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BAROS CAEL CIAUS VOK DER DECKEFs
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REISEN IN OST-AFRIKA
15 UM JAIBEIT 1869—1866.
HERAUSGEGEBEN IM AUFTRAGE DERIfUTTER DES REISENDEN,
FÜRSTIN ADELHEID VON PLESS.
WISSENSCHAFTLICHER THEIL.
DRITTER BAND.
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DRIHE ABTHElLÜNfi.
LEIPZIfi UND HEUffilLBER«.
C. F. WINTER'scHit VEBLAG8HANDLÜNG,
1879.
BAEOIf CARL CLAUS VOS DER DECKEFs
REISEN IN OST-AFRIKA.
DRITTER BAND:
WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE.
DKITTE ABTHEILUNG:
GEOLOGIE; BOTMIK; METEOROLOGIE; ASTRONOMISCHE, GEODÄTISCHE
UND HÖHENMESSÜNGEN; MAGNETISCHE BEOBACHTUNGEN; GESCHICHTS-
TABELLEN; LITERATÜRÜBERSICHT.
BEABBEITET
VON
AL.SADEBECK; P. ASGEEBSOIT, BOEGOLEB, F.W. EL ATT, M.£ÜM,
P. &. LOBEITTZ, W. SOITBEB; 0. KEBSTEIT; B. EASSEürSTEIIT.
MIT 1 GEOLOGISCHEN KAKTE, 10 UTHOGRAPHIETEN TAFELN ^<^ f^
UND 6 METEOROLOGISCHEN TABELLEN. i^' ^ ^^il
LiaPZI« T'ND HEIDELBERG.
C. F. WINTERscHK VERLAGSHANDLUNG.
1879.
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GAdrncVt bei E. Pols in LttipiiK.
Vorwort
Sechs Jahre sind bereits vergangeDy seit die fttnfte AbtheiluDg des von der
Decken'schen Reisewerkes, der von Hm. Prof. A. Oerstäcker bearbeitete Band ni, ii
unter dem Titel ^^Gliederthiere'^ veröffentlicht wnrde, und es kann scheinen, dass
Saumseligkeit des Herausgebers die Hauptschuld an dieser Verzögerung trägt Dem
ist jedoch nicht so, denn einerseits Hessen persönliche Verhältnisse ein rascheres
Erscheinen dieser letzten Abtheilung des von der Decken'sehen Reisewerkes nicht
zu, andemtheils waren die Schwierigkeiten, welche durch die Mannigfaltigkeit des
vorliegenden Stoffes sowie durch die bedeutende Anzahl der Mitarbeiter verursacht
wurden, bei diesem Bande ganz besonders gross. Als erster Entschuldigungsgrand
ist zu erwähnen, dass der Unterzeichnete erst Mitte 1874 von einem mehrjährigen
Aufenthalt in Palestina zurückkehrte, während dessen es ihm sowol an Müsse wie
an den nöthigen Hilfsmitteln gebrach, um wissenschaftliche Arbeiten mit Erfolg zu
treiben; danach verging wiederum mehr als ein Jahr, bis ich in einen anderen
Wirkungskreis übergetreten und in demselben so eingelebt war, dass ich ohne
Schädigung näher liegender Interessen mich wieder mit Nebenarbeiten beschäftigen
konnte, denn als solche musste ich die Vollendung des Decken'schen Reisewerkes
betrachten , nachdem ich mein bisheriges Verhältniss zu der Familie des Reisenden
gelöst, die mir, der schon früher bewiesenen Munificenz getreu, zum Abschied
noch ein wahrhaft fllrstliches Ehrengeschenk gespendet hatte. Einige der mir selbst
obliegenden Bearbeitungen (Geschichte Östafrikas z. B.) waren zwar ebenso wie
die von anderen Verfassern herrührenden Abschnitte „Geologie" und „ Literatur-
Übersicht <^ schon theilweis seit Jahren fertig gedruckt, indessen sollten sie nicht
vor Vollendung der letzten noch fehlenden Abtheilungen „Botanik" and „Erd-
magnetismus" zur Ausgabe kommen. Leider stand dem Heraasgeber der uiißprünglicb
von Hm. Professor Ascherson begonnenen „Botanik", Hm. Dr. Max Kuhn, ebenso
wie dem unterzeichneten Bearbeiter der magnetischen Beobachtangen , in Folge
vielfacher Berufsgeschäfte und anderer unabweisbarer Behindcrangen nicht soviel
Freizeit zur Verfügung, als erwünscht gewesen wäre zum Zweck eines raschen
Abschlusses der Arbeiten am Decken'schen Reisewerk. Es wird hiernach die lange
VI • Vorwort.
Verzögerung wol einigermassen entschuldbar erscheinen , und ich darf hoffen , in
massgebenden Kreisen wenigstens einen Tbeil der Nachsicht zu finden, welche der
allezeit opferwillige Verleger dieses Buches mir stets so freundlich gewidmet hat.
Auch in Betreff der Ausführung bin ich einige Erklärungen schuldig. Nach
dem in früheren Bänden des Reisewerkes bekannt gegebenen Plane der vorliegenden
Abtheilung sollte ein ,, Memoire zu den Karten'^ von B. Hassenstein und ,, Sprach-
■
liches'' von mir diesem Bande beigegeben sein; ersteres unterblieb, weil das über
die Karten zu sagende in die astronomisch -geodätische Abtheilung aufgenommen
wurde, und letzteres, ein systematisches Wörterbuch der Suahelisprache
mit Kennzeichnung der überraschend grossen Menge von Wörtern arabischen
Stammes, soll seiner Zeit, falls die zünftigen Philologen es der Mühe werth er-
achten, in einer Fachzeitschrift oder als besonderes Werkchen erscheinen.
Was nun die einzelnen Abtheiinngen dieses Schlussbandes anbelangt, so sind
dieselben nicht sämmtlich bis zur Gegenwart fortgeführt, was in dem erwähnten
ungleichzeitigen Fertigwerden derselben seine Erklärung findet. So wünschenswerth
nun auch eine nachträgliche Ergänzung jener Aufsätze aus manchen Gründen ge-
wesen wäre, so bedenklich erschien sie in andrer Hinsicht, weil dann wieder ein
neuer Verzug in der Herausgabe dieses Bandes entstanden wäre; überdies ist der
Zeitpunkt des Abschlusses jeder Abtheilung ziemlich unwesentlich, sobald man ihn
nur kennt , ja es wird sogar vortheilhafter sein , an Stelle einiger jetzt veröffent*
lichten Nachträge in mehreren Jahren erst eine umfassendere Arbeit zu erhalten,
welche, wo dieses Reisewerk abschliesst, beginnt und die zahlreichen neueren
Entdeckungen, die jetzt noch theilweis im Gange sind, in desto grösserer Voll-
ständigkeit darstellt Der Grundgedanke bei Abfassung dieses Buches, „dass auf
dem begrenzten Gebiete, um welches es sich hier handelt, ein Abschluss mit dem
bisher bekannt Gewordenen oder Gesammelten erzielt und so späteren Forschern
einestheils ein bequemes Hil&mittel an die Hand gegeben, andemtheils aber die
Mühe gespart werden soll, erneute Umschau nach älterem und ältestem Material
zu halten^', würde somit auch hierin durchgeführt sein. Nur bei der tabellarischen
Uebersicht der Geschichte Ostafrikas ist für die wichtigsten Ereignisse der
letzten vier Jahre ein kleiner Nachtrag hinzugekommen; die Literatur üb ersieht
aber, welche mit November 1873 abschliesst, wird vortheilhafter erst nach einem
längeren Zeitraum fortgesetzt werden, wenn die Nothwendigkeit dazu sich heraus*
stellen sollte, und zwar am besten von dem Verfasser Hm. Hassenstein selbst,
welcher die hierfür nöthigen Materialien auch jetzt noch sammelt. In der Geologie,
auf welche das Gesagte sich ebenfalls bezieht, sowie vor Allem in der Zoologie
und Botanik liegen die schönen Sammlangen des unermüdlichen J. M. Hildebrandt
vor, welche die von mir erhoffte neue Epoche in der Erforschungsgeschichte Ost-
afrikas bereits würdig eingeleitet haben; ihre zusammenhängende Veröffentlichung
wird indessen erst später erfolgen, wennschon an dieser Stelle ein Theil der reichen
Fnnde dieses musterhaften Sammlers mit zur Verwerthang gekommen ist, und zwar
Vorwort. VII
seine Farne in Dr. Max Knhn'ti Cryptogamae vasonlares, dem wichtigsten Theile
des unter seiner Redaktion entstandenen Abschnittes ,, Beiträge zur Botanik von
Ostafrika '^ Zu meinem Bedaaern ist es trotz aller Bemtthnngen nicht gelangen,
für die in Bede stehende ^^Botanik^', welche bereits die von Albrecht Boscher
gesammelten Algen in der vorzüglichen Bearbeitung Dr. W. Sonder's mit umfasst^
auch die übrigen Boscher'schen Pflanzen zu erhalten, da Herr Dr. Beichenbach
in Hamburg sie in seiner Privatsammlung verschlossen hält und weder selbst
bearbeitet, noch Anderen zur Durchsicht überlässt. Diese Ungefälligkeit oder Saum-
seligkeit jenes Hamburger Gelehrten ist umsomehr zu beklagen, da der Heraus-
geber, in Uebereinstimmung mit der von der Decken'schen Familie, sich die Auf-
gabe gestellt hatte, dem Andenken des leider so Artth verstorbenen Beisenden, in
dessen Gesellschaft Carl von der Decken einst so Grosses zu leisten hoffte (siehe
Band I. Seite 140), in diesem Beisewerk ein besonderes Denkmal zu setzen, eine
Absicht, welche nunmehr hauptsächlich nur in den Sonder'schen „Algen" und iir
Dr. G. Börgen's pietätvoller Bearbeitung der Boscher'schen magnetischen
Beobachtungen verwirklicht worden ist, nicht aber in seinem Lieblingsfach,
der Phanerogamenkunde.
In der astronomisch-geodätischen Abtheilung und in der ersten
Hälfte der magnetischen Beobachtungen sind nur die Messungen von
der Deeken's und seiner Begleiter, theilweise sogar mit einiger Beschränkung (siehe
Seite 104 des astr. Abschnittes), zur Darstellung gekommen, und zwar in der Art,
dass der wissenschaftliche Beisende genaue Auskunft findet über die benutzten
Instrumente und Methoden sowie über die Fehler, welche vorzugsweise zu ver-
meiden sind, und über die Art und Weise, in welcher man am vortheilhaftesten
beobachtet. Die Meteorologie von Sansibar (s. S. 3 daselbst) enthält haup^
sächlich eine ausitihrliche Bearbeitung der von Dr. G. Edwin Seward, damals Arzt
in Sansibar, mit ausserordentlicher Freundlichkeit für diesen Zweck znr Verfügung
gestellten Beobachtungen, während die Aufzeichnungen der Decken'schen Expe-
ditionen ihre Verwerthung in dem astronomisch-geodätischen Theile gefanden haben
nnd einiges andere, mir seinerzeit zugegangene werthvoUe meteorologische Material
später in Fachblättem zur Veröffentlichung gelangen soll, da es sich in den Bahmen
dieses Beisewerkes nicht gut einfügen liess.
Wie der erzählende Theil des von der Decken'schen Beisewerkes Ihrer König-
lichen Hoheit der Frau Kronprinzessin vonPreussen gewidmet wurde,
um dieser erhabenen Frau, durch hochderen wohlwollende Fürsprache dem Beisenden
manch wichtige Vergünstigung von Seiten der englischen Marine zu Theil geworden,
eine wenn auch noch so unbedeutende Erkenntlichkeit zu bezeigen, so glaubte ich
in diesem Schlussband einer Pflicht der Dankbarkeit nachkommen zu müssen durch
zwei Widmungen : eine allgemeine und persönliche, durch Zueignung der „Meteoro-
logie'' an H. W. Dove, und eine besondere, indem ich die „astronomisch-geodä-
tischen und magnetischen Beobachtungen'^ dem Andenken meines hochverehrten.
Vm ' Vorwort.
» • '
nnnmebr gleichf^flls cUthiDgeschiedeften Lehrers- und Freundes, Professor A. Er man
weihte^ welcher stets in sßlbsfloser Weise hilfsbereit war, wo es galt mich vor-
zubereiten flir meine Aufgabe bei der von der Deeken'schen Expedition, oder mich
zu berathen und zu untersttitzen bei VerwerthuBg der Ergebnisse, an denen er
stets so regen Aniheil genommen.
Lebhaftesten Dank bin ich ausserdem Hm. Oeheimrath Prof. Dr. Bruhns in
Leipzig schuldig, der mir, wie vielen Anderen vorher und naehher, bereitwilligst
mit Bath und That beistand, so oft ich mich an ihn wandte, und desgleichen Hm.
Prof. F. Tietjen hier, welcher in ebenso freundlicher Weise meine Bestrebungen
forderte. Nicht zum Wenigsten endlich schulde ich Dank meiner Gattin, welche
mir und meiner Arbeit zu Liebe sich auf Logarithmen und trigonometrische Formeln
einübte und danach den grössten Theil der zahlreichen Eontrolrechnuogen selb-
ständig durchführte sowie die Arbeit der Korrekturen mit mir theilte; sie war mir eine
durch Sicherheit im Arbeiten wie durch stete Bereitwilligkeit gleich ausgezeichnete
Gehilfin, und ich glaube mich ganz besonders verpflichtet, ihr hier volle Aner-
kennung zu spenden, weil es ihrem stillen und anspruchslosen Wirken so wesent-
lich mit zuzuschreiben ist, wenn das Erscheinen dieses Bandes nicht noch später
erfolgte.
Wie viele Mängel und Schwächen das nunmehr vollständig vorliegende
von der Decken'sche Reise werk hat, weiss Niemand besser als ich. Trotzdem
flbergebe ich es ohne Scheu der Oeffentlichkeit , weil ich überzeugt sein darf, mit
redlichem Bemühen nach dem Besten gestrebt zu haben, und weil ich hoffe, das
hier Gebotene bald durch voUkommnere Leistungen übertreffen zu sehen. Berichti-
gungen und wohlmeinenden Tadel nehme ich stets mit Dank entgegen, auch werde
ich nach wie vor bestrebt sein, mir anzueignen, was wissenschaftlichen Beisenden
in meinem Fache von Vortheil werden kann, und werde Jungem der praktischen
Erdkunde immer gern zu Diensten stehen, wenn sie das Wenige, was ich auf
regellosen Pfaden lernte und erfuhr, für ihre Unternehmungen zu nützen wünschen.
Berlin, im Juli 1879.
Otto Kersten.
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TTebersicM der Ergebnisse
der Reisen
C. C. Yon der Deeken's und seiner Begleiter.
Da wol nur Wenigen ein vollständiges Exemplar dieses umfangreichen nnd
mannigfach gegliederten Reisewerkes zu Gesicht kommen wird, so lasse ich für
Diejenigen y welche sich näher fär die von der Decken'schen Forschongsreise
interessiren — die eine der grössten von einem deutschen Privatmann auf eigene
Kosten unternommene ist — eine gedrängte Uebersicht der Ergebnisse folgen,
an welche ein kurzes Verzeichniss des Inhalts aller sechs Bände (4 Bände
in 6 Abtheilungen) sich anschliesst, sowie ein Verzeichniss der neuen Arten und
Genera aus Band III (s. S. XVIII u. XXI).
Von dem erzättlendeii Thell» dessen Schlussband im Jahre 1870 erschien^
sind besonders die Karten hervorzuheben, durch welche die Ostküste Afrikas, von
10^ S. Br. bis 4® N. Br. , nebst den benachbarten Inseln auf zusammen 10 Blättern,
zumeiat im Massstabe von 1 : 300000 bis 1 : 1000000, zur Darstellung gekommen
ist, während Blatt II (1 : 7500000, von 23<^ S. bis 8^ N. reichend) das ganze mittlere
Ostafrika umfasst und die Routen v. d. Decken's, sowie anderer hervorragender
Reisenden wiedergibt. Die grossen geographischen Entdeckungen der Neuzeit haben
zwar bedeutende Aenderungen der Karten zur Folge gehabt, doch beziehen sich
diese zumeist auf das hochwichtige Seengebiel^ und nur in einzelnen Fällen auf die
der Kflste näher gelegenen Landstriche, in denen v. d. Decken's Forschungen sich
bewegten, sodass die meisten Karten dieses Reisewerkes auch heute noch den
Stand unserer Kenntniss richtig darstellen, wennschon ihre Verbesserung, wie an
mehreren Stellen der geodätischen Abtheilung hervorgehoben worden, jetzt mehr
als je erwünscht und nothwendig ist. Eigentliche Aufnahmen innerhalb dieses
Gebietes, welches vermutlich in den nächsten Jahren die Aufmerksamkeit unserer
Pionniere in höherem Masse auf sieh ziehen wird, haben wir. erst in jüngster Zeit
durch die Gebrüder Clemens und Gustav Denhardt erhalten, welche von Mitte bis
Ende 1878 einzelne Küstenstriche an der Formosabai sowie den Tanafluss (nicht
Dana, wie es im Reisewerk heisst) bis oberhalb Engatana sehr sorgfältig vermessen
und durch ihre demnächst zu veröffentlichenden Aufnahmen unsere bisherigen
Ansichten in Bezug auf letztgenannten schiffbaren Fluss völlig umgestaltet haben.
Im Bereich des Djubaflusses und in dem südlichen Somalilande ist seit
V. d. Decken's ruhmreichen Forschungen von keiner Seite aus etwas Nennenswerthes
gethan worden, eine Thatsache, die besonders uns Deutschen zur Unehre gereicht,
da, wie „Astronomie'' S. 103 gesagt, die Barbaren jener Gegenden glauben mtissen
X ' Uebeisicbt der Ergebnisse der Reisen G. C. ?oq der Decken's und seiner Begleiter.
dass es niis an Geld, Mut nnd Unternehmungslust fehle, um Etwas durchzuführen,
was sie, wenn einem der Ihrigen etwas Aehnliches wie von der Decken und seinen
Begleitern begegnet wäre, jedenfalls längst schon mit Aufbietung all ihrer geringen
Mittel gethan haben würden. Hoffentlich bleibt dieser Makel nicht mehr lange an
uns haften, denn der hochverdiente Chef der deutschen Admiralität, dem jetzt
genügende Mittel zur Verfügung stehet), weiss nationale Forschungsarbeit wohl zu
schätzen, und unsere wackeren Seeoffiziere werden, wenn der Ruf an sie ergeht,
nicht zaudern, ihrem ebenso braven als unglttcklichen Kameraden von der Armee
die Ehre zu erweisen, welche ihm gebührt: sein schön begonnenes Werk zu
vollenden zum Nutzen der Wissenschaft und des Vaterlandes.
Was sonst noch in kartographischer Beziehung wünschenswerth ist, findet
sich erwähnt in der vorliegenden Abtheilnng Bd. III, m auf den Seiten 49, 86 f. (betr.
Meru und Kilimandscharo, wissenschaftliche Stationen nnd nächster Weg nach dem
Ukerewesee), S. 49 (Aruschaberge, Kahe und oberer Pangani), S. 51 f. (Buragebirg
und Kadiaro), S. 53 (Usambara und Paregebirge), S. 54 (Mitwirkung einheimischer
Fürsten), S. 55 (Landstrich N. und S. von Mombas), S. 57 (Rekognoscirung nnd
Einzelforschung), S. 63 (Aufnahmen durch Depressionswinkel), S. 76 f. (physikalisch-
meteorologische Stationen), S. 91 und 99 f. (Djubagebiet), S. 103 (Ganane) und
S. 104 (Erkundigungen).
Auf die in neuester Zeit so sehr in den Vordergrund getretene Kolonisations-
frage ist im erzählenden Theil an folgenden Stellen Rücksicht genommen: Bd. 1
S. 272 (die Dschaggastaaten am Kilimandscharo), S. 316 f. (Usambara), S. 332
Anm. 18 (Matake's Residenz); Bd. II S. 191 f. (verschiedene Arten von Kolonien),
S. 192 ff. (Wichtigkeit der Kolonien für Deutschland), S. 344 f. (Djubaflnss und
südliches Somaliland), S. 371 f. und 377 (Witu) und ausserdem in Bd« III, m an
den schon oben erwähnten Stellen S. 54 u. 57 (Vorschläge für Forschungsreisende).
Von den zahlreichen Abbildungen haben nicht wenige ein wissenschaftliches
oder künstlerisches Interesse. Das mit grosser Sorgfalt gearbeitete alphabetische
Register dieses Theiles wird denen, welche SpezialStudien machen wollen, eine
willkommene Beigabe sein, desgleichen auch der Datumanzeiger (S. 396), welcher
die wichtigsten Daten aus dem Forschungswerk v. d. Decken's und seiner Begleiter
in chronologischer Reibenfolge enthält.
Die Sammlungen und Messungen der Expedition sind in dem nunmehr fertig
vorliegenden wlssenseliaftillelieii Theile behandelt, dessen I. Abtheilung
(Säugethiere, Vögel etc.) bereits im Jahre 1869 erschienen ist, während Abth. II
(Gliedertbiere) im Jahre 1873 zur Ausgabe gelangte. In der soeben zum Abschluss
gekommenen Abth. III, in welcher, neben den geologischen Verhältnissen Ostafrikas
und den gesammelten Pflanzen, hauptsächlich die wissenschaftlichen Beobach-
tungen der Expeditionsmitglieder dargestellt sind^ war ich stets bemüht, Anregung
zu neuen Forschungen zu geben und auf die Fehler aufmerksam zu machen, welche
häufig von Reisenden im Dienste der Wissenschaft begangen werden, sowie die zur
Anwendung gekommenen Instrumente, Beobachtungs- und Rechnungsmetboden ein-
gehend zu erläutern, wo Dies nöthig erschien. Die hierher gehörige ,,]leteoroIogle
von Sansilmr'' enthält nicht die meteorologischen Beobachtungen der Expedition,
die bei Gelegenheit der barometrischen Höhenmessnngen mit zur Verwerthung
gekommen sind (s. Band III, astronomisch -geodätische Abtheilnng, S. 70 f., 72 f.,
100 f. etc.), sondern diejenigen des englischen Arztes Dr. G. Edwin Seward.
Uebersicht der Ergebnisse der Reisen C. C. von der Decken*s und seiner Begleiter. XI
m
m
Diese habe ich, da sie mit grosser Sorgfalt, Regelmässigkeit und Ausdauer augestellt
sind, 80 Yollständig wie möglich zu bearbeiten gesucht. Unter den hieraus erzielten
Ergebnissen, welche durch Text und Tabellen, analytische Behandlung und graphische
Darstellungen veranschaulicht sind, hebe ich besonders hervor die Bemerkungen
über: die Ursachen der täglichen Barometerschwankungen und die damit
verknüpften Erscheinungen (S. 9 ff.), die Milde des Sansibarklimas und die
Wirkung der Monsune auf den Temperaturgang (S. 12 ff.), den täglichen
and jährlichen Gang der Luftfeuchtigkeit (S. 17 f.), die Jahreszeit-
Winde und Begenzeiten (S. 23 f.), Gestank vom Strande und Salubrität
des Klimas (S. 28 f.), tageszeitliche Vertheilung der Winde (S. 29 f.),
den jahreszeitlichen Windwechsel im westlichen indischen Ocean (S. 31),
und die auf S. 35 f. sowie in der Astronomie etc. S. 49, 76 f. und 86 f. aufgeführten
Desiderata. Einer besonderen Beachtung seitens der Meteorologen und Seeleute
empfehle ich die graphischen Darstellungen auf Tafel I bis V nebst dem
zur Erläuterung derselben auf S. 7 und 30 f. Gesagten.
Dem Abschnitt „Astronomische, geodätische und HShenmessangen^* ist auf
S. 105 f. eine Zusammenstellung der beobachteten geographischen Breiten und
Längen sowie der wichtigsten Höhenbestimmungen beigefllgt, und zwar mit
Hinweis auf die bezüglichen Seiten des Textes, sodass diese Uebersicht zugleich als
Register des ganzen Abschnittes dienen kann und denen willkommen sein wird,
die sich eingehender unterrichten wollen über die Art und Weise, auf welche die
Endergebnisse erhalten wurden; das sehr ausführliche Inhaltsverzeichniss macht es
bequem, das ausserdem Interessante herauszufinden. Wer blos die Resultate sucht, sei
noch auf einige Höhenmessungs-Tabellen verwiesen, welche in der erwähnten
Zusammenstellung astronomisch oder trigonometrisch festgelegter Hauptpunkte nicht
Auiiiahme finden konnten: S. 75 f. (Halteplätze der zweiten Dschaggareise), S. 79
(Stationen und Halteplätze der ersten Dschaggareise), S. 88 f. (Ugono-, Pare- und
Risnngu- Berge) und S. 89 f. (sonstige vom Kilimandscharo-Gebiet sichtbare Berg-
gipfel). Winke für Reisende, betreffend Instrumente, Messungsmethoden u. dgl.
finden sich auf den Seiten 3 f. (Universalinstrument), S. 4 f. (benutzte Rechnungs-
fonneln), S. 8 (Längenbestimmung durch Mondhöhen), S. 17 (Instrumentfehler und
sein Einfluss auf Breiten- und Zeitbestimmungen), S. 18 f. (Berechnung der Zeit-
änderung für je V geänderte Höhe des Gestirns und 1' grössere oder kleinere
Breite), S. 28 f. und 32 f. (summarische ührgänge), S. 30 (Verzögerung der Uhr-
gänge während des Marsches), S. 33 f. (Behandlung der Uhren auf Reisen), S. 37 f.
(Längenbestimmung durch Mondsterne), S. 41 ff. (das „Problem der drei Breiten^^
zur Bestimmung von Längen- und Breiten unterschieden), S. 46 (Bergprofile und
Skizzen), S. 49 f. (rohe Distanzmessung), S. 57 ff. (Aufnahmen durch Depressions-
winkel, trigonometrische Höhenmessungen), S. 64 f. (Reisebaroroeter), S. 66 (Kor-
rektion wegen Luftgehalt), S. 67 (meteorologiijches Reisestatif), S. 71 (Mittelwerthe
aus unregelmässigen Beobachtungen), S. 73 (Berechnung der barometrischen Höhen-
mesBungen), S..77 f. (Aneroide und Siedethermometer), S. 83 f. (Berechnung der
wahrscheinlichen Fehler), S. 92 f. (Wink für Breitenmessnngcn) , S. 94 f. (korre-
spondirende Höhen und Anordnung der Beobachtungen), S. 96 (feststehende und
Reflektionsinstrumente) und S. 99 (Flussaufnahmen).
Auch den „magnetischen Beobachtungen'^ ist eine Uebersicht der Ergeb-
nisse ans den Messungen Dr. Roscher's und der Mitglieder der v. d. Decken'schen
Expedition beigefügt (S. 47 f.), nebst einem ausfuhrlichen Inhaltsverzeichniss, sodass
XII Uebersicht der Ergebnisse der Reisen C. C. von der Decken 's nnd seiner Begleiter.
hier nnr auf einige weitere „Winke" hingewiesen zu werden braucht; dieselben
finden sich auf S. 3 ff. (betr. Instrumente und Methoden), S. 4 (Wichtigkeit eines
kleinen Theodoliten), S. 6 ff. (Berechnung der Beobachtungen), S. 17 f. (Ergänzung
unvollständiger Intensitätsmessungen und Veränderlichkeit des Magnetismus im Ab-
lenkungsstab), S. 19 (Winke fttr Intensitätsbestimmungen), S. 26 (Prüfung der
Bussole), S. 29 f. (Werth der auf den Seekarten angegebenen Deklinationen; Schema
für Inklinationsbeobachtungen), S. 34 (Wichtigkeit guter Inklinationsnadeln), S. 35 f.
(der Lamont'sche Reisetheodolit; Berechnung der Intensitätsbeobachtungen), S. 36
(indirekte Inklinationsbestimmungen), S. 37 ff. (Ergänzung der Roscher'schen Dekli-
nationsmessungen) und 44 (Inklinationskonstante seines magnetischen Theodoliten).
Was nun die Sammlungen der y. d. Decken'schen Expedition betrifft, so ist
in der ^»Geologie von Ostafrika'' von Prof. AI. Sadebeck zum ersten Male der Ver-
such gemacht worden, das für dieses Fach vorliegende, nicht gerade sehr reichliche
Material, in Verbindung mit dem von Anderen gesammelten, fbr eine Uebersicht der
geologischen Verhältnisse des Gebietes zwischen Abessinien und dem Sambesi zu
yerwerthen, ein, wie der Verfasser selbst gesteht, einigermassen gewagtes Unter-
nehmen, das aber von grossem Nutzen für den Reisenden in jenen Gegenden ist,
indem es ihm eine Uebersicht des bis jetzt Vorhandenen gibt und seine Aufmerk-
samkeit auf das noch Fehlende lenkt Die beigegebene „Kartenskizze'^, welche
später voraussichtlich bedeutende Aenderungen erfahren wird, ist sicherlich ein
gutes Hilfsmittel fttr künftige Reisende, wennschon sie, wie Prof. Sadebeck auf
Seite 4 bemerkt, nicht überall auf sicherem Boden steht; die dem Verfasser zu
Gebote stehenden Materialien waren spärlich genug, aber ein Anfang musste doch
irgend einmal gemacht werden. Sehr werthvoU für A. Sadebeck's Arbeit waren
besonders Thornton's Notizen und Sammlungen; was sonst noch benützt wurde,
findet sich auf Seite 5 der „Geologie" angeführt
Früher glaubte man, dass ganz Ostafrika dem krystallinischen Gebirge ange-
höre; jetzt hat sich diese Ansicht wesentlich geändert, und nicht nur vulkanische
und metamorphische Gesteine, sondern auch Steinkohlen- und Juraformation sind
vielfach nachgewiesen worden. Kurze Rekapitulationen der erlangten Ergebnisse
(auf S. 22 über die Geologie des oberen Nilthals und des abessinischen
Hochlandes, S. 29 des Aequatorialgebietes und S. 37 des Zambesi-
gebietes) sowie ein Anhang über die allgemeine Geologie Ostafjrikas
(S. 87 ff.) gestatten einen raschen Ueberblick. Vulkane finden sich, soviel bis
jetzt bekannt, nur im Aequatorial-Gebiet und nördlich davon. Von Metallen,
Erzen und wichtigen Mineralien ist erwähnt: Gold auf S. 11, 22, 31 und
32 f.; Kupfer S. 24 und 33 (Malachit); Bleiglanz S. 27 (bei Mombaa) und 32 f.;
Eisen, bes. als Sand und Thoneisenstein, auf S. 14 f., 18, 20, 21, 25, 27, 30,
31 ff. und 34; Salz S. 21; Steinkohlen S. 20, 28 und 33 f. Von Ver-
steinerungen und Verkieseiungen handeln S. 19, 20 (Jura), 21, 28 (Jura bei
Mombas), 35 und 36 f. Einige Winke für nicht fachmännische Sammler sind auf
S. 3 gegeben , und der Schlusssatz auf S. 40 weist darauf hin , wieviel Neues der
Paläontolog und Petrograph noch aus Ostafrika erwarten dürfen.
In dem Abschnitt „Beiträge zur Botanik'^ ist ein sehr lückenhaftes Material
zur Bearbeitung gekommen. In einigermassen nennenswerther Anzahl wurden nnr
Uebersicbt der Ergebnisse der Reisen C. C^ ?on der Decken's und seiner Begleiter. XIII
Kryptogamen gesammelt , für welche v. d. Decken ein besonderes Interesse
hatte; Phanerogamen sind nor gelegentlich — vor Allem bei der Besteigung des
Kilimandscharo — anfgegriffen worden, weil die Mitglieder der Expedition zumeist
von anderen Arbeiten vollkommen in Anspruch genommen waren. Die während
der Djubareise, namentlich von Dr. Linck, gesammelten Pflanzen sind bei dem
Untergange der Expedition mit abhanden gekommen. Leider war von uns auch
auf der Insel Sansibar nur wenig gesammelt worden, dagegen hatte ich Gelegenheit,
auf den Komoren sowie bei Bergwanderungen auf der Insel Bäunion (Bourbon)
und auf den Seschellen eine Anzahl Pflanzen zusammen zu bringen. Hat somit
das V. d. Decken'sche Unternehmen der Botanik verbältnissmässig wenig genützt,
so ist eine Entschädigung hierfUr in Kurzem nachgefolgt durch die grossartigen
Sammlungen J. M. Hi Idebrand t's, welche nicht nur die Herbarien, sondern auch
unsere Treibhäuser in ausserordentlicher Weise bereichert haben.
Die Gesammtzahl der in den „Beiträgen zur Botanik'^ aufgeführten Pflanzen
beträgt 302, darunter nur 1 neues Genus, 20 neue Arten und 17 neue Varietäten *) ;
hierzu kommen noch von der Boscher'schen Sammlung 40 Algen mit einem neuen
Genus und 2 neuen Arten. Wie bedauemswerth es ist, dass in Folge der Weigerung
Prof. Reichenbach's in Hamburg nicht auch die Roscher'schen Phanel-ogamen mit
veröffentlicht werden konnten, habe ich schon im Vorwort (s. S. VII) bemerkt.
Von der Beigabe floristischerUebersichten musste bei der Unzulänglichkeit
des vorhandenen Materials hier abgesehen werden, doch hat Hr. Dr. Kuhn, welcher
die Herausgabe der botanischen Abtheilung leitete, wenigstens für die Gefäss-
kryptogamen der ostafrikanischen Inseln eine sehr dankenswerthe Zusammenstellung
auf S. 62 — 71 geliefert.**) Glücklicherweise stehen dem Reisenden in Ostafrika
jetzt bedeutende Hilfsmittel in dieser Beziehung zu Gebote durch Oliver's vorztigliche
Flora und durch die neuerdings erfolgte Veröffentlichung der Hildebrandt'schcn
Pflanzen, welcher, wie wir hoffen dürfen, bald reichhaltige Nachträge durch die
Bemühungen des jetzt noch in Sansibar weilenden Dr. Fischer folgen werden.
In der ersten Abtheilung des 3. Bandes sind zunächst die SSngeflilere,
Amphibien und Flsclie von Hrn. Prof. Peters behandelt. Die Sammlungen dieser
Thierklassen sind gleichfalls nicht sehr bedeutend, weil das Hauptaugenmerk der
Deeken'schen Expedition auf Beobachtungen gerichtet war und immer nur das
gesammelt werden konnte, was zufällig zu Gesichte kam. Von den überhaupt anf-
gefllhrten 29 Säugethieren und 42 Amphibien haben sich 2 bez. 4 als neu erwiesen.
Anf Fische hatten wir noch weniger Aufmerksamkeit verwendet, weil ein so aus-
gezeichneter Kenner wie Golonel R. A. Play fair, engL Consnl und Political Agent
in Sansibar, zur selben Zeit das Material sammelte zu dem von ihm und A. Günther
herausgegebenen grundlegenden Werke „The Fishes of Sansibar '' und wir als
Laien nicht hoffen durften, neben diesem Spezialisten irgend etwas Nennenswerthes
zu leisten. Die wenigen von uns gesammelten Fische sind in jenem Werke mit
enthalten bis auf 4 neue Süsswasser fische, von denen einer die Veranlassung
zur Aufstellung eines neuen Genus gegeben hat (s. S. 144 ff.). Herr Prof. Peters
hat die Güte gehabt, eine Uebersicbt der bis zum Jahre 1869 bekannt gewordenen
*) Das Veizeichiiiss der oeuen Arten and Genera s. nnten S. XXI.
**) Nfiheres über das Material der kryptogamischen Abtheilung, zn welchem n. A. aach J. M. Hilde-
bimndt, Sdiweinfarth und die Sammlongen des rentorbenen Prof. Mettenins yiele Beitiüge geliefert haben,
findet sich in Dr. Knhn's firttherer Schrift ^Filices Deckenianae**.
XIV Uebersicht der Ergebnisse der Reisen G. C. von der Decken^s nnd seiner Begleiter.
Sängethiere nnd Amphibien beizugeben (Anhang S. 137 ff.), während Herr
Dr. T. Martens die Sttsswasserfische dieses Gebietes znsammenstellte.
Etwas reichhaltiger ist unsere TS^elsammlnn; ausgefallen , weil v. d. Decken
f)lr diese Thierklasse, die überdies zahlreicher ist und mehr in die Augen fällt,
sich ganz besonders interessirte ; es sind im Ganzen 126 Arten gesammelt worden,
von denen 19 neu waren. Der Wunsch des Unterzeichneten, späteren Beisenden
auch fUr diese Klasse eine übersichtliche Zusammenstellung des bisher Bekannten
zu bieten, aufs Freundlichste gefördert durch die v. d. Decken'sche Familie sowol
wie durch die Verlagshandlung, wurde Veranlassung zur Herausgabe des vierten
Bandes unter dem Titel: Die TSgel Ostafrikas, bearbeitet von Dr. 0. Finsch und
Dr. G. Hartlaub. Es sind in diesem werthvoUen Werke 457 Arten als ostafrikanisch
beschrieben und durch die sorgfältigsten, fast durchaus auf Vergleichung der
Originalexemplare gegründeten Beschreibungen unter Beigabe von 11 Tafeln in
Buntdruck dargestellt worden; unter ihnen befanden sich 10 neue Arten und 4 neue
Genera. Ausserdem sind in diesem Bande, des Vergleichs halber, noch 87 Arten
aus anderen Gebieten Afrikas (darunter 21 neue) in derselben sorgfältigen Weise
beschrieben und mehr als 300 einer kürzeren oder längeren Besprechung unter-
zogen worden« Die Verfasser sind somit berechtigt, die Hoffnung zu hegen (s. S. VI
des Vorworts zu Band IV), dass es dem in zoologischer Hinsicht einigermassen
vorbereiteten Beisenden in Ostafrika gelingen werde, mit Hilfe dieses Buches die
erlegten Vögel leicht und sicher zu bestimmen, und dass er Anregung finden möge
zu Beobachtungen des Lebens und Treibens der Angehörigen dieser Thierklasse.
Die in der ersten Abtheilung von Band UI noch aufgenommenen HoUasken,
Seesterne und Seelgel sind von Hm. Dr. Ed. von Martens bearbeitet worden. Von
Meerconchylien finden sich (s. S. 61 bis 65) 142 Arten als von uns gesammelt
aufgeftlhrt, unter denen allerdings, wie Dies von vornherein nicht anders zu erwarten,
keine neu waren, doch manche interessant genug, um zu weiterer Erörterung Anlass
zu geben. Bemerkungen über die geographische Verbreitung derselben sind im
Texte mit enthalten. Unter den 21 von uns mitgebrachten Land- und Sfiss-
wassermollusken (s. S. 55 und Anhang S. 160) erwiesen sieh 9 als neu. Für
letztere Abtheilung ist auf S. 148 ff. eine Uebersicht der bisher in Ostafrika ge-
fundenen Arten beigefügt. Die Seesterne und Seeigel sind nur durch 13 Arten
(1 neu) in unseren Sammlungen vertreten. Die hieran sich schliessenden Holo-
thurien, bearbeitet von Prof. C. Semper, stammen aus anderen Sammlungen und
sind nur zusammengestellt worden, um zu zeigen, wie dürftig unsere Kenntniss auf
diesem Gebiete noch ist; es waren nämlich ])\s Ende der sechziger Jahre nur
23 Holothurien aus dem rothen Meere bekannt und 19 von der Ostküste Afrikas,
und von den ersteren beschreibt Prof. Semper 3 neue Arten unter Beigabe der
nöthigen Abbildungen.
Ueber die v. d. Decken'schen Cmstaceen (49 Arten, darunter 5 neue und ein
neues Genus) hat Hr. Dr. F. Hilgendorf eine vorzügliche Arbeit geliefert, mit Be-
merkungen über deren geographische Verbreitung; hierzu gibt Hr. Dr. v. Martens
(auf S. 104 ff. und 147) eine gewiss jedem Sammler höchst willkommene Uebersicht
der bisher aus jenem Gebiet bekannt gewordenen Grustaceen mit Bezeichnung ihres
Vorkommens in den geographischen Bezirken: Rothes Meer, Sansibar, Mosambik,
Maskarenen und Natal, sowie ausserhalb der genannten Gegenden. 6 Steindmck-
tafeln dienen zur Erläuterung der Hilgendorf sehen Beschreibungen.
D^benicht der Ergebnisse der Reisen C. C. von der Decken 's and seiner Begleiter. XV
Das ziemlich reichhaltige Material ^ welches itir die Gttederthlere (Insekten^
Arachniden, Hyriopoden und Isopoden) vorlag, bot Hm. Prof. A. Gerstäcker Gelegen-
heit zu einer sehr umfangreichen Arbeit, welche eine besondere Abtheilung (die IL
von Band III) von nahezu 550 Seiten füllt und auf 18 kolorirten Kupfertafeln mit
etwa 200 Figuren eine grosse Anzahl neuer Arten dieser Thierklasse zur Dar-
stellung bringt. Die Gliederthiere sind fast durchaus vom Unterzeichneten gesammelt,
doch hat die Insektenordnung der Käfer eine sehr wesentliche und dankenswerthe
Bereicherung erfahren durch die in Sansibar von Mr. C. Cooke fUr das Museum
of Gomparative Zoologie zu Cambridge, U. S., gesammelten Arten, welche Hr. Dr.
Herrn. Hagen dort im Einverständniss mit Prof. L. Agassiz Herrn Dr. Gerstäcker zur
BearbeitUDg anvertraute und davon dem Berliner Museum in hOchst anerkennens-
weither Weise alles dasjenige ttberliess, was in dessen allerdings sehr reichhaltigem
eotomologischen Kabinet noch nicht vertreten war. Eine namentliche Aufzählung
der neuen Arten (415 allein unter den 737 Insektenarten) würde hier zu weit
fuhren, doch mag die folgende kleine Tabelle eine' Uebersicht bieten Ober das Ver-
hältniss der neuen zu den überhaupt gesammelten Arten in den grosseren Unter-
abtheilungen der Klasse (vgl. S. 440 der „Gliederthiere'O-
Coleoptera 458 Arten, davon 281 Arten neu.
Orthoptera 88 „ „ 53 „ „
Hymenoptera 63 „ „ 28
Lepidoptera 40 „ „ 12
Hemiptera 74 „ „ 35
Neuroptera und Diptera 14 „ „ 6 „ „
Arachnoidea 49 „ „ 41 „ „
Myriopoda 19 „ „ 15 „ „
Isopoda 4 „ „ 3 „ „
Die Anzahl der neuen Gattungen ist ebenfalls beträchtlich. Natürlich kann
aus einer gewissermassen im Fluge zusammengebrachten Sammlung, welche wahr-
scheinlich noch nicht einmal 4 % der in jenen Gegenden vorhandenen Insekten-
arten enthält, kein zuverlässiger Schlnss auf den wirklichen Charakter der Insekten-
fauna des Sansibar -Gebietes gezogen werden; immerhin jedoch sind manche
lehrreiche Folgerungen auch ans diesem Bruchstück zulässig. Hr. Dr. Gerstäcker
hat sich der Mühe unterzogen, eine höchst lehrreiche zoogeographische Statistik
aus der vorliegenden kleinen Sammlung abzuleiten (s. S. 438 ff.) und hat hieran
eine ebenso interessante Charakteristik der Insektenfauna Madagaskars gefügt,
welche keineswegs so sehr von deijenigen des afrikanischen Kontinentes abweicht,
wie man Dies nach Aeusserungen von Forschem auf dem Gebiete der höheren
Thierwelt hätte vermuten müssen, sondern nur ein Bindeglied zwischen Afrika und
Ostindien darstellt
Einige kleine Monographien finden sich in der Inhaltsübersicht (S. XII oben)
verzeichnet, und die Gesichtspunkte, welche den Herrn Veriasser bei dieser Arbeit
leiteten, sind in seinem Vorwort auseinandergesetzt.
» 7)
Zu den Zusammenstellungen für den Gebranch des Reisenden, von
denen ich mehrere (faunistische Uebersichten etc.) schon bei Besprechung der
natorgeschichtlichen Abtheilungen erwähnte, gehört auch die sehr dankenswerthe
tebersleht der Ostaflrika betreffenden Literatur von B. Hassenstein und die
XVI Ueber^bt der Ergebnisse der Reisen G. C. Ton der Decken^s utd seiner Begleiter.
tabellarische Ueb^rsicbt der Geschichte Ostafrikas Yom Unterzeichneten.
Beide Abschnitte der dritten Abtheilnng von Band III sind schon im Vorwort knrz
erörtert worden ; es bleibt mir hier nnr übrig darauf hinzuweisen, dass der Hassen-
stein'schen Arbeit einige beachtenswerthe geographische Notizen beigefügt sind,
und zwar über die Strasse von Kiloa zum Niassasee, das Qnellgebiet des
Lufidschi und die Ostkttste von Angasija (Gross -Eomoro) nach den ans
freundlich zur Verftlgnng gestellten Beobachtungen des französischen Gapt BigreL
Die Geschiohts-llebersleht, welche bis Ende 1878 fortgeführt ist und Geschlechts-
tafeln verschiedener Herrscherfamilien (der Msara von Mombas, der Ahn Saldi
von Maskat und Sansibar und der Regenten von Pata) enthält^ soll hauptsächlich den
Reisenden aufklären über die Vergangenheit jener Gegenden und ihrer Bewohner,
sowie gleichzeitig Anregung geben zu neuen Forschungen in dieser Hinsicht und
zum Studium des ausführlichen und gediegenen Guillain'scben Werkes, welches
leider die meisten Leser durch seine Unübersichtlichkeit etwas abschreckt.
Ein Wort der Erklärung geziemt sich noch dafttr, dass der Plan dieses
Reisewerkes nicht ganz programmmässig ausgeführt wurde. Das Memoire zu
den Karten, welches seinerzeit in Aussicht gestellt war, blieb fort, weil der
Kartograph des Werkes, Bruno Hassenstein; inzwischen zu anderen Arbeiten
bei der geographischen Anstalt von Justus Perthes in Gotha berufen worden war,
und wurde ersetzt durch erläuternde Bemerkungen in der astronomisch-geodätischen
Abtheilung selbst; das „Sprachliche^' aber, welches von Unterzeichnetem nahezu
fertig gearbeitet, bisher jedoch zurückbehalten wurde in der Hoffnung, noch ein-
mal Gelegenheit zu einer gründlichen Revision zu erhalten, soll seine Verwerthung
ausserhalb des Rahmens dieses Buches finden, und zwar wird Dies der Wahrschein-
lichkeit nach unter überaus günstigen Umständen geschehen können, da eine begabte
und hochgebildete Dame aus Sansibar, die Schwester des dortigen Sultans und
nachmals Gattin eines hamburger Kaufmanns, die jetzt in Berlin weilt, ein leb
haftes Interesse an derartigen Arbeiten auf dein Gebiete der Hauptsprache ihres
Heimatiandes nimmt
Blicken wir nun zurück auf die Gesammt-Ergebnisse der v. d. Decken'schen
Expedition, so müssen wir, trotz aller vorhandenen Mängel und Lücken doch zuge-
stehen, dass nur selten ein deutscher Privatmann auf solchem Gebiete mehr geleistet
hat als Baron Carl Claus v. d. Decken*) und müssen zugleich unser Bedauern
aussprechen, dass nicht öfter ein junger Mann von Stellung und Vermögen in die
Feme geht, um gleichen Ruhm zu erwerben, anstatt in den Grossstädten Europas
Zeit, Geld und Gesundheit in Nichtigkeiten zu vergeuden. Man entgegne nicht,
dass nur Wenige dazu die Befähigung besitzen; denn die Geschicklichkeit zur
Leitung einer Expedition lässt sich, wenn man mit leichteren Aufgaben beginnt, nicht
allzuschwer erwerben, und tüchtige wissenschaftiiche Kräfte zur Begleitung eines
solchen Führers finden sich stets, wenn nur die Mittel vorhanden sind. Noch
*) Die Gesammtk Osten der Reisen C. G. von derDecken's mögen sich anf mehr als 250,000 Rm.
belaufen , 7on denen die Hälfte allein anf Erwerbung und Transport des zur Djnba-Ezpedition benatzten
Dampfers kommt; die Herausgabe des Reisewerkes kostete ansserdem an 70,000 Rm., wozn die
V. d. Decken sehe Familie eine namhafte Samme beitrug, indem sie die Karten, Dlustrationen und Honorare
zu einem grossen Theile bezahlte, während die 0. F. Winter^sche Yerlagshandlung alle Übrigen Her-
stellungskosten ftbemahm.
Debcrsicht der Ergebnisse der Reisen G. C. von der I)ecken's und seiner Begleiter. XVII
ein Pnnkt ist es endlich^ den ich hierbei wiederum; wie ich es dchon öfters gethan,
kenrorheben moss, dass unser geographischer Forschungseifer sich etwas mehr als
bisher in nationaler Richtung geltend machen sollte, nämlich einestheils so, dass
man den, welcher Ttichtiges leistet , vor Noth und Sorgen schtttzt und ihm seine
mühsamen Arbeiten thunlichst erleichtert, und andemtheils auch so, dass diejenigen,
welche berufen sind zu Förderern der geographischen Forschung, es fUr eine
heilige Pflicht erachten, dem Reisenden, welcher auf dem Felde der Ehre gefallen
isty wenigstens soviel Achtung zu bezeigen, dass man Alles, was möglich ist,
thut, um seine Forschungen weiter zu führen. Was Deutschland den ermordeten
V. d. Decken, Dr. Linck u. s. w. gegenüber gethan oder vielmehr fast anderthalb
Jahrzehende hindurch zu thun unterlassen hat, wäre in England z. B. ganz undenk-
bar gewesen. So lange wir solche Schuld nicht sühnen, werden wir vergeblich uns
mühen, es den Engländern in Erweiterung unserer fernländischen Beziehungen auch
nur im Entferntesten gleich zu thun; nach diesem Ziele aber müssen wir streben,
und zwar mit allem Ernst und Eifer, und deshalb hoffe ich, so lieb mein Vater-
land mir ist, dass endlich jener alte garstige Fleck auf einem der ruhmreichsten
Blätter deutscher Entdeckungsgeschichte getilgt werde, und zwar mit emsiger Bei-
hilfe von Jedem, dem Stellung, Einfluss oder Vermögen den Beruf dazu gibt.
Geschieht Dies bald, und es ist noch nicht zu spät dazu, dann dürfen wir hoffen,
dass Deutschland endlich auch im fernen Auslande, und speziell bei Mitbewerb
um einen Antheil an der zukunftreichen Gestaltung des schwarzen Erdtheils, die ihm
gebührende Stellung einnehmen werde.
Berlin, Juli 1879, ^
Otto Kersten.
V. i). D^okeu, R«Uen HI, Z,
Kurze üebersicht des Gesammt-Inhalts
vom erzählenden and wissenschaftlichen Theile des
C. C. von der Decken'schen
KnB&Ueiider Theil,
bearbeitet von 0. Kersten.
Band I.
Erstes Buch. Sansibar. Seite
Der erste Tag in Sansibar 3
Allgemeines über die Insel 17
N&hr- nnd Nutzpflanzen 27
Thierwelt der Insel 49
Die BerOlkening 75
Staatliche Verhältnisse 115
Zweites Bach. Kiassa-Beise.
Kiloa 140
Die erste Heise ins Innere 161
BUckblick und Ergebnisse 178
Drittes Buch. Der Kilimandscharo (Reise
mit Bichard Thomton).
Mombas 190
Das Missionsgebiet 210
Bis an die Grenze der Wildniss .... 221
Beiseleben 231
Das Binnenland und seine Bewohner. . . 240
Der See Jipe 256
Das Dschaggareich Kilema . ^ . . . 267
Das Land Madschame 286
Letzte Versuche 304
Die Backreise 312
Anmerkungen 327
Hierzu:
25 eingedruckte Holzschnitte;
13 Tafeln in Holzschnitt, Suhlsüch,
Badirung und Photographie;
3 Karten mit 9 Kartons und 2 Routen-
Profilen.
Band IL
Viertes Buch. Neue Reisen im Inneren
und an der Ktlste.
Nach dem Eisenlande Usanga . . . . 3
Seite
Im Lande der Masii 22
Besteigung des Kilimandscharo ... 38
Abschied fom Suaheli-Binnenlande ... 57
Wanderungen und Jagden an der Ktlste 66
Ein Wort über die Kerbthiere des Binnen-
landes und der Küste 88
Fünftes Buch. Die ostafrikanische
Inselwelt.
Madagaskar 89
Die Seschellen 111
St. Denis, Hauptstadt 7on Bourbon . . . 125
Rundreise auf der Insel Röunion (Bourbon) 135
Salazie und der Piton des Neiges . . . 149
Ueber die Berge nach Cilaos 164
Der Vulkan auf Röunion 172
Abschied von den Maskarenen 186
Nossi-Be 197
Annäherung an das Ziel 218
Gross-Komoro und sein Feuerberg . . 228
Ende der Irrfahrt 244
Sechstes Buch. Reisen in den Ländern
der Galla und Somali.
Vorbereitungen 257
Die Flüsse der Formosabai 264
Fahrt nach Norden 273
Tage des Unglücks 286
An der Mündung des Djubaflusses . . 294
Stromaufwärts 301
Bardera und die Somali 316
Ende der Expedition # • • 333
Feststellung des Schicksals der Verschollenen 346
Das Land Witu und die südlichen Galla . 370
Lebensbilder der Verstorbenen . . . 378
Datumanzeiger für die wichtigsten Erleb-
nisse y, d. Decken 's und seiner Gefährten 396
Uebersetzungen arabischer Schriftstücke . . 405
Nachträge 412
Anmerkungen 413
Kaize Uebersicht des Gesammt-Inhalts.
xrx
YoUsUiadiges Hameii- und Sachregister
fttr Band I nnd II, nel>8t kurzer Erklärung
der darin 7orkommenden Wörter . . .
Hierzu :
16 eingedruckte Holzschnitte;
15 Tafeln in Stahlstich, Holzschnitt und
Buntdruck-Lithographie ;
8 Karten mit 9 Kartons, 2 Höhen-
profilen und 2 Ansichten.
Seite
421
WlMieiiftelialtUelier Thell :
Band m.
WisseMOhaftHolie Ergebnisiio.
I. Abtheilnng.
Mit 35 lithographirten Tafeln, zumeist in
Buntdruck.
Saugetbiere urfd Amphibien,
bearbeitet Ton W. G. H. Peters . . . . 3
Faunistische üebersicht s. Anhang.
Hierzu 6 Tafeln.
Vögel,
bearbeitet Ton J. Gabanis 21
(Systematische üebersicht der Vögel
OsUfrikas s. Band IV des Werkes.)
Hierzu ISTafelnin Buntdruck,
gezeichnet von Th. Ton Heuglin.
Fisohe
8. Anhang (Stlsswasserfische).
MoUnaken,
bearbeitet Ton £d. t. Martens 55
(Kachtrag dnzu s. S. 160.)
Faunistische Üebersicht s. Anhang.
Hierzu 3 Tafeln.
Cnutaoeen (s. auch Abth. IL)«
bearbeitet Ton F. Hilgendorf 69
Üebersicht der ostafrikanischen Grusta-
ceen, ron Ed. v. Martens 103
Ergänzung dazu s. Anhang.
Hierzu 6 Tafeln.
Inaekten und Bpixmentlüere
s. Band III, n. Abtheilung.
Holothurien,
bearbeitet Ton G. Semper, nebst faunisti-
scher Üebersicht 119
Hierzu 1 Tafel.
Seesteme und Seeigel,
bearbeitet yon £d. 7. Martens 125
Faunistische Üebersicht .... 129
Hierzu 1 Tafel.
äeita
Anhang.
üebersicht der ostafrikanischen Saugethiere
und Amphibien, von W. G. H. Peters 137
üebersicht der ostafrikanischen Süsswasser-
fische, ?on Ed. r. Martens .... 141
Neue SÜBBwasBerfiBohe , bearbeitet von
W. C. H. Peters 144
Ergänzung zur üebersicht der ostafrikanischen
CruBtaceen 147
üebersicht der liand- und Süsswasser-
molluflken, von Ed. t. Martens . . 148
Nachtrag dazu 160
AlphabetiBches VerzeiclmiBB der Gat-
tungen und Arten 161
IL Abtheilnng: GltedertJiieie,
bearbeitet von A. Gers tack er.
Mit 18 kolorirten Kupfertafeln.
I. Inaecta.
Orthoptera 3
Neuroptera 54
Goieoptera 55
Hymenoptera 313
Lepidoptera 363
Diptera 384
Hemiptera 394
Zusätze 436
üeber den Gharakter der Insektenfauna
des Sansibar-Gebiets, nebst Be-
merkungen über die Verbreitung der
Insekten in Afrika 438
üeber den Gharakter der Insektenfauna
Madagaskars 456
Andere kleine Monographien s. Verzeichniss S. XU
n. Araohnoidea.
Acarina 463
Arthrogastra 470
Araneina 473
üeber die Abgrenzung der Familien Lateri-
gradae und Gitigradae Latr 480
in. Myriopoda.
Ghilognatha 507
Ghilopoda 520
IV. Cmstacea (s. auch Abth. I).
Isopoda 525
AlphabetiBohesVerzeiolmiBB der Gattungs-
und Artnamen 529
III. Abthellong.
Mit 1 Karte, 10 Tafeln und 6 Tabellen.
UeberBioht der Brgebnisae der Beisen
G. G. y. d. Decken 's und seiner Begleiter IX
XX
Kurze Uebersicht des Gesamint-Iuhalts.
Seite
Geologrie,
bearbeitet ?ou AI. Sadebeck.
Das Gebiet des weissen uud blauen Nib und
des abessiniscben Hochlandes .... 5
Das Aequatorial-Gebiet 23
Das Sambesi-Gebiet 29
Allgemeine Geologie Ost-Afrikas 37
Hierzu 1 Karte.
BeitrS^e zur Botanik.
AlgaOy bearbeitet ron W. Sonder s. unten.
MuBoi, bearbeitet ron P. G. Loren tz . . 4
Cryptogamae vasoulares, bearbeitet ron
M. Kuhn 7
Vergleichende Uebersicht 62
Cjrperaoeae, bearbeitet ron Boeckeler 72
Iridaoeae» liobeliaoeae, Plantaginaoeae
und CompoBitae, bearbeitet ron
F. W. Klatt 73
Algae BoBOherianae , bearbeitet ron W.
Sonder 79
Index der Gattungen und Arten .... 86
Hierzu 5 Tafeln in Steindruck.
Meteorologie Ton Sansibar,
bearbeitet ron 0. Kersten.
I. Dr. Seward's Beobaohtungen, ana-
lytisch und graphisch erläutert.
Luftdruck 5
Ursache der täglichen Barometerschwan-
kungen 9
Luftwärme 11
Theoretische Temperatur, rerglichen mit
der beobachteten 13
Luftfeuchtigkeit 18
Wind, Wetter, Wolken und Sonstiges 23
Salubrität des Klimas ron Sansibar 29
Der jahreszeitliche Windwechsel und
seine Ursachen 31 '
II. Beobachtungen vor 1884 .... 32 i
IIL Besiderata fOr den Budliohen in- i
diaohen Ooean 35 ,
Hierzu:
6 Tafeki mit Zahlentabellen, die |
nicht im Texte Platz gefunden
5 Tafeln mit graphischen Dar-
stellungen in Steindruck.
Astronomiselie, geodfttisclie und
HShenmessongen,
bearbeitet ron 0. Kersten.
Vorbemerkung; Instrumente u. Formeln . . 3
l. Sansibar und Seeküste zwischen
Mombas und Pangani: Breiten, Dhr-
stände und Zeitunterschiede .... 6
Seite
IL Das Gebiet der beiden Dsobagga-
reisen.
Astronomische Beobachtungen . 13
Verbesserte Längenonterschiede ... 81
Chronometer anf Landreisen zu Fuss 32
Geodätische Messungen .... 40
Problem der drei Breiten .... 41
Längennnterschied Mombas-Aruscha II 44
Aufnahmen durch Depressionswinkel 57
Höhenmessnngen.
Barometrisches Kirellement; Instru-
mente und deren Berichtigung . . 64
Trigonometrische HOhenmessungen . . 81
in. Der DJubafluBS.
Astronomische Messungen .... 91
Fluss-Aufhahme 99
Barometrisches Kirellement .... 100
IV. Küstengebiet der Galla und Somali 103
V. und VL Sonstige Messungen ... 104
Zusammenstellung d e r B r e 1 te n , L an g e n
und Höhen (zugleich Begister) . . 105
Hagnetisehe Beobachtungen.
A. Beobaohtungen v. d. Deoken's und
seiner Begleiter,
bearbeitet ron 0. Kersten.
Instrumente, Beobachtungsmethoden nnd Rech-
nungsformeln 3
Horizontal-Intensität 10
Abweichung (Deklination) 25
Inklination 29
- B. Dr. Bosoher's Beobaohtungen»
bearbeitet ron G. Borgen.
Instrumente und Methoden 57
Beobachtungen in Mosambik, Sansibar und
Kondutschi 41
Zusammenstellung 45
C. Uebersioht der Ergebnisse
aus allen magnetischen Beobachtungen 47
Tabellarisehe Uebersicht der Gesehiehte
Ostafrikas,
bearbeitet ron 0. Kersten.
Zeit der unsicheren Nachrichten 1
Gründung des portugiesischen Kolonialreichs 6
Verfall der Macht Portugals 12
Herrschaft der Araber aus Oman .... 17
Das portugiesische Ostafrika im Jahre 1635 23
Tafel der Herrscher ron Kiloa . . . . 26
Die Herrscher ron Pata 30
Geschlechtstafel der Msara in Mombas . 32
Nachträge bis Ende 1878 33
Gdschlechtstafel der Abu Saidi ron
Maskat und Sansibar 34
Alphabetisches Register 36
Neue Arten und Geuera aus Band III des v, d. Decken^schen ßeisewerks.
XX [
Seite
LItenUiir betnfllEi Ostafrika and
geographlBche Appendiees,
bearbeitet ron B. Hassen stein.
Gebeiidcht; benutzte Quellen III
Werke oder Aufe&tze betr. grössere Theile
Osti^rikas 1
Die EUste zwischen Mombas und dem
Sambesi 7
Das Gebiet der Schneeberge und der
grossen Seen 14
Gallaland, Djnbafluss und Somali-
Halbinsel 23
Die ostafrikanischen Inseln, incL Mada-
gaskar, Maskarenen und Seschellen ... 27
Anhang über die Strasse 7on Kiloa zum
Niassa-See, das Quellgebiet des Lufi-
dschi und die Ostkttste 7on Gross-Komoro 44
Seite
Band IT.
Die T9gel OstaMkas,
bearbeitet von 0. Finsch und G. Hartlaub.
Einleitung 1
Accipitres 29
Passeres 115
Scansores 495
Golumbae 581
Gallinae 561
Struthiones 595
Grallae 609
Natatores 793
Nachträge und Berichtigungen 852
Index der Gattungen und Arten . . 874 — 897
Hierzu 11 Tafeln in Buntdruck, gezeichnet ron
0. Finsch.
Nene Arten nnd Genera
ans Band III des v. d. Decken'sclieii Relsewerks.
A.
Algae.
Roschera Send., no7. gen.
africana Sond.
Gladophora (Aegagropila) corallinicola Sond.
Cryptogamae yasoulares.
Trichomanes radicans rar. gigantea Mett Kuhn
Adiantum caudatum var. hirsuta Mett
Schweinfurthii Kuhn
tetraphyllum ?ar. obtnsa Mett
Ptcridella Mett, nov. gen.
inroluta rar. tripinuatisecta Mett
Actiniopteris dichotoma ?ar. australis Hook.
Pteris arguta ?ar. flabellata Mett
commutata Kuhn
simllis Kuhn
Acrotftichum splendens yar. AngasijensisK uhn
Deckenii, Kuhn
Asplenum anisophyllum
rar. microphylla Kuhn
Mettenii Kuhn
praomorsum rar. alpina Kuhn
Linckii Kuhn
Sammatii Kuhn
Lozoflcaphe thedferum rar. concinna Kuhn
Aspidium moUe rar. riolasceus Mett
nnitom rar. glabra Mett.
rar. hirsuta Mett
Kilemense Kuhn
Buchholzii Kuhn
lobatum rar. ß. angulare Mett.
Sammlungen.
Sammler:
Fundort:
s.
81
Röscher
Sansibar.
1»
85
Röscher
Sansibar.
s.
7
Kersten
Bourbon (£^union).
«1
12
HUdebrandt,
Keren, Sansibar.
Kersten
Seschellen, Komoren.
»»
12
Schweinfurth
Bongo u. Niam-Niamland.
11
12
Schweinfurth u. A.
Monbuttuland etc.
»*
15
Hildebrandt, Steudner
Abessinien.
»»
18
Liuck, HUdübrandt
Sansibar.
«»
20
V. d. D. u. K.
Kilimandscharo.
»1
20
Schweinfurth
Niam-Niamland.
1»
21
Schweinfurth
Assika- und Mbruolefluss.
««
25
Kersten
Angasija, (Gr.-Komoro).
»»
25
r. d. Decken
Kilema.
1'
29
y. d. D. u. K.
Kilimandscharo.
11
29
y. d. D. u. K.
Mombas.
11
34
Kersten
Angasija, Vulkan.
11
34
y. d. D. u. K.
Kilimandscharo.
.•
34
Schweinfurth
Monbuttuland etc.
11
36
Schimper
Abessinien.
•«
41
Schweinfurth, Kersten
} ongbongboland, Angasija
11
42 f.
Schweinfurth
oberer Kil etc.
11
43
y. d. D. u. K.
Kilimandscharo.
11
46
y. d. Decken
Kilema.
11
47
Bnchbolz
Kamerun.
11
49
Kersten
Angasija.
XXII
Neue Arten and Genera aus Band III des r. d. Decken'schen Reisewerks.
Platycerinm elephantotls SchMh.
Nephrolepis tuberosa yar. undalata Mett
biserrata ?ar. glaadalosa Kuhn
Cyathea Deckenii Kuhn
Lygodinm Eerstenii Kuhn
Phanerogamae.
Cyperns Deckenii Bcklr.
Eerstenii Bcklr.
Gladiohs Garnieri F. W. Elatt
Dierama capnliflornm F. W. Elatt
Tnpa Deckenii Aschers.
Plantago palmata faf. Eerstenii Aschen.
Conyza callosa F. W. Elatt
Phchea snbambellata F. W. Elatt
Ferro cosa F. W. Elatt
,?
54
Schweinfurth
Monbntta- und Niam
Niamland.
y>
55
Eersten,
Schweinfarth
Angasija,
Monbnttuland etc.
1,
55
Eersten
Seschelien.
,♦
67
V. d. D. u. K.
Eilimandscharo.
n
58
V. d. D. u. K.
Mombas, Nossi-Be.
s.
72
Y. d. D, n. K.
Eilimandscharo.
>,
72
7. d. D. n. E.
Eilimandscharo.
M
78
y. d. D. u. E.
Eilimandscharo.
«
73 f.
y. d. D. n. E.
Eilimandscharo.
1«
74
y. d. D. n. E.
Eilimandscharo.
1,
74
y. d. D. u. E.
EiUmandscharo.
>'
76
y. d. D. u. E.
Eilimandscharo.
«
76
Eersten
Angasija.
M
76 f.
Eersten
Angasija.
B. Zoologische Sammlungen.
Sftoiretlilere.
Rhinolophns Deckenii Peters
Grocldnra albicanda Peters
AmphiMeH«
Ghamaeleo Eerstenii Peters
Hemidactylns yariegatns Peters
Philothamnns pnnctatns Peters
Atractaspis fallaz Peters
Sflsswasserfiselie.
Ghiloglanis Peters, noy. gen.
Deckenii Peters
Synodontis zanzibaricns Peters
Barbos Eerstenii Peters
zanzibaricas Peters
TSsrel.
Turdns Decken! Gab.
Bessomis intermedia Gab.
Gisticola haematocephala Gab.
Drymoeca tenella Gab.
Prionops graculinns Gab.
Dryoscopus thamnophilns Gab.
Rhynchastatns In gn bris Gab.
Lanins candatus Gab.
Grithagra chloropsis Gab.
Galyphantria comorensis Gab.
Teztor intermedius Gab.
Buceros Decken! Gab.
Melieraz poliopteras Gab.
Pterocles decoratus Gab.
Ptemlstes infus catns Gab.
Lissotis macnlipennis Gab.
Oedicnemus yermicnlatus Gab.
Herodias (Ardea) procernla Gab.
cineracea Gab.
Yergl. ausserdem
S. 6 (tab. II) y. d. Decken u. Eersten Sansibar.
S. 7 (tab. IT) Eersten Angasija.
S. 12 (tab. D
y. d. D. u. E.
Wanga.
,, 13 (tab. IL)
y. d. Decken
Sansibar-EUste.
„ 16 (tab. I)
y. d. D. u. E.
Sansibar-Euste.
„ 17 (tab. I)
y. d. D. u. E.
Wateito-Ebene.
S. 144 f.*)
y. d. D. u. E.
Ostofrika.
„ 145 f.
y. d. D. u. E.
Mombas?
„ 146
y. d. D. n. E.
Suaheli-Binnenland.
„ 146
y. d. D. u. E.
Mombas.
*) Tab. 6. Monatsber. BerL Akad. der Win., 19. Nor. 18«8.
S. 21 (tab. D
y. d. Decken
Ostofrika.
„ 22 (tob. XII)
y. d. Decken
Ostafrika.
„ 2S (tob. II)
y. d. Decken
Mombas.
„ 23 (tob. II)
y. d. Decken
Mombas.
„ 24 (tob. III)
y. d. Decken
Mombas.
„ 26 (tob. VIU)
y. d. Decken
Ostafrika.
„ 26 (tob. XII)
y. d. Decken
Ostofrika.
„ 28 (tob. V)
y. d. Decken
Mombas.
, SO (tob. iX)
y. d. Decken
Sansibar?
„ 31 (tob. X)
Monestier
Mayotte.
,, 32 (tob. XI)
y. d. Decken
Eisnani etc.
„ 37 (tob. VI)
y. d. Decken
Suaheli-Binnenland
.40
y. d. Decken
Umba-Fluss.
„ 43 (tob. XIII)
y. d. Decken
See Jipe.
„ 44 (tob. XIV)
y. d. Decken
See Jipe.
„ 45 (tob. XV)
y. d. Decken
Suaheli-Binnenland
„ 46 (tob. XVI)
y. d. Decken
See Jipe.
„48
y. d. Decken
Ostafrika.
,, 49(tob.XVll).
y. d. Decken
Ostofrika.
Bemerkung auf S.
XrV betr. Band IV.
Neue Arten und Genera aus Band III des v^. d. Decken 'sehen Reisewerks.
XXIII
MolliiBkeii«
Helicaiion anreofuscus y. Martens
Kanina pyramidea y. Martens
MoBsambicensis
yar. albopicta v. Martens
Heliz wüdentata
yar. ezanthematica y. Martens
yar. globata y. Martens
Boliminns rhodotaenia y. Martens
Pliysa Seschellana y. Martens
Paimarion Kerstenii y. Martens
Kanina plicatnla y. Martens
Bnlimimis conulinns y. Martois
„ Braunsii y^ Martens
Pupa abyssinica Beinhardt
S. 55 (tab. I)
„ 55 (tob. I)
1»
56 (tob. I)
11
11
»1
11
58 (tob. I)
58 (tob. I)
59 (tob. U)
60 (tob. II)
11 160
,1 160
,1 160
„ 160
„ 160
y. d. D. n. E.
y. d. D. u. K.
y. d. D. IL K.
y. d. D. u. K.
y. d. D. u. E.
y. d. D. u. £.
y. d. D. XL E.
y. d. D. u. E.
Brauns
Brauns
Brauns
Heuglin
Mombas.
Mombas.
Osta&ika.
Seschellen.
Seschelleu.
? ?
Seschellen.
? ?
Sansibar?
Sansibar?
Sansibar?
Sadl. Abessinien.
Insekten (415 neue Arten) s. Bemerkung auf S. XV und ,,Gliederthiere'' S. 440.
Cnistaeeen.
Ozius speciosus Hilgeiid£
S. 74 (tob. II)
y. d. D. u. E.
Sansibar.
Deckenia Hilgend£, noy. gen.
„ imitatriz Hilgendf.
11 77 (tob. I)
y. d. D. u. E.
Wateito-Ebene.
DotÜla fenestrata Hi1gend£
„ 85 (tob. III)
y. d. D. u. E.
Wateita-Ebene?
Grapsos aethiopicus Hilgendf.
„ 88 (tob. IV)
y. d. D. u. E.
Wateito-Ebene.
Sesarma leptosoma Hilgendf.
„ 91 (tob. YI)
y. d. D. u. E.
Sansibar.
Atya sp.
,1 101
y. d. D. u. E.
Seschellen.
Alpheos Bp. sp.
11 102
y. d. D. u. E.
Sansibar.
Stnhltldere.
S. 121 (tob. I)
(Hamb. Mus.)
Aden.
„ crucifera Semper
„ 121 (tob. I)
(Hamb. Mus.)
Aden.
Thyone rosacea Semper
„ 122 (tob. T)
(Hamb. Mus.)
Aden.
Pteiaster cribrosus y. Martens
„ 126 (tob. I)
y. d. T>, u. E.
Sansibar.
AusführKche Inhaltsübersicht
Yon Band III, m. Abtheilunp.
Seite
Yorwort des Henuisg^bers Y
Uebenieht der Ergrebnisse der Reisen
7011 der Decken 's nnd seiner Begleiter . IX
Kurze Uebersicbt des Gesammtinhalts von
Band L bis lY XYÜI
Neue Arten nnd Genera XXI
AnsflUirlielie Inhaltsliberalelit ron
Band HI, m XXIY
Yerzeichniss der Tafeln und Karten
s. bei den einzebien UnterabtbeÜQngen.
Berlelitisrangen XXYIII
Geologie 9 bearbeitet von AI. S a d e b e c k.
Einleitung 8
I. Bas Gebiet des weissen nnd binnen
Mls nnd des abessinisehen Hoelilandes 5
1. Die krystallinischen Bildungen ... 6
2. Porphyre und Melaphyre .... 12
3. JOngere Eruptivgesteine 15
4. Die rein vulkanischen Gesteine und das
Auftreten von Yulkanen 17
5. Sedimente: Sandstein 18
Kalkstein, Kohlenbildung 20
Steinsalz, Diluvium, Alluvium ... 21
Rekapitulation 22
II. Das Aeqnatorial- Gebiet.
1. Die krystallinischen Schiefer 23
2. filtere Eruptivgesteine 25
3. jflngore Eruptivgesteine 25
4. Sedimente: Sandsteine 27
Ealkablageruugen 28
Alluvialbildungen 28
Rekapitulation 29
III. Das Sambesi -Gebiet.
1. Krystallinisches Gebirge 29
2. Sedimente: Sandsteine 33
kalkige Gesteine 35
Rekapitulation 37
lY. All^meine Geologie Ost-AfrilEas . 37
Karte von OstafHka, zur Uebersicht der
geologischen Yerhältnisse.
Beiträge zur BotAnlk.
I. Algrae m. unten S. 79 f.
IL Mnsei, bearbeitet von P. G. Lorentz.
1. Laubmoose
Seita
2. Sphagninae 6
3. HepaÜcae 7
UL Cryptogramae Tasenlares, bearbeitet
von M. Kuhn.
I. FUioea
1. Hymenophyllaceae 7
2. Polypodiaceae , . . 8
3. Gyatheaceae 56
4. Parkeriaceae; 5. Gleicheniaceae ;
6. Schlzaeaceae 57
7. Osmundaceae 58
n. Marattiaoeae; UL Iiyoopodiaoeae 60
IV. OphiogloBsaoeae; V. Salviniaoeae;
VI. EMaginellaoeae 61
Yergleichende Uebersicht der bis jetzt
von den Inseln Mauritius, Bourbon
und Madagaskar bekannt gewordenen
Gefässkryptogamen 62
Uebersicht der Gefässkryptogamen der
Seschellen 6S
Uebersicht der Gef&sskryptogamen der
Insel Nossi-Be; Farne der Insel Ste.
Marie 69
Die Gefässkryptogamen der Komoren . 70
lY. Phanerogramae.
L Qsrperaceae, bearbeitet von Boe ekel er 72
n. Iridaoeae, bearbeitet von F. W. Klatt 73
UL liobeliaoeae; IV. Flantaginaoeae . 74
V. Compositae, bearbeitet von F. W. Klatt 75
I. Alirae Roseherianae, bearbeitet von
W. Sonder.
Fucoideae; Florideae 80
Ohlorospermeae 84
Index der Gattungen und Arten . . .86 — 91
Yerzeichniss der Abbildungen:
Gladophora (Aegagropila) corallinicola ;
Roschera africana Tab. I
Lygodium Kerstenii Tab. II
Diorama cupuliflorum .... Tab. III
Plantago palmata vir. Kerstenii . . Tab. lY
Tupa (Rhynchopetalum) Deckcnii Tab. Y
In halisrerzeicli dIss.
XXV
Seite
Meteor^losi^ Ton Sansibar
In MoBatanitteln, bearbeitet von 0. K ersten.
Yorbemeikan^ 3
L Dr. 8ewftnl*8 Beobachtungen In San-
sibar.
A. Luftdruck. 5
Graphische Darstellungen .... 7
Analytische Daistellnng des jähr-
lichen und t&glichen Ganges ... 8
Ursache der t&glichen Barometer-
schwanlcungen 9
B. Lnftw&rme 11
Graphische Darstellongen .... 12
Theoretische Temperatur für 6<^ 9',6
S. Br., verglichen m. d. beobachteten IS
Analytische Dantellung des jähr-
lichen und täglichen Ganges ... 14
G. Laftfeachtigkeit
Donstdruck und Barometerschwan-
knugen 18
Analytische Darstellong .... 19
Belative Feuchtigkeit ; analytische
Dantellung 20
Einfluss der Glieder p « und q « . . 22
D. Wind, Wetter, Wolken und
Sonstiges 28
Winde und Kiedeischläge, jährlicher
Gang 24
Bewölkung 25
Durchsichtigkeit n.LichteT8cheinungen 2 7
Gestank vom Strande 28
Salubrität des Klimas von Sansibar 29
Tageszdtl. Yertheilung der Winde . 29
Der jalireszeitL Windwechsel und seine
Ursachen 81
n. Beobaehtongren In Sansibar vor 1864 32
IIL Beslderata für den stidileben In-
dlseben Oeean 85
lY. Zahlen -Tabellen.
1. Barometerstand: Mittel der ein-
zelnen Beobachtungsstunden; Monats-
mittel, tägliche Oscillationenund monat-
liche Extreme; Ergänzung der Einzel-
beobachtungen zu Tages- und Jahres-
mitteln.
2. Trocknes u. feuchtes Thermo-
meter: Mittel der einzelnen Beob-
achtungsstnnden ; Vergleich verschie-
dener Stunden - Kombinationen mit den
Tagesmitteln; Monatsmittel und ihre
Eigänzangen zum Jahresmittel ; tägliche
Schwankungen u. monatliche Extreme.
3. Feuchtigkeit und Wetter: Dunst-
dmck und relative Feuchtigkeit in
Standen- und Monats mittcln nebst täg-
Seit«
lieber Schwankung und Extremen;
Niedeischlag , Ulmmeiserscheinungen
und Sonstiges.
4. Form und Richtung der Wolken;
ältere Beobachtungen, von den
Jahren 1850 und 1859.
5. und 6. Yertheilung der Winde in
Sansibar nach Tagesstunden u. Monaten.
Y. Oraphlsehe Darstellongen.
Barometerstand, jährlicher und täg-
licher Gang; jährlicher Barometergang
zwischen Kalkutta und Mauritius Tafel I
Trockenes und feuchtes Thermometer,
jährlicher und täglicher Gang; Tempe-
raturgang 6*» 9',6 sUdL Br. . . . Tafel II
Dunstdruck und relative Feuchtig-
keit, jährlicher und täglicher Gang Tafel III
Monatswindrosen und Einzelwinde
von zwei zu zwei Standen durch alle
Monate (1864) Tafel lY
Zweisttlndige Windrosen durch alle
Monate (1864) Tafel Y
ABtronomiBclte, KeodAtisehe nnd
HöhenmeaaiinKeit,
bearbeitet von 0. K ersten.
Yorbemerkung; Instrumente und Bechnnngs-
formeln 3
I. Sansibar nnd SeekSste zwischen
Mombas und Pangani.
Stadt Sansibar: Breite und Länge . 6
Ausflüge nach Wanga: Breiten ... 8
Uhrstände 10
Uhrgänge und Zeitunteischiede ... 11
Sansibar-Mombas-Wanga: Zeitunter-
schiede 12
n. Das Gebiet der beiden Dsehaggarelsen«
A. Astronomische Messungen.
Breitenbeobachtungen während der
n. Dschaggareise 18
Instramentfehler (J.); Zeitänderung für je
1" Höhenändemng und 1' Breitenfehler 17
Uhrstände 20
Positionen der beobachteten Gestirne . . 24
Uhrgänge und Zeitunterschiede ... 26
Summarische Uhrgänge 28
YerzOgerung des Uhrgangs beim Marsche 80
Yerbesserte Längenunterachiede 31
Brauchbarkeit der Chronometer auf
Landreisen zu Fuss 32
Behandlung der Uhren* 33
Chronometer- Yeigleichung 34
Längenbestimmungen durch M o n ds ter n e etc. 36
R. Thornton's Breitenbestim mungca . . 88
b*
XXVI
Inb<sverzcicbnisä.
Seit«
B. Geod&tisclie Messungen.
Grondlage der Karte des Kilimandscharo-
gebietes
Problem der drei Breiten . . .
Berechnung der relativen Lage der beiden
Kiiimandscharogipfel za den Sta-
tionen Aruscha II, Moschi und See III
Verbessert er Längenunter schied
Mombas - Aruscha II
Fehlerquellen und ihr Einflass auf das
BechnuDgsergebniss
Verbindung der Stationen des Kilimandscharo-
gebietes unter einander
AoBgangsbasifl und Visirobjekte . . .
X«age der Stationen am Ostrand des See
Jipe
Anschluss an die Stationen der Koste. . .
Kontrole der Läugenbestimmung . . .
Aufgaben für die Zukanft
Thornton's .Messungen bei Mombas . . .
Aufnahmen bei Wanga
Specialaufnahmen durch Depressions-
winkel
Entwicklung der Formel
Aufnahme des See Jipe
G. HOhenmessuDgen.
Barometrisches Nivellement
Beisebarometer
Luftgehalt im Vacuum . . .
Aufstellung und Ablesung .
Werthe der Luftkorrektion A
Beduktion der Barometerstände
Barometerstände an der Küste
Beobachtungen auf den Stationen der
zweiten Dschaggareise
Barometrische HOhenmessung der Stationen
,, „ der Halteplätze
Messungen bei Usanga und Wanga . .
Hypsometer (Siedethermometer) ....
Thorntons HOhenmessungen
Trigonometrische HOhenmessungen.
Hilfsstationen
Kilimandscharo, Ost- und Westgipfel
Wahrscheinliche Fehler
Thornton's Messungen
Schneegrenze
Meruberg, Nord- und Südgipfel . .
Wahrscheinliche Fehler
Ugono-, Pare- u. Kisunguberge .
Sonstige Gipfel im Kilimandscharo-
gebiet
m. Der DJabaflttss. ^
A. Astronomische Messungen.
Beobachter und Instrumente
Geographische Breite von Bardera . . .
40
41
42
44
44
46
47
49
51
52
53
54
56
57
58
61
64
66
67
68
69
70
71
73
75
77
78
79
81
82
82
84
86
86
87
8S
89
91
92
Seite
Geographische Breite der ftbrigen Sta-
tionen 93
Zeitbestimmungen; Beob.-Methode . 94
Uhistände, -gänge und Zeitunterschiede 97
Reducirte Längenunterschiede . . 98
B. Geodätische Aufnahmen.
Methode der Flussaufhahme 99
C. Barometrisches Nivellement.
Meteorologische Beobachtungen in Bar-
dera 100
Höhenmessungen der Stationen .... 102
Weiterführnng der Unternehmungen von der
Decken's 108
IV. Bas Küstengebiet der Galla und
Somali.
Kleinere Flussaufnahmen v. ... 103
V. u. VI. Sonstige Messnnfen 104
Zusammenstellnng der Breiten, LIngen
und H9hen, zugleich als Register
dienend 105
MagnetiBClie BeobaclitiinKen«
A. Beobaehtungen ?• d. Becken's und seiner
Begleiter,
bearbeitet 7on 0. K ersten.
Instrumente und Beobachter 3
Nützlichkeit des Theodoliten .... 4
Beobacbtungsmethoden 5
Berechnung der Intensitätsbestimmungen . . 6
Rechnungsbeispiel 8
Beduktion der Inklinations- Messungen • . . 9
I. Horizontal-Intensität
Sansibar und IL Dschaggareise 10
SescheUen und B6union ......... 13
Nossi-Be und Angasija 15
Ausflug nach Wanga 16
Rechnung bei unvollständigen Versuchen . 17
Tafel der beobachteten Werthe 7on m . . 18
Spätere Beobachtungen in Sansibar .... 19
Tula und Kiama 21
Stationen am Djubafluss 22
IL Abweichung (Deklination).
I. Dschaggareise 25
II. Dschaggareise und Wangatour 26
Sonstige Beobachtungen 27
Angaben der Handbücher und Karten ... 28
HI. Inklination.
Rcchnungsbeispiele 29
Beobachtungen in Sansibar 30
Stationen der Djubafahrt 32
Schlussbemerkung 34
B. Dr. Roseher*s Beobaehtungen,
bearbeitet ron 0. Borgen.
Instrumente und Methoden 37
Ableitung der Deklinationen 38
Beobachtungen in Mosambik 41
Iiihaltsv cr^eichii ids.
XXVII
Seite
Sansibar 48
Kondutschi 45
ZnsammensteUnng 45
C. üebenlebt der ErgebnlBse aus allen
magnetischen Beobachtungen .... 47
TabeUariselie IJeber-
sielit der Geseblcltte Ostafrlkas,
bearbeitet ?on 0. Kersten.
I. Zeit der unsicheren Nachrichten 1
Einwanderang ans Arabien nnd Persien 2
Arabische Geographen 8
n. Grttndnng des portugiesischen
Kolonialreichs 6
Yasco de Gamas Entdeckungen (1497) . 7
Erste H&ndel in Kiloa, Sansibar, Mombas,
Malindi nnd Brawa 8
Besetzung ron Sofala nnd Mosambik
(1507) 11
Zweite Einnahme von Mombas (1528) 12
III. Verfall der Macht Portugals.
Vorg&nge in Monomotapa (Sofala) 12
Unternehmungen des Türken AliBey . 18
Erscheine!^ der Eng Und er (1591); Un-
ruhen in Mosambik 14
Erstes Auftreten der Holländer (1597) 15
Mombas zerstört durch Jussuf ben
Achmed (1632) 16
Neubau der Festung ?on Mombas (1635) 17
lY. Herrschaft der Araber aus Om&n.
Vertreibung der Portugiesen aus Mom-
bas durch Sif ben Sultan Ton Maskat
(1698) 17
Die Familie der Msara in Mombas . . 18
Seid Said ben Sultan ?on Maskat
(1806) und Ostafrika 19
Englische Kfistenrermessung (1822 — 25) 19
Endgiltige Unterwerfung ?on Mombas
(1887); Sansibar wird Residenz von
Seid Said 20
Seid Madjid wird Herrscher ron San-
sibar (1856); Seid Bargasch's Be-
gierungsantritt (1870) 21
Aufhebung des Sklavenhandels und
Errichtung einer englischen Post-
dampferlinie 22
Geographie und Statistik des por-
tugiesischen Ostafrika im Jahie
1685 28
Vwderbtheit der portugies. Verwaltung . 25
Uebersicht der Herrscher von Kiloa . 26
36ite
Uebersicht der Herrscher vonPata . 80
Geschlechtstafel derselben 31
Geschlechtstafel der Msara in Mombas . 92
Nachträge 83
Geschleohtstafel der Abu Saldi von Maskat
und Sansibar 34
Alphabetisches Register 86
Uebersicht der bis 1878 erschienenen,
Idteratnr won Ostafrika nnd den
OBtaf rtkaniseben Inseln, and Appen-
dlees Keograplilsclften Inhalt««
bearbeitet von B. Hassen stein.
Uebersicht; benutzte Quellen lU
Abth. I: Werke u. Aufsätze betr. ganz Ost-
a&ika oder grossere Theile 1
Livingstone 4
Abth. TL: Die OstkUste zwischen Mombas
ujid dem Sambesi .... 7
Seekarten von Sansibar u. der Kttste 1 3
Abth. III: Das Gebiet der Schneeberge
und der grossen Seen, nebst
.[Burton's Expeditionen .... 14]
[v. d. Decken's Expeditionen . . 15]
[Livingstone 8 Reisen 18]
[Speke's und Grant's Expedition . 21]
Abth IV. Gallaland, Djubafluss und
Somali-Halbinsel .... 23
[Die Insel Sokotra]. Seekarten . 26
Abth. V: Die ostafrikanischen Inseln.
1. Allgemeines; Komoren, Seschel-
len, Amiranten, Nossi-Be u. a.
Inseln nOrdl. von Madagaskar 27
Seekarten (Indian Ocean Islandb) 30
2. Madagaskar 30
[Anonyme Schriften .... 36] '
Seekarten von Madagaskar nnd
den umliegenden Inseln ... 3S
3. Die Maskarenen (R6nnion,
Mauritius und Rodriguez) . . 39
[Anonymes tLber Mauritius . . 41]
[desgl. über R 6 u n i on (Bourbon) 42]
Seekarten 43
Anhang.
1. Die Handelsstrasse von Eiloa-Kibend-
sche zum Ntassa-See 44
2. Notizen tlber das Quellgcbiet des
Lufidschi 46
3. Renseignement sur la cOte Orientale
de la Grande-Comore par Gpt.
Bigrel ; . 47
25 „ 23 T. obeB_ | ^ g, Ketsten" zv streichen.
Berichtigangen.
Geologie:
Seite 23 Zeile 20 r. unten lies Kiknmbnlia statt Kikambulin.
Botanik:
Seite 13 Zeile 21 7. oben lies Ghoristosoria statt Gboristoria.
„ 25 „ 23 V, oben
„ 46 „ 1 y. nnten
Bleteorologie :
Tab. Ui, zwiscben S. 36 und 37, hinterste Spalte, muss in der Ueberschrift ^^Monatsmittel" zuerst und
,,J ah res mittel'' zuletzt stehen.
Astronomie etc«:
Seite 3 Zeile 10 ?. oben lies welchem statt welchen
,, 5 ,, 11 Y. oben ,, fi3>^ 56°" 4>,09 statt 24^ 3» 56>,56
„ 18 „ 12 f. oben „ 1» 57»,« „ 1» 67«J
„ 14 „ 12 y. oben „ &• 19^ 40" statt 3» 19' 14"
,, 18 r. unten ,, (s. Tab. H. 9) statt (s. Tab.)
,, 20—24, Ueberschrift der letzten Spalte, lies 1' statt V
,, 23, bei See Jipe III, lies Dec. 18 ZO^ 19m 27«.e statt Dec. 13 8^ etc.
„ 40 Zeile 13 ?. oben „ Geodfttische statt Geoaäsische
„ 7 r, unten „ diejenigen statt diejenige
„ 42 „ 25 T. unten •„ statt W
„ 44 ., 12 T. oben „ ror Iraseha statt ror See I
„ 49 „ 8 r. oben „ nur sind statt sind nur
50 „ 7 u. 8 r. oben lies 07.1 u. 96,1 statt 106 u. 105 (rgL auch S. 81)
53 ,. 3 y. oben lies IN 28^,6 sUtt 9m 23>,3
5 y. oben „ » 88» 44" statl 2m 38^,44
61 „ 4 y. oben ., 7341,7 statt 737,6 (ygl. auch S. 81)
74 letzte Zeile lies 635,8 Fi statt 635,5
93 Zeile 4 y. unten ist einzuschieben (Stat. VI) hinter: Lager III
94 „ 8 y. oben „ „ (Stat IX) „ unterhalb Sorori
11 7. oben „ „ (Stat. XIV) „ unweit Anoleh
16 y. oben „ „• (Stat XYI) „ oberhalb Mansni.
1«
1»
MagnetiBclie Beobaelitnngen :
Seile 3 Zeile 19 y. unten lies ganzen Kraft statt Yertlkal-Komponcnte
„ t8' y. unten ist eiozoschalten gegen den Horizont hinter: Erdmagnetismos.
„ 4 „ 2 Y. oben lies Neigung statt yertikalo Richtung.
„ 6 „ 7 y. unten lies Gauss statt Prof. Erman.
Gei»cbielftte:
Seite 21 Zeile 7 y. unten lies Dr. Linek's stett Link's
22 „ I u. 2 y. oben ist zu streichen: dann Österreichischer Gonsul in Aden
23 „13 y. unten ist einzuschalten (Eiterye?) hinter: Kiteye.
1»
♦1
Von Band HI, in des von der Decken'schen Reisewerkes werden folgende
vier Abtheilungen auch einzeln abgegeben:
A. Geolog^ie von AI. Sadebeck und BeUrB|^ zor Botanik von M. Kuhn u. A.
B. Heteoroloicie tob SunsIlMr von 0. Kersten.
C. Astronomische, jeodatiselie nnd HShenmessnni^en von 0. Kersten, mA
Hag^netische Beobachtung;en von 0. Kersten und C. Borgen.
D. Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrlkaa von 0. Kersten und
Literatur von B. TTassenstein.
ß. '-
Geologie.
Bearbeitet von
ilexander Sadebeck.
Mit einer Karte.
V. (t. Decken, Reisen, tlf. 3: Qeologte etc.
Gfeologie Ton Ost-Afrikat
Einleitung.
Es ist unstreitig ein sehr gewagtes Unternehmen, in der jetzigen Zeit, wo die
wissenschaftlichen Ansprüche an die Geologie so sehr gesteigert sind, mit einer
Arbeit hervorzutreten, welche so viele Fragen, ja die Hauptfragen nicht nur nicht
beantwortet, sondern sogar hauptsächlich neue Fragen aufstellt. Die, welche diese
Zeilen zur Hand nehmen, werden mir hoffentlich ihre Nachsicht nicht versagen, wenn
sie die Schwierigkeiten erwägen, welche mit der Bearbeitung der Geologie von Ost-
Afrika verknüpft sind. Da ich selbst nie diesen Erdtheil betreten habe, so muss
ich mich auf die Angaben und Sammlungen der in diesen Gegenden Gereisten be-
schrilnken, und wenn ich mir auch sehr grosse Mühe gegeben habe, das Material,
welches so sehr zerstreut ist, zusammenzutragen, so bin ich doch nicht sicher, dass
mir nicht noch mancherlei entgangen ist Die Sichtung der von den Reisenden
gesammelten Notizen war desshalb besonders schwierig, weil sie meist von Laien
in der geologischen Wissenschaft herrühren. Eben so schwierig war die Bearbeitung
und Bestimmung der Gesteinsproben, welche mir vorlagen. Der Grund dafür liegt
darin, dass die Zeit des Beisenden meist sehr beschränkt ist, er will aber einige
Steine sammehi und hebt solche auf, welche ihm gerade im Wege liegen, er kann
sieh nicht darauf einlassen, grossere Blocke zu zertrümmern und aus ihrem Inneren
frische Handstücke herauszuschlagen, wozu auch schon eine gewisse Uebung gehört
und auch Eenntniss dessen, worauf es ankommt. Wollte er sich aber damit auf-
halten, so würde sich seine Reise sehr in die Länge ziehen, er würde erst spät
oder gar nicht sein Ziel erreichen; gerade hier in Ost -Afrika war es ja haupt-
sächlich ein Gedanke, welcher alle Reisenden beseelte, der, die Quellen des Nil
aufzufinden. Die Proben, welche nach Europa glücklich gelangt sind, bieten dess-
halb grosse Schwierigkeiten, weil sie in den meisten Fällen nicht mehr frisch sind.
Trotzdem müssen wir denen, welche uns damit versorgt haben, zu grossem Dank
verpflichtet sein: sie haben uns mit einem bisher ganz unbekannten Theile unserer
Erdkruste bekannt gemacht, wir erkennen in den aus dem fernen Afrika stam-
menden Gesteinen unsere vaterländischen wieder. Die Aufgabe späterer Reisenden
es sein, diese oberflächliche Kenutniss mehr und mehr zu erweitem; ihnen
4 I. Theil.
allen rufe ich (}ie Bitte zu, möglichst sorgsam beim Sammeln der Gesteine zu sein,
nnd sich die Mühe nicht verdriessen zu lassen, frische Stücke zu schlagen. Sobald
dem Geologen frische Stücke vorliegen, welche er genau untersuchen kann, dann
erst haben auch die Verwitterungsprodukte einen Werth. Auch desshalb ist es
schon von grossem Werth, aus dem Inneren heraus Gesteinstücke zu schlagen, weil
man dabei auf das Gestein selbst achtet; man wird so vielleicht manches interessante
Mineral, manche wichtige Versteinerung 'finden können. Viel schwieriger, als das
Sammeln von Gesteinsproben, ist die Beobachtung der Lagerungsverhältnisse, wozu
schon mehr geologische Kenntnisse gehören ; aber gerade dies ist ftir den Geologen
von grösster Wichtigkeit, denn erst dadurch erlangen wir einen Einblick in die
Umgestaltungen, die ein Landstrich während der verschiedenen geologischen Epochen
erlitten hat. Gerade derartige Angaben sind über Ost-Afrika nur sehr spärlich zu
uns gedrungen; und diese spärlichen Angaben sind immer noch mit grosser Vor-
sicht zu benutzen, denn es ist ja bekannt, mit wie grossen Schwierigkeiten es
vielfach verknüpft ist, die Lagerungsverhältnisse richtig zu deuten, selbst wenn
man dazu vollkommen Zeit und Müsse hat
Man könnte mir nun den Vorwurf machen, dass ich bei diesem spärlichen
und unsicheren Material es unternommen habe, die geologischen Verhältnisse Ost-
Afrika's zu bearbeiten und sogar eine geologische Skizze zu entwerfen. Man wird
aber hoffentlich das Unternehmen milder beurtheilen, wenn man erwägt, dass doch
einmal ein Anfang gemacht werden muss. Ich hoffe, dass späteren Reisenden
durch meine Zusammenstellung wenigstens ein kleiner Anhalt gegeben ist und dass
sie untersuchen werden, in wie weit meine Angaben richtig sind. Ich sehe voraus,
dass die Physiognomie einer späteren Karte eine ganz andere sein wird, schon
desshalb, weil man mit der Zeit mehr Detallstudien wird anstellen können, und
habe auch die Zuversicht, dass sich die Lücken werden recht bald ausfüllen lassen.
Die erlangten Resultate selbst kann ich nicht hoch anschlagen , weil sie , wie aus
dem vorher Gesagten hervorgeht, nicht auf durchaus sicherem Boden stehen, aber
ich glaube doch, dass wir seit den letzten Karten, die über diese Gegend existiren,
einen kleinen Schritt vorwärts gekommen sind. Dies lehrt ein vergleichender Blick
auf die geologische Karte von Afrika, welche dem physikalischen Atlas von
Johnston beigegeben ist, wo noch fast das ganze Gebiet als dem krystallinischen
Gebirge angehörig angegeben ist. Eine spätere allgemeine Karte ist die im Jahre
1861 in Winterthur erschienene Karte von Afrika in dem Marcou' sehen Werk:
Carte gäologique de la terre, welche kaum erwähnenswerthe Ergänzungen erkennen
lässt. Am bedeutendsten sind die Veränderungen auf beifolgender Karten -Skizze
im Gebiete des Kilimandjaro, eine Folge der ersten v. d. Decken'schen Expedition
nach dem Schneeberge, welche er in Begleitung Thornton's unternommen hat,
eines jungen englischen Geologen, welcher leider zu früh seinem Wirkungskreise
in Afrika entrissen worden ist. Sehr zu bedauern ist es, dass es Thornton nicht
vergönnt war, sein reiches Material zu bearbeiten, er hat nur zwei kleine Aufsätze
veröffentlicht, auf die ich spät^i* zurückkommen werde. Gerade sein Tagebuch,
welches zahlreiche geologische Notizen enthält, ist nicht publicirt, es befindet sich,
von der Hand seiner Schwester abgeschrieben, in London. Die von v. d. Decken
selbst an Barth geschickten Proben habe ich nicht untersuchen können, da es
mir unbekannt ist, wo sie sich befinden; dies ist jedoch von Männern geschehen,
deren Namen einen so guten Klang in der Wissenschaft haben, von G. Ros6 und
J. Roth.
Geologie von Ost- Afrika. 5
Weniger hervorragend sind die geologischen Besnltate der geographisch so
wiehtigen Reis^ von Barton und Spek'e nach den Seen, welche ich nur nach
ihren kurzen Angaben eintragen konnte. — Im Norden nmfasst die Karte noch
theilweise die alte Russegger'sche von Aegypten, Nubien, Kordofan und Abes-
synien. Hier standen mir von Russegger selbst gesammelte Gesteinsproben, welche
sich im Berliner mineralogischen Museum befinden, zu Gebote, ferner einige von
Werne gesammelte Stücke. Ein etwas anderes Aussehen, als auf der Russ eg-
ge r ' sehen Karte, hat auf der vorliegenden Abessynien erhalten durch die Angaben
und Proben von Steudner und Schimper, welche ich schon früher bearbeitet
habe, und durch die englische Expedition, welche der englische Geologe Blanford
begleitet hat. Weitere Angaben verdanken wir hier v. Heuglin, Hartmann,
Schweinfurth und Röchet d'Höricourt. — Auch der südliche Theil der Karte
konnte zum Theil colorirt werden, und zwar hauptsächlich nach Thornton's Be^
sehreibnng, welcher die Reise nach dem Zambesi in Livingstone's Begleitung
unternommen hat. Livingstone selbst hat einige kleine Notizen gegeben. Für
dieses Gebiet war es mir vergönnt, noch unbearbeitetes Material zu untersuchen,
nämlich die Proben, welche Herr Prof. Peters gesammelt und im Berliner mine-
ralogischen Museum niedergelegt hat Auch hatte Herr Prof. Fraas in Stuttgart
die Güte, mir die von Manch gesammelten Gesteine zur Durchsicht zu übersenden.
Die drei Theile, der mittlere, nördliche und südliche, sind auf der Karte von
einander durch grössere uncolorirte Partieen getrennt, so dass eine Dreitheilung
nach unserer jetzigen Kenntniss mir geboten erscheint. Ich will das mittlere Gebiet
das Aequatorial - Gebiet nennen, das nördliche das des blauen und weissen Nil-
Gebietes und des abessynischen Hochlandes, und das südliche das Zambesi Gebiet,
und zuerst das nördliche, darauf das Aequatorial-Gebiet und zuletzt das Zambesi-Gebiet
abhandeln, woran sich dann noch einige allgemeine Bemerkungen anreihen sollen.
Dass ich der beifolgenden Karte nur den Namen geologische Skizze gegeben
habe, soll darauf hindeuten , dass man es eben nicht mit einer geologischen Karte
zu thun hat. ' Es soll dadurch nur übersichtlich dargestellt werden^ was bekannt
ist. Die horizontale Ausbreitung einer Formation habe ich so weit ausgedehnt, bis
eine neue Notiz eine andere Formation angab, so dass also die meisten Grenzen
als ungenau zu betrachten sind. Auch die Bildungen selbst sind vielfach nicht
sicher zu bestimmen gewesen; so war es mir in vielen Fällen nicht möglich zu
entscheiden, ob ich es mit älteren oder jüngeren Eruptiv -Gesteinen zu thun hätte,
und bei den Sandsteinen konnte ich mir nur dadurch helfen, dass ich sie als
unbestimmte Sandsteine verzeichnete.
I. GetUgie lies UaHen hhiI weissen Nil -Gebietes aad lies abessynisclieH
OioelilMMles*
Das hier abzuhandelnde Gebiet schliesst sich im Norden an diejenigen Gebiete
an, welche von Afrika zuerst bekannt waren. Ein specielles Bild der geologischen
Verhältnisse des ganzen Landes bis zum Mittelmeer geben die Karten von Rus-
segger, ein allgemeineres finden wir in der grossen geologischen Karte von
Europa, welche von Dumont veröffentlicht ist. Darnach schliessen sich die geo-
logischen Verhältnisse Nord-Afrika's genau denen Süd-Europa's an. Die grosse
Nummulitenbildung, welche an den Pyrenäen beginnend sich ostwärts bis weit
g . I. Theü.
nach Asien bin fortsetzt und auch bei Gibraltar aaftritt, finden wir in Afrika ebenfalls
vor, ein Beweis ftir die grosse Verbreitung des Mittelmeeres znr Tertiärzeit Ein
bekannter Fundort flir Versteinerungen ist Mokkatam bei Kairo. Nach Sttden
schliesst sich daran die Ereideformation , welche sich nach Nubien fortsetzt und
direkt auf krystallinischem Gebirge zu ruhen scheint Dem krystallinischen Gebirge
gehört die Halbinsel des Sinai an, femer tritt dasselbe am Berge Dukhan auf, mit
dem prächtigen rothen Oiigoklas- Porphyr, dem Grestein, welches von den Alten
vielfach verwendet wurde und unter dem Namen Porfido rosso antico bekannt ist
An den Katarakten von Assuan steht der bei den Pyramiden vielfach benutzte Gra-
nitit an, welcher in einem grobkörnigen (Gemenge grünen Oligoklas enthält
Diese krystallinischen Gesteine setzen sich nach Sttden hin fort und gewinnen
hier bedeutend an horizontaler Entwickelung ; daneben treten Porphyre und
Melaphyre auf. Auch jüngere Eruptivmassen und vulkanische Produkte spielen
eine bedeutende Bolle. Ausserdem habe ich von Sedimenten unbestimmte Sand-
steine, Jura, Kohlen, tertiäre und quatemäre Bildungen aufgetragen.
1. Die krystallinischen BUdmifen
bestehen aus krystallinischen Schiefem in Verbindung mit Granit Sie treten
westlich von Massaua zunächst in dem Kflstengebirge auf, welches in einer Ent-
fernung von 6 — 7 Meilen von der Kttste derselben parallel läuft, und erstrecken
sich von da nach Westen und Süden, so weit überhaupt unsere Kenntniss der
Gegenden reicht
Die Kenntniss der Gegend zwischen Keren und Gondar und von hier östlich
und westlich verdanken wir zumeist den Aufzeichnungen und Sammlungen des
Dr. Steudner^). Einen kleinen Bericht über die von Steudner gesammelten
Proben habe ich schon früher gegeben*). In der Umgebung von Keren tritt der
Granit in zwei verschiedenen Abänderangen auf, mit weissem und mit rothem Feld-
spath; ersterer giebt dem Zad'amba (weisser Berg) seinen Namen, während der
rothe Granit in den nächsten Umgebungen von Keren erscheint An den Granit
lehnt sich der Glimmerschiefer an, welcher im ganzen Ainthal ansteht, die
Wände desselben bildet, und sich von hier bis hinter Mohaber erstreckt Auf der
Route nach Adoa löst er bei dem kleinen Dorfe Xabi- Mandel den Granit ab und
geht bei Zasega in Gneiss über. Dieser Gneiss ähnelt etwas dem Protogingneiss
der Alpen durch den fein vertheilten Talk, unterscheidet sich aber in seiner Aus-
bildung durch deutliche Quarzkrystalle , welche theilweise sogar noch die Form
erkennen lassen. Von mineralogischem Interesse ist noch ein Stück Glimmer,
welches Steudner gesammelt hat und das wahrscheinlich von Zad'amba herstammt
Es ist Kaliglimmer (Muscovit), welcher nach zwei Richtungen gestreift ist, die Streifen
schneiden sich unter einem Winkel von 57^ In diesem Glimmer sind deutliche
Eindrücke von Leucito^'dem sichtbar, welche nur theilweise mit einem rothen Pulver
ausgefüllt sind; es scheint mir am wahrscheinlichsten, dass diese Eindrücke von
Granat herrühren.
Südlich von Zasega ist die Wasserscheide des Anseba und Maräbb, und das
kry stallinische Gebirge wird von Eraptiv - Massen bedeckt, deren Alter nicht genau
1) Steudner, Zeitschrift für allgemeine Erdkmide. Neue Folge. XU. 1862. p. 59—73. XY. 43a.
XVI. 88, femer Petermann's Mittheflnngen, Erg&nzungsband. III. 1865.
2) A. Sadebeck, Zeitsefarift der Deutsehen geologisohea Gescjlschalt XYIII. 1866. p. 66a
Geologie von Ost-Afrika. - 7
ZQ bestinimen war. Diese Bildungen beginnen an den Quellen des Maräbb mit dem
Bogeoannten rothen Plateau , welches aus rothem Thoneisenstein besteht , eine For-
mation, die sich südlich über Axum und Adoa hin fortsetzt und über die ich später
Gelegenheit haben werde, genauer zu berichten. Für die Gegend von Axum und
Adoa, also das südlich Tigrö, sind die Schimper'schen Karten und Gesteine von
Wichtigkeit. Nach Schimper's Angaben und Proben habe ich schon früher eine
kleine geognostische Skizze dieses Landstriches publieirt^). An den Ufern des
Maräbb erscheint unter dem Urthonschiefer der Granit, welcher dem Granitit
G. Rose's zuzuzählen ist. Der Orthoklas hat eine fleischrothe Farbe, derOligoklas
eine weisse und das ganze Gestein ein mittleres Korn. Leider fehlen mir Hand-
stücke von Keren zur Vergleichung der beiden Granite.
Eine andere, etwas feinkörnigere Varietät des Granitit scheint jünger zu sein
und den älteren Granit durchbrochen zu haben, denn sie bildet die höchsten Spitzen,
den 4800' hohen Bei^ Semajata, den Gossosso und Subhat, und hat hier den
krystallinischen Schiefer gehoben.
Unter den Steudner' sehen Sachen befindet sich noch ein Gestein von Adoa,
welches ich zuerst für Trachyt hielt. Dasselbe besteht aus Orthoklas und Horn-
blende, ist somit als Syenit zu bezeichnen. Das Gemenge ist deutlich kömig und
der Feldspath schon etwas verwittert, Quarz und Glimmer habe ich nicht beobachtet.
Zwischen den bedeutenden Bergen Semajata, Gossosso und Subhat treten krystal-
Uniache Schiefer auf, welche gehoben und vielfach wellenförmig gekrümmt und
geknickt sind ; ihr Einfallen liegt zwischen diesen Bergen, so dass sie darnach ein
aUgemeines Streichen von Ost nach West haben würden. Ihrer petrographischen Be-
schaffenheit nach sind es Gneiss, Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer, Talkschiefer,
Thonschiefer und eine Anzahl unbestimmter, grün gefärbter Schiefer, welche wohl
auch den Homblendeschiefem zuzuzählen sind. Der Gneiss zeigt in frischem Zu-
stande einen gestreiften Feldspath und erhält theilweise durch einen bedeutenden
Beichthum an Magnesiaglimmer ein ganz dunkeles Aussehen. Durch Aufnahme
von Hornblende scheint er in Homblendeschiefer überzugehen, Quarz ist nur spärlich
vorhanden. Für einen Geognosten dürfte es von besonderem Interesse sein, an Ort
und Stelle die Aufeinanderfolge der krystallinischen Schiefer genauer zu untersuchen.
Der Thonschiefer tritt in schöner schiefriger Structur bei Adoa auf und wird
hier zum Dachdecken benutzt. Steudner beobachtete ihn, das Flussbett des
Takassö bildend, an der Stelle, wo er diesen Fluss überschritt, in ähnlicher Weise
erscheint er in dem Flussbette des Ataba in Gesellschaft mit Granit. Von Tschi-
bago hat Steudner prächtig ausgebildete Orthoklas -Kry stalle mitgebracht. Es
sind Krystalle nach dem 2. Habitus, welche jedenfalls aus einem Porphyrartigen
Granit stammen.
Die Ausdehnung des krystallinischen Gtebirges, welche ich auf der Karte ver-
zeichnet habe, beruht zunächst nach Süden auf einzelnen kurzen Angaben.
Bohlfs*) giebt den Thonschiefer am Ashangi-See an, was mit den Beob-
achtungen des Engländers Markham^) übereinstimmt. Dieser sagt, dass der
Schiefer bei Senafeh von Sandstein überlagert ist und in Folge dessen nur in den
1) A. Sadebeck, Geognostische Skizse der Umgegend von Axum und Adoa im südlichen
Tigr^ Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde. IV. B. Berlin 1869. p. 347.
3) Bohlfs, Zeitschr. d. Ges. f. Erdk. zu Berlin. 1868. p. 229.
8) Markham, The royal geogr. See. of London 1868. p. 2.
g I. Theil
Pässen aufgeschlossen ist. Unter dem Thonschiefer giebt er an, dass Granit auftritt^
welchen er bei Adigrat beobachtet bat, also ganz analog den nördlicheren
Distrikten.
Zwischen Haussen und Angeba erscheint auch nach Bohlfs Glimmerscbiefer
und Thonschiefer, und dies lässt vermuthen, dass das krystalUnische Gebirge in
Abessynien eine zusammenhängende Masse bildet. Dass es sich aber noch weiter
nach Süden ausdehnt, beweist ein von v. Heuglin^) gesammeltes Stttck, welches
von Woro Haimano südlich von der Hochebene von Talanta stammt Es ist dies
ein Syenit, welcher dem, welchen Steudner von Andoa mitgebracht hat, sehr ähnlich
ist. Dass sich das krystalUnische Gebirge nocb weiter südlich fortsetzt, darauf
weisen die Angaben von Röchet d'Höricourt') hin. Er meint, dass die vul-
kanischen Gebilde im Lande Adel und im Königreich Ghoa auf krystallinischem
Gebirge ruhen, welches er 14 Meilen S. 0. von Angolola direkt beobachtet hat, es
tritt auch wieder im Küstengebirge bei Tadjura auf; zwischen Angobar und An-
golola hat er bei dem Dorfe Debra-brame Zirkonsyenit mit Silberhaltigem Golde
beobachtet.
Nach Osten hin senkt sich das abessynische Hochland und die krystallinischen
Bildungen werden von Diluvium^ und Alluvium bedeckt. Zu Tage tritt der Granit
bei Cassala, von wo sich ein Stück in der Werne' sehen Sammlung befindet,
welcher dem Granitit von Maräbb aus der Schimper'schen Sammlung sehr
ähnelt Diese Angabe wird auch von Dr. Schweinfurth^) bestätigt; er giebt
steile Granitfelsen an, welche wie abgewaschen aussehen. Auch auf dem Wege
von Suakin nach Cassala hat er Granit^) beobachtet, so vor Djebel Scbaba, wo
auch Thonschiefer zu Tage tritt; bei Langeb Gneiss und Glimmerscbiefer; bei
Iskenab grauer grobkörniger Granit, welcher sich von hier weiter fortsetzt Es
ist auch wahrscheinlich, dass ein grobkörniger Marmor mit Grapbitblättchen, welchen
Schwein furth in der Nähe des Djebel Kuneb gesammelt hat, dem krystallinischen
Gebirge angehört, in welchem ja überhaupt Lager und Stöcke von Marmor keine
Seltenheit sind. Auch dies Stück befindet sich in der Sammlung des mineralogischen
Museums zu Berlin. Das Auftreten krystallinischen Gebirges bei Mandera beweist
ein von Werne mitgebrachtes Stück Syenit: rother Feldspath, Hornblende,
schwarzer Glimmer und wenig Quarz. Weitere Notizen giebt Steudner auf seiner
Tour von Tschelga nach Ghartum; gleich hinter Gedaref giebt er grosse Granit-
blöcke an und das kleine Gebirge Galla-Arang besteht aus Quarzfflhrendem Syenit.
Ueberhaupt gehören alle grösseren Erhebungen und Berge in Sennaar und weiter
hin in Kordofan den krystallinischen Bildungen an. Nach Hartmann^) besteht
der Djebel Mojeh bis zum Djebel Ghule aus röthlichem, grobkörnigem Granit,
welcher mitunter von Quarzgängen und feinkörnigem Granit durchsetzt ist Der
Granit von Mojeh, welcher sich in der Bussegger' sehen Sammlung befindet,
bat ein eigenthümliches Aussehen; er besteht aus dunkel lauchgrünem Orthoklas,
gelblichem Oligoklas, schwarzem Glimmer und blauem, milchigem Quarz. Auch
1) Herr Prof. Fr aas in Stuttgart hatte die Güte, mir die von y. Hemglin gesammelteB Proben
zar Durchsicht zu schicken, wofür ich ihm hier meinen Dank auszusprechen nicht umhin kann.
2) Röchet d*Höricourt, Observations göologiques rccueiUies en £gypte, sur la Mer Rouge,
le goUe d'Aden, le pays d'Adel et le royaume de Choa. Gompt. rend. Paris 1841.
3) Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Berlin 1866. B. IL p. 407.
4) Ibidem, p. 385.
5) Ibidem 1863. B. I. p. 14.
Geologie Ton Ost-Afrika. 9
von dem Abn Kadur liegt ein Stück Granit vor, welches der 1. Abtheilang Rus-
segger'Sy auf die ich später zu sprechen komme, angehört, und das eine Porphyr-
artige Structur hat.
Nach Süd- Westen lehnt sich krystallinisches Schiefergebirge an den Granit an,
hierher gehören dunkele, wenig deutlich schiefrige Thonschiefer von Djebel Dara,
dieselben sind von Quarzgängen durchsetzt und sollen Erzführend sein ; die Schichten
fallen nach Norden ein. Vielleicht gehören auch die spärlichen Kupfererzgänge
von Eruss dem krystallinischen Gebirge an.
Auch der Zegeli besteht aus Granit, welcher dem von Assuan ähneln soll und
sieh bis 400' erhebt. Der feinkörnige Granit von Sennaar enthält Gänge von
Braoneisenerz.
Verfolgt man den Lauf des blauen Nil aufwärts, so beginnt bei Rosseres wieder
das krystallinische Gebirge zusammenhängend aufzutreten und scheint die westliche
Fortsetzung der krystallinischen Gebilde Abessyniens zu sein. Bei Rosseres selbst
steht Granit an. Derselbe ist ein krystallinisches Gemenge von Orthoklas, Quarz
und grünem, schuppigem Glimmer. Interessant ist dieser Granit wegen Ein-
lagerangen von grobkörnigem Marmor, in welchem lichtgrüne Kömchen von Augit
auftreten. Es ist dies ein Vorkommen, welches eine grosse Anzahl von Analogieen
hat; so Pargas in Finnland, Arendal in Norwegen n. s. w. Man könnte auch hier
annehmen, den ältesten Organismus vor sich zu haben, das Eozoon canadense,
wenn man an dieses Wesen glaubt.
In Fassoki herrschen dann krystallinische Schiefer vor, Gneiss mit weissem
Feldspath und schwarzem Glimmer, daran lehnt sich Chloritschiefer,. z. B. am
Djebel Fasangara. Dunkele Gneisse mit gestreiftem Feldspath treten bei Fabano
und Chor Götschesch auf. Granit tritt hervor am Djebel Akaro, der Orthoklas ist
frisch, der OHgoklas dagegen verwittert. Der Granit ist grobkörnig und jünger
als der Gneiss. In ähnlicher Weise, wie wir es nachher in Kordofan sehen werden,
treten vielfach Quarz- und Dioritgänge auf, häufig mit Brauneisenerz zusammen.
Diese Gänge sind Goldführend und daher ist auch der Gold-Gehalt des Sandes
des Flusses Tnmat herzuleiten. Quarzgänge erscheinen bei Fasangara, Diorit im
Chor Tumat, es ist ein Glimmer und Quarz führender Diorit, ähnlich am Chor
Palchidia.
Diese Angaben finden sich auch bei Hartmann ^) bestätigt.
Unter den Gebirgen in Kordofan hebe ich zunächst den Araschkol hervor,
welchen Steudner besucht hat. Er besteht aus Granit und Hornblendeschiefer.
Letzterer besteht fast nur aus prismatischen Krystallen von Hornblende und ist ein
recht typischer Hornblendeschiefer. Granit vom Araschkol befindet sich in der
Rus 8 egge raschen Sammlung, er ist ausserordentlich feinkörnig. Weiter auf-
wärts den weissen Nil tritt Granit am Berge Njemati auf, worin die Angaben von
v. Heuglin, Schwein furth und Werne übereinstimmen. Das Belegstück
aus der Werne 'sehen Sammlung ist ein Granitit mit grossen, rothen, porphyr-
artig ausgeschiedenen Feldspathkrystallen. Der Berg besteht aus zwei Kämmen, dem
niedrigem südlichen, der zum Fluss hin vortritt, und dem nord - östlichen welcher
zwei höhere Kuppen zeigt, eine mittlere, mehr Domförmige, und eine nach Osten fast
senkrecht in die Ebene abfallende. Die Haupt-Angaben über Kordofan verdanken
1) Zdtichrift fGat allgemeine Erdkunde. Berlin 1863. I. p. 14.
10 I- Tiieil.
wir überhaupt Bassegger, in dessen Werk^) wir auch schon eine geognostiscbe
Karte dieses Landes finden. Er unterscheidet in Nord -Afrika drei grosse Granit-
Formationen :
1) Gestein der Katarakten von Assnan und Waddi Haifa; es ist ein Granitit,
bestehend aus rothem Orthoklas, grtlnem Oligoklas, schwarzem Glimmer und wenig
Quarz, ziemlich grobkörnig, und entfernt ähnelnd dem schönen Gestein von Viborg
in Finnland. Als charakteristisch giebt er an, dass er meist zusammen mit Syenit
und Porphyr vorkommt. Er soll der jüngste Granit sein.
2) Granit der Berge von Kordofan und Berberland, mit weissem Feldspath
und zahlreichen Quarzgängen. Dem Alter nach stellt er ihn in die Grauwackenzeit
3) Der älteste Granit tritt in den Hochgebirgen der SchongoUo- Neger und im
Lande Teggele auf, geht häufig in Gneiss und Glimmerschiefer über und wird von
jüngerem Granit . durchsetzt. Dieser primitive Granit ist Erzführend und erreicht
die grösste Höhe. Vergleicht man diese Angaben mit den Gesteinen, die ich oben
aus Abessynien beschrieben habe, so muss man den Granitit des Maräbb zu der
3. Abtheilung rechnen, weil er unter den krystallinischen Schiefem lagert; man
könnte dann den Granit der Berge Subhat, BaSto und Gossosso der 2. Abtheilung
zuzählen, weil dieser das Schiefergebirge gehoben hat, also jünger als dieses sein
muss, und somit der Grauwackenzeit angehören könnte. Eine Analogie mit dem
jüngsten Eruptiv-Granit würde dann der Syenit von Adoa bilden. Auffallend scheint
mir die Russ egger 'sehe Angabe, dass der primitive Granit die höchsten Punkte
bilden soll.
Nach der Russegg er 'sehen Sammlung sind sichere Punkte des krystallinischen
Gebirges folgende und zwar zunächst in Kordofan:
1) Asso^h, derselbe scheint nur ein Ausläufer des Araschkol zu sein, ist kaum
60' hoch und besteht aus einem Haufwerk von Granitblöcken. Das Gestein ist
feinkörnig und gehört der 1. Abtheilung an.
2) El Goos besteht aus einem deutlichen Syenit, welcher kleine Schüppchen
Holybdänglanz enthält und wohl auch der L Abtheilung zuzuzählen wäre.
3) Drei grössere Gebirgsstöcke treten aus der grossen Ebene von Kordofan
hervor: der Djebel Harras, das Kordofan-Gebirge und Teggele. Der Djebel Harras
ist nach Russegger ein Porphyrstock, welcher von Granit umgeben ist Leidw
fehlten mir hier Proben, welche desshalb besonders interessant wären, weil wir es
hier mit einem der beiden älteren Granite zu thun haben, der jüngere soll ja mit
Porphyr gleichaltrig sein. Aus dem Kordofan-Gebirge lag mir Granit von Kurbatsch
vor, mit weissem Feldspath und zweierlei Glimmer, theils grob-, theils feinkörnig;
von Kordofan selbst grobkörnige Massen mit grossen Ausscheidungen von Horn-
blende. Dieser Berg erhebt sich 705' über das Centralplateau von El Obechd, und
ist von zahlreichen Quarzgängen durchsetzt; er gehört der 2. Abtheilung der
Granite an.
Im Teggele - Gebirge tritt der primitive Granit auf in Verbindung mit krystal*
linischen Schiefem. Der Berg Hedra besteht aus deutlich kömigem Granit mit
rothem Feldspath und zweierlei Glimmer. Ein anderes Stück von eben daher ist
Granitit, röthlicher Orthoklas, weisser Oligoklas. Ueber die gegenwärtige Lagerung
der beiden Gesteine fehlen die Angaben, so dass man im Zweifel ist, welches
l)RaBB egger, Reisen in Europa, Asien a. Afrika, n. Band: Egyptea, Nubien and Oit-Sudan«
nebst Atlas.
Geologie von Ost- Afrika. H
eigentlich der primitive Granit ist, nnd ob nicht die beiden Gesteine in einander
Übergehen. Gangförmig tritt noch Diorit auf, welcher ein grobkörniges Ge-
menge eines' gestreiften Feld^patbs und Hornblende ist. Als jüngeren Ursprungs
könnte man den schönen Syenit von Tabetne auffassen, welcher ein kömiges
Gemenge von röthlichem Orthoklas, Hornblende und viel Quarz ist Nach Osten
hin wird das Gebirge hauptsächlich von krystallinischen Schiefern gebildet Vom
Berge Tira liegt mir ein Stück Gneiss vor, bestehend aus weissem Feldspath,
weissem Glimmer und viel Quarz; ein anderes Stück hat rothen Feldspath, ist
weniger deutlich schiefrig und die Gemengtheile sind sehr innig gemengt Am
Bei^e Scheibun ist der Gneiss feinkörnig und scheint grössere Quarzausscheidungen
oder Gänge dieses Minerals zu haben. Auch hier tritt feinkörniger Diorit gang-
förmig auf. Mit den Dioritgängen bringt Russegger den Goldgehalt dieses Ge-
birges in Verbindung. Das Gold wird von hier durch die Gewässer nach dem
Schwemmlande von Tira fortgeführt. Mit dem Teggele - Gebirge steht die Gruppe
des Eadero in Verbindung, ausgezeichnet durch pittoreske Formen. Hier treten in
dem Granit der 1. Abtheilnng kuglige Concretionen eines sehr feinkörnigen Granits
auf, in denen der Feldspath vorherrschend ist
Dass sich die krystallinischen Gebilde noch weiter nach Osten hin fortsetzen,
ersieht man aus Browne'sO Angaben über Darfour und aus den von v. Heuglin*)
auf einer Reise nach dem weissen Nil gesammelten, welche neuerdings Schwein-
fnrth') bestätigt hat Ueber das Land der nördlichen Niamaniam sagt v. Heuglin,
dass das Gebii^ aus Granit besteht, so der ziemlich isolirt aus der Ebene hervor-
ragende Kosanga. Schwein furth giebt in seinem ersten Berichte: „Wahr-
nehmungen auf einer Fahrt von Chartum nach dem Gazellenfluss^' an, dass die
grosse Trapp-Formation im Djur- und Dör-Gebiet vom Granit der Mondnberge ab-
gelöst wird. Auf seinen Streifzügen zwischen Tondj und Rohl traf er zuerst an-
stehendes Gestein südlich der Seriba von Scäbbi. Der Granit hat in Gestalt flacher
Platten die Thoneisensteinlager, welche ich eben als Trapp-Formation bezeichnete,
an vielen Stellen durchdrungen, wechselt mit diesem Gestein ab und bietet stellen-
weise ganze Stücke davon als Einschlüsse. Die ersten Granitberge zeigen sich
südlich' etwa acht Stunden entfernt. Wir lernen hier auch den Namen, welchen die
Eingeborenen dem Granit geben, Lsnda. Zwischen Dokkutfi und der Seriba Ngama
hat er merkwürdige Granit -Eruptionen beobachtet: riesige Kuppen und Blöcke,
welche mit tischähnlichen Platten wechsellagern; diese treten auch bei Dimindo
auf. Einzebie dieser Platten haben als homogene Masse eine Länge von 300 Schritt
nnd zeigen an ihrer glatten Oberfläche eine dünne Abblätterung, welche er auch
bei den Graniten von Taka, den Bergen von Kassala und an den Ufern des rothen
Meeres wahrgenommen hat Von weiteren granitischen Punkten, welche ans der
Ebene hervorragen, giebt er nördlich von Aüri den Gurkenj an, und hinter Aori
eine Kette seltsam geformter Granitblöcke. Der Granit von Mrölo ist sehr grob-
körnig, meist schwarz gesprenkelt und Turmalinreich, auch von Gängen secundären
Alters durchfurcht, welche Feldspathreicher sind, früher verwittern und zur Ent-
stehung der frei aufrecht, oft in Gruppen nebeneinander gestellten Platten nnd
Obelisken, vielleicht auch zur Bildung der jetzt gesonderten Blöcke überhaupt
1) Browne, Travels in Africa, Egypt and Syria. London 1799.
2) T. Heuglin, Heise in das Gebiet des weissen NU. Leipzig n. Heidelberg 1869.
8) Schweinfurth, Zeitschrift der aesellschaft für Erdkunde. 1870 n. 71.
12 I. Theil.
Veranlassung gaben. Hier blättert der Granit nicht ab, wie bei Dimondo. Auch
Uohla bei Derago ist von Granit gebildet Nach diesen Angaben giebt es auch
hier einen älteren und jtlngeren Granit. Der ältere Granit würde dann dem Ur*
granit zuzuzahlen sein, und der jüngere, welcher ein wesentlich gangartiges Vor-
kommen zeigt, muss nach der Bildung der Trappgesteine hervorgebrochen sein, da
er Bruchstücke derselben einschliesst Die Platten, Würfel und Obelisken erklären
sich durch Verwitterung der umliegenden Gesteinmassen. Es Hesse sich dieser
Granit dem jüngsten Granit Kussegger's gleichstellen, also auch den Syeniten
von Adoa, von denen aber keine Angaben existiren, dass sie jünger als die Thon-
eisensteine sind.
Der südlichste Punkt des krystallinischen Gebirges, welchen ich verzeichnen
konnte, ist der, bis zu welchem die Expedition des Dr. Werne vorgedrungen ist
Es ist ein Gneiss mit weissem Feldspath; dieser bildet die Katarakten im Lande
Bari, welche die Expedition nicht überschreiten konnte.
In dem Gebiet des krystallinischen Gebirges treten noch andere Eruptiv -Ge-
steine als Granit auf, über deren Alter aber jegliche Angaben fehlen; es sind
2. Porphyre und Helaphyre.
Von dem Porphyr sagt Bussegger, dass er meist in Gesellschaft des jüngsten
Granites und des Syenites auftritt, so bei Assuan. Aus Aegypten ist der schöne
rothe antike Porphyr bekannt, welcher ein Quarzfreier Porphyrit ist; er wird am
Berge Dukhan gebrochen. Ein anderes schönes Gestein hat Bussegger in der
nubischen Wüste gesammelt, ein Quarzfreier Porphyr, bei welchem in der dankelen
Grundmasse rothe Ery stalle von Orthoklas liegen.
Auf dem Gebiete unserer Karte tritt Porphyr zunächst an einzelnen isolirten
Stellen auf.
Am Djebel Mussa hat Werne einen Quarzführenden Porphyr gesammelt, in
welchem die Feldspathkry stalle schon verwittert sind, die Grundmasse dagegen
noch frisch ist. Bei weiter fortschreitender Verwitterung wird auch die Gmndmasse
angegriffen, es entsteht ein Thonstein und dann ein Quarzhaitiger Kaolin. Von
demselben Fundort liegen auch in der Bussegger'schen Sammlung Belegstüeke
vor. Von Mandera befindet sich unter Werne's Proben ein schwarzer Porphyr
mit kleinen Einschlüssen eines feinkörnigen Granits. In Kordofan tritt der Porphyr
zunächst am Djebel Harras auf, welchen ich schon früher erwähnt habe; hier
scheint er den Granit durchbrochen zu haben. Aus dem Teggele - Gebirge hat
Bussegger am Berge Tira einen Porphyr gesammelt, welcher Quarzführend ist
und bei dem die Krystalle in der Grundmasse so dicht liegen, dass dieselbe fast
zurücktritt In Abessynien ist der Porphyr besonders bei Axum und Adoa ent-
wickelt. Es ist ein Qnarzführender Porphyr, in der lichten Grundmasse sind Quarz,
Orthoklas, Oligoklas und Hornblende ausgeschieden. Dem Aussehen nach wäre
es möglich, dass man es hier mit einem Liparit zu thun hätte. Die Gegend wäre
dann trachytischer Natur und man könnte allenfalls auch den oben beschriebenen
Syenit für Trachyt halten, wie es Steudner gethan hat Eine sichere Entscheidung
muss hier späteren Forschungen über die Lagerungs- Verhältnisse und genauerem
Studium der Gesteine vorbehalten bleiben. Weil der Eindruck der vorliegenden
Gesteine mehr der der älteren Eruptiv - Gesteine ist, zähle ich dieselben zu den
Porphyren. Am Amba Bachele ist der Porphyr nicht zum Durebbruch gekommen,
Geologie von Ost-Afrika lg
sondern hat den Gneiss nur bis 6000' hoch gehoben; man sieht ihn daher nur am
Gehänge y während der 6200^ hohe Gipfel ans Gneiss besteht. Die grösste Höhey
9000'^ erreicht er am Amba Hedscha, und am Amba GoUo, in der Nähe von Axum,
ist er durch seine plattenförmige Absonderung ausgezeichnet. Am Berge SchoIIoda
geht der Porphyr in reinen Felsit über.
Bei den Porphyren sei auch der Pechstein erwähnt , welcher bei Amba Bersa
auftritt Es ist ein schwarzes, fettglänzendes Gestein mit einzelnen Porphyrartig
ausgeschiedenen Erystallen von Feldspath, von welchem ich nicht bestimmen konnte,
ob glatt oder gestreift. Ein ähnliches Gestein hat Steudner gesammelt, es trägt
die Etiquette : Gipfel des Baschit, von dem wir sehen werden, dass er aus Mandel-
stein besteht.
Im Süden giebt Kochet d'Höricourt in Ghoa auch, Porphyre an.
In inniger Beziehung zu den Porphyren scheinen mir die sogenannten rothen
Plateau's in Abessynien zu stehen. Steudner hält diese Gesteine für vulkanischen
Ursprungs, aber es sind einmal keine Vulkane in der Nähe, denen man solche
Produkte zuschreiben könnte, dann aber haben auch die Massen selbst durchaus
nicht das Aussehen der vulkanischen. Petrographisch sind es folgende Produkte:
1) Thonstein, von ebenem Bruch, der ganzen Masse nach gleichartig, von
verschiedener Farbe, häufig violett und roth, mit starkem Thongeruch. Die Gesteine
gehen häufig in feste Jaspisartige Massen über.
2) Thonstein-Breccien. Hier bildet der Thonstein das Bindemittel. Die
eckigen Bruchstücke haben eine sehr verschiedene Grösse, mineralogisch dem Binde-
mittel gleich und nur durch die Farbe verschieden, sowie auch durch die grössere
Härte, wesshalb sie auf den Verwitterungsflächen scharfkantig heraustreten.
3) Thonstein-Conglomerate. Diese Gesteine sind ausgezeichnet durch
einen bedeutenden Gehalt an Eisenoxyd und Eisenoxydhydrat, wesshalb sie auch
ein höheres Gewicht haben; Steudner nennt sie Thoneisensteine.
4) Sandsteine. Auch bei ihnen ist das Bindemittel Thonstein, sie gehen
allmählig in Thonstein-Conglomerate und Breccien über. Das Bindemittel tritt auch
bisweilen sehr zurück.
Was die Lagerungs- Verhältnisse anbetrifft, so ruhen diese Massen direkt auf
dem krystalUnischen Gebirge, und zwar mit horizontaler Schichtung, sie ftillen
besonders die Thäler aus, wo man sie nach den von S c h i m p e r entworfenen Pro-
filen^) analog an beiden Thalabhängen sehen kann. *
Sowohl was das Alter, als auch die Entstehungsweise dieser Massen anbetrifft,
so bietet sich ftlr uns eine grosse Schwierigkeit.
Nach Aufgabe von Steudner 's Ansicht, dass es vulkanische Massen sind,
bleiben nur zwei Erklärungsweisen : dass es Produkte sind, welche mit dem Ausbruch
von Ernptiv-Gesteinen in Zusammenhang stehen, oder dass es reine Sedimente sind.
Gegen die letztere Annahme spricht die petrographische Beschaffenheit der Thon-
steine, während sie wohl auf die Sandsteine Anwendung finden könnte, besonders
auf die, bei denen das Thonstein-Bindemittel zurückgetreten ist
Bringt man die Bildung in Zusammenhang mit dem Ausbruch von Eruptiv-
Gesteinen, so kann man annehmen, dass mit dem Ausbruch derselben ein Auswarf
von Detritus verbunden war, analog den vulkanischen Auswürflingen. Dieser
Detritus kam dann unter Wasser und wurde so verkittet, nachdem sich vorher ein
1) Vergleiche meinen Aufisatz Ober das südl. Tigr^ in der Zeitschrift der Ges. f. Erdk. Berlin 1869.
14 ^- Theil.
Thonschlamm gebildet hatte. War nun die Oberfläche, auf welche dieser Detritas
geschleudert wurde, mit Quarz - GeröUen bedeckt^ so entstanden Conglomerate, war
es Sandy Sandsteine. Conglomerate , deren BruchstQcke aus Thonstein bestehen,
lassen sich so erklären, dass zugleich mit dem feinen Detritus grossere Bruchstücke
der Eruptiv -Masse ausgeschleudert wurden; dasselbe gilt dann von den Breccien.
Die Eruptiv-Massen kOnnen dann Granite und Porphyre, vielleicht auch Melaphyre
gewesen sein.
Man konnte auch den Thonstein als ein Eruptgestein betrachten, welches sich
Deckenartig ausgebreitet hat, und so die QuarzgerOlle und SandkOmchen verkittet
oder Reibungsconglomerate erzeugt hätte; dagegen scheint mir jedoch die petro-
graphische Beschaffenheit der Thonsteine zu sprechen. Wollte man diese Ansicht
adoptiren, so müsste njan die Thonsteine für verwitterte Porphyre halten.
Von ferne lässt sich die Sache endgültig nicht entscheiden, und man muss auf
spätere genauere Untersuchungen warten, um hierüber Klarheit zu erlangen.
Die Ausdehnung dieser rothen Plateau's ist in Abessynien eine ganz bedeutende.
Sie beginnen an der Wasserscheide des Anseba und Maräbb und setzen sich südlich
fort, wie es auf der meinem Aufsatze beigegebenen Karte zu sehen ist. Die
Mächtigkeit ist verschieden, sie kann bis 80' betragen. Nach Steudner senken
sich diese Plateau's nach dem Gebirge Semen hin.
In der Nähe der rothen Plateau's treten auch Melaphyre auf, und es ist wohl
möglich, dass auch diese Gesteine einen Einfluss auf ihre Bildung gehabt haben.
Es sind theils porOse Gesteine mit mehr oder weniger grossen Hohlräumen,
welclie dann auch ausgefUUt sind, wodurch amygdoloidische Structur hervorgerufen
wird. Solche Mandelsteine schliessen auch grössere Achatkugeln ein, ebenso Chal-
cedon; diese Mineralien werden von den Gewässern foi*tgefahrt, finden sich dann
in den Flussbetten, z. B. des Takazä, und auf den rothen Plateau's. Ferner treten
in den Hohlräumen grüne, erdige Massen auf, welche ich ftir Delessit halte. Wenn
man bei den porösen Gesteinen zweifeln kann, ob man es mit Melaphyr oder Basalt
zu thun hat, so scheint mir doch das Vorkommen von Delessit auf ersteren hinzu-
deuten. Zweifelhaft kann man wieder bei solchen Stücken werden, welche Krystalle
von Olivin zeigen. Wir haben es hier wahrscheinlich mit Melaphyren und Basalten
zu thun, welche sich aber nach den vorliegenden Handstücken und Beschreibungen
genau nicht unterscheiden lassen. Will man der Schwierigkeit aus dem Wege
gehen, so braucht man nur fUr beide Gesteine einen gemeinsamen Namen einzu-
fahren, wozu sich vielleicht der Name „Trappt' eignet. Wenn Steudner auch
von diesen Gesteinen sagt, dass sie sämmtlich vulkanisch sind, so hat man wohl
darunter nur zu verstehen, dass er sie für jüngere Eruptiv-Massen hält.
Blanford^) fasst diese Mandelsteine mit den Basalten und Trachyten in eine
Gruppe zusammen, welche er einfach „Trappean series'^ nennty und rechnet auch
hierher die Thonsteine, welche er in nähere Beziehung zu den Trachyten bringt,
ohne jedoch sich über die Art und Weise der Bildung zu äussern. Dichter Mela-
phyr tritt am Debre Sina auf; es ist ein dunkeles Gestein von hohem Gewicht,
welches es jedenfalls einem Gehalt an Magneteisenerz verdankt, worauf auch die
braune Verwitterungskruste des Gesteins hindeutet In der dunkeln Grundmasae
liegen einzelne lichtgrüne Feldspathkrystalle mit deutlicher Streifung. Derselbe
Melaphyr durchbricht auch bei Edda Zäsus die krystallinischen Schiefer.
]) Quarterly Journal of the geol. 8oc. 1869. p. 401, on the geology of a portion of AbeBsyni«.
Oeologie Ton Ost- Afrika. ]^5
Diese Melaphyre oder allgemein Trapp-Gesteine haben eine grosse geographische
Verbreitung. Auf dem Gebiet der Seh imp er' sehen Karte treten sie an ver-
schiedenen Punkten auf, und Schimper hat prächtige Exemplare von Mandelstein,
Achatkugeln, im Innern mit Quarzkry stallen ausgekleidet , gesammelt. Ausser den
schon erwähnten Punkten, dem Debrä Sina und Edda Jäsus, ist noch hervorzuheben
der Habal Zoddo und das Vorkommen zwischen Edda Gigorgis und dem Lieanos.
Stendner fand den Mandelstein zuerst anstehend auf der Höhe des Eisenplateau's
in der Nähe des Dorfes Gesimbera, weiterhin dann im Flussbett des Ataba. Von
dem Brachit sagt er, dass er, wie alle Berge Semens, aus einem Trachytgestein
besteht Er beschreibt dieses Gestein als einen mandelsteinartigen Trachyt, zwischen
den einzelnen Stficken liegt die grüne Masse der Steinmandeln, also Delessit, umher;
daraus gebt hervor, dass wir es hier mit mandelsteinartigem Melaphyr zu thun
haben. Dass auch nach Osten hin die Melaphyre eine grössere Ausdehnung haben,
beweisen die Geschiebe im Takazö. Die älteren Gtesteine der Trappean series,
welche auf der Route der englischen Expedition auftreten, sttdlich von Antalo
bis nach Magdala, nennt Blanford Ashangi-group. Diese Gesteine, welche
Aehnlichkeit mit den osMndischen Trappgesteinen haben sollen, nennt er Dolerite,
Mandelsteine, vulkanische Asche und Breccie. Nach diesen Angaben wird man
wieder zweifelhaft, ob diese Massen nicht nur die tiefer liegenden jüngeren Eruptiv-
G^teine darstellen. Er hat sie anstehend im Mischek-Thale beobachtet, wo sie
auf älteren Schichten von Sandsteinen und Gonglomeraten ruhen. Die jttngeren
nennt er Magdala group. Nach Süden deuten sowohl die Belegstücke als auch die
Beschreibungen mehr auf basaltische und vulkanische Gesteine. Nach Westen hin
fehlen jegliche Angaben über Trappgesteine, so itir Sennaar und Eordofan, sie
spielen aber wieder eine grosse Bolle im Djar und Dör- Gebiet Schwein furth
sagt, das ganze Gebiet zwischen dem Tondj, Djfir und Maa bis zum Kasanga
scheint aus einer Formation zu bestehen : rötfalicher, schlackiger und wie Melaphyr-
Mandelstein aussehender Thoneisenstein voller Blasennieren, und mit wenig deut-
licher Schichtung. Auch auf seinen Streifzügen zwischen Tondj und Rohl traf er
diese Bildung wieder an, von den Bongo wird der Thoneisenstein „Lele^^ genannt
Schon oben habe ich erwähnt, dass hier das Gestein von Granit durchbrochen
wird. Ueberhaupt soll das ganze ebene Land eine Thoneisenplatte sein, demnach
hätten wir es mit einer grossen Decke von Trapp zu thun, welche älter ist als der
jüngste Granit
Wenden wir uns nun zu den
3. jtlngeren Eraptiv- Gesteinen,
80 kommen zunächst dunkele poröse Gesteine in Betracht, bei denen man zweifelhaft
sein kann, ob man es nicht mit Melaphyren zu thun hat, besonders wenn sie mit
Hohlräumen erftlUt sind. Hier kommen in Hohlräumen ZeoUthe vor, wie es auch
bei den porösen Basalten Deutschlands der Fall ist, ich erinnere nur an die netten
Chabasit-Krystalle von Klein-Sirgwitz bei Löwenberg in Schlesien. Auch Steudner
hat recht schöne Chabasit- Ery stalle am Bambule in der Nähe von Gondar ge-
sammelt Femer kommen dichte Abänderungen vor, welche dann gewöhnlich reich
an Olivin sind. Die Basalte sind hier in Afrika, wie allenthalben, durch Säulen-
bildong ausgezeichnet. Ausser Basalt kommt auch Phonolith vor, welcher grosse
Aehnlichkeit mit dem böhmischen hat Der Phonolith von Koldatschi in Kordofan,
IQ 1. Theil.
welchen Rnssegger gesammelt hat, ist ziemlich frisch und gleicht auffallend dem
vom Scblossberge bei Teplitz, indem er auch die in demselben auftretenden gelben
Titanit-Kry stalle zeigt. Der abessynische Phonolith hat grosse Aehnlichkeit mit
dem vom Marienberge bei Aussig. Das Grestein schliesst auch rothen Natrolith ein
und hat kleine mit Stilbit-Erystallen ausgekleidete Drusen.
Was den Trachyt an betrifft , so findet man in den Reisebeschreibungen Abes-
syniens denselben vielfach erwähnt, in seine Existenz möchte ich aber einigen Zweifel
setzen, denn die von Steudner so benannten Gesteine sind theils Mandelstein-
artige Melaphyre, theils poröse Basalte ; ich habe keinen echten Trachyt aus diesen
Gegenden gesehen. Blanford giebt auch Trachyt an, beschreibt aber die Ge-
steine nicht. Die Trachyte, welche Röchet d'Höricoart^) erwähnt, werden auch
von Dufrenoy, welcher die geologischen Resultate zusammengestellt hat, als
solche aufgeführt. Diese Eruptiv -Gesteine treten tbeils in isolirten Kuppen auf,
theils zusammenhängende Decken bildend. — Eine isolirte Basaltkuppe ist der
Mai-Ualid, mit Säulenförmiger Absonderung. Dieser Berg ragt aus dem Etlsten-
Alluvium zwischen Massaua und Keren hervor. Im südlichen Tigri hat der Basalt
bei Reflit die krystallinischen Schiefer durchbrochen; hier tritt er neben Melaphyr
auf. In ähnlicher Weise hat ihn auch Steudner auf seiner Route von Adoa nach
Gondar beobachtet; die Basaltsänlen sind theils senkrecht, theils garbenförmig an-
geordnet. Kurz vor Isaak Debr scheint der Basalt eine zusammenhängende Decke
zu bilden. Steudner sagt, dass die fruchtbare Hochfläche aus einem basaltischen
Gestein mit wenig Blasenräumen besteht. Dies wird auch durch die von ihm ge*
sammelten Stücke bestätigt, welche die Fortsetzung der basaltischen Massen über
Bambule nach Gondar darthun. Weitere basaltische Punkte sind dann Gorgora,
Djidda und Beschilo. Bei Djidda giebt v. Heu gl in an, dass in den Spalten
Pechstein auftritt. Hier ist schon auf der Russegger'schen Karte der Basalt in
grosser Ausdehnung verzeichnet. Steudner und Blanford bestätigen das Vor-
kommen von Basalt bei Magdala, und nach den Angaben des letztem ist das
Gebiet von Magdala östlich bis südlich von Autalo basaltisch. Er unterscheidet
eine untere Abtheilung, die Ashangi group, deren Gesteine wohl noch zu den
Melaphyren zu rechnen sind und die ich desshalb schon oben besprochen habe.
Man könnte dann die Magdala- Group zu den jüngeren Eruptiv- Gesteinen zählen.
Von ihr sagt er, dass sie eine grössere Verbreitung hat und dass Sedimente einge-
lagert sind. In ähnlicher Weise treten in Choa Decken von Basalt und Trachyt
auf. Das Gebirge, welches Angobar beherrscht, die Hauptstadt von Choa, und an
dessen Abhang die Hauptstadt erbaut ist, ist eine grosse Erhebungs-Masse, gebildet
von Trachyt, dessen Seiten von Basalt bedeckt sind. Weiterbin besteht, ungefähr
14 Meilen von Angolola, das Plateau von P^tas aus einer Aufeinanderfolge von
Trachyt und Basalt und setzt sich bis zum granitischen Gebiet hin fort. An den
Contaktstellen von dem krystallinischen Gebirge und dem Trachyt tritt ein rother
Sand auf, in welchem Türkis vorkommt. Die Decken sind hier so vollkommen,
wie bei reinen Sedimentgesteinen; die unterste ist vollkommen glasig, gewisser-
massen ähnlich dem Obsidian, aber geschichtet, das heisst Parallellagen zeigend,
in der Masse liegen einzelne Krystalle von Sanidin. Der Basalt, welcher die Ober-
fläche des Plateau's bildet, enthält viel Olivin. Dufrenoy hebt noch besonders
1) Yoyage sur la cdte Orientale de la Her Rouge, dans Ic pays d*Adel et le royanme de Cboa.
Paria 1841, and Second voyage sur les deux rives de la Mer Ronge etc. Paris 1846.
Geologie von Ost -Afrika. J7
die Aehnüchkeit mit den trachytischen und basaltischen Gebilden von Mont Dore
ond im Cantal hervor.
Das Vorkommen von Phonolith ist am Guna erwiesen , das von Steudner
gesammelte Stück zeigt eine deutliche Schiefrigkeit , und bei dunkler Grundmasse
die den Phonolithen eigene Verwitterungskruste. Vom Gipfel des Guna liegt ein
wenig poröser Basalt vor, auf dessen verwitterter Oberfläche Olivin und Krystalle
von Augit hervortreten, v. Heuglin hat Phonolith am Takazeh, zwischen Tigr6
und Ambara, Provinz Jessent, gesammelt.
Nach Westen hin erstrecken sich die basaltischen Gesteine bis nach Gedaref.
Weiterhin fehlen mir jegliche Angaben, dass sie auch in Sennaar erscheinen. Dass
sie in Eordofan vorhanden sind, beweist der von Bussegger am Eoldatschi ge-
sammelte Phonolith. Man kann wohl annehmen, dass hier und da, sowohl in
Sennaar als auch in Kordofan, einzelne Basalt- respective Phonolith-Berge auftreten,
aber es scheint doch, dass diese Gesteine eine besonders ausgebreitete Entwicklung
nur in Abessynien und in Schoa haben.
Es bleibt uns nun nur noch übrig
4. die rein Tnlkanischen Gesteine nnd das Auftreten von Vnllianen
überhaupt zu betrachten. Die bis zum Jahre 1850 bekannten Daten hat Gumprecht^)
in einer sehr grossen Vollständigkeit zusammengetragen. Darin finden wir jedoch
sehr wenig über das vorliegende Gebiet. Er citirt die Angaben von Leföbre,
dass S.-S.-O. von Massaua, am Rande der grossen, durch ihren Schwefelgehalt,
besonders aber durch unermessliche Salzablagerungen bekannten Ebene, im Lande
des Talkalvolkes 3 Vulkane vorhanden sind, von denen 2 noch brennen sollten.
Später (1852) hat Buist^) einige kurze Mittheilnngen gemacht. Von Aden nach
Babelmandeb scheinen die Felsen längs der arabischen Küste ganz vulkanisch
zu sein, bis auf eine Entfernung von ungefähr 10 englischen Meilen^ an der
afrikanischen Küste scheint eine eigenthümliche Höhlung am Ende der Bay von
Tajurra, genannt Zoobul Khareb, der Krater eines alten Vulkans zu sein.
Steudner erwähnt vielfach Vulkane und vulkanische Gesteine. Er sagt, dass
durch die im südlichen Theile des rothen Meeres noch wirkende Thätigkeit vulka-
nischer Massen die Koralleninseln gehoben sind. Er erwähnt dann, dass der bei
Edd an der Danälküste (in ungefähr 13<> 55' N. B.) liegende Vulkan im Mai 1861
begonnen habe, Asche und Lava auszuwerfen. Herr Bassori schickte ihm Proben
der Lapilli nach Keren nach. Es sind sehr poröse, dunkel gefärbte Schlacken von
Kirsch- bis Wallnuss-Grösse. Auch bei Keren soUen Vulkane auftreten, z. B. der
Äd-Schemer, welcher 300 bis 400' hoch ist. Auf seiner weiteren Eoute hat er
keine eigentlichen Vulkane angetroffen, auf ihr Vorhandensein deutet aber der
Obsidian, welchen er als GeröUe des Beschilo und Djidda gesammelt hat. Das
Vorkommen von Obsidian erwähnt schon Salt, wie Gumprecht angiebt.
Blanford's Aden series umfasst die rein vulkanischen Produkte. Eine bedeutende
Entwicklung hat die vulkanische Thätigkeit im Lande Adel und Choa, wie sich
aus den Berichten Kochet d'H^ricourt's ergiebt Dufrenoy unterscheidet
1) Karaten *B Archiv. XXII. p. 205.
2) Bai 8t, On the Yolcanos of the bay of Bengal, in the Edinburgh new philosophical
Janmal 1862.
▼. d. D a c k « 1^ Reisen UI. 3 : Geologie etc. "
18 1- TheU.
neben dem schon erwähnten basaltischen und trach^ tischen Terrain, Volkane mit
deutlichen Krateren. Bochet d'H^ricoart hat schon auf seiner Reise im rothen
Meere vielfach vulkanische Gesteine gesammelt, und giebt an, dass die Insel Perim,
am Ausgange des rothen Meeres, ein basaltischer Felsen ist. In der Nähe von
Tadjurra treten die vulkanischen Gebilde aus dem schon oben beschriebenen krystal-
linischen Gebirge heiTor; kleine Hügel von 10 — 12 Meter Höhe, welche von allen
Seiten mit Schlacken umgeben sind, erscheinen bei Alexitine, Gagad^, Nehellä und
Segadarsa. An letzterem Orte ist ein vulkanisches Gebiet von 50 Meilen im Um-
fange. Echte Lavaströme treten bei Duffar^ auf in der Dicke von 1.20 bis 1.50 Meter,
welche in ihrer Oberflächenbeschaffenheit an die Ströme bei Valois in der Auvergne
erinnern sollen. Diese vulkanischen Bildungen setzen sich nach Ghoa hin fort,
19 Meilen südlich von Angobar ist ein thätiger Vulkan, Dofäne. Es scheint mehr
eine Solfatare zu sein, ein isolirter Berg, am Rande einer grossen Ebene, welche
aus Trachyten besteht. Er hat einen einzigen grossen Krater, dessen Wände mit
Schwefel bekleidet sind und der beständig Dampf aushaucht. Nach Westen hin
nehmen die vulkanischen Gebilde, wie überhaupt die jüngeren Eruptiv-Gesteine ab.
Die einzige vorliegende Angabe ist die des Dr. Werne über den Vulkan Dafafungh
am weissen Nil, welche durch Belegstücke bekräftigt wird. Hier treten poröse
rothe Schlacken auf, ähnlich denen des Mosenberges in der Eifel. Dieselben sind
basaltischer Natur und schliessen Krystalle von Hornblende ein. Theilweise zeigen
diese Schlacken die Form vulkanischer Bomben. Die Lava ist auch eine 01i\in-
reiche, basaltische, ähnlich den Schlacken. Ausserdem sind noch Olivinbomben vor-
handen, welche auffallend denen der Eifel gleichen ; sie enthalten wie diese Smaragdit
und Bronzit. Leider fehlen von Werne Angaben über den Krater, und ob ein
Lavastrom vorhanden ist oder ob es nur ein Explosions- Krater ist. Neuerdings
wird von v. Heu gl in die vulkanische Natur des Berges bezweifelt. Er giebt eine
Ansicht dieses Berges auf p. 241 seiner Reisebeschreibung in das Gebiet des weissen
Nil, und beschreibt den Berg als einen gegen 133"* hohen Felskegel, dessen Gipfel-
kante gratartig zugeschärft scheint^ und an den sich in Osten ein niedriger Fels-
hügel anreiht. Auf der Nord wand, ziemlich hoch oben, erscheint eine nicht gar
unregelmässige kreisförmige Erhöhung des Gesteins, das durch grobschalige und
bankartige Absonderungen gebildet sein könnte. Die Farbe des Felsens ist gelb-
röthlich, und am Fusse glaubt er von ferne mehrere senkrechte und wagerechte
Schichtbildungen wahrgenommen zu haben. Ebensowenig wie diese seine Beob-
achtungen, scheinen ihm Handstücke^ welche de Pruyssenaere de Lowostyn
gesammelt hat, vulkanische Natur anzudeuten. Er hält eine Verwechselung des
Fundortes von Werne für möglich. Die Aufklärung über diesen Berg muss einem
späteren Besucher vorbehalten bleiben.
Nachdem wir nun die krystallinischen Gebilde und die Eruptiv-Gesteine, sowohl
die älteren wie die jüngeren, betrachtet haben, bleiben uns nur noch übrig
5. Sedimente.
Wegen der äusserst geringen Anzahl von Versteinerungen, welche von den
Beisenden gesammelt sind, herrscht über das Alter der Sedimente eine grosse Un-
sicherheit. Besonders unbestimmt ist die geologische Stellung der vielfach auftretenden
Sandsteine.
In Abessynien ruht Eisenschüssiger Sandstein in der Nähe der Küste auf
/
Geologie von Ost -Afrika. J^9
kry stallmischen Schiefern. Derselbe hat nach Markham's^) Angaben eine Mächtig-
keit von ungefähr 1330"" , und das krystallinische Gebirge ist in den tief einge-
schnittenen Thälern aufgeschlossen. Auf der Route der abessynischen Expedition
der Engländer ist er von Senafeh bis nach Adigrath entwickelt. Ueber das Alter
differiren die Ansichten von Ferret und Galinier mit denen von Blanford.
Die ersteren halten ihn für tertiär, ohne jedoch durch darin gefundene Ver-
steinerungen zu dieser Annahme geführt zusein. Solche hat auch Blanford nicht
gesammelt, er stützt aber seine Ansicht auf die Lagerungs-Verhältnisse, weil er von
dem Antalo -limestone, welchen er für jurassisch hält, überlagert wird. Demnach
könnte dieser Sandstein triassisch oder paläozoisch sein.
Leider fehlen jegliche Notizen über die horizontale Ausdehnung dieser Sand-
steine. Längs der Küste nach N.-W. können sie jedoch nicht einen regelmässigen
Verlauf nehmen, denn sie fehlen in dem Eüstengebirge von Keren. Nach S.-O.
ist uns die Küste unbekannt und die ersten Angaben tauchen wieder erst bei
Tadjurra auf. Hier giebt Burton^) in Uebereinstimmung mit Röchet d'H6ri-
court an, dass über den kry stallinischen Schiefern, welche das Küstengebirge, die
Ghautfl, bilden, Sandsteine gelagert sind. Es sind Schichten, welche mit Thon
wechsellagem, letzterer ist verschieden gefärbt, gelb, grün oder dunkel. Die
Schichten sind oft merkwürdig gebogen. Es ist nicht anzunehmen, dass diese
Sandsteine mit den ersteren gleichaltrig sind. Röchet d'H^ricourt giebt mit
Sicherheit an, dass er darin Cerithium gigantemn gefunden hat, und zwar bei
Ganbode^ in der Nähe von Adel, 25 Meilen S.-S.-W. von der Bay von Tadjurra.
Wir hätten es also hier mit dem unteren Tertiär-Gebirge zu thun, während wir den
ersteren Sandstein als unter dem Jura liegend fixirt haben, welchem auch die
Einlagerungen von Thonschichten fehlen. Man muss wohl annehmen, dass dieselben
-Markham und Blanford nicht entgangen sein würden. Ueber die horizontale
Ausdehnung dieses tertiären Sandsteins fehlen auch jegliche Notizen, «nd die auf
der Karte angegebene ist als eine ganz willkürliche zu betrachten. Weiter ins
Innere von Abyssinien zeigt sich der Sandstein nur untergeordnet. Rohlfs^)
erwähnt am Ashangi Sandstein in Verbindung mit Thonschiefer, femer bei Hausen *)
eine von 0. nach W. streichende Sandsteinrippe. Im abessynischen Hochlande tritt
Sandstein in Verbindung mit dem Thoneisenstein auf, über den ich schon oben
gesprochen habe. Von hier westlich tritt der Sandstein auch nur sporadisch unter
der Diluvialdecke hervor. Es scheint derselbe Sandstein zu sein, welcher weiter
nördlich in Nnbien fiine bedeutende Rolle spielt; es ist Russegger's älterer
nnbiscber Sandstein, welchen er der Kreideformation zuzählt. Nach seioer Ansicht
bildete zur Tertiärzeit dieser Sandstein die Küste des Mittelmeeres. Dann senkte
sich die Küste, wurde vom Meere überfluthet, welches sich weit ins Nilthal aus-
dehnte, und es erfolgte der Absatz des sogenannten jüngeren nubischen Sandsteins,
welcher äusserlich schwer von dem älteren zu unterscheiden ist, da dieser auch
theiiweise das Material zu seiner Bildung geliefert hat. Dieser Sandstein hat eine
Mächtigkeit bis zu 40 Meter und Russegger hält ihn für diluvial. Der ältere Sand-
stein ist quarzig, bunt^ eisenschüssig, mit Einschlüssen von Feuersteinen, Achat,
1) The royal geographica! Soc. of London. 1868. p. 22.
2) Bar ton, First footsteps in East Africa or on exploration of Harrar. London 1856.
3) Zeitschrift fOr allgemeine Erdkunde. Berlin 1868. p. 229.
4) Ibidem p. 481.
2*
20 I- Theil-
Chaloedon und verkieselten Hölzern. Er wechsellagert mit Schichten yon hunten
Mergeln nnd Thon und ruht direkt auf dem krystallinischen Gebirge. Nach Büpell
wäre es derselbe Sandstein, welcher in Ost-Abessynien auftritt und von den
jurassischen Kalken überlagert ist. Diese Kalke zählt er jedoch der Kreide-
formation zu. Eine solche Identificirung von Sandsteinen scheint mir ohne
paläontologische Beweise sehr problematisch. Auch fehlen dem abessynisehen
Sandsteine, wie ich schon oben betont habe, die Einlagerungen von Mergel und
Thon. In der Bus segger' sehen Sammlung befindet sich ein Belegstück vom
Gar el Nebbi, wenig südlich von Chartum am weissen Nil, es ist ein brauner Sand-
stein mit dichten felsitischen Massen von lanzettförmiger Gestalt. Nilanfwärts hat
V. Heuglin nach Om-dermän hin eine Sandsteinterrasse angetroffen, femer am
66 — 100°" hohen Djebel Auili einen eisenschüssigen Sandstein. Auch von dem
Djebel Ber6mah oder Musah glaubt er, dass er aus Sandstein, wie das umliegende
Terrain, besteht.
Den jüngeren nubischen Sandstein schreibt Russegger einer Fluth zu, welche
zur Diluvialzeit die Tertiärschichten bedeckt hat, und in Folge dessen sind diese
Sandsteine auch kalkhaltig. John Petherik^) giebt an, dass weiter östlich sich
die Sandsteine verbreiten, besonders am Djur, was aber Schwein furth nicht
beobachtet hat
Kalkstein
wird nur von Blanford bei Antalo angegeben, es ist der schon mehrfach erwähnte
Antalo-limestone. Er ruht auf dem abessynisehen Sandstein, ist gelb und wohl ge-
schichtet und nimmt auf der Route der englischen Expedition eine Länge von
70 Meilen ein, von Dangolo bis südlich von Antalo. Der oberste Theil besteht
aus Sandstein und Gonglomeraten, welche am besten im Mischek-Thale aufge-
schlossen sind, im Süden sind wieder Sandsteine und Dolerite (wohl Melaphyr)
eingelagert. Leider lag mir nichts von den zahlreichen Fossilien vor, nach denen
Ferret und Galinier das Alter als jurassisch bestimmen. Blanford giebt
folgende Fossilien an: Hemicidaris sp. nov., verwandt IT. Luciensis d'Orbigny und
H. Wrightii Cotteau; Trigonia coskUa, var. puUa Sow.; Modida Baini Sharpe;
Ceramya concentrka, Sow.; C. simüis, Sow.; Fholadomya sp., verwandt mit PA.
recwrva A g. und Fh. concatenata A g. Diese deuten auf oberen Jura hin. Interessant
ist diese Bestimmung desshalb, weil sich daraus auch das Alter des Melaphyr-
Mandelsteins ergiebt.
Eine KahlenbiManf
hat Steudner in der Nähe des Tana-Sees, bei dem Dorfe Guang angetroffen.
Die Kohle hat einen braunen Strich und ist somit der Braunkohle zuzuzählen; wir
hätten es hier also mit Tertiär zu thun. Steudner giebt 6 Flötze an, welche er
im Bett des Sar Wuhu beobachtet hat; sie haben eine Mächtigkeit von 3 — 5*"
und sind eingeschlossen von ungefähr einen halben Fuss mächtigen Thonschichten.
Ihre Lagerung ist nahezu horizontal, sie fallen 10^ von West nach Ost ein. Das
Hangende und Liegende ist weisser Thon. Die Koh}enflötze erscheinen nur auf
dem linken Ufer des Flusses, und lassen sich wohl eine Stunde weit mit dem Auge
verfolgen. Ausser den Kohlen treten auch noch verkieselte Hölzer auf, welche
Steudner von Tanta und Gorgora mitgebracht hat. Dem Alter nach scheinen
hierher von Eruptiv - Gesteinen die Basalte zu gehören, welche in dieser Gegend
1) Petherik, Egypt, the Soudan and Central Africa. Edinburgh and London 1861.
Geologie von Ost -Afrika. 21
eine mächtige Entwicklang haben. Ihrem EiniSuss ist es zuzuschreiben , dass die
Thone theilweise in Porzellanjaspis umgeändert sind, ähnlich wie bei Teplitz in
Böhmen. Für die opalisirten Hölzer, welche neben den rerkieselten auftreten,
haben wir in Deutschland eine Analogie an dem Holzopal von Steinheim bei Hanau.
Auch hier kommen die opalisirten Hölzer in Verbindung mit Doleriten vor. Die
Analogie mit dem böhmischen Mittelgebirge wird noch durch das Auftreten von
Phonolith erweitert, und v. Heu gl in hat auch vulkanische Tuffe mit Augit-
Krystallen gesammelt. Die Kohlenbildung scheint noch weiter südlich aufzu-
treten, wenigstens giebt Erapf^) an, dass in Choa reichlich Kohle gefunden
wird, wo ja auch die basaltischen Bildungen beobachtet wurden.
Steinsalz
findet sich in grosser Menge im Lande Adel, aber es fehlen jegliche nähere An-
gaben über das Vorkommen. Da das Tertiärgebirge in der Nähe auftritt, kann
man zu der Vermuthung kommen, dass es dieser Formation angehört
Das IHlaTiiiiil
besteht hier, wie allerwärts, aus sandigen und lehmigen Ablagerungen. Es löst
das ältere krystallinische Gebirge der abessynischen Hochlande im Westen ab, das
beisst, bedeckt dasselbe, verbreitet sich über Sennaar nach Kordofan, und von
hier wohl noch weiter westwärts. Auch zahlreiche Geschiebe sollen vorkommen.
Nach Bussegger haben die Diluvial -Ablagerungen beim Dorfe Haschaaba eine
Mächtigkeit von über 40°. Westlich von Guha, in der Nähe des Dorfes Domma,
ist dann die Ebene reich an Raseneisenerz. Von diesem Erz vermuthet er,
dass es sich noch viel weiter nach Osten erstreckt. Die Mächtigkeit der Eisenerz-
schichten wechselt von 12 — 30 Centim., welche auf eine rohe Weise abgebaut werden.
Das Diluvium auf dem 670°* hohen Gentralplateau ist anders als in der tieferen
Ebene, Raseneisenerz fehlt und es ruht direkt auf dem granitischen Grundgestein.
Man könnte vermuthen, dass die Thoneisensteine , welche Schwein furth und
V. Henglin in Uebereinstimmung im Dar -Gebiet angeben, mit diesen Eisenerzen
zu identificiren sind, was mir auch zuerst am wahrscheinlichsten schien, besonders
nach der Darstellung von v. Heuglin. Er sagt, das Material für die Schmiede-
hfitten liefert ein bläulicher, und graulich violetter Thon, gemischt mit äusserst
feinen Bohnerzkömem , so dass er das Aussehen von Rogenstein hat. Fraglich
wurde mir aber die Sache durch die Angabe Schweinfurth's, dass in dem Granit
Bruchstücke des Thoneisensteins eingeschlossen wären. Damach kann man es
nnmöglich mit diluvialen Bildungen zu thun haben. Eine andere Möglichkeit ist
die, dass hier brauner Jura erscheint, und in demselben, wie in Abessynien, Mandel-
steine eingelagert sind, später aber von Granit durchbrochen wurde. Endgtlltig
lässt sieh hier nichts entscheiden. Mit derselben Farbe habe ich das
Allavinm
bezeichnet Dasselbe bildet an den Kfisten einen Streifen von verschiedener Breite
und ftUlt den Raum zwischen dem Strande und dem Küstengebirge aus. Es besteht
aus feinem Sande mit Salzgehalt, in welchem bisweilen Gypsgänge und Mergellager
auftreten. Gyps giebt Steudner bei M'Kullu an. Nach Ferret und Galinier
treten dann längs der Küste häufig Madreporenbänke auf, sowohl in Afrika, als
auch in Arabien. Es sind Bildungen, welche durch Schalen von noch lebenden
1) Erapf, Reisen in Ost- Afrika, ausgeführt in den Jahren 1835—55. Eronthal o. Stattgart 1858.
22 I- Theil.
Mollusken als moderne bezeichnet werden, z. B. Solarium perspectivtim , Rosteäaria
curvirostris, Area düuvii etc. Die Kalk - Ablagerungen , in denen sich diese Beste
finden, liegen ungefähr 50 Meter über dem Niveau des Meeres. Femer bildet das
Alluvium die Flussbetten und bedeckt die Thäler derselben in verschiedener Breite.
Auch die Ufer des Tana-Sees bestehen aus Alluvium, weissem Sandstein, Mergel
und Thon.
Eine genauere Kenntniss des Alluviums der oberen Nilländer verdanken wir
den Beobachtungen Werne's. Das Alluvium des blauen Nil besteht aus festen
Gonglomeraten und Mergeln, welche zahlreiche verkieselte Hölzer einschliessen.
finssegger erwähnt Bänke, welche ganz mit Etheria erfüllt sind, ähnlich den
Muschelbänken. Eine Analogie mit den Ufern anderer Flüsse, z. B. des Rheines,
besteht darin, dass auch hier kalkige und merglige Concretionen vorkommen, so
dass es vielleicht Bildungen sind, die dem Löss entsprechen. In dem Flusssande
findet sich in Fassoki und am Teggele in Kordofan vielfach Gold, welches auch
an zahlreichen Stellen gewaschen wird. Das Gold ist durch das Wasser ans dem
krystallinischen Gebirge fortgeführt. Besonders reich an Gold ist der Sand des
Tumat in Fassoki, und Russegger giebt eine ausführliche Beschreibung dieses
Goldgebietes, welches sich über 300 geographische D Meilen erstrecken soll.
Aehnlicher Art ist jedenfalls auch das Gold -Vorkommen im Lande Ghoa, dessen
Krapf Erwähnung thut.
Von Eruptiv-Massen gehören in die Zeit des Alluviums die, welche die Korallen
Inseln gehoben haben, überhaupt die meisten vulkanischen Inseln des rothen Meeres,
jedenfalls auch der von Röchet d'H6riconrt beschriebene Vulkan Dofäne.
Recapitulation über die Geologie des Gebietes des blauen
und weissen Nil und des abessynischen Hochlandes.
Im Westen in Kordofan beginnend, treffen wir eine grosse Diluvial-Ebene an,
welche bei el Obheed eine Höhe von 670" erreicht. Sie ruht zum grossen Theil
auf krjstallinischem Gebirge. Dieses setzt die grösseren Gebirgszüge zusammen,
z. B. Kordofan, Teggele, und einzelne Bergkuppen, wie Arachkol, Njemati. Von
hier scheint sich das Diluvium nach dem Djur- Gebiet fortzusetzen, wo wohl auch
der Granit die Grundlage bildet und ausserdem eine Trapp - Formation stark ent-
wickelt ist. Nach Osten hin wird es von dem Alluvium des weissen und dann
des blauen Nil bedeckt. Bei Chartum ruht es auf dem älteren nubischen Sand-
stein, welcher auch an einzelnen Stellen heransragt. Es setzt sich dann mit wenigen
Unterbrechungen bis an das krystallinische Gebirge von Rosseres und Fassoki fort
Jüngere Eruptiv-Gesteine spielen in Kordofan keine grosse Rolle, fehlen aber nicht,
wie das Vorkommen des Phonoliths von Koldatschi beweist. Die einzige Notiz
über vulkanische Thätigkeit bezieht sich auf den Berg Dofafungh. Nach Osten
hin erscheint dann am Tana-See die Braunkohlenformation mit ihren Basalten und
Phonolithen, welche mir eine gewisse Aehnlichkeit mit der böhmischen zu haben
scheint. Der Basalt dehnt sich dann nach Norden aus und setzt wahrscheinlich
das Gebirge Semen theilweise zusammen, ebenso dehnt er sich noch nach Osten
hin über Magdala hinaus aus. Neben den Basalten kommen noch ältere Eruptiv-
Gesteine vor, welche eine amygdoloidische Structur, wie der Basalt, zeigen, aber
die wohl der Jura-Formation zuzuzählen sind, da sie jurassischen Gesteinen bei
Antalo eingelagert sind. So junge Melaphyr- Mandelsteine sind zwar nicht häufig,
Geologie von Ost -Afrika. 23
aber kommen doch auch in anderen Gegenden vor. Die Trappe der Insel Skye
sind auch jünger , als die Lias- Formation , und in der Krimm sollen nach de
Verneuil Melaphyre vorkommen, welche erst zwischen der Jura- und Kreide-
Formation ausbrechen. Unter diesen Kalken liegen dann nach der Küste hin
unbestimmte Sandsteine , und diese wieder ruhen auf krystallinischem Gebirge.
Dasselbe bildet also hier, wie im Westen, die Grundlage. Nach Norden hin tritt
es besonders im südlichen Tigr^ auf, wo es nur theilweise von der Thoneisenstein-
bildung überlagert ist. Von dieser problematischen Formation halte ich es für
möglich, dass sie mit den Ausbrüchen des Quarzführenden Porphyrs in inniger
Beziehung steht. Ueber das Alter der Porphyre liegen uns keine Angaben vor.
Es ist wahrscheinlich, dass wir es hier mit verschieden -alterigen Graniten zu thifn
haben, einem älteren Decken - Granit , welcher von den krystallinischen Schiefem
überlagert wird, und einem jüngeren, welcher die Schiefer durchbrochen hat. Ver-
folgen wir von hier die Boute Stendner's nach Norden, so bleiben wir im krystal-
linischen Gebirge, welches das Küstengebirge bildet. Der schmale Streif zwischen
diesem nnd der Küste gehört den jüngsten Bildungen an, welche von jüngeren*
Eraptiv-Gesteinen durchbrochen werden, denen die Korallen-Inseln ihre Entstehung
verdanken. Ganz ähnlich ist der geologische Charakter von Choa nnd Adel. Auch
hi$r wird, wie im nördlicheren Abessynien, das krystallinische Gebirge von jüngeren
Emptiv-Gesteinen bedeckt, und Dufrenoy vergleicht diese Gegenden passend mit
dem geologischen Charakter der Auvergne. Am Küsten -Gebirge treten dann bei
Tajurra über dem krystallinischen Gebirge tertiäre Sandslyne auf, und es gehören
vielleicht die Steinsalzbildungen dem Tertiär an.
IL Geolope des Aeqaatorial -Gebietes.
Unter dem Ni&men Aeqnatorial - Gebiet fasse ich hier das ganze Gebiet vom
Kilimandscharo bis Kiloa nach Süden und nach Westen hin bis zu den Seen im
Inneren zusammen. Es liegen also darin gerade diejenigen Gegenden, welche von
V. d. Decken durchforscht sind, wesshalb es für vorliegendes Werk ein besonderes
Interesse hat.
Die geologischen Verhältnisse haben mit denen des eben abgehandelten Ge-
bietes grosse Aehnlichkeit : krystallinische Schiefer mit Granit, nnbestimmte Sand-
steine, Kohlenbildungen ^ Jura, junge Korallenkalke nnd jüngere Eruptiv- Gesteine.
1. Die krystallinlselien Schiefer,
in Verbindung mit Granit, haben eine sehr bedeutende horizontale Ausdehnung nnd
stehen vermuthlich in Zusammenhang mit dem Gebirge, welches in Kordofan die
Grundlage des Diluviums bildet. Dieses scheint hier zu fehlen, denn die krystal-
linischen Schiefer haben durchschnittlich eine Höhe von 1300°^ und senken sich
allmählig nach Norden.
Gehen wir von dem Punkte aus, bis zu welchem Werne vordrang und von
wo er Gneiss mitbrachte, so liegen uns nach Süden nur zerstreute Angaben von
Speke^)und Burton^ vor. Nach Speke erscheint bei Madi Granit, am Kuku-
1) John Hanning Speke, Journal of the discovery of the soorce of the ITUe. Edinbargh an^
London 1863.
2) Richard J. Burton, The lake regions of Central Africa, a picture of ezploration.
London 1868.
24 n. Theil.
berge Gneiss und Glimmerschiefer, und die Karuma- Fälle sollen zwischen syeni-
tischen Felsen liegen. Weiter sttdlich beobachtete er dann metamorphische und
Eruptiv -Gesteine bei Rozoka, und auch die am Fusse des Mond - Gebirges ange-
gebenen Kupferminen sollen im krystallinischen Gebirge liegen, ebenso in Uzinza
werden Granit-Hügel angegeben, lieber die petrographische Beschaffenheit dieser
Gesteine fehlen jegliche Angaben. Nach Westen hin zu dem Tanganyika-See giebt
Burton in Uzinza Hornblendeschiefer mit Gneiss an, worin Quarzgänge auftreten,
dann weiterhin in der Landschaft Ukaranga primitives Gebirge und Granit Aach
in üniamuezi bildet das krystallinische Gebirge die Grundlage des 1000 — 1300 M.
hohen Hochplateau' s ; aus den Sedimenten ragen einzelne Granit - Hügel hervor,
welche durch ihre pittoresken Formen ausgezeichnet sind, dasselbe findet in Hgunda-
Mkhali statt, und die Granit-Partieen setzen sich weiterhin nach Ugogo fort Hier
soll Syenit, Grünstein, Glimmer- und Talkschiefer vorkommen. Es folgt nun nach
der Küste zu das Rubeho-G^birge , welches aus Granit besteht und von Grünstein-
gängen durchzogen ist. Nach den bildlichen Darstellungen hat dieses Gebirge ein
sehr pittoreskes Aussehen. Wenden wir uns von hier nach Norden , so fehlen alle
Angaben über die Verbreitung des krystallinischen Schiefergebirges ; auf der Karte
habe ich es aufgetragen, weil wir es dann in dem von Thornton^) durchforschten
Gebiet wieder antreffen. Er giebt krystallinische Gesteine in den drei Gebirgszügen
von Usambara, Pare und Ugono an. Die schiefrigen Gesteine sollen alle einfach ge-
neigt sein und nach Osten einfallen, besonders steil die der Pare-Kette, weniger steil
die der Usambara-Kette. Die UgonoKette besteht im östlichen Theil aus geschichtetem
Gebirge, im westlichen aus Syenit. Auch von Anasha glaubt Thornton, dass
dort krystallinisches Gebirge auftritt Nördlich von dieser Gebirgsreihe erscheint
das krystallinische Gebiet wieder am Kadiaro, wo es unter 5^ nach Osten einfällt
Von der Bura-Kette ist es ebenfalls wahrscheinlich, dass sie hierher gehört
Diese Angaben werden bestätigt durch Belegstücke ^ welche v. d. Decken
nach Europa geschickt hat und welche Heinrich Barth an G. Bose^) und
J. Both^) zur Untersuchung mitgetheilt hat
Von der Pare-Kette lag G. Rose ein echter Glimmerschiefer vor, aus dünnen
abwechselnden Lagen von graulich weissem, stark durchscheinendem, kömigem Quarz
mit schwarzem, kleinblättrigem Glimmer bestehend, worin rother Granat in anregel-
mässig begrenzten Körnern eingemengt war. In den dttnnschiefrigen Lagen befindet
sich zwischen dem Quarz auch etwas gelb gefärbter Feldspath, sehr deutlich spaltbar
und durchscheinend, weniger in den Glimmer- und Granatreichen Lagen. Ein
anderes Stück enthält noch Hornblende, und wieder ein anderes zoUgrosse Granaten,
welche sogar Thaler -Grösse erreichen sollen. Roth giebt einen mit dem von
G. Rose beschriebenen identischen Glimmerschiefer an von der Ostseite des See's
Jipe. In den nicht mehr frischen Stücken liess sich doch noch Orthoklas und
Oligoklas erkennen. Das zweite Stück zeigte einen etwas abweichenden Habitus,
indem Orthoklas und Quarz im Gleichgewicht waren, so dass man es schon nicht
mehr Glimmerschiefer nennen kann. Das Gestein ist von Lagen durchzogen,
welche aus dunklem, feinblättrigem, zum Theil durch Verwitterung heller gewordenem
1) Thornton, On the geology of Zanzibar. Quarterly journ. of the geol soc. of London. XYIIL
1862. p. 477.
2) Zeitschrift für allg. Erdk. Berlin. Neue Folge. XIY. p. 245.
3) Zeitschrift für allg. Erdk. Berlin. Neue Folge. XY. p. 543.
Greologie von Ost -Afrika. 25
Oiimmer, etwas Quarz und 'kleinen rothen Granaten bestehen. Derselbe Glimmer-
schiefer tritt auch im Ugono-Gebirge auf. Von hier lag Roth aus einem Flussbett
von 1150 M. Höhe Sand vor, der als Eisenerz verwendet wird. Es sind Quarzkömer,
Magneteisen, sparsam Granat und stammt wahrscheinlich aus dem Glimmerschiefer.
Weiter nach Süden erwähnt dann Kirk*) am Bufuma Gneiss mit grossen
Feldspath-Krystallen.
2. Von Siteren Empüv- Gesteinen
beschreibt G. Rose Hypersthenfels von Hügeln zwischen DaflFeta und dem See
Jipe. Derselbe hat eine merkwürdige BeschaflFenheit. Es ist ein Gemenge von
Hypersthen, Olivin und Labrador von mittlerem Korn. Der Hypersthen ist auf der
deutlichsten Spaltungsfläche von Nelkenbrauner Farbe und starkem metallischen
Perlmutterglanz, in den übrigen Richtungen von schwärzlich -brauner Farbe und
Fettglanz, nur schwach an den Kanten durchscheinend. Der Olivin ist licht gelblich-
braun und nur an der Oberfläche, wo er etwas verwittert ist, von deutlicher röthlich-
brauner Farbe. Der Labrador ist graulich -weiss und durchscheinend, sehr voll-
kommen spaltbar, und auf der deutlichsten Spaltungsfläche, die starken Perlmutter-
glanz hat, nach der bekannten Richtung deutlich gestreift. Der Hypersthen findet
sich in der grössten Menge, in den grössten Körnern, die zuweilen 6 — 10°^
erreichen. Der Olivin ist viel kleiner, und kleine Körner sind in dem Hypersthen
öfters vollkommen eingewachsen. Der Labrador ist sehr unregelm'ässig begrenzt,
doch sieht man ihn zuweilen mit den schmalen Spaltungsflächen von 6 — 8""
Länge. Das Ganze ist im Bruch sehr frisch, nur an der Oberfläche ist der Olivin
etwas verwittert, so dass der Hypersthen hervortritt.
Quarzführenden Porphyr führt G. Rose noch an. Es war ein kleines
Stück, aufgelesen in der Nähe der Küste von Mombas.
Weitere Angaben über ältere Eruptiv -Gesteine liegen nicht vor, ein ganz be-
sonderes Literesse gewähren aber
3. die jflngeren ErnptiT-Gestelne.
Im Inneren von Afrika habe ich Basalt an einer Stelle von Burton erwähnt
gefunden, er sagt, dass am Ufer des TanganyikarSee's neben den Sandsteinschichten
vielfach Basalt-Säulen auftreten. Diesen Basalt habe ich wegen der unbestimmten
Angabe auf der Karte nicht verzeichnet.
Eine ausgedehnte Verbreitung haben die jüngeren Eruptiv - Gesteine in dem
von V. d. Decken durchforschten Gebiet des Kilimandscharo, über dessen
geographische Verhältnisse ich hier nichts zu sagen, sondern nur auf den I. Theil
dieses Werkes hinzuweisen brauche. Thornton sagt, dass das ganze Gebirge
ans Lava besteht, welche unter der Luft, nicht unter Wasser erstarrt ist. Der
Kilimandscharo war wahrscheinlich ein Vulkan, und der nordöstliche Theil reprär
sentirt noch den alten Kraterrand, während der südwestliche Theil desselben,
welcher einige 1000' niedriger liegt, zerstört zu sein scheint. Er vermuthet, dass
eine Höhe, welche einige Meilen nördlich von Madjami liegt, aus den Resten dieses
zerstörten Kraterrandes besteht.
Von dem höchsten Punkte, bis zu welchem v. d. Decken vorgedrungen war,
lagen J. Roth fünf Stücke zur Untersuchung vor, welche er, nach der petro-
1) Jonm. of the geol. Soc. of London 1865. p. 154.
26 n. Theil.
graphischen Beschaffenheit, zu den Trachyten zählf Zwei von diesen Stücken
zeigen reichliche, glänzende, durchscheinende, graulichweisse, grosse, bis 10 M. M.
breite Sanidin - Krystalle , die im Querbruch als Rhoi[nben erscheinen. Die Gnind-
masse ist röthlichgrau, durch Verwitterung etwas gelockert und dann grünlichgrau,
von unregelmässigen Höhlungen durchzogen und ziemlich feinkörnig, bei einem
anderen Stück etwas poröser, von leberbrauner und dunkelbraun geflammter
Färbung. J. Both hält diesen Trachyt für unzweifelhaft identisch mit dem, welchen
G. Kose vom Fusse des Kilimandscharo beschrieben hat, aus dem Djagga-Gebiet,
im Weri - Weri - Flussbett , dessen Beschreibung auch vollkommen übereinstimmend
ist. Nach Thornton wäre dies das gemeinste Gestein, welches im südlichen und
südwestlichen Theil des Gebirges auftritt. Das Gestein ist auch auf dem Berge
in einer Höhe von 4,160 M. beobachtet worden.
Ein anderer Trachyt tritt mit diesem zusammen auf und unterscheidet sich
von dem ersteren leicht dadurch, dass er magnetisch ist und keine grossen Sanidin-
Krystalle ausgeschieden enthält. Es erscheinen nur undeutliche Feldspathblättchen,
und in der Grundmasse sparsam Augit und Magneteisen. Die Grundmasse selbst
ist sehr feinkörnig, etwas porös und blaugrau gefärbt. In einem wahrscheinlich
identischem Gestein treten kleine, matte, gelbliche Krystalle auf. Dass man es hier
nicht mit Phonolith zu thun hat, beweist der Umstand, dass die Stücke mit Säuren
nicht gelatiniren.
Obsidian tritt am höchsten Punkte des Kilimandscharo auf. Unter dem
Mikroskop zeigt das Gestein in feinen Splitteni unbestimmt begrenzte Punkte
reichlich eingesprengt, aber keine Krystalle. Einige Stücke zeigen, wie der Obsidian
des Monte nuovo bei Puzzuoli, eine durch dunkelbraune und schwarze Lagen be-
wirkte Bänderung. Auch poröser Obsidian wurde mitgebracht, die Poren sind
vollkommen leer, und Roth vermuthet, dass es die Glasform der zweiten Abänderung
des Trachytes ist. Von Kikumbulin befindet sich ein Stück Obsidian in dem Kgl.
mineralogischen Museum der Universität Berlin, welches von Krapf gesammelt ist.
Die übrigen vulkanischen Gesteine gehören der Basaltgruppe an. Vom höchsten
Punkt des Kilimandscharo rührt ein stark verwitterter Basalt her, der in der
matten, graubraunen, dichten Grundmasse neben meist verwittertem und daher
braunem Olivin frische Augite zeigt. Hier und da ist in der Grundmasse das be-
kannte, Bol genannte Verwitterungsprodukt des Basaltes sichtbar. Auch wurde
eine schwache Einwirkung auf die Magnetnadel festgestellt. Einen dichten Basalt
mit Hohlräumen hat Krapf von Kikumbulin gesendet. Am Fusse des Kili-
mandscharo hatte V. d. D e c k e n in den Flussbetten Weri-Weri und Goni gleichfalls
Basalt gesammelt. Derselbe zeigt eine dichte, graulichweisse, splittrige Grundmasse
mit sparsam eingemengten Körnern von Olivin und unregelmässigen Höhlungen
mit glatten Wänden, zuweilen sind auch Augite sichtbar. Nach Roth's Angaben
rührt von der Daffeta- Ebene auch ein schlackiger, rothbrauner Basalt her, ohne
jegliche Krjstalle. Nach den neuesten Nachrichten Wakefield's^) treten jen-
seits des Kilimandscharo und Kenia aus der 1300 M. hohen Ebene Vulkankegel in
grosser Anzahl hervor. Südlich vom See Baringo erhebt sich der von Krapf
unter dem Namen Kirima ja Zioki erwähnte Vulkan Doengo Mburo, der einzige,
an dem man Zeichen von Thätigkeit wahrnimmt, denn er hat nicht nur heisse
Quellen an seinem Fusse, sondern auch viele rauchende Kratere. Es giebt da am
1) Petermann'B Mitth. 1871. p. 366.
Geologie yon Ost- Afrika. 27
Fasse des Berges 30 bis 40 nicht sehr grosse Kratere. Aus diesen steigen fort-
während grosse Rauchwolken auf. Feurige Massen oder Steine werden nicht aus-
gespieen. Am Fusse des Berges finden sich schwarze Steine^ welche als Flinten-
steine benutzt werden, aber nur ein- bis zweimal brauchbar sind. Bei ziemlich
konischer Form ist der Berg von den Abhängen bis zum Gipfel felsig und rauh,
hier und da gespalten und gekerbt; die Felsen sind zugespitzt und scharf.
An den Ufern des Rufuma sollen dann noch nach Kirk Trapp -Gesteine auf-
treten, deren petrographische Beschaffenheit er leider nicht besehreibt. Ich habe
sie als fragliche jüngere Eruptiv -Gesteine aufgetragen, möglicher Weise sind es
Melaphyre.
4. Von Sedimenten
treten zunächst an vielen Punkten Sandsteine auf, welche die krystallinischen
Schiefer überlagern. Nach Speke sind es thonige Sandsteine, welche einen sehr
fruchtbaren Boden liefern, in Uganda und bei Rozoka, in ganz ähnlicher Weise in
Karague. Diese Sandsteine sind gleichfalls weich und bestehen ans verschieden
gefärbten Lagen, braunen, rothen und weissen. Reich an Eisen sollen die Sand-
steine von Usui, Uzinza und Unvamiezi sein.
Eine weitere Ausdehnung derselben wird durch Burton 's Angabe wahr-
scheinlich, dass in Ukaranga, an der Küste des Tanganyika-See's, vielfach gebogene
Sandsteinschichten auftreten. Speke erklärt diese Sandsteinbildungen als Süss-
wasser-Absätze und meint^ dass das ganze Gebiet zwischen den Seen früher unter
Wasser gewesen ist, und in diesem grossen Wasserbassin das krystallinische Gebirge
Inseln bildete. Dafür spricht der Umstand, dass die Sandsteine vielfach auch
Thonlagen haben, und die älteren Gesteine Mantelförmig umlagern, femer, dass
an den Contaktstellen mit denselben gröbere Gonglomerate erscheinen, die GeröUe
des früheren Ufers repräsentirend. Weiter westlich in Usagara ist der Sandstein
nach der Lagerung ein ganz anderer, er erscheint auf dem Kamme der theilweise
bis 2000 Meter hoch ansteigenden Bergkette. Damit scheinen die Sandsteine
übereinzustimmen, welche am Cap auftreten und die v. Hochstetter^) Tafel-
Sandsteine nennt. Sie sind vollkommen leer an Versteinerungen und bilden am
Cap Gebirgsketten mit langen und tiefen Seitenthälem. Wenn die Schichten hori-
zontal gelagert sind, hat man es mit den echten Tafelbergen zu thun, wenn sie
steil aufgerichtet sind, sind es zackige Berggipfel und allerlei pittoreske Formen.
Dies führt mich zu der Vermuthung, dass auch hier die von Burton und Speke
beobachteten pittoresken Formen, welche sie dem Granit zuschreiben, wohl dem
übergelagerten Sandstein angehören mögen. Aehnlich scheinen auch die Sandsteine
zu sein, welche nach Thornton zwischen Kadiaro und dem krystallinischen Ge-
birge auftreten; er nennt sie metamorphische Sandsteine, und sagt auch, dass
dicke Schichten derselben das Usambara-Gebirge bedecken. Auch am Kilimandscharo,
an der Aussenseite des südöstlichen Abhanges hat Thornton einige Rippen dieser
Sandsteine aus der Lava hervorragend beobachtet, welche ihre ursprüngliche Ab-
dachung zu haben schienen. Ueber das Alter steht mir hier in keiner Weise ein
Urtheil zu. Von Mombas hat Krapf ein Stück Bleiglanz gesendet, welches dem
Aussehen nach im metamorphischen Sandstein auftritt. Ueber die Lagerstätte
fehlen sonst nähere Angaben.
1) y. Hochstetter, Reise der österreichischeii Fregatte NoTara um die Erde; geolog. Theil.
n. Band.
28 ^- "n^eii.
Von diesem metamorphischen Sandsteine ist dann wieder ein anderer zu
trennen, welcher näher an der Ettste bei Kadiaro auftritt. Er ist weiss und in
ihm kommen vielfach Wasserbehälter vor. Zu diesem Sandsteine scheinen die
weiterhin auftretenden Schiefer (wohl Schieferthon) zu gehören, welche denen der
Kohlen-Formation am Zambesi ähneln sollen und ungefähr 5 ^ gegen Osten einfallen.
Ihr Anfangspunkt wird durch einen steilen Abfall von ungefähr 70 M. Höhe be-
zeichnet. Weiterhin treten dann wieder Schiefer und Sandsteine auf^ welche das
Kttstengebirge bilden. In den Schiefem zeigen sich manche Spuren von Fossilien
und dünne Lagen von kohliger Substanz ; bei Rabbai sollen Calamiten vorkommen.
Das Einfallen bleibt Seewärts, aber es giebt mannigfache Verwerfungen, so bei
Babbai. Der höchste Punkt ist der Schimba, welcher ungefähr 800' steil nach
dem Inneren abfällt. An diesem Abfalle hat Thornton verkieselte Hölzer ge-
funden. Eine weitere Verbreitung dieser Formation längs der Ktlste macht der
Umstand wahrscheinlich, dass ähnliche Bildungen von Kirk am Bufuma ange-
troffen wurden.
Auch über das Alter dieser Kohlen - Sandsteine lässt sich nichts sagen; eine
genauere Untersuchung der verkieselten Hölzer jedoch würde uns bald Aufschlnss
verschaffen. Man könnte sie für gleichaltrig mit den jüngeren Sandsteinen im
Inneren halten, bei denen aber keine Kohleneinlagerungen angegeben werden.
Kalkabla(fenni;en
sind im Innern von den Beisenden an keiner Stelle erwähnt, sie treten aber im
Gebiete des Kilimandscharo auf. 6. Böse führt aus der Ebene zwischen See
Jipe und Pare einen kieseligen, sehr harten Kalkstein an, welcher stark mit Säuren
braust. Nach Bammelsberg 's Untersuchungen ist es ein Gemenge von Kalk-
carbonat mit einem zersetzbaren Silicat von Thonerde, Kalk und Bittererde. Both
fügt noch hinzu, dass es hier und da Hohlräume enthält. G. Böse hält diese
Kalksteine für ganz neue Süsswasserbildungen.
An der Küste treten die Kalkablagerungen, wie es scheint, der ganzen Länge
nach auf. Thornton schreibt diesem 3 — 5 Meilen langen Bande, welches sich
parallel der Küste hinzieht und aus Korallenkalk mit Sandstein besteht, ein ganz
jung tertiäres Alter zu. Die Korallenkalke bilden auch die Inseln in der Nähe
der Küste, z. B. Pemba und Zanzibar. Hier ist es ein dichter Kalkstein mit ebenem
Bruch, welcher zahlreiche Steinkerne einschliesst; unter den von Peters gesam-
melten liessen sich Cerithien erkennen!
Auch bei Bufuma führt Kirk Kalkablagerungen an: Quarzkömer, welche mit
Kalk cämentirt sind, ein weisses und zerreibliches Gestein, welches an der Luft
erhärtet, und dem er ein tertiäres Alter zuschreibt.
S p e k e erwähnt einen pisolithischen Kalkstein an dem linken Ufer des Kingani,
welcher Meeres-Conchylien enthalten soll; über das Alter giebt er keine Notiz, nur,
dass sich dieser Kalkstein an der ganzen Ost-Küste von Somali fortsetzt
Von besonderem Interesse ist eine Notiz von Fraas^), dass Krapf an der
Ost-Küste bei Kisaludini, unweit Mombas, Ämmonites anmdaris gesammelt hat, somit
also hier brauner Jura C Quenstedt's auftritt.
Ueber Allavialblldiinsen,
besonders über Bodenbeschaffenheit sind noch einzelne Daten anzugeben. Für das
1) Würtembergische naturwiBsensch. Jahreshefte. B. 15. 1859. p. 356.
Geologie von Ost -Afrika. 29
Kilimandscharo- Gebiet sagt Thornton^ dass der grösste Theil des Bodens mit
rother Erde bedeckt ist. Die Ausdehnung dieser rothen Erde scheint eine bedeu-
tende zu sein; Bnrton ftihrt sie bei Rufnma, im Usangara-Gebirge, bei Ziwa u. s. w.
an. Als Alluvial -Bildungen werden diese Ablagerungen durch Einschlüsse von
Landkrebsen und Sflsswasserfossilien charakterisirt.
ßecapitulation der Geologie des Aequatorial-Gebietes.
Das krystallinische Gebirge, welches in Abessynien und überhaupt in dem
nördlichen Gebiete die Grundlage bildet, setzt sich nach Süden fort und wird von
Sedimenten an einzelnen Stellen überlagert, jedenfalls scheinen die grösseren Ge-
birgszüge demselben anzugehören. Von Eruptiy-Gesteinen kann man Granit, vielleicht
auch Hypersthenfels hierher rechnen. Unter den überlagernden Sedimenten spielen
die Sandsteine eine grosse Solle, über deren Alter sich nichts Sicheres angeben
lässt. Nur die Sandsteine, welche im Kilimandscharo-Gebiet auftreten, werden als
metamorphische bezeichnet. Dem Alter nach würde dann das Kohlen -Gebirge
folgen, wenn die Angabe von Galamiten richtig ist. Diese liegen zwischen den
metamorphischen Sandsteinen des Kilimandscharo und der Küste, und sind von
Sehieferthonen begleitet. Da sie sich bei Sufuma wiederfinden, so könnte man
einen zusammenhängenden Zug parallel der Küste annehmen. Der braune Jura
erscheint bei Mombas, und die Küste selbst wird von Korallenkalken gebildet.
Die jüngeren Eruptiv-Gesteine spielen am Kilimandscharo eine Hauptrolle, wurden
von B u r 1 n auch im Inneren beobachtet und von K i r k an den Ufern des Rufuma.
Demnach lässt sich eine gewisse Analogie mit der Geologie des nördlichen Gtebietes
nicht verkennen.
IIL (leoligie des Zanbesi • (Sebietes.
Dieses Gebiet umfasst den südlichsten Theil der beifolgenden Kartenskizze
und grenzt südlich an die etwas mehr bekannten Landestheile Süd-Afrika's.
Auch hier treten hauptsächlich krystallinische Schiefer mit Graniten auf, unbe-
stinmite Sandsteine, Porphyre, Melaphyre, Kohlenbildungen und Kalkablagerungen,
von denen wir sehen werden, dass sie tertiär sind.
1. KrystalUnlsches CSebirse.
Nach Livingstone^) bildet der Syenit die Grundlage und Hauptmasse, welche
dann von krystallinischen Schiefem überlagert wird. Darauf, dass Livingstone
den Syenit hervorhebt, darf man kein Gewicht legen, er versteht darunter jedenfalls
auch Granite, und mögen wohl diese Gesteine in einander übergehen. Eine grosse
Granitmasse giebt er bei Ghinanga an , welche sich 300 M. hoch am Nombe rume
erbebt. An den Murchison-FäUen wird der Syenit von Glimmerschiefer überlagert.
Von hier scheint sich das krystallinische Gebh-ge südwestlich nach dem Flussgebiet
des Zambesi fortzusetzen, und Livingstone führt an den Kerebrassa-Fällen Syenit
an. Derselbe soll an einzelnen Stellen ein prächtiges blaues Aussehen haben, was
er mit Lasurstein vergleicht. Es wäre möglich, dass diese blaue Farbe einem
1) David and Charles Livingstone, Narrative of an expedition of the Zambesi and its
tnbotaries 1866—64. London 1864.
30 ni. TheÜ.
Orthoklas angehört, ähnlich dem schillernden Feldspath von Friedrichswäm in
Norwegen ; es könnte aber aach ein dem Labrador von der St. Paalsinsel ähnlicher
Feldspath sein; er giebt nämlich noch an, dass einzelne Theile grün gefärbt sind.
Im Flussbett des Zambesi finden sich zahlreiche Blöcke Yon Syenit, Granit und
allen möglichen krystallinischen Gesteinen. Den Zambesi aufwärts setzt sich dann
Gneiss, Glimmerschiefer und Syenit mit Granit bis zu den Victoriafällen hin fort.
Den Zambesi abwärts ist das krystallinische Gebirge besonders bei Tete entwickelt,
und über diese Gegend liegt mir das noch unbearbeitete Material vor, welches
Herr Prof. Peters gesammelt hat.
Krystallinische Schiefer treten bei Chidima, Kerebrassa, Machinga, Inhandogue
und Chicogue auf.
1) Chidima. Dieser Gneiss ist besonders charakterisirt durch Eisenglanz,
welchen ich nicht nur als accessorischen Gemengtheil, sondern als wesentlichen
auffassen möchte. Der Eisenglanz tritt theilweise in grösseren Partieen, theilweise
in Körnchen und theilweise in Blättchen auf. Diese letzteren sind in den einzelnen
Gemengtheilen, und zwar besonders im Glimmer eingewachsen. Betrachtet man ein
rothgefärbtes Glimmerblättchen bei schwacher Vergrösserung unter dem Mikroskop,
so scheint die rothe, zum Theil auch gelbliche Masse des Eisenglanzes ganz un-
regelmässig begrenzt zu sein, und erst bei öOOfacher Vergrösserung erkennt man,
dass diese Massen Aggregate lauter kleiner 6seitiger Täfelchen sind, welche je
nach ihrer Dicke auch eine verschiedene Farbe zeigen. In europäischem Gneiss
ist Eisenglanz auch bekannt, so giebt ihn C o 1 1 a im Gneiss des nördlichen Fichtel-
gebirges an; hier soll aber der Eisenglimmer ein Vertreter des Glimmers sein.
Das Verhalten der wesentlichen Gemengtheile ist bei den vorliegenden Stücken
ein verschiedenes, so dass man darnach verschiedene Abarten unterscheiden kann,
welche allmählig ineinander übergehen mögen.
a) Der Feldspath ist Orthoklas, der Glimmer nur Muscovit Die Glimmer-
blättchen sind deutlich parallel gelagert und rufen so eine schiefrige Struktur hervor.
Der Eisenglanz ist in Körnchen vorhanden, aber auch in Blättchen, die den
Glimmer roth färben, so dass das ganze Gestein eine röthliche Farbe hat.
b) In der Farbe stimmt diese Abänderung mit der ersteren überein, aber sie
ist dadurch verschieden, dass der Glimmer sehr stark zurücktritt. Den Uebergang
zu den folgenden bildet sie dadurch, dass neben dem Muscovit noch dunkler
Glimmer auftritt.
c) Hier ist der Glimmer nur stellenweise roth gefärbt, der Muscovit wiegt noch
vor dem dunkelen Glimmer vor, und die Struktur ist deutlich schiefrig.
d) Der dunkele Glimmer ist überwiegend vorhanden und giebt dem ganzen
Gestein ein dunkeles Aussehen, daneben tritt spärlich auch Hornblende auf. Der
Feldspath ist deutlich gestreift. Der Eisenglanz erscheint spärlich in Kömchen,
und es fehlen vollkommen die kleinen Blättchen. Als accessorischer Gemengtheil
ist noch Granat zu erwähnen.
2) Der Gneiss der Flussenge von Kerebrassa ist frei von Eisenglanz. Es
treten zwei Feldspathe auf. Der Orthoklas ist in grossen Krystallen Porphyrartig
ausgeschieden, so dass man das Gestein als Augengneiss bezeichnen kann. Der
Oligoklas ist weiss und tritt nur in kleinen Krystallen auf. Von Glimmern ist
Muscovit und ein dunkeler vorhanden. Charakteristisch für diesen Gneiss ist die
transversale Schieferung, welche mit der wirklichen einen Winkel von 45^ bildet
Geologie yon Ost-AMka. 3X
Ferner liegen noch Stücke vor, welche keine Feldspaihkrystalle Porphjrartig
ansgesehieden enthalten, wohl aber Quarz.
Ebenda kommt Homblendeschiefer vor, bei welchem die Hornblende sehr
reichlich entwickelt ist; die Krystalle sind sehr klein und eng mit einander ver-
kntlpft. Daneben erscheinen noch hier und da Feldspath-Erystalle. Accessorische
Gemengtheile sind Granat und Eisenkies.
Etwas abweichend ist ein Stück dadurch, dass die Hornblende theil weise in
Stengligen Partieen auftritt, wobei die Spaltungsrichtungen quer gegen das Stenglige
liegen. Daneben erscheint hier ein grünes Mineral, welches auf den durch Wasser
polirten Flächen in Körnern hervorragt, ohne eine Ery stallform erkennen zulassen;
jedenfalls ist es Olivin. Ausserdem sind in dem Stück grössere Ausscheidungen
vorhanden, von ungefähr lanzettförmiger Gestalt, welche scharf gegen das Gestein
abschneiden. Das Innere dieser Ausscheidungen bildet ein gestreifter Feldspath
mit deutlichen Spaltungsflächen von dunkelbläulicher Farbe. Derselbe wird durch
eine ziemlich regelmässige Zone von dem Gestein selbst getrennt. Diese Zone
besteht aus einem weissen, körnigen Mineral, in welchem ebenso wie in dem
Gestein selbst Olivin in Körnchen auftritt. Adern dieser Zone setzen sich auch
in den inneren Feldspathkem fort. Es ist möglich, dass wir es hier mit einer
beginnenden Umänderung des Kerns zu thun haben, worüber nur genauere Unter-
suchungen, zu denen das Material fehlt, Aufschluss geben könnten. Aeusserlich
hat das Mineral grosse Aehnlichkeit mit dem Saussurit genannten Gemengtheil in
alpinen Gesteinen, welcher theils Anorthit, theils Labrador, theils Zoisit, theils
Meionit ist. An Kalkspath kann man wegen der bedeutenden Härte nicht denken,
und dann braust auch das Mineral nicht mit Säuren.
3) Machinga. Augengneiss, welcher dem von Kerebrassa sehr ähnelt, auch
qner gegen die Schichtung parallel zerklüftet ist. Bei einem Stück mit grossen,
Porphyrartig ausgeschiedenen Orthoklas-Krystallen tritt die Schichtung ganz zurück,
and es ist fraglich, ob man es hier nicht eher mit Granit zu thun hat»
An demselben Fundort hat Peters Stücke von krystallinischem Quarz
gesammelt, welcher wahrscheinlich in Gängen im Gneiss auftritt. Mit dem Quarz
zusammen findet sich Eisenglanz, welchen ich hier in dem Gestein selbst nicht
beobachtet habe. Von noch grösserem Interesse ist das Vorkommen gediegenen
Goldes an dem Quarz, woraus sich schliessen lässt, dass in den Flussbetten des
2^ambe8i und seiner Zuflüsse Gold vorhanden sein mnss, ähnlich wie es in Fassoki
der Fall ist Quarz mit Eisenglanz, und krummschaligen Eisenglanz allein hat
Peters 6 Meilen südlich von Tete gesammelt. Es scheinen demnach die Quarz-
gänge in dem Gneiss eine grössere Ausdehnung zu haben. Livingstone giebt
von Tete Magneteisenerz an, welches sich unter vorliegenden Gesteinen nicht findet,
es ist aber möglich, dass hier eine Verwechselung mit Eisenglanz vorliegt.
4) Inhandogue. Das Gestein ist ein Homblendegneiss von dnnkelem Aus-
sehen , Feldspath, Quarz, Glimmer, Hornblende, und als accessorischer Gemengtheil
erscheint noch Granat. Auch ein feinkörniger Homblendeschiefer liegt von hier vor.
Das Streichen der krj'stallinischen Schiefer giebt Thornton^) von Nord-
westen nach Südosten an, und die Schichten fallen unter einem steilen Winkel
nach Nordosten ein.
1 ) Notes on the Zambesi and the Shir^, Journal of the geogr. Soc. of London 1861.
32 DI. Theil.
Von krystallinisch körnigen Gesteinen sagt er, dass Porphyr nnd
Grtlnstein die beiden auf der Karte verzeichneten Formationen, die Tertiär-Formation
und das Eohlengebirge, trennen. Peters hat Granit, Diorit nnd Melaphyr ge-
sammelt
1) Granit von Kerebrassa, ein krystallinisches Gemenge von mittlerem
Korn, Orthoklas, wenig Glimmer und Quarz. Der Orthoklas ist frisch und hat
eine röthliche Farbe, der Quarz hat ein milchiges Aussehen, wie in manchen
nordischen Geschieben, und eine bläuliche Farbe. Das Gestein ist zerklüftet und
die vorliegenden Stücke haben eine durch das Wasser polirte Oberfläche.
2) Der Granit von Taenta ist etwas feinkörniger und zeigt Ausscheidungen
von dunkelem Glimmer, welche die Grösse einer Haselnuss erreichen.
Diorit von Ghicogue ist etwas feinkörnig, man kann aber Feldspath und
Hornblende noch deutlich von einander^ unterscheiden , feine Adern von Feldspath
durchsetzen das Gestein. Femer liegt ein grobköniiges Gemenge vor, welches
Quarzhaltig ist und auch Glimmer enthält. Dies Gestein besitzt eine grosse
Festigkeit.
Melaphyr stammt 6 Meilen in nordöstlicher Richtung von Tete. Er besteht
aus einer dunkelbraunen Grundmasse mit amygdoloidischer Struktur. In der
Grundmasse liegen kleine Feldspath-Krystalle, welche theilweise eine langgestreckte
Form haben. Die Hohlräume sind im Innern theils mit Kalkspath, theils mit
Ghlorit ausgefüllt. An der verwitterten Oberfläche ist ersterer ausgelaugt, letzterer
hat sich zunächst in erdiges Eisenoxydhydrat umgeändert. Der innere Kern der
Chlorit-AusfüUungen besteht aus unregelmässig durcheinander liegenden Krystallen,
während an der Grenzzone die Krystalle eine parallele Lage haben und senkrecht
gegen die Innenfläche des Hohlraumes stehen. Bei manchen Hohlräumen ist nur
diese Grenzzone vorhanden.
Auf dem rechten Zambesi-Ufer habe ich das krystallinische Gebirge verzeichnet,
obgleich mir direkte Angaben über das Gebiet bis Umfule fehlen. Es scheint aber
sehr wahrscheinlich, dass die Bildungen an beiden Ufern des Flusses analog sind,
und sich südlich fortsetzen. Von Umfule an liegen Beobachtungen von Manch ^)
vor, und Herr Professor Fraas in Stuttgart hatte die Freundlichkeit, mir die
Mauch'sche Sammlung zur Ansicht zu schicken.
Hornblendeschiefer, sehr reich an Quarz, steht drei Meilen südöstlich
von Umfule an. Von Umfule selbst hat Manch Magneteisenerz gesendet, welches
aus Erbsengrossen, polygonalen Kömern besteht, und wohl Lager in den krystal-
linischen Schiefem bildet. Wie am Zambesi sind auch' hier die krystallinischeu
Schiefer von Quarzgängen durchsetzt. Der Quai'z ist gleichfalls Goldflihrend und
enthält noch Bleiglanz. Auch Buntkupfererz hat Manch in Umfule gesammelt,
aber nichts über das Vorkommen gemeldet
Glimmerschiefer tritt etwas nördlich von Umsweswe auf.
