Kilimandjaro (v. d. Decken et Kersten 81). 
Diese Art dürfte jedenfalls in Afrika noch weiter verbreitet seiUi da dieselbe 
bis jetet vom Camerungebiet, Natal und Kilimandjaro bekannt ist. 



62 



fiotmik Ton Ost-Afiribu 



1. Terglelchende IJebersIdit der Ms Jetzt von den Inseln Haniitias, Bonrbon 
nnd Hadagasear bekannt i^ewordenen GeflUskryptogamen. 



Mauritius. 



*Trichom&Des Barklyannm Bak. 
cuspidatiim W. 



1» 



n 



digitatam Sw. 



»1 
»1 



stylosnm Poir. 
tamarisciforme Jacq. 
panriflonun Poir. 
trinerre Bak. 






bipnnctatnini Poir. 
melanotrichum Schldl. 
borbonicüm Bosch. 
Hymenophylliim ftunarioidesWilld. 



n 



11 



1» 



»1 



Sibthoipioides Mett 
inaeqnale Ds?. 
tenelllun Jacq. 
diiatom Sm. 
Boatoni Bak. 



»1 



hygrometriciun Dsy. 



Undgaya ensifoliaSv. 



»1 



11 



chinensis Mett 



acatifolia Dsy. 



Hypolepis spanisora Kuhn. 
Microlepila Spelnncae Hoore. 



Dennstaedtia anthriscifolia Moore. 
Histiopteris indsa Sm. 



Lonchitis hirsata Bory. 



Trichomanes parnünm Poir. 



cuspidatain W. 



11 



11 



11 
11 



11 
11 
11 
<i 



digitatom Sw. 

obscunun Bl. ß, 
stylosnm Poir. 
tamarisciforme Jacq. 
parnflomm Poir. 

ericoides Hdw. 
radicans Sw. ß. 
bipünctatnm Poir. 
melanotrichom Schldl. 
borbonicnm Bosch. 



HymenophyllnmSibthorpioid. Mett. 
inaeqnale Bsr. 
tenellnm Jacq. 
ciUatnm Sm. ß. 



II 



11 

II 
11 



capiliare Dsy. 
hygrometricnm Dsy. 
peltatnm Dsy. 



Lindsaya cnltrata Sw. 
y, repens Eze. 



II 
II 



cnneata Willd.. 
ensifolia Sw. 



chinensis Mett 
fermginea Enhn. 
acatifolia Dsy. 

Hypolepis punctata Mett. 
„ sparsisora Knhn. 

Microlepia Spelnncae Moore. 



11 
II 
II 



Dennstaedtia anthriscifolia Moore. 
Histiopteris incL» Sm. 
Lonchitis glabra Bory. 
,, hirsota Bory. 



nadagaMar. 

Trichomanes paryolom Poir. 



cuspidatnm W. 
reptans Mett ß. 



11 



11 



11 



11 



Boirini Bosch, 
obscoram Bl. ß. 
stylosnm Poir. 
tamarisciforme Jacq. 
parviflomm Poir. 



11 
»1 



radicans Sv. ß. 
biponctatom Poir. 



Hymenophyllnm polyanthos Sw. 

Sibthorpioid.Mett 
Inaeqnale Dsy. 
teneilom Jacq. 
ciliatnm Sm. ß. 



11 



11 



»» 



11 



11 



11 



PoolU Bak. 



hygrometricnm Dsy. 



„ Tonbridgense Sm. 

Gymnogr. leptophylla Dsy. 

Lindsaya cnltrata Sv. 
repens Kze. 
Gondotiana Mett 
Madagascariensis Bak. 
cnneata Willd. 
ensifolia Sr. 
flabellifolia (Bak.) 
chinensis Mett 
fermginea Kahn. 






11 
1« 
11 
11 
11 
11 
11 



Hypolepis sparsisoni Kahn. 
Microlepia Spelnncae Moore. 

* ,, calobodon Mett. 

* ,, Henriettae (Bak.) 

* „ hypolepidoides (Bak.) 
Dennstaedtia anthriscifolia Moore. 
HistiopteilB incisa Sm. 



Lonchitis hirsata Bory. 

„ natalensis Hook. 
* 1. polypös Bak. 



* bezeichnet eine für die Insel endemische Art. 



Manrittis. * 

Pteiidiain iqTülinnm Kühn. 
Adiiatom reniforme L« ß, 

r, caudatum L. 

„ confine F^ 

rhizophornm Sv. 



f% 



n 



GapiUus YenenB L. 



n 



« 



hispidnlum Sw. 
crenatam Poir. 



PteiideOa adiantoides Knhn. 



%n 



»» 



»» 



dura Mett 
ang^nkwa ICett 



fiiidia Meti 



OcbropteriB pallens J.. Sm. 



Actiniopteiis dicbotoma Mett 
DoryopteodtB concolor Kuhn. 
„ pedatoides (Dar.) 

„ pllosa (Lam.) 

Pteiis longifc^a L. 
cietica L. 



^ bianxita L. 
^ argnta Ait /? 
^ scabia Bory. 



voodwaidioidas Wind. 



Ckxjwodixm anxeiun Mett 
„ pnnctatnm Mett 



Polybotrya tenuifolia Kulm. 
Lonaxiopsis pelttciDa Mett 
• ^ Taiiabüis F6e. 

Acmtichvm Anbertü Ds?. 

„ spatimlatiim Bory. 

M hylnidiiBi Bory. 



nt. Gryptogamae yascolares. 
BoMTbon. 

Pteiidinm aquilinom Kuhn« 
Adiantom renifonae L. ß. 

caudatam L. 

confine F6e. 

rMzophonun Sir. 



>» 



1» 






Gaplllns Yeneiis L. 
emaiginatom Bory. 
fiimarioides WiUd. 
hispidnlnm Sir. 
„ crenatom Poir. 
Pteridella hastata Mett 

adiantoides Kulm. 



•« 



>» 



n 



»» 



t> 



w 



»I 



>» 



dnra Mett 
angolosa Mett 



viridis Mett 



Cheilanthes farinosa Klf. 



*Ochropteri8 pallens J. Sm. 
Geropteris aigentea Eohn. 



Actiniopteiis dichotoma Mett 
Doryopteris concolor Enhn. 
pedatoides (Dsr.) 
pilosa (Lam.) 
Pteris longifolia L. 
cretica L. 



n 



»» 



n 



bianrita L. 
arg^ta Ait ß 
scabra Bory. 
GroesQS Bory. 



*♦ 



Mettenü Kahn. 



voodwardioides Willd. 
tripartita Sw. 
Chrysodium anreun Mett 
pnnctatnm Mett 
bipinnatlfidnm Mett 



»» 



I» 



n 



Lomariopsis pollicina Mett 



Acrostichnm Anbertii Der. 
„ ^»athnlatnm Bory. 

„ hybridnm Bory. 



63 



Madasatoar. 

Pteridinm aquiJinnm Knhn. 



Adiantom candatom L. 
„ confine F6e. 

rhizophornm Sw. 
Innnlatnm Bnim. 
GapiUnB Yeneris L. 



♦1 



»» 



M 



higpidokm Sw. 
„ crenatnm Poir. 
Pteridella hastata Mett 

adiantoides Knhn. 
pectinifoimis Mett 
dnra Mett 
angnlosa Mett 
inrolnta Mett ß. 
viridis Mett 
qnadripinnata Mett 



n 



»» 



11 



1» 



n 



11 



*Gheilanthe8 madagascariensisBak. 
*Notholaena Streetiae Bak. 
Ochropteris pallens J. Sm. 
Geropteris argentea Knhn. 
Gonlogiamme javanica Föe. 

Doryopteris concolor Kuhn. 
„ pedatoides (Dsv.) 



Pteris longiMa L. 
„ cretica L. 
,, macxodon Bak. 
„ bianrita L. 



ff 



11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 



scabra Bory. 



lanceaefoÜa Ag. 
laorea Dsv. 
heterodita Dsv. 
Mettenü Knhn. 
ramotifolia Bak. 
madagascarica Ag. 
platyodon Bak. 
triphylla Sir. 



11 



tripartita Sw. 
Ghrysodinm anrenm Mett 
„ ponctatom Mett 



Polybotrya tennifolia Knhn. 
Lomariopsis poUidna Mett 



Acrostichnm Aaberiii Dsv. 

spathnlatnm Bory. 
hybridnm Bory, 
schizdepis Bak. 



M 



11 



64 



Iktulk Ton OM-AMa. 





Manritius. 




Bourbon. 


Acrosttohnm falcatum F^. 


AcroeÜchnm ÜBdcatam F6e. 




a 




didynamum F6e. 


»» 


glabrescens Kulm. 


»t 


glabrescens Eahn. 






»» 


splendens Bory. 






* 


stipitatnm Bory. 




• 


* 


Bichardi Bory. 


ti 


Sieben HL Gre?. 


n 


Sieben Hk. Grer. 


it 


tomentoram Borjf. 


n 


tomentosnm Bory. 


»» 


viscosnm Sir. 


1» 


nscosnm Sw. 


Blecbnun polypodioides Kuhn. 


Blechntun polypodioides Kuhn. 


1» 


tabulare Kuhn. 


»1 


' tabolare Kuhn. 


MoDognmme gramuiea Schi. 


Monogramme graminea Scbk. 


VittarU nwtenefolüt Bory. 


Yittaria zosteraefolia Bory. 




■ 


»> 


isoötifolia Bory. 






1» 


plantaginea Bory. 




i 


n 


scolopendrina Mett 


Antrophytim Boryaonm Elf. 


Antrophynm Boryanum Elf. 


»1 


immersum Mett 


*i 


immersnm Mett. 






»1 


obtusnm Elf. 


ÄBpleniuii Ni4p8- L. 


Asplennm Nidus L. 


»» 


longisnmun BL 






1» 


lineatam Sv. 


11 


lineatam Sw. 


n 


polchram Thooars. 






♦» 


stolonifenim Bory. 


»1 


stoloniferam Bory. 






. " 


lunnlatam Sw. 







»» 


erectam Bory. 






»» 


gemmifenim Schrad. 






»» 


anisophyllnm Eze. 


»1 


nitens Sw. 


»» 


nitens Sw. 


ti 


pellncidum Lam. 


« 


pe&ocidnm Lam. 


« 


maciophyUnm Sw. 


11 


macrophyUmn Sw. 


>» 


dareaefoünm Bory. 


11 


dareaefolium Bory. 


♦» 


protensnm Schrad. 

• 






«1 


resectom Sm. 


11 


resectum Sm. 


1» 


praemoiaam Sw. 


11 


praemorsnm Sw. 


»» 


Sandersoni Hook. 




11 


Sandersoni Hook. 

1 


» 




11 


atiiitnm Sw. 


«» 


bipartitum Bory. 


1» 


bipartitom Bory. 




- 




- 



Mailaoaseir. 



Acrostichnm splendens Bory. 



«• 



latifolinm Sw. 
nifidnlam Willd. 
tomentosnm Bory. 
sqnamosn^ Sw. ß, 
nscosnm Sw. 
Blechnnm polypodioides Eohn. 
tabnlare Enhn. 
anstrale L. 
„ ponctnlatum Sw. 
*Lomaria biformu Baker, 
pnbescens Baker, 
procera Spreng. 



11 



11 



11 



11 



11 



11 



1» 



11 



Yittaria isoeüfolia Bory. 


11 


plantaginea Bory. 


11 


scolopendrina Mett 


Antrophynm Boryannm Elf. 


11 


obtusnm Elf. 


Asplennm Nidns L. 


11 


oligophyUnm Elf. 


11 


lunnlatum Sw. 


11 


gemmifemm Schrad 


1» 


Poolü Bak. 


11 


anisophyUnm Eze. 

• 


11 


• pellocidnm Lam. 


»1 


macrophyllnm Sw. 


11 


protensum Schrad. 


11 


Güpinae Baker. 


11 


resectum Sm. 


11 


laetnm Sw. 


11 


candatom Forst 


11 


praemorsnm Sw. 


11 


Sandersoni Hook. 


* 


Meilen Mett 


11 


Mannü Hook. 


* 
11 


pygmaenm Hook. 


11 


Dregeanum Eze. 


1» 


anritnm Sw. 


♦1 


bipartitom Bory. 


11 


Trichomanes L. 



Mauritius. 



Asplemun rotacfolimn Mett 
nnpaniin Pr. 
Fabianum Hombr. Jacq. 
., cuneatum Lam. 

sÜTaticuin Mett. 
arborescens Mett. 



proliferum Lam. 



Cystopteris firagilis Bernh. 
Hypodematiam crenatom Kuhn. 
Aspidium stri^osom Willd. 
., tomentosnm Kuhn. 

cnnituin Wall. 



oppositum Klf. 



•t 



t^ 



Besyauzü Mett. 
molle Sv. 
elatam Bojer. 

unitum Mett. 
tnmcatum Gaud. 

cucoUatum Bl. 



ArbnscuU Bsr. 
lannginosum Willd. 



oligodontoD Dsf. 



ammifolium Dsv, 
coriacenm Sv. 



HL Cryptogamae rascHlaroB. 

BourlKMi. 

Asplenum Adiantom nigrum L. 
,, rataefolinm Mett 
M vinparam Pr. 
., Fabianum Hombr. Jacq. 
., cuneatum Lam. 



65 



n 



arborescens Mett 



proliferum Lam. 
Athyrium scandicinum Ft>e. 

Lozoscaphe thecifemm Moore. 

Cystopteris fragilis Bemh. 

Hypodematium crenatum Kuhn. 

Aspidium strigosum Willd. 
tomentosum Kuhn, 
heteropterum Mett 
crinitum Wall. 



»1 



»« 



11 



11 



1» 



oppositum Klf. 



Procorum Boj. 



molle Sw. 



,, unitum Mett 
truncatum Gäud. 



1« 



11 



cucullatnm Bl. 



11 



Arbu^cula Ds?. 
pteroides S?r. 



11 



«1 
'1 



Pica DsY. 



▼. d. Decken, KeUen III. 3, Botenik. 



11 



Boryanum Willd. 
filiz. Sv.umbilicatumMett. 
oligodonton Ds?. 
aquilinoides Mett. 
prolizum Willd. 
ammifolium Dsr. 
coriaceum Sw. 

sqnamisetum Kuhn. 



Hadagasour. 



Asplenum nviparum Presl. 

affine Sw. 

herpetopteris Bak. 

silyaticum Mett 

arborescens Mett 

brenpes Bak. 

madagascariense Bak. 

Sechellarum Bak. 
* proliferum Lam. 
Athyrium scandicinum F^e. 

nigripes (Bl). 
Loxoscaphe thecifemm Moore. 



! Aspidium strigosum Willd. 
I ,, tomentosum Kuhn. 

heteropterum Mett. 

crinitum Wall. 

anateinophlebium (Bak.) 

Sewellü (Bak.) 

oppositum Klf. 

longicuspe (Bak.) 



* 



11 



11 



11 



* 



* 



11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
1* 
11 
11 
11 
11 






11 



11 



11 



«1 
«1 



Pica Dsv. 



'1 



distans Kuhn. 
BesTauzii Mett. 
molle Sw. 
elatum Bojer. 
trichophlebium (Bak.) 
unitum Mett 
truncatum Gaud. 
subcrenulatnm (Bak.) 
cucullatum Bl. 
parallelum (Bak.) 
fibrillosum (Bak.) 
costulare (Bak.) 



catopteron Kze. 
Boinni (Bak). 
mascarenense (Bak.) 

filix. Sw. ß. elongatum Hook, 
oligodonton Ds7. 



ammifolium Ds?. 
coriaceum Sw. 
caryotideum Wall, 
squamjsetum Kuhn, 
fratemum Mett. 
speciosnm Mett. 
Pica Dsv. 
cuudunatum Wall. 



66 



Maiiritkis. 



Botanik von Ost-Airika. 



Bourbon. 



Phegopteiis tomeutosa Mett 
prolifera Kuhn, 
cmciata Mett 
bivestita Mett 
cyatheaefolia Mett. 
triphylla Kuhn. 



»» 



»» 



1* 



»' 



Taenitis angustifolia RBr. 



Polypodinm serrolatam Mett. 

„ Beanmontii Leperv. 



« moniliforme Lag. ß. 
obtosum Kuhn. 
Sechellaram Bak. 



asplenifolioin L. ß. 
argyiatom Bory. 
mnltifidiim Bory. 
parvnlam Bory. 



iycopodioides L 
Loxogramme Mett. 
lanceolatnm L. 
Simplex Sw. 



«» 



punctatnm Sw. 



Phymatodes L. 
gpissum Bory. 



„ Willdenowii Bory. 

Uymenolepis spicata Pr. 
Platycerinm alcicorne Dsv. 

Nephrolepis abrnpta Mett. 
tuberosa Pr. 
biserrata Schott. 



Arthropteris albopanctata Sm. 
Oleandra articulata Pr. 
Darallia repens Kuhn. 
* .. Mauritiana Hook. 



Phegopteiis biformis Mett 
tomentosa Mett. 
prolifera Kahn 
cmciata Mett. 



triphylüa Kahn. 



Taenitis miciophylla Mett 
Polypodiam serrolatam Mett 

,, Beaomontii Leperr. 

* ,, pygmaeom Bach. 

,, moniliforme Lag. ß. 



asplenifoliam L. ß. 
argyratam Bory. 
moltifidam Bory. 
parvalam Bory. 



»1 



Iycopodioides L. 
Loxogramme Mett. 
lanceolatnm L. 
Simplex Sw. 



•» 



n 



Phymatodes L. 
spissam Bory. 



,, Willdenowii Bory. 
Hymenolepis spicata Pr. 
Platycerinm alcicorne Ds?. 



Nephrolepis abrupta Mett. 
taberosa Pr. 
biserrata Schott. 



I 



Arthropteris albopuuctata Sm. 
Oleandra articnlata Pr. 
Bavallia repens Kahn. 



Mailagasoar. 

*Aspidiam pleiotomam (Bak.) 
Phogopteris biformis Mett 
tomentosa Mett. 



I 4e 



»» 



11 



triphylla Kahn, 
fr^ilis (Bak.) 



Polypodiam serrolatam Mett. 



11 



moniliforme Lag. ß 



* 



synsorom Bak. 
Boivini Mett. 
Poolü Bak. 
torolosam Bak. 



« 



11 



•1 



perladens Bak. 
deltodon Bak. 
Gilpinae Bak. 
sobpinnatam Bak. 
devolotom Bak. 
Iycopodioides L. 
Loxogramme Mett. 
lanceolatnm L. 
lineare Thbg. 
bnllatam Bak. 
normale Bon. ß, 
pnnctatom Sw. 
Melleri Bak. 
Phymatodes L. 



* ,, liäsum Bak. 

„ Willdenowii Bory 

Hymenolepis spicata Pr. 
Platycerinm alcicorne Ds?. 

* ,, madagascariense Bak. 
Nephrolepis abrapta Mett 

,, taberosa Pr. 

biserrata Schott. 
Didymochlaena lunnlata Ds?. 
Arthropteris albopanctata Sm. 
Oleandra articnlata Pr. 



Bavallia denticulata Mett. ß, 
*Alsophila bnUata Bak. 
* Tcstita Bak. 



♦I 



MaiiritHis. 



Gyathea cuulicokta WiUd. 
*. ezcelsa Sw. 



Gleichenia flagellaiis Spr. 

dichotoms Hook. 



1« 



Schizftea dichotoma Sm. 



Mofaiia caffiroram Dsr. 
Osmumia regalis L. 
Angiopteris eyecta Hoffm. 
Maiattia fraxinea Sm. 



Equisetiim ramosissiiniim Desf. 
Lycopodium Sauninis Lam. 

TeTticillatom L. 
y, epiceaefolmm Dd?. 

ulicifolium Vent. 



«* 



gnidioides L. 
Phleg^naria L. 
obtQsifoliaxn Sw. 



cerninun L. 



M 



caroliniaDum L. 
ckFatum L. 



Psüotiun nodnm Griseb. 



Ophiogplossiuii iancifolium Pr. 
OTatum Bory. 
reticulatum L. 
pendulam L. 



creniüata Ds?. 
difiVisa Lepr. 



*Se]a^iiieUa BarUyae Bak. 
M obtasa Spr. 



ttl. Gr3rptogamae vasculareB. 



Bourbon. 



Gyathea canalicnlata Willd. 

,, ezcelsa Sw. 
* ,, glanca Bory. 



Geratopteris thalictroides Brong. 
*GIeichema Boryi Kze. 

flagellaris Spr. 
M dichotoma Hook. 

Lygodium lanceolatom Dsr. 

Scfaizaea dichotoma Sm. 



Mohria caffrorum Dav. 
Osmonda regalis L. 
Angiopteris e^ecta Hofim. 
Marattia fraxinea Sm. 

Eqnisetam ramosissimiim Desf. 
Lycopodimn Sanrams Lam. 

Ferticillatam L. 

epiceaefollam Ds7. 

nlicifoliam Vent. 



1» 






gnidioides L. 
Phlegmaria L. 
obtnsifolium Sv. 
ophioglossoides Lam. 
cemnam L. 
trichiatam Bory. 
caroliniannm L. 
davatnm L. 



Psilotum nndam Griseb. 



Ophiog^ossum lancifoliam Pr. 
o?atam Bory. 
,, reticulatum L. 

I ,, pendulam L. 

palmatum L. 
Marsilia crenulata Dsv. 



Selaginella obtusa Spr. 

' „ fissidentoides Spr^ 



67 



Mailaiasoar. 

*HemiteIia Melleri Bak. 
Gyathea canaliculata Willd. 



* ,. discolor Bak. 

* M quadrata Bak. 

* t, appendiculata Bak. 

Dregei Kze. 

* „ Goudotü Kze. 

M decrescens Mett. 
marattioides Willd. 
Geratopteris thalictroides Brong. 



Gleichcnia flagellaris Spr. 

dichotoma Hook. 
Lygodium lanceolatum Dsy. 
„ Kerstenii Kuhn. 
Schizaea dichotoma Sm. 
digitata Sw. 
fistulosa LabiU. 
Mohria caffrorum Dsv. 
Osmunda regalis L. 
Angiopteris e?ecta Hoffm. 
Marattia fraxinea Sm. 
„ Boivini Mett. 
Equisetum ramosissimnm Desf. 



Lycopodium epiceaefolium Dsv. 

ulicifolium Vent. 

proliferum BI. 
* pecten Bak. 

dichotomum Sw, 

gnidioides L. 

Phlegmaria L. 



^» 



»t 



»1 



cemuum L. 



iy 



1^ 



carolinianum L. 
claratum L. 
complanatum L. 
Psilotum nudum Griseb. 
,, flaccidnm Wall. 



Ophioglossum reticulatum L. 
,, pendulum L. 



Marsilia diffusa Lepr. 
*Sal?inia mollis Mett. 
AzoIIa pinnata RBr. 



SelaginoUa obtusa Spr. 

„ fissiücntoides Spr. 



* 



68 



Botanik ron Ost -Afrika. 



Mauritius. 

Selag^inella concinna Spr. 
seiToIata Spr. 
falcata Spr. 
membranacea Spr. 
deliquescens Spr 
tereticaulis Spr. 



»^ 



»1 



1» 



•« 



n 



»> 



Bourbon. 

Selaginella concinna Spr. 
., sermlata Spr. 

,. falcata Spr. 

membranacea Spr. 

tereticaulis Spr. 



Madagasoar. 

Selaginclla concinna Spr. 



»♦ 



brachystachya Spr. 



falcata Spr. 
membranacea Spr. 

tereticanlis Spr. 
laevigata Spr. 



»» 






»» 



catapbracta Spr. 



cnpressina Spr. 
sarculosa Spr. 



* 



»» 



digitata Spr. 
nnilateralis Spr. 



* ,, Gondotiana Spr. 

* ., . LyaUü Spr. 
' „ pectinata Spr. 

,, snberosa Spr. 

r 

moUiceps Spr. 

Die vorstehende vergleicbende Uebersicht ergiebt, dass von Manritins 175 
Gefässkryptogamen, darunter 10 endemische, von Bourbon 210 mit 14 endemischen, 
und von Madagascar 262 mit 67 endemischen Arten bis jetzt bekannt sind, wobei 
besonders letztere Anzahl auffällig erscheint. Mauritius und Bourbon stimmen in 
ihrer Famflora genauer mit einander ttberein als Bourbon mit Madagascar, da sie 
einerseits eine ganze Anzahl von Pflanzen aufweisen, welche auf Madagascar bis 
]etd nicht nachgewiesen sind, anderseits Typen bereits zeigen, die iUr Indooceanien 
charakteristisch sind. Die Farnflora von Madagascar zeigt hingegen eine grosse 
Uebereinstimmung mit dem afrikanischen Continent, welche sich noch nm so grösser 
herausstellen wird, wenn uns erst einmal die Madagascar gegenüberliegenden Küsten- 
striche botanisch genauer erschlossen sein werden. 

Wenn Baker in seiner Flora von Mauritius und den Seschellen nur 168 GefÜss- 
kryptogamen für erstere Insel angiebt, so beruht die Differenz dieser 7 Arten lediglich 
in der verschiedenen Auffassung der Speciesgränze. Schliesslich bemerke ich noch, 
dass ich die „Bevised list of the Fems of Natal by Bet\ John Buchanan nicht bei 
dieser Arbeit benutzt habe, da mir diese Abhandlung vom Verfasser erst zuging, 
als schon die beiden ersten Bogen dieser Arbeit gedruckt waren. 

Z. Uebersicht der GefBsskryptogamen der Seschellen.*) 



Trichomanes cnspidatam WiUd. 
— erosnm Wüld. 

obscnrum Bl. ß. 
HymenophyUam ciliatum Sw. 
- polyanthos Sw. 

— hygrometricam Dar. 

Lindsaya Kirkii Hook. 

— ensifolia Sw. 

— chinensis Mett. 
Microlepia Spelancae Moore. 
Histiopteris incisa J. Sm. 
Lonchitis liirsata Bory. 



Adiantnm candatum L. 

— rhizophorum Sw. 
Pteridella Doniana Mett. 

— Tiridis Mett. 
Actiniopteris dichotoma Mett. 
Ptcris Bark%ae Hook. 

— bianrita L. 

— atrovirens WiUd. 

— tripartita Sw. 
Chrysodium anrenm Mett. 

— bipinnatifidnm Mett. 
Polybotrya tenoifolia Kahn. 



'> Unter Benntznng von BnJrer. ßora of Mmiriims and the SeycheUes. 



J 



in. Cryptogamac vasculares. 



69 



Lomariopsis Perfillci Mott. 
Acrostichuin spathnlatom Bory. 

— simplez Sw. 

— confonne Sw. 

— viscosnm Sw. 

— Sieben Hook. Gre?. 

— latifoliam Sw. 
Monogramme gpramiaea Schk. 
Vittaria lineata Sw. 

— eloDgata Sw. 

— scolopendiina Mett. 
Antrophyom immersam Mett. 

— letiönlatam Mett. 
Asplenum Nidas L. 

— lunulatnm Sw. 

— bnlbifernm Forst 

— tenenun Forst 

— resectnm Sm. 

— pellucidam Lam. 

— candatam Forst 

— cuDeatum Lam. 

— Sechellaram Bak. 
Adpidiam strigosum Willd. 

— molle Sw. ß. 

— cucnllatum Bl 

— Horaei (Bak.) 

— Wardii (Bak.) 

— coriaceum Sw. 

— pleiotomum (Bak.) 



Polypodium Pemllei Mett 

— serrolatum Mett. 

— asplenifolium jL. ß. 

— Sechellanim Bak. 

— albobnmneum Bak. 

— pnnctatnm Sw. 

— Phymatodes L. 

— spissum Bory. 
Platyceriam alcicome Ds7. 
Hymenolepis spicata Pr. 
Nephrolepis tuberosa Pr. 

— biserrata Schott 
Oleandra articolata Pr. 
Davallia Hornei Bak. 

— repens Kahn. 

— denticnlata Mett ß. 
Gyathea Sechellaram Mett. 
Gleichenia dichotoma Hook. 
Schizaea intermedia Mett. 
Angiopteris e^cta Ho£fm. 
Lycopodinm squarrosum Forst. 

— Phlegmaria L. 

— cemnam L. 
Psilotam flaccidam Wall. 
Ophioglossam paknatnm L. 

— pendnlnm L. 

Selaginella fissidentoides Spr. 

— Sechellamm Bak. 



S. Uebersicht der bis jetzt bekannten Gef8sslu7ptog:ameq der Insel Nossi-Be. 



Lindsaya ensifolia Sw. 
Lonchitis hirsnta Bory. 
Adiantom rhizophomm Sw. 

— Innulatam Barm. 

— Gapillus Veneris L. 
Pteridella adiantoides Knhn. 

— dura Mett 

— viridis Mett 
Gheilaiithes Boinni Mett 
Doryopteris concolor Kahn 
Pteris Mettenü Kahn. 

— tiipartita Sw. 
Chrysodinm panctatam Mett 
Polybotrya tenuifolia Kahn. 
Asplenoffl (jautieri Hook. 

— bipartitam Bory. 

— macrophyllum Sw. 

— caneatum Lam. 



Aspidinm unitnm Mett. 

— fanestum Kze. 

— speciosam Mett. 
?Diacalpe Madagascariensis F6e. 
Polypodium lycopodioid^ L. 

— ■ obtasam Knhn. 

— Phymatodes L. 
Nephrolepis biserrata Schott. 
Cyathea canalicalata Willd. 

— marattioides Willd. 
Lygodiam Boivini Mett 

— Kerstenii Kahn. 

— lanceolatum Dsv. 
Marattia microcarpa Mett 
Ophioglossam fibrosnm Scham. 
Maisilia difiasa Lepr. 
Selaginella Pervillei Spring. 



4. Farne der Insel 8t. Marie an der Kflste von Hadagasear. 



Tricfaomanes obscoram BI. ß. 

— Boivini Bosch. 
Ptoris hetorocUto Dar. 
AspleauD KidnB L. 



Gyathea Boinni Mett. 

— decrescens Mett. 

— marattioides Willd. 
i Marattia Boivini Mett 



70 



Botanik ?on Ost -Afrika. 



5. Die GefBsskryptopiineii der Comoren, 



a. Insel Angaslja. 



Ptoridium aquilinum Kahn. 
Adiantum caudatum L. 

— hispldulum Sw. 
Pteridella dura Mett. 

— viridis Mett. 
Ptens biaarita L. 
Acrostichnm hybridum Bory. 

— splendens Bory. 

— viscosum Sw. ß. 
Asplenum candatum Forst. 

— macrophyllam Sw. 

— nitens Sw. 



Lonchitis Natalensis Hook. 
Adiantum Innnlatnm Bann. 



Trichomanes erosum Willd. ß. 

— Boivini Bosch. 

— obscunim BL 
Hymenophyllum ciliatnm Sm. 

— famarioides Willd. ß. 

Lindsaya Boivini Mett. 

— ohinensis Mett. 
Adiantum confine F^e. 
Pteridella pectiniformis Mett. 

— viridis Mett. 
Pteris longifoUa L. 

— biaarita L. 

— heterociita Dsv. 

— Mettenii Kuhn. 

— maxima Bak. 

— tripartita Sw, 
Ghrysodiam Boivini Kahn. 



Asplenam praemorsnm Sw. 
Aspidiam oligodonton Dsv. 

— lobatam Sw. ß, 

— moUe Sw. ß, 
Polypodiam lanceolatam L. 

— Loxogramme Mett 

— Simplex Sw. 

— Phymatodes L. 
Nephrolepis toberosa Pr. 

— biserrata Schott. 
Lycopodiam clavatam L. ß. inflexum Spr. 



b. Insel Moheli. 

Asplenum arborescens Mett. 
Aspidiam cacallatam Bl.' 

e. Insel Mayotte. 

Yittaria zosteraefolia Bory. 
Asplenam bipartitam Bory. 

— macrophyllam Sw. 
Phegopteris biformis Mett. 

— triphylla Kahn. 
Aspidiam cacallatam Bl. 

— coadanatam Wall. ß. 
Polypodiam Willdenowil Bory. 
Platyceriam alcicome Dsv. 
Nephrolepis tuberosa Pr. ß. 
Didymochlaena lonalata Dsv. 
Davallia denticaläta Mett. ß. 
Alsophila Boivini Mett, 
Hemitelia capensis B. Br. 
Gleichenia dichotoma Hook. 
Lygodiam lanceolatam Dsv. 

' Marattia nicrocarpa Mett. 

d. Johanna oder Anjuana.*) 



1. Trichomanes parvalam Poir. 

2. Trichomanes Hildebrandtii. n. «p. 

Folia terrae arcte adpressa; petiolas 2 — 3. «»>• 
long;as; lamina orbicalaris s. saborbicalaris , inte- 
geirima s. irregalariter sabsiuoata, 3 — 4 cm. lata 
atqae longa, glaberrima; folia fcrtilia sterilibas 
aeqaalia; sori immersi; indasiam infandibnliforme 
ore paallalam dilafato, bifido ; receptacolam breve 
vix exsertom ; nervi radiatim dispoeiti, marginem non 
attingentes, infra pilis radicosis densissime obtectL 

Johanna, im schattigen Walde an glatten 
Baumstämmen 600 -^ 800 »• Hildebrandt, n . 1 856. — 

Eine ganz eigenthiimliche Art, welche sich 
an Trichomanes peltatam Bak. genau anschliesst. 



jedoch durch die grossen kreismnden Wedd und 
durch die tief in die Blactflftche eingeBenkteii 
Fruchthaufen sich sofort unterscheidet Die Pflanze 
gleicht im sterilen Zustande vollständig gewissen 
Lebermoosen. 
S. Trichomanes cospidatum Willd. (1854 1856) 
4. — erosum Willd. rar. laciniata Mett 

(Kirk.) 
radicans Sw. var. gigantea Mett (1 793) 
obscurum Bl. var. pectinata Mett. 

(1793 a) 
bipunctatum Poir. (1850 1851) 

8. Hymenophyllum Sibthorpioides Mett (1852) 

9. / — capillare Dsv. (1848) 



5. — 

6. — 

7. — 



*) Unter BerUcknchtiguDg der von J. M. Hüdebrandt auf der Insel im Jahre 1876 genmneliea 
Pflanzen Die beigefügten Nummern beziehen sich auf die genannte Sammlung. 



m. Cryptogamae yascnlares. 



71 



JO. Hymenophyllum inaeqaale Dsr. (1849) 

11. — ciliatnm Dsv. (Hildebr. s. num.) 

12. — peltatom Dsf . (Hildebr. s. num.) 

13. Lonchitis natalensis Hook. (1756) 

14. Pteridiam iquilinnm Kuhn. (1757) 

15. 3IicrolepiA Speluncae Moore. (1781) 

16. Adiutum lonulatum Burm. (1750) 

17. — confine F6e (1752) 
IS. — caudatum L. (Peters) 

19. — Capillus Veneris L. (1751) 

20. — hispidulum Sw. (1749) 

21. Pteridella riridis Mett. (1755) 

22. Pteiis longifolia L. (1759) 

23. — biaurita L. (1760) 

24. — dubia n. sp. 

£z afiinitate Pteridis biauritae, sed defectu 
spinolaram in superficie laminae, lacinulis ultimis 
apice profunde seirnlatis satis disünctum. 
Johanna (Hüdebrandt 1763) 

25. Pteris geminata Wall. (Kirk). 

26. — tripartita Sw. (1758) 

27. AcTOStichum Aubertii Ds7. (1800) 

28. — Sieben Hk. Grev. (1799. 1801 

partim) 

29. — hybridum Bory. 

30. — splendens Bory. 

31. Chrysodium aureum Mett (1802) 

32. — punctatum Mett (1803) 
3S. Lomariopsis poUicina Mett (Kirk). 

34. Bledumm polypodioides Kuhn. (1764) 

35. YittariA scolopendrina Mett. (1761) 

36. — zoeteraefolia Bory. (Speke) 

37. Antrophyum Boryanum Klf. (1767*) 

38. — immersum Mett (1767^) 

39. Asplenum Nidus L. (1766) 

40. — gemmi/erum Schrad. (1768) 

41. >- Mettenü Kuhn. (1774) 

42. — Sandersoni Hook. (1776) 

43. — resectum Sm. (1772) 

44. — macrophyllum Sw. (1771) 

45. — decipiens noy. spec. 

Aspleno caudato Forst afißne, sed lamina 
utrioqae attenuata, segmentis basalibus auricnlatis 
satis diyerBum. 

Johanna im Schatten der Wälder an Baum- 
stämmen. (Hildebrandt 1773). 

Dem Asplenum caudatum Font sehr nahe 
siebend, aber durch die gegen den Grund der 
Blattfl&che sich allmSlig ?erkleinemden Fiederchen 
leicht unterscheidbar. Bei allen indo-polynesischen 
Exemplaren ron Aspl. caudatum, welche ich zu 
antersuchen Gelegenheit hatte, sind die Icteten 
Paare der Segmente nicht kleiner als die vorauf- 
gebenden. In Bezug auf die Architektonik der 



Blattfläche erinnert vo»tehende Art au Aspl. Ion- 
gissimum Bl. und A. pellucidum Lam. Hierher 
gehört auch wahrscheinlich die von Kirk auf 
Johanna gesammelte Pflanze (cf. supra p. 33), ron 
welcher ich nur ein Fragment gesehen habe und 
daher Uber den Blattgrund der Wedel im Unkla> 
reu bin. 

46. Asplenum cuneatum Lam. (1775) 

47. — arborescens Mett (1765) 

48. Athyrium aspidioides Kuhn. (Bojer.) 

49. Aspidium moUe Sw. (1785) et var. violascen» 

Mett (1783) 

50. — Spekei Kuhn (1783*) 

51. — elatum Bojer (1782) 

52. — Procorum Bojer. 

53. — cucullatum BL (1784) 

54. — distaus Kuhn. (Kirk.) 

55. ' — truncatum Gaud. 

56. Phegopteris triphylla Kuhn. (Kiik.) 

57. Abpidium oligodonton Dsy. (1789) 

58. - coriaceum Sw. (1790) 

59. — coadunatum WaU. (1794) 

60. Polypodium panrulum Bory. (1787) 

61. — comorense Bak. (1788) 

62. — Simplex Sw. (1753) 

68. — Loxogramme Mett (1769. 1770. 

1801 partim.) 

64. — punctatum Sw. (1779) 

65. — Phymatodes. L. (1778) 

66. Hymenolepis spicata Pr. (1762) 

67. Platycerium aicicome Dsv. (1791) 

68. Didymochlaena lunulata Dsv. (1797) 

69. Nephrolepis biserrata Schott. (1780) 

70. Anhropteris ramosa Mett (1754) 

71. — albopunctata J. Sm. (1786) 

72. Oleandra articnlata Pr. (1777) 

73. Davallia repens Kuhn. (1789») 

74. — denticulata Mett var. intermedia Mett ' 

(1792) 

75. — Maurltiana Hook. (Kiric in herb. Berol. 

ex coli. Kew. n. 231.) 

76. Alsophila Boinni Mett (1746) 

77. Cyathea Kirkii Hook. (1748) 

78. — Hüdebrandtii Kuhn. (1747) 

79. Gleichenia dichotoma Hook. (1796) 

80. Lygodium Kerstenii Kuhn. (1795) 

81. Marattia fraxinea Sm. (1798) 

82. Lycopodium verticillatum U (1806) 

83. — epiceaefolium Dsv. (1805) 

84. — Phlegmaria L. (1805*) 

85. Psilotum nudum Griseb. (1804) 

86. Maisilia diffusa Lepr. (1809) 

87. Selaginella amphirrhizos ABr. (1808) 

88. SeUgincUa Hildebrandtü ABr. (1807) 



72 Botanik von Ost- Afrika. 

IV. Phanerogamae. 

I. Cyperaceae. Juss. 

Aucfore Boeckeler. 

1. fyperus L. 

1. Cyperus aweus H, B. Kfh, 

ß. aurantiacuB (Harab. Etb.) 
Sansibar (Linck 215). 

2. Cyperus ohtusiflorus VaM. Bcklr. Linnaea 35. p. 528. 

Angasija prope Eitanda Mdjini septentr. versus ad viam Mzigini dncentem 
(Kersten 216) — Sansibar (Linck. 217) 

3. Cyperus Beckemi BcUr, Linn. vol. 38. p. 361. (E. seotione Bracteatorum.) 
Cnlmo acute triquetro latere üno ccmalimlato; umbella semidecomposita mnltira- 

diata; radiis YSilidnMs pateniissimis valde inaequalibas, ^Va ~ IpcU- longiSy compressis, 
binc leviter canaliculatis inde convexis, ramisque margine superne scabridis, apice 
multiramosis; ramis remotiusculis setaceis patentibus canaliculato-semiteretibus, in- 
ferioribns poUicem circ. longis, centralibus multo brevioribos ; Vamis secandariis brevis- 
simis 1 --3-stacbyis; involucri, polypbylli foliolis patentissimis valde inaeqnalibus 
longe augustatis planis subalato-carinatis, margine carinaque subtiliss. spinulosis, ex- 
terioribus 14 — 8. poU. longis 4^2 — 31in. latis; spieulis in radiceorum apice laa^ 
aggregoHs patentibtis sublanceolaiO''öblongis subacutis leviter conipressis 11 — 9-flori8 
31in. circ. longis; squamis snb anthesi parum remotis psktahs ex toto liberis levüer in- 
curvis lineariröblongis obtusis muticis convexis tenuiter striatis brunnescenti-ferrngineis; 
stylo vix exserto tenerrimo profunde trifido. 

In monte Kilimandjaro, alt. 6500 — 8500 ped. (v. d. Decken et Kersten. 227.) 

4. Cyperus Kerstenii Bcklr. Linn. vol. 36. p. 373. (E. sectione Mariscorum.) 
Culmo erecto leviter incurvato triangulari ^/4lin. crasso (parte abscissa 8-polli- 

cari) laevi, lateribus subsulcatis; capitulo (e capitulis subtribus simplicibtts subcon- 
fluentibns composito) triangnlari-globoso rotundato-obtuso polystachyo 6 — 7Un. diam.j 
involticro subtripbyllo, foliolis deflexis anguste linearibus a basi sensim angustatis 
carinato-subcomplicatiS; niarginibus ac carina acuta serruhto-perscdbriSf binis inferiori- 
bus valde dongaMs subflexuosis, 6 — 13unc. longis; spieulis densiss. aggregatis bifloris 
in anthesi oblongis leniter compressis basi parum obliquis 2 Va lin. circ. long. ; squamis (5) 
approximatis patulis snblanceolato - oblongis acutiusculis convexis subtiliter elevato- 
nervatis atropu/rpureis concoloribus, infima reliquis breviore ac angnstiore; filam. 3 
subexsertis subtilibus albidis; antheris magnis. 

In monte Eilimandjaro alt. 6500 — 8500' (v. d. Decken et Eersten 228). 

^. Kyllinfcia Rottb. 

1. KyUingia monocephala Rottb. Etb. Enum. II. p. 129. 

Angasija; in monte ignivomo inter 3600 et 6000 ped. (Eersten 223) 

2. KyUingia crassipes Bcklr. Linnaea 35. p. 426. 
Sansibar (Linck 224). 

3. KyUingia macrantha Bcklr. Linüaea 35. p. 420. 
E. polypbylla W. Bak. flor. Maur. Seych. p. 415. 
Ins. Seschellae (Eersten 225). 



lY. Phanerogamae. 73 

3. Ftmbrlstylis Yahl. 

1. Fmbristylis ferruginea VaM. Eth. Enum. IL p. 236. 
Osi (Linck 222). 

4. Seirpns L, 

1. Scirpus Grircmdyi Bcklr. Linn. vol. 36. p. 483. 
Isolepis Girandyi Bcklr. Stend. Syn. p. 91. 
Angasija, in monte ignivomo (K ersten 213). 

2. Scirpus capülaris L. Linn. vol. 36. p. 759. 

Angasvja, in monte ignivomo circa stationem noctamam6000ped, (Kerdten 221). 

3. Scirpus seiaceus L. Bcklr. Linn. vol. 36. p. 503. 
y. digynus Bcklr. (J. Ecklonianns Schrad). 
var. snbtiliter reticnlata. 

Angasija, in monte ignivomo inter 3600 et 6000 ped. (Kersten 220). 

4. Scirpus Unticuiaris Spreng. Spec. I. p. 208. 
Isolepis lenticularis R. Br. 

Insula Bourbonia inter Cap Anglais et Caverne des Musards (Kersten (210). 

5. Cladinm, P. Br. 

l. Cladium iridifdiwn Bak. flor. Seych. Maar. p. 424. 
Vincentia latifolia Ennth Enum. IL p. 314. 
Insula Bourbonia, Hellbourg (Eersten 214). 

6. €arex. L. 

1. Ca/rex ramosa Schk. Car. Tab. 204. 
Boott, 111. Gen. Car. IIL p. 106. Tab. 322. 
Angasija, in monte ignivomo circa stationem nocturnam, 6000 ped. (K ersten 218). 

n. Iridaceae Juss. 

Auetore F. W. Klatt. 

I. Gladloliis Toumef. (F. W. Klatt, Revisio Iridearum. Linnaea XXXIL pag. 689 ) 

1. Gladiolus Garnierii F. W. KhU. 

(Plantes de Madagascar, Linnaea Vol. XXXVII, pag. 511.) Hab. Monte Eili- 
mandjaro 6500—8500, coli v. d. Decken et Eersten Nr. 120. 

Das vorliegende Exenoplar bat ausgebildete Früchte, welche viel kürzer als 
die Spatha sind. Jede Eapselklappe ist in der Mitte durch eine Ader getheilt, die 
sich in der Form von der äussern Fachnath nicht unterscheidet, so dass die Frucht 
scheinbar 6fächrig ist. Die sehr vielen Samen sind hellbraun geflügelt. Diese 
Samenflügel, wie auch die häutigen Elappen sind der Quere nach fein geädert. 

Der beiliegende Bulbus zeigte glänzend braune Schuppen, deren Fibern 
langgestreckte Maschen, besonders nach oben bilden. 

Die Perigonröhre , unten auf einer kurzen Strecke sehr eng, dann sich all- 
mählig bis zu einer bedeutenden Ereisfläche^ erweiternd , wobei sie sehr gekrümmt 
ist, nnterscheidet am leichterten diese Art von der ähnlichen G. Watsonii Thbg. 

n. Dierama. C. Eoch et Bouch^. 

2, Dierama cupulifhrum F. W. Klatt {Tab, IIL) 

Seapo tereti gracili erecto racpmoso; ramis capillaribus curvatis bibracteatis ; 
foUis anguste ensiformibus sensim attennato-acuminatis; floribus 2—3 congestis 



74 Botanik ron Ost- Afrika. 

purpnreis; spathis iDaequivalvibos, valva exteriore elongata trifida, interiore bifida; 
perigonii laciniis erectis conniventibns, interioribns oblongo-spatbulatis, exterioribns 
emarginato-spathulatiSy stigmatibns glabris. 

Diese Art ist die dritte einer kleinen Irideengrnppe, die von Sparaxis abge- 
trennt und auf S. pendula Kerr (Ixia pendula Thbg.) gegründet worden ist. 

Alle Arten Dierama haben in ihrem Habitus etwas schlankes, zierliches, 
das den Sparaxis -Arten abgeht, die vielmehr recht Bteif und starr sind. 

Die Staubbeutel sind bei Dierama den Staubfäden in einem Einschnitt, bei 
Sparaxis am Rtteken angeheftet. Dierama hat eift^rmige, Sparaxis dreieckige Frucht- 
knoten. Der dnnkelgefärbte Fleck in den Perigonblättem ist bei Dierama sehr 
klein, am Grunde, bei Sparaxis immer gross und deutlieh. Die Spatha sind bei 
Dierama immer braun, oft hell und dunkel zugleich, oft nach dem Bande weisslich, 
bei Sparaxis aber immer schwarz gefleckt und gestreift 

Die Gattung besteht jetzt aus drei Arten, von denen Dierama ensifölkim 
Koch und Bouch6, eine längst bekannte alte Kappflanze ist. Dierama ptdcherrimum 
F. W. Klatt (Sparaxis pulcherrima Hooker) Bot. Mag. Tab. 5555, hat die 
grössten Blüthen und wächst in dem District zwischen den Keiskamma- und Buffalo 
Flüssen, auf der östlichen Seite von Sttdafrica. Unsere Dierama cupuliflorum, mit 
den kleinsten Blttthen, wächst am Berge Kilimandjaro 6500 — 8500', wo sie von 
V. d. Decken und K ersten unter Nr. 119. gesammelt wurde. 

Erklärung von Taf. III. 
1. Geöffnete vollständige Bltithe, 2. ein äusseres, 3. ein inneres Perigonblatt, 
4. die Spatha, 5. Griffel mit den Narben, 6. ein Staubfaden mit Staubkolben von 
hinten, 7. ein solcher von vorn, 8. Fruchtknoten ungetheilt, 9. ein eben solcher 
der Länge und 10. der Quere nach durchschnitten. 

m. Lobeliaceae. Juss. 

Tnpa G. Don. 

1. Tupa {BhynchopetcHum) DecTcenii Aschers. 

Sitzungsberichte d. Gesellsch. Naturf.- Freunde 20. Oct. 1868. p. 23. — Tupa 
Kerstenii Vatke Linnaea. vol 38 p. 725. — Lobelia Deckenii Hemsley in Oliv. FL 
Trop. Afr. III. p. 466. — 

Tragblätter länglich elliptisch, wenig länger als die Blttthen, nebst den 
Blttthenstielen und Kelchen kahl; Fruchtknoten 0,004"> lang; Kelchzipfel Va 
so lang als die GoroUa, welche kürzer als die Staubgefässe ist. 

In monte Kilimandjaro regionis Dschagga inter 6500 et 8500 ped. (v. d. 
Decken und Kersten). 

Tab. V. Blöthenstand. Fig. 1 u. 1*. Vollständige Blüthe. Fig. 2 Die Blüthe 
im Längsschnitt, die Staubfadenröhre ausgebreitet. Durch ein Versehen ist der 
obere Theil der Scheidewand des Fruchtknotens fortgeblieben. Fig. 3. Fruchtknoten 
und Griffel. Fig. 4. Fruchtknoten im Längsschnitt vergr. Fig. 5. Fruchtknoten 
im Querschnitt. 

IV. Plantaginaceae. Juss. 

1. Plantage. L, 

1. Plantago pcHmata Hook, fü. 

Var. Kerstenii Aschersan Sitzungsber. der Gesellschaft Naturf.- Freunde 
19. März 1872. p. 38. — Plantago Kerstenii Aschers. Sitzungsberichte der Go- 



rV. Phanerogamae. 75 

Seilschaft Naturf.-Preunde 20. October 1868. p. 23. — Deoken's Reisen in Ost- 
afrika Bd. U. p. 55. 

In monte Kilimandjaro regionis Dschagga (v. d. Decken et Kersten). 

Tab. IV. Habitus der Pflanze und ein Blatt mit Nervatur. Fig. 1 — 9 Blüthen 
and Frachttheile. 

V. Compositae Vaill. 

Determ. F. W. Klatt. 
Tiib. I. Vemoniaeeae Less. 

I. Ethnlia Gates. (DG. V. pag. 12.) 

1. Efhidia conygaides L. Hab: insnla B6union; pr. tbennas, leg. 0. Kersten 
Nr. 169. 1863, d. 6. Juli. 

2. Ethfdia RüppeUü Höchst, Hab: in monte Kilimandjaro regionis Dschagga 
5500—7800', leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 137. 

IL Temonia Schreb. 

3. Vemonia physdUfölia DG. (DG. Prodrom. V. pag 24. Nr. 51.) 

Hab: insnla Angasya pr. Kitanda-Hdjini meridiem versus in coUibus, ann. 
1864, Vm Majo, leg. Kersten Nr. 145. 

4. Vemonia cinerea Less. (DG. 1. c. Nr. 52.) Sansibar, leg. Linck, Januar 1865. 
Nr. 139. 

III. Decanenmiii DG. 

5. Decaneufwn cmygdalmum DG. (DG. Prodrom. V. p. 68 Nr. 11.) 

Hab: inbula Ißiunion pr. Thermas, leg. 0. Kersten 1863, d. 6. Juli,' Nr. 165. 

lY. Elephantopas Gass. 

6. Elephantcpus scaiber Linn. (DG. Prodrom. V. p. 86. Nr. 1.) 
Hab: insula Bäunion, leg. 0. Kersten 1863, d. 5. Juli, Nr. 130. 

In den Annales des Sciences Naturelles, Sörie V, Bot. T. XVni pag. 364 ist 
Ton mir eine Pflanze als Synchodendron senegalense beschrieben, die ich jetzt Ele- 
phantopas macrocephalus nenne, da mir eine nochmalige gründliche Untersuchung 
gezeigt bat, dass diese Pflanze zur Gattung Elephantopus gehören muss. 
Trib. II. Eupatoriaceae Less. ' 

T. Ageratnm L. 

7. Ager(xtum conyadides L. (DG. Prodrom. V. pag. 108. Nr. 1.) Bak. fl. Maur. 
Seych. p. 163. 

Hab: Kilema ad radices montis Kilimandjaro (reg. Dschagga) 3 — 4000' 
leg. y. d. Decken et Kersten Nr. 142. et. in ins. Seschellarum collinis, leg. 
Kersten 1863, Augusto, Nr. 159. 
Trib. n. Asteroideae Less. 

Tl. Eilgeron L. 

8. Erigeron Canadense L. (DG. Prodrom. V. pag. 289. Nr. 40.) 

Hab: insula Böunion pr. Thermas leg, 0. Kersten 1863, d. 6 Juli, Nr. 171, 
Nr. 172 et Nr. 173. 

TII. Nidorella Gass. 

9. Nidoreüa aiuriculala DG. (DG Prodrom V. p. 322 Nr. 7.) var: senecionidea 
Harvey. (N. «enecionea DG. I. c. Nr. 9.) 



76 Botanik yon Ost -Afrika. 

Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 3600 — 6000% leg. Ke raten 1864, 
Majo, Nr. 162. 

Tm. Conyza Less. 

10. Conyssa nana C. H. Schnitz Bip. 

Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 6000 — 9000', leg. E ersten 1864, 
Majo, Nr. 177. 

11. Conyza calocephdla Bory (DC.Prodr. V. p. 385 Nr. 56.) 

Hab: in monte ignivomo insnlae Borboniae, leg. Kersten 1863 Nr. 123. 
determ: Ascherson. 

12. Conym sericea Bory (DC. Prodrom. V. p. 386. Nr. 59.) 

Hab: in ins. Borboniae inter Gap Anglais et Gav. des Musards, leg. 1863, 
d. 5. Juli 0. Kersten Nr. 126. 

13. Conym argentea Lam. (DG. 1. c. Nr. 60.) 

Hab: in monte ignivomo insnlae Borboniae, leg. Kersten 1863, Nr. 127. 

14. Conym callosa F. W. Klatt. Snffruticosa, foliis lineari-lanceolatis callose 
serrato-dentatis basi attenuatis apice longe cuspidatis, capitnlis in paniculam valde 
ramosam polycephalam dispositis semiglobosis pedi^ellatis, pedicellis tripartitis 
villosis bracteatis, bracteis amplectentibns late lanceolatis, involucri squamis late 
ovatis acuminatis margine scariosis, interioribus angustioribus, totis fere sanguinibus; 
'pappo snbi-ufescente. 

Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500' leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 175. 
Flores rnbescentes. Folia 3 poll. longa, 4 lin. lata, glabra. 

Da bei dieser Pflanze eine entfernte Aehnlicbkeit in der Färbung und 
Gestalt der Blüthenköpfe mit G. anchnsaefolia Poir. stattfindet, so möchte ich sie 
nach dieser Art (DG. Prodrom. V. Nr. 61.) einreihen. 

15. Conym amygdalina Lam. (DC. Prodrom. V. pag. 386 Nr. 62.) 

Hab: in insnla R^union pr. Thermas, leg. 0. Kersten 1863 d. 6. Juli, Nr. 168. 

16. Conyza latmfolia Lam. (DC. Prodrom. V. p. 386. Nr. 63.) 

Hab: in insula Böunion pr. Thermas, leg. 0. Kersten 1863, d. 6. Juli, 
Nr. 121., determ: Ascherson. 

IX. Blnmea DG. 

17. Blumea data DG. (DG. Prodrom. V. pag. 448. Nr. 90.) 

Hab: in insula Angasija ad Kitanda Mdjini in coUe iherid. versus, leg. 
Kersten 1864 VIII. Majo, Nr. 125; determ. Ascherson. 

X. PlQchea Gass. 

18. Fluchea subumheUata F. W. Klatt (Annales des Sciences Naturelles S^rie V, 
Bot. Tom XVIII. pag. 369 Nr. 4.) 

Hab: in monte ignivomo ins. Angasijae 3600 — 6000', leg. Kersten 1864 
Hajo Nr. 150 — in insula Angasija pr. Kitanda Mdjini in colle merid. versus, leg. 
Kersten 1864 VHI Majo, Nr. 151 et Nr. 174. 

19. Pluchea verrucosa F. W. Klatt. Fruticosa, ramis foliosjs apice corymboso- 
paniculatis dense pilosis, foliis rhomboideis petiolatis versus basin auritis repando- 
subsinuatis, supra verrueosis, subtus dense incano-tomentosis, corymbis terminalibus 
triohotomis, capitnlis parvis pedunculatis , involucro multiseriali squamis lineari- 



IV. Phanorogamae. 77 

carinatis margine membranaceis mucronatis disco loDgioribus, acbaeniis fertilibus 
tomentosiSy pappi setis Inteo-albis bispidnlis coroUa subaeqnantibus. 

Hab: in Kitanda Mdjini sept. versus ad viam Mzigini ducentem, leg. E ersten 
1864 exeante Majo Nr. 152. Folia 15 lin. longa, 6 lin. lata. 

Placbea senegalensis F. W. Elatt in den Annales pag. 368 beschrieben, ist 
identisch mit Nidorella Ycmonioldes G. H. Schnitz Bip. — 

XL Blainvillea Cass. 

20. Blainvülea Priett/reana DC. (DC. Prodrom. V. pag. 492 Nr. 4.) 

Hab: in insnlae Angasijae monte ignivomo ca. stationem noctumam 6000', 
leg. Kersten 1864 Majo, Nr. 156. 
Trib. IV. Senecionideae Less. 

Xn. Wedelia Jacq. 

21. Weddia Africana Pers. (DC. Prodr. V. pag. 539 Nr, 8.) 

Hab: in monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800', leg. v. d. 
Decken et Kersten Nr. 136 — et Kilema (reg. Dschagga) ad radices montis 
Kilimandjaro 3 — 4000', leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 141. 

XIII. Bidens Linn. 

22. Bidens leucantha Willd. (DC. Prodrom. V. pag. 598 Nr. 26.) 

Hab: in insula Angasija pr. Kitanda Mdjini in coUe merid. versus, leg. 
Kersten 1864 Vift Majo, Nr. 144 et Nr. 147 — insula Nossi-Be, leg. Kersten 
1864 Mart. Apr. Nr. 146 — insula Angasija monte ignivomo ca. stat. noctum. 6000', 
leg. Kersten 1864 Majo, Nr. 155 et Nr. 164. 

23. Bidens bipinnata L. (DC. Prodrom. V. pag. 603 Nr. 65.) 

Hab: insula Angasija pr. Kitanda Mdjini in colle merid. versus, leg. Kersten, 
1864 Vm Majo, Nr. 124. 

XIY. Spilanthes Jaeq. 

24. SpHantJies Äbyssinica C. H. Schultz Bip. Richard Tent. Flor. Abyss. I. 
pag. 415. 

Hab: in Kilema (reg. Dschagga) ad radices monte Kilimandjaro 3 — 4000', 
leg. V. d. Decken et Kersten Nr. 143. 

XV Artemisia Linn. 

25. Artemisia Afra Jacq. (DC Prodrom. VI. pag. 106 Nr. 76.) 

Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500', leg. v.d. Decken etKerstenNr.134. 

XVI. Helichrysum DC. 

26. Hdichrysum farmosissimum C. H. Schultz Bip. (Rieh. Tent. Flor. Abyss. I. 
pag. 422.) 

Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500'^ leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 131. 

27. Hdichrysum harbeUatum Buek ind. IL Pag. VI. (H. caespitosum DC. Pro- 
drom. VI, pag. 173. Nr. 23.) 

Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500', leg. v. d. Decken et KerstenNr. 183. 

28. Hdichrysum multicaüle DC (DC Prodrom. VI. pag. 173. Nr. 25.) 
Hab: in monte Kilimandjaro Nr. 135. leg. v. d. Decken et Kersten. 

29. Hdichrysum Äbyssinicum C. H. Schultz Bip. (Bichard. Tent. Flor. Abyss. I. 
pag. 423.) 

Hab : in monte Kilimandjaro 6500—8500', leg. v. d. D e c k e n et K e r s t e n Nr. 132. 

30. Helichrysum Oerheraefdium C. H. Schultz Bip. (Richard. Tent. Flor. 
Abyss. I., pag. 425.) 



78 Botanik ron Ost-Afirika. 

Hab: in insnlae Angasijae monte ignivomo 6000— 9000' , leg. Kersten 
1864 Majo Nr. 160. 

31. Hdichrysum foetidwn Gass. (DG. VI. pag. 187, Bioh. Tent. Flor. Abyss I. 
pag. 426.) 

Hab: in insnlae Angasijae monte ignivomo circa stationem noctnmam leg. 
Kersten 1864 Hajo 6000' No. 154.. 

32. Hdkhryswm chrysocephalum G. H. Schultz Bip. 

Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo secns stat. noctumam 6000' leg. 
Kersten 1864, Nr. 153. 

33. Hdichrysum Emimense DG. (DG. Prodrom. VI, pag. 207 Nr. 198.) 

Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 3600 — 6000', leg. Kersten, 1864. 
m. majo, Nr. 158. 

34. Hdichrysum diotaides DG. (DG. Prodrom. VI. pag. 208 Nr. 203. 

Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 6000—9000', leg. Kersten 1864 
M%jo, Nr. 157. 

XYII. StenocUne DG. 

35. Stenodine lecheaides DG. (DG. Prodrom. VI, pag. 218. Nr. 3.) 

Hab': in monte ignivomo insnlae Borboniae, leg. Kersten 1863, Nr. 128. 

XTm. Aehyrocllne DG. 

36. Ächyrodine Hachstetteri (Helichrysnm Hocbstetteri) G.f H. Schnitz Bip. 
Rieh. Tent. Flor. Abyss. I. pag. 429. 

Hab: in monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800', leg. v. d. Decken 
et Kersten Nr. 138. 

XIX. Gnaphaliam D. Don. 

37. Gnaphalium pallidum Lam. (DG. Prodrom. VI. pag. 230, Nr. 54.) 

^ Hab: in insnlae Angasyae monte ignivomo 6000 — 9000' leg. Kersten, 
1864 Hajo Nr. 161. Gnaphalinm Stendelii Schnitz Bip. ist nach meiner Unter- 
snchnng von On. pallidum nicht zn nnterscheiden. 

XX. Eriothrix Less. 

38. Eriothria: lycopodiaides DG (DG. Prodrom VI. pag. 293.) 

Hab: in insnla Bönnion inter Gap Anglais et Gaverne des Hnsards, leg. 
0. Kersten 1863, d. 5. Jnli; No. 166; determ: A. Bentham. 

XXI« Cremoeephalum Gass. 

39. Cremoeephalum cemuum Gass. (DG. Prodrom. VI. pag. 298.) 

Hab: in monte igoivomo Angasijae circa stat noctnmam 6000' leg. Kersten 
1864 Hajo, Nr. 122; det^m. Ascherson. 

XXn. EmlUa Gass. 

40. Emäia sonchifdia DG. (DG. Prodrom. VI. pag. 302, Nr. 1.) 
Hab: Sansibar, Jannar 1865, leg. Linck. 

XXin. Cacalia DG. 

41. Cacalia flexuosa Wall. (DG. Prodrom. VI. pag. 330, Nr. 24.) 

Hab: insnlaB^noion inter Gap Anglais et Gaverne desHnsards, leg. 0. Kersten, 
1863 d. 5. Jnli, Nr. 176. 

XXIV. Senecio Less. 

42. Senecio papaverifdius Bich. (Bich. Tentamen Fl. Abyss. I, pag. 437.) 
Hab: in ins. Angasija monte ignivomo 3600 -- 6000', leg. Kersten 1864 

Higo, Nr. 163. 



L Algae. 'JQ 

43. Senedo Hubertia Per». (DC. Prodi. VI. pag. 376 Nr. 202.) 

Hab: in insnla Bäunion inter Cap Anglais et Gaverne des Mnsards, leg. 
O. Kersten 1863, d. 5. Juli, Nr. 148. et in monte ignivomo insnlae Borboniae 
1863 Nr. 149. 

Trib. Vni. CHchoraceae Vaill. 

XXY. Yonnjrla Cass. 

44. Taungia MauriHana DC. (DC. Prodrom. VII. pag. 192 Nr. 1.)^ 

Hab: in insnla Biunion prope Thermas, leg. 0. Kersten, 1863, d. 6. Jnli, 
Nr. 129. 



L Algae Roscherianae.*) 

Bearbeitet von W. Sonder. 

Die Sammlung von Seealgen, welche zn der nachstehenden Bearbeitung Ver- 
anlassung gegeben, wurde von Dr. Albrecht Boscher bald nach seiner Ankunfk in 
Sansibar zusammeogebracht und in die Heimath befördert. Es waren Nachsendungen 
zugesagt, solche sind aber niemals angekommen; es lässt sich darnach vermuthen, 
dass der Beisende später keine Zeit und Gelegenheit gehabt hat Algen zn sammeln, 
oder wenn dieses geschehen, dass die Sammlung, nachdem Dr. Boscher ein Opfer 
seiner Bestrebungen geworden, verloren gegangen ist. 

Diese erste Ausbeute ist, was die Zahl der Arten anbetrifil, eine wenig er- 
giebige zn nennen, etwas günstiger stellt sie sich indess, wenn die unvollständigen, 
nicht sicher bestimmbaren, jedenfalls aber verschiedenen Exemplare aus den Ord- 
nungen der Fucoideen und Chlorophyceen mit hinzugerechnet werden , hiermit wird 
eine, fast um die Hälfte höhere Zahl erzielt. Aber auch trotz des geringen Umfanges 
nimmt die Sammlung das Interesse der Algenforscher in Anspruch, da sie einen ersten 
Blick gestattet in die bisher völlig unbekannte Meeresvegetation des tropischen Ostafrika. 

Die vorliegenden .40 Algen enthalten zwei neue, noch nicht beschriebene 
Arten, davon die eine als neue Gattung. Aber als eigenthümlich fttr ihre Lokalität 
kann wohl nur die kleine Cladophora corallinicola angesehen werden, da Boschera 
africana auch bei den Philippinischen Inseln gefunden ist. Hit diesen letzteren, 
unter Hinzuziehung der bekannten essbaren Alge Eucheuma spinosum, der Graci- 
laria lichenoides und Acanthophora orientalis haben wir vier, nicht indische Arten. 
Dem adriatischen Meere angehörig sind : Polysiphonia secunda, Chaetomorpha princeps 
und Amphiroa irregularis; durch einige wenige ist auch Port Natal vertreten, der 
Haopttheil aber, ungefähr ^1^ des Ganzen, ist als Bewohner des rothen Meeres be- 
kannt, mit dessen Vegetation also die von Sansibar hauptsächlich übereinzustimmen 
scheint. Hiemach ist eine Verbreitung der Algen des rothen Meeres in die tropische 
Ostküste nicht zu bestreiten. Wie weit sich diese Verbreitung ausdehnt, wo die 
sttdafrikanische Algenvegetation an ihrer nördlichen Grenze mit jener zusammentrifft, 
rnnss ferneren Forschungen in diesem Gebiete zu constatiren überlassen bleiben. 

•) Vgl. p. 3. 



gO Botanik 7on Ost -Afrika. 



Fucoideae. 



Ord. Fucaceae. 

I. Saripissiim Aji^ardh. 

1. 8. crispum Ag. Syst. Alg. p. 297. Kützing tab. phycolog. Bd. XL t. 4. 
Hab. Sansibar — Dr. Röscher. (Rothes Meer.) 

Während das eine der bei Sansibar gesammelten Exemplare mit denen ans 
dem rotben Meere völlig tibereinstimmt; weicht das andere darin ab, dass die Stiele 
der Lnftbehälter (vesicolae) plattgedrükt und blattartig, nicht drehrund sind, wodurch 
es sich dem S. ilicifolium Ag. nähert. 

2. S. latifolium Ag. Syst. Alg. p. 298. Fucus latifolius Turner Hist. fuc. t. 94. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer). 

3. S. vulgare Ag. Spec. Alg^ p. 3. Fucus natans Turner Hist. fuc. t. 46. 
Sansibar. — Dr. Röscher (Rothes Meer. Ind. u. atlant. Ocean). 

II. Tarbinaria Lamourx. 

4. T. vulgaris var. ß, decurrens J. Ag. Spec. Gen. et Ord. Alg. I. p. 267. T. decur- 
rens Eütz. tab. phycol. Bd. X. t. 68. f. 1. T. triquetra Kütz. 1. c. f. 2. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Madagascar). 

in. Cystoseira. Ag. 

5. C. Myrica J. Ag. 1. c. p. 222. Fucus Myrica Turn. Hist. fuc. t. 192. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.) 

Ord. Dictyoteae. 

IV. Padina Adans. 

6. P. Pav(mia, Grev. Alg. Brit. tab. 10. Zonaria Pavonia Ag. Kütz. tab. phycol. 
Bd. IX. t. 70. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Riunion). 

V. Dictyota Lamourx. 

7. D. fasdöla Lamourx. Kütz. tab. phycol. Bd. IX. t 22. Fucus fasciola Roth 
cat. bot. t. 7. f. 1. F. linearis Forskäl. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer). 

VI. Hydroclathnis Bory. 

8. jET. canceUatus Bory. Kütz. tab. phycol. Bd. IX. t. 52. Encoelium clathratum Ag. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer). 

Florideae. 

Ord Rhodonieleae. 

Vn. Polyzonia Suhr. 

9. P. jungernmnnioides J. Ag. Symbol, p. 25. LcTeiliea Schimperi Decaisn. Har- 
vey Phycol. austr. t. 171. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer). 



L AlgM. 81 

Ym. Polyslphonla Greville. 

10. P. secmda Ag. Syst. p. 149. Ktitz. tab. phycol. Bd. Xm. t. 30. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Adriatisches Meer). 

Die Exemplare sind nicht vollständig, können aber nicht gut zn einer anderen 
Art gebracht werden. 

EL Acanthophora Lamoorx. 

11. Ä. orientalis J. Ag. 1. c. II. 3. p. 820. 

Ä. mentalis J. Ag. 1. c. II. 3. p. 820. vor. Wightii. stichidiis magis evo- 
lutis plemmqae glomeratis oblongis inermibus vel basi sabspinnlosis. A. Wightii J. 
Ag. 1. c. p. 821. A. orientalis Kütz. tab. phycol. Bd. XV. t. 77. A. Thierii Sond. 
Alg. ZolliDg. 

Sansibar. — Dr. Boscher. (Manilla^ Singapore, Amboina, Java, Ceylon, Süd- 
Bceinseln, Nordaostralien). 

Vergebens habe ich versucht, einen haltbaren Unterschied zwischen A. orienta- 
lis und A. Wightii zn finden. Die zahlreichen Exemplare der ersteren in der Binder'. 
Bchen Sammlung, verglichen mit denen von den genannten Standorten, lassen keine 
Grenze festhalten. Auch Grnnow scheint bei der Bearbeitung der Südseealgen zu 
demselben Resultat gelaugt zu sein. Zu A. orientalis gehört nach Exemplaren eben- 
falls A. Thierii v. Martens in den Tangen der Ostasiat. Expedition , dasselbe wird 
der Fall sein mit A. Thierii Montagne von S^union und von der Insel Toud. Die 
wahre A. Thierii Lamourx ist eine fast ausschliesslich amerikanische Alge, dersel- 
ben ist als Synonym beizufügen: A. Autillarum Kütz. tab. phycol. XV. t. 75. von 
Cttba, die schon früher von Montagne A. micracantha benannt, in vielen grösseren 
Herbarien sich vorfindet 

Nicht unerwähnt möchte ich hier lassen, dass eine, mit dem Namen A. Thierii 
vielfach vertheilte Alge aus dem Schwarzen Meere gar keine Acanthophora ist, 
sondern aus einer feinen Phyllacantha (Cystoseira) mit einer Conferve und einer 
schwarzbraunen Polysiphonia durchflochten besteht. 

X. Roschera Sond. (novum genns). 

Frons spongiosa, teretinscula, pinuatifida, ex axi centrali articulata, polysiphonia, 
frondem totam percurrente et ramis lateralibus oligosiphoniis, anastomosantibus reti- 
cnlatim conjunctis, extrorsum fila libera abbreviata, furcata vel ramulosa emittentibus 
constitnta. Stichidia in ramulis liberis marginantibus terminalia, snbglobosa, sphaero- 
sporas 3 — '5, triangulatim quadridivisas indudentia. 

Alga marina roseo-rubra, siccata nigro-fusca. 

Genns Dictyuro nee non Hanowiae proximum, ab utroque cellulis reticuli 
pleiosiphoniis diversum. 

12. B, africana Sond. fronde lineari pinnatifida ramosa, ramulis altemis inae- 
qualibus attenuatis. Taf. I. Fig. 5 — 11. 

Sansibar. — Dr. Bosch er. (Philippinische Inseln.) 

Ich habe diese neue Alge mit dem Namen des Eutdeckers Dr. Alb. Boscher 
belegt, um demselben auch in der Botanik, einst seine Lieblings Wissenschaft, ein 
elnreudes Andenken zu erhalten. Das einzige bei Sansibar gesammelte Exemplar 
ist hier abgebildet. Ein zweites erhielt ich später zwischen Algen von den Philip* 
pinischen Inseln ohne Angabe des Finders. 

Die Pflanze ist im aufgeweichten Zustande schwammig anzufühlen. Ein 
eioMlner Ast derselben hat grosse Aehnlichkeit mit Dictyurus occideutalis J. Ag. 

▼. 4. D«ck«ii, BeiMB lU. a BoUnik. 6 



32 Botanik von Ost -Afrika. 

Aus der 8 — 9-röhrigeD Mittelaxe, deren Glieder ungefähr 3 bis 4 mal so lang als 
breit sind, entwickeln sich hin und wieder kurze, abstehende, gleichgestaltete Reiten- 
äste. Ans diesen Seitenästen entspringt das Netzwerk, gleichsam wie ein lockerer 
Schlauch die Mittelaxe umschliessend. Das Netzwerk besteht aus ungleichen, meistens 
eckigen Maschen, die Fäden sind aus 4 — 5 Bohren gebildet, deren Glieder an Länge 
ungefähr dem Durchmesser gleich oder etwas kürzer erscheinen. Die Aussenseite 
der Frons trägt sehr kleine , jedoch mit der Lupe schon erkennbare freie Aestchen, 
die dem Netzwerk entspringen und einfach gefurcht sind oder sich gabelig ver- 
ästeln. Die Glieder dieser Aestchen sind meistens so lang als breit, die letztem 
einfach und einröhrig. Die Kapselfrucht ist nicht bekannt. Die Vierlingsfrüchte 
finden sich zu 3, 4 oder 5 zu einer fast kugeligen Stichidie vereinigt, in zwei Seihen, 
deren untere 2 bis 3 Früchtchen trägt Häufig finden sich die Stichidien auf einem 
kurzen Stiele in der Achsel zweier Aestchen, selten auf einem einfachen längeren 
Aste sitzend. 

Taf. L Fig. 5. Exemplar von Sansibar. 

„ 6. ein Ast vergrössert. 

„ 7. Mittelaxe stark vergrössert. 

„ 8. Netzwerk vergrössert 

„ 9. Spitze eines Seitenästchens. 
10. 11. Aestchen nebst Stichidien. 

Ord. Chondrieae. 

XI. Lamreiicia Lamourx. 

13. L. papulosa Grev. Fucus thyrsoides Tum. Hist fuc. t. 19. L. thyrsoides Klltz. 
tab. phycoL Bd. XV. t 62. 

Sansibar. — Dr. Kose her. (Kothes Meer etc.) 

14. L. cbiusa Lamourx. var. gracilis Kütz. 1. c. Bd. XV. t 54. 
Sansibar. — Dr. Boscher. (Bothes Meer etc.) 



Ord. Sphaerococcoideae. 



Xn. Graeilaria Grev. 

15. 6r. lichenoides J. Agardh. 1. c. II. 2. p. 588. Fucus lichenoides Turn. Hist. 
fuc. t 118. f. a. Plocaria Candida Nees ab Es. 

Sansibar. — Dr. Bosch er. (Indischer Ocean.) 

Xm. Eaehenma. J. Ag. 

16. E. spinosum J. Ag. 1. c. II. 2. p. 626. Fucus spinosus Turn. Hist fnc. t. 
18. Gigartina spinosa Grev. 

Sansibar. — Dr. Boscher. (Beunion. Indischer Ocean.) 

Ord. Corallineae. 

Xir. Amphlroa Lamourx. 

17. A. irreguiaris Ktttz. tab. phycol. Bd. VIII. t 41. A. rigida Lamourx. Pol. 
flex. p. 297. t 11. f. 1? Ktitz. 1. c. t 42. 

Sansibar. — Dr. Boscher. (Adriat Meer.) 

Das voriiegende Exemplar passt genau zu der Ktitzing'schen Abbildung, weniger 
zu der von Lamouroux. Aus diesem Grunde habe ich den Ktttzing'schen Namen vor 



I. Aigw. 83 

angestellty obgleich ich der Meinung bin, dass beide Arten nicht von einander ?er- 
schieden sind. Es herrscht hier eine grosse Verwimmg oder Unsicherheit, wie ttber- 
hanpt in der Gattung Amphiroa, die nur allein durch Vergleichung der Original- 
exeoEiplare gehoben werden kann. So hält Decaisne die A. rigida für gleich mit 
A. fragilissima Lamourx, von welcher nach Areschoug's Meinung A. cuspidata eine 
Varietät sein soll^ dem Ktttzing's Abbildung widerstreitet. Dass Areschoug eine ganze 
Reihe Ktttzing'scher Arten mit A. rigida vereinigt, halte ich nach Ansicht der 
Exemplare nicht ftlr richtig. 

XV. Jania Lamourx. 

18. /. pygniaea Lamourx Pol. flex. p. 269. t. 9. f. 1. Ktitz. tab. phycol. Bd. VIII. 
t. 78. 

Sansibar. — Dr. Boscher. (Rothes Meer.) 

Ein kleines Exemplar auf Galaxanra lapidescens schmarotzend. 

19. J. adhaerens Lamourx 1. c. p. 270. KUtz. 1. c. t. 83. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer, Natalbai.) 

Es ist mir zweifelhaft, ob diese Art fUr verschieden gehalten werden kann 
von J. rnbens. — 

XVI. Helobesla Lamourx. 

20. M, farinosa Lamourx I. c. p. 315. t. 12. f. 3. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer, etc.) 

Ord. Gelidieae. 

XVII. GeUdinm J. Ag. 

21. O. rigidum Grev. Ktitz. tab. phycol. Bd. XVIII. t. 40. Fucus rigidus Vahl. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer, Röunion.) 

22. 6r. cameum Lanwurx var. e, caespitosum J. Agardh. Fucus pusillus Turn. 
Bist fnc. t 108. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.) 

Ord. Hypneaceae. 

XVIII. Hypnea Lamourx. 

23. H. hamtUosa J. Ag. 1. e. II. p. 447. Fucus hamulosns Turn. Bist. fue. t. 79. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.) 

Ord. Helminthocladeae. 

XIX. Liaifora Lamourx. 

24. L, leprosa J. Ag. Alg. Liebmann. p. 8. Kütz. tab. phycolog. Bd VIII. t. 91. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Ko'rallengebiet.) 

XX. Galaxanra Lamourx. 

25. G, (Microthne) lapidcsceas Lamourx. Ktitz. tab. phycol. Bd. VIII. t. 38. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Trop. Ocean.) 

XXI. Aetinotriehia Decaisoe. 
2ü Ä. rigida Dec. Galaxaura rigida Lamourx, Polyp, flex. t. VIII. f. 4. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Madagascar. Ind. Ocean.) 



6 



« 



g4. Botanik von Ost -Afrika. 



Ord. Spyridiaceae. 



XXU. Spyridia Hary. 

27. S. ßamentosa Harvey. Phycol. Brit. t. 46. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Atlant. Ocean.) 

Ord. Ceramieae. 

XXIII, Centroceras Eütz. 

28. C. davulatum Montagne Flor. Älg. p. 140. 

var? cryptacanthum. G. cryptacanthum Kütz. tab. pbycol. Bd. XlII. t. 17. 1. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rotbes Meer. Atlant. Ocean.) 

XXIV. Cenmiiim Lyngb. 

29. C, diaphanum Roth. Hary. Phyc. Brit. t. 193. Hormoceras diapbanum KUtz. 
Sansibar. — Dr. Ro scher. 



Chlorospermeae. 



Ord. Siphoneae. 

XXT. Halimeda Lamonrx. 
80. H. fnacroloba Decaisn. PI. Arab. heur. n. 5. Kütz. tab. phycol. Bd. VII. 
t 22. f. 1. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rotbes Meer. Indischer Ocean.) 

31. H, Opuntia Lamourx. Kütz. tab. phycol. Bd. VII. t. 28. f. 1. 
Sansibar. — D. Röscher. (Rothes Meer. Korallengebiet.) 

XXVI. Codiam Ag. 

32. C, tomentosum L. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.) 

Ord. Ulvaceae. 

XXVIL Ulva L. 

33. ü. reüculata. Forsk. Phycoseris reticulata Kütz. tab. phycolog. Bd. VI. t. 29. 
Sansibar. — Dr. Röscher. Parasitisch auf Laurenoia papillosa Ore v. (Rothes Meer.) 

34. U. latissima L. Harvey Phyc. Brit. t. 171. non Ktttzing. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer etc.) 

Es sind beide Formen vorhanden, mit ganzem und eingeschnittenem Laube. 

XXVIII. Enteromorpha Link. 

35. E, conipressa Lk. Grev. Alg. Brit. t. 18. Ulva compressa L. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Röunion.) 

Ord. Conferveae. 

XXIX. Cladophora Kütz. 

36. C. fascicularis Kütz. Spec. Alg. p. 393. C. cristata Zanard. Regensb. bot. 
Zeitg. 1851. p. 38. 

Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.) 

Die mir vorliegenden Originaleiemplare der Conferva fascicularis Mertens 
zeigen einige geringfügige Unterschiede von der Pflanze aus Sansibar und dem 



L AJgae. 85 

rothen Meere, ich würde demnach den Zanardini'schen Namen hier vorgezogen haben, 
wenn es nicht schon eine viel ältere Art dieses Namens gäbe, nämlich die C. cristata 
7on Roth. 

37. Cl, (Äegagrqpäa) Forskalii Ktttz. Spec. Alg. p. 416. Zanard. pl. maris. rubr. No. 154. 
Sansibar. — Dr. Koscher.. (Rothes Meer.) 

Dicht verwebte, grüne Rasen, wodnrch sich diese Pflanze von der des rothen 
Meeres nnterscheidet Kützing's Abbildung in den Tab. phycolog. Bd. IV. t. 68. 
nähert sich mehr der folgenden C. corallinicola. 

38. Cl, (Äegagrqpüa) corciUinicda Sond. minnta, tennissima, pallide viridis, snb- 
seenndatim ramolosa, filis repentibas intricatis hyalinis inaeqnaliter articulatis nunc 
exarticnlatis, articolis nltimis obtnsis longitndinaliter striatis. Taf. I. Fig. 1 — 4. 

Sansibar. — Dr. Röscher. In caespite Janiae adhaerentis. 

Dieses kleine Pflänzchen, das man erst bei Zerreissung der J. adhaercDS findet, 
steht der Cl. Forskalii sehr nahe, ist aber feiner und an den eigenthümlichen Gliedern, 
die bei Vergrösserung deutlich gestreift erscheinen, erkennbar. 

XXIX. Chaetomorpha Efitz. 
89. C. princeps Kütz. Phyc. general. p. 261. Tab. phycol. Bd. III. t. 61. 
Sansibar. — Dr. Röscher. (Adriat. Meer.) 

Steht der C. colifoimis Mont. und der G. clavata Harvey nahe, ist aber feiner ; 
dagegen sind die Fäden dicker als bei C. crassa, melagonium und torulosa. Uebrigens 
erfordern alle Arten von Chaetomorpha eine genaue Untersuchung nach zahlreichen 
vollständigen Exemplaren. 

Ord. Lyngbyeae. 

XXX. Lyngbya. Ag. 

40. L, majuscula Harvey Manual Brit. Alg. p. 160. var? colore pallidiore et 
filis non crispatis. Etiam L. pacificae Mont. similis. 

Sansibar. — Dr. Röscher. 

Die Exemplare sind unvollständig; dem äusseren Ansehen nach können sie 
von L. majuscula nicht gut unterschieden werden. 



Index. 



Actnthophora Lamourz. 81. 

Antillaram Kütz. 81. 

micrantha Montague. 81. 

orientalis Ag. 79. 81. 

Thierii Sond. 81. 

Thierii Montagoe. 81. 

Wightii Ag. 81. 
Aehyrocilne DG. 78. 

Hochstetteri Seh. Bip. 7S. 
Aerosticham L. 28. 

Aubertii Dsv. 23 63. 71. 

aureum Bory. 18. 

Boivini Mett. 23. 

conforme Sw. 25. 69. 

Dcckenii Kuhn. 25. 

didynamam F6e. 64. 

eximium Mett. 23. 

falcatam F6e. 64. 

Gaboonense Hk. 22. 

glabrescens Kuhn. 64. 

hoiridnlam KIf. 24. 

hybridum Bory. 24. 63. 70. 71. 

Japurense Mart. 22. 

Klotzschii Moritz. 23. 

latifolinm Sw. 64. 69. 

Lindbcrgii Mett. 24. 

lineare Fee. 23. 

microphyllum Mett. 24. 

oligotricham Kze. 23. 

piloselloides Presl. 24. 

pTopinqaum Mett 24. 

Relcbenbachii Moritz. 23. 

Richard! Bory. 64. 

nifidDliim Willd. 64. 

schizolepis Bak. 63. 

Sieben Hk. Gr. 64. 69. 71. 

Simplex Sw. 69. 

spathnlatam Bory. 24. 63. 69. 

splendens Bory. 25. 64. 70. 71. 

sqnamosum Sw. 64. 

stipitatum Bory. 64. 

tenaifolium Bak. 22. 

tomentosum Bory. 64. 

viscosum Sw. 25. 64. 69. 70. 

Tiscosmn Mc. Ken. 25. 64. 
Aetiniopteris Lk. 18. 

dichotoma Mett 18. 63. 6s. 

radiaU Lk. 18. 
Aetinotriehia Dcne. 83. 

rigida Dciic. 83. 



Adiantum L. 11. 

aethiopicum L. 13. 

CapiilQS YenerisL. 12. 63. 69. 71. 

caadatom L. 12. 63. 68. 70. 71. 

confine Fee. 63. 70. 71. 

crenatum Poir. 12. 63. 

emarginatum Willd. 63. 

fnmarioides Willd. 63. 

hispidulam Sw. 12. 63. 70. 71. 

lunülatum Barm. 1 1 . 63. 69. 70. 7 1 . 

reniforme L. 11. 63. 

rhizophoram Sw. 63. 68. 69. 

Schweinfurthii Kuhn. 12. 

tetraphyllom Willd. 12. 

thalictroides WiUd. 12. 

Wile&ianum Hook. 13. 
Ageratum L. 75. 

conyzoides L. 75. 
Algrae 3. 79. 
Alsophila B. Br. 

Boinni Mett 70. 71. 

bullata Bak. 66. 

vcstita Bak. 66. 
Ampelopteiis Kze. 

elegans Kze. 44. 

firma Kze. 44. 
Ampliiroa Lamourx. 82. 

fragilissima Lamourx. 83. 

irregalaris KUtz. 79. 82. 

rigida Lamourx. 83. 
Anelmia Sw. 58. 

Dregeana Kze. 58. 
Angiopterlfl Hoffm. 

erecta Hoffm. 67. 09. 
Antrophynm Klf. 

Boryanum Klf. 64. 71. 

immersum Mett 64. 69. 71. 

obtasnm Klf. 64. 

rcticulatum Mett. 69. 
Artemisia L. 77. 

Afra Jacq. 77. 
Arthroptens J. Sm. 55. 

albopunctata Sm. 55. 66. 71. 

ramosa Mett 56. 71. 
Aspidlnm Sw. 37. 

aculeatum Hook. 49. 

ammifolium Ds?. 49. 65. 

amplum Kuhn. 46. 

anateinophlebinm (Bak.) 65. 

anomophyllnm Zenk. 4S. 



Agpldiiuil. Sw. 37. 

aquilinoides Mett 65. 

aquilinoides Bolle. 45. 

ArbuBcula Dar. 65. 

aristatum Sw. 49. 

athamanticam Kze. 47. 

Barten J. Sm. 49. 

Bergianum Kuhn. 43. 

Bergianum Mett 38. 39. 

bifidum Garm. 38. 

BoiTini Mett 38. 

Boivini (Bak.) 65. 

Boryanum Willd. 65. 

Buchholzii Kuhn. 47. 

Cameroonianum Mett 50. 

canariense A. Br. 45. 

capense Aut 47. 

caryotideom WalL 48. 66. 

catopteron Kze. 45. 65. 
I cirrosum Schum. 42. 

coadunatum WalL 50. 65. 70. 71 

coriaceum Sw. 47. 65. 69. 71. 

costulare fBak.) 65. 

crenatom Willd. 87. 

crinitum WalL 65. 

cucullatum BL 42. 65. 69. 70. 71. 

Desfauxii Mett 40. 65. 

difitans Kuhn. 65. 71. 

ektum Boj. 42. 65. 71. 

elongatum Willd. 45. 

falcatum Mc. Ken. 48. 

fibrillosum (Bak.) 65. 

filix mas Sw. 65. 

fratemum Mett 65. 

frondosum Hook. 49. 

funestum Kze. 69. 

glanduliferum Wall. 43. 

Gueintzianum Mett 39. 43. 

heteropterum Mett 40. 65. 

Homei (Bak.) 69. 
I inaequale Schldl. 45. 46. 
j Kilemense Kuhn. 46. 

lanuginosum Willd. 45. 65. 
I lobatnm Sw. 49. 70. 
I longicuspe (BaL 65). 

luctuoaum Kze. 49. 
j marginatum WalL 46. 

Mascarenense (BaL) 65. 

Mauritianum Bory. 41. 

molle Sw. 41. 65. 69. 70. 71. 



Index. 



87 



AipMittni Sir. 37. 

natelense F6e. 48. 

nigrescens Mett 50. 

odoratam Bory. 37. 

oliganÜLom Dst. 46. 

otigodonton Dsr. 46. 46. 65. 70. 7 1. 

oppodtDin Klf. 65. 

ptnUdom (BaL) 65. 

patens Kze. 43. 

pentagonnm Kuhn. 46. 

Pica Dsr. 65. 

pldotomum (Bak.) 66. 69. 

pTOcenun Boi. 40. 41. 65. 71. 

pToHznm WiUd. 39. 40. 43. 65. 

pToHxiiiD Hk. Bak. 40. 

protensum A&. 48, 

pteroides Sir. 65. 

pvlchTam Bory. 37. 

pülchrnm Carm. 41. 

pongens Klf. 49. 

pinpnnsceiks BL 47. 

ripuinm Bory. 38. 

Schimperianuin Höchst 45. 

secniidifonne Mett 48. 

Seirellü (Bak.) 65. 

gpamim Spr. 47. 

speciosnm Mett. 48. 65. 69. 

Sp^ei KaliD. 71. 

sqnamiflotam Kuhn. 48. 65. 

stipolaceiim Mett 40. 

stramineiiia KU 49. 

stiigosum Willd. 37. 65. 69. 

siibcreDiilatam (Bak.) 65. 

Thelypteris Sw. 41. 

thelyi^roides Mett 38. 

tomentosnm Knlin. 38. 65. 

tricbophlebiiim (Bak.) 65. 

tiiste Kze. 49. 

tnnicatiun Grand. 65. 71. 

Tsfu-SimeDse Uook. 49. 

luiitam Mett 42. 65. 69. 

Wardü (Bak.) 69. 
Aspleunm h. 27. 

aclulleaefoliQm Liebm. 29. 

Adiantom Diginm L. 32. 65. 

affine Sw. 65. 

alatnm Sieb. 30. 

altemans Wall. 36. 

aniaophyllQm Kze. 28. 29. 64. 

arboreecens Mett. 65. 70. 71. 

aspidioides Schldl. 35. 

anritmn Sw. 64. 

Barten Hook. 31. 

bipartitiim Bory. 64. 69. 70. 

BolTini Mett 34. 

Boltoni Hook. 28. 

bradiycarpiim Kuhn. 36. 

brachyotos Kze. 30. 

brachypteron Kze. 29. 

brevipes Bak. 65. 

bnlbifemm Forst 69. 

caenopteroides Ds?. 34. 

caadatoin Forst 33. 64. 69. 70. 

coflunotatom Mett. 29. 

concinniun Kahn. 36. 

condganm Klf. 33. 

cnwnni Pappe Baws. 28. 

caneatam tSun. 34. 65. 69. 71. 

caneatnm Kze. 31. 

daieaefoiiiun Bory. 34. 64. 

dedpieoa Kahn. 71. 



Agplemim L. 27. 

decossatam Sw. 35. 
dimidiatam Hook. 33. 
Dregeannm Kze. 29. 64. 
ebeneum Ait 32. 
emarginatam P. Beaav. 28. 
erectum Bory. 80. 31. 64. 
Fabianum Homb. Jacq. 29. 65. 
Fernandezianam Klotzsch. 30. 
filix femina Mc. Ken. 35. 
fimbriatom Kze. 32. 
formosum Willd. 31. 
Gautieri Hook. 69. 
gemmifenun Schrad. 29. 64. 71. 
Gilpinae Bak. 64. 
grande F6e. 29. 
herpetopteris Bak. 65. 
hypomelas Kahn. 37. 
Klotzschianom Kze. 30. 
Kohaatianom Pr. 30. 
Kraossii Moore. 31. 
laetum Sw. 64. 
lineatom Sw. 29. 64. 
linckii Kahn. 34. 
lobatam Pappe Baws. 31. 
longissunom Bl. 64. 
lanolatam Hook. Bak. 30. 
lanalatam Sw. 30. 31. 64. 69. 
macrophyllam Sw. 33. 64. 69. 

70. 71. 
madagascaiiense Bak. 65. 
Mannii Hook. 64. 
Meilen Mett 64. 
Mettenü Kahn. 29. 71. 
monanthemum L. 32. 
Nidas L. 29. 64. 69. 71. 
nigrescens Hook. 29. 
nitens Sw. 32. 33 64. 70. 
nodalosnm Elf. 29. 
oiigophyllum Sw. 64. 
pellncidnm Lam. 64. 69. 
Poolii Bak. 64. 
praemorsnm Sw. 33. 64. 70. 
Prionitis Kze. 28. 
prolifemm Lam. 35. 65. 
proUferam Wall. 44. 
protensam Schrad. 32. 64. 
pteropas Klf. 30. 
palchmm Thoaars. 31. 64. 
pamilam Sw. 32. 
pygmaeam Hook. 64. 
repandnm Mett 27. 
resectum Sw. 64. 69. 71. 
rntaefoliam Mett 29. 30. 65. 
Sammatii Kahn. 35. 
Sandersoni Hook. 31. 64. 71. 
sangninolentom Kze. 28. 
Sechellaram Bak. 65. 69. 
Serra Mc. Ken. 33. 
silvaticam Mett 34. B5. 
sinnatam P. Beaav. 27. 
splendens Kze. 34. 
stolonifenun Bory. 64. 
teneram Forst. 69. 
theciferam Moore. 36. 
Trichomanes L. 32. 64. 
▼arians Hook. Grev. 32. 
Vieillaidü Mett 29. 
nviparom Pr. 65. 
Athyrian Both. 35. 
aspidioides Kahn. 71. 



Athyrliuii Both. 

lazom Pappe Baws. 35. 

nigripes (BL) 65. 

scandicinam F6e. 35. 65. 

Schimpeii Moag. 35. 
Azolla Lam. 61. 

nilotica Dcne. 61. 

pinnata B. Br. 61. 67. 

BIdens L. 77. 

I bipinnata L. 77. 
I leacantha Wüld. 77. 
! BlalüTillea Cav. 77. 

Prieoreana DC. 77. 
Blecbniun L. 26. 

Atherstoni Pappe Baws. 26. 

aastrale L. 26. 64. 

capense Schldl. 26. 

inflezam Kahn. 27. 

polypodioides Kahn. 27. 64. 71. 

punctalatam Sw. 64. 

tabolare Kahn. 27. 64. 
Blnmea DC. 76. 

alata DC. 76. 

Caealia DC. 78. 

ilezaosa Wall. 78. 
Caenopteils Berg. 

inaeqaalis Dsr. 34. 
Campylopus Brid. 4. 

aareo- nitens (C. Moll.) 5. 

niralis Brid. 4. 

spec. 6. 
Carex L. 73. 

ramosa Schk. 73. 
Gentroeeras Katz. 84. 

cla?alatam Montagne 84. 

cryptacantham Kutz. 84. 
Geramieae 84. 
Geramiam Lyngb. 84. 

diaphanam Both. 84. 
Ceratopteris Brongn. 57. 

thalictroides. Brongn. 57. 67. 
Ceropteris Lk. 18. 

argentea Kahn. 18. 63. 
Geteraeh WiUd. 86. 

alternans Kuhn. 36. 

cordatum Klf. 36. 

officinaram Willd. 36. 
Ghaetomorpha Kntz. 85. 

clavata Harv. 85. 

princeps Kutz. 79. 85. 
Chaetopterides Kahn. 8. 
Gheilanthefi Sw. 17. 

Bergiana SchldL 17. 

Boimi Mett 69. 

capensis Sw. 17. 

coriacea Dcne. 17. 

farinosa Klf. 17. 68. 

hirta Sw. 17. 

Kirkü Hook. 19. 

madagascariensis Bak. 63. 

maltifida Sw. 17. 

profusa Hook. 15. 

pteroides Sw. 13. 

quadripinnata Kahn. 16. 

varians Hook. 16. 

Schimperi Kze. 17. 
GMorospermeae 84. 
Ghondrieae 82. 
Ghoristoflorla Mett. 13. 

pteroides Mett 13. 



88 



Ind«t. 



CliryBodiiim Fee 22. 

aurenm Mett. 22. 68. 68. 71. 

bipinnatifidum Mett 63. 69. 

BoiTini Kuhn. 70. 

Gaboonense Kulm. 22. 

puDctatum Mett 22. 63. 69. 71. 
Cladiom P. Br. 73. 

iridifolium Bak. 78. 
Gladophors Kütz. 84. 

corallinicola Send. 79. 85. 

cristata Zanard. 84. 

fascicülaris Kutz. S4. 

FoTskälii Kütz. 85. 
Codiom Ag. 84. 

tomentosom L. 84. 
Compositae Yaill. 75. 
Conferreae 84. 
Conlvgramme F6e. 63. 

jaFaoica F6e. 63. 
Conyza Less. 76. 

amyicdalina Lam. 76. 

anchusaefolia Poir. 76. 

arfcentea Lam. 76. 

callosa Klatt 76. 

calocephala Bory. 76. 

lauhfolia Lam. 76. 

Dana Seh. Bip. 76. 

sericea Bory. 76. 
Corallineae 82. 
Gremocephaliiiii Gass. 78. 

ceTouiim Gass. 78. 
Cyathea Sm. 57. 

appendicülata Bak. 67. 

BoiTini Mett 69. 

canalicalata WiUd. 67. 69. 

Deckenii Kuhn. 57. 

decrescens Mett 67. 69. 

discolor BaL 67. 

Dre^ei Kze. 57. 67. 

ezcelsa Sw, 67. 

glaaca Bory. 67. 

Goudoüi Kze. 67. 

Hildebrandtii Kuhn. 71. 

Kirkii Hook. 71. 

marattioides WlUd. 67. 69. 

qaadrata Bak. 67. 

Sechellaram Mett 69. 
Gyperaceae Jnss. 72. 
Cypenis L. 72. 

aureus H. B. Kth. 72. 

Deckenii Bcklr. 72. 

Kerstenii Bcklr. 72. 

obtusifloms YahL 72. 
Cyrtoifilani Pr. 

falcatum Pappe Raws. 4S. 
Cystopteris Bemh. 37. 

fragilis Bemh. 37. 65. 
Cystoseira Ag. 80. 81. 

myrlca Ag. 80. 

Davallia Sm. 55. 

concinna Schrad. 36. 
denticolata Mett 56. 69. 70. 71. 
foenicalacea Hook. 37. 
gibberosa Sw. 36. 
Homei Bak. 69. 
Maaritiana Hook. 66. 71. 
nigrescens Hook. 87. 
nitidola Kze. 56. 
repens Kuhn. 56. 66. 69. 71. 
Schimperi Hook. 36. 



DaTailia Sm. 55. 

thfcifera Kth. 86. 

Yogeiii Hook. 56. 
Deeanenmm DG. 75. 

amygdalinnm DG. 75. 
]>eiiD8ta6dtia Bemh. 

anthriscifolia Moore. 62. 
Diacalpe BL 

Madagascariensis Fee. 69. 
DIctyoteae. 80. 
Dictyota Lamonrz. 80. 

fasciola Lamourx. 80. 
Didymochlaena Dst. 55. 

lunulata Dsv. 55. 66. 70. 71. 
Dierama G. Koch, Boach6. 73. 

cupuliflorum Klatt 73. 

ensifolium Koch, Bouch6. 74. 

pulcherrimom Klatt. 74. 
Doryopteris J. Sm. 19. 

concolor Kahn. 19. 63. 69. 

pedatoides (Ds7.) 68. 

pilosa (Lam.) 63. 

Elaphogrlossnm Schott. 

AubertU Moore. 23. 

lineare Moore. 23. 
ElephantopaB Gass. 75. 

macrocephalus Klatt. 75. 

scaber L. 75. 
Emllla Gass. 78. 

sonchlfolia DG. 78. 
Eneaeliam Ag. 

clathratum Ag. 80. 
Enteromorpha Lk. 84. 

compressa Lk. 84. 
Equisetum L. 

ramosissimnm Dsf. 67. 
EiigeroB L. 75. 

Ganadense L. 75. 
Eriothrix Less. 78. 

lycopodioides DG. 78. 
Ethnlia Gass. 75. 

conyzoides L. 75. 

Büppelii Höchst 75. 
Eacheama J. Ag. 82. 

spinosum J. Ag. 79. 82. 

FimbrlBtylis Yahl. 73. 

ferroginea Yahl. 73. ^ 
Florideae 80. 
Faeaeeae 80. 
FneaB L. 

fasciola Both 80. 

hamulosns Tarn. 83. 

latifolius Tarn. 80. 

lichenoides Tom. 82. 

linearis Forsk. 80. 

myrica Tom. 80. 

natans Tum. 80. 

posillus Tum. 88. 

rigid US Yahl. 88. 

spinosas Tom. 82. 

thyrsoides Tum. 82. 
Funarla Schreb. 4. 

campylopas Brid. 4. 

hygrometrica Hedw. 4. 

Galaxanra Lamourz. 83. 

lapidescens Lamoarz. 88. 

riffida Lamoarz. 88. 
Gelfdieae 83. 



Gelldiiiiii Ag. 88. 

comeam Lunonrz. 83. 

ligidam Gre?. 83. 
Gigrartliia 

spinosa Grer. 82. 
Gladlolas Toom. 73. 

GamierU Klatt 73. 

Watsonü Thbg. 73. 
Gleiehenia Sm. 57. 

Boryi Kze. 67. 

dichotomaHook. 57.67.69.70.71 

flagellaris Spr. 67. 

polypodioides Sm. 57. 

ambracaUfera Sm. 57. 
Gnaphaliam D. Don. 78. 

paUidum Lam. 78. 

Steadelü Seh. Bip. 78. 
Goniopteris Fr. 

prolifera Pr. 44. 
Graeilaria Grer. 82. 

lichenoides Ag. 79. 82. 
Gymnogramme Dsv. 9. 

abyssinica Bak. 50. 

Ascensionis Hk. 9. 

chaerophylla Dsr. 9. 

leptophylla Dsv. 9. 62. 

Marantae Mett 17. 

microphylla Dsv. 9. 

subsimilis Hk. 45. 

Halimeda Lamoun. 84. 

macroloba Dcnel 84. 

Opuntia Lamoarz. 84. 
HelieliryBiuii DG. 77. 

abyssinicam Seh. Bip. 77. 

barbellatum Baek 77. 

caespitosom DG. 77. 

chrysocephalam Seh. Bip. 78. 

diotoides DG. 78. 

Emimense DG. 78. 

foetidom Gass. 78. 

formosissimam Seh. Bip. 77. 

Gerberacfolium Seh. Bip. 77. 

mnlticaale DG. 77. 
Helmiiitboeladeae 83. 
HenüonitiB L. 

acrostichoidee Afz. 22. 

prolifera Retz. 44. 
HemiteUa R. Br. 56. 

capensis B. Br. 56. 70. 

Melleri Bak. 67. 
Histlopteris J. Sm. 9. 11. 

aurita Sm. 10. 

incisa J. Sm. 10. 62. 68. 
Hormoeeras 

diaphanam Ktltz. 84. 
HydroclathmB Bory. 80. 

cancellatas Bory. 80. 
HymenoleplB Klf. 

spicata Pr. 66. 69. 71. 
Hymenophyllaeeae Eodl. 7. 
Hymenophyllam Sm. 8. 

Boatoni Bak. 62. 

capillare Dsv. 62. 70. 

ciliatnm Sm. 62. 68. 71. 

fumarioides, Willd. 62. 70. 

hygrometricnm Dsv. 62. 68. 

Inaeqnale Dsv. 62. 71. 

peltatam Dsv. 62. 71. 

polyanthos Sv. 62. 68. 

Poolii Bak. 62. 



Index. 



89 



HTmeB«p]ijll«m Sm. 8. 

Sibthorpioides Mett. 62. 70. 

teneUom J&C4i. Oi. 

Tonbridgensc Sin. 8. 62. 
Hypneaeeae 83. 
Hfpnea Lamourx. 83. 

luuniilosa Ag. 83. 
HyiKMLeiiiatiiim Kzo^ 37. 

crenatam Kohn. 37. 65. 
Hypolepis Bernh. 9. 

anüuiscifolift Pr. 9. 

punctata Mett. 9. 62. 

spareisora Kuhn. 9. 62. 

Judm Lamounc. 88. 

adhaeiens Lamourz. 83. 84. 

pygmaea Lamonrz. 83. 
IrMaeeae Jass. 73. 
Isolepls 

Ecklonianns Schrad. 73. 

Giraudyi Bcklr. 78. 

lenticularis R Br. 73. 
Ixia 

pendula Thbg. 74. 

Kjllingla Bottb. 72. 
crassipes Bcklr. 72. 
maciantfaa Bcklr. 72. 
monocephala Bottb. 72. 
pdyphyUa Wüld. 72. 

Laatfea Pr. 

Bergiana Moore. 39. 

canariensis Moore. 45. 

elongata Bedd. 45. 

elongata Sm. 46. 

glandulifera Moore. 43. 

Gueintziana Moore. 43. 

inaequalis Pr. 46. 

maiginata Moore. 46. 

patens Pappe Kaws. 43. 

pentagona Moore. 46. 

pidixa Pr. 43. 

pulchra Pr. 38. 

riparia Pr. 88. 

stipulacea Moore. 40. 

strigoea Pr. 37. 

tomentosa Moore. 38 
Lamrenela Lamourx. 82. 

obtusa Lamourx. 82. 

papilloea Grer. 82. 84. 

thyrsoides Kotz. 82. 
LeTcUlea 

Scbimperi Dcne. 80. 
Llagora Lamourx. 83. 

leoTosa Ag. 83. 
LfnoMya Dry. 9. 

acutifolia Dsf. 62. 

Boirini Mett. 70. 

chinensis Mett 62. 68. 70. 

cultrata Sv. 62. 

cuneata Willd. 62. 

ensifolia Sir. 9. 62. 68. 69. 

ferruginea Kulm. 62. 

flabelJifolia Bak. 62. 

Goudotiana Mett. 62. 

Kiikii Hoot 9. 68. 

Madagascariensis Bak. 62. 

repens Kze. 62. 

venusta KIf. 9. 
Labeliaeeae Juss. 74. 



I Lobelia L. 

! Deckenii Hemsicy 74. 

Lomaria AVllld. 
' attenuata Willd. 27. 
I biformis Bak. 64. 

Boryana WilJd. 27. 

discolor var. Bak. 27. 

fraxinifolia Raddi. 22. 

inflexa Kze. 27. 

marginata Schrad. 22. 
I procera Spr. 64. 

pubcscens Bak. 64. 

scandens Raddi. 22. 

tenuifolia Dsv. 22. 

Lomarlopsis Fco. 22. 
erythrodes F6e. 22. 
fraxinifolia Mett. 22. 
marginata Kulin. 22. 
Pervilloi Mett. 69. 
phlebodcs Fcc. 22. 
pollicina Mcit 63. 71. 
variabiUs Fee. 63. 

Lopidopterides Kuhn. 11. 

Lonobitideae 11. 

Lonchitis L. 10. 11. 

Currori Mett 10. 
glabra Bory. 10. 62. 
hirsuta Bory. 10. 62. 68. 
Lindeniana HooL 10. 
madagascariensis Hook. 10. 
natalensis Hook. 10. 62. 70. 71 
polypus Bak. 62. 
pubescens Willd. 10. 

Loxoscaphe Moore. 36. 
brachycarpxun Kuhn. 36. 
foeniculaceum Moore. 37. 
gibberosum Moore. 36. 
Mannii Kuhn. 37. 
nigrescens Moore. 37. 
theciferum Moore. 36. 65. 

Lyeopodiam L. 60. 
caiolinianum L. 67. 
cemuum L. 60. 67. 69. 
claratum L. 60. 67. 70. 
complanatum L. 67. 
dichotomum Sw. 67. 
epiceaefolium Ds?. 67. 71. 
gnidioides L. 60. 67. 
obtusifoüum Sw. 67. 
ophiogiossoides Lam. 67. 
pecten Bak. 67. 
Phlegmaria L. 67. 69. 71. 
proliferum BL 67. 
robustum Klotzsch. 60. 
Saururus Lam. 60. 67. 
squarrosum Forst. 69. 
trichiatum Bory. 60 67. 
yerticiilatum L. 67. 71. 
ulicifolium Yent 67. 

Lygodium Sw. 57. 

Kerstenü Kuhn. 58. 67. 71. 

lanceolatum Dst. 67. 70. 

pinnatifidum Hook. Bak. 57. 

Smithianum Pr. 57. 

subulatum Boj. 57. 
Lyngbya Ag. 85. 

majuscula Hanr. 85. 

pacifica Moni 85. 
Lyngbyeae 85. 



Marattia Sm. 60. 

Boirini Mett 67. 69. 

fraxinea Sm. 60. 07. 71. 

microcaipa Mett. 69. 70. 

salicifolia Schrad. 60. 
Marsilia L. 

crenulata Dsv, 67. 

diffusa Lepr. 67. 69. 71. 
Melobesia Lamourx 83. 

farinosa Lamourx. 8.3. 
Meniseium Schk. 

proliferum Sw. 44. 
Microlepia Pr. 9. 

calobodon Mett 62. 

Henriettao (Bak.) 62. 

hypolepidoides (Bak.) 62. 

Mauuii Eat. 37. 

Speluncao Moore. 9. 62. 68. 71. 
Moüiia Sw. 58. 

caffrorum Dsv. 58. 67. 
Monogramme Schk. 

graminea Schk. 64. 69. 
Musei 3. 

Nephrodiam Schott 
amplum Bory. 46. 
athamanticum Hook. 47. 
Barteii Bak. 49. 
Bergiaiium Hook. 43. 
Boryanum Hook. 46. 
Buchanani Bak. 48. 
catopterum Hook. 45. 
conterminnm rar. Hook. 38. 
crinibulbum Hook. 42. 
elatnm Bak. 42. 
elatum-DsT. 45. 
£ltx mas Hook. 46. 
heteropterum Dsv. 41. 
inaequale Hook. 46. 
Kilemense Bak. 46. 
moUe Hook. 41. 
nigrescens Bak. 50. 
ochtodes HooL 43. 
odoratum Bak. 37. 
oligodonton Dsv. 45. 
patens Hook. 43. 
Procorum Bak. 41. 
prolixum Dsr. 43. 
pubescens Don 43. 
pulchrum Dsr. 38. 
riparium Dsr. 38. 
squamisetum Hook. 48. 
stngosum Boj. 38. 
strigosum Dsr. 37. 
thelypteroides Hook. 38. 
tomentosum Dsr. 38. 
unltum Hook. 42. % 

Kephrolepis Schott. 55. 

abrupta Mett 55. 66. 

biserrata Schott 55. 66.69. 70. 71. 

punctulata Pr. 55. 

ramosa Moore. 56. 

tuberosa Pr. 55. 66. 69. 70. 
Nidorella Gass. 75. 

auriculata DG. 75. 

rernonioides Seh. Bip. 77, 

Kotholaena B. Br. 17. 
Buchanani Bak. 18. 
Eckloniana Kze. 18. 
inaequalis Kze. 18. 



90 



Index. 



Marmntae B. Br. 17. 
Strcetiae Bak. 63. 
yellea B. Br. 17. 

Oehropteris Sm. 

pallens Sm. 63. 
Oleandm Gar. 55. 

articulaU Pr. 56. 66. 69. 71. 
Ophiogrloesum L. 61. 

capense Schld). 61. 

fibrosum Schum. 61. 69. 

lancifolium Pr. 67. 

oyatam Bory 67. 

palmatam L. C7. 69. 

pendulum L. 67. 69. 

leticolatam L. 61. 67. 
OsMiuida L. 59. 

regalis L. 59. 67. 

Padina Adans. SO. 
Paronia Grev. SO. 

Pellaea Lk. 
Bojen Hook. 15. 
Boinni Hook. 14. 
Borkeana Hook. 14. 
Galomelanos Lk. 14. 
consobrina Bak. 15. 
Doniana Hook. 18. 
dura Hook. 14. 
inToluta Bak. 15. 
lencomelas Bak. 14. 
pectinifoimis Bak. 14. 

Phe^opteris F66. 

biformis Mett 66. 70. 

bivestita Mett. 66. 

cmciata Mett 66. 

cyatheaefolia Mett 45. 47. 66. 

dirersifolia Kuhn 44. 

fragilis (Bak.) 66. 

luxurians Mett 44. 

meniscioides Etting^b. 44. 

prolifeia Mett 44. 

prolifera Kuhn 44. 66. 

scalpturata Fco 40. 

subsimilis Mett 45. 

thelypteroides F^e 38. 

tomentosa Mett 66. 

totta Mett 44. 

triphylla Kuhn. 66. 70. 71. 

unita Mett. 42. 

7ogeUi Kuhn 46. 
Phyeoserls. 

reticulata Ktttz. 84. 
Plagiochtla N. ab. Es. 7. 

ang^sta Lindb. 7. 
Plantasliiaeeae Jass. 74. 
Planta^ L. 74. 

Kerstenii Aschs. 74. 

palmata Hk. fil. 74. 

PlatyeeriuDi Dsr. 53. 
lücicorne Dsr. 54. 66. 69. 70. 71. 
elephantotis SchirfÜi. 54. 
madagascariense Bak. 66. 
Stemmaria Dsr. 53. 

Pleopeltis H. et. B. 

ussuriensis Reg. Maak. 51. 

Ploearia. 

Candida Nees. 82. 



I 



Pluekea Gas». 76. 

senegalensis Kktt 77. 

Bubombellata Klatt 76. 

▼errucosa Klatt 76. 
Polyliotrya H. B. Kth. 22. 

acrostichoides Mett 22. 

tenuifolia Kahn 22. 68. 69. 
Poijpodia«eae B. Br. 8. 
Polypodlam L. 32. 

accedens Bl. 51. 

africanum Mett. 53. 

albobrunneum Bak. 69. 

argvratum Bory 66. 

asplenifolium L. 66. 69. 

Beaumontii Leper?. 66. 

Bergianum SchldL 39. 

Bergianum Klf. 48. 

Boirini Mett 66. 

bullatum Bak. 66. 

comorense Bak. 71. 

coriaceum Sw, 47. 

deltodon Bak. 66. 

devolutum Bak. 66. 

ezcavatum Bory 52. 

filiz mas Bory 45. 

fissum Bak. 66. 

Gilpinae Bak. 66. 

heteropteron Dsv. 40. 

hirticaale Dsr. 38. 

incanum Sw^ 50. 

lanceolatum L. 50. 66. 70. 

lineare Thbg. 66. 

linguaeforme Mett 51. 52. 

longifoUum Mett 52. 

loriforme Wall. 51. 

loiiforme Hook. 51. 

Loxogramme Mett 50. 66. 70. 71 . 

luxurians Kze. 44. 

lyciaefoUum Bory 51. 

lycopodioides L. 50. 66. 69. 

Melleii Bak. 66. 

monlliforme Lag. 66. 

multifidum Bory 66. 

myriocarpum Mett. 52. 

neglectum Bl. 51. 

normale Don. 66. 

normale Hook. 52. 

obtusilobum Hook. 39. 

obtusum Kuhn. 66. 69. 

Pappei Mett 51. 52. 

parmlum Bory. 66. 71. 

perludens Bak. 66. 

Perrillei Mett 69. 

phlebodes Kze. 51. 

Phymatodes L. 53. 66. 69. 70. 71. 

Poolü Bak. 66. 

proliferum KOnig 44. 

propinquum WaU. 58. 

punctatum Sw, 53. 68. 69. 71. 

pygmaeum Buch. 66. 

rostratum Hook. 52. 

Schimperianum Mett. 58. 

Schraderi MUde 51. 52. 

Scoiopendiium Harn. 61. 

Sechellanim Bak. 66. 69. 

serrulatum Mett 66. 69. 

sesqnipedale WalL 51. 

Sieberianum Dsr. 38. 

Simplex Sw. 51. 52. 66. 70. 71. 

spissum Bory 66. 69. 

subpinnatum Bak. 66. 



Polypodlun L. 82. 

synsorum Bak. (»6. 

thelypteroides Spr. 3S. 

tomentosum Thouars 88. 

torulosum Bak. 66. 

unitum Hook. 42. 

Yogelii Hook. 45. 46. 

Tulgare I* 50. 

Wightianum Wall. 51. 

WiUdenowü Bory. 58. 6C. 70. 

zosteraeforme WalL 52. 
PolysiphoBla Grer. 81. 

secnnda Ag. 79. 81. 
Polystlehnm Schott. 

Ittctuosum Moore 49. 
PolytrieliiiBi £hrh. 4. 

remotifoliuB P. B. 4. 
Polyzonia Sahr. 80. 

jungermannioides J. Ag. 80. 
Psilotum Sw. 

ilaccidnm Wall. 67. 69. 

nudnm Griseb. 67. 71. 
Pteridella Mett 18. 

adiantoides Kuhn. 14. 68. 69. 

angulosa Mett 15. 63. 

Belangeri Mett 16. 

Doniana Mett 18. 68. 

dura Mett 14. 63. 69. 70. 

hastaU Mett 14. 68. 

inroluta Mett 15. 68. 

leucomelas Mett. 14. 

pectiniformis Mett. 14. 63. 70. 

quadripinnata Mett 16. 68. 

riridi8Mettl6.63.68 69.70.71. 
Pteridiam Öleditsch 11. 

aquilinum Kuhn Jl. 63. 70. 71. 
Pteris L. 19. 

adiantoides Dsr. 14. 

angalosa Bory 15. 

arguta Ait 20. 68. 

atroriroDS Willd. 20. 6h. 

attenuata Sw. 21. 

aurita Kze. 10. 

Barklyae Hook. 68. 

Belangeri Bory 16. 

biaurita L. 2(». 68. 

Blumeana Ag. 20. 

Boirini Moore 14. 

Camerooniana Kuhn 19. 

commutata Kuhn 20. 

concolor L. F. 19. • 

contracta Mett 15. 

cretica L. 19. 63. 

Groesus Bory 63. 

Gurrori Hook. 10. 

dichotoma Kuhn 18. 

dubia Kuhn 18. 

dura Hook. 14. 15. 

dura Willd. 14. 

flabellata Thbg. 20. . 

geminata Wall. 71. 

hastata Sw. 16. 

hasUU Thbg. 14. 

heteroclita Dsr. 63. 69. 70. 

üicisa Thbg. 10. 

inroluta Sw. 15. 

lanceaefolia Ag. 68. 

laurea Ag. 68. 

leucomelas Mett 14. 

linearis Poir. 21. 70. 71. 

longifolia L. 19. 63. 



Index. 



91 



Plerls L. 19. 
nucrodoD Bak. 63. 
madagmscarica Ag. 63. 
Kaniiiana Mett 19. 
BOLiginata Bory 21. 
mazima Bak. 70. 
Mettonii Kuhn 63. 69. 70. 
pectiniformis Godet 14. 15. 
pellncida Hook. Bak. 19. 
platyodoB Bak. 63. 
Pseodo-Loncliitis Bory 21. 
lemotifolia Bak. 63. 
lepaadiila Lk. 20. 
qoadripinnata Foisk; 16. 
scabra Bory 63. 
semiorata Poir 21. 
ämilis Kuhn. 21. 
tripanitaSir. 21.63.68.69.70.71. 
triphyUa Ag. 63. 
Tennsta Kze. 20. 
viridis Forsk. 16. 
woodirardioides WiUd. 63. 

Rhodomeleae SO. 
Basehera Sond. 81. 
africana Sond. 79. 81. 

SalTinia L. 

mollis MetL 67. 
SalTfniaeeae Bartl. 61. 
Sarsrassuin Ag. 80. 

crispum Ag. 80. 

Uidfoliam Ag. 80. 

latifoliam Ag. 80. 

nügare Ag. 80. 
SeUzaea. 

dichotoma Sm. 67. 

digitata Sir. 67. 

fistnlosa Labill. 67. 

intermedia Mett 69. 
SehlothelmSa Brid. 6. 

sqnarrosa Brid. 6. 
8elrpiiB L. 73. 

capillans L. 73. 

Girandyi Bckir. 73. 

lenticalaris Spreng. 73. 

setacens L. 78. 
Seolopendriiim. 

Krebsii Kze. 19. 26. 
Sela^nella P. Beaur. 61. 

amphirrhizos A. Br. 71. 

Baiklyae Bak. 67. 

brachystachya Spr. 68. 

cataphracta Spr. 68. 

concinna Spr. 68. 

cnpressina Spr. 68. 

deÜqaescens Spr. 68. 

digiuta Spr. 68. 

falcata Spr. 68. 



Selaflrinella P. Beanr. 61. 

fisBidentoides Spr. 61. 67. 

Qoadotiana Spr. 68. 

imbricata Spr. 61. 

HildebrandtU A. Br. 71. 

Kraussiana A. Br. 61. 

laerigata Spr. 68. 

Lyallii Spr. 68. 

membranacea Spr. 68. 

molliceps Spr. 68. 

obtusa Spr. 67. 

pectinata Spr. 68. 

Pervillei Spr. 69. 

scandens Spr. 61. 

Sechellaram Bak. 69. 

serrulata Spr. 6S: 

snberosa Spr. 68. 

snrcnlosa Spr. 68. 

tereticanlis Spr. 68. 

unilateralis Spr. 68. 
Sendtnera Endl. 7. 

dicrana Tayl. 7. 
Seneeio Less. 78. 

Habertia Pers. 79. 

paparerifolius Rieh. 78. 
Siphoneae 84. 
Sparaxis. 

pendula Kerr 74. 

Silcherrima Hook. 74. 
aeroeoeeoideae 82. 
Sphagnam L. 6. 

ericetomm Brid. G. 
Spilanthes Jacq. 77. 

abyssinica Seh. Bip. 77. 
Stenoeline DG. 78. 

lecheoides DG. 78. 
Spjridiaeeae 84. 
Spyridla Harr. 84. 

mamentosa Hanr. 84. 
Synehodendron. 

senegalense Klatt. 75. 



Taenitis. 

angostifolia B. Br. 66. 

microphylla Mett 66. 
Todea W illd. 58. 

affinis Hort. 59. 

barbara Moore 58. 

rivnlari» Sieb. 59. 

Vroomii Hort. 59. 
Triehomanes L. 7. 

apodum Hk. Grev. 7. 

Barklyanum Bak. 62. 

bipunctatom Poir. 62. 70. 

Boinni Bosch. 62. 69. 70. 

borbonicum Bosch. 62. 

cuspidatnm WiUd. 62. 68. 70. 

dig^tatum Sw. 62. 



IMehoflutnes L. 7. 

ehcoides Hedv. 62. 

oro«um Willd. 68. 70. 

gibberosum Forst. 36. 
' HUdebrandtii Kahn. 70. 

Kraassii Hk. Grer. 8. 

melanotricham Schldl. 8. 62. 

muscoides Sv. 7. 

obscunim Bl. 62. 68. 09. 70. 

panriüoram Poir. 62. 

parvulam Poir. 02. 70. 

pasilium Hook. Bak. 8. 

pyzidiferam Aat 8. 

qaercifoUam Hook. GxeT. 8. 

radicans Sw. 7. 62. 70. 

reptans Sv. 8. 

rigidam Sw. 8. 

Bobiusooi Hook. 8. 

stylosum Poir. 62. • 

tamarisciforme Jacq. 62. 

trinerve Bak. 62. 
Tupa G. Don. 74. 

Deckenii Aschs. 74. 

Kerstenii Vatke 74. 
Torbinarla Lamoorx. 80. 

decarrens Ktttz. 80. 

triquetra Ktltz. 80. 

Yolgaris Ag. 80. 

UlTa L. 84. 

compressa L. 84. 
latisäima L. 84. 
reticuiata ForsL 84. 

Yemonia Schreb. 75. 

cinerea Less. 75. 

physalifolia DC. 75. 
Ymeentia. 

latifolia Kth. 73. 
Ylttaria Sm. 27. 

eiongata Sw. 69. 

guineensis D87. 27. 

isoetifolia Bory 27. 64. 

lineata Sw. 69. 

lineata Mc. Ken 27. 

plantaginea Bory 64. 

scolopendrina Mett 64. 69. 71 

zosteraefolia Bory 64. 70. 71. 

Wedella Jacq. 77. 

Africana Pere. 77. 
Woodsla B. Br. 55. 

Bargesäiana Gerr. 55. 

Youngia Gass. 79. 
Maaritiana DG. 79. 

Zonaria« 

Pavonia Ag. 80. 



• * 



N • 



Gedrnclit bei £. Polz in Lei^zi^. 



vdOeckeiLReiEmm Osl-Mriki 



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A 



4^ 

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II 



l-iCladophoraAegaqropila corallinicoU Sond. 
6-11 Roachera afhcana Sond, 



M 



liVfindiiirii Kerstpriii Kuhn. 



1 

I 



Meteorologie von Sansibar 



in Monatsmitteln. 



Bearbeitet von 

Otto Eersten, 

frttherem Mitgliede der v. d. Decken'schen Expedition. 



V. i, D«ck«n, lUifen IIT. 3: Met«orolori6 etc. 



Meteorologie von Sansibar 

in Monatsmitteln. 



Vorbemerkung. 

In UebereinstimmuDg mit dem allgemeinen Zwecke dieses Beisewerks, neben 
den Ergebnissen der yon ^er Decken'sehen Expedition zugleich eine Uebersicht des 
bisher anf demselben Gebiete Geleisteten zu bieten, sollte auch die meteorologische 
Abtheilung desselben , unter Hereinziehung alles brauchbaren Materials, das ge- 
sammte Witterungsgebiet behandeln, in welchem Sansibar liegt, nämlich dasjenige 
der Honsone in der wesfliehen Hälfte des Indischen Oeeans. Da aber zur Zeit jede 
sichere Grundlage fär den ganzen weiten Strich zwischen Vorderindien und Mada- 
gaskar fehlt, musste vorerst eine solche geschaffen werden. Hierzu bot sich mir 
eine ausgezeichnete Gelegenheit durch die, länger als ein Jahr und überaus fleissig 
darchgefährten Beobachtungen von Herrn Dr. G. Edwin Seward — damals Arzt 
bei der englisch-indischen politischen Agenzie in Sansibar — die mir von genanntem 
Herrn anf die freundlichste Weise zur Verfügung gestellt wurden. Ich hielt es für 
meine Pflicht, zunächst diese so vollständig wie möglich zu verwerthen. Die haupt- 
sächlichsten Ergebnisse meiner Bearbeitung, soweit sie sich aus Monatsmitteln 
ableiten liessen, sind in vorliegender Abhandlung enthalten, dargestellt durch Text, 
Tabellen und graphische Veranschaulichungen. Mehr zu bieten war gegen- 
wärtig nicht möglich, weil die Fertigstellung dieser letzten Abtheilung des von 
der Decken'schen Beisewerkes keinen Aufschub mehr gestattete; es muss deshalb 
die Veröffentlichung der Einzelbeobachtungen Dr. Sewards, bzw. auch in 
fünftägigen Mitteln, fär eine andere Gelegenheit vorbehalten bleiben, ebenso 
deijenigen Dr. Boschers und der von der Decken'schen .Expedition, welche 
sich bei den häufigen Ortsveränderungen immer nur auf einzelne Monate erstreckten. 
Unsere Beobachtungen im Binnengebiete, welche fUr die barometrische Ver- 
messung desselben wichtig sind, finden weiter unten in dem Abschnitte „Geodäsie" 
ihre Erledigung. Mit der genannten Grundlage konnte, unter Benutzung der 
schon veröffentlichten Beobachtungen an anderen Orten des obenbezeichneten 
Monsun-Gebietes bereits eine vorläufige Abgrenzung desselben gewagt 
werden, und diese ergibt in nicht zu verkennender Weise, dass auch unser europäisches 
Klima als keinesfalls nnbeeinflusst von den mächtigen Ursachen, welche jene indischen 
„ Jahreszeit^Winde" hervorbringen, betrachtet werden darf. Die eingehende Begründung 
dieses Satzes, sowie auch eine zweite Abtheilung dieser Studie — die Dar- 
stellung der meteorologischen Verhältnisse in der ganzen Westhälfte des 
indischen Oeeans — ist für eine spätere Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift 
bestimmt, weil, abgesehen von dem schon oben erwähnten Grunde, noch nicht 
sämmtliohes Material, namentlich auch eine Anzahl Beobachtungen auf einigen der 
wichtigsten Dampferlinien nicht, in meine Hände gelangt ist. Bis dahin verspare 

1* 



4 Meteorologie yon Sansibar, I. 

ich auch den Dank für die reichlichen und höchst werthvoUen Zuwendungen, welche 
mir schon seit langer Zeit in nicht genug anzuerkennender 'Weise Ton dem 
Meteorological Office zu London, dem Eon. Nederlandsch Meteorologisch Instituut 
zu Utrecht und der k. k. österreichischen Central -Anstalt für Meteorologie und Erd- 
magnetismus gemacht worden sind. Bei Torliegender Arbeit selbst erfuhr ich die 
freundlichste Unterstützung durch sachkundige Berathung oder Mittheilung von 
Büchern, Zeitschriften u. dgl. von Seiten der Herren Geheimrath H. W. Dove, 
Prof. Dr. C. Bruhns, Dr. G. von Boguslawski und meines verehrten Lehrers 
Prof. Dr. A. Er man, denen Allen ich hiermit meinen tiefgefühlten Dank ausspreche. 

Berlin, im Februar 1876. 

Otto Eerston. 

NB. Zar Erreichung möglichst grosser Zuverlässigkeit sind ajle Zahlen der nachfolgenden 
Tabellen etc. mindestens zweimal gerechnet worden, entweder von mir selbst auf zwei ver- 
schiedene Weisen, oder von mir und einem Anderen, in letzter Zeit namentlich von Herrn 
M. Auerbach, Student der Mathematik hierselbst. Beim Rechnen wurde zumeist eine 
Decimalstelle mehr benutzt, als in den Tabellen abgedruckt ist; es kann daher, 
wenn man mit letzteren Zahlen nachrechnet, ein so erhaltenes Mittel leicht um eine Einheit 
der letzten Stelle abweichen. O. K. 



I. Dr. G. Edwin Seward's Meteorologische Beobachtungen In 

Sansibar 

(6° 9',7 stldl. Breite, 2^ 37™ östl. Länge von Greenwich) 

im Jahre 1864. 

Dr. Seward beobachtete in seinem Wohnhause in der Stadt Sansibar, nicht 
weit Yom Strande des Nordhafens, etwa in der Mitte zwischen dem Fort nnd Ras 
Schangani (s. Stadtplan auf Karte I. im ersten Bande des erzählenden Theils). 

Etwas Näheres über die Aufstellung seiner Instrumente ist mir leider 
nicht bekannt geworden, doch ist anzunehmen, dass er alle nöthigen Vorsichts- 
massregeln hierbei beobachtet hat, weil seine Beobachtungen überhaupt das Gepräge 
grosser Zuverlässigkeit zeigen und er dieselben in die meteorologischen Register des 
Marine Department eintrug, welche gute Instruktionen auch in dieser Hinsicht 
enthalten. Uebrigens begann Dr. Seward seine bis September 1865 reichenden 
Aufzeichnungen, wenn auch nicht mit gleicher Regelmässigkeit wie später, bereits 
im Juni 1863, sodass er also zu Anfang des von mir als vollständigstes und best- 
beobachtetes ausgewählten Jahres — von Januar bis December 1864 — schon mehr als 
halbjährige Uebung hatte, sowie vielfache Gelegenheit, sich mit erfahrenen Offizieren 
der englischen Marine zu berathen. 

Die Fehler der angewendeten Instrumente können nur geringfügig 
gewesen sein, wie öftere gleichzeitige, wennschon nicht in unmittelbarer Nähe an- 
gestellte Beobachtungen mit berichtigten Instrumenten zeigen, von denen a. a. 0. 
die Rede sein wird ; zudem ist es ja auch bei den Engländern mehr üblich, als es 
bisher bei uns gewesen, nur ausgezeichnete Instrumente von „first rate make^^ zu ver- 
wenden. Da es sich übrigens bei dieser Darstellung mehr um den tSg^Hchen und 
Jährlichen Gang^ der Instrumente handelt, als um deren absoluten Stand im 
Vergleich zu dem auf anderen Stationen, so ist besagter Punkt nicht von so hen^or- 
ragender Wichtigkeit wie bei Untersuchungen anderer Art. 



A. Lnftdnick, 1864. 5 

Als Hanptbeobachtnngszeiten sind die geraden Standen zwischen 6^ 
Morgens nnd 10^ Abends (mittlere Ortszeit yon Sansibar) genommen worden; 
hierza kommen noch die nur bisweilen mit yoller Begelmässigkeit darchgefUhrten 
Zwischenstunden 9^ Vorm., 3^ and 9^ Nm., sowie ganz einzelne Beobachtungen in den 
Standen von Mitternacht bis 4^ Morgens. Weitere Einzelheiten hierüber sind bei 
jedem der betreffenden Instramente unter A«, B. u. s. w. ausführlich angegeben. 
Ablesungen, welche nicht genau auf volle Stunden fielen, oder sonstwie stark ver- 
dächtig erschienen, wurden sorgfältig ausgeschieden. 



A. Lnfidnick. 

Tabelle I (s. unten Beiblatt) gibt die Monats- und Jahresmittel aller 
Dr. Seward'schen Barometerbeobachtungen vom Jahre 1864 an den bereits 
angeführten 15 Tagesstunden, reducirt auf den Gefrierpunkt des Wassers 
(nach den Tafehi von Dr. C. F. W. Peters) und korrigirt für die Monats- 
mittel-Abweichung derjenigen Tage, an denen die Beobachtungen 
ausfielen. Letztgenannte Korrektion wurde ermöglicht durch die ausserordent- 
liche Begelmässigkeit im täglichen Gange des Barometers. Um sie ausführen zu 
können, berechnete ich vorläufig eine Tafel der Abweichungen der mittleren Baro- 
meterstände jeder einzelnen Tagesstunde der verschiedenen Monate von dem 
Honatsmittel der Stunden des grössten und geringsten Luftdrucks 
(am 10^ Vm. und 4^Nm.), und hiemach, indem ich für jeden Tag des Jahres aus 
zwei bis drei der am besten geeigneten Beobachtungen ein gutes Tagesmittel bildete, 
die gewünschte Abweichung des letzteren von dem Monatsmittel aus | (10^ Vm.+ll'^Nm.) 
Aus den so gewonnenen 12 Tabellen für die Monate Januar bis December berechnete 
ich schliesslich die ebengenannten Korrektionen (s. unter „h'' in der jedesmaligen 
zweiten Spalte der Tabelle I.) für jedes einzelne Stundenmittel, indem ich bei mehr 
als 15 Beobachtungen die Ergänzungen für die fehlenden Tage herausschrieb, 
bei einer geringeren Zahl diejenigen für die bezüglichen Beobachtungstageselbst, 
danach die Summe dieser Abweichungen durch die Zahl der vorhandenen Beob- 
achtungen (unter „n'^ in der jedesmaligen ersten Spalte) dividirte und den Quotienten 
dem nnkorrigirten Monatsmittel der betreffenden Stunde zufügte (bei der direk- 
ten Ergänzung einer geringen Anzahl von Beobachtungen, im letzten Falle), 
oder davon abzog (in ersterem Falle, wenn bei vielen Beobachtungen nur für 
die Fehltage die Abweichung vom Monatsmittel bestimmt worden war). Als End- 
ergebnisserhieltich die nach Möglichkeit verbesserten Barometermlttel unter „B'^ 
in den jedesmaligen dritten Spalten der Tabelle I. Die Abweichungen derselben 
von den nnkorrigirten Beobachtungsmitteln sind, wie ein Blick auf die Spalten 
unter „h'^ lehrt, im Durchschnitt nur gering; es erschien jedoch nothwendig, sie zu 
berücksichtigen, um auch den, ausserdem unbrauchbar gewesenen, Einzelbeob- 
achtnngen zu wichtigen Wendestunden, besonders aber in der Nacht, einige 
Zuverlässigkeit zu sichern. Es wurde hierdurch zugleich eine bessere Grundlage 
(fix Berechnung der Barometerkurven nach der sog. Besser sehen Formel erhalten. 
Sollte Jemand es für nöthig erachten, auf die ungeänderten Barometermittel 
zurückzugreifen, so braucht er nur die Korrektionen der zweiten Spalten (unter h) 
im entgegengesetzten Sinne an den betreffenden verbesserten Barometermitteln 
(unter B) anzubringen. 



g Meteorologie von Sansibar, I. 

Einer Unregelmässigkeit ist hier noch zu gedenken, die im MonatFebruar 
stattgefunden und demselben ein Ansnahmsgepräge yerliehen hat. Am 24. Febr. 
Abends setzten nämlich, durch einen ganz ungewöhnlich niedrigen Baro- 
meterstand im voraus angezeigt, heftige, sturmartige Winde ein, die mit 
geringen Unterbrechungen bis zum 27. anhielten und im Anfang starke Bewölkung 
brachten, jedoch nur wenig Begen. Dr. Seward schreibt hiertlber in seinem 
meteorologischen Journal unterm 27. Februar: „Prince Syud (spr. Seid) Burgash told 
me to-day that such weather had not been known for 14 years in this place ^^ Die 
gleichzeitig beobachteten Barometer-Tagesmittel lagen in den Tagen vom 
22. — 2 7. Februar um 79, bezüglich 234, 98, 189, 114 und 87 Tausendstelzoll engl, 
(d. i. um 2,0; 5,9; 2,5; 4,8; 2,9 und 2,2 Millimeter) unter dem Monatsmittel, wäh- 
rend sonst die bedeutendsten Abweichungen meist nur 0'',140 (3,6 Mm.) betragen. 
Gleichzeitig sank in Mauritius das Barometer von 30'',Q28 am 23. bis 29'',812 am 
26. Februar, also um 0'^,216 (5,5 Mm.) insgesammt, gegen 0'S448 (11,4 Mm.) in 
Sansibar am 23« allein , zwischen dem Vormittagsmaximum und Nachmittagsminimum 
dieses Tages (29",809— 29",361), und es liefen dort (in Port Louis) Nachrichten 
ein von heftigen Wirbel stürmen, die zu derselben Zeit in 16<^ 4' S. Br. und 
66^ 40' östl. L. Gr., sowie in 31^ 3' S. Br. und 56» 4' ößtl. L. Gr. beobachtet worden 
waren. Lassen wir eine ausführliche Darstellung dieses Sturmes als zu den später 
zu yeröffentlichenden £inzelbeobachtungen gehörig hier bei Seite und beschäftigen 
uns nur mit dem Einfluss, den derselbe auf das Mittel der Barometer- 
stände des Monats Februar 1864 gehabt hat, so ergibt sich hierftlr, wenn 
man die drei unregelmässigsten Tage (vom 23.-25. mit 0",234, 0",098 und 0'',189) 
ausser Rechnung lässt, dass durch sie das Februarmittel des Barometerstandes um 

0" 521 

— 1-— = o'',0]^ (oder 0,5 Mm.) erniedrigt worden ist, sodass also, wenn dieser 

ausnahmsweise Sturm nicht stattgeftmden hätte, das genannte Mittel wahrscheinlich 
29^,839 statt 29'',819 betragen haben würde, ein Unterschied, der übrigens selbst 
für dortige Verhältnisse nicht sehr bedeutend genannt werden kann. Will man 
indessen ihn berücksichtigen, um zu den Werthen für ein annähernd normales Jahr 
zu gelangen, so braucht man nur jedes Stundenmittel der Barometerstände des 
Februar 1864 um 0^^,020 zu vergrössem, das Mittel des ganzen Jahres aber um 
0^^,002 (= 0,04 Mm.), welch letzterer Betrag indessen schon fast unmessbar ist. 

Tabelle IL (s. Beiblatt) bietet eine Zusammenstellung alles Dessen, was für 
die Beurtheilung der täglichen und jährlichen Schwankungen des Barometer- 
standes wichtig erscheint. Als Monatsmittel wurden die Werthe | (10^ Vm. -f- 4^ Nm.) 
angenommen, was bis auf etwa 0^^,004 (= 0,1 Mm.) genau sein wird, da das Jahres- 
mittel aus allen Beobachtungen jeder zweiten Stunde 29^^,954 ergiebt, statt des hier 
aus Tagesmaxima und -Minima allein gefundenen Werthes von 29 '',958. Den 
tiefsten Barometerstand und zugleich die grösste Unregelmässigkeit in den Schwan- 
kungen zeigt der Februar, in welchem Monat der Uebergang yom Nordost- zum 
Südwestmonsun sich vorbereitet , den höchsten Stand und die grösste Stetigkeit aber 
Juli und August, in der Mitte des gegen 7 Monate lang herrschenden Südwest- 
monsuns; eine zweite Zeit grösserer Unregelmässigkeit tritt mit Oktober und 
November ein, schon im Voraus die Rückkehr des NE. -Monsuns ankündigend. 

Tabellelll. enthält, namentlich zur Bequemlichkeit derjenigen, welche ältere 
einzelne Barometerablesungen zu Höhenmessungen benutzen wollen, itir alle 
Monate des Jahres (1864) diejenigen Beträge, welche man den Beobachtungen zu 



A. Lnftdrack, 1864. 7 

einer gewissen Stande (zwischen 6^ Vm. nnd 10^ Nrn.) zuzulegen hat^ am das Tages- 
mittel I (10^ Vm. +4^ Vm.) za erhalten. Die geringe Schwankung dieser Werthe je 
nach den verschiedenen Monaten zeigt; mit welcher Gleichmässigkeit die täglichen 
Oscillationen des Laftdracks in jenen Gegenden vor sich gehen und wie zuverlässig 
dort solche Beduktionen auf das Tagesmittel sind. Die Standen ohneEorrek- 
tion fallen auf nahezn 6^ Vm. und 1^ Nrn.; in den Nachtstanden von 8^ Abends an 
betragen die Ergänzungen nur eine Kleinigkeit im positiven Sinne ; wie aus den 
Jahresmitteln in Tabelle I. ersichtlich ist. 

Wttnscht man vom Monats -Tagesmittel auf das Jahresmittel ttber- 
zngehen, so bediene man sich der Angaben in der dritten (resp. letzten) Vertical- 
spalte. 

Alle im Vorstehenden berührten Verhältnisse werden auf einen Blick veran- 
schaulicht durch die praphische Darstellmig desBarometergangesauf Tafel I. 
Eine besondere Erklärung bedarf dieselbe nicht, da sie nur darin von den meisten 
ähnlichen abweicht, dass bei der Jahreskurve links unten die mittleren Maxima 
and Minima nicht auf der jedesmaligen Mittellinie aufgetragen sind, sondern etwas 
nach links und rechts entfernt davon, im Verhältniss zur Zeit ihres Eintritts; es 
wird hierdurch nebenbei der Vortheil einer grösseren Klarheit des Gesammtbildes 
erreicht. Der Jahreskurve rechter Hand unten wurden die am meisten zu solchen 
Vergleichen benutzten Mittel des Januar und Juli beigesetzt, wennschon sie hier 
nicht so genau die Extreme des meteorologischen Zustandes darstellen, wie Dies in 
anderen Klimaten der Fall ist. Aus allen diesen Kurven erhellt sofort die grosse 
Regelmässigkeit des Barometerganges in Sansibar; jede einzelne schon kommt 
in ihrer Gestaltung dem Jahresmittel sehr nahe, und selbst die Extreme haben einen 
kaum abweichenden Verlauf. 

Es wäre in vieler Hinsicht sehr angenehm, wenn die Beigabe graphischer 
Darstellungen zu jeder ähnlichen meteorologischen Veröffentlichung zur Begel 
würde; doch mttssten, wenn der volle Nutzen erreicht werden soll, alle Dar- 
stellungen nach demselben Schema und Massstab ausgefllhrt werden, 
damit man sie ohne Weiteres mit einander vergleichen kann, etwa so, wie es hier 
mit besonderem Bedacht geschehen, dass je 2 Mm. in Höhe immer einem Mm. 
Barometerstand oder Dunstdruck, einem Grade Celsius, und 5 oder 10% relativer 
Feuchtigkeit oder Windhäufigkeit entsprechen, in der Breitenrichtung aber je 
12 Mm. einem Monate oder 24 Stunden, wobei man bequem noch Stägige Mittel 
und 2stündige Beobachtungen darstellen kann. Zum Auftragen oder Ablesen anderer 
Skalen brauchte man dann, ohne sich mit einer Umrechnung bemühen zu müssen, 
nar einen anderen Massstab zu verwenden. Da durch eine Uebereinkunft in dieser 
Hinsicht viel Mühe gespart und eine grosse direkte Anschaulichkeit der in den 
verschiedensten Massen gegebenen Zahlenergebnisse erreicht werden könnte, so wäre 
die Sache gewiss werth, von dem „Permanenten Comitä'^ (Internationalen Meteo* 
roIogen-Ausschuss) in Erwägung gezogen zu werden. Die Kosten solcher Tafeln 
könnten durch den Gebrauch gleichförmiger Schemata mit feststehenden lieber- 
siebten auf ein Geringes herabgedrUckt werden.*) 

*) Das za meinen Entwürfen benutzte karrirte Papier, welches dnrch Trockendruck von radirten, 
mit der Maschine getheUten Steintafeln hergestellt wurde, ist in der lithogr. Anstalt des Herrn 
Leopold Eraatz in Berlin zum Preise von 6 Mark f&r 100 Bogen zu haben. Jedes Blatt ist 
43 Cm. breit auf 85 Cm. Höhe und enthält in ersterer Richtung 192, je 2 Mm. Yon einander ab- 



8 



Meteorologie von Sansibar, I. 



Das Charakteristische der Barometer-Jahreskurve Sansibars 
besteht in ihrer Erhebung über das Mittel in den Monaten Juni bis 
September, und in ihrem Tiefstand vom December bis März, eine 
Erscheinung, die sich im Allgemeinen überall im südlichen Tropengebiete zeigt, 
wenn auch nicht immer so entschieden wie hier, wo die Monsune ihren mächtigen 
Einfluss auch in dieser Hinsicht geltend machen. 

Die analytische Darstellang^ der Ergebnisse nach der sog. Besser sehen 
Formel für periodische Funktionen zeigt eine nur geringe Abweichung von 
den beobachteten Werthen, wie Dies von vornherein bei einem Ort im Tropen- 
gebiete nicht anders zu erwarten war. 

Der jährliche Gang, des Barometers (im J. 1864) entspricht, wenn 
Januar 15,25 als Ausgangspunkt des Winkels 6 gilt, am genauesten der Formel 

y = 29",9580 + 0,1288 sin. ( ß + 250« 38') 

+ 0,0055 sin. {26 + 34» 29*) 
+ 0,0076 sin. {38 + 
welcher nachfolgende EoSfficienten zu Grunde liegen: 

Pi — — 0,1215 Pa = + 0,0031 p8 
q, = — 0,0427 q« « + 0,0045 q^ 



30« 38') 

4- = 0,0039 
+ = 0,0065 



Vergleich der beobachteten und berechneten 
Monatsmittel des Barometerstandes 

ans den Stunden 10^ Ym. nnd 4^ Nm. 



Tftb. IV. 



1864 



Beobachtet 



Januar . 
Febrnar. 
Mäiz . 
April 
Mai . . 
Jnni . . 
Jnli . . 
Angust . 
September. 
Oktober. 
No?ember 
December 



29",860 
29,819 
29,874 
29,905 
29,966 
30,055 
30,082 
30,069 
30,077 
30,000 
29,924 
29,861 



Reducirt 

auf den 

Normalmonat 

(- 30,5 Tage) 



Redmungs- 
ergebniss (R) 



K 
b. 
b» 

b» 
b. 
b. 



10 



29",860 
820 
875 
906 

29",968 

80",056 
082 
069 
076 
999 
924 

30",861 



29",843 

844 

858 

906 

29",979 

30",047 

079 

085 

061 

30'',004 

29",924 

866 



R- b = v 



— 0",017 



Summe 



17 



359*',496 1 359",496 



Mittel 

Es beträgt der wahrschei 



29",958 

nliche Fehler: 



+ 

4- 

+ 
+ 



24 

17 

00 

11 

9 

3 

16 

15 

5 

00 

0,005 



0,000280 
576 
289 

121 

81 

9 

256 

225 

25 

0,000025 



±^;S} 10.001896 



F « 0,674 



und 



1/(),0019 
r 12— 7 
0,0135 



= + 0",0135 für den einzelnen Monat, 



== + 0'',0039 für das Jahresmittel. 



stehende Linien, von denen jede sechste stärker aasgezogen ist, sodass dadurch 32 Gruppen von je 
6 Vertikallinien entstehen; an Horizontallinien, genau rechtwinklig hierauf und in demselben Abstand 
von einander, sind 165 vorhanden, doch ohne weitere Unterabtheilung, weil solche am besten beim 
Gebrauche selbst nach dem jedesmaligen Bedürfhiss eingerichtet wird. Massstäbe zum Auftragen 
von engl. ZoUen und pariser Linien sowie von R^aumur- und Fahrenheit-Graden an Stelle von Milli- 
metern und Centesimalgraden sind, zum Abschneiden eingerichtet, an den Rand gedruckt; bei letzt- 
genannten Massen führt die einfache Schätzung der Zehntel sehr rasch zum Ziele. 



A. Luftdruck, 1864. 

Vergleich der beobachteten nnd der berechneten 
Stundenmittel des Barometerstandes. 



Tab. V. 



18^ 


Beobachtet 


Rechunngs- 
ergebDiss(R) 


ß— b«v 


V« 


Nachts Ob 


bo 29",962 


29",957 


— 0",005 


0",000025 


2h 


bj 938 


943 


+ 5 


25 


4b 


b, 941 


938 


— 3 


9 


6b 


b. 957 


958 


+ 1 


1 


8b 


b^ 989 


989 


00 


— 


10b 


bg 999 


999 


00 




Mittags 12b 


b« 976 


975 


00 




2b 


b, 938 


937 


— 1 


1 


4b 


b« 916 


917 


+ 1 


1 


6b 


b, 926 


926 


00 


— 


8b 


bjo 949 


947 


— 2 


4 


10b 


b^ 29",957 1 29",961 


+ 0",004 


16 


Summe 


359",447 359",447 
29",9539 


+ If^l } 0,000082 


Mittel 



Wahrscheinlicher Fehler: 

F = 0,674 j/Ö»9222^ =. ± 0",0027 
für jede Einzelbeobachtang, 

und J^.o = ± 0,0008 



)ri2 



für das Jahresmittel. 



Dieser tägliche Gang des Barometers entspricht der Formel 

y = 29",9539 + 0",0204 sin. ( & + 332« 17') 

+ 0",0262 sin. (2ö + 152<> 320 
+ 0",0018 sin. (38 + 10« 19') 
welcher nachfolgende Ko^'fficienten zu Grunde liegen: 

Pi — : — 0",0095 p« = + 0",0121 Ps = + 0",0004 

q, ^. 0",0180 q, = — 0",0232 (fe « + 0",0018 

mit Mittemacht als Aasgangspunkt des Winkels S. 

Die Abweichungen zwischen Rechnung und Beobachtung sind blos in den Nacht- 
stunden einigermassen merklich, für welche übrigens nur wenige Ablesungen vor- 
lagen. 

Maxima und Minima treten ein, wenn 
— 0",0204co8(^ -h 332n70 + 0^0524 cos (2 + 152«320+0",0054cos(3<9-t-10« 19'), 
nnd zwar erstere nm9^'36»Morgen8(ö=143«55') mit 80",000/und 10^» 42^"» Abends 
(ß = 340» 37') mit 29",962, letztere um 3^ 25"» Morgens {6 = 51« 19') mit 29",937, 
nnd i^ 20" Nachmittags {8 » 244« 57') mit S9",917, was gut mit dem Ergebniss 
der Beobachtung (s. Tab. I.) Ilbereinstimmt. 

Eine Berechnung der Jahres - Maxima und -Minima wurde unterlassen , weil sie 
bei nur einjähriger Beobachtungsreihe wenig Genauigkeit zu versprechen schien. 



Wer sich eingehender mit der Meteorologie eines Ortes in den Tropen beschäftigt, 
kann nicht umhin , auch über die Ursachen der tAslichen Barometerschwankiinicen 
nachzudenken, die man oft mit dem Namen „atmosphärische Ebbe und Flut^' be- 
zeichnet hat. Die Ansicht, welche sich mir schon seit Langem ttber diese so merk- 
würdige und in die Augen fallende Erscheinung aufgedrängt und später durch 
das Stadium der einschlägigen Literatur keine wesentliche Aenderung erfahren 
hat, ist in Kurzem folgende: 

Wenn am Morgen die Sonne sich erhebt, so dehnt sie zunächst die ttber der 
Erdoberfläche lagernden Luftschichten beträchtlich aus. Da diese, bei dem allge- 
meinen Vorhandensein desselben Vorganges in allen angrenzenden Gebieten, nach 
keiner Seite hin abfliessen oder ausweichen können und auch von oben her durch 



\Q Meteorologe von Sansibar, L 

die höheren Luftschichten zusammengehalten werden, so entsteht ein vermehrter Druck, 
ganz in derselben Weise, wie dies bei Erwärmung von Luft in einem geschlossenen 
Gefässe geschieht. Erreicht dieser Druckunterschied bei fortdauernder Einwirkung 
der Sonnenstrahlen gegen 9 oder 10 Uhr Vorm. einen gewissen grössten Betrag, so 
beginnt eine Ausgleichung nach oben hin — denn in dieser Richtung allein 
ist sie in wirksamer Weise möglich — d. h. ein aufstefgender Lnftstrom und mit 
ihm eine Abnahme des Druckes, die bis Nachmittags 3 oder 4 Uhr dauert, 
zu welcher Zeit die aufwärts gerichtete Luftströmung in eine entgegengesetzte 
übergeht 

Nach diesem, in meridionaler Richtung bis weit nach den Polen hin reichen- 
den und mit der Sonne in ihrem täglichen Laufe westwärts fortschreitenden Gebiete 
des aufsteigenden Stromes hin muss nun von beiden Seiten her die Luft zuströmen^ 
zum Ersatz der emporgestiegenen Massen , und die Folge davon ist eine Ablenknnif 
der herrschenden Winde , am Vormittag nach Osten, am Nachmittag nach 
Westen hin. Den aufsteigenden Strom zu beobachten ist schwierig, so lange ein 
Instrument zur Messung der vertikalen Komponente bewegter Luft noch fehlt, wenn- 
schon u. A. die tägliche Periode der Gumulusbildung mittelbar dafür spricht; letztere 
hingegen, von welcher Lamont (s. S. 15 seiner Arbeit „Ueber die tägliche Os- 
cillation des Barometers^O ^^^ leicht erklärlichen Gründen in München nichts Augen- 
fälliges entdecken konnte, zeigt sich in dem überaus günstig gelegenen Sansibar, 
in deutlichsterweise, wie meine weiter unten gegebenen zweistündigen Wind- 
rosen für jeden Monat des Jahres 1864 unverkennbar darthun. 

Die zweite, schwächere Oscillation, mit einem Maximum zwischen 
9 und U Uhr Abends und einem Minimum einige Stunden vor Sonnenaufgang, 
scheint nur eine Nachwirkung der ersten zu sein, ein in Folge der Träg- 
heit nur langsam erfolgendes Nachschwingen der gesanmiten hier in Betracht 
kommenden Luftmassen. Das zweite barometrische Minimum des Drucks zwischen 
2 und 4 Uhr Morgens lässt sich übrigens auch sehr gut aus der centrifugalen 
Richtung der Winde zu beiden Seiten der betreffenden Gebiete erklären, 
denn gegen Sonnenaufgang hin sind dieselben, obiger Auseinandersetzung zufolge, 
ostwärts abgelenkt, auf der andern Seite aber nach Westen — eine jedenfalls 
beachtenswerthe Veranlassung der Druckverminderung. 

Dass auf eine so grossartige und allgemeine Erscheinung ein wenn auch 
starkes lokales Bedecktsein des Himmels keinen wesentlichen Einfluss ausüben 
kann, ist ohne Weiteres klar, ebenso dass der Betrag dieser täglichen Fluktuation 
an hochgelegenen Orten geringer sein muss, als am Meeresspiegel, ja in noch 
grösserer Höhe zuletzt ganz verschwinden wird. Eine gewisse Aehnlicbkeit 
der in Rede stehenden atmosphärischen Erscheinung mit dem Flutphänomen 
des Oceans ist nicht zu verkennen: in beiden Fällen zeigt sich eine Welle, die 
im Laufe eines Tages die Erde umkreist, nur ist bei der „atmosphärischen Ebbe 
und Flut" die vorzugsweise wirkende Kraft nicht die Gravitation, sondern die 
Sonnenwärme, welche von der Erdoberfläche aus nach den oberen Luft- 
schichten sich fortpflanzt, weswegen auch die Wirkung am Boden des Luftmeeres am 
mächtigsten ist; das zweimalige Auf- und Abschwingen femer ist Nichts als die 
vertikale Pendelbewegung einer elastischen Flüssigkeit in Folge 
eines einmal im Tage wirkenden, sechs Stunden lang dauernden Anstosses, dessen 
Nachhall in der zweiten Tageshälfte mithin nicht von gleicher Stärke sein kann wie 
die primäre Erscheinung, während bei der Meeresflut die Schwerkraft auf beiden 



B. Luftwämö, 1864. H 

gegentlberstehendeii Seiten der Erde nahezu gleichmässig vermindert ist; der atmo- 
sphärische Fintstrom endlich — wenn aus so vereinzelter Beobachtung schon 
auf einen solchen geschlossen werden darf — kennzeichnet sich dadurch, dass er, 
wie es die Vertheilnng des Luftdruckes im Osten und Westen der Sonne bedingt, 
am Vormittag von Westen her kommt, am Kachmittag aber von Osten her, sodass 
also der Wind, wie es auch bei den jahreszeitlichen Aenderungen des Sonnen- 
standes geschieht (s. unten), der Sonne entgegen weht, falls nicht lokale 
Ursachen, oder allzu grosse Entfernung von der Mittellinie des atmosphärischen 
Flutbettes, Dies verdecken oder ganz verhindern. Zu einer eingehenderen Unter- 
suchung hierüber mit Btlcksichtnahme auf andere genügend vollständige Beobach- 
tungsreihen aus dem Bereiche dieses Gebietes hoffe ich später an günstigerer Stelle 
Gelegenheit zu finden. 

Eine besondere, und zwar keineswegs unbedeutende Bolle bei der täglichen Fluk- 
tuation des Luftdruckes spielt die gleichfalls vom Gange der Erwärmung abhängige 
tägliche Schwankung des Gehaltes der Luft an Wasserdunst, von 
welcher im zweitfolgenden Abschnitt die Bede sein wird, soweit es Baum und Zeit 
gestatten. Die hiergegen verschwindend kleine EinwirkungdesMondes, welche 
übrigens einer anderen Periode folgt, gehört in die Diskussion der Einzelbeobacb- 
tungen (vgl. oben S. 3.). 

B. Luftwlrnie« 

Die monatlichen Stundenmittel sämmtlicher gleichzeitigen Beobach- 
tungen des trocknen und feuchten Thermometers gibt Tabelle VI. Auch 
hier ist in den jedesmaligen ersten, mit „n'' bezeichneten Spalten die Zahl der vor- 
handenen Beobachtungen angeflihrt; war diese allzu klein, so wurde das betreffende 
Mittel, der ihm anhaftenden Unsicherheit wegen, nicht mit aufgenommen. Die 
wenigen in [ ] eingeschlossenen Werthe sind durch Interpolation gefundene; 
auch die Nachtstunden von 12^ bis 4^* Vm. wurden auf diese Weise ergänzt, 
unter der Annahme, dass die Wärme von 10^ Nm. bis 6^ Vm. gleichmässig sinke, 
was bei dem Fehlen jeder erneuten Wärmezufuhr während dieser Zeit wol 
nahezu stimmen wird und wahrscheinlich nur insofern eine Berichtigung bedarf, 
als in einzelnen Monaten das Minimum der Temperatur etwas früher, vielleicht auf 
5^ Vm. fällt. In Dr. Sc ward's Aufzeichnungen finden sich auch eine Anzahl 
Ablesungen eines Minimum therm ometers, die zur Bestimmung der niedrigsten 
Nachttemperatur hätten dienen können; es schien mir indessen nicht räthlich, die 
durch dieses ohnehin etwas unzuverlässige Instrument erhaltenen Werthe in Ver- 
bindung zu bringen mit der in sich geschlossenen Beihe der „ drj and wet bulb '' — 
Ablesungen, weil mir keine Vergleichung beider Instrumente bekannt geworden, 
und es nicht einmal sicher ist, ob ersteres an demselben Orte aufgestellt war wie 
letztere. Die vorhandenen Minimumthermometer-Beobachtungen, ebenso 
wie die des Maximum- und des „black bulb^'-Thermometers, die sämmt- 
Uch fttr den hier vorliegenden Zweck recht gut entbehrlich sind, sollen übrigens 
in der oben angezeigten späteren Veröffentlichung Aufnahme finden. Die beim 
Baromerstand angewandte Beduktion auf das Monatsmittel, durch welche 
dort dem Mittel aus wenigen Beobachtungen ein höherer Grad von Zuverlässigkeit 
verliehen werden konnte, liess sich leider hier nicht ausführen, weil an auf- 
einander folgenden Tagen die Temperaturen der einzelnen Stunden zwischen ziemlich 



12 Meteorologie von Sansibar, I. 

weiten Grenzen schwanken nnd deshalb die zur Redaktion dienen sollenden Tages- 
mittel selbst mit beträchtlichen Fehlem behaftet gewesen wären. 

Die erwähnte Unvollständigkeit der Beobachtungsreihen fllr manche Standen 
machte mir besondere Sorgfalt nöthig bei Aaswahl einer gaten Kombination 
zar Gewinnang der Temperatar-Tagesmittel, da diejenigen Standen 
aasgeschlossen bleiben massten, an denen öfters weniger als 15 Mal im Monat 
beobachtet worden war. Als bestgeeignete Kombination stellte sich schliesslich 
I (6^ Vm. 4- 12^» M. + 6^ Nm.) heraas, sowol in Bezag aaf die Menge and gleich- 
förmige Vertheilang der fär diese Zeiten vorhandenen Beobachtangen, als in Bezag 
aaf ihre grosse Annäherang an das Mittel aas allen geraden Tagesstanden, so gat sich 
dieses nach Tabelle VT. zasammenstellen liess. Tabelle VIL gibt eine Zasammen- 
stellang verschiedener Kombinationen ftlr jeden Monat des Jahres; nach derselben 
beträgt das Jahresmittel der Abweichangen bei der obenerwähnten Kom- 
bination nicht ganz — 0^,1 Fahrenheit and zwar naheza — 0^,38 in den Monaten Jali 
bis Oktober and + 0^,15 zwischen Janaar and April, mit den äassersten Werthen 
von — 0<*,49 im Aagast and + 0®,23 im Febraar. Nebenbei sind aaf derselben 
Tabelle noch die beobachteten Standen des Darchgangs darch das Tages- 
mittel angegeben, sowie für jeden Monat diejenigen Standenkombinationen, 
welche das beste Wärmemittel in dem Beobachtangsjahre 1864 dargestellt 
haben, sammt ihren Abweichangen von den betreffenden zweistündigen Mitteln. 

Tabelle VIII. bedarf keiner Erklärang, da die Ueberschriften alles Nöthige 
besagen. 

Aach die graphische Darstellang aaf Tafel IL, ftlr welche die bei den 
Barometerkarven gemachten Bemerkangen ebenfalls gelten, spricht ftlr sich selbst 
and zeigt sogleich, dass der Febraar im J. 1864 der wärmste Monat war, während 
aaf Jali and Aagast die geringste Wärme fiel; die jährliche Amplitade ist sehr 
gering, da im ganzen Jahre keine Temperatar tlber 87® F. (30®,0 C.) oder anter 
80^,5 F. (26^,9 G.) beobachtet warde. Man mass also das Klima von Sansibar als 
ein höchst gemässigtes bezeichnen (vgl. aaeh Bd. I. S. 20 f.), welches sogar 
an Sommermilde kaam seinesgleichen hat bis hinaaf in sehr hohe Breiten, wo- 
mit natürlich nicht gesagt sein soll, dass aach dort die Hitze der verhältnissmässig 
sehr feuchten Laft nicht manchmal drückend erscheinen könnte, zamal an windstillen 
Tagen, namentlich im Monat November, ganz abgesehen von der Kraft der Insolation. 