Diorit erscheint zwischen dem Tschanganä undBambesi, westlich davon soll
Gabbro und Serpentin stockförmig auftreten.
Granit und Syenit hat Manch gleichfalls gesammelt. Bei Bili und White*
Waterrand, am Ursprünge des Hexflusses, tritt Schriftgranit auf, rother Orthoklas
mit Quarz, daneben noch schwarzer Glimmer und Pistazit. Bei Sustenberg wird
in dem Syenit wieder kömiges Magneteisenerz angegeben. Auch Erzführender Quarz
1) Petermann*8 geogr. Mittheil. 1867. p. 281.
Geologie von Ost- Afrika. 33
liegt noch von verschiedenen Punkten vor : vom Erokodilflusse mit Kupferkies and
Malachit^ vom Hexfliisse mit Eisenkies und Bleiglanz, vom oberen Marico mit Eisen-
glimmer, von Magalisberg mit Pyromorphit n. s. w.
Weiter südlich führt er wieder Homblendegneiss an, welcher sich an den
zwischen Seruli und Gokwe auftretenden Porphyr nördlich anlehnt und Granaten
iUhrt Auch von Mahalapye, einem kleinen Bache, welcher sich einige Meilen
nördlich vom Wendekreise in den Limpopo ergiesst, liegt GranateniUhrender Horn-
blendeschiefer vor mit viel Glimmer. Derselbe hat mit dem in den Sammlungen
vielfach vertretenen Homblendeschiefer von Arendal in Norwegen eine grosse
Aehnlichkeit.
Der Glimmerschiefer von Talin hat grosse Aehnlichkeit mit dem alpinen,
sowohl durch den Strahlstein, als auch durch Granaten, welche in dem weissen
Gestein eingewachsen sind.
In das Gebiet der krystallinischen Schiefer scheinen auch Marmorlager zu
gehören, so grauer Marmor von Wonderfontain, in welchem eine Höhle mit Tropf-
steinbildung liegt.
Ueber das Bergwerksgebiet von Talin berichtet Hühner^), der Reisebegleiter
Mohr 's, dass der gangartig auftretende Quarz zwar Gold ftthre, dass aber keines-
wegs auf einen erspriesslichen Bergbau zu rechnen sei.
Die Fortsetzung der krystallinischen Schiefer von Talin nach Natal giebt
Griesbach') an. Dieselben sind steil, 70^ bis 75^, aufgerichtet, und streichen
von Ost nach West; auch Quarzadem und Gold hat er darin beobachtet. Das
Streichen stimmt ziemlich mit dem von Tete ttberein.
2) Sedimente,
hierher gehören zunächst Sandsteine, welche Peters von Tete mitgebracht hat. Es
sind Aggregate grober Quarzkömchen, welche mit sehr wenig Bindemittel untereinander
verkittet sind. Neben dem Quarz erscheint auch Feldspath und Glimmer. Die Grösse
des Korns ist bei den einzelnen vorliegenden Stücken verschieden, ebenso der Zu-
sammenhang der Kömer; einzelne Stücke sind ganz bröcklig, andere haben mehr
Consistenz und bei diesen hat der Quarz ein gefrittetes Aussehen. Die Farbe ist roth
durch Eisenoxyd oder braun durch Eisenoxydhydrat. Nach Thornton streichen die
Sandsteine von Nord-West nach Süd-Ost, also ebenso wie das krystallinische Ge-
birge, und fallen steil nach Nord -Ost ein. Sie sind, wie er sagt, halb metamor-
phosirt, worauf auch die gefritteten Stücke von Peters hindeuten. Weiter den
Zambesi aufwärts erscheint der Tete - Sandstein mit verschiedenem Streichen und
Fallen, ersteres von Nord-Nord-Ost nach Süd-Süd-;West, letzteres mit grossem Winkel
nach Ost -Süd -Ost. Weiter nach Westen giebt Livingstone gekrümmte Sand-
steinschichten bei Chicova an, und noch weiter den Zambesi hinauf. Diese Sand-
steine gehören wenigstens zum grossen Theil einer Kohlenformation an, welche
besonders bei Tete entwickelt ist. Auch von der Kohle verdanken wir Peters
Belegstücke. Die Kohle hat einen schwarzen Strich und ist deutlich geschichtet,
daneben sieht man eine auf der Schichtung senkrecht stehende Parallelabsonderung.
Im Bruch ist die Kohle muschlig und glänzend. Mit der Kohle zusammen treten
Kohlenschiefer auf, welche deutlich blättrig sind, und wahrscheinlich das
Hangende und Liegende der Flötze bilden. Die Mächtigkeit der Flötze soll 8°"
1) Zeitschrift für Erdkunde. Berlin 1870.
2) Jahrb. der k. k. geol. Beichsanstalt Wien 1870. p. 501.
▼. ü. Decken, B«I««n. Ul. 3: Qeoloifie etc. ^
34 ™. Theil.
4
betragen. Ich will hierbei noch erwähnen, dasB sich in der Peter' sehen Sammlang
ohne Etiquette ein Stück thonigen Rotheisensteins befindet, von dem ich es
ftlr wahrscheinlich halte, dass es dem Kohlengebirge angehörte. Es ist dies eine
Vermnthang, welche darauf basirt, dass auch im deutschen Kohlengebirge, z. B.
von Westphalen und Oberschlesien, Eisensteineinlagerungen auftreten. Die horizon-
tale Verbreitung des Kohlengebirges habe ich nach Thornton's Angabe aufge-
tragen, einerseits dass es im Schir^thal auftritt, andererseits nördlich von Tete. Weiter
nach Westen giebt Livingstone Kohlen bei Ghicova an. Von hier muss die
Formation eine weitere Entwicklung nach Norden haben, da der in den Zambesi
mündende Singore Kohlen führt. Auch bei den Victoriafällen treten Kohlen-
bildungen auf, femer an dem Fluss Mapatizia, welcher noch in der äussersten Ecke
der Karte verzeichnet ist. Ueberhaupt sagt Livingstone, dass diese Formation
überall da zu Tage tritt, wo das Urgebirge fehlt. Auch sollen vielfach Eruptiv-
massen eingelagert sein. So fuhrt er bei den Victoriafällen Lava und Basalt an;
mir scheint es wahrscheinlich, dass es Melaphyr ist, nach der Angabe, dass sich
bei den Fällen vielfach Achate vorfinden. An der Mündung des Singore giebt er
an, dass der Berg Kukolole aus Basalt besteht. Auch an den Murchison- Fällen
soll der auf dem Glimmerschiefer ruhende Sandstein von Trapp durchbrochen sein.
Diese Eruptivmassen scheinen die Metamorphose bewirkt zu haben, deren Thornton
Erwähnung thut.
Livingstone stellt die Hypothese auf, dass das ganze Gebiet früher ein
grosses Binnenbassin gewesen ist, an dessen Bändern eine sehr üppige Flora
vegetirte; der Sandstein wurde dann durch Eruptivmassen gehoben, die Pflanzen-
reste verkohlten pder verkieselten.
Auf eine grössere Entwicklung dieser Formation scheinen mir noch folgende
Angaben Manch' s hinzudeuten. Nördlich von Mahuka, bei Mosilikatse giebt er
Melaphyr an. Femer sagt er, dass die Berge bei Sekhomo (22® 15') aus Dolerit
bestehen, mit Neigung zur parellelipedischen Absonderung. Sie sind eine Doppel-
reihe von, mit Gesteinstrümmem bedeckten, oberflächlich dunkelgrau gefärbten,
200°' hohen und fast kahlen Bergen. Auch Eisensteinlager erwähnt er mehrfach;
so sagt er, dass die östliche Bergkette bei Mahuka aus schiefrigen und kiesligen
Eisensteinen besteht, deren Schichten unter bedeutendem Winkel nach Ost einfallen ;
ferner am oberen Notuami, und zwar hier in der Grauwacke. Gleichfalls in der
Grauwacke erscheint er am oberen Marico in mächtigen Lagern. Bei Praetoria,
am oberen Vaal- Fluss, giebt er Steinkohlen an, welche jedoch unbenutzt sind.
Ueber die Schichten von Mahuka bis zum Vaal-Fluss sagt er, dass sie regelmässig
dem Granit aufgelagert sind.
Was das Alter der Sandsteine und Kohlenbildungen anbetrifft, so ist es wahr-
scheinlich, dass wir es hier mit Bildungen zu thun haben, welche theils den soge-
nannten Tafelberg-Sandsteinen am Gap entsprechen, theils den Karoobildungen.
Die Tafelberg -Sandsteine sind nach v. Hochstetter jünger als die Thon-
schiefer, welche Sandberger und Sharp e ftlr devonisch halten. Diese Sand-
steine bilden die grossen Platean's und Tafelberge, welche für Süd -Afrika so
charakteristisch sind. Sie sind theils auf den devonischen Schiefern, theils auf
Granit horizontal gelagert und bilden so die Decke der steil abfallenden Tafelberge.
Wenn sie dagegen steil aufgerichtet sind, so bilden sie zackige Berggipfel mit
allerlei pittoresken Formen. Die Sandsteine enthalten keine Versteinerungen;
V. Hochstetter vermuthet, dass sie der Kohlenformation angehören. Sie sind
Geologie von Ost -Afrika. 35
somit als älter als der Granit zu betrachten, und nicht durch den Ausbruch desselben
gehoben. Er nimmt an, dass sie eine groisse zusammenhängende Centralplatte
bildeten 9 welche später an vielen Stellen zerrissen ist. Griesbach^) identificirt
damit den metamorphischen Sandstein in Natal. Hier fand er darin Lagen eines
weichen Schiefers mit undeutlichen organischen Besten, kleine Biyalven und eine
fein gestreifte PaieUa. Das Vorkommen verdeutlicht er durch ein geologisches
Profil des 1260°* hohen Krantzkop, dessen Höhe mit einem Melaphyrartigen Grün-
stein bedeckt ist Es wäre wohl möglich, dass diese Sandsteine einem Theil der
oben beschriebenen Sandsteine entsprechen, und, wie schon früher angedeutet, den
metamorphischen Sandsteinen im Gebiet des Kilimandscharo.
Die Earoo- Formation ist so genannt nach den Earoo's, den grossen Ebenen
im Innern Afrika's, welche sie zusammensetzt; in den Drakenbergen erreicht sie
die Höhe von 3000°*. Sie ruht auf dem Tafelberg -Sandstein, aber nicht gleich-
massig. Es sind in Natal dunkelgrüne und blaue Schiefer mit umfangreichen
Einlagerungen von Rotheisenstein. Weiter nach oben gehen sie allmählig in Sand-
steine über, welche mit dem Tafelberg- Sandstein theilweise eine grosse petro-
graphische Aehnlichkeit haben, und darin liegen wieder Schiefer, welche Kohlen-
flötze einschliessen. Diese Bildungen bergen zahlreiche Thier- und Pfianzenreste.
Es tritt hier das eigenthflmliche Thier auf, welches Owen Dioynodon genannt hat;
es zeigt einen Säugethierartigen Oberkiefer, Schildkrötenartigen Unterkiefer, Kro-
kodilartiges Hinterhaupt und Eidechsenartigen Schädel. Von Pflanzenresten werden
Calamiten, Equisetaceen und Lepidodendren angegeben, v. Hochstetter hält
diese Bildungen für permisch, Mr. Wyley für Kohlengebirge und Mr. Täte für
triasaisch, welcher Ansicht sich auch Griesbach anschliesst, indem er sie mit
gewissen Bildungen in Indien gleich stellt. Jedenfalls hat man es hier mit einer
Land- und Süsswasserbildung zu thun. Von Eruptivmassen gehören hierher Grün-
steine (Melaphjr oder Diabas), welche regelmässig eingelagert sind und die älteren
Gesteine eingeschlossen enthalten.
Diese Formation hat somit grosse Aehnlichkeit mit den Kohlenbildungen am
Zambesi, welche Griesbach auch hierher rechnet.
Von weiteren Sedimenten treten noch
kalkit^e Gesteine
auf, und zwar auf Mosambique und auf dem Festlande in der Nähe der Küste.
Peters sagt auf der Etiquette eines Kalktufifs: die ganze Insel Mosambique besteht
aus demselben, mit zahlreichen 1 — 1^/,' senkrechten Höhlen; die Schichtung ist
horizontal.
1) Mosambique. Grobe Quarzkömchen sind durch ein kalkiges Bindemittel
mit einander verkittet, und in dem Gestein kommen vielfach Bruchstücke von
wahrscheinlich recenten Conchylien vor. Als Beleg für die beginnende Höhlen-
bildung hat Peters ein Stück durchlöcherten Kalktufif gesammelt. Eines der
Stücke besteht ganz aus Schalen von Serptda^ und andere zeigen, dass diese Ge-
steine allmählig in dichte Kalksteine übergehen.
2) Festland nördlich von Mosambique. Ein weicher, deutlich oolithischer
Kalkstein, welcher zahlreiche organische Beste einschliesst, von den Conchylien ist
jedoch nichts so deutlich erhalten, dass es sich mit Sicherheit bestimmen liesse.
1) The quarterly Journal of the geoL soc. of London 1871. p. 53.
3^
36 HL Theil.
Zur genaueren Bestimmung sendete ich einige Stttcke nach Wien an meinen Freand
Felix Karrer, welcher sich gerade viel mit Polythalamien beschäftigt hat.
Derselbe hatte die grosse Güte, die Stücke zu untersuchen und auch Herrn Pro-
fessor Reuss vorzulegen. Er theilte mir darüber Folgendes mit:
Unter den drei Stücken ist eines, welches Steinkeme von Korallen zeigt, und
zwar nach Herrn Prof. Reuss die Gattungen Stylocoenia und Astrccoema, die
Species Hessen sich natürlich nicht bestimmen. Beide Gattungen sind sehr häufige
Vorkommnisse in oligocänen und eocänen Ablagerungen. Die beiden anderen Stttcke
sind voll von Foraminiferen , und zwar sind es Amphisteginen und Nummuliten.
Die Species sind möglicher Weise neu, ihre Bestimmung aber ist mit grossen
Schwierigkeiten verknüpft, und bei der Verschwommenheit und grossen Differenz
der Ansichten über den Werth einer solchen Bestimmung kaum von Belang. Die
Hauptsache aber ist schon durch die generische Bestimmung festgelegt, dass wir
hier einen oligocänen, vielleicht sogar eocänen Kalk vor uns haben, wie es ja auch
die Korallen nachweisen. Die ganze Bildung gehört somit sicher dem älteren
Tertiär-Gebirge an.
Was einen in dem Kalkstein eingeschlossenen Brachiopoden-Scherben anlangt,
so ist es irgend ein Terebratulide, mehr lässt sich darüber nicht sagen.
3) Am Conduziaflusse ist südlich von seinem Ausflusse das Gestein dichter
und auch lichter gefärbt, es ist reich an Fossilien, welche aber auch keine nähere
Bestimmung zuliessen: Steinkeme von Pteroceras, Nerita, Seeigel -Stacheln, fiter-
ptdu u. s. w. Nahe an seinem Ausflusse hat Peters knollige Goncretionen ge-
sammelt, welche ganz den Septarien in dem oligocänen Braunkohlenthon Nord-
deutschlands ähneln. Sie sind in derselben Weise vielfach zerklüftet, und auf den
Kluftflächen hat sich fasriger Kalkspath gebildet, dessen Fasern senkrecht gegen
die Kluftflächen stehen. Zugleich kommen darin Kalkspathkrystalle in der Form
von Skalenoedem und Quarz - Kry stalle vor, welche zahlreiche Zwillingsbildungen
zeigen.
Mir ist es wahrscheinlich, dass diese kalkigen und thonigen Bildungen des
Festlandes dem Tertiär-Gebirge angehören, wie aus den Versteinerungen hervorgeht.
Auch Thornton giebt diese Formation am Zambesi an, er sagt, dass sie sich
ins Innere fortsetzt, südlich von Schupanga und nördlich von Senna nach Lupata.
Hier sind es weisse Sandsteine, Kies und Conglomerate, welche horizontal gelagert
sind und eine Ebene mit einigen Hügeln bilden. Bei Senna herrscht die rothe
Farbe vor; gegenüber von Senna, auf dem halben Wege von Lupata, sind die
Schichten metamorphosirt und gemischt mit Grünsteinen und anderen vulkanischen
Gesteinen, das Streichen ist ungefähr parallel dem Flusse und das Fallen 15<* nach
Südwesten. Griesbach giebt an, dass es hier kein Tertiär- Gebirge giebt Die
übrigen Kalke, z. B. diejenigen, welche die Insel Mosambique zusammensetzen,
sind jedenfalls junge Korallenkaike , wie sie an der ganzen Ostküste von Afrika
auftreten.
Auch im Innern treten ganz junge Bildungen auf, welche unserem Löss ent-
sprechen. 0. Böttger^) hat dergleichen vom Gokwe beschrieben. Das Gestein
ist ein graulichweisser kalkiger Löss, welcher im Wasser nicht zerfällt, mit Säuren
dagegen heftig braust. Von gröberen Bestandtheilen enthält er ausser goldglänzenden,
1) Oskar Böttger, Ueber den Mergel vom Gokwe in Süd -Afrika and seine Fossilien.
XL Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde.
Geologie von Ost -Afrika. 37
feinen Glimmerschttppchen nur kleine Qnarzkömer. In demselben sind Gonchylien
von ziemlich guter Erhaltung eingeschlossen, und zwar folgende: Ptcpa tetrodus
und CioneUa Gokweana, Dieselben erinnern sehr an unsere deutschen Formen
und haben eine auffallend geringe Grösse; alle jetzt in Afrika lebenden Gattungs-
genossen sind bedeutend grösser. Dies lässt auf eine der jetzigen Epoche voran-
gegangene kältere schliessen.
Becapitalation der Geologie des Zambesi-Gebietes.
Zunächst treffen wir an der Etlste und hauptsächlich den Inseln junge Eorallen-
kalke, dann folgen Tertiär- Ablagerungen, wahrscheinlich Oligocän, Kalksteine,
Thone, Sandsteine, welche sich aufwärts den Zambesi fortsetzen. Mit den ter-
tiären Sandsteinen zusammen treten vulkanische Gesteine auf, welche sich auch
den Zambesi aufwärts noch sporadisch finden. Sie werden dann von dem Tete-
Sandstein abgelöst, von welchem sie durch eine Zone von Eruptiv-Massen getrennt
sind. Der Tete - Sandstein ist Kohlenftlhrend, und ist wahrscheinlich den weiter
südlich auftretenden SUsswasser- Bildungen gleichzustellen, denen man den Namen
Karoo - Formation gegeben hat. In dieser Formation kommen Einlagerungen von
Grttnsteinen vor und auch Eisensteinlager. Es ist wahrscheinlich, dass noch ältere
Sandsteine auftreten, welche metamorphosirt sind, und die dann den Tafelberg-
Sandsteinen des Caps entsprechen. Die Tete - Sandsteine ruhen zum grossen Theil
auf dem krystallinischen Gebirge, welches an vielen Stellen zu Tage tritt und durch
seine Goldführenden Gänge ausgezeichnet ist
lY. AllgeMehe Geologe Ost- Afrika'».
Die erste allgemeine Auffassung über die geologischen Verhältnisse Afrika's
giebt Murchison^). Er basirt hier auf den Resultaten der geologischen Unter-
suchung des Caplandes durch Mr. Baines und stellt folgende Theorie auf:
Ganz Afrika hatte früher ein grosses centrales Wasserbecken, von welchem
die Seen -Seihe, die, mit dem Ngami-See beginnend, mit dem Tschad -See endigt,
noch ein Rest ist. Damit stimmt dann auch die Angabe überein, dass der östliche
und westliche Theil des Atlas von krystallinischen Gesteinen und silurischen
Schiefern gebildet ist Weiter schliesst er daraus, dass sich die höheren Gebirge
nur an den Küsten finden, und desshalb auch die Quellen des Nil in den Küsten-
gebirgen gesucht werden müssten. Zu dieser Theorie wurde er besonders durch
die im Innern der Cap-Colonie mächtig entwickelte Karoo-Bildung geführt, von der
wir ja gesehen haben , dass sie auch noch weiter nach Norden hin entwickelt ist.
Später^) modificirte er seine Theorie dahin, dass Afrika während der ganzen
Aufeinanderfolge der secundären Formationen nicht unter Wasser gekommen ist,
wofür der Umstand spricht, dass kein Reisender in Inner-Afrika Meeres-Conchylien
aufgefunden hat. Diese Modification seiner ersten Theorie hat darin ihren Grund,
dass Baker am Albert N'anza Gneiss bei 1000 "" Höhe fand. Ferner hebt er noch
besonders hervor, dass Spuren vulkanischer Thätigkeit nur an den Küsten
beobachtet sind.
1) Googr. Soc. of London 1852. Jahresbericht
2) Geogr. Soc of London 1864.
38 IV. Theü.
Damit in UebereiDStimmung ist ein geologischer Querschnitt durch Süd-Afrika,
welcher Livingstone's fieisen ^) beigegeben und von Seiten der Kgl. geologischen
Gesellschaft in London angefertigt ist. Derselbe zeigt in der Mitte ein grosses
Gentral-Plateau, welches der Earoobildung mit Einlagerungen von Tra^p angehört
Dieses Profil schneidet Afrika iin Westen unter 8 ^ — 12^ südlicher Breite, im Osten
unter 15^ — 18^. Also der östliche Durchschnitt fällt noch in das Gebiet unserer
Karte. Der höchste Punkt im Osten ist hier der 1500°" hohe Kolomo, welcher aus
Granit besteht, und an den sich die krystallinischen Schiefer, nach Westen und
Osten einfallend, anlehnen. Im Osten sind dieselben von Trapp durchbrochen und
dann gefältelt. Im Westen fallen die krystallinischen Schiefer auch nach Osten
ein, und zwar in der Nähe von Pungo Andongo.
Auch nach Griesbach scheint das krystallinische Schiefergebirge von Granit
gehoben, in Natal von Nord nach Süd, und fällt nach Osten und Westen steil
unter 70»— 80« ein.
Demnach könnte man annehmen, dass im Süden von Afrika das centrale
Wasserbecken Murchison's durch eine Erhebungslinie des krystallinischen Gebirges
gebildet ist, welche der Küste parallel läuft, was auch durch die Angaben von
V. Hochstetter nicht widerlegt wird. Derselbe sagt, dass die halb krystallinischen
Thonschiefer am Gap von Südosten nach Nordwesten streichen, also parallel der
Küste.
Die Angabe von Thornton über das Streichen der Schichten im Zambesi-
Gebiet stimmt damit nicht überein. Hier fallen die Schichten steil nach Nordosten
ein, es steht also die Streichungslinie auf der Küstenlinie, welche hier von Südost
nach Nordwest läuft, senkrecht und geht ungefähr dem Lauf des Zambesi parallel.
Mit der Murchison'schen Theorie vereinbar ist wieder die Angabe Thorn-
ton 's , dass im Gebiet des Kilimandscharo die Schichten der krystallinischen Schiefer
nach Osten einfallen.
In Kordofan, Fassoki und überhaupt im nördlichen Gebiet deuten die La-
gerungsverhältnisse darauf hin, dass die Schichten parallel dem Nil streichen, und
in das Nilthal abfallen. In dem abessynischen Hochlande aber ist das Streichen
ein sehr verschiedenes, was jedoch auf die allgemeine Auffassung keinen Einfluss
ausübt.
Die Uebereinstimmung in der Richtung des Nilthaies mit der der Seen und
dem Streichen der krystallinischen Schiefer im Süden, lassen uns die Mu rc bi-
so n' sehe Theorie annehmbar erscheinen. Die bedeutenden Höhen in Inner-Afrika
haben dann in dem grossen Central- Bassin Inseln gebildet, und würden insofern
der Theorie nicht hinderlich sein. Was dann das abweichende Streichen am
Zambesi anbelangt, so ist es möglich, dass dies nur die Folge localer Einflüsse
ist Wir hätten es hier mit einem zweiten, auf dem Haupthebungssystem senkrecht
stehenden zu thun, über dessen horizontale Entwicklung uns alle Notizen fehlen.
Wir dürfen diese Abweichung von der allgemeinen Streichlinie nicht als einen
Beweis gegen die Theorie auffassen, da man für ein so grosses Areal, wie Afrika,
keine vollkommene Homogenität annehmen kann. Auch lässt sich die senkrechte
Richtung zur Hauptrichtung mit der letzteren noch am leichtesten in Einklang
bringen.
Die krystallinischen Schiefer werden am Gap von wahrscheinlich devonischem
1) Livingstone, Missionary travels and rechearches in South Africa. London 1857.
t
Geologie von Ost- Afrika. 39
Tbonschiefer überlagert und yon dem sogenannten Tafelberg-Sandstein. Mit diesem
Sandstein verwandte scheinen sich am Zambesi zu wiederholen, und auch im
Gebiete der Seen, so wie in den Umgebungen des Kilimandscharo. Es wäre möglich,
dass die metamorphischen Sandsteine Abessyniens, welche nach Blanford von
dem jurassischen Antalo limestone überlagert werden, gleichaltrig sind, aber bei
den grossen Entfernungen, dem Fehlen von Organismen, mflsste eine Identificirung
mehr als gewagt erscheinen.
Die Hebung der afrikanischen Küsten müsste man nach Absatz dieses Sand-
steins annehmen. Dabei entstanden zahlreiche Bruchlinien, in denen das Material
vom Wasser fortgewaschen wu^de, und so erklärt auch y. Hochstetter die
Bildung der Tafelberge und überhaupt die pittoresken Formen des Sandsteins.
Nachdem auf diese Weise ein Rand geschaffen war, sammelte sich das Wasser in
dem Gentralbecken an und der Körper Afrika's wurde nicht mehr vom Meer bedeckt.
Es hob sich aber bald auch der Boden des Gentralbeckens, und das Wasser wurde
auf den Baum eingeschränkt, welchen die jetzigen Seen einnehmen. So kamen
in Süd -Afrika die Karoobildungen zu Tage und ebenso die thonigen Sandsteine
im Gebiete der Seen. Während jedoch die Karoobildungen und die Sandsteine
am Zambesi Kohlenflötze führen, so giebt Speke solche im Gebiete der Seen
nicht an. Vielleicht sind aber die Kohlengebirge am Bufuma, und das von
Thornton auf der Kilimandscharo -Reise aufgefundene hierher zu rechnen. Die
Ursache der Hebung ist wahrscheinlich der Trapp, welcher ja an yielen Stellen
zum Durchbruch gekommen ist und Decken gebildet hat, die nun den Sedimenten
eingelagert sind. Wir hätten es somit hier mit einem Süsswasserabsatz zu thun,
welcher der Zeit nach in das Bothliegende und alle darauf bis zur Jetztzeit fol-
genden Formationen gehört. Begonnen hat die Hebung im Süden und zunächst
das Gapland trocken gelegt Dass die Hebungen nach Absatz der Karoobildungen
immer noch fortgewirkt haben, beweist schon der Umstand, dass dieselben yieli'ach
in ihrer horizontalen Lage gestört sind. Auch im Norden von Afrika wiederholen
sich die Trappbildungen, wie aus Schweinfurth's Berichten hervorgeht, im
Gebiet des Djur, und auch in Abessynien haben wir sie angetroffen. Gehen wir
noch einen Schritt weiter, so wären die Kohlenbildungen am Tzana-See auch hierher
zu rechnen. Dieselben scheinen aber der Zeit nach viel jünger zu sein.
Nach den neuesten Berichten des Missionärs Th. Wakefiel d^) breiten sich
jenseits des Kilimandscharo und Kenia mindestens 1300°^ über den Meeresspiegel
gehobene Ebenen aus mit grossen darin eingebetteten Seen, so dass also das Gebiet
dem des übrigen Ost-Afrika conform gebildet wäre.
Die Schlussfolgerung dieser Gombinationen wäre die, dass wir in Inner-Afrika
eine Aufeinanderfolge von Süsswasserformationen haben, die für den Geologen ein
besonderes Interesse hätten, weil bei ihrem Absatz kein äusserer Einfluss mitge-
wirkt hat Besonders interessant wäre dann Inner-Afrika für den Paläontologen,
welcher verfolgen könnte, wie sich die Faunen und Floren hier in dem unermesslich
grossen Zeitraum verändert haben, ohne dass andere von aussen hinzukommende
Organismen einen Einfluss ausgeübt haben. Auch wäre hier noch eine Vergleichung
anzustellen mit den Bildungen in Indien, welche Griesbach für analog erklärt
Grösseren Veränderungen, als der Körper von Inner-Afrika, war die Nordküste
ausgesetzt. Man kann annehmen, dass das krystallinische Gebirge, welches den
1) Petermann'a MittheUungen. 1871. p. 366.
40 IV. Thdl. Geologie von Ost -Afrika.
Nordrand des Beckens bildete, zur Kreidezeit unter Wasser kam, und dass sich
hier der ältere nubische Sandstein bildete, welcher vielleicht noch südlich von
Chartum vorhanden ist Dann wurde die Küste gehoben, kam aber wieder unter
Wasser zur Zeit der ausgedehnten Nummulitenbildung. Nach Russegger ist
dann noch die Diluvialfluth in das Nilthal eingedrungen, hat sich besonders im
Lande Sennaar ausgebreitet, und ist wohl noch südlicher gegangen, wie weit^
darüber haben wir keine Angaben.
Die Annahme Murchison's, dass Afrika während der ganzen Zeit vom
Kohlengebirge an bis jetzt nicht vom Meere bedeckt gewesen ist, wird dadurch
bestätigt, dass man bis jetzt noch keine Meeres - Conchylien im Inneren gefunden
hat, sondern nur an den Küsten. So tritt in Abessynien der Jura, und zwar der
obere auf, bei Mombas der braune Jura, Tertiär - Ablagerungen bei Tadjurra und
am Zambesi. Griesbach hebt besonders die Aehnlichkeit der Kreidebildungen
von Natal mit denen Indiens hervor.
Femer möchte ich noch hervorheben, dass die einfachen Conturverhältnisse
Afrika's auch auf einen einfachen geologischen Bau schliessen lassen.
Was nun die Angabe Murchison's anbetrifft, dass sich Vulkane nur in der
Nähe der Küste finden, so scheint mir diese nicht mehr zutrefl^end zu sein. Wir
haben ganz im Innern den Vulkan Dafafungh kennen gelernt und auch gesehen,
dass Wakefield jenseits des Kilimandscharo zahlreiche Vulkane angiebt. Im
Gebiete der Seen und am Zambesi kommen, wenn auch nicht wirkliche Vulkane,
so doch Basalte vor. Diese Basalte sind jedenfalls an Stelle des Trapps getreten,
und stehen demselben vielleicht auch petrographisch nahe. Für den Petrographen
wäre es wichtig, die Beziehungen dieser älteren und jüngeren Gesteine kennen zu
lernen.
Aus dem Gesagten ergiebt sich, das Ost -Afrika sowohl für den Paläontologen,
als auch für den Petrographen ein reiches und fruchtbares Feld zur Erforschung
bieten dürfte. Möge sich auch in der Wissenschaft der Geologie noch recht oft
der Ausspruch „aliquid üovi ex Africa^' bewähren.
1
• I
Botanik.
Bearbeitet
Ton
P. Afioherson, O. Böckeier, F.W. Elatt, M. Kuhn,
P. O. Lorentz, W. Sonder.
Mit 5 Tafeln.
T. d. D«ek«n, Bait«n m. 8. BoUnlk.
L Algae,
Bearbeitet von Dr. W. Sonder.
In der Sammlung von 40 Seealgen, die der unglückliche Dr. Albrecht Röscher
in der Gegend von Sansibar sammelte, befinden sich zwei neue, noch nicht be-
schriebene Arten. Die eine derselben, eine kleine zarte Conferve, gehört zu der
Gattung Gladophora ; sie ist als Üladophora corallinicola Sd. auf Taf. 1, Fig. 1
bis 4 abgebildet. Die zweite bildet ein interessantes neues Genus, ähnlich den
Gattungen Dictyurus und Hanowia, ist mit dem Namen des Entdeckers belegt und
als Roßchera africana Sd. auf Taf. 1, Fig. 5 — 11 abgebildet. Ungefähr ^4 <ier
übrigen Algen gehört solchen Arten an, die schon aus dem rothen Meere bekannt sind.
Der beschreibende Text ist in Folge eines unliebsamen Versehens erst am
Schluss dieser Abtheilung hinter den Phanerogamen zum Abdruck gekommen.
IL MuscL
Bearbeitet von Prof. Dr. P. G. Lorentz.
Die Moosausbeute von der Decken'schen Expedition, welche mir zur Bearbeitung
fibergeben wurde, bestand nur aus wenigen, mit einer Ausnahme sterilen Exem-
plaren, sämmtlich 1863 auf der Insel Reunion von Dr. Kersten gesammelt. Die-
selben Hessen sich trotz ihres unvollständigen Zustandes doch bestimmen, da sie
sämmtlich bekannten Arten angehörten, und mit den von Bory gesammelten Exem-
plaren verglichen werden konnten, wobei mir der verehrte Dr. Hampe mit gewohnter
Güte den erbetenen Beirath leistete. — Da die Arten bekannt und schon mit Dia-
gnosen in den bryologischen Werken ausgestattet sind, so genügt, um nicht Be-
kanntes zu wiederholen, eine kurze Aufzählung, wobei ich mir nur gestatte, wenige
Bemerkungen zur Vervollständigung der vorhandenen Beschreibungen hinzuzufügen.
Dieselben beziehen sich hauptsächlich auf die Anatomie der fraglichen Moosarten,
Kennzeichen, welche von den Bryologen bisher nicht beachtet, von mir als ein
wichtiges Moment für die Systematik der Laubmoose nachgewiesen wurden.
1»
Botanik von Ost- Afrika.
I. Laubmoose.
1. Funaria hygromdma Hedw., die Form, welche Brid. als eigne Art be-
trachtete und als Funaria campylopus abgrenzte.
In insula Borboniae leg. 0. Kersten 1863. n. HO.
2. Pölytrichum rmiotifölmm P. B.
Zwei verschiedene Formen liegen vor : eine dichter beblätterte, röthlich gefärbte
(von „Caverne du four" 2400 "^^ n. 112) und eine lockrer beblätterte, grüne (ohne
näheren Standort n. 111). Beide stimmen aber nach genauerer Untersuchung sowohl
unter sich, als mit der echten Art; beide sind steril und wenig entwickelt. Sie be-
weisen, dass das Kennzeichen der an der Basis entfernt stehenden Blätter, auf
das Schwaegrichen für die Abgrenzung der Art von P. commune Werth legte
und auf das P. B. seine Benennung gründete, kein constantes ist.
Die anatomische Untersuchung zeigt im Wesentlichen den Bau der bis jetzt
untersuchten Polytricha, Die Centralgruppen sind in Mehrzahl vorhanden; die
Zellschichten zwischen den Centralgruppen und der Epidermis des Rückens sind
mehrzählig, schwach verdickt und gefärbt. Die Zellschichten zwischen den Central-
gruppen und den Lamellen sind aus schwächer und stärker verdickten Zellen un-
regelmässig gemischt; die stärker verdickten werden doch nie substereid, sind wenig
zahlreich und wenig lebhaft gefärbt. Die Lamellen sind oben schief gestutzt.
Der Stengel ist sehr entwickelt, der Centralstrang ist nicht sehr zellenreich,
die Zellen wenig verdickt und gefärbt, die Blattspuren treten wenig hervor, Sekundär-
stränge konnte ich nicht entdecken.
In diesem Bau des Blattnerven und Stengels finden sich Unterschiede von
Pölytrichum commune, dessen Anatomie ich in meiner Bearbeitung der Ehren-
bergischen Moose (Abhandlungen der Berliner Akademie 1867) S. 49, tab. 14 und 15
beschrieben und durch Abbildungen erläutert habe. Ueber den Werth dieser Unter-
schiede will ich indess hier kein Urtheil abgeben; vollständigere Untersuchungen
über das ganze Genus wären hierzu erforderlich.
3. Campylopus nivalis Brid.
Der Blattnerv ist im Querschnitte nach dem Schema 1 — 3, S. 406 und 407
meiner „Grundlinien zu einer vergleichenden Anatomie der Laubmoose'^ inPrings-
heim's Jahrbüchern 1868 aufgebaut.
Die basalen Deuter sind sehr gross und weitlichtig, meist in radialer Richtung
gestreckt und bleiben immer dünnwandig, während die andern Zellen sich mehr oder
weniger verdicken. Nach der Basis zu werden dagegen die duces bedeutend kleiner
und den andern Zellen homogener. Die Zellen a' der besagten Schemata bleibeu
an der Basis des Blattes, so wie am Rande der Nerven einzeln, verdicken sich
aber zu substereider Form, nach der Mitte und der Spitze des Nerven zu ver>
wandeln sie sich dagegen in Gruppen von Stereiden, 2 — 8, welche zuweilen sich
als continuirliche Schicht zwischen den Zellen b' und der Epidermis lagern. Wahr-
scheinlich haben an dieser Schicht auch tangentiale Theilungen der Zellen b so
wie Theilung und Verdickung der unteren Theilzelle Antheil. —
Der Rücken des Nerven zeigt keine Lamellen, ist eben, blos nach der Spitze
zu etwas rauh.
Der Stengel ist entwickelt, der Centralstrang zellenreich und ziemlich scharf
abgesetzt, das umgebende Parenchym weitlichtig- dünnwandig; blos die äussersten
n. Musd. 5
I
3 Zellscbichten , welche den Blättern zagehören^ sind enger, dickwandiger, leb-
hafter gefärbt.
In monte Piton des neiges ins. Reunionis leg. 0. Eersten. n. 113.
4. Campylopus au^eo-nifens (C. Müll.).
Der Nerv dieser Art ist nach dem Schema 6 resp. 7 (S. 408 1. c.) gebaut,
doch mit dem Unterschiede, dass die Bauehzellen ungetheilt bleiben und somit auf
je einen Deuter statt 2 Zellen blos eine solche kommt. Am Bande des Nerven,
sowie an der Basis des Blattes fallen diese Bauchzellen sogar ganz weg, es sind
bloss die Zellen d, a', a und b des besagten Schemas vorhanden. Dieser Umstand
charakterisirt die besagten Zellen als Bauchzellen, ferner der Umstand, dass die-
selben im oberen Theile des Blattes constant zweischichtig werden und zwar in
der Mitte des Nerven in einer tangentialen Breite von 1 — 3 Zellen. Da bilden sie
denn eine nach der Bauchseite des Blattes convexe Hervorragung.
Wo die Bauchzellen in der Mitte des Blattes einschichtig sind, hat der Quer-
schnitt des Nerven ganz das Ansehen, als ob er zu Schema 1 — 3 gehörte, und es
ist demnach doch sehr wahrscheinlich, dass beide Schemagattungen nicht principiell
verschieden sind, sondern derselben Entwicklungsgeschichte angehören, dass somit
in ersterem Schema auch die Zellen d als Bauchzellen, die Zellen b' als die eigent-
lichen Deuter zu betrachten sind.
Der Blattnerv dieser Art zeichnet sich ferner dadurch aus, dass sein Rücken
mit ziemlich hohen Lamellen bedeckt ist. Dieselben entstehen dadurch, dass die
Zellen a sich 2 — 3 Mal durch tangentiale Wände theilen und so Zellplatten bilden
welche über den Kücken des Nerven hinausragen.
In der Mitte des Nerven theilt sich zuweilen eine Zelle a auch durch eine
radiale Wand, die Theilzellen durch tangentiale Wände, so dass hier 2 Lamellen
anf einen Deuter kommen.
Die Zellen a' bleiben nur an der Basis und am Rande des Nerven einfach,
sonst theilen sie sich im unteren Theile des Blattes in 2 Zellen, welche ziemlich
weitlichtig bleiben, weiter nach oben in Gruppen von 2 — 6 Zellen, welche sub-
stereide Form annehmen. Unter der Stelle, vvo an Stelle der einfachen eine Doppel-
lamelle auftritt, sind auch die Stereiden zahlreicher, 8 — 9.
In einzelnen Fällen bleibt in de<p Winkel zwischen je 2 Deutern eine dieser
Zellen un verdickt, nimmt durch den Druck der Nachbarzellen eine ausgebuchtete
Gestalt an, und gleicht dann vollkommen einer Begleiterzelle.
Der Stengel ist sehr entwickelt, der Centralstrang zellenreich und ziemlich
scharf abgesetzt, das Parench} m ist weitlichtig, wird nach dem Rande zu englich-
ttger, stärker verdickt und ist aussen mit einer deutlichen, ziemlich schart* abge-
setzten spbagnoiden Mantelschicht versehen.
Die Alarzellen sind bei den Stengelblättem und den breiten, grossen Hüll-
blättern der gehäuft stehenden weiblichen Blüthen wenig scharf abgesetzt und
wenig zahlreich, indem die an der Basis sich verschmälernde lamina fast ganz
mit dem sich verbreiternden Nerven zusammenläuft, in der Grösse wenig von den
Spreitezellen verschieden, aber mit derberen, lebhafter gefärbten Wandungen ver-
sehen, bei den Perichätialblättern sind sie im Yerhältniss bedeutend grösser.
Die Blüthen sind zweihäusig, die Archegonien sind ausserordentlich langhalsig,
nicht von Paraphysen begleitet.
Hab. Gross -Comoro oder Angasija, wahrscheinlich am Vulcan leg. Kersten
20. Mai 1864. u. 114.
g Botauik von Ost-Afrika
5. Gampylopus.
Hieher gehört wahrseheinlieh ein steriler Gampylopus, dessen Käsen aus alten,
halb verwitterten, niederliegenden Stengeln besteht, aus denen eine Menge junger
lebhaft grüner Adventivästehen entspriesst. ^
Der Nerv ist nach Schema 6 resp. 7 zusammengesetzt, doch am Rande der
Blattneryen ohne Bauchzellen, dieselben treten erst in der Mitte des Nerven zu
2 — 12 auf und sind klein und englichtig; die Zellen a, bleiben am Rande des
Nerven einfach und sind stark verdickt, in der Mitte des Nerven wandeln sie sich
zu Stereidengruppen um; die Zellen b ragen nur wenig über den Rücken des
Nerven hervor, bilden keine eigentlichen Lamdlen.
Am Grunde ist der Nerv schmäler, ohne hervorragende. Zellen am Rücken,
die anliegenden Spreitezellen, die Flügelzellen, sind weitlichtiger als der Nerv und
verjüngen sich nach dem Rande zu.
Der Stengel ist wenig entwickelt, der Centralstrang arnizellig ; das Parenchym
lebhaft gefärbt, die äussersten beiden Zellschichten stärker verdickt.
6. Schlotheimia squarrosa Brid.
(wahrscheinlich; da blos ein Stempelchen mit einer Frucht vorlag, Hess sich
die Art nicht mit Sicherheit bestimmen.)
Hab.: In insula Borboniae, Gaverne des Musards, leg. Kersten. n. 115.
n. Spha^ninae.
Sphagnum ericetorum Brid.
Leider tragen die von Kersten gesammelten Exemplare wenig zur Vervoll-
ständigung unserer Kenntniss von dieser nur steril bekannten Art bei. Die vor-
liegenden Exemplare, deren Identität durch Vergleichung mit solchen, die Bory
gesammelt, festgestellt erscheint, zeigen fast durchweg nur aufwärts gerichtete
Aestchen, welche einzeln, an kräftigen Exemplaren zu zwei stehen und in spitzem
Winkel nach oben streben. Die abwärts gebognen, dem Stengel anliegenden Aest-
chen fehlen meist ganz, nur bei kräftigen Exemplaren war jeder aufstrebende Seiten-
ast mit einem kurzen, abwärts gebognen Aestchen versehen.
Die Blätter sind breit und hohl , an der Spitze mit 2 — 3 kurzen Spitzen ver-
sehen, die Stengelblätter sind den Astblättern ähnlich, breit eiförmig, stark hohl,
grösser und breiter, als die letzteren, beide sind ganzrandig, aber nicht völlig unge-
säumt, sondern mit einem Saume von 1 — 3 Reihen schmaler, faserloser Zellen ver-
sehen. Die Faserzellen (sit venia verbo) sind breit und ziemlich lang, im oberen
Theile des Blattes durchweg mit den bekannten Einschnürungen und Löchern ver-
sehn ; an der Basis fehlen die ersteren, die letzteren sind gross und zahlreich, aber
nicht scharf begrenzt. Die Ghlorophyllzellen stehen an der Bauchseite des Blattes,
sie sind im Querschnitte dreieckig mit abgestumpften Ecken und kehren der Bauch-
fläche des Blattes eine Seite zu. Der obere Winkel des Dreiecks ist nicht von den
Faserzellen bedeckt, letztere berühren sich nicht, sondern sind durch die Ghloro-
phyllzellen vollständig getrennt. Das Blatt entspricht demnach in seinem Quer-
schnitte etwa dem Sphagnum acutifolium und rubellum Schimper Monogr. tab. XXVII.
Der Stengel ist von nur einer Schicht poröser Zellen umgeben, die sehr weit-
lichtig und ziemlich dickwandig sind, das Parenchym ist aussen lebhaft rothbraun,
nach innen blasser, in der Mitte gelblich gefärbt.
III. Cryptogamae vasculares. 7
Durch diesen anatomischen Bau unterscheidet sich unser Moos sowohl von
S. cymbifolinm , als S. molluscum, mit denen sie K. Müller, Synops. S. 103 ver-
gleicht, schärfer, als durch die sonst hervorgehobenen Differenzen.
Ins. Reunionis. leg. Kersten ao. 1863. n. 116.
III. Hepatlcae.
1. Flagiochüa angusta Lindb. var. 2 — 3 dentata.
Hab. Insula Reunionis. leg. Kersten. n. 117.
2. Sendtfiera dicrana Tayl.
Hab. Insula Reunionis. leg. Kersten. n. 118.
in. Cryptogamae vasculares.
Bearbeitet von M. Kuhn.
Sectio I. Isosporeae.
Cohors I. Trichosporangieae.
Farn. I. Filices.
Ordo L Hymenophyllaceae Endl.
!• Triehomanes L.
1. Triehomanes radieans Sw.
var. gigantea Mett. msc. Kuhn Fil. Afric. p. 36.
Petiolus cum rhachi marginatus s. vix marginatns, lamina ovata supra decom-
posita, indusium cylindricnm ore breviter bilabiato vix dilatato.
Ins. Bourbon, Source p6trifiante 1000"^ 8. Juli 1863. leg. Kersten. n. 82*).
Diese Varietät, welche von vielen Autoren noch als eigene Art betrachtet wird,
stimmt in allen Hauptcharakteren mit Tr. radieans überein und hat folgende geo-
graphische Verbreitung : Cuba (Wright 902), Costarica (Hoffmann 80. 598), Nova
Granada (Schlim 594), Venezuela (Moritz 90), Brasilia, S. Gabriel (Spruce 2181),
Peruvia (Pöppig 1132), Bourbon, Ins. Comorae (Boivin), Pondichery (Perrottet
601), Mishmee (Griffith), Sikkim (Hook et Thomson). Die Varietät hat dem-
gemäss mit der Hauptart eine fast gleiche Verbreitung, jedoch mit dem Unterschied,
dass letztere noch weiter in die nördlich gemässigte Zone hinaufreicht. (Irland.)
2. Triehomanes reptans Mett.
Diese Species umfasst folgende Varietäten :
1. var. muscoides Mett.
Folia snbsessilia, cordata, subpalmatipartita s. subpinnatipartita laciniis infimis
deorsum adauctis; nervi spurii pauci.
(Tr. muscoides Sw. Tr. apodum Hk. Gr.)
Cuba, Trinidad, Mexico, Venezuela, Brasilin.
^) Die Pflanzen aller hier an geführten Standorte sind von mir persönlich untersucht und bestimmt
worden, wesshalb ich ein ! zu jedem Standort hinzuzusetzen fiir überflOsBig erachtet habe. M. E.
g Botanik von Ost-Afrika.
2, var. Kraussii Mett
Folia lanceolato - oblonga, obtusa, laciniae angoste elongato-oblongae, sinuato-
pinnatifidae, rarios bipinnatifidae ; nervi sparii paaci| rarius nuUi.
(Tr. Kraussii Hk. Grev.)
Antillae, Gostarica, Nova Granada, Venezuela , Ecuador, Brasilia.
3. var. major Mett Kuhn Fil. Afrie. p. 37.
Folia majora lanceolato-oblonga, pinnatipartita ; laciniae oblongae sinuato-
lobatae; nervi spurii numerosi.
(Tr. reptans Sw. Tr. quercilblium Hk. Grev. Tr. Robinson i Hook. Tr. pusil-
lum Hook. Bak. Syn. fil. p. 77 certe partim. Mc. Ken, Natal fems. p. 3. t. spec.)
Mexico, Costarica, Nova Granada, Ecuador, Venezuela, Brasilia, Natal (I.Bucha-
nan n. 8).
Letztere Varietät dürfte analog dem Vorkommen anderer Famarten auch noch
bis in die Region der grossen Seen in Central -Afrika ihre geographische Verbrei-
tung haben.
3. Trichomanes melanotrichum ScMdl.
Kuhn Fil. Afric. p. 35. Tr. pyxidiferum Hook. Bak. Syn. p. 81. pt. Mc. Ken,
Natal fems. p. 3.
Ins. Comorae, Bourbon, Mauritius, Natal (Buchanan 9).
Vorstehende Art, welche von vielen Autoren mit Tr. pyxidiferum L. vereinigt
wird, unterscheidet sich, abgesehen von den sehr charakteristischen schwarzen Spreu-
schuppen des Rhizoms durch folgende Diagnose: Folia e cuneato-oblonga, bipinnati-
partita; laciniae erecto - patentes , longitudinaliter complicatae; indusium e cuneato
cylindricum ore dilatatum, anguste alatum. Auch anatomisch unterscheiden sich
beide Arten hinreichend, indem Tr. pyxidiferum polsterförmige Verdickungen in
den Parenchymzellen (Gellulae parenchymatis cingulatae) zeigt, während unsere Art
gleichmässig verdickte Zellen (cellulae aequaliter iimbatae) hat, wie dies schon von
Mettenius (Ueber die Hymenpphyllaceae p. 427) angegeben wird.
4. Trichonumes rigidum Sw.
Natal. (Buchanan n. 10.)
Bei reichlicherem Material aus West -Afrika möchte sich wohl die Lficke der
geographischen Verbreitung zwischen Natal und Süd- Amerika bald ausfallen lassen,
zumal da bei einer kritischen Untersuchung Tr. Guineense Afz. Sw., von dem ich
nur ungenügendes Material gesehen habe, sich als eine Form von Tr. rigidum
herausstellen dürfte.
2. Hymenophyllam Sm,
1. HymenophyUum Tunbridgense Sm.
Natal. (Buchanan n. 7.)
Ordo n. Polypodiaceae R. Br.
Subordo I. Chaetopterides.
Die hierher gehörigen Gattungen zeichnen sich durch ein meist kriechendes
Rhizom, welches mit haarähnlichen Spreuschuppen, wie wir sie bei den Hymeno-
phyllaceen finden, dicht besetzt ist, ans. Im Rhizom finden wir eine geschlossene
Gefässbündelröhre.
III. Gryptogamae vasculares. 9
3. Gymiipsrainme Dsv.
1. Gymnogramme leptqphyUa Dsv.
Abyssioien, an tiefen und hohen Orten stets im Schatten an senkrechten Erd-
wändeD. Amba Sea. 6500'. (leg. W. Schimper. n. 764). — An senkrechten Bach-
ufem bei GafiFat. 8100'. (W. Schimper. n. 1417.)
Ausser vorstehender Art rechne ich noch folgende Species zu dieser Gattung:
G. chaerophylla Dsv. G. Ascensionis Hook. G. microphylla Hook.
4. Lindsaya Dry. nett.
1. Lindsaya Kirkii Hook. msc. in Hook. Bak. Syn. fil. p. 108. Linds. Pervillei
Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 17. 68.
Ins. Seschellae, in coUinis. leg. Eersten n. 11. Aug. 1863
Diese Art ist bisher nur auf dieser Inselgruppe gefunden und steht der auf
Ceylon vorkommenden L. venusta Kaulf. am nächsten.
2. Lindsaya ensifdia Sw,
Natal (Buchanan. n. 16). Die Species findet sich auch auf Bourbou, Mauritius,
Madagascar und Nossi-Be.
5. Hypolepis Bernh.
1. Hypokpis punctata Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 120.
Ins. Boarbon, Salazie Jul. 1863. leg. Kersten. n. 95.
Unbekannt bis jetzt auf dem afrikanischen Continent, findet sich vorstehende
Art auf fast allen Afrika umgebenden Inseln, so auf Fernando Po, St. Helena,
Tristan d'Acunha, Bourbon und ist einerseits verbreitet bis nach Golumbien und
Chili, andrerseits bis nach Neu -Seeland und Japan.
2. Hypclepis sparsisora Kuhn Fil. afric. p. 120. H. anthriscifolia Pr.
Natal (Buchanan 20).
Eine vom Gap, Natal und Fernando Po bisher nur bekannte Species, die sicher-
lich in Central -Afrika noch eine grössere Verbreitung besitzt
6, Hlcrolepia Pr.
1. Microlepia Spduncae Moore.
Am AtasiUi in Uando's Gebiet (Schweinfnrth n. 3219). Am Nabambisso in
Sßurrur's Gebiet im tiefschattigen Dickicht (Schweinfurth 2959. 2965). Victoria,
am Fusse der Gamerunberge (Buchholz). Bach bei Majombe bei Chinchoxo,
Loango. (Soyaux 133a). Natal (Buchanan 13).
Die Wedel erreichen nach Schweinfurth eine Höhe von 8'. — Ausser asia-
tischen, polynesischen und amerikanischen Standorten ist diese Species in Afrika
von Senegambien und wie die von Schweinfurth unter dem 5.^ N. B. im Nil-
gebiet gesammelten Pflanzen beweisen, durch Central -Afrika bis Natal verbreitet,
sowie auch auf den innerhalb der Tropen gelegenen Inseln, fehlt dagegen am Gap.
Die von Schweinfurth unter 2965 gesammelten Pflanzen sind ganz junge Exem-
plare, welche 3 — 15 Gm. Höhe erreichen und in ihrem unfruchtbaren Zustande
ganz wie unsere Gystopteris fragilis aussehen, aber sofort durch die glänzenden
haarförmigen Spreuschuppen sich unterscheiden.
7. Histiopteris (kg.) J. Sm.
Die Gattung Histiopteris unterscheidet sich von Pteris durch das kriechende
Rhizom mit der geschlossenen GefässbUndelröhre* und durch die Anheftung der
I 10 Botanik von Ost -Afrika.
i
Spreuhaare; die Fruchthaufen bedecken djön ganzen Rand der Segmente. Zwei
Arten umfasst diese Gattung, eine indisch -polynesisch (Histiopt^ris aurita J. Sm. =
Pteris aurita Kze. Mett.), die andere cosmopolitisch (Histiopteris incisa J. Sm. =
Pteris incisa Thbg).
1. Histiopteris incisa J. Sm,
Seschellen (Pervill6 75), Bourbon, Salazie (Kersten 86), Natal (Buchanan
38), Madagascar (Garnier 87). Der Verbreitungsbezirk dieser Art erstreckt sich
einerseits von den Antillen bis Chili und Juan Fernandez, andrerseits von West-
Afrika bis zum Caplande, über die niascarenischen Inseln nördlich bis Assam, süd-
lich bis Tasmanien und Neu -Seeland.
8. Lonchitls L, emend.
Die Gattung, die fast rein afrikanisch ist, unterscheidet sich von der vorher-
gehenden dadurch, dass die Fruchthaufen die unteren Theile der Einbuchtungen
bedecken. Folgende Arten gehören hierher:
A. Folia pinnatisecta, segmenta pinnatipartita^ jnfima basi deorsum bipinna-
tipartita.
1. Lomhitis Ciirrori Mett.
Pteris Currori Hook. Spec. fil. II. p. 232. T. 140.
West-Afrika, an eineniBach bei Majombe bei Chinchoxo, Loango, (Soyaux 132);
im Nilgebiet bei Nabanda Juru (Schweinfurth 3283). Diese Art, welche bisher
nur von der westafrikanischen Küste bekannt war, findet demnach, wie so manche
andere Species, gegen Osten eine ziemlich weite Verbreitung.
B. Folia bipinnatisecta.
2. Lonchitis gldbra Bory. Voy. I. p. 321.
Folia membranacea s. hirsuta, denique glabriuscula; segmenta secundaria plera-
que ala angusta confluentes; maculae sterilium utrinque ad rhachin et costas
uniseriatae.
Prom. bon. spei. — Natalia. — Ins. Bourbon.
3. Lonchitis hirsuta Bory, Voy. I. p. 321. (L. pubescens W. hb. Klf.)
Folia subcoriacea, hispido- hirsuta, in rhachi tomentosa; segmenta secundaria
pleraque distincta, pinnatipartita, superiora ala angusta confluentia ; maculae ad sinus
laciniarum bi- s. triseriatae.
Ins. Bourboniae, Hellbourg, (leg. Kersten. n. 86) et ins. Mauritii.
4. Lonchitis Nataletisis Hook.
Hook. Spec. fil. IL p. 57. T. 89. t. spec. — L. Madagascariensis Hook. Spec.
fil. IL p. 58. T. 87 B. t. spec. — L. pubescens Hook. Bak. Syn. fil. p. 128 pt.
Mc. Ken. Natal ferns. p. 6.
Folia subchartacea, glabriuscula s. hispida; segmenta secundaria pleraque
distincta, pinnatipartita superiora ala lata confluentia, maculae tri- s. plariseriatae.
Natalia (Gueinzius, Buchanan li)). — Ins. Comorae, Moheli (Boiviu),
Johanna (Kirk). — Madagascaria (Garnier 99).
5. Lonchitis Lindeniana Hook.
Hook. Spec. fil. IL p. 56. T. 89. A.
Die einzige ausserafrikanische Art der Gattung, welche in Columbien und dem
oberen Amazonenthal vorkömmt.
III. Cryptogamae vasculares. Jl
9. Pteridlam Gledltscb.
Gleditsch in Boehmer Flor. Lips. p. 295. n. 723.
Zu dieser Gattung gehört eine einzige Art, nämlich der über alle Erdtheile
verbreitete Pteris Aquilina L. Wenn ich diese Art von der übrigen Gattung Pteris
abtrenne, so liegen die Gründe dafür einerseits in dem kriechenden Rhizom, welches
mit ,, paleis setosis'^ bedeckt, andrerseits in der geschlossenen Geiassbündelröhre,
die das Rhizom durchzieht. Beide Merkmale fehlen den übrigen Arten der Gattung
Pteris, wie dieselbe von den meisten Autoren bis jetzt aufgefasst wurde. Ich habe
den Gattungsnamen von Gleditsch, abgesehen von dem Rechte der Priorität gegen*
über der Gattung Eupteris Newman, desshalb vorgestellt, weil denselbe gerade Pt.
Aquilina von der übrigen Gattung Pteris trennen zu müssen glaubte, zu welcher
letzteren er indessen fälschlich unsere norddeutschen Aspidien (A. Filix mas, acu-
leatum etc.) stellte.
I. Pteridium aquüinum,
var. lanuginosa Hook.
Nilgebiet, am Steppenrande und bei Uando's Dorf (Schweinfurth 3150. 3314);
bei Munsa's Dorf (Schweinfurth 3350. Wedel 8' hoch). — Sansibar (Hilde-
brandt 1106). — Am Kilimandjaro im Dschaggadistrict, 3 4000' (v. d. Decken
undKersten n. 24). — Vulkan der Insel Angasija 3600 — 6000^ (Kersten n. 25).
Natal (Buchanan 37). — West- Afrika, Bango am Quillu (Soyaux 122).
Die behaarte Varietät ist mir bis jetzt in Afrika nur vorgekommen, während
nnsere kahle nordische Form dort ganz zu fehlen scheint.
Die 3 zuletzt angeführten Gattungen bilden die Gruppe der Lonchitideae und
haben folgende analytische Merkmale:
Lonckitidcae,
Rhizoma setosum, sori Pteridis, margine revoluto obtecti.
I. Sporae oblongae, paraphyses numerosissimae s. paucae, fasciculus vasorum
1 hippocrepicus.
1. Histiopteris Mett. Sori totum marginem scgmentorum occupantes.
2. Louchitis L. Sori sinus crenarum occupantes.
II. Sporae tetraödrico-globosae.
3. Pteridium Gled. fasciculi vasorum petioli 10 — 20.
Subordo IL Lopidopterides.
Die Gattungen, welche zu dieser Unterabtheilung gehören, haben entweder ein
kriechendes oder aufrechtes Rhizom, welches von 1 oder mehreren Gefässbtindeln
durchzogen wird, die jedoch niemals eine geschlossene Röhre bilden, wie bei der
vorhergehenden Abtheilung. Die Spreuschuppen sind sogenannte „paleae squamosae",
theils clathratae, theils cystopteroideae.
10. Adiantam L.
1. AdiafUuM reniforme L.
ß, asarifolium Moore.
Ins. Bourbon, Hellbourg. 5. Jul. 1863 (Kersten 83).
2. Adiantum ItmidcUum Burm.
Nilgebiet, schattige Felsen bei Adai an Thoneisensteinblöcken (Schweinfurth
2250. 2181); im Lande der Niam-Niam am Jubbofluss (Schweinfurth 3672) und
am Hunh (Schweinfurth 3875). — Ins. Nossi-Be (Kersten 7). — West-Afrika,
12 Botauik vou Ost -Afrika.
bei BaloDg (Mojuka) in einer schattigen Schlacht auf schwarzem, vulkanischem
Gestein (Buchholz).
3. Ädianttmh catidatum L.
var. hirsuta Mett.
Abyssinien, Umgebung von Keren (Beccari 316), im Lande der Habäb 3 bis
5000' (Hildebrandt 326). — Sansibar (Hildebrandt 1103). — SescheUen, auf
Hügehi; Aug. 1863 (Kersten 9). — Comoren, Angasija bei der Stadt Kitanda;
7. Mai 1864 (Kersten 8).
4. Adiantum Schweinfurihii n. spec.
Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde z. Berlin 1869. p. 40. Bot. Zeit.
1870. p. 90.
Bhizoma abbreviatum paleis setaceis, linearibus, fuscis dense squamosum ; folia
glaberrima, membranacea, laete viridia; petiolus ad 6 — 8 centim. longus, cum rhachi
supra profunde sulcatus, ferrugineus, nitidus, glaberrimus, basi paleis paucis lanceo-
lato-subulatis, acuminatis, ferrugineis vestitus; lamina ad 15 centim. longa, glabra,
elongato'lanceolata, utrinque attenuata, pinnata cum impari s. rarius apice prolifera;
pinnae subsessiles, patentissimae 1 — IV2 centim. longae, Va centim. latae, e basi
Buperiori oblique truncatae, dimidiato-elongatae, obtusae, apice sursum recurvatae,
leviter incisae vel lobatae; lobi oblongi s. elongato-obovati; pinna terminalis tri-
angularis, apice incisa; sori sparsi; indusium mcuibranaceum, rotundatum s. elongato-
rotundatum glaberrimum.
Im Gebiet der Bongo bei Kulongo, an den Felswänden der Höhle Gubbihi
(Schwein furth 2237); in einer 80' tiefen Schlucht am Huuh im Lande der
Njam-Njam (Schweinfurth 3814).
Adianto caudato L. proximum, sed pinnularum ac rhacheos glabritie, textura
membranacea, indusio rotundato, glaberrimo ab omni evolutionis statu Adianti caudati
satis recedens.
5. Adiantum tetraphyUum W.
var. obtusa Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 66.
Pinnulae trapezio-oblongae, truncato- obtusae plus minus profunde incisae, mar-
gine superiore atque plerumque et antico soriferae.
Gebiet der Monbuttu, am Gaddaufer (Schweinfurth 3524) und Ufer des
Kibaliflusses (Schweinfurth 3559). — Im Walde bei Victoria, am Fusse der
Gamerunberge (Buchholz). — Majombe bei Chinchoxo, Loango. (Soyaux 137).
6. Adiantum CapUlus Vefieris L.
In der Felsengrotte Abba Matha, Abyssinien, 6300' (Schimper 488). Tigre-
name ftlr diesen Farn ist: Mester Quasot. — Natal (Buchanan 17). — Ins. Bourbon,
source p6trifiante 1000"- (Kersten 84).
7. Adiantum hispidulum Sw.
Comoren, auf einem Httgel stldlich von der Stadt Kitanda- M^ini auf der Insel
Angasija (Kersten 11).
Das Vorkommen dieser Art am Niger scheint mir noch zweifelhaft, da der
sonstige Verbreitungsbezirk sich über die Küstenländer des indischen Oceans und
der polynesischen Inseln erstreckt.
8. Adiantum crenatum Poir,
(Ad. thalictroides W. herb.)
Natal (Buchanan 18).
Auf der Ostkttste von Afrika vom Cap der guten Hoffnung bis nach Abyssinien
^
m. Cryptogamae vasculares. ]^3
verbreitet. Hooker' s Ansicht, der Baker und F6e folgen, dass Ad. crenatum
Willd =" Ad. Wilesianum Hook., nnd dem gemäss der für die vorliegende Art von
mir proponirte Name zn ändern sei, bedarf doch noch sehr einer genaueren Prüfung;
denn die Abbildung von Ad. Wilesianum in Hook. Spec. fil. H. T. 83. C. und die
von Plumier Fil. T. 53 gelieferte Figur stimmen durchaus nicht ttberein, lassen
vielmehr darauf schliessen, dass die von Plumier gegebene Figur zu vergleichen
sei mit den Species aus der Gruppe von Adiantum polyphyllum, deren letzte Seg-
mente mit den mittleren an Grösse überein stimmen. Vorläufig halte ich also an
Adiantum crenatum Poir. fest und bemerke zugleich, dass die von mir aufgestellten
Merkmale zwischen Ad. crenatum Poir. und Ad. aethiopicum L. (vergl. Beiträge z.
Mexicanischen Farnflora p. 7) sich in allen zweifelhaften Fällen bewährt haben,
zumal da am Cap und der Ostküste von Afrika beide Arten gleichzeitig vorkommen.
11. Choristosorla nett,
Folia bi-quadripinnata, pinnulis ultimis distinctis articulatim secedentibus cata-
drome dispositis, costulam catadrome pinnatim excipientibus, nervis ad sinus crena-
rum soriferis.
Species unica: Choristosoria pteroides Mett. (Cheilanthes pteroides Sw.)
Dispositione pinnularum nervorumque generi „Pteridella" congruens; soris ad
Sinns crenarum distinctis recedens; ab Cbeilanthidis sectione: „Adiantopsis^^ pinnu-
larum nervorumque dispositione catadroma recedens.
Choristoria pteroides Mett.
Africa orientalis tropica, prope urbem Mombas. (Exped. Deckenian. n. 12.)
Das Vorkommen dieser Art unter einem so nördlichen Breitengrade ist um so
auffallender, als wir die Species bisher nur vom Gap kennen, und sie schon in
Natal fehlt, so weit wenigstens unsere bisherige Kenntniss dieses Gebietes reicht.
Der von Baker auch in der 2. Edition seiner Synopsis angeführte Standort
auf Java ist irrthümlich, wie ich dies bereits bei verschiedenen Farnen vom Cap
gezeigt habe. (Vergl. Miquel, Ann. Mus. Lugd. Bat. Vol. IV. p. 282.)
liS. Pteridellti Nett. nov. gen.
Fasciculns vasorum 1 canaliculatus non hippocrepicus ; pinnulae ultimae distin-
ctae reticulatim secedentes s. confluentes; pinnae primariae oppositae s. suboppo-
sitae; nervi pinnularum catadromi dispositi; sori Pteridis.
Die Gattung bildet den Uebergang zwischen Pellaea und Pteris und ist fast
ausschliesslich nur auf Afrika beschränkt; eine genauere Begründung der Gattung
werde ich später bei anderer Gelegenheit geben. Folgende Arten gehören hierher:
A. Pinnae ultimae distinctae denique articulatae e rhachi deciduae.
*a. Nervi liberL
**a. Rhachis supra sulcata.
1. Pterideüa Doniana Mett,
Rhachis supra hirsuta; lamina pinnata s. bipinnata, pinnae e basi subcordata
ovato-oblongae s. lanceolatae.
Pellaea Doniana Hook. cf. Kuhn Fil. Afric. p. 80.
Kiani-Niamland, am Baginse, feuchte Felsen auf Glimmerschiefer (Seh wein-
furth 3824. 38G2) nnd in schattigen Gneissspalten am Gumango (Schweinfurth
391()). Diese Art reicht an der Ostküste bis zum Sambesi hinunter, wo sie von
Kirk gesammelt wurde; an der Westküste erstreckt sich der Verbreitungsbezirk
von Cap Palmas bis Angola.
1^ Botanik von Ost -Afrika.
2. Pteris leucomelas Mett,
Kuhn. Fil. African. p. 83. — Pellaea Baker in Hook. Bak. Syn. fil. p. 478.
Rhachis ebenea laevis; lamina bipinnata, pinnulae oblique oblongae s. ovato-
oblongae, acutiusculae, terminales trilobae.
Africa anstralis extratropica (Breutel).
**ß. Rhachis teres.
3. Pte7'idella IvastaJta Mett.
Pteris hastata Thbg. Kuhn Fil. Afric. p. 81. 207. Pellaea calomelanos Lk. Me
Ken. Natal ferns. p. 8.
Rhachis laevis glabra, 1 — 4 pinnata^ pinnulae petiolatae, cordato-triangnlares
s. rotundatae.
Angola. — Promontorium bon. spei. — Natal (Buchanan31. Sanderson). —
Regio Sambesiana. — Ins. Bourbon. — Abyssinia pr. Keren (Beccari 315), in
regione Habäb 3 — 5000 ped. (Hildebrandt 322 ex paii»), — Himalaya, Kumaon.
4. Pteridella adiarUoides Kuhn.
Pteris adiantoides Dsv. Ann. Linn. VI, p. 299. t. spec. herb. Desv! (non Bory
et Willd.) — Pellaea Boivini Hook. Spec. fil. II. p. 147. T. 118. A. — Pteris Moore
Kuhn Fil. Afric. p. 78.
Rhachis supra tomentello-hirta, bipinnata; pinnulae oblongae s. ovato- oblongae.
Natal, Mauritius, Bourbon, Madagascar, Nossi-Be. — Vorder -Indien, Ceylon
und Nilgiris.
Im äasseren Habitus ähnlich der in unseren Gärten vielfach cultivirten Pteris
viridis Forsk. unterscheidet sich diese Art durch die dichte fast filzige Behaarung
der Spindeln auf ihrer Oberseite sofort von allen den vielen Varietäten von Pteris
viridis. Orginalexemplare von Desvaux lassen keinen Zweifel darüber, dass er
vorstehende Art für Pt. adiantoides gehalten hat und demgemäss ist dieser Name
voranzustellen.
5. PterideUa pectiniformis Mett
Pteris Godet Kuhn Fil. Afric. p. 87. — Pellaea Baker in Hook. Bak. Syn.
Fil. p. 147. — Pteris dura Hook. Spec. fil. II. p. 139 (ex parte) et Tab. 113. A.
Rhachis supra paleaceo-hirsuta, pinnata s; bipinnata; pinnae e basi eordata,
lineares, integerrimae.
Natalia (Buchanan 27). — Ins. Mayotte. — Madagascaria (Garnier 108).
— Angola.
*b. Nervi Doodyae.
6. PtendeUa dura Mett.
Pteris dura Willd. Spec. Fil. V. p. 376. t. spec. — Pellaea Hook. Spec. Fil. II.
p. 139 ex parte excl. Tab. 113. A. Mc Ken. Natal ferns p. 7. — Pteris Burkeana
Hook. Spec. fil. II. 213. T. 126. B. — Pellaea Baker in Hook. Bak. Syn. p. 153.
Mc. Ken. Natal ferns p. 8.
Rhachis teres supra tomentella, bipinnata ; pinnulae e basi subcordata elongato-
oblongae s. lineares obtusae.
Angola (Welwitsch 178). — Natalia (Burke, Buchanan 32). — Ins.
Gomorae, Angasija ad 6000 ped. (Kersten 14). — Ins. Nossi-Be (Boivin).
Madagascaria (Garnier 98). — Ins. Bourbonia (Bory, Boivin). — Ins. Man-
ritii (Boivin).
Von allen vorstehend aufgeführten Standorten habe ich Exemplare untersucht
und stets anastomosirende Nerven nach Art der Doodya-nervatur gefunden. Die
in. Cryptogamae vasculares. 25
Synonymie dieser Art ist etwas verwickelt, da verschiedene Pteridologen habituell
ähnliche Arten damit vereinigt oder verwechselt haben. Uooker vereinigte in den
Species Filicum (I. c.) mit unserer Pt. dura auch Pt. pectiniformis , die er auf
Tafel 113 A (eod. loc.) abbildete, was um so leichter möglich ist, da die pinnulae
bei ihrer lederartigen Textur die Nervatur gar nicht erkennen lassen und man nur
durch Aufkochen über den Verlauf der Nerven Sicherheit erlangen kann. Was Mc.
Ken in seinem Natal ferns (1. c.) unter Pteris dura versteht, vermag ich zur Zeit
nicht anzugeben, obgleich ich durch die grosse Liberalität von Rev. J. Buchanan
in Durban y dem ich eine fast vollständige Sammlung der in obigem Werke be-
schriebenen Farne verdanke, über fast alle übrigen Farne von Natal mit Sicherheit
Aufklärung zu geben vermag. Möglicher Weise versteht Mc. Ken mit Hook er
and Baker unter Pellaea dura Pellaea pectiniformis, was um somehr möglich ist,
da in der oben angeführten Sammlung sich letzterer Farn vorfindet, jedoch schon
mit seiner richtigen Bestimmung.
7. PterideUa angulosa Mett.
Pteris angulosa Bory. Willd. Kuhn Fil. Afric. p. 75:
Rhachis teres supra tomentella; folia bi-tripinnata; pinnulae ovatae, acuminatae.
Bourbon. — Mauritius. — Madagascar.
B. Folia pinnatisecta s. supra decomposita, segmentis ultimis conflucntibus.
Nervi omnium specierum liberi.
*a. Nervi dorsum crenarum adeuntes s. intra marginem integerrimum
desinentes.
8. PterideUa involuta Mctt.
Pteris involuta Sw. Syn. 104. 300. Kuhn Fil. Afric. p. 82. — Pellaea Baker
in Hook. Bak. Syn. Fil ed. II. p. 148.
Rhachis paleacea, supra leviter depressa, pinnatisecto-pinnatipartita s. bipinna<
tisecto -pinnatipartita.
Promontorium bonae spei et ins. Sansibar.
Die von Thunberg am Cap gesammelten Exemplare zeigen eine auf der Ober-
seite abgeplattete Rhachis, welche ringsum mit glänzenden Spreuhaaren besetzt ist.
Nach handschriftlichen Aufzeichnungen von Mettenius gehört hierher auch die
von Zeyher (n. 4627) am Cap gesammelte Pflanze, welche Hook er (Spec. fil. IL
p. 108) für Cheilanthes profusa hielt. Nach der neuesten Ausgabe der Synopsis
filicum von Baker soll die Pflanze auch auf Sansibar vorkommen.
var. tripinnatisecta Mett.
Pteris contracta Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 78. — Pellaea Bojeri Hook. Spec.
Fil. n. p. 146. T. 119. A. — Pellaea consobrina Bak. in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II.
p. 150 partim.
Promont. bon. spei (spec. n. vidi.). — Madagascaria (spec. n. v.). — Abyssinia,
in regione Habäb 3 — 5000 ped. (Hildebrandt 322 pt.); in regione Schohos ad
Chor Ain (Steudner).
Diese Varietät kenne ich aus dem südlichen Afrika hinsichtlich der Original-
exemplare nicht, dagegen habe ich zahlreiche Exemplare aus dem Freibnrger und
Lieipziger botanischen Garten untersucht, welche aus südafrikanischen Sporen er-
zogen worden sind, und diese Exemplare stimmen mit der von Steudner und
nildebrandt gesammelten Pflanze genau überein. Gegen eine Vereinigung dieser
Varietät mit Pt. quadripinnata, wie solche von Baker angegeben wird, sprechen
IQ Botanik von Ost -Afrika.
einerseits die Endigungen der Nerven, andererseits auch so bedeutende habituelle
Charaktere ; dass hier sicher eine Trennung vorgenommen werden muss.
9. PterideUa Bdangeri Mctt.
Pteris Belangen Bory in Belang. Crypt p. 44 (1833) t. spec. orig. — Chei-
lanthes varians Hook. Spec. Fil. IL p. 89. T. 103. A.
Rhachis laevis supra sulcata/ pinnatisecto-pinnatipartita; laciniae in apicem
elongatum confluentes.
India orientalis. — Ins. Philippinae. — Amboina.
'''b. Nervi sinus dentium adeuntes
10. PterideUa viridis Mett.
Rhachis depressa, marginata, rufa, glabra; pinnatisecto-tripinnatisecta, segmenta
ovata, obtusa s. acuminata; paraphyses nullae.
Pteris viridis Forsk. Flor. Aeg. Arab. p. 186. Kuhn Fil. Afric. p. 89. —
Pteris hastata Sw.
Ins. Capoverdicae ; montes Cameruni; Angola; Prom. hon. spei; Natalia
(Buchanan 29. 30); regio Sambesiana; Madagascaria; ins. Comorae, Angasija in
monte ignivomo inter 600 et 6000 ped. (Kersten 15. 16. 17); ins. Mascarenae;
ins. Seschellae; ager Mosambicensis ; Abyssinia, montes pr. Amba Sea ad 6500 ped.
(Schimper 222 nom. vemac. Mester Quala).
Diese Art ist vielleicht rein afrikanisch, da ich bisher aus Arabien noch keine
Exemplare zu Gesicht bekommen habe, und dieser Standort in den pteridologischen
Werken auch stets ohne Sammler angegeben wird. Von Pter. involuta var. tripinna-
tisecta unterscheidet sich vorstehende Art leicht durch die nackte Rhachis, die mit
einem schmalen hellbraun geflügeltem Saume versehen ist. Die von Hildebrandt
und Steudner in den Vorländern von Abyssinien gesammelten Pflanzen (vergl.
unter Pt. involuta var. tripinnatisecta), welche ich früher für eine Varietät von
Pteris viridis gehalten habe, zeigen eine mit Spreuschuppen dicht besetzte Rhachis,
welche ungeflUgelt ist und nur eine sehr leichte Depression auf der Oberseite besitzt.
11. PterideUa quadripinnaia Mett,
Pteris quadripinnata Forsk. Flor. Aeg. Arab. p. 186. — Cheilanthes Kuhn Fil.
Afric. p. 74. 207.
Rhachis supra marginata, rufa, glabra, supradecomposita ; segmenta oblonga
s. lineari- oblonga; paraphyses numerosae.
Ins. Capoverdicae; montes Cameruni; Prom. hon. spei; Natalia (Buchanan 28);
Madagascaria (Oarnier 110. 111); Abyssinia.
Unter den zahlreichen, mir vorliegenden Exemplaren dieser Art lassen sich
mit Leichtigkeit zwei Formen unterscheiden. Die am Cap wachsenden Pflanzen
zeigen sehr kleine Segmente, welche vielfach an Cheilanthes multifida erinnern,
während die in Natal, Abyssinien und Madagascar vorkommenden einen äusserst
robusten Habitus und in Folge dessen natürlich sehr grosse Segmente besitzen. Es
bedarf überhaupt noch einer genaueren Untersuchung, ob die Capenser Pflanze hier-
her gehört, oder, wie ich fast geneigt bin anzunehmen, eine eigene Art ist. Was den
Standort der Capverdischen Inseln anlangt, so hat^Mettenius ein von Limminghe
auf jenen Inseln gesammeltes Exemplar erbalten, welches habituell mit den Pflanzen
von Abyssinien und Natal Uberein stimmt, jedoch bis jetzt von keinem andern
Sammler wiederum gefunden worden ist, was indessen sein Vorkommen dort nicht
ausschliesst , da die Pflanze nach H o o k e r auf den Camemnbergen vorkömmt and
m. Cryptogamae vasculares. 17
unter der Amiahme der Richtigkeit jenes obigen Standortes eine gleiche Verbreitung
wie Pteris viridis haben würde.
13, Cheilanthes Sw«
1. Cheilanthes Schimperi Ksse.
Kze. Fil. I. p. 52. tab. 26.
Abyssinien, auf allen Bergabfällen von 5500' abwärts; Berrechowa 3200^
(Scbimper 132).— Schire (Quartin-Dillon et Petit). — Umgegend von Keren
4500—5000' (Beccari 813). — Im Bogoslande 5000' (Hildebrandt 320).
2. Cheüanlhes midtifida Sw.
Sw. syn. fil. p. 129. 334. Kuhn Fil. Afric. p. 73.
Natal (J. Bnchanan 24).
3. Cheilanfhes Bergiana SdUdl.
Schlechtdl. Adambr. p. 51. Tab. 31.
Natal (Bnchanan 21).
4. Cheüanthes hirta Sw»
Sw. Syn. p. 128. 329. Kuhn Fil. Afric. p. 72.
Natal (Bnchanan 22. 23).
Rev. Bnchanan theilt mir mit; dass in Natal die „varietas intermedia '^ die
gewöhnliche Form sei, welche in den Ktlstengegenden vorkomme (n. 22), während
die ,,varietas parviloba'^ (n. 23) auf dem Hochplateau sich finde.
5. Cheüanthes capensis Sw.
Natal (Bnchanan 25).
Die Pflanze scheint in Natal selten zu sein, da sie in den von Mc. Ken heraus-
gegebenen „Natal fems^' fehlt und Rev. Bnchanan brieflich zu dem mir Obersandten
Exemplare bemerkt: „can find no trace of this plant in Natal beyond one small
rocky bush at Movi River.'' Das mir aus Natal vorliegende Exemplar, obgleich
sehr fragmentarisch, weicht von den Capenser Pflanzen nur durch „indusiis margine
eroso-dentatis, non ciliatis'' ab, stimmt aber sonst in allen wesentlichen Merkmalen
mit Capenser Pflanzen überein.
6. Cheüanthes farmosa Klf.
Klf. Ennm. fil. p. 213. Kuhn FU. Afric. p. 71.
In Granitspalten im Thale von Erkauit bei Suakin (Schwein furth 351);
Abyssinien, Amba-Sea 6500' (Schimper 221); Eeren (Beccari 312); im Distriet
der Habäb 4—5000' (Hildebrandt 321).
7. CheüarUhes coriacea Done,
Decaisne Arch. d. Mus. IL p. 190.
In Granitspalten im Thale von Erkauit bei Suakin (Schweinfurth 243). —
Umgegend von Keren (Beccari 309). — Im Lande der Habäb (Hildebrandt 325).
14» Notholaena IL Br«
1. Notholaena Maranlae R. Br.
Oymnogramme Marantae Mett. FiL h. Lips. p. 43.
Abyssinien, auf Felsen am Berge Semajata 9800' (Schimper 479).
2« Notholaena veUea B. Br.
B. Brown. Prod. p. 146.
Im Thale von Erkauit bei Suakin (Schweinfurth 241).
r. d« Decken, Reisen Ul. 8. Botanik. 2
18 Botanik von Ott -Afrika.
3. Nofholaena BucJumani Baker.
Baker in Hook. Bak. Syn. p. 373. Mc. Eeii; Natal ferna. p. 22,
Natal (Bnchanan 118).
Eine recht charakteristische Art, welche durch die Architektur der Lamina vor
allen andern Arten der Gattung sich auszeichnet.
4. Nothciaena EcMoniana Kge.
Kunze Linnaea 10. p. 501.
Natal (J. Buchanan 117).
Steht der Notholaena Marantae habituell am nächsten.
5. Nofholaena inaequalis Kze,
Kze. FU. I. p. 146, Tab. 64. Fig. I,
Natal (J. Buchanan 116).
15« Ceropteris Lk.
Link. Spec. Fil. p. 141.
Die Gattung Gymnogramme im Sinne der meisten Pteridologen umfasst eine
ganze Anzahl von Gruppen oder Gattungen, welche nur das eine gemeinsame Merk-
mal besitzen, dass die Fruchthaufen auf der Unterseite der Lamina im Verlaufe
der Nerven ohne jegliche Indusien liegen. Wie ich bereits im Anfang (p. 9) gezeigt,
habe ich den Gattungsnamen Gymnogramme ftlr eine ganz beschränkte Anzahl von
Arten benutzt und bin daher genOthigt, für die mit einem gelben oder weissen Puder
versehenen Arten den von Link treffend gewählten Namen „Ceropteris^' zu verwenden.
1. Ceropteris argentea.
Acrostichnm Bory iter. I. p. 321. — Gymnogramme Mett msc. Kuhn Fil.
Afric. p. 59.
Natal (J. Buchanan 121. Sanderson 1075).
var. aurea Mett. Kuhn 1. c.
Natal (J. Buchanan 122); Bourbon.
16« Actlniopteris Link*
Link. Spec. Fil. p. 79. Hook. Spec. Fil. III. p. 275.
1. Actiniopteris dkhotoma Mett.
Pteris dichotoma Kuhn Fil. Afric. p. 79. — Actiniopteris radiata Link Spec.
fil. p. 80.
Im Thale von Erkauit bei Suakin (Schweinfurth 242). — Auf Bergabfällen,
an Felsen von 5000' abwärts in heissen Gegenden, Bellitschen (Schimper 164). —
Schire (Quartin-Dillon et Petit). — Im Lande der Habfib, 4— 6000^ (Hilde-
brandt 324).
var. australis Hook.
Hook. Icon. plant. T. 976. — Pter. dichotoma var. elongata Mett. Kuhn fil.
afric. p. 80.
Lamina 2 — 4'^ longa, rarius divisa s. bifida, plerumque e basi cuneata ter quater
dichotoma, partitiones inferiores elongatae, ultimae lineares antiee incisae 8. margine
involuto subulatae.
Umgegend von Keren in den Bogosländem (Beccari 308). — Sansibar
(Link 13. Hildebrandt 1104).
III. Cryptogamae TascuJares. 19
17« Doryopteris J. Smith, einend,
J. Smith Histor. filic. p. 288. Klotzsch Linnaea vol. 20. p. 342.
1. Doryopteris concclor.
Pteris concolor Langsd. et Figch. Icon. fil. p. 19. Tab. 21.
Niam-Niamland amNabambisso (Schweinfurth 3028) uad in einer Schlucht
am Hnnh (Schweinfurth 3873). — Natal (Buchanan 26).
Die von Schweinfurth gesammelten Exemplare stimmen mit südafrikanischen
darin überein ^ dass die Sori einzeln getrennt von einander an den Nervenenden
sich befinden. Solche Pflanzen glaubte W. J. Hooker für eine eigene Art halten
zu müssen und nannte sie Cheilanthes Kirkii Hook. Icon. fil. cent. H. T. 81, zumal
da ihm von mehreren Standorten, wie von Grahamstown (Sanderson), Moramballa
am Sambesi (Kirk) und von Pungo Andongo (Wel witsch 142) derartig ab-
weichende Pflanzen vorlagen. In meinen Fil. Afric. p. 88 habe ich bereits ohne
weitere Motivirung Cheilanthes Kirkii einfach zu Pteris concolor gestellt und zwar
auf Grund der Untersuchung einer Originalpflanze von Cheil. Kirkii; seitdem habe
ich die volle Ueberzeugung gewonnen, dass wir es hier nur mit einer Variation
einer allbekannten Pflanze zu thun haben. Die Natur liebt es manchmal, unsere
ganz willktlrlich gezogenen Gattungscharaktere durch eine plötzlich auftauchende
Mittelform über den Haufen zu werfen. Cheilanthes Kirkii gehört unzweifelhaft
seiner Fructification nach zur Gattung Cheilanthes, seinen vegetativen Merkmalen
nach zu Doryopteris. Wie wir bei jenem wunderbaren Scolopendrium Krebsii alle
Uebergänge von einer wirklichen scolopendrioiden Fructification bis zu den Frucht-
haufen von Blechnum finden, ebenso fijiden wir bei Dor. concolor die Uebergänge
von cheilanthoiden Fruchthaufen zu den von Pteris. — Ich habe zahlreiche Exem-
plare aus allen Welttheilen gerade auf diese Eigenthümlichkeit hin untersucht und
habe gefunden, dass hauptsächlich afrikanische Pflanzen diese Abweichung zeigen.
Ein von Gueinzius in Natal gesammeltes Exemplar hat auf ein und demselben
Rhizom bald continuirlich fortlaufende Sori, bald cheilanthoide Sori. Exemplare
von Burchell am Cap (n. 3158), von Breutel an der Kumakala bei Bethel am
Cap, von Jelinek in Brasilien (n. 151) gesammelt, zeigen fast stets jene chei*
lanthoiden Fruchthaufen, während die amerikanischen und asiatisch - polynesischen
Pflanzen meist Sori aufweisen, wie wir sie bei Pteris zu sehen gewohnt sind.
18. Pteris L.
1. Pteris longiföUa L. ^
Ins. Sansibar (Link n. 19. Hildebrandt n. 1105). — Prope urbem Mombas
(Exped. Deckenian. n. 18).
2. Fteris cretica L.
Natalia (Buchanan 33).
Bisher nur in Ost -Afrika gefunden Und zwar bekannt von Abyssinien, Natal,
dem Caplande und den ostafrikanischen Inseln; scheint in West- Afrika zu fehlen.
3. Pteris Camerunicma Ktihn.
Kuhn Fil. Afric. p. 207. — Pteris Manniana Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 84. —
Pt pellucida Hook. Bak. Syn. fil. p. 154 partim.
Camerungebiet, im Walde am Ufer des Victoria River, selten (Buchholz).
Mettenius hatte zuerst nach Pflanzen des Herbariums in Kew die Species
aufgestellt und zwar nach Exemplaren, welche G. Mann auf Fernando Po (n. 126)
und Barter an den Camerunbergen (u. 1385) gesammelt hatten. Die von
2*
20 Botanik von Ost -Afrika.
Bnchholz gesandten Exemplare, obgleich das Rhizom fehlt, stimmen genau mit
der von Mettenins aufgestellten Diagnose überein und zeigen so differente Charak-
tere, dass eine Vereinigung mit Pt. pellucida Presl und Pt. venosta Kze., wie solche
von Hook er und Baker angenommen wird, uns unpassend erscheint.
4. Pteris arguta Axt. var. fläbeUata Mett.
Forma major Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 76 (Pteris flabeUata Thbg).
In monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5800 — 7800 ped. (v. d. Decken et
Kersten no. 23). — Natalia (J. Buchanan n. 36 partim).
5. Pteris biaurüa L,
Abyssinien, afi Bacbufem im Gebüsch im tiefen Schatten bei Amora Oettel
7000' (Schimper n. 1468). — Am Nabambissobache im Niam-Niamlande (Schwein-
furth n. 2958). — Seschellen (Kersten n. 20). — Umgegend von Mombas (Expedit
Deckenian. n. 21). — Gomoren, Angas^ja am Abhang des Vulkans (Kersten n. 22).
— Natal (Buchanan 34. 35). — Umgegend von Victoria am Fuss der Gamerun-
berge (Buchholz).
Eine infolge ihrer Verbreitung durch alle Tropenländer sehr veränderliche Art.
Ich werde später bei anderer Gelegenheit auf die Varietäten eingehen , die sich
nach bestimmten Gesichtspunkten classificiren lassen und will hier nur so viel be-
merken, dass die von Schweinfurt (2958) und Buchanan (n. 35) gesammelten
Pflanzen einer Varietät angehören , die ich ,,repandula'' nenne, entsprechend dem
Pteris repandula Link; die andere von Buchanan gesammelte Pflanze (n. 34)
gehört zur var. Blumeana Mett. (Pt. Blumeana Agardh).
6. Pteris commutata not\ spec,
Khizoma oblique adscendens paleis lineari - lanceolatis longo acuminatis ferm*
gineis dense vestitum; folia subehartacea supra obscure, infra laete viridia, glabra,
infra scaberula, subdifformia; petiolus 20 — 46 Gm. longus, cum rhachi stramineus,
deorsum pnrpurascens, basi paleis lanceolatis nitidis laxe vestitus; lamina pinnati-
secta cum impari; folia sterilia petiolo 30 — 46 Gm. longo imposita, late ovato-
lanceolata; lamina 20—35 Gm. longa, 15 — 30 Gm. lata; segmenta bi-quadrijuga,
sessilia, 15 — 19 Gm. longa, 2 — 3 Gm. lata, knceokta, basi superiore attenuata,
inferiore subattenuata , in petiolo longo decurrentia, obtusa, margine vix levissime
undulata apice argute semdata; segmenta infima bipartita; nervi laxi in dimidio
extemo maculas eloogatas efformantes; folia fertilia petiolo 20^—50 Gm. imposita,
ovato- lanceolata, lamina 15 — 45 Gm. longa; 15 — 30 Gm. lata; segmenta 3 — 7-juga,
sessilia, lanceolata, subacuta,^ apice serrulata, basi superiore subsoluta, inferiore
longe decurrentia, 10—20 Gm. longa, 1,5 Gm. lata, infima s. inferiora bipartita,
rarissime tripartita; margo integerrimus, planus; sori e basi segmentorum fere ad
apicem extensi; nervi in dimidio externo maculas elongatas s. more Doodyae, in
dimidio intemo maculas ovales efformantes hinc inde etiam liberi; paraphyses nullae;
sporae tetraSdrico-globosae, verrucosae.
Africa centralis, in regione Niam-Niam ad rivulum Mbula (Schweinfurth3515)
et ad rivulum Diagbe (Schweinfurth 3118).
Eine sehr charakteristische Art, welche der Pteris grandifolia am nächsten
verwandt ist, jedoch durch weiter entfernt stehende Nerven und eine geringere An-
zahl der Segmente sich unterscheidet. Die Nervation neigt vielfach zur Nervatura
elentherophlebia, wie dies ja öfter bei der Section Litobrochia der Fall ist.
7. Pteris cUrovirens WiM.
Willd. Spec. plant. V. p. 385.
JII. Cryptogamae vasculares. 21
Am Nabambisso im Niam-Niamlande (Scbweinfurth 2957); am Diagbebache
ebend. (Scbweinfurth 3105).
Diese Species ist bisher nur von der Gtuneaktiste und Angola bekannt und
dürfte wohl in diesen Gegenden ihre Ostgrenze erreichen.
8. Pleris simüis nov, spec,
Khizoma adscendens paleis lineari- lanceolatis longissime acaminatis ferrugineis
medio linea nigrescenti carinatis dense vestitum; folia membranacea juniora laete
Tiridia, fertilia opaco-viridia, glaberrima; petiolos et rhaches primariae atque par-
tiales densissime spinnloso-acnleritae; petiolas et rhachis ad 3 M. longus, petiolus
40 — 60 Cm. longus, flavns s. pnrpnrascens, basi laxe paleaceus; lamina elongato-
lanceolata, pinnatisecto-pinnatipartita, 100 — 130 Cm. longa, 40 — 56 Cm. lata;
segmenta distantia, nnmerosissima (ntrinqne ad 21) subsessilia, elongato - lanceolata,
longe acaminata, 25 — 35 Cm. longa, 7 — 12 Cm. lata; laciniae namerosae, sinnbus
OTatis distinctae, ala 2 — 3 Mm. lata confluentes, patentes, lineari - lanceolatae , ob-
tnsae, versus apicem argnte serratae; laciniae infimae basales deorsnm adauctae;
costae utrinqae prominulae; nervi manifesti, basales extemi e costa in vicinia costulae
egredientes, infimi costularum primariarum arcum Pleocnemiae 5 — 6 radiatum effor-
mantes; maculae secus costalas nni- s. biseriatae; nervi Ultimi soll liberi; sori e
sinn laciniarum versus apicem eztensi; margo revolutus ; paraphyses nullae ; sporae
tetraSdrico-globosae, verrucosae.
Africa centralis, locis palndosis ad rivulum Assika (Scbweinfurth 3311) et
ad flumen Mbruole (Scbweinfurth 3087).
Die grosse Anzahl der Segmente (bis 28 jederseits), die lang zugespitzten, am
Bande scharf gezähnten Lacinien, sowie das Fehlen der Paraphysen unterscheiden
vorliegende Art von Pt atrovirens, mit der sie unleugbar am nächsten verwandt
ist Irgend welche herablaufenden Leisten, wie ich sie stets bei den fertilen Wedeln
von Pt. atrovirens wahrgenommen, fehlen ebenfalls gänzlich.
9. Pteris tripartita Sw.
Ich habe früher bei der Abfassung meiner Filices africanae Pteris tripartita,
marginata und Pseudo-Lonchitis trennen zu müssen geglaubt; eine genauere Unter-
suchung dieses tropischen Farn hat mir indessen gezeigt, dass jene früheren Unter-
schiede illusorisch sind und die Synonymie sich daher folgendermassen ergiebt:
' Pteris tripartita Sw. in Schrad. Joum. 1800. II. p. 67. Syn. fil. p. 100. 293,
Pteris marginata Bory Yoy. aux 4 isl. II. p. 192. t. spec. orig. in herb.
Willd. n. 20015.
Pteris semiovata Poir. Ena V. p. 723. t. spec. herb. Desv. — Desv. Ann. Linn.
VI. p. 298.
Pteris linearis Poir. Enc. V. p. 723. t spec. herb. Thouars.
Pteris attenuata Swartz in Schrad. Joum. 1800. 11. p. 66. Syn. fil. p. 98.
291. t. spec. herb. Thunbg.
Pteris Pseudo-Lonchitis Bory in Willd. Spec. pl. V. p. 389. t. spec. herb. Willd. 20000.
Africa occidentaUs tropica (Exemplaria nondum vidi). Africa orientalis: Natalia
(Buchanan 36 partim). Madagascaria (Garnier 91. 92). Ins. Bourbonia (Bory,
Boivin 845). Ins. Nossi-Be (Boivin). Ins. Mayotte Comorarum (Boivin 2463).
Ins. Seschellae (Per vi IIa 60).
Ausserdem durch Central -Indien bis zum Himalaya und über die Sundainseln
durch die ganze polynesische Inselwelt bis Tahiti verbreitet. Eine im Genus Pteris
äusserst polymorphe Art.
22 Botanik von Ost -Afrika.
19, Clirysodliim F^e Hett.
1. Chrysodium aureum Mett.
Mett. Fil. h. Lips. p. 21.
Seschellen (Pe rvill 6). — Sansibar (Hildebrandt 1108); — Natal (Bucha-
nan 131). — West-Afrika^ an Ufern des Creek, der von Camaroons nach Mungo
führt; weit über mannshoch (Bnchholz).
2. Chrysodium Gäboonense Kuhn.
Kuhn Fil. Afric. p. 51. Acrostichum Hook Spec. fil. V. 274. Hook. Bak.
Syn. fil. p. 417.
West- Afrika im Camerungebiet bei Balong (Mojnka) am Ufer eines Oebirgs-
baches (Bnchholz).
Bisher nur vom Gaboon und Angola bekannt.
3. Chrysodium puncUUum Mett.
Mett. in Kuhn. Fil. Afric. p. 51. — Acrostichum punctulatum Sw. et Willd.
Am ChorDiagbe bei Uando's Dorf im Lande der A-Banga (Schweinfurth3102).
Von Fernando Po bis Angola auf der Westkttste, auf der Ostktiste ttber Mada-
gaskar, die Maskarenen und Comoren verbreitet.
20. Polybotrya H. B. Kth.
1. Pdybotrya acrostichaides Mett.
Mett in Kuhn. Fil. Afric. p. 52. — Hemionitis Afzel. Sw.
Nilgebiet; an Felswänden der Höhle Gubbihi bei Kulongo im Lande der Bongo
(Schweinfurth 2235. 2236); am Juru im Gallerienwalde im Lande der A-Banga
(Schweinfurth 3284); am Nabambissobache (Schweinfurth 3043). — Bei
Victoria im Camerungebiet (Buchholz).
Die von Schweinfurth in der Höhle Gubbihi gesammelten Exemplare (2236)
sind ganz junge Pflanzen^ welche derartig zarte Wedel besitzen; dass man anfangs
eine Hymenophyllacee vor sich zu haben glaubt; jedoch bald durch das kriechende
Rhizom; so wie durch die Paleae clathratae vom Gegentheil überzeugt wird. Die
Wedel sind tiberdies rosenroth gefärbt und behalten auch in ihren mehr entwickelten
Stadien diese Farbe bei, wie dies auch bei anderen Arten von Polybotrya und
Lomariopsis der Fall ist; dieselbe verliert sich erst- mit der Ausbildung der fer-
tilen Wedel.
2. Polybotrya tenuifolia Kuhn.
Kuhn Fil, Afric. p. 52. — Lomaria Desv. — Acrostichum Baker in Hook.
Bak. Syn. fil. p. 412,
Natal (Buchanan 130).
Vom Gap der guten Hoffnung bis nach Natal und von dort ttber Madagascar^
die Maskarenen und Seschellen verbreitet; dürfte diese Art auf dem Continente auch
sicherlich bis in die Aequatorialgegenden vorkommen.
21. Lomariopsis F^e.
1. Lomariopsis marginata.
Lomaria marginata Schrad. Goett. gel. Anzeig. 1824. p. 871. t. spec. orig. —
Lomaria fraxinifolia Raddi Fil. Brasil. (1825) p. 51. T. 73. t spec. orig. — Loma-
riopsis fraxinifolia Mett. msc. — Lomaria scandens Baddi syn. fil. p, 89, — Acro-
stichum Japurense Martins loon. pl. crypt. (1828) p. 86. T. 24, — Lomariopsis
phlebodes F^e Acrost. p, 66, — Lomariopsis erythrodes Fte Acrost p. 67*
m. Cryptogamae vascolares. 23
*
Im Nilgebiet y im Lande der Monbatta, an Banmstämmen kletternd in tief-
schattigem Dickicht der Gallerie am Bache bei Bongna's Dorf (Schwein fnrth
3607). — In West-Afrika, im Camerangebiet bei Victoria auf Bombax- und ElaYs-
Stämmen y selten am Boden wachsend (Bach holz).
Die Art ist hauptsächlich in Süd -Amerika verbreitet und zwar von Panama bis
Pera und Brasilien ^ wurde von englischen Sammlern dann an der afrikanischen
Westküste zuerst aufgefunden und durch Schweinfurth im Nilgebiet, scheint
jedoch nach den bis jetzt vorliegenden Standorten den Aequator nach Süden hin
nioht weit zu überschreiten.
82« Acrostichiim L. F6e Hett.
1. AarosUdium Aubertü Besv.
DesY. BerL Hag. V. p. 309. t spec. orig. Desv. Joum. bot. III. p. 272. Ann.
Lin. Paris- VI. p. 209. F6e Acrost p. 45. T. 18. f. 1. F«e Gen. p. 43. Hook. Spec.
fiL V. p. 219. Hook. Bak. Syn. p. 406. Kuhn Fil. Afric. p. 43. Mc. Een^ Natal
fems p. 23. — Eiaphoglossum Moore Ind. fil. p. 352.
Acrostichum lineare Fäe Acrost. p. 47. T. 15. f. 2. F£e Gen. Fil. p. 43. Ettingh.
Farn. d. Jetztw. p. 6. T. 1. f. 17. 18. Hook. Spec. fil. V. p. 221. Hook. Bak.
Syn. fil. p. 406. — Eiaphoglossum Moore Ind. fil. p. 360.
Acrostichum oligotrichum Eze. in herb. Mart
Acrostichum Klotzschii Moritz in sched. Eaton Fil. Wright. Feudi, p. 194.
Acrostichum Boivini Mett. t. icon. herb. Mett. Kuhn FiL Afric. p. 43.
Acrostichum Reichenbachü Moritz in sched. Kuhn Linnaea vol. 36. p. 42.
Acrostichum eximium Mett. Ann. scienc. natur. S^r. V. vol. II. p. 199.
Ins. Mascarenae; Bourbonia (Boivin B. 798!), Mauritius (Boivin t. icon. in
herb. Mettl). — Natal (Buchanan 127!). — Mons Dzomba ad flumen Sambesi
(Kirk). — Fernando Po (Mann 662). — Brasilia (Gardner 98. 5927. Glaziou
4372! 4362!). — Venezuela, Tovar (Funk et Schlim 968. Moritz 419! Fendler
281!). — Nova Granada (Lindig 315!). — Costa Rica, in silvis montanis montis
ignivomi Barba (C. Hoffmann 27!). — Guatemala (Salvin et Godmann).
Zunächst muss ich bemerken , dass ich frtlher Acr. Boivini , Reichenbachü,
eximium und lineare von Acr. Aubertü als eigene Arten trennen zu müssen glaubte,
allein eine Vergleichung aller mir zu Gebote stehenden Exemplare von den ver-
schiedenen Standorten hat sämmtliche früher angenommenen Unterscheidungsmerk-
male als hinfällig erwiesen, und so sehen wir denn diese Species wie so viele
andere Farne von Mittel- Amerika bis zu den mascarenischen Inseln verbreitet, eine
Erscheinung, die im Genus Acrostichum nicht allzu häufig ist, da die Arten im
Allgemdnen nur eine sehr locale geographische Verbreitung besitzen. Was die
Exemplare von den einzelnen Standorten anlangt, so sind die von Glaziou gesam-
melten Pflanzen (n. 4372 und 3462) eine sehr grosse üppige Form, was zur Folge
hat, dass die Nerven des fertilen Wedels hin und wieder einzelne Anastomosen
bilden. Auf demselben Rhizom findet sich ein Wedel, der durchaus nicht von den
Exemplaren von Bourbon abweicht und dann 2 andere Wedel, welche sehr lang
gestielt sind und dadurch ein ganz anderes Aussehen erhalten. Die Basis des
fertilen Wedels ist herzförmig und bildet so gewissermassen den Uebergang zu
Aer. eximium Mett., dessen fructificirende Wedel allerdings in der Längenausdehnung
ihrer Blattfläche kürzer sind, dagegen in dem Froportionsverhältnisse von Blattstiel
und Blattfläche fast genau mit den brasilianischen Exemplaren übereinstimmen. —
24 Botanik von Ott -Afrika.
Je nach dem mehr oder minder vorgerttckteo Entwicklangsstadinm der Pflanze
finden wir Blattstiel und Blattfläche entweder dicht bedeckt mit Sprenschuppen
oder fast kahl. Die Exemplare von Bonrbon zeigen beide Stadien^ die von Bncha-
nan in Natal gesammelten Exemplare sind jnng und über and tiber mit Spren-
schuppen bedeckt und dadurch genau übereinstimmend mit der von Boivin auf
Mauritius (Acrost. Boivini Mett) gesammelten Pflanze. Die Exemplare von Venezuela
und Costa Rica halten in Bezug auf die Ausbildung der fertilen Wedel die Mitte
zwischen afrikanischen Exemplaren und denen von Neu -Granada. Schliesslich will
ich noch bemerken, dass die Standorte ohne ein ! von Mettenius geprüft und der
einen oder anderen seiner Arten zugezählt sind.
2. Äcrostichum spaÜmUttum Bory.
Bory. Voy. I. p. 363. F6e Acrostich. p. 51. T. 14. f. 3.
Natal (Buchanan 129).
Ausserdem von Tristan d'Acugna, Bourbon, Madagascar und Ceylon bekannt
Die Exemplare aus Natal sind kräftig entwickelt und durch die lang gestielten
Wedel von den mir vorliegenden Pflanzen von Bourbon etwas abweichend , sonst
aber in allen wesentlichen Charakteren übereinstimmend. Eine Vereinigung dieser
Art mit Acr. horridulum Klf. und Acr. piloselloides PresL, wie solche von englischen
Pteridologen vorgenommen wird, halte ich nach meinen bisherigen Untersuchungen
fUr unstatthaft, da letztere beide Arten einen fertilen Wedel besitzen, der glatt aus-
gebreitet ist, während von allen 5 mir bekannten Standorten bei Acr. spathulatum
die fertilen Wedel mit ihren beiden Hälften zusammengefaltet sich entwickeln und
auch so bei fortschreitender Entwicklung verbleiben.
3. Äcrostichum hj/bridum Bory,
Bory. Voy. IIL p. 95. Hook. Grev. Icon. t. 21. Kuhn PiL Afric. p. 45.
Äcrostichum Lindbergii Mett msc. Kuhn. Linnaea vol. 36. p. 46.
Äcrostichum propinquum Mett. msc. Kuhn Linnaea vol. 36. p. 45.
Bourbon (Bory, Vieillard). — Mauritius (Labillardi6re, Sieber syn.
fil. 27). — Africa australis extratropica (Burchell 5152). — Natal (Buchanan 126).
— Brasilia (Lindberg 537. Glaziou 4363). — Peru, Agapata (Lechler 2007).
var. vulcani F^e Acrost. p. 41. T. IX. f. 3.
Äcrostichum microphyllum Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 46.
Bourbon (Boivin 796. 797). — Ins. Comorae, Angasya, in monte ignivomo
inter 6000 et 9000 ped. (Kersten 1. 2).
Von vorstehender Art unterscheide ich mit Fäe zwei Formen, die eine bat
eine sehr lange Blattfläche und lange weiche Spreuschuppen am Khizom, die andere
Form ist kaum halb so gross, hat eine eiförmige, beiderseits etwas zugespitzte
Blattfläche und starre Spreuschuppen, letztere bildet die Var. Vulcani F6e. Aus
dem Vorkommen in einer ziemlich beträchtlichen Meereshöhe erklärt sich einerseits
der gedrungenere Wuchs der Pflanze, andrerseits die stärkeren Spreuschuppen.
Zu dieser Varietät gehört auch Acr. microphyllum, welches Mettenius als eigene
Art trennen zu müssen glaubte ; indessen besitzen die Pflanzen von der var. Vulcani,
welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, genau dieselben Sprenschuppen^ wie
auch andrerseits die Blattfläche genau mit den von Boivin und Kersten gesam-
melten Exemplaren übereinstimmt, nur dass wir es bei Acr. microphyllum mit einem
sehr kleinen Exemplare zu thun haben, welches vielleicht in beträchtlicher Meeres-
höfae auf sehr sterilem Boden gewachsen ist. Mit den Exemplaren von Natal
stimmen die von Glaziou gesammelten Pflanzen, welche ich im Herb. Eich 1er
III. Cryptoganne Tasculares. 25
untersucht habe, hinsichtlich der Form der Blattfläche, der Sprenschnppen, der Lamina
und des Bhizoms genau überein, so dass ich keinen Anstand nehme, auch die von
Lindberg (537) und Lechler (2007) gesammelten Pflanzen, welche sich nnr in
Folge ihres mehr entwickelten Zustandes durch weniger zahlreiche Paleae unter-
scheiden, hierher zu stellen. Von Fernando Po und den Gamerunbergen habe ich
bis jetzt noch keine Exemplare untersuchen können und weiss daher auch nicht
anzugeben, ob dieselben analog ihrem Vorkommen auf vulkanischem Boden zu der
Varietät gehören. Wir haben demnach wiederum eine Art von Acrostichum, welche
von Peru durch Brasilien bis zu den mascarenischen Inseln verbreitet ist.
4. ÄcrasHcJiMm spUndens Bory.
Bory in Willd. Spec. plant. V, p. 104. F6e Acrost. p. 60. T. 21. f. 2.
var. Angasijensis Kuhn FiL Afric p. 16.
Lis. Comorae, in monte ignivomo insulae Angas\jae inter 6000 et 9000 ped.
(Kersten n. 3).
Die von mir aufgestellte Varietät weicht von den Pflanzen von Bourbon durch
intensiv dunkelschwarz gefärbte, sehr starke und feste Spreuschuppen des Bhizoms
ab, während die Pflanzen von Bourbon viel hellere und weichere Paleae besitzen.
5. Acrostidmm Decketm Kuhn,
Kuhn Fil. Afric. p. 17.
Khizoma repens paleis nigricantibus laciniatis vestitum; petiolus 33 — 36 Cm.
longus; lamina 23 — 31 Cm. longa, 3 Cm. lata, lanceolata, paleis dilaceratis utrin-
qne obsita.
In regione Kilema ad radices montis Eilimand|jaro 3'-4000 ped. (v. d. Decken
et Eersten n. 5). '
Eine genauere Beschreibung dieser eigenthfimlichen Art habe ich bereits an
dem oben angeführten Orte geliefert und will hier nur noch bemerken, dass diese
durch ihre Grössendimensionen unter allen afrikanischen Acrostichen bisher einzig
dastehende Art, dem Acrostichum laminarioides Bory aus Gujana am nächsten ver-
wandt ist, jedoch durch die viel zahlreicheren und glänzend hellbraun gefärbten
Spreuschuppen sich sofort unterscheidet.
6. Acrostickum viseosum Sw.
var. salicifolia (Eaulf. en. p. 58).
Insulae Comorae, insula Angasija in monte ignivomo inter 6000 et 9000 pedes
(Kersten n. 4).
Diese Varietät kömmt ausserdem in Angola, auf Fernando Po, den Mascarenen
vor und ist östlich durch Nepal, Assam, Bhotan und Birma über die Sundainseln
bis zu den Philippinen verbreitet
7. Acrostichum conforme Sw.
Swartz Syn. fil. p. 10. 192. T. 1. i. 1. — Acrost. viseosum Mc. Ken, ferns of
Natal p. 23.
Natal (Buch an an 125. 128).
Durch die grosse Liberalität von Rev. Buchanan in Durban bin ich in Besitz
zweier Formen dieser Art gelangt, von denen er bei der einen (n. 125) Folgendes
bemerkt: „the speoimen is larger, coarser, biunter than no. 128 also grows more in
shade, and is always more or less pendent''. In der That zeigt dieses Exemplar
eine sehr lederartige Textur, fast gar keine Paleae am Blattstiel und der Bhachis
und macht überhaupt den Eindruck einer sehr weit in ihrer Entwicklung vorge-
schrittenen Pflanze. Die andere Form (n. 128) hat zahlreiche grosse eiförmige Paleae
26 Botanik von Ost-Aiiika.
am Blattstiel und der Rhachis, ist auf der Unterseite der Blattfläche dicht drflsig
nnd erweckt so den Eindmck einer Pflanze^ welche auf dem Höhepunkte ihrer
Entwicklung steht. Von der grosseren, oder geringeren Breite der Blattfläche will
ich ganz absehen, da der Grund hierfür allein wohl nur in einem mehr oder weniger
günstig gelegenen Standorte zu suchen ist, und es finden sich ausserdem auf ein
und demselben Rhizom auch breite und schmale Blätter, so dass eine Varietät auf
diese Erscheinung zu gründen, wie dies Kunze gethan hat, wohl nicht statthaft
ist Unter einer ganzen Reihe von Exemplaren vom Gap habe ich immer diese
beiden Formen unterscheiden können, bin aber schliesslich doch im Zweifel gewesen,
ob nicht die kahle Form lediglich auf einen schattigen Standort zurück zu fthren
sei, wo die Pflanze sich länger hält nnd im Laufe der Jahreszeit ihre Paleae am
Bkttstiel und der Bhachis abwirft.
S8, Bleehnmii L. SehldL
1. Bkchnum aiusträle L.
Natalia (Buch an an 48).
Vom Caplande durch Natal bis Madagascar verbreitet, scheint dagegen auf
den mascarenischen Inseln zu fehlen, da mir sichere Exemplare Yon diesen Inseln
bis jetzt noch nicht vorgekommen sind. Ebenso ist das in meinen Filices africanae
p. 91 angegebene Vorkommen auf den capverdischen Inseln fraglich und bedarf
jedenfalls noch einer weiteren Bestätigung.
2. Bhchmm ^wäniiatijim Sw,
Swartz Schrad. Joum. 1800. II. p. 75. Kuhn Fil. Afrio. p. 93.
Natalia (Buchanan 42).
Durch die freundliche Vermittlung von Rev. Buchanan erhielt ich einen Wedel
vorstehender Art, welcher blechnoidische Fruchthaufen ausgebildet hat nnd welcher,
wie mir derselbe nach Einsicht von Originalexemplaren mittheilt, das von Pappe
und Rawson in der Synopsis filicum capensium aufgestellte Blechnum Atherstoni
sei. Die (1. c.) gegebene Diagnose stimmt denn auch auf das Genaueste mit der
mitgetheilten Pflanze, und Rev. Buchanan bemerkt brieflich dazu, dass er von
dieser Form bis zu jenem ganz abnormalen Zustande, welchen Kunze Scolopen-
drium Erebsii genannt hat, alle Zwischenformen gefunden habe. Das mir über-
sandte Exemplar (n. 44) ist die blechnoide Form, während (n. 43) die Var. scolo-
pendrioides Mett. darstellt, zwischen beiden habe ich auch schon an einigen wilden
und Gartenexemplaren Uebergänge zu einander beobachtet, wie denn überhaupt
die Uebergänge von sterilen in fertile Wedel in der Natur sehr häufig vorkommen.
Vergl. Luerssen Fil. Graefiean. p. 132. 140.
3. Blechnum capense SMecht.
Schlecht. Adumbr. p. 34. Tab. 18.
Natalia (J. Buchanan 45. 46).
Auch hier liegen mir wieder mannigfache uebergänge von fertilen und sterilen
Wedeln vor. Das von Buchanan unter no. 46 gesandte Exemplar zeigt Fiedem,
die an der Basis steril sind, während der obere Theil der Fieder wohlausgebildete
Fruchthaufen enthält; andrerseits liegt mir ein von Sir F. Grey am Cap gesammeltes
Exemplar vor, dessen Fiedem gerade die umgekehrte Abnormität zeigen. Ob Bl.
capense mit Blechnum procerum zu vereinigen sei, wie dies von Hooke», Baker
und Luerssen gethan wird, lasse ich noch dahin gestellt, da ich noch nicht hin-
reichende Gelegenheit gefunden habe, mich über den Formenkreis von Blechnum
III. Cryptogamae vasculares. 27
vestitiim BL, welches in seiner geographischen Verbreitung die Uebergangsbrttcke
zwischen den beiden Arten bildet ^ zu orientiren.
4. EUchnum pdtfpodioides Kuhn.
Kahn Fil. Afric. p. 92. — Lomaria attenuata Willd. Spec. plant. V. p. 290.
Ins. Borboniae, Hellbourg (Eersten n; 87), Natalia (J. Bnchanan 89. 40).
Das von Bnchanan unter no. 40 erhaltene Exemplar stellt eine Var. luxurians
dar, indem die sterilen lanzettlichen Fiedem in unregelmässigen Abständen von
einander wiederum fiederschnittig sind. Die Art ist auf afrikanischem Boden vom
Caplande durch Natal über die Comoren (Johanna leg. Sir F. Grey!), Madagascar
bis nach Mauritius und Bourbon verbreitet.
5. Blechmim vnflexum Kidm.
Kuhn Fil. Afric. pt 92. — Lomaria Kunze Fil. I. p. 150. T. 65. — L. discolor
var. natalensis Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 481.
Natalia (J. Bnchanan 41).
Wenn ich auch im Laufe der Jahre bei Untersuchung unzähliger Farne zur
Annahme eines immer grösser werdenden Formenkreises bei einzelnen Arten mich
veranlasst gesehen habe, so sind es doch hinwiederum pflanzengeographische
Momente, welche mich hindern, geographisch getrennt vorkommende Arten kurzweg
als Varietäten aufzufassen. In diesem Falle besitzt auch unsere Pflanze aus Natal,
wie dies bereits von Kunze (1. c.) in seiner Diagnose angegeben und in seiner
trefflichen Abbildung zum Ausdruck gebracht ist, derartige unterscheidende Charak-
tere, dass eine Vereinigung mit Lomaria discolor mir höchst inopportun erscheint.
6. BlechnuM täbulare Kuhn.
Kuhn Fil. Afric. p. 94. — Lomaria Boryana Willd. Spec. plant. V. p. 292.
Natalia (J. Bnchanan 47).
Vom Gaplande durch Natal, über Madagascar (Garnier 101. 102) bis zu den
mascarenischen Inseln verbreitet.
)34. Vittaria Sm.
1. Vittaria gumemsis Dsv.
DesY. BerL Mag. V. p. 325.
Im Camerungebiet, an Bombax- und Elalfsstämmen bei Victoria (Buchholz).
2. VUtaria isoet^dia Bary,
Bory It. II. p. 325. Luerssen Fil. Graeffean. p. 23. — Vittaria lineata Mc.
Ken, Fems of Natd p. 23.
Natalia (Bnchanan 124).
S5« Asplennm L.
1. Asflemim Nidus L.
Umgegend von Mombas (Exped. Deckenian. n. 26). — Insel Bourbon, Source
pteifiante (K ersten 88).
2. Äsplenum sinuatum PoZ. Beauv.
P. Beauv. Flor. d'Oware. II. p. 33. T. 79. f. 1.
Im Camerungebiet an Bombax- und Palmenstämmen bei Aburi und Victoria
(Buchholz). — An der Loangoküste , auf den QuiUuinseln und bei Majombe
(Soyaux 127).
3. Ä^ßemm tepandum Mett.
Kuhn Fil. Afric. p. 114. Hook. Bak. Syn. fil. ed. 11. p. 482.
28 Botanik von Ost-Afrika.
Mungo im Camerungebiet (Buch holz).
Diese von Mettenins zuerst unterschiedene Art zeichnet sich durch ein
kriechendes Rhizom und verhältnissmässig lang gestielte Blätter vor allen Übrigen
ähnlichen Species aus.
4. Asplenum emarginatum P. Beauv, •
PaL Beauv. Flor. d'Oware IL p. 6. Tab. 61.
Im Camerungebiet y Balong (Mojuka) (Buchholz). — Am Chor Diagbe im
Lande der A-Banga (Schweinfurth).
Vorstehende Art wurde von Welwitsch in Angola (98! non 96) gefunden und
dürfte im östlichen Nilgebiet auch noch weiter südlich verbreitet sein.
5. Asplenum Prionitis Kze.
Eze. Linnaea 10. p. 511. Kuhn FiL Afric. p. 112.
Natal (Buchanan 61. 62).
Rev. Buchanan sandte eine zufällig aufgefundene Form, welche ich ,, forma
auriculata'' nenne. Die mittleren Segmente haben nach oberwärts gerichtete Oehr-
eben, welche bis 1,5 Cm. breit und 5,5 Cm. lang sind und bis auf die primäre
Costa hin von der ganzen Blattfläche abgetrennt erscheinen. Bei den weiter gegen
die Basis der Rhachis stehenden Segmenten sind die Auriculae vollständig ange-
wachsen an die Lamina und erhalten dadurch eine beilförmige Gestalt Jedenfalls
ist diese interessante Form eine Variation der Normalpflanze, wie wir diese Ab-
änderungen auch bei Asplenum gemmiferum kennen.
6. Asplmum anisophyUum Kee.
Kze. Linnaea vol. 10. p. 511. Kuhn Fil. Afric. p. 96. 207. Hook. Bak. Syn.
fil. p. 2Q4. Mc. Ken, Natal fems p. 13:
Promont. bon. spei. — Natalia (Gueintzius!). — Moramballa montes ad
flumen Sambesi (Horace Waller!)
var. sanguinolenta.
Segmenta e basi superiore subauriculata vel manifeste auriculata; nervi snb
angulo 20 — 40® decurrentes.
Asplenum sanguinolentum Kze. Mett. Asplen. n. 35. T. 4. flg. 10. Hook. Spec.
fil. XU. p. 114. Griseb. Cat. pl. Cubens. p. 277.
Asplenum anisophyUum Moore Ind. fil. p. 113 part. Hook. Spec. fil. III.
p. 111. pt. Hook. Bak. Syn. p. 204 part F«e Möm XI. p. 34. Eat Fil. Wright
Feudi, p. 205:
Asplenum anisophyUum var. latifolia Hook. Spec. fil. III. p. 111 pb
Asplenum* nigrescens Hook. Transac. Linn. Soc. XX. p. 170.
Antillae, Cuba (Wright 845! Linden 1887); St. Domingo. — Brasilia (Bey-
rich! Gardner 5942). — Ins. Galapagos.
var. elongata Kze.
Kze. Linnaea 10. p. 512. Mett. Asplen. n. 36.
Folia plerumque apice gemmifera; segmenta e basi superiore exciso - truncata,
inferiore exciso-cuneata, ovata, acuminata, serrata; serraturae inferiores bifidae.
Asplenum anisophyUum ß latifolium Hook. Spec. fiL HI. p. 111. T. 166. —
Aspl. Boltoni Hook. msc. ex Hook. Bak. Syn. fil. 1. c. — Aspl. crassum Pappe et
Rawson msc.
Promont. bon. spei. — Natalia (Buchanan 63! 641); Townhill, Maritzburg
(Sanderson 82!). — In monte Kilimandjaro regionis Dschagga (v. d. Decken
et Kersten 28!). — Ins. Borboniae (Boivin857l Ker8ten89! Houillet!)« —
Ilt. Cryptogamae vasculares. 29
Africa occidentalis tropica , Fernando Po (Mann); Montes Gameruni (Mann 1404.
2055 ex Mett. mse.).
yar. microphylla.
Segmenta magis chartacea e basi inferiore et superiore cuneata, grosse et
panci-serrata; nervi snb angulo 10 — 20 ^ decurrentes.
Asplennm anisophyllum ß. microphyllum Kuhn Fil. Afric. p. 20. ex parte.
In monte Kilimandjaro regionis Dschagga (v. d. Decken et Kersten 27!).
Vorstehende Art, welche in Airika das Centrnm ihrer Verbreitang hat und in
Amerika nnr an vereinzelten Punkten auftritt, zeichnet sich durch ,,indusia fornicata''
leicht vor den verwandten Arten aus.
7. Asplenum gemmiferum Schrad,
Schrad. Goett. gel. Anzeig. 1818. p. 916. Kuhn Fil Afric. p. 103.
Natal (Buchanan 66).
var. laciniata Mett. Kuhn Fil. Afric. p. 103.
Natal (Buchanan 67).
Während die eigentliche Art von Angola bis zum Caplande und von dort durch
Natal bigi zum Sambesi und bis Bourbon verbreitet ist, hat sich die Varietät bisher
nur im Caplande und in Natal vorgefunden.
8. A^flmum lineatum Sto.
Sw. in Schrad. Joum. 1800. IL p. 51. — Aspl. nodulosum Kaulf. in Sieb. Fil.
exsicc. Kuhn Fil. Afric. p. 108.
Insula Borboniae, Hellbourg (Kersten 91).
Ich habe früher Anstand genommen, Aspl. lineatum mit A. nodulosum zu ver-
einigen, indessen kann nach Vergleichung der Originalexemplare kein Zweifel
darüber mehr bestehen; dagegen ist in meinen Fil. afric. p. 109 von der Var.
bipinnatisecta Mett. das Asplenum Fabianum Hombr. et Jacq., welches auf Bourbon
und Mauritius sich findet, zu trennen und als eine eigene Art zu betrachten. Ich
hofie bei anderer Gelegenheit auf die Unterscheidung der doppelt gefiedeilien Formen
von A. nodulosum und den Grundformen von A. Fabianum zurückzukommen, mit
welchen die Formen von Aspl. Vieillardii Mett. und A. rutaefolium Mett. theils in
nahem Zusammenhange stehen, theils auch von manchen Autoren mit einander ver-
wechselt worden sind.
9. Asplenum MeUenü Kühn.
Kuhn Fil. Afric. p. 20. 107. Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 488.
Umgegend von Mombas (Exped. D ecken i an. no. 29).
£ine sehr charakteristische Art, welche von Hook er in seine grosse Collectiv-
Bpecies gestellt wird, welche er Aspl. bulbiferum nennt. Ich habe von dieser seiner
Art ausser vorliegender Species auch eine mexikanische Pflanze als Asplenum
commutatum Mett Linnaea 36 p. 99 abgetrennt, sowie Asplenum grande F6e und
Asplenum achilleaefolium Liebmann, welche letzteren nach Untersuchung der Ori-
ginalpflanzen echte Asplena sind und keineswegs zur Gattung Athyrium zu stellen.
(Vergl. Hook. Bak. Syn. fil. ed. H. p. 227. 489.)
10. Asplenum Dregeanum Kge.
Kze. Linn. 10. p. 517. FiL L p. 53. T. 27. — Aspl. brachypteron Kze. Linn.
23. p. 232. Mc. Ken, Natal fems p. 15.
Natal (Buchanan 77). — An Baumstämmen bei Bonjongo im Camerungebiet
häufig (Buch holz).
30 Botanik Ton Ost -Afrika.
Eine Vergleichang der Originalpflanze des ÄspL Dregeanum von Drege vom
Omzameabaflasse gesammelt mit den Originalpflanzen von Aspl. brachjpteron Eze.
zeigt auch nicht den geringsten Unterschied; wie dies übrigens schon vor 15 Jahren
zuerst richtig von Mette nins erkannt worden ist. Es wird daher in Zukunft auch
für meine englischen pteridologischen GoUegen A. brachypteron nur ein Synonym
von A. Dregeanum sein. Was die geographische Verbreitung dieser Art anlangt,
so sind von Mettenius und mir Pflanzen von folgenden Standorten geprüft worden:
Sierra Leone (Don, Barter) — Fernando Po (Mann 376!) — Montes Cameruni
(Mann 2057. 1399. Buchholz!) — St. Thomas (Mann) — Angola, Pungo Andongo
(Welwitsch 92) — Prom. hon. spei (Drfege!) — Natalia (Plant 310, Bucha-
nan 77!) •— Madagaskar (Lyall Meiler!). Ich will hierbei noch bemerken, dass
die von Meiler auf Madagascar gesammelten Pflanzen sehr schmale fruchttragende
Zipfel zeigen, welche indess von der Hauptform nicht so wesentlich verschieden
sind, um daraus eine eigene Varietät zu machen.
11. Asplemm rtäaefolium Mett.
var. b. Mett lieber Asplen. n. 60. — Aspl. stans Eze. Linn. 10. p. 521.
Natal (J. Buchanan n. 78).
12. Asplenum brachyotus Rge.
Eze. Linn. 10. p. 512. Mett. lieber Asplen. n. 74.
Natal (J. Buchanan 57. 58).
Ob eine Vereinigung mit Asplenum erectum Bory, wie solche von Hooker
angegeben, statthaft ist, muss ein vollzähligeres Material entscheiden, als solches
mir zur Zeit vorliegt. Nach den mir vorliegenden Exemplaren besitzt die Species
eine Lamina pyramidata, bei welcher höchstens das unterste Paar der Fiedem etwas
kürzer ist, während Aspl. erectum und die dahin gehörigen Arten eine Lamina
decrescens zeigen. Von den beiden aus Natal vorliegenden Pflanzen hat die eine
länger gestielte Segmente, als die mir sonst vorliegenden Exemplare aufweissen;
eine Abweichung, die in dieser Gruppe öfter wiederkehrt.
13. Asplenum pterqpus Klf.
Elf. Enum. p. 170. Spreng. Syst. IV. p. 83. Eze. Flora 1839. I. Beibl. p. 40.
Mett. Asplen. p. 119. n. 77. Moore Ind. fil. p. 157. Hook. Spec. fil. III. p. 122.
T. 177. Griseb. flor. brit. Westind. p. 683. F6e Mem. XI. p. 35. F6e Fil. Brasil,
p. 66. — Aspl. Eohautianum Presl. Tent. p. 107. t. spec. Moore Ind. p. 189. Mett.
Ueb. Asplen. p. 119. n. 76b. — Aspl. alatum Sieb. fil. exsicc. — Aspl. resupinum
L'Hermin. msc. t. spec. — Aspl. lunalatum y. pteropus Baker in Martins Flor. Brasil.
I. p. 436. ^ Aspl. lunulatum Hook. Bak. Syn. fil. p. 202 partun. Griseb. Cat.
plant. Cub. p. 277.
Guadeloupe (L'Herminier 9!) — St. Domingo! — Portorico (Berterof) —
Martinica (Sieb er fl. mart. suppl. n. 83) — Mexico, Orizaba (Müller!) — Vene-
zuela (Fendler 137. 433! Birschel! Engel 26!) — Ecuador, in monte Ghim-
borazzo (Spruce 5688) — Peruvia orientalis, St. Gavan (Lechler 3314!) —
Brasilia (Chamisso, Martins 347! Pabst 210!).
var. major Mett. Asplen. p. 120. n. 77.
Mett. Ann. sc. nat. s^r. V. vol. IL p. 288. — Aspl. Femandezianum E^otzsch.
Linn. 20. p. 355. t. spec. — Aspl. Elotzschianum Eze. msc. partim.
Cuba (Wright 849! Linden 269!) — Mexico Mirador (Sartorius!) —
Nova Grauada (Lindig 175! Schlim 395) — Venezuela (Moritz 23b! Engel 82!
Funk et Schlim 249).
m. Gryptogamae vaaculareB. 3X
var. Barteri.
Segmenta subapproximata, basi inferiore exciso - caneata , saperiore truncata,
sabanricalata; obtasa, grosse crenata, apice in segmentom longe aenminatam
producta.
Asplenrnn Barteri Hook. Icon. fil. Cent. II. p. 75. — Aspl. lanulatum Hook«
Bak. Syn. fil. p. 202 partim.
Africa occidentalis, ad flnmen Niger (Barter!) pr. Victoria (Bachholz !). — Africa
centralis^ ad rivalom Mbula in regione Niam-Niam (Schwein fnrth 3521!)
14. Asptenum erectum Bory.
Bory in Willd. Spec. V. p. 328. Mett. Asplen. p. 122. n. 81.
Insel Boarbou; Salazie (K ersten 92). ^
var. harpeodes Mett
Mett Aspl. (1. c).
Natal (Buchanan 59).
var. snbbipinnata Hook.
Hook. Spec. fil. in. p. 127.
Asplenom pnlchram Thouars ex Presl. Tent. p. 108. Kze. bot. Zeit. VI. p. 175
snb n. 347. Z. Mett. Asplen. p. 117. n. 73. Tab. V. f. 24. Kuhn Fil. afric. p. 113. —
Asplen. cnneatnm Kze. Linn. 10. p. 516. Pappe et Baws. Syn. fil. cap. p. 20. —
Asplen. lobatntn Pappe et Baws. Syn. fil. p. 22. Moore Ind. fil. p. 141. Kuhn Fil.
afiric. p. 105.
Prom. hon. spei. — Natalia (Buchanan 60).
15. Asplevmn IwnuUxtum Sw.
Sw. Syn. fil. p. 80. Kuhn fil. Afric. p. 105.
Natal (Buchanan 55. 56).
Die Zusammengehörigkeit von Asplenum lunulatum und erectum, welche mit
ihren Hauptformen liber die alte und neue Welt verbreitet sind, hoffe ich an anderer
Stelle erörtern zu können und will hier noch bemerken, dass aus Natal mir zwei
Formen vorliegen, von denen die eine dem Asplenum Dobabella Kze. (no. 55) genau
entspricht, während die andere (n. 56) mit dem in Südamerika allgemein verbreiteten
Aspl. auricularium Desv. übereinstimmt.
16. Asphwum Krattsm Moore.
Moore Ind. fil. p. 139. Hook. Spec. fil. III. p. 147. T. 180 A.
Natal (Buchanan 49).
Bisher ist diese Art nur aus Natal und dem Kaffemlande bekannt , in welch
letzterer Gegend sie durch Bawson aufgefunden wurde.
17. Asplenum Sanäersoni Hook.
Hook. Spec. fil. m. p. 147. T. 179. Kuhn Fil. Afric. p. 20. 116. 208.
In monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800 ped. (v. d. Decken
et Kersten 30). — Natalia (Buchanan 50).
Eine ebenso scharf charakterisirte Art, wie die vorhergehende, findet sie ihre
Nordgrenze am Kilimandjaro und reicht durch das Sambesigebiet bis nach Natal,
andrerseits über die Comoren und Madagascar bis nach Bourbon.
18. Asplenum formosum WiBd.
Willd. Spec. p. V. p. 329.
Central -Africa, im Lande der Niam-Niam in einer Schlucht am Huuh (Schwein-
forth), am Fusse der Baginsefelsen auf 01immerschiefer(Schweinfurth 3810. 3864).
32 Botanik von Ost -Afrika.
Auf afrikaniBchem Boden bisher nur aus Angola und vom Congo bekannt,
dttrfte diese Art auch noch südlicher im Nilgebiet verbreitet sein.
19. Asplenum monanthemtmi L,
Natal (Buchanan 52. 53).
In Bezog auf die geographische Verbreitung dlirftß die Art in den Ländern
Ost -Afrikas zwischen Natal und Abyssinien gewiss noch aufzufinden sein.
20. Asplenum ebeneum Aitan.
Natal (Buchanan 54).
Ihrer Verbreitung nach eine der merkwürdigsten Arten , da sie im Gaplande
sowie Natal und dann wiederum in den östlichen Gegenden der Vereinigten Staaten
und kl Ganada auftritt, ohne in irgend welchen dazwischen liegenden Gegenden
bisher gefunden zu sein.
21. Asplenum l'richamanes L.
Natal (Buchanan 51).
22. A8plent4m pumüum Sw.
Abyssinien, an senkrechten Erd wänden im Schatten an Bachufem, Hamedo
bei Bellitschen 4400' (Schimper 181).
Da nach Hooker und Baker (Syn. fil. p. 212) diese Art von Dr. Kirk auch
am Sambesi gesammelt worden ist, so dürfte sie auf der ostafrikanischen Küste
auch an verschiedenen anderen Orten noch gefunden werden.
23. Asplenum varicms Hook. Grev.
Hook. Grey. Icon. T. 172. — Asplen. fimbriatum Kze. Linn. 18. p. 117. Kuhn
Fil. Afric. p. 102.
Prom. hon. spei (Zeyher, Burchell 3161). — Natal (Buchanan 76).
Das Gentrum der Verbreitung dieser Art liegt in Gentral- Indien, einerseits
finden wir die Species bis nach Ghina und Japan verbreitet, andrerseits über Ceylon
bis Natal und dem Gaplande, wobei indessen auf der dazwischenliegenden afrika-
nischen Ostküste bis jetzt noch kein Standort bekannt ist.
24. Asplemim AdiantfMn nigrum L.
Natal (Buchanan 69. 70).
Da diese Art auf den Camerunbergen , in Abyssinien und im Caplande vor-
kommt, so dürfte ihr Vorkommen auf den Gebirgen Ost- Afrikas nichts überraschen-
des darbieten.
25. Asplenum protensum Sehrad.
Schrad. Gott. gel. Anz. 1818. p. 916. Schlecht. Adumbr. p. 29. Tab. 16. Kuhn
Fil. Afric. p. 113.
Promont. bon. spei. — Natalia (Buchanan 68). — In monte Kilimandjaro
regionis Dschagga 5500— 78Ü0 ped. (v.d. Decken et Kersten 31). — Abyssinia,
locis valde umbrosis in valli fluminis Bepp. 7000 ped. Gerra Abuna Tekla Hai-
manot (Schimper 1132). — Montes Cameruni (Mann 1403, 2043). — Ins. Fer-
nando Po (Mann 360).
Diese Art hat für Gentral- und Südafrika genau dieselbe Verbreitung, wie die
vorhergehende Species.
26. Asplenum nitens Sw.
Swartz Syn. fil. p. 264. 421.
Ins. Borboniae, Hellbourg (Kersten 90)<
in. Cryptögamäö vasculareS. 33
27. Asphnum 7tiacrqphyüum Sw.
Swartz Syn. fil. p. 77, 261. Kuhn Fil. Afric. p. 106. — Aspl. dimidiatum
Hook. Speer fil. III, p. 159. Hook. Bak. Syn. fil. p. 209 quoad speeim. loeis Afri-
canis enata.
Insula Angasija, prope arbem Kitanda (Karsten 35). — Insula No^si-Be
(Karsten 36). -r- Madagascar (Perville 410).
Die von Mann auf der Insel Fernando Po (no. 244. 366. 379) und von Barter
auf der Prinzauinsel (no. 1455. 1896) gesammelten Exemplare, welche Hook er
und Baker zu Asplenum dimidiatum stellen, gehören richtiger zu unserer Species.
28. Asplenum contiguum KatUf,
Ennm. p 172. — Asplenum nitens var. angustifolia Kuhn Fil. Afric. p. 21. 108.
Ins. Angasija, in monte ignivomo inter 3600 et 6000 ped. (K ersten 34).
Die drei mir vorliegenden Wedel, welche in der Mitte der Rhachis abgeschnitten
sind, so dass man gar kein Urtheil über die Basalfiedern gewinnen kann, hntte
ich früher zu Aspl. nitens gestellt, nachdem ich aber eine grosse Reihe von
Exemplaren von Aspl. contiguum zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, glaube
ich, dafis die Pflanze mit den Formen von Aspl. contiguum, wie die, welche von
Camin g auf den Philippinen gesammelt und von J. Smith als Aspl. lepturus be-
schrieben sind, viel genauer übereinstimmt, als mit Aspl. nitens. Ein endgültiges
Urtheil über die Stellung dieser Pflanze von Angasija werden wir erst dann ge-
winnen können, wenn uns vollständige Exemplare vorliegen.
29. Asplenum caudatum Forst.
Forst Prodr. n. 80. p. 432. Mett Ann. Lugd. Bat. II. p. 235. — Aspl. con-
tiguum var. elongata Kuhn Fil. Afric. p, 21. 100. — Aspleni spec. Kuhn Fil. Afric.
p. 21. — Aspl. Serra Mc. Ken, Natal ferns p. 13. — Aspl. Serra var. natalensis
Baker, in Hook. Bak. Syn*. fil. ed. II. p. 485.
Ins. Angasija, in monte ignivomo inter 3600 — 6000 ped. (Kersten 33). —
Ins. Johanna (Kirk). - In monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800 ped.
(v. d^ Decken et Kersten 32). — Natal (Buchanan 65).
Die Grenzen zwischen Aspl. contiguum und caudatum sind, wenn die Exem-
plare, wie die vom Kilimandjaro und Angasija mir vorliegenden nur sehr fragmen-
tarisch sind, äusserst schwer zu bestimmen, und dürfte es nur eine Frage an ein
grösseres Material von verschiedenen Standorten sein, zu entscheiden, ob Aspl.
contiguum, caudatum, horridum nichts als eine Art mit Varietäten sei. Die Pflanze
vom Kilimandjaro stimmt genau überein mit Exemplaren von der Insel Java, so
wie mit den von Buchanan in Natal gesammelten Pflanzen, welcher mir auch ein
steriles Exemplar mittheilte, das genau identisch ist mit dem von Kersten auf
Angasija gesanunelten sterilen Fragmente, während eine von Kirk von Johanna
gesandte Pflanze mit dem javanischen Exemplare wiederum am meisten Aehnlich-
keit besitzt. Ob Asplenum caudatum auch in Angola vorkommt, vermag ich nicht
anzugeben, da ich Exemplare von Welwitsch bis jetzt nicht gesehen habe.
30. Asplenum praemorsum Sw.
Kuhn Fil. Afric. p. 111.
Abyssinien, auf Felsen am Semajatagipfel 7800' (Schimper 477); zwischen
Felsgestein auf allen Bergen von 6500—11000'; am Berge Hedscha 9000'. Tigre-
name: Gossli-Gundi Ewweni d. h. Felsblockblatt (Schimper 321); Bagla 7000'
(Hildebrandt 319). — Somaliland, Meid, Serruthgebirge 4500 — 6000' (Hilde-
brandt 1490). ' Niam - Niamland , am Fuss der Baginsefelsen (Schweinfurili
T. d. Decken, HeUea lU, 3. Botanik. 3
34 Botanik von Ost -Afrika.
3828. 3863); am Gumangoberge auf Granit (Schweinfartb 2910. 3915); im Gebiet
des Uando und an der Grenze der Monbuttn (Sebweinfnrtb 3930. 3295). — Auf
Ängasija; auf Hügehi sUdlieb von der Stadt Kitanda Mdjini (Kersten 37) und auf
dem Vulkan der Insel 6000' (Kersten 38). — Bourbon, Salazie (Kersten 93). —
Natal (Buebanan 72. 73. 74).
yar. tripinnata Baker, in Hook. Bak* Syn. fil. ed. II. p. 487.
Katal (Buebanan 75).
var. alpina Kubn Fil. Afric. p. 22.
Angasija, auf dem Vulkan der Insel 6000—9000' (Kersten 89).
Diese Art; welcbe ibr Verbreitungseentrum in Africa hat, besitzt in Folge ibres
Vorkommens in sebr verscbiedener Meeresböbe eine äusserst variable Gestalt, sodass
selbst Pflanzen aus ein und derselben Gegend oft ein sebr verscbiedenes Gepräge
an sieb tragen, wie z. B. die von Buebanan in Natal gesammelte Varietas „tri-
pinnata^' eber den Eindruck von Aspl. laserpicüfolium maebt, als von AspL prae-
morsum, wenn man nur den Habitus im Auge bat, obne die übrigen Gbaraktere
zu beacbten. Eine andere von Buebanan gesammelte Form ist fast ganz kahl
und erinnert in ihrer Theilung der Segmente an Aspl. dareaefolium Bory (in Willd.
Spec. plant. V. p. 335. Kuhn Fil. Afric. p. 100. — Caenopteris inaeqnalis Dsv.
Ann. Linn. VI. p. 267. t. spec! — - AspL caenopteroides Dsv. Ann. Linn. VI. p.'276.
t. spec! — Asplenum Boivini Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 98. t. spec.!), welches
sich auf Mauritius und Bourbon findet.
31. Asplenum cuneatum Lam.
Ins. Bourbon: Salazie (Kersten 94).
Eine in der alten und neuen Welt in den Tropen zerstreut vorkommende Pflanze.
32. Asplenum spiendens Kee.
Natal (Buebanan 71).
Die Pflanze wird in der zweiten Ausgabe von Hook er und Eaker's Synops.
fil. nur vom Caplande angeflibrt, ist aber im Westen bis Angola verbreitet, da
Mettenins ein von Welwitseh (no. 91) in diesem Lande gesammeltes Exemplar
zu untersuchen Gelegenheit hatte.
33. Asplenum Linckii Kuhn.
Kuhn FU. Afric. p. 22. 105.
In monte Kilimandjaro, regionis Dschagga 5500 — 7800 ped. (v. d. Decken
et Kersten 40).
Eine sehr charakteristische Art, deren Wedel vierfach fiederschnittig sind nnd
mit keilförmigen am oberen Rande drei bis viermal eingeschnittenen letzten Fieder-
eben endigen. Die Species steht dem Asplenum laserpicüfolium und spiendens am
nächsten, doch unterscheidet sie sich von beiden durch die lanzettlichen, keilförmigen
letzten Abschnitte, die underer Species ein sehr zierliches Ansehen geben.
34. Asplenum (Diplazium) süvcUicum Mett,
Mett. Fil. bort. Lips. p. 74. Kuhn Fil. Afric. p. 116.
Ptope urbem Mombas (Exped. Decken. 41).
Die Verbreitung dieser Art erstreckt sich über das tropische Afrika, Asien
und Polynesien.
35. Asplenum (Dipldzium) Samniaiii n. spec.
Truncus erectus paleis membranaceis nigricantibus lanceolato - acnminatis da-
thratis squamosus; folia membranacea laete viridia, siccitate hinc inde flavo-viridia,
glaberrima; petiolus 45 — 95 cm. longus, basi nigricans paleis laxe obsitus, snpra
ttl. CrTpbgämae vascular^d« 36
flayo-viridi^ glaber; lamina 60 — 75 cm. longa, 20 — 30 cm. lata, lanceolato-oblonga,
acominatÄ, pinnatisecta, apice subpinnatifida; segmenta patentia, subapproximata,
12 — 15 Joga, 18 — 22 cm. louga, 4—5 cm. lata; sessilia e basi superiore truncata,
inferiore oblique truncata, in segmentis basalibus binc inde sursum auriculata, ob-
longa plernmque longe acuminata, margine serrata; serraturae dentibus 3 — 5 acu-
minatis inaequaliter productis; segmentum terminale basi pinnatifidum, sursum pro-
funde inciso-serratum; costulae 5 mm. distantes, manifestae sub angulo 60® decur-
rentes; nervi ntrinqne 2, antici plerumque soris diplazioideis instrueti, dorsum dentium
intrantes; sori e costula fere ad marginem extensi; indusium membranaceum.
West -Afrika, in Wäldern bei Majombe, Loango (Soyaux 134). — Central-
Africa, im Niam-Niamlande am Chor Diagbe bei Uando's Dorf (Schwein furth
3117), am Bach bei Bongua's Dorf (Schwein furth 3588); im Lande der Mon-
bnttu am Mbulabache nördlich vom Eibaliflusse (Schweinfurth).
Vorstehende neue Art ist aus der Verwandtschaft von Aspl. silvaticum und
habe ich sie nach dem grossherzigen Beschützer unseres Freundes Dr. Schwein-
furth, dem nubischen Elfenbeinhändler, Mohammed-el-Hadschi-Abd-ul-
Sammat genannt.
36. Asplenum (Diplasium) prolifemm Lam,
Kulin Fil. Afric. p. 112. — Asplenum decussatum Sw.
Im Walde bei Victoria, am Fusse der Camerunberge (Buchholz).
20. AthyriDin Roth.
Der Verlauf der Gefässbtindel im Wedel und Rhizom, sowie die Structur der
Spreuschuppen veranlassen auch mich, wie dies schon Milde (Fil. Europ. et Atland.
p. 48) gethan, das Genus Athytium von Asplenum und Diplazium zu trennen.
1. Athyrium Schimperi M&ugeot.
F&e Gen. p. 187. Kuhn Fil. Afric. p. 116. — Asplenum Filix femina Mc. Ken,
Natal fems. p. 15.
Abyssinien, an feuchten Felsgrotten auf dem Berge Semajata 8500' (Schimper
739), auf Felsen im Gebüsch bei Gaffat 8400' (Schimper 1111); an schattigen
Orten auf Bergen bei Amba Sea 6500' (Schimper 258). — Camerunberge (Mann
1371). — Natal (Buchanan 79).
Diese Art scheint weit über Afrika verbreitet zu sein und dort die Stelle
unseres Athyrium filix femina zu vertreten. Wie mir I. Buchanan brieflich mit-
theilty zeigt auch die in Natal vorkommende Pflanze ein weit hin kLriechendes Bhizom,
gleich wie die auf den Camerunbergen und in Abyssinien gesammelten Exemplare,
welche ich zu untersuchen bis jetzt Gelegenheit hatte , und habe ich desshalb die
Pflanze von Natal hierher gezogen, wenngleich sie sich durch eine etwas stärkere
Textur der Blattfläche auszeichnet. Baker hat zwar in der zweiten Ausgabe der
Synops. fil. vorstehende Art (p. 489) anerkannt, giebt aber auf Seite 228 fUr Aspl.
filix femina noch Natal und die Camerunberge an, welche infolge dessen als Standorte
zu streichen sind.
2. Aihyrmn scandicinum F4e.
Fee Gen. p. 186. Moore Ind. fil. p. 187 partim. — Asplenum aspidioides
Schlecht. Adumbr. p. 24. Tab. 13. Kuhn Fil. Afric. p. 97. — Athyrium laxum
Pappe et Raws. Syn. fil. capens. p. 16. t. J. Buchanan in litt.
Natal (J. Buchanan 80. «1),
3*
3() Botanik von Ost-Afrika.
Bis jetzt nur vom Caplande, Natal, Madagascar und Bourbon bekannt ^ aber
gewiss auch noch weiter auf dem Festlande gegen den Aequator bin verbreitet.
27. Ceteraoh Willd.
Die Begrenzung dieser Gattung von Scolopcndrium und Asplenum, welche auch
hier zu weit führen würde, gedenke ich an anderer Stelle zu geben und bemerke
hier nur, dass ich die Gattung folgendermassen eintheile:
I. Indusium nullum.
A. Nervi Hemidictyi.
1. Ceterach officinanim Willd.
Europa, West -Asien, Nord -Afrika.
B. Nervi liberi.
2. Ceterach cordatum Klf,
Süd -Afrika, St. Helena, Natal (Buchanan 120).
Eine habituell sehr veränderliche Art.
IL Indusium laterale.
3. Ceterach alternans.
Asplenum alternans Wall. cat. 221. Hook. Bak. Syn. p. 194. Kuhn Fil.
Afric. p. 96.
Abyssinien, Felsengrotte Abba Matha; Serriro 6 — 7000' (Schimper 556).
28, Loxoseaphe Moore.
Diese von Moore (in Hook. Journ. bot. V. p. 227 und Index filic. p. XCIV)
aufgestellte Gattung hauptsUchlicb begründet auf die habituelle Verwandtschaft
der zugehörigen Arten unter einander umfasst 6 Species, von denen 2 in Afrika
vorkommen.
I. Sori sub apice laciniarum.
1. Loxoscaphe theciferum Moore.
Moore Ind. p. 302. — Davallia Kth. in Humb. BonpL Nov. Gen. I. p. 23. —
Asplenum Mett. Ann. sc. nat. s6r, V. vol. IL p. 227. Kuhn Fil. Afric. p. 117.
Panama, Nova Granada, Venezuela, Brasilia. — Angola, Pungo Andongo
(Welwitsch 77); Fernando Po (Mann 371).
var. concinna.
Lamina oblonga.
Davallia concinna Schrad. Goett. gel Anz. 1818. p. 918. — Asplenum Kuhn
Fil. Afric. 99. Davallia Schimperi Hook. Speo. fil. I. p. 193. T. 50, A.
Abyssinien; auf Baumstämmen im tiefen Schatten bei Debra Tabor 8500^
(Schimper 1128). — Natal (Buchanan 14). — Capland.
2. Loxoscaphe gibberosum Moore.
Moore Ind. fil. p. 295. - Davallia Sw. — Trichomanes Forst.
Ins. Sandvicenses , Societatis, Feejeenses.
Von dieser Art giebt es zwei Formen; die eine hat: „laciniae ultimae, abbre-
viatae, oblongae ala latiore confluentes'' ; die andere: „laciniae lineares ala angustiore
confluentes".
3. Loxoscaplie hrachycarpum.
Asplenum Kuhn Linn. 36. p. 104. Fil. N. Hebrid. p. 8.
Novae Hebrides.
III. Gryptogamae vasculares. 37
4. Loxoscaphe foefiktdaceum Moore,
Moore Ind. fil. p. 295. — Davallia Hook. Icon. fil. Cent. IL T. 54. Hook.
Bak. Syn. p. 101. Luerss. fil. Graeff. p. 220.
Ins. Feejeenses.
5. Loxoscaphe Mannii,
Microlepia Mannii Eaton in H. Mann Hawaiian plants p. 212. t. spec. orig.
Ins. Sandwicenses.
II. Sori in basi laciniarum, lobulum anticum infimum brevissimum ocenpantes.
6. Loxoscaphe nigrescens Moo)'e.
Moore Ind. fil. 297. — Davallia Hook. Icon. fil. Cent. II. p. 93. Bak. Syn.
p. 101. — Asplenum hypomelas Kuhn Fil. Afric. p. 104.
Fernando Po (Mann 448!).
Durch die an der Basis der Lacinien sitzenden Fruchthaufen eine leicht kennt-
liche Art.
29. Gystopteris Beruh.
1. Gystopteris fragüis Bernh.
Abyssinien, in feuchten Felsgrotten am Berge Hedscha 8500' (Schimper 737). —
Natal (Buchanan 15).
Die Species dürfte in den gebirgigen Gegenden zwischen Abyssinien und Natal
gewiss noch eine sehr ausgedehnte Verbreitung besitzen.
30. Hypodematium Kze.
Kze. Flora 1833. II. p. 689. Anal. Pterid. p. 45. Fee Gen. p. 297.
1. Hypodmmtium crenatum.
Aspidinm crenatum Willd. Spec. fil. V. p. 269. Kuhn Fil. Afric. p. 129. —
Aspidium odoratum Bory. Willd. — Nephrodium Baker in Hook. Syn. fil. p. 280.
Abyssinien, am Rande der Berge am Worra-hey-Thale 5000' (Schimper 677).
Die geographische Verbreitung dieser Art erstreckt sich von den capverdischen
Inseln ttber Abyssinien durch Central-Indien bis nach China und der Mandschurei.
31. Aspidium Sw, ^
Unter den afrikanischen Aspidien, welche eine ^^lamina decrescens'* besitzen,
haben sich derartige Irrthttmer eingeschlichen, dass eine vollständige Bevision dieser
Arten hier wohl am Platze sein dttrile.
I. Nervi indivisi infimi versus sinus laciniarum conniventes, segmenta inferiora
decrescentia.
*A. Folia infra sessile glandulosa, laciniae basales elongatae.
1. Aspidium strigosum WiUd.
Tmncus erectus, paleae rhizomatis glaberrimae; folia cbartacea tenuia in costis
hirsnta; laciniae oblongae; sori margini approximati; indusium minutissimum
setosnm et sessile glandulosum.
Aspidium strigosum Willd. Spec. plant. V. p. 249. t. spec. Willd. herb. no. 19778.
— Poir. Suppl. IV. p. 254.
Nephrodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256. t. spec. herb. Desv.
Lastrea Presl. Tent. p. 75. fide Mett. — Aspidium pulchrum Bory in Willd.
Spec. V. p. 253. t. spec. herb. no. 19787. Mett. Aspid. n. 215 b. Kuhn Fil.
Afric. p. 140.
38 Botanik von Ost -Afrika.
Ifephrodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256. — Lastrea Presl Tent p. 75, —
Aspidium Boivini Mett. in herb. Berol.
Aspidiam Bergianum var. Mett. in herb, quibusdam.
Polypodium birticaule Desv. herb. ined. t. spec. fide Mett.
Polypodium Sieberianum Desv. herb. ined. t. spec. fide Mett.
Ins. Bourboniae (Bory, Boivin 887. Richard). — Ins. Mauritii (Hb. Willd.
19778). — Madagascaria (Hb. Le Jolis).
"i. Aspidium tomentosum.
Uhizoma abbreviatum horizontale; paleae rhizomatis pubescentes; iblia dense
puboscentia; rhachis cana aerophoris instructa; laciniae oblongae; sori margini
laciniarum subapproximati ; indasium minutam margine et dorso setosum.
Polypodium tomentosum Aub. du Pct. Thouars Flor, Trist. d'Acngn. (1804)
p. 32. T. 3. t. spec. Poir. Enc. Suppl. IV. p, 502. Presl Tent. p. 181,
Nephrodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256 partim t. spec. Hook. Bak. Syn.
fil. p. 269.
Lastrea Moore Ind. fil. p. 86.
Aspidium riparium Bory in Willd. Spec. plant. V. p. 250 (1810) t. spec. herb.
Willd. 19782. Poir. Enc. Suppl. IV. p. 514. Kuhn Fil. Afric. p. 140 ex parte.
Nephrodium Dsv. Ann. Linn. VI. p. 256 t. spec. fide Mett.
Lastrea Presl Tent. p. 75. Moore Ind. fil. p. 102.
Aspidium bifidum Carm. Trans. Linn. Soc. XII. p. 511 t. spec. fide Mett.
Phcgopteris thelypteroides F6e Gen. fil. p. 243.
Polypodium Sieb, fil, exsicc. Spreng. Syst. IV. p. 56.
Aspidium Mett. Pheg. Aspid. n. 194 excl. synon,
Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 95 t. spec.
Nephrodium conterminum var. Thouarsiana Hook. Spec. fil, IV. p. 91,
Nephrodium strigosum Bojer herb. t. spec. fide Mett,
Ins. Tristan d'Acugna (Thouars). — Ins. Bourboniae (Bory, Vieillard et
Deplanche 3). — Ins. Mauritii (Sieber 50. Boivin). — Madagascaria (Gar-
nier 94. 97).
Die beiden vorstehenden Arten besitzen mancherlei übereinstimmende Charak-
tere, haben aber trotzdem derartige trennende Merkmale, dass eine Unterscheidung
nicht schwer fällt. Sie sind beide über ein und dasselbe Florengebiet vertheilt,
sodass eine Verwechslung, zumal bei mangelhaftem Materiale, um so leichter mög-
lich war. Zu der ersteren Species ziehe ich Aspidium pulchrum Bory Willd., welches,
obgleich nur ein Stück eines hierher gehörigen Aspidium im Wil 1 den o waschen
Herbarium sich vorfindet, dennoch alle geringeren Merkmale in der Bekleidung der
Blattfläche u. s. w. aufweist, die seine Vereinigung mit Aspl. strigosum nur um so
sicherer machen. Unbekannt ist mir bis jetzt geblieben, unter welcher Art Hooker
und Baker unsere erstere Species subsumiren, und möchte ich fast annehmen, dass
sie dieselbe als Form von Aspidium conterminum betrachten, da sie letztere Art
für Bourbon angeben, während die richtige amerikanische Pflanze bis jetzt von den
mascarenischen Inseln mir nicht zu Gesicht gekommen ist.
Was die zweite Art anlangt, so habe ich früher dieselbe unter dem Willdenow-
sehen Namen angeführt, mich aber nach Prüfung der von Aubert du Petit
Thouars gesammelten Exemplare überzeugt, dass der von letzterem Autor gegebene
Name die Priorität hat. Unter Nephrodium tomentosum hat Desvaux zwei ver-
schiedene Pflanzen in seinem Herbarium aufbewahrt; die eine ist unsere vorstehende
III. Gryptogamae vasculares. 39
Art, die andere aber entschiedenes Nepbrodiam molle Dsv. — Aspidiom subglandu-
losom Mett. olim in Hb. Lenormand ist eine kleine Form von Aspidiam tomentosum,
welche Mettenius frtlher als eine- eigene Species unterscheiden zu müssen glaubte,
indessen bei reichlicherem Material sich überzeugte , das» diese Art, welche wahr-
scheinlich in den oberen Regionen der Gebirge von Bourbon gesammelt wurde, «--
denn ein von Lenormand an Mettenius, sowie auch mir mitgetheiltes £xemplar,
ist mit „Montagnes de Bourbon ^^ bezeichnet, — nichts weiter sei, als ein unter
klimatischen Einflüssen verkümmertes Aspidium tomentosum. Ueberhaupt variirt
die Art in den Grössendimensionen ihrer Exemplare sehr bedeutend, wie z.' B. ein
von Vieillard und Deplanche gesammeltes Exemplar von dem Montagne du Brul6
eine Blattfläche von 125 Gm. Länge besitzt, während die Breite 18 Cm. beträgt
und der Blattstiel 40 Cm. lang ist. Gegen die Annahme von Baker (Syn. fil.
p. 269) y dass unsere Pflanze „a luxuriant villose variety of N. conterminum ^' sei,
sprechen, abgesehen von der verschiedenen geographischen Verbreitung, auch sonstige
wesentliche Merkmale in den Wachsthumsverhältnissen beider Pflanzen.
*B. Folia infra non glandulosa, laciniae basales elongatae.
3j, Aspidium Bergianum Mett.
Truncus erectus, folia ubique pubescentia, a^'rophora nuUa, laciniae ala angusta
confluentes oblongae s. elongatae, indusium minutum tenerum, sori medii s. margini
approximati.
Aspidium Bergianum Mett Ueber Aspid. p. 79. no. 188. Kuhn Fil. Afric.
p. 127 partim. Mett. Novara Exped. p. 218.
Polypodium Schldl. Adumbr. p. 20. Tab. 9. Kze. Linnaea 10. p. 500 partim.
Pappe et Baws. Syn.' fil. cap. p. 39.
Lastrea Moore Ind. p. 86.
Polypodium obtusilobum Hook. Bak. Syn. fil. p. 305 (an partim?).
Prom. bon. spei (Mundt et Maire, Burchell (!at. plant. Afric. austr. extra-
trop. 5853), pr. Kerstenbosch (Bergius). — Natalia (Buchanan 102. 103. 104). —
Fernando Po (Mann 342). — Montes Cameruni (Mann 2044).
Vorstehende Species ist von verschiedenen Pteridologen in einem sehr von
einander abweichenden Umfange aufgefasst worden. Die Pflanze zeigt im Allge-
meinen eine mehr oder minder dicht behaarte Oberfläche, welche keine Drüsen
aufzuweisen hat. Die Rhachis ist fast vierkantig, wie dies bei den beiden dieselbe
durchlaufenden Gefässbündeln natürlich ist. Die untersten Segmente nehmen aü
Grösse allmälig ab und werden fast im letzten Segmentpaare dreitheilig. Die Art
wurde von Schlechtendal zuerst nach Exemplaren, welche von Bergius süd-
östlich von Kerstenbosch und von Mundt und Maire ohne speciellere Angabe im
Caplande gesammelt, aufgestellt; Mettenius fand das Indusium, welches, wie ich
ebenfalls bei der Untersuchung gefunden habe, sehr klein und sehr leicht hinfällig
ist und stellte infolge dessen die Pflanze zur Gattung Aspidium. Das Nepbrodiam
Bergianum der englischen Pteridologen gehört nicht zu unserer Art, ist vielmehr
nach Untersuchung von Originalexemplaren Aspidium prolixum Willd. (A. Gueintzia-
DOm Mett.), über welches später noch die Rede sein wird. Auf welche Autorität
bin nun Baker in Hooker's Syn. fil. (1. c.) unsere Pflanze mit Polypodium obtu-
silobum Desv. zusammengebracht, habe ich nicht zu ergründen vermocht; indessen
lassen die Originalexemplare, sowie auch die Diagnose von Desvaux (Berl. Mag.
Y. p. 317) keinen Zweifel darüber, dass unsere Pflanze durchaus nicht damit zu
vereinigen sei. Ich habe die Species von Desvaux, da bereits ein Aspidium obtu-
/JQ Botanik Ton Ost- Afrika.
silobum vorhanden ist, Aspidiam Desvauxii genannt und begreife darunter eine
Pflanze aus der Gruppe von Aspidium crinituni, welche aber auf der Unterseite der
Rhachis, sowie auf der Unterseite der Costulae .primariae dicht niit glänzenden
Spreuschuppen besetzt ist, wie auch Desvaux in seiner Diagnose angiebt: „nervis
squamosis, squamis adpressis'^ Diese Desvaux'sche Species, das ächte Polypodinm
obtnsilobfm, wurde dem Berliner Herbarium aus dem Herbarium von Kew unter
dorn Namen „Nephrodium crinitum Desv." mitgetheilt und ist von Dr. Philip B.
Ayres auf der Insel Mauritius gesammelt. — Eine in West- Afrika auf den Camernn-
bergen und auf Fernando Po vorkommende Pflanze rechne ich ebenfalls hierher,
wenngleich ich davon nur Fragmente zu untersuchen Gelegenheit hatte, die indessen
vollständig mit den Originalpflanzen von Bergius vom Gap tibereinstimmen. Die
von Rev. Buchanan mir freundlichst gesandten Exemplare zeigen aber eine Eigen-
thümlichkeit, welche ich nicht mit Stillschweigen übergehen kann. Das eine Exem-
plar no. 102 ist ganz normales Aspidium Bergianum ohne jedwede Spur von Drtisen
auf der Unterseite der Blattfläche, dagegen sind die zwei anderen Exemplare
(no. 103. 104) weniger behaart, noch in einem sehr jugendlichen Entwicklungs-
zustande und zeigen sehr zahlreiche Drüsen auf der Unterseite.. Es würde daher
streng genommen diese Pflanze nach der von mir oben aufgestellten Diagnose nicht
hierher zu rechnen sein, wenn ich aber berücksichtige, dass Rev. Buchanan dabei
bemerkt: „It was found at 4000 ft, under the sliade of a steep bushy bank on
the edge of a streamlet — where the sun could not much affect it — but where
it was open to the southern sky'^, so glaube ich mit Recht diese unter so beson-
deren Umständen gefundene Pflanze hierher rechnen zu müssen, zumal da alle
übrigen Charaktere der Pflanze für Aspidium Bergianum sprechen. Die Angabe
von Baker, dass sein P. obtusilobum auf Mauritius und Madagascar vorkommt,
vermag ich nicht zu verificiren; vielleicht begreift er unter seiner Species unser
Aspidium strigosum, welche ja habituell manche Aehnlichkeiten besitzt. Kunze
begreift unter P. Bergianum (Linnaea 10. p. 500) zwei verschiedene Pflanzen, die
eine ist das lichte P. Bergianum, die andere Pflanze dagegen, welche von Eckion
am Teufelsberge am Cap gesammelt wurde, ist nach Prüfung eines Originalexem-
plares Aspidium prolixum.
4. Aspidium hcteroptcrum Mett.
Rhizoma ignotum, paleae pubescentes; segmenta numerosa decrescentia; laciniae
oblongae, nervosae, pubescentes; indusium tenerum.
Aspidium heteropteron Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 134.
Polypodium Desv. Ann. Linn. VI. p. 256.
Aspidium stipulaceum Mett. Ueber Aspid. p. 82. no. 198.
Lastrea Moore Ind. fil. p. 105.
Phegopteris scalpturata F6e Gen. fil. p. 245.
Aspidium prolixum Hook. Bak. Syn. fil. p. 269 partim.
Ins. Bourboniae (Bory, Richard 717). — Madagascaria.
Unter Nephrodium heteropterum begreift Desvaux zwei verschiedene Arten;
einmal vorstehende Pflanze, zweitens aber ein Aspidium, welches Goniopteris-Nervatur
besitzt und welches ich in den Filices Africanae als Aspidium procerum Boj. auf-
geführt habe. Die Pflanze von Bourbon, welche von Richard gesammelt wurde
und vom Pariser Museum den übrigen Herbarien mitgetheilt, zeigt die untersten
Lacinien der Segmente an der Rhachis sehr stark entwickelt, so dass sie nicht
bloss die Rhachis bedecken, sondern auch zur Hälfte noch auf das Segment der
IIL Cryptogamae vasculares. 41
andern Seite binttberragen. Die Species unterscheidet sich durch diese scheinbare
Stipnlarbildnng sofort von Aspidium strigosum und A. tomentosnm, mit welchen sie
Hook er früher vereinigte, sowie auch von A. prolixum, zu welcher Coliectivspecies
sie jetzt von Baker gestellt wird.
5. Aspidium procerum Bojer.
Rhizonia repens snbelongatum paleis ferrugineis ovatis acuminatis squamosum ;
folia chartacea, scabra breviter hirsuta s. hispida; petiolns 10 — 15 cm. longus, basi
laxe paleaceus; rhachis tenuiter hirsuta; lamina 30—64 cm. longa, lanceolata,
pinnatisecto-pinnatifida; segmenta numerosa sessilia, media patentissima ad 18 cm.
longa, 2 cm. lata, e basi latiore sensim attenuata acuminata, inferiora subabruptim
decrescentia, distantia, ima remota abortiva; lobi ala 2 — 4 mm. lata confluentes
oblong!, apice obliquo acnti, basales intemi imprimis in segmentis inferioribus de-
crescentibus adaucti; nervi utrinque 6 — 10, infimi anastomosantes (rarius arcus 2 s. 3),
proximi ad sinus hyalinos conniventes; sori costulae paullulum magis quam mar-
gini approximati; indusium manifestum, reniforme dorso setosum; sporangia setis
1 — 2 obsita.
Aspidium procerum Bojer in Herb. Kze. Kuhn Fil. Afric. p. 139.
Nephrodium Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 502 e descr.
Ncphrodium heteropterum Desv. Ann. Linn. Par. VI. p. 256 ex parte t. spec.
Aspidium niauritianum Bory herb. n. 104 t. Mett. msc«
Aspidium pulchrum Carm. in Herb. Hook. t. Mett. msc,
Nephrodium moUc Hook. Spec. fil. IV. p. 67 partim Hook. Bak. Syn. fil. Ed. I.
p. 293 ex parte
Ins. Bourboniac (Boivin 888, Richard, Vieillard, Kersten 91. 98). — Ins.
Coraorae, ins. Johanna (Hb. Hooker. t. Mett. msc).
In meinem Gatalog der afrikanischen Farne habe ich diese Art ohne Diagnose
nur mit der Standortsangabc publicirt. Sie gehört ihrer systematischen Stellung
nach zwischen Asp. sophoroides Thbg. und Asp. procurrens Mett. Nach der Be-
schreibung ist unsere Art identisch mit dem Nephrodium procerum Baker, von
welchem ich aber bis jetzt noch keine Originalexcmplare gesehen habe. Die Art
ist in ihren Grössenverhältnissen variabel, was indessen wohl auf Standortsverhält-
nisse znrückzunihren sein dtirfte.
6. Aspidium Thdypteris Sw. "'^
var. squamuligera Schldl. Kuhn Fil. Afric. p. 142.
Natal (Buchanan 91).
Da in West- Afrika die Species bis nach Angola verbreitet ist, so dürfte auch
im Osten ihre Grenze über das Sambesigebiet hinausreichen.
7. Aspidium moUe Sw.
Insnla Bourbon, Salazie (Kersten 96). - Prope urbem Mombas (Exped.
Deckenian. 50).
var. violascens Mett
Lamina infVa sensim decrescens.
Im Walde am Boden bei Victoria am Fuss der Camerunberge ziemlich häufig
(Buch holz). — Am oberen Biri im Lande der Jongbongbo (Schweinfurth). —
Secbellen (Pervill6 155). — Comoren, Angasija bei der Stadt Kitanda (Kersten 51).
— Natal (Buchanan 98).
Aspidium molle mit seiner Varietät violascens ist eine allgemein durch die
Tropen verbreitete Art, unter welcher indessen von verschiedenen Autoren auch
42 Botanik von Ost -Afrika
manche nicht dazu gehörige Arten begriffen werden. So kommt in Sttdchina und
Polynesien eine Pflanze vor, welche dem Aspid. moUe täuschend ähnlich ist, sich
aber dnrch ein langkriechendes Bhizom unterscheidet und da wir häufig Wedel
ohne Rhizome erhalten, so ist hier ein Irrthum in der Bestimmung um so leichter.
8. Äspidiu7n cirrosum Schum.
Schum. K. Dansk. Ved. Afh. IV. p. 457. Kuhn Fil. Afric. p. 127. — Aspidium
crinibulbum Hook. Spec. fil. IV. p. 92. Tab. 244.
Umgegend der Stadt Mombas (Exped. Decken. 47).
Obgleich das vorliegende Exemplar nur sehr fragmentarisch ist, so unterliegt
es doch keinem Zweifel, dass dasselbe mit der westafrikanischen Pflanze identisch
ist, da ich neuerdings Gelegenheit hatte, ein Fragment, welches von Mann auf
den Camerunbergen gesammelt wurde (no. 1390), damit zu vergleichen und welches
in allen wesentlichen Punkten mit unserer Pflanze übereinstimmt.
9. As2)idium ovLCuUatum BL
Blume Enum. p. 151. Kuhn Fil. Afric. 130.
Sechellen, auf Hügeln (K ersten 52).
Diese Art scheint auf dem afrikanischen Continente zu fehlen, ist dagegen von
Madagascar über die Comoren, Mascarenen, Sechellen bis nach Ceylon und von
dort über die Sundainseln bis nach Neuholland verbreitet.
10. Plicgopteris unita Mett,
Mett. Pheg. Aspid. n. 42. Kuhn Fil. Afric. p. 124. — Polypodium Hook. Bak.
Syn. fil. p. 317.
Natal (Buchanan 106).
Da ich kürzlich Gelegenheit hatte, die von Mann auf den Camerunbergen
(no. 2048) gesammelte Pflanze zu untersuchen, welche genau mit der Pflanze aus
Natal übereinstimmt, so dürften sich auch in späterer Zeit noch weitere vermittelnde
Standorte im centralen Afrika ergeben.
11. Aspidium datum Bojer.
Bojer Hort. Maurit. p. 390. Kuhn Fil. Afric. p. 131.
Nephrodium elatum Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. IL p. 502.
Natal (Buchanan 97). — Madagascar (Garnier 95. 96).
AeuBserlich nahe verwandt mit gewissqp Formen von Aspidium moUe var.
violascens unterscheidet diese Art sich aber sofort durch das langhin kriechende
Bhizom, welches, wie mir J. Buchanan mittheilt, Wedel von 6 — 9 Fuss Höhe
hervortreibt. Der Umfang des Formenkreises dieser Species ist überhaupt noch
sehr unbekannt, und bin ich über eine Pflanze, welche Schwein furth in Central-
Afrika, im Gebiete Uando's am Chor Diagbe (n. 3119) sammelte und welche ich
früher zu Aspidium elatum rechnete, neuerdings wieder zweifelhaft geworden, wenn-
gleich dieselbe ein deutlich kriechendes Bhizom und dieselbe Nervatur, wie die
Exemplare von Natal und Madagascar besitzt. Andere Merkmale deuten aber darauf
hin, dass wir es hier dennoch vielleicht mit einer neuen Species zu thun haben,
was indessen nach der augenblicklichen Lage des vorhandenen Materials sich nicht
mit Sicherheit entscheiden lässt.
12. Aspidium unüum Mett,
Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. I. p. 230. Kuhn Fil. Afric. p. 143.
Nephrodium Hook. Bak. Syn. fil. p. 289.
var. glabra Mett. 1. c.
III. Gryptogamae vasculares. 43
Nilgebiet bei Port Rek (Schweinfurth 1272). An den Ufern des Bahr-el-
Gasal bei der Djurmttndung und den Nuerdörfern (Schweinfurth 1211. 1160).
Am Bache Bei in Nganje's Gebiet (Schweinfurth 2911); am Chor Mongolongbo
(Schweinfurth 2925); am Nabambisso und am Boddobache im Lande derNiam-
Niam (Schweinfurth 2970); am Bache bei Munsa's Dorf (Schweinfurth 3457). —
Madagascar (Pervill6 98t6r). -_ Natal (Buchanan 96).
var. hirsuta Mett. 1. c.
Am Kilimandjaro im Dschaggadistricte 5500—7800' (v. d. Decken und Kersten
n. 49). — Madagascar (Pervillö 98ter).
Eine durch Afrika sehr verbreitete Art, wie dies auch wiederum die vielen
von Schweinfurth über einen Raum von ca. 100 Meilen aufgefundenen Standorte
beweisen.
. 13. ÄspiditMn prolixum WiUd.
Aspidium prolixum Willd. Spec. pl^t. V. p. 251. Poir. Enc. suppl. IV. p. 514.
Mett. Pheg. et Aspid. p. 89 (373) n. 215. d.
Nephrodium Dsv. Ann. Linn. VI. p. 256. Hook. Bak. Syn. fil. p. 268 partim.
Lastrea Presl. Tent. p. 75. Moore Ind. fil. p. 101.
Nephrodium pubescens Don Prodr. fl. nepalens. p. 6.
Aspidium glanduliferum Wall. Cat. 347 partim.
Lastrea Moore Ind. fil. p. 93.
Nephrodium ochtodes Hook. Spec. fil. IV. p. 110 partim.
Aspidium Gueintzianum Mett. Pheg. et Aspid. p. 83. (367> n. 201. Kuhn
Fil. Afric. p. 134.
Lastrea Moore Ind. fil. p. 97.
Aspidium patens Kze. Linn. 10. p. 547.
Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 96 partim.
Lastrea Pappe et Raws. Syn. fil. cap. p. 12. Moore in Hook. Journ. bot.
VIL p. 227.
Aspidium natalense Föe Mäm. VUI. p. 102.
Polypodium Bergianum Klf. Linn. VI. p. 183.
Nephrodium Hook. Bak. Syn. fil. p. 269. Mc. Ken, Natal ferns. p..l7.
Aspidium Kuhn Fil. Afric. p. 127 partim.
Prom. bon. spei (Mund et Maire, Lalande, Droge, Eckion U. 1. n. 97b,
Eckion et Zeyher 57, Col. Bolton). — Natal (Sanderson, Buchanan 90). —
Ins. Bourboniae. — India orientalis (Ventenat in Hb. Willd. 19783), montes Khasya
4 — 5000ped. (Hooker fil. et Thomson), Sikkim, 5000 ped. (Hooker fil.), montes
Emodi (ex distrib. Herb. Kew.).
Vorstehende Art hat bisher manche Verwechselungen erfahren, da sie habituell
mit einer ganzen Reihe von verwandten Arten übereinstimmt. Englische und deutsche
Pteridologen haben sie mit Polypodium Bergianum verwechselt, von dem sie sich
aber durch das persistente Indusium und die Glandulae an der Basis der einzelnen
Segmente leicht unterscheidet. Dass auch in der Synopsis von Hooker und Baker
unsere Pflanze unter diesem falschen Namen aufgeführt wird, dafUr habe ich folgende
zwei Beweise : einmal befindet sich im Berliner Herbarium eine Pflanze, welche von
Colonel Bolton bei Graham's Town im Gaplande gesammelt und von Baker iHr
Nephrodium Bergianum bestimmt worden ist, und zweitens besitze ich ein Fragment
aus Natal, von Sanderson gesammelt, welches mir seiner Zeit mein verstorbener
Freund Milde mittheilte, welches ebenfalls von Baker als Nephr. Bergianum
44 Botanik von Ost -Afrika.
bezeichnet worden ist. Auch Kaulfuss hat, wie aus vorstehenden Synonymen %u
ersehen ist, sich in demselben Irrthum befunden. Kunze und nach ihm verschie-
dene andere Autoren haben unsere Pflanze für Aspidium patens, welches bisher
nur auf dem amerikanischen Continente gefunden worden ist, gehalten, von welchem
sie sich aber leicht durch die Lamina decrescens unterscheidet, wie auch durch,
das Vorhandensein von sehr deutlichen „Ae'rophora" an der Basis der Segmente.
Ob hierher auch noch Species gehören, wie Aspidium ochtodes Kze. und Aspidium
tylodes Kze., welche Thwaites und Beddome als eigene Arten unterscheiden,
muss einer späteren Untersuchung vorbehalten bleiben.
14. Phegopteris totta Mett.
Mett. Pheg. Aspid. p. 18. (302) n. 31. Kuhn Fil. Afric. p. 123.
Natal (Buchanan 119).
Eine subtropische Art, welche über Amerika, Afrika, bis nach China und
Japan verbreitet ist.
15. Phegopteris prdifera Kuhn (non Mett.).
Hemionitis prolifera Retz Observ. VI. p. 38 (1791). Sw. in Schrad. Journ.
1800. II. p. 17.
Goniopteris Presl. Tent. p. 183. Bedd. F. S. Ind. p, 57. T. 172. J. Smith
ferns brit. for. p. 138. J. Smith, Historia filicum p. 192.
Meniscium Sw. Syn. fil. p. 19. 207. Willd. Spec. plant. V. p. 135. Poir.
Enc. suppl. III. p. 656. Eees Cycl. 23. Hook. Icon. Fil. Cent. II. p. 15.
Polypodium König. Roxb. Crypt. plant, p. 27. Wall. Cat. 312. Lowe Fil. II.
T. 18. Hook. Spec. fil. V. p. 13. Hook. Bak. Syn. fil. p. 315.
Asplenum Wall. Cat. 202 partim.
Polypodium luxurians Kze. Linn. 23. p. 280.
Phegopteris Mett. Pheg. Aspid. p. 25. (309) n. 51. Mett. Ann. sc. nat. s6r. IV.
vol. XV. p. 74. Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. I. p. 224. Luerss., Flora v. Queensl. p. 18.
Ampelopteris elegans Kze. Bot. Zeit. VI. p. 114.
Ampelopteris firma Kze. Linn. 24. p. 251.
Phegopteris meniscioides Ettingh. Farn d. Jetztw. p. 167. T. 109. f. 3;
T. 110. f. 2.
Angola (spec. n. vidi). — Natalia (Buchanan 105). — Montes Manganja ad
flumen Sambesi (Kirk t. Mett. msc). — Ins. Bourboniae (Lamar-Picquot).
India orientalis, Ceylania (Reynaud), montes Nilagirici, montes Khasya
(Griffith), Panjab (Thomson). — China australis (Sampson t. Mett. msc). —
Ins. Philippinae (Cuming 20. Llanos 11). — Ins. Sundaicae; Sumatra (Kort-
hals 214), Java (Zollinger it. IL. 2360), Timor (Zippelius), Nova Guinea. —
Nova HoUandia (Daemel in coli. Thorey. 54), — Nova Caledonia (Vieillard 1614).
Nach den bisher in Afrika bekannt gewordenen Standorten ist diese Art gewiss
noch weiter gegen den Aequator hin verbreitet. Sie gehört zu jener Beihe von
Farnen, welche rund um die Länder des indischen Oceans verbreitet sind und
deren Gesammtbetrachtung uns sicherlich noch Aufschluss geben kann über den
von Huxley und F. Blanford aufgestellten Continent von Indooceanien. Der
Name von Phegopteris prolifera Mett. (Venezuela, Brasilien), die bei uns in den
Gärten schon seit langer Zeit cultivirt wird, ist in Phegopteris diversifolia (cf. Baker
in Martins, Flor. Bras. L p. 504) zu ändern. . .
in. Cryptogamae vasculai^s. 45
16. Phegopteris subsimilis Mett.
Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 123. Gymnogramme Hook. Spec. fil. V.
p. 142. Tab. 293.
West -Afrika, Victoria am Fusse der Camerunberge , häufig (Buchholz).
Baker glaubt, dass vorstehende Art identisch sei mit Polypodium Vogelii Hook.
(Spee. fil. IV. p. 271) und zwar unterscheide sich Pheg. subsimilis nur durch nicht
vollkommen entwickelte Sori. Ich habe aus dem Herbarium von Hook er 3 Frag-
mente von Polypodium Vogelii, welche mit „Fernando Po, Vogel n. 41" bezeichnet
waren, gesehen und kann nach Untersuchung dieser Fragmente unmöglich der
Behauptung Baker's zustimmen. Die von Buchholz gesammelte Pflanze ist voll-
ständig entwickelt, die Sori sind reif und zeigen wohl ausgebildete Sporen und
kann desshalb von einem mangelhaften Entwickelungszustande keine Bede sein.
Polyp. Vogelii ist in allen Theilen nach meiner Ansicht gänzlich verschieden von
Pheg. subsimilis und gehurt erstere Art in die Gruppe von Aspidinm funestnm und
protensum, während unsere Pflanze am nächsten verwandt ist mit Phegopteris
cyatbeaefolia Mett, welche auf Mauritius vorkömmt.
17. Aspidium Idnuginosum Willd.
Willd. herb. Klf. Enum. p. 244. Kuhn Fil. Afric. p. 135. — Aspidium cato-
pterum Kze. — Nephrodium Hook. Bak. Syn. fil. 'p..284 partim. Mc. Ken, Natal
ferns. p. 18.
Natal (Buchanan 95).
Der Name von Willd enow (1824) hat gegenüber dem Aspidium catopterum Kze.
(1836), sowie dem Nephrodium elatum Dsv. (1827) die Priorität.
18. Aspidium Schimperianum,
Höchst. Kuhn Fil. Afric. p. 141.
Abyssinien, Nordostseite des Berges Hedscha 9000' (Seh im per 311).
19. Afpidium digodonton Dsv.
Je grössere Beihen von Exemplaren von den verschiedensten Standorten man
mit einander vergleicht, desto mehr ist man oft geneigt, zwei Arten, die man bisher
immer getrennt hatte, nur als Formen ein und derselben Art zu betrachten. Dies
gilt von Aspidium canariense A. Braun und Asp. inaequale Schldl.; Exemplare
vom Cap stimmen so genau überein mit Pflanzen von Fernando Po und anderer-
seits mit Pflanzen von Tenerifia, dass ich absolut keinen durchgreifenden Unter-
schied zwischen beiden vorstehenden Arten mehr habe finden können. Infolge
dessen erglebt sich folgende Synonymie:
Aspidium elongatum Willd. Spec. plant. V. p. 2G9. t. spec, (non Swartz).
J. Smith Cat. f. cult. p. 58. Webb et B'eith. Phyt. canar. III. p. 437 vix Tab. 250.
Webb. in Hook. Niger Flora p. 194. Schmidt, Flora Caboverd.. p. 132.
Lastrea Bedd. Ferns S. Ind. p. 39. T. 112.
Polypodium Filix mas Bory Ess. Fort. p. 311.
Aspidium oligodouton Desv. Berl. Mag. V. p. 322. t. spec.
Nephrodium Desv. Ann. Linn. Paris VI. p. 2G1.
Aspidium canariense A. Braun, Flora 1841. p. 708. Bolle Boupl. III. p. 123.
Lowe Ferns. IV. Tab. 42. Bolle, Zeitschr. f. Erdk. N. F. I. p. 218. Mett. Fil. h.
Ups. p. 93. Mett. Pheg. et Aspid. p. 64. (3d8) n. 150. Kuhn Fil. Afric. p. 127.
Lastrea Moore Ind. fil. p. 87.
Aspidium aquilinoides Bolle, Zeitschr. f. Erdk« N. F. I. p. 221. Bull. Soc.
bot. France, t. XIV. Revue p. 43
4(} Botanik von Ost -Afrika.
Lastrea elongata J. Smith Ferns Brit. for. p. 157. t. spec. herb. Berol.
Aspidium oliganthum Desy. Berl. Mag. V. p. 321. t. spec. herb. Juss.
fide Mett. msc.
Aspidium inaequale Schldl. Adambr. p. 23. T. 12. t. spec. Spreng. Syst. IV.
p. 104. Kze. Linn. 10. p. 549. Mett. Pheg. Aspid. p. 64. (348) no. 151. Kuhn
Fil. Afric. p. 23. 134.
Lastrea Presl. Tent p. 77. Pappe et Raws. Syn. fil. p. 12. Moore Ind.
p. 94. J. Smith Eist. fil. p. 215.
Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 125. Hook. fil. Journ. Linn. Soc. VII.
p. 234. Hook. Bak. Syn. fil. p. 277. Mc. Ken, Natal ferns, p. 18.
Aspidium marginatum Wall. Cat. n. 391. t. spec.
Lastrea Moore in scfaed. herb. Hook, et Thoms. Ind. Orient.
Nephrodium amplum Bory in Bölanger Voy. II. p. 62. t. spec.
Aspidium Kuhn Fil. Afric. p. 125.
Nephrodium Boryanum Hook. Spec. fil. IV. p. 126. t. spec. fide Mett. msc.
Lastrea pentagona Moore in Hook. Jonm. VII. p. 227. Pappe et Kaws.
Syn. fil. cap. p. 13.
Aspidium Kuhn Fil. Afric. p. 139.
Nephrodium filix mas Hook. Spec. fil. IV. p. 116 partim.
Polypodium Vogelii Hook. Spec. fil. IV. p. 271. quoad ins. Caboverd. t. spec.
fide Mett. msc.
Phegopteris Vogelii Kuhn Fil. Afric. p. 124. quoad ins. Caboverd.
Ins. Ganarienses, Tenerifia (Bourgeau 1549). — Ins. Gaboverdicae, S. Nicoiao
(Bolle). — Ins. Fernwido Po (Mann s. num. in herb. Berol.). — Ins. St. Thomas
(Mann fide Mett. msc). — Montes Cameruni (Mann 2053). — Prom. hon. spei
(Bergius, Mundt etMaire, Krebs 359, Dr^ge, Eckion et Zeyher, Burchell
5834). — Natalia (Gueintzius, Buchanan 93). — Moramballa montes ad flumen
Sambesi (Kirk fide Mett. msc). — Ins. Comorae, Angasija (Kersten 44. 45). —
Madagascaria (Garnier 88. 89. 90). — Ins. Mauritii (Bojer, Thouars). — Ins.
Borboniae (Bory). — India orientalis; India septentr. (Falconer); prope Simla
(Hooker et Thomson); montes Khasya (Hooker et Thomson); montes Nila-
girici (Perottet 1436. 1446. Weigle 22a); montes Anamallayenses (Beddome
127. fide Mett. msc).
Ich habe den Namen von Desvaux fttr unsere Art vorausgestellt, da der
Name Aspidium elongatum bereits flir die nahe verwandte Art von den Azoren
vergeben ist. Die indischen Exemplare sind so genau übereinstimmend mit Pflanzen
von den Gomoren und vom Caplande, dass ich dieselben nicht einmal als eine
Varietät oder Forni habe unterscheiden können. Als eine weitere Gonsequenz der
Vereinigung dieser beiden Arten dürfte wohl folgen, dass Aspidium oligodonton
nichts weiter sei, als eine Form von Aspidium filix mas, welche von der Grund-
form durch eine Lamina ovato - deltoidea verschieden ist und würden zu diesem
Formenkreis alsdann auch jene ostasiatischen Arten zu ziehen sein, welche an und
für sich schon so mannigfache Uebergänge zum echten Aspidium filix mas darbieten,
20. Aspidium Küemense (nee Kilmense) Kuhn.
Kuhn Fil. Afric p. 24. 135. — Nephrodium Baker in Hook. Bak. Syn. fil. p. 498«
In Kilema ad radices montis Kilimandjaro regionis Dschagga 3 — 4000 ped*
(v. d.' Decken et Kersten 46).
, 11t. Cryptogamae vasculared. 47
Am nächsten verwandt mit Aspidium sparsam Spr. und Asp. purpurascens Bl.
nnterscheidet sich vorstehende Art durch die rhombisch eiförmigen ^ an der Spitze
2' oder S-zähnig^ abgestumpften Fiedem letzter Ordnung, die durch einen ganz
schmalen FlOgel verbunden sind. Die Unterseite ist mit breit eiförmigen Spreu-
schuppen bedeckt.
21. Aspidium aihamanticum Kze.
Kuhn Fil. Afric. p. 126. — Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 125. T. 258.
Mc. Ken, Natal ferns. p. 18.
Natal (Buchanan 92).
Bis jetzt nur aus Angola und Natal bekannt.
22. Aspidium Buchhdm n. spec,
Rhizoma erectum paleis membranaceis elongato - lanceolatis pauUulum acuminatis
opaco-ferrugineis squamosum ; fölia rigide membranacea, opaco - viridia, siccitate in-
fnseata, utrinque glaberrima; petiolus 17 — 30 cm. longus, iufuscatus, glaberrimus,
nitidus, basi paleis paucis lanceolatis squamulosa; laniina ovato-deltoidea, pyrami-
data, pinnatisecto-subpinnatifida, apice pinnatiiida, 20 — ^26 cm. longa, 13 — 20 cm.
lata; segmenta primaria opposita s. subopposita, inferiora petiolata, elongato -lanceo-
lata, subito acuminata, 9 — 12 cm. longa, 2 — 4 cm. lata; segmenta iniima sub-
pinnatifida, deorsum laciniis adauctis, ovatis breviter acuminatis ; segmenta superiora
petiolata s. sessilia , elongato - lanceolata , grosse lobata ; lobi irregulariter serrati ;
nervi pmnati liberi, rarius in infimis segmentis inferiores lateris cujusque cum
proximis superioribus conjuncti; sori in dorso nervorum inter costulas secundarias
utrinque uniseriati medii inter costulam et marginem; indusium subcoriaceum,
reniforme, glandulosum margine integerrimo persistens; sporangia nuda; para-
physes nuUae.
Africa occidentalis tropica, Mungo in regione Gameruniana, locis umbrosis
silvarum (Buchholz).
Habitu cyatheoideo, Phegopt. cyatheaefoliae Mett. (Polyp. Sieberianum Kaulf.)
proximum, sed indiisiis manifestis diversum.
23. Aspidium cariaceum Sw.
Bourbon, Hellbourg (K ersten 103). — Natal (Buchanan 86).
In neuerer Zeit finden wir hauptsächlich in englischen pteridologischen Werken
anaere Species unter dem Namen Aspidium capense angeführt und zwar glaube
ich, dass hier eine Verwechslung vorliegt. In Linnä's Supplementum syst, vegetab.
p- 445 wird ein Polypodium mit folgender Diagnose beschrieben: „Polypodium
fronde supradecomposita : foliis bipinnatis: pinnis basi unifloris'^ Hierzu bemerkt
Houttuyn (Pflanzensystep. XIIL p. 245. Deutsche Ausgabe), dass Sparmann
diesen Farn am Gap gefunden. ,, Das Blatt ist dreifach zusammengesetzt; dieAeste
sind abwechselnd doppelt gefiedert; die Blättchen lanzettförmig und abwechselnd
einfach gefiedert; die Lappen sind länglich, sägenartig gezähnt, ziemlich spitzig
und an der Basis dicht genähert. An der Basis eines jeden Lappens liegt ein
einzelner Fructificationspunct.^' — Wenn wir diese Beschreibung mit dem Aspidium
eoriaceum vergleichen, so sehen wir, dass Linnä damit eine andere Pflanze gemeint
hat, denn kein Punkt der Beschreibung passt zu Aspidium eoriaceum. Die von
Linn6 beschriebene Pflanze ist uns aber gar nicht unbekannt, da die Diagnose
genau mit HemiteKa capensis tibereinstimmt, welche die Fruchthaufen einzeln an
der Basis der Lacinien ausbildet. Demgemäss bleibt Aspidium eoriaceum Sw.
(Polypodium eoriaceum Sw. Prodr. p. 133 [1788]) immer noch als der älteste Name
4 g Öotanik ron Ost -Afrika.
beizubehalten, wobei es indessen immer noch höchst auffällig erscheint, dassLinne
diesen cosmopolitisch- tropischen Farn nicht gekannt haben sollte.
24. Aspidium protensum Afzd,
Sw. in Schrad. Journ. II. p. 36. Kuhn Fil. Afric. p. 139.
West- Afrika, Mungo, in feuchten schattigen Wäldern (Buchholz). — Loaugo,
an Bächen bei Majombe (Soyaux 133).
var. securidiforme Hook.
Hook. Spec. fil. IV. p. 130. — Aspidium securidiforme Mett. in Kuhn Fil.
Afric. p. 141.
West. Afrika, bei Victoria im Camerungebiet, häufig (Buch holz),
var. tripinnata Hook.
Hook. Spec. fil. IV. p. 130. — Aspidium speciosum Mett. Kuhn Fil. Afric p. 142.
Kiam-Niamgebiet am Bache bei Bongua's Dorf im tiefen Schatten des Gallerien-
Waldes (Schweinfurth 3608).
Zwischen der Grundform und den Varietäten finden sich so zahlreiche Ueber-
gänge, dass eine Trennung in einzelne Species, wie ich es mitMettenius früher
angenommen habe, als nicht gerechtfertigt erscheint.
25. Aspidium squamisetum Kuhn.
Kuhn Fil. Afric. p. 24. 142.
Nephrodium Hook. Spec. fil. IV. p. 140. T. 268. t. fragm. orig. — Hook.
Bak. Syn. p. 278.
Nephrodium Buchanani Baker in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 498.
Ins. Fernando Po (Mann 380). — In monte Kilimandjaro regiouis Dschagga
inter 5500 et 7800 ped. (v. d. Decken et Kersten 48). — Ins. Borboniae
(Boivin). — Natalia (J. Buchanan 94).
Die- Exemplare von den vier Standorten stimmen in allen wesentlichen
Characteren derartig auf das Genaueste überein, dass ich keinen Grund sehe,
Nephrodium squamisetum und Nephrodium Buchanani als Arten zu unterscheiden.
Die Pflanzen aus Natal sind im Allgemeinen sehr vollkommen entwickelt und zeigen
zwischen kleineren Exemplaren mit einer Lamina pinnatisecto-pinnatifida auch
Exemplare, welclie eine Lamina quadripinnatisecto-pinnatifida besitzen.
26. Aspidium cai-yotideum Wolh
Wall. Cat. n. 376. Hook. Grev. Icon. Fil. Tab. 69.
Aspidium anomophyllum Zenk. Plant. Ind. p. 1. T. 1. Kuhn Fil. Afric. p. 125.
Aspidium falcatum Mc. Ken, Natal ferns. p. 17.
Cyrtomium falcatum Pappe et Raws. Syn. fil. cap. 15.
Aspidium . falcatum ß. caryotideum Hook. Bak. Syn. fil. p. 257.
Natal (Buchanan 98).
Die früher von Mett enius angenommenen Unterscheidungsmerkmale zwischen
Aspid. caryotideum und Asp. anomophyllum haben sich bei reichlicherem Materiale
als hinfällig erwiesen, dagegen trenne ich Aspidium caryotideum und Aspid. falca>
tum als Arten, da ich bei Untersuchung von zahlreichen Exemplaren von sehr ver-
schiedenen Standorten bis jetzt keine Uebergänge gefunden habe. Die Merkmale
sind folgende:
Aspidium falcatum : Segmenta callose maginata, integerrima s. sinuata rarios
laciniata; laciniis callose marginatis.
Aspidium caryotideum: Segmenta tenuiter s. manifeste spinulose serrata.
llt. Cryptogamae Yasculaired. 49
tter callöse Rand ist für erstere Art das beste Merkmal, während die scharfen
Sägezähne; die in feine Stachelspitzen auslaufen, die zweite Art kennzeichnen.
Die geographische Verbreitung erstreckt sich über Natal, durch Vorderindien bis
Nepal und nach den bisherigen Untersuchungen treten als isolirte Standorte» die
Japanischen und Sandwichs-Inseln hinzu.
27. Aspidium Idbaium Sto,
fi. angulare Mett.
Angasija 6—9000' (Eersten 42. 43). Natal (Buchanan 83).
28. Aspidium luduosum Ksse.
Aspidium luctuosum Kze. Linn. 10. p. 548. Mett. Pheg. et Aspid. p. 51 (335)
No. 119. Kuhn Fil. Afric. p. 136.
Polystiehum Moore Ind. fil. p. 95. Pappe et Raws. Syn. fil. cap. p. 14.
Aspidium aculeatum Hook. Spec. fil. IV. p. 19 partim. Hook. Bak. Syn. fil.
p. 251 partim.
Aspidium TsusSimense Hook. Spec. fil. IV. p. 16. T. 220. Miq. Ann. Mus.
Lugd. Bat. m. p. 176.
Aspidium triste Kze. in sched. herb. Berol.
Promont. hon. spei. (Eckion etZeyher 61, Hutton). — Natalia (Bucha^an
84). — India orientalis, Assam (Griffith), Bbootan (Griff ith). — Ins. Tsus-Sima
(Wilford).
Die Exemplare von den oben angeführten Standorten stimmen derartig überein,
dass ich keinen Anstand genommen habe, Aspid. luctuosum und Aspid. Tsus-
Simense mit einander zu vereinigen. Durch eine lamina pyramidata unterscheidet
sich vorstehende Art leicht von Aspidium aculeatum und verwandten Arten.
29. Aspidium ammifdlium Dsv.
Desv. Berl. Mag. V. p. 321. Kuhn Fil. Afric. p. 125. — Aspidium stra-
mineum Klf. Spreng. Syst. IV. p. 105.
Insel Bourbon, Salazie (Kersten 99. 100), zwischen Gap Anglais und Gaverne
des Musards (Kersten 101), Hellbourg (Kersten 102).
30. Aspidium pungens Klf,
Klf. Enum. p. 242. Kuhn Fil. Aftic. p. 140. Mc. Ken, Natal ferns p. 16.
Hook. Bak. Syn. fil. p. 252.
Natal (Buchanan 85).
Diese Art, welche, sich durch das kriechende Rhizom von allen andern ähn-
liehen Arten leicht unterscheidet, ist bisher nur» vom Gaplande und Natal bekannt.
31. Aspidium aristatum Sw.
Swartz Syn. fil. p. 53. 253. 421. Mc. Ken, Natal ferns p. 17.
Aspidium frondosum Hook. Bak. Syn. fil. p. 255 partim. Mc. Ken, Natal
ferns p. 17.
Forma laxa. ^
Natal (Buchanan 87). — Ad flumen Sambesi (Melier ex Mett msc).
Durch etwas lockerer gestellte Segmente, die eine länglich rhombische Gestalt
haben, unterscheiden sich die auf afrikanischem Boden gewachsenen Exemplare
Yon^ denen, die in Indien und Polynesien vorkommen.
32« A^idi»m Barten J, 8m.
J. Smith Ferns Brit. for. p. 286 (non Mett.).
Kuhn Fil. AMc. p. 126. — Nephrodium Bak. in Hook. Bak. Syn. p. 299.
r, d. Decken, RelMii ni. 3. Botanik. 4
50 Botanik von Ost -Afrika.
In Wäldern bei Victoria am Fass der Gameranberge häufig (Bachholz).
Diese Art war bisher nor von Fernando Po bekannt.
33. Aspidium nigrescens Mett.
. Kahn Fil. Afric. p. 137. Nephrodianj Bak. in Hook. Bak. Syn. fil. ed. II. p. 504.
In Wäldern bei Victoria, West -Afrika, am Boden wachsend sehr häafig
(Bachholz).
Scheint auf der Westküste sehr verbreitet za sein und vertritt dort Aspidinm
coadonatam Wall., welches sich aaf der Ostktlste and den Inseln findeL
34. Aspidmn Cameroanianum Mett. ,
Kahn FU. Afnc. p. 127.
Im Walde bei Majombe, Westafrika (H. Soyaax 143).
Die von Soyaax gesammelten Pflanzen stimmen genaa überein mit Exemplaren,
die ich vor mehreren Jahren darch die Freandlichkeit von Herrn Baker erhielt
and welche in Kew kaltivirt waren.
35. AspiääMifn coadwMxtum Woiä,
Kahn Fil. African. p. 128.
Ostafrika, Umgebang von Mombas (Exped. Decken, n. 53).
3S. Polypodtnm L.
1. P(Aypoämfn vulgare L.
Natal (Bnchanan 107).
2. Tol/ixpoäimi incanum Sw.
Natal (Bnchanan 108).
3. Fölypodium U/copodioides L,
Kahn Fil. African. p. 149.
Central -Afrika, im Niam-Niamlande (jallerienwald südlich vom Mbrnole
(Schwein fnrth 3744); an Oelpalmenstämmen bei Mansa's Dorf im Lande der
Monbntta (Schweinfnrth 3370). — Uferwald am Edngani bei Bagamojo gegen-
über Sansibar (Hildebrandt 1288). — Natal (Bnchanan 112). — Westr
Afrika, Umgebang von Bonjongo ani den Stämmen der Elaeis goineensis
(Bachholz).
Soweit sich aas den bis jetzt vorliegenden Standorten schliessen lässt, ist die
Art dnrch ganz Centralafrika ebenso allgemein verbreitet, wie sie sich in Amerika '
von Mexiko bis Bolivia and von Gnba bis Sttdbrasilien aasdehnt.
4. Tdypoäium Icmcecitxtum L.
Knhn Fil. African. p. 147.
Ins. Angasija, in monte ignivomo inter 3600 — 6000 ped. (Kersten 55). — In
monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500—7800 ped. (v. d. Decken et Kersten
54). — Natolia (Bnchanan 110. 111).
Dies Polypodinm besitzt dieselbe Verbreitang wie die vorhergehende Art, nnr
dass es aach in Vorderindien sich findet, sowie in Südamerika bis znr Magellan-
strasse vorkommt
5. Pölgpodium Loxogramme Mett,
Kahn Fil. Afric. p. 148. — Oymnogramme abyssinica Bak. Syn. fil. p. 517.
Abyssinien, bei Gerra, anf Bäamen im Schatten 7500' (Schimper 1445). —
Comoren, aaf der Insel Angasya 6000' (Kersten 61). — Natal (Bnchanan 123).
Von den Fidji-Inseln bis Ostafrika sehr verbreitet
ni. Cryptogamae vascalares. 51
6. Pciypodium Scclqpendrium Harn.
Harn, in Don Flor. Nepal, p. 1. — P. sesquipedale Wall. Kuhn Fil. Afric.
p. 153. — P. phlebodes Kze. Mett. Polypod. n. 163.
Abyssinien, Schire und Maigoiga (Qaartin-DiUon n. Pitit).
Vorstehende . Art sowie P. simplex Sw., P. Pappei Mett., P. lineare Thbg.
werden von verschiedenen Autoren für vollständig identisch gehalten, besitzen
indessen so specifische Merkmale, dass ihnen vorläufig das Artrecht gesichert bleiben
mnss. Diese afrikanischen sowie einige indo-polynesischen Arten bilden eine eigene
Gruppe Clathropeltis , welche sich durch ungetheilte Wedel, meist schildförmige
Paraphysen und eine Nervatura Phlebodii appendiculati auszeichnet und deren
fernere Begründung als Untergattung ich mir Äir später vorbehalte. Dahin gehören
folgende Species:
1. Paraphyses peltatae.
A. Folia difformia.
1*. PdUfpodkm neglectum PL Enum. p. 121.
Java. — Philippinen.
2*. Pol/ypodium lyciaefölium Bory.
Bory Voy. d. 1. Coq. p. 260 (1828). — Polyp, accedens Bl. Enum. p. 121 (1830).
Sunda-Inseln, Philippinen, Fic^ji- und Societäts-Inseln.
B. Folia conformia.
3*. Pölgpodium lineare Thbg. Kuhn Fil. Afric. p. 148. — P. Wightianum Wall.
cat 2222 t. spec. — P. loriforme Hook. 6ard. fems Tab. 14. — Pleopeltis ussuriensis
Begel et Maak Tent. fl. Ussuriens. p. 176. t. spec. — Polyp. Schraderi Milde Fil.
Europ. p. 16. (excl. syn.) Mc. Ken Natal fems p. 20. — Paleae rhizomatis 2—^3°'"'
longae, fuscae s. nigricantes margine pallidiore dentatae s. runcinatae; folia sessilia
8. petlolata, lanceolata s. linearia ; maculae immersae, appendices supra sub foveola
nigra desinentes; sori costae approximati s. medii.
Sandwichs-Inseln; sehr allgemein verbreitet von der Mandschurei und Japan
durch China und Vorderindien bis nach Ceylon. In Afrika auf den östlichen Inseln
fehlend, aber in Natal von Gueinzius und von J. Buchanan (n. 109) ge-
sammelt Letzterer Sammler hält vorstehende Art für Polyp. Schraderi, von welchem
es sieh abgesehen von anderen Merkmalen durch die Anwesenheit der schild-
förmigen Paraphysen sofort unterscheidet. Jedenfalls ist das Vorkommen dieser
Art ohne weitere Zwischenstationen nach Ceylon und Vorderindien hin höchst auffällig.
4*. Pdypodiwin loriforme WaU.
Wall. Cat. 271 t. spec.
Nepalia (Wallich 271 partim). — Ins. Bonin (Wright. 9).
Sabstantia laminae et canaUbus intercellularibus amplis trajectis a Polypodio
Uneari recedens.
5*. Pciypodium Scoiopendrium Harn,
Hamilt in Don. Prodr. fl. Nepal, p. 1 (non Burm.). — P. sesquipedale
Wall. Cat n. 275 t. spec. Kuhn Fil. Afric. p. 153. — P. lorifoime Hook. Spec. fil. V.
p. 57 partim. — P. phlebodes Kze. Mett. Polyp, n. 163.
Paleae rhizomatis m^juseulae fuscae, ovato-lanceolatae acuminatae, integerrimae
8. eiUatae; folia sessilia, lanceolata infra sparse paleacea; maculae prominulae;
sori medii inter costam et marginem.
4»
«
g^ botanik Yon Ost -Afrika.
Auf afrikanischem Boden bis jetzt nur auf Fernando Po, in Angola und in
Abyssinien gefunden, dagegen sehr allgemein verbreitet durch ganz Vorderindien
bis in die hinterindischen Gebirgsdistricte hinein.
6*. Pclypodium simplex Sw,
Kuhn Fil. Afric. p. 153. — P. excavatum Bory. Willd.
Paleae rhizomatis elongati-pruinati ferrugineae, fascorcarinatae, ovato-lanceo-
latae, integerrimae ; folia petiolata, lanceolata; maculae elevatae; sori impressi
medii inter costam et marginem.
St. Thomas. — Fernando Po, — Comoren, Angasya 3600—6000' (K ersten
n. 56). — Bourbon.
Durch gestielte Wedel und tief liegende Fruchthaufen von der voraufgehenden
Art leicht zu unterscheiden.
7*. Pölypodiuin hngifdium MeU.
Mett, Polyp, n. 153. Tab. I. Fig. 46. Hook. Bak. Syn. fil. p. 355.
Paleae rhizomatis abbreviati lanceolatae, acuminatae, ferrugineae ; folia coriaceo-
camosa, sessilia, lanceolata; maculae ünmersae; sori marginales elongati.
Hinterindien. — Philippinen. — Sunda-Inseln.
8*. PcltffmlitMn Pappei MeU.
Mett. in Kuhn Fil. Afric. p. 150. — P. normale Hook. Bak. Syn. fil. 358
partim. — Mc. Ken Natal fems p. 23.
Paleae rhizomatis ovatae, acuminatae, fuscae; folia petiolata, subcamosula,
lanceolata; maculae immersae; sori costae magis approximati, bi-triseriati.
Natal (J. Buchanan 113).
Habituell dem P. normale Don sehr ähnlich , unterscheidet sich jedoch durch
die Nervatur. Während P. Pappei eine deutlich charakterisirte nervatora Phlebodii
appendiculati besitzt, bei welcher die costulae deutlich parallel laufen, so dass
dadurch leicht zu unterscheidende maculae paracostales entstehen, finden wir bei
P. normale derartig verzweigte und verästelte costulae, dass eine deutlich wahr-
nehmbare Gliederung der maculae paracostales nicht mehr zu erkennen ist.. Ausser-
dem sind eine ganze Anzahl anderer Merkmale noch vorhanden, die mich veran-
lassen, es mit P. zosteraeforme Wall., linguaeforme Mett., myriocarpum Mett in
die Gruppe „ Phymatodes '' zu stellen, trotzdem es wie P. Pappei paraphyses
peltatae besitzt
2. Paraphyses nullae,
9*. Pclypodium Schraderi Mett,
Mett. Polypod. n. 179. T. II. f. 11. Kuhn Fil. Afric. p. 152.
Paleae rhizomatis validi repentis nigricantes ovatae denticulatae ; folia lanceo-
lata sessilia e medio utrinque sorifera; sori medii inter costam et marginem.
Promontorium bonae spei.
Diese Species ist mir bis jetzt nur vom Caplande bekannt und fehlt in Natal
trotz der Angaben von Hooker und Mc. Ken. Nach Untersuchung von Original-
exemplaren (Mc. Ken 174, Buchanan 109) gehören die flir P. Schraderi gehal-
tenen Pflanzen z6 P. lineare, weil sie deutlich schildförmige Paraphysen besitzen.
10*. P. rastralum Hock.
Hook. Icon. plant Tab. 953 etc.
Bhizoma vagans paleis subulatis vestitum; folia elliptica utrinque attenuata,
subcuspidata ; sori costae approximati.
India. orientalis.
t • ■J'-Meven
III. Cryptogamae Tascolares. 53
7. Pöljfpodium Fhymatodes L.
West-Afrika, Victoria an Palmstämmen am Strande (Bachhoiz). — Comoren,
Angasija anf dem Vnlkan zwischen 600 nnd 3600 Fnss (Kersten n. 59). — Anf
der Insel Nossi-Be (Kersten n. 58). — Seschellen aaf Hügeln (Kersten n. 57). —
Natal (Buchanan 115). — Sansibar (Hildebrandt 1107. 1109). — Sansibarküste,
im Uferwald des Kingani bei Bagamojo (Hildebrandt 1289). — Umgebnng von
Mombas (Exped. Decken, n. 60). — Central-Afrika, im Lande der Niam-Niam in
schattigen Gallerien an alten Stämmen in Uando's Gebiet (Schweinfarth 3261);
im Lande der Monbuttn bei Munsa's Dorf an Oelpalmenstämmen (Seh weinfurth 3301).
8. PdypoditMn punctatum Sw.
Knhn Fil. African. p. 151.
Central-Afrika , im Lande der Monbuttn (Schweinfarth s. nnm.). — West-
Afrika, bei Victoria an Baumstämmen (Buch holz); auf den Quilluinseln (Soyaux
128). — Natal (Buchanan 114).
9. Pohfpodium Schimperianum Mett.
Kuhn Fil. African. p. 152. Hook, et Bak. Syn. filic. ed. II. p. 513.
Gentral'Afrika, auf faulen Baumstämmen im Dickicht des Gallerienwaldes
zwischen Bonguas und Isingerrias Dorf im Lande der Monbuttu (Schwein-
forth 3195).
Unsere Art ist, wie es scheint , durch das ^anze tropische Afrika verbreitet,
da sie ausser in Abyssinien auch in Angola von Welwitsch gesammelt wurde.
In Sttd-Afrika wird diese Art durch Polyp. Africanum Mett vertreten, welche der
abyssinischen Pflanze im Habitus sehr ähnlich ist, aber dennoch hinreichende
Merkmale besitzt, um beide als gesonderte Arten erscheinen" zu lassen. Diebeiden
Diagnosen sind folgende: *
Polyp. Schimperianum: Paleae 6>™ longae, membranaceae , ovatae, inte-
gerrimae; setae radiis abbreviatis basi tumidis apice attenuato - obtusis ; lamina
spatbulato-lanceolata, acuminata.
Polyp. Africanum: Paleae majnsculae, membranaceae, subfuscae, ovatae,
ciHolatae, setae radiis elongatis acuminatis; folia spathulato-lanceolata , fertilia in
apicem soriferum attenuata.
10. Pölypodium Wittdenowii Bory.
Kuhn Fil, Afric. p. 154.
West-Afrika, Camerungebiet , im Gebirge bei Mapunia und Bandu auf Banm-
stftpmen (Buchholz). — Central -Afrika im Lande der Monbuttu an Oelpalmen-
stämmen bei Munsa's Dorf (Schweinfurth 3373).
Baker vereinigt diese west- und centralafrikanische Art mit Polyp, propin-
quum Wall., von welcher sie sich aber nach meinen bisherigen Untersuchungen
durch sehr regelmässige maculae paracostales unterscheidet, während dieselben bei
der indischen Art kaum wahrnehmbar sind. Ein grösseres als das jetzt mir vor-
liegende Material kann erst hierin eine Entscheidung bringen. '
83« Platycerlam Dsv.
1. PUxtycerwm Stemmaria Dsv.
Kuhn Fil. Afric. p. 58.
West-Afrika, an Baumstämmen nicht selten bei Victoria im Gamerungebiet
(Bnohholz). -^ Central -Afrika an Oelpalmenstämmen bei Munsa's Dorf im Mon-
bnttnlande (Schweinfurth 33l7).
54 Botanik von Ost-Afrika.
Bisher nur von der westafrikanischen Küste bekannt, dürfte diese Art, wie das
Vorkommen im Monbnttalande beweist, aueh in Gentral-Afrika weiter verbreitet sein,
als es bisher den Anschein gehabt. In Ost-Afrika und auf den Inseln tritt PL
alcicome an seine Stelle.
2. Platyceriiim alcicome Dsv.
Kuhn Fil. Afric. p. 57.
Ostafrika, Umgegend von Mombas (Exped. Decken, n. 6).
3. Platycerium de^hantotis Scktofth.
Schweinfarth. Bot. Zeitung 1871. p. 361.
Paleae rhizomatis 6 — 8™° longae, lanceolatae, acumlnatae, ferrugineae, late
fusco-carinatae ; folia sterilia decumbentia, ampla, sessilia, 25 — SO*^'^ longa, 10^12^
lata, imbricata, suborbicularia s. subreniformia, margine hinc inde sinuata, pilis
stellatis pluriradiatis albidis obtecta, mox glabra, supra papyracea, versus basin
cellnlis spongiose incrassatis instructa; folia fertilia bihatim evoluta, subpetiolata,
28 — 48<^ longa, 18— 20<^"' lata, ereota, juniora subrotundata , denique manifeste
cuneata, apice intemo producta, versus basin pauUatim in petiolum brevem attenuata,
utrinque subintegra, margine petiolo opposito hinc inde. leviter subsinuata, coriacea,
supra pilis . albidis stellatis , pluriradiatis , infra tomento denso ferrugineo e pilis
stellatis pluriradiatis obtecta ; discus sorifer ovoideus s. rotundatus maximam partem
laminae inferioris occupans 6—1 0<^ longus, 8 — 14^ latus, margine undique remotus;
paraphyses stellatae setis pluriradiatis conformes.
Gentral-Afrika, im Niam-Niamlande, Papilibucku am Chor Linducku (Schwein-
furth 3067) und am Chor Diagbe bei Uando's Dorf (Schwein furth 3120); im
Monbuttulande an Oelpalmenstämmen bei Munsa's Dorf (Seh wein furth 3374).
Eine ausgezeichnete Art, welche durch ihre ganze Entwicklung der Wedel sich
von PI. Stemmaria leicht unterscheidet. Schweinfurth hat bei Munsa's Dorf
(cf. Bot. Zeit 1871 p. 361) alle drei Arten (PL alcicome, Stemmaria und elephan-
totis) zusammen wachsend gefunden und von letzteren beiden Pflanzen ganz junge *
lExemplare mitgebracht, die den Unterschied zwischen den beiden letzteren recht
deutlich hervortreten lassen. Bei PI. Stemmaria entwickeln sich zuerst 3 bis 4
sterile Wedel, welche denen von PL elephantotis ähnlich sind, alsdann folgen
2 schmal lanzettliche fertile Wedel, welche noch keine Fruchthaufen zeigen; nach
diesen bilden sich wiederum ein Paar neue Wedel, welche bereits tief dichotom
getheilt sind und an den Spitzen eine weitere dichotome Theilung zeigen. Diese
letzteren Wedel, wenn sie ganz ausgewachsen, sind bereits im Stande am Grunde
der Bifnrcation einen Fruchthaufen hervorzubringen.
Bei PL elephantotis entwickeln sich ebenfalls im Anfange 3—4 sterile Wedel,
dann aber folgen gleich die breiten keilförmigen ungetheilten Wedel, die bei dem
3. und 4. Wedel grosse, runde mehr oder minder centrale Fruchthaufen ausbilden.
Diese ganze Entwicklung spricht so sehr fttr die Art dieser neuen von Schwein-
furth entdeckten Pflanze, dass von einer Vereinigung mit PL Stemmaria nicht
mehr eine Rede sein kann. Möglicher Weise gehört hierher auch die von Baker
(Syn. fiL ed. II. p. 425) erwähnte Pflanze, welche von Welwitsch in Angola
gesammelt wurde und sich ebenfalls durch ungetheilte Wedel und einen die ganze
Unterseite der Blattfläche bedeckenden Sorus auszeichnen soll. Unter den von
Schweinfurth gesammelten Exeihplaren befinden sich auch wahre Biesen-
exemphire , wie z. B. ein Wedel bei einer Länge von 57<» und dner Breite von
26^ einen 25<"b langen und ebenso breiten Fruchthaufen auszubilden im Stande war.
in. Gryptdgamae Tascnlares. 55
Die Pflanze würde mit ihren breiten ongetheilten Wedeln unstreitig eine deeoratire
Zierde unserer Gewächshäuser sein.
84. Woodsla R, Br.
1. Woodsia Burgessiana Gerr. msc.
Hook. Bak. Syn. p. 48. Kuhn Fil. Afric. p. 209. Hc. Ken Natal fems p. 2.
Natal (Gerrard 637. Buchanan 6).
Durch die Articulation des Blattstiels zur Gruppe Physematium gehörig.
S5. Nephrolepis Sehott«
1. Nqoihrdlqns iuberosa Presi.
Kuhn Fil. Afric. p. 156.
Bourbon, Salazie (Kersten 105).
yar. undulata Mett
Comoren^ Angas\ja auf dem Vulkan zwischen 600 und 6000 Fuss (Kersten
62. 63). — Central -Afrika, im Niam-Niamlande am Fusse der Baginsefelsen im
Grase an bewässerten Stellen (Schweinfurth 3861. 3872); am Chor rel Renegi in
der Steppe nördlich vom Niam-Niamlande (Schweinfurth s. num.); an Oel-
pafanen bei Munsa's Dorf im Monbuttulande (Schweinfurth 3393).
2. Nephrd&pis hiserrata Schott.
Kuhn Fil. Afric. p. 155.
Central- Afrika, im Lande der Niam-Niam bei Uando's Dorf (Schweinfurth
3078); im Lande der Monbuttu an dicken Baumstämmen bei Nembe's Dorf
(Schweinfurth 3206) und bei Munsa's Dorf an Oelpalmen (Schweinfurth
3372). — Am Kilimandjaro im Dschaggadistrict 5000—7800 Fuss (v. d. Decken
und Kersten 69). — Comoren, Angas\ja, auf Hügeln südlich von Kitanda-M^jini
(Kersten 67. 68}. — Natal (Buchanan 99).
var. glandulosa Kuhn 1. c.
Seschellen (Kersten 64. 65. 66).
8. Nephrölqpis punchdata 2V.
Kuhn FiL Afric. p. 155.
West-Afrika im Camerungebiet bei Victoria häufig (Buchholz); an der Quelle
des Makunga bei Chinchoxo (Soyaux 98).
4. Nephrdlepis abrupta Mett.
Kuhn Fil. Afric. p. 154.
Bourbon, Salazie (Kersten 104).
86. Diilymoehlaeiia Dsv.
1. DidymocMaena tumdata Dsv.
Forma dimidiata Kze.
Natal (Buchanan 82).
Die yyVarietas dimidiata Kze.^' ist höchstens als eine Form der sehr weit ver«
breiteten tropischen Pflanze zu betrachten.
S7. Arthropteris J« Hm.
J. Smith. Historia filicum p. 223.
1. Arthropteris ätbapunctata J. Sm.
Aspidium albopunctatum Bory. Willd. Kuhn Fil. Afric. p. 124.
56 Botanik Yon Ost-Afrika.
Central-Afrika^ im Monbnttnlande auf faulen Baumstämmen im Gallerienwalde
zwischen Bongna's and Isingerria's Dorf (Schweinfurth 3196) and an Oelpalmen-
Stämmen bei Munsas Dorf (Schweinfnrth 3354). — West-Afrika ^ bei Boi\jongo
im Camerang«biet (Bachholz). — Natal (Bnchanan 89).
Die Articalation des Blattstieles ist je nach der Entwicklang des Blattes and
der Grösse der Wedel bald mehr dem Bhizom genähert , bald mehr der Basis der
Blattfiäche. Selbst Wedel ein und desselben Rhizoms sind in dieser Hinsicht
sehr verschieden.
2. Arthrqpteris ramosa Meü,
Mett. in Novara Expedit, p. 213. — Nephrolepis ramosa Moore Kahn Fil.
Afric. p. 156.
West-Afrika, bei Victoria im Gamerangebiet an Stämmen der Elaeis gaineensis
(Bachholz).
38. Oleandra Cav.
1. Okandra articulata Pred.
Kahn Fil. Afric. p. 144.
Central -Afrika, an Oelpalmen stammen bei Mnnsa's Dorf im Monbattalande
(Schweinfnrth 3371). — Natal (Bnchanan 100. 101).
Je nach der mehr oder minder günstigen Lage des Standortes mit kürzeren
oder sehr weit kriechenden Bhizomen versehen.
39. Davallla Sm.
1. BavaUia rejpens Kuhn.
Kahn Fil. Afric. p. 158. — Davallia pedata J. Sm.
Seschellen auf sonnigen Hügeln (Kersten 71).
2. DaväUia dentmUata Mett.
Kuhn Fil Afric. p. 157.
Central-Afrika , Niam-Niamland in einer Schlacht am Fasse der Baginsefelsen
(Schweinfnrth 3865); im Lande der Monbatta bei Mansa's Dorf (Schwein-
fnrth s.nnm.). — Seschellen aaf Hügeln (Kersten 70). — Natal (Bnchanan 11.12).
Ob Davallia nitidula Kze. vom Caplande hierher gehört, bedarf einer genaneren
Untersachang, znmal da die von Schweinfnrth gesammelten Exemplare darauf
hindeuten, dass zu diesem Formenkreise anch Davallia Vogelii Hook, za ziehen
sei, wie dies schon von Baker geschehen ist. Die von Kunze und Mettenius
angegebenen Merkmale für D. nitidula schwinden immer mehr, je mehr Material
ich aus bisher unbekannten Gegenden von Afrika zu sehen bekomme, und halte
ich es schliesslich nicht ausser dem Bereich der Möglichkeit liegend, dass auch
Davallia Mauritiana Hook, mit diesem Formenkreise zu vereinigen sein dürfte. .
Ordo in. Cyatheaceae EndL
40, Hemltelia R. Br.
1. Hemitdia capensis B. Br,
Natal (Bnchanan 4).
m. Cryptogamae ▼asculares. 57
»
41. Cyathea Sm.
1. Cjfoihea Dregei Kee,
Natal (Bnchanan 3).
2. Cf^xO^ea Deckenii,
Cyathea spec. Kuhn Fil. Afric. p. 27. 165.
Differt a Gyatheis nunc notis laminäe inferioris paleis 3 — 4"^ longis fnseo-
ferrngineiB ovatis acaminatis Bubintegris et aliis ferragineis dilaceratis , rhachi
Dodnlosa, laciniis nltimis densioribus.
In monte Eilimandjaro regionis Dschagga inter 5500 et 7800 ped. (v. d. Decken
et Kersten no. 72.)
Nach Vergleichnng mit allen übrigen bis jetzt bekannten afrikanischen Cyathoen
und in Anbetracht, dass eine jede Gyatheenspecies im Allgemeinen nur einen sehr
kleinen geographischen Verbreitnngsbezirk besitzt, habe ich nach neuerer Unter-
sachüng dieser Pflanze keinen Anstand genommen, sie fttr eine bisher unbeschriebene
Art zn erklären, trotzdem die Exemplare sehr mangelhaft sind und gar keine Spur
Yon Fmctifioation zeigen.
Ordo IV. Parkeriaceae Hook. Grev.
42. Ceratopteris Brongn.
1. Ceratopteris thalktraides Brongn,
Kuhn Fil. Afric p. 166.
Central' Afrika, am Biriflusse im Lande der Nduggo (Schweinfurth s. num.).
Ordo V. Gleicheniaceae R. Br.
43. Gleichenia Sm.
1. Gleichenia dichotoma Hook.
Kuhn Fil. Afric. p. 167.
Seschellen, auf Hügeln (Kersten 73. 74). — West-Afrika, Camaroons am
Flnssufer ziemlich häufig (Buchholz).
Auffällig ist, dass von dieser sonst so sehr verbreiteten tropischen Pflanze weder
aas dem centralen, noch aus dem östlichen continentalen Afrika irgend ein sicherer
Standort bis jetzt bekannt geworden ist.
2. Gleichenia polffpodioides Sm.
Nata^ (Buchanan 1).
3. Gleidienia umbracui^era Moore.
Natal (Buchanan 2).
Ordo VI. Schizaeaceae Mart.
44. Lygodinm Sw.
1. Lygodium Snuthianum Pr.
Presl. Tent. suppl. 112. Kuhn Fil. Afric. p. 169. — Lygodium pinnatifidum
Hook. Bak. Syn. fil. 438 partim.
West-Afrika, Camaroons an Flussufern (Buchholz).
/
58 Botanik ?on Ost-AMka.
Lygodinm Smithiannm wird von Baker in der Synopsis filicom mit L. pinnar
tifidam Sw. and L. salicifolinm Presl vereinigt, unterscheidet sich jedoch sofort
durch den Hangel irgend welcher Articulation der Fiederchen letzter Ordnung. Es
ist dies überhaupt ein Merkmal , welches zur Unterscheidung habituell fthnlioher
Arten dieser Gattung vortrefflich zu verwenden ist
2. Lygodmn Kerstemi Kuhn.
Kuhn Fil. Afric. p. 28. 169 (Jan. 1868) Hook. Bak. Syn. fil. ed. IL p. 525.
L. subalatum Bojer in Kuhn Fil. Afric. p. 170. Hook. Baker Syn. fil. ed. I.
p. 438 (April 1868).
Madagascaria (Bojer). — Ins. Nossi-Be (E er steh 75. Boivin 1956). — Ins.
Johanna (Kirk. Hildebrandt 1795). — Prope Mombas (Exped. Deckenian. 76).
Tab. II. Fig. 1. 1*^ junge in der Entwickelung begriffene Pflanze. Fig. 2. 2*^
fmctificirende Wedeltheile.
Die Abbildung zeigt , dass unsere ostafrikanische Pflanze in sofern mit dem
westafrikanischen L. Smithianum übereinstimmt , als es keine Articulation der
fiederchen besitzt, sondern dieselben sind vielmehr durch einen mehr oder minder
breiten Flügel fest mit der Rhachis verbunden. Was die Priorität zwischen
L. Kerstenii und subulatum Bojer anlangt, so war die Diagnose von L. Kerstenii
schon lange gedruckt, als ich beim Fortschreiten der Publication der Filices
africanae in Hettenius schriftlichem Nachlass L. subulatum mit einer Diagnose
vorfand, die mir indessen in ^manchen Punkten derartige Abweichungen von meiner
Pflanze zu besitzen schien, dass ich es damals nicht für geboten erachtete, beide
Pflanzen mit einander zu identificiren , vielmehr in L. subulatum eine andere neue
Art vermuthete und demgemäss L. subulatum auch als eine eigene Species (L c. 170)
auffllhrte. Als ich dann später Exemplare von Bojer und Kirk zu untersuchen
Grelegenheit hatte, stellte sich die Uebereinstimmung sofort heraus. Da nun der
Name von Bojer nur ein Hanuscriptname war und der lOte Fascikel von der
Synopsis filicum von Hook er und Baker (cf. ed. I. p. 482) erst einige Monate
später erschienen ist als die Filices africanae, so behält L. Kerstenii die Priorität
45. Aneimia 8w.
1. Aiminia Dregeana Este.
Hook. Bak. Syn. fil. p. 431. Mc. Ken Natal ferns p. 25.
Natal (Buch an an 185).
46. HobriA Sw.
1. Molhria caffrarum Dsv. •
Hook. Bak. Syn. fil. p. 436. Mc. Ken Natal ferns p. 25.
Natal (Bu Chan an 136).
Ordo Vn. Osmundaceae Mart,
47. Todea Wind.
1. Todea harlara Moore,
Kuhn Fil. Afric. p. 172. Mc. Ken Natal ferns p. 25.
Natal (Buch an an 134).
in. "ÜrypCogamae vasculares. 59
Da von verschiedenen Autoren unsere afrikanische Pflanze mit der neuhoUän-
diseben zu einer Art vereinigt wird, so benutze ich hier die Gelegenheit, um auf
die Unterschiede beider Pflanzen aufmerksam zu machen.
T. barbara: Folia stricta; segmenta basi non constricto-articulata.
T. rivularis Sieb.: Folia curvata; segmenta basi constricto-articalata.
Diese Articulation der Segmente ist ein so untrügliches Merkmal, dass ich bei
Untersuchung einer sehr grossen Anzahl von Capenser Pflanzen von den verschie-
denartigsten Standorten bei keiner Pflanze die geringste Andeutung einer solchen
Gliederung bemerkt habe. In neuerer Zeit ist die Pflanze vom Cap unter den
Namen T. Vroomii Hort. Belg. oder T. affinis Hort. J. Veitch in den Handel
gekommen und zeichnet sich in der Entwicklung der jungen Wedel durch eine
viel zartere und weichere Consistenz der Blattfläche aus, während bei T. rivularis,
die in unseren Gärten so allgemein verbreitet ist, die Wedel gleich anfangs eine
harte pergamentartige Textur zeigen.
48. Oimiuuh L«
1. (himmia regäUs L.
Kuhn FU. Afric. p. 173.
var. capensis Milde Monogr. Osmund. p. 65.
Natal (Buchanan 132. 133).
Die von Buchanan gesammelten Exemplare stimmen genau überein mit den
Pflanzen von Droge (/^.a und /^.b), Gueinzius, Eckion und Zeyher (4/7. 11),
welche Milde zu seiner varietas „capensis^' rechnet,
var. Plumieri Milde.
Milde Monogr. Osmund. p. 62.
Forma abyssinica, foliis fertilibus et sterilibus separatis.
Abyssinien, an Bachufem im Gebüsch bei Gaffat 8100 Fnss bisher nur gefunden
(Schimper 1414).
„Eine höchst interessante Pflanze'^, wie Schimper dazu bemerkt, und in der
That ist die Trennung der sterilen und fertilen Wedel bei der abyssinischen Pflanze
im höchsten Grade merkwürdig und erinnert dadurch an die var. japonica, bei der
stets die Fruchtwedel von dem sterilen Laube getrennt erscheinen. Den unfrucht-
baren Wedeln nach stimmt die Pflanze von Schimper genau ttberein mit Exem-
plaren von Szovits aus Mingrelien, welche Milde seiner Zeit als var. Plumieri
ß latifolia beschrieben hat (cf. Monogr. Osmund. p. 63). Ich hatte früher Osm.
japonica in Folge der getrennten Ausbildung der Wedel immer für eine besondere
Art gehalten, nachdem mir aber vor einiger Zeit schon mein Freund Baker mit-
getbeilt, dass einige aus Süd-Afrika stammende Pflanzen mit ganz getrennten Wedeln
ihm Yorgekommen seien, wurde ich hinsichtlich des Artrechtes der Osm. japonica
schon bedenklich. Die von Schimper gesammelten Pflanzen zerstlJrten nun
voUends meine an sich noch schwachen Beweise für die Eigenartigkeit der Osm.
japonica, so dass ich jetzt vielmehr annehme, dass Osmunda regalis unter geeig-
neten klimatischen Bedingungen in derselben Weise die Wedel getrennt auszubilden
vermag wie Osm. cinnamomea.
gO Botanik von Ost-Afr&a.
Farn. IL Marattiaceae Klf.
49. Haimttia Sdl
1. 'M.a/rcü&ok fraxinea Sm.
Kuhn Pil. Afric. p. 174.
BonrboD, Hellbourg (Eersten 106).
2. MaratHa scHiciföUa Schrad.
Natal (Bnchanan 137).
Wenn ich mich mit den meisten Pteridologen in Uebereinstimmnng befinde,
dass die Bftmmtlichen von de Vriese aufgestellten Arten der Gattung Angiöpteris
nichts weiter sind als klimatische Formen ein und derselben Art, so kann ich mich
in Bezug auf die Gattung Marattia noch nicht zu dieser Ansicht bekennen, da die
aus den verschiedenen Erdtheilen herstammenden Pflanzen derartige Merkmale
besitzen, dass man sie mit Leichtigkeit unterscheiden kann, wie z. B. die süd-
afrikanischen Wedel einen Habitus und Merkmale zeigen, wie sie mir bis jetzt von
' keiner anderen Lokalität wieder vorgekommen sind. Ich halte aus diesen Gründen
an dem Artrecht der M. salicifolia noch fest. (Gfn Luerssen Fil. Graeffeanae
p. 260 ff.)
Farn. IIL Lycopodiaceae Sw.
50. Lyoopodinm L«
1. Ljfcopodium Saiururus Lam,
Kuhn FiL Afric. p. 186.
Bourbon (Eersten 77).
2. Ljfcapodium gnidioides L.
Kuhn Fil. Afric. p. 184.
Bourbon, Salazie (K ersten 108).
3. Lyccpoöium robfUiStum Klobssch.
Linnaea 18. p. 518. Spring Monogr. U. p. 29.
West-Afrika, Abo, an Baumstämmen (Buch holz).
Bisher nur aus Gniana bekannt
4. Lycopodiufn cemuum L.
Seschellen (PervilH 17. Kersten 79). — Bei Hickory Town im Camerun-
gebiet (Buch holz). — Feachter Hochwald bei Insono an der Loangokttste
(Soyaux.69).
5. Lycqpodmm Mchiatmn Bary.
Kuhn FiL Afric. p. 186.
Bourbon, Salazie (Kersten 109).
• 6. Lyccpodium clavatum L.
Comoren, Angas^a auf dem Vulkan zwischen 3600 und 6000 Fuss (Kersten 78),
— Bourbon zwischen Gaveme des Musards und Gap Anglais (Kersten 107).
in. Cryptogjunae tasciil red. g]^
<
Cohors IL Phyllosporangieae.
Farn. IV. Ophioglossaceae R. Br.
51. Ophloj^lossnm L.
1. Oj^iAo^io^siwm fibrosum Schum,
Kuhn Fil. Afric. p. 176.
Central -Afrika, im Lande der Djnr bei der Seriba Ghattajs (Schweinfurth
s. nnm.).
Der nördlichste bis jetzt bekannte Standort.
2. Ophioghssum reHadatum L.
Central -Afrika, im Niam-Njamlande am Fnsse der Baginsefelsen (Schwein-
furth 3807). — Natal (Buchanan 139). .
3. Ophioghssum capense ScMdl.
Kuhn Fü. Afric. p. 176.
Natal (Buchanan 138).
Sectio II. Heterosporeae.
Cohors I. Trichosporangieae.
Farn. V. Salviniaceae BarÜ.
52. Azolla Lam.
1. AßclUa pinnata B. Br.
Kuhn Fil. Afric. p. 202.
Loangokttste, im fliessenden Wasser des Baches Makunga oder Tonde bei
Chinchoxo (Soyaux 149).
2. Ajsoßa nüotica Dcne.
Kuhn Fil. Afric. p. 202.
Bahrd-Abiad, an der Sobatmttndung (Schweinfurth 996. 1012. 1135).
Cohors IL Caulosporangieae.
Farn. VI. Selaginellaceae Mett.
53. Selaglnella P. Beaa?.
1. Sdagin^a imbricata Spring
Kuhn FU. Afric. p. 190.
Ost-Afrika, im Lande der Habäb (Hildebrandt 323). — Somalikttste im
Ahlgebirge (Hildebrandt 879).
2. Sdagmetta sca/ndens Spring
Kuhn Fil. Afric. p. 192.
West- Afrika, im Walde oft mannshoch bei Aburi im Camerungebiet (Buch holz).
3. SdagineUa fissidenhides Spring
Kuhn Fil. Afric. p. 190.
Seschellen (Kersten 80. PervilU 76 auf der Insel Mähe).
Auch von Madagascar und Bourbon bekannt
4. SdagineUa Kraussiana A. Br.
Kuhn Fil. Afric. p. 190.
In monte Kilimandjaro (v. d. Decken et Kersten 81).
Diese Art dürfte jedenfalls in Afrika noch weiter verbreitet seiUi da dieselbe
bis jetet vom Camerungebiet, Natal und Kilimandjaro bekannt ist.
62
fiotmik Ton Ost-Afiribu
1. Terglelchende IJebersIdit der Ms Jetzt von den Inseln Haniitias, Bonrbon
nnd Hadagasear bekannt i^ewordenen GeflUskryptogamen.
Mauritius.
*Trichom&Des Barklyannm Bak.
cuspidatiim W.
1»
n
digitatam Sw.
»1
»1
stylosnm Poir.
tamarisciforme Jacq.
panriflonun Poir.
trinerre Bak.
bipnnctatnini Poir.
melanotrichum Schldl.
borbonicüm Bosch.
Hymenophylliim ftunarioidesWilld.
n
11
1»
»1
Sibthoipioides Mett
inaeqnale Ds?.
tenelllun Jacq.
diiatom Sm.
Boatoni Bak.
»1
hygrometriciun Dsy.
Undgaya ensifoliaSv.
»1
11
chinensis Mett
acatifolia Dsy.
Hypolepis spanisora Kuhn.
Microlepila Spelnncae Hoore.
Dennstaedtia anthriscifolia Moore.
Histiopteris indsa Sm.
Lonchitis hirsata Bory.
Trichomanes parnünm Poir.
cuspidatain W.
11
11
11
11
11
11
11
<i
digitatom Sw.
obscunun Bl. ß,
stylosnm Poir.
tamarisciforme Jacq.
parnflomm Poir.
ericoides Hdw.
radicans Sw. ß.
bipünctatnm Poir.
melanotrichom Schldl.
borbonicnm Bosch.
HymenophyllnmSibthorpioid. Mett.
inaeqnale Bsr.
tenellnm Jacq.
ciUatnm Sm. ß.
II
11
II
11
capiliare Dsy.
hygrometricnm Dsy.
peltatnm Dsy.
Lindsaya cnltrata Sw.
y, repens Eze.
II
II
cnneata Willd..
ensifolia Sw.
chinensis Mett
fermginea Enhn.
acatifolia Dsy.
Hypolepis punctata Mett.
„ sparsisora Knhn.
Microlepia Spelnncae Moore.
11
II
II
Dennstaedtia anthriscifolia Moore.
Histiopteris incL» Sm.
Lonchitis glabra Bory.
,, hirsota Bory.
nadagaMar.
Trichomanes paryolom Poir.
cuspidatnm W.
reptans Mett ß.
11
11
11
11
Boirini Bosch,
obscoram Bl. ß.
stylosnm Poir.
tamarisciforme Jacq.
parviflomm Poir.
11
»1
radicans Sv. ß.
biponctatom Poir.
Hymenophyllnm polyanthos Sw.
Sibthorpioid.Mett
Inaeqnale Dsy.
teneilom Jacq.
ciliatnm Sm. ß.
11
11
»»
11
11
11
PoolU Bak.
hygrometricnm Dsy.
„ Tonbridgense Sm.
Gymnogr. leptophylla Dsy.
Lindsaya cnltrata Sv.
repens Kze.
Gondotiana Mett
Madagascariensis Bak.
cnneata Willd.
ensifolia Sr.
flabellifolia (Bak.)
chinensis Mett
fermginea Kahn.
11
1«
11
11
11
11
11
Hypolepis sparsisoni Kahn.
Microlepia Spelnncae Moore.
* ,, calobodon Mett.
* ,, Henriettae (Bak.)
* „ hypolepidoides (Bak.)
Dennstaedtia anthriscifolia Moore.
HistiopteilB incisa Sm.
Lonchitis hirsata Bory.
„ natalensis Hook.
* 1. polypös Bak.
* bezeichnet eine für die Insel endemische Art.
Manrittis. *
Pteiidiain iqTülinnm Kühn.
Adiiatom reniforme L« ß,
r, caudatum L.
„ confine F^
rhizophornm Sv.
f%
n
GapiUus YenenB L.
n
«
hispidnlum Sw.
crenatam Poir.
PteiideOa adiantoides Knhn.
%n
»»
»»
dura Mett
ang^nkwa ICett
fiiidia Meti
OcbropteriB pallens J.. Sm.
Actiniopteiis dicbotoma Mett
DoryopteodtB concolor Kuhn.
„ pedatoides (Dar.)
„ pllosa (Lam.)
Pteiis longifc^a L.
cietica L.
^ bianxita L.
^ argnta Ait /?
^ scabia Bory.
voodwaidioidas Wind.
Ckxjwodixm anxeiun Mett
„ pnnctatnm Mett
Polybotrya tenuifolia Kulm.
Lonaxiopsis pelttciDa Mett
• ^ Taiiabüis F6e.
Acmtichvm Anbertü Ds?.
„ spatimlatiim Bory.
M hylnidiiBi Bory.
nt. Gryptogamae yascolares.
BoMTbon.
Pteiidinm aquilinom Kuhn«
Adiantom renifonae L. ß.
caudatam L.
confine F6e.
rMzophonun Sir.
>»
1»
Gaplllns Yeneiis L.
emaiginatom Bory.
fiimarioides WiUd.
hispidnlnm Sir.
„ crenatom Poir.
Pteridella hastata Mett
adiantoides Kulm.
•«
>»
n
»»
t>
w
»I
>»
dnra Mett
angolosa Mett
viridis Mett
Cheilanthes farinosa Klf.
*Ochropteri8 pallens J. Sm.
Geropteris aigentea Eohn.
Actiniopteiis dichotoma Mett
Doryopteris concolor Enhn.
pedatoides (Dsr.)
pilosa (Lam.)
Pteris longifolia L.
cretica L.
n
»»
n
bianrita L.
arg^ta Ait ß
scabra Bory.
GroesQS Bory.
*♦
Mettenü Kahn.
voodwardioides Willd.
tripartita Sw.
Chrysodium anreun Mett
pnnctatnm Mett
bipinnatlfidnm Mett
»»
I»
n
Lomariopsis pollicina Mett
Acrostichnm Anbertii Der.
„ ^»athnlatnm Bory.
„ hybridnm Bory.
63
Madasatoar.
Pteridinm aquiJinnm Knhn.
Adiantom candatom L.
„ confine F6e.
rhizophornm Sw.
Innnlatnm Bnim.
GapiUnB Yeneris L.
♦1
»»
M
higpidokm Sw.
„ crenatnm Poir.
Pteridella hastata Mett
adiantoides Knhn.
pectinifoimis Mett
dnra Mett
angnlosa Mett
inrolnta Mett ß.
viridis Mett
qnadripinnata Mett
n
»»
11
1»
n
11
*Gheilanthe8 madagascariensisBak.
*Notholaena Streetiae Bak.
Ochropteris pallens J. Sm.
Geropteris argentea Knhn.
Gonlogiamme javanica Föe.
Doryopteris concolor Kuhn.
„ pedatoides (Dsv.)
Pteris longiMa L.
„ cretica L.
,, macxodon Bak.
„ bianrita L.
ff
11
11
11
11
11
11
11
11
scabra Bory.
lanceaefoÜa Ag.
laorea Dsv.
heterodita Dsv.
Mettenü Knhn.
ramotifolia Bak.
madagascarica Ag.
platyodon Bak.
triphylla Sir.
11
tripartita Sw.
Ghrysodinm anrenm Mett
„ ponctatom Mett
Polybotrya tennifolia Knhn.
Lomariopsis poUidna Mett
Acrostichnm Aaberiii Dsv.
spathnlatnm Bory.
hybridnm Bory,
schizdepis Bak.
M
11
64
Iktulk Ton OM-AMa.
Manritius.
Bourbon.
Acrosttohnm falcatum F^.
AcroeÜchnm ÜBdcatam F6e.
a
didynamum F6e.
»»
glabrescens Kulm.
»t
glabrescens Eahn.
»»
splendens Bory.
*
stipitatnm Bory.
•
*
Bichardi Bory.
ti
Sieben HL Gre?.
n
Sieben Hk. Grer.
it
tomentoram Borjf.
n
tomentosnm Bory.
»»
viscosnm Sir.
1»
nscosnm Sw.
Blecbnun polypodioides Kuhn.
Blechntun polypodioides Kuhn.
1»
tabulare Kuhn.
»1
' tabolare Kuhn.
MoDognmme gramuiea Schi.
Monogramme graminea Scbk.
VittarU nwtenefolüt Bory.
Yittaria zosteraefolia Bory.
■
»>
isoötifolia Bory.
1»
plantaginea Bory.
i
n
scolopendrina Mett
Antrophytim Boryaonm Elf.
Antrophynm Boryanum Elf.
»1
immersum Mett
*i
immersnm Mett.
»1
obtusnm Elf.
ÄBpleniuii Ni4p8- L.
Asplennm Nidus L.
»»
longisnmun BL
1»
lineatam Sv.
11
lineatam Sw.
n
polchram Thooars.
♦»
stolonifenim Bory.
»1
stoloniferam Bory.
. "
lunnlatam Sw.
»»
erectam Bory.
»»
gemmifenim Schrad.
»»
anisophyllnm Eze.
»1
nitens Sw.
»»
nitens Sw.
ti
pellncidum Lam.
«
pe&ocidnm Lam.
«
maciophyUnm Sw.
11
macrophyUmn Sw.
>»
dareaefoünm Bory.
11
dareaefolium Bory.
♦»
protensnm Schrad.
•
«1
resectom Sm.
11
resectum Sm.
1»
praemoiaam Sw.
11
praemorsnm Sw.
»»
Sandersoni Hook.
11
Sandersoni Hook.
1
»
11
atiiitnm Sw.
«»
bipartitum Bory.
1»
bipartitom Bory.
-
-
Mailaoaseir.
Acrostichnm splendens Bory.
«•
latifolinm Sw.
nifidnlam Willd.
tomentosnm Bory.
sqnamosn^ Sw. ß,
nscosnm Sw.
Blechnnm polypodioides Eohn.
tabnlare Enhn.
anstrale L.
„ ponctnlatum Sw.
*Lomaria biformu Baker,
pnbescens Baker,
procera Spreng.
11
11
11
11
11
11
1»
11
Yittaria isoeüfolia Bory.
11
plantaginea Bory.
11
scolopendrina Mett
Antrophynm Boryannm Elf.
11
obtusnm Elf.
Asplennm Nidns L.
11
oligophyUnm Elf.
11
lunnlatum Sw.
11
gemmifemm Schrad
1»
Poolü Bak.
11
anisophyUnm Eze.
•
11
• pellocidnm Lam.
»1
macrophyllnm Sw.
11
protensum Schrad.
11
Güpinae Baker.
11
resectum Sm.
11
laetnm Sw.
11
candatom Forst
11
praemorsnm Sw.
11
Sandersoni Hook.
*
Meilen Mett
11
Mannü Hook.
*
11
pygmaenm Hook.
11
Dregeanum Eze.
1»
anritnm Sw.
♦1
bipartitom Bory.
11
Trichomanes L.
Mauritius.
Asplemun rotacfolimn Mett
nnpaniin Pr.
Fabianum Hombr. Jacq.
., cuneatum Lam.
sÜTaticuin Mett.
arborescens Mett.
proliferum Lam.
Cystopteris firagilis Bernh.
Hypodematiam crenatom Kuhn.
Aspidium stri^osom Willd.
., tomentosnm Kuhn.
cnnituin Wall.
oppositum Klf.
•t
t^
Besyauzü Mett.
molle Sv.
elatam Bojer.
unitum Mett.
tnmcatum Gaud.
cucoUatum Bl.
ArbnscuU Bsr.
lannginosum Willd.
oligodontoD Dsf.
ammifolium Dsv,
coriacenm Sv.
HL Cryptogamae rascHlaroB.
BourlKMi.
Asplenum Adiantom nigrum L.
,, rataefolinm Mett
M vinparam Pr.
., Fabianum Hombr. Jacq.
., cuneatum Lam.
65
n
arborescens Mett
proliferum Lam.
Athyrium scandicinum Ft>e.
Lozoscaphe thecifemm Moore.
Cystopteris fragilis Bemh.
Hypodematium crenatum Kuhn.
Aspidium strigosum Willd.
tomentosum Kuhn,
heteropterum Mett
crinitum Wall.
»1
»«
11
11
1»
oppositum Klf.
Procorum Boj.
molle Sw.
,, unitum Mett
truncatum Gäud.
1«
11
cucullatnm Bl.
11
Arbu^cula Ds?.
pteroides S?r.
11
«1
'1
Pica DsY.
▼. d. Decken, KeUen III. 3, Botenik.
11
Boryanum Willd.
filiz. Sv.umbilicatumMett.
oligodonton Ds?.
aquilinoides Mett.
prolizum Willd.
ammifolium Dsr.
coriaceum Sw.
sqnamisetum Kuhn.
Hadagasour.
Asplenum nviparum Presl.
affine Sw.
herpetopteris Bak.
silyaticum Mett
arborescens Mett
brenpes Bak.
madagascariense Bak.
Sechellarum Bak.
* proliferum Lam.
Athyrium scandicinum F^e.
nigripes (Bl).
Loxoscaphe thecifemm Moore.
! Aspidium strigosum Willd.
I ,, tomentosum Kuhn.
heteropterum Mett.
crinitum Wall.
anateinophlebium (Bak.)
Sewellü (Bak.)
oppositum Klf.
longicuspe (Bak.)
*
11
11
11
*
*
11
11
11
11
11
11
11
1*
11
11
11
11
11
11
11
«1
«1
Pica Dsv.
'1
distans Kuhn.
BesTauzii Mett.
molle Sw.
elatum Bojer.
trichophlebium (Bak.)
unitum Mett
truncatum Gaud.
subcrenulatnm (Bak.)
cucullatum Bl.
parallelum (Bak.)
fibrillosum (Bak.)
costulare (Bak.)
catopteron Kze.
Boinni (Bak).
mascarenense (Bak.)
filix. Sw. ß. elongatum Hook,
oligodonton Ds7.
ammifolium Ds?.
coriaceum Sw.
caryotideum Wall,
squamjsetum Kuhn,
fratemum Mett.
speciosnm Mett.
Pica Dsv.
cuudunatum Wall.
66
Maiiritkis.
Botanik von Ost-Airika.
Bourbon.
Phegopteiis tomeutosa Mett
prolifera Kuhn,
cmciata Mett
bivestita Mett
cyatheaefolia Mett.
triphylla Kuhn.
»»
»»
1*
»'
Taenitis angustifolia RBr.
Polypodinm serrolatam Mett.
„ Beanmontii Leperv.
« moniliforme Lag. ß.
obtosum Kuhn.
Sechellaram Bak.
asplenifolioin L. ß.
argyiatom Bory.
mnltifidiim Bory.
parvnlam Bory.
iycopodioides L
Loxogramme Mett.
lanceolatnm L.
Simplex Sw.
«»
punctatnm Sw.
Phymatodes L.
gpissum Bory.
„ Willdenowii Bory.
Uymenolepis spicata Pr.
Platycerinm alcicorne Dsv.
Nephrolepis abrnpta Mett.
tuberosa Pr.
biserrata Schott.
Arthropteris albopanctata Sm.
Oleandra articulata Pr.
Darallia repens Kuhn.
* .. Mauritiana Hook.
Phegopteiis biformis Mett
tomentosa Mett.
prolifera Kahn
cmciata Mett.
triphylüa Kahn.
Taenitis miciophylla Mett
Polypodiam serrolatam Mett
,, Beaomontii Leperr.
* ,, pygmaeom Bach.
,, moniliforme Lag. ß.
asplenifoliam L. ß.
argyratam Bory.
moltifidam Bory.
parvalam Bory.
»1
Iycopodioides L.
Loxogramme Mett.
lanceolatnm L.
Simplex Sw.
•»
n
Phymatodes L.
spissam Bory.
,, Willdenowii Bory.
Hymenolepis spicata Pr.
Platycerinm alcicorne Ds?.
Nephrolepis abrupta Mett.
taberosa Pr.
biserrata Schott.
I
Arthropteris albopuuctata Sm.
Oleandra articnlata Pr.
Bavallia repens Kahn.
Mailagasoar.
*Aspidiam pleiotomam (Bak.)
Phogopteris biformis Mett
tomentosa Mett.
I 4e
»»
11
triphylla Kahn,
fr^ilis (Bak.)
Polypodiam serrolatam Mett.
11
moniliforme Lag. ß
*
synsorom Bak.
Boivini Mett.
Poolü Bak.
torolosam Bak.
«
11
•1
perladens Bak.
deltodon Bak.
Gilpinae Bak.
sobpinnatam Bak.
devolotom Bak.
Iycopodioides L.
Loxogramme Mett.
lanceolatnm L.
lineare Thbg.
bnllatam Bak.
normale Bon. ß,
pnnctatom Sw.
Melleri Bak.
Phymatodes L.
* ,, liäsum Bak.
„ Willdenowii Bory
Hymenolepis spicata Pr.
Platycerinm alcicorne Ds?.
* ,, madagascariense Bak.
Nephrolepis abrapta Mett
,, taberosa Pr.
biserrata Schott.
Didymochlaena lunnlata Ds?.
Arthropteris albopanctata Sm.
Oleandra articnlata Pr.
Bavallia denticulata Mett. ß,
*Alsophila bnUata Bak.
* Tcstita Bak.
♦I
MaiiritHis.
Gyathea cuulicokta WiUd.
*. ezcelsa Sw.
Gleichenia flagellaiis Spr.
dichotoms Hook.
1«
Schizftea dichotoma Sm.
Mofaiia caffiroram Dsr.
Osmumia regalis L.
Angiopteris eyecta Hoffm.
Maiattia fraxinea Sm.
Equisetiim ramosissiiniim Desf.
Lycopodium Sauninis Lam.
TeTticillatom L.
y, epiceaefolmm Dd?.
ulicifolium Vent.
«*
gnidioides L.
Phleg^naria L.
obtQsifoliaxn Sw.
cerninun L.
M
caroliniaDum L.
ckFatum L.
Psüotiun nodnm Griseb.
Ophiogplossiuii iancifolium Pr.
OTatum Bory.
reticulatum L.
pendulam L.
creniüata Ds?.
difiVisa Lepr.
*Se]a^iiieUa BarUyae Bak.
M obtasa Spr.
ttl. Gr3rptogamae vasculareB.
Bourbon.
Gyathea canalicnlata Willd.
,, ezcelsa Sw.
* ,, glanca Bory.
Geratopteris thalictroides Brong.
*GIeichema Boryi Kze.
flagellaris Spr.
M dichotoma Hook.
Lygodium lanceolatom Dsr.
Scfaizaea dichotoma Sm.
Mohria caffrorum Dav.
Osmonda regalis L.
Angiopteris e^ecta Hofim.
Marattia fraxinea Sm.
Eqnisetam ramosissimiim Desf.
Lycopodimn Sanrams Lam.
Ferticillatam L.
epiceaefollam Ds7.
nlicifoliam Vent.
1»
gnidioides L.
Phlegmaria L.
obtnsifolium Sv.
ophioglossoides Lam.
cemnam L.
trichiatam Bory.
caroliniannm L.
davatnm L.
Psilotum nndam Griseb.
Ophiog^ossum lancifoliam Pr.
o?atam Bory.
,, reticulatum L.
I ,, pendulam L.
palmatum L.
Marsilia crenulata Dsv.
Selaginella obtusa Spr.
' „ fissidentoides Spr^
67
Mailaiasoar.
*HemiteIia Melleri Bak.
Gyathea canaliculata Willd.
* ,. discolor Bak.
* M quadrata Bak.
* t, appendiculata Bak.
Dregei Kze.
* „ Goudotü Kze.
M decrescens Mett.
marattioides Willd.
Geratopteris thalictroides Brong.
Gleichcnia flagellaris Spr.
dichotoma Hook.
Lygodium lanceolatum Dsy.
„ Kerstenii Kuhn.
Schizaea dichotoma Sm.
digitata Sw.
fistulosa LabiU.
Mohria caffrorum Dsv.
Osmunda regalis L.
Angiopteris e?ecta Hoffm.
Marattia fraxinea Sm.
„ Boivini Mett.
Equisetum ramosissimnm Desf.
Lycopodium epiceaefolium Dsv.
ulicifolium Vent.
proliferum BI.
* pecten Bak.
dichotomum Sw,
gnidioides L.
Phlegmaria L.
^»
»t
»1
cemuum L.
iy
1^
carolinianum L.
claratum L.
complanatum L.
Psilotum nudum Griseb.
,, flaccidnm Wall.
Ophioglossum reticulatum L.
,, pendulum L.
Marsilia diffusa Lepr.
*Sal?inia mollis Mett.
AzoIIa pinnata RBr.
SelaginoUa obtusa Spr.
„ fissiücntoides Spr.
*
68
Botanik ron Ost -Afrika.
Mauritius.
Selag^inella concinna Spr.
seiToIata Spr.
falcata Spr.
membranacea Spr.
deliquescens Spr
tereticaulis Spr.
»^
»1
1»
•«
n
»>
Bourbon.
Selaginella concinna Spr.
., sermlata Spr.
,. falcata Spr.
membranacea Spr.
tereticaulis Spr.
Madagasoar.
Selaginclla concinna Spr.
»♦
brachystachya Spr.
falcata Spr.
membranacea Spr.
tereticanlis Spr.
laevigata Spr.
»»
»»
catapbracta Spr.
cnpressina Spr.
sarculosa Spr.
*
»»
digitata Spr.
nnilateralis Spr.
* ,, Gondotiana Spr.
* ., . LyaUü Spr.
' „ pectinata Spr.
,, snberosa Spr.
r
moUiceps Spr.
Die vorstehende vergleicbende Uebersicht ergiebt, dass von Manritins 175
Gefässkryptogamen, darunter 10 endemische, von Bourbon 210 mit 14 endemischen,
und von Madagascar 262 mit 67 endemischen Arten bis jetzt bekannt sind, wobei
besonders letztere Anzahl auffällig erscheint. Mauritius und Bourbon stimmen in
ihrer Famflora genauer mit einander ttberein als Bourbon mit Madagascar, da sie
einerseits eine ganze Anzahl von Pflanzen aufweisen, welche auf Madagascar bis
]etd nicht nachgewiesen sind, anderseits Typen bereits zeigen, die iUr Indooceanien
charakteristisch sind. Die Farnflora von Madagascar zeigt hingegen eine grosse
Uebereinstimmung mit dem afrikanischen Continent, welche sich noch nm so grösser
herausstellen wird, wenn uns erst einmal die Madagascar gegenüberliegenden Küsten-
striche botanisch genauer erschlossen sein werden.
Wenn Baker in seiner Flora von Mauritius und den Seschellen nur 168 GefÜss-
kryptogamen für erstere Insel angiebt, so beruht die Differenz dieser 7 Arten lediglich
in der verschiedenen Auffassung der Speciesgränze. Schliesslich bemerke ich noch,
dass ich die „Bevised list of the Fems of Natal by Bet\ John Buchanan nicht bei
dieser Arbeit benutzt habe, da mir diese Abhandlung vom Verfasser erst zuging,
als schon die beiden ersten Bogen dieser Arbeit gedruckt waren.
Z. Uebersicht der GefBsskryptogamen der Seschellen.*)
Trichomanes cnspidatam WiUd.
— erosnm Wüld.
obscnrum Bl. ß.
HymenophyUam ciliatum Sw.
- polyanthos Sw.
— hygrometricam Dar.
Lindsaya Kirkii Hook.
— ensifolia Sw.
— chinensis Mett.
Microlepia Spelancae Moore.
Histiopteris incisa J. Sm.
Lonchitis liirsata Bory.
Adiantnm candatum L.
— rhizophorum Sw.
Pteridella Doniana Mett.
— Tiridis Mett.
Actiniopteris dichotoma Mett.
Ptcris Bark%ae Hook.
— bianrita L.
— atrovirens WiUd.
— tripartita Sw.
Chrysodium anrenm Mett.
— bipinnatifidnm Mett.
Polybotrya tenoifolia Kahn.
'> Unter Benntznng von BnJrer. ßora of Mmiriims and the SeycheUes.
J
in. Cryptogamac vasculares.
69
Lomariopsis Perfillci Mott.
Acrostichuin spathnlatom Bory.
— simplez Sw.
— confonne Sw.
— viscosnm Sw.
— Sieben Hook. Gre?.
— latifoliam Sw.
Monogramme gpramiaea Schk.
Vittaria lineata Sw.
— eloDgata Sw.
— scolopendiina Mett.
Antrophyom immersam Mett.
— letiönlatam Mett.
Asplenum Nidas L.
— lunulatnm Sw.
— bnlbifernm Forst
— tenenun Forst
— resectnm Sm.
— pellucidam Lam.
— candatam Forst
— cuDeatum Lam.
— Sechellaram Bak.
Adpidiam strigosum Willd.
— molle Sw. ß.
— cucnllatum Bl
— Horaei (Bak.)
— Wardii (Bak.)
— coriaceum Sw.
— pleiotomum (Bak.)
Polypodium Pemllei Mett
— serrolatum Mett.
— asplenifolium jL. ß.
— Sechellanim Bak.
— albobnmneum Bak.
— pnnctatnm Sw.
— Phymatodes L.
— spissum Bory.
Platyceriam alcicome Ds7.
Hymenolepis spicata Pr.
Nephrolepis tuberosa Pr.
— biserrata Schott
Oleandra articolata Pr.
Davallia Hornei Bak.
— repens Kahn.
— denticnlata Mett ß.
Gyathea Sechellaram Mett.
Gleichenia dichotoma Hook.
Schizaea intermedia Mett.
Angiopteris e^cta Ho£fm.
Lycopodinm squarrosum Forst.
— Phlegmaria L.
— cemnam L.
Psilotam flaccidam Wall.
Ophioglossam paknatnm L.
— pendnlnm L.
Selaginella fissidentoides Spr.
— Sechellamm Bak.
S. Uebersicht der bis jetzt bekannten Gef8sslu7ptog:ameq der Insel Nossi-Be.
Lindsaya ensifolia Sw.
Lonchitis hirsnta Bory.
Adiantom rhizophomm Sw.
— Innulatam Barm.
— Gapillus Veneris L.
Pteridella adiantoides Knhn.
— dura Mett
— viridis Mett
Gheilaiithes Boinni Mett
Doryopteris concolor Kahn
Pteris Mettenü Kahn.
— tiipartita Sw.
Chrysodinm panctatam Mett
Polybotrya tenuifolia Kahn.
Asplenoffl (jautieri Hook.
— bipartitam Bory.
— macrophyllum Sw.
— caneatum Lam.
Aspidinm unitnm Mett.
— fanestum Kze.
— speciosam Mett.
?Diacalpe Madagascariensis F6e.
Polypodium lycopodioid^ L.
— ■ obtasam Knhn.
— Phymatodes L.
Nephrolepis biserrata Schott.
Cyathea canalicalata Willd.
— marattioides Willd.
Lygodiam Boivini Mett
— Kerstenii Kahn.
— lanceolatum Dsv.
Marattia microcarpa Mett
Ophioglossam fibrosnm Scham.
Maisilia difiasa Lepr.
Selaginella Pervillei Spring.
4. Farne der Insel 8t. Marie an der Kflste von Hadagasear.
Tricfaomanes obscoram BI. ß.
— Boivini Bosch.
Ptoris hetorocUto Dar.
AspleauD KidnB L.
Gyathea Boinni Mett.
— decrescens Mett.
— marattioides Willd.
i Marattia Boivini Mett
70
Botanik ?on Ost -Afrika.
5. Die GefBsskryptopiineii der Comoren,
a. Insel Angaslja.
Ptoridium aquilinum Kahn.
Adiantum caudatum L.
— hispldulum Sw.
Pteridella dura Mett.
— viridis Mett.
Ptens biaarita L.
Acrostichnm hybridum Bory.
— splendens Bory.
— viscosum Sw. ß.
Asplenum candatum Forst.
— macrophyllam Sw.
— nitens Sw.
Lonchitis Natalensis Hook.
Adiantum Innnlatnm Bann.
Trichomanes erosum Willd. ß.
— Boivini Bosch.
— obscunim BL
Hymenophyllum ciliatnm Sm.
— famarioides Willd. ß.
Lindsaya Boivini Mett.
— ohinensis Mett.
Adiantum confine F^e.
Pteridella pectiniformis Mett.
— viridis Mett.
Pteris longifoUa L.
— biaarita L.
— heterociita Dsv.
— Mettenii Kuhn.
— maxima Bak.
— tripartita Sw,
Ghrysodiam Boivini Kahn.
Asplenam praemorsnm Sw.
Aspidiam oligodonton Dsv.
— lobatam Sw. ß,
— moUe Sw. ß,
Polypodiam lanceolatam L.
— Loxogramme Mett
— Simplex Sw.
— Phymatodes L.
Nephrolepis toberosa Pr.
— biserrata Schott.
Lycopodiam clavatam L. ß. inflexum Spr.
b. Insel Moheli.
Asplenum arborescens Mett.
Aspidiam cacallatam Bl.'
e. Insel Mayotte.
Yittaria zosteraefolia Bory.
Asplenam bipartitam Bory.
— macrophyllam Sw.
Phegopteris biformis Mett.
— triphylla Kahn.
Aspidiam cacallatam Bl.
— coadanatam Wall. ß.
Polypodiam Willdenowil Bory.
Platyceriam alcicome Dsv.
Nephrolepis tuberosa Pr. ß.
Didymochlaena lonalata Dsv.
Davallia denticaläta Mett. ß.
Alsophila Boivini Mett,
Hemitelia capensis B. Br.
Gleichenia dichotoma Hook.
Lygodiam lanceolatam Dsv.
' Marattia nicrocarpa Mett.
d. Johanna oder Anjuana.*)
1. Trichomanes parvalam Poir.
2. Trichomanes Hildebrandtii. n. «p.
Folia terrae arcte adpressa; petiolas 2 — 3. «»>•
long;as; lamina orbicalaris s. saborbicalaris , inte-
geirima s. irregalariter sabsiuoata, 3 — 4 cm. lata
atqae longa, glaberrima; folia fcrtilia sterilibas
aeqaalia; sori immersi; indasiam infandibnliforme
ore paallalam dilafato, bifido ; receptacolam breve
vix exsertom ; nervi radiatim dispoeiti, marginem non
attingentes, infra pilis radicosis densissime obtectL
Johanna, im schattigen Walde an glatten
Baumstämmen 600 -^ 800 »• Hildebrandt, n . 1 856. —
Eine ganz eigenthiimliche Art, welche sich
an Trichomanes peltatam Bak. genau anschliesst.
jedoch durch die grossen kreismnden Wedd und
durch die tief in die Blactflftche eingeBenkteii
Fruchthaufen sich sofort unterscheidet Die Pflanze
gleicht im sterilen Zustande vollständig gewissen
Lebermoosen.
S. Trichomanes cospidatum Willd. (1854 1856)
4. — erosum Willd. rar. laciniata Mett
(Kirk.)
radicans Sw. var. gigantea Mett (1 793)
obscurum Bl. var. pectinata Mett.
(1793 a)
bipunctatum Poir. (1850 1851)
8. Hymenophyllum Sibthorpioides Mett (1852)
9. / — capillare Dsv. (1848)
5. —
6. —
7. —
*) Unter BerUcknchtiguDg der von J. M. Hüdebrandt auf der Insel im Jahre 1876 genmneliea
Pflanzen Die beigefügten Nummern beziehen sich auf die genannte Sammlung.
m. Cryptogamae yascnlares.
71
JO. Hymenophyllum inaeqaale Dsr. (1849)
11. — ciliatnm Dsv. (Hildebr. s. num.)
12. — peltatom Dsf . (Hildebr. s. num.)
13. Lonchitis natalensis Hook. (1756)
14. Pteridiam iquilinnm Kuhn. (1757)
15. 3IicrolepiA Speluncae Moore. (1781)
16. Adiutum lonulatum Burm. (1750)
17. — confine F6e (1752)
IS. — caudatum L. (Peters)
19. — Capillus Veneris L. (1751)
20. — hispidulum Sw. (1749)
21. Pteridella riridis Mett. (1755)
22. Pteiis longifolia L. (1759)
23. — biaurita L. (1760)
24. — dubia n. sp.
£z afiinitate Pteridis biauritae, sed defectu
spinolaram in superficie laminae, lacinulis ultimis
apice profunde seirnlatis satis disünctum.
Johanna (Hüdebrandt 1763)
25. Pteris geminata Wall. (Kirk).
26. — tripartita Sw. (1758)
27. AcTOStichum Aubertii Ds7. (1800)
28. — Sieben Hk. Grev. (1799. 1801
partim)
29. — hybridum Bory.
30. — splendens Bory.
31. Chrysodium aureum Mett (1802)
32. — punctatum Mett (1803)
3S. Lomariopsis poUicina Mett (Kirk).
34. Bledumm polypodioides Kuhn. (1764)
35. YittariA scolopendrina Mett. (1761)
36. — zoeteraefolia Bory. (Speke)
37. Antrophyum Boryanum Klf. (1767*)
38. — immersum Mett (1767^)
39. Asplenum Nidus L. (1766)
40. — gemmi/erum Schrad. (1768)
41. >- Mettenü Kuhn. (1774)
42. — Sandersoni Hook. (1776)
43. — resectum Sm. (1772)
44. — macrophyllum Sw. (1771)
45. — decipiens noy. spec.
Aspleno caudato Forst afißne, sed lamina
utrioqae attenuata, segmentis basalibus auricnlatis
satis diyerBum.
Johanna im Schatten der Wälder an Baum-
stämmen. (Hildebrandt 1773).
Dem Asplenum caudatum Font sehr nahe
siebend, aber durch die gegen den Grund der
Blattfl&che sich allmSlig ?erkleinemden Fiederchen
leicht unterscheidbar. Bei allen indo-polynesischen
Exemplaren ron Aspl. caudatum, welche ich zu
antersuchen Gelegenheit hatte, sind die Icteten
Paare der Segmente nicht kleiner als die vorauf-
gebenden. In Bezug auf die Architektonik der
Blattfläche erinnert vo»tehende Art au Aspl. Ion-
gissimum Bl. und A. pellucidum Lam. Hierher
gehört auch wahrscheinlich die von Kirk auf
Johanna gesammelte Pflanze (cf. supra p. 33), ron
welcher ich nur ein Fragment gesehen habe und
daher Uber den Blattgrund der Wedel im Unkla>
reu bin.
46. Asplenum cuneatum Lam. (1775)
47. — arborescens Mett (1765)
48. Athyrium aspidioides Kuhn. (Bojer.)
49. Aspidium moUe Sw. (1785) et var. violascen»
Mett (1783)
50. — Spekei Kuhn (1783*)
51. — elatum Bojer (1782)
52. — Procorum Bojer.
53. — cucullatum BL (1784)
54. — distaus Kuhn. (Kirk.)
55. ' — truncatum Gaud.
56. Phegopteris triphylla Kuhn. (Kiik.)
57. Abpidium oligodonton Dsy. (1789)
58. - coriaceum Sw. (1790)
59. — coadunatum WaU. (1794)
60. Polypodium panrulum Bory. (1787)
61. — comorense Bak. (1788)
62. — Simplex Sw. (1753)
68. — Loxogramme Mett (1769. 1770.
1801 partim.)
64. — punctatum Sw. (1779)
65. — Phymatodes. L. (1778)
66. Hymenolepis spicata Pr. (1762)
67. Platycerium aicicome Dsv. (1791)
68. Didymochlaena lunulata Dsv. (1797)
69. Nephrolepis biserrata Schott. (1780)
70. Anhropteris ramosa Mett (1754)
71. — albopunctata J. Sm. (1786)
72. Oleandra articnlata Pr. (1777)
73. Davallia repens Kuhn. (1789»)
74. — denticulata Mett var. intermedia Mett '
(1792)
75. — Maurltiana Hook. (Kiric in herb. Berol.
ex coli. Kew. n. 231.)
76. Alsophila Boinni Mett (1746)
77. Cyathea Kirkii Hook. (1748)
78. — Hüdebrandtii Kuhn. (1747)
79. Gleichenia dichotoma Hook. (1796)
80. Lygodium Kerstenii Kuhn. (1795)
81. Marattia fraxinea Sm. (1798)
82. Lycopodium verticillatum U (1806)
83. — epiceaefolium Dsv. (1805)
84. — Phlegmaria L. (1805*)
85. Psilotum nudum Griseb. (1804)
86. Maisilia diffusa Lepr. (1809)
87. Selaginella amphirrhizos ABr. (1808)
88. SeUgincUa Hildebrandtü ABr. (1807)
72 Botanik von Ost- Afrika.
IV. Phanerogamae.
I. Cyperaceae. Juss.
Aucfore Boeckeler.
1. fyperus L.
1. Cyperus aweus H, B. Kfh,
ß. aurantiacuB (Harab. Etb.)
Sansibar (Linck 215).
2. Cyperus ohtusiflorus VaM. Bcklr. Linnaea 35. p. 528.
Angasija prope Eitanda Mdjini septentr. versus ad viam Mzigini dncentem
(Kersten 216) — Sansibar (Linck. 217)
3. Cyperus Beckemi BcUr, Linn. vol. 38. p. 361. (E. seotione Bracteatorum.)
Cnlmo acute triquetro latere üno ccmalimlato; umbella semidecomposita mnltira-
diata; radiis YSilidnMs pateniissimis valde inaequalibas, ^Va ~ IpcU- longiSy compressis,
binc leviter canaliculatis inde convexis, ramisque margine superne scabridis, apice
multiramosis; ramis remotiusculis setaceis patentibus canaliculato-semiteretibus, in-
ferioribns poUicem circ. longis, centralibus multo brevioribos ; Vamis secandariis brevis-
simis 1 --3-stacbyis; involucri, polypbylli foliolis patentissimis valde inaeqnalibus
longe augustatis planis subalato-carinatis, margine carinaque subtiliss. spinulosis, ex-
terioribus 14 — 8. poU. longis 4^2 — 31in. latis; spieulis in radiceorum apice laa^
aggregoHs patentibtis sublanceolaiO''öblongis subacutis leviter conipressis 11 — 9-flori8
31in. circ. longis; squamis snb anthesi parum remotis psktahs ex toto liberis levüer in-
curvis lineariröblongis obtusis muticis convexis tenuiter striatis brunnescenti-ferrngineis;
stylo vix exserto tenerrimo profunde trifido.
In monte Kilimandjaro, alt. 6500 — 8500 ped. (v. d. Decken et Kersten. 227.)
4. Cyperus Kerstenii Bcklr. Linn. vol. 36. p. 373. (E. sectione Mariscorum.)
Culmo erecto leviter incurvato triangulari ^/4lin. crasso (parte abscissa 8-polli-
cari) laevi, lateribus subsulcatis; capitulo (e capitulis subtribus simplicibtts subcon-
fluentibns composito) triangnlari-globoso rotundato-obtuso polystachyo 6 — 7Un. diam.j
involticro subtripbyllo, foliolis deflexis anguste linearibus a basi sensim angustatis
carinato-subcomplicatiS; niarginibus ac carina acuta serruhto-perscdbriSf binis inferiori-
bus valde dongaMs subflexuosis, 6 — 13unc. longis; spieulis densiss. aggregatis bifloris
in anthesi oblongis leniter compressis basi parum obliquis 2 Va lin. circ. long. ; squamis (5)
approximatis patulis snblanceolato - oblongis acutiusculis convexis subtiliter elevato-
nervatis atropu/rpureis concoloribus, infima reliquis breviore ac angnstiore; filam. 3
subexsertis subtilibus albidis; antheris magnis.
In monte Eilimandjaro alt. 6500 — 8500' (v. d. Decken et Eersten 228).
^. Kyllinfcia Rottb.
1. KyUingia monocephala Rottb. Etb. Enum. II. p. 129.
Angasija; in monte ignivomo inter 3600 et 6000 ped. (Eersten 223)
2. KyUingia crassipes Bcklr. Linnaea 35. p. 426.
Sansibar (Linck 224).
3. KyUingia macrantha Bcklr. Linüaea 35. p. 420.
E. polypbylla W. Bak. flor. Maur. Seych. p. 415.
Ins. Seschellae (Eersten 225).
lY. Phanerogamae. 73
3. Ftmbrlstylis Yahl.
1. Fmbristylis ferruginea VaM. Eth. Enum. IL p. 236.
Osi (Linck 222).
4. Seirpns L,
1. Scirpus Grircmdyi Bcklr. Linn. vol. 36. p. 483.
Isolepis Girandyi Bcklr. Stend. Syn. p. 91.
Angasija, in monte ignivomo (K ersten 213).
2. Scirpus capülaris L. Linn. vol. 36. p. 759.
Angasvja, in monte ignivomo circa stationem noctamam6000ped, (Kerdten 221).
3. Scirpus seiaceus L. Bcklr. Linn. vol. 36. p. 503.
y. digynus Bcklr. (J. Ecklonianns Schrad).
var. snbtiliter reticnlata.
Angasija, in monte ignivomo inter 3600 et 6000 ped. (Kersten 220).
4. Scirpus Unticuiaris Spreng. Spec. I. p. 208.
Isolepis lenticularis R. Br.
Insula Bourbonia inter Cap Anglais et Caverne des Musards (Kersten (210).
5. Cladinm, P. Br.
l. Cladium iridifdiwn Bak. flor. Seych. Maar. p. 424.
Vincentia latifolia Ennth Enum. IL p. 314.
Insula Bourbonia, Hellbourg (Eersten 214).
6. €arex. L.
1. Ca/rex ramosa Schk. Car. Tab. 204.
Boott, 111. Gen. Car. IIL p. 106. Tab. 322.
Angasija, in monte ignivomo circa stationem nocturnam, 6000 ped. (K ersten 218).
n. Iridaceae Juss.
Auetore F. W. Klatt.
I. Gladloliis Toumef. (F. W. Klatt, Revisio Iridearum. Linnaea XXXIL pag. 689 )
1. Gladiolus Garnierii F. W. KhU.
(Plantes de Madagascar, Linnaea Vol. XXXVII, pag. 511.) Hab. Monte Eili-
mandjaro 6500—8500, coli v. d. Decken et Eersten Nr. 120.
Das vorliegende Exenoplar bat ausgebildete Früchte, welche viel kürzer als
die Spatha sind. Jede Eapselklappe ist in der Mitte durch eine Ader getheilt, die
sich in der Form von der äussern Fachnath nicht unterscheidet, so dass die Frucht
scheinbar 6fächrig ist. Die sehr vielen Samen sind hellbraun geflügelt. Diese
Samenflügel, wie auch die häutigen Elappen sind der Quere nach fein geädert.
Der beiliegende Bulbus zeigte glänzend braune Schuppen, deren Fibern
langgestreckte Maschen, besonders nach oben bilden.
Die Perigonröhre , unten auf einer kurzen Strecke sehr eng, dann sich all-
mählig bis zu einer bedeutenden Ereisfläche^ erweiternd , wobei sie sehr gekrümmt
ist, nnterscheidet am leichterten diese Art von der ähnlichen G. Watsonii Thbg.
n. Dierama. C. Eoch et Bouch^.
2, Dierama cupulifhrum F. W. Klatt {Tab, IIL)
Seapo tereti gracili erecto racpmoso; ramis capillaribus curvatis bibracteatis ;
foUis anguste ensiformibus sensim attennato-acuminatis; floribus 2—3 congestis
74 Botanik ron Ost- Afrika.
purpnreis; spathis iDaequivalvibos, valva exteriore elongata trifida, interiore bifida;
perigonii laciniis erectis conniventibns, interioribns oblongo-spatbulatis, exterioribns
emarginato-spathulatiSy stigmatibns glabris.
Diese Art ist die dritte einer kleinen Irideengrnppe, die von Sparaxis abge-
trennt und auf S. pendula Kerr (Ixia pendula Thbg.) gegründet worden ist.
Alle Arten Dierama haben in ihrem Habitus etwas schlankes, zierliches,
das den Sparaxis -Arten abgeht, die vielmehr recht Bteif und starr sind.
Die Staubbeutel sind bei Dierama den Staubfäden in einem Einschnitt, bei
Sparaxis am Rtteken angeheftet. Dierama hat eift^rmige, Sparaxis dreieckige Frucht-
knoten. Der dnnkelgefärbte Fleck in den Perigonblättem ist bei Dierama sehr
klein, am Grunde, bei Sparaxis immer gross und deutlieh. Die Spatha sind bei
Dierama immer braun, oft hell und dunkel zugleich, oft nach dem Bande weisslich,
bei Sparaxis aber immer schwarz gefleckt und gestreift
Die Gattung besteht jetzt aus drei Arten, von denen Dierama ensifölkim
Koch und Bouch6, eine längst bekannte alte Kappflanze ist. Dierama ptdcherrimum
F. W. Klatt (Sparaxis pulcherrima Hooker) Bot. Mag. Tab. 5555, hat die
grössten Blüthen und wächst in dem District zwischen den Keiskamma- und Buffalo
Flüssen, auf der östlichen Seite von Sttdafrica. Unsere Dierama cupuliflorum, mit
den kleinsten Blttthen, wächst am Berge Kilimandjaro 6500 — 8500', wo sie von
V. d. Decken und K ersten unter Nr. 119. gesammelt wurde.
Erklärung von Taf. III.
1. Geöffnete vollständige Bltithe, 2. ein äusseres, 3. ein inneres Perigonblatt,
4. die Spatha, 5. Griffel mit den Narben, 6. ein Staubfaden mit Staubkolben von
hinten, 7. ein solcher von vorn, 8. Fruchtknoten ungetheilt, 9. ein eben solcher
der Länge und 10. der Quere nach durchschnitten.
m. Lobeliaceae. Juss.
Tnpa G. Don.
1. Tupa {BhynchopetcHum) DecTcenii Aschers.
Sitzungsberichte d. Gesellsch. Naturf.- Freunde 20. Oct. 1868. p. 23. — Tupa
Kerstenii Vatke Linnaea. vol 38 p. 725. — Lobelia Deckenii Hemsley in Oliv. FL
Trop. Afr. III. p. 466. —
Tragblätter länglich elliptisch, wenig länger als die Blttthen, nebst den
Blttthenstielen und Kelchen kahl; Fruchtknoten 0,004"> lang; Kelchzipfel Va
so lang als die GoroUa, welche kürzer als die Staubgefässe ist.
In monte Kilimandjaro regionis Dschagga inter 6500 et 8500 ped. (v. d.
Decken und Kersten).
Tab. V. Blöthenstand. Fig. 1 u. 1*. Vollständige Blüthe. Fig. 2 Die Blüthe
im Längsschnitt, die Staubfadenröhre ausgebreitet. Durch ein Versehen ist der
obere Theil der Scheidewand des Fruchtknotens fortgeblieben. Fig. 3. Fruchtknoten
und Griffel. Fig. 4. Fruchtknoten im Längsschnitt vergr. Fig. 5. Fruchtknoten
im Querschnitt.
IV. Plantaginaceae. Juss.
1. Plantage. L,
1. Plantago pcHmata Hook, fü.
Var. Kerstenii Aschersan Sitzungsber. der Gesellschaft Naturf.- Freunde
19. März 1872. p. 38. — Plantago Kerstenii Aschers. Sitzungsberichte der Go-
rV. Phanerogamae. 75
Seilschaft Naturf.-Preunde 20. October 1868. p. 23. — Deoken's Reisen in Ost-
afrika Bd. U. p. 55.
In monte Kilimandjaro regionis Dschagga (v. d. Decken et Kersten).
Tab. IV. Habitus der Pflanze und ein Blatt mit Nervatur. Fig. 1 — 9 Blüthen
and Frachttheile.
V. Compositae Vaill.
Determ. F. W. Klatt.
Tiib. I. Vemoniaeeae Less.
I. Ethnlia Gates. (DG. V. pag. 12.)
1. Efhidia conygaides L. Hab: insnla B6union; pr. tbennas, leg. 0. Kersten
Nr. 169. 1863, d. 6. Juli.
2. Ethfdia RüppeUü Höchst, Hab: in monte Kilimandjaro regionis Dschagga
5500—7800', leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 137.
IL Temonia Schreb.
3. Vemonia physdUfölia DG. (DG. Prodrom. V. pag 24. Nr. 51.)
Hab: insnla Angasya pr. Kitanda-Hdjini meridiem versus in coUibus, ann.
1864, Vm Majo, leg. Kersten Nr. 145.
4. Vemonia cinerea Less. (DG. 1. c. Nr. 52.) Sansibar, leg. Linck, Januar 1865.
Nr. 139.
III. Decanenmiii DG.
5. Decaneufwn cmygdalmum DG. (DG. Prodrom. V. p. 68 Nr. 11.)
Hab: inbula Ißiunion pr. Thermas, leg. 0. Kersten 1863, d. 6. Juli,' Nr. 165.
lY. Elephantopas Gass.
6. Elephantcpus scaiber Linn. (DG. Prodrom. V. p. 86. Nr. 1.)
Hab: insula Bäunion, leg. 0. Kersten 1863, d. 5. Juli, Nr. 130.
In den Annales des Sciences Naturelles, Sörie V, Bot. T. XVni pag. 364 ist
Ton mir eine Pflanze als Synchodendron senegalense beschrieben, die ich jetzt Ele-
phantopas macrocephalus nenne, da mir eine nochmalige gründliche Untersuchung
gezeigt bat, dass diese Pflanze zur Gattung Elephantopus gehören muss.
Trib. II. Eupatoriaceae Less. '
T. Ageratnm L.
7. Ager(xtum conyadides L. (DG. Prodrom. V. pag. 108. Nr. 1.) Bak. fl. Maur.
Seych. p. 163.
Hab: Kilema ad radices montis Kilimandjaro (reg. Dschagga) 3 — 4000'
leg. y. d. Decken et Kersten Nr. 142. et. in ins. Seschellarum collinis, leg.
Kersten 1863, Augusto, Nr. 159.
Trib. n. Asteroideae Less.
Tl. Eilgeron L.
8. Erigeron Canadense L. (DG. Prodrom. V. pag. 289. Nr. 40.)
Hab: insula Böunion pr. Thermas leg, 0. Kersten 1863, d. 6 Juli, Nr. 171,
Nr. 172 et Nr. 173.
TII. Nidorella Gass.
9. Nidoreüa aiuriculala DG. (DG Prodrom V. p. 322 Nr. 7.) var: senecionidea
Harvey. (N. «enecionea DG. I. c. Nr. 9.)
76 Botanik yon Ost -Afrika.
Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 3600 — 6000% leg. Ke raten 1864,
Majo, Nr. 162.
Tm. Conyza Less.
10. Conyssa nana C. H. Schnitz Bip.
Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 6000 — 9000', leg. E ersten 1864,
Majo, Nr. 177.
11. Conyza calocephdla Bory (DC.Prodr. V. p. 385 Nr. 56.)
Hab: in monte ignivomo insnlae Borboniae, leg. Kersten 1863 Nr. 123.
determ: Ascherson.
12. Conym sericea Bory (DC. Prodrom. V. p. 386. Nr. 59.)
Hab: in ins. Borboniae inter Gap Anglais et Gav. des Musards, leg. 1863,
d. 5. Juli 0. Kersten Nr. 126.
13. Conym argentea Lam. (DG. 1. c. Nr. 60.)
Hab: in monte ignivomo insnlae Borboniae, leg. Kersten 1863, Nr. 127.
14. Conym callosa F. W. Klatt. Snffruticosa, foliis lineari-lanceolatis callose
serrato-dentatis basi attenuatis apice longe cuspidatis, capitnlis in paniculam valde
ramosam polycephalam dispositis semiglobosis pedi^ellatis, pedicellis tripartitis
villosis bracteatis, bracteis amplectentibns late lanceolatis, involucri squamis late
ovatis acuminatis margine scariosis, interioribus angustioribus, totis fere sanguinibus;
'pappo snbi-ufescente.
Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500' leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 175.
Flores rnbescentes. Folia 3 poll. longa, 4 lin. lata, glabra.
Da bei dieser Pflanze eine entfernte Aehnlicbkeit in der Färbung und
Gestalt der Blüthenköpfe mit G. anchnsaefolia Poir. stattfindet, so möchte ich sie
nach dieser Art (DG. Prodrom. V. Nr. 61.) einreihen.
15. Conym amygdalina Lam. (DC. Prodrom. V. pag. 386 Nr. 62.)
Hab: in insnla R^union pr. Thermas, leg. 0. Kersten 1863 d. 6. Juli, Nr. 168.
16. Conyza latmfolia Lam. (DC. Prodrom. V. p. 386. Nr. 63.)
Hab: in insula Böunion pr. Thermas, leg. 0. Kersten 1863, d. 6. Juli,
Nr. 121., determ: Ascherson.
IX. Blnmea DG.
17. Blumea data DG. (DG. Prodrom. V. pag. 448. Nr. 90.)
Hab: in insula Angasija ad Kitanda Mdjini in coUe iherid. versus, leg.
Kersten 1864 VIII. Majo, Nr. 125; determ. Ascherson.
X. PlQchea Gass.
18. Fluchea subumheUata F. W. Klatt (Annales des Sciences Naturelles S^rie V,
Bot. Tom XVIII. pag. 369 Nr. 4.)
Hab: in monte ignivomo ins. Angasijae 3600 — 6000', leg. Kersten 1864
Hajo Nr. 150 — in insula Angasija pr. Kitanda Mdjini in colle merid. versus, leg.
Kersten 1864 VHI Majo, Nr. 151 et Nr. 174.
19. Pluchea verrucosa F. W. Klatt. Fruticosa, ramis foliosjs apice corymboso-
paniculatis dense pilosis, foliis rhomboideis petiolatis versus basin auritis repando-
subsinuatis, supra verrueosis, subtus dense incano-tomentosis, corymbis terminalibus
triohotomis, capitnlis parvis pedunculatis , involucro multiseriali squamis lineari-
IV. Phanorogamae. 77
carinatis margine membranaceis mucronatis disco loDgioribus, acbaeniis fertilibus
tomentosiSy pappi setis Inteo-albis bispidnlis coroUa subaeqnantibus.
Hab: in Kitanda Mdjini sept. versus ad viam Mzigini ducentem, leg. E ersten
1864 exeante Majo Nr. 152. Folia 15 lin. longa, 6 lin. lata.
Placbea senegalensis F. W. Elatt in den Annales pag. 368 beschrieben, ist
identisch mit Nidorella Ycmonioldes G. H. Schnitz Bip. —
XL Blainvillea Cass.
20. Blainvülea Priett/reana DC. (DC. Prodrom. V. pag. 492 Nr. 4.)
Hab: in insnlae Angasijae monte ignivomo ca. stationem noctumam 6000',
leg. Kersten 1864 Majo, Nr. 156.
Trib. IV. Senecionideae Less.
Xn. Wedelia Jacq.
21. Weddia Africana Pers. (DC. Prodr. V. pag. 539 Nr, 8.)
Hab: in monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800', leg. v. d.
Decken et Kersten Nr. 136 — et Kilema (reg. Dschagga) ad radices montis
Kilimandjaro 3 — 4000', leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 141.
XIII. Bidens Linn.
22. Bidens leucantha Willd. (DC. Prodrom. V. pag. 598 Nr. 26.)
Hab: in insula Angasija pr. Kitanda Mdjini in coUe merid. versus, leg.
Kersten 1864 Vift Majo, Nr. 144 et Nr. 147 — insula Nossi-Be, leg. Kersten
1864 Mart. Apr. Nr. 146 — insula Angasija monte ignivomo ca. stat. noctum. 6000',
leg. Kersten 1864 Majo, Nr. 155 et Nr. 164.
23. Bidens bipinnata L. (DC. Prodrom. V. pag. 603 Nr. 65.)
Hab: insula Angasija pr. Kitanda Mdjini in colle merid. versus, leg. Kersten,
1864 Vm Majo, Nr. 124.
XIY. Spilanthes Jaeq.
24. SpHantJies Äbyssinica C. H. Schultz Bip. Richard Tent. Flor. Abyss. I.
pag. 415.
Hab: in Kilema (reg. Dschagga) ad radices monte Kilimandjaro 3 — 4000',
leg. V. d. Decken et Kersten Nr. 143.
XV Artemisia Linn.
25. Artemisia Afra Jacq. (DC Prodrom. VI. pag. 106 Nr. 76.)
Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500', leg. v.d. Decken etKerstenNr.134.
XVI. Helichrysum DC.
26. Hdichrysum farmosissimum C. H. Schultz Bip. (Rieh. Tent. Flor. Abyss. I.
pag. 422.)
Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500'^ leg. v. d. Decken et Kersten Nr. 131.
27. Hdichrysum harbeUatum Buek ind. IL Pag. VI. (H. caespitosum DC. Pro-
drom. VI, pag. 173. Nr. 23.)
Hab: in monte Kilimandjaro 6500 — 8500', leg. v. d. Decken et KerstenNr. 183.
28. Hdichrysum multicaüle DC (DC Prodrom. VI. pag. 173. Nr. 25.)
Hab: in monte Kilimandjaro Nr. 135. leg. v. d. Decken et Kersten.
29. Hdichrysum Äbyssinicum C. H. Schultz Bip. (Bichard. Tent. Flor. Abyss. I.
pag. 423.)
Hab : in monte Kilimandjaro 6500—8500', leg. v. d. D e c k e n et K e r s t e n Nr. 132.
30. Helichrysum Oerheraefdium C. H. Schultz Bip. (Richard. Tent. Flor.
Abyss. I., pag. 425.)
78 Botanik ron Ost-Afirika.
Hab: in insnlae Angasijae monte ignivomo 6000— 9000' , leg. Kersten
1864 Majo Nr. 160.
31. Hdichrysum foetidwn Gass. (DG. VI. pag. 187, Bioh. Tent. Flor. Abyss I.
pag. 426.)
Hab: in insnlae Angasijae monte ignivomo circa stationem noctnmam leg.
Kersten 1864 Hajo 6000' No. 154..
32. Hdkhryswm chrysocephalum G. H. Schultz Bip.
Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo secns stat. noctumam 6000' leg.
Kersten 1864, Nr. 153.
33. Hdichrysum Emimense DG. (DG. Prodrom. VI, pag. 207 Nr. 198.)
Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 3600 — 6000', leg. Kersten, 1864.
m. majo, Nr. 158.
34. Hdichrysum diotaides DG. (DG. Prodrom. VI. pag. 208 Nr. 203.
Hab: in ins. Angasijae monte ignivomo 6000—9000', leg. Kersten 1864
M%jo, Nr. 157.
XYII. StenocUne DG.
35. Stenodine lecheaides DG. (DG. Prodrom. VI, pag. 218. Nr. 3.)
Hab': in monte ignivomo insnlae Borboniae, leg. Kersten 1863, Nr. 128.
XTm. Aehyrocllne DG.
36. Ächyrodine Hachstetteri (Helichrysnm Hocbstetteri) G.f H. Schnitz Bip.
Rieh. Tent. Flor. Abyss. I. pag. 429.
Hab: in monte Kilimandjaro regionis Dschagga 5500 — 7800', leg. v. d. Decken
et Kersten Nr. 138.
XIX. Gnaphaliam D. Don.
37. Gnaphalium pallidum Lam. (DG. Prodrom. VI. pag. 230, Nr. 54.)
^ Hab: in insnlae Angasyae monte ignivomo 6000 — 9000' leg. Kersten,
1864 Hajo Nr. 161. Gnaphalinm Stendelii Schnitz Bip. ist nach meiner Unter-
snchnng von On. pallidum nicht zn nnterscheiden.
XX. Eriothrix Less.
38. Eriothria: lycopodiaides DG (DG. Prodrom VI. pag. 293.)
Hab: in insnla Bönnion inter Gap Anglais et Gaverne des Hnsards, leg.
0. Kersten 1863, d. 5. Jnli; No. 166; determ: A. Bentham.
XXI« Cremoeephalum Gass.
39. Cremoeephalum cemuum Gass. (DG. Prodrom. VI. pag. 298.)
Hab: in monte igoivomo Angasijae circa stat noctnmam 6000' leg. Kersten
1864 Hajo, Nr. 122; det^m. Ascherson.
XXn. EmlUa Gass.
40. Emäia sonchifdia DG. (DG. Prodrom. VI. pag. 302, Nr. 1.)
Hab: Sansibar, Jannar 1865, leg. Linck.
XXin. Cacalia DG.
41. Cacalia flexuosa Wall. (DG. Prodrom. VI. pag. 330, Nr. 24.)
Hab: insnlaB^noion inter Gap Anglais et Gaverne desHnsards, leg. 0. Kersten,
1863 d. 5. Jnli, Nr. 176.
XXIV. Senecio Less.
42. Senecio papaverifdius Bich. (Bich. Tentamen Fl. Abyss. I, pag. 437.)
Hab: in ins. Angasija monte ignivomo 3600 -- 6000', leg. Kersten 1864
Higo, Nr. 163.
L Algae. 'JQ
43. Senedo Hubertia Per». (DC. Prodi. VI. pag. 376 Nr. 202.)
Hab: in insnla Bäunion inter Cap Anglais et Gaverne des Mnsards, leg.
O. Kersten 1863, d. 5. Juli, Nr. 148. et in monte ignivomo insnlae Borboniae
1863 Nr. 149.
Trib. Vni. CHchoraceae Vaill.
XXY. Yonnjrla Cass.
44. Taungia MauriHana DC. (DC. Prodrom. VII. pag. 192 Nr. 1.)^
Hab: in insnla Biunion prope Thermas, leg. 0. Kersten, 1863, d. 6. Jnli,
Nr. 129.
L Algae Roscherianae.*)
Bearbeitet von W. Sonder.
Die Sammlung von Seealgen, welche zn der nachstehenden Bearbeitung Ver-
anlassung gegeben, wurde von Dr. Albrecht Boscher bald nach seiner Ankunfk in
Sansibar zusammeogebracht und in die Heimath befördert. Es waren Nachsendungen
zugesagt, solche sind aber niemals angekommen; es lässt sich darnach vermuthen,
dass der Beisende später keine Zeit und Gelegenheit gehabt hat Algen zn sammeln,
oder wenn dieses geschehen, dass die Sammlung, nachdem Dr. Boscher ein Opfer
seiner Bestrebungen geworden, verloren gegangen ist.
Diese erste Ausbeute ist, was die Zahl der Arten anbetrifil, eine wenig er-
giebige zn nennen, etwas günstiger stellt sie sich indess, wenn die unvollständigen,
nicht sicher bestimmbaren, jedenfalls aber verschiedenen Exemplare aus den Ord-
nungen der Fucoideen und Chlorophyceen mit hinzugerechnet werden , hiermit wird
eine, fast um die Hälfte höhere Zahl erzielt. Aber auch trotz des geringen Umfanges
nimmt die Sammlung das Interesse der Algenforscher in Anspruch, da sie einen ersten
Blick gestattet in die bisher völlig unbekannte Meeresvegetation des tropischen Ostafrika.
Die vorliegenden .40 Algen enthalten zwei neue, noch nicht beschriebene
Arten, davon die eine als neue Gattung. Aber als eigenthümlich fttr ihre Lokalität
kann wohl nur die kleine Cladophora corallinicola angesehen werden, da Boschera
africana auch bei den Philippinischen Inseln gefunden ist. Hit diesen letzteren,
unter Hinzuziehung der bekannten essbaren Alge Eucheuma spinosum, der Graci-
laria lichenoides und Acanthophora orientalis haben wir vier, nicht indische Arten.
Dem adriatischen Meere angehörig sind : Polysiphonia secunda, Chaetomorpha princeps
und Amphiroa irregularis; durch einige wenige ist auch Port Natal vertreten, der
Haopttheil aber, ungefähr ^1^ des Ganzen, ist als Bewohner des rothen Meeres be-
kannt, mit dessen Vegetation also die von Sansibar hauptsächlich übereinzustimmen
scheint. Hiemach ist eine Verbreitung der Algen des rothen Meeres in die tropische
Ostküste nicht zu bestreiten. Wie weit sich diese Verbreitung ausdehnt, wo die
sttdafrikanische Algenvegetation an ihrer nördlichen Grenze mit jener zusammentrifft,
rnnss ferneren Forschungen in diesem Gebiete zu constatiren überlassen bleiben.
•) Vgl. p. 3.
gO Botanik 7on Ost -Afrika.
Fucoideae.
Ord. Fucaceae.
I. Saripissiim Aji^ardh.
1. 8. crispum Ag. Syst. Alg. p. 297. Kützing tab. phycolog. Bd. XL t. 4.
Hab. Sansibar — Dr. Röscher. (Rothes Meer.)
Während das eine der bei Sansibar gesammelten Exemplare mit denen ans
dem rotben Meere völlig tibereinstimmt; weicht das andere darin ab, dass die Stiele
der Lnftbehälter (vesicolae) plattgedrükt und blattartig, nicht drehrund sind, wodurch
es sich dem S. ilicifolium Ag. nähert.
2. S. latifolium Ag. Syst. Alg. p. 298. Fucus latifolius Turner Hist. fuc. t. 94.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer).
3. S. vulgare Ag. Spec. Alg^ p. 3. Fucus natans Turner Hist. fuc. t. 46.
Sansibar. — Dr. Röscher (Rothes Meer. Ind. u. atlant. Ocean).
II. Tarbinaria Lamourx.
4. T. vulgaris var. ß, decurrens J. Ag. Spec. Gen. et Ord. Alg. I. p. 267. T. decur-
rens Eütz. tab. phycol. Bd. X. t. 68. f. 1. T. triquetra Kütz. 1. c. f. 2.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Madagascar).
in. Cystoseira. Ag.
5. C. Myrica J. Ag. 1. c. p. 222. Fucus Myrica Turn. Hist. fuc. t. 192.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.)
Ord. Dictyoteae.
IV. Padina Adans.
6. P. Pav(mia, Grev. Alg. Brit. tab. 10. Zonaria Pavonia Ag. Kütz. tab. phycol.
Bd. IX. t. 70.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Riunion).
V. Dictyota Lamourx.
7. D. fasdöla Lamourx. Kütz. tab. phycol. Bd. IX. t 22. Fucus fasciola Roth
cat. bot. t. 7. f. 1. F. linearis Forskäl.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer).
VI. Hydroclathnis Bory.
8. jET. canceUatus Bory. Kütz. tab. phycol. Bd. IX. t. 52. Encoelium clathratum Ag.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer).
Florideae.
Ord Rhodonieleae.
Vn. Polyzonia Suhr.
9. P. jungernmnnioides J. Ag. Symbol, p. 25. LcTeiliea Schimperi Decaisn. Har-
vey Phycol. austr. t. 171.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer).
L AlgM. 81
Ym. Polyslphonla Greville.
10. P. secmda Ag. Syst. p. 149. Ktitz. tab. phycol. Bd. Xm. t. 30.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Adriatisches Meer).
Die Exemplare sind nicht vollständig, können aber nicht gut zn einer anderen
Art gebracht werden.
EL Acanthophora Lamoorx.
11. Ä. orientalis J. Ag. 1. c. II. 3. p. 820.
Ä. mentalis J. Ag. 1. c. II. 3. p. 820. vor. Wightii. stichidiis magis evo-
lutis plemmqae glomeratis oblongis inermibus vel basi sabspinnlosis. A. Wightii J.
Ag. 1. c. p. 821. A. orientalis Kütz. tab. phycol. Bd. XV. t. 77. A. Thierii Sond.
Alg. ZolliDg.
Sansibar. — Dr. Boscher. (Manilla^ Singapore, Amboina, Java, Ceylon, Süd-
Bceinseln, Nordaostralien).
Vergebens habe ich versucht, einen haltbaren Unterschied zwischen A. orienta-
lis und A. Wightii zn finden. Die zahlreichen Exemplare der ersteren in der Binder'.
Bchen Sammlung, verglichen mit denen von den genannten Standorten, lassen keine
Grenze festhalten. Auch Grnnow scheint bei der Bearbeitung der Südseealgen zu
demselben Resultat gelaugt zu sein. Zu A. orientalis gehört nach Exemplaren eben-
falls A. Thierii v. Martens in den Tangen der Ostasiat. Expedition , dasselbe wird
der Fall sein mit A. Thierii Montagne von S^union und von der Insel Toud. Die
wahre A. Thierii Lamourx ist eine fast ausschliesslich amerikanische Alge, dersel-
ben ist als Synonym beizufügen: A. Autillarum Kütz. tab. phycol. XV. t. 75. von
Cttba, die schon früher von Montagne A. micracantha benannt, in vielen grösseren
Herbarien sich vorfindet
Nicht unerwähnt möchte ich hier lassen, dass eine, mit dem Namen A. Thierii
vielfach vertheilte Alge aus dem Schwarzen Meere gar keine Acanthophora ist,
sondern aus einer feinen Phyllacantha (Cystoseira) mit einer Conferve und einer
schwarzbraunen Polysiphonia durchflochten besteht.
X. Roschera Sond. (novum genns).
Frons spongiosa, teretinscula, pinuatifida, ex axi centrali articulata, polysiphonia,
frondem totam percurrente et ramis lateralibus oligosiphoniis, anastomosantibus reti-
cnlatim conjunctis, extrorsum fila libera abbreviata, furcata vel ramulosa emittentibus
constitnta. Stichidia in ramulis liberis marginantibus terminalia, snbglobosa, sphaero-
sporas 3 — '5, triangulatim quadridivisas indudentia.
Alga marina roseo-rubra, siccata nigro-fusca.
Genns Dictyuro nee non Hanowiae proximum, ab utroque cellulis reticuli
pleiosiphoniis diversum.
12. B, africana Sond. fronde lineari pinnatifida ramosa, ramulis altemis inae-
qualibus attenuatis. Taf. I. Fig. 5 — 11.
Sansibar. — Dr. Bosch er. (Philippinische Inseln.)
Ich habe diese neue Alge mit dem Namen des Eutdeckers Dr. Alb. Boscher
belegt, um demselben auch in der Botanik, einst seine Lieblings Wissenschaft, ein
elnreudes Andenken zu erhalten. Das einzige bei Sansibar gesammelte Exemplar
ist hier abgebildet. Ein zweites erhielt ich später zwischen Algen von den Philip*
pinischen Inseln ohne Angabe des Finders.
Die Pflanze ist im aufgeweichten Zustande schwammig anzufühlen. Ein
eioMlner Ast derselben hat grosse Aehnlichkeit mit Dictyurus occideutalis J. Ag.
▼. 4. D«ck«ii, BeiMB lU. a BoUnik. 6
32 Botanik von Ost -Afrika.
Aus der 8 — 9-röhrigeD Mittelaxe, deren Glieder ungefähr 3 bis 4 mal so lang als
breit sind, entwickeln sich hin und wieder kurze, abstehende, gleichgestaltete Reiten-
äste. Ans diesen Seitenästen entspringt das Netzwerk, gleichsam wie ein lockerer
Schlauch die Mittelaxe umschliessend. Das Netzwerk besteht aus ungleichen, meistens
eckigen Maschen, die Fäden sind aus 4 — 5 Bohren gebildet, deren Glieder an Länge
ungefähr dem Durchmesser gleich oder etwas kürzer erscheinen. Die Aussenseite
der Frons trägt sehr kleine , jedoch mit der Lupe schon erkennbare freie Aestchen,
die dem Netzwerk entspringen und einfach gefurcht sind oder sich gabelig ver-
ästeln. Die Glieder dieser Aestchen sind meistens so lang als breit, die letztem
einfach und einröhrig. Die Kapselfrucht ist nicht bekannt. Die Vierlingsfrüchte
finden sich zu 3, 4 oder 5 zu einer fast kugeligen Stichidie vereinigt, in zwei Seihen,
deren untere 2 bis 3 Früchtchen trägt Häufig finden sich die Stichidien auf einem
kurzen Stiele in der Achsel zweier Aestchen, selten auf einem einfachen längeren
Aste sitzend.
Taf. L Fig. 5. Exemplar von Sansibar.
„ 6. ein Ast vergrössert.
„ 7. Mittelaxe stark vergrössert.
„ 8. Netzwerk vergrössert
„ 9. Spitze eines Seitenästchens.
10. 11. Aestchen nebst Stichidien.
Ord. Chondrieae.
XI. Lamreiicia Lamourx.
13. L. papulosa Grev. Fucus thyrsoides Tum. Hist fuc. t. 19. L. thyrsoides Klltz.
tab. phycoL Bd. XV. t 62.
Sansibar. — Dr. Kose her. (Kothes Meer etc.)
14. L. cbiusa Lamourx. var. gracilis Kütz. 1. c. Bd. XV. t 54.
Sansibar. — Dr. Boscher. (Bothes Meer etc.)
Ord. Sphaerococcoideae.
Xn. Graeilaria Grev.
15. 6r. lichenoides J. Agardh. 1. c. II. 2. p. 588. Fucus lichenoides Turn. Hist.
fuc. t 118. f. a. Plocaria Candida Nees ab Es.
Sansibar. — Dr. Bosch er. (Indischer Ocean.)
Xm. Eaehenma. J. Ag.
16. E. spinosum J. Ag. 1. c. II. 2. p. 626. Fucus spinosus Turn. Hist fnc. t.
18. Gigartina spinosa Grev.
Sansibar. — Dr. Boscher. (Beunion. Indischer Ocean.)
Ord. Corallineae.
Xir. Amphlroa Lamourx.
17. A. irreguiaris Ktttz. tab. phycol. Bd. VIII. t 41. A. rigida Lamourx. Pol.
flex. p. 297. t 11. f. 1? Ktitz. 1. c. t 42.
Sansibar. — Dr. Boscher. (Adriat Meer.)
Das voriiegende Exemplar passt genau zu der Ktitzing'schen Abbildung, weniger
zu der von Lamouroux. Aus diesem Grunde habe ich den Ktttzing'schen Namen vor
I. Aigw. 83
angestellty obgleich ich der Meinung bin, dass beide Arten nicht von einander ?er-
schieden sind. Es herrscht hier eine grosse Verwimmg oder Unsicherheit, wie ttber-
hanpt in der Gattung Amphiroa, die nur allein durch Vergleichung der Original-
exeoEiplare gehoben werden kann. So hält Decaisne die A. rigida für gleich mit
A. fragilissima Lamourx, von welcher nach Areschoug's Meinung A. cuspidata eine
Varietät sein soll^ dem Ktttzing's Abbildung widerstreitet. Dass Areschoug eine ganze
Reihe Ktttzing'scher Arten mit A. rigida vereinigt, halte ich nach Ansicht der
Exemplare nicht ftlr richtig.
XV. Jania Lamourx.
18. /. pygniaea Lamourx Pol. flex. p. 269. t. 9. f. 1. Ktitz. tab. phycol. Bd. VIII.
t. 78.
Sansibar. — Dr. Boscher. (Rothes Meer.)
Ein kleines Exemplar auf Galaxanra lapidescens schmarotzend.
19. J. adhaerens Lamourx 1. c. p. 270. KUtz. 1. c. t. 83.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer, Natalbai.)
Es ist mir zweifelhaft, ob diese Art fUr verschieden gehalten werden kann
von J. rnbens. —
XVI. Helobesla Lamourx.
20. M, farinosa Lamourx I. c. p. 315. t. 12. f. 3.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer, etc.)
Ord. Gelidieae.
XVII. GeUdinm J. Ag.
21. O. rigidum Grev. Ktitz. tab. phycol. Bd. XVIII. t. 40. Fucus rigidus Vahl.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer, Röunion.)
22. 6r. cameum Lanwurx var. e, caespitosum J. Agardh. Fucus pusillus Turn.
Bist fnc. t 108.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.)
Ord. Hypneaceae.
XVIII. Hypnea Lamourx.
23. H. hamtUosa J. Ag. 1. e. II. p. 447. Fucus hamulosns Turn. Bist. fue. t. 79.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.)
Ord. Helminthocladeae.
XIX. Liaifora Lamourx.
24. L, leprosa J. Ag. Alg. Liebmann. p. 8. Kütz. tab. phycolog. Bd VIII. t. 91.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Ko'rallengebiet.)
XX. Galaxanra Lamourx.
25. G, (Microthne) lapidcsceas Lamourx. Ktitz. tab. phycol. Bd. VIII. t. 38.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Trop. Ocean.)
XXI. Aetinotriehia Decaisoe.
2ü Ä. rigida Dec. Galaxaura rigida Lamourx, Polyp, flex. t. VIII. f. 4.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Madagascar. Ind. Ocean.)
6
«
g4. Botanik von Ost -Afrika.
Ord. Spyridiaceae.
XXU. Spyridia Hary.
27. S. ßamentosa Harvey. Phycol. Brit. t. 46.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Atlant. Ocean.)
Ord. Ceramieae.
XXIII, Centroceras Eütz.
28. C. davulatum Montagne Flor. Älg. p. 140.
var? cryptacanthum. G. cryptacanthum Kütz. tab. pbycol. Bd. XlII. t. 17. 1.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rotbes Meer. Atlant. Ocean.)
XXIV. Cenmiiim Lyngb.
29. C, diaphanum Roth. Hary. Phyc. Brit. t. 193. Hormoceras diapbanum KUtz.
Sansibar. — Dr. Ro scher.
Chlorospermeae.
Ord. Siphoneae.
XXT. Halimeda Lamonrx.
80. H. fnacroloba Decaisn. PI. Arab. heur. n. 5. Kütz. tab. phycol. Bd. VII.
t 22. f. 1.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rotbes Meer. Indischer Ocean.)
31. H, Opuntia Lamourx. Kütz. tab. phycol. Bd. VII. t. 28. f. 1.
Sansibar. — D. Röscher. (Rothes Meer. Korallengebiet.)
XXVI. Codiam Ag.
32. C, tomentosum L.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.)
Ord. Ulvaceae.
XXVIL Ulva L.
33. ü. reüculata. Forsk. Phycoseris reticulata Kütz. tab. phycolog. Bd. VI. t. 29.
Sansibar. — Dr. Röscher. Parasitisch auf Laurenoia papillosa Ore v. (Rothes Meer.)
34. U. latissima L. Harvey Phyc. Brit. t. 171. non Ktttzing.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer etc.)
Es sind beide Formen vorhanden, mit ganzem und eingeschnittenem Laube.
XXVIII. Enteromorpha Link.
35. E, conipressa Lk. Grev. Alg. Brit. t. 18. Ulva compressa L.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer. Röunion.)
Ord. Conferveae.
XXIX. Cladophora Kütz.
36. C. fascicularis Kütz. Spec. Alg. p. 393. C. cristata Zanard. Regensb. bot.
Zeitg. 1851. p. 38.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Rothes Meer.)
Die mir vorliegenden Originaleiemplare der Conferva fascicularis Mertens
zeigen einige geringfügige Unterschiede von der Pflanze aus Sansibar und dem
L AJgae. 85
rothen Meere, ich würde demnach den Zanardini'schen Namen hier vorgezogen haben,
wenn es nicht schon eine viel ältere Art dieses Namens gäbe, nämlich die C. cristata
7on Roth.
37. Cl, (Äegagrqpäa) Forskalii Ktttz. Spec. Alg. p. 416. Zanard. pl. maris. rubr. No. 154.
Sansibar. — Dr. Koscher.. (Rothes Meer.)
Dicht verwebte, grüne Rasen, wodnrch sich diese Pflanze von der des rothen
Meeres nnterscheidet Kützing's Abbildung in den Tab. phycolog. Bd. IV. t. 68.
nähert sich mehr der folgenden C. corallinicola.
38. Cl, (Äegagrqpüa) corciUinicda Sond. minnta, tennissima, pallide viridis, snb-
seenndatim ramolosa, filis repentibas intricatis hyalinis inaeqnaliter articulatis nunc
exarticnlatis, articolis nltimis obtnsis longitndinaliter striatis. Taf. I. Fig. 1 — 4.
Sansibar. — Dr. Röscher. In caespite Janiae adhaerentis.
Dieses kleine Pflänzchen, das man erst bei Zerreissung der J. adhaercDS findet,
steht der Cl. Forskalii sehr nahe, ist aber feiner und an den eigenthümlichen Gliedern,
die bei Vergrösserung deutlich gestreift erscheinen, erkennbar.
XXIX. Chaetomorpha Efitz.
89. C. princeps Kütz. Phyc. general. p. 261. Tab. phycol. Bd. III. t. 61.
Sansibar. — Dr. Röscher. (Adriat. Meer.)
Steht der C. colifoimis Mont. und der G. clavata Harvey nahe, ist aber feiner ;
dagegen sind die Fäden dicker als bei C. crassa, melagonium und torulosa. Uebrigens
erfordern alle Arten von Chaetomorpha eine genaue Untersuchung nach zahlreichen
vollständigen Exemplaren.
Ord. Lyngbyeae.
XXX. Lyngbya. Ag.
40. L, majuscula Harvey Manual Brit. Alg. p. 160. var? colore pallidiore et
filis non crispatis. Etiam L. pacificae Mont. similis.
Sansibar. — Dr. Röscher.
Die Exemplare sind unvollständig; dem äusseren Ansehen nach können sie
von L. majuscula nicht gut unterschieden werden.
Index.
Actnthophora Lamourz. 81.
Antillaram Kütz. 81.
micrantha Montague. 81.
orientalis Ag. 79. 81.
Thierii Sond. 81.
Thierii Montagoe. 81.
Wightii Ag. 81.
Aehyrocilne DG. 78.
Hochstetteri Seh. Bip. 7S.
Aerosticham L. 28.
Aubertii Dsv. 23 63. 71.
aureum Bory. 18.
Boivini Mett. 23.
conforme Sw. 25. 69.
Dcckenii Kuhn. 25.
didynamam F6e. 64.
eximium Mett. 23.
falcatam F6e. 64.
Gaboonense Hk. 22.
glabrescens Kuhn. 64.
hoiridnlam KIf. 24.
hybridum Bory. 24. 63. 70. 71.
Japurense Mart. 22.
Klotzschii Moritz. 23.
latifolinm Sw. 64. 69.
Lindbcrgii Mett. 24.
lineare Fee. 23.
microphyllum Mett. 24.
oligotricham Kze. 23.
piloselloides Presl. 24.
pTopinqaum Mett 24.
Relcbenbachii Moritz. 23.
Richard! Bory. 64.
nifidDliim Willd. 64.
schizolepis Bak. 63.
Sieben Hk. Gr. 64. 69. 71.
Simplex Sw. 69.
spathnlatam Bory. 24. 63. 69.
splendens Bory. 25. 64. 70. 71.
sqnamosum Sw. 64.
stipitatum Bory. 64.
tenaifolium Bak. 22.
tomentosum Bory. 64.
viscosum Sw. 25. 64. 69. 70.
Tiscosmn Mc. Ken. 25. 64.
Aetiniopteris Lk. 18.
dichotoma Mett 18. 63. 6s.
radiaU Lk. 18.
Aetinotriehia Dcne. 83.
rigida Dciic. 83.
Adiantum L. 11.
aethiopicum L. 13.
CapiilQS YenerisL. 12. 63. 69. 71.
caadatom L. 12. 63. 68. 70. 71.
confine Fee. 63. 70. 71.
crenatum Poir. 12. 63.
emarginatum Willd. 63.
fnmarioides Willd. 63.
hispidulam Sw. 12. 63. 70. 71.
lunülatum Barm. 1 1 . 63. 69. 70. 7 1 .
reniforme L. 11. 63.
rhizophoram Sw. 63. 68. 69.
Schweinfurthii Kuhn. 12.
tetraphyllom Willd. 12.
thalictroides WiUd. 12.
Wile&ianum Hook. 13.
Ageratum L. 75.
conyzoides L. 75.
Algrae 3. 79.
Alsophila B. Br.
Boinni Mett 70. 71.
bullata Bak. 66.
vcstita Bak. 66.
Ampelopteiis Kze.
elegans Kze. 44.
firma Kze. 44.
Ampliiroa Lamourx. 82.
fragilissima Lamourx. 83.
irregalaris KUtz. 79. 82.
rigida Lamourx. 83.
Anelmia Sw. 58.
Dregeana Kze. 58.
Angiopterlfl Hoffm.
erecta Hoffm. 67. 09.
Antrophynm Klf.
Boryanum Klf. 64. 71.
immersum Mett 64. 69. 71.
obtasnm Klf. 64.
rcticulatum Mett. 69.
Artemisia L. 77.
Afra Jacq. 77.
Arthroptens J. Sm. 55.
albopunctata Sm. 55. 66. 71.
ramosa Mett 56. 71.
Aspidlnm Sw. 37.
aculeatum Hook. 49.
ammifolium Ds?. 49. 65.
amplum Kuhn. 46.
anateinophlebinm (Bak.) 65.
anomophyllnm Zenk. 4S.
Agpldiiuil. Sw. 37.
aquilinoides Mett 65.
aquilinoides Bolle. 45.
ArbuBcula Dar. 65.
aristatum Sw. 49.
athamanticam Kze. 47.
Barten J. Sm. 49.
Bergianum Kuhn. 43.
Bergianum Mett 38. 39.
bifidum Garm. 38.
BoiTini Mett 38.
Boivini (Bak.) 65.
Boryanum Willd. 65.
Buchholzii Kuhn. 47.
Cameroonianum Mett 50.
canariense A. Br. 45.
capense Aut 47.
caryotideom WalL 48. 66.
catopteron Kze. 45. 65.
I cirrosum Schum. 42.
coadunatum WalL 50. 65. 70. 71
coriaceum Sw. 47. 65. 69. 71.
costulare fBak.) 65.
crenatom Willd. 87.
crinitum WalL 65.
cucullatum BL 42. 65. 69. 70. 71.
Desfauxii Mett 40. 65.
difitans Kuhn. 65. 71.
ektum Boj. 42. 65. 71.
elongatum Willd. 45.
falcatum Mc. Ken. 48.
fibrillosum (Bak.) 65.
filix mas Sw. 65.
fratemum Mett 65.
frondosum Hook. 49.
funestum Kze. 69.
glanduliferum Wall. 43.
Gueintzianum Mett 39. 43.
heteropterum Mett 40. 65.
Homei (Bak.) 69.
I inaequale Schldl. 45. 46.
j Kilemense Kuhn. 46.
lanuginosum Willd. 45. 65.
I lobatnm Sw. 49. 70.
I longicuspe (BaL 65).
luctuoaum Kze. 49.
j marginatum WalL 46.
Mascarenense (BaL) 65.
Mauritianum Bory. 41.
molle Sw. 41. 65. 69. 70. 71.
Index.
87
AipMittni Sir. 37.
natelense F6e. 48.
nigrescens Mett 50.
odoratam Bory. 37.
oliganÜLom Dst. 46.
otigodonton Dsr. 46. 46. 65. 70. 7 1.
oppodtDin Klf. 65.
ptnUdom (BaL) 65.
patens Kze. 43.
pentagonnm Kuhn. 46.
Pica Dsr. 65.
pldotomum (Bak.) 66. 69.
pTOcenun Boi. 40. 41. 65. 71.
pToHznm WiUd. 39. 40. 43. 65.
pToHxiiiD Hk. Bak. 40.
protensum A&. 48,
pteroides Sir. 65.
pvlchTam Bory. 37.
pülchrnm Carm. 41.
pongens Klf. 49.
pinpnnsceiks BL 47.
ripuinm Bory. 38.
Schimperianuin Höchst 45.
secniidifonne Mett 48.
Seirellü (Bak.) 65.
gpamim Spr. 47.
speciosnm Mett. 48. 65. 69.
Sp^ei KaliD. 71.
sqnamiflotam Kuhn. 48. 65.
stipolaceiim Mett 40.
stramineiiia KU 49.
stiigosum Willd. 37. 65. 69.
siibcreDiilatam (Bak.) 65.
Thelypteris Sw. 41.
thelyi^roides Mett 38.
tomentosnm Knlin. 38. 65.
tricbophlebiiim (Bak.) 65.
tiiste Kze. 49.
tnnicatiun Grand. 65. 71.
Tsfu-SimeDse Uook. 49.
luiitam Mett 42. 65. 69.
Wardü (Bak.) 69.
Aspleunm h. 27.
aclulleaefoliQm Liebm. 29.
Adiantom Diginm L. 32. 65.
affine Sw. 65.
alatnm Sieb. 30.
altemans Wall. 36.
aniaophyllQm Kze. 28. 29. 64.
arboreecens Mett. 65. 70. 71.
aspidioides Schldl. 35.
anritmn Sw. 64.
Barten Hook. 31.
bipartitiim Bory. 64. 69. 70.
BolTini Mett 34.
Boltoni Hook. 28.
bradiycarpiim Kuhn. 36.
brachyotos Kze. 30.
brachypteron Kze. 29.
brevipes Bak. 65.
bnlbifemm Forst 69.
caenopteroides Ds?. 34.
caadatoin Forst 33. 64. 69. 70.
coflunotatom Mett. 29.
concinniun Kahn. 36.
condganm Klf. 33.
cnwnni Pappe Baws. 28.
caneatam tSun. 34. 65. 69. 71.
caneatnm Kze. 31.
daieaefoiiiun Bory. 34. 64.
dedpieoa Kahn. 71.
Agplemim L. 27.
decossatam Sw. 35.
dimidiatam Hook. 33.
Dregeannm Kze. 29. 64.
ebeneum Ait 32.
emarginatam P. Beaav. 28.
erectum Bory. 80. 31. 64.
Fabianum Homb. Jacq. 29. 65.
Fernandezianam Klotzsch. 30.
filix femina Mc. Ken. 35.
fimbriatom Kze. 32.
formosum Willd. 31.
Gautieri Hook. 69.
gemmifenun Schrad. 29. 64. 71.
Gilpinae Bak. 64.
grande F6e. 29.
herpetopteris Bak. 65.
hypomelas Kahn. 37.
Klotzschianom Kze. 30.
Kohaatianom Pr. 30.
Kraossii Moore. 31.
laetum Sw. 64.
lineatom Sw. 29. 64.
linckii Kahn. 34.
lobatam Pappe Baws. 31.
longissunom Bl. 64.
lanolatam Hook. Bak. 30.
lanalatam Sw. 30. 31. 64. 69.
macrophyllam Sw. 33. 64. 69.
70. 71.
madagascaiiense Bak. 65.
Mannii Hook. 64.
Meilen Mett 64.
Mettenü Kahn. 29. 71.
monanthemum L. 32.
Nidas L. 29. 64. 69. 71.
nigrescens Hook. 29.
nitens Sw. 32. 33 64. 70.
nodalosnm Elf. 29.
oiigophyllum Sw. 64.
pellncidnm Lam. 64. 69.
Poolii Bak. 64.
praemorsnm Sw. 33. 64. 70.
Prionitis Kze. 28.
prolifemm Lam. 35. 65.
proUferam Wall. 44.
protensam Schrad. 32. 64.
pteropas Klf. 30.
palchmm Thoaars. 31. 64.
pamilam Sw. 32.
pygmaeam Hook. 64.
repandnm Mett 27.
resectum Sw. 64. 69. 71.
rntaefoliam Mett 29. 30. 65.
Sammatii Kahn. 35.
Sandersoni Hook. 31. 64. 71.
sangninolentom Kze. 28.
Sechellaram Bak. 65. 69.
Serra Mc. Ken. 33.
silvaticam Mett 34. B5.
sinnatam P. Beaav. 27.
splendens Kze. 34.
stolonifenun Bory. 64.
teneram Forst. 69.
theciferam Moore. 36.
Trichomanes L. 32. 64.
▼arians Hook. Grev. 32.
Vieillaidü Mett 29.
nviparom Pr. 65.
Athyrian Both. 35.
aspidioides Kahn. 71.
Athyrliuii Both.
lazom Pappe Baws. 35.
nigripes (BL) 65.
scandicinam F6e. 35. 65.
Schimpeii Moag. 35.
Azolla Lam. 61.
nilotica Dcne. 61.
pinnata B. Br. 61. 67.
BIdens L. 77.
I bipinnata L. 77.
I leacantha Wüld. 77.
! BlalüTillea Cav. 77.
Prieoreana DC. 77.
Blecbniun L. 26.
Atherstoni Pappe Baws. 26.
aastrale L. 26. 64.
capense Schldl. 26.
inflezam Kahn. 27.
polypodioides Kahn. 27. 64. 71.
punctalatam Sw. 64.
tabolare Kahn. 27. 64.
Blnmea DC. 76.
alata DC. 76.
Caealia DC. 78.
ilezaosa Wall. 78.
Caenopteils Berg.
inaeqaalis Dsr. 34.
Campylopus Brid. 4.
aareo- nitens (C. Moll.) 5.
niralis Brid. 4.
spec. 6.
Carex L. 73.
ramosa Schk. 73.
Gentroeeras Katz. 84.
cla?alatam Montagne 84.
cryptacantham Kutz. 84.
Geramieae 84.
Geramiam Lyngb. 84.
diaphanam Both. 84.
Ceratopteris Brongn. 57.
thalictroides. Brongn. 57. 67.
Ceropteris Lk. 18.
argentea Kahn. 18. 63.
Geteraeh WiUd. 86.
alternans Kuhn. 36.
cordatum Klf. 36.
officinaram Willd. 36.
Ghaetomorpha Kntz. 85.
clavata Harv. 85.
princeps Kutz. 79. 85.
Chaetopterides Kahn. 8.
Gheilanthefi Sw. 17.
Bergiana SchldL 17.
Boimi Mett 69.
capensis Sw. 17.
coriacea Dcne. 17.
farinosa Klf. 17. 68.
hirta Sw. 17.
Kirkü Hook. 19.
madagascariensis Bak. 63.
maltifida Sw. 17.
profusa Hook. 15.
pteroides Sw. 13.
quadripinnata Kahn. 16.
varians Hook. 16.
Schimperi Kze. 17.
GMorospermeae 84.
Ghondrieae 82.
Ghoristoflorla Mett. 13.
pteroides Mett 13.
88
Ind«t.
CliryBodiiim Fee 22.
aurenm Mett. 22. 68. 68. 71.
bipinnatifidum Mett 63. 69.
BoiTini Kuhn. 70.
Gaboonense Kulm. 22.
puDctatum Mett 22. 63. 69. 71.
Cladiom P. Br. 73.
iridifolium Bak. 78.
Gladophors Kütz. 84.
corallinicola Send. 79. 85.
cristata Zanard. 84.
fascicülaris Kutz. S4.
FoTskälii Kütz. 85.
Codiom Ag. 84.
tomentosom L. 84.
Compositae Yaill. 75.
Conferreae 84.
Conlvgramme F6e. 63.
jaFaoica F6e. 63.
Conyza Less. 76.
amyicdalina Lam. 76.
anchusaefolia Poir. 76.
arfcentea Lam. 76.
callosa Klatt 76.
calocephala Bory. 76.
lauhfolia Lam. 76.
Dana Seh. Bip. 76.
sericea Bory. 76.
Corallineae 82.
Gremocephaliiiii Gass. 78.
ceTouiim Gass. 78.
Cyathea Sm. 57.
appendicülata Bak. 67.
BoiTini Mett 69.
canalicalata WiUd. 67. 69.
Deckenii Kuhn. 57.
decrescens Mett 67. 69.
discolor BaL 67.
Dre^ei Kze. 57. 67.
ezcelsa Sw, 67.
glaaca Bory. 67.
Goudoüi Kze. 67.
Hildebrandtii Kuhn. 71.
Kirkii Hook. 71.
marattioides WlUd. 67. 69.
qaadrata Bak. 67.
Sechellaram Mett 69.
Gyperaceae Jnss. 72.
Cypenis L. 72.
aureus H. B. Kth. 72.
Deckenii Bcklr. 72.
Kerstenii Bcklr. 72.
obtusifloms YahL 72.
Cyrtoifilani Pr.
falcatum Pappe Raws. 4S.
Cystopteris Bemh. 37.
fragilis Bemh. 37. 65.
Cystoseira Ag. 80. 81.
myrlca Ag. 80.
Davallia Sm. 55.
concinna Schrad. 36.
denticolata Mett 56. 69. 70. 71.
foenicalacea Hook. 37.
gibberosa Sw. 36.
Homei Bak. 69.
Maaritiana Hook. 66. 71.
nigrescens Hook. 87.
nitidola Kze. 56.
repens Kuhn. 56. 66. 69. 71.
Schimperi Hook. 36.
DaTailia Sm. 55.
thfcifera Kth. 86.
Yogeiii Hook. 56.
Deeanenmm DG. 75.
amygdalinnm DG. 75.
]>eiiD8ta6dtia Bemh.
anthriscifolia Moore. 62.
Diacalpe BL
Madagascariensis Fee. 69.
DIctyoteae. 80.
Dictyota Lamonrz. 80.
fasciola Lamourx. 80.
Didymochlaena Dst. 55.
lunulata Dsv. 55. 66. 70. 71.
Dierama G. Koch, Boach6. 73.
cupuliflorum Klatt 73.
ensifolium Koch, Bouch6. 74.
pulcherrimom Klatt. 74.
Doryopteris J. Sm. 19.
concolor Kahn. 19. 63. 69.
pedatoides (Ds7.) 68.
pilosa (Lam.) 63.
Elaphogrlossnm Schott.
AubertU Moore. 23.
lineare Moore. 23.
ElephantopaB Gass. 75.
macrocephalus Klatt. 75.
scaber L. 75.
Emllla Gass. 78.
sonchlfolia DG. 78.
Eneaeliam Ag.
clathratum Ag. 80.
Enteromorpha Lk. 84.
compressa Lk. 84.
Equisetum L.
ramosissimnm Dsf. 67.
EiigeroB L. 75.
Ganadense L. 75.
Eriothrix Less. 78.
lycopodioides DG. 78.
Ethnlia Gass. 75.
conyzoides L. 75.
Büppelii Höchst 75.
Eacheama J. Ag. 82.
spinosum J. Ag. 79. 82.
FimbrlBtylis Yahl. 73.
ferroginea Yahl. 73. ^
Florideae 80.
Faeaeeae 80.
FneaB L.
fasciola Both 80.
hamulosns Tarn. 83.
latifolius Tarn. 80.
lichenoides Tom. 82.
linearis Forsk. 80.
myrica Tom. 80.
natans Tum. 80.
posillus Tum. 88.
rigid US Yahl. 88.
spinosas Tom. 82.
thyrsoides Tum. 82.
Funarla Schreb. 4.
campylopas Brid. 4.
hygrometrica Hedw. 4.
Galaxanra Lamourz. 83.
lapidescens Lamoarz. 88.
riffida Lamoarz. 88.
Gelfdieae 83.
Gelldiiiiii Ag. 88.
comeam Lunonrz. 83.
ligidam Gre?. 83.
Gigrartliia
spinosa Grer. 82.
Gladlolas Toom. 73.
GamierU Klatt 73.
Watsonü Thbg. 73.
Gleiehenia Sm. 57.
Boryi Kze. 67.
dichotomaHook. 57.67.69.70.71
flagellaris Spr. 67.
polypodioides Sm. 57.
ambracaUfera Sm. 57.
Gnaphaliam D. Don. 78.
paUidum Lam. 78.
Steadelü Seh. Bip. 78.
Goniopteris Fr.
prolifera Pr. 44.
Graeilaria Grer. 82.
lichenoides Ag. 79. 82.
Gymnogramme Dsv. 9.
abyssinica Bak. 50.
Ascensionis Hk. 9.
chaerophylla Dsr. 9.
leptophylla Dsv. 9. 62.
Marantae Mett 17.
microphylla Dsv. 9.
subsimilis Hk. 45.
Halimeda Lamoun. 84.
macroloba Dcnel 84.
Opuntia Lamoarz. 84.
HelieliryBiuii DG. 77.
abyssinicam Seh. Bip. 77.
barbellatum Baek 77.
caespitosom DG. 77.
chrysocephalam Seh. Bip. 78.
diotoides DG. 78.
Emimense DG. 78.
foetidom Gass. 78.
formosissimam Seh. Bip. 77.
Gerberacfolium Seh. Bip. 77.
mnlticaale DG. 77.
Helmiiitboeladeae 83.
HenüonitiB L.
acrostichoidee Afz. 22.
prolifera Retz. 44.
HemiteUa R. Br. 56.
capensis B. Br. 56. 70.
Melleri Bak. 67.
Histlopteris J. Sm. 9. 11.
aurita Sm. 10.
incisa J. Sm. 10. 62. 68.
Hormoeeras
diaphanam Ktltz. 84.
HydroclathmB Bory. 80.
cancellatas Bory. 80.
HymenoleplB Klf.
spicata Pr. 66. 69. 71.
Hymenophyllaeeae Eodl. 7.
Hymenophyllam Sm. 8.
Boatoni Bak. 62.
capillare Dsv. 62. 70.
ciliatnm Sm. 62. 68. 71.
fumarioides, Willd. 62. 70.
hygrometricnm Dsv. 62. 68.
Inaeqnale Dsv. 62. 71.
peltatam Dsv. 62. 71.
polyanthos Sv. 62. 68.
Poolii Bak. 62.
Index.
89
HTmeB«p]ijll«m Sm. 8.
Sibthorpioides Mett. 62. 70.
teneUom J&C4i. Oi.
Tonbridgensc Sin. 8. 62.
Hypneaeeae 83.
Hfpnea Lamourx. 83.
luuniilosa Ag. 83.
HyiKMLeiiiatiiim Kzo^ 37.
crenatam Kohn. 37. 65.
Hypolepis Bernh. 9.
anüuiscifolift Pr. 9.
punctata Mett. 9. 62.
spareisora Kuhn. 9. 62.
Judm Lamounc. 88.
adhaeiens Lamourz. 83. 84.
pygmaea Lamonrz. 83.
IrMaeeae Jass. 73.
Isolepls
Ecklonianns Schrad. 73.
Giraudyi Bcklr. 78.
lenticularis R Br. 73.
Ixia
pendula Thbg. 74.
Kjllingla Bottb. 72.
crassipes Bcklr. 72.
maciantfaa Bcklr. 72.
monocephala Bottb. 72.
pdyphyUa Wüld. 72.
Laatfea Pr.
Bergiana Moore. 39.
canariensis Moore. 45.
elongata Bedd. 45.
elongata Sm. 46.
glandulifera Moore. 43.
Gueintziana Moore. 43.
inaequalis Pr. 46.
maiginata Moore. 46.
patens Pappe Kaws. 43.
pentagona Moore. 46.
pidixa Pr. 43.
pulchra Pr. 38.
riparia Pr. 88.
stipulacea Moore. 40.
strigoea Pr. 37.
tomentosa Moore. 38
Lamrenela Lamourx. 82.
obtusa Lamourx. 82.
papilloea Grer. 82. 84.
thyrsoides Kotz. 82.
LeTcUlea
Scbimperi Dcne. 80.
Llagora Lamourx. 83.
leoTosa Ag. 83.
LfnoMya Dry. 9.
acutifolia Dsf. 62.
Boirini Mett. 70.
chinensis Mett 62. 68. 70.
cultrata Sv. 62.
cuneata Willd. 62.
ensifolia Sir. 9. 62. 68. 69.
ferruginea Kulm. 62.
flabelJifolia Bak. 62.
Goudotiana Mett. 62.
Kiikii Hoot 9. 68.
Madagascariensis Bak. 62.
repens Kze. 62.
venusta KIf. 9.
Labeliaeeae Juss. 74.
I Lobelia L.
! Deckenii Hemsicy 74.
Lomaria AVllld.
' attenuata Willd. 27.
I biformis Bak. 64.
Boryana WilJd. 27.
discolor var. Bak. 27.
fraxinifolia Raddi. 22.
inflexa Kze. 27.
marginata Schrad. 22.
I procera Spr. 64.
pubcscens Bak. 64.
scandens Raddi. 22.
tenuifolia Dsv. 22.
Lomarlopsis Fco. 22.
erythrodes F6e. 22.
fraxinifolia Mett. 22.
marginata Kulin. 22.
Pervilloi Mett. 69.
phlebodcs Fcc. 22.
pollicina Mcit 63. 71.
variabiUs Fee. 63.
Lopidopterides Kuhn. 11.
Lonobitideae 11.
Lonchitis L. 10. 11.
Currori Mett 10.
glabra Bory. 10. 62.
hirsuta Bory. 10. 62. 68.
Lindeniana HooL 10.
madagascariensis Hook. 10.
natalensis Hook. 10. 62. 70. 71
polypus Bak. 62.
pubescens Willd. 10.
Loxoscaphe Moore. 36.
brachycarpxun Kuhn. 36.
foeniculaceum Moore. 37.
gibberosum Moore. 36.
Mannii Kuhn. 37.
nigrescens Moore. 37.
theciferum Moore. 36. 65.
Lyeopodiam L. 60.
caiolinianum L. 67.
cemuum L. 60. 67. 69.
claratum L. 60. 67. 70.
complanatum L. 67.
dichotomum Sw. 67.
epiceaefolium Ds?. 67. 71.
gnidioides L. 60. 67.
obtusifoüum Sw. 67.
ophiogiossoides Lam. 67.
pecten Bak. 67.
Phlegmaria L. 67. 69. 71.
proliferum BL 67.
robustum Klotzsch. 60.
Saururus Lam. 60. 67.
squarrosum Forst. 69.
trichiatum Bory. 60 67.
yerticiilatum L. 67. 71.
ulicifolium Yent 67.
Lygodium Sw. 57.
Kerstenü Kuhn. 58. 67. 71.
lanceolatum Dst. 67. 70.
pinnatifidum Hook. Bak. 57.
Smithianum Pr. 57.
subulatum Boj. 57.
Lyngbya Ag. 85.
majuscula Hanr. 85.
pacifica Moni 85.
Lyngbyeae 85.
Marattia Sm. 60.
Boirini Mett 67. 69.
fraxinea Sm. 60. 07. 71.
microcaipa Mett. 69. 70.
salicifolia Schrad. 60.
Marsilia L.
crenulata Dsv, 67.
diffusa Lepr. 67. 69. 71.
Melobesia Lamourx 83.
farinosa Lamourx. 8.3.
Meniseium Schk.
proliferum Sw. 44.
Microlepia Pr. 9.
calobodon Mett 62.
Henriettao (Bak.) 62.
hypolepidoides (Bak.) 62.
Mauuii Eat. 37.
Speluncao Moore. 9. 62. 68. 71.
Moüiia Sw. 58.
caffrorum Dsv. 58. 67.
Monogramme Schk.
graminea Schk. 64. 69.
Musei 3.
Nephrodiam Schott
amplum Bory. 46.
athamanticum Hook. 47.
Barteii Bak. 49.
Bergiaiium Hook. 43.
Boryanum Hook. 46.
Buchanani Bak. 48.
catopterum Hook. 45.
conterminnm rar. Hook. 38.
crinibulbum Hook. 42.
elatnm Bak. 42.
elatum-DsT. 45.
£ltx mas Hook. 46.
heteropterum Dsv. 41.
inaequale Hook. 46.
Kilemense Bak. 46.
moUe Hook. 41.
nigrescens Bak. 50.
ochtodes HooL 43.
odoratum Bak. 37.
oligodonton Dsv. 45.
patens Hook. 43.
Procorum Bak. 41.
prolixum Dsr. 43.
pubescens Don 43.
pulchrum Dsr. 38.
riparium Dsr. 38.
squamisetum Hook. 48.
stngosum Boj. 38.
strigosum Dsr. 37.
thelypteroides Hook. 38.
tomentosum Dsr. 38.
unltum Hook. 42. %
Kephrolepis Schott. 55.
abrupta Mett 55. 66.
biserrata Schott 55. 66.69. 70. 71.
punctulata Pr. 55.
ramosa Moore. 56.
tuberosa Pr. 55. 66. 69. 70.
Nidorella Gass. 75.
auriculata DG. 75.
rernonioides Seh. Bip. 77,
Kotholaena B. Br. 17.
Buchanani Bak. 18.
Eckloniana Kze. 18.
inaequalis Kze. 18.
90
Index.
Marmntae B. Br. 17.
Strcetiae Bak. 63.
yellea B. Br. 17.
Oehropteris Sm.
pallens Sm. 63.
Oleandm Gar. 55.
articulaU Pr. 56. 66. 69. 71.
Ophiogrloesum L. 61.
capense Schld). 61.
fibrosum Schum. 61. 69.
lancifolium Pr. 67.
oyatam Bory 67.
palmatam L. C7. 69.
pendulum L. 67. 69.
leticolatam L. 61. 67.
OsMiuida L. 59.
regalis L. 59. 67.
Padina Adans. SO.
Paronia Grev. SO.
Pellaea Lk.
Bojen Hook. 15.
Boinni Hook. 14.
Borkeana Hook. 14.
Galomelanos Lk. 14.
consobrina Bak. 15.
Doniana Hook. 18.
dura Hook. 14.
inToluta Bak. 15.
lencomelas Bak. 14.
pectinifoimis Bak. 14.
Phe^opteris F66.
biformis Mett 66. 70.
bivestita Mett. 66.
cmciata Mett 66.
cyatheaefolia Mett 45. 47. 66.
dirersifolia Kuhn 44.
fragilis (Bak.) 66.
luxurians Mett 44.
meniscioides Etting^b. 44.
prolifeia Mett 44.
prolifera Kuhn 44. 66.
scalpturata Fco 40.
subsimilis Mett 45.
thelypteroides F^e 38.
tomentosa Mett 66.
totta Mett 44.
triphylla Kuhn. 66. 70. 71.
unita Mett. 42.
7ogeUi Kuhn 46.
Phyeoserls.
reticulata Ktttz. 84.
Plagiochtla N. ab. Es. 7.
ang^sta Lindb. 7.
Plantasliiaeeae Jass. 74.
Planta^ L. 74.
Kerstenii Aschs. 74.
palmata Hk. fil. 74.
PlatyeeriuDi Dsr. 53.
lücicorne Dsr. 54. 66. 69. 70. 71.
elephantotis SchirfÜi. 54.
madagascariense Bak. 66.
Stemmaria Dsr. 53.
Pleopeltis H. et. B.
ussuriensis Reg. Maak. 51.
Ploearia.
Candida Nees. 82.
I
Pluekea Gas». 76.
senegalensis Kktt 77.
Bubombellata Klatt 76.
▼errucosa Klatt 76.
Polyliotrya H. B. Kth. 22.
acrostichoides Mett 22.
tenuifolia Kahn 22. 68. 69.
Poijpodia«eae B. Br. 8.
Polypodlam L. 32.
accedens Bl. 51.
africanum Mett. 53.
albobrunneum Bak. 69.
argvratum Bory 66.
asplenifolium L. 66. 69.
Beaumontii Leper?. 66.
Bergianum SchldL 39.
Bergianum Klf. 48.
Boirini Mett 66.
bullatum Bak. 66.
comorense Bak. 71.
coriaceum Sw, 47.
deltodon Bak. 66.
devolutum Bak. 66.
ezcavatum Bory 52.
filiz mas Bory 45.
fissum Bak. 66.
Gilpinae Bak. 66.
heteropteron Dsv. 40.
hirticaale Dsr. 38.
incanum Sw^ 50.
lanceolatum L. 50. 66. 70.
lineare Thbg. 66.
linguaeforme Mett 51. 52.
longifoUum Mett 52.
loriforme Wall. 51.
loiiforme Hook. 51.
Loxogramme Mett 50. 66. 70. 71 .
luxurians Kze. 44.
lyciaefoUum Bory 51.
lycopodioides L. 50. 66. 69.
Melleii Bak. 66.
monlliforme Lag. 66.
multifidum Bory 66.
myriocarpum Mett. 52.
neglectum Bl. 51.
normale Don. 66.
normale Hook. 52.
obtusilobum Hook. 39.
obtusum Kuhn. 66. 69.
Pappei Mett 51. 52.
parmlum Bory. 66. 71.
perludens Bak. 66.
Perrillei Mett 69.
phlebodes Kze. 51.
Phymatodes L. 53. 66. 69. 70. 71.
Poolü Bak. 66.
proliferum KOnig 44.
propinquum WaU. 58.
punctatum Sw, 53. 68. 69. 71.
pygmaeum Buch. 66.
rostratum Hook. 52.
Schimperianum Mett. 58.
Schraderi MUde 51. 52.
Scoiopendiium Harn. 61.
Sechellanim Bak. 66. 69.
serrulatum Mett 66. 69.
sesqnipedale WalL 51.
Sieberianum Dsr. 38.
Simplex Sw. 51. 52. 66. 70. 71.
spissum Bory 66. 69.
subpinnatum Bak. 66.
Polypodlun L. 82.
synsorum Bak. (»6.
thelypteroides Spr. 3S.
tomentosum Thouars 88.
torulosum Bak. 66.
unitum Hook. 42.
Yogelii Hook. 45. 46.
Tulgare I* 50.
Wightianum Wall. 51.
WiUdenowü Bory. 58. 6C. 70.
zosteraeforme WalL 52.
PolysiphoBla Grer. 81.
secnnda Ag. 79. 81.
Polystlehnm Schott.
Ittctuosum Moore 49.
PolytrieliiiBi £hrh. 4.
remotifoliuB P. B. 4.
Polyzonia Sahr. 80.
jungermannioides J. Ag. 80.
Psilotum Sw.
ilaccidnm Wall. 67. 69.
nudnm Griseb. 67. 71.
Pteridella Mett 18.
adiantoides Kuhn. 14. 68. 69.
angulosa Mett 15. 63.
Belangeri Mett 16.
Doniana Mett 18. 68.
dura Mett 14. 63. 69. 70.
hastaU Mett 14. 68.
inroluta Mett 15. 68.
leucomelas Mett. 14.
pectiniformis Mett. 14. 63. 70.
quadripinnata Mett 16. 68.
riridi8Mettl6.63.68 69.70.71.
Pteridiam Öleditsch 11.
aquilinum Kuhn Jl. 63. 70. 71.
Pteris L. 19.
adiantoides Dsr. 14.
angalosa Bory 15.
arguta Ait 20. 68.
atroriroDS Willd. 20. 6h.
attenuata Sw. 21.
aurita Kze. 10.
Barklyae Hook. 68.
Belangeri Bory 16.
biaurita L. 2(». 68.
Blumeana Ag. 20.
Boirini Moore 14.
Camerooniana Kuhn 19.
commutata Kuhn 20.
concolor L. F. 19. •
contracta Mett 15.
cretica L. 19. 63.
Groesus Bory 63.
Gurrori Hook. 10.
dichotoma Kuhn 18.
dubia Kuhn 18.
dura Hook. 14. 15.
dura Willd. 14.
flabellata Thbg. 20. .
geminata Wall. 71.
hastata Sw. 16.
hasUU Thbg. 14.
heteroclita Dsr. 63. 69. 70.
üicisa Thbg. 10.
inroluta Sw. 15.
lanceaefolia Ag. 68.
laurea Ag. 68.
leucomelas Mett 14.
linearis Poir. 21. 70. 71.
longifolia L. 19. 63.
Index.
91
Plerls L. 19.
nucrodoD Bak. 63.
madagmscarica Ag. 63.
Kaniiiana Mett 19.
BOLiginata Bory 21.
mazima Bak. 70.
Mettonii Kuhn 63. 69. 70.
pectiniformis Godet 14. 15.
pellncida Hook. Bak. 19.
platyodoB Bak. 63.
Pseodo-Loncliitis Bory 21.
lemotifolia Bak. 63.
lepaadiila Lk. 20.
qoadripinnata Foisk; 16.
scabra Bory 63.
semiorata Poir 21.
ämilis Kuhn. 21.
tripanitaSir. 21.63.68.69.70.71.
triphyUa Ag. 63.
Tennsta Kze. 20.
viridis Forsk. 16.
woodirardioides WiUd. 63.
Rhodomeleae SO.
Basehera Sond. 81.
africana Sond. 79. 81.
SalTinia L.
mollis MetL 67.
SalTfniaeeae Bartl. 61.
Sarsrassuin Ag. 80.
crispum Ag. 80.
Uidfoliam Ag. 80.
latifoliam Ag. 80.
nügare Ag. 80.
SeUzaea.
dichotoma Sm. 67.
digitata Sir. 67.
fistnlosa Labill. 67.
intermedia Mett 69.
SehlothelmSa Brid. 6.
sqnarrosa Brid. 6.
8elrpiiB L. 73.
capillans L. 73.
Girandyi Bckir. 73.
lenticalaris Spreng. 73.
setacens L. 78.
Seolopendriiim.
Krebsii Kze. 19. 26.
Sela^nella P. Beaur. 61.
amphirrhizos A. Br. 71.
Baiklyae Bak. 67.
brachystachya Spr. 68.
cataphracta Spr. 68.
concinna Spr. 68.
cnpressina Spr. 68.
deÜqaescens Spr. 68.
digiuta Spr. 68.
falcata Spr. 68.
Selaflrinella P. Beanr. 61.
fisBidentoides Spr. 61. 67.
Qoadotiana Spr. 68.
imbricata Spr. 61.
HildebrandtU A. Br. 71.
Kraussiana A. Br. 61.
laerigata Spr. 68.
Lyallii Spr. 68.
membranacea Spr. 68.
molliceps Spr. 68.
obtusa Spr. 67.
pectinata Spr. 68.
Pervillei Spr. 69.
scandens Spr. 61.
Sechellaram Bak. 69.
serrulata Spr. 6S:
snberosa Spr. 68.
snrcnlosa Spr. 68.
tereticanlis Spr. 68.
unilateralis Spr. 68.
Sendtnera Endl. 7.
dicrana Tayl. 7.
Seneeio Less. 78.
Habertia Pers. 79.
paparerifolius Rieh. 78.
Siphoneae 84.
Sparaxis.
pendula Kerr 74.
Silcherrima Hook. 74.
aeroeoeeoideae 82.
Sphagnam L. 6.
ericetomm Brid. G.
Spilanthes Jacq. 77.
abyssinica Seh. Bip. 77.
Stenoeline DG. 78.
lecheoides DG. 78.
Spjridiaeeae 84.
Spyridla Harr. 84.
mamentosa Hanr. 84.
Synehodendron.
senegalense Klatt. 75.
Taenitis.
angostifolia B. Br. 66.
microphylla Mett 66.
Todea W illd. 58.
affinis Hort. 59.
barbara Moore 58.
rivnlari» Sieb. 59.
Vroomii Hort. 59.
Triehomanes L. 7.
apodum Hk. Grev. 7.
Barklyanum Bak. 62.
bipunctatom Poir. 62. 70.
Boinni Bosch. 62. 69. 70.
borbonicum Bosch. 62.
cuspidatnm WiUd. 62. 68. 70.
dig^tatum Sw. 62.
IMehoflutnes L. 7.
ehcoides Hedv. 62.
oro«um Willd. 68. 70.
gibberosum Forst. 36.
' HUdebrandtii Kahn. 70.
Kraassii Hk. Grer. 8.
melanotricham Schldl. 8. 62.
muscoides Sv. 7.
obscunim Bl. 62. 68. 09. 70.
panriüoram Poir. 62.
parvulam Poir. 02. 70.
pasilium Hook. Bak. 8.
pyzidiferam Aat 8.
qaercifoUam Hook. GxeT. 8.
radicans Sw. 7. 62. 70.
reptans Sv. 8.
rigidam Sw. 8.
Bobiusooi Hook. 8.
stylosum Poir. 62. •
tamarisciforme Jacq. 62.
trinerve Bak. 62.
Tupa G. Don. 74.
Deckenii Aschs. 74.
Kerstenii Vatke 74.
Torbinarla Lamoorx. 80.
decarrens Ktttz. 80.
triquetra Ktltz. 80.
Yolgaris Ag. 80.
UlTa L. 84.
compressa L. 84.
latisäima L. 84.
reticuiata ForsL 84.
Yemonia Schreb. 75.
cinerea Less. 75.
physalifolia DC. 75.
Ymeentia.
latifolia Kth. 73.
Ylttaria Sm. 27.
eiongata Sw. 69.
guineensis D87. 27.
isoetifolia Bory 27. 64.
lineata Sw. 69.
lineata Mc. Ken 27.
plantaginea Bory 64.
scolopendrina Mett 64. 69. 71
zosteraefolia Bory 64. 70. 71.
Wedella Jacq. 77.
Africana Pere. 77.
Woodsla B. Br. 55.
Bargesäiana Gerr. 55.
Youngia Gass. 79.
Maaritiana DG. 79.
Zonaria«
Pavonia Ag. 80.
• *
N •
Gedrnclit bei £. Polz in Lei^zi^.
vdOeckeiLReiEmm Osl-Mriki
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A
4^
f
II
l-iCladophoraAegaqropila corallinicoU Sond.
6-11 Roachera afhcana Sond,
M
liVfindiiirii Kerstpriii Kuhn.
1
I
Meteorologie von Sansibar
in Monatsmitteln.
Bearbeitet von
Otto Eersten,
frttherem Mitgliede der v. d. Decken'schen Expedition.
V. i, D«ck«n, lUifen IIT. 3: Met«orolori6 etc.
Meteorologie von Sansibar
in Monatsmitteln.
Vorbemerkung.
In UebereinstimmuDg mit dem allgemeinen Zwecke dieses Beisewerks, neben
den Ergebnissen der yon ^er Decken'sehen Expedition zugleich eine Uebersicht des
bisher anf demselben Gebiete Geleisteten zu bieten, sollte auch die meteorologische
Abtheilung desselben , unter Hereinziehung alles brauchbaren Materials, das ge-
sammte Witterungsgebiet behandeln, in welchem Sansibar liegt, nämlich dasjenige
der Honsone in der wesfliehen Hälfte des Indischen Oeeans. Da aber zur Zeit jede
sichere Grundlage fär den ganzen weiten Strich zwischen Vorderindien und Mada-
gaskar fehlt, musste vorerst eine solche geschaffen werden. Hierzu bot sich mir
eine ausgezeichnete Gelegenheit durch die, länger als ein Jahr und überaus fleissig
darchgefährten Beobachtungen von Herrn Dr. G. Edwin Seward — damals Arzt
bei der englisch-indischen politischen Agenzie in Sansibar — die mir von genanntem
Herrn anf die freundlichste Weise zur Verfügung gestellt wurden. Ich hielt es für
meine Pflicht, zunächst diese so vollständig wie möglich zu verwerthen. Die haupt-
sächlichsten Ergebnisse meiner Bearbeitung, soweit sie sich aus Monatsmitteln
ableiten liessen, sind in vorliegender Abhandlung enthalten, dargestellt durch Text,
Tabellen und graphische Veranschaulichungen. Mehr zu bieten war gegen-
wärtig nicht möglich, weil die Fertigstellung dieser letzten Abtheilung des von
der Decken'schen Beisewerkes keinen Aufschub mehr gestattete; es muss deshalb
die Veröffentlichung der Einzelbeobachtungen Dr. Sewards, bzw. auch in
fünftägigen Mitteln, fär eine andere Gelegenheit vorbehalten bleiben, ebenso
deijenigen Dr. Boschers und der von der Decken'schen .Expedition, welche
sich bei den häufigen Ortsveränderungen immer nur auf einzelne Monate erstreckten.
Unsere Beobachtungen im Binnengebiete, welche fUr die barometrische Ver-
messung desselben wichtig sind, finden weiter unten in dem Abschnitte „Geodäsie"
ihre Erledigung. Mit der genannten Grundlage konnte, unter Benutzung der
schon veröffentlichten Beobachtungen an anderen Orten des obenbezeichneten
Monsun-Gebietes bereits eine vorläufige Abgrenzung desselben gewagt
werden, und diese ergibt in nicht zu verkennender Weise, dass auch unser europäisches
Klima als keinesfalls nnbeeinflusst von den mächtigen Ursachen, welche jene indischen
„ Jahreszeit^Winde" hervorbringen, betrachtet werden darf. Die eingehende Begründung
dieses Satzes, sowie auch eine zweite Abtheilung dieser Studie — die Dar-
stellung der meteorologischen Verhältnisse in der ganzen Westhälfte des
indischen Oeeans — ist für eine spätere Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift
bestimmt, weil, abgesehen von dem schon oben erwähnten Grunde, noch nicht
sämmtliohes Material, namentlich auch eine Anzahl Beobachtungen auf einigen der
wichtigsten Dampferlinien nicht, in meine Hände gelangt ist. Bis dahin verspare
1*
4 Meteorologie yon Sansibar, I.
ich auch den Dank für die reichlichen und höchst werthvoUen Zuwendungen, welche
mir schon seit langer Zeit in nicht genug anzuerkennender 'Weise Ton dem
Meteorological Office zu London, dem Eon. Nederlandsch Meteorologisch Instituut
zu Utrecht und der k. k. österreichischen Central -Anstalt für Meteorologie und Erd-
magnetismus gemacht worden sind. Bei Torliegender Arbeit selbst erfuhr ich die
freundlichste Unterstützung durch sachkundige Berathung oder Mittheilung von
Büchern, Zeitschriften u. dgl. von Seiten der Herren Geheimrath H. W. Dove,
Prof. Dr. C. Bruhns, Dr. G. von Boguslawski und meines verehrten Lehrers
Prof. Dr. A. Er man, denen Allen ich hiermit meinen tiefgefühlten Dank ausspreche.
Berlin, im Februar 1876.
Otto Eerston.
NB. Zar Erreichung möglichst grosser Zuverlässigkeit sind ajle Zahlen der nachfolgenden
Tabellen etc. mindestens zweimal gerechnet worden, entweder von mir selbst auf zwei ver-
schiedene Weisen, oder von mir und einem Anderen, in letzter Zeit namentlich von Herrn
M. Auerbach, Student der Mathematik hierselbst. Beim Rechnen wurde zumeist eine
Decimalstelle mehr benutzt, als in den Tabellen abgedruckt ist; es kann daher,
wenn man mit letzteren Zahlen nachrechnet, ein so erhaltenes Mittel leicht um eine Einheit
der letzten Stelle abweichen. O. K.
I. Dr. G. Edwin Seward's Meteorologische Beobachtungen In
Sansibar
(6° 9',7 stldl. Breite, 2^ 37™ östl. Länge von Greenwich)
im Jahre 1864.
Dr. Seward beobachtete in seinem Wohnhause in der Stadt Sansibar, nicht
weit Yom Strande des Nordhafens, etwa in der Mitte zwischen dem Fort nnd Ras
Schangani (s. Stadtplan auf Karte I. im ersten Bande des erzählenden Theils).
Etwas Näheres über die Aufstellung seiner Instrumente ist mir leider
nicht bekannt geworden, doch ist anzunehmen, dass er alle nöthigen Vorsichts-
massregeln hierbei beobachtet hat, weil seine Beobachtungen überhaupt das Gepräge
grosser Zuverlässigkeit zeigen und er dieselben in die meteorologischen Register des
Marine Department eintrug, welche gute Instruktionen auch in dieser Hinsicht
enthalten. Uebrigens begann Dr. Seward seine bis September 1865 reichenden
Aufzeichnungen, wenn auch nicht mit gleicher Regelmässigkeit wie später, bereits
im Juni 1863, sodass er also zu Anfang des von mir als vollständigstes und best-
beobachtetes ausgewählten Jahres — von Januar bis December 1864 — schon mehr als
halbjährige Uebung hatte, sowie vielfache Gelegenheit, sich mit erfahrenen Offizieren
der englischen Marine zu berathen.
Die Fehler der angewendeten Instrumente können nur geringfügig
gewesen sein, wie öftere gleichzeitige, wennschon nicht in unmittelbarer Nähe an-
gestellte Beobachtungen mit berichtigten Instrumenten zeigen, von denen a. a. 0.
die Rede sein wird ; zudem ist es ja auch bei den Engländern mehr üblich, als es
bisher bei uns gewesen, nur ausgezeichnete Instrumente von „first rate make^^ zu ver-
wenden. Da es sich übrigens bei dieser Darstellung mehr um den tSg^Hchen und
Jährlichen Gang^ der Instrumente handelt, als um deren absoluten Stand im
Vergleich zu dem auf anderen Stationen, so ist besagter Punkt nicht von so hen^or-
ragender Wichtigkeit wie bei Untersuchungen anderer Art.
A. Lnftdnick, 1864. 5
Als Hanptbeobachtnngszeiten sind die geraden Standen zwischen 6^
Morgens nnd 10^ Abends (mittlere Ortszeit yon Sansibar) genommen worden;
hierza kommen noch die nur bisweilen mit yoller Begelmässigkeit darchgefUhrten
Zwischenstunden 9^ Vorm., 3^ and 9^ Nm., sowie ganz einzelne Beobachtungen in den
Standen von Mitternacht bis 4^ Morgens. Weitere Einzelheiten hierüber sind bei
jedem der betreffenden Instramente unter A«, B. u. s. w. ausführlich angegeben.
Ablesungen, welche nicht genau auf volle Stunden fielen, oder sonstwie stark ver-
dächtig erschienen, wurden sorgfältig ausgeschieden.
A. Lnfidnick.
Tabelle I (s. unten Beiblatt) gibt die Monats- und Jahresmittel aller
Dr. Seward'schen Barometerbeobachtungen vom Jahre 1864 an den bereits
angeführten 15 Tagesstunden, reducirt auf den Gefrierpunkt des Wassers
(nach den Tafehi von Dr. C. F. W. Peters) und korrigirt für die Monats-
mittel-Abweichung derjenigen Tage, an denen die Beobachtungen
ausfielen. Letztgenannte Korrektion wurde ermöglicht durch die ausserordent-
liche Begelmässigkeit im täglichen Gange des Barometers. Um sie ausführen zu
können, berechnete ich vorläufig eine Tafel der Abweichungen der mittleren Baro-
meterstände jeder einzelnen Tagesstunde der verschiedenen Monate von dem
Honatsmittel der Stunden des grössten und geringsten Luftdrucks
(am 10^ Vm. und 4^Nm.), und hiemach, indem ich für jeden Tag des Jahres aus
zwei bis drei der am besten geeigneten Beobachtungen ein gutes Tagesmittel bildete,
die gewünschte Abweichung des letzteren von dem Monatsmittel aus | (10^ Vm.+ll'^Nm.)
Aus den so gewonnenen 12 Tabellen für die Monate Januar bis December berechnete
ich schliesslich die ebengenannten Korrektionen (s. unter „h'' in der jedesmaligen
zweiten Spalte der Tabelle I.) für jedes einzelne Stundenmittel, indem ich bei mehr
als 15 Beobachtungen die Ergänzungen für die fehlenden Tage herausschrieb,
bei einer geringeren Zahl diejenigen für die bezüglichen Beobachtungstageselbst,
danach die Summe dieser Abweichungen durch die Zahl der vorhandenen Beob-
achtungen (unter „n'^ in der jedesmaligen ersten Spalte) dividirte und den Quotienten
dem nnkorrigirten Monatsmittel der betreffenden Stunde zufügte (bei der direk-
ten Ergänzung einer geringen Anzahl von Beobachtungen, im letzten Falle),
oder davon abzog (in ersterem Falle, wenn bei vielen Beobachtungen nur für
die Fehltage die Abweichung vom Monatsmittel bestimmt worden war). Als End-
ergebnisserhieltich die nach Möglichkeit verbesserten Barometermlttel unter „B'^
in den jedesmaligen dritten Spalten der Tabelle I. Die Abweichungen derselben
von den nnkorrigirten Beobachtungsmitteln sind, wie ein Blick auf die Spalten
unter „h'^ lehrt, im Durchschnitt nur gering; es erschien jedoch nothwendig, sie zu
berücksichtigen, um auch den, ausserdem unbrauchbar gewesenen, Einzelbeob-
achtnngen zu wichtigen Wendestunden, besonders aber in der Nacht, einige
Zuverlässigkeit zu sichern. Es wurde hierdurch zugleich eine bessere Grundlage
(fix Berechnung der Barometerkurven nach der sog. Besser sehen Formel erhalten.
Sollte Jemand es für nöthig erachten, auf die ungeänderten Barometermittel
zurückzugreifen, so braucht er nur die Korrektionen der zweiten Spalten (unter h)
im entgegengesetzten Sinne an den betreffenden verbesserten Barometermitteln
(unter B) anzubringen.
g Meteorologie von Sansibar, I.
Einer Unregelmässigkeit ist hier noch zu gedenken, die im MonatFebruar
stattgefunden und demselben ein Ansnahmsgepräge yerliehen hat. Am 24. Febr.
Abends setzten nämlich, durch einen ganz ungewöhnlich niedrigen Baro-
meterstand im voraus angezeigt, heftige, sturmartige Winde ein, die mit
geringen Unterbrechungen bis zum 27. anhielten und im Anfang starke Bewölkung
brachten, jedoch nur wenig Begen. Dr. Seward schreibt hiertlber in seinem
meteorologischen Journal unterm 27. Februar: „Prince Syud (spr. Seid) Burgash told
me to-day that such weather had not been known for 14 years in this place ^^ Die
gleichzeitig beobachteten Barometer-Tagesmittel lagen in den Tagen vom
22. — 2 7. Februar um 79, bezüglich 234, 98, 189, 114 und 87 Tausendstelzoll engl,
(d. i. um 2,0; 5,9; 2,5; 4,8; 2,9 und 2,2 Millimeter) unter dem Monatsmittel, wäh-
rend sonst die bedeutendsten Abweichungen meist nur 0'',140 (3,6 Mm.) betragen.
Gleichzeitig sank in Mauritius das Barometer von 30'',Q28 am 23. bis 29'',812 am
26. Februar, also um 0'^,216 (5,5 Mm.) insgesammt, gegen 0'S448 (11,4 Mm.) in
Sansibar am 23« allein , zwischen dem Vormittagsmaximum und Nachmittagsminimum
dieses Tages (29",809— 29",361), und es liefen dort (in Port Louis) Nachrichten
ein von heftigen Wirbel stürmen, die zu derselben Zeit in 16<^ 4' S. Br. und
66^ 40' östl. L. Gr., sowie in 31^ 3' S. Br. und 56» 4' ößtl. L. Gr. beobachtet worden
waren. Lassen wir eine ausführliche Darstellung dieses Sturmes als zu den später
zu yeröffentlichenden £inzelbeobachtungen gehörig hier bei Seite und beschäftigen
uns nur mit dem Einfluss, den derselbe auf das Mittel der Barometer-
stände des Monats Februar 1864 gehabt hat, so ergibt sich hierftlr, wenn
man die drei unregelmässigsten Tage (vom 23.-25. mit 0",234, 0",098 und 0'',189)
ausser Rechnung lässt, dass durch sie das Februarmittel des Barometerstandes um
0" 521
— 1-— = o'',0]^ (oder 0,5 Mm.) erniedrigt worden ist, sodass also, wenn dieser
ausnahmsweise Sturm nicht stattgeftmden hätte, das genannte Mittel wahrscheinlich
29^,839 statt 29'',819 betragen haben würde, ein Unterschied, der übrigens selbst
für dortige Verhältnisse nicht sehr bedeutend genannt werden kann. Will man
indessen ihn berücksichtigen, um zu den Werthen für ein annähernd normales Jahr
zu gelangen, so braucht man nur jedes Stundenmittel der Barometerstände des
Februar 1864 um 0^^,020 zu vergrössem, das Mittel des ganzen Jahres aber um
0^^,002 (= 0,04 Mm.), welch letzterer Betrag indessen schon fast unmessbar ist.
Tabelle IL (s. Beiblatt) bietet eine Zusammenstellung alles Dessen, was für
die Beurtheilung der täglichen und jährlichen Schwankungen des Barometer-
standes wichtig erscheint. Als Monatsmittel wurden die Werthe | (10^ Vm. -f- 4^ Nm.)
angenommen, was bis auf etwa 0^^,004 (= 0,1 Mm.) genau sein wird, da das Jahres-
mittel aus allen Beobachtungen jeder zweiten Stunde 29^^,954 ergiebt, statt des hier
aus Tagesmaxima und -Minima allein gefundenen Werthes von 29 '',958. Den
tiefsten Barometerstand und zugleich die grösste Unregelmässigkeit in den Schwan-
kungen zeigt der Februar, in welchem Monat der Uebergang yom Nordost- zum
Südwestmonsun sich vorbereitet , den höchsten Stand und die grösste Stetigkeit aber
Juli und August, in der Mitte des gegen 7 Monate lang herrschenden Südwest-
monsuns; eine zweite Zeit grösserer Unregelmässigkeit tritt mit Oktober und
November ein, schon im Voraus die Rückkehr des NE. -Monsuns ankündigend.
Tabellelll. enthält, namentlich zur Bequemlichkeit derjenigen, welche ältere
einzelne Barometerablesungen zu Höhenmessungen benutzen wollen, itir alle
Monate des Jahres (1864) diejenigen Beträge, welche man den Beobachtungen zu
A. Lnftdrack, 1864. 7
einer gewissen Stande (zwischen 6^ Vm. nnd 10^ Nrn.) zuzulegen hat^ am das Tages-
mittel I (10^ Vm. +4^ Vm.) za erhalten. Die geringe Schwankung dieser Werthe je
nach den verschiedenen Monaten zeigt; mit welcher Gleichmässigkeit die täglichen
Oscillationen des Laftdracks in jenen Gegenden vor sich gehen und wie zuverlässig
dort solche Beduktionen auf das Tagesmittel sind. Die Standen ohneEorrek-
tion fallen auf nahezn 6^ Vm. und 1^ Nrn.; in den Nachtstanden von 8^ Abends an
betragen die Ergänzungen nur eine Kleinigkeit im positiven Sinne ; wie aus den
Jahresmitteln in Tabelle I. ersichtlich ist.
Wttnscht man vom Monats -Tagesmittel auf das Jahresmittel ttber-
zngehen, so bediene man sich der Angaben in der dritten (resp. letzten) Vertical-
spalte.
Alle im Vorstehenden berührten Verhältnisse werden auf einen Blick veran-
schaulicht durch die praphische Darstellmig desBarometergangesauf Tafel I.
Eine besondere Erklärung bedarf dieselbe nicht, da sie nur darin von den meisten
ähnlichen abweicht, dass bei der Jahreskurve links unten die mittleren Maxima
and Minima nicht auf der jedesmaligen Mittellinie aufgetragen sind, sondern etwas
nach links und rechts entfernt davon, im Verhältniss zur Zeit ihres Eintritts; es
wird hierdurch nebenbei der Vortheil einer grösseren Klarheit des Gesammtbildes
erreicht. Der Jahreskurve rechter Hand unten wurden die am meisten zu solchen
Vergleichen benutzten Mittel des Januar und Juli beigesetzt, wennschon sie hier
nicht so genau die Extreme des meteorologischen Zustandes darstellen, wie Dies in
anderen Klimaten der Fall ist. Aus allen diesen Kurven erhellt sofort die grosse
Regelmässigkeit des Barometerganges in Sansibar; jede einzelne schon kommt
in ihrer Gestaltung dem Jahresmittel sehr nahe, und selbst die Extreme haben einen
kaum abweichenden Verlauf.
Es wäre in vieler Hinsicht sehr angenehm, wenn die Beigabe graphischer
Darstellungen zu jeder ähnlichen meteorologischen Veröffentlichung zur Begel
würde; doch mttssten, wenn der volle Nutzen erreicht werden soll, alle Dar-
stellungen nach demselben Schema und Massstab ausgefllhrt werden,
damit man sie ohne Weiteres mit einander vergleichen kann, etwa so, wie es hier
mit besonderem Bedacht geschehen, dass je 2 Mm. in Höhe immer einem Mm.
Barometerstand oder Dunstdruck, einem Grade Celsius, und 5 oder 10% relativer
Feuchtigkeit oder Windhäufigkeit entsprechen, in der Breitenrichtung aber je
12 Mm. einem Monate oder 24 Stunden, wobei man bequem noch Stägige Mittel
und 2stündige Beobachtungen darstellen kann. Zum Auftragen oder Ablesen anderer
Skalen brauchte man dann, ohne sich mit einer Umrechnung bemühen zu müssen,
nar einen anderen Massstab zu verwenden. Da durch eine Uebereinkunft in dieser
Hinsicht viel Mühe gespart und eine grosse direkte Anschaulichkeit der in den
verschiedensten Massen gegebenen Zahlenergebnisse erreicht werden könnte, so wäre
die Sache gewiss werth, von dem „Permanenten Comitä'^ (Internationalen Meteo*
roIogen-Ausschuss) in Erwägung gezogen zu werden. Die Kosten solcher Tafeln
könnten durch den Gebrauch gleichförmiger Schemata mit feststehenden lieber-
siebten auf ein Geringes herabgedrUckt werden.*)
*) Das za meinen Entwürfen benutzte karrirte Papier, welches dnrch Trockendruck von radirten,
mit der Maschine getheUten Steintafeln hergestellt wurde, ist in der lithogr. Anstalt des Herrn
Leopold Eraatz in Berlin zum Preise von 6 Mark f&r 100 Bogen zu haben. Jedes Blatt ist
43 Cm. breit auf 85 Cm. Höhe und enthält in ersterer Richtung 192, je 2 Mm. Yon einander ab-
8
Meteorologie von Sansibar, I.
Das Charakteristische der Barometer-Jahreskurve Sansibars
besteht in ihrer Erhebung über das Mittel in den Monaten Juni bis
September, und in ihrem Tiefstand vom December bis März, eine
Erscheinung, die sich im Allgemeinen überall im südlichen Tropengebiete zeigt,
wenn auch nicht immer so entschieden wie hier, wo die Monsune ihren mächtigen
Einfluss auch in dieser Hinsicht geltend machen.
Die analytische Darstellang^ der Ergebnisse nach der sog. Besser sehen
Formel für periodische Funktionen zeigt eine nur geringe Abweichung von
den beobachteten Werthen, wie Dies von vornherein bei einem Ort im Tropen-
gebiete nicht anders zu erwarten war.
Der jährliche Gang, des Barometers (im J. 1864) entspricht, wenn
Januar 15,25 als Ausgangspunkt des Winkels 6 gilt, am genauesten der Formel
y = 29",9580 + 0,1288 sin. ( ß + 250« 38')
+ 0,0055 sin. {26 + 34» 29*)
+ 0,0076 sin. {38 +
welcher nachfolgende EoSfficienten zu Grunde liegen:
Pi — — 0,1215 Pa = + 0,0031 p8
q, = — 0,0427 q« « + 0,0045 q^
30« 38')
4- = 0,0039
+ = 0,0065
Vergleich der beobachteten und berechneten
Monatsmittel des Barometerstandes
ans den Stunden 10^ Ym. nnd 4^ Nm.
Tftb. IV.
1864
Beobachtet
Januar .
Febrnar.
Mäiz .
April
Mai . .
Jnni . .
Jnli . .
Angust .
September.
Oktober.
No?ember
December
29",860
29,819
29,874
29,905
29,966
30,055
30,082
30,069
30,077
30,000
29,924
29,861
Reducirt
auf den
Normalmonat
(- 30,5 Tage)
Redmungs-
ergebniss (R)
K
b.
b»
b»
b.
b.
10
29",860
820
875
906
29",968
80",056
082
069
076
999
924
30",861
29",843
844
858
906
29",979
30",047
079
085
061
30'',004
29",924
866
R- b = v
— 0",017
Summe
17
359*',496 1 359",496
Mittel
Es beträgt der wahrschei
29",958
nliche Fehler:
+
4-
+
+
24
17
00
11
9
3
16
15
5
00
0,005
0,000280
576
289
121
81
9
256
225
25
0,000025
±^;S} 10.001896
F « 0,674
und
1/(),0019
r 12— 7
0,0135
= + 0",0135 für den einzelnen Monat,
== + 0'',0039 für das Jahresmittel.
stehende Linien, von denen jede sechste stärker aasgezogen ist, sodass dadurch 32 Gruppen von je
6 Vertikallinien entstehen; an Horizontallinien, genau rechtwinklig hierauf und in demselben Abstand
von einander, sind 165 vorhanden, doch ohne weitere Unterabtheilung, weil solche am besten beim
Gebrauche selbst nach dem jedesmaligen Bedürfhiss eingerichtet wird. Massstäbe zum Auftragen
von engl. ZoUen und pariser Linien sowie von R^aumur- und Fahrenheit-Graden an Stelle von Milli-
metern und Centesimalgraden sind, zum Abschneiden eingerichtet, an den Rand gedruckt; bei letzt-
genannten Massen führt die einfache Schätzung der Zehntel sehr rasch zum Ziele.
A. Luftdruck, 1864.
Vergleich der beobachteten nnd der berechneten
Stundenmittel des Barometerstandes.
Tab. V.
18^
Beobachtet
Rechunngs-
ergebDiss(R)
ß— b«v
V«
Nachts Ob
bo 29",962
29",957
— 0",005
0",000025
2h
bj 938
943
+ 5
25
4b
b, 941
938
— 3
9
6b
b. 957
958
+ 1
1
8b
b^ 989
989
00
—
10b
bg 999
999
00
Mittags 12b
b« 976
975
00
2b
b, 938
937
— 1
1
4b
b« 916
917
+ 1
1
6b
b, 926
926
00
—
8b
bjo 949
947
— 2
4
10b
b^ 29",957 1 29",961
+ 0",004
16
Summe
359",447 359",447
29",9539
+ If^l } 0,000082
Mittel
Wahrscheinlicher Fehler:
F = 0,674 j/Ö»9222^ =. ± 0",0027
für jede Einzelbeobachtang,
und J^.o = ± 0,0008
)ri2
für das Jahresmittel.
Dieser tägliche Gang des Barometers entspricht der Formel
y = 29",9539 + 0",0204 sin. ( & + 332« 17')
+ 0",0262 sin. (2ö + 152<> 320
+ 0",0018 sin. (38 + 10« 19')
welcher nachfolgende Ko^'fficienten zu Grunde liegen:
Pi — : — 0",0095 p« = + 0",0121 Ps = + 0",0004
q, ^. 0",0180 q, = — 0",0232 (fe « + 0",0018
mit Mittemacht als Aasgangspunkt des Winkels S.
Die Abweichungen zwischen Rechnung und Beobachtung sind blos in den Nacht-
stunden einigermassen merklich, für welche übrigens nur wenige Ablesungen vor-
lagen.
Maxima und Minima treten ein, wenn
— 0",0204co8(^ -h 332n70 + 0^0524 cos (2 + 152«320+0",0054cos(3<9-t-10« 19'),
nnd zwar erstere nm9^'36»Morgen8(ö=143«55') mit 80",000/und 10^» 42^"» Abends
(ß = 340» 37') mit 29",962, letztere um 3^ 25"» Morgens {6 = 51« 19') mit 29",937,
nnd i^ 20" Nachmittags {8 » 244« 57') mit S9",917, was gut mit dem Ergebniss
der Beobachtung (s. Tab. I.) Ilbereinstimmt.
Eine Berechnung der Jahres - Maxima und -Minima wurde unterlassen , weil sie
bei nur einjähriger Beobachtungsreihe wenig Genauigkeit zu versprechen schien.
Wer sich eingehender mit der Meteorologie eines Ortes in den Tropen beschäftigt,
kann nicht umhin , auch über die Ursachen der tAslichen Barometerschwankiinicen
nachzudenken, die man oft mit dem Namen „atmosphärische Ebbe und Flut^' be-
zeichnet hat. Die Ansicht, welche sich mir schon seit Langem ttber diese so merk-
würdige und in die Augen fallende Erscheinung aufgedrängt und später durch
das Stadium der einschlägigen Literatur keine wesentliche Aenderung erfahren
hat, ist in Kurzem folgende:
Wenn am Morgen die Sonne sich erhebt, so dehnt sie zunächst die ttber der
Erdoberfläche lagernden Luftschichten beträchtlich aus. Da diese, bei dem allge-
meinen Vorhandensein desselben Vorganges in allen angrenzenden Gebieten, nach
keiner Seite hin abfliessen oder ausweichen können und auch von oben her durch
\Q Meteorologe von Sansibar, L
die höheren Luftschichten zusammengehalten werden, so entsteht ein vermehrter Druck,
ganz in derselben Weise, wie dies bei Erwärmung von Luft in einem geschlossenen
Gefässe geschieht. Erreicht dieser Druckunterschied bei fortdauernder Einwirkung
der Sonnenstrahlen gegen 9 oder 10 Uhr Vorm. einen gewissen grössten Betrag, so
beginnt eine Ausgleichung nach oben hin — denn in dieser Richtung allein
ist sie in wirksamer Weise möglich — d. h. ein aufstefgender Lnftstrom und mit
ihm eine Abnahme des Druckes, die bis Nachmittags 3 oder 4 Uhr dauert,
zu welcher Zeit die aufwärts gerichtete Luftströmung in eine entgegengesetzte
übergeht
Nach diesem, in meridionaler Richtung bis weit nach den Polen hin reichen-
den und mit der Sonne in ihrem täglichen Laufe westwärts fortschreitenden Gebiete
des aufsteigenden Stromes hin muss nun von beiden Seiten her die Luft zuströmen^
zum Ersatz der emporgestiegenen Massen , und die Folge davon ist eine Ablenknnif
der herrschenden Winde , am Vormittag nach Osten, am Nachmittag nach
Westen hin. Den aufsteigenden Strom zu beobachten ist schwierig, so lange ein
Instrument zur Messung der vertikalen Komponente bewegter Luft noch fehlt, wenn-
schon u. A. die tägliche Periode der Gumulusbildung mittelbar dafür spricht; letztere
hingegen, von welcher Lamont (s. S. 15 seiner Arbeit „Ueber die tägliche Os-
cillation des Barometers^O ^^^ leicht erklärlichen Gründen in München nichts Augen-
fälliges entdecken konnte, zeigt sich in dem überaus günstig gelegenen Sansibar,
in deutlichsterweise, wie meine weiter unten gegebenen zweistündigen Wind-
rosen für jeden Monat des Jahres 1864 unverkennbar darthun.
Die zweite, schwächere Oscillation, mit einem Maximum zwischen
9 und U Uhr Abends und einem Minimum einige Stunden vor Sonnenaufgang,
scheint nur eine Nachwirkung der ersten zu sein, ein in Folge der Träg-
heit nur langsam erfolgendes Nachschwingen der gesanmiten hier in Betracht
kommenden Luftmassen. Das zweite barometrische Minimum des Drucks zwischen
2 und 4 Uhr Morgens lässt sich übrigens auch sehr gut aus der centrifugalen
Richtung der Winde zu beiden Seiten der betreffenden Gebiete erklären,
denn gegen Sonnenaufgang hin sind dieselben, obiger Auseinandersetzung zufolge,
ostwärts abgelenkt, auf der andern Seite aber nach Westen — eine jedenfalls
beachtenswerthe Veranlassung der Druckverminderung.
Dass auf eine so grossartige und allgemeine Erscheinung ein wenn auch
starkes lokales Bedecktsein des Himmels keinen wesentlichen Einfluss ausüben
kann, ist ohne Weiteres klar, ebenso dass der Betrag dieser täglichen Fluktuation
an hochgelegenen Orten geringer sein muss, als am Meeresspiegel, ja in noch
grösserer Höhe zuletzt ganz verschwinden wird. Eine gewisse Aehnlicbkeit
der in Rede stehenden atmosphärischen Erscheinung mit dem Flutphänomen
des Oceans ist nicht zu verkennen: in beiden Fällen zeigt sich eine Welle, die
im Laufe eines Tages die Erde umkreist, nur ist bei der „atmosphärischen Ebbe
und Flut" die vorzugsweise wirkende Kraft nicht die Gravitation, sondern die
Sonnenwärme, welche von der Erdoberfläche aus nach den oberen Luft-
schichten sich fortpflanzt, weswegen auch die Wirkung am Boden des Luftmeeres am
mächtigsten ist; das zweimalige Auf- und Abschwingen femer ist Nichts als die
vertikale Pendelbewegung einer elastischen Flüssigkeit in Folge
eines einmal im Tage wirkenden, sechs Stunden lang dauernden Anstosses, dessen
Nachhall in der zweiten Tageshälfte mithin nicht von gleicher Stärke sein kann wie
die primäre Erscheinung, während bei der Meeresflut die Schwerkraft auf beiden
B. Luftwämö, 1864. H
gegentlberstehendeii Seiten der Erde nahezu gleichmässig vermindert ist; der atmo-
sphärische Fintstrom endlich — wenn aus so vereinzelter Beobachtung schon
auf einen solchen geschlossen werden darf — kennzeichnet sich dadurch, dass er,
wie es die Vertheilnng des Luftdruckes im Osten und Westen der Sonne bedingt,
am Vormittag von Westen her kommt, am Kachmittag aber von Osten her, sodass
also der Wind, wie es auch bei den jahreszeitlichen Aenderungen des Sonnen-
standes geschieht (s. unten), der Sonne entgegen weht, falls nicht lokale
Ursachen, oder allzu grosse Entfernung von der Mittellinie des atmosphärischen
Flutbettes, Dies verdecken oder ganz verhindern. Zu einer eingehenderen Unter-
suchung hierüber mit Btlcksichtnahme auf andere genügend vollständige Beobach-
tungsreihen aus dem Bereiche dieses Gebietes hoffe ich später an günstigerer Stelle
Gelegenheit zu finden.
Eine besondere, und zwar keineswegs unbedeutende Bolle bei der täglichen Fluk-
tuation des Luftdruckes spielt die gleichfalls vom Gange der Erwärmung abhängige
tägliche Schwankung des Gehaltes der Luft an Wasserdunst, von
welcher im zweitfolgenden Abschnitt die Bede sein wird, soweit es Baum und Zeit
gestatten. Die hiergegen verschwindend kleine EinwirkungdesMondes, welche
übrigens einer anderen Periode folgt, gehört in die Diskussion der Einzelbeobacb-
tungen (vgl. oben S. 3.).
B. Luftwlrnie«
Die monatlichen Stundenmittel sämmtlicher gleichzeitigen Beobach-
tungen des trocknen und feuchten Thermometers gibt Tabelle VI. Auch
hier ist in den jedesmaligen ersten, mit „n'' bezeichneten Spalten die Zahl der vor-
handenen Beobachtungen angeflihrt; war diese allzu klein, so wurde das betreffende
Mittel, der ihm anhaftenden Unsicherheit wegen, nicht mit aufgenommen. Die
wenigen in [ ] eingeschlossenen Werthe sind durch Interpolation gefundene;
auch die Nachtstunden von 12^ bis 4^* Vm. wurden auf diese Weise ergänzt,
unter der Annahme, dass die Wärme von 10^ Nm. bis 6^ Vm. gleichmässig sinke,
was bei dem Fehlen jeder erneuten Wärmezufuhr während dieser Zeit wol
nahezu stimmen wird und wahrscheinlich nur insofern eine Berichtigung bedarf,
als in einzelnen Monaten das Minimum der Temperatur etwas früher, vielleicht auf
5^ Vm. fällt. In Dr. Sc ward's Aufzeichnungen finden sich auch eine Anzahl
Ablesungen eines Minimum therm ometers, die zur Bestimmung der niedrigsten
Nachttemperatur hätten dienen können; es schien mir indessen nicht räthlich, die
durch dieses ohnehin etwas unzuverlässige Instrument erhaltenen Werthe in Ver-
bindung zu bringen mit der in sich geschlossenen Beihe der „ drj and wet bulb '' —
Ablesungen, weil mir keine Vergleichung beider Instrumente bekannt geworden,
und es nicht einmal sicher ist, ob ersteres an demselben Orte aufgestellt war wie
letztere. Die vorhandenen Minimumthermometer-Beobachtungen, ebenso
wie die des Maximum- und des „black bulb^'-Thermometers, die sämmt-
Uch fttr den hier vorliegenden Zweck recht gut entbehrlich sind, sollen übrigens
in der oben angezeigten späteren Veröffentlichung Aufnahme finden. Die beim
Baromerstand angewandte Beduktion auf das Monatsmittel, durch welche
dort dem Mittel aus wenigen Beobachtungen ein höherer Grad von Zuverlässigkeit
verliehen werden konnte, liess sich leider hier nicht ausführen, weil an auf-
einander folgenden Tagen die Temperaturen der einzelnen Stunden zwischen ziemlich
12 Meteorologie von Sansibar, I.
weiten Grenzen schwanken nnd deshalb die zur Redaktion dienen sollenden Tages-
mittel selbst mit beträchtlichen Fehlem behaftet gewesen wären.
Die erwähnte Unvollständigkeit der Beobachtungsreihen fllr manche Standen
machte mir besondere Sorgfalt nöthig bei Aaswahl einer gaten Kombination
zar Gewinnang der Temperatar-Tagesmittel, da diejenigen Standen
aasgeschlossen bleiben massten, an denen öfters weniger als 15 Mal im Monat
beobachtet worden war. Als bestgeeignete Kombination stellte sich schliesslich
I (6^ Vm. 4- 12^» M. + 6^ Nm.) heraas, sowol in Bezag aaf die Menge and gleich-
förmige Vertheilang der fär diese Zeiten vorhandenen Beobachtangen, als in Bezag
aaf ihre grosse Annäherang an das Mittel aas allen geraden Tagesstanden, so gat sich
dieses nach Tabelle VT. zasammenstellen liess. Tabelle VIL gibt eine Zasammen-
stellang verschiedener Kombinationen ftlr jeden Monat des Jahres; nach derselben
beträgt das Jahresmittel der Abweichangen bei der obenerwähnten Kom-
bination nicht ganz — 0^,1 Fahrenheit and zwar naheza — 0^,38 in den Monaten Jali
bis Oktober and + 0^,15 zwischen Janaar and April, mit den äassersten Werthen
von — 0<*,49 im Aagast and + 0®,23 im Febraar. Nebenbei sind aaf derselben
Tabelle noch die beobachteten Standen des Darchgangs darch das Tages-
mittel angegeben, sowie für jeden Monat diejenigen Standenkombinationen,
welche das beste Wärmemittel in dem Beobachtangsjahre 1864 dargestellt
haben, sammt ihren Abweichangen von den betreffenden zweistündigen Mitteln.
Tabelle VIII. bedarf keiner Erklärang, da die Ueberschriften alles Nöthige
besagen.
Aach die graphische Darstellang aaf Tafel IL, ftlr welche die bei den
Barometerkarven gemachten Bemerkangen ebenfalls gelten, spricht ftlr sich selbst
and zeigt sogleich, dass der Febraar im J. 1864 der wärmste Monat war, während
aaf Jali and Aagast die geringste Wärme fiel; die jährliche Amplitade ist sehr
gering, da im ganzen Jahre keine Temperatar tlber 87® F. (30®,0 C.) oder anter
80^,5 F. (26^,9 G.) beobachtet warde. Man mass also das Klima von Sansibar als
ein höchst gemässigtes bezeichnen (vgl. aaeh Bd. I. S. 20 f.), welches sogar
an Sommermilde kaam seinesgleichen hat bis hinaaf in sehr hohe Breiten, wo-
mit natürlich nicht gesagt sein soll, dass aach dort die Hitze der verhältnissmässig
sehr feuchten Laft nicht manchmal drückend erscheinen könnte, zamal an windstillen
Tagen, namentlich im Monat November, ganz abgesehen von der Kraft der Insolation.
Diese Milde des Sansibar -Klima ist eine der am meisten in's Aage springenden
Wirkangen der Jahreszeit-Winde oder Monsane, die anter anderem aach
noch das merkwürdige Ergebniss liefern, dass die Jahresknrve der Temperatur,
welche so nahe am Gleicher, der Theorie nach, ein doppeltes Maximum and Minimum
zeigen müsste, nur eine einfitche Krflmmiuig^ hat.
Das Gesetz der jahreszeitlichen Vertheilang der Wärme auf offener See in den
Breiten zwischen 25^ N. und 25^ S. hat A. Erman in ausgezeichneter Weise
bearbeitet nach den dreijährigen Beobachtungen während seiner Reise um die Erde
in den J. 1828 bis 1830, und niedergelegt im Archiv für wissenschaftliche Kunde aus
Bussland (Band UI, S. 365 ff.) in einer Abhandlung, welche mancherorts, wie mir
scheinen will, bei Weitem nicht die ihr gebührende Beachtung gefunden hat. Unter
den zwei Voraussetzungen (von denen allerdings die eine wenigstens einer Modi-
fikation bedarf):
1) dass auf offenem Meere weitab vom Festlande die geographische Länge
B. Lnftvinne, 1864.
13
ohne merklichen Einfluss anf die Wärmevertheilnng zwischen 25^ N. und
S. Breite sei;
2) dass innerhalb dieser Zone die Temperatur zweier Punkte von
gleich grosser aber entgegengesetzter Breite bei einer um 180^
verschiedenen Sonnenlänge (d. i. bei gleichgrosser und entgegengesetzter
Deklination der Sonne) sich wiederhole,
fand Erman (S. 390 f.) aus jenen Beobachtungen folgenden allgemeinen Aus-
druck für die in Röaumur- Graden zu rechnende Temperatur eines jeden Punktes
dieser 50^ breiten Meeres-Zone bei jeder beliebigen Sonnenlänge (worin q) » der
geogr. Breite des betr. Punktes):
t = 22<>,557 — 24^30 sin «y + 20<»,007 sin ^ sin x — 0<>,803 sin V cos x
+ (1<>,672 — 3«,364 sin V) »i» 2 x
+ (1«,014 — 5,671 sin 2y) cos 2 x,
und hatte die Güte, hieraus zu meinem Gebrauche bei Bearbeitung der Beobach-
tungen in Sansibar die specielle Formel für die Breite von — 6^ 9',6 zu entwickeln,
nämlich (in Bäaumur- Graden):
t == 220,280 + 0^230 sin (x + 177 <> 42') + lo,889 sin (2 x + 30« 9')
Diese ergiebt, ftlr Celsius -Grade berechnet, die Zahlen der obersten Reihe (A.) in
nachfolgender Tabelle IX.
Tab. IX.
B.
TemperatHTsang In 6^ 9',6 sfldL Breite.
(Celsias- Grade).
A. Berechnet nach Prof. A. Erman fUr den freien Ocean.
Beobachtet auf der Insel Sansibar im indischen Monsungebiet.
A. Berechnet
ftlr das gemeine Jahr
Sonnenlänge
Temperatur
Jahresmittel 27^85
B. Beobachtet
in Sansibar 1864
fs. Tab. VI)
Jahresmittel 25^77.
A— B
im Jahresmittel 2^,08.
Jaanar
16
Febr.
14
Min
16/16
April
16
Mai
16
Juni
16
JoU
18
Augnst
18
Septbr.
18
175°
Oktbr.
18
Novbr.
17
295»
325«
3560
25«
550
85«
1150
145<>
205°
235°
25^,8
26»,5
28^7
30M
29M
26^8
26«,3
26^2
280,6
30»,3
29^6
(Mitte der oben genannten Monate im Schaltjahr 1864)
270,0
— P,2
270,3
—-00,8
260,6
+ 2M
260,0
+ 40.1
250J
+ 30,4
250,0
+l^8
240,2
+ 1M
240,2
250,0 L 250,3
+ 20,0 + 30,6
+50,0
2Go,4
+ 30,2
Decbr.
17
265«
270,3
260,7
+ 00,6
Hierzu graphische Darstellung anf Tafel n. nnten.
Die Wirkanif der Honsune auf den Temperaturgang in der Mitte der westlichen
Hälfte des Indischen Oceans besteht also, wie ein Blick auf jene Darstellung lehrt,
hauptsächlich in folgenden drei Dingen:
1) Ersatz der doppelten Maxima und Minima, die im freien Meere
unter derselben Breite (— 6^ 9',6) etwa 10 bis 14 Tage nach den betreffenden höchsten
und niedrigsten Ständen der Sonne eintreten, durch ein einfaches Maximum
kurz Tor dem Uebergang der Sonne nach dem nördlich vom Zenit gelegenen Theile
des Himmels, und ein Minimum etwa einen Monat nach Eintritt des niedrigsten
nördlichen Sonnenstandes ;
2) Verminderung der jährlichen Amplitude von h^fi auf 3®,1;
3) beträchtliche Herabdrückung der Temperatur, da man keinen-
falls die ganze Differenz von 2^,1 C. im Jahresmittel auf Rechnung eines Thermo-
meterfehlers (s. oben) setzen kann.
u
tieteorologie von Sansibar, t
Der abkühlende Einflass des ohnehin mächtigeren nnd länger dauernden S U d -
west-Monsnns tritt überaus deutlich hervor; die Temperaturerhöhung im Januar
und Februar durch den nur drei Monate lang herrschenden Nordost-Monsun
erscheint hiergegen ganz unbedeutend.
lieber einige weitere Eigenthümlichkeiten der Monsune wird sich
der Schlussabschnitt (Wind und Wetter) ausführlich verbreiten.
Die Bereehnnnif der in Tabelle IV. und VI. gegebenen Temperatur-
beobachtungen ergibt y nach BessePs Formel, Folgendes:
I, Jährlicher Gmg (aus den Monatsmitteln für „
(Fahrenheit- Grade). Tab. x.
- - -
Redncirt
V^R, — b
'
Gegebene
auf de«
BerechDWug
Einfluss
Yerbessertes
ans den
WAf^lia
Vr.R-b
V«
der Glieder
BechnungB-
Gliedern
Vi
•
W«rthe (_ 30,6 Tage)
K
P4 und qi
ezgebnisB (B,)
bis q«
Januar . .
800,60
bo 80^60
80»,84
+ 00,24
00,0576
— 00,27
800,57
— 00,03
0,0009
Februar .
81,10
bi 81,08
80,77
— 0,81
961
+ 0,28
81,00
— s
64
März . .
79,88
ba 79.80
79,90
+ 0,10
100
+ 0,04
79,94
+ 14
196
April . .
78,80
b, 78,78
78,91
+ 0,13
169
— 0,27
78,64
14
196
Mai . .
78,17
b^ 78,16
78,01
— 0,14
19C
+ 0,28
78,24
+ 9
81
Juni . .
76,93
bß 76,90
76,86
— 0,04
16
+ 0,04
76,90
a»a^
JuU. . .
75,60
b« 75,58
75,73
+ 0,15
225
~ 0,27
75,46
— 12
144
Aug;ust
75,60
b, 75,60
75,58
- 0,02
4
+ 0,28
75,81
+ 21
441
September
76,93 ; be 76,93
76,68
— 0,30'
900
+ 0,04
76,67
— 26
676
Oktober .
77,50 , ba 77,50
78,03
+ 0,53,
2809
0,27
77,76
+ 26 '
676
NoFember .
79,60
bjÄ 79,60
79,16
— 0,44
1936
+ 0,23
79,39
— 21 •
441
December .
80,03
bii 80,08
80,13
+ 0,10
00,0100
+ 0,04
80,17
+ 00,14
0,0196
Summe
! 940,55
Mittel p =-
940,55
+ 1,25
— 1,25 .
1 0,7992
Summe
1 9400,55
+ 00,84
- 0,84 .
1 3120
78,379
Mittel 780,379
Die Berechnung mit nur. drei Gliedern (bis q^) ergibt einen wahrscheinlichen
Fehler von 0^,270 für den einzelnen Monat ^ also entschieden zuviel für einen Ort
mit so gleichmässiger Temperatur wie Sansibar; es wurden daher noch die Glieder
p^ und q^ abgeleitet) und durch deren Einfluss erhält man den wahrscheinlichen
Fehler wie folgt:
F = 0,674 1/^^^ =» ± 0^169 F fllr den einzelnen Monat,
QO 1 gO
und -^ = + 0<»,049 F für das Jahresmittel/
Die Werthe unter (R,) entsprechen der Formel
y = 78«,88 + 2,516 sin {9 + 75« 55')
+ 0,204 sin (2 6> + 206« 11')
+ 0,209 sin (3 6> + 33» 19')
+ 0,287 sin (4 f? + 292« 44'),
in welcher der Winkel 9 von Mitte Januar (Jan. 15,25 btlrgerl. Zeit) des Schaltjah-
res 1864 an zählt, und berechnet ist aus den Werthen
Pi = + 2,440 P2 = — 0,090 Ps = + 0,115 pi = — 0,265
q, = + 0,612 q« = — 0,183 q« = + 0,175 q^ = + 0,111.
Die Abweichungen der Rechnung von der Beobachtung sind von Januar bis
Juli ganz unerheblich; sie erreichen nur in den Uebergangsmonaten August bis
November, sowie allenfalls noch im März und April einen merklichen Betrag, der sich
jedoch immer zwischen — 0,26 und + 0,26 hält. Eine Berechnung des Maximum
ß. Lnftif äime , 1864.
15
and Hin im am habe ich nur für die täglicl^e Periode durchgeführt; weil sie bei
dieser vorzugsweise wichtig erscheint.
II. TSg^licher GtJig (aas den Jahresmitteln aUer zweistündigen Beobach-
tangen, ohne Korrektion wegen der jährlichen Periode, deren Einfluss
hier fast verschwindend ist).
Die analytische Formel fär den täglichen Gang der Temperatur zu Sansibar
im Jahre 1864 berechnet sich, wenn man Mittemacht als Ausgangspunkt des
Winkels ß annimmt und gleich von vorn herein bis zum vierten Gliede geht, zu
y = 78^,3125 + 2,601 sin {ß + 231« 1')
+ 0,683sin(2ö + 40n50
-h 0,431 sin (3 ^ + 80« 150
+ 0,307 sin (4 ö + 259« 42')
und die ihr zu Grunde liegenden Eoäfficienten sind:
p^ = — 2,050 p, = + 0,441 P8 = + 0,425 p4 = — 0,302
q^ = — 1,601 q« = + 0,521 q« = + 0,073 q^ = — 0,055.
Hieraus ergibt sich folgender Vergleich der beobachteten und berechneten
Stnndenmittel:
(Fabrenheit - Clnide.)
Tab. XL
Beobachtet,
b.
Beiecbnet
B
B— b
Einflass
der Glieder
Yerbessertes
Beehnimg«--
er^febiÜBs (R,)
K, — b=^ V
aus den
Gliedern
bis q«
r»
NacbtB 0^
2t
4b
8h
10h
Mittags 12h
2h
4h
8h
IQh
Summe
bo [76^86
bi [76,47
b, [76,08
bg 75,69
b^ 78,02
bft 79,12
80,28
81,42
81,69
79,21
77,66
77.25
b«
b.
bio
'11
77,13
76,48
75,71
76,20
77,70
79,18
80,38
81,49
81,38
79,54
77,58
77,03
939,75
939,75
+ 0,27
+ 0,01
— 0,87
+ 51
— 82
1
10
7
+
+
31
33
8
— 0,22
+
+ 1,30
— 1,30
0,0729
1
1369
2601
1024
1
100
49
961
1089
64
0,0484
0,8472
— 0»,30
+
+
+
+
+
+
+
+
0,10
0,20
0,30
0,10
0,20
0,30
0,10
0,20
0,30
0,10
0,20
76»,88
76,58
75,91
75,90
77,80
79,33
80,08
81,59
81,58
79,24
77,68
77,23
Summe 939^,75
Mittel 78<>,3125
— 00,03
U
17
+
+
+
+
21
22
21
20
17
11
3
2
2
0,0009
121
289
441
484
441
400
289
121
9
4
0,0004
+ 0«,75 1
— 0,75 /
0,2612
Mittel p » 78,3125
Durch Berechnung mit nur drei Gliedern (bis q^) erhält man den wahr-
scheinlichen Fehler fttr die einzelne Stunde =» + 0^,412, mit vier OUedem aber
(bis Qa) . , ^ ^„^^
„ ^ .^. ■ , x.,--^- _^ Qo^jg^ j^j. ^^ einzelne Stunde,
o,6u )/g5L^
TiA
and ^^ ^ ± 00,045 für das Jahresmittel.
Ein Minimum oder Maximum tritt ein, wenn
= 2«,601 cos {ß + 23V V) + 1,366 cos (2 ö + 40« 150 + 1,293 cos (3 (9 + 80« 15').
+ 1,230 cos (4 ß 259« 42').
Dies findet statt für ß = 76« 43' = 5^ 7"» Vm. und ß «= 225« 35' = S^ 2^ Nm.,
und zwar berechnet sich das Minimum (am Morgen) zu 75«,63, das Maximum (am
Nachmittag) zu 81«,97. Wer sich für die Zeiten des Durchgangs durch das Tages-
mittel interessirt, wird genügende Auskunft aus Tabelle V. und aus den graphischen
Darstellungen auf Tafel IL entnehmen können.
Betrachtet man die beobachtete tägliche Wärmebewegung im Vergleich
IQ Meteorologie von Sansibat, t.
za der berechneten etwas näher, so stellt sich yor Allem heraus, dass die Ab-
weichungen in den Vormittagsstunden zwischen 6 und 12 Uhr am stärk-
sten sind und zwar im Maximum — 22 und + 21. Sonderbarer Weise nehmen
von diesen beiden Werthen aus die Abweichungen nach beiden Seiten hin mit
grösster Begelmässigkeit ab, unter stetem, gleichmässigen Wechsel der auf beiden
Seiten entgegengesetzten Vorzeichen.
Eine andere Unregelmässigkeit zeigt sich Abends zwischen 8^ und 12^,
für welche Zeit die Beobachtung (wegen 12^ Nachts vergl. S. 11) eine Wärme-
Abnahme von 0^,80 F, die Rechnung hingegen 0®,85 ergibt; der Grund hiervon
scheint in einem abendlichen Temperatur-Stillstand mit merklicher
Neigung zumSteigen zu liegen, der, wie nachfolgende Zusammenstellung zeigt,
zufolge den leider nur für 3 Monate und in geringer Anzahl vorliegenden Beobach-
tungen, gegen 9^ Nrn. stattfindet, nach der Rechnung aber gegen Mittemacht.
Beobachtung: im Mai ist9*»Nm. umOo,7ktihler als 8^, und 0<>,8 ktthler als 10^ Nm.
September .... 0^,5 , • • 1^0
November . . . 2<>,1 , . . 0^,4
Es ist also 9^ Nm. um 1^,10 kühler als S^ Nm., und um 0«,73 kühler als 10^ Nrn.,
im Mittel dreier Monate (zwei im Südwestmonsun, einer im Uebergang nach dem
Nordost) .Im Jahresmittel zeigt die Rechnung eine ziemlich regelmässige Abnahme
bis 11^ Nm., worauf dann ein Stillstand eintritt, bis nach Mittemacht das Sinken
seinen Fortgang nimmt. Es ist nämlich, wenn man die Zwischenstunden 9^ und
IP Nrn. nachträgt, die Temperatur
8^Nm. 9^^ 10^» 11»» 12^» 2^Vm.
9"
10"
11"
76»,«7
12"
77«,47
77»,23
760,83
berechnet: 77^,68 77^,47 77«,23 76^,87 760,83 76«;58
und somit die Abnahme ^^¥^ ^Ö^T "o^ST "o^^ "Ö^^
Ob diese eigenthüroliche Erscheinung nur zuiäUig ist, oder in lokalen Ursachen
(etwa im Windwechsel ?) begründet, wird sich erst aus späteren eingehenden Nacht-
beobachtungen erkennen lassen. Möglicherweise rührt dieser Stillstand in der Ab-
kühlung von einer Wärmeproduktion durch den absteigenden Luftstrom
her, ebenso wie die Verzögerang der Wärmezunahme zwischen 9^ Vorm. und
Mittags von einer Abkühlung der Luft in Folge der Ausdehnung bei Be-
ginn des aufsteigenden Stromes.
Ebenso bleibt späteren Untersuchungen der Nachweis vorbehalten, ob das
Minimum der Tagestemperatur wirklich schon um 5^ 7"^ Morgens eintritt,
wie die Rechnung vermuten lässt, oder erst gegen 6^, wie angenommen wurde
zum Zwecke der Einschaltung der fehlenden Nachttemperaturen (s. S. 11). Der
durch einen Irrthum in dieser Annahme entstehende Fehler in der Temperatur-
Formel ist übrigens so unbedeutend, dass es, in Betracht der Unzulänglichkeit des
vorliegenden Materials, nicht nothwendig erschien, dieserhalb die ganze Rechnung
noch einmal durchzuführen.
Das Maximum der Tagestemperatur stimmt bei Beobachtung und Rech-
nung ziemlich gut überein; es ist nämlich, nach den einzig hierfür zur Verfügung
stehenden Angaben vom April bis einschliesslich September, der Wärmeunterschied
der vorhergehenden gegen die nachfolgende Stunde
um 12»^ 2^ 8^ f . 6^^ Nm.
nach der Beobachtung = -^^^Oo^,— Ö^|+ 0^58!+"2^
nach der Rechnung aber (im Jahresmittel) = - Oö,75U 0,38;+ 0«,39-h 2,34
C. Luftfeuchtigkeit, 18«4. * 17
wobei; jedenfalls ohne merklichen Fehler, das für 3^ 2"° Nrn. berechnete Maximum
von 81^,97 ohne weitere Bedoktion mit den Beobachtungen um 3^ Nrn. verglichen
wurde.
Weshalb gerade bei der Temperatur die vierten Glieder der analytischen
Formel herzngezogen werden müssen, damit eine befriedigende Uebereinstimmung
zwischen Bechnung und Beobachtung entstehe, ist mir nicht ganz klar geworden;
vermuthlich aber liegt der Grund in der oben angedeuteten thermischen Wirkung
des auf- und absteigenden Stromes, odei^ auch in dem, in abweichender Periodicität
sich ändernden Wärmeverlust durch Verdunstung.
C. Luftfeuehtiifkeit«
Tabelle XII. enthält alle aus den Thermometerständen der Tab. VI. berech-
neten Werthe ftir Üunstdruck und relative Feuchtigkeit, letztere in Pro-
centen des bei der betreffenden Temperatur möglichen grössten Dunstgehaltes der
Luft. Auch hier sind die Nachtstunden unter der Annahme ergänzt worden, dass
die Veränderung der Feuchtigkeit zwischen 10^ Nm. und 6^ Vm. eine gleichmässige
sei. Tabelle XIII. gibt fUr Beides die Monatsmittel aus den Stundenkombinationen
i (6^ Vm. -1-12 + 6^ Nm.) und ihre Ergänzungen zum Jahresmittel, sowie ausserdem
die Grösse der täglichen Schwankungen und die Stunden der täglichen Extreme.
Aus diesen beiden Tabellen, und deutlicher noch aus den graphischen Darstellungen
auf Tafel III. ergibt sich ttir den täglichen und jährlichen Gang der Feuchtigkeit
Folgendes : •
1) Der Danstdraek hat in seiner jährlichen Bewegung viel Aehnlich-
keit mit derjenigen der Luftwärme (ist also entgegengesetzt der des Baro-
meters), doch hält er sich zwei Monate länger (bis April) auf seiner Maximalhöhe,
wahrscheinlich wegen der häufigen Begen im März und April, während der Einfluss
der Mairegen schon durch das bis dahin erfolgte beträchtliche Sinken der Tempe-
ratur aufgehoben zu sein scheint; die tägliche Bewegung des Dunstdruckes
schliesst sich fast vollkommen an diejenige des Luftdruckes an,
sowohl in Bezug auf die doppelte Krümmung der hier etwas flacheren Kurve, als
auf die Zeit des Eintritts der Extreme. Wollte man unter der Annahme, dass der
Wasserdunst gleichmässig durch die Atmosphäre in ihrer ganzen Höhe verbreitet
sei, seinen Druck von demjenigen der Luft abziehen, so würde, wie folgende Zu-
sammenstellung zeigt, die Barometerkurve des jährlichem Ganges bedeutend steiler,
diejenige des täglichen Ganges aber viel flacher werden, ohne dass jedoch ihre
charakteristische Form, namentlich in Bezug auf das Hervortreten der vier
Wendepunkte, irgendwie verwischt wird (vgl. auch Col. Sykes, Discussion ot
Meteorological Observations taken in India, London, 1850). Noch weit weniger
geschieht Dies, wenn man erwägt, dass in der Atmosphäre von Sansibar
bei einer Höhe von etwa 6000 Meter, wo der Luftdruck nur noch 380 Mm.
beträgt, bereits eine Temperatur von 0^ herrschen muss und dem-
gemäss dort, bei voller Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit, ein Dunstdruck
von höchstens 2 V« Mm. stattfinden kann; es berechnet sich nämlich — unter
der Annahme eines gleichmässigen Sinkens der Temperatur und gleicher hygrome-
triacher Differenzen in den verschiedenen Höhen der Atmosphäre — der Gesammt-
Arnek des Wasserdunstes bis zu den obersten Schichten der Luft auf nur
2 bis 3 Zehntel des in Meereshöhe beobachteten, nämlich bei voller Sät-
T. d. Decken, Seilen HL 8: Meteorologie etc. 2
18
Meteorologie ron Smsibir, L
tigung zu rnnd 30%, und bei je 2VjS 5<> und 7»/«^ C. Hygrometer-Differenz zu 80,
26 und 21%, wie ich schon im Februar 1870 in einer brieflichen Mittheiinng an
Herrn Prof. Bruhns nachzuweiisen versucht habe*). Die Beeinflussung der
Barometerkuryen des Sansibargebietes durch die täglichen und
jährlichen Schwankungen des in der Luft enthaltenen Wasser-
dunstes bleibt also in diesem Gebiete, wie sich aus Vorstehendem mit grosser
Wahrscheinlichkeit schliessen lässt, auf eine nicht allzu beträchtliche
Aufbauschung der Jahres- und Abflachung der Tageskurve be-
schränkt (vgl. oben S. 11).
Jährlicher Ganf . Tat. xnr.
Januar
Febmar
Ukn
April
Mai
Jnai
JuU
AngUBt
Septbr. Oktober
NoTbr. Decbr.
Barometer in Mm.
Dnnstdracki.MiiL
758,4
22,0
57,5
22,7
58,8
22,7
59,6
22,1
61.1
19,9
63,4
18,7
64,1
17,6
68,7 ! 68,9
17,1 18,4
62,0
18,6
60,1
20.6
758,5
20,1
Drack der
trocluien Lnfl
736,4
Ufi
36,1
87,5
41,2
44,7
46,5
46,6
45,5
43,4
39,5
738,4
Die jährliche Amplitude des Luftdrucks nach Abzug des gesammten in
Seehöhe beobachteten Dunstdrucks beträgt also 746,6—734,8 »» 11,8 Mm.,
statt 764,1 — 757,5 -» 6,6 Mm. beim Druck der Gesammt-Atmosphäre.
TStrlleher Ganf •
Tab. XV.
21» Vm.141» Vm. 6ii Vm. 81» Vm. lO^Vm
12l»Vm!2l» Nm.
41» NmJoi» Nm. 81» Nm.
1 1
lObNm 12i»Nm
Barometer. . .
Dunstdrack . .
760,4
[19,91
60,5
[20,1]
60,9 61,7 62,0
20,1 20,6 20,9
61,6
20,6
60,4
20,1
59,8 60,1
19,8 19,8
60,7
20,4
60,9 ( 761,0
.20,1 '[19,7]
Druck der
trocknen Luft
[740,5J
[40,4]
40,8 41,1
41,1
40,8
40,3
40,0 40,3
40,3
40,8 [741,3]
Der Unterschied zwischen dem Morgen - Maximum und Nachmittags -Minimum
des auf dieselbe Weise berechneten sog. Drucks der trocknen Luft beträgt
hier 741,1— 740,0 = 1,1 Mm., während er sich für die feuchte Luft auf 762,0
— 759,8 >= 2,2 Mm. beläuft. Die genannte Amplitude ist also, dieser Bechnung
zufolge, beim jährlichen Oang aufs Doppelte vergrössert, bei dem täglichen auf
die Hälfte vermindert worden, während in Wirklichkeit der Einfluss des Dunst-
drucks auf die Gestalt der Barometerkurve kaum den dritten Theil hiervon
betragen dtirfte.
2) Die rehitive Feuchtigkeit schliesst sich in ihrer jährlichen Be-
wegung gleichfalls dem Gange der Wärme an, nimmt aber im
Laufe des Tages in einer der Wärmebewegung entgegengesetzten
Bichtung ab und zu, sodass bei Sonnenaufgang die Luft am stärksten mit
Feuchtigkeit gesättigt ist (89Vo)y zwischen Mittag und Sonnenuntergang aber am
schwächsten (73 ^/o), bei einem Jahresmittel von 81,8 Procent. In dem anerkannt
feuchten Klima von Batavia ergibt sich hiergegen, nach den bekannten ausge-
zeichneten Veröfifentlichungen des Dr. Bergsma, im Mittel der Jahre 1866 bis mit
1868 um 6^ Morgens ein Maximalgehalt der Luftfeuchtigkeit von 93,8%, ein
Minimum von 69,8^/^ aber bereits zwischen 12 und 1^ Mittags, bei einem Jahresmittel
von 83,7^/o, sodass, wenn die einjährigen Beobachtungen in Sansibar überhaupt zu
solchem Vergleiche berechtigen, 'die relative Feuchtigkeit in Batavia
*) Za nahezu demselben Ergebniss gelangten auf wesentlich anderem Wege Strachey und
Lamont (s. Zeitschr. der österr. Ges. f. Meteorologie, Bd. IX. S, 198 ff. : die Abnahme des Wasser^
dampfgehaltes der Atmosphftre mit zunehmender Höhe, von Dr. J. Hann).
G. Luftfeuchtigkeit, 1864.
19
sowol grösser ist (am 2%), als aaoh eine stärkere tägliche Schwan-
kang zeigt (24% gegen 16% in Sansibar). Der feuchteste Monat in Batavia ist
der Jannar mit 88,1%, der trockenste der September mit 78,9%; in Sansibar aber,
wo die Monsnne einen weit stärkeren Einfloss äassem als im malaiischen Archipel
— einem ganz sekundären Gebiet mit mehr ostwestlichen Jahreszeitwinden — er-
weist sich der April als feuchtester Monat mit 88,7%, und August als der trockenste
mit 76,2% relativer Feuchtigkeit, sodass hier die Dunstsättigung der Luft nur wenig
höher steigt, aber nahezu 3% tiefer sinkt als in Batavia.
Der jährliche Gang des Danstdmckes entspricht, wenn man den Winkel B
vom Januar 15,25 an rechnet, in englischem Mass der Formel
y = 0V949 + 0V073 sin ( 6^ + 63» 0')
+ (y',0113 sin (26^ + 2640 4')
+ 0",0089 sin (3(9 + 205<^ 25')
deren drei letzte Glieder abgeleitet sind aus den rechtwinkligen Koordinaten
p, = + 0'',0956 p, 0",0112 Ps = — 0",0038
q^ = + 0",0487 q, — — 0'',0012 Qs == — 0",0080
Der Vergleich zwischen Rechnung und Beobachtung ergibt:
1864.
Januar .
Febroar
M&rz . .
April . .
Mai. . .
Jani . .
Jidi. . .
August .
September
Oktober .
Norember
December
Beobacbtang
Mdneirt aaf
rob NomL-Monaie
Ton 80,6 Tagen
0",864
893
892
871
785
737
692
674
724
784
811
0,868
Beehniuigs-
ergebiii88(B)
Summe 9,539 9,539
K— b^v
+ 0",012
+
+
+
+
6
1
6
9
12
1
15
18
15
+
— 0",011
0",000144
36
1
36
81
144
1
225
324
225
0",000121
+ 0",053 1 0",001838
- 0",053 J
Tab. ITI
Der wahrscheinliche Fehler
ist für den einzelnen Monat:
P- 0,674 l/?!??i??? -= ±0",0110
f 12 — 7 -^
fbr das Jahresmittel:
0",0110
1^12
± 0,0032
Mittel 0",7949
Die Abweichungen der Rechnung von der Beobachtung (R— b) tibersteigen in
keinem Falle den Betrag von 0'',018 = 0,46 Millimeter, und sind am beträcht-
lichsten im August, September und Oktober (zwischen -+- 0",015 und — 0",018).