Diese Milde des Sansibar -Klima ist eine der am meisten in's Aage springenden 
Wirkangen der Jahreszeit-Winde oder Monsane, die anter anderem aach 
noch das merkwürdige Ergebniss liefern, dass die Jahresknrve der Temperatur, 
welche so nahe am Gleicher, der Theorie nach, ein doppeltes Maximum and Minimum 
zeigen müsste, nur eine einfitche Krflmmiuig^ hat. 

Das Gesetz der jahreszeitlichen Vertheilang der Wärme auf offener See in den 
Breiten zwischen 25^ N. und 25^ S. hat A. Erman in ausgezeichneter Weise 
bearbeitet nach den dreijährigen Beobachtungen während seiner Reise um die Erde 
in den J. 1828 bis 1830, und niedergelegt im Archiv für wissenschaftliche Kunde aus 
Bussland (Band UI, S. 365 ff.) in einer Abhandlung, welche mancherorts, wie mir 
scheinen will, bei Weitem nicht die ihr gebührende Beachtung gefunden hat. Unter 
den zwei Voraussetzungen (von denen allerdings die eine wenigstens einer Modi- 
fikation bedarf): 

1) dass auf offenem Meere weitab vom Festlande die geographische Länge 



B. Lnftvinne, 1864. 



13 



ohne merklichen Einfluss anf die Wärmevertheilnng zwischen 25^ N. und 
S. Breite sei; 

2) dass innerhalb dieser Zone die Temperatur zweier Punkte von 
gleich grosser aber entgegengesetzter Breite bei einer um 180^ 
verschiedenen Sonnenlänge (d. i. bei gleichgrosser und entgegengesetzter 
Deklination der Sonne) sich wiederhole, 

fand Erman (S. 390 f.) aus jenen Beobachtungen folgenden allgemeinen Aus- 
druck für die in Röaumur- Graden zu rechnende Temperatur eines jeden Punktes 
dieser 50^ breiten Meeres-Zone bei jeder beliebigen Sonnenlänge (worin q) » der 
geogr. Breite des betr. Punktes): 

t = 22<>,557 — 24^30 sin «y + 20<»,007 sin ^ sin x — 0<>,803 sin V cos x 

+ (1<>,672 — 3«,364 sin V) »i» 2 x 
+ (1«,014 — 5,671 sin 2y) cos 2 x, 
und hatte die Güte, hieraus zu meinem Gebrauche bei Bearbeitung der Beobach- 
tungen in Sansibar die specielle Formel für die Breite von — 6^ 9',6 zu entwickeln, 
nämlich (in Bäaumur- Graden): 

t == 220,280 + 0^230 sin (x + 177 <> 42') + lo,889 sin (2 x + 30« 9') 
Diese ergiebt, ftlr Celsius -Grade berechnet, die Zahlen der obersten Reihe (A.) in 
nachfolgender Tabelle IX. 



Tab. IX. 



B. 



TemperatHTsang In 6^ 9',6 sfldL Breite. 

(Celsias- Grade). 
A. Berechnet nach Prof. A. Erman fUr den freien Ocean. 
Beobachtet auf der Insel Sansibar im indischen Monsungebiet. 



A. Berechnet 
ftlr das gemeine Jahr 

Sonnenlänge 



Temperatur 
Jahresmittel 27^85 

B. Beobachtet 

in Sansibar 1864 

fs. Tab. VI) 
Jahresmittel 25^77. 



A— B 
im Jahresmittel 2^,08. 



Jaanar 
16 


Febr. 
14 


Min 

16/16 


April 

16 


Mai 
16 


Juni 
16 


JoU 

18 


Augnst 
18 


Septbr. 
18 

175° 


Oktbr. 
18 


Novbr. 
17 


295» 


325« 


3560 


25« 


550 


85« 


1150 


145<> 


205° 


235° 


25^,8 


26»,5 


28^7 


30M 


29M 


26^8 


26«,3 


26^2 


280,6 


30»,3 


29^6 



(Mitte der oben genannten Monate im Schaltjahr 1864) 



270,0 



— P,2 



270,3 



—-00,8 



260,6 



+ 2M 



260,0 



+ 40.1 



250J 



+ 30,4 



250,0 



+l^8 



240,2 



+ 1M 



240,2 



250,0 L 250,3 



+ 20,0 + 30,6 



+50,0 



2Go,4 



+ 30,2 



Decbr. 

17 

265« 
270,3 



260,7 



+ 00,6 



Hierzu graphische Darstellung anf Tafel n. nnten. 

Die Wirkanif der Honsune auf den Temperaturgang in der Mitte der westlichen 
Hälfte des Indischen Oceans besteht also, wie ein Blick auf jene Darstellung lehrt, 
hauptsächlich in folgenden drei Dingen: 

1) Ersatz der doppelten Maxima und Minima, die im freien Meere 
unter derselben Breite (— 6^ 9',6) etwa 10 bis 14 Tage nach den betreffenden höchsten 
und niedrigsten Ständen der Sonne eintreten, durch ein einfaches Maximum 
kurz Tor dem Uebergang der Sonne nach dem nördlich vom Zenit gelegenen Theile 
des Himmels, und ein Minimum etwa einen Monat nach Eintritt des niedrigsten 
nördlichen Sonnenstandes ; 

2) Verminderung der jährlichen Amplitude von h^fi auf 3®,1; 

3) beträchtliche Herabdrückung der Temperatur, da man keinen- 
falls die ganze Differenz von 2^,1 C. im Jahresmittel auf Rechnung eines Thermo- 
meterfehlers (s. oben) setzen kann. 



u 



tieteorologie von Sansibar, t 



Der abkühlende Einflass des ohnehin mächtigeren nnd länger dauernden S U d - 
west-Monsnns tritt überaus deutlich hervor; die Temperaturerhöhung im Januar 
und Februar durch den nur drei Monate lang herrschenden Nordost-Monsun 
erscheint hiergegen ganz unbedeutend. 

lieber einige weitere Eigenthümlichkeiten der Monsune wird sich 
der Schlussabschnitt (Wind und Wetter) ausführlich verbreiten. 

Die Bereehnnnif der in Tabelle IV. und VI. gegebenen Temperatur- 
beobachtungen ergibt y nach BessePs Formel, Folgendes: 

I, Jährlicher Gmg (aus den Monatsmitteln für „ 

(Fahrenheit- Grade). Tab. x. 



- - - 





Redncirt 












V^R, — b 


' 




Gegebene 


auf de« 


BerechDWug 






Einfluss 


Yerbessertes 


ans den 






WAf^lia 






Vr.R-b 


V« 


der Glieder 


BechnungB- 


Gliedern 


Vi 


• 


W«rthe (_ 30,6 Tage) 


K 






P4 und qi 


ezgebnisB (B,) 


bis q« 




Januar . . 


800,60 


bo 80^60 


80»,84 


+ 00,24 


00,0576 


— 00,27 


800,57 


— 00,03 


0,0009 


Februar . 


81,10 


bi 81,08 


80,77 


— 0,81 


961 


+ 0,28 


81,00 


— s 


64 


März . . 


79,88 


ba 79.80 


79,90 


+ 0,10 


100 


+ 0,04 


79,94 


+ 14 


196 


April . . 


78,80 


b, 78,78 


78,91 


+ 0,13 


169 


— 0,27 


78,64 


14 


196 


Mai . . 


78,17 


b^ 78,16 


78,01 


— 0,14 


19C 


+ 0,28 


78,24 


+ 9 


81 


Juni . . 


76,93 


bß 76,90 


76,86 


— 0,04 


16 


+ 0,04 


76,90 




a»a^ 


JuU. . . 


75,60 


b« 75,58 


75,73 


+ 0,15 


225 


~ 0,27 


75,46 


— 12 


144 


Aug;ust 


75,60 


b, 75,60 


75,58 


- 0,02 


4 


+ 0,28 


75,81 


+ 21 


441 


September 


76,93 ; be 76,93 


76,68 


— 0,30' 


900 


+ 0,04 


76,67 


— 26 


676 


Oktober . 


77,50 , ba 77,50 


78,03 


+ 0,53, 


2809 


0,27 


77,76 


+ 26 ' 


676 


NoFember . 


79,60 


bjÄ 79,60 


79,16 


— 0,44 


1936 


+ 0,23 


79,39 


— 21 • 


441 


December . 


80,03 


bii 80,08 


80,13 


+ 0,10 


00,0100 


+ 0,04 


80,17 


+ 00,14 


0,0196 


Summe 


! 940,55 
Mittel p =- 


940,55 


+ 1,25 
— 1,25 . 


1 0,7992 


Summe 


1 9400,55 


+ 00,84 
- 0,84 . 


1 3120 




78,379 


Mittel 780,379 



Die Berechnung mit nur. drei Gliedern (bis q^) ergibt einen wahrscheinlichen 
Fehler von 0^,270 für den einzelnen Monat ^ also entschieden zuviel für einen Ort 
mit so gleichmässiger Temperatur wie Sansibar; es wurden daher noch die Glieder 
p^ und q^ abgeleitet) und durch deren Einfluss erhält man den wahrscheinlichen 
Fehler wie folgt: 

F = 0,674 1/^^^ =» ± 0^169 F fllr den einzelnen Monat, 

QO 1 gO 

und -^ = + 0<»,049 F für das Jahresmittel/ 

Die Werthe unter (R,) entsprechen der Formel 

y = 78«,88 + 2,516 sin {9 + 75« 55') 

+ 0,204 sin (2 6> + 206« 11') 
+ 0,209 sin (3 6> + 33» 19') 
+ 0,287 sin (4 f? + 292« 44'), 
in welcher der Winkel 9 von Mitte Januar (Jan. 15,25 btlrgerl. Zeit) des Schaltjah- 
res 1864 an zählt, und berechnet ist aus den Werthen 

Pi = + 2,440 P2 = — 0,090 Ps = + 0,115 pi = — 0,265 
q, = + 0,612 q« = — 0,183 q« = + 0,175 q^ = + 0,111. 

Die Abweichungen der Rechnung von der Beobachtung sind von Januar bis 
Juli ganz unerheblich; sie erreichen nur in den Uebergangsmonaten August bis 
November, sowie allenfalls noch im März und April einen merklichen Betrag, der sich 
jedoch immer zwischen — 0,26 und + 0,26 hält. Eine Berechnung des Maximum 



ß. Lnftif äime , 1864. 



15 



and Hin im am habe ich nur für die täglicl^e Periode durchgeführt; weil sie bei 
dieser vorzugsweise wichtig erscheint. 



II. TSg^licher GtJig (aas den Jahresmitteln aUer zweistündigen Beobach- 
tangen, ohne Korrektion wegen der jährlichen Periode, deren Einfluss 

hier fast verschwindend ist). 

Die analytische Formel fär den täglichen Gang der Temperatur zu Sansibar 
im Jahre 1864 berechnet sich, wenn man Mittemacht als Ausgangspunkt des 
Winkels ß annimmt und gleich von vorn herein bis zum vierten Gliede geht, zu 

y = 78^,3125 + 2,601 sin {ß + 231« 1') 

+ 0,683sin(2ö + 40n50 
-h 0,431 sin (3 ^ + 80« 150 
+ 0,307 sin (4 ö + 259« 42') 
und die ihr zu Grunde liegenden Eoäfficienten sind: 

p^ = — 2,050 p, = + 0,441 P8 = + 0,425 p4 = — 0,302 
q^ = — 1,601 q« = + 0,521 q« = + 0,073 q^ = — 0,055. 

Hieraus ergibt sich folgender Vergleich der beobachteten und berechneten 
Stnndenmittel: 



(Fabrenheit - Clnide.) 



Tab. XL 



Beobachtet, 
b. 



Beiecbnet 
B 



B— b 



Einflass 
der Glieder 



Yerbessertes 

Beehnimg«-- 

er^febiÜBs (R,) 



K, — b=^ V 

aus den 

Gliedern 

bis q« 



r» 



NacbtB 0^ 
2t 
4b 

8h 

10h 

Mittags 12h 

2h 

4h 

8h 
IQh 

Summe 



bo [76^86 
bi [76,47 
b, [76,08 
bg 75,69 
b^ 78,02 
bft 79,12 
80,28 
81,42 
81,69 
79,21 
77,66 
77.25 



b« 
b. 
bio 



'11 



77,13 
76,48 
75,71 
76,20 
77,70 
79,18 
80,38 
81,49 
81,38 
79,54 
77,58 
77,03 



939,75 



939,75 



+ 0,27 
+ 0,01 

— 0,87 

+ 51 

— 82 

1 
10 

7 



+ 
+ 



31 
33 

8 
— 0,22 



+ 



+ 1,30 
— 1,30 



0,0729 

1 

1369 

2601 

1024 

1 

100 

49 

961 

1089 

64 

0,0484 



0,8472 



— 0»,30 



+ 
+ 

+ 
+ 

+ 
+ 

+ 
+ 



0,10 
0,20 
0,30 
0,10 
0,20 
0,30 
0,10 
0,20 
0,30 
0,10 
0,20 



76»,88 
76,58 
75,91 
75,90 
77,80 
79,33 
80,08 
81,59 
81,58 
79,24 
77,68 
77,23 



Summe 939^,75 
Mittel 78<>,3125 



— 00,03 
U 
17 



+ 

+ 
+ 
+ 



21 

22 

21 

20 

17 

11 

3 

2 

2 



0,0009 
121 
289 
441 
484 
441 
400 
289 
121 
9 
4 

0,0004 



+ 0«,75 1 
— 0,75 / 



0,2612 



Mittel p » 78,3125 

Durch Berechnung mit nur drei Gliedern (bis q^) erhält man den wahr- 
scheinlichen Fehler fttr die einzelne Stunde =» + 0^,412, mit vier OUedem aber 

(bis Qa) . , ^ ^„^^ 

„ ^ .^. ■ , x.,--^- _^ Qo^jg^ j^j. ^^ einzelne Stunde, 



o,6u )/g5L^ 



TiA 

and ^^ ^ ± 00,045 für das Jahresmittel. 

Ein Minimum oder Maximum tritt ein, wenn 
= 2«,601 cos {ß + 23V V) + 1,366 cos (2 ö + 40« 150 + 1,293 cos (3 (9 + 80« 15'). 

+ 1,230 cos (4 ß 259« 42'). 

Dies findet statt für ß = 76« 43' = 5^ 7"» Vm. und ß «= 225« 35' = S^ 2^ Nm., 
und zwar berechnet sich das Minimum (am Morgen) zu 75«,63, das Maximum (am 
Nachmittag) zu 81«,97. Wer sich für die Zeiten des Durchgangs durch das Tages- 
mittel interessirt, wird genügende Auskunft aus Tabelle V. und aus den graphischen 
Darstellungen auf Tafel IL entnehmen können. 

Betrachtet man die beobachtete tägliche Wärmebewegung im Vergleich 



IQ Meteorologie von Sansibat, t. 

za der berechneten etwas näher, so stellt sich yor Allem heraus, dass die Ab- 
weichungen in den Vormittagsstunden zwischen 6 und 12 Uhr am stärk- 
sten sind und zwar im Maximum — 22 und + 21. Sonderbarer Weise nehmen 
von diesen beiden Werthen aus die Abweichungen nach beiden Seiten hin mit 
grösster Begelmässigkeit ab, unter stetem, gleichmässigen Wechsel der auf beiden 
Seiten entgegengesetzten Vorzeichen. 

Eine andere Unregelmässigkeit zeigt sich Abends zwischen 8^ und 12^, 
für welche Zeit die Beobachtung (wegen 12^ Nachts vergl. S. 11) eine Wärme- 
Abnahme von 0^,80 F, die Rechnung hingegen 0®,85 ergibt; der Grund hiervon 
scheint in einem abendlichen Temperatur-Stillstand mit merklicher 
Neigung zumSteigen zu liegen, der, wie nachfolgende Zusammenstellung zeigt, 
zufolge den leider nur für 3 Monate und in geringer Anzahl vorliegenden Beobach- 
tungen, gegen 9^ Nrn. stattfindet, nach der Rechnung aber gegen Mittemacht. 
Beobachtung: im Mai ist9*»Nm. umOo,7ktihler als 8^, und 0<>,8 ktthler als 10^ Nm. 

September .... 0^,5 , • • 1^0 

November . . . 2<>,1 , . . 0^,4 

Es ist also 9^ Nm. um 1^,10 kühler als S^ Nm., und um 0«,73 kühler als 10^ Nrn., 
im Mittel dreier Monate (zwei im Südwestmonsun, einer im Uebergang nach dem 
Nordost) .Im Jahresmittel zeigt die Rechnung eine ziemlich regelmässige Abnahme 
bis 11^ Nm., worauf dann ein Stillstand eintritt, bis nach Mittemacht das Sinken 
seinen Fortgang nimmt. Es ist nämlich, wenn man die Zwischenstunden 9^ und 
IP Nrn. nachträgt, die Temperatur 

8^Nm. 9^^ 10^» 11»» 12^» 2^Vm. 



9" 


10" 


11" 

76»,«7 


12" 


77«,47 


77»,23 


760,83 



berechnet: 77^,68 77^,47 77«,23 76^,87 760,83 76«;58 

und somit die Abnahme ^^¥^ ^Ö^T "o^ST "o^^ "Ö^^ 

Ob diese eigenthüroliche Erscheinung nur zuiäUig ist, oder in lokalen Ursachen 
(etwa im Windwechsel ?) begründet, wird sich erst aus späteren eingehenden Nacht- 
beobachtungen erkennen lassen. Möglicherweise rührt dieser Stillstand in der Ab- 
kühlung von einer Wärmeproduktion durch den absteigenden Luftstrom 
her, ebenso wie die Verzögerang der Wärmezunahme zwischen 9^ Vorm. und 
Mittags von einer Abkühlung der Luft in Folge der Ausdehnung bei Be- 
ginn des aufsteigenden Stromes. 

Ebenso bleibt späteren Untersuchungen der Nachweis vorbehalten, ob das 
Minimum der Tagestemperatur wirklich schon um 5^ 7"^ Morgens eintritt, 
wie die Rechnung vermuten lässt, oder erst gegen 6^, wie angenommen wurde 
zum Zwecke der Einschaltung der fehlenden Nachttemperaturen (s. S. 11). Der 
durch einen Irrthum in dieser Annahme entstehende Fehler in der Temperatur- 
Formel ist übrigens so unbedeutend, dass es, in Betracht der Unzulänglichkeit des 
vorliegenden Materials, nicht nothwendig erschien, dieserhalb die ganze Rechnung 
noch einmal durchzuführen. 

Das Maximum der Tagestemperatur stimmt bei Beobachtung und Rech- 
nung ziemlich gut überein; es ist nämlich, nach den einzig hierfür zur Verfügung 
stehenden Angaben vom April bis einschliesslich September, der Wärmeunterschied 
der vorhergehenden gegen die nachfolgende Stunde 

um 12»^ 2^ 8^ f . 6^^ Nm. 

nach der Beobachtung = -^^^Oo^,— Ö^|+ 0^58!+"2^ 
nach der Rechnung aber (im Jahresmittel) = - Oö,75U 0,38;+ 0«,39-h 2,34 



C. Luftfeuchtigkeit, 18«4. * 17 

wobei; jedenfalls ohne merklichen Fehler, das für 3^ 2"° Nrn. berechnete Maximum 
von 81^,97 ohne weitere Bedoktion mit den Beobachtungen um 3^ Nrn. verglichen 
wurde. 

Weshalb gerade bei der Temperatur die vierten Glieder der analytischen 
Formel herzngezogen werden müssen, damit eine befriedigende Uebereinstimmung 
zwischen Bechnung und Beobachtung entstehe, ist mir nicht ganz klar geworden; 
vermuthlich aber liegt der Grund in der oben angedeuteten thermischen Wirkung 
des auf- und absteigenden Stromes, odei^ auch in dem, in abweichender Periodicität 
sich ändernden Wärmeverlust durch Verdunstung. 



C. Luftfeuehtiifkeit« 

Tabelle XII. enthält alle aus den Thermometerständen der Tab. VI. berech- 
neten Werthe ftir Üunstdruck und relative Feuchtigkeit, letztere in Pro- 
centen des bei der betreffenden Temperatur möglichen grössten Dunstgehaltes der 
Luft. Auch hier sind die Nachtstunden unter der Annahme ergänzt worden, dass 
die Veränderung der Feuchtigkeit zwischen 10^ Nm. und 6^ Vm. eine gleichmässige 
sei. Tabelle XIII. gibt fUr Beides die Monatsmittel aus den Stundenkombinationen 
i (6^ Vm. -1-12 + 6^ Nm.) und ihre Ergänzungen zum Jahresmittel, sowie ausserdem 
die Grösse der täglichen Schwankungen und die Stunden der täglichen Extreme. 
Aus diesen beiden Tabellen, und deutlicher noch aus den graphischen Darstellungen 
auf Tafel III. ergibt sich ttir den täglichen und jährlichen Gang der Feuchtigkeit 
Folgendes : • 

1) Der Danstdraek hat in seiner jährlichen Bewegung viel Aehnlich- 
keit mit derjenigen der Luftwärme (ist also entgegengesetzt der des Baro- 
meters), doch hält er sich zwei Monate länger (bis April) auf seiner Maximalhöhe, 
wahrscheinlich wegen der häufigen Begen im März und April, während der Einfluss 
der Mairegen schon durch das bis dahin erfolgte beträchtliche Sinken der Tempe- 
ratur aufgehoben zu sein scheint; die tägliche Bewegung des Dunstdruckes 
schliesst sich fast vollkommen an diejenige des Luftdruckes an, 
sowohl in Bezug auf die doppelte Krümmung der hier etwas flacheren Kurve, als 
auf die Zeit des Eintritts der Extreme. Wollte man unter der Annahme, dass der 
Wasserdunst gleichmässig durch die Atmosphäre in ihrer ganzen Höhe verbreitet 
sei, seinen Druck von demjenigen der Luft abziehen, so würde, wie folgende Zu- 
sammenstellung zeigt, die Barometerkurve des jährlichem Ganges bedeutend steiler, 
diejenige des täglichen Ganges aber viel flacher werden, ohne dass jedoch ihre 
charakteristische Form, namentlich in Bezug auf das Hervortreten der vier 
Wendepunkte, irgendwie verwischt wird (vgl. auch Col. Sykes, Discussion ot 
Meteorological Observations taken in India, London, 1850). Noch weit weniger 
geschieht Dies, wenn man erwägt, dass in der Atmosphäre von Sansibar 
bei einer Höhe von etwa 6000 Meter, wo der Luftdruck nur noch 380 Mm. 
beträgt, bereits eine Temperatur von 0^ herrschen muss und dem- 
gemäss dort, bei voller Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit, ein Dunstdruck 
von höchstens 2 V« Mm. stattfinden kann; es berechnet sich nämlich — unter 
der Annahme eines gleichmässigen Sinkens der Temperatur und gleicher hygrome- 
triacher Differenzen in den verschiedenen Höhen der Atmosphäre — der Gesammt- 
Arnek des Wasserdunstes bis zu den obersten Schichten der Luft auf nur 
2 bis 3 Zehntel des in Meereshöhe beobachteten, nämlich bei voller Sät- 

T. d. Decken, Seilen HL 8: Meteorologie etc. 2 



18 



Meteorologie ron Smsibir, L 



tigung zu rnnd 30%, und bei je 2VjS 5<> und 7»/«^ C. Hygrometer-Differenz zu 80, 
26 und 21%, wie ich schon im Februar 1870 in einer brieflichen Mittheiinng an 
Herrn Prof. Bruhns nachzuweiisen versucht habe*). Die Beeinflussung der 
Barometerkuryen des Sansibargebietes durch die täglichen und 
jährlichen Schwankungen des in der Luft enthaltenen Wasser- 
dunstes bleibt also in diesem Gebiete, wie sich aus Vorstehendem mit grosser 
Wahrscheinlichkeit schliessen lässt, auf eine nicht allzu beträchtliche 
Aufbauschung der Jahres- und Abflachung der Tageskurve be- 
schränkt (vgl. oben S. 11). 

Jährlicher Ganf . Tat. xnr. 





Januar 


Febmar 


Ukn 


April 


Mai 


Jnai 


JuU 


AngUBt 


Septbr. Oktober 


NoTbr. Decbr. 


Barometer in Mm. 
Dnnstdracki.MiiL 


758,4 
22,0 


57,5 

22,7 


58,8 
22,7 


59,6 
22,1 


61.1 
19,9 


63,4 
18,7 


64,1 

17,6 


68,7 ! 68,9 
17,1 18,4 


62,0 

18,6 


60,1 
20.6 


758,5 
20,1 


Drack der 
trocluien Lnfl 


736,4 


Ufi 


36,1 


87,5 


41,2 


44,7 


46,5 


46,6 


45,5 


43,4 


39,5 


738,4 



Die jährliche Amplitude des Luftdrucks nach Abzug des gesammten in 
Seehöhe beobachteten Dunstdrucks beträgt also 746,6—734,8 »» 11,8 Mm., 
statt 764,1 — 757,5 -» 6,6 Mm. beim Druck der Gesammt-Atmosphäre. 









TStrlleher Ganf • 






Tab. XV. 




21» Vm.141» Vm. 6ii Vm. 81» Vm. lO^Vm 


12l»Vm!2l» Nm. 


41» NmJoi» Nm. 81» Nm. 

1 1 


lObNm 12i»Nm 


Barometer. . . 
Dunstdrack . . 


760,4 

[19,91 


60,5 
[20,1] 


60,9 61,7 62,0 
20,1 20,6 20,9 


61,6 
20,6 


60,4 
20,1 


59,8 60,1 
19,8 19,8 


60,7 
20,4 


60,9 ( 761,0 
.20,1 '[19,7] 


Druck der 
trocknen Luft 


[740,5J 


[40,4] 


40,8 41,1 


41,1 


40,8 


40,3 


40,0 40,3 


40,3 


40,8 [741,3] 



Der Unterschied zwischen dem Morgen - Maximum und Nachmittags -Minimum 
des auf dieselbe Weise berechneten sog. Drucks der trocknen Luft beträgt 
hier 741,1— 740,0 = 1,1 Mm., während er sich für die feuchte Luft auf 762,0 
— 759,8 >= 2,2 Mm. beläuft. Die genannte Amplitude ist also, dieser Bechnung 
zufolge, beim jährlichen Oang aufs Doppelte vergrössert, bei dem täglichen auf 
die Hälfte vermindert worden, während in Wirklichkeit der Einfluss des Dunst- 
drucks auf die Gestalt der Barometerkurve kaum den dritten Theil hiervon 
betragen dtirfte. 

2) Die rehitive Feuchtigkeit schliesst sich in ihrer jährlichen Be- 
wegung gleichfalls dem Gange der Wärme an, nimmt aber im 
Laufe des Tages in einer der Wärmebewegung entgegengesetzten 
Bichtung ab und zu, sodass bei Sonnenaufgang die Luft am stärksten mit 
Feuchtigkeit gesättigt ist (89Vo)y zwischen Mittag und Sonnenuntergang aber am 
schwächsten (73 ^/o), bei einem Jahresmittel von 81,8 Procent. In dem anerkannt 
feuchten Klima von Batavia ergibt sich hiergegen, nach den bekannten ausge- 
zeichneten Veröfifentlichungen des Dr. Bergsma, im Mittel der Jahre 1866 bis mit 
1868 um 6^ Morgens ein Maximalgehalt der Luftfeuchtigkeit von 93,8%, ein 
Minimum von 69,8^/^ aber bereits zwischen 12 und 1^ Mittags, bei einem Jahresmittel 
von 83,7^/o, sodass, wenn die einjährigen Beobachtungen in Sansibar überhaupt zu 
solchem Vergleiche berechtigen, 'die relative Feuchtigkeit in Batavia 

*) Za nahezu demselben Ergebniss gelangten auf wesentlich anderem Wege Strachey und 
Lamont (s. Zeitschr. der österr. Ges. f. Meteorologie, Bd. IX. S, 198 ff. : die Abnahme des Wasser^ 
dampfgehaltes der Atmosphftre mit zunehmender Höhe, von Dr. J. Hann). 



G. Luftfeuchtigkeit, 1864. 



19 



sowol grösser ist (am 2%), als aaoh eine stärkere tägliche Schwan- 
kang zeigt (24% gegen 16% in Sansibar). Der feuchteste Monat in Batavia ist 
der Jannar mit 88,1%, der trockenste der September mit 78,9%; in Sansibar aber, 
wo die Monsnne einen weit stärkeren Einfloss äassem als im malaiischen Archipel 
— einem ganz sekundären Gebiet mit mehr ostwestlichen Jahreszeitwinden — er- 
weist sich der April als feuchtester Monat mit 88,7%, und August als der trockenste 
mit 76,2% relativer Feuchtigkeit, sodass hier die Dunstsättigung der Luft nur wenig 
höher steigt, aber nahezu 3% tiefer sinkt als in Batavia. 

Der jährliche Gang des Danstdmckes entspricht, wenn man den Winkel B 
vom Januar 15,25 an rechnet, in englischem Mass der Formel 

y = 0V949 + 0V073 sin ( 6^ + 63» 0') 

+ (y',0113 sin (26^ + 2640 4') 
+ 0",0089 sin (3(9 + 205<^ 25') 
deren drei letzte Glieder abgeleitet sind aus den rechtwinkligen Koordinaten 

p, = + 0'',0956 p, 0",0112 Ps = — 0",0038 

q^ = + 0",0487 q, — — 0'',0012 Qs == — 0",0080 
Der Vergleich zwischen Rechnung und Beobachtung ergibt: 



1864. 



Januar . 
Febroar 
M&rz . . 
April . . 
Mai. . . 
Jani . . 
Jidi. . . 
August . 
September 
Oktober . 
Norember 
December 



Beobacbtang 

Mdneirt aaf 
rob NomL-Monaie 
Ton 80,6 Tagen 



0",864 

893 

892 
871 
785 
737 
692 
674 
724 
784 
811 
0,868 



Beehniuigs- 
ergebiii88(B) 




Summe 9,539 9,539 



K— b^v 



+ 0",012 



+ 

+ 

+ 
+ 



6 

1 

6 

9 

12 

1 

15 

18 

15 



+ 

— 0",011 



0",000144 

36 

1 

36 

81 

144 

1 

225 

324 

225 

0",000121 



+ 0",053 1 0",001838 
- 0",053 J 



Tab. ITI 



Der wahrscheinliche Fehler 
ist für den einzelnen Monat: 



P- 0,674 l/?!??i??? -= ±0",0110 
f 12 — 7 -^ 



fbr das Jahresmittel: 
0",0110 



1^12 



± 0,0032 



Mittel 0",7949 

Die Abweichungen der Rechnung von der Beobachtung (R— b) tibersteigen in 
keinem Falle den Betrag von 0'',018 = 0,46 Millimeter, und sind am beträcht- 
lichsten im August, September und Oktober (zwischen -+- 0",015 und — 0",018). 

Der tägliche Gang des Dnnstdrackes lässt sich analytisch darstellen durch 
die Formel 

y — 0",7959 + 0",0104 sin ( (9 + 318^ 52') 

+ 0",0116 sin (2ö + 144« 16') 
+ 0",0041 sin (3^ + 316^ *00, 



deren Ko6fficienten sind 

Pi == — 0,0068 
q^ = + 0,0078 



p, ==t -f 0,0068 
q, = — 0,0094 



Pj « — 0,0028 
qj = + 0,0030 



Tab. XVll. 



20 



Metooi^logie yoü Sansibar, t. 



Yerirleleh zwischen Rechniiiig^ ond BeobaehtUBg« 



T»b. lyn. 



1864. 



Nacht Ob 
2h 
4b 
6b 
8b 
10b 

Mittag 12b 
2b 
4b 
6b 
8b 

10b 



Beobachtet 



Rechnnngs- 
ergebniss(B) 



K [0" J93 



5: 

Wo 
bii 



[792 

[792 
792 
809 
821 
811 

[790] 
781 
780 
797 

0J93 



Summe 9,551 



0",7930 
7922 
7906 
7940 
8080 
8202 
8123 
7902 
7782 
7844 
7933 
0,7946 



9,5510 



Mittel 0"J959 



R— b 



+ 
+ 



0,0000 
2 

14 



20 

10 
8 

13 
2 
28 
44 
— 37 
+ 0,0016 






+ 0,0097 
— 0,0097 






0,00000000 

4 

196 

400 

100 

64 

469 

4 

784 

1936 

1369 

0,00000256 



0,00005282 



Wahrscheinlicher Fehler: 



F « 0,674 1/0.00005282 _ ^ ^. ^19 

y 12—7 -^ 

fdr den einzelnen Monat, 

and ?!j??22 ^ . o",00053 for das Jahres- 
V12 -^ 

mittel. 



Maxima und Minima treten ein, wenn 

= 0'',0104 cos ( 8 + 318« 52') 
+ 0",0232 cos (26 + 144« 16') 
+ 0",0123 cos (3ö + 316« 40') 
and berechnen sich wie folgt: 

1. Minimum « 0",7904 um 4b 16m Vormittags (8 «= 64« 0') 

1. Maximum =- 0",8206 „ 10b 20m „ (6» = 154« 56') 

2. Minimum = ()",7781 „ 4b 10m Nachmittags (8 = 242« 28') 
2. Maximum -= 0",7948 „ 9b 20m „ (ß = 320« 0') 

Dieses Ergebniss stimmt so gut wie vollkommen mit den für die zunächst 
liegenden geraden Stunden berechneten Werthen der obigen Tabelle überein , da 
die Aenderung zur Zeit der Extreme überaus langsam vor sich geht, sodass man 
die betreffenden Eintrittszeiten überhaupt nur durch scharfe Rechnung bis auf eine 
Zeitminute genau erhalten kann. 



Der jährliche Gang der relativen Feuchtigkeit lässt sich analytisch darstellen 
dorch die Polarkoordinaten -Formel 

y -= 81,74«/o + 4,774 sin ( 6^ + 42« 1')' 

+ 1,305 sin (28 + 278« 16') 
+ 1,262 sin (3(9 + 213« 41'), 
in welcher der Winkel 8 von Mitte des ersten Normalmonats (Jan. 15,25) an ge- 
rechnet ist, und die drei letzten Glieder nachfolgenden rechtwinkligen Koordinaten 
entsprechen : 

Pi = + 3,196; p, = - 1,292; Ps = - 0,700 
q^ = 4- 3,547; q, = + 0,188; q« = — 1,050 



Tab. XVm. 



C. Laftfenchtigkeit, 1864. 



21 



Vergleich zwischen Rechnonf und Beoliachtiiiiii^. 



Tftb. IVIIL 



1864. 



Beobachtung 

I redneirt auf 
roh {Norm.- Monate 
(= 30,6 Tag) 



Januar , 
Februar 
Mäiz . 
April . 
Hai . 
Juni . 
Jnli. . 
August 
September 
Oktober. . 
Norember 
I>ecember 



82,8 7„ 

84,3 

87,9 

88,7 

81,5 

79,9 

78,4 

76,2 

78,6 

78,2 

80,6 

83,9 



Summe 



Rechnim^ 
«rgeb]iisa(B) 



R— b=v 



bo 82,8 7, 
b, 84,3 
b. 88,0 
b. 88,6 
b^ 81,4 
\ 79,9 
b,i 78,4 
b, 76,2 
b, 78,6 
b^ 78,2 
b,o 80,6 
b^ 88,9 



980,9 



82,94 7o 

84,75 

87,92 

87,63 

83,00 

78,89 

77,95 

77,77 

77,18 

78,44 

81,45 

82,98 



980,90 



+ 0,14 
-h 45 

— 8 

— 97 
+ 1,60 

— 1,01 

— 45 
+ 1,57 

— 1,42 
4- 24 
+ 85 

— 92 



0,0196 

2025 

64 

9409 

2,5600 

1,0201 

2025 

2,4649 

2,0164 

576 

7225 

8464 



Der wahrscheinliche Fehler ist 
F = 0,674 l/^=± 1,002 

für den einzelnen Monat, 



nud 



1,002 
1^12 



= ± 0,289 



für das Jahresmittel. 



(vgl. nächste Tabelle!) 



+ 4,85 1 11,0598 
Mittel 81,742 7« — ^'^^ i 

Die Unterschiede R — b sind anscheinend anregelmässig durchs Jahr vertheilt; 
grössere Unterschiede als 17o finden sich in den Monaten Mai, Jnni, Angnst nnd 
September (Extreme + h^ ^^ ^^^7 ^°d — 1,42 im September), solche von nahezu 
l^/o im April y November und December. Bei genauerer Betrachtung zeigt es sich 
indessen, dass die Maxima dieser Abweichungen immer etwa 3 Monate von einander 
entfernt sind , wie man besonders gut in der Spalte mit y' sehen kann , * und es 
wird dadurch wahrscheinlich, dass die oben gegebene Formel, die ohnehin schlecht 
convergirt, noch um einige Glieder (etwa p^ und q^) vermehrt werden muss, wenn 
man einen genaueren Anschluss erzielen will. 

Die genannten beiden Glieder berechnen sich wie folgt: 
P4 — + 0,2595, q4 «- — 1,1400 u, hieraus das 4. Glied r^ sin {^ 8 + v^) der Polar- 
koordinaten-Formel zu 1,169 sin (4 ^ + 1670 130- 



Yo'if^Ieieh der Reehnmii^ mit den Glieden bis qg nnd denen bis q^« 



Tab. XIX. 



i8e4 



Januar. . 
Febmar . 
M2rz . . 
Apiil . . 
lUi . . . 
Jani . . . 
Juli . . . 
August . 
September 
0<^ber . 
KoTember 
December 



R— b 

aus den 

Gliedern 

bis qj = T 



EinfluM der 

OUeder p« 

nod ^ auf das 

Beobniuigs- 

ergebniss 



+ 

+ 



+ 



+ 

+ 

+ 



0,14 

45 

8 

97 

1,60 

1,01 

45 

1,57 

1,42 

24 

85 

0,92 



+ 



0,26 
1,12 
0,86 
0,26 
1,12 
0,86 
0,26 
1,12 
0,86 
0,26 
1,12 
+ 0,86 



+ 
+ 

+ 
+ 

+ 
+ 



Verbessertes 

Secliniiiigs- 

ergeboiss (B,) 



R,-b 

ans den 

Oliedem 

bis qi = V 



ya 



8S,20 

83,63 

88,78 

87,89 

81,88 

79,75 

78,21 

76,65 

78,04 

78,70 

80,33 

83,84 



+ 0,40 

— 0,67 
+ 0,78 

— 0,71 
+ 0,48 

— 0,15 

— 0,19 
+ 0,45 

— 0.56 
+ 0,50 

— 0,27 

— 0,06 



0,1600 

4489 

6084 

5041 

2304 

225 

361 

2025 

3136 

2500 

729 

0,0036 



Somme 980,90 
Mittel 81,742 



+ 2,61 1 
— 2,61 / 



2,8530 



Wahrscheinlicher Fehler: 

F " 0,674 l/f^ « ± 0.51 Vo 
für den einzelnen Monat, 

Ml =. ± 0,116 fftr das Jahresmittel. 
V12 



Die Summe der Fehlerquadrate ist dureh Hineinziehen der Glieder p^ und q^ von 
11^06 auf 2,85 vermindert worden, also um 8,21, was man aueh kürzer durch direkte 
Rechnung hätte finden können, da 6 r«^ — 6 (p4^ + q«^} = 89ÜSO ist, also dasselbe 
wie oben, bis auf eine Einheit der letzten Stelle, in welcher, besonders bei Becb- 
mmg mit Quadraten, eine Abweichung leicht entstehen kann. 



22 



Meteorologie Ton Sansibar, I. 



Die Rechnang schliesst sich jetzt beträchtlieh genauer an die Beobachtung 
an, denn die Abweichungen (V) sind gleichmässiger vertheilt und schwanken nur 
noch zwischen + 0,78 und — 0,71, während bei v die Extreme + 1,60 und — 1,42 
waren. Ebenso ist durch Hereinziehen des vierten Gliedes der Polarkoordinaten- 

Formel (r^ =* J^p^* + q^*) mit dem Winkel v^ = arc tg — | der Zusammenhang offen- 
bar geworden zwischen dem Gang jener Abweichungen und den Witterungsverhält- 
nissen des Beobachtungsjahres : die Abweichungen (V) sind am grössten von Februar 
bis April, wo auch die Luftfeuchtigkeit am beträchtlichsten ist, am geringsten in 
den trocknen Monaten Juni und Juli, und zeigen ein zweites geringeres Maximum 
zur Zeit der „kleinen Regen'' im September. Es erhellt hieraus recht deutlich, 
wie vorsichtig man in ähnlichen Fällen sein muss mit Folgerungen aus den Ab- 
weichungen zwischen Rechnung und Beobachtung (vgl. auch S. 14 ff.). 

Der tägliche Gang der relativen Fenehtif^keit entspricht einer periodischen 
Funktion von der Formel (Winkel S von Mittemacht beginnend) 

y « 82,142% + 6,931 sin ( 6> + 42^ 42') 

+ 2,230 sin (2(9 +.193« 500 
+ 1,383 sin(3ö + 27P 23'), 
die abgeleitet ist aus den EoSfficienten 

Pi = + 4,700 Pa =- — 0,533 p^ =« — 1,383 
(jj « 4- 5,094 q, «= — 2,165 q^ = + 0,034 



Yergleieh zwischen Rechnung ond Beobachtung. 



T«b. XX. 



1864 


Beobachtet 


Sechnongs- 
efgebiüBs (B) 


B— b = T 


V2 


EinfluBs 
der Glieder 

P4 «• 4l 


Verbessertes 

Bechniuigs- 

ergebniss (B.) 


B.-b-=Y 

ans den 

Gliedern 

bis qi 


V« 


Nacht Ob 


bo 


85,67ol 


84,98 7o 


— 0,67 


0,4489 


+ 0,58 


85,51 


— 0,09 


0,0081 


21» 


b, 


86,7 

'87,8 


86,65 


— 5 


25 


— 0,09 


86,56 


— 14 


196 


4b 


b. 


88,68 


+ 88 


7744 


— 0,49 


88,19 


+ 39 


1521 


6b 


b, 88,9 


87,74 


— 1,16 


1,3456 


+ 0,58 


88,S2 


— 58 


3364 


8b 


b^ 84,2 


84,95 


+ 75 


5625 


— 0,09 


84,86 


+ 66 


4856 


10b 


\ 82,4 


82,26 


— 14 


196 


— 0,49 


81,77 


- 68 


3969 


Mittag 12b 


b« 78,4 


78,29 


— 11 


121 


+ 0,58 


78,87 


+ 47 


2209 


2b 


b, 73,5 


78,35 


15 


225 


— 0,09 


78,26 


— 24 


576 


4b 


\ 71,9 


72,39 


+ 49 


2401 


— 0,49 


71,90 




— 


6b 


\ 78,0 


77,62 


— 88 


1444 


+ 0,58 


78,20 


+ 20 


400 


8b 


b,o 83,8 


83,60 


— 20 


400 


— 0,09 


88,51 


— 29 


841 


10b 


W, 84,5 


85,24 


+ 74 


0,5476 


— 0,49 


84,75 


+ 0,25 


625 


Snm 


me 985,7 
Mittel 82,1 


985,70 


+ 2,861 
- 2,86/ 


4,1602 


Samn 


le 985,70 


+ 1,97 
— 1,97 


1 1,8138 




42 7o 


Mitt 


el 82,142 Vo 



Die Abweichungen (R— b) sind gegen Sonnenaufgang am grössten und betragen 
um 6^ Vm. über l^oi berechnet man noch v^, so ergibt sich, dass der Einfluss dieses 
Gliedes allzu bedeutend ist, als dass er vernachlässigt werden könnte. Es ist 
nämlich 
r^ sin (4 ö 4- vj = 0,6Ä7 sin (4 ö + 68» 24), aus p^ =- + 0,583 und q* = + 0,231. 

Die Aenderungen des Rechnungsergebnisses durch diese vierten Glieder finden 
sich in den vier letzten Spalten der Tabelle, denen zufolge die Veriheilung der 
Abweichungen (V) gleichmässiger wird und die Zeit des Eintritts der Maximalwerthe 
von V sich auf die Stunden von 6 bis 10^ Vm. verschiebt. Woher es kommt, dass 
auch bei der relativen Feuchtigkeit eine dreigliedrige Funktion nicht aus- 
reicht zur Darstellung des jährlichen sowie des täglichen Ganges, habe ich nicht 



D. Wind and Wetter etc., 18«4. 23 

mit voller Gewissheit erkennen können; es ist jedoch wahrscheinlich, dass hieran 
die verwickelte Zusammensetzung dieses Elementes Schuld ist, bei welchem ausser 
Wärme, Menge des vorhandenen Wassers, Barometerstand und Luftbewegung noch 
das Sättigungs-Verhältniss mit ins Spiel kommt (vgl. auch S. 14 f.). Es wäre 
lehrreich zu untersuchen, ob in anderen Elimaten etwas Aehnliches sich findet. 
Nach V ist der wahrscheinliche Fehler: 

F = 0,674 l/L^ = + 0406 % ^^ den einzehien Monat, 



1/L814^ + 

y 12-7 - 



und :pqo — + 0,117 für das Jahresmittel. 

Die täglichen Extreme treten im Jahresmittel ein, wenn 

= 6,931 cos ( 6+ 42<> 42') 4- 4,460 cos (2 ^ + 193« 50') 
+ 4,149 cos (3^4- 271» 23') + 2,508 cos (4 (9 + 68<^ 24') ; 
die Rechnung hiemach ergibt: 

Maximum — 88,71% um h^ 9» Vormittags {6 — IV 10') 
Minimum — 71,34% » 3^ löV,"^ Nachmittags {6 = 229^ 53') 
Doppelte Extreme sind also nicht vorhanden, wie es nach der Rechnung 
mit den Gliedern bisqs scheinen könnte. Der gegensätzliche Zusammenhang zwischen 
dem täglichen Gange der relativen Feuchtigkeit und der Luftwärme wird hierdurch 
noch klarer als aus den graphischen Darstellungen: die Feuchtigkeit der Luft, 
in Procenten des bei der betreffenden Temperatur möglichen grössten Gehaltes aus- 
gedrückt, ist am geringsten um 13% Minuten nach Eintritt des Wärmemaxi* 
mum, am beträchtlichsten gegen 2"^ nach Eintritt des Wärme-Minimum. 

D. Wind, Wetter 9 Wolken und sonstige Erseheinnngen In ilirem Jahreszeitlichen 

Auftreten. 

Die Luftströmungen verdienen in dem Sansibar-Gebiet eine ganz besondere 
Beachtung, weil hier die Winde in ihrem jahreszeitlichen Wechsel vielleicht noch 
mehr als anderswo die Grundlage aller Witterungserscheinungen bilden. Der Nord- 
ostmonsun, der sich in dem Beobachtungsjahre 1864 einige Wochen nach dem 
am 8. Oktober stattfindenden Uebergang der Sonne in die südliche Hälfte des 
Himmels bemerklich machte, seine volle Kraft aber erst nach Mitte December erlangt, 
wann die Sonne ihre niedrigste südliche Mittagshöhe (72^,8) erreicht, bringt vermehrte 
Wärme, niedrigeren Barometerstand und grössere Feuchtigkeit mit; das Gegentheil 
hiervon kennzeichnet den Südwestmonsun> der kurz nach dem zweiten Zenit- 
durchgang der Sonne (am 4. März) eintritt und anfänglich noch von Stillen begleitet 
ist, gegen Ende März, wann die Sonne am nördlichen Theile des Himmels bis 
unter 75^ Mittagshöhe gesunken ist, drei Monate lang fast ununterbrochen ziemlich 
frisch weht, im Juli und August aber schon wieder für einige Wochen zur leichten 
Brise abflaut und sogar bisweilen, wenn auch nur stundenweise, schwache nördliche 
Lüftchen aufkommen lässt, im Oktober nur noch in geringer Stärke und gemischt 
mit viel Stillen auftritt, bis im November die Stillen immer mehr überhandnehmen 
und gegen Ende dieses Monats der Nordostmonsun schon wieder auf einzelne Tage 
die Herrschaft gewinnt. Der Südwest herrscht sieben Monate lang so gut wie 
ausschliesslich; zwei Monate, November und März, sind als Uebergangsmonate zu 
betrachten, und drei Monate nur (Mitte Dezember bis Mitte März) gehören dem 
Nordostmonsune an. 



24 



Meteorologie von Sansibar, I. 



Tab. XXI. 



YertheiliiDif^ der Winde durehs Jahr 

in Procenten aller zweistündigen Beobachtangen zwischen 6^ Vm. nnd 10^ Nm. 



Sansibar 
1S64. 


N 

B ^ 

'S ^ 


NE 
B- t^ 

i S 


£ 


SE 


S 

B- > 


SW 

1 t 


W 

1 ' 


NW 

B- ^ 

8 ^ 


StiUe 


Verln- 
deriich 


Qneisnmme 

sammt fr. iL stark 


Januar . 


19,3 
16,7 

24,7 

12,3 

16,2 
5,4 


33,2 

14,2 


27,7 

7,5 


3,0 


2,0 


1,6 


0,3 


1,6 
1,6 


11,0 


0,8 


100 
100 
100 
100 
100 


40,0 


Febroar 


30,8 
17,7 


20.7 

1,8 


0,5 


0,4 


1,2 


0,9 
2,5 


10,1 

1,6 


9,8 


0.9 

0,5 


32,9 


März . . 


12,2 
2,2 


15,0 

0,3 


9,8 
0,3 


14,2 
0,5 


6,9 


7,3 
1,2 


15.4 


9,9 


April . . 


0,4 


1,8 


0,9 


22r2 

1,4 


19,6 
0,4 


36,8 
8,6 


1,8 


1,8 


15,2 


10,4 


Mai . . 