Der tägliche Gang des Dnnstdrackes lässt sich analytisch darstellen durch
die Formel
y — 0",7959 + 0",0104 sin ( (9 + 318^ 52')
+ 0",0116 sin (2ö + 144« 16')
+ 0",0041 sin (3^ + 316^ *00,
deren Ko6fficienten sind
Pi == — 0,0068
q^ = + 0,0078
p, ==t -f 0,0068
q, = — 0,0094
Pj « — 0,0028
qj = + 0,0030
Tab. XVll.
20
Metooi^logie yoü Sansibar, t.
Yerirleleh zwischen Rechniiiig^ ond BeobaehtUBg«
T»b. lyn.
1864.
Nacht Ob
2h
4b
6b
8b
10b
Mittag 12b
2b
4b
6b
8b
10b
Beobachtet
Rechnnngs-
ergebniss(B)
K [0" J93
5:
Wo
bii
[792
[792
792
809
821
811
[790]
781
780
797
0J93
Summe 9,551
0",7930
7922
7906
7940
8080
8202
8123
7902
7782
7844
7933
0,7946
9,5510
Mittel 0"J959
R— b
+
+
0,0000
2
14
20
10
8
13
2
28
44
— 37
+ 0,0016
+ 0,0097
— 0,0097
0,00000000
4
196
400
100
64
469
4
784
1936
1369
0,00000256
0,00005282
Wahrscheinlicher Fehler:
F « 0,674 1/0.00005282 _ ^ ^. ^19
y 12—7 -^
fdr den einzelnen Monat,
and ?!j??22 ^ . o",00053 for das Jahres-
V12 -^
mittel.
Maxima und Minima treten ein, wenn
= 0'',0104 cos ( 8 + 318« 52')
+ 0",0232 cos (26 + 144« 16')
+ 0",0123 cos (3ö + 316« 40')
and berechnen sich wie folgt:
1. Minimum « 0",7904 um 4b 16m Vormittags (8 «= 64« 0')
1. Maximum =- 0",8206 „ 10b 20m „ (6» = 154« 56')
2. Minimum = ()",7781 „ 4b 10m Nachmittags (8 = 242« 28')
2. Maximum -= 0",7948 „ 9b 20m „ (ß = 320« 0')
Dieses Ergebniss stimmt so gut wie vollkommen mit den für die zunächst
liegenden geraden Stunden berechneten Werthen der obigen Tabelle überein , da
die Aenderung zur Zeit der Extreme überaus langsam vor sich geht, sodass man
die betreffenden Eintrittszeiten überhaupt nur durch scharfe Rechnung bis auf eine
Zeitminute genau erhalten kann.
Der jährliche Gang der relativen Feuchtigkeit lässt sich analytisch darstellen
dorch die Polarkoordinaten -Formel
y -= 81,74«/o + 4,774 sin ( 6^ + 42« 1')'
+ 1,305 sin (28 + 278« 16')
+ 1,262 sin (3(9 + 213« 41'),
in welcher der Winkel 8 von Mitte des ersten Normalmonats (Jan. 15,25) an ge-
rechnet ist, und die drei letzten Glieder nachfolgenden rechtwinkligen Koordinaten
entsprechen :
Pi = + 3,196; p, = - 1,292; Ps = - 0,700
q^ = 4- 3,547; q, = + 0,188; q« = — 1,050
Tab. XVm.
C. Laftfenchtigkeit, 1864.
21
Vergleich zwischen Rechnonf und Beoliachtiiiiii^.
Tftb. IVIIL
1864.
Beobachtung
I redneirt auf
roh {Norm.- Monate
(= 30,6 Tag)
Januar ,
Februar
Mäiz .
April .
Hai .
Juni .
Jnli. .
August
September
Oktober. .
Norember
I>ecember
82,8 7„
84,3
87,9
88,7
81,5
79,9
78,4
76,2
78,6
78,2
80,6
83,9
Summe
Rechnim^
«rgeb]iisa(B)
R— b=v
bo 82,8 7,
b, 84,3
b. 88,0
b. 88,6
b^ 81,4
\ 79,9
b,i 78,4
b, 76,2
b, 78,6
b^ 78,2
b,o 80,6
b^ 88,9
980,9
82,94 7o
84,75
87,92
87,63
83,00
78,89
77,95
77,77
77,18
78,44
81,45
82,98
980,90
+ 0,14
-h 45
— 8
— 97
+ 1,60
— 1,01
— 45
+ 1,57
— 1,42
4- 24
+ 85
— 92
0,0196
2025
64
9409
2,5600
1,0201
2025
2,4649
2,0164
576
7225
8464
Der wahrscheinliche Fehler ist
F = 0,674 l/^=± 1,002
für den einzelnen Monat,
nud
1,002
1^12
= ± 0,289
für das Jahresmittel.
(vgl. nächste Tabelle!)
+ 4,85 1 11,0598
Mittel 81,742 7« — ^'^^ i
Die Unterschiede R — b sind anscheinend anregelmässig durchs Jahr vertheilt;
grössere Unterschiede als 17o finden sich in den Monaten Mai, Jnni, Angnst nnd
September (Extreme + h^ ^^ ^^^7 ^°d — 1,42 im September), solche von nahezu
l^/o im April y November und December. Bei genauerer Betrachtung zeigt es sich
indessen, dass die Maxima dieser Abweichungen immer etwa 3 Monate von einander
entfernt sind , wie man besonders gut in der Spalte mit y' sehen kann , * und es
wird dadurch wahrscheinlich, dass die oben gegebene Formel, die ohnehin schlecht
convergirt, noch um einige Glieder (etwa p^ und q^) vermehrt werden muss, wenn
man einen genaueren Anschluss erzielen will.
Die genannten beiden Glieder berechnen sich wie folgt:
P4 — + 0,2595, q4 «- — 1,1400 u, hieraus das 4. Glied r^ sin {^ 8 + v^) der Polar-
koordinaten-Formel zu 1,169 sin (4 ^ + 1670 130-
Yo'if^Ieieh der Reehnmii^ mit den Glieden bis qg nnd denen bis q^«
Tab. XIX.
i8e4
Januar. .
Febmar .
M2rz . .
Apiil . .
lUi . . .
Jani . . .
Juli . . .
August .
September
0<^ber .
KoTember
December
R— b
aus den
Gliedern
bis qj = T
EinfluM der
OUeder p«
nod ^ auf das
Beobniuigs-
ergebniss
+
+
+
+
+
+
0,14
45
8
97
1,60
1,01
45
1,57
1,42
24
85
0,92
+
0,26
1,12
0,86
0,26
1,12
0,86
0,26
1,12
0,86
0,26
1,12
+ 0,86
+
+
+
+
+
+
Verbessertes
Secliniiiigs-
ergeboiss (B,)
R,-b
ans den
Oliedem
bis qi = V
ya
8S,20
83,63
88,78
87,89
81,88
79,75
78,21
76,65
78,04
78,70
80,33
83,84
+ 0,40
— 0,67
+ 0,78
— 0,71
+ 0,48
— 0,15
— 0,19
+ 0,45
— 0.56
+ 0,50
— 0,27
— 0,06
0,1600
4489
6084
5041
2304
225
361
2025
3136
2500
729
0,0036
Somme 980,90
Mittel 81,742
+ 2,61 1
— 2,61 /
2,8530
Wahrscheinlicher Fehler:
F " 0,674 l/f^ « ± 0.51 Vo
für den einzelnen Monat,
Ml =. ± 0,116 fftr das Jahresmittel.
V12
Die Summe der Fehlerquadrate ist dureh Hineinziehen der Glieder p^ und q^ von
11^06 auf 2,85 vermindert worden, also um 8,21, was man aueh kürzer durch direkte
Rechnung hätte finden können, da 6 r«^ — 6 (p4^ + q«^} = 89ÜSO ist, also dasselbe
wie oben, bis auf eine Einheit der letzten Stelle, in welcher, besonders bei Becb-
mmg mit Quadraten, eine Abweichung leicht entstehen kann.
22
Meteorologie Ton Sansibar, I.
Die Rechnang schliesst sich jetzt beträchtlieh genauer an die Beobachtung
an, denn die Abweichungen (V) sind gleichmässiger vertheilt und schwanken nur
noch zwischen + 0,78 und — 0,71, während bei v die Extreme + 1,60 und — 1,42
waren. Ebenso ist durch Hereinziehen des vierten Gliedes der Polarkoordinaten-
Formel (r^ =* J^p^* + q^*) mit dem Winkel v^ = arc tg — | der Zusammenhang offen-
bar geworden zwischen dem Gang jener Abweichungen und den Witterungsverhält-
nissen des Beobachtungsjahres : die Abweichungen (V) sind am grössten von Februar
bis April, wo auch die Luftfeuchtigkeit am beträchtlichsten ist, am geringsten in
den trocknen Monaten Juni und Juli, und zeigen ein zweites geringeres Maximum
zur Zeit der „kleinen Regen'' im September. Es erhellt hieraus recht deutlich,
wie vorsichtig man in ähnlichen Fällen sein muss mit Folgerungen aus den Ab-
weichungen zwischen Rechnung und Beobachtung (vgl. auch S. 14 ff.).
Der tägliche Gang der relativen Fenehtif^keit entspricht einer periodischen
Funktion von der Formel (Winkel S von Mittemacht beginnend)
y « 82,142% + 6,931 sin ( 6> + 42^ 42')
+ 2,230 sin (2(9 +.193« 500
+ 1,383 sin(3ö + 27P 23'),
die abgeleitet ist aus den EoSfficienten
Pi = + 4,700 Pa =- — 0,533 p^ =« — 1,383
(jj « 4- 5,094 q, «= — 2,165 q^ = + 0,034
Yergleieh zwischen Rechnung ond Beobachtung.
T«b. XX.
1864
Beobachtet
Sechnongs-
efgebiüBs (B)
B— b = T
V2
EinfluBs
der Glieder
P4 «• 4l
Verbessertes
Bechniuigs-
ergebniss (B.)
B.-b-=Y
ans den
Gliedern
bis qi
V«
Nacht Ob
bo
85,67ol
84,98 7o
— 0,67
0,4489
+ 0,58
85,51
— 0,09
0,0081
21»
b,
86,7
'87,8
86,65
— 5
25
— 0,09
86,56
— 14
196
4b
b.
88,68
+ 88
7744
— 0,49
88,19
+ 39
1521
6b
b, 88,9
87,74
— 1,16
1,3456
+ 0,58
88,S2
— 58
3364
8b
b^ 84,2
84,95
+ 75
5625
— 0,09
84,86
+ 66
4856
10b
\ 82,4
82,26
— 14
196
— 0,49
81,77
- 68
3969
Mittag 12b
b« 78,4
78,29
— 11
121
+ 0,58
78,87
+ 47
2209
2b
b, 73,5
78,35
15
225
— 0,09
78,26
— 24
576
4b
\ 71,9
72,39
+ 49
2401
— 0,49
71,90
—
6b
\ 78,0
77,62
— 88
1444
+ 0,58
78,20
+ 20
400
8b
b,o 83,8
83,60
— 20
400
— 0,09
88,51
— 29
841
10b
W, 84,5
85,24
+ 74
0,5476
— 0,49
84,75
+ 0,25
625
Snm
me 985,7
Mittel 82,1
985,70
+ 2,861
- 2,86/
4,1602
Samn
le 985,70
+ 1,97
— 1,97
1 1,8138
42 7o
Mitt
el 82,142 Vo
Die Abweichungen (R— b) sind gegen Sonnenaufgang am grössten und betragen
um 6^ Vm. über l^oi berechnet man noch v^, so ergibt sich, dass der Einfluss dieses
Gliedes allzu bedeutend ist, als dass er vernachlässigt werden könnte. Es ist
nämlich
r^ sin (4 ö 4- vj = 0,6Ä7 sin (4 ö + 68» 24), aus p^ =- + 0,583 und q* = + 0,231.
Die Aenderungen des Rechnungsergebnisses durch diese vierten Glieder finden
sich in den vier letzten Spalten der Tabelle, denen zufolge die Veriheilung der
Abweichungen (V) gleichmässiger wird und die Zeit des Eintritts der Maximalwerthe
von V sich auf die Stunden von 6 bis 10^ Vm. verschiebt. Woher es kommt, dass
auch bei der relativen Feuchtigkeit eine dreigliedrige Funktion nicht aus-
reicht zur Darstellung des jährlichen sowie des täglichen Ganges, habe ich nicht
D. Wind and Wetter etc., 18«4. 23
mit voller Gewissheit erkennen können; es ist jedoch wahrscheinlich, dass hieran
die verwickelte Zusammensetzung dieses Elementes Schuld ist, bei welchem ausser
Wärme, Menge des vorhandenen Wassers, Barometerstand und Luftbewegung noch
das Sättigungs-Verhältniss mit ins Spiel kommt (vgl. auch S. 14 f.). Es wäre
lehrreich zu untersuchen, ob in anderen Elimaten etwas Aehnliches sich findet.
Nach V ist der wahrscheinliche Fehler:
F = 0,674 l/L^ = + 0406 % ^^ den einzehien Monat,
1/L814^ +
y 12-7 -
und :pqo — + 0,117 für das Jahresmittel.
Die täglichen Extreme treten im Jahresmittel ein, wenn
= 6,931 cos ( 6+ 42<> 42') 4- 4,460 cos (2 ^ + 193« 50')
+ 4,149 cos (3^4- 271» 23') + 2,508 cos (4 (9 + 68<^ 24') ;
die Rechnung hiemach ergibt:
Maximum — 88,71% um h^ 9» Vormittags {6 — IV 10')
Minimum — 71,34% » 3^ löV,"^ Nachmittags {6 = 229^ 53')
Doppelte Extreme sind also nicht vorhanden, wie es nach der Rechnung
mit den Gliedern bisqs scheinen könnte. Der gegensätzliche Zusammenhang zwischen
dem täglichen Gange der relativen Feuchtigkeit und der Luftwärme wird hierdurch
noch klarer als aus den graphischen Darstellungen: die Feuchtigkeit der Luft,
in Procenten des bei der betreffenden Temperatur möglichen grössten Gehaltes aus-
gedrückt, ist am geringsten um 13% Minuten nach Eintritt des Wärmemaxi*
mum, am beträchtlichsten gegen 2"^ nach Eintritt des Wärme-Minimum.
D. Wind, Wetter 9 Wolken und sonstige Erseheinnngen In ilirem Jahreszeitlichen
Auftreten.
Die Luftströmungen verdienen in dem Sansibar-Gebiet eine ganz besondere
Beachtung, weil hier die Winde in ihrem jahreszeitlichen Wechsel vielleicht noch
mehr als anderswo die Grundlage aller Witterungserscheinungen bilden. Der Nord-
ostmonsun, der sich in dem Beobachtungsjahre 1864 einige Wochen nach dem
am 8. Oktober stattfindenden Uebergang der Sonne in die südliche Hälfte des
Himmels bemerklich machte, seine volle Kraft aber erst nach Mitte December erlangt,
wann die Sonne ihre niedrigste südliche Mittagshöhe (72^,8) erreicht, bringt vermehrte
Wärme, niedrigeren Barometerstand und grössere Feuchtigkeit mit; das Gegentheil
hiervon kennzeichnet den Südwestmonsun> der kurz nach dem zweiten Zenit-
durchgang der Sonne (am 4. März) eintritt und anfänglich noch von Stillen begleitet
ist, gegen Ende März, wann die Sonne am nördlichen Theile des Himmels bis
unter 75^ Mittagshöhe gesunken ist, drei Monate lang fast ununterbrochen ziemlich
frisch weht, im Juli und August aber schon wieder für einige Wochen zur leichten
Brise abflaut und sogar bisweilen, wenn auch nur stundenweise, schwache nördliche
Lüftchen aufkommen lässt, im Oktober nur noch in geringer Stärke und gemischt
mit viel Stillen auftritt, bis im November die Stillen immer mehr überhandnehmen
und gegen Ende dieses Monats der Nordostmonsun schon wieder auf einzelne Tage
die Herrschaft gewinnt. Der Südwest herrscht sieben Monate lang so gut wie
ausschliesslich; zwei Monate, November und März, sind als Uebergangsmonate zu
betrachten, und drei Monate nur (Mitte Dezember bis Mitte März) gehören dem
Nordostmonsune an.
24
Meteorologie von Sansibar, I.
Tab. XXI.
YertheiliiDif^ der Winde durehs Jahr
in Procenten aller zweistündigen Beobachtangen zwischen 6^ Vm. nnd 10^ Nm.
Sansibar
1S64.
N
B ^
'S ^
NE
B- t^
i S
£
SE
S
B- >
SW
1 t
W
1 '
NW
B- ^
8 ^
StiUe
Verln-
deriich
Qneisnmme
sammt fr. iL stark
Januar .
19,3
16,7
24,7
12,3
16,2
5,4
33,2
14,2
27,7
7,5
3,0
2,0
1,6
0,3
1,6
1,6
11,0
0,8
100
100
100
100
100
40,0
Febroar
30,8
17,7
20.7
1,8
0,5
0,4
1,2
0,9
2,5
10,1
1,6
9,8
0.9
0,5
32,9
März . .
12,2
2,2
15,0
0,3
9,8
0,3
14,2
0,5
6,9
7,3
1,2
15.4
9,9
April . .
0,4
1,8
0,9
22r2
1,4
19,6
0,4
36,8
8,6
1,8
1,8
15,2
10,4
Mai . .
0,9
0,7
0,2
1,3
0,2
25,9
4,5
19.4 45,2
4,0 17,1
2,7
8,9
—
26,0
Jani . .
~~~
.^_
0,7
44,0
7,0
23,4
4,8
28,8
14,5
0,5
0,2
0,3
0,3
2,8
—
100
100
26,8
Jnli . . .
0,5
0,5
0,2
43.0
8,0
9,8
1,2
39,2
8,2
1,2
0,3
5,7
0,3
17,9
AagQst .
2,2
0,4
44,2
11,2
8,9
0,2
22,6
0,8
2,3
1,5
17,7
—
100
100
100
100
100
12,2
Septbr. .
8,2
2,4
3,8
36,8
2,6
7,8
0,9
26,0
1,7
3,1
0,2
15,2
—
8,7
Oktober
2,6
1,3
10,3
r
ll6,0
31,6
7,4
13,9
5,2
5,6
0,9
22,1
—
0,9
Novbr. .
3,6
0,6
10,4
0,6
15,8
1,1
5,0
0,3
10,8
1,2
8,8
1,0
28,1
0,3
3,6
Decbr. ,
11,0
54
29,1 11,8
5,0 —
12,7
0,2
2,8
11,1
0,4
0,5
0,2
7,7
0,2
13,3
—
11,1
Summe .
84,6
40,6
121,6
89,9
108,6
9,3
289,5
36,3
120,7
12,3
243,6
49,6
20,8
0,4
48,]
7,0
160,2
2,3
1200
100
195,4
Jahres-
mittel .
7,1
8,4
10.1
8,3
1 9,1 |24,1
0,8, 3,0
1
10,1
1,0
20,3
4,1
1,7
0,0
4,0
0,6
13,8
0,2
16,2
Diese Jahreszeit- Winde wehen also der Sonne entgegen, d.h. von Süden, wenn
die Sonne nördlich vom Zenit steht, und in der andern kleineren Hälfte des Jahres
von Norden. Von ihnen hängen vor Allem anch die Reyen ab. Die grosse
Begenzeit, mastka der Suaheli, beginnt (1864) mit Eintritt der Südwestwinde,
kurz nach Uebergang der Sonne in den nördlichen Theil des Himmels, und dauert
fast ununterbrochen ron Mitte März bis zum 20. April, dann aber, mit nur wenigen
regenfreien Tagen untermischt, bis etwa zum 10. Juni. Hierauf tritt eine längere
Pause ein, und es kommt Ende Juni bis Anfang Juli die durch einzelne heftige
Güsse gekennzeichnete Nachregenzeit (mtschöo der Suaheli), welche flir das
Gedeihen der Feldfrüchte von Wichtigkeit ist. Jetzt folgen mehrere Monate mit
nur wenig Niederschlag. Die kleineRegenzeit (vuli), die von Ende September
bis Anfang Oktober gerechnet wird, tritt im Jahre 1864 nicht besonders stark hervor,
dagegen beginnen Ende November wieder reichlichere Regen, die sich noch über einen
Monat lang hinziehen, so lange noch Nordost und Südwest einander das lieber-
gewicht streitig machen. Ein weiteres Eingehen auf den Zusammenhang zwischen
Wind und Regen soll erst bei späterer Gelegenheit stattfinden, denn an dieser Stelle
handelt es sich ja wesentlich nur um die aus den Monatsmitteln der Tage und
BeobachtuDgsstunden zu ziehenden Ergebnisse (vgl. Tab. XXII. auf dem Beiblatt).
Der Niederschlag in verschiedenen Jahren unterliegt beträchtlichen
Schwankungen, sowol in Bezug auf seine Menge wie auf seine Vertheilung; das allge.
D. Wind und Wetter eic., 1864.
25
meine Gesetz der dortigen .Regenzeiten bleibt jedoch immer erkennbar, namentlich
wenn man auch die Anzahl der Regentage mit in Betracht zieht
So wurde beobachtet von
Dt. Sevard
Januar
Febmar
Hirz
April
Mai
Jnni
Znaamm en Januar — Joni
In der Jahressamme aber
V*fi^ an 6 Tagen
0".07 - 7 -
5",21 - '16 .
13",22 - 22 -
12",28 - 19 -
5",54 - 12 -
37",95 an 82 Tagen
54'',03 an 159 Tagen
1865
1",73 an 4 Tagen
8",28 - 12 -
1",74 - 9 -
5",08 - 17 -
2",96 - 9 -
0",47 - 4 -
20'^26 an 55 Tagen
Im März 1857.
Septbr— Decbr. 1858.
Li Fergnsson
Tab. XXIII.
Dr. Frost
1850
2",70 an 2 Tagen
2",10 - 1 -
6",31 - 10 -
16",80 - 16 -
a^^MS - 15 -
0",55 - 3 -
67'M4
97",69 an 103 Tagen
11 Monate, Januar bis
Norember.
1859
8,06
19,19
21,24
45,46
37,55
9,06
140,56
167,22
120,21
Auch an ganz benachbarten Orten ist die Niederschlagsmenge oft sehr ver-
schieden; so soll es z. B. 20 Seemeilen nordwärts, in Kokotoni, bedentend mehr nnd
heftiger regnen als über der Stadt Sansibar selbst. Genaue Vergleichmessnngen
sind mir indessen nicht bekannt geworden.
Von andern Niederschlagsformen kommt nur noch der Thaa vor, im Ganzen
45 Mal im J. 1864 erwähnt, davon 13 und 9 Mal im Oktober nnd November, mit
einer einzigen Ausnahme immer am Morgen beobachtet; ganz thaufrei waren Mai,
Jnni und Juli, lieber die Menge des durch Thau. entstandenen Niederschlags
liegen keine Beobachtungen vor.
Meistens zugleich mit den Regengüssen treten oft WlndstOsse und B8en,
puffs and squalls auf, die ich beide zusammengefasst habe, da ich keinen Anhalt
ftlr ihre Trennung besitze (s. Beiblatt, Tab. XXII.). Sie sind namentlich im Nord-
ost-Monsun häufig und im Beginn des Südwests (Januar zehn, April zwölf
Beobachtungen), erreichen jedoch auch im August noch einmal die Zahl von 10; ganz
frei von ihnen zeigte sich kein Monat des Jahres 1864, doch findet sich einmal, im
September, nur ein „Single gust of wind'' im Monat erwähnt.
Blttz und Donner zusammen, also eigentliche Gewitter, sind auf-
fallender Weise nur an 6 Tagen im ganzen Jahre notirt worden; Wetterleuch-
ten dagegen, zumeist Abends von der weiter unten zu erwähnenden Wolkenbank
ans, ist zu Anfang und Ende des Nordost -Monsuns ziemlich häufig (im December
an 16 Tagen, im März an 14 Tagend und auch Donner allein ohne mit-
beobachteten Blitz (December 11 Tage, März 12 Tage).
Regenbogen finden sich nur 10 Mal erwähnt, davon die meisten (4) im April.
lieber das jahreszeitliche Auftreten der sonstigen meteorologischen
Erscheinungen geben die Tabellen XXII. und XXIV. den nöthigen Aufschluss.
Betreffs der BewSlkung, ftir welche die Beobachtungen Übrigens erst vom
April an genügend vollständig sind, erscheint es aufiUllig, dass nur Schwankungen
zwischen 57% und 70% in den Monatsmitteln vorkommen. Der Sansibar- Himmel
ist immer zu nahezu zwei Dritttheilen bedeckt, und zwar grösstentheils
mitCnmulus (24 — 48% sämmtlicher Wolkenformen), darunter auch Cumulonus in-
begriffen, nnd Cumulostratus (5 — 30 %). Nächst diesen beiden Formen treten am
bllnfigsten die Stratns und Nimbus mit je 13^/q auf, erstere in ziemlich gleichmässiger
26 Meteorologie Ton Sansibar, I.
Verbreitung durch alle Monate, letztere zwischen 8^/0 nnd 24^0 schwankend, je nach-
dem trockne oder Begenzeit herrscht Dann folgen die Cirms mit lO^/o (6—15),
Cirrostratus mit 7®/o (4 — 14) und zuletzt Girrocnmulus mit 4% (2—6). Ganz
wolkenfreie Tage sind im J. 1864 gar nicht beobachtet worden, und Yöllig
bedeckte im Ganzen nur acht, im April, Mai, Juni und December. Der Grad
der Bedeckung schwankt zwischen 2 und 10 im Mai und Juni, 3 und 10 im April,
4 und 10 im Dezember, 3 und 9 von August bis November, 4 und 9 im Juli; für
die übrigen Monate (Januar bis März) sind die Angaben nicht ganz zuverlässig, doch
ist soviel sicher, dass in ihnen keine extremen Erscheinungen auftraten.
Die soeben angegebenen Zahlen wurden in der Weise erhalten, dass für jede
der zweistündigen Beobachtungen zwischen 6^ Vm. und 10^ Nm. die im Journale
Dr. Seward's vermerkten Wolkenformen in die verschiedenen Spalten einer Ta*
belle eingetragen wurden, und zwar 1 bis 2 maliges Vorkommen durch einen Punkt,
3 bis 4maliges durch einen Strich ( I ) und den ganzen Tag hindurch vorherrschendes
durch 2 Striche (II); bei Summirung der sämmtlichen Tagesbeobachtungen jeder
einzelnen Wolkenform wurde dann jedem Punkte der halbe Werth eines Striches
beigelegt und schliesslich Alles in Procente der Monatsmittel verwandelt. Der Grad
der Bedeckung ergab sich unmittelbar aus den vorliegenden Aufzeichnungen fUr
nahezu jede zweite Tagesstunde. Spätere Beobachtungen, besonders wenn sogleich
von vom herein zu ganz bestimmtem Zwecke und mit möglichst genauer Elassi-
ficirung angestellt, werden vielleicht nicht unwesentliche Abweichungen von vor-
stehenden Zahlen ergeben; das Charakteristische indessen scheint auch aus dieser
kurzen Periode schon genügend deutlich hervorzugehen. Eine Zusammenstellung
der Vertheilung von Wolkenform und Bedeckung über die einzelnen Stunden des
Tages würde in mancher Hinsicht lehrreich sein; ich habe sie bisher unterlassen
und vorläufig nur soviel erkannt, dass der Nachthimmel im Allgemeinen klarer
zu sein scheint als der TaghimmeL
Viel FlelBs bat Dr. Seward der Skizzirung einzelner auffälliger Wolken-
formen und ganzer Bedeckungsschichten zugewandt, indessen musste ich auch
dieses interessante Material, für welches sich übrigens vielleicht ein mehr geübter
Bearbeiter findet, vor der Hand noch unberücksichtigt lassen. Einer auffälligen
Erscheinung nur sei noch gedacht, einer vorzugsweise im Südwest-Monsun am west-
lichen Theile des Horizontes auftretenden Wolkenbank („cloud- oder haze-bank^',
oder auch „monsoon walP' im Journale Dr. Seward' s genannt), welche dem Hinein-
wehen der kühlen Südwinde in die warme feuchte Luft Sansibars seine Entstehung
zu verdanken scheint. Neben den eigentlichen Wolken findet sich auch oft „haze^^
als besondere Form aufgeftlhrt; ich habe versucht, diese Form so rein als thunlich
in einer besonderen Spalte darzustellen, muss jedoch bei der hierin nicht ganz
gleichmässigen Bezeichnungsweise Dr. Seward's immerhin annehmen, dass neben
dem mehr trocknen Dunst — ftlr welchen die mir bekannten englischen Reisenden
den Ausdruck „haze^' gebrauchen — auch öfters eigentliche Nebel (fogs), der Be-
griff ;,steamy'', und Dunstbänder am Horizont, oder gar verwischte fliegende Stratus-
wölkchen mit eingemengt sind. Am häufigsten ist „haze^' beobachtet in den
trockenen Monaten Juli und August (60 und 43 Mal an 27 und 24 Tagen, vor-
wiegend am Morgen) , und im März , vor Beginn der grossen Regenzeit (30 Mal an
21 Tagen), am wenigsten oft im Mai (2 Mal an ebensoviel Tagen).
Eine nicht uninteressante Ergänzung zu den Beobachtungen der Windrichtung
bilden diejenigen des Wolkenzugs. Ich habe dieselben gleichfalls, sogut die
D. Wind und Wetter etc., 1864. 27
ceitweiUge Lückenhaftigkeit der Aufzeichnangen Dies zuliess, nach Procenten der
Monatsmittel zasammengestellt Es ergibt sich hieraus, dass von 1200 Beobach-
tungen 811 die dem SW Monsun entsprechende nordöstliche Richtung yertreten
(NW 269, N 282, NE 178, E 82), 356 die dem NE Monsun entsprechende südwest-
liche (S£ 17, S 112, SW 184, W 43), während 33 auf anscheinendes Stillstehen
der Wolken kommen. Eine Summirung der Monatsprocente der Windrichtungen
ergibt
flir den Sttdwestmonsun 676 (SE 290, S 121, SW 244, W 211 ™ , ^,,
mr den Nordostmonsun 364 (NW 48, N 85, NE 122, E 109 J **'' wmasmien.
Um eine Vorstellung zu erhalten von der Diirch8ichtif:kelt der Lnft zu ver-
schiedenen Zeiten des Jahres, habe ich alle Beobachtungen über „brilliant und
yery brilUant starlight oder moonshine^' zusammengestellt, sowie auch über die
Sichtbarkeit der gegen 30 Seemeilen entfernten hohen Festlandsküste
im W und NW von Sansibar. In beiden Fällen ergab der Beginn des Nordost-
monsuns die grösste Durchsichtigkeit (14 resp. 3 Beobachtungen im November,
und 11 resp. 5 im Dezember). Der Glanz der Gestirne war ausserdem noch im
Januar und März (8 und 6 Beobachtungen) auffallend, im Mai und Juni aber gar
nicht, und die Küste im Februar und März je 1 Mal sichtbar.
Fast genau dieselbe Vertheilung zeigen die Beobachtungen (56 in Summe)
des in Sansibar oft prächtigen ZodlakaUlchtes, Auch die 6 beobachteten HondhSfe
und 6 Heteorttlle (Sternschnuppen und Feuerkugeln, 8 in Summe) fallen auf die
Zeit von November bis April. Die bei uns so bekannten Stemschnuppenschwärme
(am 10. — 12. August und 11. — 14. November) sind von Dr. Seward nicht be-
obachtet worden; dafUr aber verzeichnet er am 3. und 20. August, sowie am
27., 28. und 29. November mehrere „shooting stars.^'
Als eine überaus glänzende Erscheinung, deren Häufigkeit ebenfalls vom Monsun-
wechsel mit bedingt ist, müssen noch rothe Strahlen (pink rays) erwähnt werden,
welche bisweilen, bei ganz niedrigem Sonnenstande, in auseinanderlaufender Rich-
tung, und mit regelmässigen dunklen Sektoren zwischen sich, bis zum Zenit empor-
schiessen. In einzelnen Fällen, jedoch verhältnissmässig selten, sieht man am
gegenüberliegenden Theile des Horizontes eine ganz gleiche Lichterscheinung sich
bilden, die mit der anderen bisweilen auf der Mitte des Weges in Eins verläuft.
Das Ganze verschwindet nach wenigen Minuten. Für das Jahr 1864 finden sich
44 derartige „Strahlenkronen'' aufgezeichnet, die meisten im März und April
(7 und 9 an 14 Tagen) und im Oktober und November (9 und 5 an 13 Tagen,
also dreimal 2 an demselben Tage, früh sowol wie Abends). 'Ganz dieselbe Er-
scheinung habe ich einige Male, wenn auch nicht so glanzvoll wie in Sansibar,
bei einem mehrjährigen Aufenthalte in Jerusalem zu bewundem Gelegenheit gehabt,
leh vermute, dass sie dann sich bildet, wenn vor der dicht an oder unter dem
Horizonte stehenden Sonne kleine Wolkenflocken sich befinden, zwischen denen
dann die letzten Lichtstrahlen, noch gehoben durch die Schatten jener Wölkchen,
in gelbrothe^n Glänze auf tiefblauem Grunde, hindurchbrechen; je näher diese an
und ftlr sich parallelen Strahlen dem Zenit kommen, desto mehr scheinen sie aus-
einanderzuweichen, und haben sie Kraft genug, auch den gegenüber liegenden Theil
des Horizontes noch zu erreichen, so laufen sie dort wieder in einen Punkt zu-
sammen, — ein Vorgang, den man auch öfters an parallel über den ganzen Himmel
ziehenden Wolkenstreifen studiren kann. Aehnliches, wenn nicht dasselbe, wurde
28 Meteorologie von Sansibar, L
von George Latimer in Porto Rico während des Sommers and Herbstes häufig
beobachtet (s. Ztschr. der österr. Met. Ges. IX, S. 304).
Eine Erscheinung der unangenehmsten Art fUllt die vorletzte Spalte von Ta-
belle XXU. unter dem Titel Gestank vom Strande« Von ihr sagt Livingstone
am 2. März 1866 in seinen ,,Last Jonmals'' vol. I. S. 6: ,,the stench arising
from a mile and a half or two Square miles of exposed sea beach, which is the
general depository of the filth of the town , is quite horrible. At night it is so
gross or crass one might cut out a slice and manure a garden wiih it: it might
be called ,,Stinkibar'' rather than Zanzibar. No one can long enjoy good health
here". Dr. Se ward unterscheidet in seinem sehr gewissenhaft geführten ,^Weather-
Book'' die Abstufungen yyStenchy bad, fecal und horrible stench from the beach.'' Jede
einzelne dieser Beobachtungen habe ich in meine tabellarische Umschreibung des-
selben aufgenommen y und so gefunden, dass in Sansibar im J. 1864, ungerechnet
die Zeit von Mittemacht bis 4^ Morgens, an 71 x 2 Stunden, und insgesammt an
58 Tagen mehr oder minder schlechte Gerüche vom Strande her aufgestiegen sind,
also im Durchschnitt aller sechs bis sieben Tage einmal auf die Dauer von etwa
2^/2 Stunden. Die schlechte Strandausdünstung ist also durchaus nicht permanent,
wie man nach Dr. Livingstone's Notiz vermuthen könnte, wohl aber kann sie,
wie Tabelle XI. zeigt, zur Zeit des Nordostmonsuns und kurz vorher überaus
lästig werden, da von den 71 „stenches'^ 58 allein auf die fünf Monate Oktober bis
Febraar fallen.
Zur Entstehung dieser Gerüche wirken verschiedene Ursachen mit.
Zunächst ist der Strand — wie jeder Sansibarianer, der einigermassen früh auf-
steht, sich täglich überzeugen kann — die allgemeine Kloake der Stadt, deren
Reinigung einzig dem Wechsel der Gezeiten überlassen bleibt Bei Hochflut ist
diese Naturräumung eine gründliche, weil dann das Wasser gegen 16 Fuss hoch
steigt*); bei Nippfluth aber vermögen die trägeren Wogen der sich nur um 6 Fuss
über den Ebbestand erhebenden See nicht allen Unrath hinwegzuspttlen. Hierzu
kommt noch, dass vom Oktober an das Meer oft vollkommen spiegelglatt und ohne
Bewegung ist; Bemerkungen, wie „surface of the sea like oil'', oder „sea like a
sheet af glass'', häufen sich in Dr. Seward's Journal, und die Windstillen erreichen,
namentlich in dem Hauptstinkmonat November, einen hohen Procentsatz (s. die
betr. Spalten auf Tab. XXII.). In der warmen Jahreszeit, vom Oktober bis März,
ist ferner die Verwesungsfähigkeit der liegen gebliebenen Beste eine erhöhte, und
vom November an auch ihre Menge eine vermehrte, weil dann von Norden her
viele Schiffer kommen, welche gleichfalls für gewisse Bedürfnisse auf den Strand
angewiesen sind und ausserdem die von den gesitteten Einwohnern beobachteten
Vorsichtsmassregeln zumeist vernachlässigen, indem sie die für anständig geltende
Flutlinie nicht genau inne halten. Im December wird es noch schlimmer, denn
nun stellen sich auch die Schiffer von Indien und Arabien ein mit ihren duftenden
Ladungen von durchweichten Fellen und halbverfaulten Haifischen, welche hier als
*) Eine grOndliche DarstdUung derFIutersclieinangen am Westrand des indischen Oceans
bleibt noch ein Bedflrfiuss; die für die Schififahrt wichtigsten Angaben sind aUerdings Yoriianden
(s. Hydrog. Annalen III. S. 259, ferner African Pilot und die beiden India Directory von
Taylor Horsboargh und Rosser Imray), aber ' vollständige Beobachtangsreihen sind meines
Wissens bisher nicht veröffentlicht worden. In Sansibar will man bemerkt haben, dass die Spring-
flut am Vormittag immer höher steigt als Nachmittags. Die wenigen Bemerkungen hier (auf Tab. XXII.)
aber besonders hohe und niedrige Wasserst&nde sind nur der YoUst&ndigkeit wegen aufgenommen worden.
J
1
t). Wind und Wettet etc., 1864. 29
g;ros8e Delikatesse gelten. Treten dann die geradewegs yom Strande her wehenden
Nordwestwinde häufiger anf, was nach den Tafeln ttber die Yertheilnng der Winde
ebenfalls vom November an geschieht , so können in der That jene fürchterlichen
Gerfiche eine fast unerträgliche Plage werden.
Trotz alledem ist das Klima von Sansibar keineswegs gesundheits-
gefährlich (vgl. Band I. S. 21 und S. 330 ff.), sondern vielmehr eines der zu-
träglichsten im Gebiete der Tropen, was wahrscheinlich nicht zum geringsten Theile
dem Einflnss der Monsune zuzuschreiben ist. Pemiciöse, in wenig Tagen tödtende
Fieber, die in Westafrika u. a. 0. so häufig sind, fehlen hier gänzlich, und wenn
frtther bei Seeleuten, die im Innern der Insel übernachteten, einige Fälle von
raschem Tode vorgekommen sind, so liegt es viel näher, den Grund hiervon in
vorhergegangener Unmässigkeit oder Erkältung, oder auch in fehlerhafter Behand-
lung des Erkrankten (durch Aderlässe u. dergl.) zu suchen, als in irgend etwas
Anderem. Die südlichen Theile der Küste, von Kiloa an, stehen übrigens
noch heute im Eufe grosser Ungesundheit, allein sie liegen auch bereits an der
Grenze des Monsungebietes; von der weiter nordwärts gelegenen Galla- und
Somaliküste hingegen weiss man nichts Nachiheiliges zu sagen.
Die zu Anfang dieses Abschnitts (Tab. XXI) gegebene allgemeine Uebersicht der in
Sansibar herrschenden Luftströmungen( s. auch graphische Darstellung auf Tafel lY.
obenan), giebt nur ein unvollkommenes Bild, weil die tageszeitliehe VertheUimg:
der Winde keinen Ausdruck darin findet. Die erforderliche Auskunft hierüber
gewährt beifolgende Tabelle (XXY.), in welcher für jeden Monat des Jahres 1864
alle Beobachtungen der 8 Hauptwinde zu den geraden Stunden zwischen 6 Uhr
Morgens und 10 Uhr Abends zusammengestellt sind. Die Zahlen der Querreihen
sind Procente der in der zweiten Spalte jeder Tabelle angeführten Gesammtzahl
der Windbeobachtungen in der betr. Stunde jedes Monats; die daneben in
Klammer geschlossenen Zahlen geben an, wie viel Gesammt- Procente frische und
starke Winde beobachtet wurden, sodass man also die Menge der leichten
und gemässigten Winde durch Abzug dieser Zahlen von den unmittelbar davor-
stehenden grösseren erhalten würde. Die jedesmaligen letzten Reihen (Monatsmittel)
lieferten das Material zu der obenstehenden Tabelle XXI. Um das Eigenthümliche
der so gefundenen Windvertheilung mit Einem Blick übersehen zu können , habe ich
diese Zahlenwerthe, unter Berücksichtigung der Windstärken, auf den zwei Tafeln IV.
und y. aufgetragen , deren eine die Windrosen aller Beobachtungsstunden
jedes Monats darstellt, während die andere zeigt, wie im Laufe des Jahres j eder ein-
zelne Wind sich den ganzen Tag über verhält; erstere entspricht also
den Horizontalreiben, letztere den Vertikalspalten jener Tabellen. Die Ergebnisse,
welche diese Darstellungen ohne Weiteres Uefem, sind vornehmlich folgende:
1) Die Windrichtung schliesst sich auch im Laufe des Tages
der Bewegung der Sonne an. Am auffälligsten tritt Dies in den Südmonsun-
Monaten (bei nördlicher Sonnendeklination) hervor, wo Morgens Südwestwinde,
Mittags Südwinde und Nachmittags Südostwinde herrschen, im Nordostmonsun aber
(bei südlicher Stellung der Sonne), nur insofern, als der Nordost in den Mittags-
stunden durch vorwiegend rein nördliche und Nachmittags durch östliche Winde
ersetzt wird. Man könnte versucht sein, hierin eine Art Land- und Seewind
za erblicken; Dem widerspricht jedoch die ganze Richtung dieses Windsystems,
30 Meteorologie 7on Sansibar, t.
besonders auch das mittägige Auftreten meridionaler Luftströmungen, femer die oft be-
trächtliehe Stärke derselben , die Zeit des Weehsels der östlichen und westlichen
Winde, und endlich der Umstand, dass Land- und Seebrisen nirgends in den eigent-
lichen Monsun -Monaten angenommen worden, sondern nur in den durch Stillen
und Flau -Brisen ausgezeichneten Uebergangszeiten. Es liegt mithin die Vermuthung
nahe, dass diese Ablenkungen nicht lokaler Natur, sondern durch allgemeine Ur-
sachen bedingt sind, wie es oben, und schon vorher S. 10 f. ausgesprochen ist.
2) Jede Tagesstunde hat im Allgemeinen nur eine dominirende
Windrichtung, oder höchstens zwei, gegen welche die anderen etwa noch
nebenbei vorhommenden fast völlig verschwinden; ausgenommen hiervon
sind indessen die Uebergangsmonate (März und November, theilweise
auch Dezember) und dieUebergangstunden (12^ Mittag und 2^ Nm.), in denen
im Laufe des Monats häufig drei, seltener mehr verschiedene Winde vorkommen.
Das Zusammenfassen aller Windbeobachtungen eines Monats oder
gar das Herausgreifen der Hauptwinde, wie es noch in den VeröfEent*
lichungen vieler Stationen sich findet, ist daher durchaus ungenügend zur
Gewährung eines richtigen Einblicks in das Windsystem eines Ortes, wenigstens
wenn derselbe im Tropengebiete liegt.
8) Auch jeder einzelne Wind hat ein eng begrenztes Gebiet von
wenigen Tagesstunden, an denen er sich zeigen kann, und zwar bleibt dieses
in allen Monaten seines Vorkommens nahezu dasselbe. Die graphischen Dar-
stellungen auf Tafel lY lassen dies so deutlich erkennen, dass es nicht noth-
wendig erscheint, &ir jeden Einzelwind das Jahresmittel seines procentlihen Auf-
tretens zu den verschiedenen Tagesstunden zu bilden; fllr die Stillen jedoch —
unter denen auch flaue Brisen von der Stärke ^/g mit imbegriffen sind — wird die
Uebersicht durch folgende Zusammenstellung wesentlich erleichtert.
Vormittag Nachmittag Nacht
6^^ 8^ 10^ 12^ 2^ 4> 6^ 8^ 10^ 12— 4^^Vm.
Stillen: 34,0 1 14,4 | 4,2 | 6,1 | 8,3 | 7,2 | 9,6 | 18,2 1 18,2 | 15,4?T~
in Procenten sämmtlicher Winde der betreffenden Stunden.
Die Stillen sind also früh 6^ am häufigsten (Vs aller beobachteten Winde)
und sinken dann durch 14,4% um 8^ Vm. rasch unter 5% um 10^ Vm., nehmen
wieder langsam und ziemlich stetig zu bis gegen 10% bei Sonnenuntergang und
dann rasch bis Aber 18% am 8^ und 10^ Abends; in den Stunden von Mittemacht
bis 4^ Morgens, für welche nur wenige Beobachtungen vorliegen, scheinen die
Stillen wieder seltener zu werden und bleiben jedenfalls weit unter dem Maximal-
werth um 6^ Morgens. Die meisten stärkeren Winde finden sich Vormittags,
was vermuthlich mit dem oben (S. 10) über die Ursachen der täglichen Barometer-
schwankungen Gesagten zusammenhängt.
Ebenso lässt sich das jahreszeitliche Auftreten und Wiederver*
schwinden jedes einzelnen Windes weit leichter auf der obengenannten
Tafel verfolgen als mit Hülfe der Monatswindrosen oder irgendwelcher Beschreibung.
Die Herausgabe ähnlicher graphischer Darstellungen für jeden wichtigen Hafen im
Gebiete der regelmässigen Winde dürfte daher auch von praktischem Nutzen für
den Seefahrer sein.
Barische, thermische und Feuchtigkeits-Windrosen für Sansibar
abzuleiten, erschien mir nach dem vorliegenden Sachverhalt zwecklos: es hätte
weiter Nichts dadurch erreicht werden können, als eine Gegenüberstellung der
D. Wind und Wetter etc., 1864. 3 1
Barometerstände etc. am Vor- und Nachmittag ^ im Nord- and Südmonson, eine
Sache, die ohnehin schon klar genug ist. Der Südwest z. B. ist nur Vormittags-
wind, und zwar nur in der kühlen Jahreszeit; er ist daher kühler als der nach-
mittägige Südost und die sommerlichen (im Sinne der südlichen Erdhälfte) Nord-
winde, und zwar um ebensoviel als die Wärme des Nachmittags und des Sommers
diejenige des Vormittags und des Winters übertrifft. Wollte man indessen nach-
weisen, um wie viel die polaren Südwinde kühler sind als die nördlichen, so
würde in vorliegendem Falle eine einfache Zusammenstellung nach üblicher Art
nicht mehr genügen ; eine Hindeutung auf dieses Verhältniss findet sich übrigens
schon auf Seite 13 f. Nicht anders ist es mit Luftdruck und Feuchtigkeit, welche hier
unmittelbar von dem täglichen und jahreszeitlichen Gange der
grossen Licht- und Wärmespenderin abhängig sind, ebenso wie
die Winde selbst, die ja auch, wie ich zu zeigen versucht habe, der Sonne
folgen, während sie in unseren Breiten mehr uuregelmässig wehen und die
Träger von Eigenschaften sind, die sie in fremden Elimaten aufgenommen haben.
Da von den Ursachen der täglichen Winddrehung schon weiter oben
die Bede gewesen, bleibt mir nur übrig, von denjenigen des jahreszeitlieheii
Wlndweehsels noch einige Worte zu sagen. Eine ausführliche Erörterung würde
in diesem Aufsatz, dessen Grenzen so eng gezogen sind, nicht am Platze sein;
sie muss eingehenderen Specialarbeiten vorbehalten bleiben, welche den ganzen
Umfang des Monsungebietes in Betracht zu ziehen haben: an dieser Stelle möge
mir nur gestattet sein, die Einwirkung des bekannten sommerlichen Auflocke-
rungsgebietes von Inner-Asien durch ein kleines Diagramm zu veranschaulichen, das
am Fusse von Tafel I. Aufnahme gefunden hat. Aus der dort versuchten Zusammen-
stellung der Barometerkurven von Mauritius (Port Louis, 20® 10' S. Br., 57® SO' östl.
L. Gr.), Sansibar (6® 10' S. Br., 39® U' östl. L, Gr.), Colombo (Westküste von
Ceylon, 6® 56' N. Br., 79® 50' östl. L. Gr.), Madras (13® 4' N. Br., 80® 19' östl.
L. Gr.) und Kalkutta (22® 23' N. Br., 88® 21' östl. L. Gr.) ersieht man hauptsächlich
Folgendes :
1) Die genannten Orte haben einen um so niedrigeren Luftdruck, je nördlicher,
d. h. je näher am Mittelpunkt jenes Auflockerungsgebietes sie liegen, und es
müssen desshalb in diesem ganzen Gebiete Winde von südlicher Richtung
überwiegen.
2) Der Minderdruck in den nördlich gelegenen Gebieten findet
sich in der Zeit von April bis Oktober, in welch sieben Monaten demzufolge
die Südwinde vorherrschen (Südwest- Monsun); der Minderdruck im Süden
beschränkt sich auf die drei Monate December, Januar und Februar — die
Zeit des Nordostmonsuns — , und Gleichgewicht des Luftdruckes findet
im März und November statt (Uebergangsmonate mit viel Windstillen).
3) Die Entfernung der nördlichen und südlichen Barometerkurven ist zur Zeit
des Südmonsuns am grössten, weshalb dieser itn Durchschnitt aller Orte des Ge-
bietes. die beträchtlichsten Windstärken zeigen wird.
4) Zwischen den Orten mit Kurven von starker entgegengesetzter Ausbuchtung
liegen solche mit nahezu gleichbleibendem Luftdruck, in denen die
Monsune nicht so ausgeprägt in Richtung und Stärke auftreten
werden, wie an den weiter am Bande des Gebietes liegenden Orten mit grösseren
jahreszeitlichen Unterschieden im Luftdruck. Weitere Folgerungen hieraus, und
32 Meteorologie yon. Sansibar, H.
namentlich den Versuch einer genaueren Abgrenzung dieses ganzen grossartigen
Witterungsgebietes y welches den bei Weitem grössten Theil von Asien und Afrika
umfasst, verspare ich mir bis zum Abschluss der Verarbeitung des gesammten
reichen Materials, welches ich zum grössten Theile der ausserordentlichen Munificenz
der Meteorologischen Gentral-Anstalten zu London und Utrecht verdanke, und des-
jenigen, das ich mir nachträglich noch werde verschaffen können. Ich hoffie,
dass mir in Zukunft mehr Müsse hierfUr vergönnt sein wird als bisher, und erlaube
mir Alle, welche etwa Beobachtungen zu Land oder See aus dem Umfang jenes Ge-
bietes besitzen, um geneigte Mittheilung derselben angelegentlichst zu bitten.
Das jetzt in meinen Händen Befindliche gedenke ich demnächst in thunlichst
rascher Aufeinanderfolge in Fachzeitschriften zu veröffentlichen; es besteht im
Wesentlichen aus folgenden, schon zum Theile verarbeiteten Beobachtungen:
1) auf den Seschellen, von Civil - Gommissioner Ward (Mai 1863 bis Sept.
1864, zumeist nur einmal dcfir Tages und nicht für alle Elemente);
2) in Maskat, von Dr. Rosario (1863 bis 1865 und 1867 bis 1869, nur ftlr
Thermometer, Wind und Wetter, und erst zuletzt auch Luftdruck);
3) Wind- und Wetterbeobachtungen der Master Attendants Offices in Co-
lombo und Point de Galle;
4) auf H. B. M. S. Orestes während Ereuzungsfahrten im westlichen
indischen Ocean, von Capt. Gardener (1864, vollständiges Register);
5) auf den österreichischen Lloydschiffen Apis und Urano während ihrer
Fahrten zwischen Aden. und Bombay (1870 und 1871, fast vollständig);
6) auf den Dampfern der holländischen Stoomvart-Maatschappij „Neder-
land'' zwischen Aden und der Sundastrasse (1871 — 1874, vollständig).
n. Meteorologiselie Beobachtungen in Sansibar Tor 1864.
A. Die frühesten Messungen der meteorologischen Elemente von Sansibar
stammen aus dem Jahre 1850. Sie wurden unter der Leitung von Lieotenant
Feripasson angestellt von einem „subordinate but competent medical offioer''
(a half caste apothecary?) mit „Standard maximum and minimum thermometers for
Ihe temperature, wet and dry bulb thermometers for the temperature of evaporation
and simultaneous temperature of the air , and a rain gange'' , doch leider ohne
Barometer, und von Golonel Sykes in seinen „Notes von the Climate and the
Productions of Zanzibar'' veröffentlicht (Journal of the R. Oeogr. Society XXIIL
p. 109 ff.). Die auf Seite 110 gegebene Uebersicht der Ergebnisse ist, wie es
scheint, nach täglichen Beobachtungen zusammengestellt, doch fehlen nähere An-
gaben hierüber. Ich gebe das Wesentlichste derselben in nachfolgender Tabelle
wieder, in einer Anordnung, welche den Vergleich mit Dr. Sewards Beobachtungen
im Jahre 1864 erleichtert.
Einige Bemerkungen, welche mir bei näherer Prüfung aufgestossen, mögen
hier Platz finden:
1. Die Monatsmittel der Temperatur ftlr Januar bis November 1850
(erste Spalte) sind anscheinend aus den mittleren Maxima und Minima abge-
leitet, obwol sich an drei Stellen Abweichungen von dem Mittel der Extreme ergeben,
da im Januar SS'^^S steht statt 83,45 , im März 8i$»,5 statt 83,3 und im Mai 78<»,d
Beobachtungen vor 1S64. 33
Statt 78,55. Die unsicher erscheinenden Zahlen müssen trotzdem beibehalten werden,
denn Colonel Sykes benatzt sie selbst an Stelle der oben erwähnten Trocken-
thermometer-Angaben, von denen jedoch in seiner Tabelle Nichts za finden ist, und
gibt auch keine Notiz über einen etwa zu vermutenden Druckfehler. Der jährliche
Gang des Thermometers nach Fergusson stimmt im Allgemeinen leidlich mit dem-
jenigen nach Dr. Sewards Beobachtungen (s. Tab. VIII), das Jahresmittel ist in-
dessen um 1,<^5 höher als 1864 gefanden worden.
2. Sehr verdächtig erscheinen mir die hygrometrischen Angaben
Fergussons. Ihnen zafolge würden JaU und August die feuchtesten Monate sein,
was mir geradezu undenkbar erscheint, da er doch gleichfalls in diesen beiden
Monaten SW und SSE Briesen in den Stärken 2 bis 5 vorherrschen lässt, die doch
als polare Winde nothwendigerweise Trockenheit mit sich bringen müssen. Um
mir die Sache aufzuklären, habe ich die Berechnung des Dunstdrucks und der
relativen Feuchtigkeit noch einmal durchgeiUhrt, und zwar mit den von Golooel
Öykes selbst angegebenen Differenzen und nach den Guyot'schen Tafeln (No. VII);
hierdurch erhielt ich Werthe, die allerdings beträchtlich abweichen von denen, welche
Sykes im Jahre 1853 nach den Tafeln von Apjohn und Glaisher abgeleitet hat,
nämlich für Januar bis November,
Janiuur April Jali 0kl
meaa elMtic force of vapotir . . . .| 0,995 1 791 1 968 1 1,043 1 928 1 879 1 0,913 \ 891 1 834|0,855|844
ine«id«greeofliiiimdity(Satnratioii=100)j 91} 87 | 91 | 96 j 991 96 !lOO(!) ^ 99 91| 91. 97
die aber trotzdem, ftlr mich wenigstens, in der Hauptsache ganz unerklärlich sind.
Ich bin daher geneigt zu vermuten , dass der Fehler in den Ablesungen des feuchten
Thermometers liegt, oder darin, dass die Mittel der extremen Stunde des trockenen
Thermometers verglichen sind mit nicht gleichzeitig angestellten Beobachtungen
eines befeuchteten Instruments. Durch einen solchen Irrthum würden natürlich auch
Colonel Sykes' übrige hygrometrische Angaben (über das Gewicht des Wasserdunstes
in einem Cubikfuss Luft u. dgl.) beeinflusst worden sein, wesshalb ich sie hier nicht
mit aufgenommen Jiabe, zumal sie ohnehin in Deutschland nicht so üblich sind wie
in England.
Nach all Diesem kann ich nicht umhin, jene Thermometerbeobachtungen
aus dem Jahre 1850 für unzuverlässig zu halten; ich habe daher nur die
nothwendigsten Angaben auf hunderttheiliges Maass reducirt und verweise für die
andern auf die „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie^' (IV, No.
13 und 14 Seite 255 ff.) in denen Herr Dr. von Boguslawski aus Anlass der neuen
englischen Vertnessungen an der Ostküste von Afrika im Süden von b^ 25' S. Br.
einen vortrefflichen Aufsatz gebracht hat unter dem Titel: „Die Insel Sansibar,
ihre Natur, Klima und Kilstenbeschreibung.''
Die Windbeobachtungen aus dem Jahre 1850 sind allzu dürftig, als dass
sie von grossem Interesse sein könnten, dagegen erscheinen die den Begenfall
betreffenden Angaben wichtig, da kein Grund vorliegt, ihre Zuverlässigkeit, wenig-
stens was die monatliche Vertheilung betrifft, zu bezweifeln.
B. Aus dem Jahre 1859 kenne ich nur Beobachtungen von Dr. Frost, welcher
damals in Sansibar als Arzt am englischen Gonsulate weilte. Ich verdanke eine
Abschrift derselben der Gefälligkeit des Herrn Theodor Schultz, vormals deutscher
Konsul in Sansibar, welcher aber ausdrücklich dazu bemerkt: „Diese Tabelle ist
nach den Observationen von Dr. Frost zusammengestellt, so dass ich iUr ihre
T. d. Decken, Seisen IIL 3: Meteorologie etc. ;j
34 Meteorologie von Sansibar, IL
Bichtigkeit nicht aufkommen kann/' Wo die Originalbeobachtongen sich befinden^
ist mir unbekannt geblieben. Ich gebe daher die Tabelle so wieder, wie ich sie
erhalten habe, doch in der Anordnung den früheren Tabellen nach Dr. Sewards
Beobachtungen angepasst. Die Barometerstände habe ich unter Anwendung der
mittleren Tagestemperatur auf den Gefrierpunkt des Wassers reducirt, da allem
Anscheine nach mit einem Quecksilberbarometer beobachtet worden ist. Die
Thermometermittel waren nur in ganzen Köaumurgraden gegeben, die ich für
meine Zusammenstellung in Celsiusgrade verwandelt habe; ob auch ursprünglich
nach dem achtzigtheiligen Thermometer abgelesen, oder dieses erst später aus
Fahrenheitgraden berechnet wurde, vermag ich nicht zu sagen, ebensowenig, auf
welche Weise oder zu welcher Stunde die Extreme des Barometer- und Thermo-
meterstandes gefunden wurden, deren Mittel hier als Monatsmittel angenommen sind.
Natürlich leidet unter diesem Mangel an allen näheren Angaben die Vertrauens-
würdigkeit des Ganzen ungemein.
In Betreff des Begens bemerkt Herr Schultz : „der Begenfall in 1859 (167,22
inches) war ausserordentlich stark und ruinirte gänzlich die Gewürznelken-Ernte.
Kein Begister des gefallenen Begens ist vor 1859 complet im Jahre durchgeführt
worden, aber die Zusammenstellung der ersten acht Monate von 1857 und der letzten
vier Monate von 1858 giebt einen Totalfall von 120",21 (inches), was als jährlicher
Durchschnitt anznnehmen isf Diese Annahme will mir indessen immerhin noch
etwas zu hoch erscheinen (vergl. Tab. XXVI. und Zusammenstellung auf Tabelle
XXIII.) ; übrigens lege ich weniger Gewicht auf die immerhin etwas unsicheren abso-
luten Werthe dieser Angaben , als auf die Vertheilung der gefallenen Begenmenge über
die verschiedenen Monate. Da man von Begenmessungen nicht leicht genug haben
kann, wäre es sehr erfreulich, wenn auch die von Herrn Schultz erwähnten Beob-
achtungen aus den Jahren 1857 und 1858 noch an einem allgemein zugänglichen
Orte zum Abdruck kämen ; hoffentlich treffen diese Zeilen Jemand, der in der Lage
ist, diesen Wunsch zu erfüllen. Besonders werthvoU würde es sein, wenn dann
gleichzeitig einige Notizen der oben berührten Art (über Instrumctfite, Beobachtungs-
standen u. dergl.) gegeben werden könnten, weil erst dadurch das Vertrauen in die
Zuverlässigkeit jener Beobachtungen gefestigt werden würde; so lange Dies nicht
geschehen, bleiben sie immer den so sorgfältig angestellten Dr. Seward'schen
gegenüber etwas verdächtig, namentlich aber die Barometerstände, welche ftlr
Juli fast ebenso niedrig angegeben sind als für Januar, was selbst durch eingehende
Prüfung der Original -Aufzeichnungen kaum glaubhaft gemacht werden kann.
C. Von sonstigen meteorologischen Beobachtungen auf Sansibar
ist mir Nichts bekannt geworden, und es ist auch nicht wahrscheinlich, dass
solche aus älterer Zeit existiren, weil selbst die englischen und französischen
Forschungsexpeditionen unter Owen und Guillain Nichts dergleichen veröffentlicht
haben, abgesehen von einigen abgerissenen Notizen. So kommen denn vorläufig
nur die schon eingangs erwähnten Beobachtungen von Dr. Albrecht Boscher und
mir selbst noch in Betracht, erstere vom 16. November 1868 bis zum 16. Februar
1869 angestellt, letztere hauptsächlich vom 4. Februar bis 10. April, und vom 1. Sep-
tember bis 24. Oktober 1863, die aber wegen der Kürze der Beobachtungszeit nur
zu Vergleichungen und zur Bildung von fünftägigen Mitteln zu gebrauchen sind.
ni. Desiderata für dea südlichen Indischen Ocean. 35
in. Desiderata fßr den sfidlichen Indischen Ocean.
Ich möchte diese Bemerknngen nicht scbliessen, ohne noch hingewiesen zu
haben anf die grosse Wichtigkeit eines einheitlich oripinisirten Beobachtnnifsnetzes
ta diesem Wittermigsi^ebiete. Schon Meldrnm, der sich so viele Verdienste nm
die Meteorologie des südlichen indischen Oceans und im Besonderen um die von
Mauritius erworben, empfand bei seinen Studien schmerzlich den Mangel hin-
reichender Beobachtungen. Er suchte sich dadurch zu helfen^ dass er Auszüge
aus den Logbüchern der zahlreichen in Mauritius ankommenden Schiflfe feHigte
nnd zu Witterungsttbersichten verarbeitete. Allein Dies konnte nur für gewisse
Zwecke genügen, abgesehen davon, dass die Mehrzahl der Schiffsrouten sich auf
ein verhältnissmässig enges Gebiet beschränkt und gerade den fUr uns wichtigsten
westlichen Theil des indischen Oceans, diesseit einer von Bombay bis zur Nord-
spitze von Madagaskar gedachten Linie, das Hauptbett der NE — SW Monsune, fast
gar nicht berührt. Ausserdem erhalten auch derartige Beobachtungen erst ihren
Yollen Werth durch gleichzeitig am Lande, auf regelrecht eingerichteten Stationen
angestellte. Es ist desshalb auch fllr dieses Weltmeer und speciell für Ostafrika
das neuerdings in China mit soviel Energie ins Werk gesetzte Auskunftsmittel der
Errichtung einiger Kttstenstationen nicht länger mehr zu umgehen, umsomehr als
man dadurch mit verhältnissmässig geringen Opfern den Zusammenschluss einer
Reihe von Observatorien erzielen würde, die von der Ostküste Sibiriens bis zum
Kap der guten Hoffnung reichen und leicht bis zum Anschluss an das europäische
Beobachtdngsnetz ergänzt werden könnte durch einige weitere Stationen im Ost-
Atlantic. Ich erlaube mir, indem ich mich auf den engeren Theil der mir gestellten
Aufgabe beschränke, den meteorologischen Centralanstalten der betreffenden Länder
Nachstehendes zur geneigten Befürwortung angelegentlichst zu empfehlen:
1) dauernde Fortführung der bisherigen Beobachtungen auf Sansibar und
den Seschellen, in Karratschi und Point de Galle als Hauptstationen
mit zweistündiger Notirung von Barometer, Thermometer und Psychrometer, Bich-
tung und Stärke des Windes, Niederschlag, Himmelsbedeckung und sonstigen Er-
scheinungen, etwa durch dort residirende Aerzte oder britische Beamte, und aus-
führlichere Veröffentlichung der vortrefflichen Beobachtungen zu Kapstadt und
Mauritius (bez. auch R^union) nach Stundenmitteln und mit Angabe aller
Winde;
2) Veranlassung regelmässiger, ein bis zwei Jahre lang durchzuführender vier-
stündiger Beobachtungen der genannten meteorologischen Elemente in Port
D'Urban, In hambane, Mosambik, Mayotteoder Anjuana, Nossibö, St. Marie
oder Tamatave, und Mahä oder Kalikut seitens dort angesessener Engländer,
Franzosen oder Portugiesen;
3) Absendung eines deutschen Gelehrten (Arzt und Naturforscher?) mit dem-
selben Auftrage nach dem neu errichteten arabischen Fort Kismaio südlich von
der Djuba -Mündung als dem einzigen fllr solche Zwecke geeigneten Orte der
Somali-Küste;
4) Bearbeitung und Veröffentlichung der so zu erlangenden Beobach-
tungen in extenso, d. h. wenigstens nach Monats- und Stundenmitteln und mit
Angabe der 8 Hauptwindrichtungen.
Als wichtige Ergänzung hierzu sind ausserdem noch höchst wünschenswerth :
36 Meteorologie von Sansibar, III.
5) regelmässige und vollständige, den Interessenten zugänglich zu
macbende Beobachtungen auf allen den indischen Ocean durchschnei-
denden Dampferlinien, besonders Aden-Bombay (P. & 0. Company, Oester-
reichischer Lloyd? etc.), Aden -Point de Galle-Penang (englische und französische
Dampfer), Aden-Seschellen-Mauritius (Messageries -Maritimes), Aden-Sansi-
bar etc. (P. & 0. Steam- Navigation- Company?), Point de Galle-Australien und
Andere , wie Dies in nicht genugsam anzuerkennender Weise auf der holländischen
Linie Aden-Sunda Street geschieht. Sehr wttnschenswerth erscheint es auch,
gleichzeitig Beobachtungen von einer Station auf West-Sumatra und von zweien
in West-Australien zu haben.
Gelangen diese Vorschläge der Hauptsache nach zur Ausführung — und die
entgegenstehenden Schwierigkeiten sind nur unbedeutend — dann kann man hoffen,
ein so wichtiges Gebiet, wie das der Monsune des Indischen Oceans
in seiner Abgrenzung gegen die Passatzone und seinem Zusammenhange mit dem
Witterungssysteme Europas bald zu den meteorologisch am besten gekann-
ten des Weltmeeres rechnen zu dttrfen und die wichtigsten Aufschlüsse zu
erhalten über Jahreszeitwinde und Passate sowolals auch über das Wechsel-
volle Klima weiter nördlich gelegener Länder, deren Witterung be-
kanntlich an den Polen und am Eqaator ihre Entstehung hat.
Gedruckt bei £. Polz in Leipzig.
1 S. 5).
Tabelle I.
wenn
dip Konektion zngel
^,
mit -
- wenn sie abgezogen werden musste.
Nachmittag
B
8^
oh B
9^
n h B
10
n h
B
n h B
1864
9",818
774
831
13)
11)
+ 15
+ 17
29".842
820
867
9)
+ 25
29",846
9) -
18) + 11
17) — 5
29",850
830
878
3) + 23 29",890
2) + 16! 29,884
Januar.
Februar.
März.
871
939
30,030
18)
9)
5)
— 1
903
962
30,050
10)
11)
+ 3
— 7
+ 6
— 3
+ 4
29,963
30,045
12)
12)
8)
+ 5
2
+ 2
919
971
30,047
1) '+ 46
4)1+ 15
899
30,050
April.
Mai.
Juni.
057
040
048
13)
4)
13)
— 5
— 11
— 6
— 17
— 5
068
048
060
6)
9)
6)
074
054
068
9)
16)
10)
+ ö
-- 5
-- 5
078
065
070
3) ;+ 31
2)— 2
066
062
Juli.
August
September.
29,978
897
834
12)
29,997
919
857
5) ,+ 46
5) -
3) —14
29,999
918
878
9)
10)
16)
— 16
+ 3
+ 3
29,999
910
869
1 1
Oktober.
November.
December.
9",926
29",949 1
[29",954] 1
29",957 1
[29",962J
Jahr.
7604
760,7 1
760,8 1
760,9 1
761,0
in Millimetern.
Sturm ?on seltener Heftigkeit beeinflusst wurde (s. S. 6).
rter Barometerstand in Sansibar.
Tabelle lU.
BinzelbeolMichtiniiten zu Tafes- und Jahresmitteln«
;ung der Hauptstanden -
ttag
10»»
12»»
046'
53
_59|
46.
33
33
29
31
36
38
47
046
041
U
0",046
60
52
49
34
35
33 —
32 —
87 —
14
8
5
35
48
0",089
— 0^041
- 1.1
- 14
22
- 0",019
— 0",017
— 0,5
Beobachtungen zu Tagesmitteln /'l^^Zi+ÜL^ j
Nachmittag
2h
3»»
4h
6>»
8t
9J»
lOli
— 0",018
34
- 20
+ 0",024
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— 18
— 14
— 16
+ 19
+ 19
+ 20
+
0,047 + 0"
,047
+
39 +
60
+
49 +
53
+
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49
+
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34
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30
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+ 0",042 + 0",018
+ 46— 1
+ 48+ 7
+
+
+_
+
16
20
27
13
+ 28
+ 0''.016
+ 24
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+ 86
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+ 40;
± ??
+ 33
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+ 37
+
+
+
34
27
25
25
29
29
0",010!
??|
??
+
+
+
2
4
5
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+ 0",003
+ 10
+ 0",010
— 11
— 4
- 14
— 5
+ 8
+
+
+
14
21
17
+
+
+
8,
151
91
+
+
+
4
4
7
+ 36
+ 48
+ 039
+ 0^020 + 0^086 1 + 0^042
+ 0,5+ 0.9+ 1,1
+ 22+ 3,
+ 37i+ 5
+ 0^027^+ 0^004'
+ 1
— o",oi7:
+ 1
+ 14
— 0",008
+ 0^082;+ 0",009!+ 0",004
+ 0,8+ 0,21+ 0,1
+ 0",001
0,0
Millimeter:
Jalires-
mittel
Eigfta-
rang
vom
MOBfttf-
mittel
758,4 + 2,5
767,4 + 3,5
758,8 + 2,1
759,6 + 1,3
761,1—0,2
763,4 — 2,6
764,1 — 3,2
763,7 — 2,8
763,9 — 8,0
762.0 — 1,1
760.1 + 0,8
758,5 + 2,4
760,9 im Jahr
Millimeter
Tftbelle XII.
Ergänzt durch Interpolation
zwischen lO^^ Nm. und 6^ Ym.
1864.
)^
12li Nachts
21» Vm.
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Druck 7o
Druck 7o
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93 ' 885
85
89
94
0",866
0",901
882
86
89
94
Januar.
Februar.
März.
'" 88'
1 82
• 81
858 90 , 859
779 84 1 778
731 83 735
91
85
84
859 92
777 86
739 86
April
Mai
Juni
» 83
. 81
i 83
698 84 698
666 82 666
727 85 726
85
83
86
698
667
724
86
84
87
Juli
August
September
82
85
87
709
814
861
84
86
87
86
715
814
858
86
87
88
87
722
813
854
88
88
89
Oktober
November
December
84
[0",792
0",792
0",792 88J
20.12]
1
Jahres -Mittel.
[20,13 ;
1
20,13
Millimeter.
ind 10l> Nrn.
Wetter in Sansibar.
edersehia;, HtnunelsenM^heinungeii und Sonstiges
1
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Bemerkungen.
8.
28.
22.
1
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2.Stemschnupp.
-
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45
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6!79
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71
5,9
58
4,8
160
8,8
3,7
3.3
4.3
3J
4,7
1
18,3
5 Rerenhdhe.
genfaU des Jahres.
* Im April sind die bunten Strahlen an zwei
Tagen, im Norember an einem Tage Je zweimal,
d. h. bei Auf- und Untergang der Sonne beobachtet worden.
laehtmiireii In Sansibar Im Jahre 1860,
3hen Marinearzt unter Lient. Fergnsson.
^ember sind durch Interpolation erg&nzt).
le B. Geogr. Soc. XXm 1853, p. 110 ff.
Tabelle XXVI.
Psychrom.
Differenz
Donst-
druck
enheit) ; (engl. Z.)
KdatiFO
Feuch-
tigkeit
p. Ct.
8,4
7,0
2J
1,0
0,5
1,6
0,1
0,5
2,2
2,7
1,3
[2,4]
.1
0",974 ;
814
979
i",927
936!
900 1
926
914,
844
872
I 957
l[0^^964]
0",296
85^,5
71,2
88,4
.95,6
97,7
92,7
Celsius:
Thermometer
tr.
f.
Milli-
meter
Dunst-
druck
28^5(?)
28,6 '
28,1 (?)
99,5
97,7
89,8
87,9
84,1
[89^4]
89^,95
27,5
25,6(?)
25,8
25,1
25,2
25,2
26,2
26,6
[27^6]
26»,64
26^6
24,7
26,6
26,9
25,3
24,9
25,0
24,9
24,0
24,7
25,8
[26^2]
25»,46
24,7
20,7
24,9;
26,1
23,8
22,9
23,5
23,2
21,4
Winde
Richtung
Druck
in Ibs.
NE ,0—4
NE 1 0—4
Oesüich; Var. 0—2
S-SW 2-4
SW-SSW 4—6
SW; Var. 2-4
22,1
24,3
[24,5]
23,5
SW -SSE: Var. 2—4
SW-SSE;Var. |2— 5
SW-ESE ! 2—4
Tage
Regen
Menge
2
1
10
engL
Zoll
Min.
2",70
2,10
6,31
16
15
3
SW-ESE ; 1—3
SW-ESE 1—4
9
6
12
15
14
In 11 Monaten, 1 103
Januar bis November /
16,30
a9,i8
0,55
69
53
160
414
995
14
Grad der
Bewöl-
kung
in Zehnteln
4 bis 6
4 - 6
4 - 6
3,42
3,12
3,80
11,83
8,39
97",70
87
79
97
300
213
2481
5 - 6
5 - 6
5 - 6
5 - 6
4 - 6
4 - 6
4 - 6
4 - 6
Tabelle XXYIL
Bemerkungen
.m 24. Die Cholera herrscht während des ganzen Monats.
eine grosse Wasserhose platzt im Hafen. Die Cholera wttthet noch.
randen.
sV
r>tarke Regenschauer,
(ümmel; starke Ostliche Winde.
M^?}. ^
hen während des ganzen Monats und sind den Eingebornen (nur den Negern?) sehr verderblich.
wül und druckend. Der trockenste Monat im Jahre.
id druckend; Tags starke NE- Winde.
Yertheilimi: der Wi
nach Tagesstunde
aller Beobachtungen jeder zweiten Stande ?on 6^^ Ym.
Oktober
M
4S.
II
NE.
I d
OB s
•SS
9
M
t
3
4
8
23
2
27
25
7
12 [
1,3
.-^±
E.
I
S
s
S>
I.
I
3
4
98
10,3
SE.
I
OB
tc
M
3
(0
18
28
2
23
• 18
48
48
32
72
2S4 I
31,6
^ 1
S.
I
18
7
38
2
7,4
M
5
^A
I •
\
icher Gang
MeOoiolojle, Tafel I.
,_ L
icher Gang
Meteorologie, Tafel HI.
V n0nTab.M):
Meteorologfie^ TafiL JF
.uMtuwkiedmt
s^
o^
M
Df
Fr/n.
<
Astronomische,
geodätische und Höhenmessungen
im
mittleren Ost-Afrika^
nebst kartographischen Bemerkungen.
Bearbeitet von
Otto Kersten,
fraherem Mitgliede der ?. d. Decken sehen Expedition.
f. d. Oeck«B, B«iMB III: ▲itcoBOinie etc.
Vorbemerkung.
Im Herbste des Jahres 1861 kam ich nach Berlin, mn mir durch ein erneutes
Studium von einigen Semestern alle diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten an-
zueignen, die einem Reisenden im Dienste der Wissenschaft erforderlich sind. Ich
hatte meine Vorbereitungen auf breitester Grundlage begonnen, als mir ganz un-
erwartet von Dr. Heinrich Barth das Anerbieten gemacht wurde, mich dem seit
anderthalb Jahren in Ostafrika reisenden Baron Carl Claus von der Decken
als wissenschaftlicher Reisebegleiter anzuschliessen. Obwol ich mich lebhaft
weigerte, weil ich selbst fühlte, dass meine Ausbildung noch allzu mangelhaft war,
?mrde ich doch so mit Zureden bestürmt und gleichzeitig von Herrn Professor
Dr. A. Er man, bei welchen ich damals „Physik der Erde'^ und „Anleitung zu
geographischen Ortsbestimmungen '^ hörte, derartig ermutigt, dass ich mich endlich
entschloss , dem in vieler Beziehung äusserst verlockenden Rufe zu folgen. Selbst-
verständlich gab ich nun sogleich alle allgemeinen CoUegien auf und beschäftigte
mich fortan ausschliesslich mit solchen Dingen, die von unmittelbarem Nutzen fllr
meine kttnftige Stellung waren. Wenn es mir gelang, in der mir zur Verfügung
stehenden Zeit von wenigen Monaten meine Vorbereitungen soweit zu vollenden,
dass ich hoffen durfte, den ttbemommenen Pflichten wenigstens einigermaassen ge-
nügen zu können, so habe ich Dies aussQ^iliesslich den aufopfernden und liebens-
würdigen Bemühungen meines hochverehrten Lehrers Prof. Erman zu verdanken,
welcher, als unübertroffener Meister in der Kunst des Beobachtens auf Reisen, es
übernahm, mich zu unterrichten und zu schulen in denjenigen Dingen, in welchen
er selbst auf seiner berühmten dre\jährigen Reise durch Sibirien und um die Welt
so Grosses geleistet hat Ihm verdanke ich auch die Auswahl der von mir be-
nutzten Messgeräthe und namentlich die Anempfehlung des kleinen Pistor & Martins'-
schen Universalinstrumentes an Stelle des von Anderen bevorzugten Sextanten.
Durch die Bequemlichkeit'! mit welcher dieser sog. „Kater'sche Kreis'' selbst
stundenlang ohne Anstrengung und Ermüdung zu benutzen ist, wurde mir das Be-
obachten der Gestirne zum Zweck astronomischer Messungen sehr bald eine an-
genehme Beschäftigung auf der Reise, besonders Abends, wenn andere Arbeiten
ruhen mussten und weder das Geräusch des Tages noch die Glut der tropischen
Sonne störend wirkten. Da ausserdem ein kleines Höhen- und Azimutinstrument
dieser Art vielerlei andere Verwendungen zulässt, möchte ich jüngeren Reisenden
die Benutzung eines solchen angelegentlich empfehlen, und ebenso das Beobachten
der Fixsterne zur Nachtzeit, letzteres auch aus dem Grunde mit, weil es
ein schärferes Anvisiren mit so schwachem Femrohr gestattet und eine Menge kleine
1*
4 Vorbemerkung.
lästige Vorbereitnngsrechnnngen überflüssig macht, welche es einem oft yerleiden,
das auf der Reise so nothwendige vorlänfige Ausrechnen an Ort und Stelle
rechtzeitig vorzunehmen. Von Uhren benutzte ich ein Taschen-Chronometer von
Hauth und ein Box-Chronometer von Tiede, beide nach mittlerer Zeit gehend; von
diesen und anderen Instrumenten wird weiter unten ausführlicher die Rede sein.
Mein kleines Universalinstrum ent, um noch etwas Näheres über dasselbe
zu sagen, hatte zwei etwa vierzöllige, in halbe Grade getheilte und direkt auf halbe
Minuten abzulesende Kreise, von denen der eine horizontal befestigt war, der andere
vertikal zur Seite der Drehungsaxe. Neben letzterem, also noch weiter ausserhalb
des Mittelpunktes der Drehung, ^befand sich das kleine Beobachtungsfemrohr mit
einem Kreuz aus drei senkrechten und drei wagerechten Fäden, und an dessen
Okular anzusetzen war ein Prisma zur Beobachtung geringer Zenithdistanzen, sowie
demselben gegenüber, am Objektivende, ein innen mit weissem Papier überzogener
Metallring zur Beleuchtung der Fäden bei Nacht. Das Niveau war auf der an-
deren Seite des Vertikalkreises fest angebracht und gab 25" für jeden Tbeilstrich
(p oder pars) an, zuzurechnen zur gemessenen Höhe, wenn bei der Stellung „Kreis
rechts vom Femrohre'' (Kr. R.) der rechte Theil der Blase (vom Mittelpunkt des
Libellenrohres aus gerechnet und nach der Vertikalachse bin gesehen), bei „Kreis
links*' der linke Theil länger war, und abzuziehen in den umgekehrten Fällen.
Der Collimationsfehler (C) betrug meistens 8' bis 10', + bei Kr. R, — bei
Kr. L., und wurde, der Bequemlichkeit wegen, bei Breitenbeobachtungen für den
Mittelfaden allein gerechnet, bei Zeitbeobachtungen im ersten Vertikal fUr das Mittel
aus allen drei Horizontalfäden, an denen ich die Durchgänge beobachtete; da jedoch
bei Kr. R. der obere Faden 10' 48", der untere 10' 36" vom Mittelfaden entfernt
war, so ergibt das Mittel der drei Fäden eine um ^Vs Bogensekunden grössere
Höhe als die Beobachtung am Mittelfaden allein, bei Kr. L. aber eine um 4 ". kleinere
Höhe, und es ist, nach dem oben über das Vorzeichen von C Gesagten, in beiden
Fällen der aus dem Mittel der drei Horizontalfäden erhaltene Werth um 4" zu ver-
kleinem, um dem aus Beobachtungen am Mittelfaden allein gefundenen C zu ent-
sprechen. Ausserdem zeigte der Vertikalkreis noch einen Instrumentfehler (J) im
Betrage von —40" bis — 70"; auf diesen werde ich weiter unten (S. 17) zurück-
kommen.
Die von mir für die Rechnung benutzten Formeln sind, unter Zugrunde-
legung der allgemein üblichen Buchstabenbezeichnung in dem sphärischen Dreieck
Pol, Zenith und Stern, die nachfolgenden:
1) für Breiten:
tg N = ^ und cos (gp — N) « sin N - — -r bei Beobachtungen in einer
cos v sm ö
Entfernung von mehr als 10 — 15 Zeitminuten vom Meridian,
bei geringerer Entfemung vom Meridian aber
Aqp «= Verbesserung der Breite =^^ ^ ^^ a\ 2 sin* J t
, Nu m. log . 0,293019. cos ycos rf , /worin n «* Zeitminuten vor oder\
"~ sin (qp— rf) \ nach der Culmination. /
Ich habe immer, wo Dies anging, eine grössere Anzahl von Aussermeridian-
breiten beobachtet und jede einzeln berechnet, oder eine beträchtliche Anzahl in
Gruppen von zwei bis höchstens drei , um bessere Mittel und ein Urtheil über den
Werth der einzelnen Beobachtungen zu erhalten.
Astronomische Mcssung^cn.
%
2) für Zeitbestimmungen:
gin i t = + 1/ Bin i (z + Z q) sin |(z-^ZoX worin Zo «= y— rf
^ ~" f cos qp cos <J Zenitdii
=3 Galminations-
Zenitdistanz ;
bei einer grösseren Anzahl von BeobachtUDgen desselben Sternes an demselben
Orte hingegen vortheilhafter die Formel
cos t «=» ^. — , welche die Rechnung insofern erleichtert, als der Bruch
cos 9 cos ö ' ° '
— 5- j für alle einzelnen Aufgaben unverändert bleibt.
cos 5p cos ö °
Ausserdem beobachtete ich auch einige Male zur Eegelung des Uhrganges
gleiche Höhen desselben Sternes (Kr. £. und Kr. L.) an mehreren aufeinander-
folgenden Abenden, eine Art Passage-Beobachtung, durch welche die Bechnung fast
ganz vermieden wird, da man weiss, dass, abgesehen von den Aenderungen in der
Position des Gestirns, genau 24*^ 3™ 56^,56 nach mittlerer Zeit zwischen zwei
solchen Beobachtungen vergangen sein müssen, wenn die Uhr richtig geht^ ein
grösserer Zeitraum beim Voreilen, ein kleinerer beim Nachbleiben der Uhr.
Alle anderen zur Anwendung gebrachten Formeln und Methoden werden im
Texte selbst Erwähnung finden.
Die Rechnungen sind, der grösseren Zuverlässigkeit wegen, sämmtlich zwei-
oder mehrmals durchgeführt worden, die meisten von mir selbst, einige auch,
durch die gütige Vermittelung des Herrn Prof. Dr. C. Bruhns in Leipzig, von den
Herren A. Amt bor und J. Helmert, damals Sfudirende an der dortigen Stern-
warte. Um Solchen, die sich üben wollen, das Nachrechnen zu erleichtern, habe
ich alle nöthigen Angaben in grösster Ausführliehkeit wiedergegeben. Beim Rechnen
wurde zumeist eine Decimalatelle mehr benutzt, als in den Tabellen abgedruckt ist.
I. Sansibar und die gegenüberliegende Küste zwischen Mombas
nnd Fanganl.
Astronomische Messungen.
Die Stadt Sansibar, der wichtigste Platz am westlichen Gestade des Indischen
Oceans Z¥dschen Aden und der Kapstadt, war der natürliche Ausgangspunkt der
y. d. Decken' sehen Expedition und diente mir gewissermassen als sekundärer Me-
ridian, wenigstens für meine Messungen am Festlande schräg gegenüber zwischen
3^ und 50 S. Br.
Nach den neuesten Bestimmungen des M. Germain von der französ. Marine
(vom 6. Oktbr. bis 14. Novbr. 1867; s. Annalen der Hydrographie etc. 1875,
Heft 15 u. 16, S. 282 f.) liegt das Fort von Sansibar in ö» 9M4" S. Br. und
2h 36m 468,9 Oestl. L. Gr. (39^ 11' 44"), während Owen für denselben Punkt die
weniger zuverlässigen Werthe von 6» 9' 36" und 2ii 36m 58s,l (39^ 14' 32") gefunden
hatte. Die Beobachtungen Germains gelten als fundamentale. Geht man von seinem
Observatorium in der Nähe desMinarets im Norden der Stadt (Nr. 8 des Planes in eben-
genannter Doppelnummer der Hydrographischen Annalen) aus, so findet man für das
von unserer Expedition innegehabte Haus (ein wenig nördlich vom damaligen hansea-
tischen Consulate) eine um 13" grössere Breite und 20" = ls,3 geringere Länge, also
Observatorium Germain 6» 9' 30" S. Br. u. 2ii 36m 488,1 L. östl. von Greenwich
4- 13 —1,3 (P aris-Greenw. = 2^ 20' 9",45)
Kersten's Beobachtungsplatz
imHause der v.d.Decken^schcn Expedition = 6<> 9' 43" S. Br/u. 2ii36m46s,8 östl. L. Gr.
Messungen in Sansibar.
Da ein Vergleich dieser Bestimmung mit dem Ergebniss meiner eigenen Beobach-
tungen einen guten Anhalt gibt fttr Beurlheilung der Zuverlässigkeit der letzteren,
so führe ich nachstehend die Einzelheiten derselben an. Ich beobachtete:
A, Stadt Sansibar,
Haus der v. d. Decken'schen Expedition.
Angenommene Breite » — 6® 9' 36'', Lftnge » 2^ 37m,0 OsÜich ?on Greenwicb.
a. Breiten (durch Sternculminationen).
Angenommener ührstand f l^^ 27» 518,5 am 13. Januar 7^ 51 ^,0 Hanth
MZ— Hauth= {1 27 56.2 „ 15. ,,
(s. unten Tab. S. 12.) \ 1 28 0,9 „ 17. „ „
1863
1
ührzeit
nach Hanth
Kreia-
lage
▼om
Fern-
rohr
Beobacht.
Gestirn
Wahre
Höhe
Angen.
ColL-
Fehlor
nebst
Oorrect
Stunden-
Winkel
+ westlich
— östlich
Kohe
Breite
Mittel
Höhen-
4ndez|^.
in 1 Min.
Entfern.
v.Herid.
Jana» 13
(1)
(2)
7h 24"» 08
8 17
links
rechts
a Tanri
ß Tauri
67^35' 8''
55 22 15
- 9' 6"
+ y6"
<10,5
— 5» 218
— 1 46
-6» 8' 40"
8 19
1— 16» 8'29",5
j im Norden
4",92
3,02
(3)
(4)
9h 23m 08
9 41
rechts
links
a Argus
a Can. maj.
43*^ 83' 12"
79 3» 47
+ 9' 6i"
— 9' 6"
> 7,0
+ 1» 88
+ 59
— 6» 10' 44"
10 58
\— 6M0'51",0
J im Süden
1",64
10,93
Januar 16
(5)
(6)
7h21in308
8 10
links
rechts
a Tanri
ß Tauri
67« 37' 12"
55 22 4
9' 6"
< 9,5
+ 0» 78
— 50
— 6« 8' 56"
8 37
1-6» 8'46",5
j im Norden
(7)
(8)
91» 13» 08
8 32 30
8l»28«n 08
9 46
7hl3in 08
8 2
rechts
links
rechts
links
links
links
a Argus
a Can. maj.
(etwas zu
niedrig?)
a Columb.
i Can. maj.
a Tauri
ß Tauri
43° 33' 11"
79 38 24
62» 1'42"
67 23 19
67° 37' 26"
55 22 5
9' 6"
— 0» 568
+ 25
+ 0» 108
— 10
— 0» 278
-0 53
— 6M0'42"
10 27
— 6» 10' 48"
10 46
— 6» 8' 41"
8 36
\— 6» 10' 34",5
j im Süden
1 — 6» 10' 47".0
j im Sttden
1—6» 8'S8",3
j im Norden
(9)
(10)
<7,8
9' 6"
3",44
4",45
Januar 17
(11)
(12)
< 1"
1-9' 6"
(13)
(14)
9h 24» 08
9 38
links
links
a Can. maj.
c Can. maj.
79» 38' 40"
67 23 16
|— 9'6"
— 0» 88
— 14
— 6« 10' 41"
10 43
\- 6» 10' 42",2
J im Sttden
(15)
91» 38» 08
rechts
tt Argus
43» 33' 21"
4- 9' 6"
— 0» 298
-6» 10' 51"
im Sttden
•
< 4,6
(1) und (2) kombinirt mit (3) und (4) gibt verbesserte Breite = — 6» 9' 40",3 und J*)=- — 71"
(5) „' (6) „ „ (7) „ (8) 6 9 40,5 54
(9) „ (10) „ „ (5) „ (6) = — 69 46,8 60
»*)(11) „ (12) „ „ (13) „ (14) 6 9 40,3
und, durch Verglei ch mit (15) Corr. CoIl.-Fehler « — 5", J = -6^-5"=— 67"
1863, Jan. 13, 15 u. 17. Wahre Breite des Hauses der Expedition » — e» 9^42"T0 und j -» — 63"
anstatt — 6» 9' 43" nach den Beobachtungen von Germain (s. oben).
Positionen der beobachteten Gestirne :
a Tauri
ß Tauri
a Argus
41» 28» 68,1 und + 16» 13' 52"
5 17 40,7 4-28 29 17
6 20 57,4 — 52 37 30
a Canis maj. 6i» 39» 9s,2 und — 16« 32' 1"
a Columbae 5 34 43,7 — 34 9 6
6 Canis maj. 6 53 17,0 — 28 47 27
Sternzeit mittl. Mittag Greenv. Jan. 13 u. 17 -= 191» 29» 528,6 u. 45» 38 »,7.
*) J SB Instrumentfehler (s. S. 17).
**) Bei dieser Kombination (Sterne im Nord und Sttd bei derselben Kreislage) heben sich gleichfalls
alle Fehler (C und J) heraus (vgl. S. 17 f.)
b. Längen.
b. Längen (dorcb Mondhöhen).
Positionen der beobachteten Gestirne:
« libnte
ß Scorpü
Uh 43» 20 sT* und — 15« 28' 22"
15 57 31,51 — 19 25 44
Mond.DecL(2) — 18«i0'64"; (3)11'38"; (6)13'49"
(9) — 18 15 26 ;(12)17 42 ;(13)18 19
Sternzeit mittL Mittag jGreenwich Sept. 17 = 11^ 43» 418,53.
1863
Uhrzeit
ueh Hftutli (H)
Kreifl-
loffe
Tom
Fern-
zobx
Beob.
Gestirn
Wahre
Höhe
Angen.
rCoU.-Fehlei1
nebst Corr.
Berechneter
Uhrstand
Stunden-
Winkel
Gerade Anf-
steigungC«)
des Mondes
Septn
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
(12)
(13)
(14)
81112» 55 «,80
18 16,53
23 18,80
29 32,33
8h 39m 278,73
44 43,67
50 22,00
8^551
19 1
9 6 43,73
9^15» 7 «,27
20 36,60
26 22,73
34 7,27
links
aLibrae
rechts
ttLibrae
aLibrae
alibrae
57 «,87 rechts
17,07
links
29° 6' 59"
31 45 25
30 36 34
25 6 24
22» 42' 53"
25 42 47
20 9 57
36» 13' 18"
21 55 14
33 41 56
— 11' 2
/ O''
+ 11' 2"
/9Scoipii
/? Scorpü
/JScorpü 31« 42' 38"
117 29 50
!16 10 52
iJScorpü '27 14 13
i
< 13"
+ 11' 2"
- 11' 2"
<'9
tt
imMittelC--+-10'61
u
— 11» 8m 128,96
-1 8 12,76
— 1 8 14,63
— 1 8 14,74
-1 8 13,58
— 1 8 15,19
~1 8 12,31
— 1 8 13,97
ah 54m 128,00
59 1,98
4h 19m 40« ,69
4h 35m 39« ,71
4h 54m 178,39
59 49,88
15h Om 178,18
30,30
15h im 20« ,08
15h im 578,75
15h 2m 418,56
2 56,69
Hieraus berechnet sich:
Kreis-
läge
Uhrstand
im
Mittel
Greenwich-
. Zeit
der ber.
Mittlere
Ortszeit
der (£ Beob.
Längennnterschied
Sansibar - Greenwich
I im Mittel
Hnks
(2)
(3)
rechts
(6)
rechts
(9)
links
(12)
(13)
— Ih 8m 12« ,86
— 1 8 14,68
-1
— 1
8 14,38
8 13,14
13 8,77
138,76
4h 32m 478,74
38 30,00
5h Om 88,60
7h 10m 28,76
15 5,03
7h 36m 298 ,90
2h37ml58,02\
36 35,03 /2h36m558,02|
36m2l8,30 J2h36m388,16
5hl6m298,82j7h5Sm 38,3.0
5h'35m 308,79 8h l2m 228,83
I
42 4,35
M — H = — Ih 8m 138,77
18 8,96
21» 36m 528,04
36 4,61
2h 36m 338 ,48
1
36m 28
36 30,90
Ezpeditionshaus «=> 2h'36m34a.&3 Ostl. r. Gr.
ansUtt (nach Germain) 2h 36m 468 ,8 ostl. L. Gr.
Nimmt man den Instrumentfehler (J; vgl. S. 17) « — 60'' an, so wird
die gefundene Länge um 48,17 grösser, weil 60'' kleinere S im Mittel bei der
Stembeobachtung 4^,15 grösseren Stundenwinkel (t) ergeben
und bei m Monde 4s, 3 1 grösseren t,
also für den Mond 08,16 grösseren t, oder kleinere a, was, bei der damaligen
mittleren Zunahme der a ([ um ls,00 in 26s,05 Zeit, 48,17 kleinerer Greenwich*
Zeit » 48,17 grösserem Längenuntersehied entspricht.
Durch die Irradiation, welche bewirkt, dass der mit einem schwachen Fem-
rohr gemessene untere Mondrand zu niedrig beobachtet wurde, vermindert
sich für je 1" Höhenfehler der Längenunterschied um 18,876, weil 1" grössere
Höhe ([ — 08,072 kleinerer t uiid grössere a ([, und dieses, bei einer a Zunahme
von l8 in 268,05 «- 1b,876 grössere Greenwich -Zeit oder kleinere Länge.
Zieht man nur einen Instrumentfehler von — 60" in Betracht, so ergeben
meine Beobachtungen einen um 8^,1 geringeren Längenunterschied als diejenigen
8
Ausflug Dach Wanga.
Germain's, entsprechend 4—5'^ Fehler bei Messung der sechs Mondhöhen, was bei
einem kleinen Instrament, dessen Nonins direkt nur 30" abzulesen gestattet, ganz be-
friedigend genannt werden kann. Noch grösser würde die Uebereinstimmung wahr-
scheinlich werden, wenn ich bei den Doppelbeobachtungen der Mondhöhen mit Kreis
links, welche unter sich um 40 bis 48» abweichende Ergebnisse liefern, mir angemerkt
hätte, bei welcher von je zweien die Einstellung von oben oder von unten geschah,
sodass ich dann bei den Einzelbeobachtungen mit Kreis rechts die erforderliche
Verbesserung hätte anbringen können. Künftige Beisende in niedrigen Breiten
werden, bei Beachtung aller Vorsichtsmassregeln, gewiss vollständig genügende
Längenbestimmungen durch Messung von Mondhöhen auch mit einem so kleinen
Instrumente bei verhältnissmässig sehr geringem Zeitaufwand erlangen können,
zumal wenn sie, was für Manchen bequemer ist, nicht nachträglich die gemessenen
Höhen ablesen, sondern das Instrument schon vorher auf einen geraden Theilstrich
einstellen und dann die Antritte des Gestirns beobachten.
B. Aasflng nach Wanga,
Oktober und November 1S63.
Positionen der bei den Zeitbestimmungen (Tab. b, S. 10)
beobachteten Gestirne.
NB. Die erste Zahl gibt die Bektasoenilon (bei der Sonne die Zeitgl eich nng), die zweite die Dekliaatioii.
Die Stempositionen für dieBreitenbeobachtnngen (S. 9) sind in Tab. a selbst mit enthalten.
N07.5. /JOrionis 51» 8™ 18,6 u. — 8»21'39"
6. Venös 12 9 25,4^.278,4— 1 48 28 u. 32"
Okt 13. o Scorpü 16^21« 3 8,6 u. — 26« 7' 33"
24. 21 3 5
28. /70iionis 5 8 1^4
aAqmlaol9 44 8.8
30. aTaüri 4 28 8,8
Nor. 1. aArietis 1 59 32,6
3. Sonne — 16 18,1
aTauii 41» 28"» 88,8
7 32
— 8 21 38
+ 8 80 56
4-16 13 59
+ 22 49 10
— 15 6U.14"
+ 16« 13' 69"
8. Sonne — 16 6,8
11. — 15 44,7
12. — 15 42,5
18. — 15 27,9
18.a'Aqiiilael9l»44m 88,5
Dec. 4. 44 8,4
— 16 33 12U.16
— 17 35 50 a. 56
— 17 40 30n.34
— 18 8 7-
+ 8« 30' 55"
30 53
Stemzeit im mittleren Mittag zu Greenwich (Inteipolationstabelle s. S. 25).
1S68, Okt 10, 20, 30
Nov. 10, 20, 30
131» 14m 228,23
15 16 35,40
131» 68"» 47 8,76
15 56 0,95
141» 3811» 138.30
16 35 26,51
a. Breiten.
Es wurde zum Zwecke der Berechnung angenommen, für
1. Wangra, Nov. 5 . .
Breite
4" 39' 13" Süd
Länge
21» 37 »»»,5 östL V. Gr.
Uhrstand
(MZ— Hauth)
— Ih 6m 308,0
— 1 6 34,0 («)
und 34,5 (ß)
2. Muoa, Okt 30 . .
4 46 12 S
2 37,5 - -
3. Kilala-HttgelOkt.31
4 46 30 S
2 37,5 - -
— 1 6 40,0
4. Jornlio-Berg Nov. 11
4 25 30 S
2 37,5 - -
— 1 6 10,0
1
freier Platz in der Mitte
des Ortes
freier Platz nach dem
Hafen zo, vor den ersten
Häusern des Dorfes
Gipfel des Hügels, mit
freier Aossicht nach der
Bncht von Mnoa
Felsplatte auf dem Gipfel,
mit fireler Aussicht nach
Westen zu.
Die Beobachtung geschah nur am Mittelfaden, und der auf diese Art gefundene Gollimations-
f eh 1er ist immer um 4" kleiner als der aus dem Mittel aller drei Horizontalfäden gefundene (s. S. 4).
Die Bestimmung des Instrumentfehlers (J =» — 14") s. unten bei den Zeitbestimmungen.
a. Breiten.
1863
Uhrzeit
Kreü-
Tom
Beobacht
Gestirn,
Wahre
Angen.
GoU.-
Stunden-
Winkel
Rohe
Mittel
nfilMt Cor. fb
nBch Hanib
1
Fern-
rolir
A. B. n. S
Höhe
Fehler
+ westlicli
— östUch
Breite j = — 14
Wangft
Nov. 5
Ili>d6>u448,0
liJOkB
a Eridani
36« 43' 68"
— 10'46'' — 0l»3»59«,7
—4« 40' 3"
38 24
im Süden
44 13
>56
— 2 19,4
5
39 48
Ili32in408,7
44 20
— 55,2
6
41 32
-57*55'45"
44 28
+ 49,1
14
42 36
44 28
+ 1 53,5
18
40- 9",2Kr.L.
llli44»32«,0
50 20
rechts
36« 42' 4"
40 34
+10'46"
>56
-j-0l»3n»498,6
9 38,5
—4« 38' 8".
20
3816,8 Kr.B.
39 13,0
53 6
39 11
12 25,0
16
55 4
38 4
14 23,3
16
56 36
37 11
15 ^5,6
24
10 Beobachtungen.
Correktion für J = — 14
n
?erb
dsserte Brei
ite = —4« 38' 59"
Huo» 1 1
Okt 30
10h 48ml6s,0
links
a Eridani
84»46'51"
— 10'50"
--1»» 16^358,7
— 4«46'40",4
1
49 56
im Süden
52 6
>9"
- 14 55,4
42,1
U6'34",8Kr.L.
52 15
Ih32iii40«,7
58 53
- 12 36,0
21,8
r
11h 14m 0«,0
rechts
- 57*55'43"
35« 55 19
+10'50"
-Oh 50» 47 8,4
— 4«46'17",5 1 17",8Kr.R.
15 36
58 41
>9"
- 49 11,2
IM } 26,3
17 27
62 34
•
- 47 19,9
20,0 )
Okt. 30
U^ 58b48b,0
links
« Eridani
36« 50' 9",5
— 10'50"
Oh 5» 52 8,5
-4«46'37",61
12 1 8
im Süden
50 57.5
>11"
— 3 32,1
56,9 46'45",8Kr.L.
3 12
50 57,0
— 1 27,8
43,0
6 20
rechts
36«50'45",8
+10'50"
+0hlm40,7
-4«46'82",71
7 40
9 18
50 22,5
49 59,5
>11"
3 0,9
4 39,2
17,5
10,5
1 23",3Kr.R.
1 34,6
11 42
49 44,5
7 2,6
32,0
13 Beobachtnngen.
im Mittel aUer Beob. 46' 30",4
Corr. für J — —14"
verbesserte Breite
4«46'16",4
Kilolm-
Hllfel
Okt 31
Okt 31
Okt 31
10h57m268,0
59 28
61 26
11h 3a308,0
5 30
llhlS» 28,0
15 6
nhl7» 48,0
19 6
21 8
llh25«248,0
29 10
11h 47m 36 8,6
50 20
11h 55^288,0
12h 8«428
12h 22» 48,0
26 10
12h 28m 58 8,0
32 40
links
rechts
a Phönicis
im Süden
0hl9m348.6
-43« 2'45"
a Eridani
im Süden
Ih32m408,7
-57«55'43"
rechts
« Eridani
im Süden
Ul« 38'
58"
33 23
36« 3' 42"
}
1
i 13
I 26 22
36« 47' 55"
50 2
39 27
— 10'59
/RO/'
-l-0hl0m338,4
+0 16 37,6
31 31
-|-10'69"— 0h46m538,0
— 41 59,1
— 33 37,8
-|-10'59"--Ühllm538,2
— 5 26,2
+ 7 50,0
+0 28 21,6
30 4,7
-4«46'48",1
.46 43,8
-4«46'35",5i
46 30,2
46 22,8
-4«4Ö'39",0
} 46 44,3
46 57,0
46 46,5
20 Beobachtungen.
im Mittel aller Beob. 46' 40",8
Corr. für J « — 14"
verbesserte Breite = — 4«46'26",8
Jombo-
B«rgr
Nov. 11
9h 18» 28,0
21 52,0
rechts
«Piscaustr. 61«o9'50"
im Süden
Ih32m408,7
-1«45'41",9
+ 9' 5"
4-0h46m 58,7
— 4«26'24
26' 24
u
Corr. für J — — 14"
2 Beobachtungen.
verbesserte Breite — — 4«26'10"
NB, 1" grosseres M— H entspricht 5",9 kleinerer f)
10
AusÜag nach Wanga.
b. Uhrstände,
berechnet nut Zngrandclegang nachfolgender Breiten:
Sansibar == — 6« 39' 42"; Wanga -= — 4* 39' 0"; Muoa — — 4* 16' 16";
KUulu-Hügel — — 40 46' SO"; Jombo-Berg « — 4« 26' 10".
Nfi. In den letzten Spalten soll > grösser oder zunehmend, < abnehmend bedeuten.
1863
Uhrzeit
Kreis-
Uge
▼om
Beobachtetes
Gestirn
Wahre
Hohe
Angen.
ColL-
Fehler
Berechneter Uhrstand
•
Zeit-
ftade-
nugf&r
l'>v
ergibt
(üftch Hauth)
Fem-
rohr
(Pos. 8. a 8)
(H)
nebst
Correct
(M-H)
im Mittel Nr.
1"^H
M— H
Sansbr.
Okt 18
8^51« 2»,5
links
a Scorpii
18« 30' 1"
10' 50"
—11» 7« 27 8,4
7m268,75 (1)
08,075
1 8,80<
59 20,1
rechts
im Westen
16 37 47
+ 9
7 26,1
Okt 24
8h 7» 128.8
links
a Scorpii
18« 30' 34"
10' 30"
—Ih 6m 55 8,2
6m 52 8,95 (2)
08,075
1 8,80<
1
15 28,3
rechts
im Westen
16 38 5
+ 30
6 50,7
■
■
1
Wanfa
Okt. 28
11h 9m27»,6
links
ß Orionis
20M8'18"
10' 50"
11» 6» 28 8,4
6m 28 8,85 (3)|
08,068
08,45>
14 45,7
rechts
im Osten
22 6 58
+ ^
6 29,3
\
*»♦)
Okt 28
\0^ 8^408,0
links
a Aqoilae
im Westen
32<>81'59"
10' 57"
Ih 6m 30 8,6
6m 30 8,60 (4)J
08,068
08,93>
Mmoa
Okt SO lli»28mSl«,4
rechts
a Tanri
33*37' 6"
11' 0"
—Ih 6« 32 8,55
6m 32 8,89 (5)
08,078
18,73<
35 16,1
links
im Osten
35 9 43
— 5
6 33,22
KUulu-
Hügel*)
■
Nov. 1
lOli 19»ie>,9
rechts
a Arietis
48« 53' 49"
ir 0"
—Ih 6« 33 8,9
6m 38 8,35 (6)
08,095
*)
33 50,5
links
im Osten
51 27 19
—47
6 42,8
Nov. 3
2h 591a 24 »,0
links
Sonne
56*39' 48"
11' 0"
— Ih6m878,9
6m408,30(7rt
08,072
3 8 11,8
rechts
im Westen
54 36 29
— 33
6 42,7
i
***\
(nur Mittel&den)
+ 4"
(
Nov. 3
10h 47m 46 «,7
rechts
a Tauri
27* 48' 54"
11' 0"
11» 6m 35 8,5
6m 37 8,10 (8) j
08,072
54 3.4
links
im Osten
29 15 48
-23
6 38,7
•
Wanff»
«
Nov. 5!
12h 15m 57 8,2
rechts
ß Orionis
45* 9' 19"
10' 40"
—11» 6m 138,5
6m 12 8,76 (9)
08,068
45 17,6
links
im Osten
52 25 13
+ 11
6 12,0
■
Nov. 6
17h 49in 88,5
rechts
Yenns
24* 13' 10"
10' 50"
—11» 6m 148,2
6ml48,15(10)l
58 45,3
rechts
im Osten
26 37 6
1 ■^'^
6 14,1
<08,6**)
08,067
**)
181» 8m 2»,8
links
28 56 15
llO'W
1 —10
—11» 6m 13 8,5
6m 148,45(11)]
19 59,8
links
31 54 39
1
6 15,4
<08,6»*)
'
Nov. 8
5h54iii328,9
rechts
Sonne
14* ST 38"
10' 50"
__lh 6m 148,6
6m 148,50(12)
08,070
59 10,4
links
im Westen
13 31 10
+ i"}
6 14,4
(nw Mittel&den)
Jombo-
Ber;
Nov. 11
221> 32m35»,0
links
Sonne
53*46'28"10'50"
—11» 6m 17 8,09
6m 98,58(13)1
8,074
1 »,83>
41 20,9
rechts
im Osten
55 49
-1 42
6 2,06
\
*••)
Nov. 12
5h 22m 41 8,4
links
Sonne
22* 17' 25"
10' 50"
—11» 6m 38,29
6m 10 8,68(14)]
08,071
1 8,22<
27 32,5
rechts
im Westen
21 6 54
-144 1
+ 4/
6 18,06
Wanga
Nov. 13
(nur lüttelfaden)
221» 39m 138,9
rechts
Sonne
55* 11' 28"
9' 8"
—11» 6« 108,9
6m 10 8,9 (15)
08,075
im Osten
,
Bansbr.
Nov. 18
9h Om 578,8
Units
a Aqnilae
28*31'48"10'50"
_.lh6ml88,9
6m 26 8,90(16)
08,069
1 8,02>
8 24,6
rechts
im Westen
26 47 7 1-1 56
6 34,9
Dec. 4
8h 47m 328,0
rechts
« Aqnilae
16* 32' 39"
9' 0"
Ih6m398,4
6m 39 8,38(1 7)
08,068 08,85>|
56 4,9
links
im Westen
14 27 5
6 39,4
1
•
•
*) Die der Berechnung znGmnde gelegte Breite des Eilnla-HUgels ist 3" zn gross, doch wurde die Zeit-
korrektion dieserhalb unterli^en, weil sie, bei allen Beobachtungen gleichnamig, zu unbedeutend erschien.
**) Bei den Yenusbeobachtungen in Wanga (Nov. 6) war der Mittelpunkt der erieuchteten
unteren Hälfte des Planeten an?isirt worden; ich hielt deshalb eine HOhenkonektlon Ton +9'^
gerechtfertigt, entsprechend 08,6 kleinerem M — H.
***) Der Instrumentfehler berechnet sich aus den Beobachtungen Ton
Wanga, Okt 28, zu — 12",8 (Gewicht 2)
Küulu-Hügel, Not. 3., „ — 22",2 ( „ 1)
- 7",6(
Jombo-Berg, N07. 1} und 12,
1)
also im Mittel zu —14", und für diesen Werth wurden alle Zeit- und Breitenbestimmungen rer-
bessert, falls nicht der Ausgleich schon direkt gegeben war.
c. Dhrgänge und Zeitimterscliiedc,
11
c. Ubrgänge and Zeitantersobiede.
±Äi"'"'}^-tüereZeit
+ ^^^®^} der (Eegativen) Ühistände.
1863
Bansibar
(1) Oki 13
(2) „ 24
{ß u. 4) Okt 28
Mao»
(5) Okt 30
Kilaln-Hflfel
(6) Not. 1
u. S) „ 3
Wanga
(9) Not. 6
(lOn.ll),, 6
Jombo-Berg
(13u,14)NoT.12
Wang»
05) Not. 13
Baositer
06) Not. 18
(17) Dec. 4
ührzoit
nftch Haiith
Verbesserter
ührstand
(MZ — HiMith)
Cozx. ftti
8h 55m,2
8 11,3
10h 40in,4
llh31n,9
10h 26 «,6
6 37,4
12h30m,6
18 4,0
5 56,9
2h lin,0
22h39m,2
9h 4»,7
8 51,8
— 16 51,9
— Ih 6m 29 8,7
— Ih 6m 83 8,9
— Ih 6m 398,7
— 1 6 88,7
— Ih 6« 138,7
+ 1 «,05
+ 1.05
beob. J
— 1 8,02
— 1 8,34
beob. J
— 08,93
Aeodenmg
des
Stande«
Zwisclien-
seitea
— 1 6 14,6, (?) — 08,94
— 1 6 13,5
— Ih 6m 108,1
— Ih 6m 128.0
— Ih 6m 25 8,9
— 1 6 88,4
+ 08,98
beob. J
— 1 8,06|
+ 08,97
+ 8,95
Ubrgang
(in 24 St)
beob.: fette Zahlen
angen.: (kleine Zablen)
+ 0m338,8iiil0d.97
4,10
2,04
1,95
+ 0m 18,0 in ld,84
2,25
+ 0m 08,2 in 2«.73
3,84
1,86
4,43
+ 0ml28,5inl5d,99
+ 38,(»
7,(38,09 + 28.40)
(+ 28.40)
(+ 28,40)
+ 08,54
(+ 2^40)
+ 08,07
(+ 08.26)
(+ 08,26)
V, + 08.26 — 08,78
— 08,78
Zeitunterscbiede
rob
nebst Conr.
Ar <^ang
Terbessert
-22
(+1
(t
28,21
1 ,27)1-10^,93*
+ osio
+108,48
+ 4,2 \
(+4,90)/
5:0
4,68)/
-25
(+5
^•,0\
.40) (-198,
60
-38,4 1
(+1,00)/- 28,49
+ W l
(+ 0,48)/
+
13.9 \
1.18 /
+ 28,88
+ 138,75
Ausserdem summarische Gänge:
lin 24 Stunden
Okt. 28 bis Not. 5 (Ausflug nach Küulu-Hügd) + Om l68,0lin 8d,08l I , «, 4^ m. Naeh Ab™ des OangM beim
— 1,0/ — 1,84/"»^ ' Anfenth»iranfd.Künln-H[gL
Not. 8 „ „ 13 ( „ „ Jombo-Berg) +0m 1,5 in 5,69
Okt 28 ,. „ 13 (Gsmt. Aufenthalt in .Wanga) + Om 17,5 „ 16,50
24 „ „ 18(Gsmt Abvesenh. T. Ssbr.) +0m26,0 „ 25,04
„ 24,', ," 18(Gsmt Abvesenh. T. Ssbr.) +0m26,0 ,'* 25^04
„ 24 bis 28 und / Seereise, \ • a« « « «ia «d ri
Not. 13 bis 18 1 Hin- und Kttckfehrt / "t- «"»'»^^ « »V4
Sansibar, Tor und nach der Reise, Mittelwerth
+ 0,26
+ 1,07
+ 1,04
+ 1,00
+ 1M6
. —22
28,21
4,10J— 188,10
™i^hJ"C b" I "^'^^"'^ + 4X10 (+• l.-.0d) - +^10/- 18M0^
recl^et sich: \ W«.^»ibar "^ -.-^ -^^^ ,;^^- ^ + 13.9^}^ ,333 } S^-Jl^gf
und diesen Wertb, welcher anch dem aus letztgenanntem Gange zu berechnenden ent
spricht, nehme ich als den wahrscheinlichen Längenunterschied zwischen
Sansibar und Wanga an, nicht aber die oben gefundenen von 10 »,93 und 128,75.
Sansibar-Mnoa = — 98,1
Ssbr.-KilDluhtlgel« — 78,7
Ssbr.-Jomboberg — — 208,6
Die anderen L&ngenunterschiede sind hier- f Wanga-Maoa . • "=' + 9 '',1
nach und nach den Mitteln der oberen < Wanga-Eüuinhttgel .»» + 108,5
Tabelle: i Wanga- Jomboberg . » — 28,4
Die geodätischen und Höhenmessungen aus diesem Gebiete haben im nächsten
Abschnitt (IL) Aufnahme gefunden.
C.
12
Aosllag nach Wanga.
C. Sansibar, Hoinbas, Wanfpi»
Die Einzelnheiten der astronomischen Beobachtungen auf dieser Strecke finden
sich im folgenden Abschnitt (IL, Dschagga-Reisen) auf S. 20 fi: Ich entnehme den-
selben tinr die nachstehenden Angaben, welche zum Abschluss dieses Versuchs einer
chronometrischen Längenbestimmung an der Suaheliküste erforderlich sind.
Uhrgänge und Zeitunterschiede.
+ zurückbleibend! .4.1 n •.
I voreilend f ^^^«"^ ^^^*^®^^ ^eit
1. Nach Taschen-Chronometei Hauth (H).
izSr}*»«^'»"''-
1862
Uhrzeit
Verbesserter
Uhrstand
Augen.
Corr. für
Aendemng
des
Zwischen-
Uhrgang
in 24 Stunden
Zeitunterschiede
roh
nach Hauth
(KZ — Hauth)
j — — 40"
Standes
seiten
beob.: fett
angen.: (klein)
(nebst Corr.
fftr Gang)
verbessert
Sansibar
•
(1) Ang. 1
1^ 2m,0
Ih 42m 488,1
+ 88,20
(2) „ 17
Mombas
2 10,3
1 36 44,3
+ 2,84
+6« 38,8inl6d,06
— 228,67*
—0"» 7 8,11
—184,50/ -Im 41 8,60
(3) Aug. 23
191i57m,8
Ih 36m 518,4
— 28,92
6dJ4
(- 148,02)
(4) „ 29
20 24,8
1 86 19,1
— 2,92
+0^32 8,3 in 6,02
58,37
(5) Sept 12
20 41,4
1 35 15,0
— 2,84
+1 4,1 „14,01
' 48,58
(6) „ 13
18 20,6
1 35 13,1
- 2,64
+0 1,9 „ 0,92
— 28,11
•
(7) ;, 20
18 23,1
1 34 55,7
— 2,76
+0 17,4 „ 7,00
28,48
•
(S) „ .28
6 5,3
1 34 37,8
— 2,64
+0 17,9 „ 7,49
— 28,39 \
- 18,99 /
(9) „ 30 -
7 28,2
1 34 ä3,7
— 2,70
+0 4,1 „ 2,06
Wangra
+ln»2J8,7
no) Okt. 7
6 59,8
lh33m 128,0
— 28,74
6d,98
(- 1»,05)
— 7,3 >+l»&08,70
(11) „ 8
6 18,4
1 33 12,1
— 2,70
—O"» 08,1
in 0,97
+ 08,10
-f 86,8 *•)
— —
Mombas
(J — 60")
(— 68.09)
(82) Dec. 28
lh54ml l»»29m 28b,7
+ 4 8,44
Sansibar
(J_ — 60")
+2"» 8 8,0 \
(83) Dec 81
19h 71114 ih27m 20*,7
— 48,44
3d,72
(- 1 »,83)
— 6,81 V+2'nl8,l9
Jan. 17 (1863)
7 51,2
1 28 0,9
beob. J.
—Om 40 8,2 in 16,53
+ 28,43
,
(84 n. 85)
Längen nacl
i Hauth: Ssbr.-Momb. = — lm51 8,40 iiiit«'!
Mbs.-Wanga — + 1" 508,70
1
Ssbr.-Wanga«— Om 08,70
* Hauth Btehend Ms 21. August, von da ab liegend.
• •
Hauth bei]
n Marsche etwa 3<
}«,3 stehen gc
»blieben (s. unten).
2. Nach Box-Chronometer Tiede (T).
(Zwischenzeiten wie oben).
Während dieser Keise wurde eine zweite ühr, ein BoxchroDometor von Tiode (T) mitbeobachtet; zieht
man dieses in Betracht, so ergeben sich far dieselben Beobachtangen folgende Zahlen:
1862
TJhr-
vergleiohung
(H-T)
Yerbessorter
ührstand
(MZ— Tiede)
Aenderung
des Standes
von Tiede
Gang von
Tiede
(in 24 Stdn.)
Zeitunterschiede
roh
(nebst Corr.
fOr Gang)
verbessert
Sansibar
Aug. 1
» 17
Mombas
Aug. 28
„ 29
Sept 20
„ 28
„ 80
Wanga
Okt 7
0ml 08,8
5 56,0
7» 44 8,6
8 12,5
»»
8
9» 18,3
9 9,6
9 9,5
8m 47 8,4
8 47,0
Mombas
Dea 28
Sansibar
Dec. 31
Jan. 17 (1863)
lim 48^
11» 98,6
10 15,3
Ih42m588,9
1 42 40,3
Ih44m368,0
1 44 31,6
+ 0m 188,6
— 18,16
(-
08,95)
+ 0«n 4«,4l —0,78
— 1»558,7\
— 6,40 J— 2"» 2 8,10
1 43 57,0
1 43 47,4
1 43 43,2
Ih4im598,4
1 41 59.1
+ 0m 98,6 —
+ 4,2
4-0» 08,3
18.28\
2.04 /
Nach Tiede (Mittel):
Sansib.-Mombas « — 2" 08,12
Mombas-Wanga = + 1^ 368,89
(-
8,99)
0,31
-f 1» 43 8,S\
— 6,91/ +1"»36 8,89
Sansib.-Wanga — — 0m238,23
lM0m838,l
1^38» 80 8,3
1 38 16,2
: (— 1 8,55)
{-
1 «,20)
+ 0" 148,1 —0,85
+ 2in 2 8,6\
— 4,46j+lin588,U
c. Uhrg&Dge und Zeitünteirschiede \^
Gibt man den Bestimmungen nach ,,Tiede'' das doppelte Gewicht, weil bei
ihnen die Längen von Mombas grössere innere Uebereinstimmung zeigen als bei
Hanth (s. oben Anm. '*') und weil der Länge von Wanga nach Hanth eine andere
Unsicherheit anhaftet (s. oben Anm. **\ so stellen sich nachfolgende Mittelwerthe
heraus :
Sansibar — Mombas = — 1^573,31
Mombas — Wanga = 4* 1™*1M^ __
Sän^sTbar— Wangä~— — Om i,is^7Z statt Om 188,2*^ bei der direkten
Bestimmung Oktober/November 1863.
Die Owenschen Seekarten geben für die Forts von Sansibar und Mombas,
in deren unmittelbarer Nähe ich damals beobachtete, einen Längenunterschied von
Sansibar— Mombas = 2h36m58s,l — 2ii38in52s,6 = —Imöis^ö, statt lni57's,7
nach meiner Bestimmung. Die Stadt Wanga ist auf diesen Karten, die hier über-
haupt sehr lückenhaft i^ind, nicht angegeben, doch lässt sich ihre Länge (nach
Sheet X, Nn 664) ungefähr zu mindestens 39^ 22' annehmen = 2)^ 31m 28s, also
Sansibar — Wanga = — OmSOs, was aller Wahrscheinlichkeit joa^h zu hoch ist.
Leider reichen die neuesten englischen Vermessungen der Sansibarküste nicht nörd-
licher als bis Pangani (5^ 25' S. Br.); die Ausdehnung dieses fievisions-Surveys
nach Norden bis zur Somaliküste hin wird hoffentlich bald erfolgen, da sie ein
ebenso grosses Bedttrfniss ist wie die vor Kurzem bis Kap Delgado ausgedehnte im
Süden von Sansibar, bei welcher indessen die Mafia-Inselgruppe (s. unten) nicht
mit berücksichtigt worden ist.
Meine directen Bestimmungen der Länge von Wanga (durch' Mondhöhen)
lasse ich hier bei Seite, weil sie nicht so vollständig sind wie die in Sansibar an-
gestellten und weil die für die Zeitbestimmungen gewählte Venus, Mittelpunkt der
erleuchteten Sichel, kein so gutes Vergleichsobjekt bot wie die Fixsterne bei den
Beobachtungen der Sansibar-Länge. Uebrigens ist die* Mcfridiandifferenz. beider
Orte eine allzu geringe fllr diese ^estimmungsmethode.
D« Pantpuii.
Von der- Mündupg des Panganiflusses liegen einige geodätische Messungen
Richard Thomton's vor und eine Breitenbestimmung gewöhnlicher Art. Da es an
dieser Stelle weniger auf derartige Einzelheiten, als auf Herstellung einer Grund-
lage ftlr die astronomischen Messungen des folgenden Abschnittes ankommt, welcher
alle unsere Messungen auf dem Gebiete der Dschaggareisen von der Decken's
behandeln soll, so habe ich hier abgesehen von einem näheren Eingehen auf jene
Thomton'schen Beobachtungen und verweise betreffs derselben auf die bezügliche
Unterabtheilung des eben genannten Abschnittes IL
IL Das Gebiet der Dschaggareisen v. d. Decken's.
A. Astronomische Hessnnpeii.
a. Breiten.
Zu meinem Bedauern habe ich es unterlassen, die Polhöhe von Mombas selbst
zu bestimmen ; ich setzte damals noch unbedingtes Vertrauen in die Zuverlässigkeit
der Küstenkarten und lernte erst späterhin das Gewicht eigener, gut kontrolirter
Beobachtungen würdigen. " Meine ersten Breitenbestimmungen nachfolgender Tabelle
tragen noch eänz das Gepräge derjenigen, wie sie überall von Reisenden angestellt
werden, welche für Messungen solcher Art nur abgerichtet sind und den Inhalt des
genossenen Unterrichtes nicht gehörig verdaut haben. Nicht früher als bei dem
Aufenthalte in Aruscha erschloss sich mir, infolge fleissigen Beobachtens, Bechnens,
Vergleichens und Nachlesens, eine bessere Einsicht in das Wesen der Instrumente
und Beobachtungsmethoden, die aber erst nach längerer Zeit mir völlig in Fleisch
und Blut überging. Ich möchte deshalb um besonders nachsichtige Seurth«ilung
jener Beobachtungen bitten.
14
Dschagga-Beisen.
Annahmen zum Zwecke der Bereclinimg, für
1862.
Breite
Länge
Uhrstand (MZ— Hanth)
zur Zeit der Beobachtung
1. Wanga, Okt. 8 ... .
4° 39' 0"Sttd
2h 37^,5 östl. T.
Greenw.
IT» 83m 128,0
2. Mbaramu, Okt 15 nnd 16
4 24 24 „
2 84,0 „
»»
1 29 39,0 für beide Tage
3. Eisuani, Okt 20 . . .
4 7 20 „
2 32,0 „
♦1
1 27 56,0
4. Usanga, Okt. 24 . . ...
8 41 10 . „
2 81,0 „
1*
beob. am Meridian
5. Ainscha ü., Not. 10 bis 13
3 86 36 „
2 30,0 „
1»
„ am Meridian
„ 12
1 24 18,4 u. 188,2 fttr a Pisc.
anstp. u.a Andrem.
6. uro, Nov. 16 ....
8M7' 0"Stld
2h 30m,0östl. T.
Greenv.
Ih 23m 558,6
7. MoscM, Dec. 1 . . . .
3 19 14 „
2 80,0 „
«
1 22 35,5
* «« < ^ * ■ * *
1 22 27,4
8. See Jipe 11., Dec. 7 . .
3<^40'30" „
2h 32m ,0 „
*
»»
1 23 84,6 n. 34,4 für a Eridani
a Arietis
9. Hflgel I. am See, Dec. 8
und für die Zeiten 9 =
3 86 Sudi
3 85 24 „ 1
2 82,0 Ostl. r.
Greenw.
Ih 28» 27 ".4
10. Bura (Lager), Dec. 17 .
8 30 80 „
2 84,0 „
1»
1 24 44,0
11. Endara (Lager), Dec. 19 .
3 31 20 „
2 35,0 „
1»
1 25 44,0
„ 20 .
1 25 40,0
12. Kiriame, Dec. 20 . . .
3« 48' CSlid
2h 38m .0 östl. V.
Greenw.
1 28 56,0
Ausserdem, nur für Zeitbestimmungen gültig
Mombas . • .
See Jipe L • .
Aroscha L . .
Kilimandscharo .
n. Nachtlager
See Jipe IH.
Sansibar . • .
4« 4' 0"Süd
8 86
8 37
8 10
1»
1»
3 33 40 . „
6 9 42 Süd
2h
2
2
2
2
2h
88m,9 östl. V. Greenw.
81,6
30,0
30,0
32,0
37m,0 östl. V. Greenw.
»1
a. Breitenbestimmangen.
KB. Die umklammerten Zahlen der letzten Spalte geben die Anzahl derBeobachtungen an.
Tabelle der Sternzeiten s. S. 24 £
1862
Uhrzeit
naeli Hauth
Kreis-
lage
von
Fem-
lOllX
Beob.
Gestirn,
A. B. und S
Wahre Höhe
Angen.
Fehler
fftr den
Ifittel-
fiiden
Stundenwinkel
+ westUeh
— östlich
Bohe
Breite
Mittel
(nebst Corr. ftr J)
Okt 8
Hbanunu,
Okt 15
Okt. 16
KISUMll,
Okt 20
Okt 24
5h 55B1 0^
5h 83m 0"
6 52
6h 20™ 0»
6 38
6h 22"» 0«
6 57 (?)
links
links
rechts
rechts
rechts
links
rechts
a Cygni
a Cygni
+44*47'58"
a Gruis
-47<»37'24"
Y Gruis
-38*0' 29"
a Gruis
47"37'25"
a Gruis
47«37'25"
ß Gruis
-4r»86'8"
nnr ej^n e HAhe nahe am Meridian ; kommt nicht in Betracht gegenüber
Tom 5. Nov.
4« 38' 59" (10)
dem Ergebnisse der späteren 10 Bestimmungen Tom b, Nov.
1863 (8. Tab. )
40« 48' 24
46 47 42
ii
—8' 38"
+8' 38"
SO*» 7' 19"
46 30 45
46» 4' 28" —8' 21"
+ 8' 44"
-j- Oh Im 36b
r
+ 1 48
— Oh 2m 6«
+ 02
— 4*>23'38"
im Norden
— 40 25'12"
4m Sadea
}
(gef.Jiz:-47")
— 4« 24' 25"(2)
-.40 8' 0"
-4 8 18"
. — 40 8' 9"
l (im Soden)
)corr,f.J= + 40"
verbesserte Breite = — 4» 7' 29"(2)
46 5 47
+ 8'21"1
am Meridian
— 8M1'48
— 3 4U0
verbesserte Breite =
} -13» 41' 49"
(im Soden)
Corr.t J = + 4c>"
= — a» 41' »"(2)
NB. Bei Sternen im Sttden i^t die Corr. für J positiv (s. S. 17\
a. Breiten.
15
1862
Amsehall.
No?. 10.
Nov. 12.
Not. 13.
Not. 12.
ührzeii
(nach Hauth)
Kreis-
▼om
Fern-
rohr
Beob.
Gestirn, Wahre Höhe
A R. and ^
L -f 55 47 26 J
Um
Not. 16.
Mosehl^Lg.
Dec. 1.
Dec. 2.
f
61» 6"» 288,0
9 47,0
13 0,0
16 18,0
19 26,0
22 42,0
7I1 3m 54 8,0
6 20
8 46
11 0.
13 47
15 49
7^18» 168
I
9h 43m 49s,o
47 30
60 34
53 13
55 59
59 15
gheim 378
rechts
Unks
rechts
links
links
links
links
a Peg;asi
a Gassiop.
a Grnis
-47»37'27",0
a Grnis
flcPisc. anstr.
22l»o0m58,4
— 30« 20' 52"
a Andrem
Qh im 20 8,2
+ 28^20' 18'
^Persei
2h 59m 15 8,4
+ 40» 25' 28"
AngeiL
(JolL-
Fehler
fflr den
Kittelfftd.
71« 55' 29"
30 36 40
45 59 33
46 S
^36M1'37"
^63 2 13
[62 47 22
58« 1M4"
2 27
3 16
8 45
2 46
2
8« 0' 16"
+ 8' 4"
— 8' 4"
+ 8' 7"
— 8' 7
n
46« 16' 4'.',5
46 17 59,5
[46 15 59,0
Stnndenwinkel
4- wefltlich
— östlich
Rohe Breite
Mittel
nebst Corr.
für J.
1 ganz nahe am
Meridian
am Meridian
Terb. C.
= 8' 24"(?)
— 3«36M0" \ — 8«86'2",5
— 3 35 65
— 3 37
im Norden
- 3« 37' 17",5
im Süden
— 8' 7
//
— a'7
</
— 8' 2"
•- 3 _87 35
(gef. J « — 37",6)
Terb. Breite — —8« 36' 40"0,(4)
+0h 8m 36 8,2 — 3« 37' ^",4
+0 15 8,7
+ 21 34,7
— Ol» 6m 43 8,3
— 4 16,9
— 1 50,5
+ 0l»0m238,9
3 11,4
5 13,9
+ 01» 7» 41 8,1
07 20 1 l-3«37'12",8(6)
87 9,0
im Süden
— 3« 36' 1",3^
36 15,4
86 15,0
35 .56,6
36 22,9
36 13,0
36 13,5 }
-3«36'11",1(7)
' im Norden
(gef,J= — 30",9)
Terb. Breite = — 3«36'42"0,(13)
im Mittel aller 17 Beobachtnngen
y, — — S«86'41",5
—Ol» 7m 58,8
— 2 10,1
+ 28,9
+ 3 14,9
«
— 3«16'29'S0^
--3«16'11",7
— 3« 16' 18",4
im Norden
\ 40"
+ 7 43,2
— 8«16'14",6
(Corr. fttr J)
verb. Breite « — 3« 16' 58" (7)
am 24. Not. gegen Abend rollte der Theodolit in seinem Kasten Torpaekt einen Abhang hinab; seitdem anderes C n.J.
SeeJipen,
Lager;
Dec. 7.
Dec. 7.
71» 30»»» 52 8,0
32 42
35 10
• 87 8
39 10
71» 41»«» 308,0
9h 6^578,0
10 32
18 26
15 82
9h 17m 34^,0
links
rechts
7h 23»«» 22
25 34
28
80
82 12
34 16
71» 41»«» 568.0
43 58
46
48 2
50 20
71» 52»» 268,0
8,0)
}
rechts
rechts
a Eridani
11» 32»»» 38 8,4
— 57« 56' 8'
a Persei
31» 14»»» 36 8,4
+4y«22'21",7
tt Eridani
Ih 32»»» 38 8,2
— 57« 56' 10"
aArietis
11» 59»»» 29 8,3
+22« 48' 57"
35« 24' 36"
24 29
23 25
22 55
22 13
35« 20' 55"
37« 19' 7"
18 19
17 47
17 2
37« 15' 48"
-9'17",5
35« 15' 67"
31 28,5
26 54
63« 21' 22"
13 17
63« 2' 46"
+ 9' 22"
+ 8' 40"
>25,6
+01» 2»»» 128,6 — 3«20'50",5
4 2,9 58
6 31,3 , 27
8 29,6
10 32,0
12 52,3
35,3
42 9
3« 20' 84'',6 J
0",5 \
8,2
7,6 I im S
K / OO.IA/
Süden
-3«20'41",5(6)
+01» 0»»» 23 8,8 — 3« 18' 30",8
3 59,4
6 53,9
9 0,2
+01» 11»»» 28,5 --3«18'34",6
53 g I im Norden
34!7 }-^3«18'35",9(5)
26,1 l(»«-^^~-*2",8
inel. Fehler t. C.)
Terb. Breite = — 3« 19' 38",7
+ 8
>
+ Oh 20»»» 26 8,0
25 4,8
29 13,4
'2^6 1+ÖM2-68.8
16 11,5
+0l»20»»»34V2
— 3« 41' 0",7
2,0
15,0
im Süden
— 3«41'5",9
(gef. J + Corr. C
^ — 34",4)
— 8« 39' 49",0 \ j jigj^ ^_ e^.^
— 3« 89' 50",0 j """ ^"^ ^^' ^^"'^
Terb. Breite^^^S« 40' 31",6 (12)
16
DscI^agga- Reisen.
Breitenbestimmnngen.
1862
1
Uhrzeit
(nach Hanth)
Kreis-
Iftga
Tom
Fem-
rohr
Beoh.
Gestirn,
A.R.nndt'
Wahre Hohe
Anffen.
(loll.-
Fehler
fftr den
Mittelfkd.
r
StondeDwinkel
+ wesüieh '
— östlich
RoheBreite
Mittel
nebst Gorr.
ftr J.
Hflgell
ftmSee '
Dec. 8.
eh 45m 188,0
48 20
51 24
54 26
57 40
7h Om 208,0
3
7I1 7m 81 8,0
10
l5 80
15
17 80
71i20m 68,0
rechts
a Eridani
Ih82m388,3
— 57»56'10"
1
l 85« 36' 18"
l 38 42
- 39 56
+ 8' 30"
>8,5
-Oh 13m 29 8.8
— 7 22,8
-t- 8,3
— 3«36'21",4
11,8
•
l-8«36'll",7(7)
1
links^
a Eridani
1 35« 38' 37"
1 36 16
1 35« 32' 47"
— 8' 30"
>3,5
+0h 8m 30 8,2
13 30.5
+0hl8m848,4
— 3«36'18",9
19.2
3«36'18",0
U3«36'18",7(6)
y-3«36'15,2(13)
1 + 60V
J (Corr. fttr J)
Terb. Breite *=
- 3« 85' 15"
Bura, Lager
Dec. 17.
7h Um 50 8
14 21
17 12
7h 20m 17 8
links
1
a Arietis
Ih59m298,2
+22«48'57"
63« 10' 7"
2 20
62« 52 33
41 17
— 8' 12"
+0h21m 298,8
24 1.2
26 52,6
-fOh 29m 588,1
— 3«29'50",3
80 0,9
30 11,8
— 8«29'53",8
l — 8« 29' 59",2
j - 1 ÜJ)
verb. Breite —
8« 31' 0" (4)
Endara,
Lager
Dec. 19.
■
1
7h 16m 08,0
18 0,5
20 10,0
22 9,0
24 9,6
rechts
a Arietis
Ih59m298,2
+22"48'57"
62« 9' 56"
41
61 58 54
49 13
38 9
+ 9' 28"
+0h34m328,2
36 33,0
38 42,9
40 42,2
42 43,1
— 3«83'28",3
81,2
36,5
16,5
48,7
V- 8« 83' S0",2
D c. 20.
•
6h 33m 08,0
86 22
38 22
6h 40m 268 .
ßh 55m 288,0
58. 8,0
60 41,0
links
a Arietis
68« 88' 35"
39 47
39 59
63« 39' 25"
— 8' 38"
— Oh 4m 40 8,9
— 1 18,4
-4- 42,0
40h 2m 46 8,3
— 3« 30' 59",4
69,1
61,5
3« 30' 67",3
(?) Mittel « •
>— 8« 81' 4",3
- 3« 82' 17"»)
EMame
Dec. 24.
links
a Arietis
lh59m 298.2
+22^48' 57"
61« 55' 24"
42 16
29 34
— 9' 8"
+0h36m588,l
89 38.5
42 6,9
— 8«46'41",6
51,8
22.7
•
l— 3«46'38",7
8h 23m 88,0
links
a Tanri
4h 28m 6 8,1
+ 16»18'53"
68« 37' 47"
69 7 38
— 9' 8"
—Oh 80m 88,5
— 23 49,5
— 8« 47' 86'M
47 51,7
}— 3« 47' 43",4
Fe]
Mittel »
rb. Breite = -
— 8« 47' 11"*)
— 60"?
- 8« 48' H"(?)
*) Die Breiten ron Endara und Kiriame müssen als an znrerlässig gelten; bei ersterer scheint ein Ablesnngs-
fehler vorgekommen zu sein . falls nicht von einem Tage zum andern eine bedeutende Aenderong von G und J statt-
gefunden hat, denn durch Annahme eines anderen Sternes wird keine bessere Uebereinstimmung erzielt, nnd durch
Annahme eines um 28,7 kleineren Uhistandes am 19. Dec nur eine Yerkleinenmg der Breite um 10". Bei den
Breiten von Kiriame seheint ebenfalls ein Versehen vorgekommen zu sein, da eine so bedeutende Abweichung (1')
selbst bei Beobachtungen in 80 — 40m Entfernung vom Meridian ganz unzulässig ist. Leider fehlen von beiden Orten
die zur Ausgleichung des Instnimentfehlers erforderlichen Beobachtungen sUdlicher Sterne, und auch fQr den Coli-
Fehler sind keine kontrolirten Werthe erhalten worden.
l). Dhistiliide. *X7
b. Uhrstände.
An den Zeitbestimmungen erkannte ich zuerst , dass mein kleines Universal-
instrument alle Höhen zu gross angab , also mit einem negativen Instnuneiit- .
fehler behaftet war. Wenn ich fttr einen Ort die Zeit berechnete nach Höhen, die
im Osten und Westen gemessen waren, so erhielt ich Zahlen, die um 6s bis 8 s von
einander abwichen. Daraufhin angestellte Breitenbeobachtungen nach Sternen in
der nördlichen und südlichen Hälfte des Himmels zeigten Unterschiede, welche den
bei den Zeitbestimmungen gefundenen ganz entsprechend waren. Von da an suchte
ich immer den Instrumentfehler durch Anordnung der Beobachtungen zu eliminiren.
Die Ergebnisse der auf solche Weise ausgeglichenen Bestimmungen, aus denen zu-
gleich die fOr die anderen Beobachtungen benutzten Werthe von J erhalten wurden,
sind mit fetten Ziffern gedruckt.
Ueber die Natur dieses Instrumentfehlers (J) bin ich nicht völlig in's Reine
gekommen, weil kurz nach meiner Rflckkehr der ttbrigens gut erhaltene Eater'sche
Kreis einer gründlichen Reparatur unterworfen wurde ; es ist jedoch wahrscheinlich,
dass ein Schlottern an irgend einem vertikal beweglichen Theile der Grund davon
war, denn der Fehler blieb sowol bei allen Höhenwinkeln wie am Schneeberg
Kilimandscharo und an der Küste durchschnittlich immer derselbe, bis irgend ein Stoss
oder eine unbekannte Ursache ihn, und zwar wieder Dir längere Zeit dauernd, änderte.
Es wäre erwünscht, dass alle Reisenden noch mehr als bisher ihre astronomischen
Höhenmessungen nicht nur in verschiedenen Kreislagen, sondern, wenn immer mög-
lich, auch an zwei nahezu entgegengesetzten Punkten des Himmels anstellten, für
Zeitbestimmungen an zwei Gestirnen in der Nähe des ersten Vertikals (am besten
in erster Kreislage ein Gestirn im Osten oder Westen , dann in beiden Kreislagen
ein Stern am Himmel gegenüber, und zum Schluss in zweiter Kreislage wieder das
erste Gestirn, weil auf diese Weise beide Doppelbestimmungen fttr denselben Zeit
punkt erhalten werden), ftlr Breitenbestimmungen an je einem Stern im Norden
und im Süden, womöglich in nicht allzu verschiedenen Höhen. Um Mindergeübten die
Beurtheilung des Einflusses eines Höhenfehlers auf- Zeit- und Breitenbestimmungen
zu erleichtem, erlaube ich mir noch folgende praktische Regeln anzuführen:
I. Breitenbeobachtungen in südlicher Breite.
Wird beobachtet
1. je ein Stern im Norden und imSüden bei entgegen gesetzten Kr eislagen,
so erhält man die Breite in beiden Fällen nach derselben Richtung hin falsch,
wenn der CoUimationsfehler (C) nicht genau bekannt war, denn
grössere Mittags-Höhe im Süden 1 ,, ^ » r» «x ' j
?• , ^ • XT j- > gibt grössere Breite, und
kleinere „ im Norden J ® ^ '
das Mittel beider Beobachtungen ist befreit vom Instrumentfehler (J), aber
behaftet mit dem Fehler von C -» AC; die halbe Differenz derselben ergibt den
Instrumentfehler.
2. je ein Stern im Norden und im Süden bei derselben Kreislage, so hebt
sich der Einfluss von AC auf, und das Mittel beider Beobachtungen ist die wahre,
auch vom Einfluss des Instrumentfehlers befreite Breite, die halbe Differenz
aber ist die algebraische Summe von J und AC.
II. Bei Zeitbestimmungen
ist der Einfluss eines Höhenfehlers ohne Weiteres klar, weil
V. d. Decken, Heiaen III: Astrononile etc. o
\ g Dschagga • Reisen.
grössere Höhe im Osten
kleinere jj im
Osten ]
Westen 1 S'^'ssere Zeit ergibt, und umgekehrt;
wenn man also beobaehtet
1. Sterne im Osten und Westen bei entgegengesetzter Ereislage, seist,
bei nahezu gleicher Geschwindigkeit der Höhenänderung beider Gestirne, das Mitlei
aus beiden Beobachtungen nur dann richtig, wenn der angenommene Collimations-
fehler richtig war, und
2. im Osten und Westen bei derselben Kreislage, so ist das Mittel befreit
von den Einflüssen von J und AG, falls beide Sterne gleichschnelle Höhenänderong
hatten. Da Dies indessen nur selten stattfinden wird, empfiehlt es sich immer, i m
Osten sowol als im Westen, in beiden Ereislagen zu beobachten und
gleichzeitig für je 1'' Höhenänderung der beiden Gestirne die 'entsprechende Zeit-
änderung zu berechnen, um dann mit Leichtigkeit die Grösse von J und AG in
Bogensekunden finden zu können.
Diese Zeitänderung für je 1'' Höhenänderung, welche ich überall in
einer besonderen Spalte beigefügt habe, findet sich entweder, bei Beobachtung an
mehreren Horizontalfäden, aus den bekannten Fädenintervallen und den zu
ihrer Durchlaufung erforderlich gewesenen Zwischenzeiten, oder, was ich als sehr
bequem empfehlen kann, durch eine kleine Nebenrechnung gleichzeitig bei Be-
rechnung des Stundenwinkels, indem man die Aenderung der letzten Stellen der
betreffenden Logarithmen für je 1' grössere Höhe (oder auch Zenitdistanz) herausschreibt
und hiernach die entsprechende Aenderung des Stundenwinkels in Bruchtheilen einer Zeit-
minute bestimmt. Rechnet* man nach der Formel sin 1 1 =« 1/ ^° t ^^ •+- ^o) i" ry ^^j
f cos 9) cos J
in welcher z^ = 9 — J = der Culminationszenitdistanz des Gestirnes ist, die natürlich
immer kleiner sein muss als jede ausserhalb des Meridians beobachtete Zenitdistanz z,
so erhält man einfach:
1' grössere H — 1' kleinere z — 0,5 kleineres |--^-) ond 0,5 kleineresj^-^^^l
und, da alle anderen Logarithmen ungeändert bleiben, die Summe derselben aber
halbirt und der gefundene Stundenwinkel verdoppelt werden muss,
sin A t = i Ta ig sin ^-\ + A lg sin ^^""^«^
für je 1'.
2
In Sansibar z. B. wurde am 17. Januar 1863 beobachtet a Ganis min. in
den Zenitdistanzen (z) 1., 50^ 48' 22'' und 2., 49<» 31' 17"
ang. g) = — 60 9' 36"
_rf_— + 50 84' 14"
y— cT" . . . . «»Zq . . . . = IP 43' 50'^ und IV 43' 50 "
es ist also + (z + Zo) — 31« 16' 6" 30« 37' 33'^,5
|(z — Zq) = 19 32 16 18 53 48,5
und hieraus berechnet sich ^ t — 24« 45' d8",6 oder 24« 5' 56",6
Die Aenderungen der lg sin dieser Winkel für 1' kleinere z betragen im Mittel,
in Einheiten der 5. Dezimale,
1. —20,8 2. —21,3
— 35,5 —36,8
halbe Summe = — 28,15 — 29,05,
und beim log. sin. der betreffenden | t » 27,4 und 28,2, die Aenderungen des
b. UhntSnde. 19
Standenwinkels also 28,15/27,4 » 1^028 nnd 29,05/28,2 = l',030, im Mittel beider
Beobachtungen — 1,029 = 0>»,069 in Zeit, also Is Höhen&ndening «= Os,069 Zeit-
ändernng, nnd zwar grössere Zeit fttr grössere H, weil der Stern im Osten (bei ab-
nehmender Zenitdistanz} beobachtet worde.
Um die Beeinflussung der Zeitbestimmungen durch einen Fehler in d-er
Breiten-Annahme schätzen zu können, empfiehlt es sich für den Reisenden, auch
die Aenderung von Zeit oder Uhrstand durch 1' grössere Breite zu be-
rechnen, wie ich sie gleichfalls in einer besonderen Spalte angegeben habe. Man
kann Dies entweder nach Brttnnow (Sphärische Astronomie S. 278 f.) mit Benutzung
der Differentialrechnung thun, oder einfacher nebenher, bei der Stundenwinkel-
Bereehnung. Legt man wieder obiges Beispiel zu Grunde, so erhält man durch
1' grössere g> (entsprechend grösserem z^ in Einheiten der 5. Dezimale:
A Compl. lg cos qp = + 1,3' 2. = + 1,3
(H&lfte der umstehend angegebenen 1 lg sin \{z + Zq) -f 10,4 + 10,65
}
Zahlen) f lg sin ^ (z — z«) — 17,75 — 18,4
1 — . * ■
A der Summe der Logarithmen » — 6,05 und — 6,45.
Da nun nach der Formel diese Werthe halbirt, die halben Stnndenwinkel aber
verdoppelt werden mttssen, so können die gefundenen Zahlen unverändert bei-
behalten werden; um direkt ihren Werth in Zeit und in Sekunden (statt Minuten)
zu finden, braucht man sie nur durch die Aenderungen der betreffenden log sin 1 1
für je V zu dividiren und den Quotienten mit 60/15 »> 4 zu mulidpliciren. Man
erhält hiemach
1. — 6,05. 4 2. — 6,45. 4
— 24,20/27,4 «« 08,883 — 25,80/28,2 «= 03,915
im Mittel 1' grössere g> = 08,899 kleinerem (— t) = Os,«y9 grösserer Zeit.
Um sogleich übersehen zu können, ob durch grössere Breite die Zeit
grösser oder kleiner wird, benutzte ich nachfolgende Zusammenstellung:
Bei Zeitbestimmungen in sttdlicher Breite erhält man durch Annahme
einer grösseren Breite
a. grössere Zeit
1. bei Sternen von nördlicher Deklination
im Osten (♦ Ost, rf -f )
2. bei Sternen von sttdlicher Deklination
un Westen (♦ West, rf — )
b. kleinere Zeit
1. bei Sternen von sttd^cher Deklination
im Osten (* Ost, rf — )
2. bei Sternen von nördlicher Deklination
im Westen (* West, i — )•,
und zwar bei nördlicher Deklination durchaus,
bei Bildlicher Deklination nur in dem Falle, dass g><i{—i) ist, sonst umgekehrt.
20
Dschagga- Reisen.
Uhrstände
während der zweiten Dschaggareise.
KB. Die angenommenen Breiten und Längen s. S. 14, die Stenpositionen und Steinzeiten S. 24 f.
Die Zeichen > und < in der letzten Spalte sollen gröBsei nnd kleiner werdend bedeuten.
1862
Sansibar
Aug. 1
Aug. 17
Mombas
Aug. 28
Aug. 29
Sept 12
Sept 13
Sept 20
Sept 28
Sept 80
Wangra
Okt 7
Okt 8
Mbanuna
Okt 14
Okt 14
Okt 14
Okt 15
Okt. 15
Okt 16
Okt 16
Okt 19
Okt 20
Okt 20
Uhrzeit
naeli Hiiaih
Kreis-
lage
Tom
Fern-
rohr
Oh 52« 838,0
1 11 22,8
2li 4m OM
2 16 38,3
19li 48n49»,7
links
rechts
rechts
linlra
rechts
20 6 41,7 ; links
20h ISm 128,7
36 17,3
20h 82« 36 8,0
50 11,9
18h 15111 18,8
26 9,6
18h nm 438,1
28 23,3
5h 56« 588,9
6 1.. 34,2
7h 18m 128,0
38 15,1
linlfft
rechts
rechts
linlfg
rechts
links
rechts
links
linlfR
rechts
rechts
links
6h 54« 21 8,6
7 5 17,8
6h 12« 168,5
24 31,9
rechts
lints
links
rechts
5h 41« 28,2
54 59,4
eh 8« 568,5
22 43,4
ITh 46m 68,3
18 2 55,0
6h 5m 48^4
18 52,6
6h 25« 26 8,8
33 27,6
5h 54« 368,4
6 2 47,9
6h 14« 568,2
links
rechts
rechts
links
links
rechts
rechts
links
linlm
rechts
rechts
links
links
18h 15« 208,5 rechts
28 49,2 I links
2h 45« 56 8,8' rechts
6h 47« 258,5 rechts
56 1,5 links
Beobacht
Gestirn
Wahre
Hohe des
Mittelp.
Aug. Coli.
Fehler
(+beiKrJL
— baiKrX.)
nebat Corr.
Sonne .45*» 46' 49"
im Westen
Sonne
im Westen
42 2
32° 43' 28"
29 46 59
Sonne 148« 9' 47"
im Osten ' 52 16 58
Sonne
im Osten
Sonne
im Osten
Sonne
54« 49' 26"
60
2' 36"
-f 12
2' 36"
+ 30
2' 36"
+ 26
2' 36"
2 18 ;+l'22"
8' 38"
61«52'll"
66 2 50
28M4'37"
im Osten ; 31 7
'Sonne
im Osten
Mars
im Osten
Mars
im Osten
Mars
im Osten
Mars
im Osten
Mars
im Osten
a Ophinchi
im Westen
Sonne
im Osten
a Ophinchi
im Westen
Mais
im Osten
Mars
im Osten
a Ophinchi
im Westen
Sonne
im Osten
Sonne
29« 43' 3"
32 23 44
14M4'18"
18 52 47
37« 83' 39"
42 38 19
- 18
8' 38"
— 4
8' 8"
+ 87
8' 40"
+ 8
8' 40"
+ 5
40« 15'
51"
42
59
3
81«
4'
3"
34
7
81
8' 48"
+ 4
8' 50"
— Ö,0
30« 3' 24"
33 31 55
32« 17' 19"
29 22
22« 50' 48"
26 59 23
32« 17' 28"
29 23
42« 29' 27"
44 21 53
35« 55' 33"
37 57 45
29« 0' 5"
29« 51' 8"
33 10 13
23« 6' 53
n
8' 38"
+ 11
8' 38"
+ 3
8' 38"
+ 25
8' 38"
+ 10
8' 40"
— 3
8' 38"
- 7,5
8' 31"
8' 36"
+ 6
8' 48"
Berechneter Uhrstand
(MZ— H)
im Mittel
1
«i
Ih 42m 448,0
42 45,8
Ih 86« 438,6
36 39,4
Ih 36« 52 8,4
36 56,2
Ih 36« 27 8,5
86 16,5
Ih 35m 198,1
35 16,6
Ih 35« 168,0
35 15,5
Ih 34« 558,9
85 1,0
Ih 34« 41 8,0
34 39,9
Ih 34« 368,0
• 34 86,7
42« 448,90 (1)
36m 418,50 (2)
36m64b,80 (8)
86« 22 8,00 (4)
35« 178,85 (5)
35« 158,75 (6)
34« 588,45 (7)
34« 408,45 (8)
d4m 368,35 (9)
Ih 38« 148,5 33« 14 »,75 (10)
83 15,0
Ih 83m 14 8,4 |33« 148,80 (11)
33 15,2 I
Ih 29« 448,4 29« 43 8,65 (12)]
29 42,9
Ih 29« 408,8 29«408,60(18)
29 40,4 I
Ih 29« 438,8 .29« 41 8,60 (14)
29 39,9
Ih 29« 368,4 29« 35 8,75 (15
29 85,1
1
Ih 29« 41 8,8 +'29«42 8,00 (16)
29 42,2 '
Ih 29« 428.0 29« 41 8,50(17)1 {n.tuij
29 41,0 I ^^''^^
Ih 29« 368,9
29«368,90(18)J
Ih 28« 88,1 28« 88,50 (19)
28 8,9
Ih 27« 538,3
27« 538,80 (20)
Zeit- I
ander. >
Inder. MZ— H
08,082
08,079
08,071
08,071
08,078
08,073
08,071
08,075
08,071
0,8071
08,063
08,068
08,071
08,067
08,065
08,067
08,068
08,067
08,068
08,069
08,068
08,067
08,066
08,069
8,071
08,067
08,067
08,068
08,071
08,067
lo 8,067
08,32>
18,23<
j 08,067
|o 8,068
1 8,24<
08,40>
08,31>
1M3<
08,6S<
08,068 08.65>
im Westen, bleibt nnberadsichtigt, veü nnr in einer Kreislage beobachtet
27« 598,85 (21)ljo8,o67!<^''^^>
Mars
im Osten
53« 82' 88" I 8' 88"
55 40 57 + 13
Ih 27« 588,5
28 0,2
b. übrst&nde.
21
NB. > in der letzten Spalte soll gr&sser» < aber kleiner werdend bedeuten.
ise2
Ubrzeit
nachHaath
Kreis-
vom
Fern-
rohr
UsttBga
Okt 24.
Okt 24.
Okt 26.
8ee Jipe L
Okt. 28.
Okt 28.
AnuehaL
Nov. 3.
Noy. 3.
Not. 3.
51» 58m 48 8,8
6 50 10,3
6h33inl7»,7
41 11,8
6h 29« 45 8,5
37 16,6
7li64m 78,8
8 2 8,1
6li58m4oM0
7 29 28,90
5h 48« 23 8,3
55 23,3
6h 55m 45 8,6
7 4 3,7
7h nm 68,3
24 13,2
ArnsehalL
No7. 5.
Noy. 6.
Not. 6.
Not. 6.
Not. 8.
Not. 8.
4h im 58,5
3h 9a 7 8,0
16 55,8
3h 49» 88,7
55 43,2
6h 5m 56 8,7
55 89,7
8h 35m 48,6
43 0,7
links
rechts
links
rechts
links
rechts
links
rechts
links
links
rechts
links
links
rechts
rechts
links
links
Beobacht
Gestirn
Wahre
Höhe des
Mittelp.
Angen.
ColL-FehL
(+beiKr.R.
— beiKrX.)
nebst Gorr.
Mars
im Osten
a Aqoilae
im Westen
Mars
im Osten
a Aqnilae
im Westen
Mars
im Osten
a Aqnilae
im Westen
a Aqnilae
im Westen
a Tanri
im Osten
45*» 51' 29"
58 38 26
51« 19' 50"
49 27 40
55« 48' 38"
57 40 56
27« 57' 40"
26 h)
65« 15' 33"
72 45 52
o3» 3' 8"
51 22 42
36« 50^ 41"
34 49 49
14« 32' 19"
16 13 24
5« 14' 54"
Sonne
im Westen
(nnrMittelfiiden, also C 4" kleiner als bei dem
Mittel ans allen Fäden !)
8' 38"
— 13,5
8' 88"
— 17
8' 88"
— 12
8' 38"
— 29
8' 9
*d
8' 38"
— 31
8' 38"
— 16
8' 38"
— 15
8' 23"
links
rechts
rechts
links
links
links
rechts
links
Not. 9.
durchaus rechts
8h Om 58,3 +08,64'
21 9,4 +1,68
28 32,8 +0,27
• Corr. 1 Nireah
1
7h 43m 43 8,7
58 16,0
Not. 9. 18h 54m 188,5
rechts
rechts
rechts
Not. U. I 5h 30m 35 8,1 Hnks
37 36,7 rechts
Not. 11. 5h 45m 78,4 rechte
52 12,0 links
Not. 12.
Not. 12.
5h 58m 28,5
6h 30m 29 8,0
39 24,6
lipta
rechts
links
Sonne
im Westen
Sonne
im Westen
Mars
17» 45' 43" 8' 38"
- 11
15 53 27
8<> 9' 6"
6 34 16
61« 3' 1"
im Osten !73 10 39
ß Orionis 30» 52' 54"
im Osten 32 50 2
a Tanxi
et Persei
ß Orionis
i 1 29» 16'
|;j(imOi
ß Orionis
im Osten
a Hydrae
im Osten
Mars
im Osten
a Aqnilae
im Westen
Mars
im Osten
a Aqnilae
im Westen
26"
Osten)
19« 6' 3"
22 42 4
48« 27' 52"
56« 53' 58"
58 39 59
46« 29' 33"
44 46 13
64« 31' 58"
34« 34' 37"
32 22 59
8' 38"
— 5
4/
8' 30
8' 38"
— 27
8' 12"
Berechneter Uhrstand
(MZ— H)
im Mittel
Zeit-
indenmr
ftr 1"
Hfthen-
indemng
1"
grftsMres
opergibt
M— H
Ih 26m 38 8,2
26 40,0
Ih 26m 34 8,9
26 32,5
Ih 26m 31 8,7
26 33,3
Ih 26m 39 8,0
26 35,0
Ih26m488.1?
26 41,7?
Ih 24m 59 8,1
25 3,5
lh25m 28,6
25 0,5
lh25m 88,5
25 6,4
Ih 24m 53 8,7
Ih 24m 52 8,3
24 50,7
Ih 24m 50 8,9
24 51,6
Ih 24m 55 8,0
24 53,1
Ih 24m 48 8,4
24 44,8
26m 39 8,10 (22)
26m 33 sjo (23)
26m 32 8,51 (24)
}08,
|08,
|08,
26m 37 8,00 (25)
26m 42 8,4 ? (26)
25m 18,30 (27)
25m 18,55 (28)
25m 7 8,45 (29)
}o«,
}08,
24m 538,70 (30)
24m 51 8,52 (31)
24m 51 8,26 (32)
24m 54 8,05 (33)
24m 46 8,60 (34)
Ih 24m47 8,1 + 08.13' - 28,49 *•!
24 49,5 +0,72 —6,53 \
24 47,0 — o»06 —2^ J
im Mittel: lh24m 47 «,87 +08,27—38,45 (35)
• Corr. t 5" grössere 9> ••Corr.tJ 85"
8' 16"
8' 16"
8' 38"
— 31
8' 38"
— 36
8' 10"
8' 40"
— 28
Ih 24m 438,2
24 42,5
Ih 24m 42 8,9
Ih 24m 26 8,1
24 30,2
Ih 24m 20 8,3
24 25,3
Ih 24m 20 8,7
Ih 24m 148,7
24 18,7
24m 42 8,85 (86)
24m 42 8,9 (37)
24m 288,15 (38)
24m 22 8,78 (39)
24m 20 8,70 (40)
24m 168,70 (41)
067
070
067
}08,
|08,<
068
068
070
068
070
08,067
08,070
08,070
08,067
08,069
08,067
08,071
08,158
08,067
08,099
08,067
08,36 <
08,54 <
1»,36>
1 8,27 >
08,50 <
08,52 <
08,82 <
08,79 <
08,71 >
1»,07>
18,41<
1 8,27 <
08,92 <
08,99 >
1M1>
1M4>
1 »,21 >
1 »,20 >
1»,06>
08,66 >
l-,25>
08,52 <
1»,59>
88,60 >
08,56 <
08,067
08,067 08,60 >
08,069 18,13<
08,067
08,85 >
08,068 j 8,90 <
22
Dsd&agga-Beiflen.
Uhrstände.
NB. > in der letzten Spalte soll grössei, < aber kleiner werdend bedeuten.
1862
Uhrzeit
nach Uanth
Kreis-
lag«
Tom
■Pern-
rohl
Beobacht.
Gestirn
Wahre
Hohe des
Mittelp.
ColL-FehL
(+beiKr.&
— beiKrX.)
nebst Cor.
Berechneter Uhrstand
MZ— H
im Mittel
Zeit-
ladttnnur
ftr 1"
VAUm-
iAdttnmg
1''
gx6si
ergibt
MZ— H
Amschall
Not. 13
Nov. 13
üra
No7. 16
Not. 19
51» 15» 59 8,2
80 52J
61» 24m 36 8,8
41 214
lOb 9« 48 8,5
18 59,9
4lil3m368,0
links
rechts
links
rechts
Mars
im Osten
a Aqoilae
im Westen
55« I'IO"
58 42 89
49<>34M8"
45 84 35
8' 38"
— 25
8' 88"
— 29
11» 24» 98,7
24 134
11» 24"» 78,4
24 8,4
24"» 118,40(42)
24 5,40 (48
08,068
0,070
08,585>
0,684 >
1,22 <
links
rechts
links
(niur
ß Orionis
im Osten
61*48' 29"
64 4 82
3* 4' 5"
8' 38"
— 82
8' 8"
Sonne
im Westen
Mittelfiiden, Ober- und ünierrand)
11» 23m568,2 23» 588,35(44)
24 0,5
11»28"»378,6 28 3747 (46)
— 0,93
Mosehi
(Lager)
Not. 23
Nov. 23
(Bergstation;
Not. 25
[36",4 Nord
und 26",6
= 1 8,77
Ost T. Lager]
(Lagör)
Not. 26
(Tor Sultans
Hans)
Not. 27
[4",2Nordund
l",9-=0843
WestT. Lager]
81» 21»» 38 8,9
28 58,8(?)
81» 37» 178,6
45 6,1
41» 0» 12 8,9
8 44,7
13 30,9
111» 56» 108,9
(9,6?)
3h 14m 37 8,1
23 37,9
links
rechts
rechts
links
links
links
rechts
links
Killma-
ndsoharo
(n. Nachtlag.)!
Not. 28 3i»46» 88,4
4 8 15,2
4 5 24,8\
4 7 34,8/
1 72 fl S. 6 1 «,8 W. Ton Tor.Stat.
links
links
links
links
links
Not. 29
Not. 29
Not. 29
151» 53» 188,7 I rechts
151» 59» 49 8,3 [rechts
16 10 5.3 , links
Mosehi (Lag.)
Pec. 1
Dec 2
161» 52» 58 8,2
links
57
20,0
links
7li 46m 178,9
links
51
21,2
rechts
6b 29» 55 8,9
rechts
.38
17,4
rechts
/? Orionis
im Osten
ß Orionis
im Osten
Sonne
im Westen
(immer nur
ein Beod em
Mittel&den
allein)
aCanismin.
im Osten
Sonne
im Westen
Sonne
im Westen
(beide Rinder
immer nnr
lQtielf.beob.)
a Ganis maj.
im Westen
Jupiter
im Osten
Sonne
im Osten
(nnr Mittelf.)
ß Orionis
im Osten
d Orionis
im Osten
41<»48M1"
43 37 87
45<»41' 7"
47 36 24
6M3'56''
4 43 52
3 87 9
61« r 6"
8' 40"
— 16
8' 40"
— 19
08,068
0,072
Ih 23» 28 8,9 23» 298,95(46)1 08,067
23 31,0
23 30,0 (47)
11» 28» 3 18,3
23 28,7
0.067
8,547<
0,635 <
NB. Am 24. Not. gegen Abend rollte der Theodolit in Minem Bjwt«B
verpackt einen Abhang hinab; seitdem anderes C «nd J.
• 9' 0"
-9' 4"
17«85'48"
15 29 33
}
—9' 4"
10M6'51"
6 18 48
6 33 59
410 4*12"
40«30'38"
43 4 26
7» 26' 48"
27 46
40*38' 42"
41 52 36
18« 8M2"
20 14 11
9' 0"
9' 16"
9' 0"
+ 16
9' 12"
(weil nnr
Mittelt be-
ob. mirde)
8' 40"
-t-37
9' 22"
23» 16 8,2] 23»» 158,68)
23 16,1 >f.L.Diff.=-i8,77> 08,071
23 15,7 I f.5PDiff. = — 0,98 I
yDi ff.=
Ih 23» 12 8,93 (48)
Ih 23» 08,0
(12,0?)
Ih 22» 548,4
22 55,6
23» 9 8,00 (49)
22 55,00
f.L.l>iff.=+Os,ld
_ iyDiir. =— 0,12
lh22»56B,0H50)
Ih 22» 50 8,7
22 46,8?
22 50,4
Ih 22» 42 8,2
Ih 22» 47 8,5
22 49,7
Ih 22» 48 8,5
22 49,4
22»488,75?(51)
22 50,40 (52)
22» 42 8,20 (68)
08,069
0,071
18,63>
1 8,25 >
1 ».79 >
08,07161 8,44 >
08,070 1,43 >
22 48,60 (54) 0,0676
22 48,96 . (55) 0,072
lh22»428,6
22 37,6
11» 22» 33 8,2
22 33,3
22» 40 8,10 (56)
22 33,25 (57)
1,42 <
1,685 <
08,067
0,067
1 8,16 <
08,056>
b. Otoande.
S3
KB. > in der letzten Spalte soll grösser, < aber kleiner werdend bedeuten.
1868
•Uhrzeit t ^*
I Tom
nach Haath
F«rn-
Tobr
Beobadit
Gestirn
Wahre
Hohe des
Mittelp.
Ajuren.
CoUi>FeU.
(+beiKr.R.
—beiKr-L.)
nebst CoiT.
Berechneter Uhrstand
MZ— H
im Mittel
Zeit-
inddrong
fto 1"
Höhen-
ftndernng
1"
gzAttero«
9) ergibt
MZ— H
]faMki(L«c.)
Dec. 2
Dec. 2
Dec. 3
Pec. 3
SeeJipell,
Lager
Dec. 7.
Dec. 7.
Dec. 7.
Hiffell
am See
Dec. 8.
Dec. 8.
Lager
Dec. 10.
Dec. 10.
HeeJiHin.
Dec. 13.
1" Nxd. nnd
6"^ = 0s,46
wwtl. Tom L«g.
Im Lager
Dec. 13.
8h 82»56»,5
3$i 46,0
8h 56»81M
9 22 51.0
rechts
links
rechts
links
dorchans links
6h 27« 21 «,73+08^-
31
56
cnaos unj»
21 «,73 408^-1
13,88 -1,36 \
14,47 -1,69 J
* Corr. für Nirean
darchans rechts
7h 6w 478,27 -iBjo*l
16 48.33 -2,15}
38 24,87 -1,62]
9caiB
i— isa&l
-1,77 >
1-1,00 j
doichans rechts
6h 21« 4 »,67 1-18,161
33 17,73
39 8,00
* Corr. Ar NivMa
durchaus rechts
6h 46« 57 »,47 +08,641
6 56 52,27 I 0,00 \
7 17 59,67 1-0,29 J
9h 7« 188,0
6h 31« 32 M
7h 35m 36 M
42 14,5
rechts
rechts
links
rechts
6h 25« 24b,9
30 40,6
6h STB 35 8,9
44 5,5
links
rechts
rechts
links
Dec. 13.
8h 19«
28
7h 32«
39
7h 46«
I 54
i8h 2«
25
8h 11«
19
27 «,6
11,5
0»,8
54,2
58 M
5,1
53 »,9
28,9
52 «,0
17,4
rechts
links
links
rechts
rechts
ünks
links
rechts
links
rechts
ß Orionis
im Osten
Mars
im Westen
« Tanii
a Persei
ß Orionis
53» 6' 6"
54 48 42
53»30' 8"
47 3 35
ß Tanii
a Orionis
a Aurigae
30*6*27''
im Osten
24^^24' 57"
im Osten
a Aqoilael
ff Payonis>
« Cygni j
ß Tanri ]
a Orionis >
a Anrigae)
a Can. min.
im Osten
12*55' 17"
im Westen
8' 40''
+ 48
8' 40"
+ 44
9' 24"
+ 12
9' 24"
+ 12
8' 30"
+ 23
28* 37' 43"
im Osten
8' 30"
+ 23
/90rionis(0.)
(3 Hftlim BOT
Xittelftden)
a Gan. mig
im Osten
30* 22' 7"
/ (t*i
29* 10' 6
22*17'50"(?)
23 55 21
9'
i#
ß Orionis
im Osten
o Tauri
im Osten
29* 33' 49"
30 58 34
38* 64' 49"
40 23 19
Sonne (0.) |52* 35' 12"
(nur Mittelf.) 54 21 59
a Tauri
im Osten
ß Orionis
im Osten
Mars
im Westen
ß Ceti
im Westen
53*25' 3"
55 3 11
52* 34' 19"
54 19 38
,58* 37' 29"
•53 12 30
51* 4' 29"
49 23 37
8' 32"
8' 16"
+ 16?
9' 0"
— 44
8' 16"
- 1,6
8' 20"
+ 5
8' 30"
— 13,6
8' 20"
+ 0,7
8' 16"
+ 6,4
8' 16"
+ 5,7
Ih 22« 29 8,2 22« 32 8,4 (58)
22 35,6
Ih 22«25>,5{22 22,5 (59)
22 19,5
Ih 22« 25 »,70 - 5 •,82* = 19 8,88
22 33,18 -13,20 -19,98
22 24,91 - 5,54 =19,37
im Mittel Ih 22« 19 «,74 (60)
' Corr. fttr — 70" J — 12"AC
lh22«24«,06— 4«,68*=19»,47
22 23,78 —3,89 =19,89
22_26,07 —6^6 =19,81
im Mittel Ih 22« 19 «,72 (61)
• Corr. «ttr — 70" J + 12" AC
1 h23« 32 8,48 + 2 8,62 « 35 8,00
23 29,08 +4,69 —33,67
23 30,67 +3,70 —34,37
im Mittel Ih 23« 34 8,35 (62)
Ih 23«37 8,28 -2 8,96*- 34 8,32
23 37,06 —2,62 =34,64
23 38,6 8 -::4^6 =34,32
im Mittel' Ih 23«348,39 (63)
• CoTT. fttr — 60" J + 28"AC
Ih 23« 36 8,9 23» 36 8,9 (64)
Ih 23« 30 8,5
lh23«S28,2(?)
23 29,9
Ih 28« 198,0
23 24,9
Ih 23« 21 8,9
23 21,6
Ih 22« 57 8,8
22 58,7
Ih 22« 548,0
22 56,2
Ih 22« 65 8,3
22 55,5
Ih 22« 45 8,9
22 46,8
Ih 22« 46 8,2
22 47,0
23« 308,5 (65)
23« 31 8,05 (66)
23« 21 8,95 (67 j
23« 21 8,75 (68)
22« 58 8,24
f.L.Diir.^— 08,46
22« 57 8,78 (69)
22« 558,10 (70)
22« 55 8,40 (71)
22« 46 8,34 (72)
22« 46 8,58 (73)
08,067
0,068
08,071
0,161
0,068
8,079
0,067
0,108
08,068
0,124
0,100
8,080
0;068
0,115
08,075
8,70<
0,80 <
0,67 <
li*;51>
8,96 >
0,51 <
2«,67>
0,74 >
4,70 >
8,66<
6,57 >
4,32 <
28,46>
0,60 >
5,64 >
08,067
0,070
08,067
0,073
08,58<
18,17<
8,082
0,081
0,070
0,070
0,073
28,71<
2,96
28,73>
0,67 <
1,18 <
1,90 >
24
Dscluii^ga-Beisen.
Uhrstände.
NB. > in der letzten Spalte soll grosser, <C aber kleiner werdend bedeuten.
1862
ührzeit
nach Hauth
Kreis-
lege*
Tom
farn-
rolur
Beobacht
Gestirn
Wahre
Höhe des
Mittelp.
Angon.
ColL-FebL
(+l>eiKx.B.
— beiKr.L.)
nebat Gorr.
Berechneter Uhrstand
(MZ— H)
im Mittel
Zeü-
ftndomiiff
ftr 1"
Höhen-
ftndemag
1
it
vergibt
MZ— H
Bora (Lag.)
Dec. 16.
Dec. 17.
Dec. 17.
Endara
Dec. 19.
Dec. 19.
Dec. 20.
Kliiame
Dec. 24.
Mombas
Dec. 28.
Sansibar
Dec 31.
1863
Jan. 17.
Jan. 17.
ah 28« 41»
3k 10» 52 «,3
eh 32» 498,3
7 30 7,9
Tb 37m 248,3
45 34,7
7h 47m 18 8,7
8 8 56,6
7h 4 im 29 8,0
8 9 28,3
6h 48m 1 1 8,9
54 9,6
7k 16« 29 8,0
50 14,0
Ih 50» 37 8,8
57 31,8
19k im 59 8,5
12 8,4
6k 59» 22 8,8
7 4 39,8
8h 34m 48 8,7
45 50,5
rechts
rechts
rechts
links
links
rechts
Sonne (W.)
(Untamnd,
nur MittelfS.)
Sonne (W.)
(nur Mitteln)
ß Orionis
im Osten
Mars
im Westen
rechts
links
rechts
links
links
rechts
links
rechts
15« 43' 28"
\^ 55' 17"
38» 34' 8"
52 45 9
61^* 34' 37"
59 40 49
Mars
im Westen
ß Orionis
im Osten
ß Orionis
im Osten
/? Orionis
im Osten
linlfH
rechts
links
rechts
rechts
links
rechts
links
Sonne
im Westen
Sonne
im Osten
a Gan. min.
im Osten
Mais
im Westen
57M3' 4"
52 36 20
57M3' 1"
63 8 59
45«» 31' 23"
47 5
57* 12'
65 81
54"
48
38* 30'
36 37
6"
5
/ QU
8' 8
8' 8"
8' 15"
— 3
8' 40"
— 27,5
35« 48' 49"
38 7 3
39« 1 1' 38"
40 28 43
28* 43' 9"
26 6 32
ih 24» 45 8,2
Ik 24» 42 8,7
Ik 24» 48 8,1
24 47,7
Ih 24» 4 18,6
24 37,7
24»458,2 (74)
24» 42 8,7 (75)
24» 47 8,90 (76)
24» 39 8,65 (77)
8' 40"
+ 50,7
8' 40"
-f- 56,6
8' 40"
— 3,5
Ik 25» 48 8,9
25 41,8
Ik 25» 41 8,6
25 49,3
lh25»42»,18
25 42,66
9' 30"
— 15
Ih 28» 58*8,6
29 0,6
8' 40"
+ 21
Ik 29» 22 8,7
29 25,8
25»45,35 (78)
— i,30f r>y
25»45,45 (79)
— 0,67f.l'>7>
25»42,4 (80)
— 0,5f.l'>y
08,074
0,074
0,068
0,071
1 8,75 >
1,73 >
9' 4"
— 9,4
9'
+
9'
+
4"
1,4
4"
1,4
Ik 27» 24 8,4
27 25,8
lk28"
28
lk27i
27
58,7
5,9
568,1
55,9
28» 59 8,6 (81)
29» 248,3 (82)
27» 258,1 (83)
28» 5,8 (84)
27» 56 8,0 (85)
08,070
0,068
0,068
08,067
0,068
08,074
08,074
0,069
0,070
0,62
0,66
1,55
1,44
1 »,45 <
1,17
0,61
0,72
0,54
<
08,68<
0,884
1 «,77 <
1,43
0,88 >
0,91
1,85 <
1,28
Positionen der zu obigen Zeitbestimmungen benutzten Gestirne.
1862
Oestim
Bektascension
(bei der Sonne: Zei^
gleichnng)
Deklination
1862
OMtim
Bektascension
(bei der Sonne: Zeii-
gleiehnng)
Deklination
Aüg. 1
17
28
29
Septl2
13
20
28
30
Okt 7
8
14
14
14-16
Sonne
Sonne
Mars
Sonne
« Ophiachi
+ 6» 38,9u.3«,8
+ 3 52,2 ü.52,0
+2 18,4 n.l8J
-hO 35,2 n.34,9
— 4» 38,1 u. 3,4
-4 22,2 u.22,4
— 6 49,8 u.50,0
Ih 0»45«,0u.44,2
58 17,0 IL 16,0
49 42,3 n.41,8
48 31,6 a.30.9
41 36,9 n.36,2
—14 4,0 u. 4,2
17k 28» 34 8,1
+18«' 2'
+13 25
+11 n
+ 94
-i- 8«52'
+ 3 31
-f- 48
+ 1»59'
+ 1 50
+ 1^23'
+ 1 20
+ 1 3
— 8 25
+1 2*39'
31"n. 19"
37 n.26
42 n.26
75 n.55
Sl"!!. 15"
43 n.81
63 n.52
10" n. 7
41 n.37
46" u. 45
27 n.26
31 n.30
10 n.25
57"
Okt 15
16
19
20
20
24
26
28
240.28
Mais
Sonne
Mars
NOF.
3
3
5
6
6
B AqniL
« Tann
Sonne
0k40ma08,4n.80,0
39 29.2 n.28,8
— 15 3,2 n. 3,8
- 15 6,6
35 38,2 n.37,9
32 30,0 n.28,6
11,0 n.10,8
4.0 u. 3,4
6.1 u. 6,0
44» 58,9
28 5,5
16 14,6
16 12,4
16 12,8
31
30
19 44
19k
4
+ 1« l'20"n.l9"
+0 59 28
— 10 15 26 U.37
—10 23 8
0» 54' 14"
53 16 n.17
54 29
56 52 n.54
8 30 45
+ 8« 30' 44"
+16 18 54
—15 44 35
—16 2 2 n. 6
—16 2 31 n.36
b. Stempositionen und Stomzeiten.
25
Positionen der z'n obigen Zeitbestimmungen benutzten Gestirne.
1862
Not.
8u.9
8
8
9
11
12
19
11—13
19
1Gil23
Not. 25
27
28
29
. 29
29
Dec!-8
2
2
3
3
3
3
GMtira
RektascenBion
(btti dar Bonn«: Zeit-
Man
ß Orion,
a Tann
a Penei
a Hydr.
Miurs
a Aqnil.
Sonne
ß Orion.
Sonne
26 n Gan. min.
Sonne
• Gan.maj.
Jnpiter
ß Orion.
9 Orion.
Mais
a Tanri
a Penei
ß Tanri
a Orion.
0l»27«36,3n.368,2
5 7 588,9
4 28 5,6
3 14 36,3
9 20 51,8
27 5S,0n.58»,5
28 118,4
28 26,«in.26»,9
191144» 58.8
— 14 23,9
5 7 59,1 n.59 8,2
— 12 468,2
71i32» 98,3
— 12 8,5 n. 88,3
— 11 47,6 n. 47,4
— 11 15,0n.l4,9
6 39 8,6
13 15 46,4 n. 46,7
h^ 7» 59 8,3
5 25 2,6
41 89,7 n.40 8,8
4 28 6,0
3 14 36,5
5 17 40,4
5 47 47,2
Deklination
+ !*•
— 8
+16
+49
— 8
1
1
1
8
+
+
+
+
-19
— 8
—20»
+ 5«
—21
—21»
—21»
—16
— 6
— 8»
—
-f- 4
+16
+49
+28
+ 7
21'12"u.20"
21 40 n.41
13 54
22 17
3 55
43 55 n. 69
49 29
54 41 n.45
30 44
31 11
21 42 n.43
47'5s",62il64'
34' 23"
10 14 0.18"
21' 9",l6iLl8"
36'58"n.60"
31 49
44 54 n.54
21' 45"
24 13
20 10 n.20
13 53
22 22
29 16
22 41
1862
Oeitirn
Dec. 3
a Anrig.
a Aqnil.
a Pavon.
o Cygni
/? Tanri
a Orion.
a Anrig.
aCan.niin.
8
a Gan. maj.
8—18
ß Orion.
10n.l3
a Tanri
13
Sonne
13
Man
13
ß Ceti
16
Sonne
17
17—20
ß Orion.
17
Man
29
24
28
Sonne !
31
1
1863
Jan. 17
a Gan. min.
17
Man
Bektascension
(bei d«r Sonne: Zeitr
glelchnag)
Deklination
5h 6m 378,4
19 44 5,6
20 14 47,0
20 36 45,1
5 17 40,5
5 47 47,5
5 6 37,5
7 32 9,6
6h 39m 88,8
5 7 59,4
4 28 6,1
— 5^41.2^.41 8,1
54 56.1n.57,4
36 43,8
— 4 5,8
— 3 36,7
5h 7m 59 8^5
1 32,9 il33 8,4
1 3 31, 2 11.32,6
5 7 59,5
!+ 1 50,4u.50,5
+ 3 37,9^.38,1
+
4-
+
+
+
+
+
+
'+
+
t+
7lt32» 108,4
1 55 2,5 n.38,5
45*51'
8 30
57 10
44 47
28 29
7 22
45 51
5 34
16*51'
8 21
16 13
23 9
6 9
18 44
23 20
23 22
8*21'
6 51
7 13
8*21'
23 17
23 2
15"
41
18
50
J6
41
16
23
52"
46 n.47"
53
26
2
22
21
35
48''
41 n.45"
40 n.50
49"
30 n.29"
60 n.58
n.27"
n.l2
+ 6*34' 51"
+ 12 51 8 n.l4
Sternzeit im mittleren Mittag zn Greenwich.
1868, Okt 1, 11, 21
12h 39m 508,67 \ 13^ 19» 168,12
ISh 58m. 41 8 j3
No7. 1, 11, 21
14 42 3,83 |15 21 29,37
16 54,93
Dec. 1, 11, 21
16 40 20,50 1 17 19 46,08
17 59 11,65
1868, Jan. 17
19 45 38,71
Interpolations - Tabelle : Zuwaebs der Stemzeit
in 1 Tag —
3« 568,56
in 6 Tagen = 23» 398,33
2
7 53,11
7 27 35,89
3
1 1 49,67
8 31 32,44
4
15 46,22
9 35 29,00
5
19 42,77
10 39 25,55
Ans vorstehender Tabelle der Uhrstände leitet sich die nachfolgende der Uhr-
gänge nnd Zeitunterschiede ab; die eingeklammerten Nummern der einen
entsprechen denen der andern. Die fettgedruckten Zahlen der Spalte ^^Ver-
besserte Uhrstände^' sind aus Beobachtungen im Osten und Westen abgeleitet, also
vom Instrumentfehler befreit, und als Normalwerthe zu betrachten. Die Zeit-
unterschiede der letzten Spalte stellen die Differenz des vorhergehenden gegen
den nachfolgenden Uhrstand dar; in () stehen diejenigen, welche infolge eines
kurzen Stillstehens der Uhr weniger zuverlässig sind, in [] die mit Hauth allein
beobachteten. Die Zwischenzeiten fttr „Tiede^^ s. unter „Hauth^'.
28
Dschagga- Reisen.
c. Uhrgänge und Zeitunterschiede
1. nach Haoth*
1862
Ubrzeit
nach Hauth
Verbesserter
Uhrstand
(MZ-Hanth)
Augen.
Corr. ftr
J
(Angen.)
oder
beob. J
Aendening
des
Standes
Zwischen-
seiten
ühr-
gan g
m24StQnd.
b6ob.:f6tt
^og. :(ltleia)
Zeitunterschiede
roh
(nebst Coxr.
fBr Gang)
rerbessert
See Jipe n
(Lager)
(62 ü. 63) Dec. 7
Hügel i am See
(66) Dea 8
8ee Jipe II
(Lager)
(67) Dec 10
See Jipe m
(Lager)
(71U.72) Dec. 13
Buraberge
(Lager)
(74) Dec. 16
(76U.77) 17
Endaraberge
(Lager)
(78 u. 79) Dec. 19
(80) 20
Klriame
(81) Dec. 24
Mombas
(82) Dec. 28
611 451" ,9
7 38,9
6 28,0
8 2,4
3b 28m ,7
7 21,5
7li55m,3
6 51,2
71» 33" ,4
1 54,1
lii28m84B,4
1 23 26,9
1 23 17,9
1 22 50,9
lli 24m49B,6
1 24 43,8
—48,20
-4 ».02
+4M4
Ih 25"i44»,4
1 25 37,8
Ih 28m 55 8,6
1 29 28,7
—48.10
—48,0
+48,4
— 60"
(— 60")
(— 6O'0
— 64",7
(—60")
—59",^
34,99
ld,04
ld.95
3d.07
2^ 81
+ 0m58,8 in 1,16
—22" ?
(— 60")
(— 6O'0
(— 60")
2^,02
+ 0»68,6 in 0,96
4d,03
3^.76
-68,7)
— 8,5)
-58,5)
-58,5)
58,3)
5,00
—1 «»148,7]
— 26.7 /— Im 41 8,4
+0« 78,5\
[ + 0«" 18,81
+0m 98,0\
— 10,7 J[— Om 18,7]
+0m278,0\
— 16,9 /
+ Om 10 8.1
—im 58 8,71
- 14,9 / -
2» 138,6
68,1)
6,88
-68,1)
—im 08,61
— 12,3/— Im 128,
»
—3m 17 8,81
— 24,6 /—8m 42 8,4
—Om 33 8,11
—68,1) — 22,9 f—Om 568,0
Die Angaben für den Anfang nnd das Ende dieser Beise (Sansibar bis Wanga and Mombas
bis Sansibar) s. auf S. 12.
Summarische Uhrgänge.
NB. Die Aendernngen des Uhrstandes sind nur da angegeben, wo eine Abweichung von der
Torigen TabeUe stattfindet
Hauth
Tie
4e
1862/8
Ang. 1 bis 17
Aendemng
des Standes
Zwischen-
zeiten
Gang
Aendemng
des Standes
tägl.
Gang
Sansibar.
-
16d,05
228,67
-18,16
Mombas, Ang.
23 bis Sept. 13
--lm888,J
) in 20.93
- 4,70
-t-0m278,5
—1,81
Sept. 13 bis 30
--0 89,4
16,55
- 2,38
+ 25.3
—1,58
Wanga,
Oki 7 - 8
0,97
+ 08,10
-08,81
Mbaramu.
14 - 18
+ 0^ 28,1
) in 2d,00
— 1,45
-f Om 08,7
-4),85
Kisnani.
19 - 20
0,52
- 78,88
+6M2
Usanga,
24 - 26
2,00
3,80
-0.45
Amscha II,
Nov. 5-9
-f om 168,1
l in 4M6
- 3,87
+ 0m 38,8
—0,91
9 - 13
+ 81,9
3,90
8,18
+ 6.7
1,72
Uru.
16 - 19
2,75
- 58,64
l8,78
Moschi.
23 - 27
+ 0m 288,1
l in 3d,78
— 7,48
+ 0m 58,9
—IM
(Hanth unterwegs)
27 - 31
+ 23,9
4,19
— 5,70
--0 2.0
-0,48
Dec. 1-3
-f-0 15,6
1,97-
— 7,92
+ 4,5
—2,28
. SeeII(Hattthnnterweg8) 7-10
+ 16.5
2.99
— 5,52
+0 3.2
—1,07
Bora,
16 - 17
1,16
— 5,00
—8,01
Endara.
19 - 20
0.96
— 7,19
-0,10
Sansibar.
Jan. bis 17
16,53
— 28,48
-08,87
c. Ührgänge and Zeitunteiächiede nach äanth und Tiede.
29
c. Ubrgänge und Zeitunterschiede
2. nach Tlede.
1862
Verbesserter
Uhrstand-
(MZ-Tiede)
ABndemag
des
SUndea
Uhrgang
beob.: fett
Hingen :(klein)
Zeitunterschiede
roh
(nebst Corr. verbessert
Ar Qftng)
See Jipe II
Dec. 7
Dec. 10
See Jipe m
Dec IS
BuHherge
(Lager)
Dec. 16
17
Endarsbeiie
(Lager)
Dec. 19
20
Kiriame
Dec. 24
Mombas
Dec. 2S
14ml4M
lhS7m48^&
14»27»,4
lli87m 458,8
+0^3,2
14 44,8 1 37 85,7
15« 6»,1
15 8,4
12^258,7
12 82,5
10^388,2
11 4,4
11» 39» 558,7
1 39 52,2
1^38» lOM
1 38 10,3
Ih39m23»,8
1 40 33,1
+0m38,6
(-18,7)
—2m S8,2\
-6,8 /-
2^108,0 « Moschi — See n
— 0>n08,2
— 18,07
(-1»,8)
(-28,0)
—3,01
r Haath aUein: 1
See n — HOgel I
L nnd znrAck J
+0
m 98,6\
-5,5 /
+0» 48,1 «-See II -r- See m
a208,0\
— 5,6 |(— 2^258,6) = Seein—
Bnra
-0,2d
(-18,5)
(-1«,5)
— 2>n498,2UoTg08teUt wegen Stülstuid
+1 42,1 \
— 3,0 J(—lm 108,1) = Buia— :
— 2>n498,2)TOTg08teUt wegen Stülstuid (s. a 96)
Endara
— 2»458,2lTorgestellt (s. S. 36)
—1 13,5 )
— 6,8 J(— 4m 48,7) — Endara — Kiriame
im 98,3\
-5,6 /-l
m 14 8,9 « Kiiiame — Momhas
Wegen der zur Längenbestimmung angenommenen Uhrg&nge ygl. nachfolgende Tabellen der snmma-
rischen Uhrgänge.
Sammarische Gänge ausserdem:
1862/8
See lipo I bis See m, Okt. 28 bis Dec 18
(letzteres 2' Ostlicher)
Mombas bis zurück nach Mombas
Sept. 30 bis Dec. 28
Seereise, Ton Sansibar bis Mombas n. zorftck
Aug. 17 bis 23 und Dec. 28 1>is 31
Aendemng
des Standes
Haath
Zwisehen-
leiten
Gang
n 488,81
+ 8,0 J
+ 3« 488,8\ in 46^,03 — 58,14
(Cerr. für 2' L. Difl.)
+ 5» 58,0 \ in 88^,77 — 88,84
► 8,0 1 i]
;,3 •/
+ 36,
* Ulir stehen geblieben (s. S. 26 oben)
+ 9» 238,61 in 104,46
+ 9*238,61
— 7 22,7 J
118,50
(Aendemng des Standes
von Ang. 23 bis Dec 28,
s. S. 12, wo indessen der Uhntand Ton
Tiede am 23. Aug. = Ih 44io 36*,0 statt
86*,6 sein nrass)
Tiede
Aendemng
des Standes
tAgL
Gang
+0»0..8\ ^.j,
+ 8,0/
+8»10M1
-5 9iAV\+^ '^
* Ubx cweimal Tor-
gestellt (s. oben)
+4«10..0|!
30
Dscbagga- Reisen.
Die Summe der gefundenen Zeitunterschiede beträgt, wenn man die Ansflttge
nach dem Kilimandscharo und nach dem Htlgel I am See als hierfür unwesentlich
ausser Rechnung lässt,
naeh Hauth:
Mombas — Aroscha n » 4~ ^"^ ^28,6
Anischa 11 — Mombas — — 9 69,9
nach TIede:
+ 7« 80 «,9 in 80^,36
— 11 28,9 in 27,07
Unteiacbied beider Bestimmungen» — Im 27>,3 — 31^ 58 «,0 in 57,43 Tagen
d. i. eine Gangreizögernng ron -f~ 1«^^ ^^* + 4^|14 in je 24 Stunden Haisch w&brend
der Lingenbestimmnng.
Um verbesserte Längendifferenzen der einzelnen Orte zu erhalten, würde es
genügen , an jeder derselben noch nachträglich eine Korrektur anzubringen, be-
stehend aus dem Produkt der bei der Berechnung verwendeten Zwischenzeiten mit
+ ls,52 fUr die Beobachtungen nach Hauth und + ^s^U nach Tiede; das Mittel
beider Bestimmungen würde der Wahrheit ziemlich nahe entsprechen. Noch grössere
Wahrscheinlichkeit indessen lässt sich erzielen, wenn man Hin- und Bückmarsch
noch weiter zerlegt und jeden der erhaltenen Tbeile ftir sich betrachtet. Der natür-
liche Theilungspunkt liegt am See Jipe. Man kann, wie Karte I. im zweiten Bande
des Beisewerks (erzählender Theil) zeigt, den trigonometrisch gefundenen Längen-
unterschied der Beobachtungs-Stationen See II und See lU zu 2' s* 8 s annehmen,
und zwar liegt letztere Station Ostlicher als erstere, also See I — See IH »» — Om 88,0.
Man erhält hiemach die summarischen Längenunterschiede:
aaeh Tiede: Verzögerung
+ 5M57«,8 in22d,51
s*L.Diff.) — 8,0 1
— 8 65,3 /in 12,62
Mombas — See I
Baeb Hauth :
--f-7ml7«,5
— 8,0 1(0
See i n — Mombas = — 8 4,9 /
UnteiBchied = — 0^55 ",4
See I — Aroscha II — + 1» 15 Ml
+ 8,0 J(C
Arosc hair— Seein» — 1 55,0
unterschied — — 0» 31 »,9
orr. Ar 2'
dos Uhrgangs in
1,00 Marachü^:
— 8» 58,5 in 35d,13 = 1«,58 (H) nnd 6«,28 (T)
+ lm33M in 7^,85
orr.ftr2'L.'Diir.) + 8,0 1 ■
— 2 83,6 /in 14,45
Om 52 «,5 in 22^,80 == 1*,48 (H) nnd 2,354 (T)
Verbessert man die Zeitunterschiede der Tabellen auf S. 26 bis 29 in der oben
angegebenen Weise durch das Produkt aus den Zwischenzeiten (s. obengenannte
Tabellen) und den zuletzt gefundenen Verzögerungen des Uhrganges (l8,58 bez.
59,28 ftir die Strecken zwischen der Etlste und dem See Jipe, und. 18,43 bez. 28,354
fUr das Gebiet im Westen des Sees) und nimmt dann das Mittel aus den Ergeb-
nissen nach beiden Uhren Hauth und Tiede, indem man die in jenen Tabellen
mit () umklammerten Zahlen, welche weniger verlässlich erscheinen, mit nur
halben Gewichte in die Bechnung einstellt, so gewinnt man die nachfolgenden
Werthe von beträchtlich erhöhter Genauigkeit.
c. Llin^en- unterschiede.
31
Längen - Unterschiede,
Terbessert für Yeizögerang des Marschganges der Uhren
Zwischenzeiten
und
GangrerzOgemngen
nach Hftuth
nach Tiede
im Mittel,
die Zahlen in ()
nnr mit halbem
Gewicht ge-
xeohnet
bezogen auf
Amsehall
als
westli obste
Station
Mopibas — Wanga
+ 6,98 [1,68]
Wanga — Mbaramn
+ 5,99 [1,581
Mbaramn — Eisnani
+ 8.51 [1,58]
Kisnani — Osanga .
+ 3,99 [1,58]
Usanga — See I
+ 2.04 [1,58]
See I — Anischa I
+ 5,98 [1,43]
Amscha I — Amscha II
j+ 1,87 [1,43]
in Summe: Mombas—
+lm50«,7\-
+ 11,03/
+3 21,0 V
+ '9,46/
+1 25,1 V
+ 5,55/
+0 57,9 \.
+ 6,30/
— 17,2 \-
+ 3,22/
+lml3»JV
+ 8,55/
+0 1,4 \.
+ 2^7/
Aruscha 11 >
(-i-2ml8,73)
+ 3o'308;46
+ 1 80,65
+ 1 4,20
-0 1«,98
+ 4,07
+ 9« 198,38
+ 1«^36B,9\«
[5,28] +36,85/
+ 3 23,9 1-
[5,28]+Sl,53/
+ 45,8 \-
[5,28]+18,53/
^ + 22,3 V
t5,28]+21.07/
— 11,1 V
[5,28]+lÖ.77/
+ 1»27»,2\«
[2,354]+14,10/
+ 5,9 V
[2,354]+ 4,40/
+2^188,76
+3 &5,43
+1 4,88
+0 48,37
:— 0,88
r+lm4l8,30
+0 10,80
+ 2« 98,74»
Mombas 9» 35^,78
+ 8 42,95
Wanga 7 26,04
+ 1 17,49
Mbaramn 3 43,09
+ 58,79
Kisnani 2 25,60
— 7,15
Usanga 1 31,81
+ 1^818,78
See I 1 38,96
+ 7,18
Amscha 10 7,18
+ 9» 488,15
+ 9^858,78
Amscha 11 — Um
+ 3,20 [1,43]
Um — Moschi
+ 4,19 [1,48]
Moschi — See 11
+ 3,99 [1,43]
See II — See III
+ 8,07 [1,43]
See ni — Bura
+ 2,81 [1,58]
Bnra r— Endara
+ 2,02 [1,58]
Endara — Kiriame
+ 4,03 [1,58]
Kiriame — Mombas
+ 3,76 [1,58]
-,3b
,58/
iO,l V
4,39/-
— Om 9
+ 4
-H) 14,4 \.
+ 5,99/
-1 41,4 V
+ 5,71/
+0 10,
+
-2m 13 8,6 V
+ 4,40/
-1 12,9 V
+ 3,19/
—3 42,4 V
+ 6,37/
— 56,0 \.
+ 5,94/
— 0» 48,72
-0 8.4i
— 1 85,69
+ 14,49
1 34,33
—2« 98,20
— 1 9,71
— 3 36,03
— 50,06
in Snmme: Amschall —Mombas * —9« 198,33
18,41.
^53/
— Om 9
[2.364] + 7
— 18,3 V
[2,354] + 9,86/
— 2 10,0 V
[2,854] + 9,89/
+ 4,1 V
[2,354] + 7,25/
— 2« 25 8.61
[5,28] +14,84/
" 1 10,1 \
[5,28] +10,67/
— 4 4,7 \
[5,28] +21,28/
— 1 14,9 V
[5,28] +19,85/
— 0» 28,07
-0 8,44
—2 0,61
+0 11,85
1 59,77
: (-2^108,74)
»(-0 59,48 )
— 8 48,42
=-— 55,05
—9« 488,41
- 0» 88,40
Um 0» 88,40
- 8,42
Moschi 11,82
-1 48,15
See II 1 59,97
+ 12,92
See m 1 47,05
- 2m 98,71
Bnra 3 56,76
- 1 6,28
Endaia 5 8,04
-8 89,78
Kiriame 8 42,77
h-0 52,55
Mombas 9 35,82
+ 9m85 8,82
Für die weiter oben genannten Theile der Beise erhält man:
Mombas — See I
See m — Mombas
+ 7« 668,8
— 7 48,8
See I — Amscha n = + Im 89«,0
Amscha n — See III «= — 1 47,1
und hieraus See I — See III Wieder nahezu ^ — S^fi^ wie angenommen worden.
Eine gute Kontrole dieser cbroiiometrischen Längenbestimmung , soviel ieh
weiss der ersten auf einer längeren Fussreise in Afrika ^ wird sich weiter unten
beim Vergleich mit den trigonometrischen Itfessungen herausstellen. Die beobachtete
Verzögerung des Chronometerganges in Folge der Erschütterung beim
Marschiren findet nähere Erörterung im nachstehenden Abschnitt
* Obige LingendifPerenz Mombas -^ Wanga ist nm 288 grösser als die anf S. 12 nnd 18 nach der
gewöhnlichen Weise gefundene; welche Ton beiden der Wahrheit n&her entspricht, ISsst sich nicht ohne
Weiteres bestimmen, zumal es scheint, als ob beide Uhren erst nach längerem Gebranch anf der Beise
einen einigermaassen gleichförmigen Gang gewonnen haben.
32
t)schagg& - Beisen.
d. Uhrvergleichung
und relative Braaöhbarkeit der Chronometer zur Längenbestimmnng
auf Landreisen zu Fuss.
Dass die von mir benutzten Uhren während des Marsches einen durchweg
langsameren Gang als in der Ruhe hatten , lässt sich auch direkt beweisen^ wenn
man für längere Strecken der Beise die Aenderungen des Uhrstandes zusammen-
zä)]lty welche einerseits an Ruhetagen und anderseits an Marschtagen stattfanden, und
die erhaltenen Zahlen durch die zugehörigen Zwischenzeiten dividirt; man erhält
so, wie nachfolgende Zusammenstellungen zeigen, Ruhegänge der Uhren, welche
»bei dem Taschenchronometer Hauth um 1 bis 2 b und bei dem Boxchronometer
Tiede um 4 bis 68 rascher sind als die entsprechenden Marschgänge.
Als Marschzeit wurde die Zeit zwischen je zwei Beobachtungen des Uhrstandes
an aufeinanderfolgenden Stationen gerechnet; eine genauere Berücksichtigung der
wirklichen Marschstunden liess sich nicht durchführen und bleibt demnach
_ «
späteren Beobachtern vorbehalten.
1. See Jipe I — Aruscha — See DI.
ÄDgenoininenei Längenxmteischied See I — See JU, ^^ — 8 b,0.
Bei Hauth sind die Ausflöge nach dem Kilimandschaio (4^,19) nnd nach Httgel I am See (2^,99)
als Maischzeit mit eingerechnet
Okt. 28 bis Dec. 13
(summarisch)
in der Buhe allein
auf dem Marsch allein
Hauth
Aendenmar des
Tn^tandes
idc
Zwischen-
zeiten
+ 3in 48 8,81 in 46^03
tAgL
Gang
— 58,14
+ 8,0 I (Corr. far 2' L. Diff.)
+ im 478,2 inl6d,56
+ 2 1,6 \ 29,47
+ 8,0 j (8. oben)
68,47
4,40
Tiede
Aendernnfir des
Uhrstandes
ing
aid<
Zwischen-
zeiten
tft^l.
Gang
08,8H
8,0 /
in 46d,03— 08,19
+ Om
+
+ 0m 31 8,0 in 23 ^,741— 1 8,81
— 30,2 l 22,29
/(8.
+ 8,0 1(8. oben)
+1,00
YerzOgerung während des Marsches »=28,07 (Uauth) und 2 8^1 (Tiede) in 1 d,oo
W&hrend des Ausflugs nach dem Kilimandscharo (No7. 27 bis 31) hatte Hauth, einer
früheren Tabelle zufolge, — 58,70 Gang, und auf clem Kilimandscharogipfel (vom 28. zum 29. Nor.)
— 68,09, gegen — 78,43 und — 78,92 Gang in Moschi in den Buhetagen unmittelbar vor- und nachher,
woraus sich ebenfalls eine GangrcrzOgerung von nahezu 2 Sekunden ergibt
Ein ähnlicher Gang ( — 58,52) wurde während des Ausflugs nach Httgel I am See Jipe beobachtet
(Dec. 7 bis 10).
2. Mombas — See Jipe I.
Angenommener Längenunterschied Mombas — See I «» + T^bl^ {s. Tab. S. 81).
Hauth Tiede
Sept 30 bis Oki 28
(summarisch)
in der Ruhe allein
auf dem Marsch allein
Aendernngdes Zwischen-:
Uhrstandes Zeiten
tftgL
Gang
4-8^30 8,H*I in 28 Mol— l8,19
— 7 57,0 ) (Ar L&ngendiirerenz)
+ Oitt 138,5 in 58,49
+ 8 16,8*1 22,51
— 28,46
-0,88
— 7 57,0 J Cl^ L&ngendifferens)
t&gL
Gang
*incL+ 868,3
_08^ für Stillstand
+5,0«
Verzögerung während des Marsches -»l8,58 (Hiiath)
und 5 8,56 (Tiede) in 1 <i,00
3. See Jipe III — Mombas.
Angenommener Längenunterschied See III — Mombas * — 71^ 49 8 (s. Tab. S. 31).
Hauth
Aendemnff des' Zwisehen-
ituides
Uhratui^
Zeiten
Dec. 13 bis Dec. 18
(summarisch)
— 6«378,8\inl4d,74
tägL
Gang
—48,88
-}- 7 49,0 j (Ar L&nffendüTerenz)
in der Buhe allein
auf dem Marsch allein
+ 0ml2 8,4 in 2d,12
6 50,2 \ 12,62
— & 8,85
— 4,66
-|- 7 49,0 / (^ L&nffendifferenz)
K2 \
KOJ
Tiede
Aendemng des
Uhntules
Zwischen-
seiten
— 8m3l8,8*\in 14^,74
+7 49,0 J
IjlOm 3 8,3* in 2d,l2
— 8 35,4 \ 12,62
+ 7 49,0 /
tfigl.
Gang
+28,91
*incL5m34M
^ls,08 ^ Stillstand
+3^68
YerzOgerung während des Marsches
18,19 (Hauth)
und
48,76 <nede)
d. murergleichnng'. 33
Die zaletzt (unter 8.) gefundenen Verzögerungen sind weniger zuverlässig
als die vorigen ^ weil nur wenige Ruhegänge (an zwei Tagen) beobachtet wurden,
und ftir Tiede besonders deshalb, weil diese Uhr beim Marsche zweimal stehen blieb.
Hätte man bei 2. und 3. einen anderen Längenunterschied angenommen, so
würde das Endergebniss keine wesentliche Aenderung erfahren haben. Es darf
somit als feststehend angenommen werden, dass beide Uhren durch die Er-
schütterungen, denen sie beim Marsche ausgesetzt waren, in ihrem
Gange sehr wesentlich aufgehalten wurden, und zwar in einer durch-
gängig so regelmässigen Weise, dass die Berücksichtigung dieses Um-
standes bei der chronometrischen Längenbestimmung nicht nur statt-
haft, sondern sogar geboten ist.
Vergleicht man die Gänge und relativen Stände beider Uhren (s. Tabelle S. 34 ff)
während kleinerer Zeiträume nur flüchtig, so erscheint ihre Ungleichförmigkeit aller-
dings fast hoffnungslos, während man, auf obige Ausführungen gestützt, die Chrono-
meter als sehr werthvolle Hilfsmittel zur Längenbestimmung auf Land-
reisen „im Busch^' anerkennen darf, besonders zur Ausfüllung, kürzerer
Strecken und bei öfterer Bflckkehr nach früheren Beobachtungspunkten.
Am besten bewährte sich das Taschenchronometer, während das Box-
chronometer grössere Schwankungen im Gange zeigte und mehr zum Stehen-
bleiben geneigt war als ersteres. Die Längenbestimmung übrigens wurde durch
ein kurzes Stehenbleiben der einen Uhr nicht vereitelt, weil die öftere Ver-
gleichung beider Uhren eine Korrektion ermöglichte.
Betreffs der von mir angenommenen Behandlung der Uhren möchte ich noch
erwähnen, dass ich beide immer selbst getragen habe, und zwar das Boxchrono-
meter (in seinem Lederfutteral, ohne cardanische Aufhängung) an der linken Seite
vermittelst des über meine rechte Schulter gelegten Tragriemens, und auf dem
Deckel desselben, in waagerechter Lage durch einen Kiemen leicht befestigt, das
Taschenehronometer, beide zugleich in der linken Hand ruhend, sodass ich
bei etwaigem Stolpern die Hauptgewalt des Stosses durch eine rasche Armbewegung
brechen konnte. Geritten bin ich, im Interesse der chronometrischen Längen-
bestimmung, auf der ganzen Beise nichts und allen bedenklich aussehenden Aben-
teuern der Jagd u. dgl. bin ich, meinen Uhren zu lieb, während des Marsches
soviel als möglich aus dem Wege gegangen, indem ich mir das Vergnügen hieran
bis zur Ankunft an einem Bastorte versparte. Während der Nacht standen die
Uhren immer am Kopfende meines Lagers, durch eine Gummidecke gegen Thau
und Bogen geschützt; das Aufziehen derselben nahm ich Abends vor, die Ver-
gleichung zumeist mehrmals am Tage. Bei den astronomischen Beobachtungen
benutzte ich immer nur das Taschenchronometer (Hauth).
Ktlnftigen Beisenden, welche sich der Mühe einer chronometrischen Längen-
bestimmung unterziehen wollen, möchte ich empfehlen, zwei Taschenchronometer
in Gebrauch zu nehmen, das eine nach Sternzeit, das andere nach mittlerer Zeit
gehend, und ausserdem mehrere gute Ankeruhren mit Ghronometeröchappement
(wie gewöhnliche Uhren in der Tasche getragen und nur eme oder zwei davon im
Gang gehalten), die man in vorzüglicher Güte schon zum Preise von 60 Bmk. er-
hält und ebenso wie Chronometer benutzen kann ; ich wenigstens bin mit denselben,
namentlich bei meinem Bitt ums Todte Meer im Jahre 1874, stets sehr zufrieden
gewesen. Wflnschenswerth ist es, die Uhren schon vor der Beise sorgfältig zu
prüfen, und zwar auf den Einfluss, welchen kleine Erschütterungen und
T. d. Decken. Reisen III: Astronomie etc. 3
34
I)sclLagfi;a - Reisou.
Veränderungen des Luftdrucks, der Temperatur und der Lage auf
ihren Gang ausüben, damit diese Faktoren erford^lichen Falls in Rechnung
gezogen werden kSnnen. lieber ein fUr mich sehr wichtig gewesenes Mittel, auch
auf der Beise eine Eontrole der chronometrischen Längenbestimmung zu gewinnen,
wird weiter unten bei den geodätischen Messungen die Bede sein.
Chronometer- Vergleichung.
H <= Hauth, Taschenchronometer
Ort
der Vergleichung
1862
Zeit
der Yex-
gleichnng
nach
Hauth
Hanth-Tiede
(H-T)
T = Tiede Nr, 299, Schiffschronometer, nur zur
See in cardanischer Aufhängung.
Gang - Unterschied
öeit letzter Ver-
gleichung
in 24
Stunden
Bemerkungen
Sansibar
Mombas
Aug. 1
Aug.
Sept
Okt
auf dem Marsche]
längs der Kttste
südwärts
Wansra
Jesa
Nachtlager
Nachtlager
untenregs
Mbaramu
Okt.
Okt
o
17
21
23
28
30
1
3
5
7
9
10
11
12
13
14
20
22
23
24
25
26
27
28
29
30
1
3
4
5
6
7
8
9
10
11
11
12
13
14
15
Gonda
Klsuanl
See Jlpey Südende
16
Okt. 17
19
20
21
Oht. 23
1^5
1,3
2,5
4l»,6
20,2
4,7
5,1
iKo
5,0
5,2
20,8
5,0
b\9
5,8
21,0
18,6
18,2
18h ,6
7,3
7,2
7,6
7,1
7,4.
8,4
7,9
7,9
8,1
9h,l
5,7
6,3
6,1
6,3
61» ,5
6,8
6,6
6,1
6,7
18,8
18,8
18,1
8l»,0
17,0
5,1
19,2
18,1
21,3
4k,2
17,9
4,5
5,9
6J»,7
Oh
Qm
1
Oh
5
7
7
8
8
Oh
Oh
108,8
0,0
56,0
33,0
44,6
5,0
14,1
8m 20 8,7
8 28,2
8 33,8
8 43,3
8 47,8
8m 508,2
8 52,0
54,0
55,4
56,6
18,3
Oh
8
8
8
9m
9
9
9
9
9
9
9
9
9
gm
9
9
9
8
2,7
4,2
6,4
7,4
8,1
9,4
9,6
10,7
9,5
88,9
10,0
17,1
18,6
44,5
Oh
8m 47 8,4
8 47,0
47,4
49,0
42,5
40,8
40,4
41,1
47,9
48,8
49,4
49,4
50,4
3,7
9m 43 8,5
9 47,2
9 50,5
9 53,8
10™ 508,4
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
9
0^498,2 in 3^,99
4 56,0 12,05
1 37,0 in 4,09
11,6 ^,65
20,4 4,35
9 1 2 02
Om a8,6 in 2d,08
7.5 1,92
5.6 2,01
9,5 2,65
4,5 1,34
Om 28,4 in ld,04
1,8 1,00
2,0 1,63
1,4 0,90
1,2 0,98
Om 48,7 in 6d,02
1.4 1,53
1.5 1,00
2.2 1,02
1.0 0,98
0,7 1,01
1.3 1,04
0,2 0,98
1.1 1,00
— 1,2 1,01
— 0«» 08,6 in ia,04
1,1 1,86
7,1 1,03
1.5 0,99
— Om 34,1 1,01
28,9 in .ld,01
— Om 0,4 1,01
0,4 0,99
1.6 0,98
— 6,5 1,03
— 1,7 0,50
— 0,4 1,00
0,7 0,97
6,8 0,58
0,9 0,38
0,6 0,50
0,0 0;59
1,0 0,95
13,3 1,13
Om 398,8 in 1^,29
3.7 0,57
3,3 0,44
8,3 1,06
56,6 2,03
128,31
24,56
23,72
4,38
4,69
4,&0
3,17
3,91
2,79
3,58
3,36
2,31
1,80
1,23
1,56
1,22
0,78
0,92
1,50
2,16
1,02
0,69
1,05
0,20
1,10
— 1,19
— 0,58
0,59
6,89
1,56
28,87
--0,39
0,40
1,63
— 6,31
— 8,40r
-0,40
0,72
Jl,72
237
1,20
0,00
1.05
11,77
30,85
6,49
7,50
3,11
27,88
Astr.B.
Astr. Beob.
Astr.B.
Astron. Beob.
Hftuth steht »nfrecfat
bis nun Av^. 21. 4h,6Niii.
Hantli liegend seit
Aug. 21. 4h, 6 Nrn.
Astron. Beob.
Astron. Beobachtungen
Astron. Beob.
Astion. Beob.
Astron. Beob.
Astron. Beob.
Magnet Beob.
Beide Chronoaetor gntrmgcn;
Hautii ebenfalls hoiixontal liegend.
\ Hanth blieb in Folge einer Er-
\ schütterung beim Stolpern kurze
Zeit stehen, wie es scheint gegen
36 1,3 lang. ?
Astron. Beobachtungen
3i St. Marsch
71 -
8 -
81 -
6 ^
8 -
Aufbruch 17. Okt S^Nm.
10 St Marsch
8i St Marsch
16 St. Marsch
d. UhrreTgleichiing.
35
Ort
der Yergleichang
See Jipe, Sttdende
Usanga
1862
See Jipe I
See Jipe, Nordende
desgl.
Waldlager
unterwegs
Anueha I
Amseha II
Halt unterwegs
Um, Lager
1. Nachtlager
Halt unterwegs
2. Nachtlager
anterwegs am 4. Flusse
Mesehi, Lager •
Nachtlager
See Jlpe II, Lager
Okt. 23
Olct 24
25
26
Okt. 27
28
Okt 29
31
NOF. 1
Noy. 2
3
Noy. 4
5
Zeit
der Ver-
gleiehimg
nach
HaDth
8
9J
10
11
12
13
14
Nov. 15
16
17
18
20
21
No7. 22
23
24
25
' 26
30
Dec. 1
2
3
4
Dec 6!
6^,7
6l»,7
18,5
4,4
18,9
6,7
23li,9
18,6
8,6
17,9
3M
19,8
14
18,6
23li,4
7,7
5k,0
0,4
21,8
5,0
7,2
18,8
23,3
8,9
18,3
7,0
14,1
19,4
5,4
17,6
6,2
18,0
6,8
6,0
21,8
18M
10,7
18,1
18,3
6,9
19,6
5,6
18,0
4,5
19,7
22li,9
7,0
9,0
17,9
6,3
21,6
7,6
18,6
13.2
21,0
20,8
2,2
9,6
21,4
7,7
4,0
Cs,9
Hauth-Tiede
(H-T)
Gang - Unterschied
seit letzter Yer- in 24
gleichnng Stunden
Bemerkungen
lOm 508,4
lOm 518,3
10 53,4
10 54,4
10 54,9
10 57,0
10m 588,3
10 57,4
10 56,8
10 57,2
10» 58 8,5
10 58,2
57,7
59,8
08,6
10
10
lim
11
lim
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
0,6
18,0
1,1
3,2
4,5
5,0
4,7
5,2
10,6
11,4
13,7
14,9
16,7
20,4
21,9
25,2
28,0
30,4
39,2
49,7
Um 538,4
11 55,9
56,4
0,9
3,4
6,2
10,2
10,5
16,7
19,7
12m 278,7
12 30,4
31,0
34,4
37,0
39,2
40,7
46,2
47,7
50,9
13,7
14,5
17,3
20,05
22,9
25,8
34,0
11
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
13
13
13
13
13
13
13
I
Om
Om
Om
Om
14« 108,7
08,9
2,1
1,0
0,5
2,1
1,3
0,9
0,6
0,4
1,3
0,3
0,5
2,1
0,8
0,0
0,4
0,1
2,1
1,3
0,5
0,3
0,5
5,4
0,8
2.3
1,2
1,8
3,7
1,5
3,3
2,8
2,4
8,8
108,5
38,7
2,5
0,5
4,5
2,5
1,8
5,0
0,3
6,2
3,0
8,0
28,7
0,6
3,4
2,6
2,2
1,5
5,5
1,5
2,7
238,3
0,8
2,8
2.75
2,85
2,9
8,2
36,7
in ld,00
0,49
0,41
0,60
0,49
0,72
0,78
0,58
0,39
0,38
0,70
1,22
1,73
1,20
0.35
0,89
0,81
0,89
0,30
0,09 .
0,48
0,19
1,40
0,39
0,53
0,30
0,22
0,42
0,51
0,525
0,49
0,53
0,97
1^,66
0d,87
0,67
0,81
1,01
0,525
0,53
1,42
0,52
0,44
0,63
1,13
04,34
0,08
0,37
0,52
0,64
0,42
0,46
0,77
0,32
3^,99
0,47
0,75
0,31
0,49
0,41
0,85
2,12
m
m
08,90
4,29
2,44
0,83
4,29
1,81
-18,15
-1,03
1,03
3,42
-0,43
-0,41
1,21
0,67
0,00
0,45
08,12
2,36
4,33
5,55
-0,63
2,63
3,86
2,05
4,34
4.00
8,18
8,81
2,94
6,29
5,71
4,53
9,07
6,33
4,25
38,73
1,61
4,46
4,76
3,40
3,52
0,58
14,09
4,76
7,08
88,00
7,50
9,19
5,00
3,44
3,57
11,96
18,95
8,44
5,84
1,70
3.73
8,87
5,82
7,07
9,65
178,17
16 St. Marsch
6 St. mit viel Halt
4 St Marsch
6 St. Marsch
9| St. Maisch
15 St. Marsch
^ St. Marsch
Hanth hat den Tag Über schräg
gestanden.
13 St Maisch
3 -
11 St Marsch mit viel Halt
7 St Marsch
19 St Marsch
)
astron. Beob.
jmagnet Hör. Intensität beob.
\ \L Bergbesteigong mit Hanth
J allem
astr. Beob.
Abends 6^ Uhr Besteigung
des Eilimandseharo mit
Hanth allein
astron. Beob.
astron. Beob.
astron. Beob.
Marsch
Marsch
36
Dschagga - Reisen.
Ort
der Yergleichang
1862
Zeit
der YeaCf-
gleichnng
nach
Hauth
Hftntli-Tiede
(H-T)
Gang - Unterschied
seit letzter Yer-
gleichuDg
in 24
Stunden
Bemerkungen
See Jipe 11, Lager
See Jipe m, Lager
1. Nachtlager
Bnmberge, Lager
Dec.6
7
Dec.
Nachtlager
Endara, Lager
Nachtlager
Nachtlager(Ngunmgani)
unterwegs
Nachtlager
Klriame, Lager
Erste Schamba
Mombas
(in Bebmanns Haus)
Sansibar
Sansibar
9
10
11
13
14
15
15
16
n
18
IS
19
20
Dec. 21
22
23
24
25
26
27
28
30
31
186S
Jan. 3
7
9
11
12
13
14
15
16
17
18
19
6\9
3,0
8,4
12 J ?
18,6
22,4
7,6
1,9
7,3
7,0
7»» ,2?
4,6
5,2
23l»,l
6,1
17,5
4,6
3,9
22k,9
8,5
18,3
4,9
4,5
5,7
18,1 ?
4,8
5,0
5,0
6,4
6,5
2,4
6,7
6,5
5k,5
?2\4
19,0*
18,2
20,5
20,4
20,8
21,3
21,0
23,6
22,2
21,0
14m 108,7
14 13,4
14 14,4
14 15,4
14 16,5
14 17,2
14 23,2
14 27,2
14 27,4
14 32,6
14m 44s,6
14 56,7
2,5
15
15m
15
15
15
5 8,5
6,5
7,5
8,2
12m 21 M
12m 238,2
12 25,9
12 28,2
12 31,8
9m 59 8,2
10 22,7
26,4
29,9
37,4
56,0
57,6
1,0
4,5
104
10,4
10
10
10
10
10
11
11
11
11
lim
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
6M
53,9
46,2
36,2
31,0
27,0
22,9
19,7
16,2
14.0
11,2
6,3
Om
28,7
1,0
1,0
1,1
0,7
6,0
4,0
0,2
5,2
128,0
12,1
5,8
3,0
1,0
1,0
0,7
in 0^,84
0,23
0,18
0,25
0,16
1,38
0,76
0,23
0,99
in 24,01
0,89
1,03
0,75
0,29
0,48
0,46
38,21
4,85
5,55
4,40
4,37
4,35
5,26
0,87
5,25
58,97
13,60
5,63
4,00
3,45
2,08
1,52
astron. Obs.
astron. Obs.
Marsch oAch Hügel I u. fl mit
Hanth allem
(oa,97) .
Tiede 2m 49 «,2 ca. vorgestellt
Om
Om
2385
8,7
3,5
7,5
18,6
1,6
3,4
3,5
5,9
0,0
28,1 in 0d,79
2,7 0,40
2,3 0,41
8,6 0,44
Tiede 2m46<i,2 ca. w>rgeBtellt
(0*,98)
in 1M5
0,52
0,45
1,01
1,00
1,06
1,00
0,83
2,18
0,99
— Om
48,3
12,2
7,7
10,0
5,2
4,0
4,1
8,2
8,5
2,2
2,8
4,9
in
2d,96
8,87
2,69
1,97
1,10
1,00
1,02
1,02
0,99
Ul
0,94
0,95
28,66
6,75
5,61
8,18
228,38
7,11
7,78
7,43
18,60
1,51
3,40
4,22
2,71
0,00
— 18,45
— 3,15
— 2,86
— 5,08
— 4,73
— 4,00
— 4,02
— 3,14
-3,54
— 1,98
— 2,98
— 5,15
}
I astron. Obs.
jeinige Stunden Marsch
8| St Maisch
Maisch
astron. Obs.
astron. Obs.
astr. Obs. ; am and. Horffen Anfbr.
lauf dem Marsche Tieae siftbea
i geblieben; neoe StellUir*
} astron. Obs.
danach astron« Obs.
Marsch; Tiede wieder obn«
besondere Yeraalassimg steh«»
gebUeben; neue Stelluilg.
Marsch
^ St Marsch
(aatroD. Obs.)
Marsch
kurzer Marsch
astron. Obs.
Seefahrt nach Sansibar
}
•astron. Obs.
jastroD. Obs.
I astron. Obs.
I astron. Obs.
kann aneh am 10. Jannar Abends 7 Ubr gewesen sein, da mein Notizbuch eine nfthare Bezeichnnng nicht enthilt
e. Längenbestimmungen durch Mondsterne etc.
Auf absolute Längenbestimmungen habe ich leider nicht soviel Aufmerksamkeit
verwendet y als geschehen wäre, wenn ich die früheren Thomton-Decken'schen
Messungen für minder vollkommen gehalten hätte. Herr v. d. Decken selbst schien
nur geriuge Wichtigkeit darauf zu legen, da er den Sextanten, dessen Anwendung er
sich speciell vorbehalten, nur zweimal, in Mbaramu und in Moschi, zur Messung
von Monddistanzen verwendete ; deren Zahl und Anordnung indessen mir nicht
e. LängenbestimxDungen darch Mondsteme etc.
37
genttgend erscheint zur Erzielung zuverläsriger, von allen Fehlern des Instrumentes
und der Methode befreiter Ergebnisse, welche denen der chronometrischen Längen-
bestimmung berichtigend zur Seite gestellt werden könnten.
Ich selbst mass einige MondhOhen am See Jipe und in Aruscha II , doch
sind diese, als meine ersten Versuche, desgleichen ungenügend und jedenfalls nicht
mit meinen späteren Messungen in Sansibar (13. bis 17. Januar 1863, S. 6 und 7
dieses Berichtes) zu vergleichen. Nur die nachfolgend angefahrten Beobachtungen
von Mondsternen (Moon culminating stars) verdienen hier Erwähnung.
AroBclia II, 9. Norember 1862. Taschenchronometei Hanth.
(Angenommener Uhigang "« — 6^,0 in 24 Standen, oder = — 0^,004 in 1 Minnte)
Mond,
n. Band
121159« 0»,6
59 52,8
60 45,2
i/Geminornm
I3I125™ 17 »,8
26 8,6
27 0,0
BekUsMBsionB-
Untersehied
^Geminornm
26m 178,2
15,8
14,8
18li88»2lB,0
34 11,8 (?)
35 3,4
RektMeensions-
üntenchled
34m 20 8,4
19,0
18,2
Rektascensions-Unterschied in Arnscha n — 26« 15",93 nnd
Korr. für ührgang — 0,105
Korr. für Umwandlung in Stemzeit 4~ 4,315 „
beobachtet in Amscba n 26« 20 M4
in Greenwich (nach Nant Alm. S. 423) 20 51,28
nnd
1»
34« 1 9 B,20 (Uhrzeit)
— 0,137
+ 5,638
34«24 8,70 (Stemzeit)
28 55,49
also grSsier in Amscha II
5« 288,86
nnd
5« 29 8,21
im Mittel — 5« 298,035
Nach dem ^^autical Almanac'^ änderte sich damals für die Strecke von Oh bis 21^ 30m
östl. Länge von Greenwich die Bektascension des Mondes in 1 Stunde um 1328^08
(oder in 27b,256 um 1 Sekunde), mithin um 329s,035 in 2^4912, sodass also Aruscha II
um 21^ 29 m 288,32 östl. von Greenwich liegen würde, mit einer Schwankung um
4s,77 ab oder zu, für Os,175 Abweichung der Einzelwerthe vom Mittel.
Diese Zahl bedarf noch einer kleinen Verbesserung, weil die Beobachtung
nicht genau im Meridian, sondern 5' 53" östlich davon angestellt worden war.
Man findet diese mit einer hier genügenden Schärfe aus der Entfernung des I. und
3. Vertikalfadens (23^,8) und der beobachteten Bektascensionsänderung des Mondes
beim Durchlaufen dieses Baumes (28,4 beim Vergleich mit 77 Geminorum und
28,2 bei fi Geminorum, also 28,3 im Mittel). Hiernach entspricht ein 5^,9 west-
licheres Azimut einer 0s,57 kleineren Bektascension des Mondes oder Bektas-
censionsdifferenz des Mondrandes und der Vergleichssteme , und diese wiederum
einem 15s,54 kleineren Längenunterschied. Es ist also
Aruscha II — Greenwich = 2t 29m 288,32 — 15s,54 = ah 29m I2s,8
Nimmt man nun Sansibar — Greenwich (s. S. 5 u. 7) = 2^ 36m 468,8
so erhält man Sansibar — Aruscha II =
und, wenn Mombas — Sansibar (s. S. 13) =
Mombas -
7m 348,0
Im 578,2
- Aruscha II = 9m 8l8,Ä
anstatt 9m 35 8,6 nach dem Mittel der chronometrischen
Längenbestimmungen S. 31, oder 9m 238,6 nach S. 44.
Trotz dieser, vielleicht nur zufälligen, guten Uebereinstimmung verdienen die
angeführten Mondstern -Beobachtungen kein unbedingtes Vertrauen, weil auch dem
Mondrand vorausgehende Sterne hätten beobachtet werden müssen, um eine Aus-
gleichung der Fehler zu ermöglichen, und weil mein kleines Universal-Instrument,
38 Dschagga- Beiseil.
mit nicht- centralem Fernrohr und nur einem Niveau in der Richtung der Längs-
axe des Femrohrs , überhaupt nicht sonderlich gut fUr Meridianbeobachtungen ge-
eignet war. Wer indessen hierin besser vorgesehen ist und eine genügende Anzahl
Vergleichsbeobachtungen zu beiden Seiten des Mondes vornimmt^ wird sicherlich
bald finden, dass die sogenannten Mondsterne überaus bequem zur
schnellen und sicheren Bestimmung von Längenunterschieden auf
Landreisen sind.
Um vollständig zu sein, führe ich noch eine Anzahl von Distanzen zwischen
Mond und V^nus an, welche Thornton und von der Decken am 15. Sept.
1863 gemeinschaftlich in Eilema am Südostabhang des Kilimandscharo massen,
8',75 oder 35 s östlich von Aruscha IL Es sind Dies drei Gruppen von je drei Distanzen,
abwechselnd mit Höhen von Mond und Venus, sorgfältig berechnet von Herrn
Helmert, damals Studirender der Astronomie in Leipzig. Dieselben würden, da
sie gut untereinander übereinstimmen, viel Zutrauen verdienen, wenn in den Auf-
zeichnungen der Beisenden etwas zu finden wäre über die gleichzeitige Bestimmung
des Indexfehlers ihres Sextanten, und noch mehr, wenn sie ergänzt wären durch
Distanzen auf der anderen Seite des Mondes. Dies ist jedoch leider nicht der Fall,
und es musste der Indexfehler zu + V 40^' aogenommen werden, wie Thornton
ihn bei seinen vorhergehenden und nachfolgenden Messungen mittelst des Sextaoten
angibt. Unter dieser Annahme findet Herr Helmert, dass v. d. Decken's Lager-
platz in Eilema 2li 31m 3 s östlich von Green wich liegt, und dass 10^' Vergrösserung
des positiven Indexfehlers eine um 20s,7 geringere Längendifferenz gibt Aruscha H
(35 s westlich von Eilema) würde hiernach 21^ 30ni 28 s östlich von Greenwich zu
liegen kommen, d. i. über Im weiter als oben gefunden wurde. Ob dieses aber
mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf, wird sich weiter unten
aus den geodätischen Messungen ergeben.
f. Bichard Thornton's Breitenbestimmungen
während dei eisten Dschagga-Belse.
Begelmässige Zeitbestimmungen hat Thornton nicht vorgenommen, son-
dern nur öfters, wenn er terrestrische Winkel mit seinem kleinen Magnet -Theodoliten
mass, einige Sonnenhöhen mit gemessen, jedoch hauptsächlich zum Zwecke der
Azimut- oder Meridianbestimmung. Einen Zusammenhang unter einander haben
die hieraus berechneten Uhrstände nur in wenigen Fällen, da Thornton 's Uhr
häufig stehen geblieben ist, theils weil sie nicht rechtzeitig aufgezogen war, theils
in Folge kleiner Unfälle.
Seine Breitenbestimmungen stellte Thornton ausschliesslich mit dem Sex-
tanten an, und zwar mit grossem Eifer, wenn auch theilweis ohne genügende Be-
rücksichtigung der erforderlichen Vorsichtsmassregeln. Er wartete nach gewöhn-
licher Seemannsart den höchsten Stand des betreffenden Gestirnes ab und las
dann den Sextanten ab, zumeist ohne die Zeit der Culmination zu notiren. Den
Barometerstand konnte er nicht aufzeichnen, weil er nur Siedethermometer zu seiner
Verfügung hatte, und das Thermometer beobachtete er überhaupt sehr selten ; trotz-
dem aber können diese in jenen Gegenden nur wenig schwankenden Elemente in
Bechnung gezogen und somit ganz befriedigende Werthe für die Befraktion abgeleitet
werden. Unangenehmer ist es, dass er sich allzu sehr auf die Beständigkeit des
Indexfehlers seines Sextanten verliess und denselben nicht jedesmal, womöglich vor
f. Riebard Thornton's BreitenbestimmimgeD.
39
und nach der Beobachtung, feststellte, oder ihn durch aufeinander folgendes Be-
obachten von Sternen im nördlichen und südlichen Theile des Meridians unschädlich
zu machen suchte. Bei Berflcksichtigung dieser Punkte, und wenn er, anstatt
passiv die Culminationen abzuwarten, in der Zwischenzeit mSglichst viele Stern-
höhen unter Notirung des Uhrstandes beobachtet hätte, würden seine Breite^-
bestunmungen ungleich werlhvoUer gewesen sein. Einige derselben, die er selbst
als normale betrachtet und zur Feststellung des Massstabes seiner Karte vom Kili-
mandscharo benuzt hat, sind übrigens recht befriedigend, und andere sind wenig-
stens genügend für die Zwecke des Kartographen. . Ich lasse sie sämmtlich hier
folgen, ohne jedoch alle Einzelheiten derselben wiederzugeben.
Bichard Thornton's Breitenbestimmungen.
Ort
der BeobachtoDg
1861
Beob.
Gestirn
Halbe
Höhe,
ton. t Index-
fehler
Angen.
Be-
fraktion
Poldistanz
des Gestirns
(90 — a)
Breite
roh verbessert
Moamandi
Juü 2
ce, Gentauri
330 53' 35"
— 1'21"
29*» 44' 7"S.
— 4* 8' 7"
1
Killbassl,
., 4
fx, Gentanri
33^44' 30"
— 1' 20"
29*44' 7"S.
— 3*59' 8"
Lager amOstfius des Berges
Kadiaro,
« 8
ce, Gentauri
33*>34'20"
— 1' 18"
29*44' 7"S.
(— 3* 48' 55")
zu niedrig beob.
Leger am SW.-Fqsb des
(etwas zn sp&t)
Berges
Elephantenfluss
„ 14
a Gor. bor.
58<>40' 5"
— 0' 32"
62*48' 57" N.
— 4* 9' 24"
Kisuani
„ n
o, Gentauri
33» 51' 42"
— 1' 17"
29*44' 6"S.
(—4* 6' 19")
zu niedrig beob.
„ 17
aTriang.austr.
25 22 20
— 1 48
21 13 42 S.
— 4 6 5a
« 17
€ Scorpii
60 2 13
— 30
55 57 38 S.
(-4 4 5)
zu niedrig beob.
Dafeta
Joli 25
a Phtoicis
500 22' 13"
— 0' 43"
46* 56' 50" S.
— 3*24' 40"
\ im StLden:
Bar. 27",7S5 engl
Tbeim. 18^»0 E.
n 26
a Eridani
35 29 50
— 1 12
32 3 59 S.
— 3 24 39
1 — 3* 24' 39",5
Sept. 9
a Lyrae
47 56 28
— 46
51 20 19 N.
— 3 24 37
im Norden:
^^ 4^ %r ^ ^mv w ^ ^^ • ^^ ^■^»w
„ 11
47 56 28
— 46
51 20 19 N.
— 8 24 87
/ — 3* 24' 37"
im Mittel y« —3*24' 38"
Kllema
Aug. 5
aXriang.anstr.
24^34' 27"
— r 46"
21* 13' 39" S.
— 3*19' 2"
Bar. 26'M8 engl
Theim. 18",0 R.
„ 14
24 33 40
— 1 46
21 13 39 S.
(— 3 18 15 )
zu niedrig beob.
„ 14
X Scoipii
56 19 43
— 32
53 S.
— 3 19 11
,, 16
a Eridani
35 24 5
— 1 9
32 3 59 S.
— 8 18 57
„ 14
ß Draconis
34 10 18
— 1 12
87 35 28 N.
(— 3 26 27 )
zu niedrig beob.
•
im Mittel der drei guten Beobachtungen <p^ — df^ 19' 8"
statt — 3® 18" 48" nach Thornton's Rechnung
Madflebame
Aiig.25
X Scoipii
56«15M0"
— 0' 32"
53* 0' 0" S.
— 3* 14' 38"
]
Bar. 26'',05 engl.
„ 27
56 15 10
— 33
53
— 3 14 37
> im Süden*
Tbenn. 18^0. R,
» 81
56 15 28
— 33
53
— 8 14 55
^^m ^B^V ^^ ^ 4^B^^B V ^B ^^ ^ ^^ ■ ^^^W
Sept 1
56 15 5
— 32
53
— 8 14 33
J — 8* 14' 40".8
Aug.27
u Lyrae
4&<» 6' 28"
— 0' 44"
51* 20' 20" N.
3* 14' 36"
\
„ 30
48 6 39
— 44
51 20 20
— 3 14 25
„ 31
48 6 43
— 44
51 20 20
— 3 14 21
? im Norden:
Scpt 1
48 6 15
— 43
51 20 20
— 3 14 48
„ 1
y Draconis
35 15 50
— 1 8
38 29 21 N.
— 3 14 89
) — 3* 14' 33",8
im Mittel 9 — — 3*14'87".8
statt — 3* 14
' 32" naeh Thoi
niton's Rechnung
Thornton's Normalbreiten sind also nach meiner Bechnnng:
Dafeta «= — 8* 24' 38" wie bei Thomton;
Kllema » — 3 19 3 gegen — 3* 18' 43" nach Thornton's Mherer Rechnung;
Madschame «|— 3 14 37 gegen — 3* 14' 32" nach Thomton,
) oder 3® 14' 35",5, wenn man die letzte Hohe ron « Lyrae, als zu niedrig gemesson,
unberücksichtigt lässt.
40 Dschagga- Reisen.
•
Die Abweichungen rühren theils daher, dass Thornton die Deklination von
l Scorpii ZQ — 36^ 59' 48^', also 12'' zu klein angenommen hatte, theils (bei Kilema)
von kleinen Bechnangsfehlem und namentlich von angerechtfertigter Benatzung der
am 14. August entschieden zu niedrig gemessenen Höhe von a Trianguli australis.
Bei Konstruktion der Karte des Kilimandscharogehietes hatte Hassen-
stein nur die Thomton'schen Breiten zur Verfügung; es muss also auf derselben,
wenn man meine Rechnung berücksichtigen will, wenigstens die Lage von
Kilema um 20" südlicher gesetzt werden. Die sonstigen Aenderungen sind
nicht so bedeutend, weil nicht Thornton's Breiten, sondern meine im folgenden
Abschnitt behandelten Messungen die Grundlage jener neukonstruirten Karte Hassen-
stein's oder den festen Bahmen bilden, in welchen Thomton's Messungen nur ein-
geftlgt wurden, wie es in Abtheilnng b. des folgenden Abschnittes näher erläutert ist.
B. Geodftslsche Messungen.
a. Grundlage der Karte des Kilimandscharogebietes.
(Karte I. in Band IL)
Als Basis seiner Aufnahme des Kilimandscharo benutzte Thornton die Brei-
tenunterschiede zwischen seinen Stationen in Madschame, Kilema und Dafeta, und
die von diesen aus nach den Gipfeln des Schneebergs und anderen gut kenntUchen
Höhenpunkten gemessenen Richtungswinkel. Die hiemach von Thornton theils
an Ort und Stelle, theils am Sambesi (s. Band II, S. 439) konstruirte Karte, welohe
im Journal der Geogr. Soc. vol. 34 S. 1 veröffentlicht worden ist, wollte indessen
mit meinen eigenen Messungen nicht genügend übereinstimmen, weswegen der
rühmlichst bekannte Kartograph dieses Reisewerkes, Bruno Hassenstein, und
ich uns der Mühe einer Neukonstruktion jener Winkel unterzogen. Es wurden zu
diesem Etehufe die von den 51 Stationen der ersten Reise aus mit grosser Sorgfalt
und bewundemswerther Ausdauer gemessenen Tausende von Winkeln aus den
Tagebüchern Thornton's, welche uns sein Bruder mit grosser Bereitwilligkeit
zur Verfügung gestellt hatte, ausgezogen und stationenweise, unter besonderer
Kennzeichnung des Wichtigsten, auf Pauspapier aufgeti*agen, wodurch diese Masse
von Winkeln eine grosse Uebersichtlichkeit und Beweglichkeit erhielt. Doch trotz
wochenlanger Bemühungen, und obwol Thornton die anvisirten Objekte, die
ihm erst allmählich bekannt wurden, mit vielem Scharfsinn und sehr conseqaent
benannt hatte, liess sich keine befriedigende Uebereinstimmung erzielen, und manche
Beobachtungsreihe musste unverwerthet bleiben, weil es an einem gehörigen An-
schluss fehlte oder wichtige Punkte nicht identificirt werden konnten. Unter den
Ursachen, welche diese Uebelstände veranlassten, nenne ich vor Allem folgende:
1. Mangelhafte astronomische Grundlage, denn ohne gute Bestim-
mungen der Lage des Meridians schweben auch Magnettheodolit-Winkel , wie die-
jenige Thornton's es waren, oft in der Luft, zumal in einem vulkanischen Ge-
biete ;
2. ungenügende Verbindung der Winkelstationen mit den durch
Breitenbeobachtungen festgelegten Lagerplätzen, und Mangel eines
geschlossenen Netzes von Dreiecken erster Ordnung;
3. häufiges Fehlen von genauen Skizzen der anvisirten Punkte, und
von Angaben, welche darthun, dass bei späteren Beobachtungen genau dieselben
B. a. Grundlage der Karte des Kilimandscliarogebietee.
41
Pnnkte wieder anvisirt wurden, sowie von Entfernungsangaben, die
oft sehr werthvoU sind, so roh sie auch geschätzt sein mögen.
Ein besonderer Zufall machte es mir indessen möglich, ein festes Netz ftlr
dieses Gebiet zu erhalten, in welches dann alle anderen Beobachtungen sich ein-
ftigen mussten. Ich hatte, obschon ich damals unbedingtes Vertrauen in die Beob-
achtungen der ersten Dschaggareise setzte, an einigen von mir im Jahre 1862
berührten Orten desselben Gebietes genaue Breitenbestimmungen gemacht und zu-
gleich astronomisch festgelegte Winkel nach sorgfältig skizzirten Punkten der beiden
Hauptgipfel des Kilimandscharo gemessen und fand, bei späterem Nachsinnen über
die Möglichkeit einer zweckentsprechenden Verwerthung dieser Beobachtungen, eine
einfache Methode, welche den gesuchten festen Rahmen fü,r die Karte des
Kilimandscharo-Gebietes mit Leichtigkeit lieferte. Da diese Methode, welche
man das Problem der drei Breiten nennen könnte, in ähnlichen Fällen gleich
gute Dienste zu leisten vermag und gewiss einer weiteren Ausbildung fähig ist,
lasse ich sie in Nachstehendem ausfUhrlich folgen.
Es seien in beifolgender Figur x und y die beiden Berggipfelpunkte, welche
von den Stationen a, b und c aus, deren Breiten genau bestimmt sind, im Vergleich
mit einem Himmelsobjekt anvisirt wurden, sodass ihre wahren Azimute von jenen
Stationen aus gegeben sind, und somit auch die Winkel a^ und a^, ßi und /9„ y^
und y^. Aus diesen Winkeln und den Breitenunterschieden a^c'^^a'^c'' und b^c'
ta b^^ c" hat man zu berechnen :
1. Die Breitenkatheten c'x und c''y der beiden Berggipfel,
2. ihren Längenunterschied a'a" « b'b" « c'c" und
3^ die Längenunterschiede der drei Stationen unter einander oder
gegen den westlichsten Meridian a'b'c'x des Systems.
42
Dscha^ga - Reisen.
cc" = c"y cotg y,
bb" = c"y cotg iJj + b'c' cotg /?,
und c'z
(1)
Man hat zunächst:
c'c = c'x cotg Y^
Vh — c'x cotg ft + b'c' cotg A
a'a -■ c'x cotg o^ + a'c' cotg «j aa" »« c"y cotg «, + a'c' cotg «,
Hieraus folgt, da c'c + cc" == b'b — bb" = a'a + aa" = Längenanterschied
der zwei Gipfel:
c'x cotg y, + c"y cotg y, = c'x cotg ft + b'c' cotg ft — c"y cotg ft — b'c' cotg ft
= c'x cotg Oj + a'c' cotg Oj -(- c"y cotg o, -|- a'c' cotg o,
^ b'c' (cotg A — cotg /?a) ~ c"y (cotg ß^ + cotg y^
cotgyi — cotgft
«3 a'c' (cotg «^ + cotg g,) + c"y (cotg ce^ — cotg y,) ^2)
cotgyi — cotgoi
Endlich ist, durch Gleichstellung von (1) und (2) und Aussonderung der
zweiten Unbekannten, c"y:
b'c' (cotg ß^ — cotg ß^ (cotg Yx — cotg tt^) — a'c' (cotg a^ + cotg «,) (cotg y^ — cotg ft)
(cotg Yi — cotg Ol) (cotg Yi — cotg ft)
^ c'Y (cotg ft + cotg Y^ (cotg yi — cotg a^ + c"y (cotg «, ~- cotg y^) (cotg y^ — cotg /J^)
. (cotg yi — cotg Ol) (cotg Yi — cotg ß^)
und hieraus:
_ b'c' (cotg ft — cotg ft) (cotg yj — cotg o^) — a'c' (cotg «, + cotg Oj) (cotg Yx — cotg ft)
c"y =
(cotg ft + cotg yj) (cotg Yx — cotg «j) + (cotg Oj — cotg y,) (cotg y^ — cotg ft)
Die Zahlenrechnung stellt sich . hiernach wie folgt:
(3)
Beobachtet wurden
a) Arnscha II: y— 3® 36' 41,5"
Breitenunteischieda'c' = 17',117 = 17',7",0
lg a'c' = 1,23343
b)See JipelU: q> « —3® 33' 48,5"
(1,0" Nord und 6,9" West vom Lager)
Breitennnterschied b'c'« 14', 150=14' 9,0"
lg b'c' = 1,15076
die Azimute von Kilimandscharo
Westgipfel S. 179*^ 35' 44" W.
Ostgipfel N. II 10 33 0.
Westgipfel S. 139* 15' 29" W.
Ostgipfel S. 146 14 59 W.
Westgipfel S. 168« 34' 23" W.
a^« 89° 35' 44"; cotg
aj = 78°49'27";
0,00706
0,19757
ft «49M5'29"
ß^ -= 56 14 59
y, « 78° 34' 23"
Ostgipfel N. 14 46 56 W.ly« « 75 13 4
I
cotg »0,86141
0,66819
cotg « 0,20212
0.2688S
c) Mos Chi (vor Sultans Haus): y» =
— 3° 19' 34,5"
• (4,2" Nord und 1,9" West vom Lager)
Gesucht wird:
c'x, c"y, aa", a'a, b'b und c'c.
Nimmt man als Maasseinheit 1 Breitenminute, welche zwischen 3^ und
40 Breite = 1842,8 Meter ist, oder knapp V2 Procent (0,00478 mal) kleiner als
zwischen denselben Parallelen eine Längenminute, welche 1851,6 Metern entspricht,
so erhält man:
lg b'c' — 1,15076
cotgA = 0,86141
— cot gft « ^ 0,66819
' 0,19322; log = 9,28605
cotgyi -= 0,20212
cotga, == 0,00706
-}- cotgaj r= 0,19757
IgaV = 1,23343
cotg«, = 0,00706
0,19506; log = 9,29017
9,72698 == lg I
I « 0,5333
cotgft — 0,66819
+ cotgy , == 0,26388
0,93207; log « 9,96945
log (cotg y^— cotg «i) s. oben = 9,29017
m = 0,1818
9,25962 = lg ni
0,20463; log = 9,31097
cotgyi — 0,20212
— co tgft « 0,8614 1
— 0,65929: log =» 9,81908n
n*=- 2,3093 0,36348n = lg II.
cotgo, = 0,19757
— cotgya =* 0,26388
*— 0,06631; lg == 8,82158n
lg (cotgy,— cotgft) s. oben ^ 9 ,81908n
IV = 0,0437 8,640'66 = lg IV.
I — n = 2,8426 ; lg = 0,45372
ni — IV « 0.2255: lg « 9,3^315
jg:c"y^= l,10ü^7__
e"y « 12',6058 oder 12' 36" 35.
B. a. Grandlage der Karte' des Kilimandscharogebietes. 43
IgbV (cotgft — cotgft) 8. oben «= 0,43681; Num = 2JS41 (V)
i (cotg^t + co^^/a) s- 0^^ =^ 9,96945
Igc^^y = 1,10057
1,07002; Nmn « 11,7495 (VI)
lg (V— VI) = 0,95499 n V— VI ==-9,0154
lg(cotgy, — cotgft)^ 9,81908n
lg &x « 1.18591; c'x = 13',6745
lg a'c (cotg«i + cotga,) s. oben ««- 0,54440; Nnm = 3,5027 (VII)
lg (cotgo, — eotgyj 8. oben = 8,821 58 n
Igc^^y = 1,10057
9,92215 n; Nnm —-0,8859 (VIP)
lg (vn+vni) = 0,42599 vn+vin « 2,6668
lg (cotgy^— cotg«^) = 9,29017
lg c'x =- 1,13582; c'x = 13',6716
im Mittel e'x — 13',6730 ± 0,0014, oder 13' 40",38 ± 0",08.
Hiemach ist die Breite von
Kilimandscharo Westgipfel — — 3® 5' 54V
üstgipfel — —3* 6' 68V
gefanden aas
— 3* 19' S4",5 = Breite der Station Moschl
(c = 4",2 Nord vom Lager)
+ 18' 40",4 — c'x
+ 12' 36",4 « c"y
Es ist femer, wenn c'x » 18',67d L&ngennnter schied
a'c' — 17',117 (in Breitenminuten)
mithin a'c' + c'x — 80',790; log — 1,48841 \
Igcotgot -^ 7,84874 J 9,38715; a'a ^ 0',217
b'c' = 14',150
b'c' + c'x=- 27',823; log « 1,44440 1
J 1.
lg cotg/g^ ^ 9,93521 I 1,87961 ; b'b »« 23',967
im Mittel) — 1,13586 \
lg cotgy, = 9,30562 / 0,44148; c'c c:^ 2',764
Da endlich c"y — 12',606
so ist a'c' 4- c"y = 29',723; lg — 1,47309 \
i 0,
Igcotg«^ «— 9,29571 / 0,76880; aa" ^ 5',872
b'c' + c"y = 26',766; lg = 1,42742 \
lg_cotg|ff, = 9,82490 / 1,25232; bb" = 17',878
lg c"y — 1,10057 \
Igcotgy, « 9,42141 J 0,52198; cc" ^ 3',326
L&ngenanterschied der beiden Gipfel x and y =6' 6",34 \ b'b" « 6';
l c'c" =- 6',
-= 6',089
,089
.090
Westgipfel (x) irestllch von Arascha 11 =0' 12",96 — a'a — 0',001*
Ostgipfel (y) östüch - - - 5' 50".64 - aa" — 0',028*
Station Moschi (c) örtlich von Arascha H - { ^ T}t ^ Zi^^^^'^v '^''"'''' ^ -O'Ä}
C4 *• o TTT /M /^° 34«,55 = 23' 88",16 « b'b— a'a = 28',750 \
Station See m (b) - - - - { + o ,46 zar Red. aaf Lager -0',114*/
* Korrektionen rar Yenrandlnncr der tls Mausiftb angenommenen Breitenminnten in Hinnten der Länge (s. oben).
Ein Vergleich der letzten beiden Längennnterschiede mit den durch Zeit-
ttbertragung gefundenen (S. 31) ergibt -
(Arascha II— Moschi «= — m 13 «,13 (Haath)\
—0 10 ,51 (Tiede) jim Mittel 0» 118,82 gegen 108,27 oben
Arascha H — See m — - 1 «" 34 ■,33 (Haath)\
—1 5 9 ,77 (Tiede) /im Mittel 1» 478,06\
und nach den Beobachtungen aaf der Hinreise, l«^^«« i «» or;« a<
wenn See I - See in -^8-,0: }&^»«° IZn '
Arascha H — SeelH — — lm84 8,32 (Haath)\ ^^^
—1 59 ,60 (Tiede) /im Mittel lm468,96j
II
tt
ä
B'*
44 Dschagga - Reisen.
Die Uebereinstimmang bei Moschi ist für einen so kleinen Längenunterschied,
dessen chronometrische Messung die Zeit vom 13. bis 23. November nmfasst,
gewiss befriedigend zu nennen , und noch mehr für See III , wenn man Tiede
ausser Rechnung lässt, welcher (s. Uhrvergleichnng) während des Marsches von Mosch!
bis See II besonders stark durch Erschütterungen beeinflusst worden ist. Ich kann
daher die auf S. 33 abgegebene Empfehlung des Gebrauchs von Uhren znr
Längenbestimmung auf Fussreisen „im Busch'' nur wiederholen.
Als die zuverlässigsten Längenunterschiede müssen allerdings auch
hier die tri|[^nometriseh ermittelten gelten, und diese wurden auch als maass-
gebend für die Kartenzeichnung angenommen. Hiemach bedürfen die Zahlen der
letzten Spalte der Tabelle auf S. 31, die chronometrisch gefundene Längenunter-
schiede bezogen auf Aruscha U, ftlr alle Stationen vor See I auf der Hinreise,
und nach See HI auf der Rückreise, noch einer Verminderung um 12^0, weil
Aruscha II um so viel näher am See Jipe liegt, und die verbesserte Längen-
differenz
Mombas — Aruscha II wird im Mittel = 9"* 35'',55 — 12«,0 = 9"» 38%6.
Die Orte zwischen Aruscha 11 und dem See Jipe sind sämmtlich trigonometrisch
festgelegt, sodass für sie die Chronometerlängen nicht mehr nöthig sind.
Es bleibt nun noch übrig m bestimmen, welchen Einfluss ein etwaiger Fehler
der Beobachtung auf das Endergebniss haben würde, und zwar
1) ein Fehler der Breite von Moschi,
2) in der Breite vom See HI, und
3) in einem der Richtungswinkel von See III aus, falls nicht genau derselbe
Punkt der Berggipfel, wie von der vorigen Station aus, anvisirt worden wäre.
Fehler der Beobachtung an den anderen Elementen erscheinen mir ausgeschlossen.
1) Nimmt man die Breite von Station c zu — 3® 19' 40",5 statt 34",5, also um
6" südlicher, so werden b'c' und a'c' um 6" oder 0',1 kleiner und die Logarithmen
von 14',150 und 17',117, sowie lg. I und lg. II um 308 und 254 Einheiten der
letzten Stelle; I und II werden um 0,00376 resp. 0,01345 kleiner und ihre Differenz
um 0,0172,
also lg I — II = 0,45108 statt 0,45372
lgc"y = 1,09793 und c"y = 12',5IS96 — 12' 81",7
d. i. um 0,0762 oder um Ö'4",67 kleiner als vorher.
Da nun qp c = — 3® 19' 40",5 genommen war,
80 ergibt sich y Kilimandscharo Ostgipfel = — 3® 7' 8",7 gegen — 3» 6' 58",1,
oder um 6'' + ^'\6 südlicher als bei der ersten Rechnung.
Unter den hiervon abhängigen Längen wird die von b am meisten beeinflusst;
die Rechnung stellt sich hierfür wie folgt:
bV = 14,050
c^^y =^ 12,530
b'c + c"y = 26,580; lg = 1,42456
lg cotg/?8 = 9,82490
lg bb" =1724946'; bb" - 17',761 statt 17,878,
d. i. um 0',117 oder 7'^0)S kleiner durch eine um 6'^ kleinere Breite von c
B. a. Grandlage der Karte des Kilimandscliarogebietes. 45
■
2. Nimmt man aber nur b'c' um 6'' — 0',1 kleiner, d. i. Station b um 6" weiter
nördlieh gelegen, so wird I sowol wie I— II um 0,00376 kleiner (s. oben),
also lg I-n = 0^531^ statt 0,45372
lg c''y = 1,09999 und c"y = 13',ö89 d. i. um O',017 oder 1",0Ä kleiner
als vorher, und ebensoviel kommt Eilimandseharo Ostgipfel südlicher zu
liegen.
Femer ist, wenn man den Einfluss dieser Annahme auf die Längenbestimmung
untersuchen will, und zwar besonders auf diejenige von b, wo derselbe am bedeu-
tendsten wirkt:
b'c' = 14,050
c^^y = 12,589
b'c' + c"y - 26,639 ; lg = 1,42552
lg cotg A = 9,82490
Igbb" = 1,25042; bb" = 17',80O statt 17',878,
d.i. um 0',078 oder 4",68 kleiner als vorher durch eine um 6" kleinere Breite
von b.
3. Bechnet man den Winkel ß^ zu 56M5' 59'' statt 56^ 14' 59", also die
Wihkeldistanz der beiden von b aus gemessenen Gipfel um 1'
grösser als vorher, so wird:
cotg/^, = 0,66777 d. i. um 42 Einheiten der letzten Stelle kleiner als
oben, und der Werth von
cotg ßi^ — cotg ßf um ebensoviel grösser, sein Logarithmus aber 94 Ein-
heiten grösser, und ebensoviel lg I;
I selbst wird » 0,5345, also um 0,0012 grösser, und
I— II desgleichen, da 11 ja ungeändert bleibt; Igl— II = 0,45390.
Im Nenner des Bruchs ändert sich nur lU; cotg ß^ wird um 42 Einheiten
kleiner' und ebenso cotg /^^ + <^o^rit ^o = 0,93165 statt 0,93207, und ihr lg,
sowie lg III wird um 20 Einheiten kleiner, III selbst aber = 0,1817, d. i. um
0,0001 kleiner, und ebenso auch III + IV; lg m + IV = 9,35295,
also lg c"y = 1,10095,
und c"y = lJB",617, d. i. um 0',011 oder 0",66 grösser, und Kilimandscharo-Ost-
gipfel um ebensoviel nördlicher als oben.
Ebenso unbedeutend ist die Aenderung der Länge von b; es wird nämlich:
b'c' + c"y um 0',011 grösser, mithin lg 26',767 = 1,42760
log cotg des um 1' grösseren Win kels ß^ «^ 9,82462
lg bb^^ = 1,25222;
bb" = 17',874 statt 17',878 wie
oben, d. i. um 0',004 oder 0",24 kleiner als oben durch Vergrösserung von
Winkel ß um 60".
Hieraus erhellt zur Genüge die Brauchbarkeit der angegebenen Methode und
namentlich die Zuverlässigkeit der durch sie erhaltenen Längenbestimmungen. Sie
ist auch dann von Nutzen, wenn die drei beobachteten Breiten auf nahezu dem-
selben Meridian und die anvisirten Berggipfel seitwärts davon im Osten oder Westen
liegen, und es wäre der Mtthe werth, sie sowol theoretisch weiter auszubilden, als
praktisch in vollem Umfang auszunützen.
^g Dschagga - Beisen.
b. Verbindung der Stationen des Eilimandscharogebietes unter
einander.
Nachdem nun trigonometrisch die Verbindung zwischen den östlichsten und
westlichsten Punkten unserer Karte des Eilimandscharogebietes hergestellt worden,
bleibt nur noch übrig, auch die anderen Hauptstationen und namentlich
diejenigen Thornton's mit diesem festen Netz in Zusammenhang
zu bringen.
Wie schon oben (S. 40) bemerkt, hat Thornton, nach eigenen Bemerkungen
auf seiner handschriftlichen Karte des Kilimandscharogebietes , die Breiten der
Lagerplätze von Dafeta, Kilema und Madschame als Basis seiner Konstruktionen
benutzt. Dies klingt sehr vertrauenerweckend; allein wenn man der Sache näher
tritt, das Heer seiner Winkel zur Hand nimmt und jene Konstruktionen zu wieder-
holen versucht, so stösst man bald auf grosse Schwierigkeiten, dieThornton durch
die klare Erinnerung des von ihm selbst so oft und lange Gesehenen wol in
befriedigender Weise überwinden konnte, aber nicht so leicht ein Anderer nach
ihm, wenn er nicht an Ort und Stelle, und zwar auf denselben Stationen, sich
Orientiren konnte. Beträchtlich erschwert wird die Aufgabe noch dadurch, dass
nur auf wenigen Messstationen Profilzeichnnngen der sichtbaren Bergketten oder
Skizzen der ganzen Aussicht genommen wurden, auf den vorhandenen aber die
Nomenklatur der Winkelverzeichnisse nicht genügend wieder zu finden ist Diese
Spärlichkeit der fast unentbehrlichen Skizzen erklärt sich theils durch den ausser-
ordentlichen, auf die Winkelaufnahme verwendeten Fleiss, der unseren Beisenden
rastlos messen liess, bis es zu spät war, um noch Skizzen zu nehmen, theils aber
vielleicht auch durch Thornton's Unbekanntschaft mit der grossen Wichtigkeit
erläuternder Skizzen, in Betreff deren ich behaupten möchte, dass man eher nach
korrekten Dunkelkammer-Zeichnungen mit sehr wenigen Winkelmessungen die Karte
eines Gebirges u. dgl. konstruiren kann, als nach einem massenhaften Winkelmaterial
ohne Skizzen. Hätte Thornton nicht selbst eine Konstruktion seiner Winkel ge-
liefert, so würde unsere Karte stellenweis viel leerer geblieben sein; es ist daher
diese unter theilweis sehr ungünstigen Verhältnissen ausgeführte Konstruktion dem
Begleiter von der Decken's als grosses Verdienst anzurechnen.
Die Schwierigkeiten einer Neukonstruktion liegen, in näherer Ausftlhrung des
schon oben Gesagten, hauptsächlich in Folgendem:
1) Für den Lagerplatz Dafeta sind keine terrestrischen Winkel vor
banden, weder von ihm nach bekannten Visirobjekten oder Theodolitstationen
(XX, 40 und 41) hin, noch von letzteren nach ihm; die so gut bestimmte Breite
dieses Ortes ist also, weil die erforderliche Verbindung fehlt, ganz ohne Werth für
die Konstruktion und nur dadurch von einigem Interesse, dass sie die im Allge-
meinen ziemlich gleichgiltige Marschroute in einem ihrer Hauptpunkte näher festlegt
2) Auch der Lagerplatz Kilema ist keine Haupt-Winkelstation, und
die von dort nach den zunächstgelegenen Theodolitstationen XXI, XXH (auf der
Karte irrthümlich als XX bezeichnet) und XXIV, oder umgekehrt, gemessenen Winkel
genügen nicht, um ihre Lage genau zu bestimmen, weil ein sicherer Anhalt ftir die
Entfernungen fehlt.
3) Dasselbe ist bei Madschame der Fall, doch ist bei diesem Lagerplatz,
wenn man den Kilimandscharo -Westgipfel als festliegend betrachtet, wenigstens die
Verbindung mit der wichtigen Station Manki's Grabhügel möglich, wenn schon
B. b. Verbindung der Stationen des Kilimandscharogebietes. 47
dieselbe, als zu weit seitlich vom Hanptanfnahmegebiet liegend, nicht so nntzbar
ist, wie sie andernfalls sein könnte.
4) Bei vielen anderen Stationen wird die volle Verwerthnng der dort gemessenen
Winkel dadurch sehr beeinträchtigt, dass bei ihnen keine wahren Azimute, sondern
nur magnetische Winkel gegeben sind, aus deren Vergleich mit seiner Kon-
struktion dann Thomton indirekt die betreffenden magnetischen Missweisungen
ableitete, die zwischen 9^,6 und 14^,6 West schwanken, während ich bei meinen
direkten Bestimmungen in demselben Gebiet immer dasselbe Ergebniss von nahezu
10 erhielt.
Die Vereinigung meiner eigenen Messungen während der zweiten Dschagga-
reise mit denjenigen Thornton's wäre sehr leicht gewesen, wenn Thornton's
Winkel und Stationen mir schon während der Reise selbst bekannt geworden wären.
Ich hätte dann mein Augenmerk darauf richten können, die nöthige Anzahl gemein-
samer Objekte von meinen Stationen aus festzulegen, oder auch besondere Messungs-
ausfltige zu besagtem Zweck auszuführen vermocht. So unterblieb Beides, weil ich,
gleich von der Decken, nicht an die Ergänzungsbedürftigkeit der früheren Messungen
dachte, vielmehr glaubte, dass meine eigentliche Aufgabe erst westlich vom Eili-
mandscharogebiet beginnen würde. Aus diesem bedauerlichen Irrthum entsprang ein
weiterer Uebelstand:
5) Die Stationen beider Reisen liegen von den Eisungubergen
an bis nach Eilema fast genau in einer Linie und bilden, da gemeinsame
seitliche Objekte fehlen, keine brauchbare Dreieckskette, wie es hätte sein
sollen. Wäre Dies mir rechtzeitig zum Bewusstsein gekommen und danach ein
Operationplan für meine Messungen entworfen worden, so hätte auch dieser Mangel
sich leicht abstellen lassen. Bei den vorliegenden Verhältnissen aber, die ich so
ausführlich aufgezählt habe, um Andere vor ähnlichen Irrthümern zu warnen, blieb
für die Neukonstruktion der Karte nur der nachstehend beschriebene Weg übrig,
der wenigstens zu vorderhand genügenden Ergebnissen führte.
Als Ausgangsbasis dienten die durch Winkelmessungen und astronomische
Beobachtungen verbundenen Stationen See Jipe II und See III, sowie die
Stationen auf den Hügeln I und II am See, welch letztere Thornton's East
Ibo Hills, hump and back (II und I) entsprechen, doch mit dem Unterschiede, dass
ich bei beiden, allerdings nur wenig ausgedehnten Hügeln nicht auf dem Mittelpunkt
von deren Kuppen beobachtet habe, sondern bei Hügel I auf dem äussersten Vor-
sprung (NNW) nach dem Kilimandscharo zu, und bei Hügel H auf einem dem
ersteren und dem See zugewendeten Pnnkte, also etwas südwestlich vom Gipfel.
Der hierdurch entstehende Fehler wird übrigens kaum mehr als 200 Fuss in Länge
und Breite betragen, also etwa 2'' in jeder dieser Richtungen. Meine Station See 11,
am Südostende des Sees, fällt nahezu mit Thornton's Stationen XVII und 43 zu-
sammen, und mein See HI liegt etwas nördlich von Thomton 's Station XVIII,
welche des beschränkten Raums wegen auf unserer Karte des Kilimandscharo-
gebietes nicht mit angegeben werden konnte.
Meine Stationen Hügel I und H am See sind glücklicherweise zwei ausge-
zeichnete, von allen Seiten her leicht und mit Sicherheit erkennbare Visirobjekte,
welche Thornton von den meisten seiner Stationen aus angeschnitten hat, allein
die Bestimmung ihrer Breite (s. S. 16 Hügel I, von welcher auch diejenige von
See III abhängt), ist für eine Basisoperation nicht genau genug, weil nur ein Stern
im Süden (a Eridani) beobachtet werden konnte und somit der Instrumentfehler J
4 g Dschagga - Reisen.
(8. S. 17) nicht direkt ausgeglichen ist, sodass diese Breite um 10'' bis 15'' unsicher
sein mag^ ein viel zu grosser Betrag für eine so kleine, zwischen dem See II und
See III kaum 7 Breitenminuten lange Basis.
Von den Stationen See II und See III aus sind die wichtigsten Punkte der
östlichen Hälfte des Ugonogebirges mit hinreichender Genauigkeit festgelegt; da-
gegen sind die Winkel von ihnen aus nach T hörn ton 's Stationen XVI und 44 am
Klippenberg (cliff topped mount) des Kisungu-Höhenzuges und nach dem Südwest-
Dafetahttgel (Station XX). allzu spitz. Da Thornton auf allen diesen Stationen
keine Breiten beobachtet hat, bleiben für die Fixirung ihrer Lage nur Winkel nach
seitlichen Objekten, und zwar hauptsächlich Ugonogipfeln, doch ist es bei diesen oft
zweifelhaft, ob Thornton und ich von so verschiedenen Standorten aus auch die-
selben Punkte gemessen haben. Fttr die Stationen an den Eisungubergen besteht
noch die besondere Schwierigkeit, dass keine wahren Azimute, sondern nur Magnet-
theodolit-Winkel gegeben sind, während auf dem Dafetahttgel (Station XX) durch
gleichzeitige Beobachtungen der Sontie wenigstens die magnetische Missweisung
bestimmt worden ist.
Zwei vorzügliche und nicht zu verwechselnde Visirobjekte, die bei Thornton
sehr häufig wiederkehren, sind der West Ibo Mount, auf der Landzunge im
schilfbewachsenen Nordwestarme des Sees gelegen und auf der Karte mit 3500
bezeichnet, und der Ugono North foot hill am Westufer des Sees gegenüber
meiner Seestation III, mit der Höhenzahl 2900 auf der Karte. Hätte ich eines der-
selben gut festgelegt, so war eine Hauptschwierigkeit vermieden; es hätte* Dies,
wenn ich genauer instruirt gewesen wäre, sehr bequem durch einen Messausflug
nach den nordöstlich von See III in 3 Seemeilen Entfernung gelegenen North Ibo
hills Thornton 's geschehen können, welcher zugleich auch die Fixirung von
Thornton 's wichtigen Stationen 40 und 41 ermöglicht und diejenige des 12 See-
meilen nördlich von See IH liegenden Northeast Dafeta hill (3150 auf der Karte),
sowie des West Ibo Peak (in 3^31' S. Br. am Nordende des westlichen Ugono-
Ausläufers, wo derselbe an den Schilfarm des Sees anstösst) erleichtert hätte.
Unter solchen Umständen blieb Nichts übrig, als die Lage der von See III und
Hügel II angeschnittenen, auf einem dfeigipfeligen Hügel gelegenen Station XX
durch die von letzterer aus nach einem Ugono North mount und nach Bura top,
die sich allerdings nicht unzweifelhaft identificiren lassen, zu bestimmen, danach
auf ähnliche Weise West Ibo mount und N. E. Dafeta hill festzulegen und endlich
durch diese, sowie durch Visirwinkel von Station XX aus die Stationen 40, 41 u. s. w.
zu erhalten. Die Ausführung der hier nur angedeuteten Operation hat keine weiteren
Schwierigkeiten bis auf den Lagerplatz Kilema und die beiden Stationen XXI
und XXn (XX auf der Karte) nordwestlich und südwestlich davon, betreffs deren
Lage wegen ungenügenden Winkelmaterials immer noch einige Unsicherheit be-
stehen bleibt, was um so mehr zu bedauern ist, als erstere (Station XXI) durch '
Visiren nach Bura top und dem im Gebiete dieser Karte sonst nur noch von
Hügel n am See gemessenen Kadiaroberg sehr wichtig ist.
Gut festgelegt sind die zwei Gipfel des Meruberges von meinen Stationen
Aruscha, Moschi und Uru aus; Genaueres über den Aufbau dieses grossartigen
isolirten Kegels ist indessen nicht bekannt, da uns ein Vordringen bis dorthin nicht
gelang. Eine Besteigung des Meru würde übrigens in mehrfacher Hinsicht interessant
und ftlr geodätische Zwecke besonders wichtig sein, da von seinen beiden, weithin
B. b. Yerbindung der Stationen des Kilimandscharogebietes. ^g
siehtbaren Gipfeln ans die ganze Hasai-Ebene im Umkreis von 60 bis 100 Seemeilen
zn flberblieken sein mnss.
Vom Eilimandseharo fehlt noeh die Aufnahme der ganzen Nordhälfte,
Tom Ugonogebirge diejenige der Westhälfte sowie des grossen Halbkessels im
Norden , sttdlich von dem grossen Papyrussnmpf des Jipesees ; bei beiden Gebirgs-
stöcken wäre eine BesteigUDg mit Umwanderang des Gipfels resp. Kammes höchst
erwünscht.
Ganz skizzenhaft sind nur die Arnschaberge Diedergelegt. Fttr ihre ge-
nauere Aufnahme wfirde, ebenso wie für den westlichen Theil des Ugonogebirges, ein
Besuch der Landschaft Rahe wichtig sein. Ueberhaupt wäre es wünschens-
werth, wenn ein wissenschaftlicher Beisender beim Besuch jener Gebiete einmal die
idlbekannten Wege verliesse und uns die Eenntnlss neuer Landschaften und Volks-
stämme erschlösse, etwa durch einen Marsch längs des Bufu- oder Panganiflusses
mit öfteren Abstechern nach den Hauptgipfeln des Usambara* und Paregebirges.
Am besten freilich würden alle diese Aufgaben, unter ihnen namentlich auch die
Dnrchwanderang der zahlreichen, nur so oberflächlich bekannten Gebirgsketten
dieser interessanten Begion, gelöst werden können durch Errichtung einer wissen-
schaftlichen Station in einem der überaus gesund gelegenen kleinen Dschagga-
staaten am Fusse des Kilimandscharo. Von hier aus würden sich auch am leichtesten
neue und kürzere Wege nach dem Ukerewesee erkunden lassen. Einer derartigen
Expedition könnte durch mich ein werthvoUes und wohlgeordnetes wissenschaft-
liches Material überwiesen werden, das Ergebniss von Vorarbeiten, wie sie
yermutlich von nur wenigen Stellen des uncivilisirten Afrika in gleicher Voll-
ständigkeit und Brauchbarkeit vorhanden sind.
Da die ganze Konstraktion der Karte des Kilimandscharogebietes, abgesehen
von der oben ausführlich behandelten trigonometrischen Verbindung zwischen den
Stationen Arascha H, Moschi und See HI, auf der genauen Niederlegung der
Strecke See II bis See III mit Einschluss der beiden Hügel am See beruht,
so mag letztere hier noch eine kurze Darstellung finden.
* Die astronomische Grundlage bilden die Breiten von See U und Hügel I,
erstere sehr zuverlässig zu — 3^ 40^ 31 ^',5 ermittelt, letztere minder genau zu
— 3^ 35' 15 '^ (s. S. 15 u. 16); doch ist hierbei zu bemerken, dass die terrestrischen
Winkel von See II nicht, wie Uhrstand und Breite, im Lager selbst beobachtet
wurden, sondera mehr nach dem See zu, und zwar 0'',99 Nord und 6'',90 West vom
Lager, so dass die Breite dieser Nebenstation nur —S^ 40' 30 '',5 sein würde, und
ihre Zeit um 0*,46 kleiner als diejenige des Lagers. Die terrestrischen
Messungen können ohne Figur nur angedeutet werden. Auf Hügel I, an oben
näher bezeichneter Stelle, wurde zunächst die Bichtung des Meridians durch mehr-
maliges Anvisiren der Sonne bei bekanntem Uhrstand bestimmt, und berechnet nach
j ü IX 1/1 . N cotgl t cos4^ (« — S) j, ,,. X cotg|tsin4(y— d)
der Formel tgi(A + q) — . . / . >v — - undtgi(A— q)= ^^ «. 1 jt\ >
worin A das Azimut von Nord nach Ost gezählt und t den östlichen Stundenwinkel
der Sonne bedeutet Hierauf wurde, ausser verschiedenen anderen Bichtungswinkeln,
auch deijenige nach einer gut sichtbaren Baumzwiesel auf einem Vorsprung im
Südwesten des nahegelegenen Hügels II am See gemessen, und schliesslich, nach
Wegnahme des Theodoliten, auf dem Standpunkt des Instrumentes eine Stange loth-
V. d. Doek«B. Raiim III: Attronomie «te. 4
50 Dschagga- Reisen.
recht errichtet, auf welcher durch zwei Papierstreifen eine Länge von 4 Fnss S,5 Zoll
englisch — 4^,71 abgegrenzt war. Von dem Theodolitstand auf Httgel II zeigte
sich diese Länge 'unter einem Winkel (y) yon 0^5'0'^, und die obere Marke lag
1^38 ',3 (a) unter der Horizontalebene des Femrohrs. Hieraus berechnet sich die
horizontale Entfernung (L) beider Theodolitstände zu 3235 englischen Fuss nach
Tcos cc I v^
der Formel L = cos er ^^ — . ^ 4,71, und die untere, 3 Fuss über dem Boden
sm V ' .
befindliche Marke von Hagel I befand sich 106 Fuss unter dem 4 Fuss hohen
Theodolitstand von Httgel II, oder der Theodolit selbst auf Httgel I um 105 Fuss
niedriger als der auf Httgel IL Diese 3235 Fuss entsprechen 0,535 Breitenminuten,
da 1 Minute zwischen 3^ und 4^ Breite «» 6046,1 engl Fuss ist, und mit dieser
Basis von 0',535 ist die Lage von See lU aus den von dort nach Httgel I nnd
Httgel II gemessenen Horizontalwinkeln bestimmt worden. Das Azimut der oben
angeftthiten Baumzwiesel von Httgel I ans diente dazu, um ans der gemessenen
Entfernung derselben vom zweiten Theodolitstand, und aus den Winkeln nach diesem
und dem ersten, die Lage des Meridians auf Httgel II festzustellen, welche ich
anderswie nicht beobachten konnte ; durch Prttfung der hierauf gegründeten weiteren
Messungen ttberzeugte ich mich dann von der Richtigkeit der Ausführung dieses
Verfahrens.
Die allerdings auf ziemlich rohe Weise gewonnene Basis von 0,535 Breiten-
minuten diente mir femer zur Aufnahme des Jipesees vermittelst der Schnittpunkte
zahlreicher von Httgel I nnd Httgel II aus gemessenen Richtungslinien nach leicht
kenntlichen Punkten des Seeufers, und die Höhe dieser beiden Stationen ttber den
Spiegel des Sees zu einer Aufnahme desselben durch Depressionswinke], von welcher
weiter unten noch besonders die Rede sein wird. An dieser Stelle ist nur die
Verbindung der Httgelstationen unter sich und mit See III wichtig,
fttr welche ich folgende Rechnungsergebnisse erhielt:
— 3<> 35' 15",0 (Breite v. Httgel I) — 3« 35' 15",0
See m nördl v. Httgel I 1' 3r',6
Httgel U nördl. v. Httgel I 0' 3V'fi
Breite v. UHgd U = — 8<> 34' 44"
Breite v. See lU »^ 3^ 33' 43 ',4
anstatt — 3<> 33' 43",5 auf S. 42,
und die Breite von See III Lager, 1" sttdl. vom Stand des Theodoliten (a) bei d^
terrestrischen Messungen, wird — 3® 33' 44",4.
In der Länge liegt westlich von Httgel I:
See nia um 2,047 Breitenminuten | Httgel II um 0,138 Breitenmin.
— 0,010 (zur Umwandl. in Längenmin.) — 0,001
Httgell-Httg.n=0',137 = 0' 8",2
oder 0',55 in Zeit
See nia- Httgel I = -2',037 = — a' a",a
oder 8', 15 in Zeit, und nach Reduktion auf
das 0",46 östl. gelegene Lager See III ^ 7<',69 gegen
8'>,35 (aus 10",1 -— l',75, s. S. 28) nach Hauth, und einen um mehrere Sekunden
grösseren Betrag nach S. 31, woraus man folgern darf, dass die nach letzterer
Tabelle angenommene Verzögerung des Marschganges der Uhren bei den kurzen
Wanderungen am glatten Strand des Jipesees nicht stattgefunden hat.
Die Längendifferenz See II Nebenstation (a) — Httgel I berechnet sich ans dem
von See IIa aus gemessenen Azimut des Gipfels dieses Httgels zu 11",2 «» 0',75
in Zeit, oder, wenn man denselben 2",0 ösil. vom Theodolitstand gelegen annimmt,
zu 13",2 — 0*,88, gegen 1%75 fttr See II Lager laut S. 28, oder 1%38 nach
Reduktion auf den 5", 6 {= 0'%37) westlich vom Lager entfernten
B. c. Anschluas der ICessntigeii an der Küste. 51
Theodolitstand der dortigen Azimntmessnngen. Bezieht man alle diese
Lftngen anf den Hilfsmeridian von See III a (Stand der Theodoliten beiden
Azimntmessnngen), so ergibt sich folgende Zusammenstellung:
ra« 1 1 Tfu 1 TT . AKKi l ttDd etwa 0",13 mehr, wenn man die Gipfel der
[HUgel I — See IIa — — 0,88]
See ma — See na -= — 9»,08;
und da See in Lager um 0",46 östl. v. See III a befindlich,
See II Lager aber um 0',37 östl. v. See IIa,
so wird die Längendifferenz beider Lager um 0",09 kleiner, also
See III Lager — See II Lager =» — 8^,94 gegen 10',1 nach Hahth, ohne An-
nahme einer GangverzOgerung während des Marsches, und 14",49
nach Hauth oder 11%35 nach Tiede bei angenommener GangverzOgerung von
1%43 resp. 2',d54 in. 24 Stunden nach S. 31.
c. Anschluss der Messungen im Eilimandscharogebiet an die
Stationen, der Küste (Mondbas und Wanga).
Durch Messungen von den Thomton'schen Stationen XX, XXI, 39 und 44, so-
wie von meinen Stationen See Jipe II und HOgel II aus ist ein hervorragender
Buragipfel, den ich oben BuraQtop genannt habe, in seiner Lage zum Eiliman-
dscharogebiet hinlänglich bestimmt, und zwar nach meiner letzten Konstruktion zu
(y^ 30" östlich von See Ula (— 2'^' 0,K) in Zeit statt 2°" 9,»7 fOr Buralager nach
S. 31) in 3® 25,'7 südlicher Breite*); eine direkte Verbindung dieses Gipfels mit
der Küste fehlt indessen bedauerlicher Weise, und selbst die von Thomton nach
den Burabergen am 11. JuU (südwestlich vom Kadiaroberg) und später vom Pare
conical mount (Stat 45) aus gemessenen Winkel sind für den angegebenen Zweck
nicht zu verwerthen, weil entweder ein guter Anschluss an andere Nonnalstationen
fehlt, oder die Identifikation des genannten Buragipfels nicht ganz sicher ist Eine
Besteigung und genauere Untersuchung des Buragebirges, die uns leider nicht ver-
gönnt war, könnte diesem Mangel am besten abhelfen und würde gewiss auch in
anderer Hinsicht lehrreiche Ergebnisse liefern.
Eine zweite, weithin sichtbare Landmarke, der Kadiaroberg, ist für unsere
Konstruktion von grösster Wichtigkeit, wennschon seine Verbindung mit der Küste
sowol als mit den Stationen des Inneren eine weit bessere sein könnte; ohne ihn
wäre bei dem jetzt vorliegenden Winkelmaterial, welches namentlich im Südens
längs der Pare- und Usambaraberge, ganz unzureichend ist, eine Kontrole der
chronometrischen Längenbestimmung zur Zeit überhaupt nicht möglich gewesen.
Durch die schon oben (S/48) erwähnten Winkel von meinem Hügel II am See
Jipe und Thomton's Nordwest-Kilema-Station (XXI) aus, wird die Breite des Ka-
diarogipfels zu — 3^50,^0 bestimmt, wenn man berücksichtigt, dass, nach S. 39
unten, die Breite von Kilema und den damit zusanmienhängenden Stationen wahr-
scheinlich um 20'^ südlicher liegt, als Thomton angenommen. Die von Thomton
*) NB. Di» I^ige der Buiaberge' nach der früher konstruirten Karte III des I. Bandes erscheint hier
nach nm oinige Minuten nach Norden yerschoben.
4*
52 Dflcluggft-BeiBeai.
im Lager dicht am Sttdwestfass (?) des Eadiaroberges an nicht genaa bezeichneter
Stelle beobachtete Breite ist S. 89 zu —3^48^50'' angegeben, doch gründet
dieselbe sich auf nur eine Höhe yon a^ Centauri, die, wie Thomton selbst aus-
drücklich bemerkt, zu niedrig (nach der Culmination, too late) gemessen wurde,
und gibt somit keine genügende Veranlassung zur Aenderung der trigonometrisch
gefundenen Breite. Der Schnittpunkt auf dem Parallel von — 3<^ 50/0 liegt 0^ 53/3
östlich vom Hilfsmeridian See III a, entsprechend 3» 33/2 in Zeit; durch Annahme
einer Breite von — 3^ 49/0 würde der Gipfel des Eadiaro um 3 Seemeilen west-
licher zu liegen kommen, oder eine um IZ^H) kleinere Zeit erhalten.
Die in Bandl. S. 245 erzählte Besteigung des Eadiaroberges am 7. Juli
1861 hat leider für die Landesaufnahme nicht ganz die gehofiten Ergebnisse gelie-
fert, mit soviel Schwierigkeiten sie auch verbunden war. Es wurde nur ein 4000
Fuss über dem Meeresspiegel gelegenes Dorf erreicht und nicht der 800 — 1000 Fuss
höher gelegene Gipfel ^selbst, ein steilwandiger Felsen, welcher damals von vielem
Regen ganz schlüpfrig und deshalb unzugänglich war. Die Anssicht^ welche bei
hellem Wetter grossartig sein muss, war bedeckt, und erst beim Herabsteigen, in
halber Höhe des Berges, klärte es sich 'soweit au^, dass Thomton eine Anzahl
Winkel nehmen konnte, welche indessen nur von Osten bis Südwesten reichen und
also die vorzugsweise wichtige Verbindung mit den Burabergen nicht ermöglichen.
Ein Versuch, in der Nähe des schon ziemlich hoch gelegenen Lagers Visuren nach
dem Buragebirge zu erhalten, scheint nicht unternommen worden zu sein. Von den
» erwähnten Winkeln ist übrigens einer, nach dem von Wanga ans festgelegten „Waseen
Peak'' oder Jomboberg, von Bedeutung für unsere Karte, und in zweiter Reihe ein
anderer nach dem Gipfel des Eilibassi: jener gibt eine Eontrole der chronometri-
schen Länge Mombas- Wanga, und dieser legt den auch vom Mombasgebiete aus
anvisirten Eilibassiberg fest.
Sehr wichtig für unseren Zweck sind einige Richtungswinkel, die Thomton
bei seinem Aufenthalte in Mombas vor Antritt der ersten Dschaggareise gemessen
hat; er unternahm eine Rekognoscirang und Triangulirung der Umgegend, von
Mombas, von welcher im folgenden Abschnitt noch besonders die Rede sein wird,
und bestimmte hierbei von Rebmann's Missionsstation Eisoludini Und dem benach-
barten Isokuniberge sowie von dem südwestlich davon gelegenen Realihügel
aus unter Anderem auch die Azimute des Eadiaro und Eilibassi. Die durch die
Lage jener Stationen (s. Earton zu Earte III des ersten Bandes) gegebene Basis
ist allerdings zu klein, als dass sie eine unabhängige Festlegung des Eadiaro in
wttnschenswerther Genauigkeit liefern könnte; immerhin aber gestattet sie, den
Meridianunterschied Mombas Fort — Eadiaro innerhalb enger Grenzen zu bestimmen,
und zwar zu 62,'8 (— 4» 11/2 in Zeit), wenn man — 3<> 50,'0 als Breite des Eadiaro
annimmt, und etwa 7,^5 oder 30,*0 mehr ftlr eine Breite von — d^49,'0. Die
Summe der Längenunterschiede bis See IH würde hiernach sein:
bei einer Breite des Eadiarogipfels von — 3^ 50,^0 oder von ^—3^49/0
Eadiaro — See III a — 3"^ 33,»2 und 3» 21,"2
Mombas — Eadiaro = 4" 11,'^2 und 4" 41,'2
Mombas — See lUa = 7»44,»4 oder 8"» 2,«4
anstatt 7"^ 48^*3 nach der chronometrischen Längenbestimmung (S. 31 : 7» 45,H) für
Hauth und 7 » 48,'6 für Tiede). Zählt man hierzu noch den (S. 43) trigonometrisch
gefundenen Längenunterschied zwischen
B. c. Anschliua der Messongen an der Ettste. 53
See III Tbeodolitstation Arusch» II = 1 " 34,»6,
so erhSh man Mombas — AiHiselia II =9"" 1%% bez. 9^^ ST^K),
während die mit der trigonometrischen combinirte Chronometermessimg 9'^23y«3
ergibt, die Mondstembeobachtmag aber (S. 37) 9»" 31,"2, und die schon oben (S. 38)
bem&ngelte Monddistanz nor 8"^ 16,K), wenn man Mombas — Greenwich = 2^38,^
annimmt Aof jene Monddistanz hat Hassenstein wahrscheinlich besonderes Gewicht
gelegt^ denn seine Konstruktion ergibt, wie man auf Karte lU Band I nachmessen
kann, als Meridiannnterschied Mombas — See III nur 100/3 = 6"^ 41,^2, oder nach
Zurechnung von l"' 34,*6 den ofifenbar zu geringen Werth 8"^ 15,*8 für Mombas —
Anischa n. Der Grund dieser Abweichung ist hauptsächlich auf der Strecke
Mombas — Kadiaro zu suchen, da man fttr Kadiaro — See III 0' 52,''0 «» 3» 28«
erhält, also nahezu ebensoviel wie in vorstehender Uebersicht. Eine Neubearbeitung
der Karte wegen dieser Abweichung allein erschien mir um so weniger erforderlich,
als doch zu hoffen steht, dass nach so langer Pause endlich wieder ein mit der
Vermessungskunde vertrauter Beisender sich nach jenen Gegenden wende, um auf
den mtthsam gewonnenen Grundlagen weiterzubauen und die zahlreich vorhandenen
Lücken auszufüllen.
Nach dem oben erwähnten Winkel vom Kadiaro, und noch anderen von den
genannten Mombasstationen aus, kommt derKilibassiberg in 3^58,'! sttdl. Breite
und 20,^0 östlich von Kadiaro zu liegen. Weit wichtiger als diese Ortsbestimmung
ist diejenige des Jomboberges (Waseen Peak der Seekarten) durch das auf dem
Kadiaro beobachtete Azimut und die von mir gemessene Breite desselben ( — i^ 26'
10'' nach S. 9); seine Länge wird hierdurch zu 34,'4 = 3» ITy^e in Zeit östlich
vom Kadiaro bestimmt, wenn angenommen wird, dass dieser Berg in 3^ 50,'0 sfldl.
Breite liegt, und der Längenunterschied Mombas — Wanga wird, da letzterer
Ort (nach S. 11) 2,«4 westlich vom Jombo liegt = 4» il,<'2 — 2"» 15,"2 -= 1»56,'0
(oder 30* mehr, wenn die Breite des Kadiaro — 3^49,'0 ist) gegen 1>^41,>5 nach
S. 18, oder 2"^ 9,"7 nach S. 31, unter Annahme einer Marschgang- Verzögerung von
1,"58 fllr Hauth und 5,>28 fttr Tiede; das Mittel hieraus ist 1» 55,'6, also fast genau
soviel wie auf trigonometrischem Wege gefunden wurde, woraus folgen wttrde, dass
bei dem wenig beschwerlichen Marsch längs der Küste von Mombas bis Wanga die
Gangverzögerungen nur halb so gross waren, wie die oben (S. 31) vorgenommenen.
Aus diesen Vergleichungen von trigonometrisch bestimmten Längenunterschieden
mit chronometrischen geht deutlich hervor, dass meine Uhrlängen, und namentlich
die vermittelst des Taschenchronometers Hauth bestimmten, ttberall da mit genü-
gender Sicherheit verwendbar sind, wo trigonometrische Messungen nicht
vorliegen, z. B. für Festlegung der Lagerplätze von Mbaramu und Kisuani.
Sehr zu bedauern ist es, dass Thomton nicht dazu kam, auch eine, wennschon
ganz rohe, Konstruktion seiner Messungen zwischen See Jipe und der Küste zu
versuehen ; es hätte dann ein grosser Theil der betreffenden Winkel, namentlich im
Gebiet des Paregebirges und der Usambaraberge, weit besser ausgenutzt
werden können, als es, bei dem schon mehrfac hbertthrten Mangel genügender Ter-
rainskizzen, jetzt möglieh war. Freilich wäre selbst in diesem Falle die Vermessung
im Südwesten unseres Gebietes immer noch Stückwerk geblieben, denn der Zusam-
menhang jener zahlreichen Berggruppen wird nicht eher klar werden, als bis ein
tüchtiger Geodät diese Gebirge selbst durchwandert, ihre Hauptgipfel und Kämme
bestiegen und von hier aus sowol gemessen, als auch an Ort und Stelle gezeichnet
und konstmirt haben wird. Hierzu wird es allerdings nicht sobald kommen, wenn
5^ Dschagga- Reisen.
man sich nicht entschliesst, die einheimischen Fürsten, welche es doch znnäcbst
angeht, mit ins Interesse zu ziehen: einem Einzelreisenden ist es ja nicht znzn-
mnten, dass er ausser seiner physischen und geistigen Kraft noch ein Vermögen
einsetzt, um fremder Herren Länder zu vermessen und* hierfür als einzigen Löhn
die bescheidenen Lorbeeren zu gewärtigen, welche derartigen Pionieren winken;
die afrikanischen Gesellschaften aber filhlen sich natnrgemäss 'vor Allem von d^n
fernen Innern angezogen und können so nahen Punkten nicht genügende Aufmerk-
samkeit widmen, so gross auch das damit verbundene Interesse in geographischer
und naturhistorischer Beziehung sein mag. Eine Aufopferung, wie sie der „Palestine
Exploration Fund^< für das gelobte Land bewiesen, wäre übrigens hier ftlr Afrika
nicht empfehlenswerth , da es viel richtiger erscheint, die Herrscher der einzelnen
Gebiete selbst mit allen nur möglichen Mitteln fUr Erforschung ihres Gebietes nach
Art des Vicekönigs von Egypten zu begeistern und so eine segensreiche Wirkung
zu erzielen, die grossartiger und dauernder ist, als sie je durch Private oder fremde
Gesellschaften hervorgebracht werden kann. Ein dortiger Landesherr brauchte nur
für Sicherheit, Lebensunterhalt und Geleitung der Reisenden zu sorgen,. um die
Ausführung manches grossen Planes zu ermöglichen; soviel aber müsste man min-
destens von ihm zu erlangen suchen. Gewiss würde mancher dieser kleinen
Könige dann noch ein Uebriges thun und diejenigen, die auf solche Art seine
Herrschaft befestigt und erweitert und*seine Httlfsquellen vermehrt haben, aus be-
sonderer Dankbarkeit mit einem anständigen Landsitz belehnen, um sie zu längerem
Bleiben zu veranlassen. Wir würden derartige Ansiedelungen nach Art von Ladislaus
Magyar oder James Brooke, wobei allerdings der Betreffende seine ganze Existenz
einsetzt, für sehr zeitgemäss halten, nur müsste dabei vor Allem auf sichere und
regelmässige Verbindung mit der Küste gehalten werden. Sollen unsere Beisenden
sich zu solchen Unternehmungen ermutigt ftihlen, so müsste freilich eine erleuchtete
Regierung sie nachdrücklich unterstützen und begünstigen, etwa, durch Verleihung
des Nimbus einer „mission scientifique'^, und ihnen vorkommenden Falles allen
Schutz und Beistand gewähren, den ihre schwierige Stellung in fremden Landen
erforderlich machen könnte.
d. Aufnahmen an der Küste im Zusammenhang mit der Längen-
bestimmung.
Tbomton's Messungen bei Mombas sind von Bruno Hassenstein mit grosser
Sorgfalt konstruirt worden und haben als Ergebniss den schon erwähnten Karton
zu Band I Karte III geliefert; sie dienten fUr die Küste in ähnlicher Weise als
trigonometrische Basis wie meine Messungen im Kilimandsoharogebiete für das Innere,
und werden auch späteren Beisenden von Nutzen sein bei Aufnahme der jetzt nur
lückenhaft bekannten Küstenstrecke zwischen Usambara und Malindi in der Breite
von 40 bis 6ü Seemeilen landeinwärts.
Als Grundlinie der Aufnahme diente die 2,26 Seemeilen betragende Ent-
fernung zwischen dem Fort von Mombas (Stat. I unseres Kartons) und den
Ruinen des portugiesischen Wachtthurms von Makupa (Stat. U). Dieselbe wurde
dem Blatte „Island and Ports of Mombaza'S Nr. 666 der engUschen Admiraltäts-
karten, entnommen und nicht, wie es entschieden genauer gewesen wäre, noch
einmal direkt nachgemessen. Noeh mehr beeinträchtigt wird die Sicherheit jener
Basis dadurch, dass Thomton im Fort Mombas „vom Dach eineä Eckhauses aus^^
B. d. Aufnahmen an der Küste.
55
und in Makapa ,,ein wenig rechts vom Fort'' gemessen hat, ohne für seine Theo-
dolitstände Richtungswinkel and Entfernungen nach den Mittelpunkten der be-
treffenden Gebftode anzugeben. Der hierdurch entstandene Fehler beträgt etwa
1 ^/o der Basislänge von 2',26 oder 185",6, wenn der erwähnte Eckthnrm vom Fort-
mittelpunkt um nur 136 engl Fuss in der Basisrichtung entfernt ist, und wahr-
scheinlich weniger für Station 11 bei Makupa, hätte also nicht vernachlässigt werden
dtirfen; da sich indessen in Thomton's nachgelassenen Papieren keine Andeutung
findet, die eine Korrektion in dieser Hinsicht ermöglichte, so musste Hassenstein
die Mittelpunkte jener beiden Forts als Endpunkte der Basislinie annehmen.
Den dritten Punkt (Stat. HI) des ersten Dreiecks bildet der mittelste einer
10 Seemeilen nordwärts gelegenen Gruppe von drei Hügeln, die von den Einge-
borenen Ngu sa Mombaza, auf der Seekarte Coroa Mombaza genannt werden.
Durch Magnettheodolitwinkel von und nach diesen drei Fixpunkten wurden
Thomton's übrige Stationen bestimmt, deren Mehrzahl zwischen Maweni und dem
Isokunihügel liegt; am wichtigsten sind Station VII, VIH und X auf dem Beali-,
Kisoludini- und Isokunihügel, weil von ihnen aus der Kadiaro augeschnitten
wurde, sowie Station VI bei den Antimongruben von Maweni im Dorumagebiete,
von welcher aus, neben Stat. VII und VIH, die gleichfalls schon erwähnten Winkel
nach dem Kilibassi gemessen sind.
Sehr vortheilhaft wäre es gewesen, wenn Thomton seine Vermessungsausflüge
mehr nordwärts, bis zur Missionsstation Ribe und weiter, ausgedehnt hätte, weil
dann eine breitere Basis für die jetzt ziemlich spitzen Winkel nach dem Kadiaro
erlangt worden wäre ; es hätte dann auch mancher andere weithin sichtbare Punkt
bestimmt werden können, welcher, wie z. B. der Jaru- oder Toadiberg nordöstlich
vom Kilibassi, durch die bisherigen Winkel nicht genügend fixirt wurde. Ich selbst
habe bei meiner Anwesenheit in Mömbas keine terrestrischen Winkel gemessen,
denn ich war damals noch vollständig Neuling auf afrikanischem Boden und hatte
weder eine Ahnung von Thomton's früheren Aufnahmen, noch von der Wichtigkeit
neuer, ergänzender Messungen in diesem Gebiete; anderenfalls würde ich Herrn
V. d. Decken, der mich auf Jagd- und Sammelausflügen nur mit der nächsten Um-
gebung von Mombas bekannt machte, unter allen Umständen um Ausdehnung dieser
Exkursionen bis auf den Rand des Hochlandes ersucht haben, von welchem aus
man sowol Küste wie Inneres Überblicken kann. Leider aber waren Thomton's
Winkel, die mir erst nach dem Untergang der Expedition bekannt wurden, in
seinen am Sambesi befindlichen Tagebüchern versteckt, und Baron v. d. Decken
hielt eine Ergänzung oder Verbesserung dieser so sorgsam gemachten Aufnahmen
jedenfalls für überflüssig. ^
Im Süden von Mombas hat Thomton nur auf seinen Reisestationen ge-
messen, und zwar bis Station 4 (s. Haupt-Karte III Band I), wo er zum letzten
Male einen Blick auf den Hafen von Mombas hatte, dem Anscheine nach zur Fest-
legung seiner Route; zur Ausfallung der Lücke in der Terrainzeichnung zwischen
dem Mtaweberg und Maweni tragen seine Winkel, die allerdings nur flüchtig
während des Marsches genommen werden konnten, sehr wenig bei. Ebenso wurde
keine Verbindung nach Süden hin erzielt, vermutlich weil die Aufmerksamkeit
immer nur nach vorwärts, nach dem als Wegweiser dienenden Kadiaro gerichtet
war ; denn hätten die Reisenden gewusst, wie wichtig die öftere Beobachtung einer
südlich gelegenen Landmarke, etwa des Jomboberges, war, so hätten sie gewiss
ohne grosse Schwierigkeiten eine mehr südliche Route einschlagen können, welche
5g Dscbagga -Beisen.
ihnen gestattete, auch diesen Berg, oder gar einen Gipfel der nördliehen UsambM'a-
Anslänfer, bisweilen in Sicht zu bekommen und bei gut bestimmter Meridian-
richtnng anznvisiren. Dasselbe Versehen wurde auf dem Rückwege begangen^
sowie auch bei der zweiten Dschaggareise auf dem Hinmarsch, denn auch hier
hätte sich wahrscheinlich eine Route finden lassen, auf welcher öfters gleichseitige
Beobachtungen von gut charakterisirten Usambaragipfeln und den mehr nördlich
gelegenen Kadiaro, Kilibassi und Jombo erbalten werden konnten. Namentlich
zwischen Station 51 (auf dem Jerewi-Hügel) und der Küste hätte, trotz aller Er-
müdung und der Sehnsucht nach Erreichung der gastlichen Küste, noch eine oder
die andere Messstation eingeschaltet werden müssen. Hiermit soll indessen kein
Vorwurf für die Beisenden ausgesprochen werden, welche gewiss ihre guten jGlrttnde
fOr die eingeschlagene Richtung hatten oder durch uns unbekannte Hindemisse von
einer Aenderung derselben abgehaltei^ wurden ; es soll das Gesagte nur ein Wink
sein filr Andere, welche aus den Decken'schen Reisen YoUen Nutzen ziehen und bei
ihren eigenen Unternehmungen die damals zumeist unwissentlich begatigenen Fehler
thunlichst vermeiden wollen. Der Hauptübelstand für uns war der, dass nicht vor
der zweiten Reise alles frühere Beobachtungsmaterial herbeigeschafit und gründlich
durchgearbeitet werden konnte; ein vorher ausgearbeiteter Plan für die Vermessungs-
arbeiten hätte die meisten Lücken der früheren Aufnahme ohne besonderen Zeit-
aufwand auszufüllen gestattet. Viel Nützliches hätte sich auch schon dann erreichen
lassen, wenn wir im Oktober 1862 von Mombas aus, anstatt des ergebnisslosen
Küstenmarsches, einen Weg auf der Höhe der Schimbakette gesucht hätten und
von da, den Rand des Hochlandes entlang am Jomboberg vorbei, nach Wanga.
Als ich selbst in Gesellschaft Alfred Grandidier's im November 1863 diesen Berg
bestieg (Bd. U S. 70 f.), habe ich es leider unterlassen, den Gipfel auch nach Nor-
den und Osten hin zu untersuchen, und mich mit Messung der vom westlichen
Hange aus sichtbaren Höhen zwischen West und Nordwest begnügt, weil der Haupt-
zweck dieses Ausflugs, das Azimut des Kilimandscharo oder wenigstens des Kadiaro
zu bestimmen, meine Aufmerksamkeit allzusehr gefesselt hatte und ausserdem ein
schmerzhaftes Fussübel mir einen längeren Aufenthalt bei dem damals herrschenden
schlechten Wetter verleidete.
Die von mir auf dem Jomboberg mit der Prismenbussole nach hervorragenden
Berg- oder Hügelkuppen gemessenen Azimute sind in magnetischen, von Süd nach
West gerechneten Winkeln, von denen man 9^,2 abziehen muss, um wahre Azimute
zu erhalten:
1) Berg mit zwei konischen Gipfeln 86^,5 und 88^;
2) Hauptberg einer kleinen Kette 93<>— 96<>,5;
3) grösserer Berg mit drei Gipfehi, vor 2: 101<^,5;
4) rechtes Ende der kleinen Kette 107^;
5) kleiner Hügel in der Ebene 117®;
6) femer Berg 148 <>;
, 7) näherer Berg 151»;
8) Berg in der Entfernung zwischen 6) und 7): 153^,5.
Dieselben lassen sich mit völliger Sicherheit auf keinen der mir bekannten Gipfel
beziehen, dehn 6) bis 8) fallen zwischen Kadiaro und Kilibassi, 1) bis 4) aber
* würden sowol auf die Jerewi- als auf die Hbaramukette passen, doch kann auf
so wenig bekanntem Gebiete bei dem Mangel bestimmter Entfemungsangaben keine
Entscheidung hierüber gefällt werden, und es muss sogar dahingestellt bleiben, ob
B. 6- SpaciaUnfnahinen. 57
die betreffenden Höhen nicht etwa noch östlich von den Jerewihttgehi liegen. Die
Messung 5) indessen seheint sich auf den kleinen Hügel Bombui südlich vom
Kilitwssi zu beziehen.
Aus all Diesem erhellt , dass unsere Bekanntschaft selbst mit der Küste des
auf Karte III des ersten Bandes dargestellten Gebietes nur an wenigen Stellen eine
befriedigeude ist, und dass der künftigen Forsohuug auch hier noch viele Aufgaben
bleiben. Alles bis jetzt Geschehene kann nur als Vorarbeit gelten.* Hier und da
sind einzelne Strecken rekognoscirt worden ; ein fester trigonometrischer Zusammen-
hang der einzelnen Aufnahmen aber fehlt noch, wenn wir absehen von der indirekten
und keineswegs vollkommenen Verbindung zwischen Monibas und Wanga oder dem
Jomboberg (s. S. 53). Die Zeit für solche Specialforschungen hält vielleicht Man-
cher für noch nicht gekommen, so lange es noch weite, ganz unbetretene Länder
im Herzen Afrikas gibt ; indess bahnbrechende Reisen durchzuführen, ist nicht Jeder-
mann vergönnt, und Viele, denen Glück und Mittel hierzu fehlen, könnten sich besser
durch sorgfältige Arbeiten an der so wenig bekannten Küste ein hohes Verdienst
erwerben. Rekognoscirung und Einzelforschung müssen sich gegenseitig in
die Hand arbeiten, und wie erstere der letzteren oft die Wege bahnt, so erschliesst
in vielen Fällen erst letztere die Gelegenheit zu erfolgreichen Verstössen ins Innere.
Für Förderung der Erdkunde ist die Thätigkeit in beiden Richtungen gleich noth-
wendig; für Humanitäts- und Knitnrzwecke aber, und zur Erzielung anhaltender
Wirkungen auf die örtlichen Verhältnisse, erscheint die oben vorgeschlagene Art der
Forschung naturgemässer zu sein und sicherem Erfolg zu versprechen.
e. Spezialaufnahmen.
Die Grundlagen der drei kleinen Kartons am rechten Rande von Karte HI
Band I (Bai von Malindi, Wanga und Pangani) sind so einfacher Art, dass eine
besondere Auseinandersetzung dieserhalb überflüssig erscheint. Dagegen verdienen
zwei kleine Aufnahmen durch Depressionswinkel noch kurze Erwähnung,
weil das hierbei angewandte Verfahren geeignet ist, in besonderen Fällen sehr
gute Dienste zu leisten. Dasselbe ermöglicht die Aufnahme einer Küstenstrecke
oder eines Sees von einem Standpunkt aus, unter Benutzung einer so zu sagen
vertikalen Basis, der relativen Höhe des Vermessungs-Instrumentes über jenem
Wasserspiegel.
Wie schon Band U S. 58 f. gesagt, bestimmte 'mich bei einem Ausflug zur
Vermessung des Jipesees (im Dec. 1862) die Unwahrscheinlichkeit, alle auf der
ersten Station (Hügel I) anvisirten Uferpunkte auch auf der zweiten (Hügel II)
wiederzufinden, zur Aufnotirung der Neigungswinkel, unter denen jeder dieser Punkte
von beiden Stationen aus sich zeigte. Ich erhielt auf diese Weise zwei Nebenauf-
nahmen, welche vortrefflich mit der auf gewöhnlichCiWeise von den Endpunkten
einer horizontalen Basis aus bewirkten Hauptaufnahme übereinstimmten. Bei meiner
Kttstentour mit Grandidier im Nov. 1863 benutzte ich dieselbe Methode der Depres^
sionswinkel, um in wenigen Stunden die Umrisse der Bucht von Muoa von dem
Kiluluhügel als einziger Station aus zu bestimmen, indem ich die Neigungs- und
Richtungswinkel charakteristischer Punkte des Umfangs mass, während Grandidier
dieselben aufiiotirte.
*5g • Dschagga-Beisen.
Zar Berechnung dieser Messungen bediente ich mich einer Recbnongsmethode,
welche rasch zum Ziele führt, ohne strengeren Formeln wesentlich an Genauigkeit
nachzustehen. Ich hielt mich dabei an eine von meinem hochverehrten Lehrer^
Prof. Adolf Erman, vor meiner Abreise nach Sansibar mir empfohlene Formel flir
terrestrische Höhenmessungen :
h-»dtgaH — -^^--=^d(tg« + -p) oder, weil der Winkel -p sehr klein ist,
r ^n r r
h » d tg (a 4- - p), worin h der gesuchte Höhenunterschied, a der gemessene Höhen-
r
winket, d der Horizontalabstand des Instruments vom Fusspunkt des Berggipfels, r der
Erdradius, n der KefraktionskoSfficient im mittlem Betrage von 7,4 und p— -5 —
=a 0,43243. Verwandelt man -, den in Theilen der Badinslänge ausgedruckten
Winkel am Erdmittelpunkt zwischen Berg und Instrument, durch Multiplikation mit
ta « 206265 *' in Gradmass, und bezieht die ganze Gleichung auf d, so erhält man :
^ h h
mit dem für jedes Entfemungsmass konstanten Werth p — , den man abgekürzt mit
m" bezeichnen kann, und hieraus d-^-T— ^^ — ; — rrrr oder, wenn statt des Höhen-
tg(a + m"d) '
winkeis a der Depressionswinkel (f «» — a gesetzt wird, um welchen allein es sich
hier handelt, d ■■ — = r- ■ . . l\,^
' tjfM— m"d) ^ ^
Es ist nun: lg 206265'' -» 5,31442
Logarithmus des Erdradius (r) am Equator in Metern ausgedrückt <» 6,80464
lg— = 8,50978
Igp oder lg 0,43243 ^ 9,68592
also fttr Meter, Igp— = 8,14570;
Num — V'finn mr d in Metern;
oder, da 1855,11 Meter — 1 Seemeile, lg 1855,11 — 3,26837
für Seemeilen, Igp— = 1,41407,
Num = 25'',95 fllr d in Seemeilen.
Mithin beträgt am Equator die Verbesserung m »p- des Höhen- oder Depres-
sionswinkels (a oder d) nach Formel (1.) für jedes Kilometer Entfernung 13",M,
oder für jede Seemeile (Equatorminute) )S5'S95. Die Aenderung'' dieses Werthes
für höhere Breiten ist unbeträchtlich, denn nach „Astronomische Tafeln und
Formeln von C. F. W. Peters'^ S. 53flf. verkleinert sich lg r des Erdeqnators fttr
die Breiten von 20, 40, 60 und 80^ nur um 17 bez. 60, 109 oder 141 Einheiten
der fünften Stelle, und um ebensoviel vergrössert sich Igp — für die genannten
Breiten, was bis zu 20 <^ Breite unmerklich ist und in 80 <^ erst 0'',04 Zunahme von
m'' für jedes Kilometer beträgt oder 0'',08 für die Seemeile. Da eine Verkttrsung
B. e. SpeciaUnfhahmen. 59
von r um mehr als 20000 Meter yom Eqaator bis nahe zum Pol so wenig Einflnss
auf den Werth von m'' hat, so kann anch jede Erhebung über die Erdober-
fläche nmsomehr ohne Berficksiehtigang bleiben.
Merklicher, doch immerhin nicht sehr beträchtlich wirkt eine Aendernng des
Refraktionskoefficienten auf die Grösse p — «»m''. Setzt man den Erman'-
*^ r
sehen Werth von p=-5 — =0,4324 in die gebränchlichere Form von (| — k) um,
** n
so wird der KoefGcient für die irdische Strahlenbrechung k =0,5000 — 0,4324:=
0,0676 , d. i. etwas mehr als das Mittel aus den von Gauss und Bessel gefundenen
Werthen von 0,0653 und 0,0685, während die höchsten EoSfficienten von den Fran-
zosen (0,08) und den Engländern (0,10) angenommen werden. Letzterer, der wahr-
scheinlich nur unter besonderen Umständen Geltung hat, und namentlich bei den
niederen Temperaturen höherer Breiten*), ergibt n zu — 12'',94 für das Kilometer,
mithin um l'',05 kleiner als oben bei k«» 0,0676 gefonden wurde, oder nahezu
eine Verminderung um 0",1 fttr jede Vergrösserung von k um 0,003. Bei einem so
unsichem Element, wie es die terrestrische Strahlenbrechung ist, kann man also
unter gewöhnlichen Verhältnissen, und in gemässigten oder warmen Gegenden, ganz
unbedenklich m, wie oben gefanden, zu rund 14'S0 für jedes Kilometer uod
zu i36'\0 für jede Seemeile (Equatorminute) Entfernung annehmen, und selbst in
höheren Breiten sowie in bedeutenden Erhebungen über dem Meere noch Gebrauch
von diesen Zahlen machen. Der Einfluss einer falschen Annahme wird um so
geringer sein, je grösser der Höhenwinkel (a) und je geringer die Entfernung (d)
ist, und immer vernachlässigt werden können, wo es sich nur um Erlangung von
Zahlen für kartographische Zwecke handelt.
Ebenso kann in fast allen Fällen der zwischen Instrument und Berg oder See-
fläche befindliche Bogen (die in Gradmass ausgedrückte Entfernung d) statt der
Sehne |s»i2r sin ^ gesetzt werden.
Will man indessen, obschon dies hier nicht nöthig sein dürfte, nach strenger
Formel rechnen, so setze man (vgl. Bauemfeind, Vermessungskunde, S. 602 ff.) in
dem Dreieek zwischen Instrument (A), Fusspunkt des Berges (B) und Gipfel des-
selben (H) mit den Seiten AB*"»s»» der Sehne des auf der Erdoberfläche gemes-
senen Bogenabstandes beider Punkte, und BH— h— der Höhe des Berges:
h sin A cos(z-4-g — \G)
. 7 ~ sin H ~ 8in(z + e— C)
worin ^A— BAH— 90«— (z+c)+iC
2h— AHB— z-f-p— C
und ausserdem, durch 2b— ABH =90+40, die Summe d. 3 Winkel A+H+B-.180«;
d CO
N
G=206265''- — — d— Winkel am Erdmittelpunkt (C) zwischen den beiden Halb-
messern bei A und B; z «> Zenitdistanz des Berggipfels H von A aus «90 — a
oder Ergänzung des Höhenwinkels a zu 90®; ^ — kC — Verbesserung der Zenit-
distanz fllr die Wirkung der irdischen Strahlenbrechung. Hieraus folgt die gerad-
linige Entfernung (s) zwischen A und B:
*) Nach Borgen 0,091 bis 0,100 in 75* K. Br. (s. zweite dentsche Nordpolfahrt, wissenschaftliche
Srgebniflse, S. 875).
60 Dscliaggft- Reisen
. 8m[z+(k— 1)C1 , 8m[z-(l-k)-d]
iinfz+(k-l
08[z.+ (k-4
h
J* **«
C08[z-(i-k)^d]
und, wenn (l_k)— «n" gesetzt wird, sowie (| — k)— =m^
h ^'^^(^ — ^"^) i, COS (tt + n^^ d) ^
"" cos (z — m" d) ~~ 8in(a+m"d) '
vernachlässigt man im Zähler die Grösse n''d, weil cos a hierdurch nicht wesentlich
geändert wird, so ergibt sich schliesslich die Entfernung d, oder statt ihrer die Sehne
. cos a . cos (f . , ,o N
S = ll -7-7 ; -r-sr «=ll . , .. rrTT ^ WOHU 6 — flf, (2.)
stai(a + ni''d) sln((r— m"d)' ' ^
anstatt des oben (1.) gefundenen d— .^_ ,,k >
Die Zahlenergebnisse sind nahezu dieselben, ob man nach der einen oder der
andern Formel rechne, und ebenso unbeträchtlich sind die Abweichungen, wenn
man nach Borgen (Zweite Deutsche Nordpolfahrt, Leipzig 1874, Bi II, S.878flF.)
die vorigen Gleichungen so umformt, dass die Entfernung d ganz auf die eine Seite
kommt Herr Dr. Borgen, welcher die von mir im Jahre 1862 vielleicht zuerst
angewandte, aber seither nicht beschriebene Methode der Eüstenaufnahme durch
Depressionswinkel bei seinen hochverdienstlichen Arbeiten in den Jahren 1869/70
gleichfalls anwandte und an genannter Stelle zuerst eine klare Darstellung derselben
gab, erhielt (S. 879) die ziemlich verwickelt aussehende Formel (1.)
d- I^ 'e'{^ - }/l-(l-2/y)|cotgcrS }
in welcher der Refraktionsfaktor ß dem k unsrer obigen Formel entspricht und d
der von dem erhöhten Instrumentstand aus gemessene Depressionswinkel ist Durch
eine sechs schmale Spalten umfassende Hilfstafel vereinfacht Borgen in sehr ge-
schickter Weise die Bechnung derart, dass man fUr jede Station nur zwei Kon-
stanten aufzusuchen hat, nämlich l/^(i_2^) und l/-z^> ™d ^^"^ ^ J^^
Distanz nur noch zweimal die Logarithmentafel und einmal die Hilfstafel .gebraucht
Fttr meine Rechnungen, welche ich im Jahre 1866, kurz nach meiner Rückkehr
von Ostafrika, ausführte, benutzte ich die oben entwickelte Formel (1.), nach welcher
h
"^ tg(<r — m^'d) ™^ ™ =26",0 fttr jede Seemeile (oderÄ5",8 fttr jede Breiten-
minute zu |1842,80 Meter zwischen 3<> und 4<^ Breite) Entfernung des anvisirten
Objektes ist. Die Beobachtungen und die daraus abgeleiteten Ergebnisse finden
sich in der nachfolgenden Tabelle. Werden die Winkel- und Entfemungsangaben
derselben aufgetragen, so stellt sie hheraus, dass die Aufnahme durch Schnittpunkte,
von beiden Endpunkten der horizontalen Basis aus, obschon die letzten Spalten
jeder der zwei Hälften der Tabelle einige Male eine Abweichung bis zu 0,85 Breiten-
minuten erkennen lassen, dennoch ein Bild vom See Jipe geben, welches dem von
jedem einzelnen der beiden Standpunkte aus durch Depressionswinkel gefundenen
vollkommen ähnlich erscheint Noch grösser ist die Aehnlichkeit der beiden letzt-
genannten Bilder unter einander, denn bei ihnen kommen nur drei Mal Abwei-
chungen von mehr als einer Zehntel-Breitenminute vor und zwar in Fällen, wo es
zweifelhaft erscheint, ob überhaupt vom zweiten Httgel aus dieselben Punkte der
B. 6. SpeciaJmfhfthTnen.
61
Aufnahme des See Jlpe,
am 8. und 9. Decembei 1862,
Benennnngr
der anvisirten Punkte im
Umkreis des Sees.
1) Spitxe Bueht) ?ermeint-
lieber Zuflnss des Sees
2) kleine Landzunge
B) grosse Landzunge,
Südspitze
4) AuSfluss, 1. Ende der
jenseit' kleinen Bucht
5) kleine Ausrandung des
Ufeis
6) kleine Bueht, r. Seite,
gegeifUber einem Baum
7) kl. seharfe Ecke, gegen-
über zwei Banmgrappen
8) kl. spitze Buehty geg&i-
. über der Ecke
9) kl. seharfe Eeke, rechts
T<m der Budit diesseits
10) ferne kl. Eeke, nnterm
Ende der Ugonoberge •
1 1 ) U. flaehe Bueht (Mitte),
über der letzten Biegung
12) kl. Landzunge od. Insel
fast am Ende
13) grVsste Bueht apa Süd-
ende des Sees
14) nielistes Ufer, ror der
grossen Landzunge
15) kl. seliatfe Bueht
16) zweite Bueht, aförmig,
L Seite, wo kein Baum
1 7) GebQseh, r. Ecke, recbts
vom Baum i. d. Ebene
von Httgel I aus
(640.6 engl Fuss = 0,10594 Breiten-
minuten über dem See Jipe;
Ighi = 9,02507.)
Entfernung (d)
(in Breiten-Miniiteii)
Heigungfwinkel {3f)
ang.Korr.
fbrErd-
kr'Qmmimg
luterrest.
Befr. bei
Koir.ftrColL,
Niveann. J=
— 60",nebrt
(mJix. Az.
Süd zu West)
Entfl a Q. b
angen.
(ao. b)
1° 18' 56"
(146° 59',5)
|o 7/ 28"
(129* ir,0)
IMO' 46"
(122° 35',5)
1« V 10"
(121° 21',5)
?1°16'18"
(112° 50',8)
1° 41' 21"
(84° 89'.8)
1° 31' 30"
(64° 22',8)
1° 85' 59"
(45° 4',0)
1° 29' 53"
(31° 9",5)
1° 19' 46"
(23° 33',5)
1° 12' 55"
(16° 29',8)
1° 14' 23"
(11°8',8)
1° 20' 23"
(9° ll',2)
1° 25' 33"
(9° 38',0)
1° 37' 33"
(14° 36',0)
2° 5' 9"
(20° 48',0)
2° 24' 6"
(28° 48',3)
1' 48"
2 2
2' 9"
2 24,5
2' 9"
2 17
2' 35"
2 41
2' 9"
2 7
•
1' 43'"
1 34
1' 43"
1 45
1'38"
139,5
1' 45"
1 46
2' 4"
2 1
2' 9"
2 13
2' 9"
2 10
1' 56"
2 00
1' 56"
1 52
— 1' 18
1'7"
1 16
u
1'7"
1 6
a.4,0
b. 4,73
».5,0
b. 5,60
a. 5,0
b. 5,31
a. 6,0
b. 6,25
a.5,0
b. 4,91
a.4,0
b. 3,65
a.4,0
b. 4,06
a. 3,8
b. 3,86
a.4,1
b. 4,135
a. 4,8
b.4,68
a.5,0
b. 5,15
a.5,0
b 5,04
a. 4,5
b. 4,65
a. 4,5
b. 4,35
a. 3,8
a. 2,6
b. 2,95
d. Schnitt-
pnnlctean.
wahre (e)
a.2,6
b. 2,55
4,98
c. 4,785
5,42
c. 5,597
5,20
c. 5,317
6,18
c. 6,227
4 22
c.?4,'9a9
c. a,648
c. 4,057
3,79
c. 3,860
4,13*
c 4,192
c. 4,684
• 5,03
c. 5,151
c 5,042
4,51
c. 4,646
c. 4,851
3,65
c. 8,808
2,80
c 2,080
2,51
c. 2,545
7on Httgel II aus
(737,6 engl Fuss » 0,12199 Breiten-
minuten über dem See Jipe;
Igh, «= 9,08638.)
Heignngswinkel (<))
Korr.f&rColl.,
Niveau a.J.r=
- 60", nebst ^terrertr.
(wabr. Az. K^ß^ |,gj
Süd zuWe8t)Entf. aiLb
1° 88' 41"
(144° 52',2)
1° 21' 5"
(125° 52',7)
1° 24' 49"
(118° 27',2)
1° 12' 2"
(117°49',2)
NB. r. Ende.
1° 44' 32"
(106° 45'.7)
1° 37' 48"
(58° 46',0)
1° 40' 56"
(38° 84',2)
1° 41' 1"
(38° 86',7)
1° 32' 36"
(26° 13',2)
1° 15' 24"
(13° 31',2)
1° 30' 55"
(7° 21',7)
1° 23' 20"
(6° 89',7) .
(10° 56',5)
2° 20' 24"?
oder
2° 3' 12"
(17°41',0?"
odei
15° 15',2)
2° 22' 15"
(21° 23',2)
ang. Eoir.
Ar Erd-
krflnunnng
1' 30"
1 51
2' 9"
2 17
2' 9"
2 11
2' 35"
2 36
1' 56"
1 45
-1'43"
152,5
-1'46"
149,5
■1'48",5
1 49
- 1' 56'"
159,5
- 2' 35"
2 28
- 1' 59"
2 2
- 2' 9"
2 13,5
— l'18"b
1' 18'
1' 29'1
1' 15'^
1 17
Entfernung (d)
(in Breiten-Minuten)
tag&a.
(au.b)
a.3,5
b. 4,32
a.5,0
b. 5,32
a.d,0
b. 5,08
a. 6,0
b. 6,04
a.4,5
b. 4,08
a.4,0
b. 4,37
a.4,1
b. 4,23
a.4,2
b. 4,23
a.4,5
b. 4,63
a. 6,0
b. 5,75
a.4,6
b. 4,72
a. 5,0
b. 5,17
.3,02
b. 3,44
a.2,9
b. 2,975
d. Scbnitt-
punktes u.
wahre (e)
4,48
c. 4,830
4,98
c. 5,821
4,82
c. 5,074
5,80
c.
3,91
c. 4,070
c. 4,371
4,15
c.
c. 4,226
4,51t
c. 4,627
5,49
c. 5,740
c. 4,717
5,00
c. 5,170
4,12
c, 8,013
c. 8,444
3,25
2,82
c. 2,078
*) Sehalttpupkt mU Vto. 10. vob Hügel n aoi. f) Sduiittpiinkt aiit Nre. 9. wü Hügel I ans.
62
bscliaflfga ' beiflen.
Benennang
dei auTisiiten Punkte im
Umkreis des Sees.
von Httgel I aus
(640,5 engl. Fnss » 0,10594 Breiten-
minnten llber dem See Jipe;
Ighi-i« 9,02507.)
Sntftrnang (d)
(in Breiten-Minaten)
Neigungswinkel iß)
ang. Korr.
fBr Erd-
tarflminnng
u. terrestr.
Befir. bei
Korr.fBrGoll-,
NiTMU u. J =
— 60", nebst
(wmhr. Az.
S«d zn West)
Entf. a n. b
uigen.
(aa.b)
d. Sebnitt-
ponktes n.
wahre (e)
von Hügel II aus
(737,6 engl Fnss »- 0,12199 Biaiten-
minuten tlber dem See Jipe;
Igha » 9,08633.)
Htignagswinktl (d)
Korr.fibrColL,
Nirean n. J =
— 60", nebst
(wabr. As.
Sftd sn West)
ang. Korr.
f&r Erd-
lorftnunnnsr
o. terrestr.
Befr.bei
Entf. a n. b
Entferanng (d)
(ie Breiten-Minnten)
aagen.
d. Sebnitt-
pnnktes n.
wafere(c)
1 S) kl. Bucht, anderes Ende,
Anfang des Gebttsckes
19) stumpfer Yorsprung,
links Ton der Akazie
20) zweite A Ltteke im
Schilf, vor den 6 Bäumen
21) Biiseli(?),zw-.Baumgrpp.
u. einzelnem Baum, links
2« 26' 36"
(29« 16',5)
2« 50' 16"
(46*» 16',5)
3° 19' 44"
(60° 53',5)
^ 34' 41"
(77« I9',0)
22) tiefe Ltteke im Schilf,
r. Ton dem einzeln. Baum
3« 33' 41"
(91« 44',5)
23) breite Bucht im Schilf,
r. Seite, vor d. eist Baum
24) erste kl spitze Sehilf-
bueht ?or Akazienreihe
25) U. Bucht, gegenub. diei
Hügeln, rechts vom Baum
3« 16' 45"
(105« 33',3)
2« 86' 5"
(116«ol',5)
? 2« 25' 45"
(131« 23',6)
26) Spitze der Landzunge
IHcfce derselben bis :
27) Ende der Bucht
28. kleine Bucht, zwischen
zwei B&umen
1'2"
1 4,5
0' 54"
55,5
0' 49"
47
0'36"
44
0' 36"
44
0' 49"
48
1' 2"
1 0,5
V 7"
1 5
1« 47' 25"
(133« 39',8)
1« 40' 38"
1« 50' 38"
(136« 40',0)
1« 37' 39"'
(140« 55',5)
1' 38"
1 29
1'35"
1' 25"
1 26
1' 33"
1 38
a.2,4
b. 2,50
a. 2,1
b.2,15
a. 1,9
b. 1,83
a. 1,4
b. 1,70
a. 1,4
b. 1,71
a. 1,9
b. 1,86
a.2,4
b. 2,34
a.2,6
b.2,52
a. 3,8
b.3,44
b. 3,68
a.3,3
b. 3,33
a.3,6
b. 3,79
2,39
c. 2,&01
2,07
c. 2,149
1,62?
c. 1,829
1,55
c. 1,700
1,63
c. 1,708
1,77
c. 1,857
2,27
c. 2,847
2,51
c. 2,516
3,32
c. 8,437
c. 8,676
3,24
c. 3,334
3,75
c. 3,702
(21« 89',2)
2« 48' 47"
(34« 3'.7)
? 3° 25' 34"
(44« 31',7)
3« 56' 26"
oder
4« 17* 11"
(66« 40',0 ?
oder
58« l',0)
4« 15' 50"
oder
4 16 39
(70« 52',7 ?
oder
72« 53,5)
4« 15' 48"
(8S« 41',0),
8« 29' 36"
(105« 2',2)
3« 26' 39"
oder
2« 50' 16"
(110«59',0?
oder
128«18',7)
2« 21' 39"
(128« 12',2)
2« 26' 56"
(131« 28',2)
20 9' 42"
(137« l',0)
1'2"
1 4,5
0' 49'1
58
0' 46"
0' 42""
a.2,4
b. 2,50
a!l,9
b. 2,05
b. 1,78
b. 1,68
-0'42",5
■0'42",8
b. 1,65
b. 1,64
— 0' 42"
-0'51",5
51,8
0'52",5
- 1'4"
a. 1,63
a.2,0
b. 2,01
b.2,04
b. 2,48
1' 15"
1 17
a.2,9
b. 2,99
1' 15"
1 14
1' 20""
1 24
a.2,9
b. 2,87
a.8,1
b. 3.27
2,79
2,38
c 2,496
• 1,83?
c. 2,047
c. 1,777
c. 1,682
1,60
c, 1,641
c. 1,636
1,57
1,57
c 1,641
1,95
c. 2,007
c 2,<
2^477?
2,09
2,87
c. 2^86
2,78
c. 2,877
8,27
c. 8,267
Wasserfläche, wie auf« dem ersten wieder anvisirt worden sind. Eine einfache lieber-
legnng zeigt, dass bei einer solchen Aufnahme ohne genau markirte Punkte die
durch Depressionswinkel erhaltenen Wertbe eine grössere Zuverlässigkeit als die
aus Schnittpunkten gewonnenen haben, weil bei letzteren jeder Anhalt fehlt, um
die Identität der korrespondirenden Punkte festzustellen, und man die gröbsten
Verzerrungen erhalten würde, wenn man bei Verwechselungen, welche doch leicht
vorkommen können, die Schnittpunkte der beiden auf verschiedene Objekte* bezüg-
lichen Visirlinien als richtig annehmen wollte. Mir ist es bei dieser kleinen Auf-
nahme, mit nur 28 Messungen von jeder Station aus, einigemal vorgekommen, dass
fi. e. SpeciAiauöiahlneiL g^
die betreffenden Linien ttberfaaupt nicht znsammen sondern auseinander liefen, und
einmal (bei 7), dass sie sich in der Mitte des Sees schnitten. Durch meine doppelte
Aufnahme yermittelst Depressionswinkel habe ich allerdings eine gute Kontrole für
die Schnittponkt- Aufnahme gewonnen; aber dennoch erschienen mir die in der
letzten Spalte jeder Tabellenhälfte mit c bezeichneten, aus den betreffenden Depres-
sionsvrinkeln berechneten Entfemongsangaben vertrauenswürdiger als die anderen,
weil bei letzteren das Anvisiren einer falschen Stelle der betreffenden Bucht oder
dgl. einen bedeutenden Fehler in der Entfernung jenes Punktes heryorbringen kann,
bei ersterem aber jede Visur für sich, falls überhaupt die Winkel richtig abgelesen
sind, ein gutes Ergebniss liefern muss, auch wenn es sich nachträglich herausstellt,
dass die betreffenden Punkte nicht mit einander identisch waren. Aus diesem
Grunde habe ich ftir meine Konstruktion des See Jipe die ans den Depressions-
winkeln erhaltenen Angaben als massgebend betrachtet und erforderlichenfalls die
Umfangslinie des See in der Mitte zwischen den Endpunkten jeder der beiden Visir-
linien verlaufen lassen. Das Ganze ist im Massstab von 1 : 50000 von mir auf-
gezeichnet worden und bietet, mit den genannten unbedeutenden Ausnahmen, ein
vollständig befriedigendes Bild ; im Massstabe der Karte I des zweiten Bandes aber
(1 : 500000) sind die erwähnten kleinen AbweichuDgen fast nicht mehr zu erkennen.
Bei Aufnahmen dieser Art empfiehlt es sich besonders, eine möglichst sorgfältige
Skizze des zu vermessenden Objektes an Ort und Stelle zu fertigen und auf der-
selben die anvisirten Punkte mit den nämlichen Nummern wie im Winkelverzeichniss
zu versehen, weil es ohne solche Skizze in vielen Fällen unmüglish ist, die einzelnen
gemessenen Punkte des Umfangs richtig mit einander zu verbinden.
In welcher Weise die vertikale Basis, d. i. die Höhe des Instrumentes über dem
betreffenden Wasserspiegel, unter den ungünstigen Verhältnissen einer afrikaniischen
Landreise am zuverlässigsten sich finden lässt, wird im nächsten Abschnitt näher
besprochen werden; hier möge nur noch ein Rechnungsbeispiel Platz finden, welches
dem Mindergettbten die vorzunehmenden Operationen anschaulich machen soll.
Httgel I Nr. 2.) 6 « 1«7'28"; Igh^ — 9,02507
fttr ang. d -» 5,0 Breiten min. —29« » iii"d
"^^^"d « 1« 5' 19"; lgtg = 8,27880
lg dl » 0,74627 ; genäherte d^ — 5,595
fOr Zttnahme von d «= 0,60 — 15,5
zweite Annalime (b) = 5,60 ; d — m"di= 1« 5' ^''J\ Igtg ^ 8^7708
Igd^ «= 0,74799; wahre d = 6,597 = c der Tabelle.
Sehr bequem ist es, sich vorher ftlr die Werthe m"d eine kleine, von 1 bis 9
Seemeilen oder Kilometer etc. reichende Tabelle zu entwerfen, sowie den Logarithmus
von h (letzteren in demselben Masse wie d ausgedrückt) nicht bei jeder der vielen
Aufgaben ein oder mehrere Male von Neuem hinzuschreiben, sondern nur einmal
auf einen Streifen Papier, welchen man dann über jeden lgtg(d — m^'d) in erster
sowie in zweiter verbesserter Annahme hält und nun die Subtraktion des letzteren
ausführt. Betreffs der Schätzung der Entfernungen (d) sei noch erwähnt, dass die
erste Annahme, so roh sie auch sein mOge, schon einen sehr genäherten Werth
ergibt, sodass meistens schon die zweite, immer aber die dritte Nachrechnung eine
bis auf Tausendstel 'Seemeilen oder -Kilometer, d. i. auf 2 bis 1 Meter übereinstimmende
Angabe liefert Fünfstellige Logarithmen genügen vollständig für die Bechnung,
doch ist es beim Aufsuchen des Igtg der wol selten über 5^ hinausreichenden
Depressionswinkel bequem, sich der sechsstelligen Logarithmentafeln von Bremiker
^4 Dsdiagga - Beben.
oder ähnlicher zu bedienen, welche die Sinns und Tangenten solcher Winkel ohne
Weiteres bis auf eine Sekunde genau geben.
Eine besondere Wiedergabe meiner Aufnahme der Bucht vonMuoa erscheint
hier nicht nöthig, weil diejenige yom See Jipe für die Instruktion des Reisenden,
um welche es sich hierbei wesentlich handelt, vollkommen ausreichen dürfte, und
weil die, Tabelle dieser nur yon einem Standpunkte aus gewonnenen Aufnahme
ganz ebenso aussehen würde wie die linke Hälfte der oben mitgetheilten.
Dieselbe Methode der Depressionswinkel lässt sich auch, wo es sich nur um
Näherungswerthe handelt, auf Vermessung von Objekten in ebenem Lande
anwenden, und wird namentlich bei Aufnahme von 'Flussläufen, die man oft so
deutlich durch Uferwald markirt sieht, gute Dienste zu leisten im Stande sein.
C. HOhenmessiuigen.
a. Barometrisches Nivellement
Eine genaue Grundlage für meine barometrischen Höhenmessungen fehlt inso-
fern, als keine gleichzeitigen Beobachtungen an der Küste vorhanden sind, auf
welche die im Innern gewonnenen Barometerablesungen bezogen werden könnten;
denn die meteorologischen Aufzeichnungen des Dr. G. Edwin Seward, welche
ich in meiner „Meteorologie von Sansibar ^^ ausführlich behandelt habe, beginnen
erst vom Jahre 1863 an. Nichtsdestoweniger glaube ich die ans denselben abge-
leiteten Gesetze für die Schwankungen des Luftdruckes und der Temperatur im
Lauf des Tages und des Jahres mit genügender Sicherheit auch auf das Jahr 1862
anwenden zu können, weil in jenen Gegenden die wichtigsten meteorologischen
Elemente, mit Ausnahme des wässrigen Niederschlags, nur sehr geringen Schwan-
kungen unterworfen sind. Wie aus den Untersuchungen von M. Bauernfeind u. A.,
namentlich aber von Richard Bühlmann, hinreichend bekannt ist, vermögen einzelne
barometrische Höhenmessungen nur unter gewissen Bedingungen, welche indessen
auf einer Landreise selten vorkommen, genaue Werthe zu liefern; deshalb erscheint
auch die Anbringung der feinsten Korrektionen an derartigen Messungen über-
flüssig und sogar eine Genauigkeit der Barometerablesungen auf Zehntel- und
Zwanzigstel -Millimeter unnöthtig, weil die der Methode selbst anhaftenden Unsicher-
heiten viel grössere Fehler bedingen, als 1 Meter Höhenunterschied, was ungefähr
] Zehntel -Millimeter Irrthum in Betreff des Barometerstandes entspricht. Das von
mir benutzte Heberbarometer gestattete eine Genauigkeit der Messung auf 0,1 Mm.,
obschon dasselbe ohne Hülfe eines Nonius abgelesen wurde, und liess zugleich
eine fortwährende Eontrole seiner Genauigkeit zu. Da dasselbe sich auf meinen
Reisen stets sehr gut bewährt hat; sei es mir gestattet, in wenigen Worten seine
Einrichtung anzugeben.
Als Prof. A. Erman mich im Winter 1861/62 wissenschaftlich vorbereitete,
erzählte er mir von einem Unfall, welcher ihm mit seinem Quecksilberbarometer
in Sibirien zngestossen war, und zeigte mir, in welcher Weise er sich aus der
Verlegenheit geholfen hatte. Das Barometerrohr war zerbrochen und nur gewöhn-
liches Glasrohr zu seinem Ersatz vorhanden ; da liess sich Erman von einem Schmied,
wenn ich nicht irre in Jakutsk, eine kurze heberförmige Röhre von Eisen verfertigen
und kittete vermittelst Siegellack in den einen Schenkel derselben ein langes, am
obern Ende zogeschmolzenes, mit Quecksilber gefülltes Glasrohr ein, in den anderen
Schenkel ein kürzeres, beiderseits offenes; dieses primitive Barometer, welches er
C. a. fiarometrische Höheamessungen. g5
auf einem mit Skalentfaeilung yersehenen Brettstück befestigte ^ benutzte er lange
Zeit zu seiner voUen Befriedigung. Natürlich war dieses Instrument etwas un be-
hilflich und dem Zerbrechen fast ebenso sehr ausgesetzt wie irgend ein anderes
der gewöhnlichen Barometer. Diese Fehler suchte ich bei meinem Reisebarometisr,
welches im Uebrigen auf der Erman'schen Idee beruht, zu vermeiden. Anstatt der
zweischenkeligen EisenrOhre Erman's benutzte ich als Qnecksilbergefäss einen vier-
eckigen Gussstahlklotz mit den entsprechenden Bohrungen, in welche die beiden
Glasrohre nicht eingekittet, sondern dursh eine eigenthümliche Schraubvorricbtung
mit Hilfe von Gummidichtungen befestigt wurden, sodass das Ganze eine beträcht-
liche Biegsamkeit und somit einen guten Schutz gegen das Zerbrechen erhielt.
Ein in dem Stahlklotz an der Seite des kürzeren Steigerohrs eingeschliffener sog.
Dreiwegehahn gestattete einen sicheren Abschluss des Quecksilbers und zugleich
das Ablassen kleiner Mengen desselben, sei es nur zur Prüfung des Instrumentes auf
einen etwaigen Luftgehalt des Vakuums, oder zur Entfernung überflüssigen Metalls
aus dem offenen Steigerohr. Beide Glasrohre waren gerade und, einander parallel,
bis zur halben Dicke in ein aus fünf dünnen Platten von abwechselnd verschiedenem
Holze zusammengeleimtes schmales Tragbrett eingelassen, an welchem auch das
Stahlgefäss vermittelst einer von hinten durchgehenden Schraube befestigt wurde.
Zwischen beiden Glasrohren kam die in Millimeter getheilte Messingskala zu liegen,
und in der Mitte lag ein Thermometer eiDgesenkt, dessen Gefäss aus derselben
Sorte Glasrohr wie das Barometerrohr gefertigt war upd somit volle Sicherheit für
Ablesung richtiger Quecksilbertemperaturen bot. Die Theilung in der oberen Hälfte
des Instrumentes war nach links, in der unteren nach rechts gerichtet, weil das
Vakuumrohr, in dessen oberem Ende die eine Ablesung zu geschehen hat, sich links
befand, und rechter Hand das Steigerohr, wo die untere Ablesung vorgenommen
wird. Zur Vermeidung der Parallaxe, wegen zu hoher oder zu niedriger Stellung
des Auges, dienten mir die aus diesem Grunde ziemlich langen Theilstriche selbst,
ohne irgend welchen Hilfsapparat; ich brachte mein Auge, etwas vor der Ebene
der Theilung, in solche Höhe, dass der der Quecksilberkappe nächste Theilstrich
mir in der Verkürzung nahezu wie ein Punkt erschien, die ober- und unterhalb
befindlichen aber von oben und unten her nach der Verlängerung jenes convergirten.
Durch ein wenig Uebung bringt man es bald dahin, dass man sich bei der Summe
der beiden Ablesungen an der obern und untern Quecksilberkuppe um nicht mehr
als 0,1 Millimeter irrt. Bei später gebauten Instrumenten habe ich eine wesentliche
Verbesserung erreicht, indem ich das längere (Vakuum) Bohr in seiner Mitte soweit
nach rechts bog, dass es in derselben Richtung mit dem Steigerohr verlief; die
Skala wurde dann, mit einer gleichmässig nach links laufenden Theilnng^ zur Rechten
von beiden Rohren angebracht; ausserdem setzte ich, um die Zerbrechlichkeit noch
thunlichst zu vermindern, das lange Vakuumrohr aus zwei nahezu gleichgrossen,
durch ein stählernes Sohraubstück von besonderer Einrichtung und durch Kautschuk-
dichtung verbundenen Theilen zusammen und versah das Ganze mit einem dem
Tragbretchen entsprechenden Holzdecke), in welchem einige Reserveröhren Platz
fanden. Ein solches Barometer kann recht gut als ein unzerbrechliches bezeichnet
werden, insofern es nur unter sehr ungünstigen Umständen zerbrechen und dann
leicht vom Reisenden selbst wieder hergestellt werden kann.
Die Füllung dieses Barometers geschieht auf sehr einfache Weise und kann
auch auf der Reise leicht ausgeiührt werden ; eine Prüfung auf das Nichtvorhanden-
sein von Luft, bez. die Bestimmung der Menge und des Einfluä^es derselben
T. d. Doek«B, BaiMii UI: Aütronomie <«te. 5
g g Dschagga - Reisen.
bewirkt man durch zwei oder mehrere kurz aaf einander folgende Ablesungen des
Barometerstandes bei möglichst verschiedener Grösse des Vaknamranmes, das eine
Mal; nach Ablassen von Qnecksilber; bei dem nahezu untersten im Steigerohr ables-
baren Stande^ das andere Mal, nach Zufligen einer grösseren Menge Metalls, bei
beträchtlich hohem Stand im langen Bohr. Ist das Vakuum ganz frei von elastischer
Flüssigkeit, so müssen beide Ablesungen genau übereinstimmen, während andernfalls
die zuletzt genannte einen niedrigeren Werth ergibt. Den Betrag eines etwaigen
Luftgehaltes berechnet man nach einer. mir von Erman gegebenen Formel (oder
nach Rüblmann „Die barometrischen Höhenmessungen etc.'' S. 113 ff.), wie es in
Folgendem angegeben ist, und betrachtet diesen Werth als .konstant bis zur näch-
sten Füllung des Rohres, oder bis eine neue Prüfung eine Veränderung des Luft-
gehaltes ergibt.
Nennt man bei einem Heberbarometer mit einer Skala, deren Nullpunkt am
untern Ende derselben liegt, die obere Ablesung a und die untere b, so ist der
Barometerstand «» a — b; eine neue Ablesung bei verminderter Quecksilbennenge
und grösserem Vakuumraume (vO sei a' — b'. Bezeichnet r das Ende der als Cylin-
der gedachten Seele des Vakuumrohres, so ist das Volumen des Vakunmranmes im
ersten Falle v » r — a , im zweiten aber v' «» r — a'. Wenn das Vakuum völlig
frei von Luft oder elastischen Flüssigkeiten ist, so muss a — b = a' — b' sein;
andernfalls ist (a — b)4-- = (a' — b') -f- -j , wenn X den durch einen Luftgehalt her-
vorgebrachten Fehler bezeichnet
Eine weitere Entwickelung ergibt:
(a_b)-(a'-bO-=^^-|-.^-^^,
oder l =.^^:z^-^^%,. ^(a-b)-(a--bO^
V — v' a' — a
weil V — v' = (r — a) — (r — a') = a' — a.
Das so gefundene X gilt für die gleichzeitig beobachtete Barometer -Temperatur t.
Für eine andere Temperatur T und die obere Ablesung A findet man, bei unver-
änderter Quecksilbermenge, aus diesem X die ftlr die neue Ablesung (A — B)
X
giltige Luftkorrektion A=- --[1 + (T — t)a], worin a den Ausdehnungskofe'fficien-
ten der Luft für VC. bezeichnet (0,00367 = 1:272,5) und das ganze mit [] um-
schlossene Glied aus Tafeln zu entnehmen ist, z. B. aus Lalande's Logarithmen
S. 294 f. unter der Bezeichnung lg(l-f-ilt> statt lg(l+ivr) wie oben, wenn v-»
T — t gesetzt wird.
Zur Bestimmung von X verfährt man am besten so, dass man zuerst das Baro-
meter bei gewöhnlicher Füllung abliest, d.h. soweit geftUlt, dass, wenn es hori-
zontal liegt, sich weder Quecksilber oberhalb des Hahnes noch Luft unterhalb des-
selben befindet. Dann lässt man vermittelst des Hahnes so viel Qnecksilber ab,
dass man die untere Quecksilberkuppe (b) gerade noch bequem ablesen kann,
notirt Thermometer t und (a — b), giesst dann Quecksilber durch das Steigerohr zu,
bis die obere Quecksilberkuppe (a) nur noch etwa 20 oder 30 Mllm« von dem
Ende (r) des als cylindrisch gedachten Bohres entfernt ist, liest von Neuem t and
(a — b) ab und wiederholt dieses, bis man 3 oder 5 und noch mehr vollständige
Ablesungen bei verminderter und bei vermehrter Quecksilber -Menge hat, und liest
schliesslich wieder Barometerstand und t bei normaler Füllung ab, indem mMi
C. a. Barometrische HdhenmessimgeD. g7
nach Schliessen des Hahnefi bei horizoDtaler Lage des Instrumentes durch Steil-
stellen desselben den Ueberschnss an Quecksilber ablaufen lässt.
Das Mittel aus den 3 oder 5 Ablesungen von a und b und t bei verminderter
und demjenigen bei yermehrter Quecksilbermenge ftthrt man in die Rechnung nach
obenstehender Vorschrift ein.
Selbstverständlich nimmt man eine solche Normal -Bestimmung zu einer Zeit
vor^ zu welcher voraussichtlich der Barometerstand ziemlich constant bleibt, und
hütet sich femer, das Barometer sammt daran befestigtem Thermometer und Vakuum-
Raum durch unnöthiges Bertthren oder Nahestehen allzusehr zu erwärmen.
Will man ganz genau verfahren, so muss man noch eine Verbesserung für
die Verschiedenheit der Meniskushöhe in beiden Schenkeln anbringen. Ich habe
bei meinem Barometer, dessen Röhren 5 Mm. im Lichten weit waren, diese Korrektion
allerdings vernachlässigt, weil ich nie einen auffallenden Unterschied in der Ge-
staltung beider Kuppen beobachten konnte, möchte indessen jedem Reisenden
empfehlen, auch hierauf Rücksicht zu nehmen, und zwar schon deshalb, weil durch
die doppelte Ablesung am Rand und auf der Kuppe des Meniskus eine grosse
Sicherheit gegen die so leicht sich einschleichenden Ablesungs- oder Aufzeichnungs-
fehler erreicht wird.
Nicht unwichtig ist es femer, dem Barometer ebenso wie den Thermometern
und andern meteorologischen Instramenten eine gute, schattige, während der ganzen
Dauer der Reise gleicrhbleibende Aufstellung zu geben. Man muss überall,
auch in ganz schattenloser Landschaft, in Grasland, Wüste oder Felswildniss, sein
Barometer in sicherer und geschützter Weise aufhängen können, und ich kanir^zu
diesem Zwecke nichts mehr empfehlen als die Mitnahme eines besonderen, durch
Aufsetzen eines Jalousiekästchens für die Thermometer, zu einem tragbaren meteo-
rologischen Reiseobservatorium eingerichteten möglichst stabilen Dreifusses, welcher
zu nichts anderem dient als höchstens noch zur vertikalen Aufstellung einer Distanz-
latte. Das Barometer hängt man an diesem Dreifuss am besten so auf, dass die
obere Hälfte desselben in jenem Jalousiekästehen über der Tragplatte, die
untere mit dem Steigeirohr aber sich unterhalb derselben befindet, doch gleichfalls
geschützt vor wässrigen Niederschlägen sowie gegen Sonnenwärme und Boden-
strahlong. Um bei jedem Sonnenstand eine günstige Beleuchtung der Skala und
der Quecksilberkuppe zu ermöglichen, thut man gut, das Barometer derart an einem
durchbohrten Ring aufzuhängen, dass es rings um seine Längsaxe drehbar ist; die
Vertikalstellung bewirkt man vermittelst eines Lotbes und sichert dieselbe bis zur
nächsten Weiterbewegung des Instrumentes durch drei Schnüre oder Kettchen,
welche vom unteren Ende des Barometers, wo sie an einem drehbaren Ring von
der erwähnten Art befestigt sind, nach den Beinen des Dreifusses laufen. Diese
Vorrichtung dient zugleich dazu, das Instrament vor den Stössen heftiger Winde
zu schützen. Ein solcher Dreifuss wird am besten überall, auch im Lager, ganz
unter freiem Himmel aufgestellt, damit die Umstände, unter den^n die meteorolo-
gischen Instraraente abgelesen werden, immer die möglichst gleichen bleiben^ denn
andernfalls darf man nicht erwarten, streng vergleichbare Beobachtungen zu
erhalten.
Die erste Beobaohtungsreihe stellte ich in Mombas an, wo ich von Ende August
bis Ende September 1862 täglich dreimal Thermometer und Barometer ablas. Vor
der Abreiße von hier bastimmte ich noch einmal den Luftgehalt des Barometers,
welehen ich, obwol er nicht unbedeutend war, doch unverändert Hess, weil ich
68
Dschagg^a - Beisen.
damals Bocb nicht viel Werth auf möglichste Vollkommenheit des VaJcnams legte
nnd ja in der Lage war, die bezügliche Korrektion leicht anzubringen; jetzt würde
ich allerdings bemüht sein, von Anfang an das Vaknnm möglichst rein zu haben.
Den Betrag dieser ,,Lnftkorrektion'^ (l)y wie ich kurzweg sagen will^ bestimmte
ich dann noch einmal in Arnscha II am 13. November 1862, weil durch einen Zufall
etwas Quecksilber aus dem Barometer ausgelaufen war und l hierdurch yerändert
erschien. Die an jeder Barometerablesung anzubringende Verbesserung {J) entnahm
ich aus einer zu diesem Zwecke berechneten Tafel, von welcher ich nachstehend
einen Auszug gebe.
Lnftkorrektlon^ — p-^{l + (T— t)«}
nach den Beobacht
Mombas am 1. Okt. 1862;
Ig A = 2,4070
Ende des YakaTunianines r » 448;
t — 22^,8 B.
ongen in
Aroselian, 13. Nor. 1862
lg Ai = 2,8415; r« 448;
t«.28MR.
Eon. der Tab. links!
Obere
Ablesung
Baroi
in
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K^ar
20<»
-Tem]
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240
»eratar (T)
Graden
28* 1 82<»
A
Bar. -Tel
ttp.
82<»B.
A»400
6,2
5,3
4,8
4,4
5,4
4,9
4,4
4,1
8,8
8,5
3,8
8,1
2,9
5,5
4,9
4,5
4,2
3,9
3,6
3,4
3,2
3,0
5,6
5,0
4,6
4,2
8,9
8,6
3,4
3,2
3,0
400
890
880
370
360
— 0,74
— 0,68
— 0,63
— 0,46
— 0,40
— 0,80
395
4,7
•
890
4,3
— 0,67
885
8,9
4,0
3,7
3,5
3,2
3,0
2,9
880
3,7
— 0,66
876
8,4
870
3,2
— 0,49
365
3,0
360
2,8
— 0,48
gütig
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VOl
28. 1
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1 An
lOf . 1
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igust
862.
ibas,
bis
Koire
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7on A
^tionen zui
ronA in ^
roschall,
28. No7. (
Umwand-
g^tig f om.
UL
Meine Barometerablesungen waren nicht immer zur Zeit des höchsten und des
niedrigsten Standes angestellt, sodass ich aus ihnen nicht ohne Weiteres Tages-
mittel bilden konnte; ich brachte daher eine weitere Verbesserung an, um jede
Einzelbeobachtung auf das Tagesmittel zu reduciren. Die Grundlage hierzu boten
die in meiner ,, Meteorologie von Sansibar'^ auf Tab. I (Barometerstände) ge-
gebenen Zahlen, aus denen ich eine besondere Tafel (s. S. 69) zusammenstellte,
welche ich hier ausführlich folgen lasse, weil sie andern Reisenden in diesem Witte-
rungsgebiete gleichfalls yon Nutzen sein wird.
Da in dieser Tabelle die tägliche Oscillation des Barometerstandes zwischen
9^ Vormittag und 4^ Nachmittag im Durchschnitt nur 2^2 Millimeter beträgt, im
Innern aber meistens 3,5 Mm. und in Mombas etwas weniger, so vergrösserte ich
die der Tafel entnommenen Werthe noch um die Hälfte oder ein Drittel ihres
Betrages und erhielt so aus jeder Einzelbeobachtung Zahlen, welche mit dem
Tagesmittel sehr nahe übereinstimmten und zur Bildung guter Mittel für grössere
Zeiträume benutzt werden konnten.
Die Reduktion der Quecksilbersäule auf den Eispunkt geschah nach
Guyot's „Meteorological and Physical Tables'^, weil diese die bequemsten sind;
C. a. Hohenmesbungen : meteorologische Grandlagen.
69
zum Gebrauch auf der Seise wird man sich vielleicht vortheilhafter der allerdings
nur von 705 bis 780 Mm. reichenden und nur auf ganze Gentigrade berechneten
Tabellen auf Seite 182 f. der mehrerwähnten Peters'schen Tafeln bedienen^ welche
ihres geringen Umfangs wegen leichter zu transportiren sind. Minder empfehlens-
Ergänzung der Einzelbeobachtungen zu '
nach den Beobachtungen in
rajcesmitteln (in
Sansibar.
Millimetern)
der
XonatmiHtel
nun
JahiesnitteL
1864
eh 7h
8>» 9>»
10»»
mit
btag
12h
1»»
2h
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5»»
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9»» 10»»
Januar
Febr.
M&rs
+ S.5
-+■«,1
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-0,2
— 0.6
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-13
-1.6
-13
-13
— 13
-0.7
-1,1
-13
-03
— 03
— 03
0.1
-03
-0,1
0,7
03
03
13
03
13
13
13
13
1.1
13
1.1
1,1
1.1
13
03
0,4
0.6
0.4
03
03
0.8
-0.1
0,0
03
-03
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— 0,«
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— 0,6
-u
-03
-0.7
-13
-03
— 03
-0,7
— 03
— 03
-0,4
-03
-03
0,1
0,1
0,2
03
03
03
1,1
0,9
03
13
03
13
1,1 03
03 0,7
03 1 03
03
0.4
0,4
0,1
03
03
-0,1
0,1
03
-03
-03
03
Jvli
Avg.
Sept
-8,«
-«,8
-8,0
0.3
0,3
0,2
0.0
-0.1
-0,1
-0.4
— 0.8
-0,6
-0.6
-0.8
-03
-03
—03
-13
-03'
-0.7
-03
-03
-03
-03
0,1
0.1
0.2
0,4
03
03
0.7
0.7
03
0.9
03
03
03
0,7
03
0,7
0.7
0,7
03
03
03
0.4
0,6
0,4
03
0,4
03
0,1
03
0,1
Okt
Nov.
Dee.
-1,1
+ 2'?
0,0
-0,1
-0,8
-0.4
-0,6
— 0,6
-0,7
-1,0
-0,9
-03
-1,1
— 1.2
— 03
-13
— 13
-0,7
— 03
— 03
-0,4
-03
— 03
0.1
04
03
03
03
0,4
0,5
13
03
03
33
13
03
13
03
03
13
03
0,4
0.7
0.4
0,1*
03
0.2
0,1
03
-0,4
0,1
0.4
-03
Jahr (im Mittel 760,9)
0,0
-0.4
-0.8
-1.1 —1,1
-03
-03
0,0
4-03
+ 03
-1-1,1
-f 13
+ 03
+ 03 + 0,2
+ 0.1
03
Olctol)«
rbiiDeeember
-0.1
-0,6
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-03
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03
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+ 13
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+ 03
03
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6>»
7h
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1^
2h
3»»
4»»
5»»
6»»
7h
8»»
9»»
10»»
werth ist es, diese Reduktion nach Gauss' Methode vorzunehmen (s. Lalande's
Logarithmen S. 262 , oder Bauernfeind's Vermessungskunde S. 651), wobei vom
Logarithmus des Barometerstandes das Zehnfache der in B^ ausgedrückten Qaeck-
silbertemperatur, als Einheiten der fünften Stelle betrachtet, abgezogen wird; denn
bei dieser Vorschrift ist die in entgegengesetzter Bichtung wirkende Ausdehnung
der Messingskala ausser Bücksicht gelassen.
Als ein Beispiel der gesammten Berechnung möge die Beduktion nachfolgender
Beobachtungen dienen.
Mombas
Beispiel der Reduktion tob Barometerstilndeii.
üsanga
1862 Tm.
Aug. 24. 7*,0
25. 7,0
26. 7,0
27. 8,0
A
397,8
7,7
7,9
7,8
A— B
762,8
2,7
3,1
2,8
T.
20«,3 B.
20,3
20,5
20,6
Stunden-
korr.
— 0,1
-0,1
-0,1
-0,4
Mittel 7»»,25
397,8
762,85
20»,43 R.
-0,7
4 Beob.)
^— + 5,10
25»,5 C.
4
KecLaufO* 8,14 nn^'iiZ^
Stnndenkorr. ^ — 0,27 = 0,18 + 0,09
korrig. Barom. » 764954, Ym. 7^25, red. anf
das TagesmitteL
konst Bar.Fehler (c) -> — 0,80
Bed4nifMeer.yiy.(y)^ + 1,80 fttr 72 Ft Bar.-Höhe
wahrer Bar.-Stand -»765,54
in Mombas, Ang. 24—27, ym.-Obs.
1862
Okt 24. Nrn. 8»»,75
25. Nrn. 5,50
26. Ym. . 8,25
Ym. 11,50
Nm. 7,00
A
361,8
3,2
2,3
2,1
1.1
A-B
698,5
696,8
700,3
698,9
697,5
T.
20«,2R.
19,2
18,0
20,7
18,6
Stnnd(
+ 0,2
+ 0,9
+ 0,6
snkorr.
— 0,9
— 0,6
Mittel (5 Beob.)
362,1
698,40
1 9^,34 R.
1,70—1,50
^— + 2,90
24«,2 C.
5
Red. auf 0*» = — 2,73
Stnndenkorr. « + 0,06 =
oder, mn die
H&lfte Tennehrt,
0.04 + 0,02
korrig. Barom. »698,63, red. aof das Tagesmittel
konst Bar.-Fehler (c) «=^ — 0,80
wahrer Bar.-Stand ==- 697,83
in Usanga, Okt 24.-26.
In derselben Weise wurden die übrigen Beobachtungen in Mombas be-
rechnet, welche ich umstehend in abgekürzter Uebersicht folgen lasse.
70
Dschagga - Reisen.
Barometerstände In Hombas,
beobachtet auf dem Dach eines Hauses am Strand, 72 Ft. über dem Meeresspiegel
1862
Barometerstand
redncirt auf
Tagesmittel
im littel
nebst Korr.
korr. Mittel
red. auf
■eeretnlveaH
1862
Zahl
der
Beob.
Tageszeit.
Barometerstand
redncirt anf I im IHtsI
Tagesndtiel nebst Korr.
fcerr. Kttil
red. aaf
August
24—27
August
28—80
Septbr.
0—3
Septbr.
4—6
Septbr.
7—10
(4)
(4)
(4)
Septbr.
11—14
(2)
(3)
(3)
(8)
(2)
(4)
13)
(2)
(3)
(3)
3)
(4)
(4)
(3)
(4)
7^,25 Vm.
2,13 Nm.
9,38 Km.
764,54
4,86
4,91
Konst Bar. -Fehler
Re
7,50 Vm.
2,25 Nm.
9,08 Nrn.
7,50 Vm.
2^,2b Km.
9,19 Nrn.
7,00 Vm.
2,00 Km.
9,58 Km.
7,42 Vm.
2,42 Km.
9,56 Km.
7,44 Vm.
2,50 Km.
10,00 Km.
ad. anf Ueeresniveaa
764,77 1
»hier 1
c=— 0,80/
«niveaa 1
N=-t.l,80j
764,26
3,40
4^12
763,93
Red. wie oben + 1,00
764,68
442
4,96
764,59
Bed. wie oben + 1,00
765,84
5,^0
5,90
765,75
Bed. wie oben + 1.00
765,08
}
765,43
Aug. 24
bis Sept 3
Septbr.
15—18
4,58
4,88
764,85
Bed. wie oben -{- 1,00
764,80
4,93
4,28
764.67
Bed. wie oben -f 1,00
766,09
Sept 4— 14
Septbr.
19—21
Septbr.
22— 2^
(3)
(1)
(4)
Septbr.
26—28
Septbr.
29-.32
)
(3)
(3)
(3)
(2)
(4)
(2)
(8)
(2)
0)
(2)
7,»»33Vm.
2,50 Km.
9,56 Km.
7,67 Vm.
9,33 Km.
7,83 Vm.
2,38 Km.
9,63 Km.
2,73 Km.
9,40 Km.
8,38 Vm.
2,25 Km.
10,1 3 Km
Konst Bar.-]
Bed. anf H aeresnxrean
764,34
3,58
3,51
768,81 ^
.-Fehler l
c=— 030f
seresnirean 1
N=+1,80J
764,73
4,89*)
8,89
Bed. wie oben
764,32
4,17
3,72
764,84 \
+ 1^ J
764,07
Bed. wie oben + 1,00
764,82*)
76&,07
Sept
15—25
3,66
8,68
768,87
Bed. wie oben + 1,00
762,74
}J
11
2,11
1,68
Bed. wie oben
76208 1 Ü
+ 1,00 f)
764^03
Sept 26
bis Okt 2
*) Die betr. BeobacbtUDgen fehlen uad sind daher er^
gftnst unter BerUcksichtigang des Umstands, dass die auf
das Tagesmittel redudrten MorgenablesaDgen im Durch-
schnitt um 0,35 hoher sind als die am Kachmittag
Nach der Wiederanknnft in Mombas und Sansibar konnte ich leider nicht
sogleich die Barometer-Ablesungen wiederaufnehmen. Die nächsten, allerdings
noch nnregelmässigen Beobachtungsreihen sind in Folgendem gegeben. *
Barom. Stand in Mm.
JTan. 2 (2 Beob.) 9h,20Km.
3 (2) Früh u Km.
2 u. 3 (2) 8^1,90 Vm.
Sansibar, 1863,
14,6 Meter über dem Meere,
entspr. + 1,25 Mm. für Bed.
(N)
Meeres-Kiveau
— 0.81 Konst Bar. Fehler (c)
anf
-t-0,44 « Endkorr. (K + c)
759,80
7,67
9,57
red. anf 0<» n. Tagesmittel
+KoTV. für Loftgehalt (^)
Jan. US) Fr., Km. n. Ab.
10— 12 1(3) 91^,33 Vm.
758,21
8,12
14r-17^(4) 4,13 Km,
1(3) 9.47 Km.
758,12
8,14
8,48
758,85 1
758,16
758,26
im Mittel
nebst Korr. fllr
N + c= +0,4i
(s. links)
758,42
+0.44
768,86
wahrer Bar. St
Der hier befundene Barometerstand Jan. f(4) 9^,10 Vm.
von 758,8« Mm. für Sansibar, Anfang
bis Mitte Jan. 1863, stimmt ganz befrie-
digend mit dem Hil&täfelchen auf S. 73
oben überein.
Bei den Beobachtungen im Innern schied ich zuerst die an unseren Lager-
plätzen angestellten aus und verglich sie direkt mit den Barometerständen an der
Etlste, um so eine Art barometrisches Nivellement zu gewinnen, oder Stations-
punkte, auf welche die fibrigen Höhenmessuugen, trigonometrische sowol wie einzelne
barometrische, bezogen werden konnten. Ich gebe dieselben in nachfolgender Zu-
sammenstellang, welche zugleich zeigt, wie beträchtlich zu dieser Zeit das Sinken
des Barometers im Innern ist, z. B. am See Jipe von Ende Oktober bis Anfang
Dezember 4 Mm., und in Aruscha II in etwa fünf Tagen 1 Mm., während in San-
sibar (s. Tab. auf S. 69) vom September bis Dezember ein ziemlich gleichmässiges
Sinken um 5,4 Mm., d. i. um nur 0,6 Mm. in je 10 Tagen, stattfindet
G. a. HOhenmessongen: meteorologische Grundlagen.
71
BarometerstSHde auf den Stationen der zwdten Dsehai^ga- Reise.
1862
Beobachtnngs-
Ort, Zelt und (Zahl).
Barometer
[Lnftkorr. (A) ron
Mombas]
Oboze
AblOBTUkg
(A)
angewandte
(a) und
Stuiden-
Korr.
korr«
Barom«-
Stand«
1862
Beobachiungs-
Ort, Zelt und (Zahl).
Barometer
[Lnftkorr. (X) von
Aruscha U]
angewandte
(A) und
Stnnden-
Korr.
Obere
Ablesung
(A)
korr.
Barom*-
Btand.
Mbaramn (8)
Okt 14—17
Kisnani (6)
Okt 19--21
Dsanga (5)
Okt 24—26
See Jipe I (4)
Okt 23, 28 v. 90
Aruscha I (3)
No?. 3 n. 4
Amscha n (10)
Not. 4—8
Aruscha II (14)
No7. 9—12
375,4
367,7
362,1
365,0
364,5
363,5
363,2
+3,50
—0,35
+3,10
+0,50
}
+2,90 1
+0,06 /
+8,00 1
-0,15 /
+3,00 \
—0,50 /
)
}
+2,97
+0,45
+2,96
+0,03
722,10
706,81
697,88
703,17
70a,12
702,52
701,58
üra (10)
Not. 16—18
Moschi (7)
Nor. 23—27
Moschi (5)
Dec. 1—3
See Jipe II (5)
Dec 7 u. 8
See Jipe 11 (4)
Dec. 9 n. 10
Bnraberge (8)
Dec. 16 u. 17
Endaia (7)
Dec. 19u. 20
351,2
+2,64 1
-0,25/
353,4
+2,701
-0,32 /
352,5
+2.68 1
-0,20/
364,5
+3,101
0,00/
361,9
+2,98 \
+0,64 /
351,3
+2,64 1
+0,31 /
368,2
+3,181
+0.26 /
■
661,28
666,69
666,86
699,11
699,13
681,74
701,26
. Da bei der barometrischen Höhenmessimg die Temperatur der Luft eine
sehr wichtige Bolle spielt, musste ich versuchen, aus meinen Thermometerablesungen,
obwol dieselben sehr unregelmässig angestellt waren, einigermassen brauchbare
Mittel abzuleiten. Ich that dies, indem ich auf karrirtem Papier (dasselbe, welches
ich zu den Kurven in der „Meteorologie von Sansibar*' benutzte, s. dort S. 7) die
einzelnen Beobachtungen von jeder Lokalität mit den Zeiten als. Abscissen und
den Temperaturgraden als Ordinaten auftrug und dann derart durch eine Kurve
verband, dass mögliebst ebensoviele Temperaturpi^nkte ttber wie unter derselben zu.
liegen kamen. Aus diesen Kurven entnahm ich dann die Temperaturen zu allen
geraden Stunden und bildete aus den Zahlen für 6^ Vm., 2^ Nm. und 10^ Nm. die
Tagesmittel. So entstand die nachfolgende Tabelle, welcher noch des Vergleiches
halber einige Temperaturreihen aus Sansibar und Mombas beigefügt sind. Aus
Anm. Die wenigen während der eisten und zweiten Dschaggareise aufgezeichneten Witternngs-
beobachtODgen sind in folgender Uebeisicht zusammengestellt:
Witterung im Suaheli-Binnenlande.
(Juli— September 1861 und Oktober— December 1862.)
Zeit
der
Procente
aller Beobaehtgn.
Einzelbeobachtungen in jedem Monat
Beobachtung
bolttfor
Himmel
ROfOR-
taio
wltter
Wetter-
louohtoii
fproese
Hlüo
n&ohtL
Mite
Thav
Nobel
friseher
Wind
1861 Juli
August
September
5
35
26
29
48
16
- ■
^■""
1
1
7
2
—
4
7
1
4
1862 Oktober
November
December
21
48
64
6
7
3
3
1
1
1
8
1
1
1
1
3
6
10
72
Dschagga-Beisen.
derselben geht unter Anderem hervor, dass die tägliehen Oscillationen der Temp^
ratnr schon in Mombas beträchtlicher sind als in dem meemmschlossenen Sansibar,
und mehr noch am Fnss der Gebirge, am bedeutendsten aber in der offenen Ebene
des Innern, wo der Unterschied zwischen dem mittleren Minimum und Maximnm
auf 12 bis 15^ G. steigt, während er in Sansibar zur selben Jahreszeit nur 3 bis 5®
beträgt. Es stimmt dies auch völlig tiberein mit den schon oben erwähnten grös-
seren SchwankuDgen des von der Temperatur so sehr abhängigen Barometerstandes
am Festland im Vergleich zu demjenigen auf der Insel Sansibar.
Thermometerstand in Celsius - Graden«
Beobachiungs-
Ort I Zelt
Yormittag
2h
Nachmittag
4h I 6h I 8h
10h
Mittel
tlfl.
OidUft-
tiOB.
a
s
I
Sansibar
1864
1^
Mombas
1862
72 Ft Hber dem
Meere.
KOstenebene
7or Mbaramn
Amschall
See Jipe-
Ebene
Mbaramu,
Parennd
Kisnani
Usanga
Mosehl. Um
TL Naenb
ebene
September
Oktober
Norember
December
Sept. 1-10
„ 21-28
Okt 10-18
NoF.4-18
Okt 21-23
n. 28-33
Okt.14-21
Okt24ii.26
Not. 16-27
u. Dec. 1—8
220,9
22«.9
24,7
25,4
22«,6
22,9
24«,9
25,6
26,7
26,7
24«,6
24,5
18%0
20,4
20,8
2a»,o
18,7
16,7
27«,4
24,1
24,8
21»,5
20,8
20,4
25«,5
26,1
27,8
27,0
27«,0
26,1
81*,8
27,7
27,9
28«,6
28,1
24,8
26°,5
26,7
27,6
27,4
28°,6
27,7
32^9
29,9
30,3
26M
24,6
27,9
26^9
27,3
28,3
28,0
29%!
29,0
32°,2
80,2
29,8
28%0
24,9
28,3
27\0
27,7
28,6
28,5
28«,8
28,6
80«,6
28,8
27,1
27«,0
24,7
26,7
25«,4
26,2
27,1
27,2
27«,9
27,4
27«,7
25,4
23,4
25«,6
23,4
28,8
28*,8
24,6
26,6
26,8
26M
25,8
24^9
I
21,5
20,5
28^8
21,4
21,1
24M
28,7
25,7
26,8
24,8
24,5
20»,5
18,4
17,8
22«,4
18,6
19,0
24%6
24,6
26,2
26,6
25,3
25,5
2r,6
23,0
22,8
23S5
20,7
21^3
4MC.
4,8
8,9
3,1
6«,5C.
6,1
14«,9C.
11,8
12,5
8«,0C
«•,3
iire
Zu den für Berecbnung von barometrisehen Höbenmessungen nötbigen Angaben
gebort auch der Dunst druck. Da ich direkte Beobachtungen desselben im Inneren
nicht angestellt hatte, musste ich auf die in der ^^Meteorologie von Sansibar''
gegebenen Werthe zurückgreifen und berechnete hieraus nach Hann's Voi^ang,
mit Zuhilfenahme der kleinen Tafel in Paul Sehreiber's ,,Handbuch der baro-
metrischen Höhenmessungen'' (Tab. VIII. S. 26), aus der Stations-Seehöhe und dem
gleichzeitigen mittleren Dunstdruck an derEttste den mutmasslichen mittleren
Dunstdruck auf den einzelnen Festlandstationen. Derselbe ist von zehn zu zehn
Tagen in der letzten Spalte des S. 73 folgenden Täfelchens gegeben, welches zugleich
der grösseren Bequemlichkeit halber noch die mittleren Temperaturen und
Barometerstände an der Küste (Sansibar) enthält, letztere ergänzt unter Zu-
grundelegung von 764,0 als Barometerstand an der Meeresoberfläche bei Mombas
am 1. October (s. Tab. S. 70) und unter der Annahme eines Sinkens des Luft-
drucks um 0,6 Mm. in je 10 Tagen, wie es nach der „Meteorologie von Sansibar"
in der Zeit von Mitte September bis Mitte December mit grosser Gleichmässigkeit
stattfindet und auch den in Sansibar nach der zweiten Dschaggareise beobachteten
Barometerständen (s. S. 70) entspricht
C. s. Burometiiiclies Kirelleineiii: Stationen.
73
Ibtoorologiaob« Bl«meiite an dar Bansibar-Kfiste.
Barometer-
Stend«
Temferatur.
9uut4raek«
Okt
1
11
21
764,0 Mm.
63,4
62,8
28«,7 C.
24,3
24,9
18,4 Mm.
18,5
18,9
Not.
1
11
21
762,2
61,6
61,0
25,5
26,0
26,8
19,5
20,2
20,8
Dec.
1
11
21
760,4
59.8
59,2
26,5
26,6
26,7
21,3
21,8
22,3
Ans all diesen Tabellen wurde schliesslich die nachfolgende zusammengestellt^
welche sämmtliche zur Berechnung der Meereshöhen genannter Orte erforderlichen
Angaben sowie die aus ihnen gefundenen Höhen enthält. Zur Berechnung benutzte
ich die Btthlmann'schen Tafeln, welche indessen, wie wohl auch Andere bemerkt
haben werden^ weit ausführlicher sein müssten, um ganz so bequem zu sein wie
die auf älteren Orundlagen beruhenden Tabellen von Delcros in Guy ot 's Tafelwerk.
Die rohen Höhen, verbessert durch den Temperaturfaktor, wurden mittelst Loga-
rithmen berechnet, die kleineren Korrektionen aber ftir Dunstdrnck (er), mittlere
Breite (9) und Erhebung über dem Meere ohne Logarithmen gefunden und als
Korrektionen der rohen Höhe wiedergegeben, damit der Betrag eines jeden dieser
Werthe leichter benrtheilt werden könne.
Barometrisahe HOhenmessnnt:
der Stationen der zweiten Dschagga-Beise. L
Höhe Ober den MeeroMpiooel
Boobachtnngs-
Ort und (Zahl)
zwiadien 8*^ u. 5^ S. Breite.
Mbarama (8)
fMeereanireau,
erg&nzt nach ob. Tab.
Kl8iiaiil(6)
[Meereanireaa
Usaaga (5)
[MeeresnlYean
Bee Jlpe I (Westafer) (4)
[Meeresnireaa
See Jfipe n (Ostnfer) (9)
[Meeraanireaa
1862
Okt 14—17
Oktl9— 21
Okt 24-26
Okt 28, 28
0.30
Dec. 7—10
Barom«-
StlBde.
722,1
763,1
706,8
7623
6»7,8
702,5
70a,2
762,4
699,1
760,0
Laft-
Temfe-
ratar«
C.»
23S5
24,6
2^,7
24,8
26^,7
25,2
22«,8
25,4
25%7
26,6
9aait-
draek«
Jutta
rok,
nebst Korr fttr
Danstdrnck {a)
«to.
Terfcaiaart.
(15,7)
18,7]
(15,0)
lö,9]
(14,T>
IW]
(15.2)
19,4]
(16,7)
21,6]
Mettt
y etc. = +1,8 J ^^^
8 Meto!
Feet
jpetc
,_^^5*9\ 674,5 M.
„_!|!b'^ \ [714.7 M.]
^ Toi f 8. folg. Seite
)> etc. >— +2,0 J ^
Die beiden für die Erhebang der Ebene des See Jipe ttber dem Meeres-
spieffel aus den ^eobachtangen von Ende Oktober and Anfang December gefundenen
Wertbe weichen beträchtlich (am 29,6 Meter) von einander ab, was sich leicht daraas
erklärt, dsM der Barometentand im Inneren schneller gesunken ist als an der
74
Dschagga- Brisen.
Küste, nämlich um 4,1 Mm. gegen 2,4 Mm. in der angegebenen Zeit. Es werden
also gegen Ende des Jahres nnd weiterhin alle barometrisch gemessenen Höhen
des Binnenlandes grOsser, in der Mitte des Jahres aber kleiner erscheinen als
die ans den Jahresmitteln der beiderseitigen Barometerstände erhaltenen, während
Beobachtungen in den zwischen diesen Zeiten der Extreme gelegenen Uebergangs-
monaten richtigere, dem wahren Höhenunterschiede sehr genäherte Ergebnisse
versprechen. Ans diesem Grunde glaubte ich den zuerst (Ende Oktober) erhaltenen
Werth als den wahrscheinlicheren aQnehmen zu müssen und verbesserte den zweiten
(von Anfang December) durch das Produkt aus der barometrischen Differenz
(4,1 — 2,4) mit der Höhe einer Luftsäule, deren Druck bei den Mittelwerthen von
730 Mm. Barometerstand und 26^,2 G. dem Druck einer Quecksilbersäule von 1 Mm.
entspricht (12,1 Meter nach Mohn, Grundzttge der Meteorologie, Tab. V). Man
erhält 12,1.1,7=20,6 Meter, um welchen Betrag die zweite ftlr See Jipe gefundene
Meereshöhe von 744,3 M. vermindert werden muss. Die beiden genäherten Werthe
jener Meereshöhe sind demnach:
Okt 23 — 30 = 714,7 M.
Dec. 7 — 10 = 723,7 M.
im Mittel 719,8 Meter oder 2859,6 engl. Fuss (Feet) Höhe des See Jipe
über dem Meeresspiegel.
Diese Zahl, welche wahrscheinlich bis auf Bruchtheile von einem Procent richtig
ist, liegt allen folgenden Berechnungen zu Grunde, und vor Allem der nachfolgenden
zweiten Hälfte der bereits begonnenen Tafel der Stationshöhen.
Barometrische HObenmessang
der Stationen der zweiten Dschagga-Reise. IL
Beobachtangs«
Ort, (Zahl) und Zeit
zwischen 3* iL 5® S. Breite.
1862
Barom.-
Stände.
Mol
Lnft-
Tempe*
latnr.
CO
Danst*
druck.
lfm.
HSheniintersehied i. Met
T«rbeii«
roh
nebst Korr. ftr
Donstdrack (c) etc.
nebst
Höhe der
Ver-
gleiclis-
station.
mutmaß
flShe
über dem
Meeres*
Bplegel.
Amseha L (8)
[See Jipe, korr.
Amseha IL (24)
[See Jipe, korr.
Um (10)
[See Jipe, korr.
Mosctai (12)
[See Jjpe, korr.
flflf el L am See (5) *)
[See Jipe, korr-
Bnra, Lager (8)
[See Jipe, korr.
Hndara (7)
[See Jipe, korr.
Nor. 3 n. 4
Noy. 4—12
Not. 16 — 18
Nor. 23 bis
Dec. 3
Dec. 8 n. 9
Deo. 16 D. 17
Dec. 19 u. 20
703.1
702,6
702,0
702,2
661.3
701,3
666,5
700,2
684,0
699,1
681,75
698,4
701,25
698,1
22«,8
22,b]
2d*,0
23,0]
20°,8
24,3
2P.8
'25,0
26^,0?
26,0
25»,0
26,8
25M
26,5
(l5^4)
l5^4]
(15^5)
l5^5]
(13«,4)
16V)]
(14M)
16«,3J
(15»,6i
16^7]
(15«,8)
17*,0]
(17«,4)
16^9]
6,2 1—6,21 713,011.
<y, ^ etc. == 0,0 J 719,2/ 2339,3 Ft
2,4 1 2,41 7ai,6M
tf, ip etc. — 0,0 J 719,2/ 2867^ Ft
g> etc. =
a «
ff> etc. a«
a «
q) etc. B
a
ip etc.
^ etc. =
8,9 1
4,2 y
1.6 J
8.7 1
3,6 ^
508,9
+
428,7
+ 3
+
191,4
» +1,7
'- +0,7
211,1 1
— 1,9 \
= 0,7]
514,71 1283.9M.
719,2/ 4048,8 FL
438,71 1152,9 IL
719,2/ 3782,5 Fl
193.81 918,0M.
719,2/ 2995,5 FL
213,71 932,9M.
719,2/ 3060,7 Ft
39
+
+ Ü
J 1-89.81
679,4M.
2229,0 Ft
*) Hier 193,8 M. *> 685,5 Ft über dem See Jipe statt oben (S. 61.) 640,5! VgL auch S. 81.
C. a. Barometrisches Nlrelleinent: Halteplätze.
75
Ebenso sind alle von Ende Oktober an gemessenen Höhen weiter unten, in der
Tafel der Höhen der Halteplätze, auf den See Jipe als hypsometrische Basis
bezogen worden, mit Ausnahme der vom 27. Nov. bis 1. Dec. beobachteten, denen die
anf gleiche Weise ermittelte Meereshöhe von Moschi (1152,9 Meter, s. oben) zu
Grunde liegt. Die für See Jipe und Moschi angenommenen Werthe für Barometer-
stand, Lufttemperatur nnd Dunstdruck finden sich in nachstehendem Hilfstäfelchen,
welches aus den schon früher fUr jene Orte gegebenen Zahlen abgeleitet wurde.
Meteorologisohe XOemeiite am See Jipe und in Moschi.
Barometer-
stand.
Luft-
Temperatur.
Dnnst-r
druck.
Bee Jipe, Okt 28
703.2 Mm.
22^,8 C.
15,2 Mm.
Ko7. 8
18
28
702,1
7014
700,1
23,6
24,8
25,0
15,6
16,0
16,4
Bec. 8
18
28
699,1
698,1
697,1
25,7
26,3
26,8
16,7
17,0.
17,3
Moschi, Nor. 25
Dec. 2
666,7
666,55
21,6
22,0
14,3
14,3
Barometrische HOhenmessunff
der Halteplätze der zweiten Dschaggareise.
Beol^aehtuugB«
Ort, (Zahl) und Zeit
zwischen 3* u. 5* S. Breite
1862
Barom.-
St&ndo
Mm.
Luft-
Tempe-
ratur.
0.0
Dunst-
druck.
Mul
HShenontersehled i. Met
rerbesi.
roh
nebst Korr. ftir
Dnnstdruck((r) etc.
oebat
Höhe der
Ver-
gleiehs-
SUtion.
mutmassL
fl9he
Über dem
Meeres-
spiegreL
Jesa (2)
lb,8u.8,01Tm. [Meeresnir.
1. Larer nach Jesa (2)
3\5 0. 71^,3 Nm. [Meeresuir.
2. La^er nach Jesa (1)
5M Nrn. [Meeresnir.
8. Lairer nach Jesa (1)
4^,0 Nm. [Meeresnir.
unterwegs (1)
12\b Nrn. [Meeresnir.
4. Lflfer nach Jesa (1)
6M Km. [Meeresnir.
Pare, Lag^r (2)
8^,3 Q. 1 1 ,3 Ym. [Meeresnir.
Larer, Flnss im Walde (1)
5^,5 Nffl. [See Jipe, koir.
Okt 9
Okt 10
Okt 11
Okt. 12
Okt 13
Okt 13
Okt 19
Okt 31
753.8
763,5
762,^
763,5
744,4
763,4
784.9
763,3
781,45
763,3
738,55
763,8
710.05
762,H
700,8
7U2,9
24,1
24,2
24.1
24 2
24.0
24,3
280
24,4
23,8
24,4
28,8
24,4
28.0
24,8
28,0
23,0
(17,8)
18,5]
(17,8)
j8,5]
(17.")
18,5]
(16,6)
18,0]
(16.2)
18,6]
(16,6)
18,6]
(16,1)
18,8]
(15.2)
15,4]
a
^ etc.
^eta
<r
^ etc. ■
a
^eta
a
^ etc.
a
^etc.
111,4
1,0
0,3
121,8
1
'1
,8 1
...97 118 M.
^^^'' 370 Ft
128,2 ^25^;
219,5
2.0
0,6
330.5
3.0
l>,9
371.5
8,
222,1
884,4
222 M.
729 Et.
834 M.
1097 Ft
371.5 1
= 8,:« }
- 1.0 1
346,6
3
6,6)
8,0}
1,0)
tf===
^ etc. =
9 etc.«»
625,7
6.4
1,8
<i<7E> fi 876 M.
*"*•* 12SS Ft
^^^ iiion!
jftAAA 638 M.
'^"'^ 2073 Pt
32
;jf 719,2/
752 M
2467 Ft
76
Bscha^ga- Reisen,
Beoliaelitiuigs»
Ort, (Zahl) und Zeit
zwischen 3* n. 5® S. Breite.
1862
Luft-
Barom.-
Stände.
Tempe-
ratur.
JUDA*
C.0
703,5
702.7
23,3
28,2
677,6
700,9
24,6
24,4
678,7
700,8
24,7
24,5
690,4
700,8
24,7
24,5
613,95
666,6
17,5
21,7
552,0
666,55
14,2
21,8
523,8
666,5
13,4
21,8
463,75
666,5
12.6
21,8
627,5
666,4
19,0
21,9
686,4
699,5
25,6
25,4
696,3
699,4
25,7
25,0
684,7
698,5
26,3
26,1
*V88,2
697,7
26,7
26,5
742,2
697,5
26.8
26,6
Danst-
dmck.
Mm.
JISheniLiiteneliieil i. Mei
rerbeii.
roh
nebst Korr. for
Dnnstdrack (a) etc.
nebst
Höhe der
Ver-
leicht-
gieic
Stati
tation.
mntmanL
HSlie
über dem
Meeres«
sptegreL
Fliu» TOT Amseha I (i)
7^8 Vm. [See Jipe, korr.
Fliu» nnteriialb Uni (1)
51^,5 Nrn. [See Jipe, korr.
1. Lairer in der Ebene (1)
6M Vm. [See Jipe, korr.^
2. Lagrer in der Ebene (1)
5^,8 Nm. [See Jipe, korr.
KilimandseharOy 1. Lg. (1)
llh,0 Nm. [Moschi
KilimandMh., kl. Bach (1)
2^5 Nm. [Moschi
Kilimaiid8eh.,2.ii.3.Lg.(2)
6^0ii.5MNm. [Moschi
KilimandMb.,h5ch8t.Pkt.(2)
10^8u.ll,2ym. [Moschi
■
wenig flb.d. erBtJBananen(l)
9h 5 Vm. [Moschi
Larer am 3. Flnss (1)
5h,5 Nm. [See Jipe, korr.
Halt am Dafetaflnss (1)
12M Nm. [See Jipe, koir.
Eben^, 8^ St östl. ▼. See TU (1 )
'5^,8 Nm. [See Jipe, korr.
l^goranga's (1)
6^,0 Nm. [See Jipe, korr.
Klriame (J)
SM Nm. [See Jipe, korr.
Not. 2
Not. 20
Not. 21
Not. 21
Not. 27
Not. 28
Not. 28 n. 29
Not. 29
Dec. 1
Dec. 4
Dec. 5
Dec. 14
Dec. 22
Dec. 24
(15,8;
15
3
(14.6)
16.1)
(14,6)
16.1)
(16,8
16
3
(11,2)
14,3]
(8,1)
14,3]
(6,7)
14,3]
(4,7)
14,8]
(12,0)
14,3]
(15,7)
16,6]
(16,4)
16,6]
(15,9)
16,9]
(19,5)
17,1]
(20,0)
17,2]
<p etc.
<f
ip etc.
a
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<r
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a
a
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a
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a
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^ etc.
c
ip etc.
9,81
- 0,1 y
- 0,0 J
295,1 \
= 2,6}
- 0,8 j
279,5 1
- 2,4 [
= 0,8 j
-.1}
,3j
1609,21
= 11,3}
== 6,5 J
2052,8 1
• 13,7}
= 7,2)
3086.2
" 18,5
11,4
130
1
705,9
5
2
%»\ 72» M.
719^/ 2392 Ft
298,41 1018 M.
719,2/ 3338 Ft
282,71 1002 M.
719,2/ 3287 Ft
131.91 851 M.
719,2/ 2792 Ft
713,61 18«7 M.
1152,9/ 6124 Ft
1626.01 2779 M.
1152,9/ 9117 Ft
2073,7 1 3226,6M.
1152,9| 10586 Ft
3116,11
1152,91
3116,11 4269 M.
14006 Ft
517
4
165
1
7,61
4,0}
'4I ^^1
;jj 719.2/
523.31 1676 M.
1152.9/ 5499 Ft
167,51 887 M.
719,2/ 2909 Ft
38,9
759 M.
2489 Ft
175,2 1
- 1,6}
= 0,5 J
= u) ^^^^^1
546.0 1
= 5,8 \
== 1,6 J
177.31 897 M.
719,2/ 2941 Ft
378 M.
1239 Ft
-552.9( 166 M.
719 ,2( 546 Ft
Der wahrscheinliche Fehler aller YorsteheDdcn barometrischen Höhen-
messungen wird vermutlich nicht mehr als doppelt so gross wie bei Iifessnngen
vermittelst direkter, an der Rüste gemessener Vergleichsbeobachtangen sein und viel-
leicht nicht grösser als bei Darchschnitts-Beobachtnngen in Elimaten mit sehr ver-
änderlichen meteorologischen Elementen. Weit genauer freilich wfirden derartige
Itfessungen in diesen Erdstrich sein, wenn wir vollständige Jahresreihen
von Beobachtungen, nicht nur von mehreren Punkten der Küste, sondern
auch aus dem Inneren hätten. Ich kann aus diesem Grunde nicht umhin, nochmals
die Anlegung einiger physikalischen Stationen in jener Gegend zu empfehlen, wie
G. a. Barom. HOhenmessmigeD bei Wanga etc.
77
ieh es schon auf S. 35 meiner ^^Meteorologie von Sansibar'^ mit näherer Begründung
gethan habe. Namentlieh erwünscht wären Beobachtuogen in Mosambik oder
Kiloa nnd ander Somaliktlste einerseits, anderseits aber am Kilimandscharo
nnd an zwei Punkten der Strasse nach dem Tanganikasee, etwa in Kaseh
und in Udschidschi. Die Kosten einer solchen Einrichtung würden bei der
neuerdings angenommenen Richtung der afrikanischen Forschung, welche mit Recht
viel Werth auf feste Stationen legt, verhältnissmässig unbedeutend sein. Vielleicht
bedarf es nur dieses Winkes, um die betreffenden Vereine und ihre Reisenden zu
einer besondem Förderung der Meteorologie in ihrem ganzen Umfange zu vemögen.
An obige Höhenbestimmungen schliessen sich noch einige Einzelmessungen
aus demselben Gebiete an.
1. Bergkessel und Ansiedelung auf den Ugonobergen oberhalb Csanga
(s. Bd. II. S. 18 f.); Siedepunktsbestimmung mittelst eines Hypsometers von Casella.
1862 Okt. 26 5^ Nm :
auf dem Berge, Sp. d. Wassers 204^,0 F.;
Reduktion auf Tagesmittel = +0,10
entsprechend
Lufttemp. 24^6 0.
verbesserter Siedepunkt 204^,10 F.,
nach Caselia's kleinen hypsometrischen Tafeln
im Lager zu Usanga, Siedep. 207o,8 . ^^^^^^^ ^^^^ ^
4167 Feet Höhe
Reduktion auf Tagesmittel
+ 0,ü5 '
verbesserter Siedepunkt 207^,85 F., . entsprechend 2173 Feet Höhe
Lufttemperatur im Mittel « 2S^fi C. Roh. Höhenuntersch. 1^94 Feet Höhe
Korr. wegen d. Wärmefaktors (1,086 fttr 23^,5 C. = 74<>,3 F.) = + 171,5
Korr. wegen Abnahme der Schwere nach dem Equator zu
und bei der Meereshöhe von 2166 Fass -=» + H»?
Höhe des Bergkessels über Usanga
Meereshöhe von Usanga
2177
2562
Feet
}}
Meereshöhe des Ugono-Bergkessels
oder
4789 Feet
1444 Meter
2. Barometrische HOhenmessimgen bei Wanga (s. Bd. II. S. 68 fP.)
H9he llber dem MeeretsplegeL
roh nebst Kon. Terbeasert«
1868.
Barom.
Temp.
Dunst-
dmek.
Kilaliibllgel bei Mooa (7 Beob.)
Okt 31 bis Not. 3 [Kusie
Jomboberg od. Waseenpeak (4 Beob.)
No7. 10—12 [K&ste
789,1 Mm.
761,1
722,55
7ö0,9
Ebene am Fass des Jombobergr
Nor. IS (1 Beob.) [Koste
25,% G. 17,9 Mm.
24,7
24,5
24,7
19,5]
17,3
20.2]
266,7 M. ^ 2^^ g jj^^^^
^JZXl^ }[8MFeet
451,3
}
1
456,8 Meter.
1499 Feet
14S,0 Meter.
469 Feet
<r«+4,3
^ etc. —+1,2
746,9 30,7 19,3 141,2
760,9 27,3 20,3] tf«+l,4
^ etc. -—1-0,4
Die relative Höbe des Jomboberges ist biemaeh » 314 Ifeter od. 1080 engl Foss.
Aneroidbarometer babe icb bei meinen Messungen nicbt benutzt, weil icb
immer ein zuverlässiges Quecksilberbarometer zur Hand batte, dessen Transport
keine Schwierigkeiten bat. Ebenso bediente ich micb der sog. Hypsometer
'^g Dschirga- BeiBeil.
(Siedethermometer ), deren wir mehrere bei nns führten, nor in dem einem soeben
erwähnten Falle, denn Hypsometer sind zwar nicht so veränderlich, wie es Ane-
roide unter dem Einfiuss von Erschütterungen, Temperaturwechsel u. s. w. sind,
gewähren aber auch keine beträchtliche Schärfe der Ablesungen (0^,1 G. Siede-
punktänderung entspricht etwa 2,5 Mm. Quecksilberdruck) und sind, bei einer
grösseren Zahl von Ablesungen wenigstens, ziemlich unbequem zu handhaben.
Einen sehr ausgedehnten Gebrauch von Hypsometem hat Bichard Thornton
während der ersten Dschaggareise gemacht; leider ist er hierbei dem Irrthum vieler
Beisenden verfallen, die mit einer einzigen Siedepunkt - Bestimmung schon Alles
gethan zu haben meinen, während gerade bei einer so rohen Messmethode eine
Vervielfachung der Beobachtungen zu verschiedenen Tageszeiten besonders ange-
messen wäce, zum mindesten an allen Orten, wo der Aufenthalt ein längerer ist
Die von Thornton benutzten Siedethermometer sind dieselben, welche ich auf der
zweiten Dschaggareise mit mir gehabt und öfter mit meinem Quecksilberbarometer
verglichen habe. Hierbei stellte sich heraus, dass sie mit einem mittleren Fehler von
— 0^40 F. behaftet waren, wie u. A. aus folgendem Beispiel zu ersehen ist:
See m, Dec. IS
llk^ Vm.
reduc. n. korrig. Barom.
701^ Mm.
entspr. Siedepankt:
97^78 C. = 208^00 F.
beob. Siedep. bei Nr. £ u. F
20&«,40
Die betreffenden Hypsometer (E u. F) zeigten also den Siedepunkt des Wassers
zu hoch an, wie es bet dem grössten Theile aller Thermometer der Fall ist, wenn das
Glasgetäss nicht etwa schon lange Zeit vor Anbringung der Skala gefertigt war.
Um flir den Vergleich beider Arten von Beobachtungen eine möglichst gesicherte
Grundlage zu erhalten, stellte ich die von Thornton und mir an denselben Orten
erhaltenen Höhenmessungen zusammen und fand hieraus, dass erstere am besten
mit letzteren übereinstimmen, wenn man zu ihrer Berechnung einen Siedepunkt von
212^,00 an der Küste annimmt und die von Juli bis September (während welcher
Zeit der Barometerstand sich sehr wenig ändert) im Inneren beobachteten Siede-
punkte um 0^,40 F. vermindert. Ausserdem brachte ich noch eine Verbesserung
wegen der Tageszeit der Beobachtung an, die Vormittag 9 und 10 Uhr »
— 0<>,11 F. betrug, Nm. 4 Uhr aber.H- 0<>,1I F. und 0,0 in den Stunden 6^ Vm.,
l^Nm., und 10^ Abends. Eine 10^ Vm. angestellte Hypsometer Messung Thomtons
erhielt somit — 0^,51 F. Gesammtkorräktion, eine solche um 4^Nm. indessen nur
— 0^,29, und diese Beträge sind es, welche in der nachfolgenden Uebersicht von
Thomtons Höhenmessungen neben Angabe der Tageszeit unter der Bezeichnung
„angenommene Korrektion '' aufgeführt sind, sodass also der von Thornton beob-
achtete Siedepunkt gleich dem dort angegebenen korrigirten Siedepunkt +
„angen. Korr.*' (mit umgekehrtem Vorzeichen) ist. Die von mir ebenfalls gemessenen
Höben sind mit [ ] umschlossen ; ihre gegenseitige Vergleichung ergibt :
Kersjten, barometriscb Thornton^ hypsometrisch K. -* Tb.
engl. 2019 Fass engl. + 54 Fussengl.
2302 „ — 89 „
2365 „ — 5 „
1620 „ — 16 „
im Mittel K. (barometrisch gemessen) — Th, (hypsometrisch) = j
-» — 14 Feet oder 4,3 M^r.
Pare . .
. . 2073 J
Pusi
Kisuani .
. . 2218
n
See Jipe . .
. . 2360
97
Mbaramu
. . 1604
»^
C. a. Thorntons Hypsometer-Messungea.
79
Der mittlere Fehler dieser Hypsometerbestimmungen wird zu nicht weniger als
2 — 3 Procent von der gemessenen Höhe angenommen werden mttssen, oder vielleicht
noch höher, wenn man erwägt, wie viel bei derartigen Messungen anf eine dorchans
gleichmftssige Ansftihmng der ganzen Siede-Operation ankommt.
Thornton's HOhenmessnngen
vermittelst Siedethermometer (nach Fahrenheit)
während der ersten Dschaggareise im Jahre 1861.
H9he über d. Meereespiegel
roll
BeobaehtnnfB«
Ort, (Zahl) und Zeit
zwischen 3^ nnd 5® S. Breite.
korrig.
Sied«poBkt
nebst
[aagen. Korr.]
nacli F.
Lnft-
Temperfttor, ange-
beob. am Orte wandtei
und (angen. Wime*
fOi d. K&Bte) faetor.
nach F.
Bombo Lager I. (1)
Maliabenl Lager II. (1)
Station IT (1)
Naehtlairer (1)
Hoamandi (1)
WasserlSeber (1)
KiUbassiber; (1)
BolriBgatette, Sudabhang (1)
Kadiaro, Lager am Fnsse (1)
e Kadiaroy höchst. Haltepnnit (1)
Kaehtlager in der Ebene (1)
Elephantenflofis Lager (1)
rPare Lager (1)
rKisuani Lager (1)
See Olpe jl Dafetaflius (2)
['
Bafeta SW. Hügel, A XX (1)
Goalflus Lager (1)
Kilema Lager (4)
KilaaaNoidhttgel, A XXI (1)
KUema Sadhttgel, A XXU *)(1)
Juni 28
pfcNm.?
Juni 29
[21» Nrn.?
Juni 30
[8 k Vm.
JoUl
[6h Nrn.
JnU2
[Nrn.?
JnüS
[likVm.
Juli 4
[Ab.?
Juli 5
[ll^Vm.
JuU6
1121» M.
Jnü7
[21» Nrn.
Jnüll
[Nrn.
Uaül4
[Ab.
Joliie
[Ab.
Juli 17
[Ab.
Jnli21
[12 h M.n.
61» Ab.
Jiüi24
[101» Vm.?
JnÜ26
[21» »m.
JaU27
[21» Km.
Aug. 8
[91» Ym.
-0,40]
*) Anf Karte I zu Bd. n irrthttmUch A XX statt
Ang. 4
[121» M.
211M4
— 0,86]
2100,64
— 0,36]
2090.52
— 0,48]
211M6
-0,84]
210o,»0
— 0,35]
2090,42
-0,48]
2100,08
-0,32]
2090,20
— 0,40]
2080,85
-0,40]
2050,15
— 0,85J
2070,70
— 0,30]
2080,43
— 0,82]
2080,48
-0,82]
2070,98
-0,82]
2070,89
—0,36]
2070,39
-0,511
2070,55
— 0,35]
2050,09
— 0,35]
2020,99
-0,51]
2020,85
790,2
(76,8)
810,5
(76,3)
710,4
(76,1)
740,8
(76,2)
780,8
(76,2)
860,0
(76,1)
740,8
(76,1)
7903
(76,0)
780,1
^76,0)
680,4
(76,0)
720,5
(75,8)
740,8
(75,6)
770.0
(76,6)
740,8
(75,6)
7903
(75,6)
770,0
(75,6)
730,6
(75.6)
770,0
(76,6)
650,8
(75,6)
660,9
(75,6)
A xxni
nebet Korr. für ip
n. Höhendifferenz
in engl. Fnss.
yerbessert
in
FeetiLMtrn.
1,094
1,096
1,086
1,089
1,098
1,100
1,089
1,098
1,092
1,082
1,086
1,088
1,091
1,088
1,083
1,091
1,087
1,091
1.078
1,080
ff etc.
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5225,0 1
+28.2/
490,6 Ft.
151.2 M.
778.3 Ft.
2S7.2 M.
1411,4 Ft
430.2 M.
477.3 FL
145,511
625.6 Ft
190.7 li.
1487,9 R
453,5 M.
1094.4 Ft
583,6^.
1605.5 Ft
'389,4 M.
1798.0 Ft
548,0 M.
8922,8 R
1195,7 H.
2459.7 Ft.
749,7 M.
2041,2 Ft
622,2 M.
2018,7Ft.l
615,3M.J
2302 IFtl
701,7M.J
2365,2R1
720,9M.J
2650.1 R
807,7 11.
2549.1 R
777,0 M.
8990.8 R
1216,4 M.
5161.6 R
5253.2 R
1601.1 K.
80
Dschagga - Beisen.
BeobachtniiirB«
Ort, (ZaU) und Zeit
zwischen S° und 6® S. Breite.
korrig.
Sledepoakt
nebst
[tagen. Korr«]
nach F.
Luft.
Tenpentur«
beob. am Orte
nnd (äugen.
f&rd.Kt8te).
naeb F.
wandter
Wirme-
Daetor.
H8I16 über d. Meereiq^iegel
roh
nebst Korr, für 9
u. Höhendifferenz
in engt Fnas.
yerbessert
in
Fertn.Min.
KillmandBeliaroyeTstLager (1)
KilimandfleliarOyhOchstHalte-
punkt (1)
KllemiifliiBB Lager? (1)
HMehifliBS Lager? (1)
Lftger am FIubs S. ?on Po-
komo (1)
Madscluune Lager (4)
Manki's GraMflgel (1)
A XXXIII
Weriweriflmss Lager (1)
Aug. 8
[6^ Nrn.
Aug. 9
[Nm.
Aug. 17
[Nm.
Aug. 18
[Nm.
Aug. 19
[Ab.?
Aug. 26
[4t Nrn.?
Aug. 81
[Nm.
[Ab.
Sept. 5
Dafeta WNWHOgel, a 40 (l)Sept 10
[Ab.??
i
MbaramaflnsB Lager (1)
[Ab
m^aramuNordhOgel, A 48 (l)Sept. 80
[Vm.??
Sept 29
-0,32]
197^70
— 0,80]
207^00
—0,30]
207^20
—0,80]
207^38
-0,82]
204^86
— 0,29]
208M0
— 0,30]
207^58
-0,82]
205^58
— 0«,82]
2^M
— 0.32]
208^20
-0,5ü]
M«,9
(75,6)
&7«,4
(76,6)
70^,8
(75,7)
82«,0
(75,7)
78»,0?
im Mittel
86»,0
(76,0)
70^,8
(76,8)
68*,0
(76,5)
54^,0?
(76,7)
80»,0
(77.2)
84^0
('7,2)
1,080
1,070
1,084
1,096
1,094
1,099
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1,068
1,095
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2184,8 \
-+11,4/
5&67.2 Ft
1693,8 M.
8206JL Ft
2&01,2M.
2858,5 Ft
871,8 M.
2778.5 Ft
845,4 M.
2692,« Ft
820.7 M.
4155.6 Ft.
1266,6 M.
5180.1 Ft
1568,6 m.
2522,4 Ft
768.8 M.
8626,8 Ft
1106,4 M.
l619.9Ft.l
498,7 IL J
2196.2 Ft
669,4 M.
NB. Die In [ ] eingeschlossenen Beobachtungen sind schon in den frtlheren Tabellen (S. 73 — 75)
enthalten nnd bieten dort zurerl&ssigere Werthe ftir die Höhenlage der betreffenden Orte.
Alle hier nnd im Nachfolgenden gegebenen Höbenmessnngen sind von mir neu
berechnet worden^ doch sind die auf älterer Rechnung bemhenden Höhenprofile^
der in Band I und II yeröfPentlicfaten Karten des Eilimandscharogebietes ohne
Aenderung gelassen worden, weil ihr Zweck, die gewonnenen Ergebnisse graphisch
zu yeranscbaulicben, durch kleine Abweichungen nicht beeinflusst wird. Es sind
in Band I, Karte III:
Profil der Routen Itfombas — Kadiaro — Dschagga und Wanga —
Aruscha (das Profil des Rückwegs über Bnra und Ndara ist nicht
besonders konstrnirt worden);
in Bd. II Karte I:
Höhenprofil durch Ugonogebirg, Kilema und KilimandscharOi sowie
vergleichende Profile vom Kilimandscharogebiet und dem Harz-
gebirge.
Die Hohenangaben in Zahlen auf den genannten Karten indessen können
nur als Näherungswerthe benutzt werden und den Zahlen der Tabellen gegenfiber
keine Geltung mehr beanspruchen. Die kleineren Steigungen und Senkungen des
Terrains auf jenen Profilskizzen sind nach dem Itinerare aufgezeichnet, welches
sehr viele Einzelheiten aber keine genauen Richtungsangaben enthält nnd deshalb
hier nicht mit abgedruckt ist; dasselbe steht jedoch denjenigen, die sich näher
dafUr interessiren sollten, jederzeit im Originale zur Verfügung.
— ,
0. b. Trigonometrische HOhenmessttngeiL g2
b. Trigonometrische Höhenmessnngeii.
In voratebenden Uebersicbten sind die MeeresbOben aller derjenigen Orte ent-
halten, die als Statioben für trigonometrische Höbenmessungen dienten,
mit Ausnähme von dreien, deren Erbebung über den Barometerstationen gleichfalls
auf trigonometrischem Wege gefunden wurde. Ffir diese lasse ich hier die Einzel-
heiten folgen, sofern sie zur Beurtbeilung der erzielten Oenanigkeit erforderlich sind.
1. Moschi Bergstation. Die horizontale Entfernung der Theodolitstände
auf der Bergstation und im Lager wurde gefunden zu
4569 engl. Euss aus einem Vertikalwinkel (nach der Methode S. 50 oben)
.. .. I nach Horizontalwinkeln, unter denen Objekte von bekannter Grösse
-^^j erschienen
4556 Ft. im Mittel.
Dies entspricht einer Korrektion ftlr Erdkrümmung und irdische Strahlenbrechung
(m''d, s. S. 58fP.) von 19''. Ein im Lager befindliches Objekt von der Höhe des
Theodoliten zeigte sich in 8^0' 50" unter der Horizontalebene. Um obige 19" ver-
mindert wird dieser Depressionswinkel (d) = 8^0' ST'. Rechnet man nach der
auf S. 58 entwickelten Formel h = d tg (a + m" d) oder = d tg (rf — m" d), worin
a einen Höhenwinkel und i einen Depressionswinkel bedeutet, so findet man die
vertikale Erhebung von Moschi Bergstation über Moschi Lager zu
641 Feet oder 195,4 Meter;
dazu Meereshöhe von Moschi Lager «» 1152,9 „
mithin Moschi Bergstation 1348,3 Meter (4423,6 Ft.) über dem Meeres-
spiegel oder 6i$9,l Meter (2064 Ft.) ttber dem See Jipe.
2. Messstation auf dem Kilimandscharo am 2. und 3. Lagerplatz
(Nov. 28 u. 29). Die Höhe des Barometer-Standpunktes wurde auf S. 76 zu 3241,5 M.
.oder 10635 engl. Fuss ermittelt. Auf derselben Stelle (a) wurden am 28. Kov.
Höbenwinkel nach beiden Gipfeln des Kilimandscharo gemessen; am 30. Nov. Vm.
wurden diese Messungen wiederholt an einem 172 Ft. abwärts entfernten Punkte (b)
der unter 3^30' geneigten Fläche, was 171,7 Ft. horizontaler Entfernung und 3,2 M.
tieferer Lage entspricht, sodass die Meeresböhe der Station Kilimandscharo b.
= 3238,3 M. sein würde. Eine dritte Messung wurde auf einem Standpunkt c.
vorgenommen, der 130 Ft. aufwärts von b. auf einer im Winkel von 5^25' anstei-
genden Fläche lag, d. i. um 3,7 M. .höher als b. und 0,5 M. über a., oder SM2 M.
über dem Meeresspiegel; sie stimmte mit der ersten fast genau überein.
3. Hügel II am Ostrande des See Jipe. Auf S. 50 oben ist irrthümlich
angegeben, dass der Theodolitstand auf diesem Hügel II um 105 Ft. höher als auf
ßügel I lag, für welch letzteren nach S. 74 eine Höhe von 193,8 M. (oder 635,8 Ft.)
— was richtiger ist als die auf S. 61 angenommenen 640,5 Ft. — über See Jipe
gefunden wurde. Eine 3 Fuss über dem Boden auf Hügel I befindliche Marke
erschien von Hügel II aus, in 0,535 Breitenminuten horizontaler Entfernung, unter
einem Depressionswinkel von 1^43' 21", oder, nach Verminderung um 14" fürm"dj
unter 1^43' 7". Dies, nach mehrgenannter Formel berechnet, gibt 97,1 Ft. als Höhe
des 4 Ft hohen Tbeodolitstandes auf Hügel II über der Marke auf Hügel I, oder
M9I Ft über dem dortigen Stande des Instrumentes. Dieser Höhenunterschied ist
als der richtige anzunehmen, und somit kommt mein Standpunkt auf HOgel II nur
T. d. Doeken, BeiMn UI: Astronomio etc. 6
^^
Dschagga- Reisen«
732,9 Ft über See Jipe zu liegen (statt 737,6^ wie auf S. 61 oben angegeben)
oder 223,4 M. über dem See und 94S,6 fl. über dem Meeresspiegel. Eine
Umrechnung der Seeanfhahme nach diesen neuen Werthen erschien nicht nothwendig.
Sämmtliche in nachstehender Uebersicht gegebenen Höhenmessungen sind nach
der oben erwähnten Formel berechnet, welche für die vorliegenden Zwecke voll-
ständig genügt. Zur Benrtheilung der erzielten Genauigkeit mag eine ausflihrliehe
Erörterung der Höhenmessungen am Kilimandscharo dienen.
Triiironometrische HOhenmessiinif^en la.
Harne «• wahrei Azimut
des Berges.
Beob. Ton 0. Kersten
1862.
Kilimandscharo,
Ostgipfel
N. 11* lü',55 Ost
[vor Sultans Hans
N. 14* 46',9 0.
[Lager 2 n. 3.
N. 32» 50',3 0.
[Lager 2 n. 3.
S. 144« 39',4 W.
S. 146« 15',0 W.
Kilimandseharo,
Westgipfel (Dom)
S. 179« 85',7 West
[toi Sultans Haus
S. 168« 34',4 W.
[Lager 2 n. 3.
S. 143« 63',3. W.
[Lager 2 u. 3.
S. 138« 31',5 W.
S. 139« 35',2 W.
S. 139« 15',5 W.
Beobachtungs-
Ort und Zeit.
Arasclia II
Nov. 4, Nm.
angenommener
Coll-Fekler
(C) und
Instr. Fehler
(J)
= 8' 38"
J = —40"
Arusehalla. C==— 8'28"
Not. 6, Nm. 1/ =--—40"
Moschi
Not. 27, Nm.
Kilimand. a.
Not. 28, Nm.
Kilimand. b.
Not. 30, Vm.
Hflgel n
Dec. 9, Nm.
See lU
Dec. 13, Vm.
C «= 9' 32"
J « —60"
C « — 9'20"
j = —60"
C «= 9' 0"
J = —60"
C == +8'80"
J - —60"
C = +8'16"
j = —60"
Kreislage
und
Entrem. (d)
in Breiteamin.
rechts ii.lin]m
80,35
links
30,27
rechts n. links
13,06
linbi
4,56
links tL rechts
4,60
rechts
M,07
rechts
32,20
HSkea-
wlakel (a)
+ Korr. m"d
nach S. 68.
rel. H8ke
+ Stations-
böhe
in Metern.
H8ke Ib« 4« Meeres«
■pleffel
rob
im Mittel
4«7'32",5
+ 13 3
4« 8' 53"
+ 13 1
8«52'34"
+ 5' 37"
12«r52"
+ 1 58
11«50'7",5
+ 159
3«23'10"
+ 14 39
3«50'18"
+ 13 51
^nS} 4060,4
+iS}^^M
+m!:J}*«^M
[+a?}^«22,5]
[+3S'''''0
^«fM} 4028,7
4221,3^940,5
- 719,2 J**'*"'®
+
Arithmetisches Mittel der nicht umklammerten Höhen ^%^^Sn2
Amscha II
Not. 4, Nm.
Amsehalla.
Not. 6, Nm.
Mosehi
Dec." 3, Vm.
Kilimand. a.
Not. 28, Nm,
Kilimand. b.
Not. 30, Vm.
Hügel I
Dec. 9, Vm.
Hllgein
Dec. 9, Nm.
Seem
Dec. 13, Vm.
C = 8' 37"
J = —40"
C = — 8'26"
J -« —40"
C « — 9'30"
J — —70"
C
J
— 9'20"
—60"
C « — 9'0"
J == —60"
C - +8'83"
J -« —60"
C ^ +8'30"
J = —60"
C = +8'16"
J = —60"
rechts u. links
30,82
links
30,77
links
13,07
links
6,10
•
links
6,00
rechts
39,20
rechts
38,72
rechts
36,70
4«47'33"
+ 13 15
4« 48' 40"
+ 13 14
0«53'46"
+ 60
12«47'12"
+ 2 37
12*48'0",5
+ 2 37
3029-28"
+ 16 51
8« 27' 10"
+ 16 39
3« 56' 7"
+ 15 47
[+8226',6} '^^^^'^ ]
[
+*»«{;«} 5688,8.
Arithmetisches Mittel der nicht umklammerten Hohen i^MI III
Bei beiden Gipfeln wurden die mit [] umschlossenen Höhen vom 28. und
30. November nicht mit ins Mittel eingerechnet, weil sie offenbar zu gross sind,
C. b. Trigonometrisclie HOhenmessongeli. g3
nnd zwar um 70 bis 90 Meter. Ein Fehler der Messung lieg;! nicht vor, denn
unter sich stimmen diese Höhen sehr gut ttberein ; ein beträchtlicher Irrthum in der
vermittelst des Barometers bestimmten Höhe der Theodolitstation erscheint gleich-
falls ansgesehlossen, weil auch die grössten annehmbaren Fehler des Luftdrucks,
welöher an zwei aufeinander folgenden Tagen nahezu gleich hoch gefunden wurde,
und der Lufttemperatur (s. S. 76) keine derartige Abweichung hervorgebraght haben
könnten; der Grund derfelben liegt vielmehr in den fehlerhaften Entfernungen
von ca. 4,6 Breitenminuten für den Ostgipfel und 6,1 für den Westgipfel. Die Höhe
des ersteren wird nämlich um 39,4 Meter, und die des letzteren um 42,0 Meter
niedriger, wenn die angenommenen Entfernungen um je 0,1 Breitenminute oder
etwa 240 Schritt verringert werden. Ein Irrthum aber von solchem und selbst von
noch grösserem Betrage, der übrigens bei entfernteren Stationen keinen nennens-
werthen Unterschied ergeben hätte, ist recht gut möglich, denn die an verschiedenen
Orten zur Bestimmung der Lage des Kilimandscharo gemessenen scharfen Objekte
am Ost- und Westgipfel, welche in Aruscha unter einem Horizontalwinkel von ^2^
(s. S. 42) erschienen, zeigten sich hier, in 3227 Meter Höhe und so geringer Ent-
fernung, unter etwa 69<^, boten also dem Beobachter ganz andere Seiten als vorher.
Ausserdem ist es bei einem Höhenwinkel von mehr als 12^ sehr wahrscheinlich,
dass nicht der Oipfel selbst gemessen wurde, sondern ein näher gelegener und
diesen verdeckender Punkt, der allerdings niedriger ist, aber doch unter grösserem
Elevationswinkel erscheint.
Von den Höhen des Westgipfels wurde die, gleichfalls umklammerte, von
Hügel II am See ans gemessene, bei Bildung des Mittels unberücksichtigt gelassen,
weil sie aller Wahrscheinlichkeit nach um etwa 70 Meter zu niedrig ist. In diesem
Falle liegt die Schuld an unrichtiger Winkelmes%ung, wie schon daraus hervor-
geht, dass der Unterschied der Höhenwinkel beider Gipfel von Hügel II aus (siehe
Spalte 5 der Tabelle S. 82) nur 3' 51" beträgt, gegen 5' 49" von der nahe gele-
genen Station See HI aus, während er doch etwa ebenso gross sein müsste; ein
um 2' grösserer Werth des Höhenwinkels bedingt aber in diesem Falle, bei 38,72
Entfernung, eine um 42 Meter grössere Höhe. Der ungefähre Betrag jenes Höhen-
fehlers lässt sich leicht aus einer Zusammenstellung der Höhendifferenzen beider
Gipfel entnehmen, wie sie auf den verschiedenen Stationen erhalten worden sind,
nämlich in
Aruscha II 734,4 Meter
Arnscha IIa 737,1 „
Moschi, Lager 738,9 „
See III 743,3 „
gegen 666,0 „ auf Hügel II, also etwa 70 Meter zu
wenig, während ein Vergleich der auf Hügel I gemessenen Höhe des Westgipfels
mit der auf Hügel II gefundenen des Ostgipfels wiederum einen den übrigen Diffe-
renzen entsprechenden Werth (746,9) ergibt. Da nun die gleichfalls auf Hügel II
gemessene Höhe des Ostgipfels sehr befriedigend mit dem anderen Werth für den-
selben Berg übereinstimmt, ist man berechtigt anzunehmen, dass ein Versehen bei
Messung des Westgipfels stattgefunden hat.
Hiemach bleiben fUr jeden der zwei Gipfel fünf Messungen übrig, aua denen
das arithmetische Mittel, wie oben angegeben, gebildet wurde. Der wahrschein-
.._ w
Hohe Fehler desselben berechnet sich nach der Formel 'W==-=r, worin w der
'<'
84
D8c)iagga-Beisen.
wahrscheinliche Fehler einer Einzelbeobachtung = 0,6745 V-^^r ist, n = Anzahl
der vorhandenen Beobachtungen und [v*] « Summe der Quadrate aller Fehler oder
der Differenzen zwischen dem arithmetischen Mittel und jeder einzelnen Höhe. Die
Ausführung der Rechnung ergibt:
Kilimandscharo, Ostg^pfeL
Beob. H8keii
in Metenu
4969,4
79,4
51,6
28J
40,5
— 15,5
— 25,5
+ 2,3
+ 25,2
+ 13,4
lg [v«J « 3,23310
Ig (n— 1) 0,60206
(n - 5)
[Y*] = 1710,4
2,63104; Vi «=1.31552
lg 0,6745 9,82898
lg w= 1,14450
w = 18,95 — 0,28 Vo
fttr die Einzelbeobachtimg
l g -yV 0,34949
lg W = 0.79501
W = 6.24 «= 0,13 Vo
des Mittels aller 5 Beobachtungen.
im Mittel 4953,9 Meter ± 6,24, oder 16252,3 engl. Fass ± 20,5
Kilimandscharo, Westflpfel«
Beob. HSken
in Metern.
V*
lg [v«] « 3,02416
\g (n— 1) 0,60206
(n=5)
5703,8
— 9,8
96,0 '
716,5
— 22,5
506,3
690,5
+ 8,5
12,3 ,
675,6
+ 18,4
388,6 1
663,8
+ 10,2
104,0 ,'
2,42210; 7« = ^. 21 105
lg 0,6745 9,82898
lg. w «
1,04003
w». 10,96
*0,197o
fOr die Einzelbeobachtnng
IgVn
0,34949
[v«] « 1057,2
lg W --- 0,69054
W - 4,90 = 0,09 Vo
des Mittels der 5 Beobachtungen.
im Mittel 5694,0 Meter ± 4,90, oder 18681,4 engl. Foss ± 16,1
Im Anschluss hieran lasse ich die Höhen von Kilimandscharo Westgipfel
folgen, welche Thomton im Jahre 1861 von mehreren seiner Stationen ans ge-
messen hat.
Trijronometrfsche HShenmessiingen Ib.
Name 4e§ Berges.
Beob. 1861
von R. Thornton.
Ort und Zeit
der Beobachtung.
Bvng (d)
in Brei-
tenmin.
HShenwln-
kel (a)
+ Korr. m"d
naeh S. 58.
Killnandseharo
Westgripfel,
See Jipe, SO. .
(AXVn) Juli 20, ^ 48,88
See Jipe, SO.
(A43) Sept 21. 48,38
I
Kilema,
Sadhttgel, Aug. 4. 16,40
Mankrs Grabhagel
Aug. 31. 10,79
Werlwerifl. (All.)
beiMadschamejSept 1 . 11,90
Madschame,
Aug. 27 ü. 29. 11,18
8® 8' 26"
+ 18 40
8° 8' &0'
+ 18 40
1^ 34' 48''
+ 72
IV 8' 45"
+ 4 89
ii^ao'is"
+ 57
11«24'16''
+ 4 47
rel. HSke
+ Stations-
hfthe
H8ke Aber
d. Meerei-
splegel
X
oh)
in Metern.
Differenz
fr) g9gm
aas arith-
metisobe
Mittel.