0,9 


0,7 
0,2 


1,3 
0,2 


25,9 

4,5 


19.4 45,2 
4,0 17,1 


2,7 


8,9 


— 


26,0 


Jani . . 


~~~ 


.^_ 


0,7 


44,0 

7,0 


23,4 

4,8 


28,8 
14,5 


0,5 
0,2 


0,3 
0,3 


2,8 


— 


100 
100 


26,8 


Jnli . . . 


0,5 
0,5 


0,2 




43.0 

8,0 


9,8 
1,2 


39,2 
8,2 


1,2 


0,3 


5,7 


0,3 


17,9 


AagQst . 


2,2 


0,4 


44,2 

11,2 


8,9 
0,2 


22,6 

0,8 


2,3 


1,5 


17,7 


— 


100 
100 
100 
100 
100 


12,2 


Septbr. . 


8,2 


2,4 


3,8 


36,8 

2,6 


7,8 
0,9 


26,0 


1,7 


3,1 
0,2 


15,2 


— 


8,7 


Oktober 


2,6 


1,3 


10,3 

r 

ll6,0 


31,6 


7,4 


13,9 


5,2 


5,6 
0,9 


22,1 


— 


0,9 


Novbr. . 


3,6 
0,6 


10,4 

0,6 


15,8 

1,1 


5,0 
0,3 


10,8 


1,2 


8,8 
1,0 


28,1 


0,3 


3,6 


Decbr. , 


11,0 
54 


29,1 11,8 

5,0 — 


12,7 

0,2 


2,8 


11,1 

0,4 


0,5 
0,2 


7,7 
0,2 


13,3 


— 


11,1 


Summe . 


84,6 
40,6 


121,6 
89,9 


108,6 
9,3 


289,5 

36,3 


120,7 
12,3 


243,6 
49,6 


20,8 
0,4 


48,] 
7,0 


160,2 


2,3 


1200 
100 


195,4 


Jahres- 
mittel . 


7,1 
8,4 


10.1 
8,3 


1 9,1 |24,1 

0,8, 3,0 

1 


10,1 

1,0 


20,3 
4,1 


1,7 
0,0 


4,0 
0,6 


13,8 


0,2 


16,2 



Diese Jahreszeit- Winde wehen also der Sonne entgegen, d.h. von Süden, wenn 
die Sonne nördlich vom Zenit steht, und in der andern kleineren Hälfte des Jahres 
von Norden. Von ihnen hängen vor Allem anch die Reyen ab. Die grosse 
Begenzeit, mastka der Suaheli, beginnt (1864) mit Eintritt der Südwestwinde, 
kurz nach Uebergang der Sonne in den nördlichen Theil des Himmels, und dauert 
fast ununterbrochen ron Mitte März bis zum 20. April, dann aber, mit nur wenigen 
regenfreien Tagen untermischt, bis etwa zum 10. Juni. Hierauf tritt eine längere 
Pause ein, und es kommt Ende Juni bis Anfang Juli die durch einzelne heftige 
Güsse gekennzeichnete Nachregenzeit (mtschöo der Suaheli), welche flir das 
Gedeihen der Feldfrüchte von Wichtigkeit ist. Jetzt folgen mehrere Monate mit 
nur wenig Niederschlag. Die kleineRegenzeit (vuli), die von Ende September 
bis Anfang Oktober gerechnet wird, tritt im Jahre 1864 nicht besonders stark hervor, 
dagegen beginnen Ende November wieder reichlichere Regen, die sich noch über einen 
Monat lang hinziehen, so lange noch Nordost und Südwest einander das lieber- 
gewicht streitig machen. Ein weiteres Eingehen auf den Zusammenhang zwischen 
Wind und Regen soll erst bei späterer Gelegenheit stattfinden, denn an dieser Stelle 
handelt es sich ja wesentlich nur um die aus den Monatsmitteln der Tage und 
BeobachtuDgsstunden zu ziehenden Ergebnisse (vgl. Tab. XXII. auf dem Beiblatt). 

Der Niederschlag in verschiedenen Jahren unterliegt beträchtlichen 
Schwankungen, sowol in Bezug auf seine Menge wie auf seine Vertheilung; das allge. 



D. Wind und Wetter eic., 1864. 



25 



meine Gesetz der dortigen .Regenzeiten bleibt jedoch immer erkennbar, namentlich 
wenn man auch die Anzahl der Regentage mit in Betracht zieht 

So wurde beobachtet von 

Dt. Sevard 



Januar 

Febmar 

Hirz 

April 

Mai 

Jnni 

Znaamm en Januar — Joni 

In der Jahressamme aber 



V*fi^ an 6 Tagen 

0".07 - 7 - 

5",21 - '16 . 

13",22 - 22 - 

12",28 - 19 - 

5",54 - 12 - 



37",95 an 82 Tagen 



54'',03 an 159 Tagen 



1865 

1",73 an 4 Tagen 

8",28 - 12 - 

1",74 - 9 - 

5",08 - 17 - 

2",96 - 9 - 

0",47 - 4 - 



20'^26 an 55 Tagen 



Im März 1857. 
Septbr— Decbr. 1858. 



Li Fergnsson 



Tab. XXIII. 

Dr. Frost 



1850 

2",70 an 2 Tagen 

2",10 - 1 - 

6",31 - 10 - 

16",80 - 16 - 

a^^MS - 15 - 

0",55 - 3 - 



67'M4 



97",69 an 103 Tagen 



11 Monate, Januar bis 
Norember. 



1859 

8,06 

19,19 

21,24 

45,46 

37,55 

9,06 



140,56 



167,22 



120,21 



Auch an ganz benachbarten Orten ist die Niederschlagsmenge oft sehr ver- 
schieden; so soll es z. B. 20 Seemeilen nordwärts, in Kokotoni, bedentend mehr nnd 
heftiger regnen als über der Stadt Sansibar selbst. Genaue Vergleichmessnngen 
sind mir indessen nicht bekannt geworden. 

Von andern Niederschlagsformen kommt nur noch der Thaa vor, im Ganzen 
45 Mal im J. 1864 erwähnt, davon 13 und 9 Mal im Oktober nnd November, mit 
einer einzigen Ausnahme immer am Morgen beobachtet; ganz thaufrei waren Mai, 
Jnni und Juli, lieber die Menge des durch Thau. entstandenen Niederschlags 
liegen keine Beobachtungen vor. 

Meistens zugleich mit den Regengüssen treten oft WlndstOsse und B8en, 
puffs and squalls auf, die ich beide zusammengefasst habe, da ich keinen Anhalt 
ftlr ihre Trennung besitze (s. Beiblatt, Tab. XXII.). Sie sind namentlich im Nord- 
ost-Monsun häufig und im Beginn des Südwests (Januar zehn, April zwölf 
Beobachtungen), erreichen jedoch auch im August noch einmal die Zahl von 10; ganz 
frei von ihnen zeigte sich kein Monat des Jahres 1864, doch findet sich einmal, im 
September, nur ein „Single gust of wind'' im Monat erwähnt. 

Blttz und Donner zusammen, also eigentliche Gewitter, sind auf- 
fallender Weise nur an 6 Tagen im ganzen Jahre notirt worden; Wetterleuch- 
ten dagegen, zumeist Abends von der weiter unten zu erwähnenden Wolkenbank 
ans, ist zu Anfang und Ende des Nordost -Monsuns ziemlich häufig (im December 
an 16 Tagen, im März an 14 Tagend und auch Donner allein ohne mit- 
beobachteten Blitz (December 11 Tage, März 12 Tage). 

Regenbogen finden sich nur 10 Mal erwähnt, davon die meisten (4) im April. 



lieber das jahreszeitliche Auftreten der sonstigen meteorologischen 
Erscheinungen geben die Tabellen XXII. und XXIV. den nöthigen Aufschluss. 

Betreffs der BewSlkung, ftir welche die Beobachtungen Übrigens erst vom 
April an genügend vollständig sind, erscheint es aufiUllig, dass nur Schwankungen 
zwischen 57% und 70% in den Monatsmitteln vorkommen. Der Sansibar- Himmel 
ist immer zu nahezu zwei Dritttheilen bedeckt, und zwar grösstentheils 
mitCnmulus (24 — 48% sämmtlicher Wolkenformen), darunter auch Cumulonus in- 
begriffen, nnd Cumulostratus (5 — 30 %). Nächst diesen beiden Formen treten am 
bllnfigsten die Stratns und Nimbus mit je 13^/q auf, erstere in ziemlich gleichmässiger 



26 Meteorologie Ton Sansibar, I. 

Verbreitung durch alle Monate, letztere zwischen 8^/0 nnd 24^0 schwankend, je nach- 
dem trockne oder Begenzeit herrscht Dann folgen die Cirms mit lO^/o (6—15), 
Cirrostratus mit 7®/o (4 — 14) und zuletzt Girrocnmulus mit 4% (2—6). Ganz 
wolkenfreie Tage sind im J. 1864 gar nicht beobachtet worden, und Yöllig 
bedeckte im Ganzen nur acht, im April, Mai, Juni und December. Der Grad 
der Bedeckung schwankt zwischen 2 und 10 im Mai und Juni, 3 und 10 im April, 
4 und 10 im Dezember, 3 und 9 von August bis November, 4 und 9 im Juli; für 
die übrigen Monate (Januar bis März) sind die Angaben nicht ganz zuverlässig, doch 
ist soviel sicher, dass in ihnen keine extremen Erscheinungen auftraten. 

Die soeben angegebenen Zahlen wurden in der Weise erhalten, dass für jede 
der zweistündigen Beobachtungen zwischen 6^ Vm. und 10^ Nm. die im Journale 
Dr. Seward's vermerkten Wolkenformen in die verschiedenen Spalten einer Ta* 
belle eingetragen wurden, und zwar 1 bis 2 maliges Vorkommen durch einen Punkt, 
3 bis 4maliges durch einen Strich ( I ) und den ganzen Tag hindurch vorherrschendes 
durch 2 Striche (II); bei Summirung der sämmtlichen Tagesbeobachtungen jeder 
einzelnen Wolkenform wurde dann jedem Punkte der halbe Werth eines Striches 
beigelegt und schliesslich Alles in Procente der Monatsmittel verwandelt. Der Grad 
der Bedeckung ergab sich unmittelbar aus den vorliegenden Aufzeichnungen fUr 
nahezu jede zweite Tagesstunde. Spätere Beobachtungen, besonders wenn sogleich 
von vom herein zu ganz bestimmtem Zwecke und mit möglichst genauer Elassi- 
ficirung angestellt, werden vielleicht nicht unwesentliche Abweichungen von vor- 
stehenden Zahlen ergeben; das Charakteristische indessen scheint auch aus dieser 
kurzen Periode schon genügend deutlich hervorzugehen. Eine Zusammenstellung 
der Vertheilung von Wolkenform und Bedeckung über die einzelnen Stunden des 
Tages würde in mancher Hinsicht lehrreich sein; ich habe sie bisher unterlassen 
und vorläufig nur soviel erkannt, dass der Nachthimmel im Allgemeinen klarer 
zu sein scheint als der TaghimmeL 

Viel FlelBs bat Dr. Seward der Skizzirung einzelner auffälliger Wolken- 
formen und ganzer Bedeckungsschichten zugewandt, indessen musste ich auch 
dieses interessante Material, für welches sich übrigens vielleicht ein mehr geübter 
Bearbeiter findet, vor der Hand noch unberücksichtigt lassen. Einer auffälligen 
Erscheinung nur sei noch gedacht, einer vorzugsweise im Südwest-Monsun am west- 
lichen Theile des Horizontes auftretenden Wolkenbank („cloud- oder haze-bank^', 
oder auch „monsoon walP' im Journale Dr. Seward' s genannt), welche dem Hinein- 
wehen der kühlen Südwinde in die warme feuchte Luft Sansibars seine Entstehung 
zu verdanken scheint. Neben den eigentlichen Wolken findet sich auch oft „haze^^ 
als besondere Form aufgeftlhrt; ich habe versucht, diese Form so rein als thunlich 
in einer besonderen Spalte darzustellen, muss jedoch bei der hierin nicht ganz 
gleichmässigen Bezeichnungsweise Dr. Seward's immerhin annehmen, dass neben 
dem mehr trocknen Dunst — ftlr welchen die mir bekannten englischen Reisenden 
den Ausdruck „haze^' gebrauchen — auch öfters eigentliche Nebel (fogs), der Be- 
griff ;,steamy'', und Dunstbänder am Horizont, oder gar verwischte fliegende Stratus- 
wölkchen mit eingemengt sind. Am häufigsten ist „haze^' beobachtet in den 
trockenen Monaten Juli und August (60 und 43 Mal an 27 und 24 Tagen, vor- 
wiegend am Morgen) , und im März , vor Beginn der grossen Regenzeit (30 Mal an 
21 Tagen), am wenigsten oft im Mai (2 Mal an ebensoviel Tagen). 

Eine nicht uninteressante Ergänzung zu den Beobachtungen der Windrichtung 
bilden diejenigen des Wolkenzugs. Ich habe dieselben gleichfalls, sogut die 



D. Wind und Wetter etc., 1864. 27 

ceitweiUge Lückenhaftigkeit der Aufzeichnangen Dies zuliess, nach Procenten der 
Monatsmittel zasammengestellt Es ergibt sich hieraus, dass von 1200 Beobach- 
tungen 811 die dem SW Monsun entsprechende nordöstliche Richtung yertreten 
(NW 269, N 282, NE 178, E 82), 356 die dem NE Monsun entsprechende südwest- 
liche (S£ 17, S 112, SW 184, W 43), während 33 auf anscheinendes Stillstehen 
der Wolken kommen. Eine Summirung der Monatsprocente der Windrichtungen 
ergibt 

flir den Sttdwestmonsun 676 (SE 290, S 121, SW 244, W 211 ™ , ^,, 
mr den Nordostmonsun 364 (NW 48, N 85, NE 122, E 109 J **'' wmasmien. 

Um eine Vorstellung zu erhalten von der Diirch8ichtif:kelt der Lnft zu ver- 
schiedenen Zeiten des Jahres, habe ich alle Beobachtungen über „brilliant und 
yery brilUant starlight oder moonshine^' zusammengestellt, sowie auch über die 
Sichtbarkeit der gegen 30 Seemeilen entfernten hohen Festlandsküste 
im W und NW von Sansibar. In beiden Fällen ergab der Beginn des Nordost- 
monsuns die grösste Durchsichtigkeit (14 resp. 3 Beobachtungen im November, 
und 11 resp. 5 im Dezember). Der Glanz der Gestirne war ausserdem noch im 
Januar und März (8 und 6 Beobachtungen) auffallend, im Mai und Juni aber gar 
nicht, und die Küste im Februar und März je 1 Mal sichtbar. 

Fast genau dieselbe Vertheilung zeigen die Beobachtungen (56 in Summe) 
des in Sansibar oft prächtigen ZodlakaUlchtes, Auch die 6 beobachteten HondhSfe 
und 6 Heteorttlle (Sternschnuppen und Feuerkugeln, 8 in Summe) fallen auf die 
Zeit von November bis April. Die bei uns so bekannten Stemschnuppenschwärme 
(am 10. — 12. August und 11. — 14. November) sind von Dr. Seward nicht be- 
obachtet worden; dafUr aber verzeichnet er am 3. und 20. August, sowie am 
27., 28. und 29. November mehrere „shooting stars.^' 

Als eine überaus glänzende Erscheinung, deren Häufigkeit ebenfalls vom Monsun- 
wechsel mit bedingt ist, müssen noch rothe Strahlen (pink rays) erwähnt werden, 
welche bisweilen, bei ganz niedrigem Sonnenstande, in auseinanderlaufender Rich- 
tung, und mit regelmässigen dunklen Sektoren zwischen sich, bis zum Zenit empor- 
schiessen. In einzelnen Fällen, jedoch verhältnissmässig selten, sieht man am 
gegenüberliegenden Theile des Horizontes eine ganz gleiche Lichterscheinung sich 
bilden, die mit der anderen bisweilen auf der Mitte des Weges in Eins verläuft. 
Das Ganze verschwindet nach wenigen Minuten. Für das Jahr 1864 finden sich 
44 derartige „Strahlenkronen'' aufgezeichnet, die meisten im März und April 
(7 und 9 an 14 Tagen) und im Oktober und November (9 und 5 an 13 Tagen, 
also dreimal 2 an demselben Tage, früh sowol wie Abends). 'Ganz dieselbe Er- 
scheinung habe ich einige Male, wenn auch nicht so glanzvoll wie in Sansibar, 
bei einem mehrjährigen Aufenthalte in Jerusalem zu bewundem Gelegenheit gehabt, 
leh vermute, dass sie dann sich bildet, wenn vor der dicht an oder unter dem 
Horizonte stehenden Sonne kleine Wolkenflocken sich befinden, zwischen denen 
dann die letzten Lichtstrahlen, noch gehoben durch die Schatten jener Wölkchen, 
in gelbrothe^n Glänze auf tiefblauem Grunde, hindurchbrechen; je näher diese an 
und ftlr sich parallelen Strahlen dem Zenit kommen, desto mehr scheinen sie aus- 
einanderzuweichen, und haben sie Kraft genug, auch den gegenüber liegenden Theil 
des Horizontes noch zu erreichen, so laufen sie dort wieder in einen Punkt zu- 
sammen, — ein Vorgang, den man auch öfters an parallel über den ganzen Himmel 
ziehenden Wolkenstreifen studiren kann. Aehnliches, wenn nicht dasselbe, wurde 



28 Meteorologie von Sansibar, L 

von George Latimer in Porto Rico während des Sommers and Herbstes häufig 
beobachtet (s. Ztschr. der österr. Met. Ges. IX, S. 304). 

Eine Erscheinung der unangenehmsten Art fUllt die vorletzte Spalte von Ta- 
belle XXU. unter dem Titel Gestank vom Strande« Von ihr sagt Livingstone 
am 2. März 1866 in seinen ,,Last Jonmals'' vol. I. S. 6: ,,the stench arising 
from a mile and a half or two Square miles of exposed sea beach, which is the 
general depository of the filth of the town , is quite horrible. At night it is so 
gross or crass one might cut out a slice and manure a garden wiih it: it might 
be called ,,Stinkibar'' rather than Zanzibar. No one can long enjoy good health 
here". Dr. Se ward unterscheidet in seinem sehr gewissenhaft geführten ,^Weather- 
Book'' die Abstufungen yyStenchy bad, fecal und horrible stench from the beach.'' Jede 
einzelne dieser Beobachtungen habe ich in meine tabellarische Umschreibung des- 
selben aufgenommen y und so gefunden, dass in Sansibar im J. 1864, ungerechnet 
die Zeit von Mittemacht bis 4^ Morgens, an 71 x 2 Stunden, und insgesammt an 
58 Tagen mehr oder minder schlechte Gerüche vom Strande her aufgestiegen sind, 
also im Durchschnitt aller sechs bis sieben Tage einmal auf die Dauer von etwa 
2^/2 Stunden. Die schlechte Strandausdünstung ist also durchaus nicht permanent, 
wie man nach Dr. Livingstone's Notiz vermuthen könnte, wohl aber kann sie, 
wie Tabelle XI. zeigt, zur Zeit des Nordostmonsuns und kurz vorher überaus 
lästig werden, da von den 71 „stenches'^ 58 allein auf die fünf Monate Oktober bis 
Febraar fallen. 

Zur Entstehung dieser Gerüche wirken verschiedene Ursachen mit. 
Zunächst ist der Strand — wie jeder Sansibarianer, der einigermassen früh auf- 
steht, sich täglich überzeugen kann — die allgemeine Kloake der Stadt, deren 
Reinigung einzig dem Wechsel der Gezeiten überlassen bleibt Bei Hochflut ist 
diese Naturräumung eine gründliche, weil dann das Wasser gegen 16 Fuss hoch 
steigt*); bei Nippfluth aber vermögen die trägeren Wogen der sich nur um 6 Fuss 
über den Ebbestand erhebenden See nicht allen Unrath hinwegzuspttlen. Hierzu 
kommt noch, dass vom Oktober an das Meer oft vollkommen spiegelglatt und ohne 
Bewegung ist; Bemerkungen, wie „surface of the sea like oil'', oder „sea like a 
sheet af glass'', häufen sich in Dr. Seward's Journal, und die Windstillen erreichen, 
namentlich in dem Hauptstinkmonat November, einen hohen Procentsatz (s. die 
betr. Spalten auf Tab. XXII.). In der warmen Jahreszeit, vom Oktober bis März, 
ist ferner die Verwesungsfähigkeit der liegen gebliebenen Beste eine erhöhte, und 
vom November an auch ihre Menge eine vermehrte, weil dann von Norden her 
viele Schiffer kommen, welche gleichfalls für gewisse Bedürfnisse auf den Strand 
angewiesen sind und ausserdem die von den gesitteten Einwohnern beobachteten 
Vorsichtsmassregeln zumeist vernachlässigen, indem sie die für anständig geltende 
Flutlinie nicht genau inne halten. Im December wird es noch schlimmer, denn 
nun stellen sich auch die Schiffer von Indien und Arabien ein mit ihren duftenden 
Ladungen von durchweichten Fellen und halbverfaulten Haifischen, welche hier als 



*) Eine grOndliche DarstdUung derFIutersclieinangen am Westrand des indischen Oceans 
bleibt noch ein Bedflrfiuss; die für die Schififahrt wichtigsten Angaben sind aUerdings Yoriianden 
(s. Hydrog. Annalen III. S. 259, ferner African Pilot und die beiden India Directory von 
Taylor Horsboargh und Rosser Imray), aber ' vollständige Beobachtangsreihen sind meines 
Wissens bisher nicht veröffentlicht worden. In Sansibar will man bemerkt haben, dass die Spring- 
flut am Vormittag immer höher steigt als Nachmittags. Die wenigen Bemerkungen hier (auf Tab. XXII.) 
aber besonders hohe und niedrige Wasserst&nde sind nur der YoUst&ndigkeit wegen aufgenommen worden. 



J 

1 



t). Wind und Wettet etc., 1864. 29 

g;ros8e Delikatesse gelten. Treten dann die geradewegs yom Strande her wehenden 
Nordwestwinde häufiger anf, was nach den Tafeln ttber die Yertheilnng der Winde 
ebenfalls vom November an geschieht , so können in der That jene fürchterlichen 
Gerfiche eine fast unerträgliche Plage werden. 

Trotz alledem ist das Klima von Sansibar keineswegs gesundheits- 
gefährlich (vgl. Band I. S. 21 und S. 330 ff.), sondern vielmehr eines der zu- 
träglichsten im Gebiete der Tropen, was wahrscheinlich nicht zum geringsten Theile 
dem Einflnss der Monsune zuzuschreiben ist. Pemiciöse, in wenig Tagen tödtende 
Fieber, die in Westafrika u. a. 0. so häufig sind, fehlen hier gänzlich, und wenn 
frtther bei Seeleuten, die im Innern der Insel übernachteten, einige Fälle von 
raschem Tode vorgekommen sind, so liegt es viel näher, den Grund hiervon in 
vorhergegangener Unmässigkeit oder Erkältung, oder auch in fehlerhafter Behand- 
lung des Erkrankten (durch Aderlässe u. dergl.) zu suchen, als in irgend etwas 
Anderem. Die südlichen Theile der Küste, von Kiloa an, stehen übrigens 
noch heute im Eufe grosser Ungesundheit, allein sie liegen auch bereits an der 
Grenze des Monsungebietes; von der weiter nordwärts gelegenen Galla- und 
Somaliküste hingegen weiss man nichts Nachiheiliges zu sagen. 



Die zu Anfang dieses Abschnitts (Tab. XXI) gegebene allgemeine Uebersicht der in 
Sansibar herrschenden Luftströmungen( s. auch graphische Darstellung auf Tafel lY. 
obenan), giebt nur ein unvollkommenes Bild, weil die tageszeitliehe VertheUimg: 
der Winde keinen Ausdruck darin findet. Die erforderliche Auskunft hierüber 
gewährt beifolgende Tabelle (XXY.), in welcher für jeden Monat des Jahres 1864 
alle Beobachtungen der 8 Hauptwinde zu den geraden Stunden zwischen 6 Uhr 
Morgens und 10 Uhr Abends zusammengestellt sind. Die Zahlen der Querreihen 
sind Procente der in der zweiten Spalte jeder Tabelle angeführten Gesammtzahl 
der Windbeobachtungen in der betr. Stunde jedes Monats; die daneben in 
Klammer geschlossenen Zahlen geben an, wie viel Gesammt- Procente frische und 
starke Winde beobachtet wurden, sodass man also die Menge der leichten 
und gemässigten Winde durch Abzug dieser Zahlen von den unmittelbar davor- 
stehenden grösseren erhalten würde. Die jedesmaligen letzten Reihen (Monatsmittel) 
lieferten das Material zu der obenstehenden Tabelle XXI. Um das Eigenthümliche 
der so gefundenen Windvertheilung mit Einem Blick übersehen zu können , habe ich 
diese Zahlenwerthe, unter Berücksichtigung der Windstärken, auf den zwei Tafeln IV. 
und y. aufgetragen , deren eine die Windrosen aller Beobachtungsstunden 
jedes Monats darstellt, während die andere zeigt, wie im Laufe des Jahres j eder ein- 
zelne Wind sich den ganzen Tag über verhält; erstere entspricht also 
den Horizontalreiben, letztere den Vertikalspalten jener Tabellen. Die Ergebnisse, 
welche diese Darstellungen ohne Weiteres Uefem, sind vornehmlich folgende: 

1) Die Windrichtung schliesst sich auch im Laufe des Tages 
der Bewegung der Sonne an. Am auffälligsten tritt Dies in den Südmonsun- 
Monaten (bei nördlicher Sonnendeklination) hervor, wo Morgens Südwestwinde, 
Mittags Südwinde und Nachmittags Südostwinde herrschen, im Nordostmonsun aber 
(bei südlicher Stellung der Sonne), nur insofern, als der Nordost in den Mittags- 
stunden durch vorwiegend rein nördliche und Nachmittags durch östliche Winde 
ersetzt wird. Man könnte versucht sein, hierin eine Art Land- und Seewind 
za erblicken; Dem widerspricht jedoch die ganze Richtung dieses Windsystems, 



30 Meteorologie 7on Sansibar, t. 

besonders auch das mittägige Auftreten meridionaler Luftströmungen, femer die oft be- 
trächtliehe Stärke derselben , die Zeit des Weehsels der östlichen und westlichen 
Winde, und endlich der Umstand, dass Land- und Seebrisen nirgends in den eigent- 
lichen Monsun -Monaten angenommen worden, sondern nur in den durch Stillen 
und Flau -Brisen ausgezeichneten Uebergangszeiten. Es liegt mithin die Vermuthung 
nahe, dass diese Ablenkungen nicht lokaler Natur, sondern durch allgemeine Ur- 
sachen bedingt sind, wie es oben, und schon vorher S. 10 f. ausgesprochen ist. 

2) Jede Tagesstunde hat im Allgemeinen nur eine dominirende 
Windrichtung, oder höchstens zwei, gegen welche die anderen etwa noch 
nebenbei vorhommenden fast völlig verschwinden; ausgenommen hiervon 
sind indessen die Uebergangsmonate (März und November, theilweise 
auch Dezember) und dieUebergangstunden (12^ Mittag und 2^ Nm.), in denen 
im Laufe des Monats häufig drei, seltener mehr verschiedene Winde vorkommen. 
Das Zusammenfassen aller Windbeobachtungen eines Monats oder 
gar das Herausgreifen der Hauptwinde, wie es noch in den VeröfEent* 
lichungen vieler Stationen sich findet, ist daher durchaus ungenügend zur 
Gewährung eines richtigen Einblicks in das Windsystem eines Ortes, wenigstens 
wenn derselbe im Tropengebiete liegt. 

8) Auch jeder einzelne Wind hat ein eng begrenztes Gebiet von 
wenigen Tagesstunden, an denen er sich zeigen kann, und zwar bleibt dieses 
in allen Monaten seines Vorkommens nahezu dasselbe. Die graphischen Dar- 
stellungen auf Tafel lY lassen dies so deutlich erkennen, dass es nicht noth- 
wendig erscheint, &ir jeden Einzelwind das Jahresmittel seines procentlihen Auf- 
tretens zu den verschiedenen Tagesstunden zu bilden; fllr die Stillen jedoch — 
unter denen auch flaue Brisen von der Stärke ^/g mit imbegriffen sind — wird die 
Uebersicht durch folgende Zusammenstellung wesentlich erleichtert. 

Vormittag Nachmittag Nacht 

6^^ 8^ 10^ 12^ 2^ 4> 6^ 8^ 10^ 12— 4^^Vm. 

Stillen: 34,0 1 14,4 | 4,2 | 6,1 | 8,3 | 7,2 | 9,6 | 18,2 1 18,2 | 15,4?T~ 
in Procenten sämmtlicher Winde der betreffenden Stunden. 
Die Stillen sind also früh 6^ am häufigsten (Vs aller beobachteten Winde) 
und sinken dann durch 14,4% um 8^ Vm. rasch unter 5% um 10^ Vm., nehmen 
wieder langsam und ziemlich stetig zu bis gegen 10% bei Sonnenuntergang und 
dann rasch bis Aber 18% am 8^ und 10^ Abends; in den Stunden von Mittemacht 
bis 4^ Morgens, für welche nur wenige Beobachtungen vorliegen, scheinen die 
Stillen wieder seltener zu werden und bleiben jedenfalls weit unter dem Maximal- 
werth um 6^ Morgens. Die meisten stärkeren Winde finden sich Vormittags, 
was vermuthlich mit dem oben (S. 10) über die Ursachen der täglichen Barometer- 
schwankungen Gesagten zusammenhängt. 

Ebenso lässt sich das jahreszeitliche Auftreten und Wiederver* 
schwinden jedes einzelnen Windes weit leichter auf der obengenannten 
Tafel verfolgen als mit Hülfe der Monatswindrosen oder irgendwelcher Beschreibung. 
Die Herausgabe ähnlicher graphischer Darstellungen für jeden wichtigen Hafen im 
Gebiete der regelmässigen Winde dürfte daher auch von praktischem Nutzen für 
den Seefahrer sein. 

Barische, thermische und Feuchtigkeits-Windrosen für Sansibar 
abzuleiten, erschien mir nach dem vorliegenden Sachverhalt zwecklos: es hätte 
weiter Nichts dadurch erreicht werden können, als eine Gegenüberstellung der 






D. Wind und Wetter etc., 1864. 3 1 

Barometerstände etc. am Vor- und Nachmittag ^ im Nord- and Südmonson, eine 
Sache, die ohnehin schon klar genug ist. Der Südwest z. B. ist nur Vormittags- 
wind, und zwar nur in der kühlen Jahreszeit; er ist daher kühler als der nach- 
mittägige Südost und die sommerlichen (im Sinne der südlichen Erdhälfte) Nord- 
winde, und zwar um ebensoviel als die Wärme des Nachmittags und des Sommers 
diejenige des Vormittags und des Winters übertrifft. Wollte man indessen nach- 
weisen, um wie viel die polaren Südwinde kühler sind als die nördlichen, so 
würde in vorliegendem Falle eine einfache Zusammenstellung nach üblicher Art 
nicht mehr genügen ; eine Hindeutung auf dieses Verhältniss findet sich übrigens 
schon auf Seite 13 f. Nicht anders ist es mit Luftdruck und Feuchtigkeit, welche hier 
unmittelbar von dem täglichen und jahreszeitlichen Gange der 
grossen Licht- und Wärmespenderin abhängig sind, ebenso wie 
die Winde selbst, die ja auch, wie ich zu zeigen versucht habe, der Sonne 
folgen, während sie in unseren Breiten mehr uuregelmässig wehen und die 
Träger von Eigenschaften sind, die sie in fremden Elimaten aufgenommen haben. 

Da von den Ursachen der täglichen Winddrehung schon weiter oben 
die Bede gewesen, bleibt mir nur übrig, von denjenigen des jahreszeitlieheii 
Wlndweehsels noch einige Worte zu sagen. Eine ausführliche Erörterung würde 
in diesem Aufsatz, dessen Grenzen so eng gezogen sind, nicht am Platze sein; 
sie muss eingehenderen Specialarbeiten vorbehalten bleiben, welche den ganzen 
Umfang des Monsungebietes in Betracht zu ziehen haben: an dieser Stelle möge 
mir nur gestattet sein, die Einwirkung des bekannten sommerlichen Auflocke- 
rungsgebietes von Inner-Asien durch ein kleines Diagramm zu veranschaulichen, das 
am Fusse von Tafel I. Aufnahme gefunden hat. Aus der dort versuchten Zusammen- 
stellung der Barometerkurven von Mauritius (Port Louis, 20® 10' S. Br., 57® SO' östl. 
L. Gr.), Sansibar (6® 10' S. Br., 39® U' östl. L, Gr.), Colombo (Westküste von 
Ceylon, 6® 56' N. Br., 79® 50' östl. L. Gr.), Madras (13® 4' N. Br., 80® 19' östl. 
L. Gr.) und Kalkutta (22® 23' N. Br., 88® 21' östl. L. Gr.) ersieht man hauptsächlich 
Folgendes : 

1) Die genannten Orte haben einen um so niedrigeren Luftdruck, je nördlicher, 
d. h. je näher am Mittelpunkt jenes Auflockerungsgebietes sie liegen, und es 
müssen desshalb in diesem ganzen Gebiete Winde von südlicher Richtung 
überwiegen. 

2) Der Minderdruck in den nördlich gelegenen Gebieten findet 
sich in der Zeit von April bis Oktober, in welch sieben Monaten demzufolge 
die Südwinde vorherrschen (Südwest- Monsun); der Minderdruck im Süden 
beschränkt sich auf die drei Monate December, Januar und Februar — die 
Zeit des Nordostmonsuns — , und Gleichgewicht des Luftdruckes findet 
im März und November statt (Uebergangsmonate mit viel Windstillen). 

3) Die Entfernung der nördlichen und südlichen Barometerkurven ist zur Zeit 
des Südmonsuns am grössten, weshalb dieser itn Durchschnitt aller Orte des Ge- 
bietes. die beträchtlichsten Windstärken zeigen wird. 

4) Zwischen den Orten mit Kurven von starker entgegengesetzter Ausbuchtung 
liegen solche mit nahezu gleichbleibendem Luftdruck, in denen die 
Monsune nicht so ausgeprägt in Richtung und Stärke auftreten 
werden, wie an den weiter am Bande des Gebietes liegenden Orten mit grösseren 
jahreszeitlichen Unterschieden im Luftdruck. Weitere Folgerungen hieraus, und 



32 Meteorologie yon. Sansibar, H. 

namentlich den Versuch einer genaueren Abgrenzung dieses ganzen grossartigen 
Witterungsgebietes y welches den bei Weitem grössten Theil von Asien und Afrika 
umfasst, verspare ich mir bis zum Abschluss der Verarbeitung des gesammten 
reichen Materials, welches ich zum grössten Theile der ausserordentlichen Munificenz 
der Meteorologischen Gentral-Anstalten zu London und Utrecht verdanke, und des- 
jenigen, das ich mir nachträglich noch werde verschaffen können. Ich hoffie, 
dass mir in Zukunft mehr Müsse hierfUr vergönnt sein wird als bisher, und erlaube 
mir Alle, welche etwa Beobachtungen zu Land oder See aus dem Umfang jenes Ge- 
bietes besitzen, um geneigte Mittheilung derselben angelegentlichst zu bitten. 

Das jetzt in meinen Händen Befindliche gedenke ich demnächst in thunlichst 
rascher Aufeinanderfolge in Fachzeitschriften zu veröffentlichen; es besteht im 
Wesentlichen aus folgenden, schon zum Theile verarbeiteten Beobachtungen: 

1) auf den Seschellen, von Civil - Gommissioner Ward (Mai 1863 bis Sept. 
1864, zumeist nur einmal dcfir Tages und nicht für alle Elemente); 

2) in Maskat, von Dr. Rosario (1863 bis 1865 und 1867 bis 1869, nur ftlr 
Thermometer, Wind und Wetter, und erst zuletzt auch Luftdruck); 

3) Wind- und Wetterbeobachtungen der Master Attendants Offices in Co- 
lombo und Point de Galle; 

4) auf H. B. M. S. Orestes während Ereuzungsfahrten im westlichen 
indischen Ocean, von Capt. Gardener (1864, vollständiges Register); 

5) auf den österreichischen Lloydschiffen Apis und Urano während ihrer 
Fahrten zwischen Aden. und Bombay (1870 und 1871, fast vollständig); 

6) auf den Dampfern der holländischen Stoomvart-Maatschappij „Neder- 
land'' zwischen Aden und der Sundastrasse (1871 — 1874, vollständig). 



n. Meteorologiselie Beobachtungen in Sansibar Tor 1864. 

A. Die frühesten Messungen der meteorologischen Elemente von Sansibar 
stammen aus dem Jahre 1850. Sie wurden unter der Leitung von Lieotenant 
Feripasson angestellt von einem „subordinate but competent medical offioer'' 
(a half caste apothecary?) mit „Standard maximum and minimum thermometers for 
Ihe temperature, wet and dry bulb thermometers for the temperature of evaporation 
and simultaneous temperature of the air , and a rain gange'' , doch leider ohne 
Barometer, und von Golonel Sykes in seinen „Notes von the Climate and the 
Productions of Zanzibar'' veröffentlicht (Journal of the R. Oeogr. Society XXIIL 
p. 109 ff.). Die auf Seite 110 gegebene Uebersicht der Ergebnisse ist, wie es 
scheint, nach täglichen Beobachtungen zusammengestellt, doch fehlen nähere An- 
gaben hierüber. Ich gebe das Wesentlichste derselben in nachfolgender Tabelle 
wieder, in einer Anordnung, welche den Vergleich mit Dr. Sewards Beobachtungen 
im Jahre 1864 erleichtert. 

Einige Bemerkungen, welche mir bei näherer Prüfung aufgestossen, mögen 
hier Platz finden: 

1. Die Monatsmittel der Temperatur ftlr Januar bis November 1850 
(erste Spalte) sind anscheinend aus den mittleren Maxima und Minima abge- 
leitet, obwol sich an drei Stellen Abweichungen von dem Mittel der Extreme ergeben, 
da im Januar SS'^^S steht statt 83,45 , im März 8i$»,5 statt 83,3 und im Mai 78<»,d 



Beobachtungen vor 1S64. 33 

Statt 78,55. Die unsicher erscheinenden Zahlen müssen trotzdem beibehalten werden, 
denn Colonel Sykes benatzt sie selbst an Stelle der oben erwähnten Trocken- 
thermometer-Angaben, von denen jedoch in seiner Tabelle Nichts za finden ist, und 
gibt auch keine Notiz über einen etwa zu vermutenden Druckfehler. Der jährliche 
Gang des Thermometers nach Fergusson stimmt im Allgemeinen leidlich mit dem- 
jenigen nach Dr. Sewards Beobachtungen (s. Tab. VIII), das Jahresmittel ist in- 
dessen um 1,<^5 höher als 1864 gefanden worden. 

2. Sehr verdächtig erscheinen mir die hygrometrischen Angaben 
Fergussons. Ihnen zafolge würden JaU und August die feuchtesten Monate sein, 
was mir geradezu undenkbar erscheint, da er doch gleichfalls in diesen beiden 
Monaten SW und SSE Briesen in den Stärken 2 bis 5 vorherrschen lässt, die doch 
als polare Winde nothwendigerweise Trockenheit mit sich bringen müssen. Um 
mir die Sache aufzuklären, habe ich die Berechnung des Dunstdrucks und der 
relativen Feuchtigkeit noch einmal durchgeiUhrt, und zwar mit den von Golooel 
Öykes selbst angegebenen Differenzen und nach den Guyot'schen Tafeln (No. VII); 
hierdurch erhielt ich Werthe, die allerdings beträchtlich abweichen von denen, welche 
Sykes im Jahre 1853 nach den Tafeln von Apjohn und Glaisher abgeleitet hat, 
nämlich für Januar bis November, 

Janiuur April Jali 0kl 

meaa elMtic force of vapotir . . . .| 0,995 1 791 1 968 1 1,043 1 928 1 879 1 0,913 \ 891 1 834|0,855|844 



ine«id«greeofliiiimdity(Satnratioii=100)j 91} 87 | 91 | 96 j 991 96 !lOO(!) ^ 99 91| 91. 97 

die aber trotzdem, ftlr mich wenigstens, in der Hauptsache ganz unerklärlich sind. 
Ich bin daher geneigt zu vermuten , dass der Fehler in den Ablesungen des feuchten 
Thermometers liegt, oder darin, dass die Mittel der extremen Stunde des trockenen 
Thermometers verglichen sind mit nicht gleichzeitig angestellten Beobachtungen 
eines befeuchteten Instruments. Durch einen solchen Irrthum würden natürlich auch 
Colonel Sykes' übrige hygrometrische Angaben (über das Gewicht des Wasserdunstes 
in einem Cubikfuss Luft u. dgl.) beeinflusst worden sein, wesshalb ich sie hier nicht 
mit aufgenommen Jiabe, zumal sie ohnehin in Deutschland nicht so üblich sind wie 
in England. 

Nach all Diesem kann ich nicht umhin, jene Thermometerbeobachtungen 
aus dem Jahre 1850 für unzuverlässig zu halten; ich habe daher nur die 
nothwendigsten Angaben auf hunderttheiliges Maass reducirt und verweise für die 
andern auf die „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie^' (IV, No. 
13 und 14 Seite 255 ff.) in denen Herr Dr. von Boguslawski aus Anlass der neuen 
englischen Vertnessungen an der Ostküste von Afrika im Süden von b^ 25' S. Br. 
einen vortrefflichen Aufsatz gebracht hat unter dem Titel: „Die Insel Sansibar, 
ihre Natur, Klima und Kilstenbeschreibung.'' 

Die Windbeobachtungen aus dem Jahre 1850 sind allzu dürftig, als dass 
sie von grossem Interesse sein könnten, dagegen erscheinen die den Begenfall 
betreffenden Angaben wichtig, da kein Grund vorliegt, ihre Zuverlässigkeit, wenig- 
stens was die monatliche Vertheilung betrifft, zu bezweifeln. 

B. Aus dem Jahre 1859 kenne ich nur Beobachtungen von Dr. Frost, welcher 
damals in Sansibar als Arzt am englischen Gonsulate weilte. Ich verdanke eine 
Abschrift derselben der Gefälligkeit des Herrn Theodor Schultz, vormals deutscher 
Konsul in Sansibar, welcher aber ausdrücklich dazu bemerkt: „Diese Tabelle ist 
nach den Observationen von Dr. Frost zusammengestellt, so dass ich iUr ihre 

T. d. Decken, Seisen IIL 3: Meteorologie etc. ;j 



34 Meteorologie von Sansibar, IL 

Bichtigkeit nicht aufkommen kann/' Wo die Originalbeobachtongen sich befinden^ 
ist mir unbekannt geblieben. Ich gebe daher die Tabelle so wieder, wie ich sie 
erhalten habe, doch in der Anordnung den früheren Tabellen nach Dr. Sewards 
Beobachtungen angepasst. Die Barometerstände habe ich unter Anwendung der 
mittleren Tagestemperatur auf den Gefrierpunkt des Wassers reducirt, da allem 
Anscheine nach mit einem Quecksilberbarometer beobachtet worden ist. Die 
Thermometermittel waren nur in ganzen Köaumurgraden gegeben, die ich für 
meine Zusammenstellung in Celsiusgrade verwandelt habe; ob auch ursprünglich 
nach dem achtzigtheiligen Thermometer abgelesen, oder dieses erst später aus 
Fahrenheitgraden berechnet wurde, vermag ich nicht zu sagen, ebensowenig, auf 
welche Weise oder zu welcher Stunde die Extreme des Barometer- und Thermo- 
meterstandes gefunden wurden, deren Mittel hier als Monatsmittel angenommen sind. 
Natürlich leidet unter diesem Mangel an allen näheren Angaben die Vertrauens- 
würdigkeit des Ganzen ungemein. 

In Betreff des Begens bemerkt Herr Schultz : „der Begenfall in 1859 (167,22 
inches) war ausserordentlich stark und ruinirte gänzlich die Gewürznelken-Ernte. 
Kein Begister des gefallenen Begens ist vor 1859 complet im Jahre durchgeführt 
worden, aber die Zusammenstellung der ersten acht Monate von 1857 und der letzten 
vier Monate von 1858 giebt einen Totalfall von 120",21 (inches), was als jährlicher 
Durchschnitt anznnehmen isf Diese Annahme will mir indessen immerhin noch 
etwas zu hoch erscheinen (vergl. Tab. XXVI. und Zusammenstellung auf Tabelle 
XXIII.) ; übrigens lege ich weniger Gewicht auf die immerhin etwas unsicheren abso- 
luten Werthe dieser Angaben , als auf die Vertheilung der gefallenen Begenmenge über 
die verschiedenen Monate. Da man von Begenmessungen nicht leicht genug haben 
kann, wäre es sehr erfreulich, wenn auch die von Herrn Schultz erwähnten Beob- 
achtungen aus den Jahren 1857 und 1858 noch an einem allgemein zugänglichen 
Orte zum Abdruck kämen ; hoffentlich treffen diese Zeilen Jemand, der in der Lage 
ist, diesen Wunsch zu erfüllen. Besonders werthvoU würde es sein, wenn dann 
gleichzeitig einige Notizen der oben berührten Art (über Instrumctfite, Beobachtungs- 
standen u. dergl.) gegeben werden könnten, weil erst dadurch das Vertrauen in die 
Zuverlässigkeit jener Beobachtungen gefestigt werden würde; so lange Dies nicht 
geschehen, bleiben sie immer den so sorgfältig angestellten Dr. Seward'schen 
gegenüber etwas verdächtig, namentlich aber die Barometerstände, welche ftlr 
Juli fast ebenso niedrig angegeben sind als für Januar, was selbst durch eingehende 
Prüfung der Original -Aufzeichnungen kaum glaubhaft gemacht werden kann. 

C. Von sonstigen meteorologischen Beobachtungen auf Sansibar 
ist mir Nichts bekannt geworden, und es ist auch nicht wahrscheinlich, dass 
solche aus älterer Zeit existiren, weil selbst die englischen und französischen 
Forschungsexpeditionen unter Owen und Guillain Nichts dergleichen veröffentlicht 
haben, abgesehen von einigen abgerissenen Notizen. So kommen denn vorläufig 
nur die schon eingangs erwähnten Beobachtungen von Dr. Albrecht Boscher und 
mir selbst noch in Betracht, erstere vom 16. November 1868 bis zum 16. Februar 
1869 angestellt, letztere hauptsächlich vom 4. Februar bis 10. April, und vom 1. Sep- 
tember bis 24. Oktober 1863, die aber wegen der Kürze der Beobachtungszeit nur 
zu Vergleichungen und zur Bildung von fünftägigen Mitteln zu gebrauchen sind. 



ni. Desiderata für dea südlichen Indischen Ocean. 35 



in. Desiderata fßr den sfidlichen Indischen Ocean. 

Ich möchte diese Bemerknngen nicht scbliessen, ohne noch hingewiesen zu 
haben anf die grosse Wichtigkeit eines einheitlich oripinisirten Beobachtnnifsnetzes 
ta diesem Wittermigsi^ebiete. Schon Meldrnm, der sich so viele Verdienste nm 
die Meteorologie des südlichen indischen Oceans und im Besonderen um die von 
Mauritius erworben, empfand bei seinen Studien schmerzlich den Mangel hin- 
reichender Beobachtungen. Er suchte sich dadurch zu helfen^ dass er Auszüge 
aus den Logbüchern der zahlreichen in Mauritius ankommenden Schiflfe feHigte 
nnd zu Witterungsttbersichten verarbeitete. Allein Dies konnte nur für gewisse 
Zwecke genügen, abgesehen davon, dass die Mehrzahl der Schiffsrouten sich auf 
ein verhältnissmässig enges Gebiet beschränkt und gerade den fUr uns wichtigsten 
westlichen Theil des indischen Oceans, diesseit einer von Bombay bis zur Nord- 
spitze von Madagaskar gedachten Linie, das Hauptbett der NE — SW Monsune, fast 
gar nicht berührt. Ausserdem erhalten auch derartige Beobachtungen erst ihren 
Yollen Werth durch gleichzeitig am Lande, auf regelrecht eingerichteten Stationen 
angestellte. Es ist desshalb auch fllr dieses Weltmeer und speciell für Ostafrika 
das neuerdings in China mit soviel Energie ins Werk gesetzte Auskunftsmittel der 
Errichtung einiger Kttstenstationen nicht länger mehr zu umgehen, umsomehr als 
man dadurch mit verhältnissmässig geringen Opfern den Zusammenschluss einer 
Reihe von Observatorien erzielen würde, die von der Ostküste Sibiriens bis zum 
Kap der guten Hoffnung reichen und leicht bis zum Anschluss an das europäische 
Beobachtdngsnetz ergänzt werden könnte durch einige weitere Stationen im Ost- 
Atlantic. Ich erlaube mir, indem ich mich auf den engeren Theil der mir gestellten 
Aufgabe beschränke, den meteorologischen Centralanstalten der betreffenden Länder 
Nachstehendes zur geneigten Befürwortung angelegentlichst zu empfehlen: 

1) dauernde Fortführung der bisherigen Beobachtungen auf Sansibar und 
den Seschellen, in Karratschi und Point de Galle als Hauptstationen 
mit zweistündiger Notirung von Barometer, Thermometer und Psychrometer, Bich- 
tung und Stärke des Windes, Niederschlag, Himmelsbedeckung und sonstigen Er- 
scheinungen, etwa durch dort residirende Aerzte oder britische Beamte, und aus- 
führlichere Veröffentlichung der vortrefflichen Beobachtungen zu Kapstadt und 
Mauritius (bez. auch R^union) nach Stundenmitteln und mit Angabe aller 
Winde; 

2) Veranlassung regelmässiger, ein bis zwei Jahre lang durchzuführender vier- 
stündiger Beobachtungen der genannten meteorologischen Elemente in Port 
D'Urban, In hambane, Mosambik, Mayotteoder Anjuana, Nossibö, St. Marie 
oder Tamatave, und Mahä oder Kalikut seitens dort angesessener Engländer, 
Franzosen oder Portugiesen; 

3) Absendung eines deutschen Gelehrten (Arzt und Naturforscher?) mit dem- 
selben Auftrage nach dem neu errichteten arabischen Fort Kismaio südlich von 
der Djuba -Mündung als dem einzigen fllr solche Zwecke geeigneten Orte der 
Somali-Küste; 

4) Bearbeitung und Veröffentlichung der so zu erlangenden Beobach- 
tungen in extenso, d. h. wenigstens nach Monats- und Stundenmitteln und mit 
Angabe der 8 Hauptwindrichtungen. 

Als wichtige Ergänzung hierzu sind ausserdem noch höchst wünschenswerth : 



36 Meteorologie von Sansibar, III. 

5) regelmässige und vollständige, den Interessenten zugänglich zu 
macbende Beobachtungen auf allen den indischen Ocean durchschnei- 
denden Dampferlinien, besonders Aden-Bombay (P. & 0. Company, Oester- 
reichischer Lloyd? etc.), Aden -Point de Galle-Penang (englische und französische 
Dampfer), Aden-Seschellen-Mauritius (Messageries -Maritimes), Aden-Sansi- 
bar etc. (P. & 0. Steam- Navigation- Company?), Point de Galle-Australien und 
Andere , wie Dies in nicht genugsam anzuerkennender Weise auf der holländischen 
Linie Aden-Sunda Street geschieht. Sehr wttnschenswerth erscheint es auch, 
gleichzeitig Beobachtungen von einer Station auf West-Sumatra und von zweien 
in West-Australien zu haben. 

Gelangen diese Vorschläge der Hauptsache nach zur Ausführung — und die 
entgegenstehenden Schwierigkeiten sind nur unbedeutend — dann kann man hoffen, 
ein so wichtiges Gebiet, wie das der Monsune des Indischen Oceans 
in seiner Abgrenzung gegen die Passatzone und seinem Zusammenhange mit dem 
Witterungssysteme Europas bald zu den meteorologisch am besten gekann- 
ten des Weltmeeres rechnen zu dttrfen und die wichtigsten Aufschlüsse zu 
erhalten über Jahreszeitwinde und Passate sowolals auch über das Wechsel- 
volle Klima weiter nördlich gelegener Länder, deren Witterung be- 
kanntlich an den Polen und am Eqaator ihre Entstehung hat. 



Gedruckt bei £. Polz in Leipzig. 



1 S. 5). 



Tabelle I. 



wenn 


dip Konektion zngel 


^, 


mit - 


- wenn sie abgezogen werden musste. 






Nachmittag 




B 


8^ 

oh B 


9^ 

n h B 


10 

n h 


B 


n h B 


1864 


9",818 
774 
831 


13) 
11) 


+ 15 

+ 17 


29".842 
820 
867 


9) 


+ 25 


29",846 


9) - 
18) + 11 
17) — 5 


29",850 
830 

878 


3) + 23 29",890 
2) + 16! 29,884 


Januar. 

Februar. 

März. 


871 

939 

30,030 


18) 
9) 
5) 


— 1 


903 

962 

30,050 


10) 
11) 


+ 3 

— 7 

+ 6 

— 3 

+ 4 




29,963 
30,045 


12) 

12) 

8) 


+ 5 

2 

+ 2 


919 

971 

30,047 


1) '+ 46 
4)1+ 15 


899 
30,050 


April. 

Mai. 

Juni. 


057 
040 
048 


13) 

4) 
13) 


— 5 

— 11 

— 6 

— 17 

— 5 


068 
048 
060 


6) 
9) 
6) 


074 
054 
068 


9) 
16) 
10) 


+ ö 
-- 5 
-- 5 


078 
065 
070 


3) ;+ 31 
2)— 2 


066 
062 


Juli. 

August 

September. 


29,978 
897 
834 


12) 


29,997 
919 

857 


5) ,+ 46 
5) - 
3) —14 


29,999 
918 

878 


9) 
10) 
16) 


— 16 
+ 3 
+ 3 


29,999 
910 
869 


1 1 


Oktober. 

November. 

December. 


9",926 


29",949 1 


[29",954] 1 


29",957 1 


[29",962J 


Jahr. 


7604 






760,7 1 






760,8 1 






760,9 1 




761,0 


in Millimetern. 



Sturm ?on seltener Heftigkeit beeinflusst wurde (s. S. 6). 



rter Barometerstand in Sansibar. 



Tabelle lU. 



BinzelbeolMichtiniiten zu Tafes- und Jahresmitteln« 



;ung der Hauptstanden - 
ttag 



10»» 



12»» 



046' 
53 

_59| 

46. 
33 
33 

29 
31 
36 

38 

47 

046 

041 

U 



0",046 
60 
52 



49 
34 
35 



33 — 
32 — 
87 — 



14 
8 
5 



35 

48 

0",089 



— 0^041 

- 1.1 



- 14 
22 

- 0",019 



— 0",017 



— 0,5 



Beobachtungen zu Tagesmitteln /'l^^Zi+ÜL^ j 

Nachmittag 



2h 



3»» 



4h 



6>» 



8t 



9J» 



lOli 



— 0",018 

34 

- 20 


+ 0",024 

+ 13 

+ 23 


— 18 

— 14 

— 16 


+ 19 
+ 19 
+ 20 



+ 


0,047 + 0" 


,047 


+ 


39 + 


60 


+ 


49 + 


53 


+ 


39 + 


49 


+ 


33j+ 


34 


+ 


30 


i- 


36 



+ 0",042 + 0",018 
+ 46— 1 

+ 48+ 7 



+ 
+ 
+_ 

+ 



16 
20 
27 

13 



+ 28 
+ 0''.016 



+ 24 
+ 28! 
+ 86 

+ 2i: 

+ 40; 
± ?? 



+ 33 
-♦- 83 
+ 37 



+ 
+ 
+ 



34 
27 
25 



25 
29 
29 



0",010! 

??| 
?? 



+ 
+ 
+ 



2 
4 
5 



?? 
+ 0",003 
+ 10 



+ 0",010 

— 11 

— 4 



- 14 

— 5 

+ 8 



+ 
+ 
+ 



14 
21 

17 



+ 
+ 
+ 



8, 

151 

91 



+ 
+ 
+ 



4 
4 

7 



+ 36 

+ 48 
+ 039 



+ 0^020 + 0^086 1 + 0^042 
+ 0,5+ 0.9+ 1,1 



+ 22+ 3, 

+ 37i+ 5 

+ 0^027^+ 0^004' 



+ 1 

— o",oi7: 



+ 1 

+ 14 
— 0",008 



+ 0^082;+ 0",009!+ 0",004 



+ 0,8+ 0,21+ 0,1 



+ 0",001 



0,0 



Millimeter: 



Jalires- 
mittel 



Eigfta- 
rang 
vom 

MOBfttf- 

mittel 



758,4 + 2,5 
767,4 + 3,5 

758,8 + 2,1 



759,6 + 1,3 
761,1—0,2 
763,4 — 2,6 



764,1 — 3,2 

763,7 — 2,8 
763,9 — 8,0 



762.0 — 1,1 

760.1 + 0,8 
758,5 + 2,4 



760,9 im Jahr 



Millimeter 



Tftbelle XII. 





Ergänzt durch Interpolation 
zwischen lO^^ Nm. und 6^ Ym. 




1864. 




)^ 


12li Nachts 


21» Vm. 


4h Vm. 




0/ 

/o 


Druck 7o 


Druck 7o 


Druck 


'9 




i 83 

' 88 
92 


0",867 
912 

888 


84 0",866 

85 - . 907 
93 ' 885 


85 
89 
94 


0",866 
0",901 

882 


86 
89 
94 


Januar. 

Februar. 

März. 




'" 88' 
1 82 
• 81 


858 90 , 859 
779 84 1 778 
731 83 735 


91 
85 

84 


859 92 
777 86 
739 86 


April 

Mai 

Juni 




» 83 
. 81 
i 83 


698 84 698 
666 82 666 
727 85 726 


85 
83 

86 


698 
667 
724 


86 

84 
87 


Juli 

August 

September 






82 
85 

87 


709 
814 
861 


84 
86 
87 

86 


715 

814 
858 


86 

87 
88 

87 


722 
813 
854 


88 
88 
89 


Oktober 

November 

December 






84 


[0",792 


0",792 


0",792 88J 

20.12] 

1 


Jahres -Mittel. 






[20,13 ; 

1 


20,13 


Millimeter. 





ind 10l> Nrn. 



Wetter in Sansibar. 
edersehia;, HtnunelsenM^heinungeii und Sonstiges 


1 












TftbeH« Xin. 


M 

D 
1. 


engein 
Tage 

Datum 


Tage mit 
mehr als 
1" engl 


Thau 


a 

o 

■ 

a 

i 


1 

o 

aUc 


1 

)in 


Regenbogen 
Höfe (halo) 

bunte Strahlen 


1 

'S 




DoKh- 
•iobttgkett 

1 is 


Seeg 

1 


ang 

1 


Flut 
besonders 

hoch niedr. 


Get 

Y 

Str 
mal 


itank 

om 

ande 

Tage 




Bemerkungen. 




8. 
28. 
22. 


1 
1 


3 3 

4 4 

3 3 


' 2 5 

l] 5 2 

— 12 14 


- 2C 3 


1 — 

2 — 
4 2 


8' — 
2 1 
6 1 


4 

1 


4 
3 

1 
1 


106.) - 

1(22.) - 

1 

1(24.) - 

1(19.) - 
l(18.)i — 
1 (17.) 1 (19.) 

•i 
1 — 


8' 7 
9 8 
5 5 


11 

10 

15 

15 
4 
3 


23. green me* 


9. 

8. 

28. 


6^) 
5«) 
2») 

1 
2*) 


3 

— 

1 
5 


3 



1 
5 


1 


3 


6 


4, IC 


9* 

2 

2 


4 

4 

8 
6 
1 




4 — 

I 

1 




3 

1 


2 

1 


teor. size of 
au egg. 


16. 
26. 
24. 






2 

7 

16 


1 — 

1 — 

1 — 
1 

1 IC 


2 
2 

1 


2 


1 — 


1 


5 

20 
26 

17 


; 


6 
18 
15 


3. u. 20. Stern- 
schnuppen. 


31. 

8. 

16. 


13 

9 
4 


18 

8 
4 


_4 
6 


2 

5 

11 


9 
5 
2 


5 — 
11 8 

lOi 1 


4t — 
141 3 
11 5 


9 
20 

12 


9 
12 

10 


22 
28 
13 


27.. 28. u. 29. u. 
2.Stemschnupp. 


- 


! 


18») 


45 


44 


40' 52 


10 '6 


44 


56 


8 


56, 10 

1 
4.7 


6!79 
i6,6 


7 1 


71 
5,9 


58 

4,8 


160 








8,8 


3,7 




3.3 


4.3 


3J 


4,7 

1 


18,3 





5 Rerenhdhe. 
genfaU des Jahres. 



* Im April sind die bunten Strahlen an zwei 
Tagen, im Norember an einem Tage Je zweimal, 
d. h. bei Auf- und Untergang der Sonne beobachtet worden. 



laehtmiireii In Sansibar Im Jahre 1860, 

3hen Marinearzt unter Lient. Fergnsson. 

^ember sind durch Interpolation erg&nzt). 
le B. Geogr. Soc. XXm 1853, p. 110 ff. 



Tabelle XXVI. 



Psychrom. 
Differenz 



Donst- 
druck 



enheit) ; (engl. Z.) 



KdatiFO 
Feuch- 
tigkeit 

p. Ct. 



8,4 
7,0 
2J 



1,0 
0,5 
1,6 

0,1 

0,5 
2,2 



2,7 
1,3 

[2,4] 



.1 



0",974 ; 
814 
979 

i",927 

936! 
900 1 

926 
914, 

844 



872 

I 957 

l[0^^964] 



0",296 



85^,5 
71,2 

88,4 



.95,6 
97,7 
92,7 



Celsius: 
Thermometer 



tr. 



f. 



Milli- 
meter 

Dunst- 
druck 



28^5(?) 
28,6 ' 

28,1 (?) 



99,5 

97,7 
89,8 



87,9 
84,1 

[89^4] 



89^,95 



27,5 

25,6(?) 

25,8 



25,1 

25,2 
25,2 



26,2 
26,6 

[27^6] 



26»,64 



26^6 
24,7 
26,6 



26,9 

25,3 
24,9 



25,0 
24,9 
24,0 



24,7 
25,8 

[26^2] 



25»,46 



24,7 
20,7 

24,9; 

26,1 

23,8 
22,9 



23,5 
23,2 
21,4 



Winde 



Richtung 



Druck 
in Ibs. 



NE ,0—4 

NE 1 0—4 

Oesüich; Var. 0—2 



S-SW 2-4 

SW-SSW 4—6 
SW; Var. 2-4 



22,1 
24,3 

[24,5] 



23,5 



SW -SSE: Var. 2—4 

SW-SSE;Var. |2— 5 

SW-ESE ! 2—4 



Tage 



Regen 
Menge 



2 

1 
10 



engL 
Zoll 



Min. 



2",70 
2,10 
6,31 



16 

15 
3 



SW-ESE ; 1—3 
SW-ESE 1—4 



9 

6 

12 



15 
14 



In 11 Monaten, 1 103 
Januar bis November / 



16,30 

a9,i8 

0,55 



69 

53 

160 



414 
995 

14 



Grad der 
Bewöl- 
kung 

in Zehnteln 



4 bis 6 
4 - 6 
4 - 6 



3,42 
3,12 
3,80 



11,83 
8,39 



97",70 



87 
79 
97 



300 
213 



2481 



5 - 6 
5 - 6 
5 - 6 



5 - 6 
4 - 6 
4 - 6 



4 - 6 
4 - 6 



Tabelle XXYIL 



Bemerkungen 



.m 24. Die Cholera herrscht während des ganzen Monats. 

eine grosse Wasserhose platzt im Hafen. Die Cholera wttthet noch. 

randen. 



sV 



r>tarke Regenschauer, 
(ümmel; starke Ostliche Winde. 

M^?}. ^ 

hen während des ganzen Monats und sind den Eingebornen (nur den Negern?) sehr verderblich. 

wül und druckend. Der trockenste Monat im Jahre. 

id druckend; Tags starke NE- Winde. 



Yertheilimi: der Wi 
nach Tagesstunde 

aller Beobachtungen jeder zweiten Stande ?on 6^^ Ym. 

Oktober 



M 

4S. 



II 



NE. 



I d 

OB s 

•SS 

9 



M 



t 



3 




4 


8 




23 


2 




27 

25 

7 



12 [ 
1,3 



.-^± 



E. 



I 

S 



s 



S> 



I. 



I 



3 
4 



98 
10,3 



SE. 



I 

OB 



tc 






M 

3 

(0 



18 

28 

2 

23 



• 18 
48 
48 
32 
72 

2S4 I 

31,6 



^ 1 



S. 



I 






18 
7 



38 

2 

7,4 



M 
5 






^A 



I • 



\ 



icher Gang 



MeOoiolojle, Tafel I. 



,_ L 



icher Gang 



Meteorologie, Tafel HI. 



V n0nTab.M): 



Meteorologfie^ TafiL JF 



.uMtuwkiedmt 





s^ 



o^ 



M 



Df 



Fr/n. 



< 



Astronomische, 
geodätische und Höhenmessungen 



im 



mittleren Ost-Afrika^ 

nebst kartographischen Bemerkungen. 



Bearbeitet von 

Otto Kersten, 

fraherem Mitgliede der ?. d. Decken sehen Expedition. 



f. d. Oeck«B, B«iMB III: ▲itcoBOinie etc. 



Vorbemerkung. 



Im Herbste des Jahres 1861 kam ich nach Berlin, mn mir durch ein erneutes 
Studium von einigen Semestern alle diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten an- 
zueignen, die einem Reisenden im Dienste der Wissenschaft erforderlich sind. Ich 
hatte meine Vorbereitungen auf breitester Grundlage begonnen, als mir ganz un- 
erwartet von Dr. Heinrich Barth das Anerbieten gemacht wurde, mich dem seit 
anderthalb Jahren in Ostafrika reisenden Baron Carl Claus von der Decken 
als wissenschaftlicher Reisebegleiter anzuschliessen. Obwol ich mich lebhaft 
weigerte, weil ich selbst fühlte, dass meine Ausbildung noch allzu mangelhaft war, 
?mrde ich doch so mit Zureden bestürmt und gleichzeitig von Herrn Professor 
Dr. A. Er man, bei welchen ich damals „Physik der Erde'^ und „Anleitung zu 
geographischen Ortsbestimmungen '^ hörte, derartig ermutigt, dass ich mich endlich 
entschloss , dem in vieler Beziehung äusserst verlockenden Rufe zu folgen. Selbst- 
verständlich gab ich nun sogleich alle allgemeinen CoUegien auf und beschäftigte 
mich fortan ausschliesslich mit solchen Dingen, die von unmittelbarem Nutzen fllr 
meine kttnftige Stellung waren. Wenn es mir gelang, in der mir zur Verfügung 
stehenden Zeit von wenigen Monaten meine Vorbereitungen soweit zu vollenden, 
dass ich hoffen durfte, den ttbemommenen Pflichten wenigstens einigermaassen ge- 
nügen zu können, so habe ich Dies aussQ^iliesslich den aufopfernden und liebens- 
würdigen Bemühungen meines hochverehrten Lehrers Prof. Erman zu verdanken, 
welcher, als unübertroffener Meister in der Kunst des Beobachtens auf Reisen, es 
übernahm, mich zu unterrichten und zu schulen in denjenigen Dingen, in welchen 
er selbst auf seiner berühmten dre\jährigen Reise durch Sibirien und um die Welt 
so Grosses geleistet hat Ihm verdanke ich auch die Auswahl der von mir be- 
nutzten Messgeräthe und namentlich die Anempfehlung des kleinen Pistor & Martins'- 
schen Universalinstrumentes an Stelle des von Anderen bevorzugten Sextanten. 
Durch die Bequemlichkeit'! mit welcher dieser sog. „Kater'sche Kreis'' selbst 
stundenlang ohne Anstrengung und Ermüdung zu benutzen ist, wurde mir das Be- 
obachten der Gestirne zum Zweck astronomischer Messungen sehr bald eine an- 
genehme Beschäftigung auf der Reise, besonders Abends, wenn andere Arbeiten 
ruhen mussten und weder das Geräusch des Tages noch die Glut der tropischen 
Sonne störend wirkten. Da ausserdem ein kleines Höhen- und Azimutinstrument 
dieser Art vielerlei andere Verwendungen zulässt, möchte ich jüngeren Reisenden 
die Benutzung eines solchen angelegentlich empfehlen, und ebenso das Beobachten 
der Fixsterne zur Nachtzeit, letzteres auch aus dem Grunde mit, weil es 

ein schärferes Anvisiren mit so schwachem Femrohr gestattet und eine Menge kleine 

1* 



4 Vorbemerkung. 

lästige Vorbereitnngsrechnnngen überflüssig macht, welche es einem oft yerleiden, 
das auf der Reise so nothwendige vorlänfige Ausrechnen an Ort und Stelle 
rechtzeitig vorzunehmen. Von Uhren benutzte ich ein Taschen-Chronometer von 
Hauth und ein Box-Chronometer von Tiede, beide nach mittlerer Zeit gehend; von 
diesen und anderen Instrumenten wird weiter unten ausführlicher die Rede sein. 

Mein kleines Universalinstrum ent, um noch etwas Näheres über dasselbe 
zu sagen, hatte zwei etwa vierzöllige, in halbe Grade getheilte und direkt auf halbe 
Minuten abzulesende Kreise, von denen der eine horizontal befestigt war, der andere 
vertikal zur Seite der Drehungsaxe. Neben letzterem, also noch weiter ausserhalb 
des Mittelpunktes der Drehung, ^befand sich das kleine Beobachtungsfemrohr mit 
einem Kreuz aus drei senkrechten und drei wagerechten Fäden, und an dessen 
Okular anzusetzen war ein Prisma zur Beobachtung geringer Zenithdistanzen, sowie 
demselben gegenüber, am Objektivende, ein innen mit weissem Papier überzogener 
Metallring zur Beleuchtung der Fäden bei Nacht. Das Niveau war auf der an- 
deren Seite des Vertikalkreises fest angebracht und gab 25" für jeden Tbeilstrich 
(p oder pars) an, zuzurechnen zur gemessenen Höhe, wenn bei der Stellung „Kreis 
rechts vom Femrohre'' (Kr. R.) der rechte Theil der Blase (vom Mittelpunkt des 
Libellenrohres aus gerechnet und nach der Vertikalachse bin gesehen), bei „Kreis 
links*' der linke Theil länger war, und abzuziehen in den umgekehrten Fällen. 
Der Collimationsfehler (C) betrug meistens 8' bis 10', + bei Kr. R, — bei 
Kr. L., und wurde, der Bequemlichkeit wegen, bei Breitenbeobachtungen für den 
Mittelfaden allein gerechnet, bei Zeitbeobachtungen im ersten Vertikal fUr das Mittel 
aus allen drei Horizontalfäden, an denen ich die Durchgänge beobachtete; da jedoch 
bei Kr. R. der obere Faden 10' 48", der untere 10' 36" vom Mittelfaden entfernt 
war, so ergibt das Mittel der drei Fäden eine um ^Vs Bogensekunden grössere 
Höhe als die Beobachtung am Mittelfaden allein, bei Kr. L. aber eine um 4 ". kleinere 
Höhe, und es ist, nach dem oben über das Vorzeichen von C Gesagten, in beiden 
Fällen der aus dem Mittel der drei Horizontalfäden erhaltene Werth um 4" zu ver- 
kleinem, um dem aus Beobachtungen am Mittelfaden allein gefundenen C zu ent- 
sprechen. Ausserdem zeigte der Vertikalkreis noch einen Instrumentfehler (J) im 
Betrage von —40" bis — 70"; auf diesen werde ich weiter unten (S. 17) zurück- 
kommen. 

Die von mir für die Rechnung benutzten Formeln sind, unter Zugrunde- 
legung der allgemein üblichen Buchstabenbezeichnung in dem sphärischen Dreieck 
Pol, Zenith und Stern, die nachfolgenden: 

1) für Breiten: 

tg N = ^ und cos (gp — N) « sin N - — -r bei Beobachtungen in einer 
cos v sm ö 

Entfernung von mehr als 10 — 15 Zeitminuten vom Meridian, 

bei geringerer Entfemung vom Meridian aber 

Aqp «= Verbesserung der Breite =^^ ^ ^^ a\ 2 sin* J t 

, Nu m. log . 0,293019. cos ycos rf , /worin n «* Zeitminuten vor oder\ 

"~ sin (qp— rf) \ nach der Culmination. / 

Ich habe immer, wo Dies anging, eine grössere Anzahl von Aussermeridian- 
breiten beobachtet und jede einzeln berechnet, oder eine beträchtliche Anzahl in 
Gruppen von zwei bis höchstens drei , um bessere Mittel und ein Urtheil über den 
Werth der einzelnen Beobachtungen zu erhalten. 



Astronomische Mcssung^cn. 

% 

2) für Zeitbestimmungen: 



gin i t = + 1/ Bin i (z + Z q) sin |(z-^ZoX worin Zo «= y— rf 
^ ~" f cos qp cos <J Zenitdii 



=3 Galminations- 
Zenitdistanz ; 

bei einer grösseren Anzahl von BeobachtUDgen desselben Sternes an demselben 

Orte hingegen vortheilhafter die Formel 

cos t «=» ^. — , welche die Rechnung insofern erleichtert, als der Bruch 

cos 9 cos ö ' ° ' 

— 5- j für alle einzelnen Aufgaben unverändert bleibt. 

cos 5p cos ö ° 

Ausserdem beobachtete ich auch einige Male zur Eegelung des Uhrganges 
gleiche Höhen desselben Sternes (Kr. £. und Kr. L.) an mehreren aufeinander- 
folgenden Abenden, eine Art Passage-Beobachtung, durch welche die Bechnung fast 
ganz vermieden wird, da man weiss, dass, abgesehen von den Aenderungen in der 
Position des Gestirns, genau 24*^ 3™ 56^,56 nach mittlerer Zeit zwischen zwei 
solchen Beobachtungen vergangen sein müssen, wenn die Uhr richtig geht^ ein 
grösserer Zeitraum beim Voreilen, ein kleinerer beim Nachbleiben der Uhr. 

Alle anderen zur Anwendung gebrachten Formeln und Methoden werden im 
Texte selbst Erwähnung finden. 

Die Rechnungen sind, der grösseren Zuverlässigkeit wegen, sämmtlich zwei- 
oder mehrmals durchgeführt worden, die meisten von mir selbst, einige auch, 
durch die gütige Vermittelung des Herrn Prof. Dr. C. Bruhns in Leipzig, von den 
Herren A. Amt bor und J. Helmert, damals Sfudirende an der dortigen Stern- 
warte. Um Solchen, die sich üben wollen, das Nachrechnen zu erleichtern, habe 
ich alle nöthigen Angaben in grösster Ausführliehkeit wiedergegeben. Beim Rechnen 
wurde zumeist eine Decimalatelle mehr benutzt, als in den Tabellen abgedruckt ist. 



I. Sansibar und die gegenüberliegende Küste zwischen Mombas 

nnd Fanganl. 

Astronomische Messungen. 

Die Stadt Sansibar, der wichtigste Platz am westlichen Gestade des Indischen 
Oceans Z¥dschen Aden und der Kapstadt, war der natürliche Ausgangspunkt der 
y. d. Decken' sehen Expedition und diente mir gewissermassen als sekundärer Me- 
ridian, wenigstens für meine Messungen am Festlande schräg gegenüber zwischen 
3^ und 50 S. Br. 

Nach den neuesten Bestimmungen des M. Germain von der französ. Marine 
(vom 6. Oktbr. bis 14. Novbr. 1867; s. Annalen der Hydrographie etc. 1875, 
Heft 15 u. 16, S. 282 f.) liegt das Fort von Sansibar in ö» 9M4" S. Br. und 
2h 36m 468,9 Oestl. L. Gr. (39^ 11' 44"), während Owen für denselben Punkt die 
weniger zuverlässigen Werthe von 6» 9' 36" und 2ii 36m 58s,l (39^ 14' 32") gefunden 
hatte. Die Beobachtungen Germains gelten als fundamentale. Geht man von seinem 
Observatorium in der Nähe desMinarets im Norden der Stadt (Nr. 8 des Planes in eben- 
genannter Doppelnummer der Hydrographischen Annalen) aus, so findet man für das 
von unserer Expedition innegehabte Haus (ein wenig nördlich vom damaligen hansea- 
tischen Consulate) eine um 13" grössere Breite und 20" = ls,3 geringere Länge, also 
Observatorium Germain 6» 9' 30" S. Br. u. 2ii 36m 488,1 L. östl. von Greenwich 
4- 13 —1,3 (P aris-Greenw. = 2^ 20' 9",45) 

Kersten's Beobachtungsplatz 

imHause der v.d.Decken^schcn Expedition = 6<> 9' 43" S. Br/u. 2ii36m46s,8 östl. L. Gr. 



Messungen in Sansibar. 



Da ein Vergleich dieser Bestimmung mit dem Ergebniss meiner eigenen Beobach- 
tungen einen guten Anhalt gibt fttr Beurlheilung der Zuverlässigkeit der letzteren, 
so führe ich nachstehend die Einzelheiten derselben an. Ich beobachtete: 

A, Stadt Sansibar, 

Haus der v. d. Decken'schen Expedition. 

Angenommene Breite » — 6® 9' 36'', Lftnge » 2^ 37m,0 OsÜich ?on Greenwicb. 

a. Breiten (durch Sternculminationen). 

Angenommener ührstand f l^^ 27» 518,5 am 13. Januar 7^ 51 ^,0 Hanth 
MZ— Hauth= {1 27 56.2 „ 15. ,, 
(s. unten Tab. S. 12.) \ 1 28 0,9 „ 17. „ „ 



1863 

1 


ührzeit 

nach Hanth 


Kreia- 
lage 
▼om 

Fern- 
rohr 


Beobacht. 
Gestirn 


Wahre 
Höhe 


Angen. 

ColL- 

Fehlor 

nebst 

Oorrect 


Stunden- 
Winkel 

+ westlich 
— östlich 


Kohe 
Breite 


Mittel 


Höhen- 
4ndez|^. 
in 1 Min. 
Entfern. 
v.Herid. 


Jana» 13 

(1) 
(2) 


7h 24"» 08 
8 17 


links 
rechts 


a Tanri 
ß Tauri 


67^35' 8'' 
55 22 15 


- 9' 6" 

+ y6" 

<10,5 


— 5» 218 

— 1 46 


-6» 8' 40" 

8 19 


1— 16» 8'29",5 
j im Norden 


4",92 
3,02 


(3) 
(4) 


9h 23m 08 
9 41 


rechts 
links 


a Argus 
a Can. maj. 


43*^ 83' 12" 
79 3» 47 


+ 9' 6i" 
— 9' 6" 

> 7,0 


+ 1» 88 

+ 59 


— 6» 10' 44" 
10 58 


\— 6M0'51",0 
J im Süden 


1",64 
10,93 


Januar 16 

(5) 

(6) 


7h21in308 
8 10 


links 
rechts 


a Tanri 
ß Tauri 


67« 37' 12" 
55 22 4 


9' 6" 
< 9,5 


+ 0» 78 
— 50 


— 6« 8' 56" 

8 37 


1-6» 8'46",5 
j im Norden 




(7) 
(8) 


91» 13» 08 

8 32 30 

8l»28«n 08 

9 46 

7hl3in 08 
8 2 


rechts 
links 

rechts 
links 

links 
links 


a Argus 

a Can. maj. 
(etwas zu 
niedrig?) 

a Columb. 

i Can. maj. 

a Tauri 
ß Tauri 


43° 33' 11" 
79 38 24 

62» 1'42" 
67 23 19 

67° 37' 26" 
55 22 5 


9' 6" 


— 0» 568 
+ 25 

+ 0» 108 

— 10 

— 0» 278 
-0 53 


— 6M0'42" 

10 27 

— 6» 10' 48" 

10 46 

— 6» 8' 41" 

8 36 


\— 6» 10' 34",5 
j im Süden 

1 — 6» 10' 47".0 
j im Sttden 

1—6» 8'S8",3 
j im Norden 




(9) 
(10) 


<7,8 
9' 6" 


3",44 
4",45 


Januar 17 

(11) 
(12) 


< 1" 
1-9' 6" 




(13) 
(14) 


9h 24» 08 
9 38 


links 
links 


a Can. maj. 
c Can. maj. 


79» 38' 40" 
67 23 16 


|— 9'6" 


— 0» 88 

— 14 


— 6« 10' 41" 
10 43 


\- 6» 10' 42",2 
J im Sttden 




(15) 


91» 38» 08 


rechts 


tt Argus 


43» 33' 21" 


4- 9' 6" 


— 0» 298 


-6» 10' 51" 


im Sttden 




• 




< 4,6 





(1) und (2) kombinirt mit (3) und (4) gibt verbesserte Breite = — 6» 9' 40",3 und J*)=- — 71" 

(5) „' (6) „ „ (7) „ (8) 6 9 40,5 54 

(9) „ (10) „ „ (5) „ (6) = — 69 46,8 60 

»*)(11) „ (12) „ „ (13) „ (14) 6 9 40,3 

und, durch Verglei ch mit (15) Corr. CoIl.-Fehler « — 5", J = -6^-5"=— 67" 

1863, Jan. 13, 15 u. 17. Wahre Breite des Hauses der Expedition » — e» 9^42"T0 und j -» — 63" 

anstatt — 6» 9' 43" nach den Beobachtungen von Germain (s. oben). 



Positionen der beobachteten Gestirne : 



a Tauri 
ß Tauri 
a Argus 



41» 28» 68,1 und + 16» 13' 52" 

5 17 40,7 4-28 29 17 

6 20 57,4 — 52 37 30 



a Canis maj. 6i» 39» 9s,2 und — 16« 32' 1" 
a Columbae 5 34 43,7 — 34 9 6 

6 Canis maj. 6 53 17,0 — 28 47 27 



Sternzeit mittl. Mittag Greenv. Jan. 13 u. 17 -= 191» 29» 528,6 u. 45» 38 »,7. 



*) J SB Instrumentfehler (s. S. 17). 

**) Bei dieser Kombination (Sterne im Nord und Sttd bei derselben Kreislage) heben sich gleichfalls 
alle Fehler (C und J) heraus (vgl. S. 17 f.) 



b. Längen. 



b. Längen (dorcb Mondhöhen). 
Positionen der beobachteten Gestirne: 



« libnte 
ß Scorpü 



Uh 43» 20 sT* und — 15« 28' 22" 
15 57 31,51 — 19 25 44 



Mond.DecL(2) — 18«i0'64"; (3)11'38"; (6)13'49" 
(9) — 18 15 26 ;(12)17 42 ;(13)18 19 



Sternzeit mittL Mittag jGreenwich Sept. 17 = 11^ 43» 418,53. 



1863 



Uhrzeit 
ueh Hftutli (H) 



Kreifl- 

loffe 

Tom 

Fern- 

zobx 



Beob. 
Gestirn 



Wahre 
Höhe 



Angen. 

rCoU.-Fehlei1 

nebst Corr. 



Berechneter 
Uhrstand 



Stunden- 
Winkel 



Gerade Anf- 
steigungC«) 



des Mondes 



Septn 

(1) 
(2) 
(3) 
(4) 

(5) 

(6) 
(7) 

(8) 

(9) 
(10) 

(11) 
(12) 
(13) 
(14) 



81112» 55 «,80 
18 16,53 
23 18,80 
29 32,33 

8h 39m 278,73 
44 43,67 
50 22,00 



8^551 

19 1 

9 6 43,73 

9^15» 7 «,27 

20 36,60 

26 22,73 

34 7,27 



links 



aLibrae 



rechts 



ttLibrae 
aLibrae 

alibrae 



57 «,87 rechts 
17,07 



links 



29° 6' 59" 
31 45 25 
30 36 34 
25 6 24 

22» 42' 53" 
25 42 47 

20 9 57 

36» 13' 18" 

21 55 14 
33 41 56 



— 11' 2 



/ O'' 



+ 11' 2" 






/9Scoipii 

/? Scorpü 

/JScorpü 31« 42' 38" 
117 29 50 
!16 10 52 

iJScorpü '27 14 13 



i 



< 13" 
+ 11' 2" 



- 11' 2" 



<'9 



tt 



imMittelC--+-10'61 



u 



— 11» 8m 128,96 

-1 8 12,76 

— 1 8 14,63 

— 1 8 14,74 
-1 8 13,58 

— 1 8 15,19 
~1 8 12,31 

— 1 8 13,97 



ah 54m 128,00 
59 1,98 



4h 19m 40« ,69 



4h 35m 39« ,71 



4h 54m 178,39 
59 49,88 



15h Om 178,18 
30,30 



15h im 20« ,08 



15h im 578,75 



15h 2m 418,56 
2 56,69 



Hieraus berechnet sich: 



Kreis- 
läge 



Uhrstand 



im 
Mittel 



Greenwich- 
. Zeit 
der ber. 



Mittlere 
Ortszeit 
der (£ Beob. 



Längennnterschied 
Sansibar - Greenwich 

I im Mittel 



Hnks 

(2) 

(3) 
rechts 

(6) 
rechts 

(9) 
links 

(12) 
(13) 



— Ih 8m 12« ,86 



— 1 8 14,68 



-1 



— 1 



8 14,38 
8 13,14 



13 8,77 



138,76 



4h 32m 478,74 
38 30,00 

5h Om 88,60 



7h 10m 28,76 
15 5,03 

7h 36m 298 ,90 



2h37ml58,02\ 

36 35,03 /2h36m558,02| 

36m2l8,30 J2h36m388,16 



5hl6m298,82j7h5Sm 38,3.0 
5h'35m 308,79 8h l2m 228,83 



I 



42 4,35 



M — H = — Ih 8m 138,77 



18 8,96 



21» 36m 528,04 
36 4,61 



2h 36m 338 ,48 



1 



36m 28 




36 30,90 



Ezpeditionshaus «=> 2h'36m34a.&3 Ostl. r. Gr. 
ansUtt (nach Germain) 2h 36m 468 ,8 ostl. L. Gr. 

Nimmt man den Instrumentfehler (J; vgl. S. 17) « — 60'' an, so wird 
die gefundene Länge um 48,17 grösser, weil 60'' kleinere S im Mittel bei der 
Stembeobachtung 4^,15 grösseren Stundenwinkel (t) ergeben 

und bei m Monde 4s, 3 1 grösseren t, 

also für den Mond 08,16 grösseren t, oder kleinere a, was, bei der damaligen 
mittleren Zunahme der a ([ um ls,00 in 26s,05 Zeit, 48,17 kleinerer Greenwich* 
Zeit » 48,17 grösserem Längenuntersehied entspricht. 

Durch die Irradiation, welche bewirkt, dass der mit einem schwachen Fem- 
rohr gemessene untere Mondrand zu niedrig beobachtet wurde, vermindert 
sich für je 1" Höhenfehler der Längenunterschied um 18,876, weil 1" grössere 
Höhe ([ — 08,072 kleinerer t uiid grössere a ([, und dieses, bei einer a Zunahme 
von l8 in 268,05 «- 1b,876 grössere Greenwich -Zeit oder kleinere Länge. 

Zieht man nur einen Instrumentfehler von — 60" in Betracht, so ergeben 
meine Beobachtungen einen um 8^,1 geringeren Längenunterschied als diejenigen 



8 



Ausflug Dach Wanga. 



Germain's, entsprechend 4—5'^ Fehler bei Messung der sechs Mondhöhen, was bei 
einem kleinen Instrament, dessen Nonins direkt nur 30" abzulesen gestattet, ganz be- 
friedigend genannt werden kann. Noch grösser würde die Uebereinstimmung wahr- 
scheinlich werden, wenn ich bei den Doppelbeobachtungen der Mondhöhen mit Kreis 
links, welche unter sich um 40 bis 48» abweichende Ergebnisse liefern, mir angemerkt 
hätte, bei welcher von je zweien die Einstellung von oben oder von unten geschah, 
sodass ich dann bei den Einzelbeobachtungen mit Kreis rechts die erforderliche 
Verbesserung hätte anbringen können. Künftige Beisende in niedrigen Breiten 
werden, bei Beachtung aller Vorsichtsmassregeln, gewiss vollständig genügende 
Längenbestimmungen durch Messung von Mondhöhen auch mit einem so kleinen 
Instrumente bei verhältnissmässig sehr geringem Zeitaufwand erlangen können, 
zumal wenn sie, was für Manchen bequemer ist, nicht nachträglich die gemessenen 
Höhen ablesen, sondern das Instrument schon vorher auf einen geraden Theilstrich 
einstellen und dann die Antritte des Gestirns beobachten. 



B. Aasflng nach Wanga, 

Oktober und November 1S63. 

Positionen der bei den Zeitbestimmungen (Tab. b, S. 10) 

beobachteten Gestirne. 

NB. Die erste Zahl gibt die Bektasoenilon (bei der Sonne die Zeitgl eich nng), die zweite die Dekliaatioii. 
Die Stempositionen für dieBreitenbeobachtnngen (S. 9) sind in Tab. a selbst mit enthalten. 

N07.5. /JOrionis 51» 8™ 18,6 u. — 8»21'39" 

6. Venös 12 9 25,4^.278,4— 1 48 28 u. 32" 



Okt 13. o Scorpü 16^21« 3 8,6 u. — 26« 7' 33" 



24. 21 3 5 

28. /70iionis 5 8 1^4 

aAqmlaol9 44 8.8 

30. aTaüri 4 28 8,8 

Nor. 1. aArietis 1 59 32,6 

3. Sonne — 16 18,1 

aTauii 41» 28"» 88,8 



7 32 

— 8 21 38 
+ 8 80 56 
4-16 13 59 
+ 22 49 10 

— 15 6U.14" 
+ 16« 13' 69" 



8. Sonne — 16 6,8 

11. — 15 44,7 

12. — 15 42,5 
18. — 15 27,9 
18.a'Aqiiilael9l»44m 88,5 

Dec. 4. 44 8,4 



— 16 33 12U.16 

— 17 35 50 a. 56 

— 17 40 30n.34 

— 18 8 7- 
+ 8« 30' 55" 

30 53 



Stemzeit im mittleren Mittag zu Greenwich (Inteipolationstabelle s. S. 25). 



1S68, Okt 10, 20, 30 

Nov. 10, 20, 30 



131» 14m 228,23 
15 16 35,40 



131» 68"» 47 8,76 
15 56 0,95 



141» 3811» 138.30 
16 35 26,51 



a. Breiten. 
Es wurde zum Zwecke der Berechnung angenommen, für 



1. Wangra, Nov. 5 . . 


Breite 
4" 39' 13" Süd 


Länge 
21» 37 »»»,5 östL V. Gr. 


Uhrstand 
(MZ— Hauth) 

— Ih 6m 308,0 

— 1 6 34,0 («) 

und 34,5 (ß) 


2. Muoa, Okt 30 . . 


4 46 12 S 


2 37,5 - - 


3. Kilala-HttgelOkt.31 


4 46 30 S 


2 37,5 - - 


— 1 6 40,0 


4. Jornlio-Berg Nov. 11 


4 25 30 S 


2 37,5 - - 


— 1 6 10,0 
1 



freier Platz in der Mitte 
des Ortes 



freier Platz nach dem 

Hafen zo, vor den ersten 

Häusern des Dorfes 



Gipfel des Hügels, mit 

freier Aossicht nach der 

Bncht von Mnoa 

Felsplatte auf dem Gipfel, 

mit fireler Aussicht nach 

Westen zu. 



Die Beobachtung geschah nur am Mittelfaden, und der auf diese Art gefundene Gollimations- 
f eh 1er ist immer um 4" kleiner als der aus dem Mittel aller drei Horizontalfäden gefundene (s. S. 4). 
Die Bestimmung des Instrumentfehlers (J =» — 14") s. unten bei den Zeitbestimmungen. 



a. Breiten. 



1863 


Uhrzeit 


Kreü- 
Tom 


Beobacht 
Gestirn, 


Wahre 


Angen. 
GoU.- 


Stunden- 
Winkel 


Rohe 


Mittel 

nfilMt Cor. fb 


nBch Hanib 

1 


Fern- 
rolir 


A. B. n. S 


Höhe 


Fehler 


+ westlicli 
— östUch 


Breite j = — 14 


Wangft 


















Nov. 5 


Ili>d6>u448,0 


liJOkB 


a Eridani 


36« 43' 68" 


— 10'46'' — 0l»3»59«,7 


—4« 40' 3" 






38 24 




im Süden 


44 13 


>56 


— 2 19,4 


5 






39 48 




Ili32in408,7 


44 20 




— 55,2 


6 






41 32 




-57*55'45" 


44 28 




+ 49,1 


14 






42 36 






44 28 




+ 1 53,5 


18 


40- 9",2Kr.L. 




llli44»32«,0 
50 20 


rechts 




36« 42' 4" 
40 34 


+10'46" 
>56 


-j-0l»3n»498,6 
9 38,5 


—4« 38' 8". 
20 


3816,8 Kr.B. 




39 13,0 




53 6 






39 11 




12 25,0 


16 




55 4 






38 4 




14 23,3 


16 






56 36 






37 11 




15 ^5,6 


24 





10 Beobachtungen. 



Correktion für J = — 14 



n 













?erb 


dsserte Brei 


ite = —4« 38' 59" 


Huo» 1 1 














Okt 30 


10h 48ml6s,0 


links 


a Eridani 


84»46'51" 


— 10'50" 


--1»» 16^358,7 


— 4«46'40",4 


1 




49 56 




im Süden 


52 6 


>9" 


- 14 55,4 


42,1 


U6'34",8Kr.L. 




52 15 




Ih32iii40«,7 


58 53 




- 12 36,0 


21,8 


r 




11h 14m 0«,0 


rechts 


- 57*55'43" 


35« 55 19 


+10'50" 


-Oh 50» 47 8,4 


— 4«46'17",5 1 17",8Kr.R. 




15 36 






58 41 


>9" 


- 49 11,2 


IM } 26,3 




17 27 






62 34 


• 


- 47 19,9 


20,0 ) 


Okt. 30 


U^ 58b48b,0 


links 


« Eridani 


36« 50' 9",5 


— 10'50" 


Oh 5» 52 8,5 


-4«46'37",61 




12 1 8 




im Süden 


50 57.5 


>11" 


— 3 32,1 


56,9 46'45",8Kr.L. 




3 12 






50 57,0 




— 1 27,8 


43,0 




6 20 


rechts 




36«50'45",8 


+10'50" 


+0hlm40,7 


-4«46'82",71 




7 40 
9 18 






50 22,5 
49 59,5 


>11" 


3 0,9 

4 39,2 


17,5 
10,5 


1 23",3Kr.R. 




1 34,6 




11 42 






49 44,5 




7 2,6 


32,0 





13 Beobachtnngen. 



im Mittel aUer Beob. 46' 30",4 
Corr. für J — —14" 



verbesserte Breite 



4«46'16",4 



Kilolm- 
Hllfel 

Okt 31 



Okt 31 



Okt 31 



10h57m268,0 
59 28 
61 26 

11h 3a308,0 
5 30 

llhlS» 28,0 
15 6 

nhl7» 48,0 
19 6 
21 8 

llh25«248,0 
29 10 

11h 47m 36 8,6 

50 20 
11h 55^288,0 
12h 8«428 
12h 22» 48,0 

26 10 
12h 28m 58 8,0 
32 40 



links 



rechts 



a Phönicis 

im Süden 

0hl9m348.6 

-43« 2'45" 

a Eridani 

im Süden 

Ih32m408,7 

-57«55'43" 



rechts 



« Eridani 
im Süden 



Ul« 38' 



58" 

33 23 
36« 3' 42" 



} 
1 

i 13 

I 26 22 

36« 47' 55" 
50 2 
39 27 



— 10'59 



/RO/' 



-l-0hl0m338,4 
+0 16 37,6 



31 31 



-|-10'69"— 0h46m538,0 

— 41 59,1 

— 33 37,8 

-|-10'59"--Ühllm538,2 

— 5 26,2 
+ 7 50,0 

+0 28 21,6 
30 4,7 



-4«46'48",1 

.46 43,8 
-4«46'35",5i 

46 30,2 

46 22,8 

-4«4Ö'39",0 
} 46 44,3 
46 57,0 
46 46,5 



20 Beobachtungen. 



im Mittel aller Beob. 46' 40",8 
Corr. für J « — 14" 



verbesserte Breite = — 4«46'26",8 



Jombo- 

B«rgr 

Nov. 11 



9h 18» 28,0 
21 52,0 



rechts 



«Piscaustr. 61«o9'50" 
im Süden 
Ih32m408,7 
-1«45'41",9 



+ 9' 5" 



4-0h46m 58,7 



— 4«26'24 



26' 24 



u 



Corr. für J — — 14" 



2 Beobachtungen. 



verbesserte Breite — — 4«26'10" 
NB, 1" grosseres M— H entspricht 5",9 kleinerer f) 



10 



AusÜag nach Wanga. 



b. Uhrstände, 

berechnet nut Zngrandclegang nachfolgender Breiten: 

Sansibar == — 6« 39' 42"; Wanga -= — 4* 39' 0"; Muoa — — 4* 16' 16"; 
KUulu-Hügel — — 40 46' SO"; Jombo-Berg « — 4« 26' 10". 

Nfi. In den letzten Spalten soll > grösser oder zunehmend, < abnehmend bedeuten. 



1863 


Uhrzeit 


Kreis- 
Uge 
▼om 


Beobachtetes 
Gestirn 


Wahre 
Hohe 


Angen. 
ColL- 
Fehler 


Berechneter Uhrstand 

• 


Zeit- 

ftade- 

nugf&r 


l'>v 
ergibt 






(üftch Hauth) 


Fem- 
rohr 


(Pos. 8. a 8) 


(H) 


nebst 
Correct 


(M-H) 


im Mittel Nr. 


1"^H 


M— H 




Sansbr. 






















Okt 18 


8^51« 2»,5 


links 


a Scorpii 


18« 30' 1" 


10' 50" 


—11» 7« 27 8,4 


7m268,75 (1) 


08,075 


1 8,80< 






59 20,1 


rechts 


im Westen 


16 37 47 


+ 9 


7 26,1 










Okt 24 


8h 7» 128.8 


links 


a Scorpii 


18« 30' 34" 


10' 30" 


—Ih 6m 55 8,2 


6m 52 8,95 (2) 


08,075 


1 8,80< 


1 




15 28,3 


rechts 


im Westen 


16 38 5 


+ 30 


6 50,7 






■ 


■ 
1 


Wanfa 






















Okt. 28 


11h 9m27»,6 


links 


ß Orionis 


20M8'18" 


10' 50" 


11» 6» 28 8,4 


6m 28 8,85 (3)| 


08,068 


08,45> 






14 45,7 


rechts 


im Osten 


22 6 58 


+ ^ 


6 29,3 


\ 






*»♦) 


Okt 28 


\0^ 8^408,0 


links 


a Aqoilae 
im Westen 


32<>81'59" 


10' 57" 


Ih 6m 30 8,6 


6m 30 8,60 (4)J 


08,068 


08,93> 
























Mmoa 






















Okt SO lli»28mSl«,4 


rechts 


a Tanri 


33*37' 6" 


11' 0" 


—Ih 6« 32 8,55 


6m 32 8,89 (5) 


08,078 


18,73< 






35 16,1 


links 


im Osten 


35 9 43 


— 5 


6 33,22 










KUulu- 






















Hügel*) 






■ 
















Nov. 1 


lOli 19»ie>,9 


rechts 


a Arietis 


48« 53' 49" 


ir 0" 


—Ih 6« 33 8,9 


6m 38 8,35 (6) 


08,095 




*) 




33 50,5 


links 


im Osten 


51 27 19 


—47 


6 42,8 










Nov. 3 


2h 591a 24 »,0 


links 


Sonne 


56*39' 48" 


11' 0" 


— Ih6m878,9 


6m408,30(7rt 


08,072 








3 8 11,8 


rechts 


im Westen 


54 36 29 


— 33 


6 42,7 


i 






***\ 








(nur Mittel&den) 




+ 4" 




( 






Nov. 3 


10h 47m 46 «,7 


rechts 


a Tauri 


27* 48' 54" 


11' 0" 


11» 6m 35 8,5 


6m 37 8,10 (8) j 


08,072 








54 3.4 


links 


im Osten 


29 15 48 


-23 


6 38,7 


• 








Wanff» 






« 
















Nov. 5! 


12h 15m 57 8,2 


rechts 


ß Orionis 


45* 9' 19" 


10' 40" 


—11» 6m 138,5 


6m 12 8,76 (9) 


08,068 








45 17,6 


links 


im Osten 


52 25 13 


+ 11 


6 12,0 






■ 




Nov. 6 


17h 49in 88,5 


rechts 


Yenns 


24* 13' 10" 


10' 50" 


—11» 6m 148,2 


6ml48,15(10)l 










58 45,3 


rechts 


im Osten 


26 37 6 


1 ■^'^ 


6 14,1 


<08,6**) 


08,067 




**) 




181» 8m 2»,8 


links 




28 56 15 


llO'W 
1 —10 


—11» 6m 13 8,5 


6m 148,45(11)] 






19 59,8 


links 




31 54 39 


1 


6 15,4 


<08,6»*) 


' 






Nov. 8 


5h54iii328,9 


rechts 


Sonne 


14* ST 38" 


10' 50" 


__lh 6m 148,6 


6m 148,50(12) 


08,070 








59 10,4 


links 


im Westen 


13 31 10 


+ i"} 


6 14,4 
















(nw Mittel&den) 














Jombo- 
Ber; 

Nov. 11 






















221> 32m35»,0 


links 


Sonne 


53*46'28"10'50" 


—11» 6m 17 8,09 


6m 98,58(13)1 


8,074 


1 »,83> 






41 20,9 


rechts 


im Osten 


55 49 


-1 42 


6 2,06 


\ 






*••) 


Nov. 12 


5h 22m 41 8,4 


links 


Sonne 


22* 17' 25" 


10' 50" 


—11» 6m 38,29 


6m 10 8,68(14)] 


08,071 


1 8,22< 






27 32,5 


rechts 


im Westen 


21 6 54 


-144 1 
+ 4/ 


6 18,06 










Wanga 

Nov. 13 






(nur lüttelfaden) 














221» 39m 138,9 


rechts 


Sonne 


55* 11' 28" 


9' 8" 


—11» 6« 108,9 


6m 10 8,9 (15) 


08,075 












im Osten 














, 


Bansbr. 






















Nov. 18 


9h Om 578,8 


Units 


a Aqnilae 


28*31'48"10'50" 


_.lh6ml88,9 


6m 26 8,90(16) 


08,069 


1 8,02> 






8 24,6 


rechts 


im Westen 


26 47 7 1-1 56 


6 34,9 










Dec. 4 


8h 47m 328,0 


rechts 


« Aqnilae 


16* 32' 39" 


9' 0" 


Ih6m398,4 


6m 39 8,38(1 7) 


08,068 08,85>| 






56 4,9 


links 


im Westen 


14 27 5 




6 39,4 








1 





• 
• 



*) Die der Berechnung znGmnde gelegte Breite des Eilnla-HUgels ist 3" zn gross, doch wurde die Zeit- 
korrektion dieserhalb unterli^en, weil sie, bei allen Beobachtungen gleichnamig, zu unbedeutend erschien. 
**) Bei den Yenusbeobachtungen in Wanga (Nov. 6) war der Mittelpunkt der erieuchteten 
unteren Hälfte des Planeten an?isirt worden; ich hielt deshalb eine HOhenkonektlon Ton +9'^ 
gerechtfertigt, entsprechend 08,6 kleinerem M — H. 
***) Der Instrumentfehler berechnet sich aus den Beobachtungen Ton 

Wanga, Okt 28, zu — 12",8 (Gewicht 2) 
Küulu-Hügel, Not. 3., „ — 22",2 ( „ 1) 

- 7",6( 



Jombo-Berg, N07. 1} und 12, 






1) 



also im Mittel zu —14", und für diesen Werth wurden alle Zeit- und Breitenbestimmungen rer- 
bessert, falls nicht der Ausgleich schon direkt gegeben war. 



c. Dhrgänge und Zeitimterscliiedc, 



11 



c. Ubrgänge and Zeitantersobiede. 



±Äi"'"'}^-tüereZeit 



+ ^^^®^} der (Eegativen) Ühistände. 



1863 



Bansibar 

(1) Oki 13 

(2) „ 24 

{ß u. 4) Okt 28 

Mao» 

(5) Okt 30 

Kilaln-Hflfel 

(6) Not. 1 
u. S) „ 3 

Wanga 

(9) Not. 6 

(lOn.ll),, 6 

Jombo-Berg 

(13u,14)NoT.12 

Wang» 

05) Not. 13 

Baositer 

06) Not. 18 
(17) Dec. 4 



ührzoit 
nftch Haiith 



Verbesserter 
ührstand 
(MZ — HiMith) 



Cozx. ftti 



8h 55m,2 
8 11,3 

10h 40in,4 

llh31n,9 

10h 26 «,6 
6 37,4 

12h30m,6 

18 4,0 
5 56,9 

2h lin,0 
22h39m,2 

9h 4»,7 
8 51,8 



— 16 51,9 

— Ih 6m 29 8,7 

— Ih 6m 83 8,9 

— Ih 6m 398,7 

— 1 6 88,7 

— Ih 6« 138,7 



+ 1 «,05 
+ 1.05 

beob. J 

— 1 8,02 

— 1 8,34 
beob. J 

— 08,93 



Aeodenmg 

des 

Stande« 



Zwisclien- 
seitea 



— 1 6 14,6, (?) — 08,94 



— 1 6 13,5 

— Ih 6m 108,1 

— Ih 6m 128.0 

— Ih 6m 25 8,9 

— 1 6 88,4 



+ 08,98 
beob. J 

— 1 8,06| 

+ 08,97 
+ 8,95 



Ubrgang 

(in 24 St) 

beob.: fette Zahlen 

angen.: (kleine Zablen) 



+ 0m338,8iiil0d.97 

4,10 

2,04 

1,95 
+ 0m 18,0 in ld,84 

2,25 

+ 0m 08,2 in 2«.73 

3,84 

1,86 

4,43 
+ 0ml28,5inl5d,99 



+ 38,(» 

7,(38,09 + 28.40) 

(+ 28.40) 

(+ 28,40) 
+ 08,54 

(+ 2^40) 
+ 08,07 

(+ 08.26) 

(+ 08,26) 

V, + 08.26 — 08,78 
— 08,78 



Zeitunterscbiede 
rob 



nebst Conr. 
Ar <^ang 



Terbessert 



-22 

(+1 



(t 



28,21 

1 ,27)1-10^,93* 

+ osio 

+108,48 



+ 4,2 \ 
(+4,90)/ 



5:0 
4,68)/ 



-25 

(+5 



^•,0\ 

.40) (-198, 



60 



-38,4 1 

(+1,00)/- 28,49 



+ W l 
(+ 0,48)/ 



+ 



13.9 \ 
1.18 / 



+ 28,88 

+ 138,75 



Ausserdem summarische Gänge: 

lin 24 Stunden 
Okt. 28 bis Not. 5 (Ausflug nach Küulu-Hügd) + Om l68,0lin 8d,08l I , «, 4^ m. Naeh Ab™ des OangM beim 

— 1,0/ — 1,84/"»^ ' Anfenth»iranfd.Künln-H[gL 

Not. 8 „ „ 13 ( „ „ Jombo-Berg) +0m 1,5 in 5,69 
Okt 28 ,. „ 13 (Gsmt. Aufenthalt in .Wanga) + Om 17,5 „ 16,50 
24 „ „ 18(Gsmt Abvesenh. T. Ssbr.) +0m26,0 „ 25,04 



„ 24,', ," 18(Gsmt Abvesenh. T. Ssbr.) +0m26,0 ,'* 25^04 

„ 24 bis 28 und / Seereise, \ • a« « « «ia «d ri 

Not. 13 bis 18 1 Hin- und Kttckfehrt / "t- «"»'»^^ « »V4 

Sansibar, Tor und nach der Reise, Mittelwerth 



+ 0,26 

+ 1,07 
+ 1,04 

+ 1,00 

+ 1M6 
. —22 



28,21 
4,10J— 188,10 



™i^hJ"C b" I "^'^^"'^ + 4X10 (+• l.-.0d) - +^10/- 18M0^ 

recl^et sich: \ W«.^»ibar "^ -.-^ -^^^ ,;^^- ^ + 13.9^}^ ,333 } S^-Jl^gf 

und diesen Wertb, welcher anch dem aus letztgenanntem Gange zu berechnenden ent 
spricht, nehme ich als den wahrscheinlichen Längenunterschied zwischen 
Sansibar und Wanga an, nicht aber die oben gefundenen von 10 »,93 und 128,75. 

Sansibar-Mnoa = — 98,1 
Ssbr.-KilDluhtlgel« — 78,7 
Ssbr.-Jomboberg — — 208,6 



Die anderen L&ngenunterschiede sind hier- f Wanga-Maoa . • "=' + 9 '',1 
nach und nach den Mitteln der oberen < Wanga-Eüuinhttgel .»» + 108,5 

Tabelle: i Wanga- Jomboberg . » — 28,4 

Die geodätischen und Höhenmessungen aus diesem Gebiete haben im nächsten 
Abschnitt (IL) Aufnahme gefunden. 



C. 



12 



Aosllag nach Wanga. 



C. Sansibar, Hoinbas, Wanfpi» 

Die Einzelnheiten der astronomischen Beobachtungen auf dieser Strecke finden 
sich im folgenden Abschnitt (IL, Dschagga-Reisen) auf S. 20 fi: Ich entnehme den- 
selben tinr die nachstehenden Angaben, welche zum Abschluss dieses Versuchs einer 
chronometrischen Längenbestimmung an der Suaheliküste erforderlich sind. 

Uhrgänge und Zeitunterschiede. 

+ zurückbleibend! .4.1 n •. 

I voreilend f ^^^«"^ ^^^*^®^^ ^eit 

1. Nach Taschen-Chronometei Hauth (H). 



izSr}*»«^'»"''- 



1862 


Uhrzeit 


Verbesserter 
Uhrstand 


Augen. 
Corr. für 


Aendemng 
des 


Zwischen- 


Uhrgang 
in 24 Stunden 


Zeitunterschiede 
roh 




nach Hauth 


(KZ — Hauth) 


j — — 40" 


Standes 


seiten 


beob.: fett 
angen.: (klein) 


(nebst Corr. 
fftr Gang) 


verbessert 


Sansibar 








• 






(1) Ang. 1 


1^ 2m,0 


Ih 42m 488,1 


+ 88,20 








(2) „ 17 
Mombas 


2 10,3 


1 36 44,3 


+ 2,84 


+6« 38,8inl6d,06 


— 228,67* 














—0"» 7 8,11 

—184,50/ -Im 41 8,60 


(3) Aug. 23 


191i57m,8 


Ih 36m 518,4 


— 28,92 


6dJ4 


(- 148,02) 


(4) „ 29 


20 24,8 


1 86 19,1 


— 2,92 


+0^32 8,3 in 6,02 


58,37 




(5) Sept 12 


20 41,4 


1 35 15,0 


— 2,84 


+1 4,1 „14,01 


' 48,58 




(6) „ 13 


18 20,6 


1 35 13,1 


- 2,64 


+0 1,9 „ 0,92 


— 28,11 


• 


(7) ;, 20 


18 23,1 


1 34 55,7 


— 2,76 


+0 17,4 „ 7,00 


28,48 


• 


(S) „ .28 


6 5,3 


1 34 37,8 


— 2,64 


+0 17,9 „ 7,49 


— 28,39 \ 

- 18,99 / 




(9) „ 30 - 


7 28,2 


1 34 ä3,7 


— 2,70 


+0 4,1 „ 2,06 




Wangra 












+ln»2J8,7 


no) Okt. 7 


6 59,8 


lh33m 128,0 


— 28,74 


6d,98 


(- 1»,05) 


— 7,3 >+l»&08,70 


(11) „ 8 


6 18,4 


1 33 12,1 


— 2,70 


—O"» 08,1 


in 0,97 


+ 08,10 


-f 86,8 *•) 


— — 














Mombas 






(J — 60") 




(— 68.09) 




(82) Dec. 28 


lh54ml l»»29m 28b,7 


+ 4 8,44 








Sansibar 




(J_ — 60") 






+2"» 8 8,0 \ 


(83) Dec 81 


19h 71114 ih27m 20*,7 


— 48,44 


3d,72 


(- 1 »,83) 


— 6,81 V+2'nl8,l9 


Jan. 17 (1863) 


7 51,2 


1 28 0,9 


beob. J. 


—Om 40 8,2 in 16,53 


+ 28,43 


, 


(84 n. 85) 


Längen nacl 


i Hauth: Ssbr.-Momb. = — lm51 8,40 iiiit«'! 












Mbs.-Wanga — + 1" 508,70 




1 






Ssbr.-Wanga«— Om 08,70 








* Hauth Btehend Ms 21. August, von da ab liegend. 










• • 


Hauth bei] 


n Marsche etwa 3< 


}«,3 stehen gc 


»blieben (s. unten). 



2. Nach Box-Chronometer Tiede (T). 

(Zwischenzeiten wie oben). 
Während dieser Keise wurde eine zweite ühr, ein BoxchroDometor von Tiode (T) mitbeobachtet; zieht 
man dieses in Betracht, so ergeben sich far dieselben Beobachtangen folgende Zahlen: 



1862 



TJhr- 
vergleiohung 

(H-T) 



Yerbessorter 

ührstand 

(MZ— Tiede) 



Aenderung 

des Standes 

von Tiede 



Gang von 
Tiede 

(in 24 Stdn.) 



Zeitunterschiede 
roh 



(nebst Corr. 
fOr Gang) 



verbessert 



Sansibar 

Aug. 1 
» 17 

Mombas 

Aug. 28 
„ 29 

Sept 20 
„ 28 
„ 80 

Wanga 

Okt 7 



0ml 08,8 
5 56,0 

7» 44 8,6 
8 12,5 



»» 



8 



9» 18,3 
9 9,6 
9 9,5 

8m 47 8,4 
8 47,0 



Mombas 

Dea 28 
Sansibar 

Dec. 31 

Jan. 17 (1863) 



lim 48^ 

11» 98,6 
10 15,3 



Ih42m588,9 
1 42 40,3 

Ih44m368,0 
1 44 31,6 



+ 0m 188,6 



— 18,16 



(- 



08,95) 
+ 0«n 4«,4l —0,78 



— 1»558,7\ 

— 6,40 J— 2"» 2 8,10 



1 43 57,0 
1 43 47,4 
1 43 43,2 

Ih4im598,4 
1 41 59.1 



+ 0m 98,6 — 
+ 4,2 



4-0» 08,3 



18.28\ 
2.04 / 



Nach Tiede (Mittel): 

Sansib.-Mombas « — 2" 08,12 
Mombas-Wanga = + 1^ 368,89 



(- 



8,99) 
0,31 



-f 1» 43 8,S\ 

— 6,91/ +1"»36 8,89 



Sansib.-Wanga — — 0m238,23 



lM0m838,l 

1^38» 80 8,3 
1 38 16,2 



: (— 1 8,55) 



{- 



1 «,20) 
+ 0" 148,1 —0,85 



+ 2in 2 8,6\ 

— 4,46j+lin588,U 



c. Uhrg&Dge und Zeitünteirschiede \^ 

Gibt man den Bestimmungen nach ,,Tiede'' das doppelte Gewicht, weil bei 
ihnen die Längen von Mombas grössere innere Uebereinstimmung zeigen als bei 
Hanth (s. oben Anm. '*') und weil der Länge von Wanga nach Hanth eine andere 
Unsicherheit anhaftet (s. oben Anm. **\ so stellen sich nachfolgende Mittelwerthe 
heraus : 

Sansibar — Mombas = — 1^573,31 
Mombas — Wanga = 4* 1™*1M^ __ 

Sän^sTbar— Wangä~— — Om i,is^7Z statt Om 188,2*^ bei der direkten 

Bestimmung Oktober/November 1863. 

Die Owenschen Seekarten geben für die Forts von Sansibar und Mombas, 
in deren unmittelbarer Nähe ich damals beobachtete, einen Längenunterschied von 
Sansibar— Mombas = 2h36m58s,l — 2ii38in52s,6 = —Imöis^ö, statt lni57's,7 
nach meiner Bestimmung. Die Stadt Wanga ist auf diesen Karten, die hier über- 
haupt sehr lückenhaft i^ind, nicht angegeben, doch lässt sich ihre Länge (nach 
Sheet X, Nn 664) ungefähr zu mindestens 39^ 22' annehmen = 2)^ 31m 28s, also 
Sansibar — Wanga = — OmSOs, was aller Wahrscheinlichkeit joa^h zu hoch ist. 
Leider reichen die neuesten englischen Vermessungen der Sansibarküste nicht nörd- 
licher als bis Pangani (5^ 25' S. Br.); die Ausdehnung dieses fievisions-Surveys 
nach Norden bis zur Somaliküste hin wird hoffentlich bald erfolgen, da sie ein 
ebenso grosses Bedttrfniss ist wie die vor Kurzem bis Kap Delgado ausgedehnte im 
Süden von Sansibar, bei welcher indessen die Mafia-Inselgruppe (s. unten) nicht 
mit berücksichtigt worden ist. 

Meine directen Bestimmungen der Länge von Wanga (durch' Mondhöhen) 
lasse ich hier bei Seite, weil sie nicht so vollständig sind wie die in Sansibar an- 
gestellten und weil die für die Zeitbestimmungen gewählte Venus, Mittelpunkt der 
erleuchteten Sichel, kein so gutes Vergleichsobjekt bot wie die Fixsterne bei den 
Beobachtungen der Sansibar-Länge. Uebrigens ist die* Mcfridiandifferenz. beider 
Orte eine allzu geringe fllr diese ^estimmungsmethode. 

D« Pantpuii. 

Von der- Mündupg des Panganiflusses liegen einige geodätische Messungen 
Richard Thomton's vor und eine Breitenbestimmung gewöhnlicher Art. Da es an 
dieser Stelle weniger auf derartige Einzelheiten, als auf Herstellung einer Grund- 
lage ftlr die astronomischen Messungen des folgenden Abschnittes ankommt, welcher 
alle unsere Messungen auf dem Gebiete der Dschaggareisen von der Decken's 
behandeln soll, so habe ich hier abgesehen von einem näheren Eingehen auf jene 
Thomton'schen Beobachtungen und verweise betreffs derselben auf die bezügliche 
Unterabtheilung des eben genannten Abschnittes IL 



IL Das Gebiet der Dschaggareisen v. d. Decken's. 

A. Astronomische Hessnnpeii. 

a. Breiten. 

Zu meinem Bedauern habe ich es unterlassen, die Polhöhe von Mombas selbst 
zu bestimmen ; ich setzte damals noch unbedingtes Vertrauen in die Zuverlässigkeit 
der Küstenkarten und lernte erst späterhin das Gewicht eigener, gut kontrolirter 
Beobachtungen würdigen. " Meine ersten Breitenbestimmungen nachfolgender Tabelle 
tragen noch eänz das Gepräge derjenigen, wie sie überall von Reisenden angestellt 
werden, welche für Messungen solcher Art nur abgerichtet sind und den Inhalt des 
genossenen Unterrichtes nicht gehörig verdaut haben. Nicht früher als bei dem 
Aufenthalte in Aruscha erschloss sich mir, infolge fleissigen Beobachtens, Bechnens, 
Vergleichens und Nachlesens, eine bessere Einsicht in das Wesen der Instrumente 
und Beobachtungsmethoden, die aber erst nach längerer Zeit mir völlig in Fleisch 
und Blut überging. Ich möchte deshalb um besonders nachsichtige Seurth«ilung 
jener Beobachtungen bitten. 



14 



Dschagga-Beisen. 



Annahmen zum Zwecke der Bereclinimg, für 



1862. 


Breite 


Länge 




Uhrstand (MZ— Hanth) 




zur Zeit der Beobachtung 


1. Wanga, Okt. 8 ... . 


4° 39' 0"Sttd 


2h 37^,5 östl. T. 


Greenw. 


IT» 83m 128,0 


2. Mbaramu, Okt 15 nnd 16 


4 24 24 „ 


2 84,0 „ 


»» 


1 29 39,0 für beide Tage 


3. Eisuani, Okt 20 . . . 


4 7 20 „ 


2 32,0 „ 


♦1 


1 27 56,0 


4. Usanga, Okt. 24 . . ... 


8 41 10 . „ 


2 81,0 „ 


1* 


beob. am Meridian 


5. Ainscha ü., Not. 10 bis 13 


3 86 36 „ 


2 30,0 „ 


1» 


„ am Meridian 


„ 12 








1 24 18,4 u. 188,2 fttr a Pisc. 
anstp. u.a Andrem. 


6. uro, Nov. 16 .... 


8M7' 0"Stld 


2h 30m,0östl. T. 


Greenv. 


Ih 23m 558,6 


7. MoscM, Dec. 1 . . . . 


3 19 14 „ 


2 80,0 „ 


« 


1 22 35,5 


* «« < ^ * ■ * * 








1 22 27,4 


8. See Jipe 11., Dec. 7 . . 


3<^40'30" „ 


2h 32m ,0 „ 

* 


»» 


1 23 84,6 n. 34,4 für a Eridani 
a Arietis 


9. Hflgel I. am See, Dec. 8 
und für die Zeiten 9 = 


3 86 Sudi 
3 85 24 „ 1 


2 82,0 Ostl. r. 


Greenw. 


Ih 28» 27 ".4 


10. Bura (Lager), Dec. 17 . 


8 30 80 „ 


2 84,0 „ 


1» 


1 24 44,0 


11. Endara (Lager), Dec. 19 . 


3 31 20 „ 


2 35,0 „ 


1» 


1 25 44,0 


„ 20 . 








1 25 40,0 


12. Kiriame, Dec. 20 . . . 


3« 48' CSlid 


2h 38m .0 östl. V. 


Greenw. 


1 28 56,0 



Ausserdem, nur für Zeitbestimmungen gültig 



Mombas . • . 
See Jipe L • . 
Aroscha L . . 
Kilimandscharo . 
n. Nachtlager 
See Jipe IH. 
Sansibar . • . 



4« 4' 0"Süd 

8 86 

8 37 

8 10 



1» 
1» 



3 33 40 . „ 
6 9 42 Süd 



2h 
2 
2 
2 

2 

2h 



88m,9 östl. V. Greenw. 

81,6 

30,0 

30,0 









32,0 

37m,0 östl. V. Greenw. 



»1 



a. Breitenbestimmangen. 

KB. Die umklammerten Zahlen der letzten Spalte geben die Anzahl derBeobachtungen an. 

Tabelle der Sternzeiten s. S. 24 £ 



1862 



Uhrzeit 

naeli Hauth 



Kreis- 
lage 
von 

Fem- 

lOllX 



Beob. 
Gestirn, 

A. B. und S 



Wahre Höhe 



Angen. 

Fehler 
fftr den 
Ifittel- 

fiiden 



Stundenwinkel 

+ westUeh 
— östlich 



Bohe 
Breite 



Mittel 

(nebst Corr. ftr J) 



Okt 8 



Hbanunu, 

Okt 15 



Okt. 16 



KISUMll, 

Okt 20 



Okt 24 



5h 55B1 0^ 



5h 83m 0" 



6 52 



6h 20™ 0» 



6 38 



6h 22"» 0« 



6 57 (?) 



links 



links 
rechts 



rechts 



rechts 



links 



rechts 



a Cygni 



a Cygni 
+44*47'58" 

a Gruis 
-47<»37'24" 



Y Gruis 
-38*0' 29" 

a Gruis 
47"37'25" 



a Gruis 
47«37'25" 

ß Gruis 
-4r»86'8" 



nnr ej^n e HAhe nahe am Meridian ; kommt nicht in Betracht gegenüber 

Tom 5. Nov. 

4« 38' 59" (10) 



dem Ergebnisse der späteren 10 Bestimmungen Tom b, Nov. 
1863 (8. Tab. ) 



40« 48' 24 



46 47 42 



ii 



—8' 38" 



+8' 38" 



SO*» 7' 19" 



46 30 45 



46» 4' 28" —8' 21" 



+ 8' 44" 



-j- Oh Im 36b 

r 

+ 1 48 



— Oh 2m 6« 

+ 02 



— 4*>23'38" 
im Norden 

— 40 25'12" 
4m Sadea 



} 



(gef.Jiz:-47") 



— 4« 24' 25"(2) 



-.40 8' 0" 
-4 8 18" 



. — 40 8' 9" 
l (im Soden) 

)corr,f.J= + 40" 



verbesserte Breite = — 4» 7' 29"(2) 



46 5 47 



+ 8'21"1 



am Meridian 



— 8M1'48 



— 3 4U0 
verbesserte Breite = 



} -13» 41' 49" 
(im Soden) 
Corr.t J = + 4c>" 



= — a» 41' »"(2) 
NB. Bei Sternen im Sttden i^t die Corr. für J positiv (s. S. 17\ 



a. Breiten. 



15 



1862 



Amsehall. 

No?. 10. 

Nov. 12. 
Not. 13. 

Not. 12. 



ührzeii 
(nach Hauth) 



Kreis- 

▼om 
Fern- 
rohr 



Beob. 

Gestirn, Wahre Höhe 
A R. and ^ 



L -f 55 47 26 J 



Um 

Not. 16. 



Mosehl^Lg. 

Dec. 1. 



Dec. 2. 



f 



61» 6"» 288,0 
9 47,0 
13 0,0 
16 18,0 
19 26,0 
22 42,0 

7I1 3m 54 8,0 

6 20 

8 46 

11 0. 

13 47 

15 49 

7^18» 168 



I 

9h 43m 49s,o 

47 30 
60 34 
53 13 
55 59 
59 15 
gheim 378 



rechts 

Unks 

rechts 

links 



links 



links 



links 



a Peg;asi 
a Gassiop. 

a Grnis 
-47»37'27",0 

a Grnis 



flcPisc. anstr. 
22l»o0m58,4 
— 30« 20' 52" 



a Andrem 

Qh im 20 8,2 

+ 28^20' 18' 



^Persei 
2h 59m 15 8,4 

+ 40» 25' 28" 



AngeiL 

(JolL- 

Fehler 

fflr den 

Kittelfftd. 



71« 55' 29" 
30 36 40 

45 59 33 

46 S 



^36M1'37" 
^63 2 13 

[62 47 22 

58« 1M4" 

2 27 

3 16 
8 45 
2 46 
2 

8« 0' 16" 



+ 8' 4" 

— 8' 4" 
+ 8' 7" 



— 8' 7 



n 



46« 16' 4'.',5 
46 17 59,5 
[46 15 59,0 



Stnndenwinkel 

4- wefltlich 
— östlich 



Rohe Breite 



Mittel 

nebst Corr. 

für J. 



1 ganz nahe am 
Meridian 
am Meridian 
Terb. C. 

= 8' 24"(?) 



— 3«36M0" \ — 8«86'2",5 



— 3 35 65 

— 3 37 



im Norden 

- 3« 37' 17",5 
im Süden 






— 8' 7 



// 



— a'7 



</ 



— 8' 2" 



•- 3 _87 35 

(gef. J « — 37",6) 
Terb. Breite — —8« 36' 40"0,(4) 



+0h 8m 36 8,2 — 3« 37' ^",4 
+0 15 8,7 



+ 21 34,7 

— Ol» 6m 43 8,3 

— 4 16,9 

— 1 50,5 
+ 0l»0m238,9 

3 11,4 
5 13,9 
+ 01» 7» 41 8,1 



07 20 1 l-3«37'12",8(6) 
87 9,0 



im Süden 



— 3« 36' 1",3^ 
36 15,4 
86 15,0 

35 .56,6 

36 22,9 
36 13,0 
36 13,5 } 



-3«36'11",1(7) 
' im Norden 

(gef,J= — 30",9) 



Terb. Breite = — 3«36'42"0,(13) 
im Mittel aller 17 Beobachtnngen 

y, — — S«86'41",5 









—Ol» 7m 58,8 
— 2 10,1 
+ 28,9 
+ 3 14,9 


« 

— 3«16'29'S0^ 
--3«16'11",7 


— 3« 16' 18",4 

im Norden 
\ 40" 


+ 7 43,2 


— 8«16'14",6 


(Corr. fttr J) 



verb. Breite « — 3« 16' 58" (7) 



am 24. Not. gegen Abend rollte der Theodolit in seinem Kasten Torpaekt einen Abhang hinab; seitdem anderes C n.J. 



SeeJipen, 

Lager; 
Dec. 7. 



Dec. 7. 



71» 30»»» 52 8,0 
32 42 
35 10 

• 87 8 
39 10 

71» 41»«» 308,0 

9h 6^578,0 
10 32 
18 26 
15 82 

9h 17m 34^,0 



links 



rechts 



7h 23»«» 22 
25 34 
28 
80 

82 12 
34 16 

71» 41»«» 568.0 
43 58 
46 
48 2 
50 20 

71» 52»» 268,0 



8,0) 

} 



rechts 



rechts 



a Eridani 
11» 32»»» 38 8,4 
— 57« 56' 8' 



a Persei 

31» 14»»» 36 8,4 

+4y«22'21",7 



tt Eridani 
Ih 32»»» 38 8,2 
— 57« 56' 10" 



aArietis 
11» 59»»» 29 8,3 
+22« 48' 57" 



35« 24' 36" 
24 29 
23 25 
22 55 
22 13 

35« 20' 55" 

37« 19' 7" 
18 19 
17 47 
17 2 

37« 15' 48" 



-9'17",5 



35« 15' 67" 
31 28,5 
26 54 

63« 21' 22" 

13 17 
63« 2' 46" 



+ 9' 22" 



+ 8' 40" 
>25,6 



+01» 2»»» 128,6 — 3«20'50",5 
4 2,9 58 

6 31,3 , 27 



8 29,6 
10 32,0 
12 52,3 



35,3 
42 9 
3« 20' 84'',6 J 



0",5 \ 

8,2 

7,6 I im S 

K / OO.IA/ 



Süden 
-3«20'41",5(6) 



+01» 0»»» 23 8,8 — 3« 18' 30",8 



3 59,4 
6 53,9 
9 0,2 



+01» 11»»» 28,5 --3«18'34",6 



53 g I im Norden 
34!7 }-^3«18'35",9(5) 
26,1 l(»«-^^~-*2",8 



inel. Fehler t. C.) 



Terb. Breite = — 3« 19' 38",7 



+ 8 
> 



+ Oh 20»»» 26 8,0 
25 4,8 

29 13,4 



'2^6 1+ÖM2-68.8 
16 11,5 

+0l»20»»»34V2 



— 3« 41' 0",7 
2,0 

15,0 



im Süden 
— 3«41'5",9 



(gef. J + Corr. C 
^ — 34",4) 



— 8« 39' 49",0 \ j jigj^ ^_ e^.^ 

— 3« 89' 50",0 j """ ^"^ ^^' ^^"'^ 
Terb. Breite^^^S« 40' 31",6 (12) 



16 



DscI^agga- Reisen. 



Breitenbestimmnngen. 



1862 


1 

Uhrzeit 
(nach Hanth) 


Kreis- 
Iftga 
Tom 

Fem- 
rohr 


Beoh. 
Gestirn, 

A.R.nndt' 


Wahre Hohe 


Anffen. 

(loll.- 

Fehler 

fftr den 

Mittelfkd. 


r 

StondeDwinkel 

+ wesüieh ' 
— östlich 


RoheBreite 


Mittel 

nebst Gorr. 

ftr J. 


Hflgell 

ftmSee ' 
Dec. 8. 


eh 45m 188,0 

48 20 

51 24 

54 26 

57 40 
7h Om 208,0 

3 
7I1 7m 81 8,0 

10 

l5 80 

15 

17 80 
71i20m 68,0 


rechts 


a Eridani 
Ih82m388,3 
— 57»56'10" 


1 

l 85« 36' 18" 
l 38 42 

- 39 56 


+ 8' 30" 
>8,5 


-Oh 13m 29 8.8 
— 7 22,8 

-t- 8,3 


— 3«36'21",4 
11,8 


• 

l-8«36'll",7(7) 

1 




links^ 


a Eridani 


1 35« 38' 37" 
1 36 16 
1 35« 32' 47" 


— 8' 30" 
>3,5 


+0h 8m 30 8,2 
13 30.5 
+0hl8m848,4 


— 3«36'18",9 
19.2 
3«36'18",0 


U3«36'18",7(6) 

y-3«36'15,2(13) 
1 + 60V 
J (Corr. fttr J) 




Terb. Breite *= 


- 3« 85' 15" 


Bura, Lager 
Dec. 17. 


7h Um 50 8 
14 21 
17 12 

7h 20m 17 8 


links 

1 


a Arietis 
Ih59m298,2 
+22«48'57" 


63« 10' 7" 
2 20 
62« 52 33 
41 17 


— 8' 12" 


+0h21m 298,8 
24 1.2 
26 52,6 

-fOh 29m 588,1 


— 3«29'50",3 

80 0,9 
30 11,8 

— 8«29'53",8 


l — 8« 29' 59",2 
j - 1 ÜJ) 




verb. Breite — 


8« 31' 0" (4) 


Endara, 

Lager 
Dec. 19. 










■ 




1 


7h 16m 08,0 
18 0,5 
20 10,0 
22 9,0 
24 9,6 


rechts 


a Arietis 
Ih59m298,2 
+22"48'57" 


62« 9' 56" 
41 

61 58 54 
49 13 
38 9 


+ 9' 28" 


+0h34m328,2 
36 33,0 
38 42,9 
40 42,2 
42 43,1 


— 3«83'28",3 
81,2 
36,5 
16,5 
48,7 


V- 8« 83' S0",2 


D c. 20. 

• 


6h 33m 08,0 

86 22 

38 22 
6h 40m 268 . 

ßh 55m 288,0 
58. 8,0 
60 41,0 


links 


a Arietis 


68« 88' 35" 
39 47 
39 59 

63« 39' 25" 


— 8' 38" 


— Oh 4m 40 8,9 

— 1 18,4 
-4- 42,0 
40h 2m 46 8,3 


— 3« 30' 59",4 
69,1 
61,5 
3« 30' 67",3 

(?) Mittel « • 


>— 8« 81' 4",3 

- 3« 82' 17"») 


EMame 

Dec. 24. 


links 


a Arietis 
lh59m 298.2 
+22^48' 57" 


61« 55' 24" 
42 16 
29 34 


— 9' 8" 


+0h36m588,l 
89 38.5 
42 6,9 


— 8«46'41",6 
51,8 
22.7 


• 

l— 3«46'38",7 




8h 23m 88,0 


links 


a Tanri 
4h 28m 6 8,1 

+ 16»18'53" 


68« 37' 47" 
69 7 38 


— 9' 8" 


—Oh 80m 88,5 
— 23 49,5 


— 8« 47' 86'M 
47 51,7 


}— 3« 47' 43",4 




Fe] 


Mittel » 
rb. Breite = - 


— 8« 47' 11"*) 

— 60"? 

- 8« 48' H"(?) 



*) Die Breiten ron Endara und Kiriame müssen als an znrerlässig gelten; bei ersterer scheint ein Ablesnngs- 
fehler vorgekommen zu sein . falls nicht von einem Tage zum andern eine bedeutende Aenderong von G und J statt- 
gefunden hat, denn durch Annahme eines anderen Sternes wird keine bessere Uebereinstimmung erzielt, nnd durch 
Annahme eines um 28,7 kleineren Uhistandes am 19. Dec nur eine Yerkleinenmg der Breite um 10". Bei den 
Breiten von Kiriame seheint ebenfalls ein Versehen vorgekommen zu sein, da eine so bedeutende Abweichung (1') 
selbst bei Beobachtungen in 80 — 40m Entfernung vom Meridian ganz unzulässig ist. Leider fehlen von beiden Orten 
die zur Ausgleichung des Instnimentfehlers erforderlichen Beobachtungen sUdlicher Sterne, und auch fQr den Coli- 
Fehler sind keine kontrolirten Werthe erhalten worden. 



l). Dhistiliide. *X7 

b. Uhrstände. 

An den Zeitbestimmungen erkannte ich zuerst , dass mein kleines Universal- 
instrument alle Höhen zu gross angab , also mit einem negativen Instnuneiit- . 
fehler behaftet war. Wenn ich fttr einen Ort die Zeit berechnete nach Höhen, die 
im Osten und Westen gemessen waren, so erhielt ich Zahlen, die um 6s bis 8 s von 
einander abwichen. Daraufhin angestellte Breitenbeobachtungen nach Sternen in 
der nördlichen und südlichen Hälfte des Himmels zeigten Unterschiede, welche den 
bei den Zeitbestimmungen gefundenen ganz entsprechend waren. Von da an suchte 
ich immer den Instrumentfehler durch Anordnung der Beobachtungen zu eliminiren. 
Die Ergebnisse der auf solche Weise ausgeglichenen Bestimmungen, aus denen zu- 
gleich die fOr die anderen Beobachtungen benutzten Werthe von J erhalten wurden, 
sind mit fetten Ziffern gedruckt. 

Ueber die Natur dieses Instrumentfehlers (J) bin ich nicht völlig in's Reine 
gekommen, weil kurz nach meiner Rflckkehr der ttbrigens gut erhaltene Eater'sche 
Kreis einer gründlichen Reparatur unterworfen wurde ; es ist jedoch wahrscheinlich, 
dass ein Schlottern an irgend einem vertikal beweglichen Theile der Grund davon 
war, denn der Fehler blieb sowol bei allen Höhenwinkeln wie am Schneeberg 
Kilimandscharo und an der Küste durchschnittlich immer derselbe, bis irgend ein Stoss 
oder eine unbekannte Ursache ihn, und zwar wieder Dir längere Zeit dauernd, änderte. 
Es wäre erwünscht, dass alle Reisenden noch mehr als bisher ihre astronomischen 
Höhenmessungen nicht nur in verschiedenen Kreislagen, sondern, wenn immer mög- 
lich, auch an zwei nahezu entgegengesetzten Punkten des Himmels anstellten, für 
Zeitbestimmungen an zwei Gestirnen in der Nähe des ersten Vertikals (am besten 
in erster Kreislage ein Gestirn im Osten oder Westen , dann in beiden Kreislagen 
ein Stern am Himmel gegenüber, und zum Schluss in zweiter Kreislage wieder das 
erste Gestirn, weil auf diese Weise beide Doppelbestimmungen fttr denselben Zeit 
punkt erhalten werden), ftlr Breitenbestimmungen an je einem Stern im Norden 
und im Süden, womöglich in nicht allzu verschiedenen Höhen. Um Mindergeübten die 
Beurtheilung des Einflusses eines Höhenfehlers auf- Zeit- und Breitenbestimmungen 
zu erleichtem, erlaube ich mir noch folgende praktische Regeln anzuführen: 

I. Breitenbeobachtungen in südlicher Breite. 

Wird beobachtet 

1. je ein Stern im Norden und imSüden bei entgegen gesetzten Kr eislagen, 

so erhält man die Breite in beiden Fällen nach derselben Richtung hin falsch, 

wenn der CoUimationsfehler (C) nicht genau bekannt war, denn 

grössere Mittags-Höhe im Süden 1 ,, ^ » r» «x ' j 

?• , ^ • XT j- > gibt grössere Breite, und 

kleinere „ im Norden J ® ^ ' 

das Mittel beider Beobachtungen ist befreit vom Instrumentfehler (J), aber 

behaftet mit dem Fehler von C -» AC; die halbe Differenz derselben ergibt den 

Instrumentfehler. 

2. je ein Stern im Norden und im Süden bei derselben Kreislage, so hebt 
sich der Einfluss von AC auf, und das Mittel beider Beobachtungen ist die wahre, 
auch vom Einfluss des Instrumentfehlers befreite Breite, die halbe Differenz 
aber ist die algebraische Summe von J und AC. 

II. Bei Zeitbestimmungen 
ist der Einfluss eines Höhenfehlers ohne Weiteres klar, weil 

V. d. Decken, Heiaen III: Astrononile etc. o 



\ g Dschagga • Reisen. 

grössere Höhe im Osten 



kleinere jj im 



Osten ] 

Westen 1 S'^'ssere Zeit ergibt, und umgekehrt; 

wenn man also beobaehtet 

1. Sterne im Osten und Westen bei entgegengesetzter Ereislage, seist, 
bei nahezu gleicher Geschwindigkeit der Höhenänderung beider Gestirne, das Mitlei 
aus beiden Beobachtungen nur dann richtig, wenn der angenommene Collimations- 
fehler richtig war, und 

2. im Osten und Westen bei derselben Kreislage, so ist das Mittel befreit 
von den Einflüssen von J und AG, falls beide Sterne gleichschnelle Höhenänderong 
hatten. Da Dies indessen nur selten stattfinden wird, empfiehlt es sich immer, i m 
Osten sowol als im Westen, in beiden Ereislagen zu beobachten und 
gleichzeitig für je 1'' Höhenänderung der beiden Gestirne die 'entsprechende Zeit- 
änderung zu berechnen, um dann mit Leichtigkeit die Grösse von J und AG in 
Bogensekunden finden zu können. 

Diese Zeitänderung für je 1'' Höhenänderung, welche ich überall in 
einer besonderen Spalte beigefügt habe, findet sich entweder, bei Beobachtung an 
mehreren Horizontalfäden, aus den bekannten Fädenintervallen und den zu 
ihrer Durchlaufung erforderlich gewesenen Zwischenzeiten, oder, was ich als sehr 
bequem empfehlen kann, durch eine kleine Nebenrechnung gleichzeitig bei Be- 
rechnung des Stundenwinkels, indem man die Aenderung der letzten Stellen der 
betreffenden Logarithmen für je 1' grössere Höhe (oder auch Zenitdistanz) herausschreibt 
und hiernach die entsprechende Aenderung des Stundenwinkels in Bruchtheilen einer Zeit- 
minute bestimmt. Rechnet* man nach der Formel sin 1 1 =« 1/ ^° t ^^ •+- ^o) i" ry ^^j 

f cos 9) cos J 

in welcher z^ = 9 — J = der Culminationszenitdistanz des Gestirnes ist, die natürlich 
immer kleiner sein muss als jede ausserhalb des Meridians beobachtete Zenitdistanz z, 
so erhält man einfach: 

1' grössere H — 1' kleinere z — 0,5 kleineres |--^-) ond 0,5 kleineresj^-^^^l 

und, da alle anderen Logarithmen ungeändert bleiben, die Summe derselben aber 
halbirt und der gefundene Stundenwinkel verdoppelt werden muss, 

sin A t = i Ta ig sin ^-\ + A lg sin ^^""^«^ 



für je 1'. 



2 
In Sansibar z. B. wurde am 17. Januar 1863 beobachtet a Ganis min. in 

den Zenitdistanzen (z) 1., 50^ 48' 22'' und 2., 49<» 31' 17" 

ang. g) = — 60 9' 36" 
_rf_— + 50 84' 14" 

y— cT" . . . . «»Zq . . . . = IP 43' 50'^ und IV 43' 50 " 

es ist also + (z + Zo) — 31« 16' 6" 30« 37' 33'^,5 

|(z — Zq) = 19 32 16 18 53 48,5 

und hieraus berechnet sich ^ t — 24« 45' d8",6 oder 24« 5' 56",6 

Die Aenderungen der lg sin dieser Winkel für 1' kleinere z betragen im Mittel, 
in Einheiten der 5. Dezimale, 

1. —20,8 2. —21,3 

— 35,5 —36,8 

halbe Summe = — 28,15 — 29,05, 

und beim log. sin. der betreffenden | t » 27,4 und 28,2, die Aenderungen des 



b. UhntSnde. 19 

Standenwinkels also 28,15/27,4 » 1^028 nnd 29,05/28,2 = l',030, im Mittel beider 
Beobachtungen — 1,029 = 0>»,069 in Zeit, also Is Höhen&ndening «= Os,069 Zeit- 
ändernng, nnd zwar grössere Zeit fttr grössere H, weil der Stern im Osten (bei ab- 
nehmender Zenitdistanz} beobachtet worde. 

Um die Beeinflussung der Zeitbestimmungen durch einen Fehler in d-er 
Breiten-Annahme schätzen zu können, empfiehlt es sich für den Reisenden, auch 
die Aenderung von Zeit oder Uhrstand durch 1' grössere Breite zu be- 
rechnen, wie ich sie gleichfalls in einer besonderen Spalte angegeben habe. Man 
kann Dies entweder nach Brttnnow (Sphärische Astronomie S. 278 f.) mit Benutzung 
der Differentialrechnung thun, oder einfacher nebenher, bei der Stundenwinkel- 
Bereehnung. Legt man wieder obiges Beispiel zu Grunde, so erhält man durch 
1' grössere g> (entsprechend grösserem z^ in Einheiten der 5. Dezimale: 

A Compl. lg cos qp = + 1,3' 2. = + 1,3 
(H&lfte der umstehend angegebenen 1 lg sin \{z + Zq) -f 10,4 + 10,65 



} 



Zahlen) f lg sin ^ (z — z«) — 17,75 — 18,4 

1 — . * ■ 

A der Summe der Logarithmen » — 6,05 und — 6,45. 
Da nun nach der Formel diese Werthe halbirt, die halben Stnndenwinkel aber 
verdoppelt werden mttssen, so können die gefundenen Zahlen unverändert bei- 
behalten werden; um direkt ihren Werth in Zeit und in Sekunden (statt Minuten) 
zu finden, braucht man sie nur durch die Aenderungen der betreffenden log sin 1 1 
für je V zu dividiren und den Quotienten mit 60/15 »> 4 zu mulidpliciren. Man 
erhält hiemach 

1. — 6,05. 4 2. — 6,45. 4 

— 24,20/27,4 «« 08,883 — 25,80/28,2 «= 03,915 

im Mittel 1' grössere g> = 08,899 kleinerem (— t) = Os,«y9 grösserer Zeit. 
Um sogleich übersehen zu können, ob durch grössere Breite die Zeit 
grösser oder kleiner wird, benutzte ich nachfolgende Zusammenstellung: 

Bei Zeitbestimmungen in sttdlicher Breite erhält man durch Annahme 

einer grösseren Breite 



a. grössere Zeit 

1. bei Sternen von nördlicher Deklination 

im Osten (♦ Ost, rf -f ) 

2. bei Sternen von sttdlicher Deklination 

un Westen (♦ West, rf — ) 



b. kleinere Zeit 

1. bei Sternen von sttd^cher Deklination 

im Osten (* Ost, rf — ) 

2. bei Sternen von nördlicher Deklination 

im Westen (* West, i — )•, 



und zwar bei nördlicher Deklination durchaus, 
bei Bildlicher Deklination nur in dem Falle, dass g><i{—i) ist, sonst umgekehrt. 



20 



Dschagga- Reisen. 



Uhrstände 
während der zweiten Dschaggareise. 

KB. Die angenommenen Breiten und Längen s. S. 14, die Stenpositionen und Steinzeiten S. 24 f. 
Die Zeichen > und < in der letzten Spalte sollen gröBsei nnd kleiner werdend bedeuten. 



1862 



Sansibar 

Aug. 1 

Aug. 17 



Mombas 

Aug. 28 

Aug. 29 
Sept 12 
Sept 13 
Sept 20 
Sept 28 
Sept 80 



Wangra 

Okt 7 

Okt 8 



Mbanuna 

Okt 14 

Okt 14 
Okt 14 
Okt 15 
Okt. 15 
Okt 16 
Okt 16 



Okt 19 
Okt 20 

Okt 20 



Uhrzeit 

naeli Hiiaih 



Kreis- 
lage 
Tom 

Fern- 
rohr 



Oh 52« 838,0 

1 11 22,8 

2li 4m OM 

2 16 38,3 



19li 48n49»,7 



links 
rechts 

rechts 

linlra 



rechts 



20 6 41,7 ; links 



20h ISm 128,7 
36 17,3 

20h 82« 36 8,0 
50 11,9 

18h 15111 18,8 
26 9,6 

18h nm 438,1 
28 23,3 

5h 56« 588,9 
6 1.. 34,2 

7h 18m 128,0 
38 15,1 



linlfft 

rechts 
rechts 

linlfg 

rechts 
links 

rechts 
links 

linlfR 

rechts 

rechts 
links 



6h 54« 21 8,6 
7 5 17,8 

6h 12« 168,5 
24 31,9 



rechts 

lints 

links 
rechts 



5h 41« 28,2 
54 59,4 

eh 8« 568,5 
22 43,4 

ITh 46m 68,3 
18 2 55,0 

6h 5m 48^4 
18 52,6 

6h 25« 26 8,8 
33 27,6 

5h 54« 368,4 
6 2 47,9 

6h 14« 568,2 



links 
rechts 

rechts 
links 

links 
rechts 

rechts 
links 

linlm 

rechts 

rechts 
links 

links 



18h 15« 208,5 rechts 
28 49,2 I links 

2h 45« 56 8,8' rechts 



6h 47« 258,5 rechts 
56 1,5 links 



Beobacht 
Gestirn 



Wahre 

Hohe des 

Mittelp. 



Aug. Coli. 
Fehler 
(+beiKrJL 
— baiKrX.) 
nebat Corr. 



Sonne .45*» 46' 49" 



im Westen 

Sonne 
im Westen 



42 2 

32° 43' 28" 
29 46 59 



Sonne 148« 9' 47" 
im Osten ' 52 16 58 



Sonne 
im Osten 

Sonne 
im Osten 

Sonne 



54« 49' 26" 
60 



2' 36" 
-f 12 

2' 36" 

+ 30 



2' 36" 
+ 26 

2' 36" 



2 18 ;+l'22" 

8' 38" 



61«52'll" 
66 2 50 

28M4'37" 



im Osten ; 31 7 



'Sonne 
im Osten 

Mars 
im Osten 

Mars 
im Osten 



Mars 
im Osten 

Mars 
im Osten 



Mars 
im Osten 

a Ophinchi 
im Westen 

Sonne 
im Osten 

a Ophinchi 
im Westen 

Mais 
im Osten 

Mars 
im Osten 

a Ophinchi 
im Westen 



Sonne 
im Osten 

Sonne 



29« 43' 3" 
32 23 44 

14M4'18" 
18 52 47 

37« 83' 39" 
42 38 19 



- 18 

8' 38" 

— 4 

8' 8" 
+ 87 

8' 40" 

+ 8 

8' 40" 
+ 5 



40« 15' 


51" 


42 


59 


3 


81« 


4' 


3" 


34 


7 


81 



8' 48" 
+ 4 

8' 50" 

— Ö,0 



30« 3' 24" 
33 31 55 

32« 17' 19" 
29 22 

22« 50' 48" 
26 59 23 

32« 17' 28" 
29 23 

42« 29' 27" 
44 21 53 

35« 55' 33" 
37 57 45 

29« 0' 5" 



29« 51' 8" 
33 10 13 



23« 6' 53 



n 



8' 38" 
+ 11 

8' 38" 
+ 3 

8' 38" 
+ 25 

8' 38" 
+ 10 

8' 40" 

— 3 

8' 38" 

- 7,5 

8' 31" 



8' 36" 
+ 6 
8' 48" 



Berechneter Uhrstand 



(MZ— H) 



im Mittel 



1 



«i 



Ih 42m 448,0 
42 45,8 

Ih 86« 438,6 
36 39,4 



Ih 36« 52 8,4 
36 56,2 

Ih 36« 27 8,5 
86 16,5 

Ih 35m 198,1 
35 16,6 

Ih 35« 168,0 
35 15,5 

Ih 34« 558,9 
85 1,0 

Ih 34« 41 8,0 
34 39,9 

Ih 34« 368,0 
• 34 86,7 



42« 448,90 (1) 
36m 418,50 (2) 



36m64b,80 (8) 

86« 22 8,00 (4) 

35« 178,85 (5) 

35« 158,75 (6) 

34« 588,45 (7) 

34« 408,45 (8) 

d4m 368,35 (9) 



Ih 38« 148,5 33« 14 »,75 (10) 
83 15,0 

Ih 83m 14 8,4 |33« 148,80 (11) 
33 15,2 I 



Ih 29« 448,4 29« 43 8,65 (12)] 
29 42,9 

Ih 29« 408,8 29«408,60(18) 
29 40,4 I 

Ih 29« 438,8 .29« 41 8,60 (14) 
29 39,9 

Ih 29« 368,4 29« 35 8,75 (15 
29 85,1 



1 



Ih 29« 41 8,8 +'29«42 8,00 (16) 
29 42,2 ' 

Ih 29« 428.0 29« 41 8,50(17)1 {n.tuij 
29 41,0 I ^^''^^ 



Ih 29« 368,9 



29«368,90(18)J 



Ih 28« 88,1 28« 88,50 (19) 
28 8,9 



Ih 27« 538,3 



27« 538,80 (20) 



Zeit- I 
ander. > 

Inder. MZ— H 



08,082 
08,079 

08,071 
08,071 



08,078 
08,073 

08,071 
08,075 

08,071 
0,8071 

08,063 
08,068 

08,071 
08,067 

08,065 
08,067 

08,068 
08,067 



08,068 
08,069 

08,068 
08,067 



08,066 
08,069 

8,071 
08,067 

08,067 
08,068 

08,071 
08,067 



lo 8,067 



08,32> 
18,23< 



j 08,067 



|o 8,068 



1 8,24< 
08,40> 
08,31> 
1M3< 



08,6S< 



08,068 08.65> 



im Westen, bleibt nnberadsichtigt, veü nnr in einer Kreislage beobachtet 

27« 598,85 (21)ljo8,o67!<^''^^> 



Mars 
im Osten 



53« 82' 88" I 8' 88" 
55 40 57 + 13 



Ih 27« 588,5 
28 0,2 



b. übrst&nde. 



21 



NB. > in der letzten Spalte soll gr&sser» < aber kleiner werdend bedeuten. 



ise2 



Ubrzeit 
nachHaath 



Kreis- 

vom 
Fern- 
rohr 



UsttBga 

Okt 24. 



Okt 24. 
Okt 26. 



8ee Jipe L 

Okt. 28. 



Okt 28. 



AnuehaL 

Nov. 3. 

Noy. 3. 
Not. 3. 



51» 58m 48 8,8 
6 50 10,3 

6h33inl7»,7 
41 11,8 

6h 29« 45 8,5 
37 16,6 



7li64m 78,8 
8 2 8,1 

6li58m4oM0 
7 29 28,90 



5h 48« 23 8,3 
55 23,3 

6h 55m 45 8,6 
7 4 3,7 

7h nm 68,3 
24 13,2 



ArnsehalL 

No7. 5. 



Noy. 6. 
Not. 6. 
Not. 6. 
Not. 8. 

Not. 8. 



4h im 58,5 



3h 9a 7 8,0 
16 55,8 

3h 49» 88,7 
55 43,2 

6h 5m 56 8,7 
55 89,7 

8h 35m 48,6 
43 0,7 



links 
rechts 

links 
rechts 

links 
rechts 



links 
rechts 

links 
links 



rechts 
links 

links 
rechts 

rechts 
links 



links 



Beobacht 
Gestirn 



Wahre 

Höhe des 

Mittelp. 



Angen. 
ColL-FehL 
(+beiKr.R. 
— beiKrX.) 
nebst Gorr. 



Mars 
im Osten 

a Aqoilae 
im Westen 

Mars 
im Osten 



a Aqnilae 
im Westen 

Mars 
im Osten 



a Aqnilae 
im Westen 

a Aqnilae 
im Westen 

a Tanri 
im Osten 



45*» 51' 29" 
58 38 26 

51« 19' 50" 
49 27 40 

55« 48' 38" 
57 40 56 



27« 57' 40" 
26 h) 

65« 15' 33" 
72 45 52 



o3» 3' 8" 
51 22 42 

36« 50^ 41" 
34 49 49 

14« 32' 19" 
16 13 24 



5« 14' 54" 



Sonne 
im Westen 

(nnrMittelfiiden, also C 4" kleiner als bei dem 
Mittel ans allen Fäden !) 



8' 38" 

— 13,5 

8' 88" 

— 17 

8' 88" 

— 12 



8' 38" 
— 29 



8' 9 



*d 



8' 38" 

— 31 

8' 38" 

— 16 

8' 38" 

— 15 



8' 23" 



links 
rechts 

rechts 
links 

links 
links 

rechts 
links 



Not. 9. 



durchaus rechts 

8h Om 58,3 +08,64' 
21 9,4 +1,68 
28 32,8 +0,27 

• Corr. 1 Nireah 



1 



7h 43m 43 8,7 
58 16,0 

Not. 9. 18h 54m 188,5 



rechts 
rechts 

rechts 



Not. U. I 5h 30m 35 8,1 Hnks 

37 36,7 rechts 

Not. 11. 5h 45m 78,4 rechte 

52 12,0 links 



Not. 12. 
Not. 12. 



5h 58m 28,5 

6h 30m 29 8,0 
39 24,6 



lipta 

rechts 
links 



Sonne 
im Westen 

Sonne 
im Westen 

Mars 



17» 45' 43" 8' 38" 
- 11 



15 53 27 

8<> 9' 6" 
6 34 16 

61« 3' 1" 



im Osten !73 10 39 



ß Orionis 30» 52' 54" 
im Osten 32 50 2 



a Tanxi 
et Persei 
ß Orionis 



i 1 29» 16' 
|;j(imOi 



ß Orionis 
im Osten 

a Hydrae 
im Osten 

Mars 
im Osten 

a Aqnilae 
im Westen 

Mars 
im Osten 

a Aqnilae 
im Westen 



26" 
Osten) 



19« 6' 3" 
22 42 4 

48« 27' 52" 



56« 53' 58" 
58 39 59 

46« 29' 33" 
44 46 13 

64« 31' 58" 



34« 34' 37" 
32 22 59 



8' 38" 
— 5 



4/ 



8' 30 



8' 38" 
— 27 



8' 12" 



Berechneter Uhrstand 



(MZ— H) 



im Mittel 



Zeit- 

indenmr 

ftr 1" 

Hfthen- 

indemng 



1" 
grftsMres 

opergibt 
M— H 



Ih 26m 38 8,2 
26 40,0 

Ih 26m 34 8,9 
26 32,5 

Ih 26m 31 8,7 
26 33,3 



Ih 26m 39 8,0 
26 35,0 

Ih26m488.1? 
26 41,7? 



Ih 24m 59 8,1 
25 3,5 

lh25m 28,6 
25 0,5 

lh25m 88,5 
25 6,4 



Ih 24m 53 8,7 



Ih 24m 52 8,3 
24 50,7 

Ih 24m 50 8,9 
24 51,6 

Ih 24m 55 8,0 
24 53,1 

Ih 24m 48 8,4 
24 44,8 



26m 39 8,10 (22) 
26m 33 sjo (23) 

26m 32 8,51 (24) 



}08, 
|08, 

|08, 



26m 37 8,00 (25) 
26m 42 8,4 ? (26) 



25m 18,30 (27) 
25m 18,55 (28) 
25m 7 8,45 (29) 



}o«, 

}08, 



24m 538,70 (30) 

24m 51 8,52 (31) 
24m 51 8,26 (32) 
24m 54 8,05 (33) 
24m 46 8,60 (34) 



Ih 24m47 8,1 + 08.13' - 28,49 *•! 
24 49,5 +0,72 —6,53 \ 
24 47,0 — o»06 —2^ J 



im Mittel: lh24m 47 «,87 +08,27—38,45 (35) 
• Corr. t 5" grössere 9> ••Corr.tJ 85" 



8' 16" 
8' 16" 

8' 38" 

— 31 

8' 38" 

— 36 

8' 10" 

8' 40" 

— 28 



Ih 24m 438,2 
24 42,5 

Ih 24m 42 8,9 

Ih 24m 26 8,1 
24 30,2 

Ih 24m 20 8,3 
24 25,3 

Ih 24m 20 8,7 

Ih 24m 148,7 
24 18,7 



24m 42 8,85 (86) 
24m 42 8,9 (37) 
24m 288,15 (38) 
24m 22 8,78 (39) 
24m 20 8,70 (40) 
24m 168,70 (41) 



067 
070 
067 



}08, 
|08,< 



068 
068 



070 
068 
070 



08,067 



08,070 

08,070 

08,067 
08,069 

08,067 



08,071 
08,158 
08,067 

08,099 
08,067 



08,36 < 
08,54 < 

1»,36> 
1 8,27 > 

08,50 < 
08,52 < 



08,82 < 
08,79 < 

08,71 > 
1»,07> 



18,41< 

1 8,27 < 

08,92 < 

08,99 > 
1M1> 



1M4> 



1 »,21 > 

1 »,20 > 
1»,06> 

08,66 > 
l-,25> 

08,52 < 



1»,59> 
88,60 > 
08,56 < 



08,067 

08,067 08,60 > 

08,069 18,13< 



08,067 



08,85 > 



08,068 j 8,90 < 



22 



Dsd&agga-Beiflen. 



Uhrstände. 

NB. > in der letzten Spalte soll grössei, < aber kleiner werdend bedeuten. 



1862 



Uhrzeit 
nach Uanth 



Kreis- 
lag« 
Tom 

■Pern- 
rohl 



Beobacht. 
Gestirn 



Wahre 

Hohe des 

Mittelp. 



ColL-FehL 
(+beiKr.& 
— beiKrX.) 
nebst Cor. 



Berechneter Uhrstand 



MZ— H 



im Mittel 



Zeit- 

ladttnnur 

ftr 1" 

VAUm- 

iAdttnmg 



1'' 
gx6si 

ergibt 
MZ— H 



Amschall 

Not. 13 

Nov. 13 



üra 

No7. 16 

Not. 19 



51» 15» 59 8,2 
80 52J 

61» 24m 36 8,8 
41 214 



lOb 9« 48 8,5 
18 59,9 

4lil3m368,0 



links 
rechts 

links 
rechts 



Mars 
im Osten 

a Aqoilae 
im Westen 



55« I'IO" 
58 42 89 

49<>34M8" 
45 84 35 



8' 38" 

— 25 

8' 88" 

— 29 



11» 24» 98,7 
24 134 

11» 24"» 78,4 
24 8,4 



24"» 118,40(42) 
24 5,40 (48 



08,068 
0,070 



08,585> 
0,684 > 

1,22 < 



links 
rechts 

links 



(niur 



ß Orionis 
im Osten 



61*48' 29" 
64 4 82 

3* 4' 5" 



8' 38" 
— 82 

8' 8" 



Sonne 
im Westen 
Mittelfiiden, Ober- und ünierrand) 



11» 23m568,2 23» 588,35(44) 
24 0,5 

11»28"»378,6 28 3747 (46) 
— 0,93 



Mosehi 

(Lager) 
Not. 23 

Nov. 23 



(Bergstation; 
Not. 25 

[36",4 Nord 

und 26",6 

= 1 8,77 

Ost T. Lager] 

(Lagör) 
Not. 26 

(Tor Sultans 

Hans) 

Not. 27 

[4",2Nordund 

l",9-=0843 

WestT. Lager] 



81» 21»» 38 8,9 
28 58,8(?) 

81» 37» 178,6 
45 6,1 



41» 0» 12 8,9 
8 44,7 
13 30,9 



111» 56» 108,9 

(9,6?) 



3h 14m 37 8,1 
23 37,9 



links 
rechts 

rechts 
links 



links 

links 

rechts 



links 



Killma- 
ndsoharo 

(n. Nachtlag.)! 

Not. 28 3i»46» 88,4 
4 8 15,2 
4 5 24,8\ 
4 7 34,8/ 

1 72 fl S. 6 1 «,8 W. Ton Tor.Stat. 



links 
links 



links 
links 
links 



Not. 29 
Not. 29 
Not. 29 



151» 53» 188,7 I rechts 

151» 59» 49 8,3 [rechts 
16 10 5.3 , links 



Mosehi (Lag.) 

Pec. 1 



Dec 2 



161» 52» 58 8,2 


links 


57 


20,0 


links 


7li 46m 178,9 


links 


51 


21,2 


rechts 


6b 29» 55 8,9 


rechts 


.38 


17,4 


rechts 






/? Orionis 
im Osten 

ß Orionis 
im Osten 



Sonne 
im Westen 

(immer nur 

ein Beod em 

Mittel&den 

allein) 



aCanismin. 
im Osten 



Sonne 
im Westen 



Sonne 
im Westen 

(beide Rinder 

immer nnr 
lQtielf.beob.) 

a Ganis maj. 
im Westen 

Jupiter 
im Osten 

Sonne 
im Osten 

(nnr Mittelf.) 



ß Orionis 
im Osten 

d Orionis 
im Osten 



41<»48M1" 
43 37 87 

45<»41' 7" 
47 36 24 



6M3'56'' 
4 43 52 
3 87 9 



61« r 6" 



8' 40" 

— 16 

8' 40" 

— 19 



08,068 
0,072 



Ih 23» 28 8,9 23» 298,95(46)1 08,067 
23 31,0 

23 30,0 (47) 



11» 28» 3 18,3 
23 28,7 



0.067 



8,547< 
0,635 < 



NB. Am 24. Not. gegen Abend rollte der Theodolit in Minem Bjwt«B 
verpackt einen Abhang hinab; seitdem anderes C «nd J. 



• 9' 0" 



-9' 4" 



17«85'48" 
15 29 33 



} 



—9' 4" 



10M6'51" 
6 18 48 

6 33 59 



410 4*12" 

40«30'38" 
43 4 26 

7» 26' 48" 
27 46 



40*38' 42" 
41 52 36 

18« 8M2" 
20 14 11 



9' 0" 



9' 16" 

9' 0" 
+ 16 

9' 12" 

(weil nnr 

Mittelt be- 

ob. mirde) 



8' 40" 
-t-37 

9' 22" 



23» 16 8,2] 23»» 158,68) 

23 16,1 >f.L.Diff.=-i8,77> 08,071 

23 15,7 I f.5PDiff. = — 0,98 I 



yDi ff.= 

Ih 23» 12 8,93 (48) 



Ih 23» 08,0 

(12,0?) 



Ih 22» 548,4 
22 55,6 



23» 9 8,00 (49) 



22 55,00 

f.L.l>iff.=+Os,ld 

_ iyDiir. =— 0,12 
lh22»56B,0H50) 



Ih 22» 50 8,7 
22 46,8? 

22 50,4 



Ih 22» 42 8,2 

Ih 22» 47 8,5 
22 49,7 

Ih 22» 48 8,5 
22 49,4 



22»488,75?(51) 
22 50,40 (52) 

22» 42 8,20 (68) 



08,069 



0,071 



18,63> 



1 8,25 > 



1 ».79 > 



08,07161 8,44 > 



08,070 1,43 > 



22 48,60 (54) 0,0676 
22 48,96 . (55) 0,072 



lh22»428,6 
22 37,6 

11» 22» 33 8,2 
22 33,3 



22» 40 8,10 (56) 
22 33,25 (57) 



1,42 < 
1,685 < 



08,067 
0,067 



1 8,16 < 
08,056> 



b. Otoande. 



S3 



KB. > in der letzten Spalte soll grösser, < aber kleiner werdend bedeuten. 



1868 



•Uhrzeit t ^* 

I Tom 



nach Haath 



F«rn- 
Tobr 



Beobadit 
Gestirn 



Wahre 

Hohe des 

Mittelp. 



Ajuren. 
CoUi>FeU. 
(+beiKr.R. 
—beiKr-L.) 
nebst CoiT. 



Berechneter Uhrstand 



MZ— H 



im Mittel 



Zeit- 

inddrong 

fto 1" 

Höhen- 

ftndernng 



1" 
gzAttero« 

9) ergibt 
MZ— H 



]faMki(L«c.) 
Dec. 2 



Dec. 2 



Dec. 3 



Pec. 3 



SeeJipell, 

Lager 
Dec. 7. 



Dec. 7. 



Dec. 7. 



Hiffell 

am See 
Dec. 8. 



Dec. 8. 



Lager 
Dec. 10. 

Dec. 10. 



HeeJiHin. 

Dec. 13. 
1" Nxd. nnd 

6"^ = 0s,46 
wwtl. Tom L«g. 

Im Lager 
Dec. 13. 



8h 82»56»,5 
3$i 46,0 

8h 56»81M 
9 22 51.0 



rechts 
links 

rechts 
links 



dorchans links 
6h 27« 21 «,73+08^- 
31 
56 



cnaos unj» 
21 «,73 408^-1 
13,88 -1,36 \ 
14,47 -1,69 J 



* Corr. für Nirean 

darchans rechts 

7h 6w 478,27 -iBjo*l 

16 48.33 -2,15} 

38 24,87 -1,62] 



9caiB 

i— isa&l 
-1,77 > 

1-1,00 j 



doichans rechts 
6h 21« 4 »,67 1-18,161 
33 17,73 
39 8,00 
* Corr. Ar NivMa 

durchaus rechts 
6h 46« 57 »,47 +08,641 

6 56 52,27 I 0,00 \ 

7 17 59,67 1-0,29 J 



9h 7« 188,0 



6h 31« 32 M 



7h 35m 36 M 
42 14,5 



rechts 



rechts 



links 
rechts 



6h 25« 24b,9 
30 40,6 

6h STB 35 8,9 
44 5,5 



links 
rechts 

rechts 
links 



Dec. 13. 



8h 19« 
28 



7h 32« 

39 
7h 46« 
I 54 

i8h 2« 
25 

8h 11« 
19 



27 «,6 
11,5 



0»,8 
54,2 
58 M 

5,1 

53 »,9 
28,9 
52 «,0 
17,4 



rechts 

links 



links 
rechts 
rechts 

ünks 

links 
rechts 

links 
rechts 



ß Orionis 
im Osten 

Mars 
im Westen 

« Tanii 

a Persei 

ß Orionis 



53» 6' 6" 
54 48 42 

53»30' 8" 
47 3 35 



ß Tanii 
a Orionis 
a Aurigae 



30*6*27'' 
im Osten 



24^^24' 57" 
im Osten 



a Aqoilael 

ff Payonis> 

« Cygni j 



ß Tanri ] 
a Orionis > 
a Anrigae) 



a Can. min. 
im Osten 



12*55' 17" 
im Westen 



8' 40'' 
+ 48 

8' 40" 
+ 44 

9' 24" 
+ 12 



9' 24" 
+ 12 



8' 30" 
+ 23 



28* 37' 43" 
im Osten 



8' 30" 
+ 23 



/90rionis(0.) 

(3 Hftlim BOT 

Xittelftden) 

a Gan. mig 
im Osten 



30* 22' 7" 



/ (t*i 



29* 10' 6 



22*17'50"(?) 
23 55 21 



9' 



i# 



ß Orionis 
im Osten 

o Tauri 
im Osten 



29* 33' 49" 
30 58 34 

38* 64' 49" 
40 23 19 



Sonne (0.) |52* 35' 12" 
(nur Mittelf.) 54 21 59 



a Tauri 
im Osten 
ß Orionis 
im Osten 

Mars 
im Westen 

ß Ceti 
im Westen 



53*25' 3" 
55 3 11 
52* 34' 19" 
54 19 38 

,58* 37' 29" 
•53 12 30 
51* 4' 29" 
49 23 37 



8' 32" 



8' 16" 
+ 16? 



9' 0" 

— 44 

8' 16" 

- 1,6 



8' 20" 
+ 5 



8' 30" 
— 13,6 

8' 20" 
+ 0,7 

8' 16" 
+ 6,4 

8' 16" 
+ 5,7 



Ih 22« 29 8,2 22« 32 8,4 (58) 
22 35,6 

Ih 22«25>,5{22 22,5 (59) 
22 19,5 

Ih 22« 25 »,70 - 5 •,82* = 19 8,88 

22 33,18 -13,20 -19,98 

22 24,91 - 5,54 =19,37 



im Mittel Ih 22« 19 «,74 (60) 
' Corr. fttr — 70" J — 12"AC 

lh22«24«,06— 4«,68*=19»,47 
22 23,78 —3,89 =19,89 

22_26,07 —6^6 =19,81 
im Mittel Ih 22« 19 «,72 (61) 

• Corr. «ttr — 70" J + 12" AC 



1 h23« 32 8,48 + 2 8,62 « 35 8,00 

23 29,08 +4,69 —33,67 

23 30,67 +3,70 —34,37 



im Mittel Ih 23« 34 8,35 (62) 

Ih 23«37 8,28 -2 8,96*- 34 8,32 
23 37,06 —2,62 =34,64 
23 38,6 8 -::4^6 =34,32 
im Mittel' Ih 23«348,39 (63) 

• CoTT. fttr — 60" J + 28"AC 

Ih 23« 36 8,9 23» 36 8,9 (64) 



Ih 23« 30 8,5 



lh23«S28,2(?) 
23 29,9 



Ih 28« 198,0 
23 24,9 

Ih 23« 21 8,9 
23 21,6 



Ih 22« 57 8,8 
22 58,7 



Ih 22« 548,0 
22 56,2 

Ih 22« 65 8,3 
22 55,5 

Ih 22« 45 8,9 
22 46,8 

Ih 22« 46 8,2 
22 47,0 



23« 308,5 (65) 



23« 31 8,05 (66) 



23« 21 8,95 (67 j 
23« 21 8,75 (68) 



22« 58 8,24 

f.L.Diir.^— 08,46 



22« 57 8,78 (69) 

22« 558,10 (70) 
22« 55 8,40 (71) 

22« 46 8,34 (72) 
22« 46 8,58 (73) 



08,067 



0,068 



08,071 

0,161 

0,068 



8,079 

0,067 

0,108 



08,068 

0,124 

0,100 



8,080 

0;068 

0,115 



08,075 



8,70< 

0,80 < 
0,67 < 

li*;51> 
8,96 > 
0,51 < 



2«,67> 
0,74 > 
4,70 > 



8,66< 
6,57 > 
4,32 < 



28,46> 
0,60 > 
5,64 > 



08,067 



0,070 



08,067 
0,073 



08,58< 



18,17< 



8,082 



0,081 
0,070 

0,070 
0,073 



28,71< 
2,96 



28,73> 
0,67 < 

1,18 < 
1,90 > 



24 



Dscluii^ga-Beisen. 



Uhrstände. 

NB. > in der letzten Spalte soll grosser, <C aber kleiner werdend bedeuten. 



1862 



ührzeit 
nach Hauth 



Kreis- 
lege* 
Tom 

farn- 
rolur 



Beobacht 
Gestirn 



Wahre 

Höhe des 

Mittelp. 



Angon. 
ColL-FebL 
(+l>eiKx.B. 
— beiKr.L.) 
nebat Gorr. 



Berechneter Uhrstand 



(MZ— H) 



im Mittel 



Zeü- 

ftndomiiff 

ftr 1" 

Höhen- 

ftndemag 



1 



it 



vergibt 
MZ— H 



Bora (Lag.) 
Dec. 16. 



Dec. 17. 



Dec. 17. 



Endara 

Dec. 19. 

Dec. 19. 
Dec. 20. 



Kliiame 

Dec. 24. 



Mombas 

Dec. 28. 



Sansibar 

Dec 31. 

1863 

Jan. 17. 

Jan. 17. 



ah 28« 41» 



3k 10» 52 «,3 

eh 32» 498,3 
7 30 7,9 

Tb 37m 248,3 
45 34,7 



7h 47m 18 8,7 
8 8 56,6 

7h 4 im 29 8,0 
8 9 28,3 

6h 48m 1 1 8,9 
54 9,6 



7k 16« 29 8,0 
50 14,0 



Ih 50» 37 8,8 
57 31,8 



19k im 59 8,5 
12 8,4 

6k 59» 22 8,8 
7 4 39,8 

8h 34m 48 8,7 
45 50,5 



rechts 



rechts 

rechts 
links 

links 
rechts 



Sonne (W.) 

(Untamnd, 
nur MittelfS.) 

Sonne (W.) 
(nur Mitteln) 

ß Orionis 
im Osten 

Mars 
im Westen 



rechts 
links 

rechts 
links 

links 
rechts 



links 
rechts 



15« 43' 28" 



\^ 55' 17" 

38» 34' 8" 
52 45 9 

61^* 34' 37" 
59 40 49 



Mars 
im Westen 

ß Orionis 
im Osten 

ß Orionis 
im Osten 



/? Orionis 
im Osten 



linlfH 

rechts 



links 
rechts 

rechts 
links 

rechts 
links 



Sonne 
im Westen 



Sonne 
im Osten 

a Gan. min. 
im Osten 

Mais 

im Westen 



57M3' 4" 
52 36 20 

57M3' 1" 
63 8 59 

45«» 31' 23" 
47 5 



57* 12' 
65 81 


54" 

48 


38* 30' 
36 37 


6" 
5 



/ QU 



8' 8 



8' 8" 

8' 15" 

— 3 

8' 40" 

— 27,5 



35« 48' 49" 
38 7 3 

39« 1 1' 38" 
40 28 43 

28* 43' 9" 
26 6 32 



ih 24» 45 8,2 

Ik 24» 42 8,7 

Ik 24» 48 8,1 
24 47,7 

Ih 24» 4 18,6 
24 37,7 



24»458,2 (74) 

24» 42 8,7 (75) 
24» 47 8,90 (76) 

24» 39 8,65 (77) 



8' 40" 
+ 50,7 

8' 40" 
-f- 56,6 

8' 40" 
— 3,5 



Ik 25» 48 8,9 
25 41,8 

Ik 25» 41 8,6 
25 49,3 

lh25»42»,18 
25 42,66 



9' 30" 
— 15 


Ih 28» 58*8,6 
29 0,6 


8' 40" 
+ 21 


Ik 29» 22 8,7 
29 25,8 



25»45,35 (78) 

— i,30f r>y 

25»45,45 (79) 

— 0,67f.l'>7> 

25»42,4 (80) 

— 0,5f.l'>y 



08,074 

0,074 
0,068 

0,071 



1 8,75 > 



1,73 > 



9' 4" 
— 9,4 



9' 

+ 
9' 

+ 



4" 
1,4 

4" 
1,4 



Ik 27» 24 8,4 
27 25,8 



lk28" 

28 

lk27i 
27 



58,7 
5,9 

568,1 
55,9 



28» 59 8,6 (81) 



29» 248,3 (82) 



27» 258,1 (83) 

28» 5,8 (84) 
27» 56 8,0 (85) 



08,070 

0,068 

0,068 



08,067 
0,068 



08,074 



08,074 

0,069 
0,070 



0,62 
0,66 

1,55 

1,44 



1 »,45 < 
1,17 



0,61 
0,72 

0,54 



< 



08,68< 
0,884 



1 «,77 < 
1,43 

0,88 > 
0,91 

1,85 < 
1,28 



Positionen der zu obigen Zeitbestimmungen benutzten Gestirne. 



1862 



Oestim 



Bektascension 

(bei der Sonne: Zei^ 
gleichnng) 



Deklination 



1862 



OMtim 



Bektascension 

(bei der Sonne: Zeii- 
gleiehnng) 



Deklination 



Aüg. 1 
17 
28 
29 

Septl2 
13 
20 
28 
30 

Okt 7 
8 

14 
14 

14-16 



Sonne 



Sonne 



Mars 



Sonne 
« Ophiachi 



+ 6» 38,9u.3«,8 
+ 3 52,2 ü.52,0 
+2 18,4 n.l8J 
-hO 35,2 n.34,9 

— 4» 38,1 u. 3,4 
-4 22,2 u.22,4 

— 6 49,8 u.50,0 
Ih 0»45«,0u.44,2 
58 17,0 IL 16,0 

49 42,3 n.41,8 
48 31,6 a.30.9 
41 36,9 n.36,2 
—14 4,0 u. 4,2 
17k 28» 34 8,1 



+18«' 2' 
+13 25 
+11 n 
+ 94 

-i- 8«52' 
+ 3 31 
-f- 48 
+ 1»59' 
+ 1 50 

+ 1^23' 
+ 1 20 

+ 1 3 
— 8 25 
+1 2*39' 



31"n. 19" 
37 n.26 

42 n.26 
75 n.55 

Sl"!!. 15" 

43 n.81 
63 n.52 
10" n. 7 
41 n.37 

46" u. 45 
27 n.26 
31 n.30 
10 n.25 
57" 



Okt 15 
16 
19 
20 
20 
24 
26 
28 

240.28 



Mais 

Sonne 
Mars 



NOF. 



3 
3 
5 
6 
6 



B AqniL 

« Tann 
Sonne 



0k40ma08,4n.80,0 

39 29.2 n.28,8 

— 15 3,2 n. 3,8 

- 15 6,6 
35 38,2 n.37,9 
32 30,0 n.28,6 

11,0 n.10,8 

4.0 u. 3,4 

6.1 u. 6,0 

44» 58,9 
28 5,5 
16 14,6 
16 12,4 
16 12,8 






31 
30 
19 44 

19k 
4 



+ 1« l'20"n.l9" 
+0 59 28 
— 10 15 26 U.37 
—10 23 8 

0» 54' 14" 

53 16 n.17 

54 29 

56 52 n.54 

8 30 45 

+ 8« 30' 44" 
+16 18 54 
—15 44 35 
—16 2 2 n. 6 
—16 2 31 n.36 



b. Stempositionen und Stomzeiten. 



25 



Positionen der z'n obigen Zeitbestimmungen benutzten Gestirne. 



1862 



Not. 

8u.9 

8 

8 

9 

11 

12 

19 

11—13 

19 

1Gil23 

Not. 25 



27 
28 
29 
. 29 
29 

Dec!-8 

2 
2 
3 
3 
3 
3 



GMtira 



RektascenBion 

(btti dar Bonn«: Zeit- 



Man 
ß Orion, 
a Tann 
a Penei 
a Hydr. 

Miurs 



a Aqnil. 

Sonne 
ß Orion. 

Sonne 



26 n Gan. min. 



Sonne 



• Gan.maj. 
Jnpiter 
ß Orion. 
9 Orion. 
Mais 
a Tanri 
a Penei 
ß Tanri 
a Orion. 



0l»27«36,3n.368,2 
5 7 588,9 

4 28 5,6 

3 14 36,3 
9 20 51,8 

27 5S,0n.58»,5 
28 118,4 
28 26,«in.26»,9 
191144» 58.8 

— 14 23,9 

5 7 59,1 n.59 8,2 

— 12 468,2 
71i32» 98,3 

— 12 8,5 n. 88,3 

— 11 47,6 n. 47,4 

— 11 15,0n.l4,9 

6 39 8,6 

13 15 46,4 n. 46,7 
h^ 7» 59 8,3 
5 25 2,6 
41 89,7 n.40 8,8 

4 28 6,0 
3 14 36,5 

5 17 40,4 
5 47 47,2 



Deklination 



+ !*• 

— 8 

+16 
+49 

— 8 



1 
1 
1 

8 



+ 
+ 
+ 

+ 
-19 

— 8 
—20» 
+ 5« 
—21 
—21» 

—21» 
—16 

— 6 

— 8» 

— 
-f- 4 
+16 
+49 
+28 
+ 7 



21'12"u.20" 

21 40 n.41 
13 54 

22 17 
3 55 

43 55 n. 69 
49 29 
54 41 n.45 

30 44 

31 11 

21 42 n.43 

47'5s",62il64' 

34' 23" 

10 14 0.18" 

21' 9",l6iLl8" 

36'58"n.60" 
31 49 

44 54 n.54 
21' 45" 
24 13 

20 10 n.20 
13 53 

22 22 
29 16 
22 41 



1862 


Oeitirn 


Dec. 3 


a Anrig. 




a Aqnil. 




a Pavon. 




o Cygni 




/? Tanri 




a Orion. 




a Anrig. 




aCan.niin. 


8 


a Gan. maj. 


8—18 


ß Orion. 


10n.l3 


a Tanri 


13 


Sonne 


13 


Man 


13 


ß Ceti 


16 


Sonne 


17 




17—20 


ß Orion. 


17 


Man 


29 




24 




28 


Sonne ! 


31 


1 


1863 




Jan. 17 


a Gan. min. 


17 


Man 



Bektascension 

(bei d«r Sonne: Zeitr 
glelchnag) 



Deklination 



5h 6m 378,4 

19 44 5,6 

20 14 47,0 
20 36 45,1 

5 17 40,5 
5 47 47,5 
5 6 37,5 
7 32 9,6 
6h 39m 88,8 
5 7 59,4 

4 28 6,1 

— 5^41.2^.41 8,1 
54 56.1n.57,4 

36 43,8 

— 4 5,8 

— 3 36,7 
5h 7m 59 8^5 

1 32,9 il33 8,4 
1 3 31, 2 11.32,6 

5 7 59,5 
!+ 1 50,4u.50,5 
+ 3 37,9^.38,1 



+ 

4- 

+ 
+ 
+ 
+ 
+ 



+ 

'+ 



+ 

t+ 



7lt32» 108,4 

1 55 2,5 n.38,5 



45*51' 

8 30 

57 10 

44 47 
28 29 

7 22 

45 51 

5 34 
16*51' 

8 21 
16 13 
23 9 

6 9 
18 44 
23 20 
23 22 

8*21' 

6 51 

7 13 
8*21' 

23 17 
23 2 



15" 
41 
18 
50 
J6 
41 
16 
23 
52" 

46 n.47" 
53 
26 
2 
22 
21 
35 
48'' 

41 n.45" 
40 n.50 
49" 

30 n.29" 
60 n.58 



n.27" 
n.l2 



+ 6*34' 51" 
+ 12 51 8 n.l4 



Sternzeit im mittleren Mittag zn Greenwich. 



1868, Okt 1, 11, 21 


12h 39m 508,67 \ 13^ 19» 168,12 


ISh 58m. 41 8 j3 


No7. 1, 11, 21 


14 42 3,83 |15 21 29,37 


16 54,93 


Dec. 1, 11, 21 


16 40 20,50 1 17 19 46,08 


17 59 11,65 


1868, Jan. 17 


19 45 38,71 





Interpolations - Tabelle : Zuwaebs der Stemzeit 



in 1 Tag — 


3« 568,56 


in 6 Tagen = 23» 398,33 


2 


7 53,11 


7 27 35,89 


3 


1 1 49,67 


8 31 32,44 


4 


15 46,22 


9 35 29,00 


5 


19 42,77 


10 39 25,55 



Ans vorstehender Tabelle der Uhrstände leitet sich die nachfolgende der Uhr- 
gänge nnd Zeitunterschiede ab; die eingeklammerten Nummern der einen 
entsprechen denen der andern. Die fettgedruckten Zahlen der Spalte ^^Ver- 
besserte Uhrstände^' sind aus Beobachtungen im Osten und Westen abgeleitet, also 
vom Instrumentfehler befreit, und als Normalwerthe zu betrachten. Die Zeit- 
unterschiede der letzten Spalte stellen die Differenz des vorhergehenden gegen 
den nachfolgenden Uhrstand dar; in () stehen diejenigen, welche infolge eines 
kurzen Stillstehens der Uhr weniger zuverlässig sind, in [] die mit Hauth allein 
beobachteten. Die Zwischenzeiten fttr „Tiede^^ s. unter „Hauth^'. 



28 



Dschagga- Reisen. 

c. Uhrgänge und Zeitunterschiede 

1. nach Haoth* 



1862 



Ubrzeit 
nach Hauth 



Verbesserter 
Uhrstand 

(MZ-Hanth) 



Augen. 

Corr. ftr 

J 



(Angen.) 
oder 

beob. J 



Aendening 

des 

Standes 



Zwischen- 
seiten 



ühr- 
gan g 

m24StQnd. 
b6ob.:f6tt 
^og. :(ltleia) 



Zeitunterschiede 
roh 



(nebst Coxr. 
fBr Gang) 



rerbessert 



See Jipe n 

(Lager) 
(62 ü. 63) Dec. 7 

Hügel i am See 

(66) Dea 8 

8ee Jipe II 

(Lager) 

(67) Dec 10 

See Jipe m 

(Lager) 
(71U.72) Dec. 13 

Buraberge 

(Lager) 
(74) Dec. 16 

(76U.77) 17 

Endaraberge 

(Lager) 
(78 u. 79) Dec. 19 

(80) 20 

Klriame 

(81) Dec. 24 

Mombas 

(82) Dec. 28 



611 451" ,9 


7 38,9 


6 28,0 


8 2,4 


3b 28m ,7 
7 21,5 


7li55m,3 
6 51,2 


71» 33" ,4 


1 54,1 



lii28m84B,4 



1 23 26,9 



1 23 17,9 



1 22 50,9 



lli 24m49B,6 
1 24 43,8 



—48,20 



-4 ».02 



+4M4 



Ih 25"i44»,4 
1 25 37,8 



Ih 28m 55 8,6 
1 29 28,7 



—48.10 

—48,0 

+48,4 



— 60" 

(— 60") 

(— 6O'0 
— 64",7 



(—60") 
—59",^ 



34,99 
ld,04 

ld.95 
3d.07 



2^ 81 
+ 0m58,8 in 1,16 






—22" ? 
(— 60") 



(— 6O'0 
(— 60") 



2^,02 
+ 0»68,6 in 0,96 



4d,03 
3^.76 



-68,7) 
— 8,5) 

-58,5) 

-58,5) 



58,3) 
5,00 



—1 «»148,7] 

— 26.7 /— Im 41 8,4 



+0« 78,5\ 



[ + 0«" 18,81 



+0m 98,0\ 

— 10,7 J[— Om 18,7] 



+0m278,0\ 
— 16,9 / 



+ Om 10 8.1 



—im 58 8,71 
- 14,9 / - 



2» 138,6 



68,1) 
6,88 



-68,1) 



—im 08,61 

— 12,3/— Im 128, 



» 



—3m 17 8,81 

— 24,6 /—8m 42 8,4 



—Om 33 8,11 
—68,1) — 22,9 f—Om 568,0 



Die Angaben für den Anfang nnd das Ende dieser Beise (Sansibar bis Wanga and Mombas 
bis Sansibar) s. auf S. 12. 



Summarische Uhrgänge. 

NB. Die Aendernngen des Uhrstandes sind nur da angegeben, wo eine Abweichung von der 

Torigen TabeUe stattfindet 









Hauth 




Tie 


4e 




1862/8 

Ang. 1 bis 17 


Aendemng 
des Standes 


Zwischen- 
zeiten 


Gang 


Aendemng 
des Standes 


tägl. 

Gang 


Sansibar. 


- 


16d,05 


228,67 




-18,16 


Mombas, Ang. 


23 bis Sept. 13 


--lm888,J 


) in 20.93 


- 4,70 


-t-0m278,5 


—1,81 




Sept. 13 bis 30 


--0 89,4 


16,55 


- 2,38 


+ 25.3 


—1,58 


Wanga, 


Oki 7 - 8 




0,97 


+ 08,10 




-08,81 


Mbaramu. 


14 - 18 


+ 0^ 28,1 


) in 2d,00 


— 1,45 


-f Om 08,7 


-4),85 


Kisnani. 


19 - 20 




0,52 


- 78,88 




+6M2 


Usanga, 


24 - 26 




2,00 


3,80 




-0.45 


Amscha II, 


Nov. 5-9 


-f om 168,1 


l in 4M6 


- 3,87 


+ 0m 38,8 


—0,91 




9 - 13 


+ 81,9 


3,90 


8,18 


+ 6.7 


1,72 


Uru. 


16 - 19 




2,75 


- 58,64 




l8,78 


Moschi. 


23 - 27 


+ 0m 288,1 


l in 3d,78 


— 7,48 


+ 0m 58,9 


—IM 


(Hanth unterwegs) 


27 - 31 


+ 23,9 


4,19 


— 5,70 


--0 2.0 


-0,48 




Dec. 1-3 


-f-0 15,6 


1,97- 


— 7,92 


+ 4,5 


—2,28 


. SeeII(Hattthnnterweg8) 7-10 


+ 16.5 


2.99 


— 5,52 


+0 3.2 


—1,07 


Bora, 


16 - 17 




1,16 


— 5,00 




—8,01 


Endara. 


19 - 20 




0.96 


— 7,19 




-0,10 


Sansibar. 


Jan. bis 17 




16,53 


— 28,48 




-08,87 



c. Ührgänge and Zeitunteiächiede nach äanth und Tiede. 



29 



c. Ubrgänge und Zeitunterschiede 

2. nach Tlede. 



1862 




Verbesserter 
Uhrstand- 

(MZ-Tiede) 



ABndemag 

des 

SUndea 



Uhrgang 

beob.: fett 
Hingen :(klein) 



Zeitunterschiede 

roh 

(nebst Corr. verbessert 

Ar Qftng) 



See Jipe II 

Dec. 7 



Dec. 10 

See Jipe m 

Dec IS 

BuHherge 

(Lager) 
Dec. 16 
17 

Endarsbeiie 

(Lager) 

Dec. 19 

20 

Kiriame 

Dec. 24 

Mombas 

Dec. 2S 



14ml4M 



lhS7m48^& 



14»27»,4 



lli87m 458,8 



+0^3,2 



14 44,8 1 37 85,7 



15« 6»,1 
15 8,4 



12^258,7 
12 82,5 



10^388,2 



11 4,4 



11» 39» 558,7 
1 39 52,2 



1^38» lOM 
1 38 10,3 



Ih39m23»,8 



1 40 33,1 



+0m38,6 



(-18,7) 



—2m S8,2\ 
-6,8 /- 



2^108,0 « Moschi — See n 



— 0>n08,2 



— 18,07 



(-1»,8) 



(-28,0) 
—3,01 



r Haath aUein: 1 
See n — HOgel I 

L nnd znrAck J 



+0 



m 98,6\ 
-5,5 / 



+0» 48,1 «-See II -r- See m 



a208,0\ 

— 5,6 |(— 2^258,6) = Seein— 



Bnra 



-0,2d 

(-18,5) 
(-1«,5) 



— 2>n498,2UoTg08teUt wegen Stülstuid 
+1 42,1 \ 

— 3,0 J(—lm 108,1) = Buia— : 



— 2>n498,2)TOTg08teUt wegen Stülstuid (s. a 96) 

Endara 



— 2»458,2lTorgestellt (s. S. 36) 
—1 13,5 ) 

— 6,8 J(— 4m 48,7) — Endara — Kiriame 



im 98,3\ 
-5,6 /-l 



m 14 8,9 « Kiiiame — Momhas 



Wegen der zur Längenbestimmung angenommenen Uhrg&nge ygl. nachfolgende Tabellen der snmma- 



rischen Uhrgänge. 



Sammarische Gänge ausserdem: 



1862/8 

See lipo I bis See m, Okt. 28 bis Dec 18 
(letzteres 2' Ostlicher) 

Mombas bis zurück nach Mombas 

Sept. 30 bis Dec. 28 

Seereise, Ton Sansibar bis Mombas n. zorftck 
Aug. 17 bis 23 und Dec. 28 1>is 31 



Aendemng 
des Standes 



Haath 

Zwisehen- 

leiten 



Gang 



n 488,81 
+ 8,0 J 



+ 3« 488,8\ in 46^,03 — 58,14 

(Cerr. für 2' L. Difl.) 



+ 5» 58,0 \ in 88^,77 — 88,84 



► 8,0 1 i] 

;,3 •/ 



+ 36, 
* Ulir stehen geblieben (s. S. 26 oben) 



+ 9» 238,61 in 104,46 



+ 9*238,61 
— 7 22,7 J 



118,50 



(Aendemng des Standes 
von Ang. 23 bis Dec 28, 
s. S. 12, wo indessen der Uhntand Ton 
Tiede am 23. Aug. = Ih 44io 36*,0 statt 
86*,6 sein nrass) 



Tiede 



Aendemng 
des Standes 



tAgL 
Gang 



+0»0..8\ ^.j, 
+ 8,0/ 

+8»10M1 

-5 9iAV\+^ '^ 

* Ubx cweimal Tor- 
gestellt (s. oben) 

+4«10..0|! 



30 



Dscbagga- Reisen. 



Die Summe der gefundenen Zeitunterschiede beträgt, wenn man die Ansflttge 
nach dem Kilimandscharo und nach dem Htlgel I am See als hierfür unwesentlich 
ausser Rechnung lässt, 



naeh Hauth: 

Mombas — Aroscha n » 4~ ^"^ ^28,6 
Anischa 11 — Mombas — — 9 69,9 



nach TIede: 

+ 7« 80 «,9 in 80^,36 
— 11 28,9 in 27,07 



Unteiacbied beider Bestimmungen» — Im 27>,3 — 31^ 58 «,0 in 57,43 Tagen 



d. i. eine Gangreizögernng ron -f~ 1«^^ ^^* + 4^|14 in je 24 Stunden Haisch w&brend 

der Lingenbestimmnng. 

Um verbesserte Längendifferenzen der einzelnen Orte zu erhalten, würde es 
genügen , an jeder derselben noch nachträglich eine Korrektur anzubringen, be- 