▼ '
4821,3 1 ^TM 5
+ 719,2/ ^^^^^'^
+?l:? } ^'^
+156s!6 } ^^^»^
+1237,3 / ^•^^
Arithmetisches Mittel -^ 5564,6 Meter
18257 engl. Fuss,
+ 24,1
+ 14,1
—121,2
+ 55,7
—103,6
+131,0
580,8
198,8
14689,4
3102,5
10732,9
1716KO
46465,4
.jJi
C. b. Trigonometrische HObenmessuogen.
85
gegen 20065 Ft. nach Thornton's eigener Rechnung mit den mangelhaften Entfer-
nungen seiner ersten Eartenkonstrnktion nnd 18681 Ft. nach meinen oben ange-
führten Messungen.
Der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Beobachtung berechnet
sich hieraus zu 65,0 M. oder 1,17% der ganzen Höhe, und derjenige des Mittels
zu 26,55 oder 0,48%. Die Genauigkeit dieser Messungen ist also weit
geringer als die der meinigen, und zwar einestheils, weil alle Grundlagen ffir Aus-
übung einer sachgemässen Kritik fehlen, anderntheils, weil Thornton's Instrument
kein besonders gutes und nicht gehörig berichtigt war, abgesehen von der Unsicher-
heit, welche den vermittelst des Siedethermometers gemessenen Höhen seiner Sta-
tionen anhaftet Fast alle Höhen sind beträchtlich niedriger (im Durchschnitt
um mehr als 100 Meter) als die von mir gemessenen, was von den verschiedensten
Ursachen herrühren kann. Eine Erörterung hierüber ist unwesentlich, da sie doch
Nichts beitragen würde zur Verbesserung der oben ausführlich berechneten Höhen
desselben Berggipfels. Trotz alledem können Thornton's Höhen mit einigem Nutzen
zur Bildung von Differenzen dienen, aus welchen sich Näherungswerthe fttr die
Höhenlage einiger auf der zweiten Reise nicht gemessenen Punkte ableiten lassen.
Trigonometrische HShenmessongen le«
Hmbo 4ei B«rge««
B«ob. 1861
▼on B. Thornton.
Ort u4 Zelt
der
Beobftclitiuig.
Eitrer-
■US (d)
inBrei-
tenmin.
HSkenwlii-
-f KoiT.iii"d
nach S. b8.
rel. HSke
-f- Stations-
höhe
Hohe 1lb«r
d. MeereB-
Mpfegel
(tob)
in Metern.
HSkendlfferenz
gelten die auf derselben Station
stattgehabte Messonr you
Kilimandseharo nest-
gipfeL
Kilimandseharo,
Ostgipfel
Kilimandseharo,
Nordwestgipfel,
Kilimandseluiro,
sog. Thore,
Kilimandseharo,
Hagel aaf dem Sattel*)
Kilimandseharo,
Schneegrenze am West-
gipfel,
See Jipe, SO.
( A XVn.) Jnü 20.
Madsehame,
Aug. 27 n. 29.
Weriwerlil. (All)
bei Madsehame,
Sept 1.
Madsehame,
Ang. 27 n. 29.
Madsehame,
Ang. 27.
See Jipe, SO.
(A43) Sept 21.
Mhdsehame,
• Ang. 27.
39,04
15,1S
12,50
11,71
47,15
41,80
10,70?
3®0' 0"
+ 16 47
7*6' 80"
+ 6 30
10« 89' 46"
+ 5 28
10»48'45"
+ 52
6« 21' 88"
+ 35
+ 17 46
8» 47' 38"
+ 4 36
+*ffi } ^^''
Ä } 2 W
8428,7 1 4147 Q
719,2 / *^*'>^
^"'* \ 3344
1266,6 / ****9"
+ 698,6
+ 636,5
+ 667,6 gegen.
Kilimand.Wcst
+ 56,61
+
12,9)
+ 34,8 gegen
>Kilimand.West.
+ 2686,3 geg, Kilimand.
West.
+ 1402,6 desgl.
+ 2089,6 desgl.
*) in ein Drittel der Entfernung zwischen West- nnd Ostgipfel, anf Karte 1, Bd. II, dicht unter dem
des Wortes KIBO.
Kilimandscharo Ostgipfel bleibt aus den eben genannten Gründen
anberttcksichtigt; er ist, beiläufig bemerkt, hier nar 668 Meter niedriger gefan-
den worden als der Westgipfel anstatt ca. 740 wie auf S. 83.
FUr den Nordwestgipfel des Kilimandscharo stellt sich heraus, dass der-
selbe im Mittel von zwei Beobachtungen um 34,8 Meter unter dem Westgipfel liegt,
dessen Meereshöhe sich zu rund 5694,0 M. ergab, sodass also der Nordwestgipfel
etwa 5M«,2 Meter oder 18567 engl. Fnss über dem Meeresspiegel liegen würde.
86
Dschagga - Reisen.
In derselben Weise kommen die sog. T h o r e (s. Bd. I. S. 295 f.), der höchste
Pankt der geradezu auf den Westgipfel geöfiFheten Schluchten im Nordosten von
Madschame, 2686,3 unter dem Westgipfel zu liegen, oder in ungefährer Meeres-
höhe von 3007,7 M. = 9868 Feet^ der Httgel auf dem Sattel aber (s. Bd. I.
S. 295) 1402,6 Meter unterhalb, d. i. ttber dem Meere ca. 4iS»l,4 M. = 14080 Fi
Die Schneetf^enze am Westgipfel des Kilimandscharo liegt nach Thomton's
Messung 5694,0 — 2089,6 = 3604,4 M. oder lUU Ft ttber dem Meere. Hiermit
lassen sich meine Bestimmungen dieser Höhe vergleichen, die in nachfolgender
Uebersicht enthalten sixid.
Trigonometrische HOhenmessani^eii Id.
Nftme des Berges.
Beob. Ton 0. Kereten
1862.
Ort ud Zeit
der Beobachtung.
ungenommener
Coll-FeUer
(C) und
iDBtr. Fehler
(J)
KreisUge
iLEntfer-
nanjr (d)
in Brei-
tenmin.
HShemrlii'
kel (a)
+ Korr. m"d
nach S. 68.
rel* HShe
+ SUtions-
höhe.
118h0 tb«r 4mä Mceiti-
roh
in Metara.
im Mittal
Kilinuindseharo,
unterster dicker Schnee
am W.Gipfel links, am
SW.9ande.
[desgl., rechts, am NO.
' Bande.
desgl./ links, am SW.
Bande.
Killmandseharo,
höchst. erreichtPunkt,
Nov. 29, Vm.
desgl.
Nov. 29, Vm.
Ebene, 175 Seemeil.
Ostl. vom See III,
in 3*» 83' S. Br.
C
J
-9'10"
— 60
C
J
C
J
-9'10"
— 60
-S'15"
— 60
links
2,5
links
2,5
links
50,6
6« 28' 88"
+ 1 5
8« 89- 17"
+ 1 5
!• 58' 15"
+ 21 45
524
+ 4269
708
+ 4269
}
4798
I 4972 ]
^^^^^ l 4fftA0
+ 896,5 / *®^
4677 M.
15843 Ft
Kilimandscharo,
Ende d. dicken Schnees
am Ostgipfel.
desgl.
Killmandseharo,
vie oben.
Nov. 29, Vm.
See m a.
Dec. 13, Vm.
IC
J
-9'10"
— 60
C =r= +8'16"
J= — 60
links
4^
rechts
82,20
2« 56' 25"
+ 1 56
3« 48' 85"
+ 18 51
+
481
4269
8949
}
4700
»49 \
719 /
4668
4684 M.
15368 Ft
Üie untere Grenze des kompakten Schnees lag hiemach am Sttdweathange
des Westgipfels im Monat December 1862 ungefähr 4680 Meter oder 15350 engl
Fnss über dem Meeresspiegel, in der kühlen Jahreszeit aber, Ende Aagost, nach
Thornton's Messungen im Jahre 1861 nur 3600 M., wobei allerdings zu berücksich-
tigen ist, dass Thomton aller Wahrscheinlichkeit nach das unteAte Ende gemessen
hat, und nicht blos, wie ich, das Aufhören des dicken Schneelagers. Man darf
also annehmen, dass am Westberge der Schnee 1000 bis 2000 Meter unter dem
Gipfel beginnt, je nach Ortslage und Jahreszeit, und ebenso, dass nach Osten zu,
unter dem Einfluss der warmen Küstenwinde, der Schnee 2 — 300 Meter weniger
weit als am Sttdwestabhang hinabreicht.
Nächst dem Kilimandscharo nimmt der gleichfalls zweigipfelige Menibcsf
unser grösstes Interesse in Anspruch, theils wegen seiner Isolirtheit und kegelför-
migen Gestalt, welche auf vulkanischen Ursprung deuten, theils wegen seiner Erhe-
bung über die unabsehbare, noch gänzlich unbekannte Masai-Ebene. Die Besteigung
dieses Berge» wäre, wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe, ftlr sich allein
die Ausrüstung einer Expedition werth, weil man von seinen nur selten mit Wolken
verhüllten, jedoch oberhalb der Baumgrenze gelegenen zwei Gipfeln, als den End-
punkten einer etwa 2,5 Seemeilen langen Basis aus, alle hervorragenden Objekte
und Flnsslänfe der ganzen weiten Ebene mit Leichtigkeit auftiehmen und ausserdem,
G. b. Tiigonometrische Höhenmossongen.
87
bei längerem Aufenthalte, sehr wichtige meteorologische Beobachtungen anstellen
könnte. Daher mögen auch vom Meru noch die von mir in 35 bis 41 Seemeilen
Entfernung gemessenen Höhen in voller Ausführlichkeit hier Platz finden.
Trigonometrische HOhenmessangen II.
Ktae ■• wftkretAiiHmt
ief Berges.
BeoV. Ton 0. Kerstan
1862.
OH ni Zeit
der
Beobaohtang.
rnngenonunener
Coll.-FeUer
(C) und
iBStr. Fehler
(J)
Kieislsge
n.E]itrer«
naBK (d)
in Brei-
tenmin.
HOkenwlii«
kel (a)
+ Korr. m"d
nacli S. 68,
rel. HSke
4- Stationa-
hölie.
HSke tber dem Meeres-
spiegel.
roh 1 im MitteL
in Metern.
Memberir« Nord-
gipfel
S. 124* 4'.3 West
S. 96« 25',8 West
[tot Snltang Hans
& 99« 16',6 West
S. 98* 27',5 West
Aroseha n,
Not. 10, Nm.
Um,
Not. 19, Nrn.
MoseM
Dec. 3, Vm.
Mosehl^Benr
Nov. 25, Nm
C ^ +8'40"
J= — 40
C
J
C
J
C
J
—8' 8"
— 40
— 9'3r'
— 60
+9'30"
— 60
rechts
40,90
links
34,50
links
86,85
rechts
37,29
1« 57' 15"
+ 17 35
1« 58' 38"
+ 14 50
P 52' 54"
+ 15 51
1» 42' 51"
+ 16 2.
+
2957,7 1 oß79 «
- 721,6 / ^^^»**
+'i^,l}^«^^^
+lS!}^^25,0
3701,45 M.
12144 Ft.
Menibery, Sttd-
«Ipfel
St 120<> 54',4 West
S. 93» 21',0 West
[tot Sultans Hans
S. 96« 16',6 West
S. 95* 32',0 West
Arascha n, G-»
Not. 10, Nm. J «
Uro, G
Not. 19, Km. J
Moselü, G
Dec. 3, Vm. J
Mo8elil,Ber8r
Not. 25, Nm. J =
+8' 4"
— 40
—8' 8"
— 40
1
links
30,08
— 9'30"
— 70?
Unks
38,32
+9'30"
— 60
rechts
38,79
rechts 2« 29' 40"
41,47 • + 17 50
2*31' 37"
+ 15 31
20 24' 24"
+ 16 29
2« 13' 19"
+ 16 41
3720,5 \ --IÖ 1
+ 721,6 /***®>-^
4401,0 M.
14038 Ft.
Fttr Berechnung der wahrscheinlichen Fehler (w und W) erhält man nach
den oben gegebenen Formeln:
■eraberg.
+ 22,15
— 2,05
+ 4,05
— 2445
490,6
4,2
16,4
583,2
[V«] « 1094,4
V
V*
+ 13,5
- 7,3
+ 1,5
- 7,7
182,3
53,8
2,2
59,3
[fT'
- 297,1
NordgipfeL
= 0,674 l/^-!i- ± 12,88 M. - 0.35 %
W
12,88
für eine einzelne Beobachtung,
y4
•j^^ = ± 0,44 M. — 0,17 Vo fOr das
arithmetische Mittel im Betrage
Ton 8701,45 Meter.
StldgipfeL
— 0,674 l/^L= + 0,71 M. «= 0,15
V
IQ
w
ftir eine einzelne Beobachtung,
5:^ « -f. 8,80 M. « 0,08 7o ^ <>*8
y*
arithmetische Mittel im Betrage
Ton 4401,0 Meter
88
Dschagga - Reisen.
Trigonometrische HOhenmessangen III.
Ugonoberge, beobachtet 1862 von 0. Eeroten.
Name o. wahre§ Azimut
des Berges*
Ort Dnd Zelt
der
Beobachtang.
sngenommener!
Coll.-Fehler
(C) und
iDstr. Fehler
(J)
'Kreislsge
TLEntfcr-
dohk (d)
in Brei-
teBminu
HShenwlD-
kel (a)
+Korr.in"d.
nach S. hS.
Ugrono I
S. 127°58',6 West
S. 79®35',5 W.-
Ugono II ©
S. 107»58'4 W.
S. 47» 6',5 W.
UgonoIIb« (Kogel)
S. 57»8',5 W.
S. 53«2',2 W.'
S. 36» 62',2 W.
Ugrono in c
S. 67°53',8 W.
S. 33«r,0.W.
Uf OHO in d.
S. 53°3r,6 W.
S. 21o30',e w.
See Jipe IK
Dec. 7, Nm.
See Jipe HI
Dec. 13, Vm.
See Jipe n
Dec. 7, Nm.
See Jipe IQ
Dec. 13, Vm.
Hügel I
Dec. 9, Vm.
Httgel n
Dec. 9, Nm.
See Jipe III
Dec. 13, Vm.
See Jipe n
Dec. 7, Nm.
See Jipe III
Dec. 13, Vm.
See Jipe II
Dec. 7, Nm.
See Jipe m
Dec. 13, Vm.
C
J
C
J
C
J
C
J
C
J
c
J
c
J
c
J
c
J
— 8'40"
— 60
+8'16"
— 60
— 8'40"
— 60
+8*16"
— 60
+8'33"
— 60
+8'30"
— 60
+S'16"
— 60
— 8'40"
— 60
+8'16"
— 60
C « — 8'40"
J «= — 60
C = +8'16"
J -— — 60
links
9,52
rechts
5,86
links
7,45
rechts
6,70?
rechts
7,45
rechts
7,10
rechts
6,80?
links
9,90
rechts
12,70
links
8,75
rechts
13,0
30 27' 45"
+ 46
6« 21' 85"
+ 2 18
8« 87' 8"
+ 3 12
4« 9' 16"
+ 2 53
V 48' 40*
+ 3.12
r 88' 21"
+ 3 26
20 4ß* 24"
+ 2 55
4« 15' 40"
+ 4 15
8^ 20' 84"
+ 5 28
2« 56' 40"
+ 3 46
r 58' 25"
+ 5 35
reU HShe
+ Stations-
hdlie
HShe Iber den Mecres-
splegel
roh
in Metern.
imUtkel
+ ffi } ^^^
1814,3 M.
1^ 5953 Ft
1618,4 IL
5298 Ft. .
1825,8 M.
4848 Ft.
2112,4 M.
6981 Ft.
+ 719,2 } 1^^^ ] 1576,2 IL
An diese Messungen der hervorragendsten Hölien des Ugonogebirges schliessen
sich diejenigen einiger Pare- and Kisnngn-Berggipfel an.
Trii^nometrische HOhenmessimi^en IT.
Pare- und Kisnngn>Berge, beobachtet 1862 von 0. Kersten.
Kftme n. wfthres Azimut
des Berges«
Ort ood Zeit
der
Beobachtung.
angenommener
Coli. Fehler
(C) und
Instr. Fehler
(J)
Kreislage
n.E]itfer
nuDg (d)
in Brei-
tenmin.
Pare I b.
S. 31«52',9 West
S. 14»30',5 W.
Pare n a.
S. 24»50',1 W.
S. 11«3',0 W.
Pare 8
s. r i5',o w.
S. 6»51'J V.
See Jipe II
Dec. 8, Vm.
See Jipe ni
Dec. 13, Vm.
See Jipe n
Dec. 8, Vm.
See Jipe in
Dec. 13, Vm.
HOffel 1
Dec. 9, Vm.
Hfi^IU
Dec 9, Nm.
C
J
C
J
c
J
c
J
c
J :
— 8'40"
— 60
+8'16"
— 60
— 8'40"
— 60
+8'16"
— 60
+8'38"
— 60
+8'30"
— 60
links
18,0
rechts
18,5
links
14,75
rechts
20,65
rechts
18,6
rechts
19,2
HShemrin-
kel (a)
+Korr. m"d.
nach S. 68.
rel. HShe
+ Stations-
höhe
II8he ther dea Meeres-
spiegel
roh
in Metern.
im Mittel
10 49/ 26"
+ 5 35
in4' 0"
+ 7 57
V 49' 58"
+ 6 21
P 15' 45"
+ 8 53
0«54'80"
+ 8
0»50'84"
+Ä } 1^21,0
+ffi } 1^«
1526,5 M.
5008 Ft.
\ 1688,6
919,4
+ 719,2
+ ni? } i«^2
1647,4 M.
5405 Ft.
+
W } 1«^^2 I
+ 8 15 1 + 942,6 } ^^^^
, 1542,1 IL
[5059 Ft.
I
G. b. Trigonometrische HOhenmessnngen.
89
Htae n. wtkreff AKimnt
des Berges.
Kisunffu 3
N. 178* 27M 08t.
N. ni*27',7 0.
KisnnfTu 5
N. 167*2-,6 0.
N. 164*21\2 0.
N. 158«38',5 0.
N. lo6*21'.5 0.
Ort and Zelt
der
BeobachtnnK.
See Jipe n
Dec. 8, Vm.
See Jipe III
Dec. 13, Vm.
See Jipe II
Dec. 8, Vm.
See Jipe HI
Dec. 1», Vm.
See Jipe n
Dec. 8, Vm,
See Jipe HI
Dec, 13, Vm.
angenommeiier
CoU-Fehler
(C) und
iDstr— Fehler
(J)
c
J
c
J
c
J
c
J
— 8'40''
— 60
-f-8'16"
— 60
— 8'40"
— 60
+8'16"
— 60
C = — 8'40"
J*= — 60
C= 4-S'16"
J « — 60
Kreislsge
Q.EBtfer-
niiDg(d)
in Brei-
teninin.
links
9,9
rechts
IM
links
6,43
rechts
13,6
links
11,8
rechts
19,0
H 5h eD Win-
kel (a)
+KorT. m"d
nach S. 58.
rel. H8he
-f-Stations-
liöhe
HShe fber dem Meeres-
spiegel
roh i im Mittel
in Metern.
2« 16' 43"
+ 4 15
m9' 4"
+ 7 16
P32' 4"
+ 2 46
0» 48' 61"
+ 5 51
10 40' 29"
+ 54
0° 57' 27"
+ 8 10
782,3 1 1501 5
+ 719,2 / -^^^'^
+^2 } ^«^'2
, 1484,6 M.
i 4871 Pt.
1 1082 1 M.
(3550? Ft.
658,2 1 107 7 4.
+ 719,2 / ^^^^'*
4535 Ft.
Die üebereinstimmung solcher, von mehreren verschiedenen Orten aus gemes-
senen Höhen ist immer ein gutes Zeichen, dass keine gröbliche Verwechselung der
bezüglichen Gipfel vorgekommen ist und nahezu richtige Entfernungen ange-
nommen wurden ; liegt hingegen blos eine Messung vor, wie bei mehreren Hügeln
der folgenden Tabelle, so ist ein weiter Spielraum für alle üblen Vern(iutungen
gegeben. Der zweigipfelige Berg Kisungu 6 ist derselbe, welchen Thornton öfters
als Kisnngu cliff topped monnt (s. S. 48) bezeichnet hat. Bei der Parekette ist der
Zusammenhang der einzelnen Berge und ihre etwaige Verbindung mit dem weiter süd-
lich gelegenen Gebirge desselben Namens (s. Karte HI des I. Bandes) sehr ungewiss.
Tiif^nometrische HOhenmessnngen Y.
Sonstige vom Kilimandscharo-Gebiet aus sichtbare Berggipfel,
beobachtet 1862 von 0. Kersten.
KftBe n. wftkres Azlmmt
des Berges.
Hllgel I am See
S. m«42',9 West
N. 126»48',5 Ost
Hllgel n am See
S. 176« 21',0 W.
N. lir»53J 0.
yo. Jlpe-Hllgel a-
N. 40» 13'J 0.
KO. Jlpe-Hltgel b.
N. 22»2',9 0.
Dafeta aXX
S. 1S1M5',5 W.
S. 135* 26',5 W.
Ort ud Zelt
der
BeobacMimg.
See Jipe n C
Dec. 7, Nrn. J
See Jipe TU C
Dec. 13, Vm.J
See Jipe II C
Dec. 7, Nm. J
See Jipe III C
Dec. 13, ym.J
See Jipe ni G
Dec, 13, Vm. T
See Jipe m C
Dec. 13, Vm. J =
Hügel I -
Dec. 9, Vm. J =-
See Jipe in C
Dec. 18, Vm.J
angenommener
Coli— Fehler
(C) nnd
Instr— Fehler
(J)
Kreislage
n.Eiitfer«
nuDg (d)
in Brei-
tenmin.
— 8'40"
— 60
+8,16"
— 60
^8'40"
— 60
+8'16"
— 60
+8'16"
— 60
links
5,28
rechts
2,6
links
5,82
rechts
2,16
rechts
1,6
+8'16" rechts
— 60 1,8
+8'33"
— 60
H-8'16"
— 60
rechts
8,9
rechts
6,85
HOhenwlii-
kel (a)
+Korr.m"d.
nach S. 58.
r 7' 16"
+ 2.16
20 14' 45/'
+ 1 6
V 11' 82"
+ 2 30
3° 2' 51"
+ 56
10 54i 47/.
+ 41
V 12' 1"
+ 4a.
0« 28' 22"
+ 3 50
00 25^ 22"
+ 2 44
rel. H8he
+ Stations-
höhe
in Metern.
kshe Aber dem Meeres-
spiegel
roh
im Mittel
196,8 1
+ 719,2/
186,5 \
+ 719,2/
231,0 1
+ 719,2/
213,01
+ 719,2 /
910,9 M.
2989 Ft.
950,2
932,2
941,2 M.
3088 Ft.
99,1 1 fiift Q \ 818 M«
+ 719,2 / ^^^^^ f 2685 F.
+ 719,2 / **^»* / 2780 Ft.
93,2 \
+ 913,0 /
95,7 i
+ 719,2 /
817,4 1
2682 Ft.
90
Dseliagga-Beifleii.
Käme a. wfthreg lilmat
des Berges«
Ort ani Zelt
der
Beobaobtong.
angenommener
ColL-Fehler
(C) nnd
iBStr.^Fehler
(J)
KreiflUge
n.BBtfer-
BUIg (d)
in Brei-
tenmin.
HOkeBwtii«
kel (a)
+Eorr.m"d.
nach S. 58.
rel. HShe
+ StationB-
böbe
in Metern.
HShe tber den Meeret-
tflegeL
rob
imlGtUl
Dafeta ^40.
S, 135« 18',2 West
S. ne>^ 58',2 W.
Dafeta A^i.
& 137«26',5 W.
NO. Dafeta-Hflfirel
S. 170° 1\2 W.
Bora Oipfel
N. 61« 62',0 Ost
N. 61«56',8 0.
N. 71'»49',2 0.
Kadiaro
N. 106M1',7 0.
N. 106« ll',7 0.
Httgell
Dec. 9, Vm.
See Jipe lEE
Dec. 13, Vm.
See Jipe m
Dec. 18, Vm.
See Jipe m
Dec. 13, Vm.
See Jipe 11
Dec. 7, Nm.
See Jipe EL
Dec. 8, Vm.
Hfigel U
Dec. 9, Nm.
[Hfigrel il
iDec. 9, Nm.
Hflsrei n
Dec. 9, Nm.
C
J
C
J
c
J
c
J
c
J
c
J
c
J
+8'83''
— 60
-|-8'16"
— 60
+8'16"
— 60
+8'16"
— 60
— 8'40"
— 60
— 8'40"
— 60
-f8'30"
— 60
C = +8'80"
J= — 60
C « +8'30"
J= — 60
rechts
11,9
rechts
11,96
rechts
9,7
rechts
11,0
links
31,9
links
81,9
rechts
29,9
rechts
50,2
rechts
53,6
0«16'38"
+ 5 7
0« 51' 40"
+ 5 7
0«87'16"
+ 4 28
0« 29' 10"
+ 4 44
10 10' 9"
+ 13 43
1091 4/.
+ 13 43
1« 1' 55"
+ 12 51
0« O' 57"
+ 21 35
0« 0' 57"
+ 23 3
+ '^^'" f \ 1066,0 M.
+
+ 719,2 / •^^ / 3071 Ft
199,91 j..ft. 1 919 M.
+ 719,2/ *^*»^ / 3015 Ft
^l^j} 2153,6
+ U2i}^^^^
, 2143,3 I.
7082 Ft.
+'9X6} I^M]
689,6 \ lAQo o 1632 M.
+ 942,6 / ^•^^ 5355 Ft
Die hier für Hügel I und II am See erhaltenen Zahlen schliessen sich befrie-
digend an die oben (S« 74 u. 81 f.) gegebenen an, soweit Dies möglich ist, weil die
betreffenden Messstationen nicht ganz auf dem höchsten Punkte jener Hügel lagen;
die Differenz der Höhen beider Hügel ergibt sich hier zn 30,3 Meter, während
oben 29,3 (96,1 Feet) gefunden wurde.
Für die Höhe des Radiär oder Easigao berechnen sich zwei um 70 Meter
von einander abweichende Werthe, je nachdem seine Entfernung von Hügel II ans
zu 50,2 oder 53,6 Breitenminuten angenommen wird. Ich gebe der auf letzterer
Entfernung, bei welcher der Kadiaro in 3^50' S. Breite liegen würde, beruhenden
grösseren Höhe (1632 M.) den Vorzug vor der anderen, nach welcher der Berg um V
weiter nach Norden zu verlegen wäre (vgl. oben S. 51 ff.)
Einige andere von Thomton oder mir gemessene Höhen habe ich nicht in vor-
stehende Tabelle aufgenommen, weil sie mir entweder unwichtig oder in ihren
Grundlagen unsicher erschienen.
m. Der I^i]Jl»aflass.
A. Astronomische Hessnnij^eii.
a. Breiten.
Während der Djnba-Expedition, die einen so vielversprechenden Anfang
nahm nnd so tranrig endete ; sind die astronomischen Beobachtungen von neuen
Expeditionsmitgliedem mit neuen Instrumenten angestellt worden, sodass hier die
früher gemachten Erfahrungen nicht mehr massgebend waren. Man beobachtete
auf primitive Seemannsmanier wol ziemlich viel, aber nicht sehr planm'ässig, und
als man nach längeren Bemühungen soweit war, die Erfordernisse einer zuverlässigen
astronomischen Messung näher kennen zu lernen, bereitete die rauhe Hand des
Schicksals allen wissenschaftlichen Arbeiten ein jähes Ende. Aus diesen Gründen
sind die Ortsbestimmungen auf dieser Reise wol sehr wichtig und lehrreich, insofern
sie ein vorher gänzlich unbekanntes Land betreffen, aber keineswegs so genau und
unanfechtbar, dass nicht spätere Reisende sich ein grosses Verdienst durch deren
Wiederholung erwerben könnten. Immerhin müssen wir für Alles, was Baron von
der Decken auf diesem Gebiete geleistet hat, überaus dankbar sein, da noch Keiner
nach ihm, so nahe auch die Verpflichtung hierzu besonders für uns Deutsche lag,
seither wieder auf den Gedanken gekommen ist, Deckens Unternehmungen weiter
zu ftlhren, oder auch nur jene seitdem so sehr verrufenen Gegenden rekognoscirungs-
weise wieder zu betreten.
Fast ebenso und in gewisser Beziehung noch'mehr vernachlässigt ist das ganze
Küstengebiet der Galla- und Somaliländer bis auf faiehrere Grade südlich
und nördlich vom Djubaflusse, denn hier sind wir mit unserer exaJLten Kenntniss
ausschliesslich auf die vor mehr als fünfzig Jahren aufgenommenen Seekarten
beschränkt, und Niemand hat seit damals wieder in diesen weiten Strecken ein
astronomisches Instrument zu einer längeren Reihe von einigermassen brauchbaren
Ortsbestimmungen aufgestellt.
Ueber den Gang der Ereignisse während der Dampferexpedition von der Deckens
ist alles Nöthige im zweiten Band dieses Reisewerks mitgetheilt worden, wo auch
die dabei betheiligten Persönlichkeiten, namentlich auf den Seiten 258, 273 und
378 ff., näher charakterisirt sind und S. 400 ff. eine Zusammenstellung der wichtigsten
Daten sich findet; hier soll nur von den Messungen selbst die Rede sein. Die
dabei verwendeten neuen Instrumente waren: 1. ein grösserer Theodolit,
welcher an SteUe meines kleinen Universalinstrumentes trat, das ich bei meiner
durch Krankheit veranlassten Heimhehr nach Europa mitnahm; 2. ein Sextant;
3. ein Pistor'scher Prismenkreis. Von keinem dieser Instrumente sind Angaben
über die Bestimmung ihrer Fehler vorhanden; dieselben müssen daher ans den
Beobachtungen selbst abgeleitet werden, die indessen fast nur für Bardera, allerdings
92
Der Djnbafliiss.
die wichtigste Station, in genügender Anzahl angestellt worden sind. Beobachter
waren die Herren Baron von der Decken, Linienschiffslientenant von Schickh
und Feuerwerker Deppe.
Geographische Breite der Stadt Bairdera.
1865.
beob. Oestlm.
■ngen.
iDdex-
fehler.
Bcbeinbare
angen.
Refraktion.
Poldistanz
das Gestinis
(90-«)
Breite
roh 1 reilMMert
Sept 20
M Paronis, S.
a Cygni, N.
0",0
30^^30' 0"
47 31 55
— 1'32",5
- 50,1
82« 50' 18",6
45 11 29,7
19 35,2]
Sept 28
•
a Paronis, S.
« Cygni, N.
0",0
30« 30' 40"
47 31 35
1'32",5
— 50,1
32« 50' 18",3
45 11 29,2
19 15,7 j
Sept 24
a Paronis, S.
0",0
30° 30' 45"
— 1'32",5
82«50'18",1
19 10,9/
a Cygni, N.
47 31 80
50,1
45 11 29,0
Sept 20
a Pavonis, S.
a Cygni, N.
— 2'30"
30* 31' 35"
47 33
— 1'32",5
— 50,1
32«50'18",6
45 11 29,7
2« 20' 16",1 1
-ß ^" ^° '* l 2«20'28",2
20 40,2 j
Sept 23
a Pavonis, S.
2' 30"
30» 31' 55"
— 1'82",5
32«50'18",3
2M9'55",8|^2^
20 25,7 j
« Cygni, N.
•
47 32 45
— 50,1
45 11 29,2
Sept 24
a Pavonis, S.
« Cygni, N.
2'40"
80<>31'15"
47 82 57,5
— 1'32",5
— 50,1
82« 50' 18'M
45 11 29,0
2« 20' 35",6 1
20 38,4 j
▼ahre Breite — 2« 20* 23" Nord
Mit dem Theodoliten sind zu gleicher Zeit dieselben Sterne beobachtet worden,
doch in so unglücklicher Gombination, dass kein Ergebniss sich ableiten ISsst,
welches obigen Werthen gegenüber Beachtung verdient. Es wird nämlich die Breite
von Bardera aus den Messungen von
a Paf Ollis.
a Cygni.
Sept 20, Kreis links =* 2« 21' 27",8
„ 23, „ links 19 30,1
„ 24, „• rechts 19 12,3
Kreis rechts « 2«21'42",3
„ rechts 18 56,5'
„ links 19 57J
im Mittel
-= 2« 21' 3&",1
19 13,3
19 35,0
Im Mittel y « 2«20'3",4
2«20'12",2
.
2« 20' 7",8
Alle Mittel der letztgenannten Spalte sind noch behaftet mit dem Fehler der
Gollimationsfehler-Annahme (Ac, vgl. S. 17), und der wahre Werth des
GoUimationsfehlers , der sich übrigens von einem Tag zum anderen geändert hat,
lässt sich, trotz des Wechseins der Kreislage oder vielmehr wegen desselben, nirgends
erkennen. Hätte der Beobachter die Höhen im Nordea und im Süden in derselben
Kreislage gemessen, so würde jedes Mittel eine tadellose Breite ergeben haben,
weil dann die Fehler der Höhenmessung sich ausgeglichen hätten.
Weit vortheilhafter und genauer wäre es übrigens gewesen, statt der einfachen
Meridianhöhen eine grössere Anzahl Höhen vor und nach der Kulmination
zu beobachten, mit angemessener Abwechselung in der Kreislage und unter Notimng
der zugehörigen Uhrzeiten; es hätten dann, unter Einrechnung der ausserdem
verlorenen Zeit müssigen Wartens, in nahezu derselben Zeit von jedem Sterne leicbt
a. Breiten.
93
a
8 bis 10 gute Höhen gemessen und hieraus schon an einem Abende vortreffliche
Mittelwerthe fttr die Breite gewonnen werden können, welche auf wenige Bogen-
Sekunden (entsprechend ebensoviel mal hundert Fuss) richtig gewesen wären.
Am meisten Vertrauen verdienen unter obigen Beobachtungen diejenigen mit
dem PrismenkreiSy weil sie am besten unter einander ühereinstinmien, und weil
an jedem Abend der Indexfehler von Neuem bestimmt worden zu sein scheint;
derselbe ist, mit den aus von Beobachtungen selbst gewonnenen Verbesserungen:
am 20. Sept = — 2'30" + (— 2*",1) = — 2'54,nim Mittel:
- 23. - —2 30 +(—29, 9)= 59,9 i a'5a",3 (abzuziehen von den
- 24. - —2 40 +(—2, 8)= 42,8 J gemessenen doppelten Höhen.)
Fttr den Sextanten findet man die Indexfehler an denselben Tagen zu
+ 2'15",9; +1'55",1; +r54V, im Mittel = + Ä' 1",9.
Noch .einmal, am 14. September, sind Sterne im südlichen und nördlichen
Theil des Meridians kurz nach einander beobachtet worden, und zwar mittelst
des Sextanten; es ergibt sich aus den Höhen von
a PaTonü,- die Breite zu +2« 4' ßVjMittel: ^VZ^'^ '
a Cygni
1 58 57
Indexfehler « 5' 9'',)S. fttr die doppelten Höhen.
Gleichzeitig ergab eine Höhe von a Cygni mit dem Prismenkreis gemessen
bei einem Indexfehler von —2' 10" dieselbe Breite zu +a®l'4Ä",6
und eine desgl. vermittelst des Theodoliten (C« + l<^50'48",6) +2 1 35,8
also sehr nahe Übereinstimmend mit obigem, von allen konstanten Fehlern befreiten
Mittel. Ich setze deshalb auch in anderen Fällen das grösste Vertrauen in die
Messungen mittelst des Prismenkreises, und demnächst in die Theodolit-
Messungen, sofern ich einige Gewähr fttr die Richtigkeit des angenommenen
Collimationsfehler habe; die einseitigen Sextant -Messungen werde ich immer nur
nebenher angeben.
Breiten - Beobachtii]i([^ii
auf den Stationen am Djubafluss.
I8e5.
beobachtetes
scbeinbare
H81ie.
angen.
Befrftk-
tiOB.
PoldllUDZ
des OeBtins
(90 — 8)
Breite
roh I geaihert
Jmnbo [Aug. 8
Theod.,Kr.B; C« + l«60'43",l
„ doBgL Aug. 10
Hindi [Aug. 16
Theod., Kr.B; C— + 1«50'48",1
Manamsande [Aug. 19
Theod.,Kr.R;C« + r50'48",l
[Sextant; J=+ 5' 85"?
Laffer in [Aug. 25
Prismonkr. J — — I'IO"
Theod., Kr.K; C — + r50'43M
[Sextant; J-+ 5' 85"?
aL7rae,N.
%%
aLyTae,N.
a Cygni, N.
»»
aLyrae^N.
«
51<►6'26^8 — 44",5
51 5 52,0 — 44,2
51M9'88",4— 44",7
45«19'10^6— 55",0
45 19 20,0— 55,0
52*10'86",2— 43",S
52 11 46,9— 48,3
52 10 12,0
— 48,3
51^20' 1",9
52 20 1,5
51*20' 0",2
45«11'37",4
45«11'87",4
i5in9'58",7
51 19 58,7
51 19 58,7
-.0«14'19",6
14'19",61
14 58,7J
0»14'37" S.
~oM'ii",5 a°ri2" 8.
+0»6'38",2 O^Ä'SS" N.
+0°6'47",6]
+0<»49'54",2
'54",21
' 4",9J
+ 0*51
+ 0«49'30",0]
QPWW* N.
94
Der Djabafluss,
1865.
Station TIH
Pri8menkr.J=— 1'30"; Aiig.31
J=— 1'20" Septl
TheodoL, Kr.ß, Aug. 81
C = + 1« 50' 43",1 u. 48'6 Sept. 1
[Sextant Aug. 81
[J + 2'2"u.r54"? Septl
oberhalb Sororl
Prismenkr. J=*— r45"; Sept. 5
[Sextant J— + 2' 2"?
unweit Anoleh
Sextant J -= O'O"; Sept 14
desgL
Prismenkr. J-=— 2'10"
Theod., Kr.R; C « + 1»50'48",6
oberhalb Hansnr
Prismenkr. J = — 2' 1 0"; Sept. 1 8
[Sextant J=-0' 0''?
Bardera [Sept 20—24
Prismenkr., J -= — 2'30 u. — 2'40"
Sextant J=— O'O"
beobacht
Aesttm.
aLyrae,N.
n
n
»»
«Lyrae^N.
»1
aLyrae,V.
»»
aPaYonis,S
aCygni,N.
»»
»»
«Lp'ae.N.
seheinbare
HSke.
aagmi.
Befrak-
tion.
52«3r5"
52 37 5
52 37 51,4
52 37 6,6
52«56'61",2
52 57 16,0
30«47'46"
47 1120
47 14 6,0
47 18 58,3
53«39'45"
58^39 20
— 42",6
— 42,6
— 42,6
— 42,6
— 42",0
— 42,0
— 1'32",2
— 51,6
— 51,6
^ 51.6
— 41",0
— 41,0
Poltffltaas
des GestiniB
(90-«)
51019'57".8
51 19 57,6
51 19 57,8
51 19 57,6
51»19'67",2
41 19 57,2
82«50'19",5
45 11 30,9
45 11 80,9
45 11 30,9
51<>19'o6",0
51 19 56,0
a Pavonis u. a Gygni (s. oben S. 92).
je 8 Beobachtungen Nord u. Sttd, im Mittel
je 3 „ desgl.
Breite
roh [ gftttrt
+ 1M6'24",6
-hl 16 24,8
+
+ 1 16 20,7]
+1 16 24,3]
1 lt>. 24,S
1 17 11,0 j
1 16 26,4]
1»16'87" ».
+ 1»86'12",0 1»W12"N.
+ 1 36 36,8]
)
+2«1'32'M
+2 1 42,51
+ 2 1 35,8i
2*r36 y.
(TgL obsn S. 9$.)
+ 2«19'8'',0 2»11>'8" K.
+ 2 18 43,0]
+2«20'21",6
4-2 20 25
'1
•,8j
2«20'28" N.
b. Zeitbestimmangen nnd Läng^nnnterschiede.
Zur Bestimmung des Uhrstandes sind während der Djubaexpedition haupt-
sächlich korrespondirende Sonnenhöhen benutzt worden, und nur drei-
mal; am 4., 16. und 23. September, Einzelhöhen der Sonne. So einfach und
genau die erstgenannte Art der Beobachtung auch ist, so hat sie f&r den Reisenden
doch die Unbequemlichkeit, dass sie seine Aufmerksamkeit während eines langen
Zeitraumes von vier bis sechs Stunden in Anspruch nimmt, zwar nicht ausschliesslich,
aber doch insoweit, als er genau zur rechten Zeit wieder am Platze sein und in der
Zwischenzeit die Uhr vor Erschütterungen u. dgl., sowie das zum Höhenmessen
bestimmte Instrument vor allen Veränderungen des CoUimatious- und Indexfehlers
bewahren muss, falls er es nicht vorzieht, letzteren Nachmittags von Neuem zn
bestimmen« Ueberdies hängt man bei dieser Beobachtungsart in unangenehmer
Weise von der Beständigkeit des Wetters ab und muss deshalb, der Vorsicht wegen,
eine weit grössere Anzahl von Beobachtungen anstellen, als ausserdem nöthig gewesen
wäre, und sieht sich möglicherweise doch noch genöthigt, die Vormittagshöhen als
Einzelhöhen zu berechnen. Eine andere und zwar nicht die geringste Unannehm-
lichkeit ist die, dass man sich und das Instrument in ganz nnnöthiger Weise dem
ärgsten Sonnenbrand aussetzen muss, indessen fällt diese nicht der Itfethode zur Last,
da man ja ebenso gut auch korrespondirende Höhen der Fixsterne (vgl. S. 3 unten)
beobachten kann; ohnehin kann zur Zeit der Nacht der wissenschaftliche Reisende,
besonders beim Aufenthalt im Lager, nichts Ndtzlicberes vornehmen, als astronomische
b. Zeitbestiininimgen und LingennnteTschiede. 95
Beobachtiiiigen, da für den allerdings unentbehrlichen Schlaf doch keinesfalls die
ganze Dauer der langen tropischen Nächte» erforderlich ist. Nachts aber sind korre-
spofldirende Höhen nicht nothwendig, denn man hat die fttr Einzelhöhen am besten
geeigneten Sterne im Osten und Westen in Menge zur Verftlgnng and kann dnrch
Beobachtnng derselben sehr vortheilhaft die Zeit ausfüllen, während welcher man
auf die Kulmination der zur Breitenbeobachtung in Aussicht genommenen Sterne
wartet (vgl S. 17); man wird dann mit Bequemlichkeit in etwa zwei Stunden
ganz tadellose, von allen Fehlem befreite und ausserordentlich genaue
Bestimmungen der Breite und des Uhr«tandes erlangen, und zwar bei
einem Instrumente, welches vermittelst des Nonius 20 — 30L Sekunden abzulesen
gestattet, erstere bis auf wenige Bogensekunden oder ebenso viele hundert Fdss
genau, die letzteren aber bis auf Zehntel-Zeitsekunden, wie die oben ausflihrlich
mitgeüieilten Beobachtungen der zweiten Dschaggareise u. A. zur Genüge darthun.
Hiemach würde ftir den einigermassen geübten und mit einem leidlich guten Instru-
mente versehenen Beobachter nur noch der eine Vortheil der korrespondirenden
Höhen übrig bleiben, dass ihre Berechnung verhältnissmässig einfach ist und eine
schnelle Uebersicht des Resoltates gestattet; allein dieser Vortheil ist ftir denjenigen,
welcher leicht rechnet oder sich auf eine bestimmte Formel eingearbeitet hat,'*') nicht
sehr beträchtlich, zumal bei korrespondirenden Sonnenhöhen nicht, weil dann
wieder die Nebenrechnungen zur Bestimmung der Sonnendeklination und der Zeit-
gleichung mehr Mühe in Anspruch nehmen. Uebrigens kann man auch bei der
gewöhnlichen Beobachtungsmethode sehr leicht und fast ganz ohne Bechnung die
Aenderang des Uhrstandes erkennen, wenn man, bei längerem Aufenthalt an
demselben Ort, an mehreren aufeinander folgenden Tagen denselben Stern (am
besten je einen im Osten und im Westen) in derselben Höhe beobachtet, und
zwar bei seinem Durchgang durch alle (meistens drei) Horizontalfäden : der betreffende
Stern, sowol der östliche wie der westliche, wird bei gleichbleibender Correktion
des Instraments und Kefraktion an jedem folgenden . Tage genau 3"^55%91 später
dieselbe Höhe wie vorher erreichen, weil ein Tag Sternzeit um diesen Betrag kleiner
ist als ein Tag mittlerer Zeit, und eine Uhr wird voreilen, wenn sie diesen Zeit-
unterschied geringer angibt, anderen Falls aber einen zu langsamen Gang haben.
Sollte eine der Höhen nicht genau wieder getroffen werden, so ist die entsprechende
Uhrzeit nach der aus der Beobachtung selbst hervorgehenden „Zeitänderung fttr 1^'
Höhenänderung^' (s. S. 18 u. letzte Spalte der Tabellen auf S. 20 ff.) so zu verbessern,
dass sie der .als Ausgangspunkt angenommenen Höhe völlig entspricht. Doch auch
diese Methode der „Vertikal-Pasdage^^, wie man sie nennen könnte, ist trotz
ihrer Einfachheit der mehrfach empfohlenen Höhenmessung von je einem Sterne
(in nicht allzu verschiedenen Höhen) im Osten und Westen in beiden Kreislagen,
mit Berechnung jeder einzeben Beobachtung, entschieden nachzustellen, weil bei
*) Sehr bequem ist die auf S. 18 angegebene Formel, während bei vielen an mehreren Tagen angestell-
ton Beobachtangen desselben Sternes am selben Orte die Formel cost«» ^ noch
cos ^ cos
rortheilhafker ist, weil die Produkte sin ^ sin (f nnd cos 9 cos d dieselben bleiben und nur sin h sich Ändert;
man berechnet dann elnfSach Nnm« r yermittelst des bereits bekannten Nenners, zieht hiervon den
cos^cosJ
* ^
ein fttr allemal gefundenen Knm. — ^ 1 ab und sucht diese Differenz resp. deren Logaiithmiis als
cos <p cos 6
Gosinns dee Stondenwinkels anf.
9 g Der Djnbadoss.
ihr keine so selbständige Eliminirung der Instrumentfehler stattfindet wie bei der
letztgenannten.
Was die während der Djuba-Beise angestellten Zeitbestimmungen selbst
betrifft; so ist zunächst zu bedauern, dass dieselben nicht schon an dem Ansgangsorte
Sansibar begonnen haben^ denn es wäre sehr wfinschenswerth gewesen, sowol
fttr die Mündung des Djubaflusses als für die andern auf der Herfahrt berührten
Kostenpunkte (Lamn, Tulafluss, Schambaflass, Kiama und Kismaio) die chrono-
metrisch ermittelten LängenuDterschiede gegen Sansibar zu erfahren und gleichzeitig
einige Auskunft zu erbalten über die Veränderungen des Chronometerganges während
der Fahrt und beim Buhigliegen des Dampfers. Durch diesen Mangel ist eine,
wenn aach vielleicht nicht bedeutende, Unsicherheit in die Längenbestimmungen am
Djubafluss gekommen, welche bei den verhältnissmässig geringen Längenunter-
schieden auch durch Monddistanzen und andere direkte Methoden sich nicht gut
ermitteln oder hinwegbringen liess.
Ein anderer Mangel ist der, dass, wie aus den vorhandenen Aufzeichnungen
hervorgeht, wol immer nur ein Sonnenrand beobachtet wurde, sodass bei der
mit der Klarheit des Himmels wechselnden Irradiation dieses Gestirns und bei der
jedenfalls nicht bedeutenden Lichtstärke des an dem Messinstrumente befindlichen
Fernrohrs auch hierdurch eine kleine Unsicherheit entstanden sein kann, in geringerem
Masse bei den korrespondirenden Höhen, beträchtlicher aber bei den schon erwähnten
Einzelhöhen, welche ich in nachstehender Uebersicht durch ein vorgesetztes O
kenntlich gemacht habe. Mag man nun diesem Mangel auch noch so wenig
Bedeutung beilegen, so wäre es doch jedenfalls sicherer und auch bequemer
gewesen, wenn man nach den altbewährten Methoden beobachtet hätte, nämlich
iUr Beflexionsinstrumente: zuerst und zuletzt die Berührung der entgegen-
gesetzten Bänder des direkten und des reflektirten Bildes und zwischen diesen
beiden Beobachtungen die Deckung jener beiden Bilder, Alles bei unveränderter
Höhenstellung des Kreises;
für feststehende Instrumente (Theodoliten u. dgl.): Beobachtung der
Passage eines jeden der beiden Sonnenränder durch jeden einzelnen der (meistens
drei) Horizontalfäden , sodass man also für jede Höheneinstellung sechs Uhrzeiten
erhält, drei für den Oberrand und drei für den Unterrand, und hieraus einen sehr
zuverlässigen Werth für die Passage des Mittelpunktes der Sonne.
Trotz der geäusserten kleinen Bedenken gegen die Ausführung uqd Anordnung
der vorliegenden Beobachtungen müssen diedielben als recht gute bezeichnet werden
und sind jedenfalls besser als die Mehrzahl der von Beisenden gelieferten Zeit-
bestimmungen, weil der betreffende Beobachter sehr sorgfältig verfahren ist, wie
aus nachstehendem Beispiel hervorgeht, obschon hierbei augenscheinlich die zu den
einzelnen Höhen gehörigen Uhrzeiten nur in der gewöhnlichen Seemannsmanier
durch Stop-Bufen des Beobachters und Notirnng der Zeit, auf ganze oder höchstens
halbe Sekunden genau, von Seiten eines Anderen ermittelt wurden, nicht aber
auf die allen Beisenden zu empfehlende zuverlässigere Art, nach welcher man ein
Taschenchronometer, dessen Schläge man zählt, in der Nähe des Ohres hält und so
die bezüglichen Zeiten auf einige Zehntel -Sekunden ermittelt und entweder selbst
aufzeichnet, wozu bei einiger Uebung reichlich Müsse vorhanden ist, oder, was aller-
dings bequemer ist, einem Gehilfen dlktirt und von demselben zum Zeichen des
richtigen Verständnisses sogleich wiederholen 'lässt. Die nachfolgend aufgefUirten
b. Zeitbestimmungen und Längenunterschiede.
97
Sonnenhöhen sind ttbrigene immer in so grosser Anzahl beobachtet worden, dass
die mangelnde Schärfe der Zeitbestimmang hierdurch als zum grössten Theile aus-
geglichen betrachtet werden darf. Eine Berechnung der Beobachtungen in einzelnen
Gruppen würde eine gute Grundlage für Beurtheilang der erreichten Genauigkeit
ergeben, doch habe ich hiervon abgesehen, weil diese Zeitbestimmungen jedenfalls
in sich genauer sind, als es nöthig erscheint fUr den hier vorliegenden Zweck der
Längenbestimmung, auf welche ja die Unsicherheit des Uhrganges in viel höherem
Grade einwirkt.
18659 ^^S' 1^« Korresp. Hohen im Lager gegenllber Jumbo.
YormitUg Nachmittag Mittel
(bürgerlich)
7h im 25»
12J»86"»508
1 45
36 30
2 8
36 7
2 28
35 45,5
2 50
35 23,5
S 12
35 2,5
3 35
34 41
3 55
34 20
4 16
33 58
4 39
33 35,5
5
33 14
5 20
32 54
5 44
32 30
7h am 388 ,62
12h 34» 40» ,85 Nm.
7 3 33,61 Vm.
7,5
7,5
7,5
6.75
6,75
7,25
8,0
7,5
7,0
7,25
7,0
7,0
7,0
7,23
Oestl. Länge Greenwich = 2i»50n»,5 =« 21» ,842
Breite = — 0«14'37"
a© im wahren Mittag von Jumbo = + 15® 14' 42"
Abnahme (--.u) von d© in 48 Stunden = 35'40",5 = 2140",5
Ig^ — 3,3305 n
IgA 7,7632 n
h^9> 7,6248 n
Igfi » 3,3305 n
IgB 7,6383
Igtgi) 9,4354
8,7185 n
Num«=— 0«,052 und
0,4042 n
— 29,536
Mittagsverbesserung «= — 28,59
Ze^gleichung (M— W) -= 4 4m56«,61
im wahren Mittag 2J»,842 Östlich von Greenwich.
i(Nm— Ym)-^2ii45»"33»,62 = Argument für IgA und IgB (s. oben).
|{Nm+Vm)«9 49 7,23 wie oben = unverbesserter Mittag.
— 2,59 Mittagsverbesserung «^ — A^tg^j+B^tg^, nach Peters' Tafeln S. VIII
(Rechnung s. oben).
9h49m48,64 Uhrzeit des verbesserten wahren Mittags in Jumbo, Aug. 15 1865.
12 4 56,61 Mittlere Zeit im wahren Mittag (bürgerlich).
2ii 15^519 ,97 Uhrstand » MZt — Uhrzeit
Uhrstände, Uhrgänge und Zeitunterschiede
während der Fahrt auf dem Djubafloss.
1865.
Ort and Zelt
der BeobaehtiLüf .
Mittlere Zelt
(bürgerlich) und
UhrMit der
BeobaehtiiBgeii.
DhrstiDd
(MZt - Uhr).
Aendemg
des
Standes.
Zwisehen-
seitaa.
Vkrgaiig
in24StdiL
beob.: fett
(angen. :
klein)
Jambe
Aug. 11 121» 4m 96« ,61 +2i»15™61>,97
03 Beob.) Vorm. 9 49 4,64 ^
Aug. 12 12^ 4in468,88;+2hl5m498,51
(13 Beob.) Vorm.! 9 48 57.82
Aug. 14 12^ 4m S&B ,68 '+2^ 15» 43« ,35
i9 Beob.) Vorm. 9 48 42,33 |
Hindi I
Aug. 16 ,121» 4» 2« ,49 +2>» 15*898,01
• •»Beob.) Vorm. 9 48 23,48'
I
HMUuMnnde i
Aug. 19 .121» 3»23>,95;+2i»15m50s,70
(9 Beob.) Vorm. i 9 47 33,25
Htatlon TI
Aug. 26
(16 Beob.) Vorm.
12h lm378ji +2^15»»» 13« ,79
9 46 23,92!
+ 28 ,46 in 1,00 Tag
+ 68 ,16 in 2,00 „
2,00
3,00
7,00
n
11
II
—2« ,46
—38,08
(-38,30)
(— 38 ,30)
(—38^0)
roh
(nebst Korr.
fQr Gang).
Zeitnntersehiede
Terbessert.
+
h 48,341
— 6,60/ — 0n>28,26
Jumbo — Hindi.
1 1« .69\
— 9,90/ —0"» 218,59
Hindi — Manamsundc
+
368 ,9 1\
- 23,10/
T. d. D e f k e n , Ri»isea III : Astronomie etc.
+ 0"» 138 ,81
Manamsunde ~ Stat. VI.
7
98
Dor Djubafiuss.
1865.
Ort und Z«It
der Beobaebtiuag.
Station YHI
Sept. 1
(12B6ob.)Vonii.
© Sept 4
(13Beob.)Vorm.
Station XY
Q. Sept. 16
(13Beob.)Vonn.
Station XVI
Sept IS
(14Beob.)Vorm.
Bardera
Sept. 20
(14Beob.)Vonn.
St Sept 28
(6Beob.)Vorm.
Sept. 24
(12Beob.)Vorm.
Mittlere Zelt
(bfirgerlich) und
Ubneit der
Beobachtanfren.
Ilii&»n50i,88
9 45 20J0
91^41» 25b ,20
7 27 5,27
9ii4im22<Jl
7 28 53,73
llli54m 3b ,31
9 41 32,60
lli»53a2lB,28
9 40 38,89
9h 21m 13b ,32
7 8 38,00
llh51ni58B,17
9 39 26,04
Uhntftnd
(MZt-Uhr).
+2hl4m30>,18
+2hl4ml9B,93
+2hl2m28B,98
+2i»12»»30b,71
+2^12"» 42b ,89
4.2b 12m 35b ,32
+2hl2m32B,13
Aendemng
dee
Standes.
Zwisoben-
leiten.
6,00 Tag
+10B,25m 2,91
«1
12,00
»»
2.09
I«
2,00 „
+ 7B,07in 2,89
-|-3Bj9in 1,10
»»
»1
DhrgftBt
'in 24 Stdn.
beob.: fett
(ang^en. :
klein)
(-3« ,30)
-SB ,52
(~3B,00)
(-3- ,00)
(-3B,00)
—2b ,45
—2b ,90
Zeitnntenehiede
roh
(nebst Korr.
fttr Gang).
Terbetierii
+
|-43b,61\
— 19.80/ +6" 28" ,81
Stat VI — Stat. Vni.
+1
moOB,95\
— 36,00/ +1»14»,95
Stat VI« — Stat XV.
-1B,73\
— 6,27/ — 0«8b,00
Stat X V— Stat XV L
-11B,6&\
— 6,00/ —0"» 17b, 68
Stat XVI — Barden.
LäDgenunterschiede der Stationen am Djubaflass,
bezogen auf das Lager gegenüber Jumbo in 42^37'20'' Oestl. Länge 6r. nnd
0n4'37" Südl. Breite.
( — bedeutet Ostliche, + westliche Länge.)
Jnmbo — Hindi — — 0»Äse6
— Manamsunde — — 23,85 (östlichste Station)
— Station VI = — 10,04
— Station VIII — + 18,77
— Station XV -= + 1 ^8,72 (westlichste Station)
— Station XVI = + 1 20,72
— Bardera «= + 1 3,04
Um diese Längennnterschiede anf Greenwich zu beziehen, addire man zn
jedem derselben
Greenwich — Jumbo =» — 2^ö0"29*.38, für den Hilfsmeridian Sansibar (Expe
ditionshaus) aber
Sansibar — Jumbo = — 0'»18"42",58 (nach S. 5, wo Greenwich — Sansibar
= — 2^36»46«,8 angegeben ist.)
Hiernach wtirde z. B. Bardera 12^^39^,5 östlich von Sansibar
und 2^49»» 26",3 „ „ Greenwich zu liegen kommen.
B. Geod&tische Aufnahmen. 99
B. fieodütisehe Aufnahmen.
Ganz anders als bei früheren Vermessungen mnsste bei der Aufnahme des
Djnbaflnsses vorgegangen werden. Eine kleine Triangulirung, wenn auch nur
vermittelst des Azimntkompasses, konnte noch in der Umgebung der Ortschaft
Jumbo an der Mündung des Flusses ausgeführt werden und ist auf dem kleinen
Karton in der Ecke von Karte VIII des IL Bandes dargestellt; weiter oben aber
blieb die Expedition auf Messungen vom Schiffe aus beschränkt und musste
sich einer Methode bedienen , welche im Wesentlichen mit der Logrechnung auf
Seereisen übereinstimmt, doch viel mühsamer ist, weil die Schnelligkeit der Fahrt
sehr häufig sich ändert und noch öfter die Richtung derselben.
Bei dieser Art der Aufnahme waren immer mindestens drei Leute unaus-
gesetzt thätig: der Eine stand an der Spitze des Schiffes und gab ein Signal,
sobald ein nahe gelegenes, gut kenntliches Objekt genau rechtwinklig zum Schiffs-
lauf zu stehen kam, und ein zweites Signal gab ein Anderer am Ende des Schiffes,
sobald er an demselben, ihm inzwischen näher bezeichneten Objekte in der näm-
lichen Weise vorüberkam ; aus der von einem Dritten notirten Zeit zwischen diesen
beiden Signalen und der bekannten Scbiffslänge zwischen den Standpunkten der
beiden Erstgenannten ergab sich dann ohne Weiteres die Geschwindigkeit
der Fahrt, welche gleich ist der eigenen Schnelligkeit des Schiffes weniger der
gegenwirkenden Stromgeschwindigkeit. Gleichzeitig und noch häufiger als diese
G^schwindigkeitsmesBungen wurden von einem Vierten, oder auch von demjenigen,
welcher mit der Uhr beschäftigt war, am Schiffskompass die Kursrichtungen
unter Berücksichtigung der verflossenen Zeiten notirt. Aus allen diesen Aufzeich-
nungen wurde am Abend jedes Reisetages eine Skizze der durchfahrenen Fluss-
strecke entworfen und diese dann später von dem Kartographen nach den astro-
nomisch festgelegten Punkten sozusagen eingerenkt, d. h. nach Erfordemiss verkürzt
oder verlängert, bezüglich in der allgemeinen Richtung gedreht, bis Fahrtmessung
und astronomische Positionen zu einander passten. Auf diese Weise entstand die
schon erwähnte Karte des Djubaflusses aus einer grösseren Anzahl von Blättern (ins-
gesammt über 2 Meter lang) der Originalaufnahme v. d. Decken's und seiner Begleiter.
Der Djubafluss zeigt in einigen Theilen seines Laufes wahrhaft mäandrische
Krümmungen und ähnelt hierin sehr dem südamerikanischen Rio Salado. Zahl-
reiche Lothungen ergaben Tiefen von 6 bis 30 Fuss, doch auch einigemal von
nur 4 Fuss, sodass Decken's Dampfer öfters festfuhr, wennschon er immer ohne
besonderen Schaden wieder abkam. Eigentliche Schwierigkeiten entstanden weniger
aus den Mängeln des Fahrwassers als aus der für eine Flussfahrt ganz ungeeigneten
Beschaffenheit des Dampfers, der 120 und einige Fuss engl. lang war, bei einer
Breite von 30 Fuss über den Radkästen. In Folge dieser Grösse des Schiffes war
anch der Verbrauch an Brennmaterial ein sehr bedeutender, und es musste aller
zwei Tage Halt gemacht werden behufs Fällung und Einnahme von Holz, welches
an Stelle der äusserst sparsam verwendeten Koblen zum Heizen des Kessels benutzt
wurde. Selbstverständlich würde es nicht schwierig sein, bei einer neuen Beschiffung
des Djuba alle diese Uebelstände abzustellen. Was sonst noch über den Djuba-
fluss bekannt geworden ist, findet sich Band H, S. 343ff. (vergleiche auch Register,
S. 427) zusammengestellt; es geht aus dem dort Gesagten hervor, von welch grosser
praktischer Bedeutung dieser FIuss ist, abgesehen von dem hohen geographisch wissen-
schaftlichen Interesse, welches die Erforschung seines Stromgebietes darbieten würde.
7*
100
Der Djubafluss.
C. Barometrisches NlveUement.
a. Meteorologische Grundlagen.
Die von der letzten Unternehmnng v. d. Decken's zn uns gekommenen Beob-
achtungen des Barometers und Thermometers sind wenig zahlreich und nicht
planmässig genug angestellt, um zur Ableitung sehr werthvoller Ergebnisse dienen
zu können. Einmal indessen hat die Expedition eine sehr dankenswerthe Beob-
achtUDgsreihe geliefert, indem Dr. Linck, wenn ich nicht irre, in der Somalistadt
Bardera den Gang des Luftdrucks und der Wärme zur Zeit' des Herbstäqninoktiam
von Stunde zu Stunde aufgezeichnet hat, oder genauer am 22. und 23. September
1865 von früh 7^ bis Nacht U'» und von Nacht 2^» bis 11^ Vormittags. Eine
Anzahl anderer Beobachtungen vom 20., 21. und 23. September, welche hiermit
kombinirt wurden, ermöglichten mir die Zusammenstellung der nachfolgenden
kleinen Tabellen. Diese Uebersichten geben allerdings nur rohe, vorläufige Werthe,
sind aber immerhin von Nutzen zur Charakterisirung zweier wichtiger Elemente der
Meteorologie des südlichen Somalilandes im Vergleich zu jenen der Suaheliküste,
und lassen deutlich erkennen, wie wichtig es wäre, durch eine längere Reihe von
Beobachtungen an verschiedenen Orten dieses Gebietes zuverlässige Angaben zn
erhalten für die meteorologisch so wenig bekannten Länderstrecken zwischen
Sansibar und dem rothen Meere.
Gan(K des Laftdmcks
in Bardera zur Zeit des Herbstäquinoktium
(2«20',4N. Br.)
Barometerstand in MUlimetem ohne Lnftkorrektion {J, s. S. 66 ff.).
1865
Vorm. i^
2
3
4
O
6
7
S
9
10
11
12
Sept 20
Sept. 21
Sept. 22
[u. 23]
Sept. 23
752,85
751,65
52.18
(750,05)
50,13
50,18
50,23
50,38 J
50,98
51,25
51,72
52,35
52,iM»
51,81
50.66
HlUelwerth
grapliiscli
aasgegUehen
Stnnden-
Korrekt*
751,41
51,38
51,94
51,37
50,76
750,05
50.13
50,18
50,23
50,38
50,98
51,45
51,88
52,10
51,85
51,45
50,40
0,22
0,30
0,35
0,40
0,55
1,15
1,62
2,05
2,2-/
2,02
1,62
0,57
1864
SftBBibftr
Stunden -Korrek tion
(vgl a 69 ff.)
Sept. I Jahr
0,56
0,28
0,58
0,91
-0,94
•0.13
0,5
0,4
0,0
—0,8
-1.1
-M
-0,5
Nachm. 11»
749,53
748,56
748,98
749,05
2
. 48,29
3
47.34
4
47,24
46,74
49,14
5
48,04
6
48,30
48,06
48,51
48,30
7
48.92
8
48,96
9
49,80
49,61
10
49,46
11
49,91
12
1
j
(749,98) ,
749.25
48.33
47.45
47,30
47,70
48,05
48,70
49.00
49,55
49,70
49,90
750,00
0.58
1,50
2,28
2,58
2,13
J,78
1,13
0,83
0,28
0,13
— 0,07
— 0,17
Arithmetisches Mittel
des Barometcrätandes in
749,85 bez. 749,83
Bardera (^ohne Luftkoirektion, A)
von Sept. 20 — 23, 1865.
0,69
0,91
0,94
0,74
0,43
0,23
0,18
0,5
0,9
IJ
0,8
0,2
0,1
0,0
-0,1
I
763,9 1 760,9
Sansibar
Sept. u Jahr.
^ A
C. Barometrische Höhenmessnng.
101
Ganf der Lnftw&nue
(Cebias- Grade)
zum Vergleich (s.
S. 72):
■
Bardera am Djubafluss (2»20',4 N. Br,
)
Stund enkorrektionen
•
(in
126 Meter Höhe über dem Meere).
in
^ ^%^& w^
Sept 22
Mlttelwerth
grapbiseh
Stunden-
SansIbAr
September
M^^K.« Mbara«M
Mombas etc. (490 M.)
Bude Sept Mitte Okt.
18tö
Sept. 20
Sept. 21
[u. 23]
Sept 23
aasgeglichen
korrekt.
1864
1862 1 1862
1
Vorm. 1»»
■(25«,83)"
25«,8
2«,67
2
26,62
25,7
2,77
3
\
25,62
25,6
2,87
4
1
25,62
1
25,6
2,87
5
25,62
25,6
2,S7
i
6
25,62
1
f
25,7
2,77
i'J
20,6
8^5
7
25^00
25,00
28«,25
26,2
2,27
8
25,31
29,68
27,0
1,47
— 0«,8
r.o
2^0
9
27»,60
28^,21
27,50
30,00
28,2
0,27
10
28,75
30,62
29,5
— 1,03
— 0«,9
— 0«,6
— 0",1
11
30,31
30,75
80,8
— 2,33
•
12
32,37
32,2
— 3,73
— 1«,9
— 2«,2 j — 2^6
Nachm. \^
32^03
32*,69 33^00
33^,46
33^,2
■ — 4«,73
2
• 35,62
33,9
— 5,43
— 2«,3
— 8«,5
-4»,5
3
34,37
33,7
— 5,23
4
31,88
33,12
32,00
32,8
— 4,33
— 2M
3M
— 8«,5
5
29,37
31,2
— 2,73
6
32,81
32,96 1 27,18
31,38
29,7
— 1,23
— 0»,8 i — 1»,9 i — 2M
7
26,25
28,5
— 0,03
8
27,62
27,4
1,07
0«,8
— 0«,8
0<»,3
9
28,75
1 26,25
26,8
1,67
JU
27,87
26,3
2,17
0",5
r,o
IM
11
26,25
26,0
2,47
1
12
(26,04)
25,9
2,57
Mittel d
er Laftten
iperatur
28M6 bez. a8S47
24«,6
25»,5
23".5
in
Bardera, Sept. 20—23 186fi
u
Sansibar
Mombas ' Mbaramm
September
Ende Sept
Mitte Okt
Leider sind die Korrektionen der^bei jenen Messongen verwendeten Instramente
nicht bekannt geworden, doch ist Dies von verhältnissmttssig geringer Bedeotang,
weil es sich hier nicht um absolute Grösse , sondern um Abweichungen von einem
Mittelwerthe handelt Sogar bei den Barometerbeobachtangen , i'Or welche der
Betrag der Lnftkorrektion {Jy s. S. 66 ff.) zweifelhaft ist, lässt dieser Mangel sich
verschmerzen, weil zwischen der Ettste und dem höchsten Punkte der Fahrt die
Länge des Vakuuroraumes nur von 52 bis 58 Millimeter zunimmt, die Luftkorrektion
also, selbst bei grossem Betrage derselben, nur geringe Veränderungen erfährt.
Ohnehin haftet eine weit grössere Unsicherheit, als die hierdurch bedingte, den
barometrischen Höhenmessungen dieser Seise deshalb an, weil keinerlei Anhalt
geboten ist ftir die Veränderungen des Barometerstandes an der Küste, da die
Beobachtungen eben nur von der Mttndung des Djubaflusses bis zu den Strom-
schnellen reichen und auf der fluchtartigen Rückfahrt nicht fortgesetzt wurden.
Es blieb also nichts übrig als anzunehmen, dass im Somaliland, in den ersten
Breitengraden nördlich vom Aequator, der Barometerstand der Monate August und
September ebenso wie in Sansibar ein nahezu gleichbleibender sei. Der an drei
Tagen viermal beobachtete Barometerstand in Jumbo (760,6 auf 0^ und Tagesmittel
redncirt) und die gleichzeitige wahrscheinliche mittlere Lufttemperatur daselbst
(27,0^ C.) wurden demgeroäss bei allen vorliegenden Beobachtungen der Rechnung
zu Gründe gelegt, die einzelnen Barometerbeobachtungen jeder Station aber durch
102
Der Djnbafloss.
Anbringung der geeignet erscheinenden Standenkorrektion (s. S. 100 f.) auf Tages-
mittel reducirt und zur Bildung der in nachfolgender Tabelle aufgeführten mittleren
Barometerstände einer jeden Station benutzt. Das Ergebniss der Rechnung nach
Rttblmann's Formel (s. S. 73) , an welchem die feineren Korrektionen wegen Luft-
feuchtigkeit n. 8. w. nicht angebracht werden konnten , findet sich in Metern und
engl. Füssen ausgedruckt in den letzten Spalten der Tabelle, zum Theil für einzelne
Stationen, zum Theil für das Mittel aus mehreren, letzteres dann, wenn die baro-
meterischen Dififerenzen nach den oberen Stationen hin abnahmen, was selbst-
verständlich bei richtigen Beobachtungsgrundlagen nicht stattfinden kann. Die so
erhaltenen Höhenzahlen sind allerdings nur als ziemlich rohe Annäherungen zu
betrachten, genügen aber immerhin, um eine Vorstellung vom Gefälle des Flusses
zu geben und manche der auf Karte VII oder im Texte bezeichneten Schwierig-
keiten der Fahrt zu erläutern.
Ort mid (Zahl)
der Beobachtungen.
Jumbo (4)
Station IT (3)
Station T (4)
Station TI (3)
Wegröre (11)
Station TIU (4)
Station IX (5)
Station X (5)
Station XI (5)
Station XII (9)
Station XIII (6)
Station XIT (3)
Station X? (7)
Station X?I (10)
Bardera (41)
(8. 8. 100.)
Stromschnellen (5)
1865
Barometrische HOhenmessung
der Stationen am Djubafluss.
nngeftlure
HOhe Sber dem Meere
Meter 1 engt Fass
AT]g.9,llu.l4
Aug. 22
Aug. 24
Ang. 26
Aug. 28—30
Sept. 4
Sept. 5 u 6
Sept. 7
Sept. S u. 9
Sept. 9 u. 10
Sept 12
Sept. 13 a. 14
Sept. 16u 17
Sept. 17—19
Sept, 20—23
Sepf. 25 u. 26
Barometer-
stand (Mm.)
Tempe-
ratur CO.
760,57
768,17
757,66
756,49
756,62
756,67
754,70
754,9S
754,09
752,87
753,92
750,09
751,79
750,37
749,83
746,98
27»,3
26,9
27,5
28,3
28,8
27,3
28,9
27,4
27,8
30,6
28,3
30,9
30,3
30,8
28,5
33,7
1
1
28
34
46,5
67
76
84
113
ISO
126
160
92
111
158
220
248
276
872
393
413
525
Witterung.
4. Sept Nachm. Regen.
S.u. 9, Sept Abend hefti
ger Wind.
16. Sept bald hell, bald
bedeckt; einzelne Wind-
stOsse, am Abend sehr
windig.
Andere Höhenmessungen als diese, und namentlich trigonometrische, sind nicht
vorhanden, da vom Ufer des Djubaflusses aus keine hervorragenden Berge zu
sehen waren und die von den Hügeln in 2^ 3' N. Breite gesehenen nicht gemessen
werden konnten. Ebenso liegen keine Erkundigungen vor über die Beschaffenheit
des Terrains im oberen Theil des Flusslaufes, und nur das Eine erzählten die
Eingeborenen von Bardera, dass oberhalb Ganane das Fahrwasser ein sehr
gutes, auch vielfach von den betriebsamen Bewohnern dieser Stadt benutztes
sei. Von weiteren Stromschnellen zwischen Ganane und Bardera wurde nirgends
etwas berichtet, sodass anzunehmen ist, ein mit den geeigneten Vorrichtungen ver-
sehener Dampfer von höchstens ein Meter Tiefgang werde ohne besondere Schwierig-
keit das für Decken so verbMngnissvoll gewordene Hinderniss der Fahrt überwinden
Galla- und Soinaliland. J^Qg
and die altbertthmte Handelsstadt Ganane erreichen können, welche noch von
keines Europäers Fnss betreten wurde, ja trotz ihrer geringen Entfernung von der
Ktlste noch so unbekannt ist, dass nicht einmal bestimmte Nachrichten von ein-
geborenen Reisenden oder Handelsleuten über sie vorliegen. Es steht zu hoffen,
dass nunmehr, nachdem so lange Zeit seit von der Decken's hochverdienstlicher
Aufnahme dieses Flusses verstrichen ist, endlich einmal eine private oder staatliche
Expedition zur Weiter ftthrung jener so ruhmvoll begonnenen Unternehmung ins
Werk gesetzt werde, einestheils um eine offenbar vorliegende nationale Schuld
zu tilgen, und andemtheils damit die Barbaren jener Gegend nicht länger Grund
haben zu glauben, dass es uns an Geld, Muth und Unternehmungslust fehle, um
Etwas durchzufahren, was sie, wenn Einem der Ihrigen etwas Aehnliches wie
unsern Landsleuten begegnet wäre, jedenfalls längst schon mit Aufbietung aller
ihrer geringen Mittel gethan haben würden. Bisher allerdings lagen die Verhältnisse
nicht günstig fttr eine Djuba-Dampferexpedition; jetzt aber, da ein mächtiges Deutsch-
land fest gegründet dasteht und ihm zur Seite eine achtunggebietende Marine, von
welcher man zu Decken's Zeiten nur zu träumen wagte, jetzt sollte die Auslösung jener
Ehrenpflicht nicht länger mehr, als unbedingt nöthig, hinausgeschoben werden, zumal
es ja auch in den bezüglichen Kreisen nicht an Geldmitteln fehlt': über die Frage
aber, ob es ftir uns schicklicher sei, zuerst den Bahnen Livingstones und Stanleys
nachzuwandeln , oder die Entdeckungen unserer wackeren Landsleute
wieder aufzunehmen, kann für einen patriotischen Deutschen doch schwerlich
ein Zweifel vorhanden sein.
IT. Das Efistengebiet des Oalla- und Somalilandes.
Es liegen noch einige kleine Aufnahmen vor, welche ähnlich wie diejenigen
des Djuba ausgeführt wurden, doch nicht vermittelst des grossen Dampfers Weif,
sondern bei der Fahrt auf dem kleinen Passepartout (Bd. II, S. 260). Einzelheiten über
diese Vermessungen sind nicht zu uns gekommen , sondern nur die fertigen kleinen
Eartenblätter, deren Angaben übrigens nicht, wie beim Djuba, durch astronomische
Messungen berichtigt sind. Ich nenne zuerst die Skizze des kaum mehr als 10 See-
meilen langen Tulaflusses (s. E. VI Band II), welcher anfangs, weil man blos
seine Mündung kannte, die Hoffnung erweckt hatte, dass man auf ihm weit ins
Innere eindringen könnte, sich aber später als ein kurzer, durch wenige Bäche
gespeister Wasserlauf herausstellte.
Noch unbedeutender ist der nur in kleinem Massstab auf Karte V dargestellte
sogenannte Schambafluss, welcher ein wenig nördlich vomTuIa hinter der Insel
Thoala mündet; er führt nicht einmal soviel süsses Wasser, um den Salzgeschmack
des eindringenden Seewassers völlig zu verdecken.
Ueber den ansehnlicheren Durnford- oder Wubuschifluss liegen uns nur
die Erkundigungen Riebard Brenners vor (s. Band II, S. 279 u. 355). Mehr Wichtig-
keit muss dem Osifluss beigelegt werden, welcher westlich vom Ras Schakka
in 2^ 3' S. Breite mündet, und eine so starke Strömung hat, dass der Passepartout
an mehreren Stellen nur mit grosser Schwierigkeit vorwärts kommen konnte. Aach
über diesen Fluss, sowie über den durch den Belondsonikanal mit ihm verbandenen
\Q^ Sonstige Beobachtungen.
Dana"**), ist alles Nähere in dem erzählenden Theil dieses Beisewerkes (Band II,
S. 270 etc; vgl. auch das ansftthrl. Register) mitgetheilt, sowie anf das Interesse
hingewiesen worden, welche die weitere Erforschung des Laufes dieser Flüsse
bieten würde, besonders aber des Dana, welcher nach Erapf und Anderen noch
in der Nähe des Schneebergs Kenia eine beträchtliche Wassermenge besitzt
Betreffs der auf derselben Karte V angegebenen Kartons möchte ich noch
bemerken, dass sie hauptsächlich nach handschriftlichen Skizzen Richard Brenners
entworfen sind , welcher einen guten Blick für Auffassung der Bodengestalt besass ;
da jedoch alle diese Skizzen, soviel ich weiss, nicht auf wirklichen Messungen
beruhen, so dürfen sie nur als ungefähre Annäherungen an die Wirklichkeit be-
trachtet werden und verdienen ebenso sehr eine sorgfältige Revision wie die auf
dem Hauptblatte dargestellten Reisen Brenners zwischen dem Sabaki und dem
Djubafluss, welche zuerst in Petermann's geographischen Mittheilungen erschienen,
doch von keinen genaueren Angaben über die ihnen zu Grunde liegenden Beob-
achtungen begleitet waren.
y. Die Snahellkfiste sfidlleh von Sansibar
und
VI. Die ostafrlkanlsehen Inseln.
Dr. Roscher's astronomische Beobachtungen während seiner Eüstenreise
zum Lufi^jidelta, welche mit grosser Sorgfalt angestellt sind, und meine eigenen
Messungen auf der Insel Mafia, am Ruvumafluss, auf den Komoro-Inseln Angasija
und Moali, sowie auf Nossi-Be und den Seschellen, sollen späterhin, falls
Dies noch erwünscht sein sollte, eine kurze kritische Darstellung in Petermann's
geographischen Mittheilungen finden; für die auf Karte II des ersten Bandes dar-
gestellte Reise von Kiloa nach Mesule hingegen besitze ich kein weiteres Material,
namentlich nicht die Einzelheiten der astronometrischen Breitenbestimmungen, welche
Baron von der Decken vermittelst des Sextanten angestellt hat. Für dieses Gebiet,
sowie auch für die nach sehr unvollkommenem Material dargestellte Insel Sansibar
wären neue genauere Messungen sehr zeitgemäss, und zwar, wie schon S. 76 u. 77
ausführlicher erörtert, am besten unter Beihilfe und wohlwollender Unterstützung
der einheimischen Machthaber. Doch nicht nur Forschungsreisende, welche aller-
dings mit den einfachsten Methoden der Vermessung wohl vertraut sein müssten,
könnten noch viel zur Vermehrung unserer Kenntniss von jenen Gebieten thun,
sondern auch ortsansässige Europäer, falls sie sich die Mühe geben wollen, von
erfahrenen Eingeborenen genaue Erkundigungen einzuziehen oder deren karto-
graphische Talente (vgl. Richard Andree, Ethnographische Parallelen und Ver-
gleiche, S. 197 ff.) in geeigneter Weise anzuregen.
*) Nach Gl. Denharat, der neuerdings diesen Flosa bis weit oberhalb Engatana au&ahm, heisst es
richtiger Tana.
•4^ — » ^K» —^^
Zusammenstellung
der im Vorstehenden erörterten
Breiten-, L&ngen- und Höhenmessongen,
zugleich als Register für die astronomisch -geodätische Abtheilnng dienend.
Beo^ftekttr: (Tk) TkorntOB; (K) Kertten; (D) t. d. Deeken und seine Begleiter irfilirend der DjnbareiBe.
Die Inlftnd-Btftiiontn «faid etwu eingerfteirt, die Hanptpinkte fett gedruckt nnd die Ergebnisse ans besonders
snTerlissigen Beobnelitnngen in fettea Slffera wiedergegeben; angenommene, ergtnzte oder nnsichere
Wertbe sind in Klaamern eingeschlossen.
Abkftrsnngen: ebr. ebvMiometriseb, tr. trigonometriscb, benstr. dnreb Konstrnktion, (^ dnreb Hondboobftcbtnogen
erhalten; ist Nichts bemerkt* so sind die Lingen chronometrisch bestUumt
Die HShenmessnngen sind barometrisch, wenn Nichts oder bar. dabei steht
Ort der BeobaehtuDf
(Beobachter)
Sansibar 9 Hans der
Expedition (K)
Waofa, Marktplatz (E)
Mnoa, Platz vor dem
Dorfe(K)
Kilnlnhagel (K)
Jomboberg (K)
Mombas, Hans am
Strande (K)
Mbaramn, vordem
Lager (K)
Elefantenflnss,
Ujer (Th)
Kisnani (K)
- (Th)
Uaanga (K)
— Bergkessel (E)
höchst» Ugono-
borg (III c)
See Jipe I (K)
Arnscha I (K)
Geographische
Breite
lant
Haeh-
weis
anf
Seite
Lftngren-Untersehied
gegen Oreenwich,
Sansibar, Mombas,
Arnscha II oder Jiiml)o.
6»9'42",0S.
(6 9 43 ,0)
4«38'59"S.
4»46'16''S,
4M6'27"S.
4»26'10"S.
(4» 4' 0"S.)
4»24'25"S.
4» 9'24"S.
4» r 29^*8.
(4 6 50?)
3M1' 9"
(8* 86' 0''S.)
(3*3r 0"S.)
S. 6
5
S. 8
S. 9
S. 9
S. 9
S. 14
S. 14
S. 39
S. 14
89
S. 14
S. 14
S. 14
2b86m4es,8ö. Gr.*)
C 2 86 34,5 bez. '2^
36n»38B,7beiJ — — 60"
tr. lm56B,0v. Mo.
Chr. 1 41,5 w. Mo.*)
ehr. 2 9,7 w. Mo.
2m 5B,1 W.Mo.
2» 6b,5 w. Mo.
Itt53«,6 w. Mo.
[2i»38m44B,0ö. Gr.]
ans Chr. 1 57,2 6. Sbr.
3n»3lB,l ö. Ar.
2»13»,6ö. Ar.
l»19»,8ö.Ar.
1M27»,0 5. Ar.
tr. lm28B,2ö.Ar.*)
0« 7«,2ö. Ar.
lant
Nachweis
anf Seite
H91ie tt1»er dem
Meeresspiegel
Meter engl Fnss
S. 7
ca. 14,6
ca. 48
7
S. 53
13
31
nahezu Meeres-Nivean
lln. 53
desgl.
1
lln. 53
260
852
11 n. 53
457
1499
S. 13
ca. 22
ca. 72
31 n. 44'
489
1604
•
(622)
(2041)
31 n. 44
31n.44
675
(702?)
781
1444
2213
(2302?)
2562
4739
2112
6931
31 n. 44
S. 61
(719,2)
(2360)
S. 3]
713,0
2339
lant
Ifaehwels
anf Seite
S. 70
s.
77
&
77
s.
70
s.
73
s.
79
s.
s.
73
79
s.
s.
73
77
tr. S. 88
S. 74
S. 74
*) Kach M. Germain.
*) Ans 0»15«,7 5. Sbr. (S. 18) anstatt 0»18«,2 5. Sbr. (S. 11).
*) See I liegt etwa In derselben Länge wie Punkt 6) der Specialanfnahnie anf S. 61, doch 0',5 sad-
lieber. Da non Hagel I nm 3',648 in der Bichtnng 0. 5^^ 20' N. ?on 6) entfernt liegt (s. S. 61), oder 3',632 5.
See I (— 8>,648 cos 5*20') d. i. 14«,&8 in Zeit, Ton Arnscha II aber Im 42" ,7 östlich (s. nnten), so liegt
See I nm lm42B,7 — 14" ,5 «> lm28>,2 östlich von Arnscha II. Hiemach wftre der L&ngennnterschied
See lU ~ See 1 » lm85B,0 (s. nnten bei See III) — ]m28>,2 » 6« ,8 anstatt 8*,0 wie anf S. 31 f.
an genommen wnrde.
▼. d. Decken, Reisen III: Astronomie etc. 7 **
106
Ort der Beobachtung
(Beobachter)
Geographische
Breite
laut
naeh-
welf
auf
Seite
LSngen-Unterscliied
gegen Greenwich,
Sansibar, Mombas,
Aruächa II oder Jambo.
Uut
Nachweis
auf Seite
HVhe ttber dem
Meeresspiefel
Meter engl. Fuss
U«t
Vaehweb
«nf S«ite
Amsclia II (K)
8*> 36' 41",6 S.
S. 15
[2h 29m 20» ,4 0. Gr.]
aus tr. ehr. 9 23,6 w. Mo.
(tr. 9 19,0 W.Mo.)
C 2 29 12,8 0. Gr.
(oder 9 31,2 v. Mo.)
S. 44
53
37
721,6
2868
bar. S. 74
üru (K)
3» 16' 58",0 S.
S. 15
0m8»,4 0. Ar.
S. 31
1283,9
4048
S. 74
Moschi Lager (K)
— Tor Sultan's Haus (K)
— Bergsution (K)
3^ 19' 38",7 S.
3« 19' 34",5 S.
36",4N.7.Lagor
S. 15
22 a. 42
22
tr. 0" 10« ,3 0. Ar.
(ehr. 11,8 0. Ar.)
(0«,13 w, 7om Lager)
18,77 0. 7om Lager
S. 43
31
22
22
1152,9
134S,3
3788
4424
S. 74
S. 81
KUimandseharo,
— Westgipfel (K)
Ostgipfel (K)
Nachtlager II (K)
— höchster Halte-
punkt am 29. No7.
1862 (K)
— Schneegrenzeam
Westgipfel
3« 5'64'MS.
3« 6'68",1S.
(3® 10' 0" S.)
S. 43
43
14
tr. an0»,9w. Ar.
(aus 0' 12",9 L. Diff.)
tr. an23>,3 0. Ar.
(aus 5' 49",0 L. Diff.)
ehr. 0« 9» ,2 0. Ar.
S. 48
48
26 u. 43
5694,0
49&3,9
8227
4269
•
f 8600
\bei.4700
18681
16252
10586
14006
11800
b6z.l5400
tr. S. 82
tr. S. 82
bar. S. 76
bar. S. 76
trig. S. 86
Meraberg (kleiner),
Kordgipfcl (K)
• — (grosser), Südgipfel
(K)
3^3' 46" S.
3n5'27" S.
konstr.
konstr.
tr. 2« 14« ,7 W.Ar,
(aus 33'.67 L. Diff.)
tr. 2™ 21» ,7 w. Ar.
(aus 35',42 L. Diff.)
konstr.
konstr.
3701.5
4461,6
12144
14638
tr. S. 87
tr. S. 87
Madschame, Lager
(Th)
»» 14' 37" S.
(3 14 85,5?)
S. 39
1267
4156
S. 8
Kilema, Lager (Th)
3»19' 3" S.
S. 89
1216
3991
S. 79
Dafeta, Lager (Th)
3^24' 38" S.
S. 39
(721)
(2365)
S. 79
See JipeU Lager (K)
trig. Station a. (K)
3°40'31",5S.
(3 40 30,5)
S. 15
49
tr. 1« 44« ,0 0. Ar.*)
1 43,63 - -
S.51U.43
719,2
2860
bar. S. 74
See Jipe III Lager (K)
— trig. Sution a. (K)
8« 83' 44",4 S.
3 33' 43,4
S. 50
50
tr. 1^358,0 0. Ar.
1 34,55 - -
S. 48
43
(719,2)
(2360)
S. 74
Hügel I am See, Yor-
sprnngnachNW. (K)
8«35'15" S.
S. 16
tr. 1» 42« ,7 O.Ar.*)
51U.48
[Gipfel (
bar. 913
trig.) 911
2996
2989
S. 74 u. bl
S. 89
Uttgel n am See, Vor-
sprung nach S W. (K)
3« 34' 44" S.
S. 50
tr. lm42>,2 0.Ar.*)
51 u. 18
[Gipfel (
bar. 942,6
trig.) 941
8093
8088
S. 81 f.
S. 89
Bura, Lager (K)
— Hauptgipfel (K)
3« 31' 0" S.
3 25 42
S. 16
kstr.51
Chr. 3» 44» ,8 O.Ar,
konstr. 3 34,6
S.81
51
983
2143
8061
7082
S. 74
tr. 90
Endara, Lager (K)
30 32' 17"? S.
S. 16
Chr. 4» 518,0 O.Ar.
S.81
679
2229
S. 74
Kadiaro, Gipfel (K)
— Lg.amSW.-Fuss(Th)
höchster Haltcpkt. (Th)
3» 50* 0" S.
(8 48 55)
S. 50 f.
89
tr. 5» 78,8 0. Ar.
52 u. 48
1632
548
1196
5355
1798
3928
tr. S.90
79
79
Kiiiba8si,Gipf6l(K)
- Lageram Ostfuss (Th)
8*58' 6(tr.)S.
(8 59 3)
S. 58
89
tr. 6» 278,8 O.Ar.
58 u. 43
1
334
1094
S. 79
Moamandi (Th)
4« 8 7" S.
S. 89
191
626
S. 79
Kiriame (K) .
3« 48' 11"? S.
S. 16
Chr. 8™ 308,8 0. Ar.
S. 31
166
546
S. 76
*) Aus See Illa ^ 1^348,55 0. Ar. (s. oben) + 88,15 für HUgel I, oder 78,60 für Hügel II, oder
98,03 bez. 98,40 für See U trig. A bez. See H Lager (s. S. 51).
107
Ort der BeobMhtuig
(Beobachter)
Qeographische
Breite
Unt
Haeh-
weif
«uf
Seit«
Ungren-Uiiterseliied
regten Greenwich,
Sansibar, Mombas,
Aroscha II oder Jumbo.
Umt
Vaehweif
auf Seite
HShe über dem
Meeresspleflrel
Meter engl. Fnss
Unt
VaehweU
auf Seite
Jmnbo an der Djnba-
rnttndung (D)
Hindi Stat II (D)
©•14' 87" S.
0« V 12" S.
S. 93
S. 93
(2i'50m29>,3 0. Gr.)
(n. 13 42,5 ö. Sbr.)
ehr. 2« ,3 5. Jub.
Seekarte
S. 98
S. 98
nahezu Meeresnireau
1
■
1
ManamsnndeStat
m(D)
Lager III (Stat
IV) (B)
0* 6' 88" N.
0« 50' 80" N.
S. 93
S. 93
0» 23« ,9 ö. Jub.
S. 98
Stat. yi amDjuba-
fluss (D)
Station VIII (D)
!• 16' 37" N.
S. 94
ehr. 0» 10« ,0 0. Jub.
0ml 3» ,8 w. Jub.
S. 98
S. 98
46,5
153
bar. S. 102
Stat IX oberhalb
SoTori (D)
Stat XIY oberhalb
Anoleh (D)
!• 36' 12" N.
2» 1' 36" N.
S. 94.
S. 94
67
> 113
220
372
bar. S. 102
bar. S. 102
Stat XY (D)
Stat XYI oberhalb
Mansur (D)
2« 19' 8" N.
S. 94
ehr. 1» 28» ,7 w. Jub.
Im20«,7 w. Jub.
S. 98
S. 98
1
120
393
bar. S. 102
Bardera (D) '
2«20'2S" N.
S. 92
Im 8«,0 w. Jub.
S. 98
126
413
bar. S. 102
Stromschnellen
2« 86' 0" N.
Karte
160
525
1
bac S. 102
Magnetische Beobachtungen
im
mittleren Ost-Afrika«
Bearbeitet von
Otto Kersten,
früherem Mitgliede der v. d. Decke naschen Expedition.
Mit einem Anhang:
Dr. Albreeht ßOSeher'S' Messungen in den Jahren 1868 und 1859.
Bearbeitet von
C. BSrfm,
Direktor des Kaiserlichen Observatoriums zu Wilhehnshaven.
▼. d. DtektB, R«iiiM HI: Magnettieh« R«ob«cbtniifi:^n.
Von meinem hochverehrten Lehrer, dem nnnmehr dahingeschiedenen Professor
Dr. Adolf Er man, auf die Wichtigkeit magnetischer Beobachtungen in Ostafrika
aufmerksam gemacht, habe ich schon von Anfang meiner Reisen an versucht, einige
Beiträge zur Kenntniss des Erdmagnetismus in jenen Gegenden zu liefern. Leider
wurde meine Ausrüstung hierfür erst ziemlich spät eine vollständige, weil bei der
Kürze meiner Vorbereitungen in Berlin und bei der Menge der anderen vorliegenden
Arbeiten Prof. Er man wahrscheinlich gemeint hatte, dass die Jnklinationsbeobach-
tungen mir zuviel werden könnten. Auf Erman's Rath hatte ich im Jahre 1862 nur
ganz einfache Instrumente mitgenommen, nämlich
1. eine kleine Schmalkalter'sche Bussole (prismatischer Kompass), ver-
mittelst welcher ich Öfters die von mir astronomisch bestimmten Azimute irdischer
Gegenstände nachmass und so die Abweichung des magnetischen Meridians vom
astronomischen erhielt, d. i. die magnetische Deklination oder Variation;
2. einen kleinen Meyerstein'schen Apparat zur Bestimmung der Hori-
zontal-Intensität des Erdmagnetismus durch Schwingungs- und Ablenkungs-
versuche, welcher damals nur 40 bis 50 Mark kostete. Schon im folgenden Jahre,
bei einem längeren Aufenthalt auf den Seschellen, vermisste ich den mir noch fehlen-
den Inklinationsapparat sehr und suchte mir vorläufig dadurch zu helfen, dass
ich an den Seiten der auf Spiegelglas getheilten Meyerstein'schen Intensitäts-Bussole
zwei verstellbare Stäbchen von starkem Eisendraht anbrachte, um so nach Lamont's
Methode auf indirektem Wege die Neigung der Vertikal -Komponente des Erd-
magnetismus zu erhalten — Beobachtungen , ' welche mir indess bei der UnvoII-
kommenheit des Apparates nicht zuverlässig genug erscheinen, um sie hier zur
Veröffentlichung zu bringen. Eine treffliche Gelegenheit, vollständige magnetische
Ortsbestimmungen bis herab zum südlichen Wendekreis zu erhalten (auf den
Seschellen, Röunion, Nossi-Be, den Komoren, Mafia u. a. 0.)> war somit verloren,
doch hatte mein Interesse ftlr diese Beobachtungen wenigstens den Erfolg, dass
Baron von der Decken bei seinem Aufenthalt in Europa im Sommer 1863 bis Ende
1864 ein vorzügliches Meyerstein'sches Inklinatorium mit Kreistheilung auf einer
Spiegelplatte erwarb und bei seiner Rückkehr im Februar 1865 mit nach Sansibar
brachte. Es wurden dort sogleich von mir und später von den Herren vonSchickh,
Dr. Link und Feuerwerker Deppe Inklinationsbestimmungen angestellt und diese
später fortgesetzt bis zum Untergang der Expedition bei Bardera.
Besondere Schwierigkeiten haben sich keinem von uns bei diesen so einfachen
Beobachtungen geboten. Im Hinblick hierauf und auf die ausserordentliche Wichtig-
keit guter und vollständiger magnetischer Ortsbestimmungen . in fast noch allen
Theilen Afrika's möchte ich es jedem Reisenden , welcher fortan den Ehrgeiz hat,
die praktische Geographie wirklich wissenschaftlich zu betreiben, aufs Dringendste
empfehlen, sich von vom herein mit einer genügenden magnetischen Ausrüstung zu
1 *
^ Magnetische Beobachtungen.
versehen und an jedem Stationsort , wo ein längerer Aufenthalt Dies gestattet , die
Horizontal-Intensität und vertikale Richtung der erdmagnetischen Kraft zu be-
stimmen, die magnetische Abweichung aber nebenbei überall da, wo Azimute
irdischer Gegenstände gemessen werden, oder besser noch, wie Jordan es in der
libyschen Wüste gethan, am Halteplatz eines jeden Abends, mit einem Zeitaufwand
von etwa einer Viertelstunde. Die Einwendungen, welche man gegen derartige
Beobachtungen oft machen hört, sind durchaus nicht stichhaltig; die hierzu
erforderliche Zeit und Mühe steht in gar keinem Verhältniss zur Wichtigkeit der
zu erlangenden Ergebnisse, und die Kosten der Instrumente sind verschwindend
gegen die Summen, welche die sonstige Ausrüstung oder die Reise selbst ver-
schlingt Die zu magnetischen Beobachtungen erforderliche Müsse wird dem Einzel-
reisenden, welcher die nachfolgend benannten einfachen Apparate mit sich führt,
nur allzu häufig gegen seinen Willen geboten; wo aber zwei Eur(q)äer zusammen
reisen, was dringend anzurathen ist, wenn überhaupt auf wissenschaftliche Beobach-
tungen einiger Werth gelegt wird, ist sie stets vorhanden, weil zwei, von denen
ja der Eine der mühevollen Karawanenleitung enthoben ist, bei geringen Mehr-
kosten reichlich dreifach soviel leisten können, als ein geplagter Mann, auf dessen
Haupt allein alle Last und Sorge für Unterhalt und Weiterkommen ruht.
Vorausgesetzt wird, dass der wissenschaftliche Reisende, welcher nicht blos
nach Seemannsart handwerksmässig seine Breiten nehmen will, einen kleinen
Theodolit (Universal-Instrument) bei sich führt, weil der Sextant und andere
Refiexionsinstrumente auf Landreisen nur ein Nothbehelf sind, vermittelst deren
man die so wichtigen Horizontalwinkel nur auf sehr unbequeme und zeitraubende
Weise messen kann.*) Hat man nun auf irgend eine Weise die Lage des Meridians
auf dem Horizontalkreis bestimmt, "*"*) so braucht man ^ur einige terrestrische
Winkel mit dem Instrument zu messen und dann dieselben Punkte mit einer Bussole
anzuvisiren, um die magnetische Abweichung oder Deklination zu erhalten.
Man kann letztere Messung entweder nach Wegnahme des Theodoliten mit einem
kleinen, auf denselben Platz gestellten Prismenkompass vornehmen, me ich es
*) So sehr auch einzelne Keisende und Gelehrte für den ausschliesalichen Gebcauch von Sextant
und Pnsmenkreis sich ereifern , so muss ich doch festhalten an der auf lange Erfahrung gegrClndeten Em-
pfehlung des Theodoliten, ftlr welchen neuerdings auch ein so tüchtiger Yennessungslcundiger wie Prof.
Jordan (siehe Phys. Gcogr. und Meteorologie der libyschen Wüste, p, IX) mit grosser Wärme eintritt,
zumal der Gebrauch eines feststehenden Listrumentes weit sicherer, bequemer, rascher zum Ziele ftOirend
und weniger ermüdend ist, als der eines in der Hand gehaltenen Kreises mit beschränkter Winkelweite,
für welchen ein künstlicher Horizont unentbehrlich ist Der Hauptgrund, wegen dessen die Beflexiona-
instrumentc noch immer ron Manchem für unentbehrlich gehalten werden, die Längenbestimmung (durch
Monddistanzen), hat ohnehin kein Gewicht für denjenigen, welcher weiss, wienel besser und bequemer die
geographisch^) Länge durch die sogenannten Mondsterne mittelst eines kleinen Universalinstrumentes
gemessen werden kann, und in niederen Breiten besonders durch JMondhÖhen (s. astron. Abth. S. 7 f.).
ganz abgesehen von der unübertrefflichen Methode der Stornbedeckungen, von denen eine einzige
mehr werth ist als alle in einer oder mehreren Nächten zu erlangenden Monddistanzen.
**) Bei bekanntem Uhrstand visirt man ein Gestirn (bei Tage die Sonne) mit dem Vertikalfaden
des Fernrohrs an, notirt die Zeit und rechnet nach der S. 49 der astron. Abth. gegebenen Formel;
andernfalls muss man gleichzeitig die Höhe des Gestirns mit bestimmen und findet dann A« (das Azimut
vom Südpunkt aus) nach der Formel sinlA« = ]/- — - ~ ^ , — , worin 8»«A(*4"li + d) und
' cos 9> cos h
d = 90 — J = Polardistanz des Gestirns, oder, wenn der Stern nahe im Norden steht, das vom Nordpunkt
gemessene Azimut aus sin J A„ = l/sin (s-h) 8in(8--y)^
^ cos 9 008 h
Instrumente und Methoden. 5
seiner Zeit gethan, oder besser mit einer auf dem Instrument selbst fest aufzu-
setzenden Diopterbassole y deren Berichtigung dann sehr leicht ausgeftlhrt werden
kann, zamal wenn der Bnssolenkreis eine besondere Drehung um seine Äxe zulässt.*)
Zar Bestimmung der HorizontaMYitensität lässt sich dieselbe oder eine
andere geeignete Bassole benatzeu, wenn man quer über dieselbe in der Richtung
von Ost nach West eine messingne Schiene legt, an deren Enden leichte messingne
Röhren festgeschraubt werden können als Träger des in bestimmten Entfernungen
(200 , 300 oder 400 mm) vom Bussolenmittelpunkte aufzulegenden Ablenkungs-
magneten, welcher vortheilhaft aus dem den Magnetismus am besten haltenden
Wolframstahl gefertigt wird. Man bestimmt, indem man diesen Magneten in den
genannten Entfernungen dem Ost- und Westarm der Äblenkungsschiene mit seinem
Nordende einmal nach Osten und dann nach Westen gerichtet auflegt, auf Zehntel-
grade genau die bei jeder dieser Einwirkungen stattfindende Ablenkung der in der
Richtung des Meridians aufgestellten Bussole und berechnet dann die Beobach-
tungen nach der weiter unten gegebenen Vorschrift. Der zur Intensitätsmessung
gehörige Schwingungsversuch wird in einem besonderen, sehr einfachen Holz-
kästchen**) angestellt, in welchem der Ablenkungsmagnet vor Luftzug geschützt
an einem Seidenfaden aufgehängt wird; man beobachtet mit blossem Auge, ohne
Fernrohr, die Dauer einer grösseren Anzahl von fünfzig oder hundert Schwingungen,
notirt sich die Grösse des Schwingungsbogens zu Anfang und Ende der Operation
und verfährt dann weiter wie unten angegeben. Die Ergebnisse sind überraschend
genau und das ganze Verfahren nimmt nur wenig Zeit in Anspruch.
Noch einfacher sind die Beobachtungen zur Bestimmung der Inklination
oder Neigung (dip) der Magnetnadel. Hierfür empfehle ich vor Allem ein sehr
handliches kleines Inklinatorium, welches C. Bamberg in Berlin für den Preis von
180 Rm. fertigt. Man beobachtet die Abweichung der Nadel von der Vertikallinie
in acht verschiedenen Lagen derselben, nachdem man den Inklinafionskreis in der
Richtung des magnetischen Meridians aufgestellt hat, und zwar entweder durch
Einigen einer gewöhnlichen Bussolennadel und Drehen des Kreises, bis dieselbe
parallel mit ihm zur Ruhe kommt, oder indem man bei aufgelegter Inklinations-
nadel die Kreisfläche nach Norden und Süden wendet, bis die Nadel genau vertikal
steht, bei diesen Lagen den Horizontalkreis abliest und dann den Kreis auf das
Mittel beider Ablesungen einstellt. Nunmehr legt man eine der Inklinationsnadeln
behutsam auf das Achatlager des aus einem Glasspiegel bestehenden Vertikalkreises
und liest beide Enden derselben auf der Kreistheilung ab, wendet dann die Nadel,
sodass die mit einer Marke (x) versehene Vorderseite nach hinten kommt, und
liest wieder an beiden Nadelspitzen ab; dann dreht man das Inklinatorium um
180^ und stellt dieselben Beobachtungen an, worauf man durch Umstreichen mittelst
eines kräftigen Magneten die Pole der Nadel umkehrt und nun alle genannten
Beobachtungen in entgegengesetzter Reihenfolge noch einmal vornimmt. Eine Vor-
richtung zur indirekten Bestimmung der Inklination nach Lamont möchte
ich nur als allerdings nützliche Reserve empfehlen; sie lässt sich fUr wenige Mark
an der oben erwähnten Theodolitbussole von jedem geschickten Mechaniker anbringen.
*) Sehr geeignete kleine Unireisal-Instnimente mit aufzusetzender Bassole liefert der Mechaniker
A. Bonsack in Berlin (SC, Engelnfer 17) in vorzüglicher Ausführung zu sehr massigem Preise.
**) Die hier beschriebenen magnetischen Apparate sind zu beziehen vom Mechaniker C. Bamberg in
Berlin xw., Linienstrasse 158 H.
ß Magnetische Beobachtungen.
Die soeben beschriebenen einfachen Instrumente und Methoden genügen voll-
ständig und liefern sehr befriedigende Ergebnisse; von komplizirteren Apparaten,
wie solche in Normal-Observatorien gebraucht werden, mit Spiegel- und Femrohr-
ablesung und mit Fadenaufhängung auch für den Deklinationsmagneten, muss ich
de^l Reisenden entschieden abrathen, da ihre Aufstellung und Beobachtung im
Freien sehr mühsam und überdies unzuverlässig ist, wie ich mich bei zahlreichen
Beobachtungen in Deutschland und auf Reisen in Palestina zur Genüge überzeugt
habe (siehe Kersten's „Bericht über einige magnetische Messungen in Palestina''
in den „Jahresberichten des Leipz. Vereins von Freunden der Erdkunde'', und vergl.
auch die hiermit übereinstimmende Ansicht des grossen Magnetologen Wild in
Neumayer's „Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen").
In Betreff der Berechnung der Beobachtangen ist bei Deklinations-
Bestimmungen nichts besonderes zu bemerken. Bei den Intensitäts-Beobach-
tungen hingegen ist mancherlei zu berücksichtigen, und zwar vor Allem das
Trägheitsmoment (K) des für die Ablenkungen und den Schwingungsversucb
angewendeten Magnetstabes. Man kann K entweder berechnen aus Länge, Durch-
messer und Gewicht des cylindrischen oder prismatischen Magnetstabes, oder
ableiten aus Beobachtungen der Schwingungsdauer des Magneten allein und nach
seiner Beschwerung um einen gewissen Betrag, z. B. durch zwei an den entgegen-
gesetzten Enden desselben angebrachte kleine Blei- oder Messingl^ylinder. Die Be-
stimmung des Trägheitsmomentes wird vor Antritt der Reise vorgenommen.
Der von mir in Ostafrika zu den Schwingungsversuchen angewendete ziemlich
grosse Magnetstab war ein Prisma von quadratischem Querschnitt, 100 Mm. (2 1)
lang, 13,35 Mm. (s) breit und hoch, und 140130 Milligramm (p) schwer. Hieraus
berechnet man sein Trägheitsmoment für eine Axe durch den Schwerpunkt nach
der Formel ^ = P + io ^^^ ^^^ ^®^> ^^^^ Einsetzung der Zahlenwerthe,
= 140130 (933 Vs + ^^^^)> woraus
Schwingungsversuche den Werth mT = -^-j-, wenn to die auf unendlich
IjfK = 8,07502 und lg/r«K « 9,06932, also lg;t + |lgK = 4,53466.
Ein ähnlicher Werth wurde auf die andere Weise erhalten, bei der weiteren Rech-
nung aber nur der vorgenannte benutzt.
Nennt man nun m das Hauptmoment des Ablenknngsstabes und T die Hori-
zontalkomponente des Erdmagnetismus, so findet man nach Prof. Erman aus dem
t;^
kleinen Schwingungsbogen reducirte Dauer t einer einzelnen Schwingung ist. Diese
Reduktion geschieht auf folgende Weise: nennt man den zu Anfang der Reihe
beobachteten, in Graden ausgedrückten Schwingungsbogen e und den zu Ende
e
stattgehabten e^, ? aber das Verhältniss ~, so ist to — t — t (ae* -+• /fe*). Die
Logarithmen a und ß sind aus einer kleinen Hilfstafel mit dem Argument ^ «» ^
Berechnung der Beobachtungen. 7
ZU entnehmen, welche ich hier beifttge in der Form, wie ich sie für meine Beobach-
tnngen benutzte, nnd wie Prof. Erman sie fttr mich berechnete ans
lg a - 4,6164 + lg l"r"r) und lg fi = 9,557 + lg I
'4
Die Werthe für | — 0,29 bis £ «= 0,09 sind von mir nachträglich berechnet
worden zum Gebranch in einzelnen. Ausnahmefällen.
Tafel der Werthe Iga und ]g fi zur Berechnung der magnetischen
Schwingungsversuche.
e,:
» halber Schwingangsbogen za Ende des Versuchs.
«-I
lg«
^eß
«-?
IgÄ
^Bß
• '*
«-?
lg«
isß
ö
S
1,00
5,2796 ^
0,522 9
0,69
5,128455
0,238 ,
0,38
4,9251 «0
9,927 „
0,99
752«
513 p
68
229«
229 „
37
171 «
916«
98
708 44
504 p
67
173 59
219 ,
36
089 ^
906 11
97
664«
495
66
117 57
210,.
35
4,9007 «
9,895 ,9
96
620^5
486 p
65
5,106059
0,200 „
34
8923 «
888,9
95
5,2575 «
0,477 ,
64
5,1001 5,
0,190 „
38
837 ,,
871,9
04
530«
468 »
63
0943 59
180 ,
32
750 «
859,9
93
484«
459 »
62
884,9
171,,
31
661 p5
847,9
92
438«
450 9
61
825«
161.«
0,80
4,8570 99
9,835 «
91
392«
441
0,60
5,0765 91
0.151 ,a
29
47895
823,,
0,90
5,2346 «
0,432
59
704 9,
141 i.
28
383 «
812,9
89
300«
423
58
643«
181,.
27
287 ,,
800,,
88
252«
414 9
57
581«
121 1.
26
188,0,
788,,
87
204«
405
56
518 99
111«
25
4,8087 «9
9,776 ,,
86
157«
396,0
55
5,0456 94
0.101 ,.
24
7984 «9
768,9
85
5,2109«
0,386 9
54
392«
091,.
23
878,09
751,9
84
• 060«
377 9
53
828«
081,.
22
769 ,„
738,.
83
011«
368 9
52
262«
071,.
21
657,^
725«
8!»
5,196380
359 9
51
1%6II
061,.
0,20
4,7542,^
9,712,^
81
913«
350 9
0,50
5,0128«
0,051 „
19
424,^
698«
0,80
5,1863 50
0,341 9
49
060«
040 u
18
301 ,9,
685«
79
813 5,
832 ,
48
4,9991 70
029,,
17
174«,
670«
78
762 5,
323 9
47
921,0
019,,
16
043 «9
656,5
77
711 5,
314 9
46
4,9851 ,0
0,009 „
15
4,6907 1«
9,641 «
76
659 „
305,0
45
4,9781 n
",""" ,0
14
764,«
625,,
75
5,1607 6,
0,295 ,0
44
709^4
989,,
13
615,«
609«
74
555«
285,0
43
685,5
978,.
12
! 459,«
593«
. 78
502 5,
275 9
42
560 T9
968,,
11
295 „5
575,«
72
448.5
266 9
41
484,9
957,,
0,10
4,6120 ,«
9,557 «
71
395 5e
257 9
0,40
4,9408 ,9
».947,,
0,09
4,5>34
9,538
0,70
5,1339 „
0,248«
39
330,9
987 „
ra iIatv
1 Ahlo
nir
nntra.
VA
ranp.1i
1 ArhUli
im
stn Ha
n 1
VArffi
m
r*
tgv-
-fi^tgVi
worin r und r^ die Abstände des Mittelpunktes des Ablenkungsstabes vom Mittel-
punkte der Bussolennadel sind, v und t^ aber die zugehörigen Ablenkungen dieser
Nadel, während m, wie oben, das Haiptmoment des Ablenkungsstabes und T die
Horizontalkomponente des Erdmagnetismus bedeutet. Bei meinen Beobachtungen
war r » 400 und r| = 300; fbgt man diese Werthe in die Rechnung ein, so wird
^ einfaeh = num. lg (7,8«417 + lg tg v) — num. lg (7,88947 + lg tg v,).
m
man diesen ftir ^ erhaltenen Werth
n, so wird, da (s. oben) m.T
Setet
7r»K
8
Magnetische Beobachtongen.
die Horizontalkomponente des Erdmagnetismus T
= ans T* •»* — X—
oder
(vgl. S. 6) te T = 4,53466 — If t^ — ilj H.
Beispiel ttir Berechnung der Horizontal-Intensität.
Arascha II, den 7. November 1862, Nacbm. H — 2^ Uhr, bei 29<> C.
Ablenkangs-Versaeh.
Lage des
Ablenkimgsmagneten.
Ablenknng an beiden' Enden der Bnasolennadel bei
400 Mm. = r and 300 Mm. » r,
Entfernung der Ablenknngsmagnete ron ihiem Hittelponkt
N.-Pol nach Osten
N. Pol nach Westen
5«,1
5,1
5,4
5,3
und 5«,1
« 5,1
„ 5,4
„ 5,2
50,225 and 5«,200
12»,0 und 12«,l
12,3 „ 12,5
12,2 „ 12,2
12,2 „ 12,3
12«,200 und 12<»,275
Ig tg V » 8,96002
lg
2(r»-rj«)
7,86417 (s. S. 109)
6,82429
Num. = 6672517
v«=18«,«S75-=12«i4'15"
lg tg Vi — 9,33624
Ig 2(7¥'^J^)- 7,23947(8.8.109)
^7571
Num. -» 3764525
'^'^SJi ''^^^^ = 2907992
2(r* — rj»)
m
•fTjf
•,4«3ft« — If n
Seh wingnngs- Vers ach.
Halber Schwingangsbogen am Anfang — 15**,1 =^ e
„
,1
,f
Ende
9,5
Kummer der
Schwingung.
Chronometer-
Zeit
1 Nummer der
^ Schwingung.
Chronometer-
Zeit
Schwingongsdaner.
0.
5- 35',0
i 150.
21- 59',8
150 Schwing. = 16- 24',8
10.
6 40,8
160.
23 5,6
16 24,8
20.
7 46,6
■ 170.
24 11,2
16 24,6
30.
8 52,4
180.
25 16,8
16 24,4
40.(eigänzt:9 58,0)
1 190.
26 22,4
(16 24,4)
50. 11 3,6
200.
27 29,0
16 24,4
150 Schwing. — 16- 24>,567
oder einfacher:
Berechnong der Beobachtungen. 9
150 Schwing, von bis 150 =i 16- 24',8 ' . «.„..„„ -, .-„« x
„ „ „ 150 „ 200 ^ 15- 24»,4 ^ ^•'^^'"6- *= •'"•** **
im Mittel 150 Schwingungen 16- 24*,6 + O'.SO oder 1 „ » 6',5640
Fflr I — ».«SO (ang ^ — ^'y) ist lg o - 5,0943 lg /? «- 0,180 |
Ige» =2,8589 Ige*— 4,716 2
7,4523; ae»= 0,002833 4,896
/9e*— 0,000008
0,002841;
lg («e» + i*e*) — 7,45347
t = 6«,5640 (s. oben) lgt-=0,81717
Red. t(ae»+/?e*) =» — 0,0186 lg Reduktion -> 8,27064
red. Schwing.-Dauer t, — 6',5454 ; lg t. «- 0,81594 1 lg ti + 1 lg K «- 4,53466
ilgn— 3,23180/ Igt, +i lg n= 4,04774 . .
lg T= 0,48692
Horizontal -IntensltSt T — 8,M85.
Bei den InklinatioDsbeobacbtangen wird gewöhnlich das Mittel aas den acht
Doppelablesnngen . als die wahre Inklination angesehen. Obwol dies meistens richtig
ist nnd jedenfalls fttr einen Reisenden vollständig genügt, so erscheint es doch
besser, die kleinen M^ligel der Inklinationsnadel , welche beim Umdrehen und
Umstreichen derselben hervortreten, dnrch eine besondere Rechnung zu beseitigen,
bez. sich davon zu ttberzengen, dass der erhaltene Werth keiner wesentlichen Ver-
bessemng bedarf. Ich verdanke meinem Lehrer, Prof. Erman, nachfolgende Vor-
schrift für diese Rechnung: .
Man unterscheide die beiden um 180^ von einander abweichenden Kreislagen
als I. and IL oder auch, wenn man dies vorzieht, als östlich and westlich, die
verschiedenen Lagen der Nadel aber durch x (Marke) vom oder hinten. Die
erhaltenen Ablesungen am Vertikalkreis, im Mittel aus den zwei Nadelenden, nenne
man in der I. Lage g JJ^n Z %^ ^^ ^^' "• ^^^ ^^^ x U^ten - jf "°^
bilde hieraus J = ^^ ^ ^' und J' =» ^.l+Ji!..
Nachdem die Nadel unter sorgfältigster Vermeidung jeder Verbiegung oder
Gewichtsveränderang umgestrichen d. h. ihr Nordende in ein Stldende verwandelt
^^ vom =* J '"
worden ist, beobachte man in der IL Kreislage bei u- ^ _. j^.^
vx Yorn — — J ''
und in der I. Kreislage bei ^ u- *ß _ A^^j woraus man bilde
'0
T << _l_ T ii 1 ''' _L_ 1 '''
Die acht zuerst genannten Winkel werden bei guten Instrumenten immer paar-
weise sehr nahe gleich sein und ebenso die vier Werthe J bis J''' nur wenig von
einander abweichen. Das aus letzteren gebildete
., _ J + J^ + J^^ + J
444
12
Magnetische Beobachtungen.
Hbsmmn, 15. Oktober 1862, Nrn. 2—3 Uhr, bei 33« G.
Ableükung.
V — 5«,20
5,35
5,30
5,225
Mittel: v °» öO,S«88 °= 5n6'8"
Vi — 12«,5
12,75
12,60
12,55
lieo,«Oe = 12«36'0"
te n - IS f = «,«7J8
e^
e
80,6
13,2
0,«51
Schwingung.
150 Schwing. -= 16-29',9 ± 0»,30
1 Schwing. = 6<,5993 -= t
Korr. t («e« 4- /?e*) ■= — 0,0147
verb. Schwingnnfszeit t. -^ 6',5846; Igt. =0,818531 lg n:+}lgK— 4,53466
(red. auf unendl. kleinen Bogen) | lg n =- 3,22859/ = —4,04712
lg T =0,48754
HorizQiital-Iiiteiisiat T — 3,0788.
ae* -° 0,002227
/? e* -= 0,000005
Aniaelui II, 7. November 1862, Nm. li-2} Uhr, bei 29« C. (vergl. oben
S. 8, Beispiel der ausführlichen fiechnnng).
Ablenkung.
5«,10
5,25
5,10
5,40
Mittel: T»5«,SlSft=5«12'45"
Vi = 12«,05
12,20
12,45
12,25
lS«,ie37ä = 12« 14' 15"
Schwingung.
150 Schwing. =« 16»24»,6 + 0',20
1 Schwing. => 6',5640 -= t
Korr. t (ae» + /?e*) =. — 0,0186
If n — If ;|r = «,♦•85»
5i
e
9«,5
15,1
a e' •» 0,002833
/?e* = 0,000008
verb. Schwinfongszeit t, °- «',5454 ; lg t. — 0,8 15941% ;i + i lg K = 4,53466
(red. auf unendl. kleinen Bogen) lg j.n«= 3,23 1801 .= —4,04774
lg T «- 0,486»2
Horizontal -InteiisUftt T •= 3,<M85.
HotMilil (Bananenhain), 24. November 1862, Mittag 11^—12} Uhr, bei 27.«,5 C.
Ablenkung.
V = 5«,35
4,85
4,95
5,45
Mittel: ? — 5«,156 — 5« 9' 0"
Vi = 12«,30
12,05
12,05
12,85
▼, — 12«,31)e5 — 12« 18' 45"
lg = — «,4477«
L Horizontal - Intensität.
13
Schwingung.
150 Schwing. — 16-21',8 ± 0»,20
1 Schwing. =- 6',5453 » t
Kor r. t (oe» + ße*) = — 0,0201
verb. Sehwinitranffszelt t. ~— 6',5d6ie ; lg tx> = 0,81459 1 lg tt + 4 IgK — 4,53466
(red. auf unendl. kleinen Bogen) 4 lg n = 3,22388) ■= — 4,03847
ei 10»,3 . ,„„
e 15,2 '
a e* <-> 0,003058
/Se* = 0,000009
lg T— 0,49619
Horlzontel-Intensitilt T -» 3,1347.
See Jipe III, 13. Deceiuber 1862, Nrn. 1|-2| Uhr, bei 26« (?) G.
Ablenkung.
V = 5«,15 P ^1 " 11^95 NB. Die Bussole war nicht genau
4,975 I' 11,95 orientirt; daher die starken
5,175
4,975
12,075
12,125
Unterschiede der einzelnen
Ablesungen.
Mittel: V >- 5S0688 ^ 5« 4' 8"
Schwingung.
w>fizm=: lo^i'so^'
l8fn = lf
6,44570
150 Schwing. = 16»41',6 ± 0»,20
(NB. Neue Seidenfäden zur Aufhängung des
Magneten angebracht:)
e^ lOV
e 16,1 '
0,665
ae*»> 0,003374
/?e* — 0,000011
1 Schwing. = 6»,6773 =. t
Korr. t («e « + /?e*) = — 0,0226
verb. Schwf ugungszeit t. — 6~',6547 ; lg t« = 0,823131 lg tt +i lg K <» 4,53466
(red. auf unendl. kleinen Bogen) ilgn — 3,22285i . . . . . = — 4,04598
Ig T— 0,48868
Horizontal -IntensiOt T » 3,0809.
* *
Port TIetorte (SescheUen), 5. Mai 1863, Nm. 3 Uhr, bei 30« C.
Ablenkung.
V == 4<»,875
4,475
4,950
4,425
Mittel: v — 4«,6813 =r4«40'53"
10»,975
10,750
11,075
10,925
100,9313 = 10« 55' 58"
l«n
Iff
6,4S115
Schwingung fehlt, weil die Aufhängungsfäden zerrissen; Ergebniss s. folg. Seite.
Port Yletoria (SescheUen), 11. Mai 1863, Nm. 5^ Uhr, bei 30« C.
Ablenkung.
V = 4«,70
4,60
4,80
4,8ä
Mittel: T — 4«,7875 -= 4« 44' 15."
Vi — 11«,075
11,375
11,10
11,10
V, — 11«,1625 — 11«9'45"
lir n = If ,p — 6,48106
14 ' Magnetische Beobachtuogen.
Schwingung, 12. Mai, Vorm. 11^ Uhr, bei 30» C.
150 Schwing. =- 16» 10»,93 + 1«,30 ?^ -. ^ -= 0,381
1 Schwing. ^ 6*,4729 =- t ae* « 0,002026
Korr. t (a e« + /Je*) == — 0,0131 ße* = 0,000005
verfo. Schwingansszeit t, ■=-6*,4ö98; lgt,«0,8102211g7r+ilgK»4,53466
f lg n=» 8,21053/ ——4,02075
lg T -=0,51391
Horizontftl-Inteusitlt T => 3,S65S
oder 100 Schw. = 10»46«,30 + 0«,30 - =. ^^ = 0,487
1 Schw. — 60,4630 = t a e* — 0,001696
Korr. = — 0,0110 ßo* = 0,000003
v<rb. Schw.-Zeitt. => «%45S0; lgt.=0,80969) ilgTr + ilgK =• 4,53466
lg|n .==3,21053/ • • • ^j_.^ 4,02022
lg T = 0,51444; T=3,S«9S.
Der Ablenknngsrersnch vom 5. Mai mit lg n => 6,42115 ergibt für beide
Annahmen einen nm 0,0007 kleineren Werth fUr die Horizontal-Intensität (vgl. S. 17).
St. BeniM (Rianion), 7. August 1863, Vorm. 8—9 Uhr, bei 22« C.
Ablenkung.
60,125
6,05
6,275
6,30
V, = 140,15
14,95
14,95
14,725
Mittel: ? — 60,1876 — 6011'15" v, = 140,«988 = 14041'38"
Schwingung.
150 Schwing. = 18»'50«,80 ± 1«,60 ^ _ ^ = 0,138
1 Schwing. = 7»,5387 = t «e« — 0,001684
Korr. t(ae« + /?e*)= 0,0127 /? e* = 0,000005
verb. Schwinf angszelt t. =i 7',6d60; lgt«=>0,87656Ug7r+|lgK =4,53466
4 lg n. =. 3,26435/ = —4,1409 1
ig T = 0,39375
Horizontal - IntensitSt T = S,4760
oder 150 Schwing. = 18" 50«,50 ± 0-,70 - = ^ = 0,108
1 Schwing. — 7»,53a7 = t ae» = 0,001151
Korr. t («e « + /?e*) = 0,0087 /»e* = 0,000002
verb. Sehwliifiuigszeit V= 7',öS50; lgt,=«0,876511Ig7r+4lgK=4,53466
i lg n»= 3,26435/. . . . . = = —4^14086
Tg T =0,39380
HorizoBtal- Intensität T = je,47«S.
t. Horizontal - Intensit&t.
15
Port Tietorla (Seschellen), 13. Aagost 1863, Nrn. ^—^ Uhr, bei 26o C.
Ablenkung.
4«50
4,65
4,90
4,90
100,80
11,025
11,075
11,05
Mittel: » — 4«,7876 — 4« 44^15" | v^ — 100,»875 = 10«,59' 15"
Uro
Schwingung.
150 Schwing. — 16"'48»,77 ± 0',70
1 Schwing. — 6»,7251 = t
Korr. t (g e» + /?e*) = 0,0335
e'
T
13«,1
«,48003
0,«7ft
e 19,4
ae> — 0,004963
ße* = 0,000024
verb. SehwtngangszeH; t. «=:6',691«; Igt. «=» 0,83985) lg rr+i lg K= 4,53466
I lg n.= 3,21502/ 4,05487
lg T =0,47979
Horizontal - Intensität T — 3,0185.
HeUvaie (No88i-Be), 22. März 1864, Nm. 3^—4^ Uhr, bei 27» C.
Ablenkung.
50,55
5,20
5,20
5,65
Mittel : T — 50,40 = 50 24' 0"
130,35
12,45
12,65
12,925
?, =» l«o,8488 — 120 50' 38"
m
Ig n » lg ^ =. «,47081
e^
e
100,7
15,8
0,«77
Schwingung.
150 Schwing. — 18»34«,90 ± 0',60
1 Schwing. = 7«,4827 = t
Korr. t (ae« + /»e*) =» — 0,0310
verb. Sehwingnngszdt t. -» 7'',40l 7 ; lg t. =- 0,869331 lg n +^ lg K — 4,53466
i lg n = 3,23541/ = —4,10474
lg T =0,42992
Horizontal -Inteiisitilt T — S,«01je.
«e* = 0,004154
/9e* = 0,000011
KItamd« (Angasüa, Komoren), 2. Juni 1864, Nm. 4|— 5^ Uhr, bei 28 C.
Ablenkung.
V =. 50,00 || V, «= 110,95
5,125 12,20
5,00 11,90
5,00 I 11,90
Mittel: t ==> «0^0813 = 50 ]< 53"
110,0875 — 110 59/ 15«
ir«
iff
«,43»»8
16
Magnettache Beobachtungen.
( Schwingung.
150 Schwing. =. 18- 52',77 ± 0',20
1 Schwing. = 7«,'5518 = t
Korr. t («e« + ßt*) = — 0,0171
e
9«,7
9,m
12,1
ae» = 0,002254
ße* = 0,000004
verb. Schwinfrungszeit t.
7%5847i lg t. = 0,877071 lg ;r + ^Ig K = 4,53466
ilgn = 3,21999/ .... . . ^ — 4,09706
Ig T — 0,43760
Horizontal • Intensifit T — S,73W.
Kllulu-Hflgel, 1. Not. 1863, Nm. 5 Uhr, bei 25«' C.
Ablenkung.
V = 4»,70
4,625
4,90
4,55
Mittel : V = 4«,6»88 = 4« 41' 38"
Vi = 11»,25
12,00
11,20
11,30
Vi =. 11«,4375 =. 11» 26' 15"
lg n - Ig 1^ -. «,SM88
Schwingungsversuch am I. November nicht brauchbar, wegen allzarasober
Abnahme der Scbwingnngszeit, vermutlich in Folge vorhandener Reibung:
bis 150 = 16"27',4
50 bis 200 » 16 22,2;
dafür am 3. November, Nm. 5 Uhr gemessen:
150 Schwing. — 17»'50',03 + 0"90 ?: _ ^ = 0,4«i
e 15,8
1 Schwing. -> 7',1335 = t
Korr. t («e« + /?e*) — — 0,0164
a e* = 0,002295
ßa* — 0,000006
verb. Schwlngangszett to ->7',1171; lgt,=0,8523011g7r+|lgK»4,53466
ilgn = 3,19844/ — —4,05074
lg T — 0,48392
Horizontal - Intcnsitlt T — 3.047S.
Wanga, 8. Nov. 1863, bis 6 Uhr Nachm., bei ca. 26 « C.
Ablenkung.
V — 4»,65
V, — 1P,35
4,85
12,00
4,85
11,65
4,55
11,175
V — 4»,7«5
— 4<»43'30"
■
V, — ll«,ft438 = 11»32'38"
Ig n - if 5 - ;n9m
Schwingung fehlt
I. Horizontal - InteDsität. 2 7
Hieraus, und aus den acht Tage früher angestellten Beobachtungen vom Kilulu-
Httgel, berechnet Dr Borgen unter der Annahme, dass die magnetische Kraft (m)
des Ablenkungsstabes unverändert geblieben, die Horizontal-Intensität T^ zu
3,0398, nach der Formel
T, == T — , worin n = ^- vom 1. Nov. und n, = «p vom 8. Nov., T aber die am
1. Nov. auf dem Kilulu-Htigel aus Ablenkung und Schwingung zusammen gefundene
HorizontaMntensität bedeutet Die Rechnung ist einfach wie folgt:
Kilulu-Hügel, lg n « 6,39688 (s.S. 16) IgT = 0,48392 (s.S. 16)
Wanga, lg n, = 6,39802 ; lg n — lg n^ -« — 0,00114
[IgTi = 0,48278 ; T^ -= 8,0898]
Jomboberg, 12. Nov. 1863, Nachm. 5} Uhr, bei 25 ^ C.
Ablenkung.
V =- 5«,00
5,00
4,775
5,025
4«
57'
6"
V, = 11«,75
11,90
12,10
11,95
V -= 4»,»50 —
▼, — 11«,925 — 11»55'30"
Mittel: v ,
™ 6,4ie«40
Schwingungszeit fehlt.
Aus der vollständigen Beobachtungsreihe vom 1. Nov. berechnet sich, wenn
man wiederum m als unverändert geblieben annimmt^ die Horizontal-Intensität
T,, zu a,8471, nämlich Ign = 6,39688 und IgT =0,48392 (s. S. 16)
Jomboberg, lgn„ «- 6,42640; Ign — Ign,, =» —0,02952
[IgT,,- 0,45440 j T„« 2,8471]
wie angegeben.
Bei längeren Zwischenzeiten, und wenn man annehmen muss, dass der Mag-
netismus m des Ablenkungsstabes in m^ übergegangen sei, ist die rechte Seite
obiger Gleichung
m m Ji 1- «i m(l + at) m* ,.. ,. .
Ti == T — noch mit - ~ -- = -^ zu multipliciren ,
* Uj mm r I
worin a = Aenderung von m in je 1 Tag, und t «> Anzahl der vergangenen Tage.
Um einen Ueberblick über die Veränderlichkeit von m zu erhalten, berech-
nete ich die Werthe von lg m für alle vorhandenen vollständigen Beobachtungen der
m ^*K
HorizontaMntensität. Man findet aus m = d und mT = -rT (*• ^^^^ ^ ^^^ '^)
m' « n -t-jp und Igm = ^(Ig^n + ign^K — Alf t«) und hat sehr einfache Rech-
te
nnng, weil Ign und Igto schon aus den Beobachtungen bekannt sind, Ig^'E aber
(hier «» 9,06932 nach S. 6) ffir jeden Magneten unveränderlich ist, so lange seine
Form und Schwere dieselbe bleibt. Fflr die Beobachtung Sansibar, 21. Juli, 1862
(8 S. 10), z. B. ergibt sich :
T. (LDeeken, B«iMn III: MAfl^netäsebe B«obachliiiigen. 2
18
Hagnetische Beobachtungen.
lgn== 6,51436
lgn*K 9,06932
lg(iiiii«K)
2 Igt.
15,58368
1,62684
t,=
lg m» = lg n -^ = 13,95684 ; lg m = 6,978413
Ans den 17 Wertben, welche ich auf solche Weise erhielt, stellte ich nachfol-
gende Tafel zusammen:
Ort and Zeit der
Intensitits - Beobachtong.
Igm
='^|/^
Aenderung
von Igm
(Einheiten der
5. SteUe.)
Ol '*^
Algm
fürl Tag
oder in Gruppen:
Einheiten I Algm
Tage [füTlTag
1862
Sansibar, Juli 21.
Mombas, Sept. 7.
„ Okt. 1.
Mbaramu, Okt 13.
Aruscha II, Nov. 7.
Moschi, Lager, Nov. 24.
See Jipe III, Dec. 13.
1863
Port Victoria, Mai 11.
(Mittel)
St. Denis, Aug. 7.
Port Victoria, Aug. 13.
Kilulu-Hügel, Nov. 1.
1864
Hellville, März 22.
Eitanda, Juni 2.
1865
Sansibar, Febr. 24.
„ März 6.
Jumbo, Aug. 6. (Mittel)
DjubaflusSySeptl.-
6,97842
6,96772
6,96668
6,94472
6,95052
6,94395
6,93438
6,93276
6,92250
6,90983
6,88080
6,90074
6,87758
6,87242
6,86987
6,8728i
6,86108
—41,9
Es geht hieraus hervor, dass, so unregelmässig auch die Aenderung von lg m im
Laufe jener drei Jahre aussieht, doch im Allgemeinen eine ziemlich gleichmässige
Abnahme der magnetischen Kraft des Ablenkungsstabes stattgefunden hat, und
zwar eine sehr rasche im Anfang, später aber eine verhältnissmässig geringe. Fttr
die soeben besprochenen Beobachtungen vom Anfang November 1864, welche übri-
gens nur einen Zeitraum von 12 Tagen umfassen, habe ich die Aenderung der auf
dem Kiluluhügel gemessenen Kraft des Magneten vernachlässigt, weil gerade damals
die Veränderlichkeit von m so ungleichmässig war, dass es schwer gewesen wäre,
das Richtige zu wählen.
I. Hoiizontal - Intensit&t
19
Im Allgemeinen will es mir scheinen, als ob ein ohne Schwingangsrersach
erhaltener Werth für T niemals dasselbe Yertraaen verdient, wie ein solcher ans
vollständigen Beobachtungen; ich wttrde daher jedem Reisenden rathen, wenn es
irgendwie angeht, immer Schwingnngs- und Ablenkungsversnch znsammen anzn-
Stellen, gleichwie man ja anch genaue Höhenwinkel- Messungen stets in beiden
Kreislagen vornehmen soll. F0r besonders wichtig halte ich sorgfältige Ablen-
knngsbeobachtungen, welche weit mehr Aufmerksamkeit erfordern als die schon
an sich so genauen Bestimmungen der Schwingungszeiten. Die Beobachtung selbst
sollte immer in möglichst gleicher Weise geschehen, da vermutlich auch die Dauer
der Einwirkung des Ablenkungsmagneten nicht ohne Einfluss auf das Ergebniss ist
* •
Sansibar, 24. Febr. 1865, Nachm. 1^ bis 2^ Uhr, bei 30« G.
Ablenkung.
V, = 10»,80
10,425
10,60
10,80
- 10« 39' 23"
4«,95
4,15
4,55
4,45
Mittel: v — 4«,5S5 = 4031'30"
100,«5«3
m
Ufn = Ur T| = «,4018«
Schwingung.
150 Schwing. = 18» 17',20 ± 0»,60
1 Schwing. == 7',3147 — t
Korr. t{ae*+ße*) = — 0,0172
e
8°,8
13,6
> 0.647
a e' — 0,002351
/Se* =. 0,000005
verb. Schwingungszeit t» = 7',2975; lgto=0,86317, und hieraus lg T — 0,47056
Horizontal - Intensit&t T = 8,9550
B. Beobachtungen von v. d. Decken, v. Schickh, Dr. Linck und Deppe.
Sansibar, 25. Febr. 1865, Vorm. 10| Uhr.
Ablenkung.
4»32',5
4 25,0
4 35,0
4 27.5
10«22',5
9 60,0
9 52,5
10 15,0
Mittel: V — 4030',0 , v^ = 100 5',00; Ifn <= I|r •= — 0,48650(7)
Bei dieser Beobachtung, welche anfTälliger Weise in Graden und Minuten anstatt
in Graden und deren Brachtheilen angegeben ist, obwol jedenfalls dieselbe Bussole
mit Gradtheilung auf einer Spiegelplatte benutzt wurde, scheint ein Versehen vor-
gekommen zu sein, da v^ viel zu klein im Verhältniss zu v ist; die Rechnung ergibt
lg n « lg 7p zu 6,42650, also eine bedeutende Abweichung von den vorhergehenden
und nachfolgenden Bestimmungen an demselben Orte. Ich lasse daher obige Zahlen
unberücksichtigt, weil ich nur eine Abschrift der Beobachtungen besitze und nicht
2»
20 Ma)pketische Beobachtungen.
das Original- Notizbnch, durch dessen Vergleichang sieb der Termatete Fehler viel-
leicht ausfindig machen Hesse.
Der SchwingangsTersncb ergibt
150 Schwing. = 18» 17' 20 + 0» 70 ^ — ^ -= 0,665
e 18,2 '
1 „ •=- 7«,3147 — t (genau wie am 24. Febr.) ae> = 0,004311
Korr. t(g e» +/ge* = —0,0316 /ge* — 0,000005
rerb. Schwingnngszeit t. == 7>,28dl; ig t. ->> 0,86232, und hieraus lg T «0,45909
Horizontal -Intensität T = 2,8780 (?)
SansIlHir, 6. März 1865, Vorm. 9| Uhr.*
Ablenkung.
V — 4»,4
4,5
4,75
4,35
Mittel: v = 4«,50e — 4«30'0"
Schwingung.
i Vi = 10»,45
I 10,8
11,0
10,5
Vi — 10^6875 == 10» 41' 15"
^Sn = \g^==%,i9i(^S
150 Schwing. — 18» 17« 85 + 0«,90 ^ = J|¥ = 0,«465
1 Schwing. = 7»,3157 = t «e« = 0,004980
Korr. t(ae«+/?e*) 0,0366 /?e* = 0,000024
verb. Schwingungszeit to = 7»,2791; lg to «= 0,86208, und hieraus lg T« 0,47529
Horizontal -Intensität T == S,9874
Sansibar, 15. April 1865, Vorm. ?
Ablenkung.
V « 4^3 !| Vi - 10^,35
4,6 ! 10,85
4,75
4,25
Mittel: v = 4^475 = 4« 28' 30"
10,9
10,7
Vj = 10^00 = 10<>42'0"
Ign = If ^ ^^^ 6,38823, augenscheinlich zu klein, weil v^ unverhältnissmässig gross.
Der Schwingungsversuch fehlt, fiechnet man aber nach den oben ange-
gebenen Formeln, unter Zugrundelegung der Beobachtungen vom 6. März, so er-
hält man:
Sansibar, 6. März, Ign » 6,39458; IgT -« 0,47529
15. April, lg Ui = 6,38823 ; lg- « + 0,00635
Ti - 3,0314(?); IgT^ — lg ?- T = 0,48164;
mt
40 Tage später mit je 1,9 Zunahme von Igm (s. Tabelle) gibt Ig-^ — + 0,00076,
I. Horizontal - LitensitU.
21
und, anter Einrechnang der Verändemng von m^^
m.
lg ^ T, «. lg T,, = 0,48240 ; T„ = 3,0367 (?)
Beide Wertbe sind entschieden nnzuverlässig ^ sodass znr Bildung des Mittels
für Sansibar 1865 nnr die Beobachtnngen vom 24. Febr. und 6. März verwendbar
sind. Es wird hiernach T = + (2,9550 + 2,9874) — Ä,»718 im Mittel.
Tal«, 1. Juli 1865, Vorm. 11 Uhr.
Ablenkung.
T = 4»,55
3,65
3,75
4,70
Vi — 10«,25
9,05
9,30
10,45
V, — »«,7«05 =
T — ♦•,1685-« 4» 9' 45"
= 9» 45' 45"
Hf n -. U: ™ = M«»«!
Der SohwtngungSTersuch fehlt. Legt man der Bereobnoog von T die
späteren Beobachtungen von Jumbo za Grande, so hat man:
Jumbo, 6. Aug., Ign — 6,36236: lg T (Mittel) — 0,51045
Tahi, 1. JuU, lg ni- 6,36861; Ig?- 0,00625
5i
[lg - T = lg T, — 0,50420 ; T^ — 8,1920]
Die Aendenuig von m Iftsst sich nicht mit Sicherheit schfttzen ; soll sie indessen
versnchsweise in Betracht gezogen werden, so mochte ich eine tägliche Abnahme
am 6 Einheiten der 5. Stelle von Igm nach der letzten Spalte der Tabelle fttr
das wahrscheinlichste halten. Es wäre dann lg m^ fUr 36 Tage frtther am 36 ■ 6 <=
216 Einheiten grosser, also: IgT, = 0,50420
lg??i = +0,00216
"m
m,
Pg^* T, = lg T„ = 0,50636 ; T„ = 8,S089 ? J
Klam« (Owen's Kismaio), 23. Jali 1865, Nachm. 2 Uhr.
Ablenkung.
V =- 4«,075
4,0
4,2
4,075
Mittel: V — 4«,0875 — 4<>5' 15"
9»,7
9,65
9,7
10,0
»«,7626 — 9« 45' 45"
If n » lir 1^ <- 6,85035
Der Schwingungsversuch fehlt. Mit Zuhilfenahme der späteren Beobach-
tnngen von Jumbo ergibt sich:
22
Magnetische Beobachtnnf^en.
Jambo, 6. Aug., Ign = 6,36236; IgT (Mittel) = 0,51045
Kiama, 23. Juli, lgni= 6,35035; lg- = +0,01201
[lg - T = lg Ti = 0,52246 ; T, = 3,3301]
oder, fUr 14 Tage früher (bei Algm = — 6),
m,
Ignii um 84 Einh, grösser; Ig— «= +0,00084
m,
[lg ^ T, = lg T„ = 0,52330 ; T„ = 3,83M ?]
Jnmbo (Djnbamttndung, linkes Flnssnfer?), 6. Aug. 1865, Vorm. 8 Uhr.
Ablenkung.
T — 4«,0 Vi — 9«,5
4,175 9,625
4,1 9,625
4.125 9,7
Mittel: V = 4«,100 — 4«6'0"
9«,«185 — 9»36'45"
Ifn = l|r
m
6,$68M
Schwingung Nachm. 1 Uhr.
150 Schwing. = 17»29«,96 ± 0»,75
1 Schwing. = 6»,9997 — t
Korr.t(ae» + /Se*) — — 0,0272
e^
e
T
11«, 1
^ 17,7
ae>« 0,003876
ße>* = 0,000015
0,«S7?
verb. Schwingungszeit t, » 6*,9725; lg t,« 0,84339, und hieraus lg T« 0,5 1009
T >=> 3,2366
e
oder, bei —
' e
1 Schwing. = 6»,9997 — t (wie oben)
Korr. t (« e» + /? e*) = — 0,0385
1P,1
23,6
0,47«?
ae*°» 0,005472
/?e* == 0,000032
verb. Schwingungszeit t, -^ 6',9612; Igt« «0,84268, und hieraus lg T— 0,51080
T = 3,2419
im Mittel Horizontal -Intensität T — 3,2393 ; IgT (Mittel) » 0,51045
Jumbo, rechtes Flnssufer, 12. Aug. 1865, Vorm. 64- Uhr.
Ablenkung.
T =» 4«,15 ji Ti — 9<»,6
4,10
4,10
4,15
9,525
9,525
9,925
Mittel: ¥ =- 4»,186 =• 4« T 30" 1 ?,
9«,64375 = 90 38' 38"
Ifn
•,S««U
I. Horizontal -Intensit&t.
23
Der SchwingnngsTersach fehlt; die Ergänzangsrechniing ergibt:
Jambo 6. Ang., Ign <» 6,36236; IgT (Mittel) = 0,51045
12. Aug., Ignv = 6,36654; lg-
V
— 0,00418
[IgT, = 0,50627; T,
oder, wenn Igm, ftlr 6 Tage später um 36 Einheiten kleiner wird,
3,2083]
m,
[
lg— * = — 0,00036
m.
Ig ^ Ti = lg T„ = 0,50591 ; T„ = 8,8056 ?
Hmamaiuide (Station III.), 20. Aag. 1865, Vorm. 7 Uhr.
Ablenkung.
V == 3«,95
4,00
4,00
4,10
Mittel: ▼ = 4»,0125 = 4» 0' 45"
Vi = 9»,40
9,50
9,6
9,8
»0^575 = 9» 34' 30"
lgll = ly^ = «,84a»7
Der Schwingnngsrergnch fehlt; auf Jambo bezogen, wird die Becbnnng:
Jnmbo 6. Aug., Ign = 6,36236; IgT (Mittel) = 0,51045
n
Manamsunde 20. Aug., IgUj — 6,34297; lg —
n,
+ 0,01939
[IgTi = 0,52984; T^ = 3,3872]
oder, für 14 Tage später zu je 6 Einheiten Abnahme von lg m, ,
m,
lg ^ = _ 0,00084
'^ m
m,
Ig^ T, = IgT,, = 0,52900; T„ = 3,3806?
Wegere, Station VII, 30. Aug. 1865, Vorm. 11 Uhr.
Ablenkung.
V — 3«,700
4,300
4,300
3,625
Mittel: T <- 30,9818 = 3o 58' 53"
Vi =. 9,078
9,700
9,700
9,150
9«,4063 » 9« 24' 23"
1 ■ m
6,S454S
Der Schwingungsversuch fehlt; durch Kombbation mit den Beobachtungen von
Station VIII erhält man:
Station VIII, 1—4. Sept., Ign -> 6,33305; IgT <= 0,52802
Wegere 30. Aug., Ign, = 6,34542; lg- — — 0,01237
Pj
[lg Tj = 0,51565; T, = 3,2783]
24 Magnetische Beobachtungen.
oder, wenn 4 Tage frtther Igm^ am 24 Einheiten grösser ist,
lgTi= 0,51565
lg ^» = + 0,00024
[>g^ T, = lgT„ = 0,51589; T„ - 8,8801?]
njubaflUM, Station VIII (1« 16',6 N. Br.), 1. n. 4. Sept. 1865.
Ablenkung vom 1. Sept. Nachm. 2 Uhr.
30,700
4,125
4,200
3,700
9»,075
9,575
9,700
9,250
Mittel: v = 30,9313 = 3» 55' 53" v^ — 9»,40e =• 9« 24' 0"
Ur n - if ^ - «,ssMö
Schwingung vom 4. September (gegen Mittag?)
150 Schwing. = 1 7« 21»,75 ± 1»,50 ßl
1 „ — 6',9450 = t . ae* = 0,003592
Korr. t(ae»-|-/?e*)«.— 0,0250 /? e« — 0,000013
verb. Schwingnngszeit t, =» 6«,9200; Igt. ==0,84011, und hierans IgT <= 0,52802
Horizontal- Intensitiit T » 8,$7$0
njnbsflnss, Station X (!<> 4d',0 N. Br.), 6. Sept 1865, Vorm. 10 Uhr.
Ablenkung.
V = 3»,75 II Vi = 9»,00
4,20 [ 9,65
4,30 li 9,70
3,75 I 9,15
Mittel : v = 4»,0e •=■ 4« 0' 0" i, v^ = »0,373 — 90 22' 30"
Der Schwingungsversuch fehlt; die Ergänznngsrechnung stellt sich wie folgt:
Station VIII, 1—4. Sept., lg n = 6,33305; lg T =- 0,52802
Station X, 6. Sept., lg n^ = 6,35199; lg - — — 0,01894
[lg Ti — 0,50908; T^ = 3,22911
oder, wenn Igm^ in 3 Tagen um 18 Einheiten kleiner wird,
lg Ei =_ 0,00018
lg ^ T, = lg T„ = 0,50890; T„ = 8,8878?
U. Abveichnng (DeUination). 25
DlnlMlliuia, Station XIII., 12. Sept. 1865, Voma. 10| Uhr.
Ablenkung.
Mittel: v
? — 3»7
4,2
4,2
3,7
▼i — 90,00
9,65
9,65
9,00
▼ » 8«,W -= 3» 57' 00"
Vj — •«,8)86 -
- 90 19' 30"
Ur n = lg 5 = 6,84851
Der SchwingangSTersncb fehlt; unter Bezugnahme anf Stat. VIII erhält man:
Station VIII, 1—4. Sept, lg n — 6,33305; lg T = 0,52802
Station XIII, 12. Sept., lg n^ == 6,34251; lg - » — 0,00946
"1
[Ig T, -= 0,51856 ; T^ —3,3004]
oder, wenn lg m^ in 9 Tagen am 54 Einheiten kleiner.
lg ^ =. - 0,00054
m
[lg ^ T,« lg T„ = 0,51802; T, - 8,8»68?]
n. Magnetische Abweichung (Deklination, Missweisung).
A. Beobachtungen von R. Thornton, berechnet von B. Helmert (H.) und 0. Konten (K.).
Mombas, 12. Juni 1861. WesÜ. Abweichnng ~ 9<^ 8' + 2' (Gewicht i)
17. „ „ 90 28' ±2' ( „ 4)
18. „ „ 90 25',2 + r ( „ 1)
19. „ „ 90 31',5 ± 0',5 ( „ 2)
1861, Juni 12—19 unter Berücksichtigung der Gewichte, im Mittel
Westl. Abw. «= 90 j86',6 (H.)
Elephantenfluss, U. Juli 1861. Wesil. Abw. « 90 54' ± 6' (H.)
Dafeta-Hügel (AXX), 24. Jali 1861. Westl. Abw. — loo 5',6 (K.)
Kilema, Nordhügel (AXXI), 3. Aug. 1861. Westl. Abw. — W2S,2 (K.)
Madschame, Lager, 27. Aug. 1861. Westl. Abw. == 90 27',5 (H.)
Als ganz zuverlässig darf wol nur das Mittel der vier Beobachtungen in
Mombas gelten; einiges Vertrauen verdient auch das Mittel der Werthe von Dafeta
uod Kilema, das sich zu lOo 14',4 für einen zwischen beiden Stationen gelegenen
Punkt für Ende Juli 1861 berechnet. Von den anderen Einzelmessungen muss ich
die letzte für unsicher halten, weil dieselbe von den anderen Werthen beträchtlich
abweicht; weder Thomtons Höhenkreis noch seine Uhr waren in so gutem Zustande^
26
Magnetische Beoba<^htaiigen.
dass seine Azimutbestimmangen unbedingtes Zutrauen verdienen. Alle früher durch
Thornton und v. d. Decken mitgetheilten indirekten Bestimmungen der mag-
netischen Abweichung, welche nicht auf unmittelbaren astronomischen Messungen
beruhen, sondern aus der Vergleichung von Thorntons erster rohen Eartenkonstruktion
mit seinen Magnettheodolit-Winkeln erhalten worden sind, erachte ich fUr wertblos;
sie stimmen weder mit den astronomischen Bestimmungen, noch unter sich überein
(sie schwanken von 9^,6 bis 14^,6 auf dem engen Gebiet zwischen Kilimandscharo
und See Jipe) und lassen sich leicht entbehren, da die vorhandenen guten Beob-
achtungen völlig genfigen.
B. Beobachtungen 7on 0. K ersten.
Meine Bestimmungen der magnetischen Abweichung sind auf eine allerdings
ziemlich rohe Weise, vermittelst einer Schmalkalter'schen Bussole erhalten worden,
wie es auf S. 3 angegeben ist. Leider habe ich nirgends Gelegenheit gehabt, die
Fehler jener Bussole durch eine Beihe von Messungen rings um den Horizont zu
bestimmen ; aus den Beobachtungen am See Jipe II indessen, die sich über nahezu
zwei Quadranten erstrecken, scheint hervorzugehen, dass der wahrscheinliche Fehler
einer Einzelablesung kein bedeutender und auch die Excentricität nicht erheblich
ist. Ich bedauere lebhaft, nicht öfter die Bussole im Anschluss an astronomische
Azimutbestimmungen gebraucht und die Ablesungen nicht häufiger wiederholt zu
haben. Um ein Urtheil über die Zuverlässigkeit der erhaltenen Abweichungen zu
ermöglichen, gebe ich dieselben ausführlich wieder, und zwar mit Beifügung der
Kompass Winkel, welche ihnen zu Grunde liegen.
Mbaramu, 15. Okt. 1862, nahe dem Lager, westl. Abw.
Magn. S 176« 51' W — 167<> 20',7 wahres Azimut = 9ö3Ö',3
S 143 42 W - 133 43,4 „ „ == 9 58',6
S 92 12 W — 82 4,7 „ „ = 10 7,3
S 11 42 W — 1 37,0 „ „ = 10 5,0
V
V»
25,0
625
3,3
11
12,0
144
- 9,7
94
Im Mittel (n = 4) westliche Abweichung = 9^ 55',3 I [v^ = 874
entsprechend der Thornton'schen Bestimmung am nahe gelegenen Elephantenfluss.
Wahrscheinlicher Fehler (w) einer Einzelbeobachtung
= 0,6745 ]/~iri =- ± »',ö
Wahrscheinlicher Fehler (W) des Mittels
= ^ « + 5',75 (vgl. Astronomie S. 83 ff.)
Aruscha IL, 5. Nov. 1862, nahe dem Lager.
Magn. S. 122^ 18' W — 112® 16',4 wahres Azimut = W l',6 westl. Abw.
Moschi, 3. Dec. 1862, vor Sultans Haus.
Mag. N 24» 24' (?) Ost — 14» 46',9 wahres Azimut -= 9» 87',1 (?) westL Abw.
Kilimandscharo, 28. Nov. 1862, in 10600 Ft. Meereshöhe.
Mag. N 47« 30' Ost — 37» 54',8 wahres Azimut = 9» 35',2 westl. Abw.
II. AbveichuBg (Deklination).
27
See Jipe U, 7. n. 8
.Dec.
Ost
1862, ansserta. des 1
— 61» 52',0 wahres
Liagers.
westl. Abw.
V
V»
Magn. » 710 42' (
Azimut
= 9»
50',0
ll',l
123
156 24
146 18,5
>i
n
-10
5,5
-4,4
19
163 42
153 38,5
»
>}
= 10
3,5
-2,4
6
177 12
167 2,6
»
})
= 10
9,4
8,3
69
180
169 51,1
»
f>
= 10
8,9
-7,8
61
181 21
— 171 23,5
»
ti
= 9
57,5
3,6
13
187 42
177 33,5
»
)t
= 10
8,5
-7,4
56
188 24
—178 27,1
»
)f
= 9
56,9
4,2
18
S 13 6 West
2 58,6
n
»
= 10
7,4
6,3
40
17 15
— 7 14,1
»
»
= 10
0,9
0,2
21
10 56,5
»
>»
— 10
3,5
-2,4
6
32 54
— 23 7,5
n
»
= 9
46,5
14,6
213
34 51
— 24 50,1
1}
»
— 10
0,9
0,2
39 30
29 29,5
»
))
= 10
0:5
0,6
41 30
31 52,8
w
»
= 9
37,2
23,9
571
44 42
— 34 34,4
n
»
= 10
7,6
-6,5
42
56
46 14,0
»
»
= 9
46,0
15,1
228
63 36
— 53 38,0
»
»
— 9
58,0
3,1
10
110 42
100 16,0
»
»
= 10
26,0
24,9
620
118 6
107 58,0
H
}}
= 10
8,0-
6,9
48
Im Mittel (n
= 20)
westliche Abweichung
= 10»
1,1
[v«] =
S148
ttbereinstimmend mit Aruscha II (1862) nnd Dafetahügel (1861).
Wabrscbeinlicher Fehler (w) einer Einzelbeobachtang = + 7',Ä
„ „ (W) des Mittels = ± Vfi
Nur zwei von allen zwanzig Beobacbtnngen entfernen sich über 15^ vom
Mittelwerthe.
Eilnlu-Hüßel, 2. nnd 3. November 1863.
Magn.N 52^36^0 Ost— 44n0',8 wahres Azimut = 8» 25',2 westl. Abw. (Gew. 1)
- -11148,0 102 52,9 - ■ := 8 55,1 ■ - (Gew. 2)
Mittel (unter Berücksichtigung der Gewichte) =8^45',! westL Abweichung.
Wanga, 8. November 1863.
Magn. N 86« 57',0 Ost —77» 52',8 wahres Azimut = 9<> 4',JB westl. Abw.
Jomboberg, 12. November 1863.
Magn. N 117^0'fi Ost — 107<> 47',6 wahres Azimut = 9^ 12',4 westl, Abw.
Aus diesen drei Beobachtungen in 4» 46',4, 4<^ 39',0 und 4» 26',2 S. Br. kann
man weiter einen recht brauchbaren Werth für die Mittelbreite bilden, nämlich
90 0',6 westl. Abweichung für die Küste in 4<> 37' S. Br. zu Anfang November 1863.
Port Victoria (Seschellen), 13. August 1863.
Magn. S 20» 57',0 W —16» l',6 wahres Azimut = 4« 55'.4 westl. Abweichung
- - 83« 0',0 - —78 36,8 > =4 23,2 - -
Mittel 4 39',3 westliche Abweichung.
Hellville (Nossi-Be), 26. März 1864.
Magn. N U3^ 6',8 Ost — 132« l',8 wahres Azimut — W ö',0 westl. Abw.
28
Magnetische Beobachtungen.
Auf der vulkanischen Insel Gross-Eomoro oder Angasija scheint die mag-
netische AbweichuDg eine sehr wechselnde Grösse zu sein je nach Besobaffenheit
des Bodens, auf welchem man beobachtet. Ich erhielt:
Ei tan da (Gross-Eomoro), 7. Juni 1864.
Magn. N 23<> 37,5 Ost — 14^ 48',1 wahres Azimut = 8® 49',4 westl. Abw.
In Sansibar und anderen Eüsteuplätzeu habe ich leider die Abweichung der
Magnetnadel nicht bestimmt, weil ich mich allzu sehr auf die Angaben der See-
karten verliess. Dasselbe, nicht immer ganz gerechtfertigte Vertrauen ist wol auch
die Ursache, dass während der Djuba-Reise keine Deklinationsbeobachtnngen
gemacht worden sind; für die mittelst des Eompasses bewerkstelligte Aufnahme
des Djubaflusses ist Dies übrigens ohne Bedeutung, weil letztere darch zuverlässige
Längen- und Breitenbestimmungen (s. Astronomie S. 92fif.) kontrolirt ist
G. Angaben der Handbtlcher and Karten flXr Seefahrer.
In dem „African Pilot for South and East Goasts 1865 '^ finden sich nach-
folgende Werthe für die Variation (magnetische Abweichung oder Deklination) im
Jahre 1864 im Bereiche der „Earte zur Uebersicht der von der Decken'schea
Reisen" (Bd. II. Earte VIII. des Reisewerkes):
Sofäla . . .
EoDgonifluss .
Eilimauefluss
AngozaflusB .
Mosambik
Eap Loguno.
Pomba-Bay .
Ibo, Insel . .
Eap Delgado
Eiloa, Hafen .
Mafia, Nordspitze
Sansibar, Hafen
Pemba, Südspitze
Mombas . .
MaUndi . . .
Lamu . • .
Port Dumford
Djubafluss . .
Marka . . .
Warscheich .
Ras Asuad
für den Mosambik -E anal
Deklinationen angegeben
Europa- Insel . . .
Juan de Nova -Insel
Chesterfield - Bank .
Anjuani, Eomoren .
Glorioso • Inseln . .
Cosmoledo- Inseln .
(20m'
(18 52
(.8 2
(16 15
(15 3
(14 12,5
(12 55
S. Br.) westl. Abweichung
n)
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77
17
77
18
15
14
13
13
12
11
11
10
30
15
48
3
45
48
28
38
10 20
9 40
9
8
8
7
6
5
5
4
7
35
15
37
30
10
und das Heer nördlich von Madagaskar sind folgende
. (22« 23' S. Br.) westl. Abweichung = 18« 48'
(17 4
(16 18
(12 40
(11 35
( 9 40
77
77
77
7f
77 77
„)
,.)
„)
.,)
)
77
77
7»
7/
'7
77
77
77
77
J7
14
20
13
18
10
40
9
8
m. Inldinatioti. 29
Aus der englicben Admiralitätskarte Nr. 677 endlich (East Coast of Madagascar,
inclading the Mauritius ^ Seychelle Islands etc.), welche die in nordwestlicher Rich-
tung verlaufenden Deklinations-Eurven ftir das Jahr 1858 von 2 zu 2 Grad enthält,
ergibt sich
St. Denis, B6union . . (20<> 50* S. Br.) westliche Abweichung = IV 0'
Port Victoria, Seschellen ( 4 39 „ „ ) „ „ =4 20
Die jährliche Abnahme der Deklination soll in diesem ganzen Gebiete
4' betragen, %ine Annahme, die indessen wol nur auf den kurzen Erfahrungen der
englischen Vermessungs- Expedition unter CapL W. F. W, Owen (1822 — 26) beruht,
und nicht auf einer Vergleichung dieser frühesten Messungen mit neueren. Auch
in Betreff der oben angegebenen Deklinationen liegt die Vermutung nahe, dass
dieselben nicht auf Beobachtungen aus den letzten Jahren beruhen, sondern ein-
fach aus den alten Owen'schen abgeleitet sind unter Zugrundelegung einer Ab-
nahme von 4' jährlich. Daftir sprechen auch die aus der neuesten Vermessung der
ostafrikanischen Ktiste durch das englische Kriegsschiff Shearwater in den Jahren
1873 — 74 bekannt gewordenen Angaben für die Deklination, z. B. (s. Annalen
der Hydrographie etc. Bd. III, 1875, S. 462 u. Karte zu Nr. 15 u. 16):
Kap Delgado bis Mnasi-Bucht, Var. *= 11^ 55' westl. für 1875, anstatt
nach dem African Pilot 11^ 48' (für 1864, s. oben) — 11 • 4' =. IIM'; Unterschied 51'.
Sansibar, im Jahre 1874, Var. » 10^ 30' westl, anstatt nach dem früher für
1864 gegebenen Werth 10<^ 20' — 10 • 4' = 9<> 40'; Unterschied 50' für etwa 50 Jahre.
Es würde hiemach die Abnahme der magnetischen Abweichung im mittleren
Ostafrika in den fünfzig Jahren seit Owens' Vermessung nur etwa 3' jährlich
betragen haben. Selbstverständlich muss Jeder, welcher sich näher mit der Ver-
änderung des Erdmagnetismus in Ostafrika beschäftigen will, auf die Owen'schen
Originalzahlen zurückgreifen, ohne Rücksicht auf die sekundären Angaben der
später (vor 1875) erschienenen Seekarten oder des Nautical-Almanach u. dgL zu
nehmen.
in. Inklination.
Die Reduktionen der Inklinationsbeobachtungen nach Professor Erman's
Vorschrift (s. S. 10) sind bereits im Jahre 1866 von dem vormaligen Expeditions-
mitgliede A. Deppe und mir gemeinsam berechnet worden. Sie sind nur in
wenigen Fällen von nennenswerthem Betrage, doch gebe ich sie der Vollständigkeit
wegen hier wieder. Leider bin ich der Vorzeichen nicht ganz sicher, da ich
nicht bestimmt weiss, ob die Werthe tg m und tg n in der That absolut zu nehmen
sind, wie ich es hier gethan habe. Die vorliegenden Beobachtungen gehören fast
sämmtlich zum zweiten in der Bechnungsanweisung vorgesehenen Falle, wo der
Einfluss des Umstreichens des Magneten grösser ist als derjenige des Umlegens,
also J — J'<J — J" und J"— J'" < J'— J'"; nur eine Beobachtung in Jumbo
(am 12. August, mit Nadel II) ist auf die andere Art zu berechnen. Ich lasse
zwei Rechnungsbeispiele (vgl. S. 10) hier folgen und füge den Beobachtungen
selbst nur die nach gleicher Methode erhaltenen Werthe der bez. Korrektionen bei.
80
MagaeüBche BeobachtUB^ren.
1) Sansibar, 3. März 1865, Nadel U.
J =— 38«41',25
J' =—58 26,25
J" =—30 55,0
J"' = — 31 3,75
J — J' 15',00
J — J" =,— 7»46,25
J"_J"'=4- 8,75
J'— J"'=— 7«22,50
2
J" — J
9
=. n = 3«41',25; Igtgn =8,80921
= m = 3«53',125 ; lg tg m = 8,83198
i'
— 84<»46',66 ; 2i' = 69'>33',12
(zweiter Fall)
Da nun (s. S. 10) sin 2i' sin 2q •<= h cos H ,
cos 2i' sin 2p = hsloH,
lg tgq= lg 1^-9,97723
q=-43»29'55"
lg tgp ==lg(tgn tgm) = 7,64119
p=0«15'3"
sin
_, sin 2p sin 2q , ,. , t i i- i- • -i ■ F H .. ^ ,.
F = ^x -) Ina die wahre Inklination 1 = 1+5- — "ä» ^^ ergibt die
Rechnnng :
lg cos 2i' = 9,54327
lg sin 2p = 7,94229
lg sin 2i' = 9,97174 n
lg sin 2q = 9,99940
lg sin 2p = 7,94229
Ig sin 2q = 9,99940
lg(h8inH)= 7,48556
lg(hco8H)= 9,97114 n
Summe = 7,94169
lg h — 9,97114 n
lg(hco8H)= 9,97114 n
oderanch = Igh, da
lg tg H = 7,51442 n lg cos H nahezu = 1 ist Man hat l^si^p = 7,97055 n
— — mithin hier, weil h = sin 2r sm 2q, — —
einfacher :
H «= 11' 14'
i' = — 340 46',56
4.4.F« (?)— 16',06
_|H = (?)+ 5',62
. p, sin 2p sin 2q __ sin 2p
8in2i' sin 2q "^ sin 2i'
i « — 34^^07^00 (?) = wahre Inklination.
p = — 83'7"
oder:
lg sin 2p = 7,94229
Ig8in2i' = 9,97174 n
lg sin F = 7,97055 n
wie oben.
2) Jumbo, 12. Aug. 1865, Nadel II.
J =— 24» l',25 J — J"=-0«2l',25
J' =—23 40,0 J — J"=— 6,25
J" =-23 55,0 J"_J'"=— 12,5
J'"^ 23 42,5 jj'— J'"=+0 2,5
J — i'-=-«ir,56 = a
J' --i'. — f. 9,69 =b
J" — i'=— 5,31 «c
ad«=— 83',12;
bc=- 51,46
a— b=— 21',25;
c— d^ 12,50
J'"_i'==+ 7,19 =d
1'=— 33H9',69 (erster Fall)
IT WA- ad-bc —83,12+51,46 —31,66 , „,..-
Korrektion Ai==»> — rr — -, — :rr= — '^^ . ,a ka = — s^ = + 3',621
(a— b)— (0— d) —21,25+12,50 — 8,75 ^ '
A i=+3,62
l = —28<>46',07== wahre Inklination.
A. Beobachtung von 0. Kersten.
Sanailmr, 24. Febr. 1865, Mittag 1 Uhr; Nadel I.
Kreis Ost Kreis West
Xvorn 35oi7',5
X hinten 35 49,0
X hinten 350 37',5
xvorn 36 2,5
Nadel umgestrichen
Xvorn 33»22',5
X hinten 34 7,5
X hinten 34ö55',5
xvorn 35 29,5
J =— 350 27',5
J' =—35 55,75
J'' =— 340 9',0
J'"=:_34 48,5
i'==_36<^ ö',19
IF — iH<l'
J— J' =+ 28',25
J— J" =— in8,5
J"_J'"=4- 39',5
J'— J '=— P 7,25
(zweiter Fall)
in. InkliiUktioD.
31
B. BeobachtnBgeii von t. d. Decken, v. Schickh, Dr. Linck nnd Deppe.
Sansibar, 25. Febr. 1865^ Vorm. 10 Uhr; Nadel I.
Kreis Ost Kreis West
Xvorn 3503',0
X hinten 35 5,5
X hinten 35<>7',5
xvorn 35 7,5
Nadel nrngestrichen
xvorn U^bO'fi
X hinten 34 52,5
J =— 350 5',25
J' =—35 6,50
J'' 34«58',75
J'" =— 34 52,50
X hinten 350 7',5
xvorn 34 52,5
iF — |H<1'
3. März 1865, Mittag 12 Uhr; Nadel I.
Kreis Ost Kreis West
J— J
#/
J"— J'"
J' — J'"
+ l',25
.— 6,50
■— 6',25
—14,00
(zweiter Fall)
xvorn 34055^,0
X hinten 35 10,0
X hinten 35n7',5
X vom 35 5,0
Nadel umgestrichen
xvorn 34<^22',5
X hinten 34 45,0
J 35«6',25
J' = — 35 7,5
J'' =— 340 26',25
J'-=_34 47,5
X hinten 34® 30',0
xvorn 34 50,0
i- F — I H < 1'
3. März 1865, Mittag 12 Uhr; Nadel II.
Kreis Ost Kreis West
J— J' «=+ l',25
J— J" ==—40,00
J''— '" =+21',25
J'—'" = — 20,00
(zweiter Fall)
xvorn 38022',5
X hinten 38 0,0
X hinten 39<> 0',0
xvorn 38 52,5
Nadel umgestrichen
xvorn 30»22',5
X hinten 30 22,5
X hinten 31<>27',5
xvorn 31 45,0
J =— 38M1',25
J' =—38 26,25
J" =— 30«55',0
J"*^ — 31 3,75
1' = — 34046',56 I (zweiter Fall)
|F= — 16',06i^ , o • • 1 1
J TT , c/ß2 } ^ ^' ^^^^ Beispiel 1.
J — J' =— 15',0
J — J" = -- 7046,25
J"— J'" = + 8',75
J'— J'" = — 70 22',5
6. März 1865, Vorm. 9| Uhr; Nadel I.
Kreis West Kreis Ost
xvorn 34» 0',0
X hinten 34 17,5
X hinten 330 27',5
xvorn 32 45,0
Nadel nrngestrichen
xvorn 34n5',0 ; X hinten 33^ 30',0
X hinten 34 22,5 i Xvorn 34 25,0
4^ F — i H < 1'
J' 33«43',75
J =—33 31,25
•
J"'= — 33«52',50
J" = — 34 23,75
J —J' = + 0«12',5
J — J" =4-0 52,5
J"_J"' = +0«31',25
J' — J'" = + 8,75
i' = — 33<»58',81
8. März 1865, Vorm. 10 Ubr; Nadel I.
Kreis West Kreis Ost
(zweiter Fall?)
xvorn 35» 0',0
X hinten 34 25,0
X hinten 35« 2',5
X vorz 35 2,5
j =
Nadel umgestrichen
xvorn 37«50',0
X hinten 37 15,0
X hinten 35« 15',0
xvorn 35 10,0
35» l',25
34 43,75
J'" 36«32',5
J" =—36 12,5
J —J' = + 0017',5
J _J"=-|-1 28,75
J"— J'" =+0»20',0
J'_J"'=.+1 31,25
i F — 4 H < 1'
i'
— 85»87',60 (zweiter Fall)
Mittel der Beobachtongen vom 6.-8. März i' = 34<>45',16
32
Magnetische Beobachtungen.
Miama (Owen's Eismaio), 23. Jnli 1865; Nachm. 2| Uhr; Nadel I.
Kreis West Kreis Ost
Xvom 23oi5',0 I X hinten 23« 15',0
X hinten 23 7,5 I xvom 23 17,5
Nadel nmgestriehen
xvom 26045',0 X hinten 25» 25',0
X hinten 25 57,5 xvom 25 35,0
J' «— 23n5',0
J 23 12,5
•
J"' 26» 5',0
J" 25 46,25
J — J' -.+0« 2',5
J — J" -= + 2 33,75
J"_J'" = +0<'18',75
J'— J'"=+2 50,0
? 8. S. 29 anten.
i'=— a408*',6» (zweiter Fall)
iF--2,51)
— ; H -= + 1,65 /
Jmnbo gegentlber (rechtes Djnba-Ufer), 12. Aug. 1865, Nachm. 1| Uhr;
Nadel I.
Kreis Ost Kreis West
xvom 23oi7',5 1 x hinten 24» 15 ',0
X hinten 23 45,0 i Xrom 24 2,5
Nadel omgestrichen
xvom 24»25',0
X hinten 24 45,0
X hinten 23« 37',5
X vom 24 7,5
J = — 23<»46',25
J' 23 53,75
J" =_24« l',25
J"'==_24 26,25
J -J' — +0» 7',5
j _j" — 1-0 15,0
J"— J'"
J' -J'"
+ 0«25',0
4-0 32,5
i' _ — 840 i<^g75 (zweiter Fall)
iF — iH<l'
12. Ang. 1865, Nachm. 3| Uhr; Nadel II.
Kreis Ost Kreis West
xvom 23040',0 x hinten 24»22',5
X hinten 23 10,0 xvom 24 10,0
Nadel nmgestriehen
xvom 23»57',5 X hinten 23« 52',5
X hinten 23 27,5 Xvom 23 57,5
J =
J' «
24» l',25
23 40,0
J" = — 23«55',0
J"' = — 23 42,5
J — J' = — 0«21',25
J — J" -=—0 6,25
J"— J"'= — 0»12',5
J' — J'" - -I- 2,5
i'
-— a8»49',«9 (erster Fall)
Ai — + 3,62 (s. oben Beispiel 2).
13. Ang. 1865, Vorm. 2| Uhr; Nadel U.
Kreis West Kreis Ost
xvom 25»15',0 x hinten 25« 40',0
X hinten 25 0,0 xvom 25 32,5
Nadel nmgestriehen
xvom 24» 2',5 j xhinte'h25» 2',5
X hinten 24 32,5 i CKvorn 24 32,5
J' =— 25»27',5
J =—25 16,25
J'"=_24»32',5
J" 24 32,5
j _j' =^-0•ll',25
J -J" =— 43,75
J"— J'" = — 0» 0',0
J'_J'" = _0 55',0
i'
— a4»67',19 (zweiter Fall)
iF — ^H<1'
JHanunsimde, 20. Ang. 1865, Vorm. 8 Uhr; Nadel IL
Kreis West Kreis Ost
xvom 2I»52',5
X hinten 21»45',0
J' — 2l«48',75
X hinten 21 25,0
X vom 22 7,5
J 21 46,25
Nadel nmgestriehen
xvom 23»20',0
X hinten 22» 17',5
3'" 22»48',75
X hinten 23 25,0 ' xvom 22 22,5 i
J" 22 53,75
i' 88»19',»8 (!
j _j' _ + 0»2',5
j _J" = + 1 7,6
J"— J'"= — 0»5',0
J'_J"'= + 1 0,0
I F — i H < 1'
III, Inklination.
33
Wegere, Station VII, 30. Aug. 1865, 12 Ubr Mittags; Nadel I.
Kreis Ost Kreis West
xvom 22<>22',5 , x hinten 2 1»15',0
X hinten 22 12,5 | xvom 22 2,5
Nadel nmgestrichen
X7om 20»55',0 j x hinten 2 P 25 ',0
X hinten 21 37,5 xvorn 21 37,5
J =— 2l<»48',75
J' = — 22 7,5
J" =-2l<>10',0
J"'== — 21 37,5
J _J' -= + 0<>18',75
J — J" =—0 38,75
J"— J"'«= + 0«27',5
J'-J'" =— 30,0
i'=— ai»40',»4 (zweiter Fall)
iF— |H<1'
30. Ang. 1865, Nachm. 1 Uhr; Nadel II.
Kreis Ost Kreis West
xvom 22oi2',5 X hinten 22» 17',5
X hinten 22 15,0
xvom 22 0,0
J = — 22oi5',0
J' 22 7,5
Nadel nmgestrichen
xvom 21« 2',5 j X hinten 21» 25',0
X hinten 21 2,5 xvom 21 32,5
J"
J
///
— 21«13',75
— 21 17,5
J — J' = — 0» 7',5
J — J" = — 1 1,25
J"— J"' = + 0« 3',75
J'— J"' = — 50,0
i'=— 181«48',44 (zweiter Fall)
|F — ^H<1'
Station YIII, 1. Sept 1865, Nachm. 4 Uhr; Nadel I.
Kreis West Kreis Ost
xvorn 20»47',5 xhinten21« 5',0
X hinten 20 52,5 xvom 20 30,0
Nadel nmgestrichen
xvom 20<>25',0
X hinten 21 2,5
X hinten 21» 5',0
xvom 21 15,0
J' = — 20« 56,25
J — —20 41,25
J"'=— 20»45',0
J" =—21 8,75
J — J' ^-|-0»15',0
J — J" =-1-0 27,5
J"— J"'=
J'-J'
*//
0»23',75
11,25
i' =— ao»58',81 (zweiter Fall)
|F— |H<1'
1. Sept. 1865, Nachm. 5 Uhr; Nadel II.
Kreis West Kreis Ost
xvom 20»30',0 x hinten 20» 25',0
X hinten 20 25,0 ! xvom 20 20,0
Nadel nmgestrichen
xvom 21» 7',5 j X hinten 20»45',0
X hinten 21 7,5 ' Xvom 20 30,0
J' = — 20»27',5
J 20 22,5
J'"
J"
— 20 56',25
— 20 48,75
J — J'
J — J"
+-0» 5',0
+0 26,25
J"— J'" = -f 0» 7',5
J'— J'"-= + 28,75
i' =— 80»88',7ö (zweiter Fall)
tF— iH<l'
Station X, 6. Sept 1865, Vorm. 11 Uhr; Nadel I.
Kreis Ost Kreis West
xvom 20»22',5 , x hinten 19» 35',0
X hinten 19 40,0 ' xvom 20 10,0
Nadel umgestrichen
xvom 19»30',0
X hinten 19 42,5
X hinten 1 9» 32',5
xvom 19 30,0
J = — 19»58',75
J' =-19 55,0
J" 19» 31 ',25
J"'=— 19 36,25
I J — J' = — 0» 3',75
I j _j" =_o 27,5
J"— J"'-»+0« 5',0
J'_J"'=_0 18,75
i'= — 1»«45',81 (zweiter Fall)
+ F— ^H< r
f. d. Decken, Reisen Ul : .Mitynetiiichif Ueobiu'htanffen.
3
34
Magnetische Beobachtungen.
Stotioii Xm, 12. Sept. 1865, Vorm. Ui Uhr; Nadel L
Kreis West Kreis Ost
Xvorn 180 o',0
X hinten 17 50,0
X hinten 18<>35',0
xvorn 18 35,0
Nadel nmgestrichen
xvorn 18n5',0
X hinten 18 22,6
X hinten 18« 45',0
xvorn 18 50,0
J =
18^1 7',5
18 12,5
J"'=»_180 30',0
J^" 18 36,25
J — J'
J -J"
+0« 5',0
+0 23,75
J''_J'"«— 0« 6',25
J'— J'" = +0 12,5
i'
. — 180ä4',06 (zweiter Fall)
i J — I H < 1'
12. Sept. 1865, Nachm. 1 Uhr; Nadel II.
Kreis West Kreis Ost
xvorn 19nO',0
X hinten 18 57,5
X hinten 19n7',5
xvorn 19 10,0
Nadel nmgestrichen
xvorn 190 5/^0
X hinten 18 55,0
X hinten 18« 45',0
xvorn 18 40,0
I J' = — 19n3',75
i J = — 19 3,75
J'''«— 180 55',0
J"' 18 47,5
J —J' ==+OM0',0
J — J" =—0 16,25
J''— J"'«+Oo 7',5
J'— J'" = — 18,75
i' = — 19« 0^,0 (zweiter Fall)
i F — i H < 1'
Zweimal, in Sansibar (März 6. u. 8.) und in Jambo (Aug. 12« n. 13.), zeigen
die mit ein und derselben Nadel erhaltenen Inklinationen beträchtliche Abwei-
chungen von mehr als 1^; im ersteren Falle gibt das Mittel einen guten Werth,
im zweiten jedoch lässt sich keine Uebereinstimmung erzielen, sodass es scheint,
als seien hierbei Ablesungs- oder Schreibefehler vorgekommen, die aber Idder nicht
mehr nachzuweisen sind.
Die oben (S. 9f. undS. 29f.) angegebenen Reduktionen wegen Fehler-
haftigkeit der Inklinationsnadeln hält Herr Dr. Borgen für unwesentlich,
weil die in der Praxis vorkommenden Abweichungen öfters viel bedeutender sind
als die durch die Rechnung zu erlangenden Beduktionswerthe, wie sich am deut-
lichsten bei wirklich schlechten Nadeln herausstellt. Es wird daher immer von
grosser Wichtigkeit sein, nur sehr sorgfältig gearbeitete Nadeln zu benutzen.
Anhang.
Dr. Albrecht Boscher's
magnetische Beobachtungen
an der ostafirikanisclien Küste
In den Jahren 1858 and 18S9.
Bearbeitet von C. Borgen.
Im Folgenden theilen wir einige magnetische Beobachtungen mit, welche Dr.
A. Boscher, ehe er seine yerhängnissvoUe Reise an den Niassa-See und an den
Ruynma antrat, in Mosambik, Sansibar und dem Ettstenorte Kondntschi im Sep-
tember 1858 und im Januar und Februar 1859 angestellt bat. Die Beobachtungen
sind nicht gerade zahlreich, aber sorgfältig und mit zuverlässigen Instrumenten
angestellt und würden Interesse besitzen, auch wenn sie mit viel weniger guten
Mitteln erhalten wären, da sie aus einer Gegend kommen, von welcher wir bis
Jetzt nur eine sehr spärliche magnetische Eenntniss besitzen, und da sie in der Zeit
hinreichend weit zurückliegen, um durch Kombination mit neueren Beobachtungen
Über die jährlichen Veränderungeu der Elemente des Erdmagnetismus Kunde zu geben.
Die benutzten Instrumente waren 1. ein Lamont'scher Beisetheodolit und
2. ein Meyerstein 'sches Nadelinklinatorium. Ersterer, jetzt im Besitz des
Marine • Observatoriums in Wilhelmshafen, ist vollständig ausgerüstet, um fttr alle
Zwecke benutzt werden zu können; es gehört dazu ein Apparat zur absoluten
Bestimmung der Deklination, ein Intensitätsapparat mit 4 Ablenkungsnadeln und
2 weichen Eisenstäben zur relativen Bestimmung der Inklination; femer kann ein
Vertikalkreis mit Femrohr und sonstigem Zubehör durch eine Schraube mit dem
untern Theile des Theodoliten verbunden und derselbe so in ein kleines Universal-
instrument verwandelt werden.
Dr. Boscher hat fUr die magnetischen' Beobachtungen nur den Intensitäts-
apparat gebraucht und hat dieHorizontal-Intensität durch Ablenkungen und
Schwingungen der Nadeln No. 1, 3 und 4 bestimmt.
Bezeichnen wir mit v den Ablenkungswinkel, den der Stab hervorbringt, mit
to die auf unendlich kleine Schwingungen reducii-te Schwingungsdauer derselben,
mit a und b constante Faktoren zur Korrektion wegen der Temperatur, welche mit
r und r' bezeichnet werde, je nachdem sie bei den Schwingungen und bei den
Ablenkungen abgelesen worden ist, so erhalten wir die Horizontal -Intensität T
durch die Formel:
lg T — lg oonst, (lg to + I lg sin V -f a t' — b (r— t'))
3*
3ß Magnctisclie Beobachtungen.
Der lg const. ftir die drei Nadeln fand sich in dem Bcobachtungsbuche an-
gegeben wie folgt:
Nadel 1 lg constans = 0,68994 a = 0,95 b = 5,5
„ 3 „ „ = 0,67201 a = 0,95 b = 6,1
„ 4 „ „ = 0,66274 a = 0,95 b = 5,1
Ferner wird die KoUimation des Spiegels == + 26',2 angegeben.
Nachdem das Instrument auf dem wunderbaren Umwege über Australien durch
Hm. Prof. Neumayer in den Besitz des Hydrographischen Bureaus gelangt war,
von welchem es dem Marine -Observatorium überwiesen wurde, untersuchte es Hr.
Feldkirchner, erster Assistent der Sternwarte bei München, im December 1873 nnd
fand die Konstanten: No. 1 =0,68981, No. 3 =0,67200, No. 4 =0,66265, die
KoUimation des Spiegels aber = + 25',28. Dies sind sehr geringfügige AendernngeD,
und namentlich das Gleichbleiben der KoUimation in den inzwischen vergangenen
fünfzehn Jahren ist bemerkenswerth. Die Faktoren tUr Berücksichtigung des Tem-
peratureinflusses nimmt Hr. Feldkirchner ebenso an, wie Dr. Röscher angibt
Für die Inklinationsbestimmungen mit dem Theodoliten fehlt leider die
Angabe des Ablenkungswinkels an der Basisstation (München) ; dieser Mangel kann
aber ersetzt werden, indem wir Sansibar als Basisstation für die ostafrikanischeo
Orte, an denen der Reisende beobachtet hat, annehmen. Der Logarithmus der
Konstante ergibt sich
= lg 4?-^ = 0,66212,
^ sm tfjo
worin Wo und io den Ablenkungswinkel und die Inklination in Sansibar bedeuten,
und es wird dann die Inklination an einem Orte, an welchem man den Ablenkungs-
winkel ip beobachtet hat, gefunden durch die Formel:
ts i
ig i = y ^ sin iij -- const. x sin w.
' sm t/'o ^
Bei der Untersuchung 1873 durch Hm. Feldkirchner wurde die Konstante ge-
funden: lg const. «=> 0,70739, was auf eine erhebliche Abnahme der Induktions-
fähigkeit der Stäbe deutet, übereinstimmend mit den Untersuchungen von Lamont.
Das Nadelinklinatorium von Meyerstein ist dem Bearbeiter nicht näher bekannt,
es ist aber wahrscheinlich, dass es anderen, von demselben Künstler gelieferten
Instrumenten analog gewesen ; es wird also wahrscheinlich die Nadel an einer in
Viertelgrade getheilten Spiegelscheibe abgelesen worden sein. Darauf scheint auch
die Art der Notirung der Ablesungen zu deuten, welche ausser ganzen Graden,
die Ziffern 1 bis 3 mit Zehnteln enthalten, z. B. 145 1,4 ; 325 2,0 ; 34 3,8 u. s. w.
Diese Zahlen lassen kaum eine andere Deutung zu, als dass es Viertelgrade und
deren Zehntel sind.
Ueber die Beobachtungen und ihre Reduktion ist noch folgendes zu bemerken.
Das Schema einer Deklinations - und Intensitätsbestimmung war: Einstellung
einer Mire , Magnet im Meridian , dann viermal in abgelenkter Stellung, wieder im
Meridian und zum Schluss die Mire ; femer eine Reihe von 30 Schwingungen (j^^^^^
dritte Durchgang beobachtet), welcher weitere 100 Schwingungen sowie eine zweite
und dritte Reihe von je 100 Schwingungen folgten.
Für Inklination wurde die Ablenkung doppelt bestimmt: einmal bei geklemmten
markirten Enden der Stäbe und einmal mit den nicht markirten Enden in der
Klemme. Die Beobachtungen mit dem Nadelinklinatorium sind vollständige
Inklinationsbestimmungen mit Umkehrung der Pole.
Dr. Boscber's Messungen. gy
Wir geben im Folgenden das Beobachtangsmaterial in einiger Ansfllhrlichkeit
und nur soweit zusammengezogen, als es fUr die Rechnung erforderlich ist, damit
jeder, der die Resultate benutzen will, selbst prüfen könne, in wie weit dieselben
Vertrauen verdienen. Bezüglich der Ablesungen der abgelenkten Nadel ist zu be-
merken, dass dieselben wegen Ungleichheit der Ablenkungen verbessert sind.
lieber die Ableitung der Deklinationen müssen wir uns etwas weiter aus-
lassen , da dieselbe mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft war jind nicht ganz
frei von Zweifeln ist. Die Schwierigkeiten erwuchsen aus dem Mangel an Notizen
über die bei den Azimutbestimmungen benutzten Instrumente und Methoden. Es
musste eben alles errathen werden, und nur die mehr oder weniger gute Ueber-
einstimmung der Einzelbestimmungen sowie die Erlangung eines Resultates, welches
sich nicht allzu sehr von den aus den* magnetischen Karten entnommenen Deklina-
tionen entfernt, konnten als Kriterien für die Richtigkeit der Annahmen dienen.
Die Azimute sind bestimmt worden durch Messung der Winkeldistanz zwischen
der Sonne und dem Objekt bei niedrigem Stande der ersteren, wobei natürlich
immer die Zeit notirt wurde. Es scheint, dass die Winkelmessungen theils mit
einem Sextanten, theils mit einem Vollkreis (wahrscheinlich wol einem Prismen-
kreise) gemessen wurden, lieber die Indexfehler dieser Instrumente finden sich in
einem anderen Beobachtungsbuche spärliche Notizen, dahin gehend, dass der Kreis
keinen Indexfehler, ein Taschen -Sextant aber am 12. November 1858 einen solchen
von — 8^ 15" hatte; es ist aber nicht zu ersehen, ob dieser bei den Azimutbestim-
mungen verwendet worden ist oder ein anderer, den Dr. Röscher besessen zu haben
scheint In Anbetracht dieses Zweifels ist angenommen worden, dass bei allen
Instrumenten der Indexfehler *» gewesen sei.
Was die Uhr anlangt, nach welcher die Zeiten notirt sind, so ist offenbar
meistens die in der folgenden Tabelle mit 2 bezeichnete benutzt worden, doch
scheint bei der Beobachtung am 5. September die Uhr 1 gebraucht worden zu sein.
Der Stand dieser Uhren ist aus folgenden Angaben entnommen.
2 1
1858 Sept. 2 6»^ 8»^ 58»,0 = S^ 10» 24»
6 i^ 29» 39«,5 2 37 39,5
8 6 24 1 = 8- 25 19
40 8 57 44
18 = 8 26 3,5
40 4 6
30 6 4 4,5
30 7 7 2,25
7 3 33,25
10 7 1 49,25
Chronometer 2, welches am meisten benutzt worden ist, hatte gerade in den Tagen,
wo es an Land gebraucht wurde, einen sehr unregelmässigen Gang, wogegen es
später, als es wieder auf See war, sich recht gut hielt Dies bringt uns auf die
Vermutung, dass 1 ein Chronometer und 2 eine Taschenuhr gewesen sei. Bei den
Schvringungsbeobachtungen scheint indess stets Chronometer 1 gebraucht worden
zu sein.
Es fand sich femer, wieder ohne Angabe dessen, was und womit beobachtet
wurde, die folgende Beobachtung zur Zeitbestimmung.
8 10
42
9
8
8
9
5
49
10
8
48
11
8
50
12
8
47
13
3
45
3 g Magnetische Beobachtongen.
1858, 9. Septbr., 5 Meilen ösüich von Mosambik (aleo in See)
Mittel
S^ 6^ 28« 33« 12^ 0'' 11'20 83<> ir 40"
,10 8 34 37 36'20 34 36 40
Unter der Voranssetzong, dass die eine Höhe sieh anf den Unterrand , die
andere auf den Oberrand der Sonne beziehe, ergibt sieh, bei Annahme einer
Augenhöhe voa 14 Pnös, die Uhrzeit 8^ 8» 18« — 8^ 25"^ 54» mittlere Zeit. Da
dies nahe mit der, 8^ 8^ 18" in der letzten Rubrik obiger Tabelle gegenttberstehenden
Zahl übereinstimmt, so dürften die Zahlen dieser Kolumne mittlere Zeiten be-
deuten, welche den beigesetzten Chronometerzeiten entsprechen. Wir haben also
dadurch die nöthigen Daten über den Stand der Uhren gewonnen, haben aber bei
der Berechnung der Azimute nicht den eben gefundenen Stand zu Grunde gelegt,
der auf möglicherweise unrichtigen Annahmen beruht, sondern den von Dr. Röscher
gegebenen.
Die vorhandenen Beobachtungen fllr Azimutbestimmungen ergeben nun folgende
Resultate;
Mosambik, 5. September 1858, vor dem Hause des Herrn Sware auf dem
Festland (?). Beobachtet: Ecke (?) des Forts auf der Insel Mosambik.
Morgens :
5" ]6" 48'
87»
45
19 10
87
21
20 32
88
4
23 55
87
42
25 50
88
30
27 50
88
14
29 84
88
51
32 6
88
38
Abends :
3h 28» 2»
113»
2
30 15
113
37
31 50
113
21
J5'' 17
}
1
}
» 59' 87» 33'
22 13 87 53
26 50 88 22
30 50 88 42
J|3 29 8 113 19,5
n
Es mass hier das Chronometer 1 benatzt worden sein, da sonst die Morgen-
beobachtangen vor Sonnenaufgang hätten gemacht werden mttssen; der Stand ist
-= + 2'' 1" 21» und es ergibt sich das
Azimut der Mire » N 165» 12',2
165 11,3
165 18,5
164 52,5
165 7,2
Mittel = N 165 8,3 O
September 6. Azimut nahe der Festung Mosambik.
4"' 47» 50« 65» 2' 20"
49 12 65 47
56 30 65 30 20
5 50 66 11 40
4 10 65 49 10
6 45 66 40
I 4'« 48» 31" 65» 24' 40"
I 4 58 40 65 51
I 5 5 28 66 14 35
Dr. Roscher's Messungen. 39
Es mu88 Nachmittags beobachtet worden sein, da für Vormittagsbeobachtnngen
nnr Chronometer 1 gebraucht sein konnte nnd dies keine übereinstimmenden Resultate
gibt Stand des Chronometers 2 gegen mittlere Zeit «» + 0^ 9» 22».
Azimut der Mire — N 14^ 51',6 W
55,4
54,0
Mittel — N 14 53,6 W
Dieses nnd das vorhergehende Azimut ergänzen sich zu 180^, es ist aber aus
den Beobachtungen nicht zu ersehen, wozu dasselbe hat benutzt werden sollen.
September 7. Haus von Grote.
■" r .? I L" S' r 1 *' 3=. 5. - ^. 53. «..
Hier ist wieder das Chronometer zweifelhaft, aber die Methode der Beobach-
tung (Distanzmessnng bei niedrigem Stande der Sonne) entscheidet itir Chronometer 2.
Uhrstand — -f 0"" 14» 56« .
Azimut der Mire — N 59« 12',7
14,5
Mittel = N 59 13,6
September 8. Azimat Gourem. (wol identisch mit „Palast" bei den mag-
netischen Beobachtungen).
5^ 16- 5' 25« 11' — "
19 30 25 27 20
} 5" l?» 48» 25« 19' 10"
20 35 25 18 30 j^ ^^ ^0 25 27
28 5 35 30
Uhrstand = + O"- 16» 22« .
Azimut der Mire = N 57« 57',5 W
58 4,2
Mittel = N 58 0,8 W"
Endlich haben wir noch eine Azimutbestimmung in Sansibar zu berechnen.
(Ohne Datum.) Dienstag Nachm. Sonne links fernster Sonnenrand.
S^ 43» 37« 233» 0' 56" \
1 5 1
3 51 15 232 43 10
54 15,5 36 28 1
38 i
Morgens Mittwoch Sonne rechts.
5" 8» 39« 94« 21' 80"
12 21
19 40
17 54,5
16 50
45
Anderer Sonnenrand.
5" 25- 53,5«
94« 48' 45
}
35 1
Hier ist unzweifelhaft ein Prismenkreis benutzt und bei den Nachmittagsbeob-
achtungen die Ergänzung der Distanz zu 360^ gemessen worden, da dieselbe schon
40 Magnetische Beobachtungen.
beinahe innerhalb des Theils des Limbns fällt, in welchem direkte Messungen wegen
des Vortretens einzelner Instramenttheile vor die Lichtstrahlen unmöglich werden.
Die Notizen sind hier etwas deutlicher, aber doch nicht so vollständig wie man
wtlnschen könnte. Die Methode war wieder Distanzmessung zwischen Sonne und
Objekt. Ueber den Stand des Chronometers findet sich daneben bemerkt ,, Chrono-
meter zu spät 2^ 53™ '' und auf der vorhergehenden Seite ,, Chronometer zu spät
2^ 53°" 40"". Doch mnss dies ein Irrthnm sein oder sich auf ein anderes Chrono-
meter beziehen, da unter Annahme dieses Standes die Nachmittagsbeobachtungen
zu einer Zeit gemacht sein müssten, wo die Sonne schon unter dem Horizont stani
Es findet sich indessen von dem Tage der Azimutbestimmung eine SiCitbestimmung
durch Höhen über dem künstlichen Horizont gemessen, welche hier den Zweifel hebt
Was zunächst das Datum der Beobachtung betrifft, so steht sie auf derselben
Seite wie die Ablenkungsbeobachtungen 1859 Januar 10, welches ein Montag war.
Die Bezeichnung Dienstag und Mittwoch ^eben also darüber Aufschluss, dass die
Azimutbeobachtung am 11. und 12. Januar gemacht wurde. Auf gleiche Weise
schliessen wir, dass die folgende Zeitbestimmung , welche unmittelbar auf eine am
6. Januar gemachte Beobachtung folgt, sich auf den 12. Januar bezieht.
Mittwoch [den 12. Januar 1859].
«2' ''' '" } 1^ 30- 31-0
80
63
18
55
34
40
35
25
15
52
35
} 1 U 16,5
} 2 12 7,5
60 52 35 16 43,5
Die beiden ersten Beobachtungen waren mit Fragezeichen versehen. Ange-
nommen, dass die Beobachtungen Höhen des Unterrandes der Sonne über dem
künstlichen Horizont gemessen darstellen, ergibt sich:
ührkorrektion = + 1^ 48» 48-
47
54
49 15
Mittel = -h FT» 56,0
and ist dies als Uhrstand fUr die Azimutbestimmung angenommen worden ; es möge
noch erwähnt werden, dass in diesem Falle auch eine erhebliche Unsicherheit des
Uhrstandes das Resultat nur sehr wenig beeinflusst; bei den Nachmittagsbeobach-
tungen ist der Unterschied im Azimut fUr die erste und zweite Beobachtung 5\2j
far die zweite und dritte 2',0 bei resp. 7"^ 38" und 3"^ 1' Zwischenzeit, bei den Morgen-
beobachtungen ist der Unterschied sogar noch geringer. Hieraus erhalten wir dann :
Azimut der Mire == S 163^ 29',9 fernster Rand V
30,9
3O59
163 31,0 erster Rand \*
31,2
30,6
164 7,1 anderer Rand
Azimut der Mire = ö~163 48,9 NB. aas A [S (Az. aas Jemster R»ttd")
= N 16 1110 '^^ ^^ ^^ „anderer EUad*')]
Dr. Röscher 's MessuDgen. 41
BezUglich der Torsionsbestimmangen bei den DeklinatioDsbeobachtaogen ist
noeh zu bemerken, dass dieselben einigermassen nnsiöher sind, theils wol in Folge
von grösseren Beobachtnng8fehlemy theils weil der Faktor, mit welchem der Unterschied
des Mittels ans den Ablenkungen und der direkten Einstellung der Deklination
multiplicirt wird, so gross ist, dass auch kleine Beobachtungsfehler einen grossen
Eiufluss erhalten; ans diesem Grunde verliert auch die Deklination selbst an Zu-
verlässigkeit. Bei den Beobachtungen in Mosambik, wo mehrere derselben nicht
zur Bestimmung der Deklination, wohl aber zur Ermittelung der Torsion verwerthet
werden konnten, haben wir es vorgezogen, das Mittel aus allen Torsionsbestim-
roungen (mit Ausnahme der letzten, offenbar ganz verfehlten) anstatt der Einzel-
bestimmungen fUr alle Beobachtungen anzunehmen.
Wir lassen jetzt die Beobachtungen folgen.
1. Mosambik.
Breite = 15« 2S2 S. Länge -= 40« 48',50 0. v. Greenwich.
1858 September 3. Im Hause des Herrn Grote.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1.
iure: 61« 32',10 t' « 22<>,0 R.
Deklin.: 133 21,52
Schwin^ngen: | Schwingungsbogen:
I. Ablenkung: 96 0,18 204 =» 8» 36«,86 « 8,9 Skalenth. r = 19«,? R.
U. „ 170 42,00 186 = 5 43,40 « 6,9 „
Ablenkungswinkel v«37020',91; to=»2»,5143; HorizontaMntensität T— 2,4989
Gauss'sche absolute Einheiten.
Torsion — + 0^43 x 8,89 ^ + l',67, mittlere Torsion -= + 11^32.
Azimut der Mire = N. 59<> 13',6 0. Deklination = 13« 13',3 W.
September 3. Palast (des Gouverneurs V).
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 3.
Mire : 332« 30',82 i' ^ 22«,3 R.
Deklin.: 287 52,42
I. Ablenkg.: 244 5,31; Schwing.: 100 = 3» 48«,31; |Schwbg. = 7,5
IL „ 331 20,76 r«23«,5R.
Ablenkungswinkel V« 43« 37',72 ; t„ = 2%2710; HorizontaMntensität T = 2,4900.
Torsion = + 9',39 x 2,64 = + 24',79, mittlere Torsion = -f- ll',32.
Azimut der Mire =- N. 58« 0^,8 W. Deklination « 14«0',0 W.
Es scheint, als ob das nachträglich am 8. Septbr. bestimmte Azimut der Mire
nicht ganz richtig, oder dass die Voraussetzung, der Beobachtungsort an diesem
Tage sei mit dem vom 3. identisch, irrig sei. Die Deklination von diesem Tage
wurde daher ausgeschlossen.
September 4, Vormittags. Bei Herrn Sware (auf dem Festland?).
Intensität und Deklination. Abtenkungsnadel No. 4.
Mire: 291« l',05 r' = 22«,0 R.
Deklin.: 282 25,95
L Ablenkg.: 240 27,13 Schwing.: 100 «. 3» 46",29 iSchwbg. «* 8,9 t = 24«,3R.
IL „ 324 17,46 „ 100 = 3 41,81 „ =6,5
Ablenkung8winkelv=41«55',16; t„ = 2*,2477; Horizontal-IntensitätT — 2,5029.
Torsion « -h 3,65 x 2,88 «= + 10',51.
^2 Magnetische Beobachtungen.
Das Azimut der Mire lägst sieh leider nicht bestimmen, da keines derjenigen,
fUr welche Beobachtangen vorhanden sind, auf diese Ablesangen passt, daher diese
Beobachtung für Deklination nicht brauchbar.
September 4.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 4.
Ablenkungen wie bei der vorhergehenden Beobachtung.
Schwingungen : 100 = 3"» 46»,31 | Schwingungsbogen «8,7 t = 24<>,3 R.
„ 100 — 3 45,64 „ =6,5
„ 100 «3 45,20 „ =4,5
Ablenkungswinkelv = 4P55',16; to — 2»,2475; Horizontal-Intensität T=2,5031.
September 4, Nachmittags. Bei Herrn Sware.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1.
Mire: 29P l',05 r' = 2P,0 R.
Deklin.: 282 29,90
I. Ablenkung: 245 8,24 ; Schwing. : 102 = 4» 17»,97 ; { Schwing.-Bog. «8,5 Skalth.
II. , „ 319 43,57
Ablenkungswinkelv — 37M7',66; to = 2'',5120; Horizontal-Intensität T = 2,5034.
Torsion — + 4',00 x 3,89 = + 15',56,
ßezflglich der Deklination gilt dasselbe wie fBr die vorige Beobachtung.
September 5. Vor dem Hause des Herrn Sware.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1.
Mire: 188« 30^,50 t' « 22^,9 R.
Deklin.: 1 35,58
I. Ablenkung : 324 27,59 ; Schwing. : 102 « 4"» 18»,01 ; i Schwbg. = 8,1 ; t = 22«,0 R.
II. „ 38 39,70 „ 204 = 8 34,32 „ =5,2.
Ablenkungswinkel v = 3706',06; to=2-,5144; Horizontal-Intensität T = 2,5061.
Torsion — + l',94 x 3,90 = + 7',57, mittlere Torsion = + 11S32.
Azimut der Mire = N. 165«8',3 0. Deklination = 13<>84',« W.
September 5. Vor dem Hause des Herrn Sware.
Intensität. Ablenkungsnadel No. 3.
Ablenkungen nicht beobachtet, Schwing. : 98 = 3«'43*,46 ; i Schwbg. = 8,0 ; r = 22^5 R.
angenommen wie September 3. „ 102=3 51,67 „ s:6,L
AblenkungswiQkelv=43037',72; to=2'',2650; Horizontal-Intensität T= 2,4965.
September 5. Vor dem Hause des Herrn Sware. Festland.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 4.
Mire: 183<>29',18 t' = 23^0R.
DekUn.: 1 32,68
Schwingungen : | Schwingungsbogen :
I. Ablenkung: 320 7,37 100 = 3» 46%11 = 8,7 Skalenth.
II. „ 43 49,69 100 = 3 45,39 = 6,4 „ r = 23^6 R.
100 = 3 45,11 «»4,8 „
Ablenkungswinkel v=4105r,16; to=2'',2456; Horizontal-Intensität T=2,5066.
Torsion = — 25',85 x 2,88 = — 74',39 (??), mitüere Torsion = + ll',32.
Azimut der Mire = N. 165« 8',3 0. Deklination = 13«32',7 W.
Offenbar sind die Ablesungen bei den Ablenkungen durch einen beträchtUchen
Fehler entstellt, der den Ablenkungswinkel nicht beeinflusst, dagegen die Mittel-
Dr. Ro8cher*B Messungen. 43
richtang am ca. 30' falsch gibt Die hieraus folgende Torsionsbestimmimg ist bei
Herleitang der mittleren Torsion aasgeschlossen worden.
September 5. Hans des Herrn Sware. Festland.
Inklination mit den Indnktionsstäben. lg const = 0,66212.
Markirte Enden geklemmt
I. Ablenkung: 16<»22',31
IL „ 346 42,44
Nicht markirte Enden geklemmt
I.Ablenkung: 3460 48^76
IL „ 16 26,77
Ablenkungswinkel tp =- 14« 49',47. Inklination = — 49« 36',3.
Die Neigung des Ringes ist unberücksichtigt geblieben, da über die Art der
Notirung der Libellenablesungen ein Zweifel besteht
2. Sansibar.
Breite — 6« 9',6 S. Länge « 39« 14',5 0. v. Greenwich.
1859 Januar 10. Dach der Wohnung.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1.
Mire: 209«43',55
Deklin.: 235 12,65
I. Ablenkung: 206 33,34 Schwing.: 100 = 4"»2-,00 { Schwing.-Bogen = 8,6
IL „ 263 48,54 „ 100 =- 4 1,41 „ = 6,4
100 -=4 1,05 „ =4,7
100 = 4 0,65 „ « 3,9
Ablenkungswinkelv=28«37',60; to=2-,4043; HorizontalIntensitätT « 2,9416.
Torsion = + 1,71 x 8,0 = + 13',68.
Azimut der Mire = N. 16« ll',l 0. Deklination == 9« 57',9 W.
Januar 10 (?). Dach der Wohnung.
Inklination mit den Induktionsstäben.
Markirte Enden geklemmt
L Ablenkung: 244« 2',17
IL „ 226 40,01
Nicht markirte Enden geklemmt
L Ablenkung: 226«37',14
n. „ 244 8,59
Ablenkungswinkel i^ » 8« 43',40.
Diese Beobachtung wurde in Verbindung mit der Inklinationsbestimmung durch
das Nadelinklinatorium zur Ermittelung der Konstante für die Ablenkung der
Inklination benutzt und diese geftanden: lg const =^ 0,66212.
Januar 10. 3^ Nachm. Dach der Wohnung.
Intensität und Deklination. Ablenkungsnadel No. 1.
Mire: 89« 21',45
Deklin.: 114 47,18
L Ablenkung: 86 4,89 Schwmg.:100«»4»2>,92 ^Schwing.-B.»9,6 r»26«,5R.
IL „ 143 26,65
t' = 26»,5 B.
Schwbg.:100=-4"2',92
iSohwing.-B. — 9,6
„ 100 — 4 1,83
- 7,2
100-4 1^2
- 5,6
„ 100—4 1,29
-4,2.
^^ Biagnetischd Beobachtnog^n.
AblenkuDgswiBkelv« 28^40^88; to =2^4075; Horizontal-IntensitätT — 2,9841
Torsion = + l',41 x 8,0 « + ll',28.
Azimut der Mire = N. 16« ll',l 0. Deklination == 9^52*,\ W.
Janaar 11. S*» Nachm^ Dach der Wohnung.
Inklination mit dem Nadelinklinatorium von Meyerstein.
Nadel No. 1. Pole direkt (d. h. das mit B bezeichnete Ende hatte Nord-
raagnetismus).
Kreis W. Marke aussen - 34» 34',5
« „ W. „ innen 45,0
„ 0. „ „ 58,5
„ 0. „ aussen 36,0
— 34 43,50.
Pole umgekehrt
Kreis 0. Marke aussen — 34® 72',0
„ 0. „ innen 54,8
„ W. „ „ 30,0
„ W. „ aussen 47,2
"^—34 51,00." Inklination = - 34<'47',25.
Januar 12, Mittags.
Inklination mit dem Nadelinklinatorium.
Nadel No. 2. Pole umgekehrt.
Kreis W. Marke aussen — 34<> 103',5
„ W. „ innen 52,5
„ 0. „ „ 54,8
„ 0. „ aussen 59,2
— 34 67,50".
Pole direkt.
Kreis 0. Marke aussen — 34<> 25',5
„ 0. „ innen 31,5
„ W. „ „ 59,2
„ W. „ aussen 63,8
-- 34 45,00. Inklination = — 34» 56',25.
Das Mittel — 34<>5l',75 wurde in Verbindung mit den Ablenkungen am Januar 10
dazu benutzt, die Konstante ftir die Inklinationsbestimmung mit dem magnetischen
Theodoliten festzustellen, lg const. «» 0,66212.
Januar 13. Dach des Hauses.
Intensität und Deklination. Ablenkungsmagnet No. 1.
Mire : 209® 55',30 r' = 26^,9 R.
Deklin.: 235 21,02
LAblenkg.: 207 0,41 Schwing.: 100«=3«39«,005 4Schwing.-B.«»7,5 r«*25«E.
IL „ 263 45,78
Ablenkungswinkel v = 28® 22',68; to«-2«,4212; HorizontaMntensität T=2,9312.
Torsion = — 2',07 x 8,0 = — 16',56.
Azimut der Mire = N. 16® ll',l 0. Deklination = 9® 24',3 W.
Torsion oifenbar unrichtig, Beobachtung der Deklination daher ausgesehlosseD.
Dr. BoBcher's Messangeii. 45
3. KoBdotschi«
Breite » 6^ W 8. Länge — S9'> 15' 0. von Greenwich.
Februar 8. Im Orte selbst.
Intensität und Deklination. Ablenkangsnadel No. 1.
Mire: 242« 57',50 t' — 27« B.
Deklio.: 223 49,30
I. Ablenkg.: 195 15,66 Schwing.: 99-. 4» 4',26 iSchwing.-B. = 8,2 t— 25»,8R.
II. „ 252 21,59
Ablenkungswinkel t» 28« 32',97; t, = 2',4450 ;Horizontal- Intensität T= 2,8950.
Keine Beobachtungen f)lr Azimut vorhanden, daher keine Deklinations-
bestimmung möglich.
Februar 8.
Inklination mit den Indnktionsstäben.
Markirte Enden geklemmt.
I. Ablenkung: 232« 56',49
II. „ 214 45,82
Nicht markirte Enden geklemmt.
I. Ablenkung: 214« 53',25
IL „ 232 44,96
Ablenkungswinkel i/; =:» 9« 0^,59. Inklination^ — 35« 43',7 .
*
Zusammengestellt haben wir:
1. MMHUnbik. Breite => 15« 2',2 S. Länge = 40« 48',5 0. v. Gr.
a. Deklination : 13« ld',3 W. 1858, Sept. 3.
14 0,0 „ 3.
13 34,3 „ 5.
13 32,7 „ 5.