stehend aus dem Produkt der bei der Berechnung verwendeten Zwischenzeiten mit 
+ ls,52 fUr die Beobachtungen nach Hauth und + ^s^U nach Tiede; das Mittel 
beider Bestimmungen würde der Wahrheit ziemlich nahe entsprechen. Noch grössere 
Wahrscheinlichkeit indessen lässt sich erzielen, wenn man Hin- und Bückmarsch 
noch weiter zerlegt und jeden der erhaltenen Tbeile ftir sich betrachtet. Der natür- 
liche Theilungspunkt liegt am See Jipe. Man kann, wie Karte I. im zweiten Bande 
des Beisewerks (erzählender Theil) zeigt, den trigonometrisch gefundenen Längen- 
unterschied der Beobachtungs-Stationen See II und See lU zu 2' s* 8 s annehmen, 
und zwar liegt letztere Station Ostlicher als erstere, also See I — See IH »» — Om 88,0. 
Man erhält hiemach die summarischen Längenunterschiede: 

aaeh Tiede: Verzögerung 

+ 5M57«,8 in22d,51 
s*L.Diff.) — 8,0 1 

— 8 65,3 /in 12,62 



Mombas — See I 



Baeb Hauth : 

--f-7ml7«,5 

— 8,0 1(0 
See i n — Mombas = — 8 4,9 / 

UnteiBchied = — 0^55 ",4 

See I — Aroscha II — + 1» 15 Ml 

+ 8,0 J(C 
Arosc hair— Seein» — 1 55,0 

unterschied — — 0» 31 »,9 



orr. Ar 2' 



dos Uhrgangs in 
1,00 Marachü^: 



— 8» 58,5 in 35d,13 = 1«,58 (H) nnd 6«,28 (T) 
+ lm33M in 7^,85 



orr.ftr2'L.'Diir.) + 8,0 1 ■ 

— 2 83,6 /in 14,45 



Om 52 «,5 in 22^,80 == 1*,48 (H) nnd 2,354 (T) 



Verbessert man die Zeitunterschiede der Tabellen auf S. 26 bis 29 in der oben 
angegebenen Weise durch das Produkt aus den Zwischenzeiten (s. obengenannte 
Tabellen) und den zuletzt gefundenen Verzögerungen des Uhrganges (l8,58 bez. 
59,28 ftir die Strecken zwischen der Etlste und dem See Jipe, und. 18,43 bez. 28,354 
fUr das Gebiet im Westen des Sees) und nimmt dann das Mittel aus den Ergeb- 
nissen nach beiden Uhren Hauth und Tiede, indem man die in jenen Tabellen 
mit () umklammerten Zahlen, welche weniger verlässlich erscheinen, mit nur 
halben Gewichte in die Bechnung einstellt, so gewinnt man die nachfolgenden 
Werthe von beträchtlich erhöhter Genauigkeit. 



c. Llin^en- unterschiede. 



31 



Längen - Unterschiede, 

Terbessert für Yeizögerang des Marschganges der Uhren 



Zwischenzeiten 

und 

GangrerzOgemngen 



nach Hftuth 



nach Tiede 



im Mittel, 

die Zahlen in () 

nnr mit halbem 

Gewicht ge- 

xeohnet 



bezogen auf 

Amsehall 

als 

westli obste 

Station 



Mopibas — Wanga 
+ 6,98 [1,68] 

Wanga — Mbaramn 
+ 5,99 [1,581 

Mbaramn — Eisnani 
+ 8.51 [1,58] 

Kisnani — Osanga . 
+ 3,99 [1,58] 

Usanga — See I 

+ 2.04 [1,58] 

See I — Anischa I 
+ 5,98 [1,43] 

Amscha I — Amscha II 
j+ 1,87 [1,43] 

in Summe: Mombas— 



+lm50«,7\- 
+ 11,03/ 

+3 21,0 V 
+ '9,46/ 

+1 25,1 V 
+ 5,55/ 

+0 57,9 \. 
+ 6,30/ 

— 17,2 \- 
+ 3,22/ 

+lml3»JV 
+ 8,55/ 

+0 1,4 \. 
+ 2^7/ 

Aruscha 11 > 



(-i-2ml8,73) 
+ 3o'308;46 
+ 1 80,65 
+ 1 4,20 
-0 1«,98 

+ 4,07 
+ 9« 198,38 



+ 1«^36B,9\« 
[5,28] +36,85/ 

+ 3 23,9 1- 
[5,28]+Sl,53/ 

+ 45,8 \- 
[5,28]+18,53/ 

^ + 22,3 V 
t5,28]+21.07/ 

— 11,1 V 
[5,28]+lÖ.77/ 

+ 1»27»,2\« 
[2,354]+14,10/ 

+ 5,9 V 
[2,354]+ 4,40/ 



+2^188,76 
+3 &5,43 
+1 4,88 
+0 48,37 
:— 0,88 
r+lm4l8,30 
+0 10,80 



+ 2« 98,74» 

Mombas 9» 35^,78 

+ 8 42,95 

Wanga 7 26,04 

+ 1 17,49 

Mbaramn 3 43,09 

+ 58,79 

Kisnani 2 25,60 

— 7,15 

Usanga 1 31,81 

+ 1^818,78 

See I 1 38,96 

+ 7,18 

Amscha 10 7,18 



+ 9» 488,15 



+ 9^858,78 



Amscha 11 — Um 

+ 3,20 [1,43] 

Um — Moschi 

+ 4,19 [1,48] 

Moschi — See 11 

+ 3,99 [1,43] 

See II — See III 

+ 8,07 [1,43] 

See ni — Bura 

+ 2,81 [1,58] 

Bnra r— Endara 

+ 2,02 [1,58] 

Endara — Kiriame 
+ 4,03 [1,58] 

Kiriame — Mombas 
+ 3,76 [1,58] 



-,3b 
,58/ 



iO,l V 
4,39/- 



— Om 9 

+ 4 
-H) 14,4 \. 

+ 5,99/ 

-1 41,4 V 
+ 5,71/ 

+0 10, 

+ 

-2m 13 8,6 V 
+ 4,40/ 

-1 12,9 V 
+ 3,19/ 

—3 42,4 V 
+ 6,37/ 

— 56,0 \. 
+ 5,94/ 



— 0» 48,72 
-0 8.4i 

— 1 85,69 
+ 14,49 



1 34,33 
—2« 98,20 

— 1 9,71 

— 3 36,03 

— 50,06 



in Snmme: Amschall —Mombas * —9« 198,33 



18,41. 
^53/ 



— Om 9 
[2.364] + 7 

— 18,3 V 
[2,354] + 9,86/ 

— 2 10,0 V 
[2,854] + 9,89/ 

+ 4,1 V 
[2,354] + 7,25/ 

— 2« 25 8.61 
[5,28] +14,84/ 

" 1 10,1 \ 
[5,28] +10,67/ 

— 4 4,7 \ 
[5,28] +21,28/ 

— 1 14,9 V 
[5,28] +19,85/ 



— 0» 28,07 
-0 8,44 
—2 0,61 
+0 11,85 



1 59,77 

: (-2^108,74) 

»(-0 59,48 ) 
— 8 48,42 
=-— 55,05 



—9« 488,41 



- 0» 88,40 

Um 0» 88,40 

- 8,42 
Moschi 11,82 

-1 48,15 

See II 1 59,97 

+ 12,92 

See m 1 47,05 

- 2m 98,71 
Bnra 3 56,76 

- 1 6,28 

Endaia 5 8,04 

-8 89,78 

Kiriame 8 42,77 

h-0 52,55 

Mombas 9 35,82 



+ 9m85 8,82 



Für die weiter oben genannten Theile der Beise erhält man: 



Mombas — See I 
See m — Mombas 



+ 7« 668,8 
— 7 48,8 



See I — Amscha n = + Im 89«,0 
Amscha n — See III «= — 1 47,1 



und hieraus See I — See III Wieder nahezu ^ — S^fi^ wie angenommen worden. 

Eine gute Kontrole dieser cbroiiometrischen Längenbestimmung , soviel ieh 
weiss der ersten auf einer längeren Fussreise in Afrika ^ wird sich weiter unten 
beim Vergleich mit den trigonometrischen Itfessungen herausstellen. Die beobachtete 
Verzögerung des Chronometerganges in Folge der Erschütterung beim 
Marschiren findet nähere Erörterung im nachstehenden Abschnitt 



* Obige LingendifPerenz Mombas -^ Wanga ist nm 288 grösser als die anf S. 12 nnd 18 nach der 
gewöhnlichen Weise gefundene; welche Ton beiden der Wahrheit n&her entspricht, ISsst sich nicht ohne 
Weiteres bestimmen, zumal es scheint, als ob beide Uhren erst nach längerem Gebranch anf der Beise 
einen einigermaassen gleichförmigen Gang gewonnen haben. 



32 



t)schagg& - Beisen. 



d. Uhrvergleichung 
und relative Braaöhbarkeit der Chronometer zur Längenbestimmnng 

auf Landreisen zu Fuss. 

Dass die von mir benutzten Uhren während des Marsches einen durchweg 
langsameren Gang als in der Ruhe hatten , lässt sich auch direkt beweisen^ wenn 
man für längere Strecken der Beise die Aenderungen des Uhrstandes zusammen- 
zä)]lty welche einerseits an Ruhetagen und anderseits an Marschtagen stattfanden, und 
die erhaltenen Zahlen durch die zugehörigen Zwischenzeiten dividirt; man erhält 
so, wie nachfolgende Zusammenstellungen zeigen, Ruhegänge der Uhren, welche 
»bei dem Taschenchronometer Hauth um 1 bis 2 b und bei dem Boxchronometer 
Tiede um 4 bis 68 rascher sind als die entsprechenden Marschgänge. 
Als Marschzeit wurde die Zeit zwischen je zwei Beobachtungen des Uhrstandes 
an aufeinanderfolgenden Stationen gerechnet; eine genauere Berücksichtigung der 
wirklichen Marschstunden liess sich nicht durchführen und bleibt demnach 

_ « 

späteren Beobachtern vorbehalten. 

1. See Jipe I — Aruscha — See DI. 

ÄDgenoininenei Längenxmteischied See I — See JU, ^^ — 8 b,0. 

Bei Hauth sind die Ausflöge nach dem Kilimandschaio (4^,19) nnd nach Httgel I am See (2^,99) 

als Maischzeit mit eingerechnet 



Okt. 28 bis Dec. 13 
(summarisch) 



in der Buhe allein 
auf dem Marsch allein 



Hauth 



Aendenmar des 



Tn^tandes 



idc 



Zwischen- 
zeiten 



+ 3in 48 8,81 in 46^03 



tAgL 
Gang 



— 58,14 



+ 8,0 I (Corr. far 2' L. Diff.) 



+ im 478,2 inl6d,56 
+ 2 1,6 \ 29,47 
+ 8,0 j (8. oben) 



68,47 
4,40 



Tiede 



Aendernnfir des 



Uhrstandes 



ing 
aid< 



Zwischen- 
zeiten 



tft^l. 

Gang 



08,8H 
8,0 / 



in 46d,03— 08,19 



+ Om 

+ 

+ 0m 31 8,0 in 23 ^,741— 1 8,81 



— 30,2 l 22,29 



/(8. 



+ 8,0 1(8. oben) 



+1,00 



YerzOgerung während des Marsches »=28,07 (Uauth) und 2 8^1 (Tiede) in 1 d,oo 

W&hrend des Ausflugs nach dem Kilimandscharo (No7. 27 bis 31) hatte Hauth, einer 
früheren Tabelle zufolge, — 58,70 Gang, und auf clem Kilimandscharogipfel (vom 28. zum 29. Nor.) 
— 68,09, gegen — 78,43 und — 78,92 Gang in Moschi in den Buhetagen unmittelbar vor- und nachher, 
woraus sich ebenfalls eine GangrcrzOgerung von nahezu 2 Sekunden ergibt 

Ein ähnlicher Gang ( — 58,52) wurde während des Ausflugs nach Httgel I am See Jipe beobachtet 
(Dec. 7 bis 10). 

2. Mombas — See Jipe I. 

Angenommener Längenunterschied Mombas — See I «» + T^bl^ {s. Tab. S. 81). 

Hauth Tiede 



Sept 30 bis Oki 28 
(summarisch) 



in der Ruhe allein 
auf dem Marsch allein 



Aendernngdes Zwischen-: 
Uhrstandes Zeiten 



tftgL 

Gang 



4-8^30 8,H*I in 28 Mol— l8,19 
— 7 57,0 ) (Ar L&ngendiirerenz) 



+ Oitt 138,5 in 58,49 
+ 8 16,8*1 22,51 



— 28,46 
-0,88 



— 7 57,0 J Cl^ L&ngendifferens) 




t&gL 
Gang 



*incL+ 868,3 

_08^ für Stillstand 

+5,0« 



Verzögerung während des Marsches -»l8,58 (Hiiath) 



und 5 8,56 (Tiede) in 1 <i,00 



3. See Jipe III — Mombas. 
Angenommener Längenunterschied See III — Mombas * — 71^ 49 8 (s. Tab. S. 31). 



Hauth 

Aendemnff des' Zwisehen- 
ituides 



Uhratui^ 



Zeiten 



Dec. 13 bis Dec. 18 
(summarisch) 



— 6«378,8\inl4d,74 



tägL 
Gang 



—48,88 



-}- 7 49,0 j (Ar L&nffendüTerenz) 



in der Buhe allein 
auf dem Marsch allein 



+ 0ml2 8,4 in 2d,12 
6 50,2 \ 12,62 



— & 8,85 

— 4,66 

-|- 7 49,0 / (^ L&nffendifferenz) 



K2 \ 
KOJ 



Tiede 



Aendemng des 
Uhntules 



Zwischen- 
seiten 



— 8m3l8,8*\in 14^,74 
+7 49,0 J 

IjlOm 3 8,3* in 2d,l2 
— 8 35,4 \ 12,62 
+ 7 49,0 / 



tfigl. 
Gang 



+28,91 

*incL5m34M 

^ls,08 ^ Stillstand 
+3^68 



YerzOgerung während des Marsches 



18,19 (Hauth) 



und 



48,76 <nede) 



d. murergleichnng'. 33 

Die zaletzt (unter 8.) gefundenen Verzögerungen sind weniger zuverlässig 
als die vorigen ^ weil nur wenige Ruhegänge (an zwei Tagen) beobachtet wurden, 
und ftir Tiede besonders deshalb, weil diese Uhr beim Marsche zweimal stehen blieb. 

Hätte man bei 2. und 3. einen anderen Längenunterschied angenommen, so 
würde das Endergebniss keine wesentliche Aenderung erfahren haben. Es darf 
somit als feststehend angenommen werden, dass beide Uhren durch die Er- 
schütterungen, denen sie beim Marsche ausgesetzt waren, in ihrem 
Gange sehr wesentlich aufgehalten wurden, und zwar in einer durch- 
gängig so regelmässigen Weise, dass die Berücksichtigung dieses Um- 
standes bei der chronometrischen Längenbestimmung nicht nur statt- 
haft, sondern sogar geboten ist. 

Vergleicht man die Gänge und relativen Stände beider Uhren (s. Tabelle S. 34 ff) 
während kleinerer Zeiträume nur flüchtig, so erscheint ihre Ungleichförmigkeit aller- 
dings fast hoffnungslos, während man, auf obige Ausführungen gestützt, die Chrono- 
meter als sehr werthvolle Hilfsmittel zur Längenbestimmung auf Land- 
reisen „im Busch^' anerkennen darf, besonders zur Ausfüllung, kürzerer 
Strecken und bei öfterer Bflckkehr nach früheren Beobachtungspunkten. 

Am besten bewährte sich das Taschenchronometer, während das Box- 
chronometer grössere Schwankungen im Gange zeigte und mehr zum Stehen- 
bleiben geneigt war als ersteres. Die Längenbestimmung übrigens wurde durch 
ein kurzes Stehenbleiben der einen Uhr nicht vereitelt, weil die öftere Ver- 
gleichung beider Uhren eine Korrektion ermöglichte. 

Betreffs der von mir angenommenen Behandlung der Uhren möchte ich noch 
erwähnen, dass ich beide immer selbst getragen habe, und zwar das Boxchrono- 
meter (in seinem Lederfutteral, ohne cardanische Aufhängung) an der linken Seite 
vermittelst des über meine rechte Schulter gelegten Tragriemens, und auf dem 
Deckel desselben, in waagerechter Lage durch einen Kiemen leicht befestigt, das 
Taschenehronometer, beide zugleich in der linken Hand ruhend, sodass ich 
bei etwaigem Stolpern die Hauptgewalt des Stosses durch eine rasche Armbewegung 
brechen konnte. Geritten bin ich, im Interesse der chronometrischen Längen- 
bestimmung, auf der ganzen Beise nichts und allen bedenklich aussehenden Aben- 
teuern der Jagd u. dgl. bin ich, meinen Uhren zu lieb, während des Marsches 
soviel als möglich aus dem Wege gegangen, indem ich mir das Vergnügen hieran 
bis zur Ankunft an einem Bastorte versparte. Während der Nacht standen die 
Uhren immer am Kopfende meines Lagers, durch eine Gummidecke gegen Thau 
und Bogen geschützt; das Aufziehen derselben nahm ich Abends vor, die Ver- 
gleichung zumeist mehrmals am Tage. Bei den astronomischen Beobachtungen 
benutzte ich immer nur das Taschenchronometer (Hauth). 

Ktlnftigen Beisenden, welche sich der Mühe einer chronometrischen Längen- 
bestimmung unterziehen wollen, möchte ich empfehlen, zwei Taschenchronometer 
in Gebrauch zu nehmen, das eine nach Sternzeit, das andere nach mittlerer Zeit 
gehend, und ausserdem mehrere gute Ankeruhren mit Ghronometeröchappement 
(wie gewöhnliche Uhren in der Tasche getragen und nur eme oder zwei davon im 
Gang gehalten), die man in vorzüglicher Güte schon zum Preise von 60 Bmk. er- 
hält und ebenso wie Chronometer benutzen kann ; ich wenigstens bin mit denselben, 
namentlich bei meinem Bitt ums Todte Meer im Jahre 1874, stets sehr zufrieden 
gewesen. Wflnschenswerth ist es, die Uhren schon vor der Beise sorgfältig zu 
prüfen, und zwar auf den Einfluss, welchen kleine Erschütterungen und 

T. d. Decken. Reisen III: Astronomie etc. 3 



34 



I)sclLagfi;a - Reisou. 



Veränderungen des Luftdrucks, der Temperatur und der Lage auf 
ihren Gang ausüben, damit diese Faktoren erford^lichen Falls in Rechnung 
gezogen werden kSnnen. lieber ein fUr mich sehr wichtig gewesenes Mittel, auch 
auf der Beise eine Eontrole der chronometrischen Längenbestimmung zu gewinnen, 
wird weiter unten bei den geodätischen Messungen die Bede sein. 



Chronometer- Vergleichung. 



H <= Hauth, Taschenchronometer 



Ort 
der Vergleichung 



1862 



Zeit 
der Yex- 
gleichnng 

nach 
Hauth 



Hanth-Tiede 
(H-T) 



T = Tiede Nr, 299, Schiffschronometer, nur zur 
See in cardanischer Aufhängung. 

Gang - Unterschied 



öeit letzter Ver- 
gleichung 



in 24 
Stunden 



Bemerkungen 



Sansibar 



Mombas 



Aug. 1 



Aug. 



Sept 



Okt 



auf dem Marsche] 

längs der Kttste 

südwärts 

Wansra 

Jesa 

Nachtlager 
Nachtlager 
untenregs 

Mbaramu 



Okt. 



Okt 



o 

17 

21 

23 

28 

30 

1 

3 

5 

7 

9 

10 

11 

12 

13 

14 

20 

22 

23 

24 

25 

26 

27 

28 

29 

30 

1 

3 

4 

5 

6 

7 
8 
9 
10 
11 
11 
12 
13 
14 

15 



Gonda 
Klsuanl 



See Jlpey Südende 



16 

Okt. 17 

19 

20 

21 

Oht. 23 



1^5 
1,3 
2,5 
4l»,6 
20,2 
4,7 
5,1 

iKo 

5,0 

5,2 

20,8 

5,0 

b\9 

5,8 

21,0 

18,6 

18,2 

18h ,6 

7,3 

7,2 

7,6 

7,1 

7,4. 

8,4 

7,9 

7,9 

8,1 

9h,l 

5,7 

6,3 

6,1 

6,3 

61» ,5 

6,8 

6,6 

6,1 

6,7 

18,8 

18,8 

18,1 
8l»,0 

17,0 

5,1 
19,2 
18,1 
21,3 

4k,2 
17,9 

4,5 

5,9 

6J»,7 



Oh 



Qm 
1 



Oh 



5 

7 
7 

8 
8 



Oh 



Oh 



108,8 
0,0 
56,0 
33,0 
44,6 
5,0 
14,1 
8m 20 8,7 
8 28,2 
8 33,8 
8 43,3 
8 47,8 
8m 508,2 
8 52,0 
54,0 
55,4 
56,6 
18,3 



Oh 



8 

8 

8 
9m 

9 

9 

9 

9 

9 

9 

9 

9 

9 
gm 

9 
9 
9 

8 



2,7 
4,2 

6,4 

7,4 

8,1 

9,4 

9,6 

10,7 

9,5 

88,9 

10,0 

17,1 

18,6 

44,5 



Oh 



8m 47 8,4 

8 47,0 
47,4 
49,0 
42,5 
40,8 
40,4 
41,1 
47,9 
48,8 
49,4 
49,4 
50,4 

3,7 
9m 43 8,5 

9 47,2 
9 50,5 
9 53,8 

10™ 508,4 



8 
8 
8 
8 
8 
8 
8 
8 
8 
8 
8 
9 



0^498,2 in 3^,99 

4 56,0 12,05 

1 37,0 in 4,09 

11,6 ^,65 

20,4 4,35 

9 1 2 02 

Om a8,6 in 2d,08 

7.5 1,92 

5.6 2,01 
9,5 2,65 
4,5 1,34 

Om 28,4 in ld,04 

1,8 1,00 

2,0 1,63 

1,4 0,90 

1,2 0,98 

Om 48,7 in 6d,02 

1.4 1,53 

1.5 1,00 

2.2 1,02 

1.0 0,98 
0,7 1,01 

1.3 1,04 
0,2 0,98 

1.1 1,00 

— 1,2 1,01 
— 0«» 08,6 in ia,04 

1,1 1,86 

7,1 1,03 

1.5 0,99 
— Om 34,1 1,01 

28,9 in .ld,01 

— Om 0,4 1,01 

0,4 0,99 

1.6 0,98 

— 6,5 1,03 

— 1,7 0,50 

— 0,4 1,00 
0,7 0,97 
6,8 0,58 
0,9 0,38 
0,6 0,50 
0,0 0;59 
1,0 0,95 

13,3 1,13 

Om 398,8 in 1^,29 

3.7 0,57 
3,3 0,44 
8,3 1,06 

56,6 2,03 



128,31 
24,56 
23,72 
4,38 
4,69 
4,&0 
3,17 
3,91 
2,79 
3,58 
3,36 
2,31 
1,80 
1,23 
1,56 
1,22 
0,78 
0,92 
1,50 
2,16 
1,02 
0,69 
1,05 
0,20 
1,10 

— 1,19 

— 0,58 
0,59 
6,89 
1,56 



28,87 
--0,39 
0,40 
1,63 

— 6,31 

— 8,40r 
-0,40 

0,72 

Jl,72 

237 

1,20 

0,00 

1.05 

11,77 

30,85 

6,49 

7,50 

3,11 

27,88 



Astr.B. 

Astr. Beob. 
Astr.B. 

Astron. Beob. 



Hftuth steht »nfrecfat 
bis nun Av^. 21. 4h,6Niii. 



Hantli liegend seit 
Aug. 21. 4h, 6 Nrn. 



Astron. Beob. 



Astron. Beobachtungen 



Astron. Beob. 



Astion. Beob. 

Astron. Beob. 

Astron. Beob. 
Magnet Beob. 

Beide Chronoaetor gntrmgcn; 
Hautii ebenfalls hoiixontal liegend. 

\ Hanth blieb in Folge einer Er- 
\ schütterung beim Stolpern kurze 
Zeit stehen, wie es scheint gegen 
36 1,3 lang. ? 

Astron. Beobachtungen 

3i St. Marsch 

71 - 

8 - 



81 - 
6 ^ 

8 - 



Aufbruch 17. Okt S^Nm. 
10 St Marsch 
8i St Marsch 



16 St. Marsch 



d. UhrreTgleichiing. 



35 



Ort 
der Yergleichang 



See Jipe, Sttdende 
Usanga 



1862 



See Jipe I 



See Jipe, Nordende 

desgl. 

Waldlager 

unterwegs 

Anueha I 
Amseha II 



Halt unterwegs 
Um, Lager 



1. Nachtlager 
Halt unterwegs 

2. Nachtlager 
anterwegs am 4. Flusse 

Mesehi, Lager • 



Nachtlager 
See Jlpe II, Lager 



Okt. 23 
Olct 24 

25 

26 

Okt. 27 
28 

Okt 29 
31 

NOF. 1 

Noy. 2 
3 

Noy. 4 
5 



Zeit 

der Ver- 
gleiehimg 

nach 

HaDth 



8 
9J 

10 
11 

12 
13 
14 

Nov. 15 
16 

17 
18 

20 

21 

No7. 22 
23 

24 

25 

' 26 

30 

Dec. 1 

2 



3 
4 

Dec 6! 



6^,7 

6l»,7 
18,5 

4,4 
18,9 

6,7 

23li,9 

18,6 

8,6 

17,9 

3M 
19,8 

14 
18,6 

23li,4 

7,7 

5k,0 

0,4 
21,8 

5,0 

7,2 
18,8 
23,3 

8,9 
18,3 

7,0 
14,1 
19,4 

5,4 
17,6 

6,2 
18,0 

6,8 

6,0 
21,8 

18M 
10,7 
18,1 
18,3 

6,9 
19,6 

5,6 
18,0 

4,5 
19,7 

22li,9 

7,0 

9,0 
17,9 

6,3 
21,6 

7,6 
18,6 
13.2 
21,0 
20,8 

2,2 
9,6 
21,4 
7,7 
4,0 
Cs,9 



Hauth-Tiede 
(H-T) 



Gang - Unterschied 

seit letzter Yer- in 24 
gleichnng Stunden 



Bemerkungen 



lOm 508,4 

lOm 518,3 
10 53,4 
10 54,4 
10 54,9 
10 57,0 
10m 588,3 

10 57,4 
10 56,8 
10 57,2 

10» 58 8,5 
10 58,2 
57,7 
59,8 

08,6 



10 

10 

lim 

11 

lim 

11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 



0,6 

18,0 

1,1 

3,2 

4,5 

5,0 

4,7 

5,2 

10,6 

11,4 

13,7 

14,9 

16,7 

20,4 

21,9 

25,2 

28,0 

30,4 

39,2 

49,7 

Um 538,4 

11 55,9 
56,4 

0,9 
3,4 
6,2 
10,2 
10,5 
16,7 
19,7 

12m 278,7 

12 30,4 
31,0 
34,4 
37,0 
39,2 
40,7 
46,2 
47,7 
50,9 
13,7 
14,5 
17,3 
20,05 
22,9 
25,8 
34,0 



11 
12 
12 
12 
12 
12 
12 
12 



12 
12 
12 
12 
12 
12 
12 
12 
13 
13 
13 
13 
13 
13 
13 



I 



Om 



Om 



Om 



Om 



14« 108,7 






08,9 

2,1 
1,0 
0,5 
2,1 
1,3 

0,9 
0,6 
0,4 
1,3 

0,3 
0,5 
2,1 

0,8 

0,0 
0,4 

0,1 
2,1 
1,3 
0,5 
0,3 
0,5 
5,4 
0,8 
2.3 
1,2 
1,8 
3,7 

1,5 
3,3 

2,8 
2,4 
8,8 
108,5 
38,7 

2,5 
0,5 
4,5 
2,5 
1,8 
5,0 
0,3 
6,2 
3,0 
8,0 

28,7 

0,6 

3,4 

2,6 

2,2 

1,5 

5,5 

1,5 
2,7 

238,3 
0,8 
2,8 
2.75 
2,85 
2,9 
8,2 

36,7 



in ld,00 

0,49 
0,41 
0,60 
0,49 
0,72 

0,78 
0,58 
0,39 
0,38 

0,70 
1,22 
1,73 
1,20 

0.35 
0,89 

0,81 

0,89 

0,30 

0,09 . 

0,48 

0,19 

1,40 

0,39 

0,53 

0,30 

0,22 

0,42 

0,51 

0,525 

0,49 

0,53 

0,97 

1^,66 

0d,87 

0,67 

0,81 

1,01 

0,525 

0,53 

1,42 

0,52 

0,44 

0,63 

1,13 

04,34 

0,08 

0,37 

0,52 

0,64 

0,42 

0,46 

0,77 
0,32 
3^,99 
0,47 
0,75 
0,31 
0,49 
0,41 
0,85 
2,12 



m 



m 



08,90 

4,29 
2,44 
0,83 
4,29 
1,81 

-18,15 
-1,03 
1,03 
3,42 

-0,43 

-0,41 

1,21 

0,67 

0,00 
0,45 

08,12 
2,36 
4,33 
5,55 
-0,63 
2,63 
3,86 
2,05 
4,34 
4.00 
8,18 
8,81 
2,94 
6,29 
5,71 
4,53 
9,07 
6,33 
4,25 

38,73 
1,61 
4,46 
4,76 
3,40 
3,52 
0,58 
14,09 
4,76 
7,08 

88,00 

7,50 

9,19 

5,00 

3,44 

3,57 

11,96 
18,95 
8,44 
5,84 
1,70 
3.73 
8,87 
5,82 
7,07 
9,65 

178,17 



16 St. Marsch 
6 St. mit viel Halt 



4 St Marsch 



6 St. Marsch 
9| St. Maisch 



15 St. Marsch 



^ St. Marsch 



Hanth hat den Tag Über schräg 
gestanden. 



13 St Maisch 
3 - 



11 St Marsch mit viel Halt 
7 St Marsch 



19 St Marsch 



) 



astron. Beob. 

jmagnet Hör. Intensität beob. 

\ \L Bergbesteigong mit Hanth 
J allem 

astr. Beob. 

Abends 6^ Uhr Besteigung 

des Eilimandseharo mit 

Hanth allein 

astron. Beob. 

astron. Beob. 
astron. Beob. 
Marsch 
Marsch 



36 



Dschagga - Reisen. 



Ort 
der Yergleichang 



1862 



Zeit 

der YeaCf- 
gleichnng 

nach 

Hauth 



Hftntli-Tiede 
(H-T) 



Gang - Unterschied 



seit letzter Yer- 
gleichuDg 



in 24 
Stunden 



Bemerkungen 



See Jipe 11, Lager 



See Jipe m, Lager 
1. Nachtlager 

Bnmberge, Lager 



Dec.6 

7 



Dec. 



Nachtlager 
Endara, Lager 



Nachtlager 

Nachtlager(Ngunmgani) 

unterwegs 

Nachtlager 

Klriame, Lager 
Erste Schamba 

Mombas 

(in Bebmanns Haus) 

Sansibar 



Sansibar 



9 
10 

11 

13 
14 
15 

15 
16 

n 

18 

IS 
19 



20 

Dec. 21 

22 

23 

24 
25 

26 
27 

28 

30 
31 



186S 

Jan. 3 
7 
9 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 



6\9 

3,0 

8,4 

12 J ? 
18,6 
22,4 

7,6 

1,9 

7,3 

7,0 

7»» ,2? 

4,6 

5,2 

23l»,l 

6,1 
17,5 

4,6 

3,9 

22k,9 

8,5 
18,3 

4,9 

4,5 

5,7 
18,1 ? 

4,8 

5,0 
5,0 

6,4 
6,5 
2,4 

6,7 
6,5 



5k,5 
?2\4 
19,0* 
18,2 
20,5 
20,4 
20,8 
21,3 
21,0 
23,6 
22,2 
21,0 



14m 108,7 

14 13,4 

14 14,4 

14 15,4 

14 16,5 

14 17,2 

14 23,2 

14 27,2 

14 27,4 

14 32,6 

14m 44s,6 
14 56,7 
2,5 



15 

15m 
15 
15 
15 



5 8,5 

6,5 

7,5 

8,2 



12m 21 M 

12m 238,2 
12 25,9 
12 28,2 
12 31,8 
9m 59 8,2 
10 22,7 
26,4 
29,9 

37,4 
56,0 

57,6 
1,0 
4,5 

104 
10,4 



10 
10 

10 
10 

10 
11 
11 

11 
11 



lim 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

10 



6M 
53,9 
46,2 
36,2 
31,0 
27,0 
22,9 
19,7 
16,2 
14.0 
11,2 

6,3 



Om 



28,7 

1,0 

1,0 

1,1 
0,7 
6,0 
4,0 
0,2 
5,2 
128,0 

12,1 

5,8 
3,0 

1,0 
1,0 
0,7 



in 0^,84 
0,23 
0,18 
0,25 
0,16 
1,38 
0,76 
0,23 
0,99 

in 24,01 
0,89 
1,03 
0,75 

0,29 
0,48 
0,46 



38,21 

4,85 

5,55 

4,40 

4,37 

4,35 

5,26 

0,87 

5,25 

58,97 

13,60 
5,63 
4,00 

3,45 
2,08 
1,52 



astron. Obs. 
astron. Obs. 



Marsch oAch Hügel I u. fl mit 
Hanth allem 



(oa,97) . 

Tiede 2m 49 «,2 ca. vorgestellt 



Om 



Om 



2385 
8,7 
3,5 
7,5 

18,6 
1,6 
3,4 
3,5 

5,9 
0,0 



28,1 in 0d,79 
2,7 0,40 

2,3 0,41 

8,6 0,44 

Tiede 2m46<i,2 ca. w>rgeBtellt 
(0*,98) 

in 1M5 
0,52 
0,45 
1,01 
1,00 
1,06 

1,00 
0,83 

2,18 
0,99 



— Om 



48,3 
12,2 
7,7 
10,0 
5,2 
4,0 
4,1 
8,2 
8,5 
2,2 
2,8 
4,9 



in 



2d,96 

8,87 

2,69 

1,97 

1,10 

1,00 

1,02 

1,02 

0,99 

Ul 
0,94 
0,95 



28,66 

6,75 

5,61 

8,18 



228,38 
7,11 
7,78 
7,43 

18,60 
1,51 

3,40 
4,22 

2,71 
0,00 



— 18,45 

— 3,15 

— 2,86 

— 5,08 

— 4,73 

— 4,00 

— 4,02 

— 3,14 
-3,54 

— 1,98 

— 2,98 

— 5,15 



} 

I astron. Obs. 

jeinige Stunden Marsch 

8| St Maisch 
Maisch 

astron. Obs. 
astron. Obs. 

astr. Obs. ; am and. Horffen Anfbr. 
lauf dem Marsche Tieae siftbea 
i geblieben; neoe StellUir* 

} astron. Obs. 
danach astron« Obs. 

Marsch; Tiede wieder obn« 
besondere Yeraalassimg steh«» 
gebUeben; neue Stelluilg. 

Marsch 

^ St Marsch 

(aatroD. Obs.) 

Marsch 
kurzer Marsch 

astron. Obs. 

Seefahrt nach Sansibar 



} 



•astron. Obs. 



jastroD. Obs. 
I astron. Obs. 
I astron. Obs. 



kann aneh am 10. Jannar Abends 7 Ubr gewesen sein, da mein Notizbuch eine nfthare Bezeichnnng nicht enthilt 



e. Längenbestimmungen durch Mondsterne etc. 

Auf absolute Längenbestimmungen habe ich leider nicht soviel Aufmerksamkeit 
verwendet y als geschehen wäre, wenn ich die früheren Thomton-Decken'schen 
Messungen für minder vollkommen gehalten hätte. Herr v. d. Decken selbst schien 
nur geriuge Wichtigkeit darauf zu legen, da er den Sextanten, dessen Anwendung er 
sich speciell vorbehalten, nur zweimal, in Mbaramu und in Moschi, zur Messung 
von Monddistanzen verwendete ; deren Zahl und Anordnung indessen mir nicht 



e. LängenbestimxDungen darch Mondsteme etc. 



37 



genttgend erscheint zur Erzielung zuverläsriger, von allen Fehlern des Instrumentes 
und der Methode befreiter Ergebnisse, welche denen der chronometrischen Längen- 
bestimmung berichtigend zur Seite gestellt werden könnten. 

Ich selbst mass einige MondhOhen am See Jipe und in Aruscha II , doch 
sind diese, als meine ersten Versuche, desgleichen ungenügend und jedenfalls nicht 
mit meinen späteren Messungen in Sansibar (13. bis 17. Januar 1863, S. 6 und 7 
dieses Berichtes) zu vergleichen. Nur die nachfolgend angefahrten Beobachtungen 
von Mondsternen (Moon culminating stars) verdienen hier Erwähnung. 

AroBclia II, 9. Norember 1862. Taschenchronometei Hanth. 
(Angenommener Uhigang "« — 6^,0 in 24 Standen, oder = — 0^,004 in 1 Minnte) 



Mond, 
n. Band 



121159« 0»,6 

59 52,8 

60 45,2 



i/Geminornm 



I3I125™ 17 »,8 

26 8,6 

27 0,0 



BekUsMBsionB- 
Untersehied 



^Geminornm 



26m 178,2 
15,8 
14,8 



18li88»2lB,0 

34 11,8 (?) 

35 3,4 



RektMeensions- 
üntenchled 



34m 20 8,4 
19,0 
18,2 



Rektascensions-Unterschied in Arnscha n — 26« 15",93 nnd 

Korr. für ührgang — 0,105 
Korr. für Umwandlung in Stemzeit 4~ 4,315 „ 



beobachtet in Amscba n 26« 20 M4 

in Greenwich (nach Nant Alm. S. 423) 20 51,28 



nnd 



1» 



34« 1 9 B,20 (Uhrzeit) 
— 0,137 
+ 5,638 

34«24 8,70 (Stemzeit) 
28 55,49 



also grSsier in Amscha II 



5« 288,86 



nnd 



5« 29 8,21 



im Mittel — 5« 298,035 



Nach dem ^^autical Almanac'^ änderte sich damals für die Strecke von Oh bis 21^ 30m 
östl. Länge von Greenwich die Bektascension des Mondes in 1 Stunde um 1328^08 
(oder in 27b,256 um 1 Sekunde), mithin um 329s,035 in 2^4912, sodass also Aruscha II 
um 21^ 29 m 288,32 östl. von Greenwich liegen würde, mit einer Schwankung um 
4s,77 ab oder zu, für Os,175 Abweichung der Einzelwerthe vom Mittel. 

Diese Zahl bedarf noch einer kleinen Verbesserung, weil die Beobachtung 
nicht genau im Meridian, sondern 5' 53" östlich davon angestellt worden war. 
Man findet diese mit einer hier genügenden Schärfe aus der Entfernung des I. und 
3. Vertikalfadens (23^,8) und der beobachteten Bektascensionsänderung des Mondes 
beim Durchlaufen dieses Baumes (28,4 beim Vergleich mit 77 Geminorum und 
28,2 bei fi Geminorum, also 28,3 im Mittel). Hiernach entspricht ein 5^,9 west- 
licheres Azimut einer 0s,57 kleineren Bektascension des Mondes oder Bektas- 
censionsdifferenz des Mondrandes und der Vergleichssteme , und diese wiederum 
einem 15s,54 kleineren Längenunterschied. Es ist also 

Aruscha II — Greenwich = 2t 29m 288,32 — 15s,54 = ah 29m I2s,8 
Nimmt man nun Sansibar — Greenwich (s. S. 5 u. 7) = 2^ 36m 468,8 



so erhält man Sansibar — Aruscha II = 
und, wenn Mombas — Sansibar (s. S. 13) = 

Mombas - 



7m 348,0 
Im 578,2 



- Aruscha II = 9m 8l8,Ä 
anstatt 9m 35 8,6 nach dem Mittel der chronometrischen 
Längenbestimmungen S. 31, oder 9m 238,6 nach S. 44. 

Trotz dieser, vielleicht nur zufälligen, guten Uebereinstimmung verdienen die 
angeführten Mondstern -Beobachtungen kein unbedingtes Vertrauen, weil auch dem 
Mondrand vorausgehende Sterne hätten beobachtet werden müssen, um eine Aus- 
gleichung der Fehler zu ermöglichen, und weil mein kleines Universal-Instrument, 



38 Dschagga- Beiseil. 

mit nicht- centralem Fernrohr und nur einem Niveau in der Richtung der Längs- 
axe des Femrohrs , überhaupt nicht sonderlich gut fUr Meridianbeobachtungen ge- 
eignet war. Wer indessen hierin besser vorgesehen ist und eine genügende Anzahl 
Vergleichsbeobachtungen zu beiden Seiten des Mondes vornimmt^ wird sicherlich 
bald finden, dass die sogenannten Mondsterne überaus bequem zur 
schnellen und sicheren Bestimmung von Längenunterschieden auf 
Landreisen sind. 

Um vollständig zu sein, führe ich noch eine Anzahl von Distanzen zwischen 
Mond und V^nus an, welche Thornton und von der Decken am 15. Sept. 
1863 gemeinschaftlich in Eilema am Südostabhang des Kilimandscharo massen, 
8',75 oder 35 s östlich von Aruscha IL Es sind Dies drei Gruppen von je drei Distanzen, 
abwechselnd mit Höhen von Mond und Venus, sorgfältig berechnet von Herrn 
Helmert, damals Studirender der Astronomie in Leipzig. Dieselben würden, da 
sie gut untereinander übereinstimmen, viel Zutrauen verdienen, wenn in den Auf- 
zeichnungen der Beisenden etwas zu finden wäre über die gleichzeitige Bestimmung 
des Indexfehlers ihres Sextanten, und noch mehr, wenn sie ergänzt wären durch 
Distanzen auf der anderen Seite des Mondes. Dies ist jedoch leider nicht der Fall, 
und es musste der Indexfehler zu + V 40^' aogenommen werden, wie Thornton 
ihn bei seinen vorhergehenden und nachfolgenden Messungen mittelst des Sextaoten 
angibt. Unter dieser Annahme findet Herr Helmert, dass v. d. Decken's Lager- 
platz in Eilema 2li 31m 3 s östlich von Green wich liegt, und dass 10^' Vergrösserung 
des positiven Indexfehlers eine um 20s,7 geringere Längendifferenz gibt Aruscha H 
(35 s westlich von Eilema) würde hiernach 21^ 30ni 28 s östlich von Greenwich zu 
liegen kommen, d. i. über Im weiter als oben gefunden wurde. Ob dieses aber 
mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf, wird sich weiter unten 
aus den geodätischen Messungen ergeben. 

f. Bichard Thornton's Breitenbestimmungen 

während dei eisten Dschagga-Belse. 

Begelmässige Zeitbestimmungen hat Thornton nicht vorgenommen, son- 
dern nur öfters, wenn er terrestrische Winkel mit seinem kleinen Magnet -Theodoliten 
mass, einige Sonnenhöhen mit gemessen, jedoch hauptsächlich zum Zwecke der 
Azimut- oder Meridianbestimmung. Einen Zusammenhang unter einander haben 
die hieraus berechneten Uhrstände nur in wenigen Fällen, da Thornton 's Uhr 
häufig stehen geblieben ist, theils weil sie nicht rechtzeitig aufgezogen war, theils 
in Folge kleiner Unfälle. 

Seine Breitenbestimmungen stellte Thornton ausschliesslich mit dem Sex- 
tanten an, und zwar mit grossem Eifer, wenn auch theilweis ohne genügende Be- 
rücksichtigung der erforderlichen Vorsichtsmassregeln. Er wartete nach gewöhn- 
licher Seemannsart den höchsten Stand des betreffenden Gestirnes ab und las 
dann den Sextanten ab, zumeist ohne die Zeit der Culmination zu notiren. Den 
Barometerstand konnte er nicht aufzeichnen, weil er nur Siedethermometer zu seiner 
Verfügung hatte, und das Thermometer beobachtete er überhaupt sehr selten ; trotz- 
dem aber können diese in jenen Gegenden nur wenig schwankenden Elemente in 
Bechnung gezogen und somit ganz befriedigende Werthe für die Befraktion abgeleitet 
werden. Unangenehmer ist es, dass er sich allzu sehr auf die Beständigkeit des 
Indexfehlers seines Sextanten verliess und denselben nicht jedesmal, womöglich vor 



f. Riebard Thornton's BreitenbestimmimgeD. 



39 



und nach der Beobachtung, feststellte, oder ihn durch aufeinander folgendes Be- 
obachten von Sternen im nördlichen und südlichen Theile des Meridians unschädlich 
zu machen suchte. Bei Berflcksichtigung dieser Punkte, und wenn er, anstatt 
passiv die Culminationen abzuwarten, in der Zwischenzeit mSglichst viele Stern- 
höhen unter Notirung des Uhrstandes beobachtet hätte, würden seine Breite^- 
bestunmungen ungleich werlhvoUer gewesen sein. Einige derselben, die er selbst 
als normale betrachtet und zur Feststellung des Massstabes seiner Karte vom Kili- 
mandscharo benuzt hat, sind übrigens recht befriedigend, und andere sind wenig- 
stens genügend für die Zwecke des Kartographen. . Ich lasse sie sämmtlich hier 
folgen, ohne jedoch alle Einzelheiten derselben wiederzugeben. 

Bichard Thornton's Breitenbestimmungen. 



Ort 
der BeobachtoDg 


1861 


Beob. 
Gestirn 


Halbe 
Höhe, 

ton. t Index- 
fehler 


Angen. 

Be- 

fraktion 


Poldistanz 
des Gestirns 

(90 — a) 


Breite 
roh verbessert 


Moamandi 


Juü 2 


ce, Gentauri 


330 53' 35" 


— 1'21" 


29*» 44' 7"S. 


— 4* 8' 7" 


1 


Killbassl, 


., 4 


fx, Gentanri 


33^44' 30" 


— 1' 20" 


29*44' 7"S. 


— 3*59' 8" 




Lager amOstfius des Berges 
















Kadiaro, 


« 8 


ce, Gentauri 


33*>34'20" 


— 1' 18" 


29*44' 7"S. 


(— 3* 48' 55") 


zu niedrig beob. 


Leger am SW.-Fqsb des 




(etwas zn sp&t) 












Berges 
















Elephantenfluss 


„ 14 


a Gor. bor. 


58<>40' 5" 


— 0' 32" 


62*48' 57" N. 


— 4* 9' 24" 




Kisuani 


„ n 


o, Gentauri 


33» 51' 42" 


— 1' 17" 


29*44' 6"S. 


(—4* 6' 19") 


zu niedrig beob. 




„ 17 


aTriang.austr. 


25 22 20 


— 1 48 


21 13 42 S. 


— 4 6 5a 






« 17 


€ Scorpii 


60 2 13 


— 30 


55 57 38 S. 


(-4 4 5) 


zu niedrig beob. 


Dafeta 


Joli 25 


a Phtoicis 


500 22' 13" 


— 0' 43" 


46* 56' 50" S. 


— 3*24' 40" 


\ im StLden: 


Bar. 27",7S5 engl 
Tbeim. 18^»0 E. 


n 26 


a Eridani 


35 29 50 


— 1 12 


32 3 59 S. 


— 3 24 39 


1 — 3* 24' 39",5 


Sept. 9 


a Lyrae 


47 56 28 


— 46 


51 20 19 N. 


— 3 24 37 


im Norden: 


^^ 4^ %r ^ ^mv w ^ ^^ • ^^ ^■^»w 


„ 11 




47 56 28 


— 46 


51 20 19 N. 


— 8 24 87 


/ — 3* 24' 37" 




im Mittel y« —3*24' 38" 


Kllema 


Aug. 5 


aXriang.anstr. 


24^34' 27" 


— r 46" 


21* 13' 39" S. 


— 3*19' 2" 




Bar. 26'M8 engl 
Theim. 18",0 R. 


„ 14 




24 33 40 


— 1 46 


21 13 39 S. 


(— 3 18 15 ) 


zu niedrig beob. 


„ 14 


X Scoipii 


56 19 43 


— 32 


53 S. 


— 3 19 11 






,, 16 


a Eridani 


35 24 5 


— 1 9 


32 3 59 S. 


— 8 18 57 






„ 14 


ß Draconis 


34 10 18 


— 1 12 


87 35 28 N. 


(— 3 26 27 ) 


zu niedrig beob. 


• 


im Mittel der drei guten Beobachtungen <p^ — df^ 19' 8" 










statt — 3® 18" 48" nach Thornton's Rechnung 


Madflebame 


Aiig.25 


X Scoipii 


56«15M0" 


— 0' 32" 


53* 0' 0" S. 


— 3* 14' 38" 


] 


Bar. 26'',05 engl. 


„ 27 




56 15 10 


— 33 


53 


— 3 14 37 


> im Süden* 


Tbenn. 18^0. R, 


» 81 




56 15 28 


— 33 


53 


— 8 14 55 




^^m ^B^V ^^ ^ 4^B^^B V ^B ^^ ^ ^^ ■ ^^^W 


Sept 1 




56 15 5 


— 32 


53 


— 8 14 33 


J — 8* 14' 40".8 




Aug.27 


u Lyrae 


4&<» 6' 28" 


— 0' 44" 


51* 20' 20" N. 


3* 14' 36" 


\ 




„ 30 




48 6 39 


— 44 


51 20 20 


— 3 14 25 






„ 31 




48 6 43 


— 44 


51 20 20 


— 3 14 21 


? im Norden: 




Scpt 1 




48 6 15 


— 43 


51 20 20 


— 3 14 48 






„ 1 


y Draconis 


35 15 50 


— 1 8 


38 29 21 N. 


— 3 14 89 


) — 3* 14' 33",8 




im Mittel 9 — — 3*14'87".8 












statt — 3* 14 


' 32" naeh Thoi 


niton's Rechnung 



Thornton's Normalbreiten sind also nach meiner Bechnnng: 

Dafeta «= — 8* 24' 38" wie bei Thomton; 

Kllema » — 3 19 3 gegen — 3* 18' 43" nach Thornton's Mherer Rechnung; 
Madschame «|— 3 14 37 gegen — 3* 14' 32" nach Thomton, 

) oder 3® 14' 35",5, wenn man die letzte Hohe ron « Lyrae, als zu niedrig gemesson, 
unberücksichtigt lässt. 



40 Dschagga- Reisen. 

• 

Die Abweichungen rühren theils daher, dass Thornton die Deklination von 
l Scorpii ZQ — 36^ 59' 48^', also 12'' zu klein angenommen hatte, theils (bei Kilema) 
von kleinen Bechnangsfehlem und namentlich von angerechtfertigter Benatzung der 
am 14. August entschieden zu niedrig gemessenen Höhe von a Trianguli australis. 

Bei Konstruktion der Karte des Kilimandscharogehietes hatte Hassen- 
stein nur die Thomton'schen Breiten zur Verfügung; es muss also auf derselben, 
wenn man meine Rechnung berücksichtigen will, wenigstens die Lage von 
Kilema um 20" südlicher gesetzt werden. Die sonstigen Aenderungen sind 
nicht so bedeutend, weil nicht Thornton's Breiten, sondern meine im folgenden 
Abschnitt behandelten Messungen die Grundlage jener neukonstruirten Karte Hassen- 
stein's oder den festen Bahmen bilden, in welchen Thomton's Messungen nur ein- 
geftlgt wurden, wie es in Abtheilnng b. des folgenden Abschnittes näher erläutert ist. 



B. Geodftslsche Messungen. 

a. Grundlage der Karte des Kilimandscharogebietes. 

(Karte I. in Band IL) 

Als Basis seiner Aufnahme des Kilimandscharo benutzte Thornton die Brei- 
tenunterschiede zwischen seinen Stationen in Madschame, Kilema und Dafeta, und 
die von diesen aus nach den Gipfeln des Schneebergs und anderen gut kenntUchen 
Höhenpunkten gemessenen Richtungswinkel. Die hiemach von Thornton theils 
an Ort und Stelle, theils am Sambesi (s. Band II, S. 439) konstruirte Karte, welohe 
im Journal der Geogr. Soc. vol. 34 S. 1 veröffentlicht worden ist, wollte indessen 
mit meinen eigenen Messungen nicht genügend übereinstimmen, weswegen der 
rühmlichst bekannte Kartograph dieses Reisewerkes, Bruno Hassenstein, und 
ich uns der Mühe einer Neukonstruktion jener Winkel unterzogen. Es wurden zu 
diesem Etehufe die von den 51 Stationen der ersten Reise aus mit grosser Sorgfalt 
und bewundemswerther Ausdauer gemessenen Tausende von Winkeln aus den 
Tagebüchern Thornton's, welche uns sein Bruder mit grosser Bereitwilligkeit 
zur Verfügung gestellt hatte, ausgezogen und stationenweise, unter besonderer 
Kennzeichnung des Wichtigsten, auf Pauspapier aufgeti*agen, wodurch diese Masse 
von Winkeln eine grosse Uebersichtlichkeit und Beweglichkeit erhielt. Doch trotz 
wochenlanger Bemühungen, und obwol Thornton die anvisirten Objekte, die 
ihm erst allmählich bekannt wurden, mit vielem Scharfsinn und sehr conseqaent 
benannt hatte, liess sich keine befriedigende Uebereinstimmung erzielen, und manche 
Beobachtungsreihe musste unverwerthet bleiben, weil es an einem gehörigen An- 
schluss fehlte oder wichtige Punkte nicht identificirt werden konnten. Unter den 
Ursachen, welche diese Uebelstände veranlassten, nenne ich vor Allem folgende: 

1. Mangelhafte astronomische Grundlage, denn ohne gute Bestim- 
mungen der Lage des Meridians schweben auch Magnettheodolit-Winkel , wie die- 
jenige Thornton's es waren, oft in der Luft, zumal in einem vulkanischen Ge- 
biete ; 

2. ungenügende Verbindung der Winkelstationen mit den durch 
Breitenbeobachtungen festgelegten Lagerplätzen, und Mangel eines 
geschlossenen Netzes von Dreiecken erster Ordnung; 

3. häufiges Fehlen von genauen Skizzen der anvisirten Punkte, und 
von Angaben, welche darthun, dass bei späteren Beobachtungen genau dieselben 



B. a. Grundlage der Karte des Kilimandscliarogebietee. 



41 



Pnnkte wieder anvisirt wurden, sowie von Entfernungsangaben, die 
oft sehr werthvoU sind, so roh sie auch geschätzt sein mögen. 

Ein besonderer Zufall machte es mir indessen möglich, ein festes Netz ftlr 
dieses Gebiet zu erhalten, in welches dann alle anderen Beobachtungen sich ein- 
ftigen mussten. Ich hatte, obschon ich damals unbedingtes Vertrauen in die Beob- 
achtungen der ersten Dschaggareise setzte, an einigen von mir im Jahre 1862 
berührten Orten desselben Gebietes genaue Breitenbestimmungen gemacht und zu- 
gleich astronomisch festgelegte Winkel nach sorgfältig skizzirten Punkten der beiden 
Hauptgipfel des Kilimandscharo gemessen und fand, bei späterem Nachsinnen über 
die Möglichkeit einer zweckentsprechenden Verwerthung dieser Beobachtungen, eine 
einfache Methode, welche den gesuchten festen Rahmen fü,r die Karte des 
Kilimandscharo-Gebietes mit Leichtigkeit lieferte. Da diese Methode, welche 
man das Problem der drei Breiten nennen könnte, in ähnlichen Fällen gleich 
gute Dienste zu leisten vermag und gewiss einer weiteren Ausbildung fähig ist, 
lasse ich sie in Nachstehendem ausfUhrlich folgen. 

Es seien in beifolgender Figur x und y die beiden Berggipfelpunkte, welche 
von den Stationen a, b und c aus, deren Breiten genau bestimmt sind, im Vergleich 
mit einem Himmelsobjekt anvisirt wurden, sodass ihre wahren Azimute von jenen 




Stationen aus gegeben sind, und somit auch die Winkel a^ und a^, ßi und /9„ y^ 
und y^. Aus diesen Winkeln und den Breitenunterschieden a^c'^^a'^c'' und b^c' 
ta b^^ c" hat man zu berechnen : 

1. Die Breitenkatheten c'x und c''y der beiden Berggipfel, 

2. ihren Längenunterschied a'a" « b'b" « c'c" und 

3^ die Längenunterschiede der drei Stationen unter einander oder 
gegen den westlichsten Meridian a'b'c'x des Systems. 



42 



Dscha^ga - Reisen. 



cc" = c"y cotg y, 

bb" = c"y cotg iJj + b'c' cotg /?, 



und c'z 



(1) 



Man hat zunächst: 

c'c = c'x cotg Y^ 

Vh — c'x cotg ft + b'c' cotg A 

a'a -■ c'x cotg o^ + a'c' cotg «j aa" »« c"y cotg «, + a'c' cotg «, 

Hieraus folgt, da c'c + cc" == b'b — bb" = a'a + aa" = Längenanterschied 
der zwei Gipfel: 

c'x cotg y, + c"y cotg y, = c'x cotg ft + b'c' cotg ft — c"y cotg ft — b'c' cotg ft 

= c'x cotg Oj + a'c' cotg Oj -(- c"y cotg o, -|- a'c' cotg o, 

^ b'c' (cotg A — cotg /?a) ~ c"y (cotg ß^ + cotg y^ 

cotgyi — cotgft 

«3 a'c' (cotg «^ + cotg g,) + c"y (cotg ce^ — cotg y,) ^2) 

cotgyi — cotgoi 

Endlich ist, durch Gleichstellung von (1) und (2) und Aussonderung der 
zweiten Unbekannten, c"y: 

b'c' (cotg ß^ — cotg ß^ (cotg Yx — cotg tt^) — a'c' (cotg a^ + cotg «,) (cotg y^ — cotg ft) 

(cotg Yi — cotg Ol) (cotg Yi — cotg ft) 
^ c'Y (cotg ft + cotg Y^ (cotg yi — cotg a^ + c"y (cotg «, ~- cotg y^) (cotg y^ — cotg /J^) 
. (cotg yi — cotg Ol) (cotg Yi — cotg ß^) 

und hieraus: 

_ b'c' (cotg ft — cotg ft) (cotg yj — cotg o^) — a'c' (cotg «, + cotg Oj) (cotg Yx — cotg ft) 



c"y = 



(cotg ft + cotg yj) (cotg Yx — cotg «j) + (cotg Oj — cotg y,) (cotg y^ — cotg ft) 

Die Zahlenrechnung stellt sich . hiernach wie folgt: 



(3) 



Beobachtet wurden 



a) Arnscha II: y— 3® 36' 41,5" 
Breitenunteischieda'c' = 17',117 = 17',7",0 
lg a'c' = 1,23343 

b)See JipelU: q> « —3® 33' 48,5" 
(1,0" Nord und 6,9" West vom Lager) 
Breitennnterschied b'c'« 14', 150=14' 9,0" 

lg b'c' = 1,15076 



die Azimute von Kilimandscharo 



Westgipfel S. 179*^ 35' 44" W. 
Ostgipfel N. II 10 33 0. 

Westgipfel S. 139* 15' 29" W. 
Ostgipfel S. 146 14 59 W. 



Westgipfel S. 168« 34' 23" W. 



a^« 89° 35' 44"; cotg 
aj = 78°49'27"; 



0,00706 
0,19757 



ft «49M5'29" 
ß^ -= 56 14 59 



y, « 78° 34' 23" 



Ostgipfel N. 14 46 56 W.ly« « 75 13 4 



I 



cotg »0,86141 
0,66819 



cotg « 0,20212 
0.2688S 



c) Mos Chi (vor Sultans Haus): y» = 

— 3° 19' 34,5" 
• (4,2" Nord und 1,9" West vom Lager) 

Gesucht wird: 

c'x, c"y, aa", a'a, b'b und c'c. 

Nimmt man als Maasseinheit 1 Breitenminute, welche zwischen 3^ und 
40 Breite = 1842,8 Meter ist, oder knapp V2 Procent (0,00478 mal) kleiner als 
zwischen denselben Parallelen eine Längenminute, welche 1851,6 Metern entspricht, 
so erhält man: 

lg b'c' — 1,15076 
cotgA = 0,86141 
— cot gft « ^ 0,66819 

' 0,19322; log = 9,28605 
cotgyi -= 0,20212 



cotga, == 0,00706 
-}- cotgaj r= 0,19757 



IgaV = 1,23343 



cotg«, = 0,00706 



0,19506; log = 9,29017 



9,72698 == lg I 



I « 0,5333 

cotgft — 0,66819 
+ cotgy , == 0,26388 

0,93207; log « 9,96945 
log (cotg y^— cotg «i) s. oben = 9,29017 



m = 0,1818 



9,25962 = lg ni 



0,20463; log = 9,31097 

cotgyi — 0,20212 

— co tgft « 0,8614 1 

— 0,65929: log =» 9,81908n 
n*=- 2,3093 0,36348n = lg II. 

cotgo, = 0,19757 

— cotgya =* 0,26388 

*— 0,06631; lg == 8,82158n 
lg (cotgy,— cotgft) s. oben ^ 9 ,81908n 

IV = 0,0437 8,640'66 = lg IV. 



I — n = 2,8426 ; lg = 0,45372 
ni — IV « 0.2255: lg « 9,3^315 



jg:c"y^= l,10ü^7__ 
e"y « 12',6058 oder 12' 36" 35. 



B. a. Grandlage der Karte' des Kilimandscharogebietes. 43 

IgbV (cotgft — cotgft) 8. oben «= 0,43681; Num = 2JS41 (V) 

i (cotg^t + co^^/a) s- 0^^ =^ 9,96945 

Igc^^y = 1,10057 

1,07002; Nmn « 11,7495 (VI) 



lg (V— VI) = 0,95499 n V— VI ==-9,0154 

lg(cotgy, — cotgft)^ 9,81908n 

lg &x « 1.18591; c'x = 13',6745 

lg a'c (cotg«i + cotga,) s. oben ««- 0,54440; Nnm = 3,5027 (VII) 
lg (cotgo, — eotgyj 8. oben = 8,821 58 n 

Igc^^y = 1,10057 

9,92215 n; Nnm —-0,8859 (VIP) 

lg (vn+vni) = 0,42599 vn+vin « 2,6668 

lg (cotgy^— cotg«^) = 9,29017 

lg c'x =- 1,13582; c'x = 13',6716 
im Mittel e'x — 13',6730 ± 0,0014, oder 13' 40",38 ± 0",08. 



Hiemach ist die Breite von 



Kilimandscharo Westgipfel — — 3® 5' 54V 



üstgipfel — —3* 6' 68V 



gefanden aas 

— 3* 19' S4",5 = Breite der Station Moschl 

(c = 4",2 Nord vom Lager) 
+ 18' 40",4 — c'x 



+ 12' 36",4 « c"y 



Es ist femer, wenn c'x » 18',67d L&ngennnter schied 

a'c' — 17',117 (in Breitenminuten) 

mithin a'c' + c'x — 80',790; log — 1,48841 \ 

Igcotgot -^ 7,84874 J 9,38715; a'a ^ 0',217 

b'c' = 14',150 



b'c' + c'x=- 27',823; log « 1,44440 1 

J 1. 



lg cotg/g^ ^ 9,93521 I 1,87961 ; b'b »« 23',967 

im Mittel) — 1,13586 \ 

lg cotgy, = 9,30562 / 0,44148; c'c c:^ 2',764 



Da endlich c"y — 12',606 



so ist a'c' 4- c"y = 29',723; lg — 1,47309 \ 

i 0, 



Igcotg«^ «— 9,29571 / 0,76880; aa" ^ 5',872 



b'c' + c"y = 26',766; lg = 1,42742 \ 



lg_cotg|ff, = 9,82490 / 1,25232; bb" = 17',878 

lg c"y — 1,10057 \ 

Igcotgy, « 9,42141 J 0,52198; cc" ^ 3',326 



L&ngenanterschied der beiden Gipfel x and y =6' 6",34 \ b'b" « 6'; 

l c'c" =- 6', 



-= 6',089 
,089 
.090 



Westgipfel (x) irestllch von Arascha 11 =0' 12",96 — a'a — 0',001* 

Ostgipfel (y) östüch - - - 5' 50".64 - aa" — 0',028* 

Station Moschi (c) örtlich von Arascha H - { ^ T}t ^ Zi^^^^'^v '^''"'''' ^ -O'Ä} 

C4 *• o TTT /M /^° 34«,55 = 23' 88",16 « b'b— a'a = 28',750 \ 

Station See m (b) - - - - { + o ,46 zar Red. aaf Lager -0',114*/ 

* Korrektionen rar Yenrandlnncr der tls Mausiftb angenommenen Breitenminnten in Hinnten der Länge (s. oben). 

Ein Vergleich der letzten beiden Längennnterschiede mit den durch Zeit- 
ttbertragung gefundenen (S. 31) ergibt - 

(Arascha II— Moschi «= — m 13 «,13 (Haath)\ 
—0 10 ,51 (Tiede) jim Mittel 0» 118,82 gegen 108,27 oben 
Arascha H — See m — - 1 «" 34 ■,33 (Haath)\ 
—1 5 9 ,77 (Tiede) /im Mittel 1» 478,06\ 

und nach den Beobachtungen aaf der Hinreise, l«^^«« i «» or;« a< 

wenn See I - See in -^8-,0: }&^»«° IZn ' 

Arascha H — SeelH — — lm84 8,32 (Haath)\ ^^^ 

—1 59 ,60 (Tiede) /im Mittel lm468,96j 



II 



tt 

ä 



B'* 




44 Dschagga - Reisen. 

Die Uebereinstimmang bei Moschi ist für einen so kleinen Längenunterschied, 
dessen chronometrische Messung die Zeit vom 13. bis 23. November nmfasst, 
gewiss befriedigend zu nennen , und noch mehr für See III , wenn man Tiede 
ausser Rechnung lässt, welcher (s. Uhrvergleichnng) während des Marsches von Mosch! 
bis See II besonders stark durch Erschütterungen beeinflusst worden ist. Ich kann 
daher die auf S. 33 abgegebene Empfehlung des Gebrauchs von Uhren znr 
Längenbestimmung auf Fussreisen „im Busch'' nur wiederholen. 

Als die zuverlässigsten Längenunterschiede müssen allerdings auch 
hier die tri|[^nometriseh ermittelten gelten, und diese wurden auch als maass- 
gebend für die Kartenzeichnung angenommen. Hiemach bedürfen die Zahlen der 
letzten Spalte der Tabelle auf S. 31, die chronometrisch gefundene Längenunter- 
schiede bezogen auf Aruscha U, ftlr alle Stationen vor See I auf der Hinreise, 
und nach See HI auf der Rückreise, noch einer Verminderung um 12^0, weil 
Aruscha II um so viel näher am See Jipe liegt, und die verbesserte Längen- 
differenz 

Mombas — Aruscha II wird im Mittel = 9"* 35'',55 — 12«,0 = 9"» 38%6. 

Die Orte zwischen Aruscha 11 und dem See Jipe sind sämmtlich trigonometrisch 
festgelegt, sodass für sie die Chronometerlängen nicht mehr nöthig sind. 

Es bleibt nun noch übrig m bestimmen, welchen Einfluss ein etwaiger Fehler 
der Beobachtung auf das Endergebniss haben würde, und zwar 

1) ein Fehler der Breite von Moschi, 

2) in der Breite vom See HI, und 

3) in einem der Richtungswinkel von See III aus, falls nicht genau derselbe 
Punkt der Berggipfel, wie von der vorigen Station aus, anvisirt worden wäre. 
Fehler der Beobachtung an den anderen Elementen erscheinen mir ausgeschlossen. 

1) Nimmt man die Breite von Station c zu — 3® 19' 40",5 statt 34",5, also um 
6" südlicher, so werden b'c' und a'c' um 6" oder 0',1 kleiner und die Logarithmen 
von 14',150 und 17',117, sowie lg. I und lg. II um 308 und 254 Einheiten der 
letzten Stelle; I und II werden um 0,00376 resp. 0,01345 kleiner und ihre Differenz 
um 0,0172, 
also lg I — II = 0,45108 statt 0,45372 

lgc"y = 1,09793 und c"y = 12',5IS96 — 12' 81",7 

d. i. um 0,0762 oder um Ö'4",67 kleiner als vorher. 

Da nun qp c = — 3® 19' 40",5 genommen war, 
80 ergibt sich y Kilimandscharo Ostgipfel = — 3® 7' 8",7 gegen — 3» 6' 58",1, 
oder um 6'' + ^'\6 südlicher als bei der ersten Rechnung. 

Unter den hiervon abhängigen Längen wird die von b am meisten beeinflusst; 
die Rechnung stellt sich hierfür wie folgt: 

bV = 14,050 
c^^y =^ 12,530 

b'c + c"y = 26,580; lg = 1,42456 

lg cotg/?8 = 9,82490 

lg bb" =1724946'; bb" - 17',761 statt 17,878, 
d. i. um 0',117 oder 7'^0)S kleiner durch eine um 6'^ kleinere Breite von c 



B. a. Grandlage der Karte des Kilimandscliarogebietes. 45 

■ 

2. Nimmt man aber nur b'c' um 6'' — 0',1 kleiner, d. i. Station b um 6" weiter 
nördlieh gelegen, so wird I sowol wie I— II um 0,00376 kleiner (s. oben), 

also lg I-n = 0^531^ statt 0,45372 

lg c''y = 1,09999 und c"y = 13',ö89 d. i. um O',017 oder 1",0Ä kleiner 

als vorher, und ebensoviel kommt Eilimandseharo Ostgipfel südlicher zu 
liegen. 

Femer ist, wenn man den Einfluss dieser Annahme auf die Längenbestimmung 
untersuchen will, und zwar besonders auf diejenige von b, wo derselbe am bedeu- 
tendsten wirkt: 

b'c' = 14,050 
c^^y = 12,589 
b'c' + c"y - 26,639 ; lg = 1,42552 

lg cotg A = 9,82490 



Igbb" = 1,25042; bb" = 17',80O statt 17',878, 
d.i. um 0',078 oder 4",68 kleiner als vorher durch eine um 6" kleinere Breite 
von b. 

3. Bechnet man den Winkel ß^ zu 56M5' 59'' statt 56^ 14' 59", also die 
Wihkeldistanz der beiden von b aus gemessenen Gipfel um 1' 
grösser als vorher, so wird: 

cotg/^, = 0,66777 d. i. um 42 Einheiten der letzten Stelle kleiner als 

oben, und der Werth von 
cotg ßi^ — cotg ßf um ebensoviel grösser, sein Logarithmus aber 94 Ein- 
heiten grösser, und ebensoviel lg I; 
I selbst wird » 0,5345, also um 0,0012 grösser, und 
I— II desgleichen, da 11 ja ungeändert bleibt; Igl— II = 0,45390. 

Im Nenner des Bruchs ändert sich nur lU; cotg ß^ wird um 42 Einheiten 
kleiner' und ebenso cotg /^^ + <^o^rit ^o = 0,93165 statt 0,93207, und ihr lg, 
sowie lg III wird um 20 Einheiten kleiner, III selbst aber = 0,1817, d. i. um 
0,0001 kleiner, und ebenso auch III + IV; lg m + IV = 9,35295, 

also lg c"y = 1,10095, 
und c"y = lJB",617, d. i. um 0',011 oder 0",66 grösser, und Kilimandscharo-Ost- 
gipfel um ebensoviel nördlicher als oben. 

Ebenso unbedeutend ist die Aenderung der Länge von b; es wird nämlich: 
b'c' + c"y um 0',011 grösser, mithin lg 26',767 = 1,42760 
log cotg des um 1' grösseren Win kels ß^ «^ 9,82462 

lg bb^^ = 1,25222; 

bb" = 17',874 statt 17',878 wie 
oben, d. i. um 0',004 oder 0",24 kleiner als oben durch Vergrösserung von 
Winkel ß um 60". 

Hieraus erhellt zur Genüge die Brauchbarkeit der angegebenen Methode und 
namentlich die Zuverlässigkeit der durch sie erhaltenen Längenbestimmungen. Sie 
ist auch dann von Nutzen, wenn die drei beobachteten Breiten auf nahezu dem- 
selben Meridian und die anvisirten Berggipfel seitwärts davon im Osten oder Westen 
liegen, und es wäre der Mtthe werth, sie sowol theoretisch weiter auszubilden, als 
praktisch in vollem Umfang auszunützen. 



^g Dschagga - Beisen. 

b. Verbindung der Stationen des Eilimandscharogebietes unter 

einander. 

Nachdem nun trigonometrisch die Verbindung zwischen den östlichsten und 
westlichsten Punkten unserer Karte des Eilimandscharogebietes hergestellt worden, 
bleibt nur noch übrig, auch die anderen Hauptstationen und namentlich 
diejenigen Thornton's mit diesem festen Netz in Zusammenhang 
zu bringen. 

Wie schon oben (S. 40) bemerkt, hat Thornton, nach eigenen Bemerkungen 
auf seiner handschriftlichen Karte des Kilimandscharogebietes , die Breiten der 
Lagerplätze von Dafeta, Kilema und Madschame als Basis seiner Konstruktionen 
benutzt. Dies klingt sehr vertrauenerweckend; allein wenn man der Sache näher 
tritt, das Heer seiner Winkel zur Hand nimmt und jene Konstruktionen zu wieder- 
holen versucht, so stösst man bald auf grosse Schwierigkeiten, dieThornton durch 
die klare Erinnerung des von ihm selbst so oft und lange Gesehenen wol in 
befriedigender Weise überwinden konnte, aber nicht so leicht ein Anderer nach 
ihm, wenn er nicht an Ort und Stelle, und zwar auf denselben Stationen, sich 
Orientiren konnte. Beträchtlich erschwert wird die Aufgabe noch dadurch, dass 
nur auf wenigen Messstationen Profilzeichnnngen der sichtbaren Bergketten oder 
Skizzen der ganzen Aussicht genommen wurden, auf den vorhandenen aber die 
Nomenklatur der Winkelverzeichnisse nicht genügend wieder zu finden ist Diese 
Spärlichkeit der fast unentbehrlichen Skizzen erklärt sich theils durch den ausser- 
ordentlichen, auf die Winkelaufnahme verwendeten Fleiss, der unseren Beisenden 
rastlos messen liess, bis es zu spät war, um noch Skizzen zu nehmen, theils aber 
vielleicht auch durch Thornton's Unbekanntschaft mit der grossen Wichtigkeit 
erläuternder Skizzen, in Betreff deren ich behaupten möchte, dass man eher nach 
korrekten Dunkelkammer-Zeichnungen mit sehr wenigen Winkelmessungen die Karte 
eines Gebirges u. dgl. konstruiren kann, als nach einem massenhaften Winkelmaterial 
ohne Skizzen. Hätte Thornton nicht selbst eine Konstruktion seiner Winkel ge- 
liefert, so würde unsere Karte stellenweis viel leerer geblieben sein; es ist daher 
diese unter theilweis sehr ungünstigen Verhältnissen ausgeführte Konstruktion dem 
Begleiter von der Decken's als grosses Verdienst anzurechnen. 

Die Schwierigkeiten einer Neukonstruktion liegen, in näherer Ausftlhrung des 
schon oben Gesagten, hauptsächlich in Folgendem: 

1) Für den Lagerplatz Dafeta sind keine terrestrischen Winkel vor 
banden, weder von ihm nach bekannten Visirobjekten oder Theodolitstationen 
(XX, 40 und 41) hin, noch von letzteren nach ihm; die so gut bestimmte Breite 
dieses Ortes ist also, weil die erforderliche Verbindung fehlt, ganz ohne Werth für 
die Konstruktion und nur dadurch von einigem Interesse, dass sie die im Allge- 
meinen ziemlich gleichgiltige Marschroute in einem ihrer Hauptpunkte näher festlegt 

2) Auch der Lagerplatz Kilema ist keine Haupt-Winkelstation, und 
die von dort nach den zunächstgelegenen Theodolitstationen XXI, XXH (auf der 
Karte irrthümlich als XX bezeichnet) und XXIV, oder umgekehrt, gemessenen Winkel 
genügen nicht, um ihre Lage genau zu bestimmen, weil ein sicherer Anhalt ftir die 
Entfernungen fehlt. 

3) Dasselbe ist bei Madschame der Fall, doch ist bei diesem Lagerplatz, 
wenn man den Kilimandscharo -Westgipfel als festliegend betrachtet, wenigstens die 
Verbindung mit der wichtigen Station Manki's Grabhügel möglich, wenn schon 



B. b. Verbindung der Stationen des Kilimandscharogebietes. 47 

dieselbe, als zu weit seitlich vom Hanptanfnahmegebiet liegend, nicht so nntzbar 
ist, wie sie andernfalls sein könnte. 

4) Bei vielen anderen Stationen wird die volle Verwerthnng der dort gemessenen 
Winkel dadurch sehr beeinträchtigt, dass bei ihnen keine wahren Azimute, sondern 
nur magnetische Winkel gegeben sind, aus deren Vergleich mit seiner Kon- 
struktion dann Thomton indirekt die betreffenden magnetischen Missweisungen 
ableitete, die zwischen 9^,6 und 14^,6 West schwanken, während ich bei meinen 
direkten Bestimmungen in demselben Gebiet immer dasselbe Ergebniss von nahezu 
10 erhielt. 

Die Vereinigung meiner eigenen Messungen während der zweiten Dschagga- 
reise mit denjenigen Thornton's wäre sehr leicht gewesen, wenn Thornton's 
Winkel und Stationen mir schon während der Reise selbst bekannt geworden wären. 
Ich hätte dann mein Augenmerk darauf richten können, die nöthige Anzahl gemein- 
samer Objekte von meinen Stationen aus festzulegen, oder auch besondere Messungs- 
ausfltige zu besagtem Zweck auszuführen vermocht. So unterblieb Beides, weil ich, 
gleich von der Decken, nicht an die Ergänzungsbedürftigkeit der früheren Messungen 
dachte, vielmehr glaubte, dass meine eigentliche Aufgabe erst westlich vom Eili- 
mandscharogebiet beginnen würde. Aus diesem bedauerlichen Irrthum entsprang ein 
weiterer Uebelstand: 

5) Die Stationen beider Reisen liegen von den Eisungubergen 
an bis nach Eilema fast genau in einer Linie und bilden, da gemeinsame 
seitliche Objekte fehlen, keine brauchbare Dreieckskette, wie es hätte sein 
sollen. Wäre Dies mir rechtzeitig zum Bewusstsein gekommen und danach ein 
Operationplan für meine Messungen entworfen worden, so hätte auch dieser Mangel 
sich leicht abstellen lassen. Bei den vorliegenden Verhältnissen aber, die ich so 
ausführlich aufgezählt habe, um Andere vor ähnlichen Irrthümern zu warnen, blieb 
für die Neukonstruktion der Karte nur der nachstehend beschriebene Weg übrig, 
der wenigstens zu vorderhand genügenden Ergebnissen führte. 

Als Ausgangsbasis dienten die durch Winkelmessungen und astronomische 
Beobachtungen verbundenen Stationen See Jipe II und See III, sowie die 
Stationen auf den Hügeln I und II am See, welch letztere Thornton's East 
Ibo Hills, hump and back (II und I) entsprechen, doch mit dem Unterschiede, dass 
ich bei beiden, allerdings nur wenig ausgedehnten Hügeln nicht auf dem Mittelpunkt 
von deren Kuppen beobachtet habe, sondern bei Hügel I auf dem äussersten Vor- 
sprung (NNW) nach dem Kilimandscharo zu, und bei Hügel H auf einem dem 
ersteren und dem See zugewendeten Pnnkte, also etwas südwestlich vom Gipfel. 
Der hierdurch entstehende Fehler wird übrigens kaum mehr als 200 Fuss in Länge 
und Breite betragen, also etwa 2'' in jeder dieser Richtungen. Meine Station See 11, 
am Südostende des Sees, fällt nahezu mit Thornton's Stationen XVII und 43 zu- 
sammen, und mein See HI liegt etwas nördlich von Thomton 's Station XVIII, 
welche des beschränkten Raums wegen auf unserer Karte des Kilimandscharo- 
gebietes nicht mit angegeben werden konnte. 

Meine Stationen Hügel I und H am See sind glücklicherweise zwei ausge- 
zeichnete, von allen Seiten her leicht und mit Sicherheit erkennbare Visirobjekte, 
welche Thornton von den meisten seiner Stationen aus angeschnitten hat, allein 
die Bestimmung ihrer Breite (s. S. 16 Hügel I, von welcher auch diejenige von 
See III abhängt), ist für eine Basisoperation nicht genau genug, weil nur ein Stern 
im Süden (a Eridani) beobachtet werden konnte und somit der Instrumentfehler J 



4 g Dschagga - Reisen. 

(8. S. 17) nicht direkt ausgeglichen ist, sodass diese Breite um 10'' bis 15'' unsicher 
sein mag^ ein viel zu grosser Betrag für eine so kleine, zwischen dem See II und 
See III kaum 7 Breitenminuten lange Basis. 

Von den Stationen See II und See III aus sind die wichtigsten Punkte der 
östlichen Hälfte des Ugonogebirges mit hinreichender Genauigkeit festgelegt; da- 
gegen sind die Winkel von ihnen aus nach T hörn ton 's Stationen XVI und 44 am 
Klippenberg (cliff topped mount) des Kisungu-Höhenzuges und nach dem Südwest- 
Dafetahttgel (Station XX). allzu spitz. Da Thornton auf allen diesen Stationen 
keine Breiten beobachtet hat, bleiben für die Fixirung ihrer Lage nur Winkel nach 
seitlichen Objekten, und zwar hauptsächlich Ugonogipfeln, doch ist es bei diesen oft 
zweifelhaft, ob Thornton und ich von so verschiedenen Standorten aus auch die- 
selben Punkte gemessen haben. Fttr die Stationen an den Eisungubergen besteht 
noch die besondere Schwierigkeit, dass keine wahren Azimute, sondern nur Magnet- 
theodolit-Winkel gegeben sind, während auf dem Dafetahttgel (Station XX) durch 
gleichzeitige Beobachtungen der Sontie wenigstens die magnetische Missweisung 
bestimmt worden ist. 

Zwei vorzügliche und nicht zu verwechselnde Visirobjekte, die bei Thornton 
sehr häufig wiederkehren, sind der West Ibo Mount, auf der Landzunge im 
schilfbewachsenen Nordwestarme des Sees gelegen und auf der Karte mit 3500 
bezeichnet, und der Ugono North foot hill am Westufer des Sees gegenüber 
meiner Seestation III, mit der Höhenzahl 2900 auf der Karte. Hätte ich eines der- 
selben gut festgelegt, so war eine Hauptschwierigkeit vermieden; es hätte* Dies, 
wenn ich genauer instruirt gewesen wäre, sehr bequem durch einen Messausflug 
nach den nordöstlich von See III in 3 Seemeilen Entfernung gelegenen North Ibo 
hills Thornton 's geschehen können, welcher zugleich auch die Fixirung von 
Thornton 's wichtigen Stationen 40 und 41 ermöglicht und diejenige des 12 See- 
meilen nördlich von See IH liegenden Northeast Dafeta hill (3150 auf der Karte), 
sowie des West Ibo Peak (in 3^31' S. Br. am Nordende des westlichen Ugono- 
Ausläufers, wo derselbe an den Schilfarm des Sees anstösst) erleichtert hätte. 

Unter solchen Umständen blieb Nichts übrig, als die Lage der von See III und 
Hügel II angeschnittenen, auf einem dfeigipfeligen Hügel gelegenen Station XX 
durch die von letzterer aus nach einem Ugono North mount und nach Bura top, 
die sich allerdings nicht unzweifelhaft identificiren lassen, zu bestimmen, danach 
auf ähnliche Weise West Ibo mount und N. E. Dafeta hill festzulegen und endlich 
durch diese, sowie durch Visirwinkel von Station XX aus die Stationen 40, 41 u. s. w. 
zu erhalten. Die Ausführung der hier nur angedeuteten Operation hat keine weiteren 
Schwierigkeiten bis auf den Lagerplatz Kilema und die beiden Stationen XXI 
und XXn (XX auf der Karte) nordwestlich und südwestlich davon, betreffs deren 
Lage wegen ungenügenden Winkelmaterials immer noch einige Unsicherheit be- 
stehen bleibt, was um so mehr zu bedauern ist, als erstere (Station XXI) durch ' 
Visiren nach Bura top und dem im Gebiete dieser Karte sonst nur noch von 
Hügel n am See gemessenen Kadiaroberg sehr wichtig ist. 

Gut festgelegt sind die zwei Gipfel des Meruberges von meinen Stationen 
Aruscha, Moschi und Uru aus; Genaueres über den Aufbau dieses grossartigen 
isolirten Kegels ist indessen nicht bekannt, da uns ein Vordringen bis dorthin nicht 
gelang. Eine Besteigung des Meru würde übrigens in mehrfacher Hinsicht interessant 
und ftlr geodätische Zwecke besonders wichtig sein, da von seinen beiden, weithin 



B. b. Yerbindung der Stationen des Kilimandscharogebietes. ^g 

siehtbaren Gipfeln ans die ganze Hasai-Ebene im Umkreis von 60 bis 100 Seemeilen 
zn flberblieken sein mnss. 

Vom Eilimandseharo fehlt noeh die Aufnahme der ganzen Nordhälfte, 
Tom Ugonogebirge diejenige der Westhälfte sowie des grossen Halbkessels im 
Norden , sttdlich von dem grossen Papyrussnmpf des Jipesees ; bei beiden Gebirgs- 
stöcken wäre eine BesteigUDg mit Umwanderang des Gipfels resp. Kammes höchst 
erwünscht. 

Ganz skizzenhaft sind nur die Arnschaberge Diedergelegt. Fttr ihre ge- 
nauere Aufnahme wfirde, ebenso wie für den westlichen Theil des Ugonogebirges, ein 
Besuch der Landschaft Rahe wichtig sein. Ueberhaupt wäre es wünschens- 
werth, wenn ein wissenschaftlicher Beisender beim Besuch jener Gebiete einmal die 
idlbekannten Wege verliesse und uns die Eenntnlss neuer Landschaften und Volks- 
stämme erschlösse, etwa durch einen Marsch längs des Bufu- oder Panganiflusses 
mit öfteren Abstechern nach den Hauptgipfeln des Usambara* und Paregebirges. 
Am besten freilich würden alle diese Aufgaben, unter ihnen namentlich auch die 
Dnrchwanderang der zahlreichen, nur so oberflächlich bekannten Gebirgsketten 
dieser interessanten Begion, gelöst werden können durch Errichtung einer wissen- 
schaftlichen Station in einem der überaus gesund gelegenen kleinen Dschagga- 
staaten am Fusse des Kilimandscharo. Von hier aus würden sich auch am leichtesten 
neue und kürzere Wege nach dem Ukerewesee erkunden lassen. Einer derartigen 
Expedition könnte durch mich ein werthvoUes und wohlgeordnetes wissenschaft- 
liches Material überwiesen werden, das Ergebniss von Vorarbeiten, wie sie 
yermutlich von nur wenigen Stellen des uncivilisirten Afrika in gleicher Voll- 
ständigkeit und Brauchbarkeit vorhanden sind. 



Da die ganze Konstraktion der Karte des Kilimandscharogebietes, abgesehen 
von der oben ausführlich behandelten trigonometrischen Verbindung zwischen den 
Stationen Arascha H, Moschi und See HI, auf der genauen Niederlegung der 
Strecke See II bis See III mit Einschluss der beiden Hügel am See beruht, 
so mag letztere hier noch eine kurze Darstellung finden. 
* Die astronomische Grundlage bilden die Breiten von See U und Hügel I, 
erstere sehr zuverlässig zu — 3^ 40^ 31 ^',5 ermittelt, letztere minder genau zu 
— 3^ 35' 15 '^ (s. S. 15 u. 16); doch ist hierbei zu bemerken, dass die terrestrischen 
Winkel von See II nicht, wie Uhrstand und Breite, im Lager selbst beobachtet 
wurden, sondera mehr nach dem See zu, und zwar 0'',99 Nord und 6'',90 West vom 
Lager, so dass die Breite dieser Nebenstation nur —S^ 40' 30 '',5 sein würde, und 
ihre Zeit um 0*,46 kleiner als diejenige des Lagers. Die terrestrischen 
Messungen können ohne Figur nur angedeutet werden. Auf Hügel I, an oben 
näher bezeichneter Stelle, wurde zunächst die Bichtung des Meridians durch mehr- 
maliges Anvisiren der Sonne bei bekanntem Uhrstand bestimmt, und berechnet nach 

j ü IX 1/1 . N cotgl t cos4^ (« — S) j, ,,. X cotg|tsin4(y— d) 
der Formel tgi(A + q) — . . / . >v — - undtgi(A— q)= ^^ «. 1 jt\ > 

worin A das Azimut von Nord nach Ost gezählt und t den östlichen Stundenwinkel 
der Sonne bedeutet Hierauf wurde, ausser verschiedenen anderen Bichtungswinkeln, 
auch deijenige nach einer gut sichtbaren Baumzwiesel auf einem Vorsprung im 
Südwesten des nahegelegenen Hügels II am See gemessen, und schliesslich, nach 
Wegnahme des Theodoliten, auf dem Standpunkt des Instrumentes eine Stange loth- 

V. d. Doek«B. Raiim III: Attronomie «te. 4 



50 Dschagga- Reisen. 

recht errichtet, auf welcher durch zwei Papierstreifen eine Länge von 4 Fnss S,5 Zoll 

englisch — 4^,71 abgegrenzt war. Von dem Theodolitstand auf Httgel II zeigte 

sich diese Länge 'unter einem Winkel (y) yon 0^5'0'^, und die obere Marke lag 

1^38 ',3 (a) unter der Horizontalebene des Femrohrs. Hieraus berechnet sich die 

horizontale Entfernung (L) beider Theodolitstände zu 3235 englischen Fuss nach 

Tcos cc I v^ 
der Formel L = cos er ^^ — . ^ 4,71, und die untere, 3 Fuss über dem Boden 

sm V ' . 

befindliche Marke von Hagel I befand sich 106 Fuss unter dem 4 Fuss hohen 
Theodolitstand von Httgel II, oder der Theodolit selbst auf Httgel I um 105 Fuss 
niedriger als der auf Httgel IL Diese 3235 Fuss entsprechen 0,535 Breitenminuten, 
da 1 Minute zwischen 3^ und 4^ Breite «» 6046,1 engl Fuss ist, und mit dieser 
Basis von 0',535 ist die Lage von See lU aus den von dort nach Httgel I nnd 
Httgel II gemessenen Horizontalwinkeln bestimmt worden. Das Azimut der oben 
angeftthiten Baumzwiesel von Httgel I ans diente dazu, um ans der gemessenen 
Entfernung derselben vom zweiten Theodolitstand, und aus den Winkeln nach diesem 
und dem ersten, die Lage des Meridians auf Httgel II festzustellen, welche ich 
anderswie nicht beobachten konnte ; durch Prttfung der hierauf gegründeten weiteren 
Messungen ttberzeugte ich mich dann von der Richtigkeit der Ausführung dieses 
Verfahrens. 

Die allerdings auf ziemlich rohe Weise gewonnene Basis von 0,535 Breiten- 
minuten diente mir femer zur Aufnahme des Jipesees vermittelst der Schnittpunkte 
zahlreicher von Httgel I nnd Httgel II aus gemessenen Richtungslinien nach leicht 
kenntlichen Punkten des Seeufers, und die Höhe dieser beiden Stationen ttber den 
Spiegel des Sees zu einer Aufnahme desselben durch Depressionswinke], von welcher 
weiter unten noch besonders die Rede sein wird. An dieser Stelle ist nur die 
Verbindung der Httgelstationen unter sich und mit See III wichtig, 
fttr welche ich folgende Rechnungsergebnisse erhielt: 

— 3<> 35' 15",0 (Breite v. Httgel I) — 3« 35' 15",0 



See m nördl v. Httgel I 1' 3r',6 



Httgel U nördl. v. Httgel I 0' 3V'fi 
Breite v. UHgd U = — 8<> 34' 44" 



Breite v. See lU »^ 3^ 33' 43 ',4 

anstatt — 3<> 33' 43",5 auf S. 42, 
und die Breite von See III Lager, 1" sttdl. vom Stand des Theodoliten (a) bei d^ 
terrestrischen Messungen, wird — 3® 33' 44",4. 

In der Länge liegt westlich von Httgel I: 
See nia um 2,047 Breitenminuten | Httgel II um 0,138 Breitenmin. 

— 0,010 (zur Umwandl. in Längenmin.) — 0,001 



Httgell-Httg.n=0',137 = 0' 8",2 
oder 0',55 in Zeit 



See nia- Httgel I = -2',037 = — a' a",a 

oder 8', 15 in Zeit, und nach Reduktion auf 
das 0",46 östl. gelegene Lager See III ^ 7<',69 gegen 

8'>,35 (aus 10",1 -— l',75, s. S. 28) nach Hauth, und einen um mehrere Sekunden 
grösseren Betrag nach S. 31, woraus man folgern darf, dass die nach letzterer 
Tabelle angenommene Verzögerung des Marschganges der Uhren bei den kurzen 
Wanderungen am glatten Strand des Jipesees nicht stattgefunden hat. 

Die Längendifferenz See II Nebenstation (a) — Httgel I berechnet sich ans dem 
von See IIa aus gemessenen Azimut des Gipfels dieses Httgels zu 11",2 «» 0',75 
in Zeit, oder, wenn man denselben 2",0 ösil. vom Theodolitstand gelegen annimmt, 
zu 13",2 — 0*,88, gegen 1%75 fttr See II Lager laut S. 28, oder 1%38 nach 
Reduktion auf den 5", 6 {= 0'%37) westlich vom Lager entfernten 



B. c. Anschluas der ICessntigeii an der Küste. 51 

Theodolitstand der dortigen Azimntmessnngen. Bezieht man alle diese 
Lftngen anf den Hilfsmeridian von See III a (Stand der Theodoliten beiden 
Azimntmessnngen), so ergibt sich folgende Zusammenstellung: 

ra« 1 1 Tfu 1 TT . AKKi l ttDd etwa 0",13 mehr, wenn man die Gipfel der 

[HUgel I — See IIa — — 0,88] 
See ma — See na -= — 9»,08; 

und da See in Lager um 0",46 östl. v. See III a befindlich, 
See II Lager aber um 0',37 östl. v. See IIa, 
so wird die Längendifferenz beider Lager um 0",09 kleiner, also 
See III Lager — See II Lager =» — 8^,94 gegen 10',1 nach Hahth, ohne An- 
nahme einer GangverzOgerung während des Marsches, und 14",49 
nach Hauth oder 11%35 nach Tiede bei angenommener GangverzOgerung von 
1%43 resp. 2',d54 in. 24 Stunden nach S. 31. 



c. Anschluss der Messungen im Eilimandscharogebiet an die 

Stationen, der Küste (Mondbas und Wanga). 

Durch Messungen von den Thomton'schen Stationen XX, XXI, 39 und 44, so- 
wie von meinen Stationen See Jipe II und HOgel II aus ist ein hervorragender 
Buragipfel, den ich oben BuraQtop genannt habe, in seiner Lage zum Eiliman- 
dscharogebiet hinlänglich bestimmt, und zwar nach meiner letzten Konstruktion zu 
(y^ 30" östlich von See Ula (— 2'^' 0,K) in Zeit statt 2°" 9,»7 fOr Buralager nach 
S. 31) in 3® 25,'7 südlicher Breite*); eine direkte Verbindung dieses Gipfels mit 
der Küste fehlt indessen bedauerlicher Weise, und selbst die von Thomton nach 
den Burabergen am 11. JuU (südwestlich vom Kadiaroberg) und später vom Pare 
conical mount (Stat 45) aus gemessenen Winkel sind für den angegebenen Zweck 
nicht zu verwerthen, weil entweder ein guter Anschluss an andere Nonnalstationen 
fehlt, oder die Identifikation des genannten Buragipfels nicht ganz sicher ist Eine 
Besteigung und genauere Untersuchung des Buragebirges, die uns leider nicht ver- 
gönnt war, könnte diesem Mangel am besten abhelfen und würde gewiss auch in 
anderer Hinsicht lehrreiche Ergebnisse liefern. 

Eine zweite, weithin sichtbare Landmarke, der Kadiaroberg, ist für unsere 
Konstruktion von grösster Wichtigkeit, wennschon seine Verbindung mit der Küste 
sowol als mit den Stationen des Inneren eine weit bessere sein könnte; ohne ihn 
wäre bei dem jetzt vorliegenden Winkelmaterial, welches namentlich im Südens 
längs der Pare- und Usambaraberge, ganz unzureichend ist, eine Kontrole der 
chronometrischen Längenbestimmung zur Zeit überhaupt nicht möglich gewesen. 
Durch die schon oben (S/48) erwähnten Winkel von meinem Hügel II am See 
Jipe und Thomton's Nordwest-Kilema-Station (XXI) aus, wird die Breite des Ka- 
diarogipfels zu — 3^50,^0 bestimmt, wenn man berücksichtigt, dass, nach S. 39 
unten, die Breite von Kilema und den damit zusanmienhängenden Stationen wahr- 
scheinlich um 20'^ südlicher liegt, als Thomton angenommen. Die von Thomton 



*) NB. Di» I^ige der Buiaberge' nach der früher konstruirten Karte III des I. Bandes erscheint hier 
nach nm oinige Minuten nach Norden yerschoben. 

4* 



52 Dflcluggft-BeiBeai. 

im Lager dicht am Sttdwestfass (?) des Eadiaroberges an nicht genaa bezeichneter 
Stelle beobachtete Breite ist S. 89 zu —3^48^50'' angegeben, doch gründet 
dieselbe sich auf nur eine Höhe yon a^ Centauri, die, wie Thomton selbst aus- 
drücklich bemerkt, zu niedrig (nach der Culmination, too late) gemessen wurde, 
und gibt somit keine genügende Veranlassung zur Aenderung der trigonometrisch 
gefundenen Breite. Der Schnittpunkt auf dem Parallel von — 3<^ 50/0 liegt 0^ 53/3 
östlich vom Hilfsmeridian See III a, entsprechend 3» 33/2 in Zeit; durch Annahme 
einer Breite von — 3^ 49/0 würde der Gipfel des Eadiaro um 3 Seemeilen west- 
licher zu liegen kommen, oder eine um IZ^H) kleinere Zeit erhalten. 

Die in Bandl. S. 245 erzählte Besteigung des Eadiaroberges am 7. Juli 
1861 hat leider für die Landesaufnahme nicht ganz die gehofiten Ergebnisse gelie- 
fert, mit soviel Schwierigkeiten sie auch verbunden war. Es wurde nur ein 4000 
Fuss über dem Meeresspiegel gelegenes Dorf erreicht und nicht der 800 — 1000 Fuss 
höher gelegene Gipfel ^selbst, ein steilwandiger Felsen, welcher damals von vielem 
Regen ganz schlüpfrig und deshalb unzugänglich war. Die Anssicht^ welche bei 
hellem Wetter grossartig sein muss, war bedeckt, und erst beim Herabsteigen, in 
halber Höhe des Berges, klärte es sich 'soweit au^, dass Thomton eine Anzahl 
Winkel nehmen konnte, welche indessen nur von Osten bis Südwesten reichen und 
also die vorzugsweise wichtige Verbindung mit den Burabergen nicht ermöglichen. 
Ein Versuch, in der Nähe des schon ziemlich hoch gelegenen Lagers Visuren nach 
dem Buragebirge zu erhalten, scheint nicht unternommen worden zu sein. Von den 
» erwähnten Winkeln ist übrigens einer, nach dem von Wanga ans festgelegten „Waseen 
Peak'' oder Jomboberg, von Bedeutung für unsere Karte, und in zweiter Reihe ein 
anderer nach dem Gipfel des Eilibassi: jener gibt eine Eontrole der chronometri- 
schen Länge Mombas- Wanga, und dieser legt den auch vom Mombasgebiete aus 
anvisirten Eilibassiberg fest. 

Sehr wichtig für unseren Zweck sind einige Richtungswinkel, die Thomton 
bei seinem Aufenthalte in Mombas vor Antritt der ersten Dschaggareise gemessen 
hat; er unternahm eine Rekognoscirang und Triangulirung der Umgegend, von 
Mombas, von welcher im folgenden Abschnitt noch besonders die Rede sein wird, 
und bestimmte hierbei von Rebmann's Missionsstation Eisoludini Und dem benach- 
barten Isokuniberge sowie von dem südwestlich davon gelegenen Realihügel 
aus unter Anderem auch die Azimute des Eadiaro und Eilibassi. Die durch die 
Lage jener Stationen (s. Earton zu Earte III des ersten Bandes) gegebene Basis 
ist allerdings zu klein, als dass sie eine unabhängige Festlegung des Eadiaro in 
wttnschenswerther Genauigkeit liefern könnte; immerhin aber gestattet sie, den 
Meridianunterschied Mombas Fort — Eadiaro innerhalb enger Grenzen zu bestimmen, 
und zwar zu 62,'8 (— 4» 11/2 in Zeit), wenn man — 3<> 50,'0 als Breite des Eadiaro 
annimmt, und etwa 7,^5 oder 30,*0 mehr ftlr eine Breite von — d^49,'0. Die 
Summe der Längenunterschiede bis See IH würde hiernach sein: 

bei einer Breite des Eadiarogipfels von — 3^ 50,^0 oder von ^—3^49/0 
Eadiaro — See III a — 3"^ 33,»2 und 3» 21,"2 

Mombas — Eadiaro = 4" 11,'^2 und 4" 41,'2 

Mombas — See lUa = 7»44,»4 oder 8"» 2,«4 

anstatt 7"^ 48^*3 nach der chronometrischen Längenbestimmung (S. 31 : 7» 45,H) für 
Hauth und 7 » 48,'6 für Tiede). Zählt man hierzu noch den (S. 43) trigonometrisch 
gefundenen Längenunterschied zwischen 



B. c. Anschliua der Messongen an der Ettste. 53 

See III Tbeodolitstation Arusch» II = 1 " 34,»6, 
so erhSh man Mombas — AiHiselia II =9"" 1%% bez. 9^^ ST^K), 

während die mit der trigonometrischen combinirte Chronometermessimg 9'^23y«3 
ergibt, die Mondstembeobachtmag aber (S. 37) 9»" 31,"2, und die schon oben (S. 38) 
bem&ngelte Monddistanz nor 8"^ 16,K), wenn man Mombas — Greenwich = 2^38,^ 
annimmt Aof jene Monddistanz hat Hassenstein wahrscheinlich besonderes Gewicht 
gelegt^ denn seine Konstruktion ergibt, wie man auf Karte lU Band I nachmessen 
kann, als Meridiannnterschied Mombas — See III nur 100/3 = 6"^ 41,^2, oder nach 
Zurechnung von l"' 34,*6 den ofifenbar zu geringen Werth 8"^ 15,*8 für Mombas — 
Anischa n. Der Grund dieser Abweichung ist hauptsächlich auf der Strecke 
Mombas — Kadiaro zu suchen, da man fttr Kadiaro — See III 0' 52,''0 «» 3» 28« 
erhält, also nahezu ebensoviel wie in vorstehender Uebersicht. Eine Neubearbeitung 
der Karte wegen dieser Abweichung allein erschien mir um so weniger erforderlich, 
als doch zu hoffen steht, dass nach so langer Pause endlich wieder ein mit der 
Vermessungskunde vertrauter Beisender sich nach jenen Gegenden wende, um auf 
den mtthsam gewonnenen Grundlagen weiterzubauen und die zahlreich vorhandenen 
Lücken auszufüllen. 

Nach dem oben erwähnten Winkel vom Kadiaro, und noch anderen von den 
genannten Mombasstationen aus, kommt derKilibassiberg in 3^58,'! sttdl. Breite 
und 20,^0 östlich von Kadiaro zu liegen. Weit wichtiger als diese Ortsbestimmung 
ist diejenige des Jomboberges (Waseen Peak der Seekarten) durch das auf dem 
Kadiaro beobachtete Azimut und die von mir gemessene Breite desselben ( — i^ 26' 
10'' nach S. 9); seine Länge wird hierdurch zu 34,'4 = 3» ITy^e in Zeit östlich 
vom Kadiaro bestimmt, wenn angenommen wird, dass dieser Berg in 3^ 50,'0 sfldl. 
Breite liegt, und der Längenunterschied Mombas — Wanga wird, da letzterer 
Ort (nach S. 11) 2,«4 westlich vom Jombo liegt = 4» il,<'2 — 2"» 15,"2 -= 1»56,'0 
(oder 30* mehr, wenn die Breite des Kadiaro — 3^49,'0 ist) gegen 1>^41,>5 nach 
S. 18, oder 2"^ 9,"7 nach S. 31, unter Annahme einer Marschgang- Verzögerung von 
1,"58 fllr Hauth und 5,>28 fttr Tiede; das Mittel hieraus ist 1» 55,'6, also fast genau 
soviel wie auf trigonometrischem Wege gefunden wurde, woraus folgen wttrde, dass 
bei dem wenig beschwerlichen Marsch längs der Küste von Mombas bis Wanga die 
Gangverzögerungen nur halb so gross waren, wie die oben (S. 31) vorgenommenen. 

Aus diesen Vergleichungen von trigonometrisch bestimmten Längenunterschieden 
mit chronometrischen geht deutlich hervor, dass meine Uhrlängen, und namentlich 
die vermittelst des Taschenchronometers Hauth bestimmten, ttberall da mit genü- 
gender Sicherheit verwendbar sind, wo trigonometrische Messungen nicht 
vorliegen, z. B. für Festlegung der Lagerplätze von Mbaramu und Kisuani. 

Sehr zu bedauern ist es, dass Thomton nicht dazu kam, auch eine, wennschon 
ganz rohe, Konstruktion seiner Messungen zwischen See Jipe und der Küste zu 
versuehen ; es hätte dann ein grosser Theil der betreffenden Winkel, namentlich im 
Gebiet des Paregebirges und der Usambaraberge, weit besser ausgenutzt 
werden können, als es, bei dem schon mehrfac hbertthrten Mangel genügender Ter- 
rainskizzen, jetzt möglieh war. Freilich wäre selbst in diesem Falle die Vermessung 
im Südwesten unseres Gebietes immer noch Stückwerk geblieben, denn der Zusam- 
menhang jener zahlreichen Berggruppen wird nicht eher klar werden, als bis ein 
tüchtiger Geodät diese Gebirge selbst durchwandert, ihre Hauptgipfel und Kämme 
bestiegen und von hier aus sowol gemessen, als auch an Ort und Stelle gezeichnet 
und konstmirt haben wird. Hierzu wird es allerdings nicht sobald kommen, wenn 



5^ Dschagga- Reisen. 

man sich nicht entschliesst, die einheimischen Fürsten, welche es doch znnäcbst 
angeht, mit ins Interesse zu ziehen: einem Einzelreisenden ist es ja nicht znzn- 
mnten, dass er ausser seiner physischen und geistigen Kraft noch ein Vermögen 
einsetzt, um fremder Herren Länder zu vermessen und* hierfür als einzigen Löhn 
die bescheidenen Lorbeeren zu gewärtigen, welche derartigen Pionieren winken; 
die afrikanischen Gesellschaften aber filhlen sich natnrgemäss 'vor Allem von d^n 
fernen Innern angezogen und können so nahen Punkten nicht genügende Aufmerk- 
samkeit widmen, so gross auch das damit verbundene Interesse in geographischer 
und naturhistorischer Beziehung sein mag. Eine Aufopferung, wie sie der „Palestine 
Exploration Fund^< für das gelobte Land bewiesen, wäre übrigens hier ftlr Afrika 
nicht empfehlenswerth , da es viel richtiger erscheint, die Herrscher der einzelnen 
Gebiete selbst mit allen nur möglichen Mitteln fUr Erforschung ihres Gebietes nach 
Art des Vicekönigs von Egypten zu begeistern und so eine segensreiche Wirkung 
zu erzielen, die grossartiger und dauernder ist, als sie je durch Private oder fremde 
Gesellschaften hervorgebracht werden kann. Ein dortiger Landesherr brauchte nur 
für Sicherheit, Lebensunterhalt und Geleitung der Reisenden zu sorgen,. um die 
Ausführung manches grossen Planes zu ermöglichen; soviel aber müsste man min- 
destens von ihm zu erlangen suchen. Gewiss würde mancher dieser kleinen 
Könige dann noch ein Uebriges thun und diejenigen, die auf solche Art seine 
Herrschaft befestigt und erweitert und*seine Httlfsquellen vermehrt haben, aus be- 
sonderer Dankbarkeit mit einem anständigen Landsitz belehnen, um sie zu längerem 
Bleiben zu veranlassen. Wir würden derartige Ansiedelungen nach Art von Ladislaus 
Magyar oder James Brooke, wobei allerdings der Betreffende seine ganze Existenz 
einsetzt, für sehr zeitgemäss halten, nur müsste dabei vor Allem auf sichere und 
regelmässige Verbindung mit der Küste gehalten werden. Sollen unsere Beisenden 
sich zu solchen Unternehmungen ermutigt ftihlen, so müsste freilich eine erleuchtete 
Regierung sie nachdrücklich unterstützen und begünstigen, etwa, durch Verleihung 
des Nimbus einer „mission scientifique'^, und ihnen vorkommenden Falles allen 
Schutz und Beistand gewähren, den ihre schwierige Stellung in fremden Landen 
erforderlich machen könnte. 



d. Aufnahmen an der Küste im Zusammenhang mit der Längen- 
bestimmung. 

Tbomton's Messungen bei Mombas sind von Bruno Hassenstein mit grosser 
Sorgfalt konstruirt worden und haben als Ergebniss den schon erwähnten Karton 
zu Band I Karte III geliefert; sie dienten fUr die Küste in ähnlicher Weise als 
trigonometrische Basis wie meine Messungen im Kilimandsoharogebiete für das Innere, 
und werden auch späteren Beisenden von Nutzen sein bei Aufnahme der jetzt nur 
lückenhaft bekannten Küstenstrecke zwischen Usambara und Malindi in der Breite 
von 40 bis 6ü Seemeilen landeinwärts. 

Als Grundlinie der Aufnahme diente die 2,26 Seemeilen betragende Ent- 
fernung zwischen dem Fort von Mombas (Stat. I unseres Kartons) und den 
Ruinen des portugiesischen Wachtthurms von Makupa (Stat. U). Dieselbe wurde 
dem Blatte „Island and Ports of Mombaza'S Nr. 666 der engUschen Admiraltäts- 
karten, entnommen und nicht, wie es entschieden genauer gewesen wäre, noch 
einmal direkt nachgemessen. Noeh mehr beeinträchtigt wird die Sicherheit jener 
Basis dadurch, dass Thomton im Fort Mombas „vom Dach eineä Eckhauses aus^^ 



B. d. Aufnahmen an der Küste. 



55 



und in Makapa ,,ein wenig rechts vom Fort'' gemessen hat, ohne für seine Theo- 
dolitstände Richtungswinkel and Entfernungen nach den Mittelpunkten der be- 
treffenden Gebftode anzugeben. Der hierdurch entstandene Fehler beträgt etwa 
1 ^/o der Basislänge von 2',26 oder 185",6, wenn der erwähnte Eckthnrm vom Fort- 
mittelpunkt um nur 136 engl Fuss in der Basisrichtung entfernt ist, und wahr- 
scheinlich weniger für Station 11 bei Makupa, hätte also nicht vernachlässigt werden 
dtirfen; da sich indessen in Thomton's nachgelassenen Papieren keine Andeutung 
findet, die eine Korrektion in dieser Hinsicht ermöglichte, so musste Hassenstein 
die Mittelpunkte jener beiden Forts als Endpunkte der Basislinie annehmen. 

Den dritten Punkt (Stat. HI) des ersten Dreiecks bildet der mittelste einer 
10 Seemeilen nordwärts gelegenen Gruppe von drei Hügeln, die von den Einge- 
borenen Ngu sa Mombaza, auf der Seekarte Coroa Mombaza genannt werden. 
Durch Magnettheodolitwinkel von und nach diesen drei Fixpunkten wurden 
Thomton's übrige Stationen bestimmt, deren Mehrzahl zwischen Maweni und dem 
Isokunihügel liegt; am wichtigsten sind Station VII, VIH und X auf dem Beali-, 
Kisoludini- und Isokunihügel, weil von ihnen aus der Kadiaro augeschnitten 
wurde, sowie Station VI bei den Antimongruben von Maweni im Dorumagebiete, 
von welcher aus, neben Stat. VII und VIH, die gleichfalls schon erwähnten Winkel 
nach dem Kilibassi gemessen sind. 

Sehr vortheilhaft wäre es gewesen, wenn Thomton seine Vermessungsausflüge 
mehr nordwärts, bis zur Missionsstation Ribe und weiter, ausgedehnt hätte, weil 
dann eine breitere Basis für die jetzt ziemlich spitzen Winkel nach dem Kadiaro 
erlangt worden wäre ; es hätte dann auch mancher andere weithin sichtbare Punkt 
bestimmt werden können, welcher, wie z. B. der Jaru- oder Toadiberg nordöstlich 
vom Kilibassi, durch die bisherigen Winkel nicht genügend fixirt wurde. Ich selbst 
habe bei meiner Anwesenheit in Mömbas keine terrestrischen Winkel gemessen, 
denn ich war damals noch vollständig Neuling auf afrikanischem Boden und hatte 
weder eine Ahnung von Thomton's früheren Aufnahmen, noch von der Wichtigkeit 
neuer, ergänzender Messungen in diesem Gebiete; anderenfalls würde ich Herrn 
V. d. Decken, der mich auf Jagd- und Sammelausflügen nur mit der nächsten Um- 
gebung von Mombas bekannt machte, unter allen Umständen um Ausdehnung dieser 
Exkursionen bis auf den Rand des Hochlandes ersucht haben, von welchem aus 
man sowol Küste wie Inneres Überblicken kann. Leider aber waren Thomton's 
Winkel, die mir erst nach dem Untergang der Expedition bekannt wurden, in 
seinen am Sambesi befindlichen Tagebüchern versteckt, und Baron v. d. Decken 
hielt eine Ergänzung oder Verbesserung dieser so sorgsam gemachten Aufnahmen 
jedenfalls für überflüssig. ^ 

Im Süden von Mombas hat Thomton nur auf seinen Reisestationen ge- 
messen, und zwar bis Station 4 (s. Haupt-Karte III Band I), wo er zum letzten 
Male einen Blick auf den Hafen von Mombas hatte, dem Anscheine nach zur Fest- 
legung seiner Route; zur Ausfallung der Lücke in der Terrainzeichnung zwischen 
dem Mtaweberg und Maweni tragen seine Winkel, die allerdings nur flüchtig 
während des Marsches genommen werden konnten, sehr wenig bei. Ebenso wurde 
keine Verbindung nach Süden hin erzielt, vermutlich weil die Aufmerksamkeit 
immer nur nach vorwärts, nach dem als Wegweiser dienenden Kadiaro gerichtet 
war ; denn hätten die Reisenden gewusst, wie wichtig die öftere Beobachtung einer 
südlich gelegenen Landmarke, etwa des Jomboberges, war, so hätten sie gewiss 
ohne grosse Schwierigkeiten eine mehr südliche Route einschlagen können, welche 



5g Dscbagga -Beisen. 

ihnen gestattete, auch diesen Berg, oder gar einen Gipfel der nördliehen UsambM'a- 
Anslänfer, bisweilen in Sicht zu bekommen und bei gut bestimmter Meridian- 
richtnng anznvisiren. Dasselbe Versehen wurde auf dem Rückwege begangen^ 
sowie auch bei der zweiten Dschaggareise auf dem Hinmarsch, denn auch hier 
hätte sich wahrscheinlich eine Route finden lassen, auf welcher öfters gleichseitige 
Beobachtungen von gut charakterisirten Usambaragipfeln und den mehr nördlich 
gelegenen Kadiaro, Kilibassi und Jombo erbalten werden konnten. Namentlich 
zwischen Station 51 (auf dem Jerewi-Hügel) und der Küste hätte, trotz aller Er- 
müdung und der Sehnsucht nach Erreichung der gastlichen Küste, noch eine oder 
die andere Messstation eingeschaltet werden müssen. Hiermit soll indessen kein 
Vorwurf für die Beisenden ausgesprochen werden, welche gewiss ihre guten jGlrttnde 
fOr die eingeschlagene Richtung hatten oder durch uns unbekannte Hindemisse von 
einer Aenderung derselben abgehaltei^ wurden ; es soll das Gesagte nur ein Wink 
sein filr Andere, welche aus den Decken'schen Reisen YoUen Nutzen ziehen und bei 
ihren eigenen Unternehmungen die damals zumeist unwissentlich begatigenen Fehler 
thunlichst vermeiden wollen. Der Hauptübelstand für uns war der, dass nicht vor 
der zweiten Reise alles frühere Beobachtungsmaterial herbeigeschafit und gründlich 
durchgearbeitet werden konnte; ein vorher ausgearbeiteter Plan für die Vermessungs- 
arbeiten hätte die meisten Lücken der früheren Aufnahme ohne besonderen Zeit- 
aufwand auszufüllen gestattet. Viel Nützliches hätte sich auch schon dann erreichen 
lassen, wenn wir im Oktober 1862 von Mombas aus, anstatt des ergebnisslosen 
Küstenmarsches, einen Weg auf der Höhe der Schimbakette gesucht hätten und 
von da, den Rand des Hochlandes entlang am Jomboberg vorbei, nach Wanga. 
Als ich selbst in Gesellschaft Alfred Grandidier's im November 1863 diesen Berg 
bestieg (Bd. U S. 70 f.), habe ich es leider unterlassen, den Gipfel auch nach Nor- 
den und Osten hin zu untersuchen, und mich mit Messung der vom westlichen 
Hange aus sichtbaren Höhen zwischen West und Nordwest begnügt, weil der Haupt- 
zweck dieses Ausflugs, das Azimut des Kilimandscharo oder wenigstens des Kadiaro 
zu bestimmen, meine Aufmerksamkeit allzusehr gefesselt hatte und ausserdem ein 
schmerzhaftes Fussübel mir einen längeren Aufenthalt bei dem damals herrschenden 
schlechten Wetter verleidete. 

Die von mir auf dem Jomboberg mit der Prismenbussole nach hervorragenden 
Berg- oder Hügelkuppen gemessenen Azimute sind in magnetischen, von Süd nach 
West gerechneten Winkeln, von denen man 9^,2 abziehen muss, um wahre Azimute 
zu erhalten: 

1) Berg mit zwei konischen Gipfeln 86^,5 und 88^; 

2) Hauptberg einer kleinen Kette 93<>— 96<>,5; 

3) grösserer Berg mit drei Gipfehi, vor 2: 101<^,5; 

4) rechtes Ende der kleinen Kette 107^; 

5) kleiner Hügel in der Ebene 117®; 

6) femer Berg 148 <>; 

, 7) näherer Berg 151»; 

8) Berg in der Entfernung zwischen 6) und 7): 153^,5. 
Dieselben lassen sich mit völliger Sicherheit auf keinen der mir bekannten Gipfel 
beziehen, dehn 6) bis 8) fallen zwischen Kadiaro und Kilibassi, 1) bis 4) aber 
* würden sowol auf die Jerewi- als auf die Hbaramukette passen, doch kann auf 
so wenig bekanntem Gebiete bei dem Mangel bestimmter Entfemungsangaben keine 
Entscheidung hierüber gefällt werden, und es muss sogar dahingestellt bleiben, ob 



B. 6- SpaciaUnfnahinen. 57 

die betreffenden Höhen nicht etwa noch östlich von den Jerewihttgehi liegen. Die 
Messung 5) indessen seheint sich auf den kleinen Hügel Bombui südlich vom 
Kilitwssi zu beziehen. 

Aus all Diesem erhellt , dass unsere Bekanntschaft selbst mit der Küste des 
auf Karte III des ersten Bandes dargestellten Gebietes nur an wenigen Stellen eine 
befriedigeude ist, und dass der künftigen Forsohuug auch hier noch viele Aufgaben 
bleiben. Alles bis jetzt Geschehene kann nur als Vorarbeit gelten.* Hier und da 
sind einzelne Strecken rekognoscirt worden ; ein fester trigonometrischer Zusammen- 
hang der einzelnen Aufnahmen aber fehlt noch, wenn wir absehen von der indirekten 
und keineswegs vollkommenen Verbindung zwischen Monibas und Wanga oder dem 
Jomboberg (s. S. 53). Die Zeit für solche Specialforschungen hält vielleicht Man- 
cher für noch nicht gekommen, so lange es noch weite, ganz unbetretene Länder 
im Herzen Afrikas gibt ; indess bahnbrechende Reisen durchzuführen, ist nicht Jeder- 
mann vergönnt, und Viele, denen Glück und Mittel hierzu fehlen, könnten sich besser 
durch sorgfältige Arbeiten an der so wenig bekannten Küste ein hohes Verdienst 
erwerben. Rekognoscirung und Einzelforschung müssen sich gegenseitig in 
die Hand arbeiten, und wie erstere der letzteren oft die Wege bahnt, so erschliesst 
in vielen Fällen erst letztere die Gelegenheit zu erfolgreichen Verstössen ins Innere. 
Für Förderung der Erdkunde ist die Thätigkeit in beiden Richtungen gleich noth- 
wendig; für Humanitäts- und Knitnrzwecke aber, und zur Erzielung anhaltender 
Wirkungen auf die örtlichen Verhältnisse, erscheint die oben vorgeschlagene Art der 
Forschung naturgemässer zu sein und sicherem Erfolg zu versprechen. 



e. Spezialaufnahmen. 

Die Grundlagen der drei kleinen Kartons am rechten Rande von Karte HI 
Band I (Bai von Malindi, Wanga und Pangani) sind so einfacher Art, dass eine 
besondere Auseinandersetzung dieserhalb überflüssig erscheint. Dagegen verdienen 
zwei kleine Aufnahmen durch Depressionswinkel noch kurze Erwähnung, 
weil das hierbei angewandte Verfahren geeignet ist, in besonderen Fällen sehr 
gute Dienste zu leisten. Dasselbe ermöglicht die Aufnahme einer Küstenstrecke 
oder eines Sees von einem Standpunkt aus, unter Benutzung einer so zu sagen 
vertikalen Basis, der relativen Höhe des Vermessungs-Instrumentes über jenem 
Wasserspiegel. 

Wie schon Band U S. 58 f. gesagt, bestimmte 'mich bei einem Ausflug zur 
Vermessung des Jipesees (im Dec. 1862) die Unwahrscheinlichkeit, alle auf der 
ersten Station (Hügel I) anvisirten Uferpunkte auch auf der zweiten (Hügel II) 
wiederzufinden, zur Aufnotirung der Neigungswinkel, unter denen jeder dieser Punkte 
von beiden Stationen aus sich zeigte. Ich erhielt auf diese Weise zwei Nebenauf- 
nahmen, welche vortrefflich mit der auf gewöhnlichCiWeise von den Endpunkten 
einer horizontalen Basis aus bewirkten Hauptaufnahme übereinstimmten. Bei meiner 
Kttstentour mit Grandidier im Nov. 1863 benutzte ich dieselbe Methode der Depres^ 
sionswinkel, um in wenigen Stunden die Umrisse der Bucht von Muoa von dem 
Kiluluhügel als einziger Station aus zu bestimmen, indem ich die Neigungs- und 
Richtungswinkel charakteristischer Punkte des Umfangs mass, während Grandidier 
dieselben aufiiotirte. 



*5g • Dschagga-Beisen. 

Zar Berechnung dieser Messungen bediente ich mich einer Recbnongsmethode, 
welche rasch zum Ziele führt, ohne strengeren Formeln wesentlich an Genauigkeit 
nachzustehen. Ich hielt mich dabei an eine von meinem hochverehrten Lehrer^ 
Prof. Adolf Erman, vor meiner Abreise nach Sansibar mir empfohlene Formel flir 
terrestrische Höhenmessungen : 

h-»dtgaH — -^^--=^d(tg« + -p) oder, weil der Winkel -p sehr klein ist, 

r ^n r r 

h » d tg (a 4- - p), worin h der gesuchte Höhenunterschied, a der gemessene Höhen- 

r 

winket, d der Horizontalabstand des Instruments vom Fusspunkt des Berggipfels, r der 

Erdradius, n der KefraktionskoSfficient im mittlem Betrage von 7,4 und p— -5 — 

=a 0,43243. Verwandelt man -, den in Theilen der Badinslänge ausgedruckten 

Winkel am Erdmittelpunkt zwischen Berg und Instrument, durch Multiplikation mit 
ta « 206265 *' in Gradmass, und bezieht die ganze Gleichung auf d, so erhält man : 

^ h h 

mit dem für jedes Entfemungsmass konstanten Werth p — , den man abgekürzt mit 

m" bezeichnen kann, und hieraus d-^-T— ^^ — ; — rrrr oder, wenn statt des Höhen- 

tg(a + m"d) ' 

winkeis a der Depressionswinkel (f «» — a gesetzt wird, um welchen allein es sich 

hier handelt, d ■■ — = r- ■ . . l\,^ 

' tjfM— m"d) ^ ^ 

Es ist nun: lg 206265'' -» 5,31442 
Logarithmus des Erdradius (r) am Equator in Metern ausgedrückt <» 6,80464 

lg— = 8,50978 

Igp oder lg 0,43243 ^ 9,68592 

also fttr Meter, Igp— = 8,14570; 

Num — V'finn mr d in Metern; 
oder, da 1855,11 Meter — 1 Seemeile, lg 1855,11 — 3,26837 

für Seemeilen, Igp— = 1,41407, 

Num = 25'',95 fllr d in Seemeilen. 

Mithin beträgt am Equator die Verbesserung m »p- des Höhen- oder Depres- 
sionswinkels (a oder d) nach Formel (1.) für jedes Kilometer Entfernung 13",M, 
oder für jede Seemeile (Equatorminute) )S5'S95. Die Aenderung'' dieses Werthes 
für höhere Breiten ist unbeträchtlich, denn nach „Astronomische Tafeln und 
Formeln von C. F. W. Peters'^ S. 53flf. verkleinert sich lg r des Erdeqnators fttr 
die Breiten von 20, 40, 60 und 80^ nur um 17 bez. 60, 109 oder 141 Einheiten 

der fünften Stelle, und um ebensoviel vergrössert sich Igp — für die genannten 

Breiten, was bis zu 20 <^ Breite unmerklich ist und in 80 <^ erst 0'',04 Zunahme von 
m'' für jedes Kilometer beträgt oder 0'',08 für die Seemeile. Da eine Verkttrsung 



B. e. SpeciaUnfhahmen. 59 

von r um mehr als 20000 Meter yom Eqaator bis nahe zum Pol so wenig Einflnss 
auf den Werth von m'' hat, so kann anch jede Erhebung über die Erdober- 
fläche nmsomehr ohne Berficksiehtigang bleiben. 

Merklicher, doch immerhin nicht sehr beträchtlich wirkt eine Aendernng des 

Refraktionskoefficienten auf die Grösse p — «»m''. Setzt man den Erman'- 

*^ r 

sehen Werth von p=-5 — =0,4324 in die gebränchlichere Form von (| — k) um, 

** n 

so wird der KoefGcient für die irdische Strahlenbrechung k =0,5000 — 0,4324:= 
0,0676 , d. i. etwas mehr als das Mittel aus den von Gauss und Bessel gefundenen 
Werthen von 0,0653 und 0,0685, während die höchsten EoSfficienten von den Fran- 
zosen (0,08) und den Engländern (0,10) angenommen werden. Letzterer, der wahr- 
scheinlich nur unter besonderen Umständen Geltung hat, und namentlich bei den 
niederen Temperaturen höherer Breiten*), ergibt n zu — 12'',94 für das Kilometer, 
mithin um l'',05 kleiner als oben bei k«» 0,0676 gefonden wurde, oder nahezu 
eine Verminderung um 0",1 fttr jede Vergrösserung von k um 0,003. Bei einem so 
unsichem Element, wie es die terrestrische Strahlenbrechung ist, kann man also 
unter gewöhnlichen Verhältnissen, und in gemässigten oder warmen Gegenden, ganz 
unbedenklich m, wie oben gefanden, zu rund 14'S0 für jedes Kilometer uod 
zu i36'\0 für jede Seemeile (Equatorminute) Entfernung annehmen, und selbst in 
höheren Breiten sowie in bedeutenden Erhebungen über dem Meere noch Gebrauch 
von diesen Zahlen machen. Der Einfluss einer falschen Annahme wird um so 
geringer sein, je grösser der Höhenwinkel (a) und je geringer die Entfernung (d) 
ist, und immer vernachlässigt werden können, wo es sich nur um Erlangung von 
Zahlen für kartographische Zwecke handelt. 

Ebenso kann in fast allen Fällen der zwischen Instrument und Berg oder See- 
fläche befindliche Bogen (die in Gradmass ausgedrückte Entfernung d) statt der 

Sehne |s»i2r sin ^ gesetzt werden. 

Will man indessen, obschon dies hier nicht nöthig sein dürfte, nach strenger 
Formel rechnen, so setze man (vgl. Bauemfeind, Vermessungskunde, S. 602 ff.) in 
dem Dreieek zwischen Instrument (A), Fusspunkt des Berges (B) und Gipfel des- 
selben (H) mit den Seiten AB*"»s»» der Sehne des auf der Erdoberfläche gemes- 
senen Bogenabstandes beider Punkte, und BH— h— der Höhe des Berges: 

h sin A cos(z-4-g — \G) 
. 7 ~ sin H ~ 8in(z + e— C) 
worin ^A— BAH— 90«— (z+c)+iC 
2h— AHB— z-f-p— C 
und ausserdem, durch 2b— ABH =90+40, die Summe d. 3 Winkel A+H+B-.180«; 



d CO 



N 



G=206265''- — — d— Winkel am Erdmittelpunkt (C) zwischen den beiden Halb- 
messern bei A und B; z «> Zenitdistanz des Berggipfels H von A aus «90 — a 
oder Ergänzung des Höhenwinkels a zu 90®; ^ — kC — Verbesserung der Zenit- 
distanz fllr die Wirkung der irdischen Strahlenbrechung. Hieraus folgt die gerad- 
linige Entfernung (s) zwischen A und B: 



*) Nach Borgen 0,091 bis 0,100 in 75* K. Br. (s. zweite dentsche Nordpolfahrt, wissenschaftliche 
Srgebniflse, S. 875). 



60 Dscliaggft- Reisen 



. 8m[z+(k— 1)C1 , 8m[z-(l-k)-d] 



iinfz+(k-l 
08[z.+ (k-4 



h 



J* **« 



C08[z-(i-k)^d] 

und, wenn (l_k)— «n" gesetzt wird, sowie (| — k)— =m^ 

h ^'^^(^ — ^"^) i, COS (tt + n^^ d) ^ 

"" cos (z — m" d) ~~ 8in(a+m"d) ' 

vernachlässigt man im Zähler die Grösse n''d, weil cos a hierdurch nicht wesentlich 
geändert wird, so ergibt sich schliesslich die Entfernung d, oder statt ihrer die Sehne 

. cos a . cos (f . , ,o N 

S = ll -7-7 ; -r-sr «=ll . , .. rrTT ^ WOHU 6 — flf, (2.) 

stai(a + ni''d) sln((r— m"d)' ' ^ 

anstatt des oben (1.) gefundenen d— .^_ ,,k > 

Die Zahlenergebnisse sind nahezu dieselben, ob man nach der einen oder der 
andern Formel rechne, und ebenso unbeträchtlich sind die Abweichungen, wenn 
man nach Borgen (Zweite Deutsche Nordpolfahrt, Leipzig 1874, Bi II, S.878flF.) 
die vorigen Gleichungen so umformt, dass die Entfernung d ganz auf die eine Seite 
kommt Herr Dr. Borgen, welcher die von mir im Jahre 1862 vielleicht zuerst 
angewandte, aber seither nicht beschriebene Methode der Eüstenaufnahme durch 
Depressionswinkel bei seinen hochverdienstlichen Arbeiten in den Jahren 1869/70 
gleichfalls anwandte und an genannter Stelle zuerst eine klare Darstellung derselben 
gab, erhielt (S. 879) die ziemlich verwickelt aussehende Formel (1.) 

d- I^ 'e'{^ - }/l-(l-2/y)|cotgcrS } 

in welcher der Refraktionsfaktor ß dem k unsrer obigen Formel entspricht und d 
der von dem erhöhten Instrumentstand aus gemessene Depressionswinkel ist Durch 
eine sechs schmale Spalten umfassende Hilfstafel vereinfacht Borgen in sehr ge- 
schickter Weise die Bechnung derart, dass man fUr jede Station nur zwei Kon- 
stanten aufzusuchen hat, nämlich l/^(i_2^) und l/-z^> ™d ^^"^ ^ J^^ 

Distanz nur noch zweimal die Logarithmentafel und einmal die Hilfstafel .gebraucht 
Fttr meine Rechnungen, welche ich im Jahre 1866, kurz nach meiner Rückkehr 
von Ostafrika, ausführte, benutzte ich die oben entwickelte Formel (1.), nach welcher 
h 
"^ tg(<r — m^'d) ™^ ™ =26",0 fttr jede Seemeile (oderÄ5",8 fttr jede Breiten- 
minute zu |1842,80 Meter zwischen 3<> und 4<^ Breite) Entfernung des anvisirten 
Objektes ist. Die Beobachtungen und die daraus abgeleiteten Ergebnisse finden 
sich in der nachfolgenden Tabelle. Werden die Winkel- und Entfemungsangaben 
derselben aufgetragen, so stellt sie hheraus, dass die Aufnahme durch Schnittpunkte, 
von beiden Endpunkten der horizontalen Basis aus, obschon die letzten Spalten 
jeder der zwei Hälften der Tabelle einige Male eine Abweichung bis zu 0,85 Breiten- 
minuten erkennen lassen, dennoch ein Bild vom See Jipe geben, welches dem von 
jedem einzelnen der beiden Standpunkte aus durch Depressionswinkel gefundenen 
vollkommen ähnlich erscheint Noch grösser ist die Aehnlichkeit der beiden letzt- 
genannten Bilder unter einander, denn bei ihnen kommen nur drei Mal Abwei- 
chungen von mehr als einer Zehntel-Breitenminute vor und zwar in Fällen, wo es 
zweifelhaft erscheint, ob überhaupt vom zweiten Httgel aus dieselben Punkte der 



B. 6. SpeciaJmfhfthTnen. 



61 



Aufnahme des See Jlpe, 

am 8. und 9. Decembei 1862, 



Benennnngr 

der anvisirten Punkte im 
Umkreis des Sees. 



1) Spitxe Bueht) ?ermeint- 
lieber Zuflnss des Sees 

2) kleine Landzunge 

B) grosse Landzunge, 
Südspitze 

4) AuSfluss, 1. Ende der 
jenseit' kleinen Bucht 

5) kleine Ausrandung des 

Ufeis 

6) kleine Bueht, r. Seite, 
gegeifUber einem Baum 

7) kl. seharfe Ecke, gegen- 
über zwei Banmgrappen 

8) kl. spitze Buehty geg&i- 
. über der Ecke 

9) kl. seharfe Eeke, rechts 
T<m der Budit diesseits 

10) ferne kl. Eeke, nnterm 
Ende der Ugonoberge • 

1 1 ) U. flaehe Bueht (Mitte), 
über der letzten Biegung 

12) kl. Landzunge od. Insel 
fast am Ende 

13) grVsste Bueht apa Süd- 
ende des Sees 

14) nielistes Ufer, ror der 
grossen Landzunge 

15) kl. seliatfe Bueht 



16) zweite Bueht, aförmig, 
L Seite, wo kein Baum 



1 7) GebQseh, r. Ecke, recbts 
vom Baum i. d. Ebene 



von Httgel I aus 

(640.6 engl Fuss = 0,10594 Breiten- 
minuten über dem See Jipe; 
Ighi = 9,02507.) 

Entfernung (d) 
(in Breiten-Miniiteii) 



Heigungfwinkel {3f) 

ang.Korr. 

fbrErd- 

kr'Qmmimg 

luterrest. 

Befr. bei 



Koir.ftrColL, 

Niveann. J= 

— 60",nebrt 

(mJix. Az. 

Süd zu West) 



Entfl a Q. b 



angen. 
(ao. b) 



1° 18' 56" 
(146° 59',5) 

|o 7/ 28" 
(129* ir,0) 

IMO' 46" 
(122° 35',5) 

1« V 10" 
(121° 21',5) 

?1°16'18" 
(112° 50',8) 

1° 41' 21" 
(84° 89'.8) 

1° 31' 30" 
(64° 22',8) 

1° 85' 59" 
(45° 4',0) 

1° 29' 53" 
(31° 9",5) 

1° 19' 46" 
(23° 33',5) 

1° 12' 55" 
(16° 29',8) 

1° 14' 23" 
(11°8',8) 

1° 20' 23" 
(9° ll',2) 

1° 25' 33" 
(9° 38',0) 

1° 37' 33" 
(14° 36',0) 

2° 5' 9" 
(20° 48',0) 



2° 24' 6" 

(28° 48',3) 



1' 48" 
2 2 

2' 9" 
2 24,5 

2' 9" 
2 17 

2' 35" 
2 41 

2' 9" 

2 7 

• 

1' 43'" 
1 34 

1' 43" 
1 45 

1'38" 
139,5 

1' 45" 

1 46 

2' 4" 

2 1 

2' 9" 
2 13 

2' 9" 
2 10 

1' 56" 
2 00 

1' 56" 
1 52 



— 1' 18 



1'7" 
1 16 



u 



1'7" 
1 6 



a.4,0 
b. 4,73 

».5,0 
b. 5,60 

a. 5,0 

b. 5,31 

a. 6,0 

b. 6,25 

a.5,0 
b. 4,91 

a.4,0 
b. 3,65 

a.4,0 
b. 4,06 

a. 3,8 

b. 3,86 

a.4,1 
b. 4,135 

a. 4,8 
b.4,68 

a.5,0 

b. 5,15 

a.5,0 
b 5,04 

a. 4,5 

b. 4,65 

a. 4,5 

b. 4,35 

a. 3,8 



a. 2,6 

b. 2,95 



d. Schnitt- 
pnnlctean. 

wahre (e) 



a.2,6 
b. 2,55 



4,98 
c. 4,785 

5,42 
c. 5,597 

5,20 
c. 5,317 

6,18 
c. 6,227 

4 22 
c.?4,'9a9 



c. a,648 



c. 4,057 

3,79 
c. 3,860 

4,13* 
c 4,192 



c. 4,684 

• 5,03 
c. 5,151 



c 5,042 

4,51 
c. 4,646 



c. 4,851 

3,65 
c. 8,808 

2,80 
c 2,080 



2,51 
c. 2,545 



7on Httgel II aus 

(737,6 engl Fuss » 0,12199 Breiten- 
minuten über dem See Jipe; 
Igh, «= 9,08638.) 



Heignngswinkel (<)) 



Korr.f&rColl., 
Niveau a.J.r= 



- 60", nebst ^terrertr. 
(wabr. Az. K^ß^ |,gj 

Süd zuWe8t)Entf. aiLb 



1° 88' 41" 
(144° 52',2) 

1° 21' 5" 
(125° 52',7) 

1° 24' 49" 
(118° 27',2) 

1° 12' 2" 

(117°49',2) 
NB. r. Ende. 

1° 44' 32" 
(106° 45'.7) 



1° 37' 48" 
(58° 46',0) 

1° 40' 56" 
(38° 84',2) 

1° 41' 1" 
(38° 86',7) 

1° 32' 36" 
(26° 13',2) 

1° 15' 24" 
(13° 31',2) 

1° 30' 55" 
(7° 21',7) 

1° 23' 20" 

(6° 89',7) . 



(10° 56',5) 

2° 20' 24"? 

oder 

2° 3' 12" 

(17°41',0?" 

odei 

15° 15',2) 

2° 22' 15" 
(21° 23',2) 



ang. Eoir. 

Ar Erd- 

krflnunnng 



1' 30" 

1 51 

2' 9" 

2 17 

2' 9" 
2 11 

2' 35" 
2 36 

1' 56" 
1 45 



-1'43" 
152,5 

-1'46" 
149,5 

■1'48",5 

1 49 

- 1' 56'" 
159,5 

- 2' 35" 

2 28 

- 1' 59" 
2 2 

- 2' 9" 
2 13,5 



— l'18"b 



1' 18' 
1' 29'1 



1' 15'^ 
1 17 



Entfernung (d) 
(in Breiten-Minuten) 



tag&a. 
(au.b) 



a.3,5 
b. 4,32 

a.5,0 
b. 5,32 

a.d,0 

b. 5,08 

a. 6,0 

b. 6,04 

a.4,5 
b. 4,08 



a.4,0 
b. 4,37 

a.4,1 
b. 4,23 

a.4,2 
b. 4,23 

a.4,5 
b. 4,63 

a. 6,0 

b. 5,75 

a.4,6 
b. 4,72 

a. 5,0 

b. 5,17 



.3,02 
b. 3,44 



a.2,9 
b. 2,975 



d. Scbnitt- 
punktes u. 

wahre (e) 



4,48 
c. 4,830 

4,98 
c. 5,821 

4,82 
c. 5,074 



5,80 



c. 



3,91 
c. 4,070 



c. 4,371 



4,15 



c. 



c. 4,226 

4,51t 
c. 4,627 

5,49 
c. 5,740 



c. 4,717 

5,00 
c. 5,170 



4,12 



c, 8,013 
c. 8,444 



3,25 

2,82 
c. 2,078 



*) Sehalttpupkt mU Vto. 10. vob Hügel n aoi. f) Sduiittpiinkt aiit Nre. 9. wü Hügel I ans. 



62 



bscliaflfga ' beiflen. 



Benennang 

dei auTisiiten Punkte im 
Umkreis des Sees. 



von Httgel I aus 

(640,5 engl. Fnss » 0,10594 Breiten- 

minnten llber dem See Jipe; 

Ighi-i« 9,02507.) 

Sntftrnang (d) 
(in Breiten-Minaten) 



Neigungswinkel iß) 

ang. Korr. 

fBr Erd- 
tarflminnng 
u. terrestr. 

Befir. bei 



Korr.fBrGoll-, 

NiTMU u. J = 

— 60", nebst 

(wmhr. Az. 

S«d zn West) 



Entf. a n. b 



uigen. 
(aa.b) 



d. Sebnitt- 
ponktes n. 

wahre (e) 



von Hügel II aus 

(737,6 engl Fnss »- 0,12199 Biaiten- 

minuten tlber dem See Jipe; 

Igha » 9,08633.) 



Htignagswinktl (d) 



Korr.fibrColL, 

Nirean n. J = 

— 60", nebst 

(wabr. As. 

Sftd sn West) 



ang. Korr. 

f&r Erd- 
lorftnunnnsr 
o. terrestr. 

Befr.bei 
Entf. a n. b 



Entferanng (d) 

(ie Breiten-Minnten) 



aagen. 



d. Sebnitt- 
pnnktes n. 

wafere(c) 



1 S) kl. Bucht, anderes Ende, 
Anfang des Gebttsckes 

19) stumpfer Yorsprung, 

links Ton der Akazie 

20) zweite A Ltteke im 

Schilf, vor den 6 Bäumen 

21) Biiseli(?),zw-.Baumgrpp. 
u. einzelnem Baum, links 



2« 26' 36" 
(29« 16',5) 

2« 50' 16" 
(46*» 16',5) 

3° 19' 44" 
(60° 53',5) 

^ 34' 41" 
(77« I9',0) 



22) tiefe Ltteke im Schilf, 
r. Ton dem einzeln. Baum 



3« 33' 41" 
(91« 44',5) 



23) breite Bucht im Schilf, 
r. Seite, vor d. eist Baum 

24) erste kl spitze Sehilf- 

bueht ?or Akazienreihe 

25) U. Bucht, gegenub. diei 
Hügeln, rechts vom Baum 



3« 16' 45" 
(105« 33',3) 

2« 86' 5" 
(116«ol',5) 

? 2« 25' 45" 
(131« 23',6) 



26) Spitze der Landzunge 

IHcfce derselben bis : 

27) Ende der Bucht 



28. kleine Bucht, zwischen 
zwei B&umen 



1'2" 
1 4,5 

0' 54" 
55,5 

0' 49" 
47 

0'36" 
44 



0' 36" 
44 



0' 49" 

48 

1' 2" 
1 0,5 

V 7" 
1 5 



1« 47' 25" 

(133« 39',8) 

1« 40' 38" 

1« 50' 38" 
(136« 40',0) 

1« 37' 39"' 
(140« 55',5) 



1' 38" 
1 29 
1'35" 

1' 25" 
1 26 

1' 33" 
1 38 



a.2,4 
b. 2,50 

a. 2,1 
b.2,15 

a. 1,9 

b. 1,83 

a. 1,4 

b. 1,70 



a. 1,4 

b. 1,71 



a. 1,9 

b. 1,86 

a.2,4 
b. 2,34 

a.2,6 
b.2,52 



a. 3,8 
b.3,44 

b. 3,68 

a.3,3 
b. 3,33 

a.3,6 
b. 3,79 



2,39 
c. 2,&01 

2,07 
c. 2,149 

1,62? 
c. 1,829 

1,55 
c. 1,700 



1,63 
c. 1,708 



1,77 
c. 1,857 

2,27 
c. 2,847 

2,51 
c. 2,516 



3,32 
c. 8,437 
c. 8,676 

3,24 
c. 3,334 

3,75 
c. 3,702 



(21« 89',2) 

2« 48' 47" 
(34« 3'.7) 

? 3° 25' 34" 
(44« 31',7) 

3« 56' 26" 

oder 
4« 17* 11" 

(66« 40',0 ? 

oder 

58« l',0) 

4« 15' 50" 

oder 

4 16 39 

(70« 52',7 ? 

oder 

72« 53,5) 

4« 15' 48" 
(8S« 41',0), 

8« 29' 36" 

(105« 2',2) 

3« 26' 39" 

oder 

2« 50' 16" 

(110«59',0? 

oder 
128«18',7) 

2« 21' 39" 
(128« 12',2) 



2« 26' 56" 
(131« 28',2) 

20 9' 42" 
(137« l',0) 



1'2" 
1 4,5 

0' 49'1 
58 

0' 46" 
0' 42"" 



a.2,4 
b. 2,50 

a!l,9 
b. 2,05 

b. 1,78 
b. 1,68 



-0'42",5 
■0'42",8 



b. 1,65 
b. 1,64 



— 0' 42" 



-0'51",5 

51,8 

0'52",5 

- 1'4" 



a. 1,63 



a.2,0 
b. 2,01 

b.2,04 
b. 2,48 



1' 15" 
1 17 



a.2,9 
b. 2,99 



1' 15" 
1 14 

1' 20"" 
1 24 



a.2,9 
b. 2,87 

a.8,1 
b. 3.27 



2,79 

2,38 
c 2,496 

• 1,83? 
c. 2,047 

c. 1,777 
c. 1,682 



1,60 

c, 1,641 
c. 1,636 



1,57 

1,57 
c 1,641 

1,95 
c. 2,007 



c 2,< 

2^477? 



2,09 

2,87 
c. 2^86 



2,78 
c. 2,877 

8,27 
c. 8,267 



Wasserfläche, wie auf« dem ersten wieder anvisirt worden sind. Eine einfache lieber- 
legnng zeigt, dass bei einer solchen Aufnahme ohne genau markirte Punkte die 
durch Depressionswinkel erhaltenen Wertbe eine grössere Zuverlässigkeit als die 
aus Schnittpunkten gewonnenen haben, weil bei letzteren jeder Anhalt fehlt, um 
die Identität der korrespondirenden Punkte festzustellen, und man die gröbsten 
Verzerrungen erhalten würde, wenn man bei Verwechselungen, welche doch leicht 
vorkommen können, die Schnittpunkte der beiden auf verschiedene Objekte* bezüg- 
lichen Visirlinien als richtig annehmen wollte. Mir ist es bei dieser kleinen Auf- 
nahme, mit nur 28 Messungen von jeder Station aus, einigemal vorgekommen, dass 



fi. e. SpeciAiauöiahlneiL g^ 

die betreffenden Linien ttberfaaupt nicht znsammen sondern auseinander liefen, und 
einmal (bei 7), dass sie sich in der Mitte des Sees schnitten. Durch meine doppelte 
Aufnahme yermittelst Depressionswinkel habe ich allerdings eine gute Kontrole für 
die Schnittponkt- Aufnahme gewonnen; aber dennoch erschienen mir die in der 
letzten Spalte jeder Tabellenhälfte mit c bezeichneten, aus den betreffenden Depres- 
sionsvrinkeln berechneten Entfemongsangaben vertrauenswürdiger als die anderen, 
weil bei letzteren das Anvisiren einer falschen Stelle der betreffenden Bucht oder 
dgl. einen bedeutenden Fehler in der Entfernung jenes Punktes heryorbringen kann, 
bei ersterem aber jede Visur für sich, falls überhaupt die Winkel richtig abgelesen 
sind, ein gutes Ergebniss liefern muss, auch wenn es sich nachträglich herausstellt, 
dass die betreffenden Punkte nicht mit einander identisch waren. Aus diesem 
Grunde habe ich ftir meine Konstruktion des See Jipe die ans den Depressions- 
winkeln erhaltenen Angaben als massgebend betrachtet und erforderlichenfalls die 
Umfangslinie des See in der Mitte zwischen den Endpunkten jeder der beiden Visir- 
linien verlaufen lassen. Das Ganze ist im Massstab von 1 : 50000 von mir auf- 
gezeichnet worden und bietet, mit den genannten unbedeutenden Ausnahmen, ein 
vollständig befriedigendes Bild ; im Massstabe der Karte I des zweiten Bandes aber 
(1 : 500000) sind die erwähnten kleinen AbweichuDgen fast nicht mehr zu erkennen. 

Bei Aufnahmen dieser Art empfiehlt es sich besonders, eine möglichst sorgfältige 
Skizze des zu vermessenden Objektes an Ort und Stelle zu fertigen und auf der- 
selben die anvisirten Punkte mit den nämlichen Nummern wie im Winkelverzeichniss 
zu versehen, weil es ohne solche Skizze in vielen Fällen unmüglish ist, die einzelnen 
gemessenen Punkte des Umfangs richtig mit einander zu verbinden. 

In welcher Weise die vertikale Basis, d. i. die Höhe des Instrumentes über dem 
betreffenden Wasserspiegel, unter den ungünstigen Verhältnissen einer afrikaniischen 
Landreise am zuverlässigsten sich finden lässt, wird im nächsten Abschnitt näher 
besprochen werden; hier möge nur noch ein Rechnungsbeispiel Platz finden, welches 
dem Mindergettbten die vorzunehmenden Operationen anschaulich machen soll. 

Httgel I Nr. 2.) 6 « 1«7'28"; Igh^ — 9,02507 
fttr ang. d -» 5,0 Breiten min. —29« » iii"d 

"^^^"d « 1« 5' 19"; lgtg = 8,27880 

lg dl » 0,74627 ; genäherte d^ — 5,595 

fOr Zttnahme von d «= 0,60 — 15,5 

zweite Annalime (b) = 5,60 ; d — m"di= 1« 5' ^''J\ Igtg ^ 8^7708 

Igd^ «= 0,74799; wahre d = 6,597 = c der Tabelle. 

Sehr bequem ist es, sich vorher ftlr die Werthe m"d eine kleine, von 1 bis 9 
Seemeilen oder Kilometer etc. reichende Tabelle zu entwerfen, sowie den Logarithmus 
von h (letzteren in demselben Masse wie d ausgedrückt) nicht bei jeder der vielen 
Aufgaben ein oder mehrere Male von Neuem hinzuschreiben, sondern nur einmal 
auf einen Streifen Papier, welchen man dann über jeden lgtg(d — m^'d) in erster 
sowie in zweiter verbesserter Annahme hält und nun die Subtraktion des letzteren 
ausführt. Betreffs der Schätzung der Entfernungen (d) sei noch erwähnt, dass die 
erste Annahme, so roh sie auch sein mOge, schon einen sehr genäherten Werth 
ergibt, sodass meistens schon die zweite, immer aber die dritte Nachrechnung eine 
bis auf Tausendstel 'Seemeilen oder -Kilometer, d. i. auf 2 bis 1 Meter übereinstimmende 
Angabe liefert Fünfstellige Logarithmen genügen vollständig für die Bechnung, 
doch ist es beim Aufsuchen des Igtg der wol selten über 5^ hinausreichenden 
Depressionswinkel bequem, sich der sechsstelligen Logarithmentafeln von Bremiker 



^4 Dsdiagga - Beben. 

oder ähnlicher zu bedienen, welche die Sinns und Tangenten solcher Winkel ohne 
Weiteres bis auf eine Sekunde genau geben. 

Eine besondere Wiedergabe meiner Aufnahme der Bucht vonMuoa erscheint 
hier nicht nöthig, weil diejenige yom See Jipe für die Instruktion des Reisenden, 
um welche es sich hierbei wesentlich handelt, vollkommen ausreichen dürfte, und 
weil die, Tabelle dieser nur yon einem Standpunkte aus gewonnenen Aufnahme 
ganz ebenso aussehen würde wie die linke Hälfte der oben mitgetheilten. 

Dieselbe Methode der Depressionswinkel lässt sich auch, wo es sich nur um 
Näherungswerthe handelt, auf Vermessung von Objekten in ebenem Lande 
anwenden, und wird namentlich bei Aufnahme von 'Flussläufen, die man oft so 
deutlich durch Uferwald markirt sieht, gute Dienste zu leisten im Stande sein. 



C. HOhenmessiuigen. 

a. Barometrisches Nivellement 

Eine genaue Grundlage für meine barometrischen Höhenmessungen fehlt inso- 
fern, als keine gleichzeitigen Beobachtungen an der Küste vorhanden sind, auf 
welche die im Innern gewonnenen Barometerablesungen bezogen werden könnten; 
denn die meteorologischen Aufzeichnungen des Dr. G. Edwin Seward, welche 
ich in meiner „Meteorologie von Sansibar ^^ ausführlich behandelt habe, beginnen 
erst vom Jahre 1863 an. Nichtsdestoweniger glaube ich die ans denselben abge- 
leiteten Gesetze für die Schwankungen des Luftdruckes und der Temperatur im 
Lauf des Tages und des Jahres mit genügender Sicherheit auch auf das Jahr 1862 
anwenden zu können, weil in jenen Gegenden die wichtigsten meteorologischen 
Elemente, mit Ausnahme des wässrigen Niederschlags, nur sehr geringen Schwan- 
kungen unterworfen sind. Wie aus den Untersuchungen von M. Bauernfeind u. A., 
namentlich aber von Richard Bühlmann, hinreichend bekannt ist, vermögen einzelne 
barometrische Höhenmessungen nur unter gewissen Bedingungen, welche indessen 
auf einer Landreise selten vorkommen, genaue Werthe zu liefern; deshalb erscheint 
auch die Anbringung der feinsten Korrektionen an derartigen Messungen über- 
flüssig und sogar eine Genauigkeit der Barometerablesungen auf Zehntel- und 
Zwanzigstel -Millimeter unnöthtig, weil die der Methode selbst anhaftenden Unsicher- 
heiten viel grössere Fehler bedingen, als 1 Meter Höhenunterschied, was ungefähr 
] Zehntel -Millimeter Irrthum in Betreff des Barometerstandes entspricht. Das von 
mir benutzte Heberbarometer gestattete eine Genauigkeit der Messung auf 0,1 Mm., 
obschon dasselbe ohne Hülfe eines Nonius abgelesen wurde, und liess zugleich 
eine fortwährende Eontrole seiner Genauigkeit zu. Da dasselbe sich auf meinen 
Reisen stets sehr gut bewährt hat; sei es mir gestattet, in wenigen Worten seine 
Einrichtung anzugeben. 

Als Prof. A. Erman mich im Winter 1861/62 wissenschaftlich vorbereitete, 
erzählte er mir von einem Unfall, welcher ihm mit seinem Quecksilberbarometer 
in Sibirien zngestossen war, und zeigte mir, in welcher Weise er sich aus der 
Verlegenheit geholfen hatte. Das Barometerrohr war zerbrochen und nur gewöhn- 
liches Glasrohr zu seinem Ersatz vorhanden ; da liess sich Erman von einem Schmied, 
wenn ich nicht irre in Jakutsk, eine kurze heberförmige Röhre von Eisen verfertigen 
und kittete vermittelst Siegellack in den einen Schenkel derselben ein langes, am 
obern Ende zogeschmolzenes, mit Quecksilber gefülltes Glasrohr ein, in den anderen 
Schenkel ein kürzeres, beiderseits offenes; dieses primitive Barometer, welches er 



C. a. fiarometrische Höheamessungen. g5 

auf einem mit Skalentfaeilung yersehenen Brettstück befestigte ^ benutzte er lange 
Zeit zu seiner voUen Befriedigung. Natürlich war dieses Instrument etwas un be- 
hilflich und dem Zerbrechen fast ebenso sehr ausgesetzt wie irgend ein anderes 
der gewöhnlichen Barometer. Diese Fehler suchte ich bei meinem Reisebarometisr, 
welches im Uebrigen auf der Erman'schen Idee beruht, zu vermeiden. Anstatt der 
zweischenkeligen EisenrOhre Erman's benutzte ich als Qnecksilbergefäss einen vier- 
eckigen Gussstahlklotz mit den entsprechenden Bohrungen, in welche die beiden 
Glasrohre nicht eingekittet, sondern dursh eine eigenthümliche Schraubvorricbtung 
mit Hilfe von Gummidichtungen befestigt wurden, sodass das Ganze eine beträcht- 
liche Biegsamkeit und somit einen guten Schutz gegen das Zerbrechen erhielt. 
Ein in dem Stahlklotz an der Seite des kürzeren Steigerohrs eingeschliffener sog. 
Dreiwegehahn gestattete einen sicheren Abschluss des Quecksilbers und zugleich 
das Ablassen kleiner Mengen desselben, sei es nur zur Prüfung des Instrumentes auf 
einen etwaigen Luftgehalt des Vakuums, oder zur Entfernung überflüssigen Metalls 
aus dem offenen Steigerohr. Beide Glasrohre waren gerade und, einander parallel, 
bis zur halben Dicke in ein aus fünf dünnen Platten von abwechselnd verschiedenem 
Holze zusammengeleimtes schmales Tragbrett eingelassen, an welchem auch das 
Stahlgefäss vermittelst einer von hinten durchgehenden Schraube befestigt wurde. 
Zwischen beiden Glasrohren kam die in Millimeter getheilte Messingskala zu liegen, 
und in der Mitte lag ein Thermometer eiDgesenkt, dessen Gefäss aus derselben 
Sorte Glasrohr wie das Barometerrohr gefertigt war upd somit volle Sicherheit für 
Ablesung richtiger Quecksilbertemperaturen bot. Die Theilung in der oberen Hälfte 
des Instrumentes war nach links, in der unteren nach rechts gerichtet, weil das 
Vakuumrohr, in dessen oberem Ende die eine Ablesung zu geschehen hat, sich links 
befand, und rechter Hand das Steigerohr, wo die untere Ablesung vorgenommen 
wird. Zur Vermeidung der Parallaxe, wegen zu hoher oder zu niedriger Stellung 
des Auges, dienten mir die aus diesem Grunde ziemlich langen Theilstriche selbst, 
ohne irgend welchen Hilfsapparat; ich brachte mein Auge, etwas vor der Ebene 
der Theilung, in solche Höhe, dass der der Quecksilberkappe nächste Theilstrich 
mir in der Verkürzung nahezu wie ein Punkt erschien, die ober- und unterhalb 
befindlichen aber von oben und unten her nach der Verlängerung jenes convergirten. 
Durch ein wenig Uebung bringt man es bald dahin, dass man sich bei der Summe 
der beiden Ablesungen an der obern und untern Quecksilberkuppe um nicht mehr 
als 0,1 Millimeter irrt. Bei später gebauten Instrumenten habe ich eine wesentliche 
Verbesserung erreicht, indem ich das längere (Vakuum) Bohr in seiner Mitte soweit 
nach rechts bog, dass es in derselben Richtung mit dem Steigerohr verlief; die 
Skala wurde dann, mit einer gleichmässig nach links laufenden Theilnng^ zur Rechten 
von beiden Rohren angebracht; ausserdem setzte ich, um die Zerbrechlichkeit noch 
thunlichst zu vermindern, das lange Vakuumrohr aus zwei nahezu gleichgrossen, 
durch ein stählernes Sohraubstück von besonderer Einrichtung und durch Kautschuk- 
dichtung verbundenen Theilen zusammen und versah das Ganze mit einem dem 
Tragbretchen entsprechenden Holzdecke), in welchem einige Reserveröhren Platz 
fanden. Ein solches Barometer kann recht gut als ein unzerbrechliches bezeichnet 
werden, insofern es nur unter sehr ungünstigen Umständen zerbrechen und dann 
leicht vom Reisenden selbst wieder hergestellt werden kann. 

Die Füllung dieses Barometers geschieht auf sehr einfache Weise und kann 
auch auf der Reise leicht ausgeiührt werden ; eine Prüfung auf das Nichtvorhanden- 
sein von Luft, bez. die Bestimmung der Menge und des Einfluä^es derselben 

T. d. Doek«B, BaiMii UI: Aütronomie <«te. 5 



g g Dschagga - Reisen. 

bewirkt man durch zwei oder mehrere kurz aaf einander folgende Ablesungen des 
Barometerstandes bei möglichst verschiedener Grösse des Vaknamranmes, das eine 
Mal; nach Ablassen von Qnecksilber; bei dem nahezu untersten im Steigerohr ables- 
baren Stande^ das andere Mal, nach Zufligen einer grösseren Menge Metalls, bei 
beträchtlich hohem Stand im langen Bohr. Ist das Vakuum ganz frei von elastischer 
Flüssigkeit, so müssen beide Ablesungen genau übereinstimmen, während andernfalls 
die zuletzt genannte einen niedrigeren Werth ergibt. Den Betrag eines etwaigen 
Luftgehaltes berechnet man nach einer. mir von Erman gegebenen Formel (oder 
nach Rüblmann „Die barometrischen Höhenmessungen etc.'' S. 113 ff.), wie es in 
Folgendem angegeben ist, und betrachtet diesen Werth als .konstant bis zur näch- 
sten Füllung des Rohres, oder bis eine neue Prüfung eine Veränderung des Luft- 
gehaltes ergibt. 

Nennt man bei einem Heberbarometer mit einer Skala, deren Nullpunkt am 
untern Ende derselben liegt, die obere Ablesung a und die untere b, so ist der 
Barometerstand «» a — b; eine neue Ablesung bei verminderter Quecksilbennenge 
und grösserem Vakuumraume (vO sei a' — b'. Bezeichnet r das Ende der als Cylin- 
der gedachten Seele des Vakuumrohres, so ist das Volumen des Vakunmranmes im 
ersten Falle v » r — a , im zweiten aber v' «» r — a'. Wenn das Vakuum völlig 
frei von Luft oder elastischen Flüssigkeiten ist, so muss a — b = a' — b' sein; 

andernfalls ist (a — b)4-- = (a' — b') -f- -j , wenn X den durch einen Luftgehalt her- 
vorgebrachten Fehler bezeichnet 

Eine weitere Entwickelung ergibt: 

(a_b)-(a'-bO-=^^-|-.^-^^, 

oder l =.^^:z^-^^%,. ^(a-b)-(a--bO^ 

V — v' a' — a 

weil V — v' = (r — a) — (r — a') = a' — a. 
Das so gefundene X gilt für die gleichzeitig beobachtete Barometer -Temperatur t. 
Für eine andere Temperatur T und die obere Ablesung A findet man, bei unver- 
änderter Quecksilbermenge, aus diesem X die ftlr die neue Ablesung (A — B) 

X 
giltige Luftkorrektion A=- --[1 + (T — t)a], worin a den Ausdehnungskofe'fficien- 

ten der Luft für VC. bezeichnet (0,00367 = 1:272,5) und das ganze mit [] um- 
schlossene Glied aus Tafeln zu entnehmen ist, z. B. aus Lalande's Logarithmen 
S. 294 f. unter der Bezeichnung lg(l-f-ilt> statt lg(l+ivr) wie oben, wenn v-» 
T — t gesetzt wird. 

Zur Bestimmung von X verfährt man am besten so, dass man zuerst das Baro- 
meter bei gewöhnlicher Füllung abliest, d.h. soweit geftUlt, dass, wenn es hori- 
zontal liegt, sich weder Quecksilber oberhalb des Hahnes noch Luft unterhalb des- 
selben befindet. Dann lässt man vermittelst des Hahnes so viel Qnecksilber ab, 
dass man die untere Quecksilberkuppe (b) gerade noch bequem ablesen kann, 
notirt Thermometer t und (a — b), giesst dann Quecksilber durch das Steigerohr zu, 
bis die obere Quecksilberkuppe (a) nur noch etwa 20 oder 30 Mllm« von dem 
Ende (r) des als cylindrisch gedachten Bohres entfernt ist, liest von Neuem t and 
(a — b) ab und wiederholt dieses, bis man 3 oder 5 und noch mehr vollständige 
Ablesungen bei verminderter und bei vermehrter Quecksilber -Menge hat, und liest 
schliesslich wieder Barometerstand und t bei normaler Füllung ab, indem mMi 



C. a. Barometrische HdhenmessimgeD. g7 

nach Schliessen des Hahnefi bei horizoDtaler Lage des Instrumentes durch Steil- 
stellen desselben den Ueberschnss an Quecksilber ablaufen lässt. 

Das Mittel aus den 3 oder 5 Ablesungen von a und b und t bei verminderter 
und demjenigen bei yermehrter Quecksilbermenge ftthrt man in die Rechnung nach 
obenstehender Vorschrift ein. 

Selbstverständlich nimmt man eine solche Normal -Bestimmung zu einer Zeit 
vor^ zu welcher voraussichtlich der Barometerstand ziemlich constant bleibt, und 
hütet sich femer, das Barometer sammt daran befestigtem Thermometer und Vakuum- 
Raum durch unnöthiges Bertthren oder Nahestehen allzusehr zu erwärmen. 

Will man ganz genau verfahren, so muss man noch eine Verbesserung für 
die Verschiedenheit der Meniskushöhe in beiden Schenkeln anbringen. Ich habe 
bei meinem Barometer, dessen Röhren 5 Mm. im Lichten weit waren, diese Korrektion 
allerdings vernachlässigt, weil ich nie einen auffallenden Unterschied in der Ge- 
staltung beider Kuppen beobachten konnte, möchte indessen jedem Reisenden 
empfehlen, auch hierauf Rücksicht zu nehmen, und zwar schon deshalb, weil durch 
die doppelte Ablesung am Rand und auf der Kuppe des Meniskus eine grosse 
Sicherheit gegen die so leicht sich einschleichenden Ablesungs- oder Aufzeichnungs- 
fehler erreicht wird. 

Nicht unwichtig ist es femer, dem Barometer ebenso wie den Thermometern 
und andern meteorologischen Instramenten eine gute, schattige, während der ganzen 
Dauer der Reise gleicrhbleibende Aufstellung zu geben. Man muss überall, 
auch in ganz schattenloser Landschaft, in Grasland, Wüste oder Felswildniss, sein 
Barometer in sicherer und geschützter Weise aufhängen können, und ich kanir^zu 
diesem Zwecke nichts mehr empfehlen als die Mitnahme eines besonderen, durch 
Aufsetzen eines Jalousiekästchens für die Thermometer, zu einem tragbaren meteo- 
rologischen Reiseobservatorium eingerichteten möglichst stabilen Dreifusses, welcher 
zu nichts anderem dient als höchstens noch zur vertikalen Aufstellung einer Distanz- 
latte. Das Barometer hängt man an diesem Dreifuss am besten so auf, dass die 
obere Hälfte desselben in jenem Jalousiekästehen über der Tragplatte, die 
untere mit dem Steigeirohr aber sich unterhalb derselben befindet, doch gleichfalls 
geschützt vor wässrigen Niederschlägen sowie gegen Sonnenwärme und Boden- 
strahlong. Um bei jedem Sonnenstand eine günstige Beleuchtung der Skala und 
der Quecksilberkuppe zu ermöglichen, thut man gut, das Barometer derart an einem 
durchbohrten Ring aufzuhängen, dass es rings um seine Längsaxe drehbar ist; die 
Vertikalstellung bewirkt man vermittelst eines Lotbes und sichert dieselbe bis zur 
nächsten Weiterbewegung des Instrumentes durch drei Schnüre oder Kettchen, 
welche vom unteren Ende des Barometers, wo sie an einem drehbaren Ring von 
der erwähnten Art befestigt sind, nach den Beinen des Dreifusses laufen. Diese 
Vorrichtung dient zugleich dazu, das Instrament vor den Stössen heftiger Winde 
zu schützen. Ein solcher Dreifuss wird am besten überall, auch im Lager, ganz 
unter freiem Himmel aufgestellt, damit die Umstände, unter den^n die meteorolo- 
gischen Instraraente abgelesen werden, immer die möglichst gleichen bleiben^ denn 
andernfalls darf man nicht erwarten, streng vergleichbare Beobachtungen zu 
erhalten. 

Die erste Beobaohtungsreihe stellte ich in Mombas an, wo ich von Ende August 
bis Ende September 1862 täglich dreimal Thermometer und Barometer ablas. Vor 
der Abreiße von hier bastimmte ich noch einmal den Luftgehalt des Barometers, 
welehen ich, obwol er nicht unbedeutend war, doch unverändert Hess, weil ich 



68 



Dschagg^a - Beisen. 



damals Bocb nicht viel Werth auf möglichste Vollkommenheit des VaJcnams legte 
nnd ja in der Lage war, die bezügliche Korrektion leicht anzubringen; jetzt würde 
ich allerdings bemüht sein, von Anfang an das Vaknnm möglichst rein zu haben. 
Den Betrag dieser ,,Lnftkorrektion'^ (l)y wie ich kurzweg sagen will^ bestimmte 
ich dann noch einmal in Arnscha II am 13. November 1862, weil durch einen Zufall 
etwas Quecksilber aus dem Barometer ausgelaufen war und l hierdurch yerändert 
erschien. Die an jeder Barometerablesung anzubringende Verbesserung {J) entnahm 
ich aus einer zu diesem Zwecke berechneten Tafel, von welcher ich nachstehend 
einen Auszug gebe. 

Lnftkorrektlon^ — p-^{l + (T— t)«} 



nach den Beobacht 
Mombas am 1. Okt. 1862; 
Ig A = 2,4070 
Ende des YakaTunianines r » 448; 
t — 22^,8 B. 


ongen in 

Aroselian, 13. Nor. 1862 
lg Ai = 2,8415; r« 448; 

t«.28MR. 
Eon. der Tab. links! 


Obere 
Ablesung 


Baroi 
in 

16« 


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K^ar 

20<» 


-Tem] 

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240 


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Graden 

28* 1 82<» 


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Bar. -Tel 


ttp. 
82<»B. 


A»400 


6,2 


5,3 

4,8 
4,4 


5,4 

4,9 
4,4 
4,1 
8,8 
8,5 
3,8 
8,1 
2,9 


5,5 
4,9 
4,5 
4,2 
3,9 
3,6 
3,4 
3,2 
3,0 


5,6 
5,0 
4,6 
4,2 
8,9 
8,6 
3,4 
3,2 
3,0 


400 
890 
880 
370 
360 


— 0,74 

— 0,68 

— 0,63 

— 0,46 

— 0,40 


— 0,80 


395 


4,7 


• 


890 


4,3 


— 0,67 


885 


8,9 


4,0 
3,7 
3,5 
3,2 
3,0 
2,9 




880 


3,7 


— 0,66 


876 


8,4 




870 


3,2 


— 0,49 


365 


3,0 




360 


2,8 


— 0,48 




gütig 


ir k 

VOl 

28. 1 


?on 
1 An 
lOf . 1 


Mon 
igust 
862. 


ibas, 
bis 


Koire 
longi 
7on A 


^tionen zui 
ronA in ^ 
roschall, 
28. No7. ( 


Umwand- 
g^tig f om. 

UL 



Meine Barometerablesungen waren nicht immer zur Zeit des höchsten und des 
niedrigsten Standes angestellt, sodass ich aus ihnen nicht ohne Weiteres Tages- 
mittel bilden konnte; ich brachte daher eine weitere Verbesserung an, um jede 
Einzelbeobachtung auf das Tagesmittel zu reduciren. Die Grundlage hierzu boten 
die in meiner ,, Meteorologie von Sansibar'^ auf Tab. I (Barometerstände) ge- 
gebenen Zahlen, aus denen ich eine besondere Tafel (s. S. 69) zusammenstellte, 
welche ich hier ausführlich folgen lasse, weil sie andern Reisenden in diesem Witte- 
rungsgebiete gleichfalls yon Nutzen sein wird. 

Da in dieser Tabelle die tägliche Oscillation des Barometerstandes zwischen 
9^ Vormittag und 4^ Nachmittag im Durchschnitt nur 2^2 Millimeter beträgt, im 
Innern aber meistens 3,5 Mm. und in Mombas etwas weniger, so vergrösserte ich 
die der Tafel entnommenen Werthe noch um die Hälfte oder ein Drittel ihres 
Betrages und erhielt so aus jeder Einzelbeobachtung Zahlen, welche mit dem 
Tagesmittel sehr nahe übereinstimmten und zur Bildung guter Mittel für grössere 
Zeiträume benutzt werden konnten. 

Die Reduktion der Quecksilbersäule auf den Eispunkt geschah nach 
Guyot's „Meteorological and Physical Tables'^, weil diese die bequemsten sind; 



C. a. Hohenmesbungen : meteorologische Grandlagen. 



69 



zum Gebrauch auf der Seise wird man sich vielleicht vortheilhafter der allerdings 
nur von 705 bis 780 Mm. reichenden und nur auf ganze Gentigrade berechneten 
Tabellen auf Seite 182 f. der mehrerwähnten Peters'schen Tafeln bedienen^ welche 
ihres geringen Umfangs wegen leichter zu transportiren sind. Minder empfehlens- 







Ergänzung der Einzelbeobachtungen zu ' 

nach den Beobachtungen in 


rajcesmitteln (in 
Sansibar. 


Millimetern) 




der 
XonatmiHtel 

nun 
JahiesnitteL 




1864 


eh 7h 


8>» 9>» 


10»» 


mit 


btag 
12h 


1»» 


2h 


3»» 


4»» 


5»» 


6»» 


7h 


8»» 


yaehts 

9»» 10»» 


Januar 

Febr. 

M&rs 


+ S.5 

-+■«,1 


-0.2 
-0J> 
-0,2 


— 0.6 
-0.9 
-0.7 


-1.1 


-1.2 

-13 
-1.6 


-13 
-13 
— 13 


-0.7 
-1,1 
-13 


-03 

— 03 

— 03 


0.1 

-03 
-0,1 


0,7 
03 
03 


13 
03 
13 


13 
13 
13 


1.1 
13 
1.1 


1,1 
1.1 
13 


03 
0,4 
0.6 


0.4 
03 
03 


0.8 

-0.1 

0,0 


03 
-03 
-0,1 


Jiui 


— 0,« 

-«,5 


0,8 
0.8 
0,8 


-0,2 

-0,1 

0,0 


-0.7 
-0,6 
— 0,6 


-u 

-03 
-0.7 


-13 
-03 
— 03 


-0,7 

— 03 

— 03 


-0,4 
-03 
-03 


0,1 
0,1 
0,2 


03 
03 
03 


1,1 

0,9 

03 


13 
03 
13 


1,1 03 

03 0,7 
03 1 03 


03 
0.4 
0,4 


0,1 
03 
03 


-0,1 
0,1 
03 


-03 

-03 

03 


Jvli 

Avg. 

Sept 


-8,« 

-«,8 
-8,0 


0.3 
0,3 
0,2 


0.0 
-0.1 
-0,1 


-0.4 
— 0.8 
-0,6 


-0.6 
-0.8 
-03 


-03 
—03 
-13 


-03' 
-0.7 
-03 


-03 
-03 
-03 


0,1 
0.1 
0.2 


0,4 

03 
03 


0.7 
0.7 
03 


0.9 
03 
03 


03 
0,7 

03 


0,7 
0.7 
0,7 


03 
03 
03 


0.4 
0,6 
0,4 


03 
0,4 
03 


0,1 

03 
0,1 


Okt 
Nov. 
Dee. 


-1,1 

+ 2'? 


0,0 
-0,1 
-0,8 


-0.4 
-0,6 
— 0,6 


-0,7 
-1,0 
-0,9 


-03 
-1,1 
— 1.2 


— 03 
-13 

— 13 


-0,7 

— 03 

— 03 


-0,4 

-03 
— 03 


0.1 
04 
03 


03 
03 
0,4 


0,5 
13 

03 


03 
33 
13 


03 
13 
03 


03 
13 
03 


0,4 
0.7 
0.4 


0,1* 

03 
0.2 


0,1 

03 
-0,4 


0,1 

0.4 

-03 


Jahr (im Mittel 760,9) 


0,0 


-0.4 


-0.8 


-1.1 —1,1 


-03 


-03 


0,0 


4-03 


+ 03 


-1-1,1 


-f 13 


+ 03 


+ 03 + 0,2 


+ 0.1 


03 


Olctol)« 


rbiiDeeember 


-0.1 


-0,6 


-0.9 


-u 


-13 


-03 


— 03 


03 


+ 0,4 


-1-03 


-f W 


+ 13 


+ 03 


+ 03 


+ 03 


03 


+ 0,1 




6>» 


7h 


8»» 


9»» 


10»» 


11»» 


12h 


1^ 


2h 


3»» 


4»» 


5»» 


6»» 


7h 


8»» 


9»» 


10»» 



werth ist es, diese Reduktion nach Gauss' Methode vorzunehmen (s. Lalande's 
Logarithmen S. 262 , oder Bauernfeind's Vermessungskunde S. 651), wobei vom 
Logarithmus des Barometerstandes das Zehnfache der in B^ ausgedrückten Qaeck- 
silbertemperatur, als Einheiten der fünften Stelle betrachtet, abgezogen wird; denn 
bei dieser Vorschrift ist die in entgegengesetzter Bichtung wirkende Ausdehnung 
der Messingskala ausser Bücksicht gelassen. 

Als ein Beispiel der gesammten Berechnung möge die Beduktion nachfolgender 
Beobachtungen dienen. 



Mombas 



Beispiel der Reduktion tob Barometerstilndeii. 

üsanga 



1862 Tm. 

Aug. 24. 7*,0 

25. 7,0 

26. 7,0 

27. 8,0 


A 

397,8 

7,7 
7,9 
7,8 


A— B 

762,8 
2,7 
3,1 

2,8 


T. 

20«,3 B. 
20,3 
20,5 
20,6 


Stunden- 
korr. 

— 0,1 
-0,1 
-0,1 
-0,4 


Mittel 7»»,25 


397,8 


762,85 


20»,43 R. 


-0,7 


4 Beob.) 


^— + 5,10 


25»,5 C. 


4 



KecLaufO* 8,14 nn^'iiZ^ 

Stnndenkorr. ^ — 0,27 = 0,18 + 0,09 
korrig. Barom. » 764954, Ym. 7^25, red. anf 

das TagesmitteL 
konst Bar.Fehler (c) -> — 0,80 
Bed4nifMeer.yiy.(y)^ + 1,80 fttr 72 Ft Bar.-Höhe 
wahrer Bar.-Stand -»765,54 

in Mombas, Ang. 24—27, ym.-Obs. 



1862 

Okt 24. Nrn. 8»»,75 

25. Nrn. 5,50 

26. Ym. . 8,25 
Ym. 11,50 
Nm. 7,00 


A 

361,8 
3,2 
2,3 
2,1 
1.1 


A-B 

698,5 
696,8 
700,3 
698,9 
697,5 


T. 

20«,2R. 
19,2 
18,0 
20,7 

18,6 


Stnnd( 

+ 0,2 
+ 0,9 

+ 0,6 


snkorr. 

— 0,9 

— 0,6 


Mittel (5 Beob.) 


362,1 


698,40 


1 9^,34 R. 


1,70—1,50 




^— + 2,90 


24«,2 C. 


5 



Red. auf 0*» = — 2,73 
Stnndenkorr. « + 0,06 = 



oder, mn die 
H&lfte Tennehrt, 

0.04 + 0,02 



korrig. Barom. »698,63, red. aof das Tagesmittel 

konst Bar.-Fehler (c) «=^ — 0,80 
wahrer Bar.-Stand ==- 697,83 

in Usanga, Okt 24.-26. 



In derselben Weise wurden die übrigen Beobachtungen in Mombas be- 
rechnet, welche ich umstehend in abgekürzter Uebersicht folgen lasse. 



70 



Dschagga - Reisen. 



Barometerstände In Hombas, 

beobachtet auf dem Dach eines Hauses am Strand, 72 Ft. über dem Meeresspiegel 



1862 




Barometerstand 



redncirt auf 
Tagesmittel 



im littel 
nebst Korr. 



korr. Mittel 

red. auf 
■eeretnlveaH 



1862 



Zahl 

der 

Beob. 



Tageszeit. 



Barometerstand 

redncirt anf I im IHtsI 
Tagesndtiel nebst Korr. 



fcerr. Kttil 

red. aaf 



August 
24—27 



August 
28—80 



Septbr. 
0—3 

Septbr. 
4—6 



Septbr. 
7—10 



(4) 
(4) 
(4) 



Septbr. 
11—14 



(2) 
(3) 
(3) 

(8) 
(2) 
(4) 

13) 
(2) 
(3) 

(3) 

3) 

(4) 

(4) 
(3) 
(4) 



7^,25 Vm. 
2,13 Nm. 
9,38 Km. 



764,54 
4,86 
4,91 



Konst Bar. -Fehler 
Re 



7,50 Vm. 
2,25 Nm. 
9,08 Nrn. 

7,50 Vm. 
2^,2b Km. 
9,19 Nrn. 

7,00 Vm. 
2,00 Km. 
9,58 Km. 

7,42 Vm. 
2,42 Km. 
9,56 Km. 

7,44 Vm. 
2,50 Km. 
10,00 Km. 



ad. anf Ueeresniveaa 



764,77 1 

»hier 1 

c=— 0,80/ 
«niveaa 1 

N=-t.l,80j 



764,26 
3,40 
4^12 



763,93 



Red. wie oben + 1,00 
764,68 



442 
4,96 



764,59 



Bed. wie oben + 1,00 
765,84 



5,^0 
5,90 



765,75 



Bed. wie oben + 1.00 
765,08 



} 



765,43 

Aug. 24 
bis Sept 3 



Septbr. 
15—18 



4,58 

4,88 



764,85 



Bed. wie oben -{- 1,00 
764,80 



4,93 

4,28 



764.67 



Bed. wie oben -f 1,00 






766,09 

Sept 4— 14 



Septbr. 
19—21 



Septbr. 
22— 2^ 



(3) 
(1) 
(4) 



Septbr. 
26—28 



Septbr. 
29-.32 

) 



(3) 
(3) 

(3) 
(2) 
(4) 



(2) 
(8) 

(2) 
0) 
(2) 



7,»»33Vm. 
2,50 Km. 
9,56 Km. 



7,67 Vm. 
9,33 Km. 

7,83 Vm. 
2,38 Km. 
9,63 Km. 



2,73 Km. 
9,40 Km. 

8,38 Vm. 
2,25 Km. 
10,1 3 Km 



Konst Bar.-] 

Bed. anf H aeresnxrean 



764,34 
3,58 
3,51 



768,81 ^ 

.-Fehler l 

c=— 030f 

seresnirean 1 
N=+1,80J 



764,73 
4,89*) 
8,89 



Bed. wie oben 

764,32 
4,17 
3,72 



764,84 \ 
+ 1^ J 



764,07 



Bed. wie oben + 1,00 
764,82*) 



76&,07 

Sept 
15—25 



3,66 
8,68 



768,87 



Bed. wie oben + 1,00 
762,74 



}J 
11 



2,11 

1,68 



Bed. wie oben 



76208 1 Ü 

+ 1,00 f) 



764^03 

Sept 26 
bis Okt 2 



*) Die betr. BeobacbtUDgen fehlen uad sind daher er^ 
gftnst unter BerUcksichtigang des Umstands, dass die auf 
das Tagesmittel redudrten MorgenablesaDgen im Durch- 



schnitt um 0,35 hoher sind als die am Kachmittag 

Nach der Wiederanknnft in Mombas und Sansibar konnte ich leider nicht 
sogleich die Barometer-Ablesungen wiederaufnehmen. Die nächsten, allerdings 
noch nnregelmässigen Beobachtungsreihen sind in Folgendem gegeben. * 

Barom. Stand in Mm. 
JTan. 2 (2 Beob.) 9h,20Km. 
3 (2) Früh u Km. 
2 u. 3 (2) 8^1,90 Vm. 



Sansibar, 1863, 

14,6 Meter über dem Meere, 
entspr. + 1,25 Mm. für Bed. 



(N) 
Meeres-Kiveau 
— 0.81 Konst Bar. Fehler (c) 



anf 



-t-0,44 « Endkorr. (K + c) 



759,80 
7,67 
9,57 



red. anf 0<» n. Tagesmittel 
+KoTV. für Loftgehalt (^) 



Jan. US) Fr., Km. n. Ab. 
10— 12 1(3) 91^,33 Vm. 



758,21 
8,12 



14r-17^(4) 4,13 Km, 
1(3) 9.47 Km. 



758,12 
8,14 

8,48 



758,85 1 



758,16 



758,26 



im Mittel 

nebst Korr. fllr 

N + c= +0,4i 

(s. links) 

758,42 

+0.44 

768,86 
wahrer Bar. St 



Der hier befundene Barometerstand Jan. f(4) 9^,10 Vm. 
von 758,8« Mm. für Sansibar, Anfang 
bis Mitte Jan. 1863, stimmt ganz befrie- 
digend mit dem Hil&täfelchen auf S. 73 
oben überein. 

Bei den Beobachtungen im Innern schied ich zuerst die an unseren Lager- 
plätzen angestellten aus und verglich sie direkt mit den Barometerständen an der 
Etlste, um so eine Art barometrisches Nivellement zu gewinnen, oder Stations- 
punkte, auf welche die fibrigen Höhenmessuugen, trigonometrische sowol wie einzelne 
barometrische, bezogen werden konnten. Ich gebe dieselben in nachfolgender Zu- 
sammenstellang, welche zugleich zeigt, wie beträchtlich zu dieser Zeit das Sinken 
des Barometers im Innern ist, z. B. am See Jipe von Ende Oktober bis Anfang 
Dezember 4 Mm., und in Aruscha II in etwa fünf Tagen 1 Mm., während in San- 
sibar (s. Tab. auf S. 69) vom September bis Dezember ein ziemlich gleichmässiges 
Sinken um 5,4 Mm., d. i. um nur 0,6 Mm. in je 10 Tagen, stattfindet 



G. a. HOhenmessongen: meteorologische Grundlagen. 



71 



BarometerstSHde auf den Stationen der zwdten Dsehai^ga- Reise. 



1862 

Beobachtnngs- 
Ort, Zelt und (Zahl). 



Barometer 

[Lnftkorr. (A) ron 
Mombas] 



Oboze 

AblOBTUkg 

(A) 



angewandte 

(a) und 

Stuiden- 

Korr. 



korr« 

Barom«- 

Stand« 



1862 

Beobachiungs- 
Ort, Zelt und (Zahl). 



Barometer 

[Lnftkorr. (X) von 
Aruscha U] 

angewandte 

(A) und 

Stnnden- 

Korr. 



Obere 

Ablesung 

(A) 



korr. 

Barom*- 

Btand. 



Mbaramn (8) 
Okt 14—17 

Kisnani (6) 
Okt 19--21 

Dsanga (5) 
Okt 24—26 

See Jipe I (4) 
Okt 23, 28 v. 90 

Aruscha I (3) 
No?. 3 n. 4 

Amscha n (10) 
Not. 4—8 

Aruscha II (14) 
No7. 9—12 



375,4 



367,7 



362,1 



365,0 



364,5 



363,5 



363,2 



+3,50 
—0,35 

+3,10 
+0,50 



} 

+2,90 1 
+0,06 / 

+8,00 1 
-0,15 / 

+3,00 \ 
—0,50 / 

) 
} 



+2,97 
+0,45 

+2,96 
+0,03 



722,10 



706,81 



697,88 



703,17 



70a,12 



702,52 



701,58 



üra (10) 
Not. 16—18 

Moschi (7) 
Nor. 23—27 

Moschi (5) 
Dec. 1—3 

See Jipe II (5) 
Dec 7 u. 8 

See Jipe 11 (4) 
Dec. 9 n. 10 

Bnraberge (8) 
Dec. 16 u. 17 

Endaia (7) 
Dec. 19u. 20 



351,2 


+2,64 1 
-0,25/ 


353,4 


+2,701 
-0,32 / 


352,5 


+2.68 1 
-0,20/ 


364,5 


+3,101 
0,00/ 


361,9 


+2,98 \ 
+0,64 / 


351,3 


+2,64 1 
+0,31 / 


368,2 


+3,181 
+0.26 / 

■ 



661,28 



666,69 



666,86 



699,11 



699,13 



681,74 



701,26 



. Da bei der barometrischen Höhenmessimg die Temperatur der Luft eine 
sehr wichtige Bolle spielt, musste ich versuchen, aus meinen Thermometerablesungen, 
obwol dieselben sehr unregelmässig angestellt waren, einigermassen brauchbare 
Mittel abzuleiten. Ich that dies, indem ich auf karrirtem Papier (dasselbe, welches 
ich zu den Kurven in der „Meteorologie von Sansibar*' benutzte, s. dort S. 7) die 
einzelnen Beobachtungen von jeder Lokalität mit den Zeiten als. Abscissen und 
den Temperaturgraden als Ordinaten auftrug und dann derart durch eine Kurve 
verband, dass mögliebst ebensoviele Temperaturpi^nkte ttber wie unter derselben zu. 
liegen kamen. Aus diesen Kurven entnahm ich dann die Temperaturen zu allen 
geraden Stunden und bildete aus den Zahlen für 6^ Vm., 2^ Nm. und 10^ Nm. die 
Tagesmittel. So entstand die nachfolgende Tabelle, welcher noch des Vergleiches 
halber einige Temperaturreihen aus Sansibar und Mombas beigefügt sind. Aus 

Anm. Die wenigen während der eisten und zweiten Dschaggareise aufgezeichneten Witternngs- 
beobachtODgen sind in folgender Uebeisicht zusammengestellt: 

Witterung im Suaheli-Binnenlande. 
(Juli— September 1861 und Oktober— December 1862.) 



Zeit 

der 


Procente 
aller Beobaehtgn. 


Einzelbeobachtungen in jedem Monat 


Beobachtung 


bolttfor 
Himmel 


ROfOR- 

taio 


wltter 


Wetter- 
louohtoii 


fproese 
Hlüo 


n&ohtL 
Mite 


Thav 


Nobel 


friseher 
Wind 


1861 Juli 
August 
September 


5 
35 
26 


29 
48 
16 


- ■ 


^■"" 


1 
1 


7 
2 


— 


4 

7 


1 
4 


1862 Oktober 
November 
December 


21 
48 
64 


6 
7 
3 


3 


1 

1 


1 
8 


1 


1 


1 
1 


3 

6 

10 



72 



Dschagga-Beisen. 



derselben geht unter Anderem hervor, dass die tägliehen Oscillationen der Temp^ 
ratnr schon in Mombas beträchtlicher sind als in dem meemmschlossenen Sansibar, 
und mehr noch am Fnss der Gebirge, am bedeutendsten aber in der offenen Ebene 
des Innern, wo der Unterschied zwischen dem mittleren Minimum und Maximnm 
auf 12 bis 15^ G. steigt, während er in Sansibar zur selben Jahreszeit nur 3 bis 5® 
beträgt. Es stimmt dies auch völlig tiberein mit den schon oben erwähnten grös- 
seren SchwankuDgen des von der Temperatur so sehr abhängigen Barometerstandes 
am Festland im Vergleich zu demjenigen auf der Insel Sansibar. 



Thermometerstand in Celsius - Graden« 



Beobachiungs- 
Ort I Zelt 



Yormittag 



2h 



Nachmittag 
4h I 6h I 8h 



10h 



Mittel 



tlfl. 

OidUft- 

tiOB. 






a 

s 



I 



Sansibar 

1864 



1^ 



Mombas 

1862 

72 Ft Hber dem 

Meere. 

KOstenebene 

7or Mbaramn 

Amschall 

See Jipe- 
Ebene 

Mbaramu, 
Parennd 
Kisnani 

Usanga 

Mosehl. Um 
TL Naenb 
ebene 



September 
Oktober 
Norember 
December 

Sept. 1-10 
„ 21-28 



Okt 10-18 



NoF.4-18 

Okt 21-23 
n. 28-33 

Okt.14-21 



Okt24ii.26 

Not. 16-27 
u. Dec. 1—8 



220,9 
22«.9 
24,7 
25,4 

22«,6 
22,9 



24«,9 
25,6 
26,7 
26,7 

24«,6 
24,5 



18%0 

20,4 
20,8 

2a»,o 

18,7 
16,7 



27«,4 

24,1 
24,8 

21»,5 

20,8 
20,4 






25«,5 

26,1 

27,8 

27,0 

27«,0 
26,1 



81*,8 

27,7 
27,9 

28«,6 

28,1 
24,8 



26°,5 
26,7 
27,6 
27,4 

28°,6 
27,7 



32^9 

29,9 
30,3 

26M 

24,6 
27,9 



26^9 

27,3 

28,3 

28,0 

29%! 
29,0 



32°,2 

80,2 

29,8 

28%0 

24,9 
28,3 



27\0 

27,7 
28,6 
28,5 

28«,8 
28,6 



80«,6 

28,8 
27,1 

27«,0 

24,7 
26,7 



25«,4 
26,2 
27,1 
27,2 

27«,9 
27,4 



27«,7 

25,4 
23,4 

25«,6 

23,4 
28,8 



28*,8 
24,6 
26,6 
26,8 

26M 
25,8 



24^9 

I 
21,5 

20,5 
28^8 

21,4 
21,1 



24M 
28,7 
25,7 
26,8 

24,8 
24,5 



20»,5 

18,4 
17,8 

22«,4 

18,6 

19,0 



24%6 
24,6 
26,2 
26,6 

25,3 
25,5 



2r,6 

23,0 

22,8 

23S5 

20,7 
21^3 



4MC. 
4,8 
8,9 
3,1 

6«,5C. 
6,1 



14«,9C. 

11,8 
12,5 

8«,0C 
«•,3 

iire 



Zu den für Berecbnung von barometrisehen Höbenmessungen nötbigen Angaben 
gebort auch der Dunst druck. Da ich direkte Beobachtungen desselben im Inneren 
nicht angestellt hatte, musste ich auf die in der ^^Meteorologie von Sansibar'' 
gegebenen Werthe zurückgreifen und berechnete hieraus nach Hann's Voi^ang, 
mit Zuhilfenahme der kleinen Tafel in Paul Sehreiber's ,,Handbuch der baro- 
metrischen Höhenmessungen'' (Tab. VIII. S. 26), aus der Stations-Seehöhe und dem 
gleichzeitigen mittleren Dunstdruck an derEttste den mutmasslichen mittleren 
Dunstdruck auf den einzelnen Festlandstationen. Derselbe ist von zehn zu zehn 
Tagen in der letzten Spalte des S. 73 folgenden Täfelchens gegeben, welches zugleich 
der grösseren Bequemlichkeit halber noch die mittleren Temperaturen und 
Barometerstände an der Küste (Sansibar) enthält, letztere ergänzt unter Zu- 
grundelegung von 764,0 als Barometerstand an der Meeresoberfläche bei Mombas 
am 1. October (s. Tab. S. 70) und unter der Annahme eines Sinkens des Luft- 
drucks um 0,6 Mm. in je 10 Tagen, wie es nach der „Meteorologie von Sansibar" 
in der Zeit von Mitte September bis Mitte December mit grosser Gleichmässigkeit 
stattfindet und auch den in Sansibar nach der zweiten Dschaggareise beobachteten 
Barometerständen (s. S. 70) entspricht 



C. s. Burometiiiclies Kirelleineiii: Stationen. 



73 



Ibtoorologiaob« Bl«meiite an dar Bansibar-Kfiste. 







Barometer- 
Stend« 


Temferatur. 


9uut4raek« 


Okt 


1 

11 
21 


764,0 Mm. 
63,4 
62,8 


28«,7 C. 
24,3 

24,9 


18,4 Mm. 

18,5 

18,9 


Not. 


1 

11 
21 


762,2 
61,6 
61,0 


25,5 

26,0 
26,8 


19,5 
20,2 
20,8 


Dec. 


1 

11 
21 


760,4 
59.8 
59,2 


26,5 
26,6 
26,7 


21,3 
21,8 
22,3 



Ans all diesen Tabellen wurde schliesslich die nachfolgende zusammengestellt^ 
welche sämmtliche zur Berechnung der Meereshöhen genannter Orte erforderlichen 
Angaben sowie die aus ihnen gefundenen Höhen enthält. Zur Berechnung benutzte 
ich die Btthlmann'schen Tafeln, welche indessen, wie wohl auch Andere bemerkt 
haben werden^ weit ausführlicher sein müssten, um ganz so bequem zu sein wie 
die auf älteren Orundlagen beruhenden Tabellen von Delcros in Guy ot 's Tafelwerk. 
Die rohen Höhen, verbessert durch den Temperaturfaktor, wurden mittelst Loga- 
rithmen berechnet, die kleineren Korrektionen aber ftir Dunstdrnck (er), mittlere 
Breite (9) und Erhebung über dem Meere ohne Logarithmen gefunden und als 
Korrektionen der rohen Höhe wiedergegeben, damit der Betrag eines jeden dieser 
Werthe leichter benrtheilt werden könne. 

Barometrisahe HOhenmessnnt: 

der Stationen der zweiten Dschagga-Beise. L 

Höhe Ober den MeeroMpiooel 



Boobachtnngs- 

Ort und (Zahl) 

zwiadien 8*^ u. 5^ S. Breite. 



Mbarama (8) 

fMeereanireau, 
erg&nzt nach ob. Tab. 

Kl8iiaiil(6) 

[Meereanireaa 



Usaaga (5) 

[MeeresnlYean 



Bee Jlpe I (Westafer) (4) 
[Meeresnireaa 



See Jfipe n (Ostnfer) (9) 
[Meeraanireaa 



1862 



Okt 14—17 



Oktl9— 21 



Okt 24-26 



Okt 28, 28 
0.30 



Dec. 7—10 



Barom«- 
StlBde. 



722,1 

763,1 



706,8 

7623 



6»7,8 

702,5 



70a,2 

762,4 



699,1 

760,0 



Laft- 

Temfe- 

ratar« 

C.» 



23S5 

24,6 



2^,7 

24,8 



26^,7 

25,2 



22«,8 
25,4 



25%7 

26,6 



9aait- 
draek« 

Jutta 



rok, 

nebst Korr fttr 

Danstdrnck {a) 

«to. 



Terfcaiaart. 



(15,7) 
18,7] 



(15,0) 
lö,9] 



(14,T> 
IW] 



(15.2) 
19,4] 



(16,7) 
21,6] 



Mettt 



y etc. = +1,8 J ^^^ 



8 Meto! 
Feet 



jpetc 



,_^^5*9\ 674,5 M. 



„_!|!b'^ \ [714.7 M.] 

^ Toi f 8. folg. Seite 
)> etc. >— +2,0 J ^ 



Die beiden für die Erhebang der Ebene des See Jipe ttber dem Meeres- 
spieffel aus den ^eobachtangen von Ende Oktober and Anfang December gefundenen 
Wertbe weichen beträchtlich (am 29,6 Meter) von einander ab, was sich leicht daraas 
erklärt, dsM der Barometentand im Inneren schneller gesunken ist als an der 



74 



Dschagga- Brisen. 



Küste, nämlich um 4,1 Mm. gegen 2,4 Mm. in der angegebenen Zeit. Es werden 
also gegen Ende des Jahres nnd weiterhin alle barometrisch gemessenen Höhen 
des Binnenlandes grOsser, in der Mitte des Jahres aber kleiner erscheinen als 
die ans den Jahresmitteln der beiderseitigen Barometerstände erhaltenen, während 
Beobachtungen in den zwischen diesen Zeiten der Extreme gelegenen Uebergangs- 
monaten richtigere, dem wahren Höhenunterschiede sehr genäherte Ergebnisse 
versprechen. Ans diesem Grunde glaubte ich den zuerst (Ende Oktober) erhaltenen 
Werth als den wahrscheinlicheren aQnehmen zu müssen und verbesserte den zweiten 
(von Anfang December) durch das Produkt aus der barometrischen Differenz 
(4,1 — 2,4) mit der Höhe einer Luftsäule, deren Druck bei den Mittelwerthen von 
730 Mm. Barometerstand und 26^,2 G. dem Druck einer Quecksilbersäule von 1 Mm. 
entspricht (12,1 Meter nach Mohn, Grundzttge der Meteorologie, Tab. V). Man 
erhält 12,1.1,7=20,6 Meter, um welchen Betrag die zweite ftlr See Jipe gefundene 
Meereshöhe von 744,3 M. vermindert werden muss. Die beiden genäherten Werthe 
jener Meereshöhe sind demnach: 

Okt 23 — 30 = 714,7 M. 

Dec. 7 — 10 = 723,7 M. 

im Mittel 719,8 Meter oder 2859,6 engl. Fuss (Feet) Höhe des See Jipe 

über dem Meeresspiegel. 
Diese Zahl, welche wahrscheinlich bis auf Bruchtheile von einem Procent richtig 
ist, liegt allen folgenden Berechnungen zu Grunde, und vor Allem der nachfolgenden 
zweiten Hälfte der bereits begonnenen Tafel der Stationshöhen. 

Barometrische HObenmessang 

der Stationen der zweiten Dschagga-Reise. IL 



Beobachtangs« 

Ort, (Zahl) und Zeit 

zwischen 3* iL 5® S. Breite. 



1862 



Barom.- 
Stände. 

Mol 



Lnft- 

Tempe* 

latnr. 

CO 



Danst* 
druck. 

lfm. 



HSheniintersehied i. Met 

T«rbeii« 
roh 

nebst Korr. ftr 
Donstdrack (c) etc. 



nebst 
Höhe der 

Ver- 
gleiclis- 
station. 



mutmaß 

flShe 
über dem 
Meeres* 
Bplegel. 



Amseha L (8) 

[See Jipe, korr. 

Amseha IL (24) 

[See Jipe, korr. 



Um (10) 



[See Jipe, korr. 



Mosctai (12) 

[See Jjpe, korr. 

flflf el L am See (5) *) 

[See Jipe, korr- 

Bnra, Lager (8) 

[See Jipe, korr. 



Hndara (7) 



[See Jipe, korr. 



Nor. 3 n. 4 



Noy. 4—12 



Not. 16 — 18 



Nor. 23 bis 
Dec. 3 

Dec. 8 n. 9 



Deo. 16 D. 17 



Dec. 19 u. 20 



703.1 

702,6 

702,0 

702,2 

661.3 

701,3 

666,5 

700,2 

684,0 

699,1 

681,75 

698,4 

701,25 

698,1 



22«,8 
22,b] 

2d*,0 

23,0] 

20°,8 
24,3 

2P.8 
'25,0 

26^,0? 

26,0 

25»,0 

26,8 

25M 

26,5 



(l5^4) 
l5^4] 

(15^5) 

l5^5] 

(13«,4) 
16V)] 

(14M) 
16«,3J 

(15»,6i 
16^7] 

(15«,8) 
17*,0] 

(17«,4) 
16^9] 



6,2 1—6,21 713,011. 
<y, ^ etc. == 0,0 J 719,2/ 2339,3 Ft 

2,4 1 2,41 7ai,6M 
tf, ip etc. — 0,0 J 719,2/ 2867^ Ft 



g> etc. = 

a « 
ff> etc. a« 



a « 

q) etc. B 

a 
ip etc. 

^ etc. = 



8,9 1 

4,2 y 

1.6 J 

8.7 1 
3,6 ^ 



508,9 

+ 

428,7 
+ 3 

+ 

191,4 
» +1,7 
'- +0,7 

211,1 1 
— 1,9 \ 
= 0,7] 



514,71 1283.9M. 
719,2/ 4048,8 FL 

438,71 1152,9 IL 

719,2/ 3782,5 Fl 

193.81 918,0M. 

719,2/ 2995,5 FL 

213,71 932,9M. 
719,2/ 3060,7 Ft 



39 
+ 
+ Ü 



J 1-89.81 



679,4M. 

2229,0 Ft 



*) Hier 193,8 M. *> 685,5 Ft über dem See Jipe statt oben (S. 61.) 640,5! VgL auch S. 81. 



C. a. Barometrisches Nlrelleinent: Halteplätze. 



75 



Ebenso sind alle von Ende Oktober an gemessenen Höhen weiter unten, in der 
Tafel der Höhen der Halteplätze, auf den See Jipe als hypsometrische Basis 
bezogen worden, mit Ausnahme der vom 27. Nov. bis 1. Dec. beobachteten, denen die 
anf gleiche Weise ermittelte Meereshöhe von Moschi (1152,9 Meter, s. oben) zu 
Grunde liegt. Die für See Jipe und Moschi angenommenen Werthe für Barometer- 
stand, Lufttemperatur nnd Dunstdruck finden sich in nachstehendem Hilfstäfelchen, 
welches aus den schon früher fUr jene Orte gegebenen Zahlen abgeleitet wurde. 

Meteorologisohe XOemeiite am See Jipe und in Moschi. 





Barometer- 
stand. 


Luft- 
Temperatur. 


Dnnst-r 
druck. 


Bee Jipe, Okt 28 


703.2 Mm. 


22^,8 C. 


15,2 Mm. 


Ko7. 8 
18 
28 


702,1 

7014 
700,1 


23,6 
24,8 
25,0 


15,6 
16,0 
16,4 


Bec. 8 

18 
28 


699,1 
698,1 
697,1 


25,7 
26,3 
26,8 


16,7 

17,0. 

17,3 


Moschi, Nor. 25 
Dec. 2 


666,7 
666,55 


21,6 
22,0 


14,3 
14,3 



Barometrische HOhenmessunff 

der Halteplätze der zweiten Dschaggareise. 



Beol^aehtuugB« 

Ort, (Zahl) und Zeit 

zwischen 3* u. 5* S. Breite 



1862 



Barom.- 
St&ndo 

Mm. 



Luft- 
Tempe- 
ratur. 

0.0 



Dunst- 
druck. 

Mul 



HShenontersehled i. Met 

rerbesi. 
roh 

nebst Korr. ftir 

Dnnstdruck((r) etc. 



oebat 
Höhe der 

Ver- 
gleiehs- 
SUtion. 



mutmassL 
fl9he 

Über dem 
Meeres- 
spiegreL 



Jesa (2) 

lb,8u.8,01Tm. [Meeresnir. 

1. Larer nach Jesa (2) 
3\5 0. 71^,3 Nm. [Meeresuir. 

2. La^er nach Jesa (1) 
5M Nrn. [Meeresnir. 

8. Lairer nach Jesa (1) 
4^,0 Nm. [Meeresnir. 

unterwegs (1) 
12\b Nrn. [Meeresnir. 

4. Lflfer nach Jesa (1) 
6M Km. [Meeresnir. 

Pare, Lag^r (2) 
8^,3 Q. 1 1 ,3 Ym. [Meeresnir. 

Larer, Flnss im Walde (1) 
5^,5 Nffl. [See Jipe, koir. 



Okt 9 



Okt 10 



Okt 11 



Okt. 12 



Okt 13 



Okt 13 



Okt 19 



Okt 31 



753.8 

763,5 

762,^ 

763,5 

744,4 

763,4 

784.9 

763,3 

781,45 

763,3 

738,55 

763,8 

710.05 

762,H 

700,8 

7U2,9 



24,1 

24,2 

24.1 

24 2 

24.0 

24,3 

280 

24,4 

23,8 
24,4 

28,8 

24,4 

28.0 

24,8 

28,0 

23,0 



(17,8) 
18,5] 

(17,8) 
j8,5] 

(17.") 
18,5] 

(16,6) 
18,0] 

(16.2) 
18,6] 

(16,6) 
18,6] 

(16,1) 
18,8] 

(15.2) 
15,4] 



a 
^ etc. 

^eta 

<r 

^ etc. ■ 

a 
^eta 

a 
^ etc. 

a 
^etc. 



111,4 
1,0 
0,3 

121,8 
1 




'1 

,8 1 



...97 118 M. 
^^^'' 370 Ft 



128,2 ^25^; 



219,5 
2.0 
0,6 

330.5 
3.0 
l>,9 

371.5 
8, 



222,1 



884,4 



222 M. 

729 Et. 

834 M. 

1097 Ft 



371.5 1 
= 8,:« } 
- 1.0 1 



346,6 
3 



6,6) 

8,0} 

1,0) 



tf=== 



^ etc. = 
9 etc.«» 



625,7 
6.4 

1,8 



<i<7E> fi 876 M. 
*"*•* 12SS Ft 



^^^ iiion! 



jftAAA 638 M. 
'^"'^ 2073 Pt 



32 





;jf 719,2/ 



752 M 

2467 Ft 



76 



Bscha^ga- Reisen, 



Beoliaelitiuigs» 

Ort, (Zahl) und Zeit 

zwischen 3* n. 5® S. Breite. 



1862 





Luft- 


Barom.- 
Stände. 


Tempe- 
ratur. 


JUDA* 


C.0 


703,5 

702.7 


23,3 

28,2 


677,6 

700,9 


24,6 

24,4 


678,7 

700,8 


24,7 

24,5 


690,4 

700,8 


24,7 

24,5 


613,95 

666,6 


17,5 

21,7 


552,0 

666,55 


14,2 

21,8 


523,8 

666,5 


13,4 

21,8 


463,75 

666,5 


12.6 

21,8 


627,5 

666,4 


19,0 

21,9 


686,4 

699,5 


25,6 

25,4 


696,3 

699,4 


25,7 

25,0 


684,7 

698,5 


26,3 

26,1 


*V88,2 

697,7 


26,7 

26,5 


742,2 

697,5 


26.8 

26,6 



Danst- 
dmck. 

Mm. 



JISheniLiiteneliieil i. Mei 

rerbeii. 

roh 

nebst Korr. for 
Dnnstdrack (a) etc. 



nebst 
Höhe der 
Ver- 
leicht- 



gieic 
Stati 



tation. 



mntmanL 

HSlie 
über dem 
Meeres« 
sptegreL 



Fliu» TOT Amseha I (i) 

7^8 Vm. [See Jipe, korr. 

Fliu» nnteriialb Uni (1) 

51^,5 Nrn. [See Jipe, korr. 

1. Lairer in der Ebene (1) 

6M Vm. [See Jipe, korr.^ 

2. Lagrer in der Ebene (1) 

5^,8 Nm. [See Jipe, korr. 

KilimandseharOy 1. Lg. (1) 

llh,0 Nm. [Moschi 

KilimandMh., kl. Bach (1) 

2^5 Nm. [Moschi 

Kilimaiid8eh.,2.ii.3.Lg.(2) 

6^0ii.5MNm. [Moschi 

KilimandMb.,h5ch8t.Pkt.(2) 
10^8u.ll,2ym. [Moschi 

■ 

wenig flb.d. erBtJBananen(l) 

9h 5 Vm. [Moschi 

Larer am 3. Flnss (1) 
5h,5 Nm. [See Jipe, korr. 

Halt am Dafetaflnss (1) 

12M Nm. [See Jipe, koir. 

Eben^, 8^ St östl. ▼. See TU (1 ) 
'5^,8 Nm. [See Jipe, korr. 

l^goranga's (1) 
6^,0 Nm. [See Jipe, korr. 

Klriame (J) 
SM Nm. [See Jipe, korr. 



Not. 2 



Not. 20 



Not. 21 



Not. 21 



Not. 27 



Not. 28 



Not. 28 n. 29 



Not. 29 



Dec. 1 



Dec. 4 



Dec. 5 



Dec. 14 



Dec. 22 



Dec. 24 



(15,8; 

15 



3 



(14.6) 
16.1) 

(14,6) 
16.1) 



(16,8 
16 



3 



(11,2) 
14,3] 

(8,1) 
14,3] 

(6,7) 
14,3] 

(4,7) 
14,8] 

(12,0) 
14,3] 

(15,7) 
16,6] 

(16,4) 
16,6] 

(15,9) 
16,9] 

(19,5) 
17,1] 

(20,0) 
17,2] 



<p etc. 

<f 

ip etc. 

a 
ip etc. 

<r 
ip etc. 

ip etc. 

ip etc. 

a 

a 

ip etc. 

a 
ip etc. 

a 

ip etc. 

a 
ip etc. 

^ etc. 

c 

ip etc. 



9,81 

- 0,1 y 

- 0,0 J 

295,1 \ 
= 2,6} 

- 0,8 j 

279,5 1 

- 2,4 [ 

= 0,8 j 

-.1} 

,3j 

1609,21 

= 11,3} 
== 6,5 J 

2052,8 1 
• 13,7} 
= 7,2) 

3086.2 

" 18,5 

11,4 



130 
1 


705,9 
5 
2 



%»\ 72» M. 
719^/ 2392 Ft 

298,41 1018 M. 
719,2/ 3338 Ft 

282,71 1002 M. 

719,2/ 3287 Ft 

131.91 851 M. 

719,2/ 2792 Ft 

713,61 18«7 M. 

1152,9/ 6124 Ft 

1626.01 2779 M. 
1152,9/ 9117 Ft 

2073,7 1 3226,6M. 

1152,9| 10586 Ft 



3116,11 
1152,91 



3116,11 4269 M. 
14006 Ft 



517 
4 



165 
1 




7,61 
4,0} 

'4I ^^1 
;jj 719.2/ 



523.31 1676 M. 

1152.9/ 5499 Ft 

167,51 887 M. 

719,2/ 2909 Ft 



38,9 





759 M. 

2489 Ft 



175,2 1 
- 1,6} 
= 0,5 J 

= u) ^^^^^1 

546.0 1 
= 5,8 \ 
== 1,6 J 



177.31 897 M. 
719,2/ 2941 Ft 



378 M. 

1239 Ft 



-552.9( 166 M. 
719 ,2( 546 Ft 



Der wahrscheinliche Fehler aller YorsteheDdcn barometrischen Höhen- 
messungen wird vermutlich nicht mehr als doppelt so gross wie bei Iifessnngen 
vermittelst direkter, an der Rüste gemessener Vergleichsbeobachtangen sein und viel- 
leicht nicht grösser als bei Darchschnitts-Beobachtnngen in Elimaten mit sehr ver- 
änderlichen meteorologischen Elementen. Weit genauer freilich wfirden derartige 
Itfessungen in diesen Erdstrich sein, wenn wir vollständige Jahresreihen 
von Beobachtungen, nicht nur von mehreren Punkten der Küste, sondern 
auch aus dem Inneren hätten. Ich kann aus diesem Grunde nicht umhin, nochmals 
die Anlegung einiger physikalischen Stationen in jener Gegend zu empfehlen, wie 



G. a. Barom. HOhenmessmigeD bei Wanga etc. 



77 



ieh es schon auf S. 35 meiner ^^Meteorologie von Sansibar'^ mit näherer Begründung 
gethan habe. Namentlieh erwünscht wären Beobachtuogen in Mosambik oder 
Kiloa nnd ander Somaliktlste einerseits, anderseits aber am Kilimandscharo 
nnd an zwei Punkten der Strasse nach dem Tanganikasee, etwa in Kaseh 
und in Udschidschi. Die Kosten einer solchen Einrichtung würden bei der 
neuerdings angenommenen Richtung der afrikanischen Forschung, welche mit Recht 
viel Werth auf feste Stationen legt, verhältnissmässig unbedeutend sein. Vielleicht 
bedarf es nur dieses Winkes, um die betreffenden Vereine und ihre Reisenden zu 
einer besondem Förderung der Meteorologie in ihrem ganzen Umfange zu vemögen. 



An obige Höhenbestimmungen schliessen sich noch einige Einzelmessungen 
aus demselben Gebiete an. 

1. Bergkessel und Ansiedelung auf den Ugonobergen oberhalb Csanga 
(s. Bd. II. S. 18 f.); Siedepunktsbestimmung mittelst eines Hypsometers von Casella. 
1862 Okt. 26 5^ Nm : 

auf dem Berge, Sp. d. Wassers 204^,0 F.; 
Reduktion auf Tagesmittel = +0,10 

entsprechend 



Lufttemp. 24^6 0. 



verbesserter Siedepunkt 204^,10 F., 
nach Caselia's kleinen hypsometrischen Tafeln 
im Lager zu Usanga, Siedep. 207o,8 . ^^^^^^^ ^^^^ ^ 



4167 Feet Höhe 



Reduktion auf Tagesmittel 



+ 0,ü5 ' 



verbesserter Siedepunkt 207^,85 F., . entsprechend 2173 Feet Höhe 

Lufttemperatur im Mittel « 2S^fi C. Roh. Höhenuntersch. 1^94 Feet Höhe 
Korr. wegen d. Wärmefaktors (1,086 fttr 23^,5 C. = 74<>,3 F.) = + 171,5 
Korr. wegen Abnahme der Schwere nach dem Equator zu 
und bei der Meereshöhe von 2166 Fass -=» + H»? 



Höhe des Bergkessels über Usanga 
Meereshöhe von Usanga 



2177 

2562 



Feet 



}} 



Meereshöhe des Ugono-Bergkessels 

oder 



4789 Feet 
1444 Meter 



2. Barometrische HOhenmessimgen bei Wanga (s. Bd. II. S. 68 fP.) 

H9he llber dem MeeretsplegeL 
roh nebst Kon. Terbeasert« 



1868. 



Barom. 



Temp. 



Dunst- 
dmek. 



Kilaliibllgel bei Mooa (7 Beob.) 
Okt 31 bis Not. 3 [Kusie 

Jomboberg od. Waseenpeak (4 Beob.) 
No7. 10—12 [K&ste 



789,1 Mm. 

761,1 

722,55 

7ö0,9 



Ebene am Fass des Jombobergr 

Nor. IS (1 Beob.) [Koste 



25,% G. 17,9 Mm. 



24,7 

24,5 

24,7 



19,5] 

17,3 
20.2] 



266,7 M. ^ 2^^ g jj^^^^ 
^JZXl^ }[8MFeet 

451,3 



} 
1 



456,8 Meter. 
1499 Feet 



14S,0 Meter. 
469 Feet 



<r«+4,3 
^ etc. —+1,2 

746,9 30,7 19,3 141,2 

760,9 27,3 20,3] tf«+l,4 

^ etc. -—1-0,4 

Die relative Höbe des Jomboberges ist biemaeh » 314 Ifeter od. 1080 engl Foss. 

Aneroidbarometer babe icb bei meinen Messungen nicbt benutzt, weil icb 
immer ein zuverlässiges Quecksilberbarometer zur Hand batte, dessen Transport 
keine Schwierigkeiten bat. Ebenso bediente ich micb der sog. Hypsometer 



'^g Dschirga- BeiBeil. 

(Siedethermometer ), deren wir mehrere bei nns führten, nor in dem einem soeben 
erwähnten Falle, denn Hypsometer sind zwar nicht so veränderlich, wie es Ane- 
roide unter dem Einfiuss von Erschütterungen, Temperaturwechsel u. s. w. sind, 
gewähren aber auch keine beträchtliche Schärfe der Ablesungen (0^,1 G. Siede- 
punktänderung entspricht etwa 2,5 Mm. Quecksilberdruck) und sind, bei einer 
grösseren Zahl von Ablesungen wenigstens, ziemlich unbequem zu handhaben. 

Einen sehr ausgedehnten Gebrauch von Hypsometem hat Bichard Thornton 
während der ersten Dschaggareise gemacht; leider ist er hierbei dem Irrthum vieler 
Beisenden verfallen, die mit einer einzigen Siedepunkt - Bestimmung schon Alles 
gethan zu haben meinen, während gerade bei einer so rohen Messmethode eine 
Vervielfachung der Beobachtungen zu verschiedenen Tageszeiten besonders ange- 
messen wäce, zum mindesten an allen Orten, wo der Aufenthalt ein längerer ist 
Die von Thornton benutzten Siedethermometer sind dieselben, welche ich auf der 
zweiten Dschaggareise mit mir gehabt und öfter mit meinem Quecksilberbarometer 
verglichen habe. Hierbei stellte sich heraus, dass sie mit einem mittleren Fehler von 
— 0^40 F. behaftet waren, wie u. A. aus folgendem Beispiel zu ersehen ist: 



See m, Dec. IS 
llk^ Vm. 



reduc. n. korrig. Barom. 
701^ Mm. 



entspr. Siedepankt: 
97^78 C. = 208^00 F. 



beob. Siedep. bei Nr. £ u. F 
20&«,40 



Die betreffenden Hypsometer (E u. F) zeigten also den Siedepunkt des Wassers 
zu hoch an, wie es bet dem grössten Theile aller Thermometer der Fall ist, wenn das 
Glasgetäss nicht etwa schon lange Zeit vor Anbringung der Skala gefertigt war. 

Um flir den Vergleich beider Arten von Beobachtungen eine möglichst gesicherte 
Grundlage zu erhalten, stellte ich die von Thornton und mir an denselben Orten 
erhaltenen Höhenmessungen zusammen und fand hieraus, dass erstere am besten 
mit letzteren übereinstimmen, wenn man zu ihrer Berechnung einen Siedepunkt von 
212^,00 an der Küste annimmt und die von Juli bis September (während welcher 
Zeit der Barometerstand sich sehr wenig ändert) im Inneren beobachteten Siede- 
punkte um 0^,40 F. vermindert. Ausserdem brachte ich noch eine Verbesserung 
wegen der Tageszeit der Beobachtung an, die Vormittag 9 und 10 Uhr » 

— 0<>,11 F. betrug, Nm. 4 Uhr aber.H- 0<>,1I F. und 0,0 in den Stunden 6^ Vm., 
l^Nm., und 10^ Abends. Eine 10^ Vm. angestellte Hypsometer Messung Thomtons 
erhielt somit — 0^,51 F. Gesammtkorräktion, eine solche um 4^Nm. indessen nur 

— 0^,29, und diese Beträge sind es, welche in der nachfolgenden Uebersicht von 
Thomtons Höhenmessungen neben Angabe der Tageszeit unter der Bezeichnung 
„angenommene Korrektion '' aufgeführt sind, sodass also der von Thornton beob- 
achtete Siedepunkt gleich dem dort angegebenen korrigirten Siedepunkt + 
„angen. Korr.*' (mit umgekehrtem Vorzeichen) ist. Die von mir ebenfalls gemessenen 
Höben sind mit [ ] umschlossen ; ihre gegenseitige Vergleichung ergibt : 

Kersjten, barometriscb Thornton^ hypsometrisch K. -* Tb. 

engl. 2019 Fass engl. + 54 Fussengl. 

2302 „ — 89 „ 

2365 „ — 5 „ 

1620 „ — 16 „ 

im Mittel K. (barometrisch gemessen) — Th, (hypsometrisch) = j 

-» — 14 Feet oder 4,3 M^r. 



Pare . . 


. . 2073 J 


Pusi 


Kisuani . 


. . 2218 


n 


See Jipe . . 


. . 2360 


97 


Mbaramu 


. . 1604 


»^ 



C. a. Thorntons Hypsometer-Messungea. 



79 



Der mittlere Fehler dieser Hypsometerbestimmungen wird zu nicht weniger als 
2 — 3 Procent von der gemessenen Höhe angenommen werden mttssen, oder vielleicht 
noch höher, wenn man erwägt, wie viel bei derartigen Messungen anf eine dorchans 
gleichmftssige Ansftihmng der ganzen Siede-Operation ankommt. 

Thornton's HOhenmessnngen 

vermittelst Siedethermometer (nach Fahrenheit) 

während der ersten Dschaggareise im Jahre 1861. 

H9he über d. Meereespiegel 
roll 



BeobaehtnnfB« 

Ort, (Zahl) und Zeit 

zwischen 3^ nnd 5® S. Breite. 



korrig. 
Sied«poBkt 

nebst 

[aagen. Korr.] 

nacli F. 



Lnft- 

Temperfttor, ange- 

beob. am Orte wandtei 

und (angen. Wime* 

fOi d. K&Bte) faetor. 

nach F. 



Bombo Lager I. (1) 
Maliabenl Lager II. (1) 
Station IT (1) 
Naehtlairer (1) 
Hoamandi (1) 
WasserlSeber (1) 
KiUbassiber; (1) 
BolriBgatette, Sudabhang (1) 
Kadiaro, Lager am Fnsse (1) 
e Kadiaroy höchst. Haltepnnit (1) 
Kaehtlager in der Ebene (1) 
Elephantenflofis Lager (1) 
rPare Lager (1) 
rKisuani Lager (1) 
See Olpe jl Dafetaflius (2) 



[' 



Bafeta SW. Hügel, A XX (1) 
Goalflus Lager (1) 
Kilema Lager (4) 
KilaaaNoidhttgel, A XXI (1) 
KUema Sadhttgel, A XXU *)(1) 



Juni 28 
pfcNm.? 

Juni 29 
[21» Nrn.? 

Juni 30 
[8 k Vm. 

JoUl 
[6h Nrn. 

JnU2 

[Nrn.? 

JnüS 
[likVm. 

Juli 4 

[Ab.? 

Juli 5 
[ll^Vm. 

JuU6 

1121» M. 

Jnü7 
[21» Nrn. 

Jnüll 

[Nrn. 

Uaül4 

[Ab. 

Joliie 

[Ab. 

Juli 17 

[Ab. 

Jnli21 
[12 h M.n. 
61» Ab. 

Jiüi24 
[101» Vm.? 

JnÜ26 
[21» »m. 

JaU27 
[21» Km. 

Aug. 8 

[91» Ym. 



-0,40] 
*) Anf Karte I zu Bd. n irrthttmUch A XX statt 



Ang. 4 
[121» M. 



211M4 

— 0,86] 

2100,64 

— 0,36] 

2090.52 

— 0,48] 

211M6 

-0,84] 

210o,»0 

— 0,35] 

2090,42 

-0,48] 

2100,08 

-0,32] 

2090,20 

— 0,40] 

2080,85 
-0,40] 

2050,15 

— 0,85J 

2070,70 

— 0,30] 

2080,43 

— 0,82] 

2080,48 
-0,82] 

2070,98 

-0,82] 

2070,89 

—0,36] 

2070,39 

-0,511 

2070,55 

— 0,35] 

2050,09 

— 0,35] 

2020,99 

-0,51] 

2020,85 



790,2 

(76,8) 

810,5 

(76,3) 

710,4 

(76,1) 

740,8 
(76,2) 

780,8 
(76,2) 

860,0 

(76,1) 

740,8 
(76,1) 

7903 

(76,0) 

780,1 
^76,0) 

680,4 

(76,0) 

720,5 

(75,8) 

740,8 
(75,6) 

770.0 

(76,6) 

740,8 
(75,6) 

7903 

(75,6) 

770,0 

(75,6) 

730,6 

(75.6) 

770,0 

(76,6) 

650,8 

(75,6) 

660,9 

(75,6) 

A xxni 



nebet Korr. für ip 
n. Höhendifferenz 

in engl. Fnss. 



yerbessert 

in 
FeetiLMtrn. 



1,094 
1,096 
1,086 
1,089 
1,098 
1,100 
1,089 
1,098 
1,092 
1,082 
1,086 
1,088 
1,091 
1,088 
1,083 

1,091 
1,087 
1,091 
1.078 
1,080 



ff etc. 
fp etc. 
^ etc. 
^ etc. 
^ etc. 
^ esc. 
q> etc. 
g> etc. 
^ etc. 
q) etc. 
^ etc. 
ip ete. 
9> etc. 
q> etc. 
9> etc. 

q> etc. 
^ etc. 
^ etc. 
^ etc. 
ip etc. 



487,9 \ 
- +2,7/ 



487, 

+2 

774,3 \ 
+4,0/ 

1408.8 1 
+7,6/ 

474,8 \ 
+2,5/ 

622,21 
+W/ 

1479.9 \ 
+8,0/ 

1088,5 \ 
+5,9/ 

1596,9 \ 
+8.6/ 

1788.8 \ 
+W/ 

8901,7 1 
+21,1 / 

2446,5 \ 
+13,2/ 

2080,2 \ 
+11,0/ 

2007.9 \ 
+10,8/ 

2289,7 \ 
+12,4/ 

2352,5 \ 
+12,7 / 

2685,9 \ 
+14,2/ 

2535.4 \ 
+18,7/ 

8969,4 \ 
+21,4/ 

5188.9 1 
+27.7 / 

5225,0 1 
+28.2/ 



490,6 Ft. 

151.2 M. 

778.3 Ft. 
2S7.2 M. 

1411,4 Ft 

430.2 M. 

477.3 FL 
145,511 

625.6 Ft 

190.7 li. 

1487,9 R 
453,5 M. 

1094.4 Ft 
583,6^. 

1605.5 Ft 

'389,4 M. 

1798.0 Ft 
548,0 M. 

8922,8 R 
1195,7 H. 

2459.7 Ft. 
749,7 M. 

2041,2 Ft 
622,2 M. 

2018,7Ft.l 
615,3M.J 

2302 IFtl 
701,7M.J 

2365,2R1 
720,9M.J 

2650.1 R 

807,7 11. 

2549.1 R 
777,0 M. 

8990.8 R 
1216,4 M. 

5161.6 R 

5253.2 R 
1601.1 K. 



80 



Dschagga - Beisen. 



BeobachtniiirB« 

Ort, (ZaU) und Zeit 

zwischen S° und 6® S. Breite. 



korrig. 
Sledepoakt 

nebst 

[tagen. Korr«] 
nach F. 



Luft. 
Tenpentur« 

beob. am Orte 

nnd (äugen. 

f&rd.Kt8te). 

naeb F. 



wandter 
Wirme- 
Daetor. 



H8I16 über d. Meereiq^iegel 

roh 

nebst Korr, für 9 
u. Höhendifferenz 

in engt Fnas. 



yerbessert 

in 
Fertn.Min. 



KillmandBeliaroyeTstLager (1) 

KilimandfleliarOyhOchstHalte- 

punkt (1) 

KllemiifliiBB Lager? (1) 
HMehifliBS Lager? (1) 

Lftger am FIubs S. ?on Po- 

komo (1) 

Madscluune Lager (4) 

Manki's GraMflgel (1) 

A XXXIII 

Weriweriflmss Lager (1) 



Aug. 8 
[6^ Nrn. 



Aug. 9 

[Nm. 

Aug. 17 

[Nm. 

Aug. 18 

[Nm. 

Aug. 19 

[Ab.? 

Aug. 26 
[4t Nrn.? 

Aug. 81 

[Nm. 

[Ab. 



Sept. 5 



Dafeta WNWHOgel, a 40 (l)Sept 10 

[Ab.?? 



i 



MbaramaflnsB Lager (1) 



[Ab 

m^aramuNordhOgel, A 48 (l)Sept. 80 

[Vm.?? 



Sept 29 



-0,32] 

197^70 

— 0,80] 

207^00 

—0,30] 

207^20 

—0,80] 

207^38 

-0,82] 

204^86 

— 0,29] 

208M0 

— 0,30] 

207^58 

-0,82] 

205^58 

— 0«,82] 

2^M 

— 0.32] 

208^20 

-0,5ü] 



M«,9 

(75,6) 

&7«,4 

(76,6) 

70^,8 

(75,7) 

82«,0 
(75,7) 

78»,0? 
im Mittel 

86»,0 

(76,0) 

70^,8 

(76,8) 

68*,0 

(76,5) 

54^,0? 

(76,7) 

80»,0 
(77.2) 

84^0 

('7,2) 



1,080 
1,070 
1,084 
1,096 
1,094 
1,099 
1,085 
1,083 
1,068 
1,095 
1,099 



9> etc. 
^ etc. 
(p etc. 
^ etc. 
(p etc. 
^ etc. 
q> etc. 
^ etc. 
ip etc. 
^ etc. 
^ etc. 



r.4\ 

K8/ 



5527 
«« +29 

8162.0 \ 

- +44,1 / 

2848,3 \ 
« +15,2 / 

2758,6 \ 
= +14,9 / 

2678.1 \ 

- +14,5/ 

4188.8 \ 
= +22,8 / 

5102,51 

- +27,6 / 

2508.9 \ 

- +18,5 / 

8607,3 \ 

- +1^,5 / 

161 1.2 \ 

- +8,7/ 

2184,8 \ 
-+11,4/ 



5&67.2 Ft 
1693,8 M. 

8206JL Ft 
2&01,2M. 

2858,5 Ft 
871,8 M. 

2778.5 Ft 
845,4 M. 

2692,« Ft 

820.7 M. 

4155.6 Ft. 
1266,6 M. 

5180.1 Ft 
1568,6 m. 

2522,4 Ft 

768.8 M. 

8626,8 Ft 
1106,4 M. 

l619.9Ft.l 
498,7 IL J 

2196.2 Ft 
669,4 M. 



NB. Die In [ ] eingeschlossenen Beobachtungen sind schon in den frtlheren Tabellen (S. 73 — 75) 
enthalten nnd bieten dort zurerl&ssigere Werthe ftir die Höhenlage der betreffenden Orte. 

Alle hier nnd im Nachfolgenden gegebenen Höbenmessnngen sind von mir neu 
berechnet worden^ doch sind die auf älterer Rechnung bemhenden Höhenprofile^ 
der in Band I und II yeröfPentlicfaten Karten des Eilimandscharogebietes ohne 
Aenderung gelassen worden, weil ihr Zweck, die gewonnenen Ergebnisse graphisch 
zu yeranscbaulicben, durch kleine Abweichungen nicht beeinflusst wird. Es sind 
in Band I, Karte III: 

Profil der Routen Itfombas — Kadiaro — Dschagga und Wanga — 
Aruscha (das Profil des Rückwegs über Bnra und Ndara ist nicht 
besonders konstrnirt worden); 
in Bd. II Karte I: 

Höhenprofil durch Ugonogebirg, Kilema und KilimandscharOi sowie 
vergleichende Profile vom Kilimandscharogebiet und dem Harz- 
gebirge. 
Die Hohenangaben in Zahlen auf den genannten Karten indessen können 
nur als Näherungswerthe benutzt werden und den Zahlen der Tabellen gegenfiber 
keine Geltung mehr beanspruchen. Die kleineren Steigungen und Senkungen des 
Terrains auf jenen Profilskizzen sind nach dem Itinerare aufgezeichnet, welches 
sehr viele Einzelheiten aber keine genauen Richtungsangaben enthält nnd deshalb 
hier nicht mit abgedruckt ist; dasselbe steht jedoch denjenigen, die sich näher 
dafUr interessiren sollten, jederzeit im Originale zur Verfügung. 



— , 



0. b. Trigonometrische HOhenmessttngeiL g2 

b. Trigonometrische Höhenmessnngeii. 

In voratebenden Uebersicbten sind die MeeresbOben aller derjenigen Orte ent- 
halten, die als Statioben für trigonometrische Höbenmessungen dienten, 
mit Ausnähme von dreien, deren Erbebung über den Barometerstationen gleichfalls 
auf trigonometrischem Wege gefunden wurde. Ffir diese lasse ich hier die Einzel- 
heiten folgen, sofern sie zur Beurtbeilung der erzielten Oenanigkeit erforderlich sind. 

1. Moschi Bergstation. Die horizontale Entfernung der Theodolitstände 
auf der Bergstation und im Lager wurde gefunden zu 

4569 engl. Euss aus einem Vertikalwinkel (nach der Methode S. 50 oben) 

.. .. I nach Horizontalwinkeln, unter denen Objekte von bekannter Grösse 
-^^j erschienen 



4556 Ft. im Mittel. 
Dies entspricht einer Korrektion ftlr Erdkrümmung und irdische Strahlenbrechung 
(m''d, s. S. 58fP.) von 19''. Ein im Lager befindliches Objekt von der Höhe des 
Theodoliten zeigte sich in 8^0' 50" unter der Horizontalebene. Um obige 19" ver- 
mindert wird dieser Depressionswinkel (d) = 8^0' ST'. Rechnet man nach der 
auf S. 58 entwickelten Formel h = d tg (a + m" d) oder = d tg (rf — m" d), worin 
a einen Höhenwinkel und i einen Depressionswinkel bedeutet, so findet man die 
vertikale Erhebung von Moschi Bergstation über Moschi Lager zu 

641 Feet oder 195,4 Meter; 
dazu Meereshöhe von Moschi Lager «» 1152,9 „ 

mithin Moschi Bergstation 1348,3 Meter (4423,6 Ft.) über dem Meeres- 
spiegel oder 6i$9,l Meter (2064 Ft.) ttber dem See Jipe. 

2. Messstation auf dem Kilimandscharo am 2. und 3. Lagerplatz 
(Nov. 28 u. 29). Die Höhe des Barometer-Standpunktes wurde auf S. 76 zu 3241,5 M. 

.oder 10635 engl. Fuss ermittelt. Auf derselben Stelle (a) wurden am 28. Kov. 
Höbenwinkel nach beiden Gipfeln des Kilimandscharo gemessen; am 30. Nov. Vm. 
wurden diese Messungen wiederholt an einem 172 Ft. abwärts entfernten Punkte (b) 
der unter 3^30' geneigten Fläche, was 171,7 Ft. horizontaler Entfernung und 3,2 M. 
tieferer Lage entspricht, sodass die Meeresböhe der Station Kilimandscharo b. 
= 3238,3 M. sein würde. Eine dritte Messung wurde auf einem Standpunkt c. 
vorgenommen, der 130 Ft. aufwärts von b. auf einer im Winkel von 5^25' anstei- 
genden Fläche lag, d. i. um 3,7 M. .höher als b. und 0,5 M. über a., oder SM2 M. 
über dem Meeresspiegel; sie stimmte mit der ersten fast genau überein. 

3. Hügel II am Ostrande des See Jipe. Auf S. 50 oben ist irrthümlich 
angegeben, dass der Theodolitstand auf diesem Hügel II um 105 Ft. höher als auf 
ßügel I lag, für welch letzteren nach S. 74 eine Höhe von 193,8 M. (oder 635,8 Ft.) 
— was richtiger ist als die auf S. 61 angenommenen 640,5 Ft. — über See Jipe 
gefunden wurde. Eine 3 Fuss über dem Boden auf Hügel I befindliche Marke 
erschien von Hügel II aus, in 0,535 Breitenminuten horizontaler Entfernung, unter 
einem Depressionswinkel von 1^43' 21", oder, nach Verminderung um 14" fürm"dj 
unter 1^43' 7". Dies, nach mehrgenannter Formel berechnet, gibt 97,1 Ft. als Höhe 
des 4 Ft hohen Tbeodolitstandes auf Hügel II über der Marke auf Hügel I, oder 
M9I Ft über dem dortigen Stande des Instrumentes. Dieser Höhenunterschied ist 
als der richtige anzunehmen, und somit kommt mein Standpunkt auf HOgel II nur 

T. d. Doeken, BeiMn UI: Astronomio etc. 6 



^^ 



Dschagga- Reisen« 



732,9 Ft über See Jipe zu liegen (statt 737,6^ wie auf S. 61 oben angegeben) 
oder 223,4 M. über dem See und 94S,6 fl. über dem Meeresspiegel. Eine 
Umrechnung der Seeanfhahme nach diesen neuen Werthen erschien nicht nothwendig. 
Sämmtliche in nachstehender Uebersicht gegebenen Höhenmessungen sind nach 
der oben erwähnten Formel berechnet, welche für die vorliegenden Zwecke voll- 
ständig genügt. Zur Benrtheilung der erzielten Genauigkeit mag eine ausflihrliehe 
Erörterung der Höhenmessungen am Kilimandscharo dienen. 



Triiironometrische HOhenmessiinif^en la. 



Harne «• wahrei Azimut 

des Berges. 

Beob. Ton 0. Kersten 

1862. 



Kilimandscharo, 
Ostgipfel 

N. 11* lü',55 Ost 



[vor Sultans Hans 
N. 14* 46',9 0. 

[Lager 2 n. 3. 
N. 32» 50',3 0. 

[Lager 2 n. 3. 



S. 144« 39',4 W. 



S. 146« 15',0 W. 



Kilimandseharo, 

Westgipfel (Dom) 
S. 179« 85',7 West 



[toi Sultans Haus 
S. 168« 34',4 W. 

[Lager 2 n. 3. 
S. 143« 63',3. W. 

[Lager 2 u. 3. 



S. 138« 31',5 W. 



S. 139« 35',2 W. 



S. 139« 15',5 W. 



Beobachtungs- 
Ort und Zeit. 



Arasclia II 

Nov. 4, Nm. 



angenommener 
Coll-Fekler 

(C) und 
Instr. Fehler 

(J) 



= 8' 38" 
J = —40" 



Arusehalla. C==— 8'28" 
Not. 6, Nm. 1/ =--—40" 



Moschi 

Not. 27, Nm. 

Kilimand. a. 

Not. 28, Nm. 

Kilimand. b. 

Not. 30, Vm. 

Hflgel n 

Dec. 9, Nm. 



See lU 

Dec. 13, Vm. 



C «= 9' 32" 
J « —60" 

C « — 9'20" 
j = —60" 

C «= 9' 0" 
J = —60" 

C == +8'80" 
J - —60" 

C = +8'16" 
j = —60" 



Kreislage 

und 

Entrem. (d) 

in Breiteamin. 



rechts ii.lin]m 
80,35 

links 
30,27 

rechts n. links 
13,06 

linbi 

4,56 

links tL rechts 
4,60 

rechts 
M,07 

rechts 
32,20 



HSkea- 

wlakel (a) 

+ Korr. m"d 

nach S. 68. 



rel. H8ke 

+ Stations- 
böhe 

in Metern. 



H8ke Ib« 4« Meeres« 
■pleffel 

rob 



im Mittel 



4«7'32",5 

+ 13 3 

4« 8' 53" 

+ 13 1 

8«52'34" 

+ 5' 37" 

12«r52" 

+ 1 58 

11«50'7",5 

+ 159 

3«23'10" 

+ 14 39 

3«50'18" 

+ 13 51 



^nS} 4060,4 

+iS}^^M 

+m!:J}*«^M 

[+a?}^«22,5] 

[+3S'''''0 
^«fM} 4028,7 

4221,3^940,5 

- 719,2 J**'*"'® 



+ 



Arithmetisches Mittel der nicht umklammerten Höhen ^%^^Sn2 



Amscha II 

Not. 4, Nm. 

Amsehalla. 

Not. 6, Nm. 

Mosehi 

Dec." 3, Vm. 

Kilimand. a. 

Not. 28, Nm, 

Kilimand. b. 

Not. 30, Vm. 

Hügel I 

Dec. 9, Vm. 

Hllgein 

Dec. 9, Nm. 

Seem 

Dec. 13, Vm. 



C = 8' 37" 
J = —40" 

C = — 8'26" 
J -« —40" 

C « — 9'30" 
J — —70" 



C 
J 



— 9'20" 
—60" 



C « — 9'0" 
J == —60" 

C - +8'83" 
J -« —60" 

C ^ +8'30" 
J = —60" 

C = +8'16" 
J = —60" 



rechts u. links 
30,82 

links 
30,77 

links 
13,07 

links 

6,10 

• 

links 
6,00 

rechts 
39,20 

rechts 
38,72 

rechts 
36,70 



4«47'33" 

+ 13 15 

4« 48' 40" 
+ 13 14 

0«53'46" 

+ 60 

12«47'12" 

+ 2 37 

12*48'0",5 

+ 2 37 

3029-28" 
+ 16 51 

8« 27' 10" 

+ 16 39 

3« 56' 7" 

+ 15 47 



[+8226',6} '^^^^'^ ] 



[ 



+*»«{;«} 5688,8. 



Arithmetisches Mittel der nicht umklammerten Hohen i^MI III 

Bei beiden Gipfeln wurden die mit [] umschlossenen Höhen vom 28. und 
30. November nicht mit ins Mittel eingerechnet, weil sie offenbar zu gross sind, 



C. b. Trigonometrisclie HOhenmessongeli. g3 

nnd zwar um 70 bis 90 Meter. Ein Fehler der Messung lieg;! nicht vor, denn 
unter sich stimmen diese Höhen sehr gut ttberein ; ein beträchtlicher Irrthum in der 
vermittelst des Barometers bestimmten Höhe der Theodolitstation erscheint gleich- 
falls ansgesehlossen, weil auch die grössten annehmbaren Fehler des Luftdrucks, 
welöher an zwei aufeinander folgenden Tagen nahezu gleich hoch gefunden wurde, 
und der Lufttemperatur (s. S. 76) keine derartige Abweichung hervorgebraght haben 
könnten; der Grund derfelben liegt vielmehr in den fehlerhaften Entfernungen 
von ca. 4,6 Breitenminuten für den Ostgipfel und 6,1 für den Westgipfel. Die Höhe 
des ersteren wird nämlich um 39,4 Meter, und die des letzteren um 42,0 Meter 
niedriger, wenn die angenommenen Entfernungen um je 0,1 Breitenminute oder 
etwa 240 Schritt verringert werden. Ein Irrthum aber von solchem und selbst von 
noch grösserem Betrage, der übrigens bei entfernteren Stationen keinen nennens- 
werthen Unterschied ergeben hätte, ist recht gut möglich, denn die an verschiedenen 
Orten zur Bestimmung der Lage des Kilimandscharo gemessenen scharfen Objekte 
am Ost- und Westgipfel, welche in Aruscha unter einem Horizontalwinkel von ^2^ 
(s. S. 42) erschienen, zeigten sich hier, in 3227 Meter Höhe und so geringer Ent- 
fernung, unter etwa 69<^, boten also dem Beobachter ganz andere Seiten als vorher. 
Ausserdem ist es bei einem Höhenwinkel von mehr als 12^ sehr wahrscheinlich, 
dass nicht der Oipfel selbst gemessen wurde, sondern ein näher gelegener und 
diesen verdeckender Punkt, der allerdings niedriger ist, aber doch unter grösserem 
Elevationswinkel erscheint. 

Von den Höhen des Westgipfels wurde die, gleichfalls umklammerte, von 
Hügel II am See ans gemessene, bei Bildung des Mittels unberücksichtigt gelassen, 
weil sie aller Wahrscheinlichkeit nach um etwa 70 Meter zu niedrig ist. In diesem 
Falle liegt die Schuld an unrichtiger Winkelmes%ung, wie schon daraus hervor- 
geht, dass der Unterschied der Höhenwinkel beider Gipfel von Hügel II aus (siehe 
Spalte 5 der Tabelle S. 82) nur 3' 51" beträgt, gegen 5' 49" von der nahe gele- 
genen Station See HI aus, während er doch etwa ebenso gross sein müsste; ein 
um 2' grösserer Werth des Höhenwinkels bedingt aber in diesem Falle, bei 38,72 
Entfernung, eine um 42 Meter grössere Höhe. Der ungefähre Betrag jenes Höhen- 
fehlers lässt sich leicht aus einer Zusammenstellung der Höhendifferenzen beider 
Gipfel entnehmen, wie sie auf den verschiedenen Stationen erhalten worden sind, 
nämlich in 

Aruscha II 734,4 Meter 

Arnscha IIa 737,1 „ 

Moschi, Lager 738,9 „ 

See III 743,3 „ 

gegen 666,0 „ auf Hügel II, also etwa 70 Meter zu 
wenig, während ein Vergleich der auf Hügel I gemessenen Höhe des Westgipfels 
mit der auf Hügel II gefundenen des Ostgipfels wiederum einen den übrigen Diffe- 
renzen entsprechenden Werth (746,9) ergibt. Da nun die gleichfalls auf Hügel II 
gemessene Höhe des Ostgipfels sehr befriedigend mit dem anderen Werth für den- 
selben Berg übereinstimmt, ist man berechtigt anzunehmen, dass ein Versehen bei 
Messung des Westgipfels stattgefunden hat. 

Hiemach bleiben fUr jeden der zwei Gipfel fünf Messungen übrig, aua denen 
das arithmetische Mittel, wie oben angegeben, gebildet wurde. Der wahrschein- 

.._ w 
Hohe Fehler desselben berechnet sich nach der Formel 'W==-=r, worin w der 



'<' 



84 



D8c)iagga-Beisen. 



wahrscheinliche Fehler einer Einzelbeobachtung = 0,6745 V-^^r ist, n = Anzahl 

der vorhandenen Beobachtungen und [v*] « Summe der Quadrate aller Fehler oder 
der Differenzen zwischen dem arithmetischen Mittel und jeder einzelnen Höhe. Die 
Ausführung der Rechnung ergibt: 

Kilimandscharo, Ostg^pfeL 



Beob. H8keii 

in Metenu 



4969,4 
79,4 
51,6 
28J 
40,5 



— 15,5 

— 25,5 
+ 2,3 
+ 25,2 
+ 13,4 




lg [v«J « 3,23310 
Ig (n— 1) 0,60206 



(n - 5) 



[Y*] = 1710,4 



2,63104; Vi «=1.31552 
lg 0,6745 9,82898 

lg w= 1,14450 
w = 18,95 — 0,28 Vo 
fttr die Einzelbeobachtimg 

l g -yV 0,34949 

lg W = 0.79501 
W = 6.24 «= 0,13 Vo 
des Mittels aller 5 Beobachtungen. 



im Mittel 4953,9 Meter ± 6,24, oder 16252,3 engl. Fass ± 20,5 

Kilimandscharo, Westflpfel« 



Beob. HSken 

in Metern. 



V* 



lg [v«] « 3,02416 
\g (n— 1) 0,60206 



(n=5) 



5703,8 


— 9,8 


96,0 ' 


716,5 


— 22,5 


506,3 


690,5 


+ 8,5 


12,3 , 


675,6 


+ 18,4 


388,6 1 


663,8 


+ 10,2 


104,0 ,' 



2,42210; 7« = ^. 21 105 
lg 0,6745 9,82898 





lg. w « 


1,04003 


w». 10,96 


*0,197o 




fOr die Einzelbeobachtnng 






IgVn 


0,34949 



[v«] « 1057,2 



lg W --- 0,69054 
W - 4,90 = 0,09 Vo 
des Mittels der 5 Beobachtungen. 



im Mittel 5694,0 Meter ± 4,90, oder 18681,4 engl. Foss ± 16,1 

Im Anschluss hieran lasse ich die Höhen von Kilimandscharo Westgipfel 
folgen, welche Thomton im Jahre 1861 von mehreren seiner Stationen ans ge- 
messen hat. 

Trijronometrfsche HShenmessiingen Ib. 



Name 4e§ Berges. 

Beob. 1861 
von R. Thornton. 



Ort und Zeit 

der Beobachtung. 



Bvng (d) 
in Brei- 
tenmin. 



HShenwln- 

kel (a) 

+ Korr. m"d 

naeh S. 58. 



Killnandseharo 
Westgripfel, 



See Jipe, SO. . 

(AXVn) Juli 20, ^ 48,88 

See Jipe, SO. 
(A43) Sept 21. 48,38 



I 



Kilema, 

Sadhttgel, Aug. 4. 16,40 

Mankrs Grabhagel 

Aug. 31. 10,79 

Werlwerifl. (All.) 
beiMadschamejSept 1 . 11,90 

Madschame, 
Aug. 27 ü. 29. 11,18 



8® 8' 26" 

+ 18 40 

8° 8' &0' 

+ 18 40 

1^ 34' 48'' 
+ 72 

IV 8' 45" 

+ 4 89 

ii^ao'is" 

+ 57 

11«24'16'' 

+ 4 47 



rel. HSke 

+ Stations- 
hfthe 



H8ke Aber 
d. Meerei- 
splegel 



X 



oh) 



in Metern. 



Differenz 
fr) g9gm 
aas arith- 
metisobe 
Mittel. 



▼ ' 



4821,3 1 ^TM 5 
+ 719,2/ ^^^^^'^ 

+?l:? } ^'^ 

+156s!6 } ^^^»^ 
+1237,3 / ^•^^ 



Arithmetisches Mittel -^ 5564,6 Meter 

18257 engl. Fuss, 



+ 24,1 



+ 14,1 



—121,2 



+ 55,7 



—103,6 



+131,0 



580,8 



198,8 



14689,4 



3102,5 



10732,9 



1716KO 



46465,4 



.jJi 



C. b. Trigonometrische HObenmessuogen. 



85 



gegen 20065 Ft. nach Thornton's eigener Rechnung mit den mangelhaften Entfer- 
nungen seiner ersten Eartenkonstrnktion nnd 18681 Ft. nach meinen oben ange- 
führten Messungen. 

Der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Beobachtung berechnet 
sich hieraus zu 65,0 M. oder 1,17% der ganzen Höhe, und derjenige des Mittels 
zu 26,55 oder 0,48%. Die Genauigkeit dieser Messungen ist also weit 
geringer als die der meinigen, und zwar einestheils, weil alle Grundlagen ffir Aus- 
übung einer sachgemässen Kritik fehlen, anderntheils, weil Thornton's Instrument 
kein besonders gutes und nicht gehörig berichtigt war, abgesehen von der Unsicher- 
heit, welche den vermittelst des Siedethermometers gemessenen Höhen seiner Sta- 
tionen anhaftet Fast alle Höhen sind beträchtlich niedriger (im Durchschnitt 
um mehr als 100 Meter) als die von mir gemessenen, was von den verschiedensten 
Ursachen herrühren kann. Eine Erörterung hierüber ist unwesentlich, da sie doch 
Nichts beitragen würde zur Verbesserung der oben ausführlich berechneten Höhen 
desselben Berggipfels. Trotz alledem können Thornton's Höhen mit einigem Nutzen 
zur Bildung von Differenzen dienen, aus welchen sich Näherungswerthe fttr die 
Höhenlage einiger auf der zweiten Reise nicht gemessenen Punkte ableiten lassen. 



Trigonometrische HShenmessongen le« 



Hmbo 4ei B«rge«« 

B«ob. 1861 
▼on B. Thornton. 



Ort u4 Zelt 

der 
Beobftclitiuig. 



Eitrer- 

■US (d) 

inBrei- 

tenmin. 



HSkenwlii- 

-f KoiT.iii"d 
nach S. b8. 



rel. HSke 

-f- Stations- 
höhe 



Hohe 1lb«r 

d. MeereB- 

Mpfegel 

(tob) 



in Metern. 



HSkendlfferenz 

gelten die auf derselben Station 

stattgehabte Messonr you 

Kilimandseharo nest- 

gipfeL 



Kilimandseharo, 
Ostgipfel 



Kilimandseharo, 
Nordwestgipfel, 



Kilimandseluiro, 

sog. Thore, 

Kilimandseharo, 

Hagel aaf dem Sattel*) 

Kilimandseharo, 

Schneegrenze am West- 
gipfel, 



See Jipe, SO. 

( A XVn.) Jnü 20. 

Madsehame, 

Aug. 27 n. 29. 

Weriwerlil. (All) 

bei Madsehame, 

Sept 1. 

Madsehame, 

Ang. 27 n. 29. 

Madsehame, 

Ang. 27. 

See Jipe, SO. 

(A43) Sept 21. 

Mhdsehame, 

• Ang. 27. 



39,04 



15,1S 



12,50 



11,71 



47,15 



41,80 



10,70? 



3®0' 0" 

+ 16 47 

7*6' 80" 

+ 6 30 

10« 89' 46" 

+ 5 28 

10»48'45" 
+ 52 

6« 21' 88" 

+ 35 

+ 17 46 

8» 47' 38" 
+ 4 36 



+*ffi } ^^'' 
Ä } 2 W 

8428,7 1 4147 Q 
719,2 / *^*'>^ 

^"'* \ 3344 
1266,6 / ****9" 



+ 698,6 



+ 636,5 



+ 667,6 gegen. 
Kilimand.Wcst 



+ 56,61 



+ 



12,9) 



+ 34,8 gegen 
>Kilimand.West. 



+ 2686,3 geg, Kilimand. 
West. 

+ 1402,6 desgl. 



+ 2089,6 desgl. 



*) in ein Drittel der Entfernung zwischen West- nnd Ostgipfel, anf Karte 1, Bd. II, dicht unter dem 
des Wortes KIBO. 

Kilimandscharo Ostgipfel bleibt aus den eben genannten Gründen 
anberttcksichtigt; er ist, beiläufig bemerkt, hier nar 668 Meter niedriger gefan- 
den worden als der Westgipfel anstatt ca. 740 wie auf S. 83. 

FUr den Nordwestgipfel des Kilimandscharo stellt sich heraus, dass der- 
selbe im Mittel von zwei Beobachtungen um 34,8 Meter unter dem Westgipfel liegt, 
dessen Meereshöhe sich zu rund 5694,0 M. ergab, sodass also der Nordwestgipfel 
etwa 5M«,2 Meter oder 18567 engl. Fnss über dem Meeresspiegel liegen würde. 



86 



Dschagga - Reisen. 



In derselben Weise kommen die sog. T h o r e (s. Bd. I. S. 295 f.), der höchste 
Pankt der geradezu auf den Westgipfel geöfiFheten Schluchten im Nordosten von 
Madschame, 2686,3 unter dem Westgipfel zu liegen, oder in ungefährer Meeres- 
höhe von 3007,7 M. = 9868 Feet^ der Httgel auf dem Sattel aber (s. Bd. I. 
S. 295) 1402,6 Meter unterhalb, d. i. ttber dem Meere ca. 4iS»l,4 M. = 14080 Fi 

Die Schneetf^enze am Westgipfel des Kilimandscharo liegt nach Thomton's 
Messung 5694,0 — 2089,6 = 3604,4 M. oder lUU Ft ttber dem Meere. Hiermit 
lassen sich meine Bestimmungen dieser Höhe vergleichen, die in nachfolgender 
Uebersicht enthalten sixid. 



Trigonometrische HOhenmessani^eii Id. 



Nftme des Berges. 

Beob. Ton 0. Kereten 

1862. 



Ort ud Zeit 

der Beobachtung. 



ungenommener 

Coll-FeUer 

(C) und 

iDBtr. Fehler 

(J) 



KreisUge 

iLEntfer- 

nanjr (d) 

in Brei- 

tenmin. 



HShemrlii' 
kel (a) 

+ Korr. m"d 
nach S. 68. 



rel* HShe 

+ SUtions- 
höhe. 



118h0 tb«r 4mä Mceiti- 



roh 



in Metara. 



im Mittal 



Kilinuindseharo, 

unterster dicker Schnee 

am W.Gipfel links, am 

SW.9ande. 

[desgl., rechts, am NO. 
' Bande. 

desgl./ links, am SW. 
Bande. 



Killmandseharo, 

höchst. erreichtPunkt, 
Nov. 29, Vm. 



desgl. 
Nov. 29, Vm. 

Ebene, 175 Seemeil. 
Ostl. vom See III, 
in 3*» 83' S. Br. 



C 
J 



-9'10" 
— 60 



C 
J 

C 
J 



-9'10" 

— 60 

-S'15" 

— 60 



links 
2,5 



links 
2,5 

links 
50,6 



6« 28' 88" 

+ 1 5 



8« 89- 17" 

+ 1 5 

!• 58' 15" 

+ 21 45 



524 

+ 4269 



708 

+ 4269 



} 



4798 



I 4972 ] 



^^^^^ l 4fftA0 

+ 896,5 / *®^ 



4677 M. 
15843 Ft 



Kilimandscharo, 

Ende d. dicken Schnees 
am Ostgipfel. 

desgl. 



Killmandseharo, 

vie oben. 
Nov. 29, Vm. 

See m a. 

Dec. 13, Vm. 



IC 
J 



-9'10" 
— 60 



C =r= +8'16" 
J= — 60 



links 
4^ 

rechts 
82,20 



2« 56' 25" 

+ 1 56 

3« 48' 85" 

+ 18 51 



+ 



481 

4269 



8949 



} 



4700 



»49 \ 

719 / 



4668 



4684 M. 
15368 Ft 



Üie untere Grenze des kompakten Schnees lag hiemach am Sttdweathange 
des Westgipfels im Monat December 1862 ungefähr 4680 Meter oder 15350 engl 
Fnss über dem Meeresspiegel, in der kühlen Jahreszeit aber, Ende Aagost, nach 
Thornton's Messungen im Jahre 1861 nur 3600 M., wobei allerdings zu berücksich- 
tigen ist, dass Thomton aller Wahrscheinlichkeit nach das unteAte Ende gemessen 
hat, und nicht blos, wie ich, das Aufhören des dicken Schneelagers. Man darf 
also annehmen, dass am Westberge der Schnee 1000 bis 2000 Meter unter dem 
Gipfel beginnt, je nach Ortslage und Jahreszeit, und ebenso, dass nach Osten zu, 
unter dem Einfluss der warmen Küstenwinde, der Schnee 2 — 300 Meter weniger 
weit als am Sttdwestabhang hinabreicht. 



Nächst dem Kilimandscharo nimmt der gleichfalls zweigipfelige Menibcsf 
unser grösstes Interesse in Anspruch, theils wegen seiner Isolirtheit und kegelför- 
migen Gestalt, welche auf vulkanischen Ursprung deuten, theils wegen seiner Erhe- 
bung über die unabsehbare, noch gänzlich unbekannte Masai-Ebene. Die Besteigung 
dieses Berge» wäre, wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe, ftlr sich allein 
die Ausrüstung einer Expedition werth, weil man von seinen nur selten mit Wolken 
verhüllten, jedoch oberhalb der Baumgrenze gelegenen zwei Gipfeln, als den End- 
punkten einer etwa 2,5 Seemeilen langen Basis aus, alle hervorragenden Objekte 
und Flnsslänfe der ganzen weiten Ebene mit Leichtigkeit auftiehmen und ausserdem, 



G. b. Tiigonometrische Höhenmossongen. 



87 



bei längerem Aufenthalte, sehr wichtige meteorologische Beobachtungen anstellen 
könnte. Daher mögen auch vom Meru noch die von mir in 35 bis 41 Seemeilen 
Entfernung gemessenen Höhen in voller Ausführlichkeit hier Platz finden. 



Trigonometrische HOhenmessangen II. 



Ktae ■• wftkretAiiHmt 
ief Berges. 

BeoV. Ton 0. Kerstan 
1862. 



OH ni Zeit 

der 
Beobaohtang. 



rnngenonunener 

Coll.-FeUer 

(C) und 

iBStr. Fehler 

(J) 



Kieislsge 

n.E]itrer« 

naBK (d) 

in Brei- 

tenmin. 



HOkenwlii« 

kel (a) 

+ Korr. m"d 

nacli S. 68, 



rel. HSke 

4- Stationa- 
hölie. 



HSke tber dem Meeres- 
spiegel. 

roh 1 im MitteL 



in Metern. 



Memberir« Nord- 
gipfel 

S. 124* 4'.3 West 



S. 96« 25',8 West 

[tot Snltang Hans 
& 99« 16',6 West 



S. 98* 27',5 West 



Aroseha n, 

Not. 10, Nm. 



Um, 

Not. 19, Nrn. 

MoseM 

Dec. 3, Vm. 

Mosehl^Benr 

Nov. 25, Nm 



C ^ +8'40" 
J= — 40 



C 
J 

C 
J 

C 
J 



—8' 8" 

— 40 

— 9'3r' 

— 60 

+9'30" 

— 60 



rechts 
40,90 

links 
34,50 

links 
86,85 

rechts 
37,29 



1« 57' 15" 

+ 17 35 

1« 58' 38" 
+ 14 50 

P 52' 54" 

+ 15 51 

1» 42' 51" 

+ 16 2. 



+ 



2957,7 1 oß79 « 
- 721,6 / ^^^»** 



+'i^,l}^«^^^ 

+lS!}^^25,0 



3701,45 M. 
12144 Ft. 



Menibery, Sttd- 
«Ipfel 

St 120<> 54',4 West 



S. 93» 21',0 West 

[tot Sultans Hans 
S. 96« 16',6 West 



S. 95* 32',0 West 



Arascha n, G-» 

Not. 10, Nm. J « 



Uro, G 

Not. 19, Km. J 

Moselü, G 

Dec. 3, Vm. J 

Mo8elil,Ber8r 

Not. 25, Nm. J = 



+8' 4" 
— 40 



—8' 8" 
— 40 


1 

links 
30,08 


— 9'30" 
— 70? 


Unks 
38,32 


+9'30" 
— 60 


rechts 
38,79 



rechts 2« 29' 40" 
41,47 • + 17 50 



2*31' 37" 

+ 15 31 



20 24' 24" 
+ 16 29 

2« 13' 19" 

+ 16 41 



3720,5 \ --IÖ 1 
+ 721,6 /***®>-^ 



4401,0 M. 
14038 Ft. 



Fttr Berechnung der wahrscheinlichen Fehler (w und W) erhält man nach 
den oben gegebenen Formeln: 

■eraberg. 



+ 22,15 

— 2,05 
+ 4,05 

— 2445 



490,6 

4,2 

16,4 

583,2 



[V«] « 1094,4 



V 


V* 


+ 13,5 

- 7,3 
+ 1,5 

- 7,7 


182,3 

53,8 

2,2 

59,3 


[fT' 


- 297,1 



NordgipfeL 



= 0,674 l/^-!i- ± 12,88 M. - 0.35 % 



W 



12,88 



für eine einzelne Beobachtung, 



y4 



•j^^ = ± 0,44 M. — 0,17 Vo fOr das 



arithmetische Mittel im Betrage 
Ton 8701,45 Meter. 



StldgipfeL 



— 0,674 l/^L= + 0,71 M. «= 0,15 



V 

IQ 



w 



ftir eine einzelne Beobachtung, 
5:^ « -f. 8,80 M. « 0,08 7o ^ <>*8 

y* 

arithmetische Mittel im Betrage 
Ton 4401,0 Meter 



88 



Dschagga - Reisen. 



Trigonometrische HOhenmessangen III. 

Ugonoberge, beobachtet 1862 von 0. Eeroten. 



Name o. wahre§ Azimut 
des Berges* 



Ort Dnd Zelt 

der 
Beobachtang. 



sngenommener! 

Coll.-Fehler 

(C) und 

iDstr. Fehler 

(J) 



'Kreislsge 

TLEntfcr- 

dohk (d) 

in Brei- 

teBminu 



HShenwlD- 

kel (a) 
+Korr.in"d. 
nach S. hS. 



Ugrono I 

S. 127°58',6 West 
S. 79®35',5 W.- 

Ugono II © 

S. 107»58'4 W. 

S. 47» 6',5 W. 

UgonoIIb« (Kogel) 
S. 57»8',5 W. 

S. 53«2',2 W.' 

S. 36» 62',2 W. 

Ugrono in c 

S. 67°53',8 W. 
S. 33«r,0.W. 

Uf OHO in d. 

S. 53°3r,6 W. 

S. 21o30',e w. 



See Jipe IK 

Dec. 7, Nm. 

See Jipe HI 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe n 

Dec. 7, Nm. 

See Jipe IQ 

Dec. 13, Vm. 

Hügel I 

Dec. 9, Vm. 

Httgel n 

Dec. 9, Nm. 

See Jipe III 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe n 

Dec. 7, Nm. 

See Jipe III 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe II 

Dec. 7, Nm. 

See Jipe m 

Dec. 13, Vm. 



C 
J 

C 
J 

C 
J 

C 
J 

C 
J 

c 
J 

c 
J 

c 

J 

c 
J 



— 8'40" 

— 60 

+8'16" 

— 60 

— 8'40" 

— 60 

+8*16" 

— 60 



+8'33" 

— 60 

+8'30" 

— 60 

+S'16" 

— 60 



— 8'40" 

— 60 

+8'16" 

— 60 



C « — 8'40" 
J «= — 60 

C = +8'16" 
J -— — 60 



links 
9,52 

rechts 
5,86 

links 
7,45 

rechts 
6,70? 

rechts 
7,45 

rechts 
7,10 

rechts 
6,80? 

links 
9,90 

rechts 
12,70 

links 
8,75 

rechts 
13,0 



30 27' 45" 

+ 46 

6« 21' 85" 

+ 2 18 

8« 87' 8" 

+ 3 12 

4« 9' 16" 

+ 2 53 

V 48' 40* 

+ 3.12 

r 88' 21" 

+ 3 26 

20 4ß* 24" 
+ 2 55 

4« 15' 40" 

+ 4 15 

8^ 20' 84" 

+ 5 28 

2« 56' 40" 

+ 3 46 

r 58' 25" 

+ 5 35 



reU HShe 

+ Stations- 
hdlie 



HShe Iber den Mecres- 
splegel 



roh 



in Metern. 



imUtkel 



+ ffi } ^^^ 



1814,3 M. 
1^ 5953 Ft 



1618,4 IL 
5298 Ft. . 



1825,8 M. 
4848 Ft. 



2112,4 M. 
6981 Ft. 



+ 719,2 } 1^^^ ] 1576,2 IL 

An diese Messungen der hervorragendsten Hölien des Ugonogebirges schliessen 
sich diejenigen einiger Pare- and Kisnngn-Berggipfel an. 

Trii^nometrische HOhenmessimi^en IT. 

Pare- und Kisnngn>Berge, beobachtet 1862 von 0. Kersten. 



Kftme n. wfthres Azimut 
des Berges« 



Ort ood Zeit 

der 
Beobachtung. 



angenommener 

Coli. Fehler 

(C) und 

Instr. Fehler 

(J) 



Kreislage 

n.E]itfer 

nuDg (d) 

in Brei- 

tenmin. 



Pare I b. 

S. 31«52',9 West 

S. 14»30',5 W. 
Pare n a. 

S. 24»50',1 W. 
S. 11«3',0 W. 
Pare 8 

s. r i5',o w. 

S. 6»51'J V. 



See Jipe II 

Dec. 8, Vm. 

See Jipe ni 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe n 

Dec. 8, Vm. 

See Jipe in 

Dec. 13, Vm. 

HOffel 1 

Dec. 9, Vm. 

Hfi^IU 

Dec 9, Nm. 



C 
J 

C 
J 

c 
J 

c 

J 
c 

J : 



— 8'40" 

— 60 

+8'16" 

— 60 

— 8'40" 

— 60 

+8'16" 

— 60 



+8'38" 

— 60 

+8'30" 

— 60 



links 
18,0 

rechts 
18,5 

links 
14,75 

rechts 
20,65 

rechts 
18,6 

rechts 
19,2 



HShemrin- 

kel (a) 
+Korr. m"d. 
nach S. 68. 



rel. HShe 

+ Stations- 
höhe 



II8he ther dea Meeres- 
spiegel 



roh 



in Metern. 



im Mittel 



10 49/ 26" 

+ 5 35 

in4' 0" 

+ 7 57 

V 49' 58" 

+ 6 21 

P 15' 45" 

+ 8 53 

0«54'80" 

+ 8 

0»50'84" 



+Ä } 1^21,0 
+ffi } 1^« 



1526,5 M. 
5008 Ft. 



\ 1688,6 



919,4 

+ 719,2 

+ ni? } i«^2 



1647,4 M. 
5405 Ft. 



+ 



W } 1«^^2 I 



+ 8 15 1 + 942,6 } ^^^^ 



, 1542,1 IL 
[5059 Ft. 



I 



G. b. Trigonometrische HOhenmessnngen. 



89 



Htae n. wtkreff AKimnt 
des Berges. 



Kisunffu 3 

N. 178* 27M 08t. 

N. ni*27',7 0. 

KisnnfTu 5 

N. 167*2-,6 0. 

N. 164*21\2 0. 

N. 158«38',5 0. 
N. lo6*21'.5 0. 



Ort and Zelt 

der 
BeobachtnnK. 



See Jipe n 

Dec. 8, Vm. 

See Jipe III 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe II 

Dec. 8, Vm. 

See Jipe HI 

Dec. 1», Vm. 

See Jipe n 

Dec. 8, Vm, 

See Jipe HI 

Dec, 13, Vm. 



angenommeiier 

CoU-Fehler 

(C) und 

iDstr— Fehler 

(J) 



c 

J 

c 
J 

c 
J 

c 
J 



— 8'40'' 

— 60 

-f-8'16" 

— 60 

— 8'40" 

— 60 

+8'16" 

— 60 



C = — 8'40" 
J*= — 60 

C= 4-S'16" 
J « — 60 



Kreislsge 
Q.EBtfer- 

niiDg(d) 
in Brei- 
teninin. 



links 
9,9 

rechts 

IM 

links 
6,43 

rechts 
13,6 

links 
11,8 

rechts 
19,0 



H 5h eD Win- 
kel (a) 
+KorT. m"d 
nach S. 58. 



rel. H8he 

-f-Stations- 
liöhe 



HShe fber dem Meeres- 
spiegel 

roh i im Mittel 



in Metern. 



2« 16' 43" 

+ 4 15 

m9' 4" 

+ 7 16 

P32' 4" 

+ 2 46 

0» 48' 61" 

+ 5 51 

10 40' 29" 

+ 54 

0° 57' 27" 

+ 8 10 



782,3 1 1501 5 
+ 719,2 / -^^^'^ 



+^2 } ^«^'2 



, 1484,6 M. 
i 4871 Pt. 

1 1082 1 M. 
(3550? Ft. 






658,2 1 107 7 4. 
+ 719,2 / ^^^^'* 



4535 Ft. 



Die üebereinstimmung solcher, von mehreren verschiedenen Orten aus gemes- 
senen Höhen ist immer ein gutes Zeichen, dass keine gröbliche Verwechselung der 
bezüglichen Gipfel vorgekommen ist und nahezu richtige Entfernungen ange- 
nommen wurden ; liegt hingegen blos eine Messung vor, wie bei mehreren Hügeln 
der folgenden Tabelle, so ist ein weiter Spielraum für alle üblen Vern(iutungen 
gegeben. Der zweigipfelige Berg Kisungu 6 ist derselbe, welchen Thornton öfters 
als Kisnngu cliff topped monnt (s. S. 48) bezeichnet hat. Bei der Parekette ist der 
Zusammenhang der einzelnen Berge und ihre etwaige Verbindung mit dem weiter süd- 
lich gelegenen Gebirge desselben Namens (s. Karte HI des I. Bandes) sehr ungewiss. 

Tiif^nometrische HOhenmessnngen Y. 

Sonstige vom Kilimandscharo-Gebiet aus sichtbare Berggipfel, 

beobachtet 1862 von 0. Kersten. 



KftBe n. wftkres Azlmmt 
des Berges. 



Hllgel I am See 

S. m«42',9 West 

N. 126»48',5 Ost 

Hllgel n am See 

S. 176« 21',0 W. 

N. lir»53J 0. 

yo. Jlpe-Hllgel a- 

N. 40» 13'J 0. 

KO. Jlpe-Hltgel b. 

N. 22»2',9 0. 

Dafeta aXX 
S. 1S1M5',5 W. 

S. 135* 26',5 W. 



Ort ud Zelt 

der 
BeobacMimg. 



See Jipe n C 

Dec. 7, Nrn. J 

See Jipe TU C 

Dec. 13, Vm.J 

See Jipe II C 

Dec. 7, Nm. J 

See Jipe III C 

Dec. 13, ym.J 

See Jipe ni G 

Dec, 13, Vm. T 

See Jipe m C 

Dec. 13, Vm. J = 

Hügel I - 
Dec. 9, Vm. J =- 

See Jipe in C 

Dec. 18, Vm.J 



angenommener 

Coli— Fehler 

(C) nnd 

Instr— Fehler 

(J) 



Kreislage 

n.Eiitfer« 

nuDg (d) 

in Brei- 

tenmin. 



— 8'40" 

— 60 

+8,16" 

— 60 

^8'40" 

— 60 

+8'16" 

— 60 



+8'16" 
— 60 



links 
5,28 

rechts 
2,6 

links 
5,82 

rechts 
2,16 

rechts 
1,6 



+8'16" rechts 
— 60 1,8 



+8'33" 

— 60 

H-8'16" 

— 60 



rechts 
8,9 

rechts 
6,85 



HOhenwlii- 

kel (a) 

+Korr.m"d. 

nach S. 58. 



r 7' 16" 

+ 2.16 
20 14' 45/' 

+ 1 6 

V 11' 82" 

+ 2 30 

3° 2' 51" 

+ 56 

10 54i 47/. 

+ 41 

V 12' 1" 

+ 4a. 

0« 28' 22" 

+ 3 50 

00 25^ 22" 

+ 2 44 



rel. H8he 

+ Stations- 
höhe 

in Metern. 



kshe Aber dem Meeres- 
spiegel 

roh 

im Mittel 



196,8 1 

+ 719,2/ 

186,5 \ 

+ 719,2/ 

231,0 1 

+ 719,2/ 

213,01 

+ 719,2 / 




910,9 M. 
2989 Ft. 



950,2 
932,2 



941,2 M. 
3088 Ft. 



99,1 1 fiift Q \ 818 M« 
+ 719,2 / ^^^^^ f 2685 F. 

+ 719,2 / **^»* / 2780 Ft. 



93,2 \ 

+ 913,0 / 

95,7 i 

+ 719,2 / 




817,4 1 
2682 Ft. 



90 



Dseliagga-Beifleii. 



Käme a. wfthreg lilmat 
des Berges« 



Ort ani Zelt 

der 
Beobaobtong. 



angenommener 

ColL-Fehler 

(C) nnd 

iBStr.^Fehler 

(J) 



KreiflUge 

n.BBtfer- 

BUIg (d) 

in Brei- 

tenmin. 



HOkeBwtii« 

kel (a) 

+Eorr.m"d. 

nach S. 58. 



rel. HShe 

+ StationB- 
böbe 

in Metern. 



HShe tber den Meeret- 
tflegeL 

rob 

imlGtUl 



Dafeta ^40. 
S, 135« 18',2 West 

S. ne>^ 58',2 W. 

Dafeta A^i. 
& 137«26',5 W. 

NO. Dafeta-Hflfirel 

S. 170° 1\2 W. 

Bora Oipfel 

N. 61« 62',0 Ost 

N. 61«56',8 0. 
N. 71'»49',2 0. 

Kadiaro 

N. 106M1',7 0. 
N. 106« ll',7 0. 



Httgell 

Dec. 9, Vm. 

See Jipe lEE 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe m 

Dec. 18, Vm. 

See Jipe m 

Dec. 13, Vm. 

See Jipe 11 

Dec. 7, Nm. 

See Jipe EL 

Dec. 8, Vm. 

Hfigel U 

Dec. 9, Nm. 

[Hfigrel il 

iDec. 9, Nm. 

Hflsrei n 

Dec. 9, Nm. 



C 
J 

C 
J 

c 
J 

c 
J 

c 
J 

c 
J 

c 
J 



+8'83'' 

— 60 

-|-8'16" 

— 60 



+8'16" 
— 60 



+8'16" 

— 60 

— 8'40" 

— 60 

— 8'40" 

— 60 

-f8'30" 

— 60 



C = +8'80" 
J= — 60 

C « +8'30" 
J= — 60 



rechts 
11,9 

rechts 
11,96 

rechts 
9,7 

rechts 
11,0 

links 
31,9 

links 
81,9 

rechts 
29,9 

rechts 
50,2 

rechts 
53,6 



0«16'38" 

+ 5 7 

0« 51' 40" 

+ 5 7 

0«87'16" 

+ 4 28 

0« 29' 10" 

+ 4 44 

10 10' 9" 

+ 13 43 
1091 4/. 
+ 13 43 

1« 1' 55" 

+ 12 51 

0« O' 57" 

+ 21 35 

0« 0' 57" 

+ 23 3 



+ '^^'" f \ 1066,0 M. 



+ 



+ 719,2 / •^^ / 3071 Ft 

199,91 j..ft. 1 919 M. 
+ 719,2/ *^*»^ / 3015 Ft 



^l^j} 2153,6 



+ U2i}^^^^ 



, 2143,3 I. 
7082 Ft. 



+'9X6} I^M] 

689,6 \ lAQo o 1632 M. 
+ 942,6 / ^•^^ 5355 Ft 

Die hier für Hügel I und II am See erhaltenen Zahlen schliessen sich befrie- 
digend an die oben (S« 74 u. 81 f.) gegebenen an, soweit Dies möglich ist, weil die 
betreffenden Messstationen nicht ganz auf dem höchsten Punkte jener Hügel lagen; 
die Differenz der Höhen beider Hügel ergibt sich hier zn 30,3 Meter, während 
oben 29,3 (96,1 Feet) gefunden wurde. 

Für die Höhe des Radiär oder Easigao berechnen sich zwei um 70 Meter 
von einander abweichende Werthe, je nachdem seine Entfernung von Hügel II ans 
zu 50,2 oder 53,6 Breitenminuten angenommen wird. Ich gebe der auf letzterer 
Entfernung, bei welcher der Kadiaro in 3^50' S. Breite liegen würde, beruhenden 
grösseren Höhe (1632 M.) den Vorzug vor der anderen, nach welcher der Berg um V 
weiter nach Norden zu verlegen wäre (vgl. oben S. 51 ff.) 

Einige andere von Thomton oder mir gemessene Höhen habe ich nicht in vor- 
stehende Tabelle aufgenommen, weil sie mir entweder unwichtig oder in ihren 
Grundlagen unsicher erschienen. 



m. Der I^i]Jl»aflass. 

A. Astronomische Hessnnij^eii. 

a. Breiten. 

Während der Djnba-Expedition, die einen so vielversprechenden Anfang 
nahm nnd so tranrig endete ; sind die astronomischen Beobachtungen von neuen 
Expeditionsmitgliedem mit neuen Instrumenten angestellt worden, sodass hier die 
früher gemachten Erfahrungen nicht mehr massgebend waren. Man beobachtete 
auf primitive Seemannsmanier wol ziemlich viel, aber nicht sehr planm'ässig, und 
als man nach längeren Bemühungen soweit war, die Erfordernisse einer zuverlässigen 
astronomischen Messung näher kennen zu lernen, bereitete die rauhe Hand des 
Schicksals allen wissenschaftlichen Arbeiten ein jähes Ende. Aus diesen Gründen 
sind die Ortsbestimmungen auf dieser Reise wol sehr wichtig und lehrreich, insofern 
sie ein vorher gänzlich unbekanntes Land betreffen, aber keineswegs so genau und 
unanfechtbar, dass nicht spätere Reisende sich ein grosses Verdienst durch deren 
Wiederholung erwerben könnten. Immerhin müssen wir für Alles, was Baron von 
der Decken auf diesem Gebiete geleistet hat, überaus dankbar sein, da noch Keiner 
nach ihm, so nahe auch die Verpflichtung hierzu besonders für uns Deutsche lag, 
seither wieder auf den Gedanken gekommen ist, Deckens Unternehmungen weiter 
zu ftlhren, oder auch nur jene seitdem so sehr verrufenen Gegenden rekognoscirungs- 
weise wieder zu betreten. 

Fast ebenso und in gewisser Beziehung noch'mehr vernachlässigt ist das ganze 
Küstengebiet der Galla- und Somaliländer bis auf faiehrere Grade südlich 
und nördlich vom Djubaflusse, denn hier sind wir mit unserer exaJLten Kenntniss 
ausschliesslich auf die vor mehr als fünfzig Jahren aufgenommenen Seekarten 
beschränkt, und Niemand hat seit damals wieder in diesen weiten Strecken ein 
astronomisches Instrument zu einer längeren Reihe von einigermassen brauchbaren 
Ortsbestimmungen aufgestellt. 

Ueber den Gang der Ereignisse während der Dampferexpedition von der Deckens 
ist alles Nöthige im zweiten Band dieses Reisewerks mitgetheilt worden, wo auch 
die dabei betheiligten Persönlichkeiten, namentlich auf den Seiten 258, 273 und 
378 ff., näher charakterisirt sind und S. 400 ff. eine Zusammenstellung der wichtigsten 
Daten sich findet; hier soll nur von den Messungen selbst die Rede sein. Die 
dabei verwendeten neuen Instrumente waren: 1. ein grösserer Theodolit, 
welcher an SteUe meines kleinen Universalinstrumentes trat, das ich bei meiner 
durch Krankheit veranlassten Heimhehr nach Europa mitnahm; 2. ein Sextant; 
3. ein Pistor'scher Prismenkreis. Von keinem dieser Instrumente sind Angaben 
über die Bestimmung ihrer Fehler vorhanden; dieselben müssen daher ans den 
Beobachtungen selbst abgeleitet werden, die indessen fast nur für Bardera, allerdings 



92 



Der Djnbafliiss. 



die wichtigste Station, in genügender Anzahl angestellt worden sind. Beobachter 
waren die Herren Baron von der Decken, Linienschiffslientenant von Schickh 
und Feuerwerker Deppe. 

Geographische Breite der Stadt Bairdera. 



1865. 


beob. Oestlm. 


■ngen. 

iDdex- 
fehler. 


Bcbeinbare 


angen. 
Refraktion. 


Poldistanz 

das Gestinis 

(90-«) 


Breite 

roh 1 reilMMert 


Sept 20 


M Paronis, S. 
a Cygni, N. 


0",0 


30^^30' 0" 
47 31 55 


— 1'32",5 
- 50,1 


82« 50' 18",6 
45 11 29,7 


19 35,2] 


Sept 28 

• 


a Paronis, S. 
« Cygni, N. 


0",0 


30« 30' 40" 
47 31 35 


1'32",5 
— 50,1 


32« 50' 18",3 
45 11 29,2 


19 15,7 j 


Sept 24 


a Paronis, S. 


0",0 


30° 30' 45" 


— 1'32",5 


82«50'18",1 


19 10,9/ 




a Cygni, N. 




47 31 80 


50,1 


45 11 29,0 


Sept 20 


a Pavonis, S. 
a Cygni, N. 


— 2'30" 


30* 31' 35" 
47 33 


— 1'32",5 
— 50,1 


32«50'18",6 
45 11 29,7 


2« 20' 16",1 1 

-ß ^" ^° '* l 2«20'28",2 

20 40,2 j 


Sept 23 


a Pavonis, S. 


2' 30" 


30» 31' 55" 


— 1'82",5 


32«50'18",3 


2M9'55",8|^2^ 
20 25,7 j 




« Cygni, N. 


• 


47 32 45 


— 50,1 


45 11 29,2 


Sept 24 


a Pavonis, S. 
« Cygni, N. 


2'40" 


80<>31'15" 
47 82 57,5 


— 1'32",5 
— 50,1 


82« 50' 18'M 
45 11 29,0 


2« 20' 35",6 1 
20 38,4 j 



▼ahre Breite — 2« 20* 23" Nord 



Mit dem Theodoliten sind zu gleicher Zeit dieselben Sterne beobachtet worden, 
doch in so unglücklicher Gombination, dass kein Ergebniss sich ableiten ISsst, 
welches obigen Werthen gegenüber Beachtung verdient. Es wird nämlich die Breite 
von Bardera aus den Messungen von 



a Paf Ollis. 


a Cygni. 






Sept 20, Kreis links =* 2« 21' 27",8 
„ 23, „ links 19 30,1 
„ 24, „• rechts 19 12,3 


Kreis rechts « 2«21'42",3 
„ rechts 18 56,5' 
„ links 19 57J 


im Mittel 


-= 2« 21' 3&",1 
19 13,3 
19 35,0 


Im Mittel y « 2«20'3",4 


2«20'12",2 


. 


2« 20' 7",8 



Alle Mittel der letztgenannten Spalte sind noch behaftet mit dem Fehler der 
Gollimationsfehler-Annahme (Ac, vgl. S. 17), und der wahre Werth des 
GoUimationsfehlers , der sich übrigens von einem Tag zum anderen geändert hat, 
lässt sich, trotz des Wechseins der Kreislage oder vielmehr wegen desselben, nirgends 
erkennen. Hätte der Beobachter die Höhen im Nordea und im Süden in derselben 
Kreislage gemessen, so würde jedes Mittel eine tadellose Breite ergeben haben, 
weil dann die Fehler der Höhenmessung sich ausgeglichen hätten. 

Weit vortheilhafter und genauer wäre es übrigens gewesen, statt der einfachen 
Meridianhöhen eine grössere Anzahl Höhen vor und nach der Kulmination 
zu beobachten, mit angemessener Abwechselung in der Kreislage und unter Notimng 
der zugehörigen Uhrzeiten; es hätten dann, unter Einrechnung der ausserdem 
verlorenen Zeit müssigen Wartens, in nahezu derselben Zeit von jedem Sterne leicbt 



a. Breiten. 



93 



a 

8 bis 10 gute Höhen gemessen und hieraus schon an einem Abende vortreffliche 
Mittelwerthe fttr die Breite gewonnen werden können, welche auf wenige Bogen- 
Sekunden (entsprechend ebensoviel mal hundert Fuss) richtig gewesen wären. 

Am meisten Vertrauen verdienen unter obigen Beobachtungen diejenigen mit 
dem PrismenkreiSy weil sie am besten unter einander ühereinstinmien, und weil 
an jedem Abend der Indexfehler von Neuem bestimmt worden zu sein scheint; 
derselbe ist, mit den aus von Beobachtungen selbst gewonnenen Verbesserungen: 

am 20. Sept = — 2'30" + (— 2*",1) = — 2'54,nim Mittel: 

- 23. - —2 30 +(—29, 9)= 59,9 i a'5a",3 (abzuziehen von den 

- 24. - —2 40 +(—2, 8)= 42,8 J gemessenen doppelten Höhen.) 

Fttr den Sextanten findet man die Indexfehler an denselben Tagen zu 
+ 2'15",9; +1'55",1; +r54V, im Mittel = + Ä' 1",9. 
Noch .einmal, am 14. September, sind Sterne im südlichen und nördlichen 
Theil des Meridians kurz nach einander beobachtet worden, und zwar mittelst 
des Sextanten; es ergibt sich aus den Höhen von 

a PaTonü,- die Breite zu +2« 4' ßVjMittel: ^VZ^'^ ' 



a Cygni 



1 58 57 



Indexfehler « 5' 9'',)S. fttr die doppelten Höhen. 

Gleichzeitig ergab eine Höhe von a Cygni mit dem Prismenkreis gemessen 

bei einem Indexfehler von —2' 10" dieselbe Breite zu +a®l'4Ä",6 

und eine desgl. vermittelst des Theodoliten (C« + l<^50'48",6) +2 1 35,8 

also sehr nahe Übereinstimmend mit obigem, von allen konstanten Fehlern befreiten 
Mittel. Ich setze deshalb auch in anderen Fällen das grösste Vertrauen in die 
Messungen mittelst des Prismenkreises, und demnächst in die Theodolit- 
Messungen, sofern ich einige Gewähr fttr die Richtigkeit des angenommenen 
Collimationsfehler habe; die einseitigen Sextant -Messungen werde ich immer nur 
nebenher angeben. 

Breiten - Beobachtii]i([^ii 

auf den Stationen am Djubafluss. 



I8e5. 



beobachtetes 



scbeinbare 
H81ie. 



angen. 
Befrftk- 

tiOB. 



PoldllUDZ 

des OeBtins 

(90 — 8) 



Breite 

roh I geaihert 



Jmnbo [Aug. 8 

Theod.,Kr.B; C« + l«60'43",l 

„ doBgL Aug. 10 

Hindi [Aug. 16 

Theod., Kr.B; C— + 1«50'48",1 

Manamsande [Aug. 19 

Theod.,Kr.R;C« + r50'48",l 

[Sextant; J=+ 5' 85"? 

Laffer in [Aug. 25 

Prismonkr. J — — I'IO" 

Theod., Kr.K; C — + r50'43M 

[Sextant; J-+ 5' 85"? 



aL7rae,N. 



%% 



aLyTae,N. 



a Cygni, N. 



»» 



aLyrae^N. 



« 



51<►6'26^8 — 44",5 
51 5 52,0 — 44,2 



51M9'88",4— 44",7 

45«19'10^6— 55",0 
45 19 20,0— 55,0 



52*10'86",2— 43",S 
52 11 46,9— 48,3 



52 10 12,0 



— 48,3 



51^20' 1",9 
52 20 1,5 

51*20' 0",2 

45«11'37",4 
45«11'87",4 



i5in9'58",7 
51 19 58,7 
51 19 58,7 



-.0«14'19",6 



14'19",61 
14 58,7J 



0»14'37" S. 



~oM'ii",5 a°ri2" 8. 

+0»6'38",2 O^Ä'SS" N. 
+0°6'47",6] 



+0<»49'54",2 



'54",21 
' 4",9J 



+ 0*51 

+ 0«49'30",0] 



QPWW* N. 



94 



Der Djabafluss, 



1865. 



Station TIH 

Pri8menkr.J=— 1'30"; Aiig.31 

J=— 1'20" Septl 

TheodoL, Kr.ß, Aug. 81 

C = + 1« 50' 43",1 u. 48'6 Sept. 1 

[Sextant Aug. 81 

[J + 2'2"u.r54"? Septl 

oberhalb Sororl 

Prismenkr. J=*— r45"; Sept. 5 

[Sextant J— + 2' 2"? 

unweit Anoleh 

Sextant J -= O'O"; Sept 14 

desgL 
Prismenkr. J-=— 2'10" 
Theod., Kr.R; C « + 1»50'48",6 

oberhalb Hansnr 

Prismenkr. J = — 2' 1 0"; Sept. 1 8 

[Sextant J=-0' 0''? 

Bardera [Sept 20—24 

Prismenkr., J -= — 2'30 u. — 2'40" 

Sextant J=— O'O" 



beobacht 
Aesttm. 



aLyrae,N. 



n 



n 



»» 



«Lyrae^N. 



»1 



aLyrae,V. 



»» 



aPaYonis,S 
aCygni,N. 



»» 



»» 



«Lp'ae.N. 



seheinbare 
HSke. 



aagmi. 

Befrak- 
tion. 



52«3r5" 
52 37 5 
52 37 51,4 
52 37 6,6 



52«56'61",2 
52 57 16,0 

30«47'46" 
47 1120 
47 14 6,0 
47 18 58,3 

53«39'45" 
58^39 20 



— 42",6 

— 42,6 

— 42,6 

— 42,6 



— 42",0 

— 42,0 

— 1'32",2 

— 51,6 

— 51,6 
^ 51.6 

— 41",0 

— 41,0 



Poltffltaas 

des GestiniB 
(90-«) 



51019'57".8 
51 19 57,6 
51 19 57,8 
51 19 57,6 



51»19'67",2 
41 19 57,2 

82«50'19",5 
45 11 30,9 
45 11 80,9 
45 11 30,9 

51<>19'o6",0 
51 19 56,0 



a Pavonis u. a Gygni (s. oben S. 92). 

je 8 Beobachtungen Nord u. Sttd, im Mittel 

je 3 „ desgl. 



Breite 

roh [ gftttrt 



+ 1M6'24",6 
-hl 16 24,8 

+ 

+ 1 16 20,7] 
+1 16 24,3] 



1 lt>. 24,S 
1 17 11,0 j 
1 16 26,4] 



1»16'87" ». 



+ 1»86'12",0 1»W12"N. 
+ 1 36 36,8] 



) 



+2«1'32'M 



+2 1 42,51 
+ 2 1 35,8i 



2*r36 y. 

(TgL obsn S. 9$.) 



+ 2«19'8'',0 2»11>'8" K. 
+ 2 18 43,0] 



+2«20'21",6 
4-2 20 25 



'1 

•,8j 



2«20'28" N. 



b. Zeitbestimmangen nnd Läng^nnnterschiede. 

Zur Bestimmung des Uhrstandes sind während der Djubaexpedition haupt- 
sächlich korrespondirende Sonnenhöhen benutzt worden, und nur drei- 
mal; am 4., 16. und 23. September, Einzelhöhen der Sonne. So einfach und 
genau die erstgenannte Art der Beobachtung auch ist, so hat sie f&r den Reisenden 
doch die Unbequemlichkeit, dass sie seine Aufmerksamkeit während eines langen 
Zeitraumes von vier bis sechs Stunden in Anspruch nimmt, zwar nicht ausschliesslich, 
aber doch insoweit, als er genau zur rechten Zeit wieder am Platze sein und in der 
Zwischenzeit die Uhr vor Erschütterungen u. dgl., sowie das zum Höhenmessen 
bestimmte Instrument vor allen Veränderungen des CoUimatious- und Indexfehlers 
bewahren muss, falls er es nicht vorzieht, letzteren Nachmittags von Neuem zn 
bestimmen« Ueberdies hängt man bei dieser Beobachtungsart in unangenehmer 
Weise von der Beständigkeit des Wetters ab und muss deshalb, der Vorsicht wegen, 
eine weit grössere Anzahl von Beobachtungen anstellen, als ausserdem nöthig gewesen 
wäre, und sieht sich möglicherweise doch noch genöthigt, die Vormittagshöhen als 
Einzelhöhen zu berechnen. Eine andere und zwar nicht die geringste Unannehm- 
lichkeit ist die, dass man sich und das Instrument in ganz nnnöthiger Weise dem 
ärgsten Sonnenbrand aussetzen muss, indessen fällt diese nicht der Itfethode zur Last, 
da man ja ebenso gut auch korrespondirende Höhen der Fixsterne (vgl. S. 3 unten) 
beobachten kann; ohnehin kann zur Zeit der Nacht der wissenschaftliche Reisende, 
besonders beim Aufenthalt im Lager, nichts Ndtzlicberes vornehmen, als astronomische 



b. Zeitbestiininimgen und LingennnteTschiede. 95 

Beobachtiiiigen, da für den allerdings unentbehrlichen Schlaf doch keinesfalls die 
ganze Dauer der langen tropischen Nächte» erforderlich ist. Nachts aber sind korre- 
spofldirende Höhen nicht nothwendig, denn man hat die fttr Einzelhöhen am besten 
geeigneten Sterne im Osten und Westen in Menge zur Verftlgnng and kann dnrch 
Beobachtnng derselben sehr vortheilhaft die Zeit ausfüllen, während welcher man 
auf die Kulmination der zur Breitenbeobachtung in Aussicht genommenen Sterne 
wartet (vgl S. 17); man wird dann mit Bequemlichkeit in etwa zwei Stunden 
ganz tadellose, von allen Fehlem befreite und ausserordentlich genaue 
Bestimmungen der Breite und des Uhr«tandes erlangen, und zwar bei 
einem Instrumente, welches vermittelst des Nonius 20 — 30L Sekunden abzulesen 
gestattet, erstere bis auf wenige Bogensekunden oder ebenso viele hundert Fdss 
genau, die letzteren aber bis auf Zehntel-Zeitsekunden, wie die oben ausflihrlich 
mitgeüieilten Beobachtungen der zweiten Dschaggareise u. A. zur Genüge darthun. 
Hiemach würde ftir den einigermassen geübten und mit einem leidlich guten Instru- 
mente versehenen Beobachter nur noch der eine Vortheil der korrespondirenden 
Höhen übrig bleiben, dass ihre Berechnung verhältnissmässig einfach ist und eine 
schnelle Uebersicht des Resoltates gestattet; allein dieser Vortheil ist ftir denjenigen, 
welcher leicht rechnet oder sich auf eine bestimmte Formel eingearbeitet hat,'*') nicht 
sehr beträchtlich, zumal bei korrespondirenden Sonnenhöhen nicht, weil dann 
wieder die Nebenrechnungen zur Bestimmung der Sonnendeklination und der Zeit- 
gleichung mehr Mühe in Anspruch nehmen. Uebrigens kann man auch bei der 
gewöhnlichen Beobachtungsmethode sehr leicht und fast ganz ohne Bechnung die 
Aenderang des Uhrstandes erkennen, wenn man, bei längerem Aufenthalt an 
demselben Ort, an mehreren aufeinander folgenden Tagen denselben Stern (am 
besten je einen im Osten und im Westen) in derselben Höhe beobachtet, und 
zwar bei seinem Durchgang durch alle (meistens drei) Horizontalfäden : der betreffende 
Stern, sowol der östliche wie der westliche, wird bei gleichbleibender Correktion 
des Instraments und Kefraktion an jedem folgenden . Tage genau 3"^55%91 später 
dieselbe Höhe wie vorher erreichen, weil ein Tag Sternzeit um diesen Betrag kleiner 
ist als ein Tag mittlerer Zeit, und eine Uhr wird voreilen, wenn sie diesen Zeit- 
unterschied geringer angibt, anderen Falls aber einen zu langsamen Gang haben. 
Sollte eine der Höhen nicht genau wieder getroffen werden, so ist die entsprechende 
Uhrzeit nach der aus der Beobachtung selbst hervorgehenden „Zeitänderung fttr 1^' 
Höhenänderung^' (s. S. 18 u. letzte Spalte der Tabellen auf S. 20 ff.) so zu verbessern, 
dass sie der .als Ausgangspunkt angenommenen Höhe völlig entspricht. Doch auch 
diese Methode der „Vertikal-Pasdage^^, wie man sie nennen könnte, ist trotz 
ihrer Einfachheit der mehrfach empfohlenen Höhenmessung von je einem Sterne 
(in nicht allzu verschiedenen Höhen) im Osten und Westen in beiden Kreislagen, 
mit Berechnung jeder einzeben Beobachtung, entschieden nachzustellen, weil bei 



*) Sehr bequem ist die auf S. 18 angegebene Formel, während bei vielen an mehreren Tagen angestell- 
ton Beobachtangen desselben Sternes am selben Orte die Formel cost«» ^ noch 

cos ^ cos 

rortheilhafker ist, weil die Produkte sin ^ sin (f nnd cos 9 cos d dieselben bleiben und nur sin h sich Ändert; 

man berechnet dann elnfSach Nnm« r yermittelst des bereits bekannten Nenners, zieht hiervon den 

cos^cosJ 

* ^ 

ein fttr allemal gefundenen Knm. — ^ 1 ab und sucht diese Differenz resp. deren Logaiithmiis als 

cos <p cos 6 

Gosinns dee Stondenwinkels anf. 



9 g Der Djnbadoss. 

ihr keine so selbständige Eliminirung der Instrumentfehler stattfindet wie bei der 
letztgenannten. 

Was die während der Djuba-Beise angestellten Zeitbestimmungen selbst 
betrifft; so ist zunächst zu bedauern, dass dieselben nicht schon an dem Ansgangsorte 
Sansibar begonnen haben^ denn es wäre sehr wfinschenswerth gewesen, sowol 
fttr die Mündung des Djubaflusses als für die andern auf der Herfahrt berührten 
Kostenpunkte (Lamn, Tulafluss, Schambaflass, Kiama und Kismaio) die chrono- 
metrisch ermittelten LängenuDterschiede gegen Sansibar zu erfahren und gleichzeitig 
einige Auskunft zu erbalten über die Veränderungen des Chronometerganges während 
der Fahrt und beim Buhigliegen des Dampfers. Durch diesen Mangel ist eine, 
wenn aach vielleicht nicht bedeutende, Unsicherheit in die Längenbestimmungen am 
Djubafluss gekommen, welche bei den verhältnissmässig geringen Längenunter- 
schieden auch durch Monddistanzen und andere direkte Methoden sich nicht gut 
ermitteln oder hinwegbringen liess. 

Ein anderer Mangel ist der, dass, wie aus den vorhandenen Aufzeichnungen 
hervorgeht, wol immer nur ein Sonnenrand beobachtet wurde, sodass bei der 
mit der Klarheit des Himmels wechselnden Irradiation dieses Gestirns und bei der 
jedenfalls nicht bedeutenden Lichtstärke des an dem Messinstrumente befindlichen 
Fernrohrs auch hierdurch eine kleine Unsicherheit entstanden sein kann, in geringerem 
Masse bei den korrespondirenden Höhen, beträchtlicher aber bei den schon erwähnten 
Einzelhöhen, welche ich in nachstehender Uebersicht durch ein vorgesetztes O 
kenntlich gemacht habe. Mag man nun diesem Mangel auch noch so wenig 
Bedeutung beilegen, so wäre es doch jedenfalls sicherer und auch bequemer 
gewesen, wenn man nach den altbewährten Methoden beobachtet hätte, nämlich 

iUr Beflexionsinstrumente: zuerst und zuletzt die Berührung der entgegen- 
gesetzten Bänder des direkten und des reflektirten Bildes und zwischen diesen 
beiden Beobachtungen die Deckung jener beiden Bilder, Alles bei unveränderter 
Höhenstellung des Kreises; 

für feststehende Instrumente (Theodoliten u. dgl.): Beobachtung der 
Passage eines jeden der beiden Sonnenränder durch jeden einzelnen der (meistens 
drei) Horizontalfäden , sodass man also für jede Höheneinstellung sechs Uhrzeiten 
erhält, drei für den Oberrand und drei für den Unterrand, und hieraus einen sehr 
zuverlässigen Werth für die Passage des Mittelpunktes der Sonne. 

Trotz der geäusserten kleinen Bedenken gegen die Ausführung uqd Anordnung 
der vorliegenden Beobachtungen müssen diedielben als recht gute bezeichnet werden 
und sind jedenfalls besser als die Mehrzahl der von Beisenden gelieferten Zeit- 
bestimmungen, weil der betreffende Beobachter sehr sorgfältig verfahren ist, wie 
aus nachstehendem Beispiel hervorgeht, obschon hierbei augenscheinlich die zu den 
einzelnen Höhen gehörigen Uhrzeiten nur in der gewöhnlichen Seemannsmanier 
durch Stop-Bufen des Beobachters und Notirnng der Zeit, auf ganze oder höchstens 
halbe Sekunden genau, von Seiten eines Anderen ermittelt wurden, nicht aber 
auf die allen Beisenden zu empfehlende zuverlässigere Art, nach welcher man ein 
Taschenchronometer, dessen Schläge man zählt, in der Nähe des Ohres hält und so 
die bezüglichen Zeiten auf einige Zehntel -Sekunden ermittelt und entweder selbst 
aufzeichnet, wozu bei einiger Uebung reichlich Müsse vorhanden ist, oder, was aller- 
dings bequemer ist, einem Gehilfen dlktirt und von demselben zum Zeichen des 
richtigen Verständnisses sogleich wiederholen 'lässt. Die nachfolgend aufgefUirten 



b. Zeitbestimmungen und Längenunterschiede. 



97 



Sonnenhöhen sind ttbrigene immer in so grosser Anzahl beobachtet worden, dass 
die mangelnde Schärfe der Zeitbestimmang hierdurch als zum grössten Theile aus- 
geglichen betrachtet werden darf. Eine Berechnung der Beobachtungen in einzelnen 
Gruppen würde eine gute Grundlage für Beurtheilang der erreichten Genauigkeit 
ergeben, doch habe ich hiervon abgesehen, weil diese Zeitbestimmungen jedenfalls 
in sich genauer sind, als es nöthig erscheint fUr den hier vorliegenden Zweck der 
Längenbestimmung, auf welche ja die Unsicherheit des Uhrganges in viel höherem 
Grade einwirkt. 

18659 ^^S' 1^« Korresp. Hohen im Lager gegenllber Jumbo. 



YormitUg Nachmittag Mittel 



(bürgerlich) 



7h im 25» 


12J»86"»508 


1 45 


36 30 


2 8 


36 7 


2 28 


35 45,5 


2 50 


35 23,5 


S 12 


35 2,5 


3 35 


34 41 


3 55 


34 20 


4 16 


33 58 


4 39 


33 35,5 


5 


33 14 


5 20 


32 54 


5 44 


32 30 


7h am 388 ,62 


12h 34» 40» ,85 Nm. 




7 3 33,61 Vm. 



7,5 

7,5 

7,5 

6.75 

6,75 

7,25 

8,0 

7,5 

7,0 

7,25 

7,0 

7,0 

7,0 



7,23 



Oestl. Länge Greenwich = 2i»50n»,5 =« 21» ,842 

Breite = — 0«14'37" 

a© im wahren Mittag von Jumbo = + 15® 14' 42" 

Abnahme (--.u) von d© in 48 Stunden = 35'40",5 = 2140",5 



Ig^ — 3,3305 n 
IgA 7,7632 n 

h^9> 7,6248 n 



Igfi » 3,3305 n 
IgB 7,6383 

Igtgi) 9,4354 



8,7185 n 
Num«=— 0«,052 und 



0,4042 n 
— 29,536 



Mittagsverbesserung «= — 28,59 

Ze^gleichung (M— W) -= 4 4m56«,61 
im wahren Mittag 2J»,842 Östlich von Greenwich. 



i(Nm— Ym)-^2ii45»"33»,62 = Argument für IgA und IgB (s. oben). 

|{Nm+Vm)«9 49 7,23 wie oben = unverbesserter Mittag. 

— 2,59 Mittagsverbesserung «^ — A^tg^j+B^tg^, nach Peters' Tafeln S. VIII 

(Rechnung s. oben). 



9h49m48,64 Uhrzeit des verbesserten wahren Mittags in Jumbo, Aug. 15 1865. 
12 4 56,61 Mittlere Zeit im wahren Mittag (bürgerlich). 

2ii 15^519 ,97 Uhrstand » MZt — Uhrzeit 

Uhrstände, Uhrgänge und Zeitunterschiede 
während der Fahrt auf dem Djubafloss. 



1865. 

Ort and Zelt 

der BeobaehtiLüf . 



Mittlere Zelt 

(bürgerlich) und 

UhrMit der 
BeobaehtiiBgeii. 



DhrstiDd 

(MZt - Uhr). 



Aendemg 

des 
Standes. 



Zwisehen- 
seitaa. 



Vkrgaiig 

in24StdiL 
beob.: fett 

(angen. : 
klein) 



Jambe 

Aug. 11 121» 4m 96« ,61 +2i»15™61>,97 

03 Beob.) Vorm. 9 49 4,64 ^ 

Aug. 12 12^ 4in468,88;+2hl5m498,51 
(13 Beob.) Vorm.! 9 48 57.82 

Aug. 14 12^ 4m S&B ,68 '+2^ 15» 43« ,35 
i9 Beob.) Vorm. 9 48 42,33 | 

Hindi I 

Aug. 16 ,121» 4» 2« ,49 +2>» 15*898,01 

• •»Beob.) Vorm. 9 48 23,48' 

I 

HMUuMnnde i 

Aug. 19 .121» 3»23>,95;+2i»15m50s,70 

(9 Beob.) Vorm. i 9 47 33,25 



Htatlon TI 

Aug. 26 
(16 Beob.) Vorm. 



12h lm378ji +2^15»»» 13« ,79 

9 46 23,92! 



+ 28 ,46 in 1,00 Tag 
+ 68 ,16 in 2,00 „ 



2,00 



3,00 



7,00 



n 



11 



II 



—2« ,46 
—38,08 

(-38,30) 

(— 38 ,30) 

(—38^0) 



roh 

(nebst Korr. 
fQr Gang). 



Zeitnntersehiede 

Terbessert. 



+ 



h 48,341 

— 6,60/ — 0n>28,26 

Jumbo — Hindi. 

1 1« .69\ 

— 9,90/ —0"» 218,59 

Hindi — Manamsundc 



+ 



368 ,9 1\ 
- 23,10/ 



T. d. D e f k e n , Ri»isea III : Astronomie etc. 



+ 0"» 138 ,81 
Manamsunde ~ Stat. VI. 

7 



98 



Dor Djubafiuss. 



1865. 

Ort und Z«It 

der Beobaebtiuag. 



Station YHI 

Sept. 1 
(12B6ob.)Vonii. 

© Sept 4 
(13Beob.)Vorm. 

Station XY 

Q. Sept. 16 
(13Beob.)Vonn. 

Station XVI 

Sept IS 
(14Beob.)Vorm. 

Bardera 

Sept. 20 
(14Beob.)Vonn. 

St Sept 28 
(6Beob.)Vorm. 

Sept. 24 
(12Beob.)Vorm. 



Mittlere Zelt 

(bfirgerlich) und 

Ubneit der 
Beobachtanfren. 



Ilii&»n50i,88 

9 45 20J0 

91^41» 25b ,20 

7 27 5,27 



9ii4im22<Jl 

7 28 53,73 



llli54m 3b ,31 

9 41 32,60 



lli»53a2lB,28 
9 40 38,89 

9h 21m 13b ,32 

7 8 38,00 

llh51ni58B,17 

9 39 26,04 



Uhntftnd 

(MZt-Uhr). 



+2hl4m30>,18 
+2hl4ml9B,93 

+2hl2m28B,98 

+2i»12»»30b,71 

+2^12"» 42b ,89 
4.2b 12m 35b ,32 
+2hl2m32B,13 



Aendemng 

dee 

Standes. 



Zwisoben- 
leiten. 



6,00 Tag 



+10B,25m 2,91 



«1 



12,00 



»» 



2.09 



I« 



2,00 „ 



+ 7B,07in 2,89 
-|-3Bj9in 1,10 



»» 



»1 



DhrgftBt 

'in 24 Stdn. 
beob.: fett 

(ang^en. : 
klein) 



(-3« ,30) 
-SB ,52 



(~3B,00) 



(-3- ,00) 



(-3B,00) 
—2b ,45 
—2b ,90 



Zeitnntenehiede 



roh 

(nebst Korr. 
fttr Gang). 



Terbetierii 



+ 



|-43b,61\ 

— 19.80/ +6" 28" ,81 

Stat VI — Stat. Vni. 



+1 



moOB,95\ 

— 36,00/ +1»14»,95 

Stat VI« — Stat XV. 

-1B,73\ 

— 6,27/ — 0«8b,00 

Stat X V— Stat XV L 

-11B,6&\ 

— 6,00/ —0"» 17b, 68 

Stat XVI — Barden. 



LäDgenunterschiede der Stationen am Djubaflass, 

bezogen auf das Lager gegenüber Jumbo in 42^37'20'' Oestl. Länge 6r. nnd 

0n4'37" Südl. Breite. 

( — bedeutet Ostliche, + westliche Länge.) 

Jnmbo — Hindi — — 0»Äse6 

— Manamsunde — — 23,85 (östlichste Station) 

— Station VI = — 10,04 

— Station VIII — + 18,77 

— Station XV -= + 1 ^8,72 (westlichste Station) 

— Station XVI = + 1 20,72 

— Bardera «= + 1 3,04 

Um diese Längennnterschiede anf Greenwich zu beziehen, addire man zn 
jedem derselben 
Greenwich — Jumbo =» — 2^ö0"29*.38, für den Hilfsmeridian Sansibar (Expe 

ditionshaus) aber 
Sansibar — Jumbo = — 0'»18"42",58 (nach S. 5, wo Greenwich — Sansibar 

= — 2^36»46«,8 angegeben ist.) 
Hiernach wtirde z. B. Bardera 12^^39^,5 östlich von Sansibar 

und 2^49»» 26",3 „ „ Greenwich zu liegen kommen. 



B. Geod&tische Aufnahmen. 99 

B. fieodütisehe Aufnahmen. 

Ganz anders als bei früheren Vermessungen mnsste bei der Aufnahme des 
Djnbaflnsses vorgegangen werden. Eine kleine Triangulirung, wenn auch nur 
vermittelst des Azimntkompasses, konnte noch in der Umgebung der Ortschaft 
Jumbo an der Mündung des Flusses ausgeführt werden und ist auf dem kleinen 
Karton in der Ecke von Karte VIII des IL Bandes dargestellt; weiter oben aber 
blieb die Expedition auf Messungen vom Schiffe aus beschränkt und musste 
sich einer Methode bedienen , welche im Wesentlichen mit der Logrechnung auf 
Seereisen übereinstimmt, doch viel mühsamer ist, weil die Schnelligkeit der Fahrt 
sehr häufig sich ändert und noch öfter die Richtung derselben. 

Bei dieser Art der Aufnahme waren immer mindestens drei Leute unaus- 
gesetzt thätig: der Eine stand an der Spitze des Schiffes und gab ein Signal, 
sobald ein nahe gelegenes, gut kenntliches Objekt genau rechtwinklig zum Schiffs- 
lauf zu stehen kam, und ein zweites Signal gab ein Anderer am Ende des Schiffes, 
sobald er an demselben, ihm inzwischen näher bezeichneten Objekte in der näm- 
lichen Weise vorüberkam ; aus der von einem Dritten notirten Zeit zwischen diesen 
beiden Signalen und der bekannten Scbiffslänge zwischen den Standpunkten der 
beiden Erstgenannten ergab sich dann ohne Weiteres die Geschwindigkeit 
der Fahrt, welche gleich ist der eigenen Schnelligkeit des Schiffes weniger der 
gegenwirkenden Stromgeschwindigkeit. Gleichzeitig und noch häufiger als diese 
G^schwindigkeitsmesBungen wurden von einem Vierten, oder auch von demjenigen, 
welcher mit der Uhr beschäftigt war, am Schiffskompass die Kursrichtungen 
unter Berücksichtigung der verflossenen Zeiten notirt. Aus allen diesen Aufzeich- 
nungen wurde am Abend jedes Reisetages eine Skizze der durchfahrenen Fluss- 
strecke entworfen und diese dann später von dem Kartographen nach den astro- 
nomisch festgelegten Punkten sozusagen eingerenkt, d. h. nach Erfordemiss verkürzt 
oder verlängert, bezüglich in der allgemeinen Richtung gedreht, bis Fahrtmessung 
und astronomische Positionen zu einander passten. Auf diese Weise entstand die 
schon erwähnte Karte des Djubaflusses aus einer grösseren Anzahl von Blättern (ins- 
gesammt über 2 Meter lang) der Originalaufnahme v. d. Decken's und seiner Begleiter. 

Der Djubafluss zeigt in einigen Theilen seines Laufes wahrhaft mäandrische 
Krümmungen und ähnelt hierin sehr dem südamerikanischen Rio Salado. Zahl- 
reiche Lothungen ergaben Tiefen von 6 bis 30 Fuss, doch auch einigemal von 
nur 4 Fuss, sodass Decken's Dampfer öfters festfuhr, wennschon er immer ohne 
besonderen Schaden wieder abkam. Eigentliche Schwierigkeiten entstanden weniger 
aus den Mängeln des Fahrwassers als aus der für eine Flussfahrt ganz ungeeigneten 
Beschaffenheit des Dampfers, der 120 und einige Fuss engl. lang war, bei einer 
Breite von 30 Fuss über den Radkästen. In Folge dieser Grösse des Schiffes war 
anch der Verbrauch an Brennmaterial ein sehr bedeutender, und es musste aller 
zwei Tage Halt gemacht werden behufs Fällung und Einnahme von Holz, welches 
an Stelle der äusserst sparsam verwendeten Koblen zum Heizen des Kessels benutzt 
wurde. Selbstverständlich würde es nicht schwierig sein, bei einer neuen Beschiffung 
des Djuba alle diese Uebelstände abzustellen. Was sonst noch über den Djuba- 
fluss bekannt geworden ist, findet sich Band H, S. 343ff. (vergleiche auch Register, 
S. 427) zusammengestellt; es geht aus dem dort Gesagten hervor, von welch grosser 
praktischer Bedeutung dieser FIuss ist, abgesehen von dem hohen geographisch wissen- 
schaftlichen Interesse, welches die Erforschung seines Stromgebietes darbieten würde. 

7* 



100 



Der Djubafluss. 



C. Barometrisches NlveUement. 

a. Meteorologische Grundlagen. 

Die von der letzten Unternehmnng v. d. Decken's zn uns gekommenen Beob- 
achtungen des Barometers und Thermometers sind wenig zahlreich und nicht 
planmässig genug angestellt, um zur Ableitung sehr werthvoller Ergebnisse dienen 
zu können. Einmal indessen hat die Expedition eine sehr dankenswerthe Beob- 
achtUDgsreihe geliefert, indem Dr. Linck, wenn ich nicht irre, in der Somalistadt 
Bardera den Gang des Luftdrucks und der Wärme zur Zeit' des Herbstäqninoktiam 
von Stunde zu Stunde aufgezeichnet hat, oder genauer am 22. und 23. September 
1865 von früh 7^ bis Nacht U'» und von Nacht 2^» bis 11^ Vormittags. Eine 
Anzahl anderer Beobachtungen vom 20., 21. und 23. September, welche hiermit 
kombinirt wurden, ermöglichten mir die Zusammenstellung der nachfolgenden 
kleinen Tabellen. Diese Uebersichten geben allerdings nur rohe, vorläufige Werthe, 
sind aber immerhin von Nutzen zur Charakterisirung zweier wichtiger Elemente der 
Meteorologie des südlichen Somalilandes im Vergleich zu jenen der Suaheliküste, 
und lassen deutlich erkennen, wie wichtig es wäre, durch eine längere Reihe von 
Beobachtungen an verschiedenen Orten dieses Gebietes zuverlässige Angaben zn 
erhalten für die meteorologisch so wenig bekannten Länderstrecken zwischen 
Sansibar und dem rothen Meere. 



Gan(K des Laftdmcks 

in Bardera zur Zeit des Herbstäquinoktium 

(2«20',4N. Br.) 
Barometerstand in MUlimetem ohne Lnftkorrektion {J, s. S. 66 ff.). 



1865 



Vorm. i^ 
2 
3 
4 

O 

6 

7 

S 

9 

10 

11 

12 



Sept 20 



Sept. 21 



Sept. 22 
[u. 23] 



Sept. 23 



752,85 



751,65 
52.18 



(750,05) 
50,13 
50,18 
50,23 
50,38 J 
50,98 
51,25 
51,72 
52,35 
52,iM» 

51,81 
50.66 



HlUelwerth 

grapliiscli 
aasgegUehen 



Stnnden- 
Korrekt* 



751,41 
51,38 
51,94 
51,37 
50,76 



750,05 
50.13 
50,18 
50,23 
50,38 
50,98 
51,45 
51,88 
52,10 
51,85 
51,45 
50,40 



0,22 
0,30 
0,35 
0,40 
0,55 
1,15 
1,62 
2,05 
2,2-/ 
2,02 
1,62 
0,57 



1864 

SftBBibftr 
Stunden -Korrek tion 
(vgl a 69 ff.) 
Sept. I Jahr 






0,56 



0,28 

0,58 

0,91 

-0,94 

•0.13 



0,5 

0,4 

0,0 

—0,8 
-1.1 
-M 

-0,5 



Nachm. 11» 


749,53 


748,56 


748,98 


749,05 


2 






. 48,29 




3 






47.34 




4 




47,24 


46,74 


49,14 


5 






48,04 




6 


48,30 


48,06 


48,51 


48,30 


7 






48.92 




8 






48,96 




9 


49,80 




49,61 




10 






49,46 




11 






49,91 




12 


1 


j 


(749,98) , 





749.25 
48.33 
47.45 
47,30 
47,70 
48,05 
48,70 
49.00 
49,55 
49,70 
49,90 

750,00 



0.58 
1,50 
2,28 
2,58 
2,13 
J,78 
1,13 
0,83 
0,28 
0,13 

— 0,07 

— 0,17 



Arithmetisches Mittel 
des Barometcrätandes in 



749,85 bez. 749,83 

Bardera (^ohne Luftkoirektion, A) 
von Sept. 20 — 23, 1865. 



0,69 
0,91 
0,94 

0,74 

0,43 
0,23 
0,18 



0,5 

0,9 
IJ 

0,8 

0,2 

0,1 
0,0 

-0,1 



I 



763,9 1 760,9 
Sansibar 
Sept. u Jahr. 



^ A 



C. Barometrische Höhenmessnng. 



101 



Ganf der Lnftw&nue 







(Cebias- Grade) 






zum Vergleich (s. 


S. 72): 


■ 


Bardera am Djubafluss (2»20',4 N. Br, 


) 


Stund enkorrektionen 

• 




(in 


126 Meter Höhe über dem Meere). 




in 


^ ^%^& w^ 






Sept 22 




Mlttelwerth 

grapbiseh 


Stunden- 


SansIbAr 

September 


M^^K.« Mbara«M 

Mombas etc. (490 M.) 

Bude Sept Mitte Okt. 


18tö 


Sept. 20 


Sept. 21 


[u. 23] 


Sept 23 


aasgeglichen 


korrekt. 


1864 


1862 1 1862 

1 


Vorm. 1»» 






■(25«,83)" 






25«,8 


2«,67 








2 






26,62 






25,7 


2,77 








3 


\ 




25,62 






25,6 


2,87 








4 




1 


25,62 


1 


25,6 


2,87 








5 






25,62 




25,6 


2,S7 




i 


6 






25,62 


1 
f 


25,7 


2,77 


i'J 


20,6 


8^5 


7 




25^00 


25,00 


28«,25 


26,2 


2,27 






8 






25,31 


29,68 


27,0 


1,47 


— 0«,8 


r.o 


2^0 


9 


27»,60 


28^,21 


27,50 


30,00 


28,2 


0,27 








10 






28,75 


30,62 


29,5 


— 1,03 


— 0«,9 


— 0«,6 


— 0",1 


11 






30,31 


30,75 


80,8 


— 2,33 


• 






12 






32,37 




32,2 


— 3,73 


— 1«,9 


— 2«,2 j — 2^6 


Nachm. \^ 


32^03 


32*,69 33^00 


33^,46 


33^,2 


■ — 4«,73 








2 




• 35,62 




33,9 


— 5,43 


— 2«,3 


— 8«,5 


-4»,5 


3 




34,37 




33,7 


— 5,23 








4 




31,88 


33,12 


32,00 


32,8 


— 4,33 


— 2M 


3M 


— 8«,5 


5 






29,37 




31,2 


— 2,73 








6 


32,81 


32,96 1 27,18 


31,38 


29,7 


— 1,23 


— 0»,8 i — 1»,9 i — 2M 


7 




26,25 




28,5 


— 0,03 








8 




27,62 




27,4 


1,07 


0«,8 


— 0«,8 


0<»,3 


9 


28,75 


1 26,25 




26,8 


1,67 








JU 






27,87 




26,3 


2,17 


0",5 


r,o 


IM 


11 






26,25 




26,0 


2,47 




1 


12 






(26,04) 


25,9 


2,57 






Mittel d 


er Laftten 


iperatur 


28M6 bez. a8S47 




24«,6 


25»,5 


23".5 




in 


Bardera, Sept. 20—23 186fi 


u 


Sansibar 


Mombas ' Mbaramm 


















September 


Ende Sept 


Mitte Okt 



Leider sind die Korrektionen der^bei jenen Messongen verwendeten Instramente 
nicht bekannt geworden, doch ist Dies von verhältnissmttssig geringer Bedeotang, 
weil es sich hier nicht um absolute Grösse , sondern um Abweichungen von einem 
Mittelwerthe handelt Sogar bei den Barometerbeobachtangen , i'Or welche der 
Betrag der Lnftkorrektion {Jy s. S. 66 ff.) zweifelhaft ist, lässt dieser Mangel sich 
verschmerzen, weil zwischen der Ettste und dem höchsten Punkte der Fahrt die 
Länge des Vakuuroraumes nur von 52 bis 58 Millimeter zunimmt, die Luftkorrektion 
also, selbst bei grossem Betrage derselben, nur geringe Veränderungen erfährt. 
Ohnehin haftet eine weit grössere Unsicherheit, als die hierdurch bedingte, den 
barometrischen Höhenmessungen dieser Seise deshalb an, weil keinerlei Anhalt 
geboten ist ftir die Veränderungen des Barometerstandes an der Küste, da die 
Beobachtungen eben nur von der Mttndung des Djubaflusses bis zu den Strom- 
schnellen reichen und auf der fluchtartigen Rückfahrt nicht fortgesetzt wurden. 
Es blieb also nichts übrig als anzunehmen, dass im Somaliland, in den ersten 
Breitengraden nördlich vom Aequator, der Barometerstand der Monate August und 
September ebenso wie in Sansibar ein nahezu gleichbleibender sei. Der an drei 
Tagen viermal beobachtete Barometerstand in Jumbo (760,6 auf 0^ und Tagesmittel 
redncirt) und die gleichzeitige wahrscheinliche mittlere Lufttemperatur daselbst 
(27,0^ C.) wurden demgeroäss bei allen vorliegenden Beobachtungen der Rechnung 
zu Gründe gelegt, die einzelnen Barometerbeobachtungen jeder Station aber durch 



102 



Der Djnbafloss. 



Anbringung der geeignet erscheinenden Standenkorrektion (s. S. 100 f.) auf Tages- 
mittel reducirt und zur Bildung der in nachfolgender Tabelle aufgeführten mittleren 
Barometerstände einer jeden Station benutzt. Das Ergebniss der Rechnung nach 
Rttblmann's Formel (s. S. 73) , an welchem die feineren Korrektionen wegen Luft- 
feuchtigkeit n. 8. w. nicht angebracht werden konnten , findet sich in Metern und 
engl. Füssen ausgedruckt in den letzten Spalten der Tabelle, zum Theil für einzelne 
Stationen, zum Theil für das Mittel aus mehreren, letzteres dann, wenn die baro- 
meterischen Dififerenzen nach den oberen Stationen hin abnahmen, was selbst- 
verständlich bei richtigen Beobachtungsgrundlagen nicht stattfinden kann. Die so 
erhaltenen Höhenzahlen sind allerdings nur als ziemlich rohe Annäherungen zu 
betrachten, genügen aber immerhin, um eine Vorstellung vom Gefälle des Flusses 
zu geben und manche der auf Karte VII oder im Texte bezeichneten Schwierig- 
keiten der Fahrt zu erläutern. 



Ort mid (Zahl) 
der Beobachtungen. 



Jumbo (4) 
Station IT (3) 
Station T (4) 
Station TI (3) 
Wegröre (11) 
Station TIU (4) 
Station IX (5) 
Station X (5) 
Station XI (5) 
Station XII (9) 
Station XIII (6) 
Station XIT (3) 
Station X? (7) 
Station X?I (10) 
Bardera (41) 

(8. 8. 100.) 

Stromschnellen (5) 



1865 



Barometrische HOhenmessung 

der Stationen am Djubafluss. 

nngeftlure 
HOhe Sber dem Meere 

Meter 1 engt Fass 



AT]g.9,llu.l4 

Aug. 22 
Aug. 24 
Ang. 26 
Aug. 28—30 
Sept. 4 
Sept. 5 u 6 
Sept. 7 
Sept. S u. 9 
Sept. 9 u. 10 
Sept 12 
Sept. 13 a. 14 
Sept. 16u 17 
Sept. 17—19 
Sept, 20—23 

Sepf. 25 u. 26 



Barometer- 
stand (Mm.) 



Tempe- 
ratur CO. 



760,57 
768,17 
757,66 
756,49 
756,62 
756,67 
754,70 
754,9S 
754,09 
752,87 
753,92 
750,09 
751,79 
750,37 
749,83 

746,98 



27»,3 
26,9 
27,5 
28,3 

28,8 
27,3 
28,9 
27,4 
27,8 
30,6 
28,3 
30,9 
30,3 
30,8 
28,5 

33,7 



1 
1 



28 
34 

46,5 

67 
76 

84 

113 

ISO 
126 

160 



92 
111 

158 

220 
248 
276 

872 

393 
413 

525 



Witterung. 



4. Sept Nachm. Regen. 



S.u. 9, Sept Abend hefti 
ger Wind. 



16. Sept bald hell, bald 
bedeckt; einzelne Wind- 
stOsse, am Abend sehr 
windig. 



Andere Höhenmessungen als diese, und namentlich trigonometrische, sind nicht 
vorhanden, da vom Ufer des Djubaflusses aus keine hervorragenden Berge zu 
sehen waren und die von den Hügeln in 2^ 3' N. Breite gesehenen nicht gemessen 
werden konnten. Ebenso liegen keine Erkundigungen vor über die Beschaffenheit 
des Terrains im oberen Theil des Flusslaufes, und nur das Eine erzählten die 
Eingeborenen von Bardera, dass oberhalb Ganane das Fahrwasser ein sehr 
gutes, auch vielfach von den betriebsamen Bewohnern dieser Stadt benutztes 
sei. Von weiteren Stromschnellen zwischen Ganane und Bardera wurde nirgends 
etwas berichtet, sodass anzunehmen ist, ein mit den geeigneten Vorrichtungen ver- 
sehener Dampfer von höchstens ein Meter Tiefgang werde ohne besondere Schwierig- 
keit das für Decken so verbMngnissvoll gewordene Hinderniss der Fahrt überwinden 



Galla- und Soinaliland. J^Qg 

and die altbertthmte Handelsstadt Ganane erreichen können, welche noch von 
keines Europäers Fnss betreten wurde, ja trotz ihrer geringen Entfernung von der 
Ktlste noch so unbekannt ist, dass nicht einmal bestimmte Nachrichten von ein- 
geborenen Reisenden oder Handelsleuten über sie vorliegen. Es steht zu hoffen, 
dass nunmehr, nachdem so lange Zeit seit von der Decken's hochverdienstlicher 
Aufnahme dieses Flusses verstrichen ist, endlich einmal eine private oder staatliche 
Expedition zur Weiter ftthrung jener so ruhmvoll begonnenen Unternehmung ins 
Werk gesetzt werde, einestheils um eine offenbar vorliegende nationale Schuld 
zu tilgen, und andemtheils damit die Barbaren jener Gegend nicht länger Grund 
haben zu glauben, dass es uns an Geld, Muth und Unternehmungslust fehle, um 
Etwas durchzufahren, was sie, wenn Einem der Ihrigen etwas Aehnliches wie 
unsern Landsleuten begegnet wäre, jedenfalls längst schon mit Aufbietung aller 
ihrer geringen Mittel gethan haben würden. Bisher allerdings lagen die Verhältnisse 
nicht günstig fttr eine Djuba-Dampferexpedition; jetzt aber, da ein mächtiges Deutsch- 
land fest gegründet dasteht und ihm zur Seite eine achtunggebietende Marine, von 
welcher man zu Decken's Zeiten nur zu träumen wagte, jetzt sollte die Auslösung jener 
Ehrenpflicht nicht länger mehr, als unbedingt nöthig, hinausgeschoben werden, zumal 
es ja auch in den bezüglichen Kreisen nicht an Geldmitteln fehlt': über die Frage 
aber, ob es ftir uns schicklicher sei, zuerst den Bahnen Livingstones und Stanleys 
nachzuwandeln , oder die Entdeckungen unserer wackeren Landsleute 
wieder aufzunehmen, kann für einen patriotischen Deutschen doch schwerlich 
ein Zweifel vorhanden sein. 



IT. Das Efistengebiet des Oalla- und Somalilandes. 

Es liegen noch einige kleine Aufnahmen vor, welche ähnlich wie diejenigen 
des Djuba ausgeführt wurden, doch nicht vermittelst des grossen Dampfers Weif, 
sondern bei der Fahrt auf dem kleinen Passepartout (Bd. II, S. 260). Einzelheiten über 
diese Vermessungen sind nicht zu uns gekommen , sondern nur die fertigen kleinen 
Eartenblätter, deren Angaben übrigens nicht, wie beim Djuba, durch astronomische 
Messungen berichtigt sind. Ich nenne zuerst die Skizze des kaum mehr als 10 See- 
meilen langen Tulaflusses (s. E. VI Band II), welcher anfangs, weil man blos 
seine Mündung kannte, die Hoffnung erweckt hatte, dass man auf ihm weit ins 
Innere eindringen könnte, sich aber später als ein kurzer, durch wenige Bäche 
gespeister Wasserlauf herausstellte. 

Noch unbedeutender ist der nur in kleinem Massstab auf Karte V dargestellte 
sogenannte Schambafluss, welcher ein wenig nördlich vomTuIa hinter der Insel 
Thoala mündet; er führt nicht einmal soviel süsses Wasser, um den Salzgeschmack 
des eindringenden Seewassers völlig zu verdecken. 

Ueber den ansehnlicheren Durnford- oder Wubuschifluss liegen uns nur 
die Erkundigungen Riebard Brenners vor (s. Band II, S. 279 u. 355). Mehr Wichtig- 
keit muss dem Osifluss beigelegt werden, welcher westlich vom Ras Schakka 
in 2^ 3' S. Breite mündet, und eine so starke Strömung hat, dass der Passepartout 
an mehreren Stellen nur mit grosser Schwierigkeit vorwärts kommen konnte. Aach 
über diesen Fluss, sowie über den durch den Belondsonikanal mit ihm verbandenen 



\Q^ Sonstige Beobachtungen. 

Dana"**), ist alles Nähere in dem erzählenden Theil dieses Beisewerkes (Band II, 
S. 270 etc; vgl. auch das ansftthrl. Register) mitgetheilt, sowie anf das Interesse 
hingewiesen worden, welche die weitere Erforschung des Laufes dieser Flüsse 
bieten würde, besonders aber des Dana, welcher nach Erapf und Anderen noch 
in der Nähe des Schneebergs Kenia eine beträchtliche Wassermenge besitzt 

Betreffs der auf derselben Karte V angegebenen Kartons möchte ich noch 
bemerken, dass sie hauptsächlich nach handschriftlichen Skizzen Richard Brenners 
entworfen sind , welcher einen guten Blick für Auffassung der Bodengestalt besass ; 
da jedoch alle diese Skizzen, soviel ich weiss, nicht auf wirklichen Messungen 
beruhen, so dürfen sie nur als ungefähre Annäherungen an die Wirklichkeit be- 
trachtet werden und verdienen ebenso sehr eine sorgfältige Revision wie die auf 
dem Hauptblatte dargestellten Reisen Brenners zwischen dem Sabaki und dem 
Djubafluss, welche zuerst in Petermann's geographischen Mittheilungen erschienen, 
doch von keinen genaueren Angaben über die ihnen zu Grunde liegenden Beob- 
achtungen begleitet waren. 



y. Die Snahellkfiste sfidlleh von Sansibar 

und 

VI. Die ostafrlkanlsehen Inseln. 

Dr. Roscher's astronomische Beobachtungen während seiner Eüstenreise 
zum Lufi^jidelta, welche mit grosser Sorgfalt angestellt sind, und meine eigenen 
Messungen auf der Insel Mafia, am Ruvumafluss, auf den Komoro-Inseln Angasija 
und Moali, sowie auf Nossi-Be und den Seschellen, sollen späterhin, falls 
Dies noch erwünscht sein sollte, eine kurze kritische Darstellung in Petermann's 
geographischen Mittheilungen finden; für die auf Karte II des ersten Bandes dar- 
gestellte Reise von Kiloa nach Mesule hingegen besitze ich kein weiteres Material, 
namentlich nicht die Einzelheiten der astronometrischen Breitenbestimmungen, welche 
Baron von der Decken vermittelst des Sextanten angestellt hat. Für dieses Gebiet, 
sowie auch für die nach sehr unvollkommenem Material dargestellte Insel Sansibar 
wären neue genauere Messungen sehr zeitgemäss, und zwar, wie schon S. 76 u. 77 
ausführlicher erörtert, am besten unter Beihilfe und wohlwollender Unterstützung 
der einheimischen Machthaber. Doch nicht nur Forschungsreisende, welche aller- 
dings mit den einfachsten Methoden der Vermessung wohl vertraut sein müssten, 
könnten noch viel zur Vermehrung unserer Kenntniss von jenen Gebieten thun, 
sondern auch ortsansässige Europäer, falls sie sich die Mühe geben wollen, von 
erfahrenen Eingeborenen genaue Erkundigungen einzuziehen oder deren karto- 
graphische Talente (vgl. Richard Andree, Ethnographische Parallelen und Ver- 
gleiche, S. 197 ff.) in geeigneter Weise anzuregen. 



*) Nach Gl. Denharat, der neuerdings diesen Flosa bis weit oberhalb Engatana au&ahm, heisst es 
richtiger Tana. 



•4^ — » ^K» —^^ 



Zusammenstellung 

der im Vorstehenden erörterten 

Breiten-, L&ngen- und Höhenmessongen, 

zugleich als Register für die astronomisch -geodätische Abtheilnng dienend. 



Beo^ftekttr: (Tk) TkorntOB; (K) Kertten; (D) t. d. Deeken und seine Begleiter irfilirend der DjnbareiBe. 
Die Inlftnd-Btftiiontn «faid etwu eingerfteirt, die Hanptpinkte fett gedruckt nnd die Ergebnisse ans besonders 
snTerlissigen Beobnelitnngen in fettea Slffera wiedergegeben; angenommene, ergtnzte oder nnsichere 

Wertbe sind in Klaamern eingeschlossen. 
Abkftrsnngen: ebr. ebvMiometriseb, tr. trigonometriscb, benstr. dnreb Konstrnktion, (^ dnreb Hondboobftcbtnogen 

erhalten; ist Nichts bemerkt* so sind die Lingen chronometrisch bestUumt 
Die HShenmessnngen sind barometrisch, wenn Nichts oder bar. dabei steht 



Ort der BeobaehtuDf 

(Beobachter) 



Sansibar 9 Hans der 
Expedition (K) 

Waofa, Marktplatz (E) 



Mnoa, Platz vor dem 
Dorfe(K) 

Kilnlnhagel (K) 

Jomboberg (K) 

Mombas, Hans am 

Strande (K) 

Mbaramn, vordem 
Lager (K) 

Elefantenflnss, 
Ujer (Th) 

Kisnani (K) 

- (Th) 

Uaanga (K) 

— Bergkessel (E) 
höchst» Ugono- 

borg (III c) 

See Jipe I (K) 
Arnscha I (K) 



Geographische 
Breite 



lant 

Haeh- 

weis 

anf 
Seite 



Lftngren-Untersehied 

gegen Oreenwich, 

Sansibar, Mombas, 

Arnscha II oder Jiiml)o. 



6»9'42",0S. 
(6 9 43 ,0) 

4«38'59"S. 



4»46'16''S, 

4M6'27"S. 
4»26'10"S. 

(4» 4' 0"S.) 

4»24'25"S. 

4» 9'24"S. 

4» r 29^*8. 
(4 6 50?) 

3M1' 9" 



(8* 86' 0''S.) 
(3*3r 0"S.) 



S. 6 
5 

S. 8 



S. 9 

S. 9 
S. 9 

S. 14 

S. 14 

S. 39 

S. 14 
89 

S. 14 



S. 14 
S. 14 



2b86m4es,8ö. Gr.*) 
C 2 86 34,5 bez. '2^ 
36n»38B,7beiJ — — 60" 

tr. lm56B,0v. Mo. 

Chr. 1 41,5 w. Mo.*) 
ehr. 2 9,7 w. Mo. 

2m 5B,1 W.Mo. 

2» 6b,5 w. Mo. 
Itt53«,6 w. Mo. 

[2i»38m44B,0ö. Gr.] 
ans Chr. 1 57,2 6. Sbr. 

3n»3lB,l ö. Ar. 



2»13»,6ö. Ar. 



l»19»,8ö.Ar. 



1M27»,0 5. Ar. 
tr. lm28B,2ö.Ar.*) 

0« 7«,2ö. Ar. 



lant 
Nachweis 

anf Seite 


H91ie tt1»er dem 
Meeresspiegel 

Meter engl Fnss 


S. 7 


ca. 14,6 


ca. 48 


7 






S. 53 
13 
31 


nahezu Meeres-Nivean 


lln. 53 


desgl. 

1 


lln. 53 


260 


852 


11 n. 53 


457 


1499 


S. 13 


ca. 22 


ca. 72 


31 n. 44' 


489 


1604 

• 




(622) 


(2041) 


31 n. 44 
31n.44 


675 
(702?) 

781 

1444 


2213 

(2302?) 

2562 
4739 




2112 


6931 


31 n. 44 

S. 61 


(719,2) 


(2360) 


S. 3] 


713,0 


2339 



lant 
Ifaehwels 

anf Seite 

S. 70 



s. 


77 


& 


77 


s. 


70 


s. 


73 


s. 


79 


s. 
s. 


73 
79 


s. 
s. 


73 

77 



tr. S. 88 
S. 74 



S. 74 



*) Kach M. Germain. 

*) Ans 0»15«,7 5. Sbr. (S. 18) anstatt 0»18«,2 5. Sbr. (S. 11). 

*) See I liegt etwa In derselben Länge wie Punkt 6) der Specialanfnahnie anf S. 61, doch 0',5 sad- 
lieber. Da non Hagel I nm 3',648 in der Bichtnng 0. 5^^ 20' N. ?on 6) entfernt liegt (s. S. 61), oder 3',632 5. 
See I (— 8>,648 cos 5*20') d. i. 14«,&8 in Zeit, Ton Arnscha II aber Im 42" ,7 östlich (s. nnten), so liegt 
See I nm lm42B,7 — 14" ,5 «> lm28>,2 östlich von Arnscha II. Hiemach wftre der L&ngennnterschied 
See lU ~ See 1 » lm85B,0 (s. nnten bei See III) — ]m28>,2 » 6« ,8 anstatt 8*,0 wie anf S. 31 f. 
an genommen wnrde. 

▼. d. Decken, Reisen III: Astronomie etc. 7 ** 



106 



Ort der Beobachtung 

(Beobachter) 


Geographische 
Breite 


laut 

naeh- 

welf 

auf 
Seite 


LSngen-Unterscliied 

gegen Greenwich, 

Sansibar, Mombas, 

Aruächa II oder Jambo. 


Uut 
Nachweis 

auf Seite 


HVhe ttber dem 
Meeresspiefel 

Meter engl. Fuss 


U«t 
Vaehweb 

«nf S«ite 


Amsclia II (K) 


8*> 36' 41",6 S. 


S. 15 


[2h 29m 20» ,4 0. Gr.] 

aus tr. ehr. 9 23,6 w. Mo. 

(tr. 9 19,0 W.Mo.) 

C 2 29 12,8 0. Gr. 

(oder 9 31,2 v. Mo.) 


S. 44 

53 
37 


721,6 


2868 


bar. S. 74 


üru (K) 


3» 16' 58",0 S. 


S. 15 


0m8»,4 0. Ar. 


S. 31 


1283,9 


4048 


S. 74 


Moschi Lager (K) 

— Tor Sultan's Haus (K) 

— Bergsution (K) 


3^ 19' 38",7 S. 

3« 19' 34",5 S. 
36",4N.7.Lagor 


S. 15 

22 a. 42 
22 


tr. 0" 10« ,3 0. Ar. 
(ehr. 11,8 0. Ar.) 
(0«,13 w, 7om Lager) 
18,77 0. 7om Lager 


S. 43 
31 
22 
22 


1152,9 
134S,3 


3788 
4424 


S. 74 
S. 81 


KUimandseharo, 

— Westgipfel (K) 

Ostgipfel (K) 

Nachtlager II (K) 

— höchster Halte- 
punkt am 29. No7. 
1862 (K) 

— Schneegrenzeam 
Westgipfel 


3« 5'64'MS. 
3« 6'68",1S. 
(3® 10' 0" S.) 


S. 43 
43 
14 


tr. an0»,9w. Ar. 
(aus 0' 12",9 L. Diff.) 
tr. an23>,3 0. Ar. 

(aus 5' 49",0 L. Diff.) 
ehr. 0« 9» ,2 0. Ar. 


S. 48 
48 
26 u. 43 


5694,0 
49&3,9 

8227 
4269 

• 

f 8600 
\bei.4700 


18681 

16252 

10586 

14006 

11800 
b6z.l5400 


tr. S. 82 
tr. S. 82 
bar. S. 76 
bar. S. 76 

trig. S. 86 


Meraberg (kleiner), 
Kordgipfcl (K) 

• — (grosser), Südgipfel 
(K) 


3^3' 46" S. 
3n5'27" S. 


konstr. 
konstr. 


tr. 2« 14« ,7 W.Ar, 
(aus 33'.67 L. Diff.) 

tr. 2™ 21» ,7 w. Ar. 
(aus 35',42 L. Diff.) 


konstr. 
konstr. 


3701.5 
4461,6 


12144 
14638 


tr. S. 87 
tr. S. 87 


Madschame, Lager 
(Th) 


»» 14' 37" S. 

(3 14 85,5?) 


S. 39 






1267 


4156 


S. 8 


Kilema, Lager (Th) 


3»19' 3" S. 


S. 89 






1216 


3991 


S. 79 


Dafeta, Lager (Th) 


3^24' 38" S. 


S. 39 






(721) 


(2365) 


S. 79 


See JipeU Lager (K) 
trig. Station a. (K) 


3°40'31",5S. 

(3 40 30,5) 


S. 15 
49 


tr. 1« 44« ,0 0. Ar.*) 
1 43,63 - - 


S.51U.43 


719,2 


2860 


bar. S. 74 


See Jipe III Lager (K) 
— trig. Sution a. (K) 


8« 83' 44",4 S. 
3 33' 43,4 


S. 50 
50 


tr. 1^358,0 0. Ar. 

1 34,55 - - 


S. 48 
43 


(719,2) 


(2360) 


S. 74 


Hügel I am See, Yor- 
sprnngnachNW. (K) 


8«35'15" S. 


S. 16 


tr. 1» 42« ,7 O.Ar.*) 


51U.48 
[Gipfel ( 


bar. 913 
trig.) 911 


2996 
2989 


S. 74 u. bl 
S. 89 


Uttgel n am See, Vor- 
sprung nach S W. (K) 


3« 34' 44" S. 


S. 50 


tr. lm42>,2 0.Ar.*) 


51 u. 18 
[Gipfel ( 


bar. 942,6 
trig.) 941 


8093 
8088 


S. 81 f. 
S. 89 


Bura, Lager (K) 
— Hauptgipfel (K) 


3« 31' 0" S. 
3 25 42 


S. 16 
kstr.51 


Chr. 3» 44» ,8 O.Ar, 
konstr. 3 34,6 


S.81 
51 


983 
2143 


8061 
7082 


S. 74 
tr. 90 


Endara, Lager (K) 


30 32' 17"? S. 


S. 16 


Chr. 4» 518,0 O.Ar. 


S.81 


679 


2229 


S. 74 


Kadiaro, Gipfel (K) 

— Lg.amSW.-Fuss(Th) 

höchster Haltcpkt. (Th) 


3» 50* 0" S. 

(8 48 55) 


S. 50 f. 
89 


tr. 5» 78,8 0. Ar. 


52 u. 48 


1632 

548 

1196 


5355 
1798 
3928 


tr. S.90 
79 
79 


Kiiiba8si,Gipf6l(K) 
- Lageram Ostfuss (Th) 


8*58' 6(tr.)S. 
(8 59 3) 


S. 58 
89 


tr. 6» 278,8 O.Ar. 


58 u. 43 


1 
334 


1094 


S. 79 


Moamandi (Th) 


4« 8 7" S. 


S. 89 






191 


626 


S. 79 


Kiriame (K) . 


3« 48' 11"? S. 


S. 16 


Chr. 8™ 308,8 0. Ar. 


S. 31 


166 


546 


S. 76 



*) Aus See Illa ^ 1^348,55 0. Ar. (s. oben) + 88,15 für HUgel I, oder 78,60 für Hügel II, oder 
98,03 bez. 98,40 für See U trig. A bez. See H Lager (s. S. 51). 



107 



Ort der BeobMhtuig 

(Beobachter) 


Qeographische 
Breite 


Unt 

Haeh- 

weif 

«uf 

Seit« 


Ungren-Uiiterseliied 

regten Greenwich, 

Sansibar, Mombas, 

Aroscha II oder Jumbo. 


Umt 
Vaehweif 

auf Seite 


HShe über dem 
Meeresspleflrel 

Meter engl. Fnss 


Unt 
VaehweU 

auf Seite 


Jmnbo an der Djnba- 
rnttndung (D) 
Hindi Stat II (D) 


©•14' 87" S. 

0« V 12" S. 


S. 93 
S. 93 


(2i'50m29>,3 0. Gr.) 
(n. 13 42,5 ö. Sbr.) 
ehr. 2« ,3 5. Jub. 


Seekarte 
S. 98 
S. 98 


nahezu Meeresnireau 

1 

■ 

1 


ManamsnndeStat 

m(D) 

Lager III (Stat 
IV) (B) 


0* 6' 88" N. 

0« 50' 80" N. 


S. 93 
S. 93 


0» 23« ,9 ö. Jub. 


S. 98 








Stat. yi amDjuba- 

fluss (D) 
Station VIII (D) 


!• 16' 37" N. 


S. 94 


ehr. 0» 10« ,0 0. Jub. 
0ml 3» ,8 w. Jub. 


S. 98 

S. 98 


46,5 


153 


bar. S. 102 


Stat IX oberhalb 

SoTori (D) 
Stat XIY oberhalb 

Anoleh (D) 


!• 36' 12" N. 
2» 1' 36" N. 


S. 94. 
S. 94 






67 
> 113 


220 
372 


bar. S. 102 
bar. S. 102 


Stat XY (D) 
Stat XYI oberhalb 
Mansur (D) 


2« 19' 8" N. 


S. 94 


ehr. 1» 28» ,7 w. Jub. 
Im20«,7 w. Jub. 


S. 98 
S. 98 


1 

120 


393 


bar. S. 102 


Bardera (D) ' 


2«20'2S" N. 


S. 92 


Im 8«,0 w. Jub. 


S. 98 


126 


413 


bar. S. 102 


Stromschnellen 


2« 86' 0" N. 


Karte 






160 


525 

1 


bac S. 102 



Magnetische Beobachtungen 



im 



mittleren Ost-Afrika« 



Bearbeitet von 

Otto Kersten, 

früherem Mitgliede der v. d. Decke naschen Expedition. 



Mit einem Anhang: 
Dr. Albreeht ßOSeher'S' Messungen in den Jahren 1868 und 1859. 

Bearbeitet von 

C. BSrfm, 

Direktor des Kaiserlichen Observatoriums zu Wilhehnshaven. 



▼. d. DtektB, R«iiiM HI: Magnettieh« R«ob«cbtniifi:^n. 



Von meinem hochverehrten Lehrer, dem nnnmehr dahingeschiedenen Professor 
Dr. Adolf Er man, auf die Wichtigkeit magnetischer Beobachtungen in Ostafrika 
aufmerksam gemacht, habe ich schon von Anfang meiner Reisen an versucht, einige 
Beiträge zur Kenntniss des Erdmagnetismus in jenen Gegenden zu liefern. Leider 
wurde meine Ausrüstung hierfür erst ziemlich spät eine vollständige, weil bei der 
Kürze meiner Vorbereitungen in Berlin und bei der Menge der anderen vorliegenden 
Arbeiten Prof. Er man wahrscheinlich gemeint hatte, dass die Jnklinationsbeobach- 
tungen mir zuviel werden könnten. Auf Erman's Rath hatte ich im Jahre 1862 nur 
ganz einfache Instrumente mitgenommen, nämlich 

1. eine kleine Schmalkalter'sche Bussole (prismatischer Kompass), ver- 
mittelst welcher ich Öfters die von mir astronomisch bestimmten Azimute irdischer 
Gegenstände nachmass und so die Abweichung des magnetischen Meridians vom 
astronomischen erhielt, d. i. die magnetische Deklination oder Variation; 

2. einen kleinen Meyerstein'schen Apparat zur Bestimmung der Hori- 
zontal-Intensität des Erdmagnetismus durch Schwingungs- und Ablenkungs- 
versuche, welcher damals nur 40 bis 50 Mark kostete. Schon im folgenden Jahre, 
bei einem längeren Aufenthalt auf den Seschellen, vermisste ich den mir noch fehlen- 
den Inklinationsapparat sehr und suchte mir vorläufig dadurch zu helfen, dass 
ich an den Seiten der auf Spiegelglas getheilten Meyerstein'schen Intensitäts-Bussole 
zwei verstellbare Stäbchen von starkem Eisendraht anbrachte, um so nach Lamont's 
Methode auf indirektem Wege die Neigung der Vertikal -Komponente des Erd- 
magnetismus zu erhalten — Beobachtungen , ' welche mir indess bei der UnvoII- 
kommenheit des Apparates nicht zuverlässig genug erscheinen, um sie hier zur 
Veröffentlichung zu bringen. Eine treffliche Gelegenheit, vollständige magnetische 
Ortsbestimmungen bis herab zum südlichen Wendekreis zu erhalten (auf den 
Seschellen, Röunion, Nossi-Be, den Komoren, Mafia u. a. 0.)> war somit verloren, 
doch hatte mein Interesse ftlr diese Beobachtungen wenigstens den Erfolg, dass 
Baron von der Decken bei seinem Aufenthalt in Europa im Sommer 1863 bis Ende 
1864 ein vorzügliches Meyerstein'sches Inklinatorium mit Kreistheilung auf einer 
Spiegelplatte erwarb und bei seiner Rückkehr im Februar 1865 mit nach Sansibar 
brachte. Es wurden dort sogleich von mir und später von den Herren vonSchickh, 
Dr. Link und Feuerwerker Deppe Inklinationsbestimmungen angestellt und diese 
später fortgesetzt bis zum Untergang der Expedition bei Bardera. 

Besondere Schwierigkeiten haben sich keinem von uns bei diesen so einfachen 
Beobachtungen geboten. Im Hinblick hierauf und auf die ausserordentliche Wichtig- 
keit guter und vollständiger magnetischer Ortsbestimmungen . in fast noch allen 
Theilen Afrika's möchte ich es jedem Reisenden , welcher fortan den Ehrgeiz hat, 
die praktische Geographie wirklich wissenschaftlich zu betreiben, aufs Dringendste 
empfehlen, sich von vom herein mit einer genügenden magnetischen Ausrüstung zu 

1 * 



^ Magnetische Beobachtungen. 

versehen und an jedem Stationsort , wo ein längerer Aufenthalt Dies gestattet , die 
Horizontal-Intensität und vertikale Richtung der erdmagnetischen Kraft zu be- 
stimmen, die magnetische Abweichung aber nebenbei überall da, wo Azimute 
irdischer Gegenstände gemessen werden, oder besser noch, wie Jordan es in der 
libyschen Wüste gethan, am Halteplatz eines jeden Abends, mit einem Zeitaufwand 
von etwa einer Viertelstunde. Die Einwendungen, welche man gegen derartige 
Beobachtungen oft machen hört, sind durchaus nicht stichhaltig; die hierzu 
erforderliche Zeit und Mühe steht in gar keinem Verhältniss zur Wichtigkeit der 
zu erlangenden Ergebnisse, und die Kosten der Instrumente sind verschwindend 
gegen die Summen, welche die sonstige Ausrüstung oder die Reise selbst ver- 
schlingt Die zu magnetischen Beobachtungen erforderliche Müsse wird dem Einzel- 
reisenden, welcher die nachfolgend benannten einfachen Apparate mit sich führt, 
nur allzu häufig gegen seinen Willen geboten; wo aber zwei Eur(q)äer zusammen 
reisen, was dringend anzurathen ist, wenn überhaupt auf wissenschaftliche Beobach- 
tungen einiger Werth gelegt wird, ist sie stets vorhanden, weil zwei, von denen 
ja der Eine der mühevollen Karawanenleitung enthoben ist, bei geringen Mehr- 
kosten reichlich dreifach soviel leisten können, als ein geplagter Mann, auf dessen 
Haupt allein alle Last und Sorge für Unterhalt und Weiterkommen ruht. 

Vorausgesetzt wird, dass der wissenschaftliche Reisende, welcher nicht blos 
nach Seemannsart handwerksmässig seine Breiten nehmen will, einen kleinen 
Theodolit (Universal-Instrument) bei sich führt, weil der Sextant und andere 
Refiexionsinstrumente auf Landreisen nur ein Nothbehelf sind, vermittelst deren 
man die so wichtigen Horizontalwinkel nur auf sehr unbequeme und zeitraubende 
Weise messen kann.*) Hat man nun auf irgend eine Weise die Lage des Meridians 
auf dem Horizontalkreis bestimmt, "*"*) so braucht man ^ur einige terrestrische 
Winkel mit dem Instrument zu messen und dann dieselben Punkte mit einer Bussole 
anzuvisiren, um die magnetische Abweichung oder Deklination zu erhalten. 
Man kann letztere Messung entweder nach Wegnahme des Theodoliten mit einem 
kleinen, auf denselben Platz gestellten Prismenkompass vornehmen, me ich es 



*) So sehr auch einzelne Keisende und Gelehrte für den ausschliesalichen Gebcauch von Sextant 
und Pnsmenkreis sich ereifern , so muss ich doch festhalten an der auf lange Erfahrung gegrClndeten Em- 
pfehlung des Theodoliten, ftlr welchen neuerdings auch ein so tüchtiger Yennessungslcundiger wie Prof. 
Jordan (siehe Phys. Gcogr. und Meteorologie der libyschen Wüste, p, IX) mit grosser Wärme eintritt, 
zumal der Gebrauch eines feststehenden Listrumentes weit sicherer, bequemer, rascher zum Ziele ftOirend 
und weniger ermüdend ist, als der eines in der Hand gehaltenen Kreises mit beschränkter Winkelweite, 
für welchen ein künstlicher Horizont unentbehrlich ist Der Hauptgrund, wegen dessen die Beflexiona- 
instrumentc noch immer ron Manchem für unentbehrlich gehalten werden, die Längenbestimmung (durch 
Monddistanzen), hat ohnehin kein Gewicht für denjenigen, welcher weiss, wienel besser und bequemer die 
geographisch^) Länge durch die sogenannten Mondsterne mittelst eines kleinen Universalinstrumentes 
gemessen werden kann, und in niederen Breiten besonders durch JMondhÖhen (s. astron. Abth. S. 7 f.). 
ganz abgesehen von der unübertrefflichen Methode der Stornbedeckungen, von denen eine einzige 
mehr werth ist als alle in einer oder mehreren Nächten zu erlangenden Monddistanzen. 

**) Bei bekanntem Uhrstand visirt man ein Gestirn (bei Tage die Sonne) mit dem Vertikalfaden 
des Fernrohrs an, notirt die Zeit und rechnet nach der S. 49 der astron. Abth. gegebenen Formel; 
andernfalls muss man gleichzeitig die Höhe des Gestirns mit bestimmen und findet dann A« (das Azimut 

vom Südpunkt aus) nach der Formel sinlA« = ]/- — - ~ ^ , — , worin 8»«A(*4"li + d) und 

' cos 9> cos h 

d = 90 — J = Polardistanz des Gestirns, oder, wenn der Stern nahe im Norden steht, das vom Nordpunkt 
gemessene Azimut aus sin J A„ = l/sin (s-h) 8in(8--y)^ 

^ cos 9 008 h 



Instrumente und Methoden. 5 

seiner Zeit gethan, oder besser mit einer auf dem Instrument selbst fest aufzu- 
setzenden Diopterbassole y deren Berichtigung dann sehr leicht ausgeftlhrt werden 
kann, zamal wenn der Bnssolenkreis eine besondere Drehung um seine Äxe zulässt.*) 

Zar Bestimmung der HorizontaMYitensität lässt sich dieselbe oder eine 
andere geeignete Bassole benatzeu, wenn man quer über dieselbe in der Richtung 
von Ost nach West eine messingne Schiene legt, an deren Enden leichte messingne 
Röhren festgeschraubt werden können als Träger des in bestimmten Entfernungen 
(200 , 300 oder 400 mm) vom Bussolenmittelpunkte aufzulegenden Ablenkungs- 
magneten, welcher vortheilhaft aus dem den Magnetismus am besten haltenden 
Wolframstahl gefertigt wird. Man bestimmt, indem man diesen Magneten in den 
genannten Entfernungen dem Ost- und Westarm der Äblenkungsschiene mit seinem 
Nordende einmal nach Osten und dann nach Westen gerichtet auflegt, auf Zehntel- 
grade genau die bei jeder dieser Einwirkungen stattfindende Ablenkung der in der 
Richtung des Meridians aufgestellten Bussole und berechnet dann die Beobach- 
tungen nach der weiter unten gegebenen Vorschrift. Der zur Intensitätsmessung 
gehörige Schwingungsversuch wird in einem besonderen, sehr einfachen Holz- 
kästchen**) angestellt, in welchem der Ablenkungsmagnet vor Luftzug geschützt 
an einem Seidenfaden aufgehängt wird; man beobachtet mit blossem Auge, ohne 
Fernrohr, die Dauer einer grösseren Anzahl von fünfzig oder hundert Schwingungen, 
notirt sich die Grösse des Schwingungsbogens zu Anfang und Ende der Operation 
und verfährt dann weiter wie unten angegeben. Die Ergebnisse sind überraschend 
genau und das ganze Verfahren nimmt nur wenig Zeit in Anspruch. 

Noch einfacher sind die Beobachtungen zur Bestimmung der Inklination 
oder Neigung (dip) der Magnetnadel. Hierfür empfehle ich vor Allem ein sehr 
handliches kleines Inklinatorium, welches C. Bamberg in Berlin für den Preis von 
180 Rm. fertigt. Man beobachtet die Abweichung der Nadel von der Vertikallinie 
in acht verschiedenen Lagen derselben, nachdem man den Inklinafionskreis in der 
Richtung des magnetischen Meridians aufgestellt hat, und zwar entweder durch 
Einigen einer gewöhnlichen Bussolennadel und Drehen des Kreises, bis dieselbe 
parallel mit ihm zur Ruhe kommt, oder indem man bei aufgelegter Inklinations- 
nadel die Kreisfläche nach Norden und Süden wendet, bis die Nadel genau vertikal 
steht, bei diesen Lagen den Horizontalkreis abliest und dann den Kreis auf das 
Mittel beider Ablesungen einstellt. Nunmehr legt man eine der Inklinationsnadeln 
behutsam auf das Achatlager des aus einem Glasspiegel bestehenden Vertikalkreises 
und liest beide Enden derselben auf der Kreistheilung ab, wendet dann die Nadel, 
sodass die mit einer Marke (x) versehene Vorderseite nach hinten kommt, und 
liest wieder an beiden Nadelspitzen ab; dann dreht man das Inklinatorium um 
180^ und stellt dieselben Beobachtungen an, worauf man durch Umstreichen mittelst 
eines kräftigen Magneten die Pole der Nadel umkehrt und nun alle genannten 
Beobachtungen in entgegengesetzter Reihenfolge noch einmal vornimmt. Eine Vor- 
richtung zur indirekten Bestimmung der Inklination nach Lamont möchte 
ich nur als allerdings nützliche Reserve empfehlen; sie lässt sich fUr wenige Mark 
an der oben erwähnten Theodolitbussole von jedem geschickten Mechaniker anbringen. 

*) Sehr geeignete kleine Unireisal-Instnimente mit aufzusetzender Bassole liefert der Mechaniker 
A. Bonsack in Berlin (SC, Engelnfer 17) in vorzüglicher Ausführung zu sehr massigem Preise. 

**) Die hier beschriebenen magnetischen Apparate sind zu beziehen vom Mechaniker C. Bamberg in 
Berlin xw., Linienstrasse 158 H. 



ß Magnetische Beobachtungen. 

Die soeben beschriebenen einfachen Instrumente und Methoden genügen voll- 
ständig und liefern sehr befriedigende Ergebnisse; von komplizirteren Apparaten, 
wie solche in Normal-Observatorien gebraucht werden, mit Spiegel- und Femrohr- 
ablesung und mit Fadenaufhängung auch für den Deklinationsmagneten, muss ich 
de^l Reisenden entschieden abrathen, da ihre Aufstellung und Beobachtung im 
Freien sehr mühsam und überdies unzuverlässig ist, wie ich mich bei zahlreichen 
Beobachtungen in Deutschland und auf Reisen in Palestina zur Genüge überzeugt 
habe (siehe Kersten's „Bericht über einige magnetische Messungen in Palestina'' 
in den „Jahresberichten des Leipz. Vereins von Freunden der Erdkunde'', und vergl. 
auch die hiermit übereinstimmende Ansicht des grossen Magnetologen Wild in 
Neumayer's „Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen"). 



In Betreff der Berechnung der Beobachtangen ist bei Deklinations- 
Bestimmungen nichts besonderes zu bemerken. Bei den Intensitäts-Beobach- 
tungen hingegen ist mancherlei zu berücksichtigen, und zwar vor Allem das 
Trägheitsmoment (K) des für die Ablenkungen und den Schwingungsversucb 
angewendeten Magnetstabes. Man kann K entweder berechnen aus Länge, Durch- 
messer und Gewicht des cylindrischen oder prismatischen Magnetstabes, oder 
ableiten aus Beobachtungen der Schwingungsdauer des Magneten allein und nach 
seiner Beschwerung um einen gewissen Betrag, z. B. durch zwei an den entgegen- 
gesetzten Enden desselben angebrachte kleine Blei- oder Messingl^ylinder. Die Be- 
stimmung des Trägheitsmomentes wird vor Antritt der Reise vorgenommen. 

Der von mir in Ostafrika zu den Schwingungsversuchen angewendete ziemlich 
grosse Magnetstab war ein Prisma von quadratischem Querschnitt, 100 Mm. (2 1) 
lang, 13,35 Mm. (s) breit und hoch, und 140130 Milligramm (p) schwer. Hieraus 
berechnet man sein Trägheitsmoment für eine Axe durch den Schwerpunkt nach 

der Formel ^ = P + io ^^^ ^^^ ^®^> ^^^^ Einsetzung der Zahlenwerthe, 



= 140130 (933 Vs + ^^^^)> woraus 



Schwingungsversuche den Werth mT = -^-j-, wenn to die auf unendlich 



IjfK = 8,07502 und lg/r«K « 9,06932, also lg;t + |lgK = 4,53466. 

Ein ähnlicher Werth wurde auf die andere Weise erhalten, bei der weiteren Rech- 
nung aber nur der vorgenannte benutzt. 

Nennt man nun m das Hauptmoment des Ablenknngsstabes und T die Hori- 
zontalkomponente des Erdmagnetismus, so findet man nach Prof. Erman aus dem 

t;^ 

kleinen Schwingungsbogen reducirte Dauer t einer einzelnen Schwingung ist. Diese 
Reduktion geschieht auf folgende Weise: nennt man den zu Anfang der Reihe 
beobachteten, in Graden ausgedrückten Schwingungsbogen e und den zu Ende 

e 
stattgehabten e^, ? aber das Verhältniss ~, so ist to — t — t (ae* -+• /fe*). Die 

Logarithmen a und ß sind aus einer kleinen Hilfstafel mit dem Argument ^ «» ^ 



Berechnung der Beobachtungen. 7 

ZU entnehmen, welche ich hier beifttge in der Form, wie ich sie für meine Beobach- 
tnngen benutzte, nnd wie Prof. Erman sie fttr mich berechnete ans 

lg a - 4,6164 + lg l"r"r) und lg fi = 9,557 + lg I 



'4 



Die Werthe für | — 0,29 bis £ «= 0,09 sind von mir nachträglich berechnet 
worden zum Gebranch in einzelnen. Ausnahmefällen. 



Tafel der Werthe Iga und ]g fi zur Berechnung der magnetischen 

Schwingungsversuche. 







e,: 


» halber Schwingangsbogen za Ende des Versuchs. 








«-I 


lg« 




^eß 




«-? 


IgÄ 




^Bß 


• '* 


«-? 


lg« 




isß 


ö 
S 


1,00 


5,2796 ^ 


0,522 9 


0,69 


5,128455 


0,238 , 


0,38 


4,9251 «0 


9,927 „ 


0,99 


752« 


513 p 


68 


229« 


229 „ 


37 


171 « 


916« 


98 


708 44 


504 p 


67 


173 59 


219 , 


36 


089 ^ 


906 11 


97 


664« 


495 


66 


117 57 


210,. 


35 


4,9007 « 


9,895 ,9 


96 


620^5 


486 p 


65 


5,106059 


0,200 „ 


34 


8923 « 


888,9 


95 


5,2575 « 


0,477 , 


64 


5,1001 5, 


0,190 „ 


38 


837 ,, 


871,9 


04 


530« 


468 » 


63 


0943 59 


180 , 


32 


750 « 


859,9 


93 


484« 


459 » 


62 


884,9 


171,, 


31 


661 p5 


847,9 


92 


438« 


450 9 


61 


825« 


161.« 


0,80 


4,8570 99 


9,835 « 


91 


392« 


441 


0,60 


5,0765 91 


0.151 ,a 


29 


47895 


823,, 


0,90 


5,2346 « 


0,432 


59 


704 9, 


141 i. 


28 


383 « 


812,9 


89 


300« 


423 


58 


643« 


181,. 


27 


287 ,, 


800,, 


88 


252« 


414 9 


57 


581« 


121 1. 


26 


188,0, 


788,, 


87 


204« 


405 


56 


518 99 


111« 


25 


4,8087 «9 


9,776 ,, 


86 


157« 


396,0 


55 


5,0456 94 


0.101 ,. 


24 


7984 «9 


768,9 


85 


5,2109« 


0,386 9 


54 


392« 


091,. 


23 


878,09 


751,9 


84 


• 060« 


377 9 


53 


828« 


081,. 


22 


769 ,„ 


738,. 


83 


011« 


368 9 


52 


262« 


071,. 


21 


657,^ 


725« 


8!» 


5,196380 


359 9 


51 


1%6II 


061,. 


0,20 


4,7542,^ 


9,712,^ 


81 


913« 


350 9 


0,50 


5,0128« 


0,051 „ 


19 


424,^ 


698« 


0,80 


5,1863 50 


0,341 9 


49 


060« 


040 u 


18 


301 ,9, 


685« 


79 


813 5, 


832 , 


48 


4,9991 70 


029,, 


17 


174«, 


670« 


78 


762 5, 


323 9 


47 


921,0 


019,, 


16 


043 «9 


656,5 


77 


711 5, 


314 9 


46 


4,9851 ,0 


0,009 „ 


15 


4,6907 1« 


9,641 « 


76 


659 „ 


305,0 


45 


4,9781 n 


",""" ,0 


14 


764,« 


625,, 


75 


5,1607 6, 


0,295 ,0 


44 


709^4 


989,, 


13 


615,« 


609« 


74 


555« 


285,0 


43 


685,5 


978,. 


12 


! 459,« 


593« 


. 78 


502 5, 


275 9 


42 


560 T9 


968,, 


11 


295 „5 


575,« 


72 


448.5 


266 9 


41 


484,9 


957,, 


0,10 


4,6120 ,« 


9,557 « 


71 


395 5e 


257 9 


0,40 


4,9408 ,9 


».947,, 


0,09 


4,5>34 


9,538 


0,70 


5,1339 „ 


0,248« 


39 


330,9 


987 „ 








ra iIatv 


1 Ahlo 


nir 


nntra. 


VA 


ranp.1i 


1 ArhUli 


im 


stn Ha 


n 1 


VArffi 


m 


r* 


tgv- 


-fi^tgVi 



worin r und r^ die Abstände des Mittelpunktes des Ablenkungsstabes vom Mittel- 
punkte der Bussolennadel sind, v und t^ aber die zugehörigen Ablenkungen dieser 
Nadel, während m, wie oben, das Haiptmoment des Ablenkungsstabes und T die 
Horizontalkomponente des Erdmagnetismus bedeutet. Bei meinen Beobachtungen 
war r » 400 und r| = 300; fbgt man diese Werthe in die Rechnung ein, so wird 



^ einfaeh = num. lg (7,8«417 + lg tg v) — num. lg (7,88947 + lg tg v,). 



m 



man diesen ftir ^ erhaltenen Werth 



n, so wird, da (s. oben) m.T 



Setet 
7r»K 



8 



Magnetische Beobachtongen. 



die Horizontalkomponente des Erdmagnetismus T 



= ans T* •»* — X— 



oder 



(vgl. S. 6) te T = 4,53466 — If t^ — ilj H. 



Beispiel ttir Berechnung der Horizontal-Intensität. 
Arascha II, den 7. November 1862, Nacbm. H — 2^ Uhr, bei 29<> C. 

Ablenkangs-Versaeh. 



Lage des 
Ablenkimgsmagneten. 



Ablenknng an beiden' Enden der Bnasolennadel bei 

400 Mm. = r and 300 Mm. » r, 

Entfernung der Ablenknngsmagnete ron ihiem Hittelponkt 



N.-Pol nach Osten 



N. Pol nach Westen 



5«,1 
5,1 

5,4 
5,3 



und 5«,1 

« 5,1 

„ 5,4 

„ 5,2 



50,225 and 5«,200 



12»,0 und 12«,l 

12,3 „ 12,5 

12,2 „ 12,2 

12,2 „ 12,3 

12«,200 und 12<»,275 



Ig tg V » 8,96002 



lg 



2(r»-rj«) 



7,86417 (s. S. 109) 



6,82429 
Num. = 6672517 



v«=18«,«S75-=12«i4'15" 
lg tg Vi — 9,33624 
Ig 2(7¥'^J^)- 7,23947(8.8.109) 

^7571 



Num. -» 3764525 



'^'^SJi ''^^^^ = 2907992 
2(r* — rj») 



m 



•fTjf 



•,4«3ft« — If n 



Seh wingnngs- Vers ach. 
Halber Schwingangsbogen am Anfang — 15**,1 =^ e 



„ 



,1 



,f 



Ende 



9,5 



Kummer der 
Schwingung. 


Chronometer- 
Zeit 


1 Nummer der 
^ Schwingung. 


Chronometer- 
Zeit 


Schwingongsdaner. 


0. 


5- 35',0 


i 150. 


21- 59',8 


150 Schwing. = 16- 24',8 


10. 


6 40,8 


160. 


23 5,6 


16 24,8 


20. 


7 46,6 


■ 170. 


24 11,2 


16 24,6 


30. 


8 52,4 


180. 


25 16,8 


16 24,4 


40.(eigänzt:9 58,0) 


1 190. 


26 22,4 


(16 24,4) 


50. 11 3,6 


200. 


27 29,0 


16 24,4 




150 Schwing. — 16- 24>,567 



oder einfacher: 



Berechnong der Beobachtungen. 9 

150 Schwing, von bis 150 =i 16- 24',8 ' . «.„..„„ -, .-„« x 

„ „ „ 150 „ 200 ^ 15- 24»,4 ^ ^•'^^'"6- *= •'"•** ** 

im Mittel 150 Schwingungen 16- 24*,6 + O'.SO oder 1 „ » 6',5640 

Fflr I — ».«SO (ang ^ — ^'y) ist lg o - 5,0943 lg /? «- 0,180 | 

Ige» =2,8589 Ige*— 4,716 2 

7,4523; ae»= 0,002833 4,896 
/9e*— 0,000008 

0,002841; 

lg («e» + i*e*) — 7,45347 
t = 6«,5640 (s. oben) lgt-=0,81717 

Red. t(ae»+/?e*) =» — 0,0186 lg Reduktion -> 8,27064 

red. Schwing.-Dauer t, — 6',5454 ; lg t. «- 0,81594 1 lg ti + 1 lg K «- 4,53466 

ilgn— 3,23180/ Igt, +i lg n= 4,04774 . . 

lg T= 0,48692 
Horizontal -IntensltSt T — 8,M85. 

Bei den InklinatioDsbeobacbtangen wird gewöhnlich das Mittel aas den acht 
Doppelablesnngen . als die wahre Inklination angesehen. Obwol dies meistens richtig 
ist nnd jedenfalls fttr einen Reisenden vollständig genügt, so erscheint es doch 
besser, die kleinen M^ligel der Inklinationsnadel , welche beim Umdrehen und 
Umstreichen derselben hervortreten, dnrch eine besondere Rechnung zu beseitigen, 
bez. sich davon zu ttberzengen, dass der erhaltene Werth keiner wesentlichen Ver- 
bessemng bedarf. Ich verdanke meinem Lehrer, Prof. Erman, nachfolgende Vor- 
schrift für diese Rechnung: . 

Man unterscheide die beiden um 180^ von einander abweichenden Kreislagen 
als I. and IL oder auch, wenn man dies vorzieht, als östlich and westlich, die 
verschiedenen Lagen der Nadel aber durch x (Marke) vom oder hinten. Die 
erhaltenen Ablesungen am Vertikalkreis, im Mittel aus den zwei Nadelenden, nenne 

man in der I. Lage g JJ^n Z %^ ^^ ^^' "• ^^^ ^^^ x U^ten - jf "°^ 
bilde hieraus J = ^^ ^ ^' und J' =» ^.l+Ji!.. 

Nachdem die Nadel unter sorgfältigster Vermeidung jeder Verbiegung oder 

Gewichtsveränderang umgestrichen d. h. ihr Nordende in ein Stldende verwandelt 

^^ vom =* J '" 
worden ist, beobachte man in der IL Kreislage bei u- ^ _. j^.^ 

vx Yorn — — J '' 
und in der I. Kreislage bei ^ u- *ß _ A^^j woraus man bilde 



'0 
T << _l_ T ii 1 ''' _L_ 1 ''' 



Die acht zuerst genannten Winkel werden bei guten Instrumenten immer paar- 
weise sehr nahe gleich sein und ebenso die vier Werthe J bis J''' nur wenig von 
einander abweichen. Das aus letzteren gebildete 



., _ J + J^ + J^^ + J 



444 



12 



Magnetische Beobachtungen. 



Hbsmmn, 15. Oktober 1862, Nrn. 2—3 Uhr, bei 33« G. 

Ableükung. 



V — 5«,20 
5,35 
5,30 
5,225 