Mittel => 13 35,1 W., oder 13«S6',8,
wenn wir die zweite Beobachtung ausschliessen.
b. Horizontal-Intensität : 2,4989 1858, Sept. 3.
2,4900 „ 3.
2,5029 „ 4.
2,5031 „ 4.
2,5034 „ 4.
2,5061 „ 5.
2,4965 „5.
2,5066 „ 5.
Mittel => S,50094 metrische Einheiten.
c. Inklination : = — 4»« 86',8. 1858, Sept. 5
2. SansilMr. Breite -> 6« 9',6 S. Länge — 39« 14',5 0. r. Gr.
a. Deklination: 9«57',9W. 1859, Jan. 10.
9 52,1 „ 10.
9 24,3 „ 10.
Mittel 9 44,8 W.", oder «« 55',0 W.,
wenn wir die letzte Beobachtung wegen der ungewöhnlichen Torsion ausschliessen.
^ß Magnetische Beobachtungen.
b. HorizontaMntensitftt: 2,9416 1859, Jan. 10.
2,9341 „ 10.
2,9312 „ 13.
Mittel 2,MMS.
c. Inklination: — 840 47',25 1859, Jan. 11.
— 34 56,25 „ 12.
Mittel — 34 51,75.
3. Kondatsohi. Breite = ö« 40^ S., Länge = 39« 15' 0. v. Gr.
a. Deklination: fehlt.
b. HorizontaMntensität : 2,8950 1859, Febr. 8.
c. Inklination : — 85« 48',7 „ 8.
Uebersicht der Ergebnisse
ans den magnetischen Beobachtungen
Dr« A. VLomtbMt^m und der t« d« Deekeii'sclieii Expedition«
(R) Sosclier (Th) Thonton; (E) Eenten; (D) 7. d. Decken and seine Begleiter wlihrend der Djabareise.
Die Ziffern in () bedeuten die Anzahl der benutzten Beobachtungen.
Die Inland-Stationen sind ein wenig eingerackt
Ort und Zeit der Beobachtongen.
AbweiehuB^
(westlich)
Horizontal-
Intensitat.
Inklination.
Mosambik, 8. bis 5. Sept 1S58
Sansibar, 10. bis 13. Jan. 1S59
21. JnU 1862 . .
24. Febr. 18t>5 . .
25. Febr.
5. M&rz ....
6. and 8. M&rz . .
Kontetsehi, 8. Febr. 1S59
(R)
(R)
(K)
(K)
(D)
(D)
P)
(R)
18«26',8 (3)
9»&5',0 (2)
2,5009 (8)
2,93&6 (3)
2,9111 (1)
2,9&50 (1)
2,9874 (1)
2,8950 (1)
— 49«86',8 (1)
-84«5r,8 (2)
-85» 5M9(1)
— 86« 0^,75 (1)
— 84« 49',22 (2)
— 84« 45',16 (2)
— 85» 4^75 (1)
Wanfa, 8. Not. 1863 ...
Kilnlnbllgel, 2. and 3. Kot.
Jouboberf, 12. Not. . .
Monibas, 12. bis 19. Juni 1861 . . .
7. Sq»t. und 1. Okt 1862 .
Eleftatenflnss, 14. Juli 1861 . .
Mbaramo, 15. Okt. 1862 . . . .
Dafetakttgel, (a XX) 24. Jnli 1861 .
Kilema, Kordhügel, (A XXI) 3. Ang.
See Jipe II, 7. ond 8. Dec. 1862 . .
See Jipe III, 18. Dec
Araseka H, 5. n. 7. Nor
Moseki, 3. Dec
KiUmantsekaro, 28. Nor
(Lager H in 10600 Ft Meereshohe)
(K)
(K)
(K)
1
(Th)
(K)
(Th)
(K)
(Th)
(Th)
(K)
(K)
ff)
(K)
(K).
9» 4',2 (1)
8«45M (2)
9»12',4 (1)
*
9^Wfi (4)
9»54',0 0)
9»55',8 (4)
10» 5',6 (1)
10<'28',2 (1)
10» l'.l (20)
10» r,6 (1)
? 9» 37M (1)
9»85',2 (1)
[3,0393 (1)] i
8,0478 (1)
[2,8471 (1)]
8,0797 (2)
3,0728 (1)
8,0809 (1)
3,0685 (1)
«
48
Magnetische Beobarhtun^^An.
(westlich)
Ort ond Zeit der Beobachtungen.
Tula, 1. Jnli 1865 (D)
Kimna (Eismaio), 23. Juli (D)
Jambo, 6. Aug (D)
12. Aug (D)
13. Aug (D)
Manamsunde, 20. Aug (D)
We^re, Station VII, 30. Aug (,D)
DJabafluss, Station VIII, 1. u. 4. Sept. . (D)
DJabafluss, Station X, 6. Sept \J>)
DJubafluss, Station XIII, 12. Sept. . . (D) ,! —
» *
Kitanda (Gross-Komoro), 7. u. 2. Juni 1864 (K) ? 8H9'4 (1)
Hellfille (Nowi-Be), 26. u. 22. Mftrz 1864 . (K) |i 11*» 5',0 (n
St. Dgüis (S6union), 7. Aug. 1868 . . . . (K)
Port Yietoria (SescheUen), 5. Mai 1863 . (K) ' —
11. Mai ... (K) , —
13. Aug. . . . (K) ' 4»a»',8 (2)
Horixontal-
Intensitftt.
InkÜBattoi,
*
«
*
[8,2089 (1)] I
[3,3866 (1)]
8,2393 (1)
f8,2056 (1)]
?-_0,86r*
W r,88(l)
[3,3806 (1)]
[3,2801 (1)]
?__
28 49,
24«57M9(1)
J,62/^^^
— 22« 19'J8 (1)
— 21» 40',94 (1 ^
— 21* 4S',44 \\\
3,8730 (1) — 20« 52',81 (1
:— 20 88,75(1)
[3,2278 (1)]
[3,2962 (1)]
— 19« 45' Jl (P
— 18*^ 24',06 in
— 19 0,0 ir
2,7890 (1)
2,0912 (1) I
2,4763 (1) I
[8,2685 (1)] ,
3,2092 (1) !
? 3,0185 (1) I
Eine theoretische Verwerthnng der vorstehenden Beobachtnngs-Ergebnisse
ist zur Zeit nicht räthlich, theils ihrer geringen Anzahl wegen, theils weil in Karzern
die Veröffentliehnng anderer wichtiger Beobachtungen aus demselben Gebiete zn
erwarten ist, namentlich von Seiten des ausgezeichneten französischen Forschers
Alfred Grandidier, welcher mit grossem Eifer und Geschick auf Räunion und
Madagaskar magnetische Beobachtungen anstellte, und welchem jetzt unser
gleichfalls mit magnetischen Messgeräthen versehener Landsmann J. M. Hilde-
brandt auf der grossen afrikanischen Insel nachzufolgen im Begriffe steht.
I
t • .
Tabellarische üebersicht
der
Oeschiehte Ostafrikas.
Hauptsächlich nach Guillain's Documents sur Thistoire, la g^ographie et
le commerce de TAfrique Orientale,
bearbeitet und bis zur Gegenwart fortgefohrt tou
Otto Kersten.
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i
»
«•
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I
Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
Hauptsächlich nach Gnillain's Documenta sur l'histoire, la gdographie et
le commerce de TAfrique Orientale,
bearbeitet und bis zur Gegenwart fortgefübrt von
Otto Kersten.
Das früher über die Geschichte von Sansibar und Mombas Mitgetheilte (Bd. I. S. 115
und 172 etc.) beruht im Wesentlichen auf den Angaben in Krapfs ..Reisen in Ostafrika",
Komthal 1854; die tabellarische Uebersicht gründet s^ch auf sorgfältiges Studium
des umfänglichen Guillain'schen Quellen werkes , ist daher in jedem zweifelhaften Falle
(wie bei der Expedition des Türken Ali Bey, welche früher irrthümlich als eine nur
einmalige dargestellt worden ist) als massgebeod zu betrachten. Jene Darstellungen im
erzählenden Theile sind hauptsächlich auf anregende Unterhaltung berechnet; die
tabellarische Uebersicht soll zum Gebrauch und zur Bequemlichkeit Derer dienen,
welche genauere und eingehendere Mittheilungen wünschen. Für gründliche Forschungen,
zu denen diese Uebersicht anregen möchte, bleibt GuiUain's Arbeit unentbehrlich.
L Zeit der unsiehfren Nachriehtcn.
Die Araber stehen seit den ältesten Zeiten in Verbindung mit Indien nnd
Ostafrika. ^^,^
Die Assyrer unier Semiramis treiben Handel auf dem persischen Golf. 1^)0
Sesostris von Egypten schickt eine arabisch -phöniziscbe Flotte von 400 Segeln 1G42
aus, um die Küsten Indiens nnd der Länder am rothen Meere zu erobern. Sein Bruder
Dan äug führt eine Kolonie nach Griechenland.
Das Goldtand Ophir — aller Wahrscheinlichkeit nach Sofala, das einzige 1000
Küstenland des indischen Meeres, welches Gold in Menge geliefert hat — wird auf
Salomo's nnd Hiram's Befehl von jüdisch-tyrischen Schiffen besucht, an-
fangs wol unter Führung der Araber.
Auf Befehl des Königs Nechos von Egypten (welcher den Nil nach dem ^^J'j;
rothen Meere abzuleiten versuchte) wird von Phöniziern die erste rmsehiffnng^ 6 IT-
Afrikas ausgeführt. ^^^
Die Flotte fuhr aas dem rothen Meere ab und kehrte nach drei Jahren durch die Säulen
des Herkules zurück. Jeden Herbst legte man an, um das Feld zu bestellen, und nach
der Erote setzte man die Heise fort. Den nach Süd und West Fahrenden stand die
Sonre , wie Dies in der Tbat geschehen musste, nach einiger Zeit zur rechten Hand, also
im Norden, was jedoch Ilcrodot (445!), welcher diesen Periplus erwähnt, nicht sehr glaub-
würdig findet, dlerodot meint, beiläufig erwähnt, die heisse Zone sei unbewohnbar, und
Afrika biege schon vom rothen Meere an westwärts nach den Säulen des Herkules um.)
T. d. Decken, Keinen, ni. 3. Oeflchlchte. 1
2 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
323 Tod Alexander des Grossen, welcher, vermutlieh von Aristoteles angeregt,
gleichfalls Afrika umschiffen lassen wollte, nachdem in seinem Auftrage
Nearchus, vom persischen Meere ausgehend und durch das rothe zurückkehrend,
die indische Küste besucht und hier überall arabischen Handel und viele arabische
Ortsnamen gefunden hatte.
Auf Alexanders und der ihm nachfolgenden Ftolomäer Beiehl gingen auch griechische
Kolonisten nach Sokotra (Dioscoridis Insula der Alten, vom indischen „Diu"-
Insel und dem verstümmelten „Sokotra"), um Aloe zu bauen.
200 Zur Bititczeit von Alexandrien, unter den Ptolomäern, war die Kenntniss
von Ostafrika noch sehr dtirftig. So weiss Eratosthenes (f 194), der gelehrte
Bibliothekar von Alexandrien, fast Nichts von diesen weiten Gestaden, und Aga-
tharchides (177!), aus welchem wieder Strabo (1 n. Chr.), Plinius der Aeltere
(23 — 79 n. Chr.) und Diodorus (unter Augustus) schöpften, ist der Meinung, dass
die von den Arabern aus Indien gebrachten Gewächse in Jemen selbst wüchsen.
Diese Meinung beweist, dass der egyptischc Handel zu jener Zeit nicht über Saba,
Hauptstadt von Jemen und Markt für die Erzeugnisse Indiens, hinausreichte. Die indischen
Waaren ginc;en damals zumeist erst nach Gerrha am persischen Meerbusen und dann über
Land nach Egypten. Das unsichere rothe Meer war wenig besucht; sogar zur Vermitt-
lung des Küstenhandels diente ein Landw^eg, welcher Ton Arsinoe (Sües) nach Ptole-
mäis-Thcron (Sauakin?, an der Westküste des rothen Meeres in 18® lO' N. Br. gelegen),
fahrte.
104 ersti'eckt sich, wie Strabo nach Artemi dorus berichtet, der Handel EgjT)tens
bis zum Hörn des Südens (nach Guillain: Ras el Khil in 7^ 40' N. Br.).
100 soll Eudoxus Afrika umschifft haben; die zwei hierüber vorhandenen Er-
zählungen widersprechen sich indessen vollständig.
25 V Verunglückte Expedition desAeliusGallus, welcher auf Augustus* Befehl Arabien,
Aethiopien und das Land der Troglodyten besuchen sollte.
n.Chr. Gntdeckanf der Honsaiie (s. Bd. I. S. 18 f.) durch Hippalus; neue Aera
^'^ für den römischen Handel unter Kaiser Claudius.
Nachdem ein Freigelassener des Annius Plocamus , an der arabischen Küste vom Nonl-
ost ergriffen, nach Ceylon getrieben worden war, kam Hippalus, ein erfahrner Seemann,
auf den Gedanken, dieser Wind könne ein regelmässiger sein; er vertraute sich ihm an
und gelangte glücklich nach Indien. Auf der Rückreise besuchte er Ostafrika. Ihm zu
,^i. Ehren wurde der SüdwestmonSun „Hippalus" genannt.
J'^ll^j Perlplus des erythräischen (rothen) Meeres (oder Periplus des Arrian). Der
%'Si Verfasser besuchte unter Anderem Opone(Hafun, Südbai), Serapion (Warscheich?),
198— die Inseln Pyralaon, (Pata, Lamu etc. ?), Menuthesias oder Menuthias (San-
(!il?h sibar?) und einen „Rhapta" genannten Ort am Delta des Lufidschi.
^*" «1. u.
tronne) ^ Mg ^
Die erlangte Kenntniss verliert sich wieder, und die besten Schriftsteller wissen
fast Nichts mehr von Ostafrika. Erst als Mahammeds welterschtltternde Lehre sieb
"7hTh! verbreitet, tritt auch diese Küste wieder in der Geschichte auf.
(122 d. H.) Said, Sohn des von den Aufständischen gewählten Chalifen Ali
ben Hussein ben Ali (letzterer Ali war Vetter und Schwiegersohn Mahammed's)
739 wandert, nachdem sein Vater besiegt und getödtet worden, mit seinem Anhange,
den EmoSaiden, nach der Küste von Ostafrika aus. Die arabischen Ansiedler ver-
breiten sich unter ihm und seinem Nachfolger weithin an der Küste und gründen
überall Städte.
Wie alt und ausgedehnt schon damals der Verkehr mit Ostafrika war, beweist die
Thatsache, dass Jahia auf Befehl seines Bruders Abul Abbas es Saffah (132 d. H. » 749-
I. Zeit der unsicheren Nachrichten. 3
50 n. Chr.), des Ghalifen von Bagdad, durch 4000 Neger von der Sansibarküste
11000 Bewohner der aufständischen Stadt Mossul tödten Hess (nach 750 n. Chr.) und dass,
wie Abulfeda erzählt, im Jahre 870 oder 871 n. Chr. die Stadt Basra von den Sendsch-
soldaten des Ghalifen von Baghdad eingenommen und geplündert wurde.
Genaueres ttber die damaligen und späteren Vorgänge in Ostafrika er-
fahren wir nur aus einer alten Chronik von Kiloa, welche von den Por-
tugiesen aufgefunden und durch Joan de Barros überliefert wurde. Das
Wesentliche daraus ist Folgendes:
(295 d. H.) Gr&ndan; der Stadt Hnkdischa durch Araber aus der Stadt 908
el Ghasa am persischen Golf. Unter Führung von sieben Brüdern waren jene
Araber vor ihren Feinden geflüchtet, um sich eine neue Heimath zu suchen. Auf
drei Schiffen landeten sie an der Küste von Adschan (dem Somaliland) und
gründeten die Städte Mukdischa und Brawa (letztere steht noch jetzt unter sieben
Scheiks, den Nachkommen jener Brüder). Von ihnen gedrängt, zogen die früheren
arabischen Ansiedler, die Emosaiden, sich weiter in das Innere zurück, vermischten
sich mit den Eingebomen und nahmen deren Sitten an. (Ursprung des Somali-
volkes? cfr. Decken II, 319.) Mukdischa aber wurde eine mächtige Stadt unter
den Sultanen aus der Familie der Mdoflfer. Die Einwohner trieben weithin Handel,
namentlich auch mit dem goldreichen Sofala, welches sie durch einen Zufall auf
ihren Fahrten entdeckten.
(365 d. H.) Grflndang^ von Kiloa durch Bewohner der Stadt Schiras im 975
Norden des pers. Golfes. Ali, einer der sieben Söhne des dortigen Sultans Hassan,
zog, weil er, der Abkömmling einer Sklavin, sich nicht genug geachtet glaubte,
mit Familie und Sklaven auf zwei Schiffen aus, um in Ostafrika einen selbständigen
Staat zu gründen. In Mukdischa und Brawa fand er Araber von einer anderen
Sekte vor und zog darum weiter. Die Insel Kiloa gefiel ihm indessen; er kaufte
sie den Eingebornen ab und gründete eine Stadt, welche rasch an Grösse und Be-
deutung zunahm. Einer seiner Söhne breitete seine Herrschaft bis Mafia und
Sansibar aus und nahm später den Titel Sultan an, welchen auch seine Nach-
folger (45 an Zahl bis zur Ankunft der Portugiesen) fortführten.
Niederlassung der Araber in Sofala. ^Hi
Seliman Hassan, Sohn des Daud ben Seliman, des elften Königs von Kiloa, -^y^^
gebietet über Pemba, Sansibar, Mafia, Sofala und einen grossen Theil der Küste, *>!■
verschönert die Stadt Kiloa und baut daselbst ein steinernes Fort.
Für die Zeit bis zur Ankunft der Portugiesen sind wir fast ausschliesslich
auf einige arabische Schriftsteller angewiesen, aber auch diese melden nur
wenig, zumal in Bezug auf Geschichte, wiewol sie die günstigste Gelegenheit
hatten, von Schiffern und Kaufleuten ausführliche Nachrichten zu erhalten.
Massud! besuchte im Jahre 917 (304 d. H.) die Ostküste von Afrika. Er sagt,
dass der entfernteste Theil des Meeres der Sendsch bis nach dem gold-
reichen Sofala und dem Lande der Wak-Wak (Land der Wamakua?) reiche.
Seine Angaben sind von geringem Werthe, seine Insel Kambalu ist nicht mit
Bestimmtheit wiederzuerkennen.
Abu Said Hassan (10. Jahrhundert) erzählt nach den Aussagen eines Kaufmanns,
dass die Nachkommen der unter Alexander dem Grossen nach Sokotra über-
gesiedelten Griechen jakobitische (abyssinische) Christen seien.
4 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
Edrisi (12. Jahrhundeii;), ein gelehrter Scherif am Hofe des Königs von Sicilien,
scheint in seinen Aufzeichnungen alle Kenntnisse seiner Zeitgenossen wieder-
gegeben zu haben. Ihm zufolge wendet sich Afrika vom Somalilande an ostwärts
bis nach China. Von den uns bekannten Orten führt er auf: Sokotra, Brawa
(Beruat oder Meruat, wie er es nennt), Merka (dieses hier zum ersten Male),
Malindi und Mombas. Malindi ist eine grosse Stadt an der Mtlndung eines
Flusses. Ihre Einwohner beschäftigen sich mit Fischfang , Jagd auf wilde
Thiere und mit dem Ausbeuten von Eisenminen. Mombas ist ein kleiner,
vom Könige der Sendsch (des Volkes von Sansibar) abhängiger Ort Die
Bewohner bearbeiten gleichfalls Eisenerz. Sie besitzen kleine rothe Hunde,
welche ihnen bei der Jagd auf die zahlreichen wilden Thiere dienen.
Edrisi's El Baues, die letzte Ortschaft der Sendsch, wird wol an der
Mündung des Luildschi gelegen haben, wenn es nicht ein andrer Name für
das von ihm nicht erwähnte Kiloa ist, wie ja auch die Namen Mombas und Mvita,
Sansibar und Ungudja, Pemba und Djesiret el Ghotera dasselbe bedeuten.
Der Flecken Thonet wird in der Nähe des Kap Delgado zu suchen sein,
Deudema 300 Seemeilen (gleich drei Madjira oder volle Tagereisen) dies-
seit der Mündung des Sambesi. Das Land zwischen beiden Orten, in welchem
man auch die Wak-Wak (Wamakua?) suchen muss, scheint er nicht za
kennen. Was er von Siuna sagt, könnte man auf Sc na beziehen, wenn man
annimmt; dass die flache Küste vom Sambesidelta seit jener Zeit sich weiter
vorgeschoben habe. Nach dieser Annahme käme sein Djentama an die
Mündung des Likongo zu liegen^ Dendema an Stelle des heutigen Kiiimane
und Buk ha an den Luabo, den südlichen Arm des Sambesi. Die Stadt
Djebesta (od. Djesta?) könnte man für den damals sehr besuchten Goldmarkt
Sofala halten und Daghuta für einen Ort nicht weit vom Kap Corrientes,
etwa illr Inhambana. Alle diese Annahmen aber erscheinen gewagt, da
Edrisi's Entfernungsangaben sehr fehlerhaft sind. Auffällig ist, dass er einige
schon seit längerer Zeit wichtige Punkte nicht nennt Von zweien oder dreien
der Komoren sowie von Madagaskar und Ceylon spricht er in höchst
unbestimmter und verworrener Weise.
Jakuti, ein vielgereister Kaufmann, schrieb Anfang des 13. Jahrhunderts ein
geographisches Wörterbuch. In dem Auszug daraus auf der Pariser Bibliothek
sind die Städte Mukdischa, el Djub (nach Krapf wol das El Nedja
Edrisi's, oder die Stadt Jumbo an der Mündung des Djubaflnsses?) und Kiloa
erwähnt, welche sich bei den früheren Schriftstellern nicht finden. Nur über
Mukdischa finden sich einige nähere Angaben, und diese scheinen sich auf
längst vergangne Zeiten zu beziehen. Sein Lendjuya erkennen wir nach
dem Klange des Wortes und in Verbindung mit dem Namen Tambat (unsere
Insel Tumbatu, deren mahammedanische Bewohner nach Jakuti von Lendjuya
herübergekommen sind) als Ungudja, wie die Suaheli die Insel Sansibar
nennen. Die Stadt Sofala erwähnt Jakuti als fernsten Punkt im Lande der
Sendsch. Die Insel Komr oder £1 Komr, welche bisher nicht näher bestunint
war, legt er in die Mitte des Meeres der Sendsch, dessen grösste Insel sie sei.
Ben Said (Ihn Said) verfasste in der Mitte des 13. Jahrhunderts seine Djagrafia,
welche Einiges über Ostafrika enthält. Er schöpfte aus Edrisi, liess aber
Vieles, was dieser erwähnt, weg und ist überdies oll unklar.
Nach ihm soll die Stadt Merka an der Mündung des weitläufig besprochenen
I. Zeit der unsicheren Nachricbien. 5
Nil von Makdischa liegen , während schon Edrisi weiss, dass sie in ei-
niger Entfernung davon liegt (zwei Tagereisen gibt er übertriebener Weise
an). Die Bewohner von Merka lässt er ebenso wie die Berbern Mahammedaner
sein, was wir bisher nicht mit Bestimmtheit wassten. Der Djubaflnss wird
kurz abgehandelt; die Stadt Mnkdischa, welche doch damals schon einige
Bedeutang haben mnsste, wird einfach nnr genannt. Die bei Edrisi vorkom-
menden Orte El Nedja und Beduna (in der Nähe von Warscheich oder
der Djubamündung) kennt er nicht, ebenso wenig das von seinem Vorgänger
allerdings unbestimmt gelassene Med u na oderNaduba. Malindi und Mom-
bas aber kommen in derDjagrafia vor, letzteres als Sitz des Königs der Sendsch.
SeinBanyna könnte das schon aufKiloa gedeutete el Baues des Edrisi sein, und
Dies wird sehr wahrscheinlich dadurch, dass Jakuti keine dieser beiden Städte,
wohl aber Kiloa nennt. Von den anderen Ortschaften Edrisi's führt Ibn Said
noch Syuna (Sena?) an und Daghuta, dieses die letzte Stadt von Sofala,
jenseit welcher das Land, seiner Meinung nach, wüst und nicht mehr bewohnt
ist, wie es auch die zwischen Sofala und den Sendsch liegende Küste sein
soll. Als Berg el Molattam kann die hohe Küste zwischen Sofala und
Kap Gorrientes angesehen werden, und letzteres könnte unter dem Berg El
Nedama gemeint sein, „bei welchem der Kanal von Komr endigt und
das stürmische, unschiflfbare umgebende Meer beginnt/'
Auch nach Ibn Said erstreckt sich Afrika weit hin nach Osten, so dass
das Kap der guten Hoffnung südlich von China zu liegen kommt In dem
diesergestalt gebildeten „Mittelmeere'^ zwischen Südasien und Afrika lässt
er, im Süden von Ceylon, die Insel Komr oder Malay gelegen sein, welche
die Seschellen und einen Theil von Java und Sumatra umfasst. In einer
anderen geographischen Abtheilung nennt er neben mehreren fabelhaften Orten
auch eine Insel Kilua; diese kann indessen nicht in Uebereinstimmnng mit
unserem Kiloa gebracht werden.
Abulfeda, der „Fürst der Geographie," zu derselben Zeit wie Ibn Said lebend,
theilt uns nichts Neues über Ostafrika mit.
Ibn Bathuta, welcher im Jahre 1331 (731 d. IT.) von Seila aus die Küste besuchte,
gibt uns einen ziemlich werthvollen und zuverlässigen Bericht. Seine
Schilderung der grossen Stadt Mukdischa (Ibn Bathuta sprach selbst das
Mukdischa-Idiom), des dortigen Sultans, der Bevölkerung und des ihm
gewordenen Empfangs muss noch jetzt in den Hauptsachen als richtig
anerkannt werden. Es herrschte damals Abu Bekr, ein Sohn vom Scheik
Omar und berberischen Ursprungs (jedenfalls vom Herrscherstamme der
MdoflFer, welcher die Emosaiden hier verdrängt und die Stadt zu so hoher
Blüthe gebracht hatte). Die Einwohner hatten schöne Häuser und Moscheen
und zeichneten sich durch ihre Gesittung aus. Von Mukdischa kam Ibn
Bathuta nach Monbasa (Mombas); da er aber nur eine Nacht in der
Stadt blieb, konnte er nicht Viel erfahren. Er hält die Insel Mombas für
viel zu gross. Von den Einwohnern sagt er, dass sie schafeitischen Bekennt-
nisses seien und keine Herrschaft über das benachbarte Festland ausüben.
Kulua (Kiloa) hält er für die schönste und am besten gebaute der von
ihm gesehenen Städte. Was er vom edelmüthigen Snltan Hassan erzählt
sowie von dessen Reise nach Mekka und seiner Stellvertretung durch seinen
Bruder Daud, stimmt vollständig mit der oben erwähnten „Chronik von Kiloa"
Q Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
überein. Daher müssen wir auch annehmen , dass er in Kiloa Kisiwani nnd
nicht in Kiloa Kibendsche gewesen sei, obwohl er sein Kiloa als auf der Küste
liegender wähnt. Auch in Kiloa wie überhaupt im ganzen ^^Suahel'^ (damals wol
nur von Kap Puna bis Kap Delgado gerechnet) waren dieJBewohner Schafeiten.
Die Häuser sollen wie in Mombas aus Holz gebaut gewesen sein; diese An-
gabe beruht jedoch wahrscheinlich auf einem Irrthum, da schon 130 Jahre früher
unter Seliman Hassan ein steinernes Fort errichtet wurde. Dieses Fort erwähnt
er nicht; auch von dem gewiss nicht unbedeutenden Handel schweigt er.
Abul Mahassem schrieb ein Buch, genannt ,,Manhal es Saii/' aus welchem
erhellt, dass 1378 (780 d. H.) die Stadt Lamu existirte und muslimitische
Bewohner hatte sowie einen rechtsgelehrten Kadi, von welchem Mahassem's
Berichterstatter, Makrisi, diese Dinge in Mekka erfuhr.
El Bakui (1403 = 806 d. H.) spricht von der Insel Bandg.uia oder Leikhnma
(unser Ungudja oder Sansibar). Er beschreibt sie als eine grosse nnd
fruchtbare Insel im Meere der Sendsch, auf welcher die Reben (!) dreimal im
Jahre Frucht tragen, als Anlegeplatz fast aller Schiffe, welche diese Gestade
-besuchen, und als Sitz des Königs der Sendsch. —
Das ist Alles, was die Araber uns von der langen Zeit ihrer Herrschaft
überliefei-t haben. Es ist wenig Wahrheit in viel Irrthttmem und Fabeln versteckt,
und würde noch weniger gewesen sein, hätten die Portugiesen nicht die Chronik
von Kiloa aufgefunden; denn durch diese erst erfahren wir von der musli-
mitischen Einwanderung der Emosaiden, ihrer Mischung mit den Eingebomen in
Folge der zweiten arabischen Einwanderung, von der Gründung der Städte Muk-
discha, Brawaund Kiloa, von Kiloa's Macht und Herrschaft auf der Küste nnd den
Inseln von Sansibar bis Sofala. Die damaligen Schriftsteller verstanden es nicht,
der Wissenschaft zu nützen. Sie zogen ihre Nachrichten in ungeschickter Weise
oder von ungebildeten Leuten ein. Ausserdem suchten vielleicht auch die
ansässigen Araber ihr Wissen aus Handelseifersucht zu verheimlichen, oder
verschmähten, stolz auf ihre hergebrachte Bildung, sich viel mit den rohen
Völkerschaften abzugeben, von denen sie übrigens, auf ihren Inseln und
festen Plätzen, ziemlich abgeschlossen lebten.
IL Grudang des portugiesiscliei Kolonialreidis.
Als die arabische Herrschaft sich auf die südlichen und östlichen Küstenländer
des Mittelmeeres zurückgezogen hatte, konnte man in Europa nicht mehr ohne die
kostbaren Erzeugnisse Indiens bestehen ; und da der gerade Weg nach den Ländern
des Ostens durch die Jünger Mahammeds versperrt war, suchte man,. von Gewinn-
sucht gestachelt, auf anderen Bahnen die Märkte zu erreichen, auf denen die mns-
limitischen Schiffer und Kaufleute sich seit Jahrhunderten bereichert hatten. Zu
diesem Zwecke gingen die kühnen Seefahrer jener Zeit nach Osten und Westen
aus, und so entdeckten sie Amerika (1492) und den Seeweg nach Ostindien (1498),
auf welchem sie nothgedrungen auch die Ostküste von Afrika berührten.
1412 Dom Henri geboren 1392, Sohn Johann I. von Portugal, (1383—1433), von 1415 an Statt-
ff. balter der neuen afrikanischen Provinzen seines Vaters, schickt alljährlich ein Schiff zur Er-
forschung der Westküste von Afrika aus.
1433 Umschiffung des Kap Bajador in 26^ N. Br., 3*^ jenseit des Kap Nun, welches bisher
die Seefahrer aufgehalten hatte, durch Gil Eanes. Schon vorher hatte die Krone
Portugal eine Schenkung aller zwischen Kap Biy&clor und Indien zu entdeckenden Länder
nebst einem Ablass für Alle, welche bei der Erwerbung dieses Gebietes umkommen würden,
vom Papste Martin Y. erb alten.
II. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. 7
Nuno Tristaro erreicht Kap Blanco (21° N. Br.). Auf einer zweiten Unternehmung 1*14 1
entdeckt er einige der Inseln des grünen Vorgebirges (Kapverden) und untersucht
die Küste von Sierra Leona. Später werden noch viele Andere auf Eatdeckungen aus-
geschickt; der Handel erweitert sich, und es entstehen blühende Siedelungen.
Born Henri t (70 Jahre alt). In 52 Jahren rastloser Thätigkeit hatte er 1500 Seemeilen 1463
der westafrikanischen Küste erforschen lassen bis herab zum 6° oder 8^ S. Br. Kurzer
Stillstand der Entdeckungen.
Fernando Gomes, ein unternehmender Kaufmann, pachtet den Handel von Guinea Mß9
mit der Verpflichtung, weitere 1500 Meilen der Küste aufzuschliessen. Durch ihn wurde
unter Anderem Fernando Po, diePrinzeninsel, St. Thomas undAnnobon entdeckt.
Johann n., ein Neffe Dom Henri's, besteigt den Thron von Portugal. £r 1481
legt sich mit neuem Eifer auf die Erforschung Afrika's, welche anter seinem Vorgänger,
König Alfonso, bis zur Nordgrenze des Königreichs Kongo ausgedehnt worden war. Der
Papst Johann II. bestätigt auf Ansuchen die früheren Schenkungen, und König Eduard IV.
von England verspricht, auf alle Unternehmungen in den östlichen Meeren zu verzichten
sowie seinen Untertbanen den Handel dorthin zu verbieten.
Diogo Cam umschifft das Kap Sta. Katharina (2^ S. Br.) und entdeckt den Fluss 1484
Saire oder Kongo.
Bartholomeo Diaz wagt sich anf dem 2P S. Br. südwärts in das offene Meer hinaus, 1486
wird vom Sturm ergriffen und, ohne es zu wissen, um das letzte Kap — 87
getrieben. Dann segelt er weiter bis zum Rio do Infante (grossen Fisch-
fluss) jenseit der Algoabai. Dem Drängen seiner Mannschaft nachgebend, kehii;
er hier um. Auf der ßUckreise entdeckt er das Gabo Tormentoso (Kap
der Stürme), welches der König später capo de Boa Esperan^a nennt
(Kap der guten Hofihnng).
Payva und Co vi Iham gehen vom Mittelmeere aus anf Entdeckungsreisen, ersterer 1487
nach Abyssinien, letzterer nach Kalikut, Kauanor, Goa, Sofala und Kairo,
von hier aus, als er Payva's Tod erfährt, auch nach Abyssinien. Er wird
sehr gut aufgenommen und lebt 33 Jahre lang im Lande bis zu seinem
Lebensende. Aus seinen Briefen an den König von Portugal erhalten wir die
ersten Nachrichten über Madagaskar. Ihnen zufolge kannten schon damals die
Araber die Südspitze von Afrika sehr wohl und verbanden durch ihren Handel
dieses Gebiet mit den Gestaden Indiens.
Den 8. Juli, unter König Emmanuel (gen. Manoel der Grosse 1495 — 1521) 1497
verlässt Yaseo da Gama denTajo, geht geradewegs nach den Kapverden, darauf
südwärts, ankert in der Bai von St. Helena (32^/4^ S. Br.) und erreicht von hier
aus in zwei Tagen die Südspitze von Afrika. Durch Stürme lange aufgehalten,
kommt er endlich nach der Algoabai, fährt dann in Sicht der Küste nordwärts
und gelangt am 28. Febr. (nach dem Diario Portuguez) oder 1. März (nach Osorius) 1498
1498 nach der damals von Kiloa abhängigen Insel Mosambik, wo er arabische
Schiffer findet, die im Besitz von Kompass, Karten und Instrumenten zum Höhen-
messen der Gestirne sind. — Yasco da Gama wurde in Mosambik gut aufgenommen
und erhielt vom Statthalter zwei Piloten für die Fahrt nach Kalikut, sah sich aber
Feindseligkeiten ausgesetzt, als bekannt wurde, dass die Portugiesen Christen
wären, und verliess desshalb den Hafen. Kiloa verfehlte er durch Versehen oder
Böswilligkeit der arabischen Lotsen. Auf seiner Weiterreise fand er in Mombas
schlechte Aufnahme, um so freundlichere dagegen in der Stadt Malindi, deren alter
Scheik „Wagerage '^ in Streit mit Mombas lebte. Am 22. April reiste er wieder ab
und kam am 28. Mai 1498 in Kalikut an (in 11^ S. Br. an der Westküste Vorderindiens
gelegen), gerade 86 Jahre nach Beginn der Entdeckungsfahrten Dom Henri's.
^ Tabellaiische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
Nachdem er noch Goa besucht, wandte er sich wieder nach Ostafrika, züchtigte
das ihm feindlich gesinnte Mukdischa und lief danach in Malindi ein. liier
1499 schloss sich ihm eine Gesandtschaft des alten Scheik an König Emmanuel an, mit
welcher er Ende April 1499 zuerst nach dem gleichfalls gutgesinnten Sansibar
segelte, dann längs der Küste hin um das Vorgebirge der guten Hoffnung. Im
iSeptember 1499 traf er wieder in Lissabon ein. Von seiner Mannschaft war ein
Drittel den Anstrengungen und dem ungewohnten Klima erlegen.
Von nun blieb Portugal in regelmässigem Verkehr mit Ostafrika, als der
Zwischenstation für die nach Indien bestimmten Schiffe.
1500 am 8. März verlässt Pedro Alvarez Cabral mit 11 Schiffen und 1500 Mann
den Hafen von Lissabon. Durch einen Sturm nach Westen verschlagen, entdeckte
er am 24. April eine unbekannte Küste (Ste. Croix, unser Brasilien). Noch zwei
Stürme vernichteten mehrere seiner Schiffe und verschlugen andere. Mit nur sechs
Schiffen erreichte er am 21. Juli Mosambik, wo die Einwohner ihn aus Furcht
freundlich aufnahmen. Am 26. Juli ankerte er vor Kiloa. Der dortige Sultan
Ibrahim, ein sehr einflussreicher Mann, welcher früher in jahrelanger Verwaltung
der Provinz Sofala sich Schätze gesammelt hatte, empfing die Fremden wohlwollend
und stellte ihnen einen vortheilhaften Vertrag in Aussicht, liess sich aber durch
misstrauische Kauf leute verleiten, den Abschluss des Vertrages in's Ungewisse hinaas
zu schieben ; er traf sogar Massregeln zur Vertheidigung der Stadt. Cabral erfuhr dies
Alles durch Omar, den Bruder des Scheiks von Malindi, bestrafte jedoch die Stadt
nicht, da er keine Zeit verlieren wollte, sondern segelte weiter nach Malindi, wo
der alte Scheik hocherfreut die reichen Geschenke in Empfang nahm, welche
seine Gesandtschaft ihm mitgebracht. Er bat den Admiral, ihm gegen die unruhigen
Nachbarn in Mombas beizustehen; Cabral liess sich indessen vorläufig auch hierauf
nicht ein und, nachdem er zwei Verbannte, welche nach dem Lande des christlichen
Priesters Johannes (Abyssinien) vorzudringen suchen sollten, zurückgelassen, reiste
er am 7. August nach Indien weiter. In Indien blieb er bis Anfang 1501; Ende
Juli desselben Jahres gelangte er wieder nach Portugal.
Emmanuel rüstete nun Flotte auf Flotte aus, um die entdeckten Länder zu er-
obern, den Handel der Araber zu vernichten, das Christenthum zu verpflanzen und die
1501 Feinde des Glaubens auszurotten. So waren im März 1501 schon wieder 4 Schiffe
1502 unter Juan da Nova nach Indien abgesegelt, und 1502 zog Vasco da Gama zum
zweiten Male aus, diesmal mit 10 SchiflFen. Ausserdem ward Vincente Sodre
mit 5 Schiffen und Estevam da Gama mit einer gleichen Anzahl ausgesandt.
Vasco berührte Sofala und ankerte in Mosambik, wo zu dieser Zeit ein an-
derer, den Fremden freundlicher gesinnter Scheik die Herrschaft hatte. In Kiloa,
wo er mit insgesammt 19 Schiffen ankam, fiel Ibrahim ihm erschreckt zu Füssen
und bat um Verzeihung ftir sein früheres Verhalten (cf. 40 u. 42 auf S. 28!), wurde
aber trotzdem festgenommen und nur gegen das Versprechen eines Lösegeldes von
2000 Goldkronen und gegen Stellung einer Geisel in Person des angesehenen
Mab am med Ankonij, freigegeben. Kaum wieder in Sicherheit, verweigerte in-
dessen Ibrahim die versprochene Summe, so dass Mahammed Ankonij sich mit seinem
letzten Gelde loskaufen musste. Vasco segelte darauf nach Malindi ab, verfehlte
aber den Platz und richtete seinen Lauf nach Indien. Unterwegs plünderte er ein
grosses Schiff des Sultans von Egypten und tödtete die darauf Befindlichen bis auf die
Kinder, worauf er dasselbe versenkte. Mit dieser fanatischen That beginnt im in-
dischen Ocean der Vernicbtungskampf zwischen den Jüngern Mahammeds und Christi.
IL Gründung des portugiesischeu Kolonialreichs.
Affonso und Francisco d'Albuquerque gehen jeder mit 3 Schiffen nach 1503
Indien, um dem mit Portugal befreundeten König von Kochim, welcher von Kalikut ange-
griffen wurde, Hilfe zu bringen. Antonio de Saldanha soll mit 3 Schiffen nach dem
rothen Meere segeln, um die mit Indien verkehrenden arabischen Schiffe abzufangen.
Eines seiner Schiffe, unter Diogo Fernandes Pereira, wird verschlagen und entdeckt
Sokotra; ein anderes, unter Rodrigo Lauren^o Ravasco, kommt über Kiloa nach
Sansibar, kreuzt hier zwei Monate lang und hebt gegen 20 Schiffe auf, deren Führer
sich nicht freikaufen wollten. Der Scheich von Sansibar schickte darauf mehrere
Fahrzeuge aus, um solchem Unfuge zu steuern ; diese wurden aber genommen oder
zerstreut, und im Kampfe ward sein Sohn getödtet. Er sah sich hiernach genöthigt,
dem König Emmanuel Tribut zu zahlen.
Ravasco begab sich darauf nach Malindi und von hier nach Monibas, welche
beiden Städte immer noch im Kriege mit einander lagen. In letzterem Hafen nahm
Ravasco wieder fünf arabische Schiffe weg und erlangte von zwei Gefangenen, den
reichsten und angesehensten Bürgern von Brawa, denen es um Rettung ihrer übrigen
ISchiffe zu thun war, das Versprechen der Unterwerfung ihrer Stadt. Als Dies ge-
schehen, kam auch Saldanha mit drei von ihm genommenen Schiffen nach Mombas.
Der Scheik bemühte sich nun, Frieden mit Malindi zu schliessen, und Saldanha
segelte weiter nach Indien, wo die Verstärkungen sehnlichst erwartet wurden.
Dom Francisco d'Almeidagehtals
Vizekönig nach Indien (am 25. März 1505).
Bei seiner Ankunft vor Kiloa im Juli
flieht Sultan Ibrahim; die arabischen
Soldaten schaaren sich um Mahammed
Ankonij und verlassen gleichfalls die Stadt.
Almeida rückt mit 500 Mann ein und
ernennt Mahammed Ankonij, gegen
die Verpflichtung, einen Tribut zu zahlen,
zum Statthalter. Dieser nimmt die Würde
an, bittet aber, dass ihm nicht sein ein-
ziger Sohn, sondern Mikante, der Sohn
des vorigen Königs Alfudail, der von
Ibrahim ermordet worden war, nach-
folgen möge. Der ob solcher Ehrlichkeit
erstaunte Almeida gewährt ihm Dies und
lässt, um einen festen Stützpunkt zu ge-
winnen, das Fort St. Jago bauen.
Ende August, nachdem er einige Schiffe
zum Kreuzen zurückgelassen, segelt der
Vizekönig nach Mombas, verbrennt die
Stadt, da der Scheik die Unterwerfung
verweigert , und begibt sich darauf nach
Indien. Mahammed Ankonij erlag endlich
den Nachstellungen Ibrahims; er wurde
vom Scheik von Tirendikonde, einem
Verwandten Ibrahims, verrätherisch er-
mordet. Langes Schwanken des portngie-
sischenBefehlshabers, ob seinem Sohne oder
Kurz nach Almeida zieht Pedro da 1505
Nhaya mit sechs Schiffen aus, von
denen die drei kleinsten in den ostafri-
kanischen Gewässern bleiben sollten.
Er besuchte zuerst Sofala, eine von
Kiloa abhängige Stadt, in welcher
ein 70 jähriger Greis Namens Jussef
herrschte, baute hier ein Fort, zu dessen
Befehlshaber er seinen Sohn Francisco
da Nhaya ernannte, und setzte Manoel
Fernandes als Faktor der neuen Nieder-
lassung ein. Nach seiner Abreise mit
der grössern Hälfte der Flotte begannen
die Araber Feindseligkeiten gegen die
Portugiesen. Jussef fiel im Kampfe und
Akote, ein den Portugiesen treu ergebener
Aethiopier (Suaheli?), ward zum Statt-
halter gemacht. Unter der Besatzung
forderten Krankheiten viele Opfer, da
Nhaya selbst erlag, und Manoel Fernandes
trat an seine Stelle.
Im Dezember 1506 traf der Admiral 1506
Tristam da Cunha mit 4 Schiffen, den
Resten einer 10 Segel stärkeren, aber vom
Sturm zerstreuten Flotte, welche am 6. März
den Tajo verlassen hatte, in Mosambik
ein. Später kam Rodrigo Pereira
Cutinho,ein anderer Führer von demsel-
ben Kommando, von Madagaskar (Insel
10
Tabellarische Ucbersicht der Geschichte Ostafrikas.
dem Mikantc die Begiernng anvertraut
werden solle.
1506 Gegen Ende des Jahres kommt Gon-
Qalo Vaz de Goös auf Befehl des Vize-
königs Älmeida nach Ei loa, um den
Wohlstand der Stadt, welcher durch die
verkehrte Politik und durch die vielen
Verbote der monopolsüchtigen Portu-
giesen stark gelitten hatte, wieder herzu-
stellen. Er verkündigt überall an der
Küste, dass aller Handel, selbst der mit
Sofala, wieder frei sein solle. In Folge
Dessen erscheinen wieder Schiffe im
Uafen, und die Ausgewanderten kehren
zurück. Dann ernennt Vaz de Go^'s den
A I i H 8 8 e n , Mahammed Ankonij 's Sohn^
zum Statthalter, geht nach Mosambik,
wo er die 4 Schiffe des Tristam da Cunha
trifft, und nach Sofala.
Als Befehlshaber des Forts von Kiloa
kommandirte damals Pedro Ferreira. Nach
Goes' Abreise verband sich Ali Hossen
mit dem NegerfQrsten MunieMongo ge-
gen den Mörder seines Vaters, verbrannte
Tirendikonde und tiberlieferte die Ein-
wohner der Gefangenschaft, liess jedoch
den Scheik entkommen. Durch seinen
Sieg aber überraüthig gemacht, beleidigte
er viele Angesehene der Stadt und
Scheiks der Küste, so dass zahlreiche
Beschwerden gegen ihn beim Vizekönig
einliefen und dieser den Kapitän von
Kiloa, Pedro Ferreira, beauftragte, den
Ali Hossen abzusetzen. Nun wurde
Mikante zum Statthalter ernannt, da der
eigentlich für diese Stelle bestimmte
Ibrahim sich iUrchtete, seinen Zufluchts-
ort zu verlassen. Ali Hossen zog nach
Mombas und starb dort in traurigen Ver-
hältnissen. Mikante regierte anfangs
weise, wurde aber bald durch seine
Laster eine Geissei des Landes.
St. Laurent), wohin er von einem Starme
verschlagen worden, und beweg den
Admiral zu einem Ausflug nach der
schönen Insel. Nach ihrer Rückkehr
fanden sie auch den zu derselben Flotte ge-
hörigen Affonso d'Albuquerque vor.
Tr. daCunha reiste nun über Kiloa, wo
er seine Schiffe sammelte, nach der Stadt
Malindi , deren Scheik wieder über An-
massung und Feindseligkeiten von Seiten
des Sultans von Mombas klagte. Ohne
sich indessen hier weiter aufzuhalten, fuhr
er nordwärts weiter, züchtigte die wider-
spenstigen Städte Oja und Brawa mit
Feuer und Schwert, zwang den Scheik
von Lamu zur Unterwerfung und zur
Zahlung eines Tributes, fuhr dann auch
in Mukdischa vor, wo er gleichfalls
Widerstreben fand, doch vor der Hand
Nichts unternahm ; weil die Stadt sehr
gut vertheidigt war und der Südwest-
monsun schon heftig wurde, und begab
sich schliesslich nach Sokotra. Tristam
da Cunha fand die Einwohner, jakobi-
tische, aus Abyssinien gekommene Chris-
ten, in Abhängigkeit vom Könige von
Kechm (auf dem arabischen Festlande
gegenüber). Er eroberte das vom Sohne
des Königs tapfer vertheidigte Fort, rich-
tete eine Moschee zur Kirche ein und
liess bei seiner Weiterfahrt nach Indien
(10. Aug. 1507) 100 Mann Besatzung
unter Affonso de Noronha zurück.
Um dieselbe Zeit gewann in Ost-
Arabien Affonso d'Albuquerque die
Freundschaft des arabischen Statthalters
von Kelhat und unterwarf sich die
Städte Keriat, Maskat, Sohar und
Kur-Fekan. Von der hochwichtigen
Stadt Hormuds, welche er mit unerhörter
Kühnheit einnahm, musste er in Folge der
Verrätherei von dreien seiner Kapitäne
wieder abziehen. Er überwinterte in
Sokotra, wo die Besatzung (F. P. Pes-
tana? s. folg. S.) dem Hungertode nahe
war, und fuhr dann mit den Ueberleben
den nach Indien. Nach solchen Erfah-
rungen wurde Sokotra wieder nicht besetzt
II. GrQndung des portugiesischen Kolonialreichs. l\
Um diese Zeit beschloss König Emmanuel, die Stadt Kiloa wegen des unerträg-
lichen Klimas aufzugeben. Er sandte an Almeida den Befehl, die Festung schlei-
fen zu lassen und den damaligen Kapitän Francisco Pereira Pestana nach der
jüngst eroberten Insel Sokotra zu schicken. Pestana wollte nicht abreisen, ohne
geordnete Zustände zu hinterlassen, und bewog desshalb, wenn auch nicht ohne
Mühe, den immer noch misstrauischen Ibrahim zur üebernahme der Herrschaft.
Mikante floh, da er sich seines Lebens nicht mehr sicher glaubte, nach einer der
Kerimba-Inseln , wo er bald danach in eben so elenden Verhältnissen starb wie
Ali Hossen in Mombas. Ibrahim herrschte von nun an weise und in Frieden, blieb
dem Könige Emmanuel treu bis zu seinem Ende und empfahl seinem Sohne
gleiche Treue. F. P. Pestana schleifte 1507 die Festung, brachte die beträchtlich 1507
geschwächte Besatzung nach Sofala, der jetzigen Hauptstadt des portugiesischen
Ostafrika, und begab sich dann auf seinen Posten in Sokotra. Die Aufgabe
der Festung Kiloa hatte um so weniger Bedenken, als in demselben Jahre von
Gomes d'Abreu eine starke Festung auf der glücklich gelegenen, mit trefflichem
Hafen versehenen Insel Mosambik gebaut worden war.
Almeida erhält den Befehl, die oberste Gewalt über die indischen Besitzungen in die 150S
Hände des Affonso d'Albuquerque niederzulegen. Bevor er Dies that, unternahm
er noch einen Siegeszug durch die indischen Gewässer, um einige Niederlagen, welche
seine Oftidere gegen die Tereinigten Flotten von Egypten und Cambay erlitten hatten,
und den Tod seines kurz zuTor auf Sokotra gefallenen Sohnes zu rächen. £r bedeckte
sich mit unsterblichem Ruhm, war aber im Innern tief betrübt über den bittern Verlust
nnd über die Undankbarkeit seines Königs. Auf der Heimreise ward er bei einem Halt
in der Bai von Saldanha schmählich von einem Neger ermordet.
Albuquerqne erobert Stadt und Insel Goa, gewinnt hierdurch eine Menge Fürsten zwi-
der Malabarküste für Portugal, nimmt die Stadt Malaka (1511) ein und schliesst Bund- i5()s
nisse mit den Königen vonSiam und Pegu und mehreren anderen. Hiernach versuchte und
er Aden zu erobern und bis Sues vorzudringen, um seinem mächtigsten Feinde, dem ^^^'^
Sultan Toi^ Egypten , Abbruch zu thun , gelangte aber nicht zum Ziele ; ebenso musste
er wegen Mangel an Mitteln seine grossartigen Pläne aufgeben: den Nil mit Hilfe des
mit Portugal verbündeten Königs von Abyssinien in das rothe Meer abzuleiten und Mekka
behufs Vernichtung des Islam zu erobern. £r erwarb noch die Stadt und Insel Uormuds 1515
endgiltig und vollendete dort das schon früher von ihm begonnene Fort. Ausserdem
scbloss er ein Bündniss mit dem Schah von Persien wider die auftauchende Macht der
Türken. Allein auch ihm wurde mit Undank gelohnt. Nach Goa zurückgekehrt, fand er
den Befehl vor, seine Stelle dem Lopo Soares d'Albergaria zu überlassen. Der
Gram hierüber tödtete Ihn noch in demselben Jahre (1515 d. 15. December). Die Nach-
welt aber ehrte ihn mit dem wohlverdienten Beinamen „der grosse Affonso d*Albuquerque''.
Während Dessen hatte eine portugiesische Flottenabtheiluug sich der Molukkcn be-
mächtigt. Der neue Vizekönig aber eroberte Ceylon und baute daselbst eine Festung.
Die Tu kcn erobern E^pten und dringen allerwärts gegen die Portugiesen vor, welche 1517
durch ihren ruhmreichen Widerstand gegen die feindliche Macht des Islam der gleichfalls
bedrängten abendländischen Christenheit grosse Dienste leisten.
Eine Flotte unter Fernando d*Andrade besucht die chinesische Küste, um Handel 1518
zu treiben und mit China Verträge abzaschliessen. Der von d'Andrade in Kanton aus-
gesetzte Gesandte ward von den Chinesen nach Peking geftLhrt und dort gut auf-
genommen. Die freundschaftlichen Beziehungen wurden aber bald wieder abgebrochen,
weil Simon d*Andrade, der Befehlshaber einer andern portugiesischen Flotte, die Chinesen
übermütig behandelte. Später, als die Portugiesen den Chinesen in einem Kriege gegen
Seeräuber gute Dienste geleistet hatten, wurde das alte Verhältniss wieder hergesteUt und
ihnen die Halbinsel Makao überlassen.
Zu Anfang des XVL Jahrhunderts Beginn einer grossen Völker- nach
Wanderung in Ostafrika. 1500
12 Tabellarische üebersicht der Geschichte Ostafrikas.
•
1522 Dom Pedro de Castro ttberwintert mit einem Schiffe im Hafen von Mo-
sambik and züchtigt die Bewohner der Kerimba-Inseln, welche sich, von
Mombas nnterstützt, gegen ihren Oberherm, den mit Portugal verbündeten Saltan
von Sansibar, empört hatten.
1528 Zweite Einnahme von Mombas. Nnno da Gnnha, Sohn Tristam's,
der damals zum Gouverneur von Indien ernannt war, kommt auf der Reise nach
f seinem Bestimmungsorte über Sansibar nach Malin di, wo er neue Beschwerden
^ über die unruhige Nachbarstadt hört. Da der Monsun seine Weiterfahrt noch
nicht gestattete, schenkte er den Klagen des Scheiks Gehör nnd segelte mit 80()
Mann, darunter 150 von Malindi, nach Mombas ab. Am 17. November lief er im
dortigen Hafen ein und gewann einen neuen Bundesgenossen in dem Scheile von
Otondo, einer Ortschaft nicht weit von der unruhigen Stadt. Mombas hatte jetzt
ein mit vielen Kanonen besetztes Fort am Eingange des Hafens und war von
5—6000 schwarzen Bogenschützen vertheidigt; trotzdem wurde es am andern Tage
^ ohne grosse Mühe erstürmt. Die dem Tode und der Gefangenschaft entronnenen
f Einwohner eröffneten aber hiernach einen verderblichen Buschkrieg gegen die Porto
giesen. Da kamen auf Nuno da Cunha's Ersuchen noch 500 eingeborne Krieger
von Malindi, alle voller Begier, gegen die übermütigen Mombasianer zu kämpfen.
Auch der Scheik von Montaganc (Mtangata?) führte 200 Mann herbei; Pemba
aber sowie Sansibar und andere Orte schickten Geschenke, um ihre Freude über
die Besiegung des Störenfrieds zu bezeugen. Die Feinde wurden rasch von der
Insel vertrieben, kamen jedoch, vom Hunger gezwungen, mordend und plündernd
öfters durch die Furt zurück, so dass Nuno de Cunha beschloss, alle Häuser und
Bäume, welche ihnen zur Deckung dienten, entfernen zu lassen. Der Scheik von
Mombas, der dies erfuhr, Hess ihm nun seine Unterwerfung und ein Lösegeld von
12000 Mithikals Geld anbieten so wie einen Tribut von jährlich 1500 Mithikals
(3 Mithikals = b^J^ Thaler preuss.), zog aber nach beliebter Weise die VerhandlttBg
lo29 in's Endlose hinaus. Bei Eintritt des Südwestmonsuns verlor •Cunha, da viele
seiner Leute erkrankt waren, endlich die Geduld und verbrannte die Stadt.
In Malindi liess er 80 Portugiesen zum Schutz der Stadt zurück; dann reisteer
nach der Malabar-Küste weiter (den 3. April 1529).
Von dieser Zeit an wurde die portugiesische Herrschaft auf der ganzen Küste
vom Kap Corrientes bis Brawa überall anerkannt und die Ruhe Jahrzehnte hin
durch nicht wieder gestört.
1529 Die Portugiesen Icaufeu Karl V. von Spanien sein Recht auf die Molnkken um
35000 Dukaten ab.
154] 400 Portugiesen unter DomCristophercla6am{i stehen dem christlichen abyssiniscben
König David III. und seinem Sohn Claudius gegen den AdalkönigMahammed bei. be-
siegen und tödten ihn
1512 Japan wird entdeckt durch einige vom Sturm verschlagene Schiffe der PortogiescB.
Der Herrscher des Insel reiches eröffnet ihnen bereitwillig die Häfen seines Landes.
III. Verfall der Hacht Portagais.
15G0 Der Jesuit Gon<;alves da Sylveira kommt nach Mouomotapa , dem gold-
reichen ßinnenlande von Sofala, und tauft den König nebst vielen seiner Grossen.
Die Neabekebrten fielen zwar bald wieder ab; nahmen aber danach den christlicben
Glauben wieder an und Hessen ihre Lehrer, die Jesuiten von Kochim, ungebenreo
Einfluss gewinnen. Späterhin wurde das Werk der Missionäre durch das unge-
in. Verfall der Macht Portugals. 1 3
schickte Verfahren des Königs Dom Sebastian, welcher nach dem Golde Monomo-
tapa's lüstern war, wieder gefährdet.
Francisco Barreto, bisher Gouverneur von Indien, wird zum Statthalter des 1509
noch zu erobernden Reichs Monomotapa*) ernannt. Nachdem er unterwegs den
Sultan von Pata gezüchtigt, kam er mit 3 Schiffen und 1000 Mann nach Mo-
sambik. Voniranapola aus (hinter Sena gelegen) schickte er, um einen Vorwand
zum Eindringen in das Gebiet von Monomotapa zu haben, Gesandte zum Kaiser i37o
und bot ihm Hilfe gegen den König von Mo n gas an, dessen Land zwischen Sena
und dem Gebiete der Goldminen lag. Sein Anerbieten ward dankbar ange-
nommen. Barreto unterwai'f Mongas' Land mit leichter Mühe und bewilligte ihm
auf seine Bitten Frieden, da er erfuhr, dass einer seiner OlTiciere in Mosambik
sich empört habe. Eilig nach der Küste zurückgekehrt, stellte er die Ordnung
wieder her und ging dann aufs Neue nach dem Innern; aber kaum in Sena an-
gelangt, starb er, aus Gram, wie einige sagen, über die heftigen Vorwürie, welche
ihm der Jesuitenpater Monclaros wegen Dom Sebastian's Kriegspolitik machte.
Vasco Fernando Homem, vormals Barreto's Stellvertreter, führte nunmehr
die Expedition auf des Paters dringende Bitten zurück, bereitete aber nach dessen
Tode eine andere Unternehmung auf minder schwierigen Wegen, von Sofala aus,
vor. Er draog bis Zimbaze (Simboe === Besidenz?), der Hauptstadt des Königs
von Kiterve vor, verbrannte den Ort und begab sich hierauf nach Schi kanga, wo
die Einwohner ihn aus Furcht freundlich aufnahmen und ihm gestatteten, in die
Goldminen vorzudringen. Da er jedoch nicht genug Leute zur Ausbeutung derselben bei
sich hatte, kehrte er bald wieder um und erhielt nun auch vom Könige von Kiterve
gegen das Versprechen einer jährlichen Abgabe die Erlaubniss zum Besuch der
Minen von Manninas. Darauf wandte er sich nach Schikova, wo Silberminen
sein ^ sollten , fand jedoch Nichts, weil er von den Einwohnern nicht unterstützt
wurde, und ging nach Mosambik zurück.
Der Kapitän Antonio Cordoso d'Almeida, welcher auf seinen Befehl mit
200 Mann im Goldlande blieb, begann nun die Nachgrabungen fortzusetzen. Er
kam später (1575?) mit allen seinen Leuten in einem Hinterhalte um. 1575?
Unter der Königin Elisabeth kommt der Engländer Franz Drake von Osten her nach 15TU
Ostindien.
Portugal, dessen Königshaus ausgestorben, fällt nach langen Kämpfen an Spanien. 15S0
Beunruhigung der nördlichen Kttstenplätze Ostafrikas durch den Türken Ali 158(i
Bey, welcher sich bereits durch einen kühnen Handstreich gegen Maskat gefürchtet
gemacht hatte. Mit 80 Mann auf zwei elenden Schiffen, von denen noch dazu das
eine bald versank, kündigte er sich als der Vorläufer einer grossen türkischen
Flotte an. Eingeschüchtert durch seine falsche Angabe, unterwarfen sich ausser
Malindi alle Städte bis Mombas herab seinem Herrn, dem türkischen Sultan. Mit
zwei Schiffen, die er den Portugiesen abgenommen, kehrte er nach dem rothen
Meere zurück. Als der Vizekönig Dom Duarte de Menezes diese Nachricht von
Malindi aus erfuhr, sandte er sogleich 18 Schiffe unter Martim Affonso de
Melo Bombeyro aus, welcher Mombas verbrannte und die andern Städte
zum Gehorsam zurückführte.
Erbauung des heute noch stehenden Forts von Maskat auf Befehl des 1588
Vicekönigs Manoel de Suza Cutiuho.
*) Die einzige Quelle Qber die früheren Vorgänge in Monomotapa istFariay Suza's Asia
Portugueza (Bd. IN, Theil III, Kap. lU.)
J4 Tabellarißclio Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
1589 Zweite Unternehmung Ali Bey's. Von Malindi darcli den tapfern
Mattheos Mendes de Vasconcellos abgewiesen, wandte Ali sich nach Mombas.
Inzwischen hatte auf das Gerücht von Ali's Abfahrt hin der Vizekönig von Indien
schleanigst seinen Bruder ThomedeSuzaCutinho mit 20 Schiffen und 900 Mann
ausgeschickt; dieser lief zuvor Brawa, Ampasa, Lamu und Malindi an und
Bchloss dann am 5. März 1589 den Ali Bey in Mombas ein. Er zerstörte die Stadt
unter Mitwirkung derWasimba, welche vom Sambesi ausgehend schon Kiloa und
die Küste weiter nordwärts verwüstet hatten (vergl. Bd I. S. 192, wo jedoch beide
Unternehmungen Ali's aus dem oben erwähnten Grunde fälschlich in eine zusammen-
gezogen sind). Von hier ging Cutinho nach dem gleichfalls abgefallenen Lamu,
Hess den Scheik und einige Angesehene hinrichten, und züchtigte endlich aiich
Pata, Sio (Siwi), Pasa und Mandra. Der Schrecken über diese Tbaten kittete die
ostafrikanischen Besitzungen der Portugiesen noch einmal zusammen. Auch die
Wasimba, diese gefährlichen Verbündeten, wurden unschädlich gemacht, als sie
sich zum Angriff nach Malindi wandten. Der tapfere Scheik und Mendes de Vas-
concellos schlugen und zerstreuten sie unter Mitwirkung von 3000 Mossegejo
(Wasegeju oder Pokomo?).
Zur selben Zeit waren die auf Pemba ansässigen Portugiesen durch die Maaren
(Araber und Suaheli, die Bewohner der Insel) ermordet worden. Cutinho stellte
aber auch hier die Ordnung wieder her.
1591 Der englische Kapitän Lancaster besucht Sansibar, wo er 'ein kleines
portugiesisches Kontor und einige Faktoreien findet, und tritt trotz aller Hetzereien
der Portugiesen mit den Einwohnern in Handelsverkehr.
1592 Der Scheik von Kilefi, ein Verbündeter und Vasall von Mombas, wird
von Malindi besiegt. Auch der mit 5000 Mann herbeigeeilte Sultan von Mombas
wird mit Hilfe der getreuen Wasegeju geschlagen, welche danach noch auf eigene
Faust die Insel Mombas erobern. Hierbei fiel der Sultan TschaobenMtschaham
(auch Tschao mu mvita genannt), der letzte Herrscher aus der Schirasfamilie,
welche Mombas von Sansibar losgerissen, mit dreien seiner Söhne im Kampfe.
Scheik Achmed von Malindi übernahm die Herrschaft und siedelte nach
Mombas über, nachdem er einen Statthalter in Malindi eingesetzt.
Währenddessen entstanden im Gouvernement von Mosambik neue Feind-
seligkeiten mit den Eingeborneu. Pedro Fernando de Ghaves schlag die
Mumbo im Nordosten von Tete mit Hilfe von verbündeten Negern; allein bald da
rauf wurde er und der Kapitän Andre de Santiago von Sena durch die menschen
fressenden Wasimba überfallen und getödtet. Der Kapitän von Mozambik, Don
Pedro deSuza, kam hierauf mit 200 Portugiesen und 150 Negern herbei, konnte
aber gegen die stark verschanzten Wasimba nichts ausrichten; auf dem RQckznge
wurden viele seiner Leute getödtet und die anderen in die Flucht geschlagen.
Später bot der Häuptling der Wasimba freiwillig den Frieden an, und Sou
zögerte nicht, ihn anzunehmen.
1594 Auf Befehl des Vizekönigs Mathias d'Albuquerque wird wiederum eine Festung
im Mombas gebaut.
Neue Empörung auf Pemba. Die Einwohner kündigen dem Scheik den Ge-
horsam; dieser zieht sieh nach dem Fort von Mombas zurück, lässt sich dort taufen
und heirathet ein portugiesisches Waisenniädchen (NB. Waisenkinder wurden nach
den Kolonien geschickt).
IIL Verfall der Macht Portugals. 1 5
Gründung der holländischen ,,Compagnie der fernen Länder*'. Nach- 1595
dem die Holländer durch einen Befehl des Königs von Spanien und Portugal vom Markte
in Lissabon ausgeschlossen worden, mussten sie die Waaren, mit denen sie bisher von
dort aus Europa vei*sorgt hatten, direkt von Indien zu holen suchen. Dies gelang ihnen
auch unter Fühning des mit solchen Fahrten wohlvertrauten Cornelius Houtman,
welchen sie zu diesem Zwecke aus dem Schuldgefängnisse in Lissabon auslösten.
Der neue Vizekönig Dom Francisco da Gama kommt nach Mombas, als ^«^•
Antonio Godinho d'Andrade dort Kapitän ist, lässt der Festung einige nothwendige
Werke anfügen, regelt das Verhältniss znm Sultan und nimmt bei seiner Abreise
den entthronten Scheich von Pemba mit, um ihn später wieder einzusetzen.
Zwei holländische Schiffe zeigen sich im Hafen von Kintangone, einige 1597
Meilen südlich von Mosambik, und nehmen bei Kap Komorin zwei portugiesische
Handelsschiffe weg.
Die Portugiesen in Lamu und Ampasa. 1598
Die ostindische Kompagnie in London erhält das ausschliessliche Kecht des IßOO
Handels mit Indien. '
Der holländische Admiral vanCaerden erscheint am 29. März mit 8 Schiffen und 1G07
1000 Mann vor Mosambik. Der Kapitän der Festung Estevam d'Ataide ver-
theidigte die Festung heldenmüthig, so dass van Caerden endlich abzog, nach-
dem er die Stadt und alle Schiffe im Hafen verbrannt hatte. Am 23. Juli kam
der Holländer von einem Ausflug nach den Komoren zurück, konnte aber wiederum
Nichts ausrichten und begann desshalb Jagd auf Schiffe zu machen. Da Wind
und Strömung ihn hierbei nach Norden trieben, verliess er Ostafrika, um sich nach
Indien zu begeben.
Mosambik, als der wichtigste und bestvertheidigte Platz der Ostktiste, wird
an Stelle von Sofala zum Mittelpunkt der portugiesischen Verwaltung
gemacht. Estevam d' Ataide bleibt als Kapitän daselbst und erhält später (1G09)
die Oberleitung mit dem Titel eines Gouverneurs.
Abtretung der Minen von Monomotapa an die Portugiesen. Der 1607
Kaiser hatte aus Dankbarkeit fUr die im Jahre 1570 ihm geleistete Hilfe die Minen
seines I^andes dem Könige von Portugal unter der Bedingung angeboten, dass
ihm auch ferner Waffenhilfe geleistet werde. Den 1. August unterzeichnete Diogo
Simoens Madeira, Kapitän von Tete, im Namen seines Königs den Vertrag,
nachdem der Kaiser versprochen, seine Kinder christlich erziehen zu lassen. Bald
darauf besiegte der Kaiser mit Hilfe seiner portugiesischen Verbündeten den auf-
ständischen Häuptling Ankonje und schickte zur Besiegelung des Vertrages zwei
seiner Kinder nach Tete.
Dreizehn holländische Schiffe unter Verhoeven greifen imMonat JuliMosambik 1608
an, aber auch diesmal vergebens. In seinem Aerger lässt der holländische Admiral
die von ihm gefangenen Portugiesen im Wallgraben erschiessen, begibt sich
dann nach Goa und Kalikut und vollzieht an letzterem Orte (die Freundschaft der
Holländer war damals bis nach Sumatra hin sehr geschätzt) ein Schutz- und Trutz-
bündniss mit dem Zamorin (Radschab oder Fürst) gegen die Portugiesen.
Im December desselben Jahres kommt der englische Kapitän Sharp ey nach
Pemba. Die Portugiesen lassen ihn durch die Mauren verrätherisch angreifen.
Der von Sharpey durch einen Sturm getrennte Kapitän Rowles ankert im 1609
Februar mit seinem Schiffe „Union'' vor Sansibar. Anfangs freundlich aufgenommen,
erfuhr er bald Feindseligkeiten von Seiten der Eingebornen und verlor dabei
sogar einige Leute.
Ig Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
Von nun an wird das portugiesische Ostafrika weder von Engländern noch IloUändera
wieder beunruhigt
1609 Der Kaiser von Monomotapa, durch seine Erfolge ermutigt, beginnt
einen Krieg ohne portugiesischen Beistand, erleidet aber schwere Verluste und wird
sogar aus einem Theile seines Landes vertrieben. Diogo SimoSns Madeira
eilt ihm auf Befehl des Generalkapitäns Nuno Alvarez Pereira zu Hilfe und setzt
ihn wieder ein.
Estevam d 'Ataide, Pereira's Nachfolger, verweigert dem Kaiser von
Monomotapa das tibliche Geschenk im Werthe von 5000 Dukaten, welches jeder
neue Gouverneur als geringe Entschädigung für die Ausbeutung der Minen zu
entrichten hatte, und gibt damit Anlass zu einem Kriege, welcher mit Wegnahme
der portugiesischen Waaren im Innern begann und zwar lange Zeit mit GIfick
geführt wurde, aber sehr viel Geld und Menschenleben kostete und Portugal Nichts
als Schande einbrachte (Ende des Krieges 1615). Hierbei zeigte es sich besonders
deutlich, dass den Portugiesen ihre niedrigen Leidenschaften mehr schadeten als
ihre schlimmsten Feinde.
1614 Der treue Scbeik Achmed von Mombas wird von seinem Onkel Munganaje
und dem Kapitän des Forts Manogl (später Simon) de Melo Pereira, weil er ihrer
Habsacht nicht Genüge leistet, aufs niederträchtigste verfolgt, beim Vizekdnig
verklagt, dann in Babai, wohin er sich geflüchtet, auf Anstiften seiner Feinde
ermordet und sein Haupt nach Goa geschickt. Munganaje erhält Achmeds Stelle,
gemeinschaftlich mit dessen Brader Mahammed, bisherigem Gouverneur von
Malindi, weiss aber auch diesen bald unschädlich zu machen, Achmeds sieben-
jähriger Sohn Jussef wird nach Goa geschickt, um von den Augustinermönchen
erzogen zu werden.
Ueber die weiteren Vorgänge in Mombas bis 1627 erfahren wir Nichts aus den einzigen
Quellen, der „Chronik von Mombas" und Faria y Suza*s „Asia Portugueza".
1622 Die verbündeten Engländer und Perser (Schah Abbas) erobern das Fort von Qucixome
(Kecbm), welches Kuy Freiro d'Andrade erbaut hatte und heldenmüthig vertheidigte. Bald
darauf, aber weniger ehrenvoll, fiel auch Hormuds, das kostbarste Juwel unter den in-
dischen Besitzungen der Portugiesen.
1627 Jussef ben Achmed von Mombas wird in Goa als Dom Geronimo
Chingulia getauft und schreibt einen Brief an den Papst.
lf)30 Jussef siedelt als neu ernannter Scheik nach Mombas über, zur Zeit da
Pedro Leytam de Gamboa das Fort befehligte. Er setzt sich 1631 durch List
in Besitz von Stadt und Festung und tödtet, um seinen Vater zu rächen, alle
Portugiesen dort (Bd. I. S. 193.).
IGSO- (Bü. I. S. IIG.) Nasser Ben Murdschid von Oman, erster Imam aus der Familie
1(532 der Jarebiten (seit 102^), beginnt die Portugiesen za befehden.
1632 Der Sohn des Vizekönigs Dom Miguel de Noronha, Grafen von Linhares,
und Francisco de Mura erscheinen am 10. Januar mit 14 Fahrzeugen und 500
Mann vor Mombas, wo 3 SchiflFe mit 100 Mann, von Ruy Freire d'Andrade aus
Maskat gesandt, zu ihnen stossen und durch andere Verstärkungen die Zahl der
Streiter auf 800 wächst. Sie konnten jedoch Nichts auisrichten und mussten nach
vielen Verlusten Ende Mai den Hafen verlassen. Jussef, der nun keine Ruhe
mehr in Mombas hatte, zerstörte Stadt und Festung und verwüstete die ganze
Insel; dann zog er sich nach Jemen zurück und floh endlich von da nach Masselege,
einer arabischen Niederlassung in der Bai von Bueni an der Nordwestkttste von
Madagaskar. Die Portugiesen verfolgten ihn auch hierher (16«36), zogen aber, da er
IV. Herrschaft der Araber ans Oman. \ 7
von dem dortigen Sultan nnd den angesiedelten Mauren aus Pata in einem fast
uneinnehmbaren Fort beschützt ward, unvemchteter Sache wieder ab, nachdem sie
einige Dörfer verbrannt und eine Anzahl Eingeborner getödtet hatten.
Der Kapitän-Major Francisco deSeixas e Cabrcira stellt die Festung von 1635
Mombas wieder her, belegt sie mit 100 Mann Besatzung und züchtigt die abgefallenen
Küstenstädte (vergl. portug. Inschrift IL in Bd. L). Zwanzig portugiesische Familien
siedeln von Sansibar und Pemba nach Mombas über; die Stadt wird allmählich
(bis 1639?) wieder aufgebaut. Auch die Wakilindini vom Festlande lassen sich
mit Erlaubniss der Portugiesen auf der Insel nieder. Gegen die Musungulos
aber (vermutlich die ersten Wanika) werden bei Makupa drei kleine Forts errichtet.
Das Haus Braganza gelangt auf den Königsthron von Portugal. 1640
(NB. Geographie und Statistik Ostafrikas zur Zeit der Portu-
giesenherrschaft siehe Seite 23 flF.)
IV« Herrschaft der Araber aas Onaii.
23. April. Tod des grossen Jarebiten Nasser ben Murdschid, welcher die Portugiesen 1649
aus allen Städten von Oman, mit Ausnahme Ton Sohar und Maskat, vertrieben hatte.
Ihm folgt sein Vetter Sultan ben Sif ben Malek.
Sultan ben Sif zieht den Bewohnern von Mombas gegen die Portugiesen ^i^*
zu Hilfe, doch erst nach fünf Jahren gelingt es ihm, das Fort zu erobern, und bald
danach rouss er es wieder aufgeben. Er stirbt 1668 oder 69 und hiuterlässt zwei
Söhne, Belareb und Sif, welche, nach einander zur Herrschaft gelangend, den
Kampf gegen die Portugiesen fortsetzen.
Der englische Kapit&n Hamilton besucht die Ostküste von Afhka und treibt hier bis 168s
1723 Handelsgeschäfte.
Pata ist bereits nicht mehr von den Portugiesen abhängig. 1692
Sif ben Sultan, welcher eine bedeutende Flotte unterhielt und Oman in 1698
sehr blühenden Zustand gebracht hatte , kommt auf Bitten der Einwohner nach
Mombas und erobert am 13. December die Festung. Er soll auch Sansibar ufid
Kiloa besucht haben, doch ist nur so viel sicher, dass in Folge seines Sieges die
Portugiesen auf der ganzen Küste nordwärts vom Kap Delgado getödtet und ver-
trieben wurden, und dass alle Städte dieses Landstrichs, das bisher frei gebliebene
Mukdischa nicht ausgenommen, in Abhängigkeit von Oman geriethen, wennschon
diese nur bei Mombas eine unmittelbare war.
14. October. Sif ben Sultan stirbt in Rustal^ Sein Sohn Sultan, der fünfte Imam 1711
aus der FamUie der Jarebiten, folgt ihm nach; er nimmt den Persern Hormuds ab.
20. April. Tod Sultan ben Sif ben Sultan's; lange Unruhen in Oman. 1719
Sultan's einziger Sohn Sif wird zum Imam ernannt, kann sich aber nur mit Hilfe seiner 172S
Beludschen aus Mekran und der Perser halten.
Inzwischen hatten die Portugiesen, ihren eigenen Berichten zufolge, wieder
alle Kttstenstädte von Pata bis Kiloa genommen; die Araber wissen aber nur
Folgendes zu erzählen:
Die Bewohner von Pata riefen zur Schlichtung eines Streites um die Herrschaft 1728
die Portugiesen unter Louis Mello de Sampayo (s. Krapf IL 481) herbei, ver-
einigten sich aber bei deren Ankunft wieder und schickten die Gerufenen, um sie los
zu werden, nach Mombas, wo Statthalter, Soldaten und Einwohner in fortwährendem
Zwiste lebten. Die Portugiesen eroberten Mombas, erlaubten sich aber von Neuem
T. d. Decken. Reisen. UI. 3. Gescbichte. 2
13 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
1733 so arge Bedrückungen, jdass sie bald nochmals vertrieben wurden. Danach ergriff
der Im am auf Bitten der Bevölkerung wieder Besitz von Mombas und legte anch
nach Sansibar eine Besatzung. (Krapf IL 981, genaue Zeit unbekannt.)
In Pata folgte dem damaligen Sultan, Buana Tamu, dessen Sohn Famo
Bakari; unter diesem gehörte Lamu, Mandra, Pemba und die ganze Küste zwischen
Kilefi und dem Djuba-Fluss zur Herrschaft von Pata.
1739 Mahammed ben Osman el Msurui wird von Sif ben Sultan zum Statt-
halter von Mombas ernannt (s. Geschlechtstafel der Msara).
^"^42 Sultan ben Murdschid ben Djadi, ein Verwandter Sifs, wird zam Imam ge-
wählt, da man mit Sifs Regierung nicht mehr zufrieden war. Er darf als der Letzte der
Jarebiten bezeichnet werden. Bis zum folgenden Jahre hatte er fortwährend gegen
Sif und die von diesem herbeigerufenen Perser zu kämpfen. Endlich stirbt Sif, und Sultan
kommt um bei einem Ausfalle vor Sohar, wo er eingeschlossen war. Achmed ben Said,
der bisherige Statthalter und tapfere Vertheidiger von Sohar, bemächtigt sich auf lehr
schlaue Weise der obersten Gewalt, nachdem er die Perser aus dem Lande vertrieben.
1744 (Ende) Acluned ben Said (s. Geschlechtstafel der Abu Saidi) wird Imam von
Maskat und Grtünder der neuen Dynastie der Abu Saidi. In hartnäckigen,
mit grosser Klugheit geführten Kämpfen besiegt er Belareb ben Hamyro, einen Verwandten
Sultan ben Murdschid*s, und beseitigt endlich den letzten Widerspruch durch seine Ver-
beirathung mit einer Jarebitiu, der Tochter Sif ben Sultan's.
1745 Maliaiiimed ben Osiuaii erklärt sich zum unabhängigen Herrscher von
Mombas. Er wird indessen bald von Beauftragten des Achmed ben Said ermordet. Sein
Bruder Ali, auf den es gleichfalls abgesehen war, entkommt, bemächtigt sich des
Forts, enthauptet die Mörder und tritt an Mahammeds Stelle (1745 nach Erapf IL 483.).
Von den anderen Küstenstädten erkennen Merka, Sansibar und Kiloa den neuen
Imam Achmed an, die übrigen sagen sieb los. Pemba, das früher zu Pata gehorte,
hält sich unter Fumo Omar, welcher im Namen der Muana Mimi, der Tochter
Buana Tamu's regiert, zu Mombas (s. Uebersicht der Herrscher von Pata, 5).
1753 Ali ben Osman wollte auch Sansibar noch gewinnen und belagerte die
Stadt nicht ohne Glück, wurde aber hierbei von seinen Verwandten ermordet; sein
Vetter Massaudi ben Nasser nimmt nach einigem Zaudern die Herrschaft über
Mombas an. Der vermeintliche Mörder wird hingerichtet.
1764 (Ende) Pata, das nach langen Streitigkeiten unter die Oberherrschaft von
Mombas gekommen war, macht sich unter Fum' Amadi unabhängig.
1775 (Anfang) In Mombas tritt Abdallah ben Mahammed an des verstorbeneii
Massaudi Stelle. Er regiert bis zu seinem Tode am 18. Dezember 1782.
1783 Achmed ben Mahammed wird nach mancherlei Kämpfen zum Nachfolger
von Abdallah gewählt.
178f Achmed ben Said von Maskat stirbt; sein Sohn Said folgt ihm nach.
Sif, ein anderer Sohn Achmeds, geht Anfang 1784 nach Sansibar, um dort
die Herrschaft zu gewinnen, wird aber von Imam Said's tapferen Sohne Achmed
bestimmt, sich nach Lamu zurückzuziehen, wo er bald danach stirbt.
1785 Achmed geht im Januar mit nur einem Schiffe nach Mombas und erlangt
von den Msara eine Unterwerfungsurkunde.
1786 Die ganze Küste bis herab zum Kap Delgado erkennt die Oberherrschaft des
Imam von Maskat an.
1 78 J Kapitän B i 8 s e 1 stellt im Auftrage der englischen Regierung astronomische Beobachtongn
in Sansibar ao.
1791 Der Imam Said ben Achmed, welcher nach seines Sohnes Achmed Tode
VI. Herrschaft der Araber aus Oman. 19
das Reich nicht mehr zasammen halten konnte, wird von seinem Bruder Sultan
verdrängt und zieht sich nach Nasua zurück, behält j^och den Titel eines Imam.
Sultan ben Achmed fällt bei Bassidu im Kampfe gegen Seeräuber; an Stelle 1804
seiner jungen SOhne Salem und Said übernimmt Beder, der Sohn des in Lamu
verstorbenen Sif, die Herrschaft.
Beder ben Sif wird am 31. Juli ermordet, nachdem er in Abhängigkeit von 1806
den unter Suhud eingedrungenen Wahabiten gerathen war. Der junge Said ben
Sottaii wird am 14. September zu seinem Nachfolger erwählt, doch nicht mit dem
Titel Imam, sondern nur als „Seid" oder „Herr". Er befestigt seine Herrschaft
mit Hilfe eines Heeres von Beludschen aus Mekran, welche schon seinem Vater
wichtige Dienste geleistet hatten.
Achmed ben Mahammed von Mombas und Fum' Amadi von Pata er-
kennen den neuen Sultan an.
Kämpfe zwischen Mombas und Pata. Man hatte in Pata nach Fam' 1807
Amadi's Tode (28. Januar 1807) wegen Erbfolgestreitigkeiten die Hilfe von Mombas — H
angerufen und kämpfte nun Jahre lang um die Herrschaft, zuletzt in Lamu, dessen
Bewohner endlich Schutz bei Seid Said suchten.
Seid Said lässt in Lamu ein Fort mit arabischer Besatzung errichten. 1811
Smee und Hardy besuchen im Auftrage der indischen Regierung die ostafrikanische 181^
Küste und besonders Kiloa.
Achmed ben Mahammed von Mombas stirbt, sein Sohn Abdallah über- 1814
nimmt die Herrschaft, schickt aber keine Geschenke nach Maskat, wie Dies üblich
war, sondern rüstet sich zum Unabhängigkeitskampfe. Er züchtigt sodann das
feindlich auftretende Merka und gewinnt die Oberhoheit über Brawa sowie auch
über Pata. An letzterem Orte waren nämlich wieder Streitigkeiten ausgebrochen.
Nach Abdallah^s Eingreifen wandte sich indessen Wisir, der Nebenbuhler des von
Abdallah unterstützten Buana Kombo ben Scheik um Hilfe nach Maskat.
Einführung der Gewürznelken-Kultur auf Sansibar. 1820
Ende des Jahres sandte Said, den die Uebergriffe Abdallah's schon längst ver- 1822
drossen hatten, eine Flotte aus unter Emir Hammed ben Achmed el Abu Saldi.
Dieser unterwirft Brawa, vertreibt Mabruk, den Bruder Abdallah's, aus Pata,
setzt dort den Wisir als Statthalter ein, während Mahammed ben Nasser, der
arabische Statthalter von Sansibar, sich der von Mombas unabhängigen Insel
Pemba bemächtigt und sie auch, trotz zweimaliger Landung Mabruk's, behauptet.
Moreshy nimmt den Hafen von Sansibar hydrographisch auf. 1822
(12. Mai.) Abdallah ben Achmed stirbt aus Gram, dass keine seiner 1823
Niederlagen sich wieder gut machen Hess. Der alte Seliman ben Ali, vordem
Einfall der Araber Statthalter auf Pemba, wird nach einigem Streite einstweilen
zum Herrscher ernannt
Takaungu wird von Seid Said erbaut. 1823?
Kapitän Vi dal vom englischen Vermessungsgeschwader erscheint mit der Brigg 1823
Barracouta im Hafen von Mombas und wird von den Msara um Hilfe gegen
Seid Said ersucht, kann jedoch eigenmächtig Nichts thun.
Mombas wird von Seid Said's Flotte blokirt. Owen, der zur selben Zeit mit 1824
seiner Fregatte Leven ankommt, macht der Belagerung ein Ende, indem er die
Unterwerfung von Mombas unter englische Herrschaft annimmt. Er schliesst einen
vorläufigen Vertrag ab, lässt einige seiner Leute in Mombas und nimmt Mabruk
mit nach Mauritius zu einer Besprechung mit dem englischen Statthalter dort.
20 Tabellarische Uebersicbt der Geschichte Ostafrikas.
1825 Owen gewinnt Brawa für die Sache von Mombas.
1826 Sei im (Salem?) ben Achmed tritt die Herrschaft in Mombas an. Owen's
Schutzvertrag war indessen von der englischen Regierung nicht bestätigt worden,
und Seid Said fordert nun die Stadt zur Unterwerfung auf, doch vergeblich.
1828 Seid Said bricht Anfang des Jahres mit seiner Flotte nach Mombas auf; bei
Sokotra begegnet er einer Gesandtschaft Selim's nnd nimmt sie mit sich als Unter-
händler. Nach einigen Feindseligkeiten gegen Mombas werden Verhandlungen
begonnen. Die Festung wird übergeben und Said besetzt sie mit 200 seiner
Soldaten anstatt mit 50, wie ausgemacht war. — Mukdischa, von Emir Hammed
ben Achmed beschossen und geplündert, unterwirft sich später dem Sultan.
Ende desselben Jahres sagt sich Mombas wieder von Maskat los in Folge
der Uebergriffe Nasser ben Seliman's^ des Statthalters von Pemba , welcher im Mai
nach der Insel kam und, da man ihm die Herrschaft nicht übertragen wollte, sich
im Fort festsetzte und die Stadt beschoss; er wurde ausgehungert und gefangen
gesetzt. Der ihm zur Hilfe nachgesandte Hammed ben Achmed kam einige Tage
zu spät und segelte unverrichtetcr Sache nach Maskat zurück.
1829 Seid Said erscheint selbst mit Beginn des Nordostmonsuns vor Mombas. Bei
seiner Annäherung wird Nasser ben Seliman erdrosselt. Said kann trotz seiner
Uebermacht Nichts ausrichten und erreicht nur, dass man ihm den seit 1828
fälligen Zoll nachzuzahlen verspricht.
Aufblühen des Sansibarhandels.
1830 November bis April. Said lässt Mombas nochmals belagern, aber wiederum
183^^ vergebens. 1832 im Deceraber kommt er selbst mit einer Flotte und landet mit
seinen Truppen im Norden der Insel. Bei einem Gefechte kommt Mahammed
ben Achmed, einer der der Tapfersten der Msara, um; Said muss im März des
folgenden Jahres unverrichtetcr Sache wieder abziehen.
1S3^ Portugiesische Expedition uax^h Ka2enibe'8 Reich unter Monteiro.
183^ Neue Kämpfe auf Pata. Die Parteien werden unterstützt von Mombas
und Maskat; Buana Wisir wird ermordet und Fumo Bakari, Sohn von Buana
Scheik, zum Sultan unter arabischer Oberherrschaft ernannt.
1835 (September) Handelsvertrag der Amerikaner mit Seid Said.
Die Pest an der Ostküste (s. Guillain U. 236.) NB. Die Blattern werden
auch jetzt noch >vährend des Nordost^Monsuns oft eingeschleppt.
1836 In Mombas wird nach langem Streite Raschid ben Selim ben Achmed
zum Nachfolger des im März oder April 1835 nach seiner Rückkehr von Pata
verstorbenen Selim ben Achmed erwählt.
Hungersnoth in Mombas und im Wanikalande.
1837 Seid Said, gerufen von den Unzufriedenen, erscheint wieder vor Mombas, be-
sticht die Wanika und zwingt so die Msara, sich zu ergeben. Er legt 500 Mann
in die Festung, kann aber Raschid nicht bewegen, auch auf seinen Titel als Herr-
scher von Mombas zu verzichten.
1839 Handelsvertrag zwischen England und Sansibar.
Gefangennahme der Msara durch Seid Chalid's (Said's Sohnes) Verrath; nur
wenige entfliehen nach Takaungu und Gasi, die meisten kommen in Arabien
elend in Gefängnissen um.
1840 Seid Said nimmt seinen Sitz in Sansibar.
Jussuf von Geledi greift Brawa an (Guillain II, 38).
1842 Kapitän Christopher besucht die Haupthäfen der Ostküste und den Webbefluss.
lY. Herrscbaft der Araber aus Oman. 21
Hamerton kommt als erster englischer Konsul nach Sansibar. 1842
(Deccmber) Saids Flotte vor Pata, um die Stadt Siwi zu unterwerfen. 1843
KrapTs Ankunft in Ostafrika (1846 Rebmann, 1849 Ehrhardt.) 1844
Peters' Erforschung des Fauna und Flora von Mosambik. 184 J
Maizan*s (ermordet in Usaramu) verunglückte Reise nach den Binnenseen. 1845
Guillain 's Erforschung der ostafrikanischen Küste mit der Brigg Ducouedic. ^^^^
— 4h
Vertrag, durch welchen der Sklavenhandel nördlich von Brawa verboten wird. 1847
Rebmann *s Ausflug nach dem Kadiaro und drei Reisen nach dem Kilimandscharo- 1847
lande Dschagga. ""^*^
Krapf's erste Reisen nach Usambara und nach Ukambani. 1849
Krapf's Küstenfahrt von Mombas bis Kap Delgado und Heimkehr nach Europa. 1850
Krapf zum 2. Male in Mombas, wo Rebmann noch weilt; neue Reisen nach 1851
Ukambani und Usambara; 1853 Rückkehr nach Europa, von wo aus er später noch ^^
einmal seine ostafrikanische Missioosstation besucht.
Wiederaufbau von Malindi. 1853
Silva Porto's Reise von Benguela nach dem Kap Delgado. 185|
Said ben Sultan stirbt Ende des Jahres auf einer Besachsreise 1856
nach Maskat. Theilung des Reiches: von Said's Söhnen übernimmt Seid
Hadjid Sansibar, Seid Saeni Maskat.
Livingstone^s Reise quer durch Südafrika. ^^^^
Burton^s und Speke's Reise nach Uniamesi; Entdeckung des Tauganika- und 1S5|
Ükerewe-Sees.
Aasgleich mit Seid Sueni durch englische Vermittelang: Seid Madjid hat 1851)
jährlich 40,000 Dollars ,,Sabsidien'' an Maskat zu zahlen.
Rebellion Seid Bargasch's und seiner Anhänger.
Livingstone*s Entdeckung des Schirwa- und des Niassa-Sees. IS59
Roscher's Ktksten Wanderung bis nach Kiloa Kibendsche und Reise nach dem
Niassasee. 17. März 1860 Röscher ermordet in Kisunguni.
V. d. Decken's erste Reise, zur Rettung der Papiere Roschers. Gründung der l^oo
französischen Mission in Sansibar durch Päre Fava.
Reise von Speke und Grant von Uniamesi nach Egypten. IS^i
Die Araber aus dem Norden, gereizt durch Ungerechtigkeiten der eng- I86I
lischen Kreuzer, verursachen während des Nordostmonsuns Unruhen in Sansibar.
(April) im Hafen von Mombas Kampf zwischen Arabern und Engländern 1^62
(wegen der Wegnahme von Sklavenschiffen); von letzteren 3 Mann verwundet.
V. d. Decken's Dschaggareisen mit Thornton und Kersten. 1S61 und 18G2
Livingstone's Erforschung des Ruvumaflusses in seinem unteren Laufe. 1802
V. d. Decken's Verunglückte Reise nach Madagaskar und Besuch in Europa. Ib03
Baker 's Reise zum Mwutan-See (Albert Niansa). . 1S0|
Gründung der englischen Mission in Sansibar durch Bischof Tozcr. IBOl
Kersten's Reise nach Angasya oder Grosskomoro.
V. d. Decken's Erforschung des Djubaflusses bis Bardera. Untergang isoo
der Expedition.
Seid Sueni stirbt. Seid Madjid zahlt keine Subsidien mehr nach Maskat. 1866
Brenner's und Kinzelbach's Unternehmungen zur Feststellung des Schicksals isßB
v. d. Decken's und Dr. Link's. — (>7
Beginn der letzten Entdeckungsreise Livingstone's. li^(37
Eröffnung des Sues-Kanals. 1869
Missionar Wakefield in Mombas, der schon 1865—1867 mehrere Reisen bis zum i^'to
Danaflass und der Insel Pata unternommen, zieht wichtige Erkundigungen über die
Landschaften im Westen und Norden der Schneeberge Kilimandscharo und Kenia ein.
Tod Seid Madjid's; Seid Bar^asch wird Sultan von Sansibar. i^jq
22 Tabellarische Uebersicht der Geschichte Ostafrikas.
187f Kichard Brenner, früheres Mitglied der Decken^schen Expedition, dann österrei-
chischer CoQsal in Aden, bereist wiederum die ostafrikanische Küste und ündet in Kismaio
einen bedeutenden Handelsplatz, den der Sultan von Sansibar gegründet hat.
IST 2 Expedition des Amerikaners Stanley zur Aufsuchung Livingstones. LdYingstone's
1S71 Entdeckung des obem Kongo und Erforschung des Nordendes des Tanganika-Sees.
Missionar New aus Mombas erreicht die Schneegrenze des Kilimandscharo.
1872 Verwüstung von Sansibar am 15. April durch einen Wirbelsturm; Schaden
5 Mill. Pfd. St,
1S7| Livingstone reist nach seiner Trennung von Stanley in ünianiembe nach dem
Bangweolosee zurück, nmkreist diesen und stirbt am 4. Mai 1873 zu Ilaila. Die Leiche
wird von seinem schwarzen Diener Jakob Wainright nach England überiUhrt und —
nachdem sie als jene Livingstone's unzweifelhaft recognoscirt ist — am 18. April 1874
unter allgemeiner Trauer ganz Englands in der Westminsterabtei beigesetzt.
1873 Englische Gesandtschaft nach Sansibar unter Sir Bartle Frere, welche nach
vielen Bemühungen beim Sultan Bargasch die völlige Aufhebung des Sklaven-
handels durchsetzt und durch die nachträglichen Bemühungen des englischen
Konsuls Dr. Kirk einen neuen Vertrag erlangt.
Errichtung einer regelmässigen englischen Fostdampferlinie an
der afrikanischen Ostkttste (Kapstadt — Sansibar — Aden).
^^'^^ Expedition unter Lieutenant C am e r o n und Dr. D i 1 1 o n zur Unterstützung Livingstone^s
in Inner -Afrika. Dr. DiUon erblindet und erschiesst sich unterwegs. Cameron erreicht
im Februar 1874 üdschidschi, wo er Livingstone's Papiere und Karten findet.
1S74 Dr. Kirk und KapitÄn Wharton nehmen mit dem Schiffe „Shearwater" das DelU
des Lnfidschi auf.
Abermalige Erforschung dieses Deltas durch Capt £lton. Entdeckung grosser Kopal-
gruben daselbst Der Lufidschi erweist sich als sehr bedeutender Fluss.
Richard Brenner f 22. März in Sansibar (an einem alten Brustleiden).
Neue Expedition des Amerikaners Stanleyindas Innere Ostafrika's von Sansibar aus,
Notizen über die
Geographie und Statistik des portagiesischen Ostafrika
im Jahre 1635
(nach Barro de Kezende, Sekretair des Grafen Linbar, Vizekönigs von Indien).
Auszug aus Guillain.
Ganz Ostafrika stand unter dem Vizekönige von Indien und zer-
fiel in die zwei Hauptbezirke Hosambik und Hombas.
I. Mosambik umfasste die zwei Bezirke Sofala und os Bios de Cuania (d. i.
Sambesifluss, wohl nach dem Dorfe Cuama auf der grössten Insel seines Deltas).
Der Hauptmann von Mosambik; von Lissabon aus ernannt und nur wenige Jahr
lang auf seinen Posten belassen; hatte seine schöne Besidenz auf der Insel Mosambik.
Die Geistlichen der zahlreichen Kirchen und Klöster hingen von Goa ab. Ein
„Ouvidor" handhabte die Gerichtsbarkeit in fast unbeschränkter Weise, ein Admi-
nistrator überwachte die Finanzen. Lebensmittel mussten von auswärts gebracht
werden, da die Portugiesen das Land nicht bebauten.
a. Sofala, Niederlassung, auf .einer Halbinsel von 400 Brassen Umfang ge-
legen, die bei hohem Wasser zur Insel wird, bestand aus einigen Htltten mit fttnf oder
sechs portagiesischen Familien. Das einfache viereckige Fort hatte keine Garnison,
sondern wurde im Falle der Gefahr von den Ansiedlern besetzt. Der Kapitän von
Sofala hatte das alleinige Becht des Handels südwärts bis zum Kap der guten
Hoffnung, so wie nach den Kontoren in der Delagoabai (Lorenzo Marquez)
und von Inhambane. Sofala, das keinen eigentlichen Hafen hatte, diente nur
als Zwischenort fttr den Goldhandel, der bis 180 Meilen weit in das Innere be-
trieben wurde. Das umliegende Königreich Kiteve war vollkommen sicher und
zur Zeit unabhängig von Monomotapa. Inhambane war die erste bemerkens-
werthe Stadt, welche die Portugiesen bei ihrer Ankunft an der Küste im Jahre
1497 kennen lernten; sie gehörte zum Königreich Tongue oder Otongue mit
der Hauptstadt gleichen Namens. Wann das Kontor in Inhambane gegründet
wurde, weiss man nicht genau; sicher ist nur, dass es gegen Mitte des XVI. Jahr-
hunderts bestand.
b. Zu Os Bios de Cuama gehörten: Kilimane, 12 Meilen landeinwärts am
linken Ufer des Meeresarmes gleichen Namens gelegen (welcher alljährlich für
kurze Zeit Verbindung mit den Sambesi haben soll), unbedeutend wie Sofala und
erst seit 1633 mit einigen Kanonen versehen.
Sena, eine ziemlich wohlhabende Stadt im Lande der Bororo, am rechten
Ufer des Sambesi, 90 Meilen von der Mündung desselben. Hier hatte ein vom
I
24 Geographie und Statistik des portugiesischen Ostafrika.
Gouverneur von Mosambik ernannter Kapitän seinen Sitz und ein Faktor des
Gouverneurs. Dreissig portugiesische Familien mit je 30—50 Sklaven bewohnten
die Stadt, welche an öffentlichen Gebäuden ein Fort und vier Kirchen zählte. Von
Sena aus gelangte man nach dem Minengebiete von Manika, wo zum Schutze der
Kaufleute zwei Forts errichtet waren. 150 Meilen oberhalb beginnt das Gebiet von
Tete. Der Ort Tete enthielt ein mit Mauern umgebenes Kontor mit etwa 20
portugiesischen Familien und deren Sklaven. Der Kapitän von Tete, der gleich-
falls von Mosambik aus ernannt war, vermochte im Nothfalle einige Tausend
Krieger von den umwohnenden Kaffern aufzubieten. Tete lag gerade mitten im
Minengebiete. Viele kleine Forts waren im Lande zerstreut, und ein grosses be-
fand sich in der Hauptstadt des Kaisers von Monomotapa, bemannt von 30
Soldaten unter einem Offieier. Die Kaffern des Landes bezeigten eine ausserordent-
liche Treue und Ehrlichkeit, so dass die Portugiesen ohne Furcht im ganzen Lande
umherreisen und ungestört Handel treiben konnten. Der Kapitän (von Guama?) besass
gewöhnlich gegen eine Abgabe (an den König) das alleinige Becht des Handels
im Gebiete von Cuama und versorgte Tete, Sena und Kilimane mit Lebensmitteln.
Die Angoxa-Inseln, 90 Meilen südlich von Mosambik nur von wenigen
Mauren und Schwarzen bewohnt. Früher weilte hier auch ein Faktor des Gouver-
neurs; er wurde aber im Jahre 1627 ermordet und nicht wieder ersetzt.
Die Kerimba-Inseln, die viel Kleinvieh nährten, mit wenigen Portn-
giesen, welche dem Gouverneur eine jährliche Abgabe von Mtama (Durrah) senden
mussten. Auf der grössten Insel Kerimba, welche der ganzen Gruppe den Namen
gibt, befand sich eine den Dominikanern gehörige Kirche.
Die Inseln Ibo und Malacoe, auf denen man der Nähe des Festlandes wegen
befestigte Steinhäuser errichtet hatte. Alle diese Inseln waren nicht sehr wichtig
und lieferten nur ein wenig Ambra.
IL Das Gebiet von Mombas begann nördlich vom Kap Delgado. Die Festung von
Mombas war ausser der von Mosambik die einzige in Ostafrika, welche diesen
Namen verdiente. Sie enthielt 100 Mann Besatzung unter einem Kapitän, der
seinerseits wieder unter dem Kapitän-Major (von Mombas) stand. Drei kleine Forts
bei der Furt Makupa schützten die Insel gegen die gefttrchteten Musungulo (WanikaV),
welche einen auch unter den Sultanen von Mombas üblich gewesenen Tribnt
für's Kuhehalten bekamen und der Bevölkerung viel Getreide, namentlich Mtama
lieferten. Die Duane von Mombas brachte grosse Summen ein. Bis ins Innere
des Kontinentes (nach Dschagga, s. Krapf, Bd. IL S. 42, 49 u. 122) sind die Por-
tugiesen jedenfalls nicht vorgedrungen.
Von Mombas abhängig waren:
Die Insel Pata mit den Städten Pata, Ampasa nnd Siwi, deren Scheiks
Tribut zu zahlen hatten. Der mächtigste derselben, der sich auch Sultan nannte, war
der Scheik von Pata. In seiner Stadt befand sich ein portugiesisches Zollhaus; eine
Kirche duldete er jedoch nicht. Nur in Ampasa besassen die Augustiner eine Kirche.
Die Insel Lamu, deren Scheik gleichfalls einen Tribut bezahlte.
Malindi. Diese Stadt mit ihrem Gebiete brachte den Portugiesen Nichts
ein; man musste sogar dem Scheik alljährlich Geschenke geben, besonders Tncb,
zur Vertheilung an die umwohnenden Wasegujo.
Pemba und die umliegenden Inseln. Pemba war sehr fruchtbar nnd stark
bevölkert ; es zählte 74 Dörfer und konnte 5000 Bewaffnete stellen. Man zog von
Geographie uad Statistik des portugiesischen Ostafrika. 25
hier einen Tribut von 600 Makanda (Säcken?) Reis. Auch die meisten Lebensmittel
llir Mombas und Mosambik kamen von Pemba.
Sansibar, welches gutes Zimmerholz lieferte, war damals den Portugiesen nicht mehr
unterthan, doch war der dortige Scheik ihnen freundlich gesinnt, und viele portugiesische
Familien lebten auf der Insel und bebauten ihre Pflanzungen in aller Sicherheit. Eise
Augustinerkirche war hier errichtet.
Gleichfalls nicht eigentlich abhängig von den Portugiesen war die Mafia-
Inselgruppe, die zum Königreich Kiloa gehörte. Indessen hatte der Gouverneur
von Mosambik einen Faktor dort, und an der Westküste der Hauptinsel ein kleines
kanonenloses Fort mit 12 Mann Besatzung in Kriegszeiten. Mafia brachte viel
Kindvieh hervor und gute Butter, auch viel Harz (Kopal), von welchem es jährlich
eine gewisse Menge an das portugiesische Gouvernement lieferte. Die Bewohner
der benachbarten Inseln Auxoly, Coa und Zibondo (offenbar Schole, Jua-ni
und Kibondo, was dem sonst so gut unterrichteten Guillain entgangen ist; siehe Seite
4B9 V. Bd. I seines Buches) waren verpflichtet, die hier landenden Portugiesen den
ersten Tag nach deren Ankunft zu ernähren.
Als die Portugiesen nach Ostafrika kamen, fanden sie anstatt der wilden
Völkerschaften, die sie hier vermuteten, Leute von verhältnissmässiger Gesittung
vor und blühende, reiche Städte (genannt sind Sofala, Sansibar, Lamu, Pata, Oja,
Jaca, Brawa und Mukdischa; Merka scheint noch unbekannt gewesen zu sein),
denen indessen zur grössern Widerstandsfähigkeit eine militärische Organisation
fehlte. Sie zogen aus ihren rasch erworbenen Besitzungen beträchtliche Ein-
künfte sowol durch Tribute und Steuern, als durch die Monopole des Gouverne-
ments, die theils verpachtet waren, theils vom Staate selbst ausgebeutet wurden.
Leider musste die Regierung bei den vielen UebergriflFen ihrer Beamten, welche
während der nur kurzen Zeit ihrer Verwaltung möglichst grosse Schätze zu sammeln
suchten, häufig ein Auge zudrücken. Die Bedrückungen der Portugiesen riefen
bei den Einheimischen bald einen grimmigen Hass wach, der mit der Zeit bedenk-
liche Unruhen herbeiführte. Und wie sich die Verderbtheit der Portugiesen steigerte,
so wuchs auch der Hass der Kttstenbewohner, bis diese endlich mit Hilfe der
Araber von Oman die Fremdherrschaft für immer abschüttelten. Beschleunigt wurde
die Katastrophe noch dadurch, dass das kleine Land anf die Dauer nicht im Stande
war, den starken Menschen verbrauch zu ersetzen, welchen die Vertheidigung so
riesig ausgedehnter Siedelungen mit sich brachte.
So war es denn die zunehmende Verderbtheit der Portugiesen, welche den
Verfall • ihrer Kolonien veranlasste, nicht aber, wie sie wähnten, der Uebergang
der Regierung an das spanische Herrscherhaus.
Uebersieht der Herrscher von Kiloa.
Nach Guillain I. 178—181.
1. Ali, einer der sieben Söhne Hassan's von Scbiras, ist der Gründer
von Kiloa, nm das Jahr 365 der Hedjra = 975 unserer Zeitrechnung (s. vom).
Wie lange er regierte, giebt die Chronik von Kiloa, unsere einzige Quelle, nicht
an. Guillain glaubt aus den Bd. I S. 782 ff. seines Werkes angegebenen Gründen
eine zehnjährige Dauer der Regierung Ali's annehmen zu mtlssen. Für Ali's Nach-
folger finden sich wenigstens die Regierungszeiten vor, wenn auch keine bestimm-
ten Jahreszahlen.
Hiernach sind die Jahreszahlen für die zahlreichen Regenten Kiloas angesetzt worden,
wobei zu bemerken ist, dass bei der Reduction der von den Muslim gebrauchten Mondes-
jahre auf unsere (33 ungefähr « 32 der Utasrigen) die Bruchtheile weggelassen sind. Die
Jahreszahlen dieser Tafel können nach allem Diesen nicht den Anspruch auf absolute
Richtigkeit erheben, sondern sind nur das Produkt einer Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Auf Ali folgt dessen Sohn
2. Ali Bumale (Ali bu Ali?), der 40 Jahre regierte 375-415 d. H. «- 985—1024.
Dann:
3. Ali bu Solokete, sein Neffe, der nur 4 Jahr 6 Monate herrschte^ also 415 — 420
d. H. = 1024—1029 ; hierauf sein Sohn
4. Daud, welcher nach 4jähriger Regierung 420—424 d. H. = 1029 — 1033
von Matata Mandelima, dem Könige von Tschanga^ vertrieben wird.
5. Ali bu Bekr, Vetter von Matata Mandelima, folgt von 424—426 d. H. =
1033—1035; er wird schon nach zwei Jahren verjagt und ersetzt durch
6. Hussen Seliman, Vetter von Daud. Er hatte nach einer 16jährigen
Regierung 426—442 d. H. = 1035—1050 zum Nachfolger
7. Ali ben Daud, seinen Vetter^ welcher 60 Jahre, also von 442—502 d. H.
= 1050 — 1108 regierte und den Thron seinem Enkel
8. Ali Hess. Dieser war ein schlechter Mensch. Nachdem er 6 Jahre von
502-508 d. H. = 1108—1114 geherrscht hatte, empörte sich das Volk wider ihn
und stürzte ihn lebend in einen Brunnen. Es folgte nun sein Bruder
9. Hassan ben Daud 508 — 532 d. H. = 1114 — 1137, dessen Nachfolger
10. Seliman war. Er regierte ebenfalls schlecht (532—534 d. H. == 1137 bis
1139). Das Volk erhob sich schon nach zwei Jahren gegen ihn, enthauptete ihn
und setzte seinen Sohn
11. Daud, welcher bisher Gouverneur von Sofala war, auf den Thron. Dieser re-
gierte 40 Jahre von 534—574 d. H. = 1139—1178, und hinterliess emen Sohn,
12. Seliman Hassan, dessen Regierung eine bemerkenswerthe ist. Er machte
sich zum Herrn von Sofala, Pemba, Mafia, Sansibar und einem grossen Theile
des Festlandes, verschönerte Kiloa und Uqss dort, wie es heisst, eine Festung
Die Herrscher von Kiloa, 2 7
aus Steiaen nnd Kalk^ mit Mauern, Thttrmen und Schlössern bauen. Seine Re-
gierung währte 18 Jahre 574—592 d. H. = 1178—1195. Es folgen nach einander
seine vier Söhne:
13. Daud 592—594 d. H. = 1195-1197, 14. Talit (Thaleb?) 594-595 d. H.
= 1197-1198, 15. Bussen bis 620 d. H. — 1222, 16. Ali Bui (Albuni?) 620-630
d. H. — 1222—1232.
17. Bu Sei im an, ihr Vetter folgt und regiert 40 Jahre von 630—670 d. H.
= 1232—1271; nach ihm
18. Ali Daud 670-684 d. H. = 1271—1285, welchem sein Enkel
19. Hassan folgt, ein ausgezeichneter Fürst (684—702 d. H. = 1285—1302).
Dieser lässt den Thron seinem Sohne
20. Seliman (702—716 d. H. = 1302—1316), der nach 14 Jahren durch
Verratb getödtet wird. Er hinterlässt zwei Söhne, Hassan und Daud. Da Hassan,
der rechtmässige Erbe, in Mekka weilte, regierte Daud 2 Jahre lang ftlr ihn, von
716-718 d. H. = 1316—1318. (cf. S. 5 unter Ibn Bathuta).
21. Hassan übernahm bei seiner Rückkehr die Regierung und führte sie
24 Jahre, von 718—742 d. H. = 1318 — 1341. Er starb ohne Kinder und es
folgte ihm
22. Daud, sein Bruder, von 742— 766 d.H. = 1341—1364, und diesem sein Sohn
23. Seliman, der schon nach 20 Tagen verdrängt ward von seinem Onkel
24. Hassan, der 6V2 Jahr regierte, von 766—773 d. H. = 1364—1371. Da
er keine Kinder hatte, folgte sein Neffe, Seliman's Bruder
25. Talif von 773—774 d. H. = 1371—1372. Nächster Herrscher war
26. Seliman (774— 777 d. H. = 1372—1375), ein zweiter Bruder von No. 23,
nach Kurzem gestürzt durch seinen Onkel
27. Seliman, welcher 24 Jahr 4 Monat und 20 Tage regierte, also ungeiähr
von 777-802 d. H. = 1375—1399. Nach ihm sein Sohn
28. Hassan, regierte 24 Jahre lang, von 802-826 d. H. = 1399—1422, und
sein Bruder
29. Mahammed Ladil von 826—835 d. H. — 1422—1431, dessen Sohn
30. Seliman 22 Jahre lang regiert, von 835 — 857 d. H. = 1431—1452.
Er starb ohne Kinder und es folgte ihm sein Onkel
31. Ismael ben Hassan, von 857—871 d. H. = 1452—1466. Bei dessen Tode
Hess sich der Gouverneur zum König ausrufen, regierte aber nur 1 Jahr bis 872
d. H. =» 1467. Nach ihm wurde zum Könige gewählt sein Statthalter
32. Mahmud, 872—873 d. H. — 1467—1468, und danach Ismaels Sohn
33. Hassan, der 10 Jahre regierte, von 873—883 d. H. = 1468—1478 und
34. Said zum Nachfolger hatte, von 883—893 d. H. = 1478 bis Ende 1487.
Nach ihm usnrpirte der bisherige Gouverneur den Thron bis 894 d. H. = 1488.
Dann wurde der Sohn des verstorbenen Königs Said gewählt,
35. Abdallah, der 1 Jahr und 6 Monate die Regierung führte, also ungefähr
bis 896 d. H. = 1490.
36. Ali folgte und regierte IV» Jahr, bis ungei'ähr 898 d. H. — 1492. Bei
seinem Tode wählte der Gouverneur den
37. Hassan, Sohn des bisherigen Gouverneurs; aber das Volk war nicht
mit dieser Wahl zufrieden, sondern ernannte
38. Tschumbo zum König, der indessen nur 1 Jahr regierte, bis 899 d. H. =
14P3. Nach ihm berief das Volk den vorher nicht angenommenen
28 Die Herrscher von Kiloa.
89. Hassan zum Thron, der nun 5 Jahre regierte von 899—904 d. H. -=
1493-1498-
40. Ibrahim, Sohn des alten Sultan Mahmud, herrschte zwei Jahre , bis zur
Ankunft der Portugiesen (1500).
41. Alfudail (El Fodel?), sein Neflfe, nimmt nach ihm ganz kurze Zeit den
Thron ein, und da er ohne legitime Kinder stirbt, usurpirt
42. Ibrahim, der Gouverneur, die Regierung. Obgleich er nnbeschränkter
Herr von Kiloa war, gab ihm das Volk doch nur den Titel „Emir". Vasco da
Gama verpflichtet ihn 1502, sich als Vasallen PortugaFs zu bekennen; 1505 wird
er von Almeida abgesetzt und
43. Mahammed Ankonij zum Sultan ernannt im Namen des Königs Von
Portugal. Er kommt in einem Hinterhalte um durch den Scheik von Tirendikonde,
einen Verwandten Ibrahims. Im folgt nach einiger Zeit sein Sohn
44. Ali Hossen (ISOß), wird aber bald wieder abgesetzt und es tritt an seine
Stelle
45. Mikante, Alfudail's Sohn, welcher nicht lange darauf nach den Kerimba-
inseln entfliehen muss, wo er seine Tage vollendet. Ihm folgt
46. Ibrahim (1507), der dem König Emmanuel treu bleibt bis zu seinem Tode.
Ueber die späteren Herrscher von Kiloa ist seither Nichts mehr bekannt ge-
worden, und es erhellt aus beiläufigen Angaben anderer Quellen nur soviel, dass
1698 unter Sif ben Sultan von Oman die ganze Küste nordwärts vom Kap
Delgado unter arabische Herrschaft gerieth, was für 1786, als Said ben Achmed
ben Said der Imam von Maskat war, noch einmal bestätigt wird. Vielleicht er-
halten wir durch Erkundigungen an Ort und Stelle dereinst genauere Nachrichten
über die Schicksale Kiloa's in den letzten drei Jahrhunderten.
Uebersicht der Herrscher von Pata
mit Angabe ihrer Hauptthaten, zugleich zur Ergänzung von Bd. II.
^5. 370 n. 371 und zur Klarstellung der in der „Tabellarischen Uebersi(»bt"
betreflFs Pata, Lamu u. s. w. angefühlten Thatsachen.
1. Bnana (oder Fumo) Schah Ali,
1698 Sultan von Pata, als die Insel von Oman abhängig wurde unter Sif ben
Sultan ben Sif ben Malek.
2. Bnana Tamn Mkn,
Sohn des damaligen omanischen Statthalters und einer Verwandten Schah Ali's,
schickte 1728 die von einem gewissen Achmed ben Kubai gegen ihn herbeigerufenen
Portugiesen nach Mombas.
3. Fnmo Bakari,
Sohn Buana Tamu's, herrschte über die ganze Ktistenstrecke zwischen Takaungu
und dem DJubaflusse, wollte den Imam Achmed ben Said nicht als Oberherren
anerkennen (1745), tödtete oder vertrieb desshalb alle auf Patta ansässigen Araber,
wurde jedoch hierauf abgesetzt; an seine Stelle trat
4. Buana Hkn,
mit dem Beinamen Melani Ngombe. Dieser musste indessen bald weichen der
5. JHnana Miml,
(das ist: die Herrin bin ich), einer Tochter Buana Tamu's, fttr welche anfangs der
Vezir Fumo Omar regierte, dann aber, als dieser nach einer nicht sehr erfolg-
reichen Expedition gegen Mombas (1746) in Ungnade gefallen war, Fum' Alote,
Omar's jüngerer Bnider. FünQähriger Kampf unter Beihilfe von Mombas, wo da-
mals Massand ben Nasser (1753 — 75) herrschte; Alote siegte endlich, und Omar
ward ermordet, aber Pata gerieth in Abhängigkeit von Mombas. Neuer Aufstand
unter seinem zweiten Bruder
6. Farn' Amadi,
der Ende 1774 mit Hilfe der Wagunja (oder Patschuni), Bewohner von Pata, den
Alote sammt seinen Verbündeten von Mombas besiegte und tödete. Amadi erklärte
sich nun zum Sultan und unabhängig von Mombas. 1776/7 musste er sich in-
dessen dem Said ben Achmed wieder unterwerfen. Er erkannte 1806 auch Seid Said
an und starb 1807 den 28. Januar. Neuer langer Streit um die Herrschaft zwischen
Amadi's Sohn Fum' Alote und Wisir, dem Sohne des von Amadi verdrängten
älteren Fum' Alote, des vormaligen Vezirs von Muana Mimi.
Endlich siegte mit Hilfe von Mombas (unter Achmed ben Mahammed)
7. Wlsir,
der dann als Vasall von Mombas den Namen Sultan Achmed annimmt.
Fum' Alote, Amadi's Sohn, wird in Mombas erdrosselt; seine Partei geht nach
Lamu und bestimmt die Bewohner, den neuen Regenten nicht anzuerkennen. Lamu
wird nun von Pata und Mombas erlolglos bestürmt (1807—11) und stellt sich
schliesslich unter den Schutz von Maskat, den auch Seid Said gern gewährt, worauf
ein arabisches Fort in Lamu gebaut wird. Inzwischen hatte auch Buana Soheik,
30 Uebersicht der Herrscher von Pata.
Amadi's jüngster Sohn, in Maskat Hilfe gegen Wisir erlangt und wurde dann unter
dem Namen von
8. Film Alote es Serlr (der Kleine oder Jüngere)
als Regent unter Seid Said's Oberhoheit eingesetzt. Bald darauf starb Wisir,
und dessen Verwandte erregten neue Unruhen, die mit Hilfe von Mombas gegen
Leistung einer Abhängigkeitserklärung bekämpft wurden. * Auch Alote es Serif starb
bald und
9. Bnana Kombo ben Seheik,
sein Sohn, folgte ihm nach. Er ward aufs Neue bedrängt von Wisir's Verwandten
und wiederum von Mombas unterstützt. Seine Gegner wandten sich nach Maskat,
und Seid Said schickte Ende 1822 seinen Admiral Emir Hammed ben Achmed
el Abu Saldi, welcher
10. Sultan Achmed es Serir,
einen Verwandten oder Sohn von Wisir, als Regenten einsetzte und 50 Soldaten
nach Pata legte. 1834 Aufstand der Bewohner von Siwi unter Buana Wisir
und Vertreibung von Saids Soldaten; Bündniss mit Mombas unter Salem. Seid
Said kommt mit einigen Schiffen herbei^ kann jedoch nicht viel ausrichten. Bnana
Wisir verjagt den von Said ernannten Regenten und geht nach Maskat in der
Hoffnung, Anerkennung seiner Ansprüche zu erlangen, wird aber bald aaf Anstiften
des ihm mitgegebenen Agenten Said's ermordet (183|), der dann
11. Famo Bakarl,
einen Sohn von Buana (Kombo ben?) Seheik, einsetzt. Saids Grausamkeit gegen die in
Mombas herrschende Familie der Msara veranlasste jedoch den jungen Mann, sich der
arabischen Oberherrschaft zu entziehen. Dabei unterstützte ihn Buana Mataka
1839/40, ein verschlagener Mensch, der die Bevölkerung fUr sich zu gewinnen
wusste, den arabischen Statthalter schändlich täuschte und ihn schliesslich sammt
seinen Soldaten ermordete (1840). Hierauf ging Bakari's jüngerer Bruder, Ma-
hammed ben Seheik, nach Sansibar, erlangte hier von Seid Said, dem er seine
Ergebenheit erklärte, den Titel Sultan und einen Befehl an die Bewohner von
Lamu, ihn zu unterstützen, und ging nach Osi, um sich eine Partei zu werben.
Auf Pata war inzwischen Streit zwischen Fumo Bakari und Buana Mataka ent-
standen, und letzterer bot dem Sultan Said seine Unterwerfung an, die gleichfalls
angenommen wurde. Hierüber beschwerte sich Mahammed ben Seheik bei dem
arabischen Statthalter auf Pata, und dieser unterstützte ihn auch, da seine An-
sprüche leichter durchzusetzen waren. Fumo Bakari wurde in einem Hinterhalte
ermordet und
12. Hahammed ben Seheik (auch mit dem Beinamen Fum' Alote?),
als Sultan unter arabischer Oberhoheit eingesetzt. Buana Mataka veranlasst ihn
aber zu baldigem Wiederabfalle. Da verlor Said endlich die Geduld und erschien
am 5. Dec. 1843 mit 1200 Mann auf zwei grossen und vielen kleinen Schiffen vor
Lamu, wo er sich noch durch 400 Beludschen aus Maskat und durch 5—600 Re-
kruten ans Lamu verstärkte. Er ging dann nach Fasa, dessen Bewohner zu ihm
hielten, und am 6. Januar 1844 nach Siwi, erlitt jedoch unterwegs eine Niederlage
und musste beschämt zurückkehren, nachdem er den Bau eines Forts in Fasa an-
geordnet. 1844/5 erlitt er neue starke Verluste, und Ende 1846 begann er Ver-
handlungen, bis sich Buana Mataka endlich unter ganz leichten Bedingungen,
wenigstens zum Schein, unterwarf.
Buana Mataka starb 1848, und aufs Neue standen sich zwei Parteien gegenüber:
Uebersicht der Herrscher von Patta.
31
Mahammed ben Scheik und Fnmo Bakari in Fasa,
mit dem Sohn von Buana Mataka in der alte Eival Mataka's, welcher dem
Siwi, der sich unabhängig erklärte. Sultan Said treu blieb.
Auch in Lamu kam 1850 ein Aufstand zum Ausbruch , in welchen man ver-
geblich Said'8 Sohn Hilal zu verwickeln suchte. Erst 1853 wurde hier die Ruhe
wieder hergestellt. 1856 starb Mahammed^ und
13. Slmbii,
sein Sohn, folgte ihm nach, verliess jedoch bald die Insel und gründete sich auf
dem Festlande an den Fltlssen Dana und Osi ein neues Reich, das durch R. Brenner
zuerst bekannt gewordene Witu (Bd. II. 369 ff.), wo er aus eigenem Antriebe
die Sklaverei aufhob. Er hatte im Jahre 1866 noch einmal die Angriffe der Araber
zurtlckzuweisen, und blieb erst dann in ungestörtem Besitze seines Landes.
Geschlechtstafel der Herrscher von Patta.
(Zusammengestellt nach Krapf und Guillain).
NB. Die Verwandtschaftsverhältnisse Hessen sich nicht überall mit Sicherheit feststellen.
1. Buaiia (oder Fumo) Schah Ali
1698 !
2. Bnana tamn Hkn
(Sohn einer Verwandten Schah Ali's und eines Arabers
ans der Familie Nebehan.)
a. Fnmo Bakari,
Sultan seit 1733?
erkürt sich 1745 unab-
bängitf fon Maskat.
5. JHoana IHiiiii
1746! regierte durch
ihren Yezir Fumo
Omar, dann durch
Fuiil' Alote, Omar's
jüngeren Bruder.
7. Wlslr,
Sohn von Fum' Alote
(1807—11?),
genannt
Sultan Achmed,
unter dem Schutz yon
Mombas.
Sohn oder Verwandter
Wisir's:
10. Sultan Achmed es Serir,
1822 T. S. Said eingesetzt. 1834
Aufstand gegen ihn unter Buana
Wisir, der von Mombas unter-
stützt wurde.
4. Baana Hkn,
genannt
Melani Ngombe,
regierte nur kurze Zeit.
6. Fnm' Amadi,
ein anderer Bruder
Omar^s, 1774—1807
Herrscher, zuletzt unter
Oberherrschaft Ton
Maskat.
Fum' Alote 8. Buana Seheik
t in Mombas. gen. Fum' Alote es
Serir, unter S. Said,
(nur 1811?)
9. Bnana Kombo ben Seheik
wird 1822 Ton S. Said's Admiral
Hammed vertrieben.
11. Fnmo Bakari, 12. Mahammed ben Scheik
183| Sultan unter hatte gleichfalls Buana
S. Said, Mataka (f 1848) zum
sagt sich 18jJ Ton Yesir. 184} KSmpfe mit
Maskat los, regierte Seid Said, die mit seiner
mit seinem Yesire scheinbaren Unterwerfung
Buana Mataka. enden, f 1856.
13. Simba
zieht sich nach dem Fest-
lande zurttck und gprUn-
det das Beich Witu.
32
(jesehlechtstafel der Hcrrscherfamilie der Msara in
Mombas.
(Nach Guillain zusammengestellt).
NB. Genauere Kachforschungen über die Msara -Familie würden sehr erwünscht sein, desgleichen über
Muniemkü, den letzten der eingebornen Sultane von Sansibar (cf. Bd. J. S. 89, 99 u. 12G).
Osman el IWsnrui, Stammvater der Msara.
1. Mahammed (ben Osman etc.)
1739 Regierungs- Antritt; erklärt sich
174| unabhängig Ton Maskat, wird
1745 ermordet durch Gedungene des
Achmed ben Said von Oman.
4. Abdallah
Reg.-Antr. 1775.
6. AbdaUah
Keg.-Antr. 1814
14. April, lag
1807—11 vor
Lamu, verwei-
gert den Tribut
nach Maskat
und dehnt seine
Herrschaft bis
Brawa aus.
tlS23 12. Mai.
5. Achmed
Reg.-Antr. 1782,
unterwirft sich
1785 dem Said
ben Achmed
von Oman , er-
langt die Ober-
herrschaft über
Fata unter
Wisir, wird
durch S. Said
1811 von Lamu
vertrieben,
wo nun ein Fort
gebaut wird.
8. Selim
(Salem .^)
Reg.-Antr. 182(>,
unterwirft sich
1S26 dem
S. Said, kämpft
1829 u. 1832
wieder gegen
Said, t 1835.
Ein Jahr lang
Streit um die
Herrschaft.
2. Ali
Reg.-Antr. 1745,
ermordet 1753
auf Anstiften
Maaaaud.
3. Massand ben Nasser.
Regierungs - Antritt 1 753,
t 1775.
von
7. Seliman
Reg.-Antr. 1823
(war vorher
Statthalter von
Pemba), rief
Gapt. Owen's
Hilfe an 1823.
Engl. Schutz bis
1826 unter
Capt. Yidal,
Lt. Beita und
Lt. Emery.
Mabruk
Feldherr
Abdallah's, 1822
aus Pata ver-
trieben durch
Hammed ben
Achmed, Said's
Admiral;warmit
Capt. Owen in
Mauritius,
(t vor 1833?)
Raschid
öfters genannt
als Führer und
Unterhändler,
fiel 1835 vor
Pata.
Mahammed
tapferer Krieger,
t 1833 im
Kampfe gegen
S. Said.
9. Raschid
1836 am Ruder, muss
sich 1837 dem S. Said
unterwerfen. 25 der
Msara werden von S.
Chalid gefangen und
nach Arabien geführt, wo
sie im Elend sterben;
die andern entkommen
und siedeln sich theils
in Gasi, theils in
Takaungu an.
Hammis
war 1861 in
Takaungu angesie-
delt (Bd. II, S. 419.)
Gedruckt bei E. Pols in Leipzig.
Nacliträgc zur „Geucliichtc Ostafxikas*'. 33
Nachträge zur „Geschichte Ostafrikas".
Livingstono^s Reisen mit Dr. Kirk und R. Thornton 1859
T. d. Decken und bersten besteigen den Kilimandscharo bis zur Höhe fon 14000 Foss 1862
T. d. Decken entdeckt den Belondsonikanal zwischen den Flüssen Osi nnd Tana 1865
Charles New entdeckt den Tschala-See N. 0. 70m fiilimandschaio 1871
Yermessangen der engl. Schiffe ,J^assau''' und „Shearwater"* unter Commander Wharton an der
Koste zwischen Pangani-Bai und Kap Delgado 187S
Col. Long entdeckt den Somerset -Nil, der vom Ukerewe-See in den Mwntan-See (Lata Nsige
oder Albert Niansa) fliesst 1874
Stanley beginnt seine grosse Reise fon Bagamoio ans 1874
Lt. Camcron erforscht den fon Limgstonc entdeckten Lualabastrom, reist mit dem portu-
giesischen Händler Alriz den Kassabi fluss entlang westwärts und erreicht nördlich von
Benguela die atlantische Kttste 1874/5
Haggenmacher's und Munzinger's Reisen im nördlichen Galla- und Somalilande 1874/5
Eroberung der Stadt Härrär durch den egyptischen Stabsmajor Mahammed Moktar und Vermessung
derselben 1875
Gründung der Niederlassung Li^ingstonia am Niassa-See; Erforschung des noch unbekannten Nord-
randes desselben durch Lt. Young 1875
Der Ukerewe-See (Victoria Niansa) umschißt und aufgenommen von Stanley; dessen Verstoss nach
dem Mwutan-See und Entdeckung des Schneeberges Gambara-Gara 1875
J. M. Hildebrandt's Forschungen in den Ländern der Somali, Wanika und Wakamba 1875/7
Bischof S teere gründet eine Hissionsstation zu Masasi am Ruvumafluss 1876
Col. Gordon erreicht mit egyptischer Heeresmacht den Mwutan-See 1876
Reisen von Gessi und Piaggia nilaufwärts bis zum Mwutan-See 1876
Stanley umschifft den Tanganjika-See, wendet sich von dort nach dem Lualaba, den er strom-
abwärts bis zum atlant. Ocean verfolgt und als den Oberlauf des Kongo erkennt 1876/7
Marquis Antinori's Reisen im nördl. Gallaland 1876/8
Reisen Dr. Schnitzler*s (Emin Effendi) im Gebiete des Mwutan- und ükerewe-Sees 1877
CoL Mason's Befahrung des Mwutan -Sees 1877
Dr. Fischer besucht Witu, wo früher schon R. Brenner gewesen 1877
Mackay beginnt den Bau einer Strasse vonMpuapua aus nach Saadani, Mackinson den einer
Strasse nach dem Niassasee von Dar es Saläm aus 1877
Cpt Elton fährt den Shire hinauf nach Livingstonia und reist mit Cotterill vom Niassa nach
dem Tanganjika-See, wo er stirbt 1877
Befahrung des Ukerewe-Sees in seiner ganzen Ausdehnung durch Lt Smith und Rev. Wilson 1877
Li Smith und Rev. O'Neill auf dem Ukerewe von Eingeborenen ermordet 1878
Katholische Missionäre kommen nach Sansibar, um Stationen im Gebiete der grossen Seen zu
gründen. Abbe Debaize bricht von Bagamoio nach dem Innern auf 1878
Die (internationale) belgische Expedition trifft in Sansibar ein, Cambier und Marno besuchen
Mpuapua; Dr. Mae s und Cpt. Crespel sterben in Sansibar, Marno reist nach Europa zurück,
Cambier bricht mit neuen Gefährten nach dem Tanganjika-See auf. 1878
Aufnahmen an der Formosabai und Erforschung des Tanaflusses durch Cl. und G. Denhardt in
Begleitung Dr. Fischor's 1878
Rev. Wilson besucht die. westlichen Uferländer des Ukerewe-Sees. 1878
Nachträge nnd Berichtigungen zur umstehenden Gesehleehtstafel :
Seid Sueiil wurde von seinem Sohne, nicht von seinem Onkel ermordet
Seid Tarki wurde 1866 Sultan von Maskat, später aber wieder abgesetzt. Sein Nachfolger war sein
Bruder Abd el Asis, der jetzt noch regiert.
In der letzten Spalte ist Chabeb zu streichen und Abd el Asis als jetziger Sultan von Maskat zu
bezeichnen.
t. d. Decken, Reisen IIL 3: Gesebiebte.
Geschleehtstaf el der I
(Neu bearbeii
1. Achmed ben Said beu Achmed ben Abdal
erwählt lum Imam to: |
Hilal
genannt
Sohfis
el Imam Achmed etc. , oder 's
Hilal 2. Said Qis
znm Imam
gewählt
178i,
herrscht bis
1791,tl800
(oder 1802?)
in Nasüi.
Ali Hammed u. Achmed Asran
unterdrückt
1 784 den Auf-
standsTersuch
yon Sif auf :
Sansibarund
gewinnt 1785
Mombas
wieder.
Sif
3. SidtiB
usorpirt die
Macht 1791,
ohne den Tiü.
Imam zu er-
langen, tlM»i
4. Beder und Ali
tritt 1805 die
Herrschaft an,
wird ermordet
1806 (30. Juli).
Salem
Ml
Hammud u. Qis
Hammed, Abed, Nasser
AdmiralSeid und Sultan
Said's, unter-
wirft 1822
Brawa und
Pata.
Mahammed, Achmed
und Serhan
Hammudu. Sif. Saud
Sif
Hilal, Chail
1850 in niisKt.l
Lamu, -}• die V^
1851. z^Ux^
Ali
AH
.. I... »^ » ^
Saud, Mahammeii
und Chenun
Scherfamilie Abn Saidi.
ßh Guillain.)
ben Mahammed ben Mbarek el Abu Saldi,
t im Jahre 174J, f HSJ.
bmeds,
imed etc.| und als Prinieir mit dem Titel Seid Tersehen:
Tbaleb
t ohne Kinder.
Mahammed
5. Said
zum Sultan von
Maskat
gewählt ISOC
(14. Sept.), nach
Sansibar über-
gesiedelt 1840,
1 1 S56. Theilnng
des Reichs in
Arabien: Seid
Sueni, und
Odtafrika: Seid
Madjid.
Hiial
Saeni. Mahammed,
Sultan y. *!•
liaskat
1S56,
ermordet
^66 von
Salem
(seinem
Onkel).
Turki, 6. Hadjid, Ali, 7. Bargasch,
war unter
S. Madjid
nach
Bombay
Terbannt.
tritt 1850 die
Herrschaft
über Sansibar
u. die Küste an,
setstsich 1859
mit S. Sueni
Ton Maskat
auseinander,
lahlt Ton 1866
an keinen Tri-
but mehr nach
Tersucht 1859 einen
TerunglUckten
Aufstand auf
Sansibar; Reg.-
Antritt 1870.
fAbdelWahab(t),Hamdan(t),)
Pjemschid(t), Chabeb, Abd
<elA8is(t), TurkielAlma8i(t),J
Ghalife, Ali, Hammed, Ab-!
bas, Abderrhab u. BedranJ
Von den TSchtem Seid Saids sind bemerkens-
werth: Bibi Holli, welche immer auf ge-
spanntem Fusse mit ihrem Bruder S. Madj id
stand, und Bibi Salima, spater verhei-
rathet an einen Hamburger Kaufmann.
NB. Die mit
Maskat. 1 1870.
t bezeichneten Söhne Seid Saids waren 1866 bereits gestorben;
Terstorbenen fehlen inr Zeit Nachrichten.
Über die seitdem
36
Alphabetisches Register zdt ^.Geschichte OäUfrikas'\
Alphabetisches Register
zur
tabellarisclicB llcbersiclit der Cesckichte Ostafrikas,
mit Ausschlass der Uebersichten und Geschlechtstafeln von Seite 26 an.
liB. Bei europäischen Namen ist der Familienname vorn angeführt, während die arabischen Namen
in gewöhnlicher Reihenfolge stehen. C ist, wo dies anging, dnrch K ersetzt.
Abdallah ben^ Achmed ben
Mahammed von Mombas 19
Abdallah ben Mahammed von
Mombas 1 8
Abessini en und die Portugiesen
7, 8, 12
Abreu, Gomez d' 11
Abu Bekr, Sultan v. Mukdischa 5
Abulfeda 5
Abul Mahassems Manhal es
Sali 6
Abu Said Hassan 3
Abu Saidi, Dynastie der 18
Geschlechtstafel s. Anhg. 34 f.
Achmed, Scheik von Malindi 14
Scheik ron Mombas 14, 16
Achmed ben Mahammed ron
Mombas 18, 19
Achmed ben Said ben Achmed,
Admiral v. Said ben Achmed 18
Achmed ben Said, Imam von
Maskat und GrQnder der Dynastie
der Abu Saidi 1 8
AdalkOnig Mahammed 12
Ad seh an s. Somaliland 3
Aegypter s. Egypter.
Aelius Gallus 2
Agatharchides 2
Akote, Statthalter v. Sofala 9
Albergaria, Lopo Soarez d' 11
Albert Niansa s. Mwutan-Se& 21
Albuquerque, Affonsod' 9,10, 11
Francisco d* 9
Matthias d* 14
Alexander der Grosse 2, 3
Alfudail, Scheik von KUoa 9
Ali ben Hassan von Schiras 3
ben Osman el Msmi 18
Bey von Mombas 13, 14
Ali Hessen, Ankonij's Sohn, Statt-
halter von Kiloa 10, 11
Almeida, Antonio, Gordoso d' 13
Dom Francisco 9, 11
Alviz, Reise mit Cameron 33
Ampasa (Fasa) 13, 14, 15
Andrade, Antonio Godinho d* 15
Fernando d* 11
Ray Freire d' 16
A n g as i j a , besucht von Kersten 21
Angoza-Inseln 24
Ankonje, Häuptling von 15
Antinori, Marquis 33
Araber, erstes Auftreten der 1,
2, 3
aus Oman s. Oman.
im ^littelalter , Handelsbe-
ziehungen der 7
u. Portugiesen s. Portugiesen.
Artemidoras 2
Assyrer 1
Ataide, Estcvam d' 15, 16
Aufnahmen s. Yermessongen.
Augustin er- Kirchen 24, 25
Augustus, Kaiser 2
Auzoly s. Scholo 25
B.
Bagamoio, Stanley *s Ausgangs-
punkt 33
Baker's Reisen 21
Btindguia (Ungut^a) 6
Bangweolo-See, entdeckt von
Livingstone 22
Banyna 5
B ar dera, v. d. Dockens Tod in 21
B ar gas ch ben Said (SeidBargasch),
Herrscher von Sansibar 21
Aufstandsversuch 21
Barracouta, engl. Vermessungs-
schiff 19
Barreto, Francisco 13
Barros, Joan de 3
Bart! e Fröre, Sir, setzt die völlige
Aufhebung des Sklavenhandels
bei Seid Bargasch durch 22
Beder ben Sif ben Achmed von
Maskat 19
Belareb ben Hamyro 18
ben Sultan ben Sif 17
Belgische Expedition, inter-
nationale 33
Belondsoni-Kanal 33
Beludschen aus Mekran 17, 19
Ben Said's Djagrafia 4
Beruat (Brawa) 4
Bissei, Gapt, stellt astron. Beob.
in Sansibar an 18
Bombeyro, Martim AfTonso de
Melo 12
Bororo-Land 23
Braganza, Herrscherhaus, gelangt
auf den Thron von Portu^ 17
Brawa (Beruat) 3, 4
u. d. Portugiesen 9, 10, 12, 14
u. Gelodi 20
u. Mombas 19, 20
u. Oman 19
Brenner's Reisen 21 u. 22
Buana Kombo ben Scheik von
Pata 19
Tamu V. Pata 18
Wisir von Pata 20
Bueni, Bai von 16
Bukha 4
Burton 's u. Speke's Reisen 21
C
Gabo de boa Esperan^a 7
Gabo Tormentoso 7
Alphabetisches Register zar «.Geschichte Ostafrikas'
37
Cabral, Pedro Aivaroz S
Gabreira,FimDciscodeSeizase 17
Caerden, van, rorMosambilc 15
Gambier, Leiter der belg. Ex-
pedition 33
Gameron quer durch Afrika 83
n. Dillon*8 Seise znr Unter-
stützung Livingstones 22
Gap 8. Kap
Gastro, Dom Pedro de 12
Ghasa, el, Araber ans 3
Ghaves, Pedro Fernando de 14
Ghingnlia, Dom Geronimo (Jnssef
ben Achmed r. Hombas) 16
Ghristopher, Gpi, besucht den
Webbefluss 20
Ghronik von Mombas 16
Glaudius, Kaiser 2
Sohn r. David IIL v. Abes-
siuen 12
Goa s. Juani 25
Govilham in Spfala etc. 7
Grespel, Gpt, f in Sansibar 33
Guama, os Bios de, Bezirk von 23
Gunha, Kuno da 12
Tristam da 9, 10
Gutinho, Bodrigo Pereira 9
Manoel de Suza 13
Thome de Suza 14
D.
Daghuta 4, 5
Dampferlinie Aden-Sansibar 22
Dana s. Tana
Danaus 1
Dar es Salim 33
David HL von Abessinien 12
Debaize, Abb6 33
Decken, v. d., Beisen 21,22,33
Delagoabai 23, 33
Dendema 4
Denhardt, GL u. G., Messungen
am Tana und an der Formoea-
Bai 33
Diaz, Bartholomeo 7
Dillon's Beise mit Gameron 22
Diodorus 2
Dioscoridis Insula 2
Djebesta (Sofala?) 4
Djentama 4
Djesta (Sofala?) 4
Djubafinss 5, 18
erforscht durch v. d. Decken 21
Dom Henri 6f.
Dom Sebastian v. Portugal 13
Drake, Franz 13
Dschaggar eisen v. d. Decken*s
mit Thonton und Kerstan 22
Ducouedic, firanz. Brigg unter
Gpt Guillain 21
Durchkreuzung Afrikas darch
Gameron 33
Livingstone 21
Silva Porto 21
Speke und Grant 22
Stanley 33
£drisi 4
Egyptcr 1
und Portugiesen 8
El Bakui 6
El Banes 4
El Ghasa, Araber ans
El Djub (Jumbo?) 4
El Komr, Insel 4
El Molattam, Berg 5
El l^dama, Berg 5
El Kedja 4
Elton, Gapt, am Tanganjika 33
Emin Effendi (Dr. Schnitzler) 33
Emir Hammed s. Hammed ben
Achmed 19 f.
Emmanuel v. Portugal 7
Em -Said en , Einwanderung der 2
nach dem Innern gedrängt 8
Englinder, Auftreten der 13, 14,
15, 18, 19, 20 fF
Eratosthenes 2
Erhard t's Beisen 21
erythriisches (rothes) Meer 2
Eudozus' ümschiffung 2
F.
FariaySnza'sAsiaPortugueza 13
Fava, P6re, Vorstand der französ.
Mission in Sansibar 21
Fernandez, Manoel 9
Ferreira, Pedro 10
Fischer, Dr., in Witu 33
und Gebr. Denhardt 33
Fum Amadi v. Pata 18, 19
Fumo Bakari, Sohn von Buana
Tamu 18
Bakari, Sohn des Buana
Schcik von Pata 20
Omar V. Pata IS
0.
Gallaland, nördliches 33
Gama, Dom Gristopher da 12
Dom Francisco, da 15
! Estevam da 8
Vasco da 7, 8
Gambara-Gara- Schneeberg 33
Gamboa, Pedro Lcytam de 16
Geledi und Brawa 20
Gessi, Beisen mit Piaggia 11
Gewürznelken-Kultur auf Sansi-
bar 19
Goa u. die portug. Kirchen in Ost-
afrika 23
Goös, Gongalo Yaz de 10
Gold (s. auch Minen) 1
G r d n , Gol., am Mwutan-See 33
Grant's Reisen mit Speke 21
Griechen auf Sokotra 2 u. 3
Gross-Komoro s. Angasija 21
Guillain, Gpt, in Ostafrika 21,25
Hafnn (Opone) 2
Haggenmacher's Reisen 33
Hamerton, erster engl. Konsul in
Sansibar 20
Hamilton, Gapt, in Ostafrika 17
Hammed ben Achmed el Abu
Saldi, Emir oder Admiral unter
Seid Said 19, 2»
Handel in Sansibar blühend 20
sverirag der Amerikaner mit
Seid Said 20
der Engländer mit
Seid Said 20
Hardy u. Smee in Kiloa 9
Herodot (Periplus) 1
Hildebrandt*8 Reisen 33
Hippalus, Entdecker d. Monsune 2
Hiram 1
Holländer, Auftreten der 15
Homem, Vasco Fernando 13
Hormuds und Om&n 17
und die Portugiesen 10, 11
Hörn des Südens (Basel Khil) 2
Houtman, Gomelius 15
Hungersnoth in Mombas und
Wanikaland 20
f.. und J*
Jago, St, Fort v. Kiloa 9
jakobitische Ghristen auf
Sokotra 3
Jakuti, geogr. Wörterbuch 4
Jarebiten, Herrscherfamilie von
Oman 16
Ibn Bathuta 5
Ibn Said*s Djagrafia 4
Ibo- Insel 24
Ibrahim, jScheik von Kiloa 8,
9, 10, 11
Inhambane 23
Joan de Barros' Ghronik 3
Johann H. von Portugal 7
Johannes (Priester) v. Abessinien 2
Iranapola 13
Juan da Nova 8
Juani (Goa) 25
8*
38
Alphabetisches Register zur „Geschichte Ostafrikas".
Jadeu, Fahrten Dach Ophir 1
Jambo (el Djub?) 4
Jassef, Scheik ?on Sofala 9
ben Achmed von Mombas
(Dom Geronimo Ching^lia) 16
von Geledi vor Brawa 20
Kambalu, Insel 3
Kap der gnten Hoffinnog 7
Kasembe, besucht von Monteiro 20
Kassabl-Floss 33
Katholische Missionäre an den
i^ossen Seen 33
Kelhat und die Portugiesen 10
Keriat und die Portagiesen 10
Kerimba-Inseln 11, 12, 24
Kersten's Beisen 21
Kibondo (Zibondo) 25
Kilefi IS
Scheik von 14
Kilimandscharo, Besteigung
durch V. d. Decken u. Kersten 33
durch New 22
Kilimane 23
Kilindini-Leute(WakUindini) 17
Kiloa, Chronik von 3
Fort 3, 9, 11
Königreich 25
Herrscher von 26 — 28
und d. Portugiesen 8, 9, 10
Ki Ina, Insel (Kiloa) 5
Kintangone, stldL von Mosam-
bik 15
Kinzelbach's Reise zur Fest-
stellung des Schicksals v. d.
Decken s 21
K irk, engl. Konsul in Sansibar 22
Reisen mit livingstone 33
u. Gpt Wharton nehmen das
Lufidschi-DdU auf 22
K i s m a i , Handelsplatz, gegründet
vom Sultan von Sansibar 21
Kiterve, König von 13
Kiteve (Kiterve?) 23
Komoren 4, 15
Komoro, Gross-, s. Angasija 21
Komr, Insel 4, 5
Kanal von 5
Kongo-Strom, oberer, entdeckt
von livingstone 22
Kopal 25
Gruben am Lufidschi 22
Krapf's Reisen 21
Kulua (Küoa) 5
L.
Lamu 6, 15
Fort 19
und d. Portugiesen 10, 14
unter Pata 18
Laiicaster, Capt., in Sansibar 14
Laurent, St (Madagaskar) 10
Leikhuma (Ongndja) 6
Lendjuja (Ungudja) 4
L e V en , engl. Yermessungsschiff 1 9
Likongofluss 4
Linck, Dr., ermordet in Barder» 21
Linhares, Graf von, s.Noronha 16
Livingstone 's Reisen 21 u. 22
t zu Ilaila 22
Livingstonia, Niederlassung am
Niassasee 33
Long, Colonel, am Somerset-Nil 33
L r e n z M ar qu e z(Delagoabai)23
Luabo-Fluss 4
Lnalaba-Strom 33
Lufidschi-Delta 2, 22
Lufu s. Ruvuma 55
Luta Nsige s. Mwutan 21, 33
M.
Mabruk ben Achmed el
Msurui 19
Mackay 33
Mackinson 33
Madagaskar, erste Erw&hnung 4
und die Portugiesen 7, 9 16
Madeira, Diogo Simoöns 15, 16
Madjid ben Said, Herrscher von
Sansibar 21
Maes, Dr, f in Sansibar 33
Mafia, erste Erw&hnung 3
Inselgruppe 25
Magodoxo s. Mukdischa.
Mahammed, Adal König 12
Bruder des Achmed v. Mom-
bas 16
Ankonij 8, 9
ben Achmed el Msurui 20
ben Nasser, Statthalter von
Marka s. Merka.
Marno und die belgische Expedi-
tion 33
Masasl, Missionastation 33
Maskat, Hauptstadt von Om&n 16
Fort 13
getrennt von Sansibar, nnter
Sansibar 19
— ben Osman el Msurui,
Seid Sueni 21
und die Portugiesen 10,13,17
in
19
von
Mombas 18
Mahammed Moktar's Einnahme
und Vermessung von HArrär 33
Maizan f in Üsaramu 21
Makrisi 6
Makupa,Forts von, bei Mombas 17
Malai, Insel 5
Malakoe, Insel 24
Malindi, erste Erwähnung 4
neu aufgebaut 21
und die Portugiesen 7, 8, 9,
10, 12, 13; 14
Mandra 14, 18
Manhal es Safi 6
Manika, Minen von 24
Manninas, Minen von 13
Manoel der Grosse von Por-
tugal 7
Mason, Gel. 38
Mas Saudi ben Nasser von Mom-
bas 18
Masselege an der Bai reo
Bueni 16
Massudi besucht Ostafrika 3
Mdoffer, Herrscher- Familie
Mukdischa 3, 5
Mekr&n, Beludschen aus 17,
Menezes, Dom Duarte 13
Menuthesias (Menuthias) 2
Merka (Marka) 4
und Mombas 19
Meruad (Brawa) 4
Mikante, Sohn von Alfudail 9,
10, 11
Minen von Manika 24
von Manninas 13
von Monomotapa 13, 15
von Schikova 13
Mission, firanzösische, in San-
sibar 21
englische, in Sansibar 21
Mohammed s. Mahanuned
Mombas, erste Erwfthnung 4
Chronik von 16
neue Festung 14, 15, 17
und die Portagiesen 7, 9,
12, 13, 14, 15
unter den Arabern 20
unter den Msara (s. d.) 18, 19
unter den Portugiesen; Statistik
und Geographie 23 t
unter englischem Schutz 19
zerstört und erobert 9, 12,
13, 14 bis, 15 bis, 17ter, 18, 20
Monbaza (Mombas) 5
Monclaros, Jesuit 13
Mongas, König von 13
Monomotapa, Goldminen v. 13, 15
und die Portugiesen 12, 13
15, 16, 23, 24
Monsune, Entdeckung der 2
Montagane (Mtangata?), Scheik
von 12
Monteiro's Exped. nach Käsern-
be's Reich 20
Moresby vermisst den Hafen ron
Sansibar 19
Mosambik, portugies. Fort 11
und die Portugiesen 1, 8, 9,
10, 11, 12. 14, 15
Alpliiil)0ll8ches Register zur „Geschichte Ostafrikas''.
39
HofAmbik unter den Porta*
giesen; Statistik imd Geo-
graphie 2S f.
Mossegejo (Wasegeju oder Po-
komo?) 14
Mpuapaa 33
M s a r a , Herrscher&milie ron Mom-
bas 18
, GefangeoBahme der, durch
Seid Ghalid ben Said 20
, Geschlechtstafel der 32
Msurai, Mehrh.: Msara (s. d.)
Mtangata? (Montagane), Scheik
von 12
MuanaMimi, Tochter des Bnana
Tamu 7. Pata 18
Muhammed s. Mahammed.
Mukdischa (Magadoxo) 8, 4, 5
und die Portugiesen 8, 10
— und Oman 17, 20
Mumbo, Yölkeischaft bei Tete 14
Munganaje, Onkel des Achmed
?on Mombas 16
Munie Mongo, NegerfQrst bei
KUoa 10
Muniemku, letzter der eingebomen
Sultane yon Sansibar 32
Hunzinger, Werner 7
Mura, Francisco de 16
Musungulo (Wanika?) 17
Mwutan-See (Albert Niansa) 21
N.
Nassau, engl Yermessungsschifi'Sa
Nasser ben Murdschid von
OmÄn 16
Nasser ben Seliman, Statthalter
von Pemba 20
Nearchus besucht Indien 2
Nechos, König von Egypten 1
Neir erreicht die Schneegrenze des
Kilimandscharo 22
entdeckt den Tächala-See 33
Nhaya, Francisco da 9
Pedro da 9
Niassa-See, entdeckt von Boscher
und von Livlngstone 21
Strasse nach dem 33
Noronha, Affonso de 10
Dom Miguel de, Graf von
Linhues 16
Nova, Juan da 8
0.
Oja und die Portugiesen 10
Om&n, Araber aus, und d. Portu-
giesen 16, 17, 18
Omar, Bruder des Scheik von
Malindi 8
O'Neill t am Ukerewe-See 33
Ophir (SofaU?) 1
Opone (Hafun) 2
Orkan in Sansibar 22
Otongue (Tongue) 23
Otondo, Scheik von 12
Osi-Fluss 33
Ostindische Kompagnie 15
Ouvidor, portug. Gerichtsherr 23
Owen, Cpt, in Mombas 19
P.
Pasa s. Ampasa (Fasa) 33
Pata, Herrscher von 28, 31
Mauren aus, in Madagaskar 1 7
und die Portugiesen 13, 14, 17
Streit um die Herrschaft 17,
18, 19, 20, 21
Payva in Abes^nien 7
Pemba u. d. Portugiesen 12,14,15
erste Erw&hnung 3
unter Mombas 18, 19
unter OmÄn 19, 20
unter Pato 18
Pereira, Diogo Femandez 9
Mano^ de Melo 16
Nuno Alvarez 16
Simon de Melo 16
Poriplus (Umschiffnng) Afrika's
nach Herodot 1
des Arrian 2
des erythräischen Meeres 2
Perser und die Araber aus
Oman 17, 18
Pest in Ostafrika 20
Pestana, Francisco Pereira 11
Peters' Boisen 21
Phönizier 1
Piaggia, Reisen mit Gessi 33
Plinius der Aeltere 2
Pokomo (Mossegejo) 14
Porto, Silva, Bcise von Benguela
nach dem Kap Delgado 21
Portugal f&llt an Spanien 13
Portugiesen und Araber aus
Oman (s. d.) 25 (s. auch Mom-
bas, Mosambik etc.)
^ vertrieben nördl. von Kap
Delgado 17
Expedition der, nach Ka-
Bas el Khil (Hom d. Südens) 2
Bavasco, Bodrigo Laufende 9
Bebmann 's Beisen 21
Bhapta 2
Bosch er's Beisen 21
Bewies, Gapt, in Sansibar 15
Buvuma-Fluss, erforscht von
livingstone 21
sembe*s Beich 20
Ptolom&er 2
Pyralaon-Inseln (Pata etc.?) 2
Quiloa, Quilimane und dgl. s.
Kiloa etc.
Babai b. Mombas 16
Baschid ben Selim ben Achmed
von Mombas 20
S.
Saadani 33
Said ben Achmed ben Said von
Maskat 18
ben Ali ben Husseia ben
AU 2
ben Sultan ben Achmed,
Herrscher von Maskat und San-
sibar 19, 20, 21
Saldanha, Antonio de 9
Bai von 11
Salem benSultan ben Achmed 19
Salomo 1
Sampayo, Louis Melle de 17
Sansibar, erste Erwähnung 3
s. auch Sendsch.
getrennt v. Maskat 21
Besidenz von Seid Said 20
. und die Msara 18
u.d. Portugiesen 8, 9, 12, 15
und Om&n 18
Santiago, Andre de 14
Schikanga 13
Schikova, Minen von 13
Schi ras, Einwanderung aus 3
familie, herrschend in
Mombas 14
Schirwa-See, entdeckt von Living-
stone 21
Schneeberg, Gambara-Gara 33
Kilimandscharo 33
Schnitzler. Dr., (Emin Effendi)
am Mwntan-See 33
Schole (Auxoly) 25
Seid- Madjid, — Said etc. s.
Madjid, Said, etc.
Seid Said s. Said ben Sultan 19
Seixas e Gabreira, Francisco
de 17
Selim an ben Ali von Mombas 19
Hassan, König von Kiloa 3
Selim ben Achmed von Mom-
bas 20
Semiramis 1
Sena? (Siuna) 4, 14, 23
Sendsch, König der 4, 6
(Sansibar), Soldaten aus 3
Serapion (Warscheich) 2
Sesostris 1
40
Alphabetiäches Begistor zur „Geschichte 0stafiik«8*\
Sharpey, Gpt., in Pemba 15
Shearwater, engl. Yennessüngs-
schiff 33
Sif ben Achmed ben Said 18
ben Sultan ben Sif 17.
ben Sif ben Snlton 17, J 8
Silva Porto s. Porto 21
Simboö? (Zimbaase) 18
Sin (Sio oder Siwi) 14
Siuna (Sena?) 4. 5
Siwi (Sio oder Sin) 14
und die Araber ans Oman 21
Skiarenhandel nOrdl. r. Brawa
verboten 21
ganz abgeschafft 22
Smee n. Hardy in Eiloa 19
Smith, Lt, n. Bev. Wilson 38
und Rev. O'Neill 33
Sodre, Vincente 8
Sofala(Ophir,Djebe8ta?) 1, 3 bis 4
Bezirk von 23
Fort 9
n. die Portugiesen 9, 10,
11, 13, 15
Soharn. die Araber ausOm&n 18
und die Portugiesen 10, 17
Sokotra 2
und die Portugiesen 9, 10, 11
Somaliland 38
Somerset-Nil 33
Spanien Übernimmt die Herrschaft
von Portugal 13
Speke, Reise mit Bnrton 21
und Grands Reise 21
Stanley erforscht den ganzen Lauf
des Kongo und durchkreuzt den
Kontinent 22
Reise zur Aufsachung Li?ing-
stone's 22
S teere, engl. Bischof 33
Strabo 2
Strassenban 33
Sueni ben Said, Herrscher Ton
Maskat 21
Snes-Kanal, Eröffnung des 21
Sultan b en Achmed ben Said
ron Maskat 19
Sultan ben Mnrdschid ben
Djadi, der letzte der Jarebiten 18
ben Sif ben Malek 17
ben Sif ben Snltan 17
Snza, Dom Pedro de 14
Sylreira, GonQalres da, Jesuit 12
T.
Takaungu, erbaut ?on Seid
Said 19
Tambat (Tumbatu) 4
Tana-Flnss 83
Tanganjikasee, entdeckt von
Burton und Speke 21
Nordende, erforscht ronLiring-
stone 22
Tete 14, 15, 24
Thornton, Reise mit linngstone
und V. d. Decken 21
Thonet 4
Tirendikonde, Schoik von 9, 10
Tongue (Otongue) 23
Tozer, englischer Bischof in
Sansibar 21
Tschala-See 33
Tschao ben Mtschaham oder
mu Mvita 14
Tumbatu (Tambat) 4
Türken u. Portugiesen 11, 13
(Ali Bey) in Ostafrika 14, 15
Tyrer 1
U.
Ukambani s. Wakamba-Land
Ukerewe-See (Victoria Niansa)
entdeckt von Speko 21
Umschiff ung Afrikas, erste
durch die Phönizier 1
des Eudozus 2
vgl. Periplus
Ungudja (Sansibar) 4
Üniamesi, besucht von Bnrton
und Speke 21
Usambara, von Krapf besucht 21
V.
Vasco da Gama s. Gama.
Vasconcellos, Mattheos Mendes
de 14
Verhoeven vor Mosambik 15
Vermessungen d. Koste 22, 33
von H&rrftr 83
am Ukerewe-See, Tanafluss
etc. 33
Victoria Niansa s. Ukerewe-
See 21
Vidal, Gpt, vor Mombas 19
Völkerwanderung in Ostafrika
im XVI. Jahrhundert 11
W.
Wagerage, Scheik von Malindi 7
Wal n r i gh t , schwarzer Diener
Livingstone's, bringt dessen Leiche
nach England 22
Wakambaland (Ukambani), von
Krapf besucht 21
von Hildebrandt besucht 33
Wakefield's Reisen 21
Wakilindini (Einwohner von Ki-
lindini) 17
Wak-Wak (Wamakua?) 8, 4
Wamakna(Wak-Wak) 8, 4
Wanika (Musungulo) 17
Wapokomo? (Mossogejo) 14
Warscheich (Scraplon) 2
Wasegeju (Mossegejo) 14
Wasimba 14
Webbefluss, besucht von Gpt
Christopher 20
W harten, Gpt, Vermessungen an
der Kttste 22, 83
Wilson, Rev., am Ukerewe- See 33
und Lt Smith 38
Wirbelsturm in Sansibar 22
Wisir, Buana, von Pata 19, 20
Witu 88
Wörterbuch, geogr., d. Jakati 4
Y.
Young, Reise am nöidL Niassa-
See 33
Z.
Zanzibar s. Sansibar.
Zimbaze (Simboö?) 13
Zibondo s. Kibondo 25
Uebersicht der Literatur
von
Ost -Afrika und den Ost -Afrikanischen Inseln
und
Appendices Greographischen Inhalts,
Noüzen aus den nachgelassenen PapiereD Albr. Bosoher'B nnd C. v. cL Beoken's,
sowie nautische Bemerkungen über die Westküste von Gross -Comoro
Ton Capitän Bigrel.
-•— <E:^^=>— •-
Uebersicht der Literatur
von
Ost -Afrika und den Ost -Afrikanischen Inseln.
Das Gesammtgebiet der Reisen des Baron G. G. von der Decken und seiner Begleiter, — so ge-
ringfügig es auch im Vergleich mit dem anderer Forschungs- Expeditionen in seiner Routen -Ent-
wickelang erscheinen mag, — ist in der Neuzeit von hohem politischen wie mercantilen Interesse
geworden für Deutschland, wie für England und Frankreich, und hat ausserdem durch den rapiden
-Gaog seiner Erforschung das Interesse der ganzen gebildeten Welt in Anspruch genommen. Es lag
desshalb für die Manen des Verstorbenen der Wunsch nahe, in der Herausgabe dieses Reisewerkes
ein nach jeder Richtung hin wichtiges Orientirungsmittel zu schafifen für alle Diejenigen, welche ent-
weder durch persönliches Wagen oder durch das geschriebene Wort zur Erweiterung und Verbreitung
unserer Eenntniss jener reichen L&nder und Inseln beitragen möchten. In den folgenden Seiten ist
desshalb der Versuch niedergelegt, auch in der Form einer „Literatur -Uebersicht*' zur Lösung der
erwähnten Aufgabe nach Kräften behülflich zu sein.
üeber die Einrichtung dieser Uebersicht habe ich einige Erläuterungen vorauszuschicken. Das
Gebiet, aufweiche sie sich bezieht, umfosst das äquatoriale Ostafrika, von dem Somaliland im Norden
bis zum Zambesi im SQden, und die Inselgruppen der Komoren, Madagaskar, Seschellen und Mas-
karenen, also genau dieselben Länder, welche in dem Kahmen der Uebersichtskarte der Reisen des
Barons C. G. v. d. Decken und im zweiten Band des erzählenden Theils dieses Werkes kartographisch
dargestellt sind. Zur Erleichterung des Ueberblickes ist die Literatur in fünf grosse Gruppen zer-
legt, deren Inhalt sich aus den Ueberschriften, AbtheiluDg I bis V, leicht ergiebt, und die jeder
Gruppe zufallenden Titel von Büchern oder Aufsätzen sind nach dem Namen der Verfasser oder,
wo diese fehlten, nach dem Hauptwort des Titels alphabetisch geordnet. Ghronologische Anordnung
fand überall da statt, wo sich eine grössere Anzahl von Titeln auf ein und denselben Gegenstand
beziehen, wie David Livingstone^s Reisen; v. d. Decken*s Expeditionen; Burton*s Reisen u. a., —
sänuntlich in Abtbeilung III.
Von den Karten habe ich hauptsächlich diejenigen aufgenommen, welche einen ofßciellen Charakter
haben, wie die englischen Seekarten; sie sind als besonderer Anhang jedem Abschnitt beigefügt
Von anderen, als selbstständige Werke auftretenden Karten habe ich nur die wenigen angeführt,
welche den neuesten Standpunkt unserer Kenntniss veranschaulichen; die bei weitem wichtigeren
Karten sind fast sämmtlich Büchern oder Aufsätzen in Fac^joumalen beigegeben und als solche
Beilagen bei der Anführung der betreffenden Artikel kurz erwähnt.
Neben älteren Repertorien und vielen, während einer mehijährigen kartographischen Praxis ge-
sammelten Notizen waren mir die Literatur-Uebersichten in den „Geographischen Mittheilungen" und
der „Zeitschrift für Erdkunde** in Berlin von grossem Werth und schien es mir namentlich auch im
Interesse vieler der Leser zu liegen, häufig auf die Besprechungen und Inhaltsangaben der ersteren
hinzuweisen.
Zur grösseren Raamerspamiss sind einige Abkürzungen für häufig wiederkehrende Titel von
Fach -Zeitschriften und Verlagsorten angewandt worden, nämlich:
Geogr. Ephem. => Allgemeine geographische Ephemeriden, herausgegeben von Zach, Gaspari,
Bertuch und Reichard, Bd. I— LI. Weimar 1798—1816; — Neue geographische
Ephemeriden, herausgegeben von Bertuch und Hassel, Bd. I—XXXL Ibid. 1817—1830.
jy Uebenicht der Litentur etc.
Geogr. Mitth. = Mittheilangen aus Jastus Perthes* Geographischer Anstalt Aber wichtige neae
Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie, von Dr. A. Petermann.
Gotha 1855-1873.
Yerhandl. d. G. f. £rdk. = Monatsberichte Ober die Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde
zu BerUn. Bd. I-IV. Berlin 1840-1843. - Neue Folge Bd. I-X. 1840—1853.
Z. f. Erdk. » Zeitschrift für AUgemeine Erdkunde. Mit Unterstützung der Gesellschaft für Erd-
kunde zu Berlin und unter besonderer Mitwirkung von H. W. Dove, C. G. EIhrenberg,
H. Kiepert, G. Ritter u. A. herausgegeben von Dr. T. £. Gump recht. Bd. I — VI.
Neue Folge I—XYIII. Berlin 1853-1865; herausgegeben von Neumann und Koner.
Z. d. Ges. f. Erdk. » Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Hemusgegeben yon
Prof. Dr. W. Kon er. 1866-1873.
J. of the B. G. Soc. = Journal of the Royal Geographical Society of London. Yol. I— XLUI;
1831-1873.
Proc. of the R. Geogr. Soc. = Proceedings of the Royal Geographical Society of London, 1857—1873.
Naut. Mag. = The Nautical Magazine and Naval Cbronicle London. Yol. I— XLU, 1831—1873.
Annales d. voyages « Annales des voyages, de la g^ographie etc., publik par Malte-Brun.
T. I— XXY. Paris 1807 — 1813. ^ Annales des voyages, de la g^ographie, de Thistoire
et rarch^ologie, r^dig^s par Y. A. Malte-Brun. 1866—1873.
Nouv. Ann. d. Yoy. » Nouvelles Annales des Yoyages, publiäs par Eyries et Malte-Brun.
Tomes I— LH; P. 1819—1831. 4»« S6r. 1840—1844. 5«ne S^r. 1845—1849 etc.
Bull, de la Soc. de Gtogr. de P. = Bulletin de la Sociätä de Geographie de Paris. 1822—1873.
T. I— XX. 2m* S^r. T. I— XX, 3ma S6r. T. I— XX. etc.
(Die Titel aller übrigen Zeitschriften sind voUst&ndig ausgeschrieben ; die h&ufig wiederkehrenden
Yeriagsorte London und Paris sind durch L. und P. bezeichnet.)
NoTember 1873.
B. HameiiBtelii.
Abtheüiing L
Werke und Aufsätze, welche sich auf ganz Ost- Afrika oder grössere
Theile beziehen, besonders Reisen.
d^Abbadie, Antoine: Noms des lieux situ^s aar la partie de la c6te Orientale d*Afrique depuia A'sab
(mer rouge) jusqu'ä Mozambique. Bull, de la Soc. de G^ogr. II. S6rie XVIII. 1842, pp. 217—235.
— Mit Commentar.
Erknndigungen ron arabischen Piloten, ohne besonderen Werth; die Namen nach d'Abbadie's eigenthüm-
lieber Schreibweise, aber ohne Auskunft über Lage und Beschaffenheit des KtLstenpnnktes.
Abulfeda. — Reinaud u. Mac-Gackin deSlane: Geographie d^Aboulfeda. Texte arabe, publik d'apr^
les manuscrits de Paris et de Leyde. 1 Vol. 4°. P. 1S41.
S. darüber- NouTelles Annales des royages 1841, p. 114 ff.
Afrika. — Allgemeine Missions-Üeberschau nach den Berichten von 1860. — Missions -Nachrichten
der Ostindischen Missions-Anstalt zu Halle. Jahrgang XII, Heft 4. 1860, und XIII, Heftl. 1861.
Afrika, Die Entdeckungen in und die Mission. In: Baseler Evangelisches Missions-Magazin
Januar 1861.
Skizze unserer Bekanntschaft mit Afrika im Allgemeinen und der Misaionsbestrebungen Kropfs und
Rebmann's fftr Ost-Afrika im Besonderen.
A Glance at the Slaving Places of the African-Coast. — Nautical Magazine 1856, p. 301.
Der Sklavenhandel in Afrika. — Augsb. Allg. Ztg. 1842. No. 14. Beil.
Commerce and Civilization of Africa. — Colonial Magazine 1840. I, p. 446. II, p. 17.
Die Verwandtschafts -Verhältnisse einiger Central -Afrikanischer Völker und Sprachen. — Geogr.
Mitth. 1863, p. 372.
Vegetabilische Producte Afrika's. - Das Ausland 1864. No. 29, pp. 685—688.
Zur Pflanzengeographie v. Afrika. — Geogr. Mitth. 1865, p. 261.
Andree^ Karl: Forschungsreisen in Arabien und Ost -Afrika nach den Entdeckungen von Burton,
Speke, Krapf, Rebmann, Ehrhardt u. A. 2 Bde. 8^. Leipzig 1860. Mit Ansichten, Holzschnitten
und 1 Karte.
Der erste Theil des Werkes ist betitelt und ers&hlt: Burton's Beisen nach Medina und Mekka und in
das Somali-Land nach Härrär in Ost-Afrika. Der zweite Theil : Die Expeditionen Burton's und Speke's von
Zanzibar zum Tanganyika und Nyanza-See. — Ausführliche Recension s. in Geogr. Mitth. 1861, p. 124 u. 366.
Andree, K.; Südafrika und Madagaskar geschildert durch die neuesten Entdeckungsreisenden.
Leipzig 1857. 8. Mit Karte. Bd. 64 von Lorck's Hausbibliothek.
BarroSy J* de; Asia, dos fectos, que os Portugueses fizeram nodescobnmento e conquista dos mares
e terras do Oriente, depois do anno de 1412 atö o de 1526. — 1. 2. 3. Decada. Lixboa 1552,
1553, 1563 und spätere Ausgaben, 1628 u. ff.
Ich fahre dies eine Buch aus der grossen Reihe deijenigen Werke an, welche sich mit der Entdecknngs-
geschichte der Portugiesen und Spanier im 15. und 16. Jahrhundert beschäftigen. Sie beginnt für das
Bereich unserer Litentnr-Uebersicht mit Yaseo da Gama's Landungen auf Mosambik am 1. Mars 1497, Mombaza
7. April und Melinda am 13. April desselben Jahres, und umfasst den Zeitraum bis zur Mitte dea vorigen
Jahrhunderts. Doeh will ich einige der wichtigeren Gesammtbearbeitungen dieser Reisen nicht unerwähnt
lassen, die neben dem Gegenstand auch die Literatur erschöpfend behandeln, wie: Soltau, Gesehiehte der
Entdeckungen der Fortugieaen und Spanier im 15. und 16. Jahrhundert; 0. Peschel, Zeitalter der Ent-
deckungen; Qhillany, Geschichte des Seefahrers Martin Behaim; Schäfer, Geschichte von Portugal,
Hamburg 1839, 1850; Bitter'a Erdkunde, Bd. I; Guillain, Documenta (s. unten); Ternaux-Compana
(s. unten); Kohl, in Z. f. Allg. Erdk., 1856; Cooley, Inner Africa laid open, u. A. — Siehe auch
Abtheilung III u. lY.
Y. d. Decken, Betsen. Ilt. 8* Literatur. 1
^ t. AbtheOung.
Bebin, £•: Süd -Afrika im Jahre 1858; eine geographische Skizze der neu erforschten Kegionen
des Innern. Geogr. Mitth. 1858. p. 177.
Bebm, £•: Die Völker Ost-Airika's, nach Guillain. Erapf u. A. Mit 25 ethnogr. Typen nach
Guillain und 1 Kartenskizze. Geogi*. Mitth. 1858, p. 396 u. Tafel 18.
Behm, E. : üeher Zwergvölker in Afrika. Geogr. Mitth. 1871, p. 139.
Dieser hSchst interessante Aufsatz bespricht, nach einer einleitenden Üebersicht der Geschichte der
Pygmäen-Sage überhaupt, alle Nachrichten, welche Ton Alters her Afrika-Reisende mit nach Hause gebracht
haben. So nach Kropf über die fabelhaften Berckimo und Doko, nach Schweinfurth die jüngst entdeckten
Acka, — alle im äquatorialen Ost -Afrika, nach du Chaillu die Obongo in West -Afrika, und besonders die
Tielbestrittenen kleinen Menschen im Inneren Ton Madagaskar, deren Existenz in einem Brief des Missionart
Ellis an den Verfasser bestätigt wird.
Beke^ Ch* T. : Monuments of the Discoveries of ihe Portuguese in Afrika. — The Athenaeum 1870.
Sept 10, p. 343.
fierlioax, £• F.: La traite Orientale; histoire des chasses h Thomme organis^s en Airique depuis
quinze ans pour les marches de TOrient. 8°. 362 8. Mit Karte. P. 1870.
Behandelt, nach einer Schilderung der Hauptgebiete der Sklarenjagden in den SudanlKndem und am
Oberen Nil, auch die Ostk&ste mit ihren weissen Sklavenjägem.
Bondinel, James: Some account of the trade in Slaves in Afnca especiallv with Reference to the
Efforts made by the British Government for its eztinction. L. 1842. 8^.
Boteler. Gapt: Narrative of a Yoyage of Discovery to Afrika and Arabia, performed in H. M. S.
„Leven" and „Barracouta", from 1821 to 1826. 2 Vols. L. 1835. 1836.
Ist stellenweise etwas ausf&hrlicher als das fast gleichlautende Buch von Owen ; s. Owen.
Brand: Notice of a Caravan Journey from the East- to the West-Goast of Africa. With Remarks by
W. D. Cooley in J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXIV. 1854, pp. 266-271.
Eine Beise eingeborener Händler Ton Zanzibar quer durch das Festland nach Benguela, die wegen der
allsu dürftigen Angaben kaum verwendbar für die Karten Süd-Afrika's ist.
Buehaiif AI., und J. Hann: Tabelle der mittleren Temperaturen und Regenmengen in Süd -Afrika. —
Z. d. österr. Ges. f. Meteor. VII. 1872. No. 12, pp. 204—207.
Barton« Gapt Siehard F.: The Lake Regions ofGentral Equatorial Africa, a picture of ezploration.
2 Vis. L. 1860.
Bin Theil des in dem wissenschaftlichen Bericht im Londoner J. of the R. Geogr. Soc. enthaltenen
Materials, fttr das grosse Publikum zngeriohtet, sehr unterhaltend geschrieben, mit sahlreichen, z. Th. recht
schlechten Holischnitten und Illustrationen Tcrsehen. (S. auch die Abtheilung III.)
Biuton, G* Powell: The African Slave -trade and its Remedy. 1 Vol. 8. L. 1840.
Deutsch Ton 6. Julius. Mit einer Vorrede Ton Bitter, und 1 Karte. Leipzig 1841.
C 9 M. A* i Histoire compl^te des vo^rages et d^couvertes en Afrique depuis les si^cles les plus
recul^s jusqu'ä nos jours. 4 Bde. mit Karten. P. 1821.
Chaix: ]lätude sur r£thnographie de T Afrique. Avec 3 cartes. — Bull, de la Soc. de Q^gr. de
Genöve. M6moires. T. I. Livr. 1. 1860.
Cooley* WiHlam Desborongh: The Negroland of the Arabs examined and explained; or an Loiquiry
into the Early History and Geography of Central Afrika. L. 1841.
Abgedruckt in J. of the B. Geogr. Soc. 1842. XU. pp. 120 — 124. -- Vergl. Abtheilung HL
Cooley« W, D.: Notice sur le pere Pedro Paez, suivie d'eztraits du manuscrit d*Almeida intituI4
Historia de Ethiopia a alta. — Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. Mai 1872, pp. 532—553.
da Cunha de Azeyedo Coutlnho, Jos. Jo«: Politischer Versuch über den Handel PortuntU und
seiner Golonien. Aus dem Portugiesischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von
K. Murhard. S^*. Hamburg 180L
Bapper, 0.: Beschreibung von Afrika. IH. Band. Amsterdam 1676.
Barondeau: M^langes hydrographiques ou recueil de documents relatifs & Thydrographie et ä la
navigation. P. 1847. 8«.
Peeken« Baron C. C« von der: Reisen in Ost- Afrika in den Jahren 1859—1865. Herausgegeben von
Dr. 0. Kersten. Leipzig 1869—1873.
Die wichtigsten Abschnitte fähre ich unter dem Namen 0. Kereten's in den verschiedenen Abtheilunge»
üeter Litentur-Uebersicht an, um die Benutsung des inhaltreichen Werkes sn erleiehtem.
Aus der grossen Zahl der Becensionen seien hier nur die in Petermann's Geogr. Mittheihingen enrihnt,
und swar Ober den Eraählenden Theil, Qeogr. Mitth. 1872, p. 78; &ber den Wiasenschaftlichea
Theil, Band I (Säugethiere, Vögel, Amphibien, Grustaceen, Mollusken und Kchinothermen), Qeogr. Mitth.
1869, p. 393; über Bd. lY (Finsch und HarUaub, Yögel Ost-Afrika's), Qeogr. Mitth. 1870, p. 346.
Hesrergers, A. XoCl: Histoire de T Afrique sous la Dynastie des Aghlabites. P. 1841.
Dahola, L.: Les races et les langues de TAfrique. Correspondant 1862. 25. Dec.
Gans Ost-Airika. g
IhifftTdej: R^sum^ du Toyages, d^couvertes et conquetes des Portugals en Afirique et en Asie aux
XV. et XVI. sifedes. 2 T. 8« P. 1844.
Emmrleli, A.: Skizze der orographisch-geognostischen Verhältnisse Afrika^s. Programm der Real-
schule in Meiningen. 1862. 4«. 26 S.
SchStibare Uebersicht der Bodengeataltang Afrika*8 nach lleiiaigem QaeUenstadinm.
EneisOf Femandez de: Suma de Geographia (1518): mitgetheilt in Diego Do Gouto: Ginco libros
da Decada doze la Historia da Inoia, tiradas a luz por E. F. de villareal. P. 1645.
Flnseh, Dr. 0., und Dr. G. Hartlaub: Die Vögel Ost - Afrika's. 8<>. 900 SS. Mit 11 Tafeln in
Buntdruck. Leipzig 1870. Bildet den vierten Band von: C. C. v. d. Decken*s Reisen in Ost*
Afrika, 1859—1865, Wissenschaftlicher TheiL
Von den Becenaionen erwähne ich nur: Qeogr. Hittb. 1870, p. 346.
Frere, Sir Bartle *b Expedition nach Maskat, Sansibar, die Komoren, Madagaskar und Mosambik,
zur Aufhebung des ostafrikanischen Sklavenhandels. 1873.
Was über diese hochwichtige, im Auftrag der englischen Regiernng ausgeführte Mission des derseitigen
Prisidenten der Londoner Geographischen Gesellschaft bis zum Abschlnss des ersten fiogens dieser Literatur'
Uebersicht veröffentlicht war, beschrankte sich hauptsächlich auf vorläufige Notizen und Berichte in der
englischen und deutschen Journal- ond Tagesliteratur. Ich verweise nur auf einige derselben: Proc. of the
R. Geogr. Soc. 1S73; Januar bis August; The lUustrated London-News, July 12. und 19. 1873 mit Volks-
typen und Ansiehten wichtiger Hifen der Sklavenhändler; Globus 1873. Bd. XXIII, pp. 29, 318, 333 und
besonders Bd. XXIV, p. 73 : ein Brief aus Sansibar ttber die naehtheiligen Folgen der plötclichen Aufhebung
des ostafrikanischen Sklavenhandels.
Fresnely Fulgenee: Lettres sur Thistoire des Arabes avant Tlslamisme. P. 8°.
Oamltto, Major A. C. P«: Muata Cazembe los povos Maraves, Gh4vas, Muizas, Muembras,
Lundas e outros da Africa austral. Diario da Expedi^ao Portugueza, commandada pelo Mtgor
Monteiro e dirigada aquelle Imperador nos annos de 1831— $2. Mit Karte etc.
Der Bericht ist, was das rein Geographische anbelangt, vollständig und mit einer guten Karte von
U. Kiepert versehen, in Uebersetiung mitgetheilt in Z. f. Allg. £rdk. 1856. Bd. VI; Vgl. auch F. Hanemanui
Karte der Portugies. Beisen in Inner-Afrika, Geogr. Mitth. 1870, Tafel 9.
Le Gras. Capitaine A. : Phares des cötes ouest, sud et est d'Afrique et des lies ^parses de FOc^an
. Atiantique, corrig^s en Mars 1866. 8^. Paris, Döpöt de la marine 1866.
Greg) W. R.: Past and present Efforts for the Extinction of the African slave trade. 8^ L. 1841.
Omndemaiiii, Dr. B«: Allgemeiner Missions -Atlas, nach Originalquellen bearbeitet. Gotha, Justus
Perthes 1867—1871.
Abtheilung I: Afrika, giebt in der Karte Nr. 16 mit 3 Cartons eine Uebersicht der Missions -Stationen
Ost* Afrika's vom Aequator bis Sofala, eolorirt je nach dem Namen derjenigen Gesellschaft, welcher die
Station angehört Der Text giebt eine kurae aber lehireiche Uebersicht der Geschichte der Missions -Erfolge
auf allen ostafrikanischen Stationen. — Madagaskar, speci eller dargestellt, s. unter Abtheilung V dieser
Uebersicht.
Guillain. Capitaine M. : Documents sur lliistoire, la g^ographie et le commerce de TAfrique Orientale.
Puoli^s par ordre du Gouvernement.
I. Partie: Ezpos^ critique des diverses notions acqnises sur TAfrique Orientale, depuis
les temps les plus recul^ jnsqu'ä nos jours.
II. Partie: Relation du voyage d'exploration k la cdte Orientale d*Afiique, ex^cut^ pendant
les ann^es 1846, 1847 et 1848 par le brich „le Ducougdic"' Tome I et II. Paris, A. Bertrand
1856—1857.
Dazu gehört: Album, lithographi^ par MM. Bayot, E. Ciceri, J. Javottet, Sabatier et
Vogt d*apr^s les ^preuves daguerriennes et les dessins de MM. Caraguel et Bridet,
enseignes de vaisseau. 54 Tafeln (davon 10 Karten, welche in den verschiedenen Ab-
theilungen der Literatur-Uebersicht besonders aufgeführt werden sollen).
Der Text des ersShlenden Thciles des C. v. d. Decken'schen Werkes hat an vielen Stelleu auf Inhalt
und Werth dieses ausgeseichneten Werkes hingewiesen; ausserdem sind in allen Geographischen Zeitschriften,
so beispielsweise in Petermann's Geogr. Mitth. Jahrgang 1857, p. 222, 1859, p. 82 ausführl. Besprechungen
u^d Inhalts-Veraelchnisse, oder Aussage, wie ebenda Jahrgang 1858, p. 396, enthalten, auf welche ich hier
verweisen su können glaube, da ich, dem Werth des Buches Bechnung tragend, mehrere wichtigere Abschnitte
in der betreiTenden Abtheilung dieser Uebersicht besonders aufführen werde.
Siehe auch: Malte -Brun: Resum^ historique du voyage d'exploration k la cöte Orientale
d*Afrique, ez^ut^ pendant les ann^es 1846, 1847, 1^8 sous le commandement de M. le
Capitaine Guillain. In: Nouvellcs Annales des Yoyages 1857. lY, pp. 270—315.
Gumpreehty Tli« £•; üeber den grossen stkdafrikanischen Volks- und Sprachstamm. Monatsber. der
Beri. Ges. L Erdk., VI, 1849, pp. 142—191. Vergl. auch VH, 1850, pp. 239-291.
Gumpreeht: Untersuchungen über die Geographie des Gontinents von Afrika, besonders in Beziehung
auf die Etymologie der Namen. — Monatsberichte der Ges. f. Erdk. zu Berlin. N. F. Vn. 1850,
pp. 239—^1.
Gunpreeht: Die Opfer Afrikanicher Entdeckungsreisen. Ebenda. VI. 1850, p. 73.
1*
4 !• Abtheüaog.
Hamilton, A.: On the trade with the coloared races of Africa. J. of the Statist. Socl of London.
März 1868, pp. 25—48.
Zahlennaohweise über die Sklavenausfuhr der afrikan. Ost- und Westküsten, die allmalige Unterdrfickimg
desselben und das endliche Aufblühen eines gesetzmassigeren enropäischen Handels ebendort.
Haucaly Ibn: Description de TAfrique traduit de Tarabe par Mac-6uckin de Slane. — - Journal
Asiatique III. Ser. 1842. m, p. 153 u. 209.
Hill, P. Orenfeli: A Yoyage to the Slave-Coasts of West and East Africa. L. 1849. 12*.
Horsey, Gapt. Algremon F. B. de: The African Pilot for the South and East-Goasts of Africa,
including the Islands in the Mozambique Channel. L. 1864. 8®.
Enthält neben den Yorzugsweise für die Schiffsleute bestimmten Anweisungen zahlreiche schatcenswerthe
Details geographischen, topographischen, selbst ethnographischen und statistischen Inhalts über Orte, Buchten,
Häfen, Inseln, Flussmündungen etc. der ostafrikanischen Küste und Inselgruppen, gesammelt aua den Original-
berichten der Seeofficiere, welche seit Owen bis 1864 mit Aufnahmen in diesen Gegenden besehäftigt waren.
Kersten, 0.: lieber Colonisation in Ost- Afrika. Mit Hervorhebung ihrer Wichtigkeit fOr Deutschland
und besonders für Oesterrcich. Abdruck aus der Internationalen Revue. No. 2. Wien 1867.
KVlle, Bey* S. W. : Polyglotta Africana. Folio. London 1854. Mit Karte von A Petermann.
Krapf. Dr. Ludwig: Reisen in Ost -Afrika, ausgeführt in den Jahren 1837— -1855, Theil I und IL
Kornthsd und Stuttgart 1858. Mit Karte.
Ich werde an yerschiedenen Stellen dieser Literatur -Ueberticht auf dieses, für die gesammte Kunde
Ost-Afrika's hochwichtige Werk zurückzukommen haben; hier sei nur kurz erwähnt, dass sich eine streng
chronologisch geordnete Uebersicht der sämmtlichen von Krapf und seinem Missionsbruder Kebmasn aua-
geführten Beisen aufgezeichnet findet in B. Hassenstein: Bemerkungen zur Karte der Begion des Kilema-
Ndschoro und Kenia in Ost -Afrika in Geogr. Mitth. 1864, p. 454. Es schien zur bequemen Benutzung des
Buches die Anfertigung eines Index nach Seitenzahl geboten, weil diese wichtigen Beisen ohne Bückaieht
auf Zeit und Ort in der ersten Gesammtausgabe der „Beisen** verstreut und daher in ihrer chronologisehen
Aufeinanderfolge nicht zu übersehen sind.
Krapl^ Dr. L.i Die Völker Ost-AMka's. Geogr. Mitth. 1858, pp. 396-405.
Krapf« Dr. L.: Les laugues et les peuples de la region maritime de TAfrique australe. — Annales des
Voyages 1849. IV, p. 285.
Kremer 9 Prof. A. von: Description de TAfrique par un g^ographe arabe anoxrvme du VT sikcle
de rh^gire. Texte arabe publik pour la premi^re foi. Vieune 1852. gr. 8^ Rec. s. in Sitzungs-
berichte der k. k. Akad. der Wissenschaften, Philosoph. -Histor. Cl. 1852. Vin, p. 889. (Auch
besonders abgedruckt im Buchhandel. 42 S. 8^. Wien 1852.)
Kfllll>9 P« H.: Die Reisen der Missionäre. Abtheilung II: Missionsreisen nach Afrika vom Anfang
des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. 2 Bde. Eegensburg 1862. 8^
Layanha, Joad Baptista de: Decada quarda da Asia de J. de Harros, depois lo anno de 1526 at^
de 1539, reformada accrescentada e illustrada com notas e tabolas geographicas. Madrid 1615.
Letronne^ J. A«: Discussion de Topinion d'Hipparque sur le prolongement de TAfrique au sud de
rEquateur. Journal des Savants 1831, p. 476 u. 545.
lieber Livingstone:
Adams, H* G.y Dr. Livingstone: His üfe and adventures. L. 1857. Mit Karte.
Von den zahlreichen Compilationen aus Briefen und Berichten des berühmten Beisenden, welche aU Vor-
länfor des eignen Werkes desselben im Jahre 1857 und 1858 erschienen, ist diese wohl die ausführlichste, alle
bis dahin erschienenen Berichte siemlich vollständig enthaltende. Aehnliche vorläufige Büchelchen dieser
Art sind der von der Londoner Missions -Gesellschaft herausgegebene und von Krapf unter d. T. „Afrika von
Süd nach West und von West nach Ost endlich einmal durchkreuzt" Übersetzte Bericht (Ludwigsburg bei
F. Biehm) ; femer A Narrative of Br. Livingstone's Discoveries in South Central Afrika, aus d. British Banner
besonders abgedruckt, London (Boutledge & Co.); u. Andere mehr.
Livingstone 9 der Missionär. Erforschungsreisen im Inneren Afrika*s. — In Schilderungen der be-
kanntesten älteren und neueren Reisen, insbesondere der grossen Entdeckungen im südlichen
Afrika vrährend der Jahre 1840 — 56 durch Dr. D. Livingstone. Leipzig (Spamer). 8®. Mit
Abbildungen und Karte.
A. u. d. T. : Buch der Beisen und Entdeckungen.
Die ganze umfangreiche Joumalliteratur Über Livingstone aufzuführen wäre unnütz, da der grosste Thell
derselben nach Erscheinen der Beise werke werthlos geworden ist.
Livingstone; Beise i Syd -Africa. — Oversat efter den engelske Original ved M. Th. Wöldike. Med
Portrait, Kaart og Billeder, Kjöbenhavn, Wöldike 1857.
Faumier^ H«: L'Afrique ouverte, ou une esquisse des d6couvertes du Docteur Livingstone. P. 1858.
Mit 10 Abbildungen.
Specielleres über Livingstone's Beisen seit 1840 s. die Abtheilung III.
Lyons, M'Leod: Travels in Eastem Africa. 2 Yols. 8°. L. 1860. Mit Portr., Karte und Abbildungen.
Mit einigen Appendioes über die Nutshölzer Ost-Afrika's, die pharmaeeutische Flora, Über die muth-
massliche Lage von Ophir in Bofala. Sonst betrifft die Beise vornehmlich den ILÜstentheil um und aüdlieh
von Mosambik, den unteren Zambesii die Seschellen, B^uoion, Nossib^ eto.
Ganz Ost-Afrika. 5
Montbret, Coquebert de: Extraits des prol^gom^nes historiques d'Ibn Ehardoun, traduit de
TArabe. 1) Du petit nombre des yilles dans rAfrique et la Maghreb. 2) Pourquoi les edifices sont
peu nombreux parmi les peuples qui professent Tlslamisme. — Journal Asiatique Y. 1824, p. 148.
Mnreliisoii. P. Bod. J*: On the basin-like fonn of Afrika. Edinbunrh New Philosophical Journal,
LIX. 1853, pp. 52-56.
Mnreliisoii, Sir Bod. J*: ComparatiTe View of Africa in Primeval and Modern Times, Address at the
Anniversaiy Meeting of the Royal Geographical Society , in J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XII,
1852, p. CXXII.
Miirehison. Sir Bod. J.: On the antiquity of the physical Geography of Inner -Africa. Proc. of
the B. Geogr. Soc. of London. Vol. VIII. Nr. 4, pp. 151—154.
Sehr interessante und wichtige Aufsätze Über das Alter und die geologische Confignration Süd-Afrika's,
gestützt aaf Dr. Kirk's Fund fossiler Knochen am unteren Zambesi und die neuem geolog. Untersuchungen
der Expeditionen Ton Livingstone, fiurton und Speke.
Mmray^ Jameson and Wilson: Narrative of Discovery and Adventure in Africa, firom the earliest
Ages to the Present Time. S"". Edinburgh 1840.
NoUoth, M. S.: Extracts from the Journal of Capt. of Her Maj. Ship „Frolic". — Nautical
Magazine 1857, Januar bis Mai, pp. 1—12; pp. 73—78; pp. 136-143; pp. 191-^198; pp. 247—256.
Das Schiffsjournal des Captain des Frolic, welches Schiff 1855 und 1856 nach Afrika beordert wurde,
um Livingstone aufznneh'men, enthält Yiele schätzbare Notizen über Zanzibar, Mosambik, Quilimani und den
unteren Zambesi, sowie Aber Madagaskar, die Komoren, Nossib^ und die Meerenge zwischen Madagaskar und
Mosambik.
Owen, Capt. W. F, W«: Narrative of Voyages to explore the shores of AIHca, Arabia and Madagascar,
performed in His Maj. Ships „Leven"' and ,3arracouta". 2 Yols. L. 1833 und 1834.
Einen Auszug daraus, von Lieutenant Wolfe s. J. of the B. Geogr. Soc. S833. III, pp. 197 — 223. —
Ueber die Fehler der Owen'schen Küstenvermessung rergl. B. Hassenstein : Bemerkungen zur Karte der Kegion
des Kilimandscharo etc. In: Geogr. Mitth. 1864, p. 450 ff. Burton und Speke in J. B. Geogr. Soc. 1858,
p. 188 ff., Kersten in y. d. Decken's Reisen I, p. 119, 134. U, p. 248, 277.
Pombeiros, Die, Joao Baptista und Pedro, 1806—1810.
In: Annaes Maritimos e Coloniaes 1843 und daraus zuerst fibersetzt und kritisch Terarbeitet ron Cooley in
Inner -Afrika laid open pp. 8 — 26, als die erste beglaubigte Beise quer durch den ganzen Continent. So
dürftig, allen wissenschaftlichen Interesses bsar die Berichte der portugies. Händler auch sein mögen, so
bieten sie doch immerhin in all ihrer Einfachheit noch die einzige unrerdächtige Quelle für einzelne Theile
des Innern Sfid-Afrika's. Die beste und neueste kartographische Bearbeitung dieser Reise ist Fr. Hanemann*8
Karte, Geogr. Mitth. 1870, Tafel 9.
Portugal und seine Colonien im Jahre 1858 und 1863, Geogr. Mitth. 1861, p. 435; 1863, p. 485.
BAynalf G* Th« F* : Histoire des Etablissements et du commerce des Europöens dans les deux Indes.
Amsterdam 1771. 7 Bände; 2. Ausg. Paris 1798. 22 Bde. S^.
Bitter, Carl: Die Erdkunde im Verhältnisse zur Natur und zur Geschichte der Menschheit, oder
allgemeine, vergleichende Geographie. 2. Ausg.* Erster Theil. Afrika. Berlin 1822.
Das berühmte, im Buchhandel längst äusserst selten gewordene Buch unseres Altmeisters enthält nach
der bekannten klassischen Einleitung zu seiner gesammten Erdkunde eine für ihre Zeit erschöpfende und
abschliessende, in Behandlungsweise und Styl noch nicht übertroffene Darstellung der gesammten geographischen
Kunde des afrikanischen Continents. Zeithammer nennt es mit Recht „einen grossartig angelegten Prachtbau,
fest und unerschütterlich im Fundament, yoU Geist in Plan und Ausführung, aber in vielen seiner Theile
unansgebaut und nicht wohnlich, gegenwärtig (d. h. 1861) theilweise in Ruinen und zerbröckelt — immerhin
noch gross in Ruinen". —
Roseher, Dr. Albr.: Ptolemäus und die Handelsstrassen in Central -Afrika. Ein Beitrag zur Er-
klärung der ältesten uns erhaltenen Weltkarte. Mit 2 Karten. Gotha 1857. 8°.
Rec. s. Geogr. Mitth. 1857, p. 154.
Saint •Martin, Yiyien de: La cöte Orientale d*Afrique, entre le Cap Delgado et le Cap Guardafui. —
Annales des Voyages. 1845. III, p. 269.
Heute fast ohne Werth gegenüber der Torbandenen, wenngleich immer noch sehr dürftigen Literatur
Über diese Küstenstrecke.
Slünt-Muün, Tillen de: Le Role de TAUemagne dans les modernes ezplorations du Globe. —
Revue germanique 1859. Febr.
Die 4. FortsetsuDg dieses Aufsaties bespricht das südliche Afrika, die Forschungen Ton Lichtenstein,
Peters, Bleek, Krapf und Rebmann und die Bestrebungen der Deutschen um die afrikanische Ethnologie.
Salt, Henry: A Yoyage to Abyssinia and Travels into the Interior to that Country executed under
the Orders of the British Government in 1809—1810. London 1814. 4^'. Mit Karten.
Darin die Karte der Ostküste Afrika's, die erste von einiger Genauigkeit: Fire Degrees of the Coast
from Mosambique to Cape Delgado laid down from • Portuguese Manuscript-Map, und einige nicht gana
werthlos« Kotiien Über die portugiesische Kolonie in Mosambik, gesammelt wahrend seines Aufenthaltes
duelbst, 1809.
ß I. Abtheilung. — Ganz Ost -Afrika.
SanctoSy J. dos: Historia de Ethiopia Oriental 1609 (Aethiopia Orientalis in Purchas Pilgrims U).
J. do8 SanctoB ist neben de Barros einer der belehrendsten Schriftsteller über die Geachiohte der porta-
giesischen Gebiete an der Ostküste, wohin er sich schon 1586 von Lissabon aus als Missionar begab.
Sehuithelss: Die Bewohner der Ostküste Yon Süd -Afrika. Ein Vortrag. Berlin 1854. gr. 8^
Slaye Trad». Correspondence with British commissioners at Sierra Leone, Havana, the Cape of
Good Hope and Loanda; and reports from british vice - admiralty courts and from British
naval officers. Fol. London 1857—1863.
Recensionen darüber s. Qeogr. Mitth. 1857, p. 283; 1858, p. 441; 18G4, p. 196 etc.
Stein und HSrsehelmann: Handbuch der Geographie und Statistik. 7. Auflage. Nachtrag: Nachträge
und Ergänzungen zu Afrika von Dr. Otto Deutsch. 8^. Leipzig 1866.
Ueber diese werthroUen Nachträge und Berichtigangen, welche sich in der Paginimng unmittelbar an
den Ton Gumpreoht 1853 bearbeiteten Band Afrika, anschliessen , s. Bec. in Geogr. Mitth. 1866, p. 818.
Sturge, John: Remarks on the Society for the Extinction of the Slave Trade, and its Remedy. L. 1841.
Temaux-Compans: Bibliotheque asiatique et africaine, ou catalogue des ouvrages relatifs k TAsie
et TAfrique qui ont paru depuis la d^couverte de Timprimerie jusqu^aü 1700. 1 Vol. 8°. P. 1841.
Eine ausführliche Besprechung dieses wichtigen bibliograph. Werkes — auf welches ich fUr die iltere
Literatur sur Geschichte und Erdkunde Ost-Afrika's hier besonders verweisen muss — findet sich u. A. in
den Nonvelles Annales des Yoyages 1841. III, pp. 102 — 111.
Temaux-Ck>mpans: Archives des voyages, ou collection d*anciennes relations in^dites ou tr^ -rares,
de lettres, mämoires, itin^raires etc. 2 Vols. 8^ P. 1840.
S. darüber Nout. Annales 1842. II, p. 223.
Tidal, 0. E.: The Prospects of the East-African Mission; a letter to the Rev. Henry Yenn. L. 1850. 9".
Zeithammer, Anton O.r Rückblicke auf die Geschichte geographischer Erforschung Sfld-Afrika*8.
In: Mittheilungen der K K. Geographischen Gesellschaft Redigirt yon F. Fötterle. lY. Jahr-
gang. Wien 1860.
Abtheilung IL
Die Ostkaste zwischen Mombas und dem Zambesi,
nämlich: Insel und Gebiet von Sansibar (Suaheli -Ettste), Mombas, Pemba- Inseln,
Mafia-Inseln, Kilwa, Rovuma und Kap Delgado, Mosambik und das Zambesi- Delta.
Albrand: Extrait d*an memoire sur Zanzibar et sur Qoiloa. Bull, de la Soc- de G^ogr. n. S^rie
X. 1838, p. 65—84.
Barbosa^ Duarte: A description of the Coasts of East Africa and Malabar in the beginning of the
sixteenth centary. Translated from an early Spanish manuscript in the Barcelona library,
with notes and a preface by the Hon. Henry E. S. Stanley. London printed for the Hakluyt
Society. 1867.
Bleek Dr. Will. H. J«: The Languages of Mosambique. Yocabularies of the Dialects of Lonrenzo
Marques, Inhambane, Sofala, Tette, Sena, Quellimane, Mosambique, Cape Delgado, Anjoane,
the Marawi etc. Drawn up from the Manuscripts of Dr. M. Peters and from other materials.
L. 1856.
Keeensirt in Geogr. Mitth. 1857, p. 154.
BotelhOy Sebastian Xayler de: Memoria estatistica sobre os dominios portuguezes na Africa
onental. Lisboa 1835.
Qiebt Tiele brauchbare Notizen über Mosambik und Sofala.
Boirdieh, T. Eduard: Die Entdeckungen der Portugiesen im Innem von Afrika zwischen Angola
und Mosambique. Hertha I. 1825, p. 165 ; II, p. 61 ; IH, p. 540.
Bradshaw. Commander B.: Darra Salaam, Africa. Mercantile Marine Magazine, April 1858,
pp. 117—118.
Beschreibung dieses, 41 Seemeilen südl. von Sansibar an der OstkiUte gelegenen Hafens, welcher 1867
durch Bradshaw yermessen wurde. Die Position ist 6® 49' sftdl. Br. nnd S9^ 22' östl. L. Ton Gr. 8. ancb
den Artikel See -Karten nnd Kirk.
Brenner, Richard: Reisen in Ost- Afrika. Petermann*8 Geogr. Mitth. 1868, p. 361, 456; 1871,
p. 69, 390.
Browne, J. Boss: Etchings of a Whaling Cruise; with notes of a sejonm on the Island of Zanzibar
and a brief history of the WhaJe. Fishery in its past and present condition. L. 1846. 1847.
Nach Burton „a readable account of the rising settleraent Zanzibar".
Borton. R. F.: Zanzibar and two months in East Africa. In Blackwoods Edinburgh Magazine 1858.
Hefte Februar, März und Mai.
Bnrton, Capt. R. F. and J. H. Speke: A Coasting Yoyagc from Mombasa to the Pangani- River;
Visit to Sultan Kimwere and progress of the Expedition into the Interior. J. of the R. Geogr.
Soc. Vol. XXVIII. 1858, pp. 188—224. Mit Karte des Pangani-Flusses und der Route nach Fuga.
Uebersetst mit Kartenskisze in Geogr. Mitth. 1859, p. 375 und Tafel 15, Tergl. auch 1864, p. 449 nnd
Tafel 16.
Bnrton, Riehard F.: Zanzibar, City, Island and Coast. 2 Vols. L. 1872. Mit Illustrationen.
Neben der im Decken'schen Werk enthaltenen Monographie über Sansibar ist diene neueste und umfang-
reiche Publikation des schreibseligen Beisenden sehr beachtenswerth, da sie mancherlei geographische Notizen
Über einzelne Kftstenpunkte — so über die bisher wenig besuchte Pemba- Insel — enthält, welche in den
früheren oben angeführten Aufsätzen Burton's fehlten, weil dieser erst neuerdings die Originaltagebücher
Über seine Küstentouren und Spazierfahrten um Sansibar wieder aufgefunden hat. Interessant nnd a. Th.
nen sind auch die ethnographischen Schilderungen der KÜstenstämme, eine Geschichte der Erforschung des
ganzen Gebiets Ton Sansibar, Notizen über den Handel mit Kopal nnd seine Gewinnung etc. — Vgl. Rec.
in Geogr. Mitth. 1872, p. 401.
f^ II. Abtheflung.
Castilho, A. M« de : £tudes historico - gäographiques. — Premiere ötude sur les colonnes ou monuments
commdmoratifs des d^couvertes portugaises en Afrique. Lue ä rAcadömie Royale des Sciences
de Lisbonne 11. Mars 1869. 8^ 70 pp. Lissabon 1869.
Yergl. : Ueber die von portu^esischen Seefahrern zur Bestimmung ihrer Entdeckungen errichteten
Wappenpfeiler. Z. d. Ges. f. Erdk. lY. 1869, p. 457 und das Ausland 1869, p. 885.
Castro e de Mello: Kios de Senna. Sua descrip^ao desde a barra de QaiUmane atö ao Zttmbo
Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino, No. 71, 72, 73. 1863.
Chrlstopher. Lieut. W.: Ind. Navy. Commanding H. E. J. C's. brig of war „Tigris". Extract from a
Journal kept on the East Coast of Africa. J. of tbe R. Geogr. Soc. XIV 18M, pp. 76—103.
Der verdienstvolle Seeofficier Ghristopher untersuchte im Auftrage der Ost-Indischen Compagnie die oat-
afrikanische Küste, namentlich im Norden von Mombas und giebt in seinem Bericht auch einige schitaens*
werthe Notizen Über Kilos, Sansibar, Mombas und die Handelsstädte der Somaliküste, vergl. AbtheiL lY.
Codine, J.i Fadrons ou colonnes comm^moratives des d^couvertes portugais au sujet de T^tude de
M. Alex. Magno de Castilbo. Bull, de la Soc. de Gäogr. de raris 1869. Dec, pp. 455—487
Yergl. das Ausland 1869, p. 885.
Colin: Notice sur Mozambique. — Annales des Yojages. IX. 1809, p. 265. Yergl. Geographische
Ephemeriden XXXI. 1810, p. 381, und Minerva 1811. II, p. 426.
Cruize through the Mozambique Channel in H. M. Ship „Geyser". Nautical Magazine 1849, p. 338, 399.
Deeken, G. C. y. d.: Brief an H. Dr. Barth; dat. Zanzibar 20. Febr. 1861. Z. f. Allg. Erdk. Juni
1861, pp. 467—471. Mit Kartenskizze.
Enthält das Haup^resultat der ersten Keise Decken's, der Kilwa-Eeise auf Koscheres Boute sum Niassa,
Oct 1860 bis Januar 1861 und ist als vorläufiger Bericht nunmehr ohne Interesse.
DeTereux, W. €•: A cruise in the „Gorgon", or eighteen months on H. M. S. Gorgon, engaged in
the suppression of the slave trade on the East Coast of AMca; induding a trip up the Zambesi
with l3r. Livingstone. 8®. L. 1869.
Daprat, Yiscount: The trade of Mozambique. Markham*s Ocean Highways, December 1872, p. 286.
Ueber Handel und Producte der portugies. Besitaungen in Sftdost- Afrika, vom portugies. Generaleonsal
in London.
Emery« Lieut: Short account of Mombas and the neighbouring coast of Africa. J. of theR. Geogr.
Soc. 1833. m, pp. 280-282.
Eyrids, J. B.: L'ile de Zanzibar. Bevue de TOrient. IX. 1851, p. 290.
Frere, Sir Bartle: 8. Abtheilung I.
FroberTille« Eugi^ne de: Analyse d*un Memoire sur les lanfues et les races de TAfrique Orientale
au Sud de TEquateur. Extrait des Proc^s verbaux des slances de la Soci^t^ d*Histoire Naturelle
de Maurice 18i6. Ap., p. 16.
Vergleiche: Rapport sur les races n^gres de TAfrique Orientale au sud de TEquateur
observäes par M. de Froberville; fait k TAcad^mie des Sciences dans sa söance du
3 juin 1850 d'une commission compos^ de MM. Flourens, Duperrey et Serres. —
Comptes-rendus de TAcad^mie des Sciences, tome XXX. 1850, No. 22, pp. 679—690.
Froberville 9 £• de: Notes sur les Ya-Ngindo. Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. IV. S^r. III.
1852, pp. 425—443. Mit Kartenskizze der Gegend zwischen dem Bovtima und Lufidschi.
ErkundiguDgen über die Stämme dieser Gegenden, ohne grossen Werth gegenüber den Forschiugeii
Decken's und Xrapfs.
Froberrllley £• de: Notes sur les Ya-Niungue et les Mabsiti, peuples de TAfrique Orientale. BolL
de la Soc. de G6ogr. III. S^r. X. 1848, pp. 65—81.
Der Artikel enthält mehrere, heute freilich siemlich werthlose, Itinerare von der Küste nach Senna am
Zambesi und ethnographische Notizen über die südlich der Zambesi-Mündung wohnenden Stämme.
Froberrille, E. de: Note sur les Ostro - n^gres , race de TAfrique Orientale au sud de T^uateur.
Comptes-rendus Hebdomadaires des Seances de TAcad. des Sciences. XXYIII. 1849, pp. 2^—289.
Froberrille, E* de: Note sur les moeurs, coutumes et traditions des Amakoua; sur le commerce et
la traite des esclaves dans TAfrique Orientale. Soc. de G^ogr. III. S6r. YIII. 1847, pp. 311—330.
Die Amakua wohnen an der Küste zwischen Cap Delgado bis Angoxa.
Germain, A«: Notes sur Zanzibar et la cöte Orientale d*Afrique. Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris.
1868. Nov. und Dec, pp. 530-^559.
Vorläufige, mancherlei Neues bringende Notisen über die Bevölkerung der Stadt und Insel Sansibar,
hauptsächlich nach Mittheilungen Jablonski's gesammelt während seines dortigen Aufenthaltes lur genaueii
Bestimmung der geograph. Position, vom Sept. bis Dec. 1867; s. darüber Ausführliches : Qeogr. Mitth. 1870,
p. 427 und 1869, p. 195.
GulHain, Capitaine M.: Zanzibar et ses babitants. Nouvelles Annales des Voyages 1857. März.
Auszug aus Guillain's grossem Werk : Documenta sur rHistoire etc. (yergl. Abth. I) Bd. 11«, pp. 1 — 250.
Ueber Hombas s. Bd. IIb, pp. 279—407.
Ostk&Bte von Mombas bis zum Zambesi. 9
Handelsarchiv, Preossisches: Zanzibar's Handel und Schififahrt in den Jahren 1863 und 1864.