Mittel: v °» öO,S«88 °= 5n6'8" 



Vi — 12«,5 
12,75 
12,60 
12,55 



lieo,«Oe = 12«36'0" 



te n - IS f = «,«7J8 



e^ 
e 



80,6 
13,2 



0,«51 



Schwingung. 
150 Schwing. -= 16-29',9 ± 0»,30 

1 Schwing. = 6<,5993 -= t 

Korr. t («e« 4- /?e*) ■= — 0,0147 

verb. Schwingnnfszeit t. -^ 6',5846; Igt. =0,818531 lg n:+}lgK— 4,53466 

(red. auf unendl. kleinen Bogen) | lg n =- 3,22859/ = —4,04712 

lg T =0,48754 
HorizQiital-Iiiteiisiat T — 3,0788. 



ae* -° 0,002227 
/? e* -= 0,000005 



Aniaelui II, 7. November 1862, Nm. li-2} Uhr, bei 29« C. (vergl. oben 
S. 8, Beispiel der ausführlichen fiechnnng). 

Ablenkung. 



5«,10 
5,25 
5,10 
5,40 



Mittel: T»5«,SlSft=5«12'45" 



Vi = 12«,05 
12,20 
12,45 
12,25 



lS«,ie37ä = 12« 14' 15" 



Schwingung. 
150 Schwing. =« 16»24»,6 + 0',20 

1 Schwing. => 6',5640 -= t 
Korr. t (ae» + /?e*) =. — 0,0186 



If n — If ;|r = «,♦•85» 



5i 

e 



9«,5 
15,1 



a e' •» 0,002833 
/?e* = 0,000008 



verb. Schwinfongszeit t, °- «',5454 ; lg t. — 0,8 15941% ;i + i lg K = 4,53466 

(red. auf unendl. kleinen Bogen) lg j.n«= 3,23 1801 .= —4,04774 

lg T «- 0,486»2 
Horizontal -InteiisUftt T •= 3,<M85. 



HotMilil (Bananenhain), 24. November 1862, Mittag 11^—12} Uhr, bei 27.«,5 C. 

Ablenkung. 



V = 5«,35 

4,85 

4,95 

5,45 

Mittel: ? — 5«,156 — 5« 9' 0" 



Vi = 12«,30 
12,05 
12,05 
12,85 



▼, — 12«,31)e5 — 12« 18' 45" 



lg = — «,4477« 



L Horizontal - Intensität. 



13 



Schwingung. 
150 Schwing. — 16-21',8 ± 0»,20 

1 Schwing. =- 6',5453 » t 

Kor r. t (oe» + ße*) = — 0,0201 

verb. Sehwinitranffszelt t. ~— 6',5d6ie ; lg tx> = 0,81459 1 lg tt + 4 IgK — 4,53466 
(red. auf unendl. kleinen Bogen) 4 lg n = 3,22388) ■= — 4,03847 



ei 10»,3 . ,„„ 
e 15,2 ' 
a e* <-> 0,003058 
/Se* = 0,000009 



lg T— 0,49619 
Horlzontel-Intensitilt T -» 3,1347. 



See Jipe III, 13. Deceiuber 1862, Nrn. 1|-2| Uhr, bei 26« (?) G. 

Ablenkung. 
V = 5«,15 P ^1 " 11^95 NB. Die Bussole war nicht genau 

4,975 I' 11,95 orientirt; daher die starken 



5,175 
4,975 



12,075 
12,125 



Unterschiede der einzelnen 
Ablesungen. 



Mittel: V >- 5S0688 ^ 5« 4' 8" 



Schwingung. 



w>fizm=: lo^i'so^' 



l8fn = lf 



6,44570 



150 Schwing. = 16»41',6 ± 0»,20 



(NB. Neue Seidenfäden zur Aufhängung des 
Magneten angebracht:) 

e^ lOV 

e 16,1 ' 



0,665 



ae*»> 0,003374 
/?e* — 0,000011 



1 Schwing. = 6»,6773 =. t 

Korr. t («e « + /?e*) = — 0,0226 

verb. Schwf ugungszeit t. — 6~',6547 ; lg t« = 0,823131 lg tt +i lg K <» 4,53466 
(red. auf unendl. kleinen Bogen) ilgn — 3,22285i . . . . . = — 4,04598 

Ig T— 0,48868 

Horizontal -IntensiOt T » 3,0809. 

* * 

Port TIetorte (SescheUen), 5. Mai 1863, Nm. 3 Uhr, bei 30« C. 

Ablenkung. 



V == 4<»,875 
4,475 
4,950 
4,425 
Mittel: v — 4«,6813 =r4«40'53" 



10»,975 
10,750 
11,075 
10,925 



100,9313 = 10« 55' 58" 

l«n 



Iff 



6,4S115 



Schwingung fehlt, weil die Aufhängungsfäden zerrissen; Ergebniss s. folg. Seite. 

Port Yletoria (SescheUen), 11. Mai 1863, Nm. 5^ Uhr, bei 30« C. 

Ablenkung. 



V = 4«,70 
4,60 
4,80 
4,8ä 



Mittel: T — 4«,7875 -= 4« 44' 15." 



Vi — 11«,075 
11,375 
11,10 
11,10 



V, — 11«,1625 — 11«9'45" 



lir n = If ,p — 6,48106 



14 ' Magnetische Beobachtuogen. 

Schwingung, 12. Mai, Vorm. 11^ Uhr, bei 30» C. 

150 Schwing. =- 16» 10»,93 + 1«,30 ?^ -. ^ -= 0,381 

1 Schwing. ^ 6*,4729 =- t ae* « 0,002026 

Korr. t (a e« + /Je*) == — 0,0131 ße* = 0,000005 



verfo. Schwingansszeit t, ■=-6*,4ö98; lgt,«0,8102211g7r+ilgK»4,53466 

f lg n=» 8,21053/ ——4,02075 

lg T -=0,51391 

Horizontftl-Inteusitlt T => 3,S65S 

oder 100 Schw. = 10»46«,30 + 0«,30 - =. ^^ = 0,487 

1 Schw. — 60,4630 = t a e* — 0,001696 

Korr. = — 0,0110 ßo* = 0,000003 

v<rb. Schw.-Zeitt. => «%45S0; lgt.=0,80969) ilgTr + ilgK =• 4,53466 

lg|n .==3,21053/ • • • ^j_.^ 4,02022 

lg T = 0,51444; T=3,S«9S. 

Der Ablenknngsrersnch vom 5. Mai mit lg n => 6,42115 ergibt für beide 

Annahmen einen nm 0,0007 kleineren Werth fUr die Horizontal-Intensität (vgl. S. 17). 



St. BeniM (Rianion), 7. August 1863, Vorm. 8—9 Uhr, bei 22« C. 

Ablenkung. 



60,125 
6,05 
6,275 
6,30 



V, = 140,15 
14,95 
14,95 
14,725 



Mittel: ? — 60,1876 — 6011'15" v, = 140,«988 = 14041'38" 

Schwingung. 
150 Schwing. = 18»'50«,80 ± 1«,60 ^ _ ^ = 0,138 

1 Schwing. = 7»,5387 = t «e« — 0,001684 

Korr. t(ae« + /?e*)= 0,0127 /? e* = 0,000005 






verb. Schwinf angszelt t. =i 7',6d60; lgt«=>0,87656Ug7r+|lgK =4,53466 

4 lg n. =. 3,26435/ = —4,1409 1 

ig T = 0,39375 

Horizontal - IntensitSt T = S,4760 

oder 150 Schwing. = 18" 50«,50 ± 0-,70 - = ^ = 0,108 

1 Schwing. — 7»,53a7 = t ae» = 0,001151 

Korr. t («e « + /?e*) = 0,0087 /»e* = 0,000002 

verb. Sehwliifiuigszeit V= 7',öS50; lgt,=«0,876511Ig7r+4lgK=4,53466 

i lg n»= 3,26435/. . . . . = = —4^14086 

Tg T =0,39380 
HorizoBtal- Intensität T = je,47«S. 



t. Horizontal - Intensit&t. 



15 



Port Tietorla (Seschellen), 13. Aagost 1863, Nrn. ^—^ Uhr, bei 26o C. 

Ablenkung. 



4«50 
4,65 
4,90 
4,90 



100,80 
11,025 
11,075 
11,05 



Mittel: » — 4«,7876 — 4« 44^15" | v^ — 100,»875 = 10«,59' 15" 

Uro 

Schwingung. 



150 Schwing. — 16"'48»,77 ± 0',70 

1 Schwing. — 6»,7251 = t 
Korr. t (g e» + /?e*) = 0,0335 



e' 



T 

13«,1 



«,48003 



0,«7ft 



e 19,4 

ae> — 0,004963 
ße* = 0,000024 



verb. SehwtngangszeH; t. «=:6',691«; Igt. «=» 0,83985) lg rr+i lg K= 4,53466 

I lg n.= 3,21502/ 4,05487 

lg T =0,47979 
Horizontal - Intensität T — 3,0185. 



HeUvaie (No88i-Be), 22. März 1864, Nm. 3^—4^ Uhr, bei 27» C. 

Ablenkung. 



50,55 
5,20 
5,20 
5,65 



Mittel : T — 50,40 = 50 24' 0" 



130,35 
12,45 
12,65 
12,925 



?, =» l«o,8488 — 120 50' 38" 



m 



Ig n » lg ^ =. «,47081 



e^ 
e 



100,7 
15,8 



0,«77 



Schwingung. 
150 Schwing. — 18»34«,90 ± 0',60 

1 Schwing. = 7«,4827 = t 

Korr. t (ae« + /»e*) =» — 0,0310 

verb. Sehwingnngszdt t. -» 7'',40l 7 ; lg t. =- 0,869331 lg n +^ lg K — 4,53466 

i lg n = 3,23541/ = —4,10474 

lg T =0,42992 
Horizontal -Inteiisitilt T — S,«01je. 



«e* = 0,004154 
/9e* = 0,000011 



KItamd« (Angasüa, Komoren), 2. Juni 1864, Nm. 4|— 5^ Uhr, bei 28 C. 

Ablenkung. 
V =. 50,00 || V, «= 110,95 

5,125 12,20 

5,00 11,90 

5,00 I 11,90 



Mittel: t ==> «0^0813 = 50 ]< 53" 



110,0875 — 110 59/ 15« 

ir« 



iff 



«,43»»8 



16 



Magnettache Beobachtungen. 



( Schwingung. 

150 Schwing. =. 18- 52',77 ± 0',20 

1 Schwing. = 7«,'5518 = t 
Korr. t («e« + ßt*) = — 0,0171 



e 



9«,7 



9,m 



12,1 
ae» = 0,002254 
ße* = 0,000004 



verb. Schwinfrungszeit t. 



7%5847i lg t. = 0,877071 lg ;r + ^Ig K = 4,53466 
ilgn = 3,21999/ .... . . ^ — 4,09706 

Ig T — 0,43760 
Horizontal • Intensifit T — S,73W. 



Kllulu-Hflgel, 1. Not. 1863, Nm. 5 Uhr, bei 25«' C. 

Ablenkung. 



V = 4»,70 
4,625 
4,90 
4,55 

Mittel : V = 4«,6»88 = 4« 41' 38" 



Vi = 11»,25 
12,00 
11,20 
11,30 



Vi =. 11«,4375 =. 11» 26' 15" 

lg n - Ig 1^ -. «,SM88 

Schwingungsversuch am I. November nicht brauchbar, wegen allzarasober 
Abnahme der Scbwingnngszeit, vermutlich in Folge vorhandener Reibung: 

bis 150 = 16"27',4 
50 bis 200 » 16 22,2; 

dafür am 3. November, Nm. 5 Uhr gemessen: 

150 Schwing. — 17»'50',03 + 0"90 ?: _ ^ = 0,4«i 

e 15,8 



1 Schwing. -> 7',1335 = t 
Korr. t («e« + /?e*) — — 0,0164 



a e* = 0,002295 
ßa* — 0,000006 



verb. Schwlngangszett to ->7',1171; lgt,=0,8523011g7r+|lgK»4,53466 

ilgn = 3,19844/ — —4,05074 

lg T — 0,48392 
Horizontal - Intcnsitlt T — 3.047S. 



Wanga, 8. Nov. 1863, bis 6 Uhr Nachm., bei ca. 26 « C. 

Ablenkung. 



V — 4»,65 




V, — 1P,35 


4,85 




12,00 


4,85 




11,65 


4,55 




11,175 


V — 4»,7«5 


— 4<»43'30" 

■ 


V, — ll«,ft438 = 11»32'38" 

Ig n - if 5 - ;n9m 



Schwingung fehlt 



I. Horizontal - InteDsität. 2 7 

Hieraus, und aus den acht Tage früher angestellten Beobachtungen vom Kilulu- 
Httgel, berechnet Dr Borgen unter der Annahme, dass die magnetische Kraft (m) 
des Ablenkungsstabes unverändert geblieben, die Horizontal-Intensität T^ zu 
3,0398, nach der Formel 

T, == T — , worin n = ^- vom 1. Nov. und n, = «p vom 8. Nov., T aber die am 

1. Nov. auf dem Kilulu-Htigel aus Ablenkung und Schwingung zusammen gefundene 
HorizontaMntensität bedeutet Die Rechnung ist einfach wie folgt: 
Kilulu-Hügel, lg n « 6,39688 (s.S. 16) IgT = 0,48392 (s.S. 16) 
Wanga, lg n, = 6,39802 ; lg n — lg n^ -« — 0,00114 

[IgTi = 0,48278 ; T^ -= 8,0898] 



Jomboberg, 12. Nov. 1863, Nachm. 5} Uhr, bei 25 ^ C. 

Ablenkung. 



V =- 5«,00 
5,00 
4,775 
5,025 


4« 


57' 


6" 


V, = 11«,75 
11,90 
12,10 
11,95 


V -= 4»,»50 — 


▼, — 11«,925 — 11»55'30" 



Mittel: v , 

™ 6,4ie«40 

Schwingungszeit fehlt. 

Aus der vollständigen Beobachtungsreihe vom 1. Nov. berechnet sich, wenn 
man wiederum m als unverändert geblieben annimmt^ die Horizontal-Intensität 
T,, zu a,8471, nämlich Ign = 6,39688 und IgT =0,48392 (s. S. 16) 

Jomboberg, lgn„ «- 6,42640; Ign — Ign,, =» —0,02952 

[IgT,,- 0,45440 j T„« 2,8471] 
wie angegeben. 

Bei längeren Zwischenzeiten, und wenn man annehmen muss, dass der Mag- 
netismus m des Ablenkungsstabes in m^ übergegangen sei, ist die rechte Seite 
obiger Gleichung 

m m Ji 1- «i m(l + at) m* ,.. ,. . 

Ti == T — noch mit - ~ -- = -^ zu multipliciren , 
* Uj mm r I 

worin a = Aenderung von m in je 1 Tag, und t «> Anzahl der vergangenen Tage. 
Um einen Ueberblick über die Veränderlichkeit von m zu erhalten, berech- 
nete ich die Werthe von lg m für alle vorhandenen vollständigen Beobachtungen der 

m ^*K 

HorizontaMntensität. Man findet aus m = d und mT = -rT (*• ^^^^ ^ ^^^ '^) 

m' « n -t-jp und Igm = ^(Ig^n + ign^K — Alf t«) und hat sehr einfache Rech- 
te 

nnng, weil Ign und Igto schon aus den Beobachtungen bekannt sind, Ig^'E aber 
(hier «» 9,06932 nach S. 6) ffir jeden Magneten unveränderlich ist, so lange seine 
Form und Schwere dieselbe bleibt. Fflr die Beobachtung Sansibar, 21. Juli, 1862 
(8 S. 10), z. B. ergibt sich : 

T. (LDeeken, B«iMn III: MAfl^netäsebe B«obachliiiigen. 2 



18 



Hagnetische Beobachtungen. 



lgn== 6,51436 
lgn*K 9,06932 



lg(iiiii«K) 
2 Igt. 



15,58368 
1,62684 



t,= 



lg m» = lg n -^ = 13,95684 ; lg m = 6,978413 



Ans den 17 Wertben, welche ich auf solche Weise erhielt, stellte ich nachfol- 
gende Tafel zusammen: 



Ort and Zeit der 
Intensitits - Beobachtong. 



Igm 



='^|/^ 



Aenderung 

von Igm 

(Einheiten der 
5. SteUe.) 



Ol '*^ 



Algm 
fürl Tag 



oder in Gruppen: 

Einheiten I Algm 
Tage [füTlTag 



1862 

Sansibar, Juli 21. 
Mombas, Sept. 7. 
„ Okt. 1. 
Mbaramu, Okt 13. 
Aruscha II, Nov. 7. 
Moschi, Lager, Nov. 24. 
See Jipe III, Dec. 13. 

1863 

Port Victoria, Mai 11. 

(Mittel) 

St. Denis, Aug. 7. 

Port Victoria, Aug. 13. 

Kilulu-Hügel, Nov. 1. 

1864 

Hellville, März 22. 

Eitanda, Juni 2. 

1865 

Sansibar, Febr. 24. 

„ März 6. 
Jumbo, Aug. 6. (Mittel) 
DjubaflusSySeptl.- 



6,97842 
6,96772 
6,96668 
6,94472 
6,95052 
6,94395 
6,93438 



6,93276 
6,92250 
6,90983 
6,88080 

6,90074 
6,87758 



6,87242 
6,86987 
6,8728i 
6,86108 




—41,9 



Es geht hieraus hervor, dass, so unregelmässig auch die Aenderung von lg m im 
Laufe jener drei Jahre aussieht, doch im Allgemeinen eine ziemlich gleichmässige 
Abnahme der magnetischen Kraft des Ablenkungsstabes stattgefunden hat, und 
zwar eine sehr rasche im Anfang, später aber eine verhältnissmässig geringe. Fttr 
die soeben besprochenen Beobachtungen vom Anfang November 1864, welche übri- 
gens nur einen Zeitraum von 12 Tagen umfassen, habe ich die Aenderung der auf 
dem Kiluluhügel gemessenen Kraft des Magneten vernachlässigt, weil gerade damals 
die Veränderlichkeit von m so ungleichmässig war, dass es schwer gewesen wäre, 
das Richtige zu wählen. 



I. Hoiizontal - Intensit&t 



19 



Im Allgemeinen will es mir scheinen, als ob ein ohne Schwingangsrersach 
erhaltener Werth für T niemals dasselbe Yertraaen verdient, wie ein solcher ans 
vollständigen Beobachtungen; ich wttrde daher jedem Reisenden rathen, wenn es 
irgendwie angeht, immer Schwingnngs- und Ablenkungsversnch znsammen anzn- 
Stellen, gleichwie man ja anch genaue Höhenwinkel- Messungen stets in beiden 
Kreislagen vornehmen soll. F0r besonders wichtig halte ich sorgfältige Ablen- 
knngsbeobachtungen, welche weit mehr Aufmerksamkeit erfordern als die schon 
an sich so genauen Bestimmungen der Schwingungszeiten. Die Beobachtung selbst 
sollte immer in möglichst gleicher Weise geschehen, da vermutlich auch die Dauer 
der Einwirkung des Ablenkungsmagneten nicht ohne Einfluss auf das Ergebniss ist 



* • 



Sansibar, 24. Febr. 1865, Nachm. 1^ bis 2^ Uhr, bei 30« G. 

Ablenkung. 

V, = 10»,80 
10,425 
10,60 
10,80 

- 10« 39' 23" 



4«,95 
4,15 
4,55 
4,45 



Mittel: v — 4«,5S5 = 4031'30" 



100,«5«3 



m 



Ufn = Ur T| = «,4018« 



Schwingung. 
150 Schwing. = 18» 17',20 ± 0»,60 

1 Schwing. == 7',3147 — t 
Korr. t{ae*+ße*) = — 0,0172 



e 



8°,8 
13,6 



> 0.647 

a e' — 0,002351 
/Se* =. 0,000005 



verb. Schwingungszeit t» = 7',2975; lgto=0,86317, und hieraus lg T — 0,47056 

Horizontal - Intensit&t T = 8,9550 



B. Beobachtungen von v. d. Decken, v. Schickh, Dr. Linck und Deppe. 

Sansibar, 25. Febr. 1865, Vorm. 10| Uhr. 

Ablenkung. 



4»32',5 
4 25,0 
4 35,0 
4 27.5 



10«22',5 
9 60,0 
9 52,5 

10 15,0 



Mittel: V — 4030',0 , v^ = 100 5',00; Ifn <= I|r •= — 0,48650(7) 

Bei dieser Beobachtung, welche anfTälliger Weise in Graden und Minuten anstatt 
in Graden und deren Brachtheilen angegeben ist, obwol jedenfalls dieselbe Bussole 
mit Gradtheilung auf einer Spiegelplatte benutzt wurde, scheint ein Versehen vor- 
gekommen zu sein, da v^ viel zu klein im Verhältniss zu v ist; die Rechnung ergibt 

lg n « lg 7p zu 6,42650, also eine bedeutende Abweichung von den vorhergehenden 

und nachfolgenden Bestimmungen an demselben Orte. Ich lasse daher obige Zahlen 

unberücksichtigt, weil ich nur eine Abschrift der Beobachtungen besitze und nicht 

2» 



20 Ma)pketische Beobachtungen. 

das Original- Notizbnch, durch dessen Vergleichang sieb der Termatete Fehler viel- 
leicht ausfindig machen Hesse. 

Der SchwingangsTersncb ergibt 

150 Schwing. = 18» 17' 20 + 0» 70 ^ — ^ -= 0,665 

e 18,2 ' 

1 „ •=- 7«,3147 — t (genau wie am 24. Febr.) ae> = 0,004311 

Korr. t(g e» +/ge* = —0,0316 /ge* — 0,000005 

rerb. Schwingnngszeit t. == 7>,28dl; ig t. ->> 0,86232, und hieraus lg T «0,45909 

Horizontal -Intensität T = 2,8780 (?) 



SansIlHir, 6. März 1865, Vorm. 9| Uhr.* 

Ablenkung. 



V — 4»,4 

4,5 

4,75 

4,35 

Mittel: v = 4«,50e — 4«30'0" 



Schwingung. 



i Vi = 10»,45 
I 10,8 

11,0 

10,5 

Vi — 10^6875 == 10» 41' 15" 



^Sn = \g^==%,i9i(^S 



150 Schwing. — 18» 17« 85 + 0«,90 ^ = J|¥ = 0,«465 

1 Schwing. = 7»,3157 = t «e« = 0,004980 

Korr. t(ae«+/?e*) 0,0366 /?e* = 0,000024 



verb. Schwingungszeit to = 7»,2791; lg to «= 0,86208, und hieraus lg T« 0,47529 

Horizontal -Intensität T == S,9874 



Sansibar, 15. April 1865, Vorm. ? 

Ablenkung. 

V « 4^3 !| Vi - 10^,35 

4,6 ! 10,85 



4,75 
4,25 



Mittel: v = 4^475 = 4« 28' 30" 



10,9 
10,7 



Vj = 10^00 = 10<>42'0" 



Ign = If ^ ^^^ 6,38823, augenscheinlich zu klein, weil v^ unverhältnissmässig gross. 

Der Schwingungsversuch fehlt, fiechnet man aber nach den oben ange- 
gebenen Formeln, unter Zugrundelegung der Beobachtungen vom 6. März, so er- 
hält man: 

Sansibar, 6. März, Ign » 6,39458; IgT -« 0,47529 

15. April, lg Ui = 6,38823 ; lg- « + 0,00635 



Ti - 3,0314(?); IgT^ — lg ?- T = 0,48164; 

mt 



40 Tage später mit je 1,9 Zunahme von Igm (s. Tabelle) gibt Ig-^ — + 0,00076, 



I. Horizontal - LitensitU. 



21 



und, anter Einrechnang der Verändemng von m^^ 



m. 



lg ^ T, «. lg T,, = 0,48240 ; T„ = 3,0367 (?) 

Beide Wertbe sind entschieden nnzuverlässig ^ sodass znr Bildung des Mittels 
für Sansibar 1865 nnr die Beobachtnngen vom 24. Febr. und 6. März verwendbar 
sind. Es wird hiernach T = + (2,9550 + 2,9874) — Ä,»718 im Mittel. 



Tal«, 1. Juli 1865, Vorm. 11 Uhr. 

Ablenkung. 



T = 4»,55 
3,65 
3,75 
4,70 


Vi — 10«,25 
9,05 
9,30 
10,45 

V, — »«,7«05 = 




T — ♦•,1685-« 4» 9' 45" 


= 9» 45' 45" 

Hf n -. U: ™ = M«»«! 



Der SohwtngungSTersuch fehlt. Legt man der Bereobnoog von T die 
späteren Beobachtungen von Jumbo za Grande, so hat man: 
Jumbo, 6. Aug., Ign — 6,36236: lg T (Mittel) — 0,51045 

Tahi, 1. JuU, lg ni- 6,36861; Ig?- 0,00625 

5i 

[lg - T = lg T, — 0,50420 ; T^ — 8,1920] 

Die Aendenuig von m Iftsst sich nicht mit Sicherheit schfttzen ; soll sie indessen 
versnchsweise in Betracht gezogen werden, so mochte ich eine tägliche Abnahme 
am 6 Einheiten der 5. Stelle von Igm nach der letzten Spalte der Tabelle fttr 
das wahrscheinlichste halten. Es wäre dann lg m^ fUr 36 Tage frtther am 36 ■ 6 <= 
216 Einheiten grosser, also: IgT, = 0,50420 

lg??i = +0,00216 
"m 



m, 



Pg^* T, = lg T„ = 0,50636 ; T„ = 8,S089 ? J 



Klam« (Owen's Kismaio), 23. Jali 1865, Nachm. 2 Uhr. 

Ablenkung. 



V =- 4«,075 
4,0 

4,2 
4,075 

Mittel: V — 4«,0875 — 4<>5' 15" 



9»,7 
9,65 
9,7 
10,0 



»«,7626 — 9« 45' 45" 



If n » lir 1^ <- 6,85035 

Der Schwingungsversuch fehlt. Mit Zuhilfenahme der späteren Beobach- 
tnngen von Jumbo ergibt sich: 



22 



Magnetische Beobachtnnf^en. 



Jambo, 6. Aug., Ign = 6,36236; IgT (Mittel) = 0,51045 
Kiama, 23. Juli, lgni= 6,35035; lg- = +0,01201 



[lg - T = lg Ti = 0,52246 ; T, = 3,3301] 



oder, fUr 14 Tage früher (bei Algm = — 6), 



m, 



Ignii um 84 Einh, grösser; Ig— «= +0,00084 



m, 



[lg ^ T, = lg T„ = 0,52330 ; T„ = 3,83M ?] 



Jnmbo (Djnbamttndung, linkes Flnssnfer?), 6. Aug. 1865, Vorm. 8 Uhr. 

Ablenkung. 
T — 4«,0 Vi — 9«,5 

4,175 9,625 

4,1 9,625 

4.125 9,7 



Mittel: V = 4«,100 — 4«6'0" 



9«,«185 — 9»36'45" 



Ifn = l|r 



m 



6,$68M 



Schwingung Nachm. 1 Uhr. 

150 Schwing. = 17»29«,96 ± 0»,75 

1 Schwing. = 6»,9997 — t 
Korr.t(ae» + /Se*) — — 0,0272 



e^ 
e 



T 

11«, 1 
^ 17,7 
ae>« 0,003876 
ße>* = 0,000015 



0,«S7? 



verb. Schwingungszeit t, » 6*,9725; lg t,« 0,84339, und hieraus lg T« 0,5 1009 

T >=> 3,2366 



e 
oder, bei — 
' e 



1 Schwing. = 6»,9997 — t (wie oben) 
Korr. t (« e» + /? e*) = — 0,0385 



1P,1 
23,6 



0,47«? 



ae*°» 0,005472 
/?e* == 0,000032 



verb. Schwingungszeit t, -^ 6',9612; Igt« «0,84268, und hieraus lg T— 0,51080 

T = 3,2419 
im Mittel Horizontal -Intensität T — 3,2393 ; IgT (Mittel) » 0,51045 



Jumbo, rechtes Flnssufer, 12. Aug. 1865, Vorm. 64- Uhr. 

Ablenkung. 
T =» 4«,15 ji Ti — 9<»,6 



4,10 
4,10 
4,15 



9,525 
9,525 
9,925 



Mittel: ¥ =- 4»,186 =• 4« T 30" 1 ?, 



9«,64375 = 90 38' 38" 

Ifn 






•,S««U 



I. Horizontal -Intensit&t. 



23 



Der SchwingnngsTersach fehlt; die Ergänzangsrechniing ergibt: 
Jambo 6. Ang., Ign <» 6,36236; IgT (Mittel) = 0,51045 



12. Aug., Ignv = 6,36654; lg- 



V 



— 0,00418 



[IgT, = 0,50627; T, 
oder, wenn Igm, ftlr 6 Tage später um 36 Einheiten kleiner wird, 



3,2083] 



m, 



[ 



lg— * = — 0,00036 



m. 



Ig ^ Ti = lg T„ = 0,50591 ; T„ = 8,8056 ? 



Hmamaiuide (Station III.), 20. Aag. 1865, Vorm. 7 Uhr. 

Ablenkung. 



V == 3«,95 
4,00 
4,00 
4,10 

Mittel: ▼ = 4»,0125 = 4» 0' 45" 



Vi = 9»,40 
9,50 
9,6 
9,8 



»0^575 = 9» 34' 30" 



lgll = ly^ = «,84a»7 

Der Schwingnngsrergnch fehlt; auf Jambo bezogen, wird die Becbnnng: 
Jnmbo 6. Aug., Ign = 6,36236; IgT (Mittel) = 0,51045 



n 



Manamsunde 20. Aug., IgUj — 6,34297; lg — 



n, 



+ 0,01939 



[IgTi = 0,52984; T^ = 3,3872] 
oder, für 14 Tage später zu je 6 Einheiten Abnahme von lg m, , 



m, 



lg ^ = _ 0,00084 
'^ m 



m, 



Ig^ T, = IgT,, = 0,52900; T„ = 3,3806? 



Wegere, Station VII, 30. Aug. 1865, Vorm. 11 Uhr. 

Ablenkung. 
V — 3«,700 
4,300 
4,300 
3,625 



Mittel: T <- 30,9818 = 3o 58' 53" 



Vi =. 9,078 
9,700 
9,700 
9,150 



9«,4063 » 9« 24' 23" 



1 ■ m 



6,S454S 



Der Schwingungsversuch fehlt; durch Kombbation mit den Beobachtungen von 
Station VIII erhält man: 

Station VIII, 1—4. Sept., Ign -> 6,33305; IgT <= 0,52802 

Wegere 30. Aug., Ign, = 6,34542; lg- — — 0,01237 

Pj 

[lg Tj = 0,51565; T, = 3,2783] 



24 Magnetische Beobachtungen. 

oder, wenn 4 Tage frtther Igm^ am 24 Einheiten grösser ist, 

lgTi= 0,51565 

lg ^» = + 0,00024 



[>g^ T, = lgT„ = 0,51589; T„ - 8,8801?] 



njubaflUM, Station VIII (1« 16',6 N. Br.), 1. n. 4. Sept. 1865. 
Ablenkung vom 1. Sept. Nachm. 2 Uhr. 



30,700 
4,125 
4,200 
3,700 



9»,075 
9,575 
9,700 
9,250 



Mittel: v = 30,9313 = 3» 55' 53" v^ — 9»,40e =• 9« 24' 0" 

Ur n - if ^ - «,ssMö 

Schwingung vom 4. September (gegen Mittag?) 

150 Schwing. = 1 7« 21»,75 ± 1»,50 ßl 

1 „ — 6',9450 = t . ae* = 0,003592 

Korr. t(ae»-|-/?e*)«.— 0,0250 /? e« — 0,000013 



verb. Schwingnngszeit t, =» 6«,9200; Igt. ==0,84011, und hierans IgT <= 0,52802 

Horizontal- Intensitiit T » 8,$7$0 



njnbsflnss, Station X (!<> 4d',0 N. Br.), 6. Sept 1865, Vorm. 10 Uhr. 

Ablenkung. 

V = 3»,75 II Vi = 9»,00 

4,20 [ 9,65 

4,30 li 9,70 

3,75 I 9,15 

Mittel : v = 4»,0e •=■ 4« 0' 0" i, v^ = »0,373 — 90 22' 30" 



Der Schwingungsversuch fehlt; die Ergänznngsrechnung stellt sich wie folgt: 
Station VIII, 1—4. Sept., lg n = 6,33305; lg T =- 0,52802 

Station X, 6. Sept., lg n^ = 6,35199; lg - — — 0,01894 



[lg Ti — 0,50908; T^ = 3,22911 
oder, wenn Igm^ in 3 Tagen um 18 Einheiten kleiner wird, 

lg Ei =_ 0,00018 



lg ^ T, = lg T„ = 0,50890; T„ = 8,8878? 



U. Abveichnng (DeUination). 25 

DlnlMlliuia, Station XIII., 12. Sept. 1865, Voma. 10| Uhr. 

Ablenkung. 



Mittel: v 



? — 3»7 

4,2 
4,2 

3,7 


▼i — 90,00 
9,65 
9,65 
9,00 




▼ » 8«,W -= 3» 57' 00" 


Vj — •«,8)86 - 


- 90 19' 30" 

Ur n = lg 5 = 6,84851 



Der SchwingangSTersncb fehlt; unter Bezugnahme anf Stat. VIII erhält man: 
Station VIII, 1—4. Sept, lg n — 6,33305; lg T = 0,52802 

Station XIII, 12. Sept., lg n^ == 6,34251; lg - » — 0,00946 

"1 



[Ig T, -= 0,51856 ; T^ —3,3004] 
oder, wenn lg m^ in 9 Tagen am 54 Einheiten kleiner. 



lg ^ =. - 0,00054 
m 



[lg ^ T,« lg T„ = 0,51802; T, - 8,8»68?] 



n. Magnetische Abweichung (Deklination, Missweisung). 

A. Beobachtungen von R. Thornton, berechnet von B. Helmert (H.) und 0. Konten (K.). 

Mombas, 12. Juni 1861. WesÜ. Abweichnng ~ 9<^ 8' + 2' (Gewicht i) 

17. „ „ 90 28' ±2' ( „ 4) 

18. „ „ 90 25',2 + r ( „ 1) 

19. „ „ 90 31',5 ± 0',5 ( „ 2) 

1861, Juni 12—19 unter Berücksichtigung der Gewichte, im Mittel 

Westl. Abw. «= 90 j86',6 (H.) 
Elephantenfluss, U. Juli 1861. Wesil. Abw. « 90 54' ± 6' (H.) 
Dafeta-Hügel (AXX), 24. Jali 1861. Westl. Abw. — loo 5',6 (K.) 
Kilema, Nordhügel (AXXI), 3. Aug. 1861. Westl. Abw. — W2S,2 (K.) 
Madschame, Lager, 27. Aug. 1861. Westl. Abw. == 90 27',5 (H.) 

Als ganz zuverlässig darf wol nur das Mittel der vier Beobachtungen in 
Mombas gelten; einiges Vertrauen verdient auch das Mittel der Werthe von Dafeta 
uod Kilema, das sich zu lOo 14',4 für einen zwischen beiden Stationen gelegenen 
Punkt für Ende Juli 1861 berechnet. Von den anderen Einzelmessungen muss ich 
die letzte für unsicher halten, weil dieselbe von den anderen Werthen beträchtlich 
abweicht; weder Thomtons Höhenkreis noch seine Uhr waren in so gutem Zustande^ 



26 



Magnetische Beoba<^htaiigen. 



dass seine Azimutbestimmangen unbedingtes Zutrauen verdienen. Alle früher durch 
Thornton und v. d. Decken mitgetheilten indirekten Bestimmungen der mag- 
netischen Abweichung, welche nicht auf unmittelbaren astronomischen Messungen 
beruhen, sondern aus der Vergleichung von Thorntons erster rohen Eartenkonstruktion 
mit seinen Magnettheodolit-Winkeln erhalten worden sind, erachte ich fUr wertblos; 
sie stimmen weder mit den astronomischen Bestimmungen, noch unter sich überein 
(sie schwanken von 9^,6 bis 14^,6 auf dem engen Gebiet zwischen Kilimandscharo 
und See Jipe) und lassen sich leicht entbehren, da die vorhandenen guten Beob- 
achtungen völlig genfigen. 



B. Beobachtungen 7on 0. K ersten. 

Meine Bestimmungen der magnetischen Abweichung sind auf eine allerdings 
ziemlich rohe Weise, vermittelst einer Schmalkalter'schen Bussole erhalten worden, 
wie es auf S. 3 angegeben ist. Leider habe ich nirgends Gelegenheit gehabt, die 
Fehler jener Bussole durch eine Beihe von Messungen rings um den Horizont zu 
bestimmen ; aus den Beobachtungen am See Jipe II indessen, die sich über nahezu 
zwei Quadranten erstrecken, scheint hervorzugehen, dass der wahrscheinliche Fehler 
einer Einzelablesung kein bedeutender und auch die Excentricität nicht erheblich 
ist. Ich bedauere lebhaft, nicht öfter die Bussole im Anschluss an astronomische 
Azimutbestimmungen gebraucht und die Ablesungen nicht häufiger wiederholt zu 
haben. Um ein Urtheil über die Zuverlässigkeit der erhaltenen Abweichungen zu 
ermöglichen, gebe ich dieselben ausführlich wieder, und zwar mit Beifügung der 
Kompass Winkel, welche ihnen zu Grunde liegen. 

Mbaramu, 15. Okt. 1862, nahe dem Lager, westl. Abw. 

Magn. S 176« 51' W — 167<> 20',7 wahres Azimut = 9ö3Ö',3 
S 143 42 W - 133 43,4 „ „ == 9 58',6 

S 92 12 W — 82 4,7 „ „ = 10 7,3 

S 11 42 W — 1 37,0 „ „ = 10 5,0 



V 


V» 


25,0 


625 


3,3 


11 


12,0 


144 


- 9,7 


94 



Im Mittel (n = 4) westliche Abweichung = 9^ 55',3 I [v^ = 874 

entsprechend der Thornton'schen Bestimmung am nahe gelegenen Elephantenfluss. 
Wahrscheinlicher Fehler (w) einer Einzelbeobachtung 



= 0,6745 ]/~iri =- ± »',ö 
Wahrscheinlicher Fehler (W) des Mittels 

= ^ « + 5',75 (vgl. Astronomie S. 83 ff.) 

Aruscha IL, 5. Nov. 1862, nahe dem Lager. 
Magn. S. 122^ 18' W — 112® 16',4 wahres Azimut = W l',6 westl. Abw. 

Moschi, 3. Dec. 1862, vor Sultans Haus. 
Mag. N 24» 24' (?) Ost — 14» 46',9 wahres Azimut -= 9» 87',1 (?) westL Abw. 

Kilimandscharo, 28. Nov. 1862, in 10600 Ft. Meereshöhe. 
Mag. N 47« 30' Ost — 37» 54',8 wahres Azimut = 9» 35',2 westl. Abw. 



II. AbveichuBg (Deklination). 



27 



See Jipe U, 7. n. 8 


.Dec. 
Ost 


1862, ansserta. des 1 
— 61» 52',0 wahres 


Liagers. 


westl. Abw. 


V 


V» 


Magn. » 710 42' ( 


Azimut 


= 9» 


50',0 


ll',l 


123 


156 24 




146 18,5 


>i 


n 


-10 


5,5 


-4,4 


19 


163 42 




153 38,5 


» 


>} 


= 10 


3,5 


-2,4 


6 


177 12 




167 2,6 


» 


}) 


= 10 


9,4 


8,3 


69 


180 




169 51,1 


» 


f> 


= 10 


8,9 


-7,8 


61 


181 21 




— 171 23,5 


» 


ti 


= 9 


57,5 


3,6 


13 


187 42 




177 33,5 


» 


)t 


= 10 


8,5 


-7,4 


56 


188 24 




—178 27,1 


» 


)f 


= 9 


56,9 


4,2 


18 


S 13 6 West 


2 58,6 


n 


» 


= 10 


7,4 


6,3 


40 


17 15 




— 7 14,1 


» 


» 


= 10 


0,9 


0,2 





21 




10 56,5 


» 


>» 


— 10 


3,5 


-2,4 


6 


32 54 




— 23 7,5 


n 


» 


= 9 


46,5 


14,6 


213 


34 51 




— 24 50,1 


1} 


» 


— 10 


0,9 


0,2 





39 30 




29 29,5 


» 


)) 


= 10 


0:5 


0,6 





41 30 




31 52,8 


w 


» 


= 9 


37,2 


23,9 


571 


44 42 




— 34 34,4 


n 


» 


= 10 


7,6 


-6,5 


42 


56 




46 14,0 


» 


» 


= 9 


46,0 


15,1 


228 


63 36 




— 53 38,0 


» 


» 


— 9 


58,0 


3,1 


10 


110 42 




100 16,0 


» 


» 


= 10 


26,0 


24,9 


620 


118 6 




107 58,0 


H 


}} 


= 10 


8,0- 


6,9 


48 


Im Mittel (n 


= 20) 


westliche Abweichung 


= 10» 


1,1 


[v«] = 


S148 



ttbereinstimmend mit Aruscha II (1862) nnd Dafetahügel (1861). 

Wabrscbeinlicher Fehler (w) einer Einzelbeobachtang = + 7',Ä 
„ „ (W) des Mittels = ± Vfi 

Nur zwei von allen zwanzig Beobacbtnngen entfernen sich über 15^ vom 
Mittelwerthe. 

Eilnlu-Hüßel, 2. nnd 3. November 1863. 
Magn.N 52^36^0 Ost— 44n0',8 wahres Azimut = 8» 25',2 westl. Abw. (Gew. 1) 
- -11148,0 102 52,9 - ■ := 8 55,1 ■ - (Gew. 2) 

Mittel (unter Berücksichtigung der Gewichte) =8^45',! westL Abweichung. 
Wanga, 8. November 1863. 

Magn. N 86« 57',0 Ost —77» 52',8 wahres Azimut = 9<> 4',JB westl. Abw. 
Jomboberg, 12. November 1863. 

Magn. N 117^0'fi Ost — 107<> 47',6 wahres Azimut = 9^ 12',4 westl, Abw. 
Aus diesen drei Beobachtungen in 4» 46',4, 4<^ 39',0 und 4» 26',2 S. Br. kann 
man weiter einen recht brauchbaren Werth für die Mittelbreite bilden, nämlich 
90 0',6 westl. Abweichung für die Küste in 4<> 37' S. Br. zu Anfang November 1863. 



Port Victoria (Seschellen), 13. August 1863. 
Magn. S 20» 57',0 W —16» l',6 wahres Azimut = 4« 55'.4 westl. Abweichung 
- - 83« 0',0 - —78 36,8 > =4 23,2 - - 

Mittel 4 39',3 westliche Abweichung. 
Hellville (Nossi-Be), 26. März 1864. 
Magn. N U3^ 6',8 Ost — 132« l',8 wahres Azimut — W ö',0 westl. Abw. 



28 



Magnetische Beobachtungen. 



Auf der vulkanischen Insel Gross-Eomoro oder Angasija scheint die mag- 
netische AbweichuDg eine sehr wechselnde Grösse zu sein je nach Besobaffenheit 
des Bodens, auf welchem man beobachtet. Ich erhielt: 

Ei tan da (Gross-Eomoro), 7. Juni 1864. 
Magn. N 23<> 37,5 Ost — 14^ 48',1 wahres Azimut = 8® 49',4 westl. Abw. 

In Sansibar und anderen Eüsteuplätzeu habe ich leider die Abweichung der 
Magnetnadel nicht bestimmt, weil ich mich allzu sehr auf die Angaben der See- 
karten verliess. Dasselbe, nicht immer ganz gerechtfertigte Vertrauen ist wol auch 
die Ursache, dass während der Djuba-Reise keine Deklinationsbeobachtnngen 
gemacht worden sind; für die mittelst des Eompasses bewerkstelligte Aufnahme 
des Djubaflusses ist Dies übrigens ohne Bedeutung, weil letztere darch zuverlässige 
Längen- und Breitenbestimmungen (s. Astronomie S. 92fif.) kontrolirt ist 



G. Angaben der Handbtlcher and Karten flXr Seefahrer. 

In dem „African Pilot for South and East Goasts 1865 '^ finden sich nach- 
folgende Werthe für die Variation (magnetische Abweichung oder Deklination) im 
Jahre 1864 im Bereiche der „Earte zur Uebersicht der von der Decken'schea 
Reisen" (Bd. II. Earte VIII. des Reisewerkes): 



Sofäla . . . 
EoDgonifluss . 
Eilimauefluss 
AngozaflusB . 
Mosambik 
Eap Loguno. 
Pomba-Bay . 
Ibo, Insel . . 
Eap Delgado 
Eiloa, Hafen . 
Mafia, Nordspitze 
Sansibar, Hafen 
Pemba, Südspitze 
Mombas . . 
MaUndi . . . 
Lamu . • . 
Port Dumford 
Djubafluss . . 
Marka . . . 
Warscheich . 
Ras Asuad 

für den Mosambik -E anal 
Deklinationen angegeben 

Europa- Insel . . . 

Juan de Nova -Insel 

Chesterfield - Bank . 

Anjuani, Eomoren . 

Glorioso • Inseln . . 

Cosmoledo- Inseln . 



(20m' 

(18 52 

(.8 2 

(16 15 

(15 3 

(14 12,5 

(12 55 



S. Br.) westl. Abweichung 

n) 



>? 



» 



7} 



7) 



;> 



>7 



20« 20' 
19 



>7 



» >> 



7i )7 



» 



) 
) 
») 



(12 
(10 
(8 
(7 



( 
( 

( 
( 
( 



6 
5 
4 
3 
2 

(1 
(0 

(1 

(2 

(4 



20 
41 
55 
39 
10 
29 
4 
16 
16 
10 
15 
42 
20 
34 



7> >> 



>? » 



?> ?7 



» ;> 



» » 



?> » 



» » 



) 

) 

) 

) 

) 
) 



79 



77 



,, ) 



77 



„) 

77 77 ) 

N. Br.) 
) 
») 



77 77 



7i 



77 



77 



77 



77 



77 



77 
^7 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



77 



71 



77 



7' 



77 



77 



77 



77 



77 



17 



77 



18 
15 
14 
13 
13 
12 
11 
11 
10 




30 
15 
48 

3 

45 
48 
28 
38 



10 20 
9 40 



9 
8 
8 
7 
6 
5 
5 
4 



7 
35 


15 
37 
30 


10 



und das Heer nördlich von Madagaskar sind folgende 
. (22« 23' S. Br.) westl. Abweichung = 18« 48' 



(17 4 
(16 18 
(12 40 
(11 35 
( 9 40 



77 



77 



77 



7f 



77 77 



„) 
,.) 
„) 
.,) 
) 



77 



77 



7» 



7/ 



'7 



77 



77 



77 



77 



J7 



14 


20 


13 


18 


10 


40 


9 





8 






m. Inldinatioti. 29 

Aus der englicben Admiralitätskarte Nr. 677 endlich (East Coast of Madagascar, 
inclading the Mauritius ^ Seychelle Islands etc.), welche die in nordwestlicher Rich- 
tung verlaufenden Deklinations-Eurven ftir das Jahr 1858 von 2 zu 2 Grad enthält, 
ergibt sich 

St. Denis, B6union . . (20<> 50* S. Br.) westliche Abweichung = IV 0' 

Port Victoria, Seschellen ( 4 39 „ „ ) „ „ =4 20 

Die jährliche Abnahme der Deklination soll in diesem ganzen Gebiete 
4' betragen, %ine Annahme, die indessen wol nur auf den kurzen Erfahrungen der 
englischen Vermessungs- Expedition unter CapL W. F. W, Owen (1822 — 26) beruht, 
und nicht auf einer Vergleichung dieser frühesten Messungen mit neueren. Auch 
in Betreff der oben angegebenen Deklinationen liegt die Vermutung nahe, dass 
dieselben nicht auf Beobachtungen aus den letzten Jahren beruhen, sondern ein- 
fach aus den alten Owen'schen abgeleitet sind unter Zugrundelegung einer Ab- 
nahme von 4' jährlich. Daftir sprechen auch die aus der neuesten Vermessung der 
ostafrikanischen Ktiste durch das englische Kriegsschiff Shearwater in den Jahren 
1873 — 74 bekannt gewordenen Angaben für die Deklination, z. B. (s. Annalen 
der Hydrographie etc. Bd. III, 1875, S. 462 u. Karte zu Nr. 15 u. 16): 

Kap Delgado bis Mnasi-Bucht, Var. *= 11^ 55' westl. für 1875, anstatt 
nach dem African Pilot 11^ 48' (für 1864, s. oben) — 11 • 4' =. IIM'; Unterschied 51'. 

Sansibar, im Jahre 1874, Var. » 10^ 30' westl, anstatt nach dem früher für 
1864 gegebenen Werth 10<^ 20' — 10 • 4' = 9<> 40'; Unterschied 50' für etwa 50 Jahre. 

Es würde hiemach die Abnahme der magnetischen Abweichung im mittleren 
Ostafrika in den fünfzig Jahren seit Owens' Vermessung nur etwa 3' jährlich 
betragen haben. Selbstverständlich muss Jeder, welcher sich näher mit der Ver- 
änderung des Erdmagnetismus in Ostafrika beschäftigen will, auf die Owen'schen 
Originalzahlen zurückgreifen, ohne Rücksicht auf die sekundären Angaben der 
später (vor 1875) erschienenen Seekarten oder des Nautical-Almanach u. dgL zu 
nehmen. 



in. Inklination. 

Die Reduktionen der Inklinationsbeobachtungen nach Professor Erman's 
Vorschrift (s. S. 10) sind bereits im Jahre 1866 von dem vormaligen Expeditions- 
mitgliede A. Deppe und mir gemeinsam berechnet worden. Sie sind nur in 
wenigen Fällen von nennenswerthem Betrage, doch gebe ich sie der Vollständigkeit 
wegen hier wieder. Leider bin ich der Vorzeichen nicht ganz sicher, da ich 
nicht bestimmt weiss, ob die Werthe tg m und tg n in der That absolut zu nehmen 
sind, wie ich es hier gethan habe. Die vorliegenden Beobachtungen gehören fast 
sämmtlich zum zweiten in der Bechnungsanweisung vorgesehenen Falle, wo der 
Einfluss des Umstreichens des Magneten grösser ist als derjenige des Umlegens, 
also J — J'<J — J" und J"— J'" < J'— J'"; nur eine Beobachtung in Jumbo 
(am 12. August, mit Nadel II) ist auf die andere Art zu berechnen. Ich lasse 
zwei Rechnungsbeispiele (vgl. S. 10) hier folgen und füge den Beobachtungen 
selbst nur die nach gleicher Methode erhaltenen Werthe der bez. Korrektionen bei. 



80 



MagaeüBche BeobachtUB^ren. 



1) Sansibar, 3. März 1865, Nadel U. 



J =— 38«41',25 
J' =—58 26,25 
J" =—30 55,0 
J"' = — 31 3,75 



J — J' 15',00 

J — J" =,— 7»46,25 
J"_J"'=4- 8,75 
J'— J"'=— 7«22,50 



2 
J" — J 

9 



=. n = 3«41',25; Igtgn =8,80921 
= m = 3«53',125 ; lg tg m = 8,83198 



i' 



— 84<»46',66 ; 2i' = 69'>33',12 

(zweiter Fall) 



Da nun (s. S. 10) sin 2i' sin 2q •<= h cos H , 

cos 2i' sin 2p = hsloH, 



lg tgq= lg 1^-9,97723 

q=-43»29'55" 
lg tgp ==lg(tgn tgm) = 7,64119 

p=0«15'3" 



sin 



_, sin 2p sin 2q , ,. , t i i- i- • -i ■ F H .. ^ ,. 

F = ^x -) Ina die wahre Inklination 1 = 1+5- — "ä» ^^ ergibt die 



Rechnnng : 
lg cos 2i' = 9,54327 
lg sin 2p = 7,94229 



lg sin 2i' = 9,97174 n 
lg sin 2q = 9,99940 



lg sin 2p = 7,94229 
Ig sin 2q = 9,99940 



lg(h8inH)= 7,48556 
lg(hco8H)= 9,97114 n 



Summe = 7,94169 
lg h — 9,97114 n 



lg(hco8H)= 9,97114 n 
oderanch = Igh, da 

lg tg H = 7,51442 n lg cos H nahezu = 1 ist Man hat l^si^p = 7,97055 n 

— — mithin hier, weil h = sin 2r sm 2q, — — 

einfacher : 



H «= 11' 14' 

i' = — 340 46',56 
4.4.F« (?)— 16',06 
_|H = (?)+ 5',62 



. p, sin 2p sin 2q __ sin 2p 

8in2i' sin 2q "^ sin 2i' 



i « — 34^^07^00 (?) = wahre Inklination. 



p = — 83'7" 
oder: 
lg sin 2p = 7,94229 
Ig8in2i' = 9,97174 n 

lg sin F = 7,97055 n 
wie oben. 



2) Jumbo, 12. Aug. 1865, Nadel II. 



J =— 24» l',25 J — J"=-0«2l',25 

J' =—23 40,0 J — J"=— 6,25 

J" =-23 55,0 J"_J'"=— 12,5 

J'"^ 23 42,5 jj'— J'"=+0 2,5 



J — i'-=-«ir,56 = a 
J' --i'. — f. 9,69 =b 

J" — i'=— 5,31 «c 



ad«=— 83',12; 
bc=- 51,46 

a— b=— 21',25; 
c— d^ 12,50 



J'"_i'==+ 7,19 =d 

1'=— 33H9',69 (erster Fall) 

IT WA- ad-bc —83,12+51,46 —31,66 , „,..- 

Korrektion Ai==»> — rr — -, — :rr= — '^^ . ,a ka = — s^ = + 3',621 

(a— b)— (0— d) —21,25+12,50 — 8,75 ^ ' 

A i=+3,62 
l = —28<>46',07== wahre Inklination. 



A. Beobachtung von 0. Kersten. 

Sanailmr, 24. Febr. 1865, Mittag 1 Uhr; Nadel I. 
Kreis Ost Kreis West 



Xvorn 35oi7',5 
X hinten 35 49,0 



X hinten 350 37',5 
xvorn 36 2,5 



Nadel umgestrichen 



Xvorn 33»22',5 
X hinten 34 7,5 



X hinten 34ö55',5 
xvorn 35 29,5 



J =— 350 27',5 
J' =—35 55,75 

J'' =— 340 9',0 
J'"=:_34 48,5 



i'==_36<^ ö',19 
IF — iH<l' 



J— J' =+ 28',25 
J— J" =— in8,5 

J"_J'"=4- 39',5 
J'— J '=— P 7,25 



(zweiter Fall) 



in. InkliiUktioD. 



31 



B. BeobachtnBgeii von t. d. Decken, v. Schickh, Dr. Linck nnd Deppe. 

Sansibar, 25. Febr. 1865^ Vorm. 10 Uhr; Nadel I. 
Kreis Ost Kreis West 



Xvorn 3503',0 
X hinten 35 5,5 



X hinten 35<>7',5 
xvorn 35 7,5 



Nadel nrngestrichen 



xvorn U^bO'fi 
X hinten 34 52,5 



J =— 350 5',25 
J' =—35 6,50 



J'' 34«58',75 

J'" =— 34 52,50 



X hinten 350 7',5 

xvorn 34 52,5 

iF — |H<1' 

3. März 1865, Mittag 12 Uhr; Nadel I. 
Kreis Ost Kreis West 



J— J 



#/ 



J"— J'" 
J' — J'" 



+ l',25 
.— 6,50 

■— 6',25 
—14,00 



(zweiter Fall) 



xvorn 34055^,0 
X hinten 35 10,0 



X hinten 35n7',5 
X vom 35 5,0 



Nadel umgestrichen 



xvorn 34<^22',5 
X hinten 34 45,0 



J 35«6',25 

J' = — 35 7,5 



J'' =— 340 26',25 
J'-=_34 47,5 



X hinten 34® 30',0 

xvorn 34 50,0 

i- F — I H < 1' 

3. März 1865, Mittag 12 Uhr; Nadel II. 
Kreis Ost Kreis West 



J— J' «=+ l',25 
J— J" ==—40,00 



J''— '" =+21',25 
J'—'" = — 20,00 



(zweiter Fall) 



xvorn 38022',5 
X hinten 38 0,0 



X hinten 39<> 0',0 
xvorn 38 52,5 



Nadel umgestrichen 



xvorn 30»22',5 
X hinten 30 22,5 



X hinten 31<>27',5 
xvorn 31 45,0 



J =— 38M1',25 
J' =—38 26,25 

J" =— 30«55',0 
J"*^ — 31 3,75 

1' = — 34046',56 I (zweiter Fall) 

|F= — 16',06i^ , o • • 1 1 
J TT , c/ß2 } ^ ^' ^^^^ Beispiel 1. 



J — J' =— 15',0 
J — J" = -- 7046,25 

J"— J'" = + 8',75 
J'— J'" = — 70 22',5 



6. März 1865, Vorm. 9| Uhr; Nadel I. 
Kreis West Kreis Ost 



xvorn 34» 0',0 
X hinten 34 17,5 



X hinten 330 27',5 
xvorn 32 45,0 



Nadel nrngestrichen 
xvorn 34n5',0 ; X hinten 33^ 30',0 
X hinten 34 22,5 i Xvorn 34 25,0 

4^ F — i H < 1' 



J' 33«43',75 

J =—33 31,25 

• 
J"'= — 33«52',50 
J" = — 34 23,75 



J —J' = + 0«12',5 
J — J" =4-0 52,5 

J"_J"' = +0«31',25 
J' — J'" = + 8,75 



i' = — 33<»58',81 

8. März 1865, Vorm. 10 Ubr; Nadel I. 
Kreis West Kreis Ost 



(zweiter Fall?) 



xvorn 35» 0',0 
X hinten 34 25,0 



X hinten 35« 2',5 
X vorz 35 2,5 



j = 



Nadel umgestrichen 



xvorn 37«50',0 
X hinten 37 15,0 



X hinten 35« 15',0 
xvorn 35 10,0 



35» l',25 
34 43,75 



J'" 36«32',5 

J" =—36 12,5 



J —J' = + 0017',5 
J _J"=-|-1 28,75 

J"— J'" =+0»20',0 
J'_J"'=.+1 31,25 



i F — 4 H < 1' 



i' 



— 85»87',60 (zweiter Fall) 



Mittel der Beobachtongen vom 6.-8. März i' = 34<>45',16 



32 



Magnetische Beobachtungen. 



Miama (Owen's Eismaio), 23. Jnli 1865; Nachm. 2| Uhr; Nadel I. 
Kreis West Kreis Ost 



Xvom 23oi5',0 I X hinten 23« 15',0 
X hinten 23 7,5 I xvom 23 17,5 

Nadel nmgestriehen 
xvom 26045',0 X hinten 25» 25',0 
X hinten 25 57,5 xvom 25 35,0 



J' «— 23n5',0 
J 23 12,5 

• 

J"' 26» 5',0 

J" 25 46,25 



J — J' -.+0« 2',5 
J — J" -= + 2 33,75 

J"_J'" = +0<'18',75 
J'— J'"=+2 50,0 



? 8. S. 29 anten. 



i'=— a408*',6» (zweiter Fall) 
iF--2,51) 
— ; H -= + 1,65 / 

Jmnbo gegentlber (rechtes Djnba-Ufer), 12. Aug. 1865, Nachm. 1| Uhr; 
Nadel I. 



Kreis Ost Kreis West 

xvom 23oi7',5 1 x hinten 24» 15 ',0 
X hinten 23 45,0 i Xrom 24 2,5 
Nadel omgestrichen 



xvom 24»25',0 
X hinten 24 45,0 



X hinten 23« 37',5 
X vom 24 7,5 



J = — 23<»46',25 
J' 23 53,75 

J" =_24« l',25 
J"'==_24 26,25 



J -J' — +0» 7',5 
j _j" — 1-0 15,0 



J"— J'" 
J' -J'" 



+ 0«25',0 
4-0 32,5 



i' _ — 840 i<^g75 (zweiter Fall) 
iF — iH<l' 
12. Ang. 1865, Nachm. 3| Uhr; Nadel II. 
Kreis Ost Kreis West 



xvom 23040',0 x hinten 24»22',5 
X hinten 23 10,0 xvom 24 10,0 

Nadel nmgestriehen 
xvom 23»57',5 X hinten 23« 52',5 
X hinten 23 27,5 Xvom 23 57,5 



J = 
J' « 



24» l',25 
23 40,0 



J" = — 23«55',0 
J"' = — 23 42,5 



J — J' = — 0«21',25 
J — J" -=—0 6,25 

J"— J"'= — 0»12',5 
J' — J'" - -I- 2,5 



i' 



-— a8»49',«9 (erster Fall) 

Ai — + 3,62 (s. oben Beispiel 2). 



13. Ang. 1865, Vorm. 2| Uhr; Nadel U. 
Kreis West Kreis Ost 

xvom 25»15',0 x hinten 25« 40',0 
X hinten 25 0,0 xvom 25 32,5 

Nadel nmgestriehen 
xvom 24» 2',5 j xhinte'h25» 2',5 
X hinten 24 32,5 i CKvorn 24 32,5 



J' =— 25»27',5 
J =—25 16,25 

J'"=_24»32',5 
J" 24 32,5 



j _j' =^-0•ll',25 
J -J" =— 43,75 

J"— J'" = — 0» 0',0 
J'_J'" = _0 55',0 



i' 



— a4»67',19 (zweiter Fall) 
iF — ^H<1' 

JHanunsimde, 20. Ang. 1865, Vorm. 8 Uhr; Nadel IL 
Kreis West Kreis Ost 



xvom 2I»52',5 


X hinten 21»45',0 


J' — 2l«48',75 


X hinten 21 25,0 


X vom 22 7,5 


J 21 46,25 


Nadel nmgestriehen 




xvom 23»20',0 


X hinten 22» 17',5 


3'" 22»48',75 


X hinten 23 25,0 ' xvom 22 22,5 i 


J" 22 53,75 




i' 88»19',»8 (! 



j _j' _ + 0»2',5 
j _J" = + 1 7,6 

J"— J'"= — 0»5',0 
J'_J"'= + 1 0,0 



I F — i H < 1' 



III, Inklination. 



33 



Wegere, Station VII, 30. Aug. 1865, 12 Ubr Mittags; Nadel I. 
Kreis Ost Kreis West 

xvom 22<>22',5 , x hinten 2 1»15',0 
X hinten 22 12,5 | xvom 22 2,5 

Nadel nmgestrichen 
X7om 20»55',0 j x hinten 2 P 25 ',0 
X hinten 21 37,5 xvorn 21 37,5 



J =— 2l<»48',75 
J' = — 22 7,5 

J" =-2l<>10',0 
J"'== — 21 37,5 



J _J' -= + 0<>18',75 
J — J" =—0 38,75 



J"— J"'«= + 0«27',5 
J'-J'" =— 30,0 



i'=— ai»40',»4 (zweiter Fall) 
iF— |H<1' 

30. Ang. 1865, Nachm. 1 Uhr; Nadel II. 

Kreis Ost Kreis West 



xvom 22oi2',5 X hinten 22» 17',5 



X hinten 22 15,0 



xvom 22 0,0 



J = — 22oi5',0 
J' 22 7,5 



Nadel nmgestrichen 
xvom 21« 2',5 j X hinten 21» 25',0 
X hinten 21 2,5 xvom 21 32,5 



J" 
J 



/// 



— 21«13',75 

— 21 17,5 



J — J' = — 0» 7',5 
J — J" = — 1 1,25 

J"— J"' = + 0« 3',75 
J'— J"' = — 50,0 



i'=— 181«48',44 (zweiter Fall) 
|F — ^H<1' 

Station YIII, 1. Sept 1865, Nachm. 4 Uhr; Nadel I. 
Kreis West Kreis Ost 



xvorn 20»47',5 xhinten21« 5',0 
X hinten 20 52,5 xvom 20 30,0 
Nadel nmgestrichen 



xvom 20<>25',0 
X hinten 21 2,5 



X hinten 21» 5',0 
xvom 21 15,0 



J' = — 20« 56,25 
J — —20 41,25 

J"'=— 20»45',0 
J" =—21 8,75 



J — J' ^-|-0»15',0 
J — J" =-1-0 27,5 



J"— J"'= 
J'-J' 



*// 



0»23',75 
11,25 



i' =— ao»58',81 (zweiter Fall) 
|F— |H<1' 

1. Sept. 1865, Nachm. 5 Uhr; Nadel II. 

Kreis West Kreis Ost 



xvom 20»30',0 x hinten 20» 25',0 
X hinten 20 25,0 ! xvom 20 20,0 

Nadel nmgestrichen 
xvom 21» 7',5 j X hinten 20»45',0 
X hinten 21 7,5 ' Xvom 20 30,0 



J' = — 20»27',5 
J 20 22,5 



J'" 
J" 



— 20 56',25 

— 20 48,75 



J — J' 
J — J" 



+-0» 5',0 
+0 26,25 



J"— J'" = -f 0» 7',5 
J'— J'"-= + 28,75 



i' =— 80»88',7ö (zweiter Fall) 
tF— iH<l' 

Station X, 6. Sept 1865, Vorm. 11 Uhr; Nadel I. 
Kreis Ost Kreis West 



xvom 20»22',5 , x hinten 19» 35',0 
X hinten 19 40,0 ' xvom 20 10,0 
Nadel umgestrichen 



xvom 19»30',0 
X hinten 19 42,5 



X hinten 1 9» 32',5 
xvom 19 30,0 



J = — 19»58',75 
J' =-19 55,0 

J" 19» 31 ',25 

J"'=— 19 36,25 



I J — J' = — 0» 3',75 
I j _j" =_o 27,5 

J"— J"'-»+0« 5',0 
J'_J"'=_0 18,75 



i'= — 1»«45',81 (zweiter Fall) 
+ F— ^H< r 



f. d. Decken, Reisen Ul : .Mitynetiiichif Ueobiu'htanffen. 



3 



34 



Magnetische Beobachtungen. 



Stotioii Xm, 12. Sept. 1865, Vorm. Ui Uhr; Nadel L 
Kreis West Kreis Ost 



Xvorn 180 o',0 
X hinten 17 50,0 



X hinten 18<>35',0 
xvorn 18 35,0 



Nadel nmgestrichen 



xvorn 18n5',0 
X hinten 18 22,6 



X hinten 18« 45',0 
xvorn 18 50,0 



J = 



18^1 7',5 
18 12,5 



J"'=»_180 30',0 
J^" 18 36,25 



J — J' 
J -J" 



+0« 5',0 
+0 23,75 



J''_J'"«— 0« 6',25 
J'— J'" = +0 12,5 



i' 



. — 180ä4',06 (zweiter Fall) 
i J — I H < 1' 

12. Sept. 1865, Nachm. 1 Uhr; Nadel II. 
Kreis West Kreis Ost 



xvorn 19nO',0 
X hinten 18 57,5 



X hinten 19n7',5 
xvorn 19 10,0 



Nadel nmgestrichen 



xvorn 190 5/^0 
X hinten 18 55,0 



X hinten 18« 45',0 
xvorn 18 40,0 



I J' = — 19n3',75 
i J = — 19 3,75 

J'''«— 180 55',0 
J"' 18 47,5 



J —J' ==+OM0',0 
J — J" =—0 16,25 

J''— J"'«+Oo 7',5 
J'— J'" = — 18,75 



i' = — 19« 0^,0 (zweiter Fall) 
i F — i H < 1' 



Zweimal, in Sansibar (März 6. u. 8.) und in Jambo (Aug. 12« n. 13.), zeigen 
die mit ein und derselben Nadel erhaltenen Inklinationen beträchtliche Abwei- 
chungen von mehr als 1^; im ersteren Falle gibt das Mittel einen guten Werth, 
im zweiten jedoch lässt sich keine Uebereinstimmung erzielen, sodass es scheint, 
als seien hierbei Ablesungs- oder Schreibefehler vorgekommen, die aber Idder nicht 
mehr nachzuweisen sind. 

Die oben (S. 9f. undS. 29f.) angegebenen Reduktionen wegen Fehler- 
haftigkeit der Inklinationsnadeln hält Herr Dr. Borgen für unwesentlich, 
weil die in der Praxis vorkommenden Abweichungen öfters viel bedeutender sind 
als die durch die Rechnung zu erlangenden Beduktionswerthe, wie sich am deut- 
lichsten bei wirklich schlechten Nadeln herausstellt. Es wird daher immer von 
grosser Wichtigkeit sein, nur sehr sorgfältig gearbeitete Nadeln zu benutzen. 



Anhang. 



Dr. Albrecht Boscher's 
magnetische Beobachtungen 

an der ostafirikanisclien Küste 
In den Jahren 1858 and 18S9. 

Bearbeitet von C. Borgen. 

Im Folgenden theilen wir einige magnetische Beobachtungen mit, welche Dr. 
A. Boscher, ehe er seine yerhängnissvoUe Reise an den Niassa-See und an den 
Ruynma antrat, in Mosambik, Sansibar und dem Ettstenorte Kondntschi im Sep- 
tember 1858 und im Januar und Februar 1859 angestellt bat. Die Beobachtungen 
sind nicht gerade zahlreich, aber sorgfältig und mit zuverlässigen Instrumenten 
angestellt und würden Interesse besitzen, auch wenn sie mit viel weniger guten 
Mitteln erhalten wären, da sie aus einer Gegend kommen, von welcher wir bis 
Jetzt nur eine sehr spärliche magnetische Eenntniss besitzen, und da sie in der Zeit 
hinreichend weit zurückliegen, um durch Kombination mit neueren Beobachtungen 
Über die jährlichen Veränderungeu der Elemente des Erdmagnetismus Kunde zu geben. 

Die benutzten Instrumente waren 1. ein Lamont'scher Beisetheodolit und 
2. ein Meyerstein 'sches Nadelinklinatorium. Ersterer, jetzt im Besitz des 
Marine • Observatoriums in Wilhelmshafen, ist vollständig ausgerüstet, um fttr alle 
Zwecke benutzt werden zu können; es gehört dazu ein Apparat zur absoluten 
Bestimmung der Deklination, ein Intensitätsapparat mit 4 Ablenkungsnadeln und 
2 weichen Eisenstäben zur relativen Bestimmung der Inklination; femer kann ein 
Vertikalkreis mit Femrohr und sonstigem Zubehör durch eine Schraube mit dem 
untern Theile des Theodoliten verbunden und derselbe so in ein kleines Universal- 
instrument verwandelt werden. 

Dr. Boscher hat fUr die magnetischen' Beobachtungen nur den Intensitäts- 
apparat gebraucht und hat dieHorizontal-Intensität durch Ablenkungen und 
Schwingungen der Nadeln No. 1, 3 und 4 bestimmt. 

Bezeichnen wir mit v den Ablenkungswinkel, den der Stab hervorbringt, mit 
to die auf unendlich kleine Schwingungen reducii-te Schwingungsdauer derselben, 
mit a und b constante Faktoren zur Korrektion wegen der Temperatur, welche mit 
r und r' bezeichnet werde, je nachdem sie bei den Schwingungen und bei den 
Ablenkungen abgelesen worden ist, so erhalten wir die Horizontal -Intensität T 
durch die Formel: 

lg T — lg oonst, (lg to + I lg sin V -f a t' — b (r— t')) 

3* 



3ß Magnctisclie Beobachtungen. 

Der lg const. ftir die drei Nadeln fand sich in dem Bcobachtungsbuche an- 
gegeben wie folgt: 

Nadel 1 lg constans = 0,68994 a = 0,95 b = 5,5 
„ 3 „ „ = 0,67201 a = 0,95 b = 6,1 
„ 4 „ „ = 0,66274 a = 0,95 b = 5,1 

Ferner wird die KoUimation des Spiegels == + 26',2 angegeben. 

Nachdem das Instrument auf dem wunderbaren Umwege über Australien durch 
Hm. Prof. Neumayer in den Besitz des Hydrographischen Bureaus gelangt war, 
von welchem es dem Marine -Observatorium überwiesen wurde, untersuchte es Hr. 
Feldkirchner, erster Assistent der Sternwarte bei München, im December 1873 nnd 
fand die Konstanten: No. 1 =0,68981, No. 3 =0,67200, No. 4 =0,66265, die 
KoUimation des Spiegels aber = + 25',28. Dies sind sehr geringfügige AendernngeD, 
und namentlich das Gleichbleiben der KoUimation in den inzwischen vergangenen 
fünfzehn Jahren ist bemerkenswerth. Die Faktoren tUr Berücksichtigung des Tem- 
peratureinflusses nimmt Hr. Feldkirchner ebenso an, wie Dr. Röscher angibt 

Für die Inklinationsbestimmungen mit dem Theodoliten fehlt leider die 
Angabe des Ablenkungswinkels an der Basisstation (München) ; dieser Mangel kann 
aber ersetzt werden, indem wir Sansibar als Basisstation für die ostafrikanischeo 
Orte, an denen der Reisende beobachtet hat, annehmen. Der Logarithmus der 
Konstante ergibt sich 

= lg 4?-^ = 0,66212, 
^ sm tfjo 

worin Wo und io den Ablenkungswinkel und die Inklination in Sansibar bedeuten, 
und es wird dann die Inklination an einem Orte, an welchem man den Ablenkungs- 
winkel ip beobachtet hat, gefunden durch die Formel: 

ts i 
ig i = y ^ sin iij -- const. x sin w. 

' sm t/'o ^ 

Bei der Untersuchung 1873 durch Hm. Feldkirchner wurde die Konstante ge- 
funden: lg const. «=> 0,70739, was auf eine erhebliche Abnahme der Induktions- 
fähigkeit der Stäbe deutet, übereinstimmend mit den Untersuchungen von Lamont. 

Das Nadelinklinatorium von Meyerstein ist dem Bearbeiter nicht näher bekannt, 
es ist aber wahrscheinlich, dass es anderen, von demselben Künstler gelieferten 
Instrumenten analog gewesen ; es wird also wahrscheinlich die Nadel an einer in 
Viertelgrade getheilten Spiegelscheibe abgelesen worden sein. Darauf scheint auch 
die Art der Notirung der Ablesungen zu deuten, welche ausser ganzen Graden, 
die Ziffern 1 bis 3 mit Zehnteln enthalten, z. B. 145 1,4 ; 325 2,0 ; 34 3,8 u. s. w. 
Diese Zahlen lassen kaum eine andere Deutung zu, als dass es Viertelgrade und 
deren Zehntel sind. 

Ueber die Beobachtungen und ihre Reduktion ist noch folgendes zu bemerken. 

Das Schema einer Deklinations - und Intensitätsbestimmung war: Einstellung 
einer Mire , Magnet im Meridian , dann viermal in abgelenkter Stellung, wieder im 
Meridian und zum Schluss die Mire ; femer eine Reihe von 30 Schwingungen (j^^^^^ 
dritte Durchgang beobachtet), welcher weitere 100 Schwingungen sowie eine zweite 
und dritte Reihe von je 100 Schwingungen folgten. 

Für Inklination wurde die Ablenkung doppelt bestimmt: einmal bei geklemmten 
markirten Enden der Stäbe und einmal mit den nicht markirten Enden in der 
Klemme. Die Beobachtungen mit dem Nadelinklinatorium sind vollständige 
Inklinationsbestimmungen mit Umkehrung der Pole. 



Dr. Boscber's Messungen. gy 

Wir geben im Folgenden das Beobachtangsmaterial in einiger Ansfllhrlichkeit 
und nur soweit zusammengezogen, als es fUr die Rechnung erforderlich ist, damit 
jeder, der die Resultate benutzen will, selbst prüfen könne, in wie weit dieselben 
Vertrauen verdienen. Bezüglich der Ablesungen der abgelenkten Nadel ist zu be- 
merken, dass dieselben wegen Ungleichheit der Ablenkungen verbessert sind. 

lieber die Ableitung der Deklinationen müssen wir uns etwas weiter aus- 
lassen , da dieselbe mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft war jind nicht ganz 
frei von Zweifeln ist. Die Schwierigkeiten erwuchsen aus dem Mangel an Notizen 
über die bei den Azimutbestimmungen benutzten Instrumente und Methoden. Es 
musste eben alles errathen werden, und nur die mehr oder weniger gute Ueber- 
einstimmung der Einzelbestimmungen sowie die Erlangung eines Resultates, welches 
sich nicht allzu sehr von den aus den* magnetischen Karten entnommenen Deklina- 
tionen entfernt, konnten als Kriterien für die Richtigkeit der Annahmen dienen. 

Die Azimute sind bestimmt worden durch Messung der Winkeldistanz zwischen 
der Sonne und dem Objekt bei niedrigem Stande der ersteren, wobei natürlich 
immer die Zeit notirt wurde. Es scheint, dass die Winkelmessungen theils mit 
einem Sextanten, theils mit einem Vollkreis (wahrscheinlich wol einem Prismen- 
kreise) gemessen wurden, lieber die Indexfehler dieser Instrumente finden sich in 
einem anderen Beobachtungsbuche spärliche Notizen, dahin gehend, dass der Kreis 
keinen Indexfehler, ein Taschen -Sextant aber am 12. November 1858 einen solchen 
von — 8^ 15" hatte; es ist aber nicht zu ersehen, ob dieser bei den Azimutbestim- 
mungen verwendet worden ist oder ein anderer, den Dr. Röscher besessen zu haben 
scheint In Anbetracht dieses Zweifels ist angenommen worden, dass bei allen 
Instrumenten der Indexfehler *» gewesen sei. 

Was die Uhr anlangt, nach welcher die Zeiten notirt sind, so ist offenbar 
meistens die in der folgenden Tabelle mit 2 bezeichnete benutzt worden, doch 
scheint bei der Beobachtung am 5. September die Uhr 1 gebraucht worden zu sein. 
Der Stand dieser Uhren ist aus folgenden Angaben entnommen. 

2 1 

1858 Sept. 2 6»^ 8»^ 58»,0 = S^ 10» 24» 

6 i^ 29» 39«,5 2 37 39,5 

8 6 24 1 = 8- 25 19 

40 8 57 44 
18 = 8 26 3,5 

40 4 6 

30 6 4 4,5 

30 7 7 2,25 

7 3 33,25 

10 7 1 49,25 

Chronometer 2, welches am meisten benutzt worden ist, hatte gerade in den Tagen, 
wo es an Land gebraucht wurde, einen sehr unregelmässigen Gang, wogegen es 
später, als es wieder auf See war, sich recht gut hielt Dies bringt uns auf die 
Vermutung, dass 1 ein Chronometer und 2 eine Taschenuhr gewesen sei. Bei den 
Schvringungsbeobachtungen scheint indess stets Chronometer 1 gebraucht worden 
zu sein. 

Es fand sich femer, wieder ohne Angabe dessen, was und womit beobachtet 
wurde, die folgende Beobachtung zur Zeitbestimmung. 



8 10 


42 


9 


8 


8 


9 


5 


49 


10 


8 


48 


11 


8 


50 


12 


8 


47 


13 


3 


45 



3 g Magnetische Beobachtongen. 

1858, 9. Septbr., 5 Meilen ösüich von Mosambik (aleo in See) 

Mittel 
S^ 6^ 28« 33« 12^ 0'' 11'20 83<> ir 40" 
,10 8 34 37 36'20 34 36 40 

Unter der Voranssetzong, dass die eine Höhe sieh anf den Unterrand , die 
andere auf den Oberrand der Sonne beziehe, ergibt sieh, bei Annahme einer 
Augenhöhe voa 14 Pnös, die Uhrzeit 8^ 8» 18« — 8^ 25"^ 54» mittlere Zeit. Da 
dies nahe mit der, 8^ 8^ 18" in der letzten Rubrik obiger Tabelle gegenttberstehenden 
Zahl übereinstimmt, so dürften die Zahlen dieser Kolumne mittlere Zeiten be- 
deuten, welche den beigesetzten Chronometerzeiten entsprechen. Wir haben also 
dadurch die nöthigen Daten über den Stand der Uhren gewonnen, haben aber bei 
der Berechnung der Azimute nicht den eben gefundenen Stand zu Grunde gelegt, 
der auf möglicherweise unrichtigen Annahmen beruht, sondern den von Dr. Röscher 
gegebenen. 

Die vorhandenen Beobachtungen fllr Azimutbestimmungen ergeben nun folgende 
Resultate; 

Mosambik, 5. September 1858, vor dem Hause des Herrn Sware auf dem 
Festland (?). Beobachtet: Ecke (?) des Forts auf der Insel Mosambik. 

Morgens : 



5" ]6" 48' 


87» 


45 


19 10 


87 


21 


20 32 


88 


4 


23 55 


87 


42 


25 50 


88 


30 


27 50 


88 


14 


29 84 


88 


51 


32 6 


88 


38 


Abends : 






3h 28» 2» 


113» 


2 


30 15 


113 


37 


31 50 


113 


21 



J5'' 17 

} 
1 
} 



» 59' 87» 33' 



22 13 87 53 



26 50 88 22 



30 50 88 42 



J|3 29 8 113 19,5 

n 

Es mass hier das Chronometer 1 benatzt worden sein, da sonst die Morgen- 
beobachtangen vor Sonnenaufgang hätten gemacht werden mttssen; der Stand ist 
-= + 2'' 1" 21» und es ergibt sich das 

Azimut der Mire » N 165» 12',2 

165 11,3 
165 18,5 

164 52,5 

165 7,2 



Mittel = N 165 8,3 O 

September 6. Azimut nahe der Festung Mosambik. 

4"' 47» 50« 65» 2' 20" 

49 12 65 47 

56 30 65 30 20 

5 50 66 11 40 

4 10 65 49 10 

6 45 66 40 



I 4'« 48» 31" 65» 24' 40" 
I 4 58 40 65 51 
I 5 5 28 66 14 35 



Dr. Roscher's Messungen. 39 

Es mu88 Nachmittags beobachtet worden sein, da für Vormittagsbeobachtnngen 
nnr Chronometer 1 gebraucht sein konnte nnd dies keine übereinstimmenden Resultate 
gibt Stand des Chronometers 2 gegen mittlere Zeit «» + 0^ 9» 22». 

Azimut der Mire — N 14^ 51',6 W 

55,4 
54,0 
Mittel — N 14 53,6 W 
Dieses nnd das vorhergehende Azimut ergänzen sich zu 180^, es ist aber aus 
den Beobachtungen nicht zu ersehen, wozu dasselbe hat benutzt werden sollen. 

September 7. Haus von Grote. 

■" r .? I L" S' r 1 *' 3=. 5. - ^. 53. «.. 

Hier ist wieder das Chronometer zweifelhaft, aber die Methode der Beobach- 
tung (Distanzmessnng bei niedrigem Stande der Sonne) entscheidet itir Chronometer 2. 
Uhrstand — -f 0"" 14» 56« . 

Azimut der Mire — N 59« 12',7 

14,5 
Mittel = N 59 13,6 

September 8. Azimat Gourem. (wol identisch mit „Palast" bei den mag- 
netischen Beobachtungen). 

5^ 16- 5' 25« 11' — " 
19 30 25 27 20 



} 5" l?» 48» 25« 19' 10" 
20 35 25 18 30 j^ ^^ ^0 25 27 



28 5 35 30 

Uhrstand = + O"- 16» 22« . 

Azimut der Mire = N 57« 57',5 W 

58 4,2 
Mittel = N 58 0,8 W" 
Endlich haben wir noch eine Azimutbestimmung in Sansibar zu berechnen. 
(Ohne Datum.) Dienstag Nachm. Sonne links fernster Sonnenrand. 

S^ 43» 37« 233» 0' 56" \ 

1 5 1 
3 51 15 232 43 10 
54 15,5 36 28 1 

38 i 
Morgens Mittwoch Sonne rechts. 

5" 8» 39« 94« 21' 80" 



12 21 


19 40 


17 54,5 


16 50 




45 


Anderer Sonnenrand. 




5" 25- 53,5« 


94« 48' 45 



} 



35 1 

Hier ist unzweifelhaft ein Prismenkreis benutzt und bei den Nachmittagsbeob- 
achtungen die Ergänzung der Distanz zu 360^ gemessen worden, da dieselbe schon 



40 Magnetische Beobachtungen. 

beinahe innerhalb des Theils des Limbns fällt, in welchem direkte Messungen wegen 
des Vortretens einzelner Instramenttheile vor die Lichtstrahlen unmöglich werden. 

Die Notizen sind hier etwas deutlicher, aber doch nicht so vollständig wie man 
wtlnschen könnte. Die Methode war wieder Distanzmessung zwischen Sonne und 
Objekt. Ueber den Stand des Chronometers findet sich daneben bemerkt ,, Chrono- 
meter zu spät 2^ 53™ '' und auf der vorhergehenden Seite ,, Chronometer zu spät 
2^ 53°" 40"". Doch mnss dies ein Irrthnm sein oder sich auf ein anderes Chrono- 
meter beziehen, da unter Annahme dieses Standes die Nachmittagsbeobachtungen 
zu einer Zeit gemacht sein müssten, wo die Sonne schon unter dem Horizont stani 
Es findet sich indessen von dem Tage der Azimutbestimmung eine SiCitbestimmung 
durch Höhen über dem künstlichen Horizont gemessen, welche hier den Zweifel hebt 

Was zunächst das Datum der Beobachtung betrifft, so steht sie auf derselben 
Seite wie die Ablenkungsbeobachtungen 1859 Januar 10, welches ein Montag war. 
Die Bezeichnung Dienstag und Mittwoch ^eben also darüber Aufschluss, dass die 
Azimutbeobachtung am 11. und 12. Januar gemacht wurde. Auf gleiche Weise 
schliessen wir, dass die folgende Zeitbestimmung , welche unmittelbar auf eine am 
6. Januar gemachte Beobachtung folgt, sich auf den 12. Januar bezieht. 

Mittwoch [den 12. Januar 1859]. 

«2' ''' '" } 1^ 30- 31-0 



80 



63 



18 


55 


34 


40 




35 





25 




15 


52 


35 



} 1 U 16,5 
} 2 12 7,5 



60 52 35 16 43,5 

Die beiden ersten Beobachtungen waren mit Fragezeichen versehen. Ange- 
nommen, dass die Beobachtungen Höhen des Unterrandes der Sonne über dem 
künstlichen Horizont gemessen darstellen, ergibt sich: 

ührkorrektion = + 1^ 48» 48- 

47 
54 
49 15 
Mittel = -h FT» 56,0 
and ist dies als Uhrstand fUr die Azimutbestimmung angenommen worden ; es möge 
noch erwähnt werden, dass in diesem Falle auch eine erhebliche Unsicherheit des 
Uhrstandes das Resultat nur sehr wenig beeinflusst; bei den Nachmittagsbeobach- 
tungen ist der Unterschied im Azimut fUr die erste und zweite Beobachtung 5\2j 
far die zweite und dritte 2',0 bei resp. 7"^ 38" und 3"^ 1' Zwischenzeit, bei den Morgen- 
beobachtungen ist der Unterschied sogar noch geringer. Hieraus erhalten wir dann : 

Azimut der Mire == S 163^ 29',9 fernster Rand V 

30,9 
3O59 

163 31,0 erster Rand \* 
31,2 

30,6 

164 7,1 anderer Rand 

Azimut der Mire = ö~163 48,9 NB. aas A [S (Az. aas Jemster R»ttd") 

= N 16 1110 '^^ ^^ ^^ „anderer EUad*')] 



Dr. Röscher 's MessuDgen. 41 

BezUglich der Torsionsbestimmangen bei den DeklinatioDsbeobachtaogen ist 
noeh zu bemerken, dass dieselben einigermassen nnsiöher sind, theils wol in Folge 
von grösseren Beobachtnng8fehlemy theils weil der Faktor, mit welchem der Unterschied 
des Mittels ans den Ablenkungen und der direkten Einstellung der Deklination 
multiplicirt wird, so gross ist, dass auch kleine Beobachtungsfehler einen grossen 
Eiufluss erhalten; ans diesem Grunde verliert auch die Deklination selbst an Zu- 
verlässigkeit. Bei den Beobachtungen in Mosambik, wo mehrere derselben nicht 
zur Bestimmung der Deklination, wohl aber zur Ermittelung der Torsion verwerthet 
werden konnten, haben wir es vorgezogen, das Mittel aus allen Torsionsbestim- 
roungen (mit Ausnahme der letzten, offenbar ganz verfehlten) anstatt der Einzel- 
bestimmungen fUr alle Beobachtungen anzunehmen. 

Wir lassen jetzt die Beobachtungen folgen. 

1. Mosambik. 

Breite = 15« 2S2 S. Länge -= 40« 48',50 0. v. Greenwich. 
1858 September 3. Im Hause des Herrn Grote. 

Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1. 
iure: 61« 32',10 t' « 22<>,0 R. 

Deklin.: 133 21,52 

Schwin^ngen: | Schwingungsbogen: 

I. Ablenkung: 96 0,18 204 =» 8» 36«,86 « 8,9 Skalenth. r = 19«,? R. 
U. „ 170 42,00 186 = 5 43,40 « 6,9 „ 

Ablenkungswinkel v«37020',91; to=»2»,5143; HorizontaMntensität T— 2,4989 

Gauss'sche absolute Einheiten. 
Torsion — + 0^43 x 8,89 ^ + l',67, mittlere Torsion -= + 11^32. 
Azimut der Mire = N. 59<> 13',6 0. Deklination = 13« 13',3 W. 

September 3. Palast (des Gouverneurs V). 
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 3. 

Mire : 332« 30',82 i' ^ 22«,3 R. 

Deklin.: 287 52,42 
I. Ablenkg.: 244 5,31; Schwing.: 100 = 3» 48«,31; |Schwbg. = 7,5 
IL „ 331 20,76 r«23«,5R. 

Ablenkungswinkel V« 43« 37',72 ; t„ = 2%2710; HorizontaMntensität T = 2,4900. 
Torsion = + 9',39 x 2,64 = + 24',79, mittlere Torsion = -f- ll',32. 
Azimut der Mire =- N. 58« 0^,8 W. Deklination « 14«0',0 W. 

Es scheint, als ob das nachträglich am 8. Septbr. bestimmte Azimut der Mire 
nicht ganz richtig, oder dass die Voraussetzung, der Beobachtungsort an diesem 
Tage sei mit dem vom 3. identisch, irrig sei. Die Deklination von diesem Tage 
wurde daher ausgeschlossen. 

September 4, Vormittags. Bei Herrn Sware (auf dem Festland?). 

Intensität und Deklination. Abtenkungsnadel No. 4. 
Mire: 291« l',05 r' = 22«,0 R. 
Deklin.: 282 25,95 
L Ablenkg.: 240 27,13 Schwing.: 100 «. 3» 46",29 iSchwbg. «* 8,9 t = 24«,3R. 
IL „ 324 17,46 „ 100 = 3 41,81 „ =6,5 

Ablenkung8winkelv=41«55',16; t„ = 2*,2477; Horizontal-IntensitätT — 2,5029. 
Torsion « -h 3,65 x 2,88 «= + 10',51. 



^2 Magnetische Beobachtungen. 

Das Azimut der Mire lägst sieh leider nicht bestimmen, da keines derjenigen, 
fUr welche Beobachtangen vorhanden sind, auf diese Ablesangen passt, daher diese 
Beobachtung für Deklination nicht brauchbar. 

September 4. 

Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 4. 
Ablenkungen wie bei der vorhergehenden Beobachtung. 
Schwingungen : 100 = 3"» 46»,31 | Schwingungsbogen «8,7 t = 24<>,3 R. 
„ 100 — 3 45,64 „ =6,5 

„ 100 «3 45,20 „ =4,5 

Ablenkungswinkelv = 4P55',16; to — 2»,2475; Horizontal-Intensität T=2,5031. 

September 4, Nachmittags. Bei Herrn Sware. 

Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1. 

Mire: 29P l',05 r' = 2P,0 R. 

Deklin.: 282 29,90 
I. Ablenkung: 245 8,24 ; Schwing. : 102 = 4» 17»,97 ; { Schwing.-Bog. «8,5 Skalth. 
II. , „ 319 43,57 

Ablenkungswinkelv — 37M7',66; to = 2'',5120; Horizontal-Intensität T = 2,5034. 
Torsion — + 4',00 x 3,89 = + 15',56, 

ßezflglich der Deklination gilt dasselbe wie fBr die vorige Beobachtung. 

September 5. Vor dem Hause des Herrn Sware. 
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1. 

Mire: 188« 30^,50 t' « 22^,9 R. 

Deklin.: 1 35,58 
I. Ablenkung : 324 27,59 ; Schwing. : 102 « 4"» 18»,01 ; i Schwbg. = 8,1 ; t = 22«,0 R. 
II. „ 38 39,70 „ 204 = 8 34,32 „ =5,2. 

Ablenkungswinkel v = 3706',06; to=2-,5144; Horizontal-Intensität T = 2,5061. 
Torsion — + l',94 x 3,90 = + 7',57, mittlere Torsion = + 11S32. 
Azimut der Mire = N. 165«8',3 0. Deklination = 13<>84',« W. 

September 5. Vor dem Hause des Herrn Sware. 
Intensität. Ablenkungsnadel No. 3. 
Ablenkungen nicht beobachtet, Schwing. : 98 = 3«'43*,46 ; i Schwbg. = 8,0 ; r = 22^5 R. 
angenommen wie September 3. „ 102=3 51,67 „ s:6,L 

AblenkungswiQkelv=43037',72; to=2'',2650; Horizontal-Intensität T= 2,4965. 

September 5. Vor dem Hause des Herrn Sware. Festland. 

Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 4. 
Mire: 183<>29',18 t' = 23^0R. 
DekUn.: 1 32,68 

Schwingungen : | Schwingungsbogen : 

I. Ablenkung: 320 7,37 100 = 3» 46%11 = 8,7 Skalenth. 
II. „ 43 49,69 100 = 3 45,39 = 6,4 „ r = 23^6 R. 

100 = 3 45,11 «»4,8 „ 
Ablenkungswinkel v=4105r,16; to=2'',2456; Horizontal-Intensität T=2,5066. 
Torsion = — 25',85 x 2,88 = — 74',39 (??), mitüere Torsion = + ll',32. 
Azimut der Mire = N. 165« 8',3 0. Deklination = 13«32',7 W. 

Offenbar sind die Ablesungen bei den Ablenkungen durch einen beträchtUchen 
Fehler entstellt, der den Ablenkungswinkel nicht beeinflusst, dagegen die Mittel- 



Dr. Ro8cher*B Messungen. 43 

richtang am ca. 30' falsch gibt Die hieraus folgende Torsionsbestimmimg ist bei 
Herleitang der mittleren Torsion aasgeschlossen worden. 

September 5. Hans des Herrn Sware. Festland. 

Inklination mit den Indnktionsstäben. lg const = 0,66212. 

Markirte Enden geklemmt 
I. Ablenkung: 16<»22',31 

IL „ 346 42,44 

Nicht markirte Enden geklemmt 
I.Ablenkung: 3460 48^76 

IL „ 16 26,77 

Ablenkungswinkel tp =- 14« 49',47. Inklination = — 49« 36',3. 

Die Neigung des Ringes ist unberücksichtigt geblieben, da über die Art der 
Notirung der Libellenablesungen ein Zweifel besteht 

2. Sansibar. 

Breite — 6« 9',6 S. Länge « 39« 14',5 0. v. Greenwich. 
1859 Januar 10. Dach der Wohnung. 
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1. 
Mire: 209«43',55 
Deklin.: 235 12,65 
I. Ablenkung: 206 33,34 Schwing.: 100 = 4"»2-,00 { Schwing.-Bogen = 8,6 
IL „ 263 48,54 „ 100 =- 4 1,41 „ = 6,4 

100 -=4 1,05 „ =4,7 

100 = 4 0,65 „ « 3,9 

Ablenkungswinkelv=28«37',60; to=2-,4043; HorizontalIntensitätT « 2,9416. 
Torsion = + 1,71 x 8,0 = + 13',68. 
Azimut der Mire = N. 16« ll',l 0. Deklination == 9« 57',9 W. 

Januar 10 (?). Dach der Wohnung. 

Inklination mit den Induktionsstäben. 
Markirte Enden geklemmt 
L Ablenkung: 244« 2',17 
IL „ 226 40,01 

Nicht markirte Enden geklemmt 
L Ablenkung: 226«37',14 
n. „ 244 8,59 

Ablenkungswinkel i^ » 8« 43',40. 

Diese Beobachtung wurde in Verbindung mit der Inklinationsbestimmung durch 
das Nadelinklinatorium zur Ermittelung der Konstante für die Ablenkung der 
Inklination benutzt und diese geftanden: lg const =^ 0,66212. 

Januar 10. 3^ Nachm. Dach der Wohnung. 

Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1. 
Mire: 89« 21',45 
Deklin.: 114 47,18 
L Ablenkung: 86 4,89 Schwmg.:100«»4»2>,92 ^Schwing.-B.»9,6 r»26«,5R. 
IL „ 143 26,65 






t' = 26»,5 B. 




Schwbg.:100=-4"2',92 


iSohwing.-B. — 9,6 


„ 100 — 4 1,83 


- 7,2 


100-4 1^2 


- 5,6 


„ 100—4 1,29 


-4,2. 



^^ Biagnetischd Beobachtnog^n. 

AblenkuDgswiBkelv« 28^40^88; to =2^4075; Horizontal-IntensitätT — 2,9841 

Torsion = + l',41 x 8,0 « + ll',28. 

Azimut der Mire = N. 16« ll',l 0. Deklination == 9^52*,\ W. 

Janaar 11. S*» Nachm^ Dach der Wohnung. 

Inklination mit dem Nadelinklinatorium von Meyerstein. 
Nadel No. 1. Pole direkt (d. h. das mit B bezeichnete Ende hatte Nord- 
raagnetismus). 

Kreis W. Marke aussen - 34» 34',5 

« „ W. „ innen 45,0 

„ 0. „ „ 58,5 

„ 0. „ aussen 36,0 

— 34 43,50. 
Pole umgekehrt 

Kreis 0. Marke aussen — 34® 72',0 
„ 0. „ innen 54,8 

„ W. „ „ 30,0 

„ W. „ aussen 47,2 

"^—34 51,00." Inklination = - 34<'47',25. 

Januar 12, Mittags. 

Inklination mit dem Nadelinklinatorium. 

Nadel No. 2. Pole umgekehrt. 

Kreis W. Marke aussen — 34<> 103',5 

„ W. „ innen 52,5 

„ 0. „ „ 54,8 

„ 0. „ aussen 59,2 

— 34 67,50". 
Pole direkt. 

Kreis 0. Marke aussen — 34<> 25',5 
„ 0. „ innen 31,5 

„ W. „ „ 59,2 

„ W. „ aussen 63,8 

-- 34 45,00. Inklination = — 34» 56',25. 
Das Mittel — 34<>5l',75 wurde in Verbindung mit den Ablenkungen am Januar 10 
dazu benutzt, die Konstante ftir die Inklinationsbestimmung mit dem magnetischen 
Theodoliten festzustellen, lg const. «» 0,66212. 

Januar 13. Dach des Hauses. 
Intensität und Deklination. Ablenkungsmagnet No. 1. 

Mire : 209® 55',30 r' = 26^,9 R. 

Deklin.: 235 21,02 
LAblenkg.: 207 0,41 Schwing.: 100«=3«39«,005 4Schwing.-B.«»7,5 r«*25«E. 
IL „ 263 45,78 

Ablenkungswinkel v = 28® 22',68; to«-2«,4212; HorizontaMntensität T=2,9312. 
Torsion = — 2',07 x 8,0 = — 16',56. 
Azimut der Mire = N. 16® ll',l 0. Deklination = 9® 24',3 W. 

Torsion oifenbar unrichtig, Beobachtung der Deklination daher ausgesehlosseD. 



Dr. BoBcher's Messangeii. 45 

3. KoBdotschi« 

Breite » 6^ W 8. Länge — S9'> 15' 0. von Greenwich. 
Februar 8. Im Orte selbst. 

Intensität und Deklination. Ablenkangsnadel No. 1. 
Mire: 242« 57',50 t' — 27« B. 
Deklio.: 223 49,30 
I. Ablenkg.: 195 15,66 Schwing.: 99-. 4» 4',26 iSchwing.-B. = 8,2 t— 25»,8R. 
II. „ 252 21,59 

Ablenkungswinkel t» 28« 32',97; t, = 2',4450 ;Horizontal- Intensität T= 2,8950. 
Keine Beobachtungen f)lr Azimut vorhanden, daher keine Deklinations- 
bestimmung möglich. 

Februar 8. 

Inklination mit den Indnktionsstäben. 

Markirte Enden geklemmt. 
I. Ablenkung: 232« 56',49 
II. „ 214 45,82 

Nicht markirte Enden geklemmt. 
I. Ablenkung: 214« 53',25 
IL „ 232 44,96 

Ablenkungswinkel i/; =:» 9« 0^,59. Inklination^ — 35« 43',7 . 

* 

Zusammengestellt haben wir: 

1. MMHUnbik. Breite => 15« 2',2 S. Länge = 40« 48',5 0. v. Gr. 

a. Deklination : 13« ld',3 W. 1858, Sept. 3. 

14 0,0 „ 3. 

13 34,3 „ 5. 

13 32,7 „ 5. 

Mittel => 13 35,1 W., oder 13«S6',8, 
wenn wir die zweite Beobachtung ausschliessen. 

b. Horizontal-Intensität : 2,4989 1858, Sept. 3. 

2,4900 „ 3. 

2,5029 „ 4. 

2,5031 „ 4. 

2,5034 „ 4. 

2,5061 „ 5. 

2,4965 „5. 

2,5066 „ 5. 

Mittel => S,50094 metrische Einheiten. 

c. Inklination : = — 4»« 86',8. 1858, Sept. 5 

2. SansilMr. Breite -> 6« 9',6 S. Länge — 39« 14',5 0. r. Gr. 

a. Deklination: 9«57',9W. 1859, Jan. 10. 

9 52,1 „ 10. 

9 24,3 „ 10. 

Mittel 9 44,8 W.", oder «« 55',0 W., 
wenn wir die letzte Beobachtung wegen der ungewöhnlichen Torsion ausschliessen. 



^ß Magnetische Beobachtungen. 

b. HorizontaMntensitftt: 2,9416 1859, Jan. 10. 

2,9341 „ 10. 

2,9312 „ 13. 

Mittel 2,MMS. 

c. Inklination: — 840 47',25 1859, Jan. 11. 

— 34 56,25 „ 12. 

Mittel — 34 51,75. 

3. Kondatsohi. Breite = ö« 40^ S., Länge = 39« 15' 0. v. Gr. 

a. Deklination: fehlt. 

b. HorizontaMntensität : 2,8950 1859, Febr. 8. 

c. Inklination : — 85« 48',7 „ 8. 



Uebersicht der Ergebnisse 

ans den magnetischen Beobachtungen 
Dr« A. VLomtbMt^m und der t« d« Deekeii'sclieii Expedition« 



(R) Sosclier (Th) Thonton; (E) Eenten; (D) 7. d. Decken and seine Begleiter wlihrend der Djabareise. 

Die Ziffern in () bedeuten die Anzahl der benutzten Beobachtungen. 
Die Inland-Stationen sind ein wenig eingerackt 



Ort und Zeit der Beobachtongen. 



AbweiehuB^ 

(westlich) 



Horizontal- 
Intensitat. 



Inklination. 



Mosambik, 8. bis 5. Sept 1S58 

Sansibar, 10. bis 13. Jan. 1S59 
21. JnU 1862 . . 

24. Febr. 18t>5 . . 

25. Febr. 

5. M&rz .... 

6. and 8. M&rz . . 



Kontetsehi, 8. Febr. 1S59 



(R) 
(R) 

(K) 
(K) 
(D) 
(D) 
P) 

(R) 



18«26',8 (3) 
9»&5',0 (2) 






2,5009 (8) 

2,93&6 (3) 

2,9111 (1) 

2,9&50 (1) 



2,9874 (1) 
2,8950 (1) 



— 49«86',8 (1) 
-84«5r,8 (2) 

-85» 5M9(1) 

— 86« 0^,75 (1) 

— 84« 49',22 (2) 

— 84« 45',16 (2) 

— 85» 4^75 (1) 



Wanfa, 8. Not. 1863 ... 
Kilnlnbllgel, 2. and 3. Kot. 
Jouboberf, 12. Not. . . 



Monibas, 12. bis 19. Juni 1861 . . . 

7. Sq»t. und 1. Okt 1862 . 

Eleftatenflnss, 14. Juli 1861 . . 

Mbaramo, 15. Okt. 1862 . . . . 



Dafetakttgel, (a XX) 24. Jnli 1861 . 
Kilema, Kordhügel, (A XXI) 3. Ang. 
See Jipe II, 7. ond 8. Dec. 1862 . . 

See Jipe III, 18. Dec 

Araseka H, 5. n. 7. Nor 

Moseki, 3. Dec 



KiUmantsekaro, 28. Nor 

(Lager H in 10600 Ft Meereshohe) 



(K) 
(K) 

(K) 

1 

(Th) 
(K) 

(Th) 
(K) 

(Th) 

(Th) 

(K) 

(K) 

ff) 

(K) 

(K). 



9» 4',2 (1) 

8«45M (2) 

9»12',4 (1) 

* 

9^Wfi (4) 

9»54',0 0) 

9»55',8 (4) 

10» 5',6 (1) 

10<'28',2 (1) 

10» l'.l (20) 

10» r,6 (1) 

? 9» 37M (1) 

9»85',2 (1) 



[3,0393 (1)] i 
8,0478 (1) 

[2,8471 (1)] 



8,0797 (2) 



3,0728 (1) 



8,0809 (1) 
3,0685 (1) 



« 



48 



Magnetische Beobarhtun^^An. 



(westlich) 



Ort ond Zeit der Beobachtungen. 

Tula, 1. Jnli 1865 (D) 

Kimna (Eismaio), 23. Juli (D) 

Jambo, 6. Aug (D) 

12. Aug (D) 

13. Aug (D) 

Manamsunde, 20. Aug (D) 

We^re, Station VII, 30. Aug (,D) 

DJabafluss, Station VIII, 1. u. 4. Sept. . (D) 

DJabafluss, Station X, 6. Sept \J>) 

DJubafluss, Station XIII, 12. Sept. . . (D) ,! — 

» * 

Kitanda (Gross-Komoro), 7. u. 2. Juni 1864 (K) ? 8H9'4 (1) 

Hellfille (Nowi-Be), 26. u. 22. Mftrz 1864 . (K) |i 11*» 5',0 (n 

St. Dgüis (S6union), 7. Aug. 1868 . . . . (K) 

Port Yietoria (SescheUen), 5. Mai 1863 . (K) ' — 

11. Mai ... (K) , — 

13. Aug. . . . (K) ' 4»a»',8 (2) 



Horixontal- 
Intensitftt. 



InkÜBattoi, 



* 



« 



* 



[8,2089 (1)] I 

[3,3866 (1)] 

8,2393 (1) 

f8,2056 (1)] 



?-_0,86r* 
W r,88(l) 



[3,3806 (1)] 
[3,2801 (1)] 



?__ 



28 49, 

24«57M9(1) 



J,62/^^^ 



— 22« 19'J8 (1) 

— 21» 40',94 (1 ^ 

— 21* 4S',44 \\\ 



3,8730 (1) — 20« 52',81 (1 

:— 20 88,75(1) 



[3,2278 (1)] 
[3,2962 (1)] 



— 19« 45' Jl (P 

— 18*^ 24',06 in 

— 19 0,0 ir 



2,7890 (1) 



2,0912 (1) I 



2,4763 (1) I 



[8,2685 (1)] , 

3,2092 (1) ! 

? 3,0185 (1) I 



Eine theoretische Verwerthnng der vorstehenden Beobachtnngs-Ergebnisse 
ist zur Zeit nicht räthlich, theils ihrer geringen Anzahl wegen, theils weil in Karzern 
die Veröffentliehnng anderer wichtiger Beobachtungen aus demselben Gebiete zn 
erwarten ist, namentlich von Seiten des ausgezeichneten französischen Forschers 
Alfred Grandidier, welcher mit grossem Eifer und Geschick auf Räunion und 
Madagaskar magnetische Beobachtungen anstellte, und welchem jetzt unser 
gleichfalls mit magnetischen Messgeräthen versehener Landsmann J. M. Hilde- 
brandt auf der grossen afrikanischen Insel nachzufolgen im Begriffe steht. 



I 



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Tabellarische üebersicht 



der 



Oeschiehte Ostafrikas. 



Hauptsächlich nach Guillain's Documents sur Thistoire, la g^ographie et 

le commerce de TAfrique Orientale, 

bearbeitet und bis zur Gegenwart fortgefohrt tou 

Otto Kersten. 






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Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

Hauptsächlich nach Gnillain's Documenta sur l'histoire, la gdographie et 

le commerce de TAfrique Orientale, 

bearbeitet und bis zur Gegenwart fortgefübrt von 

Otto Kersten. 



Das früher über die Geschichte von Sansibar und Mombas Mitgetheilte (Bd. I. S. 115 
und 172 etc.) beruht im Wesentlichen auf den Angaben in Krapfs ..Reisen in Ostafrika", 
Komthal 1854; die tabellarische Uebersicht gründet s^ch auf sorgfältiges Studium 
des umfänglichen Guillain'schen Quellen werkes , ist daher in jedem zweifelhaften Falle 
(wie bei der Expedition des Türken Ali Bey, welche früher irrthümlich als eine nur 
einmalige dargestellt worden ist) als massgebeod zu betrachten. Jene Darstellungen im 
erzählenden Theile sind hauptsächlich auf anregende Unterhaltung berechnet; die 
tabellarische Uebersicht soll zum Gebrauch und zur Bequemlichkeit Derer dienen, 
welche genauere und eingehendere Mittheilungen wünschen. Für gründliche Forschungen, 
zu denen diese Uebersicht anregen möchte, bleibt GuiUain's Arbeit unentbehrlich. 



L Zeit der unsiehfren Nachriehtcn. 

Die Araber stehen seit den ältesten Zeiten in Verbindung mit Indien nnd 
Ostafrika. ^^,^ 

Die Assyrer unier Semiramis treiben Handel auf dem persischen Golf. 1^)0 

Sesostris von Egypten schickt eine arabisch -phöniziscbe Flotte von 400 Segeln 1G42 
aus, um die Küsten Indiens nnd der Länder am rothen Meere zu erobern. Sein Bruder 
Dan äug führt eine Kolonie nach Griechenland. 

Das Goldtand Ophir — aller Wahrscheinlichkeit nach Sofala, das einzige 1000 
Küstenland des indischen Meeres, welches Gold in Menge geliefert hat — wird auf 
Salomo's nnd Hiram's Befehl von jüdisch-tyrischen Schiffen besucht, an- 
fangs wol unter Führung der Araber. 

Auf Befehl des Königs Nechos von Egypten (welcher den Nil nach dem ^^J'j; 
rothen Meere abzuleiten versuchte) wird von Phöniziern die erste rmsehiffnng^ 6 IT- 
Afrikas ausgeführt. ^^^ 

Die Flotte fuhr aas dem rothen Meere ab und kehrte nach drei Jahren durch die Säulen 
des Herkules zurück. Jeden Herbst legte man an, um das Feld zu bestellen, und nach 
der Erote setzte man die Heise fort. Den nach Süd und West Fahrenden stand die 
Sonre , wie Dies in der Tbat geschehen musste, nach einiger Zeit zur rechten Hand, also 
im Norden, was jedoch Ilcrodot (445!), welcher diesen Periplus erwähnt, nicht sehr glaub- 
würdig findet, dlerodot meint, beiläufig erwähnt, die heisse Zone sei unbewohnbar, und 
Afrika biege schon vom rothen Meere an westwärts nach den Säulen des Herkules um.) 

T. d. Decken, Keinen, ni. 3. Oeflchlchte. 1 



2 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

323 Tod Alexander des Grossen, welcher, vermutlieh von Aristoteles angeregt, 
gleichfalls Afrika umschiffen lassen wollte, nachdem in seinem Auftrage 
Nearchus, vom persischen Meere ausgehend und durch das rothe zurückkehrend, 
die indische Küste besucht und hier überall arabischen Handel und viele arabische 
Ortsnamen gefunden hatte. 

Auf Alexanders und der ihm nachfolgenden Ftolomäer Beiehl gingen auch griechische 
Kolonisten nach Sokotra (Dioscoridis Insula der Alten, vom indischen „Diu"- 
Insel und dem verstümmelten „Sokotra"), um Aloe zu bauen. 

200 Zur Bititczeit von Alexandrien, unter den Ptolomäern, war die Kenntniss 
von Ostafrika noch sehr dtirftig. So weiss Eratosthenes (f 194), der gelehrte 
Bibliothekar von Alexandrien, fast Nichts von diesen weiten Gestaden, und Aga- 
tharchides (177!), aus welchem wieder Strabo (1 n. Chr.), Plinius der Aeltere 
(23 — 79 n. Chr.) und Diodorus (unter Augustus) schöpften, ist der Meinung, dass 
die von den Arabern aus Indien gebrachten Gewächse in Jemen selbst wüchsen. 

Diese Meinung beweist, dass der egyptischc Handel zu jener Zeit nicht über Saba, 
Hauptstadt von Jemen und Markt für die Erzeugnisse Indiens, hinausreichte. Die indischen 
Waaren ginc;en damals zumeist erst nach Gerrha am persischen Meerbusen und dann über 
Land nach Egypten. Das unsichere rothe Meer war wenig besucht; sogar zur Vermitt- 
lung des Küstenhandels diente ein Landw^eg, welcher Ton Arsinoe (Sües) nach Ptole- 
mäis-Thcron (Sauakin?, an der Westküste des rothen Meeres in 18® lO' N. Br. gelegen), 
fahrte. 

104 ersti'eckt sich, wie Strabo nach Artemi dorus berichtet, der Handel EgjT)tens 
bis zum Hörn des Südens (nach Guillain: Ras el Khil in 7^ 40' N. Br.). 

100 soll Eudoxus Afrika umschifft haben; die zwei hierüber vorhandenen Er- 
zählungen widersprechen sich indessen vollständig. 

25 V Verunglückte Expedition desAeliusGallus, welcher auf Augustus* Befehl Arabien, 

Aethiopien und das Land der Troglodyten besuchen sollte. 

n.Chr. Gntdeckanf der Honsaiie (s. Bd. I. S. 18 f.) durch Hippalus; neue Aera 
^'^ für den römischen Handel unter Kaiser Claudius. 

Nachdem ein Freigelassener des Annius Plocamus , an der arabischen Küste vom Nonl- 

ost ergriffen, nach Ceylon getrieben worden war, kam Hippalus, ein erfahrner Seemann, 

auf den Gedanken, dieser Wind könne ein regelmässiger sein; er vertraute sich ihm an 

und gelangte glücklich nach Indien. Auf der Rückreise besuchte er Ostafrika. Ihm zu 

,^i. Ehren wurde der SüdwestmonSun „Hippalus" genannt. 

J'^ll^j Perlplus des erythräischen (rothen) Meeres (oder Periplus des Arrian). Der 
%'Si Verfasser besuchte unter Anderem Opone(Hafun, Südbai), Serapion (Warscheich?), 
198— die Inseln Pyralaon, (Pata, Lamu etc. ?), Menuthesias oder Menuthias (San- 

(!il?h sibar?) und einen „Rhapta" genannten Ort am Delta des Lufidschi. 

^*" «1. u. 

tronne) ^ Mg ^ 

Die erlangte Kenntniss verliert sich wieder, und die besten Schriftsteller wissen 
fast Nichts mehr von Ostafrika. Erst als Mahammeds welterschtltternde Lehre sieb 
"7hTh! verbreitet, tritt auch diese Küste wieder in der Geschichte auf. 

(122 d. H.) Said, Sohn des von den Aufständischen gewählten Chalifen Ali 
ben Hussein ben Ali (letzterer Ali war Vetter und Schwiegersohn Mahammed's) 
739 wandert, nachdem sein Vater besiegt und getödtet worden, mit seinem Anhange, 
den EmoSaiden, nach der Küste von Ostafrika aus. Die arabischen Ansiedler ver- 
breiten sich unter ihm und seinem Nachfolger weithin an der Küste und gründen 
überall Städte. 

Wie alt und ausgedehnt schon damals der Verkehr mit Ostafrika war, beweist die 
Thatsache, dass Jahia auf Befehl seines Bruders Abul Abbas es Saffah (132 d. H. » 749- 



I. Zeit der unsicheren Nachrichten. 3 

50 n. Chr.), des Ghalifen von Bagdad, durch 4000 Neger von der Sansibarküste 
11000 Bewohner der aufständischen Stadt Mossul tödten Hess (nach 750 n. Chr.) und dass, 
wie Abulfeda erzählt, im Jahre 870 oder 871 n. Chr. die Stadt Basra von den Sendsch- 
soldaten des Ghalifen von Baghdad eingenommen und geplündert wurde. 

Genaueres ttber die damaligen und späteren Vorgänge in Ostafrika er- 
fahren wir nur aus einer alten Chronik von Kiloa, welche von den Por- 
tugiesen aufgefunden und durch Joan de Barros überliefert wurde. Das 
Wesentliche daraus ist Folgendes: 

(295 d. H.) Gr&ndan; der Stadt Hnkdischa durch Araber aus der Stadt 908 
el Ghasa am persischen Golf. Unter Führung von sieben Brüdern waren jene 
Araber vor ihren Feinden geflüchtet, um sich eine neue Heimath zu suchen. Auf 
drei Schiffen landeten sie an der Küste von Adschan (dem Somaliland) und 
gründeten die Städte Mukdischa und Brawa (letztere steht noch jetzt unter sieben 
Scheiks, den Nachkommen jener Brüder). Von ihnen gedrängt, zogen die früheren 
arabischen Ansiedler, die Emosaiden, sich weiter in das Innere zurück, vermischten 
sich mit den Eingebomen und nahmen deren Sitten an. (Ursprung des Somali- 
volkes? cfr. Decken II, 319.) Mukdischa aber wurde eine mächtige Stadt unter 
den Sultanen aus der Familie der Mdoflfer. Die Einwohner trieben weithin Handel, 
namentlich auch mit dem goldreichen Sofala, welches sie durch einen Zufall auf 
ihren Fahrten entdeckten. 

(365 d. H.) Grflndang^ von Kiloa durch Bewohner der Stadt Schiras im 975 
Norden des pers. Golfes. Ali, einer der sieben Söhne des dortigen Sultans Hassan, 
zog, weil er, der Abkömmling einer Sklavin, sich nicht genug geachtet glaubte, 
mit Familie und Sklaven auf zwei Schiffen aus, um in Ostafrika einen selbständigen 
Staat zu gründen. In Mukdischa und Brawa fand er Araber von einer anderen 
Sekte vor und zog darum weiter. Die Insel Kiloa gefiel ihm indessen; er kaufte 
sie den Eingebornen ab und gründete eine Stadt, welche rasch an Grösse und Be- 
deutung zunahm. Einer seiner Söhne breitete seine Herrschaft bis Mafia und 
Sansibar aus und nahm später den Titel Sultan an, welchen auch seine Nach- 
folger (45 an Zahl bis zur Ankunft der Portugiesen) fortführten. 

Niederlassung der Araber in Sofala. ^Hi 

Seliman Hassan, Sohn des Daud ben Seliman, des elften Königs von Kiloa, -^y^^ 
gebietet über Pemba, Sansibar, Mafia, Sofala und einen grossen Theil der Küste, *>!■ 
verschönert die Stadt Kiloa und baut daselbst ein steinernes Fort. 



Für die Zeit bis zur Ankunft der Portugiesen sind wir fast ausschliesslich 
auf einige arabische Schriftsteller angewiesen, aber auch diese melden nur 
wenig, zumal in Bezug auf Geschichte, wiewol sie die günstigste Gelegenheit 
hatten, von Schiffern und Kaufleuten ausführliche Nachrichten zu erhalten. 

Massud! besuchte im Jahre 917 (304 d. H.) die Ostküste von Afrika. Er sagt, 
dass der entfernteste Theil des Meeres der Sendsch bis nach dem gold- 
reichen Sofala und dem Lande der Wak-Wak (Land der Wamakua?) reiche. 
Seine Angaben sind von geringem Werthe, seine Insel Kambalu ist nicht mit 
Bestimmtheit wiederzuerkennen. 

Abu Said Hassan (10. Jahrhundert) erzählt nach den Aussagen eines Kaufmanns, 
dass die Nachkommen der unter Alexander dem Grossen nach Sokotra über- 
gesiedelten Griechen jakobitische (abyssinische) Christen seien. 



4 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

Edrisi (12. Jahrhundeii;), ein gelehrter Scherif am Hofe des Königs von Sicilien, 
scheint in seinen Aufzeichnungen alle Kenntnisse seiner Zeitgenossen wieder- 
gegeben zu haben. Ihm zufolge wendet sich Afrika vom Somalilande an ostwärts 
bis nach China. Von den uns bekannten Orten führt er auf: Sokotra, Brawa 
(Beruat oder Meruat, wie er es nennt), Merka (dieses hier zum ersten Male), 
Malindi und Mombas. Malindi ist eine grosse Stadt an der Mtlndung eines 
Flusses. Ihre Einwohner beschäftigen sich mit Fischfang , Jagd auf wilde 
Thiere und mit dem Ausbeuten von Eisenminen. Mombas ist ein kleiner, 
vom Könige der Sendsch (des Volkes von Sansibar) abhängiger Ort Die 
Bewohner bearbeiten gleichfalls Eisenerz. Sie besitzen kleine rothe Hunde, 
welche ihnen bei der Jagd auf die zahlreichen wilden Thiere dienen. 

Edrisi's El Baues, die letzte Ortschaft der Sendsch, wird wol an der 
Mündung des Luildschi gelegen haben, wenn es nicht ein andrer Name für 
das von ihm nicht erwähnte Kiloa ist, wie ja auch die Namen Mombas und Mvita, 
Sansibar und Ungudja, Pemba und Djesiret el Ghotera dasselbe bedeuten. 
Der Flecken Thonet wird in der Nähe des Kap Delgado zu suchen sein, 
Deudema 300 Seemeilen (gleich drei Madjira oder volle Tagereisen) dies- 
seit der Mündung des Sambesi. Das Land zwischen beiden Orten, in welchem 
man auch die Wak-Wak (Wamakua?) suchen muss, scheint er nicht za 
kennen. Was er von Siuna sagt, könnte man auf Sc na beziehen, wenn man 
annimmt; dass die flache Küste vom Sambesidelta seit jener Zeit sich weiter 
vorgeschoben habe. Nach dieser Annahme käme sein Djentama an die 
Mündung des Likongo zu liegen^ Dendema an Stelle des heutigen Kiiimane 
und Buk ha an den Luabo, den südlichen Arm des Sambesi. Die Stadt 
Djebesta (od. Djesta?) könnte man für den damals sehr besuchten Goldmarkt 
Sofala halten und Daghuta für einen Ort nicht weit vom Kap Corrientes, 
etwa illr Inhambana. Alle diese Annahmen aber erscheinen gewagt, da 
Edrisi's Entfernungsangaben sehr fehlerhaft sind. Auffällig ist, dass er einige 
schon seit längerer Zeit wichtige Punkte nicht nennt Von zweien oder dreien 
der Komoren sowie von Madagaskar und Ceylon spricht er in höchst 
unbestimmter und verworrener Weise. 

Jakuti, ein vielgereister Kaufmann, schrieb Anfang des 13. Jahrhunderts ein 
geographisches Wörterbuch. In dem Auszug daraus auf der Pariser Bibliothek 
sind die Städte Mukdischa, el Djub (nach Krapf wol das El Nedja 
Edrisi's, oder die Stadt Jumbo an der Mündung des Djubaflnsses?) und Kiloa 
erwähnt, welche sich bei den früheren Schriftstellern nicht finden. Nur über 
Mukdischa finden sich einige nähere Angaben, und diese scheinen sich auf 
längst vergangne Zeiten zu beziehen. Sein Lendjuya erkennen wir nach 
dem Klange des Wortes und in Verbindung mit dem Namen Tambat (unsere 
Insel Tumbatu, deren mahammedanische Bewohner nach Jakuti von Lendjuya 
herübergekommen sind) als Ungudja, wie die Suaheli die Insel Sansibar 
nennen. Die Stadt Sofala erwähnt Jakuti als fernsten Punkt im Lande der 
Sendsch. Die Insel Komr oder £1 Komr, welche bisher nicht näher bestunint 
war, legt er in die Mitte des Meeres der Sendsch, dessen grösste Insel sie sei. 

Ben Said (Ihn Said) verfasste in der Mitte des 13. Jahrhunderts seine Djagrafia, 
welche Einiges über Ostafrika enthält. Er schöpfte aus Edrisi, liess aber 
Vieles, was dieser erwähnt, weg und ist überdies oll unklar. 
Nach ihm soll die Stadt Merka an der Mündung des weitläufig besprochenen 



I. Zeit der unsicheren Nachricbien. 5 

Nil von Makdischa liegen , während schon Edrisi weiss, dass sie in ei- 
niger Entfernung davon liegt (zwei Tagereisen gibt er übertriebener Weise 
an). Die Bewohner von Merka lässt er ebenso wie die Berbern Mahammedaner 
sein, was wir bisher nicht mit Bestimmtheit wassten. Der Djubaflnss wird 
kurz abgehandelt; die Stadt Mnkdischa, welche doch damals schon einige 
Bedeutang haben mnsste, wird einfach nnr genannt. Die bei Edrisi vorkom- 
menden Orte El Nedja und Beduna (in der Nähe von Warscheich oder 
der Djubamündung) kennt er nicht, ebenso wenig das von seinem Vorgänger 
allerdings unbestimmt gelassene Med u na oderNaduba. Malindi und Mom- 
bas aber kommen in derDjagrafia vor, letzteres als Sitz des Königs der Sendsch. 
SeinBanyna könnte das schon aufKiloa gedeutete el Baues des Edrisi sein, und 
Dies wird sehr wahrscheinlich dadurch, dass Jakuti keine dieser beiden Städte, 
wohl aber Kiloa nennt. Von den anderen Ortschaften Edrisi's führt Ibn Said 
noch Syuna (Sena?) an und Daghuta, dieses die letzte Stadt von Sofala, 
jenseit welcher das Land, seiner Meinung nach, wüst und nicht mehr bewohnt 
ist, wie es auch die zwischen Sofala und den Sendsch liegende Küste sein 
soll. Als Berg el Molattam kann die hohe Küste zwischen Sofala und 
Kap Gorrientes angesehen werden, und letzteres könnte unter dem Berg El 
Nedama gemeint sein, „bei welchem der Kanal von Komr endigt und 
das stürmische, unschiflfbare umgebende Meer beginnt/' 

Auch nach Ibn Said erstreckt sich Afrika weit hin nach Osten, so dass 
das Kap der guten Hoffnung südlich von China zu liegen kommt In dem 
diesergestalt gebildeten „Mittelmeere'^ zwischen Südasien und Afrika lässt 
er, im Süden von Ceylon, die Insel Komr oder Malay gelegen sein, welche 
die Seschellen und einen Theil von Java und Sumatra umfasst. In einer 
anderen geographischen Abtheilung nennt er neben mehreren fabelhaften Orten 
auch eine Insel Kilua; diese kann indessen nicht in Uebereinstimmnng mit 
unserem Kiloa gebracht werden. 

Abulfeda, der „Fürst der Geographie," zu derselben Zeit wie Ibn Said lebend, 
theilt uns nichts Neues über Ostafrika mit. 

Ibn Bathuta, welcher im Jahre 1331 (731 d. IT.) von Seila aus die Küste besuchte, 
gibt uns einen ziemlich werthvollen und zuverlässigen Bericht. Seine 
Schilderung der grossen Stadt Mukdischa (Ibn Bathuta sprach selbst das 
Mukdischa-Idiom), des dortigen Sultans, der Bevölkerung und des ihm 
gewordenen Empfangs muss noch jetzt in den Hauptsachen als richtig 
anerkannt werden. Es herrschte damals Abu Bekr, ein Sohn vom Scheik 
Omar und berberischen Ursprungs (jedenfalls vom Herrscherstamme der 
MdoflFer, welcher die Emosaiden hier verdrängt und die Stadt zu so hoher 
Blüthe gebracht hatte). Die Einwohner hatten schöne Häuser und Moscheen 
und zeichneten sich durch ihre Gesittung aus. Von Mukdischa kam Ibn 
Bathuta nach Monbasa (Mombas); da er aber nur eine Nacht in der 
Stadt blieb, konnte er nicht Viel erfahren. Er hält die Insel Mombas für 
viel zu gross. Von den Einwohnern sagt er, dass sie schafeitischen Bekennt- 
nisses seien und keine Herrschaft über das benachbarte Festland ausüben. 
Kulua (Kiloa) hält er für die schönste und am besten gebaute der von 
ihm gesehenen Städte. Was er vom edelmüthigen Snltan Hassan erzählt 
sowie von dessen Reise nach Mekka und seiner Stellvertretung durch seinen 
Bruder Daud, stimmt vollständig mit der oben erwähnten „Chronik von Kiloa" 



Q Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

überein. Daher müssen wir auch annehmen , dass er in Kiloa Kisiwani nnd 
nicht in Kiloa Kibendsche gewesen sei, obwohl er sein Kiloa als auf der Küste 
liegender wähnt. Auch in Kiloa wie überhaupt im ganzen ^^Suahel'^ (damals wol 
nur von Kap Puna bis Kap Delgado gerechnet) waren dieJBewohner Schafeiten. 
Die Häuser sollen wie in Mombas aus Holz gebaut gewesen sein; diese An- 
gabe beruht jedoch wahrscheinlich auf einem Irrthum, da schon 130 Jahre früher 
unter Seliman Hassan ein steinernes Fort errichtet wurde. Dieses Fort erwähnt 
er nicht; auch von dem gewiss nicht unbedeutenden Handel schweigt er. 

Abul Mahassem schrieb ein Buch, genannt ,,Manhal es Saii/' aus welchem 
erhellt, dass 1378 (780 d. H.) die Stadt Lamu existirte und muslimitische 
Bewohner hatte sowie einen rechtsgelehrten Kadi, von welchem Mahassem's 
Berichterstatter, Makrisi, diese Dinge in Mekka erfuhr. 

El Bakui (1403 = 806 d. H.) spricht von der Insel Bandg.uia oder Leikhnma 
(unser Ungudja oder Sansibar). Er beschreibt sie als eine grosse nnd 
fruchtbare Insel im Meere der Sendsch, auf welcher die Reben (!) dreimal im 
Jahre Frucht tragen, als Anlegeplatz fast aller Schiffe, welche diese Gestade 
-besuchen, und als Sitz des Königs der Sendsch. — 

Das ist Alles, was die Araber uns von der langen Zeit ihrer Herrschaft 
überliefei-t haben. Es ist wenig Wahrheit in viel Irrthttmem und Fabeln versteckt, 
und würde noch weniger gewesen sein, hätten die Portugiesen nicht die Chronik 
von Kiloa aufgefunden; denn durch diese erst erfahren wir von der musli- 
mitischen Einwanderung der Emosaiden, ihrer Mischung mit den Eingebomen in 
Folge der zweiten arabischen Einwanderung, von der Gründung der Städte Muk- 
discha, Brawaund Kiloa, von Kiloa's Macht und Herrschaft auf der Küste nnd den 
Inseln von Sansibar bis Sofala. Die damaligen Schriftsteller verstanden es nicht, 
der Wissenschaft zu nützen. Sie zogen ihre Nachrichten in ungeschickter Weise 
oder von ungebildeten Leuten ein. Ausserdem suchten vielleicht auch die 
ansässigen Araber ihr Wissen aus Handelseifersucht zu verheimlichen, oder 
verschmähten, stolz auf ihre hergebrachte Bildung, sich viel mit den rohen 
Völkerschaften abzugeben, von denen sie übrigens, auf ihren Inseln und 
festen Plätzen, ziemlich abgeschlossen lebten. 

IL Grudang des portugiesiscliei Kolonialreidis. 

Als die arabische Herrschaft sich auf die südlichen und östlichen Küstenländer 
des Mittelmeeres zurückgezogen hatte, konnte man in Europa nicht mehr ohne die 
kostbaren Erzeugnisse Indiens bestehen ; und da der gerade Weg nach den Ländern 
des Ostens durch die Jünger Mahammeds versperrt war, suchte man,. von Gewinn- 
sucht gestachelt, auf anderen Bahnen die Märkte zu erreichen, auf denen die mns- 
limitischen Schiffer und Kaufleute sich seit Jahrhunderten bereichert hatten. Zu 
diesem Zwecke gingen die kühnen Seefahrer jener Zeit nach Osten und Westen 
aus, und so entdeckten sie Amerika (1492) und den Seeweg nach Ostindien (1498), 
auf welchem sie nothgedrungen auch die Ostküste von Afrika berührten. 

1412 Dom Henri geboren 1392, Sohn Johann I. von Portugal, (1383—1433), von 1415 an Statt- 

ff. balter der neuen afrikanischen Provinzen seines Vaters, schickt alljährlich ein Schiff zur Er- 

forschung der Westküste von Afrika aus. 

1433 Umschiffung des Kap Bajador in 26^ N. Br., 3*^ jenseit des Kap Nun, welches bisher 

die Seefahrer aufgehalten hatte, durch Gil Eanes. Schon vorher hatte die Krone 
Portugal eine Schenkung aller zwischen Kap Biy&clor und Indien zu entdeckenden Länder 
nebst einem Ablass für Alle, welche bei der Erwerbung dieses Gebietes umkommen würden, 
vom Papste Martin Y. erb alten. 



II. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. 7 

Nuno Tristaro erreicht Kap Blanco (21° N. Br.). Auf einer zweiten Unternehmung 1*14 1 
entdeckt er einige der Inseln des grünen Vorgebirges (Kapverden) und untersucht 
die Küste von Sierra Leona. Später werden noch viele Andere auf Eatdeckungen aus- 
geschickt; der Handel erweitert sich, und es entstehen blühende Siedelungen. 

Born Henri t (70 Jahre alt). In 52 Jahren rastloser Thätigkeit hatte er 1500 Seemeilen 1463 
der westafrikanischen Küste erforschen lassen bis herab zum 6° oder 8^ S. Br. Kurzer 
Stillstand der Entdeckungen. 

Fernando Gomes, ein unternehmender Kaufmann, pachtet den Handel von Guinea Mß9 
mit der Verpflichtung, weitere 1500 Meilen der Küste aufzuschliessen. Durch ihn wurde 
unter Anderem Fernando Po, diePrinzeninsel, St. Thomas undAnnobon entdeckt. 

Johann n., ein Neffe Dom Henri's, besteigt den Thron von Portugal. £r 1481 
legt sich mit neuem Eifer auf die Erforschung Afrika's, welche anter seinem Vorgänger, 
König Alfonso, bis zur Nordgrenze des Königreichs Kongo ausgedehnt worden war. Der 
Papst Johann II. bestätigt auf Ansuchen die früheren Schenkungen, und König Eduard IV. 
von England verspricht, auf alle Unternehmungen in den östlichen Meeren zu verzichten 
sowie seinen Untertbanen den Handel dorthin zu verbieten. 

Diogo Cam umschifft das Kap Sta. Katharina (2^ S. Br.) und entdeckt den Fluss 1484 
Saire oder Kongo. 

Bartholomeo Diaz wagt sich anf dem 2P S. Br. südwärts in das offene Meer hinaus, 1486 
wird vom Sturm ergriffen und, ohne es zu wissen, um das letzte Kap — 87 
getrieben. Dann segelt er weiter bis zum Rio do Infante (grossen Fisch- 
fluss) jenseit der Algoabai. Dem Drängen seiner Mannschaft nachgebend, kehii; 
er hier um. Auf der ßUckreise entdeckt er das Gabo Tormentoso (Kap 
der Stürme), welches der König später capo de Boa Esperan^a nennt 
(Kap der guten Hofihnng). 
Payva und Co vi Iham gehen vom Mittelmeere aus anf Entdeckungsreisen, ersterer 1487 
nach Abyssinien, letzterer nach Kalikut, Kauanor, Goa, Sofala und Kairo, 
von hier aus, als er Payva's Tod erfährt, auch nach Abyssinien. Er wird 
sehr gut aufgenommen und lebt 33 Jahre lang im Lande bis zu seinem 
Lebensende. Aus seinen Briefen an den König von Portugal erhalten wir die 
ersten Nachrichten über Madagaskar. Ihnen zufolge kannten schon damals die 
Araber die Südspitze von Afrika sehr wohl und verbanden durch ihren Handel 
dieses Gebiet mit den Gestaden Indiens. 

Den 8. Juli, unter König Emmanuel (gen. Manoel der Grosse 1495 — 1521) 1497 
verlässt Yaseo da Gama denTajo, geht geradewegs nach den Kapverden, darauf 
südwärts, ankert in der Bai von St. Helena (32^/4^ S. Br.) und erreicht von hier 
aus in zwei Tagen die Südspitze von Afrika. Durch Stürme lange aufgehalten, 
kommt er endlich nach der Algoabai, fährt dann in Sicht der Küste nordwärts 
und gelangt am 28. Febr. (nach dem Diario Portuguez) oder 1. März (nach Osorius) 1498 
1498 nach der damals von Kiloa abhängigen Insel Mosambik, wo er arabische 
Schiffer findet, die im Besitz von Kompass, Karten und Instrumenten zum Höhen- 
messen der Gestirne sind. — Yasco da Gama wurde in Mosambik gut aufgenommen 
und erhielt vom Statthalter zwei Piloten für die Fahrt nach Kalikut, sah sich aber 
Feindseligkeiten ausgesetzt, als bekannt wurde, dass die Portugiesen Christen 
wären, und verliess desshalb den Hafen. Kiloa verfehlte er durch Versehen oder 
Böswilligkeit der arabischen Lotsen. Auf seiner Weiterreise fand er in Mombas 
schlechte Aufnahme, um so freundlichere dagegen in der Stadt Malindi, deren alter 
Scheik „Wagerage '^ in Streit mit Mombas lebte. Am 22. April reiste er wieder ab 
und kam am 28. Mai 1498 in Kalikut an (in 11^ S. Br. an der Westküste Vorderindiens 
gelegen), gerade 86 Jahre nach Beginn der Entdeckungsfahrten Dom Henri's. 



^ Tabellaiische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

Nachdem er noch Goa besucht, wandte er sich wieder nach Ostafrika, züchtigte 
das ihm feindlich gesinnte Mukdischa und lief danach in Malindi ein. liier 

1499 schloss sich ihm eine Gesandtschaft des alten Scheik an König Emmanuel an, mit 
welcher er Ende April 1499 zuerst nach dem gleichfalls gutgesinnten Sansibar 
segelte, dann längs der Küste hin um das Vorgebirge der guten Hoffnung. Im 
iSeptember 1499 traf er wieder in Lissabon ein. Von seiner Mannschaft war ein 
Drittel den Anstrengungen und dem ungewohnten Klima erlegen. 

Von nun blieb Portugal in regelmässigem Verkehr mit Ostafrika, als der 
Zwischenstation für die nach Indien bestimmten Schiffe. 

1500 am 8. März verlässt Pedro Alvarez Cabral mit 11 Schiffen und 1500 Mann 
den Hafen von Lissabon. Durch einen Sturm nach Westen verschlagen, entdeckte 
er am 24. April eine unbekannte Küste (Ste. Croix, unser Brasilien). Noch zwei 
Stürme vernichteten mehrere seiner Schiffe und verschlugen andere. Mit nur sechs 
Schiffen erreichte er am 21. Juli Mosambik, wo die Einwohner ihn aus Furcht 
freundlich aufnahmen. Am 26. Juli ankerte er vor Kiloa. Der dortige Sultan 
Ibrahim, ein sehr einflussreicher Mann, welcher früher in jahrelanger Verwaltung 
der Provinz Sofala sich Schätze gesammelt hatte, empfing die Fremden wohlwollend 
und stellte ihnen einen vortheilhaften Vertrag in Aussicht, liess sich aber durch 
misstrauische Kauf leute verleiten, den Abschluss des Vertrages in's Ungewisse hinaas 
zu schieben ; er traf sogar Massregeln zur Vertheidigung der Stadt. Cabral erfuhr dies 
Alles durch Omar, den Bruder des Scheiks von Malindi, bestrafte jedoch die Stadt 
nicht, da er keine Zeit verlieren wollte, sondern segelte weiter nach Malindi, wo 
der alte Scheik hocherfreut die reichen Geschenke in Empfang nahm, welche 
seine Gesandtschaft ihm mitgebracht. Er bat den Admiral, ihm gegen die unruhigen 
Nachbarn in Mombas beizustehen; Cabral liess sich indessen vorläufig auch hierauf 
nicht ein und, nachdem er zwei Verbannte, welche nach dem Lande des christlichen 
Priesters Johannes (Abyssinien) vorzudringen suchen sollten, zurückgelassen, reiste 
er am 7. August nach Indien weiter. In Indien blieb er bis Anfang 1501; Ende 
Juli desselben Jahres gelangte er wieder nach Portugal. 

Emmanuel rüstete nun Flotte auf Flotte aus, um die entdeckten Länder zu er- 
obern, den Handel der Araber zu vernichten, das Christenthum zu verpflanzen und die 

1501 Feinde des Glaubens auszurotten. So waren im März 1501 schon wieder 4 Schiffe 

1502 unter Juan da Nova nach Indien abgesegelt, und 1502 zog Vasco da Gama zum 
zweiten Male aus, diesmal mit 10 SchiflFen. Ausserdem ward Vincente Sodre 
mit 5 Schiffen und Estevam da Gama mit einer gleichen Anzahl ausgesandt. 

Vasco berührte Sofala und ankerte in Mosambik, wo zu dieser Zeit ein an- 
derer, den Fremden freundlicher gesinnter Scheik die Herrschaft hatte. In Kiloa, 
wo er mit insgesammt 19 Schiffen ankam, fiel Ibrahim ihm erschreckt zu Füssen 
und bat um Verzeihung ftir sein früheres Verhalten (cf. 40 u. 42 auf S. 28!), wurde 
aber trotzdem festgenommen und nur gegen das Versprechen eines Lösegeldes von 
2000 Goldkronen und gegen Stellung einer Geisel in Person des angesehenen 
Mab am med Ankonij, freigegeben. Kaum wieder in Sicherheit, verweigerte in- 
dessen Ibrahim die versprochene Summe, so dass Mahammed Ankonij sich mit seinem 
letzten Gelde loskaufen musste. Vasco segelte darauf nach Malindi ab, verfehlte 
aber den Platz und richtete seinen Lauf nach Indien. Unterwegs plünderte er ein 
grosses Schiff des Sultans von Egypten und tödtete die darauf Befindlichen bis auf die 
Kinder, worauf er dasselbe versenkte. Mit dieser fanatischen That beginnt im in- 
dischen Ocean der Vernicbtungskampf zwischen den Jüngern Mahammeds und Christi. 



IL Gründung des portugiesischeu Kolonialreichs. 



Affonso und Francisco d'Albuquerque gehen jeder mit 3 Schiffen nach 1503 
Indien, um dem mit Portugal befreundeten König von Kochim, welcher von Kalikut ange- 
griffen wurde, Hilfe zu bringen. Antonio de Saldanha soll mit 3 Schiffen nach dem 
rothen Meere segeln, um die mit Indien verkehrenden arabischen Schiffe abzufangen. 
Eines seiner Schiffe, unter Diogo Fernandes Pereira, wird verschlagen und entdeckt 
Sokotra; ein anderes, unter Rodrigo Lauren^o Ravasco, kommt über Kiloa nach 
Sansibar, kreuzt hier zwei Monate lang und hebt gegen 20 Schiffe auf, deren Führer 
sich nicht freikaufen wollten. Der Scheich von Sansibar schickte darauf mehrere 
Fahrzeuge aus, um solchem Unfuge zu steuern ; diese wurden aber genommen oder 
zerstreut, und im Kampfe ward sein Sohn getödtet. Er sah sich hiernach genöthigt, 
dem König Emmanuel Tribut zu zahlen. 

Ravasco begab sich darauf nach Malindi und von hier nach Monibas, welche 
beiden Städte immer noch im Kriege mit einander lagen. In letzterem Hafen nahm 
Ravasco wieder fünf arabische Schiffe weg und erlangte von zwei Gefangenen, den 
reichsten und angesehensten Bürgern von Brawa, denen es um Rettung ihrer übrigen 
ISchiffe zu thun war, das Versprechen der Unterwerfung ihrer Stadt. Als Dies ge- 
schehen, kam auch Saldanha mit drei von ihm genommenen Schiffen nach Mombas. 

Der Scheik bemühte sich nun, Frieden mit Malindi zu schliessen, und Saldanha 
segelte weiter nach Indien, wo die Verstärkungen sehnlichst erwartet wurden. 



Dom Francisco d'Almeidagehtals 
Vizekönig nach Indien (am 25. März 1505). 
Bei seiner Ankunft vor Kiloa im Juli 
flieht Sultan Ibrahim; die arabischen 
Soldaten schaaren sich um Mahammed 
Ankonij und verlassen gleichfalls die Stadt. 
Almeida rückt mit 500 Mann ein und 
ernennt Mahammed Ankonij, gegen 
die Verpflichtung, einen Tribut zu zahlen, 
zum Statthalter. Dieser nimmt die Würde 
an, bittet aber, dass ihm nicht sein ein- 
ziger Sohn, sondern Mikante, der Sohn 
des vorigen Königs Alfudail, der von 
Ibrahim ermordet worden war, nach- 
folgen möge. Der ob solcher Ehrlichkeit 
erstaunte Almeida gewährt ihm Dies und 
lässt, um einen festen Stützpunkt zu ge- 
winnen, das Fort St. Jago bauen. 

Ende August, nachdem er einige Schiffe 
zum Kreuzen zurückgelassen, segelt der 
Vizekönig nach Mombas, verbrennt die 
Stadt, da der Scheik die Unterwerfung 
verweigert , und begibt sich darauf nach 
Indien. Mahammed Ankonij erlag endlich 
den Nachstellungen Ibrahims; er wurde 
vom Scheik von Tirendikonde, einem 
Verwandten Ibrahims, verrätherisch er- 
mordet. Langes Schwanken des portngie- 
sischenBefehlshabers, ob seinem Sohne oder 



Kurz nach Almeida zieht Pedro da 1505 
Nhaya mit sechs Schiffen aus, von 
denen die drei kleinsten in den ostafri- 
kanischen Gewässern bleiben sollten. 
Er besuchte zuerst Sofala, eine von 
Kiloa abhängige Stadt, in welcher 
ein 70 jähriger Greis Namens Jussef 
herrschte, baute hier ein Fort, zu dessen 
Befehlshaber er seinen Sohn Francisco 
da Nhaya ernannte, und setzte Manoel 
Fernandes als Faktor der neuen Nieder- 
lassung ein. Nach seiner Abreise mit 
der grössern Hälfte der Flotte begannen 
die Araber Feindseligkeiten gegen die 
Portugiesen. Jussef fiel im Kampfe und 
Akote, ein den Portugiesen treu ergebener 
Aethiopier (Suaheli?), ward zum Statt- 
halter gemacht. Unter der Besatzung 
forderten Krankheiten viele Opfer, da 
Nhaya selbst erlag, und Manoel Fernandes 
trat an seine Stelle. 

Im Dezember 1506 traf der Admiral 1506 
Tristam da Cunha mit 4 Schiffen, den 
Resten einer 10 Segel stärkeren, aber vom 
Sturm zerstreuten Flotte, welche am 6. März 
den Tajo verlassen hatte, in Mosambik 
ein. Später kam Rodrigo Pereira 
Cutinho,ein anderer Führer von demsel- 
ben Kommando, von Madagaskar (Insel 



10 



Tabellarische Ucbersicht der Geschichte Ostafrikas. 



dem Mikantc die Begiernng anvertraut 
werden solle. 
1506 Gegen Ende des Jahres kommt Gon- 
Qalo Vaz de Goös auf Befehl des Vize- 
königs Älmeida nach Ei loa, um den 
Wohlstand der Stadt, welcher durch die 
verkehrte Politik und durch die vielen 
Verbote der monopolsüchtigen Portu- 
giesen stark gelitten hatte, wieder herzu- 
stellen. Er verkündigt überall an der 
Küste, dass aller Handel, selbst der mit 
Sofala, wieder frei sein solle. In Folge 
Dessen erscheinen wieder Schiffe im 
Uafen, und die Ausgewanderten kehren 
zurück. Dann ernennt Vaz de Go^'s den 
A I i H 8 8 e n , Mahammed Ankonij 's Sohn^ 
zum Statthalter, geht nach Mosambik, 
wo er die 4 Schiffe des Tristam da Cunha 
trifft, und nach Sofala. 

Als Befehlshaber des Forts von Kiloa 
kommandirte damals Pedro Ferreira. Nach 
Goes' Abreise verband sich Ali Hossen 
mit dem NegerfQrsten MunieMongo ge- 
gen den Mörder seines Vaters, verbrannte 
Tirendikonde und tiberlieferte die Ein- 
wohner der Gefangenschaft, liess jedoch 
den Scheik entkommen. Durch seinen 
Sieg aber überraüthig gemacht, beleidigte 
er viele Angesehene der Stadt und 
Scheiks der Küste, so dass zahlreiche 
Beschwerden gegen ihn beim Vizekönig 
einliefen und dieser den Kapitän von 
Kiloa, Pedro Ferreira, beauftragte, den 
Ali Hossen abzusetzen. Nun wurde 
Mikante zum Statthalter ernannt, da der 
eigentlich für diese Stelle bestimmte 
Ibrahim sich iUrchtete, seinen Zufluchts- 
ort zu verlassen. Ali Hossen zog nach 
Mombas und starb dort in traurigen Ver- 
hältnissen. Mikante regierte anfangs 
weise, wurde aber bald durch seine 
Laster eine Geissei des Landes. 



St. Laurent), wohin er von einem Starme 
verschlagen worden, und beweg den 
Admiral zu einem Ausflug nach der 
schönen Insel. Nach ihrer Rückkehr 
fanden sie auch den zu derselben Flotte ge- 
hörigen Affonso d'Albuquerque vor. 
Tr. daCunha reiste nun über Kiloa, wo 
er seine Schiffe sammelte, nach der Stadt 
Malindi , deren Scheik wieder über An- 
massung und Feindseligkeiten von Seiten 
des Sultans von Mombas klagte. Ohne 
sich indessen hier weiter aufzuhalten, fuhr 
er nordwärts weiter, züchtigte die wider- 
spenstigen Städte Oja und Brawa mit 
Feuer und Schwert, zwang den Scheik 
von Lamu zur Unterwerfung und zur 
Zahlung eines Tributes, fuhr dann auch 
in Mukdischa vor, wo er gleichfalls 
Widerstreben fand, doch vor der Hand 
Nichts unternahm ; weil die Stadt sehr 
gut vertheidigt war und der Südwest- 
monsun schon heftig wurde, und begab 
sich schliesslich nach Sokotra. Tristam 
da Cunha fand die Einwohner, jakobi- 
tische, aus Abyssinien gekommene Chris- 
ten, in Abhängigkeit vom Könige von 
Kechm (auf dem arabischen Festlande 
gegenüber). Er eroberte das vom Sohne 
des Königs tapfer vertheidigte Fort, rich- 
tete eine Moschee zur Kirche ein und 
liess bei seiner Weiterfahrt nach Indien 
(10. Aug. 1507) 100 Mann Besatzung 
unter Affonso de Noronha zurück. 

Um dieselbe Zeit gewann in Ost- 
Arabien Affonso d'Albuquerque die 
Freundschaft des arabischen Statthalters 
von Kelhat und unterwarf sich die 
Städte Keriat, Maskat, Sohar und 
Kur-Fekan. Von der hochwichtigen 
Stadt Hormuds, welche er mit unerhörter 
Kühnheit einnahm, musste er in Folge der 
Verrätherei von dreien seiner Kapitäne 
wieder abziehen. Er überwinterte in 
Sokotra, wo die Besatzung (F. P. Pes- 
tana? s. folg. S.) dem Hungertode nahe 
war, und fuhr dann mit den Ueberleben 
den nach Indien. Nach solchen Erfah- 
rungen wurde Sokotra wieder nicht besetzt 



II. GrQndung des portugiesischen Kolonialreichs. l\ 

Um diese Zeit beschloss König Emmanuel, die Stadt Kiloa wegen des unerträg- 
lichen Klimas aufzugeben. Er sandte an Almeida den Befehl, die Festung schlei- 
fen zu lassen und den damaligen Kapitän Francisco Pereira Pestana nach der 
jüngst eroberten Insel Sokotra zu schicken. Pestana wollte nicht abreisen, ohne 
geordnete Zustände zu hinterlassen, und bewog desshalb, wenn auch nicht ohne 
Mühe, den immer noch misstrauischen Ibrahim zur üebernahme der Herrschaft. 
Mikante floh, da er sich seines Lebens nicht mehr sicher glaubte, nach einer der 
Kerimba-Inseln , wo er bald danach in eben so elenden Verhältnissen starb wie 
Ali Hossen in Mombas. Ibrahim herrschte von nun an weise und in Frieden, blieb 
dem Könige Emmanuel treu bis zu seinem Ende und empfahl seinem Sohne 
gleiche Treue. F. P. Pestana schleifte 1507 die Festung, brachte die beträchtlich 1507 
geschwächte Besatzung nach Sofala, der jetzigen Hauptstadt des portugiesischen 
Ostafrika, und begab sich dann auf seinen Posten in Sokotra. Die Aufgabe 
der Festung Kiloa hatte um so weniger Bedenken, als in demselben Jahre von 
Gomes d'Abreu eine starke Festung auf der glücklich gelegenen, mit trefflichem 
Hafen versehenen Insel Mosambik gebaut worden war. 

Almeida erhält den Befehl, die oberste Gewalt über die indischen Besitzungen in die 150S 
Hände des Affonso d'Albuquerque niederzulegen. Bevor er Dies that, unternahm 
er noch einen Siegeszug durch die indischen Gewässer, um einige Niederlagen, welche 
seine Oftidere gegen die Tereinigten Flotten von Egypten und Cambay erlitten hatten, 
und den Tod seines kurz zuTor auf Sokotra gefallenen Sohnes zu rächen. £r bedeckte 
sich mit unsterblichem Ruhm, war aber im Innern tief betrübt über den bittern Verlust 
nnd über die Undankbarkeit seines Königs. Auf der Heimreise ward er bei einem Halt 
in der Bai von Saldanha schmählich von einem Neger ermordet. 

Albuquerqne erobert Stadt und Insel Goa, gewinnt hierdurch eine Menge Fürsten zwi- 
der Malabarküste für Portugal, nimmt die Stadt Malaka (1511) ein und schliesst Bund- i5()s 
nisse mit den Königen vonSiam und Pegu und mehreren anderen. Hiernach versuchte und 
er Aden zu erobern und bis Sues vorzudringen, um seinem mächtigsten Feinde, dem ^^^'^ 
Sultan Toi^ Egypten , Abbruch zu thun , gelangte aber nicht zum Ziele ; ebenso musste 
er wegen Mangel an Mitteln seine grossartigen Pläne aufgeben: den Nil mit Hilfe des 
mit Portugal verbündeten Königs von Abyssinien in das rothe Meer abzuleiten und Mekka 
behufs Vernichtung des Islam zu erobern. £r erwarb noch die Stadt und Insel Uormuds 1515 
endgiltig und vollendete dort das schon früher von ihm begonnene Fort. Ausserdem 
scbloss er ein Bündniss mit dem Schah von Persien wider die auftauchende Macht der 
Türken. Allein auch ihm wurde mit Undank gelohnt. Nach Goa zurückgekehrt, fand er 
den Befehl vor, seine Stelle dem Lopo Soares d'Albergaria zu überlassen. Der 
Gram hierüber tödtete Ihn noch in demselben Jahre (1515 d. 15. December). Die Nach- 
welt aber ehrte ihn mit dem wohlverdienten Beinamen „der grosse Affonso d*Albuquerque''. 

Während Dessen hatte eine portugiesische Flottenabtheiluug sich der Molukkcn be- 
mächtigt. Der neue Vizekönig aber eroberte Ceylon und baute daselbst eine Festung. 

Die Tu kcn erobern E^pten und dringen allerwärts gegen die Portugiesen vor, welche 1517 
durch ihren ruhmreichen Widerstand gegen die feindliche Macht des Islam der gleichfalls 
bedrängten abendländischen Christenheit grosse Dienste leisten. 

Eine Flotte unter Fernando d*Andrade besucht die chinesische Küste, um Handel 1518 
zu treiben und mit China Verträge abzaschliessen. Der von d'Andrade in Kanton aus- 
gesetzte Gesandte ward von den Chinesen nach Peking geftLhrt und dort gut auf- 
genommen. Die freundschaftlichen Beziehungen wurden aber bald wieder abgebrochen, 
weil Simon d*Andrade, der Befehlshaber einer andern portugiesischen Flotte, die Chinesen 
übermütig behandelte. Später, als die Portugiesen den Chinesen in einem Kriege gegen 
Seeräuber gute Dienste geleistet hatten, wurde das alte Verhältniss wieder hergesteUt und 
ihnen die Halbinsel Makao überlassen. 

Zu Anfang des XVL Jahrhunderts Beginn einer grossen Völker- nach 
Wanderung in Ostafrika. 1500 



12 Tabellarische üebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

• 

1522 Dom Pedro de Castro ttberwintert mit einem Schiffe im Hafen von Mo- 
sambik and züchtigt die Bewohner der Kerimba-Inseln, welche sich, von 
Mombas nnterstützt, gegen ihren Oberherm, den mit Portugal verbündeten Saltan 
von Sansibar, empört hatten. 

1528 Zweite Einnahme von Mombas. Nnno da Gnnha, Sohn Tristam's, 
der damals zum Gouverneur von Indien ernannt war, kommt auf der Reise nach 

f seinem Bestimmungsorte über Sansibar nach Malin di, wo er neue Beschwerden 

^ über die unruhige Nachbarstadt hört. Da der Monsun seine Weiterfahrt noch 

nicht gestattete, schenkte er den Klagen des Scheiks Gehör nnd segelte mit 80() 
Mann, darunter 150 von Malindi, nach Mombas ab. Am 17. November lief er im 
dortigen Hafen ein und gewann einen neuen Bundesgenossen in dem Scheile von 
Otondo, einer Ortschaft nicht weit von der unruhigen Stadt. Mombas hatte jetzt 
ein mit vielen Kanonen besetztes Fort am Eingange des Hafens und war von 
5—6000 schwarzen Bogenschützen vertheidigt; trotzdem wurde es am andern Tage 
^ ohne grosse Mühe erstürmt. Die dem Tode und der Gefangenschaft entronnenen 

f Einwohner eröffneten aber hiernach einen verderblichen Buschkrieg gegen die Porto 

giesen. Da kamen auf Nuno da Cunha's Ersuchen noch 500 eingeborne Krieger 
von Malindi, alle voller Begier, gegen die übermütigen Mombasianer zu kämpfen. 
Auch der Scheik von Montaganc (Mtangata?) führte 200 Mann herbei; Pemba 
aber sowie Sansibar und andere Orte schickten Geschenke, um ihre Freude über 
die Besiegung des Störenfrieds zu bezeugen. Die Feinde wurden rasch von der 
Insel vertrieben, kamen jedoch, vom Hunger gezwungen, mordend und plündernd 
öfters durch die Furt zurück, so dass Nuno de Cunha beschloss, alle Häuser und 
Bäume, welche ihnen zur Deckung dienten, entfernen zu lassen. Der Scheik von 
Mombas, der dies erfuhr, Hess ihm nun seine Unterwerfung und ein Lösegeld von 
12000 Mithikals Geld anbieten so wie einen Tribut von jährlich 1500 Mithikals 
(3 Mithikals = b^J^ Thaler preuss.), zog aber nach beliebter Weise die VerhandlttBg 
lo29 in's Endlose hinaus. Bei Eintritt des Südwestmonsuns verlor •Cunha, da viele 
seiner Leute erkrankt waren, endlich die Geduld und verbrannte die Stadt. 
In Malindi liess er 80 Portugiesen zum Schutz der Stadt zurück; dann reisteer 
nach der Malabar-Küste weiter (den 3. April 1529). 

Von dieser Zeit an wurde die portugiesische Herrschaft auf der ganzen Küste 
vom Kap Corrientes bis Brawa überall anerkannt und die Ruhe Jahrzehnte hin 
durch nicht wieder gestört. 

1529 Die Portugiesen Icaufeu Karl V. von Spanien sein Recht auf die Molnkken um 

35000 Dukaten ab. 

154] 400 Portugiesen unter DomCristophercla6am{i stehen dem christlichen abyssiniscben 

König David III. und seinem Sohn Claudius gegen den AdalkönigMahammed bei. be- 
siegen und tödten ihn 

1512 Japan wird entdeckt durch einige vom Sturm verschlagene Schiffe der PortogiescB. 

Der Herrscher des Insel reiches eröffnet ihnen bereitwillig die Häfen seines Landes. 

III. Verfall der Hacht Portagais. 

15G0 Der Jesuit Gon<;alves da Sylveira kommt nach Mouomotapa , dem gold- 
reichen ßinnenlande von Sofala, und tauft den König nebst vielen seiner Grossen. 
Die Neabekebrten fielen zwar bald wieder ab; nahmen aber danach den christlicben 
Glauben wieder an und Hessen ihre Lehrer, die Jesuiten von Kochim, ungebenreo 
Einfluss gewinnen. Späterhin wurde das Werk der Missionäre durch das unge- 



in. Verfall der Macht Portugals. 1 3 

schickte Verfahren des Königs Dom Sebastian, welcher nach dem Golde Monomo- 
tapa's lüstern war, wieder gefährdet. 

Francisco Barreto, bisher Gouverneur von Indien, wird zum Statthalter des 1509 
noch zu erobernden Reichs Monomotapa*) ernannt. Nachdem er unterwegs den 
Sultan von Pata gezüchtigt, kam er mit 3 Schiffen und 1000 Mann nach Mo- 
sambik. Voniranapola aus (hinter Sena gelegen) schickte er, um einen Vorwand 
zum Eindringen in das Gebiet von Monomotapa zu haben, Gesandte zum Kaiser i37o 
und bot ihm Hilfe gegen den König von Mo n gas an, dessen Land zwischen Sena 
und dem Gebiete der Goldminen lag. Sein Anerbieten ward dankbar ange- 
nommen. Barreto unterwai'f Mongas' Land mit leichter Mühe und bewilligte ihm 
auf seine Bitten Frieden, da er erfuhr, dass einer seiner OlTiciere in Mosambik 
sich empört habe. Eilig nach der Küste zurückgekehrt, stellte er die Ordnung 
wieder her und ging dann aufs Neue nach dem Innern; aber kaum in Sena an- 
gelangt, starb er, aus Gram, wie einige sagen, über die heftigen Vorwürie, welche 
ihm der Jesuitenpater Monclaros wegen Dom Sebastian's Kriegspolitik machte. 
Vasco Fernando Homem, vormals Barreto's Stellvertreter, führte nunmehr 
die Expedition auf des Paters dringende Bitten zurück, bereitete aber nach dessen 
Tode eine andere Unternehmung auf minder schwierigen Wegen, von Sofala aus, 
vor. Er draog bis Zimbaze (Simboe === Besidenz?), der Hauptstadt des Königs 
von Kiterve vor, verbrannte den Ort und begab sich hierauf nach Schi kanga, wo 
die Einwohner ihn aus Furcht freundlich aufnahmen und ihm gestatteten, in die 
Goldminen vorzudringen. Da er jedoch nicht genug Leute zur Ausbeutung derselben bei 
sich hatte, kehrte er bald wieder um und erhielt nun auch vom Könige von Kiterve 
gegen das Versprechen einer jährlichen Abgabe die Erlaubniss zum Besuch der 
Minen von Manninas. Darauf wandte er sich nach Schikova, wo Silberminen 
sein ^ sollten , fand jedoch Nichts, weil er von den Einwohnern nicht unterstützt 
wurde, und ging nach Mosambik zurück. 

Der Kapitän Antonio Cordoso d'Almeida, welcher auf seinen Befehl mit 
200 Mann im Goldlande blieb, begann nun die Nachgrabungen fortzusetzen. Er 
kam später (1575?) mit allen seinen Leuten in einem Hinterhalte um. 1575? 

Unter der Königin Elisabeth kommt der Engländer Franz Drake von Osten her nach 15TU 
Ostindien. 

Portugal, dessen Königshaus ausgestorben, fällt nach langen Kämpfen an Spanien. 15S0 

Beunruhigung der nördlichen Kttstenplätze Ostafrikas durch den Türken Ali 158(i 
Bey, welcher sich bereits durch einen kühnen Handstreich gegen Maskat gefürchtet 
gemacht hatte. Mit 80 Mann auf zwei elenden Schiffen, von denen noch dazu das 
eine bald versank, kündigte er sich als der Vorläufer einer grossen türkischen 
Flotte an. Eingeschüchtert durch seine falsche Angabe, unterwarfen sich ausser 
Malindi alle Städte bis Mombas herab seinem Herrn, dem türkischen Sultan. Mit 
zwei Schiffen, die er den Portugiesen abgenommen, kehrte er nach dem rothen 
Meere zurück. Als der Vizekönig Dom Duarte de Menezes diese Nachricht von 
Malindi aus erfuhr, sandte er sogleich 18 Schiffe unter Martim Affonso de 
Melo Bombeyro aus, welcher Mombas verbrannte und die andern Städte 
zum Gehorsam zurückführte. 

Erbauung des heute noch stehenden Forts von Maskat auf Befehl des 1588 
Vicekönigs Manoel de Suza Cutiuho. 

*) Die einzige Quelle Qber die früheren Vorgänge in Monomotapa istFariay Suza's Asia 
Portugueza (Bd. IN, Theil III, Kap. lU.) 



J4 Tabellarißclio Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

1589 Zweite Unternehmung Ali Bey's. Von Malindi darcli den tapfern 
Mattheos Mendes de Vasconcellos abgewiesen, wandte Ali sich nach Mombas. 
Inzwischen hatte auf das Gerücht von Ali's Abfahrt hin der Vizekönig von Indien 
schleanigst seinen Bruder ThomedeSuzaCutinho mit 20 Schiffen und 900 Mann 
ausgeschickt; dieser lief zuvor Brawa, Ampasa, Lamu und Malindi an und 
Bchloss dann am 5. März 1589 den Ali Bey in Mombas ein. Er zerstörte die Stadt 
unter Mitwirkung derWasimba, welche vom Sambesi ausgehend schon Kiloa und 
die Küste weiter nordwärts verwüstet hatten (vergl. Bd I. S. 192, wo jedoch beide 
Unternehmungen Ali's aus dem oben erwähnten Grunde fälschlich in eine zusammen- 
gezogen sind). Von hier ging Cutinho nach dem gleichfalls abgefallenen Lamu, 
Hess den Scheik und einige Angesehene hinrichten, und züchtigte endlich aiich 
Pata, Sio (Siwi), Pasa und Mandra. Der Schrecken über diese Tbaten kittete die 
ostafrikanischen Besitzungen der Portugiesen noch einmal zusammen. Auch die 
Wasimba, diese gefährlichen Verbündeten, wurden unschädlich gemacht, als sie 
sich zum Angriff nach Malindi wandten. Der tapfere Scheik und Mendes de Vas- 
concellos schlugen und zerstreuten sie unter Mitwirkung von 3000 Mossegejo 
(Wasegeju oder Pokomo?). 

Zur selben Zeit waren die auf Pemba ansässigen Portugiesen durch die Maaren 
(Araber und Suaheli, die Bewohner der Insel) ermordet worden. Cutinho stellte 
aber auch hier die Ordnung wieder her. 

1591 Der englische Kapitän Lancaster besucht Sansibar, wo er 'ein kleines 
portugiesisches Kontor und einige Faktoreien findet, und tritt trotz aller Hetzereien 
der Portugiesen mit den Einwohnern in Handelsverkehr. 

1592 Der Scheik von Kilefi, ein Verbündeter und Vasall von Mombas, wird 
von Malindi besiegt. Auch der mit 5000 Mann herbeigeeilte Sultan von Mombas 
wird mit Hilfe der getreuen Wasegeju geschlagen, welche danach noch auf eigene 
Faust die Insel Mombas erobern. Hierbei fiel der Sultan TschaobenMtschaham 
(auch Tschao mu mvita genannt), der letzte Herrscher aus der Schirasfamilie, 
welche Mombas von Sansibar losgerissen, mit dreien seiner Söhne im Kampfe. 
Scheik Achmed von Malindi übernahm die Herrschaft und siedelte nach 
Mombas über, nachdem er einen Statthalter in Malindi eingesetzt. 

Währenddessen entstanden im Gouvernement von Mosambik neue Feind- 
seligkeiten mit den Eingeborneu. Pedro Fernando de Ghaves schlag die 
Mumbo im Nordosten von Tete mit Hilfe von verbündeten Negern; allein bald da 
rauf wurde er und der Kapitän Andre de Santiago von Sena durch die menschen 
fressenden Wasimba überfallen und getödtet. Der Kapitän von Mozambik, Don 
Pedro deSuza, kam hierauf mit 200 Portugiesen und 150 Negern herbei, konnte 
aber gegen die stark verschanzten Wasimba nichts ausrichten; auf dem RQckznge 
wurden viele seiner Leute getödtet und die anderen in die Flucht geschlagen. 
Später bot der Häuptling der Wasimba freiwillig den Frieden an, und Sou 
zögerte nicht, ihn anzunehmen. 

1594 Auf Befehl des Vizekönigs Mathias d'Albuquerque wird wiederum eine Festung 
im Mombas gebaut. 

Neue Empörung auf Pemba. Die Einwohner kündigen dem Scheik den Ge- 
horsam; dieser zieht sieh nach dem Fort von Mombas zurück, lässt sich dort taufen 
und heirathet ein portugiesisches Waisenniädchen (NB. Waisenkinder wurden nach 
den Kolonien geschickt). 



IIL Verfall der Macht Portugals. 1 5 

Gründung der holländischen ,,Compagnie der fernen Länder*'. Nach- 1595 
dem die Holländer durch einen Befehl des Königs von Spanien und Portugal vom Markte 
in Lissabon ausgeschlossen worden, mussten sie die Waaren, mit denen sie bisher von 
dort aus Europa vei*sorgt hatten, direkt von Indien zu holen suchen. Dies gelang ihnen 
auch unter Fühning des mit solchen Fahrten wohlvertrauten Cornelius Houtman, 
welchen sie zu diesem Zwecke aus dem Schuldgefängnisse in Lissabon auslösten. 

Der neue Vizekönig Dom Francisco da Gama kommt nach Mombas, als ^«^• 
Antonio Godinho d'Andrade dort Kapitän ist, lässt der Festung einige nothwendige 
Werke anfügen, regelt das Verhältniss znm Sultan und nimmt bei seiner Abreise 
den entthronten Scheich von Pemba mit, um ihn später wieder einzusetzen. 

Zwei holländische Schiffe zeigen sich im Hafen von Kintangone, einige 1597 
Meilen südlich von Mosambik, und nehmen bei Kap Komorin zwei portugiesische 
Handelsschiffe weg. 

Die Portugiesen in Lamu und Ampasa. 1598 

Die ostindische Kompagnie in London erhält das ausschliessliche Kecht des IßOO 
Handels mit Indien. ' 

Der holländische Admiral vanCaerden erscheint am 29. März mit 8 Schiffen und 1G07 
1000 Mann vor Mosambik. Der Kapitän der Festung Estevam d'Ataide ver- 
theidigte die Festung heldenmüthig, so dass van Caerden endlich abzog, nach- 
dem er die Stadt und alle Schiffe im Hafen verbrannt hatte. Am 23. Juli kam 
der Holländer von einem Ausflug nach den Komoren zurück, konnte aber wiederum 
Nichts ausrichten und begann desshalb Jagd auf Schiffe zu machen. Da Wind 
und Strömung ihn hierbei nach Norden trieben, verliess er Ostafrika, um sich nach 
Indien zu begeben. 

Mosambik, als der wichtigste und bestvertheidigte Platz der Ostktiste, wird 
an Stelle von Sofala zum Mittelpunkt der portugiesischen Verwaltung 
gemacht. Estevam d' Ataide bleibt als Kapitän daselbst und erhält später (1G09) 
die Oberleitung mit dem Titel eines Gouverneurs. 

Abtretung der Minen von Monomotapa an die Portugiesen. Der 1607 
Kaiser hatte aus Dankbarkeit fUr die im Jahre 1570 ihm geleistete Hilfe die Minen 
seines I^andes dem Könige von Portugal unter der Bedingung angeboten, dass 
ihm auch ferner Waffenhilfe geleistet werde. Den 1. August unterzeichnete Diogo 
Simoens Madeira, Kapitän von Tete, im Namen seines Königs den Vertrag, 
nachdem der Kaiser versprochen, seine Kinder christlich erziehen zu lassen. Bald 
darauf besiegte der Kaiser mit Hilfe seiner portugiesischen Verbündeten den auf- 
ständischen Häuptling Ankonje und schickte zur Besiegelung des Vertrages zwei 
seiner Kinder nach Tete. 

Dreizehn holländische Schiffe unter Verhoeven greifen imMonat JuliMosambik 1608 
an, aber auch diesmal vergebens. In seinem Aerger lässt der holländische Admiral 
die von ihm gefangenen Portugiesen im Wallgraben erschiessen, begibt sich 
dann nach Goa und Kalikut und vollzieht an letzterem Orte (die Freundschaft der 
Holländer war damals bis nach Sumatra hin sehr geschätzt) ein Schutz- und Trutz- 
bündniss mit dem Zamorin (Radschab oder Fürst) gegen die Portugiesen. 

Im December desselben Jahres kommt der englische Kapitän Sharp ey nach 
Pemba. Die Portugiesen lassen ihn durch die Mauren verrätherisch angreifen. 

Der von Sharpey durch einen Sturm getrennte Kapitän Rowles ankert im 1609 
Februar mit seinem Schiffe „Union'' vor Sansibar. Anfangs freundlich aufgenommen, 
erfuhr er bald Feindseligkeiten von Seiten der Eingebornen und verlor dabei 
sogar einige Leute. 



Ig Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

Von nun an wird das portugiesische Ostafrika weder von Engländern noch IloUändera 
wieder beunruhigt 

1609 Der Kaiser von Monomotapa, durch seine Erfolge ermutigt, beginnt 

einen Krieg ohne portugiesischen Beistand, erleidet aber schwere Verluste und wird 
sogar aus einem Theile seines Landes vertrieben. Diogo SimoSns Madeira 
eilt ihm auf Befehl des Generalkapitäns Nuno Alvarez Pereira zu Hilfe und setzt 
ihn wieder ein. 

Estevam d 'Ataide, Pereira's Nachfolger, verweigert dem Kaiser von 
Monomotapa das tibliche Geschenk im Werthe von 5000 Dukaten, welches jeder 
neue Gouverneur als geringe Entschädigung für die Ausbeutung der Minen zu 
entrichten hatte, und gibt damit Anlass zu einem Kriege, welcher mit Wegnahme 
der portugiesischen Waaren im Innern begann und zwar lange Zeit mit GIfick 
geführt wurde, aber sehr viel Geld und Menschenleben kostete und Portugal Nichts 
als Schande einbrachte (Ende des Krieges 1615). Hierbei zeigte es sich besonders 
deutlich, dass den Portugiesen ihre niedrigen Leidenschaften mehr schadeten als 
ihre schlimmsten Feinde. 

1614 Der treue Scbeik Achmed von Mombas wird von seinem Onkel Munganaje 
und dem Kapitän des Forts Manogl (später Simon) de Melo Pereira, weil er ihrer 
Habsacht nicht Genüge leistet, aufs niederträchtigste verfolgt, beim Vizekdnig 
verklagt, dann in Babai, wohin er sich geflüchtet, auf Anstiften seiner Feinde 
ermordet und sein Haupt nach Goa geschickt. Munganaje erhält Achmeds Stelle, 
gemeinschaftlich mit dessen Brader Mahammed, bisherigem Gouverneur von 
Malindi, weiss aber auch diesen bald unschädlich zu machen, Achmeds sieben- 
jähriger Sohn Jussef wird nach Goa geschickt, um von den Augustinermönchen 
erzogen zu werden. 

Ueber die weiteren Vorgänge in Mombas bis 1627 erfahren wir Nichts aus den einzigen 
Quellen, der „Chronik von Mombas" und Faria y Suza*s „Asia Portugueza". 
1622 Die verbündeten Engländer und Perser (Schah Abbas) erobern das Fort von Qucixome 

(Kecbm), welches Kuy Freiro d'Andrade erbaut hatte und heldenmüthig vertheidigte. Bald 
darauf, aber weniger ehrenvoll, fiel auch Hormuds, das kostbarste Juwel unter den in- 
dischen Besitzungen der Portugiesen. 

1627 Jussef ben Achmed von Mombas wird in Goa als Dom Geronimo 

Chingulia getauft und schreibt einen Brief an den Papst. 
lf)30 Jussef siedelt als neu ernannter Scheik nach Mombas über, zur Zeit da 

Pedro Leytam de Gamboa das Fort befehligte. Er setzt sich 1631 durch List 

in Besitz von Stadt und Festung und tödtet, um seinen Vater zu rächen, alle 

Portugiesen dort (Bd. I. S. 193.). 
IGSO- (Bü. I. S. IIG.) Nasser Ben Murdschid von Oman, erster Imam aus der Familie 

1(532 der Jarebiten (seit 102^), beginnt die Portugiesen za befehden. 

1632 Der Sohn des Vizekönigs Dom Miguel de Noronha, Grafen von Linhares, 

und Francisco de Mura erscheinen am 10. Januar mit 14 Fahrzeugen und 500 
Mann vor Mombas, wo 3 SchiflFe mit 100 Mann, von Ruy Freire d'Andrade aus 
Maskat gesandt, zu ihnen stossen und durch andere Verstärkungen die Zahl der 
Streiter auf 800 wächst. Sie konnten jedoch Nichts auisrichten und mussten nach 
vielen Verlusten Ende Mai den Hafen verlassen. Jussef, der nun keine Ruhe 
mehr in Mombas hatte, zerstörte Stadt und Festung und verwüstete die ganze 
Insel; dann zog er sich nach Jemen zurück und floh endlich von da nach Masselege, 
einer arabischen Niederlassung in der Bai von Bueni an der Nordwestkttste von 
Madagaskar. Die Portugiesen verfolgten ihn auch hierher (16«36), zogen aber, da er 



IV. Herrschaft der Araber ans Oman. \ 7 

von dem dortigen Sultan nnd den angesiedelten Mauren aus Pata in einem fast 
uneinnehmbaren Fort beschützt ward, unvemchteter Sache wieder ab, nachdem sie 
einige Dörfer verbrannt und eine Anzahl Eingeborner getödtet hatten. 

Der Kapitän-Major Francisco deSeixas e Cabrcira stellt die Festung von 1635 
Mombas wieder her, belegt sie mit 100 Mann Besatzung und züchtigt die abgefallenen 
Küstenstädte (vergl. portug. Inschrift IL in Bd. L). Zwanzig portugiesische Familien 
siedeln von Sansibar und Pemba nach Mombas über; die Stadt wird allmählich 
(bis 1639?) wieder aufgebaut. Auch die Wakilindini vom Festlande lassen sich 
mit Erlaubniss der Portugiesen auf der Insel nieder. Gegen die Musungulos 
aber (vermutlich die ersten Wanika) werden bei Makupa drei kleine Forts errichtet. 

Das Haus Braganza gelangt auf den Königsthron von Portugal. 1640 

(NB. Geographie und Statistik Ostafrikas zur Zeit der Portu- 
giesenherrschaft siehe Seite 23 flF.) 

IV« Herrschaft der Araber aas Onaii. 

23. April. Tod des grossen Jarebiten Nasser ben Murdschid, welcher die Portugiesen 1649 
aus allen Städten von Oman, mit Ausnahme Ton Sohar und Maskat, vertrieben hatte. 
Ihm folgt sein Vetter Sultan ben Sif ben Malek. 

Sultan ben Sif zieht den Bewohnern von Mombas gegen die Portugiesen ^i^* 
zu Hilfe, doch erst nach fünf Jahren gelingt es ihm, das Fort zu erobern, und bald 
danach rouss er es wieder aufgeben. Er stirbt 1668 oder 69 und hiuterlässt zwei 
Söhne, Belareb und Sif, welche, nach einander zur Herrschaft gelangend, den 
Kampf gegen die Portugiesen fortsetzen. 

Der englische Kapit&n Hamilton besucht die Ostküste von Afhka und treibt hier bis 168s 
1723 Handelsgeschäfte. 

Pata ist bereits nicht mehr von den Portugiesen abhängig. 1692 

Sif ben Sultan, welcher eine bedeutende Flotte unterhielt und Oman in 1698 
sehr blühenden Zustand gebracht hatte , kommt auf Bitten der Einwohner nach 
Mombas und erobert am 13. December die Festung. Er soll auch Sansibar ufid 
Kiloa besucht haben, doch ist nur so viel sicher, dass in Folge seines Sieges die 
Portugiesen auf der ganzen Küste nordwärts vom Kap Delgado getödtet und ver- 
trieben wurden, und dass alle Städte dieses Landstrichs, das bisher frei gebliebene 
Mukdischa nicht ausgenommen, in Abhängigkeit von Oman geriethen, wennschon 
diese nur bei Mombas eine unmittelbare war. 

14. October. Sif ben Sultan stirbt in Rustal^ Sein Sohn Sultan, der fünfte Imam 1711 
aus der FamUie der Jarebiten, folgt ihm nach; er nimmt den Persern Hormuds ab. 

20. April. Tod Sultan ben Sif ben Sultan's; lange Unruhen in Oman. 1719 

Sultan's einziger Sohn Sif wird zum Imam ernannt, kann sich aber nur mit Hilfe seiner 172S 
Beludschen aus Mekran und der Perser halten. 

Inzwischen hatten die Portugiesen, ihren eigenen Berichten zufolge, wieder 
alle Kttstenstädte von Pata bis Kiloa genommen; die Araber wissen aber nur 
Folgendes zu erzählen: 

Die Bewohner von Pata riefen zur Schlichtung eines Streites um die Herrschaft 1728 
die Portugiesen unter Louis Mello de Sampayo (s. Krapf IL 481) herbei, ver- 
einigten sich aber bei deren Ankunft wieder und schickten die Gerufenen, um sie los 
zu werden, nach Mombas, wo Statthalter, Soldaten und Einwohner in fortwährendem 
Zwiste lebten. Die Portugiesen eroberten Mombas, erlaubten sich aber von Neuem 

T. d. Decken. Reisen. UI. 3. Gescbichte. 2 



13 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

1733 so arge Bedrückungen, jdass sie bald nochmals vertrieben wurden. Danach ergriff 
der Im am auf Bitten der Bevölkerung wieder Besitz von Mombas und legte anch 
nach Sansibar eine Besatzung. (Krapf IL 981, genaue Zeit unbekannt.) 

In Pata folgte dem damaligen Sultan, Buana Tamu, dessen Sohn Famo 
Bakari; unter diesem gehörte Lamu, Mandra, Pemba und die ganze Küste zwischen 
Kilefi und dem Djuba-Fluss zur Herrschaft von Pata. 

1739 Mahammed ben Osman el Msurui wird von Sif ben Sultan zum Statt- 
halter von Mombas ernannt (s. Geschlechtstafel der Msara). 

^"^42 Sultan ben Murdschid ben Djadi, ein Verwandter Sifs, wird zam Imam ge- 

wählt, da man mit Sifs Regierung nicht mehr zufrieden war. Er darf als der Letzte der 
Jarebiten bezeichnet werden. Bis zum folgenden Jahre hatte er fortwährend gegen 
Sif und die von diesem herbeigerufenen Perser zu kämpfen. Endlich stirbt Sif, und Sultan 
kommt um bei einem Ausfalle vor Sohar, wo er eingeschlossen war. Achmed ben Said, 
der bisherige Statthalter und tapfere Vertheidiger von Sohar, bemächtigt sich auf lehr 
schlaue Weise der obersten Gewalt, nachdem er die Perser aus dem Lande vertrieben. 

1744 (Ende) Acluned ben Said (s. Geschlechtstafel der Abu Saidi) wird Imam von 

Maskat und Grtünder der neuen Dynastie der Abu Saidi. In hartnäckigen, 
mit grosser Klugheit geführten Kämpfen besiegt er Belareb ben Hamyro, einen Verwandten 
Sultan ben Murdschid*s, und beseitigt endlich den letzten Widerspruch durch seine Ver- 
beirathung mit einer Jarebitiu, der Tochter Sif ben Sultan's. 

1745 Maliaiiimed ben Osiuaii erklärt sich zum unabhängigen Herrscher von 
Mombas. Er wird indessen bald von Beauftragten des Achmed ben Said ermordet. Sein 
Bruder Ali, auf den es gleichfalls abgesehen war, entkommt, bemächtigt sich des 
Forts, enthauptet die Mörder und tritt an Mahammeds Stelle (1745 nach Erapf IL 483.). 
Von den anderen Küstenstädten erkennen Merka, Sansibar und Kiloa den neuen 
Imam Achmed an, die übrigen sagen sieb los. Pemba, das früher zu Pata gehorte, 
hält sich unter Fumo Omar, welcher im Namen der Muana Mimi, der Tochter 
Buana Tamu's regiert, zu Mombas (s. Uebersicht der Herrscher von Pata, 5). 

1753 Ali ben Osman wollte auch Sansibar noch gewinnen und belagerte die 
Stadt nicht ohne Glück, wurde aber hierbei von seinen Verwandten ermordet; sein 
Vetter Massaudi ben Nasser nimmt nach einigem Zaudern die Herrschaft über 
Mombas an. Der vermeintliche Mörder wird hingerichtet. 

1764 (Ende) Pata, das nach langen Streitigkeiten unter die Oberherrschaft von 
Mombas gekommen war, macht sich unter Fum' Amadi unabhängig. 

1775 (Anfang) In Mombas tritt Abdallah ben Mahammed an des verstorbeneii 
Massaudi Stelle. Er regiert bis zu seinem Tode am 18. Dezember 1782. 

1783 Achmed ben Mahammed wird nach mancherlei Kämpfen zum Nachfolger 
von Abdallah gewählt. 

178f Achmed ben Said von Maskat stirbt; sein Sohn Said folgt ihm nach. 

Sif, ein anderer Sohn Achmeds, geht Anfang 1784 nach Sansibar, um dort 