Jahrgang 1866. No. 17, 24; daraus auch in Z. i Ges. f. Erdk. 1866, I, p. 252. — Desgl. in
dem Jahr 1871. Ibid. 1872, No. 36.
Hurdy, s. Smee and Hardy.
Hart, Captain of H. M. S. „Imogene'S besuchte im Januar 1834 Sansibar und Übermächte der
Britischen Regierung kurze Notizen über die militär. Verhältnisse der damaligen Begierung
unter Said-Said, Bewachung des Hafens u. andere Angelegenheiten. (Aus Burton: Zanzibar I, p. 45.)
HiU« Clement: Expedition up the River Wami. — Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. July 7.
1873.
Beschreibung einer 2*/2tSgigen Excursion auf dem der Insel Sansibar gegenüber mündenden Küstenfluss
Waroi. Der fernste erreichte Punkt war 23 englische Meilen Ton der Mündnng, am Fusse der Kibohero-
Küstenkette und ist die Excursion als eins der geographischen Resultate der Mission Sir Bartle Frere'a nach
Sansibar zu bezeichnen.
Hin, P» G«: Fifty days on board a slave-veBsel in the Mozambique Channel. L. 1853. 12^.
Homer, BcT«: Reisen in Zanguebar in den Jahren 1867 und 1870. 8^ Regensburg 1873. Mit Karte.
Itinerario de Quelimane ä Tete pelo Zambeze. 1860. — Noticias do districto de Tete. — Noticias
do districto de Quelimane. Boletim e Annaes do Gonselho Ultramarino, No. 111. 1863. Aug.
JabloBSki: Notes sur la gäographie de llle de Zanzibar. Bull, de la Soc. de Geogr. de Paris 1866.
Nov., pp. 353-^70.
Berieht an das französ. Ministerium des Aeussem Ton dem Kanzler des französ. Konsulats und Tielleicht
genauesten Kenner der physikalischeD , politischen, statistischen und mercantilen Verhältnisse der Insel und
des Dominiums des Sultans Ton Sansibar. Der Aufsatz giebt ausser geolog. Notizen noch die Basnltate der
meteorolog. Beobachtungen des Dr. Serrard und leidet nur an dem einen Fehler, dass er zu kurz nnd knapp
abgefasst ist Jabloneki schickte auf Bitte des Verfassers von t. d. Decken's Reisen eine ziemlich speeielle
geolog. Manuscriptkarte der Insel zur Benutzung f&r das Werk ein, doch ist sie leider verloren gegangen. £r
starb im November 1868 und es hat meines Wissens bisher keine Veröffentlichung über den oder aus dem
wissenschaftlichen Nachlass stattgefunden, der wahrscheinlich manches Licht über das noch sehr wenig bekannte
Innere der Insel verbreiten würde.
Kersten, Dr. 0«: Monographien über Sansibar, Mombas, Eiloa, Mafia und die Küste des Gebiets,
in V. d. Decken*s Reisen Bd. I und II. VergL das vollständige Namen- und Sachregister für
den erzählenden Theil. Bd. II, pp. 421—454. — Vergl. auch Globus XXI. 1872, pp. 22—26:
Otto Kersten in Sansibar.
Kersten, Dr. 0.: Zur Völkerkunde Ost-Afrika's. Sechster Jahresbericht des Vereins von Freunden
der Erdkunde zu Leipzig, 1866, pp. 113—120.
üeber die Suaheli - Sprache.
Kirk, Dr. J.: On the copal of Zanzibar. J. of the Linnean Soc, Botany. Vol. XI. No. 49, pp. 1—4.
Notison über das Hars des Trachylobium Mossambicence, XI., das Im Handel als Baumkopal vorkommt
und swar nur an der Küste von Mozambique bis Lamo (3^ südl. Br.), am häufigsten zwischen Cap Delgado
und Mombas gesammelt wird. Der aus der Erde gegrabene Kopal, Anim6, wird landeinwärts gefunden.
S. Über diesen Gegenstand ifoch ausführlicher in Burton's Zanzibar, City, Island and Goast.
Kirk, Dr. J.: On fossil bones Irom the alluvial strata of the Zambesi -Delta. Proc. of the B. Geogr.
Soc. of London, Vol. VIII. No. 4, p. 151.
Kirky Dr. J«: Notes on two expeditions up the Biver BoTuma, East Africa. J. of the B. Qeogr.
Soc. Vol. XXXV, 1865, pp. 154—167.
Sehr schätsenswerther Bericht des Begleiters Ton Dr. Liringstone, wegen der naturwissenschaftlichen,
namentlich botanischen Details, welche sich in Livingstone's eigenem VTerk nicht finden.
Krapf , Dr. Ludwig: Die Insel Sansibar an der Ostküste Yon Afrika. Ausland 1857. No. 32 n. 33.
Krapf, Dr. L« : Note sur Tembouchure de la LoufTou, riviere de la c6te Orientale d*Afrique et sur une
partie de cette c6te au sud de Zanzibar. Nouvelles Annales des Voyages 1863. III, p. 5.
Krapf. Dr. L.: Die frühere Geschichte der Stadt Mombas, 4^ südl. vom Aequator, in Ost -Afrika.
Das Ausland 1858. No. 36.
Die Uebersetsung eines im Jahre 1239 der Hedschra abgeschlossenen arabisehen Manuscripts, welches
die Qeschichta Ton Mombas und namentlich die Kampfe awischen den Portugiesen nnd dem Imam yon Oman
um die Stadt behandelt
Krapfy Dr. J. L.x Beisen in Ost -Afrika, ausgeführt in den Jahren 1837—1855. 2 Theile. Kom-
thal und Stuttgart, 1858.
Eine Uebenioht der Touren in der Umgegend Ton Mombas und an den Küsten bis Kiloa, t. chronolog.
geordnet in Qeogr. Mitth. 1864, p. 454, mit Karte 16, Carton Mombas 1:750,000.
10 n. Abtheflung.
Krapf 9 Dr. L« : My late Mission tour to the East coast of Africa. In : Christian Work tUroughoot
the World, for 1863. London, Office of good Words. Vol. L Juni 1863, p. 193.
Krapf yerliess Anfang Augnst 1861 seinen Wohnsits Komlhal bei Stuttgart, um eine neue Station in
Kauma, im Wanikaland, nördlich ron Mombas, zu gründen. Im Januar 1S62 in Sansibar. Notisen ftber die
MissioDsbestrebungen bjauptsächlich der Franzosen daselbst und an der gegenüberliegenden Küste ete. —
Ezcursionen Ton Mombas nach Ribe und Kauma, nach dem Kilefi-Flnss, und nach Takannga. — lieber Bib«
und Umgegend interessante Details. — Rückkehr längs der Ostkttste AMka's nach Europa Nov. 1862.
Krapf, Dr. L«: Briefe von der ostafrikanischen Küste. Z. d. Deutschen Morgenland. Ges. II, pp. SIC
bis 321. Vergl. auch Abth. I, III und IV.
Leigh: A Visit to the River Zambesi. J. of the R. Geogr. Soc. XIX. 1849, p. 1.
Loarer: Llle de Zanzibar. Revue de TOrient IX. 1851, p. 290.
Loarer: Commerce de Mozambique. Revue de VOrient, X. 1851, p. 1.
Lyons, Me« Leod, J«: Notes on the Zambesi, fron) Quillimane to Tete. From the Portuguese.
Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. II. 1858. No. 6.
Malte -Brun: Resum^ historique du vojage d'ezploration & la cöte Orientale d*Afrique, ex^ut^ pendant
les ann^es 1846, 1847, 1848 par le brick „le Ducouedic" sous le commandement de M. le
capitaine Guillain. Nouvelles Annides des Voyages 1857. II.
Markham, ۥ IL: Dr. R J. Mann's observations on sand bars at the mouths of South- African rirers:
with remarks on the formation of dams. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XVI.
No. 2, pp. 138—139.
May, ]>• : Sketch survey of the River Rovüma. London, Hydrographical Office. 1862.
Grosse Karte des unteren Laufes — 35 Engl. Meilen — des RoyAma, nach den Aufnahmen wihreod
Dr. liiringstone's Fahrt im Jahre 1861. Das Mündungsdelta beruht jedoch noch auf Owen's alter VemiMsnng.
Vergl. Dr. 0. Kersten's Messungen in der Bai von Mnasi, Juni 1864. C. C. v. d. Decken*s Reisen. £nähL
Theil II, p. 246 und Theil I, Karte II.
Mombas. Kote sur llle de Mombas et Ozi. Nouvelles Annales 1837. II, p. 386.
Mozambique. Productos de . Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino, 1862. No. 95. Lisbaa.
Mogambique. Ebenda 1863. No. 120.
Mozambique. Aguas thermaes do Mutiquite. Ebenda 1863. No. 105.
Mosambique and its adjoining parts: Velyako, Eonducia and Mokamba. Nautical Magazine 1840, p. 217.
Mozambique. Note g^ographique et commerciale. Revue de TOrient. 1850. VII, p. 172.
Mosimbwa. Nautical Description of the Bay of . Nautical Magazine 1840, p. 398 u. 472.
Moequet. Jean: Voyages enAfrique, Asie, Indes orientales et occidentales, fait par , garde du
cabinet des singularitez du roy. aux Tuilleries. 6 Livres. Ronen 1645. 8^.
Der Verfasser kam 1608 auf einer seiner vielen Beisen nach Mosambik, wurde dort eine Zeit lang
von den Portugiesen gefangen gehalten, giebt über die reiche Ausbeute der Portugiesen an Gold Ton Guama
oder Zambeze einige Notizen, lieber die verschiedenen Ausgaben seiner Beisebeschreibung vergl. Beckmann,
Literatur der älteren Beisebeschreibungen. Bd. II, p. 103 ff. und Zusätze p. 375w
Mondevity M. Sanier de : Commandant la corvette du Roi „la Pr^voyance'*. Observations
sur la cöte du Zanguebar en 1787 etc. etc. Nouvelles Annales des Voysiges. Tome VI. 1820,
pp. 338—359. Mit Karte.
Nach Quillain I, p. 559, besuchte dieser Seeofficier 1786 die Hauptpunkte der Sansibarküste zwischen
Mombas und Cap Delgado und schrieb ausser obigem Aufsatz nach seiner Beise ein „Memoire sur la n^cessite
de fonder un Etablissement k Mongalo" (Hafen oder Flussmündung südlich Yon Kilos). Es ist in bedanem,
dass dieser Bericht nicht an die Oeffentlichkeit gelangt ist, sondern im Marine »D^pöt zu Paris vergraben
liegt, weil es von Interesse wäre, die Winke zu erfahren, welche schon im vorigen Jahrhundert von erfah-
renen Leuten, wie in diesem so eindringlich tou Peters, Guillain, Krapf, Decken und Kersten, in Beaug auf
die mercantile Ausbeutung Gst-Afrika's gegeben und doch kaum beachtet worden sind. Auch würde man
vielleicht aus Mondevit's Bericht Genaueres über die topographische Beschaffenheit dieses Küstenpunktes
erfahren haben, als dies bis heute geschehen ist. Die dem oben angeführten Aufsatz beigegebene Karte reicht
von 2^ südl. Br. (Patta und Siu) bis Cap Delgado (10^ südl. Br.) und ist in ihrer Namengebung der Inseln
und Caps genauer als 0wen*s Küstenkarten.
Moresby, Capt. Fairfax.
Derselbe besuchte im Jahre 1822 als Commandeur des Schiffes „Menay" Sansibar, um im Auftrage der
Begierung einen Vertrag mit Maskat abzuschliessen, welcher gegen den Sklavenhandel, besonders den Handel
mit den freien Somalis gerichtet war und auch wirklich Ton Said -Said 1822 unterschrieben wurde. Nach
diesem Vertrage sollten alle Schiffe des Sultans von Maskat „detected** werden, welche Negersklaven ffthrten,
und zwar: östlich einer Linie gezogen \om Cap Delgado bis südlich von Socotra, und von da bis Diu, dem
Westpunkt des Golf von Cambay. Der Wortlaut des Vertrages wurde publicirt in No. 24 der Bombay Selactioa
(1856) unter der Ueberschrift „F6r8ian•Gnlf^ — Notiz aus Burton's Zanzibar. I, p. 45.
Ostküste YOQ Mombas bis zum Zambesi. XI
New, Cliarles, and Wakefield; Letters from Bev. dat. Mombas und Bibe. In: The United
Methodist Free Churches' Missionary Notices, 1864, p. 204 ff.
Briefe aus den Jahren 1863 und 1864 datirt yon den neugegründeten Missionestationen nördlich Ton
Mombas: Chatham Hill, Bibe u. A. mit nur dürftigen Notizen über die Umgebung und Lage, und einigen
kurzen Berichten über Excursionen nach Gnombeni, Sihu und anderen Wanika- Dörfern.
Noticias do districto de Lourenco Marques. — Notidas do districto de Sofala. -- Noticias do districto
de Cabo Delgado. — Noticias do districto de Tete. — Boletim e Annaes do Gonselho Ultra-
marino, No. 112 n. 113, Sept. und Oct. 1863.
Olren, Capt. William F. W«: Description of the Aswatada or Eerimba Islands and of the a^acent
coasts from Cape Delgado to Cape Manyany. Nautical Magazine 1840, pp. 269—295.
Olren, Capt.: Zauzibar and its Islands. Nautical Magazine 1844, p. 193 u. 270.
Owen's Beriebt über Sansibar und seine Aufnahme der umliegenden kleineren Inselgruppen.
Olren, Capt. : Particulars of an expedition up the Zambe sito Senna, performed by the officers of H. M.
8. Leven in 1823. J. of the R. Geogr. Soc. II. 1832, pp. 136—151.
Parker, Capt. Hyde: On the Quilimano and Zambesi Eivers. Proc. of theR. Geogr. Soc. of London
1857. I, pp. 312-319.
Peters, W.: Briefliche Nachrichten aus Tete, dat. 11. Dec. 1844. Yerhandl. d. Ges. f. Erdk. in Berlin.
N. F. Bd. III. 1846, p. 97.
Peters, W.: Briefliche Nachrichten, datirt Chupanga (Rio de Senna). Ebenda N. F. Ul. 1846, p. 234.
Peters. Wilh. : Bericht über die Insel Ibo und die Kerimba-Inseln. Monatsberichte d. Ges. f. Erdk.
Neue Folge. V. 1847. 1848, p. 125 u. 128.
Teten» Dr. Wilh«: Bericht über seine Reise nach der Sttdostküste Afrika*s. Monatsber. d. Ges. f.
Erdk. 1848. V, p. 261 u. 272.
Peters, Dr. Wilhelm: Ueber die geographischen Verhältnisse, den Productenreichthum und den dennoch
darniederliegenden Handel von Zanzibar. Verh. d. Ges. f. Erdk. in Berlin. N. F. Bd. V.
1848, p. 124.
Portuguese Settlements, Trade with the , in Eastern Africa. Colonial Magazine 1840. II, p. 338.
Prior: Relation in^dit d*un yoyage ä Mozambigue, aux lies Comores et k Quiloa. J. des voyages
1820. VI, p. 167 u» 307.
Pnrdy: New sailing Directory for the Ethiopic or Southern Atlantic Ocean. L. 1837. ^,
Gegenüber Horsey's African Pilot als gänslich veraltet nnd nnbrauchbar zu betrachten.
QuMS, E.: Stadt und Hafen Zanzibar. Z. f. Allg. Erdk. VIII. 1860, pp. 177-207.
Quaas, E.: Die Bewohner Zanzibar's. Z. f. Allg. Erdk. Bd. VIII. 1860.
4aaM, E.: Die Szuris, die Kulis und die SkUiven in Zanzibar. Ebenda 1860. IX, pp. 421—460.
Qnaas, E«: Ueber die Insel Zanzibar und ihre Bewohner. Jahresber. der schles. Ges. zu Breslau,
1861, pp. 71—76.
Quiümane-Fluss, Der, und sein Zusammenhang mit dem Zambesi. Geogr. Mitth. 1857, p. 107.
Recollections ofMsgunga, Zanzibar, Muscat, Aden, Mokha and other Eastern Ports. Salem,
George Creamer. 18o4.
Reise -Erinnerungen eines anonymen Amerikaners, erwähnt in Burton's Zanzibar. I, p. 257.
Bigby, Lieut.-Col. C P«: Report on the Zanzibar Dominions. 8^ 33 pp. Bombay 1861.
Bigby, C. P. : Das Gebiet von Zanzibar. Uebersetzuog des vorstehenden Berichts in Geogr. Mitth.
1861, pp. 249-261.
Vergl. Zustand des zu Zanzibar gehörigen Gebiets; Geogr. Mitth. 1858, p. 254.
Boselier, Dr. Albreeht: Reise nach Inner -Afrika, Vorläufige Briefe und Notizen, Geogr. Mitth. 1858,
p. 344 n. 515; 1859, p. 78.
Roseher: Reise zur Erforschung des Lufidschi, Abreise von Eiloa nach dem NyasB&-See 6. Febr. bis
27. Aug. 1859. Ibid. 1859, p. 478.
Bescher: Tagebuch über die Reise nach dem Lufidschi, 6. Febr. bis 24. März 1859. Ibid. 1862, pp. 1—4.
Röscheres Reise nach dem Innern, zum Niassa, Notizen und Briefe vergl. ibid. 1859, p. 347 u. 518;
1860, p. 157, 197 u. 280. üeber Roscher's Tod: 1860, p. 403 u. 441, und Augsburger Allg.
Ztg. 1860. -o o e
Vergl. auch: C. C. v. d. Decken's Reisen, Bd. I, p. 140, 148, 178 u. 332. Anm. 17, und
Karte II.
Busehenl^enper, Dr. W» S. W.: Surgeon of the U. S. frigatePeacock: Narrative of a Voyage round
the World in 1835—1837.
Nach einer Notii Burton's in dessen oben angefahrtem Buch: „Zanzibar" beenchte die amerikanische
Fregatte „Peacock** 1835 die Hauptatadt der Insel w&hrend einer treaty-making-tonr nnd ihr Berichterstatter,
obengenannter Deutsch-Amerikaner, gab in obigem Bericht eine wahrheitsgetreue Schilderung der Stadt in jenen,
ihren besten, Tagen. Ich habe das Buch nicht gesehen, finde aber den Namen Ruschenberger bei statistischen
nnd anderen Angaben von Burton einigemal citirt
12 U. Abtheüung.
8ü da Bandeira, Yicomte de: Zambesia de Sofälla, inappa coordenatä sobre numerosos documentos
antigos e modemos portuguezes e estrangeiros. 1 BL 1861.
Sehr unbedeutendes, jeden Mangel an Fachkenntniss yerrathendes portugiesiBches Karten produet , dessen
Titel 80 Tiel yerspricht Im Bull, de la Soc. de G6ogr. de Paris, t862, Dec. ist eine Beductfon desselben
mit einigen begleitenden Worten Ton Y. A. Malte -Bmn.
Seala, yon: Der Sklavenhandel Zanzibar*s. Der Welthandel m. 1871, p. 415.
Sä da Bandeira, Yicomte de: Notes sur les fleuves Zambdze et Ghir^ et snr quelques lacs de FAfrique
Orientale. Bull, de la Soc. de O^ogr. de Paris, 1862, Juni, pp. 351-361.
Notizen aus einigen alteren Beisebeschreibungen, die beweisen sollen, dass nicht Liringstone der Ent-
decker des Schire und Nyassa sei, sondern die portugiesischen Handler des 16. und 17. Jahrhunderts.
Sklayenhandel im ägyptischen Sudan und Ost-Afrika. Globus, Bd. XXIL 1872, p. 119. 1873 Bd. XX>II,
p. 29, 318 u. 333. XXIV, p. 73 ff.
Slave trade, East-Afrikan . Quarterly Reyiew 1872, No. 266.
Smee, Capt. T. of H. C*s. cruiser „Ternate" and Lieut. Hardy of „Sylph^^ Schooner: Obsenrations
durioff a Yoyage of Research on the East Coast of Africa, from Cape Guardafui south to the
Island of Zanzibar. 1811.
lieber diese Küstentour, ausgeführt im Auftrage des GouTemeurs yon Bombay, Duncan, inr Unter-
suchung aller an der ostafrikanischen Küste mündenden Flüsse , brachten Bertuch's Geogr. £phemeriden yon
1817, II, p. 371 if., einen Bericht, welcher schon durch Krapfs Untersuchungen und Forschungen Tielfaeh
überflüssig wurde. In den Transactions of the Bombay Geographica! Society 1844, p. 23 ff., ausführlicher
mitgetheilt ist er erst in letzter Zeit in Burton's Zanzibar, als Appendix III Bd. II, pp. 458 — 519, in seinem
ganzen Umfang und Tersehen mit yielen Noten Burton's zum Abdruck gekommen, — aus welchem Grunde
ist schwer begreiflich, denn das ganze langweilige Seejoumal der Herren Officiere enthalt Nichte, was
heute irgend eine Lücke unserer geographischen, ethnographischen oder selbst geschichtlichen Kenntnisse
des ganzen Küstenlandes aftsfÜUen könnte. Zanzibar, Stadt und Einwohner, sind besprochen im Abschnitt:
Froceedings at Zanzibar, from the 25. February to the 9. April 1871, with some account of the Island.
Silya, Manuel Galyao da: Diario das yiagens feitas pelas terras de Manica. 1788. Boletim e Annaes
do Conselho Ultramarino. Lisboa, 1859 Mai, No. 60.
Silya, M. G. da: Obseryagoes sobre as bocas do Zambeze. Boletim e annaes do Conselho Ultramarino.
Lisboa 1862. Dec. No. 103.
Stewart, Rev. Dr.: Mozambique. Ein Aufsatz aus Prof. Noble: The Cape and its people and other
essays by South -African Writers. &*. Cape town 1869.
Snllyan, Capt. 0. L«: Dhow chasing in Zanzibar waters sud on the Eastem coast of Africa
Narrative of fiye years* experiences in the suppression of the slave trade. 8^ 464 pp. mit
1 Karte und lUustr. L. 1873.
Sykes, Col. Will. Henry: Notes on the possessions of the Imam of Mascat, on the climate and produc
tions of Zanzibar, and on the prospects of African Discovery from Mombas. J. of the K Geogr.
Soc. XXIIT. 1853, pp. 101-119.
Meist nach Krapfs Angaben zusammengeschriebener Aufsatz.
Terao, Governor: Memoir relative to the Captaincy of Bio de Senna, aPortugueze settlement on the
Southeast coast of Africa. In: The South -African Quarterly Philosophical Journal. Heft I.
(Oct. 1829 bis Januar 1830.)
Tienne. Ch. de: De Zanzibar k TOukami, route des lacs de TAfrique äquatoriale. Bull, de la Soc-
de Gdogr. de Paris. Oct. 1872, pp. 356—369.
Wakefleld, Th.: Neuigkeiten aus Ost-Afrika. Das Ausland 1864. No. 31, pp. 740—741.
Ueber die Zustände und Aussichten der Missionsstationen bei Mombas, aus Briefen an Dr. Krapf vom
April 1864.
Zanzibar, sketch of and the Slave-trade. Nautical Magazine 1871, p. 862 u. 1872, pp. 598—603.
Ostkttste Ton Mombas bis zum Zambesi. \^
Seekarten von Sansibar und der Küste.
Giiillftin: Plan de Zanzibar 1846. Planche 40 in Guillain's AÜas. Maassstab 1:10,000.
Beduction mit einigen Zusätsen nach Dr. Kersten s. in y. d. Deckende Reisen. Bd. I. Tafel I.
Guillain: Plan de llle et des ports de Mombase. lev^ en 1848 par M. Guillain. D^pdt des cartes
et plans de la Marine, No. 1297. Planche 34 von Gnillain*s Atlas. Maassstab 1 : 20,000.
Cro^uis de la passe Sud du mouillage de Zanzibar. Paris, Däp6t de la Marine. No. 1745.
C^te Orientale d'AMque: Rivi^re de Nizizima. Croquis du mouillage de Dahiri Salum, par M.
Lieutard. Paris, D^pdt de la Marine 1870.
Dura-Salaam Harbonr-Entranee, surveyed by Commander B. Bradshaw 1867. 1:9,129. 8 Zoll
» 1 Min. Gorrections to 1869. No. 54.
Diese neue Anfhahme ist bei der Karte II des ersten Bandes des Decken'schen Werkes noch nicht benntit
Horsey. Captain de: Africa South-, Southeast- and East-coasts, from Cape of Good-Hope to Cape
Guaraafui, including the islandB in the Mozambique Channel. London, Hydrograph. Omce. 1864.
Owen, Capt. W. F. W.: Chart of the Coast of Africa. East-Coast.
Sheet VIII. Cape Dekade to Quiloa or Kilwa. By Capt Owen 1824. No. 1808. Mit Carton:
Kiswara Harbour, by Capt. A. de Horsey und lieut. E. S. Adeane. 1860. Gorrections
to 1868.
Sheet IX. Quiloa Point to Goo^ja, Monfia and Latham Islands or from 8'' 52' S. to Q" 37' S.
Gorrections to 1869. No. 662. Scale 0.17 Zoll = 1 Min.
Sheet X. Goonja Islands to Chala Point, or from 6° 38' S. to 4^* 23' S. including Zanzibar and
Pemba. Gorrections to 1867. No. 664. Scale 0.17 Zoll «= 1 Min. mittlerer Breite.
Sheet XI. Chala Point to Ewyhoo Bay. Correct. to 1865. No. 1811.
Dia zahllosen groben Fehler der Sectionen YIII, IX, X und XI der Owen'schen Küsten - Aufnahme in
Nomenclatur und Topographie, sowie die vielen seit Owen's Zeit auszufüllenden Lücken sind trotz der yielen
„Gorrections*' nur zum yerschwindend kleinen Theil geringer geworden. Letztere beziehen sich eben nur auf
einzelne Tiefenmessungen, Veränderung der magnet. Variation und Eintragung eines einzigen neu yermessenen
Uafenplatzes, Darra Salaam. Man scheint sich in der englischen Admiralität bei den Gorrections grundsatzlich
nur auf solche Aenderungen und Zusätze yerlassen zu wollen, welche von Seeleuten der Royal Navy einlaufen,
alle Yon anderen Peraonen, selbst die Ton Gaptain Burton schon früher pnblicirten Verbesserungen aber geflissent-
lich zu ignoriren. Naherea Über Owen'a Xüstenkarten a. in meinen Bemerkungen zur Karte der Region dea
Kilima-Ndscharo und Kenia in Ost -Afrika. In Qeogr. Mitth. 1864, p. 449 ff. und Tafel 36.
Owen, Capt. W. F. W.: Islands and Ports of Mombaza. Surveyed by Lieut W. Mudge, T. Boteler,
and A. Owen, assisted by Lieut. Nash and Mrs. Barette and Tudor, under the Directions of
Capt. Owen of H. M. S. Leven 1824. No. 666.
Owen: Zanzibar, S. W. Coast and Harbour surveyed by Capt A. T. £. Yidal and Lieut. T. Boteler,
of H. M. Sloop Barracouta u. Lieut. R Owen of H. M. S. Leven. Dec. 1813. Addition bv
Capt. de Horsey und Staff-Commr. J. £ Loney 1868, and Gorrections to Mai 1868. Maassstab
1.5 engl. Zoll » 1 Min. No. 665.
Melinda Port. Corr. to. 1868. Maassstab 1.2 Z. =^ 1 Min. No. 667.
Beduction davon mit Zusätzen von R. Brenner s. den Carton in Tafel III des ersten Bandes dea Werkes ;
Lamoo Bay und Harbour. Corr. to 1868. M. 1.5 Z. i- 1 Min. No. 668.
Lamoo, Patta and Kwyhoo Bays. Corr. to 1865. M. 0.7 Z. i- 1 Min. No. 669.
Beduction mit Zusätzen nach Brenner s. den Carton in meiner Karte V des 2. Bandes des erzählenden Theila.
Cockburn, George and Chakchak Ports (auf Pemba) surveyed by Lieut Nash. R. N. 1825.
CorrectionB to 1868. M. 0.4 »» 1 Min. No. 1812.
Latham Isknd and Bank; Gorrections to 1864. M. 1.5 Z. «» 1 Min. No. 663.
Quiloa or Kilwa; Gorrections to 1865. M. 0.9 Z. » 1 Min.
Bovüma River and View. Surveyed by D. May. 1861. Gorrections to 1864. Maassst. 1 Z.
« 1 Min. No. 83.
Mungulho River; Gorrections to 1865. M. 2 Zoll -» 1 Min. No. 659.
Lindy River; Gorrections to 1868. M. 1 Z. >» 1 Min. No. 660.
Abtheiluiig IIL
Das Gebiet der Schneeberge und der grossen See^n im Innern von
Ost -Afrika; oder die Reisen von der Ostküste ins Innere.
Baines • T. : Account of *8 Exploration of the goldbeariug region between tbc Limpopo and
Zambesi- Rivers. Prepared from Mrs. Baine's Journals by Robert James Mann. Mit Karto.
Proc. of the R. Geogr. Soc. of London Vol. XV. No. 2, p. 147 u. 158 und J. of the Jt Geogr. Sc»c.,
XLI. 1871, pp. 100-131.
Specielles Itinerar der Reisen Baine's von Febr. 1869 bie Jnli 1870, mit HdhenbestiniinTingen und einer
guten Karte. — Vergl. auch Baine's: Victoria Falls of the Zambesi. L. 1866.
Barth, Dr. H. : Itinerar von Mosambik nach dem See Nyassa. J. of the R. Geogr. Soc. 1854, p. 287.
Barth, Dr. H.: Dr. August Petermann und die Schneeberge. Z. f. AUg. Erdk., N. F. XIII. 1862,
pp. 342—347.
Erwiderung auf eine Notiz „Dr. H. Barth und P. du Chaillu", in Geogr. Mitth. 1862, p. 394.
(Behm, E.:) Der See von Uniamesi. Geogr. Mitth. 1856, p. 483.
Eine Entgegnung auf C. Schirren's unten angeführte Schrift „Der Niandscba".
Beke, Dr. Charles T.: The Sources of the Nile: bein^ a General Survey of the basin of that river
and of its head - streams ; with the History of Nilotic Discovery. L. 1860. Mit Karte.
Eine werth volle, sehr sorgfaltige Umarbeitung der früher im Jonmal der Londoner Qeogr. QeselUchaft
publicirten Aufsätze das Verfassers über die Nilquallenfrage. Es ist besser als irgend ein anderes Buch
geeignet, aber die Geschichte dieser interessanten Frage £U orientiren und unterstütst den Laser durch
mehrere sehr instructive Kartenskizsen.
Beke, Dr. Ch. T«: On the mountains forming the eastem dde of the basin of the Nile, aod the
origin of the designation „Mountains of the Moon'S &s applied to them. — Edinbourgh New
Phüos. Joum. XIY. 1861, pp. 240—154.
Beke, €h. T. : Position of the sources of the Nile, an inquiry into the effect on later geographers of
Ptolemy's erroneous determination. — Ocean Highways Febr. 1873, pp. 342—345; Mir« 374 bis
378. Mit 2 Karten.
Bleek, Dr. W. H. J.: A comparative grammar of South-African Languages. 8^ Cape Town 1861.
Recensirt in Qeogr. Mitth. 1862, p. 398.
Bowdich, T. E.: Die Entdeckungen der Portugiesen im Innern Ton Afrika zwischen Angola und
Mozambique. Deutsch in Hertha Bd. I. 1825, p. 165. U, p. 61. III, p. 540.
Ueber Burton's Expeditionen;
Vorläufige Notizen, Auszüge ans Briefen, Nachrichten, zumeist mitgetheilt in den Proc. der Geogr.
Ges. in London und andern englischen Zeitschriften, s. Geogr. Mitth. 1857, p. 323 u. 526; 1858,
p. 116, 254, 297, 346, 438, 470; 1859, p. 79 u. 123; 1860, p. 44 (üeber die Karte zu Borton
und Speke's Reisen) etc.
Burton, Capt Biehard F.: The Lake Regions of Central Equatorial Africa, with Notices of the
Lnnar Mountains and the Sources of the Withe Nile ; being the results of an Expedition under-
taken under the patronage of N. M's Government and the Royal Geographica! Society of
London, in the years 1857—1859. — J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXIX. 1859. L. 1870.
Bnrton« Capt. Riehard F.: The Lake Regions of Central Africa, a picture of ezploration. 2 Yois.
L. 1860.
Von beiden obenstehenden Hauptwerken Burton's ist das erstere, den ganzen 29. Band des Londoner
Journals ausfallende, als der ausfuhrliche wissenschaftliche Bericht lu betrachten, während das swaite, mit
Illustrationen ausgestattete zweibändige Werk für das grosse Publikum bestimmt ist. — Recensionen und
Auszüge aus beiden finden sich in allen europäischen Journalen aus den Jahren 1860 u. 1661 und können
hier nicht speciell aufgeführt worden.
Die Seer^on des Inneren. X5
Barten, Capitaine B«: Premiers pas dans rAfriqae Orientale. Bruxelles 1857.
Die engüsche Expedition unter Burton und Speke. Geogr. Mitth. 1859, p. 375, 389, 428, 496.
Der grosse Inner- Afrikanische See und die Quelle des Nils, Resultate der englischen Expedition
unter Burton und Speke. Geogr. Mitth. 1859, p. 347.
Andree, K.: Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-
See. (Bd. II der Forschungsreisen, s. Abth. I.) Mit 4 Ansichten und einer Karte. Leipzig 1861.
Burton, Capt B. F.: On the ükara, or the Ukerewe Lake of Equatorial Africa. Proc. of the
R. Geogr. Soc. of London. Vol. XVI, No. 2, pp. 129—132. — Vergl. auch Abth. L u. ü.
Cooley, WUL Desl>oroiiirli: The Geography of Nyassi, or the great lake of Southern- Africa. J. of
the R. Geogr. Soc XV. 1845, p. 185; XVI, p. 138.
S. auch Z. f. Erdk. YL 1847, p. 124, 200, 313.
Cooley, W« D«: Inner- Africa laid open or an Attempt to trace the Chief Lines of Communication
across the Continent 8". L. 1852.
S. darüber u. A. Zeithammer, Rttckblicke; Qeogr. Mitth. 1855, p. 311; 1856, p. 19 u. 483 flf.; 1858,
p. 177; 1859, p. 482; 1864, p. 449.
Cooley, W. B«: Map of Africa from the Equator to the Southern Tropic. L. 1858.
Diese Karte giebt gewisaennaassen einen kartographischen Ueberbllck Ton Cooley's, in vorstehendem
Werk niedergelegten kritischen Untersuchnngen Über das Innere, den alten portugiesischen HandelsTerkehr
von der Ost- sur Westküste Afrika's etc., welche in zahlreichen Aufsätzen des Journals der Londoner Qeogr.
Gesellschaft, im Athenaeum, im Edinbourgh Reriew etc., enthalten sind. Ich führe sie nicht alle besonders
auf, da sie heute grösstentheils zu den yergessenen und überwundenen Streitschriften gehören, während sie
bis zum Beginn der grossen Entdeckungsperiode, welche durch Krapf und Livingstone in Süd -Afrika
eröffnet wurde, noch zu den bewunderten und freilich wegen seiner kühnen, zäh festgehaltenen Conjectoren
heftig angegriffenen Arbeiten gehorten.
Cooley. W. ]>•: Notice of a Caravan joumey from the East to the West-Coast of Africa. J. of the
R. Geogr. Soc. 1854, p. 266.
Cooley« W» ]>•: Claudius Ptolemy and the Nile, and the authenticity of the mountains of the Moon.
L. 1854. 8». (113 Seiten.)
Cooley, W. ]>•: Das Land Milua und sein grosser Fluss. Geogr. Mitth. 1857, p. 126.
Cooley, W» D»: Ueber den Zusammenhang des Tanganyika mit dem Nyassa. Geogr. Mitth. 1859, p. 482.
Cooley, W. D. : Capt. Barton and the Land of the Moon, or the Lake Regions. Athenaeum 9. April
1864, p. 510.
Abwehr yersohiedener heftiger Angriffe Burton's, und Bezweifelung der Haupt -Reiseresnltate des letzteren,
namentlich bezüglich des Tanganyika.
Cooley, W. D.: The newly discovered sources of the Nile. Nature 12. Mai 1870, p. 26.
Entgegnung auf einen Angriff Beke's.
Cors, G. : 11 Tanganika, badno chiuso. Mit 1 Karte. Cora*8 „Cosmos" 1873. I, pp. 26—37.
S. darüber Geogr. Mitth. 1873, p. 158.
Ueber t. d* Beeken's Expeditionen (chronologisch geordnet):
Seeken: Auszug aus einem Brief des Herrn Baron Carl y. d. an seine Mutter die Frau FtUrstin
Adelheid Yon Pless, dat. Kiloa den 7. Oct. 1860; sowie Schreiben desselben an fierm Dr. Barth,
dat. Zanzibar den 26. Oct. 1860. — Z. f Allg. Erdk. N. F. X. 1861 , p. 133. Fernere Briefe
an Dr. H. Barth vergl. ebenda p. 229 vdat. Kiloa, Noy. 1860); pp. 304 — 317 (dat. Zanzibar,
5. M&rz 1861); p 467 (dat. Zanzibar, 20. Febr. 1861); ferner p. 229 desgl.; dat. Zanzibar
22. Mai 1861 , Mombas 25. Juni 1861. Z. f. Erdk. N. F. XL 1861, p. 369. — Brief dat Mombas
20. Sept 1862 und Wanga den 8. Oct. 1862. Nebst Ausztlgen aus den Briefen seines Begleiters
Herrn Dr. 0. Kersten. Z. f. Erdk. XIV. 1863, p. 41. — Brief dat. Zanzibar den 15. Jan. 1863.
Z. f. Allg. Erdk. N. F. XIV. 1863, p. 348 u. XV, p. 149.
I^eeken, Baron Carl y« d.: Brief an Herrn Dr. H. Barth über seine Reise zum Kiliman^jaro und
dessen wahren Charakter. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XU. 1862, pp. 73—81.
Vorläufiger allgemeiner Bericht Über die erste t. d. Decken'acha Expedition mit dem Geologen Thomton.
ThoratoB. B«: Expedition to Kilimanjaro. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VI. No. 2,
p. 47. n. 50.
Notiz darüber s. Qeogr. Mitth. 1S62, p. 198.
Thornton, B.: Notes on a joumev to Kilima-ndjaro, made in Company of the Baron v. d. Decken.
J. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XXXV. 1865, p. 15.
Xima Notaien aas dam Tagebaoho des leider an früh verstorbenen Geologen Thomton, vor der ersten
Besteigung des Schneebergea.
Xg m. Abüidlang.
Kiepert 9 Dr. H.: Bemerkangen zu den Karten Baron G. y. d. Dedcen*8: 1) das Schneegebirge
Eiüma-ndyaro, aufgenommen auf seiner ersten Reise. Maassstab 1:500,000. 2) Vorläufige
Skizze seiner zweiten Heise von der Afrikan. Ostkttste zum Eilima-ndiaro. Maassst 1:2,000,000.
Z. f. AUg. Erdk., N. F. XV. 1863, pp. 545—549 und Tafel 5.
Obgleich nur Skizzen nach des Beisenden und seines Begleiters Thomton Torliufigen und eigenhändigen
Entwürfen , ' enthalten diese Karten doch schon die ersten wichtigeren Besultate der beiden Beisen zum
Schneeberge und liegen in dieser Form meiner Ktrte der Begion des Kilimandjaro und Kenia zu Grunde,
welche mit ausführlichem Memoire in den Geogr. Mitth. 1 864, Tafel 4 und p. 449 ff. publicirt ist.
Rose, Prof. G. : Beschreibung der von Herrn v. d. Decken gesammelten Gebirgsarten aus Ost- Afrika,
Sösstentheils vom Fusse des Kilima-ndljaro. Z. l AUg. Erdk. N. F. XIV. 1863, pp. 245—250. —
r. J. Roth: Beschreibung der zweiten Reihe der von Herrn v. d. Decken aus der Gegend
des Kilima-ndjaro mitgebrachten Gebirgsarten. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XV. 1863, pp. 543 — 545.
Becken, y« d.: Brief an Herrn Dr. Heinr. Barth, dat. Mombas 20. Sept. 1862 und Wanga 8. Oct.
1862. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XIV. 1863, pp. 41-47 u. pp. 348^351.
Ueber Vorbereitungen und Beiseplan zur zweiten Beise ins Innere. Als Anhang ist ein Brief Dr. Kersten's
an Professor Erman zugefügt: Beise -Eindrücke Tom Beginn der Expedition bis Wanga. Vergl. auch Geogr.
Mitth. 1863, p. 99.
Kersten, Dr. 0.; Briefliche Mittheilung über seine Besteigang des Kiliman^aro in der Gesellschaft
des Herrn v. d. Decken. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XV. 1863, pp. 141 — 152. Vergl. Geogr.
Mitth. 1863, p. 99.
Deeken, y. d,: Aus einem Brief des Herrn Baron an Herrn Prof. Dr. Heinrich Barth, datirt
25. Febr. 1865, Zanzibar. Z. l Allg. Erdk. N. F. XIX. 1865, pp. 153 -155.
Decken's erste briefliche Mittheilung über die Terunglttckte ErforschuDg des untern Dana und Osi.
Ausführliches s. Bd. II des erzählenden Theils des Decken'scheu Werkes, pp. 265 ff., 270 und 271.
Barth, Dr. H«: Das neue unternehmen des Herrn Baron v. d. Decken. Z. f. Allg. Erdk. N. F. XVJII.
1865, pp. 54—60. Vergl. auch Geogr. Mitth. 1865, p. 266.
Bezieht sich auf die Vorbereitungen zur Djuba- Expedition.
Kersten, Dr. 0.: Die neuesten Nachrichten über die Schicksale der Expedition des Herrn Baron
C. V. d. Decken. Vortrag, gehalten in der Sitzung der Geogr. Gesellschaft am 3. Februar
1866. — Z. d. Ges. f. Erdk. I. 1866, pp. 97—114. Vergl. ebenda p. 160.
Kersten, Dr. Otto: Einige Resultate der t. d. Decken'schen Djuba-Expedition. Z. d. Ges. f. Erdk.
zu Berlin. 1866. I, p. 265.
Üeber diese letzte Decken'sche Expedition erschienen femer Notizen, Briefe, kurze Berichte etc. in
in den Proceedings 1866. X, p. 28, 90 u. 108. Bull, de la Soc. de G^ogr. V. XI, p. 313.
Globus IX, p. 348.
Vergl. auch: Untergang der v. d. Decken'schen Expedition, Sept. 1865. Mit einer Uebersicht der Reisen
des Baron y. d. Decken an der Ostküste von Afrika, 1860 bis 1865. Geogr. Mitth. 1866, pp. 66—77.
Kinzelbaeh: Auszug aus einem Berichte des Herrn tlber das Ende des Baron v. d. Decken. —
Z. d. Ges. f. Erdk. III. 1868, p. 172. Vergl. auch Brenner in Abth. IV.
Delitseh, Dr. 0«: Das äquatoriale Tafelland in Süd-Afrika nach dem Stande unserer jetzigen Eenntniss.
Aus allen Welttheilen. Oct. 1872, pp. 3-6.
Erhardty J«: On an Inland Sea in Central- Africa. Proc. of the R. Geogr. Soc. 1856, p. 8.
Erhardty J«: Memoire zur Erläuterung der von ihm und J. Rebmann zusammengestellten Karte
von Ost- und Central -Afrika, nebst Bemerkungen von W. Desb. Cooley und A. Petermann.
Geogr. Mitth. 1856, pp. 19—32 u. 483. Mit Karte, Taf. I.
Deutsche Bearbeitung der berühmten, zuerst im Church - Missionary Intelligencer publicirten Karte des
grossen See'nbeckens von Inner- Afrika, welche wesentlich zu den nachfolgenden Entdeckungen und Reisen
Ton Bnrton, Speke, y. d. Decken, Liringstone den ersten Anstoss gegeben hat.
Erhardt« Bev. J«: Vocabulary of the Enguduk Iloigob, as spoken by the Masai-Tribes in East-
Africa. Ludwigsburg, 18o7.
B. darüber u. A. Geogr. Mitth. 1857, p. 222.
Fanlkner. H«: Elephant haunts; being a sportman's Narrative of the Search for Dr. Livingstone,
witn Bcenes of Elephimt, Buffalo, and Hippopotamus hunting. 8**. L. 1868.
Galton. Fr.: The climate of Lake Nyanza. Deduced from the observations of Capt. Speke and
Grant Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VIL 1863. No. 5, p. 225. Vergl. Geogr.
Mitth. 1863, p. 388.
Ganme: Voyage ä la cöte Orientale d*Afrique pendant Fannie 1866 par R. P. Horner, accompagne
de documents nouveaux sur TAfrique. P. 1872.
Gumpreeht. T. E.: Die von Rebmann im östlichen Süd- Afrika in der Nähe des Aequators entdeckten
Schneeberge. Monatsber. d. Ges. t Erdk. N. F. VL 1849, pp. 285—297.
t)ie Seeregion des Inneren. j^'f
Grantf Gapt. J. A.: A Walk across Africa or Domestic Scenes from my Nile Journal. L. 1864. 8^.
Onrnpreeht« X. E.: Schnee und neue Schneeberge im tropischen Africa. Z. f. AUg. Erdk. 1853. I,
p. 230-340.
Gampreeht. T. £•: Ueber den grossen Süd -Afrikanischen Volks- und Sprachstamm. Monatsberichte
der Ges. f. Erdk. in Berlin. N. F. VI. 1849, pp. 142—191. Vergl. auch: VII. 1850, pp. 239
bis 291.
Gumpreeht, T. £.: Zur Kunde von Süd -Afrika. Z. f. Allg. Erdk. V. 1855, p. 200.
Gayotf Arnold: Ueber die Struktur des Afrikanischen Kontinents. Geogr. Mitth. 1857, p. 883.
Hassenstein, B«: Memoire zur Karte von Inner- Afrika, im Maassstab 1:2,000,000. Geogr. Mitth.,
Ergänzungsband H. p. 1 flf. üeber Blatt X. (Tanganyika-See, üniamwesi) pp. 49—50.
8. ebenda die Aufführung und Besprechung der gesammten bis 1863 bekannten Journalliteratur über
Bnrton's und Speke's erste Reise.
Hassensteln^ B«: Bemerkungen zur Karte der Region des Kilima-Ndscharo und Kenia in Ost- Afrika.
Geogr. Mitth. 1864, pp. 449-456 und Tafel 16.
Der Text giebt eine specielle, chronologische Ueberdioht über alle von Krapf ausgeführten Reisen ins
Innere und an der Küste.
Höhenlage der Ost- Afrikanischen Seen. Geogr. Mitth. 1864, p. 391.
Johnston, K* lun.: Map of the Lake -Region of Eastern Africa, showing the sources of the Nile
recently discevered by Dr. Livingstone. With Notes on the exploration of this region, its
physical features, climate and population. [Mit Memoire von 32 pp.] Edinburgh u. L. 1870.
Sehr fleissige, alles bisher über die grosse 8eeregion erschienene Material beherrschende Karte mit guter
Terrain -Darstellung.
Journey of Moors from Bengueh to Mozambique. Proc. of the R. Geogr. Soc. 1856. No. 3, p. 55.
Yergl. Nouvelles Annales des Voyages 1856. IV, p. 97.
Kirk, J«: Notes on the gradient of the Zambesi, on the level of Lake Nyassa, on the Murchison
Rapids and on Lake Shirwa. Mit 1 Karte. J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXXV. 1865,
pp. 167—169.
Enthalt 22 mittelst Barometer, Aneroid und Kochthermometer bestimmte Höhenmessungen.
Kirk 9 J«: Report on the natural products and capabilides of the Shire and lower Zambesi Valleys.
Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. VL No. 1. p. 25—32.
Brief, dal Senna 28. Dee. 1860, enthaltend speciellere Notizen Über die vegetabilischen Producte der
von Livingstone's Expedition besuchten Qfbgenden am unteren und mittleren Zambesi und am Schire.
Krapf 9 Dr. Ludwig: Journal seiner Reise nach Ukambani, 18i9. Verhandl. d. Ges. f. Erdk. 1851.
VIII. p. 193. Vergl. Missionary Intelligencer 1850. No. 17 und Nouv. Annales des voyages 1850.
IV. p. 5. 143. 1^1. I. p. 51. 283.
Krapf, Dr. L* : Journal d*un voyage au Ouadigo, au Ouachinsi et ä TOusambära, contröes de la cöte d' Afrique
dans le sud et le sud-ouest de Mombaze. Nouv. Annales des voyages 1851. III. p. 113. IV. p. 72.
Krapf, Dr. L*: Aus einem Schreiben des Missionärs . Z. f. £rdk. I. 1853. p. 490.
Sprachliches aus Südost -Afrika.
Vergl. Monatsberichte etc., Neue Folge VI. 1850. p. 232 und XIII. 1851. p. 33. (Briefe
und vorläufige Berichte über seine Reisen und Sprachstudien.)
Vergl. auch Abth. I, II, IV dieser Uebersicht.
Krapf (u. B^toann): Courses et excursions dans rAfrique Orientale. Nouv. Annales des voyages.
Nouv. S6r. XXXI. 1852. p. 129. 1853. I. p. 146. 257. III. p. 5. 1854. I. p. 257. n. p. 62. und Bull.
de la Soc. de G6ogr. IV. Sär. III. 1852. p. 137. 457. IV. S6r. VII. 1854. p. 256. XI. 1856.
p. 234. XII. 1856. p. 294 flf.
Krapf, Dr. L.: Kurze Beschreibung der Masai- und Wakuafi-St&mme im südöstlichen Afrika. Aus-
land 1857. No. 19. 20.
Krapf, Dr. !• Lewis: Travels, researches and missionary labours, during an cighteen years residence
in Eastern Africa. L. 1860. (Amerikanische Ausgabe, Boston 1860.)
Krapf, Dr. L.: Ueber Ost -Afrika. Geogr. Mitth. 1863. p. 158.
Laeeräa: Reise zum Kazembe. In Annaes Maritimos e Goloniaes, publi^ao mensal, redigida sobra
direcao da ABSOsiaQaa Maritima e Golonial por Terceira, 1844—45.
Vgl. Cooley Inner-Africa laid open. pp. 26—37.
Melnleke, €• E«: Krapf s undRebmann*s Reisen im östlichen Südafrika. Mit 2 Karten (v. Kiepert).
Z. f. Allg. Erdk. 1860. N. F. IX. p. 22 ff. und Tafeln la und b. Maassstab 1 : 5,000,000 und
1 : 2,000,000.
Ritter, C«: Dr. Krapfs Reise von Mombas zu dem Lande der Schneeberge in ükamba unter dem
Aequator, 1849. Mit Karte. Monatsber. d. Ges. f. Erdk. N. F. VIII. 1851. p. 193.
T. ü. Decken, KeUen. IJl. ä. Utermtur. 2
18 in. Abtheilung.
Ueber BaTid LlTlngstone's Reisen; chronologischer Ueberblick.
L Livingstone^s Reise quer dureh Afrika, 1856»
Hauptwerk: BaTid Liyiiigstone : Missionary Travels and Besearches in South- Africa, including
a Sketch of sixteen year's resideuce in the Interior of Africa, and a joumey from the Cape
of Good Hope to Loanda on the West Coast, thence across the continent, down to the
River Zambesi to the Eastern Ocean. With Portrait, maps by Arrowsmith and nomerous
Illustrations. L. (Murray) 1857.
Deutsche Uebersetzungen: 1) Missionsreisen und Forschungen in SOd- Afrika. Autoriflirte Aus-
gabe für Deutschland von Dr. Herrn. Lotze. Leipzig (Costenoble) 1858. 2) Livingstone der
Süssionär. Erforschungsreisen im Innern Afrikas, Schilderungen etc. Leipzig (Spamer) ISb^.
A. u. d. T.: DtA Buch der Reisen und Entdeckaogen.
Livingstone, David: A populär account of missionary travels and researches in South- Airica; with
map and Illustration. L. 1861. 8^.
Süd -Afrika im Jahre 1858. Eine geographische Skizze der neu erforschten Regionen des Inneren.
Vornehmlich nach Dr D. Livingstone von E. Behm. Geogr. Mitth. 1858. p. 177. Mit Karte.
Die sehr zahlreichen Notizen und Aufsätze über diese wichtige Reise, in deutschen, engliBChen,
französischen u. anderen 'Journalen sämmtlich aufzuführen ist überflüssig; es seien nur einige erwähnt:
J. of the R. Geogr. Soc. Vol. 26. 1856. p. 78 ff.
Geogr. Mitth. 1857. Mit Karte. Cooley, über L.'s Reise, ebenda 1855. p. 311; 1855. p. 41;
1850. p. 486.
Das Ausland 1857. No. 48 ff. — Buropa 1857. No. 47.
Biblioth^ue UniTerselle de Geniye 1857 und 1858.
Schwedische Uehersetzung: Livingstones Reise i Syd-Africa. Oversat efter den engelske
Original ved M. Th. Wöldike. Kjöbenhavn (Wöldike). 1858.
Französische Uehersetzung: Y. A. Malte -Brun: Resum^ historique des explorations fiedtes dans
l'Afrique australe de 1849 k 1856 par le R^v. Dr. D. Livingstone. Paris (Bertrand) 1857.
Mit Karte im Maassstab 1:16,419,000 von Malte -Brun.
Besonderer Abdruck aus Malte -Brun's Nouvelles Annales des voyages 1857. U.
Jomardy M«: Kapport sur les D^couvertes de M. D. Livingstone. Bull, de la Soc. de G^gr. 1857.
Jomard: Rapport sur le prix annuel pour la däcouverte la plus importante, — concemant les
voyages de M. D. Livingstone. Ebenda 1857.
U. Llvingstone^s Reisen auf dem untern Zambesi, dem Rovuma und dem Nyassa-See, 1858 — 1864.
Geogr. Mitth. 1859 p. 78, 353, 484. 1860 p. 149, 160. 1861 p. 233, 355, (Fahrt auf dem
Rovuma 1861.) 1863 p. 107.
Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. IV. 1860. No. 1 u. ff.
Z. f. AUg. Erdk. 1859, 1860, 1861.
Das Ausland 1861. No. 19. p. 453. (Rae's Bericht über L.'s neue Forschongen bis Febr. 1860.)
Vorläufige Notizen und Berichte über die erste Expedition zum Niassa-See: Proc. of the
R. Geogr. Soc. 1859 pp. 99—106. (Baines Notes on the Zambesi Expedition.)
Entdeckung des Schirwa-See's und Shire -Flusses, s. u. A. Geogr. Mitth. 1859 p. 353, 484;
1860 pp. 149—152.
Entdeckung des Niassa. Ebenda 1860 p. 160.
Livingstone's Expedition to Lake Nyassa in 1861 — 1863. J. of the R. Geogr. Soc. of London.
Vol. XXXIU. 1863 pp. 251—276.
Briefe Ton Dr. LiTingstone, Missionär Burrup, Mr. Charles Liyingstone, Missionar Stewart, Mr. Waller,
Missionär Procter, mit verbindenden Notizen.
Livingstone, Charles: On the Batoka Gountry. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VI.
No. 1. p. 32. 36.
D. Liyingstone's Sohn und Begleiter schildert hier sehr ausführlich diesen am mittleren Zambesi
wohnenden, durch Intelligenz und Arbeit ausgezeichneten Volksstamm.
Livingstone. Dr. David ; Brief an Dr. Heinrich Barth, am Bord des „Pioneer" im Fluss Zambesi, den
18. Febr. 1862. Z. f. Allg. Erdk., Juli 1862 pp. 65-68.
Eine der ersten in Buropa anlangenden Nachrichten über Livingstone's Entdeckung und Befahrung des
Stidendes des Nyassa im Sept. 1861; und über die Beschaffenheit desselben.
Bartli, Dr. H,: Afrikanische Beiträge, a) Brief Dr. David Livingstone's; dat. 24. Dec. 1863. b) Aus-
zug aus einem Brief Capt. Burton's. Z. f. Allg. Erdk. 18&. Juni. pp. 517^526.
Livingstone berichtet über seine Fahrt auf dem Nyassa, Bereisung des Marawi- Plateaus westl. davon,
über die Aufgabe der Mission am Schire etc.
Baines. Th« : Notes on the Zambesi Expedition from the Journal of Th. Baines. Commnnicated by
Dr. Livingstone. Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. IIL 1859. No. 3.
Livingstone 9 Dr. D.: Recent Operations on the Zambesi. In: Christian Work; a Magazine of
religious and missionary information. May 1864.
bie Seeregion des tnneren. \Q
Liying8tone*8 Thätigkeit am Sambesi -Flnss. Das Ausland 1864. pp. 516— 519.
Liringstone, D. and Gh.: Narrative of an expedition to the Zambesi and its tributaries. and of the
discoTery of the lakes Shirwa and Nyassa, 1858-1864. 8^ 624 S. Mit Karte und Illustrationen.
L. 1865.
Das Hauptwerk über diese Reisen. S. d. Uecensionen in allen Fach -Zeitschriften.
Livingstone, D. und Ch«: Neue Missionsreisen in Sfld- Afrika, unternommen im Auftrag der englischen
Regierung. Forschungen am Zambesi und seinen Nebenflassen nebst Entdeckung der Seeen
Schirwa und Nyassa in den Jahren 1858—1864. Autorisirte vollständige Ausgabe fOr Deutsch-
land. Aus dem Englischen von J. E. A. Martin. 2 Bde. 8^. 728 S. mit ICarte und Illustrationen.
Jena und Leipzig (Costenoble) 1866.
Livingstone*8 Expedition nach dem Zambesi, Miassa, Rovuma etc. S. Geogr. Mitth. 1857 p. 340;
1858 p. 418; 1859 p. 78, 353, 484; 1860 p. 160; 1861 p. 233; 1861 p. 355; 1862 p. 356;
1863 p. 107; 1864 p. 233.
Meist Kotisen, Üebersetsangen, Briefe aus den gleichzeitig erschienenen Originalberichten der englischen
Geogr. Journale.
Waller, H.: Dr. Livingstone*s Discoveries. Athenaeum 1867, 13f April, p. 486.
Zusammenstellung aller Nachrichten über den Banberstamm der Mazitu am Nyassa, welcher dieser frühere
Begleiter Livingstone's erfahren konnte, nämlich ihre Wanderung von Süden her über den Zambesi, ihre
Kimpfe mit den Eingebomen, ihre Stammesnamen etc. Der Aufsatz dient als Entgegnung eines Angriffs
des bekannten Streithahns Cooley auf Angaben LiTingstone's.
Findlar, A. G«: On Dr. Livingstone*s last journey and the probable ultimate sources of the Nile.
Mit 5 K&rtchen. J. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XXXVII. 1867. p. 193-212. Vgl.
auch Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. XI. p. 232-246.
Seward, Dr. G. E. and Dr. J, Kirk: Despatches and letters relating to the last journey and
reported death of Dr. Livingstone. Mit 1 Kartenskizze. Proc. of the R. Qeogr Soc. of London.
Vol. XI. No. 3. pp. 124-148.
Alle, bis zum Abgang der Tonng'schen Expedition reichenden Nachrichten, grösstentheils die zweifelhaften
Aussagen der überlebenden Diener des Beisenden.
Young« E. D«: Report of the Livingstone- search- expedition. J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXXVllI.
1868. p. 111—118.
Ziemlich dürftiger Bericht über das wahre Schicksal des todt geglaubten grossen Forschers. Geographische
Ausbeute fast gleich Null.
Young, £• D« : The search afier Livingstone ; a diary kept during the investigation of bis reported
murder. Revised by H. Waller. 12°. London 186iB.
Laeerd», J«: Examen das viages do Dontor Livingstone. 8®. 457 pp. Lissabon 1868.
Livingstone, Dr. D,: Letters and despatches Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. XIV.
No. 1. p. 8—18.
Briefe vom Bangweolo-See, datirt Juli 1868; Uebersetsung s. Oeogr. Mitth. 1870 p. 185 ff.
in. Livingstone's Beisen, 1869, 1872.
Beke, Dr. Ch«: The Regions of the Cazembe and Dr. Livingstones recent explorations. Mitl Karte.
Illustrated Travels ed. by Bates 1870. Parts 14. 15. 16. 21. 22.
Beke, Dr. Ch.: The sources of the Nile. Nature 5. Mai 1870.
Streitschrift über Livingstone's neueste Entdeckungen.
[HaJinemann^ F.] Eine Kartenskizze von Dr. Livingstone^s neuen Forschungen. Geogr. Mitth.
1870 p. 181. Mit 2 Karten, Tafeln 9 und 10.
Der Text bringt mit einem Brief dos langTermissten Reisenden an Dr. Kirk in Zanzibar die ersten
Notiien Über Livingstone's wichtige Entdeckungen im Westen und Süden des Tanganjika. Daran schliesst
sich eine sehr dankenswerthe , tabellarische Uebersicht von Livingstone's 30jährigen Reisen
in Südafrika von 1840 — 1869 und in Tafel 9 eine von Herrn Fr. Hahnemann gezeichnete Karte, in
welcher tum erstenmal in gründlicher und suTerlässiger Weise die Resultate der portugiesischen Reisen seit
1798 nach den Originalquellen lustmmen gestellt sind.
Documents relating to the Livingstone search- and relief-expedition. Proc. of the R. Geogr. Soc.
of London. XYI. 1872, No. V., pp. 412—442.
Beke^ Dr. Clu T«: Dr. Livingstone and bis discoveries. — The Athenaeum 1872; 13. Juli p. 53;
3. Aug. p. 149; 10. Aug. p. 180. — Vergl. auch CasseFs lifagazine Sept. 1872.
Stanley und Livingstone in Ostafrika. Globus Bd. XXII. 1872, No 1, pp. 12—14. No. 4, pp. 57—59.
CliaiXy P.: Analyse et extraits des demiers voyages de Livingstone. Mit 1 Karte. Le Globe, oigane
de la Soc. de G^gr. de Gen^ve. T. V. 6 et 7. liv.
Living8tone*s discoyeries. Mit 2 Karten. — Ocean Highways, edited by CL Markham, Sept. 1872,
pp. 172—174.
Anfsati und Karten sind die ersten Versuche, L's. neue Entdeckungen im obern Quellgebiet des Kongo
geographisch lu fixiren.
2»
20 ^^I Abtheilung.
Stanley, R. M.: How I found La vingstone; travels, adventurea and discoveries in Central Afrika:
including four months residence with Dr. Livingstone. 8^. 759 pp. mit 6 Karten and
53 Illustr. London 1872.
Unter den zahlreiclien Besprechungen dieses Interessanten Buches fähre ich nur die aus Petermuin's
Geogr. Mitth. 1873, p. 194 an und eine Uebersicht seiner Beisen, nebst Karte von Fr. Hanemana, ebendas.
1873, p. 21, u. Tafel 2.
Belun, £•: Dr. Livingstoac*s Erforschung des Oberen Congo. I. Beweise filr die Identit&t des
Lualaba mit dem Congo. Geogr. Mitth. 1872, p. 405. IL Uebersidht der bisherigen Ergeb-
nisse, 1873, p. 21.
Livingstone*s Afrikanische Entdeckungen. — Das Ausland. 1872, No. 31, pp. 721—726.
LiYingstone*8 und Stanley 's Forschungen in Inner-Afrika. — Das Aasland 1873, No. 8, pp. 144—148.
DaTeyrlery H.: Les explorations de Livingstone dans la r^gion des lacs de TA&ique Orientale. Mit
1 Karte. — BulL de la Soc. de g6ogr. de P. Oct. 1872, pp. 337—355.
Vgl. Geogr. Mitth. 1873, p. 159.
Beeten, S. 0., and R. Smith:. Livingstone and Stanley. — An account of Dr. Liyingstone's early
career, bis travels and discoveries. Also a Sketch of tbe modern explorations of the Nile,
and Mr. Stanley 's mission to Africa, etc. 8^. 104 pp. mit Hlustr. London 1872.
Bates, H. W.: The Unding of Dr. Livingstone. — lUnstrated Travels, edited by Bates. IV. 1872.
Part XLVL, pp. 316—320.
Markham, €• B«: The Livingstone search- and relief-expedition. — Proceedings of the R. G. Soc.
Vol. XVI. 1872. No. ni, pp. 158—167; s. auch pp. 145, 184, 203, 225, 241.
The finding of Livingstone; by H. M. Stanley. — Enlarged edition, giving the fuU extent of Mr.
Stanley^s letters and despatches, now first printed in this conntry, togetiier with Dr. Livingstone*8
account of bis recent discoveries. S^. 330 pp. London 1873.
de Compiegne et Marehe : Expedition ä la recherche de Livingstone par la cöte ocddentale d'Afriqae. —
Bull, de la Soc. de G6ogr. de Paris. Febr. 1873, pp. 193—195.
Livingstone's, Dr., Letters to Sir Thomas Maclear. (Prof. Noble*s Cape Monthly Manzine, Oc-
tober 1872, pp. 242—249; daraus abgedruckt in Proc. of the R. Geogr. Soc. XVII. 1873.
No. 1, pp. 67—73.)
Briefe dat. Manyema, Nov. 1870 u. XJjiji, 17. Nov. 1871.
Die neuesten Entdeckungen L*s. und ihre Bedeutung. — Gaea, redigirt von H. J. Klein. 9. Jahrg.
Heft I.
Cameron, The Livingstone relief expedition ander Lieat.
Ocean Highways, ed. by GL Markham, Ang. 1873, pp. 199 — 201.
Mae -Queen, James: Notes on the present State of the geography of some parte of Africa. —
J. of the Geogr. Soc. 1850, p. 235.
Mae-Queen. J. : Views on Geography of Central Africa. — Proc. of the R. Geogr. Soc 1856, p. 12
und J. of the R Geogr. Soc. 1856, p. 109.
Mae-Queen, James: Observations on the Geography of Central-Africa. — Proc. of the R. G. Soc
Vol. III. 1859.
Malte -Brun: Declaration d*un Souaheli, etablissant que le grand lac d'Ukerewe est distinct de ceiui
de Nyassa. — Nouv. Annales des voyages, 1öö7, I. p. 79.
(Aus dem Athenäum vom 12. Juli 1856, p. 867 entnommen.)
Manuel y J«: Garte des sources du Nil Blanc et de ses afflnents. Pour servir et aider i Textension
et au d^veloppement des op^ations commerciales avec le Soudan oriental et ^oatoriai.
Dress^e sur les documents les plus r^cents coordonn^s avec les indications recueillies anprte
des traitants europeens et arabes trafiquant dans ces contr^es et publik sons les aospioes
de son Altesse Ismael Pacha, Khedive. 1870. 2 Bl. 1 : 2,850,000. Chromolith. Paris.
Der Text zu dieser, sehr elegant aber ohne Gründlichkeit ausgeführten Karte findet sich im Bull, de
la Soc. de Q^ogr. de Paris. 1871. Sept. u. Oct.
Melnieke: Krapfs und Rebmann's Reisen im östlichen Südafrika. — Z. f. Erdk. IS. F. IX. 1860, p. 22.
(Mission am Nyassa.) — Three years in Central-Africa, bring a history of the Oxford, Cambridge,
Dublin and Durham-Mission. Prepared by order of the general committee. 8^ 106 pp. mit
1 Kartenskizze und landschaftlichen Ansichten. London 1863.
Specielie Berichte über die missglttckten Missionsversuche in Magomero nnd Chibisa südlich vom Nyassa.
Enthält ausser einer Kartenskizze der Gegend um die Stationen, swischen dem Schire-Flnss nnd dem
Schirwa, äusserst venig Geographisches. Eine Recension s. Geogr. Mitth. 1865, p. 78.
Murchison über die Beschaffenheit d^r Central -Regionen Afrika*s. Geogr. Mitth. 1857, p. 940.
Nenmann : Forschungsreisen von Zanzibar nach Central- Afrika. — Z. f. Erdk. N. F. VI. 1859, p. 386.
Die Seeregion des Inneren. 21
New. ReT* Ch. and R. Bnshell: Letter to Dr. Kirk or an ascent of Mount Kilima-Njaro. — Proc.
of R. G. 8. Vol. XVI. 1872. No. ÜI, p. 167—171.
Ueber dies« neaeste Besteigung des ßclineeberges und zwar bis zur Schneegrenze siebe Belim's Geogr.
Jahrbuch 1872, p. 416 und Petermann's Oeogr. Mitth. 1872.
PetemaiiB, A«: The Snowy Mountains of Eastem AMca. — The Athenaeom 1853, No. 1348.
Petermann, A.: Ukerewe, das grosse Binnenmeer von Inner -Africa. Geogr. Mitth. 1855, p. 233.
Petermann, A«: Atlas der neuesten Entdeckungen in Afrika. Eine Sammlung von 12 Karten-
bl&ttem, welche die Resultate der in dem Decennium 1850 bis 1860 ausgeführten hauptsäch-
lichsten Reisen graphisch veranschaulichen. Gotha 1860. Fol.
Peters, W.: Der Muata Cazembe und die Völkerstämme der Marawis, Ghevas, Muizas, Muembas,
Lundas und andere in Süd-Airika. — Mit einer Karte. Z. f. Erdk. 1856, pp. 257, 369.
lieber Monteiro's Expedition nach Lucenda 1831 und 1832.
Peters. Wilh«: Bericht über die auf Befehl Seiner Majestät des Königs ausgeführte Reise nach
der Sfldostküste Afiika^s. — Monatsberichte d. Ges. f. Erdk. Berlin. N. F. I. 1844, p. 262.
III. 1846, pp. 84, 97, 284. (Briefe aus Guilimane, Tete, Ohupanga, 1844 und 1848.) V. 1847,
lOM, pp
^ pp. 2o]
1848, pp. 261 und 272.
PortufaeoeB, Explora^aos dos no interior d*Africa meridional. Documentos originaes e co-
pias. — Annaes maritimos lü. 2. 1843, pp. 162, 223, 278, 423, 493, 538. — IV. 1844, pp.
286, 303, 334, 377, 425.
Rftfenstein: On lake Nyanja. Proc. of the R. Geogr. Soc. of London. Vol. VI. No. 1, p. 21.
Versuch eines Beweises, dass Livingstone's See Kiassa nicht identisch mit dem von Röscher er-
reichten sei.
Rebmann, J.: Journal d*un excursion au Djagga, les pays des Neiges de l'Afrique Orientale. —
Nouvelles Annales des voyages 1849. II. pp. 257, 300.
Rebmann, J«: Letter from the Rev. . Report of the British Association 1854. Transactions p. 123.
Ritter, ۥ: lieber den neu entdeckten grossen Binnensee im sttdlichen Afrika. Monatsberichte
N. F. VI. 1850, p. 297.
Rowley. Rev. H«: The üniversities' Mission to East-Central-Afirica from its commeucemeut to its
withdrawel from the Zambesi. 8®. Mit Karten. London 1866.
Geschichte der von Livingstone am Schire gegründeten Station, geschrieben von einem der Überleben-
den Missions-Mitglieder.
Sehirren, C: Der Njandscha und die hydrographischen Merkmale Afrika's. Riga u. Leipzig 1856. S^.
Ausführliche Besprechung der von Schirren ausgesprochenen Hypothesen etc. siehe Oeogr. Mitth. 1856, p. 483.
lieber Speke's und Grant's Expedition.
Speke and Grant: Abstracts from Letters from the East African Expedition under Captains .
Proc. of the R. Geogr. Soc. Vol. V. No. 1.
Vorläufige Briefe Über die Vorbereitungen zu der zweiten Expedition Speke's, in Begleitung Grant's,
1860 und 1861.
Heber den weiteren Verlauf dieser interessanten Expedition, welche bekanntlich den Aequator im Westen
des grossen Xyansabeckens überschritt und am oberen Nil mit Fetherick lusammentraf s. vorläufige Notizen
und Briefe in den oben angeführten Proc, oder in Geogr. Mitth. 1860, p. 198; 1861, pp. 117, 32C; 1862,
p. 481; 1863« p. 273 (über Speke's Karte der Nilquellen). 1863, p. 388. (Das Klima am Ukerewe, nach
Speke und Grant) etc.
Speke. Capt. I. H.: What led to the discovery of the sourco of the Nile. 8^ Mit Karten. Edin-
burgb 1864.
Besonderer Abdruck der Speke'schen Berichte in „Blackwoods Magazine'* über seine, entweder allein
oder in Capt Burton's Begleitung ausgeführten Beisen im Somali-Land, an der Küste, nach Usambara, ins
Innere zum Tanganjika und zum Victoria Nyanza, mit wenigen erläuternden Zusätzen.
Die Entdeckungen der Nilqaellen durch Speke und Grant. Geogr. Mitth. 1863, p. 229.
Speke. Capt. J. H«: On the Commerce of Central -Africa. — Transactions of the Bombay Geogr
Soc. XV. 186G, p. 138.
Yergl. auch d. Artikel Burton und Grant.
The South African Quarterly Philosophical Journal. Capetowu. 8"*. 182^) u. 1830.
Enthält Tide interessante Aufsätze und Notizen aus dem Gesaramtgebiet der Naturwissenschaften über
Südafrika, unter Anderen: Dr. Smith, Description of the Birds inhabiting Southern Africa. Heft 1 und II;
J. Bowie, Sketches of the Botany of South Africa; üeft L Bowie, On the Culture of Exotic Yegetables
adopted for the soll and olimate of Southern Africa etc.
Thomton, B« ~ s. Decken^s Expeditionen.
Yaldezy F. J.: Ueber das Reich Cazembe im Tunern Siid-Afrika's. Ausland 1862, Nr. 5.
22 ni. Abtheilnng.
Vegetation of the newly-discovered Lake districts of Eastern Africa. In: Colburn's New Monthly
Magazine. März 1864.
Tieiiiie, Ob. de: De Zanzibar & rOukami, roate des lacs de TAfrique ^uatoriale. (Ball, de la Soc.
de G^ogr. de P.) 1872. Oct. pp. 356—369.
Qeograpbische und commeniell« Notisen über die Handelsstraise von Bagomoyo nach Uniamnosi im AU-
gomeinen und bei ükami, welches der Verfasser besuchte, im Speciellen.
Wakefield, Th.: — Das östliche Quellgebiet des Weissen Nil nach den Erkundigungen des Misaio*
nars . Geogr. Mitth. 1871, p. 366.
Uebersetzung des in Abtheilung IV specieller angeführten wichtigen Aufsatses.
Wyld, J.: Map of Africa, showing the discovery ofthesources of the Nile, etc. London, Wyld 1873.
Zeithammer: RtLckblicke auf die Geschichte der geographischen Erforschung Süd-Afrika's. — Mitth.
der k. k. geogr. Ges. in Wien. IV. p. 165.
Dieser inhaltreiche Aufsatz Terbreitet sich über die gesammte Literatur tou Süd- Afrika Ton PtolomMus
bis zum Jahre 1860 und ich mache besonders darauf aufmerksam, da er mit grosser Sachkenntniss nieht
allein die chronologische Entwickelung unserer Kenntniss des südlichen Kontinents klar darlegt, sondern auch
einige orientirende Winke über Werth und Umfang der angeführten Quellen giebt
Zustand unserer Kenntnisse vom Innern Süd-Afrika*s, und die Portugiesen im Küstenlande. Z. f.
vergl Erdk. X. 1850, p. 409.
Abtheilung IV.
Das Gallaland, das Gtebiet des Djuba- Flusses und die Somali-
Halbinsel.
dMbbadle, A«: Lettre ecrite du pays d'Önarya. — Bull, de la Soc. de G^ogr. III. S^r. III. 1845,
pp. 52-62. Vergl. Revue de rOrient XI. 1846, p. 197.
Enthält die vorläufige Bestimmung der Position des Hauptortes von Enarea, Saka, und über die dortigen
Flässe, worunter der Oodscheb (der vermuthliche Quellfluss des Djuba).
Yergl. auch BuU. de la Soc. de G6ogr. IV. Ser. Vol. III. p. 133 u. 137, über d'Ahbadic's llückkehr
aus Kaifia und den Flüssen Boro und Godjab, welche d'A. ffir die Quellflflsse des Weissen Nil hält.
d*Abbadie. A«: Lettres dcrites d^Abyssinie (Aug. 1847). Nouvelles Annales des voyages. 1847. IV.
pp. 82—101 und Bull, de la Soc. de Geogr. 1851. pp. 237—248 und 340-353.
d'Abbadie, A.: Sur les N^gres Yambo. — Bull, de la Soc. de G^ogr. IV. Ser. III. iaö2, pp. 353—357.
d*Abbadie, A.: Note sur leKafa. Bull, de laSoc. deG^ogr. IL S6r. Vol. XVII. 1859, pp. 170—180.
Vol. XVIU. p. 355.
Naohriehten und Erkundigungen Aber die nördlichen Gallastämme, welche bei den Abessiniem Sidama
genannt werden, sieh selbst aber Gomara nennen. Im Anschlnss giebt d'A. eine kleine Liste von Flilssen
und Dörfern des Landes.
d'Abbadie, A.: Notice sur les Gallas. - Bull, de la Soc. de G^ogr. II. S^r. Vol. XIX. p. 452.
d^Abbadie. A.: Notices sur le Kafa, les Woratta, Limmou, Gonda etc. Bull, de la Soc. de Göogr.
U. Sär. Vol. XIX.
d^Abbadie, Antoine: G^od^sie d'une partie de la haute £thiopie. Revue et r^dig^e par Rodolphe
Radaa 3 Fascicules. 4<>. Paris 1860—1863.
(d*Abbadie, A.) — Lettres de Mrs. F. G. Massaja et de M. L^on des Avanchers ä M. Antoine
d'Abbadie. — Bull, de la Soc. de G^ogr., April 1861, pp. 328-3JJ;i.
In diesen Briefen bespricht der Missionsprediger Massaja die Sitten der Sidama, Leon des ATanchers, der
zweite der in Kaifa thätigen Missionäre, bringt Argumente bei, nach welchen die drei „Gibbe** genannten
Flüsse in Kaffa und Enarea den oberen Djubafluss bilden, — eine Annahme, welche bei Zeichnung der
Uebersichtskarte sum 2. Band des v. d. Deeken'schen Werkes massgebend war. — Doch wartet diese
zwischen Beke, d'Abbadie, Avanchers, Lejean, Harris u. A. viel diskutirte Frage noch der endlichen Lösung.
Are- Angelo: A sketch of the River Juba or Gochob, or Gowin from a trip up the stream in 1844. —
United Service Journal 1844 L p. 278.
S. darüber C. v. d. Decken's Reisen Band U. p. 292 ff.
Avanehers, L^n des, R. F.: P^squisso g^ographique des pays Oromo ou Galla, des pays Somali,
et de la Cöte Orientale d*Afrique. — Lettre a Mr. Antoine (VAbbadie. Bull, de la Soc. de G^ogr.
IV. 17. pp. 153—170. Mit Karte.
Die darin gegebenen Erkundigungen sind, soweit sie sich mit anderen (Quellen in Einklang bringen
konnten, in der Uebersichtskarte zum II. Band des Decken'schen Werkes zur Verwerthung gekommen. Sie
sind grösstentheils durch Wakefield's Erkundigungen (s. daselbst) berichtigt worden.
ATUiehen, L^n des: Lettre k M. Antoine d'Abbadie. — Bull, de la Soc de Gäogr. de Paris, 1862
Juni, pp. 381-385.
Dat Gera, in Kaffa, 12. Juni ISGI, enthält einige Bemerkungen Über die Wasserscheide zwischen Sobat
und Qodjab (I^nba?), so wie Über Länder- und Völkemamen im Quellgebiet dieser Flüsse.
24 IV. Abtheilung.
Ayanebers, L^on des: Lettre du Pire , missionalre au pays de Gera k M. A. d'Abbadie: les
pays Oromo-Sidama et le royaume de Gera. Mit 2 Karten. Bull, de la Soc. de G^ogr.
V. Ser. XII, 1866, pp. 163—174.
Der bekannte Missionar der Station Qera ist fleissig bemüht, Aufschlüsse über die verwickelten hydro-
und orographischen Yerhältnicise dieses Gebietes beizubringen. Er giebt nach eigener Anschauung ein Special-
kärtchen Über die nähere Umgegend von Gera, und eine sweite grössere Karte des Gebiets, vom Blauen
Nil im Norden bis jenscit Kaffa im Süden , worin er seine zahlreichen Erkundigungen kartographisch zu-
sammenzustellen bemüht gewesen ist. Doch lassen letztere jedenfalls noch sehr viele Unklarheiten und
Zweifel, und sind mit grosser Vorsicht zu benutzen.
Avanchers, L^on des: Lettre du P6re , Missionaire apostolique k M. Antoiue d^Abbadie. —
Bull, de la Soc. de g^ogr. de Paris, 1861), Mars et Avnl, pp. 311—316.
WerthvoUe Notizen über Kaffa und umliegende Landschaften und deren Bewohner, manches Neue ent-
haltend; begleitet von d'Abbadie's Commentaren.
Avezae, M. A. Pascal d^ : Essai sur la geographie du pays de Scoamal. Bull, de la Soc. de Göogr.
de P. 1842. XVII. pp. 81-114.
Barker, W. C: Extract report on the probable geographical position of Harrar, with some Infor-
mation relative to the various tribes in the vicinity. — J. of the Geogr. Soc. of London. 1842.
XII. p. 238—244.
Barker, W. C: On Easteru Africa. Ibid. XVIII. 1848. pp. 130-135.
Beke, Charles T.: On the Origin of the Gallas. Report of the British Association for the Advan-
cement of Science. 1847.
Beke: On the countries south of Abyssioia. Journal of the R. G. S. XII, 1842, pp. 84 — 101; XHI,
1843, pp. 254—268. - Vgl. auch X, 1841, pp. 580—586 und XIV, 1844, pp. 1—75.
Beke: Sur le cours inf^rieur du Godjeb. — Bull, de la Soc. de G^ogr. XII. Sör. X. 1849, p. 315.
Beke: Enquiry into A. d'Abbadie^s Journey to Kaifa to discover the source of the Nile. — London
1850. 8«. Mit 1 Karte.
Beke: Notes on Ayrton, on the River Godjeb. — J. of the R. Geogr. Soc. of London 1850, p. 289—292.
Brenner, Riehard: Forschungen in Ost- Afrika. Das Land der südlichen Galla. Mit Karte. Geogr.
Mitth. 1868, pp. 175, 361, 456.
Brenner, Biehard: Expedition nach Ost-Afrika; 1870. Geogr. Mitth. 1870, pp. 161, 353.
Brenner, Rieh: Kismayu an der Ostküsto von Afrika. Geogr. Mitth. 1873, p. 40.
Notis über eine neue, südlich der Jubamündung gegründete Somali -Niederlassung, welche als Zwischen-
station des Karawanenverkehrs aus dem Innern nach Sansibar von grosser Bedeutung su werden verspricht
Brenner, Rieh,: Reisen 1870 und 1871. Geogr. Mitth. 1871, p. 390; s. auch p. 69.
Eine kurze Uebersicbt über einige, während einer Handels -Expedition längs der Somali- und Suaheli-
Küste gewonnene geographische Resultate, deren vollständige Publikation aber noch lu erwarten steht.
Brenner, Dr. Rudolph: Der Gallaknabe Djilo. Globus 1870. XVIII. No. 11, pp. 161—166.
Notisen über den intelligenten Knaben, welchen R. Brenner aus den Qallaländem mit nach Merseburg
gebracht hat.
Burton, Capt. Riebard: First footsteps in East- Afrika or an Exploration of Harar. London 1856.
Mit 2 Kartenskizzen.
8. darüber unter Anderra den speciellen AufiBatz und die Karte zu v. Heuglin's Reise an der Somali-
küsto in Oeogr. Mittb. 1S50, pp. 141—146 und p. 306. Der wichtigste Theil des Werkes ist die Be-
schreibung der Heise von Zeyls nach Harar, ein lehntSgiger Aufenthalt daselbst; femer das Capitel: die
Somali, ihr Ursprung und ihre Eigenthümlichkeiten und als Anhang: des Lieutenants Speke Tigebuch
während eines Versuchs, Wady Nogal au erreichen.
Bnrton, R.: Narrative of a trip to Harrar. Journal of the R. G. S. XXV, 1855, pp. 136—150 und
Bull. IX, 1855, pp. 337—362.
Karl Andree: R. Burton^s Reisen nach Mediua und Mekka und in das Somaliland nach Härrftr in
Ost-Afrika. Auch unter dem Titel : Forschungsreisen in Arabien und Ost- Afrika nach den Ent-
deckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und Anderen. Bd.I. Jena (Costenoble) 1861.
Vergl. Geogr. Mitth. 1S61, p. 124.
Burton, R. F.: Memoire sur la route de Zeyla k Harar. Bull, de la Soc. de Geogr. lY. Ser.
Vol. IX, p. •^•^'^
Burtou, R- F.: Description de la Ville d'Harar. — Nouvelles Annales des voyages 1865. IV. p. 79,
Christopher, Lieut. W.: E.xtract from a Journal kcpt by , commanding the H. C. Brig of War
Tigi-is on the Kast-Coast of Africa, dated 8. May 1843. Mit Karte. Transactions of the
Bombay Geogr. Soc. Vol. VI; wörtüch abgedruckt in J. of the R. Geogr. Soc 1844. XIV.
pp. 7(;-104.
S. über diesen, für die Küstenstreckc nördlich von Braaa besonders wichtigen Bericht u. A. auch Harri:«
Highlando of Etbiopia; Anbang von Macqaeen.
. I
Das Galla- und Somali -Land. 2 «5
Cooley, W, D,: On the Regio Cinnamomifera of the Ancients. — J. of the R. Geogr. tSoc. Vol.
XIX. 1849, p. 166—191 und Karteuskizze.
Cooley» W. P.; Notice sur le p^re Pedro Paez, suive d^extraits du manuscrit d'Almäda intitul^
Historia de Ethiopia ä alta. Bull, de la Soc. de G^ogr. de Paris. Mai 1872, pp. 532-553.
Cruttenden« Charles J. : Report on the Mujjerthein Tribe of Somalies, inhabiting the district forming
the Northeast point of Africa. — Transactions of the Bombay Geogr. Soc. Vol. VII. 1846.
pp. 111--126.
Cniitenden, C. J.: On Eastern Africa. — J. of the Geogr. Soc. XVIII. 1848, p. 136-138.
Crnttenden, €• J.: Memoir on the Western or £door tribes, inhabiting the Somali Coast of
Northeast- Africa, with the southem branches of the farnily of Darrood, on the banks of the
Webbe Shebeyli. J. of the R. Geogr. Soc. 1849. XIX. p. 49—75.
Fräser 9 Commander H. A*: Memoranda and extracts from various sources relative to the capa-
bilities of in the rivers Juba in East- Africa for Navigation; it and the Resources of the Countries
actjoining. — Transactions of the Bombay Geogr. Soc. Vol. XVI. 1863, p. 78—87.
Compilation ohne Origioalwertfa ; nach der Pnblikation des Decken'schen Werkes völlig werthlos geworden.
GSdel-Lannoy, R, Frhr. t.: Das Gebiet des Dschub- Flusses und dessen Dependenzen von Zan-
zibar. — Mitth. der Geogr. Ges. in Wien. 1871. No. 6, pp. 267—272.
Gulllldii, M.: Documenta sur Thistoire etc. Deuxi^me partie, Tome I. pp. 387—542, Tome IL
pp. 1-79, 113-189, p. 466, ff.
Dieses, in der Abtheilung 1 seinem ganaen Titel nach bereits angeführte Hauptwerk der ostafrikanischen
Literatur bietet in seiner II. Abtheilung: Relation de voyage d'ezploration, execut^ en 1846, 1847 et 184S
par le brick „le Duconedic** die reichhaltigste Belehrung Über alle VerhSltnisse der Hauptstädte der Somali-
küste, und, nach Erkundigungen, Über die Handelstrasses und Yolksstämme des Inneren. Sie sind sowohl
bei der Bearbeitung des 2. Bandes des Deoken'schen Werkes, wie auch bei Zeichnung der Uebersichtskarte
aum ersten Mal in umfangreicher Weise benutzt worden und ich verweise desshalb auf die betreffenden Ab-
schnitte der beiden Werke.
Gompreeht, Th. E.: lieber den Quilimanze. Monatsber. d. Ges. f. Erdk. 1849. VI. N. F. pp, 232—251.
S. darüber meine Bemerkungen aur Karte tou Krapfs Beisen, in Geogr. Mitth. 1864, p. 449.
Harris, C. W.: The Ilighlands of Aethiopia, being the account of eishteen months residence of a
british Embassy to tbe Christian court of Shoa. 2 Yols. 8®. London 1844.
Enthält in einem Anhang yon Maoqueen, mit Karte, in kritischer Zusammenstellung Alles , was über
das südliche Somaliland, namentlich Über den sogenannten Haines River, — Brenner's Webbe, — bis aum
Jahre 1845 erkundet war.
HeufliB, Th. t.: Reise längs der Somaliküste im Jahre 1857. Mit Karte. Geogr. Mitth. 1858,.
p. .164; 1860, p. 418.
Bezieht sich Tomehmlich auf die Nordküste der Somali - Halbinsel, enthält aber auch Kotisen über das
Innere, nach Erkundigungen, und Bemerkungen zu der speciellen Karte.
Jomard: Notice sur les Gallas de Limmou. -~ Bull, de la Soc. de Göogr. II. S^r. XII. 1839, p. 5.
Mit Kartenskizze.
Enthält einige von dem Galla Ouare aus Sabitchi (zwischen 6 — 7° nÖrdL Br.) eingezogene Erkundigungen.
— (Vergl. ebenda Ser. II. XIV. p. 240: berichtigende Bemerkungen d'Abbadie's über diese Notiz.)
Kersten, Dr. Otto: Ueber Kolonisation in Ostairika. — Internationale Revue Aug. 1866. Wien.
Sehr behersigenswerthe Yorschi&ge m Kolonisations -Versuchen an der Ostküste tou Afrika und über
die reichen, noch fast unberührten Schätze jener Länder. Erschien auch als besondere Broschüre.
KlMen, Prof. Dr. Oust. Ad. ?.: Das Stromsystem des Oberen Nil nach den neueren Kenntnissen
mit Bezug auf die altei-en Nachrichten. Mit 5 lith. Karten in gr. 4. u. Fol. Berlin.
Krapf, Dr. L«: Seereise an der sttdarabischen Küste von Aden bis Siut; an der ostafrikanischen Küste
von Cap Guardafui bis zur Insel Sansibar. Ausland 1857, No. 42—46.
Die ersten Abschnitte dieses interessanten Tagebuchs über die 1843 und Anfang 1844 ausgeführte
Küstenfahrt beziehen sich auf Punkte der arabischen Küste und interessante Bemerkungen über die Namen
der Küstenstriche und Volksstämme der Somalihalbinsel. Dann folgt eine kurze Beschreibung der Suahili>Küste
südlich bei Sansibar, ethnographische und historische Bemerkungen über die anliegenden Länder (z. B. über
das Land Oonsi im Gallagebiet, weit im N.<W. Von Brawa), Über den Djuba, Schilderungen von Makdischu,
Brawa, die Inseln Patta und Lamu, Takaunga und Mombas.
Lamoo: Brief des Subercargo der Hamburger Brig „Picciola" dat. Lamoo vom 28. Sept. 1845. —
Monatsber. der Gesellsch. f. Erdk. Neue Folge VII. 1850, p. 224.
Lefebrre: Voyage en Abyssinie Vol. III, p. 97 enthält ein für das Quellgebiet des Juba beachtens-
werthes Capitel: Bassin des Bivi^res Godjob et Sountou, nach Erkundigungen. Vergl. Bull,
de la Soc. de Mogr. III. S6r. Vol. I, p. 51; woselbst eiu Auszug von Obigem.
Lejean, M. G«: Note sur le royaume de KouUo au sud du Kafa. Mit Kartenskizze. — Bull, de la
Soc. de Geogr. de Paris, 1864. Nov., pp. 388-391.
Fast wertblose Notizen nach den Erkundigungen einiger in der MissionsstatioB von Gaffat lebenden
Kingebornen von Kullo, meist auf Handel und Erzeugnisse ihres Landes bezüglich. Die den Notizen bei-
gegebene Skizze des Landes ist ein Facsimile der Originalseichnung des Negers und gänslich unverständlich.
26 rV. Abtheflung.
Maeqneen, J.: Journals of the Rev. Messrs. Isenberg and Krapf, detailing their proceedinffs in the
Eingdom of Öhoa, and Joomeys in other parts of Abyssinia in the years 1839 — 12. 8°. 1843.
Maeqaeen: Abyssinia constructed from the latest and best authorities by James with additions
by Migor Harris. In Harris Highlands of Ethiopia. s. d.
Enthält die ganze Somali -Halbinsel mit der Beieeresultation Christophers. s. d.
Hassaja, F. G. und Pater L6on des Ayanehers: Briefe aus Eaffa, an Herrn Theodor v. Heuglin;
Geogr. Mitth. 1861, pp. 171, 172.
Vergleiche Bull, de la Sog. de G^ogr. 1861, p. 325.
Massaya« Mgr. F. G: Notions physiques et g^ographiques sur le plateau ethiopien, ^t moral des
Siaamas, des Abyssins et des Gsülas, succ^ des missionaires etc. Annales de la Propogation de
la Foi, Januar 1865, No. 218, pp. 7—27.
MUes, Capt. S. B.: On the Somali country. — Proc. of the R. Geogr. See. Vol. XVI. 1872. No. m.
pp. 149— 1{^7.
„Von Aden aus besuchte Capt. Miles zu Anfang des Jahres 1871 Bender Marayah an der Kordifiste
des Somali - Landes und machte von dort eine Excursion ins Innere nach dem Wady Tail. Ausser einigen
ethnographischen und topographischen Notizen enthält der Bericht Bemerkungen über die alte Geogn^hie der
Somali-Küste und Nachweise über die Handelsproducte derselben, namentlich Über den Weihranch.'* —
Geogr. Mitth. 1873.
Rae*s Schiffbruch bei Ras Haffun. Aus Chamber's Journal übersetzt im Ausland 1861 Nr. 20.
Rigby, €• F.: An Outline of the Somauli Language, with Vocabulary. — Transactions of the Bombay
Geogr. Sog. Vol. IX. 1850, pp. 129—184.
Rigby, C. F.: Englishmen in captivity in Eastern Africa. Proc. of the R. Geogr. Soc. 1866. X. p. 113.
Ritter, C: Bericht von dem Flusse Goschop uud den Ländern Enarea, KaiÜBi und Doko durch einen
Eingebornen aus Enarea. — Yerhanalungen der Ges. f. Erdk. IV. 1843, p. 172.
RSntgen: Ueber die Bewohner von Gingiro, südlich von Abessinien. — Archiv für Ethnographie I.
1808, p. 231.
Sehnbert. t«: Die Wüste der Danakils und das südabyssinische Hochland. — Portfolio für Länder-
und Völkerkunde. 1853. II. p. 170.
Ueber die Insel Soeotra.
Socotora, Reise nach der Insel . Geogr. Ephemeriden XXXIII. 1810, p. 139.
Socotora. Voyage ä Tile des . Annales des voyages X. 1870, p. 129.
Wellsted : Report on the Island of Soeotra. — J. of the Geogr. Soc. of London V. 1835, p. 129 und
J. of the Asiatic Soc. of Beng^ IV. 1835, p. 138.
Wellsted : A ramble amidst the rocky mountains of Soeotra. — United Service Journal. 1838. 11. p. 309.
Soeotra. — Tamarida, capitale de . Nouvelles Annales des voyages 1846. II, p. 385. Aus
den Annales maritimes et coloniales. 1846 Mai, p. 555.
Heuglin, Tii. v.: Skizze der Inselgruppe von Sokotra. Geogr. Mitth. 1861, p. 149.
Ouillain: Documents sur Thistoire, la geogiaphie et la commerce de TAfrique Orientale, Bd. II,
pp. 343—387 etc.; enthält die ausführlichste Auskunft über die Insel Sokotra.
Somali-Land, Das. ~ Ausland 1856, No. 39 ff.
Somalis, le pays des • Bull, de la Soc. de Geogr. 1872. III, p. 333.
Speke, Captn.: Adventures in Somali Land. Blackwood*s Magazine, May 1860. Vgl. Burton.
Kartographisch ausgebeutet in der Karte zu v. Henglin's Reise an der Nordkflste des Somaliland««.
Geogr. Mitth. 1860, p. 418—437 und Tafel 18.
Wakeffield, Rev. Tliomas : Footprints in Eastern Afnca or Notes of a visit to the Southern Gallas. —
London, W. Reed. 1866.
Wichtige, das südliche Gallaland in geographischer und ethnographischer Besiehnng bedeutend auf-
hellende Ezoursion, in N.N.W. Richtung Yon der Missionsstation Jiibe aus, 159 miles oder 11 Tagereisen nach
des Missionars eigener Schätzung. Die Koute ist eingetragen in Karte Y des 2. Bandes von G. v. d. Decken's Reisen.
Wakefleld, Rev. T.: Routes of native caravaus from the coast to the interior of Eastern Africa, chiefly
fröm Information given by Sadi Bin Ahädi, a native of a district near Gäzi in Udigo, a little
North of Zanzibar. — J. of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. XL. 1870, pp. 303—339. —
Mit Karte von Johnston junior, "
Yergl.: Johnston, K. : Notes on the Rev. Thomas Wakeiields map of Eastern Africa. Proc. of the R.
Geogr. Soc. of London, Vol. XVI. No. II, pp. 125—129 utfd Geogr. Mitth. 1871, p. 366.
Seekarten,
Africa, Sheet Vf. From the Juba Islands to Muscat, with the entrance to the Red Sea, by order
of the Eight Ilonorable the Lords Commissioners of the Admiralty uiider the direction of
Captain Owen. 1822-1826. Maassstab 1:3,650,000.
Africa, East Coast, Trigonometrical Survey of the African Coast from Jibul Jarne to Sayara bv
Barker and Christopher 1841. Corrected to 1862. 2 Bl. 1:300,000. London, Hydrogr. Oflßce
1863, No. 253b.
Eine Beduotion dieser Karte mit einzelnen Eigäninngen s. Qeogr. Mitth. 1860. Taf. 18.
Abtheilung V.
Die Ost - Afrikanisclieii Inseln.
1) Allgemeines. — Die Komoren, Seschellen und Amiranten, Nossibö,
und die übrigen Inseln nördlich von Madagaskar.
»
Aabert du Petit-Thouars: Histoire des veg^taux recueillis dans les lies australes de rAMque, par
. Paris 1806.
ÄTaneherSy L^on des : Notice g^ographique et historique sur les iles Söchelles. — Nouvelles
Annales des voyages. 1857, Febr. Yergl. auch Nouvelles Annales de la Marine 1857, Dec.
d^Ayezae, M« A. P«: Observations sur la nomenclature et le classement des lies et archipels de
la mer de Madagascar. — Bull, de la Soc. de G^ogr. IH. Sdr. VIII. 1847, pp. 129—141.
Bezieht sich Tornehmlich auf die kleinen Inselgruppen nördlich und nordöstlich yon Madagaskar.
Baache, N«: Recherches sur File de Juan de Lisboa. — M^moires de Tlnstitut. IV. An XI. p. 291.
Capmartin et Colin: Essai sur les Oes Coznores. — Annales des voyages, Xm. 1811, pp. 129—170. —
Deutsch in Bertuch's Geographische Ephemeriden XLIV. 1814; pp. 241—278.
Enthält unter Anderem Positionen und interessante Mittheilungen über Andjuan und seinen Hafenplatz,
sowie Aber die Geschichte der Komorengmppe.
Codine, J.: Memoire g^ographique sur le mer des Indes. 1 Vol. 8^. Paris 1868.
Das Werk enthSIt, einer Bespreohung Barbi^ de Bocages im Bull, de la Soc. de 66ogr. 1858, II,
pp. 47 — 59 zufolge, meist Untersuchungen über die früheste Geschichte der Insel Madagaskar und der
Maskarenen nach den Angaben der arabischen und portugiesischen Reisenden. Das Werk ist angefüllt mit ge-
lehrten Untersuchungen über die Ethnographie Madagaskar's , gestützt auf langjährigen Aufenthalt in R^union.
Comwallls: über seinen Besuch der Insel Ai^juan 1720; in Allgemeine Historie der Reisen. Bd. VTJI.
Conrt, Mr. de : Nachricht von der Insel A^juan. Aus dem Französischen in Peuchet Bibiio-
theque commerciale. Tome I. 1802, p. 409 fibersetzt in Bertuch's Geograph. Ephemeriden XIV.
1804, pp. 171—185.
Mit vergleichenden, kritischen Bemerkungen des Uebersetsers.
Daall^, W.: £:tat sanitaire de Nossi-B^. Revue coloniale II. Serie, T. XIV, pp. 690-697.
Mit statistischen Tabellen über den sanitätlichen Stand der französischen Besatzung von Hcllville,
1S54 und 1855.
]Hiiill^9 Dominique J«: Notice topomphique et m^t^orologique sur les Etablissements fran^ais de
la cöte Ooest de Madagascar: Mayotte et Nossi-BE. — Nouvelles Aunales de la Marine 1857,
Novembre.
Daall^: L'isle de Mayotte — Annales d'Afrique 1858, No. 5 u. 6. Vergl: Geogr. Mitth. 1858, p. 566,
Recension No. 32.
Dufour, A. H.: Carte des lies d'Ainque, comprenant Madagascar, Bourbon, Maurice. Paris 1858.
Daperray. M. L« 0.: Remarques sur Farchipel nordest de Madagascar. Nouvelles Annales 1828.
ni. p. 125.
Eflcayrae de Lauture. Comte d' : Mayotte, Madagascar et les transport^s. — Revue de TOrient.
1848, IV, p. 92. Vergl. 1849, VI, p. 376.
Frappaz, H«: Relation d*un voyageä Madagascar, k Anjouan et anx Seychelles pendant les annäes
1818 et 1819. — Annales maritimes 1820, p. 229.
Geolbroy, Lislet: Memoir and uotice explauatory of a chart of Madagascar and tbe North-East<^rn
Archipelago of Mauritius; drawn up according to the latest observations, under the auspices
and govemment of his Excellency Robert Townsend Farquhar, Govemor etc. London 1819.
4«. Mit Karte.
28 V. Abtheilung.
Oerrey, A,: Essai siir les Comores. 8". 307 pp. Pondichery 1870.
Eine ausführliche Besprechung dieses inhaltreichen und wichtigen Buches s. Qeogr. Mitth. 1871, p. 234.
Guillain: Document etc. Deuxi^me partie, Tome IL pp. 406 — 440: Avenir de Maiotte au point de
vue commercial et agricole; — p. 405: Bectiiicatioii de la longitude des lies Aldabra.
Guillain: Commerce de Nossi-B^ et de la cAte Ouest de Madagascar. Reyae coloniale. 1. S^r. 1 1.
p. 245.*
Guillain: Mayotte. — Revue de TOrient. IX. 1851, p. 221.
Haye, Mr. de la : Journal du voyage des Grandes Indes, contenant ce qui s'est fait et passä
par Tcscadre de Sa Majest^ envoyce sons le commandement de M , depuis son d^part de
la Rochelle, au mois de mars, avec description exacte de toutes les viUes, ports etc. 1670.
12«. P. 1698.
Herbert, Sir Thomas: Some ycars travels into divers parts of Asia and Afrique, describing espedally
the two fanious empires, the Persian and Great- Mogul; London 1626 and revised and enlargea
1638. Fol., 1655, 1677. Mit Kupfern.
Eine holländische Uehersetzung erschien Dordrecht 165S. 4^; in der französischen (der am hanfigsten
citirten), von Jeremie Tan Yliet, Paris 1663, 4^ finden sich p. 39 ff. Nachrichten Über die 5 Comom-
Inseln, deren Namen, je nach der Nomenclatur der verschiedenen handeltreibenden Nationen aufgaföhrt
werden. Der Verfasser besuchte Moheli, bei Gelegenheit einer englischen Gesandtschaftsreise nach Persicn,
um das Cap der guten Hoffnung herum und über Socotra, im Sommer 1626, und giebt mancherlei interessante
Nachrichten über die Einwohner. (Yergl. Beckmann: Literatur der alteren Reisebeschreibungen, Bd. II,
pp. 627—646).
Herland. J. F.: Essais g^ologique sur Tue de Nossi-B^. — Revue coloniale, U. S6rie, Tome XV.
1856, p. 309 ff. Mit Karte.
Von allen bis 1S68 über diese Insel publicirten Aufsätzen und Karten ist diese Arbeit Herland's, des
genauesten Kenners der Insel, wohl die wichtigste und speciellste, nicht allein in geologischem, sondern
auch in weiterem Sinne. Sie liegt desshalb auch vorzugsweise der Abtheilung des Decken'schen Werkes
zu Grunde, welche Nossib^ behandelt, nämlich Bd. II, pp. 201 — 213 und Karte No. III.
Herland, J. F.: Geologie von Nossi-Bä. — Neues Jahrbuch f&r Mineralogie u. s. w. 1857, Heft 3.
Horsey. A. de: On the Comoro Islands. — J. of the K. Geogr. Soc. XXXIY. 1864, p. 258 if. —
Vergl. Ausland 1865, Nr. 42 ff.
Jehenne, Capitaine de vaisseau, Mr. : lies d' Afrique. Revue coloniale Tome IV. IIL partie,
pp. 129 ff.
Jehenne: Renseiguements nautiques sur Xossi-B^, Kossi • Mitsiou , Bavatoub^ etc. (C6te Nord-
Ouest de Madagascar) et sur Tile Mayotte. Paris 1850. 8^ (68 Seiten). Auszug aus den
Annales maritimes et coloniales, 1843.
lies Comores. — Magasin Pittoresque, Tome XXIII. Paris 1855. Fol. — Mit Kartenskizze und Holz-
schnitten.
Ich führe diesen Artikel aus einem französischen illustrirten Journal desshalb hier speciell an, weil er
Auttüge aus einigen officiellen Berichten, mit Illustrationen, enthält, deren Originale mir trots eifrigen
Suchens nirgends vorgekommen sind:
pp. 99—101. Anjouan, Besuch des Commandanten Desfoss^s daselbst, 1846. Mit Ansicht von
Mutsa-Mudu, u. A.
pp. 105 — IOC, pp. 131 — 133. Moheli, mit 3 guten Illustrationen,
pp. 196 — 19S. Mayotte, mit 3 Illustrationen.
pp. 259 — 261. la Grande- Gomore ou Angasija. Mit Portr. des Sultan Achmet von Mroni; An-
sicht Ton Mroni; und Abbildung des „Butr*S eines Schiffes der Einwohner von Gross-Komoro. —
Der Text ist dem Bericht eines Schiffslieutenants Bosse entnommen, welcher als Capitan der „Pra-
dence** mit dem Gouverneur von Mayotta, M. Passoux in Mroni landete, am 6. Nov. 1844. Sie
besuchten ausser diesem Hauptort noch Ikoni und die Westküste bis sur Nordwests^itse von
Angazija und bringen manche Notizen, die bei der mangelhaften Kenntniss dieser Theile der Ko-
moren, bis zu Dr. Kersten's Forschungen wohl zu berücksichtigen sind.
Joanna. A lettcr from a Gentleman on Board an Indiaman to his Frieud in London, giving an
Account of the Island of Joanna in the year 1784. London 1788. 8°.
Johanna. Visit to the island of . Asiatic Journal XIV. 1822, p. 236.
Jones, Sir W.: Hiuzuan. Asiatic Researches Tome 11. — Deutsch in SprengeFs Neue Beitrikge zur
Völker- und Länderkunde. Xlll. Theil.
Dieiie Schilderung der Insel ist bis zum Jahre 1S04 die ausführlichste, da Jones auch das Innere der-
selben besuchte und sie verdient desshalb umsomehr dem Bericht de Court's an die Seite gestellt sn werden.
Als beide den Gegenstand von verschiedenen Gesichtspunkten betrachten und sich gegenseitig ergansoa. —
Denselben Bericht s. auch in deutscher Uehersetzung und mit Anmerkungen von lleinhoid Forst er als
Anhang zu v. Follie: Reise in die Wüste Sahara, sowie Nachrichten von seinem Schiffbruche etc. Berlin
1795. Gr. S".
Kerballet« Philippe de ■, capitaine de fregatc: Gonsiderations göueralea sur ]*ocean Indien.
Paris 1853.
Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 29
Kenten, Dr. Otto: Die ostafrikanische Inselwelt. — Bildet das Fflnfle Bnch in Band II von C. G.
▼. d. Decken's Reisen.
Die hierher gehörigen Abschnitte dieBes wichtigsten TheiU des iveiten Bandes sind: Madagascar, p. 89 ff.;
die Seschellen, p. 111; Nossib^, p. 197; Qross-Xomoro und sein Feuerberg, pp. 228^248. Die dazu ge-
hörigen Karten ; Tafel lU. Nossibö, Maassst. 1 : 300,000 und Tafel lY. Angasija und MoaU, Maassst. 1 : 500,000
mit 2 Cartons.
K19den, Prof. Dr. O. A. t.: Afrikanische Inseln. 1. Abtheilung: Die Grilnen Inseln. Die Como-
ren. — Separat -Abdruck aus dem Programm der Friedrich -Werder'schen Gewerbeschule zu
Berlin, Ostern 1871. 4». 54 Seiten. Berlin 1871.
Kiiif ht : On the island of Hinzuan or Johanna. — Asiatic Researches II. 1807, p. 77.
Komoren. Voyage of H. Maj. Sh. „Thunderer." Nautical Magazine pp. 70, 138, 208,
384, 423.
Komoren. Commerce de la Mer Rouge, du Golfe persique, de Canal de Mozambique. Revue Colo-
niale n. S^r., Tome X, pp. 305—347.
Notiien Über Handels- und SchifEiTerkehr der Komoren.
Komoren, Die Producte der . Ausland 1860, No. 25. 26.
Laeombe, Legueyel dei^Vovage k Madagascar et aux lies Comores. 1823—1830. 2 Yols.
P. 1840. "
Bd. II enthalt pp. 75 — 84 Angaben über Andjnan, Über des Beisenden Aufenthalt daselbst Ton Dec.
1823 bis April 1824 und über Moh^li pp. 328 ff. sehr dürftige geographische Notizen.
liMifle, Vte. Fleurlot de: Gampagne de la „Cordeliöre'S ötudes sur Toc^an Indien. P. 1862. &^,
Bildet die No. 347 der Ton dem fraoEösischen Depot de la Marine herausgegebenen M^moires und ent-
halt wichtige Beiträge nur Kunde der ostafrikanischen Inselwelt
Langlois, le B« P.: Jomby^Soudy, seines et r^cits des lies Comores. 18<^. 250 pp. P. 1872.
Lftfaly Fran^ois Pyrard de; Yoyage de , contenant la navigation aux Indes orientales, Mal-
dives et aux Bresil; et les divers occidens qui lui sont arrivez en ce voyage pendant son sejour
de diz ans dans ces pais; etc. etc. Par le Sieur Du Yal, geographe ordinairc du Roy. P.
1679. 4«. 3 Tomes.
Die erste fransSaische Reise nach Ostindien, im Anfang des siebsehnten Jahrhunderts. P. 119: Die
St. Augustittbay in Madagaskar; p. 120: Die Insel Mobilia der Komorengruppe, geschichtl. und
geograph. Notiien. — - (Yergl. Beckmann, Literatur der älteren Reisebeschreibnngen Bd. II., pp. 115 — 145.)
Lelfhy T« S.: Mayotta and the Comoro Islands. — J. of the Geogr. Soc. of London XIX. 1849, pp. 7—16.
L^lievr: Description des lies Comores: Anjouan, Moelli et Mayotte. Annales maritimes 1821, p. 652
M^Leod) Lyons: Travels in Eastem Africa; with the narrative of a rcsidence in Mozambique.
2 Yols. L. 1860.
Behandelt auch die Komoren-Inseln.
L6oii. Mr. A*: Nossi-Bä, Meteorologie du 1. JuiUet 1850 au 30. Juin 1856. Revue Coloniale,
U. Ser. T. XVIII, pp. 142-149.
Der Berichterstatter ist Chirurgien de 3^i>i* claaae «hargi des Obserrations m^töorologique & Uellrille und
giebt Beobachtungen Über den Stand des Barometers, Thermometers, Hygrometers in mehrmonatlichen Tabellen.
Mae Carthy: Les lies Comores. — Revue de TOricnt 1848, in, p. 61.
Madlnler: Mayotte et ses d^pendances. — Revue de TOrient. — 1856, p. 341.
Margotin Jeane: L*ile Mayotte. Extrait d*un Rapport adressö, en juiUet 1847 au ministre de la
marine par Mr. , Gapitaine du trois-mats „le Bissen de Nantes.'* Annales maritimes et
coloniales. A6ut 1847, pp. 200—203.
Mayotte et d^pendances; le S^nögal etc. — Revue maritime et coloniale 1863, pp. 249—288. Mit
Karten und Ansichten.
WerthvoUe Uebersieht aller VerhSltnisse der französ. Kolonieen, davon auch Mayotta, Nossibä, St. Marie
de Madagascar etc., nach Geschichte, Topographie, Klima, Bevölkerung, Verwaltung, Kirche, Rechtspflege,
Militär, Pinanaen, Ackerbau und Industrie, Handel und Schifffahrt.
Mayotte. Prosp^ritö et avenir commercial de llle de . Nouvclles Annalcs des voyages. 1855. III.
p. 103.
Mohilla, Remarks on , Johanna etc. Nautical Magazine 1849, pp. 338, 399.
Nossi-B^ et Mayotte. — Revue de FOrient. IX. 1846, p. 309.
Nossi-Bö. ~ Revue maritime et coloniale 1863, YIIL pp. 267— 278.
Cnltur, Statistik, Administration, Colonialverhältnisse etc., sehr apeciell.
No8si-B(S. — Revue Coloniale, IL S^rie, Tome XV. 1856, pp. 41— 52. Tome XVI, pp. 305—317.
Statistisches, namentlich Über die Arealverhiltnisne , femer Über die reichen merkantilen SchStse an
Baumaterialien und Nutahdliern ; interessante Notisen über den Stand des Unterrichts und der intellectaellen
Cultur der Coloniaten; Tabellen ttber Besits derselben etc., bis 1856.
3Q V. Abtheilung.
Pelly, Major Lewis: The Comoro Islands. — Allen's Indian Mail, 1862, Nov. 27, pp. 924—925.
Auszug ans einem Bericht des Major Pelly an die Regierung zu Bombay mit einigen Notizen fiber die
Productionsfähigkeit u. s. w. der Komoren. — Geogr. Mitth.
Pelly, L.: Miscellaneous observations upon the Comoro Islands. Transactions of the Bombay 6eo-
graphical Society. Vol. XVJ. 1863, p. 88.
Pelly, Lieut. Col. L.: On the Island of Mahi; Seychelles. — J. of the R. Geogr. Soc. Vol. XXXV.
1865, pp. 231- 237.
Pollen, F. P. L., et D. C. Tan Pam: Recherches sur la faune de Madagascar et des ses di^pen-
dances, d'apräs les d^couvertes de . I« Partie: Relation de Voyage, par F. P. L. Pollen. —
4«. Leiden 1868 flF.
Roehon, Alexis: Voyages ä Madagascar, k Maroc, et aux Indes orientales. 3 Bde. mit Karte von
Madagascar. Paris, an X.
S. über dieses Werk Bertuch's Geograph. Ephemeriden 1803, XI, p. 25S ff.; XII, 326.
Scschellen. ~ On the Seychelles, Amirantes, Juan de Nova and Glorioso Islands. Nautical Magazine
1842, p. 585, pp. 676, 739.
An Account of the Seychelle Islands and bank, and Admiralty Islands. Asiatic Journal I, 1816, p. 34
Englische Seekarten, mit dem Titel: Indian Oeean Islands:
No. 1881. Sc. 0,6' = 1 Min. Cargados Carajos, Shoals. — Capt. Sir Edw. Belcher, R. N. C. B..
1846, Corrected to 1867.
No. 718. Sc. 0,4' = 1 Min. Farquhar, or Joao de Nova Islands. ^ M. Margaro, 1776. Corr. to 1867.
No. 2762. Sc. 0,24' = 1 Min. Comoro Islands, and 4 Plans. — Various Authorities, 1860, Corr.
to 1867.
No. 2741. Sc. 0,7' «- 1 Min. Mayotta Island. — Capt. M. M. Jehenne, French Survey, 1842, Corr.
to 1865.
No. 721. Sc. 0,13' « 1 Min. Seychelles Islands. — Capt. W. F. W. Owen, R. N. 1825, Corr. 1867.
No. 722. Sc. 0,04' = 1 Min. Mahö Island. — Capt. W. F. W. Owen, R. N. 1825. Corr. to 1869.
No. 723. Sc. 1,8' =- 1 Min. Curieuse Bay. — Capt. W. F. W. Owen, R. N. 1825. Corr. to 1867.
{0 8'
q7, =r 1 Min. Assomption and Cosmoledo Islands, Bellen and Van Keulen, 1782.
Die franssösischen Seekarten umfassen zum grossten Tbeil dieselben Gegenstände wie die eng-
lischen und beruhen auch meistens auf denselben Aufnahmen. Ich fähre sie desshalb nicht speciell hier auf,
sondern verweise die sich dafür Interessirenden auf: Catalogue par ordre geographique des cartes, plana,
Tues de cötes, memoires, instructions nautiques etc. qui composent Thydrogfraphie frangaise. — D^pdt des
Cartes et Plans de la Marine. Paris 1872.
2) Madagaskar.
Ackermann. M«: Histoire des R^volutions de Madagascar depnis 1642 jusqu'ä nos jonrs. 1 Band. 8^.
Paris 1832.
Auszug und llecension s. in Nouvelles Annales des Toyages 1833. 111. p. 129.
Albrand 9 M. Fortuna: Madagascar, gouvernement, caract^re et moeurs de Malgaches, colonie fran-
^aise de Sainte-Marie de Madagascar; d^tails sur la peuplade naire des Guimos, Juni 1827. —
Journal des Voyages ou archives g^ographiques duXlX. si^le, Vol. XXX VI. Oct.— Nov. 1827,
pp. 5—53, 129-136.
Yergl. Asiatic Journal 1827, Nov., pp. 542—548.
Albrand y SL : Memoire sur la province d'Anossi et le fort Dauphin. Revue coloniale I. Ser. XII. p. 44.
Barbl^ de Boeage, T. A«: Madagascar, possession fran^aise depuis 1642. — Ouvragc accompagne d*ane
grande carte dress^e par M. V. A. Malte-Brun. P. 1859.
Auszug und ausführliche Besprechung s. Qeogr. Mitth. 1859, p. 356.
Barbi^ de Boeage, V. A.: Notice geographique sur llle de Madagascar. — Bull, de la Soc. de G^gr. de
Paris, 1858, XVI. pp. 5—56. — Vergl. auch 1862. III. p. 165 und Ausland 1862, No. 22.
Barbi^ de Boeage, V. A.: — Description geographique de Madagascar et de ses differentes pro-
vinccs, d'apres les voyageurs les plus r^cents et les demieres relations. Avec une carte de
rile de M. dress^e & r^chelle de 5,555,000 par Malte-Brun. — Nouvelles Annales des voyages
1859, Juni. Vergl. auch Nouvelles Annales de la marine, 1859, Sept. et Oct.
Barbl^ de Bocage: La baie de Di^go-Suarez. — Rey. du monde coloniale. 1863. Febr.
Benjowsky, Graf Mr. A. ?.: Schicksale und Reisen, von ihm selbst beschrieben; fibersetzt von
G. Forster. 2 Bde. gr. 8. Mit Kupfern. Leipzig 1791.
Band II enthält die Geschichte von Qraf Benjowsky's Errichtung einer fransösisehen Colonie in Mada-
gascar, im Jahre 1774, in der Bucht von Antongil.
I)ie Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 3X
Bei^owslEY« Graf t<: Beffebenheiten and Reisen. Bd. HI u. IV von G. Forster's: Neue Geschichte
der 8ee- und Land -Reisen, Hamburg 1789—1808.
Vergl. tücb: Fonter'B Magasin toh merkwürdigen neuen Beisebeechreibnngen. Berlin 1790 — 1839. (Voss.)
S"». Band III (1806).
Benjoivski: Yoyages et Memoires de Maurice - Auguste , comte de , magnat des royaumes de
Hongrie et de Pologne. 2 Vols. 8^ P. 1791.
Biquet 9 L6ob: Madagascar, son utiütö commerciale, industrielle et politique et sur sa colonisation. —
Annales de ragricultnre des colonies et des rägions tropicales. 1861, Janvier.
Blauchard, Emile: L'Ue de Madagascar. les tentatives de colonisation et la nature du pays, unc
rdcente exploration de la Grande -Terre et le voyage de M. Alfred Grandidier. — Revue des
deux mondes, 15. Dec. 1872.
Boothbjy Rlcbard: A brief Discovery or description of the most famous Island of Madagascar, or
8. Laiu-ence, in A«ia, near unto the East Indies, 1664. — Bildet den zweiten Band der: Collec-
tion of voyages and travels, consisting of authentic Writers in our own Tongue, which have
not before been collected in English, or have only been abridged in other Collections. Frinted
by Thomas Osbome of Gray's — Jan. 1745.
Broke, A. t.: Nachricht von Madagaskar und dessen Beherrschern. Frankfurt a. M. 1748.
Brossard de Corbigny, Capitaine: Un voyage ä Madagascar, Janvier 1862. — Revue maritime et
coloniale, Juli 1862, pp. 561—587. — Aug. pp. 601—627.
Enthält, neben der Beschreibung der officiellen Zusammenkfinfte mit Radama 11. und Notizen über Land
und Volk, eine detaillirte Beschreibung der Hauptstrasse des Landes, von Tanatave nach Tauanarivo.
Brott de YexeU, le: Voyage k Madagascar et aux iles Comores. — Revue de TOrient, 1846, pp.'160,
237, 297. X. p. 51.
Capmartin: Notes sur Ja baie de Saint -Augustin, situäe sur la cöte occidentale de Madagascar. —
Annales des voyages 1810. XI. p. 53.
Camyon, L«: Histoire de l'etablissement fran^ais de Madagascar pendant la Restauration, precöde^e
d'une descrij^tion de cette lle, et suivie de quelques considörations politiques et cojnmerciales
sur Texp^dition et la colonisation de Madagascar. Toulouse et Paris 1845. 8®. Mit Karte.
(Carpean du Sanssay :) — Voyage de Madagascar, connu aussi sous le nom dMslc de Saint-Laurent,
par Mr. de , commissaire provincial de Tartillerie de France. Dddiö k S. A. R. M. le
prince de Conty. A Paris 1722, in 12®.
Mit Karte nach Flacourt
€fUT^: Voyages des Indes orientales, mel^ de plusieurs histoires curieuses. P. 1699. 2 Thie. Gr. 12®.
Enthalt unter Anderem Beitrüge zur Geschichte der französischen Handelsgesellschaften in Indien und
Madagascar, Untergang der ersten Colonie in letzterer Insel, Beginn der französ. Colonie in Bourbon seit
1050 etc. S. darfiber Beckmann, Literatur der Reisen I, p. 367.
Cauehe, Francis, de Ronen : Relation du voyage, que M. a fait ä Madagascar, isles ac^acents
et coste d^AArique. Recuilly par le Sieur Morisot, avec des notes en marge. — In: Relations
veritables et curieuses de Tisle de Madagascar et du Bresil. Avec Thistoire de la derniere
fuerre faite au Bresil, entre les Portugals et les Hollandais; trois relations d'Egypte et une
u royaume de Perse. A Paris chez Aug. Courb^. 1651. 4^. pp. 1—193.
Cauche kam im Juli 1638 im Hafen St Luce in Madagascar an, besuchte dann die Insel St. Marie an
der Ostküste, und die Bai von St. Auguatin; 1644 kehrte er nach Frankreich zurück. Der Inhalt beschränkt
sich hauptsSchlich auf Erzählung der Sitten der Einwohner, Producte des Landes, Bemühungen der Fran-
zosen sich anzusiedeln, und ein kleines Vokabular der madagassischen Sprache. — Vergl. Beckmann II,
pp. 596—626.
CaTe, P.: Notes sur Madagascar et les Comores. Revue maritime et coloniale. XX. 1867, pp. 320—348.
pp. 603—619. 963.
„Eine zusammenhängende Darstellung der neuesten historischen Yorgifnge mit besonderer Berücksichtigung
der Beziehungen und Interessen Frankreichs nach den Dokumenten d^ Archive der franzos. Marine-Division
der Ost-Afrikanischen Küste etc.*' — Qeogr. Mitth.
Challand: Vocabulaire fran^ais-malgache et malgache-francais, imprimö ä Tile-de-France cn 1773. 8^.
Chapeller: Fragmens sur Madagascar; augment^s de notes par Colin. — Annales des voyages 1811.
XIV. pp. 59, 304.
Chamay, P«: Excursion h Madagascar. — Bull, de la Soc. de G^ogr. V. Ser. VII. 1864, pp. 414—429.
Aufenthalt in Tamatave und Besuch von Laborde's Landhaus unfern dieses Ortes.
Charnay, D.: Madagascar ä vol d'oiseau. Mit 1 Karte. — Le Tour du Monde. T. X. 1864.
3. semestre. pp. 193—231.
Mit Bchdnen Illustrationen.
32 V. Abtheilung.
OhAipentier: Histoire de T^tablissement de la Compagnie fran^aise pour le commerce des Indes
orientales. 1666. 4°.
Ohanvet: Instructions sur Mahela ou rivi^re de Yaka, cdte Orientale de Madagascar. — Annales
hydrographiques 1866, p. 34.
ChauTet, H«: Madagascar et la France. P. 1848. Mit Karte.
ChristaTe, Bona: Notice sur Madagascar. Bull, de la Soc. de Göogr. 1845, IV. pp. 5—33.
Coiguet, F, : Excursion sur la cöte Nprd-est de Tile de Madagascar. Mit Kartenskizze. — Bull, do
la Soc. de G^ogi-. de Paris, V. Ser. XIV. 1867, pp. 253—295; 334-^383.
Diese Excursionen sind eingetragen in der Uebersichtskarte £u C. y. d. Deeken's Keisewerk, Bd. II,
Karte YIII. Der Bericht ist reich an mineralogischen, geologischen und meteorologischen Beobachtungen
über die reiche Provinz Angontsi, giebt aber auch schatzenswerthe Beiträge zur Volkskunde.
Colin, M. l^pldariste : Fragraens sur le Madagascar. Nouvelles Annales des voyages 1821. L Ser. X. p. 271 .
Collas. L., et P. Collin : L1le de Madagascar et le roi Radama II. Avenir de la colonisation.
P. 1862. 8«. (32 Seiten.)
Cr6mazy: Voyage ä Tamatave, Madagascar. — Revue du monde colonial. Juli und Sept. 1862.
€r6mazy : La question de Madagascar. P. 1863. 8^ '
Dalmont: Memoire sur Madagascar. — Annales de la Propagation de la Fol, tome XVni. 1846.
p. 146. — Abdruck daraus s. Nouvelles Annales des voyages 1846. I. pp. 372—387.
Dalmont: Cöte occideutale de Madagascar. Quelques mots sur la partie nord de la province de
Saint -Augustin. Annales maritimes et coloniales, Nov. 1846, pp. 512 — 517.
Yergl. auch Revue coloniale 1S47.
DeppiniTy Guillanme; Madagascar, d*apr^s le docteur Slgismond Wallace. — Nouv. Annales des
voyages VI. S., 1856. U. p. 287.
Deseartes M. Mac4: Ilistoire et g^ographie de Madagascar par , membre titulaire de la So-
ciöte Orientale de Paris. P. 1846. Mit Karte.
Dramard , £• : Madagascar ; Geographie, population, commerce. — Revue de TOrient 1856. III. p. 518.
IV. p. 194.
Droits de la France sur Tile de Madagascar. •— Revue de TOrient 1846. IX. p. 248.
Dmry: Madagascar: Or Robert *s Journal during fifteen years captivity on that Island. L.
1729. 8«. Mit Karte.
(Du Boisf) — Lcs voyages faits par le sieur D. B. aux lies Daupbine ou Madagascar, et Bourbon
ou Mascarenne, ös ann^es 1669, 1670, 1671 et 1672. A Paris. 12«. 1674.
Duperr6; Präcis sur les etablissements iormös ä Madagascar, imprimd par ordre de M. Tamiral
Dttperrd, pair de France, ministre secrdtaire d^tat de la marine et des colonies. P. lB36u
Dupr^, Capit. J.: Trois mois de sdjour & Madagascar. 12<^. 287 SS. P. 1863.
„Der Verfasser repräsentirte die franzos. Regierung bei der Krönung Radama's II. und schloss den
Handelsvertrag mit demselben ab." Geogr. Mitth.
Ellis, Hey. WilUam: History of Madagascar. 2 Vols. S"*. L. 1838. Mit Karte.
Ellis, Rev. William: Three Visits to Madagascar during the years 1853, 54, 56; including a joumey
to tbe capital. With notices on the Natural History of the Conntry and of the present civi-
lisation of the people. London (J. Murray) 1858, mit Abbildungen und einem Kärtchen.
Aus den vielen, in* allen Fachzeitschriften gegebenen Besprechungen Über dieses wichtige Buch erwibne
ich nur die in den Geogr. Mitth. 1859. p. 83.
Ellis, W«: Voyages & Madagascar, pnbli^s par Octave Sachet. (R^daction pour la jeunease de
roQvrage anglais.) Paris 1860. 12<'. (228 Seiten).
Ellis, Mrs«: Madagascar, its social and religious progress. L. 8°. 1863.
Ellis, Key. W«: On Ankova, the Gentral-Provinces of Madagascar and on the Royal and Sacred Cities. —
Proc. of the R. Geogr. Soc. X. 1866, p. 55.
Ellis, Rer« W.: Madagascar re?isited; describing the events of a new reign, and the revolution
which followed, with notices of the present State and prospects of the people. 8*. L. 1867.
(521 Seiten.)
Eins der wichtigsten neueren Werke Über die Insel, weil Ton dem genauesten Kenner derselben geschrieben.
L'EpiomiB de Madagascar. ~ Les Hovas. — Nouvelles Annales des voyages 1856. III. p. 118.
Vergl. Ausland 1S56, Ko. 43.
Eseliavannes, E. d*: Madagascar et Di^go-Suarez. Revue de l'Orient 1852. 2. Sör. t XL p. 209.
Etablissements fondes k Madagascar, par MM. de Rontaunoy, Arnoux et de Lastelle. Revue de
l'Orient 1851. 2. S^r. t. X. p. 75.
Die Inseln: Komoren, Madagaskar nnd Maskarenen. 33
Flaeonrtf de: Histoire de la jptnde isle de Madagascar» compos^e par le Sienr dii*ecteur
g^n^ral de la Compagnie firan^aise de FOrieot et commanduit pour Sa Migest^ en la dite isle
et ^s isles a^jacentes. Avec une relation de ce qoi a^est passS ds ann^s 1655, 1656 et 1657.
— P. 1661. 4«.
Flaeonrt, M. de: Madagascar. — Bevue de TOrient 1B47. ü. p. 161.
FontmleheK Antony de: Yiewsof France upon Madagascar. — Asiatic Jonmal. New Series 1830.
m. p. 68.
FoBtmlehely Antony de: Yovage k Madagascar pendant les annöes 1823 et 1824. Nouvelles Annalcs
des Yoyages XLYI. 1830. p. 265. — Ans: Annales Maritimes, 1830.
Besehreibung mehrerer Excureionen um Fort Dauphin, an der Sfidoetepitze von Madagaskar.
Frankreichs Ansprüche anf Madagascar. — Augsbnrger Allgemeine Zeitung 1845. Beilagen No. 142,
288, 289, 290, 298.
Französische Kolonien: Notices statistiques snr les colonies fran^aises, imprimdes par ordre de
Mr. le ministre de la marine; 4^me et demi^re partie: Possessions fran^ses & Madagascar,
lies Saint-Pierre et Miquelon. 8^ P. 1840.
Freeman, IteT. J. J« : Journal of a Yoyage £rom Tananarivo to Tamatave. — Quarterly Chronicle of
the London Missionary Society, 1831. April.
Aussug und Recension s. NouTelles Annales 1831. II. pp. 249 — 252.
Freeman, Bey« J* J.« and Bey« ]>• Johns: A Narrative of the Persecutions of the Christians at
Madagascar. 8^ L. 1840.
French, the, in Madagascar. — Nautical Magazine 1856, p. 212.
Fressangpey J« B«: Yoyage k Madagascar en 1802 et 1803. — Malte-Brun p^re Annales des Yovagcs.
Bd. II. 1808, p. 1 fif. — üebersetzung desselben s. Geogr. Ephemeriden 1808. XXVII. Bd.
pp. 361—402.
In Oapitel abgetheilte Abhandlung Aber Einwohner, Gebrauehe, Prodncte ete. nnd Bemerkungen fiber
die neugegrUndete franads. Kolonie „la Palissade** bei Foulpointe an der Ostkttste.
Froberfille, £• de: Memoire sur la race qui habitait File de Madagascar avaht Tarriv^e des Malais. —
Bull, de la Soc. de Gäogr. IL 8^r. XI. 1839, p. 257.
Froberrille« £• de: Memoire sur les progr^s des d^couvertes geographiques dans Tile de Madagascar. —
BuU. de la Soc. de G^ogr. m. S^r. I. 1844. p. 215. III. p. 160.
Fro^endlle, Eugene de: R^gne de Radama, roi des Howas, 1810--1828. ~ Revue de POrient IX
1845, pp. 19. 36. — Yergl. Bull, de la Soc. de G^ogr. I. Ser. III. p. 46, YI. p. 1.
FroberriUe, Eug<^ne de: Tableau synoptiqne iodiquant la parentä analogique des langues de TAfrlque
m^ridionale, 1851. Bull, de la Soc. de G^ogr. lY. Ser. 1852. III. p. 425.
Gmalon de Bansaj: La question de Madagascar apr^s la question d*Orient, par le comte de
Paiis 1856. Mit Kärtchen.
Gemufdii: Renseignements nautic^ues sur la cöte Orientale de Madagascar, partie comprenant Tile
Fong, Tamatave, Foulepointe, Mahambo, F^n^rive, Sainte- Marie et Tintingue. — Annales
hydrographiques. 2. s^mestre. 1864.
Dieselben sind in besonderem Abdruck ersohienen. D^p6t de la marine, Paris 1864 (No. 385). 8^. (23 Seiten.)
Gospel, the, in Madagascar: a brief account of the English Mission in that Island. By the author
of „The Life of the Rev. W. B. Johnson". With map and woodcuts. L. 1863. 8°.
CkrarlMyre: Relation de Fexp^dition dirig^e en juin 1829 sous le commandement de M. le Capitaine
de vaisseau , de Bourbon & Madagascar, pour la reprise de possession des ötablissements
firan^s dans cette ile. — Annales maritimes 1830. I. p. 242.
Bericht aber die Besehiessung von Tamatave und Foulpointe an der Ostkfiste Madagaskars.
Grandidiery Alfred: Kotices snr les c6tes sud et sud-ouest de Madagascai*. — Mit 1 Karte. — Bull,
de la Soc de G^ogr. de P., 1867, XIY. pp. 384—395.
Besultat der ersten Reisen Grandidier's , durch dessen Forschungen die geographische und physika-
lische Srkenntaiss der michtigen Insel in ein gans neues Stadium getreten ist — Yergl. Qeogr. Mitth. 1867,
nnd G. V. d. Becken's Reisen Bd. II, p. 66 u. 72.
OnadldleTy A* : Une Excnrsion dans la R^on anstrale de Madagascar, chez les Antandrouis. Saint-
Denia (Rännion) 1868; gr. 8®. (23 Seiten.) Abdruck aus Bull, de la Soc. des Sciences et
Arts de rOe de la Räumen, Ann^e 1867.
Gimndidler, A«: Lettre an secr^taire g^n^ral de la Commission centrale. — Bull, de li^ Soc. de Gdogr.
de Paris. Nov.-D4c. 1868, pp. 508—510.
Notiaen sur Berichtigung aahlreicher Fehler in den Kttstenkarten von Madagaskar, und Bemerkungen
ftber Yorbereitongen in einer neuen Reise quer durch die SUdhälfte der Insel, sowie über wichtige omitholog.
Entdeckungen.
V. d. Decken, Reisen, ni. 8. Utentor. 3
34 V- Abtheilung.
Grandidier. A.: Madagascar. Mit 1 grossen Karte. — Ball, de la Soc. de Gäogr. de Paris. Aug.
. 1871, pp. 81—108.
Text und Karte dient zur TJebersicht der ausgedehnten Keisen an den Küsten und im Inneren Mada-
gaskars, während der Jahre 1865 bis 1870, und der sehr umfangreichen wissenschaftlichen Ergebnisse.
Obgleich die Karte nur eine rohe Skizze sein soll, giebt sie doch schon einen klaren Einblick in die Yollig
neue Vorstellung Grandidier's über das Gebirgssystcm des Inneren, über die Sorgfalt, mit welcher die sahi-
reichen Reiserouten aufgenommen worden sind, etc. Der Bericht ist auch in Bezug auf Würdigung oder
NichtWürdigung früherer Keisen ins Innere bemerkenswerth. — Yergl. auch Geogr. Mitth. 1872, p. 14.
Grandidier. A.: Excursion chez les Antonosses dmigrös. Mit 1 Karte. Bull, de la Soc. de G^ogr.
de Paris, T. XXIII. 1872, pp. 129—146.
Schilderung einer im Sept. u. Oct. 18G8 unternommenen Excursion von der TuUear-Bay an der Westküste
Madagaskar's, den Anulahin-Fluss hinauf zu den Antanosscn, begleitet von einer Specialkarte dieses Flusses
in 1:500,000.
Grandidier. A.: Le commerce de Madagascar. — Bull, de la Soc. de Gäogr. de Paris. Scr. V.
T. XXni. 1872, pp. 208-213.
Abdruck aus der Commercial Gazette.
Grandidier. A.j Madagascar. Mit 3 Kärtchen. — Bull! de la Soc. de Gcogr. de Paris; Scr. V
T. XXIII. 1872, pp. 369—411.
Kurze Notizen über Bodenbeschaffenheit, Flora , Fauna, Klima, Bevölkerung, politische und religiöse
Verhältnisse, Sitten und Gebräuche, ferner ein Yerzeichniss der Reisenden, ivelche die Küste der Insel
berührt oder Theile des Inneren besucht haben, endlich drei Uebersichtskärtchen, welche in gleichem Maass-
stabe die Darstellung der Insel nach Ellis 1S58, nach Bobiquct 1863 und nach Grandidier lb71 vergleichend
neben einander lur Anschauung bringen, dabei zugleich eine Uebersicht der Ileiseroutcn Grandidier's und seiner
Vorgänger enthalten. — Geogr. Mitth. 1872, p. 402.
Grandidier, Alfred : Recent travels in Madagascar. — Illustrated Travels, ed. by Batcs. IV. 1872. Part
XLI, pp. 140—150; V. 1873. Part L, pp. 59—61 ; Part LI, pp. 79—83.
Gmndemann, Dr. R.s Allgemeiner Missions -Atlas nach Originalquellcn bearbeitet. Gotha 1807.
I. Abtheilung: Afrika; Karte No. 17: Madagascar; No. 18: Antananarivo (Plan), Imeri&a und
ArJcova-Provinzen.
Gaillemin, £dm.: Notice sur une exploration geologique de Madagascar. Gomptes rendus hebdoma-
taires ; 12. Decbr. 1864, pp. 993—996.
Gunst: On a visit to the uaexplored parts in the North of Madagascar. — Proc. of thc R. Geogr.
Soc. IX. 289.
Hamilton, W. J.: Abstract of Manuscripts, books and papcrs rcspecting Madagascar during thc
Sossession of the Mauritius by the French, presented by Sir W. M. Farquhar to the British
[useum. — J. of the R. Geogr. Soc. 1850, p. 75 ff..
Diese grosstenthells aus Manuskripten bestehende Sammlung von Schriften über Madagaskar, politischeB,
geographischen, sprachlichen und statistischen Inhalts, war von Sir W. M. Farquhar, dem General-Gonvemenr
der Insel Mauritius, während seiner Residenz in Port Louis angelegt und später dem Britischen Museum
geschenkt worden. Es sind theils ofücielle Zuschriften, theils Auszüge oder Abschriften aus den franzosi-
schen Archiven. Bas Inhaltsverzeichniss führt folgende Schriften auf, mit erläuternden Bemerkungen tlber
Werth und Inhalt.
1) 3 Bande eines fran2ds.-madagasBi8chen Dictionnärs, von Chev. de Froberville.
2) 5 Bände eines madagassisch -französ. Dictionnärs, mit vielen geogiaphischen, geschichtlichen und
ethnographischen Schilderungen von originalem Werth und mit Auszügen aus Keisebeschreibungen.
3) £in französ.-madagassisches und madag.-französ. Wörterbuch.
4) Eine Geschichte von Madagaskar in 2 Bänden, betitelt: M^moires ponr servir k Vhistoire de Tisle
de Madagascar, r^dig^s, mis en ordre et publi^s sur les Notes Manusorites des Mssn. Mayen r.
Dumaine et autres, et enrichis des extraits de plusieurs Yoyages anciens et modernes. Par
M. Buet Chev. de Froberville, ä l'isle de Franee 1809. (Es enthält grosstentheilt bis jetst
unpublicirte Beisen von Mayeur im Norden und Westen (April 1774), im Inneren (Januar 1774
u. Juli 1775), eine Heise v. M. l'Islet Geoffroj, im westl. Theil v. M. 17G7; ferner Keisen ron
Dumaine 1790 u. 1793, von LescalUer, Capmartin an der Westküste 1804, Auszüge aus Flacourt
1648 u. A.)
5) Ein Convolut mit allerhand Berichten und Notizen de Froberville's.
6) Ein zweites Convolut, gleichen Inhalts, und Auszüge ans Legentirs Reisebeschreibung.
7) 3 Hefte, „Index Gcographique", sehr reichhaltige geographische Notizen ttbef Madagaskar.
8) Ein Catechismus für die Madagassen, verfasst von Abb4 Anton FlageoUot, Missionspredigor von St.-
Lazare (&anzos. Ansiedlung); Bemerkungen von Mayeur über Benjowsky's und ander« fraasos.
Colonisationsversuche ; Abriss einer Heise nach Ankova, von B. Hugon, 1808, mit interessanten
geogr. Details; ein werth voller Aufsatz von M. Hebel, Über einige Theile M's. ; Aufsätze fiberPio-
ducte, Naturgeschichte, Statistik, Sprache etc.
9) „Essai Th^orique sur la Longue Mad^casse ou le Grand-Dictionnaire de Madagascar".' Par Bar-
th^lemy Huet, Chevalier de Froberville. (Mit sehr specieller Einleitung Aber all« Yerhältniss«
der Insel.)
Die Inseln: Komoren, Madagaskar and Maskarenen. 35
10) Histoire de TIsl« de Madagaecar, par M. de Flacourt A Parts Tan 1658. Bemiae en style
moderne par Ghey. de Froberrill^, 1816. 10 Hefte.
11) Ein Band mit 44 Tenchiedenen zusammengebundenen Documenten, Über welche ein Register ge-
geben wird.
12) Ein Band mit 40 Briefen; mit Register.
13) 14) 15) Con Volute mit Notizen, Briefen etc. des Terschiedenartigsten Inhalts auf Madagaskar be-
züglich; mit Registern.
16) Ein Madagassiseher Gatechismus.
17) Memoire über eine Karte v. Madagaskar, yon Lislet Geoffroy, London (Mnrray) 1819.
Hartlaub) Dr. G.: Omithologischer Beitrag zur Fauna Madagaskars. 8^. Bremen 18G0.
Besprechung s. Geogr. Mitth. 1861.
Hernandez: Observations sur la c6te ouest de Madagascar. — Annales hydrographiqucs 1866, p. 34.
(Hilsenbergr:) Voyage ä Madagascar. — Nouvelles Annales des voyages. XLI. 1829, p. 145.
Eine Schilderung der botanischen Exkursionen des Deutschen Reisenden Hilsenberg um Tamatare und
TananariTo, im Jahre 1821.
Holdiiif. ReT. J«: Notes on the province of Tanib^, Madagascar. — Proc. of the R Geogr. Soc. of
L. XIV. 1870. pp. 359—372.
Bedeutende Berichtigungen enthaltender Aufsatz über diese bisher als Betaimasaraka auf den Karten
bezeichnete ProTinz.
Hova, Note sur le peuple . Bull, de la Soc. de Göogr. de P. Ser. V. T. XXV, 1873, pp. 97—101.
Jouen, Louis: Lc Chrlstianismc & Madagascar. Revue de TOrient 1852. 2. Ser. t XIL p. 41.
Jouen: B^sum^ des quince ann^es de la Mission de Madagascar. — Annales de la propagation de
la foi. 1861, pp. 81—102, pp. 257—281.
Geschichte der französ. Mission auf Madagaskar, wenig Geographisches enthaltend. Vgl. ebenda 1860.No. 192.
Joordaiii) Jl F. P.s Notice sur les Hovas. — Nouvelles Annales des voyages 1839. IV. pp. 1—27.
Joardain, J. P. P«: Notice sur llle de Madagascar et Tile de St. Marie. — Ebenda 1839. IV.
pp. 195—212.
Jonrdidii: Expedition de Madagascar, en 1829. — Revue de rOrient 1846. IX. p.273.
Keggier, Rer« J*s An introduction to the language and literature of Madagascar. With hints to
travellers and a new map. L. 1870. 8^
Rec. in Geogr. Mitth. 1871. p. 235.
Labarthe: De la colonisation de Madagascar. — Revue Orientale et am^ricaine 1860. Januar.
Laeallle, L«: Gonnaissance de Madagascar. 8^. Paris 1863. (286 SS. u. Karte.)
Laeombe, B« F. L^gu^Tel de: Voyage ä Madagascar et aux lies Comores 1823—1830. 2 Bde. 8^.
Paris 1840. Mit Karte.
Ein Hauptwerk in der Literatur fUr Madagaskar, wenngleich in Bezug auf Glaubwürdigkeit und Qe-
nauigkeit der Schilderungen seiner aiemlich ausgedehnten Reiten ins Innere nicht ganz ■UTerlfiasig.
Laeombe, UgnArel de: Moeurs des Malgaches. — Revue de TOrient 1843. IL p. 72.
Lamaeque^ J* de: Madagascar. -^ Revue du monde colonial 1862. Januar, Febr.
Laatelle. de: Madagascar. — Revue de l'Orlcnt X. 1851. p. 75. Avec röflexions de M. d'Ecbavannes.
Ibid. p. 92.
iAtvrdamt, ]>•: Le roi Radama (Madagascar). — Revue de TOrient. IV. 1844, p. 143.
Layerdant, Besir^; Colonisation de Madagascar. Paris 1844. Mit Karte.
He. Leody Lyons: Madagascar and its people. 8°. Mit Karte. L. 1865. (318 Seiten.)
Leseallier: Memoire relatif k File de Madagascar. — M^otres de rinstUut IV. An XL p. 1.
Lesealller: Nachrichten toh der Ins^l Madagascar. Uebersetzt aus dem Monthly Mamsdne for
1805, April, p. 222 ff. Juni, p. 548 ff. in Geograph. Ephemeriden XVIII. 1805, pp. 205-410.
Der Aufsats enthält neben allgemeinen Bemerkungen Über Sitten und Gebräuche der Eingebomen etc.,
Berichtigungen frflherer Beisender, i. B. über das fabelhafte Zwergvolk dieaec Insel, die Beschreibung der
OegsfBd «m FoulpDinte, an der Ottkttate der Insel, und einige Exkursionen von da aus aa der Küste entlang
oder .ein paar Meilen ins Innere dea Landes, im August 1792.
Leids: An account of tbe Ovabs, a race of people residing in tbe interior of Madagascar. — J. of
the R. Geogr. Soc. of London 1835, V, p. 230.
Vergl. Kttch Nouvelles Annales des voyages, 1840, II, p. 27.
lilslet-Geoffroy: Voyage k la baie de Saintc-Luce, ialo de Madagascar, fait cn 1787. Annales des
voyages 1806, II, p. 43.
Lloyd: Memoir on Madagascar. — J. of the R. Geogr. Soc of London 1850, p. 75.
3*
36 y. Abtheilang.
Mae^ Deseartes: Histoire et G^ograpliie de Madagascar, depuis la d^couverte de llle en 1506
jusqu*au r^cit des derniers ^T^nements de Tamatave. P. 8^. 1846. Mit Karte.
Madagaskar, Anonyme Schriften, chronologisch geordnet:
Neueste Beiträge zur Kunde von der Insel Madagascar. Aus d. Französ. Mit 2 Karten. Im
Band XL Vi Yon Sprengel und Ehrmann : Bibliothek der neuesten und wichtigsten Beise-
beschrcibungen, 2. Theil. Weimar 1812.
Madagascar. — Journal des Yoyages. 1827. XXXYI. p. 5. 129.
Madagascar. — Golonial Magazine 1841. Y. p. 278. 480. VI, p. 157.
Madagascar. — Revue de TOrient 1843. IL p. 51.
Droits de la France sur l*ile de Madagascar. — Bevue de FOrient IX. 1846, p. 248.
Cruize througfa the Mozambique Channel. Bemarks on the Westcoast of Madagascar. —
Nautical Magazine 1849, p. 338. 399.
Notice of the Betsimisaraka, a tribe of Madagascar. — Journal of the Indian Archipelago. IV.
1850, p. 692.
Die Französ. Kolonisationsversuche in Madagaskar. Geogr. Mitth. 1856, p. 157.
Madagaskar und die Malagasen. — Das Ausland 1859, No. 5 u. 6.
The Christian Martyrs of Madagascar. — Harpers New-Monthly Magazine 1859, April.
Eine französische Expedition gegen die Nordwestkflste Madagascar's. Ausland 1860, Nr. 28.
Tananarive, Lettre de, novembre 1861. — Annales de la propagation de la foi. 1862. Jali.
Tananarivo, Trip to . The Nautical Magazine XXXI. 1862, p. 642.
Tananarivo. Ein französischer Botschafter in . Ausland 1862, Nr. 37.
Die Parteien unter den Howas auf Madagascar. Ausland 1862, No. 19.
Streifisüge an der KOste von Madagascar. — Globus YII. p. 257.
Die englische Gesandtschaft bei dem Krönnngsfeste in Madagascar. Ausland 1863, No. 12.
Madagascar, its Missions and Martyrs. L. 1863. 8*^; Boston 1864. (American. Tract. Soc)
Madagascar. — Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino. 1864, No. 119 ff.
Englische Missionäre in der Bay Yohemare. — Ausland 1865, No. 25.
Ambongon, Lac de bitume dans 1' . Bevue coloniale II. S^r. YII. p. 379.
A Yisit to Yohimarina, the Northeast Province of Madagascar. Proc. of the B. Geogr. Soc. XL
1867, p. 50.
Die Sakalaven auf Madagascar. — Globus XXII. 1872, p. 268.
Die Bevölkerung von Madagascar. — Z. d. Ges. f. Erdk. YII. 1872. p. 274.
Notes sur one partie de la cöte est de Madagascar. — • Annales hydrographiques 1872. 1. trimestre,
p. 37.
Zur Geschichte von Madagascar. — Ausland J872, No. 4 ff.
da Maine: Id^e de la cöte ocddentale de Madagascar, depuis Ancouala an nord, jasqn*ä Monraun-
dava. — Annales des voyages 1810. XI. p. 20.
da Mahie: Yoyage fedt au pays d'Ancaye dans nie de Madagascar en 1790. Annales des voyagea
1810. XI. p. 146.
Malte ^Bron: Apercu des relations sur llle de Madagascar. — Annales des voyages 1810. XI. p. 5.
St. Mary*s Island, Madagascar. — Asiatic Jonmal XXIY. 1827, p. 541.
Ueber die kleine, als letite finmaösische Kolonie der Ostk&ste von Madagaskar vorliegende Insel, eüdUeh
der Antongil*Baeht
Maandrell, Bev. H. A«: A Yisit to the Northeast-Province of Madagascar. — J. of the JEL Geogr.
Soc. Yol. XXXYn. 1867. pp. 108-116.
Die im Jahre 1865 in der Provinz Yoliimare unternommene Küatentonr ist nach obiger Besehreibong
tarn ersten Mal eingetragen auf der Uebersichtskarte au Bd. II des v. d. Decken'achen Werkes; EnShL Theil,
Karte YIIL
Maapoint. Mgr. Amand Ben^, 6v6que de Saint-Deniö: Madagascar et ses deux premiera ^veqoea.
2 VohL 3^me Edition. P. 1864. 12«. (628 Seiten.)
Maorel: Note sur la Situation de Yavatoub^, Madagascar. — Annales hydrographiques, 1. trimestre
1864.
Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 37
Melier, Dr. Charles: Jonmal of an expedition to the coast and capital of Madagascar, in the suite
of the late mission to King Baoama. — Journal of the Proceedings of the linnean Society.
Vol. Vn. No. 26, pp. 57—66.
,,Dr. Melier begleitete als Arst die Englische Gesandtschaft, welche im Jahre 1863 unter General
Johnatone Ton Mauritius an den Hof von Madagaskar reiste. £r berichtet über die Vegetation längs des
Weges Ton Tamatave nach Antananariro und ffigt einige Notizen über das Klima bei.'^ Geogr. Mitth.
(Mlddleton:) Rapport de la mission anglaise enyoy^e k Madagascar, au mois de Septembre 1861. —
Revue maritime et coloniale, Januar 1862, pp. 93—110.
MUhet-FontaraMe: Madagascar. Beyue alg^rienne et coloniale 1860. Febr.
MontUnoty Charles: Essai sur la Transportation conmie recompense, et la d^portation comme peine.
P., an V de la Rep. 8°.
In dieser Schrift wird Madagaskar als eine zur Deportation und cur Anlage Ton franaös. Kolonien gani
besonders geeignete Insel rorgeschlagen. Yergl. Zach's Geograph. Ephemeriden Bd. I. 1798, pp. 663 u. 664.
NoH: Ile de Madagascar. Recherches sur les Sakkalawa. — Bull, de la Soc. de G^ogr. II. S^r. XIX.
1843, p. 275. XX, p. 40. 285. III. S6r. I, p. 385.
OelBner-Monmerqn^, £•: lieber die Karte der Insel Mada^skar Yon L<?gu^Yel de Lacombe 1840; über
Graf Bemowsky's Verdienste nm die Kenntniss dieser Insel und über Producte, Industrie
und Handel von Madagaskar. — Monatsberichte der Berliner Ges. f. Erdk. N. F. Y. 1848,
pp. 20—25.
Olirer, Lieut: Notes on Madagascar. — Proc oi the R. Geogr. Soc. TU. 1863. p. 68.
Olirer, Lieut. S* F.: Madagascar and the Malagasy, with Sketches in the provinces of Tamatave,
Betanimena and Ankova. 8^ L. 1866. (128 Seiten.)
Pfeifer. Ida: Reise nach Madagascar. Nebst einer Biographie der Verfasserin. 2 Bde. 8°. Wien
1861. 276 u. 200 Seiten.
Pollen, Fran^ols P* L.: £en blik in Madagaskar. Leyden, 8. 1867. 49 Bl. roy. 8.
Pollen. Fran^ols P« L«, et D. €• yan Dam: Recherches sur la faune de Madagascar et ses depen-
dan<^s. — Mamnuföres et oiseanx par M. H. Schlegel et M. F. P. L. PoUen. 4^ mit Tafeln.
Leyden 1867.
Der erste Theil enthalt die Relation de Voyage par Fr. Pollen; 1869, mit 10 Tafeln.
Pr^TOSt, F.: Madagascar, son passö, son avenir. Bruxelles 1862. 8^
Baynal, Willi. Th«: Philosophische und politische Geschichte der Besitzungen und des Handels
der Europäer in beiden Indien. Aus d. Französ. mit Verbesserungen und Anmerkungen von
Jac. Maurillon. 7 Theile. gr. 8. Hannover 1774—1778.
Eine zweite Ueberaetsiing der neueren Ansgabe dieses wichtigen Werkes, heransgegeb. Ton J. M. y. Abele
n. J. Zorn, 11 Theile, gr. 8., erschien in Kempten (Typogr. Gesellsch.), 1783 — 1788.
B^gnon, le B. P. Henry de: Madagascar et le Roi Radama II. P. 1863. IS"". (21&S.)
Beineeke: lieber die Karte von Zanguebar, der Eafferküste und Madagaskar. Weimar 1801. Geogr.
Ephemeriden IX, p. 366.
Bennepont) J.: Madagascar, Thistoire et les missions. — Revue du monde catholique. 1863. Aug.
Boehon, Alexis: Voyages ä Madagascar et aux Indes Orientales. P. 1791.
Becension und Ansang s. Qeogr. Ephemeriden XI, p. 253. XH, p. 326.
Boehoii'8 Reise nach Madagaskar und Ostindien. — Bd. VIH (1792) des Magazin von merkwürdigen
neuen Reisebeschreibungen. Uebersetzungen von J. R. Forster und anderen Gelehrten. Berlin
1790-1839. 8«.
Booke« W«: A Boat-voyage along the Coastlakes of East-Madagascar. — Proc. of the R. Geogr. Soc.
X. 1866, p. 54.
B4N>ke, Capt W.: A Boat -voyage along the Coastlakes of East-Madagascar. — J. of the R Geogr.
Soc. of L. Vol. XXXVI. 1866, pp. 52—64.
Leider fehlt an diesem, topographisch sehr viel nenes Detail bringenden Bericht eine Beprodnction der
im Archiv der Londoner Geogr. Gesellschaft niedergelegten Mannscriptkarte. Die Aufnahme erstreckt sich
von Tamatave an bis M ananaa ri südlich nnd diesem Flusa eine Strecke aufwärts.
Buge, Dr. S.: Madagaskar. — Aus allen Welttheilen, Februar 1872, pp. 131-134: März, pp. 163
bis 165; April, pp. 203--207.
Bayneaa de St. Georges, Th.: Madagascar. Question politique et maritime. P. 1860. 8°.
Byan, Bishop of Mauritius: Mauritius and Madagascar, Journals of an eight years residence in the
diocese of Mauritius and of a visit to Madagascar. &*. Mit Karte. L. 1864.
Saehot. Oetave: Madagascar et les Mad^casses. Histoire, Moeurs, Productions, Curiosit^s naturelles.
P. 12«. (348 Seiten.)
Schläfli's projectirt« Reise nach Madi^ascar. Geogr. Mitth. 1863, p.349.
38 V. Abtheilung.
Slbree^ J.; Madagascar and its people. Notes of a four years residence, with a sketcli of tbe history,
Position and prospects of mission work among tne Malagasy. 8^ L. 1870. (576 Seiten.)
Si1)ree. James: Map of Antananarivo and the surrounding Gountry. — The Chronicle of the London
Missionary Society. Oct 1. 1867.
Eine wichtige, mit sahlreichen Kotizen yersehene Kartenskizze der Frofinz Imerina in Ankova, dem
Central -Plateau M's. und speciell der Hauptstadt nebst Umgegend.
Simonin, L«: Les richesses naturelles de File de Madagascar. 4^. P. 1863.
Besonderer Abdruck aus Kevue maritime et coloniale, 1862, II, pp. 628 — 637.
Tamatave, Journal des ^v^nements qui ont eu lieu 5. — , du 13 mai au 16 juin 1845. Revue de
rOrient XI. 1846, p. 146.
Thomas: Tableau moral des peuples de Madagascar et en particnlier du roi Radama. — BuIL de
la Soc de G^ogr. VI. 1826, p. 1.
Tollin; Entomologische Notizen aus dem Tagebuche des zu Madagascar gestorbenen Herrn .
Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt Neue Folge.
Heft VI. Erfurt 1870, pp. 1-10.
Beschreibung neuer Insekten, gesammelt in der Umgegend von Tamatave in den Jahren 1862 und 1863
von ToUin, bearbeitet von A. Kefersteiu.
Vinson, Dr. A«: Voyage 2k Madagascar au couronnement de Radama H. 8^ P. 1865. 650 Seiten
und 7 Tafeln.
VlTien de Saint -Martin: Madagascar. — Llsthme de Suez 1862, No. 134. 136.
Wletz. J, K«: Kurze unterhaltende und belehrende Beschreibung Ton Madagaskar. 1826. Mit 8
kupfern. — Bildet Bd. IV von Wietz: Streifzüge im Gebiete der Länder- und Völker-Kunde.
18 Bdchen. 12°. Prag 1826—1833.
Wilkinson, J«: Journey from Tamatave to the French island-colony of St. Mary, Madagascar. —
Proc. of the R.Geogr. Soc. of London. Vol. XIV. 1870. No. V, pp. 372—377.
Wilson, Capt. J« €•: Notes on the West-coast of Madagascar. -- J. of the R. Geogc Soc of L.
Vol. X5CXVI. 1866, pp. 244-246.
lieber Handel und Bet^ohner, sonst ohne geogr. Werth.
Seekarten von Madagaskar und umliegenden Inseln,
Hauptsächlich Aufiiahmen von Owen und seinen Officieren 1823 bis 1826. Mit Correcturen bis 1869.
No. 676. Sc. 0,5' = 1 Min. Madagascar, North End 1825.
No. 677. Sc. 0,02' «= 1 Min. East Coast, including Mauritius, Seychelles and Phuis of Sandy,
Coetivy and Tromelin Islands. Corrected to 1867.
No. 678. Sc. 1,5' = 1 Min. British Sound. Corr. to 1867.
No. 679. Sc. 1,0' = 1 Min. Looke, Leven and Andrava Ports. Corr. to 1865.
No. 680. Sc. 2' = 1 Min. Ngoncy Road; Corr. to 1860.
No. 681. Sc. 3,1' = 1 Min. Veninguebe Bay; D'Apr^s, 1811.
No. 682. Sc. 0,7' = 1 Min. Hastie Road and Choiseul Port; Corr. to 1860.
No. 683. Sc. 0,5' = 1 Min. St. Mary Island and Channel; Corr. to 1865.
No. 684. Sc. 9,4' = 1 Min. St. Mary Harbour; Corr. to 1865.
No. 685. Sc. 2,0' = 1 Min. Tang-Tang Harbour, Corr. to 1865.
No. 686. Sc. 3,5' = 1 Min. Fenerive. French Survey 1862.
No. 687. Sc. 2,0' = 1 Min. Foule Point, Corr. to 1864.
No. 688. Sc. 2,4' = 1 Min. Tamatave, — M. Germain, F. J. N., 1863; Corr. to 1864.
No. 689. Sc. 5,8' = 1 Min. St. Luda Bay -French MS. 1817.
No. 690. Sc. 0,4' -= 1 Min. Dauphin Bay, with Views, — M. de la Hage, 1784.
No. 691. Sc. 0,2' = 1 Min. S. W. Coast, with Star Bank.
No. 692. Sc. 0,5' = 1 Min. St. Augustine Bay, and Tullear Harbour, Corr. to 1860.
No. 693. Sc 0,5' = 1 Min. Murderers Bay to St. Vincent Cape.
No. 694. Sc. 0,13' = 1 Min. West Coast, from Lat. 2P 40' S. to 18« 43' S.
No. 695. Sc. 0,8' ==» 1 Min. Moroundava Road and River, — D'Apr^s, 1782.
Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 39
No. 696. Sc. 0,3' » 1 Mül Barren Islands.
No. 697. Sc. 0,2' = 1 Min. West Coast, with Coffin and Joao de Nova Islands.
No. 698. Sc. 0,8' = 1 Min. Boyanna Bay.
No. 699. Sc 0,5' « 1 Min. Böteier River.
No. 700. Sc. 0,5' = 1 Min. Macumba River.
No. 701. Sc. 0,8' = 1 Min. Bembatooka Bay, Corr. to 1866.
No. 702. Sc. 0,7' -= 1 Min. Mazambo Bay, Corr. to 1866.
No. 703. Sc. 1,0' = 1 Min. Mazambo Port.
No. 704. Sc. 0,5' = 1 Min. Narreenda Bay and Luza River, Corr. to 1869.
No. 705. Sc. 0,8' = 1 Min. Radama Islands, with Raminitoc, Rafala, and Radama Ports, Corr. to 1867.
No. 706. Sc. 0,4' =: 1 Min. Passandava, Marbacool, and Chimpaykce, with Plan of Mamooka Islands,
Corr. to 1867.
No. 707. Sc. 1,5' = 1 Min. Dalrymple Bay, at the Entrance of Passandava Bay.
No. 708. Sc. 0,4' = 1 Min. Minow Islands, Corr. to 1869.
Die französischen Seekarten s. im Katalog des D6pdt des Cartes et plans do la Marine. Paris 1^69.
pp. 179—181.
3) Die Maskarenen : Röunion (früher Bourbon), Mauritius (früher Isle de
France) und Rodriguez L
Anderson, John: Descriptivc account of Mauritius, its scenery, statistics etc., with breef historicall
Sketch. Preceded by Elements of Geography. Mauritius. 8°. 1858.
Reo. in Qeogr. Mitth. 1859. p. 488.
Andree, Karl: Die Maskarenischen Inseln Mauritius und R^union im Indischen Ocean. — Globus,
Bd. V. pp. 33-43, pp. 65—73.
Az^ma, Q.i Ilistoire de nie Bourbon depuis 1643 jusqu'au 20 D^cembre 1848. 8^. P. 1862. 360 SS.
Beaton, Patrick: Creoles and Coolies or five years in Mauritius. 12^. L. 1858; 2. edition. 1859.
Billiard, A.: Heise nach Isle de France und der Insel Bourbon. — (Aus dem Ethnographischen
Archiv.) Gr. 8°. Jena 1822.
Blanden: The Mauritius. — Colonial Magazine XXn. 1851, p. 133. 196.
Bols: Notice sur la Colonie anglaise de Tile Maurice. — Bevue maritime et coloniale, April 1861,
pp. 333—349.
„Ein Bchätzenswerther Abriss der- geographischen und besonders commerziellen Verhältnisse der Insol
Mauritius nnd ihrer Dependenzen. — Zu den letzteren werden auch die einsamen Inseln St. Fanl und Am-
sterdam im Süd-Indischen Ocean gerechnet.*' Qeogr. Mitth. 1861.
Bories, Dr. P« : Catalogue des Y^etaux qui se trouvent ä la Beunion. — Bull, de la Soc. d*Acclima-
tation de la Rcunion, 1864, April.
Bory de St* Tlncent, J. G. M«: Voyage dans les quatre principales lies des Mers d'Afrique,
fait par ordre du Gouvernement pendant les annöes IX et X (k la Bcpublique. (1801 u. 1802.)
Avec rhistoire de la Traversdc du Capitaine Baudin jusqu'au Port Louis de Tlle Maurice. —
3 Tomes. 8°. P. 1804. Mit Atlas von 58 Tafeln, gr. 4«.
Das bis zur Publikation von Maillard's Buch (s. das.) bedeutendste Werk über Keunion, handelt eigentlich nur von
dieser Insel und Mauritius, oder Isle de France. Aus den zahlreichen Besprechungen und Auszügen führe
ich als die wichtigsten nur an: Bertuch's Allgemeine Geographische Ephemeriden 1804, Dec, pp. 446 — 104.
Bory de St. Tlneent: Reise nach den Maskaren- oder Französisch -Afrikanischen Inseln Isle de
France und Bourbon, in den Jiüiren 1801 und 1802. Nebst Beschreibung seiner Heise nach
dem Vulkan auf Bourbon. Aus dem Französ. Mit 2 Karten« 1805.
Bildet den 25. Band von SprengePs und Ehrmann's Bibliothek der neuesten und wichtig-
sten Reisebeschreibungen. Gr. 8»». Weimar 1800—1814.
Bory de St. Tineent: Beiträge zur Naturgeschichte der Maskaren-Inseln, die beiden organ. Natur-
reiche und mehre neue Entdeckungen in denselben betreifend. Auf der Reise desselben nach
den Maskaren-Inseln zusammengetragen und geordnet von Bidermann. Bd. XXYI von
Sprengers und Ehrmann*s Bibl. der neuesten Reisebeschreibungen. Weimar 1806.
Bourbon, siehe Röuniou.
Boyle» Ch. J. : Far away ; or Sketches of scenory and society in Mauritius. 8^ L. 1867. 880 Seiten.
Brauet, P, : Voyage ä nie de France et dans l'Inde. P. 1825. 8^
K3KS9SaBf9f^BKmmmm^tP9KmKmmm^Bm
40 V. Abtheilimg.
Challaye, de: Emigration des Indiens; Travail libre dans las colonies de Manriee et de la Boorbon. —
Revue de TOrient V. 1844, p. 73.
Codine. J.: De Tincertitade relative h T^poqne de la d^averte des lies Boorbon, Maurice et
Kodriguez par les Portugals. — Annales des voyages 1868, April, pp. 101—120.
€k>qiierel9 Dr. Ch.8 Gatalogue des oiseaux qui se rencontrent & la R^union. — Bull, de la Soc.
d'Acclimatation de la E^union. 1864, Januar.
Cordemoy, Dr. J. de: Gatalogue des roches et des min^rauz de la Bdomon. — Boll. de la Soc.
d'Acclimatation de la R^union. 1864, April.
Cr^mazj, Avocat: L'ile de la R^union et Madagascar. P. 1861. 8^ (32 Seiten.)
Darwin, Charles: Naturwissenschaftliche Reisen nach den Inseln des Grflnen Vorgebirges, Sad-
amerika, etc. etc. Deutsch von R Dieffenbacb. 2 Theile. Gr. 8®. Brannschweig 1844.
Der berühmte Naturforscher besuchte auch die Insel Mauritius.
Decken. C. C. t. d.: Reisen in Ostafrika. Bd. 11. 28. bis 32. Abschnitt; Reisen in R^union. — Mit
Karte von R^union. Tafel II, mit 2 Gartons.
Delabarre de Xanteoil: Legislation de l*lle de la R^nnion, r^pertoire raisonn^ des lois, ordonnances
royales, ordonnances locales, dtoets coloniales, ddcrets imp^riaux, r^glements et arrßt^ d*iui
int^ret g^n^ral, en vigueur dans oette colonie. 2°°« Edition, revue et augment^. 4 Tomes.
P. 1867. 8\
Delavaud, M. : Rapport sur les eaux thermales sulfureuses de Mafat et du Bras d'Oussy, R^union, par
Mr. , Pharmacien de la Marine. — Revue coloniale, S^r. II. T. XVI. (1856), pp. 186-194.
Beschreibung einer Exkursion in das noch wenig bekannte Thal und Girque de la Riyiire des Galets;
nebst Höhenangaben und chemischen Analysen der beiden Schwefelquellen. Soweit der Bericht Neues sur
Topographie des Thaies enthält, ist er bei meiner Karte Yon Bännion im 2. Band des y. d. Decken'schen
Werkes benutst.
DelaTand, M.: Note sur Tean minörale de Salazie, Räunion. — Revue coloniale, S^r. IL T. XVI.
(1856), pp. 195—198.
Description g^ographique de Tisle de France et de Bourbon. — Labarthe Annales mari-
times et coloniales. 1798, p. 234 if.
Ein Auszug daraus, Ton Dr. Burckhardt, findet sich in einer Coirespondenz an Zach, Herausgeber der
Allgem. Geogr. Rphemeriden III. 1799, p. 306 ff.
Desjardlns. G«. E. Jalahert et Ed. le Roy: Ev^nements de Tile de la Reunion. 1. et 2. ^tion.
P. 1869. 8°.
Erny, Alf^d: S^jour k Hie de Maurice, 1860—1861. — Le Tour du Monde 1863. T. VII, pp. 113—144.
Mit zahlreichen schönen Original-Abbildungen und einer Karte.
Eadel; Souvenirs de voyagd. Ile de la R^union. £tude pittoresque sur le quartier Saint-Pierre.
Nantes 1864. 8«. (79 Seiten.)
Farquhar, R« T«: Souvenirs d*un vieuz coloniste de Tile Maurice, renfermant tous les ^v^nements
qui lui sont arrivös depuis 1790 jusqu*en 1837. 8^ La Rochelle, 1841.
FItaa 9 A« : Questions coloniales. La crise alimentaire et rimmigration des travailleurs ätrangers k
nie de la Reunion. P. 8«. p. 1859. (20 Seiten.)
Fitaa, A.: De la Situation actuelle de llle de la Reunion et des moyens d*y remödier. P. 8^. 1864.
Flemyng, Rev. Fr« P« : Mauritius or the Isle of France, being an account of the Island, its history,
geography, products and inhabitants. 8^ London, Society for Promoting Christian Knowledge.
1863. 8". Mit Illustr.
Der Verfasser wurde 1854 als Militär -Kaplan auf Mauritius angestellt. Ausser eigener fieobaehtung
benutzte er die Werke von Grant, Montgomory, Martin und anderen Autoren. Die Illustrationen sind nach
des Verfassers eigenen Skizzen ausgeführt. Geogr. Mitth. 1S63.
Foureroy: üeber den Anbau des Nelkenbaumes in den Inseln Bonrbon und Ca^^enne, ttber die Zu-
bereitung der Nelken in diesen Inseln und über deren Eigenschaften, in Yergleichuog mit
denen von den Moluckischen Inseln. — Annales de Chimie, Tome Ylir, pp. l->24, deutsch in
V. Creirs Chemischen Annalen 1793. X, pp. 321—325.
Frappier, F.: Le port de Samt-Pierre k la Reunion. — Revue alg^rieone et colon. 1860. Nov.
Froherrllle. £. de: Population de File Maurice et de ses d^pendances. — BulL de la Soc de Geogr.
IV. Sör. Vm. p. 25.
Oentil, le: Beschreibung der Isle de France, übersetst in Sprengers Beiträge Theil m, pp. 57—88.
Orant, Charles: The History of Mauritius or the Isle de France and the neighbouring Islands frcnn
their iirst discovery to the present time, by , Yiscount de Yaux. lUustratod with Maps
from the best authorities. L. 1801. 4*'. (571 Seiten.)
Verg]. darüber Allgemeine Geogr. Ephemeriden 1802 Januar, pp. 27 — 37, und die Beduction der Kart«
von Isle de France, ebenda.
Die Inseln: Komoren, Madagaskar and Msakarenen. 4][
OreeBf])» S«: Beport on Ute Agricolture of Madeira, the Cape of Good Hope, Mauritius etc.
Washington 1856. Or. 4^
Gnlnes, M. dei Yoyage ä Peking, Manille et Tlle de France, faits dans Tintervalle des ann^es 1784
k 1801. — P. im. 3 Bde. ^. Mit AÜas in Fol.
DieMS grosse und thenre fieise-'Werk ist in Bezug auf Mauritius ohne besondere Bedeutung. —
Inhaltsangabe s. Geogr. Ephemeriden 1809. XXVIII, pp. 173-182.
Hlgglii: Bemarks on the country, producta and appearance of the Island Rodriguez. — J. of the B.
Geogr. Soc. of London Xft. 1849, p. 17.
Hngoulln: Le volcan de la R^union. Eruption de novembre 1858. — Bevue maritime et coloniale,
YL 1862, pp. 284-302.
Bericht des Chef-Fharmaeeuten der Kolonie und Dirigenten einer wissenschaftlichen Commission Über
die Eruption des Kraters „La Marmite", Ton Noyember 1858 bis Januar 1859.
Hngonllii: Exploration d*un gisement de Natron 2k la Röunion. — Bevue marit. et colon. Y. 1862.
p. 219.
Hngoiilüi: Gr^tion de prairies artüicieUes ä la Bäunion. — Bevue marit et colon. YII. 1863. p. 349.
Imhans, G«: Be de la Bdunion. Notices sur les principales productions naturelles et fabriqu^es de
cette !le. P. 1859. 8''. (52 Seitra.)
Auszug aus der Bevue coloniale 1857 und 1858.
Madinier^ P«: L'ile Maurice. —- Bevue du monde colonial; 1862, Aug., Dec; 1863, Januar.
Maillard: Meteorologie de llle de Bourbon. — Annuaire de la Soc. meteorologique de France, X.
1862. Bulletin pp. 35—44.
Maillard, L.: Notes sur llle de la Bdunion. 8^ 570 SS. mit 27 Tafeln. P. 1863.
Das unstreitig umfangreichste, gediegenste und fast ausschliesslich auf neuem, officiellem und authen-
tischem Material beruhende Werk über die Insel. Es liegt nebst der grossen Karte des als Chef-Ingenieurs
und als Topographen der Kolonie angestellten Verfassers hauptsächlich den statistischen Bemerkunggn u. dgl.
SU Gründe, welche Dr. Kersten in den Abschnitten 28 bis 32 des zweiten Bandes vom erzählenden Theil des
T. d. Decken'schen Werkes gibt. Auf SS. 328 — 330 bringt es eine Uebersicht der Literatur von Bdunion.
Maillard. L«: Topographie de File de la Bdunion. Mit 1 Karte. — Bevue maritime et coloniale, V.
1862. pp. 424-446.
Abdruck des betreffenden Kapitels in Maillard's eben angeführtem Werk. Die Karte ist eine sehr
hfibsche auf die BSlfle ausgeffihrte Beduction von Maillard's grosser Karte im Maassstab von 1 : 1 50,000 ;
enthalt aber, da jene schon 1853 erschien, mancherlei nicht unwesentliche Berichtigungen und Nachtrage,
namentlich an Wegebauten.
Maurlüns. — Anonyme Schriften, chronologisch geordnet:
Der Indigobau auf Isle de France im J. 1801. — Allgem. Geogr. Ephemeriden 1803. Bd. Xf, p. 643.
Slavery in Mauritius. — Asiatic Journal XYU. 1824, p. 255. XXYII. 1829, p. 288.
Trade of the Island of Mauritius. — Asiatic Journal XX. 1825, p. 1.
Slave-trade at the Mauritius. — Asiatic Journal XXII. 1826, p. 18. XXVUI. 1829, p. 140. 423.
Dependencies of the Mauritius. — Asiatic Journal XXIII. 1827, p. 635.
Details sur la population de l*lle Maurice et d^pendances selon le recensement iait en 1822. —
Bull, de la Soc. de Gäogr. 1827. YIII. p. 72.
An account of the Mauritius. — United Service Journal, 1831. III, p. 194 u. Berghaus, Annalen
der Erdkunde Y. 1832, p. 375.
An account of the Mauritius and its dependencies, discovcry, soll, dimate etc. By a Uite ofiicial
Besident. — S«". L. 1842.
On Indian Immigration to the Island of Mauritius. — Colonial Magazine YI. 1845, p. 289.
Eari Grey and the Mauritius. — Colonial Magazine XYI. 1849, p. 169.
A glimpse of Mauritius. United Service Magazine 1852. III. p. 126.
Notes on the Manritins. — New York Tribüne. 7. Aug. u. 8. Sept 1857.
CensttS von Mauritius 1857. Geogr. Mitth. 1859, p. 489, No. 3.
Höhen auf Mauritius. Geogr. Mitth. 1859, p. 489, No. 3.
£tttde sur Tue Maurice. — Bevue dn monde colonial, 1861. No. Uff. 1862 Juli.
Die Zuckerinsel Mauritius. — Ausland 1862. pp. 252— 256.
Statistisches über die colossale Ausdehnung der Zuckerproduction dieser Kolonie.
L*indu8trie sucri^re ä Maurice. — Bevue marit. et colon. YI. 1862. p. 581.
Die maskarenischen Inseln Mauritius und Bännion im indischen Ocean. — Globus Y. 1863. p. 33.
42 V. Abtheilung.
Les lle 8 de France et de ßourbon sous le gouvernement de Mab^ de la BoardonnaiB. (1735 -1740.) -^
Revae marit. et colon. VI. 1862. p. 334.
Jahresbericht des Preossischen Konsulats zu Port Louis auf Mauritius filr 1863 — Preuss. Handels-
archiv. 1864. No. 49.
lle Curieuse, die Leprosen-Insel bei Mauritius. — Ausland 1864. No. 22.
Mauritius. — ParUamentan' Papers. Beports on the past and present State of Her Majcsty's
colonial possessions, for the year 1863. Part I, West-Indies and Mauritius. Folio. V2\) pp.
L. 1865.
Von pag. 94 an finden sich in diesem Blue Book ausführliche offizielle Berichte Über die offentlicben
Angelegenheiten, HandeUlage, Bevölkerung u. s. w. der Insel Mauritius und der Seschellen. Geogr. Mitth.
Mauritius. An ascent of the Peter Botte Mountain. — Alpine Journal, Mai 1873, pp. 189—192.
Milbert: Beise nach Isle-de-France , dem Vorgebirge der Guten Hoffnung und der Insel Teneriffa.
Nach dem FranzOs. frei bearbeitet v. Blunoihof. Mit Karte u. Tabellen. Frankfurt a. M. 1825.
Moreau: Situation, ^tendue, Etablissement civil et militaire, et population des iles et ötats formant
les dependances de File Maurice. — Bull, de la Soc. de GEogr. VIII, 1827, p. 211.
Neumann: Bau eines Hafens auf Bc^union. — Z. f. Erdk. Neue Folge. IX. 1860, p. 462.
Es sind die Hafenbauten Ton St.-Fierre an der Südküste Ton Reunion gemeint, Ton welchem die Karte II
des 2. Bandes des t. d. Decken'schen Werkes einen Carton im Maassstab von 1 : 50,000, nach Maillard, giebt
Yergl. ebenda II, p. 142.
Neumaim: lieber die Cultur der Vanille auf B^union. — Z. £ Erdk., Neue Folge. VIII. 1860, p. 356.
Neumann: Freie Arbeit und SklaYcnarbeit in den Colonien (Mauritius). Z. f. Erdk., Neue Folge I.
1856, p. 192.
Noirot, A»: ün port ä la B^union. — Bevue du monde colonial. 1862. Januar.
Notice historique, g^ographique et religieuse sur les iles Bourbon et de la Böunion. Versailles 1864.
2. Mit. (237 Seiten.)
Oel8ner-Monmerqu^9 G. : lieber die topographischen, physischen und meteorologischen Verhältnisse
der Insel Bourbon. — Verhandlungen der Ges. f. Erdk. Neue Folge IV. 1847, p. 274.
Oelsner-Monmerqn^, G.: Die Naturgeschichte und Bevölkerung von Bourbon und St. Helena. •»
Monatsberichte der Berliner Geograph. Gesellschaft Neue Folge V. 1847—48, pp. 201—207.
Oelsner-Monmerqu^, G.: Schwarze und Weisse. Skizzen aus Bourbon. 8®. Bremen 1848.
Pajot: L'ile Bourbon en 1851. — Bevue de l'Orient X. 1851, p. 203.
Payle: Llle Bourbon. La Situation actuelle. — Bevue des deux mondes. Nouvelle S^r. V. 1844,
p. 409.
Peyrat, Aagusto de (ancien Ingenieur ä File de la B.): Situation de Tagriculture ä Tile de
la Böunion. — Bevue maritime et coloniale 1870, August, pp. 763—791.
Pfeifer, Ida: Beise nach Madagascar. 2 Bände. Wien 1861. 8^
Enthält auch schätzenswcrthe Capitel Über Mauritius.
Pike, N«: Subtropical rambles in the Land of the Aphanapterik. Personal experiences, adventures
and wandrings in and around the island of Mauritius. 8^. 529 pp. L. 1873.
Pridham, Ch«: Englands Colonial Empire; an historical, political and Statistical account of tlie empire,
its colonies and dependenries. Vol. I. The Mauritius and its dependendes. L. 8^ 1846. 422 SS.
B^onion, resp. Bourbon. •— Anonyme Schriften, chronologisch geordnet:
Einige Nachrichten von dem Anbau der Gcwarznäp:elein auf den Inseln de France u. Bourbon.
— Niedereibisches historisches Magazin 1787. Bd. I.
An account of the conquest of the Island of Bourbon, with an appendix on the present State of
the island, by an Officer of that Expedition. L. 1811. 8^
Eine ausführliche Besprechung und theilveise Uebersetzung dieses Berichtes s. in Allgem. Geograph.
Ephemeridcn 1815. Bd. XLVI, pp. 332—338.
Immigration des Chinois ä Bourbon. — Bevue de TOrient X. 1846, p. 128.
Statistical account of Bourbon in 1846. Translated from the French by Campbell. — Colonial Maga-
zine X. 1847, p. 184.
Statistisches über Böunion. Geogr. Mitth. 1858. p. 566. No. 33.
La Böunion. Benseignements statistiques sur la population et sAr les productions du sol. —
Bevue coloniale, 1858 Juli.
lieber die Kultur der Vanülc auf Beunion. — Z. f. Allgem,' Erdk. N. F. VIII. 1860. p. 386.
Die Inseln: Komoren, Madagaskar und Maskarenen. 43
£tat comparaüf des ezportations de la R^union et des Antilles fran^aises, en 1859 et en 1860. —
Eevue marit. et colon. I. 1861. p. 327.
Isle Rd Union, late Bourbon, lodian Ocean. — Nautical Magazine 1861, pp. 113—123,
pp. 176—190.
Ans dem „Moniteur de la Flotte*' entnommen.
Notes Bur la Röunion: Industrie sucri^re, commerce, agricalture, Immigration. Revue maritime et
coloniale, AprU 1861, pp. 350—362.
Die Insel Röunion. — Ausland 1861. No. 10, pp. 235-239.
Aufsati über die modernen Zustande der Kolonie, einem Artikel der RoTne des deux mondes entnommen.
Le port Saint-Pierre älaRdunion. — Revue du monde colonial. 1862. Februar.
Notice statistique sur llle de la R^union. Mit Karte. — Revue maritime et coloniale, 1863 März,
pp. 349-423.
Inhalt: Qesebichta, Yeneiohniss der Gouverneure, Topographie, Klima, Bevölkerung, Regierung und
Administration, Kirche, Schule, Militär, Finanzen, Bodenkultur, Industrie, Handel, Verkehr.
Annuaire de l*lle de la Röunion pour 1864. 8^ Saint-Denis, (Paris, Ghallamel).
Dasselbe erschien auch far 1865. 1866, 1867 und die folgenden Jahre.
Royer, de: Rapport fait au nom de la premiere commission des p^titions de 1861, sur une potitiou
de plus de 600 habitants de llle de la Reunion, demendant rassimilation plus complete de
« cette colonie au rägime de la m^tropole. S^ance du 9. avril 1862. P. 1862. 8^.
Ryan, Bishop of Mauritius: Mauritius and Madagascar; Journals of an eight years residence in the
diocese of Mauritius and of a visit to Madagascar. &*. Mit 1 Karte. L. 1864.
Baint-Pierre, Chev. de: Vorrage k Tlsle de France, Isle de Bourbon, au Gap de Bonne-Esperance
etc. Avec des Observations nouvelles sur la oature et sur les hommes. Par un Officier du Roi.
Amsterdam und Paris 1773. 2 Bde. 8^. Mit Kupfern.
Deutsch, mit Anmerkungen von H. A. 0. Reichard, Altenburg 1774. 2 Theile. gr. 8. Mit Kupfern.
Bimonin, L«: Yoyage k File de la Reunion. — Le Tour du Monde 1862. Tome VI. No. 140 und
141, pp. 145—176.
Enthält eine grosse Anzahl nach Photographien gut ausgeführter Ansichten und Yolkstypen, mit Schil-
demngen; Resultat einer Reise vom Jahre 1861.
Taylor: Account of the ascent of the Peter Botte mountain, Mauritius. — J. of the R. Geogr. Soc.
of London. 1834. III, p. 99. — United Service Journal 1833. H, p. 225.
Tombe, Ch. F.: Yoyage aux Indes Orientales, pendant les anndes 1802—1806, contenant la De-
scription du Gap de Bonne-Esp^rance , des lies de France, Bonaparte, Java etc. etc. Revue
et augmentä par M. Sonn im. P. 1810. gr. 8^ 2 Bde. ^
Im Capitel lY bis VI des ersten Bandes erzahlt der Verfasser seinen Aufenthalt auf Isle de France , im
Jahre 1802 und die Eigenthümlichkeiten der Insel unter französischer Herrschaft. Vergl. Qeogr. Ephemeriden
1S11. XXXI V, pp. 395 — 404, Inhaltsangabe des ganzen Werkes.
dTnienvllle: Statistique de Tile Maurice et ses d^pendances, orndes de 74 tahleaux etc. 3 Yols.
P. 1838.
Temet: Ile de la Räunion. R^sum^ comparatif et raisonn^ du commerce de cette colonie en 1855
et 1856, par M. , Directeur des Douanes. — Revue coloniale 1858. Juli.
Auszug s. Qeogr. Mitth. 1S5S. p. 566. No. 33.
Tolsj-Focart: Dix huit mois de röpublique ä Tilo Bourbon. 1848—1849. Saint-Deuis 1864. 8<>.
Zlll, K. : Reiseeindrücke. Mauritius. — Das Ausland 1864, No. 38, pp. 896— S99; No. 39, pp. 919—924;
No. 40, pp. 941-945.
Englisehe Seekarten: Manrltias and Reunion Islands:
f fttt' — 1 Min 1 R<^'union and Bourbon Island, with Plans of St. Denys, St. Benoit,
No. 1497. Sc.-^ yX, ~ i S|„ } St. Rose, St. Gilles, St. Paul, and St Pierre duchorages. —
No. 711. Sc. 0,5' = 1 Min. Mauritius Island, — French M. S. Corr. to 1869.
No. 1401. Sc. 2,2' — 1 Min. Grand Port, Lieut. Col. Lloyd, 1836. Corr. to 1867.
No. 713. Sc. 6,0^ = 1 Min. Port Louis, — Com. G. Evans, R. N. 1819. Corr. to 1867.
Die fransosisehen Seekarten, meist Flaue der Hafenplätze von R6union, nach Aufnahmen von Clou^,
1S45 u. Ib46, siehe im Katalog des D^pdt de la Marine. P. 1869. p. 179.
Appendices Geographisehen Inhalts.
Notizen aus den nachgelassenen Papieren Albr. Roscher's, C. t. d. Decken's und
Tb. Einzelbach*B.
!• Die Handelsstrasse von
-Kibendsche zum
Unter den nachgelassenen Papieren des unglQcklichen Albrecht Röscher, welche bei Zeich-
nung der Karte II des ersten Bandes vom Erzählenden Theil (Niassa-Reise) zum erstenmal benutzt wurdei»*),
befindet sich auch die Aufzeichnung eines erkundeten Itinerars der grossen Sklaven-Karawanenstrasse
von Kiloa ins Innere. Röscher legte diese Strasse in den Monaten August, September und October
1860 zurück, fand aber bekanntlich wenige Tage nach Ankunft am Ziel seiner Wanderung, in Kisunguni
nahe dem Niassa-See, seinen Tod durch Mörderhand**}. Da das Tagebuch dieser wichtigen Reise
leider verloren gegangen ist, unsere Eenntniss der Strasse sich aber fast nur auf die spärlichen No-
tizen beschränkt, welche man den Missionaren Rebmann und Krapf verdankt***), so schien mir die
Veröffentlichung des von Röscher erkundeten Itinerars in diesem Appendix von Interesse.
In der untenstehenden Rubrik habe ich vergleichend und theilweise ergänzend ein zweites Itinerar
gegeben, welches sich unter den nachgelassenen Papieren des Baron v. d. Decken befand und mit
dem Roscher*s bis zum Ruvuma-Fluss zusammenfällt, aber einige Abweichungen in der Schreibart
der Namen zeigt. Der Ausgaogspunkt des v. d. Decken*schen Itinerars ist nicht die alte Stadt Kiloa-
Kisiwani (der Anfangspunkt der v. d. Decken*schen Reise), sondern das vierzehn Seemeilen nördlicher
gelegene Kiloa-Kibendsche, das Hauptemporium des Ostafrikanischen Sklavenhandels seit Mitte dieses
Jahrhunderts und der Ort, von wo aus auch Röscher seine Reise ins Innere angetreten hat
In der dritten Rubrik sind diejenigen Punkte aus der Karte II zur Niassa-Reise Decken's ver-
gleichend beigefügt, welche zur Prüfung und Distanz-Abschätzung der Itinerare wesentlich sind.
Nach A. Roseher's Itinerar.
Nach V. d. Decken'» Itinerarskizze.
Beckei*8 Karte.
Es verfolgt den südliche-
ren Weg und hat zum Aus-
fangspunkt Kiloa-Kisiwani.
>ie Stationen der ersten
Tagemärsche sind identisch ,
mit den Hauptstationen der
Rückreise v. d. Decken*s aus
dem Innern, nämlich
1. Rupja (Lumu v. d. D.)
2. Kigruka (Riguruha
V. d. D.)
I
3. Mavim (Fluss Mavuji
V. d. D.)
4. Nagaga.
5. Nakihu(Nakihuv.d.D.)
6. Nakere(Negerev.d.D.)
Der nördliche Weg verfolgt von
Kiloa- Kibendsche aus zuerst west-
liche Richtung und berührt nach
Ueberschreitung eines Baches als
erste Station: Mnasi;
nach kurzem Marsch:
Ngeregere; hier wendet sich die
Strasse südwestlich, ein Weg
zweigt nach Westen ab. In klei-
nen Tagemärschen über Narue, — ?
— ;Nanoque(V),Mitandawara,über
einen Fluss nach
N a n g u e I e , wo die südliche Strasse
von Kiloa Kisuani eintrifft; dann
kurzer Marsch bis
Mavuji, Fluss;
lange Tagereise bis
Nakihu. Von hier berührt die
Route in kurzen Märschen: Ma-
nicht identisch mit dem Mnasi der
Südstrasse,
jedenfalls der Fluss Mgingera der
Karte.
vgl. d. Karte, Rückreise, Dec. 1860.
Nakihu der Karte, do.
*) Ycrgl. Anmerkung 17 des 1. Bandes.
•*) Yergl. Erzählender Theil I, pp. 178 ff.
***) S. Gcogr. Mitthcihingen 1856, p. 22 und die dazu gehörige Karte, Tafel l.
Appendioes Geographischen Inhalts.
45
Naeh A. Roseher's lÜDerar.
Naek v. d. Beeken*» Ilioerarskizze.
Deeken^s Karte.
7. Kiperele.
8. Eihangara.
9. Nielala.
10. Kindimbi.
11. RiiTuho.
12. Rombe.
13. Rahande.
14. Nangöngoro, Flass
und Stadt
15. M^SBuIe.
16. Nakwäre, Flass.
17. Dem^ka, Flass.
18. Mvenge, Flass.
Mohesse, grosser Flass,
im Westen.
19. Nangangüra
20. Minioka.
21. Mbamba.
22. Luingo, grosser Flass.
23. Kaarika.
Ndaje.
24.MtitL
25. Sassara, grosser Flass.
26. ffissnngüru, Flass.
27. Sangössi.
28. MsauesL
29. Kipaula.
30. BaTama, Flois.
lewi, wo sich eine zweite, von
Kiloa kommende Strasse mit ihr
vereinigt, Ningere, Namdundu ,das
Merui - Land südlich der Strasse,
Munguri and nahe dabei
Kiperele. — Die Strasse lässt
rechts das Karawe-, links das
Merui-Land.
Eiangara-Eissiwa;
Mihumu; das Napembe-Land ;
Nahirara oder Nihara
Nassoro-Land;
Kipindimbi, Station.
Durch Kilimandemba , mit Station
Mähonga ;
Fluss Ruhuhu, welcher in den
Rumkuru geht
Nach üeberschreitung des Luere-
Fluss zum
Rombe oder Lombe Fluss.
Üeberschreitung der in der Karte
angegebenen Flüsschen; grosser
Baum Mpumbe;
Nambunja (Fluss);
Nangangttlo;
Rumkuru Fluss; dann die Orte:
Kitanda, Noombaa,[V] Nangare.
Messuri.
Eassakara, Zwiscbenstation
NakoharL
Roeka, Kipintimbi, Makahinga,
Mangnangua, Demeka.
Detessi, Nandumbiri, Mbenje.
Tandajura, Mitibiriga, Rahi, Kipin-
timbi, Korokoro, Nambera,
Makininda, Mo es! (Hauptort und
Fluss), Nangasu, Nangunguru.
Tschauhisi, Njoka. — (Dieser Ort
kommt als Menjoka auch auf Reb-
manns Karte vor.)
Nambembe, Naipugo(?); Massoi^a,
Berg Tundura (ohne Wasser).
Mbamba.
Msipjewe, Kitukira, Mpapa, Mgahi,
Rukumbure, Luingu, Fluss.
Mkorimbo (Beig); Kuarika, Fluss.
Ndaji. — (Nach Rebmann*s Karte
Hauptort dieser Karawanenstrasse
und Ausgangspunkt einer süd-
licher, zur Mjenga- Fahre des
Niassa führenden Strasse. S. d.
Karte Taf. 1 d. Geogr. Mitth. 1856.)
Mtuetuno (Berg); Nassuwi.
Sassanara.
Miigeige, Miaua, Kitanda, Kissun-
gure.
Naniguni(?), Kitete, Sanjesi.
Kung[aare, Msauesi (grosser Ort).
Kipcuun (Berg).
Rof uma, mit einem von S. kommen-
den Zufloss: U8cheringo(?).
(Hier endet das von v. d. Decken
skiizirte Itinerar.)
vgl. d. Karte; Negere der Rück-
reise etc.
der gleichnamige Fluss im Land
Kiperele der Karte.
Kiangara, 12. 13. Dec, 23. Dec.
der Rückreise,
vgl. d. Karte.
Nahilala, 14 Dec. der Hinreise.
Nasoro, grosser Ort, 21. Dec.
Kipindimbi, 15. Dec.
Kilimantembo, Sümpfe.
Ruhuhu, starkerStrom, 2^/^ Fuss tief.
Baum Mpumbe, Station für Decken^s
Breitenbestimmung, vgl. Text und
Karte.
Berg Lukunde der Karte, 675 Fuss
rel. Höhe.
Nangungulu, bevölkerter Ort
Mesule, 18. u. 19. Dec. 1860. Von
der Decken genöthigt zur Um-
kehr. Vgl. Karte und Bd. I.
46
Appendices Geographischen Inhaltf.
Naeh A. Roscher's liinerar.
31. Mkajigua.
32. N'gomba.
33. Tumbi.
34. Mitete.
35. Wissimani.
3G. Maguogruma.
37. Saniangumba.
3S. Mersaaa.
45. Nanguiri.
46. Ngoboe.
47. Mila.
48. Madsara.
49. Passcngogue.
50. Msinge.
39. Mbesi.
40. Mkanje.
41. Mingi-FJuss.
42. Unangii.
43. Niussi (vgl. auch Reb-
mann's Itinerar und
Karte a. a. 0.).
44. Nadscbenga.
In Msinge tbeilt sich der Weg; der rechts führende geht nach Singino und eine Stunde weiter nach
Gnombo (d. i. die Ucberfahrtsstelle am Ufer des Niassa); der links oder südlicher führende Weg geht
über Male, Mböloe(V), Luigiri, Baniti und Mtia nach Passapuri, einer zweiten Ueberfahrtssteile des
Niassa, wo er nur 2 Stunden breit sein soll. — Einer diesem Itinerar zugefügten rohen Kartenskizze
Roscher's zu Folge liegt nördlich von Gnombo und 5 Tage*) entfernt am Ufer des Niassa: Ngoi,
zwei Märsche nördlicher Nus^wa oder Gnombo Nuscwa, der Ort, bei welchem Röscher den See
erreichte. Leider ist weder in Roscher's Briefen — denn das Tagebuch ist, wie bereits erwähnt,
beim Ueberfall in Kisunguni (3 Tagemärsclic von Nuscwa) geraubt worden — , noch auch aus Livingstone's
Berichten und Karten irgend ein Anhalt gegeben zur genauen Nicderlegung dieses Punktes ; Röscher
erwähnt nur, dass die Uebcrfahrt über den hier sehr flachen See in Kanots IV2 Tage zu der
gegenüberliegenden Fährstelle : Gnombo Malimba betrage. In der Uebersichtskarte zu v. d. Decken's
Reisen habe ich diesen Ort als identisch mit der Kota-Kota-Insel Liyingstone's angenommen und
demgemäss Nusewa östlich von letzterer angesetzt. — Zwei Märsche nördlich von Nusewa, am
Niassa-Ufer, liegt Ndurugua. —
Ein anderes von Röscher erkundetes Itinerar ist von Kiloa bis zum Rovuma in der Haupt-
sache fast gleichlautend mit dem oben gegebenen und führt nur in der Nähe von Kiloa
einige neue Namen auf. Vom Rovuma an lautet es anders und schliesst sich an die nörd-
lichere Fährstelle Singino an (s. oben und Rebmann's Karte: Sigino, d. h. die Ferse). Die
Tagemärsche sind wie folgt:
Von Rovuma — Gnando — Kumpelembe -— Kurkuruma — Lusinji — Mtoasa — Htigo —
Kumkundi — Ngatära — Nutsirengo — Jambe — Mbimba — Kuilala — Matsöra —
Mitandawala — Msinge — Matipa — Singono. Von hier nach Gnombo: 1 Stunde. —
Wegerichtung der ganzen Strasse: Südwest. R* H.
*) Hier jedenfalls nur sehr kurze Tagemärsche gemeint
2. Notizen über das Quellgebiet des Lufidsohi.
Captain Richard Burton hat in seiner grossen AUiandlung Ober die Seeregion des äquatorialen
Ostafrika und über seine mit Captain Speke unternommenen Forschungsreisen einige Itinerare und
Erkundigungen nach den Aussagen intelligenter arabischer Kaufleute mitgetheilt, welche bis jetzt
das einzige geographische Material über die interessanten Quellgebiete des Lofidschi bilden, n&mlich
die Königreiche von Ubena und Unugu. Dieselben werden nebst einigen anderen Reichen Ton den
Bewohnern von Uniamwesi in das grosse Gebiet mit eingeschlossen , welches sie „Utakama'S d. i. die
südliche Abtheilung ihres alten, grossen Reiches, nennen, zom Unterschied von „Usukuma*' oder die
nördlichen Provinzen, zwischen Unyanyembe und dem Nyanza. Die beschriebenen Handelsstrassen
haben zum Ausgangspunkt das zu Barton*s Zeiten noch bedeutendste Handelsemporium von Uniamwesi,
Kasch, unter 5^ 1' nördl. Breite und 33^ 3' östl. Länge von Greenwich und ergeben nach einer
Gonstruction, welche ich zur Zeichnung der Uebersichtskarte der v. d. Decken'schen Reisen (Karte YIII
im zweiten Band des Erzählenden Theils) vorgenonunen hatte, für die Endpunkte, d. h. för die L&nder
Unugu und Ubena, eine ohngefähre Lage zwischen 34^ — 85° östl. Länge und 8—9^ stkdL Brette. Ans
diesen Positionen sowohl, wie auch aus %|er Beschreibung des Landes ergiebt sich mit Grewissbeit,
dass diese Länder nahe der Wasserscheide iSwischen dem Flussgebiet des Tanganyka und des Nyassa
einerseits, wie dem des Lufidschi und des Rovuma-Stromes andererseits liegen, für die Erkenntniss
der physikalischen Grundzüge des centralen Ostafrika also von höchster Bedeutung sind. Ich will
desshalb nicht unterlassen, einige Notizen an dieser Stelle mitzutheilen, welche ▼. d. Decken darüber
erhalten und an einer Stelle seines Tagebuchs niedergeschrieben hat:
AppendieeB Geographisclien Inhalts. ^'J
Ich lernte einen Araber Namens Abdallah ben Salem kennen, der mir viel über seine Heise nach
Cbena mittheilte, die er vor drei Jahren gemacht hatte. Von Kiloa(V) aus, an der Ostküste, hatte
er in 47 Tagen, an denen er selten mehr als sieben Stunden marscfairt war, das Land der Wabena
erreicht, und war dann weitergereist nach der Stadt üngu (Burton's ünugu), zu welcher Heise er
weitere neun Tage gebraucht hatte. Unmittelbar im Südwesten dieser Stadt lagen hohe Berge, an
deren Abhängen sie erbaut ist. Vom Gipfel eines dieser Berge konnte er auf der Südseite ein grosses
Meer erkennen, welches sich weithin erstrecken und you süssem Wasser sein sollte. Zwischen üngu
und Ubena passirte Abdallah ben Salem das Land Uranga und den dasselbe durchiliessenden grossen
Huss Ranga und auf dem Wege von Ubena nach Urori einen neuen Fluss, der damals, d. h. in der
trocknen Jahreszeit, mehr als knietief und wohl 60 Schritte breit war. Die Eingebornen versicherten
ihm, dass der Fluss, welchen sie Ruehe nannten, in der Regenzeit nicht zu passiren sei, weil das
Wasser ihnen über dem Kopf zusammenschlüge. Kanots seien unbekannt, der Fluss wimmele von
Nilpferden und Krokodilen; er entspringe in den hinter, d. h. westlich von Bena, gelegenen Gebirgen
und heisse später an der Küste Lufidsclü.
Die Reise nach Ubena ist eine angenehme, die Gegend ist kultivirt, Lebensmittel jeglicher Art
sind im Ueberfluss vorhanden, man findet täglich Wasser, die Geschenke für die Sultane sind massig
und überall können Träger tageweise gemiethet werden. Elfenbein ist reichlich in der Gegend, aber
trotzdem sind die Preise dafür ziemlich hoch. Die Stämme auf dem Wege sind nicht zu fürchten
nnd namentlich die Leute von Urori sind gut; dagegen giebt es oft Streitigkeiten mit den Wabena.
Abdallah^s Karawane bestand aus 150 Leuten, die alle mit Gewehren bewaffnet waren; unterwegs
vereinigte er sich noch mit einem Portugiesen Namens Mahomed, der 120 Mann mit sich führte.
3. Renseignements sur la cote Orientale de la Grande-Comore.
Par le Capitaine ßigrel,
Lieut. de Yftisseau, Commandant lo „Loiret"*).
Quand on attaquc par Ic Sud nie (\fi la Grande- Comore, des qu'on s'en trouve ä nnc trcntaine
de millcs, on remarque ä la pointe Ouest de la terre, qu*on apcr^oit devant soi, un gros morne qui
semblc une ilot, mais qui fait en röalltö partie de la gi'andc Ilc; de pres son sommet aifoctc la forme
d'un cratore (Steint; c'est le morne qui forme la pointe Sud de la bale d'Ikoni. Ä mesure qu*on
approche, on rcconnait la pointe relativcment hasse qui tcrmine Pilc au S. 0. et qu'on finit par voir
se prolonger au large du morne decrit plus haut. Je crois qu*on pcut en tonte securitö longer, ä
une distance d*uue mille de terre, tonte la partie de la cöte Ouest qui se trouve dans le Sud de
Mouroni. Dans la baie d'Ikoni oü il n*est pas possible de mouiller ä cause de la trop grande
profondeur de Teau, il existe une pointe de rdcifs, sur laqnelle la mer brise habituellement et qui
Bietend perpendiculairement ä la cöte depuis la partie Sud du village jusqu^ä un tier de mille au large
moiron; mais si Ton n*ä pas aifaire dans cette baie on n*est pas tentö de ranger la terre d*aussi pr^s.
La pointe Nord de la baie dlkoni prcsente un sccond morne, qui a beaucoup d^analogue avec celni
qui en forme la pointe Sud. Je me suis assurc quc, de ce morne jusqu'ä Mouroni, la cote est tr^s
saine et peutctre rangce de fort prös ; mais je ne m*engagerai pas ä le faire, car le moniUage de
Mouroni ötant tres difficile k prendre, il convient de se donner beaucoup de tours afin d'arriver
prcsque Sans eau(V) sur le plateau d*une centaine de mötres ä pcine de largeur oü on doit laisser
tomber Fancre par des fonds de 30 ä 40 m^tres.
*) Obige „Kenseignements" bildeten in Briefform die Begleitworte su einer Kannscriptkarto des Hafens
Von Mroni an der Ostküste von Angasija und wurden von ihrem Verfasser, dem Befehlshaber des franzö-
sischen Transportschiffes „Loiret", Capitän Bigrel, seinem Frennd Dr. 0. Kersten sa geeigneter Benutsung
nnd Publiclrung im v. d. Decken'schen BeisQwerk im Jahre 18C5 zur Verfügung gestellt Beides ist denn auch,
sowohl bei meiner Construction der £arte von Gross-Komoro (Karte lY. im zweiten Band des Erzahlenden
Theils) in Verbindung mit Dr. Kersten's zahlreichen Winkelmessungen , als auch in des Letzteren Erzählung
seiner Komoro-Beise (Bd. 2. p. 228«^243) verwerthet worden, wie ein Blick auf Seite 236 und Anmerkung Nr. 6U
auf Seite 417 und die Titel der erwähnten Karte (Carton von Kitanda und Mroni im Maassstab 1:50,000
und Carton des Hafens von Fumboni) lehrt. Ebenda und Seite 236 haben auch einige bei Gelegenheit der
Aufnahme des Hafens vom Ankerplatz des Loiret aus skizzirte Ansichten Bigrel's ihre Boproduction gefunden;
die einzigen, welche mir auser Dr. Kersten's Landschaftlichen Skizzen von dieser, bisher so gut wie unbe-
kannten Insel sur Kenntniss gekommen sind. * — Ich gebe den Bericht absichtlich in französischer Sprache,
um ihm an dieser Stelle seine volle Originalität zu wahren. B. H.
^g Appendiees Geographisohen Inhalts.
MooroDi est & environ quatre inilies dlkoni, et quand devant ce dernier village, on remarqne des
conlces de läve$ qui se d^tachent tr^s clairement da fond de yerdnre des montagnes dominant Mouroni.
Mais 11 faut encore quelqne temps avant d*en apercevoir les maisons longtemps marquöes par la
pointe Sud de la baie. Au milieu de la ville de Mouroni se d^tache en blanc nne peüte maison k
terrasse^), remarquable par ses deox ^troites fdn^tres de fa^de, arrondies k la partie sap^rieure.
Je conseillerai k an naYire qui vient chercher le mouülage, de goaverner sur cette maison, qoand 11
la relövera au S. £. du monde; eile paraitra alors k gauche d*ane sorte de bastion carrd qoi ressort
en blanc sur sa teinte noir&tre du mar d'enceinte de la ville. II sera indispensable de faire sonder
du gaillard d'ayant, car si on attendait pour mouiller que la sende donn&t le fond derriöre, on risquerait
de se trouver trop pres de terre. On peut ögalement prendre poor direction le cocotier marqud C
sur le croquis^, lequel parait isold k la partie Nord de la ville, au-dessas de la pointe gaacbe de
rilot de roches^, et on se troave m§me sans avoir an plus grand dvitage (d. i. Schwenkung des
Schiffes) dans Tun ou Fautre de ces lignements; 11 est temps de laisser tomber Tancre lorsque da
gaillard d*avant on voit Tarbre B^) (tr§s remarquable sur la cöte Sud de la Baie) arriver par le
mome de forme arrondie, auquel nous avons donnö le nom de ,^orne de la Yictoire'*'), en Souvenir
du combat d'Ikoni, qui a eu lieu dans la vallöe qui Tentonre^. Ge mome est le demier k partir de
droite des trois qu'on voit da mOuillage se ddtacher au-dessus des terres comparativement basses qoi
forment la partie Sud de la baie de Mouroni
Qaoiqa*iI en soit de ces indications et malgrd la prdsence k bord d'on pilote arabe de la localit^,
je crois qu*an capitaine qui vient pour la premi^re fois au mouillage de Mouroni courera de grandes
cbances de se voir dans Tembarras 8*il n*a pas eu la prdcaution d*envoyer une embarcation k Tavanoe
pour lui indigner le point prdds oü il doit laisser tomber Tancre.
D'apres les renseignements pris dans le pays le mouillage de Mouroni n'est pas tenable pendant
les mois de Janvier, Fevrier et Mars, Saison de la mousson de N. 0. dans le canal de Moiambique.
Au Bord du „Lpiret" Mouroni le 23 Ddcembre 1864.
Le Lieat. de Yaisseaa Bigrel.
Der Hafen von Tsoa. -* Capitän Bigrel hatte femer die Güte, eine im Juni 1863 ver-
anstaltete sehr sorgfältige Aufnahme des Hafens von Tsoa bei Fumboni, am Nordufer der Komoro-
Insel Moali oder Moheli, an Herrn Dr. 0. Kersten zur freien Verwendung einzusenden. Der im
Massstab von 1:10000 gezeichnete Manuscriptplan ist im zweiten Carton der mehrerw&hnten Karte lY
des zweiten Bandes im Maassstab 1 : 50000 reproducirt und in Verbindung gebracht mit der Darsteliang
des Ankerplatzes von Fumboni oder Duani, wie sie der Carton der grossen englischen Seekarte von
den Komoro-Inseln, No. 2762 des englischen Admiralitäts-Eatalogs, gibt, jedoch ohne des wichtigen
Hafens von Tsoa Erwähnung zu thun. Herr Bigrel schreibt bei Uebersendung des Manoscripts:
„A bord du Loiret, 5. Juillet 1867 Nous avons lev^ avec assez de sein le plan d*an joli petit
port tout voisin de Fomboni. Vous le trouverez ci-joint. Ce port eut ^tö d*une grande ntllite k
Mr. Lambert, Duc d'Emime^, s'il avait pa r^ussir dans ses tentations de colonisation et de cuitures
de compte k deml avec la Beine de Mohdli/'
^) Yorgleiche die Ansicht gegenüber Seite 236 des iweiten Bandet des Enählenden Theils: Weisser
Thurm und Bastion, Nord 144 und 145 Ost nnd Carton der Karte lY.
^} Palme G, Nord V2S^ Ost der Ansicht
^) Vergleiche Ansicht nnd Karte: Ilot des Boches.
*) Baum B, Kord 156 Ost der Ansicht
*) Siehe die erste Ansicht anf Karte lY.
^ Im Deo. 1864, vergleiche die Anmerkung Nr. 60 anf Seite 417 des sweiten Bande«.
^) Ausführliches Über dessen Colonisationsversuohe und die damit in Yerbindung stehende Zentonmg
von Fumboni siehe im Bd. II. pp. 415 und 416 die Anmerkungen Nr. 48 und 55, sowie den Text des
Werkes, SS. 98, 99 und 173.
-•«•^
Gedruckt bei E. Pols In Letpilg.
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