die Herrschaft zu gewinnen, wird aber von Imam Said's tapferen Sohne Achmed 
bestimmt, sich nach Lamu zurückzuziehen, wo er bald danach stirbt. 

1785 Achmed geht im Januar mit nur einem Schiffe nach Mombas und erlangt 
von den Msara eine Unterwerfungsurkunde. 

1786 Die ganze Küste bis herab zum Kap Delgado erkennt die Oberherrschaft des 
Imam von Maskat an. 

1 78 J Kapitän B i 8 s e 1 stellt im Auftrage der englischen Regierung astronomische Beobachtongn 

in Sansibar ao. 

1791 Der Imam Said ben Achmed, welcher nach seines Sohnes Achmed Tode 



VI. Herrschaft der Araber aus Oman. 19 

das Reich nicht mehr zasammen halten konnte, wird von seinem Bruder Sultan 
verdrängt und zieht sich nach Nasua zurück, behält j^och den Titel eines Imam. 

Sultan ben Achmed fällt bei Bassidu im Kampfe gegen Seeräuber; an Stelle 1804 
seiner jungen SOhne Salem und Said übernimmt Beder, der Sohn des in Lamu 
verstorbenen Sif, die Herrschaft. 

Beder ben Sif wird am 31. Juli ermordet, nachdem er in Abhängigkeit von 1806 
den unter Suhud eingedrungenen Wahabiten gerathen war. Der junge Said ben 
Sottaii wird am 14. September zu seinem Nachfolger erwählt, doch nicht mit dem 
Titel Imam, sondern nur als „Seid" oder „Herr". Er befestigt seine Herrschaft 
mit Hilfe eines Heeres von Beludschen aus Mekran, welche schon seinem Vater 
wichtige Dienste geleistet hatten. 

Achmed ben Mahammed von Mombas und Fum' Amadi von Pata er- 
kennen den neuen Sultan an. 

Kämpfe zwischen Mombas und Pata. Man hatte in Pata nach Fam' 1807 
Amadi's Tode (28. Januar 1807) wegen Erbfolgestreitigkeiten die Hilfe von Mombas — H 
angerufen und kämpfte nun Jahre lang um die Herrschaft, zuletzt in Lamu, dessen 
Bewohner endlich Schutz bei Seid Said suchten. 

Seid Said lässt in Lamu ein Fort mit arabischer Besatzung errichten. 1811 

Smee und Hardy besuchen im Auftrage der indischen Regierung die ostafrikanische 181^ 
Küste und besonders Kiloa. 

Achmed ben Mahammed von Mombas stirbt, sein Sohn Abdallah über- 1814 
nimmt die Herrschaft, schickt aber keine Geschenke nach Maskat, wie Dies üblich 
war, sondern rüstet sich zum Unabhängigkeitskampfe. Er züchtigt sodann das 
feindlich auftretende Merka und gewinnt die Oberhoheit über Brawa sowie auch 
über Pata. An letzterem Orte waren nämlich wieder Streitigkeiten ausgebrochen. 
Nach Abdallah^s Eingreifen wandte sich indessen Wisir, der Nebenbuhler des von 
Abdallah unterstützten Buana Kombo ben Scheik um Hilfe nach Maskat. 

Einführung der Gewürznelken-Kultur auf Sansibar. 1820 

Ende des Jahres sandte Said, den die Uebergriffe Abdallah's schon längst ver- 1822 
drossen hatten, eine Flotte aus unter Emir Hammed ben Achmed el Abu Saldi. 
Dieser unterwirft Brawa, vertreibt Mabruk, den Bruder Abdallah's, aus Pata, 
setzt dort den Wisir als Statthalter ein, während Mahammed ben Nasser, der 
arabische Statthalter von Sansibar, sich der von Mombas unabhängigen Insel 
Pemba bemächtigt und sie auch, trotz zweimaliger Landung Mabruk's, behauptet. 

Moreshy nimmt den Hafen von Sansibar hydrographisch auf. 1822 

(12. Mai.) Abdallah ben Achmed stirbt aus Gram, dass keine seiner 1823 
Niederlagen sich wieder gut machen Hess. Der alte Seliman ben Ali, vordem 
Einfall der Araber Statthalter auf Pemba, wird nach einigem Streite einstweilen 
zum Herrscher ernannt 

Takaungu wird von Seid Said erbaut. 1823? 

Kapitän Vi dal vom englischen Vermessungsgeschwader erscheint mit der Brigg 1823 
Barracouta im Hafen von Mombas und wird von den Msara um Hilfe gegen 
Seid Said ersucht, kann jedoch eigenmächtig Nichts thun. 

Mombas wird von Seid Said's Flotte blokirt. Owen, der zur selben Zeit mit 1824 
seiner Fregatte Leven ankommt, macht der Belagerung ein Ende, indem er die 
Unterwerfung von Mombas unter englische Herrschaft annimmt. Er schliesst einen 
vorläufigen Vertrag ab, lässt einige seiner Leute in Mombas und nimmt Mabruk 
mit nach Mauritius zu einer Besprechung mit dem englischen Statthalter dort. 



20 Tabellarische Uebersicbt der Geschichte Ostafrikas. 

1825 Owen gewinnt Brawa für die Sache von Mombas. 

1826 Sei im (Salem?) ben Achmed tritt die Herrschaft in Mombas an. Owen's 
Schutzvertrag war indessen von der englischen Regierung nicht bestätigt worden, 
und Seid Said fordert nun die Stadt zur Unterwerfung auf, doch vergeblich. 

1828 Seid Said bricht Anfang des Jahres mit seiner Flotte nach Mombas auf; bei 
Sokotra begegnet er einer Gesandtschaft Selim's nnd nimmt sie mit sich als Unter- 
händler. Nach einigen Feindseligkeiten gegen Mombas werden Verhandlungen 
begonnen. Die Festung wird übergeben und Said besetzt sie mit 200 seiner 
Soldaten anstatt mit 50, wie ausgemacht war. — Mukdischa, von Emir Hammed 
ben Achmed beschossen und geplündert, unterwirft sich später dem Sultan. 

Ende desselben Jahres sagt sich Mombas wieder von Maskat los in Folge 
der Uebergriffe Nasser ben Seliman's^ des Statthalters von Pemba , welcher im Mai 
nach der Insel kam und, da man ihm die Herrschaft nicht übertragen wollte, sich 
im Fort festsetzte und die Stadt beschoss; er wurde ausgehungert und gefangen 
gesetzt. Der ihm zur Hilfe nachgesandte Hammed ben Achmed kam einige Tage 
zu spät und segelte unverrichtetcr Sache nach Maskat zurück. 

1829 Seid Said erscheint selbst mit Beginn des Nordostmonsuns vor Mombas. Bei 
seiner Annäherung wird Nasser ben Seliman erdrosselt. Said kann trotz seiner 
Uebermacht Nichts ausrichten und erreicht nur, dass man ihm den seit 1828 
fälligen Zoll nachzuzahlen verspricht. 

Aufblühen des Sansibarhandels. 

1830 November bis April. Said lässt Mombas nochmals belagern, aber wiederum 
183^^ vergebens. 1832 im Deceraber kommt er selbst mit einer Flotte und landet mit 

seinen Truppen im Norden der Insel. Bei einem Gefechte kommt Mahammed 
ben Achmed, einer der der Tapfersten der Msara, um; Said muss im März des 
folgenden Jahres unverrichtetcr Sache wieder abziehen. 
1S3^ Portugiesische Expedition uax^h Ka2enibe'8 Reich unter Monteiro. 

183^ Neue Kämpfe auf Pata. Die Parteien werden unterstützt von Mombas 
und Maskat; Buana Wisir wird ermordet und Fumo Bakari, Sohn von Buana 
Scheik, zum Sultan unter arabischer Oberherrschaft ernannt. 

1835 (September) Handelsvertrag der Amerikaner mit Seid Said. 

Die Pest an der Ostküste (s. Guillain U. 236.) NB. Die Blattern werden 
auch jetzt noch >vährend des Nordost^Monsuns oft eingeschleppt. 

1836 In Mombas wird nach langem Streite Raschid ben Selim ben Achmed 
zum Nachfolger des im März oder April 1835 nach seiner Rückkehr von Pata 
verstorbenen Selim ben Achmed erwählt. 

Hungersnoth in Mombas und im Wanikalande. 

1837 Seid Said, gerufen von den Unzufriedenen, erscheint wieder vor Mombas, be- 
sticht die Wanika und zwingt so die Msara, sich zu ergeben. Er legt 500 Mann 
in die Festung, kann aber Raschid nicht bewegen, auch auf seinen Titel als Herr- 
scher von Mombas zu verzichten. 

1839 Handelsvertrag zwischen England und Sansibar. 
Gefangennahme der Msara durch Seid Chalid's (Said's Sohnes) Verrath; nur 

wenige entfliehen nach Takaungu und Gasi, die meisten kommen in Arabien 
elend in Gefängnissen um. 

1840 Seid Said nimmt seinen Sitz in Sansibar. 
Jussuf von Geledi greift Brawa an (Guillain II, 38). 

1842 Kapitän Christopher besucht die Haupthäfen der Ostküste und den Webbefluss. 



lY. Herrscbaft der Araber aus Oman. 21 

Hamerton kommt als erster englischer Konsul nach Sansibar. 1842 

(Deccmber) Saids Flotte vor Pata, um die Stadt Siwi zu unterwerfen. 1843 

KrapTs Ankunft in Ostafrika (1846 Rebmann, 1849 Ehrhardt.) 1844 

Peters' Erforschung des Fauna und Flora von Mosambik. 184 J 

Maizan*s (ermordet in Usaramu) verunglückte Reise nach den Binnenseen. 1845 

Guillain 's Erforschung der ostafrikanischen Küste mit der Brigg Ducouedic. ^^^^ 

— 4h 

Vertrag, durch welchen der Sklavenhandel nördlich von Brawa verboten wird. 1847 

Rebmann *s Ausflug nach dem Kadiaro und drei Reisen nach dem Kilimandscharo- 1847 

lande Dschagga. ""^*^ 

Krapf's erste Reisen nach Usambara und nach Ukambani. 1849 

Krapf's Küstenfahrt von Mombas bis Kap Delgado und Heimkehr nach Europa. 1850 

Krapf zum 2. Male in Mombas, wo Rebmann noch weilt; neue Reisen nach 1851 

Ukambani und Usambara; 1853 Rückkehr nach Europa, von wo aus er später noch ^^ 

einmal seine ostafrikanische Missioosstation besucht. 

Wiederaufbau von Malindi. 1853 

Silva Porto's Reise von Benguela nach dem Kap Delgado. 185| 

Said ben Sultan stirbt Ende des Jahres auf einer Besachsreise 1856 
nach Maskat. Theilung des Reiches: von Said's Söhnen übernimmt Seid 
Hadjid Sansibar, Seid Saeni Maskat. 

Livingstone^s Reise quer durch Südafrika. ^^^^ 

Burton^s und Speke's Reise nach Uniamesi; Entdeckung des Tauganika- und 1S5| 
Ükerewe-Sees. 

Aasgleich mit Seid Sueni durch englische Vermittelang: Seid Madjid hat 1851) 
jährlich 40,000 Dollars ,,Sabsidien'' an Maskat zu zahlen. 
Rebellion Seid Bargasch's und seiner Anhänger. 

Livingstone*s Entdeckung des Schirwa- und des Niassa-Sees. IS59 

Roscher's Ktksten Wanderung bis nach Kiloa Kibendsche und Reise nach dem 
Niassasee. 17. März 1860 Röscher ermordet in Kisunguni. 

V. d. Decken's erste Reise, zur Rettung der Papiere Roschers. Gründung der l^oo 
französischen Mission in Sansibar durch Päre Fava. 

Reise von Speke und Grant von Uniamesi nach Egypten. IS^i 

Die Araber aus dem Norden, gereizt durch Ungerechtigkeiten der eng- I86I 
lischen Kreuzer, verursachen während des Nordostmonsuns Unruhen in Sansibar. 

(April) im Hafen von Mombas Kampf zwischen Arabern und Engländern 1^62 
(wegen der Wegnahme von Sklavenschiffen); von letzteren 3 Mann verwundet. 

V. d. Decken's Dschaggareisen mit Thornton und Kersten. 1S61 und 18G2 

Livingstone's Erforschung des Ruvumaflusses in seinem unteren Laufe. 1802 

V. d. Decken's Verunglückte Reise nach Madagaskar und Besuch in Europa. Ib03 

Baker 's Reise zum Mwutan-See (Albert Niansa). . 1S0| 

Gründung der englischen Mission in Sansibar durch Bischof Tozcr. IBOl 

Kersten's Reise nach Angasya oder Grosskomoro. 

V. d. Decken's Erforschung des Djubaflusses bis Bardera. Untergang isoo 

der Expedition. 

Seid Sueni stirbt. Seid Madjid zahlt keine Subsidien mehr nach Maskat. 1866 

Brenner's und Kinzelbach's Unternehmungen zur Feststellung des Schicksals isßB 

v. d. Decken's und Dr. Link's. — (>7 

Beginn der letzten Entdeckungsreise Livingstone's. li^(37 

Eröffnung des Sues-Kanals. 1869 

Missionar Wakefield in Mombas, der schon 1865—1867 mehrere Reisen bis zum i^'to 
Danaflass und der Insel Pata unternommen, zieht wichtige Erkundigungen über die 
Landschaften im Westen und Norden der Schneeberge Kilimandscharo und Kenia ein. 

Tod Seid Madjid's; Seid Bar^asch wird Sultan von Sansibar. i^jq 



22 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas. 

187f Kichard Brenner, früheres Mitglied der Decken^schen Expedition, dann österrei- 

chischer CoQsal in Aden, bereist wiederum die ostafrikanische Küste und ündet in Kismaio 
einen bedeutenden Handelsplatz, den der Sultan von Sansibar gegründet hat. 
IST 2 Expedition des Amerikaners Stanley zur Aufsuchung Livingstones. LdYingstone's 

1S71 Entdeckung des obem Kongo und Erforschung des Nordendes des Tanganika-Sees. 

Missionar New aus Mombas erreicht die Schneegrenze des Kilimandscharo. 

1872 Verwüstung von Sansibar am 15. April durch einen Wirbelsturm; Schaden 
5 Mill. Pfd. St, 

1S7| Livingstone reist nach seiner Trennung von Stanley in ünianiembe nach dem 

Bangweolosee zurück, nmkreist diesen und stirbt am 4. Mai 1873 zu Ilaila. Die Leiche 
wird von seinem schwarzen Diener Jakob Wainright nach England überiUhrt und — 
nachdem sie als jene Livingstone's unzweifelhaft recognoscirt ist — am 18. April 1874 
unter allgemeiner Trauer ganz Englands in der Westminsterabtei beigesetzt. 

1873 Englische Gesandtschaft nach Sansibar unter Sir Bartle Frere, welche nach 
vielen Bemühungen beim Sultan Bargasch die völlige Aufhebung des Sklaven- 
handels durchsetzt und durch die nachträglichen Bemühungen des englischen 
Konsuls Dr. Kirk einen neuen Vertrag erlangt. 

Errichtung einer regelmässigen englischen Fostdampferlinie an 
der afrikanischen Ostkttste (Kapstadt — Sansibar — Aden). 

^^'^^ Expedition unter Lieutenant C am e r o n und Dr. D i 1 1 o n zur Unterstützung Livingstone^s 

in Inner -Afrika. Dr. DiUon erblindet und erschiesst sich unterwegs. Cameron erreicht 
im Februar 1874 üdschidschi, wo er Livingstone's Papiere und Karten findet. 
1S74 Dr. Kirk und KapitÄn Wharton nehmen mit dem Schiffe „Shearwater" das DelU 

des Lnfidschi auf. 

Abermalige Erforschung dieses Deltas durch Capt £lton. Entdeckung grosser Kopal- 
gruben daselbst Der Lufidschi erweist sich als sehr bedeutender Fluss. 

Richard Brenner f 22. März in Sansibar (an einem alten Brustleiden). 

Neue Expedition des Amerikaners Stanleyindas Innere Ostafrika's von Sansibar aus, 



Notizen über die 

Geographie und Statistik des portagiesischen Ostafrika 

im Jahre 1635 

(nach Barro de Kezende, Sekretair des Grafen Linbar, Vizekönigs von Indien). 

Auszug aus Guillain. 



Ganz Ostafrika stand unter dem Vizekönige von Indien und zer- 
fiel in die zwei Hauptbezirke Hosambik und Hombas. 

I. Mosambik umfasste die zwei Bezirke Sofala und os Bios de Cuania (d. i. 
Sambesifluss, wohl nach dem Dorfe Cuama auf der grössten Insel seines Deltas). 
Der Hauptmann von Mosambik; von Lissabon aus ernannt und nur wenige Jahr 
lang auf seinen Posten belassen; hatte seine schöne Besidenz auf der Insel Mosambik. 
Die Geistlichen der zahlreichen Kirchen und Klöster hingen von Goa ab. Ein 
„Ouvidor" handhabte die Gerichtsbarkeit in fast unbeschränkter Weise, ein Admi- 
nistrator überwachte die Finanzen. Lebensmittel mussten von auswärts gebracht 
werden, da die Portugiesen das Land nicht bebauten. 

a. Sofala, Niederlassung, auf .einer Halbinsel von 400 Brassen Umfang ge- 
legen, die bei hohem Wasser zur Insel wird, bestand aus einigen Htltten mit fttnf oder 
sechs portagiesischen Familien. Das einfache viereckige Fort hatte keine Garnison, 
sondern wurde im Falle der Gefahr von den Ansiedlern besetzt. Der Kapitän von 
Sofala hatte das alleinige Becht des Handels südwärts bis zum Kap der guten 
Hoffnung, so wie nach den Kontoren in der Delagoabai (Lorenzo Marquez) 
und von Inhambane. Sofala, das keinen eigentlichen Hafen hatte, diente nur 
als Zwischenort fttr den Goldhandel, der bis 180 Meilen weit in das Innere be- 
trieben wurde. Das umliegende Königreich Kiteve war vollkommen sicher und 
zur Zeit unabhängig von Monomotapa. Inhambane war die erste bemerkens- 
werthe Stadt, welche die Portugiesen bei ihrer Ankunft an der Küste im Jahre 
1497 kennen lernten; sie gehörte zum Königreich Tongue oder Otongue mit 
der Hauptstadt gleichen Namens. Wann das Kontor in Inhambane gegründet 
wurde, weiss man nicht genau; sicher ist nur, dass es gegen Mitte des XVI. Jahr- 
hunderts bestand. 

b. Zu Os Bios de Cuama gehörten: Kilimane, 12 Meilen landeinwärts am 
linken Ufer des Meeresarmes gleichen Namens gelegen (welcher alljährlich für 
kurze Zeit Verbindung mit den Sambesi haben soll), unbedeutend wie Sofala und 
erst seit 1633 mit einigen Kanonen versehen. 

Sena, eine ziemlich wohlhabende Stadt im Lande der Bororo, am rechten 
Ufer des Sambesi, 90 Meilen von der Mündung desselben. Hier hatte ein vom 



I 



24 Geographie und Statistik des portugiesischen Ostafrika. 

Gouverneur von Mosambik ernannter Kapitän seinen Sitz und ein Faktor des 
Gouverneurs. Dreissig portugiesische Familien mit je 30—50 Sklaven bewohnten 
die Stadt, welche an öffentlichen Gebäuden ein Fort und vier Kirchen zählte. Von 
Sena aus gelangte man nach dem Minengebiete von Manika, wo zum Schutze der 
Kaufleute zwei Forts errichtet waren. 150 Meilen oberhalb beginnt das Gebiet von 
Tete. Der Ort Tete enthielt ein mit Mauern umgebenes Kontor mit etwa 20 
portugiesischen Familien und deren Sklaven. Der Kapitän von Tete, der gleich- 
falls von Mosambik aus ernannt war, vermochte im Nothfalle einige Tausend 
Krieger von den umwohnenden Kaffern aufzubieten. Tete lag gerade mitten im 
Minengebiete. Viele kleine Forts waren im Lande zerstreut, und ein grosses be- 
fand sich in der Hauptstadt des Kaisers von Monomotapa, bemannt von 30 
Soldaten unter einem Offieier. Die Kaffern des Landes bezeigten eine ausserordent- 
liche Treue und Ehrlichkeit, so dass die Portugiesen ohne Furcht im ganzen Lande 
umherreisen und ungestört Handel treiben konnten. Der Kapitän (von Guama?) besass 
gewöhnlich gegen eine Abgabe (an den König) das alleinige Becht des Handels 
im Gebiete von Cuama und versorgte Tete, Sena und Kilimane mit Lebensmitteln. 

Die Angoxa-Inseln, 90 Meilen südlich von Mosambik nur von wenigen 
Mauren und Schwarzen bewohnt. Früher weilte hier auch ein Faktor des Gouver- 
neurs; er wurde aber im Jahre 1627 ermordet und nicht wieder ersetzt. 

Die Kerimba-Inseln, die viel Kleinvieh nährten, mit wenigen Portn- 
giesen, welche dem Gouverneur eine jährliche Abgabe von Mtama (Durrah) senden 
mussten. Auf der grössten Insel Kerimba, welche der ganzen Gruppe den Namen 
gibt, befand sich eine den Dominikanern gehörige Kirche. 

Die Inseln Ibo und Malacoe, auf denen man der Nähe des Festlandes wegen 
befestigte Steinhäuser errichtet hatte. Alle diese Inseln waren nicht sehr wichtig 
und lieferten nur ein wenig Ambra. 

IL Das Gebiet von Mombas begann nördlich vom Kap Delgado. Die Festung von 
Mombas war ausser der von Mosambik die einzige in Ostafrika, welche diesen 
Namen verdiente. Sie enthielt 100 Mann Besatzung unter einem Kapitän, der 
seinerseits wieder unter dem Kapitän-Major (von Mombas) stand. Drei kleine Forts 
bei der Furt Makupa schützten die Insel gegen die gefttrchteten Musungulo (WanikaV), 
welche einen auch unter den Sultanen von Mombas üblich gewesenen Tribnt 
für's Kuhehalten bekamen und der Bevölkerung viel Getreide, namentlich Mtama 
lieferten. Die Duane von Mombas brachte grosse Summen ein. Bis ins Innere 
des Kontinentes (nach Dschagga, s. Krapf, Bd. IL S. 42, 49 u. 122) sind die Por- 
tugiesen jedenfalls nicht vorgedrungen. 

Von Mombas abhängig waren: 

Die Insel Pata mit den Städten Pata, Ampasa nnd Siwi, deren Scheiks 
Tribut zu zahlen hatten. Der mächtigste derselben, der sich auch Sultan nannte, war 
der Scheik von Pata. In seiner Stadt befand sich ein portugiesisches Zollhaus; eine 
Kirche duldete er jedoch nicht. Nur in Ampasa besassen die Augustiner eine Kirche. 

Die Insel Lamu, deren Scheik gleichfalls einen Tribut bezahlte. 

Malindi. Diese Stadt mit ihrem Gebiete brachte den Portugiesen Nichts 
ein; man musste sogar dem Scheik alljährlich Geschenke geben, besonders Tncb, 
zur Vertheilung an die umwohnenden Wasegujo. 

Pemba und die umliegenden Inseln. Pemba war sehr fruchtbar nnd stark 
bevölkert ; es zählte 74 Dörfer und konnte 5000 Bewaffnete stellen. Man zog von 



Geographie uad Statistik des portugiesischen Ostafrika. 25 

hier einen Tribut von 600 Makanda (Säcken?) Reis. Auch die meisten Lebensmittel 
llir Mombas und Mosambik kamen von Pemba. 

Sansibar, welches gutes Zimmerholz lieferte, war damals den Portugiesen nicht mehr 
unterthan, doch war der dortige Scheik ihnen freundlich gesinnt, und viele portugiesische 
Familien lebten auf der Insel und bebauten ihre Pflanzungen in aller Sicherheit. Eise 
Augustinerkirche war hier errichtet. 

Gleichfalls nicht eigentlich abhängig von den Portugiesen war die Mafia- 
Inselgruppe, die zum Königreich Kiloa gehörte. Indessen hatte der Gouverneur 
von Mosambik einen Faktor dort, und an der Westküste der Hauptinsel ein kleines 
kanonenloses Fort mit 12 Mann Besatzung in Kriegszeiten. Mafia brachte viel 
Kindvieh hervor und gute Butter, auch viel Harz (Kopal), von welchem es jährlich 
eine gewisse Menge an das portugiesische Gouvernement lieferte. Die Bewohner 
der benachbarten Inseln Auxoly, Coa und Zibondo (offenbar Schole, Jua-ni 
und Kibondo, was dem sonst so gut unterrichteten Guillain entgangen ist; siehe Seite 
4B9 V. Bd. I seines Buches) waren verpflichtet, die hier landenden Portugiesen den 
ersten Tag nach deren Ankunft zu ernähren. 



Als die Portugiesen nach Ostafrika kamen, fanden sie anstatt der wilden 
Völkerschaften, die sie hier vermuteten, Leute von verhältnissmässiger Gesittung 
vor und blühende, reiche Städte (genannt sind Sofala, Sansibar, Lamu, Pata, Oja, 
Jaca, Brawa und Mukdischa; Merka scheint noch unbekannt gewesen zu sein), 
denen indessen zur grössern Widerstandsfähigkeit eine militärische Organisation 
fehlte. Sie zogen aus ihren rasch erworbenen Besitzungen beträchtliche Ein- 
künfte sowol durch Tribute und Steuern, als durch die Monopole des Gouverne- 
ments, die theils verpachtet waren, theils vom Staate selbst ausgebeutet wurden. 
Leider musste die Regierung bei den vielen UebergriflFen ihrer Beamten, welche 
während der nur kurzen Zeit ihrer Verwaltung möglichst grosse Schätze zu sammeln 
suchten, häufig ein Auge zudrücken. Die Bedrückungen der Portugiesen riefen 
bei den Einheimischen bald einen grimmigen Hass wach, der mit der Zeit bedenk- 
liche Unruhen herbeiführte. Und wie sich die Verderbtheit der Portugiesen steigerte, 
so wuchs auch der Hass der Kttstenbewohner, bis diese endlich mit Hilfe der 
Araber von Oman die Fremdherrschaft für immer abschüttelten. Beschleunigt wurde 
die Katastrophe noch dadurch, dass das kleine Land anf die Dauer nicht im Stande 
war, den starken Menschen verbrauch zu ersetzen, welchen die Vertheidigung so 
riesig ausgedehnter Siedelungen mit sich brachte. 

So war es denn die zunehmende Verderbtheit der Portugiesen, welche den 
Verfall • ihrer Kolonien veranlasste, nicht aber, wie sie wähnten, der Uebergang 
der Regierung an das spanische Herrscherhaus. 



Uebersieht der Herrscher von Kiloa. 

Nach Guillain I. 178—181. 



1. Ali, einer der sieben Söhne Hassan's von Scbiras, ist der Gründer 
von Kiloa, nm das Jahr 365 der Hedjra = 975 unserer Zeitrechnung (s. vom). 
Wie lange er regierte, giebt die Chronik von Kiloa, unsere einzige Quelle, nicht 
an. Guillain glaubt aus den Bd. I S. 782 ff. seines Werkes angegebenen Gründen 
eine zehnjährige Dauer der Regierung Ali's annehmen zu mtlssen. Für Ali's Nach- 
folger finden sich wenigstens die Regierungszeiten vor, wenn auch keine bestimm- 
ten Jahreszahlen. 

Hiernach sind die Jahreszahlen für die zahlreichen Regenten Kiloas angesetzt worden, 
wobei zu bemerken ist, dass bei der Reduction der von den Muslim gebrauchten Mondes- 
jahre auf unsere (33 ungefähr « 32 der Utasrigen) die Bruchtheile weggelassen sind. Die 
Jahreszahlen dieser Tafel können nach allem Diesen nicht den Anspruch auf absolute 
Richtigkeit erheben, sondern sind nur das Produkt einer Wahrscheinlichkeitsrechnung. 

Auf Ali folgt dessen Sohn 

2. Ali Bumale (Ali bu Ali?), der 40 Jahre regierte 375-415 d. H. «- 985—1024. 
Dann: 

3. Ali bu Solokete, sein Neffe, der nur 4 Jahr 6 Monate herrschte^ also 415 — 420 
d. H. = 1024—1029 ; hierauf sein Sohn 

4. Daud, welcher nach 4jähriger Regierung 420—424 d. H. = 1029 — 1033 
von Matata Mandelima, dem Könige von Tschanga^ vertrieben wird. 

5. Ali bu Bekr, Vetter von Matata Mandelima, folgt von 424—426 d. H. = 
1033—1035; er wird schon nach zwei Jahren verjagt und ersetzt durch 

6. Hussen Seliman, Vetter von Daud. Er hatte nach einer 16jährigen 
Regierung 426—442 d. H. = 1035—1050 zum Nachfolger 

7. Ali ben Daud, seinen Vetter^ welcher 60 Jahre, also von 442—502 d. H. 
= 1050 — 1108 regierte und den Thron seinem Enkel 

8. Ali Hess. Dieser war ein schlechter Mensch. Nachdem er 6 Jahre von 
502-508 d. H. = 1108—1114 geherrscht hatte, empörte sich das Volk wider ihn 
und stürzte ihn lebend in einen Brunnen. Es folgte nun sein Bruder 

9. Hassan ben Daud 508 — 532 d. H. = 1114 — 1137, dessen Nachfolger 

10. Seliman war. Er regierte ebenfalls schlecht (532—534 d. H. == 1137 bis 
1139). Das Volk erhob sich schon nach zwei Jahren gegen ihn, enthauptete ihn 
und setzte seinen Sohn 

11. Daud, welcher bisher Gouverneur von Sofala war, auf den Thron. Dieser re- 
gierte 40 Jahre von 534—574 d. H. = 1139—1178, und hinterliess emen Sohn, 

12. Seliman Hassan, dessen Regierung eine bemerkenswerthe ist. Er machte 
sich zum Herrn von Sofala, Pemba, Mafia, Sansibar und einem grossen Theile 
des Festlandes, verschönerte Kiloa und Uqss dort, wie es heisst, eine Festung 



Die Herrscher von Kiloa, 2 7 

aus Steiaen nnd Kalk^ mit Mauern, Thttrmen und Schlössern bauen. Seine Re- 
gierung währte 18 Jahre 574—592 d. H. = 1178—1195. Es folgen nach einander 
seine vier Söhne: 

13. Daud 592—594 d. H. = 1195-1197, 14. Talit (Thaleb?) 594-595 d. H. 
= 1197-1198, 15. Bussen bis 620 d. H. — 1222, 16. Ali Bui (Albuni?) 620-630 
d. H. — 1222—1232. 

17. Bu Sei im an, ihr Vetter folgt und regiert 40 Jahre von 630—670 d. H. 
= 1232—1271; nach ihm 

18. Ali Daud 670-684 d. H. = 1271—1285, welchem sein Enkel 

19. Hassan folgt, ein ausgezeichneter Fürst (684—702 d. H. = 1285—1302). 
Dieser lässt den Thron seinem Sohne 

20. Seliman (702—716 d. H. = 1302—1316), der nach 14 Jahren durch 
Verratb getödtet wird. Er hinterlässt zwei Söhne, Hassan und Daud. Da Hassan, 
der rechtmässige Erbe, in Mekka weilte, regierte Daud 2 Jahre lang ftlr ihn, von 
716-718 d. H. = 1316—1318. (cf. S. 5 unter Ibn Bathuta). 

21. Hassan übernahm bei seiner Rückkehr die Regierung und führte sie 
24 Jahre, von 718—742 d. H. = 1318 — 1341. Er starb ohne Kinder und es 
folgte ihm 

22. Daud, sein Bruder, von 742— 766 d.H. = 1341—1364, und diesem sein Sohn 

23. Seliman, der schon nach 20 Tagen verdrängt ward von seinem Onkel 

24. Hassan, der 6V2 Jahr regierte, von 766—773 d. H. = 1364—1371. Da 
er keine Kinder hatte, folgte sein Neffe, Seliman's Bruder 

25. Talif von 773—774 d. H. = 1371—1372. Nächster Herrscher war 

26. Seliman (774— 777 d. H. = 1372—1375), ein zweiter Bruder von No. 23, 
nach Kurzem gestürzt durch seinen Onkel 

27. Seliman, welcher 24 Jahr 4 Monat und 20 Tage regierte, also ungeiähr 
von 777-802 d. H. = 1375—1399. Nach ihm sein Sohn 

28. Hassan, regierte 24 Jahre lang, von 802-826 d. H. = 1399—1422, und 
sein Bruder 

29. Mahammed Ladil von 826—835 d. H. — 1422—1431, dessen Sohn 

30. Seliman 22 Jahre lang regiert, von 835 — 857 d. H. = 1431—1452. 
Er starb ohne Kinder und es folgte ihm sein Onkel 

31. Ismael ben Hassan, von 857—871 d. H. = 1452—1466. Bei dessen Tode 
Hess sich der Gouverneur zum König ausrufen, regierte aber nur 1 Jahr bis 872 
d. H. =» 1467. Nach ihm wurde zum Könige gewählt sein Statthalter 

32. Mahmud, 872—873 d. H. — 1467—1468, und danach Ismaels Sohn 

33. Hassan, der 10 Jahre regierte, von 873—883 d. H. = 1468—1478 und 

34. Said zum Nachfolger hatte, von 883—893 d. H. = 1478 bis Ende 1487. 
Nach ihm usnrpirte der bisherige Gouverneur den Thron bis 894 d. H. = 1488. 
Dann wurde der Sohn des verstorbenen Königs Said gewählt, 

35. Abdallah, der 1 Jahr und 6 Monate die Regierung führte, also ungefähr 
bis 896 d. H. = 1490. 

36. Ali folgte und regierte IV» Jahr, bis ungei'ähr 898 d. H. — 1492. Bei 
seinem Tode wählte der Gouverneur den 

37. Hassan, Sohn des bisherigen Gouverneurs; aber das Volk war nicht 
mit dieser Wahl zufrieden, sondern ernannte 

38. Tschumbo zum König, der indessen nur 1 Jahr regierte, bis 899 d. H. = 
14P3. Nach ihm berief das Volk den vorher nicht angenommenen 



28 Die Herrscher von Kiloa. 

89. Hassan zum Thron, der nun 5 Jahre regierte von 899—904 d. H. -= 
1493-1498- 

40. Ibrahim, Sohn des alten Sultan Mahmud, herrschte zwei Jahre , bis zur 
Ankunft der Portugiesen (1500). 

41. Alfudail (El Fodel?), sein Neflfe, nimmt nach ihm ganz kurze Zeit den 
Thron ein, und da er ohne legitime Kinder stirbt, usurpirt 

42. Ibrahim, der Gouverneur, die Regierung. Obgleich er nnbeschränkter 
Herr von Kiloa war, gab ihm das Volk doch nur den Titel „Emir". Vasco da 
Gama verpflichtet ihn 1502, sich als Vasallen PortugaFs zu bekennen; 1505 wird 
er von Almeida abgesetzt und 

43. Mahammed Ankonij zum Sultan ernannt im Namen des Königs Von 
Portugal. Er kommt in einem Hinterhalte um durch den Scheik von Tirendikonde, 
einen Verwandten Ibrahims. Im folgt nach einiger Zeit sein Sohn 

44. Ali Hossen (ISOß), wird aber bald wieder abgesetzt und es tritt an seine 
Stelle 

45. Mikante, Alfudail's Sohn, welcher nicht lange darauf nach den Kerimba- 
inseln entfliehen muss, wo er seine Tage vollendet. Ihm folgt 

46. Ibrahim (1507), der dem König Emmanuel treu bleibt bis zu seinem Tode. 

Ueber die späteren Herrscher von Kiloa ist seither Nichts mehr bekannt ge- 
worden, und es erhellt aus beiläufigen Angaben anderer Quellen nur soviel, dass 
1698 unter Sif ben Sultan von Oman die ganze Küste nordwärts vom Kap 
Delgado unter arabische Herrschaft gerieth, was für 1786, als Said ben Achmed 
ben Said der Imam von Maskat war, noch einmal bestätigt wird. Vielleicht er- 
halten wir durch Erkundigungen an Ort und Stelle dereinst genauere Nachrichten 
über die Schicksale Kiloa's in den letzten drei Jahrhunderten. 



Uebersicht der Herrscher von Pata 

mit Angabe ihrer Hauptthaten, zugleich zur Ergänzung von Bd. II. 

^5. 370 n. 371 und zur Klarstellung der in der „Tabellarischen Uebersi(»bt" 

betreflFs Pata, Lamu u. s. w. angefühlten Thatsachen. 



1. Bnana (oder Fumo) Schah Ali, 
1698 Sultan von Pata, als die Insel von Oman abhängig wurde unter Sif ben 
Sultan ben Sif ben Malek. 

2. Bnana Tamn Mkn, 

Sohn des damaligen omanischen Statthalters und einer Verwandten Schah Ali's, 
schickte 1728 die von einem gewissen Achmed ben Kubai gegen ihn herbeigerufenen 
Portugiesen nach Mombas. 

3. Fnmo Bakari, 

Sohn Buana Tamu's, herrschte über die ganze Ktistenstrecke zwischen Takaungu 
und dem DJubaflusse, wollte den Imam Achmed ben Said nicht als Oberherren 
anerkennen (1745), tödtete oder vertrieb desshalb alle auf Patta ansässigen Araber, 
wurde jedoch hierauf abgesetzt; an seine Stelle trat 

4. Buana Hkn, 

mit dem Beinamen Melani Ngombe. Dieser musste indessen bald weichen der 

5. JHnana Miml, 

(das ist: die Herrin bin ich), einer Tochter Buana Tamu's, fttr welche anfangs der 
Vezir Fumo Omar regierte, dann aber, als dieser nach einer nicht sehr erfolg- 
reichen Expedition gegen Mombas (1746) in Ungnade gefallen war, Fum' Alote, 
Omar's jüngerer Bnider. FünQähriger Kampf unter Beihilfe von Mombas, wo da- 
mals Massand ben Nasser (1753 — 75) herrschte; Alote siegte endlich, und Omar 
ward ermordet, aber Pata gerieth in Abhängigkeit von Mombas. Neuer Aufstand 
unter seinem zweiten Bruder 

6. Farn' Amadi, 

der Ende 1774 mit Hilfe der Wagunja (oder Patschuni), Bewohner von Pata, den 
Alote sammt seinen Verbündeten von Mombas besiegte und tödete. Amadi erklärte 
sich nun zum Sultan und unabhängig von Mombas. 1776/7 musste er sich in- 
dessen dem Said ben Achmed wieder unterwerfen. Er erkannte 1806 auch Seid Said 
an und starb 1807 den 28. Januar. Neuer langer Streit um die Herrschaft zwischen 
Amadi's Sohn Fum' Alote und Wisir, dem Sohne des von Amadi verdrängten 
älteren Fum' Alote, des vormaligen Vezirs von Muana Mimi. 

Endlich siegte mit Hilfe von Mombas (unter Achmed ben Mahammed) 

7. Wlsir, 
der dann als Vasall von Mombas den Namen Sultan Achmed annimmt. 

Fum' Alote, Amadi's Sohn, wird in Mombas erdrosselt; seine Partei geht nach 
Lamu und bestimmt die Bewohner, den neuen Regenten nicht anzuerkennen. Lamu 
wird nun von Pata und Mombas erlolglos bestürmt (1807—11) und stellt sich 
schliesslich unter den Schutz von Maskat, den auch Seid Said gern gewährt, worauf 
ein arabisches Fort in Lamu gebaut wird. Inzwischen hatte auch Buana Soheik, 



30 Uebersicht der Herrscher von Pata. 

Amadi's jüngster Sohn, in Maskat Hilfe gegen Wisir erlangt und wurde dann unter 
dem Namen von 

8. Film Alote es Serlr (der Kleine oder Jüngere) 
als Regent unter Seid Said's Oberhoheit eingesetzt. Bald darauf starb Wisir, 
und dessen Verwandte erregten neue Unruhen, die mit Hilfe von Mombas gegen 
Leistung einer Abhängigkeitserklärung bekämpft wurden. * Auch Alote es Serif starb 

bald und 

9. Bnana Kombo ben Seheik, 

sein Sohn, folgte ihm nach. Er ward aufs Neue bedrängt von Wisir's Verwandten 
und wiederum von Mombas unterstützt. Seine Gegner wandten sich nach Maskat, 
und Seid Said schickte Ende 1822 seinen Admiral Emir Hammed ben Achmed 

el Abu Saldi, welcher 

10. Sultan Achmed es Serir, 

einen Verwandten oder Sohn von Wisir, als Regenten einsetzte und 50 Soldaten 
nach Pata legte. 1834 Aufstand der Bewohner von Siwi unter Buana Wisir 
und Vertreibung von Saids Soldaten; Bündniss mit Mombas unter Salem. Seid 
Said kommt mit einigen Schiffen herbei^ kann jedoch nicht viel ausrichten. Bnana 
Wisir verjagt den von Said ernannten Regenten und geht nach Maskat in der 
Hoffnung, Anerkennung seiner Ansprüche zu erlangen, wird aber bald aaf Anstiften 
des ihm mitgegebenen Agenten Said's ermordet (183|), der dann 

11. Famo Bakarl, 

einen Sohn von Buana (Kombo ben?) Seheik, einsetzt. Saids Grausamkeit gegen die in 
Mombas herrschende Familie der Msara veranlasste jedoch den jungen Mann, sich der 
arabischen Oberherrschaft zu entziehen. Dabei unterstützte ihn Buana Mataka 
1839/40, ein verschlagener Mensch, der die Bevölkerung fUr sich zu gewinnen 
wusste, den arabischen Statthalter schändlich täuschte und ihn schliesslich sammt 
seinen Soldaten ermordete (1840). Hierauf ging Bakari's jüngerer Bruder, Ma- 
hammed ben Seheik, nach Sansibar, erlangte hier von Seid Said, dem er seine 
Ergebenheit erklärte, den Titel Sultan und einen Befehl an die Bewohner von 
Lamu, ihn zu unterstützen, und ging nach Osi, um sich eine Partei zu werben. 
Auf Pata war inzwischen Streit zwischen Fumo Bakari und Buana Mataka ent- 
standen, und letzterer bot dem Sultan Said seine Unterwerfung an, die gleichfalls 
angenommen wurde. Hierüber beschwerte sich Mahammed ben Seheik bei dem 
arabischen Statthalter auf Pata, und dieser unterstützte ihn auch, da seine An- 
sprüche leichter durchzusetzen waren. Fumo Bakari wurde in einem Hinterhalte 
ermordet und 

12. Hahammed ben Seheik (auch mit dem Beinamen Fum' Alote?), 
als Sultan unter arabischer Oberhoheit eingesetzt. Buana Mataka veranlasst ihn 
aber zu baldigem Wiederabfalle. Da verlor Said endlich die Geduld und erschien 
am 5. Dec. 1843 mit 1200 Mann auf zwei grossen und vielen kleinen Schiffen vor 
Lamu, wo er sich noch durch 400 Beludschen aus Maskat und durch 5—600 Re- 
kruten ans Lamu verstärkte. Er ging dann nach Fasa, dessen Bewohner zu ihm 
hielten, und am 6. Januar 1844 nach Siwi, erlitt jedoch unterwegs eine Niederlage 
und musste beschämt zurückkehren, nachdem er den Bau eines Forts in Fasa an- 
geordnet. 1844/5 erlitt er neue starke Verluste, und Ende 1846 begann er Ver- 
handlungen, bis sich Buana Mataka endlich unter ganz leichten Bedingungen, 
wenigstens zum Schein, unterwarf. 

Buana Mataka starb 1848, und aufs Neue standen sich zwei Parteien gegenüber: 



Uebersicht der Herrscher von Patta. 



31 



Mahammed ben Scheik und Fnmo Bakari in Fasa, 

mit dem Sohn von Buana Mataka in der alte Eival Mataka's, welcher dem 

Siwi, der sich unabhängig erklärte. Sultan Said treu blieb. 

Auch in Lamu kam 1850 ein Aufstand zum Ausbruch , in welchen man ver- 
geblich Said'8 Sohn Hilal zu verwickeln suchte. Erst 1853 wurde hier die Ruhe 
wieder hergestellt. 1856 starb Mahammed^ und 

13. Slmbii, 

sein Sohn, folgte ihm nach, verliess jedoch bald die Insel und gründete sich auf 
dem Festlande an den Fltlssen Dana und Osi ein neues Reich, das durch R. Brenner 
zuerst bekannt gewordene Witu (Bd. II. 369 ff.), wo er aus eigenem Antriebe 
die Sklaverei aufhob. Er hatte im Jahre 1866 noch einmal die Angriffe der Araber 
zurtlckzuweisen, und blieb erst dann in ungestörtem Besitze seines Landes. 



Geschlechtstafel der Herrscher von Patta. 

(Zusammengestellt nach Krapf und Guillain). 
NB. Die Verwandtschaftsverhältnisse Hessen sich nicht überall mit Sicherheit feststellen. 



1. Buaiia (oder Fumo) Schah Ali 

1698 ! 



2. Bnana tamn Hkn 

(Sohn einer Verwandten Schah Ali's und eines Arabers 
ans der Familie Nebehan.) 



a. Fnmo Bakari, 

Sultan seit 1733? 

erkürt sich 1745 unab- 

bängitf fon Maskat. 



5. JHoana IHiiiii 

1746! regierte durch 
ihren Yezir Fumo 
Omar, dann durch 

Fuiil' Alote, Omar's 
jüngeren Bruder. 



7. Wlslr, 

Sohn von Fum' Alote 

(1807—11?), 

genannt 

Sultan Achmed, 

unter dem Schutz yon 

Mombas. 



Sohn oder Verwandter 
Wisir's: 

10. Sultan Achmed es Serir, 

1822 T. S. Said eingesetzt. 1834 
Aufstand gegen ihn unter Buana 
Wisir, der von Mombas unter- 
stützt wurde. 



4. Baana Hkn, 

genannt 

Melani Ngombe, 

regierte nur kurze Zeit. 

6. Fnm' Amadi, 

ein anderer Bruder 

Omar^s, 1774—1807 

Herrscher, zuletzt unter 

Oberherrschaft Ton 

Maskat. 



Fum' Alote 8. Buana Seheik 

t in Mombas. gen. Fum' Alote es 

Serir, unter S. Said, 
(nur 1811?) 

9. Bnana Kombo ben Seheik 

wird 1822 Ton S. Said's Admiral 
Hammed vertrieben. 

11. Fnmo Bakari, 12. Mahammed ben Scheik 

183| Sultan unter hatte gleichfalls Buana 

S. Said, Mataka (f 1848) zum 

sagt sich 18jJ Ton Yesir. 184} KSmpfe mit 

Maskat los, regierte Seid Said, die mit seiner 

mit seinem Yesire scheinbaren Unterwerfung 
Buana Mataka. enden, f 1856. 



13. Simba 

zieht sich nach dem Fest- 
lande zurttck und gprUn- 
det das Beich Witu. 



32 



(jesehlechtstafel der Hcrrscherfamilie der Msara in 

Mombas. 

(Nach Guillain zusammengestellt). 

NB. Genauere Kachforschungen über die Msara -Familie würden sehr erwünscht sein, desgleichen über 
Muniemkü, den letzten der eingebornen Sultane von Sansibar (cf. Bd. J. S. 89, 99 u. 12G). 



Osman el IWsnrui, Stammvater der Msara. 



1. Mahammed (ben Osman etc.) 

1739 Regierungs- Antritt; erklärt sich 

174| unabhängig Ton Maskat, wird 

1745 ermordet durch Gedungene des 

Achmed ben Said von Oman. 



4. Abdallah 

Reg.-Antr. 1775. 



6. AbdaUah 

Keg.-Antr. 1814 
14. April, lag 
1807—11 vor 
Lamu, verwei- 
gert den Tribut 
nach Maskat 
und dehnt seine 
Herrschaft bis 
Brawa aus. 
tlS23 12. Mai. 



5. Achmed 

Reg.-Antr. 1782, 
unterwirft sich 
1785 dem Said 
ben Achmed 
von Oman , er- 
langt die Ober- 
herrschaft über 
Fata unter 
Wisir, wird 
durch S. Said 
1811 von Lamu 

vertrieben, 

wo nun ein Fort 

gebaut wird. 



8. Selim 

(Salem .^) 

Reg.-Antr. 182(>, 

unterwirft sich 

1S26 dem 

S. Said, kämpft 

1829 u. 1832 

wieder gegen 

Said, t 1835. 

Ein Jahr lang 

Streit um die 

Herrschaft. 



2. Ali 

Reg.-Antr. 1745, 
ermordet 1753 
auf Anstiften 
Maaaaud. 



3. Massand ben Nasser. 

Regierungs - Antritt 1 753, 
t 1775. 



von 



7. Seliman 

Reg.-Antr. 1823 

(war vorher 
Statthalter von 
Pemba), rief 
Gapt. Owen's 
Hilfe an 1823. 
Engl. Schutz bis 

1826 unter 

Capt. Yidal, 

Lt. Beita und 

Lt. Emery. 



Mabruk 

Feldherr 
Abdallah's, 1822 
aus Pata ver- 
trieben durch 
Hammed ben 
Achmed, Said's 
Admiral;warmit 
Capt. Owen in 
Mauritius, 
(t vor 1833?) 



Raschid 

öfters genannt 

als Führer und 

Unterhändler, 

fiel 1835 vor 

Pata. 



Mahammed 

tapferer Krieger, 

t 1833 im 

Kampfe gegen 

S. Said. 



9. Raschid 

1836 am Ruder, muss 
sich 1837 dem S. Said 

unterwerfen. 25 der 
Msara werden von S. 
Chalid gefangen und 
nach Arabien geführt, wo 

sie im Elend sterben; 

die andern entkommen 

und siedeln sich theils 

in Gasi, theils in 

Takaungu an. 

Hammis 

war 1861 in 
Takaungu angesie- 
delt (Bd. II, S. 419.) 



Gedruckt bei E. Pols in Leipzig. 



Nacliträgc zur „Geucliichtc Ostafxikas*'. 33 

Nachträge zur „Geschichte Ostafrikas". 

Livingstono^s Reisen mit Dr. Kirk und R. Thornton 1859 

T. d. Decken und bersten besteigen den Kilimandscharo bis zur Höhe fon 14000 Foss 1862 

T. d. Decken entdeckt den Belondsonikanal zwischen den Flüssen Osi nnd Tana 1865 

Charles New entdeckt den Tschala-See N. 0. 70m fiilimandschaio 1871 

Yermessangen der engl. Schiffe ,J^assau''' und „Shearwater"* unter Commander Wharton an der 

Koste zwischen Pangani-Bai und Kap Delgado 187S 

Col. Long entdeckt den Somerset -Nil, der vom Ukerewe-See in den Mwntan-See (Lata Nsige 

oder Albert Niansa) fliesst 1874 

Stanley beginnt seine grosse Reise fon Bagamoio ans 1874 

Lt. Camcron erforscht den fon Limgstonc entdeckten Lualabastrom, reist mit dem portu- 
giesischen Händler Alriz den Kassabi fluss entlang westwärts und erreicht nördlich von 
Benguela die atlantische Kttste 1874/5 

Haggenmacher's und Munzinger's Reisen im nördlichen Galla- und Somalilande 1874/5 

Eroberung der Stadt Härrär durch den egyptischen Stabsmajor Mahammed Moktar und Vermessung 

derselben 1875 

Gründung der Niederlassung Li^ingstonia am Niassa-See; Erforschung des noch unbekannten Nord- 
randes desselben durch Lt. Young 1875 
Der Ukerewe-See (Victoria Niansa) umschißt und aufgenommen von Stanley; dessen Verstoss nach 

dem Mwutan-See und Entdeckung des Schneeberges Gambara-Gara 1875 

J. M. Hildebrandt's Forschungen in den Ländern der Somali, Wanika und Wakamba 1875/7 

Bischof S teere gründet eine Hissionsstation zu Masasi am Ruvumafluss 1876 

Col. Gordon erreicht mit egyptischer Heeresmacht den Mwutan-See 1876 

Reisen von Gessi und Piaggia nilaufwärts bis zum Mwutan-See 1876 

Stanley umschifft den Tanganjika-See, wendet sich von dort nach dem Lualaba, den er strom- 
abwärts bis zum atlant. Ocean verfolgt und als den Oberlauf des Kongo erkennt 1876/7 
Marquis Antinori's Reisen im nördl. Gallaland 1876/8 
Reisen Dr. Schnitzler*s (Emin Effendi) im Gebiete des Mwutan- und ükerewe-Sees 1877 
CoL Mason's Befahrung des Mwutan -Sees 1877 
Dr. Fischer besucht Witu, wo früher schon R. Brenner gewesen 1877 
Mackay beginnt den Bau einer Strasse vonMpuapua aus nach Saadani, Mackinson den einer 

Strasse nach dem Niassasee von Dar es Saläm aus 1877 

Cpt Elton fährt den Shire hinauf nach Livingstonia und reist mit Cotterill vom Niassa nach 

dem Tanganjika-See, wo er stirbt 1877 

Befahrung des Ukerewe-Sees in seiner ganzen Ausdehnung durch Lt Smith und Rev. Wilson 1877 
Li Smith und Rev. O'Neill auf dem Ukerewe von Eingeborenen ermordet 1878 

Katholische Missionäre kommen nach Sansibar, um Stationen im Gebiete der grossen Seen zu 

gründen. Abbe Debaize bricht von Bagamoio nach dem Innern auf 1878 

Die (internationale) belgische Expedition trifft in Sansibar ein, Cambier und Marno besuchen 
Mpuapua; Dr. Mae s und Cpt. Crespel sterben in Sansibar, Marno reist nach Europa zurück, 
Cambier bricht mit neuen Gefährten nach dem Tanganjika-See auf. 1878 

Aufnahmen an der Formosabai und Erforschung des Tanaflusses durch Cl. und G. Denhardt in 

Begleitung Dr. Fischor's 1878 

Rev. Wilson besucht die. westlichen Uferländer des Ukerewe-Sees. 1878 



Nachträge nnd Berichtigungen zur umstehenden Gesehleehtstafel : 

Seid Sueiil wurde von seinem Sohne, nicht von seinem Onkel ermordet 

Seid Tarki wurde 1866 Sultan von Maskat, später aber wieder abgesetzt. Sein Nachfolger war sein 

Bruder Abd el Asis, der jetzt noch regiert. 
In der letzten Spalte ist Chabeb zu streichen und Abd el Asis als jetziger Sultan von Maskat zu 

bezeichnen. 



t. d. Decken, Reisen IIL 3: Gesebiebte. 



Geschleehtstaf el der I 

(Neu bearbeii 



1. Achmed ben Said beu Achmed ben Abdal 

erwählt lum Imam to: | 



Hilal 



genannt 



Sohfis 

el Imam Achmed etc. , oder 's 



Hilal 2. Said Qis 

znm Imam 

gewählt 

178i, 

herrscht bis 

1791,tl800 

(oder 1802?) 

in Nasüi. 

Ali Hammed u. Achmed Asran 

unterdrückt 
1 784 den Auf- 
standsTersuch 

yon Sif auf : 

Sansibarund 
gewinnt 1785 

Mombas 
wieder. 



Sif 



3. SidtiB 

usorpirt die 
Macht 1791, 
ohne den Tiü. 
Imam zu er- 
langen, tlM»i 



4. Beder und Ali 

tritt 1805 die 
Herrschaft an, 
wird ermordet 
1806 (30. Juli). 



Salem 



Ml 



Hammud u. Qis 



Hammed, Abed, Nasser 

AdmiralSeid und Sultan 
Said's, unter- 
wirft 1822 
Brawa und 
Pata. 



Mahammed, Achmed 
und Serhan 



Hammudu. Sif. Saud 



Sif 



Hilal, Chail 

1850 in niisKt.l 

Lamu, -}• die V^ 

1851. z^Ux^ 



Ali 



AH 

.. I... »^ » ^ 

Saud, Mahammeii 
und Chenun 



Scherfamilie Abn Saidi. 

ßh Guillain.) 



ben Mahammed ben Mbarek el Abu Saldi, 

t im Jahre 174J, f HSJ. 

bmeds, 

imed etc.| und als Prinieir mit dem Titel Seid Tersehen: 



Tbaleb 

t ohne Kinder. 



Mahammed 



5. Said 

zum Sultan von 

Maskat 

gewählt ISOC 

(14. Sept.), nach 

Sansibar über- 
gesiedelt 1840, 

1 1 S56. Theilnng 

des Reichs in 

Arabien: Seid 

Sueni, und 

Odtafrika: Seid 
Madjid. 



Hiial 



Saeni. Mahammed, 

Sultan y. *!• 

liaskat 

1S56, 
ermordet 
^66 von 
Salem 
(seinem 
Onkel). 



Turki, 6. Hadjid, Ali, 7. Bargasch, 



war unter 

S. Madjid 

nach 

Bombay 

Terbannt. 



tritt 1850 die 

Herrschaft 
über Sansibar 
u. die Küste an, 
setstsich 1859 
mit S. Sueni 
Ton Maskat 
auseinander, 
lahlt Ton 1866 
an keinen Tri- 
but mehr nach 



Tersucht 1859 einen 

TerunglUckten 

Aufstand auf 

Sansibar; Reg.- 

Antritt 1870. 



fAbdelWahab(t),Hamdan(t),) 
Pjemschid(t), Chabeb, Abd 
<elA8is(t), TurkielAlma8i(t),J 

Ghalife, Ali, Hammed, Ab-! 

bas, Abderrhab u. BedranJ 

Von den TSchtem Seid Saids sind bemerkens- 
werth: Bibi Holli, welche immer auf ge- 
spanntem Fusse mit ihrem Bruder S. Madj id 
stand, und Bibi Salima, spater verhei- 
rathet an einen Hamburger Kaufmann. 



NB. Die mit 



Maskat. 1 1870. 

t bezeichneten Söhne Seid Saids waren 1866 bereits gestorben; 
Terstorbenen fehlen inr Zeit Nachrichten. 



Über die seitdem 



36 



Alphabetisches Register zdt ^.Geschichte OäUfrikas'\ 



Alphabetisches Register 



zur 



tabellarisclicB llcbersiclit der Cesckichte Ostafrikas, 

mit Ausschlass der Uebersichten und Geschlechtstafeln von Seite 26 an. 

liB. Bei europäischen Namen ist der Familienname vorn angeführt, während die arabischen Namen 
in gewöhnlicher Reihenfolge stehen. C ist, wo dies anging, dnrch K ersetzt. 



Abdallah ben^ Achmed ben 
Mahammed von Mombas 19 

Abdallah ben Mahammed von 
Mombas 1 8 

Abessini en und die Portugiesen 

7, 8, 12 
Abreu, Gomez d' 11 
Abu Bekr, Sultan v. Mukdischa 5 
Abulfeda 5 
Abul Mahassems Manhal es 

Sali 6 

Abu Said Hassan 3 

Abu Saidi, Dynastie der 18 

Geschlechtstafel s. Anhg. 34 f. 

Achmed, Scheik von Malindi 14 

Scheik ron Mombas 14, 16 

Achmed ben Mahammed ron 
Mombas 18, 19 

Achmed ben Said ben Achmed, 
Admiral v. Said ben Achmed 18 

Achmed ben Said, Imam von 
Maskat und GrQnder der Dynastie 
der Abu Saidi 1 8 

AdalkOnig Mahammed 12 

Ad seh an s. Somaliland 3 

Aegypter s. Egypter. 

Aelius Gallus 2 

Agatharchides 2 

Akote, Statthalter v. Sofala 9 

Albergaria, Lopo Soarez d' 11 

Albert Niansa s. Mwutan-Se& 21 

Albuquerque, Affonsod' 9,10, 11 

Francisco d* 9 

Matthias d* 14 

Alexander der Grosse 2, 3 

Alfudail, Scheik von KUoa 9 

Ali ben Hassan von Schiras 3 

ben Osman el Msmi 18 

Bey von Mombas 13, 14 



Ali Hessen, Ankonij's Sohn, Statt- 
halter von Kiloa 10, 11 

Almeida, Antonio, Gordoso d' 13 

Dom Francisco 9, 11 

Alviz, Reise mit Cameron 33 
Ampasa (Fasa) 13, 14, 15 
Andrade, Antonio Godinho d* 15 

Fernando d* 11 

Ray Freire d' 16 

A n g as i j a , besucht von Kersten 21 

Angoza-Inseln 24 

Ankonje, Häuptling von 15 

Antinori, Marquis 33 

Araber, erstes Auftreten der 1, 
2, 3 

aus Oman s. Oman. 

im ^littelalter , Handelsbe- 
ziehungen der 7 

u. Portugiesen s. Portugiesen. 



Artemidoras 2 
Assyrer 1 

Ataide, Estcvam d' 15, 16 
Aufnahmen s. Yermessongen. 
Augustin er- Kirchen 24, 25 
Augustus, Kaiser 2 
Auzoly s. Scholo 25 

B. 

Bagamoio, Stanley *s Ausgangs- 
punkt 33 

Baker's Reisen 21 

Btindguia (Ungut^a) 6 

Bangweolo-See, entdeckt von 
Livingstone 22 

Banyna 5 

B ar dera, v. d. Dockens Tod in 21 

B ar gas ch ben Said (SeidBargasch), 
Herrscher von Sansibar 21 

Aufstandsversuch 21 



Barracouta, engl. Vermessungs- 
schiff 19 

Barreto, Francisco 13 

Barros, Joan de 3 

Bart! e Fröre, Sir, setzt die völlige 
Aufhebung des Sklavenhandels 
bei Seid Bargasch durch 22 

Beder ben Sif ben Achmed von 
Maskat 19 

Belareb ben Hamyro 18 

ben Sultan ben Sif 17 

Belgische Expedition, inter- 
nationale 33 

Belondsoni-Kanal 33 

Beludschen aus Mekran 17, 19 

Ben Said's Djagrafia 4 

Beruat (Brawa) 4 

Bissei, Gapt, stellt astron. Beob. 
in Sansibar an 18 

Bombeyro, Martim AfTonso de 
Melo 12 

Bororo-Land 23 

Braganza, Herrscherhaus, gelangt 
auf den Thron von Portu^ 17 

Brawa (Beruat) 3, 4 

u. d. Portugiesen 9, 10, 12, 14 

u. Gelodi 20 

u. Mombas 19, 20 

u. Oman 19 



Brenner's Reisen 21 u. 22 

Buana Kombo ben Scheik von 
Pata 19 

Tamu V. Pata 18 

Wisir von Pata 20 

Bueni, Bai von 16 

Bukha 4 

Burton 's u. Speke's Reisen 21 

C 

Gabo de boa Esperan^a 7 
Gabo Tormentoso 7 



Alphabetisches Register zar «.Geschichte Ostafrikas' 



37 



Cabral, Pedro Aivaroz S 

Gabreira,FimDciscodeSeizase 17 

Caerden, van, rorMosambilc 15 

Gambier, Leiter der belg. Ex- 
pedition 33 

Gameron quer durch Afrika 83 

n. Dillon*8 Seise znr Unter- 
stützung Livingstones 22 

Gap 8. Kap 

Gastro, Dom Pedro de 12 

Ghasa, el, Araber ans 3 

Ghaves, Pedro Fernando de 14 

Ghingnlia, Dom Geronimo (Jnssef 
ben Achmed r. Hombas) 16 

Ghristopher, Gpi, besucht den 
Webbefluss 20 

Ghronik von Mombas 16 

Glaudius, Kaiser 2 

Sohn r. David IIL v. Abes- 

siuen 12 

Goa s. Juani 25 

Govilham in Spfala etc. 7 

Grespel, Gpt, f in Sansibar 33 

Guama, os Bios de, Bezirk von 23 

Gunha, Kuno da 12 

Tristam da 9, 10 

Gutinho, Bodrigo Pereira 9 

Manoel de Suza 13 

Thome de Suza 14 

D. 

Daghuta 4, 5 

Dampferlinie Aden-Sansibar 22 

Dana s. Tana 

Danaus 1 

Dar es Salim 33 

David HL von Abessinien 12 

Debaize, Abb6 33 

Decken, v. d., Beisen 21,22,33 

Delagoabai 23, 33 

Dendema 4 

Denhardt, GL u. G., Messungen 
am Tana und an der Formoea- 
Bai 33 

Diaz, Bartholomeo 7 

Dillon's Beise mit Gameron 22 

Diodorus 2 

Dioscoridis Insula 2 

Djebesta (Sofala?) 4 

Djentama 4 

Djesta (Sofala?) 4 

Djubafinss 5, 18 

erforscht durch v. d. Decken 21 

Dom Henri 6f. 

Dom Sebastian v. Portugal 13 

Drake, Franz 13 

Dschaggar eisen v. d. Decken*s 
mit Thonton und Kerstan 22 

Ducouedic, firanz. Brigg unter 
Gpt Guillain 21 



Durchkreuzung Afrikas darch 
Gameron 33 

Livingstone 21 

Silva Porto 21 

Speke und Grant 22 

Stanley 33 

£drisi 4 
Egyptcr 1 

und Portugiesen 8 

El Bakui 6 

El Banes 4 

El Ghasa, Araber ans 

El Djub (Jumbo?) 4 

El Komr, Insel 4 

El Molattam, Berg 5 

El l^dama, Berg 5 

El Kedja 4 

Elton, Gapt, am Tanganjika 33 

Emin Effendi (Dr. Schnitzler) 33 

Emir Hammed s. Hammed ben 

Achmed 19 f. 
Emmanuel v. Portugal 7 
Em -Said en , Einwanderung der 2 

nach dem Innern gedrängt 8 

Englinder, Auftreten der 13, 14, 

15, 18, 19, 20 fF 
Eratosthenes 2 
Erhard t's Beisen 21 
erythriisches (rothes) Meer 2 
Eudozus' ümschiffung 2 

F. 

FariaySnza'sAsiaPortugueza 13 
Fava, P6re, Vorstand der französ. 

Mission in Sansibar 21 
Fernandez, Manoel 9 
Ferreira, Pedro 10 
Fischer, Dr., in Witu 33 

und Gebr. Denhardt 33 

Fum Amadi v. Pata 18, 19 
Fumo Bakari, Sohn von Buana 

Tamu 18 
Bakari, Sohn des Buana 

Schcik von Pata 20 
Omar V. Pata IS 

0. 

Gallaland, nördliches 33 
Gama, Dom Gristopher da 12 

Dom Francisco, da 15 

! Estevam da 8 

Vasco da 7, 8 

Gambara-Gara- Schneeberg 33 
Gamboa, Pedro Lcytam de 16 
Geledi und Brawa 20 
Gessi, Beisen mit Piaggia 11 



Gewürznelken-Kultur auf Sansi- 
bar 19 

Goa u. die portug. Kirchen in Ost- 
afrika 23 

Goös, Gongalo Yaz de 10 

Gold (s. auch Minen) 1 

G r d n , Gol., am Mwutan-See 33 

Grant's Reisen mit Speke 21 

Griechen auf Sokotra 2 u. 3 

Gross-Komoro s. Angasija 21 

Guillain, Gpt, in Ostafrika 21,25 

Hafnn (Opone) 2 
Haggenmacher's Reisen 33 

Hamerton, erster engl. Konsul in 

Sansibar 20 
Hamilton, Gapt, in Ostafrika 17 

Hammed ben Achmed el Abu 
Saldi, Emir oder Admiral unter 
Seid Said 19, 2» 

Handel in Sansibar blühend 20 
sverirag der Amerikaner mit 



Seid Said 20 

der Engländer mit 



Seid Said 20 
Hardy u. Smee in Kiloa 9 
Herodot (Periplus) 1 
Hildebrandt*8 Reisen 33 
Hippalus, Entdecker d. Monsune 2 
Hiram 1 

Holländer, Auftreten der 15 
Homem, Vasco Fernando 13 
Hormuds und Om&n 17 

und die Portugiesen 10, 11 

Hörn des Südens (Basel Khil) 2 
Houtman, Gomelius 15 

Hungersnoth in Mombas und 
Wanikaland 20 

f.. und J* 

Jago, St, Fort v. Kiloa 9 

jakobitische Ghristen auf 
Sokotra 3 

Jakuti, geogr. Wörterbuch 4 

Jarebiten, Herrscherfamilie von 
Oman 16 

Ibn Bathuta 5 

Ibn Said*s Djagrafia 4 

Ibo- Insel 24 

Ibrahim, jScheik von Kiloa 8, 
9, 10, 11 

Inhambane 23 

Joan de Barros' Ghronik 3 

Johann H. von Portugal 7 

Johannes (Priester) v. Abessinien 2 

Iranapola 13 

Juan da Nova 8 

Juani (Goa) 25 

8* 



38 



Alphabetisches Register zur „Geschichte Ostafrikas". 



Jadeu, Fahrten Dach Ophir 1 

Jambo (el Djub?) 4 

Jassef, Scheik ?on Sofala 9 

ben Achmed von Mombas 

(Dom Geronimo Ching^lia) 16 

von Geledi vor Brawa 20 



Kambalu, Insel 3 

Kap der gnten Hoffinnog 7 

Kasembe, besucht von Monteiro 20 

Kassabl-Floss 33 

Katholische Missionäre an den 
i^ossen Seen 33 

Kelhat und die Portugiesen 10 

Keriat und die Portagiesen 10 

Kerimba-Inseln 11, 12, 24 

Kersten's Beisen 21 

Kibondo (Zibondo) 25 

Kilefi IS 

Scheik von 14 

Kilimandscharo, Besteigung 
durch V. d. Decken u. Kersten 33 



durch New 22 

Kilimane 23 

Kilindini-Leute(WakUindini) 17 
Kiloa, Chronik von 3 
Fort 3, 9, 11 

Königreich 25 

Herrscher von 26 — 28 

und d. Portugiesen 8, 9, 10 

Ki Ina, Insel (Kiloa) 5 

Kintangone, stldL von Mosam- 
bik 15 

Kinzelbach's Reise zur Fest- 
stellung des Schicksals v. d. 
Decken s 21 

K irk, engl. Konsul in Sansibar 22 

Reisen mit livingstone 33 

u. Gpt Wharton nehmen das 

Lufidschi-DdU auf 22 

K i s m a i , Handelsplatz, gegründet 
vom Sultan von Sansibar 21 

Kiterve, König von 13 

Kiteve (Kiterve?) 23 

Komoren 4, 15 

Komoro, Gross-, s. Angasija 21 

Komr, Insel 4, 5 

Kanal von 5 

Kongo-Strom, oberer, entdeckt 
von livingstone 22 

Kopal 25 

Gruben am Lufidschi 22 

Krapf's Reisen 21 

Kulua (Küoa) 5 

L. 

Lamu 6, 15 

Fort 19 

und d. Portugiesen 10, 14 
unter Pata 18 



Laiicaster, Capt., in Sansibar 14 

Laurent, St (Madagaskar) 10 

Leikhuma (Ongndja) 6 

Lendjuja (Ungudja) 4 

L e V en , engl. Yermessungsschiff 1 9 

Likongofluss 4 

Linck, Dr., ermordet in Barder» 21 

Linhares, Graf von, s.Noronha 16 

Livingstone 's Reisen 21 u. 22 
t zu Ilaila 22 

Livingstonia, Niederlassung am 
Niassasee 33 

Long, Colonel, am Somerset-Nil 33 

L r e n z M ar qu e z(Delagoabai)23 

Luabo-Fluss 4 

Lnalaba-Strom 33 

Lufidschi-Delta 2, 22 

Lufu s. Ruvuma 55 

Luta Nsige s. Mwutan 21, 33 

M. 
Mabruk ben Achmed el 
Msurui 19 

Mackay 33 

Mackinson 33 

Madagaskar, erste Erw&hnung 4 

und die Portugiesen 7, 9 16 

Madeira, Diogo Simoöns 15, 16 

Madjid ben Said, Herrscher von 
Sansibar 21 

Maes, Dr, f in Sansibar 33 

Mafia, erste Erw&hnung 3 

Inselgruppe 25 

Magodoxo s. Mukdischa. 

Mahammed, Adal König 12 

Bruder des Achmed v. Mom- 
bas 16 

Ankonij 8, 9 

ben Achmed el Msurui 20 

ben Nasser, Statthalter von 



Marka s. Merka. 
Marno und die belgische Expedi- 
tion 33 
Masasl, Missionastation 33 
Maskat, Hauptstadt von Om&n 16 

Fort 13 

getrennt von Sansibar, nnter 



Sansibar 19 

— ben Osman el Msurui, 



Seid Sueni 21 

und die Portugiesen 10,13,17 



in 



19 



von 



Mombas 18 

Mahammed Moktar's Einnahme 
und Vermessung von HArrär 33 

Maizan f in Üsaramu 21 

Makrisi 6 

Makupa,Forts von, bei Mombas 17 

Malai, Insel 5 

Malakoe, Insel 24 

Malindi, erste Erwähnung 4 

neu aufgebaut 21 

und die Portugiesen 7, 8, 9, 

10, 12, 13; 14 

Mandra 14, 18 

Manhal es Safi 6 

Manika, Minen von 24 

Manninas, Minen von 13 

Manoel der Grosse von Por- 
tugal 7 



Mason, Gel. 38 

Mas Saudi ben Nasser von Mom- 
bas 18 

Masselege an der Bai reo 
Bueni 16 

Massudi besucht Ostafrika 3 

Mdoffer, Herrscher- Familie 
Mukdischa 3, 5 

Mekr&n, Beludschen aus 17, 

Menezes, Dom Duarte 13 

Menuthesias (Menuthias) 2 

Merka (Marka) 4 

und Mombas 19 

Meruad (Brawa) 4 

Mikante, Sohn von Alfudail 9, 
10, 11 

Minen von Manika 24 

von Manninas 13 

von Monomotapa 13, 15 

von Schikova 13 

Mission, firanzösische, in San- 
sibar 21 

englische, in Sansibar 21 

Mohammed s. Mahanuned 
Mombas, erste Erwfthnung 4 

Chronik von 16 

neue Festung 14, 15, 17 

und die Portagiesen 7, 9, 

12, 13, 14, 15 

unter den Arabern 20 

unter den Msara (s. d.) 18, 19 

unter den Portugiesen; Statistik 

und Geographie 23 t 

unter englischem Schutz 19 

zerstört und erobert 9, 12, 



13, 14 bis, 15 bis, 17ter, 18, 20 

Monbaza (Mombas) 5 

Monclaros, Jesuit 13 

Mongas, König von 13 

Monomotapa, Goldminen v. 13, 15 

und die Portugiesen 12, 13 

15, 16, 23, 24 

Monsune, Entdeckung der 2 

Montagane (Mtangata?), Scheik 

von 12 
Monteiro's Exped. nach Käsern- 

be's Reich 20 
Moresby vermisst den Hafen ron 

Sansibar 19 

Mosambik, portugies. Fort 11 

und die Portugiesen 1, 8, 9, 

10, 11, 12. 14, 15 



Alpliiil)0ll8ches Register zur „Geschichte Ostafrikas''. 



39 



HofAmbik unter den Porta* 
giesen; Statistik imd Geo- 
graphie 2S f. 

Mossegejo (Wasegeju oder Po- 
komo?) 14 

Mpuapaa 33 

M s a r a , Herrscher&milie ron Mom- 
bas 18 

, GefangeoBahme der, durch 

Seid Ghalid ben Said 20 

, Geschlechtstafel der 32 

Msurai, Mehrh.: Msara (s. d.) 

Mtangata? (Montagane), Scheik 
von 12 

MuanaMimi, Tochter des Bnana 
Tamu 7. Pata 18 

Muhammed s. Mahammed. 

Mukdischa (Magadoxo) 8, 4, 5 

und die Portugiesen 8, 10 

— und Oman 17, 20 

Mumbo, Yölkeischaft bei Tete 14 

Munganaje, Onkel des Achmed 
?on Mombas 16 

Munie Mongo, NegerfQrst bei 

KUoa 10 
Muniemku, letzter der eingebomen 

Sultane yon Sansibar 32 

Hunzinger, Werner 7 
Mura, Francisco de 16 
Musungulo (Wanika?) 17 
Mwutan-See (Albert Niansa) 21 

N. 

Nassau, engl Yermessungsschifi'Sa 

Nasser ben Murdschid von 
OmÄn 16 

Nasser ben Seliman, Statthalter 
von Pemba 20 

Nearchus besucht Indien 2 

Nechos, König von Egypten 1 

Neir erreicht die Schneegrenze des 
Kilimandscharo 22 

entdeckt den Tächala-See 33 

Nhaya, Francisco da 9 

Pedro da 9 

Niassa-See, entdeckt von Boscher 
und von Livlngstone 21 

Strasse nach dem 33 

Noronha, Affonso de 10 

Dom Miguel de, Graf von 

Linhues 16 

Nova, Juan da 8 

0. 

Oja und die Portugiesen 10 

Om&n, Araber aus, und d. Portu- 
giesen 16, 17, 18 

Omar, Bruder des Scheik von 
Malindi 8 

O'Neill t am Ukerewe-See 33 

Ophir (SofaU?) 1 

Opone (Hafun) 2 



Orkan in Sansibar 22 
Otongue (Tongue) 23 
Otondo, Scheik von 12 
Osi-Fluss 33 

Ostindische Kompagnie 15 
Ouvidor, portug. Gerichtsherr 23 
Owen, Cpt, in Mombas 19 

P. 

Pasa s. Ampasa (Fasa) 33 

Pata, Herrscher von 28, 31 

Mauren aus, in Madagaskar 1 7 

und die Portugiesen 13, 14, 17 

Streit um die Herrschaft 17, 

18, 19, 20, 21 

Payva in Abes^nien 7 

Pemba u. d. Portugiesen 12,14,15 

erste Erw&hnung 3 

unter Mombas 18, 19 

unter OmÄn 19, 20 

unter Pato 18 

Pereira, Diogo Femandez 9 

Mano^ de Melo 16 

Nuno Alvarez 16 

Simon de Melo 16 

Poriplus (Umschiffnng) Afrika's 
nach Herodot 1 

des Arrian 2 

des erythräischen Meeres 2 

Perser und die Araber aus 
Oman 17, 18 

Pest in Ostafrika 20 

Pestana, Francisco Pereira 11 

Peters' Boisen 21 

Phönizier 1 

Piaggia, Reisen mit Gessi 33 

Plinius der Aeltere 2 

Pokomo (Mossegejo) 14 

Porto, Silva, Bcise von Benguela 
nach dem Kap Delgado 21 

Portugal f&llt an Spanien 13 

Portugiesen und Araber aus 
Oman (s. d.) 25 (s. auch Mom- 
bas, Mosambik etc.) 

^ vertrieben nördl. von Kap 

Delgado 17 

Expedition der, nach Ka- 



Bas el Khil (Hom d. Südens) 2 

Bavasco, Bodrigo Laufende 9 

Bebmann 's Beisen 21 

Bhapta 2 

Bosch er's Beisen 21 

Bewies, Gapt, in Sansibar 15 

Buvuma-Fluss, erforscht von 
livingstone 21 



sembe*s Beich 20 
Ptolom&er 2 
Pyralaon-Inseln (Pata etc.?) 2 



Quiloa, Quilimane und dgl. s. 
Kiloa etc. 

Babai b. Mombas 16 

Baschid ben Selim ben Achmed 
von Mombas 20 



S. 

Saadani 33 

Said ben Achmed ben Said von 
Maskat 18 

ben Ali ben Husseia ben 

AU 2 

ben Sultan ben Achmed, 

Herrscher von Maskat und San- 
sibar 19, 20, 21 

Saldanha, Antonio de 9 

Bai von 11 

Salem benSultan ben Achmed 19 

Salomo 1 

Sampayo, Louis Melle de 17 
Sansibar, erste Erwähnung 3 
s. auch Sendsch. 

getrennt v. Maskat 21 

Besidenz von Seid Said 20 

. und die Msara 18 

u.d. Portugiesen 8, 9, 12, 15 

und Om&n 18 

Santiago, Andre de 14 
Schikanga 13 
Schikova, Minen von 13 
Schi ras, Einwanderung aus 3 

familie, herrschend in 

Mombas 14 

Schirwa-See, entdeckt von Living- 
stone 21 

Schneeberg, Gambara-Gara 33 

Kilimandscharo 33 

Schnitzler. Dr., (Emin Effendi) 
am Mwntan-See 33 

Schole (Auxoly) 25 

Seid- Madjid, — Said etc. s. 
Madjid, Said, etc. 

Seid Said s. Said ben Sultan 19 
Seixas e Gabreira, Francisco 

de 17 
Selim an ben Ali von Mombas 19 

Hassan, König von Kiloa 3 

Selim ben Achmed von Mom- 
bas 20 
Semiramis 1 
Sena? (Siuna) 4, 14, 23 
Sendsch, König der 4, 6 

(Sansibar), Soldaten aus 3 

Serapion (Warscheich) 2 
Sesostris 1 



40 



Alphabetiäches Begistor zur „Geschichte 0stafiik«8*\ 



Sharpey, Gpt., in Pemba 15 

Shearwater, engl. Yennessüngs- 
schiff 33 

Sif ben Achmed ben Said 18 

ben Sultan ben Sif 17. 

ben Sif ben Snlton 17, J 8 

Silva Porto s. Porto 21 
Simboö? (Zimbaase) 18 

Sin (Sio oder Siwi) 14 

Siuna (Sena?) 4. 5 

Siwi (Sio oder Sin) 14 

und die Araber ans Oman 21 

Skiarenhandel nOrdl. r. Brawa 
verboten 21 

ganz abgeschafft 22 

Smee n. Hardy in Eiloa 19 
Smith, Lt, n. Bev. Wilson 38 

und Rev. O'Neill 33 

Sodre, Vincente 8 
Sofala(Ophir,Djebe8ta?) 1, 3 bis 4 

Bezirk von 23 

Fort 9 

n. die Portugiesen 9, 10, 

11, 13, 15 

Soharn. die Araber ausOm&n 18 

und die Portugiesen 10, 17 

Sokotra 2 

und die Portugiesen 9, 10, 11 

Somaliland 38 

Somerset-Nil 33 

Spanien Übernimmt die Herrschaft 
von Portugal 13 

Speke, Reise mit Bnrton 21 

und Grands Reise 21 

Stanley erforscht den ganzen Lauf 
des Kongo und durchkreuzt den 
Kontinent 22 

Reise zur Aufsachung Li?ing- 



stone's 22 

S teere, engl. Bischof 33 

Strabo 2 

Strassenban 33 

Sueni ben Said, Herrscher Ton 
Maskat 21 

Snes-Kanal, Eröffnung des 21 

Sultan b en Achmed ben Said 
ron Maskat 19 



Sultan ben Mnrdschid ben 
Djadi, der letzte der Jarebiten 18 

ben Sif ben Malek 17 

ben Sif ben Snltan 17 

Snza, Dom Pedro de 14 
Sylreira, GonQalres da, Jesuit 12 

T. 

Takaungu, erbaut ?on Seid 
Said 19 

Tambat (Tumbatu) 4 

Tana-Flnss 83 

Tanganjikasee, entdeckt von 
Burton und Speke 21 

Nordende, erforscht ronLiring- 

stone 22 

Tete 14, 15, 24 

Thornton, Reise mit linngstone 
und V. d. Decken 21 

Thonet 4 

Tirendikonde, Schoik von 9, 10 

Tongue (Otongue) 23 

Tozer, englischer Bischof in 
Sansibar 21 

Tschala-See 33 

Tschao ben Mtschaham oder 
mu Mvita 14 

Tumbatu (Tambat) 4 

Türken u. Portugiesen 11, 13 

(Ali Bey) in Ostafrika 14, 15 

Tyrer 1 

U. 

Ukambani s. Wakamba-Land 

Ukerewe-See (Victoria Niansa) 
entdeckt von Speko 21 

Umschiff ung Afrikas, erste 
durch die Phönizier 1 

des Eudozus 2 

vgl. Periplus 

Ungudja (Sansibar) 4 

Üniamesi, besucht von Bnrton 
und Speke 21 

Usambara, von Krapf besucht 21 

V. 

Vasco da Gama s. Gama. 

Vasconcellos, Mattheos Mendes 
de 14 



Verhoeven vor Mosambik 15 

Vermessungen d. Koste 22, 33 

von H&rrftr 83 

am Ukerewe-See, Tanafluss 

etc. 33 

Victoria Niansa s. Ukerewe- 
See 21 

Vidal, Gpt, vor Mombas 19 

Völkerwanderung in Ostafrika 
im XVI. Jahrhundert 11 

W. 

Wagerage, Scheik von Malindi 7 

Wal n r i gh t , schwarzer Diener 
Livingstone's, bringt dessen Leiche 
nach England 22 

Wakambaland (Ukambani), von 
Krapf besucht 21 

von Hildebrandt besucht 33 

Wakefield's Reisen 21 

Wakilindini (Einwohner von Ki- 
lindini) 17 

Wak-Wak (Wamakua?) 8, 4 

Wamakna(Wak-Wak) 8, 4 

Wanika (Musungulo) 17 

Wapokomo? (Mossogejo) 14 

Warscheich (Scraplon) 2 

Wasegeju (Mossegejo) 14 

Wasimba 14 

Webbefluss, besucht von Gpt 
Christopher 20 

W harten, Gpt, Vermessungen an 
der Kttste 22, 83 

Wilson, Rev., am Ukerewe- See 33 

und Lt Smith 38 

Wirbelsturm in Sansibar 22 

Wisir, Buana, von Pata 19, 20 

Witu 88 

Wörterbuch, geogr., d. Jakati 4 

Y. 

Young, Reise am nöidL Niassa- 
See 33 

Z. 

Zanzibar s. Sansibar. 
Zimbaze (Simboö?) 13 
Zibondo s. Kibondo 25 



Uebersicht der Literatur 



von 



Ost -Afrika und den Ost -Afrikanischen Inseln 



und 



Appendices Greographischen Inhalts, 

Noüzen aus den nachgelassenen PapiereD Albr. Bosoher'B nnd C. v. cL Beoken's, 
sowie nautische Bemerkungen über die Westküste von Gross -Comoro 

Ton Capitän Bigrel. 



-•— <E:^^=>— •- 



Uebersicht der Literatur 

von 

Ost -Afrika und den Ost -Afrikanischen Inseln. 



Das Gesammtgebiet der Reisen des Baron G. G. von der Decken und seiner Begleiter, — so ge- 
ringfügig es auch im Vergleich mit dem anderer Forschungs- Expeditionen in seiner Routen -Ent- 
wickelang erscheinen mag, — ist in der Neuzeit von hohem politischen wie mercantilen Interesse 
geworden für Deutschland, wie für England und Frankreich, und hat ausserdem durch den rapiden 
-Gaog seiner Erforschung das Interesse der ganzen gebildeten Welt in Anspruch genommen. Es lag 
desshalb für die Manen des Verstorbenen der Wunsch nahe, in der Herausgabe dieses Reisewerkes 
ein nach jeder Richtung hin wichtiges Orientirungsmittel zu schafifen für alle Diejenigen, welche ent- 
weder durch persönliches Wagen oder durch das geschriebene Wort zur Erweiterung und Verbreitung 
unserer Eenntniss jener reichen L&nder und Inseln beitragen möchten. In den folgenden Seiten ist 
desshalb der Versuch niedergelegt, auch in der Form einer „Literatur -Uebersicht*' zur Lösung der 
erwähnten Aufgabe nach Kräften behülflich zu sein. 

üeber die Einrichtung dieser Uebersicht habe ich einige Erläuterungen vorauszuschicken. Das 
Gebiet, aufweiche sie sich bezieht, umfosst das äquatoriale Ostafrika, von dem Somaliland im Norden 
bis zum Zambesi im SQden, und die Inselgruppen der Komoren, Madagaskar, Seschellen und Mas- 
karenen, also genau dieselben Länder, welche in dem Kahmen der Uebersichtskarte der Reisen des 
Barons C. G. v. d. Decken und im zweiten Band des erzählenden Theils dieses Werkes kartographisch 
dargestellt sind. Zur Erleichterung des Ueberblickes ist die Literatur in fünf grosse Gruppen zer- 
legt, deren Inhalt sich aus den Ueberschriften, AbtheiluDg I bis V, leicht ergiebt, und die jeder 
Gruppe zufallenden Titel von Büchern oder Aufsätzen sind nach dem Namen der Verfasser oder, 
wo diese fehlten, nach dem Hauptwort des Titels alphabetisch geordnet. Ghronologische Anordnung 
fand überall da statt, wo sich eine grössere Anzahl von Titeln auf ein und denselben Gegenstand 
beziehen, wie David Livingstone^s Reisen; v. d. Decken*s Expeditionen; Burton*s Reisen u. a., — 
sänuntlich in Abtbeilung III. 

Von den Karten habe ich hauptsächlich diejenigen aufgenommen, welche einen ofßciellen Charakter 
haben, wie die englischen Seekarten; sie sind als besonderer Anhang jedem Abschnitt beigefügt 
Von anderen, als selbstständige Werke auftretenden Karten habe ich nur die wenigen angeführt, 
welche den neuesten Standpunkt unserer Kenntniss veranschaulichen; die bei weitem wichtigeren 
Karten sind fast sämmtlich Büchern oder Aufsätzen in Fac^joumalen beigegeben und als solche 
Beilagen bei der Anführung der betreffenden Artikel kurz erwähnt. 

Neben älteren Repertorien und vielen, während einer mehijährigen kartographischen Praxis ge- 
sammelten Notizen waren mir die Literatur-Uebersichten in den „Geographischen Mittheilungen" und 
der „Zeitschrift für Erdkunde** in Berlin von grossem Werth und schien es mir namentlich auch im 
Interesse vieler der Leser zu liegen, häufig auf die Besprechungen und Inhaltsangaben der ersteren 
hinzuweisen. 

Zur grösseren Raamerspamiss sind einige Abkürzungen für häufig wiederkehrende Titel von 
Fach -Zeitschriften und Verlagsorten angewandt worden, nämlich: 

Geogr. Ephem. => Allgemeine geographische Ephemeriden, herausgegeben von Zach, Gaspari, 
Bertuch und Reichard, Bd. I— LI. Weimar 1798—1816; — Neue geographische 
Ephemeriden, herausgegeben von Bertuch und Hassel, Bd. I—XXXL Ibid. 1817—1830. 



jy Uebenicht der Litentur etc. 

Geogr. Mitth. = Mittheilangen aus Jastus Perthes* Geographischer Anstalt Aber wichtige neae 
Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie, von Dr. A. Petermann. 
Gotha 1855-1873. 

Yerhandl. d. G. f. £rdk. = Monatsberichte Ober die Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde 
zu BerUn. Bd. I-IV. Berlin 1840-1843. - Neue Folge Bd. I-X. 1840—1853. 

Z. f. Erdk. » Zeitschrift für AUgemeine Erdkunde. Mit Unterstützung der Gesellschaft für Erd- 
kunde zu Berlin und unter besonderer Mitwirkung von H. W. Dove, C. G. EIhrenberg, 
H. Kiepert, G. Ritter u. A. herausgegeben von Dr. T. £. Gump recht. Bd. I — VI. 
Neue Folge I—XYIII. Berlin 1853-1865; herausgegeben von Neumann und Koner. 

Z. d. Ges. f. Erdk. » Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Hemusgegeben yon 
Prof. Dr. W. Kon er. 1866-1873. 

J. of the B. G. Soc. = Journal of the Royal Geographical Society of London. Yol. I— XLUI; 
1831-1873. 

Proc. of the R. Geogr. Soc. = Proceedings of the Royal Geographical Society of London, 1857—1873. 

Naut. Mag. = The Nautical Magazine and Naval Cbronicle London. Yol. I— XLU, 1831—1873. 

Annales d. voyages « Annales des voyages, de la g^ographie etc., publik par Malte-Brun. 
T. I— XXY. Paris 1807 — 1813. ^ Annales des voyages, de la g^ographie, de Thistoire 
et rarch^ologie, r^dig^s par Y. A. Malte-Brun. 1866—1873. 

Nouv. Ann. d. Yoy. » Nouvelles Annales des Yoyages, publiäs par Eyries et Malte-Brun. 
Tomes I— LH; P. 1819—1831. 4»« S6r. 1840—1844. 5«ne S^r. 1845—1849 etc. 

Bull, de la Soc. de Gtogr. de P. = Bulletin de la Sociätä de Geographie de Paris. 1822—1873. 
T. I— XX. 2m* S^r. T. I— XX, 3ma S6r. T. I— XX. etc. 

(Die Titel aller übrigen Zeitschriften sind voUst&ndig ausgeschrieben ; die h&ufig wiederkehrenden 
Yeriagsorte London und Paris sind durch L. und P. bezeichnet.) 

NoTember 1873. 

B. HameiiBtelii. 



Abtheüiing L 

Werke und Aufsätze, welche sich auf ganz Ost- Afrika oder grössere 

Theile beziehen, besonders Reisen. 



d^Abbadie, Antoine: Noms des lieux situ^s aar la partie de la c6te Orientale d*Afrique depuia A'sab 
(mer rouge) jusqu'ä Mozambique. Bull, de la Soc. de G^ogr. II. S6rie XVIII. 1842, pp. 217—235. 
— Mit Commentar. 

Erknndigungen ron arabischen Piloten, ohne besonderen Werth; die Namen nach d'Abbadie's eigenthüm- 
lieber Schreibweise, aber ohne Auskunft über Lage und Beschaffenheit des KtLstenpnnktes. 

Abulfeda. — Reinaud u. Mac-Gackin deSlane: Geographie d^Aboulfeda. Texte arabe, publik d'apr^ 
les manuscrits de Paris et de Leyde. 1 Vol. 4°. P. 1S41. 

S. darüber- NouTelles Annales des royages 1841, p. 114 ff. 

Afrika. — Allgemeine Missions-Üeberschau nach den Berichten von 1860. — Missions -Nachrichten 
der Ostindischen Missions-Anstalt zu Halle. Jahrgang XII, Heft 4. 1860, und XIII, Heftl. 1861. 

Afrika, Die Entdeckungen in und die Mission. In: Baseler Evangelisches Missions-Magazin 

Januar 1861. 

Skizze unserer Bekanntschaft mit Afrika im Allgemeinen und der Misaionsbestrebungen Kropfs und 
Rebmann's fftr Ost-Afrika im Besonderen. 

A Glance at the Slaving Places of the African-Coast. — Nautical Magazine 1856, p. 301. 

Der Sklavenhandel in Afrika. — Augsb. Allg. Ztg. 1842. No. 14. Beil. 

Commerce and Civilization of Africa. — Colonial Magazine 1840. I, p. 446. II, p. 17. 

Die Verwandtschafts -Verhältnisse einiger Central -Afrikanischer Völker und Sprachen. — Geogr. 
Mitth. 1863, p. 372. 

Vegetabilische Producte Afrika's. - Das Ausland 1864. No. 29, pp. 685—688. 

Zur Pflanzengeographie v. Afrika. — Geogr. Mitth. 1865, p. 261. 

Andree^ Karl: Forschungsreisen in Arabien und Ost -Afrika nach den Entdeckungen von Burton, 
Speke, Krapf, Rebmann, Ehrhardt u. A. 2 Bde. 8^. Leipzig 1860. Mit Ansichten, Holzschnitten 
und 1 Karte. 

Der erste Theil des Werkes ist betitelt und ers&hlt: Burton's Beisen nach Medina und Mekka und in 
das Somali-Land nach Härrär in Ost-Afrika. Der zweite Theil : Die Expeditionen Burton's und Speke's von 
Zanzibar zum Tanganyika und Nyanza-See. — Ausführliche Recension s. in Geogr. Mitth. 1861, p. 124 u. 366. 

Andree, K.; Südafrika und Madagaskar geschildert durch die neuesten Entdeckungsreisenden. 
Leipzig 1857. 8. Mit Karte. Bd. 64 von Lorck's Hausbibliothek. 

BarroSy J* de; Asia, dos fectos, que os Portugueses fizeram nodescobnmento e conquista dos mares 
e terras do Oriente, depois do anno de 1412 atö o de 1526. — 1. 2. 3. Decada. Lixboa 1552, 
1553, 1563 und spätere Ausgaben, 1628 u. ff. 

Ich fahre dies eine Buch aus der grossen Reihe deijenigen Werke an, welche sich mit der Entdecknngs- 
geschichte der Portugiesen und Spanier im 15. und 16. Jahrhundert beschäftigen. Sie beginnt für das 
Bereich unserer Litentnr-Uebersicht mit Yaseo da Gama's Landungen auf Mosambik am 1. Mars 1497, Mombaza 
7. April und Melinda am 13. April desselben Jahres, und umfasst den Zeitraum bis zur Mitte dea vorigen 
Jahrhunderts. Doeh will ich einige der wichtigeren Gesammtbearbeitungen dieser Reisen nicht unerwähnt 
lassen, die neben dem Gegenstand auch die Literatur erschöpfend behandeln, wie: Soltau, Gesehiehte der 
Entdeckungen der Fortugieaen und Spanier im 15. und 16. Jahrhundert; 0. Peschel, Zeitalter der Ent- 
deckungen; Qhillany, Geschichte des Seefahrers Martin Behaim; Schäfer, Geschichte von Portugal, 
Hamburg 1839, 1850; Bitter'a Erdkunde, Bd. I; Guillain, Documenta (s. unten); Ternaux-Compana 
(s. unten); Kohl, in Z. f. Allg. Erdk., 1856; Cooley, Inner Africa laid open, u. A. — Siehe auch 
Abtheilung III u. lY. 

Y. d. Decken, Betsen. Ilt. 8* Literatur. 1 



^ t. AbtheOung. 

Bebin, £•: Süd -Afrika im Jahre 1858; eine geographische Skizze der neu erforschten Kegionen 
des Innern. Geogr. Mitth. 1858. p. 177. 

Bebm, £•: Die Völker Ost-Airika's, nach Guillain. Erapf u. A. Mit 25 ethnogr. Typen nach 
Guillain und 1 Kartenskizze. Geogi*. Mitth. 1858, p. 396 u. Tafel 18. 

Behm, E. : üeher Zwergvölker in Afrika. Geogr. Mitth. 1871, p. 139. 

Dieser hSchst interessante Aufsatz bespricht, nach einer einleitenden Üebersicht der Geschichte der 
Pygmäen-Sage überhaupt, alle Nachrichten, welche Ton Alters her Afrika-Reisende mit nach Hause gebracht 
haben. So nach Kropf über die fabelhaften Berckimo und Doko, nach Schweinfurth die jüngst entdeckten 
Acka, — alle im äquatorialen Ost -Afrika, nach du Chaillu die Obongo in West -Afrika, und besonders die 
Tielbestrittenen kleinen Menschen im Inneren Ton Madagaskar, deren Existenz in einem Brief des Missionart 
Ellis an den Verfasser bestätigt wird. 

Beke^ Ch* T. : Monuments of the Discoveries of ihe Portuguese in Afrika. — The Athenaeum 1870. 
Sept 10, p. 343. 

fierlioax, £• F.: La traite Orientale; histoire des chasses h Thomme organis^s en Airique depuis 
quinze ans pour les marches de TOrient. 8°. 362 8. Mit Karte. P. 1870. 

Behandelt, nach einer Schilderung der Hauptgebiete der Sklarenjagden in den SudanlKndem und am 
Oberen Nil, auch die Ostk&ste mit ihren weissen Sklavenjägem. 

Bondinel, James: Some account of the trade in Slaves in Afnca especiallv with Reference to the 
Efforts made by the British Government for its eztinction. L. 1842. 8^. 

Boteler. Gapt: Narrative of a Yoyage of Discovery to Afrika and Arabia, performed in H. M. S. 
„Leven" and „Barracouta", from 1821 to 1826. 2 Vols. L. 1835. 1836. 

Ist stellenweise etwas ausf&hrlicher als das fast gleichlautende Buch von Owen ; s. Owen. 

Brand: Notice of a Caravan Journey from the East- to the West-Goast of Africa. With Remarks by 
W. D. Cooley in J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXIV. 1854, pp. 266-271. 

Eine Beise eingeborener Händler Ton Zanzibar quer durch das Festland nach Benguela, die wegen der 
allsu dürftigen Angaben kaum verwendbar für die Karten Süd-Afrika's ist. 

Buehaiif AI., und J. Hann: Tabelle der mittleren Temperaturen und Regenmengen in Süd -Afrika. — 
Z. d. österr. Ges. f. Meteor. VII. 1872. No. 12, pp. 204—207. 

Barton« Gapt Siehard F.: The Lake Regions ofGentral Equatorial Africa, a picture of ezploration. 
2 Vis. L. 1860. 

Bin Theil des in dem wissenschaftlichen Bericht im Londoner J. of the R. Geogr. Soc. enthaltenen 
Materials, fttr das grosse Publikum zngeriohtet, sehr unterhaltend geschrieben, mit sahlreichen, z. Th. recht 
schlechten Holischnitten und Illustrationen Tcrsehen. (S. auch die Abtheilung III.) 

Biuton, G* Powell: The African Slave -trade and its Remedy. 1 Vol. 8. L. 1840. 
Deutsch Ton 6. Julius. Mit einer Vorrede Ton Bitter, und 1 Karte. Leipzig 1841. 

C 9 M. A* i Histoire compl^te des vo^rages et d^couvertes en Afrique depuis les si^cles les plus 

recul^s jusqu'ä nos jours. 4 Bde. mit Karten. P. 1821. 

Chaix: ]lätude sur r£thnographie de T Afrique. Avec 3 cartes. — Bull, de la Soc. de Q^gr. de 
Genöve. M6moires. T. I. Livr. 1. 1860. 

Cooley* WiHlam Desborongh: The Negroland of the Arabs examined and explained; or an Loiquiry 
into the Early History and Geography of Central Afrika. L. 1841. 

Abgedruckt in J. of the B. Geogr. Soc. 1842. XU. pp. 120 — 124. -- Vergl. Abtheilung HL 

Cooley« W, D.: Notice sur le pere Pedro Paez, suivie d'eztraits du manuscrit d*Almeida intituI4 
Historia de Ethiopia a alta. — Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. Mai 1872, pp. 532—553. 

da Cunha de Azeyedo Coutlnho, Jos. Jo«: Politischer Versuch über den Handel PortuntU und 
seiner Golonien. Aus dem Portugiesischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von 
K. Murhard. S^*. Hamburg 180L 

Bapper, 0.: Beschreibung von Afrika. IH. Band. Amsterdam 1676. 

Barondeau: M^langes hydrographiques ou recueil de documents relatifs & Thydrographie et ä la 
navigation. P. 1847. 8«. 

Peeken« Baron C. C« von der: Reisen in Ost- Afrika in den Jahren 1859—1865. Herausgegeben von 
Dr. 0. Kersten. Leipzig 1869—1873. 

Die wichtigsten Abschnitte fähre ich unter dem Namen 0. Kereten's in den verschiedenen Abtheilunge» 
üeter Litentur-Uebersicht an, um die Benutsung des inhaltreichen Werkes sn erleiehtem. 

Aus der grossen Zahl der Becensionen seien hier nur die in Petermann's Geogr. Mittheihingen enrihnt, 
und swar Ober den Eraählenden Theil, Qeogr. Mitth. 1872, p. 78; &ber den Wiasenschaftlichea 
Theil, Band I (Säugethiere, Vögel, Amphibien, Grustaceen, Mollusken und Kchinothermen), Qeogr. Mitth. 
1869, p. 393; über Bd. lY (Finsch und HarUaub, Yögel Ost-Afrika's), Qeogr. Mitth. 1870, p. 346. 

Hesrergers, A. XoCl: Histoire de T Afrique sous la Dynastie des Aghlabites. P. 1841. 

Dahola, L.: Les races et les langues de TAfrique. Correspondant 1862. 25. Dec. 



Gans Ost-Airika. g 

IhifftTdej: R^sum^ du Toyages, d^couvertes et conquetes des Portugals en Afirique et en Asie aux 
XV. et XVI. sifedes. 2 T. 8« P. 1844. 

Emmrleli, A.: Skizze der orographisch-geognostischen Verhältnisse Afrika^s. Programm der Real- 
schule in Meiningen. 1862. 4«. 26 S. 
SchStibare Uebersicht der Bodengeataltang Afrika*8 nach lleiiaigem QaeUenstadinm. 

EneisOf Femandez de: Suma de Geographia (1518): mitgetheilt in Diego Do Gouto: Ginco libros 
da Decada doze la Historia da Inoia, tiradas a luz por E. F. de villareal. P. 1645. 

Flnseh, Dr. 0., und Dr. G. Hartlaub: Die Vögel Ost - Afrika's. 8<>. 900 SS. Mit 11 Tafeln in 
Buntdruck. Leipzig 1870. Bildet den vierten Band von: C. C. v. d. Decken*s Reisen in Ost* 
Afrika, 1859—1865, Wissenschaftlicher TheiL 

Von den Becenaionen erwähne ich nur: Qeogr. Hittb. 1870, p. 346. 

Frere, Sir Bartle *b Expedition nach Maskat, Sansibar, die Komoren, Madagaskar und Mosambik, 

zur Aufhebung des ostafrikanischen Sklavenhandels. 1873. 

Was über diese hochwichtige, im Auftrag der englischen Regiernng ausgeführte Mission des derseitigen 
Prisidenten der Londoner Geographischen Gesellschaft bis zum Abschlnss des ersten fiogens dieser Literatur' 
Uebersicht veröffentlicht war, beschrankte sich hauptsächlich auf vorläufige Notizen und Berichte in der 
englischen und deutschen Journal- ond Tagesliteratur. Ich verweise nur auf einige derselben: Proc. of the 
R. Geogr. Soc. 1S73; Januar bis August; The lUustrated London-News, July 12. und 19. 1873 mit Volks- 
typen und Ansiehten wichtiger Hifen der Sklavenhändler; Globus 1873. Bd. XXIII, pp. 29, 318, 333 und 
besonders Bd. XXIV, p. 73 : ein Brief aus Sansibar ttber die naehtheiligen Folgen der plötclichen Aufhebung 
des ostafrikanischen Sklavenhandels. 

Fresnely Fulgenee: Lettres sur Thistoire des Arabes avant Tlslamisme. P. 8°. 

Oamltto, Major A. C. P«: Muata Cazembe los povos Maraves, Gh4vas, Muizas, Muembras, 
Lundas e outros da Africa austral. Diario da Expedi^ao Portugueza, commandada pelo Mtgor 
Monteiro e dirigada aquelle Imperador nos annos de 1831— $2. Mit Karte etc. 

Der Bericht ist, was das rein Geographische anbelangt, vollständig und mit einer guten Karte von 
U. Kiepert versehen, in Uebersetiung mitgetheilt in Z. f. Allg. £rdk. 1856. Bd. VI; Vgl. auch F. Hanemanui 
Karte der Portugies. Beisen in Inner-Afrika, Geogr. Mitth. 1870, Tafel 9. 

Le Gras. Capitaine A. : Phares des cötes ouest, sud et est d'Afrique et des lies ^parses de FOc^an 
. Atiantique, corrig^s en Mars 1866. 8^. Paris, Döpöt de la marine 1866. 

Greg) W. R.: Past and present Efforts for the Extinction of the African slave trade. 8^ L. 1841. 

Omndemaiiii, Dr. B«: Allgemeiner Missions -Atlas, nach Originalquellen bearbeitet. Gotha, Justus 
Perthes 1867—1871. 
Abtheilung I: Afrika, giebt in der Karte Nr. 16 mit 3 Cartons eine Uebersicht der Missions -Stationen 
Ost* Afrika's vom Aequator bis Sofala, eolorirt je nach dem Namen derjenigen Gesellschaft, welcher die 
Station angehört Der Text giebt eine kurae aber lehireiche Uebersicht der Geschichte der Missions -Erfolge 
auf allen ostafrikanischen Stationen. — Madagaskar, speci eller dargestellt, s. unter Abtheilung V dieser 
Uebersicht. 

Guillain. Capitaine M. : Documents sur lliistoire, la g^ographie et le commerce de TAfrique Orientale. 
Puoli^s par ordre du Gouvernement. 

I. Partie: Ezpos^ critique des diverses notions acqnises sur TAfrique Orientale, depuis 
les temps les plus recul^ jnsqu'ä nos jours. 

II. Partie: Relation du voyage d'exploration k la cdte Orientale d*Afiique, ex^cut^ pendant 
les ann^es 1846, 1847 et 1848 par le brich „le Ducougdic"' Tome I et II. Paris, A. Bertrand 
1856—1857. 

Dazu gehört: Album, lithographi^ par MM. Bayot, E. Ciceri, J. Javottet, Sabatier et 
Vogt d*apr^s les ^preuves daguerriennes et les dessins de MM. Caraguel et Bridet, 
enseignes de vaisseau. 54 Tafeln (davon 10 Karten, welche in den verschiedenen Ab- 
theilungen der Literatur-Uebersicht besonders aufgeführt werden sollen). 

Der Text des ersShlenden Thciles des C. v. d. Decken'schen Werkes hat an vielen Stelleu auf Inhalt 
und Werth dieses ausgeseichneten Werkes hingewiesen; ausserdem sind in allen Geographischen Zeitschriften, 
so beispielsweise in Petermann's Geogr. Mitth. Jahrgang 1857, p. 222, 1859, p. 82 ausführl. Besprechungen 
u^d Inhalts-Veraelchnisse, oder Aussage, wie ebenda Jahrgang 1858, p. 396, enthalten, auf welche ich hier 
verweisen su können glaube, da ich, dem Werth des Buches Bechnung tragend, mehrere wichtigere Abschnitte 
in der betreiTenden Abtheilung dieser Uebersicht besonders aufführen werde. 

Siehe auch: Malte -Brun: Resum^ historique du voyage d'exploration k la cöte Orientale 
d*Afrique, ez^ut^ pendant les ann^es 1846, 1847, 1^8 sous le commandement de M. le 
Capitaine Guillain. In: Nouvellcs Annales des Yoyages 1857. lY, pp. 270—315. 

Gumpreehty Tli« £•; üeber den grossen stkdafrikanischen Volks- und Sprachstamm. Monatsber. der 
Beri. Ges. L Erdk., VI, 1849, pp. 142—191. Vergl. auch VH, 1850, pp. 239-291. 

Gumpreeht: Untersuchungen über die Geographie des Gontinents von Afrika, besonders in Beziehung 
auf die Etymologie der Namen. — Monatsberichte der Ges. f. Erdk. zu Berlin. N. F. Vn. 1850, 
pp. 239—^1. 

Gunpreeht: Die Opfer Afrikanicher Entdeckungsreisen. Ebenda. VI. 1850, p. 73. 

1* 



4 !• Abtheüaog. 

Hamilton, A.: On the trade with the coloared races of Africa. J. of the Statist. Socl of London. 
März 1868, pp. 25—48. 
Zahlennaohweise über die Sklavenausfuhr der afrikan. Ost- und Westküsten, die allmalige Unterdrfickimg 
desselben und das endliche Aufblühen eines gesetzmassigeren enropäischen Handels ebendort. 

Haucaly Ibn: Description de TAfrique traduit de Tarabe par Mac-6uckin de Slane. — - Journal 
Asiatique III. Ser. 1842. m, p. 153 u. 209. 

Hill, P. Orenfeli: A Yoyage to the Slave-Coasts of West and East Africa. L. 1849. 12*. 

Horsey, Gapt. Algremon F. B. de: The African Pilot for the South and East-Goasts of Africa, 
including the Islands in the Mozambique Channel. L. 1864. 8®. 
Enthält neben den Yorzugsweise für die Schiffsleute bestimmten Anweisungen zahlreiche schatcenswerthe 
Details geographischen, topographischen, selbst ethnographischen und statistischen Inhalts über Orte, Buchten, 
Häfen, Inseln, Flussmündungen etc. der ostafrikanischen Küste und Inselgruppen, gesammelt aua den Original- 
berichten der Seeofficiere, welche seit Owen bis 1864 mit Aufnahmen in diesen Gegenden besehäftigt waren. 

Kersten, 0.: lieber Colonisation in Ost- Afrika. Mit Hervorhebung ihrer Wichtigkeit fOr Deutschland 
und besonders für Oesterrcich. Abdruck aus der Internationalen Revue. No. 2. Wien 1867. 

KVlle, Bey* S. W. : Polyglotta Africana. Folio. London 1854. Mit Karte von A Petermann. 

Krapf. Dr. Ludwig: Reisen in Ost -Afrika, ausgeführt in den Jahren 1837— -1855, Theil I und IL 
Kornthsd und Stuttgart 1858. Mit Karte. 
Ich werde an yerschiedenen Stellen dieser Literatur -Ueberticht auf dieses, für die gesammte Kunde 
Ost-Afrika's hochwichtige Werk zurückzukommen haben; hier sei nur kurz erwähnt, dass sich eine streng 
chronologisch geordnete Uebersicht der sämmtlichen von Krapf und seinem Missionsbruder Kebmasn aua- 
geführten Beisen aufgezeichnet findet in B. Hassenstein: Bemerkungen zur Karte der Begion des Kilema- 
Ndschoro und Kenia in Ost -Afrika in Geogr. Mitth. 1864, p. 454. Es schien zur bequemen Benutzung des 
Buches die Anfertigung eines Index nach Seitenzahl geboten, weil diese wichtigen Beisen ohne Bückaieht 
auf Zeit und Ort in der ersten Gesammtausgabe der „Beisen** verstreut und daher in ihrer chronologisehen 
Aufeinanderfolge nicht zu übersehen sind. 

Krapl^ Dr. L.i Die Völker Ost-AMka's. Geogr. Mitth. 1858, pp. 396-405. 

Krapf« Dr. L.: Les laugues et les peuples de la region maritime de TAfrique australe. — Annales des 
Voyages 1849. IV, p. 285. 

Kremer 9 Prof. A. von: Description de TAfrique par un g^ographe arabe anoxrvme du VT sikcle 
de rh^gire. Texte arabe publik pour la premi^re foi. Vieune 1852. gr. 8^ Rec. s. in Sitzungs- 
berichte der k. k. Akad. der Wissenschaften, Philosoph. -Histor. Cl. 1852. Vin, p. 889. (Auch 
besonders abgedruckt im Buchhandel. 42 S. 8^. Wien 1852.) 

Kfllll>9 P« H.: Die Reisen der Missionäre. Abtheilung II: Missionsreisen nach Afrika vom Anfang 
des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. 2 Bde. Eegensburg 1862. 8^ 

Layanha, Joad Baptista de: Decada quarda da Asia de J. de Harros, depois lo anno de 1526 at^ 
de 1539, reformada accrescentada e illustrada com notas e tabolas geographicas. Madrid 1615. 

Letronne^ J. A«: Discussion de Topinion d'Hipparque sur le prolongement de TAfrique au sud de 
rEquateur. Journal des Savants 1831, p. 476 u. 545. 

lieber Livingstone: 
Adams, H* G.y Dr. Livingstone: His üfe and adventures. L. 1857. Mit Karte. 

Von den zahlreichen Compilationen aus Briefen und Berichten des berühmten Beisenden, welche aU Vor- 
länfor des eignen Werkes desselben im Jahre 1857 und 1858 erschienen, ist diese wohl die ausführlichste, alle 
bis dahin erschienenen Berichte siemlich vollständig enthaltende. Aehnliche vorläufige Büchelchen dieser 
Art sind der von der Londoner Missions -Gesellschaft herausgegebene und von Krapf unter d. T. „Afrika von 
Süd nach West und von West nach Ost endlich einmal durchkreuzt" Übersetzte Bericht (Ludwigsburg bei 
F. Biehm) ; femer A Narrative of Br. Livingstone's Discoveries in South Central Afrika, aus d. British Banner 
besonders abgedruckt, London (Boutledge & Co.); u. Andere mehr. 

Livingstone 9 der Missionär. Erforschungsreisen im Inneren Afrika*s. — In Schilderungen der be- 
kanntesten älteren und neueren Reisen, insbesondere der grossen Entdeckungen im südlichen 
Afrika vrährend der Jahre 1840 — 56 durch Dr. D. Livingstone. Leipzig (Spamer). 8®. Mit 
Abbildungen und Karte. 
A. u. d. T. : Buch der Beisen und Entdeckungen. 

Die ganze umfangreiche Joumalliteratur Über Livingstone aufzuführen wäre unnütz, da der grosste Thell 
derselben nach Erscheinen der Beise werke werthlos geworden ist. 

Livingstone; Beise i Syd -Africa. — Oversat efter den engelske Original ved M. Th. Wöldike. Med 
Portrait, Kaart og Billeder, Kjöbenhavn, Wöldike 1857. 

Faumier^ H«: L'Afrique ouverte, ou une esquisse des d6couvertes du Docteur Livingstone. P. 1858. 
Mit 10 Abbildungen. 
Specielleres über Livingstone's Beisen seit 1840 s. die Abtheilung III. 

Lyons, M'Leod: Travels in Eastem Africa. 2 Yols. 8°. L. 1860. Mit Portr., Karte und Abbildungen. 

Mit einigen Appendioes über die Nutshölzer Ost-Afrika's, die pharmaeeutische Flora, Über die muth- 
massliche Lage von Ophir in Bofala. Sonst betrifft die Beise vornehmlich den ILÜstentheil um und aüdlieh 
von Mosambik, den unteren Zambesii die Seschellen, B^uoion, Nossib^ eto. 



Ganz Ost-Afrika. 5 

Montbret, Coquebert de: Extraits des prol^gom^nes historiques d'Ibn Ehardoun, traduit de 
TArabe. 1) Du petit nombre des yilles dans rAfrique et la Maghreb. 2) Pourquoi les edifices sont 
peu nombreux parmi les peuples qui professent Tlslamisme. — Journal Asiatique Y. 1824, p. 148. 

Mnreliisoii. P. Bod. J*: On the basin-like fonn of Afrika. Edinbunrh New Philosophical Journal, 
LIX. 1853, pp. 52-56. 

Mnreliisoii, Sir Bod. J*: ComparatiTe View of Africa in Primeval and Modern Times, Address at the 
Anniversaiy Meeting of the Royal Geographical Society , in J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XII, 
1852, p. CXXII. 

Miirehison. Sir Bod. J.: On the antiquity of the physical Geography of Inner -Africa. Proc. of 
the B. Geogr. Soc. of London. Vol. VIII. Nr. 4, pp. 151—154. 

Sehr interessante und wichtige Aufsätze Über das Alter und die geologische Confignration Süd-Afrika's, 
gestützt aaf Dr. Kirk's Fund fossiler Knochen am unteren Zambesi und die neuem geolog. Untersuchungen 
der Expeditionen Ton Livingstone, fiurton und Speke. 

Mmray^ Jameson and Wilson: Narrative of Discovery and Adventure in Africa, firom the earliest 
Ages to the Present Time. S"". Edinburgh 1840. 

NoUoth, M. S.: Extracts from the Journal of Capt. of Her Maj. Ship „Frolic". — Nautical 

Magazine 1857, Januar bis Mai, pp. 1—12; pp. 73—78; pp. 136-143; pp. 191-^198; pp. 247—256. 

Das Schiffsjournal des Captain des Frolic, welches Schiff 1855 und 1856 nach Afrika beordert wurde, 
um Livingstone aufznneh'men, enthält Yiele schätzbare Notizen über Zanzibar, Mosambik, Quilimani und den 
unteren Zambesi, sowie Aber Madagaskar, die Komoren, Nossib^ und die Meerenge zwischen Madagaskar und 
Mosambik. 

Owen, Capt. W. F, W«: Narrative of Voyages to explore the shores of AIHca, Arabia and Madagascar, 
performed in His Maj. Ships „Leven"' and ,3arracouta". 2 Yols. L. 1833 und 1834. 

Einen Auszug daraus, von Lieutenant Wolfe s. J. of the B. Geogr. Soc. S833. III, pp. 197 — 223. — 
Ueber die Fehler der Owen'schen Küstenvermessung rergl. B. Hassenstein : Bemerkungen zur Karte der Kegion 
des Kilimandscharo etc. In: Geogr. Mitth. 1864, p. 450 ff. Burton und Speke in J. B. Geogr. Soc. 1858, 
p. 188 ff., Kersten in y. d. Decken's Reisen I, p. 119, 134. U, p. 248, 277. 

Pombeiros, Die, Joao Baptista und Pedro, 1806—1810. 

In: Annaes Maritimos e Coloniaes 1843 und daraus zuerst fibersetzt und kritisch Terarbeitet ron Cooley in 
Inner -Afrika laid open pp. 8 — 26, als die erste beglaubigte Beise quer durch den ganzen Continent. So 
dürftig, allen wissenschaftlichen Interesses bsar die Berichte der portugies. Händler auch sein mögen, so 
bieten sie doch immerhin in all ihrer Einfachheit noch die einzige unrerdächtige Quelle für einzelne Theile 
des Innern Sfid-Afrika's. Die beste und neueste kartographische Bearbeitung dieser Reise ist Fr. Hanemann*8 
Karte, Geogr. Mitth. 1870, Tafel 9. 

Portugal und seine Colonien im Jahre 1858 und 1863, Geogr. Mitth. 1861, p. 435; 1863, p. 485. 

BAynalf G* Th« F* : Histoire des Etablissements et du commerce des Europöens dans les deux Indes. 
Amsterdam 1771. 7 Bände; 2. Ausg. Paris 1798. 22 Bde. S^. 

Bitter, Carl: Die Erdkunde im Verhältnisse zur Natur und zur Geschichte der Menschheit, oder 
allgemeine, vergleichende Geographie. 2. Ausg.* Erster Theil. Afrika. Berlin 1822. 

Das berühmte, im Buchhandel längst äusserst selten gewordene Buch unseres Altmeisters enthält nach 
der bekannten klassischen Einleitung zu seiner gesammten Erdkunde eine für ihre Zeit erschöpfende und 
abschliessende, in Behandlungsweise und Styl noch nicht übertroffene Darstellung der gesammten geographischen 
Kunde des afrikanischen Continents. Zeithammer nennt es mit Recht „einen grossartig angelegten Prachtbau, 
fest und unerschütterlich im Fundament, yoU Geist in Plan und Ausführung, aber in vielen seiner Theile 
unansgebaut und nicht wohnlich, gegenwärtig (d. h. 1861) theilweise in Ruinen und zerbröckelt — immerhin 
noch gross in Ruinen". — 

Roseher, Dr. Albr.: Ptolemäus und die Handelsstrassen in Central -Afrika. Ein Beitrag zur Er- 
klärung der ältesten uns erhaltenen Weltkarte. Mit 2 Karten. Gotha 1857. 8°. 

Rec. s. Geogr. Mitth. 1857, p. 154. 

Saint •Martin, Yiyien de: La cöte Orientale d*Afrique, entre le Cap Delgado et le Cap Guardafui. — 
Annales des Voyages. 1845. III, p. 269. 
Heute fast ohne Werth gegenüber der Torbandenen, wenngleich immer noch sehr dürftigen Literatur 
Über diese Küstenstrecke. 

Slünt-Muün, Tillen de: Le Role de TAUemagne dans les modernes ezplorations du Globe. — 
Revue germanique 1859. Febr. 
Die 4. FortsetsuDg dieses Aufsaties bespricht das südliche Afrika, die Forschungen Ton Lichtenstein, 
Peters, Bleek, Krapf und Rebmann und die Bestrebungen der Deutschen um die afrikanische Ethnologie. 

Salt, Henry: A Yoyage to Abyssinia and Travels into the Interior to that Country executed under 
the Orders of the British Government in 1809—1810. London 1814. 4^'. Mit Karten. 

Darin die Karte der Ostküste Afrika's, die erste von einiger Genauigkeit: Fire Degrees of the Coast 
from Mosambique to Cape Delgado laid down from • Portuguese Manuscript-Map, und einige nicht gana 
werthlos« Kotiien Über die portugiesische Kolonie in Mosambik, gesammelt wahrend seines Aufenthaltes 
duelbst, 1809. 



ß I. Abtheilung. — Ganz Ost -Afrika. 

SanctoSy J. dos: Historia de Ethiopia Oriental 1609 (Aethiopia Orientalis in Purchas Pilgrims U). 

J. do8 SanctoB ist neben de Barros einer der belehrendsten Schriftsteller über die Geachiohte der porta- 
giesischen Gebiete an der Ostküste, wohin er sich schon 1586 von Lissabon aus als Missionar begab. 

Sehuithelss: Die Bewohner der Ostküste Yon Süd -Afrika. Ein Vortrag. Berlin 1854. gr. 8^ 

Slaye Trad». Correspondence with British commissioners at Sierra Leone, Havana, the Cape of 
Good Hope and Loanda; and reports from british vice - admiralty courts and from British 
naval officers. Fol. London 1857—1863. 

Recensionen darüber s. Qeogr. Mitth. 1857, p. 283; 1858, p. 441; 18G4, p. 196 etc. 

Stein und HSrsehelmann: Handbuch der Geographie und Statistik. 7. Auflage. Nachtrag: Nachträge 
und Ergänzungen zu Afrika von Dr. Otto Deutsch. 8^. Leipzig 1866. 

Ueber diese werthroUen Nachträge und Berichtigangen, welche sich in der Paginimng unmittelbar an 
den Ton Gumpreoht 1853 bearbeiteten Band Afrika, anschliessen , s. Bec. in Geogr. Mitth. 1866, p. 818. 

Sturge, John: Remarks on the Society for the Extinction of the Slave Trade, and its Remedy. L. 1841. 

Temaux-Compans: Bibliotheque asiatique et africaine, ou catalogue des ouvrages relatifs k TAsie 
et TAfrique qui ont paru depuis la d^couverte de Timprimerie jusqu^aü 1700. 1 Vol. 8°. P. 1841. 

Eine ausführliche Besprechung dieses wichtigen bibliograph. Werkes — auf welches ich fUr die iltere 
Literatur sur Geschichte und Erdkunde Ost-Afrika's hier besonders verweisen muss — findet sich u. A. in 
den Nonvelles Annales des Yoyages 1841. III, pp. 102 — 111. 

Temaux-Ck>mpans: Archives des voyages, ou collection d*anciennes relations in^dites ou tr^ -rares, 
de lettres, mämoires, itin^raires etc. 2 Vols. 8^ P. 1840. 

S. darüber Nout. Annales 1842. II, p. 223. 

Tidal, 0. E.: The Prospects of the East-African Mission; a letter to the Rev. Henry Yenn. L. 1850. 9". 

Zeithammer, Anton O.r Rückblicke auf die Geschichte geographischer Erforschung Sfld-Afrika*8. 
In: Mittheilungen der K K. Geographischen Gesellschaft Redigirt yon F. Fötterle. lY. Jahr- 
gang. Wien 1860. 



Abtheilung IL 



Die Ostkaste zwischen Mombas und dem Zambesi, 

nämlich: Insel und Gebiet von Sansibar (Suaheli -Ettste), Mombas, Pemba- Inseln, 
Mafia-Inseln, Kilwa, Rovuma und Kap Delgado, Mosambik und das Zambesi- Delta. 



Albrand: Extrait d*an memoire sur Zanzibar et sur Qoiloa. Bull, de la Soc- de G^ogr. n. S^rie 
X. 1838, p. 65—84. 

Barbosa^ Duarte: A description of the Coasts of East Africa and Malabar in the beginning of the 
sixteenth centary. Translated from an early Spanish manuscript in the Barcelona library, 
with notes and a preface by the Hon. Henry E. S. Stanley. London printed for the Hakluyt 
Society. 1867. 

Bleek Dr. Will. H. J«: The Languages of Mosambique. Yocabularies of the Dialects of Lonrenzo 
Marques, Inhambane, Sofala, Tette, Sena, Quellimane, Mosambique, Cape Delgado, Anjoane, 
the Marawi etc. Drawn up from the Manuscripts of Dr. M. Peters and from other materials. 
L. 1856. 

Keeensirt in Geogr. Mitth. 1857, p. 154. 

BotelhOy Sebastian Xayler de: Memoria estatistica sobre os dominios portuguezes na Africa 
onental. Lisboa 1835. 

Qiebt Tiele brauchbare Notizen über Mosambik und Sofala. 

Boirdieh, T. Eduard: Die Entdeckungen der Portugiesen im Innem von Afrika zwischen Angola 
und Mosambique. Hertha I. 1825, p. 165 ; II, p. 61 ; IH, p. 540. 

Bradshaw. Commander B.: Darra Salaam, Africa. Mercantile Marine Magazine, April 1858, 
pp. 117—118. 

Beschreibung dieses, 41 Seemeilen südl. von Sansibar an der OstkiUte gelegenen Hafens, welcher 1867 
durch Bradshaw yermessen wurde. Die Position ist 6® 49' sftdl. Br. nnd S9^ 22' östl. L. Ton Gr. 8. ancb 
den Artikel See -Karten nnd Kirk. 

Brenner, Richard: Reisen in Ost- Afrika. Petermann*8 Geogr. Mitth. 1868, p. 361, 456; 1871, 
p. 69, 390. 

Browne, J. Boss: Etchings of a Whaling Cruise; with notes of a sejonm on the Island of Zanzibar 
and a brief history of the WhaJe. Fishery in its past and present condition. L. 1846. 1847. 

Nach Burton „a readable account of the rising settleraent Zanzibar". 

Borton. R. F.: Zanzibar and two months in East Africa. In Blackwoods Edinburgh Magazine 1858. 
Hefte Februar, März und Mai. 

Bnrton, Capt. R. F. and J. H. Speke: A Coasting Yoyagc from Mombasa to the Pangani- River; 
Visit to Sultan Kimwere and progress of the Expedition into the Interior. J. of the R. Geogr. 
Soc. Vol. XXVIII. 1858, pp. 188—224. Mit Karte des Pangani-Flusses und der Route nach Fuga. 

Uebersetst mit Kartenskisze in Geogr. Mitth. 1859, p. 375 und Tafel 15, Tergl. auch 1864, p. 449 nnd 
Tafel 16. 

Bnrton, Riehard F.: Zanzibar, City, Island and Coast. 2 Vols. L. 1872. Mit Illustrationen. 

Neben der im Decken'schen Werk enthaltenen Monographie über Sansibar ist diene neueste und umfang- 
reiche Publikation des schreibseligen Beisenden sehr beachtenswerth, da sie mancherlei geographische Notizen 
Über einzelne Kftstenpunkte — so über die bisher wenig besuchte Pemba- Insel — enthält, welche in den 
früheren oben angeführten Aufsätzen Burton's fehlten, weil dieser erst neuerdings die Originaltagebücher 
Über seine Küstentouren und Spazierfahrten um Sansibar wieder aufgefunden hat. Interessant nnd a. Th. 
nen sind auch die ethnographischen Schilderungen der KÜstenstämme, eine Geschichte der Erforschung des 
ganzen Gebiets Ton Sansibar, Notizen über den Handel mit Kopal nnd seine Gewinnung etc. — Vgl. Rec. 
in Geogr. Mitth. 1872, p. 401. 



f^ II. Abtheflung. 

Castilho, A. M« de : £tudes historico - gäographiques. — Premiere ötude sur les colonnes ou monuments 
commdmoratifs des d^couvertes portugaises en Afrique. Lue ä rAcadömie Royale des Sciences 
de Lisbonne 11. Mars 1869. 8^ 70 pp. Lissabon 1869. 

Yergl. : Ueber die von portu^esischen Seefahrern zur Bestimmung ihrer Entdeckungen errichteten 
Wappenpfeiler. Z. d. Ges. f. Erdk. lY. 1869, p. 457 und das Ausland 1869, p. 885. 

Castro e de Mello: Kios de Senna. Sua descrip^ao desde a barra de QaiUmane atö ao Zttmbo 
Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino, No. 71, 72, 73. 1863. 

Chrlstopher. Lieut. W.: Ind. Navy. Commanding H. E. J. C's. brig of war „Tigris". Extract from a 
Journal kept on the East Coast of Africa. J. of tbe R. Geogr. Soc. XIV 18M, pp. 76—103. 

Der verdienstvolle Seeofficier Ghristopher untersuchte im Auftrage der Ost-Indischen Compagnie die oat- 
afrikanische Küste, namentlich im Norden von Mombas und giebt in seinem Bericht auch einige schitaens* 
werthe Notizen Über Kilos, Sansibar, Mombas und die Handelsstädte der Somaliküste, vergl. AbtheiL lY. 

Codine, J.i Fadrons ou colonnes comm^moratives des d^couvertes portugais au sujet de T^tude de 
M. Alex. Magno de Castilbo. Bull, de la Soc. de Gäogr. de raris 1869. Dec, pp. 455—487 
Yergl. das Ausland 1869, p. 885. 

Colin: Notice sur Mozambique. — Annales des Yojages. IX. 1809, p. 265. Yergl. Geographische 
Ephemeriden XXXI. 1810, p. 381, und Minerva 1811. II, p. 426. 

Cruize through the Mozambique Channel in H. M. Ship „Geyser". Nautical Magazine 1849, p. 338, 399. 

Deeken, G. C. y. d.: Brief an H. Dr. Barth; dat. Zanzibar 20. Febr. 1861. Z. f. Allg. Erdk. Juni 
1861, pp. 467—471. Mit Kartenskizze. 

Enthält das Haup^resultat der ersten Keise Decken's, der Kilwa-Eeise auf Koscheres Boute sum Niassa, 
Oct 1860 bis Januar 1861 und ist als vorläufiger Bericht nunmehr ohne Interesse. 

DeTereux, W. €•: A cruise in the „Gorgon", or eighteen months on H. M. S. Gorgon, engaged in 
the suppression of the slave trade on the East Coast of AMca; induding a trip up the Zambesi 
with l3r. Livingstone. 8®. L. 1869. 

Daprat, Yiscount: The trade of Mozambique. Markham*s Ocean Highways, December 1872, p. 286. 

Ueber Handel und Producte der portugies. Besitaungen in Sftdost- Afrika, vom portugies. Generaleonsal 
in London. 

Emery« Lieut: Short account of Mombas and the neighbouring coast of Africa. J. of theR. Geogr. 
Soc. 1833. m, pp. 280-282. 

Eyrids, J. B.: L'ile de Zanzibar. Bevue de TOrient. IX. 1851, p. 290. 

Frere, Sir Bartle: 8. Abtheilung I. 

FroberTille« Eugi^ne de: Analyse d*un Memoire sur les lanfues et les races de TAfrique Orientale 
au Sud de TEquateur. Extrait des Proc^s verbaux des slances de la Soci^t^ d*Histoire Naturelle 
de Maurice 18i6. Ap., p. 16. 

Vergleiche: Rapport sur les races n^gres de TAfrique Orientale au sud de TEquateur 
observäes par M. de Froberville; fait k TAcad^mie des Sciences dans sa söance du 
3 juin 1850 d'une commission compos^ de MM. Flourens, Duperrey et Serres. — 
Comptes-rendus de TAcad^mie des Sciences, tome XXX. 1850, No. 22, pp. 679—690. 

Froberville 9 £• de: Notes sur les Ya-Ngindo. Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. IV. S^r. III. 
1852, pp. 425—443. Mit Kartenskizze der Gegend zwischen dem Bovtima und Lufidschi. 

ErkundiguDgen über die Stämme dieser Gegenden, ohne grossen Werth gegenüber den Forschiugeii 
Decken's und Xrapfs. 

Froberrllley £• de: Notes sur les Ya-Niungue et les Mabsiti, peuples de TAfrique Orientale. BolL 
de la Soc. de G6ogr. III. S^r. X. 1848, pp. 65—81. 

Der Artikel enthält mehrere, heute freilich siemlich werthlose, Itinerare von der Küste nach Senna am 
Zambesi und ethnographische Notizen über die südlich der Zambesi-Mündung wohnenden Stämme. 

Froberrille, E. de: Note sur les Ostro - n^gres , race de TAfrique Orientale au sud de T^uateur. 
Comptes-rendus Hebdomadaires des Seances de TAcad. des Sciences. XXYIII. 1849, pp. 2^—289. 

Froberrille, E* de: Note sur les moeurs, coutumes et traditions des Amakoua; sur le commerce et 
la traite des esclaves dans TAfrique Orientale. Soc. de G^ogr. III. S6r. YIII. 1847, pp. 311—330. 

Die Amakua wohnen an der Küste zwischen Cap Delgado bis Angoxa. 

Germain, A«: Notes sur Zanzibar et la cöte Orientale d*Afrique. Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. 
1868. Nov. und Dec, pp. 530-^559. 

Vorläufige, mancherlei Neues bringende Notisen über die Bevölkerung der Stadt und Insel Sansibar, 
hauptsächlich nach Mittheilungen Jablonski's gesammelt während seines dortigen Aufenthaltes lur genaueii 
Bestimmung der geograph. Position, vom Sept. bis Dec. 1867; s. darüber Ausführliches : Qeogr. Mitth. 1870, 
p. 427 und 1869, p. 195. 

GulHain, Capitaine M.: Zanzibar et ses babitants. Nouvelles Annales des Voyages 1857. März. 

Auszug aus Guillain's grossem Werk : Documenta sur rHistoire etc. (yergl. Abth. I) Bd. 11«, pp. 1 — 250. 
Ueber Hombas s. Bd. IIb, pp. 279—407. 



Ostk&Bte von Mombas bis zum Zambesi. 9 

Handelsarchiv, Preossisches: Zanzibar's Handel und Schififahrt in den Jahren 1863 und 1864. 
Jahrgang 1866. No. 17, 24; daraus auch in Z. i Ges. f. Erdk. 1866, I, p. 252. — Desgl. in 
dem Jahr 1871. Ibid. 1872, No. 36. 

Hurdy, s. Smee and Hardy. 

Hart, Captain of H. M. S. „Imogene'S besuchte im Januar 1834 Sansibar und Übermächte der 
Britischen Regierung kurze Notizen über die militär. Verhältnisse der damaligen Begierung 
unter Said-Said, Bewachung des Hafens u. andere Angelegenheiten. (Aus Burton: Zanzibar I, p. 45.) 

HiU« Clement: Expedition up the River Wami. — Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. July 7. 
1873. 

Beschreibung einer 2*/2tSgigen Excursion auf dem der Insel Sansibar gegenüber mündenden Küstenfluss 
Waroi. Der fernste erreichte Punkt war 23 englische Meilen Ton der Mündnng, am Fusse der Kibohero- 
Küstenkette und ist die Excursion als eins der geographischen Resultate der Mission Sir Bartle Frere'a nach 
Sansibar zu bezeichnen. 

Hin, P» G«: Fifty days on board a slave-veBsel in the Mozambique Channel. L. 1853. 12^. 

Homer, BcT«: Reisen in Zanguebar in den Jahren 1867 und 1870. 8^ Regensburg 1873. Mit Karte. 

Itinerario de Quelimane ä Tete pelo Zambeze. 1860. — Noticias do districto de Tete. — Noticias 
do districto de Quelimane. Boletim e Annaes do Gonselho Ultramarino, No. 111. 1863. Aug. 

JabloBSki: Notes sur la gäographie de llle de Zanzibar. Bull, de la Soc. de Geogr. de Paris 1866. 
Nov., pp. 353-^70. 

Berieht an das französ. Ministerium des Aeussem Ton dem Kanzler des französ. Konsulats und Tielleicht 
genauesten Kenner der physikalischeD , politischen, statistischen und mercantilen Verhältnisse der Insel und 
des Dominiums des Sultans Ton Sansibar. Der Aufsatz giebt ausser geolog. Notizen noch die Basnltate der 
meteorolog. Beobachtungen des Dr. Serrard und leidet nur an dem einen Fehler, dass er zu kurz nnd knapp 
abgefasst ist Jabloneki schickte auf Bitte des Verfassers von t. d. Decken's Reisen eine ziemlich speeielle 
geolog. Manuscriptkarte der Insel zur Benutzung f&r das Werk ein, doch ist sie leider verloren gegangen. £r 
starb im November 1868 und es hat meines Wissens bisher keine Veröffentlichung über den oder aus dem 
wissenschaftlichen Nachlass stattgefunden, der wahrscheinlich manches Licht über das noch sehr wenig bekannte 
Innere der Insel verbreiten würde. 

Kersten, Dr. 0«: Monographien über Sansibar, Mombas, Eiloa, Mafia und die Küste des Gebiets, 
in V. d. Decken*s Reisen Bd. I und II. VergL das vollständige Namen- und Sachregister für 
den erzählenden Theil. Bd. II, pp. 421—454. — Vergl. auch Globus XXI. 1872, pp. 22—26: 
Otto Kersten in Sansibar. 

Kersten, Dr. 0.: Zur Völkerkunde Ost-Afrika's. Sechster Jahresbericht des Vereins von Freunden 
der Erdkunde zu Leipzig, 1866, pp. 113—120. 

üeber die Suaheli - Sprache. 

Kirk, Dr. J.: On the copal of Zanzibar. J. of the Linnean Soc, Botany. Vol. XI. No. 49, pp. 1—4. 

Notison über das Hars des Trachylobium Mossambicence, XI., das Im Handel als Baumkopal vorkommt 
und swar nur an der Küste von Mozambique bis Lamo (3^ südl. Br.), am häufigsten zwischen Cap Delgado 
und Mombas gesammelt wird. Der aus der Erde gegrabene Kopal, Anim6, wird landeinwärts gefunden. 
S. Über diesen Gegenstand ifoch ausführlicher in Burton's Zanzibar, City, Island and Goast. 

Kirk, Dr. J.: On fossil bones Irom the alluvial strata of the Zambesi -Delta. Proc. of the B. Geogr. 
Soc. of London, Vol. VIII. No. 4, p. 151. 

Kirky Dr. J«: Notes on two expeditions up the Biver BoTuma, East Africa. J. of the B. Qeogr. 
Soc. Vol. XXXV, 1865, pp. 154—167. 

Sehr schätsenswerther Bericht des Begleiters Ton Dr. Liringstone, wegen der naturwissenschaftlichen, 
namentlich botanischen Details, welche sich in Livingstone's eigenem VTerk nicht finden. 

Krapf , Dr. Ludwig: Die Insel Sansibar an der Ostküste Yon Afrika. Ausland 1857. No. 32 n. 33. 

Krapf, Dr. L« : Note sur Tembouchure de la LoufTou, riviere de la c6te Orientale d*Afrique et sur une 
partie de cette c6te au sud de Zanzibar. Nouvelles Annales des Voyages 1863. III, p. 5. 

Krapf. Dr. L.: Die frühere Geschichte der Stadt Mombas, 4^ südl. vom Aequator, in Ost -Afrika. 
Das Ausland 1858. No. 36. 

Die Uebersetsung eines im Jahre 1239 der Hedschra abgeschlossenen arabisehen Manuscripts, welches 
die Qeschichta Ton Mombas und namentlich die Kampfe awischen den Portugiesen nnd dem Imam yon Oman 
um die Stadt behandelt 

Krapfy Dr. J. L.x Beisen in Ost -Afrika, ausgeführt in den Jahren 1837—1855. 2 Theile. Kom- 
thal und Stuttgart, 1858. 

Eine Uebenioht der Touren in der Umgegend Ton Mombas und an den Küsten bis Kiloa, t. chronolog. 
geordnet in Qeogr. Mitth. 1864, p. 454, mit Karte 16, Carton Mombas 1:750,000. 



10 n. Abtheflung. 

Krapf 9 Dr. L« : My late Mission tour to the East coast of Africa. In : Christian Work tUroughoot 
the World, for 1863. London, Office of good Words. Vol. L Juni 1863, p. 193. 

Krapf yerliess Anfang Augnst 1861 seinen Wohnsits Komlhal bei Stuttgart, um eine neue Station in 
Kauma, im Wanikaland, nördlich ron Mombas, zu gründen. Im Januar 1S62 in Sansibar. Notisen ftber die 
MissioDsbestrebungen bjauptsächlich der Franzosen daselbst und an der gegenüberliegenden Küste ete. — 
Ezcursionen Ton Mombas nach Ribe und Kauma, nach dem Kilefi-Flnss, und nach Takannga. — lieber Bib« 
und Umgegend interessante Details. — Rückkehr längs der Ostkttste AMka's nach Europa Nov. 1862. 

Krapf, Dr. L«: Briefe von der ostafrikanischen Küste. Z. d. Deutschen Morgenland. Ges. II, pp. SIC 
bis 321. Vergl. auch Abth. I, III und IV. 

Leigh: A Visit to the River Zambesi. J. of the R. Geogr. Soc. XIX. 1849, p. 1. 

Loarer: Llle de Zanzibar. Revue de TOrient IX. 1851, p. 290. 

Loarer: Commerce de Mozambique. Revue de VOrient, X. 1851, p. 1. 

Lyons, Me« Leod, J«: Notes on the Zambesi, fron) Quillimane to Tete. From the Portuguese. 
Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. II. 1858. No. 6. 

Malte -Brun: Resum^ historique du vojage d'ezploration & la cöte Orientale d*Afrique, ex^ut^ pendant 
les ann^es 1846, 1847, 1848 par le brick „le Ducouedic" sous le commandement de M. le 
capitaine Guillain. Nouvelles Annides des Voyages 1857. II. 

Markham, ۥ IL: Dr. R J. Mann's observations on sand bars at the mouths of South- African rirers: 
with remarks on the formation of dams. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XVI. 
No. 2, pp. 138—139. 

May, ]>• : Sketch survey of the River Rovüma. London, Hydrographical Office. 1862. 

Grosse Karte des unteren Laufes — 35 Engl. Meilen — des RoyAma, nach den Aufnahmen wihreod 
Dr. liiringstone's Fahrt im Jahre 1861. Das Mündungsdelta beruht jedoch noch auf Owen's alter VemiMsnng. 
Vergl. Dr. 0. Kersten's Messungen in der Bai von Mnasi, Juni 1864. C. C. v. d. Decken*s Reisen. £nähL 
Theil II, p. 246 und Theil I, Karte II. 

Mombas. Kote sur llle de Mombas et Ozi. Nouvelles Annales 1837. II, p. 386. 

Mozambique. Productos de . Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino, 1862. No. 95. Lisbaa. 

Mogambique. Ebenda 1863. No. 120. 

Mozambique. Aguas thermaes do Mutiquite. Ebenda 1863. No. 105. 

Mosambique and its adjoining parts: Velyako, Eonducia and Mokamba. Nautical Magazine 1840, p. 217. 

Mozambique. Note g^ographique et commerciale. Revue de TOrient. 1850. VII, p. 172. 

Mosimbwa. Nautical Description of the Bay of . Nautical Magazine 1840, p. 398 u. 472. 

Moequet. Jean: Voyages enAfrique, Asie, Indes orientales et occidentales, fait par , garde du 

cabinet des singularitez du roy. aux Tuilleries. 6 Livres. Ronen 1645. 8^. 

Der Verfasser kam 1608 auf einer seiner vielen Beisen nach Mosambik, wurde dort eine Zeit lang 
von den Portugiesen gefangen gehalten, giebt über die reiche Ausbeute der Portugiesen an Gold Ton Guama 
oder Zambeze einige Notizen, lieber die verschiedenen Ausgaben seiner Beisebeschreibung vergl. Beckmann, 
Literatur der älteren Beisebeschreibungen. Bd. II, p. 103 ff. und Zusätze p. 375w 

Mondevity M. Sanier de : Commandant la corvette du Roi „la Pr^voyance'*. Observations 

sur la cöte du Zanguebar en 1787 etc. etc. Nouvelles Annales des Voysiges. Tome VI. 1820, 
pp. 338—359. Mit Karte. 

Nach Quillain I, p. 559, besuchte dieser Seeofficier 1786 die Hauptpunkte der Sansibarküste zwischen 
Mombas und Cap Delgado und schrieb ausser obigem Aufsatz nach seiner Beise ein „Memoire sur la n^cessite 
de fonder un Etablissement k Mongalo" (Hafen oder Flussmündung südlich Yon Kilos). Es ist in bedanem, 
dass dieser Bericht nicht an die Oeffentlichkeit gelangt ist, sondern im Marine »D^pöt zu Paris vergraben 
liegt, weil es von Interesse wäre, die Winke zu erfahren, welche schon im vorigen Jahrhundert von erfah- 
renen Leuten, wie in diesem so eindringlich tou Peters, Guillain, Krapf, Decken und Kersten, in Beaug auf 
die mercantile Ausbeutung Gst-Afrika's gegeben und doch kaum beachtet worden sind. Auch würde man 
vielleicht aus Mondevit's Bericht Genaueres über die topographische Beschaffenheit dieses Küstenpunktes 
erfahren haben, als dies bis heute geschehen ist. Die dem oben angeführten Aufsatz beigegebene Karte reicht 
von 2^ südl. Br. (Patta und Siu) bis Cap Delgado (10^ südl. Br.) und ist in ihrer Namengebung der Inseln 
und Caps genauer als 0wen*s Küstenkarten. 

Moresby, Capt. Fairfax. 

Derselbe besuchte im Jahre 1822 als Commandeur des Schiffes „Menay" Sansibar, um im Auftrage der 
Begierung einen Vertrag mit Maskat abzuschliessen, welcher gegen den Sklavenhandel, besonders den Handel 
mit den freien Somalis gerichtet war und auch wirklich Ton Said -Said 1822 unterschrieben wurde. Nach 
diesem Vertrage sollten alle Schiffe des Sultans von Maskat „detected** werden, welche Negersklaven ffthrten, 
und zwar: östlich einer Linie gezogen \om Cap Delgado bis südlich von Socotra, und von da bis Diu, dem 
Westpunkt des Golf von Cambay. Der Wortlaut des Vertrages wurde publicirt in No. 24 der Bombay Selactioa 
(1856) unter der Ueberschrift „F6r8ian•Gnlf^ — Notiz aus Burton's Zanzibar. I, p. 45. 



Ostküste YOQ Mombas bis zum Zambesi. XI 

New, Cliarles, and Wakefield; Letters from Bev. dat. Mombas und Bibe. In: The United 

Methodist Free Churches' Missionary Notices, 1864, p. 204 ff. 
Briefe aus den Jahren 1863 und 1864 datirt yon den neugegründeten Missionestationen nördlich Ton 
Mombas: Chatham Hill, Bibe u. A. mit nur dürftigen Notizen über die Umgebung und Lage, und einigen 
kurzen Berichten über Excursionen nach Gnombeni, Sihu und anderen Wanika- Dörfern. 

Noticias do districto de Lourenco Marques. — Notidas do districto de Sofala. -- Noticias do districto 
de Cabo Delgado. — Noticias do districto de Tete. — Boletim e Annaes do Gonselho Ultra- 
marino, No. 112 n. 113, Sept. und Oct. 1863. 

Olren, Capt. William F. W«: Description of the Aswatada or Eerimba Islands and of the a^acent 
coasts from Cape Delgado to Cape Manyany. Nautical Magazine 1840, pp. 269—295. 

Olren, Capt.: Zauzibar and its Islands. Nautical Magazine 1844, p. 193 u. 270. 

Owen's Beriebt über Sansibar und seine Aufnahme der umliegenden kleineren Inselgruppen. 

Olren, Capt. : Particulars of an expedition up the Zambe sito Senna, performed by the officers of H. M. 
8. Leven in 1823. J. of the R. Geogr. Soc. II. 1832, pp. 136—151. 

Parker, Capt. Hyde: On the Quilimano and Zambesi Eivers. Proc. of theR. Geogr. Soc. of London 
1857. I, pp. 312-319. 

Peters, W.: Briefliche Nachrichten aus Tete, dat. 11. Dec. 1844. Yerhandl. d. Ges. f. Erdk. in Berlin. 
N. F. Bd. III. 1846, p. 97. 

Peters, W.: Briefliche Nachrichten, datirt Chupanga (Rio de Senna). Ebenda N. F. Ul. 1846, p. 234. 

Peters. Wilh. : Bericht über die Insel Ibo und die Kerimba-Inseln. Monatsberichte d. Ges. f. Erdk. 
Neue Folge. V. 1847. 1848, p. 125 u. 128. 

Teten» Dr. Wilh«: Bericht über seine Reise nach der Sttdostküste Afrika*s. Monatsber. d. Ges. f. 
Erdk. 1848. V, p. 261 u. 272. 

Peters, Dr. Wilhelm: Ueber die geographischen Verhältnisse, den Productenreichthum und den dennoch 
darniederliegenden Handel von Zanzibar. Verh. d. Ges. f. Erdk. in Berlin. N. F. Bd. V. 
1848, p. 124. 

Portuguese Settlements, Trade with the , in Eastern Africa. Colonial Magazine 1840. II, p. 338. 

Prior: Relation in^dit d*un yoyage ä Mozambigue, aux lies Comores et k Quiloa. J. des voyages 
1820. VI, p. 167 u» 307. 

Pnrdy: New sailing Directory for the Ethiopic or Southern Atlantic Ocean. L. 1837. ^, 
Gegenüber Horsey's African Pilot als gänslich veraltet nnd nnbrauchbar zu betrachten. 

QuMS, E.: Stadt und Hafen Zanzibar. Z. f. Allg. Erdk. VIII. 1860, pp. 177-207. 

Quaas, E.: Die Bewohner Zanzibar's. Z. f. Allg. Erdk. Bd. VIII. 1860. 

4aaM, E.: Die Szuris, die Kulis und die SkUiven in Zanzibar. Ebenda 1860. IX, pp. 421—460. 

Qnaas, E«: Ueber die Insel Zanzibar und ihre Bewohner. Jahresber. der schles. Ges. zu Breslau, 
1861, pp. 71—76. 

Quiümane-Fluss, Der, und sein Zusammenhang mit dem Zambesi. Geogr. Mitth. 1857, p. 107. 

Recollections ofMsgunga, Zanzibar, Muscat, Aden, Mokha and other Eastern Ports. Salem, 
George Creamer. 18o4. 
Reise -Erinnerungen eines anonymen Amerikaners, erwähnt in Burton's Zanzibar. I, p. 257. 

Bigby, Lieut.-Col. C P«: Report on the Zanzibar Dominions. 8^ 33 pp. Bombay 1861. 

Bigby, C. P. : Das Gebiet von Zanzibar. Uebersetzuog des vorstehenden Berichts in Geogr. Mitth. 
1861, pp. 249-261. 

Vergl. Zustand des zu Zanzibar gehörigen Gebiets; Geogr. Mitth. 1858, p. 254. 

Boselier, Dr. Albreeht: Reise nach Inner -Afrika, Vorläufige Briefe und Notizen, Geogr. Mitth. 1858, 
p. 344 n. 515; 1859, p. 78. 

Roseher: Reise zur Erforschung des Lufidschi, Abreise von Eiloa nach dem NyasB&-See 6. Febr. bis 
27. Aug. 1859. Ibid. 1859, p. 478. 

Bescher: Tagebuch über die Reise nach dem Lufidschi, 6. Febr. bis 24. März 1859. Ibid. 1862, pp. 1—4. 

Röscheres Reise nach dem Innern, zum Niassa, Notizen und Briefe vergl. ibid. 1859, p. 347 u. 518; 
1860, p. 157, 197 u. 280. üeber Roscher's Tod: 1860, p. 403 u. 441, und Augsburger Allg. 
Ztg. 1860. -o o e 

Vergl. auch: C. C. v. d. Decken's Reisen, Bd. I, p. 140, 148, 178 u. 332. Anm. 17, und 
Karte II. 

Busehenl^enper, Dr. W» S. W.: Surgeon of the U. S. frigatePeacock: Narrative of a Voyage round 
the World in 1835—1837. 
Nach einer Notii Burton's in dessen oben angefahrtem Buch: „Zanzibar" beenchte die amerikanische 
Fregatte „Peacock** 1835 die Hauptatadt der Insel w&hrend einer treaty-making-tonr nnd ihr Berichterstatter, 
obengenannter Deutsch-Amerikaner, gab in obigem Bericht eine wahrheitsgetreue Schilderung der Stadt in jenen, 
ihren besten, Tagen. Ich habe das Buch nicht gesehen, finde aber den Namen Ruschenberger bei statistischen 
nnd anderen Angaben von Burton einigemal citirt 



12 U. Abtheüung. 

8ü da Bandeira, Yicomte de: Zambesia de Sofälla, inappa coordenatä sobre numerosos documentos 
antigos e modemos portuguezes e estrangeiros. 1 BL 1861. 
Sehr unbedeutendes, jeden Mangel an Fachkenntniss yerrathendes portugiesiBches Karten produet , dessen 
Titel 80 Tiel yerspricht Im Bull, de la Soc. de G6ogr. de Paris, t862, Dec. ist eine Beductfon desselben 
mit einigen begleitenden Worten Ton Y. A. Malte -Bmn. 

Seala, yon: Der Sklavenhandel Zanzibar*s. Der Welthandel m. 1871, p. 415. 

Sä da Bandeira, Yicomte de: Notes sur les fleuves Zambdze et Ghir^ et snr quelques lacs de FAfrique 
Orientale. Bull, de la Soc. de O^ogr. de Paris, 1862, Juni, pp. 351-361. 

Notizen aus einigen alteren Beisebeschreibungen, die beweisen sollen, dass nicht Liringstone der Ent- 
decker des Schire und Nyassa sei, sondern die portugiesischen Handler des 16. und 17. Jahrhunderts. 

Sklayenhandel im ägyptischen Sudan und Ost-Afrika. Globus, Bd. XXIL 1872, p. 119. 1873 Bd. XX>II, 
p. 29, 318 u. 333. XXIV, p. 73 ff. 

Slave trade, East-Afrikan . Quarterly Reyiew 1872, No. 266. 

Smee, Capt. T. of H. C*s. cruiser „Ternate" and Lieut. Hardy of „Sylph^^ Schooner: Obsenrations 
durioff a Yoyage of Research on the East Coast of Africa, from Cape Guardafui south to the 
Island of Zanzibar. 1811. 
lieber diese Küstentour, ausgeführt im Auftrage des GouTemeurs yon Bombay, Duncan, inr Unter- 
suchung aller an der ostafrikanischen Küste mündenden Flüsse , brachten Bertuch's Geogr. £phemeriden yon 
1817, II, p. 371 if., einen Bericht, welcher schon durch Krapfs Untersuchungen und Forschungen Tielfaeh 
überflüssig wurde. In den Transactions of the Bombay Geographica! Society 1844, p. 23 ff., ausführlicher 
mitgetheilt ist er erst in letzter Zeit in Burton's Zanzibar, als Appendix III Bd. II, pp. 458 — 519, in seinem 
ganzen Umfang und Tersehen mit yielen Noten Burton's zum Abdruck gekommen, — aus welchem Grunde 
ist schwer begreiflich, denn das ganze langweilige Seejoumal der Herren Officiere enthalt Nichte, was 
heute irgend eine Lücke unserer geographischen, ethnographischen oder selbst geschichtlichen Kenntnisse 
des ganzen Küstenlandes aftsfÜUen könnte. Zanzibar, Stadt und Einwohner, sind besprochen im Abschnitt: 
Froceedings at Zanzibar, from the 25. February to the 9. April 1871, with some account of the Island. 

Silya, Manuel Galyao da: Diario das yiagens feitas pelas terras de Manica. 1788. Boletim e Annaes 
do Conselho Ultramarino. Lisboa, 1859 Mai, No. 60. 

Silya, M. G. da: Obseryagoes sobre as bocas do Zambeze. Boletim e annaes do Conselho Ultramarino. 
Lisboa 1862. Dec. No. 103. 

Stewart, Rev. Dr.: Mozambique. Ein Aufsatz aus Prof. Noble: The Cape and its people and other 
essays by South -African Writers. &*. Cape town 1869. 

Snllyan, Capt. 0. L«: Dhow chasing in Zanzibar waters sud on the Eastem coast of Africa 
Narrative of fiye years* experiences in the suppression of the slave trade. 8^ 464 pp. mit 
1 Karte und lUustr. L. 1873. 

Sykes, Col. Will. Henry: Notes on the possessions of the Imam of Mascat, on the climate and produc 
tions of Zanzibar, and on the prospects of African Discovery from Mombas. J. of the K Geogr. 
Soc. XXIIT. 1853, pp. 101-119. 
Meist nach Krapfs Angaben zusammengeschriebener Aufsatz. 

Terao, Governor: Memoir relative to the Captaincy of Bio de Senna, aPortugueze settlement on the 
Southeast coast of Africa. In: The South -African Quarterly Philosophical Journal. Heft I. 
(Oct. 1829 bis Januar 1830.) 

Tienne. Ch. de: De Zanzibar k TOukami, route des lacs de TAfrique äquatoriale. Bull, de la Soc- 
de Gdogr. de Paris. Oct. 1872, pp. 356—369. 

Wakefleld, Th.: Neuigkeiten aus Ost-Afrika. Das Ausland 1864. No. 31, pp. 740—741. 

Ueber die Zustände und Aussichten der Missionsstationen bei Mombas, aus Briefen an Dr. Krapf vom 
April 1864. 

Zanzibar, sketch of and the Slave-trade. Nautical Magazine 1871, p. 862 u. 1872, pp. 598—603. 



Ostkttste Ton Mombas bis zum Zambesi. \^ 



Seekarten von Sansibar und der Küste. 

Giiillftin: Plan de Zanzibar 1846. Planche 40 in Guillain's AÜas. Maassstab 1:10,000. 
Beduction mit einigen Zusätsen nach Dr. Kersten s. in y. d. Deckende Reisen. Bd. I. Tafel I. 

Guillain: Plan de llle et des ports de Mombase. lev^ en 1848 par M. Guillain. D^pdt des cartes 
et plans de la Marine, No. 1297. Planche 34 von Gnillain*s Atlas. Maassstab 1 : 20,000. 

Cro^uis de la passe Sud du mouillage de Zanzibar. Paris, Däp6t de la Marine. No. 1745. 

C^te Orientale d'AMque: Rivi^re de Nizizima. Croquis du mouillage de Dahiri Salum, par M. 
Lieutard. Paris, D^pdt de la Marine 1870. 

Dura-Salaam Harbonr-Entranee, surveyed by Commander B. Bradshaw 1867. 1:9,129. 8 Zoll 
» 1 Min. Gorrections to 1869. No. 54. 

Diese neue Anfhahme ist bei der Karte II des ersten Bandes des Decken'schen Werkes noch nicht benntit 

Horsey. Captain de: Africa South-, Southeast- and East-coasts, from Cape of Good-Hope to Cape 
Guaraafui, including the islandB in the Mozambique Channel. London, Hydrograph. Omce. 1864. 

Owen, Capt. W. F. W.: Chart of the Coast of Africa. East-Coast. 

Sheet VIII. Cape Dekade to Quiloa or Kilwa. By Capt Owen 1824. No. 1808. Mit Carton: 
Kiswara Harbour, by Capt. A. de Horsey und lieut. E. S. Adeane. 1860. Gorrections 
to 1868. 

Sheet IX. Quiloa Point to Goo^ja, Monfia and Latham Islands or from 8'' 52' S. to Q" 37' S. 
Gorrections to 1869. No. 662. Scale 0.17 Zoll = 1 Min. 

Sheet X. Goonja Islands to Chala Point, or from 6° 38' S. to 4^* 23' S. including Zanzibar and 
Pemba. Gorrections to 1867. No. 664. Scale 0.17 Zoll «= 1 Min. mittlerer Breite. 

Sheet XI. Chala Point to Ewyhoo Bay. Correct. to 1865. No. 1811. 

Dia zahllosen groben Fehler der Sectionen YIII, IX, X und XI der Owen'schen Küsten - Aufnahme in 
Nomenclatur und Topographie, sowie die vielen seit Owen's Zeit auszufüllenden Lücken sind trotz der yielen 
„Gorrections*' nur zum yerschwindend kleinen Theil geringer geworden. Letztere beziehen sich eben nur auf 
einzelne Tiefenmessungen, Veränderung der magnet. Variation und Eintragung eines einzigen neu yermessenen 
Uafenplatzes, Darra Salaam. Man scheint sich in der englischen Admiralität bei den Gorrections grundsatzlich 
nur auf solche Aenderungen und Zusätze yerlassen zu wollen, welche von Seeleuten der Royal Navy einlaufen, 
alle Yon anderen Peraonen, selbst die Ton Gaptain Burton schon früher pnblicirten Verbesserungen aber geflissent- 
lich zu ignoriren. Naherea Über Owen'a Xüstenkarten a. in meinen Bemerkungen zur Karte der Region dea 
Kilima-Ndscharo und Kenia in Ost -Afrika. In Qeogr. Mitth. 1864, p. 449 ff. und Tafel 36. 

Owen, Capt. W. F. W.: Islands and Ports of Mombaza. Surveyed by Lieut W. Mudge, T. Boteler, 
and A. Owen, assisted by Lieut. Nash and Mrs. Barette and Tudor, under the Directions of 
Capt. Owen of H. M. S. Leven 1824. No. 666. 

Owen: Zanzibar, S. W. Coast and Harbour surveyed by Capt A. T. £. Yidal and Lieut. T. Boteler, 
of H. M. Sloop Barracouta u. Lieut. R Owen of H. M. S. Leven. Dec. 1813. Addition bv 
Capt. de Horsey und Staff-Commr. J. £ Loney 1868, and Gorrections to Mai 1868. Maassstab 
1.5 engl. Zoll » 1 Min. No. 665. 

Melinda Port. Corr. to. 1868. Maassstab 1.2 Z. =^ 1 Min. No. 667. 
Beduction davon mit Zusätzen von R. Brenner s. den Carton in Tafel III des ersten Bandes dea Werkes ; 

Lamoo Bay und Harbour. Corr. to 1868. M. 1.5 Z. i- 1 Min. No. 668. 

Lamoo, Patta and Kwyhoo Bays. Corr. to 1865. M. 0.7 Z. i- 1 Min. No. 669. 

Beduction mit Zusätzen nach Brenner s. den Carton in meiner Karte V des 2. Bandes des erzählenden Theila. 

Cockburn, George and Chakchak Ports (auf Pemba) surveyed by Lieut Nash. R. N. 1825. 
CorrectionB to 1868. M. 0.4 »» 1 Min. No. 1812. 

Latham Isknd and Bank; Gorrections to 1864. M. 1.5 Z. «» 1 Min. No. 663. 

Quiloa or Kilwa; Gorrections to 1865. M. 0.9 Z. » 1 Min. 

Bovüma River and View. Surveyed by D. May. 1861. Gorrections to 1864. Maassst. 1 Z. 
« 1 Min. No. 83. 

Mungulho River; Gorrections to 1865. M. 2 Zoll -» 1 Min. No. 659. 

Lindy River; Gorrections to 1868. M. 1 Z. >» 1 Min. No. 660. 



Abtheiluiig IIL 



Das Gebiet der Schneeberge und der grossen See^n im Innern von 
Ost -Afrika; oder die Reisen von der Ostküste ins Innere. 



Baines • T. : Account of *8 Exploration of the goldbeariug region between tbc Limpopo and 

Zambesi- Rivers. Prepared from Mrs. Baine's Journals by Robert James Mann. Mit Karto. 
Proc. of the R. Geogr. Soc. of London Vol. XV. No. 2, p. 147 u. 158 und J. of the Jt Geogr. Sc»c., 
XLI. 1871, pp. 100-131. 

Specielles Itinerar der Reisen Baine's von Febr. 1869 bie Jnli 1870, mit HdhenbestiniinTingen und einer 
guten Karte. — Vergl. auch Baine's: Victoria Falls of the Zambesi. L. 1866. 

Barth, Dr. H. : Itinerar von Mosambik nach dem See Nyassa. J. of the R. Geogr. Soc. 1854, p. 287. 

Barth, Dr. H.: Dr. August Petermann und die Schneeberge. Z. f. AUg. Erdk., N. F. XIII. 1862, 
pp. 342—347. 
Erwiderung auf eine Notiz „Dr. H. Barth und P. du Chaillu", in Geogr. Mitth. 1862, p. 394. 

(Behm, E.:) Der See von Uniamesi. Geogr. Mitth. 1856, p. 483. 

Eine Entgegnung auf C. Schirren's unten angeführte Schrift „Der Niandscba". 

Beke, Dr. Charles T.: The Sources of the Nile: bein^ a General Survey of the basin of that river 
and of its head - streams ; with the History of Nilotic Discovery. L. 1860. Mit Karte. 

Eine werth volle, sehr sorgfaltige Umarbeitung der früher im Jonmal der Londoner Qeogr. QeselUchaft 
publicirten Aufsätze das Verfassers über die Nilquallenfrage. Es ist besser als irgend ein anderes Buch 
geeignet, aber die Geschichte dieser interessanten Frage £U orientiren und unterstütst den Laser durch 
mehrere sehr instructive Kartenskizsen. 

Beke, Dr. Ch. T«: On the mountains forming the eastem dde of the basin of the Nile, aod the 
origin of the designation „Mountains of the Moon'S &s applied to them. — Edinbourgh New 
Phüos. Joum. XIY. 1861, pp. 240—154. 

Beke, €h. T. : Position of the sources of the Nile, an inquiry into the effect on later geographers of 
Ptolemy's erroneous determination. — Ocean Highways Febr. 1873, pp. 342—345; Mir« 374 bis 
378. Mit 2 Karten. 

Bleek, Dr. W. H. J.: A comparative grammar of South-African Languages. 8^ Cape Town 1861. 

Recensirt in Qeogr. Mitth. 1862, p. 398. 

Bowdich, T. E.: Die Entdeckungen der Portugiesen im Innern Ton Afrika zwischen Angola und 
Mozambique. Deutsch in Hertha Bd. I. 1825, p. 165. U, p. 61. III, p. 540. 

Ueber Burton's Expeditionen; 

Vorläufige Notizen, Auszüge ans Briefen, Nachrichten, zumeist mitgetheilt in den Proc. der Geogr. 
Ges. in London und andern englischen Zeitschriften, s. Geogr. Mitth. 1857, p. 323 u. 526; 1858, 
p. 116, 254, 297, 346, 438, 470; 1859, p. 79 u. 123; 1860, p. 44 (üeber die Karte zu Borton 
und Speke's Reisen) etc. 

Burton, Capt Biehard F.: The Lake Regions of Central Equatorial Africa, with Notices of the 
Lnnar Mountains and the Sources of the Withe Nile ; being the results of an Expedition under- 
taken under the patronage of N. M's Government and the Royal Geographica! Society of 
London, in the years 1857—1859. — J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXIX. 1859. L. 1870. 

Bnrton« Capt. Riehard F.: The Lake Regions of Central Africa, a picture of ezploration. 2 Yois. 
L. 1860. 
Von beiden obenstehenden Hauptwerken Burton's ist das erstere, den ganzen 29. Band des Londoner 
Journals ausfallende, als der ausfuhrliche wissenschaftliche Bericht lu betrachten, während das swaite, mit 
Illustrationen ausgestattete zweibändige Werk für das grosse Publikum bestimmt ist. — Recensionen und 
Auszüge aus beiden finden sich in allen europäischen Journalen aus den Jahren 1860 u. 1661 und können 
hier nicht speciell aufgeführt worden. 



Die Seer^on des Inneren. X5 

Barten, Capitaine B«: Premiers pas dans rAfriqae Orientale. Bruxelles 1857. 

Die engüsche Expedition unter Burton und Speke. Geogr. Mitth. 1859, p. 375, 389, 428, 496. 

Der grosse Inner- Afrikanische See und die Quelle des Nils, Resultate der englischen Expedition 
unter Burton und Speke. Geogr. Mitth. 1859, p. 347. 
Andree, K.: Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza- 
See. (Bd. II der Forschungsreisen, s. Abth. I.) Mit 4 Ansichten und einer Karte. Leipzig 1861. 

Burton, Capt B. F.: On the ükara, or the Ukerewe Lake of Equatorial Africa. Proc. of the 
R. Geogr. Soc. of London. Vol. XVI, No. 2, pp. 129—132. — Vergl. auch Abth. L u. ü. 

Cooley, WUL Desl>oroiiirli: The Geography of Nyassi, or the great lake of Southern- Africa. J. of 
the R. Geogr. Soc XV. 1845, p. 185; XVI, p. 138. 

S. auch Z. f. Erdk. YL 1847, p. 124, 200, 313. 

Cooley, W« D«: Inner- Africa laid open or an Attempt to trace the Chief Lines of Communication 
across the Continent 8". L. 1852. 

S. darüber u. A. Zeithammer, Rttckblicke; Qeogr. Mitth. 1855, p. 311; 1856, p. 19 u. 483 flf.; 1858, 
p. 177; 1859, p. 482; 1864, p. 449. 

Cooley, W. B«: Map of Africa from the Equator to the Southern Tropic. L. 1858. 

Diese Karte giebt gewisaennaassen einen kartographischen Ueberbllck Ton Cooley's, in vorstehendem 
Werk niedergelegten kritischen Untersuchnngen Über das Innere, den alten portugiesischen HandelsTerkehr 
von der Ost- sur Westküste Afrika's etc., welche in zahlreichen Aufsätzen des Journals der Londoner Qeogr. 
Gesellschaft, im Athenaeum, im Edinbourgh Reriew etc., enthalten sind. Ich führe sie nicht alle besonders 
auf, da sie heute grösstentheils zu den yergessenen und überwundenen Streitschriften gehören, während sie 
bis zum Beginn der grossen Entdeckungsperiode, welche durch Krapf und Livingstone in Süd -Afrika 
eröffnet wurde, noch zu den bewunderten und freilich wegen seiner kühnen, zäh festgehaltenen Conjectoren 
heftig angegriffenen Arbeiten gehorten. 

Cooley. W. ]>•: Notice of a Caravan joumey from the East to the West-Coast of Africa. J. of the 
R. Geogr. Soc. 1854, p. 266. 

Cooley« W» ]>•: Claudius Ptolemy and the Nile, and the authenticity of the mountains of the Moon. 
L. 1854. 8». (113 Seiten.) 

Cooley, W. ]>•: Das Land Milua und sein grosser Fluss. Geogr. Mitth. 1857, p. 126. 

Cooley, W» D»: Ueber den Zusammenhang des Tanganyika mit dem Nyassa. Geogr. Mitth. 1859, p. 482. 

Cooley, W. D. : Capt. Barton and the Land of the Moon, or the Lake Regions. Athenaeum 9. April 
1864, p. 510. 

Abwehr yersohiedener heftiger Angriffe Burton's, und Bezweifelung der Haupt -Reiseresnltate des letzteren, 
namentlich bezüglich des Tanganyika. 

Cooley, W. D.: The newly discovered sources of the Nile. Nature 12. Mai 1870, p. 26. 
Entgegnung auf einen Angriff Beke's. 

Cors, G. : 11 Tanganika, badno chiuso. Mit 1 Karte. Cora*8 „Cosmos" 1873. I, pp. 26—37. 
S. darüber Geogr. Mitth. 1873, p. 158. 

Ueber t. d* Beeken's Expeditionen (chronologisch geordnet): 

Seeken: Auszug aus einem Brief des Herrn Baron Carl y. d. an seine Mutter die Frau FtUrstin 

Adelheid Yon Pless, dat. Kiloa den 7. Oct. 1860; sowie Schreiben desselben an fierm Dr. Barth, 
dat. Zanzibar den 26. Oct. 1860. — Z. f Allg. Erdk. N. F. X. 1861 , p. 133. Fernere Briefe 
an Dr. H. Barth vergl. ebenda p. 229 vdat. Kiloa, Noy. 1860); pp. 304 — 317 (dat. Zanzibar, 
5. M&rz 1861); p 467 (dat. Zanzibar, 20. Febr. 1861); ferner p. 229 desgl.; dat. Zanzibar 
22. Mai 1861 , Mombas 25. Juni 1861. Z. f. Erdk. N. F. XL 1861, p. 369. — Brief dat Mombas 
20. Sept 1862 und Wanga den 8. Oct. 1862. Nebst Ausztlgen aus den Briefen seines Begleiters 
Herrn Dr. 0. Kersten. Z. f. Erdk. XIV. 1863, p. 41. — Brief dat. Zanzibar den 15. Jan. 1863. 
Z. f. Allg. Erdk. N. F. XIV. 1863, p. 348 u. XV, p. 149. 

I^eeken, Baron Carl y« d.: Brief an Herrn Dr. H. Barth über seine Reise zum Kiliman^jaro und 
dessen wahren Charakter. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XU. 1862, pp. 73—81. 

Vorläufiger allgemeiner Bericht Über die erste t. d. Decken'acha Expedition mit dem Geologen Thomton. 

ThoratoB. B«: Expedition to Kilimanjaro. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VI. No. 2, 
p. 47. n. 50. 

Notiz darüber s. Qeogr. Mitth. 1S62, p. 198. 

Thornton, B.: Notes on a joumev to Kilima-ndjaro, made in Company of the Baron v. d. Decken. 
J. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XXXV. 1865, p. 15. 

Xima Notaien aas dam Tagebaoho des leider an früh verstorbenen Geologen Thomton, vor der ersten 
Besteigung des Schneebergea. 



Xg m. Abüidlang. 

Kiepert 9 Dr. H.: Bemerkangen zu den Karten Baron G. y. d. Dedcen*8: 1) das Schneegebirge 
Eiüma-ndyaro, aufgenommen auf seiner ersten Reise. Maassstab 1:500,000. 2) Vorläufige 
Skizze seiner zweiten Heise von der Afrikan. Ostkttste zum Eilima-ndiaro. Maassst 1:2,000,000. 
Z. f. AUg. Erdk., N. F. XV. 1863, pp. 545—549 und Tafel 5. 

Obgleich nur Skizzen nach des Beisenden und seines Begleiters Thomton Torliufigen und eigenhändigen 
Entwürfen , ' enthalten diese Karten doch schon die ersten wichtigeren Besultate der beiden Beisen zum 
Schneeberge und liegen in dieser Form meiner Ktrte der Begion des Kilimandjaro und Kenia zu Grunde, 
welche mit ausführlichem Memoire in den Geogr. Mitth. 1 864, Tafel 4 und p. 449 ff. publicirt ist. 

Rose, Prof. G. : Beschreibung der von Herrn v. d. Decken gesammelten Gebirgsarten aus Ost- Afrika, 

Sösstentheils vom Fusse des Kilima-ndljaro. Z. l AUg. Erdk. N. F. XIV. 1863, pp. 245—250. — 
r. J. Roth: Beschreibung der zweiten Reihe der von Herrn v. d. Decken aus der Gegend 
des Kilima-ndjaro mitgebrachten Gebirgsarten. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XV. 1863, pp. 543 — 545. 

Becken, y« d.: Brief an Herrn Dr. Heinr. Barth, dat. Mombas 20. Sept. 1862 und Wanga 8. Oct. 
1862. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XIV. 1863, pp. 41-47 u. pp. 348^351. 

Ueber Vorbereitungen und Beiseplan zur zweiten Beise ins Innere. Als Anhang ist ein Brief Dr. Kersten's 
an Professor Erman zugefügt: Beise -Eindrücke Tom Beginn der Expedition bis Wanga. Vergl. auch Geogr. 
Mitth. 1863, p. 99. 

Kersten, Dr. 0.; Briefliche Mittheilung über seine Besteigang des Kiliman^aro in der Gesellschaft 
des Herrn v. d. Decken. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XV. 1863, pp. 141 — 152. Vergl. Geogr. 
Mitth. 1863, p. 99. 

Deeken, y. d,: Aus einem Brief des Herrn Baron an Herrn Prof. Dr. Heinrich Barth, datirt 

25. Febr. 1865, Zanzibar. Z. l Allg. Erdk. N. F. XIX. 1865, pp. 153 -155. 

Decken's erste briefliche Mittheilung über die Terunglttckte ErforschuDg des untern Dana und Osi. 
Ausführliches s. Bd. II des erzählenden Theils des Decken'scheu Werkes, pp. 265 ff., 270 und 271. 

Barth, Dr. H«: Das neue unternehmen des Herrn Baron v. d. Decken. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XVJII. 

1865, pp. 54—60. Vergl. auch Geogr. Mitth. 1865, p. 266. 

Bezieht sich auf die Vorbereitungen zur Djuba- Expedition. 

Kersten, Dr. 0.: Die neuesten Nachrichten über die Schicksale der Expedition des Herrn Baron 
C. V. d. Decken. Vortrag, gehalten in der Sitzung der Geogr. Gesellschaft am 3. Februar 

1866. — Z. d. Ges. f. Erdk. I. 1866, pp. 97—114. Vergl. ebenda p. 160. 

Kersten, Dr. Otto: Einige Resultate der t. d. Decken'schen Djuba-Expedition. Z. d. Ges. f. Erdk. 
zu Berlin. 1866. I, p. 265. 

Üeber diese letzte Decken'sche Expedition erschienen femer Notizen, Briefe, kurze Berichte etc. in 
in den Proceedings 1866. X, p. 28, 90 u. 108. Bull, de la Soc. de G^ogr. V. XI, p. 313. 
Globus IX, p. 348. 

Vergl. auch: Untergang der v. d. Decken'schen Expedition, Sept. 1865. Mit einer Uebersicht der Reisen 
des Baron y. d. Decken an der Ostküste von Afrika, 1860 bis 1865. Geogr. Mitth. 1866, pp. 66—77. 

Kinzelbaeh: Auszug aus einem Berichte des Herrn tlber das Ende des Baron v. d. Decken. — 

Z. d. Ges. f. Erdk. III. 1868, p. 172. Vergl. auch Brenner in Abth. IV. 

Delitseh, Dr. 0«: Das äquatoriale Tafelland in Süd-Afrika nach dem Stande unserer jetzigen Eenntniss. 
Aus allen Welttheilen. Oct. 1872, pp. 3-6. 

Erhardty J«: On an Inland Sea in Central- Africa. Proc. of the R. Geogr. Soc. 1856, p. 8. 

Erhardty J«: Memoire zur Erläuterung der von ihm und J. Rebmann zusammengestellten Karte 
von Ost- und Central -Afrika, nebst Bemerkungen von W. Desb. Cooley und A. Petermann. 
Geogr. Mitth. 1856, pp. 19—32 u. 483. Mit Karte, Taf. I. 

Deutsche Bearbeitung der berühmten, zuerst im Church - Missionary Intelligencer publicirten Karte des 
grossen See'nbeckens von Inner- Afrika, welche wesentlich zu den nachfolgenden Entdeckungen und Reisen 
Ton Bnrton, Speke, y. d. Decken, Liringstone den ersten Anstoss gegeben hat. 

Erhardt« Bev. J«: Vocabulary of the Enguduk Iloigob, as spoken by the Masai-Tribes in East- 
Africa. Ludwigsburg, 18o7. 

B. darüber u. A. Geogr. Mitth. 1857, p. 222. 

Fanlkner. H«: Elephant haunts; being a sportman's Narrative of the Search for Dr. Livingstone, 
witn Bcenes of Elephimt, Buffalo, and Hippopotamus hunting. 8**. L. 1868. 

Galton. Fr.: The climate of Lake Nyanza. Deduced from the observations of Capt. Speke and 
Grant Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VIL 1863. No. 5, p. 225. Vergl. Geogr. 
Mitth. 1863, p. 388. 

Ganme: Voyage ä la cöte Orientale d*Afrique pendant Fannie 1866 par R. P. Horner, accompagne 
de documents nouveaux sur TAfrique. P. 1872. 

Gumpreeht. T. E.: Die von Rebmann im östlichen Süd- Afrika in der Nähe des Aequators entdeckten 
Schneeberge. Monatsber. d. Ges. t Erdk. N. F. VL 1849, pp. 285—297. 



t)ie Seeregion des Inneren. j^'f 

Grantf Gapt. J. A.: A Walk across Africa or Domestic Scenes from my Nile Journal. L. 1864. 8^. 

Onrnpreeht« X. E.: Schnee und neue Schneeberge im tropischen Africa. Z. f. AUg. Erdk. 1853. I, 
p. 230-340. 

Gampreeht. T. £•: Ueber den grossen Süd -Afrikanischen Volks- und Sprachstamm. Monatsberichte 
der Ges. f. Erdk. in Berlin. N. F. VI. 1849, pp. 142—191. Vergl. auch: VII. 1850, pp. 239 
bis 291. 

Gumpreeht, T. £.: Zur Kunde von Süd -Afrika. Z. f. Allg. Erdk. V. 1855, p. 200. 

Gayotf Arnold: Ueber die Struktur des Afrikanischen Kontinents. Geogr. Mitth. 1857, p. 883. 

Hassenstein, B«: Memoire zur Karte von Inner- Afrika, im Maassstab 1:2,000,000. Geogr. Mitth., 
Ergänzungsband H. p. 1 flf. üeber Blatt X. (Tanganyika-See, üniamwesi) pp. 49—50. 

8. ebenda die Aufführung und Besprechung der gesammten bis 1863 bekannten Journalliteratur über 
Bnrton's und Speke's erste Reise. 

Hassensteln^ B«: Bemerkungen zur Karte der Region des Kilima-Ndscharo und Kenia in Ost- Afrika. 
Geogr. Mitth. 1864, pp. 449-456 und Tafel 16. 

Der Text giebt eine specielle, chronologische Ueberdioht über alle von Krapf ausgeführten Reisen ins 
Innere und an der Küste. 

Höhenlage der Ost- Afrikanischen Seen. Geogr. Mitth. 1864, p. 391. 

Johnston, K* lun.: Map of the Lake -Region of Eastern Africa, showing the sources of the Nile 
recently discevered by Dr. Livingstone. With Notes on the exploration of this region, its 
physical features, climate and population. [Mit Memoire von 32 pp.] Edinburgh u. L. 1870. 

Sehr fleissige, alles bisher über die grosse 8eeregion erschienene Material beherrschende Karte mit guter 
Terrain -Darstellung. 

Journey of Moors from Bengueh to Mozambique. Proc. of the R. Geogr. Soc. 1856. No. 3, p. 55. 
Yergl. Nouvelles Annales des Voyages 1856. IV, p. 97. 

Kirk, J«: Notes on the gradient of the Zambesi, on the level of Lake Nyassa, on the Murchison 
Rapids and on Lake Shirwa. Mit 1 Karte. J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXXV. 1865, 
pp. 167—169. 

Enthalt 22 mittelst Barometer, Aneroid und Kochthermometer bestimmte Höhenmessungen. 

Kirk 9 J«: Report on the natural products and capabilides of the Shire and lower Zambesi Valleys. 
Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. VL No. 1. p. 25—32. 
Brief, dal Senna 28. Dee. 1860, enthaltend speciellere Notizen Über die vegetabilischen Producte der 
von Livingstone's Expedition besuchten Qfbgenden am unteren und mittleren Zambesi und am Schire. 

Krapf 9 Dr. Ludwig: Journal seiner Reise nach Ukambani, 18i9. Verhandl. d. Ges. f. Erdk. 1851. 
VIII. p. 193. Vergl. Missionary Intelligencer 1850. No. 17 und Nouv. Annales des voyages 1850. 
IV. p. 5. 143. 1^1. I. p. 51. 283. 

Krapf, Dr. L* : Journal d*un voyage au Ouadigo, au Ouachinsi et ä TOusambära, contröes de la cöte d' Afrique 
dans le sud et le sud-ouest de Mombaze. Nouv. Annales des voyages 1851. III. p. 113. IV. p. 72. 

Krapf, Dr. L*: Aus einem Schreiben des Missionärs . Z. f. £rdk. I. 1853. p. 490. 

Sprachliches aus Südost -Afrika. 

Vergl. Monatsberichte etc., Neue Folge VI. 1850. p. 232 und XIII. 1851. p. 33. (Briefe 

und vorläufige Berichte über seine Reisen und Sprachstudien.) 
Vergl. auch Abth. I, II, IV dieser Uebersicht. 

Krapf (u. B^toann): Courses et excursions dans rAfrique Orientale. Nouv. Annales des voyages. 
Nouv. S6r. XXXI. 1852. p. 129. 1853. I. p. 146. 257. III. p. 5. 1854. I. p. 257. n. p. 62. und Bull. 
de la Soc. de G6ogr. IV. Sär. III. 1852. p. 137. 457. IV. S6r. VII. 1854. p. 256. XI. 1856. 
p. 234. XII. 1856. p. 294 flf. 

Krapf, Dr. L.: Kurze Beschreibung der Masai- und Wakuafi-St&mme im südöstlichen Afrika. Aus- 
land 1857. No. 19. 20. 

Krapf, Dr. !• Lewis: Travels, researches and missionary labours, during an cighteen years residence 
in Eastern Africa. L. 1860. (Amerikanische Ausgabe, Boston 1860.) 

Krapf, Dr. L.: Ueber Ost -Afrika. Geogr. Mitth. 1863. p. 158. 

Laeeräa: Reise zum Kazembe. In Annaes Maritimos e Goloniaes, publi^ao mensal, redigida sobra 
direcao da ABSOsiaQaa Maritima e Golonial por Terceira, 1844—45. 
Vgl. Cooley Inner-Africa laid open. pp. 26—37. 

Melnleke, €• E«: Krapf s undRebmann*s Reisen im östlichen Südafrika. Mit 2 Karten (v. Kiepert). 
Z. f. Allg. Erdk. 1860. N. F. IX. p. 22 ff. und Tafeln la und b. Maassstab 1 : 5,000,000 und 
1 : 2,000,000. 

Ritter, C«: Dr. Krapfs Reise von Mombas zu dem Lande der Schneeberge in ükamba unter dem 
Aequator, 1849. Mit Karte. Monatsber. d. Ges. f. Erdk. N. F. VIII. 1851. p. 193. 

T. ü. Decken, KeUen. IJl. ä. Utermtur. 2 



18 in. Abtheilung. 

Ueber BaTid LlTlngstone's Reisen; chronologischer Ueberblick. 

L Livingstone^s Reise quer dureh Afrika, 1856» 

Hauptwerk: BaTid Liyiiigstone : Missionary Travels and Besearches in South- Africa, including 
a Sketch of sixteen year's resideuce in the Interior of Africa, and a joumey from the Cape 
of Good Hope to Loanda on the West Coast, thence across the continent, down to the 
River Zambesi to the Eastern Ocean. With Portrait, maps by Arrowsmith and nomerous 
Illustrations. L. (Murray) 1857. 

Deutsche Uebersetzungen: 1) Missionsreisen und Forschungen in SOd- Afrika. Autoriflirte Aus- 
gabe für Deutschland von Dr. Herrn. Lotze. Leipzig (Costenoble) 1858. 2) Livingstone der 
Süssionär. Erforschungsreisen im Innern Afrikas, Schilderungen etc. Leipzig (Spamer) ISb^. 
A. u. d. T.: DtA Buch der Reisen und Entdeckaogen. 

Livingstone, David: A populär account of missionary travels and researches in South- Airica; with 
map and Illustration. L. 1861. 8^. 

Süd -Afrika im Jahre 1858. Eine geographische Skizze der neu erforschten Regionen des Inneren. 
Vornehmlich nach Dr D. Livingstone von E. Behm. Geogr. Mitth. 1858. p. 177. Mit Karte. 

Die sehr zahlreichen Notizen und Aufsätze über diese wichtige Reise, in deutschen, engliBChen, 
französischen u. anderen 'Journalen sämmtlich aufzuführen ist überflüssig; es seien nur einige erwähnt: 
J. of the R. Geogr. Soc. Vol. 26. 1856. p. 78 ff. 
Geogr. Mitth. 1857. Mit Karte. Cooley, über L.'s Reise, ebenda 1855. p. 311; 1855. p. 41; 

1850. p. 486. 
Das Ausland 1857. No. 48 ff. — Buropa 1857. No. 47. 
Biblioth^ue UniTerselle de Geniye 1857 und 1858. 

Schwedische Uehersetzung: Livingstones Reise i Syd-Africa. Oversat efter den engelske 
Original ved M. Th. Wöldike. Kjöbenhavn (Wöldike). 1858. 

Französische Uehersetzung: Y. A. Malte -Brun: Resum^ historique des explorations fiedtes dans 
l'Afrique australe de 1849 k 1856 par le R^v. Dr. D. Livingstone. Paris (Bertrand) 1857. 
Mit Karte im Maassstab 1:16,419,000 von Malte -Brun. 

Besonderer Abdruck aus Malte -Brun's Nouvelles Annales des voyages 1857. U. 

Jomardy M«: Kapport sur les D^couvertes de M. D. Livingstone. Bull, de la Soc. de G^gr. 1857. 

Jomard: Rapport sur le prix annuel pour la däcouverte la plus importante, — concemant les 
voyages de M. D. Livingstone. Ebenda 1857. 

U. Llvingstone^s Reisen auf dem untern Zambesi, dem Rovuma und dem Nyassa-See, 1858 — 1864. 

Geogr. Mitth. 1859 p. 78, 353, 484. 1860 p. 149, 160. 1861 p. 233, 355, (Fahrt auf dem 
Rovuma 1861.) 1863 p. 107. 

Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. IV. 1860. No. 1 u. ff. 

Z. f. AUg. Erdk. 1859, 1860, 1861. 

Das Ausland 1861. No. 19. p. 453. (Rae's Bericht über L.'s neue Forschongen bis Febr. 1860.) 

Vorläufige Notizen und Berichte über die erste Expedition zum Niassa-See: Proc. of the 
R. Geogr. Soc. 1859 pp. 99—106. (Baines Notes on the Zambesi Expedition.) 

Entdeckung des Schirwa-See's und Shire -Flusses, s. u. A. Geogr. Mitth. 1859 p. 353, 484; 
1860 pp. 149—152. 

Entdeckung des Niassa. Ebenda 1860 p. 160. 

Livingstone's Expedition to Lake Nyassa in 1861 — 1863. J. of the R. Geogr. Soc. of London. 
Vol. XXXIU. 1863 pp. 251—276. 

Briefe Ton Dr. LiTingstone, Missionär Burrup, Mr. Charles Liyingstone, Missionar Stewart, Mr. Waller, 
Missionär Procter, mit verbindenden Notizen. 

Livingstone, Charles: On the Batoka Gountry. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VI. 
No. 1. p. 32. 36. 

D. Liyingstone's Sohn und Begleiter schildert hier sehr ausführlich diesen am mittleren Zambesi 
wohnenden, durch Intelligenz und Arbeit ausgezeichneten Volksstamm. 

Livingstone. Dr. David ; Brief an Dr. Heinrich Barth, am Bord des „Pioneer" im Fluss Zambesi, den 
18. Febr. 1862. Z. f. Allg. Erdk., Juli 1862 pp. 65-68. 
Eine der ersten in Buropa anlangenden Nachrichten über Livingstone's Entdeckung und Befahrung des 
Stidendes des Nyassa im Sept. 1861; und über die Beschaffenheit desselben. 

Bartli, Dr. H,: Afrikanische Beiträge, a) Brief Dr. David Livingstone's; dat. 24. Dec. 1863. b) Aus- 
zug aus einem Brief Capt. Burton's. Z. f. Allg. Erdk. 18&. Juni. pp. 517^526. 
Livingstone berichtet über seine Fahrt auf dem Nyassa, Bereisung des Marawi- Plateaus westl. davon, 
über die Aufgabe der Mission am Schire etc. 

Baines. Th« : Notes on the Zambesi Expedition from the Journal of Th. Baines. Commnnicated by 
Dr. Livingstone. Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. IIL 1859. No. 3. 

Livingstone 9 Dr. D.: Recent Operations on the Zambesi. In: Christian Work; a Magazine of 

religious and missionary information. May 1864. 



bie Seeregion des tnneren. \Q 

Liying8tone*8 Thätigkeit am Sambesi -Flnss. Das Ausland 1864. pp. 516— 519. 

Liringstone, D. and Gh.: Narrative of an expedition to the Zambesi and its tributaries. and of the 
discoTery of the lakes Shirwa and Nyassa, 1858-1864. 8^ 624 S. Mit Karte und Illustrationen. 
L. 1865. 
Das Hauptwerk über diese Reisen. S. d. Uecensionen in allen Fach -Zeitschriften. 

Livingstone, D. und Ch«: Neue Missionsreisen in Sfld- Afrika, unternommen im Auftrag der englischen 
Regierung. Forschungen am Zambesi und seinen Nebenflassen nebst Entdeckung der Seeen 
Schirwa und Nyassa in den Jahren 1858—1864. Autorisirte vollständige Ausgabe fOr Deutsch- 
land. Aus dem Englischen von J. E. A. Martin. 2 Bde. 8^. 728 S. mit ICarte und Illustrationen. 
Jena und Leipzig (Costenoble) 1866. 

Livingstone*8 Expedition nach dem Zambesi, Miassa, Rovuma etc. S. Geogr. Mitth. 1857 p. 340; 

1858 p. 418; 1859 p. 78, 353, 484; 1860 p. 160; 1861 p. 233; 1861 p. 355; 1862 p. 356; 

1863 p. 107; 1864 p. 233. 
Meist Kotisen, Üebersetsangen, Briefe aus den gleichzeitig erschienenen Originalberichten der englischen 
Geogr. Journale. 

Waller, H.: Dr. Livingstone*s Discoveries. Athenaeum 1867, 13f April, p. 486. 

Zusammenstellung aller Nachrichten über den Banberstamm der Mazitu am Nyassa, welcher dieser frühere 
Begleiter Livingstone's erfahren konnte, nämlich ihre Wanderung von Süden her über den Zambesi, ihre 
Kimpfe mit den Eingebomen, ihre Stammesnamen etc. Der Aufsatz dient als Entgegnung eines Angriffs 
des bekannten Streithahns Cooley auf Angaben LiTingstone's. 

Findlar, A. G«: On Dr. Livingstone*s last journey and the probable ultimate sources of the Nile. 
Mit 5 K&rtchen. J. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XXXVII. 1867. p. 193-212. Vgl. 
auch Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. XI. p. 232-246. 

Seward, Dr. G. E. and Dr. J, Kirk: Despatches and letters relating to the last journey and 
reported death of Dr. Livingstone. Mit 1 Kartenskizze. Proc. of the R. Qeogr Soc. of London. 
Vol. XI. No. 3. pp. 124-148. 
Alle, bis zum Abgang der Tonng'schen Expedition reichenden Nachrichten, grösstentheils die zweifelhaften 

Aussagen der überlebenden Diener des Beisenden. 

Young« E. D«: Report of the Livingstone- search- expedition. J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXXVllI. 
1868. p. 111—118. 
Ziemlich dürftiger Bericht über das wahre Schicksal des todt geglaubten grossen Forschers. Geographische 
Ausbeute fast gleich Null. 

Young, £• D« : The search afier Livingstone ; a diary kept during the investigation of bis reported 
murder. Revised by H. Waller. 12°. London 186iB. 

Laeerd», J«: Examen das viages do Dontor Livingstone. 8®. 457 pp. Lissabon 1868. 

Livingstone, Dr. D,: Letters and despatches Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XIV. 
No. 1. p. 8—18. 
Briefe vom Bangweolo-See, datirt Juli 1868; Uebersetsung s. Oeogr. Mitth. 1870 p. 185 ff. 

in. Livingstone's Beisen, 1869, 1872. 

Beke, Dr. Ch«: The Regions of the Cazembe and Dr. Livingstones recent explorations. Mitl Karte. 
Illustrated Travels ed. by Bates 1870. Parts 14. 15. 16. 21. 22. 

Beke, Dr. Ch.: The sources of the Nile. Nature 5. Mai 1870. 
Streitschrift über Livingstone's neueste Entdeckungen. 

[HaJinemann^ F.] Eine Kartenskizze von Dr. Livingstone^s neuen Forschungen. Geogr. Mitth. 
1870 p. 181. Mit 2 Karten, Tafeln 9 und 10. 
Der Text bringt mit einem Brief dos langTermissten Reisenden an Dr. Kirk in Zanzibar die ersten 
Notiien Über Livingstone's wichtige Entdeckungen im Westen und Süden des Tanganjika. Daran schliesst 
sich eine sehr dankenswerthe , tabellarische Uebersicht von Livingstone's 30jährigen Reisen 
in Südafrika von 1840 — 1869 und in Tafel 9 eine von Herrn Fr. Hahnemann gezeichnete Karte, in 
welcher tum erstenmal in gründlicher und suTerlässiger Weise die Resultate der portugiesischen Reisen seit 
1798 nach den Originalquellen lustmmen gestellt sind. 

Documents relating to the Livingstone search- and relief-expedition. Proc. of the R. Geogr. Soc. 
of London. XYI. 1872, No. V., pp. 412—442. 

Beke^ Dr. Clu T«: Dr. Livingstone and bis discoveries. — The Athenaeum 1872; 13. Juli p. 53; 
3. Aug. p. 149; 10. Aug. p. 180. — Vergl. auch CasseFs lifagazine Sept. 1872. 

Stanley und Livingstone in Ostafrika. Globus Bd. XXII. 1872, No 1, pp. 12—14. No. 4, pp. 57—59. 

CliaiXy P.: Analyse et extraits des demiers voyages de Livingstone. Mit 1 Karte. Le Globe, oigane 
de la Soc. de G^gr. de Gen^ve. T. V. 6 et 7. liv. 

Living8tone*s discoyeries. Mit 2 Karten. — Ocean Highways, edited by CL Markham, Sept. 1872, 
pp. 172—174. 
Anfsati und Karten sind die ersten Versuche, L's. neue Entdeckungen im obern Quellgebiet des Kongo 
geographisch lu fixiren. 

2» 



20 ^^I Abtheilung. 

Stanley, R. M.: How I found La vingstone; travels, adventurea and discoveries in Central Afrika: 

including four months residence with Dr. Livingstone. 8^. 759 pp. mit 6 Karten and 
53 Illustr. London 1872. 

Unter den zahlreiclien Besprechungen dieses Interessanten Buches fähre ich nur die aus Petermuin's 
Geogr. Mitth. 1873, p. 194 an und eine Uebersicht seiner Beisen, nebst Karte von Fr. Hanemana, ebendas. 
1873, p. 21, u. Tafel 2. 

Belun, £•: Dr. Livingstoac*s Erforschung des Oberen Congo. I. Beweise filr die Identit&t des 
Lualaba mit dem Congo. Geogr. Mitth. 1872, p. 405. IL Uebersidht der bisherigen Ergeb- 
nisse, 1873, p. 21. 

Livingstone*s Afrikanische Entdeckungen. — Das Ausland. 1872, No. 31, pp. 721—726. 

LiYingstone*8 und Stanley 's Forschungen in Inner-Afrika. — Das Aasland 1873, No. 8, pp. 144—148. 

DaTeyrlery H.: Les explorations de Livingstone dans la r^gion des lacs de TA&ique Orientale. Mit 
1 Karte. — BulL de la Soc. de g6ogr. de P. Oct. 1872, pp. 337—355. 
Vgl. Geogr. Mitth. 1873, p. 159. 

Beeten, S. 0., and R. Smith:. Livingstone and Stanley. — An account of Dr. Liyingstone's early 
career, bis travels and discoveries. Also a Sketch of tbe modern explorations of the Nile, 
and Mr. Stanley 's mission to Africa, etc. 8^. 104 pp. mit Hlustr. London 1872. 

Bates, H. W.: The Unding of Dr. Livingstone. — lUnstrated Travels, edited by Bates. IV. 1872. 
Part XLVL, pp. 316—320. 

Markham, €• B«: The Livingstone search- and relief-expedition. — Proceedings of the R. G. Soc. 
Vol. XVI. 1872. No. ni, pp. 158—167; s. auch pp. 145, 184, 203, 225, 241. 

The finding of Livingstone; by H. M. Stanley. — Enlarged edition, giving the fuU extent of Mr. 
Stanley^s letters and despatches, now first printed in this conntry, togetiier with Dr. Livingstone*8 
account of bis recent discoveries. S^. 330 pp. London 1873. 

de Compiegne et Marehe : Expedition ä la recherche de Livingstone par la cöte ocddentale d'Afriqae. — 
Bull, de la Soc. de G6ogr. de Paris. Febr. 1873, pp. 193—195. 

Livingstone's, Dr., Letters to Sir Thomas Maclear. (Prof. Noble*s Cape Monthly Manzine, Oc- 
tober 1872, pp. 242—249; daraus abgedruckt in Proc. of the R. Geogr. Soc. XVII. 1873. 
No. 1, pp. 67—73.) 
Briefe dat. Manyema, Nov. 1870 u. XJjiji, 17. Nov. 1871. 

Die neuesten Entdeckungen L*s. und ihre Bedeutung. — Gaea, redigirt von H. J. Klein. 9. Jahrg. 
Heft I. 

Cameron, The Livingstone relief expedition ander Lieat. 



Ocean Highways, ed. by GL Markham, Ang. 1873, pp. 199 — 201. 

Mae -Queen, James: Notes on the present State of the geography of some parte of Africa. — 
J. of the Geogr. Soc. 1850, p. 235. 

Mae-Queen. J. : Views on Geography of Central Africa. — Proc. of the R. Geogr. Soc 1856, p. 12 
und J. of the R Geogr. Soc. 1856, p. 109. 

Mae-Queen, James: Observations on the Geography of Central-Africa. — Proc. of the R. G. Soc 
Vol. III. 1859. 

Malte -Brun: Declaration d*un Souaheli, etablissant que le grand lac d'Ukerewe est distinct de ceiui 
de Nyassa. — Nouv. Annales des voyages, 1öö7, I. p. 79. 
(Aus dem Athenäum vom 12. Juli 1856, p. 867 entnommen.) 

Manuel y J«: Garte des sources du Nil Blanc et de ses afflnents. Pour servir et aider i Textension 
et au d^veloppement des op^ations commerciales avec le Soudan oriental et ^oatoriai. 
Dress^e sur les documents les plus r^cents coordonn^s avec les indications recueillies anprte 
des traitants europeens et arabes trafiquant dans ces contr^es et publik sons les aospioes 
de son Altesse Ismael Pacha, Khedive. 1870. 2 Bl. 1 : 2,850,000. Chromolith. Paris. 

Der Text zu dieser, sehr elegant aber ohne Gründlichkeit ausgeführten Karte findet sich im Bull, de 
la Soc. de Q^ogr. de Paris. 1871. Sept. u. Oct. 

Melnieke: Krapfs und Rebmann's Reisen im östlichen Südafrika. — Z. f. Erdk. IS. F. IX. 1860, p. 22. 

(Mission am Nyassa.) — Three years in Central-Africa, bring a history of the Oxford, Cambridge, 

Dublin and Durham-Mission. Prepared by order of the general committee. 8^ 106 pp. mit 

1 Kartenskizze und landschaftlichen Ansichten. London 1863. 

Specielie Berichte über die missglttckten Missionsversuche in Magomero nnd Chibisa südlich vom Nyassa. 

Enthält ausser einer Kartenskizze der Gegend um die Stationen, swischen dem Schire-Flnss nnd dem 

Schirwa, äusserst venig Geographisches. Eine Recension s. Geogr. Mitth. 1865, p. 78. 

Murchison über die Beschaffenheit d^r Central -Regionen Afrika*s. Geogr. Mitth. 1857, p. 940. 

Nenmann : Forschungsreisen von Zanzibar nach Central- Afrika. — Z. f. Erdk. N. F. VI. 1859, p. 386. 



Die Seeregion des Inneren. 21 

New. ReT* Ch. and R. Bnshell: Letter to Dr. Kirk or an ascent of Mount Kilima-Njaro. — Proc. 
of R. G. 8. Vol. XVI. 1872. No. ÜI, p. 167—171. 
Ueber dies« neaeste Besteigung des ßclineeberges und zwar bis zur Schneegrenze siebe Belim's Geogr. 
Jahrbuch 1872, p. 416 und Petermann's Oeogr. Mitth. 1872. 

PetemaiiB, A«: The Snowy Mountains of Eastem AMca. — The Athenaeom 1853, No. 1348. 

Petermann, A.: Ukerewe, das grosse Binnenmeer von Inner -Africa. Geogr. Mitth. 1855, p. 233. 

Petermann, A«: Atlas der neuesten Entdeckungen in Afrika. Eine Sammlung von 12 Karten- 
bl&ttem, welche die Resultate der in dem Decennium 1850 bis 1860 ausgeführten hauptsäch- 
lichsten Reisen graphisch veranschaulichen. Gotha 1860. Fol. 

Peters, W.: Der Muata Cazembe und die Völkerstämme der Marawis, Ghevas, Muizas, Muembas, 
Lundas und andere in Süd-Airika. — Mit einer Karte. Z. f. Erdk. 1856, pp. 257, 369. 
lieber Monteiro's Expedition nach Lucenda 1831 und 1832. 

Peters. Wilh«: Bericht über die auf Befehl Seiner Majestät des Königs ausgeführte Reise nach 
der Sfldostküste Afiika^s. — Monatsberichte d. Ges. f. Erdk. Berlin. N. F. I. 1844, p. 262. 
III. 1846, pp. 84, 97, 284. (Briefe aus Guilimane, Tete, Ohupanga, 1844 und 1848.) V. 1847, 



lOM, pp 
^ pp. 2o] 



1848, pp. 261 und 272. 

PortufaeoeB, Explora^aos dos no interior d*Africa meridional. Documentos originaes e co- 

pias. — Annaes maritimos lü. 2. 1843, pp. 162, 223, 278, 423, 493, 538. — IV. 1844, pp. 
286, 303, 334, 377, 425. 

Rftfenstein: On lake Nyanja. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VI. No. 1, p. 21. 

Versuch eines Beweises, dass Livingstone's See Kiassa nicht identisch mit dem von Röscher er- 
reichten sei. 

Rebmann, J.: Journal d*un excursion au Djagga, les pays des Neiges de l'Afrique Orientale. — 
Nouvelles Annales des voyages 1849. II. pp. 257, 300. 

Rebmann, J«: Letter from the Rev. . Report of the British Association 1854. Transactions p. 123. 

Ritter, ۥ: lieber den neu entdeckten grossen Binnensee im sttdlichen Afrika. Monatsberichte 
N. F. VI. 1850, p. 297. 

Rowley. Rev. H«: The üniversities' Mission to East-Central-Afirica from its commeucemeut to its 
withdrawel from the Zambesi. 8®. Mit Karten. London 1866. 

Geschichte der von Livingstone am Schire gegründeten Station, geschrieben von einem der Überleben- 
den Missions-Mitglieder. 

Sehirren, C: Der Njandscha und die hydrographischen Merkmale Afrika's. Riga u. Leipzig 1856. S^. 
Ausführliche Besprechung der von Schirren ausgesprochenen Hypothesen etc. siehe Oeogr. Mitth. 1856, p. 483. 

lieber Speke's und Grant's Expedition. 

Speke and Grant: Abstracts from Letters from the East African Expedition under Captains . 

Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. V. No. 1. 

Vorläufige Briefe Über die Vorbereitungen zu der zweiten Expedition Speke's, in Begleitung Grant's, 
1860 und 1861. 

Heber den weiteren Verlauf dieser interessanten Expedition, welche bekanntlich den Aequator im Westen 
des grossen Xyansabeckens überschritt und am oberen Nil mit Fetherick lusammentraf s. vorläufige Notizen 
und Briefe in den oben angeführten Proc, oder in Geogr. Mitth. 1860, p. 198; 1861, pp. 117, 32C; 1862, 
p. 481; 1863« p. 273 (über Speke's Karte der Nilquellen). 1863, p. 388. (Das Klima am Ukerewe, nach 
Speke und Grant) etc. 

Speke. Capt. I. H.: What led to the discovery of the sourco of the Nile. 8^ Mit Karten. Edin- 
burgb 1864. 

Besonderer Abdruck der Speke'schen Berichte in „Blackwoods Magazine'* über seine, entweder allein 
oder in Capt Burton's Begleitung ausgeführten Beisen im Somali-Land, an der Küste, nach Usambara, ins 
Innere zum Tanganjika und zum Victoria Nyanza, mit wenigen erläuternden Zusätzen. 

Die Entdeckungen der Nilqaellen durch Speke und Grant. Geogr. Mitth. 1863, p. 229. 

Speke. Capt. J. H«: On the Commerce of Central -Africa. — Transactions of the Bombay Geogr 
Soc. XV. 186G, p. 138. 

Yergl. auch d. Artikel Burton und Grant. 

The South African Quarterly Philosophical Journal. Capetowu. 8"*. 182^) u. 1830. 

Enthält Tide interessante Aufsätze und Notizen aus dem Gesaramtgebiet der Naturwissenschaften über 
Südafrika, unter Anderen: Dr. Smith, Description of the Birds inhabiting Southern Africa. Heft 1 und II; 
J. Bowie, Sketches of the Botany of South Africa; üeft L Bowie, On the Culture of Exotic Yegetables 
adopted for the soll and olimate of Southern Africa etc. 

Thomton, B« ~ s. Decken^s Expeditionen. 

Yaldezy F. J.: Ueber das Reich Cazembe im Tunern Siid-Afrika's. Ausland 1862, Nr. 5. 



22 ni. Abtheilnng. 

Vegetation of the newly-discovered Lake districts of Eastern Africa. In: Colburn's New Monthly 
Magazine. März 1864. 

Tieiiiie, Ob. de: De Zanzibar & rOukami, roate des lacs de TAfrique ^uatoriale. (Ball, de la Soc. 
de G^ogr. de P.) 1872. Oct. pp. 356—369. 
Qeograpbische und commeniell« Notisen über die Handelsstraise von Bagomoyo nach Uniamnosi im AU- 
gomeinen und bei ükami, welches der Verfasser besuchte, im Speciellen. 

Wakefield, Th.: — Das östliche Quellgebiet des Weissen Nil nach den Erkundigungen des Misaio* 
nars . Geogr. Mitth. 1871, p. 366. 

Uebersetzung des in Abtheilung IV specieller angeführten wichtigen Aufsatses. 

Wyld, J.: Map of Africa, showing the discovery ofthesources of the Nile, etc. London, Wyld 1873. 

Zeithammer: RtLckblicke auf die Geschichte der geographischen Erforschung Süd-Afrika's. — Mitth. 
der k. k. geogr. Ges. in Wien. IV. p. 165. 

Dieser inhaltreiche Aufsatz Terbreitet sich über die gesammte Literatur tou Süd- Afrika Ton PtolomMus 
bis zum Jahre 1860 und ich mache besonders darauf aufmerksam, da er mit grosser Sachkenntniss nieht 
allein die chronologische Entwickelung unserer Kenntniss des südlichen Kontinents klar darlegt, sondern auch 
einige orientirende Winke über Werth und Umfang der angeführten Quellen giebt 

Zustand unserer Kenntnisse vom Innern Süd-Afrika*s, und die Portugiesen im Küstenlande. Z. f. 
vergl Erdk. X. 1850, p. 409. 



Abtheilung IV. 



Das Gallaland, das Gtebiet des Djuba- Flusses und die Somali- 
Halbinsel. 



dMbbadle, A«: Lettre ecrite du pays d'Önarya. — Bull, de la Soc. de G^ogr. III. S^r. III. 1845, 
pp. 52-62. Vergl. Revue de rOrient XI. 1846, p. 197. 

Enthält die vorläufige Bestimmung der Position des Hauptortes von Enarea, Saka, und über die dortigen 
Flässe, worunter der Oodscheb (der vermuthliche Quellfluss des Djuba). 

Yergl. auch BuU. de la Soc. de G6ogr. IV. Ser. Vol. III. p. 133 u. 137, über d'Ahbadic's llückkehr 
aus Kaifia und den Flüssen Boro und Godjab, welche d'A. ffir die Quellflflsse des Weissen Nil hält. 

d*Abbadie. A«: Lettres dcrites d^Abyssinie (Aug. 1847). Nouvelles Annales des voyages. 1847. IV. 
pp. 82—101 und Bull, de la Soc. de Geogr. 1851. pp. 237—248 und 340-353. 

d'Abbadie, A.: Sur les N^gres Yambo. — Bull, de la Soc. de G^ogr. IV. Ser. III. iaö2, pp. 353—357. 

d*Abbadie, A.: Note sur leKafa. Bull, de laSoc. deG^ogr. IL S6r. Vol. XVII. 1859, pp. 170—180. 
Vol. XVIU. p. 355. 

Naohriehten und Erkundigungen Aber die nördlichen Gallastämme, welche bei den Abessiniem Sidama 
genannt werden, sieh selbst aber Gomara nennen. Im Anschlnss giebt d'A. eine kleine Liste von Flilssen 
und Dörfern des Landes. 

d'Abbadie, A.: Notice sur les Gallas. - Bull, de la Soc. de G^ogr. II. S^r. Vol. XIX. p. 452. 

d^Abbadie. A.: Notices sur le Kafa, les Woratta, Limmou, Gonda etc. Bull, de la Soc. de Göogr. 
U. Sär. Vol. XIX. 

d^Abbadie, Antoine: G^od^sie d'une partie de la haute £thiopie. Revue et r^dig^e par Rodolphe 
Radaa 3 Fascicules. 4<>. Paris 1860—1863. 

(d*Abbadie, A.) — Lettres de Mrs. F. G. Massaja et de M. L^on des Avanchers ä M. Antoine 
d'Abbadie. — Bull, de la Soc. de G^ogr., April 1861, pp. 328-3JJ;i. 

In diesen Briefen bespricht der Missionsprediger Massaja die Sitten der Sidama, Leon des ATanchers, der 
zweite der in Kaifa thätigen Missionäre, bringt Argumente bei, nach welchen die drei „Gibbe** genannten 
Flüsse in Kaffa und Enarea den oberen Djubafluss bilden, — eine Annahme, welche bei Zeichnung der 
Uebersichtskarte sum 2. Band des v. d. Deeken'schen Werkes massgebend war. — Doch wartet diese 
zwischen Beke, d'Abbadie, Avanchers, Lejean, Harris u. A. viel diskutirte Frage noch der endlichen Lösung. 

Are- Angelo: A sketch of the River Juba or Gochob, or Gowin from a trip up the stream in 1844. — 
United Service Journal 1844 L p. 278. 

S. darüber C. v. d. Decken's Reisen Band U. p. 292 ff. 

Avanehers, L^n des, R. F.: P^squisso g^ographique des pays Oromo ou Galla, des pays Somali, 
et de la Cöte Orientale d*Afrique. — Lettre a Mr. Antoine (VAbbadie. Bull, de la Soc. de G^ogr. 
IV. 17. pp. 153—170. Mit Karte. 

Die darin gegebenen Erkundigungen sind, soweit sie sich mit anderen (Quellen in Einklang bringen 
konnten, in der Uebersichtskarte zum II. Band des Decken'schen Werkes zur Verwerthung gekommen. Sie 
sind grösstentheils durch Wakefield's Erkundigungen (s. daselbst) berichtigt worden. 

ATUiehen, L^n des: Lettre k M. Antoine d'Abbadie. — Bull, de la Soc de Gäogr. de Paris, 1862 
Juni, pp. 381-385. 

Dat Gera, in Kaffa, 12. Juni ISGI, enthält einige Bemerkungen Über die Wasserscheide zwischen Sobat 
und Qodjab (I^nba?), so wie Über Länder- und Völkemamen im Quellgebiet dieser Flüsse. 



24 IV. Abtheilung. 

Ayanebers, L^on des: Lettre du Pire , missionalre au pays de Gera k M. A. d'Abbadie: les 

pays Oromo-Sidama et le royaume de Gera. Mit 2 Karten. Bull, de la Soc. de G^ogr. 
V. Ser. XII, 1866, pp. 163—174. 

Der bekannte Missionar der Station Qera ist fleissig bemüht, Aufschlüsse über die verwickelten hydro- 
und orographischen Yerhältnicise dieses Gebietes beizubringen. Er giebt nach eigener Anschauung ein Special- 
kärtchen Über die nähere Umgegend von Gera, und eine sweite grössere Karte des Gebiets, vom Blauen 
Nil im Norden bis jenscit Kaffa im Süden , worin er seine zahlreichen Erkundigungen kartographisch zu- 
sammenzustellen bemüht gewesen ist. Doch lassen letztere jedenfalls noch sehr viele Unklarheiten und 
Zweifel, und sind mit grosser Vorsicht zu benutzen. 

Avanchers, L^on des: Lettre du P6re , Missionaire apostolique k M. Antoiue d^Abbadie. — 

Bull, de la Soc. de g^ogr. de Paris, 1861), Mars et Avnl, pp. 311—316. 

WerthvoUe Notizen über Kaffa und umliegende Landschaften und deren Bewohner, manches Neue ent- 
haltend; begleitet von d'Abbadie's Commentaren. 

Avezae, M. A. Pascal d^ : Essai sur la geographie du pays de Scoamal. Bull, de la Soc. de Göogr. 
de P. 1842. XVII. pp. 81-114. 

Barker, W. C: Extract report on the probable geographical position of Harrar, with some Infor- 
mation relative to the various tribes in the vicinity. — J. of the Geogr. Soc. of London. 1842. 
XII. p. 238—244. 

Barker, W. C: On Easteru Africa. Ibid. XVIII. 1848. pp. 130-135. 

Beke, Charles T.: On the Origin of the Gallas. Report of the British Association for the Advan- 

cement of Science. 1847. 

Beke: On the countries south of Abyssioia. Journal of the R. G. S. XII, 1842, pp. 84 — 101; XHI, 
1843, pp. 254—268. - Vgl. auch X, 1841, pp. 580—586 und XIV, 1844, pp. 1—75. 

Beke: Sur le cours inf^rieur du Godjeb. — Bull, de la Soc. de G^ogr. XII. Sör. X. 1849, p. 315. 

Beke: Enquiry into A. d'Abbadie^s Journey to Kaifa to discover the source of the Nile. — London 
1850. 8«. Mit 1 Karte. 

Beke: Notes on Ayrton, on the River Godjeb. — J. of the R. Geogr. Soc. of London 1850, p. 289—292. 

Brenner, Riehard: Forschungen in Ost- Afrika. Das Land der südlichen Galla. Mit Karte. Geogr. 
Mitth. 1868, pp. 175, 361, 456. 

Brenner, Biehard: Expedition nach Ost-Afrika; 1870. Geogr. Mitth. 1870, pp. 161, 353. 

Brenner, Rieh: Kismayu an der Ostküsto von Afrika. Geogr. Mitth. 1873, p. 40. 

Notis über eine neue, südlich der Jubamündung gegründete Somali -Niederlassung, welche als Zwischen- 
station des Karawanenverkehrs aus dem Innern nach Sansibar von grosser Bedeutung su werden verspricht 

Brenner, Rieh,: Reisen 1870 und 1871. Geogr. Mitth. 1871, p. 390; s. auch p. 69. 

Eine kurze Uebersicbt über einige, während einer Handels -Expedition längs der Somali- und Suaheli- 
Küste gewonnene geographische Resultate, deren vollständige Publikation aber noch lu erwarten steht. 

Brenner, Dr. Rudolph: Der Gallaknabe Djilo. Globus 1870. XVIII. No. 11, pp. 161—166. 

Notisen über den intelligenten Knaben, welchen R. Brenner aus den Qallaländem mit nach Merseburg 
gebracht hat. 

Burton, Capt. Riebard: First footsteps in East- Afrika or an Exploration of Harar. London 1856. 
Mit 2 Kartenskizzen. 
8. darüber unter Anderra den speciellen AufiBatz und die Karte zu v. Heuglin's Reise an der Somali- 
küsto in Oeogr. Mittb. 1S50, pp. 141—146 und p. 306. Der wichtigste Theil des Werkes ist die Be- 
schreibung der Heise von Zeyls nach Harar, ein lehntSgiger Aufenthalt daselbst; femer das Capitel: die 
Somali, ihr Ursprung und ihre Eigenthümlichkeiten und als Anhang: des Lieutenants Speke Tigebuch 
während eines Versuchs, Wady Nogal au erreichen. 

Bnrton, R.: Narrative of a trip to Harrar. Journal of the R. G. S. XXV, 1855, pp. 136—150 und 
Bull. IX, 1855, pp. 337—362. 

Karl Andree: R. Burton^s Reisen nach Mediua und Mekka und in das Somaliland nach Härrftr in 
Ost-Afrika. Auch unter dem Titel : Forschungsreisen in Arabien und Ost- Afrika nach den Ent- 
deckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und Anderen. Bd.I. Jena (Costenoble) 1861. 
Vergl. Geogr. Mitth. 1S61, p. 124. 

Burton, R. F.: Memoire sur la route de Zeyla k Harar. Bull, de la Soc. de Geogr. lY. Ser. 
Vol. IX, p. •^•^'^ 



Burtou, R- F.: Description de la Ville d'Harar. — Nouvelles Annales des voyages 1865. IV. p. 79, 

Christopher, Lieut. W.: E.xtract from a Journal kcpt by , commanding the H. C. Brig of War 

Tigi-is on the Kast-Coast of Africa, dated 8. May 1843. Mit Karte. Transactions of the 
Bombay Geogr. Soc. Vol. VI; wörtüch abgedruckt in J. of the R. Geogr. Soc 1844. XIV. 
pp. 7(;-104. 
S. über diesen, für die Küstenstreckc nördlich von Braaa besonders wichtigen Bericht u. A. auch Harri:« 

Highlando of Etbiopia; Anbang von Macqaeen. 



. I 



Das Galla- und Somali -Land. 2 «5 

Cooley, W, D,: On the Regio Cinnamomifera of the Ancients. — J. of the R. Geogr. tSoc. Vol. 
XIX. 1849, p. 166—191 und Karteuskizze. 

Cooley» W. P.; Notice sur le p^re Pedro Paez, suive d^extraits du manuscrit d'Almäda intitul^ 
Historia de Ethiopia ä alta. Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. Mai 1872, pp. 532-553. 

Cruttenden« Charles J. : Report on the Mujjerthein Tribe of Somalies, inhabiting the district forming 
the Northeast point of Africa. — Transactions of the Bombay Geogr. Soc. Vol. VII. 1846. 
pp. 111--126. 

Cniitenden, C. J.: On Eastern Africa. — J. of the Geogr. Soc. XVIII. 1848, p. 136-138. 

Crnttenden, €• J.: Memoir on the Western or £door tribes, inhabiting the Somali Coast of 
Northeast- Africa, with the southem branches of the farnily of Darrood, on the banks of the 
Webbe Shebeyli. J. of the R. Geogr. Soc. 1849. XIX. p. 49—75. 

Fräser 9 Commander H. A*: Memoranda and extracts from various sources relative to the capa- 
bilities of in the rivers Juba in East- Africa for Navigation; it and the Resources of the Countries 
actjoining. — Transactions of the Bombay Geogr. Soc. Vol. XVI. 1863, p. 78—87. 
Compilation ohne Origioalwertfa ; nach der Pnblikation des Decken'schen Werkes völlig werthlos geworden. 

GSdel-Lannoy, R, Frhr. t.: Das Gebiet des Dschub- Flusses und dessen Dependenzen von Zan- 
zibar. — Mitth. der Geogr. Ges. in Wien. 1871. No. 6, pp. 267—272. 

Gulllldii, M.: Documenta sur Thistoire etc. Deuxi^me partie, Tome I. pp. 387—542, Tome IL 
pp. 1-79, 113-189, p. 466, ff. 
Dieses, in der Abtheilung 1 seinem ganaen Titel nach bereits angeführte Hauptwerk der ostafrikanischen 
Literatur bietet in seiner II. Abtheilung: Relation de voyage d'ezploration, execut^ en 1846, 1847 et 184S 
par le brick „le Duconedic** die reichhaltigste Belehrung Über alle VerhSltnisse der Hauptstädte der Somali- 
küste, und, nach Erkundigungen, Über die Handelstrasses und Yolksstämme des Inneren. Sie sind sowohl 
bei der Bearbeitung des 2. Bandes des Deoken'schen Werkes, wie auch bei Zeichnung der Uebersichtskarte 
aum ersten Mal in umfangreicher Weise benutzt worden und ich verweise desshalb auf die betreffenden Ab- 
schnitte der beiden Werke. 

Gompreeht, Th. E.: lieber den Quilimanze. Monatsber. d. Ges. f. Erdk. 1849. VI. N. F. pp, 232—251. 
S. darüber meine Bemerkungen aur Karte tou Krapfs Beisen, in Geogr. Mitth. 1864, p. 449. 

Harris, C. W.: The Ilighlands of Aethiopia, being the account of eishteen months residence of a 
british Embassy to tbe Christian court of Shoa. 2 Yols. 8®. London 1844. 
Enthält in einem Anhang yon Maoqueen, mit Karte, in kritischer Zusammenstellung Alles , was über 
das südliche Somaliland, namentlich Über den sogenannten Haines River, — Brenner's Webbe, — bis aum 
Jahre 1845 erkundet war. 

HeufliB, Th. t.: Reise längs der Somaliküste im Jahre 1857. Mit Karte. Geogr. Mitth. 1858,. 
p. .164; 1860, p. 418. 
Bezieht sich Tomehmlich auf die Nordküste der Somali - Halbinsel, enthält aber auch Kotisen über das 
Innere, nach Erkundigungen, und Bemerkungen zu der speciellen Karte. 

Jomard: Notice sur les Gallas de Limmou. -~ Bull, de la Soc. de Göogr. II. S^r. XII. 1839, p. 5. 
Mit Kartenskizze. 
Enthält einige von dem Galla Ouare aus Sabitchi (zwischen 6 — 7° nÖrdL Br.) eingezogene Erkundigungen. 
— (Vergl. ebenda Ser. II. XIV. p. 240: berichtigende Bemerkungen d'Abbadie's über diese Notiz.) 

Kersten, Dr. Otto: Ueber Kolonisation in Ostairika. — Internationale Revue Aug. 1866. Wien. 

Sehr behersigenswerthe Yorschi&ge m Kolonisations -Versuchen an der Ostküste tou Afrika und über 
die reichen, noch fast unberührten Schätze jener Länder. Erschien auch als besondere Broschüre. 

KlMen, Prof. Dr. Oust. Ad. ?.: Das Stromsystem des Oberen Nil nach den neueren Kenntnissen 
mit Bezug auf die altei-en Nachrichten. Mit 5 lith. Karten in gr. 4. u. Fol. Berlin. 

Krapf, Dr. L«: Seereise an der sttdarabischen Küste von Aden bis Siut; an der ostafrikanischen Küste 
von Cap Guardafui bis zur Insel Sansibar. Ausland 1857, No. 42—46. 
Die ersten Abschnitte dieses interessanten Tagebuchs über die 1843 und Anfang 1844 ausgeführte 
Küstenfahrt beziehen sich auf Punkte der arabischen Küste und interessante Bemerkungen über die Namen 
der Küstenstriche und Volksstämme der Somalihalbinsel. Dann folgt eine kurze Beschreibung der Suahili>Küste 
südlich bei Sansibar, ethnographische und historische Bemerkungen über die anliegenden Länder (z. B. über 
das Land Oonsi im Gallagebiet, weit im N.<W. Von Brawa), Über den Djuba, Schilderungen von Makdischu, 
Brawa, die Inseln Patta und Lamu, Takaunga und Mombas. 

Lamoo: Brief des Subercargo der Hamburger Brig „Picciola" dat. Lamoo vom 28. Sept. 1845. — 
Monatsber. der Gesellsch. f. Erdk. Neue Folge VII. 1850, p. 224. 

Lefebrre: Voyage en Abyssinie Vol. III, p. 97 enthält ein für das Quellgebiet des Juba beachtens- 
werthes Capitel: Bassin des Bivi^res Godjob et Sountou, nach Erkundigungen. Vergl. Bull, 
de la Soc. de Mogr. III. S6r. Vol. I, p. 51; woselbst eiu Auszug von Obigem. 

Lejean, M. G«: Note sur le royaume de KouUo au sud du Kafa. Mit Kartenskizze. — Bull, de la 
Soc. de Geogr. de Paris, 1864. Nov., pp. 388-391. 
Fast wertblose Notizen nach den Erkundigungen einiger in der MissionsstatioB von Gaffat lebenden 
Kingebornen von Kullo, meist auf Handel und Erzeugnisse ihres Landes bezüglich. Die den Notizen bei- 
gegebene Skizze des Landes ist ein Facsimile der Originalseichnung des Negers und gänslich unverständlich. 



26 rV. Abtheflung. 

Maeqneen, J.: Journals of the Rev. Messrs. Isenberg and Krapf, detailing their proceedinffs in the 
Eingdom of Öhoa, and Joomeys in other parts of Abyssinia in the years 1839 — 12. 8°. 1843. 

Maeqaeen: Abyssinia constructed from the latest and best authorities by James with additions 

by Migor Harris. In Harris Highlands of Ethiopia. s. d. 
Enthält die ganze Somali -Halbinsel mit der Beieeresultation Christophers. s. d. 

Hassaja, F. G. und Pater L6on des Ayanehers: Briefe aus Eaffa, an Herrn Theodor v. Heuglin; 
Geogr. Mitth. 1861, pp. 171, 172. 
Vergleiche Bull, de la Sog. de G^ogr. 1861, p. 325. 

Massaya« Mgr. F. G: Notions physiques et g^ographiques sur le plateau ethiopien, ^t moral des 
Siaamas, des Abyssins et des Gsülas, succ^ des missionaires etc. Annales de la Propogation de 
la Foi, Januar 1865, No. 218, pp. 7—27. 

MUes, Capt. S. B.: On the Somali country. — Proc. of the R. Geogr. See. Vol. XVI. 1872. No. m. 
pp. 149— 1{^7. 
„Von Aden aus besuchte Capt. Miles zu Anfang des Jahres 1871 Bender Marayah an der Kordifiste 
des Somali - Landes und machte von dort eine Excursion ins Innere nach dem Wady Tail. Ausser einigen 
ethnographischen und topographischen Notizen enthält der Bericht Bemerkungen über die alte Geogn^hie der 
Somali-Küste und Nachweise über die Handelsproducte derselben, namentlich Über den Weihranch.'* — 
Geogr. Mitth. 1873. 

Rae*s Schiffbruch bei Ras Haffun. Aus Chamber's Journal übersetzt im Ausland 1861 Nr. 20. 

Rigby, €• F.: An Outline of the Somauli Language, with Vocabulary. — Transactions of the Bombay 

Geogr. Sog. Vol. IX. 1850, pp. 129—184. 

Rigby, C. F.: Englishmen in captivity in Eastern Africa. Proc. of the R. Geogr. Soc. 1866. X. p. 113. 

Ritter, C: Bericht von dem Flusse Goschop uud den Ländern Enarea, KaiÜBi und Doko durch einen 
Eingebornen aus Enarea. — Yerhanalungen der Ges. f. Erdk. IV. 1843, p. 172. 

RSntgen: Ueber die Bewohner von Gingiro, südlich von Abessinien. — Archiv für Ethnographie I. 
1808, p. 231. 

Sehnbert. t«: Die Wüste der Danakils und das südabyssinische Hochland. — Portfolio für Länder- 
und Völkerkunde. 1853. II. p. 170. 

Ueber die Insel Soeotra. 

Socotora, Reise nach der Insel . Geogr. Ephemeriden XXXIII. 1810, p. 139. 

Socotora. Voyage ä Tile des . Annales des voyages X. 1870, p. 129. 

Wellsted : Report on the Island of Soeotra. — J. of the Geogr. Soc. of London V. 1835, p. 129 und 
J. of the Asiatic Soc. of Beng^ IV. 1835, p. 138. 

Wellsted : A ramble amidst the rocky mountains of Soeotra. — United Service Journal. 1838. 11. p. 309. 

Soeotra. — Tamarida, capitale de . Nouvelles Annales des voyages 1846. II, p. 385. Aus 

den Annales maritimes et coloniales. 1846 Mai, p. 555. 

Heuglin, Tii. v.: Skizze der Inselgruppe von Sokotra. Geogr. Mitth. 1861, p. 149. 

Ouillain: Documents sur Thistoire, la geogiaphie et la commerce de TAfrique Orientale, Bd. II, 
pp. 343—387 etc.; enthält die ausführlichste Auskunft über die Insel Sokotra. 

Somali-Land, Das. ~ Ausland 1856, No. 39 ff. 

Somalis, le pays des • Bull, de la Soc. de Geogr. 1872. III, p. 333. 

Speke, Captn.: Adventures in Somali Land. Blackwood*s Magazine, May 1860. Vgl. Burton. 

Kartographisch ausgebeutet in der Karte zu v. Henglin's Reise an der Nordkflste des Somaliland««. 
Geogr. Mitth. 1860, p. 418—437 und Tafel 18. 

Wakeffield, Rev. Tliomas : Footprints in Eastern Afnca or Notes of a visit to the Southern Gallas. — 
London, W. Reed. 1866. 
Wichtige, das südliche Gallaland in geographischer und ethnographischer Besiehnng bedeutend auf- 
hellende Ezoursion, in N.N.W. Richtung Yon der Missionsstation Jiibe aus, 159 miles oder 11 Tagereisen nach 
des Missionars eigener Schätzung. Die Koute ist eingetragen in Karte Y des 2. Bandes von G. v. d. Decken's Reisen. 

Wakefleld, Rev. T.: Routes of native caravaus from the coast to the interior of Eastern Africa, chiefly 

fröm Information given by Sadi Bin Ahädi, a native of a district near Gäzi in Udigo, a little 

North of Zanzibar. — J. of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. XL. 1870, pp. 303—339. — 

Mit Karte von Johnston junior, " 

Yergl.: Johnston, K. : Notes on the Rev. Thomas Wakeiields map of Eastern Africa. Proc. of the R. 

Geogr. Soc. of London, Vol. XVI. No. II, pp. 125—129 utfd Geogr. Mitth. 1871, p. 366. 

Seekarten, 

Africa, Sheet Vf. From the Juba Islands to Muscat, with the entrance to the Red Sea, by order 

of the Eight Ilonorable the Lords Commissioners of the Admiralty uiider the direction of 

Captain Owen. 1822-1826. Maassstab 1:3,650,000. 
Africa, East Coast, Trigonometrical Survey of the African Coast from Jibul Jarne to Sayara bv 

Barker and Christopher 1841. Corrected to 1862. 2 Bl. 1:300,000. London, Hydrogr. Oflßce 

1863, No. 253b. 
Eine Beduotion dieser Karte mit einzelnen Eigäninngen s. Qeogr. Mitth. 1860. Taf. 18. 



Abtheilung V. 



Die Ost - Afrikanisclieii Inseln. 



1) Allgemeines. — Die Komoren, Seschellen und Amiranten, Nossibö, 

und die übrigen Inseln nördlich von Madagaskar. 

» 

Aabert du Petit-Thouars: Histoire des veg^taux recueillis dans les lies australes de rAMque, par 
. Paris 1806. 

ÄTaneherSy L^on des : Notice g^ographique et historique sur les iles Söchelles. — Nouvelles 

Annales des voyages. 1857, Febr. Yergl. auch Nouvelles Annales de la Marine 1857, Dec. 

d^Ayezae, M« A. P«: Observations sur la nomenclature et le classement des lies et archipels de 
la mer de Madagascar. — Bull, de la Soc. de G^ogr. IH. Sdr. VIII. 1847, pp. 129—141. 
Bezieht sich Tornehmlich auf die kleinen Inselgruppen nördlich und nordöstlich yon Madagaskar. 

Baache, N«: Recherches sur File de Juan de Lisboa. — M^moires de Tlnstitut. IV. An XI. p. 291. 

Capmartin et Colin: Essai sur les Oes Coznores. — Annales des voyages, Xm. 1811, pp. 129—170. — 
Deutsch in Bertuch's Geographische Ephemeriden XLIV. 1814; pp. 241—278. 
Enthält unter Anderem Positionen und interessante Mittheilungen über Andjuan und seinen Hafenplatz, 
sowie Aber die Geschichte der Komorengmppe. 

Codine, J.: Memoire g^ographique sur le mer des Indes. 1 Vol. 8^. Paris 1868. 

Das Werk enthSIt, einer Bespreohung Barbi^ de Bocages im Bull, de la Soc. de 66ogr. 1858, II, 
pp. 47 — 59 zufolge, meist Untersuchungen über die früheste Geschichte der Insel Madagaskar und der 
Maskarenen nach den Angaben der arabischen und portugiesischen Reisenden. Das Werk ist angefüllt mit ge- 
lehrten Untersuchungen über die Ethnographie Madagaskar's , gestützt auf langjährigen Aufenthalt in R^union. 

Comwallls: über seinen Besuch der Insel Ai^juan 1720; in Allgemeine Historie der Reisen. Bd. VTJI. 

Conrt, Mr. de : Nachricht von der Insel A^juan. Aus dem Französischen in Peuchet Bibiio- 

theque commerciale. Tome I. 1802, p. 409 fibersetzt in Bertuch's Geograph. Ephemeriden XIV. 
1804, pp. 171—185. 
Mit vergleichenden, kritischen Bemerkungen des Uebersetsers. 

Daall^, W.: £:tat sanitaire de Nossi-B^. Revue coloniale II. Serie, T. XIV, pp. 690-697. 

Mit statistischen Tabellen über den sanitätlichen Stand der französischen Besatzung von Hcllville, 
1S54 und 1855. 

]Hiiill^9 Dominique J«: Notice topomphique et m^t^orologique sur les Etablissements fran^ais de 
la cöte Ooest de Madagascar: Mayotte et Nossi-BE. — Nouvelles Aunales de la Marine 1857, 
Novembre. 

Daall^: L'isle de Mayotte — Annales d'Afrique 1858, No. 5 u. 6. Vergl: Geogr. Mitth. 1858, p. 566, 
Recension No. 32. 

Dufour, A. H.: Carte des lies d'Ainque, comprenant Madagascar, Bourbon, Maurice. Paris 1858. 

Daperray. M. L« 0.: Remarques sur Farchipel nordest de Madagascar. Nouvelles Annales 1828. 
ni. p. 125. 

Eflcayrae de Lauture. Comte d' : Mayotte, Madagascar et les transport^s. — Revue de TOrient. 

1848, IV, p. 92. Vergl. 1849, VI, p. 376. 

Frappaz, H«: Relation d*un voyageä Madagascar, k Anjouan et anx Seychelles pendant les annäes 
1818 et 1819. — Annales maritimes 1820, p. 229. 

Geolbroy, Lislet: Memoir and uotice explauatory of a chart of Madagascar and tbe North-East<^rn 
Archipelago of Mauritius; drawn up according to the latest observations, under the auspices 
and govemment of his Excellency Robert Townsend Farquhar, Govemor etc. London 1819. 
4«. Mit Karte. 



28 V. Abtheilung. 

Oerrey, A,: Essai siir les Comores. 8". 307 pp. Pondichery 1870. 

Eine ausführliche Besprechung dieses inhaltreichen und wichtigen Buches s. Qeogr. Mitth. 1871, p. 234. 

Guillain: Document etc. Deuxi^me partie, Tome IL pp. 406 — 440: Avenir de Maiotte au point de 
vue commercial et agricole; — p. 405: Bectiiicatioii de la longitude des lies Aldabra. 

Guillain: Commerce de Nossi-B^ et de la cAte Ouest de Madagascar. Reyae coloniale. 1. S^r. 1 1. 
p. 245.* 

Guillain: Mayotte. — Revue de TOrient. IX. 1851, p. 221. 

Haye, Mr. de la : Journal du voyage des Grandes Indes, contenant ce qui s'est fait et passä 

par Tcscadre de Sa Majest^ envoyce sons le commandement de M , depuis son d^part de 

la Rochelle, au mois de mars, avec description exacte de toutes les viUes, ports etc. 1670. 
12«. P. 1698. 

Herbert, Sir Thomas: Some ycars travels into divers parts of Asia and Afrique, describing espedally 
the two fanious empires, the Persian and Great- Mogul; London 1626 and revised and enlargea 
1638. Fol., 1655, 1677. Mit Kupfern. 

Eine holländische Uehersetzung erschien Dordrecht 165S. 4^; in der französischen (der am hanfigsten 
citirten), von Jeremie Tan Yliet, Paris 1663, 4^ finden sich p. 39 ff. Nachrichten Über die 5 Comom- 
Inseln, deren Namen, je nach der Nomenclatur der verschiedenen handeltreibenden Nationen aufgaföhrt 
werden. Der Verfasser besuchte Moheli, bei Gelegenheit einer englischen Gesandtschaftsreise nach Persicn, 
um das Cap der guten Hoffnung herum und über Socotra, im Sommer 1626, und giebt mancherlei interessante 
Nachrichten über die Einwohner. (Yergl. Beckmann: Literatur der alteren Reisebeschreibungen, Bd. II, 
pp. 627—646). 

Herland. J. F.: Essais g^ologique sur Tue de Nossi-B^. — Revue coloniale, U. S6rie, Tome XV. 
1856, p. 309 ff. Mit Karte. 

Von allen bis 1S68 über diese Insel publicirten Aufsätzen und Karten ist diese Arbeit Herland's, des 
genauesten Kenners der Insel, wohl die wichtigste und speciellste, nicht allein in geologischem, sondern 
auch in weiterem Sinne. Sie liegt desshalb auch vorzugsweise der Abtheilung des Decken'schen Werkes 
zu Grunde, welche Nossib^ behandelt, nämlich Bd. II, pp. 201 — 213 und Karte No. III. 

Herland, J. F.: Geologie von Nossi-Bä. — Neues Jahrbuch f&r Mineralogie u. s. w. 1857, Heft 3. 

Horsey. A. de: On the Comoro Islands. — J. of the K. Geogr. Soc. XXXIY. 1864, p. 258 if. — 
Vergl. Ausland 1865, Nr. 42 ff. 

Jehenne, Capitaine de vaisseau, Mr. : lies d' Afrique. Revue coloniale Tome IV. IIL partie, 

pp. 129 ff. 

Jehenne: Renseiguements nautiques sur Xossi-B^, Kossi • Mitsiou , Bavatoub^ etc. (C6te Nord- 
Ouest de Madagascar) et sur Tile Mayotte. Paris 1850. 8^ (68 Seiten). Auszug aus den 
Annales maritimes et coloniales, 1843. 

lies Comores. — Magasin Pittoresque, Tome XXIII. Paris 1855. Fol. — Mit Kartenskizze und Holz- 
schnitten. 
Ich führe diesen Artikel aus einem französischen illustrirten Journal desshalb hier speciell an, weil er 
Auttüge aus einigen officiellen Berichten, mit Illustrationen, enthält, deren Originale mir trots eifrigen 
Suchens nirgends vorgekommen sind: 

pp. 99—101. Anjouan, Besuch des Commandanten Desfoss^s daselbst, 1846. Mit Ansicht von 

Mutsa-Mudu, u. A. 
pp. 105 — IOC, pp. 131 — 133. Moheli, mit 3 guten Illustrationen, 
pp. 196 — 19S. Mayotte, mit 3 Illustrationen. 

pp. 259 — 261. la Grande- Gomore ou Angasija. Mit Portr. des Sultan Achmet von Mroni; An- 
sicht Ton Mroni; und Abbildung des „Butr*S eines Schiffes der Einwohner von Gross-Komoro. — 
Der Text ist dem Bericht eines Schiffslieutenants Bosse entnommen, welcher als Capitan der „Pra- 
dence** mit dem Gouverneur von Mayotta, M. Passoux in Mroni landete, am 6. Nov. 1844. Sie 
besuchten ausser diesem Hauptort noch Ikoni und die Westküste bis sur Nordwests^itse von 
Angazija und bringen manche Notizen, die bei der mangelhaften Kenntniss dieser Theile der Ko- 
moren, bis zu Dr. Kersten's Forschungen wohl zu berücksichtigen sind. 

Joanna. A lettcr from a Gentleman on Board an Indiaman to his Frieud in London, giving an 
Account of the Island of Joanna in the year 1784. London 1788. 8°. 

Johanna. Visit to the island of . Asiatic Journal XIV. 1822, p. 236. 

Jones, Sir W.: Hiuzuan. Asiatic Researches Tome 11. — Deutsch in SprengeFs Neue Beitrikge zur 
Völker- und Länderkunde. Xlll. Theil. 
Dieiie Schilderung der Insel ist bis zum Jahre 1S04 die ausführlichste, da Jones auch das Innere der- 
selben besuchte und sie verdient desshalb umsomehr dem Bericht de Court's an die Seite gestellt sn werden. 
Als beide den Gegenstand von verschiedenen Gesichtspunkten betrachten und sich gegenseitig ergansoa. — 
Denselben Bericht s. auch in deutscher Uehersetzung und mit Anmerkungen von lleinhoid Forst er als 
Anhang zu v. Follie: Reise in die Wüste Sahara, sowie Nachrichten von seinem Schiffbruche etc. Berlin 
1795. Gr. S". 

Kerballet« Philippe de ■, capitaine de fregatc: Gonsiderations göueralea sur ]*ocean Indien. 
Paris 1853. 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 29 

Kenten, Dr. Otto: Die ostafrikanische Inselwelt. — Bildet das Fflnfle Bnch in Band II von C. G. 
▼. d. Decken's Reisen. 
Die hierher gehörigen Abschnitte dieBes wichtigsten TheiU des iveiten Bandes sind: Madagascar, p. 89 ff.; 
die Seschellen, p. 111; Nossib^, p. 197; Qross-Xomoro und sein Feuerberg, pp. 228^248. Die dazu ge- 
hörigen Karten ; Tafel lU. Nossibö, Maassst. 1 : 300,000 und Tafel lY. Angasija und MoaU, Maassst. 1 : 500,000 
mit 2 Cartons. 

K19den, Prof. Dr. O. A. t.: Afrikanische Inseln. 1. Abtheilung: Die Grilnen Inseln. Die Como- 
ren. — Separat -Abdruck aus dem Programm der Friedrich -Werder'schen Gewerbeschule zu 
Berlin, Ostern 1871. 4». 54 Seiten. Berlin 1871. 

Kiiif ht : On the island of Hinzuan or Johanna. — Asiatic Researches II. 1807, p. 77. 

Komoren. Voyage of H. Maj. Sh. „Thunderer." Nautical Magazine pp. 70, 138, 208, 

384, 423. 

Komoren. Commerce de la Mer Rouge, du Golfe persique, de Canal de Mozambique. Revue Colo- 
niale n. S^r., Tome X, pp. 305—347. 

Notiien Über Handels- und SchifEiTerkehr der Komoren. 

Komoren, Die Producte der . Ausland 1860, No. 25. 26. 

Laeombe, Legueyel dei^Vovage k Madagascar et aux lies Comores. 1823—1830. 2 Yols. 
P. 1840. " 

Bd. II enthalt pp. 75 — 84 Angaben über Andjnan, Über des Beisenden Aufenthalt daselbst Ton Dec. 
1823 bis April 1824 und über Moh^li pp. 328 ff. sehr dürftige geographische Notizen. 

liMifle, Vte. Fleurlot de: Gampagne de la „Cordeliöre'S ötudes sur Toc^an Indien. P. 1862. &^, 

Bildet die No. 347 der Ton dem fraoEösischen Depot de la Marine herausgegebenen M^moires und ent- 
halt wichtige Beiträge nur Kunde der ostafrikanischen Inselwelt 

Langlois, le B« P.: Jomby^Soudy, seines et r^cits des lies Comores. 18<^. 250 pp. P. 1872. 

Lftfaly Fran^ois Pyrard de; Yoyage de , contenant la navigation aux Indes orientales, Mal- 

dives et aux Bresil; et les divers occidens qui lui sont arrivez en ce voyage pendant son sejour 
de diz ans dans ces pais; etc. etc. Par le Sieur Du Yal, geographe ordinairc du Roy. P. 
1679. 4«. 3 Tomes. 

Die erste fransSaische Reise nach Ostindien, im Anfang des siebsehnten Jahrhunderts. P. 119: Die 
St. Augustittbay in Madagaskar; p. 120: Die Insel Mobilia der Komorengruppe, geschichtl. und 
geograph. Notiien. — - (Yergl. Beckmann, Literatur der älteren Reisebeschreibnngen Bd. II., pp. 115 — 145.) 

Lelfhy T« S.: Mayotta and the Comoro Islands. — J. of the Geogr. Soc. of London XIX. 1849, pp. 7—16. 

L^lievr: Description des lies Comores: Anjouan, Moelli et Mayotte. Annales maritimes 1821, p. 652 

M^Leod) Lyons: Travels in Eastem Africa; with the narrative of a rcsidence in Mozambique. 
2 Yols. L. 1860. 
Behandelt auch die Komoren-Inseln. 

L6oii. Mr. A*: Nossi-Bä, Meteorologie du 1. JuiUet 1850 au 30. Juin 1856. Revue Coloniale, 
U. Ser. T. XVIII, pp. 142-149. 
Der Berichterstatter ist Chirurgien de 3^i>i* claaae «hargi des Obserrations m^töorologique & Uellrille und 
giebt Beobachtungen Über den Stand des Barometers, Thermometers, Hygrometers in mehrmonatlichen Tabellen. 

Mae Carthy: Les lies Comores. — Revue de TOricnt 1848, in, p. 61. 

Madlnler: Mayotte et ses d^pendances. — Revue de TOrient. — 1856, p. 341. 

Margotin Jeane: L*ile Mayotte. Extrait d*un Rapport adressö, en juiUet 1847 au ministre de la 

marine par Mr. , Gapitaine du trois-mats „le Bissen de Nantes.'* Annales maritimes et 

coloniales. A6ut 1847, pp. 200—203. 

Mayotte et d^pendances; le S^nögal etc. — Revue maritime et coloniale 1863, pp. 249—288. Mit 
Karten und Ansichten. 
WerthvoUe Uebersieht aller VerhSltnisse der französ. Kolonieen, davon auch Mayotta, Nossibä, St. Marie 
de Madagascar etc., nach Geschichte, Topographie, Klima, Bevölkerung, Verwaltung, Kirche, Rechtspflege, 
Militär, Pinanaen, Ackerbau und Industrie, Handel und Schifffahrt. 

Mayotte. Prosp^ritö et avenir commercial de llle de . Nouvclles Annalcs des voyages. 1855. III. 

p. 103. 

Mohilla, Remarks on , Johanna etc. Nautical Magazine 1849, pp. 338, 399. 

Nossi-B^ et Mayotte. — Revue de FOrient. IX. 1846, p. 309. 

Nossi-Bö. ~ Revue maritime et coloniale 1863, YIIL pp. 267— 278. 
Cnltur, Statistik, Administration, Colonialverhältnisse etc., sehr apeciell. 

No8si-B(S. — Revue Coloniale, IL S^rie, Tome XV. 1856, pp. 41— 52. Tome XVI, pp. 305—317. 
Statistisches, namentlich Über die Arealverhiltnisne , femer Über die reichen merkantilen SchStse an 
Baumaterialien und Nutahdliern ; interessante Notisen über den Stand des Unterrichts und der intellectaellen 
Cultur der Coloniaten; Tabellen ttber Besits derselben etc., bis 1856. 



3Q V. Abtheilung. 

Pelly, Major Lewis: The Comoro Islands. — Allen's Indian Mail, 1862, Nov. 27, pp. 924—925. 

Auszug ans einem Bericht des Major Pelly an die Regierung zu Bombay mit einigen Notizen fiber die 
Productionsfähigkeit u. s. w. der Komoren. — Geogr. Mitth. 

Pelly, L.: Miscellaneous observations upon the Comoro Islands. Transactions of the Bombay 6eo- 
graphical Society. Vol. XVJ. 1863, p. 88. 

Pelly, Lieut. Col. L.: On the Island of Mahi; Seychelles. — J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXXV. 
1865, pp. 231- 237. 

Pollen, F. P. L., et D. C. Tan Pam: Recherches sur la faune de Madagascar et des ses di^pen- 

dances, d'apräs les d^couvertes de . I« Partie: Relation de Voyage, par F. P. L. Pollen. — 

4«. Leiden 1868 flF. 

Roehon, Alexis: Voyages ä Madagascar, k Maroc, et aux Indes orientales. 3 Bde. mit Karte von 
Madagascar. Paris, an X. 
S. über dieses Werk Bertuch's Geograph. Ephemeriden 1803, XI, p. 25S ff.; XII, 326. 

Scschellen. ~ On the Seychelles, Amirantes, Juan de Nova and Glorioso Islands. Nautical Magazine 
1842, p. 585, pp. 676, 739. 

An Account of the Seychelle Islands and bank, and Admiralty Islands. Asiatic Journal I, 1816, p. 34 

Englische Seekarten, mit dem Titel: Indian Oeean Islands: 

No. 1881. Sc. 0,6' = 1 Min. Cargados Carajos, Shoals. — Capt. Sir Edw. Belcher, R. N. C. B.. 
1846, Corrected to 1867. 

No. 718. Sc. 0,4' = 1 Min. Farquhar, or Joao de Nova Islands. ^ M. Margaro, 1776. Corr. to 1867. 

No. 2762. Sc. 0,24' = 1 Min. Comoro Islands, and 4 Plans. — Various Authorities, 1860, Corr. 
to 1867. 

No. 2741. Sc. 0,7' «- 1 Min. Mayotta Island. — Capt. M. M. Jehenne, French Survey, 1842, Corr. 
to 1865. 

No. 721. Sc. 0,13' « 1 Min. Seychelles Islands. — Capt. W. F. W. Owen, R. N. 1825, Corr. 1867. 

No. 722. Sc. 0,04' = 1 Min. Mahö Island. — Capt. W. F. W. Owen, R. N. 1825. Corr. to 1869. 

No. 723. Sc. 1,8' =- 1 Min. Curieuse Bay. — Capt. W. F. W. Owen, R. N. 1825. Corr. to 1867. 

{0 8' 
q7, =r 1 Min. Assomption and Cosmoledo Islands, Bellen and Van Keulen, 1782. 

Die franssösischen Seekarten umfassen zum grossten Tbeil dieselben Gegenstände wie die eng- 
lischen und beruhen auch meistens auf denselben Aufnahmen. Ich fähre sie desshalb nicht speciell hier auf, 
sondern verweise die sich dafür Interessirenden auf: Catalogue par ordre geographique des cartes, plana, 
Tues de cötes, memoires, instructions nautiques etc. qui composent Thydrogfraphie frangaise. — D^pdt des 
Cartes et Plans de la Marine. Paris 1872. 

2) Madagaskar. 

Ackermann. M«: Histoire des R^volutions de Madagascar depnis 1642 jusqu'ä nos jonrs. 1 Band. 8^. 
Paris 1832. 
Auszug und llecension s. in Nouvelles Annales des Toyages 1833. 111. p. 129. 

Albrand 9 M. Fortuna: Madagascar, gouvernement, caract^re et moeurs de Malgaches, colonie fran- 
^aise de Sainte-Marie de Madagascar; d^tails sur la peuplade naire des Guimos, Juni 1827. — 
Journal des Voyages ou archives g^ographiques duXlX. si^le, Vol. XXX VI. Oct.— Nov. 1827, 
pp. 5—53, 129-136. 
Yergl. Asiatic Journal 1827, Nov., pp. 542—548. 

Albrand y SL : Memoire sur la province d'Anossi et le fort Dauphin. Revue coloniale I. Ser. XII. p. 44. 

Barbl^ de Boeage, T. A«: Madagascar, possession fran^aise depuis 1642. — Ouvragc accompagne d*ane 
grande carte dress^e par M. V. A. Malte-Brun. P. 1859. 
Auszug und ausführliche Besprechung s. Qeogr. Mitth. 1859, p. 356. 

Barbi^ de Boeage, V. A.: Notice geographique sur llle de Madagascar. — Bull, de la Soc. de G^gr. de 
Paris, 1858, XVI. pp. 5—56. — Vergl. auch 1862. III. p. 165 und Ausland 1862, No. 22. 

Barbi^ de Boeage, V. A.: — Description geographique de Madagascar et de ses differentes pro- 
vinccs, d'apres les voyageurs les plus r^cents et les demieres relations. Avec une carte de 
rile de M. dress^e & r^chelle de 5,555,000 par Malte-Brun. — Nouvelles Annales des voyages 
1859, Juni. Vergl. auch Nouvelles Annales de la marine, 1859, Sept. et Oct. 

Barbl^ de Bocage: La baie de Di^go-Suarez. — Rey. du monde coloniale. 1863. Febr. 

Benjowsky, Graf Mr. A. ?.: Schicksale und Reisen, von ihm selbst beschrieben; fibersetzt von 
G. Forster. 2 Bde. gr. 8. Mit Kupfern. Leipzig 1791. 
Band II enthält die Geschichte von Qraf Benjowsky's Errichtung einer fransösisehen Colonie in Mada- 
gascar, im Jahre 1774, in der Bucht von Antongil. 



I)ie Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 3X 

Bei^owslEY« Graf t<: Beffebenheiten and Reisen. Bd. HI u. IV von G. Forster's: Neue Geschichte 
der 8ee- und Land -Reisen, Hamburg 1789—1808. 

Vergl. tücb: Fonter'B Magasin toh merkwürdigen neuen Beisebeechreibnngen. Berlin 1790 — 1839. (Voss.) 
S"». Band III (1806). 

Benjoivski: Yoyages et Memoires de Maurice - Auguste , comte de , magnat des royaumes de 

Hongrie et de Pologne. 2 Vols. 8^ P. 1791. 

Biquet 9 L6ob: Madagascar, son utiütö commerciale, industrielle et politique et sur sa colonisation. — 
Annales de ragricultnre des colonies et des rägions tropicales. 1861, Janvier. 

Blauchard, Emile: L'Ue de Madagascar. les tentatives de colonisation et la nature du pays, unc 
rdcente exploration de la Grande -Terre et le voyage de M. Alfred Grandidier. — Revue des 
deux mondes, 15. Dec. 1872. 

Boothbjy Rlcbard: A brief Discovery or description of the most famous Island of Madagascar, or 
8. Laiu-ence, in A«ia, near unto the East Indies, 1664. — Bildet den zweiten Band der: Collec- 
tion of voyages and travels, consisting of authentic Writers in our own Tongue, which have 
not before been collected in English, or have only been abridged in other Collections. Frinted 
by Thomas Osbome of Gray's — Jan. 1745. 

Broke, A. t.: Nachricht von Madagaskar und dessen Beherrschern. Frankfurt a. M. 1748. 

Brossard de Corbigny, Capitaine: Un voyage ä Madagascar, Janvier 1862. — Revue maritime et 
coloniale, Juli 1862, pp. 561—587. — Aug. pp. 601—627. 

Enthält, neben der Beschreibung der officiellen Zusammenkfinfte mit Radama 11. und Notizen über Land 
und Volk, eine detaillirte Beschreibung der Hauptstrasse des Landes, von Tanatave nach Tauanarivo. 

Brott de YexeU, le: Voyage k Madagascar et aux iles Comores. — Revue de TOrient, 1846, pp.'160, 
237, 297. X. p. 51. 

Capmartin: Notes sur Ja baie de Saint -Augustin, situäe sur la cöte occidentale de Madagascar. — 
Annales des voyages 1810. XI. p. 53. 

Camyon, L«: Histoire de l'etablissement fran^ais de Madagascar pendant la Restauration, precöde^e 
d'une descrij^tion de cette lle, et suivie de quelques considörations politiques et cojnmerciales 
sur Texp^dition et la colonisation de Madagascar. Toulouse et Paris 1845. 8®. Mit Karte. 

(Carpean du Sanssay :) — Voyage de Madagascar, connu aussi sous le nom dMslc de Saint-Laurent, 

par Mr. de , commissaire provincial de Tartillerie de France. Dddiö k S. A. R. M. le 

prince de Conty. A Paris 1722, in 12®. 
Mit Karte nach Flacourt 

€fUT^: Voyages des Indes orientales, mel^ de plusieurs histoires curieuses. P. 1699. 2 Thie. Gr. 12®. 

Enthalt unter Anderem Beitrüge zur Geschichte der französischen Handelsgesellschaften in Indien und 
Madagascar, Untergang der ersten Colonie in letzterer Insel, Beginn der französ. Colonie in Bourbon seit 
1050 etc. S. darfiber Beckmann, Literatur der Reisen I, p. 367. 

Cauehe, Francis, de Ronen : Relation du voyage, que M. a fait ä Madagascar, isles ac^acents 

et coste d^AArique. Recuilly par le Sieur Morisot, avec des notes en marge. — In: Relations 
veritables et curieuses de Tisle de Madagascar et du Bresil. Avec Thistoire de la derniere 

fuerre faite au Bresil, entre les Portugals et les Hollandais; trois relations d'Egypte et une 
u royaume de Perse. A Paris chez Aug. Courb^. 1651. 4^. pp. 1—193. 

Cauche kam im Juli 1638 im Hafen St Luce in Madagascar an, besuchte dann die Insel St. Marie an 
der Ostküste, und die Bai von St. Auguatin; 1644 kehrte er nach Frankreich zurück. Der Inhalt beschränkt 
sich hauptsSchlich auf Erzählung der Sitten der Einwohner, Producte des Landes, Bemühungen der Fran- 
zosen sich anzusiedeln, und ein kleines Vokabular der madagassischen Sprache. — Vergl. Beckmann II, 
pp. 596—626. 

CaTe, P.: Notes sur Madagascar et les Comores. Revue maritime et coloniale. XX. 1867, pp. 320—348. 
pp. 603—619. 963. 

„Eine zusammenhängende Darstellung der neuesten historischen Yorgifnge mit besonderer Berücksichtigung 
der Beziehungen und Interessen Frankreichs nach den Dokumenten d^ Archive der franzos. Marine-Division 
der Ost-Afrikanischen Küste etc.*' — Qeogr. Mitth. 

Challand: Vocabulaire fran^ais-malgache et malgache-francais, imprimö ä Tile-de-France cn 1773. 8^. 

Chapeller: Fragmens sur Madagascar; augment^s de notes par Colin. — Annales des voyages 1811. 
XIV. pp. 59, 304. 

Chamay, P«: Excursion h Madagascar. — Bull, de la Soc. de G^ogr. V. Ser. VII. 1864, pp. 414—429. 
Aufenthalt in Tamatave und Besuch von Laborde's Landhaus unfern dieses Ortes. 

Charnay, D.: Madagascar ä vol d'oiseau. Mit 1 Karte. — Le Tour du Monde. T. X. 1864. 
3. semestre. pp. 193—231. 

Mit Bchdnen Illustrationen. 



32 V. Abtheilung. 

OhAipentier: Histoire de T^tablissement de la Compagnie fran^aise pour le commerce des Indes 

orientales. 1666. 4°. 

Ohanvet: Instructions sur Mahela ou rivi^re de Yaka, cdte Orientale de Madagascar. — Annales 
hydrographiques 1866, p. 34. 

ChauTet, H«: Madagascar et la France. P. 1848. Mit Karte. 

ChristaTe, Bona: Notice sur Madagascar. Bull, de la Soc. de Göogr. 1845, IV. pp. 5—33. 

Coiguet, F, : Excursion sur la cöte Nprd-est de Tile de Madagascar. Mit Kartenskizze. — Bull, do 
la Soc. de G^ogi-. de Paris, V. Ser. XIV. 1867, pp. 253—295; 334-^383. 

Diese Excursionen sind eingetragen in der Uebersichtskarte £u C. y. d. Deeken's Keisewerk, Bd. II, 
Karte YIII. Der Bericht ist reich an mineralogischen, geologischen und meteorologischen Beobachtungen 
über die reiche Provinz Angontsi, giebt aber auch schatzenswerthe Beiträge zur Volkskunde. 

Colin, M. l^pldariste : Fragraens sur le Madagascar. Nouvelles Annales des voyages 1821. L Ser. X. p. 271 . 

Collas. L., et P. Collin : L1le de Madagascar et le roi Radama II. Avenir de la colonisation. 
P. 1862. 8«. (32 Seiten.) 

Cr6mazy: Voyage ä Tamatave, Madagascar. — Revue du monde colonial. Juli und Sept. 1862. 

€r6mazy : La question de Madagascar. P. 1863. 8^ ' 

Dalmont: Memoire sur Madagascar. — Annales de la Propagation de la Fol, tome XVni. 1846. 
p. 146. — Abdruck daraus s. Nouvelles Annales des voyages 1846. I. pp. 372—387. 

Dalmont: Cöte occideutale de Madagascar. Quelques mots sur la partie nord de la province de 
Saint -Augustin. Annales maritimes et coloniales, Nov. 1846, pp. 512 — 517. 

Yergl. auch Revue coloniale 1S47. 

DeppiniTy Guillanme; Madagascar, d*apr^s le docteur Slgismond Wallace. — Nouv. Annales des 
voyages VI. S., 1856. U. p. 287. 

Deseartes M. Mac4: Ilistoire et g^ographie de Madagascar par , membre titulaire de la So- 

ciöte Orientale de Paris. P. 1846. Mit Karte. 

Dramard , £• : Madagascar ; Geographie, population, commerce. — Revue de TOrient 1856. III. p. 518. 
IV. p. 194. 

Droits de la France sur Tile de Madagascar. •— Revue de TOrient 1846. IX. p. 248. 

Dmry: Madagascar: Or Robert *s Journal during fifteen years captivity on that Island. L. 

1729. 8«. Mit Karte. 

(Du Boisf) — Lcs voyages faits par le sieur D. B. aux lies Daupbine ou Madagascar, et Bourbon 
ou Mascarenne, ös ann^es 1669, 1670, 1671 et 1672. A Paris. 12«. 1674. 

Duperr6; Präcis sur les etablissements iormös ä Madagascar, imprimd par ordre de M. Tamiral 
Dttperrd, pair de France, ministre secrdtaire d^tat de la marine et des colonies. P. lB36u 

Dupr^, Capit. J.: Trois mois de sdjour & Madagascar. 12<^. 287 SS. P. 1863. 

„Der Verfasser repräsentirte die franzos. Regierung bei der Krönung Radama's II. und schloss den 
Handelsvertrag mit demselben ab." Geogr. Mitth. 

Ellis, Hey. WilUam: History of Madagascar. 2 Vols. S"*. L. 1838. Mit Karte. 

Ellis, Rev. William: Three Visits to Madagascar during the years 1853, 54, 56; including a joumey 
to tbe capital. With notices on the Natural History of the Conntry and of the present civi- 
lisation of the people. London (J. Murray) 1858, mit Abbildungen und einem Kärtchen. 

Aus den vielen, in* allen Fachzeitschriften gegebenen Besprechungen Über dieses wichtige Buch erwibne 
ich nur die in den Geogr. Mitth. 1859. p. 83. 

Ellis, W«: Voyages & Madagascar, pnbli^s par Octave Sachet. (R^daction pour la jeunease de 
roQvrage anglais.) Paris 1860. 12<'. (228 Seiten). 

Ellis, Mrs«: Madagascar, its social and religious progress. L. 8°. 1863. 

Ellis, Key. W«: On Ankova, the Gentral-Provinces of Madagascar and on the Royal and Sacred Cities. — 
Proc. of the R. Geogr. Soc. X. 1866, p. 55. 

Ellis, Rer« W.: Madagascar re?isited; describing the events of a new reign, and the revolution 
which followed, with notices of the present State and prospects of the people. 8*. L. 1867. 
(521 Seiten.) 

Eins der wichtigsten neueren Werke Über die Insel, weil Ton dem genauesten Kenner derselben geschrieben. 

L'EpiomiB de Madagascar. ~ Les Hovas. — Nouvelles Annales des voyages 1856. III. p. 118. 
Vergl. Ausland 1S56, Ko. 43. 

Eseliavannes, E. d*: Madagascar et Di^go-Suarez. Revue de l'Orient 1852. 2. Sör. t XL p. 209. 

Etablissements fondes k Madagascar, par MM. de Rontaunoy, Arnoux et de Lastelle. Revue de 
l'Orient 1851. 2. S^r. t. X. p. 75. 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar nnd Maskarenen. 33 

Flaeonrtf de: Histoire de la jptnde isle de Madagascar» compos^e par le Sienr dii*ecteur 

g^n^ral de la Compagnie firan^aise de FOrieot et commanduit pour Sa Migest^ en la dite isle 
et ^s isles a^jacentes. Avec une relation de ce qoi a^est passS ds ann^s 1655, 1656 et 1657. 
— P. 1661. 4«. 

Flaeonrt, M. de: Madagascar. — Bevue de TOrient 1B47. ü. p. 161. 

FontmleheK Antony de: Yiewsof France upon Madagascar. — Asiatic Jonmal. New Series 1830. 
m. p. 68. 

FoBtmlehely Antony de: Yovage k Madagascar pendant les annöes 1823 et 1824. Nouvelles Annalcs 
des Yoyages XLYI. 1830. p. 265. — Ans: Annales Maritimes, 1830. 

Besehreibung mehrerer Excureionen um Fort Dauphin, an der Sfidoetepitze von Madagaskar. 

Frankreichs Ansprüche anf Madagascar. — Augsbnrger Allgemeine Zeitung 1845. Beilagen No. 142, 
288, 289, 290, 298. 

Französische Kolonien: Notices statistiques snr les colonies fran^aises, imprimdes par ordre de 
Mr. le ministre de la marine; 4^me et demi^re partie: Possessions fran^ses & Madagascar, 
lies Saint-Pierre et Miquelon. 8^ P. 1840. 

Freeman, IteT. J. J« : Journal of a Yoyage £rom Tananarivo to Tamatave. — Quarterly Chronicle of 
the London Missionary Society, 1831. April. 

Aussug und Recension s. NouTelles Annales 1831. II. pp. 249 — 252. 

Freeman, Bey« J* J.« and Bey« ]>• Johns: A Narrative of the Persecutions of the Christians at 
Madagascar. 8^ L. 1840. 

French, the, in Madagascar. — Nautical Magazine 1856, p. 212. 

Fressangpey J« B«: Yoyage k Madagascar en 1802 et 1803. — Malte-Brun p^re Annales des Yovagcs. 
Bd. II. 1808, p. 1 fif. — üebersetzung desselben s. Geogr. Ephemeriden 1808. XXVII. Bd. 
pp. 361—402. 

In Oapitel abgetheilte Abhandlung Aber Einwohner, Gebrauehe, Prodncte ete. nnd Bemerkungen fiber 
die neugegrUndete franads. Kolonie „la Palissade** bei Foulpointe an der Ostkttste. 

Froberfille, £• de: Memoire sur la race qui habitait File de Madagascar avaht Tarriv^e des Malais. — 
Bull, de la Soc. de Gäogr. IL 8^r. XI. 1839, p. 257. 

Froberrille« £• de: Memoire sur les progr^s des d^couvertes geographiques dans Tile de Madagascar. — 
BuU. de la Soc. de G^ogr. m. S^r. I. 1844. p. 215. III. p. 160. 

Fro^endlle, Eugene de: R^gne de Radama, roi des Howas, 1810--1828. ~ Revue de POrient IX 
1845, pp. 19. 36. — Yergl. Bull, de la Soc. de G^ogr. I. Ser. III. p. 46, YI. p. 1. 

FroberriUe, Eug<^ne de: Tableau synoptiqne iodiquant la parentä analogique des langues de TAfrlque 
m^ridionale, 1851. Bull, de la Soc. de G^ogr. lY. Ser. 1852. III. p. 425. 

Gmalon de Bansaj: La question de Madagascar apr^s la question d*Orient, par le comte de 

Paiis 1856. Mit Kärtchen. 

Gemufdii: Renseignements nautic^ues sur la cöte Orientale de Madagascar, partie comprenant Tile 
Fong, Tamatave, Foulepointe, Mahambo, F^n^rive, Sainte- Marie et Tintingue. — Annales 
hydrographiques. 2. s^mestre. 1864. 

Dieselben sind in besonderem Abdruck ersohienen. D^p6t de la marine, Paris 1864 (No. 385). 8^. (23 Seiten.) 

Gospel, the, in Madagascar: a brief account of the English Mission in that Island. By the author 
of „The Life of the Rev. W. B. Johnson". With map and woodcuts. L. 1863. 8°. 

CkrarlMyre: Relation de Fexp^dition dirig^e en juin 1829 sous le commandement de M. le Capitaine 

de vaisseau , de Bourbon & Madagascar, pour la reprise de possession des ötablissements 

firan^s dans cette ile. — Annales maritimes 1830. I. p. 242. 

Bericht aber die Besehiessung von Tamatave und Foulpointe an der Ostkfiste Madagaskars. 

Grandidiery Alfred: Kotices snr les c6tes sud et sud-ouest de Madagascai*. — Mit 1 Karte. — Bull, 
de la Soc de G^ogr. de P., 1867, XIY. pp. 384—395. 

Besultat der ersten Reisen Grandidier's , durch dessen Forschungen die geographische und physika- 
lische Srkenntaiss der michtigen Insel in ein gans neues Stadium getreten ist — Yergl. Qeogr. Mitth. 1867, 
nnd G. V. d. Becken's Reisen Bd. II, p. 66 u. 72. 

OnadldleTy A* : Une Excnrsion dans la R^on anstrale de Madagascar, chez les Antandrouis. Saint- 
Denia (Rännion) 1868; gr. 8®. (23 Seiten.) Abdruck aus Bull, de la Soc. des Sciences et 
Arts de rOe de la Räumen, Ann^e 1867. 

Gimndidler, A«: Lettre an secr^taire g^n^ral de la Commission centrale. — Bull, de li^ Soc. de Gdogr. 
de Paris. Nov.-D4c. 1868, pp. 508—510. 

Notiaen sur Berichtigung aahlreicher Fehler in den Kttstenkarten von Madagaskar, und Bemerkungen 
ftber Yorbereitongen in einer neuen Reise quer durch die SUdhälfte der Insel, sowie über wichtige omitholog. 
Entdeckungen. 

V. d. Decken, Reisen, ni. 8. Utentor. 3 



34 V- Abtheilung. 

Grandidier. A.: Madagascar. Mit 1 grossen Karte. — Ball, de la Soc. de Gäogr. de Paris. Aug. 
. 1871, pp. 81—108. 

Text und Karte dient zur TJebersicht der ausgedehnten Keisen an den Küsten und im Inneren Mada- 
gaskars, während der Jahre 1865 bis 1870, und der sehr umfangreichen wissenschaftlichen Ergebnisse. 
Obgleich die Karte nur eine rohe Skizze sein soll, giebt sie doch schon einen klaren Einblick in die Yollig 
neue Vorstellung Grandidier's über das Gebirgssystcm des Inneren, über die Sorgfalt, mit welcher die sahi- 
reichen Reiserouten aufgenommen worden sind, etc. Der Bericht ist auch in Bezug auf Würdigung oder 
NichtWürdigung früherer Keisen ins Innere bemerkenswerth. — Yergl. auch Geogr. Mitth. 1872, p. 14. 

Grandidier. A.: Excursion chez les Antonosses dmigrös. Mit 1 Karte. Bull, de la Soc. de G^ogr. 
de Paris, T. XXIII. 1872, pp. 129—146. 

Schilderung einer im Sept. u. Oct. 18G8 unternommenen Excursion von der TuUear-Bay an der Westküste 
Madagaskar's, den Anulahin-Fluss hinauf zu den Antanosscn, begleitet von einer Specialkarte dieses Flusses 
in 1:500,000. 

Grandidier. A.: Le commerce de Madagascar. — Bull, de la Soc. de Gäogr. de Paris. Scr. V. 
T. XXni. 1872, pp. 208-213. 

Abdruck aus der Commercial Gazette. 

Grandidier. A.j Madagascar. Mit 3 Kärtchen. — Bull! de la Soc. de Gcogr. de Paris; Scr. V 
T. XXIII. 1872, pp. 369—411. 

Kurze Notizen über Bodenbeschaffenheit, Flora , Fauna, Klima, Bevölkerung, politische und religiöse 
Verhältnisse, Sitten und Gebräuche, ferner ein Yerzeichniss der Reisenden, ivelche die Küste der Insel 
berührt oder Theile des Inneren besucht haben, endlich drei Uebersichtskärtchen, welche in gleichem Maass- 
stabe die Darstellung der Insel nach Ellis 1S58, nach Bobiquct 1863 und nach Grandidier lb71 vergleichend 
neben einander lur Anschauung bringen, dabei zugleich eine Uebersicht der Ileiseroutcn Grandidier's und seiner 
Vorgänger enthalten. — Geogr. Mitth. 1872, p. 402. 

Grandidier, Alfred : Recent travels in Madagascar. — Illustrated Travels, ed. by Batcs. IV. 1872. Part 
XLI, pp. 140—150; V. 1873. Part L, pp. 59—61 ; Part LI, pp. 79—83. 

Gmndemann, Dr. R.s Allgemeiner Missions -Atlas nach Originalquellcn bearbeitet. Gotha 1807. 
I. Abtheilung: Afrika; Karte No. 17: Madagascar; No. 18: Antananarivo (Plan), Imeri&a und 
ArJcova-Provinzen. 

Gaillemin, £dm.: Notice sur une exploration geologique de Madagascar. Gomptes rendus hebdoma- 
taires ; 12. Decbr. 1864, pp. 993—996. 

Gunst: On a visit to the uaexplored parts in the North of Madagascar. — Proc. of thc R. Geogr. 
Soc. IX. 289. 

Hamilton, W. J.: Abstract of Manuscripts, books and papcrs rcspecting Madagascar during thc 

Sossession of the Mauritius by the French, presented by Sir W. M. Farquhar to the British 
[useum. — J. of the R. Geogr. Soc. 1850, p. 75 ff.. 

Diese grosstenthells aus Manuskripten bestehende Sammlung von Schriften über Madagaskar, politischeB, 
geographischen, sprachlichen und statistischen Inhalts, war von Sir W. M. Farquhar, dem General-Gonvemenr 
der Insel Mauritius, während seiner Residenz in Port Louis angelegt und später dem Britischen Museum 
geschenkt worden. Es sind theils ofücielle Zuschriften, theils Auszüge oder Abschriften aus den franzosi- 
schen Archiven. Bas Inhaltsverzeichniss führt folgende Schriften auf, mit erläuternden Bemerkungen tlber 
Werth und Inhalt. 

1) 3 Bande eines fran2ds.-madagasBi8chen Dictionnärs, von Chev. de Froberville. 

2) 5 Bände eines madagassisch -französ. Dictionnärs, mit vielen geogiaphischen, geschichtlichen und 
ethnographischen Schilderungen von originalem Werth und mit Auszügen aus Keisebeschreibungen. 

3) £in französ.-madagassisches und madag.-französ. Wörterbuch. 

4) Eine Geschichte von Madagaskar in 2 Bänden, betitelt: M^moires ponr servir k Vhistoire de Tisle 
de Madagascar, r^dig^s, mis en ordre et publi^s sur les Notes Manusorites des Mssn. Mayen r. 
Dumaine et autres, et enrichis des extraits de plusieurs Yoyages anciens et modernes. Par 
M. Buet Chev. de Froberville, ä l'isle de Franee 1809. (Es enthält grosstentheilt bis jetst 
unpublicirte Beisen von Mayeur im Norden und Westen (April 1774), im Inneren (Januar 1774 
u. Juli 1775), eine Heise v. M. l'Islet Geoffroj, im westl. Theil v. M. 17G7; ferner Keisen ron 
Dumaine 1790 u. 1793, von LescalUer, Capmartin an der Westküste 1804, Auszüge aus Flacourt 
1648 u. A.) 

5) Ein Convolut mit allerhand Berichten und Notizen de Froberville's. 

6) Ein zweites Convolut, gleichen Inhalts, und Auszüge ans Legentirs Reisebeschreibung. 

7) 3 Hefte, „Index Gcographique", sehr reichhaltige geographische Notizen ttbef Madagaskar. 

8) Ein Catechismus für die Madagassen, verfasst von Abb4 Anton FlageoUot, Missionspredigor von St.- 
Lazare (&anzos. Ansiedlung); Bemerkungen von Mayeur über Benjowsky's und ander« fraasos. 
Colonisationsversuche ; Abriss einer Heise nach Ankova, von B. Hugon, 1808, mit interessanten 
geogr. Details; ein werth voller Aufsatz von M. Hebel, Über einige Theile M's. ; Aufsätze fiberPio- 
ducte, Naturgeschichte, Statistik, Sprache etc. 

9) „Essai Th^orique sur la Longue Mad^casse ou le Grand-Dictionnaire de Madagascar".' Par Bar- 
th^lemy Huet, Chevalier de Froberville. (Mit sehr specieller Einleitung Aber all« Yerhältniss« 
der Insel.) 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar and Maskarenen. 35 

10) Histoire de TIsl« de Madagaecar, par M. de Flacourt A Parts Tan 1658. Bemiae en style 
moderne par Ghey. de Froberrill^, 1816. 10 Hefte. 

11) Ein Band mit 44 Tenchiedenen zusammengebundenen Documenten, Über welche ein Register ge- 
geben wird. 

12) Ein Band mit 40 Briefen; mit Register. 

13) 14) 15) Con Volute mit Notizen, Briefen etc. des Terschiedenartigsten Inhalts auf Madagaskar be- 
züglich; mit Registern. 

16) Ein Madagassiseher Gatechismus. 

17) Memoire über eine Karte v. Madagaskar, yon Lislet Geoffroy, London (Mnrray) 1819. 

Hartlaub) Dr. G.: Omithologischer Beitrag zur Fauna Madagaskars. 8^. Bremen 18G0. 
Besprechung s. Geogr. Mitth. 1861. 

Hernandez: Observations sur la c6te ouest de Madagascar. — Annales hydrographiqucs 1866, p. 34. 

(Hilsenbergr:) Voyage ä Madagascar. — Nouvelles Annales des voyages. XLI. 1829, p. 145. 

Eine Schilderung der botanischen Exkursionen des Deutschen Reisenden Hilsenberg um Tamatare und 
TananariTo, im Jahre 1821. 

Holdiiif. ReT. J«: Notes on the province of Tanib^, Madagascar. — Proc. of the R Geogr. Soc. of 
L. XIV. 1870. pp. 359—372. 

Bedeutende Berichtigungen enthaltender Aufsatz über diese bisher als Betaimasaraka auf den Karten 
bezeichnete ProTinz. 

Hova, Note sur le peuple . Bull, de la Soc. de Göogr. de P. Ser. V. T. XXV, 1873, pp. 97—101. 

Jouen, Louis: Lc Chrlstianismc & Madagascar. Revue de TOrient 1852. 2. Ser. t XIL p. 41. 

Jouen: B^sum^ des quince ann^es de la Mission de Madagascar. — Annales de la propagation de 
la foi. 1861, pp. 81—102, pp. 257—281. 

Geschichte der französ. Mission auf Madagaskar, wenig Geographisches enthaltend. Vgl. ebenda 1860.No. 192. 

Joordaiii) Jl F. P.s Notice sur les Hovas. — Nouvelles Annales des voyages 1839. IV. pp. 1—27. 

Joardain, J. P. P«: Notice sur llle de Madagascar et Tile de St. Marie. — Ebenda 1839. IV. 
pp. 195—212. 

Jonrdidii: Expedition de Madagascar, en 1829. — Revue de rOrient 1846. IX. p.273. 

Keggier, Rer« J*s An introduction to the language and literature of Madagascar. With hints to 
travellers and a new map. L. 1870. 8^ 

Rec. in Geogr. Mitth. 1871. p. 235. 

Labarthe: De la colonisation de Madagascar. — Revue Orientale et am^ricaine 1860. Januar. 

Laeallle, L«: Gonnaissance de Madagascar. 8^. Paris 1863. (286 SS. u. Karte.) 

Laeombe, B« F. L^gu^Tel de: Voyage ä Madagascar et aux lies Comores 1823—1830. 2 Bde. 8^. 
Paris 1840. Mit Karte. 

Ein Hauptwerk in der Literatur fUr Madagaskar, wenngleich in Bezug auf Glaubwürdigkeit und Qe- 
nauigkeit der Schilderungen seiner aiemlich ausgedehnten Reiten ins Innere nicht ganz ■UTerlfiasig. 

Laeombe, UgnArel de: Moeurs des Malgaches. — Revue de TOrient 1843. IL p. 72. 

Lamaeque^ J* de: Madagascar. -^ Revue du monde colonial 1862. Januar, Febr. 

Laatelle. de: Madagascar. — Revue de l'Orlcnt X. 1851. p. 75. Avec röflexions de M. d'Ecbavannes. 
Ibid. p. 92. 

iAtvrdamt, ]>•: Le roi Radama (Madagascar). — Revue de TOrient. IV. 1844, p. 143. 

Layerdant, Besir^; Colonisation de Madagascar. Paris 1844. Mit Karte. 

He. Leody Lyons: Madagascar and its people. 8°. Mit Karte. L. 1865. (318 Seiten.) 

Leseallier: Memoire relatif k File de Madagascar. — M^otres de rinstUut IV. An XL p. 1. 

Lesealller: Nachrichten toh der Ins^l Madagascar. Uebersetzt aus dem Monthly Mamsdne for 
1805, April, p. 222 ff. Juni, p. 548 ff. in Geograph. Ephemeriden XVIII. 1805, pp. 205-410. 

Der Aufsats enthält neben allgemeinen Bemerkungen Über Sitten und Gebräuche der Eingebomen etc., 
Berichtigungen frflherer Beisender, i. B. über das fabelhafte Zwergvolk dieaec Insel, die Beschreibung der 
OegsfBd «m FoulpDinte, an der Ottkttate der Insel, und einige Exkursionen von da aus aa der Küste entlang 
oder .ein paar Meilen ins Innere dea Landes, im August 1792. 

Leids: An account of tbe Ovabs, a race of people residing in tbe interior of Madagascar. — J. of 
the R. Geogr. Soc. of London 1835, V, p. 230. 

Vergl. Kttch Nouvelles Annales des voyages, 1840, II, p. 27. 

lilslet-Geoffroy: Voyage k la baie de Saintc-Luce, ialo de Madagascar, fait cn 1787. Annales des 
voyages 1806, II, p. 43. 

Lloyd: Memoir on Madagascar. — J. of the R. Geogr. Soc of London 1850, p. 75. 

3* 



36 y. Abtheilang. 

Mae^ Deseartes: Histoire et G^ograpliie de Madagascar, depuis la d^couverte de llle en 1506 
jusqu*au r^cit des derniers ^T^nements de Tamatave. P. 8^. 1846. Mit Karte. 

Madagaskar, Anonyme Schriften, chronologisch geordnet: 

Neueste Beiträge zur Kunde von der Insel Madagascar. Aus d. Französ. Mit 2 Karten. Im 
Band XL Vi Yon Sprengel und Ehrmann : Bibliothek der neuesten und wichtigsten Beise- 
beschrcibungen, 2. Theil. Weimar 1812. 

Madagascar. — Journal des Yoyages. 1827. XXXYI. p. 5. 129. 

Madagascar. — Golonial Magazine 1841. Y. p. 278. 480. VI, p. 157. 

Madagascar. — Revue de TOrient 1843. IL p. 51. 

Droits de la France sur l*ile de Madagascar. — Bevue de FOrient IX. 1846, p. 248. 

Cruize througfa the Mozambique Channel. Bemarks on the Westcoast of Madagascar. — 
Nautical Magazine 1849, p. 338. 399. 

Notice of the Betsimisaraka, a tribe of Madagascar. — Journal of the Indian Archipelago. IV. 
1850, p. 692. 

Die Französ. Kolonisationsversuche in Madagaskar. Geogr. Mitth. 1856, p. 157. 

Madagaskar und die Malagasen. — Das Ausland 1859, No. 5 u. 6. 

The Christian Martyrs of Madagascar. — Harpers New-Monthly Magazine 1859, April. 

Eine französische Expedition gegen die Nordwestkflste Madagascar's. Ausland 1860, Nr. 28. 

Tananarive, Lettre de, novembre 1861. — Annales de la propagation de la foi. 1862. Jali. 

Tananarivo, Trip to . The Nautical Magazine XXXI. 1862, p. 642. 

Tananarivo. Ein französischer Botschafter in . Ausland 1862, Nr. 37. 

Die Parteien unter den Howas auf Madagascar. Ausland 1862, No. 19. 

Streifisüge an der KOste von Madagascar. — Globus YII. p. 257. 

Die englische Gesandtschaft bei dem Krönnngsfeste in Madagascar. Ausland 1863, No. 12. 

Madagascar, its Missions and Martyrs. L. 1863. 8*^; Boston 1864. (American. Tract. Soc) 

Madagascar. — Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino. 1864, No. 119 ff. 

Englische Missionäre in der Bay Yohemare. — Ausland 1865, No. 25. 

Ambongon, Lac de bitume dans 1' . Bevue coloniale II. S^r. YII. p. 379. 

A Yisit to Yohimarina, the Northeast Province of Madagascar. Proc. of the B. Geogr. Soc. XL 
1867, p. 50. 

Die Sakalaven auf Madagascar. — Globus XXII. 1872, p. 268. 

Die Bevölkerung von Madagascar. — Z. d. Ges. f. Erdk. YII. 1872. p. 274. 

Notes sur one partie de la cöte est de Madagascar. — • Annales hydrographiques 1872. 1. trimestre, 
p. 37. 

Zur Geschichte von Madagascar. — Ausland J872, No. 4 ff. 

da Maine: Id^e de la cöte ocddentale de Madagascar, depuis Ancouala an nord, jasqn*ä Monraun- 
dava. — Annales des voyages 1810. XI. p. 20. 

da Mahie: Yoyage fedt au pays d'Ancaye dans nie de Madagascar en 1790. Annales des voyagea 
1810. XI. p. 146. 

Malte ^Bron: Apercu des relations sur llle de Madagascar. — Annales des voyages 1810. XI. p. 5. 

St. Mary*s Island, Madagascar. — Asiatic Jonmal XXIY. 1827, p. 541. 

Ueber die kleine, als letite finmaösische Kolonie der Ostk&ste von Madagaskar vorliegende Insel, eüdUeh 
der Antongil*Baeht 

Maandrell, Bev. H. A«: A Yisit to the Northeast-Province of Madagascar. — J. of the JEL Geogr. 
Soc. Yol. XXXYn. 1867. pp. 108-116. 

Die im Jahre 1865 in der Provinz Yoliimare unternommene Küatentonr ist nach obiger Besehreibong 
tarn ersten Mal eingetragen auf der Uebersichtskarte au Bd. II des v. d. Decken'achen Werkes; EnShL Theil, 
Karte YIIL 

Maapoint. Mgr. Amand Ben^, 6v6que de Saint-Deniö: Madagascar et ses deux premiera ^veqoea. 
2 VohL 3^me Edition. P. 1864. 12«. (628 Seiten.) 

Maorel: Note sur la Situation de Yavatoub^, Madagascar. — Annales hydrographiques, 1. trimestre 
1864. 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 37 

Melier, Dr. Charles: Jonmal of an expedition to the coast and capital of Madagascar, in the suite 

of the late mission to King Baoama. — Journal of the Proceedings of the linnean Society. 

Vol. Vn. No. 26, pp. 57—66. 

,,Dr. Melier begleitete als Arst die Englische Gesandtschaft, welche im Jahre 1863 unter General 

Johnatone Ton Mauritius an den Hof von Madagaskar reiste. £r berichtet über die Vegetation längs des 

Weges Ton Tamatave nach Antananariro und ffigt einige Notizen über das Klima bei.'^ Geogr. Mitth. 

(Mlddleton:) Rapport de la mission anglaise enyoy^e k Madagascar, au mois de Septembre 1861. — 
Revue maritime et coloniale, Januar 1862, pp. 93—110. 

MUhet-FontaraMe: Madagascar. Beyue alg^rienne et coloniale 1860. Febr. 

MontUnoty Charles: Essai sur la Transportation conmie recompense, et la d^portation comme peine. 
P., an V de la Rep. 8°. 
In dieser Schrift wird Madagaskar als eine zur Deportation und cur Anlage Ton franaös. Kolonien gani 
besonders geeignete Insel rorgeschlagen. Yergl. Zach's Geograph. Ephemeriden Bd. I. 1798, pp. 663 u. 664. 

NoH: Ile de Madagascar. Recherches sur les Sakkalawa. — Bull, de la Soc. de G^ogr. II. S^r. XIX. 
1843, p. 275. XX, p. 40. 285. III. S6r. I, p. 385. 

OelBner-Monmerqn^, £•: lieber die Karte der Insel Mada^skar Yon L<?gu^Yel de Lacombe 1840; über 
Graf Bemowsky's Verdienste nm die Kenntniss dieser Insel und über Producte, Industrie 
und Handel von Madagaskar. — Monatsberichte der Berliner Ges. f. Erdk. N. F. Y. 1848, 
pp. 20—25. 

Olirer, Lieut: Notes on Madagascar. — Proc oi the R. Geogr. Soc. TU. 1863. p. 68. 

Olirer, Lieut. S* F.: Madagascar and the Malagasy, with Sketches in the provinces of Tamatave, 
Betanimena and Ankova. 8^ L. 1866. (128 Seiten.) 

Pfeifer. Ida: Reise nach Madagascar. Nebst einer Biographie der Verfasserin. 2 Bde. 8°. Wien 
1861. 276 u. 200 Seiten. 

Pollen, Fran^ols P* L.: £en blik in Madagaskar. Leyden, 8. 1867. 49 Bl. roy. 8. 

Pollen. Fran^ols P« L«, et D. €• yan Dam: Recherches sur la faune de Madagascar et ses depen- 
dan<^s. — Mamnuföres et oiseanx par M. H. Schlegel et M. F. P. L. PoUen. 4^ mit Tafeln. 
Leyden 1867. 

Der erste Theil enthalt die Relation de Voyage par Fr. Pollen; 1869, mit 10 Tafeln. 

Pr^TOSt, F.: Madagascar, son passö, son avenir. Bruxelles 1862. 8^ 

Baynal, Willi. Th«: Philosophische und politische Geschichte der Besitzungen und des Handels 
der Europäer in beiden Indien. Aus d. Französ. mit Verbesserungen und Anmerkungen von 
Jac. Maurillon. 7 Theile. gr. 8. Hannover 1774—1778. 

Eine zweite Ueberaetsiing der neueren Ansgabe dieses wichtigen Werkes, heransgegeb. Ton J. M. y. Abele 
n. J. Zorn, 11 Theile, gr. 8., erschien in Kempten (Typogr. Gesellsch.), 1783 — 1788. 

B^gnon, le B. P. Henry de: Madagascar et le Roi Radama II. P. 1863. IS"". (21&S.) 

Beineeke: lieber die Karte von Zanguebar, der Eafferküste und Madagaskar. Weimar 1801. Geogr. 
Ephemeriden IX, p. 366. 

Bennepont) J.: Madagascar, Thistoire et les missions. — Revue du monde catholique. 1863. Aug. 

Boehon, Alexis: Voyages ä Madagascar et aux Indes Orientales. P. 1791. 
Becension und Ansang s. Qeogr. Ephemeriden XI, p. 253. XH, p. 326. 

Boehoii'8 Reise nach Madagaskar und Ostindien. — Bd. VIH (1792) des Magazin von merkwürdigen 
neuen Reisebeschreibungen. Uebersetzungen von J. R. Forster und anderen Gelehrten. Berlin 
1790-1839. 8«. 

Booke« W«: A Boat-voyage along the Coastlakes of East-Madagascar. — Proc. of the R. Geogr. Soc. 
X. 1866, p. 54. 

B4N>ke, Capt W.: A Boat -voyage along the Coastlakes of East-Madagascar. — J. of the R Geogr. 
Soc. of L. Vol. XXXVI. 1866, pp. 52—64. 

Leider fehlt an diesem, topographisch sehr viel nenes Detail bringenden Bericht eine Beprodnction der 
im Archiv der Londoner Geogr. Gesellschaft niedergelegten Mannscriptkarte. Die Aufnahme erstreckt sich 
von Tamatave an bis M ananaa ri südlich nnd diesem Flusa eine Strecke aufwärts. 



Buge, Dr. S.: Madagaskar. — Aus allen Welttheilen, Februar 1872, pp. 131-134: März, pp. 163 
bis 165; April, pp. 203--207. 

Bayneaa de St. Georges, Th.: Madagascar. Question politique et maritime. P. 1860. 8°. 

Byan, Bishop of Mauritius: Mauritius and Madagascar, Journals of an eight years residence in the 
diocese of Mauritius and of a visit to Madagascar. &*. Mit Karte. L. 1864. 

Saehot. Oetave: Madagascar et les Mad^casses. Histoire, Moeurs, Productions, Curiosit^s naturelles. 
P. 12«. (348 Seiten.) 

Schläfli's projectirt« Reise nach Madi^ascar. Geogr. Mitth. 1863, p.349. 



38 V. Abtheilung. 

Slbree^ J.; Madagascar and its people. Notes of a four years residence, with a sketcli of tbe history, 
Position and prospects of mission work among tne Malagasy. 8^ L. 1870. (576 Seiten.) 

Si1)ree. James: Map of Antananarivo and the surrounding Gountry. — The Chronicle of the London 
Missionary Society. Oct 1. 1867. 

Eine wichtige, mit sahlreichen Kotizen yersehene Kartenskizze der Frofinz Imerina in Ankova, dem 
Central -Plateau M's. und speciell der Hauptstadt nebst Umgegend. 

Simonin, L«: Les richesses naturelles de File de Madagascar. 4^. P. 1863. 
Besonderer Abdruck aus Kevue maritime et coloniale, 1862, II, pp. 628 — 637. 

Tamatave, Journal des ^v^nements qui ont eu lieu 5. — , du 13 mai au 16 juin 1845. Revue de 
rOrient XI. 1846, p. 146. 

Thomas: Tableau moral des peuples de Madagascar et en particnlier du roi Radama. — BuIL de 
la Soc de G^ogr. VI. 1826, p. 1. 

Tollin; Entomologische Notizen aus dem Tagebuche des zu Madagascar gestorbenen Herrn . 

Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt Neue Folge. 
Heft VI. Erfurt 1870, pp. 1-10. 

Beschreibung neuer Insekten, gesammelt in der Umgegend von Tamatave in den Jahren 1862 und 1863 
von ToUin, bearbeitet von A. Kefersteiu. 

Vinson, Dr. A«: Voyage 2k Madagascar au couronnement de Radama H. 8^ P. 1865. 650 Seiten 
und 7 Tafeln. 

VlTien de Saint -Martin: Madagascar. — Llsthme de Suez 1862, No. 134. 136. 

Wletz. J, K«: Kurze unterhaltende und belehrende Beschreibung Ton Madagaskar. 1826. Mit 8 
kupfern. — Bildet Bd. IV von Wietz: Streifzüge im Gebiete der Länder- und Völker-Kunde. 
18 Bdchen. 12°. Prag 1826—1833. 

Wilkinson, J«: Journey from Tamatave to the French island-colony of St. Mary, Madagascar. — 
Proc. of the R.Geogr. Soc. of London. Vol. XIV. 1870. No. V, pp. 372—377. 

Wilson, Capt. J« €•: Notes on the West-coast of Madagascar. -- J. of the R. Geogc Soc of L. 
Vol. X5CXVI. 1866, pp. 244-246. 

lieber Handel und Bet^ohner, sonst ohne geogr. Werth. 



Seekarten von Madagaskar und umliegenden Inseln, 

Hauptsächlich Aufiiahmen von Owen und seinen Officieren 1823 bis 1826. Mit Correcturen bis 1869. 

No. 676. Sc. 0,5' = 1 Min. Madagascar, North End 1825. 

No. 677. Sc. 0,02' «= 1 Min. East Coast, including Mauritius, Seychelles and Phuis of Sandy, 
Coetivy and Tromelin Islands. Corrected to 1867. 

No. 678. Sc. 1,5' = 1 Min. British Sound. Corr. to 1867. 

No. 679. Sc. 1,0' = 1 Min. Looke, Leven and Andrava Ports. Corr. to 1865. 

No. 680. Sc. 2' = 1 Min. Ngoncy Road; Corr. to 1860. 

No. 681. Sc. 3,1' = 1 Min. Veninguebe Bay; D'Apr^s, 1811. 

No. 682. Sc. 0,7' = 1 Min. Hastie Road and Choiseul Port; Corr. to 1860. 

No. 683. Sc. 0,5' = 1 Min. St. Mary Island and Channel; Corr. to 1865. 

No. 684. Sc. 9,4' = 1 Min. St. Mary Harbour; Corr. to 1865. 

No. 685. Sc. 2,0' = 1 Min. Tang-Tang Harbour, Corr. to 1865. 

No. 686. Sc. 3,5' = 1 Min. Fenerive. French Survey 1862. 

No. 687. Sc. 2,0' = 1 Min. Foule Point, Corr. to 1864. 

No. 688. Sc. 2,4' = 1 Min. Tamatave, — M. Germain, F. J. N., 1863; Corr. to 1864. 

No. 689. Sc. 5,8' = 1 Min. St. Luda Bay -French MS. 1817. 

No. 690. Sc. 0,4' -= 1 Min. Dauphin Bay, with Views, — M. de la Hage, 1784. 

No. 691. Sc. 0,2' = 1 Min. S. W. Coast, with Star Bank. 

No. 692. Sc. 0,5' = 1 Min. St. Augustine Bay, and Tullear Harbour, Corr. to 1860. 

No. 693. Sc 0,5' = 1 Min. Murderers Bay to St. Vincent Cape. 

No. 694. Sc. 0,13' = 1 Min. West Coast, from Lat. 2P 40' S. to 18« 43' S. 

No. 695. Sc. 0,8' ==» 1 Min. Moroundava Road and River, — D'Apr^s, 1782. 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 39 

No. 696. Sc. 0,3' » 1 Mül Barren Islands. 

No. 697. Sc. 0,2' = 1 Min. West Coast, with Coffin and Joao de Nova Islands. 

No. 698. Sc. 0,8' = 1 Min. Boyanna Bay. 

No. 699. Sc 0,5' « 1 Min. Böteier River. 

No. 700. Sc. 0,5' = 1 Min. Macumba River. 

No. 701. Sc. 0,8' = 1 Min. Bembatooka Bay, Corr. to 1866. 

No. 702. Sc. 0,7' -= 1 Min. Mazambo Bay, Corr. to 1866. 

No. 703. Sc. 1,0' = 1 Min. Mazambo Port. 

No. 704. Sc. 0,5' = 1 Min. Narreenda Bay and Luza River, Corr. to 1869. 

No. 705. Sc. 0,8' = 1 Min. Radama Islands, with Raminitoc, Rafala, and Radama Ports, Corr. to 1867. 

No. 706. Sc. 0,4' =: 1 Min. Passandava, Marbacool, and Chimpaykce, with Plan of Mamooka Islands, 
Corr. to 1867. 

No. 707. Sc. 1,5' = 1 Min. Dalrymple Bay, at the Entrance of Passandava Bay. 

No. 708. Sc. 0,4' = 1 Min. Minow Islands, Corr. to 1869. 

Die französischen Seekarten s. im Katalog des D6pdt des Cartes et plans do la Marine. Paris 1^69. 
pp. 179—181. 

3) Die Maskarenen : Röunion (früher Bourbon), Mauritius (früher Isle de 

France) und Rodriguez L 

Anderson, John: Descriptivc account of Mauritius, its scenery, statistics etc., with breef historicall 
Sketch. Preceded by Elements of Geography. Mauritius. 8°. 1858. 
Reo. in Qeogr. Mitth. 1859. p. 488. 

Andree, Karl: Die Maskarenischen Inseln Mauritius und R^union im Indischen Ocean. — Globus, 
Bd. V. pp. 33-43, pp. 65—73. 

Az^ma, Q.i Ilistoire de nie Bourbon depuis 1643 jusqu'au 20 D^cembre 1848. 8^. P. 1862. 360 SS. 

Beaton, Patrick: Creoles and Coolies or five years in Mauritius. 12^. L. 1858; 2. edition. 1859. 

Billiard, A.: Heise nach Isle de France und der Insel Bourbon. — (Aus dem Ethnographischen 
Archiv.) Gr. 8°. Jena 1822. 

Blanden: The Mauritius. — Colonial Magazine XXn. 1851, p. 133. 196. 

Bols: Notice sur la Colonie anglaise de Tile Maurice. — Bevue maritime et coloniale, April 1861, 
pp. 333—349. 
„Ein Bchätzenswerther Abriss der- geographischen und besonders commerziellen Verhältnisse der Insol 
Mauritius nnd ihrer Dependenzen. — Zu den letzteren werden auch die einsamen Inseln St. Fanl und Am- 
sterdam im Süd-Indischen Ocean gerechnet.*' Qeogr. Mitth. 1861. 

Bories, Dr. P« : Catalogue des Y^etaux qui se trouvent ä la Beunion. — Bull, de la Soc. d*Acclima- 
tation de la Rcunion, 1864, April. 

Bory de St* Tlncent, J. G. M«: Voyage dans les quatre principales lies des Mers d'Afrique, 

fait par ordre du Gouvernement pendant les annöes IX et X (k la Bcpublique. (1801 u. 1802.) 

Avec rhistoire de la Traversdc du Capitaine Baudin jusqu'au Port Louis de Tlle Maurice. — 

3 Tomes. 8°. P. 1804. Mit Atlas von 58 Tafeln, gr. 4«. 

Das bis zur Publikation von Maillard's Buch (s. das.) bedeutendste Werk über Keunion, handelt eigentlich nur von 

dieser Insel und Mauritius, oder Isle de France. Aus den zahlreichen Besprechungen und Auszügen führe 

ich als die wichtigsten nur an: Bertuch's Allgemeine Geographische Ephemeriden 1804, Dec, pp. 446 — 104. 

Bory de St. Tlneent: Reise nach den Maskaren- oder Französisch -Afrikanischen Inseln Isle de 
France und Bourbon, in den Jiüiren 1801 und 1802. Nebst Beschreibung seiner Heise nach 
dem Vulkan auf Bourbon. Aus dem Französ. Mit 2 Karten« 1805. 

Bildet den 25. Band von SprengePs und Ehrmann's Bibliothek der neuesten und wichtig- 
sten Reisebeschreibungen. Gr. 8»». Weimar 1800—1814. 

Bory de St. Tineent: Beiträge zur Naturgeschichte der Maskaren-Inseln, die beiden organ. Natur- 
reiche und mehre neue Entdeckungen in denselben betreifend. Auf der Reise desselben nach 
den Maskaren-Inseln zusammengetragen und geordnet von Bidermann. Bd. XXYI von 
Sprengers und Ehrmann*s Bibl. der neuesten Reisebeschreibungen. Weimar 1806. 

Bourbon, siehe Röuniou. 

Boyle» Ch. J. : Far away ; or Sketches of scenory and society in Mauritius. 8^ L. 1867. 880 Seiten. 

Brauet, P, : Voyage ä nie de France et dans l'Inde. P. 1825. 8^ 



K3KS9SaBf9f^BKmmmm^tP9KmKmmm^Bm 



40 V. Abtheilimg. 

Challaye, de: Emigration des Indiens; Travail libre dans las colonies de Manriee et de la Boorbon. — 
Revue de TOrient V. 1844, p. 73. 

Codine. J.: De Tincertitade relative h T^poqne de la d^averte des lies Boorbon, Maurice et 
Kodriguez par les Portugals. — Annales des voyages 1868, April, pp. 101—120. 

€k>qiierel9 Dr. Ch.8 Gatalogue des oiseaux qui se rencontrent & la R^union. — Bull, de la Soc. 
d'Acclimatation de la E^union. 1864, Januar. 

Cordemoy, Dr. J. de: Gatalogue des roches et des min^rauz de la Bdomon. — Boll. de la Soc. 
d'Acclimatation de la R^union. 1864, April. 

Cr^mazj, Avocat: L'ile de la R^union et Madagascar. P. 1861. 8^ (32 Seiten.) 

Darwin, Charles: Naturwissenschaftliche Reisen nach den Inseln des Grflnen Vorgebirges, Sad- 
amerika, etc. etc. Deutsch von R Dieffenbacb. 2 Theile. Gr. 8®. Brannschweig 1844. 

Der berühmte Naturforscher besuchte auch die Insel Mauritius. 

Decken. C. C. t. d.: Reisen in Ostafrika. Bd. 11. 28. bis 32. Abschnitt; Reisen in R^union. — Mit 
Karte von R^union. Tafel II, mit 2 Gartons. 

Delabarre de Xanteoil: Legislation de l*lle de la R^nnion, r^pertoire raisonn^ des lois, ordonnances 
royales, ordonnances locales, dtoets coloniales, ddcrets imp^riaux, r^glements et arrßt^ d*iui 
int^ret g^n^ral, en vigueur dans oette colonie. 2°°« Edition, revue et augment^. 4 Tomes. 
P. 1867. 8\ 

Delavaud, M. : Rapport sur les eaux thermales sulfureuses de Mafat et du Bras d'Oussy, R^union, par 
Mr. , Pharmacien de la Marine. — Revue coloniale, S^r. II. T. XVI. (1856), pp. 186-194. 

Beschreibung einer Exkursion in das noch wenig bekannte Thal und Girque de la Riyiire des Galets; 
nebst Höhenangaben und chemischen Analysen der beiden Schwefelquellen. Soweit der Bericht Neues sur 
Topographie des Thaies enthält, ist er bei meiner Karte Yon Bännion im 2. Band des y. d. Decken'schen 
Werkes benutst. 

DelaTand, M.: Note sur Tean minörale de Salazie, Räunion. — Revue coloniale, S^r. IL T. XVI. 
(1856), pp. 195—198. 

Description g^ographique de Tisle de France et de Bourbon. — Labarthe Annales mari- 
times et coloniales. 1798, p. 234 if. 

Ein Auszug daraus, Ton Dr. Burckhardt, findet sich in einer Coirespondenz an Zach, Herausgeber der 
Allgem. Geogr. Rphemeriden III. 1799, p. 306 ff. 

Desjardlns. G«. E. Jalahert et Ed. le Roy: Ev^nements de Tile de la Reunion. 1. et 2. ^tion. 

P. 1869. 8°. 

Erny, Alf^d: S^jour k Hie de Maurice, 1860—1861. — Le Tour du Monde 1863. T. VII, pp. 113—144. 

Mit zahlreichen schönen Original-Abbildungen und einer Karte. 

Eadel; Souvenirs de voyagd. Ile de la R^union. £tude pittoresque sur le quartier Saint-Pierre. 
Nantes 1864. 8«. (79 Seiten.) 

Farquhar, R« T«: Souvenirs d*un vieuz coloniste de Tile Maurice, renfermant tous les ^v^nements 
qui lui sont arrivös depuis 1790 jusqu*en 1837. 8^ La Rochelle, 1841. 

FItaa 9 A« : Questions coloniales. La crise alimentaire et rimmigration des travailleurs ätrangers k 
nie de la Reunion. P. 8«. p. 1859. (20 Seiten.) 

Fitaa, A.: De la Situation actuelle de llle de la Reunion et des moyens d*y remödier. P. 8^. 1864. 

Flemyng, Rev. Fr« P« : Mauritius or the Isle of France, being an account of the Island, its history, 

geography, products and inhabitants. 8^ London, Society for Promoting Christian Knowledge. 

1863. 8". Mit Illustr. 

Der Verfasser wurde 1854 als Militär -Kaplan auf Mauritius angestellt. Ausser eigener fieobaehtung 

benutzte er die Werke von Grant, Montgomory, Martin und anderen Autoren. Die Illustrationen sind nach 

des Verfassers eigenen Skizzen ausgeführt. Geogr. Mitth. 1S63. 

Foureroy: üeber den Anbau des Nelkenbaumes in den Inseln Bonrbon und Ca^^enne, ttber die Zu- 
bereitung der Nelken in diesen Inseln und über deren Eigenschaften, in Yergleichuog mit 
denen von den Moluckischen Inseln. — Annales de Chimie, Tome Ylir, pp. l->24, deutsch in 
V. Creirs Chemischen Annalen 1793. X, pp. 321—325. 

Frappier, F.: Le port de Samt-Pierre k la Reunion. — Revue alg^rieone et colon. 1860. Nov. 

Froherrllle. £. de: Population de File Maurice et de ses d^pendances. — BulL de la Soc de Geogr. 
IV. Sör. Vm. p. 25. 

Oentil, le: Beschreibung der Isle de France, übersetst in Sprengers Beiträge Theil m, pp. 57—88. 

Orant, Charles: The History of Mauritius or the Isle de France and the neighbouring Islands frcnn 

their iirst discovery to the present time, by , Yiscount de Yaux. lUustratod with Maps 

from the best authorities. L. 1801. 4*'. (571 Seiten.) 
Verg]. darüber Allgemeine Geogr. Ephemeriden 1802 Januar, pp. 27 — 37, und die Beduction der Kart« 

von Isle de France, ebenda. 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar and Msakarenen. 4][ 

OreeBf])» S«: Beport on Ute Agricolture of Madeira, the Cape of Good Hope, Mauritius etc. 
Washington 1856. Or. 4^ 

Gnlnes, M. dei Yoyage ä Peking, Manille et Tlle de France, faits dans Tintervalle des ann^es 1784 
k 1801. — P. im. 3 Bde. ^. Mit AÜas in Fol. 
DieMS grosse und thenre fieise-'Werk ist in Bezug auf Mauritius ohne besondere Bedeutung. — 
Inhaltsangabe s. Geogr. Ephemeriden 1809. XXVIII, pp. 173-182. 

Hlgglii: Bemarks on the country, producta and appearance of the Island Rodriguez. — J. of the B. 
Geogr. Soc. of London Xft. 1849, p. 17. 

Hngoulln: Le volcan de la R^union. Eruption de novembre 1858. — Bevue maritime et coloniale, 
YL 1862, pp. 284-302. 
Bericht des Chef-Fharmaeeuten der Kolonie und Dirigenten einer wissenschaftlichen Commission Über 
die Eruption des Kraters „La Marmite", Ton Noyember 1858 bis Januar 1859. 

Hngonllii: Exploration d*un gisement de Natron 2k la Röunion. — Bevue marit. et colon. Y. 1862. 
p. 219. 

Hngoiilüi: Gr^tion de prairies artüicieUes ä la Bäunion. — Bevue marit et colon. YII. 1863. p. 349. 

Imhans, G«: Be de la Bdunion. Notices sur les principales productions naturelles et fabriqu^es de 
cette !le. P. 1859. 8''. (52 Seitra.) 

Auszug aus der Bevue coloniale 1857 und 1858. 

Madinier^ P«: L'ile Maurice. —- Bevue du monde colonial; 1862, Aug., Dec; 1863, Januar. 

Maillard: Meteorologie de llle de Bourbon. — Annuaire de la Soc. meteorologique de France, X. 
1862. Bulletin pp. 35—44. 

Maillard, L.: Notes sur llle de la Bdunion. 8^ 570 SS. mit 27 Tafeln. P. 1863. 

Das unstreitig umfangreichste, gediegenste und fast ausschliesslich auf neuem, officiellem und authen- 
tischem Material beruhende Werk über die Insel. Es liegt nebst der grossen Karte des als Chef-Ingenieurs 
und als Topographen der Kolonie angestellten Verfassers hauptsächlich den statistischen Bemerkunggn u. dgl. 
SU Gründe, welche Dr. Kersten in den Abschnitten 28 bis 32 des zweiten Bandes vom erzählenden Theil des 
T. d. Decken'schen Werkes gibt. Auf SS. 328 — 330 bringt es eine Uebersicht der Literatur von Bdunion. 

Maillard. L«: Topographie de File de la Bdunion. Mit 1 Karte. — Bevue maritime et coloniale, V. 
1862. pp. 424-446. 

Abdruck des betreffenden Kapitels in Maillard's eben angeführtem Werk. Die Karte ist eine sehr 
hfibsche auf die BSlfle ausgeffihrte Beduction von Maillard's grosser Karte im Maassstab von 1 : 1 50,000 ; 
enthalt aber, da jene schon 1853 erschien, mancherlei nicht unwesentliche Berichtigungen und Nachtrage, 
namentlich an Wegebauten. 

Maurlüns. — Anonyme Schriften, chronologisch geordnet: 

Der Indigobau auf Isle de France im J. 1801. — Allgem. Geogr. Ephemeriden 1803. Bd. Xf, p. 643. 

Slavery in Mauritius. — Asiatic Journal XYU. 1824, p. 255. XXYII. 1829, p. 288. 

Trade of the Island of Mauritius. — Asiatic Journal XX. 1825, p. 1. 

Slave-trade at the Mauritius. — Asiatic Journal XXII. 1826, p. 18. XXVUI. 1829, p. 140. 423. 

Dependencies of the Mauritius. — Asiatic Journal XXIII. 1827, p. 635. 

Details sur la population de l*lle Maurice et d^pendances selon le recensement iait en 1822. — 
Bull, de la Soc. de Gäogr. 1827. YIII. p. 72. 

An account of the Mauritius. — United Service Journal, 1831. III, p. 194 u. Berghaus, Annalen 
der Erdkunde Y. 1832, p. 375. 

An account of the Mauritius and its dependencies, discovcry, soll, dimate etc. By a Uite ofiicial 
Besident. — S«". L. 1842. 

On Indian Immigration to the Island of Mauritius. — Colonial Magazine YI. 1845, p. 289. 

Eari Grey and the Mauritius. — Colonial Magazine XYI. 1849, p. 169. 

A glimpse of Mauritius. United Service Magazine 1852. III. p. 126. 

Notes on the Manritins. — New York Tribüne. 7. Aug. u. 8. Sept 1857. 

CensttS von Mauritius 1857. Geogr. Mitth. 1859, p. 489, No. 3. 

Höhen auf Mauritius. Geogr. Mitth. 1859, p. 489, No. 3. 

£tttde sur Tue Maurice. — Bevue dn monde colonial, 1861. No. Uff. 1862 Juli. 

Die Zuckerinsel Mauritius. — Ausland 1862. pp. 252— 256. 

Statistisches über die colossale Ausdehnung der Zuckerproduction dieser Kolonie. 

L*indu8trie sucri^re ä Maurice. — Bevue marit. et colon. YI. 1862. p. 581. 

Die maskarenischen Inseln Mauritius und Bännion im indischen Ocean. — Globus Y. 1863. p. 33. 



42 V. Abtheilung. 

Les lle 8 de France et de ßourbon sous le gouvernement de Mab^ de la BoardonnaiB. (1735 -1740.) -^ 
Revae marit. et colon. VI. 1862. p. 334. 

Jahresbericht des Preossischen Konsulats zu Port Louis auf Mauritius filr 1863 — Preuss. Handels- 
archiv. 1864. No. 49. 

lle Curieuse, die Leprosen-Insel bei Mauritius. — Ausland 1864. No. 22. 

Mauritius. — ParUamentan' Papers. Beports on the past and present State of Her Majcsty's 
colonial possessions, for the year 1863. Part I, West-Indies and Mauritius. Folio. V2\) pp. 
L. 1865. 

Von pag. 94 an finden sich in diesem Blue Book ausführliche offizielle Berichte Über die offentlicben 
Angelegenheiten, HandeUlage, Bevölkerung u. s. w. der Insel Mauritius und der Seschellen. Geogr. Mitth. 

Mauritius. An ascent of the Peter Botte Mountain. — Alpine Journal, Mai 1873, pp. 189—192. 

Milbert: Beise nach Isle-de-France , dem Vorgebirge der Guten Hoffnung und der Insel Teneriffa. 
Nach dem FranzOs. frei bearbeitet v. Blunoihof. Mit Karte u. Tabellen. Frankfurt a. M. 1825. 

Moreau: Situation, ^tendue, Etablissement civil et militaire, et population des iles et ötats formant 
les dependances de File Maurice. — Bull, de la Soc. de GEogr. VIII, 1827, p. 211. 

Neumann: Bau eines Hafens auf Bc^union. — Z. f. Erdk. Neue Folge. IX. 1860, p. 462. 

Es sind die Hafenbauten Ton St.-Fierre an der Südküste Ton Reunion gemeint, Ton welchem die Karte II 
des 2. Bandes des t. d. Decken'schen Werkes einen Carton im Maassstab von 1 : 50,000, nach Maillard, giebt 
Yergl. ebenda II, p. 142. 

Neumaim: lieber die Cultur der Vanille auf B^union. — Z. £ Erdk., Neue Folge. VIII. 1860, p. 356. 

Neumann: Freie Arbeit und SklaYcnarbeit in den Colonien (Mauritius). Z. f. Erdk., Neue Folge I. 
1856, p. 192. 

Noirot, A»: ün port ä la B^union. — Bevue du monde colonial. 1862. Januar. 

Notice historique, g^ographique et religieuse sur les iles Bourbon et de la Böunion. Versailles 1864. 
2. Mit. (237 Seiten.) 

Oel8ner-Monmerqu^9 G. : lieber die topographischen, physischen und meteorologischen Verhältnisse 
der Insel Bourbon. — Verhandlungen der Ges. f. Erdk. Neue Folge IV. 1847, p. 274. 

Oelsner-Monmerqn^, G.: Die Naturgeschichte und Bevölkerung von Bourbon und St. Helena. •» 
Monatsberichte der Berliner Geograph. Gesellschaft Neue Folge V. 1847—48, pp. 201—207. 

Oelsner-Monmerqu^, G.: Schwarze und Weisse. Skizzen aus Bourbon. 8®. Bremen 1848. 

Pajot: L'ile Bourbon en 1851. — Bevue de l'Orient X. 1851, p. 203. 

Payle: Llle Bourbon. La Situation actuelle. — Bevue des deux mondes. Nouvelle S^r. V. 1844, 
p. 409. 

Peyrat, Aagusto de (ancien Ingenieur ä File de la B.): Situation de Tagriculture ä Tile de 
la Böunion. — Bevue maritime et coloniale 1870, August, pp. 763—791. 

Pfeifer, Ida: Beise nach Madagascar. 2 Bände. Wien 1861. 8^ 
Enthält auch schätzenswcrthe Capitel Über Mauritius. 

Pike, N«: Subtropical rambles in the Land of the Aphanapterik. Personal experiences, adventures 
and wandrings in and around the island of Mauritius. 8^. 529 pp. L. 1873. 

Pridham, Ch«: Englands Colonial Empire; an historical, political and Statistical account of tlie empire, 
its colonies and dependenries. Vol. I. The Mauritius and its dependendes. L. 8^ 1846. 422 SS. 

B^onion, resp. Bourbon. •— Anonyme Schriften, chronologisch geordnet: 

Einige Nachrichten von dem Anbau der Gcwarznäp:elein auf den Inseln de France u. Bourbon. 
— Niedereibisches historisches Magazin 1787. Bd. I. 

An account of the conquest of the Island of Bourbon, with an appendix on the present State of 
the island, by an Officer of that Expedition. L. 1811. 8^ 

Eine ausführliche Besprechung und theilveise Uebersetzung dieses Berichtes s. in Allgem. Geograph. 
Ephemeridcn 1815. Bd. XLVI, pp. 332—338. 

Immigration des Chinois ä Bourbon. — Bevue de TOrient X. 1846, p. 128. 

Statistical account of Bourbon in 1846. Translated from the French by Campbell. — Colonial Maga- 
zine X. 1847, p. 184. 

Statistisches über Böunion. Geogr. Mitth. 1858. p. 566. No. 33. 

La Böunion. Benseignements statistiques sur la population et sAr les productions du sol. — 
Bevue coloniale, 1858 Juli. 

lieber die Kultur der Vanülc auf Beunion. — Z. f. Allgem,' Erdk. N. F. VIII. 1860. p. 386. 



Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 43 

£tat comparaüf des ezportations de la R^union et des Antilles fran^aises, en 1859 et en 1860. — 
Eevue marit. et colon. I. 1861. p. 327. 

Isle Rd Union, late Bourbon, lodian Ocean. — Nautical Magazine 1861, pp. 113—123, 
pp. 176—190. 

Ans dem „Moniteur de la Flotte*' entnommen. 

Notes Bur la Röunion: Industrie sucri^re, commerce, agricalture, Immigration. Revue maritime et 
coloniale, AprU 1861, pp. 350—362. 

Die Insel Röunion. — Ausland 1861. No. 10, pp. 235-239. 

Aufsati über die modernen Zustande der Kolonie, einem Artikel der RoTne des deux mondes entnommen. 

Le port Saint-Pierre älaRdunion. — Revue du monde colonial. 1862. Februar. 

Notice statistique sur llle de la R^union. Mit Karte. — Revue maritime et coloniale, 1863 März, 
pp. 349-423. 

Inhalt: Qesebichta, Yeneiohniss der Gouverneure, Topographie, Klima, Bevölkerung, Regierung und 
Administration, Kirche, Schule, Militär, Finanzen, Bodenkultur, Industrie, Handel, Verkehr. 

Annuaire de l*lle de la Röunion pour 1864. 8^ Saint-Denis, (Paris, Ghallamel). 
Dasselbe erschien auch far 1865. 1866, 1867 und die folgenden Jahre. 

Royer, de: Rapport fait au nom de la premiere commission des p^titions de 1861, sur une potitiou 
de plus de 600 habitants de llle de la Reunion, demendant rassimilation plus complete de 
« cette colonie au rägime de la m^tropole. S^ance du 9. avril 1862. P. 1862. 8^. 

Ryan, Bishop of Mauritius: Mauritius and Madagascar; Journals of an eight years residence in the 
diocese of Mauritius and of a visit to Madagascar. &*. Mit 1 Karte. L. 1864. 

Baint-Pierre, Chev. de: Vorrage k Tlsle de France, Isle de Bourbon, au Gap de Bonne-Esperance 
etc. Avec des Observations nouvelles sur la oature et sur les hommes. Par un Officier du Roi. 
Amsterdam und Paris 1773. 2 Bde. 8^. Mit Kupfern. 

Deutsch, mit Anmerkungen von H. A. 0. Reichard, Altenburg 1774. 2 Theile. gr. 8. Mit Kupfern. 

Bimonin, L«: Yoyage k File de la Reunion. — Le Tour du Monde 1862. Tome VI. No. 140 und 
141, pp. 145—176. 

Enthält eine grosse Anzahl nach Photographien gut ausgeführter Ansichten und Yolkstypen, mit Schil- 
demngen; Resultat einer Reise vom Jahre 1861. 

Taylor: Account of the ascent of the Peter Botte mountain, Mauritius. — J. of the R. Geogr. Soc. 
of London. 1834. III, p. 99. — United Service Journal 1833. H, p. 225. 

Tombe, Ch. F.: Yoyage aux Indes Orientales, pendant les anndes 1802—1806, contenant la De- 
scription du Gap de Bonne-Esp^rance , des lies de France, Bonaparte, Java etc. etc. Revue 
et augmentä par M. Sonn im. P. 1810. gr. 8^ 2 Bde. ^ 

Im Capitel lY bis VI des ersten Bandes erzahlt der Verfasser seinen Aufenthalt auf Isle de France , im 
Jahre 1802 und die Eigenthümlichkeiten der Insel unter französischer Herrschaft. Vergl. Qeogr. Ephemeriden 
1S11. XXXI V, pp. 395 — 404, Inhaltsangabe des ganzen Werkes. 

dTnienvllle: Statistique de Tile Maurice et ses d^pendances, orndes de 74 tahleaux etc. 3 Yols. 
P. 1838. 

Temet: Ile de la Räunion. R^sum^ comparatif et raisonn^ du commerce de cette colonie en 1855 

et 1856, par M. , Directeur des Douanes. — Revue coloniale 1858. Juli. 

Auszug s. Qeogr. Mitth. 1S5S. p. 566. No. 33. 

Tolsj-Focart: Dix huit mois de röpublique ä Tilo Bourbon. 1848—1849. Saint-Deuis 1864. 8<>. 

Zlll, K. : Reiseeindrücke. Mauritius. — Das Ausland 1864, No. 38, pp. 896— S99; No. 39, pp. 919—924; 
No. 40, pp. 941-945. 



Englisehe Seekarten: Manrltias and Reunion Islands: 

f fttt' — 1 Min 1 R<^'union and Bourbon Island, with Plans of St. Denys, St. Benoit, 
No. 1497. Sc.-^ yX, ~ i S|„ } St. Rose, St. Gilles, St. Paul, and St Pierre duchorages. — 

No. 711. Sc. 0,5' = 1 Min. Mauritius Island, — French M. S. Corr. to 1869. 

No. 1401. Sc. 2,2' — 1 Min. Grand Port, Lieut. Col. Lloyd, 1836. Corr. to 1867. 

No. 713. Sc. 6,0^ = 1 Min. Port Louis, — Com. G. Evans, R. N. 1819. Corr. to 1867. 

Die fransosisehen Seekarten, meist Flaue der Hafenplätze von R6union, nach Aufnahmen von Clou^, 
1S45 u. Ib46, siehe im Katalog des D^pdt de la Marine. P. 1869. p. 179. 



Appendices Geographisehen Inhalts. 

Notizen aus den nachgelassenen Papieren Albr. Roscher's, C. t. d. Decken's und 

Tb. Einzelbach*B. 



!• Die Handelsstrasse von 



-Kibendsche zum 



Unter den nachgelassenen Papieren des unglQcklichen Albrecht Röscher, welche bei Zeich- 
nung der Karte II des ersten Bandes vom Erzählenden Theil (Niassa-Reise) zum erstenmal benutzt wurdei»*), 
befindet sich auch die Aufzeichnung eines erkundeten Itinerars der grossen Sklaven-Karawanenstrasse 
von Kiloa ins Innere. Röscher legte diese Strasse in den Monaten August, September und October 
1860 zurück, fand aber bekanntlich wenige Tage nach Ankunft am Ziel seiner Wanderung, in Kisunguni 
nahe dem Niassa-See, seinen Tod durch Mörderhand**}. Da das Tagebuch dieser wichtigen Reise 
leider verloren gegangen ist, unsere Eenntniss der Strasse sich aber fast nur auf die spärlichen No- 
tizen beschränkt, welche man den Missionaren Rebmann und Krapf verdankt***), so schien mir die 
Veröffentlichung des von Röscher erkundeten Itinerars in diesem Appendix von Interesse. 

In der untenstehenden Rubrik habe ich vergleichend und theilweise ergänzend ein zweites Itinerar 
gegeben, welches sich unter den nachgelassenen Papieren des Baron v. d. Decken befand und mit 
dem Roscher*s bis zum Ruvuma-Fluss zusammenfällt, aber einige Abweichungen in der Schreibart 
der Namen zeigt. Der Ausgaogspunkt des v. d. Decken*schen Itinerars ist nicht die alte Stadt Kiloa- 
Kisiwani (der Anfangspunkt der v. d. Decken*schen Reise), sondern das vierzehn Seemeilen nördlicher 
gelegene Kiloa-Kibendsche, das Hauptemporium des Ostafrikanischen Sklavenhandels seit Mitte dieses 
Jahrhunderts und der Ort, von wo aus auch Röscher seine Reise ins Innere angetreten hat 

In der dritten Rubrik sind diejenigen Punkte aus der Karte II zur Niassa-Reise Decken's ver- 
gleichend beigefügt, welche zur Prüfung und Distanz-Abschätzung der Itinerare wesentlich sind. 



Nach A. Roseher's Itinerar. 



Nach V. d. Decken'» Itinerarskizze. 



Beckei*8 Karte. 



Es verfolgt den südliche- 
ren Weg und hat zum Aus- 
fangspunkt Kiloa-Kisiwani. 
>ie Stationen der ersten 
Tagemärsche sind identisch , 
mit den Hauptstationen der 
Rückreise v. d. Decken*s aus 
dem Innern, nämlich 

1. Rupja (Lumu v. d. D.) 

2. Kigruka (Riguruha 
V. d. D.) 

I 



3. Mavim (Fluss Mavuji 
V. d. D.) 

4. Nagaga. 

5. Nakihu(Nakihuv.d.D.) 

6. Nakere(Negerev.d.D.) 



Der nördliche Weg verfolgt von 
Kiloa- Kibendsche aus zuerst west- 
liche Richtung und berührt nach 
Ueberschreitung eines Baches als 
erste Station: Mnasi; 

nach kurzem Marsch: 
Ngeregere; hier wendet sich die 
Strasse südwestlich, ein Weg 
zweigt nach Westen ab. In klei- 
nen Tagemärschen über Narue, — ? 
— ;Nanoque(V),Mitandawara,über 
einen Fluss nach 
N a n g u e I e , wo die südliche Strasse 
von Kiloa Kisuani eintrifft; dann 
kurzer Marsch bis 
Mavuji, Fluss; 

lange Tagereise bis 
Nakihu. Von hier berührt die 
Route in kurzen Märschen: Ma- 



nicht identisch mit dem Mnasi der 

Südstrasse, 
jedenfalls der Fluss Mgingera der 

Karte. 



vgl. d. Karte, Rückreise, Dec. 1860. 
Nakihu der Karte, do. 



*) Ycrgl. Anmerkung 17 des 1. Bandes. 
•*) Yergl. Erzählender Theil I, pp. 178 ff. 
***) S. Gcogr. Mitthcihingen 1856, p. 22 und die dazu gehörige Karte, Tafel l. 



Appendioes Geographischen Inhalts. 



45 



Naeh A. Roseher's lÜDerar. 



Naek v. d. Beeken*» Ilioerarskizze. 



Deeken^s Karte. 



7. Kiperele. 

8. Eihangara. 

9. Nielala. 

10. Kindimbi. 

11. RiiTuho. 



12. Rombe. 



13. Rahande. 

14. Nangöngoro, Flass 
und Stadt 



15. M^SBuIe. 

16. Nakwäre, Flass. 

17. Dem^ka, Flass. 

18. Mvenge, Flass. 



Mohesse, grosser Flass, 
im Westen. 

19. Nangangüra 

20. Minioka. 



21. Mbamba. 

22. Luingo, grosser Flass. 

23. Kaarika. 
Ndaje. 



24.MtitL 



25. Sassara, grosser Flass. 

26. ffissnngüru, Flass. 

27. Sangössi. 

28. MsauesL 

29. Kipaula. 

30. BaTama, Flois. 



lewi, wo sich eine zweite, von 
Kiloa kommende Strasse mit ihr 
vereinigt, Ningere, Namdundu ,das 
Merui - Land südlich der Strasse, 
Munguri and nahe dabei 

Kiperele. — Die Strasse lässt 
rechts das Karawe-, links das 
Merui-Land. 

Eiangara-Eissiwa; 

Mihumu; das Napembe-Land ; 

Nahirara oder Nihara 

Nassoro-Land; 

Kipindimbi, Station. 

Durch Kilimandemba , mit Station 

Mähonga ; 
Fluss Ruhuhu, welcher in den 

Rumkuru geht 
Nach üeberschreitung des Luere- 

Fluss zum 
Rombe oder Lombe Fluss. 
Üeberschreitung der in der Karte 

angegebenen Flüsschen; grosser 

Baum Mpumbe; 

Nambunja (Fluss); 



Nangangttlo; 

Rumkuru Fluss; dann die Orte: 
Kitanda, Noombaa,[V] Nangare. 

Messuri. 

Eassakara, Zwiscbenstation 

NakoharL 

Roeka, Kipintimbi, Makahinga, 

Mangnangua, Demeka. 

Detessi, Nandumbiri, Mbenje. 

Tandajura, Mitibiriga, Rahi, Kipin- 
timbi, Korokoro, Nambera, 

Makininda, Mo es! (Hauptort und 
Fluss), Nangasu, Nangunguru. 

Tschauhisi, Njoka. — (Dieser Ort 
kommt als Menjoka auch auf Reb- 
manns Karte vor.) 

Nambembe, Naipugo(?); Massoi^a, 
Berg Tundura (ohne Wasser). 

Mbamba. 

Msipjewe, Kitukira, Mpapa, Mgahi, 
Rukumbure, Luingu, Fluss. 

Mkorimbo (Beig); Kuarika, Fluss. 

Ndaji. — (Nach Rebmann*s Karte 
Hauptort dieser Karawanenstrasse 
und Ausgangspunkt einer süd- 
licher, zur Mjenga- Fahre des 
Niassa führenden Strasse. S. d. 
Karte Taf. 1 d. Geogr. Mitth. 1856.) 

Mtuetuno (Berg); Nassuwi. 

Sassanara. 

Miigeige, Miaua, Kitanda, Kissun- 
gure. 

Naniguni(?), Kitete, Sanjesi. 

Kung[aare, Msauesi (grosser Ort). 

Kipcuun (Berg). 

Rof uma, mit einem von S. kommen- 
den Zufloss: U8cheringo(?). 
(Hier endet das von v. d. Decken 

skiizirte Itinerar.) 



vgl. d. Karte; Negere der Rück- 
reise etc. 

der gleichnamige Fluss im Land 
Kiperele der Karte. 

Kiangara, 12. 13. Dec, 23. Dec. 

der Rückreise, 
vgl. d. Karte. 

Nahilala, 14 Dec. der Hinreise. 
Nasoro, grosser Ort, 21. Dec. 
Kipindimbi, 15. Dec. 
Kilimantembo, Sümpfe. 

Ruhuhu, starkerStrom, 2^/^ Fuss tief. 



Baum Mpumbe, Station für Decken^s 
Breitenbestimmung, vgl. Text und 
Karte. 

Berg Lukunde der Karte, 675 Fuss 
rel. Höhe. 

Nangungulu, bevölkerter Ort 



Mesule, 18. u. 19. Dec. 1860. Von 
der Decken genöthigt zur Um- 
kehr. Vgl. Karte und Bd. I. 



46 



Appendices Geographischen Inhaltf. 



Naeh A. Roscher's liinerar. 



31. Mkajigua. 

32. N'gomba. 

33. Tumbi. 

34. Mitete. 

35. Wissimani. 
3G. Maguogruma. 
37. Saniangumba. 
3S. Mersaaa. 



45. Nanguiri. 

46. Ngoboe. 

47. Mila. 

48. Madsara. 

49. Passcngogue. 

50. Msinge. 



39. Mbesi. 

40. Mkanje. 

41. Mingi-FJuss. 

42. Unangii. 

43. Niussi (vgl. auch Reb- 
mann's Itinerar und 
Karte a. a. 0.). 

44. Nadscbenga. 

In Msinge tbeilt sich der Weg; der rechts führende geht nach Singino und eine Stunde weiter nach 
Gnombo (d. i. die Ucberfahrtsstelle am Ufer des Niassa); der links oder südlicher führende Weg geht 
über Male, Mböloe(V), Luigiri, Baniti und Mtia nach Passapuri, einer zweiten Ueberfahrtssteile des 
Niassa, wo er nur 2 Stunden breit sein soll. — Einer diesem Itinerar zugefügten rohen Kartenskizze 
Roscher's zu Folge liegt nördlich von Gnombo und 5 Tage*) entfernt am Ufer des Niassa: Ngoi, 
zwei Märsche nördlicher Nus^wa oder Gnombo Nuscwa, der Ort, bei welchem Röscher den See 
erreichte. Leider ist weder in Roscher's Briefen — denn das Tagebuch ist, wie bereits erwähnt, 
beim Ueberfall in Kisunguni (3 Tagemärsclic von Nuscwa) geraubt worden — , noch auch aus Livingstone's 
Berichten und Karten irgend ein Anhalt gegeben zur genauen Nicderlegung dieses Punktes ; Röscher 
erwähnt nur, dass die Uebcrfahrt über den hier sehr flachen See in Kanots IV2 Tage zu der 
gegenüberliegenden Fährstelle : Gnombo Malimba betrage. In der Uebersichtskarte zu v. d. Decken's 
Reisen habe ich diesen Ort als identisch mit der Kota-Kota-Insel Liyingstone's angenommen und 
demgemäss Nusewa östlich von letzterer angesetzt. — Zwei Märsche nördlich von Nusewa, am 
Niassa-Ufer, liegt Ndurugua. — 

Ein anderes von Röscher erkundetes Itinerar ist von Kiloa bis zum Rovuma in der Haupt- 
sache fast gleichlautend mit dem oben gegebenen und führt nur in der Nähe von Kiloa 
einige neue Namen auf. Vom Rovuma an lautet es anders und schliesst sich an die nörd- 
lichere Fährstelle Singino an (s. oben und Rebmann's Karte: Sigino, d. h. die Ferse). Die 
Tagemärsche sind wie folgt: 

Von Rovuma — Gnando — Kumpelembe -— Kurkuruma — Lusinji — Mtoasa — Htigo — 
Kumkundi — Ngatära — Nutsirengo — Jambe — Mbimba — Kuilala — Matsöra — 
Mitandawala — Msinge — Matipa — Singono. Von hier nach Gnombo: 1 Stunde. — 
Wegerichtung der ganzen Strasse: Südwest. R* H. 



*) Hier jedenfalls nur sehr kurze Tagemärsche gemeint 



2. Notizen über das Quellgebiet des Lufidsohi. 

Captain Richard Burton hat in seiner grossen AUiandlung Ober die Seeregion des äquatorialen 
Ostafrika und über seine mit Captain Speke unternommenen Forschungsreisen einige Itinerare und 
Erkundigungen nach den Aussagen intelligenter arabischer Kaufleute mitgetheilt, welche bis jetzt 
das einzige geographische Material über die interessanten Quellgebiete des Lofidschi bilden, n&mlich 
die Königreiche von Ubena und Unugu. Dieselben werden nebst einigen anderen Reichen Ton den 
Bewohnern von Uniamwesi in das grosse Gebiet mit eingeschlossen , welches sie „Utakama'S d. i. die 
südliche Abtheilung ihres alten, grossen Reiches, nennen, zom Unterschied von „Usukuma*' oder die 
nördlichen Provinzen, zwischen Unyanyembe und dem Nyanza. Die beschriebenen Handelsstrassen 
haben zum Ausgangspunkt das zu Barton*s Zeiten noch bedeutendste Handelsemporium von Uniamwesi, 
Kasch, unter 5^ 1' nördl. Breite und 33^ 3' östl. Länge von Greenwich und ergeben nach einer 
Gonstruction, welche ich zur Zeichnung der Uebersichtskarte der v. d. Decken'schen Reisen (Karte YIII 
im zweiten Band des Erzählenden Theils) vorgenonunen hatte, für die Endpunkte, d. h. för die L&nder 
Unugu und Ubena, eine ohngefähre Lage zwischen 34^ — 85° östl. Länge und 8—9^ stkdL Brette. Ans 
diesen Positionen sowohl, wie auch aus %|er Beschreibung des Landes ergiebt sich mit Grewissbeit, 
dass diese Länder nahe der Wasserscheide iSwischen dem Flussgebiet des Tanganyka und des Nyassa 
einerseits, wie dem des Lufidschi und des Rovuma-Stromes andererseits liegen, für die Erkenntniss 
der physikalischen Grundzüge des centralen Ostafrika also von höchster Bedeutung sind. Ich will 
desshalb nicht unterlassen, einige Notizen an dieser Stelle mitzutheilen, welche ▼. d. Decken darüber 
erhalten und an einer Stelle seines Tagebuchs niedergeschrieben hat: 



AppendieeB Geographisclien Inhalts. ^'J 

Ich lernte einen Araber Namens Abdallah ben Salem kennen, der mir viel über seine Heise nach 
Cbena mittheilte, die er vor drei Jahren gemacht hatte. Von Kiloa(V) aus, an der Ostküste, hatte 
er in 47 Tagen, an denen er selten mehr als sieben Stunden marscfairt war, das Land der Wabena 
erreicht, und war dann weitergereist nach der Stadt üngu (Burton's ünugu), zu welcher Heise er 
weitere neun Tage gebraucht hatte. Unmittelbar im Südwesten dieser Stadt lagen hohe Berge, an 
deren Abhängen sie erbaut ist. Vom Gipfel eines dieser Berge konnte er auf der Südseite ein grosses 
Meer erkennen, welches sich weithin erstrecken und you süssem Wasser sein sollte. Zwischen üngu 
und Ubena passirte Abdallah ben Salem das Land Uranga und den dasselbe durchiliessenden grossen 
Huss Ranga und auf dem Wege von Ubena nach Urori einen neuen Fluss, der damals, d. h. in der 
trocknen Jahreszeit, mehr als knietief und wohl 60 Schritte breit war. Die Eingebornen versicherten 
ihm, dass der Fluss, welchen sie Ruehe nannten, in der Regenzeit nicht zu passiren sei, weil das 
Wasser ihnen über dem Kopf zusammenschlüge. Kanots seien unbekannt, der Fluss wimmele von 
Nilpferden und Krokodilen; er entspringe in den hinter, d. h. westlich von Bena, gelegenen Gebirgen 
und heisse später an der Küste Lufidsclü. 

Die Reise nach Ubena ist eine angenehme, die Gegend ist kultivirt, Lebensmittel jeglicher Art 
sind im Ueberfluss vorhanden, man findet täglich Wasser, die Geschenke für die Sultane sind massig 
und überall können Träger tageweise gemiethet werden. Elfenbein ist reichlich in der Gegend, aber 
trotzdem sind die Preise dafür ziemlich hoch. Die Stämme auf dem Wege sind nicht zu fürchten 
nnd namentlich die Leute von Urori sind gut; dagegen giebt es oft Streitigkeiten mit den Wabena. 
Abdallah^s Karawane bestand aus 150 Leuten, die alle mit Gewehren bewaffnet waren; unterwegs 
vereinigte er sich noch mit einem Portugiesen Namens Mahomed, der 120 Mann mit sich führte. 



3. Renseignements sur la cote Orientale de la Grande-Comore. 

Par le Capitaine ßigrel, 

Lieut. de Yftisseau, Commandant lo „Loiret"*). 

Quand on attaquc par Ic Sud nie (\fi la Grande- Comore, des qu'on s'en trouve ä nnc trcntaine 
de millcs, on remarque ä la pointe Ouest de la terre, qu*on apcr^oit devant soi, un gros morne qui 
semblc une ilot, mais qui fait en röalltö partie de la gi'andc Ilc; de pres son sommet aifoctc la forme 
d'un cratore (Steint; c'est le morne qui forme la pointe Sud de la bale d'Ikoni. Ä mesure qu*on 
approche, on rcconnait la pointe relativcment hasse qui tcrmine Pilc au S. 0. et qu'on finit par voir 
se prolonger au large du morne decrit plus haut. Je crois qu*on pcut en tonte securitö longer, ä 
une distance d*uue mille de terre, tonte la partie de la cöte Ouest qui se trouve dans le Sud de 
Mouroni. Dans la baie d'Ikoni oü il n*est pas possible de mouiller ä cause de la trop grande 
profondeur de Teau, il existe une pointe de rdcifs, sur laqnelle la mer brise habituellement et qui 
Bietend perpendiculairement ä la cöte depuis la partie Sud du village jusqu^ä un tier de mille au large 
moiron; mais si Ton n*ä pas aifaire dans cette baie on n*est pas tentö de ranger la terre d*aussi pr^s. 
La pointe Nord de la baie dlkoni prcsente un sccond morne, qui a beaucoup d^analogue avec celni 
qui en forme la pointe Sud. Je me suis assurc quc, de ce morne jusqu'ä Mouroni, la cote est tr^s 
saine et peutctre rangce de fort prös ; mais je ne m*engagerai pas ä le faire, car le moniUage de 
Mouroni ötant tres difficile k prendre, il convient de se donner beaucoup de tours afin d'arriver 
prcsque Sans eau(V) sur le plateau d*une centaine de mötres ä pcine de largeur oü on doit laisser 
tomber Fancre par des fonds de 30 ä 40 m^tres. 



*) Obige „Kenseignements" bildeten in Briefform die Begleitworte su einer Kannscriptkarto des Hafens 
Von Mroni an der Ostküste von Angasija und wurden von ihrem Verfasser, dem Befehlshaber des franzö- 
sischen Transportschiffes „Loiret", Capitän Bigrel, seinem Frennd Dr. 0. Kersten sa geeigneter Benutsung 
nnd Publiclrung im v. d. Decken'schen BeisQwerk im Jahre 18C5 zur Verfügung gestellt Beides ist denn auch, 
sowohl bei meiner Construction der £arte von Gross-Komoro (Karte lY. im zweiten Band des Erzahlenden 
Theils) in Verbindung mit Dr. Kersten's zahlreichen Winkelmessungen , als auch in des Letzteren Erzählung 
seiner Komoro-Beise (Bd. 2. p. 228«^243) verwerthet worden, wie ein Blick auf Seite 236 und Anmerkung Nr. 6U 
auf Seite 417 und die Titel der erwähnten Karte (Carton von Kitanda und Mroni im Maassstab 1:50,000 
und Carton des Hafens von Fumboni) lehrt. Ebenda und Seite 236 haben auch einige bei Gelegenheit der 
Aufnahme des Hafens vom Ankerplatz des Loiret aus skizzirte Ansichten Bigrel's ihre Boproduction gefunden; 
die einzigen, welche mir auser Dr. Kersten's Landschaftlichen Skizzen von dieser, bisher so gut wie unbe- 
kannten Insel sur Kenntniss gekommen sind. * — Ich gebe den Bericht absichtlich in französischer Sprache, 
um ihm an dieser Stelle seine volle Originalität zu wahren. B. H. 



^g Appendiees Geographisohen Inhalts. 

MooroDi est & environ quatre inilies dlkoni, et quand devant ce dernier village, on remarqne des 
conlces de läve$ qui se d^tachent tr^s clairement da fond de yerdnre des montagnes dominant Mouroni. 
Mais 11 faut encore quelqne temps avant d*en apercevoir les maisons longtemps marquöes par la 
pointe Sud de la baie. Au milieu de la ville de Mouroni se d^tache en blanc nne peüte maison k 
terrasse^), remarquable par ses deox ^troites fdn^tres de fa^de, arrondies k la partie sap^rieure. 
Je conseillerai k an naYire qui vient chercher le mouülage, de goaverner sur cette maison, qoand 11 
la relövera au S. £. du monde; eile paraitra alors k gauche d*ane sorte de bastion carrd qoi ressort 
en blanc sur sa teinte noir&tre du mar d'enceinte de la ville. II sera indispensable de faire sonder 
du gaillard d'ayant, car si on attendait pour mouiller que la sende donn&t le fond derriöre, on risquerait 
de se trouver trop pres de terre. On peut ögalement prendre poor direction le cocotier marqud C 
sur le croquis^, lequel parait isold k la partie Nord de la ville, au-dessas de la pointe gaacbe de 
rilot de roches^, et on se troave m§me sans avoir an plus grand dvitage (d. i. Schwenkung des 
Schiffes) dans Tun ou Fautre de ces lignements; 11 est temps de laisser tomber Tancre lorsque da 
gaillard d*avant on voit Tarbre B^) (tr§s remarquable sur la cöte Sud de la Baie) arriver par le 
mome de forme arrondie, auquel nous avons donnö le nom de ,^orne de la Yictoire'*'), en Souvenir 
du combat d'Ikoni, qui a eu lieu dans la vallöe qui Tentonre^. Ge mome est le demier k partir de 
droite des trois qu'on voit da mOuillage se ddtacher au-dessus des terres comparativement basses qoi 
forment la partie Sud de la baie de Mouroni 

Qaoiqa*iI en soit de ces indications et malgrd la prdsence k bord d'on pilote arabe de la localit^, 
je crois qu*an capitaine qui vient pour la premi^re fois au mouillage de Mouroni courera de grandes 
cbances de se voir dans Tembarras 8*il n*a pas eu la prdcaution d*envoyer une embarcation k Tavanoe 
pour lui indigner le point prdds oü il doit laisser tomber Tancre. 

D'apres les renseignements pris dans le pays le mouillage de Mouroni n'est pas tenable pendant 
les mois de Janvier, Fevrier et Mars, Saison de la mousson de N. 0. dans le canal de Moiambique. 

Au Bord du „Lpiret" Mouroni le 23 Ddcembre 1864. 

Le Lieat. de Yaisseaa Bigrel. 

Der Hafen von Tsoa. -* Capitän Bigrel hatte femer die Güte, eine im Juni 1863 ver- 
anstaltete sehr sorgfältige Aufnahme des Hafens von Tsoa bei Fumboni, am Nordufer der Komoro- 
Insel Moali oder Moheli, an Herrn Dr. 0. Kersten zur freien Verwendung einzusenden. Der im 
Massstab von 1:10000 gezeichnete Manuscriptplan ist im zweiten Carton der mehrerw&hnten Karte lY 
des zweiten Bandes im Maassstab 1 : 50000 reproducirt und in Verbindung gebracht mit der Darsteliang 
des Ankerplatzes von Fumboni oder Duani, wie sie der Carton der grossen englischen Seekarte von 
den Komoro-Inseln, No. 2762 des englischen Admiralitäts-Eatalogs, gibt, jedoch ohne des wichtigen 
Hafens von Tsoa Erwähnung zu thun. Herr Bigrel schreibt bei Uebersendung des Manoscripts: 
„A bord du Loiret, 5. Juillet 1867 Nous avons lev^ avec assez de sein le plan d*an joli petit 
port tout voisin de Fomboni. Vous le trouverez ci-joint. Ce port eut ^tö d*une grande ntllite k 
Mr. Lambert, Duc d'Emime^, s'il avait pa r^ussir dans ses tentations de colonisation et de cuitures 
de compte k deml avec la Beine de Mohdli/' 



^) Yorgleiche die Ansicht gegenüber Seite 236 des iweiten Bandet des Enählenden Theils: Weisser 
Thurm und Bastion, Nord 144 und 145 Ost nnd Carton der Karte lY. 

^} Palme G, Nord V2S^ Ost der Ansicht 

^) Vergleiche Ansicht nnd Karte: Ilot des Boches. 

*) Baum B, Kord 156 Ost der Ansicht 

*) Siehe die erste Ansicht anf Karte lY. 

^ Im Deo. 1864, vergleiche die Anmerkung Nr. 60 anf Seite 417 des sweiten Bande«. 

^) Ausführliches Über dessen Colonisationsversuohe und die damit in Yerbindung stehende Zentonmg 
von Fumboni siehe im Bd. II. pp. 415 und 416 die Anmerkungen Nr. 48 und 55, sowie den Text des 
Werkes, SS. 98, 99 und 173. 



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Gedruckt bei E. Pols In Letpilg. 



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